Bouwwvo 190 HARVARD UNIVERSITY LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY Ki \ a a, OR y } AH "NOV 7 1980 ° SO © Abhandlungen der Königlich Preussischen | Pi ® — : geologischen Landesanstalt. | Neue Folge. Heft 29. 1831 Beitrag zur Kenntniss der Fauna der Tentaculitenschiefer im Lahngebiet mit besonder er Berücksichtigung ‚der Schiefer von Leun unweit Braunfels. Von H. Burhenne. Mit fünf Tafeln. Er es, ‚Herausgegeben EEAERE Ya ; es ’ e Er < m” A N von der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt, 7 BEER EEE ee ET BERLIN m Vertrieb er der Simon Schropp’ en Hof- Landkartenhandlung | (J. H. Neumann.) .. # 1899. Abhandlungen der Königlich Preussischen veologischen Landesanstalt. Neue Folge. Heft 29. BERLIN. eumann.) | ü Y iR | any | j VRAREISI m‘ | Pe We Er» “ ei Beitrag zur Kenntniss der Fauna der Tentaculitenschiefer im Lahngebiet mit besonderer Berücksichtigung der Schiefer von Leun unweit Braunfels. Von H. Burhenne. Mit fünf Tafeln. Herausgegeben von der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. BERLIN. In Vertrieb bei der Simon Sehropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1899. Be EL we“) ORIVEAK YIIEHENVTKU Y NERRELT x - j IF 3 ‚ 127 g, in o j i % 2 Is i ar Ex m er Maker NEE RAT Kann ee; IE". 1% ME 2 N " We R 4 “ ur. - E k Me u # Pi) NOV 7 1900 Einleitung. Die in den letzten Jahrzehnten vorgenommenen geologischen und speciell stratigraphischen Forschungen im Mittel- und Unterlauf der Lahn und im angrenzenden hessischen Hinter- lande haben mehr und mehr festgestellt, welch’ wichtige Rolle auch in den mitteldevonischen Schichten dieser Gegend die Facies spielt. So wurde für das ältere Mitteldevon eine ganze Reihe von Horizonten aufgestellt — die Orthoceras- schiefer des Ruppachthales, die älteren Tentaculitenschiefer, der Greifensteiner, Ballersbacher und Günteröder Kalk, der Dalmanitensandstein von Kleinlinden, — die alle annähernd gleichalterig, aber faciell verschieden sind. Ihre Faunen stehen alle, ausgenommen die Brachiopodenfauna des Dalmaniten- sandsteins, im engsten Zusammenhange mit den äquivalenten böhmischen Horizonten, dem Mnenianer Kalk und der Etage @, BARRANDE’s, während mit den gleichalterigen Cultrijugatus- und Calceolaschichten der Eifel, wenigstens nach unserer bisherigen Kenntniss, im allgemeinen nur eine sehr geringe Verwandtschaft bemerkbar war. In gewissen Schiefern des unteren Lahnthales, die zwischen Wetzlar und Weilburg auftreten und nach ihrer petrographischen Beschaffenheit wie stratigraphischen Stellung nur zu den sog. _Tentaculitenschiefern des unteren Mitteldevon gehören können, fand sich indessen neuerdings eine Fauna, die geeignet ist, die klaffende Lücke zwischen den einander bisher fast fremd gegenüberstehenden, aber doch gleichalterigen Niveaus der Eifel Neue Folge. Heft 29. sl 2 Einleitung. und Böhmens auszufüllen und eine vermittelnde Stellung zwischen heiden einzunehmen. Die Bearbeitung dieser Fauna ist der Zweck der vorliegenden Abhandlung. Das fragliche Bindeglied zwischen eifeler und böhmischer Fauna, zwischen Schiefer- und Kalkfacies, wird gebildet von kalkhaltigen Schiefern, die bei Leun und Oberbiel (nördlich des bekannten Schlosses Braunfels) entwickelt sind und neben überwiegenden typischen eifeler Formen zugleich böhmische und fremde Arten enthalten. Im Sommer 1895 lernte ich diese Gegend unter der gütigen Führung der Herren Professor Kayser und Professor HoLZAPFEL zuerst kennen. Im Laufe des folgenden Sommers hatte ich sodann mehrfach Gelegenheit, Herrn Prof. HoLzapreL auf seinen Be- gehungen in der Weilburger Gegend begleiten zu dürfen und dabei noch an anderen Punkten, wie Niedershausen, Selters, Tiefenbach und a.O. in denselben Schichten zu sammeln. Ich erlaube mir, den genannten Herren an dieser Stelle für ihre vielfache Unterstützung, Herrn Prof. Kayser auch besonders für seine Hülfe bezüglich der nöthigen Litteratur meinen ver- bindlichsten Dank auszusprechen. Herrn Prof. HoLzAPFEL schulde ich noch besonderen Dank für die Ueberlassung des reichen und werthvollen von ihm gesammelten Materials, ebenso der Königlich preussischen geologischen Landesanstalt für Dar- leihung einiger interessanter Stücke aus dem Mitteldevon des oberen Lahngebietes. Die Erkenntniss derstratigraphischen Lage der Tentaculiten- schiefer zwischen Wetzlar und Weilburg stammt erst aus dem letzten Jahrzehnt. Kayser und HorzarreL haben ihre Stellung als unteres Mitteldevon in ihren Arbeiten!) über diese Gegend !) Kayser: Zeitschr. d. d. geol. Ges. 1887, S. 625. (Protokoll d. allgem. Vers. zu Bonn.) Kayser und Horzarrer: Ueber die stratieraphischen Beziehungen der böhmischen Stufen 7, @ und // Barranpe’s zum rheinischen Devon. Jahrb. d. geol. Landesanstalt f. 1893, S. 236. Horzarrer.: Das obere Mitteldevon im rheinischen Gebirge. Abhand- lungen d. Kgl. preuss. geol. Landesanstalt. Neue Folge. Heft 16. 189. Kayser: Der Dalmanitensandstein von Kleinlinden. Schriften der Ges. z. Beförderung der gesammten Naturwissenschaften. Marburg. 1896. Einleitung. 3 zuerst festgelegt. Nach dem Blatte Wetzlar der Dechzw’schen geologischen Karte (1:80000) von Rheinland und Westfalen und nach W. Riemann!) gehören diese Schichten zu dem Asslar- Niederbieler Spiriferensandsteinzuge, während Maukzr?) sie be- reits für mitteldevonisch hält, aber dabei annimmt, dass sie, wie am kothläufchen nordöstlich von Wetzlar, zwischen Kalk (Günteröder Kalk) und Schalstein des Stringocephalenkalkes gelagert, sich bei Asslar an der Dill auskeilen. Beide Annahmen sind unzutreffend. Die Schichtenfolge ist vielmehr von unten nach oben folgende: | 1. Versteinerungsführende unterdevonische Grauwacke und Grauwackenschiefer — obere Coblenzstufe, Tentaculitenschiefer mit Günteröder Kalk — unteres Mitteldevon, 3. Schalstein — unteres Stringocephalenniveau. Dieses Profil ist an den verschiedensten Punkten, wie Leun, Oberbiel, Niederbiel, Tiefenbach, Kleinaltenstetten-Asslar, Selters, Niedershausen (nördlich von Weilburg), auch weiter lahnabwärts auf dem Messtischblatte Limburg‘) am Sonnen- berg und Iltisstein und besonders auf den Blättern Eisenbach und Kettenbach (nach Koch bezw. Kayser) deutlich wieder- zuerkennen. Der Fundpunkt bei dem Städtchen Leun, das etwa 1,5 Kilo- meter lahnabwärts vom Bahnhof Braunfels liegt, befindet sich nördlich vom ersteren an dem Wege, der zur Leuner Burg führt. Nachdem man den Ort verlassen hat, trifft man zunächst in einem tief eingeschnittenen Hohlwege auf ein gelbes, schiefriges Porphyroid, das bei seiner starken Zersetzung auf den ersten Blick leicht mit den weiter oben folgenden Mittel- devonschiefern verwechselt werden kann. Diese haben das. gewöhnliche nordöstliche Streichen und sind von gelblicher bis hellbrauner Farbe, die offenbar mit einem ursprünglichen IS) 1) W. Rızmann: Beschreibung des Bergreviers Wetzlar. S. 9. 2) Maurer: Die Fauna der Kalke von Waldgirmes. Abhandl. hess. geolog. L.-A. Darmstadt. 1885. 3) Erläuterungen zur geol. Specialkarte von Preussen und Thüringen. Blatt Limburg. S. 12. 1i* 4 Einleitung. Gehalt an Kalkeisencarbonat zusammenhängt. Das ganze Vor- kommen bildet einen flachen Schichtensattel, aus dem an einer Stelle als Kern eine kleine Masse Unterdevon mit Chonetes- Bänken hervortritt, während Diabas und älterer Schalstein, der die unteren Stringocephalenschichten vertritt, das un- mittelbare Hangende bildet. Einzelne kleine Bänke, die besonders fossilreich sind, und die sich ebenso an dem nachher zu besprechenden Fundpunkte von Oberbiel finden, haben eine eigenartige, schwer zu be- schreibende Beschaffenheit. Sie sind weich, ockerartig, schein- bar gar nicht schieferig und spalten uneben. Nach HoLZAPrFEL!) enthalten sie eine Beimengung von eruptivem Material, ja manche Lagen gleichen dünnschiefrigen Schalsteinen. Nur durch Auslaugung des Kalkgehaltes kann die jetzige Be- schaffenheit des Gesteins entstanden sein. Im frischen Zu- stande, als unreiner, scherbenförmig spaltender Schiefer oder Kalkstein, gleicht es mehr oder weniger manchen eifeler Kalken und Kalkmergeln. Auch liegt eine Analogie mit den Calceola- schiefern des Oberharzes auf der Hand, die ich später noch genauer berühren werde. Oberhalb dieser Stelle, am Waldrande und im Walde, trifft man auf lagerförmigen Diabas.. Der Gipfel der Leuner Burg besteht ebenso wie der der benachbarten Bieler Burg und Dianaburg aus Basalt. Der Diabas hat an verschiedenen Stellen eine Kontaktmetamorphose der Schiefer hervorgerufen, so z. B. etwa ] Kilometer abwärts von Leun an dem Wege nach Heister- berg und nördlich hiervon an einem kleinen Teiche im Walde, der an dem Wege zur Dianaburg liegt. Kurz vor dem ersteren dieser zwei Punkte und ebenso nördlich der Leuner Burg, in einem kleinen Thale, fanden sich nicht metamorphosirte Schiefer mit den gewöhnlichen Versteinerungen (Phacops fecundus, Atrypa retieularis, Uyrtina heterochta). Bei Oberbiel, einem in der Mitte zwischen Wetzlar und Weilburg am rechten Lahnufer gelegenen Dorfe, stehen ebenfalls gleich nördlich des Ortes, auf einem zu der dortigen Draht- !) HoızarreL: Das obere Mitteldevon etc. S. 379. Einleitung. 5) seilbahn führenden Wege, dunkle, rauhe, kalkhaltige Schiefer an, in denen sich auch Versteinerungen finden, die jedoch infolge der Gesteinsbeschaffenheit nicht herauszupräpariren sind. Nördlich hiervon, am Waldrande, wird das Gestein jedoch in- folge von Verwitterung und Auslaugung dem Leuner ganz ähnlich und lieferte mir eine Anzahl besonders gut erhaltener Trilobiten. Leider war dieser günstige, in einem Hohlwege gelegene Fundpunkt vor kurzem neu bepflanzt worden, so dass eine erschöpfende Ausbeutung nicht möglich war. Noch weiter nach N. überdeckt Löss diese Schichten. Ein ausgezeichnetes Profil ist in der Nähe der Dillmündung zwischen Hermannstein und Asslar am rechten Ufer des Flusses entblösst. Ueber normalen Obercoblenzschichten folgen hier zu- nächst kalkige Schiefer mit Spirifer eultrijugatus. Im oberen Theile derselben liegen Knollenkalke mit Günteröder Fauna, hierüber Schalstein mit Stringocephalus Burtini. Die Tentaculiten- schiefer setzen auch auf dem anderen Dillufer fort. In der Weilburger Gegend bis oberhalb Braunfels hin sind die Kartirungsarbeiten Prof. HorzarreL’s noch nicht ab- geschlossen. Einige Angaben über die Lagerungsverhältnisse der Tentaculitenschiefer dieser Gegend verdanke ich indess doch der Liebenswürdigkeit dieses Herrn, in dessen Begleitung ich die meisten der im folgenden angeführten Punkte und Profile gesehen habe. Die Schiefer des unteren Mitteldevon bilden hier einen Theil der Weilburger Mulde, deren Innerstes, zwischen Wald- hausen und dem Windhof bei Weilburg, aus Cypridinenschiefer besteht. Die Mulde wird durch einen Sattel von Stringo- cephalenkalk und Schalstein (Weilburger $.) getheilt. Im N. folgt auf das Oberdevon Stringocephalenkalk, bis Hasselbach, und Schalstein, hierauf Tentaculitenschiefer bei Allendorf und Niedershausen, sodann Unterdevon. Auf dem Südflügel ist das Profil dasselbe, nur dass in dem Schieferzuge, der im Weil- thale zwischen Ernsthausen und der Audenschmiede sehr breit ist, nach NO. hin schmaler wird und dann nach N. ab- zulenken scheint, Einfaltungen von Schalstein und Diabas sich befinden. 6 Einleitung. Bei Gräveneck südlich Weilburg erscheint eine neue Mulde von Oberdevon, Schalstein und Massen- (Stringocephalen-) Kalk. Dieser wird nach NO. hin breiter und gabelt sich zur Braunfels-Wetzlarer Mulde, deren Nordflügel über Hermann- stein an der Dill hinaus reicht. Der Südflügel gabelt. sich bei Bermbach südl. Braunfels nochmals, und es greift dann von $. Grauwacke (wahrscheinlich carbonische) über. Bei Naunheim nordwestlich von Wetzlar findet sich ein Zug von Tentaculitenschiefern, der als Fortsetzung eines solchen bei Steindorf, unterhalb Wetzlar, anzusehen ist, wo versteinerungsreiche Obercoblenzschichten sein Liegendes sind. Er ist deshalb interessant, weil sich hier, wie auch bei Leun, die sonst in der Schieferfacies im Mitteldevon dieser Gegend fehlende Calceola sandalina fand. HouzarreL!) giebt von hier folgendes Profil an: 5. Massiger Dolomit bei Naunheim; 4. Schalstein mit Crinoidenkalk ; 3. Unreiner Knollenkalk; 2. Gelbe, ockerige Schiefer mit Phacops fecundus, Proetus Holzapfeli, Rhynchonella Orbignyana, Pleurodictyum SP. (wohl aff. selecanum) und Calceola sandalina. l. Unterdevonische Schiefer = Obere Coblenzschichten; also die typische Reihenfolge, die sich von Limburg bis Wetzlar immer wiederholt. Unterhalb Limburg treten an die Stelle der Tentaculiten- schiefer die äquivalenten, aber faciell mehr oder weniger ver- schiedenen, dachschieferartigen Orthocerasschiefer SANDBERGER’S, Koc#’s und Kayser’s im Ruppachthal, bei Balduinstein und Laurenburg. Im Liegenden dieser tritt hier, wie auch bei Wissenbach, Olkenbach und an anderen Orten eine Fauna auf, die, weil überwiegend aus Brachiopoden und Trilobiten be- stehend, der Leuner Fauna ähnlich ist, aber wie unten noch näher ausgeführt werden soll, zu der Obercoblenzstufe gehört. ) Horzarreı, a. a. OÖ. 8. 382—383. Einleitung. 7 An vielen Punkten finden sich in den Tentaculiten- schiefern Einlagerungen verschiedener Kalke. Es sind zum Theil Linsen eines dunklen, harten Kalkes mit Günteröder Fauna, wie bei Kleinaltenstetten, zum Theil Vorkommen von Grinoidenkalken, die mit dem Greifensteiner Kalk identisch zu sein scheinen, so bei Tiefenbach südwestlich von Leun, zum Theil endlich kleinere oder grössere Knollen von unreinem, sraublauem Kalk, wie bei Niedershausen, westlich der Station Stockhausen. Der Kalkgehalt wird in diesen letzteren leicht ausgelaust, und es bleibt dann eine graue zerreibliche Masse von der Form der Knolle übrig, in der fast stets Reste von Fossilien vorhanden sind. Den fortschreitenden Auslaugungs- prozess kann man an vielen Knollen, besonders an dem Wege von Niedershausen nach Obershausen, deutlich erkennen. Die hier vorhandene Fauna weicht wesentlich von der der anderen bekannten Knollenkalke ab. Die Fauna der Leuner Schiefer besteht ganz überwiegend aus Trilobiten und Brachiopoden. Daneben treten, ausser häufigen, leider aber fast stets unbestimmbaren Bryozoen (be- sonders Fenestellen), einige Lamellibranchiaten und Gastro- poden auf. Von Goniatiten ist bisher nur ein Exemplar des aus den Wissenbacher Schiefern bekannten Pinaeites Jugleri Rorm. zu vermerken, das Prof. HorzarreL westlich Kleinaltenstetten, an der sogenannten hohen Strasse, gefunden hat. Reste von Crinoidenstielgliedern sind spärlich. Unter den im Ganzen sehr zurücktretenden Korallen ist Calceola sandalina besonders interessant, von Bedeutung für die Beurtheilung der Faeies auch das nicht seltene Vorkommen von Stromatoporiden. Auch der Fund eines grossen Receptaculiten verdient Erwähnung. Styliolinen bedecken allenthalben die Schichtflächen. Seltener sind sie in den erwähnten fossilreichen Bänken von Leun und Oberbiel. Die Versteinerungen finden sich hier fast stets nur als Steinkerne, die infolge der beinahe durchweg vorhan- denen starken Verzerrung und Verdrückung nur schwer zu be- stimmen waren. Wachsausgüsse der bei dem feinkörnigen Material meist auf’s schärfste, auch in den kleinsten Einzelheiten erhal- tenen Hohldrücke erleichtern indess das Bestimmen wesentlich. 8 Einleitung. Gleichalterige, aber faciell verschiedene Schichten bauen den grössten Theil des hessischen Hinterlandes auf, also in der Hauptsache des Gebietes zwischen Dill, Lahn und Edder. Nördlich der Gegend von Herborn bis weit über die Edder hinaus sind in grosser Mächtigkeit und weiter Ausdehnung Thon- und Dachschiefer von mitteldevonischem Alter ver- breitet. Als untergeordnete Einlagerungen erscheinen darin mannigfaltige Quarzite, Kiesel- und Wetzschiefer, auch ver- schiedene Kalke. Im Gegensatze zu den oben beschriebenen Schichten von Leun scheinen diese Schiefer des Hinterlandes das ganze Mitteldevon zu vertreten. Sie hängen nördlich mit den typischen Lenneschiefern zusammen, deren Beschaffenheit sie auch theilweise zeigen. Einen weiteren Antheil an der geologischen Zusammensetzung dieser Gegend nehmen mächtige mittel- und oberdevonische Diabase, ferner Unterdevon mit Obercoblenzfauna, besonders aber oberdevonische (Cypridinen-) Schiefer und Sandsteine sowie Culm. Nach den neuesten Forschungen!) ist auch Silur vertreten, das sich als eine Art von Sattelaufragung von Kaldern über Gladenbach und Sinn bis an den Rand des Westerwaldes hinzieht. Im Osten wird dieses Gebirgsland durch permische Ablagerungen?) und Bunt- sandstein begrenzt. Die Tentaculitenschiefer dieses Gebietes sind meistens unreine Thonschiefer von graublauer bis grünlicher, auch gelb- licher Farbe. Die spärlichen organischen Reste sind selten verkalkt, meist verkiest bezw. in PBrauneisenstein umge- wandelt. An einigen Punkten sind in den Schiefern förmliche Tentaculitensandsteine ausgebildet, so bei der Ludwigshütte nord- westlich von Biedenkopf, bei Bottenhorn und an anderen Orten. Quarziteinlagerungen von geringer bis bedeutender Mächtigkeit sind weiter nach N. zu allenthalben häufig und an Strassen und in Thälern vielfach in schönen Profilen aufgeschlossen. ') Bericht der Herren L. BrusHAusen u. s. w. über eine gemeinschaft- schaftliche Studienreise. Jahrb.d. geol. L.-A. f. 1896, S. 227—230. °) A. Denckmann: Die Frankenberger Permbildungen. Jahrb. d. geol. L.-A. £. 1891, S. 265—266. Einleitung. $) Ein besonders mächtiger Quarzitzug bedingt bei der Ludwies- hütte eine auffällige, wenn nicht die grösste Verengung des Lahnthales und ebenso bei Holzhausen eine solche des Edder- thales. Das Gestein bildet in der über 670 Meter hohen Sack- pfeife bei Biedenkopf die höchste Erhebung der ganzen Gegend. Bei Berleburg-Raumland, Holzhausen an der Edder und an anderen Orten geben reine Dachschiefer Anlass zu bergmännischer Ausbeutung. Bei Berleburg wies Graf MaruschkA'!) darin die Fauna der oberen Wissenbacher Schiefer nach. In den unreinen Schiefern jener Gegend scheint, nach dem mir vorliegenden Material zu urtheilen, diese Fauna nicht vorhanden zu sein; wohl aber machen sich Beziehungen zu den äquivalenten Schichten des Harzes bemerkbar, auf die ich im letzten Theil meiner Arbeit noch näher hinweisen werde. Die geologische Kenntniss des hessischen Hinterlandes ist noch unzureichend. Die vorhandenen geologischen Karten, insbesondere die Lupwig’sche trotz ihres grossen Maassstabes (1:50000), können keinen Anspruch auch nur auf eine ungefähr richtige Darstellung der geologischen Verhältnisse machen. Erst die zu erwartende Kartirung an der Hand der neu- erschienenen 25000 theiligen Messtischblätter wird einen richtigen Einblick in die verwickelte Stratigraphie und Tektonik des hessischen Hinterlandes geben. Von organischen Resten führen die Hinterländer Schiefer meist nur vereinzelte Zweischaler, Brachiopoden und Crinoiden- bruchstücke. Hauptsächlich finden sich Goniatiten, Ortho- ceraten, Reste von Trilobiten und kleine Gastropoden. So z. B. an der Pauschenberger Mühle zwischen Tringenstein und Hartenrod, bei Sinn, in der Nähe von Dillenburg an den Manderbacher Löhren, an der alten Papiermühle bei Haiger; ferner allenthalben im Oberlauf der Lahn und deren Nebenthälern, bei Kaldern, Buchenau, Friedensdorf, Oberdieten, Biedenkopf, Ludwigshütte, Wallau, Banfe und Laasphe bis 1) Graf Marvschka: Die Dachschiefer von Berleburg. Dissertation. Göttingen 1886. 10 Einleitung. über Feudingen hinaus und im FEdderthal bei Holzhausen. Styliolinen bilden auch hier oft förmliche Schichten. In den reinen Dachschiefern dagegen sind infolge der starken Ent- wicklung der transversalen Schieferung Versteinerungen fast nie erhalten. Im weiteren Verlauf meiner Arbeit werde ich zunächst eine Beschreibung der mir aus den genannten Gebieten, ins- besondere aber aus der Gegend von Leun vorliegenden Ver- steinerungen geben, um sodann auf die Beziehungen einzugehen, die sich zu anderen gleichalterigen Faunen ergeben. 11 Beschreibung der Fauna. A. Arthropoda. Crustacea. Trilobitae. Proetus STEININGER. 1. Proetus granulosus GOLDFUSS. Taf. I, Fig. 3—6. Gerastos granulosus GoLpruss, Jahrb. f. Mineralogie 1843, S. 598, Taf. IV, Fig. 4 Eine Reihe Steinkerne und zwei Wachsausgüsse gut er- haltener Hohldrücke einer Leuner Art lassen die charakteristi- schen Merkmale des eifeler Pr. granulosus Gr. deutlich erkennen, trotzdem fast alle durch Verzerrung mehr oder weniger ge- litten haben. Die Glabella ist stark granulirt, die Wangen sind fast völlig glatt und enden in eine kurze Spitze. Die . Augen sind von einer runden Grube umgeben, die auch meist am Steinkern sichtbar ist, und haben die halbe Länge der Glabella. Die Augengrube reicht nicht ganz bis zur Nacken- furche. Der Nackenring ist beiderseits gespalten. Die Glabella reicht bis zum Stirnrand. Der Umriss des Kopfes ist halb- kreisförmig. Die Pleuren der 10 Leibesringe sind kaum breiter als die Axe und haben breite Gelenkflächen. Am Pygidium R2 Beschreibung der Fauna. sind Rhachis und Seitentheile deutlich segmentirt, jedoch war die Zahl der Segmente nirgends genau festzustellen. Die Rippen der Seitentheile sind gespalten (vgl. GoLpruss a. a. O. Fig. 4e). Die Rhachis reicht nicht bis zum Rande. Das ganze Pygidium ist kürzer als auf der Abbildung bei GoLpruss und mehr gerundet. Die Steinkerne dieser Art (Taf. I, Fig. 5) sind denen des Pr. crassimargo Roem. und des Pr. suborbitatus HprL.!) ausser- ordentlich ähnlich und unterscheiden sich von ihnen zum Theil nur durch das etwas grössere Auge und die dem entsprechend etwas breitere Augengrube. Die von crassimargo und suborbitatus abweichende Wangenspitze ist nur selten (Taf. I, Fig. 4, 5) am Steinkern zu sehen. Ein verdrücktes Exemplar von Leun besonders gleicht zum Verwechseln, abgesehen natür- lich von der Gesteinsbeschaffenheit, einem Finnentroper sub- orbitatus aus der Sammlung des hiesigen geologischen Institutes. Nur durch einen gut gelungenen Ausguss war eine Unter- scheidung möglich. Die glatten Wangen bilden den wesent- lichsten Unterschied von jenen beiden Arten, bei denen sie gröber oder feiner gekörnelt sind. Ausserdem sind bei letzteren die Wangenecken nicht in Spitzen ausgezogen. Ein Kopfschild des Leuner Proetus granulosus (Taf. I, Fig. 6) zeigt eine mehr in die Länge gezogene, schmalere Form als die übrigen, so dass auch bei diesem Proetus dieselbe Veränder- lichkeit aufzutreten scheint wie bei crassimargo, vorausgesetzt, dass nicht allein seitliche Verdrückung die Form des fraglichen Stückes hervorgerufen hat. Der als granulosus var. von Kayser?) aus dem Briloner Rotheisenstein beschriebene Proetus gehört zu Pr. crassi- margo NOoEM. ') HorzarreL: Das obere Mitteldevon etc. Abh. d. geol. L.-A., N. FE. Heft 16, S. 36, Taf. I, Fig. 9—18; S. 38, Taf. XIII, Fig. 12—14. 189. ?) Kayser: Die Fauna des Rotheisensteins v. Brilon. Zeitschr. d. d. geol. Ges. 1872, S. 662. Beschreibung der Fauna. 13 2. Proetus (uvieri STEININGER. Na, el Gerastos laevigatus GoLDFUss, a. a. O. 1843, S. 557, Taf. IV, Fig. 3. Proetus Cuvieri STEININGER, Geognostische Beschreibung der Eifel, S.88. 1853, Trigonaspis laevigata SANDBERGER, Die Versteinerungen des rhein. Schichten- systems in Nassau, S. 30, Taf. IV, Fig. 3. 1850—56. Pr. Cuvieri Hoızarrer, Das obere Mitteldevon etc., Taf. II, Fig.24 u. Taf. XII, Fig. 15. 1895. Unter dem Horzarrer’schen Material von Leun befinden sich einige Steinkerne eines Proetus sowie ein dazu gehöriger Hohldruck, dessen Wachsausguss vollkommene Uebereinstim- mung mit einem gut erhaltenen Stück des eifeler Pr. Ouvieri aus der Sammlung des hiesigen geologischen Institutes zeigt. Eine schwache Spur grober Granulirung seitlich an der Glabella lässt an eine der Uebergangsformen zu Pr. granulosus denken, die SANDBERGER (a. a. 0. S. 31) erwähnt. Doch trennen die hinten abgerundeten Wangenecken den Pr. Cuvieri von der vorigen Art. Einen Rest ähnlicher Granulirung sah ich auch an einem anderen eifeler Exemplar der hiesigen Sammlung. Ebenso zeigt Fig. 15 auf Taf. XIII bei HorzarreL eine solche. Auch Pr. Cuvieri ist ein naher Verwandter von Pr. erassı- margo und suborbitatus. Die Unterschiede. zwischen den ver- schiedenen Formen haben HorzarreL!) und BEYER?) festgelegt. Ueber die von der Gorpruss’schen abweichende Abbildung bei SANDBERGER berichten MAURER und HorzapreL!). Maurer’s Pr. laevigatus?) aus dem Kalke der Grube Haina bei Waldgirmes gehört zum Theil zu crassimargo Rorm. (MAurer’s Fig. 13 nach BEyER), jedenfalls aber nicht zu dem eifeler laevigatus. Die gemeinsame Stammform der eben genannten 4 Trilo- biten ist Pr. bohemicus Corpa aus dem unterdevonischen Kalk von Konjeprus. I) HoLzarreL a. a. 0. S. 39. 2) Beyer: Ein Beitrag zur Kenntniss des Kalkes von Haina. Verh. d. naturhist. Vereins der preuss. Rheiulande etc. 1896, S. 63. 3) Maurer: Die Fauna der Kalke von Waldgirmes, Taf. XI, Fig. 13. 14 Beschreibung der Fauna. 3. Proetus Holzapfeli NovAr. Taf. I, Fig. 9, 10. Pr. Holzapjeli Novax, Vergl. Studien an Trilobiten ete. Pal. Abh. v. Damus ur Kayser, N. Hl Bde, Hlettr3 8. 11, DarıIV, Bier 1071890: Dieser von Novak aus dem Wildunger Devon beschriebenen Form entsprechen einige Stücke von Oberbiel, Niederbiel und Leun genau. Nur ist der Kopf weniger lang, als auf Novar’s Abbildung. Die ganze Form dieses Proetus ist flach, die Glabella vor den Augen stark eingeschnürt. Der breite Kopfrand ist in lange, bis zum Pygidium reichende Hörner ausgezogen. Der Nackenring ist sehr breit und nicht gespalten. Vor der Stirn der Glabella liest ein Parallelleistehen. Glabella, Wangen und Nackenring sind fein granulirt, die einzelnen Körnchen liegen ziemlich zerstreut, noch mehr auf den 10 Körperringen. Das Pygidium ist breit und abgestutzt. Die aus 4(?) Ringen bestehende Rhachis reicht nicht bis zum Rande. Die Seiten- flächen haben zwei Furchen. Bisher war :(ieser Proetus nur aus dem Günteröder Kalk der Wildunger Gegend bekannt. In den Tentaculitenschiefern findet er sich ausser an den genannten Orten auch bei Naunheim. Am nächsten verwandt dürfte Pr. Holzapfeli dem eifeler Pr. cornutus Gr.!) sein. Leider lag mir von diesem kein Exemplar zum Vergleich vor. Nach der Abbildung von GoLpruss liegt ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden nur in der Form der Glabella, die bei cornutus nicht ein- geschnürt ist. HoLzarrEL nimmt?), allerdings mit Vorbehalt, eine Identität beider an. Pr. orbieularis A. Rorm.°) steht sicher gleichfalls unserer Form nahe. Rormer’s Figur ist nach 2 Exemplaren entworfen, die beide manches zu wünschen übrig lassen (cf. RoEMER a. a. 0. S. 20). Die Augen konnte RoEmER überhaupt nicht beobachten, und da die Stellung dieser zur Glabella gerade bei Pr. Holzapfeli I) Gorpruss a. a. ©. Taf. IV, Fig. 1. 2) HorzarreL a. a. O. S. 380. °) A. Rormer, Beitr. z. geol. Kenntniss d. nordw. Harzgebirges ]. Palaeontogr. Ill, S. 20, Taf. III, Fig. 34. 1850. Beschreibung der Fauna. 15 charakteristisch ist, so lässt sich über etwaige Beziehungen zu. P. orbiceularis kein sicheres Urtheil fällen. Letzterer tritt im Harz in den Wissenbacher Schiefern am Ziegenberger Teich auf, deren Fauna auch sonst noch Vergleichspunkte mit der- jenigen der hessisch-nassauischen Tentaculitenschiefer bietet. 4. Proetus Loveni BARRANDE. Meıe IE, ie &% Pr. Loveni BARRANDE, Syst. Sil. I, S. 458, Taf. XVI, Fig. 25—27. 1852. Bei Leun wurden mehrere Stücke eines Proetus gefunden, die die charakteristischen Merkmale des böhmischen Pr. Loveni Barr. von Hostin (@,) zeigen. Das Kopfschild ist oval und vorn — etwas abweichend von Barkanpe’s Figur — wenig zugespitzt, ähnlich etwa wie bei Pr. Buchi Corva (vgl. Novar, 8. 7) — Pr. complanatus Bark. Die Wangen sind in lange Dornen ausgezogen, die Pleuren der letzten Körperringe enden in Stacheln, die rechtwinklig nach hinten wumgebogen sind. Dieses Merkmal, sowie die vor den Augen ein wenig einge- schnürte Glabella weisen deutlich auf den Zusammenhang mit dem böhmischen Lovenz hin. Ein zweites Exemplar, das ich gleichfalls hierzu ziehen möchte, zeigt die erwähnte Zuspitzung des Kopfrandes nicht. Leider fehlen ihm die Hörner der Wangen, und die letzten Leibesringe sind nur unvollständig erhalten, so dass sich darüber nichts genaueres aussagen lässt. Doch spricht eben die Kopfform für Pr. Loveni. Bei Niedershausen in den ausgelaugten Kalkknollen fanden sich die Wangenreste einer Proetus-Art, die vielleicht ebenfalls hierher gehört. Die Augen liegen in einigem Abstand von der Nackenfurche, der breite, in Dornen endende Wangenrand ist längsgestreift. Eines der Stücke zeigt Spuren einer Granulation, wie sie Pr. Loveni besitzt. Jedoch ist der Abstand des Auges von der Nackenfurche grösser als bei diesem, so dass auch hier die Zugehörigkeit zu Loveni zweifelhaft bleibt. Mit Pr. Holzapfeli Nov. hat diese Form gemeinsam die spärliche Granulation des Kopfes und die Einschnürung der 16 Beschreibung der Fauna. Glabella vor den Augen, die aber bei jenem bedeutend stärker entwickelt ist. Pr. Loveni war bis vor kurzem im rheinischen Devon unbekannt. Kayser und Horzarrer führen ihn in ihrer gemein- samen Arbeit!) von Leun zum ersten Mal auf, zusammen mit der vorigen Form. Pr. granulosus und Cuweri dagegen sind an jener Stelle nicht angegeben, obgleich sie bei Leun am häufigsten sind. Cyphaspis BurMEISTER. 1. Cyphaspis hydrocephala A. RoEMER. Taf. I, Fig. 11—14. en ). hydrocephala A. Rormer, Beitr. z. geol. Kenntniss d. nordwestl. Harz- gebirges III. Palaeontogr. V, S.7, Taf. I, Fig. 11. 1855. . Barrandei CoRrDA, BARRANDE, Syst. Sil.I, S.486, Taf. X VIII, Fig. 33—48. 1852. C. Iydrocephala Kayser, Die Fauna der ält. Devonbild. d. Harzes. Abh. z. geol. Spec.-Karte v. Preussen, Bd. II, Heft4, S. 17, Taf. I, Fig. 12. 1878. C. hydrocephala Novax, Vergl. Studien etc. S.21, Taf. II, Fig. 19. 1890. = Von Leun und Öberbiel liegen mir einige Cyphaspis-Reste vor, die in Fig. 11—14 dargestellt sind. Ich glaube dieselben zu C. hydrocephala A. RoEm. — Barrandei CorDA ziehen zu müssen und nicht zu Ü. ceratophthalma Gr., mit der sie ebenfalls einige Aehnlichkeit besitzen, und zwar aus folgenden Gründen: l. Die Granulation der hochgewölbten, birnförmigen Glabella besteht aus verschieden grossen, gröberen und feineren Körnchen (vgl. auch BARRANDE, Fig. 38.) Bei (. ceratophthalma ist dies meines Wissens nicht beobachtet worden, wie sich aus den Abbildungen bei GoLpruss (a. a. O. Taf. V, Fig. 2) und HorzarreL (a. a. OÖ. Taf. Il, Fig. 4) ergiebt. 2. Bei den vier abgebildeten Stücken ist immer ein Rest oder eine Andeutung eines, bereits von Novak als charakte- ristisch angegebenen Tuberkels auf der Mitte des Nackenrings vorhanden, der bei C. ceratophthalma Gr., soweit sich nach ) Kayser und HorızarreL a.a. OÖ. S. 251. HorzarreL: Das obere Mittel- devon etc. S. 380. Beschreibung der Fauna. 17 den vorhandenen Abbildungen und zwei mir vorliegenden schlechten Exemplaren aus dem Briloner Rotheisenstein urtheilen lässt, zu fehlen scheint. Die von BarrAnDE (a. a. 0. 8. 487f.) angegebenen Unter- schiede zwischen den beiden Arten scheinen mir, soweit sie das Kopfschild betreffen, weniger wichtig zu sein. Die Form des Auges bei ceratophthalma weicht auf der angeführten Horzaprer’schen Fig. 4 von der Gorpruss’schen Fig. 2 ab und gleicht eher jener von Aydrocephala bei BARRANDE. Die Ver- tiefung in den hinteren Wangenecken bei GoLpruss meine ich ‘dadurch erklären zu können, dass die Gesichtsnaht die Nacken- furche kurz vor der Wangenecke schneidet und so den äussersten Theil der Furche etwas isolirt (Fig. 12 u. 14). Dasselbe ist auch auf Barranoe’s Figuren sichtbar. Bei nicht sehr gut erhaltenen Stücken wird allerdings dieser äusserste Theil der Nackenfurche dann den Eindruck einer selbständigen Aus- höhlung machen können. Eine Vertiefung derart, wie sie Gorpruss®’ Abbildung zeigt, ist bisher noch an keinem anderen Trilobiten beobachtet worden und wird auch kaum durch eine andere als die eben gegebene Annahme erklärt werden können. Das Uebergewicht des Kopfes gegenüber dem übrigen Körper, das Barranpe als weiteren Unterschied an- nimmt, tritt bei Barranne’s Abbildungen 38—42 kaum weniger hervor als bei der Gotpruss’schen von ceratophthalma. Jeden- falls ist es bei Horzarprer’s Fig. 4 weniger auffallend als bei der letzgenannten. Ueber den Unterschied in der Form der Pleuren kann ich nicht urtheilen, da ich diese bloss an einem schlecht erhaltenen Steinkern (Fig. 11) beobachten konnte. Die von Barrands abgebildeten Formen weichen nicht un- wesentlich von einander ab. Fig. 38—42 unterscheiden sich durch ein Ueberhängen der Glabella über den Stirnrand von den Fig. 45—48, die eher der von Horzarrer abgebildeten ceratoph- thalma ähnlich sehen. Möglicherweise beruht der Unterschied zwischen beiden nur in ihrem Alter. Die kleine Glabella von Oberbiel (Fig. 12) stimmt voll- kommen mit der bei Novak abgebildeten von Bicken überein (Novak Taf. III, Fig. 19, 8. 21 [113]). Neue Folge. Heft 29. 2 18 Beschreibung der Fauna. SANDBERGERS Abbildungen von ceratophthalma (a. a. O. Taf. II, Fig. 4) sind zu unvollkommen, als dass sie zur Be- urtheilung der genannten Unterschiede zu gebrauchen sind, ebenso die bei Kayser (a. a. 0. Taf. I, Fig. 8, 9) dargestellten Glabellen von Klein-Linden. 2. Cyphaspis convexa CoRDA ? aba, IE Ieıkad la Cyphaspis convexa VoRDA, BARRANDE, a. a. O. S. 490, Taf. XVII, Fig. 52, 53. C. convexa HoLzZAPFEL, a. a. O. S. 40, Taf. II, Fig. 6. Ein schlecht erhaltener Kopf von Leun wird durch seine flache Form der (©. convexa CorpA ähnlich. Allerdings erscheint die Form des Kopfes breiter als bei BARRANDE, und der Zwischen- raum zwischen Glabella und Stirnrand grösser als dort und bei HorzarreL. Indessen hat das Stück durch Verdrückung arg gelitten, so dass seine ursprüngliche Form sich kaum be- urtheilen lässt. An dem Hohldruck ist noch die grobe Granu- lation, sowie der Tuberkel auf der Mitte des Nackenringes zu bemerken, wie er auch bei C. convexa vorhanden ist. Acidaspis MurchHison. Acidaspis pigra BARRANDE. Taf. I, Fig. 7—9. Acidaspis pigra BARRANDE, Syst. Sil. etc., Suppl. I, S. 80, Taf. XV, Fig. 4—7. Acidaspis pigra Novak, a. a. O. S. 31, Taf. IV, Fig. 6. Die Horzarrer’sche Sammlung lieferte mir eine Acidaspis von Öberbiel, die, obgleich stark verdrückt, doch durch die beiden charakteristischen Seitenlappen der Glabella die Ueber- einstimmung mit der böhmischen A. pigra (die auch im Greifen- steiner und Günteröder Kalk mit Oyphaspis hydrocephala RoEMm. zusammen vorkommt) erkennen lässt. Ein zweites schlecht erhaltenes halbes Kopfschild mit einigen Körperringen (Taf. II, Fig. 9), ebenfalls Herrn Prof. HoLzAPFEL gehörig, gleicht zwar dem Umriss der Wange und der Stellung des Auges nach der genannten Form, jedoch scheint an Stelle der zwei Seitenlappen der Glabella nur einer vorhanden zu sein. Ob dies der schlechten Erhaltung allein zuzuschreiben Beschreibung der Fauna. 19 ist — die beiden Lappen können bei dem weichen, zerreib- lichen Material leicht zu einem verwischt worden sein — ist nicht zu entscheiden. Der Seitenrand des Kopfes zeigt deut- lich die kurzen, abstehenden Dornen, wie sie A. pigra besitzt, ebenso eine Spur des punktirten Stirnrandes der Glabella. Ein drittes Exemplar von Leun, aus einigen Körperringen bestehend (Taf. II, Fig. 8), gehört ebenfalls hierher. Auch in den Kalkknollen von Niedershausen fanden sich unzweifelhafte Reste dieser Art. Bronteus GoLDFuss. 1. Bronteus Dormitzeri BARRANDE. Taf. II, Fig. 4, 5. Bronteus Dormitzeri BARRANDE, a. a. O. S. 847, Taf. XLVIN, Fig. 39—48. Br. Dormiützeri Novax, a. a. O0. S. 39, Taf. V, Fig. 1—3. Bronteus Dormitzeri wird schon von Kayser und HoLzArreEL als bei Leun auftretend angegeben. Die Pygidien dieser nicht seltenen Art haben mehr Aehnlichkeit mit den böhmischen des Mnenianer Kalkes, als mit denen der var. applanata, die Novak aus dem Ballersbacher Kalk von Bicken beschreibt (Novar a. a. O. S. 39)'), Sie sind etwas stärker gewölbt, und der Randsaum ist breiter und horizontal. Auch sind die Furchen tiefer und nach hinten breiter als bei Novar’s Varietät. Es lässt sich auch bei Leun eine längere schmale und eine kürzere breite Form unterscheiden. Die eigenartige Skulptur der Schale liess sich an den Pygidien nicht, wohl aber an einem guten Wachsausguss einer Glabella (Taf. Il, Fig. 5a) deutlich erkennen. Im Greifensteiner Kalk ist diese Form selten, im Ballers- bacher dagegen und bei Leun häufig. Im Günteröder Kalk scheint sie bereits zu fehlen. 2. Bronteus scaber GOLDFUSS. Taf. IT, Fig. 6. Bronteus scaber GoLpFuss, 1843, a. a. O. S. 549, Taf. VI, Fig. 5. Ein Pygidium des eifeler Bronteus scaber GoLpruss befindet sich unter dem Horzarrer’schen Material von Niedershausen. Dasselbe N) Die Originale zu Novax’s Fig. 2 und 3 befinden sich im Marburger geolog. Institut und wurden von mir zum Vergleich benutzt. 20 Beschreibung der Fauna. hat auch Aehnlichkeit mit dem im Greifensteiner, Ballers- bacher und Günteröder Kalk vorkommenden Dr. speciosus BARR. Jedoch fehlen die für diesen charakteristischen Randzacken. Die Form der Rippen des Pygidiums und ihr Abstand von einander ist bei beiden ziemlich gleich, nur scheint Br. scaber flacher zu sein, wie es auch bei dem vorliegenden Stück von Niedershausen der Fall ist. Phacops EnmricH. Phacops feeundus BARRANDE. Phacops fecundus BARRANDE, Notice preliminaire etc. S. 46. Ph. fecundus BARRANDE, Syst. Sil. I. S. 515, Taf. XXII, Fig. 32, 33, Taf. XXI, Fig. 10-24. Ph. fecundus BARRANDE, Syst. Sil. I. Suppl. S. 24, Taf. XIII, Fig. 1—14. Ph. fecundus Kayser, Fauna der ält. Devonbild. d. Harzes S. 19, Taf. I, Fig. 1-12. Ph. fecundus WArLpschmior, Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. Bd. 37, S. 917, Taf. 38, Fig. 7. Ph. fecundus Novax, a. a. O. S. 23, Taf. II, Fig. 6—8. Die Mehrzahl der bei Leun und Oberbiel ‘gefundenen Phacopiden gehört zu dieser Sammelspecies, und zwar tritt neben der var. major BarRAnDE’s bei Oberbiel auch var. degener auf, die bisher im rheinischen Devon nicht bekannt war. 1. Phacops fecundus majer BARRANDE. las 0, ie, ler ae IUOE, dp Ile Die Merkmale dieser Form, die für die Mehrzahl der Leuner Stücke zutreffen, sind kurz folgende: Die Augen reichen bis zur Nackenfurche zurück, ohne durch einen Zwischenring von ihr getrennt zu sein. Die Wangenenden sind nach hinten verlängert. Der hintere Rand des Kopfes bildet einen nach vorn konvexen Bogen. Grosse, weit von einander abstehende Tuberkeln bedecken das Kopfschild. Die Furche unter dem Stirnrand ist ziemlich scharf entwickelt. Der Zwischenring der Glabella ist als schmales Leistchen ent- wickelt, das in der Mitte etwas verdickt ist und beiderseits mit einer knotenartigen Anschwellung endet. Am Nackenring und den Körperringen befinden sich entsprechende Knoten. Beschreibung der Fauna. 21 2. Ph. fecundus degener BARRANDE. Taf. II, Fig. 24. Bei dieser Art sind die Augen durch einen schmalen, mit Körnchen besetzten Zwischenring von der Nackenfurche ge- trennt. Die Glabella hat an der Basis gröhere, an der Stirn feinere Granulirung. Die Körnchen an der Basis sind aber kleiner und stehen dichter als bei major. Die Wangen sind nicht so weit nach hinten verlängert als bei der anderen Art und sind ebenfalls gekörnelt. Die Furche unter der Stirn ist ‚sehr scharf ausgeprägt. Den Wachsausguss eines stark verdrückten Kopfes (Fig. 4) glaubte ich zuerst zu Ph. breviceps rechnen zu müssen, da er infolge der Verdrückung nach dem Umriss und der Gestalt allein nicht zu bestimmen war. Doch unterscheidet er sich von den Novar’schen Varietäten!) von drevsceps zunächst durch die an der Basis und der Stirn der Glabella verschiedene Körnelung, ausserdem durch die breite, scharf begrenzte Stirn- furche unter dem Vorderrand des Kopfes. An anderen Stücken spricht das Pygidium (Fig. 3) von vorn herein gegen die Zugehörigkeit zu dreviceps. Auf den Seitentheilen desselben sind sieben granulirte Spaltrippen (vgl. BARRANDE, I. Suppl., Taf. XIII, Fig. 1) zu zählen. An der Rhachis kann ich allerdings nur sieben Ringe unterscheiden, doch sind die beiden letzten wohl nur verwischt. Ph. fec. major findet sich in Böhmen im Konjepruser und Mnenianer Kalk. Im rheinischen Devon ist er in den Wissen- bacher Schiefern, im Greifensteiner, Ballersbacher und Günte- röder Kalk weit verbreitet, überschreitet jedoch nicht das untere Mitteldevon. Auch im Harzer und spanischen Devon findet er sich wieder. Ph. degener tritt in Böhmen hauptsächlich in Etage Gı auf, steigt aber selten bis @;. 1) vgl. Novak a. a. O. 8.22. 22 Beschreibung der Fauna. 3. Phacops breviceps BARRANDE. Taf. III, Fig. 6, 7. Phacops breviceps BARRANDE, Not. pr&l. ete. S. 71. Ph. breviceps BARRANDE, Syst. Sil. I. S. 518, Taf. XXII, Fig. 24—31. Ph. breviceps Novak, a. a. O. 8.22, Taf. III, Fig. 1—4. Ph. breviceps HOoLzArFEL, a. a. O. S. 18, Taf. XII, Fig. 14. Ein Pygidium und mehrere Kopfreste gehören dieser bis in’s obere Mitteldevon aufsteigenden Form an, die durch die kürzere und breitere Gestalt ihres Kopfes und den Zwischen- ring zwischen Augen und Nackenfurche ausgezeichnet ist. Das flache, auf den Seitentheilen mit schmalen Furchen versehene Pygidium (Taf. III, Fig. 7) stimmt völlig mit Novar’s var. ninuscula von Bicken überein. Die Kopfreste sind sehr schlecht erhalten, so dass sich über ihre Zugehörigkeit zu einer der Novar’schen Varietäten nichts sagen lässt. 4. Phacops Holzapfeli n. sp. Taf. III, Fig. 5. Aus den ausgelausten Kalkknollen von Niedershausen sammelte ich eine Anzahl Köpfe eines kleinen Phacops, der am meisten Aehnlichkeit mit Phacops Boecki Corpa (BARRANDE a.a.0. S. 513, Taf. XX, Fig. 32) aus Etage G, von Lochkow hat. Die Glabella ist sehr flach, der Umriss des Kopfes oval. Die Augen sind durch einen breiten Zwischenring von der Nackenfurche getrennt. Sie bestehen aus wenigen Facetten, höchstens vier in einer Vertikalreihe. Die Glabella ist sehr fein granulirt, wie ein Abdruck erkennen lässt. Die Furche unter der Stirn ist deutlich ausgeprägt. Thorax und Pygidium dieser neuen Art fanden sich bisher nicht. Phacops Boecki Corpa unterscheidet sich von der genannten Art durch Folgendes: Die Stirnfurche fehlt, die Glabella ist glatt und nicht gekörnelt. Die Augen sind grösser und haben mehr Facetten. Auch sind die böhmischen Stücke bedeutend grösser. Indess stimmt die Gesammtform des Kopfes noch am meisten mit Ph. Holzapfeli überein. Zu anderen Phacops- Arten hat diese Form kaum Beziehungen. Beschreibung der Fauna. 23 Cryphaeus GReen. (ryphaeus sp. Taf. I, Fig. 3. Unter dem Leuner Material befindet sich ein Pygidium eines grossen Uryphaeus. Die Axe besitzt mehr als zwölf Ringe und ist in der Mitte gekielt. Die”Seitentheile haben fünf etwas nach hinten gekrümmte gespaltene Rippen. Von den Dornen ist nur der mittelste und die beiden ihm zunächst- stehenden noch vorhanden. Die letzteren sind lang und gerade, nicht gekrümmt. Der mittelste wird durch die stumpfwinkelige Spitze des Pygidiums gebildet. Entfernte Aehnlichkeit weist das Stück mit Cryphaeus acutifrons SCHLÜTER? bei MAURER (N.Jahrb. f. Min. Beilage-Bd. X. 1896, S. 648, Taf. XV, Fig. 6) auf, von dem ein schlecht erhaltener, anscheinend platt gedrückter Steinkern daselbst abgebildet ist; derselbe stammt aus den Wissenbacher Schiefern von der Grube Königsberg im Ruppach- thal. Cryphaeus (oder Dalmanites) sp. Taf. I, Fig. 2. Der Wachsausguss eines Hohldrucks von Leun aus der Horzarrer’schen Sammlung zeigt den Kopf eines Trilobiten, dessen Zugehörigkeit zu einer der beiden Gattungen ohne ein zugehöriges Pygidium nicht nachzuweisen ist. Am meisten gleicht er dem Uryphaeus Lethaeae Kays. Trimerocephalus Me Coy. Trimerocephalus mieromma A. RoEMER. Taf. IH, Fig. 8—10. Phacops micromma A. Rozmer, Palaeontographica 1853, S. 81, Taf. XII, Fig. 25. Ph. fugitivus BARRANDE, a. a. O. Suppl. I, S. 25, Taf. IX, Fig. 2. Ph. fugitivus Kayser, Fauna der ält. Devonbild. d. Harzes, 1878, S. 25, Taf. III, Fig. 1u.2; Taf. XXXV, Fig. 9. Herr Dr. Beusuausen in Berlin konnte durch Vergleichung mit den Originalen A. Rormer’s feststellen, dass ein in den Tentaculitenschiefern des hessischen Hinterlandes nicht seltener Phacops mit dem harzer Ph. micromma A. Roemer ident ist. 24 Beschreibung der Fauna. Andererseits stimmt die Form auch mit dem böhmischen PA. Fugitivus Barr. überein, und der BarranDe’sche Name wäre demnach durch jenen älteren zu ersetzen. Ausser vier Exemplaren aus der Sammlung der geologischen Landesanstalt in Berlin von den Manderbacher Löhren bei Dillenburg liegen mir noch mehrere Stücke von der Pauschen- berger Mühle bei Eisemroth und aus der Gegend von Bieden- kopf vor, die der genauen Beschreibung des Ph. fugitivus, wie sie Kayser (a. a. 0. S. 25) giebt, entsprechen. Zum Theil unter- scheiden sie sich durch ihre Grössenverhältnisse von den dortigen Abbildungen. Zwei Kopfschilder, die der Kayser’schen Fig. 1 und 2, Taf. III gleichen, weisen folgende Maasse auf: Länge: 12 Millimeter und 10 Millimeter (Mitte der Glabella) Breite: 25 5 a 5 (am Nackenrand). Zwei andere mit verhältnismässig breiterer und kürzerer Glabella haben: Länge: 12 Millimeter und 9 Millimeter, Breite: 30 R 2 r 5 Allerdings haben letztere etwas durch Verdrückung ge- litten, doch anscheinend nicht so, dass allein durch sie dieser Grössenunterschied, wie er ähnlich auch bei anderen Trilobiten vorkommt, hervorgerufen sein könnte. Ein Kopf der ersten Grösse besitzt noch die Schale und lässt besonders die Augen deutlich erkennen. Dieselben sind sehr klein, elliptisch und erheben sich nur wenig über das Niveau der Glabella, bezw. der Wangen. Sie bestehen aus 40 Facetten, die in 7 Vertikalreihen geordnet sind und liegen in der vorderen Wangenecke, so dass zwischen ihnen und der Nackenfurche ein sehr breiter Zwischenraum liest. Der Thorax besitzt 11 Ringe. Das Pygidium ist un- deutlich gegliedert. Die Rhachis läuft nach hinten spitz zu, und zwar spitzer als bei BARRANDE’S fugitivus (a. a. O. Taf. IX, ie, 2). Eine Körnelung der Glabella, etwa wie bei dem ver- wandten Ph. Roemeri Richter oder Ph. laevis PuıwL. bei RoEMER (Palaeontogr. V, S. 38, Taf. VII, Fig. 17) ist nicht vorhanden. RoEMmER’s Original zu Ph. micromma stammt aus den Wissen- bacher Schiefern oberhalb Lerbach. Beschreibung der Fauna. 25 Arethusina BarRANDE. Arethusina inexpectata BARRANDE. Taf. III, Fig. 11, 12. Arethusina inexpectata BARRANDE, Syst. Sil.ete. VI. Ac&phales. Introd. S.XX- ‚Ar. inewpectata Novak, a.a O. S. 20, Fig. 5 (Holzschnitt\. Ebenfalls aus der Sammlung der geologischen Landes- anstalt erhielt ich eine Arethusina vom Rossberg bei Bieden- kopf, die auf der begleitenden Etikette auf Rormer’s Arethusina (Conocephalites) longecornuta (Palaeontogr. 1853, 8.20, Taf. III, Fig. 35) bezogen war. In der That zeigt das Stück auf den ersten Blick grosse Aehnlichkeit mit Rormer’s Beschreibung und Abbildung dieser Art. Es scheint sich beiderseits ein langer, bis zum Pygidium hinabreichender Wangendorn dem Körper anzulegen. Bei genauer Betrachtung stellt sich jedoch heraus, dass dem nicht so ist. Das scheinbar lange und breite Horn der linken Seite ist eine abgelöste, unvollständige Wange, die mit der Unter- seite nach oben, mit der breiten, kräftigen Spitze nach hinten, mit dem Aussenrand dem Thorax des Stückes anliegt. Ein Wachsabdruck (Fig. 12) bestätigt diese meine Auffassung. An ihm tritt die freie Wange deutlich hervor, aber das Horn ist nicht so lang wie bei RoEmER’s Conocephalites longecornutus. Auf der rechten Seite des Thorax zieht sich eine schmale Rinne bis zum Pygidium hinab. Sie endet vorn an der Ge- sichtsnaht, die an beiden Seiten, mit Unterbrechung an der Stelle, an der die Augen liegen würden, deutlich hervortritt. Es ist an dieser Rinne keine Spur einer Wange zu sehen, zu der sie, falls man sie etwa als verbogenen Wangendorn auf- fassen wollte, gehören müsste. Möglicherweise ist sie der Ab- druck eines Theils der anderen abgelösten Wange. — Von zwei bis zum Pygidium reichenden Wangenspitzen kann also nicht die Rede sein, und demnach kann ich auch nicht an eine Zugehörigkeit zu Rokmer’s Art glauben. Wenn man dagegen die beiliegende losgelöste Wange als zu dem Stück gehörig annimmt, was bei der Seltenheit der- artiger Trilobitenreste in den Tentaculitenschiefern des Hinter- 26 Beschreibung der Fauna. landes nicht unberechtigt erscheint, so tritt eine entschiedene Aehnlichkeit mit einer bei Oberdieten (südwestlich von Bieden- kopf) gefundenen Arethusina hervor, die ich der Ar.. inexpectata BarR. nahe stellen möchte. Diese tritt in Böhmen allerdings erst in Etage 7 (bei Srbsko und Hostin) auf, die nach Kayser und HorzarreL') den Stringocephalenschichten aequivalent ist.. Nahe verwandt mit dieser Form ist auch Ar. Kayseri HprL.?) aus dem Eisenstein des unteren Stringocephalenniveaus von Grube Hubertus bei Leitmar. Ein Vergleich der genannten Arten, zugleich auch mit der silurischen Ar. Konincki Barr. und der angeblich ober- devonischen Ar. Sandbergeri?) von Hagen, ergiebt Folgendes: An der Arethusina vom Rossberg hat die Glabella die halbe Länge des flachen Kopfschildes und ist rings scharf be- grenzt. An ihrer Basis sind durch die letzten Seitenfurchen zwei Seitenlappen abgetrennt. Das breite, fast quadratische, aber an den Seiten eingebuchtete Mittelschild des Kopfes ist vorn zu einem Stirnsaum verdickt. Der Nackenring ist breit. Ein Körnchen, wie bei Ar. Kayseri Hprr., ist auf seiner Mitte nicht sichtbar, was allerdings auch an der schlechten Er- haltung liegen kann. Die Augen müssen annähernd in der Mitte der Glabella gelegen haben, etwa wie bei Ar. Sandbergeri Barr. Vor der Glabella ist eine sich auch auf die Seiten des Kopfschildes ausdehnende Depression bemerkbar. -—- Soweit stimmt der Kopf mit dem der Arethusina von Oberdieten, der allerdings stark seitlich verdrückt ist, überein. Ebenso passen beide Exemplare bezüglich des Thorax ganz gut zu einander. Zwar hat das erstere 17, das andere 16 Körper- ringe. Jedoch muss man sich erinnern, dass BARRANDE bei Ar. Konincki, von der er mehr als 6000 Stücke vergleichen konnte, je nach dem Alter 2—22 Thoraxsegmente unterschied. Aehn- liche Schwankungen werden demnach wohl bei der Gattung Arethusina überhaupt vorhanden gewesen sein, und man darf ) 2.2. 0. S. 281. 2) HoLzarreL a. a. O. S. 43, Taf. II, Fig. 7. 3) BarrAnDE, Ueber das Wiedererscheinen der Gattung JArethusina. N. Jahrb. f. Min. 1868, S. 257, Taf. 1. Beschreibung der Fauna. 27 daher bei ihr nicht, wie bei anderen Trilobiten, aus der ver- schiedenen Anzahl von Körperringen auch auf Artverschiedenheit schliessen wollen. Bei beiden vorliegenden Arethusinen verjüngt sich die Axe des Körpers, die annähernd die gleiche Breite wie der horizontale Theil der Pleuren hat, gleichmässig, ohne eine mittlere Verdickung, nach hinten, wie bei Novar’s Figur von Ar. inexpectata. Die Aehnlichkeit mit dieser wird noch erhöht durch die Form der Pleuren. Diese sind nämlich in der Mitte scharf geknickt, und der äussere Theil ist schräg nach hinten gerichtet. Hierdurch entsteht eine der Körperaxe parallele kielförmige Erhebung, die für inewpectata besonders charakteristisch ist. In geringerem Maasse tritt dieselbe Er- scheinung auch bei den übrigen Arethusinen, Ar. Konincki, Sandbergeri und Beyrichi auf. Von Ar. Kayseri Hprr. ist der Thorax bisher noch nicht bekannt. Die Pygidien sind zu schlecht erhalten, als dass sie be- stimmt charakterisirt werden könnten. Waren soweit die beiden Arethusinen vom Rossberg und von Oberdieten übereinstimmend, so lassen schliesslich ihre Wangen, für die erstere die Zugehörigkeit der Wange zum Stück vorausgesetzt, einen Unterschied nur insoweit erkennen, als bei dieser der Wangendorn stärker und länger erscheint als bei der anderen. Bei beiden aber ist er, im Unterschied zu Ar. Kayseri, ungefurcht. Ob dieser Unterschied schwer- wiegend genug ist, um eine Trennung beider Stücke zu recht- fertigen, lasse ich dahingestellt. Finden doch auch bei anderen Trilobiten, so um nur ein Beispiel herauszugreifen bei Proetus eremita BaRR., gleichfalls nach dem Alter wesentliche Schwan- kungen in der Länge und Breite des Dorns statt. Ein Vergleich mit Ar. Konincki, Beyrichi und Sandbergeri zeigt, dass bei diesen die Wangendornen schmal und am Wangenrand abgesetzt, also mehr nadelförmig sind. Bei Konincki stehen ausserdem die Augen mehr nach vorn und sind durch feine Leisten mit der Glabella verbunden. Bei Ar. Sandbergeri, die nach BARRANDE und SANDBERGER aus oberdevonischen Schichten ') I) Aller Wahrscheinlichkeit nach haben diese Schichten jedoch auch mitteldevonisches Alter. 28 Beschreibung der Fauna. mit Tentaculites striatus Richt. von Hagen stammen soll, schwillt die Axe des Thorax in der Mitte an. Bei Ar. Beyrichi ist der Abstand der Glabella vom Stirnrand fast um die Hälfte kleiner. Die Verschiedenheit der Pleuren und der Wangen- dornen dieser Arten habe ich bereits erwähnt. Bei Ar. Kayseri ist nach HorzarreL (Mitteldevon 1895, S. 43) der zwischen den Gesichtsnähten liegende Theil des Stirnwulstes kürzer als bei inewpectata, ausserdem verjüngt er sich nach beiden Seiten etwas. Nach Hotzarreı’s Fig. 7, Taf. II würde demnach, wenn die Wange am Mittelschild an- sässe, an der Anheftungsstelle am Stirnrand eine kleine Lücke, eine Einbuchtung des Kopfrandes entstehen, wie sie sonst noch bei keinem Trilobiten beobachtet ist. Ein Exemplar dieser Species aus der Marburger Sammlung, von Herrn Professor HorzapreL selbst bestimmt, zeigt entschieden einen längeren Stirnwulst als jene Fig. 7 und kommt somit der Ar. inexpectata näher. Dagegen sind Glabella und Wangen länger und der Wangendorn gefurcht. Ar. peltata Barr. (Novir a. a. O.) weicht von den er- wähnten fünf Arten durch ihr eigenartiges Pygidium ab. B. Mollusca. I. Cephalopoda. I. Ammonoidea. Pinacites Mo,sısovics. Pinaeites Iugleri A. RoEMER. Goniatites Jugleri A. RoEmeEr, Verst. d. Harzgeb. 1843. S. 34, Taf. IX, Fig. 6. In den den Leuner Schichten entsprechenden gelben Schiefern in der Nähe von Klein-Altenstetten an der hohen Strasse wurde von Herrn Prof. HorzarreL ein Exemplar dieser bekannten und weit verbreiteten mitteldevonischen Art gefunden. Beschreibung der Fauna. 29 Anarcestes MoJsısovics. Anarcestes lateseptatus BEYRIcH. Goniatites lateseptatus SANDBERGER, a. a. OÖ. S. 117, Taf. XI, Fig. 7. Mit voriger Art in den Schiefern des Hinterlandes. Mimoceras Hyaıı. Mimoceras graeile H. v. MEYER. Goniatites gracilis SANDBERGER, a. a. O. S. 120, Taf. XI, Fig. 4. Ist mit Anarcestes lateseptatus in den älteren Wissenbacher Schiefern zu Hause, während Pinacites Iugleri auch in die oberen Wissenbacher Schiefer aufsteigt und mit bezeichnenden Arten dieses Horizontes zusammen bei Berleburg-Raumland im Dachschiefer vorkommt. Mimoceras gracile ist auch bei Kaldern mehrfach gefunden worden. 2. Nautiloidea. Orthoceras BREYNLIS. Orthoceras vertebratum SANDBERGER. Orthoceras vertebratum SANDBERGER, a. a. O. S. 170, Taf. XX, Fig. 3. Fand sich im Niedershäuser Kalk sowie bei Kaldern an. der Lahn im hessischen Hinterland. Hercoceras BARRANDE. _ * Hercoceras subtubereulatum SANDBERGER. Nautilus subtuberculatus SANDBERGER, a. a. OÖ. S. 133, Taf. XI, Fig. 3. Ein Fragment eines H. subtubereulatum zeigt den Quer- schnitt, die Sutur sowie die Lage des Sipho wie auf SANDBERGER’S Figur. Zwar fehlen dem Stücke, das von Niedershausen stammt, die Dornen; doch sind diese kein wesentliches Merkmal, da sie sowohl bei jugendlichen wie bei alten Stücken mangeln können. Durch diese Art wird im Verein mit den vorigen eine nicht unwesentliche Uebereinstimmung mit der Fauna der unteren Wissenbacher Schiefer begründet. 30 Beschreibung der Fauna. II. Glossophora. I. Conularidae. Styliolina Karrınsky. Styliolina laevis RICHTER. Tentaculites laevis RiCHTeEr, Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. 1854, S. 284, Taf. III, Fig. 12. Styliola laevis RıcHTEr, daselbst 1865, S. 370, Taf. XI, Fig. 17. St. laevis Kayszer, Fauna des Hauptquarzits und der Zorger Schiefer S. 126, Taf. XI sro. St. laevis HoLzArreL, Mitteldevon 1895, S. 162. Styliolina laevis RicHTer findet sich überall in den Mittel- devonschiefern des hessischen Hinterlandes und Nassaus ausser- ordentlich häufig. Am seltensten tritt sie, wie erwähnt, in den fossilreichen Schichten bei Leun und Oberbiel auf. Tentaculites v. SCHLOTHEIM. “ Tentaculites Sp. Neben der Styliolina laevis finden sich seltener, am meisten noch in den Schiefern des Hinterlandes, auch einzelne gerin- gelte Tentaculiten; doch war die Beschaffenheit der von mir gesehenen Stücke durchweg so schlecht, dass eine genauere Bestimmung unmöglich war. Sie gehören wohl in die Nähe des weit verbreiteten 7. acuarius Richter oder zu diesem selbst. 2. Gastropoda. Loxonema PHILLırs. 1. Loxonema obliquiareuatum SANDBERGER. Loxonema obliquiarcuatum SANDBERGER, a. a. OÖ. S. 231, Taf. XXVI, Fig. 12. Ein kleines Loxonema von Niedershausen entspricht durch seine gedrungene, verhältnissmässig breite Form sowie durch die Gestalt und Zahl der Rippen auf den Umgängen dem L. obligquiarcuatum Sps. aus dem oberen Unterdevon von Nieder- lahnstein. Rormer’s L. angulosum (a. a. OÖ. S. 3, Taf. I, Fig. 8) aus der älteren Grauwacke des Kahleberges unterscheidet sich durch weniger Umgänge und weniger Rippen von der SANDBERGER’schen Art. Beschreibung der Fauna. 31 %, Loxonema moniliforme A. RoEMER. Holopella moniliformis RoEmer, Beiträge etc. Pal. XIII, 1866, S. 8, Taf. II, Fig. 5. Lo.conema moniliforme KAyszr, Die ältesten Devonbildungen des Harzes S. 109, Taf. XVI, Fig. 4. Eine andere Loxonema-Art von Kaldern besitzt genau die Gestalt und Zahl der Umgänge und Rippen, wie die Art RoEMER’s aus den Wissenbacher Schiefern des Klosterholzes. Ein weiteres Exemplar eines Loxonema, ebenfalls von Kaldern, lässt keine Längsstreifung erkennen. Pleurotomaria DEFRANCcE. Pleurotomaria sp. Eine sehr kleine Pleuwrotomaria von Kaldern ist durch ihr hochgelegenes Schlitzband charakterisirt und unterscheidet sich dadurch von den mir bekannten Arten dieser Gattung. Sie besitzt sieben Umgänge und schlanke Form. Querskulptur ist nicht sichtbar. Capulus MonTtrorr. 1. Capulus priscus GoLDFUsS. Capulus priscus Kayser, Die ältesten Devonbildungen des Harzes S. 94, Taf XVI, Fig. 5—7. Capulus priscus liegt mir aus der Horzarrer’schen Sammlung von Leun vor. Ein Exemplar weicht durch die starke Er- weiterung der Oeffnung von der gewöhnlichen Form ab. 2. Capulus (Pileopsis) Zinkeni A. RoEMER ? Capulus Zinkeni RoEMmER, a. a. O. 1853, S. 27, Taf. VII, Fig. 4. ©. Zinkeni Kavser, a. a. O. 1878, S. 93, Taf. XV, Fig. 5—7. Durch eine seitliche Einbuchtung wird ein bei Leun ge- fundener Capulus dem Rormer’sehen C. Zinkeni aus dem Scheeren- stieger Kalk ähnlich. 3. Capulus (Platyceras) compressus A. ROEMER. Platyceras compressum HoLzAPFEL, a. a. O. S. 176, Taf. XI, Fig. 5, 6, 9. Fand sich in einem kleinen Exemplar bei Niedershausen. 32 Beschreibung der Fauna. Bellerophon Montrorr. Bellerophon lineatus GOLDFUSS. Bellerophon lineatus SANDBERGER, a. a. OÖ. S. 179, Taf. XXI, Fig. 5. Ein Exemplar in einer ausgelaugten Kalkknolle bei Nieders- hausen. III. Lamellibranchiata. Avicula Kırm. Avicula cf. fenestrata GOLDFUSS. Avicula fenestrata Frech, Aviculiden S. 35, Taf. IV, Fig. 11. “ Unter dem Horzarrer’schen Material von Oberbiel befindet sich der Abdruck einer kleinen Avcula, deren fast gleiche Anwachsstreifen und Radialrippen stark an 4A. fenestrata er- innern. Scheinbar die gleiche Art, nur etwas grösser, fand sich in den Schiefern des Hinterlandes bei Friedensdorf unweit Biedenkopf. Cypricardinia Haır. 1. Cypricardinia lima SCHNUR. Öypricardinia lima BEUSHAUSEN, Die Lamellibranchiaten des rheinischen Devon S. 182, Taf. XVI, Fig. 1. Mehrere Steinkerne und besonders verschiedene Abdrücke einer Cypricardinie von Leun passen am besten zu (. lima. Nach BeusHausen (a. a. O. S. 474) ist mit dieser Art möglicher- weise auch eine von FREcH als (©. sp. aufgeführte Cypricardinie aus dem unteren Mitteldevon der Eifel zu identifiziren. 2. Cypricardinia erenistria SANDBERGER. Taf. V, Fig. 10. Oypricardia crenistria SANDBERGER, a. a. OÖ. S. 263, Taf. XX VII, Fig. 5. Oypricardinia crenistria BEUSHAUSEN, a. a. OÖ. S. 178, Taf. XVI, Fig. 9—13. Die charakteristische Gitterskulptur der Schale dieser Art lassen auch einige Leuner Formen erkennen. Im Mittel- devon war (C. crenistria bisher nicht bekannt, wohl aber aus den Coblenzschichten und den höchsten — Brachiopoden und Trilobiten führenden — Schichten des Unterdevon am Aus- gange des Ruppachthales. C. alveolaria OÖEHLERT (Bull. soc. geol. 1888 S. 659, Taf. XV, Fig.2) ist unserer rheinischen Form recht ähnlich, unterscheidet Beschreibung der Fauna. 35 sich aber von ihr durch die abwechselnd längeren und kürzeren Stäbchenreihen auf den Anwachsstreifen, während dieselben bei erenzstria alle gleichen Abstand von einander haben. Conocardium Bkonn. Bei Niedershausen sammelte ich die Reste zweier Cono- cardium-Arten. Das kleinere Stück zeigt am Wachsausguss ein scharf abgesetztes Ohr und ebensolche Röhre, dabei feine Radialstruktur. Auf eine der Formen bei SANDBERGER oder BEUSHAUSEN ist es nicht zu beziehen. Das zweite grössere Stück, den Abdruck der Herzseite darstellend, ist am ehesten mit C. cuneatum bei BEUSHAUSEN!) zu vergleichen. Wie dieses zeigt es einen deutlich abgesetzten Kragen, dessen Struktur aber am Wachsabguss nicht zu er- kennen ist, während die eigentliche Herzfläche feine concentrische Streifung aufweist. Der Kragen ist wie bei C. cuneatum radial gestreift. Doch ist auch dieses Exemplar zu unvollkommen, um es sicher zu der genannten Art stellen zu können. Buchiola BArRANDE. Buchiola sp. Ebenfalls von Niedershausen stammt ein winziges Bruch- stück einer kleinen Buchiola, dessen Bestimmung nicht möglich war. Puella BarRAnDE. 1. Puella sp. Am gleichen Fundpunkt fand Herr Prof. HoLzarreL eine stark abgeriebene Klappe einer grossen Puella, eine Kalkknolle um- schliessend. Das Stück besitzt breite, flach gewölbte Rippen mit ebenso breitem Abstand zwischen diesen. Auch hier war infolge der sehr schlechten Erhaltung das Bestimmen der Art ausgeschlossen. Die folgenden Zweischaler wurden in den Schiefern des Hinterlandes gefunden. 1) BEusHausen, Die Lamellibranchisten des rhein. Devon S. 407, Taf. XXX, Fig. 9—13. ; Neue Folge. Heft 29. 3 34 Beschreibung der Fauna. 2. Puella rigida A. RoEMER. Puella rigida Kayser, Die ält. Devonbild. des Harzes, Taf. XVII, Fig. 2, 3. Eine Puella von Kaldern mit zahlreichen engstehenden Rippen steht wohl dieser harzer Form gleich. Ein anderes unvollständiges Exemplar vom selben Fundpunkt nähert sich durch die bogenförmig zum Wirbel gekrümmten Rippen und den breiteren Abstand derselben mehr der P. bellistriata Kays. Leptodomus McCoy. Leptodomus securiformis SANDBERGER. Isocardia securiformis SANDBERGER, a. 4.0. Taf. XXVI, Fig. 10. Leptodomus securiformis BEUSHAUSEN, a. a. OÖ. 8. 273, Taf. XXIV, Fig. 5. Hierhin gehört ein Steinkern von Banfe bei Laasphe. (. Molluscoidea. I. Brachiopoda. Rhynchonella FiscHer. 1. Rhynchonella lodanensis n. sp. Taf. V, Fig. 8, 9. Bei Leun und Oberbiel ist eine kleine Rhynchonella aus der Verwandtschaft der Rh. Orbignyana VERN. häufig, die besonders durch das Auftreten scharfer Bündelfalten charakterisirt ist. Der Sinus der Stielklappe wird beiderseits durch eine solche begrenzt und durch eine etwas niedrigere getheilt. Zwei kürzere Falten liegen noch ausserhalb des Sinus nach den Seiten zu, so dass im Ganzen auf der Stielklappe fünf, auf der Brachialklappe, der eine Mittelfalte fehlt, vier scharf aus- geprägte Falten sich befinden. Eine oder zwei weitere Bündel- falten sind nach dem Rande zu noch angedeutet. Zwischen den Falten liegen wenige, feinere Rippen, die sich von jenen abtrennen. Durch den getheilten Sinus der Stielklappe steht RA. lodanensis der Rh. Orbignyana \ERN., wie sie in den eifeler Beschreibung der Fauna. 35 Cultrijugatus-Schichten') und den diesen gleichstehenden Mittel- devonkalken von Arnao?) in Spanien auftritt, nahe; sie unter- scheidet sich aber von letzterer durch die scharfen Falten, namentlich auf den Seiten, die geringere Zahl der Rippen, sowie durch ihre Kleinheit. Die Formen von Arnao entsprechen zum Theil — die grösseren Exemplare — der eifeler Ordignyana; zum Theil aber stehen sie durch die scharf ausgeprägten Falten und ihre geringere Grösse der Leuner Form näher und unterscheiden sich von dieser nur durch eine grössere Anzahl feinerer Rippen. Sie bilden so eine Uebergangsform zwischen der eifeler Orbignyana und der Leuner lodanensis, stehen aber letzterer näher. Am passendsten könnte man sie als Rh. lodanensis var. arnaensis bezeichnen. 2. Rhynchonella Orbignyana VERNEUIL. Rhynchonella Orbignyana SCHNUR, a. a. O. S. 187, Taf. XXVI, Fig. 2. Neben der vorigen ist auch die eifeler Art in einigen stark verdrückten Steinkernen vertreten. 3. Rhynchonella parallelepipeda Bronn. Rhynchonella parallelepipeda Kayser, Eifeler Brach. Ztschr. d. deutsch. geol. Ges. 1871, S. 507. Mehrere Exemplare dieses eifeler Brachiopods der oberen Cultrijugatus- und unteren Calceola-Schichten stammen von Leun und Oberbiel. 4. Rhynchonella hexatoma ScHNUR. Rhynchonella hexatoma Schnur, a. a. O. S. 176, Taf. XII, Fig. 2. Rh. hexatoma ist ebenfalls bei Leun vorhanden. Atrypa Darnman. Atrypa reticularis L. Atrypa reticularis Davınson, Monogr. Brit. Dev. Brach. Taf. X, Fig. 3. Atrypa reticularis ist bei Leun das gemeinste Brachiopod. Seltener ist die var. aspera SCHLOTH. 1) Scunur, Die Brachiopoden der Eifel. Palaeontographica 1853, S. 157, Taf. XXVI], Fig. 2. 2) Barroıs, Recherches sur les terrains anciens d’Asturie, S. 265, Tatra Biol 31882: 3* 36 Beschreibung der Fauna. Athyris McCoy. 1. Athyris concentriea v. Buch ? Taf. IV, Fig. 1. Athyris concentrica Davınson, a. a. O. S. 14, Taf. II, Fig. 11—15. Einige fragliche Reste liegen ebenfalls von Leun vor. 2. Athyris Torenoides n. sp. Taf. IV, Fig. 2. Ein Steinkern und der zugehörige Hohldruck der Stiel- klappe einer ziemlich grossen, anscheinend neuen Athyris fanden sich bei Leun. Das Stück unterscheidet sich von der spani- schen A. Toreno D’ARCHIAC und DE VERN.!), der sie am nächsten verwandt erscheint, und die mir in zahlreichen gut erhaltenen Exemplaren von Arnao zum Vergleich vorlag, Il. durch den schmalen’und scharfen, rinnenartigen Sinus, der bis in die äusserste Schnabelspitze reicht und auch am Steinkern zwischen den Eindrücken zweier sehr langer Zahnstützen sichtbar ist. 4A. Toreno hat einen breiteren, tieferen Sinus, zu dessen beiden Seiten die Schale wulstartig aufgewölbt ist (vgl. die Fig. 8 auf Taf. XIV bei p’ArcHıac und DE VERNEUIL), durch einen mehr gerundeten Umriss, während A. Toreno eine ausgesprochen pentagonale Form besitzt, durch die Skulptur der Schale. Diese zeigt schwache Anwachsstreifen, mit feinen Papillen bedeckt (auf der beigegebenen Figur treten dieselben etwas zu stark hervor), A. Toreno dagegen hat nach p’ArckHmo und DE VERNEUIL chagrinartige Oberflächenskulptur, die auch auf einem mir vorliegenden Stücke dieser Art zu er- kennen ist. Leider ist das einzige bei Leun gefundene Exemplar un- vollständig, doch scheint der Stirnrand nicht eingebuchtet zu sein, wie bei A. Toreno. ') Bulletin de la soc. g&ol. 1845, II. Ser. Bd. II, S. 449, Taf. XIV, Fig. 8. Beschreibung der Fauna. : 37 Merista Suzss. Merista plebeja SowERBY? Merista plebeja. Davınson, a. a. OÖ. S. 20, Taf. III, Fig. 2—10. Mehrere Leuner Steinkerne zeigen den diese Art charakte- risirenden Schuhzieherapparat. Einen Abdruck der Schale besitze ich leider nicht. Anoplotheca SANDBERGER. Anoplotheca lepida GoLDFuss. Anoplotheca lepida GoLpFuss, HoLzarrEL a. a. O. S. 259. Die in der Eifel nach Kayser und Frech durch das ganze Mitteldevon verbreitete Form fehlt auch bei Leun nicht. Nucleospira Harı. Nucleospira lens SCHNUR. Nucleospira lens Kavser, 1871, a. a. O. S. 552, Taf. X, Fig. 4. Ist bei Leun selten. Kayser und HorzarreL geben sie bereits (a. a. 0. S. 251) gleichfalls von Leun an. Retzia Kınc. Retzia ferita von Buch. Retzia ferita Kayser, 1871, a. a. O. S. 557. Auch diese eifeler Art fand sich bei Leun und Oberbiel. Spirifer SowERBY. 1. Spirifer eultrijugatus F. RoEMER. Spirifer cultrijugatus SCHNUR, a. a. O. S. 200, Taf. XXXIH, Fig.1. Bei Klein-Altenstetten im Dillthal fand Herr Prof. HorzAPreL (vgl.Oberes Mitteldevon, S.380) dieses Leitfossil der Eifel wieder. Von Leun und Oberbiel liegen mir keine Stücke desselben vor. 2. Spirifer aculeatus SCHNUR. Taf. IV, Fig. 5. Spirifer aculeatus ScHNur, a. a. O. S. 203, Taf. XXXIV, Fig. 2. Verschiedene Reste von Leun lassen die eigenartige Schal- skulptur erkennen. 38 Beschreibung der Fauna. 3. Spirifer Schultzei KAYsEr. Spirifer Schultzei KavsEr, a. a. O. 1871, S. 575, Taf. XI, Fig. 3. HorzarreL führt diesen Spirifer, der in der Eifel im Zentrum der Calceola-Schichten zu Hause ist, von Leun an (a. a. O. S. 380). Ich besitze nur ein Stück, das möglicherweise auf Sp. Schultzei zu beziehen ist. 4. Spirifer curvatus SCHLOTHEIM. Spirifer curvatus SCHNUR, a. a. O. S. 208, Taf. XXXVI, Fig. 3. Ein verdrücktes, aber deutlich erkennbares Exemplar fand ich bei Leun. 5. Spirifer subspeciosus \ ERNEUIL. Taf. IV, Fig. 3, 4. Spirifer subspeciosus VERNEUIL, BARROoIs, a. a. O. S. 247, Taf. IX, Fig. 9. Sp. subspeciosus VERN. ist ausgezeichnet durch seinen hohen breiten Sattel und tiefe Falten, deren blättrig-schuppige An- wachsstreifen mit feiner Stäbchen- oder Papillenskulptur ver- ziert sind, ähnlich wie bei Sp. aculeatus; nur ist bei dem letzteren die Skulptur gröber, und die einzelnen Stäbchen nehmen nicht die ganze Breite der Anwachsstreifen ein. Im Unterschied zu aculeatus besitzt Sp. subspeciosus mehr Falten (5—10) beiderseits des Sattels. Die Area hat eine mittlere Höhe. Die Abbildungen bei Quenstept und Barrois lassen die Stäbchenskulptur nicht oder nicht richtig erkennen. Sp. subspeciosus ist noch von Ferrones und Arnao bekannt, ebenso aus dem Unterdevon am Bosporus. Auch in der Eifel scheint er in den Coblenzschichten von Stadtfeld nicht zu fehlen. Cyrtina Davioson. Cyrtina heteroclita DEFRANCE. Taf. IV, Fig. 6. Cyrtina heteroclita Kayser, 1871, a. a. O. S. 594. ©. heteroclita Barroıs, a. a. O. S. 260, Taf. X, Fig. 8a, b, f. C. heteroclita ist mit Atrypa reticularis zusammen das häufigste Fossil bei Leun und Oberbiel. Die meisten Stücke stimmen mit der var. hispanica Barroıs (a. a. O. Taf. X, Fig. 8a, bu. f) von Arnao gut überein. Ein kleineres Exemplar gleicht mehr der gewöhnlichen eifeler Form. Beschreibung der Fauna. 39 Pentamerus SowERBY. Pentamerus Oehlerti BARROoISs. Taf. IV, Fig. 7, 8. Pentamerus Oehlerti Barroıs, a. a. O. S. 378, Taf. XI, Fig. 7. Dieser grosse Pentamerus, den BarroIs aus dem unteren Mitteldevon Spaniens (Arnao), der Cuitrijugatus-Zone der Ar- dennen und dem Unterdevon der Bretagne anführt, ist auch bei Leun nicht selten. Die Abbildungen bei BarroIs zeigen eine sehr breite Form. Im Vergleich zu ihr sind die Leuner Exemplare bei gleicher Länge etwas schmaler. Ebenso erscheint der Schnabel der Stiel- klappe an letzteren (bei theilweise erhaltener Schale, Fig. 7) schmaler als bei Barroıs. Leider sind die meisten Steinkerne sehr verdrückt, so dass sich die genaue Zahl der Falten, be- sonders an grösseren Stücken, nicht wohl feststellen liess. Nur bei zwei Exemplaren war der Sinus wahrzunehmen. In ihm konnte ich sieben Rippen zählen. An der Figur bei Barroıs sind ihrer neun. Jedoch schwankt nach seinen Angaben ihre Zahl beträchtlich (zwischen 24 und 40 im ganzen), so dass diese kleine Abweichung nicht wesentlich ist. Von verwandten Pentamerus-Arten besitzt P. costatus GIEB. aus dem Harzer Unterdevon (Kayser, die ältesten Devon- Bildungen des Harzes, Taf. XXVII, Fig. 1-4) im Sinus nur drei Rippen, ausserdem zeigen diese keine Dichotomie, wie bei P. Oehlerti. P. Heberti Orsı. aus den Tentaculitenschiefern des Ruppachthales hat ebenfalls viel weniger Rippen. Ausser bei Leun ist noch ein Exemplar von P. Oeklerti in den gleichen Schichten bei Tiefenbach (südlich Leun auf dem linken Lahnufer) gefunden worden. Im rheinischen Devon ist die Art sonst unbekannt. Orthis Daınan. 1. Orthis striatula SCHLOTHEIM. Orthis striatula Schnur, a. a. O. S. 215, Taf. XXX VI, Fig. 1. Steinkerne: und Abdrücke dieser Orthis sind bei Leun häufig. 40 Beschreibung der Fauna. 2. Orthis eifliensis V ERNEUIL. Orthis eifliensis SCHNUR, a. a. O. S. 213, Taf. XXX VL, Fig. 6. O. eifliensis KAvsEr, a. a. O. S. 606, Taf. XIII, Fig. 3. Eine kleine, bei Leun sehr häufige Orthis passt durch die sinusartige Einsenkung der Brachialklappe, den schmalen Schlossrand und die Dichotomie der feinen, scharfen Rippen gut zu Orthis eifiiensis. Nur sind alle Exemplare kleiner als die typische eifeler und spanische Form. Sie sind meist bis 7 Millimeter lang und 8—9 Millimeter breit, dabei ziemlich flach. 3. Orthis Gervillei DEFRANCE. Maray. Rie7A,o. Orthis Gervillei BARRANDE, a. a. 0. V, Taf. LVIH, Fig. 10; Taf. CXXVI, Fig. 11. O. Gervillei Barroıs, a. a. O0. S. 273, Taf. IX, Fig. 1. OÖ. Gervillei OEHLERT, Foss. dev. de l’ouest de la France. Annales de la Soe. g£eol., Bd. XIX, 1887, S. 244, Taf. IV, Fig. 45—51. O. Gervillei Kayser, Dalmanitensandstein S. 27, Taf. III, Fig. 13, 14. Die durch ihre radialen Bündelfalten charakteristische OÖ. Gervillei ist bei Leun nicht selten. Doch konnte ich den sonst vorhandenen Sinus der Brachialklappe, wie ihn die Klein- Lindener Stücke zeigen, nicht wahrnehmen. Im übrigen schliessen sich die Stücke bezüglich ihrer Veränderlichkeit der Beschreibung der Art bei OEHLERT an. Nach Kayser (a. a. O0. S. 27) besitzt die Art im mittleren und südlichen Europa weite Verbreitung. Sie tritt in Böhmen, im nordwestlichen Frankreich, am Bosporus im Unterdevon, in Spanien im unteren Mitteldevon auf. In Deutschland ist sie ausser bei Leun nur im Dalmanitensandstein von Klein- Linden bekannt. Streptorhynchus Kınc. Streptorhynchus umbraculum SCHLOTHEIM. Streptorhynchus umbraculum Kayser, 1871, a. a. O. S. 615. Steinkerne und Abdrücke liegen mir in versch Exemplaren von Leun vor. Beschreibung der Fauna. 41 Strophomena BLAmVILLE. 1. Strophomena Sowerbyi BARRANDE. Taf. V, Big. 1, 2. Strophomena Sowerbyi BARRANDE, a. a. OÖ. V, Taf. XLIV, Fig. 1—8. Str. Sowerbyi Kavser, Dalmanitensandstein S. 29, Taf. IV, Fig. 1, 2. Die durch ihre Grösse, Flachheit und die wellig-runzligen Anwachsstreifen leicht kenntliche Sir. Sowerbyi tritt im rheinischen Gebiet ausser bei Leun noch im Dalmanitensand- stein und im Ballersbacher Kalk auf, in Böhmen im Mnenianer Kalk. Auch in den Calceola-Schichten der Eifel ist neuerdings ein gutes Exemplar dieser Art gefunden worden (im Besitz des Marburger geologischen Instituts). 2. Strophomena interstrialis PHILLIPS. DamsVEaRım. 0% 7. Leptaena interstrialis SCHNUR, a. a. O. S. 222, Taf. XLI, Fig. 1. Steinkerne und Schalenabdrücke der schon im Unterdevon auftretenden und durch das ganze Mitteldevon verbreiteten Str. interstrialis sind auch bei Leun nicht selten. 3. Strophomena subtransversa SCHNUR ? Leptaena subtransversa SCHNUR, a. a. O. S. 223, Taf. XLI, Fig. 16—18. Str. comitans !) BARRANDE, a. a. O.V, Taf. LVI, Fig. 1—48. Zu dieser in der Eifel erst in der Crinoidenschicht auf- tretenden kleinen Species gehören vielleicht einige schlechte Reste eines Brachiopods mit entsprechender Radialskulptur. 4. Strophomena lepis BRonn. Str. lepis Kavser, 1871, a. a. O. S. 625, Taf. XIV, Fig. 5. Steinkerne und Schalenreste bei Leun nicht selten. 5. Strophomena subtetragena F. RoEMER. Leptaena lepis ScHnuRr, a. a. O. S. 223, Taf. XXXIX, Fig. 5. Str. subtetragona ist von der vorigen Art durch Radialrippen und den Sinus der Ventralklappe unterschieden. Mehrere Stein- kerne von Leun gehören wohl dieser Art an. 1) vgl. Frech : Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. 1886, S. 919. Kayser und HoLzAPFEL a. a. O. S. 281. 42 Beschreibung der Fauna. 6. Strophomena rhomboidalis WAHLENBERG. Taf. V, Fig. 3. Leptaena depressa SCHNUR, 4. a. O. S. 224, Taf. XLII, Fig. 3; Taf. XLV, Fig. 2. Diese vom Obersilur bis in’s Carbon hinaufgehende Art gehört auch bei Leun in grossen Exemplaren zu den häufigsten Brachiopoden. ' Chonetes Fischer. 1. Chonetes minuta GOLDFUSS. Chonetes minuta KAysEr, a. a. O. S. 633. Ch. minuta SCHNUR, a. a. O. S. 227, Taf. XLIII, Fig. 3. ‘Bei Leun sehr häufig. 2. Chonetes dilatata F. ROEMER. Chonetes dilatata SCHNUR, a. a. O. S. 227, Taf. XLII, Fig. 1. Ch. dilatata Kayser, 1871, a. a. O. S. 637. Die in den Gultrijugatus-Schichten der Eifel selten auf- tretende Chonetes dilatata ist in einem grossen Exemplar auch ‚bei Leun gefunden worden. Davidsonia BoucHARD-CHANTEREAUX. Davidsonia Verneuili BoUucH. Davidsonia Verneuili Kavser, 1871, a. a. O. S. 632, Taf. XII, Fig. 9. Auch diese Gattung tritt in der Eifel erst im Stringo- cephalenniveau auf. Ein Exemplar derselben fand sich indessen auch in den Kalkknollen von Niedershausen. Lingula BRUGUIERE. Lingula sp. Mehrere Lingula-Reste von Leun gehören wohl einer der beiden kaum zu trennenden Zingula-Arten Schnur’s (L. spatula und L. Konincki) an. Die glatte Schale lässt keine Unter- schiede erkennen. II Bryozoa. Es finden sich bei Leun zahlreiche Fenestellenreste, die als Abdrücke bei dem weichen Material zu schlecht erhalten sind, um eine Bestimmung oder Trennung der Arten zu er- möglichen. Beschreibung der Fauna. 43 D. Goelenterata. I. Anthozoa. Favosites Lamarck. Von Leun besitze ich einige Favosites-Abdrücke, von denen zwei möglicherweise zu F. reticulata Gr. gehören. Leider lässt auch bei ihnen die Erhaltung sehr viel zu wünschen übrig. Calceola Lamarck. Caleeola sandalina LAMARCcK. Taf. V, Fig. 11. Dieses typische eifeler Leitfossil fand sich in einem deut- liehen Steinkern bei Leun. Auch bei Naunheim (nördlich von Wetzlar) tritt sie nach HorzarreL (Mitteldevon S. 383) auf. In den harzer Calceola-Schiefern ist die Art häufig. Pleurodietyum GoLpruss. 1. Pleurodietyum Seleanum GIEBEL. dann N, Mey al2ı 1lar Pleurodietyum Selcanum Kayser, Dalmanitensandstein, S. 33, Taf. V, Fig.1, 2. Eine Anzahl kleiner Pleurodietyen von Leun, Oberbiel und Niedershausen kommt dieser Art am nächsten, Besonders ein Exemplar (Fig. 12) gleicht den von Kayser aus dem Harz (Älteste Devonbild. d. Harzes 1878, S. 227, Taf. XXXII, Fig. 34) abgebildeten Resten ziemlich genau. Die Klein-Lindener Stücke sind bedeutend grösser als die der Leuner Schichten. 2. Pleurodietyum Petrii MAURER. Pleurodictyum Petrii Kayser, Dalmanitensandstein, S. 33, Taf. V, Fig. 3—5. Ein Rest dieser interessanten Art, die auch bei Klein- Linden nicht fehlt, stammt aus den Schiefern des Hinter- landes, aus der Gegend von Biedenkopf. II. Hydrozoa. Stromatoporidae. Stromatopora Sp- Bei Leun sind Reste von kalkbildenden Stromatoporiden recht häufig. Leider erlaubt die Art der Erhaltung kein sicheres Urtheil, weder über die Gattung, geschweige denn über die Species. 44 bei Leun gefunden. Beschreibung der Fauna. E. Protozoa. Receptaculitidae. Receptaeulites sp. Der Rest einer über handgrossen Receptaculites-Art wurde Mangels Litteratur war mir eine genaue Aehnliche Reste sind Artbestimmung leider nicht möglich. auch aus dem Mitteldevon der Eifel bekannt geworden, jedoch sind dieselben meist bedeutend kleiner. Im Ganzen sind vorstehend folgende Arten beschrieben, die sich nach der beigegebenen Tabelle folgendermaassen ver- theilen: Leun, Oberbiel Niedershausen land Wissenbacher u. Hess. Hinter- Calcenla-Schiefer des Harzes Eifel Böhmen Proetus granulosus GF. — Owvieri Item. . — Holzapfeli Nov. — Loveni Barr. u: Cyphaspis hydrocephala Rozn. . — convexa BARR. Acidaspis pigra BARR. . Bronteus Dormitzeri Barr. . — scaber Gr. - Phacops fecundus major BARR. . — — degener Barr. —- Holzapfeli n. sp. . — breviceps BaRrk.. Oryphoeusssp re — (oder Dalmanites) sp. Trimerocephalus micromma Ro». . Arethusina inewpectata BARrRr. Pinacites Iugleri Rorm. Anarcestes lateseptatus BEYR. Orthoceras vertebratum SDE. . Dlimoceras gracile MEYER a a a a ee Eee ee ur | ++ 4++4 ++ 4+++4 HI ++ I +++ HH | Let | Zusammenfassung und Folgerungen, 45 Leun, Oberbiel Niedershausen Hess. Hinter- land Calceola-Schiefer des Harzes Wissenbacher u. Eifel Böhmen Hercoceras subtuberculatun SD». Styliolina laevis RicHT. . Tentaculites SP. SP. Loxonema obliquiarcuatum SD». — moniliforme Rom. Pleurötomaria SP. . Capulus priscus Gr. — Zinkeni Rorm.? — compressus RoEM. Bellerophon lineatus Gr. . Cypricardinia lima SCHn. — crenistria SDB. . Avicula cf. fenestrata Gr. Conocardium SP. — SP. Sp. Puella rigida RoEm. a NO Leptodomus securiformis SDB. Buelnolon spa wre. Rhynchonella Orbignyana VErn. — lodanensis n. SP. . — parallelepipeda Br. — hexatoma SCHN. Atrypa reticularıs L. — aspera SCHL. Athyris concentrica v. B.? — Torenoides n. sp. . Merista plebeja Sow.?. Anoplotheca lepida Gr. Retzia ferita v.B. . Nucleospira lens ScCHn. Pentamerus Oehlerti Barroıs Spirifer cultrijugatus F. Ron. — aculeatus SCHN. — Schultzei Kays. — curvatus SCHL. — subspeciosus VERN. Cyrtina heteroclita DeErr... . Davidsonia Verneuili BoucH, . +++ | I++ ++ I el I Htttst tt tt HrHHH HH | | ++ | ++++4+ tt wtHtHt | + | Me a ee a a a ee a a a 46 Zusammenfassung und Folgerungen. 2) A =& oO |® 23 828 5 je) A ee [623 Orthis striatula ScaL. . er | Be EZ — eifliensis VERN. . 2.22.) =.) Sr Sen — Gervillei DErR.. Se = | |, Se Streptorhynchus umbraculum SCHL. | —ı 0 er Strophomena Sowerbyi Bar. + I — ll —ı | a Se — interstrialis PuiLL. El N a — subtransversa SCHN.?. Sr he => — lepis Br. . : ne | — subtetragona F. RoEnm. le | Ze | — rhomboidalis WAHLENRB. . nee | | | <= Chonetes minuta Gr. BE en. 2 | — dilatata F. Roen. . een |) — Lingula sp. Br ee | — Fenestella Sp. ee ee | — Favosites SP. . \ re | — Calceola sandalina Lan. . Bu een | Pleurodictyum Selcanum GiE». . men | — | — — Petrü Maur. een, — | —. Stromatopora SP. Be in. | — Receptaculites Sp. | — Eine Betrachtung der vorstehenden Liste zeigt, dass der bei weitem grösste Theil der Versteinerungen aus den Leuner Schichten aus Trilobiten und Brachiopoden besteht. Daneben treten einige kleine Zweischaler und Gastropoden, Reste von kleinen Stromatoporen, Bryozoen und Korallen auf, unter denen vor allem Calceola sandalina und Pleurodietyum Selcanum auffallen. Cephalopoden fehlen so gut wie ganz, riffbildende Korallen völlig. Auch die Tentaculiten treten in diesen ver- steinerungsreichen Schichten zurück. Da von verschiedenen der angegebenen Arten, besonders den Trilobiten, nur einzelne Exemplare gefunden sind, so steht zu erwarten, dass neue günstige Aufschlüsse noch eine weitere Ergänzung der gegebenen Liste zur Folge haben werden. So ist z. B. das Fehlen der im gleichen Niveau anderwärts weit Zusammenfassung und Folgerungen. 47 verbreiteten Gattung Harpes vielleicht nur ein scheinbares. Ein Gleiches gilt in noch höherem Maasse von den Schiefern des Hinterlandes, deren Fauna im Vergleich zu den eleich- alterigen Kalken bisher von den Sammlern sehr stiefmütterlich behandelt worden ist. Für diese sind aller Wahrscheinlichkeit nach noch weitere nahe Beziehungen zu den Orthoceras-Schiefern des Ruppachthales u. a. O. einerseits, andererseits vor allem zu den Wissenbacher Schiefern des Harzes zu erhoffen. Auch der eigenartige Fundpunkt von Niedershausen wird bei weiterem nachhaltigem Sammeln sicher noch manches Neueliefern. An der Zusammensetzung der Leuner Fauna erscheint besonders auffällig die grosse Anzahl von Trilobiten neben zahlreichen Brachiopoden des eifeler Kalkes. Im Gegensatz hierzu treten im letzteren die Trilobiten anscheinend weit mehr in den Hintergrund, während in der reinen Schiefer- facies beide Thierklassen überhaupt selten oder doch weniger mannigfaltig sind. Von den 17 Trilobitenarten, die ich in den Tentaeculiten- Schiefern nachweisen konnte, sind 10 typische böhmische Formen, von denen allerdings 6 (Phacops fecundus major, Ph. brevi- ceps, Cyphaspis hydrocephala und convexa, Acidaspis pigra und Bronteus Dormitzeri) auch sonst im rheinischen Devon — aber nur einer hiervon (Phacops fecundus major) in der Schiefer- facies — bekannt sind, während die anderen 4 im rheinischen Gebirge zum ersten Mal bekannt werden. Der Rest besteht aus eifeler oder diesen nahe verwandten Trilobiten. Augenscheinlich haben wir es im Leuner Schiefer mit einer ganz eigenartigen, räumlich beschränkten Facies- entwicklung zu thun, deren Auftreten an dieser Stelle ebenso überraschend ist, wie das des Klein-Lindener Dalmaniten- Sandsteins oder des Mnenianer Kalkes bei Greifenstein und Günterod. Die Gegend des Lahnthales zwischen Wetzlar und Weilburg darf in der That nach der Zusammensetzung ihrer Fauna als ein inniges Bindeglied zwischen dem eifeler und - dem böhmischen Mitteldevon bezeichnet werden. Schon das Vorkommen von Calceola sandalina bildet in dieser Hinsicht einen wichtigen Fingerzeig, denn diese Form 48 Zusammenfassung und Folgerungen. ist bisher in den rheinischen Tentaculitenschiefern völlig unbekannt geblieben (im Lenneschiefer findet sie sich aller- dings ebenfalls). Noch deutlicher aber zeigt sich der Misch- charakter bei einer genaueren Analyse der verschiedenen Elemente der Fauna. Unter den Brachiopoden gehört der grösste Theil bekannten und meist häufigen Arten des eifeler Mitteldevon, der Cultrijugatus-Zone und der Calceola-Schichten an. Nach Kayser und Frech sind Spirifer eultrijugatus, Rhynchonella Orbignyana und parallelepipeda, Atrypa reticularis, Streptorhynchus umbraculum, Merista plebeja, Athyris concentrica, Strophomena interstrialis, rhomboidalis und lepis, Orthis striatula, Cyrtina heterochta, Spirifer Schultzei und Chonetes minuta in den Cultrijugatus-Schichten häufig, bezw. für sie leitend. Spirifer aculeatus, Athyris concentrica, Orthis eifliensis (bei Haiger), Strophomena lepis und rhomboidalis, Nucleospira Lens, Strophomena interstrialis, Atrypa reticularis und Cyrtina_ heteroclita treten zwar schon im Unterdevon auf (Cyrtina heterochita im oberharzer Spiriferensandstein iu bestimmten Lagen fast ge- steinsbildend, ebenso an der alten Papiermühle bei Haiger in Nassau), erreichen aber erst in den Calceola-Schichten ihre grösste Häufigkeit und Verbreitung. Rhynchonella hexatoma, Retzia ferita, Orthis striatula und Strophomena subtetragona Zusammenfassung und Folgerungen. 49 finden sich in der Eifel erst in den eigentlichen Calceola- Schichten, Strophomena subtransversa und Davidsonia Vernewih sogar erst in der Örinoidenschicht bezw. im Stringocephalen- niveau. Was weiter die Trilobiten betrifft, so erscheinen bei Leun auch von ihnen neben den genannten eifeler Brachio- poden (und das ist das Auffallendste in diesem Theil des rechtsrheinischen Devon) einige Arten des eifeler Kalkes, von denen in den äquivalenten Schichten dieser Gegend bisher nur Cyphaspis ceratophthalma bekannt war. Hierzu treten jetzt noch Proetus granulosus und Cuvieri, Bronteus scaber und, als naher Verwandter des Proetus cornutus, Pr. Holzapfeli. Aus diesen Ausführungen ergiebt sich in aller Deutlichkeit die nahe Verwandtschaft unserer Fauna mit der der Eifel. Nicht geringer aber sind andererseits ihre Beziehungen zu Böhmen. Unter den Trilobiten nämlich schliessen sich die Leuner Phacops- Arten der Gruppe des böhmischen fecundus BAaRR. an, und zwar scheinen sowohl Z/’h. fecundus major wie auch degener BaARR., die in Böhmen getrennt vorkommen, vorhanden zu sein. Letztere Art wäre damit im rheinischen Devon zum ersten Male nach- gewiesen!). Neu ist auch der kleine Phacops Holzapfeli von Niedershausen, der dem Phacops Boecki Corpa aus G, nahe steht. Von Formen der @,-Kalke sind bei Leun noch Phacops breviceps, Proetus Loveni, Cyphaspis hydrocephala und convexa vertreten. Unter den Brachiopoden sind die beiden bei Leun häufigen Orthis Gervillei und Strophomena Sowerbyi ebenfalls dem Knollen- kalk der Etage @, eigen. Das Auftreten dieser zwar wenigen, jedoch charakteristischen Arten zugleich in @, und bei Leun dient mit zur Bestätigung der Annahme, dass dem @,-Kalk ein mitteldevonisches Alter zukommt. Zu der Fauna des Mnenianer bezw. Greifensteiner Kalkes bieten die Leuner Schiefer weniger Beziehungen. ı) Zwar erwähnt Kayser (Orthoceras-Schiefer von Balduinstein S. 35), dass der im Ruppachthale vorkommende P’hacops dem degener BARR. nahestände, jedoch fehlt ihm der charakteristische Zwischenring auf den Wangen, und die Körnelung der Glabella scheint gröber zu sein, sodass eher Aehnlichkeit mit /’h. fecundus major vorhanden ist. Neue Folge. Heft 29. 4 50 Zusammenfassung und Folgerungen. Jedoch ist schon die Thatsache bemerkenswerth, dass wie in G, mitunter den Mnenianer Gesteinen ähnliche oder gleiche Kalke vorkommen), so auch in den Leuner Schichten stellen- weise (bei Tiefenbach etc.) echter Greifensteiner Crinoiden- Kalk auftritt. Dabei ist aber nicht zu vergessen, dass zwischen den @,-Kalken in Böhmen und den Tentaculitenschiefern von Leun noch ein bedeutender facieller Unterschied vorhanden ist. Bei Besprechung der Brachiopoden habe ich einige Formen ausser Acht gelassen, die dem Kreise der übrigen gleichsam fremd gegenüberstehen und auf Arten des ausländischen Devon zu beziehen sind. Hierzu gehört in erster Linie der im Rhein- land bis jetzt unbekannt gewesene grosse Pentamerus Oehlerti BarroIs, der im spanischen Mitteldevon zu Hause ist und sonst nur noch aus der Bretagne und den Cultrijugatus-Schichten der Ardennen bekannt ist. Ebenso ist Orthis Gervsllei in Süd- europa und Böhmen weit verbreitet, dagegen in Deutschland ausser bei Leun nur aus dem Klein-Lindener Dalmanitensand- stein beschrieben worden. Beide Brachiopoden treten bei Arnao in Spanien zusammen mit Cyrtina heteroclita, Atrypa reticularis, Strophomena interstrialis, Rhynchonella Orbignyana und Kayseri?), Orthis striatula, Nucleospira lens, Spirifer eultrijugatus, Calceola sandalina u. a. auf. Strophomena Sowerbyi ist im Ballersbacher Kalk, im Dalmanitensandstein von Klein-Linden, im Konjepruser und Mnenianer Kalk und neuerdings auch in den eifeler Calceola- Schichten gefunden worden. Der bereits mehrfach erwähnte Zusammenhang zwischen Klein-Linden und Leun spricht sich vor allem in der Brachiopodenfauna aus. Fast sämmtliche Klein-Lindener Bra- chiopoden besitzt das Marburger Museum auch von Leun. Insbesondere fällt die Gemeinsamkeit solcher leicht kenntlicher und charakteristischer Formen wie Strophomena Sowerbyi und Orthis Gervillei auf. Ferner: fehlt auch das Klein-Lindener Pleuro- dietyum Selcanum unsern Schiefern nicht, während Pleurodietyum ) vgl. Kayser und HoLzarreL a. a. O. S. 276. ?) Rhynchonella Kayseri ist von Herrn Prof. Kayser neuerdings auch im Ballersbacher Kalk aufgefunden worden. ; Zusammenfassung und Folgerungen. 51 Petrii mir in einem unverkennbaren Stück aus den Schiefern von Biedenkopf vorliegt. Unter den Trilobiten herrscht aller- dings keine Uebereinstimmung. Doch ist dies offenbar durch den Faciesunterschied begründet. Dieser erklärt auch das Fehlen der in den @,-Kalken und besonders bei Klein-Linden in geradezu überraschender Massenhaftigkeit auftretenden Gattung Odontochile. Mit der Fauna der älteren Wissenbacher Schiefer hat die Leuner nur sehr wenig gemein. Jedoch treten die Vorkommen von Klein-Altenstetten durch Pinacites Iugleri und von Niedershausen durch Orthoceras vertebratum und Hercoceras subtuberculatum den Wissenbacher Schiefern näher. _Also selbst in dem relativ kleinen Gebiete an der Lahn zwischen Wetzlar und Weilburg bedingt die Facies Verschiedenheiten in der Fauna der Mitteldevonschiefer. Noch nähere Beziehungen bestehen zwischen den Wissenbacher Orthoceras-Schiefern und den Tentaculitenschiefern des Lahngebietes in ihrer gewöhn- lichen Ausbildung, wie ich weiter unten noch näher aus- führen werde. ‚Mit den thüringischen Tentaculitenschiefern haben die des Lahngebietes neben einigen Tentaculiten — Styliolina laevis RICHTER, die ächten, geringelten Tentaculiten aus dem Lahngebiete waren unbestimmbar — nach unserer jetzigen Kenntniss noch Pleurodietyum Selcanum gemeinsam. Auf die interessante Thatsache, dass diese Koralle zusammen mit einigen Tentaculiten, Styliolina laevis, Phacops fugitivus, Harpes, Proetus etc. in den Schiefern Kataloniens auftritt, haben bereits Barroıs und Kayser (Dalmanitensandstein S. 38) hin- gewiesen. Ein weiterer, noch interessanterer Vergleich lässt sich mit den gleichalterigen Sehiefern des Harzes ziehen. A. RoEMER trennt im nordwestlichen Harz Calceola- und Wissenbacher Schiefer. Schon die petrographische Beschaffenheit ersterer, als weiche, gelbliche, kalkhaltige Schiefer legt einen Vergleich mit Leun nahe. Noch mehr ihre Fauna. Beiden ist das Auf- treten von Calceola neben verschiedenen Brachiopoden gemein- sam. Indess sind Korallen, darunter auch stockbildende, im 4* 52 Zusammenfassung und Folgerungen. Harz viel häufiger als bei Leun. Man kann daher wohl sagen, dass sich im Harz die Calceola-Schiefer im allgemeinen zu den dortigen Wissenbacher Schiefern ähnlich verhalten, wie die Leuner Schiefer zu den nassauischen Orthoceras-Schiefern und der reinen Schieferfacies überhaupt, wie sie auch im hessischen Hinterlande auftritt. Für die facielle Aehnlichkeit der harzer und hessisch-nassauischen Bildungen spricht auch das beiden Gebieten gemeinsame Vorkommen schwarzer Knollenkalke. Will man den RoEMmER’schen Bronteus intumescens‘!) aus den harzer schwarzen Kalken als identisch mit Br. Dormitzeri an- sehen — wozu allerdings ein Vergleich der Originale unerläss- lich wäre — so liegt die Analogie, wenn nicht Uebereinstimmung der harzer Kalke mit dem Ballersbacher Kalk von Bicken, dessen Haupt-Leitfossil Br. Dormitzeri ist, ja geradezu auf der Hand. Auch die neuerdings durch eine Arbeit BEusHAUSEn’s?) be- kannt gewordene Acidaspis-Schicht im Hangenden des Haupt- quarzits am Acker-Bruchberg passt nach ihrem petrographischen Habitus gut zu den versteinerungsreichen Bänken von Leun und Oberbiel. Beides sind gelblich-braune Schiefer, deren Kalk- gehalt ausgelaugt ist; auch zeigt die Fauna der ersteren): Phacops SP., Proetus orbicularis RoEMER (jedenfalls dem Pr. Holzapfeli Nov. und cornutus Gr. nahestehend), Acidaspis horrida RoEM., Cyphaspis SP., Orthis SP., Styliolina laevis RıcHT., Pleurotomaria Scheffleri Kays., Loxonema SP., Nucula cornuta SDB., !) Vgl. Rormer a. a. O. 1852, S. 75, Taf. XI, Fig. 25. Roruer stellt ihn in die Nähe von Dr. Brongniarti, der ebenfalls dem Dormitzeri nahe ver- wandt ist. ?) BeusHausen, Die Fauna des Hauptquarzits am Acker-Bruchberge. Jahrb. der kgl. preuss. geol. L.-A. 1896. ®) ibidem, S. 304—305. Zusammenfassung und Folgerungen. 55 Conocardium SP., Retzia novemplicata SDB., Spirifer SP., Chonetes SP., Fenestella sp., fast lauter Gattungen bezw. Arten, die bei Leun nicht fehlen. Von Leun besitze ich auch einen fraglichen Acidaspis-Rest (Taf. II, Fig. 10), der vielleicht auf A. horrida Rorn. zu beziehen ist. Leider stand mir das zum Vergleich nöthige Material nicht zur Verfügung. Es genügt aber schon dieser Hinweis, um eine neue und interessante Beziehung, die faunistisch wie stratigraphisch festgelegt erscheint, zwischen dem harzer und rheinischen Devon erkennen zu lassen. Weiterhin wäre zu untersuchen, wie sich die verschiedenen, den Tentaculitenschiefern eingelagerten Kalke zu diesen ver- halten. Entsprechend der Facies kann nur eine geringe Uebereinstimmung in der Fauna herrschen. Der Greifen- steiner Kalk besitzt an Arten der Schiefer: Phacops fecundus major BARR., »„ breviceps BARR., Cyphaspis hydrocephala RoEm., Bronteus Dormitzeri BaRR.!), Aeidaspis pigra BaRR. und Pinacites lugleri hoEM., ferner, als besonders bezeichnend für sein noch immer be- strittenes mitteldevonisches Alter, neben anderen typischen Formen der älteren Wissenbacher Schiefer, das auch bei Kaldern und anderwärts im Hinterlande häufige Mimoceras gracıle. Im Ballersbacher Kalk finden sich ausser den ge- nannten Trilobiten noch Anarcestes lateseptatus BEYR., Orthoceras vertebratum SDB. und Strophomena Sowerbyi BarR. wieder; im Günteröder Kalk von Trilobiten noch Proetus Holzapfeli Nov. Es fehlen hier bereits Orthoceras vertebratum SpB. und Stroph. Sowerbyi Bark. Zu dem dem oberen Mitteldevon an- !) Neuerdings von Herrn Prof. Kıvser auch bei Greifenstein ge- funden. 54 Zusammenfassung und Folgerungen. gehörigen Odershäuser Kalke ist gar keine Beziehung mehr vorhanden. Die Brachiopoden aller dieser Kalke haben fast durchweg — ausgenommen sind die erwähnte Strophomena, Atrypa retieularis und Strophomena rhomboidalis, von denen die beiden letzten im Devon vertikal und horizontal weit ver- breitet sind — einen anderen Charakter als die der Schiefer: es sind meist kleinere, dünnschalige, glatte Arten des tieferen Meeres. Von den übrigen Leuner Brachiopoden steigt allerdings eine Reihe, entsprechend ihren weniger eng begrenzten Lebens- bedingungen, noch in das Stringocephalenniveau auf, aber ohne die grosse Verbreitung wie in den älteren Schichten zu finden. Von Trilobiten geht blos Phacops breviceps in das obere Mitteldevon hinauf. Die übrigen Arten dieses letzteren sind — mit Ausnahme von zwei oder drei eifeler Formen!) (Harpes, Bronteus) — mit Greifensteiner Trilobiten identisch oder von ihnen abzuleiten. Es wäre nunmehr noch die wichtige Frage zu beantworten, unter welchen äusseren Umständen eine so eigenartig ge- mischte Fauna wie die der Leuner Schiefer sich entwickeln und existiren konnte. Das — bis auf ein einziges Exem- plar — völlige Fehlen der hochseebewohnenden Cephalopoden schliesst von vornherein den Gedanken an eine Hochsee- ablagerung aus. Andererseits ist nichts vorhanden, was auf die Nähe des Strandes oder nur eine küstennahe Flachsee hinwiese, wie dies gewöhnlich bei den unterdevonischen Bil- dungen der Fall ist. Gegen die Annahme einer Flachsee spricht schon das Vorhandensein kleiner Einzelkorallen, einiger dünnschaliger Lamellibranchiaten und der Pteropoden. Auch das Fehlen von Riffkorallen bestätigt diese Ansicht. Dagegen wird man kaum fehlgehen, wenn man für die Leuner Schichten eine ähnliche Meerestiefe annimmt wie für die eifeler Brachio- podenschichten, nämlich die tieferen Theile einer küstenfernen Flachsee, in der, wie dies ja die Eifel zeigt, auch die Trilobiten günstige Existenzbedingungen fanden. Für die Schiefer von !) Bever, Die Fauna v. Haina, S. 100. Zusammenfassung und Folgerungen. 99 Niedershausen könnte man vielleicht auf Grund des Mangels von Brachiopoden, des Auftretens von Knollenkalken sowie einer Buchiola eine Entstehung in etwas grösseren Tiefen ver- muthen. Neben diesen Bildungen stellen die Schiefer des Hinter- landes und die Wissenbacher (Orthoceras-) Schiefer mit ihren Kalkeinlagerungen die Hauptfacies der Hochsee dar, und dem entspricht auch ihre Fauna. Diese ergab als sicher bestimmt: Anarcestes lateseptatus BEYR., Mimoceras gracile H. v. M., Örthoceras vertebratum SDB., Pinacites Iugleri RoEM., Avvcula cf. fenestrata GF., Puella rigida RorM., Loxonema monßiliforme RoEm., Pleurotomaria Sp., Trimerocephalus micromma Roem., Arethusina inexpectata BARR. und Pleurodietyum Petrii Maur. Daneben Reste von Brachiopoden, Crinoiden und kleinen Einzelkorallen, sowie Tentaculiten. Ausserdem fanden sich eine Anzahl Phacops-Reste einer zur fecundus-Gruppe gehörigen Art, ein Kopfschild einer nicht zu bestimmenden Cyphaspis sowie Fragmente von Zweischalern und Gastropoden. Gegen- über der Leuner Fauna treten Iradlniopaden und Trilobiten in den Hintergrund. Die genannten Cephalopoden weisen diesen Schichten das Alter der unteren Wissenbacher Schiefer zu. Im nördlichen Theil des Hinterlandes, bei Berleburg-Raum- land, ist durch Graf Maruschka auch die Fauna der jüngeren Wissenbacher Schiefer festgestellt worden, von der einige bezeichnende Arten sich auch in der Sammlung des Marburger geologischen Instituts befinden. Eine genaue Gliederung der Schichtenfolge dieser Gegend steht jedoch noch aus. Fasst man zum Schluss alle bisherigen Betrachtungen kurz zusammen, so sind die Hauptergebnisse dieser Arbeit folgende: 56 Zusammenfassung und Folgerungen. 1. Die kalkreichen Tentaculitenschiefer des Lahnthales zwischen Wetzlar und Weilburg gehören, wie sich aus ihrer überaus klaren Lagerung und der Zusammen- setzung ihrer Fauna ergiebt, dem unteren Mitteldevon an. . Ihre Fauna besteht aus einer Mischung wesentlich von eifeler und böhmischen (@,) Typen, unter denen von ersteren die Brachiopoden, von letzteren die Trilobiten vorherrschen. . Die kalkarmen mitteldevonischen Schiefer des hessisch- nassauischen Hinterlandes dagegen schliessen sich faciell wie palaeontologisch den Wissenbacher (Orthoceras-) Schiefern an. Tafel 1.:) 1. Proetus Cuvieri STEIN. Steinkern. Leun. 2. Desgl. Wachsabguss. Leun. 8. Proetus granulosus Gr. Wachsabguss. Leun. 4. Desgl. Leun. 5. 5a. Desgl. Steinkern. Leun. 6. Desgl. Wachsabguss. Leun. 7. Ta. Tb. 7c. Pr. Loveni Barr. Steinkern. Leun. 8. Desgl. etwas restaurirt. Leun. 9. Proetus Holzapfeli Nov. Oberbiel. 10. Desgl. Oberbiel. 11. Cyphaspis hydrocephala Rom. Steinkern. Leun. 12. Desgl. Wachsabguss. Leun. 13. 13a. Desgl. Steinkern. Leun. 14. Desgl. Wachsabguss. Leun. Die Originale zu Fig. 1, 2, 5, 7, 8 und 12 sind im Besitz von Herrn Professor HotzarrEL in Aachen. 1) Alle Stücke, bei denen weiter nichts angegeben ist, sind im Besitz des Marburger geologischen Institutes. Burhenne, Tentaculiten-Schiefer. Abhandl. d. Kgl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Neue Folge, Heft XXIX. Aa il u) e- Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. E. Beyer del. Tafel II. Cyphaspis convexa BARR.? Oberbiel. . Cryphaeus sp. Kopfschild. Leun. . Cryphaeus sp. Pygidium. Leun. 4a. Bronteus Dormitzeri Barr. Pygidium. Leun. 5a. Desgl. Wachsabguss der Glabella. Leun. Bronteus scaber Gr. Niedershausen. . Acidaspis pigra BARR. Oberbiel. . Desgl. Leun. . Desgl. Leun. . Acidaspis cf. horrida Rorm. Leun. 11. Phacops fecundus major BarRk. Oberbiel. 12. Desgl. Leun. 13. 13a. 13b. Desgl. Niedershausen. Die Originale zu Fig. 1, 2, 5, 6, 7, 9, 12 und 13 sind im Besitz von Herrn Professor HorzarreL in Aachen. SOowÄnur ww. Burhenne, Tentaculiten-Schiefer. Karen Heft XXIX. gl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Neue Folge, RK Abhandl.d. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. E. Beyer del. > Tafel III. . Phacops fecundus major Bark. Pygidium. Leun. . Phacops fecundus degener Barr.? Oberbiel. Stark seitlich verdrückt. . Pygidium und Stirn des vorigen Stückes im Wachsabdruck. . Aa. Phacops fecundus degener Barr. Oberbiel. . 5a—d. Phacops Holzapfeli n. sp. Niedershausen. . Phacops breviceps Barr. Leun. . Desgl. var. minuscula Nov. Pygidium. Leun. . 8a. Trimerocephalus micromma Rorm. Manderbacher Löhren bei Dillenburg. . Desgl. verdrückt. Pauschenberger Mühle. . Desgl. | . Arethusina inexpectata BarR.- Wachsabdruck. Niederdieten (hessisches Hinterland). . Desgl. Wachsabdruck der Wange. Rossberg bei Bieden- kopf (Hinterland). Die Originale zu Fig. 1 und 3 sind im Besitz von Herrn Professor HorLzapreL in Aachen, die zu Fig. 8 und 12 im Besitz der Königl. Preussischen geologischen Landesanstalt in Berlin. u ı Burhenne, Tentaculiten-Schiefer. Abhandl. d. Kgl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Neue Folge, Heft XXIX. 12 (0) 10 (1) } E. Beyer del. ; Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. Tafel IV. 1. Athyris concentrica Schnur? Wachsabguss. Leun. 2. 2a. Athyris Torenoides n. sp. Wachsabguss und Steinkern. Leun. | 3. Spirifer subspeciosus VERN. Wachsabguss. Leun. 4. 4a. 4b. Desgl. Steinkern. Leun. . 5a. Spirifer aculeatus SCHNUR. Stark verquetschter Steinkern. Leun. 6. 6a. Cyrtina heteroclita Derr. Wachsabguss. Leun. 7. Ta. Tb. Pentamerus Oehlerti Barrois. Leun. 8. Desgl. Steinkern. Leun. an Die Originale zu Fig. 2, 7 und 8 sind im Besitz von Herrn Professor Horzarrer in Aachen. Burhenne, Tentaculiten-Schiefer. | Abhandl. d. Kgl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Neue Folge, Heft XXIX. 1 () v u x Pan 7 aeT | Pe An se # g Bars lVe a © » i- ei —— u E. Beyer del. j Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. Tafel V. 1. Strophomena Sowerbyi BaRR. Wachsabguss. 2. Desgl. Steinkern. 3. Strophomena rhomboidalis W ARL. 4. Orthis Gervillei Derr. Kleine Klappe. 5. 5a. Desgl. Wachsausguss. 6. Strophomena interstrialis Pu. Steinkern. 7. Desgl. Wachsabguss. 8. Rhynchonella lodanensis n. SP. 9. 9a. 9b. Desgl. Steinkern. 10. Oypricardinia crenistria SpB. Wachsabguss. 11. Calceola sandalina Lam. Steinkern. . Pleurodietyum Selcanum GIEB. . Desgl. Die Originale zu Fig. 2 und 10 sind im Besitz von Herrn Professor HorzarreL in Aachen; alle Stücke stammen von Leun. rer vw} Burhenne, Tentaculiten-Schiefer. Abhand!. d. Kgl. Preuss. geclog. Landesanstalt. Neue Folge, Heft XXIX. Taf. V. E. Beyer del. Lichtdruck von Albert Frisch, Berlin W. Veröffentlichungen der Königl. Preussischen geologischen Landesanstalt. Die mit + bezeichneten Karten und Schriften sind in Vertrieb bei Paul Parey hier, alle übrigen bei der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung (J. H. Neumann) hier erschienen. I. Geologische Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Lieferung 1. Re 10. Die 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. s0. 31. au ot: ( Preis Blatt »T ” »T er} »T ” ss Im Maalsstabe von 1:25000. | für das einzelne Blatt nebst 1 Heft Erläuterungen ..... 2 Mark. » » Doppelblatt der mit obigem + bez. Lieferungen... 3 ,, ) | 0, ” „ übrigen Lieferungen ........ ANENR,, Zorge!), Benneckenstein!), Hasselfelde!), Ellrich!), Nordhausen !), "Stolberg 2) ; Buttstedt, Eckartsberga, Rosla, Apolda, Maedala, Jenah) . u Worbis, Bleicherode, Hayn, Nieder-Orschla, Gr.-Keula, Immenrode Sömmerda, Cölleda, "Stotternheim, Neumark, Erfurt, Weimar Gröbzig, Zörbig, Petersberg . Ittersdorf, *Bouss, *Saarbrücken, *Dudweiler, Lauterbach, "Emmers- weiler, Hanweiler (darunter 3 # Doppelblätter) Gr. -Hemmersdorf, *Saarlouis, ®Heusweiler, #Friedrichsthal, #Ne eun- kirchen (darunter 4 * Doppelblätter) . : Waldkappel, Eschwege, Sontra, Netra, Hönebach, Gerstungen SR Heringen, Kelbra er Blatt mit 2 Profilen durch das Kyffhäuser- gebirge sowie einem geogn. Kärtchen im Anhange), Sangerhausen, Sondershausen, Frankenhausen, Artern, Greussen, Kindelbrück, Schillingstedt Wincheringen, Saarburg, Beuren, Freudenburg, Perl, Merzig Linum, Cremmen, Nauen, Marwitz, Markau, Rohrbeck Naumburg, Stössen, Camburg, Osterfeld, Bürgel, De: Langenberg, Grossenstein, Gera), Ronneburg Oranienburg, Hennigsdorf, Spandow Langenschwalbach, Platte, Königstein, Eltville, Wiesbaden, Hochheim Harzgerode, Pansfelde, Leimbach, Schwenda, Wippra, Mansfeld Roda, Gangloff,. Neustadt, Triptis, Pörmitz, Zeulenroda \ Gerbstedt, Cönnern, Eisleben, Wettin. Riestedt, Schraplau, Teutschenthal, Ziegelroda, Querfut Schafstädt, Wiehe, Bibra, Freiburg . Teltow, Tempelhof, *Gr. Beeren, ®Lichtenrade, Trebbin, Zossen (darunter 2 ® mit Bohrkarte und Bohrregister) Rödelheim, Frankfurt a. M., Schwanheim, Sachsenhausen . 2 Ketzin, Fahrland, Werder, Potsdam, Beelitz, Wildenbruch Ermschwerd, Witzenhausen , Grossalmerode. Allendorf (die beiden letzteren mit je 1 Profiltafel und 1 geogn. Kärtchen) Tennstedt, Gebesee, Gräfen-Tonna, Andisleben Mühlhausen, Körner, Ebeleben . Cöpenick, Rüdersdorf, Königs- Wusterhausen , Alt- Hartmannsdorf, Mittenwalde, Friedersdorf 5 . Gieboldehausen, Lauterberg, Duderstadt, "Gerode a Östhausen, Kranichfeld, Blankenhain, Kahla, Rudolstadt, Orlamünde Wandlitz, Biesenthal, Grünthal, Schönerlinde, Bernau, Werneuchen, Berlin, Friedrichstelde, Alt-Landsberg. (Sämmtlich 'mit Bohrkarte und Bohrregister) . . Eisfeld, Steinheid, Spechtsbrunn, Meeder, Neustadt an der Heide, Sonneberg Limburg, Eisenbach (nebst 1 Lagerstättenkarte), Feldberg, Kettenbach (nebst 1 Lagerstättenkärtchen), Idstein 1) Zweite Ausgabe. 12 — 10, — 12 — 12 — Lieferung 32. Blatt + Calbe a. M., Bismark, Schinne, Gardelegen, Klinke, Lüderitz. 33. 34. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) le Schillingen, Hermeskeil, Losheim, Wadern, Wahlen, "Lebach . - + Lindow, Gross- Mutz, Klein - Mutz,, Wustrau, Beetz, Nassenheide. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) +Rhinow, Friesack, Brunne, Rathenow, Haage, Ribbeck, " Bamme, Garlitz, Tremmen. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) Hersfeld, Friedewald, Vacha, Eiterfeld, Geisa, Lengsfeld i Altenbreitungen, Wasungen, Oberkatz (nebst 1 Profiltafel), Meiningen, Helmershausen (nebst 1 Profiltafel) . Eee + Hindenburg, Sandau, Strodehne, Stendal, > Schollene. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . . Gotha, Neudietendorf, Ohrdruf, Arnstadt (hierzu eine Illustration) Saalfeld, Ziegenrück, Probstzella, Liebengrün . Marienberg, Rennerod, Selters, Westerburg,, Mengerskirchen , Montabaur, Girod, Hadamar u ne Re Re + Tangermünde, Jerichow, Vieritz, Schernebeck, Weissewarthe, Genthin, Schlagenthin. (Mit Bohrkarte und Bohrregister). . . Rehhof, Mewe, Münsterwalde, Marienwerder. (Mit Bohrkarte und Bohrregister). i 2 0. ee A Coblenz, Ems (mit 2 Lichtäruektafeln), Schaumburg, Dachsen- hausen, Rettert . ee on; Melsungen, Lichtenau, Altmorschen, " Seifertshausen, Rotenburg : RE Birkenfeld, "Nohfelden, Freisen, Ottweiler, St. Wendel SR 7 Heilsberg, Gallingen, Wernegitten, Siegfriedswalde. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) ER ES OEM ERT TEN ae t Parey, Parchen, Karow, Burg, Theessen, Ziesar. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . 5 Gelnhausen „Langenselbold, Bieber (hierz zu eine Pr ofiltafel), Lohrhaupten Bitburg, Landscheid, Welschbillig, Schweich, Trier, Pfalzel . Gemünd-Mettendorf, Oberweis, Wallendorf, Bollendorf 5 Landsberg, Halle a.S., Gröbers, Merseburg, Kötzschau, Weissenfels, Lützen. (In Vorbereitung) . : rt Zehdenick, Gr.-Schönebeck , Joachimsthal, Tiebenwalde, Ruhlsdorf, Eberswalde. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) r Plaue, Brandenburg, Gross-Kreutz, Gross-Wusterwitz, Göttin, Lehnin, Glienecke, Golzow, Damelang. "(Mit Bohrkarte und Bohrregister) 2 Stadt Ilm, Stadt Remda, Köniesee, Schwarzburg, Gross-Breiten- bach, Gräfenthal ; 5 Themar, Rentwertshausen, "Dingsleben, Hildburghausen : Weida, Waltersdorf (Langenbernsdorf) , Naitschau (Eisterberg), Greiz, (Reichenbach) Fürstenwerder, Dedelow, Boitzenburg, Hindenburg, Templin, Gers- walde, Gollin, Ringenwalde. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . + Gr.-Voldekow, Bublitz, Gr.-Carzenburg, Gramenz, Wurchow, Kasimirs- hof, Bärwalde, Persanzig, Neustettin. (Mit Bohrkarte u. Bohrregister) Mendhausen - Römhild, Rodach, Rieth, Heldburg . . rt Gr.-Peisten, Bartenstein, Landskron, Gr.- Schwansfeld, Bischofstein. (Mit Bohrkärte und Bohrregister) Re u Göttingen, Waake, Reinhausen, Gelliehausen Schönberg, Morscheid, Oberstein, Buhlenberg . Crawinkel, Plaue, Suhl, Ilmenau, Schleusingen, Masserbere. (InVorber. ) 7 Pestlin, Gross- Rohdau, Gross- Krebs, Riesenburg. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) .... .. .., 2 az. 2 2 7 Nechlin, Brüssow, Löcknitz, Prenzlau, Wallmow, Hohenholz, Bietikow, Gramzow, Peneun. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) T Kreckow, Stettin, Gross-Christinenberg, Colbitzow, Podejuch, Alt- Damm. (Mit Bohrkarte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) e t Wilsnack, Glöwen, Demertin, Werben, Havelberg, Lohm. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) Re, > - Lieferung 69. Blatt + Kyritz, Tramnitz, Neu-Ruppin, Wusterhausen, Wildberg, Fehrbellin. 70. DR 12. oo. 74. 75. 76. 00. 78. 79. 80. 31. 82. 33. 84. 85. 86. 87. 88. 89. 9. El 92. (Mit Bohrkarte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) Wernigerode, Derenburg, Elbingerode, Blankenburg. (In Vorbereitung) Gandersheim, Moringen, Westerhof, Nörten, Lindau RR Coburg, Oeslau, Steinach, Rossach le ER EN AT ir + Prötzel, Möelin, Strausberg, Müncheberg. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) k ir: + Kösternitz, Alt- Zowen, Pollnow, Klannin, Kurow, Sydow. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) Schippenbeil, Dönhofistedt, Laneheim, Lamgarben, Rössel, Heilige- linde. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . . 7 Woldeek, Fahrenholz, Polssen, Passow, Cunow, Greiffenberg, Anger- münde, Schwedt. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . ; Windecken, Hüttengesäss, Hanau-Gr.-Krotzenburg 3 Reuland, Habscheid, Schönecken, Mürlenbach, Dasburg, Neuenburg, Waxweiler, Malberg. (In Vorbereitung) : Wittlich, Bernkastel, Sohren, Neumagen, Morbach, "Hottenbach. (In Vorbereitung) : + Gross-Ziethen, Stolpe, Zachow, Hohenfinow, 'Oderbereg, Zehden. (Mit Bohrkarte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) : RER + Wölsickendorf, Freienwalde, Neu-l.ewin, Neu-Trebbin, "Trebnitz. (Mit Bohrkarte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) ee r Altenhagen, Karwitz, Schlawe, Damerow, Zirchow, Wussow. (Mit Bohrkarte und 'Bohrregister) ee rt Lanzig mit Vitte, Saleske, Rügenwalde, Grupenhagen, Peest. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) ; 7 Gross-Schöndamerau, Theerwisch, Babienten, Ortelsbure Olschienen, Schwentainen. (Mit Bohrkarte u. Bohrregister.) (In Vorbereitung) r Niederzehren, Freystadt, Lessen, Schwenten. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) ee Neuenburg, Garnsee, Feste Courbiere, Roggenhausen. “ Mit Bohr- karte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) . : 7 Thomsdorf, Gandenitz, Hammelspring. (Mit Bohrkarte und Bohr- register.) (In Vorbereitung) Ih rt Wargowo, Owinsk, Sady, Posen. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) Greifenhagen, Woltin, Fiddichow, Bahn. (Mit Bohrkarteu.Bohrregister) Neumark, Schwochow, Uchtdorf, Wildenbruch, Beyersdorf. (Mit Bohr- karte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) . h ; Gross-Freden, Einbeck, Dransfeld, Jühnde. (In Vorbereitung SE) er Wilhelmshöhe, Cassel, Besse, Oberkaufungen. (In Vorbereitung) . 18 — 15 — 18 — 12 — 12 — ge 12 — 12 — . 15 — 8 — I — Il. Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Bd. I, Heft 7) Bd. II, Heft 39 Thüringischen Staaten. 1. Rüdersdorf und Umgegend, eine geognostische Monographie, nebst 1 Taf. Abbild. von Verstein., 1 geog. Karte und Profilen; von Dr. H.Eck 2. Ueber den Unteren Keuper des östlichen Thüringens, nebst Holzschn. und 1 Taf. Abbild. von Verstein.; von Prof. Dr. E.E. Schmid. 3. Geogn. Darstellung des Steinkohlengebirges und Rothliegenden in der Gegend nördl. von Halle a. $., nebst 1 gr. geogn. Karte, 1 geogn. Ueber- sichtsblättchen, 1 Taf. Profile und 16 Holzschn. ; von Dr.H.Laspeyres 4. Geogn. Beschreibung der Insel Sylt, nebst 1 geogn. Karte, 2 Taf. ir 1 Titelbilde und T Hobschn.. von Dr. L. Meyn. 1. Beiträge zur fossilen Flora. Steinkohlen-Calamarien, mit on Berücksichtigung ihrer Fructificationen, nebst 1 Atlas von 19 Taf. und 2 Holzschn.; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss. 3 2. r Rüdersdorf und Umgegend. Auf geogn. Grundlage Kennen bauch, nebst 1 geognostisch- agronomischen Karte; von Prof. Dr. A. Orth 3. Die Umgegend von Berlin. Allgem. Erläuter. zur geogn.-agronomischen Karte derselben. I. Der Nordwesten Berlins, nebst 12 Abbildungen und 1 Kärtchen; von Prof. Dr. G. Berendt. Zweite Auflage 4. Die Fauna der ältesten Devon-Ablagerungen des u nebst 1 Atlas von 36 Taf.; von Dr. E. Komsan B Bd. III, Heft 1. Beiträge zur fossilen Flora. II. Die Flora a Rothliegenden \ von Bd. IV, Heft Bd. V, Heft Wünschendorf bei Lauban in Schlesien, nebst 3 Taf. Abbildungen; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss. . + Mittheilungen aus dem Laboratorium f. Bodenkunde dr Kal. Brenn geolog. Landesanstalt. Untersuchungen des Bodens der Umgegend von Berlin; von Dr. E. Laufer uimäl Die. Je" Wahnschaffe 1) 3. Die Bodenverhältnisse der Prov. Schleswig-Holstein als Erläut. zu der. dazu gehörigen Geolog. Vebersichtskarte von Schleswig-Holstein ; von Dr. L. Meyn. .Mit Anmerkungen, einem Schriftenverzeichniss und Lebensabriss des Verf.; von Prof. Dr. @. Berendt. 4. Geogn. Darstellung des Niederschlesisch-Böhmischen Steinkohlen- beckens, nebst 1 Ve 4 Taf. Profile ete.; von Baus A. Schütze Die regulären Echiniden her SomlNanisdhan Kreide. 1. N elle) nebst 7 Tafeln; von Prof. Dr. Clemens Schlüter Monographie der en des Rheinischen Unterdevon, mit Atlas von 8Taf.; von Dr. CarlKoch. Nebst einem Bildniss von ©. Koch und einem Lebensabriss desselben von Dr. H.v.Dechen 3. Beiträge zur Kenntniss der Tertiärflora der Provinz Sachsen, mit 2 Holzschn., 1 Uebersiehtskarte und einem Atlas mit 31 Lichtdruck- tafeln ; von "Dr. IBAaRmieldaniichhee 2 4. Abbildaneen der Bivalven der (asseler Tentichiluuneeni von Dr. OÖ. Speyer nebst dem Bildniss des Verfassers, und mit einem Vorwort von Prof. Dr. A.v.Koenen S l. Die geologischen Verhältnisse der Stadt Mikdeshim, sh, einer geogn. one von Dr. Herm. Roemer. Are 2. Beiträge zur fossilen Flora. I. Sieinkohlen-Kalamaricn 1, nebst l Atlas von 28 Tafeln; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss jr . 152) 4,50 Bd. V, Heft 3.7 Die Werder’schen Weinberge. Eine Studie zur Kenntniss des märkischen Bodens. Mit 1 Titelbilde, 1 Zinkographie, 2 Holzschnitten und 1 Bodenkarte; von Dr. E. Laufer 4. Vebersicht über den Schichtenaufbau mens nebst 2 vor- läufigen geogn. Uebersichtskarten von Ostthüringen; von Prof. Dr. K. Th. Li ebe : Bd. VI, Heft 1. Beiträge zur Kenntniss des ala Si Sonaalstehs and seiner Hauna, nebst 1 Atlas mit 6 lithogr. Tafeln; von Dr. L. Beushausen 2. Die Trias am Nordrande der Eifel zwischen Commern, Zülpich und dem Roerthale Mit I geognostischen Karte, 1 Profil- und 1 Petre- factentafel; von Max Blancekenhorn „ 3. Die Fauna des samländischen Tertiärs. Von Dr. Fritz Noetling. I. Theil. Lieferung I: Vertebrata. Lieferung IT: Crustacca und Vermes. Lieferung VI: Echinodermata. Nebst Tafelerklärungen und zwei Texttafeln. Hierzu ein Atlas mit 27 Tafeln . „ 4. Die Fauna des samländischen Tertiärs. Von Dr. Fritz os II. Theil. Lieferung III: Gastropoda. Lieferung IV: Peleeypoda. Liefer. V: Bryozoa. Schluss: Geolog. Theil. Hierzu ein Atlas mit 19 Taf. Bd. VII, Heft 1. Die Quartärbildungen der Umgegend von Magdeburg, mit besonderer Berücksichtigung der Börde. Mit einer Karte in Buntdruck und S Zinkographien im Text; von Dr. Felix Wahnschaffe „» 2. Die bisherigen Aufschlüsse des märkisch-pommerschen Tertiärs und ihre Uebereinstimmung mit den Tiefbohrergebnissen dieser Gegend. Mit 2 Tafeln und 2 Profilen im Text; von Prof. Dr. @ Berendt „ 3. Untersuchungen über den inneren Bau westfälischer Carbon-Pflanzen. Von Dr. Johannes Felix. Hierzu Tafel I-VI. — Beiträge zur fossilen Flora. IV. Die Sigillarien der preussischen Steinkehlen- gebiete. I. Die Gruppe der Favularien, übersichtlich zusammen- gestellt von Prof. Dr. Ch. E. Weiss. Hierzu Tafel VI—XV (1—9). — Aus der Anatomie lebender Pteridophyten und von Cycas revoluta. Vergleichsmaterial für das phytopalaeontologische Studium der ” Mark y Pflanzen-Arten älterer Formationen. Von Dr. H. Potonie. Hierzu - Tafel XVI-XXI (1—6) „ 4. Beiträge zur Kenntniss der Gattung Lepidotus. Yon Prof. Dr. W. B rancoin Königsberg i. Pr. Hierzu ein Atlas mit Tafel I-VIII Bd. VIII, Heft 1. 7 (Siehe unter IV. No. 8.) „ 2. Ueber die geognostischen Verhältnisse der Umzegend von Dörnten nördlich Goslar, mit besonderer Berücksichtigung der Fauna des oberen Lias. Von Dr. August Denekmann in Marburg. Hierzu ein Atlas mit Tafel I-X . „ 3. Geologie der Umgegend von Haiger bei Dillenburg (Nassau). Nebst einem palaeontologischen Amhang. Von Dr. Fr = Frech. Hierzu 1 geognostische Karte und 2 Petrefacten- Tafeln „ 4. Anthozoen des rheinischen Mittel-Devon. Mit 16 Bihographirten Tafeln; von Prof. Dr. Clemens Schlüter Bd. IX, Heft 1. Die Eehiniden des Nord- und Mitteldeutschen Dligoeäns. Von Dr. Theodor Ebert in Berlin. Hierzu ein Atlas at 10 Tafeln und eine Texttafel » 2. R. Caspary: Einige fossile Holzer! Ras Nach on Se schriftlichen Nacnlasse des Verfassers bearbeitet von R. Triebel. ‚Hierzu ein Atlas mit 15 Tafeln . » 83. Die devonischen Aviculiden Deutschlands. Ein Beiirde, zur Ce hematik ' und Stammesgeschichte der Zweischaler. Von Dr. Fritz Frech. Hierzu 5 Tabellen, 23 Textbilder und ein Atlas mit 18 lithograph. Taf. 10 — 10 — Bd. IX, Heft 4. Die Tertiär- und Diluvialbildungen des Untermainthales, der Wetterau Bd. Heft Heft : Heft Heft Heft Heft Heft Heft ID und des Südabhanges des Taunus. Mit 2 geolog. Uebersichtskärtehen und 13 Abbild. ner vonDr.Friedrich Kinkelinin Frankfurt a.M. X, Heft 1. Das Norddeutsche Unter-Vligecän und seine Mollusken-Fauna. Von Prof. Dr. A.v.Koenen in Göttingen. Lieferung I: Strombidae — Muricidae — Bucecinidae. Nebst Vorwort und 33 Tafeln . „ 2. Das Norddeutsche Unter-Oligocän und seine Mollusken-launa. Von Prof. Dr. A. v. Koenen in Göttingen. Lieferung II: Conidae — Volutidae — Oypraetdas: Nebst 16 Tafeln » 3. Das Norddeutsche Unter-Oligoeän und seine Mollusken-launa. Von Prof Dr. A.vonKoenenin Göttingen. Lieferung III: Natieidae — Pyra- midellidae — Eulimidae — Cerithidae — aka. Nebst 13 Taf. „ 4. Das Norddeutsche Unter-Oligoceän und seine Mollusken-Fauna. Von Prof. Dr. A. v. Koenen in Göttingen. Lieferung IV: Rissoidae — Littorinidae — Turbinidae — Haliotidae — Fissurellidaa — Calyptraeidae — Patellida.. II. Gastropoda Opisthobranchiata. III. Gastropoda Polyplacophora. 2. RP — 3. Pierspade _ 4. Cephalopoda. Nebst 10 Tafeln . „ 5. Das Norddeutsche Unter-Oligocän und seine Meilaskenz Fauna. Von Prof. Dr. A.v. Koenenin Göttingen. Lieferung V: 5. Peleeypoda. — I. Asiphonida. — A. Monomyaria. B. Heteromyaria. C.Homomyaria. — II. Siphonida. A. Integropalliala. Nebst 24 Tafeln „ 6. Das Norddeutsche Unter-Oligoeän und seine Mollusken-Fauna. Von Prof. Dr. A. v. Koenen in Göttingen. Lieferung VI: 5. Pelecypoda. II. Siphonida. B. Sinupalliata.. 6. Brachiopoda. Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. Nebst 13 Tafeln „ 7. Das Norddeutsche Unter-Vligoeän und seine Mollusken-Nauna. Von Prof. Dr. A. v. Koenen in Göttingen. Lieferung VII: nn Schlussbemerkungen und Register. Nebst 2 Tafeln . Neue Folee (Fortsetzung dieser Abhandlungen in einzelnen Heften.) Die Fauna des Hauptquarzits und der Zorger Schiefer des Unterharzes. Mit 13 Steindruck- und 11 Lichtdrucktafeln; von Prof. Dr. E. Kayser Die Sigillarien der Preussischen Steinkohlen- und Rothliegenden - Gebiete. Beiträge zur fossilen Flora, V. II. Die Gruppe der Subsigillarien; von Dr. E. Weiss. Nach dem handschriftlichen Nachlasse des Verfassers vollendet von Dr.J. T.Sterzel. Hierzu ein Atlas mit 28 Tafeln und 13 Textfiguren Die Foraminiferen der Aachener Kreide. Von Ignaz Beissel. Hierzu ein Atlas mit 16 Tafeln ai las DES Runter hedakl ar Jahn Se Bee a Die Flora des Bernsteins und anderer tertiärer Harze Ostpreussens. Nach dem Nachlasse des Prof. Dr. Caspary bearbeitet von R. Klebs. Hierzu ein Atlas mit 30 Tafeln. (In Vorbereitung.) Die regulären Eehiniden der norddeutschen Kreide. II. Cidaridae. Salenidae. | Mit 14 Tafeln; von Prof. Dr. Clemens Schlüter Geognostische Beschreibung der Gegend von Baden-Baden, Rothenfels, on bach und Herrenalb. Mit 1 schen Karte; von H. Eck Die Braunkohlen-Lagerstätten am Meissner, am Hirschberg und, am Stellberg. Mit 3 Tafeln und 10 Textfiguren; von Bergassessor A. "Uthemann Das Rothliegende in der Wetterau und sein Anschluss an das Saar-Nahegebiet; von.A. v.ı Reinach 12.20. WURRÄEANE Saar an Mark 10 — . 20 — 20 — Mark 17 — 25 — 10 — Heft 9. Veber das Rothliegende des Thüringer Waldes; von Franz Beyschlag und Henry Potonie. I. Theil: Zur Geologie des Thüringischen Roth- liegenden; von F. Beyschlag. (In Vorbereitung.) II. Theil: Die Flora des Rothliegenden von Thüringen. Mit 35 Tafeln ; von H. Potonie ES RT a OR ER SE Heft 10. Das jüngere Steinkohlengebirge und das Rothliegende in der Provinz Sachsen und den angrenzenden Gebieten; von Karl von Fritsch und Franz Beyschlag. (In Vorbereitung.) Heft 11. Die geologische Speeialkarte und die landwirthschaftliche Bodeneinschätzung in ihrer Bedeutung und Verwerthung für Land- und Staatswirthschaft. Mit 2 Tafeln; von Dr. Theodor Woelfer Heft 12. Der nordwestliche Spessart. Mit 1 geologischen Karte und 3 Tafeln; von Prof. Dr. H. Bücking SL IE a Le BR ur Heft 13. Geologische Beschreibung der Umgebung von Salzbrunn. „ui einer geolo- eischen Specialkarte der Umgebung von Salzbrunn, sowie 2 Kartentafeln und 4 Profilen im Text; von Dr. phil. E. Dathe ; Heft 14. Zusammenstellung der geologischen Schriften und Karten über den ostelbischen Theil des Königreiches Preussen mit Ausschluss der Provinzen Schlesien und Schleswig-Holstein; von Dr. phil. Konrad Keilhack Heft 15. Das Rheinthal von Bingerbrück bis Lahnstein. Mit 1 geologischen Ueber- sichtskarte, 16 Ansichten aus dem Rheinthale und 5 Abbildungen im Text; von Prof. Dr. E. Holzapfel Heft 16. Das Öbere Mitteldevon (Schichten mit Slrinserephales Burtini und Maeneceras terebratum) im MBheinischen Gebirge. Von Prof. Dr. E. wen Hierzu ein Atlas mit 19 Tafeln Ei: 5 Heft 17. Die. Lamellibranchiaten des rheinischen Deo, Von Dr. L. Beushausen. Hierzu 34 Abbildungen im Text und ein Atlas mit 38 Tafeln . : Heft 18. Säugethier-launa des Mesbacher Sandes. I. Von H. Schröder. (In Vorber.) Heft 19. Die stratigraphischen Ergebnisse der neueren Tiefbohrungen im ®ber- schlesischen Steinkohlengebirge. Von Prof. Dr. Th. Ebert. Hierzu ein Atlas mit 1 Vebersichtskarte und 7 Tafeln Heft 20. Die Lagerungsverhältnisse des Tertiärs und Quartärs der Vesend von Buckon. Mit 4 Tafeln. (Separatabdruck aus dem Jahrbuch der Köniel. preussischen geologischen Landesanstalt für 1893). Von Prof. Dr. F. Wahnschaffe.. Heft 21. Die floristische Gliederung des deutschen Carbon und Perm. Von H.Potonie. Mit 48 Abbildungen im Text SR NEL ae RE ar Ir ne ER an Heft 22. Das Schlesisch - sudetische Erdbeben vom 11. Juni 1895. Mit 1 Karte. Von Dr. E. Dathe, Landesgeologe . Heft 23. Ueber die seiner Zeit von Unger leschriebenen dtraktarbielenden Planen: reste des Unterculm von "Saalfeld in Thüringen. Mit 5 Tafeln. Von H. Grafen zu Solms-Laubach ARE ae IR Re tn ER Heft 24. Die Mollusken des Norddeutschen Neocom. Von A.v. Koenen. (In Vorber.) Heft 25. Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und Ilsede. I. Lamelli- branchiaten und we Von Dr. G. Müller. Hierzu ein Atlas mit 1S Tafeln . Heft 26. Verzeichniss von auf Denikehland Kannahehan Sandalen Schriften- m Karten-Verzeichnissen. Von Dr. K. Keilhack, Dr. E. Zimmermann und Dr. R. Michael. ai: RS Heft 27. Der Muschelkalk von Jena. Tom R. we : Heft 28, Der tiefere Untergrund Berlins. Von Prof. Dr. G. oil muler anne vonDr.F.Kaunhowen. (Mit 7 Taf. Profile u. einer geognost. Vebersichtskarte) Mark 16 — Heft 29. Beitrag zur Kenntniss der launa der Tentaculitenschiefer im Lahngebiet 1 besonderer Berücksichtigung der Schiefer von Leun unweit Braunfels. Mit 5 Tafeln. Von H. Burhenne . i Heft 32. Geologisch - hydrographische Beschreibung Niederschlags- Gebietes der Klatzer Neisse, oberhalb der Steinemündung. Von De A. Leppla. Hierzu 1 Atlas mit 7 Tafeln. (In Vorbereitung.) I. Jahrbuch der Königl. Preussischen geologischen Landesanstalt und Bergakademie. Jahrbuch der Königl. Preussischen geologischen Landesanstalt und Bergakademie für das Jahr 1850. Mit en Karten, Profilen ete. < Dasselbe für die Jahre 1881—1891 und 1894. Mit dergl. Karten, Profilen ete., & a Dasselbe für die Jahre 1892, 1893 und 1895 a Band IV. Sonstige Karten und Schriften. 1. Möhenschichtenkarte des Harzgebirges, im Maassstabe 1: 100000 2. Geologische Vebersichtskarte des Harzgebirges, im Maassstabe 1: 100000; zu- sammengestellt von Dr. K. A. Lossen e : a 3. Aus der Mora der Steinkohlenformation (20 Tafeln Nimm aeg ehe Steinkohlenpflanzen mit kurzer Beschreibung); von Prof. Dr. Ch. E. Weiss 4. Dr. Ludewig Meyn. Lebensabriss und Schriftenverzeichniss desselben; von Prof. Dr. G. Berendt. Mit einem Lichtdruckbildniss von L. Meyn Mer 5. teologische Karte der Umgegend von Thale, bearbeitet von K.-A. Lossen und W. Domes Maassstab 1:25 000 . \ : TH Eee 6. Geologische Karte der Stadt Berlin im Menssetahel ik: 15 000. ol außen unter Benutzung der K. A. Lossen’schen eengeiehen Karte der Stadt Berlin durch G. Berendt . + Geognostisch-agronomische Far. NETTE für die Kartenblätter der Umgegeni von Berlin, von Prof. Dr. G. Berendt. ! BER: 8. + less Vebersichtskarte der Umgegend von Berlin im ten I: 100 000, in 2 Blättern. Herausgegeben von "der Königl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Hierzu alsy „Da: VILL, Heft 1“ der vorstehend genannten Abhandlungen: Geognostische Beschreibung der Umgegend von Berlin, von G. Berendt und W. Dames unter an von F. Klockmann 2 9. Geologische Vebersichtskarte der Gegend von Halle a. S.; von R. Beyer 10. Höhenschichtenkarte des Thüringer vun im Maassstabe 1: 100000; von F. Beyschlag 11. Geologische Uchersichtekante I aha Waldes im ne 1: . 100000; zusammengestellt von F. Beyschlag : 2: ; N C. Feister’sche Buchdruckerei, Berlin N., Brunnenstr. 7. Mark an 2 — Steh 1 — N RD nz ll ww