ne en en 2 — nenn en hend sten re int ie - ve ee rn Bounn 90 WHITNEY LIBRARY, HARVARD UNIVERSITY. THE GIFT OF J.n DIV BEIIENDEN, Sturgis Hooper Professor IN THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOOLOGY ;assierennen TO GEOLOGIEAL SCIENCES LIBRARY ger ERROR Neue Folge, Heft 16. hen u mit rihgocephal Hal und ‚ Maenoceras terebratum) Rheinischen Gebirge. . Eu Hobapel a - Hierzu ein Atlas mit 19. lithographirten Tafeln. \ a von der .@: H. Beau 1895. MUS. Set ee A ar N et, N kn hama yet SR A an NR: NA e V A „ “ a RE ee ee | \ „Geologische se Preussen u.d. Thür | | Vorötenatenungen 4 der Rönigt. Preussischen & " | ‚ Landesanstalt. ee, x Die Sale bezeichneten Kara und Schriften sind.in Vertrieb bei, YR & u Par eyh bei der 8imo n- -8 ehrop p’schen Hof-1. andkartenbandlung (I us N euma an)! . Im, Maafsstabe ‚von. 1: 25 000. £ N = Ar das. ee Blatt nebst 1 Heft Erläuter ungen. x i (me| ee Baer ‚der mit obigem + bez. L ieferungen. 8 at a fe: ‚Äbrigen, Lieferungen u ee has .R NER Tiefening 1. Dia Zorge y), Benneckenstein Dix Hasselfelde Bu, Bilrieh A), a ses 22, Nordhausen‘), Stolberg) Ur I Buttstedt ‚Eckartsberga, Rosla, Apalde, Magdals: I Tena! Bra Worbis,, BE: a Na, ars sr ee EX Immenrode 2 E, we: RENSEN NS Sreerda. Cölleda, Stotternhein, Neumark, ertar pe Reh & e ‚Weimar‘ Na Ei >; en ER RN [2 - u arabäg, Zorbig,. Pe ı ER ER: RN war *Bouss, ee =Dudweilen Lane A De hach; ‚Emmersweiler, Hanweiler en um £ REN Er blätter). Ba 2 DS TERN 4 Gr. Henmetadert, ne renvetler, Pricdriche- x EN .@sthal, ®N. eunkirchen (darunter 4# Doppelblätter) . 18 - „28 2.4. Waldkappel, en le: en Hönebach, Vu N Gerstungen RE ir de 3.09. 4... Heringen, Kelbra ae Blatt wi 9 Profilen dach. das in 2 & Kyffhäusergebirge sowie einem geogn. Kärtchen im Anhange), Sangerhausen, Sondershausen, Franken- al. 00, Hausen, Artern, Greussen, "Kindelbrück, Schillingstedt; 2 ES Ren | RESET Mmmehenneen, rn Bean: nl: I BO re RR a & EL n Linum, Cramer: Noken, Marie, Marken, Rohrbeok 2 N ie Naumburg, en, Osterfeld, BR. Re Eisenberg. . .: Se ©. 18. „. Dangenberg, in Go Ronneburg . { A: ee et Oranienburg, Hemnigsdorf, Spandow. . . . . ni ELBE, Langenschwalbach; Platte, Kaperei a Wies- Br SE RUN ‘baden, Hochheim - : BETEN LITE A Harzgerode, Ponafelde, Tienabäch, Schwenda, Wiporn, = BT Mansfeld . . .. BR 2 In. 09 Roda, Gangloff, Neustadt, Teiptis, Pörmitn, Zeulenroda ’ EUR Gerbstedt, Cönnern, Eisleben, Wettin . Re a 5:19. 020, Biestedt, Schraplau, Teutschenthal, esse au sn ‚furt, Schafstädt, Wiehe, Bibra, Freiburg . REN 2 20. er + Teltow, Tempelhof, *Gr.-Beeren, *Lichtenrade, Thin, 3 aa RR: Zossen (darunter 2 ® mit Bohrkarte und Bohrregister) % ei E - Rödelheim, Frankfurt a. M., Schwanheim, 'Sachsen- ar ER ‚hausen. . . NEED Er RI 29 a Ketzin,Fahrland, Werder, Fbledenn, Beelitz,Wildenbruch ® 3028, 5 Ermschwerd, Witzenhausen, Grossalmerode, Allendorf 222. (diebeid, letzterenm. jel Profiltafelu. N el 4) Zweite Amen. \ Wortsetnung 'am. Schluss. des, Hettes) Abhandlungen der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. Neue Folge. Heft 16. III AnAIaann anna BERLIN. In Vertrieb bei der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1895. Das Obere Mitteldevon (Schichten mit Stringocephalus Burtini und Maeneceras terebratum) Rheinischen Gebirge. Von E. Holzapfel. Hierzu ein Atlas mit 19 lithographirten Tafeln. Herausgegeben von der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. ANAAAAAAAAHARAAAAAAAAAAHAAAAAHIHAAnan an anna BERLIN. In Vertrieb bei der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) + 1895. f PR 5 E x | ® ö h we ij Be : . Y E . Br. P s ß k 4 N 9 bi In j \ ' } y A 1 \ ' 1 a \ x De & A { E) \ 5 B ; | > « x 4 7 | 3 x F : i : 3 | s Br Er Inhalts -Verzeichniss. : 2 Seite BIHBIT . ante erennz Er N RER RO N IE RS RVG 0 1 Il. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum ........... 6 SIE N Re ne Med karhnetesnse ee led Ser ee 7 LOBEN ee a ge en 71 GEIGER De, Re En N ER NE a Po RAR EV LS GB RE NA er 49 Vophalopodoan ren. EEE 49 RINONOLEHE u ae Le ee 49 IN RI NE 119 BlOSSUPNORE N ee an ee ee 161 Wamellibzanehüata, Den Ne za BRACH OBEN. RI 2 ee ee re 233 BIENIROERITETO EN ed 299 ANTEINE E DRE D E EE 304 Verzeichniss der beschriebenen Arten und ihres Vorkommens. . 307 Il. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon im rheinischen Gebirge. Die Fundorte im östlichen Westfalen und in den angrenzenden EneilensyvonsWaldeckwaren.: 2.00 ae en eat Das obere Mitteldevon im südlichen Westfalen .......... 331 Die Vorkommen in der Gegend von Wildungen ......... 340 Dies Vorkommen in.derDillmulde . . 2... ...2..220...n 344 DieBinabrimulden ee er ee 348 WEraKalkevoneVillmarı a me. Sn he: 349 Grube Lahnstein bei Odersbach........ 2.222.202. 361 DienUmsebunsayon Wetzlaren.n. . a su ae: 363 Der Taubensten bei Wetzlar... 2... 0.2.0... 364 Rotheisensteinlager der Umgebung von Wetzlar, sudlichedertkahnawrt 1. are se: 367 Grube Martha bei Albshausen ............. 369 Schiefrige Gesteine und Plattenkalke der Stringoce- phalenstufenbel- Wetzlar u... 0... 20.0.0200 371 Grube Juno und Amanda bei Nauborn ........ 875 Die Schichten im Liegenden des älteren Schalsteins 378 Kalkeinlagerungen im älteren Schalstein ....... 38l Rückblick auf die Verhältnisse im Lahngebiet ........ 388 Inhalts-Verzeichniss. Die Stringocephalen - Schichten von Paffrath und aus dem links- rheinischen Gebiet. er..n. Aue ee ee Die Gliederung des oberen Mitteldevon .... 2... 22222220. Die Facies des oberen Mitteldevon im rheinischen Gebirge Mereleich@mit anderennGerendenea ng a ee Die Beziehungen der Trilobiten und Cephalopoden des oberen Mitteldevon zu denen der älteren und jüngeren Schichten Ueber das Fortleben alterthümlicher Typen in jüngeren Bildungen Nutzbare Mineralien und Gesteine im oberen Mitteldevon ..... Nachtrag. sn EIER Be A ee ara Ira Alphabetisches‘ Verzeichniss 4... . u... 00002. ee Fehler-Verzeiehnissn a un. ve ee Seite } 389 , Einleitung. Nachdem ich im Jahre 1882 die Fauna der oberdevonischen Goniatitenkalke des Martenberges bei Adorf beschrieben hatte, fasste ich den Plan, in ähnlicher Weise auch die dortigen fossilreichen mitteldevonischen Eisensteine zu bearbeiten. Ob- schon nur einige Jahre vorher E. Kayser die nahegelegenen sleichaltrigen Vorkommen in der Umgebung des Hoppekethales eingehend behandelt und ihre stratigraphische Stellung genau festgelegt hatte, so schien mir eine speciellere Bearbeitung der am Martenberg verhältnissmässig häufigen Ammonitiden aus mehreren Gründen wünschenswerth zu sein. Einmal war mittlerweile das Studium der Ammonitiden überhaupt in ein neues Stadium getreten, und dann war inzwischen die „her- eynische“ Frage brennend geworden, und ich glaubte in Ueber- einstimmung mit E. Kayser nähere Beziehungen zwischen den Ammonitiden der Orthoceras-Schiefer und der ihrer strati- graphischen Stellung nach genau bestimmten Brilon-Adorfer Eisensteine zu erkennen, und durfte daher hoffen, durch eine Bearbeitung der letzteren zur Lösung der schwierigen Frage beizutragen. Wenn sich nun auch inzwischen herausgestellt hat, dass diese Lösung durch blosse Discussion der Faunen vom Rhein, aus dem Harz und aus Böhmen nicht zu lösen war, dass viel- mehr eingehende, und bei den schwierigen Lagerungsverhält- nissen in Nassau zeitraubende stratigraphische Untersuchungen Neue Folge. Heft 16. l | 2 ’ Einleitung. vorauszugehen hatten, und wenn sich ferner herausstellte, dass die Ammonitiden des Briloner Eisensteines fast keine näheren Beziehungen zu denen der „hereynischen“ Schichten besitzen, so ergaben die angestellten Beobachtungen doch eine Menge von interessanten und wichtigen Thatsachen, welche immerhin einen Beitrag zur „Hercyn“-Frage“ liefern, und auch aus anderen Gründen werth waren, zusammengestellt zu werden. Die Briloner Ammonitiden wurden zunächst in weiter Verbreitung im rechtsrheinischen Gebiete aufgefunden, sowohl in den Massenkalken Westfalens und des Lahngebietes, als in den Eisensteinen der Gegend von Wetzlar, und in Knollen und Plattenkalken der Dillmulde und des Kellerwaldgebietes; und es zeigte sich, durch stratigraphische Untersuchungen, dass sie nicht auf eine besondere oberste Stufe oder Zone des Mitteldevon beschränkt sind, sondern dass sie durch die ganze Stufe des Stringocephalus Burtini hindurchgehen, sowie diese nur in geeigneter Facies auftritt. Dies gilt in erster Linie von der bezeichnendsten Art Maeneceras terebratum SANDBERGER, welche in tieferen und höheren Schichten nicht vorkommt, und ein leicht erkennbares Leitfossil des oberen Mitteldevon dar- stellt. Man kann dieses daher zweckmässig als Stufe des Stringocephalus Burtini und Maeneceras terebratum bezeichnen. Bei diesen Untersuchungen der stratigraphischen Verhält- nisse bereitete der sog. Massenkalk die grössten Schwierig- keiten. Sein Liegendes ist in den meisten Fällen klar, sein Hangendes fast stets höchst unklar, und in anscheinend voll- ständigen Profilen durch Mittel- und Oberdevon fehlt er oft ganz, auch wenn er in nächster Nähe in mächtiger Ent- wickelung vorhanden ist. Diese Schwierigkeiten sind nur zu beheben, wenn man den Massenkalk als das betrachtet, was er ist, als einen echten Riffkalk, und wenn man die Ver- hältnisse der heutigen Korallenriffe stets vor Augen hat-mit ihrem raschen, oft unvermittelten Facieswechsel. Bei den massigen Kalken und Dolomiten der Trias und des Jura ist diese Anschauungsweise seit längerer Zeit geläufig, bei den devonischen Vorkommen ist sie nicht immer genügend betont worden, und daraus sind mancherlei Schwierigkeiten Eee ann 70 * > = 2 EP UNEREN RT RER LER N PREHNENEEE ANERERERETN Einleitung. 3 bei der Deutung der Schichten hervorgegangen. Im links- rheinischen Gebiet, vor allem in der Eifel, sind Parallel- bildungen des Riffkalkes bisher nicht bekannt geworden, und auch anscheinend nicht vorhanden.') In der Lahnmulde dagegen, und im östlichen Westfalen treten sie in grosser Verbreitung auf. Es sind Knollen- und Plattenkalke, Thon-, Wetz- und Kieselschiefer, welche auf der v. DecHzn’schen Karte als Kulm oder Oberdevon gedeutet werden, je nach ihrer Aus- bildung. Kiesel- und Wetzschiefer und harte blaue Thon- schiefer sind als Kulm, Knollenkalke als Oberdevon bezeichnet. Daher kommt auch das merkwürdige geologische Bild der betr. Karte, welche oft nicht die geringste Regelmässigkeit in der Aufeinanderfolge der Schichten erkennen lässt. Im östlichen Westfalen sind hierher gehörige Schichten zum Theil zum „Flinz“ gerechnet und ins Oberdevon gestellt worden. Ich habe daher diese Verhältnise seit mehreren Jahren in der Lahnmulde, vor allem in der Gegend von Wetzlar eingehend studirt, und den Versuch gemacht, sie übersichtlich darzu- stellen, soweit es in einer Arbeit wie der vorliegenden angängig ist. Naturgemäss kann ich keine erschöpfende Darstellung des ganzen rheinischen oberen Mitteldevon geben, da für weite Gebiete die erforderlichen Einzelheiten noch fehlen. Ich habe mich vielmehr darauf beschränken müssen, einzelne Gebiete, die mir besonders geeignet erschienen, herauszugreifen. Es sind dies zum Theil Gebiete, die noch nicht im Zusammen- hang dargestellt, oder fast unbekannt sind. Ihre übersicht- liche Beschreibung bringt daher auch für die Verbreitung der einzelnen Stufen des Mitteldevon manche neue Thatsache. Hierher gehört vor allem der Nachweis, dass ein grosser Theil der Eisensteine im Lahngebiet, welchen gewöhnlich ein oberdevonisches Alter zugesprochen wurde, älter ist, und demselben Niveau angehört wie die Eisensteine der Gegend von Brilon und Adorf. Die Ablagerungen des. oberen Mitteldevon in der Eifel sind des öfteren ausführlich behandelt worden, so dass ich auf 1) Mit Ausnahme eines Theiles der Schiefer von Olkenbach. 1* 4 | Einleitung. eine erneute Beschreibung verzichten konnte, zumal diese keine wesentlichen Neuerungen hätte bringen können. Die im Liegenden der Stringocephalen-Stufe auftretenden Schichten habe ich nur in einem Falle etwas ausführlicher besprochen, in welchem es sich darum handelte, die untere Grenze des oberen Mitteldevon festzulegen. Im Verein mit Herrn E. Kayser habe ich die Erfahrungen über das untere Mitteldevon im rechtsrheinischen Gebiete in einer beson- deren Arbeit zusammengestellt, die gleichzeitig mit dieser erscheinen wird. Bei den geologischen Betrachtungen habe ich die Korallen- fauna der einzelnen Schichten so gut wie gar nicht berück- sichtigt, sondern mich im wesentlichen auf die Mollusken, in erster Linie die Cephalopoden, besonders die Ammonitiden, gestützt. Diese besitzen im oberen Mitteldevon des rheinischen Gebirges eine viel grössere Verbreitung, als bisher angenommen wurde, und sind daher in erster Linie zu einer Gliederung verwendbar, in derselben Weise wie ihre mesozoischen Nach- kommen, zumal ebenso wie bei diesen die Arten im All- gemeinen kurzlebig sind. In zweiter Linie habe ich die Brachiopoden berücksichtigt, was wohl keiner besonderen Rechtfertigung bedarf. Ich habe daher auch diese Klassen in dem palaeontolo- gischen Theil dieser Arbeit ausführlicher behandelt. Das palaeontologische Material habe ich zum grossen Theil selbst gesammelt. Andererseits bin ich durch Fachgenossen und Institute in der zuvorkommendsten Weise durch Darleihen von Material unterstützt worden. So überliess mir Herr DeEnckmAnN mit Genehmigung des Herrn Geh. Oberbergrath Dr. HAUCHECORNE das reiche, von ihm bei Wildungen gesammelte Material an Gephalopoden. Die Herren v. Kornen und Kayser gestatteten mir die Untersuchung des in Göttingen und Marburg aufbewahrten Materials von Brilon -Adorf und Finnentrop. Auch die reiche Sammlung des naturhistorischen Vereins in Bonn stand mir durch das Entgegenkommen des Herrn BErTKkAU zur Verfügung. Allen diesen Herren, sowie vielen anderen, die mir die Durchsicht ihrer Sammlungen und - Einleitung, B) nn 'gestatteten, den Herren Beyrıcn in Berlin, v. Fritsch ‚ ScHLUETER in.Bonn, HEINERSDORF und WALDSCHMIDT in onderen Dank schulde ich Herrn Koken in Königs- ıd Herrn Brusuausen in Berlin. Ersterer hat mich bei immung der Gasteropoden durch viele werthvolle Mit- I. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Wie ich in der Einleitung bemerkte, kann es nicht mein Zweck sein, hier die gesammte Fauna des jüngeren Mitteldevon im rheinischen Gebirge zu beschreiben. Dieselbe ist so umfangreich und mannigfaltig, dass ihre Bearbeitung viele Jahre in Anspruch nehmen würde, auch abgesehen davon, dass die Aufsammlungen noch nicht zu einer er- schöpfenden Monographie genügen. | Da das Hauptaugenmerk dieser ganzen Arbeit auf die Cephalopoden, insbesondere die Ammonitiden gerichtet ist, so habe ich auch nur die Faunen der goniatitenführenden Schichten bearbeitet. | Weiterhin habe ich von einer Beschreibung derjenigen Localfaunen abgesehen, die bereits bearbeitet worden sind, wie der von Villmar, Haina bei Waldgirmes etc. Auch die einzelnen Thierklassen und Gruppen sind sehr ungleichmässig behandelt worden. Möglichst erschöpfend habe ich die Trilobiten und die Ammonitiden behandelt, demnächst die Brachiopoden. Bei den Gasteropoden habe ich nur eine Anzahl von Formen ausführlicher besprochen, die mir besonders wichtig und interessant erschienen. Viele andere sind ganz unberück- sichtigt geblieben. Die Zweischaler sind noch mehr fragmen- Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. ft tarisch behandelt worden, hauptsächlich aus dem Grunde, weil Herr Brustausen eine umfassende Monographie der de- vonischen Lamellibranchiaten — mit Ausschluss der Aviculiden ind Peetiniden — vollendet hat, in welcher auch die an ormen, von denen bereits Abbildungen auf den dieser Arbeit eigegebenen Tafeln fertig gestellt waren, auf die in aller _ Kürze zu erwartende Monographie des Herrn Bkvsuausen ver- _ weisen zu dürfen. Die Korallen, die sich an vielen Orten finden, habe ich _ aus der Bearbeitung fortgelassen, mit Ausnahme einiger @ladochonus-Arten, welche dadurch von besonderer Wichtigkeit werden, dass sie in gewissen Kalkschichten fast gesteins- bildend werden. | Ebenso habe ich ‘von den Echinodermen nur die eine oder andere Art abbilden lassen, und auf eine Beschreibung derselben Verzicht geleistet. I. Grustacea. i. Trilobitae. Die Litteratur über die Trilobiten des oberen Mitteldevon _ des rheinischen Gebirges ist im Allgemeinen recht mager. Die Arten, welche GoLpruss') aus der Eifel beschrieb, stammen anscheinend meistens aus den CGalceola-Schichten, wenn auch sicher einige Formen, wie Bronteus granulatus, in höhere Schichten übergehen. Die. Brüder SANDBERGER beschrieben von Grube Lahnstein bei Weilburg und von Villmar einige Arten, die sie zum Theil mit solchen der Eifel identificirten: Bronteus alutaceus, Üyphaspis ceratophthalmus, Trigonaspis laevigata, Tr.? cornuta und Cheirurus gibbus. ) Jahrbuch für Mineralogie 1843, 8. 547. 8 Die Fauna der Schiehten mit Maeneceras terebratum. E. Kayser!) beschrieb 1872 aus dem Briloner Eisenstein einige schon bekannte Arten: Phacops latifrons, Lichas Sp., COyphaspis ceratophthalmus, Harpes gracilis, H. macrocephalus und Proetus granulosus. Derselbe Forscher bildete aus dem unteren Stringocephalen- kalk der Eifel die Phillipsia Verneuili Barr. ab, und schlägt für sie die neue Gattung oder Untergattung Dechenella vor. 1885 beschrieb Maurer?) eine Anzahl Arten aus den unteren Stringocephalen-Schichten von Haina, nämlich: Harpes macrocephalus, Proetus complanatus, Pr. informis, Pr. consonus, Pr. laevigatus, Pr. gracilis, Pr. quadratus, CUyphaspis hydrocephala, ©. Strengi, Phacops latifrons, Cheirurus? gibbus, Bronteus cf. um- bellifer, Br. foedus, Br. geminatus. Es ist dies eine ansehnliche Zahl von Arten, die indessen kaum sämmtlich aufrecht zu ‚erhalten sind. Die Aufsammlungen der letzten Jahre haben ergeben, dass im rheinischen Stringocephalenkalk die Arten zahlreicher sind, als bisher bekannt war. Namentlich haben einige Fund- orte an der Lahn und bei Adorf einen verhältnissmässig grossen Formenreichthum ergeben. Es sind folgende Arten sefunden worden: Bronteus Novaki n. sp., Br. n. sp., Br. granulatus GLDF., Phacops Koeneni n. Sp., Ph. breviceps BARR., Ph. batracheus Wuıpe., Ph. latissimus n. sp., Ph. hyla n. sp., Cheirurus Stern- bergi BoEKH. mut. myops RoEm., Lichas granulosus RoEM., Lichas Decheni n. sp., L. aranea n. sp., Proetus crassirhachis Roem., Pr. quadratus Maur., Pr. crassimargo RorMm., Pr. suborbitatus n. SP., Proetus cf. Astyanax BARR., Uyphaspis convexa BARR., C. cerberus Barr., Arethusina Beyrichi Nov., A. Kayseri n. sp., Harpes socialis, H. cf. macrocephalus GLDr., mithin 21 fest bestimmte Arten und einige noch nicht genügend zu characterisirende. Hiermit ist die Trilobitenfauna noch nicht erschöpft, da noch Reste von manchen anderen Formen vorliegen. Viele Arten sind an eine bestimmte Facies gebunden. In I) Zeitschr. d. D. geolog. Ges. 1872, S. 661. 2) Abhandl. der Grossherz. hess. geolog. Landes-Anstalt, 1. 2., 1885. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 9 den eigentlichen Korallenkalken fehlen die Trilobiten ganz, oder sind äusserst selten. Die Gattung Cheirurus scheint fast ausschliesslich an die Knollenkalk-Facies gebunden zu sein, sie fehlt den Massenkalken anscheinend ganz, ist aber in den Goniatitenschichten stellenweise gemein. In den Massen- kalken ist auch die Gattung Phacops jedenfalls sehr selten, nur bei Haina scheint sie etwas häufiger zu sein. Sie fehlt bei Villmar, Finnentrop, Paffrath, Elberfeld, Aachen ete. Proetus ist in der Korallenkalkfacies durchweg durch andere Arten vertreten, als in den knolligen Kalken. Hier finden sich häufig Arten aus der Verwandtschaft des Proet. eremita und orbitatus, die auch in älteren gleich entwickelten Schichten vorkommen, dort solche aus der Verwandtschaft des Pr. Cuwieri. Aehnlich verhalten sich die Gattung Dronteus und Lichas. Zum Vergleiche stelle ich die Trilobiten aus den gleich- altrigen Schichten dreier Fundorte nebeneinander: 1. Adorf, wo vorwiegend Cephalopoden vorkommen neben Buchiola- Arten und seltenen Brachiopoden; 2. Grube Martha bei Albs- hausen, wo alle übrigen Versteinerungen stark gegen die Trilobiten zurücktreten und nur Einzelkorallen häufiger sind, Buchiolen und Cephalopoden aber selten, und 3. Finnentrop, Massenkalk ohne Buchiola, mit massenhaften Versteinerungen, unter denen alle Klassen der Mollusken ziemlich gleichmässig vertreten sind, und ohne Riffkorallen. I Ndorf. 2. Grube Martha. Phacops. Koeneni n. Sp. Phacops breviceps BARR. »» breviceps BARR. 5 batracheus WHIDB. Bronteus Novaki n. Sp. A latissimus n. SP. Harpes socialis n. SP. x hyla n. sp. Cheirurus Sternbergi B. Proetus crassimargo RoEM. „» erassirhachis RoEM. Cyphaspis Cerberus BARR. EN convexa BARR. Arethusina Kayseri n. SP. Lichas Decheni n. sp. Cheirurus Sternbergi BOECKH. Proetus quadratus Maur. Cyphaspis cerberus BARR. Arethusina Beyrichi Nov. Lichas Decheni n. Sp. 10 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 3. Finnentrop. Bronteus granulosus GLDF. Proetus suborbitatus n. SP. e cf. Astyanax BARR. Lichas aramea n. Sp. Bemerkenswerth ist ferner die verhältnissmässig grosse Zahl von Arten, welche die obere Abtheilung des jüngeren Mitteldevon mit älteren Schichten vom Rhein und in Böhmen gemeinschaftlich hat, oder die älteren Formen sehr nahe stehen. Als identische Formen betrachte ich: Phacops breviceps BARR., Cheirurus Sternbergi B., Proetus crassimargo, Pr. crassirhachis, Uyphaspis Cerberus, Ü. convexa, Arethusina Beyrichi. Nahe ver- wandt sind: Harpes socialis mit H. venulosus Barr., Lichas Decheni und L. granulosus mit L. Haueri, L. aranea mit L. Maureri Nov., Phacops batracheus und Ph. latissimus mit Ph. breviceps und Proetus cf. Astyanaw mit Pr. Astyanax BARR., Bronteus Novaki mit Br. tardissimus BarR. Die grösste Zahl der mit älteren identischen oder mit solchen nahe verwandten Arten hat der Adorfer Eisenstein geliefert, ihre Zahl ist grösser, als bei den tiefer-liegenden Schichten von Haina bei Waldgirmes. Die alten Formen des Kalkes von Mnenian haben sich dem- nach im tiefen Wasser am längsten gehalten, denn die Kalke und Eisensteine von Adorf müssen ihrer ganzen Fauna nach in tieferem Wasser abgelagert sein, als die übrigen ange- führten Schichten. Fam. Bronteidae Barr. Gatt. Bronteus GoLDpr. Bronteus Novaki n. Sp. Taf. 2 Fie. 11-14. Es liegen nur Köpfe ohne freie Wangen und Pygidien vor. Erstere sind kurz, schwach gewölbt, haben eine breite Nacken- furche und einen schmalen Nackenring, der in der Mitte eine EIER Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 11 stumpfe Spitze trägt. Die Glabella ist hinten schmal, von fast geradlinigen, oder schwach nach aussen convexen Furchen begrenzt, dann verbreitert sie sich schnell so stark, dass an der Stirn ihre Breite drei Mal so gross ist, als an der Nacken- furche. An der Stelle, wo diese Verbreiterung beginnt, sind breite, aber kurze Querfurchen vorhanden. Die Pygidien haben einen fast halbkreisförmigen Umriss, gerundete Ecken, und sind sehr flach gewölbt. Die Axe ist kurz, etwas breiter wie lang, deutlich dreitheilig, und von der Mittelrippe deutlich abgesetzt. Die gerundeten Rippen der Seitentheile verbreitern sich nach aussen hin nur schwach, desto stärker die Furchen, die den Aussenrand nicht erreichen, sondern sich vorher gerundet ausheben. Die vorderste Furche ist besonders breit, fast doppelt so breit wie die erste Rippe. Die Schale ist sehr dünn und glatt. Die hier beschriebene Form hat grosse Aehnlichkeit mit Br. tardissimus Barr. aus G.'), und bin ich lange im Zweifel gewesen, ob die Martenberger Art nicht mit diesem Namen zu belegen wäre. Als Unterschiede sind anzugeben, dass die Axe des Pygidiums bei der böhmischen Art breiter ist, dass der Nackenring keine Spitze trägst, und dass die Glabella in der Mitte des vorderen, sich stark verbreiternden Theiles eine vom äusseren Rande ausgehende Furche trägt. Zudem ist BARRANDE im Zweifel, ob nicht die Mittelrippe des Pygidiums gespalten sei. In der Gestalt des Kopfes, namentlich der Glabella, zeigt auch B. Gervillee BaRR.?) manche Aehnlichkeit. Indessen be- sitzt diese Art eine schmalere Nackenfurche, einen breiten Nackenring, und abweichend gestaltete Seitenfurchen der . Glabella, sowie namentlich eine gegabelte Mittelrippe des Pygidium. Maurer bildet von Grube Haina bei Waldgirmes als Br. cf. umbellifer ein Pygidium ab, welches in der Gestalt mit Br. Noväki übereinstimmt, aber zu unvollkommen ist, um 2) Syst. silur., Suppl. zu Bd. 1, S. 134, Taf. 32 Fig. 1. 2) Vgl. OEuLert, Bull. soc. d’etudes seient. d’Angers 1885, S. 1 Taf. 1. 2 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. mit Sicherheit hierher gerechnet werden zu können.'!) Die Köpfe, welche Maurer abbildet, haben eine längere Glabella und bogenförmig verlaufende Seitenfurchen. Vorkommen: Br. Novaki fand sich ziemlich selten im Eisenstein des Martenberges. In der Göttinger Sammlung befindet sich etwa ein Dutzend mehr oder weniger defecte Pygidien und 2 Köpfe. Ein Pygidium in der Sammlung des Herrn MuzLLEr in Adorf. In den graugrünen Kalken fand ich nur wenige und sehr mangelhafte Reste. Bronteus n. Sp. Es liegen mir ein defeeter Kopf und einige mangelhafte Pygidien von Grube Juno bei Nauborn im Kreise Wetzlar vor, welche zwar deutlich erkennen lassen, dass sie einer neuen Art angehören, aber zu unvollkommen sind, um eine aus- reichende Charakterisirung zu gestatten. Der Kopf ist flach gewölbt, die Glabella vorn ausser- ordentlich breit, verschmälert sich aber stark nach hinten, wo ihre Breite nur etwa '/, der am Vorderrand beträgt. Die sie begrenzenden Furchen convergiren daher stark nach rückwärts, anfangs stärker, wie in der hinteren Hälfte, so dass die Glabella eine Art von flügelförmigen Ansätzen erhält, und die Furchen geknickt erscheinen. Die Seitenfurchen sind sehr schwach, fast undeutlich. Die Wange ist stark gewölbt, und gegen die äussere, sehr breite Randfurche durch eine scharfe Kante abgesetzt. Die Augendeckel liegen fast hori- zontal und sind klein, die Augen sehr gross, und liegen hoch; am unteren Rande derselben verläuft eine horizontale scharfe Furche nach innen, am oberen eine ebensolche nach aussen. Die Nackenfurche ist tief und breit. Der vordere Rand des Kopfes ist schwach gebogen, an der vorderen Ecke der Glabella biegt er scharf nach hinten um. Die Schale ist grob gekörnt auf der Glabella, auf den Wangen !) Vgl. Maurer, Waldgirmes Taf. 11 Fig. 34. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 13 liegen hinter der scharfen äusseren Grenzkante zwei Reihen von groben Tuberkeln. — Das Pygidium ist gerundet drei- seitig, mit dreieckiger Axe.. In seinem mittleren und vorderen Theile ist es fast flach, nach dem Rande zu fällt es mit steiler Wölbung ab. Die Ausbildung der Rippen ist wegen ungünstiger Erhaltung nicht deutlich zu sehen. Die Art ist sehr klein, die Länge des Kopfes beträgt nur 2 Milli- meter, die des Pygidium 7 Millimeter. Es ist mir keine Bronteus-Art bekannt, mit der die vor- liegende sich näher vergleichen liesse. Besonders charak- teristisch erscheint die Gestalt der Glabella, sowie die scharf- kantige äussere Begrenzung der Wange. Interessant ist die Art als jüngste der Formen mit stark ‚gewölbtem Pygidium, zu denen B. Dormitzeri, Br. campanifer, Br. Brongniarti ete. gehören. Leider sind die Stücke zu unvollkommen, um sie abbilden zu können. Bronteus granulatus GOLDF. Taf. 13 Fig. 5—10, Taf. 16 Fig. 18. 1841 Bronteus flabellifer Pumps, Palaeozoice Fossils. S. 131, Taf. 57 Fig. 254. 1843 » granulatus GoLpruss. Jahrbuch für Mineralogie. 52949 Bafı 6 Ric. 2, 1843 B% intermedius GoLDFr. Das. Fig. 4. 1885 » . granulatus CLARKE. NeuesJahrbuch. Beilage Bd. Ill. 222 Ran A Ries ik 1887 % & TSCHERNYSCHEw. Mittel- und Ober-Devon am Westabhange des Ural. S. 15, Taf. 1 Biene 1890 ” 55 WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England. I. S. 35, Taf. 3 Fig. 8—10. 1890 » tigrinus WHIDBORNE. Ebenda. S. 34, Taf. 3 Fig. 12. Der Kopf ist nahezu halbkreisförmig, schwach gewölbt, die Glabella nach vorn stark verbreitert, sie ist vorn 14 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. über doppelt so breit, als am Nackenring; die sie be- gsrenzenden Furchen laufen nach vorn in flachem, nach innen convexen Bogen auseinander, und biegen dicht vor dem Vorderrande nach innen um. Die Seitenfurchen sind kurz, schräge nach vorn gerichtet; auf den mittleren Seiten- lappen der Glabella befinden sich jederseits zwei flache ge- rundete Vertiefungen; die feste Wange ist hoch gewölbt, mit einer gerundeten Kante, welche von den Augendeckeln auf den mittleren Seitenlappen der Glabella, bezw. die vordere Seitenfurche zu verläuft. Die Nackenfurche ist breit und tief, nach aussen verbreitert sie sich noch mehr, und hier steht in derselben je ein kleiner, gerundeter Höcker. Der Nackenring ist in der Mitte sehr breit, an seinem Hinterrande am höchsten, und trägt hier in der Mitte eine kleine Spitze, nach vorn fällt er dachförmig gegen die Nackenfurche ab. Die Augen- deckel sind klein, S-förmig, und liegen horizontal. Die Augen liegen tief. Die freie Wange läuft in eine scharfe Spitze aus. Das Pygidium hat eine breite, dreieckige, undeutlich drei- theilige Axe. Die Rippen der Seitentheile verbreitern sich erheblich gegen den Aussenrand zu, die Furchen erreichen den Rand nicht, sondern heben sich vorher gerundet aus. Die Schale ist mit groben, aber nicht sehr hohen Tuberkeln gleich- mässig bedeckt. Gorpruss beschrieb ein Pygidium, dessen Axe ungegliedert ist. Dies ist der einzige Unterschied von Br. intermedius GoLpr., welcher eine deutlich dreilappige Axe besitzt. Da unter den vorliegenden Stücken zwischen diesen beiden Formen der Axe viele Uebergänge vorhanden sind, so be- tracbte ich die genannten Formen als ident. — Die Exem- plare von Finnentrop unterscheiden sich von der Dar- stellung bei GoLpruss durch einen stärker gebogenen Vorder- rand und stärker abgerundete Vorderecken des Pygidium und nähern sich in diesen Punkten dem Br. alutaceus GoLDF'). Der Kopf hat Aehnlichkeit mit dem von Br. flabellifer GoLDF.?), Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 15 hat aber eine sich stärker verbreiternde Glabella, und tiefere Seitenfurchen. Bei Br. flabellifer @oLDF. vereinigen sich ferner die hinteren Seitenfurchen, während sie bei Dr. granulatus von einander getrennt bleiben. Doch ist zu bemerken, dass die Aus- bildung der Seitenfurchen bei Br. granulatus nicht unerheblich abändert, da Stücke vorliegen, bei denen die vorderen nur an- sedeutet sind. Auch der quer verlängerte Höcker, der bei Br. flabellifer von dem Nackenring durch eine schmale Furche abgetrennt ist, kommt bei einigen Stücken vor, ohne dass sich irgend welche sonstigen Trennungsmerkmale zeigten. Das Pygidium von Br. flabellifer ist durch seine Gestalt und die breiten, bis zum Rande verlaufenden Furchen gut unterschieden. Immerhin ist flabellifer die nächstverwandte Art. Ob das Py- sidium, welches die Brüder SANDBERGER als Br. alutaceus ab- bilden, zu dieser Art, oder zu granulatus gehört, wie CLARKE will, möchte ich nicht entscheiden, die sehr breite Spindel spricht für die erstere Art. Der Kopf bei SANDBERGER ist nicht der von granulatus'). CLARKE führt übrigens die von SANDBERGER als alutaceus beschriebene Form nur „ex parte“ als Synonym von granulatus auf. SANDBERGER führt unter den Synonymen von alutaceus das von A. RormEr als Br. Hlabellifer beschriebene Pygidium auf?). Nach CLarkE soll dieses aber zu granulatus gehören. Ich kann mich von dieser Zugehörig- keit nach Rormer’s Darstellung nicht überzeugen. Die Aus- bildung der Furchen ist eine übereinstimmende, ebenso die Gestalt, aber die Axe ist nicht dreieckig, sondern halbkreis- förmig und daher anders gestalten als die von granulatus. Dass Br. flabellifer PhıLipps zu granulatus gehört, führt bereits GoLDFUSS an. Wuipsorne’s Figuren stimmen ziemlich gut, ich möchte aber auch das als Br. tigrinus beschriebene unvollständige Kopf- schild nicht von granulatus trennen. Zweifelhaft ist das als Br. flabellifer bestimmte mangelhafte Exemplar (Taf. 3 Fig. 16). Das Pygidium passt besser zu granulatus bezw. zu intermedius b) Vgl. Rheinisches Schichtensystem in Nassau S. 21, Taf. 2 Fig. 3. u karz S. 27, Val. '9’ Fig. 1. 16 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Gıpor. Der sehr unvollkommene Kopf gestattet kaum eine zuverlässige Bestimmung. E Wie diese Bemerkungen zeigen, ist die Trennung der mittel- und oberdevonischen Bronteus-Arten in verschiedener ‚ Weise ausgeführt worden. Thatsächlich sind die Arten a schwierig zu unterscheiden, wegen ihrer Aehnlichkeit und dr oft recht ungünstigen Erhaltung. Schon die Stücke aus der 3 | Eifel sind oft schwer zu bestimmen, und ausreichendes Mate- rial wird vielleicht ergeben, dass die oft citirten Arten: a N flabellifer, alutaceus und granulatus, nicht scharf geschie- den sind. ei Ich habe die zahlreichen von Finnentrop vorliegenden Stücke sämmtlich als granulatus bestimmt, obwohl einge grössere oder geringere Abweichungen zeigen, die sie den anderen eben genannten Arten nähern, ohne sie indessen mit denselben zu vereinigen. Anscheinend stammen alle von Gorpruss beschriebenen Arten aus den gleichen Schichten, wahrscheinlich den oberen Calceola-Schichten von Gerolstein, in denen sie in der That bei einander liegen. Vorkommen: Häufig im oberen Stringocephalenkalk von Finnentrop, seltener am Taubenstein bei Wetzlar und Villmar. Verbreitet im oberen Mitteldevon in der Facies als Massenkalk. In den cephalopodenführenden Knollenkalken fehlend. In der Eifel schon in den oberen CGalceola-Schichten, besonders bei Gees unweit Gerolstein. Fam. Phacopidae. Gatt. Phacops Eume. Phacops Koeneni n. sp. Taf. 2 Fig. 8-10. Der Kopf ist schwach gewölbt, und hat einen halbkreis- förmigen Umriss; die Glabella ist schmal, von parallel- epipedischem Umriss, und ragt kaum über den Stirnrand vor; Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 17 der Nackenring ist breit und flach, der Zwischenring schmal, und die Furchen, welche beide trennen, sind sehr schmal und flach. Die Augen sind schmal, aber sehr lang und ragen wenig vor, die Augendeckel liegen fast in der Ebene der Schale; die Hinterecken sind breit gerundet, die Wangen flach und von einem breiten, aber undeutlichen Saum umgeben. Die Schale erscheint fast glatt, mit der Lupe beobachtet man vereinzelt stehende, sehr feine Tuberkeln, besonders auf der Glabella. Das Pygidium ist gross, halbkreisförmig, mit langer, schmaler Axe, auf der nur drei Segmente deutlich hervortreten. Auf den Seitentheilen ist die Segmentirung undeutlich. Die einzige Art, mit der Ph. Koeneni verglichen werden kann, ist Ph. breviceps Barr., doch ist sie von dieser leicht zu unter- scheiden, vor allem durch die Schmalheit der Glabella, die elatte Schale und die Länge und Schmalheit der Augen; das Pysidium hat wegen der mangelnden Segmentirung der Seiten- theile keine Aehnlichkeit. Im allgemeinen Habitus hat auch der silurische Ph. trapeziceps BAaRR. einige Aehnlichkeit'), aber das Pygidium ist abweichend und die Glabella der älteren Form ist erheblich breiter und besitzt ziemlich weit vorn eine schräge, nach rückwärts gerichtete Seitenfurche, während die Ausbildung des Nackenringes und des Zwischenringes gut über- einstimmen. Phacops latifrons von Bennisch, den F. Rormer abbildet?2), hat ähnlich gestaltete Augen und Wangen, aber eine den Vorderrand stärker überragende, mehr keulenförmige Glabella. Jedenfalls ist die oberschlesische Art aber auch verschieden von dem eifler latifrons, dies zeigt schon die Gestalt der Nackenfurche und des Nackenringes. Vorkommen: Ph. Koeneni ist am Martenberge selten, in der Göttinger Sammlung befinden sich einige mehr oder weniger vollständigen Köpfe, sowie ein Bruchstück des Rumpfes mit 7 Ringen und vollständigem Pygidium. Aus den grün-grauen Knollenkalken stammt der fast vollständige Kopf, Fig. 8. !) BARRANDE, Syst. silur. I, S. 27, Taf. 22 Fig. 19— 22. 2) Geolog. v. Oberschlesien, Taf, 2 Fig. 6. Neue Folge. Heft 16. 2 15 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Phacops breviceps BARR. Taf. 12 Fig. 10, 14. 1852 Phacops breviceps BARR., Systeme silurien etc. I, S. 518, | Taf. 22, Fig. 24-31. 1872 4 latifrons BE. Kayser, Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 661. 1885 u latifrons MAURER, Fauna der Kalke v. Waldgirmes S. 262, Taf. 11 Fig. 27—28. 1890 „ breviceps Novar, Hereynische Trilobiten S. 22, Taf. 3 Fig. 1—4. Die Phacops-Arten des oberen Mitteldevon pflegen meist als Phacops latifrons BR. bezeichnet zu werden, und auch E. Kayser belegte die Grottenberger Stücke mit diesem Namen. Maurer bildet eine so bezeichnete Art von Waldgirmes ab, und GC. Rıemann erwähnt sie vom Taubenstein. F. FrecH erkannte, dass diese Formen zum Theil dem Ph. dreviceps angehören!). Ich habe bis jetzt aus dem rechtsrheinischen Stringocephalen- Niveau keine Phacops-Art gesehen, welche mit dem eifler Ph. latifrons übereinstimmt. E. Kayser hat den Ph. latifrons der Autoren in zwei Arten getrennt, eine kleinere mit stark überhängender Glabella, Ph. Schlotheimi BR. und eine grosse mit nicht, oder kaum über den Vorderrand hervorragender Glabella, PA. latifrons?), früher als Ph. eifeliensis bezeichnet’). Die letztere soll auf das obere Mitteldevon beschränkt sein; ich habe sie am häufigsten in den oberen Calceola-Schichten bei Gees unweit Gerolstein gefunden. Beim Vergleich der von Grube Enckeberg, Grottenberg und Christiane bei Giershagen vorliegenden Stücke kann nur die grössere Form, Ph. latifrons, in Betracht kommen. Aber auch mit dieser haben die Exemplare des Eisensteines nur eine entfernte Aehnlichkeit. Ph. latifrons hat eine schmalere, aber stärker gewölbte Glabella, einen längeren Kopf, und I) Rheinisches Unterdevon S. 254 ff. 2) Orthoceras-Schiefer etc. S. 35. 3) Beiträge zur Kenntniss von Oberdevon und Culm am Nordrande etc. Jahrbuch der geol. Land.-Anst. 1881, 8. 56. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum, 19 kleinere, d. h. kürzere Augen, bei denen die Facetten in sechs- seitigen Feldern stehen. Der Nackenring von Ph. latifrons ist stärker gewölbt, der Zwischenring besteht nur aus einem kräftigen und spitzen Knötchen, und die Granulirung der Schale ist viel grober. Es kann bei beschalten Exemplaren demnach eine Verwechselung nicht gut stattfinden. Besonders die Ausbildung des Zwischenringes am Mitteltheil des Kopfes ist ein gutes Erkennungsmerkmal, und darum sind auch die von MaurEr als Ph. latifrons abgebildeten Köpfe nicht die eifler Form, von der sie auch durch die geringe Wölbung abweichen. Dagegen vermag ich die Briloner Form nicht zu unter- scheiden von Ph. breviceps Bark. Ein Vergleich des abge- bildeten Stückes von Grube Christiane bei Giershagen mit der Fig. 24 auf Tafel 22 bei BARRANDE lässt nur ganz unbe- deutende und unerhebliche Unterschiede erkennen, welche keine specifische Trennung veranlassen können. Nach NovaAr') soll zwar in der genannten Figur Barranne’s der Abstand des Auges von der Wangenfurche etwas übertrieben sein, aber wenn derselbe auch um ein weniges geringer wird, so ist doch die Uebereinstimmung noch eine vollständige. Ausserdem ist dieser Abstand bei den von Novak beschriebenen „hereynischen“ Stücken von Bicken etwas grösser, als bei den böhmischen Exemplaren, und Novar rechnet sie trotzdem zu Ph. bre- viceps. Es stimmt demnach die Briloner Form mehr mit der Bickener, als mit der böhmischen überein. Auch in der Ausbildung der Granulirung gleicht sie mehr der var. rhenana Nov., da die Wangen fast glatt sind. Dagegen unter- scheidet sich die Briloner Form von der Bickener und böhmischen gleichmässig durch die Undeutlichkeit der Seiten- furchen auf der Glabella, die übrigens auch bei Exemplaren von Bicken und Günterod gelegentlich undeutlich werden. FrecH betrachtet den Ph. batracheus WHIDBORNE?) als eng- lische Localform von Ph. breviceps. Ich möchte diese, auch bei Wetzlar sich findende Form aber als selbstständige Art ansehen, !) Hereyn. Trilobiten S. 22. *) Devon. Fauna S. 2, Taf. 1 Fig. 2—7. 20 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. wegen der abweichenden Gestalt der Glabella. Ob die von WnıpBorRnE als Ph. latifrons BR. bezeichneten Stücke!) wirklich die eifler Form sind, erscheint mir zweifelhaft, sie sind aber zu unvollständig, um ein Urtheil zu gestatten. Sehr nahe steht Ph. rana GREEN?), der in der Gestalt des Kopfes, der Glabella und in der Sculptur gut übereinstimmt. Doch bleiben die Augen noch etwas weiter von der Wangen- furche entfernt, und zeigen im Bau durch die sechsseitigen Felder, in denen die Facetten stehen, Aehnlichkeit mit Ph. latifrons?). Die Figur 14 bei Harz zeigt allerdings diese sechsseitigen Felder nicht. Vorkommen: Im rechtsrheinischen Gebiet ist Ph. breviceps sehr verbreitet. Aus oberem Mitteldevon ist er mir bekannt von Grube Enkeberg und Grottenberg bei Behringhausen, Charlotten-Zug bei Bredelar, Christiane bei Giershagen und Martenberg bei Adorf, Haina bei Waldgirmes, Juno und Amanda bei Nauborn und Martha bei Albshausen. Selten in den Odershäuser Kalken mit Posidonia hians. Bisher nur in Crinoiden- (Haina) oder Knollenkalken. Im Harz im Eisen- stein des Büchenberges. Verbreitet im unteren Mitteldevon von Bieken, Günterod und Greifenstein. Phacops batracheus WHIDE. Taf. 3 Fig. 13. 1891 Phacops batracheus. \WHIDBORNE, Devonian Fauna of the South of England. I. S. 2, Taf. 1 Fig. 2—7. In den Eisenkalken der Grube Martha bei Albshausen ist eine Phacops-Art nicht selten, welche in der Gestalt ‘des Kopfes gut mit Ph. batracheus übereinstimmt. Die Schale ist fein und gleichmässig granulirt, was sich bei den Abbildungen bei WHIDBORNE nicht so deutlich zeigt, nur die Fig. 7 ist auch in dieser Beziehung meinen Stücken sehr ähnlich. I) a.a. 0.8.6, Taf. 1 Fig. 8—9. 2) Haır, Pal. New-York V, Taf.8 Fig. 1—18, Taf. Sa Fig. 21—33. %) Vgl. Harz, Taf. 8 Fig. 6, 12—13. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 21 Die Seitenfurchen der Glabella, welche die englischen Stücke deutlich zeigen, sind bei den nassauischen Exemplaren meist undeutlich. Frech betrachtet Ph. batracheus als übereinstimmend mit Ph. breviceps. Ich finde indessen, dass die Glabella abweichend gestaltet, vor allem breiter ist, und den Vorderrand des Kopfes stärker überragt. Vorkommen: Nicht selten bei Albshausen (Grube Martha). Phacops latissimus n. sp. Taf 3 Fig. 14. Ph. latissimus ist ausgezeichnet durch seine sehr breite Glabella, den kurzen Kopf, und die sehr weit nach vorn und aussen liegenden grossen Augen. Der Vorderrand der Glabella ist gleichmässig convex, und überragt das Kopfschild fast gar nicht. Die Oberfläche ist gleichmässig und fein granu- lirt, wie bei der vorhergehenden Art, von der sich diese durch die allgemeine Gestalt, vor allem den kürzeren Kopf, und die wenig oder gar nicht überhängende Glabella unter- scheidet. Die übrigen Körpertheile konnte ich nicht ermitteln. Vorkommen: P%h. latissimus kommt mit der vorigen und der folgenden Art nicht selten auf Grube Martha vor, zu- sammen mit verschiedenen Pygidien der Gattung Phacops. Die- selben sind aber meistens mässig erhalten, und fast stets ohne Schale, so dass ich nicht anzugeben vermag, zu welchen Köpfen die einzelnen Schwanzklappen gehören. Ich habe daher darauf verzichtet, dieselben abbilden zu lassen. Phacops hyla n. sp. Taf. 3 Fig. 12. Der Kopf dieser, wie ich glaube, neuen Art ist schmal, nicht ganz doppelt so breit wie hoch, die Glabella verbreitert sich nach vorn nur wenig, und ist in ihrer Mittellinie stumpf 22, Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. sekantet. Ihr Vorderrand ist fast winkelig gebogen und über- ragt den vorderen Kopfsaum erheblich. Die Nackenfurche ist sehr seicht, oft undeutlich, der Nackenring schmal. Die Seiten- theile fallen ziemlich steil ab, ihre hintere Ecke ist schwach gerundet. Die Augen sind gross, liegen entfernt von der Glabella, dem Vorderrand genähert. Das auffälligste Merkmal ist die sehr dünne und vollständig glatte Schale, durch welche die Art sich leicht von den meisten Phacops-Arten unterscheidet. Das zugehörige Pygidium habe ich nicht er- mitteln können. Vorkommen: Diese kleine Art ist nicht selten in den Eisenkalken der Grube Martha bei Albshausen, wo sie sich mit mehreren anderen Arten derselben Gattung findet, aber nur in isolirten Köpfen, die meistens, da die Schale leicht abspringt, als Steinkerne erhalten sind. Fam. (heiruridae SaALTter. Gatt. Cheirurus BEyr. Cheirurus Sternbergi BOEKH Sp. Taf. 1 Fig. 2-4. Taf. 2 Fig. 15, 16. Taf. 3 Fig. 1—10. Taf. 12 Fig. 15. 1825 Trilobites (Paradowides) STERNBERG. Verhandl. des vaterl. Museums. S. 85, Taf. 1 Fig. 5. 1841 Calymene Sternbergi PrirLirs. Palaeozoic Fossils ete. S. 128, Taf. 56 Fie. 247. 1852 Cheirurus Sternbergi BARRANDE. Systeme silurien ete. 1. S. 795, Taf. 91 Fig. 29—39 cum Syn. 1350 a myops A. RoEMER. Beiträge etc. I. S. 85, Taf. 10. Fig. 8. 1855 a „ derselbe daselbst III. S. 24, Taf. 5 Fig. 6. 1856 e gibbus SANDBERGER. NKheinisches Schichten- system ete. Taf. 2 Fig. 2 u. 3. 1864 x articulatus SALTER. Monogr. Brit. Trilob. S. 61, Nat..6 Rio, Wu: 8: 1882 1: myops HorzapreL. Goniatitenkalke von Adorf. S.9. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 25 1889 Cheirurus Pengellii WuiDBorne. Monograph of the Devonian Fossils etc. 8.8, Taf. 1 Fig. 10—16. Cheirurus Sternbergi ist eine gut bekannte und in allen Sammlungen verbreitete Form aus den Etagen F und 6 in Böhmen. Von verschiedenen Fundorten aus dem rheinischen "_ Stringocephalenkalk liegt mir ein reiches Material vor, welches sestattet, die rheinische, meist als Ch. göbbus BeEyr. bestimmte Form in allen Einzelheiten kennen zu lernen. Die normale Form stimmt so sehr mit böhmischen Stücken des Ch. Stern- bergi, sowie mit den Abbildungen bei BaRRANDE überein, dass ich kein Bedenken trage, die oben in der Synonymik angegebenen Vorkommen auf die Bork#’sche Art zu be- ziehen. Die einzigen Unterschiede, die ich finden kann, sind die stärkere Biegung des Vorderrandes der Glabella und die grössere Veränderlichkeit der jüngeren rheinischen Form, sesenüber der älteren böhmischen. Unter meinen Stücken lassen sich zwei Abänderungen ziemlich scharf von einander trennen. Die eine ist in allen ihren Theilen breiter und ge- drungener wie die andere. Die Glabella ist flach, breit, vorn wenig convex und überragt den Vorderrand gar nicht (Taf. 3 Fig. 7). Das Hyposthom ist breit (Taf. 3 Fig. 6), die Axe des Pygidiums nach hinten stark verschmälert. Die zweite Form hat eine schmale, den Vorderrand stärker überragende, vorn stark convexe Glabella, ein schmales Hyposthom (Taf. 1 Fig. 2, 3) und eine sich nach hinten weniger ver- schmälernde Axe des Schwanzschildes (Taf. 3 Fig. 10). Ich möchte auf diese Unterschiede hin keine specifische Tren- nung vornehmen, glaube vielmehr, dass dieselben Geschlechts- unterschiede sind, und dass die breitere Form die weibliche ist. Ausser diesen zwei Formen kommen auch hin und wieder, wenngleich selten, Exemplare vor, die eine stärker gewölbte Glabella besitzen (Taf. 3 Fig. 1). Da diese Stücke sonst mit den flacheren vollständig übereinstimmen, halte ich sie nicht für Angehörige einer anderen Art. Wie vorliegende Harzer Stücke zeigen, stimmt Ch. myops Rorm. vom Büchenberg vollständig mit den rheinischen Stücken 24 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. überein, was auch A. Rormer bezüglich des von SANDBERGER dar- gestellten Exemplares von Weilburg annimmt. F. FrecH ist der Meinung, dass die Form des oberen Mitteldevon allgemein den Namen Ch. myops Rom. tragen könne!), ohne dabei die Unter- schiede von anderen Arten anzugeben. BeyricH hatte die Büchenberger Form zu seinem Ch. gibbus sezogen?), offenbar, weil damals das Pygidium von Ch. gibbus noch nicht bekannt war, und BEYRIcH, wie BARRANDE später zeigte, das Schwanzschild von Ch. Sternbergi für das von Ch. gibbus ansah. Später wurde allgemein die Form des oberen Mitteldevon als Ch. gebbus bestimmt, besonders nach dem Vorgange der Brüder SANDBERGER. Aber schon BarrRANDE bemerkte, dass der von den nassauischen Autoren abgebildete Kopf wohl zu Ch. gibbus gehören könne, das Pygidium gleiche aber dem von Ch. Sternbergi. E. Kayser machte die gleiche Bemerkung, ver- einigt aber gleichfalls Ch. myops Rorm. mit Ch. gibbus BEYR., da er offenbar Pygidien vom DBüchenberg nicht kannte?). A. RormEr hatte ein solches abgebildet. Wenn die Darstellung auch nicht sehr genau ist, so lässt sie immerhin erkennen, dass es sich nicht um Ch. gebbus handeln kann. Auf Tafel 12 Fig. 15 habe ich ein Schwanzschild vom Büchenberge aus der Aachener Sammlung abbilden lassen, und, ich halte es für sicher, dass dasselbe zu der Art gehört, von der Köpfe früher häufig vorkamen, zumal auch an den rheinischen Fundorten nur diese Art von Pygidien mit den, den Harzer vollständig gleichenden Köpfen zusammenliegen, und Pygidien, welche dem von Ch. gebbus auch nur ähnlich sind, unter den Dutzenden von vorliegenden Stücken nicht vorhanden sind. Demnach gehören auch die beiden Figuren bei SANDBERGER ZU- sammen. Die Zeichnung des Pygidium von Grube Lahnstein bei SANDBERGER zeigt als Eigenthümlichkeit, dass die Axe sich über den hinteren Rand in eine kurze Spitze fortsetzt. Die Harzer Stücke besitzen diese Spitze nicht, was schon ROEMER bemerkt, und auch meinen rheinischen Stücken fehlt dieselbe. !) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1889, S. 257. 2) Untersuchungen über Trilobiten II, S. 3. ®) Aeltere Fauna des Harzes S. 42. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum, 25 Aber auch die Köpfe der rheinischen und Harzer Form stimmen viel besser mit denen von Ch. Sternbergi, als von Ch. gibbus, und sind von letzteren bei aller Aehnlichkeit der Glabella nicht schwer zu unterscheiden. Bei gebbus sind die festen Wangen viel schmaler und steiler, so dass in der Ansicht von oben der Kopf viel höher erscheint wie breit!). Umgekehrt erscheint Ch. Sternbergi wegen der flach gewölbten und breiten Seitentheile breiter wie hoch. Wenn auch Ch. gibbus in diesen Verhältnissen etwas abändert?), so ‚sind doch stets die Seitentheile schmaler, als die Glabella, bei Sternberg dagegen so breit wie diese. In diesen Ab- messungen stimmen nun die rheinischen und Harzer Stücke mit dem böhmischen Sternbergi vollständig überein, und sind daher mit diesem Namen zu belegen, und der Name myops kann höchstens zur Bezeichnung der durch den stark con- vexen Vorderrand der Glabella ausgezeichneten jüngeren Mutation verwandt werden. Maurer bildet als fraglich zu Ch. gibbus gehörig ein de- fectes Kopfschild von Grube Haina ab. An und für sich ist das betreffende Stück kaum bestimmbar, und MavurEr stützt sich bei seiner Bestimmung zum Theil auch darauf, dass Ch. gibbus auch sonst in Nassau vorkomme. Er denkt hierbei wohl an die Form von Weilburg bei SANDBERGER. Da diese aber eben nicht der Ch. gübbus ist, so könnte das Stück von Haina ebensogut zu Ch. Sternbergi gehören. Ch. gibbus ist somit aus dem rheinischen oberen Mittel- devon nicht mit Sicherkeit bekannt. Puırips bestimmte ein Stück aus Devonshire richtig als Ch. Sternbergi, und auch F. Frech erwähnt die Art von dort’), während BaArRANDE in der Figur bei PnıtLips eine grössere Aehnlichkeit, oder eine Uebereinstimmung mit Ch. gibbus er- kennt!), obschon dieselbe die flachen, breiten Seitentheile des Ch. Sternbergi hat. WHıIDBoRnE hält die Form von Lummaton 1) BARRANDE, Taf. 42 Fig. 12. 2) BARRANDE, Taf. 41. 3) Zeitschr. der Deutsch. geol. Ges. 1889, S. 256. =) Syst..silur. I, 8. 794. 26 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. für eine Mittelform zwischen Ch. Sternbergi und gebbus, und nennt sie Ch. Pengellüi. Diese Bezeichnung als Mittelform ist nicht richtig, von einer solchen könnte man nur sprechen, wenn nachgewiesen wäre, entweder dass Ch. gibbus in so hohe Schichten hinaufgeht, dass die Mittelform überhaupt mit den beiden Normalformen zusammen lebte, oder zeitlich zwischen ihnen stände. Ich finde aber auch beim Vergleich der Figuren bei WHIDBORNE und BARRANDE keine näheren Beziehungen der englischen Form zu Ch. gibbus. Erstere unterscheidet sich von Cheirurus Sternbergi allein durch ihren etwas stärker gewölbten Vorderrand, während das Verhältniss der festen Wangen zur Glabella das Gleiche ist, wie bei Barranpe’s Fig. 29 (21 :12,5 und 19:10,5). Nach den Beobachtungen an meinen rheinischen Stücken muss ich den Ch. Pengellii Wnips. für nicht specifisch verschieden von Ch. Sternbergi mut. myops halten. | WEHIDBORNE führt nun auch den Ch. Sternbergi neben seinem Ch. Pengellüi auf. Das abgebildete höchst mangelhafte Bruch- stück zeigt nur, dass es von irgend einem Cheörurus her- rühren könnte. Unverständlich ist, dass WHIDBORNE die Unter- schiede seines Ch. Pengellii von den silurischen Cheirurus Sternbergi, propinguus und articulatus v. MÜNSTER so weit- läufig erörtert, da diese beiden Arten!) einer ganz anderen Gruppe, oder, wie einige Forscher wollen, Gattung angehören, die ausschliesslich silurisch ist. Allerdings hatte SALTER die englische Mitteldevon-Form auch als Ch. articulatus v. MNSTR. beschrieben. Auch GÜnsEL citirt unter den Synonymen von Ch. articulatus v. MnsıR. die Figur bei PHiLıpps, sowie, wenu auch fraglich, den Ch. myops, obwohl beide deutlich die ge- kreuzten hinteren Seitenfurchen der Glabella zeigen, während diese in GünsEr’s Abbildung?) ebenso deutlich einfach verlaufen. Von böhmischen Arten ist noch Ch. Cordai BARR. zu ver- gleichen®). Bei dieser Art ist die dritte Seitenfurche der Gla- !) Ch. Sternbergi und Ch. propinquus v. Mxsrr. gehören zusammen, wie BARRANDE (S. 754) und GümseL (Fichtelgebirge 8. 491) gezeigt haben. SrRateleA, Bier 10T 1a. SE Sys Slums al Bars Asa 23 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 31 bella unter 45° nach hinten geneigt, sodass dadurch der Mittel- lappen eine zungenförmig verlängerte Lippe erhält. Auch liegen die Augen höher. Barroıs bildet unter allem Vorbehalt als Ch. gibbus eine Glabella von Chauxdefonds (Maine et Loire) ab'), welche eben so gut zu Ch. Sternberge gehören könnte. Aus dem Gesagten folgt, dass die bis jetzt bekannten Vorkommen aus dem höheren Mitteldevon sich in keinem Falle mit Sicherheit auf Ch. gibbus BEYR. beziehen lassen, wohl aber alle auf Ch. Sternbergi, obwohl einige Abweichungen vor- handen sind, welche oben erwähnt wurden. Will man in diesen specifische Unterschiede sehen, so muss man die jüngere Form als Ch. myops RoEm., nicht als Ch. Pengelli Wuıps. be- zeichnen. Ich erachte dieselben aber, wie gesagt, nicht aus- reichend für eine specifische Trennung, und halte den Namen myops ROEMER nur verwendbar zur Bezeichnung der jung- mitteldevonischen Mutation. Vorkommen: Ch. Sternbergi ist eine weit verbreitete Form. In Böhmen findet sie sich in den Stufen F und G. Das von BARRANDE aufgeführte Vorkommen in E und H ist nach Novak irrig?).. Im Harz kommt die Art im oberen Stringocephalen- Niveau am Büchenberge vor, und in einer besonderen Varietät ‚interrupta, die sich auch in Nassau findet, in den „hereynischen“ Schichten am Sprakelsback?). Aus dem rheinischen Gebirge kenne ich die Art vornehmlich aus der oberen Zone der Stringocephalen-Stufe, und zwar vom Martenberg (12 Köpfe, 1 Pygidium, 2 Hyposthome), Charlottenzug bei Bredelar (1 Kopf in der Göttinger Sammlung), Maria bei Leun (1 Kopf) und vor allem Martha bei Albshausen, von wo mehrere hundert Stücke vorliegen, darunter auch die var. interrupta Kays. Aus gleichem Niveau auf Grube Lahnstein bei Odersbach (nach SANDBERGER). Etwas tieferen Schichten gehört das Vorkommen auf Grube Haina bei Waldgirmes an, sofern die von MAURER I) Ann. soc. geol. du Nord XIII, 8. 172 Taf. 4 Fig. 1. 2) Hereynische Trilobiten, S. 127, Fussnote. 3) Kayser, Aeltere Fauna des Haızes, S. 41, Taf. 5 Fig. 7. 28 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. beschriebene Form hierher gehört. In England im Stringo- % 4 cephalenkalk von Lummaton. ; Am Rhein findet sich die Art nur in knolligen cephalo- podenführenden und in Crinoiden-Kalken, und fehlt den Massen- und Korallenkalken (Villmar, Wetzlar, Finnentrop Eifel). In gleicher Weise liegt die Art in Böhmen nur ns Knollen- (G,) und Krinoiden-Kalken (F> von Mnenian). Fam. Lichadae Barr. Gatt. Lichas Darm. 1. Lichas granulosus A. RoEM. Tafel 2 Fig 19. 1852 Lichas granulosus A. RorMmer. Beiträge Il. S. 85, Taf. 18 Fig. 3. 1855 N n A. Rormer. Beiträge III. S. 24, Taf. 5 Fig. 8—9. 1857 R sp. n. G. SAnDBERGER. Verh. d. nat. Ver. Bd. 16, S. 142. Es liegt mir von dieser Art nur das Mittelstück eines Kopfes vor. Dasselbe ist hoch und gleichmässig gewölbt, und vorn von einem schmalen, grob gekörnten Randwulst um- geben, der in der Ansicht von oben nicht sichtbar ist. Die vorderen Seitenfurchen der Glabella verlaufen von hinten parallel nach vorn, und biegen auf dem vorderen Abfall der Schale bogenförmig nach aussen um, kurz bevor sie die sehr schmale Randfurche erreichen. Der Mittellappen der Glabella hat demnach, von oben gesehen, parallele Ränder, und ist schmal. Der Winkel, den die vorderen, und die in flachem Bogen verlaufenden mittleren Seitenfurchen einschliessen, ist erheblich grösser, als ein halber rechter; die vorderen Seiten- lappen sind mässig breit, und schwächer sewölbt, als der Mittellappen; die hinteren Seitenlappen sind noch flacher, aber ziemlich gross. Die Nackenfurche ist breit und tief, Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 29 der Nackenring schmal, in der Furche steht jederseits dort, wo die vereinigten mittleren und vorderen Seitenfurchen ein- münden, ein Knötehen. Sämmtliche Furchen sind tief und breit. Die Schale ist dünn, mit entfernt stehenden sehr sroben Granulationen bedeckt. L. granulosus wurde von A. Rormer zunächst nach einem mangelhaften, wie RoEmER sagt, „undeutlichen“ Pygidium bestimmt. Später gab derselbe Zeichnungen von Kopf und Pygidium. Ersterer stimmt mit dem vorliegenden Exemplar vollkommen überein. L. granulosus ist dem böhmischen L. Haueri Barr.') nahe verwandt, noch mehr der Form, die Novar als L. parvula ab- getrennt hat?). Schon G. SANDBERGER, dem offenbar dasselbe Stück von der Bettenhöhle aus der v. Decuen’schen Sammlung vorgelesen hat, welches in Fig. 19 abgebildet ist, verglich die westfälische Form mit ZL. Hauweri. Von diesem unter- scheidet sie sich durch die verschiedene Wölbung des Kopfes, bezw. des Mittellappens der Glabella, dessen höchste Wölbung bei granulosus in der Mitte, bei L. Haueri dagegen vorn, dicht hinter dem vorderen Rande liegt, durch die kleinen, schwächer gewölbten vorderen Seitenlappen, durch die geringere Länge des Kopfes, die breiteren und tieferen Seitenfurchen der Gla- bella, deren mittlere mit der vorderen einen grösseren Winkel bildet, als bei Haueri, und durch die gröberen Tuberkeln der Schale. Die Pygidien zeigen keine charakteristischen Ver- schiedenheiten. Von L. parvula Nov.*) ist L. granulosus durch den schmaleren vorderen Randsaum, die kleineren vorderen Seitenlappen der Glabella und deren geringere Wölbung unter- schieden. L. devonianus WHIDBORNE') hat einen kürzeren und breiteren Kopf, breiteren Randsaum und grössere vordere Seitenlappen der Glabella, steht aber sonst am nächsten, namentlich durch seine gleichmässige Wölbung und die Form des Mittellappens. 1) Syst. silur. 1, S. 604 Taf. 28 Fig. 39—44. 2) BARRANDE, Taf. 28 Fig. 38. 3) Hereyn. Trilobiten S. 121. r #) Devon. Fauna, Taf. 1 Fig. 18 S. 15. 30 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Vorkommen: Das eine vorliegende Stück stammt aus den Eisenkalken am Enkeberg (Bettenhöhle), und befindet sich in der Sammlung des naturhistorischen Vereins in Bonn. Lichas Decheni n. sp. Taf. 1 Fie.5. Taf2 Fie. 17, 18, 20. Von dieser Art sind am Martenberg und auf Grube Martha bei Albshausen Köpfe ohne freie Wangen, Pygidien und Hy- posthome gefunden worden. Der Kopf ist hoch und gleich- mässig gewölbt, von einem mässig breiten Saum umgeben. Der Mittellappen der Glabella verbreitert sich nach vorne er- heblich, die ihn begrenzenden Furchen laufen nach vorne auseinander und biegen auf dem vorderen Abfall der Stirn stark bogenförmig nach aussen um. In ihrem hinteren Theile sind sie tief und breit, nach vorn verflachen sie sich bei beschalten Stücken bedeutend, während sie bei Steinkernen auch hier noch tief und breit sind. Die Mittelfurchen, welche mit den vorderen einen Winkel von etwa 45" bilden, sind tief und breit. Die vorderen Seitenlappen sind klein, schmal, weniger hoch wie der Mittellappen, der sie daher in der Seitenansicht um ein erhebliches überragt. Die Nacken- furche ist breit, aber nicht tief, der Nackenring schmal. Die Schale ist dünn, mit groben, entfernt stehenden Tuberkeln besetzt, welche auch auf dem Steinkerne deutlich hervortreten. In der Ausbildung dieser einzelnen Theile des mittleren Kopfschildes ändert die Art etwas ab, so in der Verbreiterung des Mittellappens, in der Tiefe der vorderen Seitenfurchen und in ihrem Verlauf auf dem vorderen Abfall der Stirn und in der Breite des vorderen Randsaumes. Doch sind diese Schwankungen nicht erheblich und nicht ausreichend zu einer Trennung. Das Hyposthom ist trapezförmig, mit stark convexem vor- deren Rand und geschweiften Seitenrändern; unten befindet sich an jeder Ecke ein stumpfer, kaum hervorragender zahn- förmiger Fortsatz, der sich erst im Alter auszubilden scheint, da Stücke, welche erheblich kleiner sind, als das abgebildete, Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 31 im Umriss diesem aber vollständig gleichen, den Zahn nicht besitzen. Auch die beiden groben Tuberkeln in den Ecken des mittleren Theiles sind bei kleinen Exemplaren noch nicht so ausgebildet, sondern nur angedeutet. Das Pygidium ist oval, die Axe breit, ihre Länge be- trägt */, derjenigen des ganzen Pygidiums; sie verschmälert sich plötzlich in eine ziemlich breite Leiste, welche bis an den Hinterrand verläuft. Auf jeder Seite des Schwanzschildes sind zwei mässig lange, dornförmige Fortsätze vorhanden. L. Decheni ist dem L. granulosus Rorm. nahe verwandt und von demselben zu unterscheiden durch die Ausbildung der Seitenfurchen der Glabella, besonders der mittleren, welche sich nach vorn stark verschmälern und verflachen, durch den Verlauf der vorderen Furchen, welche nach vorn stark divergiren und dadurch eine keulenförmig verbreiterte Gestalt des Mittellappens bedingen, durch eine grössere Breite des Kopfes und grössere Breite des vorderen Randsaumes. Durch die Gestalt des Mittellappens und die Schmalheit der vorderen Seitenlappen ist L. Decheni gut zu unterscheiden von ZL. Haueri Bare.), L. parvula Nov.?) und ZL. devonianus WHIDBORNE?), von den beiden ersteren auch durch die geringere Länge des Kopfes, die abweichende Wölbung desselben und die grössere Länge der Axe des Pygidiums, welche sich plötzlich verschmä- lert, nicht allmählich, wie bei L. Hauer. Am nächsten steht jedenfalls die englische Art, welche ausser den. genannten Unterschieden einen noch kürzeren Kopf hat. Vorkommen: Z. Decheni ist in den graugrünen Kalken am Martenberge einzeln, aber nicht selten vorgekommen. Es liegen von dort vor ein Dutzend Köpfe, drei Hyposthome und ebensoviele Pygidien. Ein Kopf aus dem Eisenstein befindet sich in der Göttinger Sammlung. Ein weiteres Exemplar habe ich aus den Eisenkalken der Grube Amanda bei Nauborn im Kreise Wetzlar. Etwa zwanzig Köpfe, sechs Pygidien und zahlreiche Hyposthome von Grube Martha bei Albshausen. I) Syst. silur. I. S. 604 Taf. 28 Fig. 39 —44. 2) Ibenda Fig. 38. 3) Dev. Fauna S. 15, Taf. 1 Fig. 18, 32 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Lichas aranea n. Sp. Tat) 3 Bier LI Marsa Biel, 16. Das Kopfschild ist sehr flach gewölbt, von einem wulstigen, schmalen Saum umgeben, der von einer schmalen, scharfen, nach den Seiten sich stark verbreiternden Furche begleitet wird. Die vorderen Furchen der Glabella sind breit und seicht, sie biegen sich anfangs nach innen, verlaufen dann parallel nach rückwärts, weichen aber dicht vor ihrer Einmündung in die Nackenfurche wieder etwas bogenförmig auseinander. In der Mitte ihres Verlaufes zeigen sie auf Steinkernen eine schwache, winkelige Ausbiegung nach aussen, welche bei beschalten Exemplaren nicht wahrnehmbar ist. Diesem Verlauf ent- sprechend, ist der Mittellappen der Glabella lang und schmal, und verbreitert sich schwach nach vorn und hinten. Seine erösste Wölbung liest in der Mitte. Die mittleren Seitenfurchen bilden die Fortsetzung der vorderen Randfurche, und verlaufen in weitem, nach aussen convexen Bogen von dieser bis in die Nackenfurche. Dem entsprechend sind die vorderen Seiten- lappen der Glabella breit, fast halbkreisförmig. Ihre Wölbung ist ebenso hoch, wie die des Mittellappens. Die hinteren Seitenfurchen fehlen, und mit ihnen die hinteren Seitenlappen, die mittleren sind nur schwach ent- wickelt. Die Augendeckel sind schmal und zungenförmig, die Augen gross, eine Facettirung konnte ich an denselben nicht sehen, sondern nur eine unregelmässig und äusserst fein chagrinirte Oberfläche. Die Gestalt des Auges von den ver- schiedenen Seiten gesehen, ergiebt sich aus den Zeichnungen (Taf. 3 Fig. 11). Von dem Auge verläuft nach vorn eine breite Leiste, welche in den vorderen Randwulst mündet, über dieselbe ver- läuft die Gesichtsnaht. Die Dorsalfurche ist deutlich und ziemlich breit, die feste Wange flach gewölbt und klein. Die freie Wange stark flügelartig verlängert, gabelig getheilt. Die Nackenfurche ist sehr tief, mässig breit, der Nackenring schmal aber sehr hoch, nach aussen verlängert er sich in einen flügelartigen kurzen Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum, 33 Fortsatz. Die Schale ist mit groben Tuberkeln besetzt, welche sich zuweilen in kurze, röhrenförmige Stacheln zu verlängern scheinen, welche aber stets abgebrochen sind. In der Regel sind die Knötchen in der Richtung der Längsaxe des Thieres verlängert, und zuweilen häufen sie sich zu kleinen Knäueln, besonders auf dem mittleren Seitenlappen, wo sie auch be- sonders gross sind. Auf dem hohen Nackenring, und auf dem vorderen Randwulst sind nur vereinzelte Knötchen vor- handen, auf den Augendeckeln sind sie besonders kräftig ent- wickelt. Das Hyposthom ist kurz und breit, flach gewölbt, der mittlere Theil trägt zwei weite und tiefe, aber kurze Seiten- furchen. Das Pygidium ist flach gewölbt, der Mitteltheil elliptisch bis gerundet vierseitig, nicht sehr hoch. Der Rand träst 7 lange und schmale, spatelförmige, hohle Fortsätze von lancett- lichem. Querschnitt (Fig. 4). Die einzige mir bekannte europäische Lichas-Art, mit der die vorliegende grössere Aehnlichkeit hat, ist L. Maureri Nov.'). Diese Bickener Art ist stärker gewölbt, hat tiefere Furchen, kleinere vordere und grössere mittlere Seitenlappen der Gla- bella. Freie Wangen, Pygidium und Hyposthom sind von L. Maureri nicht bekannt. Nahe verwandt ist ferner L. contusus Harn aus der Upper Helderberg group?). Namentlich das kleine Stück der Fig. 4 bei Harz sieht gleich grossen von Finnentrop zum Verwechseln ähnlich in der Gestalt des Mittellappens und der vorderen Seiten- lappen, sowie in der Sculptur. Einen wichtigen Unterschied zeigen indess die Figuren bei Harz darin, dass der Randwulst viel schmaler. ist, nur eine feine Leiste zu sein scheint (Fig. 6) und dann, dass der Aussenrand nach hinten mit gleichmässiger Rundung bis weit über die Mitte der vorderen Seitenlappen hinaus verläuft, während er bei der rheinischen 1, Hercyn. Trilob. S. 30 Taf. 3 Fig. 9. 2) Pal. New York V, 8. 83, Taf. 19b Fig. 3—6. Neue Folge. Heft 16. 3 34 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Art bereits vor der Mitte fast rechtwinkelig nach aussen um- biegt. Man kann sich bei Betrachtung der Harr’schen Ab- bildungen kein rechtes Bild davon machen, besonders nicht bei Fig. 4 und 5, wo die Augen sitzen und wo die freie Wange befestigt ist. Nach dem Bau von Z. aranea zu urtheilen, müssten in Fig. 5 die Augen auf dem Randwulst liegen. Auch ist L. contusus stärker gewölbt, und hat tiefere Furchen. Trotz der auf den ersten Blick grossen Aehnlichkeit ist daher die westfälische Art doch für verschieden zu halten. Vorkommen: Z. aranea ist bisher nur in der Facies des ungeschichteten Massenkalkes vorgekommen. Am Taubenstein bei Wetzlar beobachtete ich eine Glabella. Im Fretterthale ist die Art häufig. Ich sammelte dort mehrere Dutzend Köpfe, darunter nur zwei mit freien Wangen, und ebensoviele Pygidien. Ein Exemplar von Villmar im Wiesbadener Mu- seum. Fam. Proetidae Barr. Gatt. Proetus STE. Reste der Gattung Proetus gehören in den Kalken und den Eisensteinen des jüngeren Mitteldevon zu den häufigen Ver- steinerungen. Leider sind sie nicht immer so erhalten, dass eine genaue Bestimmung möglich gewesen wäre. Manche dieser Reste, Kopftheile oder Pygidien liessen sich auf keine mir be- kannte Art zurückführen. Es wäre ja ein Leichtes gewesen, ein halbes Dutzend „neuer Arten“ aufzustellen, und dadurch die Bestimmung der Proetus-Arten noch schwieriger zu machen, als sie es schon ist. Ich habe aber geglaubt, dem Beispiel anderer Palaeontologen nicht folgen zu sollen, und habe mit Ausnahme eines Falles, in dem es sich um eine durch auffällige Merkmale bezeichnete Form handelte (Pr. cf. Astyanax), die betreffenden Reste zurückgelegt, bis vielleicht spätere glück- liche Funde eine genauere Charakterisirung gestatten, als eine vereinzelte Glabella, ein Pygidium, oder eine freie Wange. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 35 1. Proetus crassirhachis A. RoEM. Sp. Taf. 1 Fig. 6, 8. Taf. 2 Fig. 22. 1850 Lichas erassirhachis A. RoEmEr. Beiträge I. Palaeontogr. Bd.9,.2..04, Tat-10 Rise. 7. 1890 Proetus erassirhachis Novar. Hereynische Trilobiten. 8. 43, Taf. 5 Fig. 1921. 0. Novak hat diese mit Pr. eremita Barr. nahe verwandte Art beschrieben, und namentlich die Unterschiede von der senannten böhmischen Form scharf hervorgehoben. Ich vermag diesen Ausführungen nichts hinzuzufügen. Am Martenberge ist die Art ziemlich selten, sowohl in den Eisensteinen, als in den graugrünen Kalken. Anscheinend kommt die Art auch auf Grube Haina bei Waldgirmes vor. Maurer beschreibt von dort einen Pr. sub- planatus‘), dessen Mittelkopf ganz gut zu crassirhachis passt, dessen Wangen allerdings nicht in Stacheln auslaufen, sondern nur in eine kurze Spitze ausgezogen sind. Ich besitze indessen von Haina eine freie Wange mit langem Stachel, welche gut zu crassirhachis passt. Proetus quadratus MAURER. ar 312 Bio 9; 1885 Proetus quadratus Maurer. Die Fauna der Kalke von Waldgirmes S. 25, Taf. 11 Fig. 18—19. 1891 > batillus WHIDBORNE. A. Monograph. of the Devonian Fauna of the South of England IS. 20, Taf. 1 Fig. 23—26, Taf. 2 Fig. 1—4. MAURER beschrieb von Grube Haina zwei Mittelköpfe, die sich durch den fast quadratischen Umriss der Glabella aus- zeichnen, als Pr. quadratus, und belegte einige isolirte Pygidien mit besonderem Namen. Ich habe von Haina einige Pygidien, welche ich als zu Pr. guadratus gehörig betrachte, da die 1) 8.251 Taf. 11 Fig. 8-11. gl 36 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. sleichen Formen an anderen Fundstellen der Wetzlarer Gegend mit Köpfen zusammen vorkommen, die mit Pr. quadratus übereinstimmen. Diese Pygidien von Haina gleichen ziem- lich der Form, die Maurer als Pr. consonus abbildet (Taf. 11 Fig. 12), zeigen aber nicht die flache Ausbuchtung des Hinter- randes. Sie sind am nächsten verwandt mit Proet. crassirhachis und Pr. eremita BarR., und unterscheiden sich im wesentlichen durch die grössere Länge der Spindel, die *%/, der Gesammt- länge erreicht. Der Uebergang der Spindel in die dornförmige Leiste, welche schwach entwickelt, mehr eine schmale, scharfe Kante ist, erfolgt plötzlich. Der vordere Rand der Seitentheile ist wulstig verdickt, und fällt von der Mitte an winkelig nach hinten zurück. Die fast quadratische Glabella berührt den vorderen Randsaum des Kopfes, die freien Wangen laufen in ziemlich lange Hörner aus. Die vorliegenden rheinischen Stücke stimmen gut überein mit der Abbildung Tafel 3 Fig. 2 bei WHIDBORNE, welche den Pr. batillus des genannten Autors darstellt. Auch die Theile des Kopfes stimmen gut, am wenigsten mit der restaurirten Fig. 4. Ich zweifele nicht, dass Pr. quadratus und Pr. batillus übereinstimmen. Vorkommen: Nicht selten in den Eisenkalken der Grube Martha bei Albshausen. Selten auf Juno und Amanda bei Nauborn, sowie in grauen Knollenkalken der Ense bei Wil- dungen, welche die Odershäuser schwarzen Kalke mit Posidonia hians unmittelbar überlagern. Ziemlich selten in den Crinoiden- kalken bei Hof Haina bei Waldgirmes. Nach WHIDBORNE im Stringocephalen-Kalk von Lummaton. Proetus erassimarge RoEM. Dat 1SRie. 7,918: Tafz2 Rio223,025, 1850 Proetus crassimargo A. Rosm. Beiträge zur Kenntniss des nordwestlichen Harzes. 1. S. 65, Taf. 10 Ana 9), granulosus var. Kays. Zeitschr. d. D. geol. Ges. D.002; ” 1872 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum., 37 1890 Proetus erassimargo Novar. Hercynische Trilobiten.- S. 44, Taf. 5 Fig. 9—18 cum Syn. Der Beschreibung dieser Art, wie sie von O. Novak ge- geben wurde, ist nichts hinzuzufügen. P. erassimargo ist sowohl in den Eisensteinen des Marten- berges, als auch in den grünlichen Kalken stellenweise sehr häufig, in letzteren aber meistens mehr oder weniger verdrückt. Auch in den Eisensteinen und Eisenkalken des Hoppekethales auf Grube Charlottenzug, Antoni, Enkeberg, Grottenberg etc. ist die Art nicht selten. Steı und Kayser führen sie als Pr. granulosus GOLDF. auf, aber schon die Beschreibung, welche Ste von dem Pygidium giebt, zeigt, dass dieses wegen seiner fast glatten Seitentheile nicht zu granulosus gehören kann!). Ausser- dem sind die Wangenecken weniger spitz, als bei der Form der eifeler Calceola-Schichten. Mit crassimargo stimmen die west- fälischen Stücke, wie ein Vergleich mit Büchenberger Exem- plaren ergab, vollkommen überein. Das Pygidium hat einige Aehnlichkeit mit Pr. Cwvieri Stein (Pr. laevigatus GoLDF.). Um die Unterschiede zu zeigen, habe ich ein Pygidium dieser Art in Fig. 24 abbilden lassen. Als Proetus Frechi?) hat O. Novar eine Form von Pr. crassimargo RoEM. abgetrennt, wegen der flachen Wölbung, der längeren, bis an den vorderen Randsaum reichenden, und diesen überragenden Glabella, die etwas rückwärts verlängerten Wangen, und das spitzwinkelige Zusammentreffen der hinteren Wangen- furche mit der Randfurche. Es liegen mir einzelne Stücke vor, welche diese Merkmale zeigen, andere dagegen zeigen nur das eine oder andere derselben, während sie sich sonst an crassimargo anschliessen. Fig. 10 hat zum Beispiel nur die flache Wölbung, den schmalen Randsaum und die nach hinten ver- längerten spitzwinkeligen Wangen, die Glabella erreicht aber den Randsaum nicht. Dies ist der Fall bei Fig. 13, aber hier ist der Saum breit, wie bei crassimargo. Fig. 17 hat die ver- D) Vgl. Ste, Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1860. S. 240. GoLpruss, Jahrbuch für Mineralogie. 1843. Taf. 4, Fig. 4. 2) Hercynische Trilobiten S. 45, Taf. 5 Fig. 22. 38 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. längerten Wangen von Frechi, stimmt aber sonst mit crassi- margo überein. Unter meinen rheinischen Stücken vermag ich daher eine als Pr. Frechh zu benennende Art nicht aus- zusondern. Proetus suborbitatus n. Sp. Taf. 13 Fig. 12—14, 17? 18, 19. Diese Art steht in der Ausbildung des Kopfschildes dem Proetus orbitatus Barr. nahe, während das Pygidium nur wenig Uebereinstimmung zeigt. ©. Novik hat diese in Böhmen und im rheinischen Gebirge verbreitete, und stellenweise häufige Art so eingehend beschrieben'!), dass ich unsere Art nicht besser charakterisiren kann, als durch einen Vergleich mit derselben. P. suborbitatus gleicht dem orbitatus vor allem in dem Umriss und in der starken Wölbung des Kopfes, in der Form der Glabella und dem Verlauf des vorderen Randsaumes. Dagegen ist der Nackenring einfach, die Nackenfurche gerad- linig, nicht gegabelt, die Augen liegen tiefer und sind grösser, und die Schale, welche bei orbitatus fast glatt ist, ist auf der Glabella grob gekörnt. Seitenfurchen sind fast niemals wahr- nehmbar, nur bei Steinkernen beobachtet man hin und wieder schwache, undeutliche Vertiefungen. Das Pygidium unter- scheidet sich von dem von orbitatus namentlich durch die deutliche Segmentirung, sowohl der Axe, als auch der Seiten- theile. Auf ersterer ist von jedem Ring nahe dem äusseren Rande je ein gerundetes Knötchen durch eine von vorn schräge nach rückwärts und innen gerichtete Furche abge- trennt. Auf Steinkernen sind diese Furchen gleichfalls vor- handen, aber nicht so deutlich wie auf der Schale. Das Hyposthom ist unbekannt. Vom Rumpfe liegen mehrere Bruchstücke vor, aber in so unvollkommener Er- haltung, dass sie nicht näher beschrieben werden können. An- scheinend sind 10 Leibesringe vorhanden, welche an den äusseren Enden breite Gelenk-Facetten tragen. !) Hereyn. Trilobiten S. 13, Taf. 1 Fig. 9—21, S. 46, Taf. 5 Fig. 7. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum., 39 Pr. suborbitatus hat auch mancherlei Aehnlichkeit mit Pr. Ouvieri Stem.'). Die Pygidien freilich sind kaum zu verwech- seln (vgl. das von Cuvieri Taf. 1 Fig. 24). Dasjenige von Pr. Ouvieri ist viel flacher, hat eine weniger ‚deutlich segmentirte Axe, ohne die Längsfurchen am Rande. Der Kopf von Cuweri ist breiter, hat einen breiteren Saum, breitere Glabella und srössere und höher liegende Augen. Die Brüder SANDBERGER bilden als Trigonaspis laevigata GoLDF. sp. ein Exemplar von Villmar ab, welches eine schmalere und längere, den vorderen Randsaum überragende Glabella, breitere Wangen, und erheblich kleinere Augen hat, als sie Gororuss abbildet, und zahlreiche gute Stücke aus der Eifel zeigen. Das Pygidium mit seiner stark nach hinten verjüngten Axe hat keine Aehnlichkeit mit dem von Pr. Cuvieri, und die Villmarer Form gehört daher nicht dieser Art an, aber auch nicht dem Pr. suborbitatus, soweit SANDBERGERS Figuren ein Urtheil gestatten. Diese gleichen dem auf Taf. 11 Fig. 17 abgebildeten Stück von Finnentrop, welches ich nur mit allem Vorbehalt zu suborbitatus rechne. Der Kopf gleicht am meisten dem von Pr. Frrechdi Nov?) Ich kenne die Art indessen von Villmar. Auch die Form von Haina, welche MAURER unter dem Namen Pr. laevigatus abbildet, gehört nicht zu dieser recht constanten Art?). MAurER bemerkt ausdrücklich, dass er sich durch Untersuchung von Exemplaren im Wiesbadener Museum überzeugt habe, dass SANDBERGER’S Pr. laevigatus wirklich die Art von GoLpruss sei. Hiernach müssten SANDBERGER’S Figuren so falsch sein, wie es kaum anzunehmen ist. Vorkommen: Nicht selten in den Massenkalken bei Finnentrop, von wo mehrere Dutzend Köpfe und Pygidien vor- liegen. Unter den ersteren sind einige, welche verhältnissmässig flach gewölbt sind (Fig. 17), doch scheinen sie nicht genügend charakterisirt und zu unvollkommen zu einer Abtrennung, wenn sie auch einer anderen Art angehören könnten. Selten I) = Pr. laevigatus GoLpr., Jahrbuch 1863, Taf. 4 Fig. 3. 2) Hereynische Trilobiten S. 45, Taf. 5 Fig. 22. ®) Maurer, Die Kalke von Waldgirmes S. 255, Taf. 11 Fig. 13—15. 40 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. in den Massenkalken am Taubenstein bei Wetzlar, bei Burg- | solms und Villmar. Proetus cf. Astyanax CoRDA. Taf. 15 Eis. 1. 1852 Proetus Astyanax Barr. Systeme silurien ete. I. S. 470, Taf. 17 Fig. 22—23. Aus den grauen Kalken des Fretterthales liegt ein unvoll- ständiger Kopf vor, welcher mit der Abbildung von Pr. Astyanaz bei BARRANDE ziemlich gut übereinstimmt. Die Glabella ist kurz, sie erreicht °/ der Gesammtlänge des Kopfes, ist nach vorn stark verschmälert, und hat 2 schräge nach rückwärts gerichtete Seitenfurchen, von denen die kürzere, vordere undeutlich ist. Der Umriss des Kopfes ist fast halbkreis- förmig. Zwischen dem von einem ziemlich breiten Saum um- sebenen Vorderrande und der Glabella verläuft, dem ersteren parallel, eine fadenförmige Leiste. Die Unterschiede von Pr. Astyanax bestehen in der etwas kürzeren Glabella und der srösseren Schmalheit des ganzen Kopfes. Leider liegt nur das eine defecte Stück vor, und ich vermag daher nicht zu ent- scheiden, ob diese Unterschiede constant sind. Pr. cf. Astyanas gehört zu einer in Böhmen in der Etage F, verbreiteten Gruppe von Arten, für welche 0. NovAr den Namen Tropidocoryphe vorschlug.') Vorkommen: Das einzige vorliegende Stück stammt aus den Kalken des Fretterthales bei Finnentrop. Gatt. Cyphaspis Burn. (yphaspis convexa CORDA. Taf. 2 Fig. 6. 1852 Cyphaspis convexa CORDA, BARRANDE. Syst. silur. I. S. 490, Taf. 18 Fig. 52—53. !) Hereynische Trilobiten, 8. 10. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 41 Auf diese aus den G,-Kalken von Dworetz stammende Art möchte ich das Taf. 1 Fig. 6 abgebildete Stück beziehen. Dasselbe stimmt recht gut mit der Darstellung bei BARRANDE überein, vor allem in der flachen Wölbung des Kopfes, in der Gestalt und Länge der Glabella, welche von dem sehr flachen vorderen Randwulst ein grösseres Stück entfernt bleibt, und in der gleichmässigen Granulirung der Schale. Durch diese Form der Glabella und die schwache Wölbung ist die Form von (€. hydrocephala Rorm. unterschieden. G. SANDBERGER führt vom Enkeberge die (©. ceratophthalmus GoLpr. auf') und E. Kayser giebt diese Angabe wieder?). Ich habe keine, auf die Form der eifeler Calceola-Schichten zurück- - führbare Cyphaspis-Art in den Schichten des oberen Mittel- devon beobachtet. Die vorliegende Art kann kaum mit C. ceratophthalmus verwechselt werden, eher die folgende, wenn sie schlecht erhalten ist. Maurer beschreibt von Grube Haina ©. hydrocephala?) und hält nach Untersuchung des Originals die von den Brüdern SANDBERGER als ceratophthalmus bestimmte Form von Grube Lahnstein ebenfalls für diese Art. Ich kann mir kaum denken, dass die Zeichnung bei SANDBERGER*!) so falsch sein soll, da in derselben die ©. kydrocephala auf keinen Fall zu erkennen ist. Viel eher gehört sie zu der nächsten Art. Indessen muss ich mich gegenüber der Angabe MAURER’s eines bestimmten Urtheils über die Art von Weilburg enthalten. Ich möchte aber auch die Form von Haina nicht für Aydro- cephala halten. Ich besitze von derselben 8 Mitteltheile des Kopfes und 4 freie Wangen. Namentlich die letzteren sind durch ihre grosse Breite erheblich verschieden von denen von hydrocephala.. Sie stehen offenbar der von WHIDBoRNE als C. ocellata beschriebenen Form nahe’), bei der WHIDBORNE allerdings einen unmöglichen Verlauf der Gesichtsnähte zeichnet, 1) Verh. Nat. Ver. Bonn. Bd. 14, S. 143. 2) 2. d. D. geol. Ges. 1873, S. 661. 3) Haina, Taf. 11 Fig. 20—22. 4) Nassau, Taf. 2 Fig. 4. 5) Devonian Fauna S. 17, Taf. 1 Fig. 20—22, Taf. 2 Fig. 18. 42 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. welche hinten in den Aussenrand verlaufen, statt in den Hinterrand. Unter den amerikanischen Arten steht ©. eraspedota Harn unserer Art sehr nahe'). Die einzigen Unterschiede, welche ich herausfinden kann, bestehen in der weniger dichten Granu- lirung der Schale, und der vielleicht etwas kürzeren Glabella. Ich glaube kaum, dass diese geringen Unterschiede eine spe- TERN he + cifische Trennung begründen, man könnte die Harr’sche Art Bi vielleicht als eine Varietät von convexa betrachten. 4 Vorkommen: Es liegen drei Köpfe, bezw. deren Mittel- theile vom Martenberg vor, wo die Art jedenfalls recht selten ist. a 2. (yphaspis eerberus BARR. Jar Riersaur 21 1852 Cyphaspis cerberus BARR. Systeme silurien ete. I, 5. 489, Taf. 18 Fig. 49—51. x truncata RoEMm. Beiträge III, S. 24, Taf. 5 Fig. 10. DEE TIEREN > Mehrere Kopfschilder vom Martenberge und von Grube Martha stimmen so gut mit C. cerberus aus dem böhmischen F, überein, dass ich keinen Anstand nehme, sie mit derselben 3 zu vereinigen. Der Kopf ist hoch gewölbt, mit einem breiten, flachen Saume umgeben, der am Vorderrande sägezahnartige Spitzen trägt. Die Glabella ist kurz, hoch gewölbt, desgleichen ‚ die Wangenhöcker, welche ebenso hoch sind, wie die Glabella. Die Seitenfurchen der Glabella sind sehr schwach und kurz, die Augen sind klein und liegen in der Mitte der Wangenhöcker. A. Rormer bildet vom Büchenberge als Ü. truncata eine Form ab, welche sehr ähnlich ist, nur einen nicht unerheblich kürzeren und breiteren Kopf hat, welcher dreimal so breit wie lang ist, während die Adorfer Exemplare, in Ueberein- stimmung mit BARRANDE’S Figuren, die Breite gleich der doppelten Höhe zeigen. Ob das in Fig. 21 dargestellte Pygidium zu (. cerberus, 1) Pal. New-York VII, 8. 148, Taf. 24 Fig. 15—20. Die Fauna der Schiehten mit Maeneceras terebratum. 43 oder zur vorhergehenden Art, (©. convexa, gehört, ist sehr zweifel- haft, man könnte erwarten, dass das von (. cerberus in ähnlicher Weise, wie der Kopf einen gezähnten Rand besitzt. Häufig kommt es vor, dass der vordere Kopfsaum abge- sprungen ist, man sieht dann statt des gezackten Randes ein breites flaches Band. Solche Stücke können mit (. cera- tophthalmus verwechselt werden, und möglicher Weise ist die Angabe von G. SANDBERGER'), die eifeler Art komme am Enke- berge vor, auf solche Stücke zurückzuführen. (. ceratophthal- mus GoLDF.°) ist indessen dadurch zu unterscheiden, dass die Wangenhöcker erheblich niedriger gewölbt sind als die Glabella, und dass diese kräftigere Seitenfurchen besitzt. Ich habe zum Vergleich ein nahezu vollständiges Exemplar der Form aus den eifeler Calceola-Schichten abbilden lassen (Taf. 2 Fig. 4). Vielleicht gehört auch der (€. ceratophthalmus SANDB.*) von Grube Lahnstein bei Weilburg zu (. cerberus, obschon nach SAnD- BERGER’S Figur die Wangenhöcker sehr niedrig sind. Mir ist der echte ceratophthalmus bisher in so hohen Schichten nicht aufge- stossen. Wahrscheinlich ist der Cyphaspis-Kopf, den F. RosmEr von Bennisch abbildet‘), ident mit (©. cerberus, mit der ihn RormER auch vergleicht, ohne ihn zu benennen. Vorkommen: Ziemlich selten am Martenberg, von wo 6 zum Theil mangelhafte Köpfe vorliegen. Häufiger auf Grube Martha bei Albshausen, aber gleichfalls meist in beschädigten Exemplaren vorliegend (etwa 2 Dutzend). Gatt. Arethusina. Arethusina Kayseri n. Sp. Taf. 2 Eio. 7. Der Kopf dieser kleinen Art ist flach gewölbt und von einem breiten, aber flachen Randwulst umgeben. Die Glabella !) Verhandl. des naturhist. Vereins. Bonn. Bd. 14, S. 142. 2) Jahrbuch für Mineralogie 1843. S. 564, Taf. 5 Fig. 2. 3) Rheinisches Schichtensystem in Nassau, Taf. 2 Fig. 4. *) Geologie von Oberschlesien, Taf. 2 Fig. 4. 44 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. erreicht etwa die halbe Länge des Kopfes, ist von vierseitigem Umriss und von scharfen Furchen begrenzt. Seitenfurchen deutlich, sehr schräge nach rückwärts gerichtet. Nacken- furche schmal, Nackenring breit, mit kräftigem Tuberkel in der Mitte. Von den Augen, welche nahezu in der Mitte der Wangen liegen, verläuft eine flache Depression nach dem Stirn- lappen, als Vertreter der Augenleiste. Die freien Wangen sind ziemlich breit, und tragen einen kräftigen, gefurchten Stachel. Die Schale ist mit entfernt stehenden kräftigen Tuberkeln besetzt. Rumpf und Pygidium sind unbekannt. A. Kayseri gleicht am meisten der böhmischen A. wnewpeec- tata BarR.'), von der Novar eine Abbildung gab?). Bei dieser ist die Glabella kürzer, die freie Wange erheblich schmaler und dafür der zwischen den vorderen Endigungen der Gesichts- näthe liegende Theil des Vorderrandes breiter. Auch scheint nach Novar’s Darstellung die Art aus den H.-Schiefern keinen - gefurchten Wangenstachel zu haben. Ein solcher ist bei A. Beyrichi Novak vorhanden®), welche Art aber deutliche Augenleisten und zwei Paar vordere Seitenfurchen auf der Glabella hat. Auch A. Sandbergeri BarR.*) hat deutliche Augen- leisten, und ist daher schon hierdurch unterschieden. Vorkommen: 4. Kayseri fand sich in zahlreichen Exemplaren, Mittelköpfen und freien Wangen in einem eisen- schüssigen Kalk der Grube Hubertus bei Leitmar mit Anar- cestes cancellatus und Tornoceras simplew. Arthusina Beyrichi NOVvAR. 1890 Novir. Trilobiten aus dem Hereyn. S. 18, Taf. 2 Fig. 7, Taf. 4 Fig. 11. 1) Syst. silur. VI. Introduction S. XX. 2) Hereyn. Trilob., S. 20, Fig. 5. 3) Hereyn. Trilob., S. 18, Taf. 2 Fig. 7. 4) Wiedererscheinung der Gatt. Arethusina. Neues Jahrbuch 1868, Taf. 1 Fig. 1—3. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 45 0. Novak beschrieb diese Art aus dem „Hereyn“ von Bicken, welches, wie im geodogischen Theil dieser Arbeit aus- seführt ist, das gesammte Mitteldevon umfasst. Ich fand ein Exemplar bei Offenbach und ein zweites beim Gershäuser Hof bei Wildungen in den schwarzen Kalken mit Posidonia hians, also dem tiefsten Theile des oberen Mitteldevon. Ein Exemplar einer Arethusina aus der oberen Zone derselben Stufe, den eisenschüssigen Kalken von Grube Martha bei Albshausen, schliesst. sich eng an die Bickener Form an, ist aber zu unvollkommen erhalten, um eine sichere Bestimmung zu ge- statten. Familie Harpidae. Gatt. Harpes GoLpr. Harpes socialis n. sp. ale io. 21 Rat.22, Rio 1,3: 1872. Harpes gracilis Kays., Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 662. Es liegen von dieser Art nur Kopfschilder vor, diese aber in grösserer Anzahl und guter Erhaltung. Sie sind stark gewölbt, und von einem breiten, fast flachen Saum umgeben. Die Glabella hat parallele Ränder, und ist in ihrer Mittellinie stumpf gekantet, vorn gerundet, und trägt hinten zwei kurze flache, schräg nach hinten gerichtete, geradlinige Seiten- furchen. Die Nackenfurche ist schmal, desgleichen der nicht sehr hohe Nackenring, der in der Mitte ein kleines Tuberkel trägt. Die ziemlich grossen Augenhöcker liegen weit nach vorn, ihr Vorderrand liegt dicht hinter dem vorderen Ende der Glabella.e. Der Randsaum ist von einer schmalen Leiste umgeben, seine hornartige Verlängerung nach hinten ist ziem- lich lang, etwa ?/; so lang, wie der Kopf. Die Sculptur des Randsaumes besteht aus dichtstehenden Vertiefungen, welche so angeordnet sind, dass die zwischen ihnen liegenden Schalentheile baumförmig verästelte Rippchen 46 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. bilden. Neben der randlichen Leiste verläuft eine Reihe srösserer Grübchen. E. Kayser hat aus dem Briloner Eisenstein den Harpes gracilis SAnDB. aufgeführt!),. Ich vermuthe, dass hiermit die vorliegende Art gemeint ist. SANDBERGER’S Abbildung der ober- devonischen Art von Oberscheld giebt kein ganz klares Bild?). Ich besitze von der Betagrube bei Oberscheld einige, aller- dings defecte Stücke dieser Art, und betrachte die besser erhaltenen aus den Intumescens-Schichten des Martenberges stammenden Stücke als übereinstimmend mit H. gracilis. Auf Taf. 1 Fig. 2 habe ich eins derselben abbilden lassen, um die Unterschiede von der mitteldevonischen Art zu zeigen. 4. gracilis hat darnach eine flachere Wölbung, eine gleichmässig sewölbte, in der Mittellinie nicht gekantete Glabella und kleinere Augen, auch ist der Kopf kürzer und breiter. Möglicher Weise ist H. convexus TRENKNER?) ident mit unserer Form, allein weder TRENknER’s noch CLarke’s Dar- stellung‘) geben ein ausreichendes Bild, da Nackenfurche, Nackenring und Augenhöcker fehlen. Doch stimmt die Ge- stalt der Glabella überein, der Umriss des ganzen Kopfes ist aber schmaler und weniger birnförmig verbreitert. Von böhmischen Arten steht am nächsten H. venulosus Corpa’) aus Fsund H. transiens BarR. aus H.°6) Die erstgenannte Art hat eine sich nach vorn etwas verschmälernde Glabella, deren Seitenfurchen mehr bogenförmig sind und es sind deutliche Augenleisten vorhanden, die der Form von Adorf fehlen. Auch die Seulptur des Randsaumes ist etwas anders. Harpes transiens dagegen ist so ähnlich, dass nur die nicht völlige Deutlichkeit der Barranpr’schen Darstellung mich abgehalten hat, die rheinische Art als transiens zu bestimmen. Namentlich lässt sich die Höhe der Wölbung nicht erkennen, ..b) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1872. S. 662. 2) Rhein. Schicht. Nass. $. 28, Taf. 3 Fig. 1. 3). Palaeontologische Novitäten. 8. 2, Taf. I Fie. 1. 2) BERG, 28.8324, Taf A Bao 2 3: ö 5, Barranpe, Systeme silurien etc. I. 8. 350, Taf. 8 Fig. 11-15. 6) Syst. silur. Suppl. S. 7, Taf. 15 Fig. 40, 41, Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum., 47 und in Barranpe’s Zeichnung erscheinen die Punkte des Saumes vorn in concentrischen Reihen angeordnet, und in der ver- grösserten Fig. 41 fehlt die gröbere Punktreihe neben der Randleiste. Trotzdem halte ich eine Identität nicht für aus- geschlossen. Der sonst im Mitteldevon verbreitete H. macrocephalus Gotpr. ist schon durch die sich nach vorn stark verjüngende Glabella unterschieden. Von den vom Grafen Münster beschriebenen Arten aus dem Fichtelgebirge steht, wenigstens nach v. Gümskr’s Dar- - stellung, der H. franconicus v. MnsTe. am nächsten), namentlich die vergrösserte Abbildung, bei der aber der Randsaum er- heblich schmaler ist, als bei der in natürlicher Grösse ge- zeichneten Figur. Bei den Adorfer Stücken ist die Breite des Saumes gleich der halben Kopflänge (excel. Saum), bei GÜMBEL’s Figur so breit wie der ganze Kopf lang ist. Ausserdem ist die Nackenfurche seichter, und die Augen sind kleiner. Vorkommen: H. socialis kommt sehr selten im Eisen- stein des Martenberges vor, ein ausgezeichnetes Stück befindet sich in der Sammlung des Herrn Mütter in Adorf. In den srau-grünen Kalken ist die Art stellenweise sehr häufig, da die Thiere offenbar gesellig gelebt haben. In einem Stück fand ich die Reste von etwa 50 Exemplaren. 1 Exemplar aus gelblichen Kalken der Grube Würzberg bei Wetzlar. Harpes cf. macrocephalus GoLDF. 1872. Harpes macrocephalus Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 662, Taf. 27 Fig. 4. E. Kayser bildet vom Grottenberg ein mangelhaftes Bruch- stück eines Harpes-Kopfes ab, das grössere Aehnlichkeit mit H. macrocephalus GoLDr.?) hat, aber, wie der Vergleich mit meh- I) Münster, Beiträge. 11, S. 45, Taf. 5 Fig. 20, 21. Günmser, Fichtel- gebirge Taf. B, Fig. 28, 29. ?) Nov. Act. Leop. Bd. XIX. Taf. 33 Fig. 3. 48 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. eu reren typischen eifeler Stücken zeigt, auch einige nicht un- erhebliche Abweichungen erkennen lässt'). Diese Stücke, die von Gees stammen, haben grössere Augen, und von den- selben verläuft eine wulstige Erhabenheit nach innen, wie bei H. retieulatus Corva?), von dem sich H. macrocephalus nur wenig E | unterscheidet. Kayssr’s Figur fehlt diese wulstige Leiste. Die Glabella von macrocephalus ist weniger eiförmig, und die ® Punktirung der Schale geht nur bis zu einer scharf markirten Linie, welche vom vorderen Rande der Augen schräg nach — hinten verläuft; innerhalb dieser Linie ist keine Punktirung © vorhanden, wohl aber ist eine solche in Kayskr’s Figur zu a | # f ag sehen. Auch die Seitenfurchen der Glabella haben einen etwas abweichenden Verlauf. Ich halte daher die Grotten- I berger Form für verschieden von macrocephalus, sie ist aber nicht ausreichend bekannt, um sie genügend charakterisiren zu können. Ich selbst habe eine mit Kayser’s Figur überein- stimmende Art nicht beobachtet. S hei EEE. > © ze 2. Ostracoda. 4 Men 2 Gatt. Aristozo& Barr. Aristozoe SP. Taf. 13 Fig. 22. Aus den grauen Massenkalken des Fretterthales habe ich ein mangelhaftes Bruchstück einer Aristozoe, welches eine Be- stimmung nicht zulässt. Ich habe dasselbe abbilden lassen, um das Vorkommen der Gattung im rheinischen Stringoce- phalenkalk darzuthun. 1) Es sei hier bemerkt, dass die Abbildung bei GorLpruss und die Copie derselben bei Rormer (Lethaca palaeozoica Taf. 31 Fig. 1) wenig genau sind, wie zutreffend schon SrEINInGErR bemerkt (Eifel S. 89), der sich bei Besprechung der Art lieber auf die Figur bei Phırrırs (Pal. foss., Taf. 45 Fig. 246) bezieht, obwohl diese nur ein mangelhaftes Bruchstück darstellt. 2) BARRANDE, Syst. silur. I., S. 353, Taf. 9 Fig. 20-24. NovAx, Hereyn. Trilobiten, S. 36, Taf. 3 Fig. 17 u. 18. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 49 II. Mollusca. 1. Cephalopoda. 1. Ammonoidea. Die Ammonoidenfauna des jüngeren Mitteldevon ist wenig bekannt geworden, da an den meisten Fundstellen nur sehr vereinzelte Stücke gefunden wurden, und goniatitenreiche Ab- lagerungen nur im östlichen Westfalen bekannt waren. Wenn man von den ihrer Lagerstätte nach zweifelhaften Formen, die L. v. Buch!) beschrieben hat, absieht, finden wir die ersten Beschreibungen und Abbildungen bei pD’ArcHtmac und DE VER- NEUIL?), welche mehrere Arten aus dem Briloner Eisenstein und eine Art von Refrath (Gon. Hoeninghausi) beschrieben. In dem- selben Jahr führte @. SANDBERGER sechs Arten ohne Beschreibung aus dem Stringocephalenkalk von Villmar an°). In der grossen Monographie der Brüder SANDBERGER*) sind aber nur zwei Arten beschrieben, und zwar unter neuen Namen (@Gon. retrorsus var. typus und @.terebratus). Aus den Stringocephalen-Schichten des Harzes hat F. A. Rormer drei Arten beschrieben: Gon. retrorsus var. undulatus (= Gon. terebratus), G@on. terebratus und aequabilis, von denen die letztgenannte eine zweifelhafte, vielleicht ober- devonische Art ist’). 1873 beschrieb E. Kayser aus dem Bri- loner Eisenstein fünf Arten: @on. evexus v. B., @. brilonensis BeyrR., @G. Decheni BEyR., @. cancellatus ArcH.-VErN. und @. cla- 1) L. v. Bucu’s Gon. Höninghausi „aus der Grauwacke von Bensberg‘ und Gon. evexus aus der Eifel. 2) Memoir of the Fossils of the older Desposits in the rhenish Provinces. Transactions of the Geological Society of London. Ser. II Bd. VI Theil 2. 1842. 3) Vorläufige Uebersicht über die eigenthümlichen, bei Villmar an der Lahn auftretenden jüngeren Kalkschichten der älteren (sog. Uebergangs-) For- mation. Jahrbuch für Mineralogie 1842, S. 379. t) Die Versteinerungen des rheinischen Schichtensystems in Nassau. Wies- baden 1852 —56. 5) Die Versteinerungen des Harzgebirges 1843 und Beiträge zur geologi- schen Kenntniss des nordwestlichen Harzgebirges 1850 — 1866. Neue Folge. Heft 16. 4 50 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. vilobus'). 1886 beschrieb E. Warnschmipr aus dem Wildunger Stringocephalenkalk seinen @. döscoides?). Wenn man von den Arten der Wissenbacher Schiefer, welche möglicher Weise dem jüngeren Mittel-Devon entstammen, ab- sieht, sind später keine Arten aus der Stringocephalen-Stufe in Deutschland beschrieben worden. In England hatte Prızuırs mehrere Arten von Goniatiten aus den Kalken von Devonshire, die von jung mitteldevonischem Alter sind, bekannt gemacht: @on. inconstans, Gon. transitorius, Gon. excavatus?). In neuester Zeit ist die Fauna des Devonshirer Stringocephalenkalkes von WHIDBORNE monographisch bearbeitet worden®). Hier werden auch zahlreiche Goniatiten beschrieben, allerdings mit unzureichendem Verständniss für die Organi- sation der Ammonitidenschale. In Amerika gehören die Schichten der Hamilton - Group dem oberen Mitteldevon an, vielleicht auch z. Th. die Upper Helderberg-Schichten. Aus diesen Ablagerungen hat J. Haız eine kleine Anzahl von Goniatiten beschrieben, die sich zum grossen Theil in Europa wieder finden: Gon. mithrax, G. Va- nuxemi, @. unilobatus, @. discoideus, @. uniangularis, @. orbicella, @G. plebejiformis. Durch neuere Untersuchungen hat sich ergeben, dass die Goniatitenfauna des Stringocephalenkalkes eine recht reiche und mannigfaltige ist, so dass in den folgenden Blättern 21 Arten beschrieben werden konnten, nämlich: Agoniatites inconstans PHILL., mit zahlreichen Varietäten, Ag. discoides WALDSCHM., Anarcestes lateseptatus BEYR., A. Karpinskyi n. Sp., A. cancellatus ARCH.-VERN., A. nuciformis WHIDB., A. rotella n. sp., A. Denckmanni n. sp., Tornoceras circumflexifer SANDB., T. con- volutum n. sp., T. Olarkei n. sp., T. cinetum KAYSERL., T. anguloso- striatum Kays., T. simplex v. B., T. psittacinum Wuide., T. west- Jalicum n. sp., T. brilonense Kays., Maeneceras terebratum SANDB., !) Die Fauna der Rotheisensteine von Brilon. Zeitschr. d. D. geolog. Gesellschaft, Bd. 24, S. 653 ff. ?) Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 920. ®) Palaeozoie Fossils of Devon Cornwall and West Somerset 1842. *) A Monograph of the Devonian Fauna-of the South of England I. 891. EEE IE Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Hl M. tenue n. sp., M. excavatum PuıuL., M. Decheni Kays. Hierzu kommen noch einige Arten, deren Herkunft aus den Schichten des oberen Mitteldevon nicht feststeht, nämlich @Goniatites Hoeninghausi ARcH.-VERN. (non v. Buch), @. multiseptatus v. Buch, und eine Art, die ich selbst nie im Mitteldevon beobachtete, die aber nach dem Zeugniss anderer Forscher in diesem vor- kommt: Prolecanites elavilobus SANDB. Genus Agoniatites Meer. Die Gattung Agoniatites begreift diejenigen nautilinen Goniatiten, welche eine kurze Wohnkammer (!/,—2/, Umgang einnehmend) und rasch an Höhe zunehmende Windungen haben, wodurch der Nabel trotz seiner oft geringen Weite verhältnissmässig flach bleibt. Die Anfangskammer ist kugelig und gross. Die Sculptur besteht aus kräftigen Anwachs- streifen, welche auf der Aussenseite eine weite und tiefe Aussenbucht anzeigen, auf den Seitenflächen stark geschwungen sind, und das Vorhandensein langer Seitenohren an der Mündung andeuten. In mittlerem Alter entwickeln sich oft kräftige Querrippen auf der inneren Hälfte. der Seitenflächen. Dieselben entstehen durch Häufung der Anwachsstreifen, welche auf und neben den Rippen manchmal noch deutlich zu sehen sind, in anderen Fällen aber undeutlich- werden. Der Querschnitt der Windung ist in der Jugend meistens -queroval, wird aber im Alter hoch-trapezförmig, mit abge- flachter Aussenseite.e Nahe den Kanten derselben verläuft in der Regel je eine Längsfurche, welche von schmalen Leisten eingefasst ist, die mitunter scharf, mitunter gerundet sind. Bei den Formen, deren Aussenseite in der Jugend breit gerundet ist, liegen diese Längsfurchen auf dem Externtheil, im Alter verschwinden sie. Sie begrenzen ein schmales Band, auf dem die Anwachsstreifen schwächer zu werden pflegen. Die meisten Arten zeichnen sich dadurch aus, dass die Win- dungen schneller in die Höhe, als in die Breite wachsen; demzufolge nimmt der Scheibendurchmesser im Alter erheblich 4* DI Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. schneller zu, als in der Jugend. A. inconstans var. euryomphalus hat z.B. bei fünf Umgängen einen Durchmesser von 28 Millimeter, bei Teinen solchen von 105 Millimeter, während die Dicke nicht in dem Maasse zunimmt. Die Windungsbreite der beiden ange- führten Stücke beträgt 10 und 25 Millimeter. Während dem- nach der Scheibendurchmesser um das vierfache zugenommen hat, ist die Breite nur um das 2'/),;fache gewachsen. Auch der Grad der Einwickelung nimmt in der Regel im Alter be- trächtlich zu, so dass der Nabel entsprechend enger wird. Eine Ausnahme hiervon machen einige ältere böhmische Arten (A. bohemicus, fecundus, tabuloides), welche auch im Alter fast oder ganz evolut sind. Dieselben besitzen daher eine verhältnissmässig geringe Zahl von Windungen. — Die Loben- linie ist in der Jugend der von Anarcestes gleich, d. h. der Aussensattel ist flach und breit gerundet, der Aussenlobus seicht, der Seitenlobus weit und flach. Mit zunehmendem Alter vertiefen sich die Loben, und der Aussensattel wird schmaler, aber, soweit mir bekannt, nicht spitz. de schneller das Höhenwachsthum der Windung ist, um so mehr wird der äussere Theil der Kammerwand nach vorn gezogen; dadurch wird der Aussensattel höher und schmaler. Auf der Innenseite besitzt die Sutur einen niedrigen, breit ge- rundeten Sattel'), der von zwei sehr seichten, gleichfalls ge- rundeten Loben begrenzt wird. In der Jugend und in mittlerem Alter sind Innensattel und Innenloben nicht vor- handen, oder eben angedeutet, die Lobenlinie verläuft hier fast geradlinig. — Eine Runzelschicht wurde nur bei A. inconstans PuıLL. var. fulguralis WuHipdg. beobachtet. Dieselbe besteht aus sehr feinen rundlichen Granulationen, die anscheinend unregel- mässig zerstreut liegen, nicht in Reihen angeordnet sind. Aehnliche Gebilde beschreibt BARRANDE von Agon. idelis?) und ' Kayser von Anarcestes vittiger SANDB. (= vittatus KAYSER?). Die Wurzel von Agoniatites ist jedenfalls in Memoceras zu !) v. ZırreL giebt einen flachen Innenlobus an. 2) Syst. silur. Taf. 8 Fig. 20. 3) Orthocerasschiefer Taf. 5 Fig. 12. Die Fauna ler Schichten mit Maeneceras terebratum. 53 suchen, dem einige der älteren Formen durch ihre Scheiben- gestalt und die Lobenlinie noch nahe stehen. (A. Dannenbergi BerR) Die Artbestimmung bei dieser Gattung ist schwierig, und die verschiedenen Autoren haben die einzelnen Species so verschiedenartig begrenzt, dass kaum zwei mit einander übereinstimmen. Es hängt dies in erster Linie mit einer verhältnissmässig grossen Veränderlichkeit mancher Formen zusammen. E. Kayser fasste zum Beispiel die sämmtlichen Formen des Briloner Eisensteins in eine Art zusammen, die er als Gon. evexus v. B. bestimmte!), und vereinigte mit dieser noch einige, oder vielmehr alle damals bekannten Formen der Wissenbacher Schiefer (@on. bicanaliculatus SANDB. und Dannenbergi Bryr.). Später wurden die Arten enger sefasst, namentlich im Anschluss an Barranpe’s Beschreibung der böhmischen Arten, aber die Grenzen derselben wurden von den einzelnen Autoren nach verschiedenen Merkmalen sezogen, so dass die Arten oft ungleichwerthig wurden. Die Hauptmerkmale, nach denen ich hier die Arten unterschieden habe, sind der Grad der Einwickelung, das Höhenwachsthum, und die durch diese bedingte Scheibengestalt und die Sculptur. Die Lobenlinie ist nur insofern von Bedeu- tung, als sie mit den Wachsthumsverhältnissen der Schale in innigstem Zusammenhang steht, wie dies schon angedeutet ist. In der Jugend und in mittlerem Alter ist sie bei allen Arten dieselbe; je schneller das Höhenwachsthum im Verhältniss zur Breitenzunahme ist, um so mehr vertieft sich der Seitenlobus, um so mehr verschmälert und erhöht sich der Aussensattel. Formen von gleichen Wachsthumsverhältnissen haben daher auch im Wesentlichen gleiche Lobenlinien. Dieselbe bleibt ganz vorwiegend ein hervorragendes Gattungsmerkmal. Mag man Agoniatites als selbständige Gattung betrachten, oder nur als Formenreihe, so ist dieselbe doch so strenge durch ihre Scheibenform und ihre Lobenlinie von allen anderen Reihen, mit Ausnahme von Memoceras, geschieden, dass es 1) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1883. S. 663. > Die Fauna der Schichten mit Maenecrras terebratum. unverständlich ist, dass WemsoRse in seiner Besprechu der englischen Mitteldevon-Arten Formen aus allen möglich existirenden Gattungen, Prolecanites, Beloceras, Gephyroceras ei zum Versleich heranzieht, Formen die, auch | von der Lobenlinie, durch a EEE die Abw heit jeder näheren Beziehung auf den ersten Blick e heun 22 lassen?). 1 Die Gattung Agsmiatites ist im rheinischen Gebirge a Seltenheit im Hunsrück-Schiefer beobachtet werden. Sons ist sie nur im Mitteldevon bekannt, im älteren sowohl ale im jüngeren, dessen obere Grenze sie nicht überschreite Am Martenberg fand ich zwar ein einzelnes Exemplar ve Ag. inconsians in der tiefsten Lage des Oberdevon, zusammen mit einem Exemplar von Beloceras Kayseri, aber schon wenige Centimeter höher kommt Agoniatites bestimmt „nicht = a: vor. Fesc# erwähnt ein Stück von A. aff. Dannenbergi B welches im Biesenbachthal im Harz mit Gephyroceras re en sei?) Auf dasselbe Vorkommen bezieht sich wohl auch lie von Kırszz angezweifelte Angabe v. Geoppece’s von dem Zu- sammenvorkommen von @. bieanalieulatus mit @. ü scens ”). Diese Angaben sind mit Vorsicht zu Br ee Es müsste vor allem erwiesen sein, dass beide Arten wirklich BE derselben Schieht stammen. Auch in dem wenige Meter mächtigen Eisensteinfötz des Martenberges, in dem Agoniatites häufig ist, kommt @. intumescens stellenweise in Menge vor, liegt aber nieht mit Agoniatites und Stringocephalus zusammen, sondern über diesen. Das Erzfiötz ist eben im Tiefbau der Grube in seinem oberen Theile stellenweise oberdevonisch, während in dem berühmten Aufschluss im alten Tagebau Ober- und Mitteldevon auch petrographisch scharf geschieden sind. Achnliche Verhältnisse, wie am Martenberg können, auch im Harz vorliegen. Jedenfalls erlischt die Gattung mit Beginn des Oberdevoun, und scheint in diesem keine direkten Nach- ») Vgl. Devonian Fauna of the Bonth of England. 8. 56, 59 ete. ?) Zeitschr. d. 4. geol. Ges, 1889, 8, 246, 2) Harz. 8, 9. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 1) kommen zu haben, denn die neuerscheinenden oberdevonischen Gattungen Gephyroceras und Beloceras lassen sich nicht un- mittelbar von Agonvatites ableiten, und die Gattungen, die als Nachkommen von diesem zu betrachten sind, Tornoceras und Maeneceras haben sich schon zur Mitteldevonzeit abgezweigt. 1. Agoniatites inconstans PHILL. sp. Hera 1, 2,7,5, Taf.6 Fie.5,. Taf. 7 Fig. 1, 14,15, 16, Taf. 8 Fig. 4—6. 1841 Gonvatites inconstans PhıLipps. Palaeozoic Fossils. S. 131, Ya, Sl ie, 228, —_ transitorius Puıtipps. Palaeozoic Fossils. S. 140, Bar 607 Rio. 227. 1842 B costulatus D’ARCHIAC und DE VERNEUIL. Memoir of the Fossils of the older Deposits etc. S. 341, Taf. 26 Fig. 3. expansus V ANUXEM. Geological Survey of New York III. Distrib., S. 146, Fig. 1 (sequ. Haır). 1872 ® evexus Kayser. Fauna der Rotheisensteine von Brilon. 8 663, Tatı25 Hiol:(exel.syn.). 1879 is Vanuxemi J. Harz. Natural History of New York Palaeontologie V.2. S. 434, Taf. 66, 67, 98, 88 1108 1882 3 Roemeri Horzarrer. Goniatitenkalke von Adorf. Palaeontographica. S. 11, Taf. 2 Fig. i. 1888 A Vanuxemi J. Harı. Nat. Hist. of New York. Pal. Ba. VII. S. 39, Taf. 127 Fig. 3—6. 1890 2 obliguus WHIDBORNE. Devon. Fauna of the South of England. S. 56, Taf.5 Fig. 1—3. — Fulguralis, inconstans und transitorius W HIDBORNE. Ebenda. S. 59, 63, 61, Taf. 5 Fig. 4+—10. Agoniatites inconstans ist eine in hohem Grade veränderliche Form, besonders in der letzten Zeit vor ihrem Erlöschen. Die Anfangskammer ist kugelig, sehr gross und deutlich abgesetzt (Taf. 6 Fig. 5). Die ersten drei Windungen sind 56 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. evolut, dann nimmt der Grad der Einwickelung mehr und mehr zu, und die letzte Windung grosser Stücke umfasst die vorhergehende etwa zu °/,. Dabei ist das Höhenwachs- thum ein erheblich schnelleres, als die Breitenzunahme. Wäh- rend in der Jugend die Umgänge einen querovalen, rundlichen oder gerundet vierseitigen Querschnitt haben, ist derselbe im Alter hoch trapezförmig, mit abgeflachter, oder stumpf dach- förmiger Aussenseite. Die grösste Breite liegt an der leicht- serundeten Nabelkante. Entsprechend den Wachsthumverhält- nissen und der Zunahme der Einwickelung verenst sich der Nabel mit steigender Grösse. Die Verzierung der dicken Schale besteht aus flach geschwungenen, kräftigen Quer- rippen, welche durch Häufung der Anwachsstreifen entstehen und auch auf guten Steinkernen wahrnehmbar sind, wenn auch schwächer als auf der Schale. In der Nähe der Aussenseite verflachen sich die Rippen, während die Anwachsstreifen hier in weit vorgezogenem Bogen verlaufen, und auf der Aussen- seite selbst eine tiefe Biegung nach rückwärts beschreiben. Sie zeigen so das Vorhandensein von langen und schmalen Seitenohren an der Mündung, und eine tiefe und schmale Aus- buchtung auf der Aussenseite an. Auf dieser verlaufen in der Jugend und im mittleren Alter zwei glatte spirale Furchen, welche von niedrigen gerundeten Kanten oder Leisten begrenzt werden, und ein Band einschliessen, auf dem die Anwachs- streifen schwächer, oder undeutlich werden. Mit zunehmender Grösse werden auch die Randfurchen undeutlicher, und verschwinden bei grossen Stücken ganz. Auch die Quer- sculptur wird im Alter schwächer. Zunächst verschwinden die Querrippen, und schliesslich werden auch die Anwachs- streifen schwächer und undeutlich. Dafür bilden sich zuweilen im Alter neben der Nabelkante in regelmässigen Abständen runde hohle Knoten aus, wie sie J. Harz abbildet!. “Da solche Stücke, deren mehrere vorliegen, sonst in keiner Weise von den übrigen abweichen, so sind sie nicht als eine besondere Art anzusehen. !) Palaeontologie .of New York. Bd. VII. Taf. 127 Fig. 7. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum., EX Die erste Lobenlinie konnte nicht in allen Theilen beob- achtet werden, doch scheint sie asellat zu sein. Dann bildet sich zunächst ein seichter und weiter Aussenlobus heraus, und über die Seitenflächen verläuft die Sutur in flach sebogener Wellenliniee Mit zunehmendem Alter wird der Aussenlobus enger und tiefer, und der Aussensattel schmaler und höher, aber nicht spitz. Es hängt dies mit dem geringen Breitenwachsthum der Schale zusammen. Auch der Seitenlobus vertieft sich mehr und mehr, ist aber stets breit gerundet. Auf der Innenseite liegt ein niedriger breit gerundeter Sattel, jederseits von ganz flachen gerundeten Loben eingefasst. Bei jüngeren Stücken sind diese Loben angedeutet. Bio le au Diese Beschreibung passt auf alle Formen, die oben in der Synonymik genannt sind, so verschiedenartig sonst ihr Aussehen auch ist. Dies verschiedene Aussehen ist vor allem durch die Dicke des Gehäuses und die Ausbildung der Sculptur bedingt. Neben ganz flachen Formen (Taf. 8 Fig. 4) kommen sehr dickbauchige vor (Taf. 8 Fig. 6). Von der Breite der Windung sind, wie bereits bemerkt, einige Eigenschaften der r. 58 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Lobenlinie abhängig. Bei den dicken Formen ist der Aussen- sattel breiter, als bei den flachen. Für sich allein betrachtet, würde man daher solche, von einander sehr abweichenden Formen nicht für Angehörige derselben Art halten. Ver- gleicht man indessen ein reiches Material, so findet man zwischen diesen extremen Formen alle möglichen Uebergänge, die in derselben Schicht neben einander liegen. Es kommt noch die auffallende Erscheinung hinzu, dass diese grossen Unterschiede nur in der Jugend und in mittlerem Alter vor- handen sind, sich später aber mehr und mehr ausgleichen, wenn sie auch nicht ganz verschwinden, so dass man auch unter Stücken von 30 CGentimeter Scheibendurchmesser dickere und flachere Formen unterscheiden kann. Die Verschiedenheiten in der Ausbildung der Sculptur sind minder gross, und bestehen im Wesentlichen in einer stärkeren oder schwächeren Ausbildung der Rippen. Diese Verschiedenheiten treten auch bei Formen hervor, die in Jim Gestalt vollkommen übereinstimmen. Wichtig für die Zusammenfassung der verschiedenen Formen ist die Beobachtung, dass die Vorkommen in den tiefsten Schichten, aus denen ich die Art kenne, sehr constant in Gestalt und Sculptur sind, und die Form darstellen, welche J. Harn als Goniatites Vanuzxemi beschreibt. Es sind dies die Stücke aus den schwarzen Kalken mit Posidonia hians von Wildungen. In den höheren Kalken von Wildungen, und in den Eisensteinen der Briloner und Wetzlarer Gegend, unmittelbar vor ihrem Aussterben, löst sich die ursprünglich recht constante Form in zahllose Varietäten auf. Wollte man mit WHIDBORNE diese in mehrere Arten trennen, so könnte man mit Leichtigkeit deren ein Dutzend aufstellen, vorausgesetzt, dass man nur wenige Stücke hat. Von 100 Exemplaren vom Martenberg würde man aber die grössere Zahl in die unter- schiedenen Species nicht unterbringen können, und die Zahl der Arten würde nach jeder Aufsammlung wachsen. — Immer- hin kann man aber in diesem mannigfaltigen Formenkreis einzelne besonders ausgezeichnete Typen als Varietäten, oder vielleicht auch zum Theil nur als Aberrationen mit be- Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 59 sonderem Namen auszeichnen. Unter meinem Material vermag ich die folgenden Abänderungen zu unterscheiden, bemerke aber gleich, dass manche Exemplare eben so gut zu der einen, wie zu der anderen passen. 1. Var. expansus VANUXEM. ae 2 Taf26 Bier 1,85, Taf. 7 Bie, 15. 1842 Goniatites expansus VANUXEM a. a.0. S. 146, Fig. 1 = Gon. Vanuxemi HaıL = Gon. Roemeri HoLzaPFEL. Dieses ist die normale Form aus den älteren Schichten, in denen sie stets auftritt. Die Umgänge haben in der Jugend ein querovales Profil, erst die fünfte Windung ist etwa so hoch wie breit. Es sind im allgemeinen ziemlich dicke Formen mit tiefem Nabel. Fie. 2 A AN | Lobenlinie von Ay. inconstans, var. expansus. Abmessungen einiger Exemplare. Breite Höhe Scheibendurchmesser Nabelweite der Seahlressikihme 135 22 38 80 95 18 Sl BP) 66 19 2 32 37 14 UT 25 28 10 13 12 60 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratun). In mittlerem Alter ist die Sculptur kräftig entwickelt, und gewöhnlich treten neben: den Querrippen auch die An- wachsstreifen deutlich auf. Das von Furchen begrenzte Band liegt ganz auf der Aussenseite (Taf. 6 Fig. 1). Hierher gehört — die Form aus den Marcellus-Schiefern der Hamilton-Group in Nordamerika. Vanuxem nannte sie Goniatites expansus, J. Han änderte diesen Namen in @. Vanuwxemi um, da L. v. Buch bereits 1832 einen Goniatites expansus beschrieben hatte), Beyrıch wies jedoch nach, dass dieser @oniatites expansus v. Bun der Nautilus dorsalis Puırz. des Kohlenkalkes sei. Sehr genau stimmen mit dieser amerikanischen Form die Exemplare aus den schwarzen Knollenkalken der Wildunger Gegend. Beide sind einander auch in der ganzen Erhaltungsweise zum Ver- wechseln ähnlich. Wahrscheinlich gehört auch der Typus der ganzen Art, der Gon. inconstans Pmurr., hierher. Die Zeich- nungen bei PhıtLips lassen eine breitröhrige Art mit kräftiger Sculptur erkennen, wie sie sich auch bei einigen der vor- liegenden Exemplare findet. Von den von WHIDBORNE abge- bildeten Stücken scheint mir der @on. inconstans (Taf. 5 Fig. 5-6) sowie das grosse, als @on. obliquus bestimmte Stück zu dieser Varietät zu gehören (Taf. 5 Fig. 1). WHIDBoRNE giebt von diesem leider keine Profilansicht, denn die Fig. la ist kaum als solche anzusehen, zeigt aber immerhin die starke Verjüngung der Windung nach der Aussenseite zu, welche ein wichtiges Merk- mal ist. Die Seitenansicht lässt auch einen tiefen Nabel erkennen, die Windungen müssen demnach ziemlich breit sein. Die Lobenlinie, welche in Fig. 2 dargestellt wird, ist einfach unmöglich. ; Frech verglich junge Exemplare des @Gon. ewpansus mit einem Goniatiten des eifeler Mitteldevon in der Bonner Samm- lung, dessen genauer Fundort nicht bekannt ist. Derselbe ist leider als Steinkern erhalten, und könnte dem Gestein nach aus den unteren Stringocephalen - Schichten der Gerol- steiner Mulde stammen. Er gleicht in der That Steinkernen von Gon. expansus so vollkommen, dass er nicht abtrennbar I) Ueber Goniatiten. S. 163, Taf. 1 Fig. 1, 2. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 61 ist. Einige Bruckstücke grösserer Exemplare in derselben Erhaltung aus der Eifel, die für sich allein nicht bestimmbar sind, werden demnach auch hierher gerechnet werden müssen, da ihre Gestalt keinerlei erhebliche Abweichungen zeigt. Ebenso gehört zu der var. ewpansus die Form aus den tiefsten Lagen des Oberdevon von Adorf, welche ich seiner Zeit als Goniatites Roemeri beschrieben habe. Vorkommen: Ich kenne die var. expansus aus den schwarzen Kalken mit Posid. hians von Wildungen, von wo sich etwa ein Dutzend Exemplare in der Sammlung der Geolo- oischen Landesanstalt befinden. Ziemlich gleichaltrig mögen die Vorkommen aus: den schwarzen Kalken der Marcellus- Schiefer in New York sein. Aus den höheren plattigen, hell- gefärbten Stringocephalenkalken von Wildungen liegt mir die Art in mehreren Exemplaren vor, welche Herr DrnckMAnN sammelte. Aus den grauen Riffkalken des Fretterthales kenne ich zwei typische Exemplare (Sammlung in Marburg und Berlin), sowie ein kleines Stück aus dem Calcaire de Givet in der Sammlung der Lütticher Universität. Ein grosses Exemplar aus den eisenschüssigen Kalken der Grube Amanda bei Nauborn. Selten auf Martha bei Albshausen und nur in kleinen Exem- plaren. Häufig im Eisenstein und Kalk des Martenberges, sowie nicht selten am Grottenberg und Enkeberg bei Behring- hausen, Eisenberg bei Olsberg, Charlottenzug bei Bredelar, Christiane bei Giershagen, Hubertus bei Leitmar, hier überall in den obersten Lagen des Mitteldevon mit anderen Varietäten zusammen. Von unbestimmtem Fundort, aber wahrscheinlich aus un- teren Stringocephalen-Schichten in der Eifel. Var. nodiger Hart. Die var. nodiger gleicht in ihrer Gestalt und Sculptur der vorigen Form, nur entwickeln sich neben" der Nabelkante ge- rundete, hohle Knoten, die daher auch auf den Steinkernen 62 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. auftreten. Ich kenne diese Varietät vom Martenberg bei Adorf und von Grube Martha bei Albshausen. Var. obliquus WHIDBORNE. Taf.5 Fig. 1, 5, Taf. 7 Fig 14, Taf. 8 Fir. 4. — Gon. obliquus Wuips. (Fig. 3, nicht Fig. 1.) Die var. odliguus ist die extrem flache Form des Ag. in- constans, mit abgeflachten Seiten und abgeflachter Aussenseite. Der Querschnitt der Jugendwindungen ist gerundet vierseitig, und bereits die zweite oder dritte Windung ist so hoch. wie breit. Im Alter ist der Querschnitt fast rechteckig, und die Dicke an der Nabelkante ist nur um ein Geringes grösser als an der Aussenseite. Die Randfurchen liegen nicht auf dieser, sondern auf den sie begrenzenden Kanten. Die Sculptur ist weniger kräftig, als bei der var. expansus, und verliert sich früher. Entsprechend der geringen Dicke, ist der Aussensattel schmal. Einige Exemplare zeigen folgende Abmessungen: Breite Höhe Scheibendurchmesser Nabelweite der Schlusswindung 160 20 60) tel) 100 16 21 32 50m 11 16 29 29 8 10 195 WuHıDBorne’s Fig. 3 zeigt einen etwas mehr trapezförmigen Querschnitt, als die meisten meiner Stücke. Merkwürdiger Weise ist WHIDBORNE im Zweifel, ob sein @on. obliquus nicht ident sei mit Gon. planidorsatus v. Mxstk.!), aus Clymenien- schichten, welche Art doch durch Kayszr’s Darstellung ge- nügend klar gestellt ist”). Auch G@on. faleifer v. Mnstr.?) hat nichts anderes mit @. obliquus gemein, als dass er auch ein I) Beiträge I. $. 47, Taf. 3 Fig. 7. 2) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1873. S 627, Taf. 19 Fig. 2. 3) Beitr. III. S. 106, Taf. 16 Fig. 7. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 63 Ammonitide ist. In bunter Reihenfolge vergleicht WHIpDBoRNE dann weiter Gon. discoides Wawvschm., @. Becheri (Prolecanites), G. tenuistriatus A.-V. (Beloceras), @. Wurmii Rom. und intu- mescens BEYR. (Gephyroceras). Es ist nicht einzusehen, weshalb nicht auch die vielen mesozoischen Ammonitiden zum Ver- gleich herangezogen werden, die ganz entfernt in der Gestalt an @. obliquus erinnern. Vorkommen: Ziemlich selten am Martenberg, von wo acht Exemplare vorliegen. 1 Exemplar vom Grottenberg. Häufig, aber meist ungünstig erhalten auf Grube Martha bei Albs- hausen. Die var. ist demnach auf die oberste Zone des Mittel- devon beschränkt. Ihr genaueres Lager in den Kalken von Lummaton und Wolborough ist mir nicht bekannt. Var. costulatus ARCH.-VERN. Taf. 6 Fir. 2, Taf. $ Fig. 5. — @on. costulatus A.-V. In der Gestalt der Schale steht die var. costulatus in der Mitte zwischen expansus und obliquus, ist aber etwas weiter senabelt. Der Grad der Entwickelung beträgt bei 35 Millimeter Durchmesser '/;, bei 64 Millimeter '/. Die Höhe und Breite der Mündung beträgt bei einem Scheibendurchmesser von 26 Millimeter 11 und 11 Millimeter, bei 34 Millimeter 15 und 14, bei 48 Millimeter 24 und 15, bei 64 Millimeter 30 und 21 Millimeter. Noch grössere Stücke liessen sich nicht mit Sicher- heit von den anderen Abarten unterscheiden. Die Sculptur ist in der Jugend kräftig, und besteht aus stark gebogenen Querrippen, neben denen Anwachsstreifen nur undeutlich her- vortreten. Auf der 5. oder 6. Windung verschwinden die Rippen, es sind dann Anwachsstreifen vorhanden, die später auch verschwinden oder undeutlich werden. Auf Taf. 8 Fig. 5 ist ein mittleres Exemplar dargestellt, welches dem von D’ARcHIAC und DE VERNEUIL abgebildeten Exemplar sehr gleicht, nur etwas weniger eingewickelt ist. WHIDBORNE vereinigt ganz richtig den Gon. costulatus A.-V. mit G. inconstans PHiLL., führt aber unter den Synonymen ein 64 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. % echtes Gephyroceras aus dem Oberdevon auf, Gon. Wildungensis WALDSCHM.') 5 Die var. costulatus ist am Martenberge bei Adorf selten, namentlich jüngere Exemplare. Die grossen sind nur schwer von den anderen Abarten zu unterscheiden. In den Gruben in der Umgebung des Hoppekethales ist sie häufiger. Var. fulguralis WHıD®. 5 Mar Biel. 5 — @Gon. evexus Kayser (Abbildung). i Diese Varietät steht in der Dicke des Gehäuses zwischen obliquus und costulatus, ist aber stärker involut, als die letzt- © genannte. Bezüglich der Sculptur schliesst sie sich eng an 4 obliquus an. Ich glaube, dass zu dieser Varietät auch der Gon. | transitorius PHILL. gehört, trotzdem WHIDBORNE ein glattes Exem- plar unter diesem Namen abbildet, und ausdrücklich hinzufüst, dass dasselbe ein Schalenexemplar sei (Taf. 5 Fig. 9). Aus- gewachsene Exemplare werden sich kaum von der var. costulatus unterscheiden lassen, vielleicht etwas flacher und enger ge- nabelt sein. Die von E. Kayszr abgebildeten Exemplare vom Grottenberg scheinen zu dieser Abart zu gehören, oder eine Mittelform zwischen fulguralis und costulatus darzustellen. Einer solchen ist auch der Querschnitt entnommen, den ich auf Taf. 7 Fig. 14 zur Darstellung gebracht habe. Derselbe weicht durch den weiteren Nabel von dem normalen Yulguralis ab. Vorkommen: Selten am Martenberg, etwas häufiger am Enkeberg und Grottenberg. Selten in den plattigen Stringo- cephalenkalken von Wildungen. Var. crassus. Taf. 7 Fig. 16, Taf. 8 Fig. 6. Diese Varietät ist die diekste, bei der die fünfte Windung noch breiter wie hoch ist. Der Grad der Einwickelung ist wie 1) Zeitschr. d. D. geolog. Ges, 1885, S. 921, Taf. 40 Fig. 1. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 65 bei expansus, daher ist der Nabel tiefer wie bei diesem. Sculptur und Lobenlinie sind wie bei den anderen Formen. Ich kenne nur zwei Exemplare, die hierher gehören, dieselben befinden sich in der Sammlung des naturhistorischen Vereins in Bonn und stammen vom Enkeberg. Var. euryomphalus. Taf. 6 Fig. 4. Flach-scheibenförmige, stark sculpturirte und in der Jugend wenig eingewickelte Form. Die ersten fünf Umgänge sind fast evolut, und die fünfte Windung ist so hoch wie breit. Daher ist der Nabel sehr weit und flach. Solche jungen Stücke er- innern an Gon. Dannenbergi Bryrıch. Von der sechsten Win- dung an wird der Grad der Einwickelung stärker, wie das abgebildete Stück erkennen lässt, und ein vorliegendes grosses Exemplar von 105 Millimeter Durchmesser unterscheidet sich von gleich grossen der var. obliquus nur durch den etwas weiteren Nabel, der 30 Millimeter weit ist, während die End- windung 45 Millimeter hoch und 25 Millimeter breit ist. Junge Stücke erinnern an Ag. annulatus MAURER!), welcher aber anscheinend auch in höherem Alter weniger eingewickelt ist. Ich kenne diese Form, die vielleicht eine selbständige Art ist, da Uebergänge nicht beobachtet wurden, nur vom Martenberg bei Adorf, von wo drei Exemplare vorliegen. Die im Vorstehenden beschriebenen Varietäten lassen sich in folgender Weise gruppiren: 1. Nabel verhältnissmässig weit, Sculptur kräftig. a) flachere Form = var. euryomphalus, b) dieckere Form = var. costulatus. 2. Nabel von mittlerer Weite, Sculptur ziemlich stark. a) flache Form = var. obliquus, b) mittlere Form = var. expansus, ce) dicke Form = var. crassus. 1) Neues Jahrb. 1876, S. 826, Taf. 14 Fig. 3. Neue Folge. Heft 16. 5 66 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 3. Nabel verhältnissmässig eng, Querrippen von mittlerer Stärke oder schwach = var. Julguralis. | Wie schon bemerkt, finden sich zwischen diesen Formen alle möglichen Uebergänge, und ich bin nicht im Stande, eine Menge der vorliegenden Stücke als zu der einen oder anderen gehörig zu bezeichnen. Ueber die Benennung der Art ist Folgendes zu sagen. E. Kayser, der die Vorkommen aus dem Briloner Eisen- stein beschrieben hat, nannte die Art Goniatites evexus v. Buch. Dieser Name ist indessen zu verwerfen, da die mit ihm be- zeichnete Art aus der Eifel nur ganz unzureichend bekannt ist, wenn sie wahrscheinlich auch zu Agoniatites gehört. KAysEr hatte mit der Briloner Art eine Anzahl Formen aus den Örthoceras-Schiefern vereinigt, namentlich den @. Dannenbergi BEyR., diese Ansicht aber später aufgegeben, ohne sich näher über die Begrenzung der jüngeren Form auszusprechen'). Den Namen evexus hält er fest. D’ArcHIAC und DE VERNEUIL be- schrieben ihren @on. costulatus gleichfalls aus den Briloner Eisensteinen. Es ist aber nicht zweifelhaft, dass die von PHirLiıps als @. inconstans aus gleichaltrigen Schichten be- schriebene Form in denselben Formenkreis gehört, und etwa der Normalform entspricht, während der Gon. transitorius des- selben Autors eine flachere Abart darstellt. Die Abbildung bei Puitrips ist daher die älteste Darstellung der Art, sie stammt aus 1841, während die Beschreibung der amerika- nischen Form durch VAnuxEem und die des costuwlatus D’ARCH. und DE VeErn. 1842 veröffentlicht wurden. Der Speciesname muss daher Ag. inconstans PhitL. sein, ein Name, der zudem ganz bezeichnend ist in Anbetracht der grossen Veränderlich- keit der jüngeren Vorkommen. Unter den älteren Agoniatites - Arten sind einige auf den ersten Blick von grosser Aehnlichkeit, wenigstens in ge- wissen Altersstufen. Junge Stücke der flacheren Formen gleichen sehr gleichaltrigen Exemplaren des Ag. Dannenbergi BEXR.?) !) Jahrbuch der Kgl. geol. Landesanstalt 1383, S. 54. 2) De goniatitis in montibus rhenanis oceurentibus. S. 4, Taf. 1 Fig. 5. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 67 — Gon. Zorgensis Roem.!) = bicanaliculatus SANDB. var. gra- eilis?). Diese Art bleibt indessen viel länger evolut (vgl. Taf. 7 Fig. 13) und die Seitenflächen sind gleichmässiger sewölbt. Ag. bicanaliculatus SANDBERGER?) ist von Jugend auf stärker eingewickelt. Ag. bohemicus BarR.*) ist äusserlich manchmal zum Verwechseln ähnlich, aber nach BarranDe’s Beschreibung gut unterschieden durch die verhältnissmässig seringe Zahl der Umgänge, welche 4 nicht übersteigen soll. Barranne’s Zeichnungen scheinen mit dieser Angabe aller- dings nicht übereinzustimmen, da ein auf Tafel 1 Fig. 12 abge- bildetes Exemplar von 97,5 Millimeter Scheibendurchmesser bereits 4 Umgänge erkennen lässt, und auf Tafel 2 ein Stück von 220 Millimeter Durchmesser abgebildet wird, welches demnach mehr wie 4 Umgänge besitzen muss. Immerhin scheint aber @. bohemicus auffallend wenige Windungen von sehr schnellem Höhenwachsthum und geringer Involution zu besitzen. BarranDe’s Zeichnungen scheinen sogar die auffällige Thatsache anzuzeigen, dass alte Stücke weniger eingewickelt sind, als junge. Es wäre das eine Erscheinung, die ich sonst bei keinem Goniatiten beobachtete. Leider geben die Figuren bei BArRANDE kein erschöpfendes Bild von dieser interessanten Art, und ich war nicht im Stande, mir gute Exemplare, welche die Wachsthumsverhältnisse der Röhre deutlich zeigen, zu beschaffen. Vorkommen: Ag. inconstans ist auf das obere Mittel- devon beschränkt, kommt aber in diesem in allen Zonen vor. Bei den einzelnen Varietäten sind die Fundorte, von denen dieselben vorliegen, genauer angeführt. tAgoniatites discoides WALDSCHM. SP. Taf. 4 Fig. 13. 18385 Goniatites discoides Waupschmidt. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 920, Taf. 39 Fig. 3. I) Beiträge etc. V. Taf. 2 Fig. 9. 2) Rhein. Schichtensystem in Nassau. S. 112, Taf. 9 Fig. 6, ®) Rhein. Schichtensystem. Taf. 9 Fig.5 h—k cet. excl. *) Systeme silurien II. S. 29, Taf. 1, 2, 3. I 68 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Das sehr flach - scheibenförmige Gehäuse hat 5—6 Um- gänge, eine schmale, leicht gerundete Aussenseite, flach ge- wölbte Seitenflächen und einen ziemlich weiten, seichten Nabel. Die grösste Dicke liegt an der leicht gerundeten Nabelkante. Die Lobenlinie besitzt einen sehr tiefen und weiten, spitz- slockenförmigen Aussenlobus, einen sehr schmalen und hohen, schon in mittlerem Alter fast spitzen Aussensattel, einen tiefen und sehr weiten, gleichmässig gerundeten, die ganze Seiten- fläche der Windung einnehmenden Laterallobus, und auf der Nabelkante einen kleinen gerundeten Sattel. Schale und Länge der Wohnkammer sind unbekannt. Von allen übrigen Agoniatites-Arten unterscheidet sich diese erheblich durch die Gestalt der Lobenlinie, namentlich durch den glockenförmigen Aussenlobus und den fast spitzen Aussensattel, und nähert sich durch diese Merkmale der Gattung Pinacites Moss., welche indessen auf der Seiten- fläche einen schmalen Lateralsattel und einen breiten, ge- rundeten Auxiliarlobus besitzt. Diese Abweichungen deuten auf eine generische Verschiedenheit. Allein die Art ist zu unvollkommen bekannt, da nur Steinkerne ohne Wohnkammer vorliegen, so dass eine genügende Charakterisirung einer auf sie zu gründenden Gattung nicht möglich ist. Ich habe die Art daher fraglich zu Agoniatites gestellt. Eine Ver- wechselung mit anderen Arten ist wegen der hervorgehobenen Merkmale der Lobenlinie nicht wohl möglich. Vorkommen: ?4Ag. discoides ist in den plattigen Kalken des oberen Mitteldevon bei Wildungen nicht selten, sowohl am blauen Bruch, wie auf der Ense und am Gershäuser Hof. Ein Exemplar, welches aber wegen ungünstiger Erhaltung nicht ganz sicher ist, stammt aus den eisenschüssigen Kalken der Grube Martha bei Albshausen. Die Fauna der Schichten mit Menaeceras terebratum, 69 Gatt. Anarcestes Mo»s. Anarcestes eancellatus ArcH.-VERN. Rab GEB 07210, TORE 1842 Goniatites camcellatus D’ARcHIAC und DE VERNEUIL. Geol. 00, .Krans. Ser. IL, Bd. VS. 339, Taf. 25: Big. 6. 1872 = & E. Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 664, Taf. 27 Fig. 6. D’ArcHIAC und DE VERNEUL. haben diese Art vortrefflich abgebildet und E. Kayser hat die Lobenlinie bekannt gemacht. Die Art ist charakterisirt durch ihre sehr flachen, häufig sogar etwas vertieften Seitenflächen, das vollständige Fehlen eines Nabels, und die sehr flach gewölbte Aussenseite, welche mit breiter Rundung in die Seiten übergeht. Die Dicke des Gehäuses schwankt. Die dickere Form, die von den französischen Forschern abgebildet wurde, ist die häufigste. Nur selten werden die Exemplare noch dicker, wie das auf Taf. 6 Fig. 10 abgebildete Exemplar, welches ausserdem keine eingedrückten Seiten hat. Dünnere Exemplare kamen besonders auf Grube Hubertus bei Leitmar vor (Fig. 14). Die Sculptur ist mässig entwickelt, und von regelmässigem Verlauf. Die Runzelschicht ist bei vielen Exemplaren gut zu sehen, auch D’ArchHrıc und DE VeErnkums Figur lässt sie erkennen. Sie besteht aus radialen feinen Striemen von unregelmässigem, welligem Verlauf und verschiedener Länge (Fig. 13). Vorkommen: A. cancellatus ist im Eisenstein des öst- lichen Westfalen weit verbreitet, und daselbst eine der häufigsten Versteinerungen. Ich kenne denselben vom Martenberg (häufig) Enkeberg, Grottenberg, von Grube Emma bei Messinghausen, Antoni bei PBehringhausen, Charlottenzug bei Bredelar, Christiane bei Giershagen, Hubertus bei Leitmar und vom Briloner Eisenberg bei Olsberg. Als Seltenheit ist die Art bei Paffrath gefunden worden. Einige Exemplare liegen auch 70 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum, aus den Massenkalken des Fretterthales und von Grube Martha bei Albshausen vor. Anarcestes nuciformis WHIDB. Taf. 6 Fig. 15. 1890 Goniatites nueiformis WHIDBORNE. Devon. Fauna. S. 77, Karo Bios ea ee Diese Art gleicht in vielen Stücken dem 4. cancellatus ArcH. (cf. diese Art.), vor allem in den flachen, oft etwas eingedrückten Seitenflächen, der leichtgerundeten Aussenseite, der niedrigen Mündung und der Lobenlinie.e Dagegen ist A. nuceiformis nicht unerheblich dicker, und nicht ganz involut, sondern besitzt einen kantig begrenzten, engen Nabel. Die Sculptur ist kräftiger, und besteht aus gebündelten Anwachs- streifen, die sich nahe der Naht zu scharfen, fadenförmigen Rippchen vereinigen. Besonders der Nabel ist ein gutes Unter- scheidungsmerkmal. Meine Stücke stimmen mit WHıpsBornes Figuren welche als Steinkerne keine Sculpturen zeigen, gut überein. Die Lobenlinie ist dagegen anders. WHIDBORNE zeichnet in Fig. Tb einen kleinen, spitzen Aussensattel, den meine Stücke nicht haben, und der auch an den englischen Stücken wohl nicht vorhanden ist. Vorkommen: A. nuciformis ist am Martenberge selten in dem Eisenstein vorgekommen. Es wurden nur 3 Exemplare untersucht (Göttinger und Herrn MüLrer’s Sammlung). Anarcestes rotella n. Sp. Taf. 7 Fie. 2, 3,5, 11. Auch diese Art steht dem 4. cancellatus nahe, und hat mit ihm die vollständige Involubilität gemeinsam, sowie die flache Scheibengestalt, und die Lobenlinie, welche indessen nur an einem Exemplar zu beobachten war. Der Unterschied Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum, zul liegt hauptsächlich darin, dass die Mündung erheblich höher ist, dass die Seitenflächen gewölbt, und die Aussenseite nicht abgeflacht, sondern gleichmässig und stark convex ist, so dass die allgemeine Gestalt mehr linsenförmig ist. In der Dicke der Scheibe sind Schwankungen vorhanden, in gleicher Weise wie bei A. cancellatus. Wie bei diesem sind die diekeren Formen (Fig. 3, 5, 11) häufiger als die flachen (Fig. 2). Die Sculptur der dünnen Schale ist fein, und besteht aus An- wachsstreifen von regelmässigem Verlauf. Dieselben sind auch auf guten Steinkernen wahrnehmbar. Auf der Aussenseite bilden sich bei dem grössten vorliegenden Exemplar flache Randfurchen heraus, welche die breitgerundete, zungenförmige Aussenbucht begrenzen (Fig. 2a). Auf den früheren Windungen fehlen die Furchen. Der Mundsaum, welchen einige Exemplare zeigen, ist innerlich schwach verdickt, so dass auf dem Steinkern eine flache Einschnürung entsteht. Abmessungen einiger Exemplare: Durchmesser Dicke Mündungshöhe 1. Flache Form 36 14 10 2. Dicke Form 26 14 la n 54 16 10% Wenn A. cancellatus sich auch im Allgemeinen gut trennen lässt, so wird ein reicheres Material vielleicht ergeben, dass beide vereinigt werden können. Bis jetzt habe ich aber keine eigentlichen Uebergänge beobachtet, bis auf ein Exemplar, welches die gewölbten Seitenflächen von rotella und die ab- geflachte Aussenseite von cancellatus besitzt. Dasselbe steht aber dem cancellatus näher, und ist auch diesem zugerechnet worden. Vorkommen: Es liegen 10 Exemplare vom Martenberg, Grottenberg und Enkeberg vor. (Sammlungen in Bonn, Göt- tingen, Aachen und Samml. MÜLLER.) / 72 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Anarcestes Denckmanni n. sp. Taf. 3 Fig. 22—24. Wohnkammer mindestens 1'/); Umgänge lang. Windungen niedrig, in der Jugend fünfmal so breit wie hoch, von nieren- förmigem Querschnitt, später höher werdend, bis °/s der Breite. Aussenseite anfangs flach, später stärker gerundet, und bei grösseren Stücken sich wieder abflachend und schmaler werdend. Seitenflächen stark gewölbt. Grad der Einwickelung sehr stark, fast involut, der Nabel sehr eng und tief. Sculptur kräftig, von gewöhnlichem Verlauf, bei grösseren Individuen häufen sich die Anwachsstreifen zu unregelmässigen Rippen. Aussenbucht breit, nicht tief, Seitenohren breit und kurz. Bei etwa 15 Millimeter Durchmesser bilden sich auf der Aussenseite zwei allmählich tiefer werdende Spiralfurchen zu Seiten der Aussenbucht heraus. Runzelschicht wie bei A. cancellatus. Lobenlinie normal, Seitenlobus angedeutet, Aussen- lobus eng und seicht. Am nächsten steht die Art dem A. vittatus Kays.!) = sub- nautilinus var. vittiger SANDBERGER?), ist aber durch den erheblich höheren Grad der Einwickelung und den sehr engen Nabel leicht zu unterscheiden. Aus dem englischen Stringocephalen- Niveau ist @on. nuciformis WuipB. ähnlich’). Inmdessen haben Exemplare von der Grösse der Wnıpgorne’schen Figur viel stärker gewölbte Seiten, und eine schmalere Aussenseite, junge Exemplare sind dagegen erheblich breiter. Mit anderen Anarcestes-Arten hat die Form keine Aehnlichkeit, nur könnte man junge Stücke von 5 Millimeter Durchmesser, wohl mit solchen von 4. cancellatus verwechseln. Doch sind diese un- genabelt und erheblich flacher. Vorkommen: A. Denckmanni fand sich bis jetzt nur in den schwarzen Kalken bei Wildungen, wo Herr DenckMmanN sieben Exemplare sammelte, die sich in der Sammlung der Geologischen Landesanstalt zu Berlin befinden. 1) Orthoceras-Schiefer S. 46, Taf. 5 Fig. 11—17. 2) Nassau S. 114, Taf. 11 Fig. 3. 3) Devon. Fauna S. 77, Taf. 6 Fig. 7, Taf. 7 Fig.. Die Fauna der Schichten mit Menaeceras terebratum. 73 ? Anarcestes sp. Taf. 7 Fig. 8. Ein kleines Exemplar eines Goniatiten befindet sich in meinem Besitz, welches flach gewölbte Seitenflächen, eine ab- seflachte Aussenseite und einen mässig weiten Nabel mit serundeter Kante besitzt. Die kräftigen Anwachsstreifen sind auf der Aussenseite durch ein schmales Band unter- brochen. Die Lobenlinie ist nicht bekannt, daher auch die Zugehörigkeit zu Anarcestes unsicher, wenn auch bei dem sanzen Habitus nicht unwahrscheinlich. Unter den mir be- kannten Anarcesten ist nur eine Art, die bei so geringer Grösse bereits eine so abgeflachte Aussenseite, und ein so aus- geprägtes Band auf derselben hat, nämlich @on. plebejus BARR., von Koneprusy'), aber keine, bei der überhaupt die Anwachs- streifen durch das Band unterbrochen werden. Das betr. Stück scheint demnach einer neuen Art anzugehören. Trotz der ge- nannten auffälligen Merkmale erachte ich aber ein solches, - offenbar jugendliches Stück nicht für ausreichend zur Begrün- dung einer Species. Das Stück stammt aus den grünlichen Kalken- des Martenberges. Anarcestes lateseptatus BEYR. Taf. 3 Fig. 21. 1837 Ammonites lateseptatus Beyrk. De Goniatitis in mont. chen. ete.. 5.4, Taf. 1 Fig. 1 4. SANDBERGER. Rhein. Schichten- system in Nassau. S. 117, Taf. 11 Biessd (220,7) 1856 Goniatites ” 1860 & * A. Rormer. Beiträge VI. S. 157, Taf. 24 Fig. 2. 1867 5 plebejus Barr. Syst. silur. II. 8. 37, Taf. 5, SZ lhr 1878 S # Kayser. Aeltere Fauna des Harzes. | S30r kat I) Syst. silur. Taf. 5 Fig. 1—3, cet. excl. 74 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Es liest mir ein Exemplar eines Anarcestes von Wil- dungen vor, welches 8 Umgänge bei 40 Millimeter Scheiben- durchmesser besitzt, und so vollständig mit Beyric#’s Dar- stellung des @. lateseptatus und Exemplaren aus den Orthoceras- Schiefern von Simmersbach, die Bryrıcr’s Originalen auf das genaueste gleichen, übereinstimmt, dass ich kein Bedenken trage, es zu dieser Art zu stellen. Von Merkmalen, die bisher unbekannt waren, lässt das betreffende Stück nur die Runzel- schicht wahrnehmen, welche typisch mit der von A. cancellatus übereinstimmt (vgl. diese Art). A. lateseptatus ist vor allem ausgezeichnet durch sein ge- ringes Höhenwachsthum. Die letzte Windung des Wildunger Stückes hat bei 22 Millimeter Breite nur eine Höhe von 9 Millimeter. Der Nabel ist daher, da auch der Grad der Einwickelung gering, nur '/; ist, sehr weit und tief, treppen- förmig abgestuft. Vielfach werden alle Anarcesten mit solchem weiten treppenförmigen Nabel als @. lateseptatus bezeichnet, aber wie ich glaube mit Unrecht, da die sonstigen Merkmale, Quer- schnitt der Röhre und Grad der Einwickelung in den ver- schiedenen Darstellungen nicht unerheblich schwanken. Jeden- falls muss zur Bestimmung auf Beyrıc#’s Darstellung zu- rückgegangen werden, welche keinen Zweifel über die Haupt- merkmale lässt, zu denen auch noch der weite und flache Aussenlobus gehört. Bei grösseren Stücken, als sie Brykıch darstellte, wird allerdings der Aussenlobus tiefer und enger, aber das Höhenwachsthum bleibt gering. Ein Stück von Simmersbach von 85 Millimeter Durchmesser hat eine Schluss- windung von 37 Millimeter Breite und 21 Millimeter Höhe, die vorhergehende zeigt in diesen Abmessungen 27 und 11 Milli- meter. Der Durchschnitt der Windungen bleibt daher auch im Alter breit nierenförmig. Das ist der echte Jlatesep- tatus. Das Exemplar, welches bei SAnDBERGER abgebildet ist, entspricht dieser Form nur wenig. E. Kayser betont auch bestimmt'), dass einzelne der von den Brüdern SANDBERGER Se I a | | # N | | \ | | ) | en ee nn ne Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum 13 hervorgehobenen Merkmale, die „Rückenbinde“ und der „Dorsal- kiel“ dem echten lateseptatus fehlen. Er scheint demnach nicht anzunehmen, dass die Art bei SANDBERGER sich mit der bei Beyrıch deckt, dass er die erstere nicht für den echten latesep- tatus hält. E. Kayser’s lateseptatus stimmt bis auf die durch- sehnittlich geringere Breite mit dem echten lateseptatus überein. Die schmalere Form kommt oftmals mit der bauchigen im älteren Mitteldevon vor. Ganz ungewöhnlich sieht der Quer- schnitt aus, den E. Kayser in Fig. 5 giebt. Diese zeigt ein hoch hufeisenförmiges Profil der Windungen, das auch im Text erwähnt wird, als charakteristisch für alte Stücke. Dieses Profil ist aber nur dadurch bedingt, dass es nicht durch die Mittellinie gelegt ist. Läge es noch mehr nach dem Rande der Scheibe zu, so würde die Windung noch höher erscheinen. Man kann schon aus der Seitenansicht desselben Exemplares ersehen, dass auch bei diesem grossen Stück die Endwindung einen breit nierenförmigen Quer- schnitt hat. Im Allgemeinen wird auch der Gon. plebejus BAaRR. unter die Synonyme von lateseptatus gestellt. Ich besitze Stücke von Hlubocepy, die vollständig mit denen von Simmersbach und Wissenbach übereinstimmen, und auch Barranpe bildet solche Ebelai 6 Fig. 2, Taf. 5 Fig. 15, 16). Daneben kommt in Böhmen auch die flache Form vor, welche E. Kayser von Hasselfelde abbildet!. Ob man diese als selbständige Art oder als Varietät von lateseptatus betrachten soll, hängt von der Auffassung des Begriffes Art ab, ist auch von unter- geordneter Bedeutung. — Ausserdem scheint aber BARRANDE noch verschiedene andere Arten mit seinem plebejus vereinigt zu haben. So kann ich mir nicht vorstellen, dass ein junger lateseptatus aussieht, wie das auf Taf. 5 Fig. 1—3 dargestellte Stück von Koneprusy, bei dem auf der ersten Windung — eine solche soll das betreffende Stück nur haben — die Höhe fast gleich der Breite ist, und der Grad der Einwickelung bereits ?/; beträgt. Aus einer solchen Jugendform kann meines I) BARRANDE, Taf. 7 Fig. 12, 13. 76 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Erachtens niemals eine der grösseren Formen, wie sie BARRANDE- darstellt, werden. Ebenso ist Fig. 4 von demselben Fundort sicher nicht plebejus bezw. lateseptatus. Auch sind die auf Taf. 7 abgebildeten Stücke aus F von Suchomast auszunehmen, die unter sich zusammengehören mögen, aber nicht plebejus sind. Dieser Name kommt daher nur den Stücken aus G, zu, wäh- rend die Form aus F>, die mir auch bekannt ist, eine besondere neue Art bildet. | F. Rornmer’s @. lateseptatus von Bennisch!) ist etwas stärker eingewickelt und hochmündiger als Beykrıch’s Originale, und gehört wahrscheinlich zu der nächstfolgenden Art. J. Harr’s @. plebejiformis aus den Kalken der Marcellus- Schiefer scheint zum Theil nicht erheblich von A. lateseptatus verschieden zu sein (Taf. 90 Fig. 5, 6), zum Theil zeigen die Umgänge keinen steilen Abfall zur Naht, sondern eine gleich- mässige Rundung des Querschnittes.. Die ungünstige Erhal- tung der meisten abgebildeten Stücke gestattet keine genauere Identificirung?). Nahe verwandt ist A. Wenkenbachi (Koc#) Kayser*), aber doch wohl unterschieden, wie E. Kayser hervorgehoben hat. Ich möchte hierzu noch bemerken, dass A. Wenkenbachi im Allgemeinen erheblich enger genabelt und hochmündiger ist. Die Nabelkante ist bei grossen Individuen auch. scharf, und der Aussenlobus ist nur bei ausgewachsenen Stücken so tief, dass er bis in den nächst vorhergehenden hineinreicht. Kleinere Stücke zeigen diese Eigenthümlichkeit nicht. Auch ist bei diesen die Lobenlinie auf den Seiten nicht ge- schwungen, sondern biegt erst dicht vor der Nabelkante stärker aufwärts. 4A. Wenkenbachi zeigt in seinen dickeren Formen viele Aehnlichkeit mit der böhmischen F.-Form, die BARRANDE zu plebejus 208°). Vorkommen: A. lateseptatus ist eine weit verbreitete Art. I, Geologie von Oberschlesien. Taf. 2 Fig. 3. 2) Vgl. Pal. New Yorkz II. Ss. 4148, Taf. 16 Bie) 25,26, Taraı Fig. 5—9. 3) E. Kayser, Orthoceras-Schiefer. S. 42, Taf. 4 Fig. 1-6. %) Syst. silur. Taf. 7 Fig. 3—9. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum 77 Die typische aufgeblähte Art kommt in den Orthoceras- Schiefern bei Wissenbach, Simmersbach Olkenbach ete., sowie in @, in Böhmen vor. Die flache Form ist häufig bei Hassel- felde im Harz, Bicken und Umgebung, Leun bei Wetzlar und Hlubocepy bei Prag. Nach E. Kayser soll die Art möglicher Weise ins Oberdevon reichen. Ich habe dort der- sleichen nie gesehen, und möchte daher das oberdevonische Vorkommen von lateseptatus zunächst bezweifeln. Dieser ist eine ausgezeichnete Leitform des älteren Mitteldevon, von der nur ein einziges, etwas corrodirtes Stück in den schwarzen Kalken mit Posidonia hians an der Basis des oberen .Mittel- devon bei Odershausen unweit Wildungen von Herrn Denck- MANN gesammelt wurde. Anarcestes Karpinskyi n. sp. Taf. 3 Fig. 15—20, Taf. 5 Fie. 3. 1870 Goniatites lateseptatus F. RoEMER, Geologie von Oberschlesien, an oie227 3 mon BEyR. Die Anfangskammer ist sehr gross, und besitzt die Gestalt einer Walze mit kugelig aufgetriebenen Endflächen. Ihre Länge bezw. Breite beträgt 1'/s, ihre Höhe °/, Millimeter. Sie ist mit dicht stehenden scharfen Rippchen verziert, welche auf der aufgetriebenen Seitenfläche, auf der sie allein beobachtet wurden, radial stehen. Die Röhre ist von dem Nucleus scharf abgesetzt, und legt sich nicht direct an ihn an, son- dern lässt zunächst einen kleinen Raum frei. Sie hat einen breit nierenförmigen Querschnitt, in dem .die Breite die Höhe um das Sechsfache übertrifft. Später ändert sich dies Ver- hältniss allmählich, da das Höhenwachsthum stärker ist, als die Breitenzunahme. Immerhin aber ist die sechste Windung kaum ein Drittel so hoch, als breit, und die achte hat bei einem Exemplar eine Breite von 22, und eine Höhe von 13 bis 14 Millimeter. Erst von dem neunten Umgang an wird das Höhenwachsthum schneller, oder vielmehr von hier an nimmt die Breite nicht merklich mehr zu. Stücke von acht Win- 718 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. dungen haben einen Durchmesser von 45, von neun bereits einen solchen von 75—80 Millimeter. Die ersten Windungen umfassen einander kaum, sie bedecken gerade die flach- gewölbte Aussenseite der nächst vorhergehenden. Später wird die Involution '/;, und im Alter %. So entsteht ein Gehäuse mit weitem und tiefem, treppenförmigem Nabel, dessen Kante anfangs gerundet ist, später schärfer wird. Bei einzelnen - Stücken nimmt die letzte Windung nicht mehr merklich an Breite zu, dann fällt die Schale zum Nabel nicht mehr in einer senkrechten, sondern in einer schrägen Fläche ab. Dies ist z. B. bei dem grossen Exemplar Taf. 5 Fig. 3 der Fall, wurde aber auch bei kleineren Stücken beobachtet. Die Anwachsstreifen haben den gewöhnlichen Verlauf, in der Jugend sind sie kräftiger als später, im Alter ver- schwinden sie wohl ganz. Die Aussenbucht ist tief und breit, und liegt auf einem meist deutlichen Spiralbande, welches im Alter kräftiger hervortritt, und von gerundeten, seichten Furchen begrenzt wird, welche bei grossen Stücken wohl auf den Rand der parabolisch gewordenen Aussenseite rücken. Die Runzelschicht gleicht der von A. cancellatus. Die Schale ist sehr dünn, und daher ist auf gut erhaltenen Stein- kernen die Sculptur meist gut zu erkennen. In der Mittellinie der Aussenseite beobachtet man häufig eine sehr feine fadenförmige Leiste, wie sie die Brüder SAnD- BERGER bei A. lateseptatus abbilden und beschreiben!). Da die- selbe sich auch auf der Wohnkammer findet, so trifft für sie die Erklärung als hervorragende Syphonaldute, die E. Kayser giebt, nicht zu‘). Dieses feine Leistehen ist indessen nur bei sehr guter Erhaltung wahrzunehmen, und fehlt einzelnen Stücken. Die Steinkerne mehrerer Exemplare zeigen eigen- thümliche Eindrücke, die offenbar von geringen Erhabenheiten im Schaleninnern herrühren. Theils hatten diese die Gestalt kleiner glatter Warzen, theils unregelmässiger, radial ge- stellten Leistehen. In anderen Fällen zeigt der Steinkern I) Nassau, Taf. 11 Fig. 7b. 2) Aeltere Fauna des Harzes, S. 52. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 719 solche kleinen Warzen und Leisten, oft neben den Vertie- fungen. Auf der inneren Schalenfläche müssen demnach neben den Erhabenheiten ebenso gestaltete Grübchen vorhanden ge- wesen sein. Die Lobenlinie besitzt einen tiefen und schmalen Aussen- lobus, von dem die Sutur geradlinig nach innen steil an- steigt. Auf der Nabelkante biegt sie um, und verläuft auf der Innenseite ebenso geradlinig zurück, doch konnte sie nicht bis zur Mitte der Innenseite verfolgt werden, ich vermag daher auch nicht anzugeben, ob ein Innenlobus oder Sattel vor- handen ist. Ich glaube indessen, dass ein, wenn auch kleiner und flacher Innensattel vorhanden ist, wie bei den anderen Anarcestes- Arten. Die meisten Exemplare zeigen überhaupt keine Loben, da die inneren Windungen in der Regel mit Kalkspath ausgefüllt sind, durch den oft auch die Windungsgrenzen zerstört sind. Oft reicht diese Kalkspath- bildung nur bis an die letzte Kammerwand, die dann noch erhalten ist. Nur in einem Falle wurden mehrere Lobenlinien an einem Exemplar beobachtet. Dasselbe besitzt 40 Millimeter Scheibendurchmesser, hat eine Wohnkammer von mindestens 1); Umgängen (die Mündung fehlt) und die Kammerwände stehen 3'/s Millimeter auseinander. 4A. Karpinskyi steht dem A. lateseptatus BEyR. nahe'), und wenn man, wie dies mehrfach geschieht, alle Anarcesten mit weitem treppenförmigem Nabel als A. latesepiatus bezeichnet, so müsste auch die vorliegende Form so genannt werden. Es lassen sich indessen folgende Abweichungen von dem typischen lateseptatus, wie ihn Beykıcn beschrieb, erkennen: Der Nabel ist enger, und im Alter flacher, da lateseptatus im Alter ein geringeres Höhenwachsthum hat. Ein Stück aus Orthoceras-Schiefern von Simmersbach hat bei 85 Millimeter Scheibendurchmesser eine Schlusswindung von 37 Millimeter Breite und 21 Millimeter Höhe, die vorhergehende zeigt bei 27 Millimeter Breite eine Höhe von 11 Millimeter. Der Win- dungsquerschnitt ist übereinstimmend mit Beyrıch’s Abbildung. !) De Goniatitis ete. S. 4, Taf. 1 Fig. 1—4. 80 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum Bei gleicher Grösse ist daher A. Karpinskyi erheblich hoch- mündiger. Der Nabel des erwähnten Stückes von lateseptatus ist 43 Millimeter weit, derjenige des fast ebenso grossen Stückes der jüngeren Art (85 Millimeter Durchmesser) nur 27 Millimeter. Weiter ist bei lateseptatus der Aussenlobus breiter und flacher, und die Lobenlinie auf den Seiten ge- schwungen, wenn auch nicht gerade stark. Junge Exemplare der beiden Arten werden sich in der Form des Gehäuses nur schwer unterscheiden, doch ist bei lateseptatus der Aussen- lobus flacher und weiter. Leider habe ich kein ausreichendes Vergleichsmaterial an jüngeren und mittleren Exemplaren des älteren lateseptatus zur Verfügung. Allein E. Kayser betont, dass diese Art weder die fadenförmige Leiste noch das Spiralband auf der Aussenseite habe, welches die Brüder SANDBERGER anführen '). Ebenso bestimmt besitzt aber unsere Art diese Merkmale, die ich für sich allein zwar nicht für entscheidend und erheblich erachte, die aber immerhin im Verein mit den übrigen Kennzeichen die Trennung von late- septatus unterstützen. Eine Verwechselung mit A. Wenkenbachi Kays. kann kaum stattfinden, schon wegen der abweichenden Sutur, obwohl diese Art im Alter ähnlich hochmündig wird. Vorkommen: A. Karpinskyi liegt mir in drei Exem- plaren aus dem Eisenstein des Martenberges vor (Sammlung Mürter und der Technischen Hochschule zu Aachen). Aus den schwarzen Kalken von Wildungen besitzt die Sammlung der Geologischen Landesanstalt in Berlin über zwei Dutzend Stücke in allen Grössen, die zum Theil unvollständig sind, aber doch ein vollständiges Bild der Art geben. Genus Tornoceras Hyarr. (= Tornoceras + Parodiceras z. Th. Hyarr.) Die Gruppe der devonischen Ammonitiden, welche BryricH Simplices, die Brüder SAnDBERGER Magnosellares nannten, hat 1) E. Kayser. Aeltere Fauna des Harzes, S. 51. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 8 Hyarm in die beiden Gattungen Tornoceras und Parodiceras zerlest. Letztere hat gewölbte Gehäuse, halbmondförmigen Windungsquerschnitt, sehr kleine oder keine Annularloben und flache, oft spitze Seitenloben. Diese sind bei Tornoceras tiefer und breit gerundet. Tornoceras besitzt ausserdem flache Win- dungen und deutliche Annularloben. Die älteren Autoren, besonders die Brüder SANDBERGER, hielten diese Unterschiede nicht einmal für specifisch wichtig und vereinigten die Mehrzahl der Formen zu einer Art, die sie Gon. retrorsus nannten!). Unter diesem Namen wurden sie späterhin in der Litteratur allgemein aufgeführt, obwohl be- reits Kayser 1873 bemerkte, dass L. v. Buch mit seinem Gon. reirorsus nur eine Form aus der Primordialis- Gruppe (Gephyroceras Hyarr) gemeint habe, in welchem Sinne auch D’ARCHIAC und DE VERNEUIL 1842 die v. Buc#’sche Art aufge- fasst hatten. v. ZimteL hat die beiden Hyarr’schen Genera wieder ver- einigt?), worin ihm STEINMANN gefolgt ist?). Es erscheinen auch thatsächlich die von Hyarr aufgeführten Unterscheidungen zu einer generischen Trennung unzureichend. Ich vermag einer solchen um so weniger zuzustimmen, als die Arten, welche als Typen aufgeführt werden, nach J. Harr’s Darstellungen kaum Artunterschiede erkennen lassen. J. Harz sagt selbst von seinen Gon. uniangularis*), dem Typus von Tornoceras, und Gon. discoideus (ibid Fig. 1—13), dem Typus von Parodiceras, dass beide schwer zu unterscheiden seien. Nur soll bei dis- coideus der Lateralsattel steil nach der Naht zu abfallen, bei uniangularis nicht. Es zeigt aber gerade die von Harı auf Taf. 74 Fig. 14 gezeichnete Lobenlinie des uniangularis einen steil zur Naht abfallenden Lateralsattel. Nach den Erfahrungen, die ich bei verschiedenen Arten der hier in Frage stehenden Gruppe gemacht habe, kann ich die beiden amerikanischen Formen nicht für erheblich verschieden halten. I) Rhein. Schichtensystem in Nassau S. 100. 2, Handbuch II. S. 418. ®) Elemente, S. 392. #) Pal. New York V. 2. Taf. 71 Fig. 14. Neue Folge. Heft 16. 6 82 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Die Lobenlinie ist, wie auch in anderen Gruppen der Ammonitiden, nur unter gewissen Voraussetzungen als Merkmal für die Art zu verwenden. Ich hatte die günstige Gelegenheit, einige Arten in ihrem Entwickelungsgang durch die einzelnen Stufen des Mittel- und Oberdevon verfolgen zu können, und da hat sich ergeben, dass bei völliger Constanz der übrigen Merkmale die Lobenlinie gewisse Mutationen durchmacht, und zwar bei den verschiedenen Arten in derselben Weise. Die ältesten Formen haben fast keinen Aussensattel und einen eben angedeuteten, ganz flach gerundeten Seitenlobus, während der Seitensattel sich hoch erhebt und steil zur Naht abfällt. Es würden diese Formen daher zu Parodiceras gehören. Bei derselben Art wird dann in höheren Schichten der Aussen- sattel höher, so hoch wie der Seitensattel, und der Lateral- lobus wird tief und in der Regel etwas unsymmetrisch. Im älteren Oberdevon verbreitert sich der Aussensattel erheblich, der Seitenlobus wird schmal und weniger unsymmetrisch oder symmetrisch, und im höheren Oberdevon wird der Aussen- sattel noch breiter und der Laterallobus schmaler und auch wohl spitz. Diese Mutationsreihe ist demnach die hier ab- sebildete. Dabei bleiben die übrigen Merkmale, Ge- stalt des Gehäuses, Grad der Einwickelung, Weite des Nabels und vor allem die Sculptur durchaus die gleichen. Nur zeigt sich in den jüngsten Schichten, in denen die betreffenden Formen auftreten, oft die Neigung zu starker Veränderlichkeit, besonders in der Dicke des Gehäuses, in ähnlicher Weise wie dies von Agoniatites inconstans PHILL. vor seinem Erlöschen beschrieben wurde. Die älteste Mutation einer und derselben Art würde somit zu Parodiceras, die folgende zu Tornocerasund die jüngste wieder zu Parodiceras gehören. — Bei dieser Verfolgung der Aenderungen, welche die Art im Laufe der Zeit erfährt, beobachtet man auch gelegentlich, dass während der letzten Periode einer langen Lebensdauer, in der eine grössere Ver- [S) er) 4 <- > 5 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 83 änderlichkeit in den einzelnen Merkmalen auftritt, ein Rück- schlag in die ursprüngliche Form der Lobenlinie eintritt. Es ist mir bisher noch nicht möglich gewesen, alle, oder auch nur die Mehrzahl der Arten von Tornoceras in diesem Ent- wiekelungsgang zu verfolgen, ich gedenke aber diese Frage weiter zu studiren. Aus diesen Beobachtungen ergiebt sich von selbst die Schwierigkeit der Artbestimmung, wenn kein Material aus den verschiedenen Schichten zur Verfügung steht; es wird auch leicht verständlich, dass viele der bisher als selbständige Arten betrachteten Formen nur Mutationen darstellen. Dies sind im Wesentlichen die Gesichtspunkte, unter denen allein die Lobenlinie als Artmerkmal verwendet werden kann. Hyarr leitet seine Gattungen Parodiceras und Tornoceras von Anar- cestes ab, und zwar in der Reihenfolge: Anarcestes — Parodiceras — Tornoceras. Diese Reihenfolge ist aber geologisch nur zum Theil richtig, und insoweit die von Hyarrt selbst aufgeführten Formen in Frage kommen, überhaupt falsch. Denn die Arten mit spitzem oder winkeligem Laterallobus, welche die Haupt- masse der Parodiceras-Arten bilden, sind geologisch jünger, als die mit gerundetem Lobus, als Tornoceras. E. Kayser hat schon 1873 betont, dass die erstere Formenreihe die jüngere sei, und das höhere Oberdevon charakterisire, während im Mitteldevon und unteren Oberdevon nur Formen mit ge- rundetem Laterallobus vorkommen. Er hat dieses Merkmal in _ erster Linie mit benutzt, um den Schiefern von Nehden ein Jüngeres Alter zuzuweisen, als den früher als gleichaltrig be- trachteten Büdesheimer Goniatitenschichten'!). Dieses Alters- verhältniss hat sich seitdem an anderen Orten bestätigt. Die rundlobigen Formen sind daher die Vorfahren, nicht die Nachkommen der spitzlobigen. Hyarr leitet das Tornoceras von Anarcestes ab, und die Gestalt des Gehäuses, die Sculptur und die Entwickelung der Lobenlinie scheint für diese An- nahme zu sprechen. Nur die Länge der Wohnkammer lässt sich nicht mit derselben in Uebereinstimmung bringen, da I) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1875, S. 618. 6 84 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Anarcestes eine lange, T'ornoceras, in einigen Fällen wenigstens, eine kurze Wohnkammer hat. Auch bei Agoniatites giebt es Arten, die stark eingewickelt sind, wie A. occultus, A. platypleura, A. fidelis etc., und lassen sich die Tornoceren mit kurzer Wohnkammer am besten von derartigen Formen ableiten, zumal diese Agoniatiten bald Randfurchen besitzen, bald nicht, gerade wie Tornoceras. Auffällig ist aber, dass Tornoceras stets stark eingewickelt ist, während Agoniatites zahlreiche weitgenabelte, wenig involute und ganz evolute Formen ent- hält. Die einzigen etwas weiter genabelten Tornoceras, die ich bis jetzt kenne, sind 7. paueistriatum ArcH. (= G@on. auris . Quenst.) und T. globosum Münst. Ersteres hat den Habitus von Agoniatites, letzteres den von Anarcestes. Ich kenne auch Formen von Tornoceras, deren Wohnkammer bei fehlender Mündung einen vollen Umgang lang ist, oder noch etwas mehr (vgl. unten 7. convolutum). Solche Formen lassen sich nicht von Agoniatites ableiten. Ich glaube daher, dass man einen doppelten Ursprung von Tornoceras annehmen kann. Die Loben von Anarcestes und Agoniatites sind einander sehr ähnlich, und die Unterschiede sind lediglich abhängig von den Wachsthumsverhältnissen der Windungen, derart, dass die langsam an Höhe zunehmenden Anarcesten einen sehr flachen, die rasch anwachsenden Agoniatiten einen tieferen Seitenlobus haben. Die Umwandlung der Sutur. zu der von Tornoceras, d. h. die Ausbildung eines Lateralsattels, kann daher ebenso gut bei Anarcestess wie bei Agomiatites eintreten, und ich glaube auch, dass dies der Fall war. Es würde dies dahin führen, auch innerhalb der Simplex-Gruppe zwei Reihen, wenn man will, Gattungen zu unterscheiden, aber diese Scheidung müsste nach wesentlich anderen Gesichtspunkten erfolgen, als bei Hyarr, und sich auf phylogenetische Merk- male gründen, und die Lobenlinie würde dabei nur unter gleichzeitiger Berücksichtigung der übrigen Merkmale benutzt werden können. Wenn hier alle Formen als Tornoceras be- schrieben sind, so ist dies deshalb geschehen, weil ich noch nicht in der Lage war, eine genügende Anzahl von Arten in ihrem Entwickelungsgang zu untersuchen, und daher nicht Die Fauna der Schiehten mit Maeneceras terebratum. 85 bestimmt weiss, ob sich die beiden Reihen werden scharf aus- einanderhalten lassen. Ich hoffe indessen mit der Zeit ein ausreichendes Material zu bekommen, um diese Frage ent- scheiden zu können. Vorläufig habe ich die Gattung Tornoceras nur in Formen mit langer und solche mit kurzer Wohn- kammer getheilt. Tornoceras ist verbreitet im ganzen Oberdevon und im oberen Mitteldevon. Vielleicht kommt es auch bereits im tieferen Mitteldevon vor, indessen ist es nicht ganz zweifellos, dass die Formen aus den Wissenbacher Schiefern T. circum- flexifer etc., wirklich aus dem älteren Mitteldevon stammen, da, wie Kayser und FRECH gezeigt haben, in dieser Schichten- folge das ganze Mitteldevon vertreten sein kann. Weder in Böhmen, noch bei Hasselfelde im Harz ist die Gattung bisher gefunden worden, und auch in Nassau habe ich sie nie in Begleitung des Agoniatites occultus etc. gefunden, wenn sie auch bei Bicken und Günterod vorkommt. Sie liegt hier indessen in höheren Schichten. I. Formen mit langer Wohnkammer. Tornoceras eircumflexifer SANDBERGER. Taf. 4 Fig. 6, Taf. 7 Fig. 7. 1850—56 Goniatites eircumflexifer SANDBERGER. Rhein. Schichten- system in Nassau. S. 111, Taf. 11 Fig. 8. 1852 ü circumflexifer A. RoEMER. Beiträge Il, S. 81, Tat. 12 Rıg. 22. Das etwas kugelige Gehäuse hat gewölbte Seitenflächen, eine gleichmässig gerundete Syphonalseite und einen engen Nabel mit gerundeter Kante. Die Wohnkammer ist einen vollen Umgang lang, der Querschnitt der Windungen halb- mondförmig, die Mündung im Alter erheblich höher, als in der Jugend. Die Sculptur besteht aus scharfen, gebündelten An- wachsstreifen, deren Verlauf das Vorhandensein kurzer und breiter Seitenohren und einer seichten und weiten Aussen- 86 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. bucht anzeigt, welche von eben angedeuteten, undeutlichen Längskanten, nicht Leisten, begrenzt wird. Auf der Aussen- seite sind die Anwachsstreifen erheblich schwächer, als auf den Seitenflächen. -—- Einzelne Exemplare haben etwas mehr abgeflachte Seitenflächen, doch sind die beobachteten Unter- schiede nur unerheblich. Einige Exemplare zeigten die folgenden Abmessungen in Millimetern: Durchmesser Dicke Höhe der Mündung Weite des Nabels 17 10 5 2,5 19 id 6 ö 22 12,5 1,5 3 26 15 8,5 3 39 20 14,5 3 Die Lobenlinie zeigt je nach dem geologischen Alter die charakteristischen Unterschiede. Die Exemplare von der Basis des oberen Mitteldevon besitzen eine Sutur, welche mit der von den Brüdern SANDBERGER gezeichneten Form übereinstimmt. Der Laterallobus ist sehr weit und seicht, er nimmt den grössten Theil der Seitenfläche ein, der Aussensattel ist niedrig, der Seitensattel mässig hoch und steil. Aus den höher liegenden Kalken des Fretterthales und von Adorf habe ich einige Stücke, bei denen der Aussensattel schon erheblich höher und breiter ist, während der Seitenlobus sich ver- schmälert und vertieft hat, die Lobenlinie gleicht der von Tornoceras simplex typus, während die sonstigen Merkmale voll- kommen die des T. eircumflexifer sind. Leider sind diese Stücke nicht gut genug, um sie abbilden lassen zu können, ich verzichte daher auch darauf, diese jüngere Mutation zu be- nennen. Tornoceras eircumflexifer wurde von den Brüdern SANDBERGER aus den Orthoceras-Schiefern von Kramberg beschrieben, und in der Regel werden alle Tornoceren aus diesen Schichten als T. eircumflexifer bestimmt. A. RoEmERr’s so benannte Art stimmt gut mit SANDBERGER’S Abbildung überein und scheint richtig bestimmt. Auch Gon. micromphalus Rorm. ist, wie die Brüder SANDBERGER schon bemerken, recht ähnlich, aber die von RoEMER Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 87 gezeichnete Lobenlinie hat keine Aehnlichkeit mit der von T. eireumflexifer. Ohne Untersuchung des Rormzr’schen Original- stückes ist daher eine Vereinigung nicht angängig!). Goniatites eircumflexifer FoLLmann von Olkenbach?) ist, wenigstens zum Theil, nicht die SAnDBERGER’sche Art. Im Bonner Museum sah ich Stücke, die besser zu T. simplex v. B. passen. Von T. con- volutum ist die Art durch ihren engeren Nabel und die ge- ringere Dicke, sowie durch die gebündelten Anwachsstreifen unterschieden. T. Clarkei ist gleichfalls weiter genabelt und hat ausserdem eine flachere Scheibenform bei stärker gewölbten Windungen. T. psittacinum Wuıps., das ungefähr die gleichen Grössenverhältnisse hat, ist stärker eingewickelt, enger genabelt und hat flachere Seiten. Von jüngeren Formen stehen einzelne der als Gon. retrorsus var. amblylobus?) bezeichneten Stücke nahe, auch in der Form der Lobenlinie, sowie einige der als Gon. retrorsus var. sacculus und curvispina bestimmten Exemplare. Einen etwaigen Zusammenhang mit diesen Formen des jüngeren Oberdevon vermag ich indessen zur Zeit nicht nachzuweisen. Die Brüder SANDBERGER reihten ihren Goniatites eircumjlexifer in die Gruppe der nautilinen Formen ein, heben aber andrer- seits die Aehnlichkeit der Lobenlinie mit der ihres @on. retrorsus var. circumflewus hervor. Meiner Ansicht nach ge- stattet die deutliche Ausbildung eines Lateralsattels nicht die Zurechnung zu Anarcestes, wohin die Art wegen der langen Wohnkammer zu rechnen wäre, wenn man sie als nautiline Form ansehen wollte. Wenn auch bei Anarcestes gelegent- lich eine Aufbiegung der Lobenlinie nach der Naht zu vor- kommt, so fehlt doch ein eigentlicher Seitensattel. Ich folge daher FrrcH, der Gon. circumjlexifer zu Tornoceras rechnet?). Diese Gattungsbestimmung ist um so weniger anfechtbar, als in jüngeren Schichten die Lobenlinie vollkommen die Form normaler Tornoceren annimmt, und auch die übrigen Arten dieser Gattung, zum Beispiel 7. simplex, cinetum etc. (vgl. 1) Vgl. A. Rormer, Beiträge I, Taf. 3 Fig. 30. 2) Unter-Devon von Olkenbach, S. 47. ®) 2. B. Nassau, Taf. 10b Fig. 18. *) Rheinisches Unterdevon. S. 246. 88 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. diese Arten) in den älteren Schichten die gleiche Lobenlinie haben, wie eörcumflexifer. Vorkommen: Die typische Form ist recht häufig in den schwarzen Kalken bei Wildungen, von wo etwa 100 Exemplare vorliegen. Die jüngere Mutation ist am Martenberge bei Adorf recht selten. Es liegen von dort 5 meist mangelhafte Stücke vor, welche aus den grauen Kalken stammen. Zwei mangelhafte Exemplare aus den massigen Kalken des Fretter- thales. Ziemlich selten in den Orthoceras-Schiefern des Rup- pachthales, von Cramberg, Wissenbach und Olkenbach. Tornoceras convolutum n. SP. Taf. 4 Fig. 1, 2, 3. Das Gehäuse ist fast kugelig, mit stark gewölbten Seiten- flächen und anfangs stark gerundeter, später undeutlich abge- flachter Aussenseite, mit undeutlichen Randfurchen im Alter. Der Nabel ist eng und tief, mit leicht gerundeter Kante. Die Schale ist dünn, mit feinen, aber scharfen Anwachsstreifen, welche auf der Aussenseite eine breite Einbuchtung zeigen. Die Wohnkammer nimmt 1'/; Umgang ein. Die Mündung ist niedrig, anfangs breit nierenförmig, später hufeisenförmig. Der Aussenlobus ist eng und tief trichterförmig, auf den Seiten- flächen verläuft die Sutur in der Jugend fast geradlinig und zeigt nahe der Naht nur eine schwache Aufbiegung (Fig. lc). In höherem Alter bildet sich ein deutlicher, aber sehr seichter und weiter Laterallobus sowie ein deutlicher Lateralsattel heraus (Fig. 3). Die inneren Theile der Sutur sind unbekannt. Drei Exemplare zeigen folgende Abmessungen in Milli- metern: Höhe der Weite des Durchmesser Dicke Mundöffnung Nabels 1 6,5 5 2 2,5 2. 12,5 7,5 3 . 3. 15 9 4 z Die Lobenlinie junger Exemplare ist die von Anarcestes; da sich indessen später ein deutlicher Lateralsattel heraus- Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 89 bildet, habe ich die Art zu Tornoceras gestellt. Sie gehört mit T. eircumplexifer zu derjenigen Gruppe, welche den Uebergang zwischen den beiden genannten Gattungen vermittelt, und gleicht in der Gestalt sehr dem Anarcestes convolutus SANDB.'), ist aber weiter genabelt. Auch Anarcestes vittiger SANDB. SP.?) ist ähnlich, hat aber bereits in der Jugend deutliche Furchen an der Grenze der Aussenseite und ist weiter genabelt. Beide Arten unterscheiden sich natürlich in erster Linie durch ihre Anareestes - Sutur. Möglicherweise ist Torn. convolutum der direete Nachkomme von Anarcestes convolutus. Vorkommen. Herr Drnckmann sammelte sieben Exem- plare in den schwarzen Kalken mit Posidonia hians bei Wil- dungen. Dieselben befinden sich in der Sammlung der geolo- gischen Landesanstalt in Berlin. Einige Exemplare fand ich in gleichen Schichten bei Offenbach. Tornoceras Clarkei n. Sp. Taf. 7 Fie 10, Das Gehäuse besteht aus sechs stark eingewickelten Um- gängen, welche stark gewölbt sind. Der Nabel ist eng, tief, treppenförmig und hat bei beschalten Stücken eine stärker, bei. Steinkernen eine schwächer gerundete Kante. In der Jugend ist der Nabel verhältnissmässig weiter, und die Seiten- flächen sind stärker gewölbt. Die Aussenseite ist gleich- mässig gerundet, ohne Kanten oder Furchen. Die Wohn- kammer ist wenigstens einen Umgang lang. Die Sculptur besteht aus breiten, schuppenförmigen Anwachsstreifen, welche eine breite und tiefe Aussenbucht und breite kurze Seiten- ohren an der Mündung anzeigen. Einschnürungen fehlen. Die Lobenlinie hat in der Jugend einen seichten Aussenlobus, einen weiten flachen Seitenlobus und einen mässig hohen Seitensattel; sie gleicht der von T. circumflezifer. Später wird I) Gon. subnautilinus var. convolutus Sanpe. Rhein. Schichtensystem in Nassau. S. 114, Taf. 11 Fig. 2. l ?) Gon. subnautilinus var. vittiger Sanps., ebenda, S. 114, Taf. 11 Fig. 3 —= Gon. vitlatus Kayser. Orthoceras-Schiefer ete., S. 46, Taf. 5 Fig. 11—17. 90 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. der Seitenlobus und Sattel schmaler und tiefer, bezw. höher, und vor der Naht schiebt sich ein kleiner Hülfslobus ein. Die Kammern stehen dicht. Bei einem Stück von 25 Milli- meter Durchmesser zähle ich 16 Suturen auf einem halben Umgang. Von T. psittacinum unterscheidet sich T. Clarkei durch seinen weiten Nabel bei gleichen Grössenverhältnissen. T. eircum- flexifer ist dieker und gleichfalls enger genabelt. T. convolutum, welches einen ähnlich weiten Nabel hat, besitzt eine ab- weichende Sculptur, feine fadenförmige Anwachsstreifen und weniger gewölbte Windungen, deren grösste Breite näher am Nabelrande liest. Die übrigen Tornoceren zeigen keine näheren Beziehungen. Vorkommen: Die Art ist selten am Martenberge vorge- kommen. 1 Exemplar in der Göttinger Sammlung, 1 in der des Herrn MÜLLER stammen aus dem Eisenstein, 5 weitere kleinere Exemplare fand ich in den graugrünen Kalken des Martenberger Tiefbaues. Von den übrigen Fundstellen ist mir die Art nicht bekannt. Tornoceras einetum KEYSERLING SP. Marıo Bir 122 Bat die ZA Rats liege: 1844. Goniatites cinctus, KEYSERLING. Verhandl. der Kaiserl. russ. mineralogischen Gesellschaft. 8.7220, Bat: ArRier 23: 1846. = 5 Keysertine. Petschoraland. S. 277, Karo aRler2r 8: 1853. rt eifeliensis, STEININGER. Eifel. S. 43, Taf. 1 Fig. 3 (?non 2). 1853. 2 constrietus id. ibid. Fig. 9. 1882. "N cf. undulatus, HotzarreL. Goniatiten - Kalke von Adorf. S. 13. Das involute, ungenabelte, oder nur mit falschem Nabel versehene Gehäuse hat langsam anwachsende Umgänge, flach gewölbte Seitenflächen, und eine abgeflachte, oder nur schwach Die Fauna der Schichten mit Maeneccras terebratum. 91 convexe Aussenseite, an deren gerundeten Kanten im Alter eine schmale spirale Rinne verläuft. Die grösste Breite liegt in der Mitte der Seitenflächen. Die Anwachsstreifen sind deut- lich und sehr regelmässig. Auf den Seitenflächen sind sie in gewöhnlicher Weise gebogen, in der Randfurche biegen sie 'scharfwinklig nach rückwärts um und beschreiben auf der Aussenseite eine tiefe zungenförmige Bucht. Einzelne Exem- plare haben 4—5 periodische Verdickungen der Schale, parallel den Anwachsstreifen, denen tiefe Einschnürungen auf dem Steinkern entsprechen. Diese Mundwülste bilden sich erst im Alter aus, und sind bei einzelnen Stücken undeutlich. Manchmal sind sie nur nahe der Aussenseite vorhanden, und reichen nicht bis an den Nabel; bei anderen Exemplaren finden sie sich nur auf der Innenfläche der Schale. Den älteren Vorkommen scheinen sie ganz zu fehlen. Eine Trennung lässt sieh auf diese Verschiedenheiten nicht gründen. Die Wohnkammer ist mindestens einen Umgang lang. Vier Exemplare zeigen die folgenden Abmessungen in Milli- metern: Verhältniss von 1. Durchmesser 2. Dieke 3. Höhe der Mündung 2:1 Sl 22,5 11 6,5 1052 1: 3,4 13 Bi, As 1:2 1:3 12 6 4 18 23 10 d Des 1:2 179,8 Es geht aus diesen Zahlen hervor, dass die Wachsthums- verhältnisse etwas abändern. Auch die Scheibendicke, welche nach vorstehender Tabelle constant scheint, ist dies nicht, indem sich neben den gewöhnlicheren diekeren Formen sonst sanz übereinstimmende flachere finden. (Taf. 6 Fig. 12.) Die Lobenlinie zeigt die gewöhnliche Ausbildung des weiten gerundeten Seitenlobus. Typische Exemplare, wie sie auf Taf. 7 Fig. 4 ohne Ein- schnürungen, Taf. 8 Fig. 8 mit solchen abgebildet sind, stimmen in allen wesentlichen Merkmalen mit Goniatites cinetus Keys. überein. Gon. cinetus Krys. halte ich aber für verschieden von 92 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Gon. einetus MÜNsSTER'!), mit dem Graf KEYSERLInG seine Art aus den Domanikschiefern des Petschoralandes identificirte. Nach Graf Münster’s Darstellung kann man sich kein richtiges Bild von der fränkischen Art machen, zumal die Lobenlinie nicht gezeichnet wird. Nach GüngEeL gehört das Original der Münstzr’schen Abbildung zu @. planidorsatus und besitzt keine Randfurchen, während diese bei der KEyseruing’schen Art sehr deutlich aus- sebildet sind?). Da sonach Gon. einctus v. MnsTk. keine selbst- ständige Art ist, so fällt dieser Name überhaupt fort. Die vor- liegende Art muss daher T. cinctum Keys. heissen. Sie zeigt manche Uebereinstimmung mit dem @on. eifel- ensis STEIN., dem als Form mit Einschnürungen der G@on. con- striectus STEIN. entspricht. Die Brüder SANDBERGER zogen diese Büdesheimer Formen als var. auris bezw. undulatus zu ihrem retrorsus?). Hierzu ist zu bemerken, dass conströctus STEIN. nicht der pau- eistriatus ARCH.-VERN. = auris QUENST. ist, da er involut und unge- nabelt ist, was aus der Abbildung des, wenn auch defekten, Stückes bei STEININGER zu entnehmen ist. E. Kayser will den Namen undulatus®) auf die Form von Nehden beschränkt wissen, wegen der abweichenden Gestalt und des engeren Nabels der Büdes- heimer Form’). Jedenfalls ist diese der Nehdener sehr ähnlich, mein Vergleichsmaterial von letzterem Fundort ist indessen nicht ausreichend, um ein sicheres Urtheil über eine eventuelle Zusammengehörigkeit zu gestatten. F. Frecn führt den Gon. undulatus SANDB. von ÜCabrieres nur aus tieferen Oberdevon- Schichten auf‘®) und nennt eine weiter genabelte Form aus der Stufe von Nehden @. subundulatus; dieselbe scheint keine eigent- !) Beiträge Heft 5, S. 127, Taf. 12 Fig. 7. 2) Vgl. Gümser, Revision der Goniatiten ete. Neues Jahrbuch 1862, S. 308 und 319; vgl. auch die Darstellung von @. planidorsatus bei Kayser, Zeitschr. der D. geol. Ges. 1873, S. 627, Taf.’19 Fig. 2. 3) Nassau 8. 101. *) Gon. undulatus A. Roemer vom Polsterberge scheint zu Maeneceras terebratum zu gehören. 5) Zeitschr. der D. geol. Ges. 1873, S. 621. 6) Zeitschr. der D. geol. Ges. 1887, S. 428. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 93 lichen äusseren Randfurchen zu besitzen.') Jedenfalls bedürfen diese jüngeren Formen einer erneuten Untersuchung. Mit STEININGER’s Abbildung des Gon. eifeliensis ist nicht viel anzu- fangen; sie zeigt nur, dass dieser Name enggenabelten Stein- kernen (bezw. ungenabelten Schalenexemplaren) von flacher Form mit abgeflachter Aussenseite und deutlichen Randfurchen zukommt. Die .Fig. 2 bei STEININGER zeigt die Furchen nicht; sie scheint mir das Torn. simplex v. B. darzustellen, ist dem- nach hier auszuschliessen. Vorliegende Stücke zeigen, dass die Form mit Randfurchen nicht immer so flach ist, wie sie STEININGER abbildet. Soweit der immerhin schwierige Vergleich von Steinkernen mit Schalenexemplaren zu sehen gestattet, unterscheidet sich das T. eifeliense von Büdesheim Dips von den Stücken, die hier als T. einetum bestimmt A , sind, wesentlich nur durch die Lobenlinie, welche N einen höheren und breiteren Aussensattel und ı einen engeren und steilschenkeligeren Seitenlobus ' hat (Fig.4). Es sind dies die gleichen Unterschiede, Ne welche die verschiedenen Mutationen von 7. simplex zeigen (vgl. diese). Ich halte daher die Büdesheimer ee Form für die jüngere Mutation von T. cinctum. und eifeliense. Die Stücke, welche ich selbst aus den Goniatitenkalken von Adorf als Gon. cf. undulatus beschrieben habe, zeigen keine Loben, äusserlich gleichen sie aber der mitteldevonischen Form vollkommen. Mehrere Exemplare von Bicken schliessen sich im allgemeinen mehr der Büdesheimer Form an, sind aber constanter in ihrer Gestalt. Ob Gonvatites bicostatus HaıL aus der Portage group?) von T. einetum erheblich verschieden ist, möchte ich bezweifeln. Aus Harr’s Darstellung habe ich indessen kein vollständiges Bild dieser Art bekommen. Die Sutur schliesst sich der der mitteldevonischen europäischen Vorkommen an. Vorkommen: Ziemlich selten am Martenberg bei Adorf, von wo 12 meist kleine Exemplare vorliegen, die zum Theil schlecht erhalten sind. 1 Exemplar vom Grottenberg in I) Zeitschr. der D. geol. Ges. 1887, S. 464, 2) Pal. New York V. 2, S. 450, Taf. 72 Fig. 8—10, Taf. 74 Fig. 1. 94 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. der Sammlung der Berliner Geologischen Landesanstalt, 1 vom Enkeberg in der Aachener Sammlung. Selten im unteren Oberdevon von Adorf (2 Ex.) und Bicken (6 Ex.), häufiger bei Büdesheim. Aus gleichem Niveau stammen die Originale Kryserring’s aus dem Petschoraland. Tornoceras angulato-striatum (Koch) KAYSsER. Taf.4 Fig. 10. 1883 Goniatites angulato-striatus Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges.7 8.306, Ta 137B12.5 2. Aus den Orthoceras-Schiefern der Grube Langscheidt im Ruppachthal beschrieb E. Kayser als angulato-striatus einen eng genabelten, flach scheibenförmigen Goniatiten, dessen Seiten- flächen flach, aber gleichmässig gewölbt sind, dessen Aussenseite parabolisch gewölbt bis zugeschärft ist und der deutliche breite Randfurchen besitzt. Die Lobenlinie gleicht der von @G. eircumflexifer. Die Sculptur ist auch auf den Kieskernen deutlich; sie besteht aus dicht stehenden, regelmässigen, feinen Anwachsstreifen, die denen von T. einetum Keys. ähnlich sind. Einschnürungen fehlen, die Wohnkammer ist über einen Um- gang lang. Ich habe aus den schwarzen Kalken mit Posidonia hians von Wildungen einige von Herrn DENcKMAnN gesammelte kleine Exemplare eines Goniatiten vor mir, welche in der Ausbildung der Scheibengestalt und vornehmlich in der hochgewölbten Aussenseite vollständig der Form des Ruppachthales gleichen, aber beschalt sind, und daher die Anwachsstreifen und die Fig. 5. breiten Aussenfurchen deutlicher zeigen. Der wesentliche Unterschied der beiden Vorkommen be- stehtin der Lobenlinie, wieausderhier nebenstehen- den Figur erhellt. Diese zeigt aber auch, dass die Verschiedenheiten die gleichen sind, wie zwischen > den Mutationen von Torn. cörcumjlewifer, T. sim- plex etc. Ich zweifele daher nicht daran, dass die Wildunger Form aus den untersten Schichten der [e ee — — __ 17. Wo Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 95 Stringocephalen - Stufe eine jüngere Mutation des T. angulato- striatus KAYSER ist. Habituell gleicht die Art sehr dem @on. einetus KEYSERLING bezw. dem Gon. eifeliensis STEIN. (vgl. Torn. cinetum S. 90), unter- scheidet sich aber durch ihren Nabel und die nicht abgeflachte Aussenseite. Es bedarf noch weiterer Untersuchungen, ob nicht doch ein Zusammenhang dieser Formen vorhanden ist, oder ob das amgulato-striatum etwa die ältere Form von dem Torn. undulatum der Nehdener Schiefer ist. Aus den obersten Schichten des Mitteldevon von Adorf habe ich einige kleine, mangelhaft erhaltene Stücke, die ihrer Gestalt nach zu angulato-striatum gehören könnten. Ich muss ihre Zurechnung indessen vorläufig unentschieden lassen. 9. Formen mit kurzer Wohnkammer. Tornoceras simplex von Buch sp. eier 8,9, Tat. 6. Ric II, Tat Bie. 9, 212. 1832 Ammonites simplex von Buc#H. Ueber Goniatiten. S. 42, Natsozkiee: 1832 Goniatites ovatus MÜNSTER. Goniatiten u. Clymenien S. 18, la ziel 1842 % uniangularis ConkAD. Journ. Acad. Nat. sc., Philadelphia. Bd. VIII, S. 268, Taf. 16 Fig. 4 (sequ. Hart). 1844 n retrorsus KEYSERLING. Verhandl. der Kais. Mineralog. Gesellsch. S. 230, Taf. A Fig. 5. 1856 “ retrorsus Var. typus SANDBERGER. KRheinisches Schichten - System in Nassau. S. 100, Taf. 10 Fig. 14—16. 1873 h simplex E. Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges 32620, Taf. 19 Biere. 1874 N uniangularis J. Harz. Pal. of New York. Bd. V, 2 5 4141 at Rio lor Parts 7a Kia 1. 96 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 1884 Goniatites simple BeyrıcHh. Zeitschr. d. D. geol. Ges. 3.0212 1887 s (Tornoceras) simplex TSCHERNYSCHEw. Fauna des mittl. u. ob. Devon am Westabhange des Ural. :8.:23, Taf. 1 Fig. 22, "ame Fig. 9. 1890 n Hughesi WHIDBORNE. Devon. Fauna. S. 65, Taf. 6 Fig. 1—3. Ueber die Benennung dieser im Allgemeinen gut gekannten Art, welche ihre Hauptverbreitung im Öberdevon hat und mit Vorliebe als Gon. retrorsus v. B. bezeichnet wird, schrieb E. Kıyser im Jahre 1573 ausführlich und gab eine Synonymik, von der die var. drilonensis auszuschliessen ist. E. Kayser wies nach, dass der Name retrorsus v. B. nur einem Gephyro- ceras beigelegt werden dürfe, was E. Bryrich 1884 bestätigte. Trotzdem scheint der Name retrorsus für die in Rede stehende Form unausrottbar zu sein. Derselbe findet sich z. B. bei RoEMER'), v. ZITTEL?), v. GümsEL?), P. Fischer?) und NEUMAYER?). E. Kayser hatte die Art weiter gefasst und auch den @. brilonensis hineingezogen, welcher weiterhin behandelt werden wird. T. simplex v. B. (= retrorsus var. typus SANDB.) ist eine im Allgemeinen recht constante Art, von flach scheibenförmiger Gestalt, mit flach gewölbten Windungen, deren grösste Breite ziemlich in der Mitte der Seitenflächen liest. Es ist ganz eingewickelt und ungenabelt, oder hat einen ganz flachen falschen Nabel, während Steinkerne einen sehr engen Nabel be- sitzen. Die Windungen sind höher wie breit, und haben eine serundete Aussenseite. Die Scheibengestalt alter ausgewachsener Exemplare ist von der von Stücken mittlerer Grösse nicht wesentlich verschieden. Ganz jugendliche Stücke, von weniger I) Lethaea Taf. 35 Fig. 9. 2) Handbuch II, S. 419. 3) Grundzüge der Geologie S. 576. #) Manual de Conchiologie S. 379. 5) Erdgeschichte II, S. 123. BEE Er N —_ eh Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 97 als vier Windungen, haben dagegen eine mehr linsenförmige Ge- stalt, stärker gewölbte Seitenflächen und einen Nabel, der bei zwei Windungen weit und offen, bei dreien schon sehr eng, bei der vierten nur noch angedeutet ist. Diese Jugendform wurde nur bei der ältesten Mutation beobachtet. Kleine Exemplare der jüngsten Mutation von Büdesheim haben schon bei 3 Millimeter Durchmesser einen sehr engen Nabel. Die Anfangskammer, welche auch nur bei der ältesten Form beobachtet wurde, ist sehr klein, schlauchförmig, und von der Röhre nur undeutlich abgesetzt. L. v. Buch beschrieb seinen Ammonites simplez angeblich von Goslar. Bryrich wies nach, dass das Originalstück wahr- scheinlich von Büdesheim stamme. Es ist daher diese ober- devonische Form als Typus der Art anzusehen. Obwohl die mitteldevonischen Vorkommen einige constante Abweichungen zeigen, vor allem im Bau der Kammerwand, so ist doch die sonstige Uebereinstimmung so gross, dass eine Trennung in verschiedene Species nicht begründet erscheint. T. simplex ist eine vertical und horizontal sehr verbreitete Form, welche vom oberen Mitteldevon an bis an die Oberkante des Oberdevon reicht. Während dieser langen Lebensdauer durchläuft die Art eine Reihe von Abänderungen. Nach dem mir vorliegenden ziemlich umfangreichen Vergleichsmaterial aus den verschiedenen Schichten lassen sich die folgenden Mutationen unterscheiden. 1. Mut. magnosellaris. Taf. 4 Fig. 8, 9. Scheibe dünn, klein. Sculptur nur auf den zwei ersten Umgängen durchweg, auf dem folgenden nur auf der Aussen- seite deutlich und kräftig, später sehr schwach, nur mit der Lupe wahrnehmbar. Neben der Aussenseite zuweilen schwache Andeutungen von Randleisten, die gleichfalls auf den beiden ersten Windungen deutlich sind. Einschnürungen fehlen. Lobenlinie mit niedrigem Aussensattel, sehr weitem und seichtem Seitenlobus, sehr hohem Lateralsattel, der Neue Folge. Heft 16. 7 98 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. den Aussensattel an Höhe bedeutend überragt. Innenlobus ziemlich eng, nahezu bis zur Tiefe des Seitenlobus herunter- reichend. Aussenlobus weit und tief, mit fast parallelen Schenkeln. Das grösste vorliegende Stück hat 25 Millimeter Durch- messer. Mut. magnosellaris scheint auf den tiefsten Theil der Terebratum-Stufe beschränkt zu sein. Bei Wildungen liegt sie an der Basis derselben und ist häufig. Es liegen über 100 Exemplare vor. Seltener bei Bicken und Offenbach. 2. Mut. typus (Gon. retrorsus var. typus SANDB.). Faf.6 Bio. 11, Datz Bio-d. Recht constante Form von flacher Scheibengestalt, deren grösste Dicke in der Mitte der Seitenflächen, seltener näher nach dem Nabel zu liegt. Sculptur nur in der Jugend und bei guter Erhaltung wahrnehmbar, im Alter ganz glatt, ohne Einschnürungen. Seitenlobus erheblich schmaler, als bei der vorigen Mutation und viel tiefer; überhaupt alle Suturelemente kräftiger, die ganze Lobenlinie stark geschwungen, Lateral- sattel den Aussensattel überragend, sein äusserer Schenkel steiler, als der Innenschenkel des Aussensattels, dem Seiten- sattel der vorhergehenden Kammerwand nahe kommend, oder ihn in der Mitte der Seitenflächen berührend, Innenlobus be- sonders bei grossen Stücken eng und tief!). Neben demselben hebt sich die Kammerwand nicht direct von der Innenfläche der Windung ab, sondern legt sich derselben zunächst noch ein kleines Stück flach an. Diese Form erreicht bedeutende Dimensionen. Das grösste Stück hat 90 Millimeter Durchmesser. Sie ist im höheren Theil der Terebratum-Stufe zu Hause und findet sich häufig in den Eisensteinen der Briloner Gegend, besonders am Marten- berge bei Adorf. Am häufigsten ist sie in den grauen Kalken von Finnentrop, wo sie stellenweise fast gesteinsbildend auf- ı) Vgl. Fig. 6 S. 102. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 99 tritt. In denselben Schichten kommt sie bei Wetzlar am Taubenstein und bei Villmar vor. Dem gleichen Niveau ge- hört das Vorkommen in England (Gon. Hughesi Wuiıne.) sowie in Nordamerika an (@. wuniangularis Conr. aus der Hamilton eroup). Vereinzelt und selten im Oberdevon bei Büdesheim. Ein Exemplar fand sich bereits in den schwarzen Kalken der Ense bei Wildungen. 3. Mut. angustelobata. Scheibe flach, ohne Sculptur und ohne Einschnürungen. Lobenlinie im Ganzen beträchtlich verflacht. Aussensattel stark verbreitert, nahezu so hoch wie der Seitensattel. Seiten- lobus seicht und erheblich verengt. Ich kenne diese Form nur aus dem tieferen Theil der Intumescens - Schichten von Adorf, Behringhausen, Bicken, Wildungen, Weilburg, Stolberg bei Aachen (Breiniger Berg) und Büdesheim (aus den Dolomiten im Liegenden der Gonia- titen-Schichten): 4. Mut. ovata Münster. Gehäuse von veränderlicher Gestalt, bald sehr flach, bald mehr aufgebläht. Grösste Dicke bald in der Mitte der Seiten- flächen, bald nahe dem Nabel liegend. Einschnürungen viel- fach vorhanden, aber gleichfalls sehr veränderlich, bald über die ganze Schale verlaufend, bald nur auf der Aussenseite, bald nur am Nabelrand entwickelt. Oft fehlen sie ganz. Die Kammerwände, welche bei den älteren Formen regelmässig angeordnet sind, haben einen verschiedenen Abstand, oft an ein und demselben Stück. Loben, denen der vorigen Form ähnlich, mit breitem Aussensattel, der zuweilen höher ist, als der Seitensattel'!). Seitenlobus eng und seicht, oft deutlich symmetrisch, oft etwas unsymmetrisch. Innenlobus verhält- !) Kavser, Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1873, Taf. 19 Fig. 6. En 100 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. nissmässig weit. Auch die Elemente der Lobenlinie zeigen grössere Schwankungen als bei den älteren Mutationen. Das grösste vorliegende Exemplar, bei dem die nicht vollständig erhaltene Wohnkammer !/,;, Windung einnimmt, hat 25 Milli- meter Durchmesser. Diese Abänderung ist die jüngste. Es ist die gewöhnliche Form von Büdesheim (@on. simplex v. B.), wo sie in dem höheren Theil der Intumescens-Stufe liest (unter den Gonia- titen-Schichten liegen noch die Cuboides-Kalke). Sie kommt ferner bei Oberscheld vor, in Schichten, deren genaue Lage mir nicht bekannt ist. Im oberen Oberdevon bei Nehden, am Enkeberge, bei Wildungen und Gattendorf!). Wahrschein- lich gehört dieser Mutation der @on. simplex an, den TSCHERNY- SCHEW von Mursakaewa beschreibt?), während das vom See Koltuban stammende Stück (Taf. 2 Fig. 9), welches aus der Intumescens-Stufe stammt, wahrscheinlich zur Mut. anguste- lobata gehört. Fig. 6. Die Mutation des 7. sömplex findet dem- i nach in der Weise statt, dass der Aussensattel IR, sich verbreitert auf Kosten des Seitenlobus, | ebenso wird der Seitensattel breiter. Dabei | verflacht sich allmählich die ganze Lobenlinie. nen Die ausgeprägteste und kräftigste Form ist Ä die des oberen Stringocephalen-Niveaus mit ihrer stark geschwungenen Sutur und ihrer bedeutenden Grösse. Im Oberdevon, von den me Büdesheimer Schichten an, beginnt die starke Variabilität, anscheinend ein Anzeichen des | baldigen Erlöschens. Ausser den im Vorstehenden genannten Vorkommen wird Torn. simplex noch von manchen anderen Fundstellen angeführt. So kommt es nach CLArkE im Iberger Kalk vor’), nach Frech im Oberdevon bei Cabrieres®). !) Gon. ovatus Mnstr., vgl. Gümser, Neues Jahrh. 1863, Taf. 5 Fig. 2. 2)222.22.07 Tapsola91022% SFlbereI2S: 33. #) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1887. 8. 485. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 101 Tornoceras psittacinum W HIDBORNE. Taf. 4 Fig. 4, 5, 7, Taf. 7 Fig. 6. 1890 Goniatites psittacinus WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England I, S. 73, Taf. 6 Fig. 9—13. Gehäuse scheibenförmig mit schwach gewölbten Seiten- flächen und gleichmässig gerundeter Aussenseite, involut und ungenabelt. Steinkerne haben einen engen Nabel. Die grösste Breite der Windung liegt in der Mitte der Seitenflächen. In der Mitte der Scheibe ist das Gehäuse etwas eingedrückt. Die Schale ist glatt oder zeigt nur undeutliche Anwachsstreifen. — Die Lobenlinie gleicht der von T. eörcumflexifer, der Aussen- lobus ist seicht und spitz, der Aussensattel ist gerundet, sehr niedrig in der Jugend und bei den Exemplaren aus den älteren Schichten, bei denen auch der Seitenlobus sehr seicht und weit ist, der Seitensattel ist hoch und gerundet. Bei den jüngeren Vorkommen ist der Aussensattel höher, der Laterallobus enger und tiefer. Die Lobenlinie folgt in ihrer Entwickelung daher denselben Regeln, wie die der übrigen Tornoceren. Drei Exemplare zeigen folgende Abmessungen in Millimetern: Durch- Grösste Höhe der messer Dicke Mündung 1. Exemplar von Finnentrop, Taf. 4 Fi. 4 5 8 4 Pabzemplar von Adorf, Taf. 7Fig.6 . . 21 10 6,3 3. Exemplar von Wildungen, Taf. 4 Fig.7 41,5 20 10 Weipgorne’s Original, Fig. 12, zeigt in diesen Abmessungen 18,5, 9 und 5,5 Millimeter, ist daher etwas hochmündiger, indessen nicht erheblich, so dass hieraus kein specifischer Unterschied abgeleitet werden kann, zumal das grosse Exemplar, Fig. 10 bei WHIDBoRNE, eine noch etwas niedrigere Mündung besitzt, als meine unter einander gut übereinstimmenden Stücke. Dasselbe hat bei einem Durchmesser von 41 Millimetern eine grösste Dicke von 20 und eine Mündungshöhe von 9 Milli- meter. — Am nächsten verwandt ist T. simplex und T. eircum- flexifer. Ersteres ist weniger dick und hat schwächer gewölbte Seitenflächen, letzeres ist dieker und hat einen weiteren Nabel. Von jüngeren Formen stehen einzelne der von SANDBERGER 102 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. als @on. retrorsus var. eircumflexus abgebildeten Stücke in der Gestalt nahe, z. B. Taf. 10 Fig. 9, Taf. 10a Fig. 9; doch ist bei diesen der Querschnitt der Röhre ein anderer, die grösste Breite liegt nahe dem Nabel, und nach aussen verschmälert sich die Windung erheblich. Ueber die Vergleiche, welche WHIDBORNE anstellt, braucht nichts gesagt zu werden. Es gilt hier das gleiche, wie beiden übrigen Arten. Die verglichenen Formen haben zum Theil nicht die geringsten Beziehungen zu T. psittacinus. Vorkommen: Es liegen nur wenige Stücke vor, zwei Exemplare aus den schwarzen Goniatitenkalken von Wildungen (Sammlung der Geologischen Landesanstalt Berlin), zwei Exem- plare von Finnentrop, zwei desgl. vom Martenberg (Sammlung Mürzer und Technische Hochschule Aachen). Tornoceras brilonense (BEYRICH) KAYSER Sp. Taf. 8 Fig. 7. 1872 Goniatites retrorsus var. Brilonensis Kayser. Zeitschr. der D: geol.. Ges. 8. 664, Tar 24 Re 1873 simplex v. Buch. E. Kayser daselbst. S. 620 z. Th. 1884 n Brilonensis BEYRICH daselbst. S. 213. 1890 aratus WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England 1. S. 66, Taf. 6 Fig. 16. Fig. 7. Diese stark eingewickelte Form hat einen engen und tiefen, meist A etwas wulstig umrandeten Nabel, De en schwach gewölbte Seitenflächen i und eine gerundete Aussenseite. Die Anwachsstreifen sind flach und nicht sehr deutlich; ihr Ver- Me | , lauf zeigt eine tiefe Aussenbucht ‘ und breite, wenig vorspringende Seitenohren an der Mündung an. Fast stets sind Einschnürungen vorhanden, welche bei beschalten Stücken sehr schwach oder gar Lobenlinien von Torn. brionense und Torn. simplex. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 103 nicht hervortreten, wie dies Kayser’s Abbildung zeigt, bei Stein- kernen aber deutlich sind. Dieselben bestehen demnach aus einer wulstigen inneren Verdickung des Mundrandes, deren Verlauf den Anwachsstreifen parallel ist. Die Lobenlinie gleicht der von T. simplex, doch liegt der Seitensattel, welcher mit steilem Schenkel zur Naht abfällt, ganz auf der Seitenfläche. Die innerhalb der Naht liegenden Theile der Sutur sind aber sehr erheblich von denen von 7. simplex verschieden, indem kein Innenlobus, sondern ein breiter, flacher Innensattel vorhanden ist, welcher von zwei sehr seichten Loben begrenzt wird, wie bei Agonvatites. E. Beyricht macht auf dieses wichtige Kenn- zeichen besonders aufmerksam. Die Anfangskammer ist klein, nicht sehr deutlich abgesetzt; die grössten vorliegenden Stücke haben sechs Windungen. E. Kayser hat die Meinung ausgesprochen, es könne der Gon. strangulatus KEYSERL. aus den Domanikschiefern des Pet- schoralandes dieselbe Art sein wie Brilonense. Indessen hat nach Graf Keryserime’s Darstellung!) die oberdevonische Form flache Seiten, auf denen die grösste Breite nicht an der Nabel- kante liegt, sowie eine feinere und gleichmässigere Sculptur, deren Verlauf auch von der von Brilonense abweicht. Dagegen glaube ich, dass Gon. aratus WHIDBORNE nicht von Torn. brilonense getrennt werden kann. WHIDBORNE vergleicht auch beide Vor- kommen und findet sie sehr ähnlich; allein die westfälische Form soll einen engeren Nabel, weniger winkelige Einschnü- rungen und deren fünf statt der vier der englischen Form haben. Schon ein Vergleich der beiden Figuren bei Kayser zeigt, dass die Nabelweite innerhalb mässiger Grenzen abändert, wie bei allen Ammoneen, und ob vier oder fünf Einschnürungen vorhanden sind, ist doch kaum ein Artunterschied. Kayser giebt im Text sogar sieben auf einen Umgang an. Ob dieselben ferner eine etwas mehr oder weniger winkelige Umbiegung machen, erscheint unwesentlich. Dafür soll aber Gon. diadema GoLDr. dem G. aratus nicht unähnlich sein! Am ähnlichsten ist 7. simplex, von dem sich T. brilonense, 1) Petschoraland S. 277, Taf. 12 Fig. 4. 104 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. abgesehen von der Lobenlinie, durch seinen Nabel und den Querschnitt der Windungen unterscheidet, deren grösste Breite nicht wie bei simple in der Mitte, sondern an der Nabel- kante liest. Trotz des Vorhandenseins eines Innensattels habe ich diese Art zu Tornoceras gestellt; sie scheint eine Zwischen- form zwischen den normalen Tornoceren und den Nautilinen Formen darzustellen. Auch Anarcestes besitzt, ebenso wie Agoniatites, wenigstens bei den untersuchten Arten, einen ähnlichen, wenn auch flacheren Innensattel.e. Die Entwicke- lung des Innenlobus würde dann in der Weise vor sich gehen, dass dieser Sattel sich abflacht und zu einem gerundeten Lobus einstülpt, wodurch die zu Seiten des Sattels liegenden Loben verschwinden. Die Annular-Loben der jüngeren Formen ent- stehen dann durch Theilung des Seitensattels, welcher schon bei einigen grossen Exemplaren von T. simplex eine flache Einbiegung zeigt. Vorkommen: T. drilonense ist am Martenberge ziemlich selten, es liegen von dort nur wenige Exemplare vor. Häufig ist es am Enkeberg und Grottenberg vorgekommen. Die Art scheint auf das obere Mitteldevon beschränkt zu sein. Tornoceras westfalicum n. sp. Taf. 4 Fie. 11, 12. Diese neue Art hat äusserlich viele Aehnlichkeit mit T. brilonense Kays. In der Scheibengestalt, dem Grad der Einwickelung und der Lobenlinie stimmen beide überein, ebenso in der Ausbildung des Nabels, welcher etwas wulstig umrandet und eng und tief ist. An der Nabelkante liegt die grösste Breite des Gehäuses. Die Unterschiede von 7. brilonense bestehen in dem Fehlen der Einschnürungen und in dem Vorhandensein eines Innenlobus, statt eines Sattels. Wenn auch vielleicht das Fehlen der Einschnürungen nicht von er- heblicher Bedeutung ist, so erscheint doch das zweite der auf- geführten Unterscheidungsmerkmale eine specifische Trennung zu erfordern. a Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum, 105 Vorkommen: Selten in den grauen Massenkalken des Fretterthales, aus denen sechs Exemplare vorliegen. Gatt. Maeneceras Hyatt. In der Jugend fast kugelig, wird das Gehäuse im Alter flach scheibenförmig, mit abgeflachter Aussenseite. Die be- kannten Formen sind stark eingewickelt, selten ungenabelt, meist mit einem engen und tiefen treppenförmigen Nabel, mit scharfer Kante versehen. Die Sculptur besteht aus An- wachsstreifen von regelmässigem Verlauf, welcher das Vor- handensein von langen und schmalen Seitenohren an der Mündung anzeigt. Auf der Kante der Syphonalseite oder unmittelbar neben derselben auf der Seitenfläche verläuft, wie bei Agoniatites, eine spirale Rinne. Die Runzelschicht, welche bei M. terebratum und M. Decheni beobachtet wurde, besteht auf den Seitenflächen aus radial angeordneten, dicht ge- drängten, länglichen Knötchen (Taf. 6 Fig. 6b), welche auf der Aussenseite zu Querstriemen zusammenschliessen. Die Wohn- kammer ist lang; bei M. terebratum bildet sie mindestens 1); Umgang, doch war an keinem Exemplar Mundsaum und letzte Kammerwand gleichzeitig zu beobachten, da die höchst seltenen vollständigen Exemplare mit Mundrand nicht zerstört werden durften. Die Lobenlinie besitzt einen tiefen und weiten trichter- förmigen Aussenlobus. Der breite Aussensattel ist durch einen seichten, leicht gerundeten Lobus unsymmetrisch getheilt. Der Seitenlobus ist spitz und gleichfalls meist nicht ganz sym- metrisch, der Seitensattel ist breit gerundet. Der Innenlobus ist weit, beutelförmig, im Grunde abgerundet, und wird von zwei ebenso gestalteten, aber weniger tiefen Loben eingefasst, welche durch schmale, gerundete Sättel von ihm getrennt sind. Junge Stücke haben die Sutur von Agoniatites, nur ist der Aussen- lobus flacher, und der Aussensattel breiter. Dieser verbreitert sich mit zunehmendem Alter mehr und mehr und erhält eine kleine Einbuchtung, die sich allmählich zu einem Lobus ausbildet. 106 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Die Entwickelung der Sutur deutet auf eine Abstammung von Agoniatites hin, welche Gattung auch in der Ausbildung der Randfurchen übereinstimmt. Die äussere Gestalt, der Grad der Einwickelung, Form des Nabels etc. bei der typischen Form — M. terebratum SAnDB. — stimmt nahe überein mit Agoniatites occultus BarR. bezw. A. platypleura Frech. Ein Hinderniss, Maeneceras von Agoniatites abzuleiten, besteht in- dessen darin, dass erstere Gattung eine lange, letztere eine kurze Wohnkammer besitzt. Es sind daher noch weitere Beobachtungen erforderlich, um die Abstammung von Maene- ceras sicher zu stellen. Hyarr rechnet zu Maeneceras die drei Arten: @on. bifer Pin, @. delphinus Sande und @. acutolateralis SAanDB. Diese letztgenannte soll der Typus der Gattung und die ausgewachsene Form von @. terebratus sein. Ich vermag diese Anschauung nicht zu theilen, und sehe in den genannten zwei sehr verschiedene Arten, wie das weiter- hin bei Besprechung des Maeneceras terebratum erörtert werden wird. Aber auch, falls sie übereinstimmten, würde ich die Art als M. terebratum bezeichnen, da die unter diesem Namen abgebildeten Stücke auf das deutlichste alle Art-Merkmale erkennen lassen, während der grosse und recht mangelhafte Steinkern, welchen die Brüder SANDBERGER als Gon. acutolateralis abbilden, dies nicht thut. Ich betrachte daher den @on. tere- bratus SAnDB. als Typus der Gattung Maeneceras HyaTt. @on. bifer Puıtr. unterscheidet sich in allen Stücken nicht unerheblich von @on. terebratus. Das Gehäuse ist kugelig, nicht scheibenförmig, involut und ungenabelt, mit Einschnü- rungen, und die Lobenlinie ist von abweichendem Habitus, da die einzelnen Theile symmetrisch gebaut, während sie bei @. terebratus unsymmetrisch sind'). Der kleine Lobus, welcher den Aussensattel theilt, ist bei meinen Stücken nicht un- erheblich tiefer, als ihn SANDBERGER in Fig. 4d zeichnet, und weniger unsymmetrisch, als in Fig. 48. Die Sutur von G@on. bifer lässt sich nicht von der von Agoniatites ableiten, wie die von terebratum, sondern nur von Brancoceras, in der Art, I) Vergl. die Abbildung bei SAnDBERGER. Rhein. Schichtensyst. in Nassau. Taf. 9 Fig. 4. Die Fauna der Schiehten mit Maeneceras terebratum. 107 dass der erste Sattel getheilt wird. Mit Brancoceras stimmt auch Gon. bifer bezüglich der Form des Gehäuses und der Ausbildung der Einschnürungen überein. Er ist eine Zwischen- form zwischen Drancoceras und Sporadoceras, womit auch das Vorkommen in den Clymenienschichten übereinstimmt, und kann daher nicht zu Maeneceras gehören. Von G@on. delphinus Sınpe. haben die Brüder SANDBERGER, welche diese Art nur als Abänderung ihres bifer betrachteten, die Loben nicht gekannt, wenigstens nicht abgebildet. Dieselben sind indessen, was Hyatt wohl entgangen ist, von E. Kayser beschrieben und gezeichnet worden'),. Aus dieser Darstellung folgt, dass del- phinus unmöglich zu Maeneceras gehören kann mit seiner anarcestes-artigen Sutur. Die Art zeichnet sich noch durch eine lobites-artige, geknickte Wohnkammer aus, und gehört einer neuen Gattung an, welche Herr FrecH in einer brief- lichen Mittheilung sehr treffend als Prolobites bezeichnete. Dieser Gattungsname ist indessen für den @on. delphinus bereits von Karrpınsky angewendet worden?) Die von Hyarr zu Maeneceras gerechneten Arten bilden daher eine recht ver- schiedenartige Gesellschaft. Ich schränke die Gattung auf diejenigen Formen ein, die sich an den Typus derselben, den @. terebratus SanpB. anschliessen. Es sind das Gon. ewcavatus Put. (1842 non 1836), Gon. Decheni Kayser und eine neue Art, die weiterhin beschrieben werden wird. Im dieser Ausdehnung ist die Gattung auf das obere Mitteldevon be- schränkt. Ueber den @. acutolateralis SanDe. enthalte ich mich einer bestimmten Meinungsäusserung. Maeneceras terebratum SANDBERGER SP. Mar 24a R1o [4 18, Tat 6 Bio. 6, 7,9. 1850 ? Goniatites retrorsus var. undulatus A. RoEMmEr. Beiträge II. De lau le lies 1856 % terebratus SANDBERGER, Rheinisches Schichten- systemin Nassau. S. 55, Taf. 5 Fig. 3. 1) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1873. S. 615, Taf. 20 Fig. 4. 2) Bulletin du comite geologique. 1885. No, 7. S. 14. 108 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 1860 Goniatites terebratus A. RoEMER, Beiträge V. S. 159, Taf. 24 Fig. 4. Die Anfangskammer ist oval, sehr klein, undeutlich ab- gesetzt. In der Jugend, bei 3—4 Windungen, ist die Form des Gehäuses kugelig, später wird sie flach scheibenförmig, mit abgeflachter Aussenseite. Die Jugendwindungen haben einen halbmondförmigen Querschnitt und sind breiter wie hoch. Da das Höhenwachsthum ein erheblich schnelleres ist, als die Breitenzunahme, so ändert sich mit der Form der Scheibe auch der Querschnitt der Windungen. Der Grad der Einwickelung wächst bis zu ”/ı, und damit wird der in der Jugend weite Nabel enger, und die Nabelkante wird scharf. Die Sculptur ist auf den ersten 5—6 Windungen nicht sehr kräftig; sie besteht aus Anwachsstreifen, deren Ver- lauf das Vorhandensein weit vorspringender und schmaler Seitenohren an der Mündung anzeigt. Mit zunehmendem Alter wird die Sculptur kräftiger. Auf der vierten oder fünften Windung bildet sich auf der gerundeten Kante der Aussenseite eine flache Furche aus, welche später schärfer wird. Bei den vorliegenden Stücken ist diese Furche um so schärfer, je grösser dieselben sind. Bei den grössten Exemplaren, welche 60 Millimeter Scheibendurchmesser und 7—8 Umgänge haben, bildet sich auf der abgeflachten Aussen- seite jederseits neben der Kante noch eine zweite flachere Furche aus Die Wohnkammer ist lang, mindestens 1'/; Umgang, doch ist an keinem meiner Stücke Mündung und letzte Kammer- wand gleichzeitig zu beobachten. Die Lobenlinie ist die bei der Gattungsbeschreibung an- gegebene; ihre Entwickelung ist in Fig. 7c bis e auf Tafel 6 dargestellt. In der Ausbildung der einzelnen Stücke zeigen sich mannigfache Abweichungen, namentlich in der Höhe des Aussensattels, welcher meistens etwas höher ist, als ihn zum Beispiel die Brüder SAnDgERGER abbilden (Taf. 5 Fig. 3c), auch sind die Loben meistens nicht so spitz, wie in der genannten Figur. Bei sehr reichem Untersuchungs-Material Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 109 konnten indessen keine constanten Unterschiede in der Ent- wickelung der Lobenlinie festgestellt werden. Der verhältnissmässig weite Nabel, den die Fig. 3 bei SANDBERGER zeigt, ist gleichfalls kein Trennungsmerkmal. Die Schwankungen in der Nabelweite sind recht erheblich, doch ist diese stets gering. Die folgende Tabelle giebt die Ab- messungen einiger Stücke in Millimetern und erläutert dies. Grösste ; Verhältniss der Nabel- Duichmesser Scheibendicke Nabelweite weite zum Durchmesser 1. Exemplar 21 8,5 203 ET Be | 22,5 1,5 4 1:5,6 2 A 25 8,5 3 1:83 4. " ul SD 8,0 1.306:1 iS 97 ji 3 1:9 Dur 35 10 4,5 er Ü m 55 15 4 13T Es schwankt demnach das Verhältniss der Nabelweite zum Durchmesser von '/; bis '/ıs.. Das Exemplar No. 2 zeigt ausserdem, dass drei Umgänge zurück der Nabel bereits die gleiche Weite hatte. Die Schwankungen sind daher noch grösser als aus der Zusammenstellung ersichtlich ist. Auch das Ver- hältniss der Scheibendicke zum Durchmesser variirt bei mittel- grossen Stücken, aber nicht erheblich, nämlich von !%/s; bis ""/s5. Jugendliche Stücke dagegen zeigen bedeutende Abweichungen. So hat ein Exemplar von 5 Millimeter Durchmesser eine Win- dungsbreite von 3,5 Millimeter, demnach ein Verhältniss dieser Abmessungen von Ws. Die Vorkommen an den einzelnen Fundorten zeigen gewisse constante Eigenthümlichkeiten, die aber zu einer Trennung in mehrere Arten nicht ausreichen. Die ältesten Vorkommen aus den schwarzen Kalken von Wildungen haben verhältnissmässig stark gewölbte Seitenflächen und sehr kräftige Sculptur (Taf. 4 Fig. 14). Die Stücke aus den Massenkalken von Finnentrop, Wetzlar und Villmar haben flache Seiten und schwach entwickelte Sculptur (vgl. die Ab- bildungen bei SANDBERGER), diejenigen aus den Eisensteinen 110 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. von Adorf-Brilon wiederum kräftige Sculptur, und flache oder schwach gewölbte Seiten. Die Verschiedenartigkeit in der Stärke der Anwachsstreifen ist anscheinend auf den Erhaltungs- zustand zurückzuführen. Die ältesten und jüngsten Vorkommen stimmen mit einander überein; sie stammen aus dichten Knollen- kalken, die Stücke mit schwacher, oder undeutlicher Sculptur dagegen aus krystallinischen Massenkalken. Andrerseits aber zeigen auch die Vorkommen von Wildungen bemerkenswerthe Unterschiede in der Lobenlinie: runde Loben und sehr schwachen Adventivlobus. Sie kennzeichnen sich hierdurch als ältere Formen in gleicher Weise, wie die in den gleichen Schichten vorkommenden Tornoceren ; sie stellen eine ältere Mutation dar, die als Mut. undulata bezeichnet werden mag. A. Hyarı hat die Ansicht geäussert, @on. acutolateralis SANDB. sei die ausgewachsene Form von @. terebratus, er habe ein Exemplar, welches genau in der Mitte zwischen den beiden Abbildungen bei SANDBERGER stehe. Wenn ich trotz dieser Versicherung den @. acutolateralis nicht unter die Synonyme aufgenommen habe, so ist der Grund hierzu der, dass ich mindestens 500 Exemplare von M. terebratum von den ver- schiedensten Fundorten in Händen hatte, aber niemals auch nur eine entfernte Annäherung an die andere Art beobachten konnte. Vielmehr ist stets die Aussenseite um so mehr abge- flacht, je grösser die Stücke sind, während sie bei @. acutola- teralis zugeschärft erscheint und anscheinend keine Spiralleisten und Furchen trägt, die bei M. terebratum im Alter nie fehlen. Allerdings ist unter meinen Stücken keines, welches auch nur annähernd so gross ist, wie der acutolateralis bei SANDBERGER, aber es wäre doch merkwürdig, wenn unter den hunderten von Exemplaren, welche zwar selten eine vollständige Wohn- kammer, fast stets aber Theile derselben besitzen, kein einziges ausgewachsenes sein sollte. Nahe verwandt mit M. terebratum ist M. excavatum PHILL. — (@on. molarius WuiDe. (vgl. diese Art), welches erheblich dieker und weiter genabelt ist, und keine Randfurchen besitzt. Vorkommen: M. terebratum ist das Hauptleitfossil des oberen Mitteldevon, wo dieses Ammoneen führt. In den Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 11 schwarzen Knollenkalken an der Basis der Stufe fand es sich nur ziemlich selten bei Wildungen (8 Exempl. in der Samml. der geol. Landesanstalt in Berlin). 1 Exemplar aus den plattigen Stringocephalenkalken bei Wildungen. In den Massenkalken des Lahngebiets kam die Art häufig, aber meist schlecht er- halten am Taubenstein bei Wetzlar vor, sowie nach SanD- BERGER bei Villmar. In gleichen Schichten gemein im Fretter- thale bei Finnentrop, von wo viele hundert Exemplare unter- sucht wurden. Einige kleinere Exemplare von Paffrath in der Sammlung des Herrn Winterrerd in Mühlheim. Verbreitet in den Eisensteinen des östlichen Westfalens und Waldecks, wo ich die Art von fast allen Gruben kenne, Enkeberg und Grottenberg bei Behringbausen, Emma bei Messinghausen, Char- lottenzug bei Bredelar, Christiane bei Giershagen (von hier schon von SANDBERGER aufgeführt), Hubertus bei Leitmar und vor allem Martenberg bei Adorf. Von hier wurden etwa 40 Exemplare untersucht. Aus den Eisensteinen bezw. eisen- schüssigen Knollenkalken des Lahngebietes kenne ich die Art ‘von den Gruben Uranus, Juno und Amanda bei Nauborn, Maria bei Leun, Martha bei Albshausen und Philippswonne bei Garbenheim. Maeneceras tenue n. Sp. Taf. 6 Fig. 8. Eine beschränkte Zahl von Exemplaren eines Maeneceras unterscheiden sich auf den ersten Blick durch die ungewöhn- lich geringe Dicke der Scheibe von M. terebratum. Aber auch sonstige Merkmale scheinen eine Trennung von dieser Art zu rechtfertigen. Schon bei der geringen Grösse von 14 Milli- meter Durchmesser ist die Aussenseite deutlich abgeflacht, zeigt eine Neigung, sich dachförmig zuzuschärfen, und ist durch Kanten und Furchen begrenzt. Da auch grössere Stücke nicht vorliegen, scheint bei der angegebenen Grösse das Gehäuse bereits ausgewachsen zu sein. Die Nabelweite ist gering, schwankt aber etwas; die Nabelkanten sind scharf, die Seitenflächen verhältnissmässig stark gewölbt, stärker wie bei M. terebratum. 112 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Die Sculptur ist schwach oder undeutlich. Bemerkenswerther Weise zeigen einige theilweise beschalten Exemplare auf dem Steinkern Eindrücke breiter und kräftiger, umgekehrt S-förmiger Rippen, von denen auf der Schale nichts zu be- merken ist. Die Anwachsstreifen scheinen sich demnach auf der Innenfläche der Schale zu häufen. Vielleicht ist diese kleine und zierliche Art nur eine Zwergform des M. terebratum, mit dem sie zusammen vorkommt. Vorkommen: M. tenue scheint selten zu sein. Es wurden untersucht zwei Exemplare vom Martenberg (Göt- tinger und Aachener Sammlung), zwei von Grube Christiane, ein Exemplar vom Enkeberg (Samml. des Naturhist. Vereins Bonn), ein Exemplar mit verhältnissmässig weitem Nabel von Grube Juno bei Nauborn, fünf von Grube Martha bei Albs- hausen. Maeneceras excavatum PHILLIPS Sp. Tat 4 Bio El. 1841 Goniatites excavatus Puiwuips. Palaeozoic Fossils. S. 121, Dat.,50-R102232, Rare6045122328 1890 x molarius WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England. I. S. 64, Taf. 5 Fig. 11, Taf. 6 Fig. 4—6. Es liegt mir nur das eine abgebildete Exemplar eines Maeneceras vor, das folgende Abmessungen zeigt: Scheiben- durchmesser 15,5, Dicke 9,5, Mündungshöhe 3, Nabelweite 3 Millimeter. Die Seitenflächen sind gewölbt, die Aussenseite ist leicht abgeflacht, mit einem, von undeutlichen Furchen begrenztem Band, auf dem der tiefe Sinus der Anwachs- streifen liest. Die Lobenlinie ist die eines jugendlichen Maeneceras, bei dem die Theilung des Aussensattels erst be- ginnt, ohne eigentlichen Adventivlobus,; mit breitem Aussen- sattel und gerundetem Seitenlobus. Sie gleicht vollständig derjenigen von M. terebratum, Mut. undulata, aus den gleichen Schichten. Von gleich grossen Exemplaren dieser Art unter- Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 113 scheidet sich das in Rede stehende Stück durch die erheblich srössere Dicke, die stärker gewölbten Seitenflächen, und den weiteren Nabel. Goniatites ewcavatus PuiLL. wurde von WHIDBORNE in Gon. molarius umgetauft, da er natürlich verschieden ist von der sleichnamigen Art, die PuıtLiıps aus dem Kohlenkalk beschrieben hatte!). Da diese indessen ein G/lyphioceras, also generisch verschieden ist, können beide den gleichen Artnamen behalten. — WniDBoRNnE zeichnet zwar von seinem @Gon. molarius eine Lobenlinie, die in keiner Weise an die eines Maeneceras erinnert, überhaupt an nichts, was mir sonst an Goniatiten- suturen bekannt ist. Dass die Art trotzdem zu Maeneceras gehört, erkennt man schon aus dem allgemeinen Habitus, geht aber mit Sicherheit aus der Lobenlinie hervor, die PıtLıps auf seiner Supplementtafel zeichnet, die von WHIDBORNE nirgends eitirt wird. Es ist dies eine mit der von M. terebratum SAnDB. recht genau übereinstimmende Sutur. Von der des hier beschriebenen Stückes von Wildungen unterscheidet sie sich genau in der- selben Weise, wie die der jüngeren Mutation von Zerebratum von der älteren. In der Verschiedenheit der Loben kann daher ein Grund zur speecifischen Trennung nicht erblickt werden. Die grossen Exemplare des M. ewcavatum, welche Peiruıps und WHIDBoRNE abbilden, sind naturgemäss flacher, als mein kleines Exemplar, und von seinem kleinsten Stück zeichnet WHIDBORNE leider keine Profilansicht. Nach den Beobachtungen über die Wachsthumsverhältnisse bei M. tere- bratum muss ein grosses Stück der vorliegenden Form genau mit den ausgewachsenen Exemplaren der Puıuirs’schen Art übereinstimmen. — Goniatites globosus? WHIDBORNE?) scheint nicht erheblich abzuweichen, und ist auf keinen Fall der @on. globosus V. MNSTR.?). Vorkommen: Das einzige Exemplar stammt aus den schwarzen Goniatitenkalken mit Posid. hians von Wil- 1) Yorkshire. II. S. 235, Taf. 19 Fig. 33, 35. DESet7,. Rat. 9, Bıg2 12, Taf. 6) Fıe. 5. 3) Beiträge I, S. 16, Taf. 4a Fig. 4. Neue Folge. Heft 16. 8 114 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. dungen und befindet sich in der Sammlung der Geologischen Landesanstalt in Berlin. Maeneceras Decheni (BEYRIcH) KAYsEr. 2 Taf. 4 Fig. 15, 16. 1872 Goniatites Decheni Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 655, Taf.r26, Bis 1, Von M. terebratum unterscheidet sich diese Art durch den fehlenden Nabel, durch die grössere Dieke des Gehäuses, welche bei einem Scheibendurchmesser von 21 Millimeter noch 11 Milli- meter beträgt (Kayser’s Abbildung zeigt in Uebereinstimmung hiermit 15 und 7'/, Millimeter), und durch die Lobenlinie. Kayser hat die eines jüngeren Stückes abgebildet, späterhin, etwa einen Umgang weiter, besitzt sie die auf Tafel 4 Fig. 16 dargestellte Form. Dieselbe unterscheidet sich von der von Kayser dar- gestellten in der Hauptsache dadurch, dass der Aussensattel breiter und tiefer getheilt ist und dass der Seitenlobus eine schärfere Spitze bekommen hat. Aussenfurchen und -Leisten fehlen bei einem Durchmesser von 25 Millimeter noch, treten aber später auf, wie ein Exemplar von Nauborn zeigt, an dem ein Stück der Schlusswindung erhalten ist. — Die Runzel- schicht ist wie bei terebratum gestaltet, ebenso ist der Verlauf der Sculptur der gleiche wie bei dieser Art. Ob Gon. terebratus Rosm. vom Posterberge hierher gehört, oder zu terebratum SANDB., wage ich nicht zu entscheiden nach der Abbildung, die RoEMER liefert‘). Vorkommen: M. Decheni ist erheblich seltener als M. terebratum. Es liegt mir vor in einem Exemplare von der Grube Enkeberg, und in zwei Stücken von Amanda bei Nauborn. 5 Exemplare von Gr. Martha bei Albshausen. Kayser kannte nur ein einziges kleines Stück. 1) Beiträge V, Taf. 1 Fig. 4. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 1719 Gatt. Prolecanites Mos,siısovics. Prolecanites clavilobus SANDBERGER Sp. 1850-50 Goniatites clavilobus SANDBERGER. Nassau S. 67, Taf. 8 Rier3. 1872 R n E. Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 667. E. Kayser hat diese Art aus dem Briloner Eisenstein be- schrieben, E. Warpscamivr') und F. Freca?) führen sie aus dem Stringocephalenkalke von Wildungen an. Mir ist dieselbe an keiner der genannten Stellen zu Gesicht gekommen, sie muss daher jedenfalls sehr selten sein. Schon aus diesem Grunde ist es nicht zweckmässig, die obere Stufe des Mittel- devon nach dieser Art zu benennen. Andererseits ist das Alter der Schiehten, aus denen die Brüder SANDBERGER ihren Goniatites clavilobus beschrieben haben, nach der allgemeinen Annahme ein oberdevonisches (Grube Königszug bei Eibach). Hyarr stellte die Gattung Pharciceras für die drei Arten: Gon. tridens SanDe., Gon. clavilobus SANDB. und Gon. multiseptatus Quenst. auf. Von diesen ist @on. multiseptatus (JuENST.*) die- selbe Art wie Gon. lunulicosta SANDB.*), den Hyarr zu Prole- canites stellt. Ueber den Gon. tridens SanDe. habe ich mich früher dahin ausgesprochen’), dass mir kein Grund vorhanden schiene, denselben von Prolecanites zu trennen. Ueber Gon. clavilobus SanDB. hatte ich damals mein Urtheil ausgesetzt, da mir diese Art noch nicht aus eigener Anschauung bekannt war. Später hatte ich Gelegenheit in der Berliner Geologischen Landesanstalt mehrere gut erhaltene Exemplare zu untersuchen. Die Lobenlinie stimmt mit der von Gon.lunulicosta SANDe. überein, I) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1885, S. 920. 2) Ebenda 1889, S. 241. 3) Cephalopoden, Taf. 3 Fig. 5. 4) Nassau S. 69, Taf. 3 Fig. 14. 5) Cephalopodenführende Kalke des unteren Carbon 8. 40. 8* 116 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. wie auch F. Frech angiebt!. Das Gehäuse ist freilich un- senabelt oder nur sehr eng genabelt und im Alter sehr hochmündig. Ich glaube aber, dass dies keine Merkmale von ausschlaggebender generischer Bedeutung sind, andernfalls müsste man auch Anarcestes cancellatus von A. subnautilinus generisch trennen, denn diese beiden Arten stehen in dem- selben Verhältniss zu einander wie @on. lunulicosta und @. clavi- lobus. Ich neige daher jetzt der Ansicht Frec#’s zu, dass diese letztgenannte Art zu Prolecanites zu rechnen ist. Die- selbe würde dann die älteste Art dieser Gattung sein, die noch ganz eingewickelt ist, während die oberdevonischen Arten weit genabelt, und die carbonischen evolut sind. Goniatites Höninghausi v. Buch. Goniatites Höninghausi D’ARCHIAC U. DE VERNEUIL. Goniatites multiseptatus v. Buch. L. v. Buch?) beschrieb „aus der Grauwacke von Bensberg bei Köln“ seinen Goniatites Höninghausi, dessen Original sich „im Kabinet zu Bonn“ befinden soll. Dieselbe Art wurde dann unter dem gleichen Namen von Bronn*) in der Lethaea abgebildet und beschrieben, und zwar nach einem zweiten Exemplar, da das Bonner Stück nicht das Original von Bronn’s Figur sein kann, wie auch Bryrıch*) bemerkt. Diese Art sehört zur Gattung @Gephyroceras Hyarı, und ist dieselbe, die die Brüder SANDBERGER später als Goniatstes lamellosus von Ober- scheld beschrieben. Das Vorkommen bei Bensberg ist mindestens zweifelhaft, und keinesfalls stammt das Bonner Stück aus Grauwacke, wie L. v. Buch angiebt, sondern aus einem hellgelben merge- ligen Kalk, wie ich ihn in der Gegend von Bensberg nicht kenne. Auch Herr ScHLÜTER, der mir die Untersuchung des !) Umgebung von Haiger S. 26. 2) Ueber Goniatiten S. 172. SE Eat-alaRioz. *) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1384, S. 211. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 147 Stückes bereitwilligst gestattete, erklärte, ein derartiges Gestein in der Bensberger Gegend nie gesehen zu haben, und glaubt, dass das betreffende Stück von Büdesheim in der Eifel stammen möge. Dieser Ansicht tritt auch Forımann!) bei, und ich halte sie für nicht unwahrscheinlich. Goniatites Höninghausi v. Buch ist daher aus der Liste der mitteldevonischen Formen zu streichen und im Büdesheimer Oberdevon als Gephyroceras — zu dieser Gattung und nicht zu Sporadoceras wie Hyarr?) will, gehört die Art — ganz am richtigen Platze. D’ARCHIAC und DE VERNEUIL?) identificirten später mit der v. Buc#’schen Art einen Ammonitiden von Refrath und geben an, auch einige Fragmente aus der Eifel zu besitzen. Sicher ist die von den französischen Autoren dargestellte Form nicht der Höninghausi v. B., von dem sie sich durch ihre scharf sekielte Aussenseite und die abweichende Lobenlinie unter- scheidet. Nach dieser kann man sehr im Zweifel sein, ob man die Art überhaupt zur Gattung @ephyroceras zu stellen hat, wohin sie freilich Hyarr‘), der Autor dieser Gattung, rechnet. Leider zeichnen die Autoren keine abgewickelte Lobenlinie, so dass man kein sicheres Urtheil hat. Doch erhellt aus der Figur, dass die Loben eine nicht unerheblich andere Gestalt besitzen, als sie bei @ephyroceras üblich ist. Die am nächsten verwandte, wenn nicht idente Art ist der @on. multiseptatus L. v. Buch’), eine, wie BEYRIcH bemerkt, in der Literatur wenig beachtete, aber höchst interessante Art, deren Original in Bonn auf- bewahrt wird. Herr ScHLüTEr gestattete mir freundlichst, auch dieses Stück zu untersuchen. Es ist ein gekammertes Bruch- stück, etwa ein halber Umgang, eines in Pyrit oder Markasit umgewandelten Steinkerns, mit scharf gekielter Aussenseite und ziemlich wenig involut; wenigstens lässt das Stück er- kennen, dass vollständige Exemplare einen ähnlich weiten Nabel !) Verhandl. des naturhist. Vereins. Bonn 1887, Corr. Bl. S. 103. 2) Genera of foss. Cephalopoda, S. 322. 3, Mem. of the foss. of the older deposits etc., S. 339, Taf. 2 Fig. 3. *) Genera of foss. Cephalopoda, S. 317. 5) Ueber Goniatiten, S. 42, Taf. 2 Fig. 6. 118 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. besitzen müssen, wie ihn @on. Höninghausi hat. Das Stück hat einen Durchmesser von 20 CGentimeter bei einer Windungshöhe von 7 Centimeter. Die Lobenlinie scheint sich von der von Gon. Höninghausi D’ARcH. und DE VERN. nur dadurch zu unter- scheiden, dass vor der Naht noch ein Sattel und ein kleiner Lobus eingeschoben ist, was vielleicht mit den erheblich grösseren Abmessungen zusammenhängt. Auch durch ihre ausserordentlich dicht stehenden Kammerwände stimmen beide überein. : Fig. 8. re DE HEN er en Loben von Gon. Höninghausi A.-V. (nach p’Arcnıac’s Abbildung) und Gon. multiseptatus v. B. (nach dem Bonner Original). Sicheres freilich lässt sich ohne direkten Vergleich der Originale nicht sagen. — Leider ist der Fundpunkt des Gon. multiseptatus v. B. nicht bekannt. Schon L. v. Buch erwähnt dies. Der Pyrit oder Markasit hat durch Vitriolesciren die bei- liegende Etiquette so zerfressen, dass sich trotz aller Mühe, die sich Herr ScHLüTER gegeben hat, von der Schrift auf den er- haltenen Resten nichts entziffern liess. L. v. Buch vermuthet die Heimath des Stückes in der Eifel, ich wüsste indessen nicht, aus welchen Ablagerungen es stammen sollte, zumal die Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 119 Erhaltung der Büdesheimer Stücke, auch wenn sie nicht oxydirt sind, eine ganz andere ist. — Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass es eine mittel- devonische Art ist und vielleicht aus G. Maır’s Lingula- Schichten oder ähnlichen Gesteinen bei Paffrath stammt. Hier- mit würde dann auch das Vorkommen des Gon. Höninghausi D’ARCH. u. DE VERN., welcher nach BeyrıcH!) in dem Kalk der Steinbreche bei Refrath vorgekommen ist (nach Angabe des Dr. Hassacn in Bensberg) gut übereinstimmen. Man würde dann in den genannten beiden Formen Vor- läufer der oberdevonischen Beloceraten sehen können. Zu Gephyroceras haben sie wenig Beziehungen. Andrerseits ist aber zu untersuchen, in welchem Verhältniss die beiden Arten zu Gon. acutus KEYSERLING (non v. MnsTk.) stehen. 2, Nautiloidea. Die hier behandelte Fauna enthält Formen, die zu den Gattungen Orthoceras, Cyrtoceras, Gyroceras, Trochoceras und Gomphoceras gehören, deren Unterscheidung in vielen Fällen leicht, in anderen dagegen schwer, manchmal geradezu un- möglich ist. Gorpruss hatte die Gattung Cyrtoceras aufgestellt und ihr nur in einer Fussnote die Diagnose gegeben: Halb- mondförmig gebogene Orthocerae?). DE Koninck trennte später Gyroceras ab für Nautileen, deren spiral eingerollte Windungen sich nicht berühren. Streng nach dem Gesetze der Priorität würde der Name Gyroceras an Stelle von Memoceras zu setzen sein, da H. v. Meyer 1829 das Mimoceras gracile als Gyroceratites gracilis beschrieben hatte?). Diese Art wurde später als zu Goniatites gehörig erkannt und demgemäss die DE Konincr’sche Gattung allgemein angenommen, ebenso wie Mimoceras von allen acceptirt wurde, welche die Nothwendigkeit einer weiteren 1) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1884, S. 211. ?) DE LA Büche, Handbuch, Deutsche Ausgabe, 5. 536. 2) Nova Acta Acad. Leop. XV, S. 73, Taf. 2. 120 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Theilung der Ammonitiden anerkennen. Es ist daher nicht zweckmässig, Gyroceras in seiner ursprünglichen Bedeutung wieder auszugraben. Am eingehendsten über die genannten Nautiliden-Gattungen hat sich BarRanDE ausgesprochen und dabei ausdrücklich betont, dass die Abgrenzung der Gattungen allein nach der Biegung der Schale vorzunehmen sei, und dass er auf alle anderen Merkmale: Querschnitt des Gehäuses, Kammerung, Lage und Ausbildung des Sypho etc. gar keine Rücksicht nehme!). STEINMANN betrachtet Trochoceras nur als Untergattung von Gyroceras und bemerkt, dass Gyroceras von Cyrtoceras nicht scharf geschieden sei?). Dass der Grad der Biegung nur ein Merkmal von unter- seordneter Bedeutung ist, liegt auf der Hand, und manchmal ist ein und dieselbe Species bald ein Gyroceras und bald ein Oyrtoceras, wenn man diese Gattungen im BarrAnDR’s Sinne auffasst, dass Gyroceras anfängt, sobald eine volle Windung erreicht ist?). Es ist demnach oft geradezu in das Belieben des Einzelnen gestellt, zu welcher Gattung man eine solche Form bringen will. Andrerseits werden durch strenge Scheidung der genannten Gattungen Formen, die sich ausserordentlich nahe stehen, zu verschiedenen Gattungen und sogar Familien gebracht, wenn man, wie dies v. ZITTEL thut, Gyroceras zur Fam. Nautilidae bringt, neben der die Familien der Cyrioceratidae und Trochoceratidae unterschieden werden. Es scheint, dass gerade unter den jüngeren devonischen Formen die Grenze zwischen den genannten drei Gattungen verwischt sind. Man braucht nur die Abbildungen bei WHin- BORNE zu betrachten, um zu erkennen, dass z. B. die beiden Arten auf Tafel 8, @yroceras praeclarum und Gyr. asymmetricum generisch nicht zu trennen sind. Die erstere Form ist ein echtes Gyroceras, die zweite hat WHIpBornE ebenfalls in diese Gattung gestellt, sie hat aber sicher keine spiral gerollte Schale, ebensowenig wie Gyr. tredecimale auf Tafel 10. Syst. sılur 21232399: ?) Elemente der Palaeontologie, S. 365. 3) Vgl. Cyrtoceratites ornatus GOLDF. h . Die Fauna der Schiehten mit Maeneceras terebratum. 12a Das mir vorliegende rheinische Material zeigt dieselben Erscheinungen. Die auf Taf. 9 Fig. 1 abgebildete Form ist ein Gyroceras, die auf Taf. 15 Fig. 21 abgebildete ebenso sicher nicht; beide stimmen bis auf die verschiedene Biegung aber in allen übrigen Merkmalen überein, so dass sie generisch nicht von einander getrennt werden können. Verschiedene andere Arten, theils echte Gyroceren, theils echte Öyrtoceren stimmen generisch mit diesen beiden überein, ebenso die eben senannten Formen aus Devonshire. (yrtoceratites cancellatus F. RoEmErR') ist in der Jugend ein Cyrtoceras, wird aber aus- gewachsen ein Trochoceras. Diese Art ist zudem mit der auf Tafel 8 Fig. 10 dargestellten Art so nahe verwandt, dass eine generische Trennung nicht möglich ist, obschon bei dieser letzteren von einer aufsteigenden Spirale nichts zu sehen ist. Unter diesen Verhältnissen hat man die Wahl, entweder so nahe verwandte Formen, lediglich zu Liebe einer durchaus künstlichen Classification, generisch zu trennen, oder die Gattung Cyrtoceras im Sinne der älteren Autoren zu fassen, und alle diese Arten in derselben .unterzubringen. Ein dritter Weg ist, zunächst die Grundsätze als richtig anzuerkennen, welche Hyarr bewogen haben, die Nautileen nach ganz anderen Ge- sichtspunkten in eine grössere Zahl von Gattungen zu zer- legen, da die bisher gebräuchlichen Gattungsbezeichnungen sanz heterogene Dinge umfassen, die den verschiedensten genetischen Gruppen angehören. Schon das kleine mittel- devonische Material gestattet, wie schon angedeutet ist, mehrere solcher zusammengehörigen Gruppen zu erkennen, welche im Querschnitt der Schale, in der Kammerung, in der Lage und Ausbildung des Sypho, in der Gestalt der Mündung, sowie in ihrer Sculptur übereinstimmen und gut begrenzte Gattungen darstellen, welche, wie es scheint, auch in ihrem geo- logischen Vorkommen begrenzt, d. h. auf das Mitteldevon be- schränkt sind. Beim Durchblättern des grossen Werkes von BARRANDE erkennt man unschwer eine ganze Menge solcher Gruppen. Ich glaube daher bestimmt, dass der Grundsatz der 1) Vgl. Taf. 7 Fig. 6. 1922 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Hyarr’schen Classification ein durchaus richtiger ist. Dies er- kennt auch A. H. Foorp in seinem Catalog der fossilen Nau- tiliden des British Museum an, verhält sich aber im übrigen ziemlich ablehnend gegen die Hyarr'sche Systematik. Auch M. Neumayr scheint, wie aus der Besprechung der Foorp’schen Zusammenstellung im Neuen Jahrbuch hervorgeht'), den Grund- gedanken Hyarr’s als richtig anzuerkennen. Eine andere Frage ist die, ob die Classification Hyarr’s als gelungen anzusehen ist. Jedenfalls muss man den allgemeinen Bemerkungen NrumayR’s an der ebengenannten Stelle rückhaltlos zustimmen, dass eine Classification der fossilen Nautileen ein gewaltiges Unternehmen ist, welches ein Riesenmaterial erfordert, wie es in keiner einzelnen Sammlung vorhanden ist, und dass unsere Kenntniss der Formen noch nicht weit genug fortgeschritten ist, um die Aufgabe mit vollem Erfolg lösen zu können. Diese Bemerkungen Neumayr’s beziehen sich allerdings auf den Cata- log von Foorv, sie passen aber auch ebenso auf den Hyarr’schen Classificationsversuch. Auch darin muss man NEUMAYR zu- stimmen, dass er bedauert, dass Foorp nicht den Versuch ge- macht hat, eine „weitere Annäherung an eine naturgemässe Auffassung auf Grund der Hyarr’schen Arbeiten“ herbeizu- führen, trotzdem deren Grundgedanke als richtig anerkannt wird. Ich bin nicht in der Lage, über das Hyarr’sche System als Ganzes ein begründetes Urtheil abzugeben, wenn auch im Einzelnen mancherlei Angaben und Ansichten des genannten Autors die Kritik herausfordern, so wenn Hercoceras mirum Barr. als Typus der Gattung Hercoceras hingestellt, während Nautilus subtuberculatus SAnDB. einer anderen Gattung, Tem- nocheilus McÜoy, zugewiesen wird, da doch die europäischen Geologen und Palaeontologen vorwiegend der Ansicht sind, dass diese beiden Arten ident sind; oder wenn Gyroceras alatum BarR. zu Hercoceras gerechnet wird u. dergl. mehr. In der folgenden Beschreibung der Arten habe ich mehrere der Hyarr’schen Gattungen angenommen, wo es sich darum 1) 1890 I, S. 354. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras ferebratum. 112383 handelte, wirklich zusammengehörige Formenreihen zu be- zeichnen, und wo die Zugehörigkeit zu denselben ausser Zweifel steht. Eine eingehende Kritik dieser Gattungen, sowie ein Urtheil über die Zusammengehörigkeit mehrerer der anscheinend wie bei den Ammonoiden sehr eng begrenzten und oft ungleich- werthigen Gattungen habe ich mir, bis auf die eine oder andere Bemerkung, die sich von selbst aufdrängte, versagen müssen, weil mir das nöthige Vergleichsmaterial nicht zu Ge- bote steht, und ich auch nicht die Absicht habe, eine mono- sraphische Bearbeitung der einzelnen Gruppen zu liefern. Immerhin aber ergeben sich aus der Untersuchung des Mate- rials, das aus dem oberen Mitteldevon vorliegt, einige viel- leicht nicht unwichtigen Resultate, vor allem auch in geologischer Hinsicht, und auf diese kommt es mir hier in erster Linie an. Eine Zusammenfassung der einzelnen Gattungen zu Familien habe ich vermieden, da ich kein verwandtschaftliches Verhält- niss zum Ausdruck bringen möchte, über das ich kein ge- nügend begründetes Urtheil habe. Ich habe vielmehr die einzelnen Gattungen lose aneinander gereiht, in gleicher Weise wie bei den Ammonoiden. Gatt. Kophinoceras Hyarr. (Genera of foss. Cephalopoda S. 285.) Typus dieser Gattung ist das zunächst beschriebene A. (@yroceras) ornatum GoLdr. Dieselbe ist durch den querovalen Durchschnitt der sehr dieken Schale und durch die Sculptur ausgezeichnet. Längsleisten sind stets vorhanden. Dieselben sind durch die kräftigen Anwachsstreifen gerauht. Stehen- gebliebene Mundwülste erzeugen auf den Längsleisten kragen- oder ohrförmige Hervorragungen, im Alter auch gerundete Knoten. Zuweilen sind die alten Mundränder schwach ent- wickelt, manchmal sogar undeutlich. Auf der Aussenseite begrenzen zwei Längsrippen ein deutliches Schlitzband, auf dem die Anwachsstreifen einen flachen Bogen nach rückwärts machen, und das einem Ausschnitt in der Mündung entspricht, 124 Die Fauna der Schiehten mit Maeneceras terebratum. der im Verhältniss zu der Ausbuchtung der meisten Nautileen schmal, und vor allem scharf begrenzt ist. Der Sypho liest bei allen untersuchten Arten nahe der Aussenseite, er ist mässig dick bis dünn, und hat nur geringe Anschwellungen zwischen den Kammerwänden. Die Wohnkammer ist kurz. Ich weiss nicht, welche Arten Hyatt ausser X. ornatum D’ARCHIAC und DE VErn. zu Kophinoceras rechnet, und ebenso wenig, ob er alle hier zu dieser Gattung gestellten Arten zu derselben zählen würde. Indessen bilden die sich an Ä. ornatum an- schliessenden Formen eine sehr gut begrenzte und charakte- ristische Gruppe, welche theils Gyroceraten, theils Gyrtoceraten sind. An die typische Form schliesst sich zunächst Koph. (Uyrtoceras) acutecostatum SanDB. an, besonders im Alter, während junge Individuen scharfe Mundränder haben. Nahe verwandt mit dieser Art, zum Theil vielleicht ident mit derselben sind Gyr. praeclarum WHIDB., Gyr. asymmetricum W HIDB., Gyr. tredecimale PHitL., Gyr. eifeliense WHIDB. (non GoLDF.), welche meist keine wirklichen Gyroceraten sind. Ferner ge- hört hierher @yr. eifeliense D’ARCH.-VERN., Gyr. ornatum SANDB. (non GoLpr.) und einige andere. Bei Koph. (Gyr.) Mälleri (siehe unten) bilden sich Mundwülste erst in höherem Alter aus, und sind auf die Seitenflächen beschränkt; je näher nach der Mündung, desto weiter greifen sie aber nach der convexen und concaven Seite der Röhre herüber, und bei den extremen Formen X. (Cyrtoceras) westfalicum und F’rechi n. Sp. sind sie ganz undeutlich bezw. fehlen. In dieser Begrenzung ist die Gattung Kophinoceras ‘HYATT auf das Mitteldevon beschränkt. Vorzugsweise liegt sie im Niveau des Sitringocephalus Burtini, kommt aber auch in den Calceola-Schichten, wenigstens in der oberen Parthie derselben vor (K. eifeliense D’ArcH. et DE VERN.). In Böhmen scheint sie zu fehlen. Als Vorläufer lassen sich unterdevonische Arten wie Öyrtoceras alienum Barr.'), Gyroceras alatum BarR.?), Trochoceras flewum Barr. betrachten, welche sich durch das Fehlen der ” !) Syst. silur., Taf. 127 Fie. 1, 2. 2) Taf. 44. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum., 123 Längsleisten unterscheiden, sonst in allen Stücken überein- stimmen. Hyarr rechnet auffälliger Weise die beiden letzt- genannten Arten zu Hercoceras BaRR., das eine stark verengte Mündung besitzt, während dieselbe bei Gyr. alatum und Troch. fleaum im Gegentheil erweitert ist. Zudem ist der Charakter der Seulpturen ein gänzlich abweichender. Bei Hercoceras besteht dieselbe aus röhrenförmigen Auftreibungen der Schale, oder hohlen Knoten, die demnach auch auf den Steinkernen auftreten, während bei den Arten, die oben als Vorläufer von Kophinoceras genannt sind, die Querrippen alte Mundränder sind, und der Steinkern ganz glatt ist. Die gleichen Unterschiede zeigen auch noch einige andere böhmische Formen, zu denen z. B. Cyrtoceras Fritschi aus G. sehört!), bei denen die kräftigen Querrippen auch auf dem Steinkerne auftreten, und welche, wenn man einen bei den Ammonoiden gebräuchlichen Ausdruck anwenden wollte, als echte Nautiloidea trachyostraca bezeichnet werden können. Diese Verschiedenheit im Character der Sculptur verbietet, wie ich glaube, die Zurechnung von Gyr. alatum Barr. zu Hercoceras, auch abgesehen von der Verschiedenheit der Mündung. Eher würde dasselbe zu Halloceras oder Rutoceras Hyarr gehören. In Amerika ist Kophinoceras in dem höheren Mitteldevon gleichfalls verbreitet. Cyrtoceras spinosum HarL und Gyroceras Cyclops Hart scheinen hierher zu gehören. Für diese Formen hat allerdings Hyarr ein besonderes Genus Halloceras errichtet, Typus G@yroceras undulatum Harn. Kophinoceras (Gyroceras) ornatum (GOLDF.) D’ARCH. U. DE VERN. sp. 1832 Cyrtocera ornata GoLDFUss in DE LA Bäche, Handbuch, deutsche Ausg. 8. 536. 1842 Cyrtoceratites ornatus D’ÄRCHIAC und DE VERNEUIL. Geol. Socsrlsans.\öser IE Bos Vl, 834195 Tanz 27 Fig. 5. 1) Taf. 517 Fig. 15—18. 126 . Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 1872 Gyroceras costatum var. ornata E. Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. 8. 671. 1891 , ornatum Foorn. Catal. of the Foss. Cephalopoda in the Brit. Museum II, S. 56, z. Th.! D’ARCHIAC und DE VERNEUL bildeten von dieser schönen und reich verzierten Art ein beschaltes Stück ab, welches als der Typus derselben anzusehen ist. Die Schale ist dick, mit zahlreichen, nicht sehr hohen Längsleisten verziert, welche in ungleichmässigen Abständen stehen. Kräftige, etwas blättrig hervorragende Anwachsstreifen laufen dicht gedrängt um die Röhre in geschwungenen Linien und bilden auf der Aussenseite, auf einem von Längsleisten begrenzten Schlitzband, einen flachen Sinus nach rückwärts. In grösseren Zwischenräumen verlaufen parallel mit den An- wachsstreifen, also in einer Wellenlinie, Reihen von kräftigen Knoten über die Aussenseite und die Seitenflächen. Dieselben sind oft deutlich nach vorn concav, ohrenförmig, wie dies auch die Abbildung von p’ArcHmc und DE VERNEUM gut erkennen lässt. Je ein solcher Knoten steht neben dem Schlitzband, welches zwischen ihnen etwas erhöht liegt und wie in eine breite Querrippe eingelassen erscheint, so dass diese eben in 2 Knoten aufgelöst wird. Auf den Seitenflächen stehen 2—3 Knoten auf einer Querrippe. Diese in Knoten- reihen aufgelösten Querrippen sind alte Mundränder, welche den Anwachsstreifen parallel verlaufen. Die Kammerwände stehen dicht. Der mässig dieke Sypho — bei einer Breite der Röhre von 60 Millimeter beträgt sein Durchmesser 3 Millimeter — liegt ventral. Ueber seine innere Beschaffenheit vermag ich keine Auskunft zu geben, da bei den Stücken, die ich zerschlagen oder angeschliffen habe, das Innere gleichmässig mit grossblättrigem Kalkspath angefüllt war, der auch die Kammerwände zerstört hatte, obwohl die- selben von aussen deutlich sichtbar waren. Die Krümmung ist die eines G@yroceras, doch etwas schwan- kend. Ich habe Stücke, die mit der Darstellung p’Archraec’s genau übereinstimmen, daneben auch solche, die erheblich Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 127 schwächer gebogen sind. Namentlich im Alter streckt sich die Schale. Ein vorliegendes grosses Stück ist an der Wohn- kammer nur ganz flach cyrtoceras-artig gebogen. Auch bei der Abbildung p’ArcHaıc und DE VeErnEUms lässt sich die stärkere Streckung im Alter erkennen. In der gesammten Literatur habe ich keine Form ab- sebildet gefunden, welche mit Sicherheit auf X. ornatum zu- rückzuführen ist, obschon dasselbe oft citirt wird. Die Brüder SANDBERGER betrachteten es als Varietät von Gyr. costatum GoLDF.') — @yr. eifeliense D’ARCH. u. DE VERN.’), und E. Kayser stimmt dieser Ansicht zu, die ich nicht zu theilen vermag, obwohl beide Arten nahe verwandt sind. Bei Ä. eifeliense, welches eine noch mehr niedergedrückte Röhre hat, sind zusammen- hängende Querrippen vorhanden, welche in der Jugend blättrig sind, im Alter breiter und wulstig werden. Auf ihnen er- zeust jede Längsrippe einen gerundeten Knoten. Der Verlauf der Rippen und der Anwachsstreifen ist fast geradlinig, weniger geschwungen als bei ornatum, der Mundsaum hatte daher einen anderen Verlauf. — Ich halte beide für speci- fisch verschieden, um so mehr, als ihr geologisches Vorkommen ein verschiedenes ist. K. ornatum liegst in den oberen Stringo- cephalen-Schichten, während ich Gyr. eifeliense nur im unteren Theil dieser Stufe und im oberen der Calceola - Schichten fand. E. Schurz führt allerdings Gyr. costatum auch aus dem unteren Dolomit von Hillesheim = obere Stringocephalen- Schichten an?) und Frech kennt es aus mittleren Stringo- cephalen-Schichten von Pelm‘). Indessen ist aus diesem letzteren Citat nieht mit Sicherheit zu entnehmen, welche Art gemeint ist. Es werden deren zwei aufgeführt, Gyr. costatum var. ornata, und Gyr. ornatum var. eifeliensis, sodass darnach «feliense die Varietät einer Varietät sein würde. — Diese ältere Form, welche bei Paffrath und in der Briloner Gegend nicht vor- kommt, muss jedenfalls den Namen Koph. (Gyroceras) eifeliense 1) Nassau 8. 137. 2) 2.2.0. S. 349, Taf. 31 Fig. 2. 3) lIillesheimer Mulde, S. 203. *, Cyathophylliden S. 40. 128 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. D’ArcH. u. DE VERN. tragen, da sie unter diesem Namen zuerst abgebildet und beschrieben wurde, mag sie auch ident sein mit der Spirula costata, welche GoLDFUss in DE LA Bäches Hand- buch!) ohne Beschreibung eitirt. Auch bei Villmar scheint eifeliense nicht vorzukommen, denn in dem Stück, welches die Brüder SANDBERGER so be- stimmt haben ?), vermag ich diese Art nicht zu erkennen, da die Querrippen und Längsleisten gleich stark sind und erstere in gleicher Stärke auch über die concave Seite hinwegzusetzen scheinen. Gyr. ornatum derselben Autoren oder, wie es im Text heisst, @yr. eifeliense var. ornata’) ist auch nicht das Gyr. ornatum GoLDF., da die Quersculptur eine ganz andere ist. Dasselbe könnte übereinstimmen mit Koph. (Gyr.) Mülleri oder mit einer mir nur unvollständig bekannten, noch un- beschriebenen Art aus der Eifel. WurdeoRnE bildet als Gyr. ornatum GoLDF. ein grosses, als Steinkern enthaltenes Stück ab, dessen Fundort er in Deutsch- land vermuthet'!). Da die Schale fehlt und deshalb die Sculptur, das wichtigste Artmerkmal, nicht zu sehen ist, so lässt sich das betreffende Stück kaum mit Sicherheit be- stimmen. Ich glaube aber dasselbe auf Kophinoceras (Gyroceras) eifeliense D’ARCH. und DE Vern. beziehen zu können, haupt- sächlich wegen des Querschnittes der Röhre. Foorp giebt eine lange Synomik von @yr. ornatum GoLDF., welches in dem British Museum durch eine „large and fine series“ von Stücken vertreten sein soll, die von verschiedenen englischen Fundstellen und von Gerolstein und Nismes stammen. Foorp fasst die Art, welche in der ihr hier gege- benen Begrenzung recht constant ist, entschieden zu weit. Koph. (Gyroceras) nodosum GoLDr. = Spirula nodosa BRonn’) = Gyroceras nodosum Rorm.°) = Spirulites nodosus (QUENST.') ist 1) S. 536. 2, Taf. 12 Fig.5b-d 3) Taf. 13 Fig. 1. 4) Devon. Fauna S. 94, Taf. 8a Fig. 1. 5) Lethaea geogn. II. Aufl. S. 102, Taf. 1 Fig. 4. 6) Lethaea palaeozoica Taf. 30 Fig. 2. ?) Petrefactenkunde Deutschlands S. 48, Taf. 2 Fig. 10. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 129 eine mit ganz abweichender Sculptur versehene Form, wie zahlreiche vorliegende beschalte Bruchstücke aus der Eifel zeigen. Die von Pnırirs beschriebenen Formen, Cyrtoceras nodosum'!) und Cyrt. bdellalites?), rechnet Foorn nur fraglich zu Koph. ornatum. Ich halte dieselben nicht für bestimmbar nach der Darstellung bei Puırs. Trotzdem zeigen sie immerhin bemerkenswerthe Unterschiede. — Es ist wiederholt zu betonen, dass der Name ornatum nur solchen Stücken zukommt, die in ihrer Sculptur mit dem von D’ArcHmc und DE VERNEUL be- schriebenen und abgebildeten Stücke übereinstimmen, und dass Steinkerne nicht mit Sicherheit bestimmbar sind. Daher bleiben auch die meisten Exemplare aus der Eifel unbestimmbar. Aus demselben Grunde lässt sich auch nicht sagen, ob die eine oder andere der böhmischen Arten aus @; nähere Beziehungen zu Gyr. ornatum besitzt, da sie meist als sculpturenlose Stein- kerne erhalten sind. Vorkommen: Kophinoceras ornatum ARCH.-VERN. ist auf den oberen Theil des Stringocephalen-Niveaus beschränkt, wenigstens kenne ich es nur aus diesem. Im der Briloner Gegend findet es sich nicht gerade selten auf Grube Martenberg, Enkeberg, Grottenberg und Charlottenzug. Ferner findet sich die Art bei Paffrath und am Girzenberg bei Soetenich in der Eifel (Museum Bonn). Von anderen Eifeler Fundorten kenne ich die Art nicht. Bei Finnentrop ist sie selten; ich habe von dort nur ein grosses typisches Exemplar. Kophinoceras (Cyrtoceras) acutecostatum SANDBERGER SP. Taf. 8 Fig. 1, 3, Taf. 13: Fig. 21. 1850—56 Cyrtoceras acutecostatum SANDBERGER. Nassau, S. 144, as 1 Be, © ä 2 Rızmann. DieKalke des Tauben- steines, S. 147, Taf. 1 Fig. 1—3. 1890 ? Gyroceras asymmetricum W HIDBORNE. Devon.Fauna, S. 93, Taf. 8 Fig. 4. 1885 1) Pal. foss. S. 116, Taf. 46, S. 221. 2) Taf. 47, Fig. 223. | Neue Folge. Heft 16. 9 130 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Die ziemlich schnell anwachsende Röhre hat in der Jugend einen fast kreisförmigen, später einen querovalen Querschnitt und ist mit kräftigen Längsrippen verziert, deren Zahl etwa 20 beträgt. Die Brüder SAnNDBERGER geben 25—80 an. Die beiden in der Mitte der Aussenseite gelegenen sind entfernter von einander, und begrenzen ein Schlitzband. Die kräftigen blätt- rigen Anwachsstreifen haben einen welligen Verlauf; auf den Längsrippen bilden sie schwache, mitunter auch etwas kräftigere Knoten, und auf der Aussenseite machen sie einen kurzen Bogen rückwärts, entsprechend einem kurzen Ausschnitt der Mündung. In grösseren Zwischenräumen stehen kräftige, in der Jugend blättrige, später mehr wulstige Querrippen oder Leisten, welche auf den Längsleisten nach vorn concave, kragenförmige Hervorragungen bilden. Im Alter bilden sich dieselben zu gerundeten Knoten aus, welche auf den Seiten- flächen am stärksten sind. Der mittlere Knoten ist der höchste?). Anwachsstreifen und Querleisten verlaufen parallel, letztere sind alte Mundränder. Die Mündung ist demnach schwach trompetenförmig erweitert, und diese Erweiterung ist innerlich schwach verdickt, hat aber wahrscheinlich einen scharfen Rand, wenigstens in der Jugend. An meinen Stücken sind durchweg die alten Mundränder entweder beim Herauslösen aus dem Gestein abgebrochen oder abgerieben. Der Steinkern ist glatt, die Kammern sind niedrig, der dünne Sypho liegt auf der Aussenseite. Die Krümmung der Schale ist ziemlich stark, am schwächsten in der Jugend, am stärksten im mittleren Alter, während später anscheinend wieder eine Streckung eintritt. Das auf Tafel 13 Fig. 21 abgebildete Stück zeigt deutlich, dass die Schale nicht spiral gebaut ist. WHIDBORNE stellte mehrere verwandte, wenn nicht idente Arten zu Gyroceras, obwohl seine Zeichnungen keinen Anhalt dafür geben, dass die be- treffenden Gehäuse eine Spirale bildeten. Diese Formen sind zunächst Gyroceras asymmetricum WHIDB.?), welches seine unsymmetrische Gestalt wohl nur durch Ver- NERareseRiole 2) Devon. Fauna S. 93, Taf. 8 Fig. 4. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 131 drückung erhalten hat. Dasselbe ist so flach gebogen, dass man sich nicht gut eine Vorstellung von der Spirale machen kann. Von Cyrt. acutecostatum ist es durch zahlreichere Längs- rippen unterschieden. Ob dies ein Unterschied ist, lasse ich dahingestellt, da mir nur geringes Vergleichsmaterial vorliegt. Gyroceras tredecimale PuıL.') hat im Gegensatz zu @yr. asym- metricum weniger zahlreiche und stärkere Längsrippen, müsste demnach, falls man Gyr. asymmetricum mit Cyrt. acutecostatum vereinigt, folgerichtig ebenfalls hinzugezogen werden, und die Art hätte dann den älteren Pnıtrips’schen Namen zu tragen. Der Umstand, dass mein Material nicht ausreicht, um die Art nach allen Richtungen hin klarzustellen, veranlasst mich, den von SANDBERGER gegebenen Namen anzuwenden, da meine Stücke mit denen von Villmar am besten übereinstimmen. Ich betrachte denselben als einen vorläufigen, bis das Ver- hältniss zu den englischen Formen klargelegt sein wird. Zu diesen gehört Gyr. eifeliense WHIDBORNE?), welches nicht der Cyrtoceratites eifeliensis von D’ARCHIAC und DE VERNEUIL ist. Dasselbe scheint von den anderen genannten englischen Formen und von Cyrt. acutecostatum SANDB. nicht erheblich abzuweichen, soweit wenigstens die von WHIDBoRNE abgebildeten mangelhaften Stücke ein Urtheil gestatten. Die Bestimmung dieser Arten als Gyroceras ist offenbar bedingt durch die Aehnlichkeit mit Gyroceras praeclarum W HIDB., welche in der That gross ist. Es ist schon in den Vorbe- merkungen gesagt worden, dass Cyrthoceras und Gyroceras nicht getrennt werden können, da sie ganz unmerklich in ein- ander übergehen. Die Krümmung der Schale ist, wie Wnıp- BORNE selbst bemerkt, ein unwesentliches Merkmal, und der Grad der Krümmung kann einen generischen Werth nicht bean- spruchen. Ohne Zweifel stimmen die englischen Arten, sowie auch Cyrtoceras acutecostatum mit dem Uyrtoceras ornatum in allen wesentlichen Merkmalen generisch. überein und sind daher zur Gattung Kophinoceras Hyarr zu stellen. 1) Pal. Foss. S. 114, Taf. 44 Fig. 215; Winpporne a. a. 0. S. 96, Taf. 10 Fig. 5—7. rar a. 0.8. 97, Tal. 10 Fig. 8, 9. 9%* 132 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Vorkommmen: Selten und nur in defeeten Exem- plaren am Martenberg im Eisenstein. Ebenfalls selten in den srauen Kalken bei Finnentrop. SANDBERGER’s Original stammt von Villmar. Nach Rırmann am Taubenstein bei Wetzlar. Kophinoceras (6yroceras) Mülleri n. sp. Tafı9 Rre.l. Die ziemlich langsam anwachsende Röhre ist stark ge- krümmt und hat mindestens einen vollen Umgang gehabt. Sie ist verziert mit Längsleisten, welche auf der Syphonal- seite und den Seitenflächen schwach hervortreten, auf der concaven Seite dagegen kräftig sind. Die feinen, lamellen- artigen Anwachsstreifen sind deutlich, veranlassen aber auf den Längsleisten keine Knotenbildung. Die Mündung ist im Alter auf den Seiten flügelförmig erweitert, und beim Weiterwachsen bleiben diese scharfen, ohrförmigen Flügel stehen, sind aber bei dem einzigen vorliegenden Exemplar abgebrochen. Auf der Aussen- und Innenseite ist von solchen Ohren nichts zu sehen, ähnlich wie bei Gyr. alatum Barr.'), und hierdurch unterscheidet sich X. Mälleri in erster Linie von K. acutecostatum SANDB. (cf. diese Art). Auch bilden sich die Mundflügel erst in höherem Alter aus. Die Kammern stehen ziemlich dicht, sind flach gewölbt, und der dünne Sypho liegt nahe der Aussenseite. Verwandt ist Gyr. spinosum Harı.’), doch hat diese Form keine Längsrippen; der erweiterte Mundsaum hat auf den Seiten 2 Ohren und läuft auch über die Antisyphonalseite hinweg, allerdings erst im höheren Alter. Auch auf der Aussenseite hat die Form der Upper Helderberg Schichten 2 Ohren. Sehr nahe steht auch Gyr. ornatum SAnDB. (non D’ARCH. und oE Vern.) von Villmar, welches aber stark zusammen- gedrückte Windungen hat und sich dadurch unterscheidet?). I) Syst. silur. IL, Taf. 44 Fig. 8—12. 2) Pal. New York V. 2, S.382, Tat. 47, 48, 49, 98, 92. %) Vgl. SANDBERGER, Nassau S. 137, Taf. 13 Fig. 1. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 133 Vorkommen: K. Mülleri fand sich nur in einem Exemplare in den Eisensteinen des Martenberges (Sammlung MÜLLER). Kophinoceras (Cyrtoceras) westfalieum n. Sp. Taf. 14 Fig. 1. Die langsam anwachsende Röhre ist mit zahlreichen, schwach hervortretenden Längsrippen verziert, welche in ver- schiedenen Abständen von einander verlaufen. Die beiden in der Mitte der Aussenseite liegenden sind weiter von einander entfernt und begrenzen ein Schlitzband, auf dem die kräftigen, blättrig hervortretenden Anwachsstreifen eine kurze Biegung nach hinten machen. Im Uebrigen ist der Verlauf der An- wachslamellen ein schwach wellenförmiger. Der Querschnitt der Röhre ist in der Jugend fast kreisförmig, die Breite der Röhre nimmt aber schneller zu als die Höhe, und daher ist er im Alter queroval. Die Kammerwände stehen ziem- lich dicht und sind flach gewölbt, der Sypho liegt nahe der convexen Seite; er ist einfach, ohne Einschnürungen und An- schwellungen. An einem Exemplar von 20 Millimeter Breite stehen die Kammerwände 4-—-4'/; Millimeter auseinander. Der Sypho ist 2 Millimeter dick und liegt 1 Millimeter von der Schale ab. — Die Krümmung des Gehäuses ist in der Jugend eine starke; ein vorliegendes kleines Stück, welches jedenfalls zu dieser Art gehört, zeigt bei einer Breite von 7 Millimeter eine fast hakenartige Umbiegung, in der es leider gerade ab- gebrochen ist. Später streckt sich die Röhre mehr und mehr, um im Alter fast geradlinig zu werden, wie das abgebildete Stück zeigt. Imdessen scheint die Krümmung veränderlich zu sein. Formen von ähnlichem Krümmungsverhältniss sind im böhmischen Obersilur (E) zahlreich vorhanden. Sonstige Aehn- lichkeit besitzen dieselben nicht, da bei ihnen allgemein die Höhe der Röhre die Breite übertrifft, und die Sculptur typisch verschieden ist, so dass sie anderen Gattungen angehören. Aus dem Devon sind mir näher stehende Arten aus der Literatur 134 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. nicht bekannt, doch kommt eine solche im älteren Mitteldevon der Eifel vor. Vorkommen: Ä. westfalicum fand sich selten in den srauen Kalken an der Frettermühle bei Finnentrop. Es liegen nur drei Exemplare vor. Kophinoceras (Cyrtoceras) Frechi n. sp. Taf. 14 Fie. 2. Von dieser Art liegt nur ein gut erhaltenes Stück vor, welches mit der vorigen Art Aehnlichkeit besitzt, besonders in dem Charakter der Sculptur, der Lage der Kammerwände und des Sypho, sowie in der Ausbildung dieses letzteren. Doch ist Ä. Frechi schwächer und vor allem gleichmässiger gekrümmt, und die Röhre wächst schneller in die Breite, sodass die allgemeine Gestalt stumpfer konisch ist, und die Sculptur zeigt kräftigere Längsrippen. In der allgemeinen Gestalt ist Cyrt. quindecimale Puun. (= Cyrt. lamellosum ArcH.-VErn.) ähnlich, ebenso in der Kammerung, unterscheidet sich aber durch die kräftigen Querlamellen und das Zurücktreten oder Fehlen der Längssculptur. Auch im böhmischen Devon kommen ähnliche Formen in G vor, sind aber fast alle als Steinkern erhalten. Ihre Sculptur ist daher nicht bekannt, und darum ein Vergleich nicht statt- haft. Als solche ähnliche Form ist zu nennen Cyrt. Bolli BARR.'), welches schwächer gekrümmt und schlanker ist, während der Querschnitt, die Kammerung, sowie Lage und Ausbildung des Sypho übereinstimmt. Vorkommen: Das einzige Exemplar fand sich in den grauen Massenkalken von Finnentrop. Kophinoceras (Cyrtoeeras) quindecimale PHILLips. Taf. 3a E12 40..1ara147 Rio. 1841 Cyrtoceras quwindecimale Puiups. Palaeozoie fossils S. 114, Taf. 44, Fig. 216. 1) Syst. silur. V.2, Taf. 119 Fig. 5—9, Taf. 145 Fig. 16, 19. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 135 1842 Cyrtoceratites lamellosus D’ÄRCHIAC U. DE VERNEUIL. Geol. soc. Trans. Ser. Il, Bd. VI, S. 348, Taf. 28 Fig. 4. 1856 Cyrtoceras lamellosum SANDBERGER. Rheinisches Schichten- system in Nassau S. 144, Taf. 15 Ihre 6% 1851-56 i r F. Rormer in Bronn, Lethaea geognostica, III. Aufl. S. 487, Taf. IE R102 6, 1879 5 morsum J. Haıı. Pal. New York V. 2, S. 367, May ze usa 1890 # quindecimale WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England S. 104, Taf. 10 Fig. 1,2. 1890 ? fimbriatum WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England S. 104, Taf. 10 Fig. 3, 4. D’ArcHIAC und DE VERNEUIL beschrieben diese Art als Cyrt. lamellosum von Paffrath, und erläuterten die Unterschiede von Cyrt. qwindecimale PuitL., welche in der verschiedenen Stärke der Sculptur bestehen sollen. Da diese aber bei solchen blättrigen Lamellen in besonderem Maasse abhängig vom Erhaltungs- zustande ist, so stimme ich mit WHIDBORNE darin überein, dass die beiden Arten zu vereinigen sind. Ohne Zweifel ge- hört auch Cyrt. lamellosum SANDBERGER hierher, trotz des ganz abweichenden Querschnittes, den die nassauischen Autoren von ihrem Villmarer Stück zeichnen, das, wie sie selbst angeben, so stark verdrückt ist, dass sie im Zweifel sind, ob der von ihnen oder der von D’ARcHIAC und DE VERNEUIL ge- zeichnete Querschnitt der richtige ist. Thatsächlich ist der- selbe im Alter queroval, doch etwas schwankend, in der Jugend dagegen mehr kreisförmig. WEHIDBORNE vereinigt auch Cyrt. morsum J. Harı aus den Upper Helderberg-Kalken mit der Art von Puıtuips. Dieser Vereinigung kann man, glaube ich, unbedenklich zu- stimmen, trotz der geringen Abweichung, welche die ameri- kanische Form hinsichtlich ihrer Krümmung zeigt, da diese oftmals bei Cyrtoceraten geringen Schwankungen unter- 136 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. liegt. Ich halte es dagegen für nicht zulässig Cyrt. undu- latum A. Rorm.!) aus den Schiefern von Lerbach unter die Synonyme aufzunehmen, da diese nur ungenügend bekannte Form ebenso gut irgend einer anderen Art angehören könnte. Die von ROoEMER gezeichneten Querstreifen sind zudem ganz anders gestaltet, vor allem dicht stehend und gleichmässig dick. Nimmt man aber mit WHIDBoRNE eine Uebereinstimmung mit Öyrt. morsum Haıı oder gar mit Cyrt. undulatum RoEM. an, so ist nicht recht ersichtlich, aus welchem Grunde Cyrt. fimbriatum Puırr.?2) als selbständige Art aufgeführt wird, namentlich nach der Darstellung, die WHIDBoRnE selbst giebt?). Auch Cyrt. diffieile WHIDBoRNE*) scheint, soweit die Abbildung der mangelhaft er- haltenen Stücke ein Urtheil gestattet, nicht erheblich abzu- weichen. Von den oben in der Synonymik aufgeführten Darstellungen stimmt die der Lethaea mit dem Adorfer Stücke am genauesten überein, alle anderen zeigen geringe Abweichungen, doch zweifele ich nicht, dass sie sämmtlich einer Art angehören. Keiner der Autoren macht Angaben über die Kam- merung. Das abgebildete Adorfer Stück hat schwach gewölbte Scheidewände, die nicht ganz 2 Millimeter auseinanderstehen. Wie Phirrs bei Cyrt. imbriatum angiebt, entspricht ihre Lage den äusseren Querlamellen. Die etwas trichterförmigen Sypho- nalduten sind ziemlich weit und so lang, dass sie noch ein kleines Stückchen in die nächst vorhergehende hineinreichen. Der Sypho zeigt an den Kammerwänden ganz schwache Ein- schnürungen und liegt hart unter der Schale auf der Aussen- seite. | Vorkommen: Nur das eine abgebildete Exemplar fand sich in dem Eisenstein des Martenberges (Sammlung MüLLER). Einige Bruchstücke aus dem Fretterthale. Sonst verbreitet im oberen Stringocephalenkalk von Paffrath, Villmar und in Devonshire. I) Beiträge I, Taf. 3 Fig. 26. 2) Pal. Foss. Taf. 44 Fig. 214. 3) Taf. 10 Fig. 3. 4) S. 106, Taf. 12 Fig. 3. =! Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 13 Gatt. Cranoceras Hyarı. Als Typus der Gattung nennt Hyırr das bekannte Eifeler (yrtoceras depressum GoLDF., die zweite Art, welche GoLpruss seiner Gattung Öyrtoceras unterordnet. D’ARCHIAC und DE VERNEUIL haben dieselbe später beschrieben und abgebildet, und zwar ein Stück ohne Wohnkammer. Hyarr giebt. an, dieselbe sei kurz. Mit dieser Angabe stimmt ein vollständiges Stück einer dem Cyrt. depressum Gowpr. nahestehenden Art von - Adorf überein'). Diese Art gehört offenbar derselben Gruppe oder Gattung an, wie Cyrioceras depressum GOoLDF., zeigt aber an den Seiten eine ohrförmige Erweiterung der Mündung. Ob auch kleinere Individuen eine solche Mündung besitzen, weiss ich nicht, ich sah dieselbe nur bei zwei grossen Stücken. Jedenfalls blieb aber die Erweiterung, wenn sie schon in der Jugend vorhanden war, beim Weiterwachsen nicht stehen, wie bei Kophinoceras. Ich zweifele nicht, dass (yrto- ceras depressum GoLDF. eine ähnlich gestaltete Mündung hat, und würde dann die Gattungsdiagnose zu erweitern sein. Ob dann die silurischen Arten aus Böhmen, welche Hyarr zu Öranoceras rechnet, noch in dieser Gattung Raum haben, er- scheint ungewiss. Jedenfalls sind die Formen aus der Ver- wandtschaft des Cyrtoceras depressum Goupr. charakteristische Erscheinungen im Mittel- und Oberdevon, und auf diese ist der Name Cranoceras zunächst anzuwenden. Sicher gehört zu dieser Gruppe auch Cyrt. lineatum GoLpr.?), vielleicht auch Cyrt. bilineatum SANDB.?). Allerdings besitzt diese Art anscheinend eine verhältnissmässig lange Wohnkammer. Cranoceras (Üyrtoceras) alatum n. SP. az NO), 1888 Cyrtoceras depressum Foorv. Catal. Foss. Cephalop. in the Brit. Mus. I, S. 265. pars! Fig. 46. Das] Tar2l0 Bio a. 2) D’ARCHIAC U. DE VernkuiL, Tab. 30 Fig. 2. 3) Nassau, Taf. 14 Fig. 2. 138 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Das Gehäuse ist sehr kurz kegelförmig; bei dem abgebil- deten Exemplar verengt sich bei einer Länge von 23 Centi- meter (auf der convexen Seite gemessen) der Durchmesser von 14 auf 4,5 Centimeter. Es ist auf der concaven Seite abge- flacht, und zwar im Alter erheblich mehr als in der Jugend, und stark gekrümmt. Die Schale ist sehr dick, mit unregel- mässigen Querrunzeln verziert. Die Mündung ist seitwärts flügelartig erweitert, in ähnlicher Weise, wie bei Gyr. alatum Barr., und an diesen Flügeln ist die Schale besonders dick, bei dem abgebildeten Exemplar über 1 Centimeter. Die Kammern stehen dicht, doch ist die Entfernung der Scheide- wände von einander abhängig von der Grösse der Individuen. Auf der convexen Seite sind sie natürlich weiter von ein- ander entfernt, als auf der entgegengesetzten. Der dicke Sypho liegt der gewölbten Seite genähert und besitzt radiale Lamellen. Cr. alatum steht dem eifeler Cr. depressum GoLDF., wie es von D’ARCHIAC und DE VERNEUIL dargestellt wurde, am nächsten'), unterscheidet sich aber durch ein erheblich stärkeres Breiten- wachsthum der Röhre, demzufolge die Gestalt kürzer kegel- förmig ist, während die Krümmung stärker ist, wie ein Ver- gleich mit den ausgezeichneten eifeler Stücken in der Bonner Sammlung zeigte, für welche GoLpruss den Namen (yrt. depressum schuf. Die Abbildung, welche Foorp S. 263 von einem Stücke (von Adorf?) giebt, stimmt mit meinen Stücken wohl überein in der starken Biegung, stellt demnach nicht das (. de- pressum GoıLpr. dar. — Viel Aehnlichkeit hat die Art des Iberger Kalkes, welche A. RoEmER als Üyrt. depressum ab- bildet?), doch hat diese, von der ich nur mangelhaftes Ver- gleichsmaterial besitze, nach CLARKE eine nach der Mündung zu bedeutend verengte Wohnkammer’°), jedenfalls ein sehr auf- fälliges Merkmal. I, Vgl. Geol. Soc. Trans. Ser. II, Bd. VI, Taf. 29 Fig. 1. 2) Beiträge I, Taf. 6 Fig. 4. 3) Iberger Kalk S. 331. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 139 Vorkommen: Cranoceras alatum ist im mitteldevo- nischen Eisensteine des Martenberges (nicht, wie Foorn angiebt, im Goniatitenkalk) nicht selten und erreicht eine bedeutende Grösse. Gatt. Sphyradoceras Hyarı. (Genera of fossil Cephalopoda S. 208.) Die Gattung Sphyradoceras hat zum Typus das Trochoceras Clio Haırn!). Derselben Gruppe gehört eine grosse Zahl der Trochoceren aus dem böhmischen Obersilur (Et. E) an, wie Tr. Sandbergeri BarR.’), T. disjunectum Barr.?), Tr. trochoides BaRR.*) etc., daneben auch einige Formen wie Tr. degener BARR.?), Tr. mutus Barr.‘), welche nur ein flach gebogenes, Cyrtoceras- artiges Gehäuse besitzen, dessen unsymmetrische Krümmung fast oder ganz unmerklich ist, und die auch wieder zeigen, wie ungerechtfertigt es ist, allein nach dem Krümmungs- verhältniss die Gattungen abzugrenzen. Aus devonischen Schichten Böhmens finden sich hierher gehörige Formen bei BARRANDE nicht angeführt. Es ist daher um so auffälliger, dass sie in den Schichten des höheren Mitteldevon in einer Reihe von Arten wieder auftreten, welche z. Th. schon seit langem bekannt, aber als Cyrtoceras und Gyroceras beschrieben worden sind. WHIDBORNE erkannte zuerst, dass bei einigen das Gehäuse nicht symmetrisch ist, und bestimmte sie daher als Trochoceras. In Amerika kommen hierher gehörige Typen auch im älteren Mitteldevon vor. Tr. Cko HaıL stammt aus den Oberen Helderberg-Schichten. | I) Pal. New York V. 2, Taf. 50. 2) Taf. 18 Fig. 7—12. ®) Taf. 22 Fig. 2—7. SellaR 295R10. 16 26. >, Taf. 28 Fig. 15—21. 6) Taf. 22 Fig. 8—12. 140 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Sphyradoceras (Trochoceras) cancellatum F. RoEMER sp. Taf. 9 Fig. 6. 1844 Cyrtoceratites cancellatus F. Rormer. Das rhein®sche Ueber- gsangsgebirge S. 80, Taf. 6 Fig. A. 1856 Gyroceras cancellatum SANDBERGER. Nassau, Taf. 13 Fig. 2. 1872 A " E. Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. Da012: Dass diese Art ein Trochoceras-artiges Gewinde hat, zeigt deutlich das abgebildete Exemplar vom Grottenberge, das Originalstück F. Rormer’s zu Fig. 4b, c. Die beiden Bruch- stücke, welche den Brüdern SANDBERGER zur Aufstellung der Species Gyr. quadratoclathratum und Gyr. tenwisguamatum dienten und von den Autoren!) und Kayser?) mit der vor- liegenden Art verglichen werden, sind zu unvollkommene Reste, um ein Urtheil über eine etwaige Zugehörigkeit zu gestatten. WHIDBORNE vereinigt ROoEMER’s Cyrt. cancellatum mit Cyrt. obliguatum Phi”). Schon F. RoEMmER hatte auf eine gewisse Aehnlichkeit mit der englischen Form hingewiesen, aber auch erhebliche Unterschiede hervorgehoben. Diese treten in der Darstellung von Phirnips’s Originalstück bei WHIDBORNE noch deutlicher hervor. Ausser den von RoEMER angeführten Unterschieden fehlen der englischen Form die Querrippen, welche über die Aussenseite hinwegsetzen. Denn das kleine Bruchstück bei WniDBoRnE*), welches dieser fraglich zu obL- quatum rechnet, gehört wohl kaum zu der Art, da es ein ganz anderes Krümmungsverhältniss hat. Vorkommen: Sphyr. cancellatum F. Rosm. kommt ziem- lich selten am Grottenberg bei Bredelar vor. E. Kayser be- zeichnet die Art als nicht selten, ich habe nur wenige Bruch- stücke gefunden. Vom Martenberge ist mir die Art nicht be- kannt geworden. 1782188, "Bat. 15 Eie26 «u. A) 20 8 0 8 Orr ®) Pal. Foss. S. 115, Taf. 45 Fig. 215. WHıpgorne, Devon. Fauna S. 86, bye 0) ds (08 Big. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 141 Sphyradoceras (Trochoceras) Whidbornei n. sp. Taf. 9 Fig. 2. 1890 Trochoceras obliguatum WHIDBORNE. Dev. Fauna S. 86 Taf. 9 Fig. 6 (non Fig. 51). WunipeornE bildet ein bereits bei der vorigen Art erwähntes kleines Stück eines Trochoceras ab, welches er fraglich zu. Tr. obligquatum Pair. stellt, aber wie ich glaube, mit Unrecht, da dasselbe auf den Seitenflächen kräftige, etwas gebogene Quer- rippen hat, welche auf der Aussen- und Innenseite ver- schwinden. Ausserdem ist die Schale mit kräftigen Längs- leisten versehen. Mit diesem Stücke stimmt das hier abge- bildete Exemplar sowohl in der Ausbildung der Sculptur, als auch der Krümmung gut überein. Dasselbe zeigt noch feine, aber scharfe Anwachsstreifen, durch welche stellenweise die Längsrippen fein gekörnt werden. Möglicherweise ist Cyrt. nodosum PhirL.') der Steinkern dieser Art. Allein die Abbildung bei PnitrLipes lässt ein Urtheil nicht zu, und Wnıp- BORNE hat ein solches auch durch die Untersuchung des Origi- nals von PhıttLips nicht gewinnen können. Nach’ ihm giebt auch die Abbildung bei Phitumps kein richtiges Bild des Stückes. Dieselbe kann daher nicht berücksichtigt werden. Das vorliegende Exemplar zeigt einen Theil der Wohn- kammer und 8 Luftkammern, deren Scheidewände 5—6 Milli- meter auseinanderstehen und ziemlich stark gewölbt sind. Der Sypho liegt central und ist dünn. Vorkommen: Es fand sich nur ein Stück in dem Eisenstein des Martenberges. Sphyradoceras (Trochoceras) Vicaryi WHIDBORNE. Taf. 8 Fig. 10. 1890 Trochoceras Vicaryi WHIDBORNE. Devonian Fauna S. 85, 1a29 Rio. 1 1890 5 pulcherrimum WHIDBORNE. Ebenda >. 86, Taf. 9 Fig. 2—4. ) Pal. Foss. S. 116, Taf. 46 Fig. 221. 142 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Von dieser Art liegen 2 Exemplare von der Grube Grotten- berg in der Sammlung des naturhistorischen Vereins in Bonn. In der Gestalt steht sie dem Sphyr. cancellatum nahe, hat aber langsamer wachsende Windungen und keine Querrippen, sondern nahe der Aussenseite eine Reihe gerundeter Knoten, die auch auf dem Steinkern wahrnehmbar sind. Ausserdem trägt die Schale feine Längsleisten und auf der Aussenseite ebensolche Querleisten, durch welche eine Gittersculptur ent- steht. Der Steinkern ist glatt bis auf die Knoten, die aber schmaler sind, als auf der Schale. Die Kammerwände stehen ziemlich dicht. An dem abgebildeten Exemplar, an dem die unvollständig erhaltene Wohnkammer dicht über dem letzten Knoten beginnt, liegen die letzten Scheidewände auf der convexen Seite 9, auf der Innenseite 4 Millimeter aus- einander. Durch eine ähnliche Sculptur ist. Cyrt. multistriatum F. RoEMER ausgezeichnet'), der auch von WHIDBORNE verglichen und fraglich unter die Synonyme aufgenommen wird. Diese Paffrather Art zeigt indessen ein erheblich schnelleres An- wachsen der Röhre, welches RoEmEer selbst als Hauptunter- schied gegen seinen Cyrt. cancellatum hervorhebt, so dass ich nicht glaube, dass die beiden Formen übereinstimmen, wenn auch die Paftrather Art gleichfalls ein unsymmetrisch ge- bogenes, T’rochoceras-artiges Gehäuse haben mag. Dagegen vermag ich einen durchgreifenden Unterschied gegen Tr. pul- cherrimum WHIDBORNE nicht herauszufinden, mögen auch die Knoten bei der einen Art etwas schmaler und höher sein, da dies meiner Meinung nach kein Species-Charakter sein kann. Schon die beiden vorliegenden westfälischen Stücke zeigen hierin einige Unterschiede. Dazu sind die von WHIDBORNE abgebildeten Stücke von Tr. pulcherrimum recht mangelhafte Reste, und die Erhaltungsweise ist unzweifelhaft von Einfluss auf die Stärke der Knoten. In Böhmen kommt eine ähnliche Form nicht vor, denn Tr. nodosum Barr. aus E?), das WHIDBoRNE vergleicht, hat I) Rhein. Uebergangsgebirge S. 81, Taf. 6 Fig. 3. 2) Syst. silur. II, S. 110, Taf. 20 Fig. 18—23. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 143 keine Aehnlichkeit, obwohl es auf den Seiten auch Knoten trägt. Gatt. Gomphoceras Sowearpy. Gomphoceras Vernenili nov. nom. latesr Hijor 9, 1842 Orthoceratites subpyriformis D’ARCHIAG und DE VERNEUIL. Geol. Fesbulbleser. I»Bd. VI. 2,'8.347, Tal. 28 Fig.3. 1872 Gomphoceras injlatum E. Kayser, Zeitschr. d. D. geol. Ges. 8. 675. D’ArcHrac und DE VERNEUL beschrieben von Paffrath ein sehr schnell anwachsendes Gomphoceras als Orthoceratites sub- pyriformis v. Mnsır. und identificirten so die mitteldevonische Form mit einer des Glymenien-Niveaus, die recht mangelhaft dargestellt ist, sie drücken dabei aber selbst Zweifel aus an der Zusammengehörigskeit der fränkischen und eifeler Form — mit der jedenfalls Gomph. injlatum GoLDF. gemeint ist — mit der von Paffrath. BARRANDE führt die letztere als Gomph. subpyri- forme D’ARCH. u. DE VERN. (non Münster) auf'), und auch F. RoemEr eitirt sie in der Lethaea 3. Aufl. als Orthoceras subpyri- forme ArcH.-VERN. (non Münster). Es kann auch kaum zweifel- haft sein, dass sie verschieden ist von der viel schlankeren Form des Fichtelgebirges, mit der stark spindelförmig ver- jJüngten und anscheinend in eine lange Spitze auslaufenden Gestalt. In der Folge ist die Art dann mehrfach verwechselt worden mit Gomph. inflatum GoLpr., einer in der Eifel nicht seltenen Form, welche GoLpruss in v. Decnen’s Handbuch nennt, die später von QUENSTEDT?) und F. RoEmEr?) abgebildet wurde. SAEMANN*) I) Syst. silur. II, S. 244. 2) Cephalopoden Taf. 1 Fig. 20. 2) Lethaea Taf. 1 Fig. 5. #) Palaeontographica III, .S. 163. 144 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. und E. Kayser!) halten die Arten für übereinstimmend, während BArRRANDE?) und F. RoEMmER eine Verschiedenheit annehmen. That- sächlich ist die eifeler Form erheblich schlanker und hat eine weniger eingeengte Mündung. Ich habe daher der Art von Paffrath einen neuen Namen geben müssen, da ich es, bei der Mangelhaftigkeit der dargestellten Reste, unent- schieden lassen muss, ob eine der von WHIDBORNE auf- geführten Arten aus Devonshire, etwa JPoterioceras vasiforme Wuiıpe.°) ident ist. WHIDBoRNE selbst hält zwar die Paffrather Art für das Orthoceras ellipsoideum? PuıtL.‘), welches in der Tafelerklärung bei PHrLips als Orth. ventricosum bezeichnet ist. Diese Angabe ist unverständlich, da, abgesehen von der nicht wohl definirbaren Abbildung bei PnıtLips, D’ARcHIAC und DE VERNEUIL eine stark verengte Mündung abbilden, welche nach WHIDBORNE’S eigener Darstellung?) die englische Art nicht besitzt, infolge dessen diese nicht zu @omphoceras, sondern zu Poterioceras gestellt wird. WHIDBORNE meint zwar, dass diese starke Verengung der Mündung: „unless it be a mere resto- ration, may help to determine the genus.“ Diese Annahme ist unverständlich, da bei D’ArcHIıAC und DE VERNEUL im Text von einer Ergänzung keine Rede ist und BARRANDE, der das Originalstück in DE VErNnEUm’s Sammlung untersucht hat, die Paffrather Form ausdrücklich als Gomphoceras bezeich- net und das Vorhandensein einer verengten Mündung be- stätigt®), während er die Formen mit nicht verengter oder nur schwach eingeschnürter Mündung, für welche McCoy die Bezeichnung Poterioceras anwandte, zu Orthoceras stellt. — Diese Verschiedenheit der Mundöffnung zeigt bestimmt, dass - die Art von PhitLips, wenn anders WHIDBoRNE’s Figuren diese darstellen, nicht gleich der von Paffrath sein kann. rara.0. 2) Syst. silur. II, S. 244. ®) Devon. Fauna S. 113, Taf. 7 Fig. 5. 4) Pal. foss, S. 140, Taf. 60 Fig. 205*, Whinsornz, a. a. O. 8.115. — Was das von Puırrırs hinter dem Artnamen angebrachte Fragezeichen bedeuten soll, welches auch bei WipgornE wiederkehrt, weiss ich nicht. 3) ern ol en. 6) Syst. Silur. II, S. 244. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 145 Am Martenberge kommen Exemplare vor, welche in ihren Wachsthumsverhältnissen mit der Paffrather Art überein- stimmen. Auch die Wohnkammer, welche dem abgebildeten srossen Stücke fehlt, ist ebenso bauchig, als sie von den fran- zösischen Autoren gezeichnet wird. Alle vorliegenden Wohn- kammern sind leider mehr oder weniger verdrückt, und keine zeigt eine wohl erhaltene Mündung, doch lässt sich immerhin erkennen, dass dieselbe stark verengt ist. Auch besitze ich ein in der Gestalt gut übereinstimmendes Stück aus den ober- devonischen Goniatitenkalken des Martenberges, welches eine deutlich T-förmige Mundöffnung besitzt. Die Art ist daher als echtes Gomphoceras anzusehen. Vorkommen: Am Martenberge ist diese Art nicht selten. Es liegen eine Anzahl meist defecter Stücke vor, die zum Theil sicher dieser Art angehören, E. Kayser führt sie vom Grottenberg an. Ein verdrücktes, wahrscheinlich hierher- sehöriges Stück erhielt ich aus grauen Massenkalken von Bieber bei Giessen. Gomphoceras subfusiforme MÜNSTER sp. 1872 Gomphoceras subfusiforme E. Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges: 8. 671. E. Kayser erwähnt das Vorkommen dieser Art in seiner Arbeit über die Briloner Eisensteine, ohne einen näheren Fundort anzugeben, und bei dieser Gelegenheit auch ihr Vor- kommen in den Clymenienschichten des Enkeberges, während sie in der Arbeit über die Clymenienschichten des östlichen Westfalen !) nicht aufgeführt wird. Aus dem Mitteldevon der Gegend von Bredelar und Adorf kenne ich keine Form, die mit der Münster’schen Art über- einstimmen könnte, wohl aber kommt eine dieser sehr nahe- stehende, wenn nicht mit derselben übereinstimmende, in den ‘oberdevonischen Goniatitenkalken des Martenberges vor. I) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1873, S. 602 ff. Neue Folge. Heft 16. 10 146 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Gatt. Poterioceras McCoy. McCoy ersetzte den Namen G@omphoceras Sow. durch Poterio- ceras, da es bereits eine Insekten-Gattung Gomphocerus gäbe. Er beschreibt Poterioceras ventricosum aus dem irischen Unter- carbon'!). BARRANDE drückt Zweifel aus, ob diese Art zu G@ompho- ceras gehöre”), da sie nicht die bezeichnende verengte Mündung der echten Gomphoceraten zu besitzen scheine, auch die ideale Zeichnung McCoy’s zeige nur eine schwach eingeschnürte Mündung. DBaArRRANDE hält die irische Form für ein Orthoceras. Später wurde Poterioceras fast allgemein als Synonym von @om- phoceras betrachtet. Nach McCoy’s Abbildung unterscheidet sich Poterioceras thatsächlich von @omphoceras durch die nicht ver- engte Mündung, was mir ein ausreichendes Merkmal erscheint, um es als selbständige Gattung von Gomphoceras, mit dem es sonst übereinstimmt, getrennt zu halten. Hyarr erwähnt es in seinem System nicht, in dem es seinen Platz in der Familie der Oncoceratidae?) haben würde, also getrennt von der Familie der Gomphoceratidae und sich nicht einmal unmittelbar an diese anschliessend. Foorp bildet die Familie der Poterioceratidae, welche die Gattungen Poterioceras McCoy, Clinoceras und Meloceras Hyatt umfasst. Poterioceras subsanum n. SP. Taf. 8 Fig. 9. Das schwach gebogene Gehäuse ist spindelförmig, von elliptischem Querschnitt, in dem die Höhe die Breite übertrifft. Die Wohnkammer ist ziemlich gross, schwach bauchig, an der Mündung etwas eingeschnürt. Die Schale ist glatt, nur mit undeutlichen Anwachsstreifen versehen. Die Kammern sind niedrig; der dünne Sypho liegt auf der convexen Seite. Die !) Synopsis of the Carb. Foss. of Ireland. S. 10, Taf. 1 Fig. 2. ?), Syst. silur. II, Text. S. 245. 32.2. 0.8. 282. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 147 Mündung ist nicht verengt und zeigt auf der Syphonalseite einen ziemlich tiefen Ausschnitt. Diese, durch ihren hoch-elliptischen Querschnitt ausgezeich- nete Art zeigt manche Uebereinstimmung mit älteren Formen, namentlich mit Cyrioceras sanum Barr. aus G,'), welches kaum verschieden sein dürfte von Phragmoceras orthogaster SANDB.2). Im Querschnitt ist das Verhältniss der Höhe zur Breite in Uebereinstimmung mit Barranpe’s Angaben nahezu 6:5, ebenso ist die Krümmung, das Wachsthum und die Grösse und Lage des Sypho übereinstimmend. Dagegen sind die Kammern niedriger, und auch auf der concaven Seite ist die Wohn- kammer gewölbt, während sie bei der Art von Hlubocep und Wissenbach geradlinig verläuft. Diese hat daher keine einge- schnürte Mündung, welche bei der jüngeren Form vorhanden ist. WHIDBORNE'S Gomphoceras poculum?) hat einen überein- stimmenden Querschnitt und eine ähnliche Wohnkammer. Ob die englische Form aber gebogen ist, lässt sich nicht erkennen; der Autor nennt sie nur: . „nearly straight“ und konisch. Unsere Art ist aber gebogen und spindelförmig. Als Synonym zu seiner Art nennt WHIDBORNE, allerdings fraglich, das Ortho- ceras subfusiforme ARCH.-VERN.*), doch ist wohl kein Zweifel, dass dieses ein echtes Orthoceras, kein Poterioceras ist. Vorkommen: Pot. subsanum fand sich nur in einem Exemplare am Martenberg, und ist jedenfalls sehr selten (Aachener Sammlung). Poterioceras obesum n. Sp. Taf. 13 Fig. 23. Die schwach gebogene Schale hat eine spindelförmige Ge- io) (o) o stalt, eine abgeflachte Innen- und eine stark gewölbte Aussen- seite, daher erscheint die Begrenzungslinie in der Seitenansicht?) I) Syst. silur. II, S. 564, Taf. 145 Fig. 1—3. 2) Nassau. Taf. 14 Fig. 4. 3) Devon. Fauna. S. 117, Taf. 11 Fig. 2, 3. 4) 2.2.0. S. 347, Taf. 28 Fig. 2. 5) Fig. 23. 10> 148 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. auf der einen Seite fast geradlinig, auf der anderen stark gebogen. Doch scheinen in der äusseren Form Abweichungen vorzukommen. Ein zweites, ebenso grosses Exemplar als das abgebildete, ist auf der Bauchseite stärker gewölbt, und die Rückenseite ist schwach concav. Das Gehäuse erscheint daher stärker gekrümmt, auch verjüngt sich das- selbe etwas stärker und schneller. Die Wohnkammer ist sross, die Mundöffnung gleich dem Querschnitt, mit flacher Einbuchtung auf der convexen Seite. An dem abgebildeten Stück ist der obere Theil als Steinkern erhalten, das zweite zeigt eine schwach wulstige Verdickung des Mundrandes. Die Kammerwände stehen ziemlich dicht, ihre Entfernung ist gleich !/, des Querdurchmessers. Der Sypho liegt dicht unter der Schale auf der convexen Seite, ohne die Schale zu berühren; er ist mässig dick, gleich Y/;, des Querdurchmessers. Die Schale ist dick und glatt, nur mit undeutlichen Anwachsstreifen. Auch diese Art ist verwandt mit Phragmoceras orthogaster SanDe.!) (= (yrt. sanum BARR.), vor allem darin, dass die Wohn- kammer an der Mündung nicht eingeschnürt ist. PAr. ortho- gaster hat indessen eine Gittersculptur und eine schlankere Gestalt. Ausserdem liegt nach SAnDBERGER'S Angaben die srösste Breite im gekammerten Theil, bei der vorliegenden Art erheblich über demselben, in der Wohnkammer. Pot. sub- sanum (vgl. die vorige Art) hat einen abweichenden Querschnitt und ist stärker gebogen. Vorkommen: Zwei Exemplare mit vollständiger Wohn- kammer und einige Bruchstücke des gekammerten Theiles fand ich in den grauen Kalken an der Frettermühle bei Finnentrop. 1 Exemplar von demselben Fundort in der Mar- burger Sammlung. 'Gatt. Orthoceras Bakvn. Hyarı will den Namen ÖOrthoceras auf die langen und schlanken Formen mit einfachen Septen und Lobenlinien ohne 1) Nassau. Taf. 12 Fig. 4. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 149 besondere Sculptur beschränken. Ob dies angängig ist, will ich nicht entscheiden. Indessen scheint es mir doch etwas bedenklich, auf die allgemeine Gestalt bezw. auf das Maass des Wachsthums ein solches Gewicht zu legen, dass man es als Gattungsmerkmal betrachtet. Die Frage z. B., wo dann Ortho- ceras aufhört und wo Rhizoceras anfängt, wird wahrscheinlich von jedem Beobachter anders beantwortet werden. Ich ziehe daher vor, zunächst auch die kurz kegelförmigen Arten nicht von Orthoceras zu trennen. Dagegen erscheint mir eine besondere Gattungsbezeichnung für gewisse Formen mit eigenartigen Sculpturen (Dawsonoceras Hyarr) eher gerecht- fertigt. ÖOrthoceraten sind im Adorfer Eisenstein sehr häufig, ge- radezu die häufigsten Versteinerungen. Leider lässt gerade bei ihnen der Erhaltungszustand sehr vieles zu wünschen übrig. Namentlich die feinere Ausbildung des Sypho liess sich fast niemals beobachten, da derselbe vielfach gar nicht erhalten, und wenn erhalten, undeutlich ist. Die meisten Stücke zeigen auch die feineren Sculpturen der Schale nicht oder sind gar nur als Steinkerne erhalten. Namentlich die fast glatten longicones mit einfachem, dünnem, centralem Sypho, welche sich am häufigsten finden, bleiben daher vielfach un- bestimmbar, es sei denn, dass man auf etwas grössere oder seringere Abstände der Kammerwände hin Arten unterscheiden wollte, was mir in Anbetracht des Umstandes, dass die Tiefe der Kammern nicht selten an demselben Stück wechselt, nicht zulässig erscheint. Wahrscheinlich kommen ausser den im Fol- senden beschriebenen Arten in den hier behandelten Schichten noch andere vor; dieselben waren aber nicht mit ausreichender Sicherheit bestimmbar. Orthoceras arcuatellum SANDBERGER. 1851—56 Orthoceras arcuatellum SANDBERGER. Rhein. Schichten- system in Nassau S. 166, Taf. 19 Fig. 2. 150 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 1872 Orthoceras arcuatellum E. Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 669. " rapiforme WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England I. S. 120, Dat. 13 Rıe, 14,19. Diese stumpf kegelförmige Art, mit einem Apicalwinkel von 20°, ist an ihrer Gestalt und ihrer feinen Querstreifung leicht kenntlich. Die Brüder SANDBERGER bilden sie sehr gut von Villmar ab. Orth. rapiforme SANDB.') ist sehr ähnlich, und unterscheidet sich nach SANDBERGER’s Darstellung allein dadurch, dass die Schale unbekannt ist. Gestalt, Kammerung, Lage und Gestalt des Sypho stimmen genau überein, daher auch die Beschrei- bung der beiden Arten fast wörtlich übereinstimmt. That- sächlich sind beide aber verschieden, denn Orth. rapiforme hat eine glatte Schale, wie ein vorliegendes Stück aus Günteroder Kalken von Herrmannstein bei Wetzlar, dem einige Schalen- reste anhängen, deutlich zeigt. Wurpgorne wählt zur Bezeichnung seiner Stücke aus dem Stringocephalenkalke, von denen eins die bezeichnende Sculptur besitzt, gerade den Namen der älteren Art, Orth. rapi- forme, und behauptet, Orth. arcuatellum Sande. habe „much deeper chambers“. Ich messe in SANDBERGER’Ss Figuren bei einer Breite von 8 Millimeter den Abstand der Kammerwände bei arcuatellum zu 2, und bei rapiforme ebenfalls genau zu 2 Millimeter, und sehe ausserdem, dass bei rapiforme die Tiefe der Kammern an demselben Stück erheblich schwankt?). Dafür citirt aber WHIDBORNE Orth. rapaeforme Rorm.?), welches einen Apicalwinkel von 30° (gegenüber 20° bei rapiforme SANDB. und arcuatellum SANDB.) und einen elliptischen Querschnitt hat, als Synonym. Vorkommen: Orth. arcuatellum ist ziemlich selten am Martenberg. Es liegen drei Stücke von guter Erhaltung ohne DER en (0 18% öl, Ale ls) Ra 2) SANDBERGER’S Fig. 4. 3) Beitr. I, Taf. 3 Fig. 18. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 151 Wohnkammer vor. Ein Exemplar von Grube Amanda bei Nauborn. Sechs Exemplare, sämmtlich ohne Wohnkammer, von Finnentrop. E. Kayser fand die Art am Briloner Eisenberg, wo ich sie gleichfalls beobachtete. Orthoceras vittatnm SANDBERGER. 1850—56 Orthoceras vittatum SANDBERGER. Nassau. S. 165, Taf. 20 Fig. 9. 1872 ; Seh. Kinser. sZeitsehr.''d. D. 'geol Ges. S. 669. Diese lang kegelförmige, durch ihre dichten und scharfen Querringe ausgezeichnete Art, welche. die Brüder SANDBERGER aus dem unteren Oberdevon von Oberscheld beschrieben, ist nach E. Kayser im Briloner Eisenstein häufige. Am Marten- berge beobachtete ich sie nur vereinzelt. Ziemlich häufig ist sie im Eisenkalk der Grube Amanda bei Nauborn und Martha bei Albshausen. Vereinzelt bei Finnentrop im Massenkalk. Der Sypho liegt, wie Kayser richtig vermuthet, central. Orthoceras biannulatum n. sp. Rat ya Rio", Das Gehäuse ist schlank kegelförmig, von breit ellip- tischem Querschnitt. Die Schale ist mit kräftigen, faden- förmigen Querstreifen bedeckt, deren Verlauf etwas unregel- mässig ist. Zwischen denselben bemerkt man an einzelnen Stellen mit der Lupe noch höchst feine Zwischenstreifen. Auf der Wohnkammer befinden sich zwei kräftige, wulstige Querringel, die auch auf dem Steinkern kräftig hervortreten. Die Kammerwände stehen bei dem abgebildeten Exemplar am unteren Ende 3 Millimeter auseinander und sind stark gewölbt. Der ziemlich dünne Sypho liegt central. Eine Form, welche in ähnlicher Weise die Ausbildung von Querwülsten auf der Wohnkammer zeigt, ist 0. bipartitum 192 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Haır!), eine sonstige Aehnlichkeit besitzt diese aus dem oberen Theil der Chemung-group stammende amerikanische Art nicht. Vorkommen: Zwei Exemplare in den Eisensteinen des Martenberges. Orthoceras angustum n. SP. Taf. 4 Fig. 20, 21. Das sehr schlanke Gehäuse ist sehr stark zusammen- gedrückt, daher von flach elliptischem Querschnitt und be- sitzt eine glatte Schale. Die Normallinie ist ungewöhnlich stark entwickelt und besteht aus einer breiten gerundeten Rinne, neben welcher beiderseits noch eine flache, oft un- deutliche Rinne verläuft. Zuweilen ist sie auch auf der Schale sichtbar, hier aber nur schwach entwickelt. Die Kammern sind niedrig (Fig. 20); die Lobenlinie ist verhältnissmässig stark geschwungen, auf den schmalen Seiten liegt je ein Sattel, auf der breiten ein Lobus. Die Kammerwände sind stark ge- wölbt; der Sypho liegst subcentral, ist ziemlich dick und scheint einfach zu sein. Es gelang indessen nicht, ihn durch die ganze Tiefe der Kammern zu verfolgen, da diese bei allen Exemplaren ganz oder zum grössten Theil mit grob-krystalli- nischem Kalkspath ausgefüllt waren, in dem der Sypho zer- stört ist. Diese Kalkspathbildung scheint von dem Sypho aus- zugehen und sich von hier aus nach allen Seiten auszubreiten. Ist sie noch nicht weit vorgeschritten, so kann man wohl den Eindruck gewinnen, als ob der Sypho innerhalb der Kammern stark angeschwollen sei, was indessen nicht der Fall ist. Die äussere Gestalt steht dem Orth. subfleruosum MNSTR. aus den ÖOrthoceras - Kalken von Elbersreuth nahe?), auf welches die Brüder SANDBERGER eine oberdevonische Form von Öberscheld?), KEYSERLING eine solche aus den Domanik- schiefern des Petschoralandes bezogen*). Orth. subflexuosum 1) Pal. New York. V. 2, S. 313, Taf. 113 Fig. 20, 21. 2) Münster. Beiträge. III, S. 100, Taf. 19 Fig. 9. 3) Nassau. 8. 157, Taf. 17 Fig. 6. *, Petschoraland. S. 270, Taf. 13 Fig. 9, 10. Die Fauna ler Schichten mit Maeneceras terebratum. 153 hat indessen einen randlich gelegenen Sypho und ist schon dadurch unterschieden, abgesehen von dem abweichenden Verlauf der Loben. Auch Orth. compressum Rorm. hat einen engen, randlichen Sypho'). E. Kayser erwähnt, wenn auch nicht als sicher bestimmt, das Orth. subfleeuosum Mnst. aus dem. Eisenstein des Hoppekethales, konnte aber an seinen Stücken weder Kammerung noch Sypho beobachten. Da mir keine Exemplare vorliegen, vermag ich nicht mit Sicherheit anzu- geben, ob es die vorliegende Art ist, halte es aber für wahr- scheinlich. SAEMANN hat aus dem Kalk von Gerolstein zwei Fragmente als Orth. demissum beschrieben?), und zwar das Stück eines Wohnkammersteinkernes mit einer breiten, schräge verlaufenden Einschnürung und ein kleines gekammertes Stück. Neuerdings hat sich Görıch mit dieser Form beschäftigt?) und die Meinung ausgesprochen, beide Stücke gehörten verschiedenen Arten an, und zwar sei das gekammerte Stück ein G@omphoceras, für das der Name @. Saemanni in Vorschlag gebracht wird. Ich ver- mag in dem genannten Bruchstück bei Sarmann kein Gompho- ceras zu erkennen. Dasselbe steht dem hier beschriebenen Orth. angustum sehr nahe in der Kammerung, Lage des Sypho und der stark ausgebildeten Normallinie, nur müsste man das Stück umkehren, dass die Sättel zu Loben würden und um- gekehrt. Indessen ist die eifeler Form weniger zusammen- gedrückt. Die von SaEmann zu Orth. demissum gerechnete Wohn- kammer gehört, wenn nicht wirklich zu derselben Art, dann zu Orth. crebrum SAEM.*), wie vorliegende Stücke zeigen, ar denen Wohrkammer und gekammerter Theil erhalten ist. Vorkommen: Orth. angustum kommt ziemlich selten und stets zerbrochen in den grauen Kalken von Finnentrop vor, sowie in den schwarzen Cephalopodenkalken bei Wildungen I) Rormer. Harz. S. 39 Taf. 10 Fig. 7 aus Oberdevon von Grund, SAnD- BERGER. Nassau. S. 158, Taf. 18 Fig. I aus oberem Mitteldevon von Grube Lahn- stein bei Weilburg. 2) Palaeontographica. Bd. III, S. 105, Taf. 21 Fig. 4. 3) Schles. Gesellsch. für vaterl. Kultur. Sitzung vom 31. Januar 1893. *) Ebenda Taf. 20 Fig. 2. öl: Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. (Geolog. Landesanstalt Berlin). Fraglich bleibt das Vorkommen im Eisenstein von Brilon und Adorf. Orthoceras laterale PHiLLıps. 1841 Orthoceras laterale Pnısuıps. Pal. Foss. S. 110, Taf. 31 Fig. 205. WHIDBORNE. Devonian Fauna. S. 144, Tat. 15 Rie. 15. 1890 » ” Ein grosses Exemplar eines Orthoceras vom Martenberge stimmt in der allgemeinen Gestalt überein mit dem grossen Stück, das WnpBornE abbilde. Kammerung und Lage des Sypho lässt dasselbe nicht erkennen. WHIDBORNE vereinigt Orth. simplicissimum SANDB. mit laterale Pur. Erstere Art scheint schlanker zu sein. Orthoceras simplieissimum SANDBERGER. 1850—56 Orthoceras simplicissimum SANDBERGER. Nassau. S. 172, Taf: 20RieıT Eine Anzahl mässig erhaltener Orthoceraten mit glatter Schale, von schlanker Gestalt, mit dicht stehenden Scheide- wänden und ziemlich dünnem, cylindrischem, centralem Sypho passt am besten zu der genannten Art, welche SANDBERGER aus dem Stringocephalenkalke von Villmar beschreibt. Meine Stücke sind roh erhalten und erreichen bedeutende Grösse; ein Bruchstück hat 60 Millimeter Durchmesser. Von Finnen- trop habe ich einige bessere Bruchstücke, darunter ein ganz gekammertes von 25 Millimeter Durchmesser bei 150 Milli- meter Länge. Diese Finnentroper Stücke besitzen eine glatte Schale. Auf einen Vergleich mit anderen nahe verwandten Arten muss ich wegen unzureichenden Vergleichsmaterials verzichten. on Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 15: Orthoceras Robertsi W HIDBORNE. 1890 Orthoceras Robertsö WHIDBORNE. Devonian Fauna. S. 126, Taf. 13 Fig. 10—13. Einige Bruchstücke grosser Orthoceren vom Martenberg stimmen in der Gestalt und der eigenartigen Sculptur gut zu WurppornE’s Abbildung, so dass ich sie mit diesem Namen belege, ohne über die Selbständigkeit der Form und ihre Be- ziehungen zu ähnlichen ein Urtheil abgeben zu wollen. Orthoceras (Dawsonoceras) tubieinella SOWERBY. 1840 Orthoceras tubicinella SOWERBY. Geol. soc. Trans. ser. 1. BUV: SS 2103F Ta 37 Ri27 29: 1841 A a Puıtups. Pal. foss.. S. 112, Taf. 43 Fig. 211. 1843 5 6 Portrock. Rep. Geol. Londonderry. S. 367, Taf. 25 Fig. 4. 1852 hr N SANDBERGER. Nassau. S. 169, Taf. 19 Fig. 6. 1872 # £ Tıerze. Palaeontographica. Bd. 19 Solar, Ra 16 Kies. 1872 x er E. Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 669. Ba? , Aegea Hari. Pal. New York. V. 2, S. 295, Taf. 82 Fig. 7—13. 1890 PR dolatum WHIDBORNE. Devon. Fauna. S. 132, Bars Ried 2. Ä 1890 £ tubieinella WHIDBoRNE. Daselbst. S. 134, Taf. 14 Fig. 4—5. Diese im höheren Stringocephalen-Niveau am Rhein ver- breitete Form wurde von D’ArcHıaAC und DE VERNEUIL, SANDBERGER und Kayser auf Orth. tubicinella Sow. bezogen, und dazu auch 156 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Orth. calamiteum MNSTR. gerechnet!). Auch Phırumps führt diese Art als Synonym von Orth. tubicinella an, allerdings nur auf die Autorität DE VErnEum’s hin. Ich kenne die oberdevonische Art des Fichtelgebirges nicht aus eigener Anschauung und kann mir auch nach der Beschreibung und Abbildung bei Münster kein rechtes Bild von derselben machen. Ich schliesse sie daher auch von der Synonymik aus, dagegen glaube ich die Form des Ebersdorfer Hauptkalkes, welche TırrzE als Orth. calamiteum abbildet, zu tubicinella rechnen zu dürfen, trotz der gerade, nicht schräge verlaufenden Querringe, auf welche TirTzE grosses Gewicht legt. Ich habe Stücke vor mir, bei denen die Querringel nur unmerklich schräge stehen, und WHIDBORNE bildet von der Form, die er für das echte Orth. tubicinella hält, ein Exemplar mit geradlinig verlaufenden Ringeln ab. Es dürfte hierin überhaupt kein besonders wichtiges Merkmal zu sehen sein. | WnHrpgoRNnE hält die Form von Villmar für verschieden von der englischen, welche SowErBY ursprünglich Orth. tubicinella nannte, und stellt sie zu Orth. dolatum Wuinde., wegen des kreis- förmigen Querschnittes und Abweichungen in der Zahl und Feinheit der Längsleisten. Ich vermag bei der nicht unbe- trächtlichen Veränderlichkeit in der Ausbildung der Einzel- heiten der Sculptur einen Unterschied zwischen Orth. dolatum Wnıpe. und tubieinella Sow. nicht zu erkennen. Die drei Stücke, welche WHIDBORNE zu dolatum rechnet, unterscheiden sich unter- einander mindestens ebenso sehr, wie von den als Orth. tubicinella bestimmten. SANDBERGER vergleicht die Nassauische Form mit Orth. pseudocalamiteum BarR. aus F und G°’) und findet als wesent- liche Unterschiede die geraden Querringel, die feineren Zwischen- streifen, die weiter entfernten Längsleisten und die schwächeren Zwischenleisten. Auch BarrAandE hebt ähnliche Unterschiede hervor. Die meisten Stücke der böhmischen Form, welche ich untersuchen konnte, zeigen typisch diese von SAND- BERGER hervorgehobenen Abweichungen. Allein BARRANDE nennt hnbeitraäce. I, 8.59, Tata Kies: 2) Syst. silur. II. Text III. S. 261, Taf. 278. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 157 die Art zutreffend sehr veränderlich. So habe ich ein Stück von Konieprus vor mir, welches deutlich schiefe Querringel hat, ebenso schiefe als einzelne der rheinischen Stücke von tubicinella. Ein anderes zeigt die schwächeren Längsleisten genau in derselben Ausbildung und Stärke, wie die rhei- nischen Stücke, und die Entfernung der stärkeren Längsleisten ist gleichfalls geringer, als gewöhnlich, und entspricht genau dem besterhaltenen rheinischen Stücke. Der einzige Unter- schied, den dieses böhmische Exemplar von letzterem zeigt, ist der, dass die feinen, fadenförmigen Querlinien weitläufiger stehen, eine Eigenthümlichkeit, welche alle vorliegenden Exem- plare von Orth. pseudocalamiteum BaRR. zeigen, während die meisten Stücke auch noch sonstige Unterschiede erkennen lassen. Jedenfalls stehen sich aber Orth. tubieinella und Orth. Orth. pseudocalamiteum so nahe, dass man manche Stücke der letzteren Form unbedenklich als Orth. tubieinella bestimmen würde, wenn sie nicht von Konieprus stammten. Die böh- mische Form ist daher vielleicht als die Stammform von Orth. tubicinella Sow. anzusehen, was WHIDBORNE so ausdrückt, dass sie: appears to be its representative in the Bohemian Rocks. Die anderen Arten, welche WHIDBORNE zum Vergleich herbei zieht, haben keine näheren Beziehungen, bis auf Orth. nodulosum v. SCHLOTH. aus der Eifel.') Dass diese Art keine Längsleisten besitzen soll, wie WHIDBORNE angiebt, ist ein Irrthum, der da- durch veranlasst ist, dass D’ARcHIAC und DE VERNEUIL einen Steinkern abbilden, der auch bei Orth. tubicinella ohne Längs- leisten ist. Wie ein vorliegendes Stück mit Schalenresten zeigt, hat Orth. nodulosum SCHLOTH. sogar sehr hohe und scharfe Längsleisten, aber keine feineren Zwischenleisten und eine nur undeutlich hervortretende Querstreifung. Die Längsleisten stehen in solcher Entfernung von einander, wie es bei Orth. pseudocalamiteum BAaRR. die Regel ist, bei dem die Querstreifung oft in ähnlicher Weise undeutlich wird und auch die feineren Längsleisten oft fehlen. Auch scheinen Steinkerne von Orth. pseudocalamiteum nur gerundete Knoten auf den Querwülsten I) Petrefactenkunde. Taf. Il Fig. 2. p’Arcmmac und DE VERNEUIL. a. a. O, S. 347, Taf. 31 Fig. 4. 158 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. zu haben, wie Orth. nodulosum. Kammerung sowie Lage und Gestalt des Sypho stimmen bei beiden überein. Vorkommen: Orthoceras tubicinella liest mir vor in drei grossen Exemplaren vom Martenberg (Aachener Sammlung), zwei vom Grottenberg (Bonner und Aachener Sammlung), ein Exemplar von Grube Lahnstein bei Weilburg und mehrere Bruchstücke, zum Theil von grossen Individuen, von Finnentrop. Orthoceras cf. erotalum J. HALL. 1879 Orthoceras erotalum J. Harz. Pal. New York. V. 2, S. 296, Taf. 42 Fig. 1—9, 11—12, Taf. 82 Fig. 16, Taf. 113 Fig. 13. Es liegst mir ein Steinkern eines ziemlich grossen, sehr schlanken Orthoceras, und zwar von der Wohnkammer vor, welcher kräftige Querringel zeigt, deren Zwischenräume hohl- kehlenartig gerundet sind. Am vorderen Ende verschwinden die Querwülste. Da die Schale fehlt, so vermag ich nicht zu sagen, ob dieselbe die feinen Längsleisten trägt, welche J. Harz beschreibt; angedeutet freilich ist eine Längssculptur auch auf dem Steinkern. Dem Orth. erotalum gleicht das betreffende Stück, welches aus dem Eisenstein des Martenberges stammt, ziemlich genau, besonders in dem Fehlen der Querwülste am vorderen Ende. — Die Beziehungen zu Orth. tubicinella Sow. sind sehr nahe, aber nach besserem Material erst noch näher festzustellen. Orthoceras opimum BARRANDE. Taf. 9 Fie. 3, 4. 1873 Orthoceras opimum BARRANDE. Syst. silur. II. Text 3, S. 889, Taf. 336 Fig. 1—13. Zu dieser von BARRANDE aus G und H beschriebenen Art rechne ich die beiden Tafel 9 Fig. 3 und 4 abgebildeten Bruch- stücke einer ÖOrzhoceras-Art von Adorf, welche sich durch ihre Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 159 schlanke Gestalt, den nur wenig elliptischen Querschnitt und die eigenthümliche Seulptur auszeichnet, welche aus kräftigen fast geradlinig um die Röhre verlaufenden Querwülsten, die auch auf dem Steinkern hervortreten, und aus feinen, aber scharfen Querstreifen besteht, welche sehr dicht stehen. Der Sypho liegt central und ist ziemlich dick. Obwohl BaRRANDE einen kreisförmigen Querschnitt angiebt, so glaube ich bei der sonstigen vollständigen Uebereinstimmung, dass beide Vorkommen ident sind, da bei meinen Stücken der Querschnitt nur wenig von einem Kreise abweicht. Nahe verwandt ist Orth. subannulare v. Mnstk.'\, ebenfalls mit kreisförmigem Querschnitt, aus den Orthoceras - Kalken von Elbersreuth. Verschieden dagegen ist die gleichnamige Art bei WuHIpDBoRNE?), bei der, wie die Fig. 8 zeigt, auf jede Kammer zwei Ringel kommen, während bei O0. opimum jedem Ring eine Kammer entspricht. Anhang zu den Nautiloiden. Kokenia nov. gen. Von dieser neuen Gattung ist bisher nur eine Art mit Sicherheit bekannt, deren Beschreibung sich daher mit der Beschreibung der Gattung deckt. Kokenia obliquecostata n. Sp. Das kleine Cyrtoceras-artig gebogene Gehäuse ist seitlich etwas zusammengedrückt und trägt auf den Seitenflächen kräftige, schräg gestellte Querrippen, die auf der convexen und concaven Seite undeutlich werden, ohne ganz zu ver- schwinden. Die Schale ist dünn, stark glänzend und zeigt 1) Beitr, 3, Taf. 19 Fig. 3. 2) Devon. Fauna. $. 138, Taf. 14 Fig. 7—8. 160 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. keine Anwachsstreifung. Auf dem Steinkern treten die sleichen Rippen auf, wie auf der Schalenoberfläche, nur sind sie weniger deutlich. Die Mündung scheint einfach zu sein, ist aber bei keinem Exemplar vollständig erhalten, ebenso wenig wie der Anfang des Gehäuses. Auf den ersten Blick gleicht das beschriebene Fossil einem Öyrtoceras-artig gebogenen Nautiloiden. Es besitzt indessen keine Kammerung und kann daher zu den Nautiloiden nicht gehören. Ich weiss überhaupt keine genau bekannten Fossilien anzugeben, zu denen es in nähere Beziehungen gebracht werden könnte. Herr Koken, dem ich es vorlegte, theilte mir mit, dass er etwas ähnliches nicht kenne, vielleicht könne man es mit der Gattung Coleoprion SAnDe. vergleichen!). Diese Gattung ist auf stabförmige kleine Schalen aus der Verwandtschaft von Tentaculites gegründet, welche alternirende Querrippen besitzen. Die Gestalt der Rippen ist ähnlich, wie bei dem hier in Frage stehenden Fossil, allein bei diesem alterniren die Rippen nicht, was ein erheblicher Unterschied zu sein scheint. Leider ist die Schale, wie bei allen Fossilien desselben Fundortes, in späthigen Calcit umgewandelt, so dass über die Structur der- selben nichts ausgesagt werden kann, namentlich nicht, ob sie nicht etwa doch die Structur einer Cephalopodenschale besitzt, mit der sie in ihrer geringen Dicke übereinzustimmen scheint. STEININGER beschreibt aus dem Unterdevon der Eifel einen Uyrtoceratites arduennensis?), eine Form, welche in ihrem Gesammt- habitus viel Uebereinstimmung zeigt, namentlich im Verlauf der Rippen und ihrer Verbreiterung auf der convexen Seite, welche an die liasischen Aegoceraten erinnert. STEININGER giebt keine Kammerung an, wohl aber einen Sypho, der auf der concaven Seite liegen soll. Er zeichnet indessen einen dicken, ovalen subcentral gelegenen Sypho. Es ist mir sehr: fraglich, ob das wirklich ein Sypho ist. Ich habe nur Bruch- stücke dieser Art aus Unter-Coblenz-Schichten von Daun untersuchen können, die sich in der Sammlung des Herrn I) Nassau. 8.246, Taf. 21 Fig. 8. 2) Eifel. Taf. 1 Fig. 1. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 161 Dr. ForLmann in Coblenz befinden. Das beste derselben ist 5'/a Centimeter lang, an beiden Enden abgebrochen und ganz ungekammert. Auch zeigt der scharfe Abdruck der Schale keinerlei Anwachsstreifung, wie sie STEININGER erwähnt. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass der Cyrtoceratites arduennensis STEININGER zur gleichen Gattung gehört, wie Kokenia oblique costata, doch bedarf diese Frage noch erneuter Unter- suchung an vollständigeren Stücken. Obwohl die systematische Stellung des Fossils ganz unsicher ist, schliesse ich es den Nautiloiden an, ohne hiermit die Zu- gehörigkeit auch zu den Gephalopoden im Allgemeinen aus- drücken zu wollen. Vorkommen: Kokenia oblique costata fand sich nur in drei Exemplaren in den schwarzen Knollenkalken mit Posidonia hians bei Wildungen (Sammlung der Geologischen Landes- anstalt und Sammlung Aachen). 2. Glossophora. 1. Conularidae. Nach dem Vorgange von NEuMmAYR!), dem auch ©. Novar?) folgte, fasste ich unter der Bezeichnung der Conulariden die Gattungen Conularia, Hyolithes, Tentaculites und Styliolina zu- sammen, welche meist zu den Pteropoden gestellt wurden. Das Unhaltbare dieser Stellung ist durch die Untersuchungen PELSENEER’Ss?) dargethan worden. PELSENEER betont, dass die Pteropoden ein ganz jugendlicher Zweig des Mollusken- stammes seien, der sich aus opisthobranchen Gastropoden im Tertiär entwickelt habe, während die palaeozoischen soge- nannten Pteropoden mit Beginn des Mesozoicums aus- sterben. Er ist der Ansicht, dass diese verschiedenen Gruppen angehören könnten, und in der That bestehen zwischen Trenta- !) Zur Kenntniss der Fauna des untersten Lias. S. 18. 2) Zur Kenntniss der Fauna der Etage. Ff, S. 6. 3) Bulletin de la soc. belge de Geologie. Bd. 3, 8. 125 ff. Neue Folge. Heft 16. 11 162° Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum., culites und Conularia weitgreifende Unterschiede. Ihre Zusammen- fassung zu einer Gruppe kann daher nur eine provisorische und die Stellung dieser Gruppe eine ganz unsichere sein. NEUMAYR hat auf die Beziehungen zu den Capuliden hingewiesen. Die Lebensweise der Tentaculiten und Styliolinen war jedenfalls eine planktonische, wie diejenige der heutigen the- cosomen Pteropoden, zu denen man sie meist rechnete. Sie finden “ sich in den verschiedensten Vergesellschaftungen: zusammen mit Brachiopoden in den Grauwacken des Unterdevon, mit Gephalopoden im Mittel- und Oberdevon, nur vereinzelt kommen sie in Crinoidenkalken vor (T. gracillömus SAND®.). Aber in den eigentlichen Tentaculitenschichten im Mittel- und Oberdevon fehlen stockförmige Korallen und dickschalige Mollusken. Statt dieser treten Cephalopoden, dünnschalige Lamellibranchiaten (Cardiola etc.) und einige Trilobiten auf. Von letzteren solche Arten, die in den gleichaltrigen Korallen- und Brachiopoden- kalken und -Mergeln fehlen (z. B. Cheirurus, Lichas, Phacops breviceps und fecundus statt Uryphaeus, Phacops latifrons und Schlotheimi). Gatt. Styliolina KArPınsky. Styliolina laevis RICHTER Sp. 1854 Tentaculites laevis RicHTeR. Zeitschr. d. D. geolog. Ges. 3.284, Dat. 3 Bie. 12. 1865 Styliola laevis RicHTer. Zeitschr. d. D. geolog. Ges. S. 370, Taf. 11 Fig. 17. 1889 Styliolina laevis E. Kayser. Fauna des Hauptquarzites und der Zorger Schiefer 5.126, Taf. 13 Fig. 13. Diese kleine, glattschalige Art mit der mattglänzenden Oberfläche, welche sich in den mitteldevonischen Tentaculiten- schiefern Nassau’s, Waldeck’s, des hessischen Hinterlandes und der Gegend von Wetzlar massenweise findet, auch in denen, die dem oberen Mitteldevon angehören, kommt ver- einzelt auch in den schwarzen Kalken mit Posidonia hians bei Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 163 Wildungen und Bicken vor, sowie in dem Rotheisenstein des Martenberges. Ob die Styliolina fissurella J. Harn aus den Marcellus- Schiefern an der Basis des Hamilton group!) eine andere Art darstellt, kann ich nicht angeben, da mir Vergleichsmaterial fehlt. Nach Harv’s Darstellung möchte ich es bezweifeln. Stellte sich eine Uebereinstimmung heraus, so müsste auch die europäische Form den Namen St. fissurella tragen. 02 Gatt. Tentaculites v. SCHLOTHEIM. Tentaculites acuarius RICHTER. 1854 Tentaculites acuarius Richter. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 285, Taf. 3 Fig. 3—9. 1859 5 2 E. Kayser. Fauna des Hauptquarzites und der Zorger Schiefer S.123, Taf. 13 Fig. 15—17 cum syn. Diese Art ist in den Schichten des oberen Mitteldevon im allgemeinen selten. Nur vereinzelt finden sich die Exemplare mit Styliolina laevis zusammen in den schwarzen Kalken mit Posidonia hians bei Wildungen, Bicken und Offenbach. In den Tentaculiten -Schiefern findet sie sich stellenweise in grosser Menge, auch in solchen, die unzweifelhaft ins jüngere Mittel- devon gehören, wie auf Grube Würzberg bei @arbenheim. Nach Karpınsky?) gehört auch 7. gracilistriatus HarL aus der Hamilton group dieser Art an°). Auch in Nordamerika reicht demnach Tentaculites acuarius bis ins obere Mitteldevon hinein. Gatt. Hyolithes EichwarD. Hyolithes striolatus n. Sp. Mars laRıe- ur Das schlanke dünnschalige Gehäuse nimmt gleichmässig an Breite zu, und hat einen Wachsthumswinkel von etwa 20". ı) Vel. J. Harr. Palaeont. of New York. Bd. V. 2,8. 178, Taf. 31 Fig. 1—50. 2) Mem. Acad. St. Petersburg. bd. 32 1884, S. 6, Taf. I Fig. 2—5. 2) Vgl. J. Haır. Pal. of New York. Bd. V. 2, S. 173, Taf. 31 Fig. 12—14, Taf. 3la Fig. 37—47. 112 164 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Der Anfang der Schale ist spitz, der Mundsaum wurde nicht beobachtet. Die Hinterseite ist flach gewölbt, die beiden vorderen bilden eine mässig gewölbte Fläche, welche mit der Hinterseite unter spitzem Winkel zusammenstösst. Die Ober- fläche ist mit etwas unregelmässigen Längsleisten bedeckt, welche sich durch Einschiebung vermehren. Anwachsstreifen sind undeutlich. Am nächsten verwandt ist H. striatus Lupwie aus den mitteldevonischen Thonschiefern von Burgsolms bei Wetzlar'), welcher ungefähr den gleichen Wachsthumswinkel und die gleiche Sculptur besitzt, aber einen abweichenden dreieckigen Querschnitt hat, indem die beiden Hinterseiten unter einem stumpfen Winkel zusammenstossen. AH. striolatus fand sich nur selten in den grauen Kalken des Martenberges, in denen ich !/s Dutzend Exemplare fand. 2. Gastropoda. Einige Fundpunkte im rechtsrheinischen Stringocephalenkalk sind durch eine reiche Gastropoden-Fauna ausgezeichnet. Be- kannt ist in dieser Beziehung seit Langem Villmar an der Lahn. Die grauen späthigen Kalksteine von Finnentrop stehen diesem Fundort indessen nicht nach. Auch in den Eisensteinen des östlichen Westfalen sind Schnecken keine seltene Erscheinung, wenn sie sich hier auch mehr vereinzelt finden. Auch bei den Gasteropoden macht sich der Einfluss der Facies deutlich bemerkbar. In den Korallenkalken von Paffrath, Elberfeld, Schwelm etc. sind fast ausschliesslich grosse, dickschalige Formen vorhanden, Macrochilina arculata, Murchisonien aus der Verwandtschaft der M. granulata etc. In den ungeschichteten, aber korallenarmen Kalken von Finnentrop und Villmar finden sich kleinere, dünnschaligere Formen, vorwiegend Arten von Pleurotomaria, Holopella, Turbonitella, gestreckten Capuliden etec., und in den Cephalopoden führenden Eisensteinen und Knollen- I) Palaeontographica. 1864, S. 322, Taf. 50 Fig. 24, und E. KAvser, Fauna des Hauptquarzites und des Zorger Schiefers. 8. 127, Taf. 13 Fig. 18, 19, Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 165 kalken ‚kommen fast nur kleine, dünnschalige Formen vor von Pleurotomaria, Loxonema, spirale Capuliden ete. Die Ausführungen E. Koren’s!) haben gezeigt, wie schwierig in vielen Fällen, selbst bei guter Erhaltung, die Bestimmung der Gattungen bei den palaeozoischen Gastropoden ist, wie weit die Verwirrung in der einschlägigen Litteratur geht und welches Material aus den verschiedenen Systemen erforderlich ist, um über die Berechtigung vieler Genera ein begründetes Urtheil zu bilden. Ein solches Material steht mir nicht zur Verfügung und daher habe ich mir in einzelnen, mir wichtig erscheinenden Fällen den Rath des Herrn Koren erbeten, der mir auch in der liebenswürdigsten Weise seine Ansichten mittheilte. Da es mir in erster Linie auf geologische Resultate ankam, habe ich aber den Schwerpunkt auf eine möglichst sorgfältige Bestimmung der Species gelegt, namentlich solcher, die wichtig und weit verbreitet sind. Da es sich vielfach um Arten handelt, welche gut gekannt und häufig sind, habe ich meistens auf eine bildliche Darstellung verzichten können und nur den Versuch gemacht, für solche Formen den ihnen zukommenden Namen zu finden. Die Mehrzahl der Arten, die zu kritischen Bemer- kungen weniger Anlass boten, habe ich hier gar nicht be- sprochen, sondern nur im geologischen Theile bei den einzelnen Fundorten namhaft gemacht. Fam. Loxonematidae. Gen. Macrochilina pe Koninck. (Macrocheilus PHILLIPS.) Ursprünglich war die Gattung Maecrocheilus, welche PhıLLips 1841 als „provisional genus“ aufstellte, eine Vereinigung hete- rogener Dinge. Im Allgemeinen gilt als Typus Bueccinites arcu- latus v. ScHLoTH. Aber die erste Art, welche Paıtuips selbst seiner I) Die Entwickelung der Gastropoden vom Cambrium bis zur Trias. Neues Jahrbuch. Beilageband 6, S. 305. 166 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. neuen Gattung zurechnet, Buccinum breve Sow. ist eine Mur- chisonia‘). Andrerseits ist von den übrigen Arten, die PaırLLips hierher rechnete, Buccinum arculatum v. SCHLOTH. die einzige, welche die Gattungsmerkmale nach den damals vorhandenen Darstellungen gut zum Ausdruck bringt und ist daher auch als Typus der Gattung anzusehen. Paıtrıps selbst hat diese Form überhaupt nicht abgebildet und beschrieben, sondern nur aufgezählt. Macrochilina elongata PHILLIPS Sp. 1827 Buceinum imbricatum SOWERBY. Mineral Conchologie. VI., S. 127, Taf. 566 ‚Fig. 2 De rechte Figur). 1841 Macrocheilus elongatus Puıruips. Palaeozoic Fossils. S. 104, al 39. Kies. 195. 1841 4 arculatus Puıruips. Ebenda. S. 139, Taf. 60, Fig. 194. 1892 Macrochilina subeostata WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England. 1.,S. 159, Taf. 16 Fig. 1--6 (excel. Fig. 5 ?). GoLpruss hat zuerst die sämmtlichen grossen Macrochilen von Paffrath als eine Art, Buccinum arculatum v. SCHLOTH., auf Grund der vorhandenen Uebergänge zusammengefasst und pur eine Anzahl Abarten unterschieden und mit besonderen Namen belegt. Die späteren Forscher sind ihm meistens in dieser Auffassung gefolgt, während andere in einzelnen Formen besondere Arten erblickten. Namentlich die stark sculpturirte Form, welche v. SCHLOTHEIM als Buceinites subcostatus abbildete, wird vielfach als selbständige Species aufgeführt, so von WHIDBORNE, WHITEAVES, TSCHERNYSCHEW u. a. Der erstgenannte hat aber eine Form als M. subcostata dargestellt, welche nach meiner Auffassung mit der v. SCHLOTHEIM’schen Art nichts zu thun hat und wohl getrennt von derselben zu halten ist, I) PuırLırs, Palaeozoic Fossils S. 103. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 167 zumal sie auch nicht mit derselben zusammen vorkommt. — Es ist daran festzuhalten, dass M. arculata und subcostata von Paffrath stammen. Die hier vorkommenden Formen sind, wie schon oft betont worden ist, von so mannigfacher Gestalt, dass man nur selten zwei ganz übereinstimmende Exemplare findet, und die extremen Formen weichen von einander so ab, dass man sie für verschiedene Arten halten muss, wenn die Zwischenformen fehlen. Diese sind aber vorhanden, und die weitgehenden Verschiedenheiten in der Ausbildung der Sculptur, in den Wachsthumsverhältnissen, in dem Querschnitt der Umgänge und der dadurch bedingten allgemeinen Gestalt sind durch alle Uebergangsformen ver- bunden, so dass man die Paffrather Vorkommen nicht in mehrere Arten zerlegen kann. M. subeostata ist daher auch nur als Varietät von arculata zu betrachten. Bei dieser grossen Veränderlichkeit ist es nicht leicht, das gemeinsame Merkmal anzugeben, durch welches man M. arculata von anderen Arten trennen kann. Ich sehe dasselbe in der Wölbung der Umgänge, der Länge der Schlusswindung und vor allem in der Beschaffenheit der Nähte. Ich habe freilich von Paffrath kein sehr reiches Material, da ich nur 25 Exemplare besitze, zu denen noch sechs übereinstimmende aus der Aachener Gegend kommen. Immerhin gestattet dieses Material und ein genauer Vergleich mit den Zeichnungen bei D’ARCHIAC und DE VERNEUIL, V. SCHLOTHEIM und GoLDFUss, zu erkennen, dass die Schlusswindung verhältnissmässig niedrig ist, nur um weniges höher als die Spira und gleichmässig ge- wölbt, mit Ausnahme einer mehr oder weniger deutlichen Einschnürung, durch welche vor der Naht eine wulstartige Verdiekung erscheint. In Folge dieser gleichmässigen Wölbung erscheinen die älteren Umgänge deutlich convex, oft freilich nur schwach, und die Nähte sind vertieft. Die Nahtfuge ist so schräg nach innen geneigt, dass der obere Theil der Aussen- lippe deutlich von dem nach innen umgeschlagenen Theil ab- steht und sich nicht ohne Zwischenraum an diesen anlegt. Im extremen Fall bilden beide einen rechten Winkel (var. carınata Gorpr.). Vergleicht man hiermit die M. subcostata bei WHıD- 168 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. BORNE (Taf. 16), so fällt ausser der schlanken Gestalt und der langen Schlusswindung die ungleichmässige Wölbung der letz- teren auf, welche die grösste Breite im unteren Drittel hat, während der obere Theil wenig convex, fast dachförmig flach ist. Demgemäss sind auch die sichtbaren Theile der älteren Windungen sehr schwach gewölbt, und die äusseren Nähte sind fast nicht vertieft. Der ganze Habitus dieser Form weicht dadurch von dem von arculata ab. Ich habe etwa drei Dutzend Exemplare einer Macrochilina-Art von Finnentrop, welche zu WHIDBOoRNE’s Dar- stellung genau passen. Dieselben zeigen noch, was man auch aus einigen der WHIDBoRrNE’schen Zeichnungen herauslesen kann, dass die Nahtfuge in Folge der geringeren Wölbung steiler steht, als bei M. arculata. Dabei legt sich der obere Theil der Aussen- lippe unmittelbar auf das nach innen umgeschlagene Stück, so dass die jüngere Windung an der älteren mit einer dünnen Lamelle in die Höhe zu steigen scheint!). Hierdurch wird die Naht bei beschalten Stücken sehr flach, während Steinkerne oder an der Naht verletzte Exemplare stark vertiefte Nähte besitzen. Durch die angegebenen Merkmale, vor allem das letztere, lässt sich M. elongata PriLL., wie diese Art zu nennen ist, mit genügender Sicherheit auch von den schlanken Formen der M. arculata (var. elongata GoLDF.) unterscheiden. Ich betrachte sie daher als eine selbständige Art, die im übrigen in ähn- licher Weise abändert in der Ausbildung der Sculptur und der Grössenzunahme der Umgänge wie M. arculata, wenn auch nicht so stark wie die Paffrather Form. Es kommt noch hinzu, dass meines Wissens beide Arten nicht zusammen vorkommen. Ueber die Benennung ist folgendes zu sagen: SowErßy beschrieb in der Mineral Conchologie?) eine de- vonische Art als Buceinum imbricatum. Pius wandte diesen Namen zunächst auf eine carbonische Art an?) und später 1) Vgl. Wuiogorne. Fig. 1 und 4. 2) 1827, Bd. VI, Taf. 566 Fig. 2. ®) Geology of Yorkshire. II, S. 104, Taf. 16 Fig. 9, 17—20. Die Fauna der Schichten mit Menaeceras terebratum. 169 wieder auf eine mitteldevonische'). Der Name M. imbricata Prıtt. (1836) gehört demnach unter die Synonyme der be- treffenden carbonischen Form, der Name M. imbricata Sow. sp. kommt dagegen einer mitteldevonischen Art aus Devonshire zu. Nach WHIDBoRNE und anderen hätte SowERBY zwei ver- schiedene Arten zu einer zusammengefasst, und die links- stehende Figur habe den Sowrrgy’schen Namen zu tragen, während die andere als Synonym zu M. subecostata zu stellen sei. Die letztere stellt ein sehr defectes Gehäuse dar, lässt aber doch ganz flache Nähte erkennen, und passt gut zu WHIDBORNE'S M. subcostata. Dass sie diesen Namen nicht tragen kann, habe ich bereits erwähnt. Die linke Figur bei SOWERBY hat eine erheblich kürzere und bauchigere Gestalt, kürzeres Gewinde, aber gleichfalls dachförmig flache Umgänge. WEHIDBORNE'S M. imbricata hat tiefer liegende Nähte und ge- wölbte Umgänge (Taf. 17 Fig. 1—4) und ist daher vielleicht eine andere Art. Auch Pnıtumps bildet als Macrocheilus imbri- catus?) offenbar zwei verschiedene Arten ab, und vermuthet selbst eine Verschiedenheit derselben. Die eine Figur (194a) ist der WHIDBORNE’schen M. imbricata ähnlich und scheint auch ziemlich übereinzustimmen mit der oberdevonischen Art, welche A. RoEMER als Loxonema imbricatum beschrieb®). Die andere Figur (194b) hat stärker gewölbte Umgänge und tiefere Nähte, ein sehr langes Gewinde und eine kurze Schluss- windung. Für sie wandte WHIDBORNE den D’ÖRBIGNY’schen Namen subimbricata an. — Zunächst ist es gleichgiltig, welcher der beiden von SowErBy gezeichneten Arten der Name imbricata zukommt; da aber die meisten Autoren, PHıLLips, RoEMER und WHIDBORNE, eine kurze und sehr bauchige Form darunter verstehen (linke Figur bei SowErsy), so hat die von WHIDBORNE von dem Sowersy’schen Fundort beschriebene Art den Namen M. imbricata zu tragen. Sie hat schwach vertiefte Nähte, aber ein kegelförmiges, kein spindelförmiges Gewinde. 1) Palaeozoic Fossils. S. 104, Taf. 39 Fig. 194. 2) Palaeozoie Fossils. Taf. 39 Fig. 194. Sr Harz Taf. 8 Fig. 11. 170 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Pruruips beschrieb dann ein mangelhaftes Bruchstück einer mitteldevonischen Schnecke als M. elongatus'), welches kein Urtheil über seine etwaige Zugehörigkeit gestattet. WHIDBORNE hat es von Neuem abgebildet und mit Recht zu seiner M. subcostata (non v. SCHLOTH.) gestellt”). Nach dieser neuen Darstellung ist kein Zweifel, dass die von WHIDBORNE als subcostata bezeich- nete Art den Namen elongata Phi. zu tragen hat. Dabei ist zu bemerken, dass dieselbe verschieden ist von M. arculata var. elongata GOLDF.°). Vorkommen: M. elongata PuıtL. ist nicht selten in den Massenkalken des Fretterthales, in denen M. arculata PHıiLı. nicht vorzukommen scheint, während elongata umgekehrt bei Paffrath, Schwelm, Aachen etc. anscheinend nicht vorkommt. Auch in England kommen beide Arten nicht zusammen vor. M. arculata bei WHIDBORNE stammt aus den Kalken von Chudleigh, M. elongata von Lummaton und Wolborougsh. Macrochilina areulata v. SCHLOTHEIM SP. 1820 Bucecinites arculatus Yv. SCHLOTHEIM. Petrefactenkunde. 8.128, Taf. 13 Fig. 1. 1820 Buceinites subcostatus V. SCHLOTHEIM. Ibidem. S. 130, an hier 57. 1342 Macrocheilus Schlotheimi D’ ARCHIAC U. DE VERNEUIL. Memoir on the Fossils of the older Deposits ete. SD au Dr Res 2 1842 5 arculatus D’ÄRCHIAC U. DE VERNEUIL. Ibidem. Tan 32er IE 1844 Buceinum arculatum GowLpruss. Petrefacta Germaniae. 111255528 Mar oa 1872 Buccinites arculatus und subcostatus QUENSTEDT. Gastro- poden. S. 274, Taf. 194 Fig. 61—69. I) Palaeozoie Fossils. Taf. 39 Fig. 19. 2) Devon. Fauna. Taf. 16 Fig. 7. 3) Petr. Germ. III. Taf. 172 Fig. 15b. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 171 18576 Macrocheilus arculatus RoEMER. Lethaea palaeozoica. Taf.32 Fig. 6. ? 1887 n subcostatus ÜTSCHERNYSCHEw. Mittel- und Ober- devon am Westabhange des Ural. S. 171 Taf. 5 Fig. 6. 1890 H arculatus WHIDBORNE. Devonian Fauna etc. S. 162, Taf. 16 Fig. 8, 9. 1891 E arculatum Frech. Devon in den Ostalpen. Zeitschr. d. D. geolog. Ges. S. 679, Taf. 44 Fie. 5. 1892 Macrochilina subcostata WHITEAvES. Contributions to Gana- dian Palaeontology. Bd. I No. VI, S. 838, Taf. 44 Fig. 4—5. 1892 % pulchella Wuımeaves. Ibid. S. 340, Taf. 44 Rico. Ueber die charakteristischen Merkmale dieser höchst ver- änderlichen Art habe ich bei M. elongata ausführlicher ge- sprochen. E. Koren hat einige kurze Bemerkungen über die Synonymik dieser Art gemacht!). Darnach ist M. arculata v. SCHLOTH. = M. acuta Putz. 1836 und 1841 (non Sow.). Buceinum acutum Sow.?) ist eine carbonische Form aus Irland. Aber auch Buecinum acutum Paruips von 1836°) ist eine Kohlen- kalk-Art von Bolland und Kildare, und 1841 hat Pnitrips in den Palaeozoie Fossils wohl einen Macrocheilus acutus erwähnt (S. 104), aber nicht abgebildet. Er bemerkt dabei, dass er früher geneigt gewesen sei, die var. # seines M. imbricatus (Fig. 194b) für M. acutus zu halten. Diese Form ist aber nach meiner Auffassung eine andere und zwar gut charakterisirte Art, die Wuıpgorne M. subimbricata D’ORB. nennt. PuırLips hat demnach eine devonische Form überhaupt nicht als M. acutus abgebildet und bezieht sich auf die von SowERBY in den Geolog. Doc. Trans. gegebene Abbildung (Taf. 57 Fig. 23). I) Entwickelung der Gastropoden. S. 446, Fussnote. 2) Mineral-Conchology. VI, Taf. 566 Fig. 1. ®) Yorkshire. II, S. 230, Taf. 16 Fig. 11—21. 172 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Vorkommen: Die in der vorstehenden Synonymik auf- geführten Abbildungen beziehen sich bis auf die vier letzten alle auf Paffrather Stücke, wo die Art früher häufig war, aber auch jetzt noch zu finden ist. Nach G. Mayrr!) kommt sie dort nur in den oberen Schichten, den Uneites- und hians- Schichten vor. Im gleichen Niveau findet sie sich in der Soete- nicher Kalkmulde und im Stringocephalenkalk der Aachener Gegend (besonders bei Eupen), sowie im Calcaire von Givet in Belgien (Nismes). Im Kalk von Elberfeld, der das gleiche Alter hat, ist die Art bei Barmen und Schwelm gefunden worden. M. arculata ist ein ausgezeichnetes Leitfossil für die obersten Mitteldevon - Schichten. Bei Villmar fehlt sie, anscheinend ebenso bei Finnentrop. Hier wird sie durch M. elongata PhitL. ersetzt, ebenso im Kalk von Wolborough und Lummaton in Devonshire.. Dagegen kommt M. arculata in Kärnthen und in Canada vor, hat demnach eine ansehnliche horizontale Verbreitung. Ob die von TSCHERNYSCHEW vom Ural beschriebene Form hierher gehört, ist bei der Unvollkommen- heit des abgebildeten Exemplares schwer zu entscheiden, aber nicht unwahrscheinlich. Gatt. Loxonema PhitLırs. Loxonema Kayseri nov. nom. 1872 Loxonema sinuosum E. Kayser. Fauna des Rotheisensteines von Brilon. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 672, Taf. 26 Fig. 5. E. Kayser bildete vom Grottenberge ein Loxonema ab, welches er auf ZL. sinuosum Phıups aus dem Oberdevon von Petherwin bezog. Dieses ist allerdings ähnlich, aber die Wölbung der Umgänge ist eine stärkere und gleichmässigere, während die Briloner Form abgeflachte Umgänge hat. Daher verlaufen auch die stark geschwungenen Querrippen in flacherem Bogen. Ihre obere Umbiegung liegt dichter unter der Naht, !) Der mitteldevonische Kalk von Paffrath. S. 43. Die Fauna der Schichten mit Menaeceras terebratum. 173 bei meinen Stücken noch etwas dichter, als Kayser zeichnet. Dabei sind die Streifen deutlich umgekehrt S-förmig ge- schwungen. Die Zugehörigkeit zur obersilurischen L. sinuosum Sow.') lässt Kayser unentschieden. Nach Korkn?) liegt auch bei der obersilurischen Art die Biegung der Streifen fast auf der Mitte der Seiten. Ich habe daher die Briloner Form neu benannt. Vorkommen: Ich kenne die Art vom Grottenberg bei Behringhausen und von Gr. Hubertus bei Leitmar. Kavser’s Original stammt vom Grottenberg. Fam. Capulidae. Diese ausserordentlich mannigfaltige und formenreiche Familie ist im oberen Mitteldevon durch zahlreiche Formen vertreten, auf welche die Facies von grossem Einfluss ist. E. Koken hat auf diesen Einfluss hingewiesen), und in Ueber- einstimmung mit diesen Angaben finden sich in den Massen- kalken gestreckte, napfförmige oder hakenförmig gebogene Formen, welche auch hin und wieder eine kleine embryo- nale Spira haben, also Formen von sesshafter Lebensweise. In den Ablagerungen des tieferen Wassers, die vorwiegend Cephalopoden enthalten, treten diese Formen zurück. In den Eisensteinen der Briloner Gegend und in den Kalken mit Posidonia hians finden sich vorwiegend spirale Arten. Bezüglich der Gattungen folge ich den Ausführungen Korens und bezeichne als Platyceras die grosse Masse der Capuliden, während einzelne Formen eine besondere Gattungs- bezeichnung bekommen haben. I) Silurian, System. Taf. 8 Fig. 15. 2) Entwickelung der Gastropoden. S. 441, Fussnote. %) Entwiekelung der Gastropoden. S. 467. 174 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Gatt. Platyceras ConrAD. Platyceras (Orthonychia) conoideum GOLDFUSS SP. Taf. 15 Fig. 4 -7. 1843 Fissurella conoidea GoLDruss. Petrefacta Germaniae. III, 8. 7, Daf. 167 Eie: 13. 1885 Capulus Selcanus Maurer. Kalke von Waldgirmes. S. 242, Taral0,.Bis; 28,724. 1892 Platyceras parvulum WurtEaves. The fossils of the Dev. rocks ofManiloba etc. 5.331, Taf. 43, Fig. 9—10. . Das dickschalige, schlanke, kegelförmige Gehäuse ist gerade, oder schwach gebogen, ohne Gewinde, mit stumpfgerundeter Spitze, runzeligen Anwachsstreifen und Längsfurchen, die in der Regel nicht bis zum Scheitel verlaufen und oft undeut- lich sind. Der Querschnitt ist fast kreisförmig oder oval. GoLpruss beschrieb‘ diese Art aus der Eifel als Fissurella conoidea, wahrscheinlich weil ihm ein Exemplar mit abge- brochener Spitze vorgelegen hat. Ich kenne sie aus den Crinoiden -Schichten von Gerolstein, wo sie selten zu sein scheint, da man unter hunderten von Pl. priscum meist noch kein Exemplar von Pl. conoideum findet. Ich habe in Fig. 6 auf Taf. 15 ein Exemplar von Gerolstein ab- bilden lassen. An dieses schliessen sich die Exemplare Fig. 4, 5 und 7, welche von Finnentrop stammen, unmittelbar an und sind leicht als zur selben Art gehörig zu erkennen. Frech identifieirt mit der Art von GoLpruss eine Form aus dem oberen Mitteldevon der karnischen Alpen!) und den Capulus quadratus MAURER’), welche beide einen quadratischen Umriss haben, was Frech als eins der Hauptmerkmale von Pl. conoideum hervorhebt. GoLpruss nennt aber ausdrücklich den Umfang kreisförmig, und hiermit stimmen meine eifeler und westfälischen Stücke überein, von denen keins einen kantigen Querschnitt besitzt, sondern alle einen rundlichen, I) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1892, S. 678, Taf. 46 Fie. 6. ?) Kalke von Waldgirmes. S. 243, Taf. 10 Fig. 26 —28. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 1,9 je nach der Ausbildung der Furchen mehr oder weniger ausgebuchteten. Dieses Merkmal scheint mir so wichtig zu sein, dass ich einer Vereinigung des Pl. quadratum MaurER — welchen Namen auch die Form aus dem Grazer Devon zu tragen hat — mit Pl. conoideum nicht beipflichten kann. Dagegen halte ich Maurer’s Capulus Selcanus nicht für ver- schieden von Fissurella conoidea Gotwor. Die irrthümliche Ver- einisung von Capulus quadratus Maur. mit Pl. conoideum ist anscheinend der Grund, dass Wauırtrkaves die kleinen vom Winnepegosis-See stammenden Stücke mit einem neuen Namen belegt (Pl. parvulum). Denn er vergleicht sie nicht mit dem Pl. conoideum bei GoLpFuss, sondern bei Frech. Die Zeichnung und Beschreibung von Pl. parvulum scheint mir keine Ab- weichungen von der eifeler Art darzubieten. Unter den schlecht erhaltenen Stücken, welche WmIpBornE unter verschiedenen Namen aus Devonshire beschreibt'), ist keins, welches ich mit Sicherheit auf Pl. conoideum beziehen könnte, die meisten sind auch zu schlecht erhalten, um eine Bestimmung zuzulassen oder gar eine neue Art zu begründen. Unter den Formen des älteren Mitteldevon sind einige dem Pl. conoideum recht ähnlich, vor allem einige der von Kayser als Pl. hercynicum zusammengefassten Formen. Na- mentlich Pl. acutum RoEMmER?) ist hier zu nennen. Am ähnlichsten ist die Fig. 9. Indessen sind diese Stücke alle Steinkerne, einzelne mit Schalenresten — ebenso wie Maurer’s Stücke von Grube Haina — und erschweren da- durch den Vergleich mit beschalten Exemplaren sehr. Dass die von Kayser abgebildeten Stücke meistens gedreht sind, während Pl. conoideum stets gerade, oder doch nur sehr schwach und nicht spiral gebogene Furchen besitzt, möchte ich nicht als besonders wichtiges Unterscheidungsmerkmal ansehen. Aber dass die Furchen bis an die Spitzen des Gehäuses fortsetzen bezw. an der Spitze ihren Anfang nehmen, zeigt, dass schon in frühester Jugend die Schale mit Längsfurchen versehen I) Devonian Fauna of the South of England. Taf. 20, 21, 22. ?) E. Kavser, Aeltere Fauna des Harzes. Taf. 14 Fig. 5—13. 176 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. war. Zudem ist die Spitze des Steinkernes nadelscharf, nicht breit gerundet, wie sie dies bei Pl. conoideum nach dem vor- liegenden Material ist. Vorkommen: Platyceras conoideum ist in den Kalken des Fretterthales häufig. Ich sammelte dort etwa 50 Exemplare. Platyceras compressum F. A. RoEMER Sp. Taf. 11 Fig. 5, 6 u. 9, Taf. 14 Fig. S-11, Taf. 15 Fig. 1—3. 1843 Acroculia compressa A. RoEMEr. Harz. S. 26, Taf. 12 Fig. 3-4. 1844 Pileopsis 5 GoLpruss. Petrefacta Germaniae. III,S.9, ans loc Junker, 115% Ich sehe davon ab, eine vollständige Synonymik dieser Art zu geben, bei der grossen Schwierigkeit, die Abbildungen, die oft nach mangelhaften Stücken entworfen sind, ohne aus- reichendes Vergleichsmaterial mit Sicherheit zu identificiren, und da Fragezeichen in einer Synonymik nur ein geringes Interesse erwecken können, besonders wenn sie gleich in grösserer Zahl erscheinen. Platyceras compressum ist eine sehr veränderliche Art, die ihren Namen von der flach zusammengedrückten Gestalt hat, welche einzelne Formen aufweisen. Diese haben eine kleine Spira oder sind nur hakenförmig umgebogen. Solche typischen Exemplare sind in Fig. 8 und 9 auf Taf. 14 abgebildet. Sie schliessen sich genau an die Stücke an, die von F. A. RokMER'), Gorpruss?) und Barroıs?) abgebildet werden. Auch Capulus rostratus bei WHIDBORNE!) gehört wohl hierher. Diese typische Form findet sich in der Eifel, besonders in den Crinoiden- schichten, bei Finnentrop, Wetzlar und in Devonshire im oberen Stringocephalenkalk, im Iberger Kalk des Harzes, sowie im Kalk von Moniello in Asturien. Von ihr gehen zwei Reihen aus, die durch Uebergänge verbunden sind. Bei I) Harz. Taf. 12 Fig. 34. 2) Taf. 167 Fig. 16. 3) Terrains anciens des Asturies. Taf. 13 Fig. 2. 4) Taf. 20 Fig. 6—8. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. a7 der einen wird das Gewinde deutlicher, so dass schliess- lich fast Platyostoma-artige Formen entstehen. Hierher gehört vor allem die Form, welche Quensteor als Pileopsis com- pressa aus der Eifel abbildet'), Nur einen Schritt weiter ist es bis zu den Formen, die ich auf Tafel 11 Fig. 6 und 9 vom Martenberge habe abbilden lassen und die füglich nicht von Pl. compressum getrennt werden können. An diese schliessen sich unmittelbar die Formen an, die WnıpgornE als Capulus invictus?) und Platyostoma sigmoidale Phi. sp.??) be- schreibt und abbildet. Ob Acroculia sigmoidale PhıwLip’s*) hier- her zu ziehen ist, lässt sich nach der unvollkommenen Zeich- nung nicht entscheiden. Wahrscheinlich gehört auch Capulus immersus MAURER°) hierher, doch lässt sich dies nicht bestimmt sagen, da die Stücke von Waldgirmes durchweg Steinkerne mit spärlichen Schalenresten sind, welche die Gestalt der Schale nur unvollkommen wiedergeben. Capulus gracilis SANDBERGER von Villmar schliesst sich an die von QuEnstept abgebildete Form eng an. — Die Formen mit stark entwickelter Spira finden sich vor allem in den CGephalopodenschichten, Knollen- kalken und Rotheisensteinen. Die andere Reihe zeichnet sich durch Streckung des Ge- häuses aus, unter Rückbildung der Spira. Dabei ist die Schale zunächst noch deutlich zusammengedrückt, geht aber ohne Grenze in Formen mit ovalem und schliesslich von fast kreis- förmigem Querschnitt über. Solche Stücke habe ich auf Taf. 14 Fig. 10 und 11 und Taf. 15 Fig 1—3 zur Darstellung gebracht. Ich habe eine grosse Anzahl Exemplare von Finnentrop (etwa 50) und bin nicht im Stande, unter denselben Formen wie Fig. 3 auf Tafel 15 von den übrigen sicher zu trennen. Ich vereinige dieselben daher, zumal die Schalensculptur !) Gastropoden. Taf. 216 Fig. 62. 2) Taf. 19 Fig. 12—14. Starr 19°Pie. 9, 10. *) Pal. Foss. Taf. 36 Fig. 170. 5) Waldgirmes. Taf. 10 Fig. 9—10. Neue Folge. Heft 16. 12 178 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. durchaus die gleiche ist, und vor allem Längsfurchen oder Rinnen fehlen. Einzelne dieser Formen, besonders Taf. 15 Fig. 1, schliessen sich in der Gestalt an Prleopsis trigona GoLDF.') an, doch hat diese eifeler Art kräftige, etwas gedrehte Längs- furchen und dürfte daher verschieden sein. Von den von MAURER dargestellten Steinkernen scheinen sich Capulus ef. emarginatus?) und namentlich Capulus rigidus?) hier anzu- schliessen. WıIDBoRNE bildet solche Formen als Cap. compressus GLor.*) und Cap. puellaris n. sp.’) ab. | Der Name compressus wurde zuerst von GoLpruss in der deutschen Bearbeitung von DE LA B£car’s Handbuch angewandt. Die erste Abbildung und Beschreibung lieferte indessen F. A. Rormer und daher ist die Art als Pl. compressum Ron. aufzuführen. Vorkommen: Verbreitet im Stringocephalenkalk, in der Eifel, bei Finnentrop, Villmar, Wetzlar, Waldgirmes, in Devonshire. Die mehr gestreckten Formen mit reducirter Spira finden sich vorwiegend in Korallen und Crinoiden-Schichten, die stark ein- gerollten in den cephalopodenführenden Knollenkalken. Aus diesen habe ich nur ein Exemplar mit kleiner Spira. Dasselbe ist auf Tafel 19 Fig. 5 abgebildet; es unterscheidet sich durch eine kurze, sehr bauchige Form und gleicht dadurch den Formen, welche WuiDsornE als Capulus cordatus, colubrinus ete. abbildet‘). Es ist mir zweifelhaft, ob diese Formen, zu denen auch Capulus hainensis MAURER!) zu gehören scheint, noch zu Pl. compressum gezogen werden können, da ich Uebergänge nicht beboachtete. Die Art würde ev. mit dem angegebenen MAURER- schen Namen zu belegen sein. I) Petr. Germ. Taf. 167 Fig. 16. AyRat 107 Rio. 21 12. 3) Taf. 10 Fig. 25. %) Taf. 20 Fig. 9—11. 5) Taf. 20 Fig. 12—15. Sr Atene Een °) Waldgirmes. Taf. 10 Fig. 16—20. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 179 Platyceras colonus n. SP. TakalAr Biel 6, 37. Gehäuse sehr dickschalig, rasch anwachsend, von ge- rundet dreiseitigem Umriss, schwach gebogen, ohne Gewinde. Oberfläche mit kräftigen Anwachsstreifen, ohne Längsfurchen und Rippen. Steinkern glatt, Muskeleindruck sehr kräftig, hufeisenförmig, aus mehreren von einander getrennten Theilen bestehend. Auf der Hinterseite verläuft ein schmales Band, mit stärker vertieftem Rand, bis in die Mitte der Seiten. Fig. 9. ER ee DZ Steinkern von Platyceras colonus mit Muskeleindruck. Von diesem Bande getrennt liegt auf der linken Seite ein kleiner dreieckiger, auf der rechten Seite ein grosser und tiefer, deutlich zweitheiliger Muskeleindruck. Ausserdem beob- achtet man auf der Vorderseite noch mehrere, mehr oder weniger deutliche unregelmässige Eindrücke. Eine ähnliche Ausbildung der Muskeln ist mir bei keinem anderen Capuliden bekannt. Koxrzn bildet einen Steinkern von Platyceras Protei ÖEHLERT ab'), bei dem die deutlichen Ver- breiterungen des Muskels mit dem bandförmigen Theile zu- sammenhängen. In der Gestalt erinnert Pl. colonus an manche der Varie- täten von Pl. compressum GLDFr. (vgl. diese Art), aber das schnelle Wachsthum, die dicke Schale und die eigenartige 1) Entwiekelung der Gastropoden. Taf. 11 Fig. 9. 125 180 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Ausbildung der Muskeln veranlassten mich, die Form als be- sondere Art abzutrennen. Auch Pl. conoideum Gwpr. zeigt nahe Beziehungen, hat aber Längsfurchen und ist schlanker. Reicheres Material mag indessen doch die Zusammen- gehörigkeit mit einer dieser Formen ergeben. Vorkommen: Ziemlich selten und meist nicht gut er- halten in den Massenkalken des Fretterthales. Platyceras patelliforme n. sp. Taf. 15 Fig. 8 und 9. Gehäuse dickschalig, niedrig kegelförmig, von ovalem Um- riss, mit stumpfem, central gelegenem Wirbel. Die Schale zeigt kräftige concentrische Anwachsstreifen. An einem Exemplar sieht man deutlich einen Theil des hufeisenförmigen Muskel- eindruckes auf dem Steinkern. Das in Fig. 9 dargestellte Exemplar ist zum Theil von der dünnen Rinde einer Stromatoporide überwachsen und zeigt daher die Schalenoberfläche nicht. Nahe verwandt ist Palaeaemaea (?) eingulata WHITEAVES), welche aber einen spitzen, nicht central gelegenen Wirbel be- sitzt. Die Zurechnung zur Harr’schen Gattung Palaeaemaea erscheint WHITEAVES selbst unsicher, er ist im Zweifel, ob die Art nicht zu den Capuliden gehöre. Barroıs beschreibt einige ähnliche Platyceras - Arten aus dem Kalk von Erbray, namentlich Pl. extensum Barroıs?), das aber erheblich höher und dabei glattschalig ist. Vorkommen: Pl. patelliforme fand sich in fünf Exem- plaren in den grauen Massenkalken des Fretterthales. Platyceras (Strophostylus) Eberti nov. Sp. Taf. 11 Fig. 4 und 7. Das kleine Gehäuse besitzt drei rasch anwachsende stark gewölbte Umgänge, welche eine steil aufsteigende Spirale !) Contributions to Canadian Palaeontology. No. 6, S. 311, Taf. 45 Fig. 8. ?) Caleaire d’Erbray. S. 194, Taf. 12 Fig. 10. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 181 bilden, deren Nähte stark vertieft sind. Die Schluss- windung ist unten durch eine stumpfe Kante begrenzt und auf der Unterseite flach. Die Mündung ist langgezogen, vorn spitz, hinten gerundet, die Innenlippe nach vorn gedreht. Die feinen Anwachsstreifen verlaufen von der Naht aus sehr schräg nach rückwärts; auf der Basis befinden sich einige flache Spirallinien. Von mir bekannten Strophostylus- Arten weicht die be- schriebene Form durch ihre sehr hohe Spira und die abge- lachte, kantig begrenzte Unterseite ab. Vorkommen: Es liegen drei Exemplare vor aus den eisenschüssigen Kalken der Grube Enckeberg bei Behring- hausen. Progalerus nov. gen. Von dieser Gattung, die ich für neu halte, kenne ich bislang nur eine Art, deren Beschreibung daher auch die Gattungsbeschreibung ist. Progalerus conoideus n. Sp. Gehäuse schlank kegelförmig, Orthonychia-artig, etwas un- regelmässig, mit scharfer Spitze und weiter Mündung. Die Schale ist dünn und mit sehr feinen fadenförmigen Quer- streifen versehen, welche in flach welligem Verlauf rings um das Gehäuse laufen. Im Innern verläuft, wie bei Galerus, eine spirale Lamelle, welche 2—21/; Umdrehungen um die Längsachse des Gehäuses macht. Steinkerne zeigen daher eine deutliche spirale Aufrollung, von Fig. 10. der bei beschalten Exemplaren nichts zu sehen ist. Die feinen Anwachsstreifen verlaufen bei diesen ohne Unterbrechung über die Stelle hinweg, wo im Innern 182 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. die Lamelle angeheftet ist. Leider konnte die Endigung der Lamelle in der Mündung nicht freigelegt werden. Die Gattung schliesst sich an die jüngeren Galerus-Arten an, unterscheidet sich aber, abgesehen von der auffallend hoch kegelförmigen Gestalt, hauptsächlich dadurch, dass von aussen von einem spiralen Bau, den die tertiären und recenten Formen stets zeigen, nichts zu sehen ist. Wenn bei diesen auch die einzelnen Drehungen der Schale nicht scharf geschieden sind, so markirt sich doch immer die Anwachsstelle der inneren Lamelle, und der spirale Bau verräth sich ausserdem durch den Verlauf der Anwachsstreifen. Diese Unterschiede scheinen mir ausreichend, eine generische Trennung zu begründen. Es ist interessant, dass der Zweig der Calyptraeiden bis ins Devon zurückreicht. Herr Koken theilt mir mit, dass ihm derartige Formen im Palaeozoicum ganz unbekannt seien. In der Hallstädter Trias seien einige @alerus-artige Capuliden bekannt, die ähnlich, aber weit niedriger seien. Vorkommen: Bis jetzt liegen mir nur 4 Exemplare vor, welche ich in den grauen Massenkalken bei der Fretter- mühle sammelte. Gatt. Pollicina Koren (in Litt.). Pollieina annulata n. sp. lese, Mae 10), Gestalt hornförmig, ziemlich symmetrisch, aber mit mancherlei kleinen Unregelmässigkeiten im Wachsthum. Schale dick, aus mehreren Lagen bestehend. Oberfläche mit scharfen, etwas wellig verlaufenden Querringeln, die ziemlich gleichweit von einander entfernt stehen, aber verschiedene Stärke haben, und zwar wechseln stärkere und schwächere miteinander ab. Nach der Spitze zu, die bei dem einzigen vorliegenden Stück abgebrochen ist, sind die Querrippen gleich stark. Zwischen ihnen sind zahlreiche feine Anwachsstreifen vorhanden. Herr Koken, dem ich das im vorstehenden beschriebene Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 183 eigenthümliche Fossil zur Begutachtung übersandte, schreibt mir über die generische Stellung: „Ich stelle dieses Fossil zu meiner neuen Gattung Pollicina (den Namen habe ich ge- legentlich schon in Briefen angewendet), deren Typus der untersilurische Cyrtolites laevis. Eıchw. sein soll. Würden sich später wichtige Unterschiede, etwa der inneren Muskeleindrücke heraustellen, so bleibt der Name Polkeina den untersilurischen Formen. Ich stelle diese Gattung zu den Capuliden im weiteren Sinne.“ | Vorkommen: Das einzige vorliegende Exemplar dieser Art fand ich in den mitteldevonischen Kalken des Martenberges. Fam. Xenophoridae Desmayzs. Gatt. Pseudophorus Mekk. (Report of the Geological Survey of Ohio Bd. I, Th. 2. Palaeontology S. 232.) Pseudophorus limbatus D’ArcHIAC und DE VERNEUIL sp. 1842 Pleurotomaria limbata D’ ARCHIAC und DE VERNEUIL. Memoir . on the fossils of the older Deposits etc. >. Soll, llene 28 nen, 93 1853/56 Littorina alata SANDBERGER. Rheinisches Schichten- system in Nassau. S. 219, Taf. 25 Fig. 14. Gehäuse breit kegelförmig, aus sieben fast flachen, dach- förmigen Windungen von dreiseitigem Querschnitt bestehend. Nähte sehr flach, der untere Rand der Windungen flügelartig ausgebreitet und die Naht verdeckend. Diese Randausbreitung ist unregelmässig gewellt, mit unregelmässigen Vertiefungen, welche nicht selten auf die nächste Windung übergreifen. Die Basis ist ungenabelt, aber in der Mitte ausgehöhlt. Nach aussen folgt dann ein spirales Band, welches von gerundeten Kanten begrenzt wird, und nahe der Randausbreitung ist die Basis wieder etwas concav. Die Mündung steht sehr schräg, 184 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. dem entsprechend verlaufen auch die Anwachsstreifen sehr schräg nach rückwärts. Die bei guter Erhaltung deutlichen Spiralleisten werden durch die Querstreifen gerauht. Fig. 11. Die erwähnten Eindrücke auf der Schale nahe dem Rand rühren wahrscheinlich von agglutinirten Gegenständen her, über deren Natur die vorliegenden Stücke keine Auskunft geben. Die Gestalt der beschriebenen Form, die concave Basis, die sehr schräge Mündung, die gewellte Randausbreitung und die von agglutinirten Gegenständen herrührenden Eindrücke passen so genau zu den jüngeren Xenophoriden, dass man versucht ist, die Art direkt zu Onustus zu rechnen. Wenn ich sie trotzdem zu Pseudophorus stelle, so geschieht dies hauptsächlich wegen der abweichenden Sculptur und des Fehlens eines Nabels. Merk stellte Pseudophorus als Untergattung von Xenophora für eine nicht accumulirende Form auf. Nach E. Koken kann indessen diese Eigenschaft des Nichtaccumulirens als generisches Merkmal nicht angesehen werden, da es auch lebende Onustus- Arten giebt, die agglutiniren, neben solchen, die das nicht thun. D’ARCHIAC und DE VERNEUIL bestimmten eine Form von Paft- rath als Pleurotomaria limbata PhirL.!), beobachteten aber kein Schlitzband. Sie sagen: „The slit of the right lip would corre- spondent to the line of union of the two superposed lamina, which form the sharp and undulated edge of the last volution“. !) Yorkshire. S. 227, Taf. 15 Fig. 18. Die Fauna der Schichten ınit Maeneceras terebratum. 185 Sie stellen sich demnach den Bau ähnlich vor, wie bei dem obersilurischen Euomphalopterus alatus Hıs. sp.') Obschon in der Abbildung der französischen Autoren Mündung und Basis nicht zu sehen sind, so zweifele ich doch nicht an einer Ueberein- stimmung mit der vorliegenden Form und der von Villmar, welche die Brüder SANDBERGER als Littorina alata beschrieben. Die Mündung dieser letzteren steht zwar nach SANDBERGER’S Figuren steil, ist aber wohl nicht vollständig, wie aus dem Verlauf der Anwachsstreifung zu ersehen ist, welche sehr schräg nach hinten verlaufen. Die Eindrücke auf der Schale scheinen in der Zeiehnung bei n’Arcamc und DE VERNEUIL und SANDBERGER regelmässiger zu sein, als bei meinen Stücken, was vielleicht von einer etwas schematischen Dar- stellungsweise herrührt. Die Uebereinstimmung der Formen von Paffrath und Villmar nahm auch Le Hon an. Dieser be- schreibt eine jedenfalls nahestehende, aber nur unvollkommen bekannte Art von Nismes aus gleichaltrigen Schichten als Pleurotomaria Gosseleti’), hebt aber ausdrücklich das Fehlen des Schlitzbandes hervor. Die Abbildung bei Le How macht den Eindruck, als sei die ganze Oberfläche mit einer Art von Schwiele bedeckt, welche auch die Nähte überzieht. Einzelne meiner Exemplare von Finnentrop machen einen ähnlichen Eindruck, wenn auch die Nähte immer deutlich sind. Doch ist gerade bei diesen Stücken die Erhaltung eine ungünstige und gestattet kein ganz sicheres Urtheil. Sie lassen keine Spiralleisten erkennen, die auch der Form von Nismes fehlen. — Pseudophorus tectiformis WHITEAVES aus gleichaltrigen Schichten vom Winnepegosis-See*) unterscheidet sich nach der Beschreibung durch die flache, nicht concave Basis und das Fehlen der Spiralsculptur. Wnrteaves’s Exemplare sind recht mangelhaft erhalten, und der Autor giebt an, ein zweites Stück, das er für specifisch verschieden hält, habe eine ausgehöhlte Basis. — 1) Vgl. Linpsrröm: On the silurian Gastropoda of Gotland. “Taf. 10 Fig. 29, 30 £f. 2) Bull. soc. geol. de France. 1870, S. 495, Taf. 12 Fig. 4. ®) Contributions to Canadian Palaeontology. I. No. 6, 8. 330 Taf. 44 Big: 1. - 186 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. P. antiguwus Meek aus Ohio agglutinirt nicht und hat keine ügelartige Randausbreitung. Unter den palaeozoischen Schnecken giebt es eine Anzahl, die wenigstens habituell ähnlich sind. Ueber die Beziehungen der silurischen Trochus cavus Linpstr. und Trochus profundus Linpste.') zu den Xenophoriden hat sich Koken ausgesprochen?). Derselbe spricht auch über die Aehnlichkeit zwischen diesen Formen und der Rormer’schen Gattung Euomphalopterus. D’ÄRCHIAC und DE VERNEUIL bezogen die mitteldevonische Art auf Pleurotomaria limbata PHıLL., für welche DE Koninck die Gattung Zuciella aufstellte, zu der er auch vermuthungsweise die Form von Paffrath rechnete®). Diese Gattung Lucvella enthält recht heterogene Dinge. Zuciella sgquamula PHıLL., die mit der mitteldevonischen Pl. Lonsdalü A. V. (= Pl. euryompha- lus SAnDe.) nahe verwandt ist, hat ein auf der Basis gelegenes breites und eingesenktes Schlitzband mit deutlichen Lunulis und keinen ausgebreiteten Randsaum. Diesen besitzen Z. Elyana vs Kon. und Z. limbata. Ich habe von diesen nur un- zureichendes Material, an dem ich kein Schlitzband entdecken kann, ebenso wenig wie in den Abbildungen bei DE KoniInck. Nur ein kleines Exemplar von ZL. Elyana zeigt auf der Schluss- windung unmittelbar unter der gewellten Randausbreitung einen zweiten hohen, aber sehr schmalen Kiel. Indessen gestattet das geringe Material keine Untersuchung des Baues dieser Randausbreitung, doch sind die genannten Arten sicher von A. squamula generisch verschieden. Falls sie ein Band haben, liegt es auf dem Kiel, und würde dann der Bau an Buompha- lopterus erinnern. Indessen zeigen diese carbonischen Arten eine bemerkenswerthe, nach vorn gerichtete Quersculptur, wenn auch die Mündung schräg nach rückwärts gerichtet ist. Hierdurch ist auch namentlich die Pleurotomaria limbata PHILL. von der gleichnamigen Form von Paffrath verschieden. Sollten aber -beide, was ich zwar nicht glaube, generisch zusammen !) On the silurian Gastropoda of Gotland. S. 148—140, Taf. 16 Fig. 11 bis 13, Taf. 18 Bio 15 IT. ®) Entwickelung der Gastropoden. 8. 435. 3) Faune du Calcaire carbonifere. VLII, Ss. 107 #. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum, 187 gehören, so müsste die mitteldevonische Art den Namen Pseud. alatus SANDB. sp. tragen. Vorkommen: Pseudophorus limbatus Arcı.-VErn. fand sich in 10 Exemplaren im grauen Massenkalk an der Fretter- mühle. Sonst von Paffrath und Villmar. Fam. Naticopsidae. Gatt. Naticopsis McCor. Naticopsis Kayseri n. sp. Taf. 11 Fig 1-3. ck. Natica newicosta A. Rormer. Harz. S. 27, Tafel 7 Fig. 5. Umgänge stark und gleichmässig gewölbt, rasch an Breite zunehmend. Gewinde sehr niedrig, kaum über den letzten Umgang hervorragend, aus vier Umgängen bestehend. Nähte stark vertieft. Mündung weit, halbkreisförmig, vorn erweitert, Innenlippe mit dünner Schwiele, Aussenlippe einfach, gerad- linig verlaufend. Anwachsstreifen von der Naht aus senkrecht nach unten verlaufend. Ich habe diese Form zu Naticopsis gestellt auf eine dahin gehende Meinungsäusserung des Herrn Koken hin, der mir über sie folgendes mittheilt: „Ich würde die Art zu Naticopsis stellen. Platyostoma und Strophostylus sind schon durch den Verlauf der Anwachsstreifen unterschieden, welche auffallend schräg nach hinten geschwungen sind. Es kommen in Be- tracht Naticopsis und Turbonitella, beide haben gleichmässige Anwachsstreifen ohne Ausbuchtung. Bei Turbonitella schwellen sie oft zu Knoten oder Rippen an. Die Anwachsstreifen sind bei diesen Gattungen zwar nach hinten geschwungen, kreuzen aber die Umgänge niemals schräg wie bei Platyostoma. Beide haben Verdickungen der Innenlippe, die bei Turbonitella flach, bei Naticopsis wulstig ist. Bei Turbonitella ist die Innenlippe nach vorn ausgehöhlt, gegen die Basis kantig abgegrenzt. Wo die Innenlippe nicht zu sehen ist, hilft die Sculptur und die 188 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Art des Wachsthumes aus. Viele Turbonitellen sind zwar glatt oder nur liniirt, wie Naticopsis, aber alle zeigen eine ge- ringere Zunahme der Windungen, so dass die Gestalt mehr Littorina- oder Natica-artig bleibt mit deutlich hervortretender Spira. Bei Naticopsis dagegen nehmen die Windungen sehr rasch an Höhe und Breite zu, so dass die ersten Windungen nur wenig hervortreten.“ Die vorliegende Form ist daher dem Bau des Gehäuses nach eine Naticopsis, aber die sehr dünne Schwiele der Innen- lippe unterscheidet sie von den typischen Formen. Nach Koken wären echte Naticopsis erst vom Oberdevon vorhanden. N. Kayseri ist demnach die älteste bisjetzt bekannte Form und hier- aus erklärt sich vielleicht die Abweichung im Bau der Innenlippe. Der äusseren Gestalt nach gleicht N. Kayseri der Natica newicosta ROEMER (non PHızrips). Ich kenne von dieser ober- devonischen Form die Mundöffnung nicht und kann daher kein Urtheil abgeben, ob dieselbe ähnlich unserer mittel- devonischen Form ist. Auch sonst lässt die RormEr’sche Zeichnung an Klarheit zu wünschen übrig. Nach CLARkE!) wäre Natica newicosta horn. theils Jugendexemplare von Natica injlata RorMm., theils gehörte sie zu N. ewcentrica RoEM., wäre demnach eine Turbonitella. Vorkommen: Naticopsis Kayseri ist nicht gerade selten im Eisenstein und mitteldevonischen Kalk des Martenberges, aber meist nicht günstig erhalten. Von Grube Enkeberg liegen zwei kleinere Exemplare vor. Fam. Buemphalidae. Gatt. Euomphalus SowEry. buomphalus laevis D’ARCHIAC und DE VERNEUIL. 1842 Euomphalus laevis D’ARCHIAC und DE VERNEUIL. Memoir on the Fossils of the older Deposits etc. FE » S. 868. Taf. 35 Fig. 8. 1) Iberger Kalk. S. 353. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 189 1842 Euomphalus serpula D’ArcHIAC und DE VERNEUIL. ibid. Fie. 9. 1843 5 centrifugus A. Rormer. Harz. Taf. 8 Fig. 9 1844 x planorbis var. graeilis GorLpruss. Petrefacta Germaniae. III. S. 82, Taf. 189, Fig. 9. 1853 I: laevis SANDBERGER. Rheinisches Schichten- system in Nassau. S. 213, Taf. 25 Fig. 6. 1853 k serpula SANDBERGER. ibid. S. 214, Taf. 25 Fie. 9. 1889 Philoxene laevis Kayser. Zeitschr. d. 1 geolog. Gesellsch. aaa Rig.sn. 1892 a » Wuipsorne. Devonian Fauna of the South of England. I. S. 239, Taf. 23 Fig. 18. 1892 Phanerotinus mülitaris WHIDBORNE. ibid. S. 259, Taf. 25 Re. 2392. 3 mundus WHIDBORNE. ibid. S. 261, Taf. 25 Fig. 12—13. 1892 i, centrifugus WHIDBORNE. ibid. S. 263. Bei kreisrundem Querschnitt der nur mit runzeligen An- wachsstreifen verzierten, dickschaligen Windungen, zeigt E. laevis eine ausserordentliche Veränderlichkeit in der Gestalt des Gehäuses. Die ersten Umgänge liegen in einer Ebene, später aber verlässt die Windung diese, und zwar in sehr ver- schiedenem Alter. Bei manchen Stücken neigt sich schon der dritte oder vierte Umgang abwärts, und dann entstehen Ge- häuse von hochgethürmter, bienenkorbähnlicher Gestalt (var. turritus SANDB.). In anderen Fällen verlässt erst die End- windung ein wenig die ebene Spirale, und dann entstehen fast scheibenförmige Gehäuse. Zwischen diesen Extremen finden sich alle Uebergänge. Die Umgänge liegen lose aneinander und berühren sich eben. Zuweilen berühren sie sich über- haupt nicht mehr, sind aber nur durch einen schmalen Zwischen- raum getrennt, und im extremen Fall entsteht eine ganz offene, entweder fast in einer Ebene liegende, oder aufsteigende Spirale. Dabei sind nach meinen Beobachtungen die inneren Windungen stets in geschlossener Spirale aufgerollt, was CLARRE auch von dem Iberger E. centrifugus Rorm. erwähnt. Auch in dieser Hinsicht sind mannigfache Verschiedenheiten vorhanden, indem die Windung sich bald früher bald später loslöst. — Nach 190 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. dem mir vorliegenden Material muss ich daher Koken bei- pflichten'), dass #. serpula D’ArcH. und DE VERN. nur eine Ab- änderung von E. laevis ist. Noch viel weniger, wie der Trennung dieser beiden Arten, kann ich natürlich der Ansicht WHIDBORNE’S beipflichten, welcher den E. serpula D’Arch. und DE VERN. in (drei Species zerlegt. WurpgornNE hält neben manchen anderen Formen den E. planorbis D’ARcH. und DE VERN.’) für ident mit E. laevis. Ich halte diese auch von Gorpruss abgebildete Art?) wegen der abweichenden Grössenzunahme der niedergedrückten Windungen für eine wohl zu unterscheidende Art. Ob E. planorbis A. Rom. vom Iberg‘), den auch CLARRE unter diesem Namen aufführt?), zu E. laevis gehört, wie Wmıp- BORNE meint, scheint mir nicht sicher, wenn er auch sehr ähnlich ist. E. centrijugus A. Rorm.‘) wird von CLARKE mit E. serpula D’ARCH. und DE VeErn. indentificirt, und WHIDBORNE führt unter den Synonymen dieser Art den E. serpula D’ARCH und DE VERN. pars! auf. RoEMER zeichnet einen kreisförmigen Querschnitt, der die dicke Schale des E. laevis erkennen lässt, und nach Crarke’s Bemerkungen scheint die Form der Spirale abzuändern. Es ist daher wohl möglich, dass die Iberger Form mit der mitteldevonischen übereinstimmt. Die Form aus den Goniatitenkalken des Martenberges, welche ich früher als E. laevis aufgeführt habe‘), gehört nicht hierher. Wegen der Fähigkeit, fremde Körper zu agglutiniren, stellte Kayser für den E. laevis die Gattung Pheloxene auf, welche von WHIDBORNE angenommen wird, während KokEn dieselbe nicht für hinreichend begründet ansieht). Auch unter meinen Exemplaren sind solche, welche bestimmt nicht agglutiniren, sonst aber vollkommen mit E. laevis !) Entwickelung der Gastropoden. S. 410. 2) Taf. 25 Fig. 7. SyBetr. Gem. Taf. 189 Biss. 4) Beiträge. I, Taf. 5 Fig. 24. 5) Fauna des Iberger Kalkes. S. 359. 6, Harz. Taf. 3 Fig. 13. ?) Palaeontographica. 1882, S. 251. 3) Entwickelung der Gasteropoden. 8. 479, Die Fauna der Schichten mit Maeneecras terebratum. 191 übereinstimmen. Ich stimme daher Koren zu, dass das Aselutiniren allein kein Grund zur Aufstellung einer Gat- tung ist. Vorkommen: E.laevis ist eine ausgezeichnete Art des oberen Mitteldevon und findet sich in diesen Schichten fast allenthalben in der Eifel, ferner bei Stolberg (Grube Breiniger Berg), Paffrath, Elberfeld, Schwelm, Hagen, Iserlohn, Finnen- trop (häufig), Villmar, Wetzlar (Taubenstein), überall in massigen Kalken. In England liegst die Art in den gleichen Schichten von Devonshire. Eine kleine, mindestens sehr ähn- liche Form kommt selten in den Eisensteinen des Martenberges bei Adorf vor, sonst habe ich sie in der Cephalopodenfacies nicht beobachtet. Vielleicht geht die Art in das untere Ober- 'devon hinauf (E. planorbis und E. centrifugus RorM.). In Amerika liegt in den Schichten der Hamilton Group E. Hecale Haıı und E. eboracensis HarL'), welche dem #. laevis zum mindesten sehr nahe stehen. Euomphalns radiatus PHILLIPS. 1841 Euomphalus radiatus Puiruips. Palaeozoic Fossils. S. 138, Taf. 60 Fig. 131. (non GoLpruss!) 1853 = rota SANDBERGER. Kheinisches Schichtungs- systemin Nassau. 8.212, Taf. 25 Fig. 5—6. WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South ofEngland. S.288, Taf. 25 Fig.6—8. » ” Diese Form wird gewöhnlich unter dem Namen E. rota SANDBERGER aufgeführt, es ist indessen zweifellos, das PnurLıps sie bereits 1841 als X. radiatus beschrieb und gut abbildete. Da GoLdruss seinen £. radiatus erst 1843 publicirte, und D’ArcHıac und DE VERNEUIL ihre Schizostoma radiata, welche mit der GoLD- Fuss’schen Art ident ist, 1842, so muss die vorliegende Art den Namen E. radiatus PsirL. tragen, wenn auch GoLDFuss I) Pal. New York. V. 2, S. 59, Taf. 14 Fig. 11—14 und S. 61, Taf. 16 Fig. 19 —23. 192 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. seinen Namen bereits 1832 in pe ıa Bä£ch®s Handbuch be- kannt gab und Pnmups irrthümlich meinte, die von GoLDFUss so genannte Art abzubilden. E. radiatus GoLDr. muss daher neu benannt werden, wenn man nicht vorzieht Pleuronotus, zu dem die Art gehört, als selbständige Gattung zu betrachten. E. radiatus PHILL. ist eine leicht kenntliche Art von scheiben- förmiger Gestalt, mit flacher Oberseite und concaver Unter- seite. Die Umgänge sind von fast kreisförmigem Querschnitt, erscheinen aber scharf vierkantig, weil sich auf derselben zwei schneidend scharfe, lamellenartige Kiele erheben, welche leicht abbrechen. Die Mündung ist trompetenförmig erweitert, wenigstens im Alter, und diese Erweiterung bleibt beim Weiterwachsen als Varix stehen. Junge Exemplare besitzen keine Varices. Die Anwachsstreifen sind fein, aber deutlich‘ und sehr regelmässig. Vorkommen: Selten in den Stringocephalenschichten von Gerolstein und Soetenich. Häufig bei Finnentrop. SAnD- BERGER beschrieb seinen E. rota von Villmar, WHIDBORNE von Wolborough. Ueberall liegt die Art in den oberen Stringo- cephalen-Schichten. Fam. Sealariidae. Gatt. Holopella McCoy. 1. Holopella varicosa n. sp. 1ar16 Rio. iz. Gehäuse hoch gethürmt, aus zahlreichen gerundeten Win- dungen bestehend, deren Nähte fast senkrecht zur Längsachse stehen. Die Anwachsstreifen verlaufen schräg nach rückwärts, die Mündung ist eiförmig, hat zusammenhängende Ränder und eine verdickte Aussenlippe. Mehrere Varices bezeichnen die alten Mundränder. — Die H. varicosa gleicht in der ‚Gestalt der H. piligera SANDB.'), ist aber durch ihre kräftigen Varices !) Nassau. Taf. 20 Fig. 9. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 193 out unterschieden. H. ranellaeformis A. RormEr vom Iberg') hat schräger stehende Nähte, flachere Windungen und kräftigere Quersculptur. Conchula Steiningeri Koken?) hat flacher gewölbte Umgänge und keine Varices. Spanionema scalarioides WHIDB.?), die sonst sehr ähnlich ist, hat eine erheblich schlankere Gestalt. WHIDBORNE hat für die Holopellen mit verdickter Aussen- lippe und Varices die Gattung Spanionema aufgestellt. Ich slaube, dass dieses Merkmal allein als Gattungscharakter nicht ausreicht. Herr Koken, den ich um seine Ansicht befraste, stimmt mir darin bei. Ueber die generische Zugehörigkeit dieser sowie der nächsten Art, war ich im Zweifel. Herr Koren hatte die grosse Freundlichkeit, mir seine Ansicht darüber mitzutheilen. Derselbe schreibt mir: „Loxonema unter- scheidet sich durch sinuöse Aussenlippe, gedrehte Spindel, meist deutlichen Ausguss.. Zusammenhängende Mundränder kommen nicht vor. In Betracht kommen Holopella und Euchry- salis. Letztere Gattung hat mit der vorliegenden Art manches gemein. Indessen bleibt Kuchrysalis immer eine fast sypho- nostome Schnecke, hat eine stark zusammengezogene und ver- schobene Mündung, ohne dass der letzte Umgang sich eigentlich ablöst, bekommt nie wulstig verdickte Mundränder, und die Anwachsstreifen stehen entweder parallel der Längsachse, oder sind schräg nach vorn gerichtet. Bei Holopella kommt es dagegen häufig zur Bildung von Varices, zu Abschnürungen des letzten Umganges und die Anwachsstreifen sind immer deutlich nach hinten gerichtet. Es sind typisch holostome Formen, die mit Scokostoma und Conchula einen Formenkreis bilden. Der Mundrand ist stets wulstig. Conchula weicht durch ihren gedrungenen Bau von den hoch gethürmten typischen Arten ab, doch ist mir auch die Berechtigung dieser Gattung sehr fraglich geworden. Ihre Art 2 (die nachfolgende, als H. Sandbergeri beschriebene) liesse sich der Conchula Steiningeri direct anreihen, aber damit ist auch das Bindeglied zu Holo- pella hergestellt. Die von mir erwähnten triassischen Arten I) Beiträge. I, Taf. 5 Fig. 14. 2) Entwiekelung der Gastropoden. Taf. 13 Fig. 2. 3) Devon. Fauna. I, S. 185, Taf. 17 Fig. 17. Neue Folge. Heft 16. 13 194 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. H. tumida Hörnes u. a. sind noch gedrungener wie Conchula, deutlich perforirt, und der letzte Umgang wird frei. Summa summarum, ich würde die beiden Arten bei Holopella belassen.“ Vorkommen: A. varicosa kenne ich zur Zeit nur von Finnentrop, wo sie in den Kalken des Fretterthales nicht selten ist, und von Villmar. Es haben mir mehrere Dutzend Exem- plare vorgelegen. 2. Holopella Sandbergeri n. Sp. Tafel 16 Fig. 15 16. Das schlanke Gehäuse besitzt Nähte, welche schräg zur Längsachse verlaufen, feine, schräg nach rückwärts gerichtete Anwachsstreifen und zusammenhängende Mundränder. Varices fehlen und die Aussenlippe ist nicht verdickt. Die Schluss- windung löst sich vollständig vom Gewinde ab. Bei einem Exemplar, welches ich zu dieser Art rechne, lest sich nach- träglich die gelöste Windung wieder an und erscheint dadurch geknickt. Bei keiner der mir bekannten devonischen Formen ist die Loslösung der Umgänge so stark, und daran ist H. Sandbergeri leicht zu erkennen, wenn sie vollständig erhalten ist. Bruch- stücke und jugendliche Exemplare zeichnen sich durch die schrägen Nähte aus, die sie allerdings mit anderen Formen gemein haben. Solche Stücke sind daher nicht immer sicher bestimmbar. Vorkommen: Ziemlich selten bei Finnentrop, von wo etwa ein Dutzend Exemplare mit Schlusswindung vorliegen. Holopella piligera SANDBERGER. ? Tafel 12 Fig. 19. 1853 Holopella piligera SANDBERGER. Rheinisches Schichtensystem in Nassau. S. 228, Taf. 26 Fig 9. 1391 Loxonema priscum WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England. I. S. 181, Taf. 27 Fig. 17—19 (non Münster). Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 195 1892 Loxonema priscum WHıITEAvESs. Contributions to Canadian Palaeontology. I. No. 6 Seite 335, Tafel 44 Fig. 2. Holopella piligera gleicht in der Gestalt der oben be- schriebenen H. varicosa. Sie hat gewölbte Windungen, tiefe, fast senkrecht zur Längsachse gehende Nähte und feine, regelmässige Querstreifen. Indessen ist der Mundsaum nicht verdickt, und die Varices fehlen daher. WurngornE bildet einige typische Exemplare als Loxonema priscum Münster!) ab. Unter demselben Namen führt sie WHITEAvES auf. Melania priscum MnsTR. aus dem obersilurischen Orthoceraskalk von Elbersreuth hat aber fast flache Win- dungen bei stark vertieften Nähten. Auch die Mündung ist ganz abweichend, namentlich durch den deutlichen Ausguss. Wenn Graf Münster’s Zeichnung richtig ist, so kann die mitteldevonische Form unmöglich auf die silurische bezogen werden. Das auf Tafel 12 Fig. 19 abgebildete Stück vom Marten- berge unterscheidet sich von der normalen Form durch viel schwächer gewölbte Umgänge. Ich rechne dasselbe daher nur fraglich zu piligera. Vorkommen: Ziemlich selten bei Finnentrop, von wo etwa ein Dutzend Exemplare vorliegen. Ferner bei Villmar und in Devonshire.. Das Vorkommen bei Adorf ist fraglich. In Canada scheint die Art recht verbreitet zu sein, da WHITEAVES sie von vielen Fundorten anführt. Gatt. Scoliostoma Braun. Scoliostoma Dannenbergi M. Braun. 1838 Scoliostoma Dannenbergi M. Braun. Jahrbuch für Minera- loster ete., 8. 295, Tat. 2 Fig. BD. 1) Beiträge. III. S. 83, Taf. 15 Fig. 1. jan 196 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 1853 Scoliostoma crassilabrum SANDBERGER. Rheinisches Schichten- system in Nassau. S. 223, Taf. 26 Fig. 1. 1892 = tewatum WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England. S. 231, Taf. 23 Fig. 7 (non Fig. 8, 9?) Max Braun beschrieb diese Art zuerst von Villmar und bildete sie gut ab. SANDBERGER änderte den Braun’schen Namen Sc. Dannenbergi in Se. erassilabrum um und beschrieb gleich- zeitig mehrere andere Arten der Gattung, von denen Se. megalostoma sehr nahe steht, aber ein niedrigeres Gehäuse besitzt und, wie es scheint, eine gleichmässiger gerundete Mündung. Vielleicht hat WuıIpBoRNE recht, dass die beiden von SANDBERGER unterschiedenen Formen nur eine Art bilden. WuipgornE führt die Art als Se. texatum MnsTe. auf. Turbo texatus MnsTk. aus dem Orthocerenkalk von Elbersreuth!) hat zwar eine ähnliche Sculptur, sonst aber gar keine Aehnlich- keit. Denn abgesehen davon, dass die Mündung nicht auf- gebogen ist, was freilich ein Jugendzustand sein kann, wie WHIDBORNE vermuthet, aber nicht zu sein braucht, hat die Elbersreuther Form, die doch silurischen Alters ist, stark gewölbte, durch sehr tiefe Nähte getrennte Windungen. Graf Münster sagt ausdrücklich: „Umgänge vier, sehr bauchig, durch sehr tiefe Nähte getrennt“. Hiermit stimmt aber weder SAnD- BERGER’S noch WHIDBORNE’s Beschreibung und Abbildung überein. — Ob der Turbo texatus PHiLL.?), der wohl sicher zu Scokiostoma gehört, ident ist, will ich nicht entscheiden, halte es aber nicht für ausgeschlossen. Wie dem aber auch sei, die Art muss jedenfalls S. Dannenbergi Braun heissen, unter welchem Namen sie bereits 1838 abgebildet und beschrieben wurde. Ob die Figuren 8 und 9 bei WHiIDBoRrnE derselben Art an- gehören und etwa abgeriebene Exemplare darstellen, lasse ich dahingestellt. Vorkommen: Se. Dannenbergi Br. wurde von Villmar beschrieben. Ein typisches Exemplar besitze ich aus dem I) Beiträge. III, S. 89, Taf. 24 Fıg. 22. 2), Pal. foss. 8.95, Tat. 27. Rio. 175. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 197 Eisenstein des Martenberges bei Adorf, ein anderes fand ich bei Paffrath. Nach Wnrpsorne im Stringocephalenkalk von Wolborough. Fam. Turbinidae. Gatt. Turbonitella DE Koninck. Turbonitella piligera SANDBERGER SP. Taf. 14, Fig. 4, 5. 1853 Natica piligera SANDBERGER. Rheinisches Schichtensystem in Nassau. S. 235 Taf. 26 Fig. 6. 1892 ,, antigua WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South ‘of England. 1., S. 193, Taf. 19 Fig. 2. Der Beschreibung dieser Art durch SANDBERGER ist nur diejenige des Deckels hinzuzufügen. Bereits die Brüder Sanp- BERGER erwähnen zwei Exemplare von Villmar mit Deckel in situ, der „Andeutung von Windungen“ zeige. Ich fand bei Finnentrop einen isolirten Deckel, welcher nach seiner Gestalt nur zu der dort häufigen 7. piligera gehören kann. Derselbe ist ziemlich dick, paucispiral mit schwach exentrischem Nucleus. Derselbe erinnert an die Deckel der tertiären und recenten Natica-Arten. Ich war daher geneigt, die Natica piligera SANDB. zu Natecopsis zu stellen. Herr Koken, den ich um seine An- sicht bat, war indessen der Ansicht, dass nach der Form der Innenlippe und dem Wachsthumsverhältnisse der Umgänge die Art zu Turbonitella zu stellen sei. Der Deckel könne trotzdem dahin gehören, da er sich ebenso gut mit dem der Littoriniden, wie mit dem von Natica vergleichen lasse. Bei Natica sei der Deckel länger gestreckt, der Nucleus mehr randlich, während er bei der devonischen Form mehr der Mitte genähert liege, wie bei manchen Littoriniden. Da allerdings die Mündung, besonders die Innenlippe, vollständig mit der typischer Tur- bonitellen — T. biserialis Psıun., T. subcostata ArcHa.-VERN., T. annulata Rorm. etc. — übereinstimmt, so habe ich auch diese Art, Herrn Koxrn folgend, zu dieser Gattung gestellt. 198 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Die Art stimmt mit SANDBERGER’S Natica piligera voll- kommen überein. Die Abweichung, welche meine Fig. 4 von der Fig. 6 bei SANDBERGER zeigt, welche beide die Ansicht gegen die Mündung darstellen, rührt von einer etwas anderen Stellung der Schale her. Wuipsorne’s kleines Exemplar stimmt gut mit meinen Stücken überein. Er nennt es Natica antiqua GoLDF. GoLD- russ beschrieb diese Art aus der Eifel, als eine Form mit kurzem, nur wenig vorstehendem Gewinde. Ein solches hat aber die Villmarer Form nicht, sondern im Gegentheil für eine Natica ein hohes Gewinde. Auch die Abbildung bei GoLDruss!) stimmt durchaus nicht zu den vorliegenden Stücken. Diese können daher den Namen N. antiqua GoLDF. nicht tragen. Vorkommen: T. piligera Sanpp. stammt von Villmar. Bei Finnentrop ist sie sehr häufig. Ich sammelte dort mehrere hundert Exemplare. Aus gleichaltrigen Schichten von Lum- maton stammt WHıpBoRnE’s Exemplar. Ins Oberdevon scheint die Art nicht hinaufzugehen. Zwar liegen im Iberger Kalk einige sehr ähnliche Formen, vor allem T. inflata Rorm.?). Diese hat aber stärker vertiefte Nähte, eine Schwiele auf der Innenlippe und trägt auf dieser einen zahnartigen Vorsprung. Fam. Pleurotomariidae. Gatt. Pleurotomaria DEFRANCE. Pleurotomaria Clarkei n. sp. 1843 Pleurotomaria undulata A. RoEMER. Harz. S. 28, Taf. 7 Fig. 10 (non Paıtuips!) 1885 * N CLArkE. Fauna des Iberger Kalkes. Neues Jahrbuch. Beilageband III, S. 340. !) Petrefacta Germaniae. III, S. 116, Taf. 199, Fig. 2. 2), Harz., Taf. 7 Ries. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 199 A. Rormer beschrieb aus dem Kalke des Iberges eine Pleurotomaria undulata. Dieser Name war indessen bereits 1834 durch Paıtuips für eine carbonische Art vergeben worden!) und ist demnach für die devonische Form ein neuer Name zu geben. In den mitteldevonischen Kalken des Fretterthales findet sich nicht ganz selten eine grosse Pleurotomaria, welche der Rormer’schen undulata vollständig gleicht. Dieselbe hat ein niedriges, indess in der Höhe etwas schwankendes Gehäuse, einen ziemlich weiten, von einer gerundeten Kante be- grenzten Nabel, und oben stark niedergedrückte Windungen, besonders im Alter, so dass der Querschnitt gerundet dreiseitig wird. Das breite und’ flache Schlitzband kommt dadurch auf eine stark gerundete Kante zu liegen. Die Sculptur besteht nur aus Anwachsstreifen. Pl. Clarkei gehört in die Gruppe der Pl. delphinuloides v. SCHLOTH., von der sie sich durch den dreieckigen Windungs- querschnitt unterscheidet. Ihre nächsten Verwandten sind Pl. Roemeri KokEn?), welche eine höhere Endwindung und Pl. Cham- pernowni WuiDB. (cf. diese Art), die zahlreichere und langsamer anwachsende Umgänge besitzt und enger genabelt ist. Wurteaves bildet vom Manitoba-See einige Steinkerne, zum Theil mit Schalenresten, als Huomphalus subtrigonalis”) ab, welche ihrer Gestalt nach recht gut zu Pl. Clarkei gehören könnten. Er vergleicht seine Stücke mit Zuomphalus eircinalis Pnıwr. bei WEIDBoRNE*), der ein Exemplar abbildet — als var. gemmulifer — das eine Art von Schlitzband besitzt. Es lässt sich nach den Abbildungen der mangelhaften Stücke bei WHITEAVES in- dessen nicht erkennen, ob diese einer Pleurotomaria oder einem Euomphalus angehören. Vorkommen: Aus dem Fretterthale liegen einige Dutzend Exemplare von Pl. Clarkei vor. Im Harz findet sie sich im oberdevonischen Kalke des Iberges. I) Geology of Yorkshire. II, S. 227 Taf. 15 Fig. 14. 2) Die Entwickelung der Gastropoden. 8. 324 Taf. 10 Fig. 14. 3) Contributions to Canadian Palaeontology. I. No. 6, S. 326, Taf. 43 Fig. 4. 4) Devonian Fauna of the South of England. S. 248, Taf. 24 Fig. 9—11. 200 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Pleurotomaria Champernowni \WHIDBORNE. Taf. 15 Fig. 11. 1892 Pleurotomaria Champernowni WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England. I. S. 272, Taf. 26 Fig. 1—5. Von dieser charakteristisch gestalteten Form, welche vor allem durch ihre treppenförmig abgesetzten, gekanteten Win- dungen und das nicht von Leisten begrenzte, auf der Kante liegende Band ausgezeichnet ist und die in manchen Beziehungen an gewisse Euomphaliden erinnert, fanden sich zwei Exemplare an der Frettermühle. Pleurotomaria catenulata D’ÄRCHIAC und DE VERNEUIL. 1842 Pleurotomaria catenulata D’ARCHIAC und DE VERNEUIL. Memoir on the Fossils of the older Deposits etc. S- 8800), Alan 8% Nie 117, 1842 Trochus Ivanii D’ ARCHIAC und DE VERNEUIL. Ebenda S. 359, Taf. 32 Fig. 4. { 1842 Pleurotomaria subelathrata G&. SANDBERGER. Jahrbuch für Mineralogie. S. 391, Taf. 8b Fig. 5. 1843 ” catenulata GoLpruss. Petrefacta Germaniae. NIE Sn QM la ie, ul. 1851-56 Pleurotomaria subelathrata G. u. F. SANDBERGER. Rheinisches Schichtensystem in Nassau. S. 198, Taf. 24 ie ul, 1892 A subimbricata WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England. 1. S. 293, Taf. 28 Fig. 5—8. 1892 x victria WHIDBORNE. ibid. S. 301, Taf. 28 Fig. 15—16. Pleurotomaria catenulata ist eine sehr veränderliche Form, sowohl in der Gestalt der Windungen, als auch der Sculptur. Herr Koren theilt mir über dieselbe folgendes mit: „Die Art Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 201 lässt sich von der obersilurischen Gruppe der Pl. labrosa Harı ableiten, welche ihre Fortsetzung im Oberdevon Pl. Wurmii Rorm., Pl. canaliculata horn. hat. Die typische Form, welche sich am engsten an die silurischen und oberdevonischen Arten anschliesst, ist die, deren Umgänge oben abgeflacht sind und unter dem Bande eine geringe Aushöhlung haben. Die Spiralen sind sehr fein und auch das Schlitzband ist mitunter spiral gestreift. Bei grösserer und gleichmässiger Wölbung der Um- sänge verwischt sich die Abflachung, die Gestalt nähert sich der von Pl. Orbignyana Arch.-VERN., von der sie aber stets durch das höher liegende Band zu trennen ist. Dieses ist hohl und von zwei Kielen eingefasst; bei älteren Exemplaren tritt es wohl als flache Leiste heraus, was auch bei der Pl. labrosa Harz vorkommt. Die Spiralleisten sind oft kräftig entwickelt, es erscheinen dann zwischen den primären Leisten feinere eingeschaltet. Je schwächer die Spiralsculptur im Allgemeinen ist, um so mehr verschwindet die Ungleichheit zwischen den Hauptleisten und den eingeschalteten.“ D’ArcHIAG und DE VERNEUIL bildeten als PP. catenulata ein Exemplar von Villmar ab, in der die im Vorstehenden be- schriebene Art kaum wieder zu erkennen ist, da es eine un- gewöhnlich breite und niedrige Schlusswindung besitzt, deren Basis gekantet erscheint. Viel eher erkennt man die Art in dem Trochus Ivanii derselben Autoren, der gleichfalls hierher gehört. Besser ist die Art bei Gorpruss kenntlich, dessen Zeichnung offenbar ein junges Stück darstellt, bei denen die Anwachsstreifen unter der Naht besonders kräftig zu sein pflegen, so dass sie mit den obersten Spiralleisten Knoten bilden, wenn auch vielleicht die Körnelung in der Abbildung bei GoLpruss etwas übertrieben gezeichnet ist. @. SANDBERGER beschrieb die Villmarer Art in demselben Jahre, aus dem die Arbeit der französischen Autoren stammt, als Pl. subelathrata. Man hat daher die Wahl, welchen Namen man der Art geben will. Wenn ich den Namen catenulata wähle, so geschieht dies, weil GoLpruss denselben anwendet. Es scheint hieraus hervor- zugehen, dass die Arbeit p’Arcuıac und DE VErNEUms früher bekannt wurde als der Aufsatz G. SanDBERGER’s. Dass Pl. cate- 202 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. nulata — subelathrata ist, geht sowohl aus der Darstellung bei Goıpruss hervor, als auch daraus, dass die Brüder SANDBERGER in ihrem grossen Werke den Namen catenulata unter den Sy- nonymen von subelathrata anführten. WaHipgornE bildet als Pl. subelathrata eine Form ab!'), welche sich durch ihre kräftige Spiralsculptur, wie ich sie bei der echten catenulata (= subelathrata) nie gesehen habe, sowie durch ihre sehr tief liegende Naht unterscheidet, wie sie in ähnlicher Weise bei der oberdevonischen Pl. canaliculata RorM.?) vorhanden ist. Ich möchte daher diese englische Form nicht ohne Weiteres zu Pl. catenulata vech- nen. Dagegen gleicht Pl. subimbricata Wuıps. auf das Ge- naueste meinen Exemplaren. Es ist die Form ohne Ab- flachung auf der Oberseite der Windung. Von SANDBERGER’S Figuren unterscheiden sich diejenigen WHIDBORNE’s durch schwächere Querstreifung. Pl. victriw WHıpB. ist nur durch ein höheres Gewinde unterschieden und nicht als besondere Art anzusehen. Aehnliche hohe Formen kommen auch bei Finnen- trop vor. WHIDBORNE erklärt seine Pl. vietriw für eine neue Art vom delphinuloides-Typus, der aber ein ganz abweichend ge- bautes Schlitzband besitzt, weit genabelt ist und überhaupt keine näheren verwandtschaftlichen Beziehungen aufweist. Nahe verwandt mit Pl. subelathrata ist Pl. Caillaudi BaR- rors®). Dieselbe hat aber eine viel schnellere Zunahme der Windungen, eine höhere Schlusswindung und bei kräftiger Entwickelung der Spiralsculptur nur Leisten von gleicher Stärke. Vorkommen: SANDBERGER, D’ARCHIAC und DE VERNEUIL und Gorpruss beschrieben die Art von Villmar, wo sie häufig ist. WHIDBORNE hat einige Exemplare von Wolborough und Lummaton beschrieben und ist wohl nur durch sein ge- ringes Material veranlasst worden, mehrere Arten zu unter- scheiden bezw. die Form unrichtig zu bestimmen. Im Fretter- thale ist die Art häufig. Es kamen von dort über 100 Exem- 1) a. a. 0. Taf. 27 Fig. 9. 2) Harz. Taf. 7 Fig. 14. 3) Caleaire d’Erbray. S. 211, Taf. 15 Fig. >. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 203 plare zur Untersuchung. Selten bei Paffrath und am Tauben- stein bei Wetzlar. Pleurotomaria Orbiguyi D’ARCHIAC und DE VERNEUIL. 1842 Pleurotomaria Orbignyana D’ÄRCHIAC U. DE VERNEUIL. Memoir on the Fossils of the older Deposits ete. S. 859, Taf. 32 Fig. 18—20. 1842 % Beaumontii D’ ARCHIAC U. DE VERNEUIL. Daselbst >39 kat 38, Bie, 11,2. 1842 h decussata &. SANDBERGER. Jahrbuch für Mine- ralogie etc. S. 392, Taf. 8b Fig. 6. 1842 E Orbignyana GoLdDFuss. Petrefacta Germaniae. II, 8. 65, Taf. 108 Fie. 3. 1843 % Beaumontü GoLpruss. Daselbst S. 62, Taf. 182 Fig. 8. 1853 4 decussata @. u. F. SANDBERGER. Rheinisches Schichtensystem in Nassau. S. 196, Taf. 24 Fig. 1—9. 1885 : Orbignyana Maurer. Kalke von Waldgirmes. 8. 234, Taf. 10 Fig. 3. 1892 WHIDBORNE. The Devonian Fauna of the South of England. S. 283, Taf. 27 Fie. 14. Die Windungen dieser sehr veränderlichen Art sind oben und unten gleichmässiger gewölbt, als bei Pl. catenulata, und das Band, eine einfache Hohlkehle, liegt noch etwas unter der Mitte der Umgänge. Die Quersculptur ist stark entwickelt und bildet mit den Spiralleisten ein Gitterwerk. Die Basis ist schwach gewölbt und mit breiten und flachen, durch die Querstreifen meistens etwas undulirten Spiralleisten verziert. Die mannigfachen Abänderungen bestehen darin, dass die Sculptur in der Anzahl und Stärke der Spiralleisten und der Querstreifen stark variirt, dass die Windungen mehr oder weniger bauchig sind und dass die Basis stärker oder schwächer 204 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. gewölbt ist. Immerhin aber lässt sich die Art an der Lage und Gestalt des Bandes leicht erkennen. — D’ÄRCHIAC und DE VERNEUIL unterschieden als Pl. Beaumontii eine Form, welche von den Brüdern SANDBERGER mit Recht nur als Varietät be- trachtet wird. Sie hat eine mehr kegelförmige Gestalt, eine flachgewölbte Basis und kräftige Sculptur. Derartige Exem- plare liegen mir auch vor, ich vermag sie aber nicht mit Sicherheit von den übrigen Formen zu trennen. — WHIDBORNE führt die Pl. Beaumontiü nur fraglich als Synonym auf, nennt dafür aber den Turbo cf. Orbignyanus BAarRoIs von Erbray!) unter den Synonymen. — DBarroıs vergleicht das von ihm beschriebene Fossil mit Pl. Orbignyi ARCcH.-VERN., speciell mit der Abbildung bei MaAurER, beobachtete indessen kein Schlitzband und möchte es daher zu Turbo beziehungsweise Horiostoma stellen. Meines Wissens ist nirgendwo die Existenz eines Schlitzbandes bei Pleurotomaria Orbignyi ARCH.- VERN. bezweifelt worden. D’ArcHIAC und DE VERNEUIL, GOLD- FUSS und SANDBERGER zeichnen ein solches mit aller Klarheit, und auch Maurer erwähnt es ausdrücklich. Die Schnecke von Erbray könnte der Gestalt nach wohl zu Pl. Orbignyi gehören, aber diese besitzt meinen Erfahrungen nach nie solche kräftigen Spiralleisten. Die Namen Pl. Orbignyi Arch.-VErn. und Pl. decussata SanDB. stammen aus dem gleichen Jahre 1842. Ich habe den Namen der französischen Autoren gewählt, da Gorn- russ denselben anwendet und den von SANDBERGER gegebenen unter den Synonymen anführt. Es scheint mir hieraus her- vorzugehen, dass die pD’ArcHıc und DE VERNEUL’sche Arbeit früher erschien, als @. SANDBERGER’S Aufsatz im Jahrbuch. Vorkommen: Häufig bei Villmar, selten bei Paffrath. Sehr häufig im Fretterthale bei Finnentrop, von wo mehrere hundert Exemplare vorlagen. Nach Wuipsorn& selten bei Lum- maton und Wolborough, nach Maurer bei Haina. Ueberall im Stringocepalenkalk, auf den die Art beschränkt zu sein scheint. !) Caleaire d’Erbray. S. 216, Taf. 15 Fig. 7. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 205 Gatt. Agnesia DE Koninck. Von dieser, für linksgewundene Pleurotomarien auf- sestellten Gattung hatte ich früher einige carbonische Arten, die sich durch ein flaches oder vertieftes Embryonalende aus- zeichnen, unter der generischen Bezeichnung Hesperiella ab- setrennt!) und denselben ein rechtsgewundenes Embryonalende zugesprochen. E. Koken hat sich eingehend über diese Frage ausgesprochen und nachgewiesen, dass es sich in diesem Falle nicht um einen heterostrophen Anfang des Gewindes handelt, da derselbe um dieselbe Achse aufgewickelt ist, wie die übrigen Windungen. Ich war davon ausgegangen, dass, wenn man ein junges Exemplar der Hesp. limata so stellt, wie sonst die Ge- häuse gestellt zu werden pflegen, d.h. mit der Spitze nach oben, die Mundöffnung auf der rechten Seite liest, und bezeichnete daher dieses jugendliche Gehäuse als rechtsgewunden. Ich habe mich indessen überzeugt, dass diese Form des Embryonal- 'endes nichts gemein hat mit dem heterostrophen Nucleus etwa von Turbonilla oder Odontostoma. Namentlich die Vergleiche mit Planorbis, welche Kokzen ausführt, sind in dieser Beziehung überzeugend. Da zudem nach Koken die Pleurotomaria acuta Paıtr., der Typus von Agnesia pe Kon., ebenfalls ein flaches Embryonalende besitzt, so ist der Gattungsname Hesperiella einzuziehen. Agnesia elegans D’ARCHIAC und DE VERNEUIL. 1842 Pleurotomaria elegans D’ARCHIAC und DE VERNEUL. Memoir on the Fossils of the older Deposits. S. 360, Taf. 33 Fig. 3. 1842 5 nodulosa &. SANDBERGER. Jahrbuch der Mine- ralogie. S. 390, Taf. 8b Fig. 4. 1843 A elegans GoLDFuss. Petrefacta Germaniae. III. $. 63, Taf. 1882 Fie. 10. 1) Karbonkalke von Erdbach-Breitscheid S. 54. 206 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 1853 Pleurotomaria nodulosa @. u. F. SANDBERGER. Rheinisches Schichtensystem in Nassau. S. 200, Taf. 63 Fig. 10. Agnesia elegans kommt in den Kalken des Fretterthales nicht gerade selten vor; ich fand dort einige Dutzend Stücke, meist freilich von ungünstiger Erhaltung. Das ganz auf der Basis liegende Schlitzband ist bald deutlich spiral gestreift, bald ohne Längslinien und bei einigen Exemplaren stärker vertieft als bei anderen. Im Innern der Schale bilden sich im Alter wulstige Verdickungen aus, durch welche auf dem Steinkern den Anwachsstreifen parallele Einschnürungen oder Furchen entstehen. WHIDBORNE vergleicht die Pleurotomaria elegans ARcH.-VERN. mit einer Form, die er als Flemingia perversa beschreibt'). In der That ist die Aehnlichkeit in der Gestalt und Seulptur eine grosse, auch zeichnet WHIDBORNE ein deutliches Schlitz- band, so dass die englische Form wahrscheinlich auch eine Agnesia ist, keine Flemingia; allein das Schlitzband liegt über der Basiskante, und daher ist die Form von Wolborough eine andere Species. Fam. Bellerophontidae. Gatt. Bellerophon Montrorr. Bellerophon striatus (FER.) BRoNN. 1835 Bellerophon striatus Bronn. Lethaea geognostica. S. 96, Taf. 1 Fig. 11 (non Fremmme!) 1840 A 5 DE Ferussac et p’OrBIenYy. Histoire naturelle des Cephalopodes. S. 192, Taf. 1.Eig- 11, Taf. 3 Eie,. HER Taf. 4 Fig. 1—5, Taf. 7 Fig. 4—5. 1) Devonian Fauna of the South of England. S. 267, Taf. 27 Fig. 2—4. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 207 1841 Bellerophon striatus Puiruips. Palaeozoic Fossils. S. 106, Taf. 40 Fig. 198. 1842 r »„ D’Arcnurc et DE Verneum. Memoir on the Fossils of the older Deposits ete. 8. 853, Taf. 28 Fig. 6. 1851 & a Bronn. Lethaea geognostica. Ill. Aufl. S. 442, Taf. 1 Fig. 11, Taf. 31 Fig. 19. 1853 N lineatus SANDBERGER. Rheinisches Schichten- system in Nassau. S.179, Taf. 22 Fig.5. 1876 2 striatus F. Roemer. Lethaea palaeozoica. Taf. 32 | Bi9: 1876 5 a QuENSTEDT. Gastropoden. 8. 408, Taf. 192 Fie. 2729. 1892 e lineatus WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England. S. 321, Taf. 31 Fig. 3—6. Bellerophon striatus ist eine oft beschriebene und abge- bildete, gut bekannte Art, welche in der Ausbildung der Sculptur mannigfachen Abänderungen unterliest. Im All- gemeinen sind die Anwachsstreifen von mässiger Stärke, haben einen unregelmässigen, welligen Verlauf und erscheinen oft wie flach aufliegende Schuppen. Zuweilen sind sie sehr schwach entwickelt, indess sah ich nie ein Exemplar, bei denen sie undeutlich waren, wie F. A. RorMmER!) und CLARKE?) dies von einer als BD. striatus aus dem Iberger Kalk bestimmten Form angeben. Im extremen Fall sind die Quer- streifen sehr dick, runzelartig und stehen dann auch wohl weitläufiger, wie die Abbildungen der Lethaea palaeozoica und bei D’ArcHıac und DE VERNEUIL zeigen. SANDBERGER hält diese Form für eine andere Art, aber mit Unrecht. Man kann bei reichem Material leicht alle Uebergänge beobachten. Die Ansichten über die Benennung dieser Art gehen sehr auseinander. Die meisten älteren Autoren führen !) Harz. .S. 32. ?) Fauna des Iberger Kalkes. S. 347. 208 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. sie als B. striatus auf, neuerdings wird sie im Anschluss an SANDBERGER B. lineatus GoLDF. genannt, so auch von WHıp- BORNE, der sich eingehend über die Nomenclatur ausspricht. Die Art wurde zuerst als BD. striatus aufgeführt, aber ohne Beschreibung und Abbildung von Ferussac und D’ORBIGNY im Jahre 1826'). Unter diesem Namen wurde sie auch zuerst von Bronx in der Lethaea 1835 nach eifeler Stücken abgebildet. Inzwischen hatte aber FremmingG 1828 den Namen 2. striatus für eine carbonische Form mit Spiralstreifung benutzt?) und WHIDBoRNE ist daher der Ansicht, dass das von FLEMMInG be- schriebene Fossil Anspruch auf den Namen D. striatus habe. Aber auch Fremmine hat keine Abbildung, sondern nur eine Beschreibung gegeben, aus der man allerdings sehen kann, dass es sich um eine andere Form handelt, als den B. striatus der Lethaea, aus der man aber die Species nicht unzweideutig erkennt. Die erste und, soweit mir bekannt, einzige Ab- bildung dieses carbonischen B. striatus gab PortLock 1843 in dem Report on the Geologie of the county of Londonderry’?). Die erste Abbildung, welche als B. striatus veröffentlicht wurde, stellt demnach die mitteldevonische Art dar und steht in der Lethaea. Diese mitteldevonische Form hat daher den Namen B. striatus zu tragen, die carbonische den ihrigen zu ändern, wenn man nicht vorzieht, dieselbe als Kuphemus striatus zu bezeichnen. Der Name Bellerophon striatus SOWERBY!) für eine silurische Form von Llandoverry stammt aus 1836. — SANDBERGER führte für unsere Form zuerst den Namen 2. lineatus GoLDF. ein, der bis dahin ein blosser Sammlungsname war, obwohl er bereits 1840 von Frrussac und D’ÖRBIGNY°’) angeführt wurde. Er ist indessen erst 1853 ausreichend erläutert worden. DE Koninck giebt an‘), der älteste Name für die mitteldevonische Art sei I) Tableau des Cephalopodes S. 245). 2) British Animals. S. 338. 3) 8. 400, Taf. 29 Fig. 7. 4) Silurien System. Taf. 3 Fig. 12. a2 2,028. 191: 6) Faune du Caleaire earbonifere. IV, S. 129. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 209 B. vasulites D. DE Montrorr'), der dieselbe Art sei, wie der „Nautilit ohne Kammern“, den Freiherr von Hürsch in seiner „Natur- geschichte des Niederteutschlands“ von Bensberg abbilde und beschreibe’), und den er selbst früher mit einer carbonischen Form verwechselt habe. Solche Ausgrabungen von Namen, man könnte sagen aus der Urzeit, sind unzweckmässig, namentlich wenn sie, wie hier, durchaus nicht genügend erläutert sind. D. pe Montrort kennt die Herkunft seiner Stücke nicht und vermuthet von einem Theil derselben, dass sie aus der Gegend von Namur stammen. WurpsornE hält die Art für ident mit B. Pelops J. Hauı?). Thatsächlich ist diese Form der Upper Helderberg-Schichten dem B. striatus ausserordentlich ähnlich. Nach J. Harrs Darstellungen vermag ich als einzigen Unterschied anzu- seben, dass der Nabel bei der amerikanischen Form durch die schwielig ausgebreitete Innenlippe verdeckt wird (Fig. 8), was ich bei meinen Exemplaren nie beobachtete, wenn sich auch bei diesen die Innenlippe etwas nach den Seiten hin ‚ausbreitet. Aber ein Stück, wie J. Harr’s Fig. 9, würde ich unbedenklich als B. striatus bestimmen. Ich enthalte mich indessen eines bestimmten Urtheils darüber, ob B. Pelops unter die Synonyme von DB. striatus aufzunehmen ist. B. Pelops bei Barroıs‘) ist weiter genabelt, sowohl wie Harr’s Pelops, als wie striatus. Im Gegensatz hierzu ist B. Pelops bei WHITEAvES°) ganz ungenabelt. Beide stimmen aber sonst in Gestalt und Sculptur mit B. striatus vollkommen überein. Uebrigens bildet auch SanpsERcER in Fig. 5h ein fast un- genabeltes Stück von Villmar ab. Vorkommen: Ich kenne den 2. striatus nur aus den Stringocephalen-Schichten. In der Eifel ist er stellenweise nicht selten, aber meist schlecht erhalten. In den dortigen Galceola-Schichten sah ich viele Steinkerne, die denen von !) Histoire naturelle generale. IV, S. 300. DES-22 12. 1a 23 Rier 22. 3, Palaeontology of New York. V?, S. 95, Taf. 22 Fig. 7—13. *, Erbray. Taf. 15 Fig. 14. 5) Contrib. to Canadian Palaeontology. Bd. I, Taf. 42 Fig. 2. Neue Folge. Heft 16. 14 210 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum., B. striatus ähnlich sind, aber auch irgend einer anderen Art angehören können. Die Stücke mit Schalenresten aus diesen tieferen Mitteldevonschichten hatten eine abweichende Sculptur. Auch E. Schurz führt aus der Hillesheimer Mulde die Art nur aus den Schichten mit Terebratula caiqua auf, in denen sie sich auch bei Gerolstein vorwiegend findet. Weitere Fundorte sind Paffrath, Villmar und Schwelm bei Elberfeld. Bei Finnentrop sammelte ich über 100 Exemplare. WHIDBORNE beschreibt sie von Lummaton und Wolborough und McCoy von Plymouth. Ob die Art in’s Oberdevon hinaufgeht, ist mir zweifelhaft. Die Iberger Stücke lassen keine genaue Identi- fieirung zu. Wenn man DB. Pelops Harı als ident ansieht, so würde in Nordamerika die Art bereits im tieferen Mittel- devon vorkommen. Gatt. Porcellia LEvEiıe'). Porcellia cornu arietis SANDBERGER. Taf. 15 Fig. 12, 13. 1853 Pleurotomaria cornu arietis SANDBERGER. Rheinisches Schichten- system in Nassau. S. 183, Taf. 22 Fig. 11. In der Gestalt des Gehäuses gleicht P. cornu arietis ziem- lich der P. bifida SANDB., nur erscheinen die Seitenflächen der Windungen gleichmässiger gewölbt, da die stumpfe Kante fehlt, welche P. bifida zwischen Naht und Aussenseite hat. Die Sculptur besteht aus hohen und hohlen Querrippen, die auf der äusseren Seite nach rückwärts umbiegen und sich in der Mittellinie unter spitzem Winkel schneiden oder schon vor dem Schlitzband endigen. Kräftige Querstreifen laufen von der Naht schräg nach rückwärts und schräg über die Rippen hinweg und treffen in dem Band geradlinig aufeinander. Durch feine Spiralleisten werden sie gekörnelt, doch sind diese !) Nach Öossmann (Annuaire geologique. 1892, S. 747) wäre der Name Porcellia durch Leveilleia NEWToN zu ersetzen, Die Fauna der Schichten mit Maeneeceras terebratum. DARl Spiralleisten nicht gleichmässig entwickelt, bald stehen sie . dicht und sind kräftig, bald verschwinden sie fast ganz. P. cornu arietis ist nahe verwandt mit der altcarbonischen P. Puzo Lev., hat aber höhere Umgänge, kräftigere Quer- leisten und langgestreckte Rippen an Stelle der mehr knoten- artigen Auftreibungen der Schale bei P. Puzo. Vorkommen. Zwei Exemplare von Finnentrop, ein. Exemplar aus dem obersten Mitteldevon des Breiniger Berges bei Stolberg. Nach SANDBERGER bei Villmar. Das Exemplar vom Breiniger Berg hat eine etwas kräftigere Streifung und kürzere Querrippen, als die westfälischen Stücke. Gatt. Helminthochiton SALTzr. Helminthochiton corrugatus SANDBERGER SP. Taf. 15 Fig. 14: 1853 Chiton corrugatus SANDBERGER. Kheinisches Schichtensystem mBaNassau. >. 239, Va. 26 Hie!22. Es liegen mir von Finnentrop einige isolirte Chitonen- Platten vor, von denen die eine, eine Endplatte (Fig. 14), ziem- lich genau zu der Fig. 22 bei SANDBERGER passt. Die andere (Fig. 10) gleicht dagegen den von SANDBERGER abgebildeten Mittelplatten des Chiton corrugatus nicht, da sie in der Mitte keine Furche, sondern im Gegentheil eine stumpfe Aufwölbung besitzt, ähnlich wie Helminthochiton papilio WHIDBORNE!). Diese Art ist indessen erheblich schmaler und schlanker. Zu einer ausreichenden Charakterisirung genügt dies einzelne Stück nicht. 3. Lamellibranchiata. Die Zweischalerfauna der Stringocephalen-Stufe ist eine verhältnissmässig arme, aber charakteristische. Die Knollen- ") Devonian Fauna. S. 234, Taf. 31 Fig. 15.u. 16. 2 a8 212 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. kalke der Tiefsee-Ablagerungen sind vor allem reich an Cardiola- Arten aus der Gruppe Buchiola, ausgezeichneten Leitformen, gegen welche alle anderen zurücktreten. Sie fehlen den massigen Kalksteinen ganz, auch die übrigen Gruppen der Gattung fehlen oder sind sehr selten. Dafür treten Aviculiden in etwas grösserer Artenzahl auf neben den Gattungen Cardio- morpha, Goniophora, Cypricardinia, Megalodus, Mecynodus etc. Besonders bezeichnend für diese Ablagerungen ist die Gat- tung Conocardium. Die Aviculiden des gesammten deutschen Devon sind durch F. Frech bearbeitet worden‘), und ich bin nicht in der Lage, zu dieser umfassenden Monographie wesentliche Zusätze zu liefern, wenn auch die eine oder andere Form beobachtet wurde, die FREcH nicht bekannt war. Ueber die anderen Zweischaler des rheinischen Devon wird Herr Beustausen in Kürze eine monographische Bearbeitung veröffentlichen. Ich kann daher hier auf diese Arbeit ver- weisen, die eine eingehende Diskussion auch der Arten des jüngeren Mitteldevon bringen wird, und beschränke mich hier darauf, die beobachteten Arten anzuführen, nach den Bestim- mungen, welche Herr BEUSHAUSEn mir in der liebenswürdigsten Weise mittheilte. Fam. Aviculidae. Gatt. Aviculopecten McCoy. Aviculopeeten Neptuni GOLDFUSS. 1841—43 Avicula Neptuni GoLpruss. Petrefacta Germaniae. II, 8.125, Tat. 116,.Bı2 4. 1892 Aviculopeeten Neptuni Frech. Die devonischen Avi- culiden Deutschlands. S. 18, Taf. 2 Fig. 12. !, Abhandlungen der Kgl. Preuss geol. Landesanstalt. Bd. IX, Heft 3. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 213 Aus den grauen Massenkalken des Fretterthales liegt mir ein halbes Dutzend Exemplare eines ungleichklappigen Avw- ceulopecten vor, der in der Gestalt mit der Art aus den ober- devonischen Dolomiten von Büdesheim übereinstimmt, aber in der Art der Berippung etwas von der Zeichnung der linken Klappe bei GoLpruss abweicht, bei der alle Rippen gleich stark sind, während meine Exemplare ungleiche Rippen tragen und zwar in der Regel abwechselnd stärkere und schwächere. Indessen erwähnt auch Frech eine ungleichmässige Berippung bei A. Neptun‘. Ausserdem ist die rechte Klappe erheblich feiner gerippt, als die flacher gewölbte linke, was an einem doppelschaligen Exemplar gut zu sehen ist. Die concen- trischen Rippen sind bei den verschiedenen Exemplaren verschieden stark ausgebildet, und zuweilen werden sie un- deutlich. Ebenso ist die Ausbildung der concentrischen Wülste, welche die Abbildung bei GoLpruss sehr deutlich zeigt, nicht so gleichmässig, es stimmen nicht zwei der vorliegenden Stücke in der Stärke derselben überein. Einzelne Exemplare haben keine Wülste, ohne sonstige Abweichungen zu zeigen. Vorkommen: Ziemlich selten an der Frettermühle und am Taubenstein bei Wetzlar. Ein Exemplar fand ich in den festen Grauwacken der Lenneschiefer mit Cupressocrinus elongatus am linken Lenneufer in Finnentrop (Steinbruch hinter dem Hotel Oberstadt). Sonst in den oberdevonischen Dolomiten von Büdesheim. Aviculopecten Oceani GOLDFUSS. Taf. 12 Fig. 13, Taf. 16 Fig. 6. 1841—43 Pecten Oceani Gorpruss. Petrefacta Germaniae. II, S. 41, Taf. 88 Fig. 10. 1892 _Aviculopeeten Oceani Frech. Die devonischen Avicu- liden Deutschland. NS. 20, Taf. 17 Fig. 10. 1893 Crenipecten? Oceani WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England. II, Tafel 10 Fig. 6. 214 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Diese bemerkenswerthe Art ist in der Finnentroper Fauna durch eine Anzahl leider meist defecter Exemplare vertreten. Namentlich fehlen fast sämmtlichen Exemplaren die Ohren. WAHIDBoRNE stellt die Art fraglich zu Crenipecten HatL, welche Gattung durch die Streifung des Schlossrandes ausgezeichnet ist. Meine Exemplare gestatten eine Untersuchung des Schlosses nicht, ich belasse daher die Art mit Frech bei Avieulopecten. A. comma WHIDBORNE') unterscheidet sich nur durch die ver- schiedene Stärke der Rippen. — Zu bemerken ist noch, dass bei einem grossen Exemplar von A. Oceani von 85 Millimeter Länge nahe dem Unterrande die Rippen unregelmässig geknotet erscheinen. Vorkommen: Ziemlich selten im Fretterthale. Ein Exemplar von Grube Juno bei Nauborn. Aviculopeeten aviformis W HIDBORNE. Taf. 16 Fig. 3, 4. 1893 Aviculopecten aviformis WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England. II, S. 85, Taf. 10 Fig. 7—11. Aehnlich wie die Exemplare, welche WHIDBoRNE abbildet, schwanken auch die vorliegenden nicht unerheblich in ihrem Umriss, und nicht zwei sind einander vollständig gleich. Die Berippung ist ungleichmässig, stärkere und schwächere, längere und kürzere Radialrippen wechseln anscheinend regellos ab. Die äussere Form ist durch ihre grosse Ungleichseitigkeit aus- gezeichnet. Vorkommen: Selten an der Frettermühle. Avieulopeeten aculeatus GOLDFUSS. Taf. 16 Fig. 5. 1841—43 Avicula aculeata Goıpruss. Petrefacta Germaniae. II., SI208 ar lK0r Bror Ss: !) Devon. Fauna. .1I, S. 88, Taf. 10 Fig. 4—5. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 21:5 Nur ein einzelnes unvollständiges Exemplar eines Aweulo- pecten liegt mir vor, welches in seiner Sculptur mit der Form der Eifel übereinstimmt, welche Gorpruss als Avscula aculeata beschrieb. Auf der Mitte und dem Vordertheil der Schale liegen zwischen zwei kräftigen Rippen eine bis drei schwächere, nach dem Hinterrand zu werden die kippen allmählig gleich stark. In der Zeichnung auf Taf. 16 Fig. 5 ist diese Un- gleichheit nicht zum Ausdruck gekommen. Die Anwachsstreifen sind in den Zwischenräumen der Rippen undeutlich, auf diesen aber kräftig und erzeugen feine, ohrförmige Schuppen. Das hintere Ohr fehlt meinem Exemplar, das vordere ist ziemlich gross, mit kleinem Byssusausschnitt. Die systematische Stellung von Avicula aculeata GOLDF. ist unsicher!), da der Vorderrand in der Zeichnung bei GoLDFUss sanz defect erscheint. Vorkommen: Das einzige vorliegende Stück stammt aus den grauen Kalken des Fretterthales. Aviculopecten lobatus n. Sp. Taf. 16 Fie. 1,2. cf. Pterinea lobata Wuıteaves. The Fossils of the Devonian Rocks of Manitoba and Winnepegosis.. Contributions to Canadian Palaeontology. B. 1, No. 6, S. 292, Taf. 38 Fig. 14. Die Schale ist ungewöhnlich dick; bei dem Bruchstück eines Exemplars, welches etwas grösser war, als die abgebildeten, beträgt die Dicke 2 Millimeter. Der Umriss ist sehr ungleichseitig, schief oval, nach hinten stark verlängert; die Wölbung ist stark, der Wirbel Linke Klappevon Aviculopeeten lobatus spitz. An der linken Klappe be- mit vollständigem hinterem Ohr. I) Vgl. Frech, Die devonischen Aviculiden. 8. 16. 216 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. findet sich vor demselben ein schmales Ohr. Das hintere Ohr ist nicht scharf abgesetzt, gross und rechtwinklig. Es ist grösser als in Fig. 1 dargestellt ist, da es bei dem Original unvollständig erhalten ist. Rechts ist das vordere Ohr sehr schmal, unter demselben liegt ein tiefer Byssus- ausschnitt. Das hintere ist nicht scharf abgesetzt. Die Oberfläche trägt wenige, aber sehr kräftige Radialrippen, welche sich nach aussen stark verbreitern und wulstig werden. Der Aussenrand ist der Berippung entsprechend grob ausgebuchtet. Andeutungen von Zwischenrippen nahe dem Rande sind vorhanden. Leider liegt von dieser bemerkenswerthen Form nur unge- nügendes Material vor, so dass es nicht möglich ist, den ge- naueren Bau zu erläutern. Die Form erinnert ausserordentlich an diejenige, welche WHITEaves als Pterinea lobata vom Winne- pegosis-See abbildet. Nur sind die canadischen Exemplare noch mangelhafter erhalten, als die westfälischen. Trotzdem dass WHITEAvES seine Art als Pferinea beschreibt, halte ich eine Identität nicht für ausgeschlossen und habe daher den gleichen Artnamen gewählt. Der Bau der Ohren bei meinen Stücken verbietet die Zurechnung zu Pterinea, erfordert vielmehr die Zurechnung zur Gruppe der Avsculopectinida.. Aber auch Wuıtzaves’ Stücke geben nach der Abbildung und Beschreibung keinen Anhalt für die Zurechnung zu Pterinea, und WHITEAVES vermuthet ein neues Genus, das sich nur nicht genügend beschreiben lasse. Seine Fig. 4, wenn diese überhaupt dieselbe Art darstellt, was nicht ganz sicher erscheint, lässt sich wohl auf einen Aviculopectiniden beziehen. Die ungewöhnliche Schalendicke, die wulstigen Radial- rippen und der stark ausgebuchtete Aussenrand lassen auch bei unserer Art den Gedanken an eine generische Verschiedenheit von Aviculopecten aufkommen. Es sind das zum Theil die gleichen Merkmale, die WHITEAvVEsS hervorhebt. Vorkommen: Selten in den Massenkalken an der Frettermühle, von wo sechs defecte Exemplare vorliegen. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 217 Gatt. Avicula Kreim. Avieula elathrata SANDBERGER. Taf. 15 Fig. 17 1851—56 Avicula clathrata SANDBERGER. Rheinisches Schichten- system in Nassau. S. 286, Taf. 39 Ikuier lee) 1891 = 5 Frech. Die devonischen Aviculiden. 8 A, Bar23P1o2 10! Mehrere mir vorliegende Exemplare einer Avzcula stimmen in ihrem Umriss mit der Darstellung, die F. Frech von der Villmarer Art giebt, überein, besonders mit dem kleinen Exemplar Fig. 10, während 10a anscheinend einen kleineren Wirbel hat. SAnDBERGER’s Abbildung zeigt einen stark hervor- tretenden Wirbel. Die Sculptur besteht aus alternirenden Radialrippen und fadenförmigen Anwachsleisten. Vorkommen: Ziemlich selten in den Massenkalken des Fretterthales. Avicula placida WHIDBORNE. Taf, 15 Fig. 15, 16. 1892 _Actinopteria placida WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England. II, S. 67, Taf. 7 Fig. 5—11. Avieula placida ist etwas veränderlich in der Form, wie Wuıpgorne’s Abbildungen zeigen, doch im allgemeinen breiter wie hoch, von fast rhombischem Umriss, mit kleinen, spitzen, wenig vorragenden Wirbeln, die vor der Mitte liegen. Das vordere Ohr ist gewölbt, deutlich abgesetzt, mässig gross, das hintere sehr gross und undeutlich begrenzt. Die Sculptur der linken Klappe besteht aus sehr feinen Radialleistehen und entfernt stehenden unregelmässigen, concentrischen Anwachs- streifen. Die rechte Klappe hat nur auf dem hinteren Ohr 218 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. einige kräftige Radialleisten und ist sonst nur concentrisch gestreift. Vorkommen: Nicht selten in den grauen Kalken des Fretterthales. Avicula dilatata \V HIDBORNE. Taf. 15 Fie 18. 1891 Actinopteria dilatata WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England. S. 64, Taf. 7 Fig. 1—23. Avicula dilatata ist. ungleichklappig, die rechte Klappe flacher als die linke. Der Schlossrand ist sehr lang, der Umriss halbkreisförmig. Die kleinen Wirbel liegen weit nach vorn gerückt, so dass das vordere Ohr sehr klein ist, das hintere sehr gross, aber nicht scharf abgesetzt. Die Sculptur gleicht der der vorigen Art, die linke Klappe ist fein radial gestreift (das abgebildete Stück ist mit einer dünnen Kruste einer Stromatoporide überzogen und erscheint daher glatt), die linke besitzt nur auf dem hinteren Ohr einige radiale Leisten, sonst nur concentrische Anwachsstreifen. Von 4. placida unterscheidet sich A. dilatata durch den abweichenden Umriss und das kleinere vordere Ohr. Vorkommen: Ziemlich selten im Fretterthale. Gatt. Myalina DE Koninck. Myalina prisca GOLDFUSS sp. 1840 Mytilus priscus GoLpruss. Petrefacta Germaniae. II, S. 284, Taf. 160 Fie. 13. 1891 Myalina prisca FrecH. Die devonischen Aviculiden. S. 146, Taf. 16, Fig. 12. Zwei Exemplare dieser Art fanden sich im Fretterthale. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratun. 219 Myalina rhenana FREcH. 1891 Myalina rhenana FrecH. Die devonischen Aviculiden. S. 144, Taf. 16 Fie. 13. 21892 14 stulta WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South o-Mneland. 11. 8.57, Tat. 4 Pie. 11. Bei Finnentrop ist diese, durch Frech von Paffrath be- schriebene Art nicht selten vorgekommen. Myalina cf. Justi Frecn. 1891 Myalina Justi Frech. Die devonischen Aviculiden. S. 142, Taf. 17 Fig. 4. Es liegen einige unvollständige Stücke einer grossen Myalina von Finnentrop vor, welche viel Aehnlichkeit mit der ober- devonischen M. Justi haben, aber eine sichere Bestimmung nicht gestatten. ‘Ausser den aufgeführten Arten habe ich noch mehrere Stücke, die neuen Arten anzugehören scheinen, die sich aber nach dem vorliegenden Material noch nicht genügend charakte- risiren lassen. Gatt. Rutotia DE Koninck. Rutotia elliptica WHIDBORNE. 1891 Rutotia elliptica WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England. 11, S. 55, Taf. 4 Fig. 9, 10, Taf. 5 Fig. 2—6. Diese Form ist in den Kalken des Fretterthales nicht selten, aber meistens ungünstig erhalten. Wenn ich dieselbe als Rutotia aufführe, so will ich damit die Zugehörigkeit zu dieser Gattung nicht als sicher angesehen haben, sondern nur 220 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. sagen, dass es die Art ist, welche WHIDBoRNE unter diesem Namen aus dem Stringocephalenkalk von Devonshire beschrieben hat. Sie hat manche Aehnlichkeit mit einigen der von FREcH als Myalina beschriebenen Formen, so mit M. Beushauseni ‘) und M. Justi?). Gatt. Hoplomytilus SANDBERGER. Hoplomytilus crassus SANDBERGER. 1851 —56 Hoplomytilus erassus SANDBERGER. RheinischesSchichten- system in Nassau. S. 281, Taf. 29 Fig. 13. 1891 2 „ Freca. Die devonischen Avicu- liden. 8. 160. 1892 WEIDBORNE. Devonian Fauna of the ” ” South of England. II, S. 44, Taf. 4. Fig. 23. Von dieser bisher von Villmar und Wolborough bekannten Art fanden sich zwei Exemplare in den Kalken des Fretter- thales (Aachener und Marburger Sammlung). Gatt. Posidonia Bronn. Posidonia hians WALDSCHMIDT. FrecH. Die devonischen Aviculiden. S. 72, Taf. 14 Fig. 13. Häufig in den schwarzen Odershäuser Kalken der Ense. Nicht selten am Gershäuser Hof und bei Todenhausen am Hohen Lohr, bei Günterod, Offenbach und Bicken. Hier allent- halben im unteren Stringocephalen-Niveau. Selten am Marten- berg bei Adorf im höheren Theil der Stufe. 1) Devonische Aviculiden. 8.145, Taf. 16 Fig. 16. 2) Ibid. S. 142, Taf. 17 Fig. 4. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 22 Ausser den aufgeführten Formen werden von F. Frec# noch folgende Aviculiden aus der Stringocephalen-Stufe beschrieben: Aviculopecten Hasbachi D’Arca.-VErn. von Paffrath. Avicula reticulata GoLDF. von Gerolstein. »„ fenestrata GoLDr. von Blankenheim, Soetenich etc. »„ Goldfussi D’Arch.-Vern. von Paffrath. Gosseletia distineta FoLLm. von Pelm. Pachypteria ? vetusta Frech von Villmar. Myalina Villmarensis , ” » fimbriata SANDB. ” CTASSQ » ” ” Gatt. Modiomorphä Harı. Modiomorpha epigona BEUSHAUSEN n. Sp. Diese neue Art findet sich ziemlich selten bei Finnentrop in den Massenkalken des Fretterthales. Gatt. Parallelodus MEER und WORTHEN. Parallelodus Michelini D’ARCHIAC und DE VERNEUIL. 1842 Arca Michelini D’ArcH.-Vern. On the Fossils of the older Deposits. S. 373, Taf. 34 Fig. 6. Kommt in den Kalken von Paffrath und Villmar vor. Parallelodus villmarensis BEUSHAUSEN n. Sp. Selten in den Massenkalken von Finnentrop und Villmar. Parallelodus venustus STEININGER SP. 1853 Pholadomya venusta STEININGER. Geognostische Beschreibung der Eifel. S. 49, Taf. 2 Fig. 7. 1872 Pterinea brilonensis Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Gesellsch. S. 675, Taf. 27 Fig. 2. 222 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum., Nach BEusHAusen bezeichnen die beiden in der Synonymik aufgeführten Namen dasselbe Fossil, welches sich in den mittel- devonischen Kalken des Enkeberges und in den Büdesheimer Goniatitenschiefern findet. Gatt. Myophoria Bronn. Myophoria truncata GOLDFUSS Sp. 1842 Megalodus truncatus GoLDFuss. Petrefacta Germaniae. II, S. 175, Taf. 132 Fig. 10. Aus den Kalken von Paffrath. Myophoria alutacea GOLDFUSS Sp. 1841—43 Megalodus alutaceus «oLDFuss. Petrefacta Germaniae. II, Dekra Pak l3ar Bio 2i Kommt mit voriger Art bei Paffrath vor. Myophoria schwelmensis BEUSHAUSEN n. Sp. Aus dem Stringocephalenkalk von Schwelm und Paf- rath. Myophoria rhomboidea GOLDFUSS Sp. 1841—43 Megalodus rhomboideus GoLDFuss. Petrefacta Germaniae. IE,.82 176, Var 133 Bier Von Paffrath, nach GoLpruss auch in der Eifel. Gatt. Nucula LamaArck. Nucula Sandbergeri BEUSHAUSEN n. Sp. Von Villmar. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 223 Nucula Murchisoni GOLDFUSS. 1841— 1843 Nucula Murchisoni GoLDruss. PetrefactaGermaniae. II, $. 271, Taf. 160 Fie. 12. Gorpruss beschrieb diese Art aus der Eifel, nach Beus- HAUSEN kommt sie auch bei Paffrath vor. Gatt. Paracyclas Harı. Paracyclas rectangularis SANDBERGER SP. 1851—56 Lucina rectangularis SANDBERGER. Rhein. Schichten- system in Nassau. S. 255, Taf. 27 Fig. 5. Nach. BrusHausen gehört diese seltene Villmarer Art zu Paracyclas. Paracyelas proavia GOLDFUSS Sp. 1841—43 Lucina proavia GoLDruss. Petrefacta Germaniae. II, Se 2, ir lo (8 Diese in der Eifel verbreitete Art wird schon von GoLD- russ auch von Paffrath aufgeführt. Paracyclas antiqua GOLDFUSS SP. 1841—43 Lucina antiqua GoLpruss. Petrefacta Germaniae. II, Dat Ao Natzı Von Paffrath. Gatt. Mecynodus KE£rERsTein. Mecynodus villmarensis BEUSHAUSEN n. SP. Von Villmar. 224 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Necynodus oblongus GOLDFUSS Sp. 1841-43 Megalodus oblongus GoLdruss. Petrefacta Germaniae. II, S. 176, Taf. 133 Fig. 4. Kommt nach Gorpruss bei Paffrath vor. Neeynodus auriculatus GOLDFUSS Sp. 1841-43 Megalodus auriculatus GoLdruss. Petrefacta Germaniae. II, 8. 175, Taf. 133 Fig. 1. Von Paffrath. Mecynodus carinatus GOLDFUSS Sp. 1841—43 Megalodus carinatus GoLDFuss. Petrefacta Germaniae. II, S. 174, Taf. 132 Fig. 9. Verbreitet im Stringocephalenkalk von Paffrath, Elberfeld, Schwelm und Villmar. Gatt. Cypricardinia Hart. Cypricardinia scalaris PHILLIPS sp. 1842 Modiola scalaris Puizups. Palaeozoic fossils. S. 137, Taf. 60 Fig. 62. 1885 Cypricardinia squamifera Maurer. Kalke von Waldgirmes. S. 231, Taf. 9 Fig. 30—33. Aus unterem Stringocephalenkalk von Grube Haina bei Waldgirmes. Cypricardinia Sandbergeri BEUSHAUSEN nov. nom. Taf. 14 Fig. 7. 1841—43 Pterinea elegans GoLDFuss z. Th. Petrefacta Germaniae. II, S. 128 excel. Abbildungen. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum, 223 1851—56 Cypricardia lamellosa SANDBERGER. Rhein. Schichten- system in Nassau. S. 262, Taf. 27 Fig. 13 (non GoLDFUss). Nicht selten bei Finnentrop und Villmar. Selten am Taubenstein bei Wetzlar. Cypricardinia lamellosa GoLDFUss sp. 1841—45 Sanguinolaria lamellosa GoLpruss. Petr. Germ. II, | S. 266, Taf. 159 Fig. 12. 1842 Cypricardia elongata D’ÄrcHIAC und DE VERNEUL. On the Fossils of the older Deposits. S. 374, IRafz >62 Bios 1er 1851 —56 s elongata SANDBERGER. Rheinisches Schichten- system in Nassau. S. 261, Taf. 27 Fig. 14. 1885 5 elongata MAURER. Kalke von Waldgirmes. S. 280, Taf. 9 Fig. 27—29. Im Stringocephalenkalk der Eifel, bei Villmar, am Tauben- stein bei Wetzlar (häufig), bei Burgsolms, auf Grube Haina bei Waldgirmes. Gatt. Goniophora Paıiuıps. Goniophora acuta SANDBERGER SP. Taf. 16 Fig. 9. 1851—56 Cypricardia? acuta SANDBERGER. Rhein. Schichten- system in Nassau. S. 263, Taf. 27 ie 119% Diese mit Goniophora secans Bark. aus dem böhmischen Unterdevon verwandte Art findet sich im Stringocephalenkalk bei Villmar und Finnentrop. Neue Folge. Heft 16. 15 226 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Gatt. Allorisma Kine. Allorisma Münsteri D’ARCHIAC und DE VERNEUIL. 1842 Pholadomya Münsteri D’ArcHIAC und DE VERNEUL. On the Fossils of the older Deposits. S. 376, Nat. 30. Bio >. D’ARCHIAC und DE VERNEUIL führen diese Art aus der Eifel und von Bensberg an. Nach BEusHausen kommt sie auch im Stringocephalenkalk von Elberfeld und Hagen vor. Gatt. Edmondia DE Koninck. Edmondia gigas n. Sp. Tarsı6 Bio Ile Diese sehr grosse Art der Gattung Zdmondia kommt selten in den Kalken des Fretterthales vor. Gatt. Cardiomorpha DE Koninck. Cardiomorpha galeata BEUSHAUSEN n. Sp. In den schwarzen Odershäuser Kalken der Ense. Cardiomorpha ferruginea BEUSHAUSEN n. Sp. Taf. 11 Fig. 13, 14. Eine fast kreisförmige, flach gewölbte Art aus den Roth- eisensteinen und Kalken des Martenberges bei Adorf. Cardiomorpha alata SANDBERGER. Taf. 16 Fig. 8. 1851 — 56 Cardiomorpha alata SANDBERGER. Rheinisches Schichten- system in Nassau. S. 254, Taf. 27 Fig. 4. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 227 Aus dem oberen Stringocephalenkalke von Villmar und Finnentrop. Gatt. Cardiola BRropekrır. Cardiola Beushauseni n. Sp. Tafel 11 Fig. 12, Taf. 12 Fie. 17, 18, Taf. 16 Fie. 10. Gleichklappig, hoch gewölbt, von ovalem Umriss, fast symmetrisch, mit spitzem, fast mittelständigem Wirbel, unter dem eine schmale dreieckige Area liegt. Sculptur aus hohen und scharfen, radialen Rippen von dreieckigem Querschnitt be- stehend, die sich durch Einschiebung schwächerer vermehren. Card. Beushauseni gehört zu einer Gruppe von Arten, die im Oberdevon verbreitet ist und in der Regel als Card. duplicata v. MnsTR. zusammengefasst wird, aber mehrere Arten enthält. So ist Card. duplicata Sande. von Oberscheld') schon durch ihre Gestalt und Berippung verschieden von der Form aus Clymenienschichten von Gattendorf, die Graf Münster beschreibt?). Nach einer Mittheilung des Herrn BEUSHAUSEN gehört diese aber überhaupt nicht zur Gattung Cardiola, sondern zu Praecardium. Die vorliegende Form hat vor allem keine breiten, gefurchten, sondern dachförmig zugeschärfte Rippen und unterscheidet sich hierdurch von der Oberschelder Art. Am nächsten steht ihr eine Art aus den schwarzen Intumescens-Kalken von Bicken?), die aber feinere Rippen trägt. Vorkommen: Card. Beushauseni liest in 15 Exem- plaren vor, welche von Grube Martenberg bei Adorf, Hubertus bei Leitmar und aus den Massenkalken des Fretterthales stammen. Sie ist in diesen die einzige Vertreterin der Gattung. N) Nassau, Taf. 28 Fig. 7, S. 271. ?) Beiträge III. S. 68, Taf. 13 Fig. 20, Taf. 12 Fig. 21. 3) ©. Bickensis BEUSHAUSEN in litt. dar 228 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Cardiola subconcentrica BEUSHAUSEN n. SP. Die mit der oberdevonischen Cardiola concentrica v. BucH sp. verwandte Form vertritt diese im jüngeren Mitteldevon. Sie ist nicht selten in den schwarzen Odershäuser Kalken der Ense, selten am Martenberg bei Adorf und am Enkeberg bei Behringhausen. Cardiola elegantula BEUSHAUSEN n. Sp. Diese Art liegt nur aus den Eisenkalken der Grube Enke- berg vor. Unter-Gatt. Buchiola BARRANDE. Die zur Gruppe Buchiola gehörigen Cardiola-Arten, die im Mittel- und Oberdevon eine grosse Verbreitung haben, werden vielfach unter dem Sammelnamen Cardiola retrostriata v. BucH oder Cardium palmatum GoLpr. aufgeführt, gehören aber einer Mehrzahl von gut getrennten Arten an, die zum Theil aus- gezeichnete Leitfossilien sind. L. v. Buch beschrieb sein Venericardium retrostriatum ohne Abbildung aus den Intumescens-Kalken von Adorf!). BARRANDE zweifelte an der Zugehörigkeit dieser Form zu Cardiola, obwohl schon Graf Kryseruiıns das Vorhandensein einer nie- drigen Area beobachtet hatte’), und stellte die Gattung Buchiola auf. Er beschreibt aus den H-Schiefern von Srbsko eine Cardiola (?Buchiola) retrostriata, die mir nicht die v. Buch- sche Species zu sein scheint. Thatsächlich besitzt Buchiola eine niedrige, ungleichseitige Area, die besonders bei den doppelschaligen Exemplaren von Büdesheim gut zu sehen ist. Buchiola ist daher von Cardiola allein durch ihre Sceulptur unterschieden. Diese ist allerdings eine sehr charakteristische: 1) Ueber Goniatiten S. 182. 2) Petschoraland S. 254. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 229 auf breiten Radialleisten liegen kräftige, nach oben convexe oder dachförmige, schuppenartige Erhöhungen, während die Furchen zwischen den Rippen glatt sind. An der Verbindung der beiden Klappen stösst Furche auf Rippe, die Nahtlinie ist daher gewellt oder gezackt. Die Buchiola-Arten bilden so wohl eine gut begrenzte Formenreihe, aber nur innerhalb der Gattung Cardiola. Aus dem oberen Mitteldevon ist bislang nur eine Buchiola- Art beschrieben worden, als Card. retrostriata durch E. Kayser’). Es sind indessen in den Eisensteinen des östlichen Westfalen und den gleichen Bildungen an der Lahn mehrere scharf unter- schiedene Arten vorhanden, zu denen sich noch eine weitere in den schwarzen Kalken mit Posidonia hians gesellt, die WALp- schmidt gleichfalls als Card. retrostriata aufführt. Die echte Card. retrostriata v. B. ist mir nur aus dem Oberdevon bekannt, wo sie in den Intumescens-Schichten häufig zu finden ist. Im oberen Mitteldevon fanden sich bis jetzt die folgenden Arten. Cardiola (Buchiola) ferruginea n. sp. Taf. 11 Fie. 16. Schale hoch gewölbt, mit stark gedrehtem Wirbel. Acht bis zehn kräftige Radialrippen, welche nur wenig breiter sind wie die Furchen, tragen grobe, knotenförmige und entfernt stehende schwach gebogene Chevrons, die oft wie gerundete Knoten erscheinen. Zwischen ihnen bemerkt man zuweilen feinere und deutlich gebogene Querlinien. Die Furchen sind hohlkehlenartig gerundet. Vorkommen: Diese leicht kenntliche Form findet sich verbreitet in den Eisensteinen der Briloner Gegend, auf den Gruben Enkeberg, Grottenberg, Martenberg etc. Selten beob- achtete ich sie in den eisenschüssigen Kalken der Grube Juno bei Nauborn. Eine ähnliche Form, aber mit nicht so kräftigen Knoten kommt in den Kalken mit Posid. hians bei Wildungen und Bicken vor. I) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1872, S. 675. 230 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Cardiola (Buchiola) sagittaria n. sp. Taf. 11 Fig. 17. Gestalt ähnlich wie bei Card. ferruginea, aber schmaler und etwas stärker gewölbt. Die Rippen sind wenig zahlreich (8—10), sind durch schmale scharfkantige Leisten begrenzt und tragen sehr dicht stehende, winkelig gebrochene, scharfe Querleistehen. Die Furchen sind erheblich schmaler als die Rippen, hohlkehlenartig ausgerundet. Vorkommen: Nicht selten in den dunkelen Kalken des Martenberges, sowie im eisenschüssigen Kalk der Grube Enkeberg. Cardiola (Buchiola) misera n. SP. Taf. 11 Fig. 18. Flacher gewölbt und weniger ungleichseitig als die beiden vorhergehenden Arten, mit zahlreicheren Rippen (12—16), die flach gewölbt und erheblich breiter sind als die gleichmässig serundeten Furchen und nur undeutliche Chevrons tragen. Vorkommen: Ziemlich selten in den mitteldevonischen Kalken des Martenberges, auf Grube Juno bei Nauborn und Martha bei Albshausen. Cardiola (Buchiola) aquarum BEUSHAUSEN n. SP. In den schwarzen Kalken mit Posidonia hians bei Wildungen, Bicken und Offenbach kommt eine Buchöola-Art vor, welche schmale, scharfe Hohlkehlen und schmale dachförmige Rippen hat, die dichtstehende, gleichmässig gebogene Querleisten tragen. Die Art ist flach gewölbt, ziemlich ungleichseitig; die Rippen sind wenig zahlreich (8—10), verbreitern sich nach unten stark und sind breiter wie die Furchen. In der äusseren Ge- stalt ähnelt diese neue Art am meisten der Card. ferruginea. Herr BeusHausen hat sie Card. aguarum benannt. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 231 Cardiola (Buchiola) trijugata BEUSHAUSEN n. Sp. Cardiola (Buchiola) mucronata BEUSHAUSEN n. Sp. Diese zwei Arten hat Herr Brusnausen unter den Formen unterschieden, welche auf Grube Enkeberg bei Behringhausen (an der sog. Bettenhöhle) vorkommen. Gatt. Regina (Kralovna) BArRANDE. Regina vola BEUSHAUSEN n. Sp. Diese interessante Form, welche manchen cretacischen Vola- Arten habituell ähnlich ist, mit mehreren schneidend scharfen Rippen auf der hochgewölbten Schale, kommt im Eisenstein der Gruben Grottenberg und Enkeberg vor, sowie in den Massenkalken des Fretterthales.. Eine ähnliche Art fand sich auf Grube Hubertus bei Leitmar. Gatt. Lunulicardium Münster. Lunulicardium striatulum BEUSHAUSEN n. sp. Lunulicardium Denckmanni BEUSHAUSEN n. Sp. Lunulicardium carinatum BEUSHAUSEN n. SP. Diese drei Arten fanden sich in den schwarzen Oders- häuser Kalken an der Ense bei Wildungen. Gatt. Conocardium Bonn. Conocardium Lyelli D’ARCHIAC und DE VERNEUIL. 1842 Cardium Lyelli v’ArcHıac und DE VERNEUL. On the Fossils of the older Deposits. S. 375, Taf. 36 Fig. 8. 232 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 1851—56 Cardium procumbens SANDBERGER. Rheinisches Schich- ten- System in Nassau. S. 259, Taf. 27 Rier 8. Villmar und Taubenstein bei Wetzlar. Conocardium elathratum D’ORBIGNY. 1849 Conocardium clathratum D’ORBIGNY. Prodrome. 1, S. 80. Diese weit verbreitete Art, welche meist unter dem Namen C. aliforme, der einer carbonischen Art zukommt, aufgeführt wird, ist im Stringocephalenkalk weit verbreitet, besonders im oberen. Sie findet sich in diesen Schichten bei Stolberg (Breiniger Berg), Paffrath, Elberfeld, Schwelm, Hagen, Finnen- trop, Villmar, Burgsolms, am Taubenstein bei Wetzlar etc. Bereits in tieferem Niveau in der Eifel und auf Grube Haina bei Waldgirmes. Conocardium villmarense D’ARCHIAC und DE VERNEUIL. 1842 _ Cardium villmarense D’ÄRCHIAC und DE VERNEUL. On the Fossils of the older Deposits. S. 375, Tarball. | r brevialatum SANDBERGER. Rheinisches Schich- ten - System in Nassau. S. 258, Taf. 27 Fig. 7. 1851—56 Wie die vorige Art ziemlich verbreitet im Stringocephalen- kalk. Grube Haina (nach Maurer), Villmar, Taubenstein bei Wetzlar. Conocardium hainense MAURER. 1885 C. hainense Maurer. Die Kalke von Waldgirmes. S. 229, Tais 9SRI2O 1 EEE Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 233 Conocardium carinatum MAURER. 1885 C. villmarense var. carinata Maurrr. A. a. 0. 8. 227, ba 90.20: Diese beiden Arten sind mit Sicherheit nur von Grube Haina bei Waldgirmes bekannt. Conoeardium retusum MAURER. 1889 €. retusum Maurer. A. a. 0. S. 227, Taf. 9 Fig. 22—26. Ausser von Grube Haina kenne ich diese schlanke, sehr ungleichseitige Art auch vom Taubenstein bei Wetzlar. 3. Brachiopoda. Fam. Terebratulidae. Gatt. Meganteris p’Archrac. Meganteris Damesi n. sp. Taf. 19 Fig. 3—4. ?1893 Meganteris inornata D’ORBIGNY. WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England. II, S. 95, Taf. 12 Berl: Das ansehnliche Gehäuse hat einen ovalen Umriss, ist gleichmässig und stark gewölbt und besitzt weder Sinus und Sattel, noch eine Aufbiegung des Stirnrandes. Die Schale ist glatt, nur mit schwachen Anwachsstreifen versehen. Der Schnabel der grossen Klappe ist klein, durchbohrt, mit rudi- mentärem Deltidium. Der Wirbel der kleinen Klappe ist unter 234 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. dem der grossen verborgen. Vom innern Bau konnten die Zahnplatten der grossen Klappe und der dicke schwielige Fort- satz derselben nachgewiesen werden. In. der äusseren Form ändert die Art etwas ab, indem einzelne Exemplare stärker, andere schwächer gewölbt und breiter oder schmaler sind; doch sind die beobachteten Unter- schiede nicht erheblich. — Am nächsten verwandt ist M. inornata!) D’ORB. sp. Obwohl diese Art in der äusseren Gestalt recht veränderlich ist und Exemplare vorkommen, welche verhältniss- mässig schmal sind, ist doch der Stirnrand gradlinig und dadurch der Umriss mehr fünfseitig, während er bei M. Damesi stets oval ist. Ausserdem hat M. inornata sehr kräftige Muskeleindrücke in der kleinen Klappe, bei M. Damesi sind sie nur schwach entwickelt. In dieser Hinsicht gleicht die rheinische Art eher der M. Deshayesüi CaL?). Doch ist diese schmaler und hat, wie inornata, einen abgestutzten Stirnrand, den ich bei unserer Art nie beobachtete. Ich sehe daher in dieser eine wohl charakte- risirte Art. Ich glaube dagegen, dass die aus gleichen Schichten stammende Meganteris inornata bei WHIDBORNE mit Meg. Damesi übereinstimmt. Vorkommen: Nicht selten in den grauen Kalken des Fretterthales, von wo einige Dutzend Exemplare vorliegen. Neuerdings ist sie auch bei Paffrath vorgekommen. Chascothyris nov. gen. Die bis jetzt bekannten Arten dieser Gattung haben eine ansehnliche Grösse, sie gehören zu den grössten Terebratuliden. Ein Exemplar von Ch. Barroisi hat eine Breite von 80 und eine Länge von 70 Centimeter. Die Schale ist glatt, sehr fein und dicht punktirt. 1) Vergl. OEHLERT: Etude sur quelques Fossiles devoniens de l’ouest de la France. Bibl. de l’&cole des Hautes Etudes. Bd. 23. S. 20, Tafel 2 Fig. 1—10 und Barroıs, La Faune du Caleaire d’Erbray. 8. 152, Tafel 10 Fig. 5. ?) Vgl. Barroıs, Caleaire d’Erbray. S.15l, Taf. 10 Fig. 6. ne Mt ne nn EEE EEE TERRA Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 235 Beide Klappen sind ziemlich gleichmässig gewölbt. Die grosse Schale hat nahe dem Stirnrande einen gerundeten, meist flachen Sinus, welcher nicht bis zur Hälfte der ganzen Länge hinaufreicht. Der Wirbel ist klein, spitz und gerade. Unter demselben befindet sich eine rudimentäre Area mit grosser offener Deltidialspalte. Die mässig stark entwickelten Zahnstützen divergiren stark. Die Schlosszähne sind kurz aber kräftig. Die kleine Klappe hat einen schwachen Sattel, der nur in der Nähe des Stirnrandes deutlich ist. Unter dem sehr kleinen spitzen Wirbel liegt eine lineare Area. In der Mitte des Schlossrandes befindet sich eine kleine, schwielige, dreitheilige Anschwellung, von der die mässig langen Crura ausgehen, welche sich bei einer Art erheblich verbreitern. An das Ende der- selben heftet sich das Armgerüst an, welches zunächst im weiten Bogen nach aussen und unten bis etwa zur Hälfte der Gesammtlänge verläuft, dann gegen die grosse Klappe umbiegt und sich ein wenig nach oben wendet. Auf der Mitte des Verbindungsstückes ist eine lange und dünne nach oben gerichtete Lamelle aufgesetzt. 236 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Im äussern Ansehen gleichen die hierher gehörigen For- men durch ihre Grösse, ihren robusten Bau, die kleinen Wirbel und die verkümmerte Area der Gattung Meganteris, an welche auch die schwielige Platte unter dem Wirbel der kleinen Klappe erinnert. Sie sind indessen durch die offene Deltidial- spalte und den undurchbohrten Wirbel leicht zu unterscheiden. Ferner sind keine freien Crura vorhanden, und die Brachial- schleife ist durch ihre Kürze, die kurze Aufbiegung und ihre Anheftung verschieden. Diese Unterschiede erscheinen zu einer generischen Trennung ausreichend. Das Armgerüst ähnelt dem von Centronella Bırr., abgesehen von der grossen Breite der Schleife, durch welche es habituell abweicht. Der undurch- bohrte Wirbel, die grosse Deltidialspalte, sowie die schwielige Verdickung unter dem Wirbel der kleinen Klappe unterscheiden Centronella und Chascothyris genugsam. Bis jetzt sind drei Arten der Gattung bekannt, welche sämmtlich aus dem jüngeren Mitteldevon stammen. Chascothyris Barroisi n. sp. Dar 19% Bronlau22. Gehäuse gross, queroval, stark gewölbt, mit glatter Schale. Grosse Klappe mit spitzem, wenig vorragendem Wirbel und flachem Sinus in der Nähe des Stirnrandes. Area niedrig und kurz, mit grosser dreieckiger Deltidialspalte. Schlosszähne kurz, Zahnplatten schwach entwickelt, stark divergirend. Kleine Klappe mit undeutlichem Sattel, sehr kleinem Wirbel und linearer Area. Schlossplatte schmal, in der Mitte schwielig verdickt. An diese Verdickung heften sich zwei kräftige, nach aussen und unten gerichtete, sich stark verbreiternde Crura an, an deren Ende sich das aus einer dünnen, längsgestreiften Lamelle bestehende Armgerüst anheftet, welches bereits bei der Gattungsbeschreibung besprochen worden ist. Mit irgend einem sonst bekannten Brachiopod ist diese Form schon nach dem äusseren Aussehen nicht zu verwechseln. Vorkommen: Chascothyris Barroisi ist nicht selten in den Kalken des Fretterthales. Sie erreicht dort bedeutende Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Da Grösse. Das grösste vorliegende Stück ist 80 Millimeter breit und 70 Millimeter hoch. Untersucht wurden etwa zwei Dutzend Exemplare. Chascothyris Tschernyschewi n. Sp. Taf. 19 Fig. 6—7. 1864 Stringocephalus Burtini Davınson. British Devonian Bra- chiopoda, Taf 1 Fig. 21 (exel. cet.!) Das schwach gewölbte Gehäuse hat einen gerundet drei- seitigen Umriss und eine glatte Schale. Die grosse Klappe besitzt einen kurzen und geraden, spitzen Schnabel und eine kleine Area mit grosser offener Deltidialspalte. Die kleine Klappe hat einen kaum wahrnehmbaren Wirbel und eine lineare Area. Sinus und Sattel sind nicht vorhanden oder eben angedeutet, so dass die Verbindungslinie der Klappen am Stirnrande geradlinig oder nur schwach aufgebogen er- scheint. Der innere Bau, soweit er beobachtet werden konnte, stimmt vollständig mit dem von Ch. Barroist überein. In der grossen Klappe sind die Zähne schwach entwickelt, ebenso die stark divergirenden Zahnplatten. In der kleinen Klappe liest unter dem Wirbel die schwielige dreitheilige Verdickung. Die Armschleife konnte nur zum Theil beobachtet werden, scheint aber in ihrer allgemeinen Ausbildung nicht von der vorigen Art abzuweichen, ebenso stimmen die Muskeleindrücke überein. Eins der vorliegenden Exemplare zeigt auf der Oberfläche zwei vom Wirbel ausstrahlende, divergirende dunkle Bänder, welche symmetrisch zur Mittellinie liegen. Ich halte dieselben für Reste der ursprünglichen Färbung. Davıoson bildet auf Taf. 1 Fig. 21 seiner Monographie einen Stringocephalus Burtini von „eircular and unusual shape“ von Chircombe Bridge ab, der äusserlich mit Ch. Tschernyschewi übereinstimmt und auch aus den gleichen Schichten stammt. Ich zweifele nicht, dass das betreffende Stück zu der hier beschriebenen Art gehört. Wurpsorne erwähnt das- 238 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. selbe nicht und hält es demnach wohl für einen sStringo- cephalus. Vorkommen: Häufig in den grauen Kalken des Fretter- thales, von wo etwa drei Dutzend Exemplare vorliegen. Ein Exem- plar aus den unteren Stringocephalen-Schichten von Gerolstein. Wahrscheinlich auch bei Paffrath und Villmar. Chascothyris Dewalquei n. Sp. Taf. 11 Fig. 22. Gehäuse mittelgross, von gerundet fünfseitigem Umriss, mit glatter, sehr dicht und fein punktirter Schale. Grosse Klappe stark gewölbt, mit schwachem, nur unmittelbar am Stirn- rande vorhandenem Sinus und langem, geradem, schmalem und spitzem Schnabel. Area hoch, aber sehr schmal, nur einen etwa 1 Millimeter breiten Saum neben der grossen, dreieckigen Deltidialspalte bildend, deren Ränder etwas saumförmig her- vorragen, und welche bis an die Spitze des Wirbels reicht. Kleine Klappe mit sehr kleinem Wirbel und nur angedeutetem Sattel. Verbindungslinie der beiden Klappen an der Stirn ziemlich kräftig gegen die kleine Klappe aufgebogen. Vom inneren Bau konnten nur die beiden divergirenden Zahnstützen in der grossen Klappe beobachtet werden, doch zweifele ich bei der sonstigen Uebereinstimmung mit den beiden vorher beschriebenen Arten nicht, dass die hier beschriebene gleich- falls zu Chascothyris gehört. Die Unterschiede von den anderen Arten werden durch die Abbildungen genugsam erläutert. Vorkommen: Ch. Dewalquei fand sich nur in einem, aber sehr gut erhaltenen Exemplar im KRotheisenstein des Martenberges. (Sammlung Müller.) Gatt. Dielasma Kınce. Dielasma Whidbornei DAvınson sp. 1864 Terebratula sacculus var.? Davınson. British Devonian Brachiopoda. 8.7, Taf. 1 Fig. 1—8, cum syn.! Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 239 1871 Terebratula sacculus Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 498. 1892 Waldheimia Whidbornee Davıwson. British Devonian Brachiopoda Suppl. S. 12, Taf. 1 Fig. 3—4. 1884 Dielasma sacculus TSCHERNYSCHEw. Materialien zur Kennt- niss der devonischen Ablagerungen inskussland. 2.9: 95 Tat 1102 17 (non Fig. 18). 1885 Waldheimia Whidbornei Maurer. Kalke von Waldgirmes. 8. 222, Taf. 9 Fig. 15—16. 1894 Magellania ® WHIDBORNE. Devonian Fauna etc. II, S. 91, Taf. 11 Fie. 1. Diese früher allgemein mit der carbonischen Terebratula sacculus MARTIN verwechselte Art kommt selten in den Massen- kalken bei Finnentrop vor, von wo 8 Exemplare vorliegen. Ebenfalls selten ist sie in den eisenschüssigen Kalken und Rotheisensteinen der Gegend von Brilon, von wo sie in 2 Exem- plaren von Grube Enkeberg vorliegt. Nach MAurER auf Grube Haina. Nach Rırmann am Taubenstein bei Wetzlar ziemlich häufig. Nach SAnDBERGER bei Villmar. In der Eifel von den Crinoiden-Schichten an. Allenthalben im Stringocephalen- Niveau vorkommend, in welchem Horizont sie auch in Devonshire liegt. Nach CLArkE!) auch im unteren Öber- devon des Iberges. RokmERr’s Original?, stammt indessen aus dem oberen Mitteldevon des Büchenberges. Dielasma juvenis SOWERBY SP. ats keys 10, Dal 182,101, 2 1839 Atrypa juvenis SOWERBY. Transactions of the geological Society. Ser.2 Bd. 5, Taf. 56 Fig. 8. 1891 Terebratula juvenis Prıszips. Palaeozoic Fossils.. S. 90, Taf. 35 Fig. 165. !) Fauna des Iberger Kalkes. S. 382. 2) Harz. Taf. 12 Fig. 29. 240 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 1869 Terebratula juvenis Davınson. British Devonian Brachio- poda. 8.8, Taf. 1 Fig. 10—15. „ Davinson. British Devonian Brachio- poda. Supplem. S. 13, Taf. 1 Fig. 1, 2. 1884 Dielasma sacculus TSCHERNYSCHEw. Materialien zur Kennt- niss der devonischen Ablagerungen in Russland. S. 53, Taf. 1 Fig. 18 (non Hisala). Maurer. Kalke von Waldgirmes. S. 223, Abak Sana Ill, 12. 1894 Magellania juvenis WHIDBORNE. Devonian Fauna. II, S. 93, Darzeiekros: 1882 Waldheimia 18585 Dielasma ” Etwa ein Dutzend Exemplare dieser leicht kenntlichen, wenn auch etwas veränderlichen Form aus den grauen Kalken des Fretterthales stimmt aufs beste mit Davınson’s Darstellung der Terebratula juvenis Sow. überein. Vom inneren Bau konnten nur die beiden für Dielasma charakteristischen Zahnplatten der grossen Klappe beobachtet werden. — In England kommt die Art im gleichen Niveau bei Lummaton in Devonshire vor. Maurer beschrieb sie von Grube Haina bei Waldgirmes. Einige Exemplare sammelte ich bei Villmar. Terebratula Newtoniensis DAVIDSonN. Taf. 19 Fig. 5. 1864 Terebratula? Newtoniensis Davınson. Brit. Devon. Brach. Der ba Il der 110, IT. Davipson. Supplem. S. 14 Taf. 1 Fig. 6. 1882 ” » Ich habe etwa ein halbes Dutzend Exemplare einer Brachiopodenart, welche äusserlich mit der Terebratula New- toniensis bei Davınson gut übereinstimmt. Leider gelang es mir nicht, über den inneren Bau Aufschluss zu erhalten, obwohl ich die Mehrzahl meiner Stücke opferte.e Die Art kommt selten in den grauen Kalken des Fretterthales vor. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 241 Gatt. Centronella Bırrıncs. Centronella virge PHILLips sp. Taf. 17 Fig. 7. 1841 Terebratula virgo Priruips. Palaeozoic Fossils. S. 91, Taf. 35 Fig. 167. 1864 » .. sacculus Davıpson. Britisch Devonian Brachio- poda. 8.6, Taf. 1, Fig. 1—8 cum Syn. 871 “ 4 E. Kayser. Brachiopoden der Eifel. Zeitschrift d. D. geolog. Gesellsch. DI ar Biel. 1882 Centronella virgo Davınson. British Devonian Brachiopoda. Supplem. S. 15, Taf. 1 Fig. 7—9. 1884 Dielasma sacculus TSCHERNYSCHEw. Materialien zur Kennt- niss der devonischen Ablagerungen in Russland. S. 9, Taf. 1 Fig. 17—18. 1884 Centronella virgo WHIDBORNE. Devonian Fauna. II, S. 94, Taf. 2) Big. 4. Diese im Mitteldevon sehr verbreitete Art wurde früher nach Davıpson’s Vorgang allgemein mit der carbonischen Tere- bratula sacculus MARTIN vereinigt, bis Davınson durch die Prä- parate des Innern nachwies, dass sie zu Centronella gehört. Diese Correetur ist vielfach unbeachtet geblieben. Ich habe einige. Exemplare aus dem Fretterthale, welche im Aeusseren genau mit Davipson’s Abbildungen übereinstimmen, besonders auch in dem Fehlen einer Area und in der Lage und Grösse des Stielloches und des zweitheiligen Deltidiums. In seinen älteren Abbildungen hatte Davıpson die Schale glatt gezeichnet, in dem Supplement zur Monographie der devonischen Brachio- poden dagegen mit kurzen, nur nahe dem Stirnrande deutlich wahrnehmbaren Rippen, welche auf dem grössten Theile der Schale fehlen. Meine Stücke stimmen mit dieser Darstellung vollkommen überein, wenn auch in der Zeichnung die Rippen etwas länger sind, was aber an dem Original nicht der Fall ist. Neue kulge. Heft 16. 16 242 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Wahrscheinlich gehört auch die Form, welche MAURER von Grube Haina als Atrypa Eurydice BaRrR. beschreibt!), zu Centro- nella virgo, wie WHIDBORNE vermuthet. In der äusseren Gestalt ist Barkanne’s Atrypa Burydice?) nicht wesentlich verschieden. Es ist indessen fraglich, ob sie zu Centronella gehört, wenn auch nicht ersichtlich ist, weshalb BARRANDE und MAURER sie zu Atrypa stellen. Vorkommen: Selten in den grauen Massenkalken des Fretterthales und nur in kleinen Exemplaren. Nach WHIDBORNE bei Lummaton sehr häufig. Gatt. Stringocephalus DErrance. Stringocephalus Burtini DEFRANCE. . 1827 Stringocephalus Burtini DErRANcE. Dietionn. des sciences naturelles. Bd. 51, S. 102, Taf. 75 Fig. 1. 1840 5 3 D’ARCHIAC und DE VERNEUIL. Fossils of the older Deposits. S. 393. 1840 2 dorsalis D’ÄARCHIAC und DE VERNEUIL. Ebenda. S. 369, Taf. 35 Fie. 5. 1850 5 Burtini A. RoEMER. Beiträge. I, S. 24, Taf. 10 N, 1853 & a SCHNUR. Palaeontographica. Bd. 3, 8.195, Taf. 28 Eig. 5, Taf. 29 Fig. 1, Tara Biel. 1856 S hians SANDBERGER. Versteinerungen des rheinischen Schichtensystems in Nassau. S. 309, Taf. 31 Fig. 4. Burtini Davıovson. Monograph of the British Devonian Brachiopoda. S. 11, Taf. 11 Fig. 18—20 u. 22, Taf. 2 Fig. 1-11 (non Taf. 1 Fig. 211) 1) Kalke von Waldgirmes. 8.185, Taf. 8, Fig. 1. 2) Systeme silurien. V, Taf. 80, Fig 2. 1864 u u Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 243 1871 Stringocephalus Burtini Quenstepr. Brachiopoden. 8. a Taf. 43 Fig. 56-75, Taf. 44 Fig. 1- 1871 . 5 E.Kayser. Brachiopoden des Mittel- und Oberdevon der Eifel. Zeitschr. der Deutschen geol. Ges. S$. 501. 1872 4 E Kayser. Daselbst S. 677. 1876 ea n F. Rormer. Lethaea palaeozoica. ans cr 1 1885 is a Maurzr. Fauna der Kalke von Wald- Sınmes2 9.291,13. 910, 1a. 1 1894 ee N WuiIDBoRNE. Devonian Fauna. II, >2590, 2 Ra 12° Km Diese wichtigste Leitform findet sich fast allenthalben, wo das obere Mitteldevon kalkig ausgebildet ist, am häufigsten im oberen Theil der Stufe. Im östlichen Westfalen kommt sie auf allen Eisensteingruben vor und ist am häufigsten am Martenberge. In den Eisensteinen des Lahngebietes ist sie selten, ich fand nur ein kleines Exemplar auf Grube Martha bei Albshausen. In den Massenkalken von Finnentrop ist sie häufig in allen Grössen, ebenso bei Päffrath, Elberfeld, Schwelm, Wetzlar, Burgsolms, Villmar, Weilburg etc. In der Aachener Gegend bildet Stringocephalus Burtini eine ganze Schicht, welche namentlich bei Eupen gut aufgeschlossen ist. Seltener ist er. in den plattigen Kalken der Wildunger Gegend, auf Grube Haina bei Waldgirmes und am Taubenstein bei Wetzlar etc. Die var. dorsalis D’ARCH. und DE Vern. habe ich vom Marten- berge bei Adorf, von Paffrath und Stolberg. In den Crinoiden- Schichten der Eifel kommt eine schmale, ungewöhnlich lang- schnäbelige Abart vor. BARRANDE beschreibt aus F, einen Stringocephalus bohemicus und behauptet, dass keine der mannigfachen Aberrationen, welche der eifeler Str. Burtini zeigt, sehr nahe Beziehungen zu dem einzigen böhmischen Stücke besitze‘). Wenn ich auch glaube, dass kein Geologe das böhmische Exemplar, I) Systeme silurien. V, S. 218. 16* 244 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. wenn es an einem rheinischen Fundorte vorkäme, anders als Sir. Burtini bestimmen würde, so habe ich die Barranpe’sche Abbildung doch nicht in die Synonymik auf- genommen. Das Vorkommen in wesentlich älteren Schichten lässt vermuthen, dass constante Abweichungen vorhanden sein werden, zumal sonst der Sir. Burtini niemals in älteren Schichten, als in den nach ihm benannten, vorge- kommen ist. Das mehrfach erwähnte Exemplar von Bieken stammt nicht aus älteren Schichten, sondern aus einer Ablagerung, die dem oberen Mitteldevon angehört. Im geologischen Theile dieser Arbeit wird dies näher auseinandergesetzt werden. In Böhmen kommt der echte Str. Burtini in der BARRANDE- schen Etage H vor. Ein typisches Exemplar liegt in der bekannten Duser’schen Sammlung in Beraun. Fam. Spiriferidae, Gatt. Merista Suess. Merista plebeja SOWERBY. 1840 Atrypa plebeja SOwERBY. Geol. Soc. Trans. ser. 2, vol. 5, Taf. 46 Fig. 12, 18. 1844 Terebratula scalprum F. RoEMmER. Rhein. Uebergangsgebirge. 8 (dr Alain 3 ie, Il. 1864 Merista plebeja Davınson. British Devonian Brachiopoda. S. 20, Taf. 3 Fig. 2—6. WHIDBORNE. Devonian Fauna. II, S. 98, Taf. 12 Fig. 3—6. 1894 ” ” Ich beschränke den Namen Merista plebeja auf diejenigen Formen, welche sich eng an den Typus bei SowERBY bezw. Davınson anschliessen. Mit diesem übereinstimmende Formen kommen ziemlich selten im Fretterthale vor. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 245 Viele Autoren, vor allem E. Kayser und Ts. Davıoson, fassen die Art weiter und vereinigen namentlich auch M. laeryma Sow. und Terebratula prunulum ScHxur mit M. plebeja. Mer. prunulum ist die in den eifeler Galceola-Schichten verbreitete Art, welche durch ihre schmalere Form, ihre stärkere Wölbung und den stärker aufgeblähten Wirbel der grossen Klappe unterschieden ist und sich, wie ich glaube, auch specifisch abtrennen lässt. Merista plebeja (= M. scalprum RoEMER) ist dagegen in dem Stringocephalen-Niveau zu Hause und in England weit verbreitet, während sie in Deutschland seltener zu sein scheint. M. lacryma Sow. scheint, abgesehen von ihrer durchweg geringeren Grösse, durch ihre Schmalheit und die verhältnissmässig starke Wölbung von M. plebeja ver- schieden zu sein. Merista lacryma SOWERBY. Taf. 17 Big. 4, 5. 1840 Atrypa lacryma SoweErby. Transactions of the Geological Society. ser. 2, vol. 5, Taf. 54 Fig. 9. 1864 Merista plebeja Davınson. British Devonian Brachiopoda. S. 20, Taf. 3 Fig. 7—10 (cet. excl.) TscHERNYSCHEw. Materialien zur Kenntniss der devonischen Ablagerungen in Russ- land 8794, Var lie 319. 188 , prunulum Maurer. Kalke von Waldgirmes. S. 167, Mae de 1884 ” ” Von Davıpson wurde diese Art mit M. plebeja Sow. vereinigt, ich glaube sie wieder abtrennen zu müssen auf Grund ihrer äusseren Form, welche durch die verhältnissmässig geringe Breite und die starke Wölbung beider Schalen von M. plebeja abweicht. Sie hat in der äusseren Gestalt eher Aehnlichkeit mit M. prunulum ScHnur'!), mit der sie MAURER verwechselte. Die ältere Form der Eifel hat aber im allgemeinen einen .1) Brach. der Eifel. S. 190, Taf. 44 Fig. 1. 246 Die Fauna der Schiehten mit Maeneceras terebratum. stärker aufgeblähten Wirbel und einen mehr kreisförmigen Umriss. Ob auch der innere Bau Abweichungen zeigt, müssen weitere Untersuchungen lehren. M. lacryma ist in den grauen Massenkalken des Fretter- thales ziemlich selten; sie liegt mir von dort in 15 Exemplaren vor. Nach Maurer auf Grube Haina. Dass die von dort als M. prunulum beschriebene Form mit Sowergy’s M. lacryma genau übereinstimmt, zeigt der Vergleich mit Davipson’s Abbildungen. Ich möchte auch die M. passer MAurzr') nicht für erheblich ver- schieden halten. Nach CrarkE kommt im Iberger Kalk eine als M. plebeja aufgeführte Form vor?), welche in ihren Merkmalen constant sein und mit Schnur’s T. prunulum?) oder F. Rormer’s T. salprum*®) am besten übereinstimmen soll. Diese beiden eitirten Figuren sind aber gerade die Typen zweier verschiedener Arten (M. plebeja und M. prunulum), und die Iberger Art kann daher, wenn sie constant ist, nur mit einer dieser übereinstimmen. Die abgebildeten Exemplare stellen eine bei Finnentrop vorkommende Abänderung dar, welche nach der Stirn zu ver- hältnissmässig wenig verschmälert und dabei flach gewölbt ist. Doch ist bei beiden Figuren der Stirnrand zu geradlinig gezeichnet. Merista cf. minuseula BARRANDE. 1879 Merista minuscula BARRANDE. Systeme silurien. Bd. 5, Iiane a ia IN 1883.05 x Barroıs. Calcaire d’Erbray. S. 108, TaronRıcs ie Aus den grauen Kalken des Fretterthales und von Villmar habe ich einige kleine Exemplare einer Merista, welche sich in I) a.a.0. Taf. 7 Fig. 8—10. ®, Fauna des Iberger Kalkes. S. 390. 3) Taf. 27 Fig. 1. *) Rhein. Uebergangsgebirge. Taf. 5 Fig. 1. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 247 ihrer äusseren Gestalt der M. minuscula BarrR. aus F;, beson- ders dem kleinsten von BarrAannoe dargestellten Exemplar auf das engste anschliessen. Auch dem kleinen Stück, welches Barroıs von Erbray abbildet, gleichen sie vollkommen, nament- lich auch durch die langen und kräftigen Zahnplatten der grossen Klappe. Wesen des immerhin geringen Materiales möchte ich sie nicht direct als M. minuscula bestimmen, wenn ich auch eine Uebereinstimmung für wahrscheinlich halte. In der Gestalt gleichen sie genau der Meristella Circe MAURER!), sind aber echte Meristen. Gatt. Meristella Hart. Meristella biplicata BARROIS. 1889 Meristella biplicata Barroıs. Faune du calcaire d’Erbray. S. 109, Taf. 6 Fig. 8. Zwei Exemplare einer Meristella aus den Kalken des Fretterthales stimmen so genau mit der von Barroıs von Erbray beschriebenen M. biplicata überein, dass ich kein Bedenken trage, sie mit diesem Namen zu belegen. Meristella Barrandei MAURER. 1885 Meristella Barrandei Maurer. Kalke von Waldgirmes. S. 172, Taf. 7 Fig. 20—22. Vier Exemplare aus den Kalken des Fretterthales stimmen mit Maurer’s Abbildung der Meristella Barrandei von Grube Haina vollkommen überein. Die Art findet sich auch bei Villmar. I) Kalke von Waldgirmes. Taf. 7 Fig. 16. 248 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Gatt. Glassia Davidson. Glassia Beyrichi KAYsSER. 1873 Rhynchonella Beyrichi Kayser. Zeitschr. d. D. geolog. Ges. 8.6.18, Sllabr26Kliorao: ?1882 Glassia Whidbornei Davınpson. British Devonian Brachio- poda. Suppl. S. 38, Taf. 1 Fig. 10—14. »„ Beyrichi Maurer. Die Kalke von Waldgirmes. S. 192, Taf. 8 Fig. 11—15. 1885 Nicht sehr selten in den Eisensteinen am Grottenberg und Enkeberg. Nach Maurer auf Grube Haina bei Waldgirmes. Der Ansicht Maurzr’s, dass Glassia Whidbornei Davıpson mit @l. Beyrichi ident sei, möchte ich nicht ohne weiteres zu- stimmen, da die Briloner Exemplare, für welche der Name von Kayser gegeben wurde, durchgängig breiter sind und einen mehr fünfseitigen Umriss haben, als die von Davıpson und WHID- BORNE abgebildeten Stücke. — Auch WnipBoRNE führt die rhei- nische Art nur fraglich unter den Synonymen von Glassia Whidbornei auf. Gatt. Spirifer SowERBY. Spirifer undifer F. RoEMER. 1844 Spirifer undiferus F. Rormer. Rheinisches Uebergangs- gebirge. S. 73, Taf. 6 Fig. 6. 1853 x " ScHnuR. Brachiopoden der Eifel. S. 204, Taf. 34 Fig. 3. 1856 a x SANDBERGER. Rhein. Schichtensystem in Nassau. S. 314, Taf. 31 Fig. 8. 1865 R R Davioson. British Devonian Brachio- poda. S. 36, Taf. 7 Fig. 1— 14. 1871 a A E. Kayser. Zeitschr. der Deutsch. geol. Gesellsch. S. 575. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 249 1885 Spirifer indifferens var. elongata Maurer. Kalke von Wald- girmes. S. 158, Taf. 6 Fig. 18. 1894 Spirifera undifera WHIDBORNE. Devonian Fauna. II, S. 105, Tarr1d EKie. 6 und 7. Diese Leitform des Stringocephalenkalkes, welche F. RoEMER von Paffrath und dem Girzenberge bei Soetenich beschrieb, fand ich in je einem Exemplar im Fretterthale, am Tauben- stein bei Wetzlar und auf Grube Haina bei Waldgirmes. Von letzterem Fundorte beschreibt Maurer zwei Varietäten des Spir. indiferens Barr., von denen die eine, var. elongata, mit keiner der Barranne’schen Abbildungen übereinstimmt, da- gegen die grösste Aehnlichkeit mit Schnur’s guter Abbildung des Spir. undifer zeigt, nur eine etwas gestrecktere Form be- sitzt. Auffälliger Weise erwähnt MAURER diese altbekannte Art nicht. Ich betrachte das Maurer’sche Exemplar als eine be- sonders stark verlängerte Form von Spir. undifer Rorm. Das von mir gefundene ist etwas verdrückt, aber jedenfalls breiter wie lang und daher die normale Form. Ueber die von MAURER als Spir. indifferens var. obesa? BAarR. bezeichnete Form habe ich kein Urtheil, doch scheint sie von der gleichnamigen Form bei BarRAnDE!) durch stärker vorragenden Wirbel und schma- leren Sinus und Sattel verschieden. Spir. indifferens BarR., be- sonders die var. transiens?), steht allerdings dem Spir. undifer Rorm. nahe. Spirifer aperturatus v. SCHLOTHEIM SP. Taf. 16 Fig. 14. 1822 Terebratulites aperturatus v. SCHLOTHEIM. Petrefactenkunde, Nachtrag. Taf. 17 Fig. 1. 1853 Spirifer canaliferus Schnur. Brachiopoden der Eifel. S. 206, Taf. 35 Fig. 5. 1871 „ aperturatus QUENSTEDT. Brachiopoden. S. 502, Taf. 53 Fig. 43—47. N) Syst. Silur. V. I. Taf. 3 Fig. 6. 2) a.a.0. Taf. 3 Fig. 8—10. 250 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 1871 Spirifer canaliferus E. Kayser. Zeitschr. der Deutsch. geol. Gesellschaft. S. 585. MaAurER. Kalke von Waldgirmes. S. 161, Dat ick? 1885 ” ” Ich nenne diese Form mit QUENSTEDT Spirifer aperturatus v. SCHLOTH., weil v. SCHLOTHEIM sie zuerst kenntlich abbildete, während VALENCIENNES der Beschreibung seines Sp. canaliferus keine Zeichnung hinzufügte'). Spir. aperturatus ist eine Leitform des Stringocephalen- Kalkes. Aus dem Fretterthale habe ich drei Exemplare. Sie ist daher jedenfalls selten. Nach MavrEer auf Grube Rothe Erde bei Waldgirmes. Ein Exemplar von Villmar. Sonst bei Paffrath und in der Eifel. Nach E. Kayser kommt die Art als Seltenheit bereits im oberen Theil der eifeler Calceola- Schichten vor. Spirifer aculeatus SCHNUR. 1853 Spirifer aculeatus Schnur. Brachiopoden der Eifel. Palaeon- tographica, Bd. 3, S. 203, Taf. 34 Fig. 2. 1856 „ imbricato-lamellosus SANDBERGER. Rhein. Schichten- system in Nassau. S. 319, Taf. 32 Fig. 5. 1864 „ insculptus Davınson. Brit. Dev. Brach. Suppl. Taf. 1 Fig. 32. 1871 „ aculeatus QuEnSTEDT. Brachiopoden, S. 487, Taf. 52 Fig. 5961. 1885 „ gibbosus Maurer. Kalke von Waldgirmes. S. 159, Taf. 6 Fig. 19— 21. 1893 Spiriferina insculpta WuIDBoRNE. Devonian Fauna of the South of England. II, S. 109. MaAvRER beschreibt aus dem Kalke von Waldgirmes einen kleinen Spirifer als Spür. gibbosus BARRANDE?) und vergleicht I) Lamarck, Histoire des animaux sans vertebres. Bd. g S. 254. 2). Systeme silurien. V, Taf. 2 Fig. 7 u. 8. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 251 ihn mit den devonischen Spir. aculeatus Schnur, Spir. lima QuENST. und Spir. insculptus Dav. Er findet gegen diese Arten wesentliche Unterschiede; nur das eine, von Davıpson ab- gebildete Exemplar‘) von Lummaton wird als vollkommen übereinstimmend betrachtet. — Ich habe mich zunächst nicht davon überzeugen können, dass die mitteldevonische Art von Lummaton und Haina der carbonische insculptus PrirL. ist, ob- gleich auch WHIDBoRnE beide vereinigt und beide einander sehr ähnlich sind, namentlich in der Gestalt der Rippen, wie mehrere vorliegende Stücke von Vise zeigen. Doch hat die carbonische Form einen spitzeren Wirbel, der über die grössere und deut- licher begrenzte Area weniger hervorragt, ist erheblich breiter und schwächer gewölbt, wie aus den Abbildungen bei Davınson?) und pe Koninck?) hervorgeht. Ich glaube nun, dass das Exemplar, welches Davıpson aus dem Devonshirer Stringocephalenkalk abbildet, dieselbe Art darstellt?), wie MAURER’s gebbosus. Diesen Namen kann aber die Art nicht tragen, denn wenn auch BarrRAnNDE selbst eine Identificirung für zulässig erklärt hat’), so ergiebt doch ein Vergleich mit Barranne’s Figuren (Exemplare aus Böhmen stehen mir leider nicht zur Verfügung) folgende Unterschiede: Die böhmische Form ist stärker gewölbt, besonders die kleine Klappe, und die Wölbung ist anders vertheilt. Sinus und Sattel sind erheblich breiter, dabei von rechteckigem Quer- schnitt, während bei der rheinischen Form der Sattel fast schneidend scharf ist. Umgekehrt sind die Seitenrippen bei gibbosus scharf, bei der rheinischen Form stärker gerundet, besonders bei der Maurkr’schen var. extensa. Diese Unterschiede sind jedenfalls erheblicher, als die- jenigen, welche Maurer beim Vergleich mit den oben genann- ten devonischen Arten herausfindet, und eine Uebereinstimmung erscheint daher ausgeschlossen. Die Unterschiede gegenüber 1) British Devonian Brachiopoda. Supplement, Taf. 1 Fig. 32. 2) Brit. Carbonif. Brach. Taf. 7 Fig. 48—55. 3) Faune du calcaire carbonifere. Brachiopoda, Taf. 22 Fig. 51—55. *) Suppl. Taf. 1 Fig. 32. 5) Maurer. 8. 159. 252 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. dem eifeler Spir. aculeatus Scunur, namentlich nach den Darstellungen bei (QUENSTEDT!) und SANDBERGER?) erscheinen kaum ausreichend zu einer Abtrennung. MaAurRER hebt als solche hervor: Das Vorhandensein von starken Längsleistchen auf den Anwachsstreifen und das nicht so stark zickzack- förmige Imeinandergreifen der stärker geschweiften Falten. Die Form von Haina hat, wie MAurEr selbst beschreibt, Längs- streifen auf den Anwachslamellen, und solche hat auch der eifeler aculeatus nur, keine Stacheln oder Leisten. In dieser Beziehung stimmen daher die beiden Vorkommen überein. Eine merkliche Biegung der Rippen zeigen weder meine Exemplare aus der Eifel, noch die Figuren bei QUENSTEDT und SANDBERGER, und auch das zickzackförmige Ineinander- greifen ist nicht merklich verschieden. Ich sehe daher keinen Grund, die Hainaer mitteldevonische Form von der gleich- alterigen von Villmar und aus der Eifel zu trennen und mit einer silurischen zu vereinigen. Vorkommen: Sehr selten im Fretterthale. Ferner bei Villmar, am Taubenstein bei Wetzlar, bei Gerolstein in der Eifel. Im englischen Stringocephalenkalk von Lummaton. In der Eifel ist das Lager nach Kayser das tiefere Mittel- devon; auch Frech führt die Art aus den oberen Calceola- Schichten an?). Ich fand sie besonders häufig in den Crinoiden- schichten. Spirifer simplex PHILLIPS. 1841 Spirifer simplex Puıruıps. Palaeozoic Fossils. S. 71, Taf. 29 Ihalaz 11220), 1871 a „ Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 579. cum Syn. 1873 a „ Kayser. Daselbst S. 683. !) Brachiopoden. S. 487, Taf. 52 Fig. 59—62. ?) Spir. imbricato-lamellosus SANDBERGER, Nassau. 8. 319, Taf. 32 Fig. 5. ®) Cyathophylliden des Mitteldevon. 8. 21. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 253 1884 Spirifer simplex TscHERNYScHEw. Materialien zur Kenntniss der devonischen Ablagerungen in Russ- land.’ 8.112, Taf 2, Big.3: 1885 u „ Maurer. Kalke von Waldgirmes. S. 155, Tat26% Bis. 15, 16. 1887 " » Tscuernyschew. Ober- und Mitteldevon am Westabhange des Ural. S. 69, Taf. 9 Fig. 8. Spir. simplex ist häufig in den Eisensteinen in der Um- gebung des Hoppekethales, namentlich auf Grube Grottenberg und Enkeberg. Ein Exemplar fand sich am Martenberg, zwei in den schwarzen Cephalopodenkalken der Ense bei Wildungen. Im Fretterthale habe ich die Art nicht gefunden, ebenso wenig führt sie SAnDBERGER von Villmar an. Im Lahngebiet ist Sp. simplex bekannt aus dem oberen Mitteldevon von Grube Lahn- stein bei Weilburg (SANDBERGER), Haina bei Waldgirmes und vom Taubenstein bei Wetzlar. Ich fand ihn auch im Eisenstein der Grube Juno bei Nauborn. Nach F. Frech im Oberdevon von Langenaubach. Auch sonst ist die Art im oberen Mitteldevon (Eifel und England) und unteren Oberdevon verbreitet. Spirifer Schülkei KaysEr. 1873 Spirifer Schülkei Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Gesellsch. 8. 683, Taf. 35 Fie. 4. Ich habe diese jedenfalls sehr seltene kleine Art, welche E. Kayser aus den Rotheisensteinen der Briloner Gegend nach einem einzelnen Exemplare aufstellte, nicht beobachtet. Spirifer inflatus SCHNUR. ? Taf. 9 Fig. 20, Taf. 17 Fie. 6. 1853 Spirifer inflatus Schnur. Brachiopoden der Eifel. S. 211, hal sau Ric 2. 254 Die Fauna der Schichten mit: Maeneceras terebratum. 1871 Spirifer Urii Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Gesellschaft. S. 584. 1885 5 Urii Maurer. Kalke von Waldgirmes. S. 155, Taf. 6 Fig. 12—13. Diese kleine Art hat eine hochgewölbte grosse Klappe mit stark aufgeblähtem und eingedrehtem Wirbel. Unter dem- selben befindet sich eine sehr grosse Deltidialspalte und eine kleine, undeutlich begrenzte Area. Der Sinus ist, wenn über- haupt vorhanden, sehr schwach oder undeutlich, und daher verläuft die Naht am Stirnrande fast geradlinig, Nur ganz selten ist der Sinus etwas stärker und der Stirnrand dann aufgebogen. Die Zahnstützen stehen, wie E. Kayser hervor- hob, einander ausserordentlich nahe, biegen aber scharf nach aussen, um die Ränder der Deltidialspalte zu erreichen. Die kleine Klappe ist flachgewölbt, besonders in der Jugend und am sehr kleinen Wirbel meist etwas wulstig verdickt. Die Schale ist ganz glatt. Diese kleine mittel- (und ober-?) devonische Form wurde von E. Kayser mit Spir. unguiculus Sow. aus dem jüngsten Ober- devon und Carbon vereinigt, für welche Art von Davınpson der Name Spir. Uri Fıem. eingeführt war. Die Form aus dem oberdevonischen Sandstein von Bradford, welche Davınson ab- bildet'), gleicht allerdings der carbonischen?) vollkommen. Die mitteldevonische Art ist indessen leicht zu unterscheiden durch die undeutlich begrenzte Area, die in Davipson’s Abbil- dungen breit und von scharfen Kanten begrenzt ist. SCHNUR’S und Maurer’s Figuren zeigen deutlich das Fehlen der Areal- Kanten, und ScHnuUR nennt die Area „nicht sehr deutlich be- grenzt“. — Im Anschluss an E. Kayser ist dann allgemein der Name Spir. Uri angenommen worden. Diese Art soll demnach vom Mitteldevon bis zum Perm reichen, da auch die von Kımne als Martinia Chamyana beschriebene Art?) mit sSpir. Urii vereinigt wird. Diese Vereinigung erscheint indessen I) Brit. Devon. Brach. Taf. 4 Fig. 25—28. 2) Brit. Carbon. Brach. Taf. 12 Fig. 13, 14 und Taf. 54 Fig. 14, 15. %) Brit. Permian Fossils. 8. 134, Taf. 10 Fig. 11—13. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 255 schon dadurch unwahrscheinlich, dass Kına selbst die permische Art als Märtinia bestimmt hat. Dieselbe wird daher wohl weder Zahnplatten noch Cruralplatten haben, während Spir. Urii wenigstens die ersteren sicher besitzt!). Der Name Spir. Uri Frem. ist demnach auf die carbonische Form und die des oberen Oberdevon zu beschränken. Ob die Art des Iberger Kalkes, Spir. unguiculus Roem.’), eine kantig begrenzte Area hat, scheint nach Rormer’s Figur, welche der mittel- devonischen Art gleicht, zweifelhaft. Ich habe einige Stücke vom Iberg und von Rübeland, welche keine solche be- sitzen. Sie stimmen mit der mitteldevonischen Form in der äusseren Gestalt gut überein, scheinen aber in der Ausbildung der Zahnplatten im Innern der grossen Klappe abzuweichen, da diese ungemein schwächlich entwickelt sind. Mein Material giebt aber über diesen Punkt keinen völligen Aufschluss. Ich muss es daher dahingestellt sein lassen, ob die Iberger Form zu Spir. inflatus zu ziehen ist oder nicht. BARRANDE stellt eine kleine Spirifer-Art aus F, fraglich zu Spir. unguiculus Sow.’) und MAURER citirt die betreffende Figur als Spiör. Uri. Die böhmische Art, besonders Fig. 9 bei BARRANDE ist dem sSpir. inflatus SCHNUR sehr ähnlich, besitzt aber gleichfalls eine scharfkantig begrenzte Area. Fig. 10 gleicht, ebenfalls bis auf die Area, der Abänderung, welche im Briloner Eisenstein vorkommt*), vollkommen. Ob der innere Bau übereinstimmt, darüber geben Barranne’s Ab- bildungen keinen Aufschluss. Vorkommen: sSpirifer inflatus SCHNUR ist eine Leitform des Stringocephalen-Horizontes. Sie ist nach Kayser in diesem Niveau in der Eifel stellenweise sehr häufig. Aus dem Fretter- thale habe ich einige Dutzend Exemplare, ebenso vom Tauben- stein bei Wetzlar. Häufig bei Paffrath und Villmar. Auch auf Grube Haina ist die Art nicht selten. I) Vgl. Davınson, Devon. Brach. Taf. 4 Fig. 28. 2) Harz. Taf. 4 Fig. 22. 3) Systeme silurien. V, Taf. 1 Fig. 9, 10, %) Taf. 11 Fig. 20. 256 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Spirifer Gosseleti n. Sp. Alan Il ie ls 9%, 1864 Spirifer curvatus Davıpson. British Devonian Brachio- poda. ©. 89, Taf. 4 Fig. 29—32 (non Taf. 9 Fig. 26, 27). 1885 5 a Maurer. Kalke von Waldgirmes. S. 153, Taf. 6 Fig. s—11. 1894 & “ WHIDBORNE. Devonian Fauna. II, S. 107, Taf. 13 Fig. 45. Das ansehnliche Gehäuse ist stark gewölbt, von querovalem, in der Jugend mehr kreisförmigem Umriss und hat eine glatte, nur mit Anwachsstreifen verschene Schale. Die grosse Klappe hat einen spitzen, stark eingedrehten Wirbel, unter demselben eine mässig grosse, kantig begrenzte Area, welche parallel dem Schlossrand gestreift ist und eine grosse, dreieckige Deltidialspalte.e Der Sinus ist schmal und flachgerundet und reicht bis an den Wirbel. Nach der Stirn zu verbreitert er sich. Die Zahnplatten sind schwach entwickelt, ihre Länge beträgt !/;—"/; der Schalenlänge. Die kleine Klappe hat einen kleinen spitzen Wirbel und eine lineare Area, der Sattel ist in der oberen Schalenhälfte undeutlich, in der unteren nur schwach entwickelt. Die Cruralplatten sind klein, stark diver- girend. Die Spiralkegel sind kurz und gedrungen, schräg nach aussen und oben gerichtet. Davinson bestimmte diese Art als Spirifer curvatus V. SCHLOTH., und E. Kayser erkennt die Abbildungen Davinson’s, als zu SCHLOTHBEIM’s Art gehörig, an. Ein Vergleich mit der sehr häufigen und in zahlreichen Exemplaren vorliegenden Art des älteren Mitteldevon ergiebt aber mehrere leicht zu er- kennende Unterschiede: Spir. curvatus ist viel kürzer, hat kleinere Wirbel, sowie namentlich einen viel tieferen und breiteren Sinus, demzufolge die Aufbiegung des Stirnrandes eine steilere und höhere ist. Ausserdem besitzt Spirifer curvatus kräftige, fadenförmige concentrische Streifen. Die beiden Arten, die auch im Alter verschieden sind, können demnach Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 2% nicht wohl verwechselt werden. — Maurer’s Spir. curvatus ist typisch die von Davınson dargestellte Art. Die Abbildung des englischen Autors, Taf. 9 Fig. 27, nähert sich schon viel mehr dem echten curvatus und stellt wohl eine von Spir. Gosseleti verschiedene Art dar. Als Spir. expectans bildet BArRANDE eine einzelne, un- vollständige, grosse Klappe eines Spirifer aus Gs ab'), welche viel Aehnlichkeit mit der vorliegenden Form hat, aber nicht ausreicht, um eine etwaige Uebereinstimmung erkennen zu lassen, da Area, Deltidialspalte, Wirbel etc. nicht zu sehen sind. Davıpson spricht die Ansicht aus, dass sein Spir. eur- vatus möglicher Weise ident sei mit dem carbonischen Spir. glaber Mar. Nach meinem Vergleichsmaterial ist die car- bonische Art im Allgemeinen robuster und höher gewölbt, wobei die höchste Wölbung weiter vom Wirbel entfernt liegt, als bei Spir. Gosseleti, hat einen stumpferen und stärker eingedrehten Wirbel, eine höhere Area und eine schwächere Aufbiegung des Stirnrandes. Neben dieser Normalform, die immerhin leicht zu unterscheiden ist,. kommen freilich auch Exem- plare vor, welche äusserlich dem Spir. Gosseleti sehr gleichen. Diese lassen sich aber mit Sicherheit durch das Fehlen der Zahnplatten bei der zur Gattung Martinia gehörigen Art unter- scheiden. Auch sind nach Davipson’s Abbildungen die Spiral- kegel schlanker und weniger schräg nach oben gerichtet?). Viel ähnlicher als diese carbonische Form ist der oberdevonische Sp. pachyrhynchus VERN.’), wenn derselbe auch im Allgemeinen einen mehr kreisförmigen Umriss hat. Der charakteristischste Unterschied der oberdevonischen Art besteht in der ausser- ordentlichen Dicke der Schale am Wirbel. Ihr entsprechend sieht man die Zahnplatten der grossen Klappe auf der Aussenseite nicht durchscheinen. Ebenso sind die Zahnplatten selbst sehr kräftig; bei einem Stück von 30 Millimeter Breite 1) Systeme silurien. V?, Taf. 72 Fig. 5. 2) Vgl. British Carboniferous Brachiopoda. Taf. 32 Fig. 3—5. 3) Paleontologie de la Russie. S. 142, Taf. 3 Fig. 6. Neue Folge. Heft 16. 17 258 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. beträgt ihre Dicke in der Mitte etwas über einen Millimeter, während sie bei Sper. Gosseleti nur papierdünne Blättchen sind. Vorkommen: sSpir. Gosseleti scheint auf das obere Mitteldevon beschränkt zu sein. Er ist häufig im Fretterthale, wo er bedeutende Dimensionen erreicht. Seltener am Tauben- stein bei Wetzlar, bei Paffrath und Villmar. Nach MaAvRER auf Grube Haina bei Waldgirmes. Verbreitet im Stringo- cephalenkalk in Devonshire, wo er nach WHıIpeoRNE, der ihn wie Davıpson als Spir. curvatus bezeichnet, die häufigste Spörifer- Art ist. Gatt. Cyrtina Davıpson. Cyrtina heteroelita DEFRANCE. 1853 Spirifer heteroclitus SCHNUR. Brachiopoden der Eifel. S. 206, Taf. 35 Fig. 6. 1565 Cyrtina heteroclita Davınson. British Devonian Brachio- poda. S.48, Taf. 9 Fig. 1—14. Cyrtina heterochta ist selten in den Kalken des Fretter- thales.. Ich fand dort nur zwei Exemplare. Häufiger ist sie am Taubenstein bei Wetzlar, auf Grube Haina bei Waldgirmes und bei Villmar. Sehr selten ist sie in den Eisensteinen der Briloner Gegend. Ich habe sie dort nicht sefunden, und Kayser hat nur zwei kleine Exemplare ge- habt, die etwas abweichend gestaltet waren, da sie, wie der Autor sagt, mit jugendlichen Spir. simplex verwechselt werden können. Sonst ist die Art allenthalben im ganzen Mitteldevon und schon im oberen Unterdevon vorhanden. Doch wäre noch zu untersuchen, ob diese Vorkommen wirklich alle einer Art angehören. Die Fauna der Schiehten mit Maeneceras terebratum. 259 Gatt. Bifida Davıoson. Bifida lepida (GoLDFUSsS. Diese kleine Art soll nach F. Rosmer') im Briloner Eisen- stein vorkommen. Ich habe sie nicht beobachtet, und auch E. Kayser führt sie nur nach F. Rormer auf?. Auch im Fretterthale habe ich sie nicht gefunden. Dagegen kommt sie auf Grube Haina bei Waldgirmes und am Taubenstein bei Wetzlar vor, sowie nach SANDBERGER auf Grube Lahnstein bei Weilburg und bei Villmar. Nach E. Kayser bereits in den Cultrijugatus - Schichten der Eifel, aber häufig erst in den Crinoidenschichten. E. ScuuLz führt sie aus der Hillesheimer Mulde nicht aus dem tieferen Mitteldevon an°’), wohl aber Frec#*). Auch in der Wetzlarer Gegend habe ich die Art öfters im tieferen Mitteldevon beobachtet, besonders bei Leun und Oberbiel. Gatt. Uncites DErFRANCcE. Uncites gryphus v. SCHLOTHEIM. Taf. 11 Fig. 19. 1822 Terebratulites gryphus v. SCHLOTHEIM. Petrefactenkunde. Nachträge. Taf. 19 Fig. 1. 1871 Uneites gryphus Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 553 cum Syn. 4 3 Maurer. Kalke von Waldgirmes. S. 179 ai Die 287.29. 1885 Diese ausgezeichnete Leitform des jüngeren Mitteldevon ist, wenngleich nicht häufig, in sämmtlichen Gruben der 1) Rhein. Uebergangsgebirge. S. 40. 2) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1873. S. 682. 3) Hillesheimer Mulde. S. 331. 4) Cyathophylliden ete. 8.9, 16. 177 260 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Briloner Gegend vorgekommen. Am häufigsten ist sie am Martenberg, von wo etwa ein Dutzend Exemplare vorliegen. Die Stücke von diesem Fundort zeichnen sich vielfach durch ein unregelmässiges Wachsthum aus, wie die abgebildete srosse Klappe!) zeigt. Solche Stücke sind stark und gleich- mässig gewölbt, und wenn zweiklappig, im unteren Theile fast eylindrisch. Sitzen sie halb im Gestein, so kann man sie wohl mit einer Koralle, einem Cyathophyllum oder einer Diplochone und dergleichen verwechseln. Daneben kommen auch ge- wöhnliche, regelmässige Exemplare vor, die den Paffrather vollständig gleichen. Im Fretterthale ist merkwürdiger Weise bisher keine Spur von dieser Art gefunden worden. Sonst ist sie allenthalben im Stringocephalenkalk vorhanden, hält aber in diesem vorwiegend ein hohes Niveau ein?). Gen. Nucleospira Hart. ? Nucleospira lens SCHNUR SP. 1853 Spirifer lens Schnur. Brachiopoden der Eifel. S. 211, Taf. 36 Fig. 6. 1871 Nucleospira lens Kayser. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. S. 552, Taf. 10 Fig. 4. 1873 5 „ Kayser. Ebenda. S. 682, Taf. 26 Fig. 8 1885 ?Glassia obovata Maurer. Kalke von Waldgirmes. S. 191, Nat Rıor 9. Diese kleine, äusserlich sehr wenig charakteristische Form von flachlinsenförmiger Gestalt hat E. Kayser aus dem Briloner Eisenstein beschrieben. Es liegen einige Exemplare vor, welche mit den Abbildungen Kayser’s übereinstimmen. Ob sie wirklich zu Nucleospira gehören, wage ich nicht zu entscheiden, da mir der innere Bau bis auf das lange Median- septum in beiden Klappen unbekannt ist. Maurer’s Glassia 1) Taf. 10 Fig. 9. 2) Vgl. E. Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1871. S. 379. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 261 obovata ist äusserlich nicht von N. lens zu unterscheiden, wohl aber von der obersilurischen Glassia obovata Sow., welche durchgängig breiter und an der Stirn abgestutzt ist. Es ist mir auch sehr zweifelhaft, ob alles das, was Barranpe als Atrypa obovata Sow. abbildet'), wirklich die Art von Sowersy aus den Wenlockschichten ist. -Gatt. Atrypa Darm. In den Kalken des Fretterthales gehören Exemplare, die zu Atrypa reticularıs im weiteren oder weitesten Sinne gehören, zu den häufigsten, aber auch zu den schlechtest erhaltenen Versteinerungen, so dass eine genaue Bestimmung vielfach nicht möglich ist. In den Eisensteinen der Gegend von Brilon fehlt die Gattung fast vollständig. Verhältnissmässig häufige und gut erhaltene Exemplare kommen am Taubenstein bei Wetzlar sowie auf Grube Haina bei Waldgirmes vor, wenn sie auch an diesen Fundorten öfters verdrückt sind. Ich halte es für nothwendig, die Arten mehr einzu- schränken, als es gewöhnlich geschieht, zumal gewisse Formen niveaubeständig zu sein scheinen, und Uebergänge zwischen manchen Formen nicht in dem Maasse vorhanden sind, dass man diese zweckmässig unter einem Namen zusammen- fassen könnte. Einzelne Formen scheinen sogar recht constant zu sein. Atıypa flabellata (GoLDFUSS) ROEMER. 1844 Terebratula prisca var. flabellata RoEMER. Rheinisches Uebergangsgebirge. S. 66, Taf. 5 Fig. 4. insguamosa var. flabellata Schnur. Brachio- poden der Eifel. Palaeontographica. Bd. 5, S.182, Taf. 24 Fig. dc, d, e. 1852 >) 1) Taf. 84, 85, 134, 136. 262 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum, 1864 Atrypa flabellata Davınson. British Devonian Brachiopoda. Sg a >. 1871 Terebratula flabellata Quenstept. Brachiopoden. S. 216, Taf. 43 Fig. 2—5. 1871 Atrypa reticularis var. flabellata E. Kayser. Brachiopoden der Eifel. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 545. Atr. flabellata ist eine ziemlich constante und leicht kennt- liche Form, mit flacher grosser und hochgewölbter kleiner Schale, mit kräftigen, sich durch Theilung vermehrenden Rippen und einem geradlinigen Stirnrand ohne Aufbiegung. MAURER hält die Terebratula insguamosa SCHNUR für die typische Atr. reticularis L.') und bildet als var. insqguamosa ein Exem- plar ab, welches mit Scunur’s Abbildungen wenig Aehnlichkeit hat. Die echte jabellata F. RormER bildet MAURER nicht ab, obwohl sie auf Grube Haina vorkommt. Vorkommen: Atr. labellata scheint auf die Stringocephalen- Schichten beschränkt zu sein. In der Eifel kommt sie nicht selten in den Crinoiden-Schichten bei Gerolstein vor, namentlich am Mühlenberg. F. Rormer führt sie von Finnentrop an. Im Fretter- thale ist sie sehr gemein, aber klein und fast stets schlecht erhalten. Häufig in den Kalken mit Maeneceras am Tauben- stein bei Wetzlar, aber gleichfalls meist schlecht erhalten. In den Korallenkalken an dieser Stelle habe ich sie nicht ge- funden. Ziemlich selten auf Grube Haina bei Waldgirmes, bei Villmar und Paffrath. Crarke führt Atr. retieularis var. flabellata aus dem Iberger Kalk an und giebt als Merkmal einen langen geraden Schlossrand an. Meine zahlreichen eifeler Stücke haben keinen solchen langen, geraden Schlossrand, ebenso wenig die Abbildungen von ROoEMER, SCHNUR und Davipson. Atrypa retieularis Linn. 1767 _Anomia reticularis Linn. Systema Naturae. 2. Ausg. D-21325 !) Kalke von Waldgirmes. S. 180, Taf. 7 Fig. 30. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 263 1864 Atrypa retieularis L.Davıpson. British Devonian Brachio- poda. S. 53, Taf. 10 Fig. 3, 4 cum Syn. 1871 x A typische Form Kayser. Brachiopoden der Eifel. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 544. 1884 i N Tscuernyschew. Materialien zur Kennt- niss der devonischen Ablagerungen in Russland. «$. 18, Taf. 3 Fig. 3. 1885 2 S var. insquamosa Maurer. Kalke von Waldgirmes. S. 180, Taf. 7 Fig. 30. . 1893 E Lei WHIDBORNE. Devonian Fauna. II, S. 114, Taf. 13 Fig. 10. Diese horizontal und vertikal ausserordentlich verbreitete Form ist in den hier in Betracht kommenden Schichten im Allgemeinen seltener als Atr. desquamata oder aspera. Im Fretterthale habe ich sie nicht mit Sicherheit beobachtet, doch mögen sich unter den zahlreichen mangelhaft erhaltenen Stücken Exemplare von reticularis verbergen. Bei Villmar und in der Gegend von Wetzlar ist sie allenthalben vorhanden und nach Maurer auf Grube Haina die häufigste Art der Gattung. In der Eifel in Calceola- und Stringocephalen- Schichten. Schon im Silur und im Unterdevon vorhanden, reicht sie bis in das Oberdevon. Atrypa aspera V. SCHLOTHEIM. 1813 Terebratula aspera v. SCHLOTHEIM.. LEonHAarpr’s Taschen- buch 94.74, Datz] ist. 1820 5 . v. ScHLorueım. Petrefactenkunde. 1. S. 263, Taf. 18 Fig. 3. 1841 Psıruips. Palaeozoie Fossils. S. 81, ” ” Taf. 13 Fig. 114. 1857 y sguamifera Schnur. Brachiopoden der Eifel. S. 181, Taf. 24 Fig. 4 g-k. 264 Die Fauna der Schiehten mit Maeneceras terebratum. 1864 Atrypa aspera Davınson. British Devonian Brachiopoda. $. 57, Taf. 10 Fig. 5—8. 1871 „. reticularis var. aspera Kayser. Brachiopoden der Eifel. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 546. 1884 „ aspera TSCHERNYSCHEW. Beiträge zur Kenntniss der- devonischen Ablagerungen in Russland. Slayer Ida 3: 1885 5 „ Maurer. Die Kalke von Waldgirmes. S. 183, Taf. 7 Fig. 35, 36. Atrypa aspera ist im jüngeren Mitteldevon und unteren Oberdevon eine weit verbreitete Form. In der Eifel findet sie sich von den Crinoiden-Schichten an und ist in den Stringo- cephalen-Schichten der Soetenicher Mulde häufig. Ebenso ist sie in der Gegend von Bensberg häufig, nach MEvER besonders in den Hexagonum-Schichten. In der Aachener Gegend im oberen Mitteldevon, besonders aber im tieferen Oberdevon semein. Im Fretterthal ist sie selten und tritt gegen A. fHlabel- lata zurück. Ferner bei Villmar, am Taubenstein bei Wetzlar, Grube Haina bei Waldgirmes. Im Harz im Iberger Kalk. Atrypa signifera SCHNUR Sp. 1a 167BR1p 12, 1854 Leptaena signifera SCHNUR. Brachiopoden der Eifel. Palae- ontographica. Bd. 3, S. 242, Taf. 45 Fig. 5. 1871 Atrypa reticularis var. plana E. Kayser. Brachiopoden der Eifel. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 545, Dat 10Rı2>3: ?1884 Orthisina Davyi Barrois. Calcaire de Chaux-de-Fonds. Ann. soc. geolog. du Nord. Bd. 18, 82 144, Pars4 Bis. 6: 1885 Atrypa retieularis var. plana Maurer. Kalke von Wald- girmes. S. 182, Taf. 7 Fig. 34. ?1894 Stricklandia ? sp. WHIDBORNE. Devonian Fauna. II, 5.125, TatzlnaRıe® 9: Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum., 265 E. Kayser und Maurer haben diese durch ihre bezeich- nende Gestalt leicht kenntliche Art ausführlich beschrieben, indessen nur unvollständige Exemplare mit fehlendem Aussen- rand zu ihrer Verfügung gehabt, wie E. Kayser’s Figuren deutlich zeigen. Es ist das in der Erhaltungsweise bezw. der Gesteinsausbildung der eifeler Vorkommen begründet, da in den mergeligen Gesteinen der sehr breite und ausserordent- lich dünne Rand stets abgebrochen ist. Auch meine Exem- plare aus der Eifel besitzen ihn nicht. In dem festen Kalke des Fretterthales ist er dagegen erhalten. Jede der beiden Klappen besitzt ausserhalb des ringförmigen Wulstes bezw. der diesem entsprechenden Furche einen dünnen, aber sehr breiten, kragenartigen Saum. Die Säume der beiden Klappen legen sich so dicht auf einander, dass kaum ein Zwischenraum bleibt. ScHnuR hatte diese Art als Leptaena signifera beschrieben. E. Kayser glaubte, dass hierbei eine seltsame Verwechselung vorgekommen sei, da er etwas der Schnur’schen Abbildung Aehnliches nie gesehen habe, und auch das Original in der ScHnur’schen Sammlung nicht vorhanden sei'). Ich sah in dieser in Bonn mehrere Wachsabdrücke der Leptaena signi- fera, deren einer offenbar das von E. Kayser vermisste Original zu Scanur’s Abbildung ist. Diese ist wenig genau, besonders ist die Berippung viel zu fein gezeichnet, was auch aus der Beschreibung bei ScHnuR hervorgeht. That- sächlich zeigen die betreffenden Abgüsse diehotomirende Rippen, die freilich an einzelnen Stellen undeutlich sind, in Folge des Erhaltungszustandes. Ich habe von Finnentrop Abdrücke, in denen ein Theil der Schale haften blieb, und diese gleichen der Schnur’schen Zeichnung vollkommen. Uebrigens variirt auch die eifeler Form in der Stärke der Berippung nicht -uner- heblich. Da andererseits Kayszr’s Originale den kragenförmigen Saum, den Schnur abbildet, nicht besitzen, so ist allerdings die Atrypa plana in der Schnur’schen Abbildung nicht zu er- kennen, wenn diese auch den schmalen, kielförmigen Sattel auf I) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1871. S. 632. 266 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. der concaven grossen Klappe und den ringförmigen Wulst deutlich zeigt. Barroıs beschreibt als Orthisina Davyi von Chaux-de-Fonds eine Form, die äusserlich von Atr. signifera nicht zu unter- scheiden ist, und hält eine Uebereinstimmung für wahr- scheinlich. Er hat indessen keine verkalkten Spiral-Arme ge- funden, sondern ein Medianseptum in der kleinen Klappe. Auch sind die Rippen und Furchen der Oberfläche auch auf der Innenfläche zu sehen, und der Steinkern zeigt nicht die kräftigen Muskeleindrücke, wie bei den echten Atrypa-Arten. Aus diesen Gründen stellt Barroıs seine Art zu Orthisina. Schon E. Kayser betont das Orthis-artige Aussehen. Auch die Stücke von Finnentrop besitzen in der kleinen Klappe ein allerdings sehr kleines Medianseptum, sowie gerippte Stein- kerne mit undeutlichen Muskeleindrücken. Dagegen gelang es bei einem Exemplar, Theile eines spiralen Armgerüstes zu beob- achten. Die Umgänge scheinen wenig zahlreich zu sein und fast in einer Ebene zu liegen; sie sind sehr zart und bieten daher der Schale wenig Stütze, so dass dieselbe häufig ganz zusammengedrückt ist. Von den normalen Atrypa-Arten sind, wie aus den vorstehenden Bemerkungen hervorgeht, Ab- weichungen vorhanden. Schon das Aeussere ist ein auffälliges. Der breite kragenförmige Saum scheint nicht gleichwerthig zu sein den breiten Blättern, welche andere Atrypa-Arten bei guter Erhaltungsweise in festen Gesteinen besitzen. Diese sind breite, blättrige Anwachslamellen, welche nicht bloss an dem Rande, sondern in oftmaliger Wiederholung auf der Schalenoberfläche stehen, wie man bei Atr. aspera, wo sie ver- hältnissmässig kurz und darum oft erhalten sind, gut sehen kann. Auch die Abbildungen bei SANDBERGER Taf. 33 Fig. 1 und BARRAnDE Taf. 19 Fig. 4a zeigen dies deutlich. Bei Atr. signifera dagegen sind auf der Schalenoberfläche solche Lamellen nicht vorhanden, sondern es ist nur am Rande eine kragenförmige Erweiterung, in ähnlicher Weise, wie sie Ar. comata BARR.!) — Atr. arimaspus EıicHw. zeigt, welcher die Atr. sögnifera überhaupt I) Syst. silur. V. Taf. 30 Fig. 7—18. EEE EEE EEE BEER nn Re BETT “ u Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 267 noch am nächsten steht. Wichtig ist auch, dass, wie bei der genannten Art aus F,, der Saum feiner gerippt ist, indem die Rippen der Schalenoberfläche sich mehrfach theilen'), wie das abgebildete Stück, wenn auch nicht sehr deutlich, zeigt. — Alle diese Eigenthümlichkeiten machen es wahr- scheinlich, dass die Atr. signifera einer besonderen Gruppe, viel- leicht Gattung, angehört, zu der auch Atr. arimaspus EıcHhw. zu rechnen ist. Vorkommen: Atrypa signifera ist bisher nur aus Stringocephalen-Schichten bekannt. E. Kayser giebt die Crinoiden-Schichten als das Lager seiner Atr. plana an. Ich fand sie auch in höheren Schichten bei Soetenich. Im Fretterthale ist sie nicht selten, es liegen von dort etwa 1 Dutzend Exemplare vor. Nach Maurer auf Grube Haina bei Waldgirmes. Wahrscheinlich auch im Korallenkalk von Chaux-de-Fonds. Atrypa desquamata SOWERBY. 1841 Atrypa desquamata SOwERBY. Geolog. Soc. Trans. ser. 2, Bd. 5, Taf. 56 Fig. 19— 22. 1854 Terebratula zonata Schnur. Brachiopoden der Eifel. Palaeontographica. Bd. 3, 8. 181, Taf. 24 Fig. 6. 1868 Atrypa zonata Dames. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 497, karl kro.ze £ reticularis var. desquamata E. Kayser. Brachio- poden der Eifel. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 544. 18854 „ desguamata TSCHERNYSCHEw. Materialien zurKennt- niss der devonischen Ablagerungen in Russland. S. 19, Taf. 3 Fig. 4. TSCHERNYSCHEW. Maurer. Kalke von Waldgirmes. S. 181, Taf. 7 Fig. 33. 1871 1885 ”» R)) 1) Vgl. BarranpeE Taf. 30 Fig. 7 und 8e. 268 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. ?1893 Atrypa desguamata WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England. II, S. 117, Taf. 13, Fig. 13—15. Atr. desguamata, von der Davıpson schöne und sehr be- zeichnende Abbildungen lieferte, ist eine, wie es scheint, auf das obere Mitteldevon beschränkte Form, wenigstens sah ich Exemplare, welche mit Davipson’s Zeichnungen vollständig übereinstimmen, bisher nur aus Stringocephalen- Schiehten. E. Kayser führt sie auch aus den oberen Calceola- Schichten an. — Bei Finnentrop ist sie selten, häufig da- gegen am Taubenstein bei Wetzlar und auf Grube Haina bei Waldgirmes, wo die Art bedeutende Dimensionen erreicht. Ein Exemplar von hier ist 60 Millimeter breit und 56 Milli- meter lang. Dasselbe gehört zu der flachen Abänderung (var. compressa SOW.), welche nach Maurer bedeutend kleiner bleiben soll, als die normale Form. Nach CLArkE auch im Iberger Kalk‘). CLArkE hält die desquamata nur für alte Exemplare der Atr. reticularis. Dass dies nicht richtig ist, beweisen vorliegende kleine Stücke von typischer Gestalt und Berippung, sowie die Abbildungen bei Davipson?). Dies deutet darauf hin, dass die oberdevonische Form nicht die eigentliche desguamata Sow. ist. Atrypa cf. arimaspus (EICHWALD) DE VERNEUIL. Taf. 18 Fig. 13. 1845 Atrypa arimaspus DE VeErneuı. Paleont. de la Russie. 329 Baron 1847 „ ecomata BaRRANDE. Haminger’s Abhandl. S. 455, Data. 1871 & „ Quensteot. Brachiopoden. S. 215, Taf. 42 Fig. 105—107. las) „ Barkanpe. Systeme Silurien. IV, Taf. 30, 88, 137, 147. ı) N. Jahrbuch. Beilageband 3, S. 389. 2jzrB Rats 1 SR109, Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 269 1889 Atrypa comata Barrois. Calcaire d’Erbray. S. 99, Taf. 4 Fig. 16. Aus den grauen Kalken des Fretterthales habe ich einige Exemplare einer Atrypa-Art von ovalem Umriss mit flacher grosser und gewölbter kleiner Klappe, welche grosse Aehn- lichkeit mit einigen der von BarRANDE abgebildeten Abände- rungen von Atr. comata — Atr. arimaspus DE VERN. haben. Namentlich die Fig. 13—15 auf Taf. 30 und Fig. II! auf Taf. 137 sind sehr ähnlich oder übereinstimmend, wenigstens dem Aeusseren nach. Auch Barrois Darstellung der Art stimmt sut zu den vorliegenden Stücken. Dieselben sind langoval, mit kurzem, fast geradem Schloss- rand. Die grosse Klappe hat einen kleinen, vorspringenden Wirbel, eine dreieckige Area mit grossem Deltidium und kleinem, rundem Stielloech und in der Mitte einen flachen Wulst, welcher allerdings erheblich weniger hervortritt, als bei meinen böhmischen Stücken. Bei der kleinen Klappe liegt die grösste Wölbung dicht am Wirbel. Die Sculptur be- steht aus sehr groben Rippen mit abgeflachter Oberfläche, welche sich nach aussen hin gabelig theilen. Diese Theilung ist nicht immer eine regelmässige, sondern die sich abspal- tenden Rippen sind zuweilen schwächer als die Hauptrippe. BarrRAnNDE bildet als Atrypa comata noch andere Formen ab, von denen ich nicht entscheiden kann, ob sie alle zu der- selben Art gehören'). Mit diesen gut übereinstimmende Stücke habe ich aus den Stringocephalen-Schichten von Gerolstein, Soetenich und Villmar. Dieselben sind in Uebereinstimmung mit BarranDe’s Abbildungen verhältnissmässig breiter, als die Formen des Fretterthales und auch nicht so breit gerippt. Da mein Vergleichsmaterial an böhmischen Exemplaren man- gelhaft ist, so habe ich vorgezogen, die vorliegende rheinische Art nicht direkt als Air. arimaspus zu bestimmen. Von sonstigen rheinischen Arten steht die Atr. signifera ScHnur durch die Art der Berippung nahe, ist aber durch DEZIBS Taf.30 Eig. 10, 11,12; 270 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum, ihre Gestalt, namentlich den Randwulst der grossen concaven Klappe hinreichend unterschieden. Vorkommen: Ziemlich selten in den Kalken mit Maeneceras an der Frettermühle, von wo auch das abgebildete Exemplar stammt. Ein Exemplar vom Enkeberg. Gatt. Rhynchonella Fischer. Gruppe der Rhynchonella parallelepipeda Bronn. Rhynchonella subeordiformis SCHNUR. Taf. 18 Fig. 3, 6-9. 1853 Terebratula subcordiformis ScHNnuUR. Palaeontographieca. Bd23,, 82186 lar. 25aRie6: 1856 Rhynchonella parallelepipeda SANDBERGER. Rhein. Schichten system in Nassau. S. 339, Taf. 33 Fig. 12. 1865 k primipilaris Davıpson. British Devonian Brachiopoda. S. 66, Taf. 14 Fig. 4—6. 1871 = parallelepipeda E. Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 507 (pars!). 1885 = subcordiformis Maurer. Kalke von Wald- girmes. S. 195, Taf. 8 Fig. 17. 1894 h parallelepipeda WHIDBORNE. Devon. Fauna. 158712 9 ERaf 157 Bie210: Diese durch die Beschreibung von ScHnuR und Kayser genugsam bekannte Form ist eins der bezeichnendsten Fossilien des rechtsrheinischen Stringocephalenkalkes. Namentlich aus dem Fretterthale liegt sie in zahlreichen, vortrefflich erhaltenen Stücken vor, ausserdem von Grube Haina bei Waldgirmes, vom Taubenstein bei Wetzlar, von Burgsolms, Villmar u. a. O. Von mehreren Autoren wird die Rah. subcordiformis mit Rh. parallelepipeda Br. vereinigt, so von E. KAYsEr, SANDBERGER, MEyEr!), bezw. als Varietät dieser Art angesehen. Indessen 1) Der mitteldevonische Kalk von Paffrath. S. 60. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 271 sind die Abweichungen doch so grosse, dass ich es vorziehe, sie als besondere Art zu betrachten, zumal sie vollständig niveaubeständig zu sein scheint. In den eifeler Calceola- Schichten fehlt sie, wenigstens sah ich sie nirgends, und auch “ die Listen bei Kayser, FrecH'!) und Schurz?) führen sie nicht auf. Sie beginnt im tiefsten Stringocephalen-Niveau, den Crinoiden-Schichten, und reicht bis an die obere Grenze des Mitteldevon. In den Briloner Eisensteinen ist sie bis jetzt nicht gefunden, kommt aber in den kieseligen Rotheisen- steinen der Grube Lahnstein bei Weilburg vor, welche un- mittelbar von den Intumescens-Schichten überlagert werden. Maurer’s Ansicht über die Begrenzung der Arten in der Gruppe der RA. parallelepipeda ist nicht sehr scharf präecisirt, denn während er im Text seiner Arbeit die RA. subcordiformis, implexa etc. als selbständige Arten beschreibt, führt er sie in der Tafelerklärung unter Rh. parallelepipeda auf und nennt die Normalform Rh. angulosa Schnur. Er giebt an’), dass die einzelnen Arten der Gruppe unter einander durch be- sonders viele Uebergänge verbunden seien. Im Gegensatz hierzu sind die Formen bei Finnentrop auffallend constant, und auch bei den Vorkommen in den Briloner Rotheisen- steinen habe ich eine solche Veränderlichkeit nicht beobachten können. Möglicher Weise sind in diesen etwas jüngeren Schichten die Arten bereits scharf begrenzt, die sich in den älteren erst herausbilden. Daviıpson hatte die RA. subcordiformis zu primipilaris v. Buch gestellt; indessen ist diese durch ihre kräftigen ge- spaltenen Rippen leicht zu unterscheiden. Unter den vorliegenden Exemplaren von RA. subcordiformis, welche im Allgemeinen in ihrer Form sehr constant sind, befinden sich einige durch Uebergänge verbundene und nicht abtrennbare Exemplare, welche durch ihre Schmalheit und die spitzen Wirbel an gewisse Abänderungen der böh- 1) Palaeontolog. Abhandl. Bd. 3. 2) Jahrbuch der K. geol. Landesanstalt für 1882. 5) S. 184. D12 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. mischen Rh. princeps erinnern'!), welche Barrois mit Rh. pila Sande. (non ScHNuUR) aus den oberen CGoblenz-Schichten Nassaus identifieirt?). Die Ausbildung der Seulptur ist aber bei Rh. princeps eine andere. BarroIs’ Rh. princeps scheint indessen von der böhmischen F-Form abzuweichen und wird auch als besondere var. armoricana aufgeführt. Rhynchonella pentagena (GoLDFUSS) KAYSER. 1871 Rhynchonella parallelepipeda var. pentagona Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 508, Taf. 9 Fig. 4. 1873 h; parallelepipeda Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. 8. 679. 1885 5 pentagona Maurer. Kalke von Waldgirmes. No 61 Toy) IE Bau u Fer BSP parallelepipeda var. pentagona RıEMAnN. Die Kalke des Taubensteins bei Wetzlar. Neues Jahrbuch. Beilageband 3, S. 155. 1885 Der Beschreibung dieser kleinen, charakteristischen Art durch E. Kayser ist ‘nichts hinzuzufügen. Kayser und Maurer führen GorLpruss als den Autor des Namens pentagona an, da dieser von Bonn aus unter dem angegebenen Namen eifeler Exemplare verschickte. Kayser hat indessen den Namen zuerst veröffentlicht und durch Abbildungen er- läutert. Während nach MAURER und RıEMmAnN die Rh. pentagona mit den anderen verwandten Arten durch zahlreiche Uebergänge verbunden sein soll, ist sie in den Kalken des Fretterthales eine recht constante Art, und auch in den Briloner Eisensteinen fand ich keine Exemplare, bei denen man im Zweifel sein könnte, welchen Namen sie zu tragen haben, wenn auch die Stücke manchmal etwas stärker, manchmal schwächer ı) Vgl. Fig. 6 und 9. ?) Caleaire d’Erbray. 8. 92, Taf. 6 Fig. 2. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 273 gewölbt, schmaler oder breiter sind. Meine Stücke vom Taubenstein bei Wetzlar stimmen hiermit überein, die von Grube Haina sind oft stark verdrückt. Vorkommen: RA. pentagona ist ein charakteristisches Fossil des oberen Mitteldevon. In der Eifel beginnt sie in den Crinoiden-Schichten. Aus dem rechtsrheinischen Gebiet liegt sie vor aus dem Fretterthal, von Grube Haina, von Villmar, vom Taubenstein und von Burgsolms aus Massenkalken. Aus den Rotheisensteinen habe ich sie von Grube Enkeberg, Grottenberg und Blanken bei Behringhausen, Charlottenzug bei Bredelar, Amanda und Juno bei Nauborn, Philippswonne bei Garbenheim. Rhynchonella implexa SOWERBY Sp. Taf. 12 Fig. 22. 1842 Atrypa implexa SOWERBY. Geolog. Soc. Trans. ser. 2. Bd. 5, Taf. 57. Fig. 4. 1842 Terebratula compta Puiruips. Palaeozoic Fossils. S. 89, Taf. 35 Fig. 161. £ subcordiformis SCHNUR. Palaeontographica. III, S. 186, Taf. 25 Fig. 6a-g (cet. excl.). 1864 Rhynchonella implexa Davınson. British Devonian Brachio- poda. S. 67, Taf. 14 Fig. 7—10. 1885 “ implexa Maurer. Kalke von Waldgirmes. 8.195, Kat) 82 Ria 18. 1853 Diese kleine Art steht der RA. pentagona nahe und unter- scheidet sich durch ihren ovalen Umriss und das Fehlen von Sinus und Sattel. Demzufolge zeigt auch der Stirnrand keine Aufbiesung oder doch nur die Andeutung einer solchen. Dabei sind die Rippen kräftiger und beginnen fast am Wirbel. Davinpson ist im Zweifel, ob RA. implexa nicht nur eine Varietät seiner Rh. primipilaris (= Rh. subcordiformis SCHNUR) sei. Ich glaube, dass beide getrennt zu halten sind, der angegebenen Verschiedenheiten wegen. WHIDsornE hält sie für überein- Neue Folge. | Heft 16. 18 274 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. stimmend mit Rh. pentagona Kays.!) und zieht auch die RA. ibergensis Kays.?) hinzu. Diese oberdevonische Art ist zwar habituell ähnlich durch das Fehlen von Sinus und Sattel, aber breiter wie hoch und stärker gerippt. Ich halte sie daher für verschieden. Vorkommen: Rh. implexa kommt in den Kalken des Fretterthales, wo subcordiformis und pentagona häufig sind, nicht vor. Dagegen glaube ich sie in zwei etwas verdrückten Exemplaren von Grube Haina zu erkennen, von wo sie auch Maurer beschreibt und abbildet. Sie findet sich in charakte- ristischer Form auf Grube Grottenberg und Blanken bei Beh- ringhausen und Juno bei Nauborn. Rbynchonella parallelepipeda Bronn. 1835 Terebratula parallelepipeda Brown. Lethaea geognostica. Br Sl Ram angulosa STEININGER. Geognostische Beschrei- bung der Eifel. S. 59, Taf. 5 Fig. 6. 1854 4 angulosa SCHNUR. Brachiopoden der Eifel. S. 185, Taf. 25 Fig. 5. 1871 Rhynchonella parallelepipeda Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges#. 8.307 zaih: parallelepipeda Maurer. Kalke von Waldgirmes. 8. 194, Taf. 8 Fig. 16 (allein). 1853 » 1885 ” Diese wohl charakterisirte, in den Calceola-Schichten der Eifel gemeine, in den Crinoiden-Schichten nicht seltene Art ist im rechtsrheinischen Stringocephalenkalk nur selten zu finden. Maurer bildet sie von Grube Haina ab, und von Fin- nentrop habe ich 6 typische Exemplare. — Gewöhnlich ist sie mit anderen Arten vereinigt worden, wie mit Rh. subeordiformis SCHNUR, Rh. implewa Sow. und Rh. pentagona. Die Unterschiede ") Devonian Fauna. S. 130. 2) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1881. S. 332, Taf. 19 Fig. 2, 3. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 275 sind bei Besprechung dieser angegeben worden. Ich beschränke den Namen RA. parallelepipeda auf die gut kenntliche Art, welche STEININGER und Schnur als Terebratula angulosa beschrieben . haben. Rhyuchonella erenulata SOWERBY SP. Taf. 18 Fig. 8. 1840 Atrypa erenulata SOwERBY. Geol. Soc. Trans. ser. 2. Bd. 5, Tat. J6=Bie. 17. 1841 Terebratula erenulata Puiwuips. Palaeozoic Fossils. S. 85, | Taf. 34 Fig. 152. 1843 ? h cuboides RorMmEr. Harz. S. 16, Taf. 5 Fig. 9 @etzexela)): 1864 Rhynchonella * Davıoson. British Devonian Brachio- poda. S.65 (pars!) Taf. 13 Fig. 18, 19=(exel. cet.)) ® 2 Maurer. Kalke von Waldgirmes. S.199, Taf. 8 Fig. 25° (eet. exel.). 1885 Diese durch ihre flache Wölbung, den flachbogigen Sinus und die geringe Entwickelung von Sinus und Sattel, welche häufig undeutlich werden, sowie durch die feine Berippung ausgezeichnete Art ist vielfach mit der RA. cuboides Sow. als Varietät vereinigt worden. Es liegen mir einige Dutzend Exemplare aus dem Fretterthal vor, welche im Allgemeinen constant in ihren Merkmalen sind und sich leicht und sicher von der echten Rh. cuboides unterscheiden. Ich halte sie daher für eine gute Art, zumal mir Uebergänge nicht vorliegen und sich auch in der Litteratur nicht angegeben finden. Manche Aehnlichkeit hat Rh. fornicata ScHNUR'), welche E. Kıyrer zu Rh. triloba Sow.?) zieht; doch hat diese einen abweichenden Umriss und eine viel stärkere Aufbiegung des Stirnrandes. Ebenso zeigen manche Abänderungen der Dara202 8. 175, Tat. 24 Big 1. 2). ef. Davımson a. a. O., S. 64, Taf. 12 Fig. 1—7. 18* 2716 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Rh. Meyendorfi Vzrn.') viel Aehnlichkeit, stimmen sogar in der Gestalt vollkommen überein, z. B. Fig. 6 bei TscHERNYSCHEW. Die russische Form ist indessen durch ihre feineren, faden- förmigen Rippen zu unterscheiden. Vorkommen: RA. crenulata ist im oberen Mitteldevon verbreitet. Sie: ist bei Finnentrop nicht selten. Maurkr bildet sie von Grube Haina ab. In Devonshire bei Lummaton und Barton. Aus dem Iberger Kalk wird sie von ROoEMER be- schrieben, der sie wie die meisten Autoren zu Rh. cuboides zählt. CLARKE führt sie nicht an und citirt bei RA. cuboides nur die, die echte cuboides darstellende Fig. 2 in RoEMER’s Harzgebirge. Rhynchonella anisodonta PHırLırs sp. 1841 Terebratula anisodonta PuirLips. Palaeozoic Fossils. S. 87, Taf. 34 Fig. 154. | 1864 Rhynchonella pugnus var. anisodonta Davipson. British Devonian Brachiopoda. S. 63, Taf. 12 Fig. 13, 14. 1885 a anisodonta MAURER. Die Kalke von Wald- gsirmes. S. 204, Taf. 8 Fig. 30. las anisodonta WHIDBORNE. Devonian Fauna. II, 8.1189, Meyer 1 te, 11, 2. Diese Form wird gewöhnlich mit mehreren anderen zu der carbonischen Rh. pugnus MARTIN gezogen, so von Kayskr, Davıpson und MAURER, zum Theil aber als Varietät ausgesondert. Nach dem mir vorliegenden, freilich nicht sehr umfangreichen Material ist es eine constante und dabei niveaubeständige Form, welche von der carbonischen pugnus und auch von der im Ober- devon verbreiteten Form gut zu unterscheiden ist, wenn sie auch in der Stärke der Rippen abändert. Die Abbildung bei Phitrips I) Vgl. Tschernvschew. Mittel- und Oberdevon am Ural. S. 86, Taf. 11 Fig. 1—6, Taf. 14 Fig. 9-11. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Falk stellt ein verhältnissmässig flaches Stück dar, meistens sind sie stärker gewölbt, wie die Abbildungen bei Davınson und MAURER zeigen, mit denen meine Exemplare gut überein- stimmen. Vorkommen: RA. anisodonta ist, soweit bekannt, auf das obere Mitteldevon beschränkt, da sie von der eifeler Rh. pugnoides SCHNUR, welche von einigen Autoren gleichfalls mit pugnus vereinigt wird, verschieden ist. Sie liegt mir in 6 Exemplaren von Grube Grottenberg bei Behringhausen und in ebenso vielen von Grube Enkeberg vor. Selten bei Villmar. Nach Maurrr auf Grube Haina bei Waldgirmes. In England liegt sie im Stringocephalenkalk von Wolborough und Lum- maton. Rhynchonella procuboides KAYsER. Taf. 18 Fig. 5. 1853 Rhynchonella cuboides ScHunur. Brachiopoden der Eifel. S. 239, Taf. 45 Fig. 4. 1864 + 5 Davinson. Brit. Dev. Brach. Taf. 13 Fig. 21 (eet. exel.)). 1871 K procuboides Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. 82518, Tat, I-Rig.a. 1885 5 cuboids Maurer. Kalke von Waldgirmes. S. 199, Taf. 8 Fig. 23, 24 (non Fie. 25). 1886 ei procuboides Barrors. Calc. devon. de Chaux- de-Fonds. Ann. soc. geol. d. Nord. 1886. S. 189, Taf. 5 Fig. 3. 1887 = R TsScHERNYSCHEw. Mittel- und Ober- devon am Westabhange des Ural. S. 94, Taf. 11 Fig. 11. Diese früher als Rh. cuboides bezeichnete Form hat E. Kayser auf Grund einiger constant vorhandener Merkmale von der oberdevonischen Form abgetrennt. Die Unterschiede liegen in der Gestalt, welche bei procuboides in der Regel 278 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. breiter ist, in der Form der Aufbiegung des Stirnrandes, welche schmaler und meist etwas eingeschnürt ist, und in der die Naht etwas unter der oberen Kante liegt. Ein gutes und charakteristisches Merkmal ist, dass die Rippen in der Auf- biegung durch eine schmale und seichte Längsfurche getheilt sind. Bei dem abgebildeten Exemplar tritt dieses Merkmal wenig hervor, zudem ist das Stück von dem Zeichner nicht richtig gestellt worden, so dass der Umriss in Fig. 5 und 5a etwas verzerrt erscheint. Mavrer’s Rh. cuboides zeigt die angegebenen Merkmale deutlich (d. h. nicht die Fig. 25, welche zu RA. crenulata Sow. gehört), ebenso die Fig. 21 bei Davınson, welche ein Exemplar aus dem mitteldevonischen Kalk von Lummaton darstellt. TscHER- NYSCHEw’S Figur ist gleichfalls charakteristisch. Nach diesem Autor ist auch in Russland die procuboides früher mit der cuboides verwechselt worden. Sehr nahe steht die Rh. venustula Harı aus dem Tully- limestone'), welche Harz mit der Rh.cuboides vergleicht, während CLARKE sie mit dieser vereinigt‘). Die kräftigeren, namentlich die gefurchten Rippen, sowie die Form der Zunge, welche an der Basis etwas eingeschnürt ist, stellen sie indessen der Rh. procuboides näher, als der echten cudoides. Möglicher Weise ist sie mit der ersteren ident, und würde dann die Art mit dem Harr’schen Namen zu bezeichnen sein, der älter ist als der von E. Kayser gewählte. Vorkommen: Rh. procuboides ist eine charakteristische Form des Mitteldevon, welche nach E. Kayser bereits im obersten Theil der Calceola-Schichten vorkommt, besonders aber in den Crinoiden-Schichten zu Hause ist. Nach E. ScHULz kommt sie schon tiefer vor, in dem Nohner Kalk, d. h. unmittel- bar über den Cultrijugatus-Schichten?). Auch F. FrecH führt sie aus den unteren Calceola-Schichten an*). Ich habe sie in so tiefen Schichten nicht beobachtet. Im rechtsrheinischen Stringo- 1) Palaeontology of New York. Bd. IV, S. 246, Taf. 55 Fig. 24—43. ?) Fauna des Iberger Kalkes.. Neues Jahrbuch, Beilageband 3, S. 385. ®) Hıllesheimer Mulde. S. 18. *) Cyathophylliden und Zaphrentiden des Mitteldevon. S. 17. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum, 279 - cephalenkalk kommt sie nicht selten im Fretterthale und auf Grube Haina vor. Selten bei Villmar und auf Grube Enkeberg. Rhynchonella cuboides SoWERBY. 1873 Rhynchonella cuboides E. Kayser. Zeitschr. d. D. geolog. Gesellschaft. S. 679. - E. Kayser führt die Rhynchonella cuboides als ziemlich häufig aus den Briloner Rotheisensteinen an. Ich selbst habe die Art dort nicht beobachtet. In den Kalken des Fretter- thales und bei Villmar kommt sie nicht vor, und auch das von MAURER als typisches von Grube Haina abgebildete Exem- plar halte ich wegen der deutlich gefurchten Rippen und der grossen Breite am Schlossrande für procuboides. RIEMANN führt sie vom Taubenstein bei Wetzlar an!) und zwar neben Rh. procuboides. Ich habe bisher keine dieser beiden Arten am Taubenstein gefunden. WHIpsBorRnE bezeichnet sie als häufig bei Barton und Wolborougsh. Am Rhein scheint sie im Mitteldevon nicht vorzukommen, ist aber verbreitet im Oberdevon. Rhynchonella ascendens STEININGER Sp. Taf. 18 Fig. 10. 1853 Terebratula ascendens STEININGER. Geognostische Beschrei- bung der Eifel. S. 61, Taf. 5 Fig. 2, 3. ?1885 Rhynchonella cuboides Maurer. Kalke von Waldgirmes. 8.199, Taf. 8 Fig. 24 (cet. exel.. 1893 Camarophoria ascendens \WHIDBORNE. Devonian Fauna of the South of England. II, S. 136, Taf. 15 Fig. 7—9. Gehäuse von fünfseitigem Umriss. Grosse Klappe flach gewölbt mit flachem Sinus. Kleine Klappe hoch gewölbt mit 1) N. Jahrbuch. Beilageband 3, S. 154. 280 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. niedrigem Sattel. Wirbel klein und spitz. Stirnrand hoch und winkelig aufgebogen, doch ragt die kleine Klappe in der Zunge etwas über die Naht hervor. Der umgebogene Theil der grossen Klappe ist gegen die Medianebene unter einem | stumpfen Winkel geneigt. Die Sculptur besteht aus kräftigen, keilförmigen Rippen, die nach dem Wirbel zu undeutlich werden, an der Stirn aber breit sind. In dem Sinus sind deren 5—7 vorhanden und ebenso viele auf den Seitentheilen. — WHIDBORNE vereinigt mit Rh. ascendens auch die Rh. matercula Barr.'), und ich bin lange der gleichen Ansicht gewesen. Ein genauerer Vergleich mit Exemplaren aus Böhmen zeigt jedoch, dass bei aller Aehnlichkeit, namentlich mit der Fig. 5 auf Taf. 34 bei BArRANDE, die ältere Form aus F3 stets die be- zeichnende Narbe an der Stirn besitzt, welche der jüngeren Form ebenso constant fehlt. Viel weniger Aehnlichkeit hat die Rh. palumbina Barr.’), welche Wiıpsorne gleichfalls ver- einigt. Das Exemplar, welches Maurer in Fig. 24 als Rh. cuboides von Haina abbildet, weicht von dieser oberdevonischen Form durch seine kräftigen Rippen und die schräg gestellte Zunge ab und stimmt in diesen Stücken mit Rh. ascendens überein. MaAurER identifieirt die genannte Figur mit Rh. impleta Sow. Davınson hat Sowsrgy’s Original dieser Art vonNeuem abgebildet?). Dasselbe ist breiter als die vorliegende Form und am Stirn- rande so verletzt, dass es kein ausreichendes Bild von der Gestalt der Aufbiegung giebt. Davıpson und WHIDBoRNE be- trachten es als zu Rh. cuboides gehörig. Die englischen Exemplare, die WHıpBornE abbildet, stimmen gut. WHIDBORNE bestimmte die Stücke als Camarophoria, ohne anzugeben, ob er die inneren Merkmale beobachtet hat. Kayser zog die Rh. ascendens zu Camarophoria protracta Sow.*), und CLARkE folgte ihm in dieser Auffassung’), gegen die sich i) Syst. silur. V, Taf. 34 Fig. 5, 10—14, Taf. 113 Fig. III, Taf. 135 Fig. V. 2, Syst. silur. V, Taf. i13 Fig. 1. 3) British Devonian Brachiopoda. Taf. 23 Fig. 20. 4) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1871, S. 535. 5) Fauna des Iberger Kalkes. S. 386. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 281 WHipsornE mit Recht ausspricht, soweit ein Vergleich mit den Abbildungen bei Davınson erkennen lässt'). Vorkommen: Nicht selten in den grauen Kalken des Fretterthales, von wo einige 30 Exemplare vorliegen. Ein Exemplar vom Taubenstein bei Wetzlar, einige defecte Stücke von Grube Juno bei Nauborn. Selten bei Villmar. Wahrschein- lich auch auf Grube Haina bei Waldgirmes. Ihr Lager in der Eifel ist mir nicht bekannt. In England im Stringocephalen- kalk von Lummaton und Wolborough. Rhynchonella sp. n. Tafel 17 Fig. 9. Es liegen mir zwei Exemplare einer Rhynchonella vor, welche in manchen Stücken der Rh. ascendens?) ähnlich ist, aber auch einige bemerkenswerthe Abweichungen zeigt. Der Umriss ist mehr oval, die Rippen sind kürzer und kräftiger, und die Zunge der grossen Klappe steht senkrecht zur übrigen Schalenfläche. Es scheint eine neue Art vorzuliegen. Da ich indessen nur zwei Exemplare besitze, von denen das eine dazu defect ist, so vermag ich nicht mit Bestimmtheit anzugeben, ob die angegebenen Merkmale constant sind. Rhynchonella cf. multicosta J. Hart. 1867 Leiorhynchus multicosta Harz. Palaeontology of New York. Bd. 4, S. 358, Taf. 56 Fig. 26-40. Ich habe zwei Exemplare einer Rhynchonella oder vielleicht auch Camarophoria vom Taubenstein bei Wetzlar, welche in ihrem äusseren Ansehen der Rh. multicosta HarıL nahe stehen, aber zu unvollkommen sind, um sicher bestimmt werden zu können. 1) British Devonian Brachiopoda. S. 69, Taf. 14 Fig. 27—29. 2) cf. diese Art S. 279. 282 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Rhynchonella acuminata MARTIN. 1873 Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Gesellschaft. S. 679. E. Kayser führt diese Art aus den Rotheisensteinen von Brilon an. Maurer beschreibt sie von Grube Haina!) und. SANDBERGER von Villmar und Grube Lahnstein bei Weilburg?). Ich habe nur einige recht mangelhafte Exemplare vom Grotten- berg bei Behringhausen und eins aus den Massenkalken von Finnentrop und bin nicht in der Lage, über das Verhältniss der mitteldevonischen zu der oberdevonischen und carbonischen Form Näheres angeben zu können. Gen. Camarophoria Kınc. Camarophoria brachyptyeta SCHNUR Sp. Taf. 17 Fig. 13. 1853 Terebratula brachyptycta SCHNUR. Brachiopoden der Eifel. 8. 178, Taf. 33 Fig. 6. 1856 Rhynchonella pugnus SANDBERGER. Rheinisches Schichten- system in Nassau. S. 338, Taf. 23 Fig. 10 (.efgexcl")): Lummatonensis Davınson. British Devonian Brachiopoda. S. 70, Taf. 14 Fig. 14—18. 1871 Camarophoria rhomboidea Kayser. Zeitschr. d. D. geolog. Ges 8292907. ah: rhomboidea MAURER. Kalke von Waldgirmes. S. 211, Taf. 8 Fig. 42—44. ?1865 ” 1885 » Gehäuse klein, flach gewölbt, von gerundet fünfseitigem Umriss, mit undeutlichem Sinus und Sattel, flach bogen- förmiger Aufbiegung des Stirnrandes und wenig zahlreichen, I) Kalke von. Waldgirmes. S. 206, Taf. 8 Fig. 33—36. 2) Rhein. Schichtensystem in Nassau. S. 338, Taf. 33 Fig. 6. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 283 aber kräftigen, erst dicht vor dem Rande beginnenden Radial- falten, von denen in der Regel 3, selten 2 im Sinus der grossen Klappe liegen. Die Zugehörigkeit der vorstehend beschriebenen Art zu Camarophoria ist ausser Zweifel. An den Stücken von Finnen- trop kann man sich leicht von dem Vorhandensein der be- zeichnenden Septen überzeugen. Diese wohl charakterisirte kleine Art ist oft mit Terebratula rhomboidea PHiLL. vereinigt worden. PnitrLips hat eine carbonische Art aus Yorkshire!) und eine devonische aus Devonshire?) als Terebratula rhomboidea beschrieben. Die erstere wird von Davınson’) als Varietät der ©. globulina Phi. betrachtet, wäh- rend sie DE Koninck‘), als selbständige Art aufführt. Diese carbonische Art kann mit der mitteldevonischen brachyptyeta nicht gut verwechselt werden, da sie auf dem Sattel nur eine, im Sinus zwei Falten hat, oft auch ohne Falten ist und fast stets glatte Seitentheile hat, während drachyptyceta hier mehrere Falten besitzt. Die devonische Terebratula rhomboidea PHiLL. stimmt über- ein mit T. dijugata ScHnuR?) und muss diesen Namen tragen, wenn die Ansicht DE Konınck’s, dass die carbonische rhomboidea eine selbständige Art ist, die richtige ist. Aber wenn auch die carbonische rhomboidea Pair. zu Ü. globulina Pur. zu ziehen ist, wie Davınson will, so ist doch die ©. brachyptyeta ScHNUR nicht zu der devonischen rhomboidea PurLL. = bijugata ScHnUR zu stellen, wie bei Kayser und Maurer. Diese gleicht in ihrer äusseren Form der carbonischen rhombordea viel eher, wie der drachyptycta und hat auf dem Sattel gleichfalls zwei, im Sinus eine Falte und glatte Seitentheile, dabei sind Sinus und Sattel deutlich ausgeprägt, und die Aufbiegung des Stirn- randes ist wesentlich stärker‘°). 1) Geol. of Yorkshire. II, S. 222, Taf. 12 Fig. 18—20. 2) Palaeozoic Fossils. S. 88, Taf. 35 Fig. 158. 3) Brit. Carbonif. Brach. Taf. 24 Fig. 9—22, S. 115. *) Faune du calcaire carbonifere. Bd. VI, Taf. 17 Fig. 20-31. 5) Brachiopoden der Eifel. S. 178, Taf. 23 Fig. 7. 6) Vgl. auch Wuıosorne. Devonian Fauna. S. 140, Taf. 16 Fig. 3. 284 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Die Form des Iberger Kalkes, die A. RoEMER!) als rhom- boidea abbildet, hat kaum Beziehungen zu C. bdrachyptyeta ScHnuUR, viel eher die als seminula?) bezeichnete Art, die aber auf den Seitentheilen nur eine, seltener 2 Falten hat, wie CLarke’) beschrieben. Von der (©. seminula Paırr.*), deren Original Davıpson?) von Neuem abgebildet hat, ist die ober- devonische Art sicher verschieden. Davıpson rechnet diese, wie die carbonische rhomboidea PHiıLL., zu globulina Phi. und beschreibt die vorliegende, oder doch eine sehr nahe verwandte Art als Rh. lummatonensis, unter welchem Namen sie auch WHIDBORNE aufführt‘) und die Form von Haina hinzurechnet. C. brachyptycta SCHNUR soll durch einen stärker convexen Stirnrand unterschieden sein. MaukRkR’s rhomboidea ist in- dessen sicher drachyptycta, und wenn die englische Form mit dieser übereinstimmt, muss auch sie den Schnur’schen Namen tragen. ©. brachyptycta Schnur ändert in der Gestalt des Umrisses und in der Wölbung nicht unerheblich ab, wie die Abbildungen bei MAurEr deutlich zeigen. Die Zusammengehörigkeit der ver- schiedenen Formen ist aber auf den ersten Blick einleuchtend. Vorkommen: (. brachyptycta SCHNUR ist in der Eifel in den Crinoiden- und unteren Stringocephalen-Schichten vor- handen, indessen nicht häufig. E. ScHhurz und F. Frec# haben sie anscheinend nicht getrennt und führen in ihren Listen nur ©. rhomboidea auf, so dass nicht zu ersehen ist, ob sie ‘ von diesen beiden Forschern in anderen Niveaus beobachtet wurde. Rechtsrheinisch ist die Art im Stringocephalenkalk verbreitet. Sie liegt mir vor von Paffrath, Schwelm, Villmar (acuminata SANDB. z. Th.), Wetzlar (Taubenstein), Burgsolms, Grube Haina und in etwa 40 Exemplaren von Finnentrop, wo sie nicht selten ist. ı) Harz. Taf. 5 Fig. 24. 2) Harz. Taf. 5 Fig. 17. ®) Fauna des Iberger Kalkes. Neues Jahrbuch. Beilageband III, S. 387. *) Geology of Yorkshire. Taf. 12 Fig. 21—23. 5) Brit. carbonif. Brach. Taf. 24 Fig. 15, 16. 6) a2 2.00.1813 | | | | | | | | Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 28 Camarophoria cf. formosa SCHNUR. 1873 Camarophoria formosa Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. 5.679, Taf. 26 Fig. T. E. Kayser rechnet eine im Briloner Eisenstein vorkommende Form zu der aus dem eifeler Oberdevon bekannten C. formosa, obwohl einige Abweichungen angegeben werden. Ich habe nur ein einziges mangelhaftes Exemplar auf Grube Grottenberg gefunden, welches mir nicht gestattet, das Verhältniss beider Formen genau festzustellen. Gatt. Pentamerus 'SowERBY. Pentamerus acutelobatus SANDBERGER. are aRie ars Fig. 4, 11—18. 1854 Pentamerus acutolobatus SANDBERGER. Rheinisches Schichten- system in Nassau. S. 345, Taf. 22 ul 1865 & biplicatus Davınson. British Devonian Brachio- Podas Sa (sata 102 310032. 1882 A r Davıoson. Ibid. Bd. V!, S. 42, Taf. 2 Fig. 22. 1885 . ci Maurer. Kalke von Waldgirmes. S. 215, Taf. 11 Fie. 4. acutolobatus MAURER. Ihid. S. 216, Taf. 9 Fig. 5-6. biplicatus WHIDBORNE. Devonian Fauna. II, S. 122, Taf. 14 Fig. 4—5. 1885 1884 In den grauen Kalken des Fretterthales kommt ein kleiner Pentamerus in zahlloser Menge und in vorzüglicher Erhaltung vor, welcher genau zu den Abbildungen passt, die Davınson und Maurer von ihrem P. biplicatus geben. Von dem Typus dieser Art bei Scanur weichen sie nicht unerheblich durch ihren viel stärker aufgeblähten und eingebogenen Wirbel ab. Diese Unterschiede habe ich auch durch Vergleich mit ScHNuR’s Originalen in der Sammlung des naturhistorischen 286 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Vereins in Bonn bestätigt gefunden. Die rechtsrheinische Form unterscheidet sich daher schon auf den ersten Blick durch ihren Habitus, bei aller Aehnlichkeit in der Aufbiegung des Stirnrandes. Auch besitzt die eifeler Form keinen Median- sinus in der grossen Klappe, der bei gleich grossen Exemplaren des acutelobatus scharf ausgeprägt ist. WHIDBORNE vereinigt den P. böplicatus bei Davıpson und MAURER mit P. acutelobatus, und ich glaube mit Recht, so ver- schieden die Formen auf den ersten Blick zu sein scheinen. Ich halte meine Stücke von Finnentrop für junge acutelobatus, Erst in neuester Zeit fand ich grosse Exemplare und konnte sie darum nicht mehr zur Darstellung bringen. Dieselben zeigen, dass sich bei 20 Millimeter Höhe die mediane Furche der gewölbten und der mittlere Wulst der kleinen Klappe ausbildet!), und in SANDBERGER’S Abbildung nehmen beide in ungefähr derselben Entfernung vom Wirbel ihren Anfang, ebenso bei mehreren vorliegenden grossen Exemplaren aus dem Biggethal bei Finnentrop und von Villmar. Auch die scharfe Faltung der Seitentheile beginnt erst in höherem Alter, wie SANDBERGER’S Figuren deutlich zeigen. In der Benennung der Art vermag ich WHIDBORNE nicht zu folgen, da ich vorläufig den eifeler döplicatus für verschieden halte. Diese Art ist in den Crinoiden-Schichten am Mühlen- berg bei Gerolstein häufig, findet sich aber fast stets in ein- zelnen, leider stark verdrückten Schalen, die kein genaues Bild der Art geben, und auch die Originale ScHnur’s scheinen etwas verdrückt zu sein. Ebenso wenig kann ich den Pentamerus formosus SCHNUR?) hierher rechnen, wegen der abweichenden Gestalt der Falten. Der Wirbel ist aber wie bei acutelobatus stark angeschwollen. Barrande’s P. acutelobatus oder P. procerulus var. acutelobatus?) ist sicher eine andere Art, deren Mediansinus am Wirbel be- ginnt, deren Faltung abweichend, deren Wirbel viel spitzer und deren ganze Gestalt ungleich schlanker und schmächtiger ist. ) Vgl. auch Fig. 15. 2) Brachiopoden der Eifel. S. 119, Taf. 13 Fig. 2. 3) Systeme silurien. V, Taf. 21 Fig. 14—18. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 287 Viel ähnlicher den kleinen Exemplaren, welche Maurer als P. biplicatus bezeichnet, ist der obersilurische P. ineipiens BaRrr.') Diese Art ist in der äusseren Gestalt so ähnlich, dass man ein Exemplar in der gleichen Erhaltung unter rheinischen Stücken der vorliegenden Art kaum heraus finden würde. Die Beziehungen dieser Formen bleiben noch aufzuklären. Bei der grossen Häufigkeit ist es nicht auffallend, dass vielfache Abänderungen, keine bestimmten Varietäten, sondern Aberrationen vorkommen. In den Figuren 11—18 habe ich eine Anzahl Exemplare zur Darstellung gebracht, welche die Verschiedenartigkeit der Aufbiegung und Faltung des Stirn- randes zeigen. Alle diese Formen sind durch Uebergänge verbunden, und trotz ihrer Verschiedenheit erkennt man leicht ihre Zusammengehörigkeit. Auffallend ist, dass in den grauen Kalken des Fretterthales nur kleine Exemplare vorkommen, die nur selten eine Höhe von 20 Millimeter erreichen, während in den dunklen Kalken im Biggethale nur grosse Stücke beobachtet wurden. Vorkommen: Im Fretterthale bei Finnentrop gemein, häufig im Biggethale. Seltener an zahlreichen Stellen im Massen- kalke der Lahnmulde: am Taubenstein bei Wetzlar, bei Burg- solms, Kloster Altenberg, der Dahlheimer Kapelle, Villmar und auf Grube Haina. Nach F. Frech in der Eifel?. In Devon- shire bei Lummaton und Wolborough. Ueberall im Stringo- cephalenkalk und Leitform desselben. Pentamerus globus SCHNUR. Taf. 18 Fig. 19, 20. 1853 Pentamerus globus Schnur. Palaeontographica. Bd. III, S. 197, Taf. 31 Fig. 4. 1865 h brevirostris Davınson. British Devonian Brachio- poda. ' Taf. 15 Fig. 7—-12. 1) Taf. 119 Fig. 4. 2) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1889. S. 257. Ein typisches Exemplar be- findet sich in der Scunur’schen Sammlung in Bonn. 288 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 1875 Pentamerus brevirostris Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 541. 1884 e globus TSCHERNYSCHEwW. Materialien zur Kennt- niss des Devons in Russland. S. 21, Taf. 3 Bio29: 1885 = galeatus Maurer. Kalke von Waldgirmes. 8.2142. Th., Taf 9 Big 2,3 (von Big 1). Der Name P. globus rührt von Bronn her, der eine eifeler - Form so nannte, aber soviel ich weiss, nicht veröffentlichte. Dies that Scunur, und daher muss die Art P. globus SCHNUR heissen. Sie ist ausgezeichnet durch die Abwesenheit von Radialrippen und einer Aufbiegung des Stirnrandes. SCHNUR hat ein Exemplar dargestellt, welches einen verhältnissmässig langen, geraden Schlossrand und einen in der Seitenansicht!) etwas ungewöhnlich aussehenden Wirbel der grossen Klappe besitzt. Ich habe eine Menge Exemplare aus dem Fretterthale, welche sämmtlich fast kreisrund sind und sich dadurch von einem Theil der Formen, welche Davıpson abbildet, unter- scheiden. Sie stimmen am besten zu dessen Fig. 7 und haben einen kürzeren Schlossrand wie ScHhnur’s Original und Kayser’s var. eifeliensis’), keine Aufbiegung des Stirnrandes und sind vor allem in diesen Merkmalen vollständig constant, ändern dagegen in der Wölbung beider Klappen, besonders der grossen, und in dem Grade der Anschwellung des Wirbels der grossen Klappe ab. Die beiden abgebildeten Exemplare können ungefähr als die Extreme angesehen werden, zwischen denen alle Uebergänge vorhanden sind. Nur sehr selten finden sich noch flachere Exemplare. Mehrere Autoren, vor allem Daviıpson und neuerdings F. MAURER, trennen den P. globus von P. galeatus Darm. bezw. P. brevirostris PHiLL. nicht ab, welche Art wohl von dem eifeler galeatus nicht verschieden sein dürfte, wie E. Kayser ausführte?). !) Fig. 4b. 2) Kavser, a. a. O. 8. 542, Taf. 10 Fig. 2. 3) a. a. 0. 8. 540. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 289 Es erscheint mir indessen nicht ganz sicher, dass diese mittel- devonische Art den Namen yaleatus mit Recht trägt. Die Zusammenfassung von P. globus mit P. brewirostris bezw. galeatus erscheint mir nicht gerechtfertigt, wenigstens soweit die mir vorliegenden Stücke aus dem Fretterthale und der Gegend von Wetzlar in Frage kommen. Denn unter etwa 100 gut erhaltenen Stücken ist keins, welches auch nur eine Annäherung an die Form der eifeler Calceola-Schichten zeigte. Maurer’s Fig. 2 und 3 stellen typische Stücke unserer Art dar; solche liegen mir auch von Grube Haina vor. Die Fig. 1 zeigt ein Exemplar, welches eine tiefe zungenförmige Aufbiegung des Stirnrandes besitzt, aber ungerippt ist. Dieses Stück hat unverkennbare Aehnlichkeit mit dem von SAnp- BERGER als P. globus beschriebenen Stück von Villmar'!), welches aber kaum die Scommwur’sche, jedenfalls nicht die hier als P. globus aufgefasste Art darstellt. Kayser führt die Ab- bildung der Brüder SANDBERGER nur fraglich unter den Syno- nymen von P. globus auf. Daneben kommt auf Haina aber auch eine gerippte Form vor, ebenso am Taubenstein bei Wetzlar, von wo Rızmann sowohl den P. globus als den galeatus aufführt?). Letzterer scheint mir von dem eifeler galeatus ab- zuweichen, doch ist mein. Material nicht ausreichend, um ihn näher charakterisiren zu können. Vorkommen: In der Eifel kommt P. globus bereits im oberen Theil des Calceola-Niveaus vor, zugleich mit mannig- fachen Uebergängen zu galeatus. Rechtsrheinisch ist er im - Stringocephalenkalk sehr verbreitet bei Wetzlar, Bieber, Burg- solms, Villmar und Finnentrop. Aus dem Rotheisenstein der Briloner Gegend führt E. Kayser als var. drilonensis eine be- sondere Form auf?), welche einen nach der entgegengesetzten Seite abgelenkten Stirnrand besitzt. Diese Form scheint mir doch so erheblich abzuweichen, dass ich vorziehe, sie als ge- sonderte Art zu behandeln. I) Nassau. S. 344, Taf. 34 Fig. 11. 2) Neues Jahrbuch. Beilageband 3, S. 155, 156. 3) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1873. 8. 681. Neue Folge. Heft 16. 19 290 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Pentamerus brilonensis KAYSER. Taf. 11 Fig 21. 1872 Pentamerus globus var. brilonensis Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. 8. 681. Leine) h strix ,, BABRBANDE. \ Syst. ‚Silur. © V, KRarst Ten, U] 17%, Die kleine, fast kugelige Form hat eine sehr stark gewölbte grosse Klappe mit aufgeblähtem Wirbel und eine flach gewölbte kleine Klappe, ändert indessen in der Wölbung etwas ab, in ähnlicher Weise, wie P. globus Schnur, mit dem sie viele Aehnlichkeit besitzt, da auch die Schale glatt ist. Der Unter- schied von diesem liegt darin, dass der P. brilonensis eine für Pentamerus ungewöhnliche Aufbiegung des Stirnrandes nach der kleinen Klappe hin zeigt. Ein eigentlicher Sinus und Wulst fehlt, und die Aufbiegung des Stirnrandes ist oft nur schwach, aber doch immer deutlich, am stärksten bei den hoch gewölbten Exemplaren. Diese ungewöhnliche Biegung des Stirnrandes scheint mir ausreichend zu einer specifischen Trennung von P. globus, mit dem E. Kayser ihn als Varietät vereinigte. Der innere Bau ist unbekannt. BArRANDE bildet aus F, einen P. sirix ab, der in der äusseren Gestalt gut zu P. brilonensis Kayser passt, nament- lich auch in der Aufbiegung des Stirnrandes nach der kleinen Klappe zu. BarRrAnDE giebt in der. Tafelerklärung an, dass bei den abgebildeten Exemplaren die Septen nicht zu sehen seien, wohl aber bei den auf Taf. 119 abgebildeten, und auch in der Tabelle giebt er Taf. 119 bei P. szrix an. Vielleicht meint er die auf dieser Tafel als P. linguifer bezeichneten Fig. I, 9 und 10 aus F, und G.. Vorkommen: P. brilonensis ist früher auf Grube Enke- berg häufig gewesen. Kayser nennt ihn sehr häufig. Ich habe nur wenige Exemplare gefunden. Am Martenberg ist die Art recht selten, es liegen nur vier Exemplare von dort vor. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 231 Gatt. Amphigenia J. Harı. 1867 Palaeontology of New York. Bd. IV, S. 382. = Enantiosphen WHIDBORNE. Devon. Fauna. II, S. 97. J. Harz schlug für die als Stricklandia bezw. Rensselaeria elongata bezeichnete Form der Upper Helderberg Group die Gattung Amphigenia vor, welche durch Mediansepten in beiden Klappen ausgezeichnet ist. Das der grossen Klappe ist hoch, und die Zahnplatten lehnen sich an dasselbe an. Die kleine Klappe hat ein niedriges Medianseptum, an welches sich zwei nach aussen hin convergirende Cruralplatten anlegen. Die letzteren tragen die frei in das Innere der Schale herab- hängenden, langen Crura. ÖEHLERT rechnet Amphigenia als Untergattung zu Conchidium = Pentamerus'), und v. Zimmer giebt ihr fraglich die gleiche Stellung.) Harz selbst reiht seine Gattung an Pentamerus an. Ich glaube, dass bei dem von Pentamerus sehr abweichenden Habitus, bei dem Fehlen von Area und Deltidium und bei dem Vorhandensein eines Stiel- loches im Schnabel die Ansicht Haır’s, dass Amphigenia eine selbständige, sich an Pentamerus anschliessende Gattung darstellt, den thatsächlichen Verhältnissen am besten ent- spricht. Bisher war nur eine Art der Gattung bekannt, Amphigenia elongata VANUxEM sp. Im rechtsrheinischen Stringocephalen- niveau kommen zwei weitere vor, von denen die eine neu ist, während die andere aus Devonshire von Davipson fraglich als Meganteris beschrieben ist. WHrIDBoRnE stellte für diese Art die neue Gattung Enantiosphen auf und reiht dieselbe an Stringocephalus an. Es ist wohl kein Zweifel, dass die englische Art, welche ein kleines Stielloch im Wirbel und die gleichen Septen besitzt, wie die weiterhin beschriebene westfälische Form, auch der gleichen Gattung angehört, welche im inneren 'ı) P. Fischer. Manuel de Conchyliologie. S. 1312. 2) Handbuch der Palaeontologie. I, S. 694. 292 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Bau so genau mit Amphigenia HaıL übereinstimmt, dass die Aufstellung eines besonderen Genus, wozu allerdings die be- merkenswerthe äussere Form auffordert, unnöthig ist. Der Name Enantiosphen könnte höchstens als Gruppenbezeichnung dienen, für Formen mit stark eingebogenem Stirnrande, bei denen sich die Crura nicht, wie bei der typischen Form, an die dem Schloss zugewendete Seite der Cruralplatten an- heften, sondern an die abgewendete. Amphigenia Beyrichi n. sp. Taf. 12 Fig. 23, Taf. 17 Fig. 3. Das Gehäuse ist gross, von querovalem Umriss, die Schale ist glatt, unpunktirt und nahe dem Stirnrand rechtwin- kelig nach innen umgebogen, wie die Abbildungen deutlich zeigen. Der Wirbel der grossen Klappe ist spitz, sehr wenig hervorragend und durchbohrt, der der kleinen Klappe ist sehr klein, nicht sichtbar, da er, wie es scheint, in einen Aus- schnitt oder eine Vertiefung unter dem Wirbel der grossen Klappe hineingreift. Das Medianseptum der grossen Klappe ist hoch, aber kurz, die Zahnplatten sind kräftig entwickelt. Das niedrige Medianseptum der kleinen Klappe ist länger, die Cruralplatten legen. sich nur in ihrem oberen Theile an das- selbe an, nach unten lösen sie sich los und verlängern sich auf der vom Schlossrand abgewandten Seite in die langen und dünnen Crura. Bei A. elongata Van. befinden sich die- selben auf der dem Schloss zugekehrten Seite der Platten. Fig. 14. A. Beyrichi unterscheidet sich von A. Vicaryi Davıns.') durch !) Brit. Devon. Brachiopoda. Taf. 20 Fig. 15 und Supplem. $. 20, Taf. 3 Fig. 1, Wnıpsorne Taf, 9 Fig. 5—8. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum 293 ihren querovalen Umriss, die kleineren Wirbel und die grössere Breite des umgebogenen Saumes. Beide Arten sind indessen nahe verwandt und durch die Umbiegung der Schale charakteri- sirt, welche, wie Fig. 3 auf Taf. 17 zeigt, schon im mittleren Alter in demselben Verhältniss vorhanden ist, wie bei dem anderen ausgewachsenen Stücke. Vorkommen: Ich sammelte 4 Exemplare in den grauen Kalken des Fretterthales. Wahrscheinlich findet sich die Art auch am Taubenstein bei Wetzlar. Amphigenia Vicaryi DAVvIDson. 1882 Meganteris Vicaryi Davınson. Brit. Foss. Brach. V1, S. 20, Taf. 3 Fig. 1. 1894 Enantiosphen Vicaryi WHIDBORNE. Devonian Fauna. II, Ser, Alessi ——er Ein etwas verdrücktes. Exemplar aus den Kalken des Fretterthales stimmt gut mit den citirten Abbildungen bei Davınson und WHiIpgBornE überein. Die inneren Merkmale wurden nicht beobachtet. Die Unterschiede gegen die vorige Art sind bei dieser hervorgehoben. Gatt. Orthis Darman. Orthis striatula v. SCHLOTHEIM. 1813 Anomites Terebratulites striatulus V. SCHLOTHEIM. Taschen- buech® 20V. „Rare Kiez. 1871 Orthis striatula EB. Kayser. Brachiopoden der Eifel. Zeitschr. d. D. geol. Ges. 8.598 cum Syn. Orthis striatula wird in Fossil-Listen fast aller devonischen Schichten aufgeführt und ist auch bereits silurisch vorhanden. Es ist mir indessen zweifelhaft, ob alle diese Vorkommen 294 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. wirklich einer Art angehören. Neuerdings hat Th. TscHERNY- SCHEW einige Formen aus russischem Devon auf Grund con- stanter Abweichungen als O. Krotovi, O. bistriata und O. Ivanovi abgetrennt!). Die letztgenannte ist die aus dem ÖOberdevon der Aachener Gegend vielfach als O. striatula aufgeführte Form, wie mir Herr TscHEeRnyscHEw selbst bestätigte. Aus den mitteldevonischen Kalken des Fretterthales habe ich einige mangelhafte Exemplare einer Orthis, welche in den Rahmen der Orthis striatula, wie sie gewöhnlich aufgefasst wird, gehören. Sie schliessen sich am meisten den Formen an, welche SANDBERGER von Villmar?) und MaAvrER von Grube Haina beschrieben haben‘). Ob diese Form, welche, wie KayskRr her- vorhebt, von der normalen Form der eifeler Calceola-Schichten gewisse Abweichungen zeigt, als besondere Art zu trennen ist, wage ich auf Grund meines unzureichenden Materials nicht zu entscheiden. Am Taubenstein bei Wetzlar kommt die gleiche Form vor. Orthis rhombica n. sp. Taf. 17 Fig. 11. Zwei Exemplare einer Orthis fand ich an der Frettermühle, welche einer neuen Art anzugehören scheinen. Der Umriss ist gerundet rhombisch, beide Schalen sind gleich stark gewölbt und mit feinen dichotomirenden Längsrippchen ver- ‘ ziert. Die grosse Klappe hat einen geraden Wirbel, von dem aus eine stumpfe Kante nach der rechten Ecke des Stirn- randes verläuft. Die Area ist ziemlich hoch, mit grosser Deltidialspaltee Die kleine Klappe hat einen kleinen, nach innen eingedrehten Wirbel, gleichfalls eine stumpfe, schräge Kante und eine kleine Area. Das Innere der Schalen ist unbekannt. Bei Villmar beobachtete ich diese Art gleichfalls. Am nächsten steht die Orthis tetragona Rorm.‘) Doch ist I) Mittel- und Oberdevon am Westabhange des Ural. Taf. 12 Fig. 1—9. ?) Nassau. Taf. 34 Fig. 4. ®) Kalke von Waldgirmes. Taf. 5 Fig. 3, 4. #) Rheinisches Uebergangsgebirge. S. 76, Taf. 5 Fig. 6. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 295 der Umriss verschieden, Sinus und Sattel fehlen, und die bezeichnende vom Wirbel ausstrahlende stumpfe Kante unter- scheidet unsere Art von ihr und den übrigen verwandten Arten. Orthis eifeliensis DE VERNEUIL. 1872 Orthis eifeliensis BE. Kayser. Fauna des Eisensteins von Brilon. Zeitschr. d. D. geol. Ges. $. 684, E. Kayser hat von dieser, in der Eifel namentlich in der Crinoiden-Schicht häufigen Form zwei kleine Exemplare in dem Briloner Eisenstein beobachtet. Gatt. Strophomena BrAmvitre. Strophomena interstrialis PHiLLıps. Taf. 12 Fig. 16. 1841 Orthis interstrialis Puiwuips. Palaeozoic Fossils. S. 61, Bar 25, Bro 103. 1885 Strophomena interstrialis Prituips TscHErRnvschEw. Mittel- und Oberdevon am Westabhange des Ural. S. 107, Taf. 14 Fig. 19 cum syn. 1885 Leptaena transversalis WAHLENBERG sp.? Maurer. Kalke von Waldgirmes. S. 152, Taf. 6 Fig. 4, 5. Von Finnentrop habe ich eine etwas defeete Schale, welche, aufs Beste mit Davinpson’s Fig. 17 auf Taf. 8 über- einstimmend, jedenfalls den Typus der mitteldevonischen Art darstellt. Von Grube Juno bei Nauborn liegen einige sehr kleine Stücke vor, welche etwas schiefer sind, als die Art gewöhnlich ist. Dieselben zeigen eine kleine lineare Area in der grossen Schale und eine feine Deltidialspalte. — Ob die vielfach aus dem Unterdevon citirte Form that- sächlich zu interstrialis gehört, bedarf wohl noch erneuter 296 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Untersuchungen. — Maurzr stellt eine kleine Form von Grube Haina, allerdings fraglich, zu der Leptaena transversalis, die BARRANDE aus böhmischem Obersilur abbildet'), trotzdem er die Verschiedenartigkeit der Muskeleindrücke hervorhebt. . Aller- dings sind diese gänzlich verschieden, und darum kann’ die mitteldevonische Art nicht mit der silurischen vereinigt werden. Ich sehe indessen keinen Grund, die Form von Haina von Str. interstrialis zu trennen, da Sculptur, Umriss und Wölbung übereinstimmend sind. Auch die Muskeleindrücke, wenigstens die der convexen Klappe, welche ich an einem Exeniplar vom Taubenstein bei Wetzlar beobachten konnte, sind wie bei MAURER’S transversalis. Strophomena rhomboidalis WAHLENBERG Sp. 1882 Strophomena rhomboidalis var. nodulosa Davıpson. British Devonian Brachiopoda. Supplement, S. 52, Darst. Aus dem Fretterthale liegt mir eine defecte grosse Klappe einer Strophomena vor, welche mit der oben angeführten Zeich- nung der var. nodulosa übereinstimmt. Davıpson scheint nicht abgeneigt, in dieser Form des oberen Mitteldevon eine beson- dere Art zu erblicken. — In den kleinen Exemplaren von Grube Haina, welche Maurer als Strophomena rhomboidalis abbildet, vermag ich diese Art nicht zu erkennen. Gatt. Chonetes Fischer. Chonetes minuta GOLDFUSS. 1865 Chonetes minuta Davıpson. British Devonian Brachiopoda. 5.96, Taf. 19 Fig. 10—12 cum syn. !) BARRANDE. Syst. silur. V, Taf. 50 Fig. II. Die Fauna der Schichten mit Maeneeeras terebratum. 297 1871 Chonetes minuta E.Kayser. Brachiopoden der Rifel. Zeitschr. d. D. geol. Ges. 8. 633. Aus dem Fretterthale habe ich nur ein mangelhaftes Bruchstück dieser in der Eifel bis in die Crinoiden-Schichten häufigen Art. Etwas häufiger scheint die Art am Taubenstein bei Wetzlar zu sein, von wo ich drei Exemplare besitze, welche den eifeler Stücken in jeder Beziehung gleichen, ebenso wie die von Villmar. Maurer beschreibt von "Grube Haina eine verwandte Art fraglich als Ch. embryo Bark.') Die Zeichnung passt gut zu Barranpe’s Figuren, besonders zu Fig. VII auf Taf. 46. Vielleicht ist Ch. embryo Bark. von Ch. minuta specifisch nicht verschieden. Gen. Strophalosia Kınc. Strophalosia membranacea PHILLIPS sp. Taf l2rEBis: 12: 1841 Leptaena membranacea PmurLips. Palaeozoic Fossils. S. 60, ey 26, ale KO 1865 Strophalosia productoides var. membranacea Davıpson. British Devonian Brachiopoda. S. 98, Taf. 19 Fig. 18—21. Von Davıson wurde die Leptaena membranacea als Varietät zu Strophalosia productoides MurcH. gestellt. Ich glaube, dass die eigenthümliche Sculptur, bestehend aus ziemlich kräftigen moireeartig verlaufenden concentrischen Rippen, eine specifische Trennung gestattet. Str. membranacea findet sich ziemlich selten in den eisenschüssigen Kalken der Grube Juno bei Nauborn im Kreise Wetzlar. Davıpson beschreibt sie aus dem Mitteldevon von South -Petherwin, von wo auch Paıtries’ Original stammt. 1) Kalke von Waldgirmes. Taf. 5 Fig. 2, S. 132. 298 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Gatt. Productus SowErpy. Produetus subaculeatus MurcnH. 1872 Productus subaculeatus Kayser. Fauna des Rotheisensteins von Brilon. Zeitschr. d. D. geol. Ges. S. 684. E. Kayser erwähnt zwei Exemplare dieser weit ver- hreiteten Art aus dem Rotheisenstein der Briloner Gegend. Ich selbst habe die Art nicht beobachtet. Dagegen fand ich einige mangelhaft erhaltenen Stücke in den Eisenkalken von Grube Juno. Selten im Massenkalk bei Finnentrop, Villmar und Wetzlar. Gatt. Discina LAMmArck. Discina undulata n. Sp. Taf. 11 Fig. 23. Nur die undurchbohrte Klappe liegt vor. Dieselbe ist von ovalem Umriss, hochgewölbt, mit subcentralem Wirbel und kräftigen, wellig gebogenen concentrischen Wülsten. Mit der Lupe bemerkt man ausserdem sehr feine concentrische Linien, welche schräg über die Wülste verlaufen. Vom Wirbel aus verlaufen nach dem hinteren Rande zwei radiale Leisten. Auf der Vorderseite ist die Schale schwach eingedrückt, schwächer als die Zeichnung angiebt. Durch ihre kräftigen Wülste ist diese Art von den mir bekannten Discina-Arten verschieden, vor allem von der in gleichalterigen Schichten vorkommenden D. nitida PHILL.!) Das einzige vorliegende Stück stammt aus den eisen- schüssigen Kalken der Grube Enkeberg und befindet sich in der Sammlung des naturhistorischen Vereins in Bonn. I) Davıoson. British Dev. Brach. S. 104, Taf. 20 Fig. 9—10. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 299 II. Echinodermata. Cıinoidea. In der Eifel sind die Crinoiden fast nur in den von E. Kayser nach ihnen benannten Schichten an der Basis des oberen Mitteldevon vorhanden, und wohl alle die zahlreichen, von L. SchuLze!) beschriebenen Formen stammen aus den Crinoiden-Schichten. In den höheren Ablagerungen fehlen Crinoiden nicht vollständig, man sieht indessen nur Stiel- glieder und Bruchstücke. Die Facies war einer reicheren Entwickelung der Crinoiden nicht günstig. Im rechtsrheinischen Gebiete gehören an Crinoiden reiche Ablagerungen nicht zu den seltenen Erscheinungen, wenn auch gut erhaltene oder auch nur bestimmbare Stücke durch- aus nicht häufig sind. Diese finden sich indessen in beiden Zonen der Stringocephalen-Stufe und gehören mit wenigen Aus- nahmen Arten an, die aus den eifeler Crinoiden-Schichten be- kannt sind. Es sind dies die folgenden Arten: Cupressocrinus erassus GOLDFUSS. L. Scauzze. Die Echinodermen des eifeler Kalkes. S. 23, Taf. 1 Bio. Ein Exemplar, Kelch mit Armen, aber auseinandergefallen, fand sich in den Grauwackenbänken von Finnentrop. Cupressoerinus abbreviatus GOLDFUSS. L. Scuurze. Echinodermen. S. 19, Taf.2 Fig. 1—13, Taf. 3 Fig.3. I) Monographie der Echinodermen des eifeler Kalkes. Wien 1866. 300 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Nach Schurze ist der Cupr. nodosus, den SANDBERGER von Villmar und Grube Lahnstein bei Weilburg aus oberen Stringo- cephalen - Schichten beschreibt, der Cupr. abbreviatus GOLDF. Einen wohlerhaltenen Kelch fand ich auf Grube Haina bei Waldgirmes, einen zweiten an der Wilhelmsmühle bei Villmar. Cupressocrinus elongatus GOLDFUSS. L. Schurze. Echinodermen. S. 23, Taf. 3 Fig. 1. Nach F. RoEmEr im oberen Stringocephalenkalk des Bigge- thales bei Finnentrop. Symbathoerinus tabulatus GOLDFUSS. L. Schurze. Echinodermen. S. 27, Taf. 3 Fig. 4, 5. SANDBERGER beschrieb diese Art als Stylocrinus scaber von Vill- mar, wo siean der Wilhelmsmühle häufig ist, und Grube Lahnstein. Sphaerocrinus geometrieus GOLDFUSS. L. Schutze. Echinodermen. S. 51, Taf. 5 Fig. 6. SANDBERGER bildet diese Art von Villmar aus oberem Stringocephalenkalk ab. Nach E. Kayser im gleichen Niveau am Enkeberg. Haplocrinus stellaris F. RoEMER. F. Rover. Rheinisches Uebergangsgebirge. S. 63, Taf. 3 Fig. 5. SANDBERGER. Rheinisches Schichtensystem in Nassau. S. 399, Datross Riot. Nach F. RoEMmER ist diese kleine Art früher am Enkeberge im oberen Stringocephalen-Niveau häufig gewesen. Aus gleichen jr j* 0 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 301 Schichten von Grube Lahnstein bildet sie SANDBERGER ab, MAURER aus der unteren Zone der Stufe von Grube Haina. (occoerinus rosaceus F. RoEMER. L. Scuutze. Echinodermen. S. 89, Taf. 12 Fig. 13. Nach E. Kayser ist diese Art in dem eisenschüssigen Kalk des Enkeberges vorgekommen!). Agassizocrinus Sp. In den Crinoiden-Schichten am Mühlenberg bei Gerolstein kommt ziemlich selten eine kleine Art dieser Gattung vor. Dieselbe fand sich auch in zwei Exemplaren am Martenberg bei Adorf und in einem am Enkeberg bei Behringhausen. Myrtilioerinus elongatus SANDBERGER. SANDBERGER. Rheinisches Schichtensystem in Nassau. S. 389, Taf. 385 Fig. 6. SANDBERGER beschrieb diese Art von Villmar. Ein Exemplar aus dem Eisenstein des Martenberges bei Adorf. Hexaerinus granulifer F. RoEMER sp. Taf. 12 Fig. 21. F. Rormer. Rheinisches Uebergangsgebirge. S. 63, Taf. 3 Fig. 4. SANDBERGER. Rheinisches Schichtensystem in Nassau. >. 397, Taf. 35 Fig. 9. RoEMER beschrieb diese Art von Villmar. SANDBERGER führt sie aus gleichem Niveau von Grube Lahnstein an. Aus gleichem Horizont des Fretterthales bei Finnentrop stammt ein wohl erhaltener Kelch. I) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1871. S. 694. 302 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Hexacrinus interscapularis PHILLIPS sp. Taf. 12 Fig. 26. Puısuıps. Palaeozoic Fossils. S. 28, Taf. 14 Fig. 39. | L. Scaurze. Echinodermen. S. 79, Taf. 8 Fig. 5. ’ Nach ScHuLzE ist die Art, die F. Rormer'!) als H. granifer aus dem Stringocephalenkalk von Hagen beschrieben hat, ident mit H. interscapularis Pur. und findet sich auch in den Crinoiden-Schichten bei Kerpen in der Eifel. Zwei Exemplare liegen aus dem Rotheisenstein der Grube Martenberg vor. Hexaerinus eisculptus GOLDFUSS. L. Schuzze. Echinodermen. S. 77, Taf. 9 Fig. 2. Einige defecte, aber sicker bestimmbare Exemplare sam- melte ich in den oberen Stringocephalen-Schichten des Fretter- thales. Ilexacrinus brevis GOLDFUSS Sp. L. Schuzzr. Echinodermen. 9.79, Taf. 10 Fig. ”. Hexacrinus ornatus GOLDFUSS. L. Schusze. Echinodermen. S. 82, Taf. 10 Fig. 2. Diese beiden Arten wurden von SANDBERGER aus oberem Stringocephalenkalk von Villmar beschrieben. Actinoerinus eyathiformis SANDBERGER. SANDBERGER. Rheinisches Schichtensystem in Nassau. S. 394, Rar.35 Kiez lo. Im oberen Stringocephalenkalk von Villmar. Vielleicht auch bei Finnentrop. 1) Verhandlungen des Naturhistorischen Vereins zu Bonn, Bd. IX, S. 328, Taf. 2 Fig. 1. Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 303 Meloerinus gibbosus GoLDFUsS. L. Scnurze. Ecehinodermen. S. 64, Taf. 6 Fig. 6. Häufig, aber fast immer defect, im oberen Stringocephalen- kalk des Fretterthales. Meloerinus stellaris RoEMER. L. Schurze. Echinodermen. 8.65, Taf. 6 Fig. 3. | F. Roemer hat diese Art als Ctenocrinus aus den oberen Lenneschiefern = unteren Stringocephalen-Schichten von Lüden- scheid beschrieben. Nach Schulze sehr selten in den Crinoiden- | _ Sehichten von Gerolstein und Kerpen. Eucalyptocrinus rosaceus GOLDFUSS. L. Schuize. Echinodermen. S. 90, Taf. 11, Fig. 1—14. F. RoEmeR hat diese Art häufig beim Bau der Strasse im Biggethale bei Finnentrop gefunden, und zwar im oberen Stringocephalenkalk. Pentatrematites planus SANDBERGER. SANDBERGER. Rheinisches Schichtensystem in Nassau. S. 403, Taf. 25 Fig. 4. Villmar, im oberen Stringocephalenkalk. 804 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Anthozoa. Die Korallenfauna des oberen Mitteldevon enthält manche interessante Formen, die Frech bei der monographischen Be- arbeitung der Cyathophylliden und Zaphrentiden des Mittel- devon unbekannt geblieben waren, da die rechtsrheinischen Fundorte mit Ausnahme von Paffrath wenig Berücksichtigung gefunden haben. Auch ScHrüter hat in seinen zahlreichen, devonische Korallen behandelnden Arbeiten vorwiegend die Vorkommen von Pafirath und aus der Eifel beschrieben. Wenn ich trotzdem die Korallenfauna des rheinischen Stringocephalenkalkes hier fast ganz unberücksichtigt lasse, so geschieht das vor allem aus dem Grunde, weil eine Be- arbeitung des grossen Materiales von zahlreichen Fundstellen für sich allein eine umfangreiche Arbeit sein würde, die lange Untersuchungen voraussetzt. Eine Ausnahme habe ich nur mit einigen Cladochonus- Arten gemacht, hauptsächlich, weil sich dieselben gelegentlich in solchen Mengen im Gestein eingeschlossen finden, dass sie einen erheblichen Antheil an der Bildung dieser Kalksteine nehmen. Ein solches Verhalten ist mir bei Korallen aus dieser Gruppe sonst nicht bekannt, und ich hielt es daher für werth, diese Formen abzubilden und kurz zu beschreiben. Ohne mich in weitere Discussion über Gattungen einzulassen -—- welche ein eingehenderes Studium der Litteratur, als ich es vor- nehmen konnte, voraussetzt — werde ich die sämmtlichen Formen als Uladochonus beschreiben. (ladochonus alternans RoEMER Sp. Taf. 12 Fig. 3, 6, 8. 1850 Aulopora alternans A. RoEemER. Beiträge zur Kenntniss des nordwestlichen Harzes. I, S. 22, Taf. 4 Fig. 1. Diese nach Rormer am Kehrzu häufige Koralle kommt am Martenberg bei Adorf im oberen Stringocephalenkalk stellen- | | | Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. 305 weise in grosser Häufigkeit vor. Sie besitzt einen zickzack- förmigen, etwas flachgedrückten, längsgefurchten Stamm. An jeder Knickung steht ein kurzer eylindrischer Kelch, der im Innern schwach entwickelte Pseudosepten und Knotenreihen trägt.) Bei manchen Stücken ist der Stamm dreitheilig, statt wie gewöhnlich zweitheilig.. Das in Fig. 6 abgebildete Stück ist nicht längsgefurcht, und die Knickung ist viel kürzer. Möglicherweise gehört es einer besonderen Art an. Ihm ähn- lich ist Pustulipora Greifensteinensis Maur.?), die aber gebogene, keine geknickten Kelche hat. Freca stellt diese ältere Art fraglich zu Romingeria. SCHLÜTER vereinigt den (Ol. tubaeformis Lupw.?) mit CI. alternans und bildet ein Stück von Oberscheld ab, welches abweichend gestaltete Kelche und abweichende Knos- pung zeigt. Aber auch von Ül. tubaeformis Lupwie unterscheidet sich die Adorfer Koralle durch die gleichen Merkmale. Sie scheint einer neuen Art anzugehören, ich nenne sie Cladochonus Schlüteri n. sp. Taf. 12 Fig. 1, 2, 4. 1889 Cladochonus alternans SCHLÜTER. Anthozoen des rheinischen Mitteldevon. Abhandl. zur geol. Spee.-Karte ve Rreussenz bBd.8, Helv 4 3.172, Nat 9 Uns op, 00) Der Beschreibung durch ScHLürer habe ich nur hinzu- zufügen, dass die Art etwas veränderlich in der Länge der Kelchstiele zu sein scheint. Das in Fig. 1 abgebildete Stück entspricht der Zeichnung bei SCHLÜTER ziemlich genau. Fig. 2 hat wesentlich kürzere Stiele, und Fig. 4 stellt eine sehr kurzstielige Form vor. Vorkommen: Häufig im oberen Stringocephalenkalk auf Grube Martenberg bei Adorf, Reinhardt bei Giershagen, D) Fig. 32. 2) Die Kalke von Greifenstein. Neues Jahrbuch , Beilage-Bd. I, S. 61, Taf. 4 Fig. 9. 3) Palaeontograpbica. Bd. 14, Taf. 60 Fig. 1. Neue Folge. Heft 16. i 20 306 Die Fauna der Schichten mit Maeneceras terebratum. Hubertus bei Leitmar, Charlottenzug bei Bredelar ete. Nach ScHLütTER in den Intumescens-Kalken von Oberscheld. Cladochonus sp. Taf. 12 Fig. 5, 7. In Fig. 5 habe ich einen Kelch eines Cladochonus von ver- hältnissmässiger Grösse zeichnen lassen, der in seiner Gestalt dem von Cl. Schlüter ähnlich ist. Die Knospung der Koralle ist aber eine andere, als bei der genannten Art gewöhn- lich, indem seitlich aus dem Kelch eine Anzahl Stiele herauswachsen, während bei Cl. Schlüteri an der Basis des Kelches je eine Knospe erscheint. Ich lasse es dahingestellt, ob dies ein Grund zur specifischen Trennung ist. Ebenso zeigt der kleine in Fig. 7 abgebildete Kelch in der Ausbildung der verhältnissmässig breiten und keilförmigen Pseudosepten Unter- schiede gegen die übrigen Arten, welche vielleicht eine Trennung veranlassen. I i . I + | . . . — . . . . . . . . . . . D . . . .. ds "U 1uoshiny pursnıadap 10% = ..erpaego ee i LES: monguser (sl. = (tele. "een Re Fe uuye] 8.400.409 61 a | ee ee ring 2200109. sraspı/adhd, "Sl . . | . . . . . . . . . . . . . . . OR OSEDEROE zpuplus 26) [77 . y "uLOJSUoFIe.LK) |* alır & usy 5 : Ll & ana ee een je amjelatlerie © 12.122" a eds su SnDnglognE oT E Srqueyng (‚| * Ir Bea ee 28 le een obawunssnıa = "C] © "pors}ung) { u a Be > | EEE EN | aa wo E ‘uLOJsUoFLe.LK) ers een + way smp4ponb #1 = “aowyag (ol " | +1 (+! 3 [Ener EEE a oe Eee] RE NE LNERERLEDEEN EN S . . = . . . . . . . . Ps . E- Zi . . . . . . wi ler lee hei es Is "I DAUDAD “ zT = esSpuoT . =. . Or 0130 u Dee u . . . . « . . . . . . . 04 9.0.0.0 - Is “IL wuay2acT “ Sm z -9p-zneu,) | a Be N een | R = i Raser 3 18 o|asell a . eDUI7 SS Srequoyang 3 ER waoy 'y snsopmun4ß soyar] ‘O1 e ‘arysuoAarl] (e ae tale ee Seren ıb1oquaas NINA) "6 = . Sie. » a Pi A Aue r ö « = 5 . R E R 5 5 RE EN ds "u oyky [74 'Q £ -OLusunaa(] ( 2] rn ds “u snunysıw] Y « ‘zıeH . ZI . Gr . . ill . | . a . ö . . . . N = . Dar er} "HH AN snay»D.4ng [43 6) S BSLINSUTSCT (e ® ee le ee | ee ee = le c a a a even sdoraaaq 73 °C RA 7; e- en 6, 2 . . . 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Wenn man von Bredelar aus die Fahrstrasse über Padberg nach Adorf geht, so überschreitet man von der Brücke über die Hoppeke an zunächst blaue mitteldevonische Thon- schiefer und dann eine breite Zone oberdevonischer Cypridinen- schiefer, die in ihren höheren Lagen zahlreiche Kalkknollen mit Posidonia venusta führen und eine flache Mulde bilden. Es ist hier einer der schönsten Aufschlüsse im Cypridinen- schiefer, den ich gesehen habe. Dicht bei Padberg folgen unter den rothen Schiefern dunkle Plattenkalke, die in der Nähe in zahlreichen Brüchen gewonnen werden, da sie einen ausgezeichneten Baustein liefern. Unter ihnen liegt Diabas und Schalstein, in dessen Liegenden im Dorfe rauhe Tenta- culitenschiefer hervorkommen. Am Gehänge nach dem Diemel- thal folgt über diesen wieder der Diabas, überlagert von den Plattenkalken, die hier eine steile Schichtenstellung zeigen, und darauf folgt ein bunter Wechsel von Diabas, Schalstein, veränderten Kalksteinen, Schiefern und Sand- steinen. Letztere sind gelegentlich roth gefärbt und ent- 818 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. halten Algenreste. Bis in die Nähe des Bismarckstollens der Grube Eckefeld hält dieser bunte Wechsel an, dann folgt, über Tage nicht aufgeschlossen, das Eisensteinlager von Eckefeld und dann wieder Cypridinenschiefer. Beim Brems- berge der auflässigen Grube Emma steht ein ausgezeichnet säulenförmig abgesonderter Diabas an. Die dunklen Platten- kalke von Padberg im Liegenden des oberdevonischen Schiefers, dem Flinz v. DEcHEN’s angehörig, sind bereits mitteldevonisch. Bei Padberg scheinen ausser Trochiten keine Versteinerungen vorzukommen; aber bei Ottlar, westlich von Adorf, kommt in senau denselben Gesteinen Stringocephalus Burtini vor. Ich sah ein unzweifelhaftes Stück von dort in der Sammlung des Herrn MürLer in Adorf. Südlich vom Bismarckstollen reichen die oberdevonischen Schiefer bis an den Steilabhang des Martenberges nach dem Rhenethal zu. Hier sieht man eine ausgezeichnete Sattel- bildung. Im Kern liegt Diabas, über demselben Schalstein von ansehnlicher Mächtigkeit (ca. 80 Meter), darüber das Eisen- steinlager, am Ausgehenden durch die rothe Färbung der Schichten bezeichnet, und über diesem oberdevonischer Schiefer, der an der Basis zahlreiche Kalkknollen, gelegentlich mit Gephyroceras intumescens, enthält. In der Grube, sowie in dem Tagebau auf der Höhe des Berges ist die gleiche Schichtenfolge vorhanden. Die bis zu 10 Meter mächtigen Intumescens- Kalke im alten Tagebau stellen nur eine lokal bis zu solcher Mächtigkeit anschwellende Kalklinse dar, wie sie in ähnlicher Weise auch in den Gruben des Hoppekethales vorkommen. An der bekannten Klippe des Tagebaues sieht man die linsen- förmige Gestalt bezw. das Auskeilen der Kalkmasse deutlich, und schon im Rhenethal sind nur noch einzelne, höchstens kopfgrosse Kalkknauern in den Schiefer eingebettet. In dem Tiefbau der Grube ist eine scharfe Trennung von Mittel- und Oberdevon petrographisch nicht möglich, da auch die ober- devonischen Kalke hier in Rotheisenstein umgewandelt sind, wie das stellenweise häufige Vorkommen von Gomiatites intu- mescens in den höheren Lagen des Eisensteins beweist. Anderer- seits ging in einem Flügelort der Grube der Eisenstein all- Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 319 mählich in einen graugrünen knolligen Kalkstein von geringer Mächtigkeit über, welcher von Schalstein unterlagert wird und Öberdevon zum Hangenden hat. Dieser graugrüne Kalk ist besonders reich an Trilobiten. Stratigraphisch ist die Stellung des Martenberger Eisen- steins sonach bestimmt, er bildet die höchsten Lagen des Mitteldevon und nimmt genau die Stellung der Padberger Plattenkalke ein. Vom Oberdevon ist er palaeontologisch so scharf, wie nur möglich, geschieden, wenn sich auch die Grenze in petrographischer Hinsicht gelegentlich verwischt. Ich habe in keinem Falle ein @ephyroceras in demselben Gesteinsstück gesehen mit Stringocephalus oder Maeneceras, nie Cardiola an- gulfera mit Card. ferruginea und nur ein einziges Mal einen Agoniatites inconstans mit einem Beloceras auf der un- mittelbaren Grenze von Mittel- und Oberdevon gefunden. Dabei ist auch zu bemerken, dass am Martenberge @on. intu- mescens in grosser Häufigkeit unmittelbar auf. Stringocephalus Burtini folgt, dass demnach für eine Stufe des Gon. lunulicosta, die Frech an die Basis des Oberdevon versetzt!), kein Platz vorhanden ist. : Die im Mitteldevon des Martenberges gefundenen Versteine- rungen sind die folgenden?): Phacops Koeneni n. Sp. s breviceps BARR. Bronteus Novaki n. Sp. Harpes socialis n. SP. Cheirurus Sternbergi BoEKH mut. myops RoEnm. Cyphaspis cerberus BARR. convexa BARR. ” Proetus crassimargo BRoEM. 1) Geologie der Umgebung von Haiger, S. 20. Es mag hier bemerkt werden, dass bei Wirbelau, unweit Weilburg, @on. lunulicosta zusammen mit Clymenien vorkommt, wenigstens in einem Eisensteinlager. Gon. lunulicosta dürfte daher wohl ein höheres Niveau des Oberdevon einnehmen, was auch die Ansicht von Koch und Kayser war. 2) Die angesternten Arten finden sich auch im Kalk von Villmar und Finnentrop. 320 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Proetus crassirhachis RoEM. Arethusina Kayseri n. SP. Lichas Decheni n. sp. Anarcestes n. SP. 55 cancellatus D’ARCH.-VERN. N nuciformis WHIDB. 5 rotella n. SP. ” SP- * Agoniatites inconstans PHILL. var. expansus Van. 5 var. costulatus D’ARCH.-VERN. a var. obliquus WHIDB. 5 var. euryomphalus n. \. * Tornoceras circumflexiferum SANDB. s Clarkei n. Sp. 5 > simplex v. B. mut. typus. & ® psittacinum W HIDB. R cinetum Keys. ? 3 _ brilonense (BEYR.) Kays. * Maeneceras terebratum SANDB. = tenue n. SP. * Kophinoceras ornatum GOLDF. Sp. 5 x acutecostatum SANDB. 5 Mülleri n. sp. = & quindecimale PHILL. Cranoceras alatum n. Sp. Sphyradoceras Whidbornei nov. nom. Gomphoceras Verneuili nov. nom. Poterioceras subsanum n. Sp. * Orthoceras arcuatellum SANDB. # h vittatum SANDB. £ biannulatum n. Sp. ER laterale PHiLL. E hs simplieissimum SANDB. x Robertsi WHIDB. : S tubieinella SoW. 5 cf. crotalum J. Haıı. x opimum BARR. a en u re TEE a Zu er ee a N u en ee ee er sie ie Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Styliolina laevis RICHTER. Hyolithes striatulus n. SP. Loxwonema Kayseri nov. nom. (Gr. Hubertus). N subulatum Rorm. (Gr. Hubertus). * Scoliostoma Dannenbergi BRAUN. * Platyceras compressum RoEM. Pollieina annulata n. SP. Naticopsis Kayseri n. SP. * Euomphalus laevis D’ARCH.-VERN. * Holopella piligera SANDB. Pleurotomaria lenticularis GOLDF. “ ® fasciata SANDB. 5 R delphinuloides v. SCHLOTH. ® e| brilonensis Kass. Brilonella serpens Kays. Parallelodus venustus STEININGER. COprdiomorpha ferruginea BEUSH. Cardiola subconcentrica BEUSH. is Beushauseni n. SP. & (Buchiola) sagittaria n. Sp. % 5 ferruginea n. SP. misera N. SP. Posidonia hians WALDSCHM. Chascothyris Dewalquei nov. gen. n. SP. * Stringocephalus Burtini DErR. Terebratula cf. amygdalina D’ARCH.-VERN. Spirifer simplex PHILL. „ injlatus aCHNUR. * Uncites gryphus DEFR. Pentamerus brilonensis KAYs. E Hexacrinus exsculptus GOLDF. z interscapularis PHILL. ” Agassizocrinus SP. Amplezus hercynicus RoEM. Petraja decussata V. MNSTR. Diplochone striata FRECH. Microplasma fractum SCHLÜT. Neue Folge. Heft 16. 21 321 522 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Cladochonus alternans ROEM. Schlüteri n. SP. " sp. m ? Actinotheca opegrapha RoEM. SP. Bemerkenswerth für diese Fauna ist das starke Zurück- treten der Brachiopoden, die mit Ausnahme von sStringo- cephalus und Uneites, welche beide nicht selten sind, nur in vereinzelten Exemplaren gefunden wurden. Die Trilobiten fanden sich besonders in einem graugrünen, den Schalstein überlagernden Kalk, in welchen das Lager in einem Flügel- ort der Grube allmählich überging. Besonders häufig sind aber in diesem Gestein die Cladochonus-Arten, die dasselbe oft ganz anfüllen. Der grünliche Kalk ist von vielen Kalk- spathadern durchzogen, in denen kugelige und traubenförmige Gebilde von Anthracit vorkommen. Dieser kommt auch auf Klüften des Kalkes und des Eisensteins vor, und einzelne, bis über 10 Centimeter weite Spalten des Gesteines sind-mit einem Gemenge von Anthracit und Pyrit ausgefüllt, welches zuweilen Schlagwetter in der Grube erzeugt. 2. Die stratigraphische Stellung der Eisensteine im Hoppekethale hat E. Kayser festgelegt!), sie ist die gleiche, wie die des Adorfer Erzes. Die Lagerungsverhältnisse sind besonders eingehend von STEIN beschrieben worden?). Darnach liegt der Eisenstein auf dem langen Zuge von Olsberg bis Messinghausen, sowie am Grottenberg, Enkeberg, bei Bredelar u. s. w. gerade wie bei Adorf zwischen „Grünstein“ und „Kramenzel“, nur am Bilstein schiebt sich unter dem letzteren „Stringocephalen-Kalk“ ein. Mit der Bezeichnung Grünstein sind nicht nur Diabase gemeint, sondern auch Schalsteine, die vielfach das Liegende des Eisensteins bilden. Auch die „Be- schreibung der Bergreviere Arnsberg, Brilon, Olpe“ kennt keinen Schalstein in Verbindung mit dem Eisenstein, sondern nur Diabas?), aber schon F. Rormer°) führt aus, dass allenthalben ” I) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1872, S. 653 ft. ?) Daselbst Bd. 12. 1860, S. 208 ff. ®) Vgl. daselbst die Profile von Eckefeld und Martenberg. *) Rheinisches Uebergangsgebirge. S. 38. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 323 Schalstein in einer Mächtigkeit von 200—300 Fuss das Hangende (d. i. das wahre Liegende) des Eisensteins bilde. Wie am Martenberg geht gelegentlich der Eisenstein in Kalk über. F. Rormer beschreibt einen derartigen Uebergang im Streichen der Schichten von Grube Emma') bei Messinghausen, und nach STEIN nimmt am Briloner Eisenberg mit der Teufe der Eisen- stein ab und in demselben Maasse der im Hangenden liegende Kalk zu, um schliesslich den Eisenstein ganz zu verdrängen. Diese ganze Schichtenfolge, Schalstein mit Diabasen und die darüber folgenden Eisensteine bezw. Kalke, lagert auf „Lenne- schiefer“. E. Scaurz?) hat den Nachweis gebracht, dass die Lenneschiefer v. DEcuen’s zwei verschiedenen Stufen angehören. Der grössere, etwa nördlich der Linie Siegburg-Olsberg liegende Theil gehört dem unteren Stringocephalen-Niveau an, und ihm ist der Namen Lenne-Schiefer belassen. Der übrige Theil entspricht den eifeler Calceola-Schichten und wird von ScHurz als Orthoceras-Schiefer bezeichnet. Nach der Ueber- sichtskarte, welche E. SchuLz der Beschreibung der Bergreviere Arnsberg, Olpe und Brilon beigegeben hat, gehören die Lenne- schiefer im Liegenden der Schalsteine und Diabase in der Briloner Gegend der tieferen Stufe an. Hiermit stimmt über- ein, dass am Fusse des Eisenberges im Liegenden des Schal- steins von STEIN Calceola sandalina, Spirifer ostiolatus (= laevwi- costa) und Pleurodictyum problematicum angeführt werden. — Auch petrographisch weichen die „Lenneschiefer“ im Liegenden der Briloner Diabas- und Schalsteinzone wesentlich von den ebenso genannten Gesteinen des unteren Lennegebietes ab. Es treten vorwiegend glimmerige, dünnblättrige Thonschiefer auf, die oft auch reiner sind und den nassauischen Tentaculiten- schiefern ähneln, auch gelegentlich Tentaculiten enthalten. Häufig finden sich auch Brachiopoden, aber meist in sehr ungünstiger Erhaltung. Jedenfalls aber gehören diese Schiefer der breiten Zone an, welche von der oberen Edder aus der Gegend von Berleburg herüberstreicht, und sind als älteres Mitteldevon zu betrachten. -) Das rheinische Uebergangsgebirge. 8. 39. 2) Verhandlungen des naturhist. Vereins. Bonn. 1887, S. 77. 21 824 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Das Profil am Briloner Eisenberg ist demnach Aeltere Lenne-Schiefer, Calceola-Stufe. (Wissenbacher Schiefer, E. ScHULz.) a es Stringocephalen-Stufe. Die Reihenfolge der Schichten ist dieselbe, wie an vielen Stellen in der Lahnmulde, wie weiterhin gezeigt werden wird. Es treten auch bei der Stadt Brilon „Lenneschiefer“ unter den Massenkalken heraus. E. ScHuLz rechnet sie zu seinen, dem oberen Mitteldevon angehörenden Lenneschiefern, womit das häufige Vorkommen von Stielgliedern von Cupressocrinus und die petrographische Ausbildung übereinstimmt. Der Massenkalk ist meistens fossilfrei oder führt nur ‘Korallen. An einigen Stellen kommen auch andere Versteine- rungen vor. ScHüLke!) führt von den Drei Steinen bei Brilon an: Pleurotomaria delphinuloides v. SCHLOTH., Pl. naticaeformis SanDB., Pl. sigaretus SANDB., Pl. bilineata SANDB., Euomphalus rota Sınpe., E. laevis D’ARCH.-VERN., Littorina lirata SANDB., Uypricardia lamellosa SANDB., Conocardium aliforme GoLDF., Spirifer undifer Roem., Spörigera concentrica v. B., Uneites gryphus Derr., Penta- merus acutelobatus SANDB., P. globus BRONN, Stromatopora, Favosites und andere Korallen. Koren?) bildet andererseits von Brilon Murchisonia coronata D’ARCH.-VERN. und M. aff. bigranulosa D’ÄARCH.- VERN., zwei bezeichnende Arten des Paffrather Kalkes, ab. Auch F. v. SANDBERGER?) führt von Brilon Murchisonien aus der Coro- nata-Gruppe an. Es liegt demnach im Briloner Massenkalk die Fauna von Paffrath und die von Villmar. Von der Hauptmasse des Briloner Plateaus getrennt, ver- läuft ein schmaler Zug von Kalk durch das Dorf Rösenbeck am nördlichen Abhang der Burg entlang. Er lagert über Dia- basen und Schalsteinen, unter denen im Hoppekethale „Lenne- schiefer“ heraustreten. Zwischen der Burg und dem Enkeberg liest ein ansehnlicher Steinbruch in. diesen Kalken. Dieselben sind deutlich bankig, dunkel gefärbt und ähneln den Platten- !) Verhandl. des naturhist. Vereins für Rheinl. u. Westfalen. B. 24, 8. 141. ?) Neues Jahrbuch. Beilageband 6. Taf. 12, Fig. 8; Taf. 14, Fig. 5. ®) Neues Jahrbuch. 1885. II, S. 179. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 325 kalken von Padberg; nach oben schieben sich dunkle Schiefer- thone ein, und die Kalkbänke lösen sich allmählich in schwarze Kalkknollen auf, in denen Korallen und undeutliche Brachio- podenreste vorkommen. Ueber ihnen liegen hellrothe Nieren- kalke mit @on. intumescens. Nur wenige hundert Meter weiter östlich findet sich aber in der Grube Enkeberg im Liegenden der Intumescens-Kalke Rotheisenstein mit Cephalopoden und Car- diola, nach oben in eisenschüssige Kalke übergehend, die die gleiche Fauna einschliessen. Das Liegende ist auch hier Schalstein und Diabas.. Unter dem Öberdevon liegt daher einmal die mächtige Kalkmasse des Briloner Plateaus, unter- lagert von „Lenneschiefer“, andererseits weiter nach Süden hin der bankige Rösenbecker Kalk über Schalstein und Diabas und noch weiter südlich knolliger Kalk und Rotheisenstein, gleichfalls über dem Schalstein. Als Liegendes dieser Schalstein- und Diabaszone tritt allenthalben der ältere Lenneschiefer der Calceola-Stufe auf. Die Schalsteine müssen daher als Aequivalente der oberen Lenneschiefer betrachtet werden. Das Profil südlich von Pad- berg scheint einen Uebergang zwischen diesen beiden Ausbil- dungsweisen zu zeigen. Es liegen hier unter dem plattigen Stringocephalenkalke im bunten Wechsel Schalstein, Diabas, Sandstein und Schiefer. Palaeontologisch freilich lässt sich diese Gleichstellung zur Zeit nicht beweisen, da die Schalsteine fossilfrei zu sein scheinen. Es werden sich daher diese Ver- hältnisse erst bei einer Specialaufnahme genau übersehen lassen. Die unmittelbar vom Oberdevon überlagerten Mittel- devonschichten bestehen durchweg aus kalkigen Ablage- rungen, zeigen aber eine grosse Mannigfaltigkeit, die in erster Linie durch das Auftreten des Massenkalkes bedingt ist. Die Stratigraphie des oberen Mitteldevon in Westfalen und Nassau ist nur zu verstehen, wenn man nicht aus den Augen verliert, dass der Massenkalk ein echter Riffkalk ist. Als solcher ist er nur eine örtliche Bildung, wenn auch von grosser Ausdehnung. Ausserhalb des Riffes entstanden in geringer Entfernung sedimentäre Kalke, die bankigen 326 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Kalke von Rösenbeck und Plattenkalke von Padberg, und in grösseren Tiefen lagerten sich die dichten Knollenkalke mit Ammonitiden, mit Cardiola und Einzelkorallen ab. Dass diese eine viel geringere Mächtigkeit besitzen, als die Korallenkalke, liest in ihrer Natur begründet und ist eine Erscheinung, die bei analogen Vorkommen im Jura und der alpinen Trias lange bekannt ist. Auch die Thonschiefer mit Plattenkalken, welche v. DECHEN als Flinz bezeichnete, werden sich voraussichtlich zum Theil als Parallelbildungen der Massenkalke erweisen. Die Fauna der Eisensteine von Brilon hat E. Kayser be- schrieben. Unter Berücksichtigung der im palaeontologischen Theile dieser Arbeit begründeten Aenderungen der Namen, besteht dieselbe aus folgenden Arten’): Phacops breviceps BARBR. ....... Grottenberg,Enkeberg, Christiane. Cheirurus Sternbergi BoEck mut. myops Om le hr ne re Charlottenzug. Lichas granulosus Roem. ....... Enkeberg. Proetus crassimargo ROEM. ...... Grottenberg,Enkeberg. ns N grenulatus GoVDE. var. ı:.. Grobtenberg. “ Cyphaspis sp. (nach SANDBERGER). Hanpesssociales na spannen: Teer nacnoeephahrs (Goumkı 2. 4 Agoniatites inconstans var. eapansus NA. lit are r Enkeberg. oe var.costulatusD’ ARCH.-VERN. 5 N Christiane, Hubertus. R var. obliquus WHiDB. ..... Grottenberg,Enkeberg. a var. fulguralis WHIDB. B N “ Wars LoHensSUS, are Enkebereg. Anarcestes cancellatus D’ARCH -VERN. allenthalben. % rotelle ns: ne: . .. Grottenberg,Enkeberg. Tornoceras simplex mut. typus .. . allenthalben. R cinetum KEYSERL. ...... Grottenberg. !) Die angesternten Arten habe ich selbst nicht gesehen, sondern nach E. Kavser aufgeführt. Tornoceras ? brilonense Kays. Maeneceras terebratum SANDB. Decheni Kaxs. e tenue n. SP... - * Prolecanites celavilobus SANDB.. . . Kophinoceras ornatum GOLDF. p>] N Vicaryi WHIDB. Gomphoceras Verneuili nov. nom. . Orthoceras arcuatellum SANDB. 5 subfleeuosum MNSTR. ? ö hinenmcoh NNSTR. In 3 22% vittatum SANDB. tubicinella Sow. angustum N. SP. . . - clathratum SAnDe. . . Loxonema Kayseri nov. nom. Pleurotomaria fasciata SANDB. R falcifera SANDB. ” » brilonensis Kays.. Brilonella serpens Kays. Bellerophon sinuoso-lineatus SANDB. Cardiola subconcentrica BEUSH. . ” le mueronata, BBUSH. „ elegantula BEUSH. Regina vola BEUSH. Parallelodus venustus STEIN. * Myalina tenuistriata SANDB. Stringocephalus Burtini DErr. p>] Sphyradoceras cancellatum F. RoENM. . minutula SANDB. .... . (Buchiola) trijugata BEUSH.. . * Conocardium elathratum D’ÖRB.. . .. Rhynchonella Beyrichi Kays...... subcordiformis SCHNUR . Grottenberg, Blanken. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 327 allenthalben. Grottenberg, Christi- ane, Hubertus, Enke- berg. Grottenberg. Enkeberg, Christiane. Grottenberg. Grottenberg,Enkeberg, Charlottenzug. Grottenberg. ” ” Briloner Eisenberg. Grottenbereg. » » Enkebereg. ” ” ” Grottenberg. ” Grottenberg, Blanken. allenthalben. Grottenberg. 828 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Rhymnchonella pentagona GoLDF... .. Grottenberg, Blanken. * subeuboides Kays.. .. . Grottenberg. n anisodonta PHILL.. ... . Grottenberg,Enkeberg. = & acuminata MART. .... e * Camarophoria sp. (formosa Kays. non SCHNUR) 4. Mae al “ 7 RR bijugata SCHNUR . ... e Pentamerus brilonensis KaySs..... . - $ Enkeberg. Al palmerienlonisnl N Be Esignijeros SCHNUR N Enkebere. Merista plebeja SOW. . ........ Grottenbereg. * Nucleospira lens SCHNUR ....... 55 Uncites gryphus DEFR. ....... . allenthalben. Böidanlepidan Gomsr. a ae Grottenberg, Blanken. Oyrtino: hevenochta Daun, 2.2 228 ir S'pimper Schulke Raus a ie N SUmplery De 5 * Orthis eifeliensis DEVERN. ....... Strophomena interstrialis PHILL. Produetus subaculeatus MURCH. . . . . 3 * Sphaeroerinus geometricus GOLDF. . .. Enkeberg. * (occocrinus rosaceus F. RoENM. * Haplocrinus stellaris F. Rorm. .... R Amplexus hereynicus RoEM....... allenthalben. Petraja decussata MNSTR P)) OO OR OEOT IE „ Eugen ScHurz hat in seiner Uebersicht über die geologischen Verhältnisse des Sauerlandes auch die Gegend des Hoppeke- und Diemelthales besprochen und auf seiner Uebersichtskarte zur Darstellung gebracht'),. Auf dieser Karte werden einige gewaltige Störungslinien verzeichnet, deren eine bei Padberg das Oberdevon gegen das ältere Mitteldevon (Orthoceras-Schiefer) abschneidet. Diese Construction geht offenbar von der An- nahme aus, dass nahe dem Ostrande des alten Gebirges das obere Mitteldevon fehlt oder doch nur durch den Briloner 1) Beschreibung der Bergreviere Arnsberg, Olpe, Brilon. S. 55. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 329 Massenkalk gebildet wird. Vielleicht ist auch die von dem Verfasser vertretene Ansicht, dass die Diabase Intrusiv-Lager von carbonischem Alter darstellten, mitbestimmend auf diese Annahme vom ganzen oder theilweisen Fehlen des oberen Mitteldevon gewesen. Dass dieses indessen in erheblicher Mächtigkeit, allerdings nicht nur in der Ausbildung als Riffkalk vorhanden ist, zeigt die oben gegebene Skizze. Wenn auch im Kinzelnen noch vieles nicht klar ist, so ist doch jetzt schon soviel sicher, dass an dem Ostrande der grossen Schieferzone des östlichen Sauerlandes über dieser das obere Mitteldevon regelmässig folgt, dass daher keinerlei Ursache zur Annahme einer so bedeutenden, aus der Gegend von Berleburg bis Bredelar verlaufenden Ueberschiebungs- linie vorhanden ist, wenn auch gewiss Störungen, wie allent- halben im rheinischen Gebirge, vorhanden sein werden. Da E. Schurz, als besonders beweisend für seine Ansicht von einem carbonischen Alter der Diabase, die seiner Zeit von mir vom Martenberge gegebenen Profile‘) hinstellt?), so sei mir gestattet, hierauf zu erwidern, dass diese Profile eine solche Deutung durchaus nicht erfordern. Dieselben sind natürlich schematisch und bedeutend überhöht. Das Liegende des Diabases tritt am Martenberge nicht hervor und ist unbekannt, und daher ist in meinen Profilen der Diabasmandelstein bis auf die Grundlinie gezeichnet. That- sächlich bildet der mächtige Diabas eine kuppenförmige Er- hebung, rings umlagert zunächst von Schalstein des Stringo- cephalen-Niveaus. Genau die gleichen Verhältnisse finden sich in der Gegend von Wetzlar wieder (Grube Juno und Amanda bei Nauborn etc. Siehe weiter unten). Aber überall liegt der Diabas, sowohl im Hoppekethale, als im Rhenethale gleich- förmig unter den oberen Stringocephalen-Schichten und weiter westlich auf dem Lenneschiefer. Es erscheint mir undenk- bar, dass sich eine solche mächtige Diabasmasse stets die- selbe Schichtenfuge ausgewählt haben soll, um in dieselbe als Intrusivlager einzudringen. Zum Ueberfluss mögen noch ı) Palaeontographica. 1882, Taf. 44. 2) S. 64, 330 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. andere Gründe hervorgehoben werden, welche unwiderleglich die Ansicht von einem carbonischen Alter der Diabase als irrthümlich darthun. Zunächst das Fehlen der Diabase im Kulm), sowie die Verschiedenheit der Diabasarten und ihre Niveaubeständigkeit. Ober- und mitteldevonische Diabase lassen sich bei genügender Frische des Gesteins fast stets unterscheiden, und vielfach wird man aus der Natur der Diabase geradezu einen Rückschluss auf das Alter der be- sleitenden Gesteine ziehen können. Bei meinen Aufnahme- Arbeiten im Lahngebiet habe ich mehrfach die Richtigkeit derartiger Altersbestimmungen später palaeontologisch be- stätigt gefunden. So ist — um ein Beispiel anzuführen — der auf v. Decuzn’s Karte als Hypersthenit bezeichnete körnige Diabas meinen Erfahrungen nach oberdevonisch, dem älteren Mitteldevon gehört ein recht dichter, oft hornblendeführender und zur Epidotbildung neigender Diabas an; der Diabasmandel- stein ist gleichfalls mitteldevonisch. Ebenso sind die Lahn- porphyre Koc#’s, die Keratophyre der Lahn- und Dillmulde an das Mitteldevon gebunden. Den schlagendsten Beweis von dem devonischen Alter der Diabase aber liefern die versteine- rungsführenden Schalsteine, die doch wesentlich aus Diabas- material bestehen. In vielen Gegenden des rheinischen Ge- birges sind diese Schalsteine bezw. die in ihnen liegenden Kalksteine, ganz speciell im Mitteldevon, die wichtigsten Fund- stellen der Versteinerungen, während der Kulm frei von Schal- steinen ist, ebenso wie dasObercarbon. Auch in den Gegenden von Adorf und Bredelar stehen die mitteldevonischen Eisensteine fast allenthalben in Verbindung mit Schalsteinen. E. ScHuLz behauptet zwar, dass hier nur geringfügige Vorkommen vor- handen seien, deren Natur noch dazu zweifelhaft sei. In dem Profil am Martenberg im Rhenethale liegt über dem Diabas nahezu - 100 Meter Schalstein, dessen Natur durchaus nicht zweifelhaft ist?). !) Die Angabe von solchen beruht auf einer falschen Deutung der den Diahas einschliessenden Schichten. Bis jetzt ist im rheinischen Gebirge ein echter Kulm-Diabas noch nicht nachgewiesen. 2) Vel. 8. 318. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. BER | 2. Das obere Nitteldevon im südlichen Westfalen. Auf der v. Decnen’schen Karte sind alle Schichten zwischen dem Unterdevon und dem Massenkalk als Lenneschiefer be- zeichnet. Nach F. Rormer’s Vorgange wurden diese im Alter den eifeler Calceola-Schichten gleichgestellt. E. Schurz'!) hat indessen nachgewiesen, dass der grösste Theil dieser Lenne- schiefer den unteren Stringocephalen-Schichten Kayser’s ange- hört, und dass der Massenkalk von Elberfeld, Brilon und aus der Attendorn-Olper Mulde dem oberen Theil dieser Stufe entspricht. E. Waroschmipr°) hat für die Umgebung von Elber- feld die Richtigkeit dieser wichtigen Beobachtung von E. ScHULz bestätigt. Im südlichen Westfalen walten in dem Gebiet des Lenne- schiefers (im Sinne von E. ScHuLz) rauhe, harte, glimmerreiche Grauwackenschiefer vor, daneben finden sich Grauwacken, Sandsteine, Quarzite und Conglomerate, sowie korallenführende Kalke von geringer Mächtigkeit. Bei diesen erkannte E. ScHuLz zwei palaeontologisch gut charakterisirte Horizonte, einen unteren mit Spongophyllum, an der Basis des Lenneschiefers, und einen oberen mit Actinocystis. Die Hauptmasse der klas- tischen Gesteine soll zwischen diesen beiden Kalkhorizonten liegen. Im Einzelnen ist über das weite Gebiet der Lenne- schiefer nur wenig bekannt, und erst Specialaufnahmen müssen die wünschenswerthen Details kennen lehren. Die Kalke in den Lenneschiefern haben meistens nur eine geringe Ausdehnung im Streichen und müssen daher an anderen Stellen ihre Aequivalente in schiefrigen Gesteinen haben, so dass diese nicht sämmtlich zwischen den beiden Kalkhorizonten liegen können, sondern sie zum Theil vertreten müssen. In der Gegend von Elberfeld konnte E. WALDSCHMIDT eine tiefere Zone von Grauwackensandsteinen und eine höhere von ı) Zeitschr. d. D. geolog. Gesellsch. 1834. S. 656. Beschreibung der Bergreviere Arnsberg, Olpe und Brilon. S. 49. 2) Die mitteldevonischen Schichten des Wupperthales: Programm der Real- schule zu Elberfeld 1887/88. 332 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Grauwackenschiefern im Gebiete des Lenneschiefers unter- scheiden. Die letzteren werden als Aequivalente der Paffrather Quadrigeminum-Schichten angesehen, während Aequivalente der eifeler Crinoiden-Schichten fehlen. Auch E. ScauLz hat solche im Gebiete der Lenneschiefer nirgends gefunden. Nach Warpschmipr gehören auch die pflanzenführenden Schichten von Graefrath, die L. Pırpsorur') beschrieben hat, noch zur Stringocephalenstufe. Auch BEUSHAUSEN®), der aus diesen Ablage- rungen den merkwürdigen Zweischaler Amnigenia rhenana be- schreibt, giebt ihnen diese Stellung. Kalkeinlagerungen fehlen diesem westlichen Theile der Lenneschiefer ganz. WALDSCHMIDT?) begründet dies damit, dass hier ein Süsswasserzufluss vorhanden gewesen sei, durch den auch die Landpfianzen herbeigeflösst seien. Sicher deuten diese auf die Nähe von Land, und das Auftreten der den lebenden Anodonten so überraschend ähn- lichen Amnigenia scheint thatsächlich Süss- oder Brack wasser anzuzeigen. Wenigstens sind in marinen Schichten gleichen Alters ähnliche Formen nie gefunden worden. Weiter im Süden, nach der unteren Sieg zu, in der Gegend von Waldbroel und Gummersbach, stellen sich wieder Kalkeinlagerungen in diesen jüngeren Lenneschiefern ein. BrÄukER') hat lange Fossillisten von zahlreichen Fundstellen veröffentlicht, deren ‚Bestimmungen von F. RoEMER herrühren. Aus diesen Listen kann man schon erkennen, dass diese Schichten wenigstens zum Theil dem Stringocephalen-Niveau angehören. Ueber diesen, dem unteren Stringocephalen-Niveau ange- hörenden Theil der Lenneschiefer folgt der Kalkstein von Elberfeld, Paffrath und Attendorn. Für den Kalk von Elber- feld hat E. Warpschmior den Nachweis gebracht, dass er dem oberen Theil der Stringocephalen-Schichten Kayser’s in der Eifel entspricht, und die gleiche Stellung hat E. ScHuLz für den massigen Kalk der Attendorn-Olper Mulde erwiesen. In !) Verhandl. d. naturhist. Vereins. Bonn 1887. Corr. Bl. S. 68. ?) Jahrbuch der Königl. geolog. Landesanstalt. 1890, 8.1. A OS *) Verhandl. des naturhist. Vereins von Rheinl. u. Westf. 17 S. 202. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 333 dem Kalk von Paffrath sah G. Meyer!) die ganze Stringoce- phalen-Stufe vertreten. F. Freca?) hat diese Ansicht dahin richtig gestellt, dass auch der Kalk von Paffrath — ausschliess- lich der Refrather Hexagonum-Schichten — nur dem oberen Theil der Stringocephalen-Stufe entspricht. In der geognostisch-mineralogischen Uebersicht der Berg- reviere Arnsberg, Brilon, Olpe erwähnt E. Scaurz?) ein Vor- kommen mitteldevonischer Goniatitenkalke in der Attendorner Mulde aus dem Fretterthale, die dem Briloner Eisenstein gleichaltrig sind. Geht man von Bamenohl im Lennethale die Fahrstrasse nach Werringshausen, so kommt man zunächst durch rothe und röthliche Flaserkalke des Oberdevon, welche bei Werrings- hausen in ungeschichtete Massenkalke übergehen. Diese führen hier indessen Phellipsastraea pentagona, gehören daher noch dem Oberdevon an. — An der Serpentine, welche in’s Fretter- thal hinunter führt, dicht vor der zweiten Biegung, stehen röthlichgraue Massenkalke an, mit Goniatites intumescens, cal- euliformis, Rhynchonella cuboides und anderen oberdevonischen Leitformen. Wenige Schritte weiter schneidet an der Um- biegung die Strasse in (?) oberdevonische Schiefer und tritt nach der Biegung bei Rölkig wieder in den Massenkalk ein. An der folgenden Wendung, mit welcher der Weg in das Fretterthal einbiegt, stehen graue, etwas klüftige, undeutlich geschichtete, sich in unregelmässige Platten ablösende Kalke an, die stellenweise ganz erfüllt sind von Tornoceras simple, Maeneceras terebratum, Brachiopoden etc. Etwas weiter thal- aufwärts, gegenüber der Frettermühle, ist ein hellgrauer massiger Kalkstein, der viele kleine Hohlräume von ausge- witterten Pyritwürfeln enthält, vollständig angefüllt mit einer höchst mannigfachen Fauna von vortrefflicher Erhaltung. Die hier gefundenen Versteinerungen sind die folgenden‘): 1) Der mitteldevonische Kalk von Paffrath. Inaug.-Diss. Bonn. 2) Cyathpohylliden und Zaphrentiden des Mitteldevon. &) S. 53. 4) Die angesternten Arten finden sich auch bei Villmar. Es bedeutet h = häufig, s. h. sehr häufig, s. selten, s. s. sehr selten. 334 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. * Bronteus granulatus GOLDF. h. * Lichas aranea n. sp. h. * Proetus suborbitatus n. sp. h. r cf. Astyanax BarR. Ss. S. Agoniatites inconstans var. expansus VAN. 8. 8. Anarcestes cancellatus D’ARCH.-VERN. 8. 8. * Tornoceras simplex v.B. 8. h. a westfalicum n. Sp. 8. ä psittacinum WHIDB. 8. bs ceircumflexiferum SANDB. 8. 8. * Maeneceras terebratum SANDB. 8. gem. Kophinoceras westphalicum n. Sp. 8. S. a Frechi n. sp. 8. 8. z 4 acutecostatum SANDB. SP. 8. A ornatum D’ÄRCH.-VERN. SP. 8. 8. Poterioceras obesum n. Sp. 8. * Orthoceras arcuatellum SANDB. 2. 8. 5 vittatum SANDB. h. hs angustum h. ; n simplieissimum SANDB. 2. 8. = h tubicinella Sow. 8. " cf. erassum RoEM. " Macrochilina elongata PHILL. sp. n. 8. ii \ ventricosa GOLDF. N. 8. Platyceras conoideum GoLDr. h. # x compressum ROoEM. h. „ colonus n. SP. 8. £ sp. n. Progalerus conoideus n. SP. " Euomphalus laevis D’ARCH.-VERN. S. h. 9 3 radiatus Pau. h. " Holopella varicosa n. sp. 8. h. ” 2 Sandbergeri n. sp. 8. h. > scalarioides WHIDe. h. » piligera SAnDB. Ss. h. * Turbonitella nexicosta PH. S. e E piligera SANDB. sp. gem. * Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 335 Turbonitella cf. tuberculoso-lineata ÜLARKE. * Pleurotomaria delphinuloides v. SCHLOTH. S. Clarkei n. sp. n. 8. Champernownei WHIDB. 8. S. 2 N catenulata D’ARCH.-VERN. gem. ö » Orbignyi D’ARCH.-VERN. gem. = Lonsdalei D’ARCH.-VERN. S. tenuiarata SANDB. 8. cf. naticaeformis SANDB. gem. x euomphalus SAanDB. h. Murchisonia sp. 8. 8. ” Bellerophon striatus DE FER. gem. " Catantostoma clathratum SANDB. 8. * Porcellia biida SANDB. 8. ug _cornu arietis SANDB. 8. 8. * Pseudophorus limbatus D’ARCH.-VERN. Ss. * Helminthochiton corrugatus SANDB. 8. 8. * Dentalium subcanaliculatum SANDB. n. 8. i “ annulatum SANDB. n. 8. Modiomorpha epigona BEusH.') Ss. * Parallelodus villmarensis BEUSH. 8. " Oypricardinia Sandbergeri BrusH. h. “ Goniophora acuta SANDB. Sp. n. S. Edmondia gigas n. sp. 8. 8 * Cardiomorpha alata SANDB. 8. Cardiola Beushauseni n. sp. h. Regina (Kralovna) vola BEUSsH. Ss. * Conocardium clathratum D’ORB. n. 8. Aviculopecten Neptuni GOLDF. 8. Oceani GOLDF. S. aviformis WHIDB. 8. lobatus n. Sp. 8. ® aculeatus GOLDE. Sp. 8. Avicula placida Wuıpe. h. e clathrata SanDB. h. ”» 1) Die Bestimmung der Zweischaler rührt von Herrn BeusHAausen her. 336 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Avicula dilatata Was. h. * Pachypteria vetusta (BEYR.) FRECH. s. s. * Hoplomytilus erassus SANDB. 8. S. Myalina cf. Justi FRECH. dimidiata GOLDF. Sp. n. Ss. 5 rhenana FRECcH. _Rutotia_elliptica WHıDe. Meganteris Damesi n. sp. h. Chascothyris Barroisi nov. gen. n. sp. h. n Tschernyschewi nov. gen. n. sp. h. Dielasma Whidbornei Dav. Ss. x juvenis Sow. h. Terebratula Newtoniensis DAV. 8. S. Centronella virgo PuıuL. h. * Stringocephalus Burtini DErR. gem. * Spirifer aculeatus SCHNUR. S. S. ” * ES ee undifer F. Rorn. he: aperturatus V. SCHLOTH. 8. er injlatus SCHNUR. h. * Gosseleti n. sp. s. h. * Cyrtina heteroclita DEFR. S. Merista plebeja Sow. 8. lacryma Sow. h. cf. minuscula BaRR. 8. S. 5 cf. böiplicata BaRrRoISs. 8. S. Meristella Barrandei Maur. Ss. * Atrypa flabellata F. Rom. gem. % reticularis L. h. „ aspera V. SCHLOTH. S. „ signifera SCHNUR Sp. h. „ desguamata Sow. Sp. S. „Sp. afl. A. arimaspus Eıchw. S. Ss. * Rhynchonella subcordiformis SCHNUR. gem. DB ” * .® z n parallelepipeda BR. 8. 5 crenulata Sow. h. 5 » pentagona Kays. h. * S procuboides Kays. 8. lie geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 397 * Rhynchonella ascendens STEININGER. 8. * Camarophoria brachyptyeta SchwuR. h. * Pentamerus acutelobatus SCHNUR. gem. i . globus SCHNUR. h. Amphigenia Beyrichi n. sp. 8. * Orthis striatula v. SCHLOTH. 8. 8. is ghombiea n. sp. Ss. * Strophomena rhomboidalis PhıtL. var. nodulosa Dav. Ss. 8. 5 „ interstriolis Pu. 8. s. ? Skenidium areola Qu. s. Ss. * Chonetes minuta GoLDF. Ss. S. * Productus subaculeatus MurcH. Ss. S. * Fenestella aculeata Sanpe. h. . hr subrectangularis SANDB. h. * Polypora striatella SanDB. h. * Meloerinus gibbosus GOLDF. n. Ss. * Hesacrinus exsculptus G0LDF. S. r & granulifer RoEm. 8. 8. u interscapularis PHILL. S. Stromatopora, mehrere Arten. gem. * Receptaculites Neptuni DErR. s. s. * Polygonosphaerites tesselatus PHILL. s. s. Ausserdem kommen Korallen vor, namentlich baum- förmige Favositiden, Favos. graciis Sans. Hiermit ist die Fauna indessen noch lange nicht erschöpft, jeder neue Besuch der Oertlichkeit liefert neue Arten. Auch in letzter Zeit fand ich noch mehrere neue und interessante Formen, die aber nicht mehr berücksichtigt werden konnten. Bemerkens- werth ist das vollständige Fehlen der Cardiola-Arten aus der Gruppe Buchiola, welche in Knollenkalken die Ammonitiden stets begleiten und in diesen zu den häufigsten Versteinerungen gehören. Dieselben sind in den Massen- und Korallenkalken überhaupt noch nicht beobachtet worden und fehlen auch den reinen Brachiopoden-Schichten ganz. Sie kennzeichnen sich dadurch als ausgesprochene Bewohner des tieferen Wassers. Auffallend ist ferner, dass Uncites gryphus bisher nicht Neue Folge. Heft 16. 22 838 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. beobachtet wurde, obschon er sonst überall Stringocephalus Burtini zu begleiten pflegt, besonders in den höheren Schichten. Diese Fauna aus dem Fretterthale ist die Fauna von Villmar, eine ausgesprochene Stringocephalenkalk-Fauna. Bei Werrings- hausen liegt daher die Grenze zwischen dem Mittel- und Ober- devon innerhalb des massigen Riffkalkes und lässt sich petrographisch nicht festlegen, was auch E. Schuz hervorhebt. Ueber dem Kalk folgen entweder direkt oberdevonische Schiefer, oder derselbe geht zunächst, wie bei Bamenohl, in bunte Flaser- kalke über, die von Schiefern bedeckt werden, und die wohl die Aequivalente des oberen Theiles des Massenkalkes bei Rölkig darstellen. Auffälliger Weise lässt E. ScHuLz auf der seiner Beschrei- bung beigegebenen Uebersichtskarte den Kalk und die höheren Schiefer durch eine streichende Verwerfung aneinandergrenzen, die bis in die Gegend von Brilon durchgezogen wird. Die südliche Grenze des Kalkes bei Rölkig an der Fretterstrasse steht fast senkrecht, und schon dieser Umstand macht das Vorhandensein einer Ueberschiebung nicht wahrscheinlich, wenn .man auch in dem Aufschluss Streichen und Fallen der Schiefer an der Berührungsstelle selbst nicht genau beobachten kann. In einiger Entfernung liegen die Schiefer aber sicher viel flacher, als die Grenze des Kalkes.. Die ganze Lagerung macht den Eindruck, als sei bei der Faltung der Schichten die ungefüge Kalkmasse nicht mit gefaltet, wenn auch wohl bewegt worden, in ähnlicher Weise, wie dies v. (@RODDECK ") für die Kalkmasse des Iberges nachgewiesen hat. Eine so wichtige tektonische Störung, wie sie E. ScHuLz annimmt, ver- mag ich indessen in den Lagerungsverhältnissen bei Werrings- hausen nicht zu erkennen. E. Schuz begründet seine Annahme durch die Erwägung, dass bei Brilon @on. intumescens unmittel- bar über den Stringocephalen-Schichten liege, dagegen bei Werringshausen PAillipsastraea pentagona in dem Massenkalk gefunden werde, und die Intumescens-Stufe, als tiefstes Glied des Oberdevon, folglich noch tiefer liegen müsse’), und dass !) Zeitschr. d. D. geolog. Gesellsch. 1878, S. 541. SL ERE Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 839 die oberdevonischen Kalke bei Rölkig fehlen'!). Wie aber bereits angegeben, kommt an der Serpentine der Fretterstrasse Gon. intumescens und Rhynchonella cuboides im Massenkalk vor. Die von FrecnH?) ausgesprochene Ansicht, dass die oberdevonischen Korallenkalke eine abweichende Faciesbildung der Goniatiten- kalke darstellen, soll ferner nach E. SchuLnz dem sonst im rheinischen Gebirge beobachteten Anhalten der einzelnen Niveaus über grosse Flächenräume widersprechen. Es braucht kaum bemerkt zu werden, dass Facieswechsel, der gerade dort, wo Korallenkalke auftreten, sehr gewöhnlich und oft unvermittelt vorhanden ist, etwas ganz anderes ist als das Anhalten der geologischen Niveaus über grosse Flächen. Ausserdem ist Phillipsastraea pentagona gerade ein Leitfossil des unteren Oberdevon und kommt am Iberg und bei Aachen mit _Gon. intumescens zusammen vor. — Ein anderer Fundpunkt von Versteinerungen in dem Massenkalk liegt im Biggethal, dicht oberhalb Finnentrop an der Fahrstrasse nach Olpe, in den tieferen Partien des un- geschichteten oder doch undeutlich geschichteten Kalksteins, der hier eine dunkle Färbung zeigt. Dieser Punkt ist schon von F. RoEMER ausgebeutet worden), der folgende Versteine- rungen namhaft macht: Bronteus jlabellifer, Terebratula prisca und var. flabellata. Terebr. Schnurü, T. primipdaris, T. concen- trica, Eucalyptocrinus rosaceus, Platyerinus hieroglyphicus, Cupresso- erinus elongatus und Korallen. Bemerkenswerth sind die Crinoiden, die hier in einem hohen Niveau vorkommen, wie im Fretterthale und bei Villmar. Ich sammelte an dieser Stelle: Proetus sub- orbitatus n. SP., Rhynchonella subcordiformis SCHN., Rhynchonella implexa Sow., Camarophoria brachyptycta SCHN., Pentamerus acute- lobatus SANDB., Spirifer undifer F. horm., Atrypa retieularis L., Atr. flabellata ScHn., Atr. aspera v. SCHLOTH., Merista plebeja SOW., Fenestella sp., Heliolites porosa GoLDrF. Sämmtliche Arten kommen im Fretterthale vor, dagegen scheinen die hier so zahlreichen Gastropoden und Ammonitiden im Biggethal zu fehlen. DESZaR. 2) Zeitschr. d. D. geolog. Gesellsch. 1835, S. 129. 3) Das rheinische Uebergangsgebirge. S. 33. 22 340 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 3. Die Vorkommen in der Gegend von Wildungen. E. Warpschmir!) hat die Gegend von Wildungen be- schrieben und insbesondere die Kalke der Ense besprochen, welche schon öfter das Interesse der Geologen erweckt hatten. Er unterschied an der Ense als tiefste Schichten graue mittel- devonische Grauwacken und Thonschiefer. Ueber diesen folgen dunkle Knollenkalke mit „hereynischer“ Fauna, Bronteus hysano- peltis, Phacops fecundus major, Acidaspis sp. Proetus Waldschmidti ete. und über diesen helle, plattige Kalke mit Siringocephalus Burtini und Goniatites discoides. Auf diesen lagern wenig mächtige Schiefer mit der Büdesheimer Fauna und dann mächtige rothe Flaserkalke des unteren Oberdevon, in deren Hangendem an den Hauern Clymenien-Schichten folgen. Im unteren Ober- devon finden sich mehrfach Einlagerungen schwarzer Schiefer mit schwarzen Kalkbroden, in denen neben Cypridinen und Gephyroceraten auch Posidonia hians vorkommen soll. Ich hatte diese leicht kenntliche Muschel an der Ense öfters ge- funden, aber niemals in Begleitung von Cypridinen und Gephyroceraten, sondern von Tentaculiten, Tornoceras simplex und circumflexiferum, und in Kalken, die sich petrographisch von den schwarzen Intumescens-Kalken wohl unterscheiden lassen. Eine kurze hierauf bezügliche briefliche Mittheilung veröffent- lichte F. Frec#?). Seitdem hat A. Denckmann die Specialaufnahme der Wildunger Gegend begonnen und einige wichtige Resultate veröffent- licht®). Im Frühjahr 1893 hatte Herr Denckmann die Freund- lichkeit, mich bei einer erneuten Begehung zu begleiten. Auf derselben hatte ich Gelegenheit, mich von der Richtigkeit der Resultate des Herrn DEnckMANN zu überzeugen. Nach diesen besteht die breite Kalkzone der Ense aus zahlreichen zerrissenen und überschobenen Sätteln, die als Ganzes auf Culmschiefer überschoben sind. In den einzelnen Schuppen I) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1885, S. 906. 2) Devonische Aviculiden. S. 164. i °) Jahrbuch der Geol. Landes-Anstalt. 1892, S. 12. ale 3 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 341 ist meistens das ganze Mittel- und Oberdevon vertreten. Die schwarzen Kalke mit Posidonia hians, welche nur eine geringe Mächtigkeit besitzen ('/„—1 Meter), lagern über den grauen „Hercyn“-Kalken und unter den Stringocephalen-Schichten E. Warosenmipr’s. Die älteren Knollenkalke sind dicht oder undeutlich krystallinisch, dunkelgrau gefärbt, und enthalten die folgende Fauna: Bronteus speciosus Corda (B. hysanopeltis BAaRR.) Phacops fecundus major BARR. »„ breviceps Barr. Acidaspis pigra BARR. Proetus Waldschmidti Nov. „ Holzapfeli Nov. (= Pr. cornutus GoLDF.?) Cyphaspis hydrocephala A. RoEM. > cf. ceratophthalmus GOLDF. Agoniatites occultus BARR. var. platypleura FRECH. R „ .amgulatus FRECH. Camarophoria glabra WALDSCHM. ” ” und einige andere schlecht erhaltene Brachiopoden und kleine Einzelkorallen (Petraja). Sie gehören zum Günteroder Kalk!). Die höheren Kalke mit Posidonia hians, welche nach dem fossilreichsten Vorkommen in den Steinbrüchen bei Oders- hausen als Odershäuser Kalke bezeichnet werden mögen, ent- halten folgende Fauna: Phacops breviceps BARR. Proetus cf. quadratus Maur. Anarcestes Karpinskyi n. SP. lateseptatus BryR. (1 Exemplar). a Denckmanni n. Sp. Agoniatites inconstans PHILL. var. ewpansus VAN. Tornoceras circumjflexiferum SANDB. (sehr häufig). simplex v. B. (sehr häufig). ” » !) Vgl. Jahrbuch d. K. K. geolog. Reichsanstalt. 1894. Bd. 44, 8. 481. 342 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Tornoceras convolutum n. SP. “ psittacinum WHIDB. Maeneceras terebratum SANDB. S ewcavatum PHILL. Cardiomorpha galeata BEUSH. Cardiola subconcentrica BEUSH. A (Buchiola) aquarum BEUSH. Lunulicardium striatulum BEUSH. n. sp. Denckmanni ” ” ” ” 5 carınatum 5 a Spirifer simplex PHILL. Diese Fauna hat fast gar keine Beziehungen mehr zu der des unterlagernden Günteroder Kalkes. Keine der dort nicht seltenen Trilobiten-Arten steigt in den Odershäuser Kalk auf, mit Ausnahme von Phacops breviceps, und die bezeichnenden Goniatiten des älteren Mitteldevon sind nicht mehr vorhanden. Nur ein vereinzeltes Exemplar von Anarcestes lateseptatus er- innert noch an die ältere Fauna. Umgekehrt fehlen die zahlreichen und häufigen Ammoni- tiden-Arten der jüngeren Schichten den Kalken mit Bronteus speceiosus durchweg. Es liegt demnach zwischen den beiden Kalken eine scharfe und wichtige Scheide. Andererseits haben die Kalke mit Posid. hians enge faunistische Beziehungen zu den höheren, hellen Plattenkalken, in denen Stringocephalus vorkommt. Die Fauna dieser Schichten ist folgende: Proetus quadratus MAURER. Phacops breviceps BARR. Anarcestes Karpinskyi n. Sp. Agoniatites inconstans PuirLL. (mehrere Varietäten). : discoides WALDSCHM. Tornoceras simplex v.B. Maeneceras terebratum SANDB. * Prolecanites clavilobus SANDB. Stringocephalus Burtini DErR. Atrypa reticularis L. Petraya decussata v. MNSTR. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 343 Favosites polymorpha L. * Heliolites porosa GOLDF. * Cystiphyllum vesiculosum PhiLr. * Oyathophyllum helianthoides GOLDF. Die angesternten Arten sind nach Warpschmipr aufgeführt worden, ich sah dieselben nicht. Doch bestätigt auch F. Frech das Vorkommen von Prolecanites clavilobus. Die übrigen auf- geführten Ammonitiden sind bis auf Ayon. discoides in den schwarzen Kalken vorhanden. Diese müssen ihrer Ammonitiden- fauna nach zum oberen Mitteldevon gerechnet werden, was durch das, wenngleich seltene, Vorkommen von Spirifer simplex bestätigt wird, wenn auch Stringocephalus selbst nicht vorzu- kommen scheint. Dies darf aber bei so ausgesprochenen Cephalopoden-Schichten nicht auffallen. Auch in den isopen schwarzen Intumescens-Kalken sah ich nie ein Brachiopod. — Die meisten Ammonitiden der Odershäuser Kalke, vor allem die häufigen und bezeichnenden Formen, finden sich zudem im Adorf-Briloner Eisenstein wieder, wenn auch in jüngeren Mutationen, und Posidonia hians selbst fand ich am Martenberge in einigen Exemplaren. Gerade so, wie an der Ense, liegen die Verhältnisse am Gershäuser Hof und am Hohen Lohr bei Dodenhausen. Die hier auftretenden Schichten hat Cneuıus!) beschrieben, aber nicht durchweg richtig gedeutet. Auch hier liegt über den dunkel- grauen Günteroder Knollenkalken mit Phacops fecundus major, Bronteus speciosus, Agontatites occultus, Ag. Dannenbergi etc. schwarzer Kalk mit Posidonia hians, Tornoceras simplex, circumflexiferum etc., und hierüber der hellfarbige plattige Kalk mit Ag. discoides. Die Kalke mit Posid. hians sind hier indessen mehr plattig und mächtiger, ihr Gefüge ist mehr krystallinisch, besonders am Gershäuser Hof. Diesem, wenn auch geringen, faciellen Unterschiede entsprechend, sind die Goniatiten seltener, wie an der Ense, und Trilobiten werden etwas häufiger. Namentlich sammelte ich Phacops breviceps und Arethusina _Beyrichi Nov. I) Verhandlungen des naturhist. Vereins v. Rheinl. u. Westf. Bd. 38. 1881, S. 1—182. 844 - Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Diese recht klaren Verhältnisse bieten den Schlüssel dar zur Abtrennung des oberen Mitteldevon in der Dillmulde. — Da. der Odershäuser von dem Günteroder Kalk durch eine scharfe Faunengrenze getrennt ist, andererseits aber die engsten Beziehungen zu dem Stringocephalenkalk der Ense und dem Brilon-Adorfer Eisenstein zeigt, so muss er zum oberen Mittel- devon gerechnet werden, und unter ihm liegt die Grenze der beiden Stufen des Mitteldevons. Die hierdurch sich ergebende Abweichung von der Ansicht Frec#’s, dass der Günteroder Kalk in die Stringocephalen-Stufe reiche, wird an einer späteren Stelle zu begründen sein. Das so abgegrenzte obere Mitteldevon gliedert sich petro- graphisch und palaeontologisch in zwei Zonen, die beiläufig den oberen und unteren Stringocephalen-Schichten Kayser’s in der Eifel entsprechen mögen. Auffallend ist dabei die geringe Mächtigkeit der ganzen Stufe, insbesondere der unteren Zone. Diese ist an der Ense kaum einen Meter mächtig, die obere etwa 8 Meter. Am Gershäuser Hof ist die untere etwas mächtiger und steht gegen die obere kaum erheblich zurück. Es ist klar, dass die Ablagerung der Tiefseekalke sehr langsam von Statten ging An der Lahn und im östlichen Westfalen sind Knollenkalke von einer 2—3 Meter oft nicht übersteigenden Mächtigkeit Aequivalente von Riff- kalken, die mehr als 100 Meter mächtig sind. 4. Die Vorkommen in der Dillmulde. Nach der üblichen älteren Auffassung, wie sie namentlich durch v. DEcHEN vertreten wurde, hielt man den Massenkalk und den sogenannten älteren Schalstein für die ausschliesslichen Vertreter des Mitteldevon in Nassau. In der Dillmulde wurde es allein durch den Kalkstein von Langenaubach- Breitscheid dargestellt. Da dieser aber nach den Beobachtungen von F. Frech!) und mir?) als oberdevonisch — wenigstens dort, !) Geologie der Umgebung von Haiger. 8. 16. 2) Carbon von Erdbach-Breitscheid. S. 4. nn Er Pe Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 345 wo sich eine Altersbestimmung ausführen liess — erkannt wurde, so waren kalkige Vertreter des Mitteldevon in der Dillmulde überhaupt nicht mehr vorhanden. Dass der Massenkalk des Lahngebietes dem Stringocephalenkalk angehöre, war schon nach den Untersuchungen Bryrich’s') und @. SANDBERGER’S?) nicht zweifelhaft, und es blieb sonach die grosse Lücke für die Calceola-Schichten der Eifel. Für die südlichen Gebiete wies C. Koch?) durch seine Kartirungsarbeiten nach, dass zwischen dem Stringocephalenkalk und den oberen Goblenz-Schichten eine mächtige Folge von Thonschiefer liest, die demnach das untere Mitteldevon darstellen müssen. Zu diesem rechnete aber C. Koch auch noch den unter dem Massenkalk liegenden Schalstein®), den er früher‘) schon als theilweisen Vertreter der Lenneschiefer betrachtete, die damals nach F. Rormer’s und v. DEcHEN’s Vorgange in ihrer ganzen Ausdehnung als Vertreter der eifeler Calceola-Schichten angesehen wurden. — E. Kayser’) zeigte, dass die Dachschiefer von Nieder-Erbach und im Ruppachthale zum grössten Theil mitteldevonischen Alters seien. Auch in der Dillmulde wurde durch E. Kayser und F. Frech der Nachweis erbracht, dass die Orthoceras-Schiefer über dem jüngsten Unterdevon liegen und ihnen dadurch die stratigra- phische Stellung angewiesen, welche ihnen ursprünglich v. DECHEN, SANDBERGER und C. Koch zugetheilt hatten, allerdings ohne ein mitteldevonisches Alter für sie zu beanspruchen. Eine Zeitlang waren diese Schiefer ruhelos im devonischen System umhergewandert, in ähnlicher Weise, wie die Knollen- kalke, welche sich im Liegenden des Oberdevon über Ballers- bach, Bicken, Offenbach bis nach Günterod verfolgen lassen. Auch für diese Kalke wies E. Kayser‘) ein mitteldevonisches Alter nach, und F. Frec#’) kam durch Erörterung der Fauna I) Beiträge zur Kenntniss der Versteinerungen des rheinischen Uebergangs- gebirges. 8. 15. 2) Jahrbuch für Mineralogie. 1842. 8.379. 3) Blatt Limburg, Eisenbach, Kettenbach. 4) Jahrbuch des Ver. für Naturkunde in Nassau. 1858, Bd. 13, S. 85. 5) Die Orthoceras-Schiefer zwischen Balduinstein und Laurenburg. 1884. 6) Zeitschr. d. D. geolog. Ges. 1887. S. 625. ?) Ibid. 1889. 8. 241. 346 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. theilweise zu demselben Ergebniss. Es fehlte aber in der Dillmulde noch der genauere Nachweis des oberen Mitteldevon, wenn auch E. Kayser gelegentlich das Vorkommen von Stringo- cephalus bei Bicken erwähnt'), worauf auch F. Frec#?) Bezug nimmt. E. Kayser betont bei dieser Gelegenheit, dass die Wissenbacher Schiefer, unter Ausschluss der liegendsten Schichten, das ganze Mitteldevon repräsentiren und bezeichnet einige Goniatiten — Gon. occultus, verna-rhenanus und Jugleri — als charakteristische Formen der jüngeren Wissenbacher Fauna. Er hielt demnach diese Arten anscheinend für solche des Stringocephalen-Horizontes, eine Ansicht, welche er nach den neueren Beobachtungen nicht mehr hegt. Auch F. Frec#’) glaubt, dass die Schichten mit diesen Formen in’s jüngere Mitteldevon hineinreichen. Beide Forscher sprechen sich in- dessen nicht näher über eine etwa mögliche Abtrennung der Stringocephalen-Stufe innerhalb der mitteldevonischen Knollen- kalke von Bicken und Offenbach aus. In dem Steinbruch bei letzterem Ort beobachtet man nun von unten nach oben folgendes Profil: 1. Dichte dunkelgraue Knollenkalke, mit reichlichen Schieferflasern, mit Phacops fecundus, Ph. breviceps, Bronteus speciosus und @on. occultus (Günteroder Kalk). 2. Schwarze, etwas krystallinische Knollen- und Plätten- kalke mit Posidonia hians, Tornoceras simplex, T. eircum- Hlexiferum, Anarcestes Denckmanni, A. Karpinskyi, Cardiola aquarum BEUSH. 3. Hellgraue, dichte, bankige Kalke ohne Versteinerungen. 4. Schwarze Schicht von Schieferthon mit schwarzen Kalkgeoden, mit @ephyroceras intumescens, Tornoceras paucistriatum, Uypridina serrato-striata, Cardiola anguli- fera etc. 5. Graue, bankige Kalke wie unter 3. Graue, dichte Knollenkalke mit reichlichen Schiefer- flasern und Sporadoceras Münsteri und Clymenien. (op) I) Zeitschr. d. D. geol. Ges 1887, S. 625. 2)rIbid. 18895241 aa OES DAS Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 847 Die Kalke unter 2 sind palaeontologisch und petro- graphisch den Odershäuser Kalken mit Posidonia hians gleich und stimmen besonders mit dem Vorkommen am Gershäuser Hof überein. In dem grossen Steinbruch zwischen Bicken und Offenbach tritt im Liegenden des Oberdevon gleichfalls Odershäuser Kalk mit Posidonia hians auf, doch sind die Lagerungsverhältnisse nicht so klar, wie bei Offenbach, da die betreffende Seite des Bruches stark verschottert ist und ausserdem Verwerfungen vorhanden sind. Jedenfalls ist aber der Odershäuser Kalk vor- handen, und ihm entstammt ohne Zweifel das mehrfach in der Litteratur erwähnte Exemplar von Stringocephalus Burtini, welches in der Sammlung der geologischen Landesanstalt in Berlin aufbewahrt wird. Bei Günterod vermochte ich die Schichten mit Posid. hians wohl nachzuweisen, aber nicht scharf abzutrennen. Ich fand dort in Gesteinen, die denen von Bicken und Wildungen gleichen, Tornoceras simplex, T. eircumjlexiferum und nicht selten Posid. hians selbst. Die Aufschlüsse sind verhältniss- mässig klein, und Oberdevon ist in nächster Nähe nicht vorhanden. Im Einzelnen kann ich auf die Lagerungsverhältnisse nicht eingehen, zumal noch mancherlei aufzuklären bleibt. Es kommt mir hier auch nur darauf an, festzustellen, dass im Liegenden des ÖOberdevon eine Zone krystallinischer, schwarzer Kalke liegt, welche die charakteristische Fauna der Odershäuser Kalke mit Posid. hians führen und daher zum oberen Mitteldevon zu rechnen sind. Ihre Mächtigkeit kann z. Z. nicht angegeben werden, ebensowenig die obere Mitteldevon-Grenze. Die über den Knollenkalken liegenden bankigen Kalke, welche die schwarze Schicht einschliessen, sind durchaus gleichmässig ausgebildet und anscheinend fossilfrei, die Intumescens-Fauna liegt allein in der schwarzen Schicht. Wegen dieser gleichmässigen Ausbildung scheint es zweck- mässig, sie ganz zum Oberdevon zu rechnen. Es würde sich allerdings dadurch ein erheblicher Unterschied gegenüber dem Vorkommen bei Wildungen ergeben, der darin bestände, dass 848 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. bei Bicken und Offenbach das ganze obere Mitteldevon in der Ausbildung vorhanden ist, die bei Wildungen nur an der Basis vorkommt, während der obere Theil der Stufe als flaserige Plattenkalke mit Stringocephalus und vereinzelten Korallen ausgebildet ist. Es ist indessen bereits bemerkt worden, dass im Liegenden des Oberdevon bei Bicken eine Störungszone vorhanden ist, durch welche ein Theil der Schichten des oberen Mitteldevon unterdrückt sein könnte. Es mag auch erwähnt werden, dass östlich von Bicken, bei Bischoffen, und von hier an in weiter Verbreitung ein dunkler fossilfreier Plattenkalk auf- tritt, der Gladenbacher Kalk, wie E. Kayser und ich denselben an anderer Stelle genannt haben, welcher an die Plattenkalke erinnert, die in Waldeck, bei Padberg, Ottlar etc. die obere Zone der Stringocephalen-Stufe bilden. 5. Die Lahnmulde, Während in der Dillmulde das ganze Mitteldevon als Schiefer mit gelegentlichen Einlagerungen von Knollen- und Platten-Kalken ausgebildet ist, zeigt es in der Lahnmulde eine grössere Mannigfaltigkeit und zwar vorwiegend in den höheren Theilen, im Stringocephalen-Niveau, vor allem durch das verbreitete Auftreten von Schalsteinen und von Riffkalken. Es ist schon bemerkt worden, dass Koch bei seinen Aufnahmen von der Annahme ausging, der Massenkalk an der Lahn stelle die ganze Stringocephalen-Stufe dar. In Wirklichkeit bildet er im Allgemeinen nur die obere Abtheilung derselben und ist dem Kalk von Paffrath, von Elberfeld und aus der Attendorner Mulde gleichzustellen, und die unter dem Massenkalke liegenden, oft sehr mächtigen Schalsteine gehören, entgegen der Ansicht Koc#’s, noch zur Stringocephalen-Stufe, sie sind Aequivalente der Lenneschiefer in der Beschränkung, in der Scaurz dieselben auflfasste. Die weiteren Erläuterungen werden dies zeigen. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon.! 349 1. Der Kalk von Villmar. Die Brüder SAnDBERGER beschrieben ihren Goniatites terebratus von Villmar, und @. SAnDBERGER!) führt von hier noch mehrere. Goniatiten auf. In dem grossen Werk der Brüder SANDBERGER wird aber nur noch eine Species beschrieben (Gon. retrorsus typus). In der nächsten Umgebung von Villmar sind die Auf- schlüsse im. Stringocephalenkalk recht ausgedehnt. Da der Kalk aber sehr mächtig und meist ganz ungeschichtet ist, geben die Brüche trotz ihrer Grösse keine Klarheit über die Lagerung des Kalkes. Auch stammt die reiche Fauna, welche die Brüder SANDBERGER beschrieben haben, nicht aus den festen Riffkalken, die in den Steinbrüchen gewonnen werden. In diesen sieht man fast nur Durchschnitte von Korallen und Stromatoporen. G. SANDBERGER beschreibt die Fundstellen genau?), und sie sind heute noch so beschaffen, wie vor 50 Jahren. Die eine liegt an der Wilhelmsmühle oberhalb Arfurt a. d. Lahn, die andere an der Bodensteiner Ley unter- halb Villmar. An der Wilhelmsmühle treten undeutlich geschichtete Kalke im Hangenden des „älteren“ Schalsteins auf, unter dem unweit des DBahnhofes von Aumenau Tentaculiten- schiefer, überlagert von dunklen Knollenkalken, hervorkommen. Es ist dies das normale Profil, das in den mittleren und nördlichen Theilen der Lahnmulde an vielen Stellen zu sehen ist. In dem Kalk an der Wilhelmsmühle sind einzelne Partien vollständig aufgelöst zu einer feinsandigen, aschenartigen Masse von lichtgrauer Färbung. Ganz ähnliche Gesteine sieht man auch auf dem gegenüberliegenden Lahnufer. Zum Theil sind diese aschenartigen Massen arm, zum Theil reich an Versteinerungen, welche häufig verdrückt sind. G. SANDBERGER nennt dies Gestein den Villmarer Kalkmergel. — Die zweite Fundstelle zeigt eine andere Gesteinsausbildung. Lahnabwärts von Villmar, auf dem linken Ufer, springt ein mächtiger 1) Jahrbuch für Mineralogie. 1842, 8. 401. 2) Jahrbuch für Mineralogie. 1842, 8. 385. 350 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. undeutlich geschichteter Kalkklotz, mit dem Standbilde König Konrad’s I. geschmückt, aus dem Thalhang in das Flussbett vor, die Bodensteiner Ley. Der Kalk in den unterhalb gelegenen Brüchen ist ein roth- und weissgefleckter und seflammter Korallenkalk. Oberflächlich und neben den Klüften ist das Gestein stark zersetzt, aber nicht zu einer lockeren aschenartigen Masse, wie an der Wilhelmsmühle, sondern es hat noch Zusammenhang, lässt sich aber zwischen den Fingern oft zu einem mehlartigen Pulver zerreiben. Diese zersetzten Partien bilden dünne Krusten und gehen ohne scharfe Grenzen in festen Kalk über. Ein wenig stromabwärts folgt unter diesem Kalk der ältere Schalstein. Die strati- graphische Lage der beiden Fundstellen ist demnach im wesentlichen die gleiche, und auch die Faunen zeigen keine Verschiedenheiten. Die Brüder SANDBERGER haben in ihrem grossen Werke die beiden Fundstellen nicht auseinander- gehalten. @. SANDBERGER hat aber in seinem Aufsatz über Villmar die beiden Faunen nebeneinander gestellt. Wenn auch zahlreiche Formen dieser Liste nicht wieder zu erkennen sind, da viele der aufgeführten Namen sich in der systematischen Bearbeitung nicht wiederfinden, so erkennt man doch, dass beide Faunen im wesentlichen gleich sind, wenn auch jede einzelne eigenthümliche Formen besitzt und manche Arten an der Wilhelmsmühle häufig sind, die an der Bodensteiner Ley nur selten gefunden wurden. So ist an der Wilhelms- mühle Pleurotomaria Orbignyi häufig, an der Bodensteiner Ley selten. Hier ist Euomphalus Goldfussi nicht selten, wohl aber an der Wilhelmsmühle. Nautiloiden kommen an der Boden- steiner Ley verhältnissmässig häufig vor, an der anderen Fundstelle beobachtete ich nur wenige Reste von Orthoceraten; dagegen scheinen hier die Goniatiten häufiger zu sein, sowie die Crinoiden, von denen namentlich Symbathocrinus tabulatus GoLDF. nicht selten ist. Dagegen ist eine Anzahl der bezeichnenden Brachiopoden, vor allen Rhynchonella pentagona, Spirifer inflatus, Camarophoria brachyptycta ete. an beiden Fundstellen gleich häufig. Die von den Brüdern SANDBERGER beschriebenen Arten erschöpfen die Villmarer Fauna noch lange nicht. Trotz Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 351 weniger Besuche und ungünstiger Aufschlüsse habe ich einige Arten, namentlich Brachiopoden gefunden, die den nassauischen Autoren anscheinend unbekannt waren. Dieselben sind aber gerade wichtige Elemente der Fauna, da sie dieselbe der Finnentroper Fauna noch näher bringen, als ein Vergleich mit dem Werk der Brüder SAnDBERGER. Solche Arten sind 2. B. Dielasma juvenis, Chascothyris Tschernyschewi, Rhynchonella ascendens, Rh. procuboides, Spirifer aperturatus, Sp. inflatus etc. In dem nachstehenden Verzeichniss der a Fauna bedeutet ein W hinter dem Namen, dass ich die betreffende Art an der Wilhelmsmühle, ein B, dass ich sie an der Boden- steiner Ley beobachtete. Bei den wenigen Besuchen, die ich den beiden Oertlichkeiten abstatten konnte, erheben diese Angaben keineswegs den Anspruch, das Verhältniss der beiden Faunen richtig zum Ausdruck zu bringen. Die mit einem * versehenen Arten sind in dem Werk der Brüder SANDBERGER nicht aufgeführt. | s| |2|: sl) ZEIEIE Öypridina subjusiformis SANDB. + Bronteus granulatus GoLDF. (alutaceus mn) Ww |-+! "Lichas aranea N. ea rn Proetus suborbitatus n. SP. ES TE ee Maeneceras terebratum ee SD aa N lee Tornoceras simplex v. B. mut. typus ne W ++ +[/+ Kophinoceras binodosum SANDB. SP. Br costatum SANDB. SP...» ..... le a acutecostatum SANDB. SP. ....B + >) R quindecimale PuırL. (lamellosum SAMDB. ee ee er ee Örthoceras lineare SANDB. ; x ameuwatelllim, SANDE 2... 0.0: 2 +/+ “ Fubrcinellos SOWa a +|. |#+|+ 852 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Finnentrop. Paffrath. Brilon-Adorf. Devonshire, Orthoceras simplieissimum SANDB. ....... WB Por.cellna bijida SANDER . WB a cornu arietis SANDB. ae Bellerophon striatus D’ORB.. ..... FR WIB elegans D’ORB. (decussatus ann ) W 5, tu bereulatırsa, ORDER Pleurotomaria binodosa SANDER. . euompRulus SANDB. re Sie delphinuloides v. SCHLOTH. lenticularis GoLDF. N cana- Delta SDNNDE) A EL. TaseitaaGormE ee squamato-plicata SANDB. naticaeformis SANDB. . ..... caleulsformis SANDB. ...... TENLIOROLOSSNDB planannulata SANDB. : Orbignyi D’ARCH.-VERN. eo SOto ISANDE WB catenulata D’ÄRCH. am, (abe elathrava SD SNDESES Pa WB Lonsdalei D’ARCH.-VERN. (eury- omphalus SANDB.) esiliens SANDB. a Defrancei D’ARCH. eat er dirölıneogo, SASDEI A. WB angulata SANDB. (non PHILL.) . lowonematoides WHIDB. (bilineata SANDER.) . Ä Murchisonia tricincta an. an (ride SANDB.) EHE. NErUnem SANDBS Spa ” ”» ++ +++ +++ + + + +++ % + + + Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 353 Finnentrop. Paffrath. Brilon-Adorf. Devonshire. 3 * Agnesia elegans D’ÄRCH.-VERN. Sp. (nodulosa SANDB.) . age Catantostoma oe atum SANDB. Euomphalus Goldfussi D’ARCH.-VERN. (apeflonies ” ” „Delphinula“ subarmata SANDB. . Turbo“ squamifer D’ARCH.-VERN. » q Pelrochus® maltıspira, SANDBAı. sn. a. SANDB.) Bir Schnurii D’ÄRCH. ae, reset SAND ES) BR ee ee. decussatus SANDB. . annmlorusaP BILL Neu on: radiatus PHILL. (rota SANDB.) laevis D’ARCH.-VERN. Pseudophorus limbatus D’ ARCH.-VERN. (Littorina alata SANDB.) . Turbonitella nexicosta PHiLL. on ina lirata SANDER ME . N purpura D’ARCH.-VERN. ..... piligera SANDR. . . 2.2... tubericostia SANDB. ... 2.2... suborbicularis SANDB.. .» ... - - macrostoma SANDB. . Scoliostoma Dannenbergi BRAUN (er eslobru e>) Holopella piligera SANDB. . ” Loxonema ” Neue Folge. SANDB.) Pier megalostoma SANDB. . . . - expansilabrum SANDB. . . » gracile SANDB. varicosa N. SP. . tenuisulcatum SANDB. costatum (GOLDF. . Heft 16. WW. „BB ++ en ++: + 23 en 854 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Finnentrop. Paffrath. Brilon-Adorf. Lozonema reticulatum PalL. .........B Macrochilina ventrieosa GOLDF. ........B ovata RoEM. .... A S elongata P HILL. (enbelask rata un DB.) Platyceras compressum ROEM. (gracilis SANDB.) W „Capulus“ psittacinus SANDB. Chiton corrugatus SANDB. . „ sooggEtallSa DANDESI. Ar NN Dentalium subcanaliculatum SANDB. B annulatum SANDB. A taeniolatum SANDB. Conularia deflexicosta SANDB. Tentaculites gracillimus SANDB. TE, Parallelodus- Michelini D’ARCH.-VERN. (inermis SANDBNRNEERN SR ® 2 villmarensis BEUSB.... * Nucula Sandbergeri BEUSH. Paracyclas rectangularis SANDB. SP. . » ” * Mecynodus villmarensis BEUSH. 2 carinatus GOLDF. SP. Uypricardinia Sandbergeri BEUSH. Comet SANDR.) . : lamellosa an sp. long D’ARCH.-VERN.) . Goniophora acuta SANDB. SP. Cardiomorpha alata SANDB. er Conocardium Lyelli D’ Arcı.-VERN. N SANDB.) . BREI clathratum D on me WB villmarense D’ARCH.-VERN. (brew- OlaEUHmASANDBA) I. oe Myalına fimbriato@SaNDB ++ + + + + + Devonshire. ++ eu E EN > re: AAIE Beule | \ | DINAlBarerassarSANDBR... 2. cn... nl, | un villmarensis FRECH .......... B 2 Hoplomytilus erassus SANDB. . . 2... 2.2... +) Avicula clathrata SANDR. . - .».. 2... B + "Pachypteria® vetusta FRECHE ........2. +. Stringocephalus Burtini DeErR. ......... WwBir tie, * Dielasma jwenis SOW. SP... ...2..... wB|+ + *Chascothyris Tschernyschewi n. SP... ... - B ++ Ichynchonella pugnus MART. .......... = = x Inrocuboides® Bas 2.0. 2... Wan ea Ai subcordiformis SCHNUR... . . . WB |+|+|.|+ = n pentagona Kays....... er “ 5 INIDIERONSOWE en: W Pı+ n parallelepipeda v.B. ..... . wBir)+|. | + T Voltzii D’ARCH.-VERN.... . . ARE * B MScendensE STEINE WB|i+ + — 2 N arasodonto han. 2» N .n. wB|+|2|.|+ Camarophoria brachyptyeta SCHNUR (pugnus | DIENTE SE E S WB|I+ +. + Bentamerus-globus BR... ... „. ca. ... B |+ 3 + $ aeutelobatus SANDB, 2.2 .n.aB Mena » brevirostris Sanpe. (non PhamrL.?) WB |? |+ Sporen ündifer EB. Kom. ........... Ba er oeguolianatus SANBB. en... 2.0. | moralıs DIARom SVEN a. Er 5 aculeatus SCHNUR (— imbricato-lamel- | | ÜOSCESRDANDEN)L ee he AUT + | 2 1=- \ Verneuili MurchH. (calcaratus SANDB.)?') I = DON lEESSERROENE RS et I | ver aperturatus V. SCHLOTH. . ...... W |+ | + | . 3 tenticulum MurcH., VERN., Keys. 1) Vgl. 8. 358. 856 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Eee Aare aa 58 Ri |Ia|ıa © Sperren injlatus Seanune a. see WBi+ +++ “ee MG osselen DESSDER A ee Da = Oyrtına heteroclwa WesE 2... 2.2. WB |+/+ nn = Athynis conconenicoNye Br ar W - + N gnamlis" SANDER LER W RetziasfertasyMBen Ser. Nr W + + 2.1 0UaSODANDERAL BE ee ae ee B Merista cf. minuscula Barr. (cf. S. 246)... WB |+ Meristella Circe Maur. (non BaRR.?)..... WB Umeites, gryphusDEERe W ++ ++ "Atrypa. ospera@ ne SCHLODEE nr ee ls | =e + es MuyflabellatonSow. ee . 2: DEE ek B ++ -- N Sp) we B B Netlonlanes? in re EN. WB|+ + -- Strophomena rhomboidalis L.. ......... W |+!+ + 5 © venstraals Kine : Se ++ 2 5 ELCEUCH DANDEN re 2 are Er NORthaS>0.hompaca TENSDa ED er WB |+ Chonetes minuta D’AÄRCH.-VERN. ........ + 3 Productus subaculeatus MURCH.. ........ = Myrtilloerinus elongatus SANDB. . ....... Sphaerocrinus geometrieus GOLDF. ....... Actinoerinus cyathiformis SANDB. . ...... Hexacerinus granulijer RB. oem... „22... = == x BEhrha Us SUNDBA. Eee W x Drews GKONDER ee Symbathocrinus tabulatus GOLDF. ....... WB Cupressocrinus abbreviatus GOLDF.(nodosus SpB.) W "Rhodoerinus an Rhipidoerinus SP... ..... B Pentatrematites planus SANDB. . .... Be Polygonosphaerites tesselatus PHUL. ...... W ı|+ == Receptaculites Neptuni GOLDF. ......... Ware ee vi 5 f r ? “ ET VERRNN. . WE I ee ke ei a re A ee an nn Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 357 Ueber eine genaue Altersbestimmung der Fauna von Villmar finden sich in der Litteratur nur wenige Angaben. Die Brüder SAanpseRGER bestimmten sie einfach als solche des Stringocephalenkalkes. E. Kayser spricht sich in den Erläuterungen zu dem von Ü. Koch aufgenommenen Blatt Eisenbach'!) dahin aus, dass eine Parallelisirung mit bestimmten Zonen der Eifel ohne Weiteres nicht möglich, dass aber viel- leicht ein Theil des Villmarer Kalkes oberdevonisch sei, da die Brüder SAnDBERGER den Spirifer Vernewli abbildeten. F. Frec#?) hält den Kalk von Villmar für wesentlich jünger, wie die Vorkommen von Wetzlar (Taubenstein und Grube Haina) und stellt ihn in den oberen Theil der Stringocephalen- Stufe, lediglich auf Grund der Fauna, da eine stratigraphische Untersuchung der fossilreichen Bänke nicht möglich sei, die- selben seien in den Steinbrüchen nirgends mehr aufge- schlossen. FF. v. SanDBEReER?) hat sich neuerdings dahin ausgesprochen, dass die Fauna von Villmar den eifeler Crinoiden-Schichten entsprechen möge, vor allem aber tiefer liege, als die an die obere Grenze des Mitteldevon zu stellende Fauna von Paffrath. Diese fand sich im Lahngebiet bis jetzt erst an zwei Stellen, auf Grube Phönix bei Lohrheim unweit Dietz, von wo SANDBERGER Turbonitella subcostata D’ARCH.-VERN., Murchisonia bigranulosa D’ArcaH.-Vern. und M. spinosa aufführt, welche Arten auch von E. Kayser*) erwähnt werden, und auf Grube Abendstern bei Bieber. F. v. SAnDBERGER betont die Seltenheit von Uneites gryphus bei Villmar. Diese Art kommt aber in nächster Nähe des Fundortes an der Wilhelmsmühle in grosser Häufigkeit vor, und die Seltenheit in der gering mächtigen Schicht an der Wilhelmsmühle selbst ist wohl nur eine örtliche Erschei- nung, zumal die Art nicht fehlt, wie dies im Fretterthale der Fall zu sein scheint. Dass v. SANDBERGER die Villmarer Fauna DES. LS. 2) Cyathophylliden etc. S. 50. 3) Neues Jahrbuch. 1883. S. 176. 4) Erläuterungen zu Blatt Eisenbach 8. 15. 858 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. so tief stellt, hat vielleicht seinen Grund darin, dass sie eine Anzahl von Crinoiden enthält, die aus den eifeler Crinoiden- Schichten beschrieben wurden. Dagegen ist zu bemerken, dass in den Crinoiden-Schichten Kayser’s noch in Menge die Brachio- poden der Calceola-Stufe vorhanden sind, gemischt mit denen des jüngeren Mitteldevon. Villmar dagegen enthält diese älteren Faunen-Elemente nicht oder doch nur solche Arten, die auch sonst durch das ganze Mitteldevon hindurchgehen. Diese tiefere Horizontirung der Fauna von Villmar, gegen- über der von Paffrath, welche v. SANDBERGER an die Grenze der Schichten mit Sper. Vernewli (= Spir. calcaratus SANDB.) stellt, ist aus dem Grunde auffällig, weil er den sSpir. Verneuili selbst von Villmar abgebildet und beschrieben hat. Man kann vielleicht hieraus schliessen, dass diese Art nicht von den Fundstellen der eigentlichen Villmarer Fauna stammt, von wo ihn auch G. SANnDBERGER nicht aufführt. Möglicher Weise sind daher bei Villmar ähnliche Verhältnisse, wie ich sie im Bieberthal bei Giessen beobachtete und wie sie bei Finnentrop vorhanden sind, dass nämlich über dem Riffkalk der Stringocephalen-Stufe das Oberdevon in der Iberger Facies entwickelt ist, wie Kayser vermuthete. Für die Altersbestimmung der Villmarer Fauna ist ein Vergleich mit der des Fretterthales von Wichtigkeit. Wenn auch jede der beiden Fundstellen eine grössere Anzahl eigen- thümlicher Arten besitzt, so ist doch an einer Gleichalterigkeit derselben nicht zu zweifeln, wie aus den Verzeichnissen S. 334 und S. 351 hervorgeht. Die Finnentroper Fauna liest in grosser Nähe des Oberdevon, ohne dass beim Mangel einer Schichtung in dem Kalkmassiv der verticale Abstand sich genauer angeben liesse. Es ist durch die Arbeiten von E. SchuLz nachgewiesen, dass der Massenkalk der Attendorner Mulde über den Schiefern und Grauwacken der unteren Stringocephalen-Stufe liegt und den oberen Theil derselben darstellt, gerade wie die Kalke von Paffrath, Elberfeld und Brilon. Es ist daher auch für die Kalke von Villmar eine gleiche Altersstellung anzunehmen, und der unter ihnen lagernde „ältere“ Schalstein ist als das Aequivalent der Lenneschiefer aufzufassen, soweit dieselben Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 859 dem jüngeren Mitteldevon angehören. C. Koch hat diese An- sicht bereits 1857 ausgesprochen'!), beide Ablagerungen aber in die Calceola-Stufe gestellt. Diese Gleichstellung wird durch die später zu besprechenden Profile aus der Gegend von Wetzlar weiter gestützt. Es würde demnach die Fauna von Villmar und Finnentrop im wesentlichen der von Paffrath gleichalterig sein. Diese ist ausgezeichnet in erster Linie durch kräftige, dickschalige Formen, Macrochzlina arculata, Turbonitella subcostata, Rotella helicinoides, grosse Murchisonien aus der Coronata-Gruppe, Megalodus eueullatus, Mecynodus carinatus ete. Diese Fauna liegt bei Paffrath in korallenreichen Kalken, ebenso an allen Orten, wo sie auftritt, so bei Schwelm, Elber- feld, Aachen ete. Andererseits walten bei Villmar und Finnen- trop kleine Schnecken mit dünner Schale vor, in Schichten, die arm sind an stockbildenden Korallen — nur baumförmig verästelte Favositiden finden sich etwas häufiger — dagegen reich an Bryozoen und Crinoiden. Es ist daher ein Facies-Unter- schied nicht zu verkennen. Beide Faunen haben ferner eine nicht geringe Anzahl von Arten gemeinsam, vor allem Pleuro- tomaria delphinuloides, Pl. catenulata D’ArcH.-VERN., Pl. Orbignyi D’ARcH.-VERN., Catantostoma clathratum SANDB., Euomphalus laevis D’ARCH.-VERN., Pseudophorus limbatus vD’ArcH.-VERN., Bellerophon striatus D’ORB., Porcellia cornu arietis Sans. und andere Gastro- poden, sowie eine Anzahl Brachiopoden, welche freilich zumeist indifferenten Arten angehören, die durch das ganze obere Mittel- devon hindurchgehen. Die aufgeführten Gastropoden sind aber wichtige Elemente der Villmarer Fauna. Sie finden sich bei Paffrath nur vereinzelt neben den vorherrschenden dickschaligen Formen. Weiterhin haben beide Faunen einige wichtige Nau- tiliden gemeinsam, wie Kophinoceras ornatum, K. quindecimale, K. acutecostatum ete., und die eine der beiden von Villmar bekannt gewordenen Goniatiten-Arten, Tornoceras simplex v. B., findet sich bei Paffrath wieder in derselben Mutation?). Auch 1) Jahrbuch für Nassau. 1857. S. 85. 2) Ein Exemplar befindet sich in der Sammlung der Universität zu Bonn, vier andere in der Aachener Sammlung, eine ganze Anzahl sammelte Herr Dr. WınterreLo in Mühlheim. 360 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Maeneceras terebratum fand sich in zwei kleinen Exemplaren. (Samml. WINTERFELD). Herr Dr. WiınTerreLD in Mühlheim hat neuerdings bei Paffrath einige an Crinoiden reiche Bänke aufgefunden, und in diesen hat die Fauna ganz den Villmarer Charakter. Namentlich die Villmarer Gastropoden kommen nicht selten vor, während die grossen Schnecken der eigentlichen Paft- rather Fauna zurücktreten oder fehlen. Herr WINTERFELD gedenkt über diese Vorkommen selbst Mittheilungen zu machen. Man erkennt aus diesem Vorkommen unschwer, dass die Verschiedenheit der Paffrather und Villmarer Fauna lediglich durch Faciesunterschiede bedingt ist, und eine Durchsicht der Sammlung des Herrn WINTERFELD zeigt sofort, dass die Paffrath und Villmar gemeinsamen Arten viel zahl- reicher sind, als es nach der Litteratur den Anschein hat. Aus der Arbeit von WaLnscHMIDT geht hervor, dass in der Elberfelder Gegend die Paffrather Fauna durchaus gleich- mässig im dortigen Kalke verbreitet ist. Bei Schwelm finden sich mit derselben nicht wenige Villmarer Formen, so die meisten der oben bereits als beiden Faunen gemeinsam bezeichneten Arten. Die gleichen Verhältnisse walten an dem reichsten Fund- ort im belgischen Calcaire von Givet, bei Nismes, ob. Nach GossELer’s Verzeichniss in „’Ardenne“ kommen hier noch mehr Villmarer Arten neben den vorwaltenden Paffrathern vor, und GoSSELET war nicht im Stande, im Caleaire de Givet bestimmte Zonen zu unterscheiden. Aus allem diesem folgt meiner Ansicht nach, dass die Kalke von Villmar, aus der Attendorner Mulde, von Elber- feld, Schwelm und Hagen, von Paffrath (excl. der Hexa- sonum- und Quadrigeminum-Schichten) und Aachen, sowie der Kalk von Givet in Belgien und Frankreich ihrem ganzen Umfange nach gleichalterig sind. Eine Gliederung derselben ist vor der Hand nicht möglich, denn auch die Hians- Schichten, welche Meyer bei Paffrath unterschied, sind so wenig palaeontologisch charakterisirt, dass man sie wohl als locale Ausbildung, nicht aber als Zone von allgemeinerer Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 561 Bedeutung ausscheiden kann. Sie werden am einfachsten als abweichende, korallenarme Facies der Uncites-Schichten zu betrachten sein, trotz der grossen Nähe, in der diese liegen. Derartige unvermittelten Facieswechsel sind bei Korallen- bauen leicht erklärlich und oft vorhanden. Die Faunen von Villmar und Paffrath sind demnach wesentlich gleichalterig und nur faciell verschieden. Die grossen diekschaligen Schnecken von Paffrath sind dem Leben in dem stark bewegten Wasser auf einem Korallenriff in vor- trefflicher Weise angepasst. Gleichzeitig mit ihnen lebten im stillen Wasser im Schutze des Riffes die Crinoiden, Bryozoen und die zarteren Formen der Villmarer Fauna. 2. Grube Lahnstein bei Odersbach. Die hohe Lage der Villmarer Fauna im Mitteldevon wird auch erwiesen durch ein Vorkommen in der Nähe von Weilburg. Geht man von Odersbach lahnaufwärts, so durch- quert man zunächst eine breite Zone Cypridinen-Schiefer mit einer Einlagerung von körnigem Diabas, auf welche Schalstein folgt. Weiterhin steht mächtiger Massenkalk an, unterteuft von Schalstein. Darauf folgt noch einmal Kalk und Schalstein und dann eine schmale Zone Cypridinen-Schiefer, am südlichen Rande des alten Tagebaues der Grube Lahnstein. Diese Cypri- dinen-Schiefer fallen steil nach Südost, und auf ihnen liest grauer Knollenkalk mit einer eingelagerten schwarzen Schicht von Kalkschiefern und plattigen Kalken mit Goniatites intumes- cens, Gon. paucistriatus D’ ARCH.-VERN., Cardiola angulifera, Tentacu- lites tenuicinetus und Coccosteus sp. Es ist dies dieselbe Schicht, welche bei Bicken und Wildungen die Intumescens-Fauna ein- schliesst, und die nördlich von Weilburg am Löhnberger Weg wieder auftritt. Auf diesem Knollenkalk des tieferen Ober- devon liegt das Lager von sehr kieseligem Rotheisenstein, welches viele Versteinerungen enthält. Da schon lange kein Betrieb mehr stattfindet, so ist jetzt wenig mehr zu finden. Die Brüder SAnDBERGER haben aus diesem Eisensteinlager die folgenden Versteinerungen beschrieben: 862 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Vorkommen i = DS a | Cheirurus Sternbergi BOERH (gibbus SANDB.) ar Cyphaspis Cerberus BARR. (ceratophthalmus SANDB.) . . | ai; Proetus quadratus MAUR. (cornutus SANDB.) Orthoceras compressum ROBIN N ES NER | N ubievnellas Sow IN Torcellnar bijidanSNNDBN ER + Conocardium clathratum GOLDF. ar ar Uypricardinia Sandbergeri BEUSH. nm An enlom clatın.aco SANDER RAN - Sperifer undifer Romm......... ET REM + b guadıplıcasusESAnNDEn. == ® SUTIL DL OR IRNIE a Ir = Zöhuymıs concenticawabı kt IRA SONDER = + Reboot: Be 2 ER DRESDEN: ERDE + + Iondanlepıden&onDEa | u Ihunchonellonpuonuss So ee SF r subcordiformis SCHN.(parallelepipeda Sans. ar | Rentamenus) brevenostris, DSANDBE LE ee Ir Atnı) par rewvenlarist I Se ER UN Val ARE I Örthis opercularis MurchH., VERN., KEYS. ........ INES ECHIUSÄDANDEN 10 © DH MÄRRIRE I REN Strophomena interstrialis PALL.))........... -ı + Produetus subaculeatus MURCH. ......... 2 0 Hexacrinus granulifer F. RoEnM. dr Heamlocrinms"stellons Ahormer er Öupressocrinus abbreviatus GOLDF. (nodosus SANDB.) + Mehrere Korallen. !) Diese beiden Formen habe ich auf der alten Halde gesammelt; den Brüdern SANDBERGER waren sie nicht bekannt. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 363 Im Hangenden bezw. wahren Liegenden des Eisensteins würde Schalstein zu erwarten sein, statt dessen sieht man aber in der mannigfachsten Weise gestauchte oberdevonische Knollen- kalke, welche durch eine Störung angrenzen. Die Lagerung ist klar, die Schichten sind überkippt, und die Stellung des Eisensteins ist dieselbe, wie die der Eisen- steine im Hoppeke-Thale und bei Adorf, im unmittelbaren Liegenden der Intumescens-Kalke. Die Fauna enthält ausser den Korallen 27 Arten, von denen sich 18 bei Villmar wieder- finden. Die 3 Trilobiten gehören solchen Arten an, die sich im Massen- bezw. Korallenkalk überhaupt noch nicht gefunden haben, die sich aber sofort einstellen, sowie das obere Mittel- devon in der Knollenkalk-Facies auftritt. Bemerkenswerth ist auch, dass mehrere Crinoiden vorkommen, die in der Eifel nur in den tiefsten Schichten des oberen Mitteldevon vor- handen sind. Weiter lahnaufwärts treten noch vielfach Rotheisenstein- lager auf, welche die gleiche stratigraphische Stellung ein- nehmen, ohne dass mir bis jetzt Versteinerungen aus ihnen bekannt geworden wären. Ein anderer Theil der Rotheisen- steine an der Lahn ist indessen oberdevonischen Alters. 3. Die Umgebung von Wetzlar. Höchst mannigfaltig ist das obere Mitteldevon in der Gegend von Wetzlar ausgebildet, und an vielen Punkten finden sich reichliche Versteinerungen. Ueber die geologischen Verhältnisse dieser Gegend ist bis jetzt wenig Zuverlässiges bekannt geworden. Die älteren Ar- beiten von Kııpsteiın sind heute nicht mehr zu verwerthen, da sie wohl eine Menge von Einzelbeobachtungen an Ge- steinen bringen, aber nichts bieten, was zu einer Alters- bestimmung der Schichten verwendbar wäre. Die v. DEcHen’sche Karte giebt kein richtiges Bild des geologischen Baues; Culm und Oberdevon sind anscheinend meistens Verlegen- heitsbegriffe.. In der Beschreibung des Bergreviers Wetzlar finden sich einige Correeturen, andere in der Arbeit von 364 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Ö. Riemann!) über den Taubenstein, in der aber neue Irrthümer enthalten sind. Auch die Arbeit von MAurER über die Kalke von Haina?) bringt manche beachtenswerthe Mittheilungen, ebenso wie die desselben Forschers über die Kalke von Greifenstein?). Wer aber die Gegend kennt, wird leicht ein- sehen, dass dort mit einzelnen Excursionen ebenso wenig etwas erreicht werden kann, wie in der Dillmulde und an der unteren Lahn. Auch hier blieben die stratigraphischen Ver- hältnisse so lange ganz unklar, bis eine genaue Kartirung die wichtigsten Verhältnisse, wie die Stellung der Orthoceras-Schiefer, der Tentaculiten-Schiefer, der Kalke von Greifenstein, Bicken und Günterod etc. festlegte.e So lange man sich allein mit der Discussion der Faunen abmühte, hatte jeder Forscher eine andere Ansicht über diese Dinge, weil wegen der ab- weichenden und ungewohnten Facies ein Vergleich mit dem „historischen“ Mitteldevon resultatlos bleiben musste. Wenn nun auch durch meine fünfjährigen Arbeiten in der Gegend von Wetzlar noch Manches nicht klar geworden ist, so haben sie mir doch einen allgemeinen Ueberblick über den Bau der Gegend und die Ausbildung der Schichten ge- geben, und ich bin im Stande, die Entwickelung des oberen Mitteldevon übersichtlich darzustellen. Der Taubenstein bei Wetzlar. Am Hauserberg bei Wetzlar steht mit flachem Südfallen mächtiger älterer Schalstein an. Am Hauserthor sieht man in einem alten Steinbruch klotzigen Korallenkalk, dessen Lagerung indessen nicht klar ist. Am Goethebrunnen aber sieht man über dem Schalstein den Massenkalk liegen. Auf der Höhe des Lahnberges ist er von Löss bedeckt, seine Fort- setzung liegt am Taubenstein, wo er durch einen ansehnlichen Steinbruch aufgeschlossen ist. Er bildet hier eine ungeschich- !) Neues Jahrbuch für Mineralogie. Beilageband III, S. 142. 2) Abhandl. der Grossherz. Hess. Geol. Landesanstalt. Bd. 2. 3) Neues Jahrbuch für Mineralogie. Beilageband I, S. 70 ff. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 365 tete Masse und ist vollgepfropft von Korallen, vorwiegend Favositiden. An einer Stelle dieser Kalkmasse, deren strati- graphische Lage nicht genau bestimmbar ist, kommen in einem korallenfreien Kalk die folgenden Versteinerungen vor: Lichas aranea n. Sp. Bronteus granulatus GOLDF. Proetus suborbitatus n. SP. Maeneceras terebratum SANDB. Tornoceras simplex v. B. mut. typus. Pleurotomaria Orbignyi D’ARCH.-VERN. . catenulata D’ÄRCH.-VERN. 4 Lonsdalei D’ARCH.-VERN. Euomphalus laevis D’ARCH.-VERN. x Schnuriü D’ARCH.-V ERN., Avicula clathrata SANDB. Aviculopeeten Neptuni GOLDF. Rutotia_elliptica W HIDB. Fenestella sp. Stringocephalus Burtini DErR. | Oamarophoria brachyptyeta SCHNUR. Rhynchonella subcordiformis SCHNUR. ” Es ist dies die Fauna von Finnentrop bezw. Villmar. Die Fauna, welche Rırmann beschrieben hat, stammt aus den korallenführenden Partien des Kalkes, der, wie an der Boden- steiner Ley, neben den zahlreichen Klüften zu einer zerreib- lichen Masse aufgelöst ist. Ich sammelte in diesen Kalken: Bronteus granulatus GoLDF. (alutaceus BRiEM.) Platyceras compressum RoEn. Conocardium clathratum D’ORB. retusum Maur. % villmarense D’ARCH.-VERN. Cypricardinia lamellosa (GOLDF. Sandbergeri BEUSH. Spirifer Gosseleti n. sp. (= eurvatus RıEM.?) undifer F. RoEm. ” ” 366 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Spirifer simplex PHILL. a inflatus SCHNUR (Uri Riem.) Unceites gryphus DEFR. 'yrtina heteroclita DEFR. Rhynchonella subcordiformis SCHNUR. A pentagona (GOLDF. © procuboides Kays. a ascendens STEININGER. 5 anisodonta PHILL. Pentamerus galeatus autt. \ globus BRONN. 5 acutelobatus SANDB. Atrypa aspera V. SCHLOTH. „ reticularıs L. „ desquamata SCHNUR. „ fabellata SCHNUR. Strophomena interstrialis PHILL. Produetus subaculeatus MURCH. Hewacrinus granulifer F. Rorm. Es ist dies eine typische Stringocephalenkalk-Fauna, die der von Villmar gleicht bis auf das Fehlen der Gastro- poden. Mit Ausnahme von Pentamerus galeatus und Spirifer simplex finden sich sämmtliche Arten auch im Fretterthale wieder. RiEMAnN führt noch einige andere Arten auf, die be- zeichnend sind für den oberen Stringocephalenkalk, wie Cyrto- ceras acutecostatum, Pleurotomaria delphinuloides, Spirifer Schülkee, Nucleospira lens. Ich kenne diese Formen vom Taubenstein nicht und kann daher die Richtigkeit der Bestimmung nicht ver-. bürgen. Ebensowenig kenne ich einige von RıEmAnNn auf- geführte Formen, die . sonst nur in tieferen Niveaus vor- kommen, wie Spirifer subcuspidatus SCHNUR, Sp. Schulzei Kays., Sp. aviceps Kays., Phacops fecundus Barr. u. s. w. Die erst- genannte Form ist wahrscheinlich der Sp. mediotextus D’ÄARCH.- VErn., eine Leitform des oberen Mitteldevon. — Rıemann kommt durch eine Besprechung der Fauna zu dem Resultat, dass der Taubensteiner Kalk dem Braechiopoden-Kalk Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon, 367 von E. Schurz aus der Hillesheimer Mulde gleichstehe, also in die Calceola-Stufe gehöre, und erklärt hierdurch sogar die Armuth an Crinoiden, „indem die wenigen vorkommenden Formen als die ersten Repräsentanten einer erst in der Cri- noidenschicht der Eifel ihre volle Entfaltung erlangenden Thier- gruppe angesehen werden können“. Rırmann kommt zu seinem von FrecH'!) mit Recht als befremdlich bezeichneten Resultat durch Angabe der Zahl der Arten, die mit den einzelnen Schichtenfolgen der Eifel gemeinsam sind. Derartige Rechen- methoden sind sehr wenig sicher. Die Arten dürfen nicht nur gezählt, sondern müssen auch gewogen werden. In dem vor- liegenden Fall aber wiegt das häufige Auftreten von typischen Formen der Villmarer Fauna, Spirifer inflatus, Rhynchonella sub- cordiformis, Rh. pentagona, Uncites gryphus etc. schwerer, wie etwa ein vereinzeltes und meiner Ansicht nach zweifelhaftes Exemplar von Spirifer aviceps Kays. od. Spirifer Schulzei Kays. Ich sehe in den Kalken des Taubensteins nach ihrer Lagerung sowohl, wie nach den organischen Einschlüssen typische Vertreter des oberen Stringocephalenkalkes. Rotheisensteinlager der Umgebung von Wetzlar, südlich der Lahn. Der Korallenkalk des Taubensteins wird im Osten durch denselben Schalstein begrenzt, der nach Westen das Liegende bildet. Dann folgt der ziemlich ausgedehnte Tagebau der Grube Philippswonne bei Garbenheim. In dem ziemlich kieseligen Eisenstein sind früher Versteinerungen vorge- kommen, vorzugsweise Brachiopoden neben zahlreichen Mae- neceras terebratum, von welcher Art ich Exemplare in der Sammlung der Geologischen Landesanstalt sah. Da schon längere Zeit kein Betrieb stattfand, habe ich keine Ver- steinerungen gefunden. Wohl aber konnte ich feststellen, dass im Tagebau der Eisenstein von grauen und rothen Knollenkalken mit Gon. intumescens, Gon. paucistriatus und Cardiola retrostriata überlagert wird, welche ihrerseits Cypri- dinenschiefer zum Hangenden haben. a) Cyathophylliden ete. S. 50. 368 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Das Lager von Philippswonne hat demnach dieselbe stratigraphische Stellung, wie das von Lahnstein bei Oders- bach und die Lager des östlichen Westfalen und wie der Massenkalk des naheliegenden Taubensteins. Bemerkenswerth ist, dass weder auf Lahnstein noch Philippswonne Stringo- cephalus bekannt geworden ist, der auch im Massenkalk des Taubensteins sehr selten ist. — Nordöstlich von dem Dorfe Garbenheim liest der aus- gedehnte Tagebau der Grube Würzberg, in welchem äusserst verwickelte Lagerungsverhältnisse zu beobachten sind. Das kieselige Rotheisensteinlager ist vollständig zertrümmert und zerstückt; bald sieht man ein Lagerstück in’s Hangende, bald in’s Liegende verworfen, und dabei ändert die allgemeine Streichrichtung aus h. 3 in h. 12 und schliesslich in h. 9—10 um. Auch die hangenden und liegenden Schichten sind in ähnlicher Weise gestört, doch sieht man Schalstein unter dem Lager und hier und da Kalke über demselben. In solchen fand ich Amplexus hercynicus Rorm., Cladochonus alternans RoEM., Harpes socialis n. sp. und Lichas granulosus Roem. Im Hangenden folgt Cypridinen-Schiefer, und hin und wieder sieht man eingeklemmte Schollen von mitteldevonischen Tentaculiten- Schiefern. Trotz der im Einzelnen verwickelten Lagerung lässt sich erkennen, dass das Eisensteinlager von Würzberg über dem älteren Schalstein liegt, der hier mächtige Diabase einge- schaltet enthält, und unter dem Öberdevon, demnach die gleiche Stellung hat, wie das Lager von Philippswonne, und hiermit stimmen auch die wenigen auf Würzberg gefundenen Verstetnerungen überein. Ich erwähne hier dies Vorkommen ham chic aus einem anderen Grunde. Die stark gestörte Lagerung hat ihren Grund darin, dass nördlich, im Hangenden, an die Cypridinen-Schiefer unterdevonische Grauwacken mit einer Ober-Coblenz-Fauna anstossen. Es ist demnach hier eine erhebliche Ueberschiebung vorhanden, welche spitzwinkelig zu den Schichten streicht und sich nach beiden Seiten hin verfolgen lässt. Auf der Grube Louise, am Nau- Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 369 borner Thor bei Wetzlar, liegt das Unterdevon in flachgeneigter Schichtenstellung auf mitteldevonischen Tentaculiten-Schiefern, und nach N. hin lässt sich die Störung bis in’s Bieberthal bei Rodheim verfolgen. Bei Besprechung der Gegend von Wald- girmes wird auf diese Störungslinie noch weiter einzu- gehen sein. Grube Martha bei Albshausen. In dem Thälchen südlich von Albshausen stehen zu- nächst graue Thonschiefer an, überlagert von Cypridinen- Schiefern. Nach dem Liegenden zu folgen dunkle Lydite und dann Diabas-Mandelstein. Weiterhin beobachtet man eine kleine Partie umgewandelten, d. h. krystallinisch ge- wordenen, dunklen Knollenkalk, nochmals Diabas, dann mitteldevonische Thonschiefer, Diabas und dann ziemlich mächtigen Schalstein. Auf diesem liegt das kalkige Eisen- steinlager der Grube Martha, in einem kleinen, alten Tagebau kaum 1 Meter mächtig und überlagert von Kiesel- schiefern. In dem Schacht der Grube ist das Lager 5—6 Meter mächtig und besteht aus einem dichten eisenschüssigen Kalk, mit nur etwa 20 Prozent Eisen, sogenanntem Flussstein. Es wird überlagert von einem grauen Flaserkalk, in dem ich folgende Fossilien fand: Gephyroceras intumescens, Gephyr. caleuliforme, Beloceras Kayseri, Bel. multilobatum und einige andere Formen. Der graue Kalk ist demnach oberdevonisch, und die im Hangenden desselben befindlichen Kieselschiefer grenzen durch eine streichende Störung an, im normalen Profil müssten auf den Intumescens-Kalk Cypridinen-Schiefer folgen. Die Störung ist auch schon dadurch angezeigt, dass das Ober- devon sowie ‘der grösste Theil des Lagers über Tage fehlt, während beide im Schacht in einigen Metern Tiefe vorhanden sind. Das Lager von Martha ist ungemein reich an Versteine- rungen, besonders an Trilobiten, unter denen in erster Linie Cheirurus Sternberge mut. myops in Tausenden von Exemplaren vorkommt. Manche Gesteinsstücke bestehen fast nur aus Köpfen und Hypostomen dieser Trilobiten-Art, in ähnlicher Neue Folge. Heft 16. 24 370 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Weise wie eine bestimmte Schicht am Büchenberge und im böhmischen F, bei Konieprus. Die wichtigsten der auf Grube Martha gefundenen Ver- steinerungen sind die folgenden: Cheirurus Sternbergi BoEKH mut. myops RoEM. Proetus quadratus Maur. Cyphaspis Cerberus BARR. Arethusina cf. Beyrichi Nov. Lichas granulosus RoEM. „. "Decheni’n. 'sy. Phacops breviceps BARR. batracheus W HIDB. latissimus n. SP. N hyla n. Sp. Anarcestes cancellatus D’ÄARCH.-VERN. Agoniatites inconstans PHitLL. (mehrere Varietäten). Tornoceras ceircumflexiferum SANDB. Maeneceras Decheni Kays. terebratum SANDB. tenue n. SP. ” ” ” ” Cardiola misera n. SP. Stringocephalus Burtini Derr. 1 Exemplar. Amplexus hercynicus RoEN. Petraja decussata MNSTR. Ausser diesen liegt noch eine Anzahl anderer Formen, namentlich Gastropoden und Korallen vor. Diese Fauna ist ausgesprochen mitteldevonisch, das Lager von Martha liest an der oberen Grenze dieser Abtheilung, gerade wie die übrigen bisher besprochenen Eisensteinlager. Etwas südlich streicht ein zweites Lager dem von Martha parallel, welches ehemals auf der Grube Metzeburg abgebaut wurde. Auch hier liegen über dem Lager Flaserkalke mit der Intumescens-Fauna und über diesen in normaler Reihenfolge Cypridinen-Schiefer, an deren Stelle auf Martha ältere Kiesel- schiefer durch eine Störung geschoben sind. Auch auf Grube Maria bei Leun folgt über dem Eisen- Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 371 steinlager, welches auf mächtigem Schalstein liegt, und in dem ich Cheirurus Sternbergi, Amplexus hereynicus und Petraja decussata fand, das Oberdevon. — Die Beispiele liessen sich beliebig vermehren, doch genügen die angeführten vollauf, um zu zeigen, dass in der Gegend von Wetzlar die Eisensteine zum Theil dasselbe Alter haben, wie diejenigen des östlichen Westfalen und Waldecks. Schiefrige Gesteine und Plattenkalke der Stringocephalen-Stufe bei Wetzlar. Es ist bereits mitgetheilt worden '), dass bei Padberg unter dem Oberdevon dunkle Plattenkalke auftreten, ebenso bei Ottlar, wo in ihnen Stringocephalus Burtini vorkommt, während nach Bredelar zu blaue Schiefer das Liegende des Oberdevon bilden. Aehnliche Verhältnisse sind im Lahngebiet vorhanden. Einer der bedeutendsten Züge von Stringocephalenkalk beginnt bei Freienfels im Weilthale, wo er zum Theil als schwarzer Platten- kalk mit reichlichen Stringocephalen ausgebildet ist, aber bald in hellen Riffkalk übergeht. Dieser lässt sich, oft durch Lehm und Löss verhüllt, über Hirschhausen bis zum Iserthal verfolgen. Dort verschmälert er sich, nimmt aber vor dem Solmsbachthale wieder seine alte Breite an, wird zwischen Burgsolms und Kloster Altenberg vom Lahnthal durchbrochen und lässt sich dann über das Dillthal hinaus, über Herrmann- stein, bis auf die Höhe nordöstlich von Naunheim verfolgen. Die v. Decuen’sche Karte giebt südlich von diesem Kalkzug zwischen Wetzlar und Braunfels eine breite Zone von Ober- devon an, mit einigen Einmuldungen von Kulm. Dies Gebiet besteht vorwiegend aus schiefrigen Gesteinen, die aber nur zum geringen Theil dem Oberdevon angehören, und unter denen solche von carbonischem Alter überhaupt nicht vorhan- den sind. Nur an einer Stelle, an dem grossen Weiher im Iserthal bei Braunfels, sah ich Cypridinenschiefer in unmittelbarer Nähe des Riffkalkes anstehen, und hier sind die Aufschlüsse nicht günstig. Sonst grenzt an den Kalk zunächst eine mehr 1) Vergl. 8. 307. 24* 372 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. oder weniger mächtige Ablagerung von Thon-, Wetz- und Kieselschiefern, und dann folgt erst das Oberdevon. Da die Grenzverhältnisse dieser Schieferzone nach unten hin in Folge der Eigenartigkeit des Massenkalkes und seines abweichenden Verhaltens gegenüber der faltenden Kraft durchweg unklar sind, so hat man bei Beurtheilung der in Frage stehenden Schichten vom Hangenden, dem Oberdevon, auszugehen. Dieses bildet auf den Gruben Philippswonne, Martha, Maria, Metze- burg, Lahnstein etc. das Hangende des Eisensteins, d. i. des oberen Mitteldevon. Bei Oberndorf, Nauborn, Braunfels etec. liegt es im Hangenden der erwähnten blauen und grauen Tentaculitenschiefer, unter denen gelegentlich Lydite heraus- kommen. Diese Schiefer sind daher als Aequivalente der Eisensteine und somit auch des Massenkalkes aufzufassen. Hier- durch werden die oft schwierigen und verwickelten Lagerungs- verhältnisse erklärlich. Während sonst eine verhältnissmässig flache und regelmässige Lagerung vorherrscht, sind die Schichten im Hangenden des Massenkalkes wirr durcheinander gelagert. — Neben dem Korallenriff von bedeutender Mächtig- keit lagerte sich als gleichzeitige Bildung wenig mächtiger Schiefer oder noch schwächerer Knollenkalk ab, aus denen das Riff jedenfalls um ein Bedeutendes hervorragte. Die jüngeren Oberdevon-Gesteine lagerten sich dann gleichfalls, wie die älteren Schiefer und Knollenkalke, am Fusse des Riffes ab, welches auch aus ihnen noch um ein Beträcht- liches hervorragen mochte. Dann begann die Faltung, was daraus zu erkennen ist, dass der Culm in weiten Gebieten transgredirend lagert. Die mächtigen Riffkalke haben daher z.Th. vielleicht nie eine Bedeckung durch jüngere Schichten gehabt, mit Ausnahme etwa der Gebiete, wo auf den mitteldevonischen noch ein oberdevonischer Riffkalk folgt, wie im Bieberthal und in der Attendorner Mulde. Bei der Gebirgsbildung wurde dann der Riffkalk wohl bewegt und presste die benachbarten gleichalterigen und jüngeren Schichten zusammen, wurde aber nicht eigentlich gefaltet. Während daher bei den Hauptkalk- zügen das Liegende meistens ziemlich klar ist, sind im Hangenden die Verhältnisse stets höchst verworren. Aus Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 373 den vorstehenden Angaben erhellt, dass die Schiefer, welche sich dem Hauptkalkzug Herrmannstein-Braunfels-Freienfels im Süden anschliessen, zum Theil schiefrige Aequivalente des Kalkes selbst sind. Bei den übrigen Kalkmassen liegen die Verhältnisse ähnlich. An einigen Stellen mag indessen auch ein Theil dieser Thonschiefer jünger sein als der Riffkalk, was auch aus den später zu besprechenden Verhältnissen in einigen Eisensteingruben der Gegend von Wetzlar zu folgen scheint. In diesen Schiefern zeigt sich durch Einlagerungen von Kalken, die dem Massenkalk ähnlich werden können, vielfach noch eine Annäherung an die Riffbildung. Am Weinberge bei Wetzlar liest in blauen Thonschiefern, die von Cypridinen-Schiefern überlagert werden, ein nicht sehr mächtiger Stock von massigem, späthigem Kalk, den auch v. DecHen’s Karte verzeichnet. Südlich von Braunfels liegen in den gleichen Schiefern, die ebenfalls vom Oberdevon bedeckt sind, graue Plattenkalke. Dieselben schwellen gelegentlich linsenförmig an und enthalten dann auch wohl einen dick- bankigen oder gar undeutlich geschichteten Kern, gehen aber schnell im Streichen in Kalkschiefer und Thonschiefer über. An der Strasse von Braunfels nach Bonbaden ist dies gut zu sehen. Die ganze Schichtenfolge liegt im Hangenden des mächtigen älteren Schalsteins von Philippstein. — In bedeutend grösserem Maassstabe kann man die Einlagerungen von Massen- kalk in Thonschiefer in der Gegend von Oberkleen und Ebersgöns beobachten. Mächtige Kalkstöcke keilen sich schnell aus, gehen aber vorher wohl in dunkle Knollenkalke über. Bei Tiefenbach, unweit der Station Stockhausen, folgen über dem älteren Schalstein Plattenkalke von ansehnlicher Mächtigkeit, gehen aber bald durch Kalkschiefer in Thon- schiefer über, um an der Wolfsmühle und am Bahnhof Braun- fels wieder zu erscheinen, wo C. Riemann in ihnen Stringo- cephalus fand. Ueber ihnen liegen Knollenkalke des Ober- devon, und dann folgen Cypridinen-Schiefer. — Bei Berghausen a.d. Dill liegen ebenfalls über dem älteren Schalstein Platten- kalke, und hier kann man ausgezeichnet den Uebergang derselben in ungeschichtete Korallenkalke beobachten. Bei 374 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Werdorf, auf dem gegenüberliegenden Dillufer, gehen diese Plattenkalke in Kalkschiefer und Thonschiefer über und werden überlagert von oberdevonischen Knollenkalken. Diese Beispiele mögen genügen, um zu zeigen, dass vielfach Massenkalk durch Schiefer und Plattenkalk vertreten wird. Dabei gilt im Allgemeinen als Regel, dass dort, wo das Mittel- devon kalkig schliesst, auch das Oberdevon kalkig beginnt, und wo die höchsten Mitteldevonschichten schiefrig sind, auch das Oberdevon mit Schiefern einsetzt. - Weiter im Süden reicht der Schiefer weiter nach unten, der Schalstein nimmt allmählich ab und fehlt schliesslich ganz, wie bei Oberkleen, wo kein Schalstein mehr zwischen dem Unterdevon und dem Stringocephalenkalk vorkommt. Auch in einem grossen Theil der Dillmulde und an der unteren Lahn wird bekanntlich das gesammte Mitteldevon aus Thonschiefern mit gelegentlich auftretenden Knollen- und Plattenkalken zusammengesetzt. Nach C. Koc#’s Auffassung, die auf den Kartenblättern Limburg, Eisenbach und Kettenbach zum Ausdruck kommt, ist in diesen Gebieten der Massenkalk auch durch Schalstein vertreten. Koch unterschied einen Schalstein des Stringo- cephalenkalkes von einem Schalstein unter dem Stringo- cephalenkalk. In der That beobachtet man lahnabwärts von Weilburg vielfach Korallenkalke von geringer Mächtigkeit, die im Schalstein liegen, der sich in seinem äusseren Ansehen nicht wesentlich von dem sogenannten älteren Schalstein unterscheidet. Einen schönen Aufschluss eines derartigen Vorkommens sieht man am rechten Lahnufer zwischen Arfurt und Villmar. Flach gelagerter Schalstein ist hier durch- schwärmt von unzähligen weissen Kalkbrocken, die parallel der Schichtung liegen, aus Korallenstöcken bestehen, gelegent- lich zu meterdicken Bänken zusammenschliessen und keinerlei Spuren von Abrollung zeigen. Auch bei Arfurt selbst beob- achtet man eine Wechsellagerung von Kalkbänken, in denen Uneites gryphus und Stringocephalus häufig sind, mit Schal- steinen. Ob indessen alles das, was Koch als Schalstein des Stringocephalenkalkes bezeichnet, der oberen Abtheilung des Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 375 jüngeren Mitteldevon angehört, ist zweifelhaft, da gelegentlich auch in dem älteren Schalsteine Korallen- und Crinoiden- Kalke liegen, die sich. auch durch ihre Fauna als älter erweisen, als die Kalke von Villmar und Paffrath. Grube Amanda und Juno bei Nauborn. Im Felde der Gruben Juno, Amanda und Uranus bei Nauborn wird ein Rotheisensteinlager abgebaut, welches wie die früher besprochenen Lager auf Schalstein liegt. W.Rırmann!) hat neuerdings Profile von diesem Vorkommen veröffentlicht. Aus denselben ergiebt sich, dass der liegende Schalstein nur eine geringe Mächtigkeit von 10—15 Meter hat und auf Thon- schiefern liegt. Diese sind identisch mit den Thonschiefern des Nauborner Kopfes und gehören dem unteren Mitteldevon an. Ueber dem Lager folgt ohne scharfe Grenze eisenschüssiger Kalk und dann ein Wechsel von Thon- und Kieselschiefern. Aus den Grubenakten, die mir Herr Grubenverwalter KrAHmAnn freundlichst zur Verfügung stellte, entnehme ich folgende zwei Profile. 1. Wetterschacht der Grube Amanda. 1. Lehm und Löss. 2 klihionschueier vn SER Pe orMeter: SseBllaue, Rieselschieter ne. rn. EBD: 4. Schwarze Kieselschiefer .. .ı15 , Dr Kal Na N REIN ET 6 Bisensteinlager 2n0H12 Bra RIALSNENE 7. Schalstein als Liegendes. 2. Bohrloch No. 6. 1. Lehm. 2% Gelber, Thonsehiefer .. 2%. 2 2,2 2,10>Meter. 3. Sandıeer Thonschiefer .. 2... 724, 4. Blauer Kieselschiefer . . . . 10 „, 1) Zeitschrift für praktische Geologie 1894. Heft 2, S. 55. 876 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 5. Schwarzer Kieselschieferr . . . 10 Meter. 6.» Thonschiefer. 7: mer 2 ee 1. Ralet N TARA 8: Hisenstein Sr SH are ” 9. Schalstein. Da die Schichten sehr flach liegen, so geben die ange- führten Zahlen nahezu die wirklichen Mächtigkeiten. In dem Eisensteinlager und dem Kalk sammelte ich folgende Ver- - steinerungen: Lichas granulosus A. RoEn. Proetus quadratus MAURER. „ gracilis MAURER. „ sp. n.? (mit grober Granulirung). Phacops breviceps BARR. Cyphaspis cf. hydrocephala A. Rorm. Bronteus sp. n. (kleine Form mit gewölbter Schwanz- klappe). Agoniatites inconstans PHILL. var. ewpansus VAN. Maeneceras terebratum SANDB. A Decheni Kays. Orthoceras vittatum SANDB. Pleurotomaria lenticularis (0LDF. Cypricardinia Junonis n. Sp. Aviculopecten Oceani GOLDF. Cardiola sagittaria n. SP. a misera N. SP. Rhynchonella implexa Sow. 3 procuboides Kays. 5 aff. pugnus Sow. Spirifer simplex PHILL. Meristella Circe MAURER. (non BaRR.?) Merista plebeja Sow. Nucleospira lens Kays. Atrypa reticularis L. Strophalosia membranacea PHILL. Strophomena interstrialis PHILL. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Be Örthis Sp. Cladochonus Sp. Amplexus hercynicus A. Rom. Ausserdem liegen noch eine Anzahl unbestimmbarer Ortho- ceren und Brachiopoden vor. Der über dem Eisensteine liegende Kalk ist nicht, wie W. Rırmann meint, oberdevonischer Goniatitenkalk, sondern noch mitteldevonisch. Aus ihm stammen fast alle die oben erwähnten Cephalopoden, welche in dem Eisenstein seltener sind. Hier finden sich vorwiegend Brachiopoden. Diese Fauna ist nicht erheblich verschieden von der der bereits früher besprochenen Eisensteine, sie enthält aber einige Formen, die aus diesen nicht bekannt sind, darunter solche, die auf Grube Haina bei Waldgirmes vorkommen, so Cyph. cf. hydro- cephala, Proetus gracilis Maur., Meristella Circe Maur. Letztere Art fand ich indessen auch an der Wilhelmsmühle bei Villmar. Im Hangenden dieses Kalkes folgt auch noch nicht das Oberdevon, wie auf den früher besprochenen Gruben, sondern Thon- und Kieselschiefer. Ueber diesen liegt erst das Ober- devon, zu dem die Schichten No.2 und 3 des zuletzt auf- geführten Profiles gehören. Am Wege von Wetzlar nach Lauf- dorf kann man einen mehrfachen Wechsel derselben mit den an der Oberfläche stark gebleichten Kiesel- und Wetzschiefern beobachten. Diese letzteren führen stellenweise häufig Stylxo- lina laevis und Tentaculiten, die Oberdevon-Schiefer Cypridinen. Die Kiesel- und Wetzschiefer gehören zu den früher beschrie- benen schiefrigen Gesteinen, die wenigstens theilweise als Ver- treter des Massenkalkes anzusehen sind. Die obere Grenze des Eisensteins von Grube Amanda und Juno liegt demnach tiefer als auf Philippswonne, Martha etc. Doch war bislang nicht festzustellen, ob das ganze Lager älter ist, oder ob es etwa an der Basis der oberen Stringocephalen- Schichten liegt. Die geringe Entwickelung des Schalsteins im Liegenden scheint für die erstere Möglichkeit zu sprechen. Allein der Um- stand, dass die Maeneceraten in denselben Mutationen auf- treten, in denen sie sich in den Eisensteinen von Adorf 378 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. und Bredelar finden, macht es wahrscheinlich, dass das Lager von Juno und Amanda dem oberen Theil der Stringocephalen- Stufe angehört, und dass hier im Süden von Wetzlar der Absatz des Kalkes, aus dem das Eisensteinlager entstand, früher aufhörte, als in den weiter nördlich gelegenen Gebieten. Wie erwähnt, nimmt von der Lahn an nach Süden der Schalstein überhaupt ab, fehlt in der Gegend von Butzbach und Oberkleen ganz und wird durch Schiefer vertreten. Leider liegt zwischen diesen Gebieten eine breite Zone von groben Feldspathgrauwacken, deren Stellung im System noch etwas zweifelhaft ist. Die Schichten im Liegenden des älteren Schalsteins. Unweit der Aumenauer Brücke über die Lahn kommen unter dem älteren Schalstein Thonschiefer mit grauen Platten- kalken, anscheinend ohne Versteinerungen, hervor. Das gleiche ist im Weilbachthal bei Weinbach, östlich von Weilburg der Fall, und unter diesen Schiefern folgt das Unterdevon mit seinen obersten Schichten, wie Koc#’s Aufnahmen gezeigt haben. In der Gegend von Wetzlar sind die Profile wegen der reicheren Fossilführung der Schichten lehrreicher. Auf v. DecHen’s Karte ist zwischen Lahn und Dill nördlich von dem breiten Schalsteinzug ein breites Band von Unterdevon gezeichnet, das bei Asslar endigt. W. Rırmann!) erwähnt diesen „Asslar - Niederbieler Spiriferen - Sandsteinrücken“ gleichfalls. MAURER?) dagegen spricht die Vermuthung aus, dieser wesentlich aus Schiefer zusammengesetzte Zug möge durchweg mittel- devonisch sein, da bei Niederbiel Schiefer von diesem Alter vor- kämen. Ferner schliesst er aus dem Titel einer von RıEMANN eitirten handschriftlichen Abhandlung, dass dieser „Schieferzug wie am Rothläufcehen, zwischen Kalk und Schalstein gelagert, sich bei Asslar auskeilt“. Beide Annahmen sind indessen I) Beschreibung des Bergrevieres Wetzlar. S. 9. 2) Die Kalke von Waldgirmes. S. 329. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 379 unrichtig, denn der genannte Schieferzug liegt nicht über, sondern unter dem Schalstein, wie irgend eins der zahlreichen Profile bei Tiefenbach, Leun, Oberbiel, Klein-Altenstädten, Herrmannstein oder Asslar zeigt. MAURER nimmt an, weil TueosaLDp in dem Titel seiner Abhandlung von Kalk spricht, dass nur der Massenkalk gemeint sein könne. Dieser ist aber nicht gemeint, sondern ein dunkler Knollenkalk mit der jüngeren Wissenbacher Fauna des Günteroder Kalkes (P’hacops fecundus, Bronteus speciosus, Agoniatites occultus etc.).,. Auch Unterdevon ist an mehreren Stellen vorhanden in dem er- wähnten Schieferzuge und zwar in ganz regelmässiger Aus- bildung. Es besteht aus rauhen, sandigen, glimmerreichen Grauwacken und Grauwackenschiefer, gelegentlich mit Quar- ziten (Klein-Altenstädten) und führt eine Ober-Coblenz-Fauna. Auch die Koc#’schen Eisengallen-Schiefer finden sich wieder. Ueber diesem Unterdevon folgt ein schwer definirbares schiefriges Gestein, welches gewöhnlich sehr weich ist, uneben spaltet und eine ockergelbe Farbe besitzt. Offenbar enthält es viel eruptives Material und manche Lagen gleichen dünnschiefrigen Schalsteinen. Im frischen Zustande ist es kalkreich, oft so, dass unreine, scherbenförmig spaltende Kalksteine entstehen, in denen die Versteinerungen mit der Schale erhalten sind, während sonst nur Steinkerne vorkommen. Neben massen- haften Tentaculiten und Styliolinen finden sich zahlreiche Brachiopoden und Trilobiten. Am häufigsten sind: Phacops fecundus BARR. Rhynchonella Orbignyana \ERN. Uyrtina heteroclita DErR. Strophomena rhomboidalis WAHLB. Atrypa reticularis L. Bifida lepida. Pentamerus Oehlerti BARROISs. Etwas seltener finden sich: Cyphaspis cf. hydrocephala RoEM. Bronteus Dormitzeri BARR. Acidaspis pigra BARR. 380 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Proetus Loveni BaRR. „ Holzapfeli Nov. (= cornutus GOLDF.?) Pinacites Jugleri RoEm. Spirifer Schulzei Kays. = cf. aculeatus SCHNUR. Orthis striatula. „ Gervillei DErR. Rhynchonella primipilaris v. B. Chonetes dilatata. Calceola sandalina und noch manche andere Arten. Die Fauna ist wichtig, weil sie einmal eine Anzahl Trilobiten der Bicken-Greifensteiner Fauna enthält, andererseits eine Menge Brachiopoden der ältesten eifeler Mitteldevon-Schichten. Die Brachiopoden-Fauna hat viel Aehnlichkeit mit der der Schiefer im Liegenden der Ruppachthaler und Nieder-Erbacher Orthoceras-Schiefer. In kalkreichen Lagen dieser Schichten fanden sich bei Klein- Altenstädten verdrückte Spirifer cultrijugatus. Die Schichten liegen auf normalem Ober-Coblenz und ich betrachte sie als die tiefsten Lagen des Mitteldevon, als Cultrijugatus-Schichten. Ich befinde mich -dabei in Uebereinstimmung mit MAURER!), der die Schiefer von Niederbiel, die hierher gehören, für mitteldevonisch erklärt. Zuweilen kommen in diesen Schichten unreine gelbe und rothe Crinoiden-Kalke vor, welche den Greifensteiner Kalken ähnlich werden können, deren Aequi- valente diese Schiefer sind. Nach oben werden diese allmählich reiner und gehen in graublaue fossilarme Tentaculiten-Schiefer über. Diese schliessen gelegentlich dunkelgraue Kalkknollen ein, die zu linsenförmigen Flaserkalken anschwellen können, wie bei Leun, Asslar, Klein-Altenstädten ete. In dieser Aus- bildung lässt sich das ältere Mitteldevon weit verfolgen. Das beste Profil ist im Dillthale bei Klein-Altenstädten, wo auch die tiefsten Mitteldevon-Schichten verhältnissmässig kalkreich sind. I) Die Kalke von Waldgirmes. 8. 329. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 381 Die dunklen Knollenkalke enthalten die bekannte Günteroder Fauna: Bronteus speciosus CORDA. Phacops breviceps BaRR. Acidaspis pigra BARR. Arethusina Beyrichi Nov. Cyphaspis hydrocephala A. Rorn. Agoniatites occultus BARR. n verna BARR. 2 bicanalieulatus SANDB. Anarcestes cf. lateseptatus BEYR. Pinacites .Jugleri A. Rorm. Örthoceras rapiforme SANDB. sowie mangelhaft erhaltene Brachiopoden. Ueber diesen Kalken folgt allenthalben der ältere Schal- stein, in dessen tieferen Lagen ich bei Herrmannstein den deutlichen Steinkern eines Ströingocephalus fand und in einer unreinen Kalkknauer ein Exemplar von Anarcestes Karpinskyi, der bezeichnenden Form der Odershäuser Kalke mit Posi- donia hians. Kalkeinlagerungen im älteren Schalstein. Im Allgemeinen ist zwar der ältere Schalstein arm an Kalkeinlagerungen, doch fehlen solche nicht ganz. Es pflegen crinoidenreiche Kalksteine zu sein, welche meist nur geringe Mächtigkeit besitzen. Ob einige der in Schalsteinen liegenden Kalkstöcke, welche man häufig im Lahnthal zwischen Fürfurt und Villmar beobachtet, hierher gehören, oder ob es sich hier um Vertreter des Haupt-Massenkalkes handelt, steht noch nicht fest. Dagegen kommen weiter nördlich solche Kalk- steine von höherem Alter vor, wie am Wildungenstein, nörd- lich von Braunfels, bei Naunheim unweit Waldgirmes u. a. O. Zuweilen sind diese Kalke in einen armen Rotheisenstein um- gewandelt. In dem grossen Schalsteingebiet bei Braunfels sind solche Vorkommen mehrfach vorhanden. Die Struktur 882 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. des Haematits ist eine andere wie die des aus Knollenkalken umgewandelten. Versteinerungen sind stets vorhanden, doch meistens nur Crinoidenstiele in Menge, und Atrypa retieularis und desguamata. — Zu diesen Vorkommen gehört auch das Vor- kommen von Hof Haina bei Waldgirmes. Maurer!) hat die reiche Fauna beschrieben und eine geologische Skizze der Umgegend gegeben. Es kann natürlich nicht meine Absicht sein, hier diese sehr interessante, aber schwierige Gegend eingehend zu beschreiben oder auf alle Irrthümer der v. DecHen’schen Karte und der Maurrr’schen Skizze einzugehen. Ich möchte nur nochmals betonen, dass derartige verwickelte Verhältnisse, wie sie das Mitteldevon des Lahngebietes bietet, nur auf Grund eingehender Untersuchungen weiter Gebiete durch Detail-Kartirungen klargestellt werden können. Nördlich von Waldgirmes, am Wege nach Rodheim, tritt Unterdevon mit Spirifer paradoxus mit steilem Südfallen heraus. Maurer betrachtet es als die Fortsetzung einer kleinen Unter- devon - Partie bei Steinsdorf, unterhalb Wetzlar an der Lahn. Ich halte dies für unrichtig. Es ist schon bemerkt worden, das auf Grube Würzberg bei Garbenheim die Schichten um- biegen und in h. 12 streichen, und dass sich hier unter- devonische Ober-Coblenz-Grauwacken mit einer Ueberschiebung auf das Öberdevon legen. Nach Südwesten hin lässt sich dieses Unterdevon bis Nauborn verfolgen, und über ihm folgen mitteldevonische Tentaculitenschiefer (Nauborn) oder discor- dant aufliegend eine grobe Arcose-Grauwacke. Nach Nord- osten hin ist die Fortsetzung das Vorkommen bei Wald- girmes, welches nicht, wie MAURER nach v. DecHen’s Karte angiebt, am Schwalbenbach endigt, sondern bis in die Nähe von Rodheim verfolgt werden kann. Am Himberg ist es in grosser Breite vorhanden und aufgeschlossen. Südlich von dem Unterdevon folgt Tentaculitenschiefer oder discordant die grobe Grauwacke. Zwischen dieser und dem Unterdevon liegt !) Die Fauna der Kalke von Waldgirmes. Abhandlungen der grossherzogl. hess. geol. Landesanstalt. Bd. I, Heft 2. 1885. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 383 bei Waldgirmes und Garbenheim eine Zone heller weicher Schiefer, deren Alter noch zweifelhaft ist. Auf dieser ganzen Erstreckung von Nauborn bis Rodheim wird das Unterdevon im Norden durch eine Störungslinie begrenzt, wie bei der Grube Würzberg. Auf der Grube Morgen- stern lagert es auf dem Öberdevon, bei Rodheim auf mittel- devonischem Korallenkalk. Die nördlich liegenden Schichten können daher nicht in Beziehung zu diesem Zuge älterer Gesteine gebracht werden, wohl aber zu einem zweiten paral- lelen Zuge, der als die Fortsetzung des Vorkommens von Stein- dorf betrachtet werden kann und durch das Langenbach- und Metzebachthal (Haustätterthal bei Maurer) streicht. Das Profil ist hier übereinstimmend mit den früher beschriebenen bei Leun und in der Umgebung der Dillmündung. Auf das Unter- devon folgt der gelbe ockerige Schiefer mit gelben scherben- förmigen Kalken. Bei Naunheim fand ich Phacops fecundus, Proetus Holzapfeli, Rhynchonella Orbignyana, Pleurodietyum sp. (nieht problematicum) und Calceola. Hierüber folgen unreine Knollenkalke, dann der ältere Schalstein mit eingelagerten Crinoiden-Kalken, und im Dorfe Naunheim der massige Dolomit. Nördlich von der Haustätter Mühle liegt über grauem Knollen- kalk ein mächtiger Zug von Lydit, der über das Rothläufchen streicht und überlagert wird von krystallinischen Knollen- und Flaserkalken, die als umgewandelte Oberdevonkalke anzu- sehen sind. Dann folgt eine geringe Unterbrechung des Profils durch Lehmbedeckung und dann das Unterdevon. Ich glaube, dass man die Umwandlung des oberdevonischen Kalkes auf Rkechnung der Störung zu schreiben hat, die in ihrem Hangenden verläuft. Jedenfalls stimmt hier bei Waldgirmes das Profil überein mit den zahlreichen Profilen weiter lahnabwärts. Die berühmte Fundstelle der Versteinerungen liest unweit des Hofes Haina, wo ziemlich mächtige Crinoiden- und Ko- rallenkalke im älteren Schalstein eingebettet liegen, wie dies auch Maurer betont. Die petrographische Beschaffenheit dieser Kalke ist eine etwas andere als sie der Haupt-Massenkalk, der über dem Schalstein liegt, zeigt, und auch die Fauna ist eine andere, was MAURER erkannt hat, trotzdem er die Lagerstätte 384 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. derselben für eine Fortsetzung des Hauptzuges Freienfels- Herrmannstein hält. Dieser liegt aber, wie gezeigt wurde, über dem Schalstein und wird nirgends von solchem überlagert, wie der Kalk von Haina. Dieser ist demnach älter als jener, der im Alter dem Kalke von Villmar, Finnentrop und vom Taubenstein gleichsteht. MaurER kommt durch Besprechung der Fauna zu dem Resultat, dass sie die grösste Beziehung zu der der eifeler Calceola-Schichten habe und ein Gemisch von silurischen und devonischen Formen enthalte. F. Frech hat schon hervorge- hoben, dass die Angaben von silurischen Formen auf unrich- tigen Bestimmungen beruhen. Diesem Urtheil schliesse ich mich vollständig an. So ist Spörifer gibbosus MauR. — Spir. aculeatus SCHNUR und Spir. indiferens MauR. — Spir. undifer Rorn.?), Formen, welche bezeichnende Fossilien des Stringo- cephalenkalkes genannt werden müssen. Auch sonst sind bei Haina zahlreiche Leitformen dieser Stufe vorhanden: Spirifer simplex, Spir. inflatus SCHNUR (= Spir. Urii MauR.), Spir. aperturatus V. SCHLOTH., Athyris Glassii Dav., Uncites gryphus, Atrypa signifera SCHNUR (= A. plana Maur.), A. de- squamata SCHNUR, Glassia Beyrichi Kays., Rhynchonella subcordifor- mis SCHNUR, Pentamerus biplicatus SCHNUR, Dielasma juvenis SOW., Stringocephalus Burtini Derr., Pleurotomaria Orbignyi D’ÄRCH.- VERN., Turbonitella subrugosa SANDB., Proetus quadratus MauR. etc. Dass die Schichten von Haina Stringocephalen-Schichten sind, kann auch nach ihrer Fauna nicht zweifelhaft sein. Daneben kommen freilich auch eine Anzahl älterer Formen vor, vor Allem Calceola sandalina. Das Auftreten dieser Art kann nicht auffallen. Auch in der Eifel geht sie hoch in die Stringoce- phalen-Schichten hinein, umgekehrt ist aber dort niemals Stringocephalus Burtini oder Unceites gryphus in der Calceola- Stufe vorgekommen. Auch in Westfalen gehört Calceola im oberen Theile der Lenneschiefer zu den nicht seltenen Verstei- !) Cyathophylliden und Zaphrentiden ete. S. 50. Zeitschrift d. D. geolog. Gesellsch. 1889. S. 255. ?) ef. diese Arten im palaeontologischen Theile. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 385 nerungen, und diese sind als Aequivalente des älteren Schal- steins aufzufassen. Das Vorkommen von Calceola bei Haina ist daher ein ganz natürliches. Maurer vergleicht den Kalk von Haina mit den einzelnen Abtheilungen, welche E. Scaurz in der Hillesheimer Mulde unterschieden hat. Ein solcher Vergleich mit Zonen von örtlicher Bedeutung hat seine miss- liche Seite, da diese Zonen oft schon in den benachbarten Eifel- kalkmulden nicht wieder zu erkennen sind. MAURER möchte den Hainaer Kalk den oberen Calceola-Schichten und den Crinoiden-Schichten der Hillesheimer Mulde'), resp. den unteren Stringocephalen-Schichten Kayser’s?) gleichstellen. An einer anderen Stelle wird aber gesagt: „ein zweites gemeinschaft- liches, im Alter gleiches Niveau ist die Cultrijugatus-Stufe, die jüngste Ablagerung des Unterdevon 3).“ Zu der Parallelisirung des Hainaer Kalkes mit den oberen Calceola-Schichten der Eifel kommt MauRER durch eine Neben- einanderstellung seiner Fauna mit denjenigen, die SCHULZ aus seinen verschiedenen Abtheilungen von Hillesheim anführt. Derartige Vergleiche haben aber, auch abgesehen von der ört- lichen Bedeutung von Abtheilungen, die auf Korallen be- gründet sind, nur einen bedingten Werth. Wirkliche Bedeutung könnte der Vergleich im gegebenen Falle nur dann haben, wenn nachgewiesen wäre, dass MAURER und Sckurz die gleiche An- sicht über die Begrenzung und Benennung der Arten haben. Sehr oft erhält man durch eine derartige Nebeneinander- stellung von Listennamen ein falsches Bild von der Verbrei- tung der Arten. Frech macht darauf aufmerksam, dass im rechtsrheinischen Stringocephalenkalk die Brachiopoden eine andere Verbreitung zu haben schienen als in der Eifel. Nach meinen Beobachtungen ist dies nicht in der Ausdehnung der Fall, wie es nach der vorhandenen Litteratur der Fall zu sein scheint. ı) B. a. 0. S. 312. 2) 8. 310. SS. 328. 4) Cyathophylliden ete. S. 50. Neue Folge. Heft 16. 25 386 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Ich habe bereits bemerkt, dass die nach Maurer, alter- thümlichsten Arten der Hainaer Fauna sich durch einen Ver- gleich mit den Formen der Eifel zum Theil in Leitformen des Stringocephalenkalkes verwandeln. Auch die übrigen älteren Formen Maurer’s mindern sich erheblich durch einen genauen Vergleich. So ist, um einige Beispiele anzuführen, der Spir.fer concentricus MAURER nicht der concentrieus des ältesten eifeler Mitteldevon, und der Sp. curvatus ist wohl der Sp. curvatus bei Davipson, aber nicht der curvatus der eifeler Calceola-Schichten, sondern eine neu zu benennende Art, Leitform des Stringo- cephalenkalkes, die ich als Sp. @osseleti beschrieben habe. In der Eifel enthält ein grosser Theil der Stringocephalen- Schichten keine deutlichen Versteinerungen (die oberen Dolo- mite), und ein anderer Theil ist vielfach arm an Brachiopoden. Man erhält daher kein richtiges Bild von der Verbreitung der Brachiopoden, wenn man ein beschränktes Gebiet, wie etwa die Hillesheimer Mulde, allein in Betracht zieht. So kennt E. Scuu1z die Bijida lepida nur aus den Crinoiden- Schichten, während sie sonst im ganzen Öalceola-Niveau ver- breitet ist und auf Grube Lahnstein bei Weilburg im un- mittelbaren Liegenden des Oberdevon vorgekommen ist. Atrypa plana und Camarophoria brachyptycta Schnur führt Schuurz nur aus seinen Brachiopoden-Schichten, etwa dem Centrum der Calceola-Schichten an, während beide sonst ihre Hauptver- breitung in den Stringocephalen-Schichten haben. Jedenfalls hat aber Maurer Recht mit dem Schlussresultat seiner Betrachtungen, dass der Kalk von Haina den unteren Stringocephalen - Schichten angehört. Das folgt aus seiner Lagerung und seiner Fauna. Indessen erscheint es nicht angezeigt, ihn direkt den eifeler Grinoiden-Schichten gleich zu stellen, wenngleich einige Arten vorkommen, wie RhAynchonella primipilaris, welche in der Eifel auf diese Schichten beschränkt erscheinen. Die Grinoiden- Schichten stellen schliesslich nur eine Bildung von örtlicher, wenn auch grosser Bedeutung dar, auf der Grenze der beiden Stufen des Mitteldevon. Sie enthalten eine Mischfauna, und ausser den Crinoiden sind ihnen nur wenige Leitformen eigen, Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 387 wie die Listen bei Kayser und FrecH zeigen, und jeder neue Fundpunkt in zweifellos höheren Schichten liefert Arten, die auf die Crinoiden-Schichten beschränkt scheinen. Dies gilt namentlich auch für die Crinoiden; Cupressocrinus elongatus, Meloerinus gibbosus, Hexacrinus exsculptus, Eucalyptoerinus rosa- ceus etc. kommen im oberen Stringocephalenkalk von Finnentrop vor. Von Grube Lahnstein beschrieben die Brüder SANDBERGER Haploerinus stellaris und Cupressoerinus abbreviatus. Bei Villmar finden sich gleichfalls eine Anzahl von Arten, Sphaeroerinus geometricus, Hexacrinus ornatus und H. brevis. In der Eifel sind eben höhere Schichten mit Crinoiden nicht bekannt. Im rechtsrheinischen Gebiete sind an der Basis des oberen Mitteldevon keine anderen fossilreichen Schichten bekannt geworden, als die schwarzen Cephalopodenkalke der Gegend von Wildungen, welche wegen ihrer abweichenden Facies zum Vergleiche nicht benutzt werden können. In Westfalen und Nassau „fehlen“ die Crinoiden-Schichten nach den Zusammenstellungen bei E. Scausz. Aequivalente derselben müssen aber vorhanden sein, da nichts auf eine Lücke hindeutet, sie sind nur nicht abzutrennen von den höheren Schichten, da sie keine reichere Fauna enthalten. Der Kalk von Haina ist daher nur allgemein in das untere Stringocephalen-Niveau zu stellen, in Uebereinstimmung mit der Uebersichtstabelle von F. Frech. In dasselbe Niveau ge- hören aber noch die im Hangenden und Liegenden auftretenden Schalsteine. — Im Streichen nach Norden hin, im Bieberthale, scheint sich der Kalk von Haina mit dem Kalk über dem Schalstein zu vereinigen, indem der im Hangenden des Hainaer Kalkes liegende Schalstein sich auskeilt. Doch ist noch nicht klar, ob hier nicht etwa Störungen vorhanden sind. Aller- dings ist die Fauna von Haina im Bieberthale bislang noch nicht gefunden worden. Es wäre indessen auch möglich, dass hier die Riffbildung von der Basis der Stringocephalenstufe an bis an den Schluss hindurch reicht oder noch weiter, da der nördlichste Theil des Massenkalkes im Bieberthale bereits dem Oberdevon angehört und stellenweise häufig Phellipsastraea Hennahi führt. Es sind hier demnach ähnliche Verhältnisse vor- 25 * 388 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. handen, wie sie Lossen!) aus dem Harz von Rübeland be- schrieben hat. Rückblick auf die Verhältnisse im Lahngebiet. Aus der allgemeinen Schilderung der Verhältnisse in der mittleren und oberen Lahnmulde, denen sich die in der Um- sebung von Limburg, Dietz und Fachingen eng anschliessen, ergiebt sich, dass über den Schichten mit Agon. occultus und Bronteus speciosus in recht gleichmässiger Ausbildung der sogenannte ältere Schalstein, mit gelegentlichen Einlagerungen von Kalken folgt. Die höheren Schichten sind im Gegensatz hierzu höchst mannigfach ausgebildet: massiger Korallenkalk, Knollen- und Plattenkalk, Kalkschiefer, Schalstein, Thon-, Wetz- und Kieselschiefer vertreten einander, und der Facies- wechsel ist oft ein ganz unvermittelter, besonders in der Nähe des Riffkalkes. Nach Süden hin, gegen die Taunuskette, nimmt der Schalstein allmählich ab und verschwindet schliesslich ganz, um thonschieferartigen Gesteinen Platz zu machen. Diese unterscheiden sich aber von denen der Dillmulde durch ihre mehr rauhe und sandige Beschaffenheit, die wohl an gewisse Gesteine des älteren Unterdevon erinnern kann. Auch quarzitische Gesteine und Grauwacken treten auf, doch ist die Gliederung des Mitteldevon in diesen Gebieten, westlich vom Hausberge bei Butzbach, noch ganz unbekannt und das ältere vom jüngeren Mitteldevon nicht getrennt. Von den Vorkommen in der Dillmulde unterscheiden sich die dortigen Vorkommen durch das Auftreten mächtiger Stöcke von Rift- kalken, die in Thonschiefer eingebettet sind. Die Stringocephalen-Schichten von Paffrath und aus dem linksrheinischen Gebiet. Die Ablagerungen des oberen Mitteldevon von Paffrath und in der Eifel sind wiederholt eingehend beschrieben !) Jahrbuch der geol. Landesanstalt. 1886, S.XXV. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 389 worden, sodass ich hier auf die einschlägige Litteratur ver- weisen kann). Weniger Berücksichtigung haben die Stringocephalen- Schichten der Aachener Gegend bei den deutschen Geologen gefunden, von denen sich v. DEcHEN wiederholt über sie ausgesprochen hat. GosseLer?) hat im Anschluss an seine Arbeiten in Belgien und Frankreich auch die Aachener Gegend behandelt und die Resultate seiner langjährigen Forschungen über den Calcaire de Givet in seinem grossen Werk „L’Ardenne“ zusammengefasst. Nach diesen liegt in Belgien und Nord- frankreich der Stringocephalenkalk durchweg transgredirend auf seiner Unterlage, vorwiegend den Calceola-Schichten. „L’epoque givetienne correspond done a un abaissement general du sol et de toute la contree condrusienne en particulier.“ E. Duront hat die Ansicht ausgesprochen, dass zur Zeit des Stringocephalus Burtini ein Saumriff die alte Küste begleitete®). — Der Kalk von Givet ist petrographisch dem rechtsrhei- nischen Vorkommen ähnlich, häufig dunkel gefärbt und meist in dicke Bänke abgesondert, welche im Allgemeinen fossilarm sind, gelegentlich aber auch viele Korallen, Stromatoporen und Mollusken enthalten. Bezüglich der Ablagerungen in Belgien kann ich hier auf die eingehende Darstellung @ossELET’s verweisen und beschränke mich auf einige Bemerkungen über die Aachener Gegend. Hier lagert auf den Vichter Schichten Kayser’s — rothen Sandsteinen, Schieferthonen und Conglomeraten — ein dick- I) G. Meyer. Die Kalke von Paffrath. Bonn 1878. — E. Kayser. Die devonischen Bildungen der Eifel. Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1871, S. 289. — E. Schuuzz. Die Eifelkalkmulde von Hillesheim. Jahrbuch der geolog. Landes- anstalt 1882, S. 158. — F. Frech. Die Cyathophylliden und Zaphrentiden des Mitteldevon. 2) Geogn. Uebersicht des Reg.-Bez. Aachen, S. 92 ff. Erläuterungen zur geol. Karte von Rheinland und Westfalen II, S. 163. 3) Ann. soc. g&ol. du Nord 1878, 8. 22 u. S. 415 ff. 4) Sur l’origine des cealcaires devoniens de la Belgique. Bull. Acad. roy. de Belgique 1881. — Les iles coralliennes de Roly et de Philippsville. Bull. mus. roy. d’hist. nat. 1., 1882. 390 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. bankiger Kalk, der sich in einem schmalen Zuge von der Landesgrenze bis über das Wehethal hinaus verfolgen lässt. Er wird überlagert von Knollenkalken und Schiefern mit oberdevonischer Fauna, und v. DEcHEn, Kayser, RoEMER und ScHLönBAacH bezeichnen diesen Kalk in seiner Gesammtheit als Eifel- bezw. Stringocephalenkalk. In ähnlicher Weise wurde in Belgien nach Dumont’s Vorgange der ganze dickbankige Kalk im Hangenden der Schichten von Couvin als Kalk von Givet bezeichnet, bis G@osseLer nachwies'), dass der grössere Theil dieser Kalke zum ÖOberdevon gerechnet werden müsse, und dass in der Aachener Gegend das gleiche Verhältniss ob- walte. v. DecHEn hat diese Altersbestimmung der Schichten nicht anerkannt und seine alte Ansicht beibehalten?). Das massgebende Profil ist für ihn das in der auflässigen Grube Breiniger Berg, wo früher viele Fossilien gefunden worden sind. Ich habe zwar die Grube nicht mehr in Betrieb gekannt und daher die dortigen Aufschlüsse nicht selbst gesehen. Aber ich habe vor mir ein genaues Profil der Grube, ange- fertigt durch den verstorbenen Betriebsleiter, Markscheider Gross, der in demselben alle Versteinerungen eingetragen hat, die er an den betreffenden Stellen gefunden, und da mir die hinterlassene Sammlung des Herrn Gross mit seinen Original- bestimmungen zur Verfügung steht, so konnte ich dieselben controlliren. In einem Abstande von ca. 150 Meter von den unter- lagernden Vichter Schichten finden sich mergelige, aufgelöste Kalke mit Murchisonia coronata w’ArcH.-VERN., M. bigranulosa D’ArCH.-VERN., Euomphalus laevis D’ARCH.-VERN., E. Labadyei D’ArcH.-VERN., Rotella helicinaeformis v. SCHLOTH., Turbonitella margaritifera D’ARCH.-VERN., Naticopsis sp. (mehrere Arten), Cono- cardium clathratum D’ORB., Atrypa aspera V. SCHLOTH., Spirifer Gosseleti Hzı., Spir. inflatus Schnur etc. Es ist dies die Fauna der Paffrather Kalke, der oberen Stringocephalen-Schichten. Etwas höher wurden in ähnlichen Gesteinen gefunden: Murchi- sonia coronata, bigranulosa und Stringocephalus Burtini. 300 Meter 1), Ann. soc. geol. du Nord. 1876, S. 36. 1878, S. 2 ff. ?) Erläuterungen zur geol. Karte v. Rheinl. und Westf. II. 1884, S. 163. I « = Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 391 etwa von der Basis des Kalkes entfernt findet sich eine 1—1'/; Meter mächtige Einlagerung eines dunkelgrauen Schiefer- thones. In diesem kommen zahlreiche Versteinerungen vor, besonders Spürifer Verneuili MurcH. (massenhaft), Cyrtia Murchi- son! DE Kon., Strophomena retrorsa Kays., Atrypa aspera V. SCHLOTH., Athyris concentrica v. BucH, Avicula Mariae Frech, Tornoceras simplew v. Buch, @Gephyroceras intumescens BEYR., Phillipsastraea ananas GOLDF., Ph. pentagona GoLDr., Darwinia rhenana ScHLöt. Es ist dies eine ausgesprochen oberdevonische Fauna, die keine bezeichnenden mitteldevonischen Arten mehr enthält. — Weitere 250 Meter nach dem Hangenden zu folgt eine Wiederholung dieser Schieferbank mit den gleichen Fossilien und von da sind noch 120 Meter bis zum Verneuili- Schiefer. Aus diesem Profil folgt mit aller Sicherheit, dass mindestens die Schichten über der Schieferbank oberdevonisch sind, wahrscheinlich aber auch noch ein nicht näher begrenz- barer Theil im Liegenden. v. DEcHEn giebt zwischen den beiden Schieferbänken noch einmal Stringocephalus an. Herr GRoss verzeichnet dieses Vorkommen in seinem Profil nicht, sondern nur „Spongiten-Kalke“; das höchste Vorkommen von Fossilien des Mitteldevon liest danach 52 Meter im Liegenden der unteren Schieferbank. Der Nachweis GossELer’s, dass nur ein Theil des „Eifelkalkes“ der Aachener Gegend mitteldevonisch ist, findet daher auch auf den von Eupen bis Jüngersdorf streichenden Kalkzug Anwendung. Nördlich dieses Zuges tritt das Mitteldevon nicht wieder hervor, die Kalke von Aachen und Burtscheid, welche v. DecHen auf seiner Karte als Eifel- kalk zeichnet, sind normale oberdevonische Flaserkalke mit massenhaften Phillipsastraeen. — Die Fauna des Stringo- cephalenkalkes weist demselben in Uebereinstimmung mit seiner Lagerung die Stellung im oberen Theil der Stufe zu, und wo man Fossilien findet, sind es Paffrather Formen. Das gleiche gilt für den belgischen Calcaire de Givet. Auch dieser gehört seiner Fauna nach!) zum oberen Theil der Stringocephalen-Stufe. ı) Vgl. Gosseret. L’Ardenne. S. 415. 392 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Im Nord-Osten des Aachener Gebietes sieht man nahe der Basis des Kalkes gelegentliche Einlagerungen von kalkiger Grauwacke, aber auch unter diesen findet man bei Mausbach noch die obere Fauna. Nach der Karte in Gosserer’s L’Ardenne lagert. der Stringocephalenkalk in der Aachener Gegend auf der „Assise d’Hierges“ und diese auf der „Assise de Burnot“, während das Eifelien, die Calceola-Stufe, fehlt. GosseLETr nimmt demnach eine Discordanz zwischen dem Kalk und den liegenden rothen Schichten an. Andererseits aber rechnet er gewisse rothe Sandsteine, welche in dem Profil zwischen Mausbach und Vicht unter dem Kalk liegen, noch zum Givetien. Hier würde demnach die Discordanz in die rothen Schiefer und Sandsteine fallen. — Im Thal der Gileppe sind von DEwALQUE aus Sandsteinen im Liegenden des Kalkes Fossilien des oberen Mitteldevon bekannt gemacht worden, namentlich Ströngocephalus selbst!). Es ist hierdurch erwiesen, dass ein Theil der Vichter Schichten Kayser’s zum oberen Mitteldevon gehört, während Formen der Calceola - Schichten bisher nicht gefunden sind, trotz aller Bemühungen der Lütticher Geologen. Neuerdings haben aber BEneckE und Bückıng aus dem Breuschthal der Vogesen die Calceola aus Gesteinen beschrieben, welche genau so in den Vichter Schichten vorkommen. Indessen ist das Vor- kommen von Calceola allein nicht entscheidend, da diese Form durch die ganzen unteren Stringocephalen-Schichten hindurch- geht. Ich glaube indessen, dass das untere Mitteldevon in den Vichter Schichten mit enthalten ist, und weiterhin glaube ich, dass in der Aachener Gegend eine Discordanz an der Basis der Vichter Schichten liegt. In einer früheren Arbeit habe ich?) gezeigt, dass im Wehethal die Schichten des älteren Unterdevon fehlen und dies auf eine spiesseckig zu den Schichten verlaufende Störung zurückgeführt, durch die die Viehter Schichten in Berührung mit dem Cambrium kommen. Ich neige jetzt mehr zu der Ansicht, dass hier eine trans- !) Ann. soc. geol. de Belgique. II S. CXXIV;, IV S. CXIL; X S. XCIX; XVII S. LXXV. ?) Verh. d. naturhist. Vereins für Rheinl. u. Westf. 1883, Bd. 40 S. 225. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 393 sredirende Lagerung vorliegt. Mit Sicherheit lässt sich nach dieser Richtung hin indessen nicht eher etwas feststellen, als bis Specialaufnahmen in grossem Maassstabe ausgeführt sind. Die Vichter Schichten, mit ihren rothen Sandsteinen, Schieferletten und groben Conglomeraten sind Ablagerungen, die schon durch ihre Gesteinsbeschaffenheit eine positive Ver- schiebung der Strandlinie anzeigen. Leider ist das genaue Alter der in ihrem Liegenden auftretenden Schichten nicht mit Sicherheit bestimmt. GossELET nennt graugrüne Sand- steine bei Mausbach, welche durch Wechsellagerung nach oben hin in rothe Sandsteine übergehen, Grauwacke d’Hierges und die unter ihnen liegenden Sandsteine Burnot-Schichten. — Es war mir bis jetzt nicht möglich, diese Schichten, welche GossELet als oberstes Unterdevon betrachtet, von den darauf folgenden rothen Sandsteinen, welche der französische Forscher zum Givetien rechnet, sicher zu scheiden. Ich vermag daher auch noch nicht zu entscheiden, ob die Transgression, die G@0SSELET an der Basis des Givetien angiebt, auch in der Aachener Gegend vorhanden ist. Jedenfalls steht aber nach den Beob- achtungen Drwarque’s fest, dass im Liegenden des Stringo- cephalenkalkes eine Zone klastischer Gesteine liegt, die noch zum oberen Mitteldevon gehört. Da der Kalk nach seiner Fauna den oberen Stringocephalen-Schichten angehört, wird man wohl die tieferen, sandigen Ablagerungen als Vertreter des unteren Niveaus dieser Stufe anzusehen haben, ohne vor der Hand ihre untere Grenze bestimmen zu können. Es ist so eine vollständige Uebereinstimmung mit den Verhältnissen im südlichen Westfalen vorhanden, wo der untere Theil des oberen Mitteldevon ebenfalls als klastische Gesteine, wenn auch nicht von rother Farbe, entwickelt ist. R. Lersıus') geht nun so weit, alle Schichten, welche im Viehtbachthale zwischen dem Stringo- cephalenkalk und dem Cambrium liegen, für wahrscheinlich mitteldevonisch, oder gar dem oberen Mitteldevon angehörig zu erklären?), während GosseLer?) in dem 6 Kilometer langen I) Geologie v. Deutschlaud. I, S. 42, 48, 75, Uebersichtstabelle. 2) Vgl. hierüber auch Frech, Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1889, S. 201. 3) L’Ardenne. S. 345 u. 387. 394 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Profil durch diese Schichten das ganze Unterdevon mit seinen sämmtlichen Stufen erkennt. . Für diese von Lersıus geäusserte Ansicht liegen nun nicht die geringsten Gründe vor, und der Verfasser der Geologie von Deutschland giebt selbst auch keine an. Wenn die betreffenden Schichten auch zur Zeit noch nicht in das Schema der geologischen Landesanstalt im einzelnen ein- gereiht werden können, so steht doch soviel fest, dass „Ahrien“ mit Rensselaeria strigiceps, Taunusquarzit und Gedinnien sicher vorhanden sind. Die Gliederung des oberen Nitteldevon. | Die Versuche, das Mitteldevon im rheinischen Schiefer- gebirge zu gliedern, sind allgemein von der Eifel ausgegangen, und die dortigen, zum Theil versteinerungsreichen Kalkablage- rungen galten ebenso allgemein als normal ausgebildete Schichten. Die älteren Autoren haben die eifeler Kalkschichten meistens als ein einheitliches Ganzes betrachtet und brauchen daher nicht besprochen zu werden. E. Kayser unterschied im Stringocephalenkalk drei Abtheilungen: die Crinoiden-Schichten an der Basis, den unteren und oberen Stringocephalenkalk. Der letztere besteht vielfach aus massigen oder doch sehr dickbankigen Kalken und Dolomiten, die meist nur undeutliche Versteinerungen führen. Die beiden oberen Abtheilungen des jüngeren Mitteldevon zeigen in ihrer Brachiopodenfauna keine erheblichen Unterschiede, dagegen werden in dem höheren Niveau eine Anzahl von Schnecken und Zweischalern wichtig, wenn einige derselben auch bereits vereinzelt in tieferen Schichten vorkommen. Es sind dies: Macrochilina arculata, Euomphalus laevis, Eu. Labadyei, Murchisonia coronata und ihre Verwandten, Megalodus cueullatus, Turbo armatus, Rotella helicinaeformis, Turbonitella subcostata u. a. Die Ürinoiden- Schichten haben noch viele Brachiopoden mit den Calceola- Schichten gemeinsam, daneben aber erscheint sehr deutlich die neue Fauna. Diese drei Unterabtheilungen des oberen Mitteldevon sind Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 395 von allen späteren Beobachtern anerkannt worden, doch wurden im Einzelnen manche Aenderungen vorgenommen und Ver- suche gemacht, die Stufe weiter zu gliedern. Dies geschah zunächst durch E. Scaurz in der Hillesheimer Mulde, und zwar hauptsächlich unter Benutzung der Korallen, deren Kenntniss inzwischen, vornehmlich durch die Arbeiten und auf An- regung SCHLÜTER’S, erheblich vorgeschritten war. E. Scuuzz be- legt eine Anzahl von enger begrenzten Schichten mit besonderen Namen, die naturgemäss zunächst nur eine örtliche Bedeutung haben konnten, und manche der unterschiedenen Abtheilungen zeigen schon in benachbarten Kalkmulden eine andere Ent- wickelung und sind daher nicht ohne weiteres wieder zu er- kennen. In zusammenfassender Weise hat dann F. FrrcH!) das eifeler Mitteldevon behandelt. Seine Gliederung weicht von der Kayser’s in der Hauptsache dadurch ab, dass er den Haupt- trennungsstrich innerhalb der Stringocephalen-Schichten höher zieht, und dass er noch weitere Zonen abgliedert, wie das folgende Schema zeigt: Gliederung nach E. Kayser 1871. | Nach F. FrecH 1886. Oberste Stringocephalus- Oberer Theil Schichten (Grenzhorizont). der | M Stringocephalus- Obere Stringocephalus- Schichten. Schichten (Amphipora-Bänke an der oberen Arenze). Mittlere Stringocephalus- Unterer Theil Schichten der (Bänke mit Cyathophyllum quadri- Stringocephalus- geminum an (der oberen Grenze). Schichten. Untere Stringocephalus- | Schichten. Crinoiden-Schichten. Crinoiden-Schichten (Grenzhorizont). 396 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. F. Frech betont in seiner Arbeit nachdrücklich die geringe Migrationsfähigkeit der Korallen und die sich hieraus ergebende Ungeeignetheit derselben, zur Abtrennung weithin verfolgbarer Horizonte zu dienen. Die obersten Stringocephalen-Schichten haben sich nach Frech in der Eifel palaeontologisch nicht nachweisen lassen, wenn auch jedenfalls ein Theil der oberen Dolomite im Liegenden des Büdesheimer Oberdevon dahin zu ziehen sei. Sonst finden sie sich nachweislich nur im rechts- rheinischen Gebiet. (Briloner Eisenstein, Kalke des Fretter- thales'). Im rechtsrheinischen Gebiete sind die Stringocephalen- Schichten zunächst dort abgetrennt und gegliedert worden, wo sie in der Korallen- oder Crinoiden-Facies auftreten, namentlich bei Paffrath durch G. MryEr, bei Elberfeld durch E. WaArpscHmipdr und im Sauerlande durch E. ScHuLz. Bei Paffrath haben, wie in der Eifel, die Korallen vielfach zur Unterscheidung mit besonderem Namen belester Schichten- folgen gedient. G. Meyer?) glaubte im Paffrather Kalk das gesammte obere Mitteldevon sehen zu müssen und gab die folgende Parallelisirung mit den Schichten der Eifel. Hombacher oder Lingula-Schichten. Gladbacher oder Hians-Schichten. Oberer Stringocephalen- Bücheler oder Uneites-Schichten. Kalk. Quadrigeminum-Schichten. Kalk. Refrather oder Hexagonum- Schichten. Crinoiden-Schichten. | | | Unterer Stringocephalen- | | E. Scaurz?) hat dann nachgewiesen, dass im Sauerlande der untere Theil des Stringocephalen-Niveaus durch den oberen Theil der Lenneschiefer gebildet wird, stellt demzufolge auch die im Liegenden des Paffrather Kalkes auftretenden Schiefer und Grauwacken in das gleiche Niveau, d. h. in sein mittleres Mitteldevon und parallelisirt wie folgt: Va OESFARE 2) Der mitteldevonische Kalk von Paffrath. ®) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1884. S. 656. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 3897 Lingula-Schichten. Hians-Schichten. Oberes Oberer Theil der Stringo- Uncites-Schichten. Mittel- cephalen-Schichten Quadrigeminum- | devon. nach E. Kayser. Schichten. Hexagonum-Schichten. | Mittleres | Unterer Theil der Strin- Lenne-Schiefer mit t Mittel- ı gocephalen-Schichten Kalken. | devon. ] nach E. Kayser. F. Frech weicht von dieser Gleichstellung in mehreren wesentlichen Punkten ab, vor allem in der Auffassung der Hexagonum-Schichten, welche er als Aequivalente der eifeler Crinoiden-Schichten betrachtet und nimmt an, dass über den- selben und unter den Quadrigeminum-Schichten, vom Rhein- alluvium verdeckt, noch Lenne-Schiefer lagern. Er giebt folgendes Schema: ?Lingula- und Oberste | ? Hians- Stringocephalen- | Schichten. Schichten. chichten chichten Mor Uneites- | nehten \ Stringocephalen- has len: | Schiehten. ) Stringocephalen- RR 1 Schichten Quadrigeminum- ch Schichten. Mittlere Een Stringocephalen- i Schichten. ch) Lenne-Schiefer. De t Stringocephalen- ) Schichten. ] Hexagonum- | Crinoiden- |] ER -Schichten. Schichten. | Schichten. | al Aus diesen drei Nebeneinanderstellungen ist ersichtlich, wie sehr die einzelnen Beobachter von einander abweichen bei 398 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Beurtheilung ein und derselben Schichtenfolge, und dass die Einordnung der Korallen-Schichten insbesondere auf erhebliche Schwierigkeiten stösst. Die Stringocephalen-Schichten des Sauerlandes hat E. SchuLz in folgender Weise mit denen der Eifel parallelisirt: Goniatiten-Schichten. (Fretterthal und Brilon). Reine, feste Kalke. Oberes Mitteldevon Bänke mit Favosites ramosa. | mit Reine, feste Kalke. Quadrigeminum-Schichten von Delstern. Actinocystis-Schichten. Bruchstein-Schichten von Finnentrop. Schicht mit Terebratula caiqua Spongophyllum-Schichten. (Crinoiden-Schichten fehlen.) Unteres Mitteldevon von Olpe als Liegendes. Stringocephalus Burtini. Mittleres Mitteldevon mit Stringocephalus und Calceola. | | | ‚ | Auch hier sind die einzelnen Schichten zum Theil auf Grund ihrer Korallenfauna in das Schema eingereiht, dabei ist aber zu bemerken, dass diese Schichten nirgends in einem Profil vorhanden sind. Die Gleichstellung der goniatiten- führenden Schichten im Fretterthale mit den Briloner Eisen- steinen ist nach der Fauna allein ausgeführt, da die an beiden Orten sich findenden Cephalopoden als auf eine besondere oberste Stufe des Mitteldevon beschränkt angesehen wurden. — Die Untersuchungen in der Gegend von Elberfeld ergaben WALp- SCHMIDT zwar eine Uebereinstimmung in der Reihenfolge der Schichten mit dem Profil von E. Schurz, bezüglich der Glie- derung aber kommt WALDSCHMIDT zu einem Resultate, das sich mehr an E. Kayser’s Schema anschliesst. Er fand, dass der Kalk eine durchaus einheitliche Fauna enthält, welche mit der der Paffrather Uncites- und Hians-Schichten übereinstimmt, und war nicht im Stande, besondere Stufen zu trennen. Warpschmipr sieht den Kalk daher als-ein untheilbares Ganzes Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 399 an und befindet sich hierin in Uebereinstimmung mit den Erfahrungen Gosserert’s in Belgien. Die Korallen scheinen auch hier gewisse Unterabtheilungen anzuzeigen, die aber, wie es scheint, mit den Gliedern des eifeler oberen Mitteldevon nicht genau übereinstimmen. So fand Warpschmipr zwar Bänke mit Amphipora ramosa, die eine gewisse Altersstufe anzuzeigen scheinen, daneben aber auch die genannte Koralle zerstreut, aber nicht selten, zwischen den Versteinerungen anderer Schichten. (Bei Aachen und im Harz!) kommt sie noch im Oberdevon vor.) — Unter dem Kalk liegen Grauwacken und Schiefer, gleichfalls schon zum oberen Mitteldevon gehörig. WaArDscHmiDT giebt folgendes Schema: Eifel | Eite l : B ath. (nach Kavser). a beurele wu (nach Frech). Oberdevon. Flinz. 'Oberdevon. Uebergangs- ?Kalkige Flinz- Lingula- | Oberste Schichten. Schichten. Schichten. | Stringocephalen- Hians-Schichten. Schichten. Obere Ramosa-Bänke | Stringocephalen- | Elberfelder Kalk. (ScHuLz\. | Obere Sachen Unetos | Stringocephalen- Schichten. | Schichten. Mittler ı Grauwacken- | Quadrigeminum- er | 5 5 Stringocephalen- Untere Schiefer. Schichten. Sehichten Stringocephalen- | un Schichten. | Grauwacken- | „Lenne-Schiefer“ g ee aan oe Stringocephalen- Schichten. Crinoiden- | ir Hexagonum- Crinoiden- Schichten. | Schichten. Schichten. Wie man sieht, lässt sich die bei Elberfeld vorhandene Gliederung auf einfache Weise in das Schema von KAysEr und FrecH# einreihen. Die obersten Stringocephalen-Schichten Frech’s liessen sich bei Elberfeld nicht wieder erkennen. Die „kalkigen !, Vgl. Lossen, Jahrbuch der geol. Landesanst. 1886, 3. XXV ff. 400 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Flinzschichten“ Warpschmipr’s sind nur fraglich eingereiht, wie überhaupt der ganze „Flinz“ v. DecHen’s ein noch etwas problematisches Gebilde ist. Ich vermuthe, dass er zum grössten Theil den jüngeren Tentaculiten-Schichten in Nassau gleich- steht und mit seinen bezeichnenden Plattenkalken eine Parallel- bildung des Massenkalkes ist. Ueber die Einreihung der fossilreichen Vorkommen in Nassau in das System liegen in der Litteratur nur kurze Angaben vor, die bei deren Besprechung und Beschreibung bereits angegeben sind. Es ist auch bei dieser Gelegenheit die stratigraphische Stellung der übrigen wichtigen Vorkommen besprochen worden. Hier mag eine Zusammenstellung folgen. ul banal Südliches | Oestliches \ulleloae Oberkleen- nach nach E. Re N und obere ee Aachen. E. Kayser. ||\WALDSCHMIDT. ae m Lahumulde. En e De Oberdevon- || Oberdevon- Oberdevon- Oberdevon. | Flinz!) | K: 1 Kalke') und) Kalke!) — Korallen- Au: Schiefer. |bezw.Schiefer Kalke. Haupt- 3 BR he Haupt- Massenkalk De Oberer 1 u . | Massenkalk | Massenkalk || (Dietz, Lim- als der Stringo- Elberfelder der des Briloner burg, Villmar, Stringo- d cephalen- Kalkstein. | Attendorner | Plateaus. Braunfels, Rauhe Thon- Gepua un Schichten. Mulde. Taubenstein || Schiefer, Murchi- nach oben sonien. ete ). ER | : mit ein- BR | Lenne-Schie- Aelterer gelagerten ee Grauwacken-, 107 zur! Ein- Schalstein stock- Ban 5 Schiefer. | ’agerungen mit Ein- förmigen ne Stringo- | von Kalken Lenne- lagerungen |z. Th. unge- Sandsteine cephalen- (im Sinnevon Schiefer > on schichteten 3 und - Schichten E. Scaurz). | (wie neben- | Oyinoiden- | Kalkmassen. |Chieferthone E Grauwacken- Rn Theill stehend). nd Korallen- 1 SE Crinoiden- Sandstein. | = ö ul kalk 8 u ). Schiefer . Schichten. v. DECHEN’s. (Haina). Unterer Theil der Lenne- Calceola- Sn Schiefer v. Dechenr’s. kallss m: ? ? Schichten. Orthoceras-Schiefer von | Günteroder E. ScHuLz. | Fauna. | !) Eine wirkliche Auflagerung des Oberdevon auf dem Massenkalk ist wegen des auf S. 362 geschilderten Verhaltens desselben bei der Bildung und der Faltung fast nirgends zu beobachten, Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon, 401 In dieser Zusammenstellung sind nur die Ablagerungen berücksichtigt, welche eine Brachiopoden- bezw. Korallenfauna einschliessen. Schwieriger ist die Frage nach der Einreihung der Cepha- lopoden führenden Schichten. F. Frec#H hat für das Mitteldevon in der Cephalopoden-Facies eine Eintheilung in drei Stufen vorgeschlagen, die sich zu der Zweitheilung in die Calceola- und Stringocephalen-Schichten nach folgendem Schema verhalten: Hangendes: Zone des Gephyroceras intumescens. Stufe des Prolecanites clavilobus Stufe des Stringocephalus und des Maeneceras Decheni. Burtint. Stufe des Aphyllites occultus (Grube Langscheid und Escheburg). Stufe der Caleeola sandalina |\Stufe des Anarcestes subnautilinus und des Spirifer concentricus. und A. Wenkenbachi (Grube Königsberg und Raum- land). Hiernach würde‘ die mittlere der drei gleichwerthigen Stufen, die des Agon. occultus, noch in das obere Mitteldevon hineinreichen. Frech stützt sich anscheinend hierbei auf das Vorkommen von Stringocephalus im „Hereyn“ bei Bicken und Wildungen und auf die Lagerung der Briloner Eisenstein-Fauna im unmittelbaren Liegenden desOberdevon. DerEisenstein wurde dadurch zu einer besonderen allerobersten Stufe des Mittel- devon, die durch eine eigenartige Ammonitiden-Fauna aus- gezeichnet ist, deren geringe Verbreitung hervorgehoben wird. Diese Verbreitung ist indessen durchaus nicht gering, wie aus den vorstehenden Beschreibungen verschiedener Gegenden hervorgeht. Voraussichtlich werden bei eingehenden Unter- suchungen noch manche weiteren Fundpunkte entdeckt werden. Schon jetzt kann man erkennen, dass die Briloner Ammoni- tidenfauna im ganzen rechtsrheinischen Gebiete verbreitet ist. Sie ist aber auf dieses nicht beschränkt. GossELET eitirt aus Neue Folge. Heft 16. 26 402 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. dem Kalk von Nismes 3 Arten von Goniatiten; in der Samm- lung des Herrn Drwarqus in Lüttich sah ich ein typisches Exemplar von A. inconstans Pu. von Nismes, und WHIDBORNE bildet die wichtigsten Formen der Briloner Fauna aus Devon- shire ab, so Maeneceras excavatum PHiLL. (Gon. molarius WHIDB.), Tornoceras simplex typus (Gon. Hughesi), T. psittacinum, T. bri- lonense Kays. (Gon. aratus WHIDB.), Agoniatites inconstans PHILL. (verschiedene Varietäten). Auch im Harz ist die Fauna vor- handen am Büchenberge und bei Ülausthal. F. Frech bezeichnet seine oberste Zone oder Stufe des Mitteldevon als die des Prolecanites clavilobus und Maeneceras Decheni. Diese beiden Fossilien sind aus mehreren Gründen ungeeignet, zur Benennung zu dienen. Maeneceras Decheni Kays. ist bisher im Briloner Eisenstein nur ein einziges Mal gefunden worden. Unter hunderten von Ammoniten von dort habe ich es nicht gesehen, es dagegen einige Male im Lahngebiet ge- funden, am häufigsten auf Grube Juno, wo es nicht im un- mittelbaren Liegenden des Oberdevon vorkommt. Prolecanites clavilobus ist gleichfalls bei Brilon bisher nur in dem einen, von Kayser beschriebenen Stücke bekannt. Ich habe ihn auch im Lahngebiet nicht gefunden. Er ist hauptsächlich von Ober- scheld bekannt, aus Schichten, die allgemein als oberdevonisch angesehen werden. F. Frec#!) führt ihn selbst von Grube Anna an, wo er mit Gephyroceren vorkommt, als aus dem Oberdevon stammend. Es ist ja nicht ausgeschlossen, dass auch dort mitteldevonischer Eisenstein im Liegenden des Oberdevon vor- kommt, und einige mir vorliegende Exemplare von Phacops ct. breviceps von der nicht weit von Anna liegenden Grube Luise weisen sogar darauf hin, ebenso wie das von FRrEcH erwähnte Vorkommen von Anarcestes cancellatus. Immerhin ist aber dieses Alter noch nachzuweisen. Ausserdem deuten andere Formen von Anna darauf hin, dass dort auch höheres Ober- devon vorkommt, wie Prolecanites Becheri GoLDr. F. FREcH hält diese Form zwar für ein Leitfossil einer besonderen und zwar tiefsten Stufe des Oberdevon, doch vermag ich mich !) Geologie der Umgebung von Haiger. S. 19. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 403 dieser Ansicht nicht anzuschliessen. Ich will diese Frage, die nicht hierher gehört, nicht eingehend erörtern, sondern nur bemerken, dass Prolecanites Becheri auf Grube Pforzheim bei Wirbelau vorkommt, in einem Eisentein, der, soweit bekannt, keine Gephyroceraten, wohl aber Clymenien enthält (Clymenia laevigata MNSTR). Eine Anzahl der wichtigsten Brilon-Adorfer Ammonitiden kommen in denselben Mutationen an mehreren Stellen im Massenkalk vor, der seiner geologischen Stellung nach fest- gelest ist; so finden sich bei Paffrath in den Uneites-Schichten: Anarcestes cancellatus D’ARCH.-VERN., Tornoceras simplex mut. typus und Maeneceras terebratum. Bei Villmar finden sich Tornoceras simplex typus und Maeneceras terebratum; bei Finnentrop diese beiden Arten neben Agoniatites inconstans var. expansus, Anar- cestes cancellatus, Tornoceras psittacinum und T. circumjlewxiferum ; am Taubenstein die typischen ‘Formen von Maen. terebratum und Torn. simplexe. Diese Arten liegen demnach im oberen Stringocephalen - Niveau, nicht über demselben. Im Lahn- gebiet bildet das Eisensteinlager von. Philippswonne ein Aequivalent des Kalkes vom Taubenstein, das von Lahnstein ein solches des Massenkalkes von Odersbach, und ebenso ver- treten die Lager von Martha, Maria, Metzeburg etc. den ganzen Massenkalk. Sie enthalten dieselbe, wenn auch nicht so reiche Goniatiten-Fauna, wie der Eisenstein von Brilon-Adorf. Das Profil ist stets Aelteres Mitteldevon (Schiefer), Aelterer Schalstein mit Diabasen, Eisenstein, bezw. eisenschüssiger Kalk, Intumescens-Stufe. Ueberall fehlt in den Profilen, in denen der Eisenstein auftritt, der Massenkalk. Ganz übereinstimmend sind die Profile in der Briloner Gegend, besonders am Eisenberg und bei Messinghausen: Aeltere Lenne-Schiefer (Orthoceras-Schiefer von E. ScaHuLz), Schalstein und Diabas, Eisensteinlager, Intumescens-Stufe. 26* 404 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Auch hier vertritt der Eisenstein den Riffkalk, bezw. die dunklen Plattenkalke, und nirgends liegt er über dem echten Riffkalk, wenn er auch gelegentlich nach dem Liegen- den oder Hangenden zu in wenig mächtige, aber deutlich seschichtete, sedimentäre Kalke übergeht. Der Briloner Eisenstein liegt demnach nicht über den oberen Stringocephalen -Schichten, sondern er gehört dieser Zone an, bezw. er stellt dieselbe dar. In Bezug auf die andere Frage, ob die Stufe des Ag. oceultus in das obere Mitteldevon hineinreicht, ist zu bemerken, dass bei Wildungen Stringocephalus nie in den Schichten des Agon. occultus vorgekommen ist, sondern höher liegt, in Schichten, für welche WALDScHMmIDT seinen Stringocephalen- Kalk aufstellt. Unter diesen liegen noch die schwarzen Cephalopoden-Kalke mit Posid. hians. Das mehrfach erwähnte Exemplar von Bicken stammt sehr wahrscheinlich aus den dort vorhandenen Kalken des oberen Mitteldevon, und in diesen kommen 4g. occultus und seine Begleiter nicht mehr vor. Bei Wildungen ist das Profil ein recht vollständiges, eine scharfe Faunengrenze liest über den grauen Günteroder Kalken mit Ag. occultus und Bronteus speciosus und unter den Kalken mit Posidonia hians. Diese enthalten fast alle Ammonitiden der Briloner Eisensteine, aber durchgehends in solchen Mutationen, die sie als die älteren kennzeichnen, während die Vorkommen in dem Stringocephalen-Kalk Waroschuipr’s mit den Mutationen der oberen Zone von Brilon und der Lahn übereinstimmen. Ausschlaggebend für die Begrenzung des oberen Mitteldevon sind aber die Verhältnisse in der Gegend von Wetzlar. An der Dillmündung liegen die Günteroder Kalke mit Agon. occultus unter dem älteren Schalstein. In diesem wurde bei Herrmann- stein Stringocephalus beobachtet. Er enthält ausserdem Kalk- einlagerungen, welche bei Haina eine Fauna enthalten, die nach dem einstimmigen Urtheil von MAURER, Frech und Kayser den unteren Stringocephalen-Schichten entspricht, bezw. den Crinoiden-Schichten. Die Günteroder Kalke mit Agon. oceultus müssen daher älter sein als diese, d. h. also dem oberen Theile der eifeler Calceola-Schichten entsprechen. Die Hauptscheide Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 405 zwischen den beiden Gliedern des Mitteldevon im rechts- rheinischen Gebiet fällt demnach mit der Scheide zwischen Calceola- und Stringocephalen-Schiehten der Eifel zusammen, und nirgendwo hat sich ein Anhalt dafür ergeben, dass die beiden Hauptabtheilungen des Mitteldevon in der Cephalopoden- facies incongruent seien mit denen in der Brachiopodenfacies. Das obere Mitteldevon zeigt, wie in der Eifel, auch im rechtsrheinischen Gebiete überall, wo überhaupt eine Gliederung möglich war, eine solche in zwei Zonen von sehr wechselnder Beschaffenheit und sehr verschiedener Mächtigkeit. In der unteren herrschen klastische Gesteine, in der oberen Kalke vor, ohne dass indessen andere Gesteinsausbildungen aus- geschlossen wären. Sie lassen sich in folgender Weise parallelisiren: Nordrand des westfälischen | Gegend von Devon- Brilon und | Wildungen. Dillmulde. Lahnmulde. gebietes und Adorf. Sauerland. Intumescens- Intumescens-) Intumescens-| Intumescens- Intumescens- Stufe ı Stufe. Stufe. Stufe. Stufe. Massiger | Helle, plattig- Riffkalk von: ae knollige Elberfeld, A er Kalke mit |Plattenkalke| „| Eisen- Schwelm, 5 E AR Stringo- | von en steine von Hagen, Iser- a cephalus Bischoffen ar Martha, lohn, Brilon, p nn | und ete ? “ | Maria etc. Finnentrop, ne Gon. Attendorn. discoides. Obere Schalstein | Odershäuser ; Aelterer Schalstein | .. Kalke mit RER Lenne- und Kalke mit | , mit Diabasen und Schiefer. Diabas. |Posid. hians | | | Kalken (Haina). Aelteres m | Günteroder | Günteroder | Mitteldevon Schiefer | Kalk mit | Kalke mit | Günteroder Kalke Aulmarss (Orthoceras- Agon. | Agon. | mit Agon. occultus. Schiefer Schiefer occultus. | occultus. E. Schuız). | E. ScHuLz). 406 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Es sind in diesem Schema nur die kalkigen Ablagerungen berücksichtigt. Es ist indessen bereits angeführt'!), dass Kayser und FrecH nachgewiesen haben, dass die Orthoceras- Schiefer das ganze Mitteldevon vertreten können, auch die Stringocephalen - Stufe. In der Gegend von Wetzlar kommen vielfach Tentaculiten-führende Thonschiefer als Vertreter des. Riffkalkes oder eines Theiles desselben im Hangenden des älteren Schalsteins und im unmittelbaren Liegenden des Oberdevon vor?). Auch die Fauna der Orthoceras - Schiefer giebt einige Anhaltspunkte. E. Kayser hat schon seit Langem erkannt, dass in den Orthoceras - Schiefern zwei Ammonitiden - Faunen übereinander liegen, ihre strati- graphische Trennung ist indessen bis jetzt kaum ge- lungen, hauptsächlich deshalb, weil die Versteinerungen zu selten sind und nur beim Spalten der Schiefer gesammelt werden, sodass man nicht weiss und erfährt, welche Arten in einer Schicht zusammenliegen. Anders sind die Verhältnisse in der Ausbildung dieser Schichten als Knollenkalk, wo man die Versteinerungen selbst sammeln kann, und wo sich Gesteins- unterschiede besser bemerkbar machen. In diesen kalkigen Ablagerungen habe ich nun bisher niemals ein Tornoceras im Günteroder Kalk, zusammen mit Ag. oceultus, gefunden, sondern nur höher. Auch Tornoceras eircumflexiferum SANDB. in der älteren Mutation liegt bei Bicken und Wildungen über Agon. oceultus. Es ist daher wahrscheinlich, dass diese Art auch in der Schiefer-Facies einem etwas höheren Horizont angehört, ebenso wie T. angulato-striatum Kayser. Es sind dies Formen, die ihrer Lobenlinie nach dem unteren Stringocephalen-Niveau angehören würden. Auch Torn. simplex mut. magnosellaris kommt in den Schiefern von Olkenbach vor, wie vorliegende Stücke zeigen. In der Bonner Sammlung befindet sich ferner ein Stück von Ölkenbach, welches durchaus die Lobenlinie der mut. Zypus hat, die für die höheren Schichten des jüngeren Mitteldevon be- zeichnend ist. — 1) Vgl. S. 346. 2) Vgl. S. 371 ff. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 407 Die oben gegebenen Nebeneinanderstellungen zeigen, dass im ganzen rechtsrheinischen Gebiet ebenso wie in der Eifel eine deutliche Zweitheilung des oberen Mitteldevon vorhanden ist, nur in der Dillmulde konnten die zwei Abtheilungen bis jetzt nicht getrennt werden. Unter Berücksichtigung der Korallen vermochte man in der Eifel innerhalb dieser Glieder noch Unterabtheilungen auszuscheiden. Ebenso konnten WArD- SCHMIDT bei Elberfeld und E. Sc#uLz im Sauerlande die untere Abtheilung weiter gliedern, letzterer glaubt dies auch bei dem Massenkalk der Attendorner Mulde zu können. Ich habe mich indessen vor der Hand nicht überzeugen können, dass die von dem letzteren abgegliederten Schichten wirklich fest begrenzte Zonen sind. Auch die einzelnen Glieder des Paffrather Kalkes — mit Ausnahme der Hexagonum-Schichten — lassen sich als faciell verschiedene Ablagerungen von gleichem Alter auf- fassen, ganz analog den Verhältnissen in der Lahnmulde. Hier war es bis jetzt nicht möglich, die beiden Hauptzonen des oberen Mitteldevon weiter zu gliedern. Auch die Crinoiden- Schichten liessen sich nicht erkennen, vielleicht nur deshalb, weil an der Basis des oberen Mitteldevon fossilreiche Ab- lagerungen nicht bekannt wurden. Ebenso wenig hat sich dort, wo das obere Mitteldevon durchweg in der Cephalopoden-Facies entwickelt ist, irgend ein Anhalt dafür ergeben, dass eine weitere Theilung möglich ist. Hier scheinen die Faunen durchaus einheitlich zu sein. Ich glaube demnach, dass im oberen Mitteldevon Unter- abtheilungen der beiden Zonen von allgemeiner Bedeutung nicht unterschieden werden können, wenn es auch zweckmässig sein mag, solche dort, wo sie deutlich erkennbar sind, abzu- trennen. Die beiden Zonen des oberen Mitteldevon haben eine grössere Zahl von Ammonitiden gemeinsam, es sind dies hauptsächlich Anarcestes Karpinskyi n. SP. Agoniatites inconstans PHILL. Tornoceras simplex v. B. n circumflexiferum SANDB. 408 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Tornoceras psittacinum WHIDB. % cinetum Keys. Maeneceras terebratum SANDB. Diese Arten zeigen indessen in den verschiedenalterigen Schichten bestimmte Verschiedenheiten. Anarcestes Karpinskyi allein hat keine erheblichen Abweichungen erkennen lassen, erreicht aber in den jüngeren Schichten weit bedeutendere Grösse, als in den tieferen, und ist in jenen viel seltener als hier. Nur drei Exemplare sind mir von Adorf bekannt geworden. Agomiatites inconstans führt in der höheren Zone seinen Namen mit Recht, er zeichnet sich durch eine grosse Veränderlichkeit in Form und Sculptur aus, so dass man bei geringem Material leicht mehrere „Arten“ unterscheiden kann. In der unteren Zone dagegen ist er recht constant in der Form. Bei allen Tornoceren ist in der unteren Zone der Seitenlobus kaum angedeutet, in der oberen dagegen stark vertieft. Auch bei Maeneceras terebratum, das in der tieferen Zone recht selten, in der oberen dagegen häufig ist, zeigen sich ähnliche Unter- schiede. Dort ist die Lobenlinie flach geschwungen und besitzt gerundete Loben, hier ist sie tief ausgebuchtet, und der Hauptseitenlobus ist spitz. Man kann daher bei den Tor- noceren und Maeneceren die älteren Formen von den jüngeren unschwer unterscheiden. Die letzteren haben nur in der Jugend die Sutur, welche die Stücke der unteren Zone auch im Alter besitzen !). Andere Arten sind nur in einer der beiden Zonen bekannt. Der unteren sind 2 Arten eigen: Anarcestes Denkmanni n. Sp. Tornoceras convolutum n. Sp. Anarcestes lateseptatus, der in einem Exemplar gefunden wurde, ist im älteren Mitteldevon weit verbreitet, und Maene- ceras ewcavatum PHiLL. kommt in England mit der bezeichnenden jüngeren Lobenlinie vor. !) Im palaeontologischen Theil dieser Arbeit sind diese Verhältnisse ein- gehend erörtert. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon, 409 Auf die obere Zone sind bis jetzt beschränkt: Anarcestes cancellatus D’ARCH.-VERN. n rotella n. SP. “ nuciformis WHIDB. ? Tornoceras brilonense Kays. & westfalicum n. Sp. 2 ; 4 Clarkei n. Sp. Maeneceras tenue n. SP. a Decheni Kays. In’s Oberdevon gehen hinauf Tornoceras simplexz und T. cinctum, aber mit veränderten Loben, und Prolecanites elavilobus. Die bezeichnende Form für beide Zonen ist Maeneceras terebratum. Ich bezeichne daher das obere Mitteldevon in der Cephalopoden-Facies als Schichten mit M. terebratum. Dieser Name deckt sich vollständig mit der Bezeichnung: Schichten mit Stringocephalus Burtini, welche Art sich glücklicherweise sehr verbreitet auch in den Cephalopoden-Schichten findet. Das obere Mitteldevon wird daher zweckmässig als die Stufe des Stringocephalus Burtini und des Maeneceras terebratum bezeichnet. — Von den beiden Zonen, in welche diese Stufe sich in der Cephalopoden-Facies gliedert, wird die obere am besten als die des Anarcestes cancellatus bezeichnet. Für die untere sind zwar zwei Goniatiten-Arten leitend, aber dieselben scheinen recht selten zu sein, dagegen ist Posidonia hians allenthalben häufig und ein leicht zu erkennendes Fossil. Wenn nun auch 3 Exemplare in der höheren Zone gefunden sind, so ist die Art doch für die untere ganz besonders kennzeichnend, ich möchte daher vorschlagen, dieselbe als Zone der Posidonia hians zu bezeichnen. Die Facies des oberen Mitteldevon im rheinischen Schiefergebirge. F. FrecH!) hat sich eingehender über die Facies des rhei- nischen Unterdevon ausgesprochen; er sieht in ihm Ablagerungen 1) Zeitschr. d. D. geolog. Ges. 1889, 8. 229 fi. 410 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. in einem flachen, theilweise eingeschlossenen Meere in der Nähe eines wahrscheinlich im Norden gelegenen Festlandes, welches die gewaltigen detritogenen Massen lieferte. Am meisten verbreitet ist die Ansicht, dass das Unterdevon mit seinen Grauwacken und Quarziten eine Seichtwasserbildung oder gar eine Strandablagerung sei. Die Brüder SANDBERGER') dagegen betrachten den Spiriferen-Sandstein als eine Ablagerung in tiefem, ruhigem Wasser in der Nähe einer Küste. Das fast völlige Fehlen von Conglomeraten, welche nur auf dem Nordflügel des Ardennensattels eine etwas grössere Verbreitung besitzen, sowie die ausserordentliche Gleichmässig- keit, mit der die Schichten über weite Flächen entwickelt sind, zeigt, dass man im Allgemeinen beim Unterdevon nicht an eine eigentliche Strandbildung denken darf. Andererseits lehrt die Fauna und die in den quarzitischen Gesteinen nicht seltene transversale Schichtung, dass das Unterdevon — mit Ausnahme der Hunsrückschiefer — nicht in tiefem Wasser gebildet ist, und das örtliche Vorkommen von kohligen Schichten, welche ganz mit pflanzlichem Detritus erfüllt sind — Untercoblenz-Schichten der Gegend von Daun, Quarzite an der Lahnmündung — weist auf nicht sehr weit entferntes Land hin. Im Gegensatz zu dieser Gleichmässigkeit, welche im Unter- devon herrscht, steht das Mitteldevon, vor allem das jüngere Mitteldevon. Die ältere Abtheilung zeigt im rechtsrheinischen Gebiete noch eine verhältnissmässig grosse Gleichmässigkeit. Ebenspaltende Thonschiefer walten bei weitem vor, und in dieselben eingelagert finden sich im östlichen Theile des rheinischen Gebirges vielfach Linsen von Knollenkalken mit Ammonitiden und Trilobiten. In der südlichen Eifel stimmen die Schiefer von Olkenbach mit den rechtsrheinischen Orthoceras- Schiefern genau überein. Weiter nördlich dagegen besteht das untere Mitteldevon aus Brachiopoden-Mergeln und Korallen- Kalken. Höchst mannigfaltig ist das obere Mitteldevon ausgebildet. !) Rheinisches Schichtensystem in Nassau. S. 471. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 411 Hier treten in weiten Gebieten noch grobe detritogene Sedi- mente auf, die Lenne-Schiefer im südlichen Westfalen, welche die Facies des Unterdevon fortsetzen bezw. wiederholen. In denselben finden sich gelegentlich Schichten, die erfüllt sind mit Resten von Landpflanzen. Vorherrschend führen die Lenne- Schiefer aber Brachiopoden und einzelne Korallen und ent- halten öfters Einlagerungen geringmächtiger Korallen-Kalke. Diese Bildungen sind ähnlich wie das Unterdevon in nicht sehr tiefem Wasser abgelagert. In anderen Gebieten werden diese Grauwackenschiefer und Grauwacken durch Schalsteine vertreten. An sich bieten diese keinen Anhalt zur Bestimmung der Meerestiefe, in der sie abgelagert wurden. Aber die hin und wieder eingelagerten Kalksteine enthalten Brachiopoden und Korallen, auch stockförmige, und selbst Riffkalke kommen in der Nähe des Bieberthales vor. Jedenfalls kann es sich bei dem älteren Schalstein kaum um Ablagerungen des tiefen Wassers handeln. Ganz allgemein treten in der oberen Abtheilung Riffkalke auf, Bildungen seichter Meerestheile, in denen nur wenig detri- togenes Material suspendirt war. Dieses lagerte sich in den grösseren Tiefen, in denen keine Riffkorallen mehr lebten, als feiner Thonschlamm ab, aus dem die zarten Tentaculiten- Schiefer wurden. Die Tentaculitiden sind jedenfalls als plank- tonische Wesen anzusehen !). In grösserer Nähe der Riffe bildeten sich sedimentäre, manchmal dickbankige, Brachiopoden führendeKalke, und ferner treten als Aequivalente der Riffkalke Plattenkalke auf, mit Uebergängen in Kalkschiefer, meistens ohne Versteinerungen. Endlich treten knollige Kalke mit einer Cephalopoden-Fauna auf, sowohl in den unteren (Wildungen ete.), als in den oberen ‘Schichten (Brilon-Wetzlar). In einigen Fällen sind in diesen Schichten die Cephalopoden mit Brachiopoden und Einzel- korallen gemengt, in anderen Fällen fehlen diese so gut wie ganz, und es treten als Begleiter nur Cardiola-Arten und andere dünnschalige Muscheln auf. | 1) Vgl. 8. 62. 412 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Ich habe früher die Ansicht ausgesprochen'!), dass die Ammonitiden auch in der palaeozoischen Zeit als pelagische Thiere zu betrachten seien, in derselben Weise, wie ihre meso- zoischen Nachkommen. Neuerdings hat Jon. WALTHER?) die Ammonitenfrage eingehend behandelt und ist durch den Ver- gleich mit Nautilus und Spirula zu der Hypothese gelangt, dass die Ammonitenthiere ein benthonisches Dasein führten in ge- ringer Meerestiefe, dass dagegen die lufterfüllten Schalen nach dem Tode der Bewohner eine Zeit lang dem Plankton an- gehörten und durch Strömungen und Winde weit verfrachtet wurden, dass daher die Verbreitung der Schalen unabhängig von der Verbreitung des lebenden Thieres und daher auch von der Facies sei. Auch in der devonischen Zeit zeigt sich die auffallende Erscheinung der grossen horizontalen Verbreitung der Ammo- nitiden. Die Arten des rheinischen Oberdevon finden sich im gleichen Niveau im Ural, im Petschoragebiet und in Nord- amerika wieder, und eine Anzahl der bezeichnenden Formen des jüngeren Mitteldevon liegt in den Kalken der Marcellus- Schiefer im Staate New York, so verschieden die sonstige Fauna der Hamilton-Schichten auch ist. Die von JoH. WALTHER bejahte Frage, ob die Ammonitiden unabhängig von der Facies seien, lässt sich am rheinischen Devon gut prüfen, und da zeigt sich sehr deutlich, dass “eine Abhängigkeit vorhanden ist. Aus den Grauwacken und Quarziten des Unterdevon sind nie Ammonitiden bekannt geworden, wohl aber treten sie in den Hunsrückschiefern auf, die keine Brachiopoden führen oder doch nur als grosse Seltenheiten. In den Lenne-Schiefern, welche in der Fauna und der Gesteinsausbildung die Facies des Unterdevon fort- setzen, fehlen die Ammonitiden, sie treten aber dort auf, wo sich reinere Thonschiefer einstellen (Raumland-Berleburg, Ortho- ceras-Schiefer). Die Korallenkalke des unteren Stringocephalen- Niveaus im rechtsrheinischen Gebiet führen weder in West- falen noch in Nassau Ammonitiden, diese stellen sich aber . !) Die Cephalopoden führenden Kalke von Erdbach, Breitscheid. 8.7. ?) Einleitung in die Geologie. II, S. 509 fi. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon, 418 sofort ein, sowie Knollenkalke auftreten (Bicken-Wildungen). In den Hauptmassenkalken der oberen Zone fehlen die Amme- nitiden durchweg, ebenso in den an stockbildenden Korallen reichen Ablagerungen — nur bei Paffrath scheinen vereinzelte Exemplare in korallenreichen Schichten gefunden zu sein. Dagegen sind sie stellenweise in grosser Menge vorhanden in Kalken, welche mit den Korallenbauten eng verbunden sind, selbst aber keine stockförmigen Korallen führen, sondern eine reiche Fauna von Gastropoden, Zweischalern, Brachiopoden, Trilobiten, Bryozoen, Crinoiden, Einzelkorallen und Stromato- poren (Finnentrop, Wetzlar, Villmar). Es sind dies sedimentäre Kalke, innerhalb oder im unmittelbaren Schutze des Riffes und jedenfalls in geringer Tiefe abgelagert. Buchiola fehlt hier. In den Knollenkalken und den aus ihnen entstandenen Eisensteinen treten Ammonitiden in grosser Häufigkeit und Mannigfaltiskeit auf. Sie sind hier vergesellschaftet mit Cardiola-Arten, vornehmlich aus der Gruppe Buchiola, Trilo- biten, und zwar fast durchweg Formen, die den Korallenkalken und den eben erwähnten sedimentären Kalken fehlen, mit Einzelkorallen aus den Gattungen Petraja, Amplezus, Clado- chonus, Diplochone und mit Brachiopoden. Unter diesen treten die Gattungen, welche in den Korallen- und Crinoiden-Kalken vorwalten, stark zurück oder fehlen ganz, wie die Spiriferen, die Strophomeniden und Atrypiden. Ausser Stringocephalus, Uncites und einigen Rhynchonelliden finden sich kleine glattschalige Merista- und Meristella-Arten. Die Gastropoden-Fauna besteht vorwiegend aus kleinen, dünnschaligen Formen der Gattungen Loxwonema, Macrochilina, Pleurotomaria, Platyschisma, Turbonitella u. s. w., und die Arten sind vielfach von den im Korallenkalk vorkommenden ver- schieden. Diese Zusammensetzung der Fauna und die Gesteinsaus- bildung als dichter Knollenkalk kennzeichnen diese Gesteine als Ablagerungen tieferen Wassers, wenn sie auch nicht immer in grosser Entfernung von den Korallenriffen zum Ab- satz kamen. Die ausgesprochenste Ammonitiden-Facies aber stellen die 414 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. schwarzen Knollenkalke von Wildungen und Bicken dar. In ihnen finden sich ausser den Cephalopoden fast nur dünn- schalige Muscheln, Cardiola, Lunulicardium und Posidonia. Korallen, auch Einzelkorallen fehlen ganz, Trilobiten sind äusserst selten, und von Brachiopoden und Schnecken sind nur Spuren vorhanden. Diese Fauna zeigt in ihrer Zusammensetzung eine ausser- ordentliche Uebereinstimmung mit der der Goniatiten-Schiefer von Büdesheim und der schwarzen Intumescens-Kalke von Biecken und Wildungen. Letzteren gleicht auch das Gestein so, dass Verwechselungen stattgefunden haben. Die Fauna ist durch das vollständige Zurücktreten aller kräftigeren Formen und das massenhafte Auftreten der Cardiolen als eine Fauna des tiefen Wassers gekennzeichnet. Dabei fehlen in den Gegenden, in denen diese Schichten bisher bekannt sind, Ablagerungen des flacheren Wassers, sowohl Korallen als Brachiopoden führende Schichten. Die gleichalterigen,abweichend entwickelten Schichten bestehen auf weite Entfernungen hin aus Tentaculiten-Schiefern. Diese schwarzen Cephalopoden- kalke haben sich demnach nicht nur im tieferen Meere ab- gelagert, sondern auch in grösserer Entfernung von der Küste. Dabei sind die Ammonitiden in diesen Kalken am voll- ständigsten erhalten, und in keinen anderen Ablagerungen sah ich so viele Exemplare mit erhaltenen Mundrändern. Hieraus darf man wohl schliessen, dass die Ammonitenthiere hier gelebt haben. In den grauen späthigen Kalken, neben den hiffen, sind dagegen die Mundränder gewöhnlich zerbrochen, während bei den übrigen Versteinerungen meistens die zartesten und zer- brechlichsten Theile der Gehäuse erhalten sind, wie die breiten, äusserst ‚dünnschaligen Kragen der Atrypa-Arten und die fächer- und trichterförmigen Stöcke von Fenestella, so dass diese Kalke sich jedenfalls in ruhigem Wasser rasch abge- lagert haben. Es ist allerdings zu erwähnen, dass in den grauen späthigen Kalken die Ammonitiden im Verhältniss zur Mächtig- keit der Schichten viel zahlreicher sind, als in den schwarzen Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 415 Knollenkalken. Denn wenn diese auch mit Ammonitiden vollgepackt sind, so ist nicht zu übersehen, dass sich von ihnen in dem ganzen ersten Theil der Stringocephalen-Zeit kaum ein Meter ablagerte, während die grauen Kalke, die theilweise ebenso angefüllt sind mit den Schalen der Goniatiten, viele Meter mächtig werden. Freilich sind die hier verglichenen Schichten nicht gleichalterig, die einen bilden die untere, die anderen die obere Zone des jüngeren Mitteldevon. Aber wenn man als Mittel- slied in diesen Vergleich die Briloner Eisensteine einschaltet, die auch der Cephalopoden-Facies angehören, wenn sie auch kein so ausgezeichnetes Beispiel derselben sind, so kommt man zu dem Resultat, dass die Ammonitidenschalen in der Nähe des Finnentroper Korallenriffes viel zahlreicher vorhanden waren, als in den anderen Gebieten. Auch ist hervorzuheben, dass diean Ammonitiden reichen Ablagerungen innerhalb der Massen- kalke räumlich eng begrenzt erscheinen, während die schwarzen Cephalopoden-Kalke über weite Flächen verbreitetsind. Immerhin geht aus vorstehenden Erörterungen hervor, dass die schwarzen Knollenkalke, die Ablagerungen des tieferen, offenen Meeres, die eigentliche Heimath der Ammonitiden zur Zeit des oberen Mitteldevon sind und demnächst die gleichfalls im tieferen Wasser gebildeten rothen Knollenkalke und Eisensteine. Es fehlen so die Ammonitiden den Grauwacken, Grau- wackenschiefern, Quarziten, Korallen- und Crinoiden-Kalken so gut wie ganz, erscheinen dagegen sofort, sowie Knollen- kalke, Ablagerungen tieferen Wassers auftreten. Es ist kein Anhaltspunkt dafür vorhanden, dass in der Nähe der Korallenriffe im südlichen Westfalen und Nassau Land vorhanden war. In der ersteren Gegend sind detritogene Ablagerungen vom Alter des Riffkalkes nicht bekannt, wenn sie auch vorhanden sein werden. In Nassau bestehen dieselben aus sehr feinen und zarten Tentaculitenschiefern, die nicht auf grössere Nähe von Land hinweisen. Es ergiebt sich so, dass im rheinischen Mitteldevon die Ammonitiden in ausgesprochener Weise von der Facies ab- hängig sind und dass sie Bewohner des offenen Meeres waren. — Zu demselben Ergebniss gelangt man, wenn man die Be- 416 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. trachtungen auf das Oberdevon ausdehnt. Ob nun die Ammonitiden dem Benthos oder dem Plankton angehörten, ist eine Frage, die ich hier nicht erörtern will. Die grosse Ver- breitung der Arten spricht eher für eine Zugehörigkeit zum Plankton. Im oberen Mitteldevon treten so im rheinischen Gebirge als Bildungen des seichten Wassers Schalsteine, Grauwacken, Grauwackenschiefer, Quarzite, Brachiopoden-Mergel, Korallen- und Riffkalke auf, erstere in weiter Verbreitung, letztere ört- lich. Strandbildungen — rothe Conglomerate und Sandsteine — finden sich nur am Nordrande der Ardennen. Bildungen des tieferen Wassers sind milde Thonschiefer, Platten- und Knollenkalke mit Cephalopoden. — Aus den beschriebenen Profilen und der Besprechung der Facies geht hervor, dass zur Mitteldevonzeit mannigfache Aenderungen in den physikalischen Verhältnissen des devonischen Meeres eingetreten sind. In grossen Zügen wenigstens sind dieselben zu verfolgen. Zur Unterdevonzeit herrschten annähernd gleichartige Ver- hältnisse: mässig tiefes, verhältnissmässig ruhiges Meer bedeckte weite Flächen und lagerte Grauwackenschiefer und Grauwacken in weiter Verbreitung, Quarzite und Thonschiefer in örtlich begrenzteren Gebieten ab. Es war vorwiegend von Brachio- poden bevölkert, nur an den seichteren Stellen, an denen die vielfach transversal geschichteten Quarzite zum Absatz kamen, lebten zahlreiche Zweischaler, und die grösseren Tiefen, in denen sich die feinen Hunsrückschiefer bildeten, bevölkerten Seesterne und zarte Crinoiden. Festes Land, welches die gewaltigen detritogenen Massen lieferte, musste in der Nähe sein, jeden- falls nicht in sehr grosser Entfernung. Nach FrecH lag das- selbe nach Norden hin. Im Westen lag gleichfalls Land, wenn auch kein grosser Kontinent, die aus cambrischen Gesteinen zusammengesetzten Ardennen, an deren Nordrande zu ver- schiedenen Malen Conglomerate transgredirend abgelagert wurden. Diese Verhältnisse erfuhren mit Beginn des Mittel- devon eine erhebliche Aenderung, die in der Hauptsache in einer Vertiefung des Meeres bestand, in dem sich in grosser Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 417 Verbreitung dünnblättrige, feine Thonschiefer niederschlugen. Dieselben finden sich in der südlichen Eifel, in einem grossen Theile Westfalens und in Nassau. Gröbere klastische Gesteine fehlen nicht ganz, sind aber mehr örtlich entwickelt und treten besonders nahe dem östlichen Rande des rheinischen Gebirges auf, in Form von Quarziten (Greifenstein) und Grau- wacken. Knollenkalke kamen in vielen Gebieten zum Absatz (Lahnmulde, Dillmulde, Kellerwaldgebiet). Dieses Meer war vorwiegend von Trilobiten, Cephalopoden und namentlich von Tentaculitiden bevölkert, deren Schalen massenhaft in den Schiefern angehäuft sind. Nur örtlich findet sich eine der unterdevonischen analoge Brachiopodenfauna, vor allem in der Eifel und in Belgien, wo die Sedimente kalkig-mergelig, und wo korallenreiche Schichten häufig sind, und in beschränkten Gebieten der Lahnmulde, hier aber nur an der unteren Grenze (Ruppachthal, Leun, Wetzlar). Auch ausserhalb des rheinischen Gebirges macht sich diese Vertiefung des devonischen Meeres bemerkbar, z. B. im östlichen Thüringen, wo die Tentaculiten- Schiefer — das „thüringische Unterdevon“ Liese’s!) — über- gsreifend auf verschiedenen Stufen des Silur liegen. Es ist dies die grosse mitteldevonische Transgression, die E. Süss ge- nauer verfolgt hat?). Im rheinischen Gebirge hat sich eine eigentliche Transgression des älteren Mitteldevon bis jetzt nicht nachweisen lassen, denn ob sie am Nordrande der cam- brischen Ardennen-Insel vorhanden ist, steht noch nicht fest. Mit dem Auftreten des Stringocephalus Burtini finden weitere Veränderungen statt, und die Verhältnisse werden von grösserer Mannigfaltigkeit. Am Nordrande der Ardennen beginnt das obere Mittel- devon mit rothen Sandsteinen, Schieferletten, Grauwacken und gelegentlich Conglomeraten. In der Aachener Gegend sind dieselben nicht scharf geschieden von ähnlichen, nach GossEL£rT’s Auffassung unterdevonischen Gesteinen. Wie dem 1) Vgl. die Specialkarten aus dieser Gegend, z. B. Blatt Gera, Ronne- burg etc. 2) Das Antlitz der Erde. II, S. 262. Neue Folge. Heft 16. 27 418 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. auch sei, jedenfalls beginnt in diesen Gebieten das obere Mitteldevon mit ausgesprochenen Strandablagerungen, die eine Verschiebung der Strandlinie andeuten, mag diese schon früher begonnen haben — falls in den Vichter Schichten E. Kayser’s die Calceola-Schichten enthalten sind — oder nicht, falls diese fehlen. Auf den gesunkenen Küstenstrichen baute sich dann das Korallenriff des Kalkes von Givet auf, welches, wie Dupront ausführte, als „recif frangeant“ die Küste in ihrer ganzen Länge begleitete. In der Eifel änderten sich die Verhältnisse nicht wesentlich. Die unteren Stringocephalen-Schichten zeigen die gleiche petro- graphische und palaeontologische Entwicklung wie die oberen Calceola-Schichten. Auch wenig mächtige Anhäufungen von riffbildenden Korallen finden sich in beiden. Als bemerkens- wertheste Ablagerung treten auf der unteren Grenze die Cri- noiden-Schichten auf, welche kaum in tiefem Wasser ab- gelagert sein können, da sie reich an stockbildenden Korallen sind, aus denselben Gattungen, welche die Riffe aufbauten. Die obere Stringocephalen-Stufe ist in der Eifel wie in Bel- gien fast ausschliesslich aus Riffkalken, Bildungen seichten Wassers, zusammengesetzt. Gleichalterige Ablagerungen des tieferen Wassers sind in diesen Gebieten unbekannt. In der südlichen Eifel, wo das ältere Mitteldevon als Cephalopoden- führende Thonschiefer ausgebildet ist (Olkenbach), scheint auch das jüngere Mitteldevon, falls es überhaupt vorhanden ist, die gleiche Entwicklung zu besitzen. — Südlich der Ardennen sind demnach die Verhältnisse im Wesentlichen die- selben geblieben, wie sie zur älteren Mitteldevonzeit waren. Im nordwestlichen Theile des rechtsrheinischen Gebirges, im Wuppergebiet, beginnt die Stringocephalen-Stufe mit mäch- tigen klastischen Gesteinen, Grauwacken und Grauwacken- Schiefern, von denen letztere stellenweise Landpflanzen in Menge führen, in deren Begleitung die Amnigenien auftreten. Weiter nach Osten hin fehlen diese, es stellen sich gering- mächtige Kalke mit Korallen und Brachiopoden ein. Das Land, auf welchem die Pflanzen wuchsen, muss demnach nach Westen hin gelegen haben, es war vielleicht eine später Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 419 versunkene Fortsetzung der Ardennen. Aelteres Mitteldevon ist erst in einiger Entfernung im Südosten vorhanden und be- steht aus Cephalopoden-führenden Thonschiefern (Raumland- Wingeshausen). Bei Altenhundem, Meggen und Olpe treten aber Schiefer mit einer Brachiopodenfauna auf, die E. Schurz') als unterdevonisch ansieht, die aber besser an die Basis des Mitteldevon gestellt wird. Ob zwischen diesen Vorkommen und den dem oberen Mitteldevon angehörigen Lenneschiefern die Hauptmasse der Calceola-Stufe vorhanden ist, ist zur Zeit nicht bekannt. Ebensowenig kennt man nach Westen hin das Liegende der Pflanzen führenden Schichten von Gräfrath genauer. — Aehnliche Verhältnisse walten im ganzen südlichen und östlichen Westfalen. Der obere Theil des jüngeren Mitteldevon ist in diesen weiten Gebieten durch das Auftreten mächtiger und ausge- dehnter Korallenriffe ausgezeichnet, in deren Umgebung ver- schiedenartige kalkige und thonige Sedimente zur Ablagerung kamen. Nirgendwo finden sich hier Anzeichen von einem nahen Land. Die Riffe sind daher nicht als Saumriffe zu deuten. Im Kellerwaldgebiete und in der Dillmulde schliesst das ältere Mitteldevon mit Cephalopoden führenden Schiefern und Knollenkalken, und die obere Stufe setzt diese Bildungen fort, auch in ihrer oberen Abtheilung. Hier war demnach offenes Meer. — Im südlichsten Theile der Lahnmulde finden wir dieselben Verhältnisse, aber schon in der Gegend von Dietz folgen auf die Tentaculitenschiefer Schalsteine. Dieselbe Reihenfolge ist in den nördlich gelegenen Theilen der Lahnmulde allenthalben zu beobachten. Nördlich von Wetzlar entwickeln sich in dieser Zeit schon schwache Korallenriffe (Haina), aber die Hauptriffbildung findet auch hier erst später statt, im oberen Stringocephalen- Niveau, und setzt gelegentlich in’s Oberdevon fort (Bieber- thal). Ausserhalb der Riffe treten auch hier höchst mannig- fache Gesteine, Knollen- und Plattenkalke, Thon- und Kiesel- schiefer auf, je nach dem Ort ihrer Ablagerung. Anzeichen I) Beschreibung der Bergreviere Arnsberg, Brilon, Olpe. S. 46. 27 420 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. von der Nähe von Land sind nicht vorhanden. Der Meeres- boden ist in diesen Gebieten offenbar eine recht unebene Fläche gewesen, auf deren Erhebungen die Korallen ihre Lebensbedingungen fanden. Diese Unebenheiten scheinen hervorgerufen zu sein durch die Eruptionen der mächtigen Diabase, vor allem der Diabasmandelsteine, deren Empor- dringen hier wie in Westfalen, im Kellerwaldgebiet und im Harz in die Zeit des Mitteldevon, speciell in die untere Ab- theilung der Stringocephalen-Stufe fällt. Daher lagern in der Lahnmulde die Riffe vorwiegend auf den mächtigen Tuffmassen, deren Bildung die Diabas-Eruptionen begleitete. Weiter nach Norden hin, in der Dillmulde, wo die Mandelsteine eine noch grössere Ausdehnung gewinnen, treten die Tuffe zurück, und hier fehlen auch die Massenkalke des Mitteldevon. Nach Süden hin nehmen die Schalsteine gleichfalls ab, und über ihnen fehlen Riffkalke und werden durch Knollenkalke ersetzt (Nauborn). Die Riffkorallen scheinen sich daher hauptsächlich auf den mächtigen Anschüttungen von Diabasschutt und Aschen angesiedelt zu haben. Hieraus dürfte hervorgehen, dass im grössten Theile der Lahnmulde mit Beginn der Stringocephalenzeit bedeutende Aenderungen in der Lage des Meeresspiegels nicht stattfanden, wenn auch eine geringe positive Verschiebung eintrat. Diese erhellt vornehmlich aus dem Umstande, dass über dem älteren Schalstein, der durch die gelegentlich vorkommende, an Kalkeinlagerungen gebundene Korallen- und Brachiopodenfauna als Flachwasserbildung ge- kennzeichnet ist, wieder dünnblättrige Tentaculitenschiefer und Cephalopoden führende Knollenkalke folgen an den Stellen, wo sich keine Rifte bildeten. Vergleich mit anderen Gegenden. Goniatiten führende Ablagerungen des oberen Mitteldevon kommen auch ausserhalb des rheinischen Gebirges vor, sind aber im Allgemeinen nicht sehr verbreitet oder noch nicht genügend bekannt. In erster Linie ist der Harz zu nennen. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 421 Wie sich immer mehr herausstellt, sind die Verhältnisse im Harz denjenigen im rheinischen Gebirge überaus ähnlich. Schon aus den palaeontologischen Arbeiten von F. A. RoEMER lässt sich erkennen, dass die Fauna der Brilon-Adorfer Eisen- steine auch dort vertreten ist und zwar zunächst am Büchen- berg bei Elbingerode. RoEMER führt von dort Stringocephalus an und hielt demzufolge den Büchenberger Eisenstein für Stringocephalenkalk und beschrieb aus demselben eine Anzahl Trilobiten. Wohl die Fremdartigkeit derselben gegenüber den bis dahin in Stringocephalen-Schichten bekannten Arten bewog FrrcH'), es fraglich zu lassen, ob dieselben wirklich dem oberen Mitteldevon am Büchenberg entstammten oder älter seien. Die sämmtlichen Arten — mit Ausnahme des von Frech aufgeführten BDronteus speciosus, der allerdings in die übrige Gesellschaft nicht passt — sind am Rhein in den oberen Stringocephalen-Schichten verbreitet und stellenweise häufig, nämlich: Proetus erassirhachis RoEm.. . . . Adorf. » erassimargo RoEM. „. häufig. Phacops breviceps BARR. ... ... „ Giershagen, Albs- hausen. Lichas granulosus ROEM. ...... Adorf, Albshausen, Nauborn etc. ziemlich häufig. Cheirurus Sternbergi mut. myops | Adorf, Bredelar etc., BIOEMEIRS ER. ME EM | gemein b.Albshausen. Uyphaspis Cerberus BARR. (truncata OEM a REN Adorf, Albshausen etc. Ich glaube, dass es keinem Zweifel unterliegt, dass diese Trilobitenfauna dem oberen Stringocephalenkalk an- gehört, womit auch das massenhafte Vorkommen von Amplewus hereynicus übereinstimmt. In Verbindung mit den Eisensteinen stehen in der Elbingeroder Mulde Diabase, Diabasmandelsteine und Schalsteine, gerade wie in Nassau und dem östlichen Westfalen. 1) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1889, S. 268. 422 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Auch sonst ist die Briloner Fauna im Harz verbreitet. Maeneceras terebratum kam auf Grube Georg Andreas bei Altenau vor. Von Grube Weinschenke bei Lerbach habe ich ein schönes Exemplar von Agoniatites inconstans PuırL. Der- selben Art wird auch wohl die von Frec# als aff. Dannen- bergi!) bezeichnete Form angehören, welche im Riesenbachthal mit Gon. intumescens vorgekommen sein soll. Vielleicht liegen hier gleiche Verhältnisse vor, wie am Martenberg bei Adorf, wo die beiden genannten Goniatiten in einem Eisensteinlager, aber übereinander liegen. Auch die Riffkalkfacies des oberen Stringocephalenkalkes ist im Harz in der Elbingeroder Gegend vertreten, wie die Untersuchungen von K. A. Lossen gezeigt haben?). Neuerdings sind weiterhin durch BkusHAUSEN und DeEnckmANnN Kalke des oberen Mitteldevon im Oberharze nach- gewiesen, welche den Vorkommen aus dem Kellerwaldgebiete und der Dillmulde durchaus entsprechen‘). Die Verhältnisse des Harzer oberen Mitteldevon scheinen sich demnach den rheinischen unmittelbar anzuschliessen. Aus Oberschlesien hat F. Rosmer*) eine kleine Fauna aus schwarzen Kalken von Bennisch beschrieben, welche bemerkens- werthe Formen des oberen Mitteldevon aufweist: Anarcestes Karpinskyi (A. lateseptatus BRoEM.) Cyphaspis Cerberus BARR. (C. sp. RoEM.) Phacops hyla n. sp. (Ph. latifrons Rorm. Fig. 7 allein!) Styliolina sp., graue, kalkige Schiefer erfüllend. Hellgraue, krystallinische Kalke am Glammersberg bei Bennisch sind angefüllt mit den Stielgliedern von Cupresso- crinus, und in einem röthlichen Kalk fand sich Helolites porosa Gorpr. Die Kalke bilden schmale Einlagerungen in schiefrigen Gesteinen und Grauwacken und stehen in Verbindung mit Diabasmandelsteinen, die am Rhein und im Harz das Alter I) Zeitschr. d. D. geolog. Ges. 1889, S. 246. v. GRODDECcK, Abriss der Geognosie des Harzes. S. 99, 100. ?) Jahrbuch der Kgl. geol. Landesanstalt. 1886, S. XXV ff. ®) Jahrbuch der Kgl. geol. Landesanstalt. 1893, S. 85. 4) Geologie von Oberschlesien. S. 29, Taf. 2. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 423 der Stringocephalen-Schichten haben. Auch Schalsteine mit Eisensteinlagern finden sich bei Bennisch wieder. F. RoEMmER fasst diese ganze Schichtenfolge als Bennischer Schichten zusammen. Ob sie eine einheitliche Gesteinsfolge sind, vermag ich nicht zu sagen, immerhin aber lässt sich erkennen, dass oberes Mitteldevon in der Ausbildung als Knollenkalk und Eisenstein wie in Nassau und Westfalen vor- handen ist. Der Eisenstein besteht indessen nicht wie hier aus Haematit, sondern aus Magnetit, der sich auch gelegent- lich in den rheinischen Lagern findet. Gürıch erklärt zwar neuerdings das Alter der Bennischer Erzlager wegen des Vorkommens von Anarcestes lateseptatus für alt-mitteldevonisch !), aber wohl mit Unrecht, zumal der ge- nannte Goniatit eine leitende Art des oberen Mitteldevon ist. F. Roemer hat auf seiner Karte von Oberschlesien die betreffenden Ablagerungen als oberdevonisch eingezeichnet. In neuerer Zeit beschrieb WHIDBORNE die Fauna der devo- nischen Kalke von Lummaton und Wolborough in Devonshire, welche durchaus gleichartig der des rheinischen Stringocephalen- kalkes, insbesondere von Villmar und Finnentrop zusammen- gesetzt ist, während die Kalke von Chudleigh eine mit der Paffrather übereinstimmende Fauna beherbergen. Die Kalke von Lummaton etc. führen die bezeichnenden Trilobiten und Gephalopoden des oberen Stringocephalenkalkes, die von Waıp- BORNE freilich meist unter neuen Namen veröffentlicht werden. So ist Cheirurus Pengellü = Ch. Sternbergi mut. myops RoEM. Phacops latifrons = Ph. breviceps BARR. Proetus batillus = Pr. quadratus MAUR. Bronteus pardalios = -Br. granulatus GOLDF. Goniatites obliquus, fulguralis, transitorius = Agon. incon- stans PHILL. var. Goniatites molarius = Maeneceras excavatum PHILL. “ Hughesi = Tornoceras simplew. N atratus = Tornoceras brilonense Kays. 1) Zeitschr. für praktische Geologie. 1894, S. 363. 424 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Mit den Nautiliden verhält es sich ähnlich. Auch hier ist die Zersplitterung der Arten eine weitgehende und dadurch die Möglichkeit für viele neue Namen gegeben. Aber die Fauna zeigt deutlich, dass die sie beherbergenden Kalke der Villmarer Facies des oberen Stringocephalenkalkes angehören, mit ihrem Gemisch von Trilobiten, Cephalopoden, Gastro- poden und Brachiopoden. Im Staate New-York liegen die bezeichnenden Goniatiten des rheinischen oberen Mitteldevon in den Marcellus-Schiefern der Hamilton Group, hauptsächlich Ayon. inconstans var. eupansus und var. nodifer. Die Art zeigt dort nur eine geringe Ver- änderlichkeit und gleicht durchaus den Formen aus den schwarzen Kalken mit Posid. hians der Wildunger Gegend. Auch die Gesteinsausbildung zeigt eine mit diesen ganz auf- fällige Uebereinstimmung, wie einige Stücke zeigen, die ich der Freundlichkeit des Herrn CLArRkE verdanke. In den Schiefern der Hamilton Group liegt Tornoceras simplex (Gon. unilobatus Harz) ebenfalls übereinstimmend mit den Vorkommen unseres unteren Stringocephalen-Niveaus. Auch Tornoceras simplex mut. typus (Gon. uniangularis und @on. discoideus Harı) liegen in der Hamilton Group. Den Ammoneen nach ist daher die Hamilton Group wenigstens zum Theil unseren Stringocephalen- und Maeneceras-Schichten gleichzustellen, so verschiedenartig sonst die Fauna, vor allem die benthonische Fauna auch ist. Es scheinen allerdings auch tiefere Schichten in der Hamilton Group enthalten zu sein, wie das Vorkommen der grossen Homalonoten und Cryphaeen anzeigt, welche bei uns in so hohen Schichten nicht mehr vorkommen. | Gegenüber dieser Verschiedenheit der Fauna der Hamilton- Schichten macht es einen seltsamen Eindruck, aus dem Norden Nordamerikas, vom Winnipegosis- und Manitoba-See die Fauna kennen zu lernen, die Warrsaves beschrieben hat!). Dieselbe könnte ohne aufzufallen im rheinischen Stringocephalenkalk vorkommen. Polygonosphaerites tesselatus PHILL., Cyathophyllum vermiculare GOLDF. var. praecursor FRECH, Ü. dianthus, Favosites !) Contributions to Canadian Palaeontology. I, No. 6. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 425 cervicornis BL., Amplexus cf. hercynicus (Amplewus or Diphyphyllum Waır.), Strophalosia membranacea, Produetus subaculeatus, Orthis striatula, Strophomena interstrialis PHILL., Atrypa aspera v. SCHLOTH., Stringocephalus Burtini Derr., Aviculopecten lobatus (Pterinea lobata Wanr.), Murchisonia angulata D’ ArcH.-VERN. (non PritLıps), Platyceras conoideum GoLDr. (Pl. parvulum Wuie.), Holopella piligera SanDe. (Loxonema priscum MxsTe. bei WHITEAVES), Macrochilina arculata v. SCHLOTH. (M. subcostata Wuime.) sind Formen, welche bei uns durchweg bezeichnend für die Stringocephalen-Schichten sind. Daneben kommen eine Anzahl Arten vor, welche der amerikanischen Hamilton Group angehören, wie Chonetes Logani var. aurora HaLL, Strophodonta arcuata HaıL, Spirifer Richardsoni MEER, Cyrtina hamiültonensis HaLı und einige andere Arten. Die Ablagerungen vom Manitoba- und Winnipegosis - See bilden so einen Uebergang zu den Hamilton -Schichten. Die Gesteine, aus denen die Fauna stammt, bestehen aus Dolo- miten, die von unreinen Kalken überlagert werden. Es ist hier demnach die Riffkalk-Facies vorhanden, entsprechend der Fauna. Ammonitiden fehlen. | Auch die obermitteldevonischen Ablagerungen des Ural enthalten nach TscHERNYSscHEw!) eine Anzahl von Arten der nordamerikanischen Hamilton-Schichten, neben solchen, die für die westeuropäischen Stringocephalen-Schichten bezeichnend sind. Zu den ersteren gehören vor Allem Spirifer Anossofi VERN. (= Sp. Hungerfordi Harz), Rhynchonella Kellogi Haıı, Produetus Hallanus und einige Zweischaler und Trilobiten. TSCHERNYSCHEW parallelisirt denn auch die russischen Schichten mit Spirifer Anossofiı mit der Hamilton Group und den rheinischen Stringo- cephalen - Schichten, mit denen zahlreiche Arten, — von den 45 mit Westeuropa gemeinschaftlichen 37, also 80 pCt. — gemeinsam sind. Unter diesen sind besonders wichtig: Stringo- cephalus Burtini Derr., Spürifer tentieulum \ERrN. (Villmar), Sp. injlatus Scunur (Uri TScHERNYSCHEW), Sp. aperturatus, Rhyn- chonella procuboides, Atrypa desquamata, A. aspera, Maerochilina arculata, Bellerophon tuberculatus, Euomphalus laevis (serpula ı) Ober- und Mitteldevon am Westabhange des Ural. Petersburg 1887. 426 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. TScHERN.), Murchisonia coronata (? cf. intermedia TsScHERN.) und einige andere. Die häufige Rhynchonella Meyendorffi VERN. ist kaum zu unterscheiden von Rh. crenulata Sow. Eine Gliederung der Schichten mit Sp. Anossofi in Russland scheint nicht mög- lich zu sein. Auch am Rhein unterscheiden sich die unteren und oberen Stringocephalen-Schichten in ihrer Brachiopoden- Fauna nur unerheblich, wie früher ausgeführt wurde. Die Unterschiede liegen im Wesentlichen in den Gastropoden, Zweischalern, Korallen und vor Allem den Cephalopoden. Nur die Crinoiden-Schichten der Eifel enthalten neben den bezeich- nenden Brachiopoden des Stringocephalen-Niveaus noch zahl- reiche ältere Formen, wie Spirifer elegans STEIN., Rhynchonella primipilaris ete., die auch im Ural vorkommen. Am Rhein sind die beiden Abtheilungen des oberen Mitteldevon in ihrer faciellen Entwicklung verschieden, und daher mag es wohl kommen, dass am Ural, wo die Stringocephalen-Stufe durchweg in der Brachiopoden-Facies entwickelt ist, keine Unterabthei- lungen bemerkbar sind, zumal die Cephalopoden mit Ausnahme einiger wenig charakteristischen Orthoceren fehlen. — Während in den bisher erwähnten Gebieten eine gute Uebereinstimmung in der Vertheilung der Fossilien herrscht, zeigen andere bemerkenswerthe Abweichungen. In dem sonst reich gegliederten Devon der Gegend von Cabrieres lässt sich nach der von F. Frech gegebenen ein- gehenden Beschreibung!) die Fauna des rheinischen oberen Mitteldevon nicht ausscheiden, und FrecH#?) weist ausdrück- lich auf die Gleichartigkeit der mitteldevonischen Fauna von Cabrieres hin. Zwar scheidet er ein mittleres, aus plattigen Kieselkalken und ein oberes, aus grauen Plattenkalken be- stehendes Mitteldevon aus, aber die Faunen dieser Ablage- rungen sind andere als im rheinischen Gebirge. So kommt dort Spirifer speciosus, Sp. curvatus, Rhynchonella Wahlenbergi im oberen Mitteldevon vor (nach FrecH), Arten, die bei uns in so hohen Schichten nicht mehr vorhanden sind, und daneben I) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1887. S. 360 ff. 2) a.2a. 0. 8.413. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 427 findet sich die im mittleren Europa ausschliesslich ober- devonische Korallengattung Phillipsastraea. Andererseits fehlen die bezeichnenden Formen des Stringocephalenkalkes, mit Ausnahme einiger Korallen. Leider sind die Trilobiten'), die Frech als neue Arten aufführt und beschreibt, nicht oder nicht genügend abgebildet, um entscheiden zu können, ob sie mit Formen unseres jüngeren Mitteldevon übereinstimmen. In der Montagne noire lassen sich nach den Arbeiten BERGERoN’s?) unteres und oberes Mitteldevon erkennen. BER- GERON’S fossilführendes Unterdevon scheint mir unteres, sein Mitteldevon oberes Mitteldevon zu sein. Es würde zu weit führen, hier auf diese Verhältnisse näher einzugehen. Eine weitere und erhebliche Abweichung von den rheini- schen Verhältnissen zeigen die Schichten von Cabrieres in der Vertheilung der Gephalopoden. So kommen in den weissen Kalken des Pie von Cabrieres, welche FrecH in das mittlere Unterdevon versetzt, die Gattungen Tornoceras und Maeneceras vor, die sonst ausschliesslich mitteldevonisch sind, und von denen die eine (Maeneceras) sonst nur im oberen Mitteldevon vorhanden ist. Ohne genauere Kenntniss der betreffenden Ab- lagerungen und ihrer Fauna vermag ich diese und einige andere durchgreifende Verschiedenheiten des Devon von (a- brieres von den Ablagerungen des mittleren und nördlichen Europa nicht zu erklären. Eine ähnliche Unstimmigkeit mit unseren Verhältnissen und der sonstigen Vertheilung der Ammonitiden zeigt sich in den karnischen Alpen. Dort kommen nach Frecn?) Tornoceren 1) Frech erwähnt (S. 414), dass bei Cabrieres die mitteldevonischen Trilobiten unter den flachen Korallenstöcken gelebt hätten. Ich habe im rheinischen Gebirge vielfach ähnliche Beobachtungen gemacht, besonders in der Eifel, wo sich die Trilobiten häufig unter lappenförmigen Stromatoporen finden. Da sie hier aber meist zerfallen sind und nur selten in vollständigen Exemplaren vorkommen, welche sonst in den gleichen Schichten, z. B. bei Gees, häufig sind, so glaube ich, dass sie sich nur während der Häutungen unter die ‘flachen Korallen versteckten. 2) Etude geologique du massif ancien situ& au Sud du Plateau central.. SSlIRUEH, 3) Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1888. S. 685. 428 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. und zwar eine Form mit spitzem Laterallobus, Torn. inex- pectatum FrecH'), an der Basis des Devon vor, neben einem Anarcestes, den FREcH als A. lateseptatus BeyR. bestimmt hat, der aber nach der Abbildung hochmündiger und enger genabelt ist, als der echte lateseptatus der Orthoceras - Schiefer, und der sich dem 4A. Karpinskyi des rheinischen oberen Mittel- devon eng anschliesst, namentlich den Stücken, die bei Offen- bach mit Posidonia hians vorkommen. GEYER?) ist geneigt, diese Schichten ihrer Lagerung nach sogar für obersilurisch zu halten. Auch der echte Anarcestes lateseptatus ist sonst allenthalben mitteldevonischen Alters und am Rhein auf das ältere Mitteldevon beschränkt. Andererseits ist in den karnischen Alpen der Stringo- cephalenkalk in der Form von Riffkalken in grosser Mächtig- keit vorhanden, wie die Untersuchungen von FRECH, GEYER u. A. gezeigt haben. Bemerkenswerth ist an der Kellerwand die Ausdehnung der Riffe durch mehrere Horizonte und Stufen des Devon. Vom Unterdevon angefangen — Kalke mit der Fauna von Konieprus — bis in’s Untere Oberdevon — Iberger Kalk — ist eine ununterbrochene Riffbildung vorhanden. Die Beziehungen der Trilobiten und Cephalopoden des oberen Nitteldevon zu denen der älteren und jüngeren Schichten. Bei Besprechung der Schichtenfolge der Gegend von Wil- dungen habe ich betont, dass zwischen den grauen Knollen- kalken mit Agon. occultus und Bronteus speciosus und den schwarzen Knollenkalken mit Posidonia hians und Agon. in- constans eine überaus scharfe Faunengrenze liegt, trotz der wenigstens nahezu isopen Entwicklung der Schichten, und dass nur ein einziges Exemplar von Anarcestes lateseptatus in den höheren Schichten gefunden sei. Auch sonst zeigen die Cephalopoden, insbesondere die Ammonitiden-Faunen der I) a.a. 0. 8.733, Taf. 28 Fig. 10. 2) Jahrbuch der K. K. geolog. Reichs-Anstalt. 1894. S. 111. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 429 beiden Mitteldevon-Stufen sehr wenige gemeinschaftliche Arten. Der höheren Stufe gehören folgende Arten an: Agoniatites inconstans Phitı. und seine Varietäten. ? ® discoides WALDSCHM. Anarcestes cancellatus D’ARCH.-VERN. h; nuciformis WHIDB. rotella n. sp. Denckmanni n. sp. lateseptatus Beyr. 1 Exemplar. Karpinskyi n. sp. Tornoceras eircumjlexiferum SANDB. convolutum n. SP. Clarkei n. sp. cinctum KEyS. angulato-striatum Kays. simplew v. B. psittacinum W HIDB. ? brilonense Kays. % westfalicum n. Sp. Maeneceras terebratum SANDB. 3 excavatum PHILL. tenue N. SP. % Decheni Kays. und nach F. FrrcH auch Prolecanites clavilobus Sande. Möglicher Weise kommen hierzu noch Gon. multiseptatus v. B. und @on. Höninghausi D’ArcH. und DE VERN. (non L. v. BucH). Mit Ausnahme des Anarcestes lateseptatus, der sonst nur in älteren Schichten liegt, habe ich bisher keine der genannten Arten in den tieferen Kalken mit Agon. occultus und Bronteus speciosus gefunden. Einzelne Arten kommen im ÖOrthoceras- Schiefer vor, so Tornoceras circumflexiferum, Torn. angulato- striatum und Torn. simplex. Es ist schon bemerkt worden, dass in den Orthoceras-Schiefern nach Kayszr und Frecna!) das ganze Mitteldevon enthalten ist, und dass daher die genannten For- men ebenso gut aus der oberen Abtheilung stammen können. Wenigstens ist mir bis jetzt nicht bekannt geworden, dass sie I) Vgl. oben $. 346. ” 430 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. irgendwo in einer Schicht mit Agon. occultus gefunden seien. Es ist so die Ammonitiden - Fauna des oberen Mitteldevon eine durchaus selbständige und durch das Auftreten der Tor- noceren und Maeneceren bezeichnete. Die Anarcestes- Arten schliessen sich zum Theil eng an die normalgestalteten Formen des älteren Mitteldevon an, so A. Karpinskyi an 4A. lateseptatus, A. Denckmanni an A. vittatus, zum anderen Theil aber besitzen sie einen abweichenden Habitus, sind ganz eingewickelt, mit flachen Seiten und oft abgeflachter Aussenseite (A. cancellatus, A. rotella und A. nuciformis). Die Agoniatiten weichen in der Bauart ihrer Schalen von einer Anzahl älterer Mitteldevon-Formen, die sich durch wenige, schwach involute, ungemein rasch an Höhe zunehmende Arten — Agon. bohemicus BARR., Agon. tabuloides Bark. — wesentlich ab, ebenso aber auch von den flach scheibenförmigen, stark ein- sewickelten Formen, wie Agon. occultus BARR., Agon. fidelis BARR. und schliessen sich mehr an Agon. bicanaliculatus SANDB., Agon. verna BARR. und Agon. Dannenbergi BEYR. an, sind aber specifisch verschieden. Auch die Nautileen scheinen vorwiegend anderen Arten anzugehören, als sie im älteren Mitteldevon vorkommen, viel- leicht mit Ausnahme einiger Orthoceren. Indessen ist ein Vergleich dieser Klasse sehr erschwert. Die Nautileen des älteren Mitteldevon in Böhmen, vor Allem die aus G,, sind fast stets mässig oder schlecht erhaltene Steinkerne, die meist noch nicht einmal zur Bestimmung der Gattung genügen. Gerade bei den Nautileen spielen die Schalenverzierungen eine srosse Rolle und sind zu einer genauen Bestimmung der Art durchaus erforderlich. Im mitteldevonischen Theile des böh- mischen F,') sind allerdings die Nautileen wie die Ammoneen mit der Schale erhalten, sind aber nach meinen Beobachtungen selten, mit Ausnahme einiger wenig bezeichnenden Orthoceren, und aus BArRANDE’s Werk ist nicht ersichtlich, aus welchem Theile von F3 die beschriebenen Arten stammen. Die Nau- tileen des eifeler Mitteldevon sind ihrem Lager nach wenig bekannt, da obere Calceola-Schichten und untere Stringo- -) Jahrbuch der K. K. geolog. Reichs-Anstalt. 1894. S. 501 ff. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 431 cephalen-Schichten vielfach sehr ähnliche Gesteine enthalten und namentlich die dünnbankigen, dichten Kalke, in denen Nautileen verhältnissmässig häufig sind, sich in beiden Etagen vielfach gleichen. Soweit sich aber bis jetzt übersehen lässt, gehört die Gattung Kophinoceras vorwiegend dem oberen Mittel- devon an, und sie liefert die meisten und bezeichnendsten Formen. Daneben kommen auch die Gattungen Cranoceras, Sphyradoceras, Poterioceras, Gomphoceras etc. vor, die auch in älteren Schichten verbreitet sind. — Im oberen Mitteldevon erscheinen so fast durchweg neue Arten von Cephalopoden, sowie einzelne neue Gattungen. Auch nach oben hin, nach dem Öberdevon, haben die Cephalopoden nur wenige Beziehungen. Die Anarcesten und Asoniatiten sterben mit dem Mitteldevon aus. Ich kenne, ab- gesehen von dem mehrfach erwähnten Exemplar von Ayon. incon- stans'), nur eine oberdevonische neue Art, welche möglicher Weise zu einer dieser Gattungen gehören könnte, aber noch nieht ausreichend bekannt ist (aus den Clymenien - Schichten des Enkeberges). Auch Gon. delphinus SanDe.?) hat eine nauti- line Lobenlinie, zeigt aber solche Abweichungen im sonstigen Bau der Schale, dass Karrınsky für ihn die Gattung Prolobites”) aufstellte.e. Auch Maeneceras ist im Oberdevon anscheinend nicht mehr vorhanden, denn Arten wie Gon. bifer, welche Hyarr zu dieser Gattung rechnet, können nicht mit G@on. terebratus in einer Gattung vereinigt werden‘®). Die Tornoceren dagegen erreichen im Oberdevon das Maximum der Entwicklung, und zum Theil gehören sie Arten an, die schon im oberen Mittel- devon vorhanden sind. Indessen unterscheiden sie sich von diesen durch bestimmte Merkmale der Lobenlinie, welche bei allen Arten gleich sind. Solche in’s Oberdevon hinaufreichende Arten sind, soweit bis jetzt bekannt ist, T.simplex und T. einetum, vielleicht oder wahrscheinlich auch noch andere. Doch ist die Untersuchung hierüber noch nicht abgeschlossen. Von den Nau- ) Vgl. S. 61. 2) Kayser. Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1873. 8.615, Taf. 20 Fig. 4. 3) Bulletin du comite geologique. 1885. No. 7, 8. 323. 4) Vgl. oben S. 106. 432 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. tileen erlöschen die Gattungen Kophinoceras und Sphyradoceras, andere wie CUranoceras, Poterioceras werden seltener. Von Orthoceraten scheinen die stark sculpturirten Formen, für welche Hyarr die Gattung Dawsonoceras (Orthoceras tubicinella) aufstellte, nicht in’s Oberdevon zu reichen, während einige andere Formen speecifisch mit mitteldevonischen übereinstimmen (Orth. vittatum SANDB., Orth. arcuatellum SANDB.). Im Allgemeinen aber kann man sagen, dass die Cephalo- poden-Fauna des oberen Mitteldevon eine selbständige ist und nach oben und unten nur wenige Beziehungen besitzt. Im Gegensatz zu dieser Selbständigkeit der Cephalopoden stehen die Trilobiten. Nach oben hin, zum Oberdevon, bestehen zwar nur wenige Beziehungen. Die Gattungen Cheirurus, Lichas, Cyphaspis, Arethusina sterben aus, Proetus ist selten geworden. Harpes socialis hat seinen Nachfolger in H. gracilis SanDe., und die Phacopiden des Oberdevon gehören durchweg anderen Arten und meist auch anderen Formenreihen an. — Nach unten dagegen bestehen viele und enge Verbindungen. Bronteus granulatus ist in den eifeler Calceola-Schichten nicht selten, und eine Reihe von Arten kommt im unteren Mitteldevon von Günterod, Bicken, Greifenstein und in Böhmen vor. — Die Trilobiten - Fauna des oberen Mitteldevon besteht aus folgenden Arten: Bronteus Novaki n. Sp. " granulatus (GOLDF. Phacops Koeneni n. Sp. * #0, Wi breviceps. DABR. batracheus W HIDB. latissimus n. SP. y hyla n. Sp. * Cheirurus Sternbergi BOEKH. Lichas granulosus A. RoEM. ss Decheni m. sy: „ aranea n. Sp. * Proetus crassirhachis A. RoEM. a quadratus MauR. „ erassimargo A. Rorm. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 433 Proetus Maureri n. sp. (laevigatus Maur. non GoLDF.). „ suborbitatus n. SP. R cf. Astyanaw BARR. * Cyphaspis convexa BAR. x N Cerberus BaRR. je Strenge MAuR. n cf. hydrocephala Rokm. Arethusina Kayseri n. sp. a Beyrichi Nov. Dechenella Verneuili Kays. Harpes socialis n. sp. * * * „ef. macrocephalus GoLDF. Die angesternten Arten sind bereits im älteren Mitteldevon vorhanden. Von ihnen ist Arethusina Beyrichi Nov. nur aus dem Rheingebiet bekannt, die übrigen meistens ausserdem aus dem böhmischen F; von Konieprus und Mnenian und zwar aus den oberen, Goniatiten führenden Schichten!), welche den Kalken von Greifenstein äquivalent sind. Dass diese Arten zum Theil nur in den oberen Stringo- cephalen-Schichten vorkommen, hat seinen Grund darin, dass der untere Theil dieser Stufe erst an wenigen Stellen in geeigneter Facies bekannt ist. Ausser diesen Formen, welche direct mit böhmischen zu identificiren ‘oder ihnen doch so ähnlich sind, dass sie höchstens als jüngere Mutationen auf- gefasst werden können, sind andere solchen aus F; sehr ähnlich, obwohl specifisch trennbar. Zu diesen gehört vor allem Zichas granulosus und L. Decheni, welche nahe verwandt sind mit L. Haueri BaRR., Proetus quadratus, verwandt mit Pr. eremita und crassirhachis, Proetus suborbitatus, verwandt mit Pr. orbitatus, Harpes socialis, verwandt mit H. venulosus Corpda und Lichas aranea n. sp., verwandt mit ZL. Maureri Nov. Die vorkommenden 1) Frech giebt mehrmals an (Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1886, S. 918; 1887, S. 406; 1889, S. 236), dass bei Konieprus die Goniatiten mit der sie be- gleitenden Fauna unter den hellen Kalken mit Pentamerus Sieberi, Rihynchonella nympha ete. lägen. Diese Angabe ist irrig, die Cephalopoden führenden Kalke liegen über dem Riffkalk. Vgl. Jahrbuch der K. K. geolog. Reichsanstalt. 1894, S. 501 ff. Neue Folge. Heft 16. 28 434 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. Phacops-Arten schliessen sich enger an Ph. dreviceps an, als an den im älteren Mitteldevon der Eifel verbreiteten PA. latifrons. Bemerkenswerth ist auch das Vorkommen einer, wenn auch specifisch nicht bestimmbaren AristozoE im oberen Stringo- cephalenkalk des Fretterthales, sowie der Gattung Orozo& bei Haina. Alle diese Formen sind Elemente einer „Superstiten-Fauna“ nach FRECH, von der weiterhin noch zu handeln ist. Es zeigt sich so, dass die Crustaceen-Fauna des rheinischen jüngeren Mitteldevon eng verknüpft ist nach unten hin, wäh- rend sie keine näheren Beziehungen zum Oberdevon aufweist. Ueber das Fortleben alterthümlicher Typen in jüngeren Bildungen. FrecH hat in seiner Arbeit über das rheinische Unterdevon und seine Beziehungen zum „Hereyn“ einen besonderen Ab- schnitt dem in der Ueberschrift genannten Gegenstande ge- widmet. Da er auch mehrere Formen des jüngeren Mittel- devon als „Superstiten“ bezeichnet, so muss ich hier auf diesen Punkt eingehen. Frech geht von dem Gedanken aus, dass die Stufe Fs in Böhmen unterdevonischen Alters sei, ebenso wie die Kalke von Greifenstein und Günterod, und dass daher Fs-Formen in mitteldevonischen Schichten besonders bemerkenswerthe Faunen-Elemente seien. Es hat sich indessen herausgestellt, dass sowohl Greifenstein und Günterod, als auch der die gleiche Fauna führende Theil von Fs in Böhmen, der Mnenianer Kalk, mitteldevonischen Alters ist). Es verlieren so die F,-Formen, welche sich am Rhein wiederfinden, ihren alterthümlichen Typus, sind vielmehr an ihrer richtigen Stelle. Die Verschiedenheit von den eifeler Formen ist im Wesentlichen durch Faciesunterschiede bedingt. In der Eifel treten Korallen-Kalke und Brachiopoden-Mergel als hauptsächlichste fossilführende Ablagerungen auf, in Nassau da- I) Vgl. S. 433, Fussnote. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 435 gegen Thonschiefer und Cephalopoden führende Knollenkalke. Andererseits giebt es Uebergänge zwischen den beiden Aus- bildungsweisen, wie die Schiefer von Oberbiel und Leun'), in denen sich die Formen des eifeler unteren Mitteldevon mit den böhmischen Formen mischen. Die faciellen Verschiedenheiten machen sich besonders bei der Cephalopodenfaunua und noch mehr bei den Trilobiten geltend. Die Cephalopoden finden sich als pelagische Thiere, wenn auch nur vereinzelt, in verschieden ausgebildeten Ab- lagerungen vor?), die Trilobiten dagegen sind als benthonische Thiere in höherem Maasse abhängig von den Tiefenverhält- nissen des Meeres und der Beschaffenheit des Untergrundes. Auf den eigentlichen Korallenriffen scheinen keine für die Tri- lobiten günstige Lebensbedingungen vorhanden gewesen zu sein. Sie fehlen daher den korallenreichen Riffkalken von Paffrath, Elberfeld, Schwelm, an der Lahn und in der Eifel ganz oder sind sehr selten. Ebenso gehören sie nicht zur Fauna der schwarzen, wesentlich Cephalopoden und Palaeo- conchen (Cardiola ete.) enthaltenden, schwarzen Knollenkalke, wenn sie auch in einzelnen Exemplaren vorkommen. Ebenso- wenig sind sie in den isopen schwarzen Kalken der Intumescens- Stufe vorhanden. Auch die Trilobiten führenden Schichten zeigen bemerkenswerthe Unterschiede, wie früher schon erörtert wurde?). Aehnlich verhalten sich alle anderen Thiergruppen, be- sonders die Lamellibranchiaten. In erster Linie ist hier auf das Vorkommen der Cardiola-Arten, insbesondere von Buchiola hinzuweisen. — Sowie Schichten in abweichender Entwickelung auftreten, stellt sich eine Fauna ein, die von der gleichalterigen einer anderen Facies oft ganz verschieden ist. Eins der be- zeichnendsten Beispiele wird durch die Kalke von Haina und die Odershäuser Kalke gebildet, welche kaum eine Art gemein- sam haben. Das obere Mitteldevon in seiner mannigfachen Ausbildung ı) Vgl. 8. 379. 2) Vgl. S. 412. SEVel. 8.9: 28* 436 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. zeigt auf das deutlichste die Einwirkung der Facies, und dass es zur Erklärung der Superstiten nicht bedarf. Es ist auch zu bemerken, dass im rheinischen Mitteldevon Arten des unterdevonischen Fs fast ganz fehlen, denn auch der böhmische Pentamerus acutelobatus ist verschieden von der gleichnamigen rheinischen Form, die auf die Stringocephalen- Stufe beschränkt ist. Frec# dehnt den Begriff von Superstiten auch auf ganze Gruppen oder Gattungen aus. Er sieht z. B. in Orthoceras tubieinella eine solche Form, da es zur Gruppe des unterdevo- nischen O. pseudocalamiteum Barr. gehöre. Diese Gruppe oder Gattung (Dawsonoceras HyarT) reicht allerdings vom Unterdevon (O. pseudocalamiteum) durch das untere (O. nodulosum v. SCHLOTH.) in’s obere Mitteldevon (©. tubicinella), ohne bemerkenswerthe Lücke. Ich möchte dies indessen nicht gerade für eine beson- ders hervorzuhebende Thatsache halten, da es noch viel lang- lebigere Gattungen giebt. Ich möchte auch bemerken, dass in den altbekannten Ab- lagerungen der Eifel „Superstiten“ zahlreicher auftreten, als im „Hereyn“. Atrypa reticularis, Pentamerus galeatus ete. stammen, wenigstens in der üblichen Auffassung der Arten, aus dem Silur, und Cyrtina heteroclita, Orthıs striatula, Chonetes sarcinulata ete. sind im Unterdevon keine seltenen Erscheinungen. Jedenfalls sind die auffallenden Unterschiede eines Theiles des rechtsrheinischen Mitteldevon von den gleichalterigen Schichten der Eifel allein auf Facies-Unterschiede zurückzu- führen. Sowie in Nassau Ablagerungen in ihrer Ausbildung sich den eifeler Vorkommen nähern, stellt sich auch sofort die dort heimische Fauna ein. So enthalten die Schiefer von Leun und Oberbiel die Brachiopoden des ältesten eifeler Mittel- devon, und die Fauna des oberen Stringocephalenkalkes in der Ausbildung als Massenkalk ist vollständig die des Girzenberges bei Soetenich, während die Kalke von Greifenstein und die Eisensteine von Brilon-Adorf keine näheren faunistischen Be- ziehungen zu den gleichalterigen eifeler Ablagerungen zeigen. Es ist das gleiche Verhältniss, wie zwischen den Intumescens- Schichten des Oberdevon und den Cuboides-Mergeln und Kalken. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 437 Nutzbare Mineralien und Gesteine im oberen Nitteldevon. In technischer Hinsicht gehören die Ablagerungen des oberen Mitteldevon zu den wichtigsten Ablagerungen im rhei- nischen Gebirge, ja, man kann sie geradezu als die allerwich- tigsten bezeichnen. Die in grosser Verbreitung auftretenden Kalksteine haben an vielen Orten eine hochentwickelte Kalkindustrie hervor- gerufen. Besonders die Massenkalke der oberen Abtheilung sind an der Lahn bei Dietz, Limburg, Villmar, Wetzlar, im Bieberthale bei Rodheim, Bieber und Königsberg, in der Atten- dorner Mulde bei Werringhausen, Bamenohl, Finnentrop, Heg- sen ete., bei Lethmathe und Iserlohn, bei Hagen, Schwelm und Elberfeld sowie an vielen anderen Orten im grossartigsten Maassstabe durch Steinbrüche aufgeschlossen. Der Kalk wird theils zu Mörtel gebrannt, theils als Zuschlag beim Hochofen- process verwendet und weit versandt. Auch die dolomitischen Partieen werden vielfach gewonnen und gebrannt. In der Aachener Gegend werden die dunkelblauen, ban- kigen Stringocephalenkalke vielfach gewonnen und zum Theil zu Werkstücken verarbeitet, die als „Blausteine* zu Treppen- stufen, Fensterbänken, als Eckquadern bei Bauten und als Trottoirplatten eine ausgedehnte Verwendung finden. Auch in der Gegend von Brilon findet der Stringocephalenkalk eine ähnliche Verwendung. Korallenreiche Partieen des Massen- kalkes werden an der Lahn, besonders bei Villmar, als Marmor gewonnen und verarbeitet. Auch bei Brilon fand ehedem eine nicht unbedeutende Verwerthung desselben Gesteines als Marmor statt, welcher zum Theil in Alme geschnitten und geschliffen wurde. — Die plattigen Kalksteine der oberen Stringocephalen-Stufe werden im östlichen Westfalen vielfach gewonnen und liefern einen ausgezeichneten Baustein, der namentlich zu Brücken- bauten, Futtermauern, Kanälen, aber auch bei Hochbauten Ver- wendung findet. Zur Mörtelbereitung wird er weniger benutzt. Auch in der Gegend von Wetzlar werden die gleichen Gesteine 438 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. zu demselben Zwecke gebrochen, doch nicht in grösserem Maassstabe. — Hervorragend gute Bausteine liefern die Grauwackenschiefer und Grauwacken des Lenneschiefers, und im Lenne- und Wupperthale werden diese Gesteine an vielen Stellen gebrochen. Im Lahngebiet spielt der ältere Schalstein des unteren Stringocephalen-Niveaus ungefähr die Rolle des Lenneschiefers. Er liefert zum Unterschied gegen die oberdevonischen Schal- steine, die meist leicht verwittern, einen widerstandsfähigen und gut zu bearbeitenden Baustein. Dachschiefer kommen gleichfalls im oberen Mitteldevon vor, doch mehr noch im unteren. Bislang ist es aber noch nicht möglich gewesen, die beiden Mitteldevon-Stufen in der reinen Schieferfacies von einander zu trennen. Wahrscheinlich ist auch ein Theil des „Flinzes“ in Westfalen, der viele Dach- schieferlager enthält, eine Parallelbildung des Stringocephalen- kalkes. — Von grosser technischer Wichtigkeit ist die Umwandlung der Kalksteine des oberen Mitteldevon in Rotheisenstein, wo dieselben in Verbindung mit Schalsteinen und Diabasen stehen. Der eigentliche Massenkalk ist von dieser Umwandlung nicht betroffen worden, wenn sich auch nicht selten auf Klüften Ueberzüge von Rotheisenstein finden. Es sind vor Allem knollige, dichte Kalksteine, welche in dieser Weise metamor- phosirt sind, daneben, wenn auch seltener, Crinoiden- und geringmächtige Korallenkalke.. Wenn auch im östlichen Westfalen der Eisensteinbergbau — wie überall im rheinischen Gebirge —, bei Weitem nicht mehr die Bedeutung hat, wie ehedem, so findet doch auf einigen Gruben ein immerhin nicht unerheblicher Bergbau statt, so auf den Gruben Char- lottenzug bei Bredelar, Grottenberg bei Behringhausen, Ecke- feld und Bismarck-Stollen bei Giershagen und Martenberg bei Adorf. — . Im Lahngebiet liegen die Verhältnisse ähnlich. Auch hier gehört ein grosser und wichtiger Theil der Rotheisensteinlager dem oberen Mitteldevon an, während andere auch durch Um- wandlung aus oberdevonischen Knollenkalken entstanden sind. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 439 Mitteldevonisch sind u. a. die Lager der noch im Betrieb be- findlichen Gruben Raab bei Wetzlar, Juno, Amanda, Uranus bei Nauborn, Martha bei Albshausen, Maria bei Leun, Ferdinand bei Oberndorf, Mangold bei Bonbaden, Eisenzug bei Philipp- stein und viele andere. Auch an der Lahn hat der Eisenstein- bergbau wegen der Concurrenz luxemburgischer, lothringischer und spanischer Eisenerze bei Weitem nicht mehr die Be- deutung wie früher. Aber zur Herstellung bestimmter Eisen- sorten, besonders von Giesserei-Roheisen bester Qualität, ist der Rotheisenstein auch heute noch unentbehrlich. Allenthalben stehen die Rotheisensteinlager in Verbindung mit Schalsteinen und Diabasen. Offenbar haben diese das Material zur Bildung der Pseudomorphosen geliefert. Zum Theil sind die Lager an der Lahn nicht durch Um- wandlung aus Kalken entstanden, sondern aus kalkreichen Schalsteinen und haben zuweilen die Schalsteinstruktur noch deutlich bewahrt. Im Allgemeinen ist die Beobachtung gemacht worden, dass der Rotheisenstein nach der Tiefe zu allmählich in eisen- schüssigen Kalkstein übergeht. Auch im Streichen der Schich- ten sind ähnliche Uebergänge beobachtet worden (Martenberg bei Adorf). In welcher Tiefe aber dieser Uebergang statt- findet, ist nicht durch Regeln festgelegt. In früheren Zeiten war die Annahme herrschend, dass das Erz nicht bauwürdig bis unter die Sohle der tieferen Thäler, also bis unter den -Grundwasserspiegel, niedersetzt. Diese Annahme hat sich jedoch als irrthümlich erwiesen, und jetzt sind in vielen Gruben Tiefbau-Anlagen ausgeführt worden'). Andererseits besteht auch in den oberen Teufen das Erz zuweilen nicht aus eigentlichem Rotheisenstein, sondern aus einem eisenschüssigen Kalkstein, der als Flussstein den Erzen bei der Verhüttung zugesetzt wird. (Grube Amanda bei Nau- born, Martha bei Albshausen.) Dass nicht selten ein vollständiges Auskeilen der Lager beobachtet wird, ist nicht auffällig, in Anbetracht des Um- 1) Vgl. Beschreibung des Bergrevieres Weilburg. S. 106. 440 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. standes, dass der Eisenstein aus Knollenkalken entstanden ist, die fast stets flachlinsenförmige Einlagerungen in anderen Gebirgsschichten bilden. Meist folgt der Umwandlung des Kalkes in Eisenstein eine weitere Pseudomorphose in Eisenkiesel, wie jene von Tage aus beginnend, und das Ausgehende vieler Lager besteht aus Eisenkiesel oder doch stark kieseligen Erzen, welche oft mauerartig aus den Kämmen der Höhenzüge hervorragen und die Abhänge in bedeutendem Maasse mit Blöcken und Brocken überschottern. Nach der Tiefe gehen diese Eisenkieselmassen der Reihenfolge nach in kieseligen Eisenstein, in reines Erz, in kalkiges Erz, in eisenhaltigen Kalk und endlich wohl in reinen Kalkstein über. Natürlich kommen Ausnahmen von dieser Regel vor. Eine Regel ist auch, dass die Lager, die in Verbindung mit Diabasen stehen, eine stärkere Verkieselung erfahren haben, als die nur mit Schalstein verbundenen. Am reichsten sind die Lager in stark zersetztem Schalstein, den die Berg- leute des Lahn-Bezirkes daher auch als „edlen Schalstein“ bezeichnen, während frischer Schalstein „unedel“ genannt wird. Auch hieraus erhellt, dass das eruptive Material bei seiner Zersetzung den Eisengehalt geliefert hat. — Eine andere Art wichtiger Eisenerzlagerstätten findet sich verbreitet im Lahngebiet an den Massenkalk gebunden, sel- tener an kalkreiche Schalsteine.e Die Oberfläche des Kalkes ist häufig zu taschen- und trichterförmigen Vertiefungen aus- gewaschen. Dieselben sind ausgefüllt mit lettigen Massen, die oft stark eisen- und manganhaltig sind, in mulmigen Brauneisenstein mit hohem Mangangehalt übergehen und Knollen von manganreichem Limonit, von Pyrolusit und Man- ganit einschliessen. Der Kalk ist in unregelmässigen Partieen und meist nur oberflächlich dolomitisirt und ragt in Blöcken und Klippen in die mulmig-lettige Ausfüllungsmasse der Trichter hinein. Er ist überzogen mit denselben Erzen, die ihn über- lagern und zeigt eine zerfressene, corrodirte Oberfläche. Die Ausfüllung der Trichter wird in der Regel bedeckt von tertiären Kiesablagerungen, welche vorwiegend Quarzgerölle ® Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 44] führen. Daher werden diese Eisensteinablagerungen vielfach als solche des Tertiär betrachtet und sind auch auf den von C. Koch bearbeiteten Kartenblättern des Lahngebietes (Eisen- bach, Limburg etc.) so eingezeichnet. Sie liegen indessen nicht im Tertiär, sondern unter demselben, und sind durch Auflösungs- und Zersetzungsprocesse des mitteldevonischen Kalksteins entstanden, vielleicht durch Einwirkung der Ge- wässer, die in den überlagernden Tertiärschichten Eisen- und Mangansalze gelöst hatten. Ausser den Vorkommen dieser Art, welche in den Beschreibungen der Bergreviere Wetzlar, Weilburg und Dietz, sowie in den Erläuterungen zu den Blättern Schaumburg, Limburg, Eisenbach, Kettenbach, Hada- mar etc. beschrieben sind, giebt es noch viele andere. Das bedeutendste liegt in der Lindener Mark bei Giessen. Zuweilen kommen neben diesen Eisen- und Mangan-Erzen Knollen von Phosphorit in den lettigen Ausfüllungsmassen der trichterförmigen Vertiefungen auf der Oberfläche des Massen- kalkes vor. An anderen Stellen führen diese nur Phosphorit in Knollen, die in lettige Massen eingebettet sind. Auch auf- gelagert auf den Schalstein des Mitteldevon finden sich solche Phosphorit führenden Letten. Vielfach erkennt man deutlich, dass diese Phosphorit-Knollen umgewandelter Massenkalk sind. Die Phosphorite des Lahngebietes sind vorwiegend an das. obere Mitteldevon gebunden. — Eine diesen Lagerstätten ähnliche Bildung ist anscheinend auch das Schwefelkieslager von Schwelm, welches dem Massen- kalk aufgelagert ist und gelegentlich die Versteinerungen des- selben einschliesst. In seinem Liegenden ist der Kalkstein stark zersetzt, und aus diesen Partieen stammen die schön erhaltenen Versteinerungen, welche von Schwelm in vielen Sammlungen verbreitet sind. — An den Massenkalk der oberen Stringocephalen-Stufe sind ferner die Zinkerze gebunden, welche sich in der Gegend von Iserlohn, zwischen Lethmathe und Sundwig finden, und zwar auf der Scheide gegen den unterlagernden Lenneschiefer. Auf - der Grenze des stark zerklüfteten, wasserdurchlässigen Kalk- steins gegen den wasserstauenden Lenneschiefer sind unregel- 442 Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. mässige Hohlräume ausgewaschen, welche mit lettigen. Massen ausgefüllt sind, denen Knollen von Galmei, hauptsächlich dem Carbonat, eingelagert sind. Seltener findet sich Kieselzink- erz, Schalenblende und Bleiglanz. Der Galmei ist hier, wie in anderen Gegenden, wo ähnliche Lagerstätten auftreten, eine Pseudomorphose nach Kalkstein und enthält gelegentlich die Versteinerungen des Massenkalkes. Auch in der Gegend von Brilon sind in früheren Zeiten Lagerstätten von diesem Typus abgebaut worden. Eine ähnliche Bildung stellen auch die Eisenerze im Stringocephalenkalk von Soetenich in der Eifel dar. Gangförmige Lagerstätten von erheblicher Bedeutung sind in dem grössten Theile des rheinischen Gebirges im oberen Mittel- devon nicht vorhanden, so in der ganzen Lahn- und Dillmulde, wenn auch hin und wieder schmale Kupfer- und Bleierztrümer bekannt geworden sind. Andererseits setzt das bedeutendste sangförmige Vorkommen von Zinkerzen im rheinischen Ge- birge im oberen Mitteldevon auf, der mächtige, zusammen- gesetzte, vorwiegend Blende führende Gang der Grube Lüderich bei Bensberg, dessen Nebengestein aus den Lenneschiefern des oberen Mitteldevon besteht '), In der Nachbarschaft sind ähn- liche Erzgänge in grosser Anzahl vorhanden und haben einen _ lebhaften Bergbau in’s Leben gerufen. Wichtige Gruben sind Cons. Weiss, Berzelius, Blücher, Apfel, Castor ete. — Die Gänge streichen nach allen Richtungen des Compasses, erreichen zu- weilen eine bedeutende Mächtigkeit, brechen aber oft jäh ab oder keilen schnell aus. Sie führen neben Blende oft Blei- glanz und untergeordnet Kupferkies. Auch in der Aachener Gegend sind mehrfach Erze, und zwar Blei- und Zinkerze, sowie Brauneisensteine an den Strin- gocephalenkalk geknüpft. Augenblicklich findet aber keine ‚Gewinnung mehr statt, wegen der bedeutenden Wasserführung der Kalke. Das wichtigste Vorkommen ist das der Grube Breiniger Berg bei Stolberg, wo mehrere Quergänge den ober- und mitteldevonischen Kalk durchsetzen und Schalenblende I) Beschreibung des Bergrevieres Deutz. S. 66. Die geologischen Verhältnisse des oberen Mitteldevon. 443 und Galmei führen. Daneben kommen nesterförmige Lager- stätten vor, in denen der Kalkstein aufgelöst und in einen mulmigen Brauneisenstein umgewandelt ist, in dem festere Erzknollen eingeschlossen liegen. Der Galmei ist hier, wie bei Iserlohn und den übrigen Zinkerzlagerstätten der Aachener Gegend, welche an den Kohlenkalk geknüpft sind, vielfach eine deutlich erkennbare Pseudomorphose nach Kalkstein, während die Schalenblende sich zuweilen als Ueberzug über Kalkbrocken findet oder knollige Massen bildet. — Aus dieser kurzen Uebersicht erhellt, dass das obere Mitteldevon durch die nutzbaren Minerale und Gesteine, die es einschliesst, in technischer Beziehung eine ausserordentliche Bedeutung besitzt. Nachtrag. J. BERGERON hat im Jahre 1887!) einige Trilobiten aus dem Mitteldevon der Montagne noire beschrieben und ab- gebildet. Die Textfiguren sind aber so unvollkommen, dass eine Erkennung der Arten nicht möglich ist. Da sich zudem nicht ersehen liess, ob es sich um Arten des oberen oder unteren Mitteldevon handelt, so habe ich bei Besprechung der Trilobiten-Arten auf diese Abbildungen nicht Bezug ge- nommen. Leider habe ich dann aber übersehen, dass J. BERGERON dieselben Arten im Jahre 1889 in seiner ausführlichen Arbeit über das fragliche Gebiet aufs neue und kenntlich abgebildet hat?). Nach den hier gegebenen Abbildungen scheinen einige Arten mit den in dieser Arbeit beschriebenen übereinzustimmen. 1) Bulletin de la soc. geol. de France. S. 376—379. 2) Annales des sciences geologiques 1889. Bd. 22. No. 1. Taf. 5. 444 Nachtrag. Cheirurus Lenoiri Bere. Taf.5, Fig. 2a (non 2b), scheint mir ident zu sein mit Ch. Sternbergi mut. myops Rosm. und ist dem- nach unter die Synonyme dieser Art auf S. 22 aufzunehmen. Das in Fig. 2b dargestellte Pygidium scheint mir überhaupt nicht zur Gattung Cheirurus zu gehören, sondern zu Lichas, und hat einige Aehnlichkeit mit dem von L. Decheni und L. granulosus'),. Es ist indessen zu unvollständig, um ein sicheres Urtheil zu gestatten. Phacops Meunieri Berg.?) scheint mir nicht erheblich abzuweichen von PA. breviceps Barr.”) Harpes Escoti BEr@.*) hat: manche Aehnlichkeit mit AH. sociakis’), unter- scheidet sich aber durch seine längere, vorn weniger deutlich begrenzte Glabella. Spirifer aff. euryglossus®) scheint dem Sperifer Gosseleti Hzı.’) nahezustehen, aber durch die Gestalt seines Sinus abzuweichen. Die Schichten, aus denen diese Fossilien stammen, sind von BERGERON einfach mitteldevonisch genannt. Sie scheinen mir dem oberen Mitteldevon anzugehören. Sie lagern auf Kalken und Dolomiten, die BERGERON für unter- devonisch hält, die aber nach den mitgetheilten Fossillisten dem älteren Mitteldevon zuzurechnen sind. Dieses würde demnach transgredirend auf Silur und Cambrium liegen. — Weiterhin habe ich übersehen, dass F. BecLarp im Jahre 1887 bereits einen Spirifer Gosseleti aus dem älteren Unterdevon beschrieben hat.°) Es ist demnach der Name Sp. Gosseleti auf S. 256 zu ändern, und ich nenne die Art nunmehr Sp. Maureri. Der gleiche Name ist im geologischen Theil der Arbeit überall statt Sp. Gosseleti einzusetzen. ) Vgl. S. 30. Taf. 2. Fig. 18. ?) Taf. 5. Fig. 3. 3) Vgl. S. 18. &), Tat2s. Eis. 1. 5) Vgl S. 45. 6) Taf. 5 Fig. 8. ?) Vgl. S. 250. 8) Bulletin de la societe belge de Geologie. Bd. TI, S. 81, Taf. 4 Fig. 1-6. Alphabetisches Verzeichniss. Die gesperrt cursiv gedruckten Namen und die fettgedruckten Zahlen sind die, unter denen die Arten und Gattungen im paläontolorischen Theil beschrieben sind. (Gewöhnlich eursiv gedruckte Arten und Gattungen sind nur erwähnt, bei Seitenzahlen unter 316 bei paläontologischen Vergleichen. Seitenzahlen über 316 bringen Angaben über das geologische Vorkommen. In gewöhnlicher ; Schrift gedruckte Namen sind Synonyme. Acidaspis pigra Barr. 341, 379, 381. Acroculia compressa Rorm. 176. „ sigmoidale Puırr. 177. Actinocrinus cyathiformis SANDB. 302, 356. Actinopteria dilatata Wine. 218. „ placida Wrie. 217. Actinotheca opegrapha Rom. sp. 322. Agassizocrinus sp. 301, 321. Agnesia ve Kon. 208. „ elegans D’ArcH.-VERN. sp. 205, 353. Agoniatites Merk. 51. „ angulatus FrecH. 341. „ annulatus MAur. sp. 69. „ bicanaliculatus SANDE. Sp. 67,381. „ bohemicus BARR. sp. 67, 450. „ Dannenbergi BEyr. sp. 67, 348. „ discoides WALDScHM. sp. 6%, 342, 428. „ inconstans Pi. 55, 320, 326, 334, 342, 370, 402,421, 423, 428, inconstans var. costulatus p’Arcn.-Vern. 63, 526. Agoniatites inconstans var. cras- sus D’ARCH.-VErN. 64, 326. „ inconstans var. euryompha- lus. 65, 320. „ imconstans var.expansus Van. 59, 320, 326, 334, 341, 376, 403, 424. „ inconstans var. fulguralis Wine. 64, 326. „ imconstans var. nodiger Harı. 61, 424. „ inconstans var. Wie. 62, 320, 326. „ occultus BArr. 106, 341, 346, 379, 381, 406, 429. „ oceultus var. platypleura FrEcH. obliquus 106, 341. „ tabuloides BArR. 430. „ verna Barr. 881. Allorisma Münsteri D’ARCH.-VERN. 226. Ammonites simplex v. B. 95. Ammonoidea. 49. Amnigenia rhenana BEusH. 332. 446 Amphigenia Haır. 291. „ Beyrichi.n. sp. 292, „ elongata Van. 292. „ Vicaryi Dav. sp. 293. Amplexus hercynicus Rom. 321, 328, 368, 370, 371, 307, 424. Anarcestes Mojs. 69. cancellatus D’ARCH.-VERN. Sp. 69, 71, 72, 320, 326, 334, 370, 402, 403, 428. „ convolutus SANDB. Sp. 8). Denckmanni n. sp. 72, 541, 346, 428. Karpinskyi n. sp. %, 341, 342, 346, 381, 421, 427, 429. „ lateseptatus Beyr. sp. %8, 78, "341, 381, 421, 427, 429. 70, 320, 39T. nuciformis WHIDE. 428. „ rotellan. sp. 70, 320, 326, 428. subnautilinus V. SCHLOTH. Sp. 72. „ vittatus Kays. sp. 12. „ vitliger SANDB. Sp. 89. „ Wenkenbachi Kavys. 76. Arca Michelini D’Arch.-VERN. Arethusina. 48. „» Beyrichi Nov. 381, 489. 221. 44, 343, 370, „ inewpectata Barr. 44. „» Kayserin. sp. 43, 320, 433. „» Sandbergeri Barr. 44. Aristozoe Banr. 48. Athyris concentrica.v. bucH. 356, 362, 391. „» Glassii Dav. 384. „ graciis Sans. 356, 362. Atrypa. 261. „ arimaspus Eıchw. 268. „» ef. arimaspus Eıcaw. 268, 336, 356. » aspera v. SCHLOTH. 263, 336, 339, 356, 366, 390, 391, 424, 425. „ comata BArr. 266, 268. „ erenulata Sow. 275. Atrypa desquamata Sow. 9 ” ” ER ” ” 9 39 ” bb) Alphabetisches Verzeichniss. 267, 336, 366, 382, 354, 425. Eurydice Barr. 242. flabellata Rorm. 261, 336, 339, 356, 366. implexa Sow. 273. juvenis Sow. 239. lacryma Sow. 245. obovata Sow. 261. plebeja Sow. 244. plana KAvys 386. reticularis L. 262, 328, 239, 342, 356, 362, 366, 379, 382, 436. reticularis var. aspera v. SCHLOTH. 264. „ var. desquamata Kavs. 267. »„ „ flabellata Kavs. 262. ». „plana,Kays. 264. signifera SCHNUR sp. 264, 328, 336, 376, 336, 334. „ zonata I)amEs. 267. Avicula Krem. 217. „ 6) ’ Aviculidae. aculeata GoLor. 214. celathrata Sanne. 217, 335, 355, 362, 365. dilatata Wuıne. 218, 335. fenestrata GoLDr. 221. Goldfussi D’ARCH.-VERN. 221. Mariae Frech. 391. Neptuni GoLpr. 212, 365. 217, 335. 22E placida Wnie. reticulata (sOLDE. 212. Aviculopecten M’Coy. 212. Bellerophon Montr. ” aculeatus GoLDF. sp. 214, 335. aviformis Wuıns. 214, 335. Hasbachi D’ARCH.-VERN. sp. 221. lobatus n. sp. 215, 335, 425. Neptuni GoLpr. sp. 212, 355. . Oceani GoLDrF. sp. 213, 335, 376. 206. decussatus Sanpe. 352: Alphabetisches Bellerophon elegans n’Ors. 352. „ Jlineatus Sans. 207. | 1 Meelons-kları 200, „ sinuoso-lineatus Sans. 327. „ striatusw’Ore. 206,335, 352,359. „ tuberculatus D’OrB. 352, 425. „ vasulites MonTr. 209, Bellerophontidae. 206. beloceras Kayseri HzıL. 369. „ multilobatum BeEyr. ‚369. Bifida Dav. 259. „ lepida GoLpr. 379, 386. Brachiopoda. 233. 259, 323, 362, Brilonella serpens Kays. 321, 327. Bronteidae. 10. Bronteus GoLor. 10. „ alutaceus GoLpr. 14, 15. „ Brongniarti Barr. 13. „ campanifer Barr. 183. | „ Dormitzeri Barr. 13, 379. „ ‚Jabellifer voLpr. 13, 14, 339. „ Gervillei larr. 10. 13, 334, | „„ granulatus (GOLDF. 351, 365, 432. „ intermedius GorLpr. 13, 14. „ Novakin. sp. 10, 319, 432. Par SDE 11h 12: speciosusCoRDA.841,346,581,421. „ tardissimus Barr. 10. „ thysanopeltis Corna. 340. | „ tigrinus Was. 13. . | „ ef. umbellifer Maur. 10. Buccinum acutum Phırr. 171. „ Imbrieatum Sow. 166. Buchiola Bar. - 228. Calceola sandalina Lam. 323, 380, 354. Calymene Sternbergi Phurr. 22. Camarophoria Kınc. 282. „ ascendens WHıns. 274. „ bijugata SCHNUR sp. 283, 323. brachyptycta SCHNUR sp. 282, 336, 339, 355, 365, 386. ” ' Cardium brevialatum Sann». 447 Verzeichniss. Camarophoria formosa Schnur sp. 285, 328. „ glabra Warpschm. 341. „ globulina PuurrL. sp. 283. „ protracta Sow. sp. 280. „ rhomboidea Pnırr. sp. 282. „ seminula PuiLL. sp. 284. Capulidae. 173. Capulus cordatus Wnips. 178, „ ecolubrinus Wnipe. 178. „ emarginatus Maur. 178. „ gracilis Sanoe. 177. „ hainensis MAur. 178. „ immersus Maur. 177. „ invietus Wnuıpe. 177. „ psittacinus SANDB. 354. „ puellaris Wuıps. 178. „ quadratus Maur. 174. „ rigidus Maur. 178. „ rostratus Wnıpe © 176. „ seleanus Maur. 174. Cardiomorpha vE Kon. 226. 226, 335, 354. „ ferruginea Beusu. 226, 321. 226, 341. „ alata SANDB. „ galeata \EUSsH. Cardiola Brop. 227. „ angulifera Rorm. 346. 230, 341, 346. sp. 227, 321. „ aquarum BEuSsH. „ Beushausenin. 333. „ concentrica v.B. 2 2 28. „ duplicata SANnDB. 22 Mi „ eleyantula Brusn. 228, 327. „ ferruginea n. sp. 229, 321. „ misera.n. sp. 230, 321, 370, 376. „ mueronata Beusu. 231, 327. „ retrostriata v. B. sp. 225, 367. sagittarian. sp. 230, 321, 376. subconcentrica BrusH. 228, 321, 327, 341. er „ trijugata BEusn. 231, 327. 232. „ Lyelli pD’Arcn.-Vern. 231. 448 Cardium procumbens Sanpe. 232. ,„ Villmarense p’ArcH.-VErn. 282. Catantostoma clathratum SANnDB. 353, 359. Centronella Bırı. 241. „ virgo Puıtr. sp. 241. Cephalopoda. 49. Chascothyris n. gen. 234. „ Barroisin.sp. 236. „ Dewalguei.n.sp. 238, 331. » Tschernyschewin.sp. 236, 355. Cheiruridae SALTER. 22. Cheirurus BEyr. 22. „ artieulatus Mnsr. „» Cordai Barr. 26. „ gibbus Beyr. 22, 22. „„ Lenoiri Berc. 444. „ myops Rorm. 22. „ Pengellii Wuıpe. 23, 423. „ propinguus Must. 26. „ Sternbergi Borku. 22, 319, 326, 362, 370, 371, 421, 425, 432, 444. Chiton corrugatus Sanne. 211, 354. „ sagittalis SAnDB. 8354. Chonetes Fischer. 296. „ dilatata F. Rom. „ embryo BAarr. 297. „ Logani Harı. 425. „» minuta GoLpr. 296, 337, 356. „ sarcinulata GoLDF.. 436. Cladochonus. 304. „ alternans Rorm. 304, 321, 368. „ Schlüterin. sp. 305, 321. „» tubaeformis Lupw. 305. Coccocrinus rosaceus F. RoEMER. 301, 328. Conchula Steiningeri Kox. 193. Conocardium Bronn. 231. „ aliforme GoLpr. 324. „ carinatum Maur. 233. „ elathratum D’Ors. 232, 327, 335, 354, 362, 365, 390. „» hainense Maur. 232. 22, 26. 380. Alphabetisches Verzeichniss. Conocardium Lyelli w’ArcH.-VERN. 231, 354. „ retusum MaAur. 233, 365. „ villmarenseD’ArCH.-VERN. 232, 354, 365. „ Villmarense var. carinata Maur. 233. Conularia deflevicosta SANDB Conularidae. 161. Cranoceras Hvarı. 13%. „ alatum n. sp. 137, 320. Crenipecten Oceani WHipe. 213. Crinoidea. 299. Crustacea. %. 354. Cupressocrinus abbreviatus GoLpr. 299, 356, 362. „ crassus GoLpDr. 299. „ elongatus GoLDF. 800, 339. „ hodosus Sanpe. 300. Cyathophyllum dianthus GoLDF. 424. „ helianthoides GoLDF. 843. „ vermiculare GoLDF, 424. Cyphaspis Burm. 40. „ Cerberus Barr. 370, 421, 433. „ convexa Barr. 40, 319, 433. „ craspedota HaıL. 42. „ hydrocephala Korn. 41, 341, 379, 381, 433. „ ocellata \WHipe. 41. „ Strengi Maur. 433. „ truncata Rorm. 42, 421. Cyprieardia elongata D’ARCH.-VERN. 228 „ acuta SANDE. 42, 319, 362, 225. Cypricardinia Harı. 224. „ elongata Sanpe. 225. „ Junonis n. sp. 376. „ lamellosa GoLor. 225, 324, 354, 365. „ sSandbergeri Brush. 224, 335, 354, 362, 365. „ scalaris PHiLL. „ squamifera MaAur. 224. 224. Alphabetisches Cypridina serrato-striata Sanp». 346. „ subfusiformis Sanns. 351. Cyrtia Murchisoni ve Kon. 391. Öyrtina Dav. 258. „ hamiltonensis HarL. 425. „ heteroclita Derr. 258, 328, 336, 356, 366, 379, 436. Cyrtoceras acutecostatum Sans. 129, 366. „ alienum Barr. 124. „ arduennense STEIN 160. „ Ödellalites Prıtı. 129. „ bilineatum SanDe. 137. „» Bolli Barr. 134. „ eancellatum Rorm. 140. „ depressum GoLpor. 137, 138. „ difiele Was. 136. „ eifeliense D’Arcn.-Vern. 131. „ fimbriatum Wıurmse. 135. „» Früschi Barr. 125. „ lamellosum v’ArcH.-Vern. 135. „ lineatum GoLor. 137. „ morsum Harr. 135. „ multistriatum Rom. 142. „ nodosum PsırL. 141. „ obligquatum PrıL. 140. „ ornatum GoLpr. 125. „ quindeeimale Phuırr. 134. „ sanum Barr. 147. „ spinosum Harz. 125. „ undulatum BRorm. 136. Cyrtolites laevis Eıchw. 183. 134, Oystiphyllum vesiculosum GoLDF. 348. Darwinia rhenana Schür. 591. Dawsonoceras Hyatt. 149. Dechenella Verneuili Burm. Delphinula subarmata SANDE. 433. 359. Dentalium annulatum SAnDB. 3835, 394. 335, 354. „ canaliculatum SANDB. „ taeniolatum SANDB. Dielasma Kınc. 238. 354. er) Neue Folge. Heft 16. juvenis Dav. 239,336, 355, 384. Verzeichniss. 449 Dielasma saceulus Pkiurr. 239, 240, 241. » Whidbornei Dav. 238, 336. Diplochone striata Frech. 321. 298. „ nitida PuıLL. 298. „ undulata sp. n. 298. Discina Lan. kEchinodermata. 299, Edmondia ve Kon. 226. » 9gigas n. sp. 226, 335. Enantiosphen Wie. 291. „ Vicaryi Wnıpe. 293. Eucalyptocrinus rosaceus GOLDF, 303, 339. Euomphalidae. 188. Euomphalus. 188. „ annulatus PrırL. 353. „ acuticosta Sanpe. 353. „ centrifugus Rorm. 189. » ameinalis kann. 199. „ decussatus SANDB. 353. „ eboracensis Harz. 191. „ Goldfussi D’ArcH.-VERN. » Hecalen Hase... „ laevis v’Arca.-Vern. 188, 321, 324, 334, 353, 359, 365, 390, 425. 398. „ Labadyei v’Arcn.-Vern. 390. » planorbis pD’Arca.-Vern. 190. „ planorbis var. gracilis GoLpr., 139. „ radiatus Pmur. 191, 334, 353. „ rota Sans. 191, 324. .„ Schnurii D’ARCH.-VERN. 353, 365. „ serpula D’ArcH.-Vern. 189, 425. „ Spinosus Sans. 353. ' „ subtrigonalis Wine. 199. Favosites cervicornis Br. 424. „ gracilis SANDB. 887. „ polymorpha GoLDF. 848. Fissurella conoidea GoLpr. 174. Fenestella aculeata SanDB. 387. „,„ subrectangularis SANDBE. 937. Flemingia perversa Wuıpe. 206. 29 450 Gastropoda. 164. Gephyroceras intumescens BEyR. 546, 369, 391. „ caleuliforme BEyR. 369. Glassia Dav. 248. „ Beyrichi Kays. 248, 384. „ obovata MAur. 260. „„ Whidbornei Dav. 248. Glossophora. 161. Gomphoceras Sow. 148. „ inflatum Goror. 143. „ poculum Wuıpe. 147. „ Saemanni GürIcH. 153. „ subfusiforme Mnst. 145. „ subpyriforme Must. 143. » Verneuili n. nom. 143, 320, 326. Goniatites acutolateralis Sanpe. 106, 110. acutus Kevsert. 119. angulato-striatus Kays. 94. annulatus Maur. 69. . aratus Wnuıne. 102, 402, 423. „ auris QuENST. 92. „ Becheri GoLpr. 63. „ bicanaliculatus SANDB. 67. er 55 var. gracilis Sanne. 67. „„ bicostatus HaıL. 93. „» Öbifer Puırı. 106, 431. „ brilonensis Kavs. 96, 102. „ ealeuliformis BEYR. 383. „„ cancellatus D’ArcH.-VErN. 69. „ einetus Mnst. 90, 91. „ eircumflexifer Sanpe. 85. „ elavilobus Sanpe. 115. „ eonstrietus STEINING. 90. „ costulatus D’ArcH.-Vern. 55, 63, 64, 66. „ Dannenbergi BEyr. „» Decheni Kays. 114. „ delphinus Sanpe. 106. „ diadema GouLpr. 103. „» discoideus Haır. 81, 424. 55, 66. Alphabetisches Verzeichniss. Goniatites discoides WArpschm. 63, 67. „ eifeliensis Steming. 90, 95. „ evexus v. BucH. 64, 66. „ evexus Kavs. 55. „ excavatus Prırr. 112. „ exwpansus v. Buch. 60. „ expansus Van. 55, 59. „ ‚Jaleifer Must. 62. „ fulguralis Wuıme. 55, 423. „ globosus WHipe. 113. Höninghausiv.Bucn. 116,429. „ Hughesi Wnume. 96, 402, 423. „ Inconstans PrırL. 55, 60, 66. intumescens BEyR. 63, 325, 339, 367, 421. „ Jugleri Roem. 346. „ lamellosus Sanpe. 117. „ lateseptatus Beyr. 73, 77. „„ lunulicosta Sanpe. 115. „ micromphalus RoEm. 86. „ molarius Wuıne. 112, 402, 423. „ multiseptatus v. Buch. 116. „ huciformis Whıne. 70, 72. „ obliquus Wnıne. 55, 62, 423. „ ovatus Mnst. 95, 100. „ Paucistriatus D’ARCH.-VERN. 92, 367. „„ planidorsatus MnsT. „ plebejus Barr. 73. „ Ppsittaeinus WnHıpe. 101. „ retrorsus autt. 81, 95. var. amblylobus SAnDB. 86. brilonensis Kavys. 102. circumflexus SANDB. 86, 101. | sacculus SANDB. 86. typus Sanps. 9. undulatus Sanne. 92, 107. „ Roemeri Hzr. 55, 59. „ simplex v. Buch. -95. „ strangulatus KEvserL. 103. „„ subundulatus FRECH. 92. „ tenuistriatus D’ARCH.-VERN. 68. 62, 92. e2) ” Goniatites terebratus SAND». b) ER] Goniophora Pur. bb ” Gosseletia distincta FoLLM. Alphabetisches Verzeichniss. 107. transitorius PruLL. 55, 423. tridens Sanpe. 115. undulatus SAnDeB. 92. uniangularis Conk. 81, 95, 424. unilobatus Harr. 424. Vanuxemi Harr. 55, 58, 59. verna-rhenanus MaAur. 346. wildungensis Warvschnm. 64. Wurmii Rom. 69. Zorgensis Rom. 67. 225. 225, 335, 354. 223. acuta SANDB. secans BArRr. DO". Gyroceras alatum Barr. 124, 132, 138. „ asymmetricum Wnıpe. 120, 124, 129) 130. cancellatum F. Rorm. 121, 140. costatum GoLDF. 127. costatum var. ornata GoLpr. 126. Cyclops Harz. 125. eifeliense D’ARCH.-VERN. 124,127, 131. nodosum RoEMm. 128. ornatum D’ArcH.-VErn. 125. praeclarum Wu. 120, 124, 131. quadratoclathratum SANDE. quindeeimale Pnırr. 134. spinosum Harz. 132. tenuisguamatum SAnDE. 140. tredecimale Prurr. 120, 131. 140. Haplocrinus stellaris F. Rornm. 300, 9 328, 362. Harpes Gorpor. 45. convezus TRENKN. 46. Escoti Berc. 444. franconicus Mnst. 47. gracilis Sanpe. 45, 46. macrocephalus Goıpr. 4%, 326, 433. reticulatus CoRrDA. 48. 451 | Harpes socialis n. sp. 45, 319, 326, 368, 433, 444. „ transiens Barr. 46. „ venulosus CorvAa. 46. Harpidae. 45. Heliolites porosa. 339, 342, Helminthochiton Sauter. „ corrugatus Sanpe. 211, 355. 211. Hercoceras mirum Bank. Hesperiella Hzı. 205. Hexacrinus brevis GoLDFr. 302, 356. „ echinatus Sanpe. 356. „ exsculptus GOLDF. 337. „ granifer F. Rorm. 302. „ granulifer F.Rorm. 301, 337, 356, 362, 366. „ interscapularis Phi. 321, 337. „ ornatus GoLpr. 302. Holopella McCov. 192. „ piligera Sanpe. 192, 194, 321, 334, 353, 425. „ ranellaeformis Rorm. 193. „ Sandbergerin.sp. 194, 334. „ scalarioides WHıne. 334. „ varicosa.n.sp. 192, 334, 353. Hoplomytilus Sans. 221. „ erassus Sans. ?221, 336, 359. Hyolithes Eıchw. 163. „ striatus Lupw. 164. „ striolatus n. sp. 163, 321. „ papilio Wnipe. 122. 302, 321, 302, Kokenia nov. gen. 159. „ obliquecostata n. sp. 159. Kophinoceras Hvarr. 123. acutecostatum SANDE. sp. 129, 132, 320, 324, 351, 359. „ binodosum Sanpe. 351. „ costatum SANDB. 351. „ eifeliense D’ARCH.-VERN. „» Frechin. sp. 134, 334. „ Mülleri n. sp. 132, 320. 29* ” 127. 452 Kophinoceras nodosum GotLpr. 128. „ ornatum D’ÄRCH.-VERN. sp. 123, 125, 320, 327, 334, 359. quindecimale Prur. sp. 154, 320, 334, 351, 359. „ westfalicum n. Sp. Kralovna Barr. 231. 133, 334. Lamellibranchiata. 211. Leptaena membranacea Phirr. „ sSignifera SCHNUR. 264. 295. Leiorhynchus multicostatus HaıL. 281. Lichadae Barr. 28. Lichas Darm. 28. „ aranea n. sp. 32, 834, 351, 365, 432. „ eontusus Harr. 33: „ erassirhachis Rom. 35. „ Decheni n. 'sp.. 30, 320, 326, 370, 432, 444. „ devonianus WHIDB. 297. „ transversalis MAur. 23,9. „» granulosus Rorm. 28, 326, 368, 370, 276, 421, 432, 444. » NHouerv BaaR. 29, 81,433: „ Maureri Nov. 33, 433. „ parvula Nov. 29, 31. Littorina alata Sanps. 183. „ lirata Sanpe. 324. Loxonema. 112. „ costatum PhııL. 8353. „ imbricatum Rorm. 169. „» Kayserin.nom. 172, 321, 327. „ Priscum Mnst. 194, 195, 495. „ reticulatum Wins. 354. „ sinaosum Kavs. 172. „ subulatum Rorm. 321. „ tenuisulcatum SANDB. 353. Loxonematidae. 165. Luciella ve Kon. 186. „ Ziyana ve Kon. 186. „ squamosa PhirL. 186. Lueina antiqua GoLpr. 223. „ proavia GoLpr. 223. Alphabetisches Verzeichniss. Lueina reetangularis Sanpe. 223. Lunulicardium Musst. 231. „ carinatum Beusu. 231, 341. „ Denckmanni Beusn. 231, 341. „ striatulum Beusn. 231, 341. Maecrochilus Prıtr. 165. Macrochilina vE Kon. „ acuta Sow. 171. „ arculata v. SCHLOTH. sp. 166, 168, 170, 359, 425. \ „m elongata Pnırr. 166, 334, 354. | ,„ ovata Rorm. 354. „ pulchella Wume. 171. „ Schlotheimi p’Arcn.-Vern. 170. „ subeostata v. SchLoTH. 166, 170, 425. 165. „ subimbricata D’OrB. 169. „ ventricosa GoLDr. 334, 354. | Maeneceras Hyarr. 105. „ Decheni Kavs. sp. 114, 327, 370, 376, 402, 429. „ ezcavatum Prıur.sp. 110,112, 341, 402, 423, 429. „ tenuen.sp. 111, 320, 327, 370, 429. „ terebratum Sanps. sp. 10%, 111, 320, 327, 334, 341, 351, 359, 365, 370, 376, 402, 421, 429. Magellania juvenis Wis. 240. „ Whidbornei Wnıne. 239. Mecynodus Kerst. 223. „ auriculatus GoLpr. 224. „„ carinatus GoLDrF. 224, 354, 359. „ oblongus GoLDF. 224. „ villmarensis Beusn. 223, 354. Megalodus alutaceus GOLDF. 222. „ auriculatus GoLDr. 224. „ earinatus GoLDF. 224. „ cucullatus GoLpDr. 359. „ oblongus GoLDF. 224. „ thomboideus GoLpr. 222. „ truncatus GoLpr. 222. Alphabetisches Verzeichniss. 453 233. 233, 336. Meganteris n’Or». „ Deamesin.'sp. „» Deshayesüi Ca. 234. „ inornata D’OrB. 233, 234. „ Vicaryi Dav. sp. 293. Melania prisca v. Must. 195. Melocrinus gibbosus GoLDF. 337. „ stellaris Rom. 3098. Merista Surss. 244. „ lacryma Sow. 303, 245, 336. „ minuscula Barr. 246, 336, 356. „ plebeja Sow. -244, 245, 328, 336, 339, 376. „ Prunulum MaAur. 245. Meristella Harı. 24%. „» Barrandei Maur. 247, 336. „ biplieata Barr. 24%, 336. „» Circe (Barr.) Maur. 247, 276, 356, 376. Microplasma fractum SchLür. 321. Modiola scalaris Phi. 224. Modiomorpha Haıı. 221. „ epigona Beusu. 221, 335. Mollusca. 49. Murchisonia angulata w’Arcn. - Vern. 425. „ bigranulosa D’ARCH.-VERN. 324, 357, 387, 390. | „ coronata D’ÄArcH.- Vern. 324, 340, 390, 425. „ nerinea SANDB. 8352. „ spinosa D’ArcH.-VErN. 357. „ tricincta D’ArcH.-Vern. 352. Myalina ve Kon. 218. „ crassa Sanpe. 221, 355. „ ‚Ambriata Sanpe. 221, 355. „ Justi FrecHh. 219, 336. „ prisca GoLpr. 218, 336. „ rhenana Frecn. 219, 336. „ stulta Wrmse. 219. „ tenuistriata SANDB. 327. „ villmarensis FrecHh. 221, 355. Myophoria Brönn. 222. Myophoria alutacea GoıLor. 222, „ rhomboidea GoLor. 222. „„ schwelmensis Brusn. 222. „ truncata GoLvr. 222. Myrtillocrinus elongatus Sanns,. 301, 356. Mytilus priscus GoLpr. 218. Natica antiqua GoLpr. 197, 198. „ ewcentrica Rorm. 188. „ inflata Rom. 188. „, nexicosta Rorm. 187, 188. „ piligera Sannoe. 197. Naticopsidae. 18%. Naticopsis McCoy. 18. „u kKaysenmin. sp: 187, 321. Nautiloidea. 119. Nautilus dorsalis Prirr. 60. „ subtuberculatus Sanne. 122. Nucleospira Harr. 260. „„ lens ScHnur. 261, 328, 366, 376. Nucula Lam. 222. „ Murchisoni GoLvr. 223. „ Sandbergeri BEusn. *22 Orthis Darm. 293. „ bistriata TscH. 294. „ eifeliensis Vern. 295, 328. „ Gervillei Derr. 380. „ Interstrialis Prırı. 29. „ Jvanowi TscHh. 294. „ Krotovi TscHh. 294. „ opercularis M. V. K. 362. „ rhombica n. sp. 294, 337, 356. „ sacculus SANDB. 362. „ striatula v. SCHLOTH. sp. 293, 337, 380, 424, 439. „ tetragona Rorm. 294. Orthisina Davyi Barroıs. 264. Orthoceras Breyn. 148. „ Aegaea Harı. 155. angustum n. sp. 152, 327, 334. arcuatellum Sanpe. 149, 320, 327, 334, 351. 22 2 454 Orthoceras biannulatum n. Sp. 151, 320. „ bipartitum Harı. 151. „ calamiteum Tierze. 156. „ clathratum SANDB. 327. „ compressum Rorm. 153, 362. „» ef. erassum RoEm. 334.* „ crebrum SAEM. 153. „ erotalum Hart. 158, 320. „„ demissum SAEM. 158. „ dolatum Wnims. 155. „ ellipsoideum Pair. 144. » laterale Pre. 1545320. „„ lineare SAnpB. 327, 351. „ nodulosum v. SCHLOTH. 157, 436. „ opimum Barr. 158, 320. „ pseudocalamiteum BArr. 156, 436. „ rapiforme SAnDsB. 150, 381, 432. „ ZRobertsi Wuıne. 155, 320. „ simplicissimum Sanpe. 154, 320, 334, 351. j „ subannulare Mnsr. „ subflewuosum Mnsr. 159. 152, 327. „ subfusiforme D’ÄRcH.-VERN. 147. „ subpyriforme D’ArCH.-VErN. 148. „ tubicinella Sow. 155, 320, 327, 334, 351, 362, 432, 436. „ ventricosum PriLL. 144. „ vittatum Sanpe. 151, 320, 327, 336, 376, 432. Ostracoda. 48. Pachypteria vetusta Frech. 221, 335, 355. Palaeacmaea cingulata Wuır. 180. Paracyclas Haıı. 223. „ antigua GoLDF. sp. 223. „» Pproavia GoLDF. sp. 223. „ rectangularis SANDE. sp. 223, 354. Parallelodus M.u. W. 221. „ inermis Sanne. 354. » Michelin: v’Arcn.-Vern. 221, 354. Alphabetisches Verzeichniss. Parallelodus venustus STEINING. 221, 3215 DDR: „ villmarensis Beusu. 221, 355, 354. Parodiceras HyAarr. 80. Pecten Oceani GoLpr. 213. Pentamerus Sow. 285. „ @acutelobatus SAnDB. 285, 286, 324, 337, 339, 355, 366, 384, 436. „ biplicatus Schnur. 235, 286. „ brevirostris Dav. 287, 355, 362. „ brilonensis Kays. 290, 321, 328. „ Jormosus SCHNUR. 286. „ galeatus. 288, 436. „ globus Schnur. 287, 324, 339, 355, 366. „ globus var. 290. „ incipiens BARR. brilonensis Kavs. 287. „ Oehlerti Barroıs. 8379. „ Pprocerulus BArR. var. acutelobatus BArr. 286. SAND ARRE 290: Pentatrematites planus SANDE. 303, 356. Petraja decussata Mnsr. 342, 370, 371. Phacopidae. 16. Phacops Emmr. 16. 321, 328, „ batracheus Wuıne. 19, 20, 370, 432. „ breviceps Barr. 17, 18, 21, 319, 341, 342, 346, 370, 376, 381, 421, 423, 432, 444. „ eifeliensis Kays. 18. „ ‚fecundus Barr. 340, 346, 366, 379, 8383. „ hyla.n. sp. 21, 370, 421, 432. „ Koenenin. sp. 16, 319, 432. „ Jlatifrons Br. 17, 421. „ Jlatifrons Maur. 18. „ latissimus n. sp. 21, 370, 432. „» Meunieri Berc. 444. a Alphabetisches Verzeichniss. Phacops rana Green. 20. „ Schlotheimi Br. 18. „ trapeziceps Barr. 17. Pharciceras Hvarı. 115. Phillipsastraea ananas GoLor. 391. „» Hennahi 387. » pentagona GoLpr. 333, 391. Philoxene laevis D’Arcn.-Vern. sp. 189. Phanerotinus centrifugus Wire. 189, „ militaris Wire. 189, „ mundus We. 189. Pholadomya Münsteri p’Arcn. - Vern. 226. „ Vvenusta StEining. 221. Phragmoceras orthogaster Sanne. 148. Pileopsis compressa GorLpor. 176. „ trigona GoLpr. 178. Pinacites Jugleri Rorm. sp. 380, 381. Platyceras Conr. 174. „ acutum Rorm. 175. „ colonus n. sp. 179, 334. „ compressum Rorm. 176, 179, 321, 334, 354, 365. „ eonoideumGoLDF.174, 334,425. „» ÄHbertin. sp. 180. „ extensum BArr. 180. „ hercynicum Kays. 175. „ Parvulum Whır. 174, 175, 425. „ patelliforme n. sp. 180. > Tote Osar. 119, Platyerinus hieroglyphicus SanDeB. 339. Platyostoma sigmoidale Pur. 177. Pleurodictyum sp. 383. „ problematicum GoLDF. 323. Pleurotomaria. 198. „ acuta Puırı. 205. „ angulata SAnDs. non PHıLr. 352. „ . Beaumontii pD’Arcn.-Vern. 208. „ bilineata Sanpe. 324, 352. „ binodosa Sans. 352. „ brionensis Kays. 321, 327. „. Caillaudi Barr. 202. „ ealceuliformis SANDB. 852. „ canaliculata Rom. 201. | 455 Pleurotomaria eatenulata v’Arch.- Vern. 200, 338, 352, 359, 365. „» Champernowni Wins. 200, 335. „ ÜClarkein. sp. 198, 335. 210. 203. „» Defrancei v’Arch,-Vern, „ eornu-arietis Sann. „ deeussata San». 302. „ delphinuloides v. SchLorn, 321, 324, 334, 352, 359, 366. „ elegans v’Arcn.-Vern. 205. „ euomphalus Sans. 335, 352. „ euryomphalus Sanoe. 186, 352. „ ewiliens Sanpe. 352. Jaleifera Sanos. 327. „ Jasciata Sans. 321, 327, 352. „ Gosseleti Le Hon. 185. „» Jlabrosa Harı. 201. „ lenticularis GoLvF. 321, 352, 376. „ limbata p’Arcn.-Vern. 183. „ limbata Pur. 184. „ Lonsdalei v’ArcnH.-Vern. 186, 335, 352, 369. „ loxonematoides W HıD#. „ minutula Sanbe. 327. „ naticaeformis SANDB. 324,335, 352. „ hodulosa Sanne. 205. 352. „ Orbignyi v’Arca.-Vern. 203, 335, 392, 359, 365, 384. „ planannulata Sans. 352. „„ Roemeri Kox. 194. „ sigaretus SANDB. 324. „ squamato-plicata Sanpe. 352. „ subelathrata Sanpe. 200. „ subimbricata Wine. 200. „ tenuiarata SANDB. 83835, 352. „ undulata Rorm. 198. „ Vietrix Wnıpe. 200. » Wurmii Rorm. 201. Pleurotomariidae. 198. Pollieina Kox. 182. „ annulata n. sp. 182, 321. Polygonosphaerites tesselatus PrıLL. 337, 396, 424, 456 Polypora striatella Sanne. 397. Porcellia Levzure. 210. „ bifida Sanps. 210, 335, 352, 362. „ cornu arietis SAnDB. 210, 355, 352, 359. „ Buzos 21: Posidonia Bronn. 220. „ hians WarnscHhm. 220, 331, 346, 347. „ venusta Must. 8317. Poterioceras McCoy. 146. „ obesum n. sp. 14%, 354. „ subsanum n. sp. 146, 320. „ vasiforme Wine. 144. Productus Sow. 298. „ hallanus. 425. „ subaculeatus MurcnH. 298, 328, 337, 356, 362, 366, 454. Proetidae Barr. 34. Proetus STEINInc. 34, „ Astyanax Barr. 40, 334, 432. „ batillus Wuıpe. 35, 423. „ consonus MAur. 36. „ cornutus GoLDF. 341. „ erassimargo Rorm. 36, 319, 421, 432. „ crassirhachis Rorm. 35, 86, 319, 421, 432. „ (Cuvieri Steininc. 37, 39. „ eremita Barr. 35, 36, 433. „ frechi Nov. 37, 39. .„ gracilis MAaur. 376. „ granulosus Kavs. 57. „ Holzapfeli Nov. 341, 380, 383. „ laevigatus GoLDF. 37, 488. „ Loveni Barr. 380. „ Maurer n. sp. 433. „ orbitatus BARR. 38. „ quadratus MAaur. 35, 341, 362, 370, 376, 384, 423, 432. „ suborbitatus n. sp. 38, 334, 339, 351, 365, 432. „ subplanatus MAur. 85. » Waldschmidti Nov. 341. Alphabetisches Verzeichniss. Progalerus nov. gen. 181. „ conoideus n. sp. 181, 334. Prolecanites Mojs. 115. „ elavilobus Sanpe. 115, 327, 342, 402, 429. Pseudophorus Merk. 183. „» limbatus D’ArcH.-VERn. 335, 353, 359. „ techformis WHıt. 185. 183, Pterinea brilonensis Kays. 221. „ elegans GoLor. 224. „ lobata WHır. 215, 425. Pustulipora Greifensteinensis MAur. 305. Receptaculites Neptuni DErr. 337, 356. Regina Barr. 231. „ vola Beusu. 231, 327, 335. Retzia ferita v. B. 356, 362. „ ovalis SANDB.' 856. Rhizoceras Hvarr. 149. Rhynchonella Fisch. 270. „ acuminata Marr. 282, 328. „ ascendens STEIN. 279, 337, 355, 366. „ anisodonta PuıL. 276, 328, 355, 366. „ Beyrichi Kays. 248, 327. „ crenulata Sow. 2%%5, 336, 425. „ euboidesSow. 275,277,249, 333. „ Jornicata SCHNUR. 275. „ ibergensis Kays. 274. „ impleta Sow. 280. „ implexa Sow. 2%3, 355, 376. „ Kellogi Harı. 425. ‚ Lummatonensis Dav. 282. „ matercula Barr. 280. » Meyendorfk Vern. 276, 425. „ multicosta Harı. 281. » Orbignyi D’ArcH.-VERN. 379, 383. „ palumbina Barr. 280. „ parallelepipeda Bronn. 270, 274, 336, 355. ‚„ parallelepipeda var. pentagona “Kays. 272. Alphabetisches Verzeichniss. 457 Rhynchonella pentagona Kavs. 212, 328, 336, 355, 366. „ primipilaris Dav. 270, 380. „» Princeps Barr. 272. „ procuboides Kays. 277, 328, 336, 355, 366, 376, 425. „» pugnoides Schnur. 277. „» pugnus Marr. 277, 282, 355, 362, 376. » Pugnus var. anisodonta Dav. „ subcordiformis Schnur. 270, 327, 336, 339, 355, 362, 365, 366, 384. „ triloba Sow. 275. „ venustula Harn. 278. „» Voltzii D’Arcn.-Vern. 355. „» Wahlenbergi 426. Rotella helicinoides v.ScHLortn. 359,390. Rutotia DE Kon. 219. „ elliptica Wnibe. Sanguinolaria lamellosa Gorpr. 225. Schizostoma radiata D’ARCH.-VERN. 191. Scalariidae. 192. Scoliostoma Braun. 195. „ erassilabrum Sanpe. 196. „» Dannenbergi Braun. 195, 321, 353. „ exwpansilabrum SANDB. 988. „ gracile SANDB. 358. „ megalostoma SANDB. 958. „ texatum Wnıpe. 196. Skenidium areola QuEnst. 337. Spanionema scalarioides Wmıpe. 193. Sphaerocrinus geometricus GLDF. 300, 328, 356. Sphyradoceras Hvarr. 139. „ eancellatum F. Rornm. sp. 140, 142, 327. » Viecaryi Was. 141, 327. >>) Spirifer Sow. 248. aculeatus SCHNUR. 355, 380. 7 219, 336, 365. Whidbornei n. sp. 141, 320. 250, 336, | Spirifer aequaliaratus Sanon. 355. \ „ „ Anossofi Vern. 425. aperturatus v. ScHLoTH. 249, 336, 355, 384, 425. aviceps Kays. 366. bifidus Rorm. 355. calcaratus Sanos. 355. canaliferus Schnur. 249, cultrijugatus Rorm. 380. curvatus Dav. 256, 426. 426. exspectans Barr. 257. gibbosus Maur. 250, glaber Marr. 257. Gosseleti n. sp. 365, 590. elegans STEın, 256, 336, 355, heteroclitus Schnur. 258. Hungerfordi Harr. 425. imbricato-lamellosus Sannz. 250. indifferens Maur. 249. indifferens var. elongata MaAur. 249. inflatus Schnur. 355, 366, inseulptus Dav. laevicosta VAL. lens Schnur. 260. lima Quenst. 251. mediotextus D’AÄRCH.-VERN. muralis M., V., K. 355. pachyrhynchus M., V., K. 257. paradoxus v. SCHLOTH. 382. quadriplicatus SANDB. 362. Richardsoni MEEx. 425. simplex Puıı. 252, 321, 328, 346, 362, 366, 376, 384. Schülkei Kavs. 253, 328, 366. Schulzei Kays. 366, 380. speciosus. 426. subcuspidatus SCHNUR. 866. tenticulum M., V., K. 355, 425. undifer F. Rorn. 248, 324, 336, 339, 355, 362, 365, 384. 254. 253, 321,336, 384, 390, 425. 250. 323. 966. unguiceulus SOW. 458 Spirifer Urii autt. eb} Alphabetisches Verzeichniss. 254, 425. Verneuili MurcH. 355, 390. Spiriferidae. 244. Spiriferina insculpta Wrıps. 250. Spirigera concentrica v. B. 824. Spirula costata GoLpr. 127. „ Dodosa Brong. 128. Spirulites nodosus QuEnst. 123. Sporadoceras Münsteri v. B. 346. Stringocephalus. 242. „ bohemicus BARR. 243. „ Burtini Derr. 257, 242, 318, 321, 327, 336, 342, 355, 365, 2) 79 Strophodonta arcuata HALL. Strophalosia Kınc. eb} „ productoides av. Strophomena BLAmv. &2) Styliolina Kare. „ ‚Assurella Hau. ” Stylocerinus scaber SAnDe. 310, 384. 390,424 4253: dorsalis D’ArcH.-Vern. 241. hians Sanpe. 241. 425. 29%. membranacea PhuıLL. 29%, 376, 424. DIT. 295. interstrialis PhırL. 295, 328, 337, 356, 362, 366, 376, 424. retrorsa Kays. 391. rhomboidalis WAHLB. B19- rhomboidalis var. nodulosa 296, 337, 356. 356. 162. 163. 162, 321. 300. 296, 356, Dav. ziczac SANDB. laevis RıcHr. Symbathocrinus tabulatus GoLDF. 300, 356. Tentaculites. 163. „ @acuarius Rıcur. 163. „ gracilistriatus Ha. 163. „» gracillimus SANDB. 354. „ laewis Rıcur. 162. » tenuicinctus SANnDB. 8361. Terebratula angulosa Stein. 274. Terebratula anisodon:a PsırL. 276. Terebratulidae. Tornoceras HvArr. ” 219. 268. 283. brachyptyeta ScHnur. erenulata PhırL. 275. compta Puırr. 273. concentrica v. B. 339. flabellata QuEnst. 262. gryphus v. SchLoru. 259. insquamosa SCHNUR. 261. „ var. flabellata. juvenis Prırr. 239 newtoniensis Dav. parallelepipeda Bronn. prännipilaris v.B. 339. prisca var. flabellata Rorm. 3939. prunulum Schnur. 245. ıhomboidea PrıLL. 283. sacculus autt. 238, 239, 241. scalprum Rorm. 244. Schnurii D’ARCH.-VErn. sqamifera SCHNUR. 263. striatula v. SCHLOTH. 293. subcordiformis ScHnur 270. virgo PuızL. 241 zonata SCHNUR. 267. 233. s0. angulato-striatum Kavys. 94, 406, 429. brilonense Kaxs. 325, 326, 423. cinctum Kexs. 326, 429. circumflexiferum SAnDB. 85, 90, 101, 320, 341, 346, 347, 370, 403, 406, 429. Clarkei n. sp. 429. convolutum n. sp. 88, 90, 341, 429. globosum MnsT. ascendens STEIN. aspera V. SCHLOTH. bijugata Schnur. 282. 2b. 240, 336. 274. 261, 339. 102, 104, 90, 93, 94, 320, 87, 89, 320, 84. Alphabetisches Verzeichniss. Tornoceras inexpectatum Frech. 426. 346. „ psittacinum Wrime. 87, 90, | 101, 320, 334, 341, 402, 403, 429. „ simplexv.B. 86, 93, 95, 320, 334, 341, 342, 346, 347, 351, | 359, 365, 391, 424, 429. „ simplex mut. magnosellaris | nn. me: 97, 341. „ simplex mut. tiypus Sanpe. 98, 320, 326, 359, 432, 403, 423. „ simplex mut. angustelobata 99. „ stimplex mut. ovata Mnst. 99. „» undulatum Sanpe. 95. „ westfalicum n. Sp. 429. Trigonaspis laevigata Sanpe. 39. Trilobitae. %. Trochoceras Clio Harz. 139. „ degener Barr. 139. „ disjunetum Barr. 1589. „ ‚Jlexum Barr. 124. „ mutus Barr. 139. „ nodosum BArR. 142. „ obliquatum Pnırr. 141 „ puleherrimum Wie. 141. „» Sandbergeri Barr. 139. „ trochoides Barr. 139. „ Viearyi Wuıpe. 141. 104, 334, 459 | Trochus Ivanii p’Arcn.-Vern. 200. „ Ppaucistriatum D’ArCH.-VERN. 84, | „ multispira 353. Tropidocoryphe Nov. 40. Turbinidae. 19%. Turbo Orbignyanus Barroıs. 204. „ squamifer SAnD». 358. „ texatus Must. 196. Turbonitella ve Kon. 19%. „ annulata Rom. 197. 197. „ macrostoma SANDB. „ margaritifera D’ARCH.-VERN. 390. 334, 353. »„ piligera Sanne. 197, 334, 353. „ purpura D’ARCH.-VErN. 353. „ subcostata D’ARCH. - VErRN. 197, 357, 359. „ suborbicularis Sanne. 353. 384. „ biserialis Pırı. 353. „ nexicosta PHILL. „ subrugosa SANDE. „ tuberculoso-lineata ÜLARKE. 334. „ tubericosta D’ARCH.-VERN. 353. Uncites Derr. 259. „ gryphus v. SCHLOTH. sp. 259, 321, 324, 328, 356, 366, 384. Venericardium retrostriatum v.B. 228. Waldheimia juvenis Dav. 240. » Whidbornei Dav. 239. Xenophoridae Desn. 183. Fehler - Verzeichniss. Ausser einer Anzahl von Nruckfehlern, welche den Sinn und das Ver- ständniss der betr. Stellen in keiner Weise beeinflussen und ohne Weiteres als Druckfehler erkannt werden können, sind folgende stehen gebliebene Irrthimer zu verbessern: Seite 15 Zeile 8 von unten statt gestalten lies gestaltet. b>] ” 23 27 27 30 30 Sl 39 38 39 49 50 68 75 73 73 75 78 114 ng 157 172 174 195 201 205 224 253 260 268 270 288 238 302 308 sll all: 321 328 340 eb} ” No Zei 13 u. 16 von unten statt Hyposthom lies Hypostom. 7 von unten statt Hypcsthom lies Hypostom. 10=R; 54 „ Sprakelsback lies Sprakelsbach. 8 „ oben ,„ Hyposthom lies Hypostom. B) ” unten „ ” „ „ 1 u. 6 von unten statt Hyposthom lies Hypostom. Llus2oresesoben.z .., „5 = „ B) „ unten „ ” ” ” 3 der Anmerkung von unten statt 1863 lies 1843. 3 von unten statt 1873 lies 1872. ae REN „ anguloso lies angulato. I ar „» Entwickelung lies Einwickelung. 0% 8 2 Vlies I. DE > » » Kayser lies lateseptatus KAYsEr. are = » Tal. 4 Iies-Tafz6: 4 „ oben „ dass lies da. 1 „ unten „ gestellten lies gestellter. 8; € » Posterberge lies Polsterberge. 4 „ oben „ Maier lies Mrver. 33085 = „ als lies wie. ARE » Maver lies Meyer. U „ Maniloba lies Manitoba. 112, en, opriscum Mies prisca. 2 „ ist nach Oberdevon „in‘ einzuschieben. 4 „ unten statt der lies für. DurEs 3 n Taf la Nies Take. 3.5 en ars lese maral: Due, en „, «Taf. 10, Big. Sales "Rat..1) Bio-19: 11045 % „lat 018 Dies: Mar16. 9.5 „,. oben. 2, * Eie,.3, 6,2 92lies ‚Eis. 3,6,,0.9.: u N „1875 lies 1871. IE x „ brevirostris lies globus. Dar „ Fig. 26 lies Fig. 20. Sa „ das + aus Col. 19 in Col. 20 zu setzen. . 102 Col. 21 statt 4°) lies +°). .104 Col. 18 „ +9) „ +. le 2 von oben statt siriatulus lies striolatus. En 3 „ subcuboides lies procuboides. er „ hysanopeltis lies ihysanopeltis. C. Feister'sche Buchdruckerei, Berlin. Lieferung 24. Blatt Teennstedt, Gebesee, Gräfen-Tonna, Andisleben . „ &2) ” 9 „ &2) ” ” 25. 26. ” &} ” br} ” & eb} „ &} „ ” &) ” ” Mühlhausen, Körner, Ebeleben j Cöpenick, Rüdersdorf, Königs-W Galeahanse N, Alt. Hart- mannsdorf, Mittenwalde, Friedersdorf . - Gieboldehausen, Lauterberg, Duderstadt, Gero : Östhausen, Kranichfeld, Blankenhain, Kahla, Rudol- stadt, Orlamünde Wandlitz, Biesenthal, Grünthal, Schönerlinde, Bat, Werneuchen, Berlin, Friedrichsfelde, Alt- Lands- berg. (Sämmtlich mit Bohrkarte und. Bohrregister) 3 Eisfeld, Steinheid, Spechtsbrunn, Meeder, Neustadt an der Heide, Sönne berg Ä Limburg, Eisenbach (nebst I Yibassthtkinrkinrte), Feldberg. Kettenbach (nebst 1 Lagerstättenkärtchen), Idstein r Calbe a.M., Bismark, Schinne, Gardelegen, Klinke, Lüderitz. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . Schillingen, Hermeskeil, Losheim, Wadern, Wahlen, Lebach i i r Lindow, ae Kl. Mate. hr Backs. Nassenheide. (Mit Bohrkarte und Bohrregister).. 7 Rhinow, Friesack, Brunne, Rathenow, Haage, Ribbeck, Bamme, Garlitz, Tremmen. in Bohrkarte und Bohrregister) ah Hersfeld, Friedewald, Vacha, Biterfeld, BR Lengsfeld . a Altenbreitungen, Wasmdeh Ohexkatz (mabzbı 1 Profil- tafel), Meiningen, Helmershausen (nebst 1 Profiltafel) rf Hindenburg, Sandau, Strodehne, Stendal, Arneburg, Schollene. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) Gotha, Neudietendorf, Ohrdruf, Arnstadt (hierzu eine Illustration) EURE Saalfeld, Ziegenrück, Probstzella, Liebengrün Marienberg, Rennerod, Selters, Westerburg, Mengers- kirchen, Montabaur, Girod, Hadamar t Tangermünde, Jerichow, Vieritz, Schernebeck, Weissewarthe, Genthin, Schlagenthin. en Bohr- karte und Bohrregister) . fi Rehhof, Mewe, Münsterwalde, en werder. an Bohrkarte und Bohrregister) Coblenz, Ems (mit 2 Tin Kan), Schaumburg, Dachsenhausen, Rettert . Melsungen, Lichtenau, Atmorncen, Seifershansen, Ludwigseck, Rotenburg . Birkenfeld, Nohfelden, Freisen, Ottweiler, st. Wendel + Heilsberg, Gallingen, Wernegitten, an (Mit Bohrkarte und Bohrregister) +Parey, Parchen, Karow, Burg, Theessen, Zi (Mit Bohrkarte und Bohrregister) Gelnhausen, Langenselbold, Bieber a eine Profiltafel), Lohrhaupten Bitburg, Landscheid, Lee Schmeckt! Trier, Pfalzel .. Mettendorf, Oberes, Wallendorf, Bollendorf 12 — 10 — Lieferung 52. Blatt Landsberg, Halle a.S., Gröbers, Merseburg, Kötzschau, Weissenfels, Lützen. ıIn Vorbereitung) % 53. ,„ TZehdenick, Gr.-Schönebeck, Joachimsthal, iebensalde, Ruhlsdorf, Eberswalde. (Mit Bohrkarte u. Bohrregister) ;» 54. ,„. rPlaue, Brandenburg, Gross-Kreutz, Gross-Wusterwitz, Göttin, Lehnin, Glienecke, Golzow, DaB it Bohrkarte und Bohrregister) 3 55. „ Stadt Ilm, Stadt Remda, Knie, Schwarzburg Gross - Breitenbach, Gräfenthal A: : er 56. ,, Themar, Rentwertshausen, Dingsleben, Haliburslansen > 57. „ Weida, Waltersdorf (Langenbernsdorf), Naitschau (Elsterberg), Greiz (Reichenbach) N ar 55 58. „, T Fürstenwerder, Dedelow, Boitzenburg, Hindenburg, Templin, Gerswalde, Gollin, Ringenwalde. en Bohr- karte und Bohrregister) . ß : 5 59. „rGr.-Voldekow, Bublitz, Gr.- Ohren Wurchow, Kasimirshof, Bärwalde, Persanzig, Neu- stettin. (MitBohrkarte u. Bohrregister.) (In Vorbereit.) » 60. , Mendhausen - Römhild, en Rieth, Is (In Vorbereitung) Er ORLENN = 61. ,, r Gr.-Peisten, Bartenstein, ee Gr el, Bischofstein. (Mit Bohrk. u. Bohrreg..) (In Vorber.) er 62. , Göttingen, Waake, Reinhausen, Gelliehausen . 15 — BE Il. Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Bd. I, Heft 1. Rüdersdorf und Umgegend, eine geognostische Mono- graphie, nebst 1 Taf. Abbild. von Verstein., 1 geog. Karte und Profilen; von Dr. H. Eck. . . » 2. Ueber den Unteren Keuper des östlichen Thüringens, nebst Holzschn. und 1 Taf. Abbild. von Verstein.; von Prof. Dr. E. E. Schmid . » 3. Geogn. Darstellung des Steinkohlengebirges und Roth- liegenden in der Gegend nördlich von Halle a. S., nebst l gr. geogn. Karte, 1 geogn. Uebersichtsblättchen, 1 Taf. Profile und 16 Holzschn.; von Dr.H.Laspeyres „ 4. Geogn. Beschreibung der Insel Sylt, nebst 1 geogn. Kane, 2 Taf. ae: 1 Titelbilde und 1 Holzschn.; von DESDS Mey: Bd. II, Heft 1. Beiträge zur fossilen ion, "Steinkohlen- kalanarıen) mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fructificationen, nebst 1 Atlas von 19 Taf. und 2 Holzschn.; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss . » 2. + Rüdersdorf und Umgegend. Auf geogn. ee agro- nomisch bearb., nebst 1 geogn.-agronomischen a von Prof. Dr. A. Orth. . . » 8. T Die Umgegend von Berlin. Allgem. Erläuter. z. geogn.- agronomischen Karte derselben. I. Der Nordwesten Berlins, nebst 10 Holzschn. und 1 Kärtchen ; von Prof. Dr. G. Berendt. „ 4. Die Fauna der ältesten Te ulaberaneen des Mares, nebst 1 Atlas von 36 Taf.; von Dr. E. Kayser. Bd. III, Heft 1. Beiträge zur fossilen Flora. II. Die Flora des Roth- liegenden von Wünschendorf bei Lauban in Schlesien, nebst 3 Taf. Abbild.; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss Mark . 24 — Be Bd. III, Heft 2. + Mittheilungen aus dem Laboratorium f. Bodenkunde d. Kgl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Untersuchungen des Bodens der Umgegend von Berlin; von Dr. E. Laufer und Dr. R. W ahnschaffe . » 3. Die Bodenverhältnisse der Prov. Schleswig-Holstein “r Erläut. zu der dazu gehörigen Geolog. Vebersichtskarte von Schleswig-Holstein; von Dr. L. Meyn. Mit An- merkungen, einem Schriftenverzeichniss und Lebens- abriss des Verf.; von Prof. Dr. @. Berendt . » 4. Geogn. Darstellung des Niederschlesisch-Böhmischen Steinkohlenbeckens, nebst 1 Uebersichtskarte, 4 Taf. Profile ete.; von Bergrath A. Schütze . 2 : Bd. IV, Heft 1. Die regulären Echiniden der norddeutschen Kreide, I. Glyphostoma (Latistellata), nebst 7 Tafeln; von Prof. Dr. Clemens Schlüter. 3 „ 2. Monographie der IHomalonotus-Arten des Rheinischen Unterdevon, mit Atlas von 8 Taf.: von Dr. CarlKoch. Nebst einem Bildniss von ©. Koch und einem Lebens- abriss desselben von Dr. H. v. Dechen » 3. Beiträge zur Kenntniss der Tertiärflora der Peine Sachsen, mit 2 Holzschn., 1 Uebersichtskarte und einem Atlas mit 31 Lichtdrucktafeln ; von Dr. P. Friedrich „ 4. Abbildungen der Bivalven der Casseler Tertiärbildungen von Dr. Ö. Speyer nebst dem Bildniss des Verfassers, und mit einem Vorwort von Prof. Dr. A.v. Koenen Bd. V, Heft 1. Die geologischen Verhältnisse der Stadt Hildesheim, nebst einer geogn. Karte von Dr. Herm. Roemer. „ 2. Beiträge zurfossilen Flora. III. Steinkohlen-Calamarien II, nebst 1 Atlas von 28 Tafeln; von Prof. Dr. Ch.E. Weiss 3. r Die Werder’schen Weinberge. Eine Studie zur Kenntniss des märkischen Bodens. Mit 1 Titelbilde, 1 Zinkographie, 2 Holzschnitten und 1 Bodenkarte; von Dr. E.Laufer „ 4. Vebersicht über den Schichtenaufbau ®stthüringens, nebst 2 vorläufigen geogn. Uebersichtskarten von Ost- thüringen; von Prof. Dr. K. Th. Liebe Bd. VI, Heft 1. Beiträge zur Kenntniss des Oberharzer ne steins und seiner launa, nebst 1 Atlas mit 6 lithogr. Tafeln; von Dr. L. Beushausen ; FD. en one Die Trias am Nordrande der Eifel zwischen Goainer Zülpich und dem Roerthale. Mit 1 geognostischen Karte, 1 Profil- u. 1 Petrefactentafel; von Max Blanckenhorn „ 3. Die Fauna des samländischen Tertiärs. Von Dr. Fritz Noetling. I. Theil. Lieferung 1: Vertebrata. Lieferung II: Crustacea und Vermes. Lieferung VI: Echinodermata. Nebst Tafelerklärungen und zwei Texttafeln. Hierzu ein Atlas mit 27 Tafeln „ 4. Die Fauna des samländischen Tertiärs. Von Dr. Fritz Noetling. II. Theil. Lieferung III: Gastropoda. Lieferung IV: Pelecypoda. Lieferung V: Bryozoa. Schluss: Geolog. Theil. Hierzu ein Atlas mit 12 Tafeln Bd. VII, Heft 1. Die Quartärbildungen der Umgegend von Magdeburg, mit besonderer Berückäichunsung der Börde. Mit einer Karte in Buntdruck und 8 a im Text; von Dr. Felix Wahnschaffe. ” Mark 10 — 24 — 10 — Bd. VII, Heft2. Die bisherigen Aufschlüsse des märkisch-pommerschen Tertiärs und ihre Uebereinstimmung mit den Tiefbohr- ergebnissen dieser Gegend. Mit 2 Tafeln und 2 Profilen im Text; von Prof. Dr. G. Berendt. 5 „ 3. Untersuchungen über den inneren Bau westfälischer Carbon-Pflanzen. Von Dr. Johannes Felix. Hierzu Tafel I-VI. — Beiträge zur fossilen Flora. IV. Die Sigillarien der preussischen Steinkehlengebiete. I. Die Gruppe der Favularien, übersichtlich zusammen- gestellt von Prof Dr. Ch. Weiss. Hierzu Tafel VI bis XV (1-9). — Aus der Anatomie lebender Pteri- dophyten und von Cycas revoluta. Vergleichsmaterial für das phytopalaeontologische Studium der Pflanzen- Arten älterer Formationen. Von Dr. H. Potonie. Hierzu Tafel XVI-XXI (1-6). ! „ 4. Beiträge zur Kenniniss der Gattung Lepidotus. yon Prof. Dr. W. Branco in Königsberg i. Pr. Hierzu ein Atlas mit Tafel I-VIII . : ER Bd. VIII, Heft 1. 7 (Siehe unter IV. No 8.) „ 2. leber die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Dörnten nördlich Goslar, mit besonderer Be- rücksichtigung der Fauna des oberen Lias. Von Dr. August Denekmann in Marburg. Hierzu ein Atlas mit Tafel I—-X „ 3. teologie der Umgegend von vr bei Dillenburg (Nassau). Nebe: einem as loateehen Anhang. Von: Dr, Britz. Erech., Hierzu 41 See Karte und 2 Petrefacten-Tafeln . E ; „ 4. Anthozoen des rheinischen Nittel-Devon. Mit, 16 litho- sraphirten Tafeln; von Prof. Dr. ClemensSchlüter Ba. IX, Heft 1. Die Echiniden des Nord- und Nitteldeutschen Oligocäns. Von Dr. Theodor Ebert in Berlin. Hierzu ein Atlas mit 10 Tafeln und eine Texttafel . „ 2. R. Caspary: Einige fossile Hölzer Preussens.. N a dem ne een Nachlasse des Verfassers bear- beitet von R. Triebel. Hierzu ein Atlas mit 15 Tafeln „ 3. Die devonischen Aviculiden Deutschlands. Ein Beitrag zur Systematik und Stammesgeschichte der Zweischaler. Von Dr. Fritz Frech. Hierzu 5 Tabellen, 23 Text- bilder und ein Atlas mit 18 lithographirten Tafeln ” mainthales, des Wetterau und des Südabhanges des Taunus. Mit 2 geologischen Uebersichtskärtchen und 13 Abbildungen im Text; von Dr. Friedrich Kinkelin in Frankfurt Man = Bd. X, Heft 1. Das Norddeutsche Unter-Vligocän und seine Hollusken- Fauna. Von Prof. Dr. a v. Koenen in Göttingen. Lieferung I: Strombidae — Murieidae — Bucecinidae. Nebst Vorwort und 23 Tafeln » 2. Das Norddeutsche Unter-Oligocän und seine "Mollisken: Fauna. Von Prof. Dr. A. v. Koenen in Göttingen. Lieferung II: Conidae — Volutidae — SIR Nebst 16 Tafeln ; ; (Fortsetzung auf dem Umschlage,) Mark Ss . 20 — 12 — 10 — 10 — 10 — . 20 — 4. Die Tertiär- und Diluvialbildungen des Unter- 10 — 20 — 16 — ‚Bd. X, Heft 3. Bas Norddeutsche Unter-Olfgorän und seine Nollusken- KR 7 Fauna. Von Prof. Dr, A. von Koenen iu Göttingen. Lieferung III; Natieidae. -- Pyramidellidae -— Enli- 2 midae. — Gerithidae — Turritellidae. Nebst 13 Tafeln. ». 4 Bas Norddeutsche Unter-Dligoeän und seine Nollusken- ER Fauna. Von Prof. Dr. ;$ v. Kornen in Göttingen. Lieferung IV: Rissoidae — Littorinidae — Turbinidae — Haliotidae — -Kissurellidae — Calyptraeidae — Pa- ‚tellidae.. II. Gastropoda Opisthobranchiata. III. Gas- tropoda Polyplacophora. 2. Scaphopoda —- 3. Ptero- „ "poda — 4, Öephalopoda: . Nebst 10 Tafeln . » 5. Das Norddeutsche Unter-Plizocän und seine Mollusken- 3 : Fauna.. Von- Prof. Dr. K. von Koenen in Göttingen, Lieferung V+ 9. Peleeypoda. — IL. Asiphonida. — A. Monomyaria. B, Heteromyaria. ©. Homomyaria. — 11. Siphonida. A. Integropalliala, Nebst 24 Tafeln „6. Bas Norddeutsche. Unter-Dligoeän und. seine Nollusken- Fauna, ' Von Prof: Dr. A, 'v. Koenen in Göttingen. 0 Lieferung VI: 5. Pelecypoda. I. Siphonida. B.Sinu- - »palliata. 6. Brachiopoda. Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen. Tertiärs. Nebst 13: Tafeln. „7. Das Norddeutsche Unter-dligoeän -und seine Nollusken- Fauna. Von. Prof. Dr. A. v. Koenen in Göttingen. Lieferung VIL: ‘Nachtrag: Schlussbemerkungen und Register. Nebst 2 Tafeln. x ö s Neue Folge. AUS i (Portsetzung dieser Abhandlungen in einzelnen Heften.) Heft 1. Die Fauna des Hauptquarzits und der Zerger Schiefer des Unterharzes. Mit 13 Steindruck- und 11 Lichtdrucktafeln; von Prof. Dr. E. Kayser . i N Heft 2. Die Sigillarien der Preussischen Bteinkohlenseblete. I. heil. Nach dem handschriftlichen Naächlasse des Varre E. Weiss bearbeitet von J. T.Sterzel. Hierzu’ ein Atlas mit 28 Tafeln Gr Heft 3... Die Horaminiferen der Aachener Kreide. Von Ixnaz Beissel, BR Hierzu ein Atlas mit 16 Tafeln ? Mark 20 — 12 — 17 — 25 — ‚Heft 4. Die Mora des Bernsteins und anderer tertiärer larze Sir buane, | Nach‘ dem’ Nachlasse des Prof. Dr. Caspary bearbeitet von RL R.Klebs. Hierzu. ein Atlas mit 30 Tafeln. (In Vorbereitung.) ‚Heft 5. Die regulären Echiniden der norddeutschen Kreide, II. Cidaridae. = ©. Salenidae. "Mit 14 Taf.; von Prof. Dr, Clemens Schlüter ‚Heft 5 Geognostische Beschreibung der Gegend von Baden-Baden, Rothen- 062. fels, Gernsbach u. Herrenalb. Mit 1 geognost. Karte; von H. Eck Heft 7. Die Braunkohlen-Lagerstätten am Meisner, am Hirschberg und ‚am Stellberg. Mit. 3 Tafeln und 10 FRA von Be ; assessor A. Uthemann . i Heft 3 Das Rotkliegende in der: Wetterau En sein Anschluss an das Saar-Nahegebiet; von A. v. Reinach . Heft 9. Ueber das Rothliegende des Thüringer Waldes; von er Beyschlag und Henry Poötonie I. Theil: Zur Geologie des Thüringischen Rothliegenden; vonF. Beyschlag. (In Vor- bereitung.) II. Theil: Die Flora des Rothliegenden von Thüringen, ‚Mit 39: Tafeln von HB Potomie u Re Er Heft 10. Das jüngere Steinkohlengebirge und das Rothliegende in der Provinz Sachsen und den angrenzenden Gebieten; von Karl ‚von Fritsch und Franz Beyschlag. {In Vorbereitung.) 16 — Heft 11.7 Die geologische Speeialkarte und die landwirthschaftliche den Mark Br einschätzung in ihrer Bedeutung und VerwerthungfürLan-eund » | | Staatäwirthschaft: Mit 2 Tafeln; von Dr. Theodor Woelfer 4— | | Heft 12: Der _nordwestliche Spessart, Mit 1 geologischen Karte und ar 3 Tafeln: von Prof. Dr. H. Bücking. . SE Heft 13. Geologische Beschreibung der Umgebung von le Mit i einer geologischen Specialkarte der Umgebung von Salzbrunn, .. sowie 2Kartentafeln u, 4 Profilen im Text: von Dr. phi.E.Dathe 6— Heft 14. Zusammenstellung der. geologischen Sehriften und Karten über den ostelbischen Theil des ‚Königreiches Preussen mit Au- schluss der Provinzen. Schlesien und Schleswig - Holstein; ERS, 6 ‘von Dr. phil. Konrad Keilhack . . ‚A— | 1 Heft15. Das Rheinthäl von Binzerbrück bis Lahnstein. Mit 1 geolo- BR gischen Uebersichtskarte, 16 Ansichten aus ‘dem Rheinthale = und 5 Abbildungen im Text; von Prof. Dr. E. Holzapfel 12 — . Heft 16. Das Obere Nittelderon (Schichten mit Stringocephalus Burtiii und Maeneceras terebrätum) im Rheinischen Gebirge Von 1 Prof. Dr. E. Holzapfel. Hierzu ein Atlas mit 19 Tafeln. . 0 — ı Heft 20. Die Lagerungsverhältnisse des Tertiärs und Quartärs der Gegend 2 von Buckow. Mit 4 Taf. (Separatabdr.a.d.Jahrb.d.Kgl.preus, ° . | ..geolog- Landesanst. f.. 1893). Von Brot, Dr. F. Wahnschaffe 3 u Jahrbuch der Königl. Prause geolog. Landesanstalt und. Bergakademie. 2 Jahrbuch der Königl. Preuss. geolog. Landesanstalt und. Bergakademie - = für das Jahr 1880. Mit geogn. Karten, Profilen ete. . . . > E Dasselbe für die Jahre 1881—1891. Mit dergl, Karten, Profilen. ete. 11:Bände, a Band .. ... re 0— % Dasselbe für das Jahr 1892. Mit derel. Karten, Profilen de a 15— Dasselbe für das Jahr 1893. Mit dergl. Karten, Profilen ete.... .......15—. IV. Sonstige Karten: und Schriften. 1. Höhenschichtenkarte. des Harzgebirges, im Maassstabe von 1:100000 8— 2. Geologische Vebersichtskarte des Harzgebirges, im Maassstabe von 5 I 100 000; zusammengestellt von Dr. K. A. "Lossen .:. . 2 — 3. Aus der Flora der Steinkohlenformation: (20 Tafeln. Abbild. de: ze wichtigsten ‘Steinkohlenpflanzen mit kurzer Resehrefnnn): von = Prof. Dr. Ch, EB. Weiss; = Era 4. Dr. Ludewig Meyn. Lebensabriss und Schriffenverzeichniss desselben ; ERW vonProf.Dr.G.Berendt. Mit einem Lichtdruckbildniss vonL.Meyn 2— 5. ‚ Geologische Karte der Umgegend von Thale, bearb. von K.A. Lossen und W. Dames. "Maassstab 1223300077, 1,50. 6. Geologische Karte der Stadt Berlin im Maassstabe 1: 5 000, Sande: aufgenommen unter Benutzung der K. A. Lossen ’schen geulog 2.5- Karte der Stadt Berlin durch G. Berendt . . 3 . + Geognostisch-agronomische Farben-Erklärung für die Kartenblätter SE der Umgegend von Berlin, von Prof. Dr. ge Berendt .....,00° + Geologische Vebersichtskarte der Umgegend von Berlin im Maass- stabe 1:100 000, in 2 Blättern. Herausgegeben von der Königl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Hierzu als „‚Bd. VIII. Heft. 1“ der‘ vorstehend genannten Abhandlungen: Geognostische Beschreibung der Umgegend von Berlin, von G. Berendt und W. Damen : unter Mitwirkung von F: Klockmänn.. 142 — 5 1 je} 9. Geologische Vebersichtskarte der Gegend von Halle a. 83: von Be F. Beyschlag. 3— 10. Höhenschichtenkarte des Thüringer Waldes i im \ Maassstabe 1: : 100 000; von F.Beyschlag .. a EN c, Feister’sche Buchdruckerei, ‚Berlin N., Brunnenstr. T: ER | Date Due Hua S Be nein, KIT ai, zen a aa Br eher n = : . P . * F Gent, cr ee 3 ee ea E 2. r * > n ? r E pr ee ET TR Een ag . u - . : tee h si Peher sim 1 a Bisatut, Re er Finn et ne rn ne been ae Baree Ben - - BE Kraheit o 4 ur are el n - EEE EITR prrk Fan he Re, ren den iu