EEE Si in EFT Be a 72 Fr » Bounp 19:fo HARVARD UNIVERSITY Im An IM = > LIBRARY OF THE MUSEUM OF OOMPARATIVE ZOÖLOGY REN EE Er 5 71 u * % + [7 i N $ { 7 bhandiungen A Königlich Preussisbheil ir | een Peseialh. BON ZU 0 Dr 4 (0) V R h | , vfı\ \ s Abhandlungeı chel der RR BR. BERLIN. ‚In Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landesanstalt, N.4, Invalidenstr. 44. es 1902. | Bu “ Abhandlungen der Königlich Preussischen Geologischen Landesanstalt. Neue Folge. Heft 37. BERLIN. In Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landesanstalt, N.4, Invalidenstr. 44. 1902. Fauna der Lüneburger Kreide. Von A.Wollemann in Braunschweig. Hierzu ein Atlas mit 7 Tafeln. Herausgegeben von der Königlich Preussischen Geologischen Landesanstalt. BERLIN. In Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landesanstalt, N.4, Invalidenstr. 44. 1902. a % bi Einleitung. Der Königl. Landesgeologe Herr Dr. G. MÜLLER, welcher mit der geologischen Aufnahme des Blattes Lüneburg beschäftigt war), veranlasste mich, der Lüneburger Kreidefauna mein Interesse zu- zuwenden; er war stets bereit, meine Arbeit mit Rath und That zu unterstützen, wofür ich ihm hier meinen aufrichtigsten Dank wiederhole. Ebenso spreche ich dem ersten und zweiten Direktor der Königl. Geologischen Landesanstalt in Berlin, den Herren Geh. Bergrath SCHMEISSER und Geh. Bergratlı Professor Dr. BEYSCHLAG meinen verbindlichsten Dank für ihr Entgegenkommen aus. Zu nicht geringerem Danke fühle ich mich dem naturwissenschaftlichen Verein für das Fürstenthum Lüneburg und den folgenden Herren verpflichtet, welche mir ihre Privatsammlungen oder die ihnen unterstellten öffentlichen Sammlungen in bereitwilligster Weise zur Verfügung stellten oder in anderer Weise meine Arbeit unter- stützten. Es sind dieses die Herren: BEUSHAUSEN (Berlin), BoDE (Braunschweig), BÖHM (Berlin), BRAnco (Berlin), Frucht (Ham- burg), GLEUE (Lüneburg), GOTTSCHE (Hamburg), HEINTZEL (Lüne- burg), SCHRAMMEN (Hildesheim), SCHROEDER (Berlin), STÜMCKE (Lüneburg). Auch Herrn Pürz spreche ich für die wahrhaft künstlerische Ausführung der Tafeln meinen besten Dank aus. Die Kreideformation ist bei Lüneburg an drei Punkten auf- geschlossen, in einem jetzt verlassenen Steinbruche am Juden- kirchhofe das Turon, in dem Herrn PIEPER gehörenden Stein- I) Vergl. G. Mürter, Bericht über die wissenschaftlichen Ergebnisse seiner Aufnahmen auf Blatt Lüneburg im Sommer 1898. Jahrb. d. Königl. Preuss. Geolog. Landesanstalt für 1898, S. OXXXV. Neue Folge, Heft 37. 1 2 Einleitung. bruche westlich von Lüneburg bei der Irrenanstalt das Cenoman und Turon und schliesslich am Zeltberge nördlich von der Stadt das Cenoman, Turon und Senon. Dazu kommen noch einige ver- steinerungsreiche Gesteinsstücke des Mucronaten-Senons, welche früher der Lösegraben und die Ilmenau am Altenbrücker Thor ausgeworfen haben. Der bei weitem wichtigste und bedeutendste Aufschluss ist bekanntlich der grosse Steinbruch am Zeltberge. Hier waren früher mehrere, verschiedenen Besitzern gehörende Steinbrüche vorhanden, welche später zu dem jetzt der Cement- fabrik gehörenden Complex vereinigt worden sind. Diese am Zelt- berge anstehende Kreide hat schon früh die Aufmerksamkeit der Geologen auf sich gelenkt. Die erste ausführliche Mittheilung' über die Kreide des Zeltberges und ihre organischen Einschlüsse verdanken wir jedoch erst dem verstorbenen Herrn v. STROMBECK |), „ meinem durch seine geologischen Arbeiten über das Herzogthum Braunschweig und benachbarte Gebiete rühmlichst bekannten Lands- manne. Er hat die damals von Lüneburg bekannten Versteine- rungen beschrieben und sorgfältig nach den verschiedenen Etagen geordnet. Das geologische Ergebniss seiner Untersuchungen fasst er a. a. OÖ. S. 171 in folgende Worte zusammen: »Am Zeltberg bei Lüneburg sind mithin an Kreideschichten von den älteren zu den jüngeren fortschreitend, abgelagert: 1. vom Oenomanien D’ORB. das jüngste Glied mit Amm. Rhotomagensis. 2. vom Turonien D’ORB. a) rothe Kreide mit /nocer. mytiloides, b) weisse Kreide mit /nocer. Brongniarti; 3. vom Senonien D’ÖRB. a) das Glied mit Belem. quadrata und b) das Glied mit Belem. mucronata.« Wie die neueren Arbeiten über die geologischen Verhältnisse Lüneburgs gezeigt haben, waren also v. STROMBECK noch mehrere ‚wichtige Glieder der Lüneburger Kreide unbekannt, theilweise weil !) Ueber die Kreide am Zeltberg bei Lüneburg, Zeitschr. d. Deutsch. Geoloz. Gesellschaft, Jahrg. 1863, Bd. 15, 8. 97—187. ° Einleitung. 3 sie zu seiner Zeit noch nicht aufgeschlossen waren, theilweise weil man das norddeutsche Senon damals erst in sehr unvollkommener Weise gegliedert hatte. Erst in den neueren Arbeiten über die norddeutsche Kreide, besonders in den Schriften G. MÜLLER’s!) und StoLLky’s?), ist eine genauere Gliederung des norddeutschen Senons überhaupt und speciell des Lüneburger Senons durchgeführt, wobei der letztere sich vorwiegend auf die Belemniten, der erstere mehr auf die Inoceramen und Ammoniten stützt, weil nach seiner Ansicht sich die Belemniten als Grundlage für eine Gliederung des Senons sehr wenig eignen, da die in diesem vorkommenden Arten oft schwer zu unterscheiden sind und es selbst für die Autoren schwierig ist, ihre Arten mit Sicherheit zu identificiren. Zwischen Actinocamax quadratus und granulatus sind z. B. in der That so viele Ueber- gang-formen vorhanden, dass man oft schwer sagen kann, ob ein Exemplar zu der einen oder anderen Art zu rechnen ist, weshalb auch die Abgrenzung des Granulaten-Senons STOLLEY’s einige Schwie- !) @. Mürter, Beitrag zur Kenntniss der oberen Kreide am nördlichen Harz- rande. Jahrb. d. Königl. Preuss. Geolog. Landesanstalt für 1887, S. 372. _ Bemerkungen zur Gliederung des Senon am nördlichen Harz- rande. A. a. OÖ. 1897, 8.36. —_ Ueber die Gliederung der Actinocamax-Kreide im nordwest- lichen Deutschland. Zeitschr. d Deutsch. Geolog. Gesellschaft 1900, Bd. 52, S. 38. — Ueber die Gliederung des Senon im nordwestlichen Deutsch- land. Glückauf, Berg- und Hüttenmännische Wochenschrift, No. 1$ vom 5. Mai 1900, S. 19. 2) Srouvey, Einige Bemerkungen über die obere Kreide insbesondere von Lüneburg und Lägerdorf. Archiv für Anthropologie und Geo- . logie Schleswig-Holsteins, Bd. 1, Heft 2, 1896. S. 139. _ Ueber die Gliederung des norddeutschen und baltischen Senon. Asa: 0. Bd: 2% Heft 2,1897, 8. 212.u. 2723. Vergl auch G. Mürter, Zur Altersfrage der N.—S.-Störungen in der Kreide von Lüneburg (Jahrb. d. Königl. Preuss. Geolog. Landesanstalt für 1900, S. 1) und Srümere, Zur Bodenkunde der Umgebung Lüneburgs (Jahresh. des nat. Ver. für das Fürstenthum Lüneburg XII, S. 97). Der hier S. 110 von Srüncke als »Kalkbruch bei der Saline« bezeichnete Aufschluss im Turon ist derselbe, welchen G. Mürrer (Jahrb. d. Königl. Preuss. Geolog. Landesanstalt für 1898, S. CXXXIX) als »Steinbruch am Judenkirchhofe« bezeichnet. j* 4 Einleitung. rigkeiten macht. Die von G. MÜLLER durchgeführte Gliederung des Senons hat jedenfalls den Vorzug, dass sie sich auf fast durch- weg leicht zu unterscheidende Formen mit geringer vertikaler Ver- breitung stützt. Wenn ich im Folgenden vorwiegend die STOLLEY'- sche Gliederung des Senons berücksichtige, so geschieht dieses, weil ich das gesammte Material des Lünebuiger Museums nach dieser eingetheilt und geordnet vorfand. Ich habe selbst die Stein- brüche am Zeltberge häufig besucht und dort gesammelt, doch ist das dortige Senon fast ganz abgebaut und deshalb eine andere Ordnung etwa nach neuen Beobachtungen über die vertikale Ver- breitung der Arten nicht mehr möglich. Bei vielen Stücken des Lüneburger Museums und anderer Sammlungen, welche Lüne- burger Kreideversteinerungen enthalten, ist das Niveau nicht ver- merkt und auch nicht immer nach der Beschaffenheit des an- haftenden Gesteins oder durch Vergleich mit anderen, genauer bezeichneten Stücken festzustellen. Besonders hat Herr Kantor Morıtz in Lüneburg früher das von ihm in den verschiedenen Etagen der Lüneburger Kreide gesammelte und an mehrere öffent- liche und Privatsammlungen abgegebene Material alles zusammen- geworfen; nur hier und da findet man an den von ihm ge- sammelten Versteinerungen eine von Herrn VON STROMBECK's Hand herrührende genauere Notiz über das Niveau. Eine sehr werthvolle Liste der Kreideversteinerungen des Zelt- berges ist von Herrn Chemiker STÜMCKE a. a. O. veröffentlicht, wo- durch die ältere v. STROMBECK’sche Arbeit wesentlich ergänzt wird. Seit der Veröffentlichung dieser Liste ist noch viel Neues in der Kreide des Zeltberges, besonders durch Herrn SrtÜuckeE selbst gefunden, so dass auch sein Verzeichniss vervollständigt werden musste; auch war es nöthig, einige seiner Bestimmungen an der Hand der neuesten Litteratur zu berichtigen. Nachdem in den letzten Jahren sich das Interesse der Palaeontologen ganz be- sonders den Kreideversteinerungen zugewandt hat und bereits eine ausserordentlich umfangreiche Litteratur über diese publieirt ist, war es von vornherein anzunehmen, dass in der Lüneburger Kreide nicht mehr viele neue Arten nachgewiesen werden würden, falls man nicht lokale Varietäten mit Gewalt zu solchen stempeln Einleitung. 5 und dadurch die Synonymik mit lästigem und gänzlich über- flüssigem Ballast beladen wollte. Da die Öephalopoden der Lüne- burger Kreide schon ziemlich eingehend von SCHLÜTER!), die Be- lemniten und Orinoiden aus dem Lüneburger Senon ausführlich von STOLLEY?) beschrieben sind, manche der Arten schon in der oben erwähnten, älteren Arbeit v. STROMBECK’s gründlich besprochen sind, so brauchte ich einen Theil der Arten nur einfach zu regi- striren. Die Bryozoen und Foramimiferen habe ich nicht mit in den Kreis meiner Betrachtungen gezogen, da das zur Zeit vor- handene Material sehr dürftig ist und eine Bearbeitung dieser Mikrofauna es deshalb nöthig machen würde, die Lüneburger Kreide speciell auf diese Formen längere Zeit auszubeuten, wenn man ein einigermaassen vollständiges Bild der dort vorkommenden Arten gewinnen wollte. Einige Bryozoen und Foraminiferen von Lüneburg liegen im Museum der Königl. Geolog. Landesanstalt in Berlin und in der Sammlung des Herrn Dr. HEINTZEL in Lüne- burg. Das Lüneburger Museum enthält dagegen fast keine Arten; nur einige auf Belemniten, Ostreen, Echiniden u. s. w. fest- gewachsene Bryozoen habe ich dort gesehen, doch sind diese beim Herauspräpariren der betreffenden grösseren Versteinerungen so stark verletzt, dass eine Bestimmung in den meisten Fällen unmöglich ist. GOTTSCHE?®) erwähnt 12 Arten Foraminiferen aus dem Lüneburger Cenoman. Folgende Abkürzungen werden im Text meiner Abhandlung häufig angewandt: Cenoman. T. = Tourtia. V, = Varıans-Pläner. R. = Rhotomagensis-Pläner. !) Cephalopoden der oberen deutschen Kreide. Cassel 1871 —76. ?) Die Kreide Schleswig-Holsteins (Mittheil. aus dem mineralog. Institut der Universität Kiel, Bd. 1, Heft 13) und Ueber die Gliederung des nord- deutschen und baltischen Senon. 3) Oberer Gault bei Lüneburg. Jahresh. d. Nat. Ver. für das Fürstenthum Lüneburg XII, 1893, 8. 102. 6 Einleitung. Turon. . — Labiatus-Pläner (Mytiloides-Pläner). L B. = Brongniarti-Pläner. S. = Scaphiten-Pläner. C . = Quvieri-Pläner. Senon. E. = Emscher. Gr. = Granulaten-Senon. Q. = Quadraten-Senon. MU. —= Mucronaten-Senon. MH. = Mucronaten-Senon. MTr. = Mucronaten-Senon. s. = selten. zs. — ziemlich selten. zh. — ziemlich häufig. h. = häufig. Wo bei den einzelnen Arten ist immer »Zeltberg« zu setzen. Unterste Schicht. Heteroceras-Schicht. Trigonosema-Schicht. kein Fundort angegeben ist, Coelenterata. a) Spongiae. Jereica ZITTEL. Jereica polystoma A. Rormer sp. var. tuberculosa A. Rorner. 1864. Jerea polystoma A. Rormer, Die Spongitarien des norddeutschen Kreide- gebirges, S. 34, Taf. 12, Fig. 5. 1864. » tuberculosa » a28..0.282 89; Bat, 13, Kig. 3. Nur ein etwa 150 "" langes Exemplar des Lüneburger Mu- seums, welches etwas zusammengedrückt ist, sonst aber gut mit der Figur bei ROEMER a. a. O. übereinstimmt, gehört zu J. tuber- culosa A. ROEMER, einer Art, welche wohl nur als Varietät von J. polystoma A. ROEMER aufzufassen ist. s. MH. Gallopegma ZITTEL. Callopegma acaule Zırrer. 1878. Callopegma acaule Zırrei, Studien über fossile Spongien, Abth. 2, S. 75, Taf. 2, Rio. 6; Taf. 8, Kıg, 9: Zwei kleinere Exemplare, welche hinsichtlich der Grösse etwa dem ZITTEL'schen Original entsprechen, und ein grösseres Exemplar von 85 "® Durchmesser befinden sich im Lüneburger Museum. zs. MH. Leptophragma ZiTTEL. Leptophragma membranaceum A. Rorner sp. 1864. Oylindrospongia membranacea A. Rosmer, Die Spongitarien des nerddeut- schen Kreidegebirges, S. 22, Taf. 8, Fig. 9. 1376 —78. » » » (QUENSTEDT, Petrefaetenkunde Deutschlands, Bd. 5, S. 468, Taf. 137, Fig. 13. 8 Coelenterata. Diese Art ist Leptophragma Murchisoni GOLDF.!) sehr ähnlich, unterscheidet sich von ihr aber durch noch dünnere Wandungen und durch die höhere, sich langsamer verengende trichterförmige Gestalt. L. Murchisoni ist mehr flach trichterförmig bis napfförmig und zeigt in der Regel auf zwei Seiten Einbuchtungen; auch stehen bei ihr die Ostien weiter von einander entfernt. Bei ROEMER, besser bei QUENSTEDT a. a. O. ist die Art von Lüneburx abgebildet. zs. MH. Goseinopora GoLDFUSS. Coscinopora infundibuliformis GoLpruss. 1826 —33. Coscinopora infundibuliformis GoLvruss, Petrefacta Germaniae I, S. 30, Taf.9, Fig. 16; Taf.30, Fig. 10. 1863. » » » v.STROMBEcK, Ueber die Kreide am Zeltberg bei Lüneburg. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ge- sellschaft, Bd. 15, S. 1672). Diese bekannte und im Senon sehr häufig vorkommende Art giebt schon v. STROMBECK von Lüneburg an; mir sind von dort nur zwei Stücke bekannt geworden, welche wahrscheinlich zu dieser Art gehören. s. MH. Aphroeallistes Gray. Aphrocallistes alveolites A. Rowmer sp. 1841. Scyphia alveolites A. Rormer, Die Versteinerungen des norddeutschen Kreidegebirges, S. 8, Taf. 3, Fig. 6. Neben der typischen Form, welche hinsichtlich der Gestalt und der Grösse sowie der Form der Ostien genau der ROEMER- schen Abbildung entspricht, kommen auch Exemplare vor, bei denen die sechsseitigen Ostien kleiner sind. zs. MH. Ventrieulites MANTELL. Ventriculites striatus TovLmı Suira. 1848. Ventriculites striatus TouLnın Smıtu, On the Ventrieulidae of the Chalk; their elassification. The annals and magazine of natural history, Serie 2, I) Petrefacta Germaniae I, S. 219, Taf. 66, Fig. 8. 2) Der Kürze wegen wird diese Arbeit im Folgenden immer als »Zeltberg« eitirt. Spongiae, 9 Bd. 1, No. 3, 8. 212, Taf. 13, Fig. 6 uealos 1900. Ventriculites striatus Touunın Smrern, Wortemasn, Die Fauna des Senon von Biewende. Jahrb. d. Königl. Preuss. Geolog. Landesanstalt, S. 8. Die meisten der mir von Lüneburg vorliegenden Ventriculiten stimmen mit der englischen Art gut überein, ebenso wie ein Exem- plar aus der oberen Quadratenkreide von Biewende. Nach einer gefälligen mündlichen Mittheilung des Herrn SCHRAMMEN!) sind zwischen der englischen und der entsprechenden deutschen Art Unterschiede vorhanden, welche eventuell eine Abtrennung der letzteren als selbständige Art rechtfertigen würden. s. Q.; zh. MH. Ventrieulites radiatus Manrenn. 1822. Ventriculites radiatus Maxteun, Geology of Sussex, 8. 168, Taf. 10—14. Mehrere gut erhaltene Exemplare liegen im Hamburger und Lüneburger Museum. Was QUENSTEDT?) als Ventrieulites radiatus von Lüneburg abbildet ist zweifelhaft; die Stücke, besonders Fig. 32, scheinen eher zur vorigen Art zu gehören. zh. MH. Ventrieulites angustatus A. Rormer sp. 1841. Scyphia angustata A. Rormer, Die Versteinerungen des norddeutschen Kreidegebirges, S. 8, Taf. 3, Fig. 5. 1597. Ventriculites angustatus A. Rosmer, Leoxuarn, Die Fauna der Kreide- formation in Oberschlesien. Palaeon- tographica, Bd. 44, S. 31 (cum syn.). Von dieser besonders in dem norddeutschen Turon weit ver- breiteten Form liegt ein nicht ganz vollständiges Exemplar von etwa 100 "" Länge ohne Niveauangabe in der Sammlung der Königl. Geol. Landesanstalt in Berlin, welches der von QUENSTEDT?) als V. angustatus distortus bezeichneten Varietät mit unregelmässig verzerrten Östien entspricht. Nach der Beschaffenheit des an- ') Herr Zahnarzt Scnrammexn in Hildesheim war so liebenswürdig, mich bei der Bestimmung der Lüneburger Spongien zu unterstützen, wofür ich ihm hier meinen aufrichtigsten Dank wiederhole; er wird bei seinen weiteren Arbeiten über norddeutsche Spongien auch die Lüneburger Arten eingehender behandeln. 2) Petrefactenkunde Deutschlands, Bd. 5, S. 452, Taf. 136, Fig. 32 u. 33. 3) Petrefactenkunde Deutschlands, Bd. 5, S. 444, Taf. 136, Fig. 15—20. 10 Coelenterata. haftenden Gesteins stammt das Stück wahrscheinlich aus dem Senon, nicht aus dem Turon. Sporadoseinia POMEL (emend. ZITTEL). Sporadoscinia mierommata A. Rormer sp: 1841. Scyphia mierommata A. Rormer, Die Versteinerungen des norddeutschen | Kreidegebirges, S. 7, Taf. 2, Fig. 11. 1877. Sporadoscinia » » Zırrer, Studien über fossile Spongien, Abth. 1, S. 52. Einige Stücke dieser bekannten Art liegen im Hamburger Museum; auch das Lüneburger Museum besitzt ein grosses, etwa 200 ”” langes Exemplar und ein kleineres Bruchstück. zs. MH. Sporadoseinia venosa A. Rormer sp. 1841. Scyphia venosa A. Roener, Die Versteinerungen des norddeutschen Kreide- gebirges, S. 8, Taf. 3, Fig. 4. Von dieser der vorigen Art sehr ähnlichen Sporadoscinia befindet sich je ein Exemplar im Hamburger und Lüneburger Museum. s. MH. Sporadoseinia Decheni GoLpruss var. quadrata Quessreor. 1826—33 Scyphia Decheni Goupruss, Petrefaeta Germaniae I, S. 219, Taf. 65, Fig. 6. 1876 — 78. » » » Qussstepr, Petrefactenkunde Deutsch- lands, Bd. 5, S. 454, TAf. 137, Fig. 2. 1877. Sporadoscinia » » Zirrer, Studien über fossile Spongien, Abth. 1, S. 52 Das einzige Exemplar, welches mir von Lüneburg bekannt ®reworden ist, stimmt am besten mit dem QUENSTEDT’schen Originale a. a. O. überein, da es auch wie dieses in gerade Reihen geordnete quadratförmige Östien hat. s. MH. Camerospongia D’ÖRBIGNY. Camerospongia ef. campanulata T. Smrrn. 1864. Camerospongia campanulata T. Smıru sp., A. Rosmer, Die Spongitarien des norddeutschen Kreide- gebirges, S.5, Taf. 3, Fig. 6. Spongiae, 1] Im Lüneburger Museum liegen zwei unvollständige Exemplare einer (amerospongia aus der Mucronatenkreide, welche der von ROEMER a. a. OÖ. abgebildeten turonen Form mit kreisförmiger Paragastermündung sehr ähnlich ist, aber eine quer-ovale Paragaster- mündung besitzt, also wahrscheinlich auf Grund besser erhaltenen Materials als besondere Art von der turonen Form abgetrennt werden kann. s. M. Goeloptyehium GoLDFUss. Coeloptychium agaricoides Gowpruss. 1826—33. Coeloptychium ayaricoides Goupruss, Petrefacta Germaniae I, S. 31, Taf. 9, Fig. 20. 1576. » > » ZıurreL, Ueber Coeloptychium, Abhandl. d. Königl. Bayer. Akad. d. Wissensch., II. Kl., 12. Bd., 3. Abth., 8.59, Taf. 3, Fig. 1, 4—6, 10, 11, 15; Taf. 4, Fig. A. Diese Art wird a.a. OÖ. durch ZITTEL nicht von Lüneburg erwähnt und scheint dort selten vorzukommen. Das einzige Coeloptychium von dort, welches die nach ZITTEL für die Art charakteristischen spaltförmigen Ostien zeigt und auch sonst mit derselben übereinstimmt, befindet sich in meiner Sammlung und stammt aus dem Mucronaten-Senon; es hat einen Durchmesser von etwa 70 ®”. Ausserdem liegen mir noch einige stark abgeriebene und verdrückte Coeloptychien vor, welche die Unterseite und die Östien nicht zeigen und deshalb nicht sicher bestimmt werden konnten, vielleicht aber theilweise auch zu C. agaricoides gehören. s. MH. Coeloptychium deciminum A. Rorner. 1841. Coeloptychium deciminum A. Rormer, Die Versteinerungen des norddeut- schen Kreidegebirges, S. 10, Taf. 4, Fig. 3. 1876. » » » Zırret, Ueber Coeloptychium, S. 62, Taf.1, Bis. 6.u. 7; Taf. 3,.Fıg. 2. 1876—78. » » » Qusssrepr, Petrefactenkunde Deutsch- lands, Bd... 5,8. 521,,: Taf. ‘140, Fig. 3 u. 4. Zu dieser durch ihre ebene oder in der Mitte nur wenig ver- tiefte Oberfläche, einfachen Rand, kreisrunde Östien und ziemlich 12 Coelenterata. dünnen Stiel charakterisirten Art scheinen die meisten Coelo- ptychien der Lüneburger Kreide zu gehören. Die Oberfläche be- steht aus abwechselnd grobmaschigen und feinporösen Streifen; die Form mit gleichmässig grobmaschiger Deckschicht der Ober- seite ist mir von Lüneburg nicht bekannt geworden. Wahrschein- lich gehört auch ein auffallend grosses Exemplar des Lüneburger Museums, welches einen Durchmesser von 135"® hat, zu dieser Art und nicht zu (. Seebachi, wie man nach der Grösse vermuthen sollte, da es eine fast ebene, nur in der Mitte sehr wenig vertiefte Oberfläche hat und die Höhe des Seitenrandes nur 11”"” beträgt; der Stiel ist bei diesem Exemplar nicht sichtbar. Ein »Central- loch«, welches QUENSTEDT a. a. O. als charakteristisch für ©. See- bachi angiebt, hat das betreffende Stück allerdings nicht. Nach ZITTEL soll die Oberseite von C. Seebachi trichterartig und bis in den breiten Stiel hinein vertieft sein, während QUENSTEDT seine C. Seebachi von Lüneburg als »grosse flache Teller« bezeichnet. zh. MH. Coeloptychium Seebachi Zırrer. 1876. Coeloptychium Seebachi Zrrren, Ueber Coeloptychium, $.68, Taf. 2, Fig. 5 bis 7; Taf. 3, Fig. 8 u. 9; Taf. 5, Fig. A. ZiTTEL giebt als Fundort dieser grossen Art auch Lüne- burg an, indem er sich auf ein Stück des Göttinger Museums be- zieht. Unter den Üoeloptychien der von mir benutzten Samm- ‘lungen habe ich diese Art nicht gesehen, falls nicht etwa ein im Lüneburger Museum aufbewahrtes Bruchstück eines Riesen-Coelo- ptychiums, welches einen Halbmesser von etwa 225”"” besitzt, zu dieser Art zu rechnen ist. s. MH. ‚Coeloptychium rude v. Sersacn. 1876. Coeloptychium rude v. Sezsach in litt., Zırren, Ueber Coeloptychium, 8. 71, al, era 9% Zu dieser Art rechne ich ein etwas verdrücktes Exemplar des Lüneburger Museums, welches einen Durchmesser von etwa 100”” hat. Der Seitenrand fällt auf der einen Seite nicht ganz so steil ab wie auf der Abbildung bei ZiTTEL a. a. O., doch scheint dieses eine Folge der Verdrückung zu sein. s. MH. Anthozoa. 13 Coeloptychium princeps A. Rormer. 1864. Coeloptychium princeps A. Rormer, Die Spongitarien des norddeutschen Kreidegebirges, S. 4, Taf. 3, Fig. 1. A. ROEMER erwähnt a. a. OÖ. dieses schöne, grosse Coelo- ptychium von Lüneburg; mir ist diese Art von dort ‚nicht be- kannt geworden. s.M. b) Anthozoa. Mierabaecia EDWARDS und HAIME. Micrabacia senoniensis Börscnt. 1566. Micrabacia senoniensis Böuscne, Die Korallen des norddeutschen Jura- und Kreidegebirges. Zeitschr. d. Deutsch. geolog. Gesellschaft, Bd. 18, S. 412, Tat..9; Fig. 1. Diese kleine, zierliche Koralle erwähnt BÖLSCHE a. a. O. be- reits aus der Mucronatenkreide von Lüneburg. Ihm war von dort nur ein junges Exemplar von 4”" Durchmesser bekannt. Das Hamburger Museum besitzt zwei Stücke der Art von Lüneburg, welche etwa 5%" Durchmesser haben und mit der Abbildung und Beschreibung bei BÖLSCHE genau übereinstimmen. s.M. Coelosmilia EDwAarps und HAIME. Coelosmilia laxa Epwarps und Hanne. 1850. Coelosmilia laxa Evwarps und Hame, British fossil corals I, S. 52, Taf. 8, Fig. 4. 1876—80. » » » Zirrer, Handbuch der Palaeon- tologie, Bd. I, Abth. I, S. 258, Fig. 177. Diese Art bildet ZıtteL a. a. OÖ. von Lüneburg ab; ich selbst habe sie bislang nicht in der norddeutschen Kreide beobachtet. BÖLSCHE!) erwähnt ein Stück aus dem Senon von Ahlten, welches sich in dem Göttinger Universitätsmuseum befindet. s.M. !) Die Korallen des norddeutschen Jura- und Kreidegebirges. Zeitschr. d. Deutsch. geolog. Gesellschait, Bd. 18, 1866, S. 463. ]4 Coelenterata. Coelosmilia oupuliformis Reuss. 1854. Coelosmilia cupuliformis Reuss, Ueber drei Polyparienspecies aus dem oberen Kreidemergel von Lemberg. Palaeontographiea, Bd. 3, S. 119, Taf. 17, Fig. 3—5. 1866. » » » Börscne, Die Korallen des norddeutschen Jura- und Kreidegebirges. Zeitschr. d. Deutsch. geolog. Gesellsch., Bd. 18, 8.463. 1854. » Sacheri Reuss, a. a. OÖ. S. 119, Taf. 17, Fig. 2. 1866. » » » Böusche, a. a. 0. S. 464. BÖLSCHE erwähnt a. a. O. Ü. cupuliformis und Sacheri REUSS von Lüneburg. Schon bei der Betrachtung der Abbildungen bei Reuss an der Hand des zugehörigen Textes wird man vergeblich nach einem wesentlichen Unterschiede zwischen beiden Arten suchen. Noch deutlicher tritt die grosse Uebereinstimmung zwischen beiden hervor, wenn man die fast wörtlich überein- stimmenden Beschreibungen der angeblich verschiedenen Arten bei BÖLSCHE a. a. O. liest; denn als fast einziger Unterschied ist dort die Krümmung der Coelosmilia Sacheri angegeben, während C. cupuliformis gerade sein soll. Ich habe eine grössere Anzahl Stücke von Lüneburg untersucht und zwischen den gekrümmten und geraden Stücken alle nur denkbaren Uebergangsformen ge- funden. Im Allgemeinen nimmt die Krümmung mit dem Alter zu; bei einigen Exemplaren scheint auch die Krümmung durch zu- fällige äussere Wachsthumshindernisse bewirkt zu sein. Ebenso varırt auch die Sculptur der Aussenseite, wie schon die Abbil- dungen bei REUSS a. a. O. zeigen; man findet kaum zwei Exem- plare, welche in dieser Hinsicht vollständig übereinstimmen. Hier- - nach kann ich eine Verschiedenheit der beiden Reuss’schen Arten nicht anerkennen. Die von genanntem Autor auf derselben Tafel abgebildete Coelosmilia galeriformis REUSS ist ebenfalls sehr ähnlich, scheint aber eine wesentlich andere äussere Sculptur zu besitzen. a 0 re N u Hydromedusae. 15 Parasmilia EnDwArps und HameE. Parasmilia centralis ManterL sp. 1822. Madrepora centralis Manteuı, Geology of Sussex, 8.159, Taf. 16, Fig. 2 u.4. 1850. Parasmilia » Eowarns und Haımk, British fossil corals, I. 4% Taf. 8, Big. 1. Von dieser Art kommt besonders die von EDwARDS und HaımE a.a. OÖ. Fig. Id und e (»Specimens remarkable by their great length«) abgebildete lange, im Querschnitt fast kreisförmige Form vor. zs. MH. c) Hydromedusae. Porosphaera STEINMANN. Porosphaera globularis PurLuırs sp. 1829. Millepora globularis Pıuumes, Geology of Yorkshire I, S. 155, Taf. 20, Kig.5. 1878. Porosphaera » » StEinmans, Fossile Hydrozoen. Palaeonto- graphica, Bd.25, S. 120, Taf.13, Fig.8—12. 1892. » » » sp., SrorLuer, Die Kreide Schleswig-Hol- steins, S. 271. Neben der typischen kugeligen Form finden sich auch einzelne Stücke, welche einem grösseren oder kleineren Kugelabschnitt gleichen oder fast genau halbkugelförmig sind, also mit der Porosphaera seniglobularis STOLLEY!) hinsichtlich der Gestalt übereinstimmen. Ob die letztere als selbständige Art auf- zufassen ist oder als eine nur durch die Art des Aufwachsens bedingte Formvarietät, lässt sich erst sicher feststellen, wenn zur Anfertigung von Dünnschliffen geeignetes Material zur Verfügung steht. Die Gestalt dieser Art ist überhaupt sehr schwankend. Ausser kugelförmigen Exemplaren sind auch mehr eckige bei Lüneburg gefunden, welche ganz kurze stumpfe Auswüchse zeigen. Einige Exemplare haben Höhlungen, welche nicht sekundärer Natur sind und nicht von bohrenden Spongien, Würmern oder Muscheln herstammen, wie STOLLEY a. a. OÖ. behauptet, sondern nur als Anwachsflächen aufgefasst werden können; ein in dieser Hinsicht besonders charakteristisches Exemplar zeigt z. B. auf der Unterseite eine fast regelmässig trichterförmige Höhlung. h. MH. EA a. 0..8. 219, Eehinodermata. a) Crinoidea. Marsupites MANTELL. Marsupites ornatus MırLer. 1821. Marsupites ornatus Miwver, Natural history of Orinoidea, 8. 134 u. f. 1863. » » Manteıt, v. Srroxgeck, Zeltberg, 8. 132. Die mir von Lüneburg vorliegenden zahlreichen einzelnen Tafeln und mehr oder weniger vollständigen Kelche scheinen alle zu einer Art zu gehören. Sie unterscheiden sich von einander nur durch stärkere und schwächere Rippen; auch die scheinbar glatten Tafeln lassen bei genauer Betrachtung Andeutungen von Rippen erkennen. Die Stärke der Rippen ist häufig auf den Tafeln desselben Kelches verschieden; im allgemeinen nimmt sie mit dem Alter zu. Einen vollständigen Kelch hat ZirTTEL!) von Lüneburg abgebildet. Marsupites laevigatus FORBES und M. Milleri MANTELL sind M. ornatus MILLER sehr ähnlich und vielleicht nur als Varietäten derselben Art aufzufassen ?). h. Gr. Bourguetierinus D’ORBIGNY. Bourgueticrinus ellipticus MinLLer sp. 1821. Apiocrinites ellipticus Mıruer, Natural history of the Crinoidea, $. 33, Taf. 8. 1826-33. » » » Gorpruss, Petrefacta Germaniae I, $. 186, Taf. 57, Fig. 3. 1850. Bourgueticrinus ellipticus v’Orzıany, Prodrome II, 5. 275, No. 1269. 1876—80. » » Mırver, Zırrev, Handbuch der Palaeontologie, Bd. 1, Abth. 1, S. 391, Fig. 280. !) Handbuch der Palaeontologie, Bd. 1, Abth. I, S. 362, Fig. 250. ?) StoLıczkA, Cretaceous Fauna of Southern India IV, S. 54. Crinoidea. 17. Einen gut erhaltenen Kelch eines Dourgueti.rinus fand ich im Lüneburger Museum vor mit der Bezeichnung »species nova«. Nach meiner Ansicht ist dieser dagegen zu der angezogenen Art zu rechnen, welche hinsichtlich der Gestalt, wie ein Ver- gleich der oben angegebenen Abbildungen zeigt, beträchtlich variirt. Am besten stimmt das Stück mit der Abbildung bei ZITTEL a. a. O. überein, unterscheidet sich jedoch von dieser durch etwas be- deutendere Grösse, durch verhältnissmässig grössere Höhe des Uentrodorsale und des ersten Stielgliedes; in letzterer Hinsicht gleicht es der Fig. 2 bei MıLLER a. a. Ö. Nach ROEMER!) sollen die Stielglieder »bald hoch bald niedrig« sein, was durch einen Vergleich der verschiedenen Abbildungen bei den angeführten Au- toren bestätigt wird. Auch die Gestalt der Radialia und Basalia ist bei den verschiedenen Exemplaren sehr verschieden. Besonders abweichend ist die Figur bei STEINMANN und DÖDERLEIN?). Da also hiernach B. ellipticus stark varlirt, so kann ich in dem Lüne- burger Stück keine neue Art erblicken. 3 @. Die nun folgenden Pentaerinus- und Austinocrinus-Arten sind mit Benutzung des gesammten Lüneburger Materials bereits ein- gehend von STOLLEY bearbeitet, weshalb ich hier nur ihre Namen angebe; Stielglieder eines neuen Pentacrinus werden unten als P. Zeltbergensis beschrieben. Pentacrinus MILLER. Pentacrinus carinatus A. Rormer sp. 1841. DPentacrinites carinatus A. Roemer, Die Versteinerungen des norddeutschen Kreidegebirges, S. 26, Taf. 6, Fig. 1. 1592. Pentacrinus « » sp., Srorzer, Kreide Schleswig-Hol- steins, S. 249. s. M. !) Die Versteinerungen des norddeutschen Kreidegebirges, S. 26. ?) Elemente der Palaeontologie, S. 171, Fig. 169. Neue Folge. Heft 37. 2 18 Echinodermata. Pentacrinus bicoronatus Haczxow sp. 1840. Pentacrinites bicoronatus Hacenow, Monographie der Rügen’schen Kreide- Versteinerungen II. Neues Jahrb. f, Mineralogie, S. 663, Taf. 9, Fig. 12. 1892. Pentaerinus » » sp., SrorLzeyr, Kreide Schleswig-Hol- steins, S. 249, Taf. 10, Fig. 2—6. Von STOLLEY ist a. a. O. neben der typischen Form Taf. 10, Fig. 3—6 eine Reihe von Exemplaren abgebildet, welche er als »einen allmählichen Uebergang von Pentacrinus bicoronatus zu Austinocrinus Rothpletzi< bezeichnet. Fig. 3 zeigt noch deutlich, Fig. 4 noch schwach die abgerundet füntseitige Form von I. bico- ronatus; die übrigen Originale sind dagegen fast genau kreisförmig. zs. MH. Pentacrinus Zeltbergensis n. sp. Taf. VIL, Kig. 12. Von dieser Art liegen mir einige zusammenhängende und elf einzelne Trochiten vor. Ihr Durchmesser beträgt etwa 4 — 6" und ihre Höhe 2—2,5"””; der Umriss ist mehr oder weniger ab- gerundet fünfeckig. Die Gelenknähte sind fast ganz gerade und greifen nicht zahnartig ineinander. Die Aussenfläche der Trochiten trägt auf der Mitte entweder eine undeutlich hervortretende Quer- leiste oder ist ganz glatt. Die fünf Blätter der Gelenkfläche wer- den von schräg gestellten Leisten begrenzt, welche nach der Mitte zu an Stärke beträchtlich abnehmen; die Leisten zweier benach- barter Blätter alterniren entweder oder vereinigen sich unter einem bald mehr spitzen bald mehr stumpfen Winkel. Die Blätter und die sie begrenzenden Leisten bedecken die gesammte Gelenkfläche. Diese Art findet sich bei Lüneburg nur in der Tourtia. Von den wenigen bisher aus dem Cenoman bekannt gewordenen Pentacrinus-Arten ist die unsrige leicht zu unterscheiden. Ein Ver- gleich mit Pentacrinus sublaevigatus D’ORB.!) von Le Havre, von welchem der Autor nur sagt: »Espece dont les articulations sont lisses exterieurement« ist auf Grund dieser unvollständigen Be- schreibung nicht möglich. zs. T. D) Prodrome II, S. 180, No. 681. Asteroidea. Echinoidea. 19 Pentacrinus sp. Einige Stielglieder einer nicht genauer bestimmbaren Penta- erinus-Art liegen im Lüneburger Museum. s. MTr. Austinoerinus DE LoRIOL. Austinocrinus Rothpletzi Srorıry. 1592. Austinocrinus Rothpletzi StorLuer, Kreide Schleswig - Holsteins, $. 252 Taf. 10, Fig. 710 u. 14. see. ’ Austinocrinus Zitteli Srorvery. 1892. Austinocrinus Zitteli Srouuey, Kreide Schleswig-Holsteins, S. 251, Taf. 10 Eis Meu2 12. s.Q. Austinocrinus sp. s. MTr. b) Asteroidea. Bruchstücke von Seesternen. Im Lüneburger Museum liegen einige Seesternplatten ver- schiedener Grösse, welche keine nähere Bestimmung zulassen. s. Q- c) Echinoidea. Cidaris KLEin. Cidaris serrata Desor. 1858. Cidaris serrata Desor, Synopsis des Echinides fossiles, S. 450. 1862. » » » _ Corıszau, Pal. fr. Terr. eret. VII, S. 306, Taf. 1074, Fig. 1-11. Zu dieser Art rechne ich zwei in einem Stück Gestein steckende Stacheln aus der Heteroceras-Schicht und eine Anzahl Stacheln und Schilder aus der Trigonosema-Schicht des Mucronaten- Senons. DESOR giebt diese Art aus der »Craie blauche« von Rügen an; auch SCHLÜTER!) erwähnt einige Stacheln von dort und vergleicht Ü. serrata DESOR mit Dorocidaris Herthae SCHLÜTER. Ob die Art zu letzterer Gattung gehört, kanu ich nach den Bruch- !) Die regulären Echiniden der norddeutschen Kreide, $. 84. 2# 30 Echinodermata. stücken, welche mir von Lüneburg vorliegen, nicht entscheiden. Nach SCHLÜTER a.a. O. 5.83, Anm. 4 muss die Artbezeich- nung geändert werden, da aus den Nummulitenschichten von Biarritz durch D’ARCHIAC bereits eine (idaris serrata be- schrieben ist. Ich glaube jedoch, dass dieses am besten erst dann geschieht, wenn einmal ein einigermaassen vollständiges Exemplar gefunden wird, welches eine genauere Definition der Art zu- lässt, als diese bisher nach den vorliegenden Bruchstücken mög- lich war. zs. MH.; zh. MTr. Stereoeidaris POMEL. Stereocidaris sceptrifera ManteLn sp. 1822. Oidaris sceptrifera Kösıc bei Maurer, Geology of Sussex, S. 194, Taf. 17, Fig. 12. 1890. Stereocidaris sceptrifera MasteLt, SchLürer, Die regulärın Echiniden der norddeutschen Kreide, S. 182, Taf. 14, Fig. 6 u. 7; Taf. 16, Fig. 5 u. 6. Zu dieser Art gehören bestimmt einige Stacheln, welche bis 45 ®m Jang sind. Die Dörnchen gehen bei ihnen nicht bis auf den untersten Theil des Stachels hinab, sie entsprechen also in dieser Hinsicht der Abbildung bei MANTELL a. a. OÖ. und der Fig. 5 bei CortEAu!), während letzterer Autor sie auf Fig. 1 der- selben Tafel bis fast auf den Knopf hinabgehen lässt. Ein Bruch- stück eines Gehäuses gehört vielleicht ebenfalls zu dieser Art, zeigt jedoch auf dem fast vollständig erhaltenen Interambulacral- felde drei Tafeln mit verkümmerten Stachelwarzen, während die genannten Autoren nur eine oder zwei derartige Tafeln auf jedem Ambulacralfelde angeben2). Ein Theil der von v. STROMBECK a. a. 0. S. 132 zu (idaris subvesiculosa D’ORB. gerechneten Tafeln gehört nach der Beschreibung wahrscheinlich auch zu St. sceptrifera. Leider giebt v. STROMBECK nicht an, in welcher Sammlung das Material vorhanden ist, auf welches er seine Bestimmung begründet hat; in seiner Sammlung habe ich nur wenige unvollständige, 1), Pal. fr. Terr. eret. VII, Taf. 1058. 2) Vergl. auch Wricur, A Monograph of the British fossil Echinodermata Taf. 5, Fig. 16. Echinoidea. 21 nicht sicher bestimmbare Stacheln von regulären Seeigeln aus der Lüneburger Kreide vorgefunden, welche vielleicht theilweise zu der in Rede stehenden Art gehören. zs. Q. Peltastes AGassız. Peltastes clathratus Acassız sp. 1843. Salenia clathrata Acassız in Morrıs, Catalogue of British Fossils, S. 58. 1562. Peltastes clathratus Correau, Pal. fr. Terr. eret. VII, S. 119, Taf. 1028, Fig. 8-18. 1863. » » » v. Srromgzck, Zeltberg, S. 114. 1863. » » » » Ueber Peltastes clathratus. Zeitschr. d. Deutsch. geolog. Gesellschaft, Bd. 15, S. 643. 1890. > » » SchLürer, Die regulären Echiniden der norddeutschen Kreide, S. 220. v. STROMBECK waren zwei Exemplare dieser Art von Lüne- burg bekannt, welche sich von den durch ÜoTTEAU a. a. OÖ. abgebildeten Exemplaren durch bedeutendere Grösse unterschieden, sonst aber mit der angezogenen Art angeblich gut überein- stimmten. SCHLÜTER giebt a. a. O. für die normale Form 7—13"" Durchmesser an, während bei den v. STROMBECK vor- liegenden Stücken der Durchmesser 20”® und die Höhe 14"” betrug. In der v. STROMBECK’schen Sammlung habe ich nur ein unvollständiges, nicht ganz sicher bestimmbares Exemplar vorgefunden, welches zu P. clathratus gerechnet war, sich aber nicht nur durch die bedeutendere Grösse, sondern auch in anderer Hinsicht von dieser Art unterscheidet. Das Münchener palaeon- tologische Museum besitzt dagegen einen Peltastes von Lüneburg, dessen Durchmesser 8"" und dessen Höhe 5"" beträgt. Dieses Exemplar stimmt mit P. clathratus nicht nur in der Grösse, son- dern auch hinsichtlich der Gestalt und Sculptur gut überein, be- sonders mit der Abbildung Fig. 13 bei CorrEau a. a. OÖ. Nach der Etikette soll das Stück allerdinrs aus dem Senon stammen, doch ist das Niveau bei vielen der Lüneburger Kreideversteine- rungen, welche in den Sammlungen aufbewahrt werden, unrichtig angegeben, besonders bei dem früher durch Herrn MoRrITZ in den Handel gebrachten Material. P, clathratus ist auf das Cenoman 22 Eehinodermata. beschränkt und soll nach v. STROMBECK bei Lüneburg im Rhoto- magensis-Pläner gefunden sein. s. R. Salenia GRAY. ?Salenia anthophora J. MürLer. 1847. Salenia anthophora J. MürLrer, Monographie der Petrefacten der Aachener Kreideformation I, S. 7, Taf. 1, Fig. 1. 1890. » » » SchLürer, Die regulären Echiniden der norddeutschen Kreide II, S. 264, Taf. 19, Fig. 7; Taf. 20, Fig. 1-5. Zu dieser Art rechne ich frageweise ein Bruchstück einer Salenia, welches Eigenthum des Hamburger Museums ist. Es stimmt am besten mit der Fig. I auf Taf. 20 bei SCHLÜTER a. a. O. überein. Zwar ist es auf der Oberseite etwas mehr abgeflacht als das SCHLÜTER’sche Original, scheint aber von oben her etwas zusammengedrückt zu sein; ausserdem soll nach SCHLÜTER das Verhältniss zwischen Durchmesser und Höhe bei der Art nicht constant sein; nach den von ihm a. a. OÖ. S. 264 angegebenen Maassen würde dieses Verhältniss etwa zwischen 0,66... und 0,51 schwanken. Ueber das Niveau, in welchem das Lüneburger Stück gefunden ist, ist Bestimmtes nicht bekannt; auf der Etikette heisst es: »Cenoman?. Aus Gestein, welches der Quadratenkreide petro- graphisch sehr ähnlich war«. Hiernach scheint das Bruchstück also aus dem Senon zu stammen. Am Schneeberge bei Aachen ist die Species im Mucronaten-Senon gefunden. Salenia Heberti Corrzav. 1861. Salenia Heberti Correau, Pal. fr. Terr. eret. VII, S. 173, Taf. 1040, Fig. 11-24. 1890. » » » ScuLürer, Die regulären Echiniden der nord- deutschen Kreide, S. 251, Taf. 18, Fig. 11; Taf. 19, Fig. 8; Taf. 20, Fig. 6—10. SCHLÜTER erwähnt a. a. O. S. 256, Anm. 3 zwei Exemplare der Art von Lüneburg, welche sich im Museum für Naturkunde zu Berlin befinden und sich durch bedeutende Grösse auszeichnen, da sie 20”"® Durchmesser und 15"® Höhe haben; auf Taf. 20 bildet er ein solches grosses Stück ab. Diese Exemplare sollen aus dem Lüneburger Mucronaten-Senon stammen. Ein kleineres, Echinoidea. 23 sehr gut erhaltenes Gehäuse liegt im Lüneburger Museum ohne Angabe des Niveaus; sein Durchmesser beträgt 15”” und seine Höhe 12”"”. In Westfalen soll die Art nach SCHLÜTER auf das Quadraten-Senon beschränkt sein und hier hauptsächlich in der obersten Schicht mit Becksia Soekelandi auftreten. 28 M. Gyphosoma AGassız. Cyphosoma Koenigi Mavteru sp. 1822. Cidaris Koenigi Mantern, Geology of Sussex, S. 189. 1870. COyphosoma Koenigi MaxızuL, Wricur, Monograph of the british fossil Echinodermata, S. 131, Taf. 23, Fig. 1 u. 2; Taf. 24, Fig..1—7; Taf. 25, Fig. 3; Taf. 26, Fig. 1. Von den durch WRIGHT a. a. (). aufgeführten Synonymen schliesst SCHLÜTER Cidaris variolarıs GOLDFUSS und Uyphosoma ornatissimum AGassız als besondere Art aus und beschreibt diese unter dem Namen P’hymosoma ornatissimum AGASSIZ; zu ihr stellt er die im Mucronaten-Senon bei Coesfeld und Darup in Westfalen gesammelten Exemplare. Die MAnTtELL'sche Art soll sich von den westfälischen Stücken dadurch unterscheiden, dass bei ihr die Unterseite flach ist, die Mundeinschnitte für die Kiemen scharf ausgeprägt sind, die Ambulacralporen in der Nähe der Mundlücke schräge kurze Reihen bilden und dass endlich auf den Interambulacralfeldern weniger Stachelwarzen vorhanden sind. Das Lüneburger Vorkommen wird von SCHLÜTER nicht erwähnt. Mir liegen von dort vor ein fast vollständiges Gehäuse, einige Bruchstücke von Gehäusen und eine Anzahl Stacheln, Reste, welche genau die Merkmale der englischen Art zeigen. Das Lüne- burger Gehäuse ist nur kleiner als die WRIGHT'schen Originale; sein Durchmesser beträgt nur 29”. zs. MH. u. MTr. Echinoeonus BREYNIUS. Echinoconus conicus Brernıus. 1732. Echinoconus vere conicus Breysıus, Schediasma de Echin., S. 57, Taf. 3, Fie: I u. 2. 1855. » conicus Breynius, D’Örsıeny, Pal. fr. Terr. eret. VI, S. 513, Fat .990 u. 997, Big. 1 1. 24 Echinodermata. Von dieser Art liegen mir gut erhaltene Exemplare aus dem Emscher vor, welche genau dieselbe spitz conische Gestalt zeigen wie die Abbildung Taf. 996, Fig. 3 u. 4 bei D’ORBIGNY, aber eine etwas stärker ovale, nach dem After zu verschmälerte Unterseite haben. Einige andere, schlechter erhaltene Stücke, welche aus dem Quadraten-Senon stammen sollen, sind zwar nicht ganz so hoch kegelförmig, haben aber eine etwas mehr kreisähnliche Unterseite und gehören jedenfalls auch zu E. conicus. zs. E.; zs. Q. Echinoconus Roemeri Desor sp. Taf. I, Fig. 2, 3. 1847. Caratomus Roemeri Acassız et Desor, Catal. rais. des Echinides, 8993: 1855. Echinoconus Roemeri v’Orsıcsv, Pal. fr. Terr. cret. VI, S. 545, Taf. 1006, Fig. 1—6. 1863. Galerites Roemeri Desor, v. Srromseck, Zeltberg, S. 161. 1865. » » » A. Rowmer, Die Quadratenkreide des Sudmer- berges bei Goslar. Palaeontographica, Bd. 15, S. 196, Taf. 32, Fig. 4. Die Gestalt dieser Art ist, wie schon ROEMER a. a. O. hervor- hebt, veränderlich. pD’ÖRBIGNY bildet a. a. OÖ. ein stark abge- rundetes, niedriges Exemplar von Ahlten (nicht Ilten) ab, welches auffallend wenig kegelförmig ist, sagt aber im Text S. 546, dass sich E. Roemeri von E. hemisphaericus »par sa forme plus circu- laire et conique« unterscheidet. Bei Lüneburg herrscht die mehr kegelförmige Varietät vor, welche durch ROEMER a. a. O. von dort abgebildet ist, doch finden sich auch flache Exemplare; zwischen beiden Extremen sind alle nur denkbaren Uebergangsformen vor- handen. Taf. I, Fig. 2 ist ein hohes kegelförmiges, Fig. 3 ein flaches Exemplar abgebildet; das erstere hat folgende Dimensionen: Länge 42"®, Breite 42”"®, Höhe 38”®, während das flache. Stück 49"® lang, 50”" breit und nur 33”® hoch ist. Ein besonders hohes Exemplar befindet sich in der Sammlung des Herrn Landgerichts- directors BODE in Braunschweig mit folgenden Dimensionen: Länge 29"m, Breite 28””, Höhe 27”. Auch hinsichtlich der Grösse schwankt E. Roemeri beträchtlicher als die übrigen Lüneburger Echiniden. Zeltberg: b. MH. Lösegraben: s.M. Echinoidea. 25 Diseoidea KLEin. Discoidea cylindrica Lamarck sp. 1816. Galerites cylindricus Lamarck, Animaux sans vertebres III, S. 23, No. 13. 1839. Discoidea cylindrica Acassız, Description des Echinodermes fossiles de la Suisse I, S. 92, Taf. 6, Fig. 13—15. 1863. » » » v. Stromgeck, Zeltberg, S. 114. Gut erhaltene, typische Exemplare dieser verhältnissmässig wenig variirenden Art liegen in allen Sammlungen, welche Material aus der Lüneburger Kreide enthalten; die Art scheint dort also häufig gefunden zu sein. h. R. Ananchytes MERCATI. Ananchytes ovata Lawarcr. 1816. Ananchytes ovata Lamaxck, Animaux sans vertebres III, S. 25, Taf. 154, Fig. 13. 1863. » ovatus » v. Stronmgeck, Zeltberg, S. 128 u. 161. Von dieser bekannten Art findet sich im Turon eine mehr flache Form, im Quadraten-Senon die hohe, spitze Varietät, welche von AGAsSIız als »conica« bezeichnet ist, während im Mucronaten- Senon vorwiegend schr grosse, kugelige Exemplare auftreten, unter denen sich wahre Riesenformen finden. Ein solches Stück, welches mir Herr StÜMCKE gütigst geschenkt hat, hat z. B. eine Höhe von ungefähr 80"" und einen grössten Durchmesser von Y0""®, erreicht also fast die Grösse des als besondere Art von SEUNES abge- trennten Ananchytes (Echinocorys) Heberti!). Das grösste Stück des Lüneburger Museums, welches leider unvollständig und ohne genaue Niveauangabe ist, hat sogar eine Höhe von ungefähr 85"". Diese auffallend grossen Exemplare treten schon im untersten Mucronaten-Senon auf; ein solches z. B., welches aus dieser Schicht stammt und im Lüneburger Museum liegt, hat folgende Dimen- sionen: Länge 90", Breite 75", Höhe 70. Ein besonders stark conisches Stück aus dem Quadraten-Senon ist dagegen 57" Jang, 48” breit und 57"® hoch. Wir sehen also, dass A. ovata bei Lüneburg, ebenso wie an den meisten anderen Fundorten, hin- sichtlich der Gestalt und Grösse ganz beträchtlich variirt, doch !) Echinides eretac&es des Pyrenees oceidentales. Bulletin de la soc. geol. de France, 3° serie, Bd. 19, S: 26, Taf. 3, Fig. 3; Taf. 4, Fig. 2. 26 Echinodermata. sind zwischen den einzelnen Formen alle nur denkbaren Ueber- gänge vorhanden, so dass es ganz unmöglich ist, sie als besondere Arten anzusehen. Auch die Lage der Afterlücke ist nicht ganz constant, wie ein Stück des Lüneburger Museums zeigt, welches hinsichtlich der Gestalt als typische Form anzusehen ist, dessen Afterlücke aber auf der Unterseite auffallend weit vom Rande entfernt liegt. In der Kreideformation der Umgegend Braunschweigs habe ich A. ovata vom Mucronaten -Senon bis hinab in den Scaphiten- Pläner!) gefunden. v. STROMBECK?) giebt ihn auch als Seltenheit aus dem Brongniarti-Pläner an. Bei Lüneburg ist die vertikale Verbreitung der Art noch grösser; denn im Lüneburger Museum liegt ein gut erhaltenes Exemplar, welches aus dem Labiatus-Pläner stammen soll und thatsächlich in einem hell fleischrothen, merge- ligen Kalk steckt, welcher mit dem Gestein des Labiatus-Pläners übereinstimmt. In dem PIEPER’schen Steinbruche ist die Art häufig im Brongniarti-Pläner gefunden, aus dem sie vom Zeltberge nicht vorliegt. Zweltiberg: 8. L.:zh..S.; Ch. @.:7 zs5 17,0, 221 SM ER; h. MH.; zs. MTr.; var. conica Ac. zh.Q@. Lösegraben: s.M. PıEpER’s Steinbruch: h.B. Ananchytes corculum Goupruss. 1826 —33. Ananchytes corculum Gowpruss, Petrefacta Germanviae I, S. 147, Taf. 45, Fig. 2. Drei kleinere Exemplare und ein grösseres Stück dieser be- kannten Art, welches 39 ”® lang, 32 "” breit und 30 "® hoch ist, liegen in dem Lüneburger Museum. Sie zeigen infolge des guten Erhaltungszustandes deutlich die für die Art charakteristischen Merkmale, besonders die Lage der Ambulacralporen am unteren Rande der Ambulacralplatten. D’ÖRBIGNY?) ist geneigt, diese Art als eine Varietät der vorigen anzusehen; ich habe ) Woruemans, Aufschlüsse und Versteinerungen im Turon des Kreises Braunschweig und Wolfenbüttel. 12. Jahresbericht des Vereins für Naturwissen- schaft zu Braunschweig, 1902, S. 90. 2) Zeitschr. d. Deutsch. geolog. Gesellschaft, Bd. 9, 1857, S. 417. 3) Pal. fr. Terr. ceret. VI, S. 69, Taf. 808, Fig. 4—6. Echinoidea. I weder in Lüneburg, noch an irgend einem anderen Fundorte Uebergangsformen zwischen beiden Arten beobachtet, trotzdem, wie oben hervorgehoben ist, Ananchytes ovata auffallend stark varlirt. zs.Q. Offaster DESOR. Offaster pilula Lamarck sp. 1816. Ananchytes pilula Lamarcr, Animaux sans vertebres III, S. 27, No. 11. 1853. Cardiaster pilula v’Orsıeny, Pal. fr. Terr. ceret. VI, S. 126, Taf. 824. 1876— 80. Offaster pilula Acassız sp., Zrruet, Handbuch der Palaeontologie, Bd.1, Abth 1, 5.585. Dieser kleine Ofaster findet sich hauptsächlich in den im Lüneburger Quadraten - Senon vorkommenden Feuersteinknollen; nur wenige Exemplare stecken in dem Kalkstein. zh. Q. Holaster AGassız. Holaster subglobosus Less« sp. 1778. Spatangus subglobosus Leske, Additamenta ad Kleinii dispositionem echi- noderm., No. 81, S. 240, Taf. 54, Fig. 2 u. 3. 1836. Holaster > Acassız, Prodr. M&m. de la societe d’hist. nat. de Neuchätel I, S. 183. 1869. » » » und var. alta Ac. sp., v. Strombeck, Zelt- berg, S. 112. Diese bekannte Art ist bei Lüneburg auf den Rhotomagensis- Pläner beschränkt. zh. R. Holaster carinatus Lamarck sp. 1816. _Ananchytes carinata Lamarck, Animaux sans vertebres III, S. 26. No. 6. 1853. Holaster carinatus w’OÖrsıcsy, Pal. fr. Terr. eret. VI, S. 104, Taf. 818. 1863. » » » v. Srrougeck, Zeltberg, S. 113. v. STROMBECK erwähnt a. a. OÖ. diesen der vorigen Art nahe stehenden Holaster von Lüneburg; ich selbst habe die Art von dort nicht kennen gelernt. Die Exemplare des Lüneburger Museums, welche zu H. carinatus gerechnet waren, gehören be- stimmt alle zu H. subglobosus; für H. carinatus sind sie viel zu kurz und hoch. Besonders war die Jugendform von H. subglobosus 28 Echinodermata. als H. carinatus bestimmt. ELBERT!) vereinigt H. carinatus mit der folgenden Art. ER. Holaster planus MaAnrteLL sp. 1522. Spatangus planus MaxterL, Geology of Sussex, 8. 192, Taf. 17, Fig. 9 u21. 1353. » » Acassız, pD’Orsıeny, Pal. fr. Terr. eret. VI, S$. 116, Taf. 821. Die vorliegenden Exemplare dieser Art sind alle verkieselt. Sie ist am Zeltberge auf den Scaphiten-Pläner beschränkt. Auch aus dem PIEPER’schen Bruche besitzt das Lüneburger Museum ein verkieseltes, etwas grösseres Exemplar, welches angeblich aus dem Cenoman stammt, nach meiner Ansicht aber zu H. planus zu rechnen ist und jedenfalls dem Turon angehört; von den mir vor- liegenden Exemplaren der Art aus dem Scaphiten-Pläner des Oders bei Wolfenbüttel ist das Stück nicht zu unterscheiden. Zeltberg: zs. S. PIEPER’s Steinbruch: s. Turon. Holaster Stümcki n. sp. Taf2TRı2 51. Diese Form ist von v. STROMBECK a. a. O.S. 113 als Varietät zu H. subglobosus gestellt. Da mir mehrere ganz gleiche Exem- plare vorliegen und ich Uebergangsformen zwischen ihnen und H. subglobosus nicht beobachtet habe, so ist nach meiner Ansicht die betreffende Form als selbständige Art anzusehen. v. STROMBECK sagt über diesen Punkt a. a. OÖ. Folgendes: »Wir nehnien Anstand, daraus eine besondere Species zu formiren, da die übrigen Eigen- schaften, auch die Poren, die Granulirung und die Warzen, letztere alle von einerlei Grösse, mit H. subglobosus stimmen, und un- zweifelhaft zu diesem gehörige Stücke, in der einen oder anderen Abweichung, hin und wieder der in Rede stehenden Varietät sich anschliessen«. Das abgebildete Exemplar, welches 48”" lang, 46” breit und 39”® hoch ist, befindet sich in der v. STROMBECK- schen Sammlung. Das Gehäuse ist schief conisch; der Scheitel ı) Verhandl. d. naturw. Vereins d. preuss. Rheinlande u.s. w., Jahrg. 58, 1901, S. 118. Eehinoidea. 29 ist weit nach vorn gerückt. Der Umriss ist kurz eiförmig; er ist im vorderen Drittel am breitesten und wird nach hinten zu all- mählich schmaler. Die Oberseite trägt vorn keine Furche wie bei Holaster subglobosus; dagegen findet sich eine tiefe Furche auf der Unterseite, welche sich vom Vorderrande bis zum Peristom erstreckt. Das letztere ist 17”, also etwa um 1/3 der ganzen Länge vom Vorderrande entfernt. Die Afterlücke ist fast kreis- förmig und hat etwa 6”" Durchmesser; sie liegt nur eine kurze Strecke über dem Unterrande. Die Ambulacralfelder sind breit; die Ambulacralporen sind weniger schräg gegen einander gestellt als bei H. subglobosus. Die Stachelwarzen stehen auf dem grössten Theil der Oberfläche entfernt, auf dem vorderen Drittel der Unter- seite und ferner zwischen Peristom und Periproct stehen sie dicht neben einander. Ausserdem trägt die Oberfläche nahe neben ein- ander stehende Granulen. 3 Exemplare der Art liegen im Ham- burger Museum. zs. R. Cardiaster FORBES. Cardiaster ananchytis Leske sp. 1778. Spatangus ananchytis Lessu, Additamenta ad Kleinii dispositionem echino- dermatum, No.82, S.243, Taf. 55, Fig. 12. 1853. Cardiaster » D Okgresy, bal. fr. Terr..cret. vl, S. 131, Taf. 826. 1863. » » » v. Stronmgeck, Zeltberg, S. 161. Das Lüneburger Museum enthält nur zwei ziemlich kleine, etwa 45" lange Exemplare dieser bekannten Art, welche aus der Heteroceras - Schicht des Mucronaten - Senons stammen. Herr STÜMCKE besitzt auch einen schlecht erhaltenen Steinkern dieser Art aus der Trigonosema-Schicht. Ein grösseres Exemplar, dessen Länge 54”" beträgt, liegt in der Sammlung der Königl. Geolog. Landesanstalt in Berlin, auch wird ein solches von v. STROMBECK a.a. OÖ. erwähnt. Die Art scheint also im Lüneburger Senon ziemlich selten zu sein. zs. MH.; s. MTr. 30 Echinodermata. Cardiaster maximus ScuLürer. Taf. VII, Fig. 5. 1869. Cardiaster maximus Scuuürer, Fossile Echinodermen des nördlichen Deutschlands. Verhandl. d. naturw. Vereins d. preuss. Rheinlande, Jahr- gang 26, S. 244, Taf. 3, Fig. 1. Im Hamburger Museum befindet sich ein etwas verdrückter dünnschaliger, offenbar junger Seeigel aus dem Mucronaten-Senon, dessen Schale auf der Oberseite ziemlich vollständig erhalten ist, während die Unterseite von ihr nur wenige Reste zeigt. Die Länge des Stückes beträgt 60””, die Breite 61””. Mit der Be- schreibung des ©. mawimus stimmt das Exemplar gut überein, hat allerdings eine geringere Breite im Verhältniss zur Länge aıs das von SCHLÜTER a. a. OÖ. abgebildete Exemplar. Da sich dieses Verhältniss bei vielen irregulären Seeigeln mit dem Alter nicht unbeträchtlich ändert, so trage ich-kein Bedenken, das Lüneburger Stück zu der angezogenen Art zu stellen. Bei SCHLÜTER heisst es a. a. OÖ. S. 245: »Die Breite kommt der Länge gleich, scheint aber noch etwas grösser zu sein«. Auch Stegaster Facki STOLLEY!) aus dem Quadraten-Senon von Lägerdorf hat grosse Aehnlichkeit mit dem in Rede stehenden Lüneburger Stück. Diese Art ist von dem Autor auf ein einziges unvollständiges Exem- plar begründet, was bei irregulären Seeigeln sehr gewagt erscheint, da diese fast alle hinsichtlich der Gestalt beträchtlich variiren. s. M. Infulaster HAGENow. Infulaster excentricus Ros: sp. 1833. Spatangus ewcentricus Rose, WoopwaArv’s Geology of Norfolk, 8. 27, Tarals Bea): 1881. Infulaster » » Weıcur, British fossil Echinodermata, S. 305, Taf. 70, Fig. 1. Von dieser merkwürdigen Form sind erst in neuerer Zeit einige Exemplare am Zeltberge nachgewiesen ; v. STROMBECK erwähnt die Art noch nicht. Die Stücke stammen »aus den Flintsteinen der Reibungsbreccie zwischen Brongniarti-Pläner und Emscher«, ') Die Kreide Schleswig-Holsteins, S. 268, Taf. 9, Fig. 3. Echinoidea. 31 welche höchst wahrscheinlich als Rest vom Scaphiten-Pläner anzu- sehen ist). Stel Micraster AGassız. Micraster cor testudinarium Gownruss sp. 1326 —33. Spatangus cor testudinarium Goupruss, Petrefacta Germaniae I, S. 156, Tar. 48, Bio. >. 1836. Mieraster » » Acsssız, Prodr. M&m. de la soeiete d’hist. uat. de Neuchätel I, 8. 184. Während ich diese bekannte Art im subhercynischen Kreide- gebiet nicht selten schon im Scaphiten-Pläner gefunden habe, scheint sie bei Lüneburg auf den Cuvieri-Pläner beschränkt zu sein, wo häufig „ut erhaltene Exemplare der typischen Form vorkommen. Zeltberg: h.C. Pıeper’s Steinbruch: s. Niveau nicht ganz sicher. Micraster cor anguinum Krrın sp. 1734. Spatangus cor anguinum Kurs, Naturalis dispositio echinodermatum, S. 28, Taf. 22, Fig. A—D. 1826—33. » » » L.am., GoLpruss, Petrefacta Germaniae I, S. 157, Taf. 48, Fig. 6. 1836. Micraster » » Agassız, Prodr. Mem. de la societe d’hist nat. de Neuchätel I, S. 184. 1863. » » » » v. Srrongeck, Zeltberg, S. 128. 1892. » Gottschei SroLuey, Die Kreide Schleswig - Holsteins, S. 258, Taf. 8, Fig. 4a -f. Diese bekannte Art findet sich bei Lüneburg im Emscher und im Quadraten-Senon. Aus letzterer Schicht stammt ein etwas von oben her zusammengedrücktes und deshalb besonders niedriges Exem- plar des Lüneburger Museums, welches durch STOLLEY als Mieraster (rottschei bezeichnet ist, eine Art, welche nach meiner Ansicht mit M. cor anguinum zu vereinigen ist. Ich habe besser erhaltenes, umfangreiches Material von zahlreichen Fundorten zum Vergleich herangezogen und versucht, die von STOLLEY a. a. OÖ. beschriebenen, angeblich neuen Mieraster-Arten abzugrenzen, doch vergeblich, da eine solche Fülle von Uebergangsformen zwischen den einzelnen lokalen Varietäten vorhanden ist, dass es mir ganz unmöglich !) SrorLuey, Einige Bemerkungen über die obere Kreide, insbesondere von Lüneburg und Lägerdorf, S. 175. 32 Echinodermata. erscheint, irgendwo eine bestimmte Grenze zu ziehen. Häufig ist auch die Gestalt nur durch kaum wahrnehmbare Verdrückung verändert, wodurch flache Formen entstehen, welche man auf den ersten Blick auch für besondere Arten halten möchte. M. cor anguwinum ist mir neulich auch aus dem oberen Quadraten-Senon von Gr. Biewende bekannt geworden, von wo mir bei Abfassung meiner Abhandlung!) nur Bruchstücke und ganz verdrückte Exemplare vorlagen, welche meist unbestimmbar waren, sodass ich damals nur das Vorkommen von Micraster glyphus bei Biewende constatiren konnte. h. E.; s. @. Micraster glyphus SchLürer. Taf. VII, Fig. 4. 186). Micraster glyphus Scuuürer, Fossile Echinodermen des nördlichen Deutsch- lands. Verhandl. d. naturw. Vereins d. preuss. Rheinlande, Jahrg. 26, S. 235, Taf. 1, Fig. 2. 1878. » » » Correau, Echinides foss. du dep. de l’Yonne IL, S. 505, Taf. 84, Fig. 1—4. 1892. » » » SroLzey, Die Kreide Schleswig - Holsteins, S. 255, Taf. 8, Fig. 2. Von dieser charakteristischen Form liegen mir nur zwei Exemplare aus dem Mucronaten-Senon vor, welche Eigenthum des Hamburger Museums sind. Das grössere der beiden Stücke ist sehr gut erhalten, es ist 51 ”" lang und 50 ”® breit, also be- trächtlich kleiner als das SCHLÜTER’sche Original, stimmt aber sonst mit diesem gut überein, zeigt vor allem deutlich den eckigen Umriss, die tiefen Petalodien und die tiefe vordere Furche. Das zweite Exemplar ist verdrückt; es hat einen weniger eckigen Umriss, stimmt also in dieser Hinsicht besser mit den Originalen ÜoTTEAU’s und STOLLEY’s a. a. OÖ. überein. s. M. !) Die Fauna des Senon von Biewende, S. 11. Jahrb. d. Königl. Preuss. Geolog. Landesanstalt in Berlin für 1900. Echinoidea. 33 Epiaster D’ORBIGNY. Epiaster brevis Desor sp. 1847. Micraster brevis Desor, Acassız et Desor, Catal. raisonne des Echinides II, S. 24. 1869. Epiaster » Scutürer, Fossile Echinodermen des nördlichen Deutsch- lands. Verhandl. d. naturw. Vereins d. preuss. Rheinlande, Jahrg. 26, S. 240, Taf. 2, Fig. 2. Drei Exemplare des Lüneburger Museums, welche aus der Srüncke’schen Sammlung stamıneu, sind nach einer Angabe in dem mir gütigst zur Verfügung gestellten Manuskript des Herrn STÜMCKE!) von SCHLÜTER zu dieser Art gestellt. Sie sind nicht ganz so kreisförmig wie das SCHLÜTER’sche Original, stimmen aber sonst im wesentlichen mit diesem überein. s. E. Epiaster gibbus Lamarcr sp. 1816. Spatangus yibbus Lamarcr, Animaux sans vertebres III, S. 33. 1869. Epiaster » » Schtürer, Fossile Echinodermen des nördlichen Deutschlands. Verhandl. d. naturw. Vereins d. preuss.Rheinlande, Jahrg.26, 8.237, Taf. 2, Fig. 1. Während die übrigen Lüneburger Echiniden vielfach ver- drückt und abgerieben sind, zeichnen sich die zu dieser Art gehörenden Stücke durch guten Erhaltungszustand aus. Sie stimmen mit der Abbildung und Beschreibung bei SCHLÜTER a. a. O. gut überein, erreichen auch die Grösse des grössten SCHLÜTER’schen Originals von Holtwick und übertreffen dieses sogar noch etwas; denn das grösste vollständige Exemplar des Lüneburger Museums ist 61" Jang, 60%” breit und 3s"® hoch. Neben der typischen Form kommen, durch Uebergänge verbunden, auch Exemplare vor, welche verhältnissmässig niedrig sind; ein solches hat z. B. bei einer Länge von 50"" eine Höhe von nur 35”"”, zeigt aber im übrigen die für die Art charakteristischen Merkmale und ist möglicher Weise von oben her etwas zusammengedrückt. zh. MU.; h. MH. 1) Herr Srümere hat ein genaues Verzeichniss seiner an das Lüneburger Museum abgetretenen Sammlung aufgestellt und in dieses viele werthvolle Notizen, besonders über die vertikale Verbreitung der einzelnen Arten in der Lüneburger Kreide eingetragen. Neue Folge, Heft 37. ; B} Vermes. Serpula Linne. Serpula Sowerbyi Manrerr. 1822. Vermicularis Sowerbyi Manrsır, Geology of Sussex, S. 111, Taf. 18, Fig. 14 u. 15. 1893. Serpula Phillipsi A. Roemer, Gorrsche, Oberer Gault bei Lüneburg. Jahresh. d. naturw. Vereins f. d. Fürsten- thum Lüneburg XII, S. 100. 1848. » Sowerbyi MAnTELL, v. STROMBEcK, Ueber den angeblichen Gault bei Lüneburg. Zeitschr. d. Deutsch. geolog Gesellschaft, Bd. 45, S. 493. Diese Art ist durch hohes, schneckenähnliches, links gewun- denes Gehäuse und durch runzelige, in verschiedener Stärke her- vortretende gekrümmte Anwachslinien ausgezeichnet. MANTELL nennt die Oberfläche a. a. O. »smooth«, giebt aber auf den Figuren ebenfalls Anwachslinien an. Die Lüneburger Exemplare erreichen nicht ganz die Höhe des MANTELL’schen Originals, stimmen aber sonst gut mit ihm überein. zh. T. Serpula Bardensis Hacznow. 1840. Serpula Bardensis Hascenow, Monographie der Rügen’schen Kreideverstei- nerungen Il. Neues Jahrb. f. Mineralogie, S. 667, Taf. 9, Fig. 16. Ein gut erhaltenes Gehäuse, welches 17”® im Durchmesser misst, rechne ich zu dieser Art. Es ist zwar links gewunden, stimmt aber sonst genau mit der Beschreibung und Abbildung bei HAGENOW überein; es zeigt unter Anderem gut die »zahl- reichen ringförmig-vortretenden Falten«. s. MTr. Vermes. 39 Serpula ampullacea Soweregy. 1828. Serpula ampullacea Sowerey, Mineral Conchology of Great Britain VI, S. 199, Taf. 597, Fig. 1—5. 1892. » » > SrorLuex, Die Kreide Schleswig - Holsteins, 5. 248. Ein Exemplar ohne Niveauangabe, welches im Museum der Königl. Geolog. Landesanstalt in Berlin liegt, gehört zu der von SToLLrY a. a. O. beschriebenen feinkörnigen Varietät von S. am- pullacea SOW. Serpula quadrangularis A. Roen«r. 1841. Serpula quadrangularis A. Rormer, Die Versteinerungen des norddeutschen Kreidegebirges, S. 100, Taf. 16, Fig. 4. 1863. » » » v. StromseEck, Zeltberg, S. 166. Diese an dem quadratischen Querschnitt und einer tiefen Furche auf den vier Seitenflächen leicht kenntliche Form ist von A. ROEMER zwar richtig abgebildet, doch fehlt seinem Original die Mündung, in deren Nähe die vier das Gehäuse begrenzenden Kiele weniger scharf sind und häufig Runzeln tragen. Vor der Mündung selbst ist das Gehäuse stark zusammengezogen. zh. MTr. Serpula subtorquata GoLpruss. 1826—33. Serpula subtorquata Goworuss, Petrefacta Germaniae I, S. 238, Taf20, Bio 19. 1863. » » » v. StromgeEck, Zeltberg, S. 167. Diese Serpula ist der vorigen Art sehr ähnlich, hat aber statt des vierseitigen Querschnitts einen fünfseitigen. Vor der Mündung ist die Röhre gleichfalls eingeschnürt. zh. M. Serpula eincta GoLpruss. 1826—33. Serpula cincta Goupruss, Petrefacta Germaniae I, S. 237, Taf. 70, ee), Ein auf Terebratulina chrysalis v. SCHLOTH. sp. aufgewachsene Serpula mit gut erhaltener Sculptur gehört ohne Zweifel zu dieser zierlichen GoLpruss’schen Art, welche leicht an dem ungleich- seitig-fünfseitigen, nach der Mündung zu mehr rundlichen Quer- schnitt, den drei dünnen, zart gefalteten Kielen und den in un- 3* 36 Vermes. regelmässigen Abständen auftretenden dicken Anwachsringen zu erkennen ist. Das Lüneburger Exemplar stimmt genau mit den GoLpruss’schen Originalen überein, ist nur etwas grösser. Das Niveau ist unbekannt. Da die Serpula auf T. chrysalis sitzt, so stammt sie wahrscheinlich aus dem Mucronaten-Senon, da jenes Brachiopod nur aus dieser Abtheilung der Lüneburger Kreide- formation bekannt ist. Serpula heptagona Haczxow. 1839. Serpula heptagona Hacenow, Monographie der Rügen’schen Kreide- versteinerungen. Neues Jahrb. f. Mine- ralogie, S. 669. Von dieser durch sieben Kiele ausgezeichneten Art liegt eine Anzahl Bruchstücke im Lüneburger Museum, welche alle aus der Trigonosema-Schicht stammen sollen. zh. MTr. Molluscoidea. Brachiopoda. Lingula BRUGUIERE. Lingula sp. Eine kleine Lingula mit theilweise erhaltener Schale ist von Herrn Professor Dr. GOTTSCHE in der Lüneburger Tourtia auf- gefunden und liegt jetzt im Hamburger Museum. Eine genauere Bestimmung lässt der Erhaltungszustand des Stückes leider nicht zu. sT. Crania Retzıus. Crania Ignabergensis Rerzıus. 1781. Crania Ignabergensis Rerzıus, Schriften der Berliner Gesellschaft natur- forschender Freunde II, S. 75, Taf. 1, Fig. 4—. 1866. » » » ScHhLossBachH, Kritische Studien über Kreide- brachiopoden. Palaeontographica, Bd. 13, S. 60, Taf. 3, Fig. 23 u. 24. Von dieser Urania sind mehrere gut erhaltene Exemplare im Mucronaten-Senon sowohl in der Heteroceras-Schicht als auch in der Trigonosema-Schicht gefunden worden. Neben grösseren Exem- plaren mit vielen Rippen sind kleinere mit weniger Rippen vor- handen. Die letzteren sind gewöhnlich als Crania costata SOWw.!) bezeichnet. Da die Anzahl der Rippen bei ©. Ignabergensis mit dem Alter zunimmt, wie die Abbildung der Jugendform bei DAvıp- SON?) zeigt, so scheint es mir sehr zweifelhaft zu sein, ob die I) Vergl. Posseur, Brachiopoderne i den danske Kridtformation, S. 15, Taf. 1, Fig. 1-4. 2) A Monograph of British cretaceous Brachiopoda II, Taf. 1, Fig. 10 u. 11. 38 Molluseoidea. Form mit wenigen Rippen als besondere Art angesehen werden kann. V. STROMBECK erwähnt a. a. O. keine Cranien aus der Lüne- burger Kreide, trotzdem zu der Zeit, als er dort sammelte, gerade die Trigonosema-Schicht gut aufgeschlossen war?). zs. MH. u. MTr. Cranla Parisiensis DerrAnce. 1818. Crania Parisiensis Derrance, Dietionnaire des sciences naturelles II, S. 313. 1866. » » » ScHLOENBAcH, Kritische Studien über Kreide- brachiopoden. Palaeontographica, Bd. 13, S. 57, Taf. 3, Fig. 18—22. Von dieser bekannten Art liegen zwei ziemlich grosse Exemplare aus der Trigonosema-Schicht und ein Exemplar ohne Niveauangabe im Lüneburger Museum; auch das Hamburger Mu- seum enthält einige Stücke. zs. MTr. Rhynehonella FIscHEr. Rhynchonella Grasana n’Orsıenv. 1847. Rhynchonella Grasiana v’Orsıcnv, Pal. fr. Terr. eret. IV, S. 38, Taf. 497, Ho 1M. 1852. » » » Davıpson, A Monograph of british cre- taceous Brachiopoda, S. 96, Taf. 12, Fig. 17—19. 1863. » » » v. Stromsgeck, Zeltberg, S. 110. 1867. » Grasana ScHLoEnBAcH, Die Brachiopoden der norddeutschen Cenomanbildungen. Geol.- pal. Beiträge, herausgeg. von Bexscke, Bad. I, Heft3, 8.496, Taf. 23, Fig. 8 u. 9. Diese Art scheint bei Lüneburg auf die Tourtia beschränkt zu sein und kommt hier fast nur in papierdünn zusammengedrückten Exemplaren vor; mir ist nur ein unverdrücktes Exemplar bekannt seworden, welches im Hamburger Museum liegt. Wie SCHLOEN- BACH a. a. OÖ. S. 497 hervorhebt, unterscheidet sich diese Rhyn- !) In dem oben erwähnten Manuskripte des Herrn Srümckr heisst es: »Die Petrefacten, die v. Srromseck der Mucronatenkreide zurechnet, stammen zumeist aus dieser oberen Zone (d. h. der Trigonosema-Schicht). Von der mittleren und unteren Zone des obersten Senon war damals wenig bekannt. Der erste Hetero- ceras polyplocum wurde erst 1873 gefunden. Die Schichten der oberen Abthei- lung sind jetzt nahezu abgebaut und werden wenig Petrefacten noch liefern können.« Brachiopoda. 39 chonella von anderen ähnlichen Arten durch eine grosse Anzahl sehr feiner, vom Schnabel bis zum Stirnrande sichtbarer Rippen, welche durch schmale, scharf eingeschnittene Furchen getrennt sind, sowie durch das von einer trichterartigen Ausbreitung des Deltidiums umgebene Foramen des kurzen, spitzen Schnabels. Alle diese Merkmale treten bei dem Lüneburger Material gut hervor mit Ausnahme des erwähnten Schnabeltrichters, welcher zwar deutlich sichtbar, aber kleiner ist, als er z. B. auf der Fig. 19 bei Davıpson a. a. O. dargestellt ist. Die Lüneburger Stücke stimmen in dieser Hinsicht besser mit Fig. 17 bei Davıpsonx über- ein; da bei ihnen die Schale überhaupt nicht gut erhalten ist, so ist es wahrscheinlich, dass der feinere Trichterrand theilweise verloren gegangen ist, wie ich dieses auch bei Material von anderen Fundorten beobachtet habe. v. STROMBECK hat die Art angeblich auch im oberen Lüneburger Cenoman gefunden; in seiner Samm- lung habe ich kein Exemplar von dort gesehen. ze. T. Rhynchonella. Mantellana Sowerer sp. 1825. Rhynchonella Mantelliana Sowerey, Mineral Conchology VI, S. 72, Taf. 537, Fig. 5. 1863. » » » v. Stronsecr, Zeltberg, S. 110. 1867. » Mantellana » Schrorngach, Die Brachiopoden der norddeutschen Cenomanbildungen, S.494, Taf. 23, Bios! v. STROMBECK hat schon a. a. O. darauf hingewiesen, dass die Exemplare von Lüneburg sich durch geringe Höhe im Verhältniss zur Breite auszeichnen; diese Eigenschaft wird besonders dadurch bedingt, dass der Schnabel an den Lüneburger Exemplaren nicht so stark hervorragt wie an dem von SCHLOENBACH a. a. U. ab- gebildeten Stück aus der Tourtia von Essen. Die Länge des Schnabels schwankt bei der Art auch an anderen Fundorten; ich habe z. B. eine Anzahl Exemplare im Cenoman bei Sarstedt und Rethen gesammelt, unter denen einige einen längeren, andere einen kürzeren Schnabel besitzen, ohne dass zwischen diesen ver- schiedenen Formen eine scharfe Grenze zu ziehen ist. zs. R, 40 Molluscoidea. Rhynchonella Cuvieri p’Orsıony sp. 1847. Terebratula Cuvieri D’Orsıcny, Pal. fr. Terr. cret. IV, S.39, Taf. 497, Fig. 12—16. 1868. Rhynchonella » » SCHLOEnBACH, Ueber die norddeutschen Galeritenschichten und ihre Brachiopoden- fauna. Sitzungsber. d. K. Akad. d. Wiss. in Wien, Bd. 57, S. 33, Taf. 3, Fig. 3 u. 4. Zu dieser Art gehören bestimmt zwei Exemplare des Lüne- burger Museums, welche je in einer Feuersteinkugel stecken und aus dem Scaphiten-Pläner stammen sollen, und fünf Exemplare des Hamburger Museums aus dem Quadraten-Senon. Auffallend ist das seltene Vorkommen dieser Rhynchonella in der Lüneburger Kreide; denn an anderen Fundorten Norddeutschlands gehört sie im Turon und bisweilen auch im Senon zu den häufigsten Arten. 8. 9.; ze. Q. Rhynchonella plicatilis Sowersy sp. 1818. Terebratula plicatilis Sowerey, Mineral Conchology Il, 8.37, Taf. 118, Big. 1. 1863. » » » var. octoplicata und var. limbata v. Srron- seck, Zeltberg, S. 157. 1868. » » » SCHLOENBACH, Ueber die norddeutschen Galeritenschichten und ihre Brachiopoden- fauna, S. 38, Taf. 3, Fig. 5—7. Neben der typischen Form finden sich bei Lüneburg auch alle Varietäten, welche bereits häufig von anderen Fundorten be- schrieben sind. Die Exemplare des Lüneburger Museums vom Zeltberge sollen alle aus der Heteroceras-Schicht des Mucronaten- Senons stammen, mit Ausnahme eines Stückes, welches mit RA. Mantellana zusammen in einem Kasten lag und aus dem Rhoto- magensis-Pläner herrühren soll; da ich RA. plicatilis nie tiefer als im Scapbiten-Pläner gefunden habe!), so handelt es sich hierbei wahrscheinlich um eine Verwechselung. Zeltberg: h. MH. Lösegraben: zs. M. !) ScutorngAacH erwähnt sie a.a. OÖ. auch aus dem Galeriten-Pläner, hebt aber zugleich hervor, dass sie im Labiatus-Pläner noch nicht gefunden ist. Brachiopoda. 41 Theeidium SowERBY. Thecldium vermiculare v. SchLorHeım sp. 1813. Terebratulites vermicularisv.ScuLorakım, LeonuAarv’s Taschenbuch VII, S.113 (Autor bezieht sich hier auf Fausas pe St. Fonp, Histoire naturelle de la montagne de St. Pierre, 1798, Taf. 26, Fig. 12). 1894. Thecidium vermiculare » Posseur , Brachiopoderne i den danske Kridtformation, S. 53, Taf. 3, Fig. 23—25. Von dieser Art sind mir nur drei Exemplare aus dem Mucronaten-Senon bekannt geworden, welche im Hamburger Mu- seum liegen und am besten mit den Abbildungen bei PossELr a. a. O. übereinstimmen. Das grösste Stück ist 10 "” lang, über- trifft also an Grösse das Posseur’sche Original, während das kleinste der drei Lüneburger Exemplare auch in dieser Hinsicht mit dem abgebildeten dänischen Stücke fast genau übereinstimmt. Ob dieses T’hecidium wirklich bei Lüneburg so selten ist, wie man daraus schliessen könnte, dass es in den meisten Sammlungen fehlt, scheint mir zweifelhaft zu sein, da dies unscheinbare und gewissen jungen Östreen nicht unähnliche Brachiopod leicht über- sehen wird. s.M. Argiope DESLONGCHAMPS. Argiope bilocularis DesLoxacnAmes. 1857. Argiope bilocularis DssLonccnames, Notes geologiques et paleontologiques sur le departement de la Manche. Bulletin de la Societe Linndenne de Normandie I, S. 69, Taf. 4, Fig. 1—3. 1866. > » » SCHLOENBACH, Kritische Studien über Kreidebrachiopoden, 8. 49, Taf. 3, Fig. 9-12. Von dieser kleinen, zierlichen Brachiopodenart habe ich nur einige Exemplare im Hamburger Museum gesehen, welche mit der angezogenen Art gut übereinstimmen; die Rippen treten etwas stärker hervor als bei den SCHLOENBACH’schen Originalen aus dem Mucronaten-Senon von Ahlten. Die Lüneburger Stücke stimmen also:in dieser Hinsicht besser mit den DESLONGCHAMPS’schen as Originalen von Nehou (Manche) überein. s. M. 42 Molluseoidea. Terebratulina D’OrBIGNY. Terebratulina chrysalis v. SchLorneım sp. 1813. Terebratulites chrysalis v. Scuuorneım, Leoxnarp’s Taschenbuch VII, S. 113. 1863. Terebratulina » » Sp., v.Stromgeck, Zeltberg, 8.157. 1866. » » » SchLoensacH, Kritische Studien über Kreidebrachiopoden, S. 11, Tat. 1, Bio. 3, u: Nach v. STROMBECK erreicht die Art bei Lüneburg nur bis 17 mm Höhe; das grösste mir von dort vorliegende Exemplar ist 20 "® hoch. Ueber die Sculptur sagt v. STROMBECK a. a. O.S. 158: »In der oberen Hälfte sind die Rippen stark gekörnelt, weiter unten aber, selbst bei vollkommenem Erhaltungszustande, glatt oder nur durch Anwachsstreifen etwas aufgeworfen«. Ich habe dagegen beobachtet, dass die Körnelung bei einigen Stücken von oben bis unten schwach, bei anderen dagegen auf der ganzen Fläche deutlich hervortritt. Das erwähnte grösste Exemplar zeigt z. B. noch am Stirnrande scharf gekörnelte Rippen. Nur für wenige Stücke gilt das von v. STROMBECK über die Sculptur Gesagte. s. MH; zh. MTr. Terebratulina gracilis v. SchLotukm sp. 1813. Terebratulites gracilis v. ScuLorneim, Leoxnarn’s Taschenbuch VII, S. 112, Taf. 3, Fig. 3. 1563. Terebratulina » » sp., v. Srromseek, Zeltberg, S. 158. 1866. » » » SchLoessBAcH, Kritische Studien über Kreidebrachiopoden, S. 21, Taf. 1, Fig. 18—20. Der für diese Art charakteristische spitze Schnabel der durchbohrten und der nach oben zugespitzte konvexe Schlossrand der undurchbohrten Klappe sind überall gut sichtbar. Das grösste Exemplar ist 14 "® hoch. zs. MH; h. MTr. Terebratulina rigida Soweısy sp. 1829. Terebratula rigida Sowzrsy, Mineral Conchology VI, 8.69, Taf. 536, Fig. 2. 1866. Terebratulina » » sp., ScuLornsacH, Kritische Studien über Kreidebrachiopoden, $. 17, Taf. 1, Fig. 10 bis 17. Brachiopoda. 43 Diese Art ist der vorigen sehr ähnlich, unterscheidet sich aber von ihr durch geringere Grösse, nicht so spitzen Schnabel und geraden Schlossrand der undurchbohrten Klappe, sowie durch das Vorhandensein von Schnabelkanten und falscher Area. Der Schnabel ist bei einigen Lüneburger Exemplaren, welche nach ihrer sonstigen Beschaffenheit ebenfalls hierher gehören, nicht so stark übergebogen, sondern ragt mehr spitz nach oben empor, eine Eigenschaft, welche bereits von STOLLEY!) an Material aus dem Quadraten- und Mucronaten-Senon von Lägerdorf und aus dem Mucronaten-Senon von Hemmingstedt nachgewiesen ist. T. rigida soll nach SCHLOENBACH a..a. O. S. 20 von der Tourtia ab durch die ganze Kreide bis einschliesslich des Mucro- naten-Senons verbreitet sein. Die mir vorliegenden Exemplare von Lüneburg stammen alle aus dem Varians-Pläner, mit Ausnahme eines Exemplars aus dem Quadraten-Senon. Von T. Martiniana D’ORBIGNY, welche dem Gault und der Tourtia angehört, unter- scheidet sich T. rigida Sow. durch die Körnelung der Rippen, welche bei allen besser erhaltenen Lüneburger Stücken deutlich erkennbar ist. zu. V.; 8.0. Terebratulina Seebachi SchLorneach. 1866. Terebratulina Seebachi ScuLornsacn, Kritische Studien über Kreidebrachio- poden, 8.15, Taf. 1, Fig.5 u. 6. Ein Exemplar des Lüneburger Museums, welches bereits durch Herrn STÜMCKE richtig bestimmt ist, gehört ohne Zweifel zu dieser bereits durch SCHLOENBACH a. a. O. Fig. 6 vom Zeltberge abge- bildeten, zierlichen Art. Auch das Hamburger Museum besitzt zwei gut erhaltene Stücke aus dem Mucronaten-Senon. s. MTr. Terebratulina Gisei Hascexow sp. 1842. Terebratula Gisii Hacznow, Monographie der Rügen’schen Kreideverstei- nerungen. Neues Jahrbuch für Mineralogie, S. 537. !) Die Kreide Schleswig-Holsteins, S. 247. 44 Molluscoidea. 1866. Terebratulina Gisei Hacenow sp., Scutornsach, Kritische Studien über Kreidebrachiopoden, 8.16, Taf. 1, Fig. 8 UE9% 1844. » Gisü » Posserr, Brachiopoderne i den danske Kridt- formation, S. 34, Taf. 3, Fig. 8 u. 9. Diese Art ist der vorigen sehr ähnlich, unterscheidet sich aber von ihr durch übergebogenen Schnabel und weniger scharf gekörnte Rippen. Aus dem Lüneburger Mucronaten-Senon liegen drei gut erhaltene Exemplare im Hamburger Museum. s.M. Terebratulina Martiniana n’Orzıcny. 1847. Terebratulina Martiniana v’Orsıenv, Pal. fr. Terr. eret. IV, S. 59, Taf. 502, Fig. 8-12. 1866. » » » ScHrLoEnBAcH, Kritische Studien über Kreidebrachiopoden, S. 10, Taf. 1, Fig. I u. 2. 1893. » » » GorrscHz, Jahresh. d. naturw. Vereins für das Fürstenthum Lüneburg XI, S. 100. 1893. » > > v. STRONBEcK, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Gesellschaft, Bd. 45, S. 490. Die mir vorliegenden Lüneburger Stücke stimmen gnt mit der Abbildung und Beschreibung bei SCHLOENBACH a. a. O. über- ein. Wie schon v. STROMBECK!) hervorgehoben hat, sind bei dem D’ORBIGNY’schen Originale die Rippen feiner und weniger gebogen . als bei dem deutschen Material. Von dieser Terebratulina sind viele Exemplare in Lüneburg durch Herrn Professor GOTTSCHE gesammelt und im Hamburger Museum aufbewahrt; ebenso sah ich einige Stücke in der Sammlung des Herrn STÜMCKE in Lüne- burg. Auffallender Weise fehlt die Art unter den zahl- reichen Terebratulinen des Lüneburger Museums. Ausser vom Zeltberge liegt sie auch aus dem 1868 bei der Saline ge- stossenen Bohrloche vor. zh. T. I) Zeitschr. d. Deutsch. geolog. Gesellschaft, Bd. 13, S. 44. Brachiopoda. 45 Terebratula KLein. Terebratula biplicata Sowerer. 1815. Terebratula biplicata Sowerey, Mineral Conchology I, 8. 201, Taf. 90. 1825. » » » Mineral Conchology V, 8.53, Taf. 437, Big. 2,u. 3. 1863. » obesa » bei Davınson, v. Stronkeck, Zeltberg, S.111. 1867. » biplicata > ScHLOENBACH, Die Brachiopoden der nord- deutschen Cenomanbildungen, S. 453, Taf. 21, Fig. 1—6 (cum syn.). 1895. » » » Tıessex, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ge- sellschaft, Bd. 47, S. 444. Die Synonymik dieser Terebratel ist in umfassender Weise von SCHLOENBACH a. a. O. festgestellt. Wie überall, so variirt die Art auch bei Lüneburg, besonders hinsichtlich der Grösse und der Stärke der Falten, ohne dass es möglich ist, auf Grund dieser Verschiedenheiten mehrere Arten zu unterscheiden. Auch die feinen Radiallinien, welche SCHLOENBACH als charakteristisch für die Art angiebt, sind bei besonders gut erhaltenen Exemplaren zu sehen. V. STROMBECK rechnet die betreffenden Lüneburger Stücke zu Terebratula obesa Sow. bei DAavIpson, einer Art, welche nach SCHLOENBACH in zwei zu zerlegen ist; die Fig. 16 auf Taf. 5 bei Davıpson), welche aus dem »Upper Greensand« stammt, soll zu T. biplicata Sow. zu stellen sein. Die typische Terebratula obesa ist mir aus Deutschland nur aus dem Senon bekannt, liegt mir ausser von Lüneburg z. B. aus dem unteren Mucronaten-Senon von Rotenkamp bei Königslutter vor. see b. BR. Terebratula subrotunda Sowerey. 1813. Terebratula subrotunda Sowersy, Mineral Conchology I, 8.45 z. Th., Taf. 15, Fig. I (nicht Fig. 2). 1813. » semiglobosa » Mineral Conchology I, 8. 48, Taf. 15, Fig. 9. 1868. » subrotunda » ScHLoEnBAcH, Ueber die norddeutschen Galeritenschichten und ihre Brachio- podenfauna, 8.19, Taf.I, Fig. 6-12. v. STROMBECK behauptet a. a. O. S. 159, dass diese Art bei Lüneburg nicht vorkommt. Mir liegen zwei Exemplare aus dem Scaphiten-Pläner und eine grössere Anzahl von Stücken aus dem !) A Monograph of British cretaceous Brachiopoda. 46 Molluscoidea. Brongniarti-Pläner vor, welche der typischen, kugeligen, zweifaltigen T. subrotunda mit weiter Durchbohrung der grossen Klappe ohne Zweifel angehören. Zeltberg: zh. B.; s.S. PıEPER’s Steinbruch: zh. B. Terebratula carnea Sowergr. 1812. Terebratula carnea Sowersy, Mineral Conchology I, S. 47, Taf. 15, Fig. 5 u.6. 1863. » » » v. Srromgeck, Zeltberg, S. 127 () u. S. 159. v. STROMBECK führt diese Art a. a. O. S. 127 aus dem Quadraten- Senon an, wo eine Varietät vorkommen soll, welche sich der Tere- bratula semiglobosa Sow. nähert; ferner sagt er auf S. 160, dass die typische Form der Art in der Quadratenkreide fehlt und auf die Mucronatenkreide beschränkt ist. Hierzu bemerke ich, dass mir von Lüneburg die »typische, länglich ovale, flache Form mit enger Perforation« noch aus dem Emscher vorliegt. Auch hier nähern sich einige Stücke der T. semiglobosa, stehen aber jeden- falls der T. carnea näher. Zeltberg: zh, E.; Q. (nach v. STROMBECK); h. MH. Löse- graben: h.M. Terebratula obesa Sowerer. 1825. Terebratula obesa Sowersy, Mineral Conchology V, S. 54, Taf. 438, Fig. 1. 1363. » » » v. Stromgeck, Zeltberg, S. 160. Von dieser grossen Terebratel, welche bereits v. STROMBECK von Lüneburg erwähnt, sind mir nur fünf Exemplare bekannt ge- worden, welche im Hamburger Museum liegen. v. STROMBECK ver- einigt die cenomane und senone Form, während SCHLOENBACH!) beide trennt. zs. M. Kingena DAvIpson. Kingena lima Derrrance sp. 1828. Terebratula lima Derraxcz, Diet. d’hist. nat. 53, S. 156. 1852. Kingena » » sp., Davınson, British eretaceous Brachiopoda, S.42, Taf. 4, Fig. 15—28; Taf.5, Fig. 1-4. 1867. Megerleia » > ScHLoEnBacH, Die Brachiopoden . der nord- deutschen Cenomanbildungen, S. 469, Taf. 22, Fig. 8. !) Ueber die Brachiopoden der norddeutschen Cenomanbildunzen, $. 433. Brachiopoda. 47 Einige Exemplare aus dem Varians-Pläner gehören bestimmt zu dieser Art; ein anderes Stück aus der Tourtia, welches im Lüneburger Museum liegt und ebenfalls zu ihr gestellt ist, ist so unvollständig, dass eine sichere Bestimmung unmöglich ist, dagegen befinden sich im Hamburger Museum ziemlich viele Exemplare aus dieser Schicht, welche bestimmt zu K. lima gehören. zh. T.; zs. V. Magas SOwERBY. Magas pumilus Sowersry. 1818. Magas pumilus Sowerey, Mineral Conchology I, 8.40, Taf. 119, Fig. 1 bis 5. 1552. » » » Davınsox, British eretaceous Brachiopoda, S. 19, Taf. 2, Fig. 1—12 u. 33. 1863. » » » v. Stromgeck, Zeltberg, S. 159. 1866. » » » SCHLOENBACH, Kritische Studien über Kreide- brachiopoden, S. 30. Bei Lüneburg varlırt diese kleine Brachiopodenart ebenso wie in England, besonders hinsichtlich der Krümmung des Schnabels der durchbohrten Klappe, wie Davıpson a. a. OÖ. sagt: »Beak more or less recurved, sometimes almost straight«. Die undurch- bohrte Klappe ist in der Nähe des Stirnrandes bald schwach con- cav, bald schwach convex (imperforated valve slightly concave or moderately convex). Das grösste Exemplar ist 12”” lang, die meisten Stücke sind dagegen nur 8—10"" lang. Zeltberg: h.MH. u. Tr. Lösegraben: s. M. Trigonosema KoEnIcG. Trigonosema pulchellum NıLssox sp. Tal. II, Fıo. 1,2. 1827. Terebratula pulchella Nıusson, Petrificata Suecana, $. 36, Taf. 3, Fig. 14, 1841. » » » A. Rosmer, Die Versteinerungen des nord- deutschen Kreidegebirges, S. 41, Taf. 7, Fig. 11. 1885. Trigonosema pulchellum Lusperen, Undersökningar öfver Brachiopoderna i Sveriges kritsystem, S. 61, Taf. 2, Fig. 14. 1892. Trigonosemus pulchellus Nırsson sp., SrorLLer, Die Kreide Schleswig- Holsteins, S. 290. 48 Molluscoidea. 1894. Trigonosema pulchellum Nıussox, Posseur, Brachiopoderne i den danske Kridtformation, 8.45, Taf. 3, Fig. 14 bis 22. Ein Vergleich der Abbildungen bei den verschiedenen citirten Autoren zeigt, dass dies zum Leitfossil erhobene Brachiopod be- trächtlich variirt, besonders hinsichtlich der Wölbung der kleinen Klappe und der Stärke und Zahl der Rippen. Die beiden von Lüneburg abgebildeten Exemplare stimmen am besten mit den Abbildungen bei POSSELT a. a. OÖ. überein. Die Zahl der Rippen nimmt im Allgemeinen mit dem Alter zu; LUNDGREN bildet aller- dings a. a. Ö. ein kleines, wahrscheinlich noch junges Exemplar ab, welches schon viele dicht stehende Rippen hat. Auch die Tiefe des Sinus ist nicht constant. HANSTEIN!) unterscheidet auf Grund dieser Abweichungen Tr. pulchellum NILsson sp. und Tr. pectiniforme V. SCHLOTHEIM sp. Er sagt hierüber: » Tr. pulchellum NILssoN sp. unterscheidet sich von ihr (Tr. pectiniforme v. SCHLOTH. sp.) durch die geringere Anzahl der Rippen, die flach, breit und gerundet sind und sich nicht vermehren, sowie durch eine scharfe Furche auf der grossen Klappe. Auch ist der Schlosskanten- winkel bei ihr spitzer«. POSSELT ist dagegen geneigt, die beiden erwähnten Trigonosema-Arten zu vereinigen. Er sagt a. a. O.: »Ved en noje Undersogelse af disse er jeg kommen til det Resultat, at vi herjemme have begge Formerne repraesenterede, men at de gaa over i hinanden og kun ere at betragte som en og samme Art«. Die Ansicht PosseLr’s halte ich für die richtige. STOLLEY erwähnt a. a. OÖ. die Art bereits von Lüneburg, gebraucht aber den Namen »Trigonosemus«, trotzdem HANSTEIN a. a. O. bereits nachgewiesen hat, dass nur die Forın » Trigonosema« richtig ist. Ausser den beiden abgebildeten Stücken des Lüneburger Museums habe ich noch vier kleinere Exemplare im Hamburger Museum gesehen. zs. MTr. ) Die Brachiopoden der oberen Kreide von Ciply, S. 31. Mollusea. a) Lamellibranchiata. Ostrea LinnE. Ostrea cf. semiplana Sowergr. 1825. Ostrea semiplana Sowerry, Mineral Conchology V, S. 144, Taf. 489, Kıe. 1 u. 2. Zu dieser weit verbreiteten und hinsichtlich der Gestalt stark variirenden Auster gehört wahrscheinlich eine 25%® hohe Klappe aus dem Varians-Pläner. Nach LEONHARD!) ist diese Art vom Cenoman bis in das Senon verbreitet, nach FR1G?) kommt sie in Böhmen von den Weissenberger Schichten aufwärts in ununter- brochener Folge bis zu den Chlomecker Schichten vor; in der Umgegend Braunschweigs habe ich sie dagegen nur im Senon ge- funden. SV. Ostrea drepanon n. sp. Taf. VIL, Fig. 6,7. Jüngeres Exemplar: Länge 39 "=, Höhe 29 wm. Aelteres Exemplar: Länge 47 "=, Höhe 45 "m, Der Umriss ist rundlich bis oval, in der Jugend ganzrandig, bei älteren Exemplaren faltig eingebuchtet. Die Wirbel sind spitz und sichelförmig gebogen. Beide Klappen sind sehr flach, die obere Klappe ist frei, die untere dagegen mit ihrer ganzen Fläche aufgewachsen; die Oberfläche der ersteren zeigt undeutlich begrenzte, mit kurzen radialen Runzeln bedeckte !) Die Fauna der Kreideformation in Oberschlesien, S. 51. 2) Die Chlomecker Schichten, S. 33. Neue Folge. Heft 37. 4 50 Mollusca. Anwachsringe, welche sich in der Nähe des Randes schuppen- förmig über einander legen. Die Höhe nimmt mit dem Alter stärker zu als die Länge, wie die oben angegebenen Dimensionen zeigen. Der Muskeleindruck ist tief und sichelförmig gebogen; er liegt in der Nähe des Oberrandes. Die Ligamentgrube ist undeutlich begrenzt und der Krümmung des Wirbels entsprechend gebogen. Unterhalb des Wirbels befinden sich auf der Innenseite des Oberrandes kurze Falten; auch der übrige Theil der Innen- fläche erscheint etwas runzelig. Infolge des sichelförmig gebogenen Wirbels erinnert Ostrea drepanon an O. curvirostris NILSSON!), welche aber sonst eine wesentlich andere Gestalt und nicht eine schuppig-runzelige Oberfläche hat. s. M. Ostrea helios n. sp. Taf. VII, Fig. 8. Hinsichtlich des Umrisses hat diese Auster mit der vorigen Art einige Aehnlichkeit; auch ihr Wirbel ist sichelförmig ge- krümmt, doch ist er länger und weniger spitz als bei O. drepanon. Die Oberfläche ist dicht mit schmalen Radialrippen bedeckt, welche sich nach unten zu durch Gabelung vermehren. Mir sind von dieser Art nur zwei Oberklappen bekannt geworden, die ab- gebildete grössere und eine etwas verdrückte eines jüngeren Exem- plars, welche zeigt, dass diese Auster in der Jugend einen kürzeren und weniger gekrümmten Wirbel hat. Bei dem grösseren Exem- plar ist die Oberfläche der Schale unterhalb des Wirbels etwas abgerieben und deshalb ein Theil der Radialstreifung verloren ge- gangen. Die Schalenoberfläche des jüngeren Stückes ist besser erhalten; auch hier sieht man unterhalb des Wirbels ein glattes, nur mit schwach hervortretenden concentrischen Falten versehenes Feld, welches etwa ein Drittel der Oberfläche einnimmt; erst am unteren Rande dieses Feldes beginnen die Radialrippen. Eine ähnliche scharfe Radialrippung zeigt Ostrea Bretoni TuoMAS und PERON?) aus dem Danien von Chebika in Tunis, doch ist der 1) Petrificata Suecana, S. 30, Taf. 6, Fig. 5. 2) Deseription des mollusques fossiles des terrains eretaces de la region sud des haut-plateaux de la Tunisie, S. 197, Taf. 25, Fig. 37—39. Lamellibranchiata. 51 Wirbel dieser Art gerade und bei ihr ein glattes Feld unter dem Wirbel nicht vorhanden. s. M. Ostrea Merceyi Coauan. Pat, III 919267: 1869. Ostrea Merceyi Coquanp, Monographie du genre ostrea, Terrain eretacs, S. 93, Taf. 28, Fig. 22; Taf. 29, Fig. 8-14. 1589. » » » Horzarrer, Die Moilusken der Aachener Kreide. Palaeontographica, Bd.35, S.251, Taf. 28, Fig.4. 1895. » pes hominis (Haczxow) Srümcke, Zur Bodenkunde der Umgebung Lüneburgs. Jahresh. d. naturw. Vereins für das Fürstenthum Lüneburg, S. 115. Diese Auster ist durch gleichmässige Wölbung sowie durch grosse Höhe und sehr geringe Länge ausgezeichnet. Das grösste Lüneburger Exemplar, welches sich in der Sammlung des Herrn Dr. HEINTZEL in Lüneburg befindet, ist 50 ”® hoch und nur 23 mm lang. Der Wirbel ist sehr spitz; bei jüngeren Exemplaren gewöhnlich gerade, bei älteren mehr oder weniger gekrümmt. Am ganzen Rande oder an einem Theile desselben befinden sich spitze, dreieckige Zähne, deren Grösse bei den verschiedenen Exemplaren sehr verschieden ist und im Allgemeinen mit dem Alter zuzunehmen . pflegt. Die Gestalt der Zähne ist häufig so regelmässig dreieckig und so gleichmässig, dass der Rand der Muschel einer Säge nicht unähnlich ist; in einigen Fällen sind einzelne Zähne besonders gross und ragen unter den anderen stark hervor. Die Oberfläche ist mit concentrischen Streifen oder Runzeln bedeckt. Ein kleines Exemplar des Lüneburger Museums zeigt auf der Oberfläche dicht neben einander stehende regelmässige Wülste, ähnlich wie das Original HoLzAPFEL’s von Heure le Romain; nach Ansicht dieses Autors soll diese eigenartige Sculptur daher rühren, dass die Schale auf einem Hamiten festgewachsen war. Die Ligamentgrube ist sehr flach, schief dreieckig und zeigt feine, wenig markirte Längs- und Querstreifung. Der Muskeleindruck ist gross, oval und dem Rande genähert; er ist weniger tief und nicht so scharf begrenzt wie bei den Coquann’schen Originalen. 4* 592 Mollusca. Östrea pes hominis HAGENOW!) hat eine wesentlich andere Gestalt und an Stelle der kurzen Sägezähne lange zehenförmige Falten. Aehnlicher ist Ostrea semidentata J. BÖHM?) der in Rede stehenden Art, doch ist sie kleiner und schwächer gezahnt als O. Merceyı. zs. MH. Gryphaea LAMARCcK. Gryphaea vesicularis Lamakcx. 1806. Gryphaea vesicularis Lamarck, Annales du musee VIII, Taf. 22, Fig. 3. 1863. Ostrea » » v. Srromgeer, Zeltberg, S. 127. v. STROMBECK hat diese bekannte Art bei Lüneburg nur im Quadraten - Senon gefunden; er sagt über ihr Vorkommen a. a. O.: »Selten. Dünnschalig und nicht über 40” gross. Die radialen Linien der Oberklappe haben wir noch nicht bemerkt«. Diese Angaben entsprechen wenig meinen Beobachtungen; denn die mir aus dem Mucronaten-Senon vorliegenden Stücke sind bis 120" hoch, sehr dicekschalig und zeigen theilweise auch deutlich die radialen Linien der Oberklappe. In der v. STROMBECK’schen Sammlung liegen einige Bruchstücke verschiedener Ostreen, welche von V. STROMBECK als Östrea conica SOW.?) bezeichnet sind und aus dem Rhotomagensis-Pläner stammen sollen, mit der angezogenen Art aber nicht die geringste Aehnlichkeit haben. Das eine der Bruchstücke scheint aus dem Senon zu stammen und eine junge Gryphaea vesicularis zu sein. Ebenso wenig wie O. conica ist mir die a. a. ©. S. 110 von V. STROMBECK angeführte Ostrea lateralis NILSSON von Lüneburg bekannt geworden. Zeltberg: s. Q.; zh. MH. u. MTr. Lösegraben: h.M. I) Monographie der Rügen’schen Kreideversteinerungen, Abth. III. Neues Jahrb. f. Mineralogie, Jahrg. 1842, S. 545, Taf. 9, Fig. 10. ?2) Die Kreidebildungen des Fürbergs und Sulzbergs bei Siegsdorf in Ober- bayern. Palaeontographica, Bd. 38, S. 91, Taf. 4, Fig. 4. 3) Min. Conch. I, $. 69 u. 70, Taf. 26, Fig. 2—4 (conica, recurvata und plicata). Lamellibranchiata. 53 Dimyodon MUNIER- CHALMAS. Dimyodon Nilssoni Hacenow sp. 1842. Ostrea Nilssoni Hacenow, Monographie der Rügen’schen Kreideversteine- rungen, III. Neues Jahrbuch f. Mineralogie, S. 546. 1891. Dimyodon Nilssoni Hacsnow sp., J. Böum, Die Kreidebildungen des Für- bergs und Sulzbergs bei Siegsdorf in Ober- bayern. Palaeontographica, Bd. 38, S. 89, Taf. 4, Fig. 7. 1892. » > » sp., SrorLuer, Die Kreide Schleswig-Holsteins, S. 242. 1895. Gyelostreen » > sp., Vocer, Beiträge zur Kenntniss der hol- ländischen Kreide, 8. 14, Taf. 1, Fig. 4—7. Diese kleine Muschel ist lange Zeit übersehen, da man sie vielfach für eine junge Auster gehalten hat, welcher sie sehr ähn- lich ist. Schon HAGENnOW hat die Art als Auster eingehend von Rügen beschrieben; sie ist jedoch erst mehr beachtet, nachdem sie durch J. BöHnm a. a. OÖ. von Siegsdorf abgebildet und auf Grund der HAGEnow’schen Beschreibung genauer besprochen ist. Nach STOLLEY kommt sie auch im Quadraten-Senon von Lägerdorf und im oberen Senon Frankreichs und Englands vor; ich selbst habe sie auch im Mucronaten-Senon von Misburg bei Hannover in der Sammlung des Herrn SCHRAMMEN in Hildesheim gesehen. Die Lüneburger Exemplare stimmen mit der Abbildung hei J. Bönm a. a. O. genau überein. Sie sind ganz vorwiegend auf Echiniden aufgewachsen und stammen meist aus dem Mucronaten-Senon; im Quadraten-Senon scheint die Art dort seltener vorzukommen. VOGEL stellt die Species a. a. O. zur Gattung Cyclostreon, da Dimyodon zwei Muskeleimdrücke haben soll. An dem von mir untersuchten Material habe ich überhaupt keinen Muskeleindruck beobachtet, kann also nicht sagen, inwieweit der Einwurf VoGEL’s berechtigt ist. Während Dimyodon Nilssoni jungen Austern, besonders der Jugendform von Östrea hippopodium NILSSoN sehr ähnlich ist, er- innert D. Böhmi STOLLEY!) selır lebhaft an junge Exemplare von Spondylus latus SOW. zs. Q.; zh. M. ') Die Kreide Schleswig-Holsteins, S. 243, Taf. 7, Fig. 8. 54 Mollusca. Spondylus Linne. Spondylus Dutempleanus n’Örzıcny. 1843. Spondylus Dutempleanus v»’Orsıcny, Pal. fr. Terr. eret. III, S. 672, Taf. 460, Fig. 6—11. 1863. ? » asper Münster, v. Stromseek, Zeltberg, S. 155. 1889. » Dutempleanus v’Orsıcnv, Horzarrer, Die Mollusken der Aache- ner Kreide. Palaeontographica, Bd. 35, S. 244, Taf. 27, Fig. 8-10. Die von Lüneburg vorliegenden Exemplare sind fast aus- schliesslich Steinkerne, auf welchen sich aber noch grössere und kleinere Stücke der Schale befinden, welche die für die Art charakteristische Sculptur zeigen und auch hier und da noch die Stacheln tragen. Eine obere Klappe, welche im Lüneburger Mu- seum liegt, ist ziemlich vollständig und stimmt gut mit den Ab- bildungen bei D’ÖRBIGNY a. a. OÖ. überein. Die Grösse der mit Lamellen besetzten Anwachsfläche der unteren Klappe ist schwan- kend; die unteren Klappen, welche eine grosse Anwachsfläche be- sitzen, sind flacher als die mit kleiner Anwachsfläche. Ein als Sp. hystriw bezeichnetes Stück des Lüneburger Museums, welches aus dem Rhotomagensis-Pläner stammen soll, gehört ohne Zweifel auch zu der in Rede stehenden Art und stammt wahrscheimlich auch aus dem Mucronaten-Senon, wie die meisten übrigen Exem- plare von Sp. Dutempleanus. Zeltberg: s. Q.; h. MH. Lösegraben: zh. M. Spondylus latus Sowersry sp. 1815. Dianchora lata Sowersy, Mineral Conchology of Great Britain I, S. 184, Taf. 80, Fig. 2. 1834—40. Spondylus lineatus Gowpruss, Petrefacta Germaniae II, S. 97, Taf. 106; Fig. 3. 1901. » latus Sowerey, Woops, A Monograph of the cretaceous Lamellibranchiata of England, S. 121, Taf. 22, Fig. 1—10 (cum syn.). Mehrere Exemplare von Lüneburg, besonders aufgewachsene Unterklappen, gehören unzweifelhaft zu dieser bekannten und weit verbreiteten Art, welche nach den Angaben des Lüneburger Mu- seums dort auf die Heteroceras-Schicht des Mucronaten-Senons be- schränkt ist, während sie sonst eine grosse vertikale Verbreitung Lamellibranchiata. 5%) hat. Mir liegen z. B. Exemplare aus dem Cuvieri-Pläner von Salder!), aus dem Quadraten-Senon von Biewende?) bei Wolfen- büttel und aus dem Mucronaten-Senon von Misburg?) bei Hannover vor, welche nicht von einander zu unterscheiden sind. Von Bie- wende habe ich zwar in der unten angegebenen Schrift nur Spon- dylus jimbriatus GOLDFUSS*) erwähnt, welcher sich von Sp. latus dadurch unterscheidet, dass einzelue Rippen Stacheln tragen, habe aber später an diesem Fundorte auch den typischen latus gefunden. zs. MH. Plicatula LAMARCcK. Plicatula inflata Sowergr. 1825. Plicatula inflata Sowersy, Mineral Conchology of Great Britain V, 8.6, Taf. 409, Fig. 2. 1863. » » » v. Stromßeck, Zeltberg, S. 109. Einige hinsichtlich der Stärke der Rippen und der Grösse nicht unerheblich differirende Exemplare liegen im Lüneburger und Hamburger Museum. Die Exemplare von mittlerer Grösse sind etwa 20”® hoch und 27"® Jang. z8. V. u.R. Lima BRUGUIERE. Lima Schmeisseri n. sp. Tat. VI, Bıg. 9. 1863. Lima elongata Sow. = L. parallela »’Ore., v. Stromgeck, Zeltberg, S. 104 (non Sow., non D’ORR.). Der Umriss ist oval bis viereckig; der Vorderrand ist gerade, der stark gebogene Unterrand geht unter Winkelbildung in den Hinterrand über. Die Wirbel und Ohren sind nur unvollständig ) Wortemann, Aufschlüsse und Versteinerungen im Turon des Kreises Braunschweig und Wolfenbüttel einschliesslich des Oderwaldes. 12. Jahresbericht des Vereins für Naturwissenschaft zu Braunschweig (1902), S. 90. 2) Wortzmass, Die Fauna des Senon von Biewende bei Wolfenbüttel. Jahrb. d. Königl. Preuss. Geolog. Landesanstalt f. 1900, S. 14. 3) Wortemans, Einige Bemerkungen über die Versteinerungen aus der Kreide von Misburg bei Hannover. Zeitschr. d. Deutsch. geolog. Gesellschaft, Bd. 54, S. 32. #) Petrefacta Germaniae II, S. 97, Taf. 106, Fig. 2. G. Müruer, Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunscuweig und Ilsede I, S. 20, Fig. 6. 56 Mollusca, erhalten. Vom Wirbel gehen etwa zwanzig Radialrippen aus, welche auf der Hinterseite ziemlich senkrecht von oben nach unten, weiter nach vorn aber sehr schräg verlaufen; sie sind auf der Vorderseite mehr dachförmig, auf der Hinterseite im Querschnitt mehr viereckig. An der ersteren Stelle tragen sie eine Firstleiste und auf dieser eine Reihe von scharfen Zähnchen und auf der Innenseite eine schwächere, ebenfalls gezahnte Leiste. Diese letztere wird nach vorn zu immer kräftiger und rückt immer weiter nach oben, bis beide Leisten auf der Vorderseite gleich stark sind, in derselben Höhe stehen und gleich starke Zähnchen tragen, wo- durch die Rippen hier ihre dachförmige Gestalt verlieren und vier- eckig werden. Auf der Hinterseite sind die Rippen und die sie trennenden Furchen etwa gleich breit, auf der Vorderseite sind die letzteren schmäler als die ersteren. Mir sind von dieser Lima nur zwei Exemplare von Lüneburg bekannt geworden, nämlich das abgebildete Stück, welches Eigen- thum des Münchener palaeontologischen Museums ist, und ein Exemplar aus der v. STROMBECK’schen Sammlung, welches von v. STROMBECK als L. elongata Sow.!) bezeichnet und a. a. O. unter diesem Namen beschrieben ist. Mit dieser SowErBy’schen Art soll nach v. STROMBECK Lima parallela D’ORB.?) identisch sein, trotz- dem die erstere glatte, die letztere dagegen gekörnte Rippen hat. L. elongata Sow. kommt also beim Vergleich mit unserer Art überhaupt nicht in Betracht, falls man nicht etwa annehmen will, dass die SOWERBY’schen Figuren Steinkerne oder stark abgeriebene Exemplare darstellen. L parallela D’ORB. unterscheidet sich von L. Schmeisseri dadurch, dass sie dachförmige Rippen mit einer Körnchenreihe auf der Firstkante hat und ihre Oberfläche feine Radialstreifen zeigt, während die für L. Schmeisseri charakteristischen feinen concentrischen Linien fehlen. Im Anschluss an die Be- sprechung der angeblichen Z. elongata von Lüneburg bespricht V. STROMBECK a. a. OÖ. in etwas weitschweifiger Weise die übrigen Lima-Arten der nordwestdeutschen Kreide und scheint mit PıcTErT 1) Plagiostoma elongata Sow., Mineral Conchology VI, S.113, Matro50n Fig. 2. 2) Pal. fr. 'Terr. eret. III, S. 539, Taf. 416, Fig. 11-14. Lamellibranchiata. 57 und RENEVIER!) anzunehmen, dass Modiola parallela Sow.?) und Lima Cottaldina D’ORB.?) identisch sind, eine Ansicht, der ich mich nicht anschliessen kann*), da sich beide durch eine wesentlich andere Sculptur von einander unterscheiden. s. R. Lima granulata Nırssox sp. 1827. Plagiostoma granulatum Nıwssox, Petrificata Suecana, S. 26, Taf. 9. Fig. 4. 1863. ?Lima aspera Manreut, v. Srromseck, Zeltberg, S. 150. 1898. » granulata Nıusson sp., G. Mürter, Die Molluskenfauna des Unter- senon von Braunschweig und Ilsed& I, S. 29, Taf. 4, Fig. 6. Zwei zu dieser Art gehörende unvollständige Exemplare mit Schale, welche die charakteristische Sculptur gut zeigen, fand ich im Lüneburger Museum unter der Bestimmung Lima de ussata GoLpFUsSs vor. Ein anderes Exemplar aus der SCHLÖNBACH schen Sammlung lag unter der Bestimmung Lima aspera im Museum der Königl. Geolog. Landesanstalt in Berlin. Alle diese Stücke zeigten nur die Innenseite und waren deshalb erst sicher zu bestimmen, nachdem ich einen Theil der Aussen- seite von dem anhaftenden Gestein befreit hatte. Eine Zima aspera MANTELL, welche v. STROMBECK a. a. O. von Lüneburg erwähnt, ist mir von dort nicht bekannt geworden; auch glaube ich nach der v. STROMBECK’schen Beschreibung nicht, dass ihm diese Art vorgelegen hat. zs. MH. Lima decussata Münsrer. 1834—40. Lima decussata Münster bei Goupruss, Petrefacta Germaniae II, 5.91, Taf. 104, Fig: 5. 1863. » » » v. Srrougeck, Zeltberg, 8. 151. Manche Palaeontologen5) sind der Ansicht, dass Lima semi- sulcata GOLDFUSS®) und ZL. decussata MÜNSTER zu vereinigen sind. !) Description des fossiles du terrain aptien de la Perte du Rhöne, S. 126, Taf. 19, Fig. 1. 2) Mineral Conchology of Great Britain I, S. 31, Taf. 9, Obere Figur rechts. 3) Pal. fr. Terr. eret. III, S. 537, Taf. 416, Fig. 1—5. #) Vergl. Wounuemans, Die Bivalven und Gastropoden des deutschen und holländischen Neocoms, $, 35. 5) GrisPENKERL, Die Versteinerungen der senonen Kreide von Königslutter im Herzogthum Braunschweig, S. 343. Palaeont. Abhandl., herausgegeben von Damzs u. Kayser, Bd. 4, Heft 5. 6) Petrefacta Germaniae II, S. 90, Taf. 104, Fig. 3. 58 Molluseca. Will man jede der beiden Formen als selbständige Art an- sehen, so sind die beiden Lüneburger Exemplare, welche mir vor- liegen, zu letzterer Art zu stellen, da sie neben den stärkeren Rippen auf der Mitte der Schale die schwächeren Rippen auf der Vorder- und Hinterseite deutlich erkennen lassen, trotzdem die Oberfläche etwas abgerieben ist. Hinsichtlich der Gestalt hat das grössere der beiden Stücke, welches 17” hoch ist, grosse Aehn- lichkeit mit dem GoLpruss’schen Originale der Lima semisulcata. Nur diese beiden Exemplare, welche sich in der Sammlung des Herrn Landgerichtsdirector BODE in Braunschweig befinden, sind mir von Lüneburg bekannt geworden. V. STROMBECK sagt a. a. O. über die Beziehungen der Lüneburger Exemplare zu den beiden genannten Zima-Arten: »In dieser Weise (d. h. hinsichtlich der Sculptur) nehmen die Lüneburger Stücke, mindestens zum Theil, eine vermittelnde Stufe zwischen Z. decussata und semisulcata ein«. Hiernach scheint ihm Material der Art von Lüneburg vorgelegen zu haben, welches inzwischen verloren gegangen ist, wie das auch hinsichtlich mehrerer anderer Arten der Fall zu sein scheint. s.M. Lima Hoperi MaxteLL sp. 1822. Plagiostoma Hoperi Manteuı, Geology of Sussex, $. 204, Taf. 26, Fig. 2, Sur 19: 1863. Lima Hoperi Desu., v. Stromseck, Zeltberg, S. 148. 1898. » » ManteLu sp., G. Mürer, Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und Ilsede, S. 24, Taf. 4, Fig. 12. Diese Lima schwankt auch bei Lüneburg hinsichtlich der Grösse und Sculptur ganz beträchtlich, wie dieses bereits durch G. MÜLLER an den Exemplaren aus dem Untersenon von Broitzem und Ilsede nachgewiesen und ebenso von mir an den Stücken aus dem Quadraten-Senon von Biewende beobachtet ist. Neben Exem- plaren, welche fast auf der ganzen Oberfläche starke Radialrippen tragen, kommen solche vor, bei denen sich nur vorn und hinten Radialrippen finden, während der mittlere Theil fast ganz glatt erscheint und deutlich nur ganz feine concentrische Linien er- kennen lässt. Die Radialrippen sind auf diesem mittleren Theil der Schale nur schwach angedeutet und verschwinden hier bei einzelnen Exemplaren auf der unteren Hälfte ganz. s.Q.; zh. MH. Lamellibranchiata. 59 Peeten KLeim. Pecten undulatus Nırsson. 1827. Pecten undulatus Nıussox, Petrificata Suecana, S. 21, Taf. 9, Fig. 10; Taf. 10, Fig. 10. 1863. » » » v. Stromgeck, Zeltberg, S. 154. 1889. » » > Horzarrzn, Die Mollusken der Aachener Kreide. Palaeontographica, Bd. 35, S. 235 Taf-26, Eig. 1 u 2. 1897. » » » Hesnıc, Revision af lamellibranchiaterna i Nilssons »Petrificata Suecana form. cret.«, 8.48, Taf.3, Big 9, 10.0: 11. Im Lüneburger Museum und in der Sammlung der Königl. ’ Geolog. Landesanstalt in Berlin liegen einige unvollständige Exem- plare dieser Art, deren Oberseite im Gestein steckt. Da es ge- lang, einige Stückchen der Schale loszusprengen, so konnte die Seulptur beobachtet und festgestellt werden, dass die Stücke die feinen Rippen der angezogenen Art haben, während P. cretosus DEFRANCE sich durch gröbere Rippen auszeichnen soll. HOLZAPFEL sagt a. a. OÖ. über den Unterschied zwischen beiden Arten; »Der Unterschied zwischen undulatus und cretosus DEFR. besteht in der Ungleichklappigkeit der ersteren, und in den gröberen meist alter- nirenden Rippen, und dem seichteren Byssus- Ausschnitt der letzteren Art«. D’ORBIGNY bildet als P. cretosus DEFR.!) einen ungleich- klappigen Pecten mit entfernter stehenden Rippen ab, während P. eretosus G. MÜLLER?) näher neben einander stehende Rippen trägt. zs. MH. Pecten Mantellianus »’Orzıcny. 1843. Pecten Mantellianus w’Örsıcsvy, Pal. fr. Terr. cret. III, S. 619, Taf. 440, Fig. 8—11. 1892. » » » Srorzer, Die Kreide Schleswig-Holsteins, S. 237. Zwei Exemplare dieser Art mit gut erhaltener Schale und ein etwas zweifelhaftes Stück, dessen Oberfläche im Gestein steckt, liegen im Hamburger Museum; sie sollen aus dem Mucronaten- 1) Pal. fr. Terr. eret. III, Taf. 440, Fig. 1—7. ?) Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und Ilsede I, S. 31, Taf. 5, Fig. 1. 60 Mollusca. Senon stammen. Nach STOLLEY kommt dieser Pecten häufig im Quadraten-Senon von Lägerdorf vor. s. M. Pecten cf. Puzosianus MaArneron. 1842. Pecten Puzosianus Marusron, Catalogue methodique et descriptif des corps organises fossiles du departement des Bouches-du-Rhöne, S. 185, Taf. 30, Fig. 1 bis 3. 1843. » » » p’Örsıcny, Pal. fr. Terr. eret. III S. 610, Taf. 437, Fig. 1—4. In der Sammlung des Herrn Dr. HEINTZEL in Lüneburg liegt die rechte Klappe eines Pecten ohne Niveauangabe, welche der angezogenen Art sehr ähnlich ist. Die Gestalt der Ohren und die Sculptur stimmen vollständig mit den ceitirten Abbildungen überein, doch ist bei dem Lüneburger Stück die Höhe kürzer im Verhältniss zur Länge der Klappe. Pecten pulchellus Nrussox. 1827. Pecten pulchellus Nıwssos, Petrificata Suecana, S. 22, Taf. 9, Fig. 12. 1863. » » » v. Strougecrk, Zeltberg, S. 154. 1897. > » » Hensıs, Revision af lamellibranchiaterna i Nilsson’s »Petrificata Suecana form. cret.«, S. 33, Taf. 2, Fig. 27, 29-32: Taf. 3, Fig. 1 u. 2. Hinsichtlich der Auffassung dieser Art schliesse ich mich den ausführlichen Auseinandersetzungen HENNIG’s a. a. OÖ. an; die von ihm gegebene Beschreibung weicht in einigen Punkten von der SCHLÜTER 's!) und HorzarrEL's?) ab. Die Rippen der rechten Klappe zeigen bei den Lüneburger Exemplaren die charakte- ristischen Streifen, welche auf der Mitte der Schale in der Rich- tung der Rippen, auf der Vorder- und Hinterseite schräg über diese verlaufen; dazu ist auf einigen besonders gut erhaltenen Exemplaren deutlich eine concentrische Streifung sichtbar. HENNIG giebt an, dass auf den schwedischen Stücken bisweilen aus 7 Rippen in der Nähe des Wirbels nach dem Unterrande zu durch fort- !) Bericht über eine geognostisch - palaeontologische Reise im südlichen Schweden. Neues Jahrbuch f. Mineralogie, Jahrg. 1870, S. 936. 2) Die Mollusken der Aachener Kreide, S. 234, Taf. 26, Fig. 10— 13. Lamellibranchiata. 61 gesetzte Theilung 28 werden. Das Lüneburger Material zeigt schon am Wirbel eine grössere Anzahl Rippen; eine so starke nachträgliche Theilung der Rippen, wie dieselbe von HENNIG beobachtet ist, findet nicht statt. Die linke Klappe ist mit schmäleren Radialrippen bedeckt, welche sich durch Einschaltung vermehren, ein Exemplar mit etwas abnormer Sculptur zeigt eine plötzliche Zweitheilung aller Rippen hinter einem concentrischen Absatz. Zeltberg: h. MH.u. MTr. Lösegraben: zh. M. Pecten orbicularis Sowergr. Taf.IIl, Rio: 4, 5. 1318. Pecten orbicularis Sowsrey, Mineral Conchology of Great Britain II 8.193, Tat: 186. ’ 1843. » » » p’OÖrsıeny, Pal. fr. Terr. eret. IIL, S. 597, Taf. 433, Fig. 14-16. 1863. » » » v. Srromgeck, Zeltberg, S. 108. Von dieser häufig erwähnten Form liegen mir ausser wenigen unvollständigen Stücken die beiden abgebildeten zweiklappigen Exemplare mit gut erhaltener Schale vor, welche ohne Zweifel zu der angezogenen Art gehören und einige Feinheiten der Sculptur erkennen lassen, welche bislang in den Beschreibungen dieser Art nicht erwähnt sind, da sie jedenfalls nur au ganz besonders gut erhaltenen Exemplaren wahrzunehmen sind. Die sogenannte glatte Klappe zeigt, mit blossem Auge betrachtet, nur einzelne Anwachslinien, aber bei genügender Vergrösserung zugleich eine äusserst feine concentrische Streifung, welche von einer noch feineren Radialstreifung geschnitten wird, die nicht ganz so scharf ist wie bei der von mir als Pecten Germanicus!) be- zeichneten entsprechenden Form des Neocoms. Ebenso wie bei letzterer Art tritt die concentrische Streifung schärfer hervor, wenn die oberste Schicht der Schale vorsichtig abgesprengt wird, wie das von mir an einer Stelle des grösseren der beiden ab- gebildeten Exemplare ausgeführt ist. Hiernach sind also die Unter- schiede zwischen der sogenannten glatten Klappe des P. orbieularis I) Die Bivalven und Gastropoden des deutschen und holländischen Neocoms. Abhandl. d. Königl. Preuss. Geol. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 31, 8. 41, Taf. 8, Fig. 13—19. 62 Mollusca. Sow. und P. Germanicus WOLLEMANN geringer, als man nach den bisherigen Beschreibungen und Abbildungen der ersteren Art annehmen konnte; den Hauptunterschied bildet die stärkere Radial- streifung letzterer Art. Viel leichter ist die andere Klappe beider Arten von einander zu unterscheiden, da bei P. orbicularis die von Schale bedeckten Furchen zwischen den concentrischen Ringen nur ganz schwach entwickelt sind oder fast ganz fehlen und die concentrische und radiale Streifung auf dieser Klappe viel weniger zu bemerken sind als bei ?. Germanicus!), wo sie, wie die Figuren 13e und 18b a. a. O. zeigen, bei genügender Vergrösse- rung scharf hervortreten. Ein scheinbarer Unterschied in der Sculptur des P. orbicularis Sow. von Lüneburg und den Abbildungen der Art bei SOWERBY und D’ÖRBIGNY besteht darin, dass bei den letzteren die concen- trischen Ringe die ganze Oberfläche bedecken, während bei den Lüneburger Stücken die unmittelbar unter dem Wirbel gelegene Region fast glatt erscheint. Ich habe auch bei anderen Pecten- Arten, besonders bei P. @ermanicus, häufig beobachtet, dass der unmittelbar unter dem Wirbel gelegene Theil der Schale schon bei ziemlich geringer Abreibung seine Sculptur verliert, weshalb ich diesem Unterschiede in der Sculptur keine besondere Be- deutung beimessen kann. Auch das unten erwähnte englische Exemplar des P. Germanicus ist unmittelbar unter dem Wirbel infolge von Abreibung ganz glatt. Ss. sr. Pecten membranaceus Nirsson. 1827. Pecten membranaceus Nıusson, Petrificata Suecana, $. 23, Taf. 9, Fig. 16. 1863. » » > v. Stromgeck, Zeltberg, S. 154. 1872. » > » Schrürsr, Ueber die Spongitarienbänke der oberen Quadraten- und Mucronaten- schichten des Münsterlandes, S. 33. 1897. » » » Hensıc, Revision af lamellibranchiaterna i Nilsson’s »Petrificata Suecana«, S. 37, Taf. 3, Fig. 6—8. !) P. Germanicus ist inzwischen auch in der unteren Kreide Englands nach- gewiesen, wie ein mir von Herrn Woons gütigst geschenktes Exemplar von North Willingham in Lincolnshire zeigt. Lamellibranchiata. 63 Pecten Nilssoni GoLvruss. 1834—40. Pecten Nilssoni Gowpruss, Petrefacta Germaniae II, S. 76, Taf. 99, Fig. 8. 1897. » » » Hennıe a. a. O. S. 45, Taf. 3, Fig. 18 u 19: v. STROMBECK giebt von Lüneburg nur die vorige Art an. Er sagt von dieser: »Höher als lang, fast gleichseitig, dünnschalig, glatt. Anwachsstreifen unregelmässig und kaum bemerkbar. Vom gleichfalls glatten P. Nilssoni GOLDFUSS durch mehrere Höhe ab- weichend«. Hiernach scheint v. STROMBECK nur die vorige Art von Lüneburg bekannt geworden zu sein. Die im Lüneburger Museum liegenden Exemplare scheinen allerdings fast alle zu P. membrana- ceus zu gehören mit Ausnahme eines grossen unvollständigen Stückes, welches zu P. Nüssoni gehören dürfte. Die Bestimmung dieser Pecten wird dadurch sehr erschwert, dass alle mir vorlie- genden Exemplare mehr oder weniger unvollständig sind, dass besonders die Ohren fast nirgends erhalten sind, mit Ausnahme eines besser erhaltenen Stückes des Königl. Museums für Natur- kunde zu Berlin, welches auch die Ohren ziemlich vollständig zeigt und jedenfalls zu P. Nüssoni gehört. Hinsichtlich der Unter- scheidungsmerkmale der beiden in Rede stehenden sehr ähnlichen Pecten-Arten verweise ich besonders auf die ausführlichen Ausein- andersetzungen bei HENNIG a. a. O. Beide Arten zs. MH. Vola KLein. Vola striato-costata GoLvruss sp. 1834-40. Pecten striato - costatus GoLvruss, Petrefacta Germaniae II, S. 55, Taf. 93, Big. 2c, du. e 1863. Janira striato-costata GoLDrUss, v. STROMBECK, Zeltberg, S. 155. 1898. Vola » » » sp., G. Mürter, Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und Ilsede, S. 37, Taf. 4, Fig. 8. Neben mehreren gut erhaltenen Oberschalen liegen einige Steinkerne und ein gut erhaltenes Exemplar der schlanken, ge- wölbten Unterschale vor; das letztere zeigt zwischen den sechs Hauptrippen je fünf fast gleich grosse Zwischenrippen und ausser- 64 Mollusca. dem deutlich die für die Art charakteristische Radialstreifung. Das grösste Exemplar ist ungefähr 30”" hoch. Zeltberg: zh. MH. u. MTr. Lösegraben: s. M. Aucellina PoMmPpEcKJ. Aucellina gryphaeoides Sowersy sp. Taf. III, Eig.2, 2. 1837. Avicula gryphaeoides Sowersy, Observations on some strata between the Chalk and the Oxford Oolite. Transact. of the Geol. Soc. of London, 2. Serie, Bd. 4, S. 335, Taf. 11, Fig. 3. 1893. » » » v. Srronßeck, Ueber den angeblichen Gault bei Lüneburg. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Gesellschaft, Bd. 45, S. 490 u. 493. 1901. Aucellina » » Pomrecks, Ueber Aucellen und Aucellen- ähnliche Formen. Neues Jahrbuch für Mineralogie, Beilagebd. 14, Heft 2, S. 354, Taf. 16, Fig. 6—8. Diese anfänglich zur Gattung Avicula und später zur Gattung Aucella gestellte Form wird a. a. OÖ. von POMPECKJ zu der von ihm aufgestellten Gattung Aucellina gerechnet; der dort von PoMPECKJ gegebenen ausführlichen Beschreibung ‚habe ich nicht viel hinzuzufügen. Ich habe zwei kleine Exemplare mit Schale abbilden lassen, welche manche Einzelheiten erkennen lassen, die auf den Pompecky’schen Abbildungen nicht hervortreten. Ueber die Ligamentgrube der linken (gewölbten) Klappe sagt POMPECKJ: »Von der Ligamentgrube ist an dem mir vorliegenden Material, zumeist Steinkerne grösserer Exemplare, nichts erhalten«. Nur an ganz kleinen 1,5—2”"” grossen Schälchen hat er eine Andeutung der Ligamentgrube wahrgenommen. Das von mir abgebildete zweiklappige Exemplar zeigt die scharf begrenzte Ligamentgrube der linken Klappe sehr deutlich; sie liegt unter der Spitze des stark übergebogenen Wirbels, ist sehr seicht und hat die Gestalt eines ungleichseitigen Dreiecks, dessen kleinere Seite vorn liegt. Die von POMPECKJ erwähnten, aber auf seiner Abbildung wenig sichtbaren Knötchen zu beiden Seiten der Byssusrinne der rechten Klappe treten deutlich hervor. Die abgebildete einzelne linke Klappe zeigt sehr gut die Sculptur, besonders die dicht stehenden Lamellibranchiata. 65 concentrischen Lamellen und die feinen Radialstreifen, welche zwar von POMPECKJ im Text a. a. Ö. erwähnt werden, aber auf seinen Abbildungen nicht sichtbar sind. hu-E.; 28. V. Inoceramus SOWERBY. Diese besonders in geologischer Hinsicht wichtige Gattung ist zwar bei Lüneburg durch eine grosse Anzahl Arten vertreten, doch liegt mir nur von den gewöhnlichen Arten, die auch an anderen Orten häufig vorkommen und deshalb schon genau bekannt sind, besser erhaltenes Material vor. Die selteneren Arten sind meist nur durch schlecht erhaltene Exemplare und Bruchstücke vertreten, welche zwar zur Bestimmung ausreichen, aber keine Gelegenheit zu neuen Beobachtungen bieten. Inoceramus orbicularis Münsrir. 1834—40. Inoceramus orbicularis Münster bei GoLpruss, Petrefacta Germaniae II, S: 112, Taf.1l3, Fig... 1863. » striatus MAnTELL-GOLDFUSS, v. STROMBECK, Zeltberg, S. 108- 1577. » orbicularis Münster, SchLüörer, Zur Gattung Inoceramus, S. 12. Diese im deutschen Cenoman weit verbreitete Form hat sich auch häufig bei Lüneburg gefunden, besonders in den Schichten, welche dem Varians-Pläner entsprechen, doch sind alle bisher ge- sammelten Exemplare unvollständig. Vielleicht gehören auch zu dieser Art die in der Tourtia des Zeltberges gefundenen kleinen Bruchstücke und einzelnen Kalkfasern von /noceramus-Schalen. bee: zb. R. Inoceramus virgatus SchLürer. 1577. Inoceramus virgatus Schwürer, Zur Gattung Inoceramus, S. 9. Auffallender Weise gehört dieser /noceramus, welcher sonst im cenomanen Pläner gemein ist, in Lüneburg zu den grössten Seltenheiten. Mir sind nur zwei Exemplare der typischen Form bekannt geworden, welche im Hamburger Museum liegen. Ob die Stücke aus dem Varians- oder Rhotomagensis-Pläner stammen, ist nicht bekannt. s. Cenoman. Neue Folge. Heft 37. 5 66 Mollnsea. Inoceramus labiatus v. ScuhLornukım sp. 1863. JInoceramus mytiloides MaxteLL-Goupruss, v. Stromseek, Zeltberg, S. 119. 1877. » labiatus v. SCHLOTHEIN, SchLürser, Zur Gattung Inoceramus, S. 14. Viele ziemlich grosse, aber schlecht erhaltene Stücke — meist Steinkerne — dieses bekannten /noceramus liegen im Lüneburger und Hamburger Museum; sie gehören besonders der typischen Form an, sind aber, wie schon V. STROMBECK a. a. O. hervorhebt, meist flach gedrückt. Zeltberg: h.L.; Pırper’s Bruch: zh. L. Inoceramus Brongniarti Sowerpr. 1825. Inoceramus Brongniarti Sowrxsy, Mineral Conchology of Great Britain V, 8. 60, Taf. 441, Fig. 2 u. 3. 1863. » » » v. StromBecr, Zeltberg, S. 121. 1877. » » » Schuürer, Zur Gattung Inoceramus, $.15. Von diesem bekannten Leitfossil sind viele, theilweise gut erhaltene und sehr grosse Exemplare gefunden. Auch aus dem Scaphiten-Pläner besitzt das Lüneburger Museum ein sicher be- stimmbares Stück. In dieser Schicht kommt auch an anderen Punkten!) /. Brongniarti vor; ich selbst habe allerdings in ihr in der Umgegend Braurschweigs nur /. latus Sow. und I. inaequivalvis SCHLÜTER?) gefunden®). Zu letzterer Art gehören vielleicht einige Bruchstücke, welche ebenfalls aus dem Scaphiten- Pläner stammen sollen und im Lüneburger Museum aufbewahrt werden. Zeltberg: h.B.; s.S. Pıeprr’s Bruch: h. B. !) Vergl. besonders ELeerr, Das untere Angoumien in den Ösningbergketten des Teutoburger Waldes. Verhandl. des naturw. Vereins der preuss. Rheinlande u. s. w., Jahrg. 58 (1901), S. 77 u. 97. 2) Zur Gattung Inoceramus, S. 92. ®) Worremann, Aufschlüsse und Versteinerungen im Turon des Kreises Braunschweig und Wolfenbüttel einschliesslich des Oderwaldes. 12. Jahresber. d. Vereins f. Naturwissensch. zu Braunschweig, S. 92. Lamellibranchiata. 67 Inoceramus Cuvieri Sowerer. 1825. JInoceramus Ouvieri Sowergy, Mineral Conchology of Great Britain V, S. 59, Taf. 441, Fig. 1. 1863. » » » v. Srromgeck, Zeltberg, S. 124. 1377. » » » Senrürer, Zur Gattung Inoceramus, S. 18. 1892. » » » Srorzey, Die Kreide Schleswig-Holsteins, S. 241. Diese Art soll nach v. STROMBECK a. a. OÖ. bei Lüneburg auch im Quadraten-Senon vorkommen, welcher Ansicht sich STOLLEY anfänglich a. a. O. anschliesst. Später!) sagt Letzterer dagegen über diesen Punkt: »In jüngeren Schichten als dem Emscher ist I. Cuvieri Sow. bisher mit Sicherheit bei Lüneburg nicht beob- achtet worden«. Spätere Untersuchungen haben jedoch sicher erwiesen, dass /. Cuvieri auch in Lüneburg dem nach ihm be- nannten obersten Turon angehört und im Senon nicht mehr vor- kommt. Das Manuscript des Herrn STÜMCKE enthält die Notiz: »Inoceramus Cuvieri findet sich hier nur im Cuvieri-Pläner (Alter Rathsbruch). In der Sammlung des verstorbenen Kantors MorıTz waren alle diese Sachen durch einander geworfen.«< Die mir von Lüneburg vorliegenden Exemplare sind ziemlich gut erhalten und zeigen neben den übrigen für die Art charakteristischen Merk- malen besonders auch die in der Nähe des Unterrandes fast senk- rechte Umbiegung der Schale nach innen. Einige Stücke zeichnen sich durch auffallend stark treppenförmige Gestalt aus, eine Er- scheinung, welche ich auch an Material von anderen Fundorten, 2. B. von Salder in Braunschweig beobachtet habe, wo das treppen- förmige Aussehen besonders durch seitliche Verdrückung hervor- gerufen ist, wodurch die betreffenden Exemplare bisweilen eine Gestalt erhalten haben, welche an J. Brongniarti Sow. oder den weiter unten erwähnten /. percostatus G. MÜLLER erinnert. STURM?) !) Einige Bemerkungen über die obere Kreide, insbesondere von Lüneburg und Lägerdorf, S. 146. Vergl. auch a. a. O. S. 139—142; ferner Schnürer, Ueber den ersten Belemniten im jüngsten Pläner mit /noceramus Ouvieri. Zeit- schrift d. Deutsch. geolog. Gesellschaft, Bd. 46, S. 286. 2) Der Sandstein von Kieslingswalde in der Grafschaft Glatz. Jahrbuch d. Königl. Preuss. Geolog. Landesanstalt f. 1900, S. 92, Taf. 10, Fig. 1. 5* 68 Mollusca. bildet /. (wvieri aus dem zum Emscher gerechneten Sandsteine von Kieslingswalde ab; sein Original weicht aber von der nor- malen Form durch grosse Höhe und geringe Länge ab und lässt die für die Art besonders charakteristische Umbiegung der Schale in der Nähe des Unterrandes nicht erkennen. Nach KARAKASCH!) soll /. Cwvieri auch im Senon des Kau- kasus gefunden sein, doch ist das von ihm abgebildete Exemplar unvollständig und zeigt einige Aehnlichkeit mit /. Cripsi, welcher ebenfalls von genanntem Autor erwähnt wird. Zeltberg: h.C. Pırper’s Bruch: zes. C. Inoceramus percostatus G. Mürıer. 1838. Jnoceramus percostatus G. Müruer, Beitrag zur Kenntniss der oberen Kreide am nördlichen Harzrande. Jahrbuch d. Königl. Preuss. Geolog. Landesanstalt f. 1857, S. 413, Taf. 17, Fig. 5. Ein verdrückter Steinkern des Lüneburger Museums mit kleinen Schalenresten, und ein Bruchstück eines /noceramus, welches in der Sammlung der Königl. Geolog. Landesanstalt in Berlin liegt, gehören wahrscheinlich zu dieser durch G. MÜLLER von Goslar und vom Löhofsberge bei Quedlinburg beschriebenen Art. s. E. Inoceramus involutus Sowersr. Taf. I, Fig. 4; Taf. II, Fig. 7, 8. 1829. Inoceramus involutus Sowerey, Mineral Conchology of Great Britain VI, S. 160, Taf. 583. 1863. » » » v. StromgeEck, Zeltberg, S. 127. 1877. » » » SchLürer, Zur Gattung Inoceramus, 8. 24. Ebenso wie J. Cwvieri soll diese Art nach v. STROMBECK im Quadraten-Senon vorkommen; er sagt a.a. O. S. 127: »Ihr Vor- kommen im nordwestlichen Deutschland beschränkt sich daher für jetzt auf die senone Quadratenkreide.« Dass dieser /noceramus !) Die Kreideformation des Nordabhanges des Kaukasus und ihre Fauna, S. 56, Taf. 7, Fig. 12. — Auch /noc. labiatus und Brongniarti werden hier aus dem Kaukasus abgebildet. — Vergl. auch Anruura, Ueber die Kreidefossilien des Kaukasus, S.73 u. 74. — Hier wird bezweifelt, dass /noc. Ouvieri und Cripsi im Kaukasus zusammen vorkommen. Lamellibranchiata. 69 bei Lüneburg, wie an den übrigen deutschen Fundorten, dem Emscher angehört, hat schon STOLLEY!) nachgewiesen. Von allen Inoceramen kommt diese Art bei Lüneburg in dem besten Er- haltungszustande vor; bei mehreren Exemplaren sind die grosse und kleine Klappe noch im natürlichen Zusammenhange. Die meisten Abbildungen zeigen die kleine Klappe entweder überhaupt nicht oder nur unvollständig: auch die Abbildung bei Dıxonx?), von welcher SCHLÜTER a. a. O. S. 24 Anm. 5 sagt: »Diese Ab- bildung bringt auch die Ornamentik der flachen Klappe zur An- schauung«, lässt Gestalt und Sculptur nur unvollkommen erkennen. Am besten ist die Abbildung bei G. MÜLLER a. a. O. Taf. 16, doch auch da treten in Folge des weniger guten Erhaltungszustandes einige Einzelheiten der Sculptur nicht so gut hervor wie bei den Lüne- burger Exemplaren, weshalb einige von diesen abgebildet sind. Das Original Srurm’s3) lässt zwar die radiale Runzelung der kleinen Klappe erkennen, ist aber sonst ziemlich schlecht erhalten und zeigt eine etwas abweichende Gestalt. Hinsichtlich der Sculptur der kleinen Klappe des Lüneburger Materials mag Folgendes hervorgehoben werden. Auf der oberen Hälfte der kleinen Klappe, besonders nach der Mitte zu, sind die concentrischen Ringe stärker treppenartig als in der Nähe des Unterrandes, und zeigen dort radiale Runzeln, welche weiter nach unten zu verschwinden. Auch auf jungen Exemplaren, wie bei dem Taf. II, Fig. 7 abgebildeten zweischaligen, dessen kleine Klappe nur 46”"® hoch ist, sind diese Runzeln kaum sichtbar, treten aber auf der kleinen Klappe eines älteren Individuums, welche 73”® hoch ist, bereits deutlich hervor. Wie das abgebildete Stück aus dem Schlossrande der kleinen Klappe zeigt, stehen die Bandgruben sehr dicht neben einander, sind fast kreisförmig bis mehr elliptisch und durch eine schmale Leiste von einander ge- !) Einige Bemerkungen über die obere Kreide, insbesondere von Lüneburg und Lägerdorf. S. 144. — Ueber die Gliederung des norddeutschen und balti- schen Senon, $. 223 u. 272. 2) Geology of Sussex, $. 355, Taf. 28, Fig. 32. 3) Der Sandstein von Kieslingswalde in der Grafschaft Glatz und seine Fauna. Jahrbuch d. Königl. Preuss. Geolog. Landesanstalt f. 1900, S. 91, Taf. 9, Fig. 4. 70 Mollusca. trennt. Die grosse, eingerollte Klappe ist an dem Lüneburger Material überall unvollständig und verdrückt; der eingerollte Wirbel ist nirgends erhalten. Die Oberfläche der jüngeren Exemplare zeigt concentrische Runzeln, welche mit dem Alter undeutlicher werden. Dieser /noceramus hat bei Lüneburg sein Hauptlager im unteren Emscher; in dem oberen Theile desselben, in welchem Actinocamas westfalicus häufiger auftritt, wird er seltener. h. E. Inoceramus digitatus Sowerer. 1829. Inoceramus digitatus Sowersey, Mineral Conchology of Great Britain VI, S. 215, Taf. 604, Fig. 2. 1877. » » » Schtörer, Zur Gattung Inoceramus, $. 19, Taf. 1. Die beiden zu dieser Art gerechneten Stücke des Lüne- burger Museums, der Abdruck eines grösseren und ein Bruchstück eines kleineren Exemplars mit Schale stimmen im Allgemeinen mit der angezogenen Art überein, doch sind bei ihnen die radialen Wülste nicht so stark gekrümmt wie auf der ScHLÜürERr’schen Abbildung. Mit der letzteren stimmt sehr gut ein Bruchstück eines jüngeren dünnschaligen Exemplars überein, welches sich im Besitze des Herrn STÜMckE befindet. s. E. Inoceramus subeardissoides ScuLürer. 1877. Inoceramus subcardissoides ScuLürer, Zur Gattung Inoceramus, S. 23, Taf. 2. Ein unvollständiger Abdruck eines grossen /noceramus, welcher sich im Lüneburger Museum befindet, ist bisher zu ]. subcar- dissoides SCHLÜTER gerechnet und dieser Art jedenfalls sehr ähn- lich, doch stehen die Radialrippen und concentrischen Kalten bei ihm näher neben einander und sind schmäler als bei dem SCHLÜTER- schen Originale. Die für die Art charakteristische tiefe, breite Längsfurche ist an dem Stück nicht wahrzunehmen. Ein zweiter, ebenfalls sehr unvollständiger kleiner I/noceramus mit theilweise erhaltener Schale, welcher in der Sammlung des Herrn STÜMCKE liegt, ist wahrscheinlich die zugehörige Jugendform; hier ist eine Längsfurche angedeutet, doch verlaufen auf diesem Stücke die concentrischen und radialen Falten mehr schräg als auf der Lamellibranchiata, 71 Schtürer’schen Abbildung. Ob dieser Lüneburger Inoceramus als eine locale Varietät von J. subcardissoides oder als besondere Art anzusehen ist, vermag ich selbstverständlich auf Grund des vorhandenen unbedeutenden Materials nicht zu entscheiden. s. E. Inoceramus cardissoides GotLDpruss. 1834—40. Inoceramus cardissoides Goupruss, Petrefacta Germaniae Il, S. 112, Taf. 110, Fig. 2. 1877. » » » SchLörer, Zur Gattung Inocera- mus, S. 26. 1898. » » » G. Mürzer, Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und Ilsede, S. 44, Fig. 11. Zu dieser Art rechne ich ein unvollständiges Exemplar aus der Granulatenkreide, dessen Sculptur schlecht erhalten ist. s. Gr. Inoceramus lobatus Münster. 1834—40. Inoceramus lobatus Münster, GoLpruss, Petrefaeta Germaniae II, S. 113, Taf. 110, Fig. 3. 1877. » » » SchLürer, Zur Gattung Inoceramus, 8. 27, Taf. 4, Fig. I u. 2: 1898. » » » G. MörtLer, Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und Ilsede, S. 43. Ueber das Vorkommen dieser von G. MÜLLER ebenso wie die vorige Art zum Leitfossil erhobenen Art sagt STOLLEY!): »Von der erwähnten, durch A. granulatus charakterisirten Südwand des Cementbruches stammt auch /noceramus lobatus MÜNSTER«. Das Lüneburger Museum enthält nur ein unvollständiges Exemplar und ein kleineres Bruchstück von dieser Art, welche sich in Folge der deutlich entwickelten radialen Striemen der vorigen Art etwas nähern. Zwei besser erhaltene Stücke liegen im Hamburger Museum. s. Gr. ı) Einige Bemerkungen über die obere Kreide, insbesondere von Lüneburg und Lägerdorf, S. 176, 2 Mollusea. Inoceramus Cripsi Manrerr. 1822. Inoceramus Cripsi MAnteut, Geology of Sussex, S. 133, Taf. 27, Fig. 11. 1863. » » » v. StromBEck, Zeltberg, S. 152. 1877. » » » Schtörer, Zur Gattung Inoceramus, $. 29. 1898. » » » G. Mürter, ‘Die Molluskenfauna des Unter- senon von Braunschweig und Ilsede, S. 45, Fig. 12 u. 13. Von diesem bekannten /noceramus kommt bei Lüneburg hauptsächlich die typische, schief in die Länge gezogene Form mit nahe neben einander stehenden Rippen vor; nur wenige Exem- plare sind mehr gerade und haben entfernter stehende Rippen. Ich schliesse mich hinsichtlich der Begrenzung dieser Art haupt- sächlich der ScHhLüTEr’schen Auffassung an, welche ich, besonders nach den von mir an den Exemplaren aus dem Quadraten-Senon von Biewende gemachten Beobachtungen, für die richtigere halte. Es dürfte kaum möglich sein, die Stücke mit entfernter stehenden Rippen als besondere Art abzutrennen, wie das G. MÜLLER!) für eventuell möglich hält, da man bei Untersuchung umfangreichen Materials nach allen Richtungen hin Uebergangsformen findet. Nach STROMBECK soll 7. Cripsi nur im Mucronaten-Senon vor- kommen; er sagt hierüber a. a. O.: »Das Vorkommen der Art in den etwas tiefern senonen Schichten mit Belem. quadrata bedarf noch der Revision ..... Bei Lüneburg reicht sie nicht in die Quadratenkreide.«< Hierzu ist zu bemerken, dass /. Cripsi bei Lüneburg in der Mucronatenkreide zwar häufiger ist, doch auch nicht sehr selten in der Quadratenkreide vorkommt. Bekanntlich geht die Art an anderen Orten noch tiefer hinab, wie ein Vergleich bei G. MÜLLER a. a. O. S. 45 zeigt. zs.Q; h. MH. Inoceramus sp. Im Lüneburger Museum befindet sich eine etwa 1/," lange Gesteinsplatte, welche ganz bedeckt ist mit dem flach zusammen- gedrückten Steinkern eines Riesen-/noceramus, welcher einen ziem- lich spitzen Wirbel und einen breiten, wenig scharf begrenzten Flügel zeigt. Die Oberfläche trägt wenig hervorragende, nahe ) A.2.0. S. 46. Lamellibranchiata. 73 bei einander stehende Rippen, deren Verlauf einige Aehnlichkeit mit dem Verlauf der Rippen von J/noceramus labiatus zeigt; sie biegen aber auf der Mitte der Oberfläche unter einem etwas stumpferen Winkel um als bei 7. lubiatus. Ausserdem befinden sich auf der Oberfläche feinere concentrische Streifen, welche den Rippen etwa parallel laufen. Mit einer der bekannten Inoceramus-Arten scheint das Stück nicht übereinzustimmen, reicht aber infolge seines ungünstigen Erhaltungszustandes zur Begrün- dung einer neuen Art nicht aus. s. E. Inoceramus sp. Einige zu einem Exemplar gehörende Bruchstücke der Schale eines wahrscheinlich ebenfalls neuen, sehr grossen Jnoceramus liegen im Hamburger Museum ohne Niveauangabe. Die fast glatte Oberfläche trägt weder stufenartige Absätze noch concen- trische Rippen, sondern nur schmale Anwachsstreifen, welche oben etwa 2 ”®, weiter unten dagegen nur noch 1 ”” breit sind. Zu einer der mir bekannten /noceramus-Arten gehören die Bruch- stücke nicht; allerdings ist es mir nicht gelungen, von den Bibliotheken oder im Wege des Buchhandels die gesammte Litteratur über die vielen neuen /noceramus-Arten, welche aus der Kreide Nordamerikas beschrieben sind, zu bekommen. Chalmasia STOLICZKA. Chalmasia Turonensis Du,sarnın Sp. 1837. Vulsella Turonensis Dusarpın, M&m. de la societe geologique de France, ' ser 15. 1%. 52293, Tat15, Bıig..]. 1841. Ostrea Gehrdensis A. Rormer, Die Versteinerungen des norddeutschen Kreidegebirges, S. 46, Taf. 8, Fig. 1. 1871. Chalmasia Turoniensis Srouiczsa, Cretaceous fauna of Southern India III. The Pelecypoda, S. 402. 1890 —91. COhalmasia Turonensis Pzros, Mollusques fossiles des terrains eretaces de la Tunisie, S. 197, Taf. 26, Fig. 1 bis 3. Eine einzelne, gut erhaltene, 13 "® hohe Klappe, welche sich im Lüneburger Museum befindet, gehört zu dieser Art. Der Wirbel steht hinsichtlich der Krümmung zwischen dem ROEMER- schen Originale und der Figur 1 bei PERON etwa in der Mitte. 74 Mollusca. Zwei Bruchstücke von grösseren Exemplaren dieser Art liegen in der Sammlung des Herrn Dr. HEINTZEL in Lüneburg. s.Q. Arca Lınn&. Arca subradiata n’Orgıcny. 1834-40. Arca radiata Münster, GoLpruss, Petrefacta Germaniae Il, $. 143, Taf. 138, Fig. 2. 1850. Arca subradiata w’Orsıcny, Prodrome II, S. 245, No. 713. 1863. » » » v. Srromseck, Zeltberg, S. 148. Diese bereits von V. STROMBECK und STÜMCKE) richtig be- stimmte Arca war auf Grund einer späteren Bestimmung im Lüneburger Museum als Cucullaea striatula REUSS?) bezeichnet, welche sich von A. subradiata durch mehr gerundete Hinterseite, grössere Höhe und ausgeprägte concentrische Sculptur unter- scheidet. Nach v. STROMBECK soll die Art bei Lüneburg häufig vorkommen; mir sind bislang nur fünf Exemplare von dort be- kannt geworden, von denen das grösste, welches sonst genau mit den übrigen Stücken übereinstimmt, eine vom Wirbel schräg nach dem Unterrande verlaufende, seichte dreieckige Einsenkung zeigt, welche auf der Abbildung bei GoLpruss nicht sichtbar ist und eine erst mit dem Alter hervortretende Eigenschaft zu sein scheint. zs. MH. Leda SCHUMACHER. Leda producta Nırssox sp. 27. Nucula producta Nıusson, Petrificata Suecana, S. 16, Taf. 10, Fig. 5. 888. Leda > » G. Müruır, Beitrag zur Kenntniss der oberen Kreide am nördlichen Harzrande. Jahrbuch d. Königl. Preuss. Geolog. Landesanstalt f. 1887, S. 423. 1889. » » » Gricpenkert, Die Versteinerungen der senonen Kreide von Königslutter im Herzogthum Braun- schweig, S. 359. Pal. Abh. v. Dames u. Kayser, Bd. 4, Heft 5. 19007 => » » Wortmann, Die Fauna des Senon von Biewende bei Wolfenbüttel. Jahrbuch d. Königl. Preuss. Geolog. Landesanstalt f. 1900, S. 22. ) A.2.0.S8.15. 2) Die Versteinerungen der böhmischen Kreideformation, S. 12, Taf. 34, Fig. 28. Lamellibranchiata. 75 Von dieser im Senon anderer Orte Norddeutschlands häufigen kleinen Zeda kenne ich nur einen Steinkern aus dem Lösegraben, welcher mit den mir von Königslutter und Biewende vorliegenden Exemplaren gut übereinstimmt. HENNIG spricht der NILsson- schen Art jede Berechtigung ab; er sagt darüber!): »NıLsson’s beskrifning och figur kan användas nästan för hvilken Nucula- liknande form som helst«. Die a. a. OÖ. vom nördlichen Harz- rande, von Königslutter und von Biewende beschriebene Leda ge- hört ohne Zweifel einer bestimmten Form an, welche meist als Steinkern vorkommt und, wie die meisten Leda-Arten, hinsichtlich der Gestalt etwas varlirt, im Allgemeinen aber gut mit der Be- schreibung und Abbildung bei NırLsson a. a. O. übereinstimmt; hinsichtlich der Grösse bleiben die deutschen Exemplare allerdings etwas hinter dem schwedischen Originale zurück. Lösegraben: s. M. Gyropleura DOUVILLE. Gyropleura Ciplyana vw Rrcknorr sp. Tat..l, :Kio.25..6. 1855. Reguienia Ciplyana vr Rycknour, Melanges paleontologiques II, S. 179, Taf..12,>Eig. 1270.18. 1859. Caprotina costulata J. MüLter, Petrefaeten der Aachener Kreideformation. Supplement S. 16, Taf. 7, Fig. 18. 1860. Chama? costulata MüLver sp., Bosquir bei Srarınc, De bodem van Neder- land, S. 386. 1863. Chama Moritzi v. Stromgeck, Zeltberg, S. 156. 1887. Gyropleura ciplyana Dovvırui, Bulletin de la societe geologique de France, Ser. Ill, Bdi 15, 8. 174,Baf..23, Bio. 1. 1889. » » pe Ryceknout sp., Horzarrer, Die Mollusken der Aachener Kreide, S. 189, Taf. 19, Fig. 5 bis 7. 1889. Chama Moritzi v. Stromßeck, GRIEPENKERL, Die Versteinerungen der senonen Kreide von Königslutter im Herzogthum Braunschweig, S. 362, Taf. 37, Fig. 3. Diese eigenartige Bivalve ist wiederholt ausführlich beschrieben und, wie die oben angegebene Synonymik zeigt, der Reihe nach zu den Gattungen Reguienia, Caprotina, Chama und Gyropleura 1) Revision af lamellibranchiaterna i Nilsson’s »Petrificata Suecana forma- tionis cretaceae«, S. 64, 76 Molluseca. gestellt. Wie die Abbildungen bei den verschiedenen Autoren und die mir von Lüneburg vorliegenden Exemplare zeigen, schwankt besonders die Gestalt der grossen, festgewachsenen, rechten Klappe beträchtlich; besonders nach der verschiedenen Art der Anbeftung. Die Taf. II, Fig. 5 abgebildete Klappe hat eine besonders grosse, tiefe, scharf umrandete Anheftungsstelle. Die Oberfläche beider Klappen trägt schmale, dicht neben einander stehende Radialrippen auf breiten Anwachsringen, an deren Grenze sich die Richtung der Radialrıppen — besonders auf der grossen Klappe — wenig ändert. Die Radialrippen erscheinen auf den Abbildungen bei HoLZAPFEL und den meisten anderen Autoren glatt, doch sagt der erstere im Text a. a. O.: »Die Oberfläche ist mit scharfen und hohen Radialrippen verziert, die meist schwach gekörnt sind«. Wenn die Oberfläche der Schale besonders gut erhalten ist, bemerkt man auf ıhr eine feine concentrische Streifung, welche auf den Rippen seitlich hervortretende, scharfe Zähnchen erzeugt; die letzteren sind auf meinen Originalen und auf der Figur bei GRIEPENKERL a. a. OÖ. deutlich zu erkennen. Da diese feinere Sculptur leicht durch Verwitterung verloren geht, erscheinen die Rippen bei vielen Exemplaren vollkommen glatt. Auch der Innenrand der Klappen ist mit Zähnchen besetzt, welche aber weniger scharf sind als die Zähnchen auf der Oberfläche. Das Schloss ist an dem Lüneburger Material nur unvollständig erhalten. HOLZAPFEL stellt a. a. Ö. Chama Moritzi v. STROMBECK nur frageweise zu Gyropleura Ciplyana DE RYCKHOLT; nach meiner Ansicht sind beide Arten zu vereinigen. Nach GRIEPENKERL soll die Art bei Königslutter ihr Hauptlager in den Quadratenschichten haben und dort nur selten in den unteren Mucronatenschichten vorkommen, während v. STROMBECK sie von Lüneburg nur aus dem Mucronaten-Senon citirt, wo sie pach den Angaben des Lüne- burger Museums am Zeltberge auf die Trigonosema-Schicht be- schränkt sein soll. Zeltberg: zh. MTr. Lösegraben: s.M. Lamellibranchiata. 77 Gardium Linne&. Cardium ef. Noeggerathi J. Mürnır. 1851. Cardium Noeggerathi J. MürLr:r, Monographie der Petrefacten der Aachener Kreideformation II, S. 65 Taf. 8, Fig. 13. 1898. » » » G. Mörter, Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und llsede, S. 61, Taf. 9, Fig. 5—7. Mit dieser Art, besonders mit den Abbildungen bei G. MÜLLER $) a. a. Ö., stimmen einige unvollständige und verdrückte Steinkerne hinsichtlich der Gestalt überein. Wie es scheint, sind jedoch die Radialrippen bei den Lüneburger Exemplaren gekörnt gewesen, eine Eigenschaft, welche auf den Abbildungen von Cardium Noegge- rathi nicht hervortritt. Das Niveau ist unbekannt. Isocardia LAMARCK. Isocardia Heintzeli n. sp. Taf. II, Fig. 4. Von dieser /socardia liegt mir zwar nur ein Steinkern vor, doch hat dieser eine so charakteristische Gestalt, dass ich kein Be- denken trage, darauf eine neue Art zu begründen. Da diese neue Art der /socardia Heberti FAVRE!) sehr ähnlich ist, so will ich mich darauf beschränken, hier die Unterschiede zwischen beiden Arten anzugeben. J/socardia Heintzeli hat einen mehr eckigen Umriss, eine grössere Höhe im Verhältniss zur Länge und weniger stark nach vorn gebogene Wirbel als J. Heberti; im Uebrigen stimmt sie mit letzterer Art überein. s. MTr. Venus LinnNe. Venus subparva v’ÖrkıcnY. 1834—40. Venus parva Goupruss, Petrefacta Germaniae Il, S. 246, Taf. 151, Fig. 4. 1850. Venus subparva v’Orsıcny, Prodrome, 3. 237, No. 533. 1863. » parva Goupruss, v. StromBick, Zeltberg, S. 146. !) Description des mollusques fossiles de la craie des environs de Lemberg en Galicie, S. 112, Taf. 12, Fig. 4. 78 Mollusea. Zu dieser nach HoLZAPFEL!) zweifelhaften Art sind durch v. STROMBECK die schlecht erhaltenen, meist abgeriebenen und stark verdrückten Steinkerne einer Venus gestellt, welche im Lüneburger Mucronaten-Senon ziemlich häufig vorkommen. Ausserdem soll sich bei Lüneburg nach v. STROMBECK auch Venus faba GOLDFUSS finden, von welcher mir kein Exemplar von dort bekannt ge- worden ist. zh. MH. Gypricardia LAMARCK. Cypricardia trapezoidalis A. Rormer sp. Fat 1.2 Bie 3 Dar I Rio. 1. 1841. Crassatella trapezoidalis A. Rowner, Die Versteinerungen des norddeut- schen Kreidegebirges, S. 74, Taf. 9, Kig. 22. 1863. » (Cyprina?) sp., v. Srromseck, Zeltberg, S. 147. 1869. Cypricardia Galiciana Favre, Description des mollusques fossiles de la craie des environs de Lemberg en Galicie, 3.109, Taf 127. Rıg,;o; 1389. » trapezoidalis A. Rormer sp., Horzarrer, Die Mollusken der Aachener Kreide, S. 179. Erwachsenes Exemplar: Länge 31®“, Höhe 27” (0,87), Dicke 28" (0,90), Hinterseite 24" (0,77). Junges Exemplar: Länge 27"®, Höhe 18"" (0,67), Dicke 18" (0,67), Hinterseite 23"” (0,85). Der Umriss ist unregelmässig abgerundet viereckig, in der Jugend mehr trapezförmig, im Alter mehr quadratisch. Der Schlossrand ist wenig gebogen, der Hinterrand bildet mit ihm einen stumpfen Winkel, welcher sich mit zunehmendem Alter einem rechten nähert, während bei jungen Exemplaren der Hinter- rand mehr schräg zum Unterrande verläuft und mit letzterem einen spitzeren Winkel bildet. Der Unterrand ist mässig gebogen und geht in den stark gekrümmten Vorderrand in der Jugend unter deutlicher Winkelbildung, im Alter mehr allmählich über. Der breite Wirbel ist weit nach vorn gerückt, stark nach innen gebogen und ragt wenig hervor; hinter ihm entspringt eine scharfe Kante, welche schräg zum Grenzpunkt zwischen Hinter- und 1!) Aachener Kreide, S. 168. Lamellibranchiata. 79 Unterrand verläuft und eine schwach concave Area abgrenzt, in welche hinter den Wirbeln die lanzettförmige Bandgrube einge- senkt ist. Die Sculptur besteht aus concentrischen Linien, welche auf den beiden abgebildeten Steinkernen wenig sichtbar sind. Die Schale ist an keinem Exemplar erhalten, weshalb mir über die Beschaffenheit des Schlosses nichts bekannt geworden ist. Wie aus obiger Beschreibung hervorgeht, ändert sich die Gestalt der Art mit zunehmendem Alter nicht unwesentlich, be- sonders wird die Wölbung der Klappen stärker, auch nimmt die Höhe im Verhältniss zur Länge stärker zu. Da RoEMER a. a. O. ein Jugendexemplar abbildet, so glaubt v. STROMBECK — da ihm offenbar nur erwachsene Exemplare vorgelegen haben —, dass die Lüneburger Form nicht zu der RormeER’schen Art gerechnet werden kann, sondern sich von dieser durch stärkere Wölbung und bedeutendere Grösse unterscheidet. Nach meinen Unter- suchungen sind beide Formen zu vereinigen, trotzdem das ROEMER- sche Original angeblich aus dem Pläner stammt. Ebenso gehört nach meiner Ansicht ©. Galiciana aus Nagorzany in Galizien zu derselben Art wie die Lüneburger Exemplare. ÜHRISCHTAFO- WITSCH !) erwähnt (. trapezoidalis ROEMER und (. Galiciana FAVRE aus der Kreide Südpolens als verschiedene Arten. Hiernach hat die in Rede stehende Art einen ziemlich grossen horizontalen Ver- breitungsbezirk. zh. MH. Pholadomya SOWERBY. Pholadomya decussata Manrteur sp. 1822. Cardium? decussatum Maxsert, Geology of Sussex, S. 126, Taf. 25, Fig. 3. 1863. Pholadomya decussata » v. Srromseck, Zeltberg, S. 143. 1898. » » » G. Mürter, Die Molluskenfauna des Unter- senon von Braunschweig und Ilsede, S. 74, Taf. 10, Fig. 3. !) Der Gesteinscharakter, die Fauna, die Schichtenfolge und das Alter der Kreideablagerungen im Gebiet des lublinskischen und radomskischen Gouverne- ments (russ.). Separatabdruck aus dem 19. Bande der »Materialien zur Geologie Russlands«, S. 9 und 15. Petersburg 1898. — Diese Schrift, welche eine werthvolle Uebersicht über die Kreideversteinerungen des südlichen Polens giebt, zeigt uns, dass die dortige Kreidefauna viele Beziehungen zur Lüneburger Kreidefauna hat. 80 Mollusca. Von dieser bekannten Art sind bei Lüneburg viele Steinkerne von beträchtlicher Grösse gefunden, welche zwar meist unvoll- ständig und alle mehr oder weniger verdrückt sind, aber die für die Art charakteristische Sculptur sehr gut erkennen lassen. h. MH. Pholadomya Esmarki Nıussox sp. 1827. Cardita Esmarkü Nıusson, Petrificata Suecana, S. 17, Taf. 5, Fig. 8. 1863. Pholadomya Esmarkiü Puscnh, v. Srwonseck, Zeltberg. S. 145. 1575. » » Nırssox sp., Moxscuh, Monographie der Pholadomyen, S. 101, Taf. 33, Fig. 7; Taf. 34, Fig. 5. 1889. » » » Horzarrer, Die Mollusken der Aachener Kreide, S. 155, Taf. 14, Fig. I u. 2. Zu dieser Art hat v. STROMBECK einige unvollständige Stein- kerne als Varietät gestellt, welche anı besten mit den Abbildungen bei MoEscH a. a. OÖ. und bei GoLDFUss!), weniger gut mit den Originalen der übrigen oben angegebenen Autoren übereinstimmen. s.M. Neaera GRAY. Neaera caudata Nırsson sp. 1827. Corbula caudata Nıussox, Petrificata Suecana, S. 18, Taf. 5, Fig. 18. 1863. > » » v. Stromseck, Zeltberg, S. 147. 1900. Neaera » » sp., Woruemans, Die Fauna des Senon von Biewende bei Wolfenbüttel. Jahrb. d. Königl. Preuss. Geolog. Landesanstalt f. 1900, S. 23, Fig. 5. Eine Anzahl theilweise unvollständiger Sculptursteinkerne liegt im Lüneburger und Hamburger Museum, welche besonders gut mit dem a. a. OÖ. von mir abgebildeten Exemplare aus dem oberen Quadraten-Senon von Biewende übereinstimmen. Nach v. STROM- BECK und nach den Etiketten der genannten Museen ist diese Art bei Lüneburg auf das Mucronaten-Senon beschränkt, wälırend sie an anderen Fundorten eine grössere vertikale Verbreitung hat; G. MÜLLER?) beschreibt sie aus dem Untersenon von Broitzem. zs. MH. I) Petrefacta Germaniae II, Taf. 157, Fig. 10. 2) Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und Ilsede, S. 77, Taf.10, »B1g210ru.211. Gastropoda. 81 Turnus GABB. Turnus amphisbaena GoLoruss sp. 1826 -33. Serpula amphisbaena Gowvruss, Petrefacta Germaniae I, $. 239, Taf. 70, Fig. 16. 1840. Teredo amphisbaena Sowweey, Mineral Conchology VII, S. 17, Taf. 618, Fig. 1,04 .u. 5. 1842—43. Fistulana amphisbaena Geıisıız, Nachtrag zur Charakteristik des sächsisch-böhmischen Kreidegebir- ges, S. 11, Taf. 4, Fig. 11—14. 1846. Gastrochaena » » Grundriss der Versteinerungskunde, S. 395. 1898. Turnus amphisbaena GoLpruss sp., G. MürLtLer, Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und Ilsede, S. 79, Taf. 10, Fig. 12. Von dieser Art besitzt das Hamburger Museum mehrere Röhren, welche zusammen in einem Stück Kalkstein stecken. Die charakteristischen Querrunzeln sind auf ihnen zwar deut- - lich sichtbar, treten aber nicht so scharf hervor wie auf der Figur bei GoOLDFUSS a. a. O.; hinsichtlich dieser Eigenschaft schwankt die Art ziemlich beträchtlich, wie die Abbildungen bei den oben ceitirten Autoren zeigen. Da in den Röhren die Schalen der Muschel noch nicht gefunden sind, so ist die Gattung immer noch zweifelhaft, und wie die obige Synonymik zeigt, sind die Röhren von den verschiedenen Autoren der Thätigkeit der ver- schiedensten Bohrmuscheln zugeschrieben worden. s.M. b) Gastropoda. Emarginula LAMARCcK. Emarginula semisitriala Münster sp. 1841-44. Patella semistriata Münster, GoLpruss, Petrefacta Germaniae III, S. 7, Taf. 167, Fig. 12. Von dieser Art, welche GoLpruss von Haldem beschreibt, liegt mir ein Sculptursteinkern aus der Sammlung des Herrn Dr. HEINTZEL in Lüneburg vor, welcher hinsichtlich der Gestalt und Sculptur genau mit dem Gorpruss’schen Originale über- einstimmt. Ein zweites Exemplar, ein Abdruck, ist Eigenthum des Münchener palaeontologischen Museums und zeigt infolge Neue Folge. Heft 37. 6 82 Mollusca. besseren Erhaltungszustandes etwas schärfere concentrische und radiale Rippen als die Figur bei GOoLDFUSS, gehört aber un- zweifelhaft ebenfalls zu derselben Art. Sehr ähnlich sind der in Rede stehenden Art E. afinis Dixon!) und HE. costato-striata FAvRE?), doch haben beide eine höhere konische Gestalt und einen weiter vom Rande entfernten Wirbel, auch sind bei letzterer Art die Radialrippen mehr ungleich als bei E. semistriata. s. M. Emarginula sp. Ein Bruchstück des Abdrucks einer grösseren Art mit feiner Gittersculptur, welche aus dem Mucronaten-Senon des Löse- grabens stammt, befindet sich im Lüneburger Museum; es erinnert an Emarginula Mulleriana BOSQUET?). Lösegraben: s.M. Pleurotomaria DEFRANCE. Pleurotomaria linearis ManıeLL sp. 1822. Trochus linearis Mauren, Geology of Sussex, 8.110, Taf. 18, Fig. 16 us. Von dieser Pleurotomaria liegt nur ein Steinkern mit einem kleinen Rest der Sculptur vor. Letzere sowie die ganze Gestalt lassen erkennen, dass das Exemplar ohne Zweifel zu der an- gezogenen Art gehört. Nach der Etikette soll das Stück aus dem Emscher stammen, während Pleurotomaria linearis sonst charakteristisch für den Scaphiten- und Cuvieri-Pläner ist. LEON- HARD®) rechnet zu P. linearis MANTELL auch P. velata und distineta GOLDFUSS und P. granulifera MÜNSTER. G. MÜLLER?) hat bereits nachgewiesen, dass die ersteren beiden Arten mit I) The geology and fossils of the tertiary and cretaceous formations of Sussex, S. 348, Taf. 27, Fig. 20 u..25. ?) Description des mollusques fossiles de la craie des environs de Lemberg en Galicie, S. 97, Taf. 11, Fig. 3. 3) Binxuorst, Monographie des gasteropodes et des c@phalopodes de la craie superieure du Limbourg, 8.55, Taf. 4, Fig. 8. 4) Die Fauna der Kreideformation in Oberschlesien, S. 54. 5) Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und Ilsede, S. 85 und 86. Gastropoda. 83 P. regalis A. ROEMER zu vereinigen sind, die letztere dagegen als selbständige Art anzusehen ist. syE: Pleurotomaria regalis A. Roxmer sp. Taf. III, Fig. 8. 1841. Trochus regalis A. Rormer, Die Versteinerungen des norddeutschen Kreide- gebirges, S. 81, Taf. 12, Fig. 7. Pleurotomaria velata Goupruss und Pleurotomaria disticha Goupruss bei v. Stromgeck, Zeltberg, S. 142. 1898. » regalis A. Rosrmer sp., G. Mürter, Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und Ilsede, +85, Lat»4l, Fie.7 u. 8. Diese Art schwankt hinsichtlich der Gestalt und besonders hinsichtlich der Grösse ganz bedeutend. Auch nach dem Er- haltungszustande sehen die Stücke ganz verschieden aus, weshalb ich die Art unter den verschiedensten Bestimmungen im Lüne- burger Museum vorfand. Einige von oben her zusammengedrückte Exemplare ähneln Pleurotomaria plana MÜNSTER!), die mir von Lüneburg nicht bekannt geworden ist; andere Stücke, bei denen der Kiel abgerieben ist, werden P. subgigantea D’ORB.?) ähnlich, besonders, wenn sie zugleich durch seitliche Verdrückung eine grössere Höhe bekommen haben. Das grösste Exemplar, ein abgeriebener und seitlich etwas zusammengedrückter Steinkern, dessen Höhe 125"® beträgt, ist abgebildet; der Kiel, auf welchem das Schlitzband liegt, ist in der Figur etwas verstärkt. s@=:h. MH. 2 © Pleurotomaria granulifera Münster. Taf. DV. Big: 3. 1841—44. Pleurotomaria granulifera Münster, Goupruss, Petrefacta Germaniae DI, S..76, Bat, 187, Big. 4. 1898. » » » G. Mürter, Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und Ilsede, S. 86, Taf. 11, Fig. 10 bis 13. Während die übrigen Lüneburger Pleurotomarien meist stark abgerieben sind und deshalb wenig Sculptur zeigen, liegen mir ') Vergl. G. Mürrter a.a. O. S. 85. 2) Vergl. G. Mürzer a. a. 0. S. 84. i u 34 Mollusca. von dieser Art gut erhaltene Sculptursteinkerne vor, welche die Spiralrippen, die im Schlitzbande sich unter einem stumpfen Winkel schneidenden, schräg nach hinten gerichteten Querrippen und die durch das Schneiden der Quer- und Spiralrippen hervor- gebrachte Körnelung deutlich zeigen; auch die scharfen Körner im Schlitzbande, welche den Scheitelpunkt des von den sich schnei- denden Querrippen gebildeten Winkels darstellen, und die Grüb- chen sind gut sichtbar. zb. MH. Delphinula LAMARcK. Delphinula tricarinata A. Rornuer. 1841. Delphinula tricarinata A. Rorner, Die Versteinerungen des norddeutschen Kreidegebirges, S. 81, Taf. 12, Fig. 3 bis 6. 1863. Trochus plicato-carinatus GoLDFUSS, v. STRONBEcK, Zeltberg, S. 141. 1898. Delphinula tricarinata A. Rormer, G. Mürter, Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und Ilsede, S. 92, Taf. 12, Fig. 7—12. 1900. » » » Wortemann, Die Fauna des Senon von Biewende bei Wolfenbüttel, Jahr- buch der Königl. Preuss. Geolog. Landesanst. f. 1900, 8. 25, Fig. 6. Ausser einigen schlecht erhaltenen Steinkernen aus dem Mu- eronaten-Senon befindet sich im Lüneburger Museum ein gut er- haltener Sculptursteinkern ohne Niveauangabe, welcher nur zwei Kiele zeigt und grosse Aehnlichkeit mit dem Trochus tuberculato- cinctus GOLDFUSS!) hat, einer Art, die vielleicht richtiger als Varietät, oder wie G. MÜLLER a. a. O. S. 93 sagt, als Mutation von Delphinula tricarinata anzusehen ist. Das erwähnte Lüne- burger Stück ist besonders dadurch ausgezeichnet, dass sich einer der Spiralstreifen oberhalb der zwei Kiele besonders kräftig ent- wickelt hat und deshalb fast kielartig hervortritt, so dass das Exemplar hinsichtlich der Sculptur gewissermaassen eine Mittel- stellung zwischen D. tricarinata A. ROEMER, welche am häufigsten drei Kiele, und D. tuberculato-cineta GOLDFUSS sp., welche zwei Kiele haben soll, einnimmt. zs. MH. !) Petrefacta Germaniae III, S. 60, Taf. 181, Fig, 12. Gastropoda. 85 Turbo Linne. Turbo amatus n’Orsıcny. 1841—44. Trochus Basteroti Goupruss (non Bronsntarr), Petrefacta Germaniae 11728: 585 Taf. 81-4 Rie. 7. 1850. Turbo amatus v’Orsıeny, Prodrome II, S. 224, No. 261. 1863. Trochus (Turbo) armatus v’Orsıeny, v. Stromgeck, Zeltberg, S. 141. Von dieser schon durch v. STROMBECK richtig bestimmten, aber infolge eines Versehens überall fälschlich als »armatus« D’ORBIGNY bezeichneten Form liegen mir einige Sculptursteinkerne vor, welche ohne Niveaubezeichnung sind, aber nach dem anhaftenden Gestein jedenfalls aus dem Mucronaten-Senon stammen, woraus auch durch v. STROMBECK a. a. O. die Art angeführt wird. Die Gestalt ist durch Druck ebenso verändert, wie ich dieses bereits von dem nahe verwandten Turbo Boimstorfensis GRIEPENKERL früher näher be- schrieben habe!). Die seitlich zusammengedrückten Exemplare zeigen eine mehr Trochus-ähnliche Gestalt. Die Umgänge tragen in der Regel sechs ziemlich dicht neben einander stehende, stark gekörnte Spiralrippen. Die Körner stehen zugleich in geraden, schräg nach hinten gerichteten Querreihen und sind durch schwache Querrippen mit einander verbunden. GOLDFUSsS giebt a. a. O. im Text fünf Spiralrippen auf jedem Umgange an; wie aber ein Blick auf die Figur zeigt, ist auch bei seinem Original deren Zahl grösser. Bei den Lüneburger Exemplaren treten auf der letzten Windung an einigen Punkten noch eingeschaltete feinere Spiral- rippen auf. Die Sculptur ist auf dem Lüneburger Material infolge von Verwitterung und Abreibung leider stark abgeschwächt und an manchen Stellen ganz verloren gegangen, weshalb sich die Stücke zum Abbilden nicht eignen. Turbo Boimstorfensis GRIEPENKERL?) ist Turbo amatus D’ORB, sehr ähnlich, ist aber kleiner, flacher und hat schwächer gekörnte Spiralrippen, deren Körnchen ausserdem nicht in so geraden, schräg nach hinten gerichteten Querreihen stehen. zs. M. !) Die Fauna des Senon von Biewende bei Wolfenbüttel, Jahrbuch der Königl. Preuss. Geolog. Landesanstalt f. 1900, S. 24. 2) GRIEPENKERL, Senon von Königslutter, S. 375, Taf. 41, Fig. 13. — G. Müuver, Untersenon von Braunschweig und Ilsede, S. SS, Taf. 12, Fig. 20 u. 21. 86 Mollusca. Turbo Nilssoni Münsrer sp. 1844. Trochus Nilsson’ Müxsrer, Goupruss, Petrefacta Germaniae III, S. 58, Taf. 181, Fig. 16. 1898. Turbo » » sp., G. Mütter, Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und Ilsede, 8.87, Taf. 12, Big. 13, 14517, 188 Zu dieser Art rechne ich zwei Bruchstücke, welche ebenso wie Fig. 17 bei G. MÜLLER die scharfen Knötchen deutlich zeigen und auch sonst hinsichtlich der Gestalt und Sculptur mit den eitirten Abbildungen übereinstimmen. s. Niveau unbekannt. Wahrscheinlich aus dem Mucronaten- Senon. Turbo retifer J. Bönn. 1851. Turbo paluliniformis J. MüLzer, Monographie der Petrefaeten der Aachener Kreideformation II, S. 44, Taf. 5, Fig. 10. 1885. » retijer J. Böum, Der Grünsand von Aachen und seine Mollusken- x fauna, S. 36. 1888. » » » Horzarrer, Die Mollusken der Aachener Kreide, S. 169, Taf. 17, Fig. 1—4. Zu dieser Art rechne ıch einen kleinen, etwas verdrückten Sculptursteinkern, welcher hinsichtlich der Gestalt und Sculptur gut mit den Abbildungen a. a. O. übereinstimmt. Ob das Exem- plar ungenabelt gewesen ist, kann ich nicht feststellen, da die Schale nicht erhalten ist; auf der Unterseite des Steinkerns be- findet sich zwar eine Einsenkung, welche an einen Nabel erinnert, dem Anschein nach jedoch bei dem Präpariren des Stückes künst- lich erzeugt ist. Die Beschreibungen bei den oben angegebenen Autoren beziehen sich auf Exemplare mit Schale. s.M. Turbo sp. Ein Stück eines Sculptursteinkerns erinnert stark an T. amatus D’ORB., hat aber auf jedem Umgange etwa zehn sehr dicht stehende Spiralreihen von ziemlich starken Körnchen, welche ebenso wie bei T. amatus zugleich in schräge Querreihen geordnet sind. Das Bruchstück gestattet nicht zu entscheiden, ob es sich um eine Varietät der erwähnten p’OÖRBIGNY’schen Art oder eine selb- ständige neue Art handelt. — Niveau unbekannt. Gastropoda. 87 Trochus Linne. Trochus Mariae G. Mürzer (T. brunswicensis Cossmann). 1898. Trochus Mariae G. Mürter, Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und Ilsede, S. 96, Taf. 12, Fig. 1. Von dieser durch Gr. MÜLLER zuerst im Untersenon von Broitzem nachgewiesenen Art liegen im Lüneburger Museum drei Exemplare, von denen zwei hinsichtlich der Grösse mit den Mürrer’schen Originalen übereinstimmen, das dritte aber, welches dieselbe Sculptur und Gestalt hat wie die kleineren Stücke, be- trächtlich grösser ist. s. MH. Trochus Lüneburgensis n. sp, Taf. VII, Fig. 10. Das Hamburger Museum besitzt einen etwas verdrückten Sculptursteinkern eines T’rochus, welcher eine sehr einfache, aber sehr charakteristische Sculptur besitzt, die von der Ornamentik aller bekannten T’rrochus-Arten der Kreide abweicht, so dass ich kein Bedenken trage, auf dieses Stück eine neue Art zu begründen. Jeder Umgang trägt vier Spiralrippen, von denen die oberen drei gleich stark und fast gleich weit von einander entfernt sind, wäh- rend die vierte und unterste von den übrigen Spiralrippen etwas weiter entfernt in der Nähe der unteren Naht steht und schärfer hervortritt als die drei übrigen. Die oberen drei Spiralrippen werden von ziemlich entfernt stehenden, schräg nach hinten ge- richteten, wenig gebogenen Querrippen so geschnitten, dass an den Schnittpunkten Knoten entstehen. Auf dem grössten Theile der Oberfläche enden die Querrippen auf der dritten Spiralrippe, nur an wenigen Punkten setzen sie sich unterhalb derselben noch undeutlich fort. s.M. Turritella LAMARCcK. Turritella alternans A. Rormer. 1841. Turritella alternans A. Rozmer, Die Versteinerungen des norddeutschen Kreidegebirges, S. 80, Taf. 11, Fig. 23. 1887. » » » Horzarrer, Die Mollusken der Aachener Kreide, S. 161, Taf. 16, Fig. 1—8. 88 Mollusca. 1898. Turritella alternans A. Rowmer, G. Mürrer, Die Molluskenfauna des Untersenon von Braunschweig und Ilsede, S..99,, Taf. 13, Kigi7.u.8. Von dieser stark variirenden Turritella kenne ich nur einen 23" hohen Sculptursteinkern von Lüneburg, welcher Eigenthum des Münchener palaeontologischen Museums ist; er stimmt hin- sichtlich der Gestalt und Seulptur am besten mit dem Originale G. MÜLLER’s aus dem Untersenon von Broitzem überein. Das Lüneburger Exemplar soll aus dem Mucronaten-Senon stammen. Da die Art bei Aachen auch im Quadraten-Senon vorkommt, ist sie in fast allen Schichten des Senons nachgewiesen, hat also eine grosse vertikale Verbreitung. s. M. Vermetus ADAnSoNn. Subgenus Burtinella MÖRScH. Burtinella conica Hacexow sp. 1840. Serpula conica Haczrxow, Monographie der Rügen’schen Kreideversteine- rungen II, Neues Jahrbuch für Mineralogie, S. 666, Taf. 9, Fig. 15. 1863. » » » v. Strouseck, Zeltberg, S. 166. 1881—1885. Burtinella conica Hıcexow sp., Zırrev, Handbuch der Palaeonto- logie I, Bd. 2, S. 211. Von diesem zierlichen, lange Zeit zu den Serpeln gerechneten Gastropod liegt im Lüneburger Museum nur ein 5"® hohes Exem- plar; eine grössere Anzahl Stücke von derselben Grösse, deren Mündung theilweise gut erhalten ist, befindet sich in der Samm- lung der Königlichen Geologischen Landesanstalt in Berlin und im Hamburger Museum. Die Art scheint auf die Trigonosema- Schicht beschränkt zu sein. zh. MTr. Cerithium ADAnson. Cerithium pseudoclathratum »’Orsıcnr. 1841. Cerithium clathratum A. Rosmer, Die Versteinerungen des norddeutschen Kreidegebirges, S. 79, Taf. 11, Fig. 17. 1850. » pseudoclathratum »’Orsısny, Prodrome II, S. 231, No. 410. 1874. » » » Geinırz, Das Elbthalgebirge in Sachsen II, S. 145, @Tat. 31,2 Kıo29% 1897. » » » Kausnowen, Die Gastropoden der Maestrichter Kreide, S. 65, Taf. 6, E19.12 50.013. Gastropoda. 89 Aus dem Mucronaten-Senon des Lösegrabens liegt ein Abdruck eines Cerithium im Lüneburger Museum, welches hinsichtlich der Gestalt und Sculptur gut mit den Abbildungen bei GEINITZ und KAUNHOWEN a. a. O. übereinstimmt. Die vier Spiralreihen von Knötchen, welche zugleich in Querreihen angeordnet und durch Spiralrippen mit einander verbunden sind, die zwischen den ge- körnten Spiralrippen liegenden Spiralrippen ohne Knötchen, von denen die oberste die stärkste ist, haben auf dem Abdruck deut- lich wahrzunehmende, entsprechende Vertiefungen hinterlassen. v. STROMBECK giebt a. a. OÖ. S. 167 Cerithium Nerei MÜNSTER von demselben Fundorte und auf S. 143 auch vom Zeltberge an; dieses Cerithium ist mir. von Lüneburg nicht bekannt geworden. Lösegraben: s. M. Tudiela Link. Tudicla carinata Münster sp. 1841—44. Pyrula carinata Müxsrer, Gorpruss, Petrefacta Germaniae III, 8.27, Tat. 1125 Bio. 12: 1863. Fusus (Pyrula) carinatus GoLpruss, v. Srrongeck, Zeltberg, S. 142. Zu dieser im deutschen Senon weit verbreiteten, aber an den meisten Fundorten nur selten vorkommenden Art gehört bestimmt ein Exemplar, welches Eigenthum des Lüneburger Museums ist und aus der Heteroceras-Schicht stammen soll. Ein schlecht er- haltener und deshalb nicht ganz sicher bestimmbarer Steinkern einer Tudicla ohne Niveauangabe, welcher wahrschemlich auch zu T. carinata gehört, befindet sich in der Sammlung des Herrn Landgerichtsdirectors BoDE in Braunschweig. v. STROMBECK schei- nen noch mehrere Stücke von Lüneburg bekannt gewesen zu sein, denn er sagt a. a. O.: »Nach unvollkommenen Stücken zusammen- gesetzt etwa 45”"" hoch«. s. MH. Globieoncha D’ORBIGNY. Globiconcha Lüneburgensis v. StronBEck. Taf. IV, Big.l, 2. 1863. Globiconcha Lüneburgensis v. Stromgeck, Zeltberg, S. 140. 1365. » » » A. Rormer, Die Quadratenkreide des Sudmerberges bei Goslar. Palaeontographica, Bd. 13, S. 197, Taf. 32, Fig. 8. 90 Mollusca. Die Gattung @Globiconcha soll nach ZiTTEL!) wahrscheinlich heterogene Formen enthalten; trotzdem habe ich die alte v. STROM- BECK'sche Art ebenso wie der Autor zu dieser Gattung gestellt, da der Erhaltungszustand des von mir untersuchten Materials keine genaueren Untersuchungen über die generische Stellung zulässt und die Charakteristik, welche D’ORBIGNY?) von der Gattung giebt, genau auf die Art passt; denn auch sie zeigt »le manque de plis et de dents sur la columelle et le labre et une forme globuleuse«. vV. STROMBECK sagt a. a. O., dass die Oberfläche 25—28 breite, gleichmässig starke Spiralbänder trägt, die durch seichte Furchen getrennt werden, wozu A. ROEMER a.a.O. bemerkt, dass »wielleicht< auch Querstreifen vorhanden seien. Schon mit blossem Auge sind in den Furchen ziemlich dicht stehende Quer- rippen zu bemerken. Leider sind die Exemplare sämmtlich ver- drückt; das Original zu Fig. 1 ist seitlich, das Fig. 2 abgebildete Stück von oben her zusammengedrückt. Einige äusserliche Aehn- lichkeit hat die Art auch mit Arten der Gattungen Cinulia GraY und Ringieula DESH., doch haben diese Falten auf der Innenlippe, welche bei @lobiconcha Lüneburgensis vollständig fehlen. zh. MH. c) Cephalopoda. Nautilus BREYNIUS. Nautilus patens Kxer. 1847. Nautilus patens Ksur, Die Versteinerungen des Kreidemergels von Lem- berg, 8.7, Taf. 1, Fig. 2. 1803. » ınterstriatus v. Strongeer, Zeltberg, S. 137. 1863. » laevigatus D’OrBıeny, v. Srromseck, Zeltberg, S. 136 (2). 1876. » patens Kxer, Scatvürer, Cephalopoden, S. 178, Taf. 50, Fig. 1—5. Dieser Nautilus kommt bei Lüneburg in sehr verschiedenem Erhaltungszustande vor. Die abgeriebenen Exemplare, bei denen die feinen Rippen fast verschwunden sind, waren im Lüneburger Museum als N. laevigatus D’ORB. bezeichnet; bei genauerer Be- trachtung waren jedoch in den meisten Fällen noch geringe Reste der für N. patens charakteristischen feinen Rippen bemerkbar, 1) Handbuch der Palaeontologie, Abth. 1, Bd. 2, S. 296. 2) Pal. fr. Terr. eret.-II, S. 143. Gophalopoda. 91 besonders an der Externseite. Wie schon SCHLÜTER a. a. O. her- vorhebt, ist bei den Lüneburger Exemplaren der Nabel häufig durch Verdrückung fast verschwunden; die scheinbar glatten, abgeriebenen Stücke sind meist auch am stärksten verdrückt und lassen den Nabel am wenigsten erkennen. Bei mehreren der scheinbar verdrückten Exemplare war übrigens der Nabel nur durch Gesteinsmasse verdeckt und trat bei genügender Präparation sofort deutlich hervor. Wie schon die Abbildungen bei SCHLÜTER zeigen, schwankt der Abstand zwischen den Nahtlinien und ihr Verlauf nicht unbedeutend. Auch die Lage des Sipho scheint nicht ganz konstant zu sein, wie ein mir vorliegendes Bruchstück einer inneren und äusseren Windung eines Exemplars, welches unbedingt zu N. patens gehört, deutlich erkennen lässt; in der inneren, jüngeren Windung liegt der Sipho fast genau in der Mitte, ist aber in der älteren, äusseren Windung mehr der Extern- seite genähert, doch nicht in dem Maasse wie auf der Abbildung Taf. 50, Fig. 3 bei SchLüTER. Einige der Lüneburger Exemplare erreichen einen ganz bedeutenden Durchmesser und übertreffen in dieser Hinsicht die grössten Stücke, welche SCHLÜTER vorlagen und einen Durchmesser von 170 ®"® hatten. Die meisten Exemplare des Lüneburger und Hamburger Museums konnten von mir bestimmt werden und gehören ohne Zweifel zu der in Rede stehenden Nautilus-Art. Einige Stücke zeigen keine Sculptur und lassen den Verlauf der Nahtlinien nur undeutlich und die Lage des Sipho überhaupt nicht erkennen. Ob diese ebenfalls zu N. patens oder zu einer anderen Art gehören, etwa zu N. Heberti BINKHORST!), wie SCHLÜTER?) frageweise an- giebt, oder zu N. Dekayi, wie v. STROMBECK?) vermuthet, kann ich infolge des schlechten Erhaltungszustandes des Materials nicht entscheiden. h. MH. !) Gasteropodes et Oephalopodes de la eraie superieure du duche de Lim- bourg II, S. 13, Taf. 5b, Fig. 1. ?) Cephalopoden der oberen deutschen Kreide, S. 181, 3) Zeltberg, S. 136. 92 Mollusca. Nautilus Vaalsensis Bınknorsr. 1861. Nautilus Vaelsensis Bınknorsr, Gasteropodes et Cephalopodes de la craie superieure du duche de Limbourg, S. 15, TafzscBıe.?. 1876. » .» » Schrürer, Cephalopoden, S. 177, Taf. 5l, Fig. 3, 4. 1888. » Vaalsensis » Horzarrer, Die Mollusken der Aachener Kreide, S. 68, Taf. 4, Fig. 4. Von dieser durch flache Scheibenform, einen weiten Nabel und eine kantige Externseite charakterisirten Art liegen mir nur wenige Exemplare vor, von denen das vollständigste einen Durchmesser von etwa 140””® besitzt. Die SCHLÜTER’schen Ori- ginale, welche ebenfalls von Lüneburg stammen, befinden sich im Göttinger Universitätsmuseum. Das von HoLzAPFEL a. a. O. ab- gebildete Stück vom Schneeberge bei Vaals stimmt hinsichtlich der Gestalt genau mit den Lüneburger Stücken überein, unter- scheidet sich aber von ihnen durch dichter stehende und feinere Rippen. zs. MH. Nautilus cf. Reussi Frırson. 1872. Nautilus Reussi Frırscn, Cephalopoden der böhmischen Kreideformation, S.25, Taf. 12, Fig. 4 u.5. Im Hamburger Museum liegt eine Grryphaea vesicularis LAMARCK aus dem Mucronaten-Senon, welche auf einem kleinen Nautilus fest- gewachsen gewesen ist, dessen Schalenoberfläche einen scharfen Abdruck in der Schale der Gryphaea hinterlassen hat. Die Sceulptur des betreffenden Nautilus besteht aus feinen Spiralstreifen, welche von feinen, etwas gebogenen Querstreifen so geschnitten werden, dass die Oberfläche gitterförmig aussieht. Weiter nach der Mün- dung zu verschwinden die Spiralstreifen; nur die Querstreifen bleiben sichtbar, welche hier stärker wellenförmig gebogen sind. Die Sculptur entspricht also der Sculptur der angezogenen Art; ob das Stück wirklich zu ihr gehört, kann ich in Folge seiner Unvollständigkeit nicht sicher entscheiden, zumal da die Nähte der Kammerwände auf dem Abdruck nicht sichtbar sind. Cephalopoda. 93 Auch Nautilus aquisgranensis HOLZAPFEL!) zeigt feine Quer- und Spiralstreifen, doch bilden diese nicht eine solche Gittersculptur wie bei Nautilus Reussi. s. M. Nautilus sp. Das Lüneburger Museum besitzt vier unbestimmbare Bruch- stücke von Nautilus aus dem Rhotomagensis-Pläner, welche wahr- scheimlich zwei verschiedenen Arten angehören. s. R. Gaudryceras GROSSOUVRE. Gaudryceras mite v. Haver sp. Taf. IV, Fig. 6; Taf. VI, Fig. 1. 1566. Ammonites mitis v. Hauır, Neue Cephalopoden aus den Gosaugebilden der Alpen, Sitzungsberichte der K. Akad. d. Wissen- schaften in Wien, Bd. 53, Abth. I, S. 300, Taf. 2, Fig. 3 u. 4. 1873. » » » Reopresgacher, Die Cephalopodenfauna der Gosau- sehichten. Abhandl. d. K.K. geol. Reichsanstalt, Bd. 5, Heft 5, 8. 119, Taf. 27, Fig. 4. 1395. Gaudryceras mite » sp., Grossouyvre, Les ammonites de la craie superieure, 8. 227, Taf. 26, Fig. 4; Taf. 39. Diese Art ist zuerst durch v. HAUER a.a. O. aus der Gosau- kreide beschrieben und abgebildet; aus der norddeutschen Kreide ist mir dieser Ammonit bislang noch nicht bekannt geworden. Von Lüneburg liegen mir nur wenige Exemplare vor, welche Kigenthum des Lüneburger, des Hamburger Museums und des Herrn Dr. HEINTZEL in Lüneburg sind. Die beiden besten Stücke, welche sich gegenseitig ergänzen, sind abgebildet; sie stimmen im Allgemeinen gut mit der v. Hauer’schen Beschreibung und Figur überein, nur sind bei ihnen, ebenso wie bei den von GROSSOUVRE a. a.O. abgebildeten französischen Stücken, die Rippen noch etwas feiner als bei dem Exemplar aus der Gosaukreide. Auf dem Taf. VI, Fig. 1 abgebildeten Lüneburger Stück ragen einzelne Rippen, ebenso wie bei dem v. Hauer’schen Original, in ganz un- regelmässigen Abständen stärker hervor, eine Eigenschaft, welche dem Taf. IV, Fig. 6 dargestellten Exemplar aus der. Sammlung ) Die Mollusken der Aachener Kreide, $. 08, Taf. 4, Fig. 1 u, 2. 94 Mollusca. des Herrn Dr. HEINTZEL in Lüneburg fehlt. Unter dem ersteren meiner beiden Originale steckt in dem anhaftenden Gestein ein Bruchstück von Belemnitella mucronata, wodurch die auf der Etikette angegebene Altersbestimmung bestätigt wird. Die von GROSSOUVRE abgebildeten Exemplare stammen aus den »Marnes bleues A Mortoniceras texanum!)«, sind also ebenso wie das Stück aus der Gosaukreide älter als die Lüneburger Exemplare, welche alle im Mucronaten-Senon gefunden sind. zs. MH. Gaudryceras Lüneburgense SchLürer sp. 1871. Ammonites Lüneburgensis Scutörer, Sitzungsber. d. niederrheinischen Ge- sellschaft für Natur- und Heilkunde, S. 85. 1872. » > » Cephalopoden, S. 62, Taf. 18, Fig. 8 | ud: 1876. » » » Cephalopoden, S. 160. 1893. Gaudryceras Lüneburgense » sp., Grossouvre, Les ammonites de la craie superieure, S. 231. Diese Art ist von SCHLÜTER auf zwei unvollständige Exem- plare von Lüneburg begründet, welche Eigenthum des Göttinger Universitätsmuseums sind und nach Ansicht des Autors wahr- scheinlich aus dem Mucronaten-Senon stammen. Andere, voll- ständigere Exemplare, nach welchen die von SCHLÜTER gegebene Beschreibung ergänzt werden könnte, sind mir nicht bekannt ge- worden. GROSSOUVRE weist a. a. O. auf die grosse Aehnlichkeit der Art mit Ammonites Saccya FORBES?) hin, der von SCHLÜTER zum Vergleich nicht herangezogen ist. s. M. Hamites PARKINSoN. Hamites cf. cyiindraceus Derraxck sp. 1872. Hamites cf. cylindraceus Derrance sp., Schrürer, Cephalopoden, $S. 108, Taf. 31, Fig. 10—14; Taf. 29, Fig. 8 u.09. I) Mortoniceras texanum soll nach Grossouyr: a. a. O. S. 82 u. 84 in Frank- reich auf das Santonien beschränkt sein; die Emscherform trennt er unter dem Namen M. pseudoteranum ab. ?). Trans. Geol. Soc. London, VII (1846), S. 113, Taf. 14, Fig. 10. — SroLıczkAa, Cretaceous Cephalopoda of Southern India, S. 154, Taf. 75, Fig. 5—7, und Taf. 76. Cephalopbda. 95 SCHLÜTER erwähnt von dieser Art »einige verdrückte Exemplare von Lüneburg«; das von ihm Taf. 31, Fig. 10 u. 11 abgebildete Exemplar von dort befindet sich im Berliner Uni- versitätsmuseum. Im Lüneburger Museum liegt ein kleines, nur 20”" breites Bruchstück, welches wahrscheinlich ebenfalls zu dieser Art gehört; weitere Exemplare sind mir nicht bekannt geworden. s. M. Hamites Wernickei!) n. sp. Taf.ılV, R1724, 5 Tar V. Von dieser Art liegen mir nur Bruchstücke vor, welche alle etwas verdrückt sind, aber sich gegenseitig soweit ergänzen, dass die wichtigsten Merkmale hervortreten. Die Sculptur ist so einfach und charakteristisch, dass die Art an dieser leicht erkannt und von den bereits bekannten Hamites-Arten unterschieden werden kann. Das Gehäuse ist im Querschnitt ziemlich flach oval. Die Oberfläche ist mit kräftigen, stark hervortretenden Rippen dicht bedeckt, welche im Anfang schwächer sind und näher neben ein- ander stehen, nach der Mündung zu aber weiter aus einander rücken, so dass die Furchen hier zwei- bis dreimal so breit sind wie die Rippen. Die letzteren verlaufen fast gerade oder mit schwacher Krümmung über die Flanken und tragen auf beiden Externkauten je einen kräftigen Knoten. Auf der Taf. IV, Fig. 5 abgebildeten inneren Windung scheinen nicht alle Rippen Knoten zu tragen; doch ist das Stück nicht gut erhalten, und die Knoten sind hier möglicher Weise an einigen Punkten durch Abreibung verloren gegangen. Die meisten Rippen verlaufen von dem Knoten der einen Externkante ungetheilt über die Externseite zum Knoten der anderen Externkante; in einzelnen Fällen findet eine Gabelung in der Weise statt, dass ein Knoten der einen Externkante je eine Rippe zu zwei neben einander stehenden Knoten der anderen Externkante entsendet. Loben sind nirgends sichtbar. Einzelne zusammengedrückte und verdrehte Windungen der mit Knoten versehenen Form des Heteroceras polyplocum sind unserm Hamiten bisweilen sehr ähnlich, sind aber — abgesehen l) Diese neue Art habe ich nach dem Director der städtischen Oberreal- schule in Braunschweig, Herrn Professor Dr. Wersıcke benannt. 96 Mollusea. von einer Reihe anderer Merkmale — schon dadurch zu unter- scheiden, dass nicht alle Rippen Knoten tragen. Von den be- kannten Flamites-Arten hat Hamites phaleratus (sRIEPENKERL!) grosse Aehnlichkeit mit H. Wernickei, doch tragen: bei ihm nur auf der innersten Windung alle Rippen Knoten an der Extern- kante, während auf dem übrigen Theil der Oberfläche zwischen stärkeren Rippen mit Knoten unregelmässig vertheilt solche ohne Knoten stehen, die sich meistens zugleich durch geringere Stärke auszeichnen. zh. MH. Hamites Gottschei n. sp. Das Hamburger Museum besitzt einen unvollständigen Ha- miten aus dem Lüneburger Mucronaten-Senon, welcher einen Theil der äusseren Windung und ein Stück der inneren Windung zeigt, ferner ein kleines Bruchstück eines zweiten Exemplars, dessen Sculptur besser erhalten ist als die des ziemlich stark verwitterten grösseren Stückes. Beide Exemplare gehören nach meiner Ansicht zu derselben Art, welche Hamites armatus Sow.?) sehr ähnlich ist, aber eine andere Sculptur besitzt. Die Oberfläche ist mit schmalen, scharfen Rippen bedeckt, welche durch etwas breitere Zwischenräume getrennt sind und über die Flanken mit schwacher, nach vorn convexer Biegung, über die Externseite dagegen fast gerade verlaufen. Zwischen feinen Rippen ohne Stachel stehen ganz unregelmässig vertheilt stärkere, welche auf beiden Seiten der Externseite einen spitzen Stachel tragen, der aber fast überall abgebrochen ist und dann nur einen stumpfen Knoten hinterlassen hat. An einigen Stellen folgt auf eine feine, stachellose Rippe immer eine stärkere mit Stachel; an anderen Stellen stehen zwischen zwei stärkeren Rippen zwei bis vier der feinen Rippen. Hamites armatus SOow. unterscheidet sich von H. Gottschei dadurch, dass er ausser den beiden Stachelreihen auf der Externseite noch eine Reihe von Knoten auf jeder Flanke hat, !) Die Versteinerungen der senonen Kreide von Königslutter im Herzogthum Braunschweig, S. 406, Taf. 44, Fig. 3; Taf. 45, Fig. 3 u. 4. ?) Mineral Conchology Il, S. 152, Taf. 168; n’Orsıeny, Pal. fr. Terr. eret. I, S. 547, Taf. 135. Cephalopoda. 97 welche allerdings bei dem SOwWERBY’schen Originale auf einem Theil der Oberfläche fehlen. PıcrTEr!) rechnet Hamites armatus zu der von ihm aufgestellten Gattung Anisoceras, welchem Vor- gange auch STOLICZKA?) gefolgt ist. Ob H. Gottschei ebenfalls zu der Gattung Anisoceras zu stellen ist, kann ich auf Grund des unvollständigen Lüneburger Materials selbstverständlich nicht ent- scheiden. Zum Abbilden eignen sich die beiden Exemplare infolge ihres schlechten Erhaltungszustandes nicht. s.M. Heteroceras D’ÖRBIGNY. Heteroceras polyplocum A. Rormer sp. 1841. Turrilites polyplocus A. Roemer, Die Versteinerungen des norddeutschen Kreidegebirges, S. 92, Taf. 14, Fig. 1 (nicht Fig. 2). 1872. Heteroceras polyplocum A. Roemer sp., Schtürer, Cephalopoden, S. 112, Taf. 33, Fig. 3—8; Taf. 34, Fig. 1-5 Taf. 35, Fig. 1—8. Von allen Ammonoideen ist diese Art bei Lüneburg am häufigsten. Sie varıirt hier ebenso stark wie an den anderen deutschen Fundorten, so dass alle die verschiedenen Formen, welche SCHLÜTER a. a. O. abbildet, vertreten sind. Auch an den Lüneburger Exemplaren »treten die Umgänge nahe an einander oder sind ziemlich weit von einander entfernt«. Neben sehr gut erhaltenen Exemplaren, welche über 250”® Höhe erreichen, kommen auch solche vor, welche durch Druck eine ganz andere Gestalt angenommen haben; bei manchen Stücken sind hierdurch die Win- dungen stark zusammengedrückt und haben einen ganz flach-ovalen Querschnitt bekommen, wodurch sie der Fig. 2 auf Taf. 34 bei SCHLÜTER sehr ähnlich geworden sind. Einige Bruchstücke haben durch Verdrückung und Verdrehung eine Hamites-artige Gestalt angenommen und wurden deshalb im Lüneburger Museum unter der Bezeichnung Hamites und Helicoceras aufbewahrt. SCHLÜTER erwähnt a. a. OÖ. die in Rede stehende Art nicht von Lüneburg, ebenso wenig V. STROMBECK, da die »Heteroceras-Schicht« zu der 1) Description des fossiles du terrain er&tac® des environs de Sainte-Öroix II 3.262: 2) The fossil cephalopoda of the cretaceous rocks of southern India, 8. 172. Neue Folge. Heft 37. 7 98 Mollusca. Zeit, als er seine Arbeit veröffentlichte, dort noch wenig aufgeschlossen war; nach einer Mittheilung des Herrn STÜMCKE ist das erste Heteroceras polyplocum ın Lüneburg im Jahre 1873 gefunden. h. MH. Turrilites LAMARCK. Turrilites cf. tuberculatus Bosc. 1801. Turrilites tuberculatus Bosc., in Burrox pe Dürervinue, Vers. V, S. 189, Taf. 42, Fig. 8. 1876. » » » Schtürer, Cephalopoden II, S. 132, Taf. 37, Fig. 1 u. 2; Taf. 44, Fig. 11. Im Lüneburger Museum befindet sich ein schlecht erhaltenes Bruchstück des Sculptursteinkerns eines Turriliten, welcher mit T. tuberculatus fast genau übereinstimmt, aber am unteren kande der Windungen nur zwei Reihen kleiner Höcker zeigt; doch er- scheint es mir in Rücksicht auf den ungünstigen Erhaltungs- zustand nicht unmöglich, dass die dritte Reihe verloren ge- gangen ist. SV. Turrilites sp. Eine zweite Turrölites-Art ist durch einen noch schlechter er- haltenen Steinkern aus dem Rhotomagensis-Pläner angedeutet, welcher auf den Windungen feine Querrippen zeigt. Das Stück ist Eigenthum des Herrn STÜHMCKE. s. R. Baculites LAMARCcK. Baculites Knorrianus DesmaArest. 1817. Baculites Knorrianus Desmarest, Memoire sur deux genres de coquilles fossiles cloisonnees et A siphon, 8.48, Taf. 1, Fig. 3. 1863. >» » » v. Srromseck, Zeltberg, S. 139. 1876. » » » Schvürer, Cephalopoden, S. 146, Taf. 39, Fig. 6—20. Diese Art ist bereits durch SCHLÜTER a. a. O. Fig. 16, 17 und 20 von Lüneburg mit Aptychus abgebildet und erreicht hier, wie die betreffenden Figuren zeigen, eine ganz bedeutende Grösse. Im Lüneburger Museum befindet sich ein grösseres Bruchstück, welches 335 ”® Länge, oben 58 "® und unten noch 41 “® Breite Cephalopoda. 99 hat, also nur 17 ”" an Breite abgenommen hat, woraus zu schliessen ist, dass die Gesammtlänge des betreffenden Exemplares sehr beträchtlich gewesen ist. Ein anderes Stück, welches ohne Zweifel ebenfalls zu dieser Art gehört, war als Baculıtes Faujasi bezeichnet, da es mehrere einander annähernd parallel verlaufende Brüche zeigt, welche entfernt an die Furchen des Baculites Bohemicus FRITSCH und SCHLOENBACH!) erinnern. Ein kleines Exemplar aus dem Lösegraben zeigt auch Loben, welche mit der Abbildung bei SCHLÜTER a. a. O. gut übereinstimmen. Zeltberg: h. MH. Lösegraben: zs. M. Schloenbachia NEUMAYR. Schloenbachia varians Sowergr sp. 1818. Ammonites varians Sowsrey, Mineral Conchology II, 8. 169, Taf. 176 (die beiden unteren Figuren). 1863. » » » v. Srromgeck, Zeltberg, S. 103. 1871. » » » Schtürer, Cephalopoden, S. 10, Taf. 4, Fig. 1—12. Während an anderen Orten Deutschlands diese Art sehr häufig vorkommt und bekanntlich als Leitfossil für die mittlere Abtheilung des Cenomans, für den nach ihr benannten Varians- Pläner, angesehen wird, ist sie in der als Aequivalent dieser Schichten geltenden Abtheilung der Lüneburger Kreide noch nicht nachgewiesen, sondern hat sich nur als Seltenheit im Rhotoma- gensis-Pläner gefunden. Das Lüneburger Museum besitzt aus dieser Schicht nur ein Exemplar, welches zwar eine echte Schloenbachia varians ist, aber hinsichtlich der Stärke der Knoten am Nabel sich etwas Schloenbachia Coupei BRONGNIART sp.?) nähert. v. STROMBECK scheinen mehrere Exemplare von Lüneburg bekannt gewesen zu sein, denn er sagt?): »Formen, die der Varietät Coupei BRONGN. nahe stehen, etwa wie bei SHARPE (Palaeont. Soc. 1853) Tab. 8, Fig. 4 und 8, von denen SHARPE, der varians !) Cephalopoden der böhmischen Kreide, S. 49, Taf. 13, Fig. 23—25; ScHLürer a. a. 0. S. 140. 2) Environs de Paris, S. 83, Taf. 6, Fig. 5. 3) Zeltberg, S. 103. 100 Mollusea. und Coupei specifisch trennt, die Fig. 4 schon zu Coupei rechnet, sind die gewöhnlichsten«. s. R. Desmoceras ZITTEL. cf. Desmoceras Hernense Schtürer sp. 1867. Ammonites Hernensis Schuürer, Beitrag zur Kenntniss der jüngsten Ammoneen Norddeutschlands, Heft TI, 8.135, Tat6, HıoA. Im Lüneburger Museum liegen zwei flach scheibenförmige, sehr schlecht erhaltene Ammoniten aus dem Emscher, welche frageweise zu Pachydiscus peramplus gestellt waren, der bekanntlich einem tieferen Niveau angehört; auch wegen ihrer flacheren Gestalt können die betreffenden Stücke zu dieser Art nicht gerechnet werden. Da die für die angezogene Art charakteristischen perio- dischen Einschnürungen deutlich zu sehen und auch gekrümmte Rippen noch etwas zu erkennen sind, so gehören die beiden Ammoniten sehr wahrscheinlich zu Desmoceras Hernense, welches bekanntlich für den Emscher charakteristisch ist. SCHLÜTER!) rechnet später auch einen Ammoniten aus dem Ouvieri-Pläner zu seiner Art, der aber von GROSSOUVRE unter dem Namen Puzosia Mülleri?) abgetrennt ist. Einige von mir im Cuvieri- Pläner von Salder?) bei Braunschweig gefundene Ammoniten habe ich vorläufig bei Desmoceras Hernense SCHLÜTER sp. belassen, da sie zu schlecht erhalten sind und deshalb nicht sicher fest- gestellt werden konnte, ob sie vielleicht richtiger zu der sehr ähnlichen Puzosia Mülleri GROSSOUVRE gerechnet werden. s. E. 1) Cephalopoden der oberen deutschen Kreide, 1872, 8. 40, Taf. 11, Fig. 12 bis 14. 2) Les ammonites de la eraie sup£erieure, 1893, 8. 152. 3) A. Worremass, Aufschlüsse und Versteinerungen im Turon des Kreises Braunschweig und Wolfenbüttel einschliesslich des Oderwaldes. 12. Jahresber. d. Vereins f. Naturw. zu Braunschweig, S. 55. Cephalopoda. 101 Pachydiseus ZITTEL. Pachydiscus pseudo-Stobaei Moserc. 1863. ? Ammonites Gollevillensis D’Orsıcny, v. Srromgeek, Zeltberg, S. 138. 1872. » Stobaei Nıussox, Schtürer, Cephalopoden, S. 56, Taf. 17, Fig. 4—7 (non Nitsson.). 1885. » pseudo-Stobaei Mosers, Cephalopoderna i Sveriges Kritsystem, S. 22. 1895. Pachydiscus Lundgreni Grossouvse, Les ammonites de la craie sup£rieure, 8. 198. Dieser Lüneburger Ammonit stimmt mit der durch SCHLÜTER aus dem Mucronaten-Senon von Coesfeld und Darup in Westfalen beschriebenen Form besser überein als mit der verwandten schwedischen Art; einige besser erhaltene Exemplare lassen an der Externseite deutlich Rippen erkennen und gleichen auch hinsichtlich . der Gestalt vollkommen der westfälischen Form. MoßerG hat a. a. O. zuerst nachgewiesen, dass Ammonites Stobaei Nıtsson bei SCHLÜTER nicht mit der betreffenden Nırsson’schen Art identisch ist. Er hebt besonders hervor, dass die erstere Art eine mehr abgerundete Nabelkante besitzt (nafvelytan bildar ej sä skarp vinkel med sidan), schon bei einigen Windungen eine be- deutende Grösse erreicht (är af betydlig storlek, som uppnäs med fä vindningar) und Rippen hat, welche sich über die Externseite fortsetzen. GROSSOUYRE sagt a. a. O. nicht, warum er den Namen pseudo-Stobaei in Lundgreni umgewandelt hat; ich habe die Mosgerg’sche Bezeichnung beibehalten, da sie älter ist und zu- gleich auf die Verwandtschaft der in Rede stehenden Art mit A. Stobaei hinweist. Hinsichtlich der Grösse stehen die Lüne- burger Exemplare den Stücken, welche SCHLÜTER a. a.O. von Coesfeld und Darup beschreibt, kaum nach; denn das grösste einigermassen vollständige Exemplar des Lüneburger Museums hat einen Durchmesser von ungefähr 550 "®. Die von v. STROMBECK a. a. O. frageweise zu Ammonites Gollevillensis D’ORB. gestellte Form ist vielleicht die Jugendform von P. pseudo-Stobaet. zh. MH. 102 Mollusca. Pachydiscus Neubergicus v. Haver sp. 1858. Ammonites Neubergicus v. Haver, Ueber die Cephalopoden der Gosau- schichten. Beiträge zur Palaeontologie I, S.12, Taf. 2, Fig. 1—3. 1872. » » » Schtürer, Cephalopoden, S. 59, Taf. 18, Fig. 1—3. 1893. Pachydiscus » » sp., emend. Grossouvre, Les ammonites de la eraie superieure, S. 207, Taf. 26, Fig. 3; Taf. 30, Fig. 4; Taf. 38, Fig. 3. Das Vorkommen dieser Art bei Lüneburg ist schon durch SCHLÜTER constatirt. Er weist a. a. O. darauf hin, dass die Lüneburger Exemplare besonders mit dem kleineren v. HAuzr’schen Originale gut übereinstimmen; von dem grösseren durch v. HAUER a.a. O. abgebildeten Stück hebt ScHLÜürErR folgende Eigenthüm- lichkeiten hervor: »Bei dem grösseren stehen zunächst die Rippen um den Nabel zahlreicher, dichter gedrängt, sind leicht gebogen und setzen fort in die Rippen der Aussenseite; zuletzt ver- schwinden, wie auch die Beschreibung hervorhebt, bei 10zölligen Exemplaren die Rippen am Nabel, indem nur noch die Aussenseite gerippt erscheint. Man muss abwarten, ob die noch zu sammelnden grösseren norddeutschen Stücke dieselbe Veränderung der Orna- mentik im höheren Alter zeigen, und überhaupt, ‘welche Grösse die Stücke erreichen«. Hierauf habe ich das inzwischen gefundene Lüneburger Material untersucht und festgestellt, dass auch bei dem grössten vorhandenen Exemplare, welches 125 ”" Durch- messer hat, also das grösste ScHLüTEr’sche Original an Grösse übertrifft, die Rippen am Nabel bis zum Ende des Gehäuses sichtbar sind. Sehr ausführlich ist die in Rede stehende Art von GROSSOUYRE a. a. OÖ. beschrieben. Er rechnet nur das kleinere der beiden v. HaueEr’schen Originale zu Pachydiscus Neubergicus und glaubt, dass das grössere dagegen wahrscheinlich zu Pachydiscus colligatus BINKHORST sp.!) gehört. Pachydiscus Jacquoti SEUNES?) ist von !) Monographie des gasteropodes et des cephalopodes de la craie superieure du Limbourg, S.25. Ammonites colligatus Bınknorst wird übrigens a. a. O. S. 207 von Gxossovvre theilweise zu seiner Art Pachydiscus van den Broecki gerechnet. ?) Contributions a l’eEtude des cephalopodes du cretace superieur de France. Memoires de la societe geologique de France 1890, S.5, Taf. 2, Fig. 1-3 und 18919529, Dar23,aBı94, Cephalopoda. 103 GROSSOUVRE mit P. Neubergicus vereinigt, trotzdem bei ihm die Rippen vom Nabel mit fast unveränderter Stärke über die Flanken und die Externseite verlaufen, während sie beim typischen Neu- bergicus am Nabel sehr stark hervortreten, auf den Flanken sehr schwach und auf der Externseite wieder stärker werden. A.a. 0. S. 212 sagt GROSSOUVRE, dass P. Neubergicus bei Lüneburg in dem Quadraten-Senon vorkomme, während SCHLÜTER a. a. O. S. 60 angiebt, dass die ihm von Lüneburg mitgetheilten Exemplare »aus der obersten Kreide, zum Theil angeblich aus den Schichten mit Belemn. mucronata stammen«. Nach den Etiketten des Lüne- burger Museums und den Angaben des Herrn STÜMCKE sind die sämmtlichen Lüneburger Exemplare in der Heteroceras-Schicht des Mucronaten-Senons gefunden, worauf auch die Beschaffenheit des Gesteins hinweist. zh. MH. Pachydiscus Galicianus Favre sp. 1869. Ammonites Galicianus Favre, Description des mollusques fossiles de la craie des environs de Lemberg en Galicie, 8210, Lat, 3, Big. 5. 6. 1872. « < » Schrürer, Cephalopoden, 8.63, Taf. 19, Fig. 3-5; Taf. 20, Fig. 9. 1893. Pachydiscus » » sp., Grossouvge, Les ammonites de la craie superieure, S. 177. 1893. » Koeneni Grossouvse, a. a. 0. S. 178. Diese Art, welche SCHLÜTER nur aus dem Mucronaten-Senon von Haldem und Lemförde bekannt war, ist bei Lüneburg eben- falls gefunden. A. a. O. S. 64 hebt ScHLürTER hervor, dass bei dem von FAvRke a. a. O. abgebildeten Exemplare von Nagorzany in Galizien die Rippen fast gerade über die Externseite verlaufen, während die Rippen auf dem deutschen Material hier eine schwache Biegung nach vorn zeigen. Auf den Lüneburger Stücken sind die Rippen auf der Externseite ebenfalls meist nach vorn gebogen, doch sieht man auch einzelne gerade über die Externseite ver- laufende Rippen; bei einem Exemplar von 145””® Durchmesser sind sie anfänglich auf der Aussenseite gebogen, laufen aber weiter nach vorn zu fast gerade über die Externseite. Nach SCHLÜTER soll die Art bis 340"® Durchmesser erreichen; so grosse Exem- 104 Mollusea. plare sind mir von Lüneburg nicht bekannt geworden. Da die Richtung, Zahl und Stärke der Rippen bei der Art grossen Schwankungen unterworfen sind, die Biegung der Rippen bisweilen sogar, wie oben erwähnt, an demselben Stück nicht constant ist, so habe ich mich nach Untersuchung einer grösseren Anzahl von Exemplaren der Ansicht GROSSOUVRE’s nicht anschliessen können, welcher die deutsche Form von der galizischen abtrennt. Nach SCHLÜTER soll Pachydiscus Galicianus auf das Mucronaten-Senon beschränkt sein; ich habe die Art auch im oberen Quadraten-Senon von Gr. Biewende, in dem neben Actinocamax quadratus schon einzelne Exemplare von Belemnitella mucronata vorkommen, nach- gewiesen!). zh. MH. Pachydiscus Wittekindi Schtürer sp. 1872. _Ammonites robustus Schuürer, Cephalopoden, S. 67, Taf. 21, Fig. 1—8. 1872. » Wittekindi » Bericht über die 29. Generalversammlung d. naturw. Vereins d. preuss. Rheinlande und Westfalens in Wetzlar, Correspondenzblatt Non 8291: 1876. » » » Cephalopoden, S. 160. Die Lüneburger Exemplare entsprechen hinsichtlich der Ge- stalt und Sculptur genau der ausführlichen Beschreibung bei SCHLÜTER a. a. O., bleiben aber hinsichtlich der Grösse hinter dem grössten von ihm erwähnten Exemplare, dessen Durchmesser 850”” betragen soll, beträchtlich zurück. Zwei verdrückte jugend- liche Exemplare dieser Art waren auffallender Weise im Lüne- burger Museum als Scaphites constrietus bezeichnet). zs. MH. Pachydiscus Portlocki Suarre sp. ar. V2R1009.08. 1854. Ammonites Portlocki Suarrz, Deseription of the fossil remains of mollusca found in the chalk of England, Cephalopoda, 8230, Tatalo Ric 2,u28: ') Die Fauna des Senon von Biewende bei Wolfenbüttel. Jahrb. d. König]. Preuss. Geol. Landesanstalt f. 1900, 8. 28. ?) Vergl. Srüncke, Zur Bodenkunde der Umgebung Lüneburgs, S. 114. Cephalopoda. 105 1889. Ammonites (Pachydiscus) Portlocki SuarrE, GRIEPENkERL, Die Versteine- rungen der senonen Kreide von Königslutter im Herzog- thum Braunschweig, S. 401, Taf. 45, Fig.2 u. 3. Von dieser Art sind mir nur die beiden abgebildeten Exem- plare bekannt geworden, welche etwas vollständiger sind als die Originale der beiden erwähnten Autoren; leider gelang es bei beiden Stücken nur einen Theil der Externseite und eine Flanke herauszupräpariren. Das Gehäuse ist dick und hat nur wenige abgerundete Windungen. Der Nabel ist tief und glattwandig; sein Durchmesser beträgt bei dem grösseren Exemplar, dessen Gesammtdurchmesser etwa 97”® lang ist, 25"®. Anfänglich in der Nähe der Nabelkante, weiter nach vorn aber mehr nach der Mitte der Flanken verschoben, stehen in ungleichen Zwischen- räumen Knoten, von denen anfänglich je zwei Rippen ausgehen, zwischen denen sich Zwischenrippen befinden, welche den Knoten nicht erreichen. Die Rippen verlaufen mit nach vorn convexer Biegung über die abgerundete Externseite, wo sie undeutlicher werden und in der Mitte in der Nähe der deutlich sichtbaren Siphonalfurche fast ganz verschwinden. Weiter nach vorn ver- schwinden sie auch auf den Flanken, hier treten dagegen an der Grenze der Flanke und Externseite Knoten auf, welche bei dem SHARPE’schen Original und dem Stück von Königslutter kurz und mehr abgerundet, bei dem grösseren Lüneburger Exemplare da- gegen lang und zackenförmig sind; der letztere Zustand scheint mir der normale zu sein. Da die Zacken sehr zerbrechlich sind, so sind sie offenbar in den meisten Fällen theilweise verloren ge- gangen, weshalb das grössere Lüneburger Gehäuse, bei dem sie besonders gut erhalten sind, auf den ersten Blick zu einer anderen Art zu gehören scheint als die Exemplare mit unvollständig erhaltenen Zacken; die zweite auf der anderen Seite der Median- ebene jedenfalls vorhandene Zackenreihe konnte leider nicht frei- gelegt werden. Das kleinere, Taf. VI, Fig. 2 abgebildete Stück zeigt infolge geringeren Alters oder grösserer Unvollständigkeit keine Zacken. | 106 Mollusea. GRIEPENKERL vereinigt a. a. OÖ. Pachydiscus Portlocki SHARPE und auritocostatus SCHLÜTER), trotzdem beide eine wesentlich andere Sculptur besitzen. Bei letzterer Art stehen die inneren Knoten in regelmässigen Zwischenräumen und heben sich wenig von den fast ebenso breiten Hauptrippen ab. Die Zwischenrippen sind viel schwächer als die Hauptrippen. Während bei Pachy- discus Portlocki nach vorn zu die Rippen verschwinden, werden sie bei P. auritocostatus hier stärker. s. MH. Schlüteria GROSSOUVRE. Schlüteria velledaeformis Scstürer sp. 1871. Ammonites velledaeformis Scuuürer, Sitzungsberichte der niederrheinischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Bonn, S. 84. 1872. » » > Cephalopoden, 8.60, Taf. 18, Fig. 4 bis 7. k 1895. Schlüteria » » sp., Grossouvke, Les ammonites de la craie superieure, S. 218 u. 237. Diese Art beschreibt SCHLÜTER a. a. O. von Lüneburg, von wo ihm vier Exemplare bekannt waren, von welchen sich eins im Göttinger und drei im Berliner Universitätsmuseum befinden. An anderen Fundorten scheint die Art noch nicht vorgekommen zu sein. s. M. Acanthoceras NEUMAYR. Acanthoceras Rhotomagense Broxsntarrt sp. 1822. Ammonites Rhotomagensis Bronesıarı, Environs de Paris, Taf. 6, Fig. 2. 1863. » » » v. Stromgeck, Zeltberg, S. 103. 1871. » » » Scutürer, ÜCephalopoden, S. 15, Tat.6, B19..9910, 122u.0185 Tara, Fig. 1—23. v. STROMBECK sagt a. a. O., dass sich in der Sammlung des Herrn Morıtz ein vollständiges Exemplar dieser Art von 135"" !) Beitrag zur Kenntniss der jüngsten Ammoneen Norddeutschlands, S. 20, Taf. 3, Fig. 2 (unter dem Namen A. Proteus). Vergl. auch Cephalopoden, S. 70, Taf. 22, Fig. 4—7. Cephalopoda. 107 Durchmesser befindet, welches aus dem Sodafabrik-Bruche stammen soll; mir sind nur einige Bruchstücke kräftiger Exemplare von Lüneburg bekannt geworden. zs. R. Acanthoceras Mantelli Sowerer sp. 1814. Ammonites Mantel! Sowerey, Mineral Conchology, I, S. 119, Taf. 55. 1871. » » » Schrürer, Cephbalopoden, S. 12, Taf. 5, Kiel 3, Taf.o, Bis. 1], 2, 11. Ein gut erhaltenes und als Unicum sehr werthvolles Exem- plar dieses der vorigen Art sehr ähnlichen Acanthoceras ist Eigen- thum des Hamburger Museums. Ob das Stück aus dem Varians- oder Rhotomagensis-Pläner stammt, ist nicht bekannt; in dem letzteren soll die Art nach SCHLÜTER nur noch selten vorkommen. s. Cenoman. Seaphites PARKINSoN. Scaphites spiniger SchLürer. 1872. Scaphites spiniger Scutürer, Cephalopoden, S. 82, Taf. 25, Fig. 1—7. Kommt meist verdrückt oder auch in solcher Weise verdreht vor, dass es scheint, als ob die äussere Knotenreihe der einen Flanke auf der Mitte der Externseite steht. Durch Vergleich der sich gegenseitig ergänzenden Bruchstücke konnte die Art mit Sicherheit constatirt werden. zs. MH. Scaphites tridens Kxer. 1848. Scaphites tridens Kxer, Die Versteinerungen des Kreidemergels von Lem- berg, 8: 10, Taf. 2, Fig.l. 1863. » » » v. Srromgeck, Zeltberg, $. 138. 1872. » » » Scuuürer, Cephalopoden, S. 94, Taf. 28, Fig. 1—4. SCHLÜTER’s Originale stammen theilweise von Lüneburg; ihm lagen fünf Exemplare von dort vor. v. STROMBECK erwähnt ein Stück der Art von Lüneburg, welches durch Herrn Morıtz ge- funden sein soll. Unter den aus der Morırz’schen Sammlung herrührenden Versteinerungen, welche sich in der Sammlung des Herrn BoDE in Braunschweig und im Lüneburger Museum be- finden, ist das Stück nicht vorhanden, dagegen enthält das Lüne- burger Museum ein später aufgefundenes Bruchstück von 8. frödens, 108 Mollusca. welches die Externseite gut zeigt und genau mit der Abbildung Fig. 3 bei SCHLÜTER a. a. O. übereinstimmt. zs. M. Scaphites Roemeri »’Orzıcnv. 1850. Scaphites Roemeri v’Orsıeny, Prodrome II, S. 214. 1872. » » » SchLürer, Cephalopoden, S. 89, Taf. 27, Kia. 1 4, 1893—95. » » » Srüncke, Zur Bodenkunde der Umgebung Lüneburgs. Jahresh. d. naturw. Vereins f. das Fürstenthum Lüneburg, No. XIII, S. 114 nebst Fig. SCHLÜTER unterscheidet a. a. O. zwei verschiedene Varietäten dieses Scaphiten; die eine hat nur feine, das ganze Gehäuse be- deckende Rippen, die andere ausser den Rippen noch Knoten, welche von den Rippen unabhängig sind. Die beiden mir von Lüneburg vorliegenden Exemplare gehören zu der knotenlosen Varietät. Das grössere Stück ist von STÜMCKE a. a. O. ab- gebildet; der eingerollte Theil des Gehäuses ist an dem Originale nicht vollständig erhalten, in der betrefienden Figur also etwas ergänzt. Das kleinere Exemplar stammt aus der Morıtz’schen Sammlung. Beide Stücke sind Eigenthum des Lüneburger Mu- seums. s. MH. Scaphites constrietus Sowerey sp. 1818. Ammonites constrictus Sowergy, Mineral Conchology of Great Britain II, S. 189, Taf. 184A, Fig. 1. 1863. Scaphites » D’ÖrBIsnY, V. StroMBEck, Zeltberg, S. 139. 1872. » » Sowersy, Schnürer, Cephalopoden, S. 92, Taf. 28, Fig. 5—)9. v. STROMBECK und SCHLÜTER erwähnen diese Art aus dem Mucronaten-Senon von Lüneburg, mir ist sie von dort nicht be- kannt geworden. Ein Stück, welches sich im Lüneburger Museum mit der Bestimmung S. constrictus vorfand, erwies sich als ein junger, verdrückter Pachydiscus Wittekindi SCHLÜTER. s. M. Aptychus cf. eretaceus Münster bei Arrn. 1863. v. Stromgeerk, Zeltberg, S. 166. Ein Aptychus aus dem Lüneburger Mucronaten-Senon ist von Cephalopoda. 109 v. STROMBECK a. a. OÖ. zu der angezogenen Art gestelit. Im Lüneburger Museum liegen einige Bruchstücke von Aptychen, welche dieser Art ebenfalls sehr ähnlich sind, aber infolge des ungünstigen Erhaltungszustandes nicht näher bestimmt werden konnten. s. MH. Belemnites LISTER. Belemnites ultimus n’Örsıcny. 1847. Belemnites ultimus v’Orsıcny, Pal. fr. Terr. eret, Suppl., S. 24. 1876. » » » SchtLürter, Cephalopoden, S. 184, Taf. 52, Fig. 1—5. 1893. » » » und Belemnites minimus Lister, Gortsche, Oberer Gault bei Lüneburg, Jahresber. d. naturw. Vereins f. d. Fürstenth. Lüneburg No. XII, 1890—92 (erschienen 1893), S. 100 u. 102. 1893. » » » v. Stromgeck, Ueber den angeblichen Gault bei Lüneburg. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Gesellsch., S. 491 u. 493. A.a. OÖ. erwähnt GoTTScHE Belemnites ultimus D’ORB. und B. minimus LisSTER von Lüneburg und glaubt auf Grund des Vorkommens der letzteren Art die Thone desjenigen Bruches am Zeltberge, welcher von v. STROMBECK!) früher als Sodafabrik-Bruch bezeichnet ist, als Gault ansprechen zu müssen. V. STROMBECK ?) ist dagegen der Ansicht, dass der von GOTTISCHE als minimus bezeichnete Belemnit ebenfalls zu wltimus gehört und die be- treffenden Thone daher als Tourtia und »der Kalk des Ein- schnittes« theilweise ebenfalls noch als Tourtia, theilweise schon als Varians-Pläner zu betrachten sind. Ich habe selbst in dem be- treffenden Thon sehr viele Belemniten gesammelt, auch war Herr STÜMCKE so liebenswürdig, mir eine grössere Anzahl Belem- niten aus dem Thon und aus dem Kalk des Einschnittes zu schenken; ebenso hatte Herr Professor GOTTSCHE in Hamburg die Güte, das von ihm gesammelte umfangreiche Material mit mir durchzusehen. Ebensowenig wie V. STROMBECK habe ich unter diesen sehr zahlreichen Exemplaren einen Belemnites minimus ge- funden, habe jedoch beobachtet, dass der B. ultimus in Lüneburg I) Zeitschr. d. Deutsch. geolog. Gesellsch., Bd. 15, Taf. 4. 2) Zeitschr. d. Deutsch. geolog. Gesellsch., Bd. 45, S. 497, 110 Mollusca. dem B. minimus viel ähnlicher wird als an anderen Fundorten, z. B. Neu- Wallmoden und Essen, woher die SCHLÜTER’schen a. a. OÖ. abgebildeten Stücke stammen. Neben mehr keulenförmigen Exemplaren kommen in Lüneburg solche vor, welche ähnlich wie B. minimus!) eine Spitze aufsetzen. Zu letzterer Art gehören unzweifelhaft einige Exemplare, welche im Hamburger Museum liegen und aus der Morıtz’schen Sammlung herrühren; sie sollen in Lüneburg in dem alten Bohrloche bei der Saline gefunden sein. Diese Stücke hat Herr MorıTz wahrscheinlich von irgend einem anderen norddeutschen Fundorte erhalten und später infolge eines Irrtbums auf der Etikette Lüneburg als Fundort angegeben, wie überhaupt die früher von genanntem Herrn in den Handel ge- brachten Versteinerungen, welche alle aus Lüneburg stammen sollen, mit Vorsicht zu benutzen sind. Wie schon V. STROMBECK a.a. O. S. 496 angiebt, geht BD. ultimus bei Lüneburg bis in den Kalk hinauf, welcher dort den Varians-Pläner ersetzt. SCHLÜTER ist zweifelhaft, ob dieser Belemnit in einem höheren Niveau als der Tourtia vorkommt, er sagt a. a. O. 8. 185.: »Vielleicht steigt die Art auch bis in den Varians-Pläner. « MaRetzhaVve Belemnitella D’ORBIGNY. Belemnitella mucronata v. SchLorseim sp. 1813. Belemnites mucronatus v. Scuuorueim, Beiträge zur Naturgeschichte der Versteinerungen. Taschenbuch für die gesammte Mineralogie, Jahrg. 7, Soll: 1863. Belemnitella mucronata »’Örsıeny, v. Srromgecr, Zeltberg, 8. 135. 1876. » » v. SCHLOTHEIM SP., SchLürer, Cephalopoden, $. 200, Tafn59, Rica, 2% 1397. » » » StorLLey, Ueber die Gliederung des norddeutschen und baltischen Senon, S. 296. Von diesem bekannten Leitfossil finden sich bei Lüneburg vorwiegend lange, schlanke Exemplare, welche 130”® und darüber lang sind. Ueber die Sculptur sagt SCHLÜTER a. a. O. S. 201: »Zugleich zeigen die Vorkommnisse von Lüneburg die »Gefäss- eindrücke« am wenigsten deutlich, die meisten Stücke von dort l) D’Orsıcny, Pal. fr. Terr. ceret. I, Taf. 5, Fig. 3—9. Cephalopoda. 1 sind fast gänzlich glatt«. Mir liegen sehr viele Lüneburger Exem- plare vor, welche die sogenannten Gefässeindrücke sehr deutlich zeigen!), daneben aber auch einige, welche trotz scheinbar guten Erhaltungszustandes fast glatt erscheinen; unter den letzteren be- findet sich ein Stück, welches sich hinsichtlich der Gestalt der von STOLLEY a. a. O. $. 297 aus der Granulatenkreide von Broitzem bei Braunschweig beschriebenen Delemnitella praecursor nähert, aber nach der Angabe des Herrn STÜMCKE aus dem Mucronaten- Senon stammen soll. Seltsam verkrüppelte Individuen, wie solche bereits von SCHLÜTER a. a. O. abgebildet sind, kommen nicht selten vor; Herr Dr. HEINTZEL in Lüneburg besitzt eine grössere Anzahl solcher krankhaften Missbildungen. Ob Belemnitella muero- nata bei Lüneburg, wie an vielen anderen Fundorten?), bis in das obere Quadraten-Senon hinabgeht, konnte ich nicht sicher feststellen. STÜMCKE sagt in dem mir zur Verfügung gestellten Manuscript über die unterste Zone des Mucronaten-Senons ohne Heteroceras polyplocum: »Die Schichten sind Feuerstein-führend. Wahrschein- lich findet sich darin B. mucronata in Gesellschaft mit Actinocamazx quadratus«. Zeltberg: h.M.,?Q. Lösegraben: h.M. Actinocamax MILLER. Actinocamax plenus BraımvirLe sp. 1827. Belemnites plenus BuamvirLe, M&moire sur les belemnites, S. 59, Taf. 1, Fig. 6. 1876. Actinocamaz » » Scutürer, Cephalopoden, S. 186, Taf. 52, Fig. 16—19 (cum syn.). Herr G. MÜLLER hat in Lüneburg an der Grenze von Cenoman und Turon einen 51" langen Belemniten gefunden, welcher der Sammlung der Königl. Geolog. Landesanstalt in Berlin einverleibt worden und nach meiner Ansicht als Jugendform von Actinocamaz plenus anzusehen ist, der nach SCHLÜTER a. a. O.S. 188 l) Vergl. Storzer a. a. O. S. 296. 2) Srorıer a.a. 0. S. 229 u. 296. — Grierenserr, Die Versteinerungen der senonen Kreide von Königslutter im Herzogthum Braunschweig, S. 812. — Worrenass, Die Fauna des Senon von Biewende bei Wolfenbüttel, S. 2. 112 Mollusca. auch an den übrigen Fundorten in demselben Niveau gefunden sein soll. Zwar ist das Lüneburger Stück verhältnissmässig kürzer als die von SCHLÜTER a. a. OÖ. Fig. 16 u. 17 abgebildeten jüngeren Exemplare von Langendreer und Essen, doch scheint die Art in dieser Hinsicht etwas zu variiren. Die Spitze des Lüneburger Exemplars ist etwas schärfer abgesetzt als bei den SCHLÜTER’schen Originalen; in dieser Beziehung stimmt es gut mit den Abbil- dungen bei SHARPE!) überein. s. Cenoman-Turon. Actinocamax Westfalicus ScurLürer. 1876. Actinocamaz Westfalicus Scurürer, Cephalopoden, S. 188, Taf. 53, Fig. 10 bis 19. 1897. » » » SroLLeyv, Ueber die Gliederung des norddeutschen und baltischen Senon, S. 276, Taf.2, Fig. 1-16; Taf. 3, Fig. 1—6. Die meisten STOLLEY’schen Originale stammen von Lüneburg; neben der typischen Form werden von STOLLEY a. a. O. »Ueber- gangsformen zwischen Actinocamaw westfalicus SCHLÜTER und Ac- tinocamax granulatus BLAINVILLE aus den untersten Schichten der Granulatenkreide resp. den obersten des Emschers von Lüneburg« abgebildet. zs. E. Actinocamax verus Mitver. 1825. Actinocamax verus Miuter, Transact. Geolog. Soc., II. ser., Bd. II, S. 63, Taf 9 Sole 1876. » » » Schrürer, Cephalopoden, $. 191, Taf. 52, Fig. 9—15. 1897. » » » Storzer, Ueber die Gliederung des norddeut- schen und baltischen Senon, $. 292, Taf. 4, Fig. 2—5. Diese Art ist im Emscher Lüneburgs seltener als die vorige; mir sind bislang nur drei Exemplare von dort bekannt geworden, von denen zwei im Lüneburger Museum liegen und das dritte Eigenthum des Hamburger Museums ist. s. E. !) Cephalopoda, Taf. 1, Fig. 12 u. 15. Cephalopoda. 118 Actinocamax granulatus BramvirLe em. SchLürer. 1827. Belemnites granulatus Buarsvirue, Memoire sur les belemnites, $. (3, Taf. 1, Fig. 10. 1897. Actinocamav » » em, ScHhLüter, SrorLer, Ueber die Gliederung des norddeutschen und baltischen Senon, S. 280, Taf. 2, Fig. 17—21; Taf. 3, Fig. 7—11. Diese Art ist kürzlich von STOLLEY a. a. O. mit Benutzung des Lüneburger Materials so ausführlich beschrieben worden, dass ich seinen Auseinandersetzungen nichts hinzuzufügen habe; dasselbe gilt von der folgenden Art. zh. Gr. Actinocamax quadratus Braısvirre sp. 1827. Belemnites quadratus Braısvirue, A. a. 0. S. 62, Taf. 1, Fig. 9. 1897. Actinocamax » » StoLLey, A. a. 0. S. 284, Taf. 2, Fig. 22 bis 24; Taf. 3, Fig. 12—14. STOLLEY hat a. a. OÖ. Exemplare von Lüneburg abgebildet und besonders die Uebergangsformen zwischen Actinocamazx granu- latus und quadratus eingehend besprochen. h>O. 2 Actinocamax mammillatus Nırsson. 1827. Belemnites mammillatus Nırssos, Petrificata Suecana, S. 10, Taf. 2, Fig. 2. 1876. Actinocamax subventricosus WAHLENBERG Sp., Schrürer, ÜCephalopoden % S.195, Taf. 53, Fig. 1—9. 1834. » mammillatus Mosers, Cephalopoderna i Sveriges Kritsystem, S. 53, Taf. 5, Fig. 27; Taf. 6, Fig. 1-12. Ueber das Vorkommen dieses Actinocamaw bei Lüneburg sagt SCHLÜTER a. a. O.: »In neuerer Zeit sind auch von Lüneburg Exemplare in verschiedene Sammlungen gelangt, von denen noch nicht feststeht, ob sie dem anstehenden Kreidegebirge oder dem Diluvium entstammen«. Im Lüneburger Museum liegt die untere Hälfte eines Actinocamaw ohne Niveauangabe, welche mit der an- gezogenen Art gut übereinstimmt, nur finden sich über der Spitze einige Längsrunzeln, welche auf den citirten Abbildungen nicht hervortreten. Ein besser erhaltenes Exemplar, welches aus dem Quadraten-Senon stammen soll, besitzt das Hamburger Museum. MOoßERG hat a. a. O. auseinandergesetzt, warum die Art richtiger als A. mammillatus NıLsson und nicht, wie SCHLÜTER angiebt, als A. subventricosus WAHLENBERG zu bezeichnen ist. s.Q. Neue Folge. Heft 37. 8 Arthropoda. Crustacea. Pollieipes LrAcnH. Pollicipes n. sp. cf. Pollicipes Hausmanri Koch und Duncker!) bei Darwıs, A Monograph on the fossil Lepadidae, 1851, 8. 53, Taf. 3, Fig. 3. Aus der Lüneburger Tourtia befindet sich eine einzelne Carina eines Pollicipes im Hamburger Museum, welche der angezogenen Neocomform, besonders der angegebenen Abbildung bei DARWIN - sehr ähnlich, nur etwas kleiner als die dortige Figur ist. Soweit sich dieses nach dem einzelnen Stück beurtheilen lässt, handelt es sich um eine neue Art. si: Pollicipes cancellatus Marsson. 1880. Follieipes cancellatus MArsson, Die Cirripedien und Östracoden der weissen Schreibkreide der Insel Rügen. Mittheil. d. naturw. Vereins von Neu-Vorpommern und Rügen, Jahrg. 12, S. 24, Taf. 2, Fig. 7. 1831. » » » Danes. Neues Jahrb. f. Mineralogie, Bd. 2, S. 419. 1881—85. ?Pollieipes laevissimus Quensteopr, ZırreL, Handbuch der Palaeonto- logie, Apth. 1, 28022725253 Fig. 723. Von dieser bereits durch DAMES a. a. O. von Lüneburg er- wähnten Art liegen mir besonders mehrere COarinae, Terga !) Koch und Duncker, Beiträge zur Kenntniss des norddeutschen Oolith- gebildes, S. 52, Taf. 6, Fig. 6. Crustacea. 135 und Scuta vor, welche theilweise noch die für die Art charakte- ristische Gittersculptur zeigen. Bei den mehr glatt erscheinenden Stücken, welche grosse Aehnlichkeit mit der a. a. OÖ. von ZITTEL als P. laevissimus (QUENSTEDT von Lüneburg abgebildeten Form haben, ist die Sculptur theilweise verloren gegangen. Einige Oa- rinae zeigen die Gittersculptur noch deutlich an der Spitze und sind weiter nach unten zu glatt. Es erscheint mir daher nicht unwahrscheinlich, dass P. laevissimus QUENSTEDT nur die abge- riebene Form von P. cancellatus MARSSON ist. zh. MH. Pollicipes fallax Darwın. 1851. Pollicipes fallax Daxrwıs, A Monograph on the fossil Lepadidae, S. 75, Taf. 4, Fig. 8. 1864. » > » Reuss, Ueber fossile Lepadiden. Sitzungsber. d. K. Akad. d. Wissensch. in Wien, Math.-naturw. KL, Bd. 49, 8. 240, Taf. 3, Fig. 1-6 u. 12—15. Ein gut erhaltenes Scutum, welches besonders mit der Fig. Sa bei DArwın a. a. O., weniger genau mit den von Reuss a.a. O. Fig. 5 u. 6 dargestellten Scuten übereinstimmt, ist die einzige Klappe dieser Art, welche mir von Lüneburg bekannt ge- worden ist. s. MH. Pollicipes glaber A. Rormer. 1841. Pollicipes glaber A. Roener, Die Versteinerungen des norddeutschen Kreide- gebirges, S. 104, Taf. 16, Fig. 11. 1864. » » » Reuss, Ueber fossile Lepadiden. Sitzungsber. d. K. Akad. d. Wissensch,. in Wien, Math.- naturw. Kl., Bd. 49, S. 244, Taf. 3, Fig. 7—11, 16—18. Ein Tergum, welches am besten der Fig. 18 bei Reuss a. a. O. gleicht, gehört ohne Zweifel zu dieser an anderen Fundorten häufig vorkommenden Art. s. MH. SE 116 Arthropoda. Scalpellum Leacn. Scalpellum maximum Sowerey sp. 1830. Pollicipes maximus SowERBr, Mineral Conchology of Great Britain VI, $. 222, Taf. 606, Fig. 3-61). 1851. Scalpellum maximum Darwın, A Monograph on the fossil Lepadidae, S. 28, Taf. 2, Fig. 1-10. Von dieser in der oberen Kreide des nördlichen Europa weit verbreiteten Art liegen mir auffallender Weise nur ÜCarinae vor, welche am besten mit Taf. 2, Fig. 1 bei Darwın a. a. OÖ. über- einstimmen. Ein besonders grosses Exemplar ist stärker gebogen als das Darwın’sche Original, doch nicht so stark wie Scalpellum hastatum bei Darwın a. a. OÖ. Taf. 2, Fig. 13. Die übrigen Klappen scheinen sich nicht erhalten zu haben oder sind beim Sammeln übersehen worden. zh. MH. ') Nach Marssox, Die Cirripedien und ÖOstracoden der weissen Schreib- kreide der Insel Rügen, S. 6, gehört Fig. 3 dieser Tafel nicht zu S. maximum. Vertebrata. Pisces. Notidanus CUuVvIEr. Notidanus microdon Acassız. 1833—45. Notidanus mierodon Acassız, Recherches sur les poissons fossiles III, 8.221, 'Taf/27, Fig.1; Taf. 36, Fig. 1 us2. 1875. » » » Gemirz, Das Elbthalgebirge in Sachsen II, S.20, Taf. 40, Fig. 1. Zwei Zähne dieser Art, von denen der eine 15 ”® und der andere 18 "® lang ist, liegen im Lüneburger Museum; sie stimmen mit den Abbildungen bei AGassız und bei GEINITZ a. a. OÖ. gut überein und haben je eine grössere Hauptspitze und sechs kleinere Spitzen. Die Hauptspitze ist an dem unteren Theile des Vorderrandes gezähnt; die übrigen Spitzen sind da- gegen ganzrandig. Auch das Hamburger Museum besitzt mehrere Exemplare, unter denen sich auch ein etwas grösseres Stück befindet. zs. MH. Ptychodus Acassız. Ptychodus decurrens Acassız. 1833—43. Piychodus decurrens Acassız, Recherches sur les poissons fossiles III, S. 154, Taf. 25b, Fig. 1,2, 4-8. 1875. » » » Geisırz, Das Elbthalgebirge in Sachsen I, S. 296, Taf. 64, Fig. 24 u. 25. Sehr grosse bis 37 ”" lange und kleinere gut erhaltene Zähne dieses Ptychodus, welche wahrscheinlich grösstentheils zu einem Gebiss gehören, liegen im Lüneburger und Hamburger Museum und zeigen deutlich die für die Art charakteristische Ver- 118 Vertebrata. zweigung der Rippen nach den Seiten hin. Sie waren als Pfycho- dus latissimus bestimmt, bei welchem die Rippen stärker und weniger zahlreich sind und nur das Mittelfeld bedecken, da sie nach dem Rande zu plötzlich aufhören. Ass 18% Oxyrhina AcGassız. Oxyrhina cf. Mantelli Acassız. 1833—43. Owyrhina Mantelli Acassız, Recherches sur les poissons fossiles III, S. 280, Taf. 33, Fig. 1-9. 1875. » » » Geimırz, Das Elbthalgebirge in Sachsen 11254207. Taf 38 Biol 2. Einzelne, meist unvollständige Haifischzähne liegen mir aus der Tourtia, dem Rhotomagensis-Pläner, dem Granulaten- und Mucronaten - Senon vor. Die meisten sind unbestimmbar, da der Wurzeltheil fehlt. Einige gehören wahrscheinlich zu der angezogenen Art, besonders gleicht ein grosses Exemplar, welches angeblich aus der Heteroceras-Schicht des Mucronaten- Senons stammt, der Abbildung bei GEINITZz a. a. O. Taf. 38, Fig. 14 sehr gut. Otodus AGassız. Otodus appendiculatus Acassız. 1853 -43. Otodus appendiculatus Acassız, Recherches sur les poissons fossiles TIL, 8. 270, Taf. 32, Fig. 1-25. 1875. » » » Gemırz, Das Elbthalgebirge in Sachsen 1, 8.294, Taf, 65, Fig. 6 u. 7; II, S. 208, Taf. 38, Fig. 37—54. Im Lüneburger Museum liegt ein zu dieser Art gehörender Zahn, welcher am besten mit der Abbildung bei GEINITZ a. a. O. II, Taf. 38, Fig. 38 übereinstimmt. Das Niveau, aus welchem der betreffende Zahn stammt, ist an dem Stück nicht angegeben; nach , der Beschaffenheit des Gesteins stammt er wahrscheinlich aus dem Rhotomagensis-Pläner. s. R?. £ Corax AGASSIZ. Ein einzelner Zahn, welcher zu dieser Gattung gehört und aus der Heteroceras-Schicht des Mucronaten-Senons stammt, liegt im Lüneburger Museum. Er ist nicht ganz so spitz und etwas Pisces. 119 grösser als Coraw heterodon Reuss!), dem er jedenfalls sehr nahe steht. Das Hamburger Museum besitzt zwei Corax-Zähne aus dem Quadraten-Senon. Koprolithen und Fischwirbel, meist von Selachiern. Einige Koprolithen, welche den von GEINnITZ?) abgebildeten sehr ähnlich sind, sollen aus dem Rhotomagensis-Pläner stammen, aus welchem auch ein Fischwirbel im Lüneburger Museum liegt. Auch in der Tourtia sind einige nicht näher bestimmbare Fisch- wirbel gefunden. Goelorhynehus AGassız. Coelorhynchus cretaceus Dixon. 1850. Coelorhynchus cretaceus Dıxox, The geology and fossils of the eretaceous formations of Sussex, S. XII, Taf. 32, Fig. 10. Ein 75 "" Janges Bruchstück eines Flossenstachels aus dem Mucronaten-Senon, welches mit der Abbildung bei Dixon a. a. O gut übereinstimmt, liegt im Hamburger Museum. s.M. Coelodus HECKEL. Coelodus cf. eretaceus Acassız sp. 1833—43. Pycnodus ceretaceus Acassız, Recherches sur les poissons fossiles II, S. 198, Taf. 72a, Fig. 60. 1878. » » » Fritsch, Die Reptilien und Fische der böhmischen Kreideformation, S. 22, Taf. 2, Fig. 1—4 (cum syn.). Ein Zahn aus dem rechten Unterkiefer eines Coelodus, welcher aus dem Mucronaten-Senon stammt, befindet sich im Hamburger Museum. Er ist den Zähnen der angezogenen Art zwar sehr ähnlich, hat jedoch eine etwas stärker gebogene Spitze und ist etwas grösser als die von den angegebenen Autoren abgebildeten Exemplare. s.M. 1) Böhmische Kreideformation I, S. 3, Taf. 3, Fig. 49— 11. 2) Elbthalgebirge II, Taf. 40, Fig. 39—45. Reptilia. Die Reptilien sind angedeutet durch zwei einzelne, unvoll- ständige Zähne, welche aus der Heteroceras-Schicht des Mucronaten- Senons stammen sollen und wahrscheinlich zu Mosasaurus gehören. s. MH. Zum Schluss lasse ich eine Uebersicht über die Vertheilung der Arten auf die einzelnen Abtheilungen der Lüneburger Kreide folgen, soweit eine solche auf Grund eigener Beobachtungen und der jedenfalls zuverlässigen Mittheilungen des Herrn STÜMCKE in Lüneburg, nach den Angaben des Herrn VON STROMBECK in seiner Arbeit über die Kreide des Zeltberges und auf den Etiketten in seiner Sammlung, nach den Etiketten des Lüneburger Museums, nach der Beschaffenheit des den Versteinerungen anhaftenden Ge- steins u. s. w. möglich war. Leider konnte auf diese Weise nicht bei allen in den Sammlungen vorhandenen Arten das Niveau, aus welchem sie stammen, genau festgestellt werden. Wie aus der folgenden Zusammenstellung zu ersehen ist, blieb ein Theil der Arten in dieser Hinsicht mehr oder weniger unsicher. Ebenso war es mir aus den in der Einleitung angegebenen Gründen unmöglich, die Arten des Untersenons nach den von G. MÜLLER a. a. OÖ. bei Lüneburg unterschiedenen engeren Zonen des /noceramus involutus, des ]. digitatus und des /. lobatus. u. s. w. einzutheilen, trotzdem diese Gliederung der Eintheilung des Unter- senons in Emscher, Granulaten-Senon u. s. w. vorzuziehen ist, da sie auf Formen mit geringer vertikaler Verbreitung begründet ist, welche hinsichtlich ihrer Gestalt viel weniger variiren als die viel- fach in einander übergehenden Aectinocamaz-Arten. KO. an um wm oonapepmn Vertheilung der Arten, 121 I. Cenoman. a) Tourtia. Wirbel von Haifischen, s. Pollicipes n. sp., s. Östracoden, h. Belemnites ultimus D’ORB., h. Peeten orbieularis Sow., 8. Aucellina gryphaeoides Sow. sp., h. Inoceramus sp., zh. (nur Bruchstücke). Lingula sp., 8. Rhynchonella Grasana D’ORB., z8. Terebratulina Martiniana D’ORB., zh. Terebratula biplicata SOw., s. Kingena lima DEFR. sp., zh. Serpula Sowerbyi MANTELL, zh. Cidaris sp. , 8. Pentacrinus Zeltbergensis n. Sp., Z8. Foraminiferen, h. b) Varians-Pläner. Turrilites cf. tuberculatus BOSC., s. Belemnites ultimus D’ORB., zh. Ostrea cf. semiplana SOW., s. Plicatula inflata SoWw., zs. Aucellina gryphaeoides SOW. sp, zs. Inoceramus orbicularis MÜNSTER, h. Terebratulina rigida Sow., zh. Kingena lima DEFR. sp., zs. c) Rhotomagensis-Pläner. Fischwirbel und Koprolithen, zs. Ptychodus decurrens Ac., zh. ? Otodus appendiculatus AG., s. Nautilus sp., s. Turrilites sp., s. 122 > u — 2° Vertheilung der Arten, Schloenbachia varians SOW. Sp., 8. Acanthoceras Rhotomagense BRONG. sp., 28. Actinocamaw plenus BLAINV., s. (An der Grenze von Cenoman und Turon.) Plicatula inflata SOW., zs. Lima Schmeisseri n. Sp., 28. Pecten orbiceularis SOW., zs. Inoceramus orbicularis MÜNSTER, zh. Rhynchonella Mantellana SOW. sp., zs. Terebratula biplicata Sow., h. Peltastes clathratus AG. sp., zs. Discoidea cylindrica Lam. sp., h. Holaster subglobosus LESKE sp., zh. > Stümcki n. sp., 28. II. Turon. a) Labiatus-Pläner. Inoceramus labiatus v. SCHLOTH. sp., h. Ananchytes ovata LaM., s. b) Brongniarti-Pläner. Inoceramus Brongniarti SOW., h. Terebratula subrotunda SOWw., zh. c) Scaphiten-Pläner. Inoceramus Brongniarti Sow., S. Rhynchonella Cuvieri D’ORB., S. Terebratula subrotunda Sow., zh. Ananchytes ovata l,am., zh. Holaster planus MANT. sp., zs. Infulaster excentricus ROSE sp., 8. d) Cuvieri-Pläner. Inoceramus Cuvieri Sow.., h. Ananchytes ovata Lam., h. Micraster cor testudinarium GOLDF., h. ww — a o®ona 10. i 12. 13. 14. Sn vw + — sewnnunp w Vertheilung der Arten. 12 III. Senon. a) Emscher. cf. Desmoceras Hernense SCHLÜTER sp., 8. Aectinocamaw Westfalicus SCHLÜTER, zs. » verus MILLER, S. Pleurotomaria linearis MANT. sp., S. Inoceramus involutus SOoW., h. » percostatus G. MÜLLER, s. > subcardissoides SCHLÜTER, S. > digitatus SOW., zs. » SP-, S. Terebratula carnea SOW., zh. Echinoconus conicus BREYN., 28. Ananchytes ovata Lam., z8. Micraster cor anguinum KLEIN sp., h. Epiaster brevis DESOR sp., 8. b) Granulaten-Senon. Ein Haifischzahn. Actinocamazx granulatus BLAINV. em. SCHLÜTER, zh. Inoceramus cardissoides GOLDF., 8. » lobatus MÜNSTER, S. Marsupites ornatus MILLER, h. c) Quadraten-Senon. Corax Sp., S. ? Belemnitella mucronata v. SCHLOTH. sp. Actinocamax quadratus BLAINV. sp., h. » mammillatus NILSSON, Ss. Pleurotomaria regalis A. ROEMER sp., s. Gryphaea vesicularis LAM., s. Dimyodon Nüssoni HAG. sp., zs. Spondylus Dutempleanus D’ÖRB., s. Lima Hoperi MANT. sp., s. Inoceramus Cripsi MANT., s. .) 124 Vertheilung der Arten. 11. Chalmasia Turonensis DUJARDIN sp., S. 12. Terebratula carnea SOW., zs. 13. Bourguetierinus ellipticus MILLER sp., s. 14. Austinocrinus Rothpletzi STOLLEY, Ss. 15: > Zitteli STOLLEY, S. 16. Reste von Seesternen, s. 17. Stereocidaris sceptrifera MANT. sp., zs. 18. Echinoconus conicus BREYN., Ss. 19. Ananchytes ovata Lam. h. » » . var. conica AG., h. 20. > corculum GOLDF., zS. 21. Ofaster pilula Lam. sp., zh. 22. Micraster cor anguinum KLEIN sp., s. 23. Ventriculites striatus T. SMITH, s. 24. Eine in Eisenoxyd umgewandelte Spongie. d) Mucronaten-Senon. a) Unterste Schicht. l. Belemnitella mueronata v. SCHLOTH. sp., h. 2. Ananchytes ovata LaM., zh. 3. Epiaster gibbus Lam. sp., h. 8) Heteroceras-Schicht. 1. Reptilienzähne (Mosasaurus?), s. 2. Notidanus microdon AG., S. 3. Owyrhina cf. Mantelli Ac., s. 4. Corasx sp., 8. 5. Pollieipes cancellatus MARSSON, zh. 6. » Jallax DARWIN, S. Yo » glaber A. ROEMER, S. 8. Scalpellum maximum Sow. sp., zh. 9. Nautilus patens KneEr, h. 10. » sp., zh. ul » Vaalsensis BINKHORST, 28. 12. Gaudryceras mite v. HAUER sp., zs. 13. Hamites Wernickei n. sp., zh. 20. 22. 29: 26. 28. Vertheilung der Arten. Heteroceras polyplocum A. ROEMER sp., zh. Baculites Knorrianus DESMAREST, h. Pachydiscus pseudo-Stobaei MOBERG, zh. > Wittekindi SCHLÜTER sp., 28. » Galiecianus FAVRE sp., zs. » Neubergicus v. HAUER sp., zh. >» Portlocki SHARPE Sp., s. Scaphites spiniger SCHLÜTER, 28. > Roemeri D’ORB., S. Belemnitella mueronata v. SCHLOTH. sp., h. Pleurotomaria regalis A. ROEMER sp., h. > granulifera MÜNSTER, zh. Delphinula tricarinata A. ROEMER, 75. Turbo Nilssoni MÜNSTER, s. Trochus Mariae G. MÜLLER, s. Tudicla carinata MÜNSTER sp., S. Globiconcha Lüneburgensis v. STROMBECK, 7. Östrea Merceyi ÜOQUAND, zs. @Gryphaea vesicularis LiAM., zh. Dimyodon Nissoni HAGENOW sp., zh. Spondylus Dutempleanus D’ORB., h. > latus SOW. sp., 28. Lima granulata NILSSON sp., ZS. » decussata MÜNSTER, s. » Hoperi MANnT. sp., zh. Pecten Nilsson? GOLDF., z8. » membranaceus NILSSON, 28. » undulatus NILSSON, zs. » pulchellus NıLsson, h. Vola striato-costata GOLDF. sp., zh. Inoceramus. Cripsi MANT., zh. Arca subradiata D’ÖRB., Z8. Venus subparva D’ORB., zh. Cypricardia trapezoidalis A. ROEMER sp., zh. Pholadomya decussata MANT. sp., h. Neaera caudata NILSSON sp., z8. 125 126 Vertheilung der Arten. 50. Crania Ignabergensis RETZ., zs. 51. Rhynchonella plicatilis SOoW. sp., h. 52. Terebratulina gracilis v. SCHLOTH. sp., 78. 583. » chrysalis v. SCHLOTH. Sp., S. 54. Terebratula carnea SOW., h. 55. Magas pumilus SOW., h. 56. Pentacrinus bicoronatus HAGENOW sp., 78. 97. Salenia Heberti COTTEAU, s. 58. (Cidaris serrata DESOR, zs. 59. Oyphosoma Koenigi MANT. sp., zs. 60. Echinoconus Roemeri DESOR sp., h. 61. Ananchytes ovata Lam., h. 62. Cardiaster ananchytis LESKE Sp., 28. 63. Epiaster gibbus Lam. sp., h. 64. Porosphaera globularis PHILL. sp., h. 65. Coelosmilia cupuliformis REuSss, h. 66. Parasmilia centralis MANT. sp., 28. 7. Jereica polystoma A. ROEMER sp., S. 68. Callopegma acaule ZITTEL, 78. 69. Leptophragma membranaceum A. ROEMER sp., zs. 70. Coscinopora infundibuliformis GOLDF.; s. 71. Aphrocallistes alveolites A. ROEMER sp., 28. 712. Ventrieulites striatus T. SMITH, zh. 13. Sporadoscinia micrommata A. ROEMER sp., S. 74. > venosa A. ROEMER sp., 8. 75. > Decheni GOLDF., s. 76. Coeloptychium agaricoides GOLDF., 8. TEE » deciminum A. ROEMER, zh. 78. » rude v. SEEBACH, S. y) Trigonosema-Schicht. Burtinella conica HAGENOW sp., zh. Gryphaea vesicularis Lam., zh. Pecten pulchellus NıLsson, h. Vola striato-costata GOLDF. sp., zh. Gyropleura Ciplyana DE RYCKHOLT sp., zh. Sa re Vertheilung der Arten. 127 6. Isocardia Heintzeli n. sp., 8. 7. Crania Ignabergensis RETZIUS, zs. 8 » Parisiensis DEFR., Ss. 9. Terebratulina chrysalis v. SCHLOTH. sp., zh. 10. > gracilis v. SCHLOTH. sp., h. Ju > Seebachi SCHLOENBACH, S. 12. Magas pumilus Sow., h. 13. Trigonosema pulchellum NiLssoN sp., S. 14. Serpula Bardensis HAGENOW, s. 15. » quadrangularıs A. ROEMER, zh. 16. » heptagona HAGENOW, zh. 17. Pentacrinus sp., S. 18. Austinocrinus Sp., S. 19. Cidaris serrata DESOR, zh. 20. Uyphosoma Koenigi MANT. sp., z8. 21. Ananchytes ovata LaM., z8. 22. Cardiaster ananchytis LESKE Sp., S. 23. Coelosmilia cupuliformis REUSS, s. Von den bis hierher angeführten Arten konnte mit einiger Sicherheit festgestellt werden, in welcher Schicht sie gefunden worden sind. Hinsichtlich der nun folgenden Arten konnte das genauere Niveau, aus welchem sie stammen, nicht ermittelt werden; bei einigen Arten ist das Niveau überhaupt unbekannt. I. Cenoman. l. Acanthoceras Mantelli Sow. sp., 8. 2. Inoceramus virgatus SCHLÜTER, S. 3. Salenia cf. anthophora J. MÜLLER. Diese Art, von welcher das einzige vorhandene Exemplar im Hamburger Museum liegt, soll zwar aus dem Cenoman stammen, doch ist auf der Etikette bemerkt »aus Gestein, welches der Quadratenkreide petro- graphisch sehr ähnlich warc. 128 Vertheilung der Arten. II. Mucronaten-Senon. Die folgenden Arten stammen fast alle bestimmt aus dem Mucronaten-Senon, die meisten wahrscheinlich aus der soge- nannten Heteroceras-Schicht. 1. Coelorhynchus cretaceus DIXON, s. 2. Coelodus cf. eretaceus AG. sp., 8. 3. Nautilus cf. Reussi FRITSCH, s. 4. Gaudryceras Lüneburgense SCHLÜTER Sp., S. 5. Hamites cf. cylindraceus DEFR. sp., S. 6 » Gottschei n. Sp., 8. 7. Schlüteria velledaeformis SCHLÜTER Sp., S. 8. Scaphites tridens KNER, zs. I » constrictus SOW. SP., 8. 10. Aptychus cf. eretaceus MÜNSTER bei ALTH, s. ll. Emarginula semistriata MÜNSTER sp., s. 12. » sps 8. 13. Turbo amaltus D’ORB., zs. 14. » retifer J. BÖHM, s. 15. Trochus Lüneburgensis n. Sp., 8. 16. Turritella alternans A. ROEMER, s. 17. Ostrea drepanon n. Sp., S. 18. » helios n. sp., S. 19. Peeten Mantellianus D’ORB., S. 20. Leda producta NILSSON sp., s. 21. Pholadomya Esmarki NILSSON sp., s. 22. Turnus amphisbaena GOLDF. sp., 8. 23. Thecidium vermiculare v. SCHLOTH. Sp., 8. 24. Argiope bilocularis DESLONGCHAMPS, s. 25. Terebratulina Gisei HAGENOW sp., s. 26. Terebratula obesa SOw., zs. 27. Serpula subtorguata GOLDF., zh. 28. » cincta GOLDF., S. 29. Pentacrinus carinatus A. ROEMER sp., S. 30. Salenia Heberti COTTEAU, zs. 31. Cardiaster mawimus SCHLÜTER, S. Vertheilung der Arten. 129 32. Micraster glyphus SCHLÜTER, s. 33. Micrabacia senoniensis BÖLSCHE, S. 34. Coelosmilia lawva M. Epw. u. HAIME, s. 35. Ventriculites radiatus MANT., s. 36. Camerospongia cf. campanulata T. SMITH, s. 37. Coeloptychium Seebachi ZITTEL, s. 38. » princeps A. ROEMER, s. III. Arten ohne Niveauangabe. 1227unb0 sp. 2. Peeten cf. Puzosianus MATHERON. 3. Inoceramus sp. Die erwähnte glatte Art, von welcher Bruchstücke im Hamburger Museum liegen. 4. Cardium cf. Noeggerathi J. MÜLLER. 5. Serpula ampullaces SOW. 6. Ventriculites angustatus A. ROEMER sp. Neue Folge. Heft 37. 9 a 1 2 Inhalts-Verzeichniss. Seite Acanthoceras Mantelli Sow. sp. . 107 » Rhotomagense BRONG. SP N er... LOO Actinocamax granulatus BLAINV.Sp., em. SCHLÜTER . le) Actinocamax mammillatus NıLsson 113 » plenus BLAINV. za! » quadratus BLAINV. sp. 113 » verus MILLER . 112 » Westfalicus SCHLÜTER 112 Ananchytes ovata Lam. 25 » corculum GOLDF. 26 Aphrocallistes alveolites A.RoEMm. sp. 8 Aptychus cf. cretaceus MÜNSTER bei ALTH . 108 Arca subradiata D’ORB. Aal: Argiopebilocularis DESLONGCHAMPS 4l Asteroidea . SR ARE? 19 Aucellina gryphaeoides Sow. sp. 64 Austinocrinus Rothpletzi STOLLEY. 19 » „ Zittei STOLLEY 19 » SPERREN nee‘. Baculites Knorrianus DESMAREST . 98 Belemnitella mucronata V. SCHLOTH. SPD ee en: 110 Belemnites ultimus D’ORB.. 109 Bourgueticrinus ellipticusMILLER sp. 16 Burtinella conica HAGENOW sp. Callopegma acaule ZITTEL U Camerospongia ef. campanulata T. SMITH 5 10 Cardiaster ananchytis LESKE sp. 29 Cardiaster maximus SCHLÜTER . Seite 30 Cardium ef. Noeggerathi J. MÖLLER 77 Cerithium pseudoclathratum D’ORB. 88 Chalmasia Turonensis DUJARDIN sp. 73 Cidaris serrata DESOR sl) Coelodus ef. cretaceus AG. a) Coelorhynchus ceretaceus Dixon . 119 Coeloptychium agaricoides GOLDF,. 11 » d:ciminum A. RoEm. 11 » princeps A. ROEMER 13 » rude v. SEEBACH 12 » Seebachi ZITTEL 12 Coelosmilia cupuliformis REUSS 14 » lawa Epw. u. HaımE.. 13 Coraz sp. . er alle) Coscinopora infundibuliformis Gr. 8 Crania Ignabergensis RETZIUS . 37 » Parisiensis DEFR. . 38 Öyphosoma Koenigi MANT. sp... 25 Uypricardia trapezoidalis A. RoEMm. 78 Delphinula tricarinata A. ROEMER 84 cf. Desmoceras Hernense SCHLÜT. sp. 100 Dünyodon Nilssoni HAGENoW sp.. 53 Discoidea cylindrica Lam. sp. 25 Echinoconus conicus BREYN. 228 » Roemeri DESOR sp. 24 Emarginula semistriata MÜnsT. sp. 81 » Sp. HR 82 Epiaster brevis DESOR sp. 33 » gibbus Lam. sp... i 35 Gaudryceras mite v. HAUER sp. 95 >» Lüneburgense ScHLüT. 94 II Inhalts - Verzeichniss. G@lobiconcha Lüneburgensisv.STROMB. 89 | Gryphaea vesicularis LAM. Gyropleura Ciplyana DE RyckH. sp. Hamites cf. cylindraceus DEFR. sp. 94 » Gottschei n. sp. . 6 » Wernickei n. sp. . a NER Heteroceras polyplocum A.RoEnm.sp. 97 Holaster carinatus Lam. sp. . 27 » planus MANT. sp. 28 » Stümcki n. sp. 28 » subglobosus LESKE SP. Zul Jereica polystoma A. ROEMER sp.. 7 Infulaster excentricus ROSE sp... B) Inoceramus Brongniarti Sow. 66 » cardissoides GOLDF. a » Cripsi MANT. 72 > Cuwieri Sow. 67 » digitatus SOW. 70 involutus SOW. 68 » labiatus v. SCHLOTH. . 66 » lobatus MÜNSTER l » orbicularis MÜNSTER . 65 » percostatus @. MÜLLER 68 » subcardissoidesSCHLÜT. 70 » virgatus SCHLÜTER 65 » Sp. 12 » Spa 73 Isocardia Heintzeli n. sp. 17 Kingena lima DEFR. sp.. . 46 Leda producta NILSSON sp.. 74 Leptophragma membranaceum A. ROEMER sp. k 7 Lima decussata MÜNSTER 57 » granulata NILssoN sp. 57 » Hoperi ManT. ! » Schmeisseri n. Sp. 5 Lingula sp. 37 Magas pumilus Sow. 47 Marsupites ornatus MILLER . 16 Micrabacia senoniensis BÖLSCHE 13 Micraster cor anguinum KLEIN al » cor testudinarium GOLDF. SPEhO RE NE Sl Micraster glyphus SCHLÜTER 32 Mosasaurus? 1 Seite | 92 | Seite Nautilus patens KNER . 90 » cf. Reussi FRITSCH. 92 » Vaalsensis BINKHORST.. 92 » 5 SE N 93 Neaera caudata N1LssoN 80 | Notidanus microdon AG. . 117 Offaster pilula Lam. sp. 27 Östrea drepanon n. sp. 49 » helios n. sp.. 5 50 » Merceyi CoQUAND 5l » cf. semiplana Sow. 28) Otodus appendiculatus AG. . 118 Oxyrhina cf. Mantelli Ac. ES Pachydiscus Galicianus Wavens sp. 103 » Neubergicusv. HAUERSsp. 102 » Portlocki SHARPE sp. 104 » pseudo-StobaeiMoBERG 101 » Wittekindi SCHLÜT. sp. 104 Parasmilia centralis MANT. sp... 15 Pecten Mantellianus D’ORB. 59 » membranaceus NILSSON . 62 » Nilssoni GOLDF. 68 » orbicularis Sow. 61 » pulchellus NıLssoN 60 » cf. Puzosianus MATHERON . 60 » undulatus NıLssoN 59 Peltastes clathratus AG. sp. 21 \ Pentacrinus bicoronatus HAGENOW sp. SR ee | Pentacritks carinatus IR Boca spa » Zeltbergensis n. SP.. 15 | » Sp. ed) ' Pholadomya decussata MANT. sp. . 79 | » Esmarki NILssoN sp. 80 Pleurotomaria granulifera MÜNnSsT. 83 » linearis A. ROEMER 82 » regalis A. ROEMER. 83 Plicatula inflata SoW. . a 1 Pollieipes cancellatus Marsson . . 114 » fallax DaRWIN . lud » glaber A. ROEMER. ul » n. Sp. Rn . 114 Porosphaera glohularis De SpeLS. Ptychodus decurrens AG. RT Rhynchonella Cuvieri D’ORB. sp. 40 Inhalts -Verzeichniss. Seite Rhynchonella Grasana D’ÖRB. . 38 » Mantellana Sow. sp. 39 » plicatilis Sow. sp. 40 Salenia cf. anthophora J. MÜLLER 22 » Heberti COTTEAU. 22 Scalpellum maximum Sow. sp. . . 116 Scaphites constrictus SOW. Sp. . 108 » Roemeri D’ORB. . 108 » spiniger SCHLÜTER 107 » tridens KNER 2.107 Schloenbachia varians SOW. Sp. Schlüteria velledaeformis SCHLÜT.sp. 106 Serpula ampullacea SOow.. 35 » Bardensis HAGENOW 34 » eineta GOLDF. 35 » heptagona HAGENOW 36 » quadrangularis A. ROEMER 35 » Sowerbyi MANT.. 34 » subtorquata GOLDE.. 35 Spondylus Dutempleanus D’ORB. 54 » latus Sow. sp. . 54 Sporadoscinia Decheni Goupr. sp. 10 » micrommata A. RoE- MERSSPR I es LO Sporadoscinia venosa A. RoEM. sp. 10 Stereocidaris sceptrifera MANT. sp. 20 Terebratula. biplicata Sow. 45 » carnea SOW.. 46 33 Terebratula obesa Sow. subrotunda SOW. Terebratulina chrysalis v. SCHL. sp. > Gisei HAGENOW sp... » gracilis v. SCHL. sp... » Martiniana D’ORB. » rigida SOW. sp. » Seebachi SCHLOENR. . Thecidium vermiculare v. SCHL. sp. Trigonosema pulchellum NILSSON sp. Trochus Mariae G. MÜLLER. > Lüneburgensis n. sp. Tudiecla carinata MÜNSTER sp.. Turbo amatus D’ORB. . » Nilsson? MÜNSTER sp. » retifer J. BÖHM BEST RG ee ee Turnus amphisbaena GOLDF. sp. Turrilites ef. tuberculatus Bosc. » N Turritella alternans A. ROEMER Ventrieulites angustatus A. ROEMER SPS Re ee Ventriculites radiatus MANT.. » striatus T. SMITH Venus subparva D’ÖRB. Vola striato-costata GOLDF. sp.. 86 iM ) “ Ir AAN PEN ETUNG! zur INN II INN