wem mer ne ee rar tete et anne a na ea ern Bar True hrtnen e eg a a hiphop ne En at nn ne Er nen te en res unen yon Gare BounD (If WHITNEY LIBRARY, HARVARD UNIVERSITY. THE GIFT OF JE DES \WVZRIDIETSNERIDNG Sturgis Hooper Professor IN THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOOLOGY (zZ, 8358 SCIENCES LIBRARY IE Ude NUN LIT RURIE Rn _ 7 Abhandlungen geologischen Specialkarte Preussen und den Thüringischen Staaten. BAND III. Heft 1. BERLIN. Verlag der Neumann’schen Kartenhandlung. 1879. Br Abhandlungen geolosischen Specialkarie Preussen und den Thüringischen Staaten. BAnD III. Heft 1. Beiträge zur fossilen Flora. TI. Die Flora Rothliegenden von Wünschendorf bei Lauban in Schlesien. Von Ch. E. Weiss, Dr. ph., Prof., Königl. Landesgeolog und Docent an der Bergakademie zu Berlin. Mit 3 lithographirten Tafeln. BERLIN. Verlag der Neumannn’schen Kartenhandlung. 1579. | (N TKAEH RK VL { - N al Einleitung. Die geologische Karte des niederschlesischen Gebirges von BEyrıcnH, Rose, RoTH und RunGe zeigt auf der Nordseite des Riesen- gebirges einen etwa 1200 Ruthen breiten Streifen von Rothliegen- dem auf Thonschiefer, welcher sich in nordwestlicher Richtung durch das Boberthal nach dem Queis zwischen Lauban und Naum- burg erstreckt. Dieses Rothliegende, übrigens vielfach von dilu- vialen Ablagerungen bedeckt, ist auf der Karte keiner Gliederung unterzogen worden; es fällt aber in dasselbe z. B. der berühmte Fundpunkt Kl.-Neundorf für Acanthodes ete., zwischen Lauban und Löwenberg gelegen. Die Kl.-Neundorfer Fisch- und Pflanzenführen- den Schiefer treten nahe der Thonschiefergrenze auf und gehören wohl den unteren Schichten des dortigen Rothliegenden an. Der ganze Streifen Rothliegendes erstreckt sich mit einer durch Kreide- bedeckung hervorgerufenen Unterbrechung bis zum Queis zwischen Logau und Schlesisch-Haugsdorf. Aber auch den Queis über- schreitet noch die Formation, wenngleich am linken Ufer desselben nur einzelne Punkte an der Oberfläche das Fortsetzen der roth- liegenden Schichten erkennen lassen, und tritt damit in die Lausitz ein. Aufeführt sind die Punkte schon zum grösseren Theil in den Erläuterungen zur schlesischen Karte von J. Rorm (1867) S. 260, auf der Karte selbst aber ist nur ein Punkt am Thalgehänge bei Haugsdorf verzeichnet. Schon von GLOCKER, dann von KLOCKE und KuntH werden solche Stellen erwähnt, wie R. PEcK (im 15. Bande der Abhandl. d. naturforsch. Gesellsch. zu Görlitz S. 13) berichtet, und in einem kleinen geognostischen Uebersichtsblatt des 1 >) Einleitung. Görlitzer Kreises von LEEDER wurden die Stellen ungefähr richtig eingetragen. Das meiste Interesse aber von diesen vereinzelten Punkten bietet eine Stelle zwischen Wünschendorf und Katholisch-Henners- dorf, 4 Meile nördlich von Lauban, an der Bergner’schen Ziegelei, wo zahlreiche organische Reste gesammelt worden sind, deren zu- erst Erwähnung gethan wurde von F. RÖMER im 50. Jahresber. der schlesisch. Gesellsch. für vaterländische Cultur, 1872, S. 40 und über welche Dr. R. PEck (a. a. O. S. 14) Folgendes schreibt: „Schon im Jahre 1870 waren dem Verfasser dieser Mitthei- lungen zur chemischen Untersuchung hellgraubraune sehr ver- witterte Schiefer ohne nähere Bezeichnung des Fundorts zugegan- gen, deren reicher Gehalt an bituminösen Stoffen wohl eine tech- nische Verwerthung möglich erscheinen liess. Der Einsender wurde darauf aufmerksam gemacht und um Einsendung von frischem Material ersucht. Erst ein Jahr später erhielt Verfasser eine grössere Sendung dieser Schiefer und während die zuerst erhal- tenen nichts enthielten, aus dem man auf das geologische Alter hätte schliessen können, zeigten diese Concretionen, in welchen Koprolithen nicht zu verkennen waren und solchen angehörende Hohlräume, mit Buntkupfererz ausgekleidet. Es lag nun nahe, in diesen Schiefern solche der Permischen Formation zu vermuthen und zwar um so mehr, als der nunmehr bekannt gewordene Fund- ort in der Streichungslinie der Klein-Neundorfer Brandschiefer lag. „Eine bald darauf nach dem Fundorte unternommene Excursion ergab nun, dass diese Schiefer am Rande einer Thongrube, die einer in der Nähe befindlichen Ziegelei das Material lieferte, an- standen. Sie waren nur an wenigen Stellen aufgedeckt und frei gelegt, doch gelang es in kurzer Zeit, in denselben Flossenstacheln von Acanthodes gracilis F. Röm., Bruchstücke von Palaeoniscus und Wedelfragmente von Uyathocarpus arborescens Schloth. sp. aufzu- finden. Auf den Schichtenköpfen der fast senkrecht aufgerichteten Schiefer fanden sich in der Nähe des die Grube ausfüllenden Wassers Ausblühungen von schwefelsaurem Kupferoxyd und die zum Spalten der Schiefer benutzten Messer und Hammer hatten in kurzer Zeit einen dünnen Ueberzug von metallischem Kupfer erhalten. Einleitung. B) „Nachdem nun auch durch die paläontologischen Funde das Alter der Schiefer erkannt und dem Besitzer des Grundstückes als Brandschiefer des unteren Rothliegenden bestimmt worden waren, glaubte derselbe, wie das schon an vielen Orten geschehen ist, nun auch sicher unter dieser Ablagerung auf Steinkohlen zu stossen und beschloss den bergmännischen Abbau, obwohl der Verfasser ihn warnte, sich der trügerischen Hoffnung auf Steinkohlen hin- zugeben, sondern vielmehr das Hauptgewicht auf den reichen Ge- halt an bituminösen Stoffen, dann aber auch auf das Kupfer als werthvolles Nebenprodukt legte. Es wurde mit dem Abteufen eines Schachtes vorgegangen, der nach mehrmonatlicher Arbeit eine Tiefe von 22 Meter erreicht hatte, jedoch wurde, nachdem noch ein Querschlag von 6 Meter Länge getrieben worden war, die Arbeit plötzlich eingestellt, noch bevor der Verfasser im Stande gewesen war, die Lagerungsverhältnisse genau festzustellen. Der mehrmalige Besuch der Lokalität, die Beobachtungen des Gymnasiallehrers Dr. PECK in Lauban und die Angaben des Besitzers, Maurermeister Bergner in Lauban, machen es möglich, wenigstens Folgendes darüber mitzutheilen. „Wie schon oben erwähnt, sind die Brandschiefer im Aus- gehenden fast senkrecht aufgerichtet, in der Tiefe fielen sie mit 45° nach N. ein, das Streichen war SO. nach NW. Es wurden im Ganzen 8 Brandschieferflötze von einer durchschnittlichen Mäch- tigkeit von 1 Meter durchteuft, die durch glimmerreiche, thonige und thonig-sandige, roth und grünlichgrau gefärbte Schichten von etwas geringerer Mächtigkeit getrennt sind. Ausserdem fanden sich nierenförmige Einlagerungen von Dolomit und .von ausser- ordentlich dünn geschichteten, an kohlensaurem Eisen- und Mangan- oxydul reichen Sedimenten. Conglomerate wurden von uns nicht beobachtet. Die Brandschiefer sind je nach den Flötzen sehr ver- schieden, die mittleren sind reich an Kupferkies und an Kopro- lithen, welche letztere ebenfalls zum Theil von Kupferkies über- und durchzogen, sonst im Innern von hellbrauner Farbe und muscheligem Bruch sind und zum grossen Theil aus phosphorsaurem Kalk (eine Analyse ergab 64.5 pCt.) bestehen; in einigen fand sich auch Bleiglanz in schwachen Schnüren. Diese kupferhaltigen 1* 4 - Einleitung. Brandschiefer haben im Aeusseren wohl einige Aehnlichkeit mit den uns von Klein-Neundorf vorliegenden Schiefern, sie sind aber mehr schwarz, und viel schwerer in Platten zu spalten, ausserdem unterscheiden sie sich sehr wesentlich durch ihren geringen Gehalt an Kalk, denn in einer untersuchten Probe wurden nur 0.9 pCt. kohlensaurer Kalk gefunden, während die Klein-Neundorfer 41 pCt. enthalten. Die unteren Flötze enthalten kein oder nur Spuren von Kupfer, dagegen viel Schwefelkies und sind reicher an bituminösen flüchtigen Stoffen, so dass sie angezündet mit heller Flamme brennen. Sie haben meist eine braune Farbe, sind weich und lassen sich in die dünnsten Platten spalten. Eine im Laboratorium der natur- forschenden Gesellschaft vorgenommene Destillation ergab 83 pCt. eines dickflüssigen Brandöls, welches bei niedriger Temperatur salbenartige Consistenz annahm.“ An einer Thon- und Lehmgrube, 100 Schritt NW. der er- wähnten Bergner’schen Ziegelei, steht gleich unter dem Lehm der Brandschiefer an, welcher in Stunde 71—73 streicht und 45° oder mehr nach Norden fällt; zwischen den Brandschiefern ist eine Schieferthonschicht eingelagert. Mehr ist gegenwärtig nicht zu beobachten. Etwas weiter NW. im Gebüsch steht ein alter Schacht und dabei eine Halde mit Brandschiefern, worin man noch jetzt namentlich zahlreiche Estherien, auch Fisch- und Pflanzenreste finden kann. a Diese Stelle befindet sich nicht weit vom Thonschiefer, der ebenfalls zwischen Wünschendorf und Kath.-Hennersdorf ansteht, dagegen in bedeutender Entfernung von den obern Conglomeraten des Rothliegenden und dem Zechstein, wie er noch bei Schlesisch- Haugsdorf zu Tage tritt. Es können daher die Schichten nur wie auch die von Kl.-Neundorf der unteren Abtheilung des Roth- liegenden angehören. Da neue Arbeiten an dieser Stelle schwerlich wieder aufge- nommen werden, also auch keine Aussicht vorhanden ist, über die hier vorkommenden organischen Reste eine noch vollständigere Kenntniss zu erlangen, als das jetzt vorliegende Material ermög- licht, so dürfte es nicht ohne Werth sein, die an dem vorhandenen Material gemachten Beobachtungen für die Zukunft hier nieder- Einleitung. 5 zulegen, zumal da sich unter den Stücken einige kritische Arten befinden, welche deren bisherige Kenntniss wesentlich ergänzen, andere, welche leicht verkannt werden können oder neu sind. Das ganze Material wurde ausschliesslich von den beiden um die geologische Kenntniss der Lausitz, speciell der Umgebungen von Görlitz und Lauban so verdienten Brüdern Dr. R. PEck in Görlitz und dem verstorbenen Gymnasiallehrer Dr. H. PEck in Lauban, sowie Herrn PECHTNER in Görlitz gesammelt, denen auch die Sammlung der geologischen Landesanstalt mehrere’Stücke ver- dankt. Ich selbst habe an Ort und Stelle kaum mehr als Spuren auffinden können. Einige Stücke sind durch GöppERT nach Breslau gelangt und jetzt in der Universitätssammlung niedergelest, deren Benutzung mir durch die Güte des Geh.-Rath F. RÖMER ermög- licht wurde. Ich darf wohl annehmen, dass nichts W esentliches von allen bisher vorgekommenen und noch auffindbaren Exemplaren mir entgangen ist und spreche den oben genannten Herren für die nur durch sie mir ermöglichte Untersuchung auch an dieser Stelle meinen Dank aus. Unter den der Fauna angehörigen Resten dieser Schichten macht sich besonders Folgendes bemerklich. Estheria tenella Jord. erfüllt in manchen Lägen grosse Flächen und fingerdicke blättrige Schichten des Brandschiefers dermaassen, dass ein grosser Theil des Gesteines aus den kleinen Schaalen besteht. Ausserdem sind es Fischreste, welche sich fanden. PECcK er- wähnte schon Palaeoniscus und zwar vielleicht die 3 Arten vra- tislaviensis, angustus und Blainvillei, jedoch sämmtlich unvollständig und daher fraglich. Acanthodes, vermuthlich gracilis, liefert nicht selten Reste, besonders sind die Flossenstacheln, einzelne Schuppen, der Augen- ring aufzuführen. ; Xenacanthus cf. Decheni ist in einem schönen Exemplare mit Kopf, Nackenstachel, dem Rumpf bis über die Bauchflossen hinaus und Rückenflosse vorhanden. Auch die Saugscheibenartigen Flossen (Gein.) sind in einem Stücke gut erhalten. Die Flora, welche hier speciell behandelt werden soll, hat manches Eigenthümliche, wie schon daraus hervorgeht, dass in der 6 Einleitung. - kleinen Anzahl von Formen doch mehrere neue Arten aufgestellt werden mussten. Einige der vorgekommenen Arten gehören zu den weniger verbreiteten, wie Sphenopteris germanica, Sphenopteris Naumanni, Jordania moravica. Dagegen sind andere, sonst häufige Arten dieser Schichten hier offenbar sehr selten gewesen oder werden gänzlich vermisst, so treten schon die Calamarien und grade die Calamiten auffallend zurück, Pecopteris (Uyathocarpus) arborescens ist kaum vorhanden, Alethopteris conferta fehlt ganz. Von den gewöhnlichsten und selten in unterrothliegenden Schichten feh- lenden Pflanzen sind Walchien die hauptsächlichsten auch hier häufiger vorgekommenen Formen. Vergleicht man andere Localfloren mit der Wünschendorfer, so sind es besonders sächsische Fundpunkte, welche eine ganz ähnliche Flora aufweisen, wie die von Saalhausen, Reinsdorf, Weissig bei Pillnitz. F Die erste Aufzählung der organischen Reste findet sich ın der oben erwähnten Mittheilung von R. Prck im 15. Bde. der Abh. d. naturf. Ges. zu Görlitz, eine neuere wird ausserdem in dem gegenwärtig unter der Presse befindlichen 16. Bde. derselben Ab- handlungen erscheinen („Nachträge und Berichtigungen zur Fauna und Flora des Rothliegenden bei Wünschendorf“, 1. ce. S. 1—7). EEE EEE Calamariae. An Calamarien hat sich die Fundstelle ungewöhnlich arın gezeigt, wenigstens sind nur wenige hierher gehörige Reste auf- gesammelt worden. Am auffälligsten ist dies von der Gattung Calamites. Ein grösseres Stück mit groben Rippen, nach Peer (. e. 15. Bd. S. 17) 15°® lang und 5,5°” breit, mit 13 Rippen zeigt keine Quergliederung. Es ist als Cal. gigas Brongn. gedeutet ‚worden, kann aber bei der Unvollständigkeit der Erhaltung nicht specifisch bestimmt werden. Ein zweites kleineres Stück schliesst sich jenem an. Ausserdem liegt ein 13,5°” langes Bruchstück vor, das breit gedrückt, am einen Ende 14,5, am andern 11”"® Breite besitzt und sehr enge flache Riefen zeigt. An einer Stelle ist eine eingedrückte scharfe Querlinie vorhanden, jederseits auf den schmalen Rippen kleine Knötchen tragend, wie an den Enden der Calamitenglieder. Es ist trotzdem nicht ganz sicher, dass hier ein Calamit (C. leio- derma Gutb.?) vorliegt, weil die Riefen und Rippen auf beiden Seiten der echten oder falschen Internodiallinie genau auf einander passen, was bei Calamiten des Rothliegenden bisher nicht beob- achtet wurde. Man kann die Internodiallinie als eine querlaufende Knickung, die Knötchen als durch Druck erzeugte Anschwellungen, das Ganze als eine grobnervige Cordaitesart (©. Rössleri Gein?) allenfalls betrachten. 8 Asterophyllites. Endlich ist noch zu erwähnen, dass 5,5°” lange lineale Blätt- chen, welche bei Wünschendorf vorkamen, als Calamitenblätter angesprochen werden können. Die erwähnten Reste befinden sich in der Sammlung der naturf. Gesellschaft zu Görlitz. 'Asterophyllites. 1. Asterophyllites radiiformis Weiss, f. Flora d. Saar-Rhein- gebietes, 1870, S. 129 Taf. XII Fig. 3. — Euc. Geinırz, Jahrb. f. Min. 1875, Taf. I Fig. 5. Die zwischen Asterophyllites spicatus Gutb. und Annularia radiata Brongn. stehende Pflanze, mit flach ausgebreiteten Wirteln, lanzettlichen beiderseits zugespitzten Blättern ohne ringförmige Ver- wachsung ist schon von E. Geinitz im Brandschiefer von Weissig (l. ec.) beobachtet, nun auch von Wünschendorf bekannt. Die letztere nähert sich mehr der Abbildung von E. GEmITZ als der von mir. Die Beblätterung ist etwas gedrängter als bei der von Bersch- weiler in Birkenfeld, Verzweigung dem rechten Winkel genähert; Blättchen elliptisch-lanzettlich, nicht ganz spitz, daher in der Form der Annularia sphenophylloides etwas genähert, etwas grösser am Hauptzweig, 4”" lang und 1,3”® breit, an den kleineren Rosetten nur 3" lang, einnervig, Nerv deutlich bis zur Spitze. Rosetten flach ausgebreitet, Yblättrig; Gliederung deutlich mit Knoten, ähn- lich wie bei Annularia, jedoch fehlt der Ring der Blättchen ganz. Es ist ein kleines Zweigstück mit 2 gegenständigen Aestchen, 3 Ro- setten am Hauptzweig, 2 an den Nebenzweigen, Glieder 3—6"" lang. Sammlung d. naturf. Ges. zu Görlitz. 2. Asterophyllites cf. spieatus Gutb., Blättchen lanzettlich, sehr spitz und schmal, bis gegen 5"" Jang. Achnlich der Abbildung in Weiss, foss. Flora d. ‘Saar-Rheingebietes, Taf. XVIII, Fig. 32, aber grösser. — Hierher gehört wohl auch eine 15"" Jange Achre. Sammlung d. naturf, Ges. zu Görlitz. Annularia. Filices. 9 3. Dicht beblätterte Zweige von übrigens ungenügender Er- haltung in der Görlitzer Sammlung sind für Asterophyllites elatior Göpp. gehalten worden und deuten auf das mögliche Vorkommen noch anderer Arten. Annularia. - Es ist vielleicht fraglich, ob diese Gattung überhaupt ver- treten sei, doch glaubte Dr. PEck unter den Abdrücken auch Annularia carinata Gutb. zu erkennen. Filices. Sphenopteris. 1. Sphenopteris germanica Weiss. — Taf. I. Frons tripinnata; pinnae primariae ovato-oblongae, rhachi valida rigida. tenuissime longitudinaliter striata; pinnae secundariae ovali- vel oblongo-lanceolatae, obliquae, oppositae; pinnulae alter- nantes, ovales, obtusae, minores subellipticae vel obovatae, ma- Jores plus minusce lobatae vel sinwatae, lobis plerumque abbre- viatis et obtusissimis. Pinnulae et lobi terminales obtusi, leniter sinuato-crenati vel obtuse angulati. Pinnulae paullo decurrentes, plerumque usque ad contiquas. Nervi subaequales, rami 3 e basi infima orientes, trifurcati; nervus medius tenwis, secundarü oblique egredientes semel vel bis furcati, pluries in quoque lobo. Infimae pinnulae externae nervi e rhachi secundaria eweuntes. Wedel dreifach gefiedert; Fiedern erster Ordnung im Umriss länglich oval, mit kräftiger und etwas steifer, grader, sehr fein längsgestreifter Spindel; Fiedern zweiter Ordnung oval -lan- zettlich im Umriss, schief abstehend, gegenständig. Fiederchen wechselständig, oval, stumpf, die kleinern auch fast elliptisch bis verkehrt eiförmig, die grössern buchtig gelappt, Lappen 10 Filices. meist sehr kurz und sehr stumpf. Endfiederchen und End- lappen stumpf, schwach buchtig gekerbt oder stumpfeckig. Fieder- chen etwas herablaufend und meist mit den nächst tieferen noch durch etwas Blattmasse verbunden, besonders die kleineren. Nerven ziemlich gleich, 3 Hauptzweige tief am Grunde sich abzweigend, 3mal gabelig; der schwache Mittelnerv mit 1— 2 fach gabligen schiefen Seitennerven, deren mehrere in jeden Lappen verlaufen. Das unterste äussere Fiederchen von den andern mehr abgesondert, 3lappig, erhält seine Nerven direct aus der Spindel der Fieder erster Ordnung. Syn.: Sphenopteris dichotoma Gutbier (nee Althaus), Verst. d. Rothlieg. in Sachsen 1849, S. 11 Taf. VII Fig. 7. — Hymenophyllites semialatus Geinitz, Text exel. Figur in: Leitpflanzen d. Rothlieg. 1858, S. 10. — Sphenopteris germanica W. in Peek, Abhandl. d. naturf. Ges. zu Görlitz 16. Bd. S.2. — Dieser Farn des Rothliegenden wird in der Literatur zuerst von GUTBIER (]. c.) 1849 aus Schieferthon von Saalhausen be- schrieben und abgebildet und zwar unter dem irrthümlichen Namen Sphenopteris dichotoma Aunuaus, indem er die sächsische Pflanze als ident mit der eben genannten betrachtete, welche AuTHaus aus dem Kupferschiefer von Riechelsdorf (Palaeontographica Bd. I Taf. IV Fig. 1) publicirt hatte. Die grosse Verschiedenheit beider Pflanzen ist indessen schon von H. B. GEimıtz, (Leitpflanzen d. Rothlieg.) 1858 erkannt und sehr richtig hervorgehoben worden und es wurde von ihm an Stelle des obigen der neue Name Hymenophyllites semialatus vorgeschlagen, welcher die Pflanze von Saalhausen künftig bezeichnen sollte. Unglücklicher Weise gab aber derselbe Autor zu seiner Diagnose eine Figur (l. ce. Taf. I Fig. 4), welche ein Bruchstück einer Varietät von Alethopteris (Callipteris) conferta Sternb. sp. (= Al. conferta var. obligua tenwis Weıss, foss. Flora d. Saar-Rheingeb., S. SO Taf. VI Fig. 6—11) darstellt. Die hierdurch entstandene Vereinigung heterogener Formen findet sich auch noch in Grmirz’ Dyas 1862, GÖPPERT's Permischer Flora und ist in die Arbeiten anderer Autoren über- gegangen, welche nur Bestimmungen nach jenem eitiren, ohne eine nähere Beschreibung oder Abbildung hinzuzufügen. Dass hier eine Verwechslung vorlag, habe ich 1869 in meiner citirten foss. Filices. 11 Flora d. jüng. Steink. u. d. Rothlieg. etc. S. 55 nachgewiesen und habe damals durch die gütige Zusendung des Herrn GEINITZ dessen Original selbst vergleichen können. Ich schlug in Folge dessen vor, den Namen semialata auf die GursiEr’sche Art zu übertragen mit Ausschluss der Figur in Geinrw2’ Leitpflanzen und es erfreute sich dieser Vorschlag der brieflichen und später der veröffent- lichten Zustimmung des verdienten sächsischen Palaeontologen (s. Jahrb. f. Mineral. 1870, S. 375) insofern, als derselbe unter den Synonymen von Alethopteris conferta auch „Hymenophyllites semialatus Gein. excl. Text“ adoptirt. Hiermit könnte die Sache als erledigt angesehen werden, obschon nicht zu verkennen, dass eben der Umstand, dass an der betreffenden Stelle sich Diagnose und Figur von 2 verschiedenen Arten unter demselben Namen zusammengefunden haben, stets auch zukünftig zu Verwechselungen Anlass geben kann, zumal da die Form von A. conferta, um welche es sich hier handelt, von Einigen vielleicht für so verschieden von der echten conferta erachtet werden möchte, dass sie von ihnen lieber als eigne Art angesehen würde. Herr EuGEn GEINITZ, der Sohn, neigt sich wohl dieser Anschauung zu, da er, auf sein Weissiger Material fussend (s. Jahrb. f. Min. 1873, S. 697), unter Hym. semialatus Diagnose und Figur aus Geinız’ Leitpflanzen wieder ungetrennt zusammenstellt und angiebt, dass ich sie als gelappte Varietät von Al. conferta betrachte. Die freundliche Gefälligkeit des Herrn Hofrath H. B. Gemıtz verschaffte mir die Ansicht einiger Exemplare von Weissig. Dieselben gehören in die Reihe der Alethopteris conferta, weichen aber darin von den vielen bekannten Varietäten ab, dass sie nicht blos wie obligua und tenuis etwas verlängerte, schiefe und an der Basis ein wenig zusammengezogene Fiederchen besitzen, wodurch diese Formen den sogen. Hymenophylliten ähnlicher werden, sondern auch die Blätt- chen mehr oder weniger stark gekerbt bis fast gelappt erscheinen, theils nur am Hinterrande mit wenigen Einkerbungen, theils aber auch mehr und zugleich am Vorderrande, wodurch sich die Aehn- lichkeit mit Hymenophylliten noch vergrössert. Der unterste Kerb- zahn oder Lappen sondert sich oft ein wenig von den andern ab, so dass er wie ein abgerücktes Oehrchen erscheint und so dem 12 Filices. Cyatheites subauriculatus Weiss (foss. Flora d. Saar-Rheingeb. S. 71 Taf. IV Fig. 3) entspricht, den ich in der That zu derselben Formenreihe glaube ziehen zu müssen. Dieser Hymenophyllites semialatus ist jedoch nicht die Gur- BIER’sche Sphenopteris dichotoma, wie aus der Nervation, den einzeln an der Hauptspindel herablaufenden Fiederchen der erstern Art u.s. w. hervorgeht; es ist also in der That jener GEinitz’sche Name in neuester Zeit wieder in dem Sinne angewendet, dass „semialatus“ der Figur, nicht „semialatus“ Text, d. h. nicht die GuTgIEr’sche Pflanze gemeint wird. Wollte man diesen Gesichtspunkt festhalten und die Weissiger Pflanze als Art gelten lassen, so würde „semia- lata“ (sei es zu Callipteris oder Alethopteris oder Hymenophylhtes, letzteres übrigens unrichtig, gestellt) bereits als vergeben anzusehen sein und natürlich für die hier zu besprechende Art ein anderer Name erforderlich. Da die Aufstellung einer neuen Speciesbezeichnung von anderer Seite noch nicht geschehen ist, da man jedoch aus Obigem ersieht, wie leicht der Name „semialata“ zu Verwechselungen führen kann, so schlage ich jetzt für dieselbe den ganz unzweideutigen Namen Sphenopteris (Hymenoph.) germanica vor, worunter also die von GUTBIER und H. B. GEiNITZ ceitirte Saalhauser Pflanze und meines Erachtens der hier zu beschreibende Farn von Wünschendorf bei Lauban zu verstehen ist. Nach den vorliegenden Stücken von Wünschendorf- ist kein Zweifel, dass die Pflanze identisch mit jener von GUTBIER als Sphenopteris dichotoma von Saalhausen beschriebenen ist, mit der sie in den wesentlichen Punkten übereinstimmt. Die Erhaltung ist aber an unseren Exemplaren weit besser als an jener von Saal- hausen, so dass ich in den Stand gesetzt bin, eine genauere Fest- setzung der Charaktere der Art nach dem schlesischen Vorkommen beizubringen und ihre Kenntniss zu vervollständigen. Es liegen eine Reihe von Bruchstücken vor, von denen das grösste und beste in Fig. 1 abgebildet ist. Dasselbe hat mir in Abdruck und Gegendruck (ersterer in Görlitz, letzterer in der Universitätssammlung in Breslau) vorgelegen und nach beiden ist die Figur angefertigt und ergänzt. Filices. 13 Zwei grosse parallel gestellte Fiederstücke dieser Platte (Fig. 1) beweisen, dass der Wedel, welchem sie angehören, fach ge- 'fiedert war; jedoch ist die gemeinsame Hauptspindel nicht erhalten. Die Dimensionen des Bruchstückes lassen auf mindestens 4” Breite des Wedels schliessen, über seine Länge lässt sich nichts Näheres muthmaassen. Es sind 2 etwa parallele Spindeln der Fiedern erster Ordnung erhalten, fein längsgestreift, an der breitesten Stelle 6 "" breit, stellenweise von sehr dünner schwarzer Kohlenhaut bedeckt, welche oft auch nur in Punkten anhaftet, dadurch ein punktirtes Aussehen hervorrufend. Da man auch an den gänzlich entrindeten Stellen der Spindeln leichte punktförmige Eindrücke wahrnimmt, so ist es möglich, dass die Spindel mit feinen Haaren an diesen Stellen besetzt gewesen ist. Die etwas steifen Spindeln haben einen graden Verlauf und sind kräftig. Von ihr gehen schief ab die einfach gefiederten Fieder zweiter Ordnung, fast gegenständig, in Abständen von etwa 18"®. Ihre mittlere Spindel ist weit schmaler, auch beiderseits zum grössten Theile geflügelt durch herablaufende Blattmasse, ihr Umriss oval-lanzettlich; die grösste Fieder II. Ordnung übersteigt in Fig. 1 die Länge von 5°“. Die Fiederchen stehen ziemlich gedrängt, ebenfalls schief ab, die unteren sind mit Annahme des untersten im äussern Winkel gestellten grösser, die obern kleiner, auch mehr zusammenhängend, weniger getrennt und vereinigen sich im Endlappen der Fieder der II. Ordnung. Das nach aussen gestellte unterste Fiederchen (Fig. 1A) ist etwas verschieden von den übrigen, oft nur ölappig und auch von den andern mehr abgerückt, so dass es zum Theil direet an der Spindel der Fieder I. Ördnung angewachsen ist, aus welcher direct es auch die Nerven erhält. Die übrigen Fiederchen sind wechselständig, oval, stumpf, am Grunde verschmälert bis keilförmig, einige verkehrt-eiförmig, der Rand buchtig, doch meist seicht gelappt, so dass gewöhnlich 2—3 stumpfe und kurze Lappen auf eine Seite kommen. Bei älteren Fiedern sind jedoch die Einbuchtungen auch tiefer (Fig. 2). Gegen die Spitze hin sind es nur seichte Einkerbungen bis Ausrandungen, die den Rand etwas wellig oder stumpfeckig verlaufend erscheinen lassen (Fig. 1 2). Ganz ebenso verhält es sich mit der Endfieder der Fieder II. Ord- 14 Filices. ; “ nung (s. Fig. 1A, 1B, Fig. 3). — Die Blattmasse läuft von der äussern Seite des Fiederchens an der Spindel herab bis zum nächsten, welches daher oft nicht ganz vollständig abgetrennt ist. Im obern Winkel des Fiederchens entsteht dadurch ein ziemlich tiefer scharfer Einschnitt, der nur an seinem untersten Punkte abgerundet ist; auf der Aussenseite dagegen wird der Rand des Fiederchens S-förmig (Fig. 1A, 1B). Ein Fiederchen nach der Länge der Mittelrippe gemessen erreicht in Fig. 1 13”"® bei 63”" Breite, in Fig. 2 gegen 20" Länge bei fast 10%" Breite. Das Laub scheint ziemlich zart gewesen zu sein und die Ner- vation hat sich deshalb weniger gut erhalten. Die Fig. 1A u. B geben den Nervenverlauf an- Stellen der Fig. 1, welche bezüglich mit a und b bezeichnet sind; er musste in der Zeichnung merklich bestimmter gehalten werden, als er an dem Original erscheint, um deutlich zu werden; jedoch ist über den Charakter kein Zweifel. Ein kaum vor den übrigen Nerven hervortretender Mittelnerv theilt sich schon tief am Grunde, noch ehe der Grund des Fiederchens erreicht ist, in 3 Zweige; der nach aussen gerichtete geht zuerst ab, der im spitzen Winkel stehende zuletzt; beide entsenden ihre Nerven nach dem untersten Lappen jederseits und pflegen sich 3 mal zu gabeln. Alle Seitennerven gehen sehr spitzwinklig ab, die untern verlaufen bogig nach dem Rande, die obern sind weniger gekrümmt, radiale Anordnung zeigen angenähert nur die in kürzeren Fiederchen, z. B. in dem untersten nach aussen gestellten (Fig. 1A unten links). Jeder Lappen enthält mehrere (4—8) Seitennerven. Die Reste sind steril. Von ähnlichen Formen des Rothliegenden und der Steinkohlen- formation sind zunächst, wie schon oben hervorgehoben, gewisse Formen der Alethopteris conferta zu nennen, namentlich die var. obligua (Göpp. sp.) oder genauer var. obliqua tenwis (A. tenuifolia Brongn. sp.). Indessen erstreckt sich die Aehnlichkeit doch nur auf einzelne Bruchstücke und es unterscheiden sich alle jene zahl- reichen Abänderungen der A. conferta sogleich von Sphen. germanica durch die Callipteris-Nervation in den Fiederchen und die Stellung einzelner Fiederchen an der Hauptspindel, endlich auch dadurch, dass die Fiederchen der Sphenopteris germanica von jenen an, welche Filices. 15 fast ganzrandig, oft verkehrt eiförmig sind, doch sehr bald weiter unten stärker gelappt bis fiederig eingeschnitten werden, was bei A. conferta überhaupt kaum vorkommt (vergl. var. sinuata). Alle diese Charaktere verweisen unsere Pflanze zu den Sphenopteriden. Unter andern Arten darf man etwa bei Sphenopteris macilenta L. et H. oder bei Sph. latifolia Brongn. den allgemeinen Typus wieder- erkennen, doch bleiben diese noch ziemlich entfernt. Vorkommen. Obschon „Hymenophyllites semialatus“ von ver- schiedenen Fundorten sich angegeben findet, ist die Kenntniss der Verbreitung unserer Sphenopteris germanica sehr beschränkt und ausser Saalhausen in Sachsen jetzt nur noch Wünschendorf in Schlesien als sicher zu nennen. Zu Sph. germanica gehört übrigens auch ein Exemplar von GÖPPERT's Odontopteris obtusiloba, Permische Flora, Taf. XIV Fig. 7, dessen Fundort nicht bezeichnet ist. 2. Sphenopteris oblongifolia n. sp. — Taf. III Fig. 5-—-7. Frons (quoties?) pinnata; pinnae semel pinnatae elongatae, sub- lineares; pinnulae oblongae, ellipticae, subrotundae et obo- vatae, basin versus subconstrictae, suboppositae. Nervi aequa- les, flabellatim pinnati, pluries (tri-) furcati, ramuli 12 vel plures in quaque pinnula marginem attingentes, nervus medius haud distinctus vel nullus. Wedel wohl mehrmals gefiedert; die einfach gefiederten Fiedern länglich und im Umriss lineal; Fiederchen oblong, elliptisch, rundlich oder verkehrt eiförmig, sehr stumpf, am Grunde keilförmig, fast gegenständig. Nerven gleich, fächerförmig-gefiedert, mehrmals (3 mal) gegabelt, in jedem Fiederchen bis 12 und mehr Verzweigungen, welche bis zum Rande verlaufen; Mittelnerv kaum erkennbar oder fehlend. Die 3 in Taf. III Fig. 5—7 gezeichneten Bruchstücke, welche ich nicht anstehe auf ein und dieselbe Art zu beziehen, zeichnen sich durch die Form ihrer Fiederchen aus, welche ganz sind, manchmal schwach gewellt, nichts von Theilung wahrnehmen lassen, obschon Fig. 7 der unterste Theil einer Fieder zu sein scheint. Hier sind die Fiederchen mehr elliptisch bis rundlich, während im 16 Filices. obern Theile der Fiedern (Fig. 5 u. 6) mehr verkehrt eiförmig. Die Stücke gleichen den obersten Enden der Fiedern II. Ordnung bei Sphenopteris germanica, können aber doch auf diese nicht bezogen werden, da die Fiederchen bei letzterer viel mehr zusammenfliessen, nach unten sehr bald gelappt werden und die Fieder zugleich an Breite zunimmt, was bei SpA. oblongifolia nicht der Fall ist, wo im Gegentheil die Fiederchen viel entfernter stehen, ganzrandig bleiben (soweit die Reste es zeigen) und die Fieder linealen Umriss behält. Form der Fiederchen wie, Nervation reiht diese Art den eigent- lichen Sphenopteris (Eusphenopteris Weiss) an und unter ihnen kann sie einerseits (besonders Fig. 5) mit Sph. trifoliolata Artis (cf. AnDRÄ, vorweltl. Pflanzen, Heft II Taf. IX Fig. 2—4), andrerseits (nament- lich Fig. 7) mit Sph. nummularia Gutb. (s. Anprä, ]. c. Heft III Taf. XI Fig. 4a) verglichen werden. Bei beiden genannten Arten ist aber ebenfalls eine grosse Neigung zur Lappung der Fiederchen, abgesehen von andern Unterschieden, vorhanden. Im grauen oder röthlichen Schieferthon von Wünschendorf. 3. Sphenopteris Peckiana n. sp. — Taf. II Fig. 4. Pinnae pinnatae fragmentum; pinnulae alternantes, integrae, terminalis oblonga obliqua, laterales ovatae, subaequales, apice obtusae, baseos parte majore adnatae, angulo superiore incisae. Nervi sub- radiantes, 4-furcati, nervo medio nullo, nervuli tenwissimi, aequales, ezsteriores paullo recurvati, plus quam 15 in foliolo. Bruchstück einer Fieder mit wechselständigen ganzrandigen Fiederchen; Endfiederchen oblong, schief; Seitenfiederchen eiförmig, ziemlich gleich, schief abstehend, an der Spitze stumpf, mit dem grössern Theile der Basis angewachsen, im obern Winkel mit Ein- schnitt. Nerven etwas ausstrahlend, 4fach gabelig, ohne Mittelnerv, Nervenzweige sehr fein, gleich, die nach aussen gestellten etwas zurückgekrümmt, über 15 im Fiederchen. Zwar ein sehr kleines Bruchstück einer Fieder mit nur 6 Blättern, aber doch so gut erhalten und von so eigenthümlicher Form, dass die Art fixirt zu werden verdient und ihre Wiedererkennung ge- sichert erscheint, sobald von Neuem Bruchstücke gefunden würden. Filices. N Die Fieder zeigt ein Endfiederchen mit einem unvollkommen getrennten seitlichen und den 4 nächst tieferen Fiederchen. Die letzteren sind eiförmig, stumpf, ganzrandig, bis 7”" lang und 4" breit, schief abstehend, mit einem grossen Theile der Basis ange- wachsen, allein mit dem für diese Abtheilung der Sphenopteriden charakteristischen tiefern Einschnitt im obern Winkel des Blättchens, ähnlich SpA. integra u. Verwandten. Die untere Umfangslinie des Blättchens entspringt bei diesen Fiederchen ziemlich steil und biegt sich convex, nicht S-förmig. Endfiederchen oval, mit sehr stumpfer Spitze, durch ein noch halb mit ihm verwachsenes Seitenfiederchen einseitig gelappt. Eigenthümlich ist der Verlauf der Nerven. Mittelnerv fehlt, Nervenzweige gleich, sehr fein (nur durch sorg- fältiges Untersuchen mit der Lupe festzusetzen), 4 mal gegabelt unter spitzem Winkel, die nach aussen gestellten etwas rückwärts gebogen. Die Nervenvertheilung ist unsymmetrisch, insofern der Hauptzweig dem vordern Rande viel näher gerückt ist als dem hinteren und am letzteren sich einige wenig gegabelte befinden, die erst sehr tief mit dem Hauptnervenstrang sich vereinigen, so dass in der Nervation eine Annäherung an Odontopteris entsteht. Im Endfiederchen ist die Unsymmetrie der Nervenverzweigung noch auffallender und offenbar durch den abgetrennten Seitenlappen her- vorgerufen; man kann hier 6 Gabelungen zählen. Am nächsten verwandt ist Sph. Peckiana mit Sph. decurrens Lesqu. sp. (= Sph. adnata Weiss, foss. Flora d. Saar-Rheingeb., S. 50 u. 213 Taf. XI Fig. 6) sowie mit Sph. integra Andrae (in Germar, Verst. von Wettin u. Löbejün, S. 67 Taf. 28), beide in obersten Steinkohlenschichten. Indessen unterscheidet sie sich von beiden sogleich durch die eigenthümliche Nervation, mangelnden Mittel- nerv und viel zahlreichere Seitennerven, durch das verhältnissmässig grössere Endfiederchen, sowie durch die Form der Seitenfiederchen, welche bei decurrens und integra mehr oblong, im äussern Winkel S-förmig geschweift sind und bei integra etwas gelappt zu werden anfangen. Entfernter ist die Verwandtschaft mit Sph. Böckingiana Weiss (foss. Flora, Taf. VII, Fig. 1) von Schwarzenbach in Birken- feld. Uebrigens darf nicht unterlassen werden, hierbei auch auf die Aehnlichkeit mit Xenopteris Göpperti Weiss (= Odontopteris 6) Filices. 1 [0°] Schlotheimi Göpp. nec Brongn., Perm. Flora, S. 109, Taf. XIV Fig. 2 aus Kupferschiefer zu Riechelsdorf) zu verweisen, die viel- leicht an vollständigen Exemplaren von Sph. Peckiana noch mehr hervortreten würde. 4. Sphenopteris Naumanni Gutb. — Taf. III Fig. 8. Frons bipinnata, rhachis crassa; pinnae alternae, substrictae, e rhachi oblique egredientes, lineares, elongatae; pinnulae ob- longae, lata basi sessihibus, approwimatis, in superiore frondis parte confluentes, erenatae, in inferiore profunde crenatae vel pinna- tifidae lacinüis cuneato-Llinearibus obtusis; pinnulae singulaerhachi primariae insertae decurrentes religqwis conformes. Nervi pinnati; nervus primarius tenuis, secundarü 1—4 ex utraque parte acuto angulo orvientes, in crenulationes nec dentes excurrentes, simplices, nervuli infimi paullo remoti. Wedel doppelt wefiedert, mit dicker Spindel; Fiedern wechsel- ständig, etwas steif, schief abstehend, lineal-Äänglich; Fiederchen oblong, mit breiter Basis sitzend, gedrängt, im obern Theile des to] Laubes zusammenfliessend, gekerbt, im untern tiefer gekerbt bis fiederspaltig mit keilförmig-linealen stumpfen Zipfeln; ein- zelne Fiederchen gleicher Form an der Hauptspindel herab- laufend. Nerven gefiedert, Mittelnerv schwach, Seitennerven ein- fach, 1—4 auf jeder Seite spitz abgehend und in die Einkerbungen, nicht in die Zähne auslaufend; die untersten Nerven der grössern Fiederchen von den anderen etwas entfernt. Gunsier, Verstein. d. Rothlieg. in Sachsen, 1849, S. 11, Taf. VIII Fig. 1—6. Geistrz, Leitpfl. d. Rothl., S. 9. Görrerr, Perm. Flora, S. SI — Schineer, traite, I. S. 380. — Eug. Geisırz, Verstein. aus dem Brandschiefer von Weissig, N. Jahrb. f. Mine- ralogie, 1873, S. 6, Taf. IIl Fig. 4. Zwei vorliegende Abdrücke gestatten, die bisherigen Angaben über diese Form ein wenig zu vervollständigen. Der grössere zeigt eine auf 113°“ erhaltene Hauptspindel, 7" breit, rissig gestreift. Sie trägt jederseits 7 Seitenfiedern, wovon eine auf 7°“ Länge erhalten ist. Die Seitenspindeln sind weit schwächer, doch kräftiger als bei GurBIER gezeichnet ist. Die Filices. 19 Fiederchen sind an diesem Exemplare nicht gut erhalten, doch zeigen sie ziemlich genau die Form von GuTBiIEr’s Fig. 4. Ihre ein- zelnen Lappen sind oben convex gewölbt, die Trennung der Fieder- chen ist zum Theil vollständig. Zwischen je 2 Fiedern steht nur 1 einzelnes Fiederchen direct an der Hauptspindel. — Ein zweites Exemplar, Taf. III Fig. 8 abgebildet, ist nur eine Fieder aus dem obern Theile eines Wedels, daher die Fiederchen nicht vollständig getrennt (s. Fig. S A), aber die Kerbung und die in die Einker- bungen verlaufenden Nerven sind besonders deutlich. Bemerkenswerth ist, dass die Nervation einen ähnlichen Typus trägt wie die von Callipteris (Alethopteris) conferta, nur sehr ver- einfacht. Auch diese zeigt nämlich ausnahmsweise Kerbung (var. sinuata, ci. Weiss, foss. Flora Taf. VI Fig. 3) und die Seitennerven laufen dann in die Einkerbungen; nach dem Einschnitt zwischen je 2 Fiedertheilen von C. conferta geht stets ein deutlicherer Nerv, wie bei Sph. Naumanni (Taf. III Fig. 8); endlich sind die unter- halb des Mittelnerven stehenden Seitennerven nicht mehr mit diesem selbst in Verbindung, sondern entspringen bei C. conferta stets aus der Spindel, bei Sph. Naumanni wenigstens zum Theil (nach GUTBIER und soviel ich beobachten konnte), nur sind es viel weniger, 1—2. Dazu kommt, dass hier wie dort einzelne Fiederchen an der Hauptspindel herablaufen. Man könnte danach in Sph. Nau- manni einen Uebergang zu Callipteris erblicken. Nächst verwandte Arten sind offenbar Sphenopteris o&y- data Göpp. und Sph. Iyratifolia Göpp. Vorkommen. Bis jetzt nur von Reinsdorf, Saalhausen und Weissig (bei Pillnitz) in Sachsen, von Wünschendorf bei Lauban in Schlesien, Lissitz in Mähren und Nieder-Rathen bei Glatz. Schizopteris. 1. Sehizopteris flabellifera n. sp. — Taf. II Fig. 1. Frons bipinnata pinnulis profunde laciniatis subpal- mati-dichotomis. -Pinnae primariae late oblongo-Llineales elongatae, apice rotundatae, circa 11°” longae, 3— 32°" latae, rhachide angusta I# Z 30 Filices. 2,5"" Tata) tenuissime striata, obliquatae. Pinnulae numerosae, alternantes, 3—8 lobis: angustis partitae, late-cuneatae, basi con- strieta et angulo posteriore paullo decurrente, lacinüis et segmentis tenuibus linearibus apice obtusatis flabellatim fere dispositis, partim palmatifidis partim pinnati-dichotomis; segmentum infimum saepius ab alüis remotum. Laciniae 2>—4 nervis tenuibus parallelis percursae, nervo medio nullo. Wedel 2fach &efiedert, mit tief getheilten, fast hand- förmig-dichotomen Fiederchen. Fiedern I. Ordn. im Umriss breit lineal, verlängert, an der Spitze gerundet, etwa 11°“ Jang, 3— 3} breit, mit schmaler (etwa 2,5" breiter) Spindel, die äusserst fein und zart gestreift ist, schief-abstehend. Fiederchen ziemlich zahlreich, wechselständig, in 3—8 Lappen getheilt, von eigenthüm- lich breit keilförmigem Umriss, am Grunde stark zusammen- gezogen und im äussern Winkel etwas herablaufend, mit schmal linealen langen, an der Spitze stumpfen Lappen und Zipfeln fächer- förmig gestellt, deren Theilung die Mitte zwischen hand- förmiger und gefiedert-dichotomer Blatttheilung hält. Der unterste (äussere) Einschnitt am tiefsten, so dass der äussere Zipfel am meisten abgetrennt bis etwas entfernt von den anderen erscheint, die letzten Zipfel 2spaltig. Die Zipfel werden von 2 bis 4 feinen gleichen und parallelen Nerven der Länge nach durch- zogen, Mittelnerv fehlt; je ein Nerv endet in den Einschnitten des Blattes. Der vorliegende Pflanzenabdruck, auf einer dicken graurothen Schieferthonplatte, ist sehr wohl erhalten und schön, obschon blass, stellenweise wie angehaucht, weil nur sehr wenig Kohlensubstanz der Blattmasse sich erhalten hat. Danach dürfte das ganze Laub ziemlich zart gewesen sein, worauf auch der ganze Eindruck deutet. Der Umriss des ganzen Wedels mag länglich oval gewesen sein, soweit aus dem erhaltenen Rest zu schliessen. Es liegt von dem ganzen Wedel die Spitze der Endfieder I. Ordn. vor, welche in der Fortsetzung der Hauptspindel liegt, sowie von der einen Seite noch 3 Hauptfiedern mit ihrer mittlern Spindel und Blättehen einer vierten Hauptfieder. Von der Hauptspindel des Wedels ist nur der oberste Theil erhalten und hier bemerkt man an 2 Stellen Filices. 21 (bei d und e in Fig. 1) eine Gabelung derselben mit etwas un- gleichen Gabelzweigen. In den übrigen Theilen ist die Theilung des Blattes zunächst eine doppelt gefiederte, die Fiederchen stehen abwechselnd. Die Hauptfiedern (Fiedern I. Ordn.) sind breit lineal, gegen die Spitze hin gerundet; die Fiederchen stehen etwas dicht, beiderseits der Fieder wechselständig, wohl über 7 jederseits; sie gehen aus keilförmigem Umriss in länglich ovalen über, im letztern Falle sind sie mehr und stärker getheilt und grösser. Charakte- ristisch ist ihre Theilung, die sehr regelmässig sich ent- wickelt. Die tiefer gestellten Fiederchen besonders der Innenseite jeder Hauptfieder sind öfters nur 3theilig; von den schmalen langen Zipfeln ist der untere durch einen tieferen Einschnitt von den beiden andern abgetrennt, welche zu einem gabelig gespaltenen Abschnitt zusammentreten. Der untere Zipfel bleibt stets der am meisten abgetrennte; wird das Fiederchen 4zipfelig, so ist der gegenüberliegende Einschnitt der nächst tiefere und die mittleren Zipfel treten gabelig zusammen, wie in Fig. 1A u. 1B. Bei weiter fortgesetzter Theilung ist wieder die Abtrennung des.dritten Zipfels die tiefere und der vierte und fünfte bleibt gabelig beisammen. Bei grösserer Anzahl von Fiederlappen werden die Zipfel beider- seits fast gleich, wie in Fig. 1C, bis auf den gabeligen Endlappen und einzelne gabelige Seitenlappen, der unterste Zipfel manchmal fast isolirt; 3- und 4-lappige Fiederchen erscheinen daher fast handförmig. Die Zipfel divergiren unter spitzem Winkel, sind 1,5"" breit, die unteren 16-—19""” lang, während die Länge des ganzen Fiederchens 21—35”"” beträgt. Der Grund: eines Fiederchens ist zusammengezogen auf 2—23"" Breite, der äussere Rand desselben ist stumpf umgebogen und verläuft als Flügel noch eine mehr oder weniger lange Strecke an der Hauptspindel der Fiedern herab, was ebenfalls zur charakteristischen Form gehört. Die Nervation ist nur als feine parallele Streifung erhalten, deren man 2—4 in den Zipfeln wahrnimnt, in dem breitern Theile der Blattfläche natürlich mehr. Je ein Streifen endet in den Blatteinschnitten, indessen hebt sich keine Linie vor der andern irgend merklich hervor. Da kein Mittelnerv sichtbar ist und aus dem Blattgrunde schon mehrere Nerven parallel entspringen (s. Fig. 1A— C), so geht hieraus der 2 Filiees. Schizopteris-Charakter hervor. Die sehr verwandten Blattformen, die auf Taf. II Fig. 2 u. 3 abgebildet sind und in der nachfolgen- den Species (Sph. hymenophyllordes) beschrieben werden, lassen die parallele Streifung kaum oder gar nicht erkennen, sondern einzelne stärkere nach den Einschnitten verlaufende Linien. In diesem Falle würde man die Reste zu Sphenopteris ( Hymenophyl- lites) zu stellen geneigt sein. Was die Festsetzung der Species anbelangt, so sind zwar unter den bekannten und beschriebenen Formen einigermaassen ähnliche zu finden, wie etwa Schizopt. Gümbeli Gein. sp. (vgl. Weiss, foss. Flora d. jüng. Steink. u. d. Rothlieg. im Saar- Rheingebiete Taf. XII Fig. 8 S. 60), allein die Aehnlichkeit erstreckt sich doch nur auf einzelne Fiederblättchen, im Uebrigen ist nach Theilung des Laubes im Ganzen und nach Form der Zipfel der Unterschied bedeutend. Aehnlicher sind die Fiederchen der unechten Schiz. Gümbeli Göpp. (Permische Flora Taf. IX Fig. 6 u. 7 S. 95) von Braunau und Neurode und es wäre sehr möglich, dass diese Reste hierher gehörten, wenn nicht zur folgenden Species. Am nächsten steht die Art der folgenden und mithin auch der Sphenopteris Zwickaviensis Gutb. part., worüber das Nähere unten folgen wird, unterscheidet sich aber sogleich durch die weit regelmässigere Theilung des Laubes von ihr. Auf demselben Stücke befindet sich ein Bruchstück eines grossen Fiederchens von Odontopteris obtusa mit stark gebogenen Nerven. In der Sammlung der naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz. 2. Schizopteris hymenophylloides n. sp. — Taf. II Fig. 2 u. 3. Frons irregulariter 2— 3-pinnata, rhachide primaria fur- cata. Pinnae obliquatae vel patentes, breviores quam illae speeiei praecedentis, oblongae, pinnulis confertis detectae. Pinnulae plerum- que profunde incisae et in lacinias 2—4 rarissime plures lineares angulo acuto divergentes fissae, quare pinnulae cunedtae vel palmatae, tenues, apice obtusae wel truncatae. Pinnulae pinnarum breviorun plus minusve decurrentes atque saepius inter se conjunctae. Laciniae Filices. 23 tenuissime striatae, lineis distinetis nervis similibus in fissuras procurrentibus. Wedel unregelmässig 2—3fach gefiedert, ausserdem die Hauptspindel zur Gabelung geneigt. Fiedern spitz abgehend oder steil abgebogen, ziemlich kurz, aber dicht mit Fiederchen besetzt, im Umriss oblong. Fiederchen meist tief eingeschnitten, meist in 3—4, seltener mehr oder zum Theil vielleicht auch nur in 2 lineale Zipfel gespalten (die aber oft abgerissen erscheinen). Zipfel spitz divergirend, daher das Fiederchen keilförmig bis handförmig im Umriss, schmal lineal, an der Spitze stumpf oder abgestutzt. Die Theilung der Fiederchen ist ähnlich der bei voriger Art, wenig- stens der nur 3lappigen, aber weitergehende Theilung findet seltener statt und zeigt nicht die Regelmässigkeit wie jene An den kür- zeren Fiedern hängen die Fiederchen wohl noch zum Theil mit ihrer Blattmasse zusammen, welche etwas herabläuft. Fiederlappen fein parallel gestreift, ausserdem deutlich hervortretende Linien nach den Einschnitten der Fiederchen verlaufend und auf den ersten Blick Sphenopteris-ähnliche Nervation hervorrufend. Die beiden vorliegenden Wedelstücke sind weit weniger gut erhalten als das Original der vorigen Art (Sch. flabellifera), mit der man geneigt sein könnte, sie zu einer Art. zu vereinigen, da sie trotz verschiedenen Ansehens in manchen Punkten überein- stimmen. Indessen tritt bei genauerer Vergleichung doch die Aehn- lichkeit mehr und mehr zurück. Die hervorgerufene Unregel- mässigkeit der Blatttheilung tritt am meisten bei F ig. 3 hervor (vergl. die Stelle bei / und gegenüber), während Fig. 2 sich der Fig. 1 schon beträchtlich mehr nähert. Beide Stücke, Fig. 2 und 3, besitzen eine sehr kräftige Haupt- spindel, welche an dem Stück Fig. 2 zwar nur bis 6,2”" breit erscheint, doch fehlt ihm auch der ganze untere Theil; dieser er- reicht dagegen in Fig. 3 bis 8,5”” Breite. Die Spindel ist theils sehr fein (Fig. 3, unterer Theil), theils grob längsgestreift (Fig. 2 beides). Bemerkenswerth ist, dass in beiden Stücken je eine sehr deutliche Gabelung der Hauptspindel (@) vorliegt, viel deutlicher als jene bei Sch. flabellifera (Fig. 1d); dazu kommt in Fig. 2 auch noch eine zweite unregelmässigere Gabelung bei e. — Die Theilung 24 Filiees. des Laubes ist im Uebrigen fiederig und zwar doppelt gefiedert; nur in dem Wedel Fig. 3 könnte man an der bei f abgehenden Fieder eine dritte Fiederung bei g zählen, wenn man diese unteren Abschnitte nicht mehr als Fiederchen auffasst. Die Fiedern erster Ordnung sind in beiden Stücken weit kürzer als bei Sch. flabellifera, nämlich die längste in Fig. 3 bei / etwa 6,5°” lang, während die in Fig. 2 nur bis 4,5°% bei 2°® Breite; ihre Form ist daher oval und die Zahl der Fiederchen jederseits beschränkt, meist 4-6. Doch laufen auch an der Hauptspindel einzelne solche Fiederchen herab und rufen dadurch die unregelmässige Theilung im Laub hervor. Die Hauptfiedern gehen theils spitz (Fig. 2, Fig. 3 oben), theils steil (Fig. 3) von der Hauptspindel ab; ihre Spindel ist bedeutend schlanker und schmaler als letztere, so dass man fast die ganzen Hauptfiedern als nur doppelt gefiederte Fieder- chen ansehen könnte. Die Fiederchen sind meist unvollständig erhalten (15— 22” lang), besonders in Fig. 3, jedoch geht aus allen besseren Stellen hervor, dass sie meist tief 3 bis 4-spaltig sind, schmal beginnen, keilförmig etwas an Breite zunehmen und hier sich theilen, indem sie in lineale schmale (kaum über 1"" breite), an der Spitze meist abgerissene, sonst stumpfe oder ab- gestutzte Zipfel zerfallen, welche etwas fächerartig auseinander- strahlen, jedoch ungleiche Einschnitte zeigen, indem häufig je 2 Zipfel sich gabelig zusammengruppiren und diese wieder mehr oder weniger deutlich fiederig zusammentreten (s. Fig. 3 bei g). Oefter scheint die Theilung sich auf 2 Zipfel beschränkt zu haben, ‚doch meist sind 3, auch mehr erkennbar (besonders Fig. 2). Eine sehr feine parallele Nervenstreifung ist in mehreren der Fiederchen zu beobachten, die generische Stellung des Farn ist also dieselbe wie bei der vorigen Art; es fallen aber stärker hervortretende Linien auf, die wie Nerven einer Sphenopteris er- scheinen, sich gabeln und mit ihren Zweigen in den Einschnitten des Blattes endigen, wie z. B. Fig. 2B. angiebt. Dieselben sind an der Oberfläche vertiefte, im Abdruck erhabene Linien, welche die Zugehörigkeit des Farn zu Schizopteris nicht alteriren. Auch bei Sch. flabellifera verlaufen feine Linien in die Blatteinschnitte, unterscheiden sich jedoch nicht von den übrigen der Blattfläche. Filices. 25 Diese eigenthümlichen Linien, die geringere Theilung der Fiederchen, welche meist 2—3zipfelig sind und sehr schmale Zipfel besitzen, sowie der sehr unregelmässige Bau des ganzen Daubes von Sch. hymenophylloides lassen es gegenüber der wohlgestalteten Form von Sch. flabellifera geboten erscheinen, sie specifisch ge- trennt zu halten. Wollte man beide dennoch vereinigen, so müsste man Sch. hymenophylloides gleichsam als missgestaltete Sch. labelli- fera betrachten. Die Pflanze gleicht ausser der Sch. flabellifera am meisten einem Exemplare der Sphenopteris Zwickaviensis Gutbier, Verstein. d. Rothlieg. in Sachsen, S. 10 Taf. III Fig. 2, womit sie über- einstimmen könnte, wenn man annimmt, dass nur die schlechte Erhaltung dieses Stückes von Neudörfel bei Zwickau die schein- bare Verschiedenheit unserer Exemplare erzeuge. Indessen ist eine Vereinigung hiermit zur Zeit unmöglich, da diese Erklärung nicht feststeht und die Angabe, dass Sphen. Zwickaviensis wieder- holt dichotom gespaltene Fiedern besitze, ihr widerspricht. Ausser- dem zieht GUTBIER hierzu ein anscheinend fructificirendes Exem- plar Fig. 1, das recht verschieden erscheint; GeEinITZ glaubt auch Sph. fasciculata Gutb. hiermit vereinigen zu können, die noch weit entschiedener von unserer Schiz. hymenophylloides abweicht, als Sph. Zwickaviensis. 3. Schizopteris trichomanoides Göpp. — Taf. III Fig. 1. „Frons crassiuscula, plana, flabellatim patula, bi- vel tripinnati- partita vel identidem furcata vel dichotoma. Laciniae lineares, apice bilobae, lobis subtumescentibus, rotundato-truncatis. Nervuli rarıssime conspieur, longitudinales, aequales.“ Görrertr, Permische Flora S. 94 Taf. 8 Fig. 7, Taf. 9 Fig. 4 u. 5. Weiss, foss. Flora d. jüng. Steink. u. d. Rothlieg. im Saar-Rheingebiete. S. 60 Taf. XII Fig. 7. Die vorstehende Diagnose würde auf die früher und jetzt unter obigem Namen vereinigten Reste noch passen, obschon der ‚auf Taf. III Fig. 1 abgebildete Rest von den anderen citirten einiger- maassen abweicht. Es ist ein Wedelbruchstück, 33”" lang und 26 Filiees. 25"m breit und beginnt mit 15"" breiter stielartiger Basis, ver- breitert sich jedoch bald, indem das Laub sich 4fach gabelt und fächerförmig ausbreitet. Die Lappen sind bis 3"" breit, die letzten Zipfel sind kurz, bis 4" lang, abgerundet stumpf, Einschnitte spitz. Oberfläche glatt, von Nervation kaum eine Spur erhalten. Das Ganze ist ausserordentlich Algen ähnlich, weil von Ner- vation höchstens eine äusserst schwache Längsstreifung undeutlich erhalten ist und weil die Diechotomie sehr ausgeprägt ist; dazu kommt, dass die Ränder der Lappen und Zipfel nicht ganz frei liegen, sondern öfters noch von ein wenig Schieferthon übergreifend bedeckt werden, der sich nicht absprengen liess. — Die Aehnlich- keit mit Algen hob schon GÖPrPERT hervor, wies jedoch nach, dass bei besserer Erhaltung die parallele Schizopteris-Nervation sichtbar wird. — Jenes Stück, welches ich früher (l. c. S. 60) von Schwarzenbach im Birkenfeldschen publicirte, zeigte einige Annä- herung an fiederförmige Theilung, welche hier gänzlich fehlt. Die Görprerr’schen Originale haben noch schmalere Lappen als das von Wünschendorf und stehen in dieser Beziehung der Schiz. Gümbeli (s. foss. Flora d. Saar-Rheingeb. S. 60 Taf. XII Fig. 8) noch näher, welche, wie schon früher hervorgehoben, allerdings die nächst ver- wandte Art sein würde, sofern wirklich beide in der Nervation übereinstimmen. Die langen linealen Zipfel von Sch. Gümbeli bil- den noch genügende Erkennungsmittel zur Unterscheidung dieser 2 Arten. Ausserdem reiht sich Sch. Gümbeli viel näher an Sch. Jlabellifera, wie schon erwähnt. 4. Schizopteris (2) spathulata n. sp. — Taf. III Fig. 2, 3. Frons pinnatipartita; rhachis rigida lata alata; segmenta brevia, superiora longiora, spathulata vel cumeata, bası lata subcontracta, apice truncato tenuissime cerenato, interdum subdichotomo lobis planis levibus; nervi inconspieui identidem furcati (?). Wedel fiedertheilig mit breiter kräftiger geflügelter Haupt- spindel; Fiederabschnitte kurz, die obern länger, spatel- bis keil- förmig mit breiter, aber etwas zusammengezogener Basis, und abgestutzter, sehr fein gekerbter Spitze, die bisweilen Filices. 97 etwas 2spaltig mit glatten flachen Lappen erscheint; Nerven un- deutlich, wiederholt gabelig (?). Ein fast 3°% langer und 1,7°% breiter Rest, welcher das Bruch- stück eines Farnwedels darstellt, das im Umriss breit lineal, an der Spitze abgerundet (?) erscheint und fiederförmig geschlitzt ist. Die etwa 4" breite Spindel ist durch quergestellte narben- förmige Eindrücke gezeichnet (Fig. 24), wohl von abgefallenen Spreuschuppen (einzelne bis 2” breit); sie ist beiderseits durch die Blattmasse geflügelt. Die unteren Fiederlappen, 44m lang, am Grunde 3"” breit, verlaufen mit ihrem äusseren Rande bogig nach aussen und stehen rechtwinklig ab, die oberen, im Ab- druck bis I9"” Jang bei 3”” Breite am Grunde, sind schief aufwärts gerichtet. Die breit abgestutzte Spitze bietet mit ihrer Kerbung ein Hauptmerkmal dar, die Kerbzähne sind entweder ganz gleich (Fig. 2A) oder sie treten zu 2 näher zusammen (Fig. 3 3), in der Mitte bildet sich auch bei den längeren Fiederlappen ein tieferer Einschnitt heraus. Feine, sehr schwach angedeutete Längsstreifen sind kaum sichtbar und bedecken die sonst glatte Oberfläche. In einem der Abschnitte glaube ich die in Fig. 2 A gezeichnete Ner- vation zu erkennen. Obschon der Rest nur klein ist, kann er seine Aehnlichkeit mit den eigentlichen Schizopteris wie Sch. anomala nicht ver- leugnen. Von Gabelung ist nichts vorhanden, nur die allgemeine Form der Fiederlappen gleicht jenem Typus. Andere Schizopteris- Arten sind bedeutend abweichend. Im Schieferthon von Wünschendorf. Odontopteris. Odontopteris obtusa Brongn. Diese im Rothliegenden so verbreitete Art fehlt auch nicht bei Wünschendorf. Ein sehr schönes Exemplar mit langen zun- genförmigen Endfiederchen und kurzen Seitenfiederchen, dicht ge- drängten Nerven, welche zum Theil rückwärts gekrümmt sind, wie es bisher nur Abänderungen aus dem Rothliegenden erkennen 238 Filices. liessen (ef. Od. obtusa Decheni Andrä sp.), wird in Görlitz auf- bewahrt. Doch scheint die Art nicht häufig gewesen zu sein. Zu ihr gehört auch ein als Neuropteris exsculpta Göpp. bezeich- netes Stück. Pecopteris. 1. Pecopteris (Cyathocarpus) cf. arborescens Schloth. sp. Sehr kleine Reste im Brandschiefer können wohl auf diese sonst so häufige Art bezogen werden. Blättchen meist sehr klein, zum Theil an Candolleana oder auch an Miütoni erinnernd, doch auch ganz normal. Auch einen fructificirenden grösseren Rest möchte ich hierher zählen. Indessen ist die Erhaltung in diesem Gestein eine sehr unvollkommene und die Erkennung nicht sicher. Görlitzer Sammlung. 2. Pecopteris (Cyath.) dentata Brongn. Ebenfalls nur kleine Reste im Brandschiefer, doch mit allen Merkmalen dieser Art. Görlitzer Sammlung. 3. Peeopteris cf. -Lebachensis Weiss sp. — Taf. III Fig. 9. Ein sehr kleiner Rest im Brandschiefer mit Estherien, schliesst sich dem Habitus nach an Pec. dentata zwar an, kann indessen damit nicht übereinstimmen, da sämmtliche noch unter sich ver- bundene Fiederchen (Fiedertheile) mit kurzen Zähnen versehen sind, in welche .die einfachen Seitennerven verlaufen, während bei dentata in die (grösseren) Zähne gefiederte Nerven sich erstrecken. Dagegen möchte er wohl kaum von Sphenopteris Le- bachensis Weiss, foss. Flora etc. S. 51 Taf. VIII Fig. 3 wesentlich verschieden sein, welche ihrerseits wiederum mit der aus der Stein- kohlenformation beschriebenen Pecopteris chaerophylloides Brongn. (hist., Taf. 125 Fig. 1) sehr nahe übereinstimmt. Beide scheinen zarteres Laub gehabt zu haben, letztere verzweigte Seitennerven. Görlitzer Sammlung. Lepidophyta. 2,9 Asterocarpus. Asterocarpus cf. pinnatifidus Gutb. sp. — Taf. III Fig. 10. 2 Neuropteris pinnatifida (Gurerer), Verstein. d. Rothlieg. in Sachsen, S. 13 Taf. V Fig. 3 u. 4 (excel. Fig. 1, 2). Der hier abgebildete Rest zeigt in der Mitte eine 2” breite, 47m Jange fast glatte Spindel, von welcher, auf einer Seite deut- lich, auf der andern undeutlich, Verzweigungen abgehen, deren man links 6—7 erblickt, bis 4”® lang. In der Nähe jedes solchen stielartigen Zweiges befinden sich 3 rundliche Körper, von welchen zwei zu beiden Seiten des Stieles, einer vor seiner Spitze liegt; der letztere ist meist der grössere. Die Körper zeigen 4,5”"” Durchmesser, sind theils fast kreisrund, theils elliptisch. Es sind glatte, etwas convexe Abdrücke mit theils grubig punktirter, theils strahlig gefältelter Oberfläche; manchmal mit einem besonders mar- kirten centralen Punkt. Fig. 10 A ist ein solcher Körper eines anderen Exemplars (4”® gross), von der Seite gesehen und mit dem centralen Kreise versehen. Oft ist der Rand des Körpers von doppelter Linie eingefasst, wie es eine Verdickung desselben mit sich bringt. — Es ist wohl kein Zweifel, dass diese Körper Fructificationen angehören und die Sporangien oder Sori eines Astero- carpus darstellen. Ganz ähnliche Körper bildet GutgIeEr, Verst. d. Rothl. in Sachsen Taf. V Fig. 3 u. 4 ab und bezeichnet sie als fructi- ficirende Wedel seiner Neuropteris pinnatifida von Reinsdorf. Die Asterocarpus-Structur ist in unserem Falle deutlich. In der Sammlung der naturforsch. Gesellsch. zu Görlitz. Lepidophyta. Lepidostrobus. Zu Lepidostrobus pflegt man die meisten Aechren der älteren Formationen zu stellen, deren Deckblätter spiralig gestellt sind und welche man unter die Gymnospermen einzureihen nicht Ur- 30 Gymnospermae. sache hat. Allerdings muss man bedenken, dass im Rothliegenden nur sehr selten Reste von Zepidodendron und Verwandten gefunden werden, daher bleibt immerhin die Einreihung der Aehren unter die Gattung Lepidostrobus mit einigen Zweifeln verbunden. Dies gilt auch von dem hier aufzuführenden Reste: Lepidostrobus (?) attenuatus Göpp. Der Abdruck der zusammengedrückten Aehre entspricht recht gut den Abbildungen bei GÖPPpERT, Permische Flora, Taf. 19 Fig. 8 und Taf. 52 Fig. 4 u. 7. Der Abdruck ist 33"% Jang, 12,5°" breit, Spitze abgerundet, die einzelnen Deckblattschuppen erkenn- bar, aber zusammengeflossen in Folge der wie gewöhnlich schlechten Erhaltung. — Wollte man den Rest nicht zu Lepidostrobus stellen, so bliebe nur die Möglichkeit der Zugehörigkeit zu Walchia übrig. Görlitzer Sammlung. Gymnospermae ? Cordaites. 1. Cordaites prineipalis Germ. sp. Besonders ein 10°“ langes, 74°® breites Blattstück trägt die für Cordaites principalis bezeichnenden Merkmale, welche in einer scharfen gradlinigen parallelen Streifung (Nervation) bestehen, wobei sich einzelne im Mittel etwa $”"" von einander abstehende Streifen stärker hervorheben, zwischen denen feinere, meist 3 bis 4, sich einschalten. Die Blattfläche zwischen den gröberen Streifen ist sehr flach dachförmig. Ebenso verhält sich bekanntlich Cord. Ottonis Gein., der nur etwas mehr Streifen (10 auf 5"® Breite statt 8—9) besitzen soll. Da indessen nach LAsPEYRES der Cordaites (Fla- bellaria Germ.) prineipalis aus unterem Rothliegenden von Wettin herrührt, so dürfte eine Abtrennung des kaum unterscheidbaren ©. Ottomis nicht festzuhalten sein. Gymnospermae. 3l 2. Cordaites sp. Ich erwähne hier noch besonders 2 weitere Reste, welche man sehr wohl als Abänderungen der vorigen Art betrachten kann. 1) 2 nebeneinander liegende Blattstücke von 17—27"" Breite, 105°® lang, vielleicht zu einem und demselben, aber zerschlitzten grösseren Blatte gehörig; mit 9 fein linürten Streifen auf 5m Breite, also hiernach wie C. prineipalis, jedoch schmälere Blätter. 2) 1 Blattstück von 135°” Länge, unten 11, oben 18" Breite, also von der schlanken Form, wie C. palmaeformis zu erscheinen pflest. Von den unten stärker hervortretenden, oben flacheren Streifen kommen 10—11 auf 5" Breite und sind durch mehrere feine Linien weiter getheilt. Die Nervation würde also mit ©. Ot- tonis Gein. übereinstimmen, nicht aber die Form. Die obigen Stücke befinden sich in der Görlitzer Sammlung. Schützia. Schützia anomala Gein. ‚Dieser merkwürdige Blüthenstand wird repräsentirt durch ein deutliches Stück von 10°“ Länge. Es stellt den obern Theil einer langen Traube vor, wesentlich wie die durch Geintmz (N. Jahrbuch f. Min. 1863, S. 525 Taf. VI) und GörrErT (Perm. Flora 1865, S. 161 Taf. 23 u. 24 Fig. 1-3) beschriebenen, abgesehen davon, dass der Erhaltungszustand auch hier die Frage nicht sicher ent- scheiden lässt, ob die einzelnen Köpfchen mit dachziegelförmig- spiraligen (GEinımZ) oder nur einem Kreis paralleler (GÖPPERT) Deckblätter versehen sind. An einer 3—4"" breiten Axe sind die zweireihigen kurzge- stielten, an dem vorliegenden Exemplare gegenständigen Köpfchen befestigt, deren man auf der einen Seite 10, auf der andern nur 8 vorfindet. Ausserdem ist ein endständiges Köpfchen von gleicher Form und Grösse vorhanden. Die Erhaltung entspricht mehr der von Gkinirz als jener von GÖPPERT vertretenen Ansicht. 32 Gymnospermae. Ein anderes Stück reiht sich iu Aussehen dem sogen. Dictyo- thalamus Schrollianus Göpp. an (s. Abhandl. d. naturf. Ges. in Görlitz Bd. 15 S. 19). P5 Sammlung der naturforsch. Gesellsch. zu Görlitz. Walchia. Walchien sind, wie in allen rothliegenden Gebieten, häufig, und zwar besonders in den bekannten 2 Arten W. piniformis Schloth. sp. und W. jiliciformis Schloth. sp. Gewöhnlich sind es beblätterte Zweige, auch einzelne isolirte manchmal auffallend grosse Blätter liegen vor, z. B. solche von 5"" Breite am Grunde bei 22"® Länge mit Mittelrippe und von lanzettlicher Gestalt, etwas gebogen. Andere 3”” breit und 26”” lang, gebogen, mit Mittelrippe; oder auch 3,7 zu 14””, ohne erkenn- wie bei ilieiformis bare Mittelrippe, auch ohne Streifung (etwa Ullmannia ähnlich). Walchia piniformis, die häufigere Form, kommt manchmal durch sehr schmale lineale Blättehen der W. linearifolia Göpp. sehr nahe. In anderen Fällen, wenn die Blätter lang und gross, etwas schlaff sind, gleicht sie W. laccida Göpp. nicht unbedeutend. Ein interessantes Stück ist auf Taf. III Fig. 20 abgebildet. Es ist ein Zweigstück mit grösseren Blättern. Rechts und: links an dem platten Abdruck treten je eine verticale Reihe von Knos- pen hervor, jede Knospe durch eine grössere Nadel vestützt. In jeder Knospe erkennt man einen dicht gedrängten Schopf von Blättchen, die, weil sie jung sind, klein und schmal erscheinen, auch ihre dachziegelige Knospenlage theilweise noch erkennen lassen. Ob diese Knospen Blüthen oder jungen Zweigsprossen angehören, ist nicht zu entscheiden. Sammlung in Görlitz. Ein Fruchtstand am Ende eines piniformis- Zweiges bildet einen kurzen Zapfen, indessen ist nur der Umriss und die den übrigen noch eleichgestalteten unteren Blätter des Zapfens erkenn- bar; ebenfalls in der Görlitzer Sammlung. Fructus. < € eN] 3 Walehia filieiformis kommt anısser der gewöhnlichen Form auch in solchen vor, wie GÖPPERT, 'Berm. Flora Taf. LI Fig. 4 (umge- kehrt) abbildet, sowie die kurzblättriee var. brevifolia (1. e. Fig. 1 oder Weiss, foss. Flora Taf. XVI F ,. 5). Es sei noch erwähnt, dass als Pferophyllum Cottaeanum parallel- nervige schmale lange Blätter (in der Görlitzer Sammlung) früher angesehen worden sind, deren Grund nicht erhalten ist, so dass ihre nähere Bestimmung durchaus fraglich bleibt. Fruectus et semina Gymnospermarum (2). Cardiocarpus. Es kommen kleine samenähnliche Körper vor, welche ganz den als Walchiensamen oder Fruchtschuppen gedeuteten Resten in Gemerz’ Dyas Il. Bd. Taf. XXXI Fig. 5—7 (von Naumburg in der Wetterau) entsprechen. Ein hierher gehöriger Rest ist auf Taf. III Fig. 11 in doppelter Grösse dargestellt, 3,5”” breit, 4"" hoch, fast kreisförmig, oben mit scharfer, unten mit stumpfer Spitze, scheinbar mit Kern in der Mitte. Der ganze Körper wird von einem feinen Spalt der Länge nach bis über die Mitte getheilt. — Im Schieferthon mit Jordania moravica. Ein anderer Rest zeigt nur den Kern, oval, spitz, 5” breit, 6,7=m hoch, Ränder verdickt, ohne Mittellinie und ohne Flügel- saum und liesse sich zu Cardiocarpus orbicularis Ett. zählen. — Im Brandschiefer, Sammlung in Görlitz. Andere Stücke sind noch mehr elliptisch. Samaropsis. 1. Samaropsis fluitans Daws. sp. — Taf. III Fig. 12. Weiss, foss. Flora d. jüng. Steink. u. d. Rothlieg. im Saar -Rheingebiete, S. 209 Taf. XVII Fig. 24—30. Ganze Frucht mit Flügel 5,5” breit und hoch, Kern 2,7" breit und hoch; fast kreisförmig, spitz, an der Spitze kaum merk- 3 94 Fructus. lich gespalten; von dem Spalt geht eine vertiefte Linie bis auf den Kern. Dieser ist von fast gleicher Form wie die ganze Frucht, steht aber unter der Mitte derselben; er zeigt in der Mitte einen "Wulst, der wohl durch Druck entstanden sem kann. Der Flügel zeigt Spuren concentrischer Streifung. Die äussere Form der Frucht gleicht am meisten der Fig. 25 des oben citirten Werkes, bezüglich des Spaltes ist Fig. 29a nahestehend. Original in der Sammlung in Görlitz. 2. Samaropsis lusatica n. sp. — Taf. III Fig. 13—15. Fructus rotundato-vel ovato-cordatus, basi profunda cor- data, apice lacerato vel retuso; linea media prominens totam longitudinem percurrens; nucleus dimidium fructus latitudinis superans, ovalis vel subrotundus vel subcordatus, alea plana inferne aurita et latiore, superne angustiore cinctus. Frucht rundlich- bis länglich eiherzförmig mit tief herzförmig eingebuchtetem unterm Ende, am obern in franzenähnliche Spitzen aufgelöst und ausgebuchtet. Eine kantig vorspringende Mittellinie der Länge nach durchlaufend. Kern mehr als halb so breit und gross als die ganze Frucht,.. oval oder rundlich bis etwas herzförmig,- von einem nach unten breiteren und stark geöhrten, nach oben schmaleren Flügel umgeben. Cardiocarpus orbicularis Görr. (nee Errınesn.), Perm. Flora Taf. 26 Fig. 10. Drei Exemplare dieser merkwürdigen Frucht nebst dem Gegen- druck des einen liegen vor von 10— 12”® Länge und 9— 11"" Breite. Im Einzelnen sind sie: Original zu Fig. 13: 12" lang, 9”® breit; Kern S”w lang, 5%" breit; Flügel 3,9" breit (unten) bis 1,5" (oben). | Fig. 14: über 11”® lang, 11”” breit; Kern 9” lang, 7,5”” breit; Flügel 3—1,3%® breit. Fig. 15: reichlich 10”® lang u. breit; Kern 8"" lang, 7,5" breit; Flügel 2,5—1"" breit. Fe Es ist die grösste bisher bekannt gewordene Art dieser Gattung und ändert ab von länglich herzförmiger Gestalt (Fig. 13) bis Fructus. 35 rundlich herzförmiger (Fig. 15) der ganzen Frucht, während der ziemlich grosse Kern oblong (Fig. 13), eiherzförmig (Fig. 14) oder fast rund (Fig. 15) erscheint. Die Flügel sind verhältnissmässig viel weniger breit als bei voriger Art und zeichnen sich durch ziemlich grosse Ohren oder herzförmige Lappen an dem als unteres angenommenen Ende aus. Uebrigens sind die Flügel von dem innern Felde, dem Kern, nicht immer scharf getrennt und z. B. bei Fig. 15 unbestimmt abgegrenzt. Dies wird zum Theil durch eine bogige Streifung hervorgerufen, welche sich über die ganze Oberfläche erstreckt, auch wohl mehr runzelig erscheint, in den Flügelohren aber ganz fehlt, daher hier auch der Gegensatz zwischen Kern und Flügel am schärfsten ist. Nach oben nehmen die Flügel an Breite beträchtlich ab, doch ist die eigentliche Spitze der Frucht nicht erhalten, sondern letztere löst sich hier in mehr oder weniger zerschlitzte Stränge auf, was eben wohl nur der Erhal- tungsweise zuzuschreiben ist. Eine ziemlich kräftige Mittellinie durchläuft, meist ein wenig gebogen, die ganze Frucht und theilt dieselbe in 2 fast gleiche Hälften. Sie tritt kantig hervor, bildet aber am Abdruck natürlich eine tief eingegrabene Linie. Die 2 den Flügel nach innen be- srenzenden bogigen ILiinien sind weit weniger scharf. Die hier beschriebenen Körper stimmen sehr gut mit der oben eitirten GÖPPERT'schen Figur (Perm. Fl. Taf. 26 Fig. 10), welche in- dessen mit Cardiocarpus orbicularis Ettingsh. nicht vereinigt werden sollte, wogegen ich kein Bedenken trage, sie mit unserer Sama- ropsis lusatica für ident zu halten. Ob auch andere als Cardioe. orbieularis a. a. O. abgebildete Früchte hierher gehören, lässt sich ohne die Originale nicht entscheiden. Sammlungen in Berlin und Görlitz. 3. Samaropsis sp. — Taf. III Fig. 16. Das hier in 2facher Grösse abgebildete Stück einer unvoll- ständig erhaltenen Frucht gehört offenbar, wie die vorige Art, zu Samaropsis und steht in naher Beziehung zu 8. lusatica; indessen Ey 36 Fructus. lassen sich Unterschiede nicht verkennen, weshalb hier nur auf den Rest aufmerksam gemacht werden soll. Der Kern ist vollständig, 4,8”” breit und 6,1” hoch, der Saum auf 1,2"® Breite erhalten. Kern mit wulstförmig verdickten Rän- dern und wulstförmigem Strang in der Mitte, die kantige Mittellinie bei S. lusatica vertretend; etwas gestreift wie auch der Flügelsaum. Sammlung in Görlitz, Jordania. Jordania moravica Helmhacker. — Taf. III Fig. 17—19. Heımmacker, Permmulde von Budweis, Sitzungsber. d. k. böhm. Ges. d. Wiss. 1871, 1.H. 8.81. Derselbe, Jahrb. d. Bergakademieen v. Przibram, Leoben u. Schemnitz, 1874, 5. 22. Eve. Geisırz, Neue Aufschlüsse im Brandschiefer von Weissig in Sachsen, N. Jahrh. f. Miner. 1875, S. 11 Taf. I Fig. 10, 11.”) R. Pecx, Abhandl. d. naturforsch. Gesellsch. in Görlitz Bd. XV, 1875, S. 19. Fruwetus oblongus sive elongato-elliptieus compressus basin atque apicem versus attenuatus, ala (pericarpio?) laevi lata mem- branacea instructus, nucleus (semen?) ovatus in medio fructus situs. Linea subcrassa superne angustior petiolo similis ex injuma basi paullo dilatata alam totam percurrens, nucleum non penetrans. Frucht oblöng oder länglich-elliptisch, flachgedrückt, am Grunde und gegen die Spitze schmaler, mit glattem breitem häutigem Flügel (dem Pericarpium?) versehen, in der Mitte mit eiförmigem Kern (Samen?). Ein Strang durchläuft als dicke Linie die ganze Länge des Flügels, unten dicker und an der Basis etwas erweitert, an der Spitze schmaler, im Kern selbst nicht vorhanden. Abdruck und Gegendruck eines Exemplares haben vorgelegen, eine breit und lang geflügelte Frucht, leider der Länge nach nicht vollständig, bildend. Es sind nur 19"" in der Länge erhalten und wohl noch 6—9"" als fehlend anzunehmen, so dass die ganze ”) Das a. a. O. enthaltene Citat „Carpolithes Krejei Helmh. in lit. 1868“ ist nach gefälliger brieflicher Mittheilung‘ des Herrn Hermnacker zu streichen, da dieser Name in keiner Druckschrift des letzteren Autor enthalten ist. Fructus. 37 Länge 25 —28”” betragen haben mag. Die grösste Breite ist 8,3"" und liest am unteren Ende des Kernes. Während an andern Exemplaren die Enden der ovalen bis lang elliptischen Frucht etwas spitz waren, ist das untere Ende unseres Stückes abge- stuzt, weil es hier vermuthlich an der Ansatzstelle abgerissen ist. Die Frucht wird der ganzen Länge nach von einem unten 1,6, weiter oben 0,5" breiten Strang durchzogen, welcher (wohl in der Mitte der Frucht) in einen elliptisch-eiförmigen fein längs- gestreiften Kern von 6,2”® Länge und 3,2"® Breite eintritt. Der Abdruck Fig. 18 zeigt, dass der Kern sich an der Spitze wieder in die Fortsetzung des mittleren Stranges verschmälert, doch ist hiervon nur ein Stückchen von 2,6" erhalten. Da dieser Strang an dem einen Ende sich verbreitert, so ist es wahrscheinlich, dass dies das untere Ende sei; am andern Ende verlängert er sich nach E. Geinitz in eine kleine über den Flügel hinaus vorspringende griffelartige Spitze. Der Flügel ist ganz glatt. Mit den von EuGEen Geinitz (l. c. S. 11 Taf. 1 Fig. 10, 11) beschriebenen Resten stimmt der unserige im Wesentlichen gut überein, weshalb auch kein Anstand genommen wurde, beide zu identificiren. Das Exemplar von Wünschendorf war grösser und erscheint im Verhältniss weniger schmal, obschon die Unvollstän- digkeit desselben hier in Rechnung zu bringen ist. Auch ist der Kern bei beiden gestreift und verläuft an einer Seite allmählich in den Mittelstrang, der an der andern Seite ziemlich scharf absetzt. Schon E. Grinırz hat richtig die Unterschiede dieser roth- liegenden Art von der durch Dawson (Foss. Plants of Dev. Form. Canada, 1871, S. 60 Taf. XIX Fig. 220—222) als Cardio- carpum Crampü Hartt beschriebenen mitteldevonischen. Art her- vorgehoben, welche letztere den Figuren von GEINITZ recht ähn- lich ist, aber sich durch die den Kern durchsetzende Längslinie (Strang) und runzlige Beschaffenheit der Hülle unterscheidet. Vorkommen: Unterstes Rothliegendes von Zbejsov bei Rossitz sowie von Padochow und Rican in Mähren, von Budweis und Velesin bei Plas in Böhmen (nach HELMHACKER), von Weissig in Sachsen, von Wünschendorf in der Lausitz. 38 Schliesslich sei erwähnt, dass ich von folgenden Formen, welche zum Theil nach GÖrrERT angegeben wurden, mir keine nähere Kenntniss verschaffen konnte: Oyclocarpus intermedius Göpp., Trigonocarpus Schulzianus Göpp., Nöggerathia platynervia Göpp., Gyromyces Ammonis Göpp. Dagegen sind Reste vorhanden, welche man als Pinnularia aufzuführen pflegt, auch Verdrückungen, welche die von GEinıtTz Gwrlielmites genannte Form angenommen haben. A.W.Schade’s Buchdruckerei (L. Schad e) in Berlin, Stallschreiberstr. 47. Inhalt. Einleitung. 8.1. Calamariae. S.7. Calamites. 8.7. Asterophyllites. — A. radüformis 8.8. — A. cf. spicatus S. 8. Annularia. 8.9. Filices. $.9. r Sphenopteris. — Sph. germanica $. 9. — Sph. oblongifoha -S. 15. — Sph. Peckiana S. 16. — Sph. Naumannı $. 18. Schizopteris. — Sch. flabellifera S. 19. — Sch. hymenophylloides S. 22. — ‚Sch. trichomanoides 8.25. — Sch. spathulata 8. 26. ; Odontopteris. — Od. obtusa 8. 27. Pecopteris. — P. cf. arborescens 8. 28. — P. dentata 3. 28. — P. cf. Leba- chensis Weiss S. 28. Asterocarpus. — A. cf. pimatifidus S. 29. Lepidophyta. — Lepidostrobus (2) attenuatus S. 30. Gymnospermae. S. 30. 2 Cordaites. — C. prineipahs 8. 30. — C. sp. 8. 31. Schützia. — Sch. anomala S. 31. Walehia — W. piniformis S. 32. — W. filiciformis 8. 33. Fructus et semina. S. 33. Cardiocarpus. S. 33. Samaropsis. — S. fluitans 8. 33. — S. lusatica S. 34. — 8. sp. S. 33. Jordania. — J. moravica S. 36. | | Abhandlungen veoloeischen Specialkarte Preussen und den Thüringischen Staaten. VIELE III TEE IE BERLIN. Verlag der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1881. Be | e a Ri Abhandlungen geoloeischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. BERLIN. Verlag der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1881. Kr Ba Mittheilungen aus dem Laboratorium für Bodenkunde der Königl. Preussischen Geologischen Landesanstalt. Untersuchungen des Bodens der Umgegend von Berlin bearbeitet von Dr. Ernst Laufer und Dr. Felix Wahnschaffe. BERLIN. Verlag der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1851. Vorberiıeinn aumnnnnan Nachdem von dem Königlichen Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten bestimmt worden war, dass die geologischen Aufnahmen auch auf das norddeutsche Flachland, zugleich unter Berücksichtigung der agrono- mischen Verhältnisse, sich erstrecken sollten, wurde in einer Öonferenz des Vorstandes der geologischen Landes- anstalt*) unter Hinzuziehung mehrerer Sachverständiger am 10. April 1873 beschlossen, zugleich mit der Inangriffnahme dieser Arbeiten ein besonderes Laboratorium für Boden- kunde zu errichten, dessen Leitung zunächst Herrn Professor Dr. Orth übertragen wurde. Die in diesem Laboratorium ausgeführten Unter- suchungen hatten den Zweck, die geognostischen Bildungen des Flachlandes an sich hinsichtlich ihrer Zusammensetzung zu charakterisiren, sowie auch vom land- und forstwirth- schaftlichen Standpunkte aus ihre Beziehungen als Oultur- boden festzustellen. Die bei diesen Bodenuntersuchungen gewonnenen Re- sultate sind bereits zum geringeren Theil in den erläuternden Texten zu den geologischen Specialkarten mitgetheilt und finden sich ferner in „Rüdersdorf und Umgegend, auf geognostischer Grundlage agronomisch bearbeitet von Dr. Albert Orth“, sowie nach anderen Gesichtspunkten zu- sammengestellt in den Allgemeinen Erläuterungen zum *) Siehe Jahrbuch der Königl. Preuss. geol. Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin, 1880, S. LXX. VI „Nordwesten Berlins von Dr. G. Berendt“. In den Specialerläuterungen wurde bereits am Schlusse jedes ein- zelnen Heftes bei der Mittheilung der Analysen typischer Boden-Profile darauf hingewiesen, dass eine nähere Be- sprechung derselben und eine Darlegung der angewandten Methoden einer besonderen Erörterung vorbehalten bleiben müsse. Diesem Zwecke soll die vorliegende Abhandlung dienen. Sie soll eine Ergänzung sein zu den erwähnten Publikationen, indem sie sowohl eine Erklärung und Begründung der be- folgten Methoden giebt, als auch alle aus diesen Arbei- ten hervorgegangenen pedologischen Resultate enthält. Es werden demnach im Abschnitt I die Ergebnisse aller Unter- suchungen mitgetheilt werden, welche zur Ermittelung des geeignetsten analytischen Ganges sowie zur Prüfung und Ver- gleichung der verschiedenen Methoden angestellt wurden, ım Abschnitt II sollen alle bisher im Laboratorium für Boden- kunde durch die Herren Dr. Laufer, Dr. Dulk, Dr. Wahn- schaffe und Bergingenieur Schulz ausgeführten Analysen im Zusammenhange ihre Aufnahme und Besprechung finden. Nach Austritt des Herrn Prof. Orth aus der Königlichen geologischen Landesanstalt wurden die Arbeiten den drei Erstgenannten selbstständig überlassen. Die Disposition zu vorliegender Abhandlung haben dieselben gemeinsam abgefasst, in die Ausarbeitung jedoch haben sich nach dem Ausscheiden des Herrn Dr. Dulk aus der geologischen Landesanstalt im Frühjahr 1880 die beiden unterzeichneten Verfasser getheilt und sind die Autoren der einzelnen Abschnitte durch die Anfangsbuch- staben ihrer Namen gekennzeichnet. Berlin, im Oktober 1881. Ernst Laufer. Felix Wahnschaffe. Inhaltsverzeichniss. Vorbericht . Einleitung (F. W.) . Abschnitt I. 1. Die Vertheilung der gesammten Untersuchungen auf die me- chanische und chemische Zerlegung (E.L.). 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung . A. Die Körnung mit dem Siebe (F. W.) B. Die Schlämmmethoden (E. L,) . a. Decantirmethode im Cylinder (E. L.) . b. Nöser’scher Schlämmapparat (E. L.) . c. Scuöne’scher Schlämmapparat (F. W.) er d. Abgekürztes Verfahren bei der Untersuchung kalkhaltiger Diluvialböden (E. L.) C. Die petrographische Untersuchung der gröberen Gemengtheile (E. L.) Petrographische Untersuchungen . 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden A. Bestimmung des Quarzgehaltes (E. L.) B. Bestimmung des Thongehaltes (E. (L.) C. Bestimmung des Gehaltes an Caleium- bez. Magnesiumcarbonat (F.W.). Seite VIII Seite D. Bestimmung des Humusgehaltes (F. W.) . . 2. 2..2....2.6 E. Bestimmung des Glühverlustes (F. WW). . 2. 2.2 .2..2..2...67 F. Bestimmung der mineralischen Nährstoffe in den Feinsten Theilen undimlGesammtbodenn @K-T 4. Erfahrungsmässige Resultate in Betreff der praktischen Unter- suchung der einzelnen Bodengattungen . . . 2. .2.2....2.05 1. Untersuchung des Sandbodens (E.L) . .». ......75 2. Untersuchung der lehmigen Bodenarten (F. W.).. . . . 77 3. Untersuchung des Humus- und Kalkbodens (F. W.) . . 79 Abschnitt II. 1. Die Analysen*) aus dem Laboratorium für Bodenkunde vom Jahren1824= 18800, 2 re E33 INS Unteres" Diluyiuın ae Nr a Diluwaalthonmergeleg gr) Er ro b. Diluvialmergelsand . . . . EA EN 0 ce. Unterer Diluvialsand und and RE EN 2 ar OR) d Unterer Diluyialmergelea 2 er rear 26 ee Anhang ke: N RE N a. Thonschlamm der Bene en ee 156 ß. Septarienthon (Tertiärer Thonmergel) von ermerni 157 B}\:Ober2s} Diluviumeaı., a ee el a. Oberer. Diluyialmerzeln 2 2 ne ers bOberer-Diluwvialsand er Er 0 CiFAuyuman ee lee LE rre r0I a. Altalluvialer Thalsand und Fuchserde (Ockersand) 209 b. Jungalluvialsand (Flusssand) . 221 c. Moormergel und Wiesenkalk 222 d. Wiesenthonmergel . : 229 e. Moorerde, Humoser Sand und nass: und . 232 f. Flugsand (Dünensand) 234 g. Infusorienerde 237 h. Anhang 239 *) Die Analysen sind geordnet nach der am Schluss des Inhaltsverzeichnisses bei- gefügten Uebersichtstafel der Sectionen. IX . Zusammenstellung der aus den Analysen sich ergebenden Re- sultate . A. Gehalt an kohlensaurem Kalk 9) Unteres Diluvium Allu- vium Ober Keeemheo ao co . Diluvialthonmergel . . Diluvialmergelsand . Unterer Diluvialmergel B . Unterer Diluvialsand und Grand Oberer Diluvialmergel Oberer Diluvialsand und Grand . . Wiesenkalk . Moormergel Wiesenthonmergel . . Maxima, Minima und De hlen De Gehaltes an kohlensaurem Kalk B. Humusgehalt der Acker- resp. Oberkrume . C. Gehalt an Phosphorsäure . 1E 2. Phosphorsäurebestimmungen ae oder 6 Phosphorsäurebestimmungen der Feinsten Theile D. Gehalt an Kali im Gesammtboden . E. Die a. d. F. Der Feldspathmengen quartärer Sande Feinsten Theile der lehmigen Bildungen Die Feinsten Theile der Diluvialthonmergel . ; 1. Nach den analytischen Ergebnissen en telle, 2. Berechnet nach Abzug des kohlensauren Kalkes . Die Feinsten Theile der Diluvialmergelsande . Die Feinsten Theile der Diluvialmergel - a. Die Feinsten Theile des Unteren Die yialmwergels ß. Die Feinsten Theile des Oberen Diluvialmergels 1. Nach den analytischen Ergebnissen ae 2. Berechnet nach Abzug des kohlensauren Kalkes . y. Die Feinsten Theile der Lehme des Unteren Diluvial- mergels . : . Die Feinsten Theile der ins A On Dilwvial- mergels . 6 e. Die Feinsten Theile der lelmiasn Kae: da Oben o2 Diluvialmergels Maxima, Minima und Durchschnittszahlen des Gehaltes an Thonerde, Eisenoxyd, Kali und Phosphorsäure in den Feinsten Theilen der lehmigen Bildungen . Staub der lehmigen Bildungen Uebersichtstafel der Sectionen. Cremmen 4 Oranienburg 7 Biesenthal Grünthal Marwitz 5 Hennigsdorf Schönerlinde Bernau Werneuchen Markau 2 Rohrbeck 6 Berlin Friedrichs- felde Alt-Lands- berg Ketzin 10 Fahrland 13 Tempelhof 19 Cöpenick 2 Rüdersdorf 25 Werder 11 Potsdam 14 Gr.-Beeren 17 Lichtenrade 20 Königs- Wuster- hausen 23 Alt-Hart- mannsdorf 26 - Wildenbruch 15 Trebbin 18 Zossen 21 ] | | | Mittenwalde 24 Friedersdorf 27 Soweit die Sectionen numerirt sind, liegen Bodenuntersuchungen aus den- selben vor. Seite 29 Zeile 20 v. o. (I. Rubr.) statt: - 3l - 14wo. statt: - 94 - .5 v.u.(VI.Rubr.)statt: - 124 - l14v.o. statt: a all = 9 30% statt: = 69. = RC statt: - 136 I. Rubr. statt: - 138 I. Rubr. statt: - 140 Zeile 13 v.u. statt: ao - 10 v.o. statt: - 154 - Ivo. statt: - 189 Kopf der Seite statt: - 190 Kopf der Seite statt: Verbesserungen. 11,7 lies: — Tassdorf lies: Tasdorf 1,63 lies: 2,67 Kickebusch lies: Kiekebusch Deeimeter lies: Meter Deecimeter lies: Meter 5,8 lies: 5-8 2,10 - 2-10 2,5 lies: 2-5 24 - 2-4 Kohlen-Kalk lies: Kohlensaurer Kalk 3,38 lies: 3,88 13,3 lies: 11,3 Oberes lies: Unteres Diluvium Oberes Diluvium lies: Diluvium. er, 3 nr N AR “ Einleitung. (F. W.) Bei der Untersuchung der Bodenarten im Laboratorium für Bodenkunde war der Gesichtspunkt maassgebend, dieselben sowohl nach ihrer geognostischen als auch nach ihrer agronomischen Seite in gleicher Weise zu berücksichtigen. Diese anscheinend doppelten Interessen, denen die Bodenanalyse gerecht werden sollte, stehen jedoch in innigster Beziehung zu einander, da man, abgesehen von anderen, vorwiegend physikalischen Bedingungen, die Bildung eines Bodens und seinen Werth für die Cultur nur vom geognostischen Standpunkte aus erst in richtiger Weise zu beurtheilen vermag. Indem man daher den Boden in seinen Be- ziehungen zum Ursprungsgestein, d. h. für die Diluvialböden der Mark, die ursprüngliche Diluvialablagerung, untersuchte, war es zugleich möglich, ihn auch hinsichtlich seines Verhaltens als Culturboden zu charakterisiren. Nach diesem Gesichtspunkte erfolgte demnach die Probeent- nahme. Es wurden von den innerhalb der Section auftretenden Formationen charakteristische Proben entnommen und zwar in den meisten Fällen die Bodenarten eines Profiles, welches von der Oberkrume bis zum unverwitterten geognostischen Gebilde (Unter- grund) hinabreichte. Dabei wurden nur die auf der Section haupt- 1 BD) Einleitung. sächlich vorwaltenden, sowie die sich durch eine besondere Fruchtbarkeit oder Unfruchtbarkeit auszeichnenden Bodenarten be- rücksichtigt. Bei der Probeentnahme wurden entweder offene Auf- schlüsse (Gruben, Wegeeinschnitte, Brunnenlöcher u. s. w.) benutzt oder es wurden besondere Aufgrabungen und Bohrungen mit dem amerikanischen Tellerbohrer vorgenommen, nachdem zuvor die Brauchbarkeit der tieferen Proben mit dem Handbohrer festgestellt war. Die Menge der entnommenen Bodenprobe richtete sich nach der mehr oder weniger grossen Gleichmässigkeit derselben und schwankte zwischen !/, bis 2 Kilogramm. Die Proben wurden zur Aufbewahrung in Düten von starkem, weissen Papier gefüllt, in- dem bei trocknem Boden solche Düten verwendet wurden, die mit gewöhnlichem Leim geklebt waren, während für nassen Boden besondere Düten mit einem in Wasser unlöslichen „Marineleim“ angefertigt wurden }). Alle entnommenen Proben sind demnach charakteristische Lokalproben und nicht Durchschnittsproben von Ackerflächen. Die letztere von E. WOLFF empfohlene und näher beschriebene Methode der Probeentnahme eignet sich sehr gut für die Unter- suchung der Oberkrume einer mehr oder weniger grossen Acker- 1) Die Düten, welche nach Dr. Laurer’s Angabe geklebt wurden, erwiesen sich für die nassen Bodenproben als besonders praktisch. Eine kurze Notiz für die Bereitung des Leimes findet sich in A. Payzx’s Gewerbschemie, bearbeitet von Dr. H. Fenuise, Stuttgart 1850, S. 630, Anmerkung. Der Leim: wird nach Lavrer’s Angabe in der Weise hergestellt, dass alte Kautschukrückstände in einer Flasche mit schwerem Steinkohlentheeröle übergossen und unter öfterem Umschütteln längere Zeit stehen gelassen wurden. Die etwa ?/ıoo Theile Kaut- schuk enthaltende Lösung wird darauf abgegossen und ihr unter Erwärmen auf dem Wasserbade Schellack zugesetzt, wovon sie ungefähr ihr dreifaches Gewicht löst. Es ist so viel Schellack hinzuzufügen, bis eine Probe auf dem Papier keine fettigen Theile mehr erkennen lässt. Diese Lösung wird nach dem Erkalten fest. Vor dem Gebrauch wird die Masse geschmolzen, bis sie sich mit dem Pinsel gut ver- streichen lässt. Da der Leim bei dem Erkalten sehr schnell erstarrt, so wurden beim Kleben der Düten zuerst die beiden Ränder bestrichen und dann auf einer heissen Risenplatte und mit einem heissen Messer die Papiersäume umgekippt und geglättet. Dieser Leim, der den Namen Marinelem (glu marin) führt, zeiehnet sich auch dadurch aus, dass er noch nach Jahren eine gewisse Rlastieität besitzt. Einleitung. 3 fläche von annähernd gleicher Bodenbeschaffenheit, ist jedoch bei der profilistischen Probeentnahme nicht anzuwenden. Allerdings kann man sich nicht verhehlen, dass bei einer noch so sorgfältigen Auswahl der Proben die agronomischen Verhält- nisse einer Section durch die Untersuchung von 3 oder 4 Boden- proflen bei dem orossen Wechsel der Bodenbeschaffenheit nicht genügend charakterisirt werden können. Ist doch schon das Ver- hältnıss der Bodenprobe zum Boden ein in vielen Fällen weit un- günstigeres, wie z. B. bei der Entnahme eines Handstückes von einem grösseren Gebirgsstock. Da jedoch dieselben geognostischen Formationsglieder auf den verschiedenen Sectionen der Umgegend Berlins in gleicher Ausbildung immer wiederkehren und mehrfach untersucht worden sind, so giebt das Durchschnittsresultat dieser Bodenuntersuchungen ein annähernd genaues Bild der in der Um- gegend Berlins auftretenden Bodenbildungen. Man muss sich dabei stets vergegenwärtigen, dass es sich bei der geognostisch- agrono- mischen Aufnahme im Maassstabe 1:25,000 immer um weitere Gesichtspunkte handelt, während ganz specielle agronomische Ver- hältnisse nur bei der Bearbeitung eines Gutes in grösserem Maass- stabe Berücksichtigung finden können. Die Bodenproben sind in dem nordöstlichen Viertel der Section Rüdersdorf von Herrn Professor ORTH, zum Theil von Herrn Dr. GRUNER, innerhalb der neun Sectionen im Nordwesten Berlins von den Herren Professoren BERENDT und ORTH gemeinschaftlich, im Uebrigen sämmtlich von den Bearbeitern der Sectionen ent- nommen worden. Was die Ausführung der Bodenuntersuchungen anlangt, so geschah dieselbe anfangs nach Vorschlägen des Herrn Professor ÖrTH, jedoch in der Weise, dass die für die verschiedenen Boden- arten passendste Untersuchungsmethode sich erst nach und nach während dieser Arbeiten herausbildete. Die Analytiker des Labo- ratoriums setzten sich bei allen diesen Arbeiten das Ziel, eine möglichst einfache und doch dem Zweck entsprechende Methode für die Untersuchung der Quartärbildungen auszuarbeiten. Frei- lich sind dieselben sich wohl bewusst, dass noch viele Lücken 4 Einleitung. bei diesen Arbeiten vorhanden sind, soweit die methodische Seite dieser Untersuchungen in Frage kommt und dass dieselben daher einer nachsichtigen Kritik bedürfen. Dies liegt aber auch haupt- sächlich an dem für die Analyse so äusserst ungünstigen Material, welches der Erforschung einmal wegen der Ungleichmässigkeit seiner Ausbildung und zweitens als ein Gemenge noch unverwit- terter, zersetzter und in Zersetzung begriffener Mineralien grosse Schwierigkeiten bereitet. Absehnitt 1. 1. Die Vertheilung der gesammten Untersuchungen auf die mechanische und chemische Zerlegung. 3%) Bisher war die Bodenuntersuchung scharf getrennt in eine mechanische und chemische, das heisst, man zerlegte den Boden mechanisch in seine Korngrössen, führte aber nur vom Gesammt- boden chemische Analysen aus, wobei man allerdings meist von einer Probe ausging, welche durch ein gröberes Sieb gegeben und als „Feinerde“, häufig auch als „Feinboden“, bezeichnet war. Die Definition von Feinerde und Feinboden weicht bei den verschie- denen Agriculturchemikern mehrfach ab. So bezeichnet Kxor!) den durch das !/,-Millimeter-Sieb gegebenen ursprünglichen Boden als „Feinerde“, als „Feinboden“ dagegen den Glührückstand der Feinerde. In unserer Abhandlung ist unter Feinboden der durch das 2-Millimeter-Sieb gegebene ursprüngliche Boden zu verstehen, wie S. 14 näher begründet ist. Beide Theile der Untersuchung, der chemische und mechanische, wurden nicht mit einander in Be- ziehung gebracht, wie dies z. B. deutlich hervorgeht aus dem von E. WoLrr?) angegebenen ganz vortrefflichen Gange der 1) Kuor, die Bonitirung der Ackererde. 2. Aufl., Leipzig 1872. 2) E. Wourr, Anleitung zur chem. Untersuchung landwirthschaftlich wichtiger Stoffe. Berlin, 1375. 6 1. Die Vertheilung der gesammten Untersuchungen Bodenanalyse, welcher als maassgebend von den Agriculturchemikern angenommen wurde. Durch die mechanische Analyse soll die Kör- nung des Bodens ermittelt und daraus seine physikalischen Eigen- schaften abgeleitet werden, durch die chemische Analyse wollte man vermittelst einer successiven Behandlung mit immer stärker auflösend wirkenden Säuren die nach und nach disponiblen mine- ralischen Nährstoffe des Bodens bestimmen. Dass die mechanische Analyse unbedingt zur Untersuchung des Bodens gehört, darüber ist man schon längst im Klaren. Das verschiedene physikalische Verhalten der Bo- denarten ist nicht allein durch die chemische Zusam- mensetzung der Hauptbodenconstituenten bedinst, sondern auch von der verschiednenen Korngrösse der Bestandtheile wesentlich abhängig. Die mechanische Analyse des Bodens, d. h. die Zerlegung desselben in verschiedene Korngrössen, kann daher einen wichtigen Maassstab für die Beur- theilung seines Werthes abgeben, wie dies Herr Professor Dr. OrtH in der Durchforschung des schlesischen Schwemmlandes und der geognostisch -agronomischen Kartirung des Rittergutes Friedrichs- felde bereits früher gezeigt hat. Auch in technischen Kreisen ist selbst ba sehr gleichmässigen Materialien (Thonen, Oement u. dergl.) die Wichtigkeit der mecha- nischen Analyse bekannt. Sesur. Notizbl. des d. Vereins für Fabr. von Ziegeln ete. VII, S. 313. Für die Kenntniss der ‘Eigenschaften der Thone liefert die. chemische Analyse unzureichende Aufschlüsse, wenn dieselbe nicht durch eine mechanische Sonderung des Ungleichartigen, durch die mechanische Analyse, unterstützt wird. Die chemische Gesammt-Untersuchung, mit der Feinerde nach E. Worrr (Boden unter 3"" D.) ausgeführt, hat so gut wie gar keinen praktischen Werth. Dagegen legt dieser Autor grosse Bedeutung den nach und nach zu erhaltenden Auszügen mit immer stärkeren Säuren bei. Es werden diese Auszüge mit dem Gesammtboden, resp. mit der Feinerde, ausgeführt. Derselbe sagte aber auch in der älteren Auflage des S. 5 genannten Buches im vollen Einverständniss mit unseren Anschauungen: „Das eigentlich Be- dingende für die Thätigkeit der Nährstoffe ist die mechanische auf die mechanische und chemische Zerlegung. 7 Beschaffenheit des Bodens, seine Durchdringbarkeit für die Pflanzen- wurzeln, für Wasser und die Bestandtheile der atmosphärischen Luft.“ (8. 52, ıbid. II. Auflage.) Hinsichtlich der chemischen Bodenuntersuchung im Allge- meinen hat Herr Professor A. Orru!) zuerst darauf hingewiesen, dass am besten die Feinsten Theile untersucht würden. So wurden denn auch in unserem Laboratorium bereits im Jahre 1874 chemische Analysen der Feinsten Theile ausgeführt. Auch Dr. Fzsca?), welcher im Jahre 1376 persönlich den Gang der Arbeiten im hiesigen Laboratorium kennen lernte, hat in seiner später 1879 publieirten Arbeit die Vertheilung der Analyse auf eine mechanische und chemische Zerlegung, welche zu einander in Beziehung gesetzt werden, bei seinen Bodenuntersuchungen angewandt. Behufs Abscheidung des Thones, eines der wichtigsten Boden- constituenten, hat ARON darauf hingewirkt, die mechanische mit der chemischen Analyse in Verbindung zu setzen, d. h. die auf chemischem Wege aus dem mechanisch abgesonderten Theilpro- dukte des Bodens gewonnenen Resultate auf den Gesammtboden zu beziehen. Gegen Aron’s „Combination der mechanischen Analyse mit der chemischen“ spricht sich C. BıscHor°) entschieden aus. Er sagt: es entstehen Ungenauigkeiten, verbunden mit Will- kürlichkeit, wenn nicht die analytischen Bestimmungen weiter aus- gedehnt werden. Die Gewinnung der Thonsubstanz ist nicht genau, man erhält überhaupt keinen reinen Thon bei geringer Geschwindigkeit, bei grösserer aber erhält man Schluff und Sand mit; häufig sind auch Thonknötchen vorhanden. BıscHnor hat bei dieser Kritik Recht, insofern er nur die Untersuchung der Thone im Auge hat. So fand SEGER (Notizbl. 1873, S. 109) in dem Staubsande (0,025 — 0,04”” D. oder 1,5” Geschw.) des Thones von Senftenberg 1) Geogn. Durchforschung d. Schlesischen Schwemmlandes. Berlin 1872, 8.9. 2) Fusca, die agronomische Bodenuntersuchung und Kartirung auf naturw. Grundl. Berlin 1879. 3) ©. Bısenor, Feuerfeste Thone. Leipzig 1876, S. 37. 8 1. Die Vertheilung der gesammten Untersuchungen noch 9,30 pCt. Thonerde, ja in demselben Schlämmprodukte aus dem Thone von Andennes sogar 25,32 pCt. Thonerde. Bei den Bodenarten des norddeutschen Flachlandes pflegt sich dagegen bei der mechanischen Sonderung eine Grenze ein- zustellen, wo kein Thon mehr vorhanden ist. Der blosse Augen- schein zeigt, dass die bei der mechanischen Analyse abgetrennten Körner von 0,1—0,05"® D. (7,0”"% Geschw.) reine Sande sind und nur ausnahmsweise concretionäre Bildungen dieselben verun- reinigen. Dagegen muss man BiscHoF zugeben, dass bei mechanischer Sonderung auch mehrere chemische Analysen nöthig sind. Zur Charakterisirung eines Bodens würde man am weitesten kommen, wenn man’ sämmtliche mechanisch abgeschiedene Produkte für sich untersuchte. Bei vollständigen Untersuchungen würde man die Körnungs- und Schlämmprodukte auch mit verschieden stark wirkenden Säuren behandeln müssen. Von diesem Gesichtspunkte aus und in dieser Vollständigkeit muss eine Bodenanalyse ausgeführt sein, welche sowohl über die Zugänglichkeit der mineralischen Nährstoffe für die Pflanzen, als auch namentlich über die Zusammensetzung des Bodens vollen Aufschluss geben soll. - Da die Bodenarten des norddeutschen Flachlandes eine gewisse Gleichmässigkeit besitzen, so ist die Frage zu erörtern, wie weit man bei derartigen Untersuchungen im engeren Rahmen zu gehen hat. Jedenfalls werden dann, wenn an einzelnen charakteristischen Bodenarten von verschiedenen Punkten des Flachlandes eingehende Untersuchungen. ausgeführt worden sind, die Resultate derselben übertragen werden können auf nicht so eingehend untersuchte. Aus unserem Laboratorium liest eine Reihe derartiger voll- ständiger Bodenuntersuchungen zur Zeit noch nicht vor, wenn auch einige Bodenarten bereits eingehender untersucht sind. Siehe z.B. das Profil von Rixdorf (s. die Analysen). Es ist dies darin begründet, dass zunächst die Untersuchungen zu den betreffenden Erläuterungen für die geognostischen Karten einen baldigen Abschluss finden mussten und die Analytiker ausserdem während des Sommersemesters auf die mechanische und chemische Zerlegung. 9 sowie auch einen Theil des Winters mit der geologischen Karten- aufnahme und Ausarbeitung derselben beschäftigt waren. Es werden jedoch demnächst derartige Arbeiten zur Ausführung gelangen. Bis jetzt wurden von den mechanisch abgeschiedenen Produkten für gewöhnlich nur die feinsten Theile untersucht und dieselben mit Rücksicht auf die Abscheidung des Thones, anfangs mit con- centrirter Schwefelsäure oder zweifach schwefelsaurem Kali, später zur Vereinfachung der Arbeit und zur Bestimmung aller in den Feinsten Theilen enthaltenen Nährstoffe mit Fluorwasserstoffsäure aufgeschlossen. Bei einigen Untersuchungen wurde auch der Staub (Körner von 0,05 —0,01”" D.) der chemischen Analyse in gleicher Weise unterworfen. Die gröberen Theile (bis zu 1"® D.) wurden mehrfach petro- graphisch untersucht. In Bezug auf die Vertheilung des Kalkgehaltes im Boden liegen eine grosse Reihe von Versuchen vor, die an den sämmt- lichen einzelnen Schlämm- und Körnungsprodukten der mechanischen Analyse vorgenommen wurden. (Siehe die Analysen.) Nur in wenigen Fällen wurden Auszüge mit Salzsäure zur Ermittelung der Nährstoffe ausgeführt, um deren Verhältniss zu den Hauptbodenconstituenten zu erfahren, vielmehr kam es darauf an, die Hauptbodenconstituenten selbst zu bestimmen, welche nach dem Tmaer’schen Ackerclassificationsprineip als: Thon, Sand, Kalk und Humus unterschieden werden. In Wirklichkeit werden auch die Unterschiede der Bodenarten des norddeutschen Tieflandes — und nur um diese, wie nicht genug betont werden kann, handelt es sich hier — durch das quantitative Vorkommen dieser Haupt-Ge- mengtheile in erster Linie bedingt. Der Thongehalt der Bodenarten ist bisher derart bestimmt worden, dass die Thonerde der Feinsten Theile, anfangs die durch Aufschliessen mit Schwefelsäure erhaltene, später die mit Fluor- wasserstoffsäure ermittelte Gesammtmenge derselben, auf wasser- haltigen Thon berechnet wurde. Diese Zahl wurde auf den Gresammt- boden bezogen. Der Thongehalt, welcher noch im Staube vorhanden 10 1. Die Vertheilung der gesammten Untersuchungen etc. ist, wurde bis jetzt nicht mit in Rechnung gebracht. Von nun ab soll aber derselbe mit-berücksichtigt werden. (Näheres siehe S. 38 „die Bestimmung des Thongehaltes“.) Bei den Sanden wurden die mechanisch abgetrennten gröberen Theile zwar nicht chemisch, aber doch häufig petrographisch auf ihren Bestand untersucht; zum Theil wurden auch die Feinsten Theile aus grösseren Mengen Sandes abgeschieden und für sich der Analyse unterworfen. Bei den gewöhnlichen Diluvialsanden ist eine Gesammtanalyse sehr gerechtfertigt, da Staub und Feinste Theile zurücktreten. (Näheres siehe „Die Petrographische Unter- suchung“ und „Erfahrungsmässige Resultate etc. “) Bei humosen Bodenarten wurde selten der Humusgehalt der einzelnen Schlämm- resp. Körnungsprodukte ermittelt, da bei gut gemengtem Humus derselbe sich bei den Feinsten Theilen der mechanischen Analyse vorfindet. Die Humusbestimmung wurde daher mit dem Gesammtboden ausgeführt. (Siehe „Bestimmung des Humusgehaltes“.) Bei kalkigen Bildungen wurden Gesammtboden und Theil- produkte auf kohlensauren Kalk geprüft. (Siehe „Bestimmung des Gehaltes an Calcium- bezw. Magnesiumcarbonat“.) Bei dieser Vertheilung der Untersuchung auf einen mechanischen und chemischen Theil ergab sich, wie später im analytischen Theile ausgeführt werden soll, dass bei geogno stisch gleichartigen Bodenarten die mechanische Analyse allein schon Schlüsse über die chemische Zusammensetzung des Bodens ermöglichte. 2. Die verschiedenen Metlioden der mechanischen Trennung. A. Die Körnung mit dem Siebe. (F. W.) Während zur Abtrennung der feineren, nur mikroscopisch messbaren Bestandtheile des Bodens die Schlämmanalyse diente, wurde zur Sonderung des gröberen Materials die Körnung mit dem Rundlochsiebe vorgenommen. Das Rundlochsieb verdient den auch sonst in anderen landwirthschaftlichen Laboratorien an- gewandten Drahtnetzsieben mit quadratischen Maschenöffnungen entschieden vorgezogen zu werden, sobald es sich um genauere Messungen handelt!). Bei den Sieben mit kreisrunden Löchern finden die Körner bei dem Auffallen stets eine Durchgangsöffnung von gleichem Durchmesser, während bei den quadratischen Maschen die Durchgänge in den Diagonalrichtungen mit in Betracht zu ziehen sind. Für die Zerlegung des Bodens in verschiedene Korngrössen wurde das Metermaass zu Grunde gelegt und für die Durchmesser der abzuscheidenden Bestandtheile bestimmte Grenzwerthe fest- gesetzt, welche sowohl eine Vergleichung der verschiedenen Pro- dukte unter sich, als auch mit verwandten Bodenarten ermöglichte. Für die durch Schlämmanalyse und Körnung abzuschei- denden Produkte wurden folgende Grenzwerthe für die Durch- ) Auch E. Worrr empfiehlt das Rundlochsieb in seiner. neuen Auflage Chem. Unt. landw. Stoffe. Berlin 1875, S. 10. 12 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. messer durch Herrn Professor OrTH empfohlen und bisher bei allen mechanischen Analysen innegehalten: 1. Körner grösser als 2" Durchmesser, 2 - von 2 —1”® Durchmesser, ER RE e rem 4. - - 0,5 — 0,2 7m - 5. - - 0,2 — 0,12 - 6. - - 0,E 0,052 - N I 0,05— 0,01" 8. - kleiner als 0,01%” Durchmesser. Hierbei wurden die Korngrössen von kleiner als 0,01 bis zu 0,1”"® D. durch Abschlämmen, diejenigen von 0,2 bis über 2" D. durch Absieben ermittelt. Das dabei angewandte Sieb, aus starkem Messingblech gefertigt, ist ein zusammensetzbares System von vier Sieben und bildet einen Cylinder von 16° Höhe und 18°“ Umfang. Das Siebsystem wird aus sechs gut an einander passenden Theilen zusammengesetzt, welche aus einem unteren Gefässe zur Aufnahme der abgesiebten Körner, aus vier Sieben und einem gut schliessenden Deckel bestehen. Die Siebe haben starke Böden und sind mit kreisrunden Löchern von 2, 1, 0,5, 0,2”® Durchmesser versehen. Bei der Ausführung der, mechanischen Analyse wurden bei den Bodenarten mit gröberen Gemengtheilen, um gute Durch- schnittsproben zu bekommen, 500 bis 1000 Gramm Boden vor dem Abschlämmen durch das 2”%-Sieb, in manchen Fällen auch noch durch das 1””-Sieb gegeben. Der abgesiebte Boden wurde gut durch einander gemengt und gewöhnlich 30—100 Gramm zur Schlämmanalyse verwandt. Der nach beendeter Schlämmanalyse bleibende Rückstand bei 7" Geschw., entsprechend einer Korn- grösse über 0,1"® D., wurde nach dem Trocknen und Wägen durch das 1””-Sieb gegeben und von dem Durchgesiebten etwa 5— 8 Gramm Durchschnittsprobe zur Siebung durch die Siebe von 0,5”"” und 0,2”2 Lochweite verwandt. Bei der letzten Siebung, die wegen der Feinheit der Löcher sehr schwer auszuführen war, wurde unter wiederholter Reinigung des Siebbodens mit eimem harten Pinsel die Manipulation so lange fortgesetzt, bis keine wägbare Menge von Körnern mehr durch das Sieb ging. Da diese letzte 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. 13 Bestimmung sehr zeitraubend ist und ausserdem keine genauen Resultate giebt, und weil es sich schwer bestimmen lässt, wann mit dem Sieben aufzuhören ist, ausserdem aber auch die genaue Bohrung der Löcher dem Mechanikus grosse Schwierigkeiten be- reitet, so werden wir in Zukunft die betreffende Korngrösse von 0,1—0,2”"" D. ebenfalls noch durch die Schlämmmethode bei grösserer Geschwindigkeit, unter Anwendung eines Piözometers mit weiter Ausflussöffnung, abtrennen. Herr Dr. LAUFER hat bereits in dieser Hinsicht Versuche ausgeführt, die zu einem günstigen Resultate geführt haben. Die zur Abschlämmung nöthige Geschw. ist nahezu 25” in der Sekunde. | Vor dem Gebrauch eines neuen Siebsystems ist es nöthig, dasselbe einer genauen Prüfung zu unterziehen. Dies war auch mit dem von uns gebrauchten Siebe geschehen. Wir liessen dasselbe jedoch, nachdem es 5 Jahre hindurch in fortwährendem Gebrauch gewesen war, durch den Mechanikus J. WANSCHAFF!) genau nach- messen. Dabei stellten sich bei den Sieben von 0,5 und 0,2” Lochweite so grosse Differenzen heraus, dass wir ein neues Sieb anfertigen lassen mussten. Dasselbe von J. WANSCHAFF gearbeitet, von der Firma GREINER (Fuss) demnächst einer Oontrolmessung unterworfen, ist mit solcher Genauigkeit ausgeführt, dass es als Normal-Sieb betrachtet werden kann. Um seiner Veränderung durch den Gebrauch vorzubeugen wurden die Siebböden aus Aluminiumbronze gefertigt. Zur Ausführung einer weiteren Trennung der gröberen Bestand- theile über 2” D. wurde entweder der grösste Durchmesser mit einem genauen Maassstabe ermittelt, wie dies z. B. bei einer Ober- krume aus dem Rüdersdorfer Forst geschah, oder es wurde die Körnung durch Absieben in verschiedenen Pappkästen bewirkt, in deren Böden mit einem Korkbohrer kreisrunde Löcher von der gewünschten Weite eingeschlagen waren.. In beiden Fällen wurden folgende Korngrössen bestimmt: Körner von 3— 10%” Durchmesser, - - 10— 20 - - über 20mm - b) Berlin, Alte Jacobstrasse 108. 14 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. B. Die Schlämmmethoden. (E. L.) Um einen Boden in seine verschiedenen Korngrössen zu zer- legen und Körner abzuscheiden, welche kleiner sind, als dass ihre Trennung nur annähernd durch messbare Siebe möglich wäre, ist man genöthigt sich des Abschlämmens desselben zu bedienen. Dabei sucht man durch beobachtete Fall-Geschwindigkeiten der Körperchen im Wasser die verschiedenen Korngrössen abzusondern und ihre Menge zu ermitteln. Das zu dieser Arbeit sich eignende Material bereiteten wir in folgender Weise vor. Es wurde auf einem grossen Bogen Papier das Bodenmaterial ausgebreitet und von verschiedenen Punkten kleine Proben hinweg- genommen. Die abgewogene Menge, von welcher, je nach dem weiteren Zwecke der mechanischen Sonderung, 30 — 100 Gramm entnommen sind, wurde je nach Beschaftenheit !/s bis 1 Stunde, öfter auch länger, unter beständigem Uinrühren gekocht und dann durch ein Sieb von 2”® Lochweite!) gegeben. Der so vorbereitete Boden (Feinboden) gelangte in den Schlämmapparat. Von den zahlreichen Schlämmapparaten wurde im Laboratorium für Bodenkunde _der geologischen Landesanstalt durch Herrn Professor A. Orıu die Prüfung des Schlämmresultates veranlasst ‘mit dem einfachen Cylinder, dem NÖBEL’schen Apparate, dem- selben mit aufgesetztem Druckmesser (Piezometer) und dem ScHöne’schen Schlämmeylinder. Als Feinboden hat FrscA?) neuerdings betrachtet Boden unter 4wn D. (S. 20), dagegen bestimmt er den Humus- und Kalkgehalt im Boden unter 0,5"" D. der Körner. (S. 35 — 37.) E. WoLrr bezeichnet als Feinerde den Boden unter 3" D. Sehr oft sind 1) Bei den Arbeiten aus dem hiesigen Laboratorium ist die Berechnung, fast stets auf den Gesammtboden bezogen. Es ist, wenn man sehr grobkörnige Boden- arten untersucht, von Vortheil auch eine bestimmte Grenze der Korngrösse nach oben inne zu halten. Leider ist bei der Auswahl derselben noch keine Ueber- einstimmung zu finden. | 2) M. Frsca. Die agronom. Bodenuntersuchung und Kartirung. Berlin 1879. 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. 15 auch Bodenanalysen mit Boden unter 1”® D. ausgeführt. Wenn nun jeder Bodenanalytiker einen besonderen Feinboden resp. Fein- erde auswählt, so hört natürlich jegliche Vergleichbarkeit auf. Bei der Untersuchung von diluvialen Böden stellt sich aber heraus, dass man am besten Boden unter 2”® als Feinboden be- zeichnet, da ein Durchschnittsboden unter 1"® D. mit bedeutend grösseren Schwierigkeiten herzustellen ist. Die Grenze von 2" D. wird wohl auch bei allen Gebirgsböden leicht durch das Sieb zu erreichen sein, wenngleich dort gröberes Material verhältnissmässig häufiger aufzutreten pflegt. a. Decantirmethode im Cylinder. Das Schlämmen im Cylinder wurde derartig ausgeführt, dass in einen Glascylinder mit Fuss der gekochte und durch das 2mu_Sieb gegebene Boden gebracht und von einem dem sandigen Absatze genügend entfernten Niveau eine bestimmte Wassersäule als Fallhöhe abgemessen wurde, welche in Verbindung mit der Zeitdauer (in Seeunden) benutzt wurde, um die Fallgeschwindig- keiten zu erfahren. Das obere Niveau war dicht unterhalb des Verschlusses, welcher mittelst eines Korkes geschah, eingestellt und gestattete nur den Einschluss einer kleinen Luftblase. Nun wurde der Oylinder bei aufgesetztem Stöpsel umgedreht, die Zeit genau notirt und der Boden durch den Fallraum eine bestimmte Anzahl von Secunden fallen gelassen. Die dann noch schwebenden Theile wurden mit einem am kurzen Ende etwas aufwärts ge- bogenen Glasheber abgehebert und dieses Verfahren bis zur Klärung des Wassers im Cylinder wiederholt, darauf die Produkte zur Trockne gebracht und gewogen. Fehlerhaft ist bei dieser Methode, dass die Luftblase störend auf die Sonderung einwirken kann und dass eine vollständige Aus- waschung wie bei allen Sedimentirapparaten nicht leicht erreichbar, da die schwereren Körner feineres Material mit herabreissen. Die Luftblase ist übrigens auf ein Minimum zu beschränken, ‚wenn man nicht einen Pfropfen zum Verschliessen wählt, sondern den Cylinder mit einer aufge- schliffenen Glasplatte versieht. 16 2. Die verschiedenen. Methoden der mechanischen Trennung. Für praktische Zwecke ist dies Verfahren jedoch zu empfehlen, wenn man nicht im Besitze von den erwähnten feineren Appa- raten ist. Einen Vergleich von Schlämmanalysen mit dem ScHhöne’schen Apparate gestatteten folgende Versuche. Diluvialmergel. Bahnhof Rüdersdorf. Bei 2,0”% Geschw. wurde abgeschlämmt im gewöhnlichen Cylinder im Schöxe’schen Oylinder A) 30,7 (D.) Wenn man annimmt, dass hier zwei Proben verwandt sind, welche nicht direct zu einem vergleichenden Versuche ausgewählt wurden, so ist dies Resultat ein sehr zünstiges. Einen weiteren Vergleich geben folgende Versuche. Lehmiger Sand (unterhalb der Ackerkrume). Bahnhof Rüdersdorf. I. Versuch II. Versuch IIT. Versuch im Gylinder. im Cylinder. im ScHönu’schen Cylinder. Schlämmprodukte pÜt. pCt. pCt. bei 0,2 mm Geschw. Da 10,9) 0a, 3,4.22,2 20,7 .0'90,6 Boom 7,4 1.7\ TR ee 17,6 Die Abweichungen von Versuch I und III liegen wieder zum Theil daran, dass nicht bei beiden Versuchen. von ein und derselben Durchschnittsprobe aus- gegangen ist. b. Nöszen’scher Schlämmapparat. Der Nögzr’sche Schlämmapparat ist auf Grund eines Beschlusses der Agriculturchemiker in Göttingen im Jahre 1864 zu zahlreichen Analysen verwandt worden. Er besteht aus vier Trichter-Gefässen verschiedener Grösse, welche durch Glasröhren in Verbindung stehen. Ihre Volumina sollen nahezu sich verhalten wie 1:8:27:64. Man acceptirte diesen Apparat mit der aus- !) Bei den mechanischen Analysen des hiesigen Laboratoriums sind stets nur die Zehntel Procente aufgeführt, da wir eine Angabe mit drei Deeimalstellen, wie dies jüngst Fusca gethan, für zu weitgehend erachten. 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. g drücklichen Uebereinkunft, genau 9 Liter Wasser bei jedesmaligem Schlämmprocess in 40 Minuten durch den Apparat zu lassen und dann die in den Trichtern zurückgebliebenen Produkte, wie den Auslauf zu wägen. Den zu schlämmenden und durch das 1"”-Sieb gegebenen Boden bringt man in den Trichter No. 2. (Genaueres siehe E. WoLrr, Anleitung zur Untersuchung landwirthschaftlich wichtiger Stoffe, S. 7, woselbst als Verbesserung dieses Apparates cylinderförmige Gefässe vorgeschlagen werden.) Die mit dem NÖBEr’schen Apparate hier ausgeführten Analysen sind meist publicirt in den Abhandlungen zur geologischen Special- Karte von Preussen, A. Orrn: Rüdersdorf und Umgegend. Später wurden Versuche mit diesem Apparate nicht mehr angestellt. - Die sichtbaren Fehler bei der Methode sind hauptsächlich die, dass der Boden nicht bei jedem Versuche mit 9 Liter Wasser in der vorgeschriebenen Zeit ausgewaschen wird, Wade zunächst das Resultat des Auslaufes beeinflusst ist. Versuche: 1. Staukiger Decksand, Hortwinkel, Rüdersdorf. Nach 49 Minuten wurden noch erhalten . . . 2... 1,5 pCt. Feinste Theile. 2. Oberer Mergel, Tasdorf. Nach 40 Mi- nuten wurden noch erhalten . . . . 1,8 pCt. Feinste Theile. Ferner schlämmen die einzelnen Trichter nicht ordentlich aus, indem seitliche Strömungen in denselben .entstehen und dadurch einige Theile sich der weiteren Bewegung entziehen. Ausserdem werden die von verschiedenen Laboratorien angewandten NÖBEL'- schen Apparate alle in dem Inhalte der einzelnen Trichter abweichen. Darin besteht der Hauptübelstand, denn nur Trichter von genau gleichem Querschnitt können bei gleicher Schlämmgeschwindigkeit gleiche Resultate geben. Mit dem Auslauf beabsichtigte man beim NÖBEL’schen Apparate die sogenannten thonigen Bestandtheile des Bodens zu erhalten. Dasselbe sucht man zu erreichen, indem man jetzt mit dem später zu beschreibenden ScHöne’schen Cylinder bei 0,2"® Geschw. ab- schlämmt. Es fragt sich nun, wie sich bei der praktischen Aus- führung das mit dem NÖBEL’schen Apparate gewonnene Schlämm- 2 u 18 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. resultat zu dem mit dem ScHöne’schen Cylinder erhaltenen stellt, da zahlreiche Analysen nach NÖBEr vorliegen. Hierzu folgendes Beispiel: Profil des Unteren Geschiebemergels. Bahnhof Rüdersdorf. Feinste Theile gewonnen nach NögeL nach ScHöxe des lehmigen Sandes 10,25 pCt. 10,57 pCt. - Geschiebelehmes 26,16 - 28,70 - - Geschiebemergels 15,07 = 19,68 - Man sieht aus diesen Zahlen, dass die Versuche mit dem NÖBEr’schen Apparate bei den drei Böden eine geringere Menge von abschlämmbaren Theilen gaben, als im Schöxe’schen Cy- linder. Die Differenzen steigen mit höherem Gehalt an Feinsten Theilen. Ferner wurden Versuche angestellt mit dem NÖBEL’schen Apparate mit aufgesetzter Piözometerröhre, wie dieselbe zum Schöne’schen Apparate in Anwendung kommt (siehe folgende Seite). Der grösste Durchmesser des Trichters IV wurde ausgemessen und die Schlämmgeschwindigkeit von 0,2%” auf den berechneten Quer- schnitt bezogen. Derartige Analysen sind mehrfach ausgeführt und einige derselben in der Arbeit „Rüdersdorf und Umgegend“ -publieirtt. Man kommt hiermit den Versuchen mit dem ScHÖNE’- schen Apparate näher, jedoch können die gewonnenen Resultate keine praktische Bedeutung erlangen, da man mechanische Analysen jetzt stets mit dem Scuöne’schen Cylinder ausführen wird. c. ScHönE’scher Schlämmapparat. (F. W.) Nachdem anfangs bei einigen Bodenuntersuchungen aus der Rüdersdorfer Umgegend die bereits beschriebene Schlämmmethode mit dem NÖBEL’schen Apparat, sowie das Decantirverfahren im Cylinder angewandt waren, wurde später für alle mechanischen Bodenanalysen durch Herrn Professor ORTH der SCHöNE’sche Schlämmtrichter eingeführt. Da dieser Apparat sowohl von SCHÖNE!) ') E. Scnöxe, Ueber Schlämmanalyse und einen neuen Schlämmapparat. “Berlin. W. Mürter 1867. 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. 19 selbst, wie auch von anderen!) wiederholt abgebildet und ausführ- lich beschrieben worden ist, so will ich mich hier nur auf das Wesentlichste beschränken. Der Scuhönxe’sche Apparat ist ebenso wie der NöBer’sche ein Spülapparat, bei welchem der Stoss eines senkrecht aufsteigenden constanten Wasserstromes benutzt wird. Um eine völlig gleich- mässige und genau messbare Stromgeschwindigkeit zu erzielen, besteht der ScHöne’sche Schlämmtrichter aus einem Glasgefässe, gebildet durch einen oberen 10°“ langen eylindrischen Theil, von etwa 4,5°% Jichtem Durchmesser, an welchen sich nach unten zu ein ganz allmählich sich verjüngender conischer Theil von 50°“ Länge anschliesst. Letzterer geht an seinem unteren Ende in ein Rohr von etwa 4"" Jichtem Durchmesser über, welches halbkreis- förmig umbogen ist und nach oben zu sich weiter fortsetzt. Ober- halb des cylindrischen Theiles ist das Glasrohr eingezogen und geht in einen cylindrischen Hals über, in welchem das zum Messen der Stromgeschwindigkeit dienende graduirte Piözometer mittels eines Korkes eingesetzt werden kann. Das Piözometerrohr ist ‚8°® über seinem unteren Ende knieförmig im Winkel von 45° abwärts und dann in gleicher Höhe mit dem unteren Ende wieder im Winkel von 45° aufwärts gebogen. In dem Scheitelpunkte des letzteren Kniees befindet sich die etwa 1,5"”"” weite, kreisrunde Ausflussöffnung. Das Wasser, dessen Zufluss durch einen Halın beliebig regulirt werden kann, wird aus hochgestellten, flachen, aber sehr geräumigen Zinkkästen dem Schlämmapparate zugeleitet, so dass der durch das Wasser bewirkte Druck, da sich während des Schlämmprocesses das Wasserniveau nur wenig verändert, ziemlich constant bleibt. 1) Rose’s Handbuch der analytischen Mineralchemie, vollendet von R. Fıszexer. Fresenius’ Zeitschr. f. analyt. Chemie, Bd. VII, 29 —47, 1868. E. Worrr, Anleitung zur chem. Untersuchung landwirthsch. wichtig. Stoffe. Berlin 1375, S. 5 ff. W. Schürze, Notizbl. für Fabrikat. v. Ziegeln ete., 1872. ©. Biscuer, Die feuerfesten Thone, Leipzig 1876. Abdruck des Artikels von W. Schürze. M. Fesca, Die agronomische Bodenuntersuchung ete. Berlin 1879. DE, r7 20 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. Die Stromgeschwindigkeit, bei welcher die verschiedenen Produkte während der mechanischen Analyse abgeschlämmt werden, ist abhängig von dem weitesten Theile des Schlämmtrichters, von seinem cylindrischen Raume. Die Geschwindigkeit, mit welcher der Wasserstrom in diesem, von SCHÖNE als Schlämmraum be- zeichneten Theile, sich fortbewegt, ist durch den Querschnitt des Cylinders bedingt und entspricht bei bestimmtem Wasserstand im Piezometerrohr einem bestimmten Ausflussquantum. Bei der Ermittelung der Stromgeschwindigkeit ist es daher nöthig, zuerst den Querschnitt des cylindrischen Raumes genau zu messen. Zu diesem Zwecke theilt man durch aufgeklebte Papierstreifen die Aussenfläche des Glascylinders ein, misst sodann den Abstand zweier Papierstreifen von einander und darauf die im Inneren zwischen denselben eingeschlossene Wassermenge. Letztere Zahl durch die zuerst erhaltene dividirt, giebt den Querschnitt des Cylinders. Um nun eine bestimmte Geschwindigkeit in der Secunde festzustellen, regulirt man den Wasserzufluss durch den Hahn in der Weise, dass der Wasserstand im Piözometer zuerst ein sehr hoher und dann ein sehr niedriger ist. Bei beiden Versuchen fängt man das Ausflussquantum in einer Maassflasche auf und notirt nach einer Secundenuhr die Anzahl der Secunden, welche bis zum Volllaufen des Messgefässes erforderlich gewesen ‘sind. Bei grösseren Ge- schwindigkeitet wird man mit einer Maassflasche von 1 Liter, bei geringeren Geschwindigkeiten mit einer solchen von 190*°“ Inhalt auskommen. Das hieraus berechnete Ausflussquantum in einer Secunde in Kubikmillimetern dividirt durch den Querschnitt in Quadratmillimetern ergiebt die Geschwindigkeit im cylindrischen Schlämmraum. Durch einige Versuche, bei welchen man den Wasser- stand im Piözometer so regulirt, dass immer die Mitte zwischen den beiden zuletzt bestimmten Grenzen genommen wird, kommt man leicht zu dem Wasser-Stande im Piözometer, welcher der gewünschten Geschwindigkeit entspricht. Die Höhe des Wasser- standes im Piözometer dient dann später als Indicator für die einzustellende Schlämmgesch windigkeit. Bestimmten Schlämmgeschwindigkeiten entsprechen beim Ab- schlämmen ganz bestimmte Korngrössen bei annähernd gleichem 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. 21 specifischen Gewicht und kugeliger Form des Materials. Die Zer- lesung des Bodens mit dem wissenschaftlich genau arbeitenden ScHöne’schen Apparate ist demnach als eine Körnung anzusehen. Der erste, welcher diesen Apparat zum Abschlämmen bestimmter Korngrössen bei Thonen praktisch verwerthete, war ARON; für die Bodenanalyse ist derselbe jedoch zuerst durch Herrn Professor ORTH angewandt und sind von ihm folgende Schlämmgeschwindig- keiten in Vorschlag gebracht worden: 0,2" — 0,5" — 2,0mm und 7,0=" in der Secunde. Die bei diesen Schlämmgeschwindig- keiten erhaltenen Produkte entsprechen nach den genauen Mes- sungen von SCHÖNE und nach unseren eigenen Untersuchungen Korngrössen von folgendem Durchmesser auf Quarz in Kugelform bezogen: Schlämmprodukt bei 0,2”® G. Körner unter 0,01”"® D. - - 0,5- - - 0,01—0,02- - : oe MOB = £ BO 00 one Schlämmrückstand - 7,0- - - über 0,1 - - Um mit den mechanischen Theilprodukten des Bodens einen bestimmten praktischen Begriff verbinden zu können, wurden die Körnergrössen unter 0,01" D. als Feinste Theile, von 0,01 bis 0,05"® D. als Staubl), von 0,05— 2,0" D. als Sand (feinster, feiner, mittelkörniger, grober) und über 2,0"” D. als Grand be- zeichnet. Da die Schlämmgeschwindigkeit von 0,5”"” derjenigen von 0,2” sehr nahe liest und in Folge dessen bei den meisten Bodenarten nur geringe Mengen bei 0,5” G. abgeschlämmt wurden, so gaben wir bei späteren Arbeiten die Versuche bei dieser Ge- schwindigkeit auf, so dass dann das Schlämmprodukt bei 2,0" G. die Korngrössen von 0,01 — 0,05 umfasst. Als Beispiele für die geringen Mengen des bei 0,5”" G. ab- geschlämmten Materials seien einige Untersuchungen von ver- schiedenen Bodenarten mitgetheilt: 1) Als Staub bezeichnet Serser ein feineres Schlämmprodukt. 22 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. F Abgeschlämmtes Material bei 0,5 mm Geschw. une Ri (0,01 — 0,02 mm D.) Unterer Diluvialsand. N. Vorwerk Wolfsberg, Section Rohrbeck. . . 2. 2... ..012pCt. Lehmiger Sand | des oberen Di- Rohrbeck 0,98 - Lehm ) luvial-Mergels \ (Höhenrand) 2,27 - Ob. Dil.-Mergel. Rohrbeck (Höhenrand) . . . 1,44 - Ob. Dil.-Mergel. Callin, Sect. Nauen . . MD > Alluviallehm, Ziegelei Birkheide, Sect. N 0 = Bei Anwendung der Geschwindiskeit 7,0”"" reicht der oben beschriebene Schlämmapparat bei gleichbleibendem Piözometerrohr nicht aus. Um daher den Schlämmversuch nicht durch Aus- einandernehmen des Apparates unterbrechen zu müssen, wurde nach Herrn Professor OrTy’s Angabe ein kleinerer Hülfscylinder vom halben Durchmesser des grösseren vor demselben einge- schaltet. Der cylindrische Theil desselben (30°® lang) scheint uns genügend gross zu sein, so dass eine Verlängerung des conischen Theiles, wie dies FescA!) gethan, nicht für nöthig erachtet wird. Bei der Ausführung der Schlämmanalyse wurden bei ungleich- mässigen Bodenarten etwa 500 Gramm durch das 2""-Sieb ge- geben und von dem Abgesiebten meist 100 Gramm zur Schlämm- analyse verwandt. Bei gleichmässigen, feinzertheilten Bodenarten dagegen, wo eimAbsieben der gröberen Gemengtheile oft gar nicht vorgenommen zu werden brauchte, wurden oft nur 30 Gramm ab- geschlämmt, was dann auch den Vortheil für sich hatte, die Zeit des Schlämmprocesses bedeutend abzukürzen. Das für die Schlämm- analyse vorbereitete Material wurde mittels eines weiten Trichters, nach vorherigem Abgiessen der überstehenden Flüssigkeit in den grossen Schlämmtrichter, mit Hülfe einer Spritzflasche in das kleinere Gefäss eingefüllt. Dabei ist zu bemerken, dass der kleine Trichter stets zuvor bis zu der halbkreisförmigen unteren Biegung mit Wasser gefüllt werden muss, einmal um das Rohr durch das Hinaufsteigen des Bodens in den anderen Schenkel nicht zu ver- stopfen, und zweitens, um beim Schlämmprocess durch aufsteigende Luftblasen keine Fehler zu erhalten. 1) Fisca, ibid. S. 144. 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. 23 Bei den Bodenarten, deren Schlämmprodukte zu weiterer chemischer Untersuchung dienen sollten, wurde stets mit destillirtem Wasser geschlämmt. Dabei wurde nach Dr. Laurer’s Vorschlag in der Weise verfahren, dass, nach Einstellung der Geschwindig- keit von 0,2””, zuerst 2 3 Liter der auslaufenden Flüssigkeit besonders aufgefangen und in einer grossen Porzellanschale auf dem Wasserbade eingedampft wurden, um sicher zu sein, alle im Boden löslichen Bestandtheile in dieser Substanz mit zu erhalten. Das ferner bei dieser Geschwindigkeit auslaufende Schlämmwasser wurde in grossen Porzellanschalen erhitzt und nach dem Absetzen der suspendirten Theile abgehebert!), welch letztere dann zu dem zuerst erhaltenen Schlämmprodukte hinzugefügt wurden. Im Falle die weiteren Schlämmprodukte zu einer chemischen Untersuchung nicht verwandt werden sollten, wurde der Schlämmprocess mit gewöhnlichem Wasser fortgesetzt. Zur grösseren Bequemlichkeit standen 3 Zinkkästen mit je zwei nach unten führenden und mit Hähnen versehenen Rohren zur Verfügung, die zum Theil mit destillirtem, zum Theil mit gewöhnlichem Berliner‘ Leitungswasser gefüllt waren. Das von Dr. FEscA?) geäusserte Bedenken, dass durch An- wendung nicht inwendig mit Oelfarbe gestrichener Zinkkästen eine Verunreinigung der Schlämmprodukte durch kohlensaures Zink stattfinden könnte, habe ich bestätigt gefunden. Es bildet sich auch in den mit destillirtem Wasser gefüllten Zinkkästen nach einiger Zeit kohlensaures Zink, welches sich in den Schlämm- produkten, im Fall dieselben mit grossen Wassermengen einge- dampft werden, in nicht unbedenklicher Weise anhäufen kann. In einem Liter destillirtten Wassers, welches 14 Tage lang im Zinkkasten gestanden hatte, fand ich 0,0052 Gramm Zinkoxyd. Um nun hieraus entstehende Fehler bei der chemischen Unter- suchung der Schlämmprodukte zu vermeiden und in Rücksicht darauf, dass es uns bedenklich scheint, das destillirte Wasser 1) Dr. E. Laurer hat über „Die Klärung der Schlämmwässer bei Boden- analysen“ in den landwirthschaftlichen Versuchsstationen ed. Prof. Dr. F. Nosee, Band XVII, 1875 eine desbezügliche Notiz gegeben. 2) Fusca. Die agronomische Bodenuntersuchung und Kartirung auf natur- wissenschaftliche Grundlage. Berlin 1379, S. 144. 24 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. längere Zeit in mit Oelfarbe gestrichenen Kästen aufzubewahren, haben wir jetzt die Einrichtung getroffen, aus einem grossen, hochgestellten Glascylinder, welcher 14 Liter Wasser fasst, mittels eines Hebers dem Schlämmapparate das Wasser zuzuführen und durch einen zwischengeschalteten Glashahn die Stromgeschwindig- keit zu reguliren. Nach Dr. LaurEr’s Angabe ist der Glascylinder mit einem Wasserstandsrohr mit selbstthätigem Abfluss versehen und aus einem höher stehenden Oylinder wird mittels eines mit Quetschhahn versehenen Hebers genau so viel Wasser zugeführt, wie beim Schlämmen abfliesst, so dass das Wasserniveau im Reservoir immer dasselbe und der Druck stets constant bleibt. Nach Beendigung des Schlämmprocesses bei den angegebenen Geschwindigkeiten, wurden die in grossen, dickwandigen, cylin- drischen Glasgefässen von 10—14 Liter Inhalt aufgefangenen Schlämmprodukte und die Schlämmrückstände aus beiden Schlämm- trichtern durch längeres Stehenlassen gehörig geklärt, dann ab- gehebert und in kleine gewogene Porzellanschälchen gebracht. Die Schlämmprodukte wurden darauf bei 100% 0. getrocknet und nach ein bis zwei Tage langem Stehenlassen an der Luft, in luft- trocknem Zustande gewogen. Für die Brauchbarkeit des ScHöne’schen Schlämmapparates sei hier nur die doppelt ausgeführte mechanische Analyse eines Sandes von Rohrbeck angeführt. E Sand Feinste Analy- Grand i & g 4 EN £ x Staub Theile Summa ker | über |, mm| 1- | 05- | 02- | 0,1- | 0,05- | unter Sam “ | 0,5" 0522 | 0. la 0,05" 0,01" 0,01"" 91,5 T S ’ W ahn RR Br y 5,7 2,8 99,8 schaffe | | x a — 83:9, 2 As | | 90,3 Dulk — RD, ER ART Ir 5,9 3,9 SIEHT Die grösseren Differenzen in den Körnungsprodukten von 0,2—0,1"M und 0,1—0,05"m D, rühren davon her, dass verschiedene Proben von zwei, allerdings nahegelegenen, Fundorten untersucht worden sind. 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. 35 d. Abgekürztes Verfahren bei der Untersuchung ‚kalkhaltiger Diluvialböden. (E. L.) Um die von Herrn Professor BERENDT in den Allgemeinen Erläuterungen „Die Umgegend von Berlin I, der Nordwesten“ S. 24— 27 angegebenen, aus unseren Untersuchungen combinirten (mechanisch-chemischen) Bodenanalysen von vornherein einzuleiten für eine derartige Aufstellung nach den Bestandtheilen: Grand, Sand, Thon und Kalk, habe ich folgenden Weg eingeschlagen. Von dem kalkhaltigen Boden wurden zunächst die feinsten Theile abgeschlämmt und deren Kalkgehalt bestimmt. Dann wurde der Boden aus dem Apparate wieder herausgespült und mit stark verdünnter Salzsäure in der Kälte behandelt. Hierdurch wird bei diluvialen Böden nur wenig Eisenoxyd, noch weniger Thonerde gelöst, aber sämmtlicher kohlensaurer Kalk ausgezogen.- Nach mehr- maligem Decantiren wird das Chlorcaleium entfernt und der so behandelte Boden zur Fortführung der Schlämmanalyse wieder in den Cylinder gebracht. Die nun erhaltenen Schlämmprodukte sind kalkfrei und ergiebt sich der denselben zukommende Kalk- gehalt aus der Differenz des Kalkes des Gesammtbodens und der feinsten Theile. Diese Methode muss hier aufgeführt werden, da einige Analysen nach derselben vorgenommen wurden. Jedoch ist dieselbe nur anzuwenden, wenn man rasch für derartig combinirte Analysen arbeiten will, sonst ist jedes Schlämmen mit verändertem Materiale zu verwerfen, weil dadurch der Werth der Schlämmanalyse herab- gesetzt wird). C. Die petrographische Untersuchung der gröberen Gemengtheile. (E. L.) Die Untersuchung der gröberen Gemengtheile eines Bodens gehört nach den jetzigen Ansichten erst in zweiter Reihe zur Beurtheilung des agronomischen Werthes desselben, dagegen wird 1) Sjehe auch Fusca, Agron, Bodenuntersuchung und Kartirung, 8. 33 — 34. 26 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. sie für die geognostische Betrachtung von grösster Wichtigkeit, ist man ja oft erst nach dem Abschlämmen aller thonigen und feineren Theile im Stande einen Boden in seiner geologischen Stellung zu bestimmen. So würde beispielsweise das Fehlen nordischen Materials bei einem sonst in seinem geologischen Alter fraglichen Boden des norddeutschen Flachlandes darauf hinweisen, dass er dem Quartär entschieden nicht, wohl aber einer älteren Gebirgsformation angehört. Auch für die Agronomie ist es nicht ganz gleichgültig, welche Mineralien und Gesteine ein Boden ent- hält und zwar kommen bei den gröberen Gemengtheilen chemische und physikalische Eigenschaften in Betracht. Leicht zersetzbare Silicate und andere Mineralien werden günstiger sein, als ein Reich- thum an schwer- oder gar unzersetzbaren Bestandtheilen. Kalk- und Phosphatgesteine werden, wenn auch in grobem Korn vorhanden, stets nützlich sein für die Pflanzenwelt. Wird doch in manchen Gegenden gröberer Kalkschutt zur Melioration gebraucht. Je nach der Farbe, Oberflächengestalt, ob rauh, porös, glatt und dicht, werden die physikalischen Eigenschaften auch in Betracht kommen. Ferner sind die gröberen Gemengtheile von Bedeutung als Material für Neubildung thoniger Theile bei der Verwitterung, weshalb auch hier ihre mineralische Natur zur Geltung kommt. So mühevoll-vor der Hand die petrographische Bestimmung der gröberen Theile ist, so kann man doch dieselbe nicht ganz entbehren. Speciell auf dem Gebiete des norddeutschen Diluvial- bodens werden petrographische Bestimmungen der gröberen Gemeng- theile in wissenschaftlicher Beziehung einen grösseren Werth haben, in sofern dieselben beitragen können, Verbreitungsgebiete von Ge- schieben kennen zu lernen. Dazu werden aber eine grosse Zahl von solchen Beispielen erforderlich sein. Zur Zeit ist die petrographische Bestimmung eine der schwie- rigsten und zeitraubendsten Arbeiten. Wird man erst einen Weg gefunden haben, auf welchem man leicht einzelne Mineralien eines Bodens isoliren kann, so werden Resultate für die Bodenuntersuchung genügend hervorgehen, um die Wichtigkeit dieser Arbeiten erkennen zu lassen. 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. 27 Bei den im Laboratorium der geologischen Landesanstalt bis jetzt von mir und Herrn WAHNSCHAFFE ausgeführten petrographi- schen Untersuchungen wurden stets die verschiedenen Mineralien mit der Loupe und der Härtescala geprüft, gleichartige Körner mit der Pincette ausgelesen uud dann gewogen. Bei fraglichen Körnchen wurde durch Zerschlagen auf Spaltbarkeit untersucht. So wurde von der abgewogenen Menge Korn für Korn durchgesehen und dabei zunächst die Mineralspecies bestimmt nach Farbe, Glanz, Härte, Spaltbarkeit, manchmal auch Schmelzbarkeit. Mit dem Magneten konnte zuweilen aus Sanden auch Magneteisen ausge- zogen werden. Verhältnissmässig rasch kann man die Quarzkörner auslesen, die alle mehr oder weniger gerundet, nie krystallinisch in den Bodenarten der Mark angetroffen wurden. Kalksteine kann man auch direkt auslesen, wenn man dieselben in eine ganz ver- dünnte Salzsäure legt und sie sofort, nachdem man sie an der Kohlen- säureentwicklung erkannt hat, herausnimmt. Der Verlust ist nur sehr gering. Was die Korngrössen anbelangt, so wurden Untersuchungen ausgeführt mit Körnern über 3"", 3—1"" und 1—0,5"" D., _ meistens aber bei letzterem Durchmesser nur der verhältnissmässig leicht erkennbare Quarz herausgelesen. Dadurch, dass nur geringe Mengen dieser Körnungsprodukte untersucht werden konnten, wird der allgemeine Werth der petro- graphischen Bestimmung, besonders der Procentzahl, herabgedrückt. Denn oft wurde nur 0,5—1 Gr. Körner untersucht, natürlich weniger, je feiner der Sand war. Nur selten sind die Gesteinsfragmente des Diluvialbodens so stark verwittert, dass eine petrographische Bestimmung überhaupt nicht möglich. Hat man es mit Sanden zu thun, welche Ueberzüge von Eisenoxyd besitzen, so thut man gut, diese mit schwacher Salz- säure zu entfernen. Oft wird die petrographische Untersuchung auch dadurch erleichtert, dass man die Körner schwach anfeuchtet. Trotz alledem ist ein guter Procentsatz als Unbestimmbar zu bezeichnen. Einen grossen Vortheil würde man erzielen, wenn es gelänge, grössere Quantitäten zu untersuchen. 28 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. Ein Verfahren, derartige Versuche mit grösseren Mengen auszuführen, hat SENFT angegeben (Gesteins- und Bodenkunde S. 400) und daselbst auch seinen diesem Zwecke dienenden Schlämm- apparat abgebildet. Derselbe besteht aus einem mit ziehbarem Schutz versehenen Reservoir, in welchem der Sand mit Wasser aufgerührt wird, und einer langen, etwas geneigten Glasplatte, über welche, wenn der Schutz gezogen, die Sandmasse hinweggespült werden soll. Nach SEnFT’s Angabe sondern sich bei dieser Methode die Körner nach ihrem spec. Gewicht in einzelnen Zonen ab. Die Versuche, welche mit diesem Apparate von mir wieder- holt aufgenommen worden sind, haben noch zu keinem Ziele führen können. Es werden demnächst Versuche auszuführen sein mit Lösungen von spec. schweren Flüssigkeiten und sind dieselben nach Art der von THOoULET!) neuerdings angegebenen Methode vorzu- nehmen. THOoULET verwandte eine Lösung von Quecksilberbijodid in Jodkalium; es fragt sich, wie weit die bequemer darstellbare Lösung von Quecksilbernitrat dieselbe zu ersetzen vermag. Ich brachte letztere Lösung durch Concentration auf ein so hohes spec. Ge- wicht (3,54), dass Quarz und selbst Flussspath auf derselben schwamm. Doch wird, wenn auch hierdurch eine Trennung grösserer Quan- titäten gelingen würde, eine Schwierigkeit bleiben, insofern die gröberen Gemengtheile, wenn man nicht deren Zerkleinerung an- wenden darf, immer Gesteinsfragmente und nicht reine Mineralien enthalten. Bei den ausgeführten petrographischen Untersuchungen wurde z. B. ein grosser Procentsatz stets gefunden, der als „Quarz + Feldspath“ gewogen werden musste. Diese Gemenge abzuscheiden, wird stets Mühe machen, zumal die spec. Gewichte von Quarz und Feldspath sich in engen Grenzen bewegen. Bis jetzt liegen folgende Untersuchungen vor, welche, wie oben genauer angegeben, mit der Loupe ausgeführt wurden und zum !) Fovaus et Micner, Levy, Mineralogie mierographique des montes francais. V. Gorvsenumr, über Verwendbarkeit einer Kaliumquecksilberjodidlösung bei miner. u. petrogr. Unt. N. Jahrbuch f. Min. 1881. 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. 29 Theil in den Abhandlungen zur Special-Karte von Preussen u. s. w. Orrnu: Rüdersdorf und Umgegend, publieirt sind. Beigefüst ist eine Zusammenstellung der von Herrn Professor ORTH bestimmten Quarzmengen von schlesischen Diluvialböden. Petrographische Untersuchungen. Die groben Sande (3— 1”"® und 1—0,5"® D.) des Profiles des Unteren Geschiebemergels vom Bahnhof Rüdersdorf. (E. LAurer.) Lehmiger Lehmiger \ 3 . | Sand unter- Geschiebe- Sand. Acker- 2 Lehm . halb der mergel krume Ackerkrume | le 3- | 1I- 3- 1- 3- je = | | >| ae ae > | | 1 Quarz 44,7 | 92,6 | 51,0 | 83,7 | 60,1 | 87,8 | 42,1 | 80,0 Granit u. Gneiss . 38 | — ale ya ee Dior 3,1 _ 0,9 — —_ — _ — Reldepath 0. Elalseı = iss 17927 10,52 0229 | 31 - | Sandstein. „.n 19 | = — Feuerstein. . . . 1,8 — 9,7 —_ —_ —_ 1,8 —_ Kalkstein. . . . 11,7 — la — Unbestimmbar . . 32,0 | 164 | 115 | — 5,0 1,9 9,3 16,4 weil zu ver- wittert. | Der Kies (Körner über 3"® D.). Profiel des Unteren Geschiebe- mergels vom Bahnhof Rüdersdorf. (Angewandt die bei der Schlämmanalyse erhaltenen Körner.) (E. Laurer.) Lehntere Lehmiger x : g 1 and. Unter-| Lehm Geschiebe- and halb der mersel Ackerkrume | Ackerkrume = Quarz er. | 21,6 | 33,3 _ — Granit und Gneiss . — 16,7 0,9 32,2 IBorphyres ra: — = E 23,6 iHeuersteme ne ee. 883 — = 13,9 Unbestimmbar . . . . oe _ _ 29,6 Wurzel-Fasen . . . . 5,1 _ 30 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. Der Kies (Körner über 3”= D.). Profil des Unteren Geschiebemergels vom Bahnhof Rüdersdorf. (Angewandt 500 Gr. Boden, dessen Kies untersucht.) (E. Laurer.) Lehmiger ee asakähe- Sand. de Lehm Ackerkrume | Aeckerkrume mergel Quarz . RN 5,3 6,5 17,3 11,4 Granit und Gneis . . 29,4 17,5 36,6 3,0 Ponlayr.0 oo 0 0 0,85 | 3,3 _ 2,1 Diorit . a a —_ — 5,55 —_ ieldspatbyasge zu: 0,7 0,4 — 1,0 Hornblende . . . . . 0,2 — a Er Sandstein: 5,3 63,2 (ein 31,4 — Stein 58,60/o) Kleuersteine u nu 51,5 = 3,9 0,5 Quarzit _ 0,5 2,6 — Kalkstein —_ — —_ 80,2 (1 Stein — 59,3) Unbestimmbar . . . . 5,4 2,9 2,45 1,6 Kies und grober Sand. (Unter Geschiebemergel.) Kiesgruben zwischen Rüdersdorfer Grund und Dorf Rüdersdorf. (E. Laurer.) Ueber gan ».| Sam D. | 10m D. Granit und Gmneiss IST u 7,6 — Feldspath. . . . 15,8 19,7 = Grünsten ?) . . 4,4 — == Kalkstemer cr 15,4 12,1 — Feuerstein. . . . 16.8 4.5 = Quarz 24,1 29,8 61,1 Unbestimmbar . . 6,5 94,7 = Feiner Diluvialsand. Ebenda. Körner von 1-0,5"" D. Feldspath — 15,5 pCt. Quarz — 80,9 3. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. al Der Grand des unteren Geschiebemergels. Bornstedt. (E. Laurer.); ö Ueber 1- S-22 m), 2-17. D: un D. O5 D. Quarz er leg 24,01 46,29 78,57 Feldspath, verunreinigt mit 0,86 0,92 reiner 4.05 1] 1,60 Eu Quarz unreiner 7,55\ Feldspathreiches graniti- 23,33 11,46 6,15 eff sches Gestein : Kalkstein (silur.). . . .| 55,44 54,63 22,73 — Sandstein (meist grauer) . 6,35 0,69 (rother) — un Unbestimmbar . . .. 2,34 8,29 13,23 —_ Der: kalkfreie Kies und Sand des Oberen Geschiebemergels von Tassdorf. WNW. (E. Laurer.) Nach dem Auslaugen des Kalkes mit Salzsäure 1-05" D. über 3”"D. | 3-1”” D. Granit und Gneis . . . . . 34,30 7,61 _ BOrph ya ae er 0,76 - = Grünsteinn mer ser. 0,45 = } = Beldspathwe can 2,24 22,54 17,03 Sandstein mega au a ah an. 6,39 6,29 _ Quarzıtan are: 1,11 — = IKeuersteinne nr 52,03 1,32 — Quarz De 2,07 49,33 71,24 Unbestimmbare vera ra: 0,65 | 12.61 11,73 (undeutliche Quarze, Feldspath | u. Gneissfragmente). 32 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. Oberkrume von Kies und grobem Sand. Königliche Rüdersdorfer Forst, Jagen 187. (F. WAHNSCHAFFE.) (Auf die einzelnen Korngrössen bezogen.) Ueber 20”"D.| 10-20”" D. | 3-10"” D. 44.94 pCt. 14,47 pCt. | 31,44 pCt. Granıtaundu Gneisse Re: 55,40 47,83 55,46 Heldspathis ur _ — 7,45 Dort N NE _ — 4,00 Quarz re — — 6,58 Quarzit und Sandstein . . . 2... 41,60 22,48 15,22 Feuerstein = 13,35 5,70 Eisenconeretionen . 2. 2 nn — 5,55 0,73 Ausgewitterter Kalkstem . . . . . —_ 4,22 _ Unbestimmbare verwitterte kryst. Ge- steinerältt re er ee —_ 6,07 4,86 Oberkrume von Kies und grobem Sand. Königliche Rüdersdorfer Forst, Jagen 187. r (F. WAHNscHArFe.) (Auf die Körnung über 3"" D. bezogen.) Granitgundaeneissr ee 50,61 Reldspathueee se re 9:3 Dora an a. EEE Nr. 1,26 Quarzit und Sandstein. . . 2... 26,72 (Quarz | 2,07 Feuerstein .. rn. Dee Sek: | 3,80 Ausgewitterter Kalkstein | 0,61 Eisen conckretlon en | 1,03 Unbestimmbare meist krystallinische Gesteine. Won u ER 2,41 2. Die verschiedenen Methoden der mechanischen Trennung. 33 Oberer Diluvialsand. Schenkendorf, Quarzbestimmung mit der Loupe. (E. LaAurer.) In den Körnern >2"” D. Quarz — 32,3 pCt. 21 160 1—0,5"% D. sell) = <(0,5- - .'=912 - Es war möglich, auch in den feinsten Körnern den Quarz abzusondern, da dieser sehr rein war und Durchsichtigkeit wie Glasglanz das Auslesen begünstigten. Der Quarzgehalt von Sandböden Schlesiens. (A. Orrm. Geognostische Durchforschung des Schles. Schwemmlandes.) In den Körnern über Zum D. 3-]umD. Quarz: 19,06 pCt. 58,63 pCt. an = 60,40 - 29,36 - ee a 2937 - 79,83 - 33,60 - 82,56 - Be 83,75 - 56,06 - 90,00 - 67,26 - 90,67 - 91,87 - 91,35 - Aus den vorliegenden petrographischen Bestimmungen geht vorläufig nur das eine Resultat evident hervor, dass der Quarz- gehalt mit dem Feinerwerden des Kornes erheblich zu- nimmt, mithin die Nährstoff liefernden Mineralien und Gesteine zurücktreten. Die weiteren Bestimmungen besitzen nicht allzu grossen Werth, wenn nicht für das häufigere oder seltenere Auftreten der genannten Mineralien und Gesteine. 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. A. Bestimmung des Quarzgehaltes. (E. L.) Die Bestimmung des Quarzgehaltes eines Bodens ist sowohl direct als indirect zur Beurtheilung der Mengen von Nährstoff und Thon hefernden Mineralien von grösster Wichtigkeit. Die petro- graphischen Bestimmungen können diesen Bodengemengtheil nicht genau genug ermitteln, da die Körner, welche dort als Granit und Gneiss, Porphyr und dergl. aufgeführt werden müssen, oft sehr quarzreiche Felstrümmer darstellen und ohnehin diese Unter- suchungen an enge Grenzen der Korngrösse gebunden sind. Zumal wird die genauere Bestimmung dieses Bodenbestand- theiles bei der Untersuchung nordischer- Bodenarten wünschens- werth, da er sieh bis zu 90 pCt. an der Zusammensetzung der Sandböden der Mark zum Beispiel betheiligen kann, ja auch in grossen Mengen scheinbar sehr thonigen (fetten) Bodenarten bei- gemischt ist. Wenn man bisher dieses Mineral bei Bodenanalysen nicht ab- geschieden, so liegt dies zum Theil mit an der Schwierigkeit, sein Vorkommen quantitativ zu ermitteln. So wurde denn die Bestimmung des Quarzes im Gemenge mit Silicaten vermittelst concentrirter Phosphorsäure willkommen geheissen, wie dieselbe im Journal für prakt. Chemie Bd. XCVII, S. 14 von Ar. MÜLLER angegeben ist. Daselbst wird die Aufschliessung des gepulverten Materials mit syrupdicker Phosphorsäure empfohlen, welche bei einer Tem- peratur von 190—200° einwirkend, in einigen Stunden die Silicat- 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 35 gesteine zersetzt, während der Quarz fast unangegriffen nach mehr- malisem Auskochen mit Natronlauge und Säure rein erhalten wer- den soll. Dabei werden auf 1 Gramm Boden 15—20 Gr. Phos- phorsäure verbraucht, da sonst die Masse durch die sich kleister- artig abscheidende Kieselsäure zu sehr verdickt wird. Die mühevolle Ausführung der Versuche lenkte meine Unter- suchungen auf ein anderes Reagenz und zwar auf Phosphorsalz, welches bekanntlich in der Schmelzhitze die Metalloxyde der Silicate unter Zurücklassen der Kieselsäure auflöst, worauf die in den Laboratorien gebräuchliche qualitative Prüfung auf Kieselsäure basırt ist. Die Arbeit wurde so ausgeführt, dass zu dem fein gepulver- ten Materiale (meist Diluvialsand), welches im Platintiegel abge- wogen war, Phosphorsalz in grösserer Menge zugegeben wurde, als nöthig zur Lösung der vermutheten Menge von Metalloxyden, etwa so viel, dass der Tiegel nicht über die Hälfte gefüllt war. Dann wurde allmählig erwärmt und schliesslich vor dem Gebläse erhitzt. Die Schmelze wurde in verdünnter Salzsäure gelöst, der Rück- stand mit Soda und Säure wiederholt behandelt. Die Ausführung der Versuche war bequem und rasch zu bewirken. Die Kiesel- säure schied sich in pulvriger Form ab und war ein Auswa- schen leichter zu erzielen als bei der bekannten Methode nach Au. MÜLLER, weil bei jener die Phosphorsäure äusserst schwer zu entfernen ist. Der gewonnene Quarz war meist nicht ganz rein, doch hätte man diese geringen Verunreinigungen wohl bei dem Vortheil der bequemeren Arbeit übersehen können. Hat man bei der Phosphorsäure-Methode nicht fein ge- pulvert, so erhält man, wie ich jüngsthin prüfte, auch einen noch stark veruureinigten Quarz. Der Versuch wurde mit einem Thone von Werder vorgenommen. Die Methode mit Phosphorsalz aufzuschliessen, wurde zunächst im Vergleich zu der Aufschliessung mit Phosphorsäure an Sanden geprüft und es ergab sich, dass die Resultate genügend überein- stimmten. !) !) Näheres siehe E. Laurer: Ber. d. D. Chem. Ges. 1878, XT., S. 60. 3* 36 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. Später wurde die Phosphorsalz-Methode an reinem Materiale geprüft und zwar wurde reinster Bergkrystall äusserst fein gepul- vert, mit Phosphorsalz geschmolzen, dann der resultirende Rück- stand wieder gepulvert und von Neuem geschmolzen. Hierbei zeigten sich bedeutende Verluste, die grösser wurden, wenn feiner gepulvert und höhere Temperatur angewandt wurde. Ferner zeigen folgende Versuche, wie sich die Kieselsäure überhaupt zu dem Salze verhält, wenn dieselbe in feiner Form vorhanden ist. Ein Glindower Thon gab, mit dem Salze geschmolzen, ein beinahe ganz reines, durchsichtiges Glas, ebenso Kaolin, dessen klare Schmelze schliesslich sich in Wasser bis auf einige Spuren löste, aus welcher Lösung sich nach einem Tage Kieselgallerte abschied. ; Dadurch auf das Fehlerhafte der .Methode hingeführt, wurde die Trennung mit Phosphorsäure auf ihre Genauigkeit in dieser Richtung geprüft und auch bei dieser Methode nachgewiesen, dass sich gleiche Verluste herausstellen. (Siehe E. L. Ber. d. D. Chem. Ges. 1878, XI, S. 935 u. 936. Conf. F. WUNDERLICH, Inaug.- Diss. Leipzig 1881. Beitrag zur Kenntniss der Kieselschiefer u. s. w. des nordwestlichen Oberharzes S. 47. Letzterem Autor scheint obige Notiz unbekannt.) Neuerdings führte ich einen Versuch abermals aus, bei wel- chem die Vorschriften der Methode nach Ar. MÜLLER auf das Genaueste inne gehalten wurden. Fein gepulverter Bergkrystall wurde mit concentrirter Phosphorsäure in genau auf 200° C. er- bitztem Luftbade sechs Stunden unter öfterem Umrühren behandelt und durch das peinlichste Decantiren (wobei später Klärung mit- telst salpetersaurem Ammon gute Dienste that) gereinigt. Das Resultat war folgendes: 0,5164 Gramm reinster Bergkrystall gab nach der Behandlung mit Phosphorsäure nach Vorschrift 0,4881 Gramm 0,0283 Gramm Verlust — 5,48 pCt. Dabei ist der rückständige Bergkrystall nicht mit Soda aus- gekocht worden, wie sonst geschah. Es wäre möglich, dass man dann noch löslich gewordene Kieselsäure entfernt hätte. 3. Die chemischen Untersuchungsmetlioden. 37 Uebrigens geht aus den Versuchen, welche Ar. Mürrer im Journal f. prakt. Chemie Bd. II, S.20 u. 21 veröffentlicht, sehr klar hervor, dass bei abermaliger Digestion mit Phosphorsäure die Quarzmengen bedeutende Verluste zeigen. Diese würden bei weitem grösser sein, wenn Herr Mürter die Rückstände vor nochmaliger Aufschliessung wieder fein gepulvert hätte. Vergleicht man zwei von Herrn Prof. Orru (Geogn. Durch- forschung des Schles. Schwemmlandes S. 248) citirte Analysen mit Quarzbestimmungen, die jedenfalls, da die Untersuchung mit dem Autor AL. MÜLLER überschrieben, auch nach dessen Methode aus- geführt sind, so ist auffällig, dass die Sande, Gaarvida I und II, bei fast gleicher Zusammensetzung der chemischen Bestandtheile einen so erheblichen Unterschied im Quarzgehalte zeigen sollten. Ist es hier nicht sehr wahrscheinlich, dass zwar die Kieselsäure (I SıO? —= 73,41. IH SiO?— 73,12) genau bestimmt, aber die Trennung der Silicatkieselsäure von dem unlöslichen Quarz nicht richtig ist? 1. I. Silicat SiO? — 35,71 39,02 Quarz — 38,20 34,10. Beide Methoden, die mit Phosphorsäure als’ auch die mit Phosphorsalz, den Quarz abzuscheiden, sind unbrauchbar. Es fragt sich nun, ob man zum Ziele gelangen wird, wenn man verdünnte Schwefelsäure im Rohr (nach M. MiTscHERLICH) bei höherer Temperatur einwirken lässt. Diese Methode ist von den Analytikern des Laboratoriums für Bodenkunde hier vorgeschlagen, jedoch augenblicklich noch nicht so weit geprüft, dass dieselbe als brauchbar oder unbrauch- bar angesehen werden darf. Bei Versuchen, welche ich .bis jetzt ausführte mit einem Theil concentrirter Säure und 3 Theilen Wasser während 6 Stunden dauernder Einwirkung bei 340°, war der Rückstand ein sehr unreiner Quarz, selbst bei feinster Substanz. Ob die Isolirung des Quarzes durch jene Methode noch zu erreichen sein wird, müssen erst weitere Versuche darthun. Häufig hat man sich auch damit begnügt, den von der Schwefelsäure- Aufschliessung erhaltenen unlöslichen Rückstand, 38 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. nachdem vorher die lösliche Kieselsäure mit Soda ausgezogen war, auf Kieselsäure zu prüfen und diese als Quarz zu betrachten. So sagt auch Fesca, Aoron. Bodenunters. u. s. w. S. 24: Ziehen wir vom Gesammtgehalt an Kieselsäure die lösliche Kiesel- säure ab, so erhalten wir den annähernden Quarzgehalt. Da aber die bei norddeutschen Bodenarten erhaltenen Rück- stände noch grössere Quantitäten Thonerde und Alkalı enthalten, so können wir uns mit derartigem Resultate nicht begnügen. Beispiele: Der Rückstand des Lehmes von der Aufschliessung mit Schwefelsäure von Velten enthielt noch 3,89 pCt. Thonerde, der des Diluvialmergels ebenda noch 2,38 pCt. Thonerde. Der Rückstand des Schlämmproduktes vom Oberen Diluvial- mergel zu Tasdorf enthielt noch bei 0,1" Geschw. 6,56 pCt. Kalifeldspath, = Ma - 7,66 - - B. Bestimmung des Thongehaltes. (E. L.) In der Geognostischen Durchforschung des Schlesischen Schwemmlandes S. 8 ist von ORTH bereits gesagt, „der alte Be- griff Thon muss modifieirt werden“, indem abschlämmbare Theile schon früher, bevor genauere Untersuchungen vorlagen, nicht mit dem Thone identisch erachtet werden konnten, denn der blosse Augenschein zeigt, dass das Schlämmprodukt oft mehr „Thon- schlamm“, oft mehr „Kieselschlamm“ ist. Ehe man aber specielle Methoden für die Bestimmung des Thongehaltes prüfen und durcharbeiten wird, muss man sich von vornherein einigen und zu einem entgültigen Resultat darüber kommen, was man bestimmen will oder was man im gegebenen Falle unter Thon versteht. \ So einfach im gewöhnlichen Leben, ja selbst manchen Tech- nikern die Beantwortung dieser Frage erscheint, so schwierig ist dieselbe für denjenigen, der sich eingehender mit ihr beschäftigt hat, der ihrer hohen Wichtigkeit wegen sich nicht mit den ge- wöhnlichen Definitionen des Begriffes „Thon“ begnügen kann. u 1“ 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 39 Gehen wir auf die Entstehung des Thones zurück, so lernen wir ein mineralisches Gebilde als solchen kennen, welches sich überall da findet, wo vor Allem Feldspath-reiche Gesteine, wie Granite, Porphyre, auch Basalte u. s. w. verwittern, aber auch Hornblende- und manche Glimmer-reichen Gesteine vermögen diese Substanz zu erzeugen. Wir finden an den Gesteinen selbst eine weiche, meist hellgefärbte Verwitterungsrinde, die bei ihrer chemischen Prüfung sich als ein wasserhaltiges Bisilicat erweist und den Namen „Kaolin“ besitzt, bald mehr, bald weniger rein von den Muttermineralien und Gesteinen in der Natur auftritt und vielfach der Gegenstand eingehender Untersuchungen gewesen ist. Wenn auch nur in seltenen Fällen dem Kaolin die Zusammen- setzung zukommt, wie dieselbe FORCHHAMMER aus der Berechnung des verwitterten Feldspathes abgeleitet, das ist 46,37 Kieselsäure, 39,72 Thonerde und 13,91 Wasser, so haben wir doch den Kaolin als „das Grundbildungsmaterial für alle thonartigen Substanzen“, wie dies SENFT, die Thonsubstanzen (S. 16) bezeichnet, zu be- trachten und zunächst diesem Silicat die grösste Beachtung zu schenken. Keineswegs wird nun in der Praxis Thon und Kaolın iden- tifieirt, sondern es werden unter Thon die verschiedenartigsten Gebilde verstanden. Kaolın ist eigentlich nur als Porzellanerde bekannt und wenige Ziegler kennen denselben in ihrer Ziegelerde. Wohl unterscheidet man aber bei den Ziegelmaterialien, wenigstens in der Mark: Lehm, Thon und Mergel. Unter Lehm versteht der Ziegler ein eisenschüssiges thoniges Gebilde mit Steinen, Mergel nennt er den Lehm, wenn die weissgelbe Farbe der Erde den Kalkgehalt verräth, vor allem aber, wenn ihm Mergelknauern und Kalksteine in dem Materiale bekannt sind. Thon ist für ihn jede Erde, welche beim Graben am Spaten anhaftet, beim Abstich glänzt, im feuchten Zustande plastisch wird und zur Ziegelsteinfabrikation in Formen gestrichen werden kann ohne vorherige Schlämmung, oder, wenn solche doch nöthig, ohne grossen Schlämmrückstand. Er begnügt sich, wenn er seinen Thon zur genaueren Charakteristik als fett oder mager, sandig, sehr sandig, schluffig u. dergl. bezeichnet. 40 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. So ist denn mit dem Worte „Thon“ kein strenger Begriff verbunden, wie schon die zahlreich ihm beigelesten Attribute be- zeugen, sondern man nimmt den Begriff „Thon“ in sehr weiter Ausdehnung und hat damit im Grunde genommen volles Recht. Denn ein Gebilde, welches aus verschiedenen Mineralien ent- standen, vor allem aber bei Diluvialböden durch fremdartiges Material verunreinigt ist, kann nicht gleichartig sein und nicht mit einem Namen genannt werden, wenn man denselben nicht für zahllose nur ähnliche Gebilde in grossem Spielraume ge- brauchen will. Für unsere wissenschaftlichen Untersuchungen war es nöthig, einen ganz bestimmten Begriff aufzustellen und so wurde denn zunächst nach OrTH’s Angabe bei der Bodenuntersuchung auf die Mengen des Grundbildungsmateriales aller Thonsubstanzen, den Kaolin, Gewicht gelegt und es handelte sich darum, den Kaolin- Gehalt eines Bodens durch mechanische und chemische Mittel abzusondern. E. WoLrr nimmt den Begriff „Thon“ nicht in jener Schärfe, sondern hält sich vielmehr an die bei den Analysen gemachten Erfahrungen. Er stellt den Thon hin als Kieselsäure und Thon- erde in wechselnden Verhältnissen. Bei der Untersuchung der Kaoline des Thüringischen Bunt- sandsteins!) durch E. E. Schumin stellte sich heraus, dass diese Thonerde -Silicat-Hydrate sind, bei denen das Verhältniss zwischen Thonerde und Kieselsäure, wie auch das zwischen Silicat und Wasser nicht immer dasselbe ist. Auch unsere Untersuchungen zeigen wechselnde Mengen von Kieselsäure und Thonerde. Es seien hier einige Resultate aufe- führt, aber mit Hinzufügung der zugleich gefundenen Mengen von Eisenoxyd. Es ist beispielsweise neben jedem Versuche berechnet, wie viel Thonerde zu der gefundenen Kieselsäure nach der Kaolin- formel zugehören würde. Es ergeben sich interessante Beziehungen der Kieselsäure zu der Summe von Thonerde und Eisenoxyd. 1) Zeitschr. d. D. geolog. Gesellsch. XXVII, 8. 87. 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 41 Profil des Unteren Geschiebemergels von Rüdersdorf. Aufschliessungen mit conc. Schwefelsäure. (F. WAHnscHArFFE.) 1. Feinste Theile. Aufgeschlossen : Berechnete Thonerdemengen: Lehmiger Sand Kieselsäure — 17,33 Thonerde = 11,70 Eisenoxyd — 3,0311 >08 in: Lehm Kieselsäure — 33,17 Thonerde = 19,63 28.93 9764 Eisenoxyd —= 8,60) ’ I Mergel Kieselsäure — 22,40 Thonerde = at 81 18.67 Eisenoxyd — 4,97) ? 2. Staub. Lehmiger Sand Kieselsäure — 2,83 Thonerde — in 3.33 93 Eisenoxyd — 1,04\ 2 Lehm Kieselsäure — 19,57 Thonerde = 12,71 | x Eisenoxyd —= „og 1767 nr Mergel Kieselsäure = 6,72 Thonerde = 5,20) _. Eisenoxyd —= 2,30 > BI Nun sind ausser den angegebenen Mengen von Thonerde und Eisenoxyd auch andere Basen, Kalkerde, Magnesia und Alkalien durch concentrirte Schwefelsäure in Lösung gegangen. Es zeigen eingehende Untersuchungen, dass die Diluvialmergel und Thone fast immer auch einige Procente Kalksilicat enthalten, jedoch können die aus jenen Verbindungen stammenden Basen die fehlende Kieselsäure-Menge nicht binden. Es ist daher anzunehmen, dass bei diesen thonigen Bildungen ein Theil des Eisenoxyds vicarirend für die Thonerde eintritt. (Siehe auch F. Senrr: Die Thonsubstanzen S. 20.) Man ist bei der Art und Weise, wie die Schlämmprodukte 42 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. gewonnen wurden, nicht berechtigt, für das gefundene Kali und Natron die zugehörige Menge Thonerde zu berechnen, welche nöthig ist, um Feldspath zu bilden, und den Thongehalt dadurch zu corrigiren, da die Mengen der löslichen Salze des Bodens mit in dem Schlämmprodukt enthalten sind. Es sind sicher Trümmer von Feldspathen beim Thone noch vorhanden, aber dieselben 2 her auf keine Weise zu ermitteln. Noch schwieriger ist die Thonbestimmung im Diluvialglimmer- sande auszuführen. Ein solcher ist hier untersucht worden. Die Probe ist von Birkenwerder (s. die Analysen). Der Sand wurde geschlämmt und gab 12,4 pCt. Feinste Theile, welche mit Schwefelsäure aufge- schlossen, 22,57 pCt. Thonerde enthielten. Diese Zahl wird selbst bei Ermittelung der Gesammtmengen von Thonerde in den Feinsten Theilen lehmiger resp. thoniger Bildungen mit Flusssäure nicht erreicht und ist offenbar auf die erfolgte Zersetzung der Glimmerblättchen zu deuten.. Glimmer ist zwar in anderen diluvialen Bildungen nicht selten, tritt aber procentisch sehr zurück, so dass man derartige Störungen bei der Thonbestimmung sonst nicht vorfindet. Wenn nun FEscAa vorschlägt, davon abzusehen, den Thon- gehalt bei der Bodenanalyse anzugeben, sondern sich auf die direct gefundene Menge der Thonerde zu beziehen, so ist dies zwar wissenschaftlich sehr begründet, jedoch für den Praktiker eine Vorstellung von reinstem Thone (Kaolın) leichter verständlich, da man fortfahren wird, vom Thongehalte eines Bodens zu reden. Es wird auch die Berechnung der gefundenen Menge Thonerde auf wasserhaltigen Thon nicht unwissenschaftlich zu nennen sein, sobald man sich dabei, gerade wie bei der Berechnung des Humus mit 58 pCt. Kohlenstoff, auf eine be- stimmte, wenn auch theoretische Zusammensetzung der Substanz bezieht. Die alte Vorschrift, den Boden mit concentrirter Schwefel- säure in der Hitze zu Vchantkinn war auch hier diejenige, welche zuerst angewandt wurde. Nur führten wir diese Methode nicht mit dem Gesammtboden aus, wie die Angabe der Thonbestimmung 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 43 nach. E. WOLFF vorschreibt !), sondern mit den mechanisch abge- trennten Feinsten Theilen. Zu welchen irrigen Resultaten die Bestimmung des Tho- nes durch Aufschliessen des Gesammtbodens mit concentrirter Schwefelsäure zuweilen führen kann, ist an folgenden Beispielen ersichtlich. Feiner Diluvialsand. Dallgow. Sect. Rohrbeck. (F. WAunscHAFFE.) Aufschliessung des Gesammtbodens mit concentrirter Schwefelsäure. Thonerde —= 0,556 Eisenoxyd — 0,416 Kalı — 0,078 Kalkerde — 0,065 Der Sand gab, bei 0,2”" Geschw. im ScHöne’schen Apparat abgeschlämmt, nur 1,5 pCt. Feinste Theile. Es kann von einem Thongehalte kaum die Rede sein, zumal solche feine Sande nur ca. 2 pCt. Thonerde enthalten. Feiner Alluvialsand. Südlich Seegefeld. Sect. Rohrbeck. Aufschliessung des Gesammtbodens mit concentrirter Schwefel- | säure und schwefelsaurem Kalı. (L. Dvurk.) L. A Thonerde = 0,99 1,45 Eisenoxyd — 0,42 0,46 Kali — 0,09 Natron — 0,09 Kalkerde = 0,15 Kieselsäure — 2,03 !) Die Techniker bezeichnen diese Art der Thonbestimmung als rationelle Analyse. Sie führen bei vollständiger Untersuchung, eines Thones eine Gesammt- analyse aus und eine Aufschliessung mit Schwefelsäure. Nach Abzug der durch Schwefelsäure aufgeschlossenen Basen und Säuren, finden sie die Zu- sammensetzung des Sandes. Ueberhaupt unterscheiden sie: Sand, Thon und Flussmittel, 5 44 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. Wenn dieser Sand auch 3,6 pCt. Feinste Theile enthielt, so ist sein Aussehen doch das eines reinen Sandes. Auch hier sind wahrscheinlich nur verwitterte Mineralien von der Säure ange- griffen. Dass es sich hier um solches verwittertes Material han- delt, geht. auch aus der in gleicher Weise ausgeführten Analyse der zugehörigen Oberkrume des letzteren Sandes hervor. I. Mit conc. Schwefelsäure II. Mit saurem schwefel- aufgeschloss. sauren Kali aufgeschloss. Thonerde —= 1,47 2,94 Eisenoxyd = 0,56 0,65 Kali — Natron —= 0,05 Kalkerde = 0,21 Kieselsäure — 2,59 Durch die Schwefelsäure sind weit mehr Thonerde und Eisen- oxyd, und ebenso auch grössere Mengen von anderen Bestand- theilen aufgeschlossen, so dass ein weiter vorgeschrittener Ver- witterungsgrad eher anzunehmen ist als wirklicher Thongehalt. Jedenfalls liegt nicht die für die physikalischen Verhältnisse so wichtige Thonsubstanz vor, was auch daraus ersichtlich ist, dass die Feinsten Theile dieser Sande keine Plastieität zeigten. Dies sind Resultate, welche ein ganz falsches Bild eines diluvialen Sandes der Mark geben würden. Bei der Aufschliessung des Gesammtbodens mit Schwefelsäure wird der Sand mit ange- griffen, je mehr, je verwitterter er ist. Die Aufschliessung mit concentrirter Schwefelsäure wurde in Platintiegeln oder auch in Platinschalen nach der bekannten Methode ausgeführt. Die Sub- stanz wurde mit einer etwas grösseren Menge von concentrirter Schwefelsäure versetzt, als nöthig war, um dieselbe zu einem dünnen Brei anzurühren. Dann wurde die Säure langsam bis nahe zur Trockne abgeraucht und durch Auskochen der Masse mit verdünnter Salzsäure, Ausscheiden der Kieselsäure und Filtriren die Lösung hergestellt. In unserem Laboratorium ist die Behandlung der Substanz mit Schwefel- säure stets nur einmal ausgeführt und nicht wie im Laboratorium der deutschen Töpfer- und Ziegler-Zeitung, was auch Bıscnor angiebt, wiederholt vorgenommen worden. 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 45 Mit saurem schwefelsauren Kali wurden die Versuche derartig ausgeführt, dass zu der abgewogenen Substanz im Platintiegel vorher durch geringes Glühen entwässertes Salz zugegeben und so lange erhitzt wurde, bis die Schmelze keine starke Entwicklung von Säure mehr gab. Der in heissem Wasser gelöste Rück- stand wurde vor dem Filtriren mit Salzsäure längere Zeit ausgekocht. Diese Aufschliessung ist bequemer auszuführen und nimmt viel weniger Zeit in Anspruch, als die Aufschliessung mit concentrirter Schwefelsäure in der Schaale. Doch scheint es, als ob häufig ein stärkerer Angriff mit dem Bisulfat stattge- funden, als mit der Säure direct. Die Lösungen wurden oxydirt und mit Ammoniak gefällt. Der Niederschlag von Eisenoxyd und Thonerde wurde bei geringen Mengen gewogen, wieder in “Lösung gebracht und durch Titriren mit Chamaelon das Eisenoxyd bestimmt, also die Thonerde aus der Differenz erhalten. Waren grössere Mengen vor- handen, so wurde wieder gelöst und in der einen Hälfte durch erneutes Ausfällen mit Ammoniak die Summe von Thonerde und Eisenoxyd bestimmt, in der anderen’ Hälfte das Eisenoxyd titrirt. Da nun bei der Bodenuntersuchung der Thongehalt durch die Behandlung des Gesammtbodens mit concentrirter Schwefelsäure nicht zu ermitteln ist, so fragt es sich, wie man besser zum Ziele gelangt. Eine der Eigenschaften des Thones ist die, dass er, mit Wasser aufgerührt, sich abschlämmen lässt. Es wurde zunächst angenommen, dass man bei geringer Geschwindigkeit ein Schlämmprodukt er- halten würde, welches allen Thon in sich enthielt und es handelte sich nun darum, dieses Produkt auf seinen Thongehalt auch hier zu prüfen. In technischen Kreisen nahm man zur Abscheidung der Thon- substanz die im ScHÖNE’schen Schlämmtrichter bei dem geringsten Wasserzufluss noch genau bestimmbare Geschwindigkeit von 0,18"" in der Secunde. A. ORTH liess jene Arbeit hier mit dem SCHÖNE- schen Apparate ebenfalls derart ausführen und bestimmte als ge- ringste Geschwindigkeit die von 0,2”" in der Secunde, welche einer Korngrösse unter 0,01”® D. entspricht. Auf seine Veran- lassung wurden auch noch geringere Schlämmgeschwindigkeiten angewandt und solche erhalten, indem in einem gewöhnlichen Cylinder durch Decantiren (siehe S. 15) abgeschlämmt wurde. Als geringere Geschwindigkeiten wurden gewählt 0,02"" und 0,01”® in der Secunde. 46 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. Die chemische Prüfung dieser Schlämmprodukte ergab Fol- gendes: Die bei geringen Geschwindigkeiten erhaltenen Schlämmprodukte des Unteren Diluvialmergels und seiner Verwitterungsböden von Rüdersdorf. (Aufschliessung mit concentrirter Schwefelsäure.) Schlämm- produkt bei 0,19 0,02" 0,29" Geschw. Geschw. Geschw. Lehmiger Sand. \VlasserfnerensRhonpa ern ree 25,9 26,8 37,5 Wasserhaltiger Thon . .. 2... 29,4 31,1 49,6 | Lehm. WassertmeiersIhonv 42,5 50,7 61,8 Wasserhaltiger Thon . . .. .. 49,4 58,9 71,8 Mergel. WasserfreiereRhonses ea: 32,1 42,4 48,1 Wasserhaltiger Thon . . .... 37,3 49,3 55,9 Wohl sieht man aus diesen Untersuchungen, dass durch geringere Geschwindigkeiten sich Produkte mit steigendem Thon- gehalte erzielen lassen. Aber damit kommt man nicht viel weiter, denn in dem Schlämmprodukt bei 0,2"" Geschw. ist sicher noch reichlich Thon vorhanden, der auch bestimmt werden muss. Es wurde nun in einer Conferenz beschlossen, die Feinsten Theile auf Vorschlag des Herrn Professor FINKENER mit Fluor- wasserstoffsäure aufzuschliessen, um eine grosse Anzahl analytischer Untersuchungen in kürzerer Zeit ausführen zu können. Dabei wurde der Einwand, dass man dadurch die Gesammtimenge der Thonerde erhalten würde, somit auch die nicht dem Thone ange- hörige, damit beseitigt, dass der Thongehalt in dem Staube die dadurch entstandenen Fehler ungefähr ausgleichen würde. Zu- 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 47 gleich war mit einer derartigen Behandlung die Auffindung sämmt- licher Nährstoffe in den Feinsten Theilen verbunden. So sind denn eine grosse Anzahl von Versuchen in den Special-Erläuterungen zu den Sectionen: Linum, Oremmen, Nauen, Marwitz, Markau, Rohrbeck, Oranienburg, Hennigsdorf und Spandau enthalten, welche aus derartigen Fluorwasserstoffaufschliessungen hervorgingen. Fragen wir uns nun, wie sich die Resultate der Fluorwasser- stoffaufschliessung verhalten zu denen der Behandlung mit con- centrirter Schwefelsäure. Folgende Untersuchungen gestatten einen Vergleich, auf den allerdings nicht allzugrosses Gewicht gelest werden darf, da nicht ein und dasselbe Schlämmprodukt zur Analyse verwandt wurde ‚und von vornherein mit diesen Versuchen nicht die Absicht, die Methode zu prüfen, verbunden war. / Unterer Diluvialmergel. Velten. Chemische Analyse der Feinsten Theile. (Aufschliessung mit FIH. (Aufschliessung mit SO4Hs. E. Scaurz.) E. Lauren.) Lehm (Thon Thonmergel) Diluvialmergel oO (=) In Procenten des In Procenten des Theil- : Bestandtheile produkts Gesammt- Theil- Gesammt- aufge- schlossen mit bodens produkts bodens FIH 50,H» | FIH SO,H:) FIH SO,H>| FIH |SO,Hs | | Wasserhaltiger Thon |45,06*) 35,30°)|25,23°)19,76*)] 26,06 '20,08°) 13,53°) 10,67°) Eisenoxyd . . . .| 761 | 1,53 | 4,26 | 4,22 | 4,08 | 4,22 | 2,17 2,35 Kohlensaurer Kalk . | 33,66 | 32,43 | 17,89 17,23 Procente der Feinsten | | | Theile 0 al 221056:0101 55,98 11.2 |. [5315| 5312 *) Gefundene Thon- erden: Se | 17,90 | 14,01 48 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. Man sieht, dass das praktische Resultat durch Aufschliessung des Schläimmproduktes mit Fluorwasserstoffsäure hinsichtlich der Thonbestimmung sehr abweicht von der mittelst Schwefelsäure und dass man das Plus von Thonerde nicht vernachlässigen darf, wenn man positiv und nicht nur relativ vergleichbare Zahlen für den in Rede stehenden Bodenconstituenten erhalten will. Ob nun damit, dass man die Feinsten Theile (unter 0,01”® D.) als Grenze für den thonigen Bestand des Bodens betrachtet, das Richtige getroffen ist, lässt sich beurtheilen, wenn man das nächste Schlämmprodukt bei 2,0%" Geschw., den Staub (Körner von 0,05 — 0,01”® D.) auf Thongehalt prüft. Einige Aufschliessungen mit Schwefelsäure ergaben folgendes Resultat: Der Staub in den Bodenarten des Geschiebemergels vom Bahnhof Rüdersdorf. (F. WAHNSCHAFFE.) (Aufgeschlossen durch Schwefelsäure.) Staub Eisen- Lösliche "| Thonerde Kiesel- “ pÜt. asp säure Tiehmioers Sad We nr 9,67 2,29) 1,04 2,33 Tiehm eu. leur er en ers 9,63 12,713) 4,96 19,57 Geschiebemergll . . ». » .» 2... 11,01 5,203) 2,3 6,72 !) Entsprechend wasserhaltigem Thon 5,77 pCt. 2) do. do. do. 32,00 - 5) do. do. do. 13,09 - Auf den Gesammtboden berechnet erhält man im Staub des lehmigen Sandes 0,56 pCt., des Lehmes 3,08 pCt., des Geschiebe- mergels 1,44 pCt wasserhaltigen Thon. 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 49 Der Staub der Bodenarten des geologischen Profiles von Rixdorf bei Berlin enthielt folgende durch Flusssäure aufge- schlossene Mengen Thonerde. E. Scaurz. Beispielsw.. Staub auf wasserh. - Thonerde| Thon des pÜt. Ges.-Bodens berechnet Humoser lehmiger Sand. Ackerkrume . . . 9,7 6,54 | 1,45 Derselbe, unterhalb der Ackerkrume . . . 11,0 1,57 9,11 Ichueer Saindl o.0.00.0 vor oo ao 10,0 4,12 1,03 IRchm ee ee 10,6 10,32 DS Oberer Geschiebemergel . . . . .... 10,0 6,91 1,73 Unterer Geschiebemergell . . . 2... 7,5 | 6,49 1,23 Die erstere Untersuchung ist bereits von ORTH „Rüdersdorf und Umgegend* aufgeführt und mit folgenden Worten erläutert: „Es zeigt sich demnach auch im Staub noch ein bedeutender Gehalt an Thonerde und derselbe mag mit derjenigen im anderen Schlämmprodukt (Feinste Theile) in der Form des wasserfreien Thonerdesilicates (Thon — Al,O, [SiO,];) = 11,3 : 32,2 pCt. ver- glichen werden, wenn auch eine derartige Vergleichung mit Bezug auf die Aufschliessung der nicht oder wenig verwitterten Feld- spathe gewisse Schwierigkeiten hat.“ Wenn auch bei der zweiten Reihe von Versuchen der Gehalt an wasserhaltigem Thone noch geringer wird, sobald man mit Schwefelsäure aufschliesst, so ist doch ein exactes Verfahren solchen Versuchen vorzuziehen, welche die Annahme voraussetzen, dass in den Feinsten Theilen durch Flusssäure gerade soviel mehr. Thon- erde aufgeschlossen wird, als noch Thon in dem Staube vor- handen ist. Vergleicht man nun die Zusammensetzung des. Staubes mit der der Feinsten Theile, wie dieselbe durch Fluorwasserstoffsäure ermittelt worden ist, und andererseits mit der der Sande, so er- halten wir im Staub immerhin grössere Mengen von Thonerde, als je ein Diluvialsand enthält. Daher muss man annehmen, dass hier noch Thongehalt vorliegt. Im Staube kann der Gehalt an 4 50 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. Thonerde bis über die Hälfte des Gehaltes der Feinsten Theile steigen, wie folgendes Beispiel erläutert. Thonboden. W. Prrzow. Am Rankefang. (L. Durex.) I. Aeusserste Ackerkrume. II. Boden aus 0,3 Meter. Das Schlämmprodukt bei 0,2”” G. (Feinste Theile) enthält: 2,0””" G. (Staub) enthält: 5 ! des Ge- . 2 | des Ge- in Procenten ne in Procenten ne desselben | oe desselben | vodene Thon- 30,02 Mzgl6s | 19,12 | 5,58 ea (Al, O, = 11,92 pCt.) a (Al? 0, = 7,60 Ct.) 2 15,21 pCt. Thon im Ge- sammtboden IT. 32,34 10,70 | 16,76 | 4,92 (Al, O, — 12,85 pCt.) (Al, O, = 6,65 pCt.) I I 15,62 pCt. Thon im Ge- sammtboden aus dem Gesammt- boden (Auf- schliessung \ Thongehalt | 17,75 pCt. mit Fluss- säure) - Nach solchen Resultaten kommt man zu dem Schlusse, dass der Thongehalt des Staubes berücksichtigt werden muss. Ein weiteres Beispiel, wie wenig die Thonbestimmung durch Aufschliessung der Feinsten Theile der Wahrheit entspricht, giebt eine Untersuchung OLSCHEWSKY'S }). Er fand in einem Thone von Osterode 6,38 pCt. Feinste Theile. Diese, der rationellen Analyse unterworfen, gaben 56,30 pCt. 'Thonsubstanz 43,70 - Sand. Die rationelle Analyse des Gesammtbodens ‘ergab aber: . 28,05 pCt. Thonsubstanz. ') Töpfer- und Ziegler-Zeitung. X. Jahrgang 47. 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 51 Bei der Untersuchung der Thone wird man sich deshalb den Technikern anschliessen müssen, d. h. eine Gesammtanalyse und rationelle Analyse in Zukunft auszuführen haben. Es ist daher in einer späteren Conferenz in Bezug auf die Ausführung der Thonbestimmung im Allgemeinen von den beiden Verfassern und Herrn Dr. Durk in Vorschlag gebracht und zur Prüfung angenommen worden: Die Thonbestimmung ist mit dem Schlämmprodukte bei 2,0"” Geschw. (Staub + Feinste Theile) auszuführen und zwar sollen, um von vorn herein übereinstimmende Resultate zu erzielen, Auf- schliessungen mit verdünnter Schwefelsäure im zugeschmolzenen Rohre ausgeführt werden und zwar in einem geeigneten Luftbade bei einer durch Versuche genau fest zu stellenden Temperatur, mit stets gleichen Flüssigkeitsmengen und bestimmter Zeitdauer der Einwirkung. Die Einwände, welche E. Worrr ibidem S. 33 in Hinsicht auf die Angreif- barkeit des Glases anführt, haben wir bei unseren Untersuchungen nicht be- stätigt gefunden. 3 Für landwirthschaftliche Zwecke ist jedoch an der mecha- nischen Abtrennung der Feinsten Theile vorläufig fest zu halten, weil zunächst die physikalischen Verhältnisse, die Absorptions- “ fähigkeit des Bodens u. s. w. von jenen abhängig erachtet werden. Ob man auch darin sich täuscht, oder ob die Grenze bei 2,0"m Geschw. zur Abschläimmung genügt, müssen erst weitere Unter- suchungen lehren. Würde man mit dem ScHönk’schen Cylinder eine geringere Geschwindigkeit als von 0,2”” erreichen können, so hätte man vielleicht diese zur Abscheidung des für die chemische Untersuchung dienenden Materiales genommen. Man erhält aber dann nur weniger Gesteinsmehl. Nun zeigt sich erfahrungsmässig, dass die Produkte über 0,05"® D. physikalisch sich wie Sande verhalten und nur ausnahmsweise ist noch concretionäre, thonige Substanz in denselben. Jedoch wollen wir die Frage noch often lassen, ob man eine genügende Trennung bewirkt, wenn man sogleich bei 2,0""” Geschw. abschlämmt, oder in alter Weise bei der mit dem ScHönE’schen Apparate — doch wohl nur vorläufig — noch erreichbaren ge- 4* 52 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. ringsten Geschwindigkeit. Es ist klar, dass die Arbeitserleichterung eine bedeutende wäre. Ich schlämmte jüngst einen Kaolin, darauf einige Ver- witterungsböden von Porphyren und bemerkte, dass das Produkt, welches ich bei 2,0”"® Geschw. erhielt, dasjenige bei 0,2”® Geschw. procentisch ganz bedeutend überstieg. Das Schlämmprodukt bei 2,0": Geschw. betrug in letzteren beispielsweise 36 pOt., während nur 3 pÜt. bei 0,2” Geschw. abgeschläimmt wurden. Dabei trat zwischen dem feinsten Schlämmprodukte und dem folgenden eine sehr scharfe Grenze im Oylinder ein. Jedenfalls ist die chemische Analyse bezüglich der Thon- bestimmung bei diluvialen Böden (excl. den Thonen) mit den bei 2,0” Geschw. abzuschlämmenden Theilen vorzunehmen und zwar mit Schwefelsäure. Es fragt sich nun, in welcher Weise man dieselbe einwirken lässt. Wenngleich eine genügende Anzahl von Versuchen bereits vorlagen, so waren dieselben doch von vorn herein nicht direct auf die Ergründung ‘der brauchbarsten Methode gerichtet. Häufig mögen Schwankungen herrühren von Verschiedenheiten, welche der Boden, resp. das Schlämmprodukt in sich enthielt. Es schien stets, als ob die Aufschliessung in der Schale oder dem offenen Tiegel nicht recht geeignet wäre, um übereinstimmende Resultate - zu erhalten, während durch das Schmelzen mit saurem, schwefel- sauren Kalı eine stärkere Einwirkung beobachtet wurde. Beide Verfasser führten daher von ein und derselben Ausgangs- substanz Versuche aus, indem sie dieselbe mit heisser concentrirter Schwefelsäure in der offenen Schale mit saurem, schwefelsaurem Kali in der Schmelzhitze behandelten und ferner mit verdünnter Schwefelsäure (auf 1 Theil Säure 5 Theile Wasser) im zu- geschmolzenen Rohre !) bei 220° C. und sechsstündiger Einwirkung erhitzten. 1) Es wurden böhmische Glasröhren verwandt, welche vorher mit Königs- wasser gereinigt waren. 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 53 Zur Vervollständigung der Versuchsreihe wurden die Proben auch mit Soda aufgeschlossen. Die Versuche sind folgende: Lehm des oberen Diluvialmergels. Deutsch- Wusterhausen. (Sect. Mittenwalde.) A. Mechanische Analyse. Grand Sand Staub Feinste Theile über 2” 2 — 0,05”" 0,05 — 0,01"” unter 0,01”” 31,8 42,8 12,6 12,8 ee ne = 25,4 B. Chemische Analyse. I. Aufschliessung der Körner unter 0,01"® D. (Feinste Theile bei 0,2” Geschw.) Analytiker: E. Laurer (L.) und F. Wanssenarre (W.) Aufschliessung mit 0, B, Kochen- CO, Na, S0O,HK in der im der : Schale Rohr ElH Bu in. = ale Pelle Geglühter I | Rückstand | — — 64,50 | 64,62 —_ 61,39,61,09 71,22 77,71 | le | Kieselsäure 159,33 5931| — | — | — | — | — Fl | Thonerde |17,8217,82|16,36,16,72 16,02 16,16[15,62 15, 67 16, >| 16,54] 5, 1 5,92 | | Eisenoxyd | 8,81) 8,78| 8,52) 8,52, 8,88) 8,72] s,41) 8, ) 3,32 8,78 6,16) 6,72 54 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. II. Aufschliessung der Körner unter 0,05"" D. (Staub > Feinste Theile bei 2,0" Geschw.) Aufschliessung mit so,H, CO, Na, | 30, HK in der Schale im Rohr elle en) | m an — 1) Ienaslausı| — | = | 2031| 7005| 7113 Kieselsäure 66,15 , 66,49 - | | —— — Thonerde — [1602| — | 1318| 11,69) 1061| — | — | 1260 Eisenoxyd — 6,56 | — 6,95 | 6,50) 6,42 °— = 6,74 | | Thonerde + | | | Eisenoxyd 22,70 | 22,88 | 20,05 | 20,15 | 18,19 | 17,03 | 20,16 | 20,02 | 19,34 Aufschliessung des durch das 2""-Sieb gegebenen Gesammtbodens. (E. L.) 1) mit concentrirter, kochender Salzsäure Thonerde — 1,32 ] Eisenoxyd — 1,43 | 2) mit concentrirter Schwefelsäure in der Schale Thonerde — 2,15 Eisenoxyd — 0,48 Betrachtet man zunächst das Verhältniss der aufgeschlossenen 2,75 2,63 Menge Thonerde zu der nicht aufgeschlossenen, so bemerkt man, dass in den Körnern unter 0,01””® D. (Feinsten Theilen) über 1 pCt. Thonerde sich der Aufschliessung mit Schwefelsäure ent- zieht, während in den Körnern unter 0,05”” D. (Staub —+- Feinste Theile) diese Zahl bedeutend erhöht wird. Die Aufschliessung mit saurem, schwefelsauren Kalı giebt ferner gleiche Resultate wie diejenige mit verdünnter Schwefel- säure (1 Säure:5 Wasser) im geschlossenen Rohr bei 220° ©. und sechsstündiger Einwirkung. Mit concentrirter Schwefelsäure in 53 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 55 der Schale wurden bei der Untersuchung der Körner unter 0,05"® D. von einander abweichende Resultate erhalten, wie nach den früheren Versuchen bereits beobachtet war, trotzdem beide Analytiker sich bemühten nach gleicher Methode zu arbeiten. Die Differenz in den Resultaten der zweiten Aufschliessungen im Rohr ist schwer verständlich. Schwierigkeiten entstanden bei den Ver- suchen durch Abscheidung der Kieselsäure und ebenso störten nicht unerhebliche Mengen von Titansäure die Bestimmung der Thonerde. Wenn auch diese Versuchsreihen noch nicht genügen können zur vollständigen Beurtheilung der Methoden, so wird man doch als praktisches Resultat aus den Versuchen herauslesen, dass man bei vollständigen Analysen die Aufschliessung im Rohr wählen wird, zumal man zugleich das Eisenoxydul bestimmen kann. Kommt es jedoch nur darauf an den Thongehalt zu bestimmen, so wird man besser mit saurem, schwefelsauren Kali aufschliessen, da diese Methode sich durch rasche und bequeme Ausführbarkeit, sowie auch durch Uebereinstimmung der Resultate empfiehlt. Solche Versuchsreihen sind demnächst zu wiederholen. Aus der gefundenen Thonerde berechnen sich folgende Zahlen für den Thongehalt, wie er aus den einzelnen Bestimmungsme- thoden hervorgehen würde. Gehalt an Wasserhaltigem Thone. 100 Theile enthalten nach der | Der Gesammtboden enthält nach Aufschliessung mit der Aufschliessung mit SO,H, | | | CO,Na,| im | inder SO,HK[CO,Na, im | inder SO, HK | Rohr | Schale Rohr | Schale | Die Körner unter 0,01"” D. | | | (Feinste Theile) . . .| 44,86 41,69, 39,47 | 41,39 5,14 | 5,34 | 5,05 5,30 | Die Körner unter 0,05”"D. | (Staub + Feinste Theile) | 40,33 | 32,98 | 28,07 | 33,18 — 8,38 | 713 8,43 | Der Feinboden (unter DD estalon ae | 3,74 _ 56 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. Jedenfalls kommt man mit der Aufschliessung der Körner unter 0,05" D. der Wahrheit näher. (Siehe auch S. 50.) Natürlich wird diese Methode um so mehr Bedeutung erlangen, je thonreicher die Gebilde sind, wie aus zahlreichen Untersuchungen zu ersehen ist. Das Verhalten der Thonsubstanz zu kochender Salzsäure. Jüngsthin hat FescA !) darauf hingewiesen, dass man nicht berechtigt sei, die durch Salzsäure gelöste Thonerde auf Thon zu berechnen; er glaubt dieselbe vielmehr von zeolithartigen Mineralien ableiten zu müssen. Allerdings lösen auch wir in unseren di- luvialen Böden grössere Mengen von Thonerde bereits mit Salz- säure auf, aber es ist noch keineswegs festgestellt, in welcher Form dieselbe vorhanden und ob alle Thonsubstanzen gegen dieses Lösungsmittel sich gleich verhalten. Möglich wäre auch, dass ein kleiner Theil dieser Thonerde als Thonerdehydrat im Boden vor- handen ist. Fragen wir uns nun, wie sich der Kaolin zu Salzsäure ver- hält, so kann vorläufig folgendes Beispiel dafür angezogen werden. Ich untersuchte einen abgeschlämmten Kaolın von Rauenstein und fand: 0,89 pCt. Thonerde, löslich in Salzsäure, 33,04 - - - = Schwefelsäure, 1,51 - - unlöslich (durch Aufschliessung des Rückstandes mit Soda ermittelt), 35,44 pCt. Thonerde im Ganzen. Eine weitere Untersuchung hat L. Durk ausgeführt mit einem Mergel aus der Potsdamer Gegend. Seine Resultate sind fol- sende: !) Fusca, die agron. Bodenuntersuchung und Kartirung S. 34, 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 57 Profil des unteren Diluvialmergels am Waldrande der Kemnitzer Wiesen (Sect. Ketzin). I. Chemische Analyse der Feinsten Theile. a. Aufschliessung mit Flusssäure. Lehmiger Sand Lehm Mergel Bostandihelle in Procenten des in Procenten des in Procenten des Schlämm-|Gesammt-|Schlämm-|Gesammt-|Schlämm- |Gesammt- produkts | bodens | produkts | bodens | produkts | bodens Thonerde . . . | 1206 | 108 | 1808 | 32 | 1218 | 212 b. Aufschliessung mit kochender concentrirter Salzsäure. Kieselsäure SEITE ER ONTA: 18,19 | 3,76 11,6 2,02 Thonerde 5,83 | 0,50 11,63 | 2,40 5,14 | 0,88 II. Chemische Analyse des Gesammtbodens. ° Aufsehliessung mit kochender concentrirter Salzsäure. Kieselsäure . . 1,09 5,19 2,82 Thonerde 0,70 3,49 1,47 Es ist somit von der Thonerde der Feinsten Theile fast die Hälfte in kochender Salzsäure löslich und diese Menge, auf den Gesammtboden bezogen, wird nicht um das Doppelte vermehrt bei der Behandlung des Gesammtbodens selbst mit kochender Salz- säure. Demnach ist in Salzsäure lösliches Thonerdesilicat (?) in den Feinsten Theilen angehäuft. Dabei unterscheidet sich der Lehm wesentlich von den anderen Bildungen. Er besitzt aber auch weit höheren Gehalt an Thonerde überhaupt. Fernere meinen Untersuchungen entlehnte Beispiele Sind fol- gende, in welchen das Verhalten der Thonerde in diesen Sub- stanzen als das gewöhnliche zu bezeichnen ist. Thonschlamm der Ziegeleien von Birkenwerder. Thonerde, löslich in Salzsäure — 0,22 pCt. - - - Schwefelsäure — 6,74 - Löslich in Summa — 6,96 pCt. 58 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. Feinste Theile des Unteren Diluvialmergels. Bornstedt. Thonerde, löslich in Salzsäure — 1,60 pCt. - - - Schwefelsäure = 11,38 - Löslich in Summa — 12,98 pCt. Dr. Dur fand bei eingehender Untersuchung des Unteren Diluvialmergels von Rüdersdorf in verdünnter Salzsäure löslich: im Schlämmprodukt bei 0,1”” Geschw. 0,02" Geschw. Sı0, — 0,69 pCt. 0,53 pCt. AlL,O, —= 1,14 - 1,292 Fe,0,;, = 0,87 _- 0,75 -- Aus den Feinsten Theilen des Lehmes von Deutsch-W uster- hausen (siehe S. 53 ff.) wurde gelöst an Thonerde — 5,49 pCt. des Schlämmprodukts, aus dem Gesammtboden selbst: Thonerde — 1,32 pCt. In Hinblick darauf, dass der Kaolın selbst in Salzsäure fast 1 pCt. Thonerde abgiebt, lässt sich die mit Salzsäure ausgezogene Menge Thonerde bei der Thonbestimmung nicht ganz in Abzug bringen. Wieweit diese Thonerde zeolithischem Materiale an- gehört, ist schwer zu entscheiden. Dies sind Schwierigkeiten und Mängel, welche stets derartige Untersuchungen begleiten werden. Wäre nun bereits ein Mergel in solch eingehender Weise untersucht wie der Lehm (S. 53), so würden bei der Untersuchung des Gesammtbodens voraussichtlich bedeutend grössere Mengen Thones gefunden, da durch die Säure eine grössere Anzahl von Kalksteinchen neues thoniges Material liefern würden, welches zu- nächst doch nicht als Thon im Boden vorhanden ist, mithin auch für dessen physikalische Eigenschaften gar nicht in Betracht kommen kann. Es ist die Hindeutung von FescA auf die Löslichkeit eines Theiles der Thonerde in Salzsäure mit Dank hinzunehmen, indem dadurch allerdings die Thonbestimmung beeinflusst werden kann. In diluvialen Böden ist der in Salzsäure lösliche Theil der Thonerde 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 59 im Allgemeinen nicht so bedeutend, als in jenen von FEscA unter- suchten Bodenarten. Ueberhaupt ist das Verhalten der Thonsubstanz zu verschie- denen Agentien noch zu wenig studirt. Auch in der sonst so aus- führlichen Arbeit von SEnrr „Die Thonsubstanz, Berlin 1879“ ist über ihr chemisches Verhalten nur wenig mitgetheilt. C. Bestimmung des Gehaltes an Calcium- bez. Magnesiumcarbonat. Die märkischen Diluvialbildungen besassen ursprünglich alle einen mehr oder weniger hohen Gehalt an kohlensaurem Kalk, welcher von den gewaltigen Massen silurischer, jurassischer und eretacöischer Kalke herrührt, die während der Eiszeit aufgearbeitet wurden. Durch die Jahrtausende hindurch bis auf die Jetztzeit herab stattfindende Verwitterung, bei welcher durch kohlensäure- haltige Gewässer der Kalk als Bicarbonat aufgelöst und hinweg- geführt wird, sind die zu Tage tretenden Diluvialablagerungen in ihrem obersten Theile bereits völlig ihres Gehaltes an kohlensaurem Kalk beraubt, so dass wir in der Umgegend Berlins fast nirgends ein ursprünglich kalkhaltiges Diluvialgebilde als Ackerboden an- treffen. Anders dagegen verhält es sich mit einigen Bodenarten des Alluviums, in welchen der dem Diluvium entzogene Kalk wiederum zum Absatz gelangt ist und theilweise noch beständig gelangt. Diese Bildungen sind der Moormergel, der Wiesenkalk und der Wiesen- thonmergel, von welchen ersterer als Ackerboden vielfach vorkommt. Die Bestimmung des kohlensauren Kalkes bei den Diluvial- und Alluvialablagerungen hat nun einerseits den wissenschaftlichen Zweck, dieselben als Glieder der Quartärformation ihrer. petro- graphischen Zusammensetzung nach zu charakterisiren, andererseits aber auch eine praktische Bedeutung, da es für die Land- und Forstwirthschaft sowie für die Technik von Wichtigkeit ist, den Kalkgehalt der als Ackerboden oder als Untergrund in Betracht kommenden oder als Bodenmeliorationsmittel und zur Ziegelindustrie verwandten Quartärbildungen zu kennen. Um diesen Anforderungen zu genügen, wurden je nach der verschiedenen Ausbildung des zu untersuchenden Materials haupt- 60 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. sächlich drei verschiedene Methoden angewandt, welche sämmtlich darauf hinausgingen, den Kohlensäuregehalt zu ermitteln und daraus den Gehalt an kohlensaurem Kalk zu berechnen. Hierzu berechtigte der Umstand, dass nur ın seltenen Fällen eine etwas erheblichere Menge Magnesiumcarbonat sich nachweisen liess. Die Kohlensäure wurde bestimmt 1) durch directe Wägung 2) durch Wägung aus dem Verlust und 3) durch volumetrische Messung. i 1. Bestimmung der Kohlensäure durch directe Wägung. Diese Methode fand bei der Untersuchung der Feinsten Theile von kalkhaltigen Bodenarten Verwendung, im Falle es sich um eine möglichst genaue Ermittelung der in ihnen enthaltenen, für das Gedeihen und die Ernährung der Pflanzen physikalisch und chemisch wirksamen Stoffe handelte. Auch bei Gesammtboden- untersuchungen kalkhaltiger Thone und Sande wurde diese Methode gewählt, um bei Anwesenheit von nur ganz geringen Mengen kohlensauren Kalkes noch sichere Bestimmungen ausführen zu können. Bei Anwendung dieser Methode wurden die in Rose’s Hand- buch der analytischen Mineralchemie, vollendet von R. FINKENER, pag. 774 ff. gegebenen Vorschriften befolgt, indem 0,5 bis 2 Gramm -des bei 110° C, getrockneten Materials in ein Kölbehen mit weitem Hals gebracht und mit etwas destillirtem Wasser übergossen wurden. In dieses Wasser wurde die ebenfalls mit Wasser angefüllte und, um das Aufsteigen von Kohlensäurebläschen zu vermeiden, am untersten Ende aufwärts gebogene Trichterröhre eingesenkt und der Trichter nach Schliessung des Glashahnes mit verdünnter Salzsäure gefüllt. Zum Durchleiten und Trocknen der entwickelten Kohlensäure diente ein 50% langes, bis zur Hälfte mit porösem Chlorcaleium gefülltes Glasrohr mit circa 12"® Jichtem Durchmesser, welches an dem einen Ende knieförmig gebogen und ausgezogen durch den Kautschukstopfen des Kölbchens hindurchgesteckt wurde. In dem mit diesem Rohre verbundenen GEISLER’schen Kaliapparate wurde die Kohlensäure aufgefangen und gewogen. 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 61 2. Wägung der Kohlensäure aus dem Verlust. Zur Ermittelung des Kalkgehaltes der durch die Schlämm- analyse und Körnung des Bodens erhaltenen Theilprodukte sowie auch bei Gesammtböden wurde die Kohlensäure durch Salzsäure ausgetrieben und durch Wägung aus dem Verlust gefunden. Bei der Untersuchung wurden nicht nur kleine, sondern auch grössere Mengen bis zu 100 Gramm angewandt und dies besonders bei Gesammtböden und den gröberen Theilprodukten derselben mit geringem Kalkgehalt, um einigermaassen genaue Durchschnitts- proben zu erhalten. Zu letzterem Zwecke wurden weithalsige Kolben von circa 800*°® Inhalt mit einer horizontalliegenden Chlor- calciumröhre zur Aufnahme des mit der Kohlensäure entweichenden Wasserdampfes versehen, so dass sich der ganze Entwicklungs- apparat noch bequem auf eine grössere Wage bringen liess, welche beim Abwägen eine Genauigkeit bis zu 0,01 Gramm ermöglichte. Die Salzsäure wurde stets in dünnwandigen, aufrechtstehenden Glascylindern oder Röhrchen in die Gefässe eingeführt und nach Wägung.des ganzen Apparates durch vorsichtiges Neigen mittels des an den Cylindern befindlichen Abgusses entleert. Bei einigen reineren Sanden wurde der kohlensaure Kalk mittels stark ver- dünnter Salzsäure in der Kälte ausgezogen, der Rückstand gewogen und aus dem Verlust der kohlensaure Kalk berechnet. Diese Methode gab bei unseren nordischen Sanden hinreichend genaue Resultate. 3. Volumetrische Messung der Kohlensäure. Die volumetrische Kohlensäurebestimmung wurde mit dem SCHEIBLER’ schen Apparate ausgeführt und meistens bei kalkhalti- gen Gesammtböden angewandt, wenn es sich darum handelte, grössere Reihen von Bodenarten hinsichtlich ihres Kalkgehaltes vergleichen zu können. Die rasche und bequeme Ausführung der Untersuchung war hauptsächlich bei der Wahl der Methode be- stimmend. Es wurde hierbei so verfahren, dass entweder der Gesammt- boden direct zur Untersuchung diente, oder der Feinboden desselben 62 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. (Körner unter 2"). In beiden Fällen wurden etwa 500 Gramm möglichst gleichmässig gemischt und davon 2— 10 Gramm in einer guten Durchschnittsprobe entnommen und in einen kleinen zuvor gewogenen Porzellantiegel geschütte. In vielen Fällen wurde absichtlich keine Durchschnittsprobe entnommen, sondern von ver- schiedenen Handstücken je eine kleine Probe auf Kalkgehalt ge- prüft, um die Schwankungen in demselben bestimmen zu können. In dem Porzellantiegel wurde die Substanz lufttrocken gewogen. Es wurde besonders darauf gesehen, dass bei den Proben der Kalk in feiner Vertheilung vorhanden war, da bei Anwesenheit grösserer Kalkstückchen durch die zu langsame Kohlensäureent- wicklung Fehler entstehen können. Zur Entwicklung der Kohlen- säure diente eine starkwandige 500*““ fassende Pulverflasche mit genau eingeschliffenem und durchbohrten Glasstopfen. Durch diesen Glasstopfen geht ein Glasrohr hindurch, welches gut ver- kittet unten mit demselben abschneidet und nicht wie bei den früher in Gebrauch befindlichen Apparaten mit einer Kautschuk- blase versehen ist, wodurch in Folge von Diffusionserscheinungen Fehler entstehen können. Die durch den Stopfen gehende Glas- röhre ist durch einen starkwandigen Gummischlauch mit dem feststehenden Apparate verbunden. Das aufwärts steigende Glas- rohr ist spindelförmig erweitert, um die entwickelte Kohlensäure aufzunehmen und "zu verhüten, dass dieselbe mit dem Wasser, womit der Apparat gefüllt ist, in Berührung kommt, so dass keine Absorption dieser Kohlensäure stattfinden kann. Was die übrige Einrichtung des Apparates betrifft, so kann auf die in FRESENIUS’ Quantitativer Analyse gegebene Beschreibung verwiesen werden. Nachdem 20*“® verdünnte Salzsäure (1:3) in die Entwicklungs- flasche gegeben waren, wurde der Porzellantiegel mit der Substanz. mittels einer Tiegelzange eingeführt und nach Schliessung und Einstellung des Apparates die Flasche so lange geschüttelt, bis keine bemerkbare Kohlensäureentwicklung mehr stattfand. Dann wurde kurze Zeit der Apparat ruhig stehen gelassen, darauf die Kem. Kohlensäure abgelesen und unter Berücksichtigung des Ba- rometerstandes und der Temperatur nach einer Tabelle berechnet, auf welcher die Coöfficienten mit Berücksichtigung aller Fehler- a ur ee ee ee EEE ee UT EEE 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 63 quellen nach den Versuchen des Herrn Prof. FINKENER angegeben waren. Es wurden stets zwei, in manchen Fällen drei Bestim- mungen von demselben Gesammtboden ausgeführt und daraus der Durchschnitt berechnet. Die Kohlensäurebestimmungen mit dem SCHEIBLER’schen Appa- rate stimmen im Allgemeinen sehr gut unter sich überein, wenn zwei oder mehrere Proben desselben Gesammtbodens untersucht wurden. Bei gleichmässigen Proben differiren die Bestimmungen oft nur um 1—2 Zentel Procent, so dass grössere Abweichungen fast immer in der Schwierigkeit, eine gleichmässige Durchschnitts- probe zu erhalten, zu suchen sind, andererseits durch absichtliche Entnahme verschiedener Proben veranlasst war. Diese Schwie- rigkeit zeigte sich besonders bei den Geschiebemergeln, von welchen zur Kalkbestimmung die Durchschnittsproben meist von dem zuvor durch das 2”"-Sieb gegebenen Boden entnommen wurden. Hier kommen zuweilen Differenzen bis zu einem Procent vor. Bei der Kalkbestimmung in den verschiedenen Theilprodukten des Bodens wurde nur in einigen Fällen die Kohlensäure mit dem SCHEIBLER’schen Apparate, meistens jedoch durch Wägung aus dem Verlust bestimmt. Daneben wurde stets eine Kohlensäure- bestimmung des Gesammtbodens mit dem SCHEIBLER’schen Appa- rate ausgeführt. Die Summe der Kalkbestimmungen der Theil- produkte verglichen mit der Kalkbestimmung des Gesammtbodens gab oft etwas grössere Differenzen, da hier Ausgangssubstanzen von sehr verschiedenem Gewicht angewandt wurden, so dass die Durchschnittsproben nicht immer ganz gleichartig sein konnten. Nachfolgend sind einige von diesen Bestimmungen zum Ver-. gleich zusammengestellt, woraus ersichtlich, dass Abweichungen bis zu 1,5 pCt. vorkommen. Summe der Kalkbest. Kalkbest. im in den Theilprodukten Gesammtboden N ea ee 9.10 10,6 Oberes a Dorotheenhof . . 12,7 11,3 Bere Schwante . . . . 103 9,3 Unterer Dilu- | Velten. Obere Bank 28,3 27,1 vialmergel | Velten. Untere Bank 19,0 17,5 64 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. Als Beispiel für die relative Genauigkeit der Kalkbestimmun- gen mit dem SCHEIBLER’schen Apparat sei eine Untersuchung Dr. LAUFER’s bei einem Diluvialthonmergel von Streganz erwähnt, der nach Ermittelung mit dem ScHEIBLER’schen Apparat 7,65 pCt. durch Wägung im GEIsLER'schen Kaliapparat 7,74 pCt. Kohlen- säure enthielt. Bei dieser Gelegenheit sei noch ein interessanter Versuch desselben Analytikers mitgetheilt, den derselbe anstellte, um bei einem Diluvialthonmergel der Section Königswusterhausen Jagen 86 das Verhältniss zwischen kohlensaurem Kalk und kohlensaurer Magnesia festzustellen. Es wurden zuerst zwei Kohlensäurebestimmungen mit dem SCHEIBLER’schen Apparate ausgeführt, welche auf kohlensauren Kalk berechnet 14,4 pCt. und 14,6 pCt. ergaben. Demnächst wurden zwei Kohlensäurebestimmungen durch Wägung der Kohlensäure aus dem Verlust und im GEISLERr’schen Kaliapparat ausgeführt, wo bei ersterer 6,61 pCt., bei der anderen 6,89 pCt. Kohlensäure entsprechend 15,02 pCt. und 15,66 pCt. kohlensaurem Kalk gefunden wurden. Der bei der zweiten Be- stimmung gefundene höhere Kohlensäuregehalt liess auf Anwesen- heit von kohlensaurer Magnesia schliessen. Es wurde nun eine Aufschliessung der ursprünglichen Sub- stanz mit Soda vorgenommen, die 8,28 pCt. Kalkerde und 1,92 pCt. Magnesia ergab. Um nun zu ermitteln, in welchem Verhältniss beide alkalische Erden als Carbonate vorhanden, kochte Dr. LAUFER eine Probe mehrmals mit salpetersaurem Ammoniak in bedeu- tendem Ueberschuss, wodurch die Carbonate der Kalkerde und Magnesia in Nitrate übergeführt wurden. Das Resultat war fol- gendes: Kalkerde 8,00 pCt., zugehörige CO, 6,29 pCt. Kohlensaurer Kalk 14,29 pCt. Magnesia 0,64 pCt., zugehörige CO, 0,70 pCt. Kohlensaure Magnesia 1,34 pCt. Summe der Carbonate 15,63 pCt. Die Methode scheint demnach für derartige Trennungen sehr brauchbar zu sein. 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 65 D. Bestimmung des Humusgehaltes. Die Ermittelung des Humusgehaltes geschah stets nach der Kxor’schen Methode, welche auch von E. WoLrrF!) empfohlen worden ist, durch Oxydation des Kohlenstoffs mittels Kaliumbi- chromat und Schwefelsäure zu Kohlensäure und Wägung derselben im GEISLER’schen Kaliapparate. Etwa 500 Gramm des humushaltigen Bodens wurden in einer grösseren Porzellanreibschale mit dem Pistill zerdrückt und möglichst gleichmässig gemengt. Hiervon wurden, nachdem der Boden auf einem Bogen Papier ausgebreitet und erforderlichen Falls die gröberen Bestandtheile mit dem Siebe von 2" Lochweite abgesiebt waren, um eine möglichst gute Durchschnittsprobe zu erhalten, je nach dem grösseren oder geringeren Humusgehalte 1-10 Gramm in ganz kleinen Portionen von den verschiedensten Punkten ent- nommen. In dieser Weise wurden stets zwei Proben zur Analyse vorbereitet und im Glasröhrchen unter einem Strome durch Schwefel- säure geleiteter Luft bei 100° C. anhaltend getrocknet. Die an- gegebene Temperatur wurde hierbei sehr genau eingehalten, da bei 110° C. das tropfenweis abdestillirende Wasser bereits bräunlich gefärbt war und auf Zersetzungsprodukte der Humussubstanzen hindeutete. Es sei hier bemerkt, dass Herr Dr. LAUFER stets den lufttrocknen Boden direct zur Humusbestimmung verwandt hat. In einem kleinen, weithalsigen Kölbchen wurde die Substanz mit 10—20 Kubikem. destillirten Wassers übergossen und darauf etwa die gleiche Menge concentrirter Schwefelsäure durch einen kleinen Trichter nach und nach hinzugefügt. Bei der durch die Mischung stattfindenden starken Erhitzung wurde sowohl die im Boden frei vorhandene Kohlensäure, als auch durch die Schwefel- säure die an Kalk gebundene (z. B. bei dem Moormergel) vollständig ausgetrieben und durch öfteres Absaugen ganz aus dem Kölbchen entfernt. Da sich häufig in den Bodenarten und besonders in den Öberkrumen noch nicht völlig zersetzte Pflanzentheile vorfanden, ') E. Worrr, Anleitung z. chem. Unters. landwirthsch. wichtig. Stoffe, Berlin 1875, pag. 39. 66 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. die sich nicht immer durch Auslesen vorher abtrennen liessen I) so wurde zu ihrer vollständigen Verkohlung die Substanz einige Tage mit der Schwefelsäure in Berührung gelassen. Bei der Aus- führung der Bestimmung wurde das Kölbchen, nachdem etwa 10 Gramm gestossenes Kaliumbichromat vorsichtig hineingeschüttet waren, rasch mit einem Kautschukstopfen verschlossen, der an seiner Unterfläche mit einem dünnen Platinbleche umgeben war. Hierdurch wurden alle Fehler vermieden, welche ein bei allzu heftiger Entwicklung der Kohlensäure stattfindendes Spritzen gegen den Stopfen hätte verursachen können. Durch den Kautschuk- stopfen ging wie bei der Kohlensäurebestimmung der kalkhaltigen Bodenarten ein 50 cm langes, bis zur Hälfte mit Chlorcalcium ge- fülltes Glasrohr, welches mit dem Kaliapparate verbunden wurde. Da jedoch durch Entwicklung geringer Mengen Schwefelwasser- stoffes aus etwa vorhandenen Schwefelverbindungen, oder Salzsäure- gases aus den zuweilen in den Humusböden enthaltenen Chloriden Fehler entstehen konnten, so wurde zwischen dem GEISSLER’schen Kaliapparate und dem Chlorcaleiumrohr eine U-förmige Röhre mit Bimmsteinstücken eingeschaltet, die mit Kupfervitriol getränkt und bis zur Austreibung seines Hydratwassers erhitzt waren. Zur grösseren Vorsicht schloss sich hieran nochmals ein U-förmiges Chlorcalciumrohr. Das Kochfläschehen wurde nun anfangs ganz allmählich erwärmt und die Temperatur nach und nach bis zum angehenden Kochen gesteigert. Nach dem völligen Abkühlen wurde durch ein zweites, durch den Kautschukstopfen gehendes, unten aufgebogenes Rohr ein Luftstrom, dem zuvor durch Kalilauge alle Kohlensäure entzogen war, hindurchgeleitet. Bei den ersten Analysen wurde die Oxydation des Humus direct durch Chromsäure bewirkt. Da jedoch die Entwicklung der Kohlensäure bei Anwesenheit von viel Humus oft sehr stürmisch verlief, so wurde späterhin stets Schwefelsäure und Kaliumbichromat verwandt, wobei die Oxydation meist sehr ruhig und gleichmässig !) Wo ein Auslesen der Wurzelfasern möglich war oder dieselben nach Zu- satz von Wasser als schwimmende Theile entfernt werden konnten, wurde dies stets ausgeführt. 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 67 vor sich ging. Ausserdem empfiehlt sich letztere Methode, wenn es sich darum handelt, eine grössere Reihe von Humusbestimmungen auszuführen, durch die weit grössere Billigkeit. E. Bestimmung des Glühverlustes. (F. W.) Der Glühverlust wurde nur in einigen Fällen bei Gesamnit- böden, hauptsächlich jedoch bei den durch die mechanische Ana- lyse erhaltenen Theilprodukten des Bodens bestimmt. Im ersteren Falle, welcher fast nur bei solchen humosen Bodenarten ange- wandt wurde, die zum grössten Theil aus Sand und humosen Theilen bestanden, hatte die Glühverlustbestimmung den Zweck, hierdurch annähernd den Humusgehalt zu ermitteln und den Bo- den, der wegen der Anwesenheit grösserer Mengen von Humus und wegen der nicht sehr feinen Vertheilung desselben zur Schlämmanalyse ungeeignet war, durch eine derartige Entfernung des Humus und nachheriges Ausziehen mit verdünnter Salzsäure zum Schlämmen vorzubereiten. Durch die mechanische Analyse erhielt man allerdings eine genaue Körnung des Sandes, doch ist dieselbe gerade bei humosen Bodenarten agronomisch nur von ge- ringem Werth, da die physikalischen Eigenschaften des Bodens, vor allem seine Absorptionsfähigkeit gegen Pflanzennährstoffe und sein Verhalten gegen Wasser, auch bei nicht sehr hohem Humusgehalt doch in erster Linie von diesem abhängig sind. Die Glühverlustbestimmung bei der Untersuchung der Fein- sten Theile unter 0,01 "® D. wurde desshalb ausgeführt, um das Verhältniss der für die Pflanzenernährung direct oder indirect wirksamen Stoffe zu den dabei nicht so wesentlichen Bestandthei- len festzustellen, zugleich aber auch, um Anhaltspunkte für den Wassergehalt der im Boden enthaltenen Silikate, vor allem des Thones zu gewinnen. Der Glühverlustbestimmung ging stets ein sorgfältiges Trock- nen der Probe bei 100— 110° C. voraus. Dasselbe wurde in einem mit eingeschliffenem Stopfen versehenen, circa 6°” langen Alka- loidgläschen ausgeführt. Dieses Gläschen wurde in einen kupfer- 5* 68 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. nen Trockenschrank eingesenkt und mit einem Kork verschlossen, in welchen ein Ableitungs- und Zuleitungsrohr von Glas einge- fügt war. Die Trocknung geschah dann unter einem constanten Strome von Luft, welchem durch Schwefelsäure der Wasser- gehalt entzogen war. Nach 3—5-stündigem Trocknen wurde das Gläschen herausgenommen, mit dem Glasstopfen verschlossen und nach dem Erkalten im Exsiecator direct auf die Wage ge- bracht. Das Gewicht der anzuwendenden Substanz wurde durch Ausschütten und Zurückwägen des Gläschens ermittelt. Die Glühverlustbestimmung wurde sodann in der Weise aus- geführt, dass die Probe im Platintiegel über dem Gebläse anhal- tend bis zum constanten Gewicht geglüht wurde. Dies Verfahren wurde desshalb angewandt, weil der Thon sein chemisch gebun- denes Wasser mit. grosser Zähigkeit festhält, weil bei schwacher Glühhitze etwa vorhandene organische Substanzen nicht vollstän- dig zerstört werden und weil bei Anwesenheit von kohlensaurem Kalk unter Anwendung einer bis zur Zerstörung des Humus ge- steigerten Glühhitze derselbe schon zum Theil seine Kohlensäure verliert. Diese Kohlensäure lässt sich jedoch nicht, wie FEscA behauptet!) durch Ammoniumcarbonat regeneriren, da sich bei der innigen Mengung des Kalkes mit staubförmiger Kieselsäure sogleich Kalksilicat bildet, welches durch Ammoniumcarbonat nicht wieder rückgebildet wird.. Wir zogen es daher vor, so stark zu glühen, dass sämmtliche Kohlensäure ausgetrieben wurde und sich ein schmelzbares Kalksilicat ?) bildete. Dieselbe Probe wurde darauf zur Aufschliessung mit Flusssäure verwandt, indem die blasige Schlacke mit kalter Flusssäure übergossen und einen Tag lang in der Kälte stehen gelassen wurde, wobei sich die geschmol- zene Masse sehr gut löste. Es ist allerdings zu bemerken, dass bei dieser starken Hitze durch Sublimation der im Wasser löslıchen Salze des Gesammt- bodens, welche bei der Art der Gewinnung des Schlämmprodukts ') A.a. O., pag. 40. ?) Zuweilen erhält man dabei eine vollständige Aufschliessung der Substanz, welche mit Wasser und Salzsäure aufgenommen werden kann. 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 69 durch Eindampfen in den Feinsten Theilen mit enthalten sind, leicht ein Verlust entstehen kann. Man vermeidet dies, wenn man zuerst unter Lüftung des Platindeckels schwächer und zuletzt bei aufgelegtem Deckel stärker erhitzt. In der nachstehenden Tabelle ist bei einigen Mergelprofilen die zu der gefundenen Thonerde zugehörige Wassermenge berech- net und der gefundene Glühverlust damit verglichen. Dies ge- schah unter der Annahme, dass sämmtliche Thonerde in dem Schlämmprodukt bei 0,2””" Geschw. vorhanden sei, was ja aller- dings nicht ganz zutrifit, da immer ein Theil in Feldspäthen und anderen Silicaten enthalten ist. Bringt man diese Thonerde in Anrechnung, so könnte der erhaltene Ueberschuss des Glühver- lustes darauf hindeuten, dass ein Theil des Eisenoxyds in dem Thon vicarirend auftritt, welche Ansicht auch Hr. LAurER mit mir theilt (S. 41). Feinste Theile bei 0,2 m" G. in Procenten des Schlämmprodukts Fundort | Bodenart —— TDG | \ Berechneter | Gefundener Thonerde Wessanscheil; Glühverlust | SS fexelln@0, | | Callin bei N Lehmiger Sand 1a 4,59 5,01 Ob. Grünefeld pi ) Lehm 19,65 6,85 7,41 il. f f Sect. Nauen | \ Mergel 13,41 4,70 6,06 | | Marwitz ©. | Ob. | Lehmiger Sand 12,29 4.30 | 10,04 Sect. Marwitz | Dil. ! Lehm | 1,27 8,46 Lehmiger Sand 13,97 | 4,59 - 9,32 Birkenwerder | Ob. | Lehmiger Sand 13,36 | 5,46 | ),40 Sect. Hennigs-. Dil. l Sandiger Lehm I 6,16 | 6,64 dorf | Sandiger Mergel 12,25 4,29 4,7) | Unterer Diluvial-Mergel 14,50 | 5,08 9,19 Sch | on.\ Lehmiger Sand 12,91 4,52 13,74 chwante N. EBEN ER S 5 e : Dil. Sandiger Lehm 16,17 5,66 508) ct. en Dil. } | en an an, | Mergel 14,04 | 5,38 | 5,26 70 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. Analytiker: E. ScHuLz. | Feinste Theile bei 0,2mm G. in Procenten des Schlämmprodukts Fundort Bodenart z 2 — 7 | Berechneter Gefundener Thonerde Wassergehalt | Glühverlust | excl. CO, Humoser lehmiger Sand (Ackerkrume) 12,57 4140 | 12340 near Humoser lehmiger Sand “ ; (Ackerboden) 14,06 4,92 | 11,59 Sohn Lehmiger Sand 13,54 4,84 | 4,31 Bi Lehm 18,37 1,82 7,37 Oberer Diluvial-Mergel 13,92 4,37 5,58 Unterer Diluvial-Mergel 14,74 5,16 5,91 Diese Zusammenstellung zeigt, dass die Glühverlustbestim- mungen bei den Oberkrumen, wo fast der ganze feinvertheilte Humus im ersten Schlämmprodukte enthalten ist, von dem be- rechneten Wassergehalt sehr differiren, dass aber bei den tiefer gelegenen Bodenarten, wo kein Humus oder nur ganz geringe Mengen vorhanden waren, die berechnete und gefundene Zahl sich sehr nahe kommen. Dabei ist jedoch immerhin zu bedenken, dass “ das gefundene Eisenoxyd, welches zum kleineren Theil als Oxyd- hydrat im Boden vorhanden sein dürfte, bei dieser Berechnung unberücksichtigt geblieben ist, so dass man alle weiteren Schlüsse nur mit Vorsicht ziehen darf. Bei dem Rixdorfer Profil, wo in den beiden obersten Boden- arten im Schlämmprodukt der Kohlenstoff durch Oxydation mit Kaliumbichromat und Schwefelsäure bestimmt wurde, ergiebt der Glühverlust abzüglich des berechneten Humusgehaltes (6,35 und 5,28) : 6,05 pCt. und 6,31 pCt. 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 71 F. Bestimmung der mineralischen Nährstoffe in den Feinsten Theilen und im Gesammtboden. (E. L.) Wie zu Beginn dieser Abhandlung bereits erwähnt, waren zunächst die Arbeiten dahin gerichtet, die Bodenconstituenten ab- zuscheiden. Erst in zweiter Reihe folgte die Untersuchung auf die mineralischen Nährstoffe und zwar zunächst in den Feinsten Theilen, zuweilen auch im Gesammtboden. Gerade in ersteren wurden die Nährstoffe so häufig bestimmt, weil zu erwarten war, dass durch zahlreiche in dieser Richtung ausgeführte Arbeiten eine Vergleichbarkeit erzielt und positives Material für die Kenntniss diluvialer Böden gewonnen werden würde. Ferner sind in den Feinsten Theilen die Nährstoffe auch concentrirt, zumal bei der Art des Verfahrens dieses Schlämmprodukt zu gewinnen, stets die, wenn auch bei diluvialen Böden meist geringen, in Wasser löslichen, also direct disponiblen Nährstoffe mit erhalten werden. ?) Auf die Wichtigkeit der eingehenden Untersuchung der Fein- sten Theile hat A. OrrH bereits in seiner Arbeit: Geognost. Durchforsch. d. Schles. Schwemmlandes S. 9, hingewiesen. Kali und Kalkerde wurden bei der Untersuchung der Feinsten Theile in zahlreichen Fällen bestimmt, ebenso auch die Phosphor- säure. Diese so wichtige Substanz sollte stets ausser in den Feinsten Theilen auch im Gesammtboden ermittelt werden. Die Schwefelsäure wurde nicht bestimmt, da dieselbe in nur geringen Mengen vorhanden ist; jedoch werden bei ferneren eingehenden Untersuchungen auch ihre Mengen zu ermitteln sein, und da im Boden fast immer nur lösliche Sulfate vorhanden, so wird man auch diese Säure am besten in den Feinsten Theilen bestimmen. 1) Aus diesem Grunde ist es von grosser Wichtigkeit, sich beim Abschlämmen der Feinsten Theile eines guten destillirten Wassers zu bedienen, umsomehr, da hier grössere Wassermengen in die Substanz gelangen, als gewöhnlich die Analyse durchlaufen, ohne dies kommen jene Mengen hinzu. Vergl. auch die Untersuchung von WAHNSCHAFFE S. 23. i Wichtig ist es ferner, dass man die Schalen zum Eindampfen nicht zu stark erhitzt, was am besten auf dem Wasserbade vermieden wird. Die löslichen Salze sind sonst sehr schwer von den Gefässen zu trennen. 2 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. Der kohlensaure Kalk wurde fast stets im Gesammtboden und sehr häufig in den Feinsten Theilen bestimmt. Eine grosse Reihe von Versuchen liegt vor über die weitere Vertheilung des Kalkgehaltes in den verschiedenen Körnungs- und Schlänm- produkten. Ueber die analytischen Methoden, durch welche die minera- lischen Nährstoffe ermittelt wurden, geben die einzelnen Ana- lysen z. Th. Aufschluss, indem gewöhnlich das Lösungsmittel an- gegeben ist. In früheren Untersuchungen, bei denen man davon ausging, in den Feinsten Theilen den Thongehalt durch Auf- schliessung mittels Abrauchen mit concentrirter Schwefelsäure zu erfahren, wurden auch meist nur die durch jene Behandlung in Lösung gegangenen Nährstoffe bestimmt, während durch die spä- teren Aufschliessungen vermittelst Fluorwasserstoffsäure sämmtliche vorhandene Nährstoffe der Feinsten Theile erhalten wurden. Letztere Methode verdient jedenfalls, wenn man diese Frage erörtert, den Vorzug, denn auch die von der concentrirten Schwefel- säure nicht aufgeschlossenen Mengen werden doch in nächster Zeit verbraucht werden können, noch dazu da die lösenden Kräfte der Saugwurzeln der Pflanzen noch zu wenig bekannt sind, als dass man hier eine schärfere Grenze zu ziehen berechtigt wäre. !) Auch sind bei den Aufschliessungen mit Fluorwasserstoffsäure die Zahlen für die Phosphorsäuremengen mit grösserer Schärfe zu er- zielen, da die sonst häufig diese Bestimmung beeinflussende Kiesel- säure nicht mehr zugegen ist. Der analytische Gang, welcher bei der eingehenden Unter- suchung der Feineren Theile im Allgemeinen eingehalten wurde, ist folgender: Sowohl bei der Aufschliessung mit Schwefelsäure als auch mit Flusssäure erhält man Sulfate.e. Es wurde daher durch anhaltendes Kochen mit Salzsäure die- stets in grösserer Menge gebildete basisch schwefelsaure Thonerde in Lösung gebracht und !) Ausser dem Zersetzungsgrade, welcher unbedingt in den Feineren Theilen ein weiter vorgeschrittener ist (siehe auch Orım, geogn. Durechforsch. d. Schles. Schwemmlandes, S. 9) kommt jedenfalls auch die grössere Fläche mit in Betracht, welche den feinen Wurzeln zur Aufnahme von Nahrung geboten wird. 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. 73 dann bei ersterer Aufschliessung das Filtrat hergestellt. Nach längerem Abdampfen der Salzsäure wurde in der Regel durch Bromwasser das Eisenoxydul oxydirt, das Brom durch längeres Kochen entfernt und Thonerde + Eisenoxyd unter den üblichen Vorschriften mit Zusatz von etwas Essigsäure durch Ammoniak in geringem Ueberschusse ausgefällt. Der Niederschlag wurde filtrirt, ausgewaschen und, wenn nur geringe Mengen vorlagen, geglüht und so mit Thonerde + Eisenoxyd gewogen. Dann wurde er in concentrirter Salzsäure auf dem Sandbade in schräg gelegten Kochflaschen gelöst, die Lösung fast zur Trockne verdampft und verdünnte Schwefelsäure zugegeben. Nach dem Zusatz der Schwefelsäure wurde die Lösung nochmals etwas eingedampft, um die Salzsäure möglichst zu entfernen. Die directe Auflösung des geglühten Niederschlages mit verdünnter Schwefelsäure gelingt selten gut. Nach Reduction mit Zink wurde das Eisenoxyd durch Chamaeleon bestimmt. Bei grösseren Mengen vom Ammonnieder- schlage wurde derselbe wieder gelöst und die eine Hälfte zur Be- stimmung der Summe von Eisenoxyd — Thonerde, die andere zur Bestimmung des Eisenoxyds auf gleiche Methode verwandt. !) Das Filtrat vom Ammonniederschlage wurde mit Oxalsäure und Ammon versetzt, der in der Hitze gefällte oxalsaure Kalk filtrirt und als Aetzkalk gewogen. Selten war die Kalkbestimmung durch das Vorhandensein von Manganoxyd beeinflusst. In den wenigen Fällen, wo das Mangan bestimmt wurde, ist dasselbe als Sulfid gewogen und durch Schwefelammonium von der Magnesia und den Alkalien getrennt oder als Oxydoxydul er- halten und dann durch unterchlorigsaures Natron als Superoxyd- hydrat gefällt. !) Die Reduction der Eisenoxydlösung wurde mit reinem Zink bewirkt, welches man ganz oder nahezu dabei auflöste. Die Lösung wurde durch Glaswolle unter einem Kohlensäurestrom filtrirt und in der Regel eine Chamaeleonlösung benutzt, von welcher 100km = 0,23 bis 0,25 gr. Eisenoxyd. Es ist in manchen Fällen zu bedauern, dass in den vorliegenden Arbeiten das Eisenoxydul nicht bestimmt ist. Häufig ist es für die Summe der Analyse von Einfluss. In manchen Fällen ist jedoch die Bestimmung des Oxyduls nicht möglich, weil humose resp. kohlige Theile sie verhindern. 74 3. Die chemischen Untersuchungsmethoden. Nach dem Verjagen der Ammonsalze durch Glühen wurde die Magnesia meistens in concentrirter Lösung durch kohlensaures Ammoniak als kohlensaure Ammoniak-Magnesia abgeschieden. Häufig wurde die Magnesia auch durch Glühen mit Oxalsäure von den Alkalien getrennt. Aus den Alkalien wurde das Kali durch Platinchlorid gefällt und auf gewogenem Filter als Kalium- platinchlorid zur Waage gebracht '), oder es wurde dasselbe aus dem durch Glühen des gelben Salzes im Wasserstofistrom erhaltenen Platin berechnet. Bei der Bestimmung der Phosphorsäure ist deren stets nur geringe Menge im Ammonniederschlag mit vorhanden und wurde dieselbe aus diesem oder einem Theile desselben in concentrirter Lösung mit molybdänsaurem Ammon gefällt und als Magnesium- pyrophosphat gewogen. Bei Gegenwart von grossen Mengen Eisen- oxyds wurde dieses durch schweflige Säure oder Natriumhyposulfit zum grössten Theil reducirt und dann die Phosphorsäure mit der noch geringen Menge gefällt. Da die meisten der vorliegenden Untersuchungen auf Phosphorsäure aus durch Aufschliessung mit Fluorwasserstoftsäure hervorgegangenen Lösungen stammen, so sind Fehler durch den Einfluss von Kieselsäure hier völlig ausge- schlossen. !) Diese Methode der Kalibestimmung verdient vor der folgenden den Vor- zug, indem ein grösseres Gewicht auf die Wage kommt, während die Wägung des Platins vortheilhaft angewandt wird, wenn das gelbe Salz nicht ganz rein erhalten wurde. 4. Erfahrungsmässige Resultate in Betreff der praktischen Untersuchung der einzelnen Bodengattungen. l. Untersuchung des Sandbodens. (E. L.) (Vergleiche hierzu Abschnitt II, 1. Die Analysen A.c, B.b, C.a, b, f; sowie ?. Die Zusammenstellung der aus den Analysen sich ergebenden Resultate. Bei den Sanden kann man die Feinsten Theile und selbst den Staub beim blossen Betrachten und Prüfen auf der flachen Hand im Allgemeinen bereits erkennen (Anhaften an der Haut). Liegen solche nicht vor, so reicht man zur Charakteristik derselben mit der Körnung im Siebe aus, sonst ist die Schlämmanalyse im Scuöne’schen Cylinder mit etwa 30 gr Boden, aus welchem die gröberen Körner über 2”” D. durch das Sieb abgetrennt, aus- zuführen, ein Versuch, der in der Regel in kürzester Zeit vollendet ist. Sollen aber chemische Untersuchungen mit dem Schlämm- produkt ausgeführt werden, so sind wenigstens 100 gr Boden zu verwenden. Die Körnungen lassen sich im Sieb bis zu 0,5"® D. mit ca. 20—30 gr Sand noch bequem ausführen. Nur sind genauere Zahlen zu erstreben durch Normalsiebe. Für die Korngrösse von unter 0,2”” D. empfiehlt es sich, die Schlämmung bei entsprechender Geschwindigkeit in Zukunft ein- zuführen, da die Darstellung eines Normalsiebes mit 0,2”® D. mit den grössten Schwierigkeiten verknüpft ist. Die Thonbestimmung wird man nur bei lehmigen Sanden vornehmen (siehe Untersuchung des lehmigen Bodens) und jeden- 76 4. Erfahrungsmässige Resultate in Betreff der falls nur da ausführen, wo die physikalischen Verhältnisse einen Thongehalt vermuthen lassen. Denn es wird in den meisten Fällen ein schablonenmässiges Arbeiten zu nennen sein, wenn Sande, welche nur eine geringe Trübung im Wasser geben, auf Thongehalt untersucht werden. Wie verschieden die Feinsten Theile von Sanden in ihrer chemischen Zusammensetzung sein können, zeigen die Analysen Abschnitt II. Die Bestimmung des Quarzgehaltes ist bis jetzt nicht mit einiger Schärfe ausführbar. Wir werden demnächst noch Versuche anstellen, um die Aufschliessung mit verdünnter Schwefelsäure bei hoher Temperatur in geschlossenen Röhren zu bewirken. Die petrographischen Bestimmungen mit der Loupe sind, so- bald nicht von grösserer Menge ausgegangen wurde, von geringem Werthe. Da jedoch die Untersuchung grösserer Mengen einen bedeutenden Zeitaufwand erfordert, so müssen weitere Versuche auf anderem Wege angestellt werden. Es ist immerhin möglich, dass mit specifisch schweren Flüssigkeiten eine Trennung ver- schiedener Mineralien gelingt. Der Kalkgehalt wird am besten aus grösseren Mengen Sandes -durch den Gewichtsverlust der durch Salzsäure ausgetriebenen Kohlensäure ermittelt. Man kann 50—100 gr Boden anwenden. In manchen Fällen ist es auch gestattet, den kohlensauren Kalk mit verdünnter Salzsäure direct auszuziehen und den ausgewaschenen Rückstand zu wägen. Nicht anwendbar ist dies Verfahren bei Sanden mit grossen Kalksteinen oder lehmigen Theilen. Das Aus- waschen würde hier soviel Zeit in Anspruch nehmen, dass man die Methode aus der Gewichtsdifferenz der ausgetriebenen Kohlen- säure vorziehen muss. Betreffs der Vertheilung des Kalkes in seiner Abhängigkeit von der Korngrösse vergleiche Abschnitt II, 1. Die Analysen. Den Humusgehalt kann man zuweilen durch Verglühen be- stimmen, da die Mengen von Hydratwasser bei den meisten Sanden sehr unbedeutend sind. Jedoch ist diese Methode nur ausnahms- weise gestattet. Wohl vergleichbare Resultate für die Zusammensetzung der Sande giebt die Gesammtanalyse. Dieselbe hat insofern auch praktischen Untersuchung der einzelnen Bodengattungen. au, Werth, als man durch sie allein den Verwitterungsgang von der Oberkrume zum Untergrunde hin schon genügend studiren kann. Demnächst sind noch Salzsäureauszüge des Gesammtbodens zur Ermittelung der disponiblen Nährstoffe auszuführen. !) Die zur chemischen Untersuchung von Sandböden anzuwen- denden Mengen wird man zur Behandlung mit Salzsäure am besten ungepulvert und unverändert lassen. Zur Aufschliessung mit Soda und Fluorwasserstoffsäure pulvert man vortheilhaft etwa 10 gr grob, einen Theil “dieses Pulvers feiner und entnimmt von diesem wiederum die für die Sodaaufschliessung nöthige Menge, für die Be- handlung mit Fluorwasserstoffsäure jedoch verwendet man ein noch weit feiner gepulvertes Material. Während der Quarz auch in grö- berem Pulver leicht von der Soda im Schmelzfluss gelöst wird, so ist die Angreifbarkeit und Löslichkeit desselben mit Flusssäure eine viel geringere. Hat man daher Sandböden nicht ganz fein ‘gepulvert, so entstehen Schwierigkeiten, das Pulver mit Flusssäure in Lösung zu erhalten. Was die zur Analyse anzuwendenden Mengen anbelangt, so wird man bei Salzsäureauszügen im Allgemeinen mit 100 gr Boden bereits auskommen. Zur Gesammtanalyse müssen 1,5—2 gr min- destens angewandt werden, da sonst die Bestimmung der Kalk- erde und der Magnesia unsicher werden kann. Für die Alkalibestimmung reichen jene Quantitäten stets aus und liefern sicher wägbare Mengen. Die durch Salzsäure aus- ziehbare Phosphorsäure muss stets aus wenigstens 40—-50 gr Boden ausgeführt werden. Ebenso erfordert die Bestimmung der Schwefel- säure oft 100 gr Boden. 2. Untersuchung der lehmigen Bodenarten. (Vergleiche hiermit Abschnitt II, 1. Die Analysen A a,b,d, Ba; sowie 2. Die Zu- sammenstellung der aus den Analysen sich ergebenden Resultate.) Die Untersuchung der lehmigen Bodenarten betraf in der Umgegend Berlins bisher nur die lehmigen Sandböden. Da die- 1) Derartige Untersuchungen legen bereits .vor im Jahrbuch d.K. geol. Landes- anstalt u. s. w., Berlin 1880, S. 294. E. Laurer, der Babelsberg u. s. w. 78 4. Erfahrungsmässige Resultate in Betreff der selben neben dem tiefen Sandbodenprofil am häufigsten in der Mark vorkommen, so liegen auch hier gerade die meisten Unter- suchungen vor. Um den Verwitterungsgang des lehmigen Sandes aus dem Mergel genauer kennen zu lernen und um das Verhältniss der Oberkrume zum Untergrund zu charakterisiren, wurden die lehmigen Bodenarten stets profilistisch und zwar in ganz gleicher Weise untersucht. Die mechanische Analyse hat gerade für die lehmigen Boden- arten eine grosse Bedeutung, weil sie sowohl die in physikalischer Beziehung wichtige mechanische Mengung erkennen lässt, als auch Schlüsse auf das Verhältniss der Bodenconstituenten zu einander ermöglicht. Durch einen grösseren Gehalt an Feinsten Theilen ist der Werth eines lehmigen Sandbodens im Wesentlichen be- dingt. Man kann, da die Feinsten Theile fast aller dieser Boden- arten einen annähernd gleichen Procentgehalt an Thonerde, Phos- phorsäure und Kalı besitzen (siehe Abschnitt II, 2), bereits ein un- gefähres Bild des zu untersuchenden Bodens erhalten, wenn man die bei den Feinsten Theilen erfahrungsmässig erhaltenen Durchschnitts- zahlen mit den gefundenen Procentzahlen der Feinsten Theile -combinirt und auf den Gesammtboden berechnet. Was die chemische Untersuchung des lehmigen Sandes be- trifft, so ist vor Allem das quantitative Verhältniss zwischen den Bodenconstituenten Thon und Sand festzustellen und sodann der Boden auf seinen mineralischen Nährstoffgehalt zu prüfen. Dass die Ermittlung des Thongehaltes in Zukunft durch Auf- schliessung der Feinsten Theile und des Staubes im zugeschmolzenen Glasrohr mit verdünnter Schwefelsäure ausgeführt werden soll, ist in dem Abschnitt über die Methode der Thonbestimmung (S. 51) eingehend erörtert worden. Es genügt dazu bereits 1 gr Substanz. Von der früher wiederholt ausgeführten Aufschliessung der Feinsten Theile mit Flusssäure und Bestimmung des Kali- und Phosphor- säuregehaltes wird in Zukunft wohl abgesehen werden müssen, da diese Stoffe besser in einem Auszuge der Feinerde unter 2" D. mit concentrirter kochender Salzsäure ermittelt werden. Hat ınan bei der Untersuchung die Absicht, die durch die mechanische Analyse abgeschiedenen Theilprodukte näher zu charakterisiren, praktischen Untersuchung der einzelnen Bodengattungen. 79 so wird allerdings diese Bestimmung für die ganze Zusammensetzung des Bodens von grosser Bedeutung sein. Man wird dabei finden, dass die mineralischen Nährstoffe, welche den Pflanzen zunächst zu Gute kommen, in den Feinsten Theilen angehäuft sind. Wenn man aber, wie dies beispielsweise in den angefügten Tabellen ge- . schehen ist, die so gefundenen Werthe der Feinsten Theile auf den Gesammtboden berechnet, so muss man sich stets dabei be- wusst sein, dass man den Nährstoffgehalt des Bodens nur annähernd - damit angiebt. In der Oberkrume ist stets der Humusgehalt des Gesammt- bodens zu bestimmen und im Fall Wurzelrückstände vorhanden sein sollten, sind dieselben zuvor möglichst zu beseitigen und ge- trennt zu wägen. 3. Untersuchung des Humus- und Kalkbodens. (Vergleiche hiermit Abschnitt II, 1. Die Analysen Ac, Bb, Ca, b, ce, e; sowie 2. Die Zusammenstellung der aus den Analysen sich ergebenden Resultate. Die humosen Bodenarten lassen sich in kalkfreie und kalk- haltige unterscheiden. Die ersteren zeigen, je nachdem sie mehr oder weniger mit Sand vermischt sind, eine verschiedenartige Aus- bildung, sodass als die humusärmsten die humosen Sande, als die humusreichsten die Torfbildungen anzusehen sind. Die kalkhaltigen Moorböden varlıren ebenfalls sehr in ihrem Humus-, Kalk- und Sandgehalt und bilden Uebergänge, die theils den humosen Sanden, theils dem Wiesenkalk nahe stehen und bei der geognostischen Kartirung unter dem Namen Moormergel zusammengefasst worden sind. Da keine weiteren kalkhaltigen Bodenarten, die man als Kalkböden bezeichnen könnte, innerhalb der Umgegend Berlins vorkommen, die Untersuchung der kalkhaltigen Diluvialmergel aber bereits in dem Abschnitt über die Thonbestimmung eingehend er- örtert worden ist, so mögen hier die erfahrungsmässigen Resultate bei der Untersuchung des Humus- und Kalkbodens, da dieselben sich sehr nahe stehen, auch im Zusammenhange mitgetheilt werden. Bei der Untersuchung der humosen Bodenarten ist das Haupt- gewicht auf die Beschaffenheit und quantitative Bestimmung des 80 4. Erfahrungsmässige Resultate in Betreff der Humus zu legen. Man wird den Boden zu prüfen haben, ob freie Humussäuren, welche sich durch Röthung des Lakmuspapiers zu erkennen geben, darin enthalten sind, oder ob der Humus bereits entsäuert ist. Nur in letzterem Falle wird der humose Boden für die Cultur ohne Weiteres geeignet sein. Ferner ist darauf zu achten, in welcher Weise der Humus oder die in Humus über- . gehenden Pflanzenreste im Boden vertheilt sind. Wir haben Boden- arten in der Mark, die bei 1—2pÜOt. Humusgehalt bereits eine ganz schwarze Farbe besitzen und welche, da dies auf der innigen Mengung und feinen Vertheilung des Humus beruht, von OrrH als gut gemengte Bodenarten bezeichnet werden. Andererseits finden sich aber auch solche Böden, die bei gleichem oder noch höherem Gehalt an organischen Substanzen, welche z. Th. schon Humus sind, z. Th. Humus bilden werden, von ziemlich heller Farbe sind und welche Ortu als schwach- oder schlechtgemengte Bodenarten aufführt. Was die quantitative Bestimmung des Humus betrifft, so ist dieselbe aus dem Glühverlust nur bei solchen kalkfreien, humosen Bodenarten zulässig, wo die Constituenten fast nur aus Sand und Humus bestehen. In den meisten Fällen wird man indessen den Humusgehalt sowohl bei den kalkfreien als auch kalkhaltigen Bil- dungen durch Oxydation mit Kaliumbichromat und Schwefelsäure ermitteln, wie dies bei der Besprechung der Methoden (S. 65) näher ausgeführt wurde. Man erhält auf diese Weise wenigstens eine genaue Bestimmung des im Boden enthaltenen Kohlenstofts. Aus praktischen Gründen empfiehlt es sich jedoch, den Kohlen- stoff auf Humus zu berechnen, um dem Landwirthe analytische Werthe zu geben, die ihm als Bodenconstituenten bekannt sind und mit denen er zu rechnen versteht. Bei den von uns angestellten Berechnungen wurde stets von der Annahme ausgegangen, dass der wasser- und stickstofffreie Humus 58 pCt. Kohlenstoff enthält. Für Torfbildungen eignet sich indessen nach unseren Erfah- rungen diese Bestimmung des Humus nicht, da bei Anwesenheit grosser Mengen desselben nicht alle organischen Substanzen zu Kohlensäure oxydirt werden, sondern Nebenprodukte, wahrscheinlich Mellitsäuren ete., entstehen. Hier empfiehlt es sich, eine Aschen- praktischen Untersuchung der einzelnen Bodengattungen. 81 » 5 gehaltsbestimmung auszuführen und falls man den Heizwerth be- stimmen will, eine Verbrennung mit Bleioxyd nach der BERTHIER’- schen Methode. Zur weiteren Charakterisirung des agronomischen Werthes der Moorbildungen sind Stickstoftbestimmungen auszuführen. Bis- her wurde in unserem pedologischen Laboratorium davon abgesehen, doch wird in Zukunft darauf Rücksicht genommen werden müssen. Als Beispiel für die grosse Bedeutung dieser Untersuchung sei ‚nur an die Rımpau’schen Moorculturen erinnert, wo gerade in Folge des hohen Stickstoffgehaltes des Moores die Düngung mit stickstoffhaltigen Düngemitteln erspart wird. Erst in zweiter Linie ist die quantitative Bestimmung des anderen Bodenconstituenten, des Sandes, von Wichtigkeit. Die mechanische Analyse wird man nur in solchen Fällen auszuführen haben, wo der Sand bedeutend vorwaltet und die physikalischen Verhältnisse des Bodens wesentlich beeinflusst. Bei den kalkhaltigen Moorböden empfiehlt es sich in einigen Fällen, den Sandgehalt derartig zu ermitteln, dass der Kalk zuerst mit kalter, verdünnter Salzsäure ausgezogen, dann der Rückstand geglüht, mit concentrirter Schwefelsäure erhitzt und zuletzt mit kohlensaurem Natron wieder- holt ausgekocht wird. Bei der Bestimmung des Gehaltes an kohlensaurem Kalk hat sich der SCHEIBLER’sche Apparat entschieden bewährt, wie bereits bei der Besprechung der Kalkbestimmungen mitgetheilt wurde. Abschnitt II. 1. Die Analysen aus dem Laboratorium für Bodenkunde vom Jahre 1874—1880. A. Unteres Diluvium. a. Diluvialthonmergel. Diluvialthon (nahe der Oberfläche, kalkfrei). . Ziegelei am alten Chausseehause zu Hermsdorf (Sect. Hennigsdorf 8) }). Erst LAurer. Mechanische Analyse. Send Staub Feinste Theile £ SS on a A aan 0,05 - 0,01mm unter 0,01] mm umma ’ ’ 13,4 £ 32,9 52,8 f 99,1 5,4 1,9 Der Sand über 0,1mm ist coneretionär. Diluvialthon (nahe der Oberfläche kalkfrei) *). Bieselhaus (Sect. Hennigsdorf 8). Erxsr Laurer. I. Mechanische Analyse. Sand Son Feinste Erofil üb | Theile Summa 0,1 mm | oe 0,05-0,01mm | unter 0,01 mm Gelber Thon 37,1 26,7 36,2 100.0 (oberste Probe) RE TEEIPEE Fer 23,8 13,3 Blaugrauer Thon 35,9 26,8 37,3 100,0 (folgende Probe) *) In circa 2 Meter Tiefe kalkhaltig. !) Die Zahlen hinter den Sectionsnamen beziehen sich auf die im Inhalts- verzeichniss gegebene Uebersichtstafel. 6* 84 Unteres Diluvium. II. Chemische Analyse. Chemische Analyse der Feinsten Theile des blaugrauen Thones. Aufschliessung mit Schwefelsäure. In Procenten des Bestandtheile Sam | Casemmi- Bemerkungen produkts | hodens T:honerden-g ea u 14,23%) 5,315) #) entspr. 36,29 Dismexgd | 1,98 wasserhalt. Thon. sk kenn onlor >.9 ") entspr. 13,53 Lösliche Kieseisäure . . - 231,27 | Fl wasserkalfnhort Differenz und nicht bestimmt . 59,20 | 24,09 Summa 100,00 | 37,29 Diluvialthonmergel. (Kleines blauschwarzes Thonbänkchen. 5 Decm. mächtig.) Sandgrube am Wege N. Eisenbahndamm. Westl. Sectionsgrenze. (Sect. Ketzin 10.) Lupwıc Dur. Sand = 7,8 Staub Feinste Theile . Kohlensaurer = Tu NE z Summa | = 2-0,1mm | 0,1-0,05mm | 0,05-0,01"m | unter 0,01 mm Kalk 4,3 | at) | 13,1 77,8 | 98,7 15,47 | 2 Thonmergelboden. Am Rankefang. W. Prrzow. (Sect. Werder 11.) Lupwıe Dur. I. Mechanische Analyse. 2 Fei st Ent: Grand ul: > Sand SUR Staub Theile s nahme über 90.1" 0,1- 0,.05- unter Er Han 0,03" 0.0125 0,0 jun Dei 0,6 Er "28,9 32,3 100,0 1 Deem. ren Tiefe 242 2 14,0 hei = 29,3 35,1 100,0 3 Decm. — == ER Tiefe 35,5 | 11,7 Unteres Diluvium. 85 I. Chemische Analyse. A. Des Gesammtbodens. Aufschliessung mit Flusssäure. Thonboden bei Bestandtheile 1 Decm. Tiefe 3 Decm. Tiefe ‚Bhonerdes ur Ro a ehe 7,00*) 7,05*) EISEN OR yAWERE EEE er EN 2,64 3,02 Kal WEL AN a NR 2,03 2,02 Kalkerden ua ae ee ar, 3,67 3,65 Kto hlen saure 2,21 212 IMapnesiatleehwe ae. 1,08 1,18 IShosphorsäunes 0,08 0,07 Glühverlust, Kieselsäure und nicht IB esiimıntes 81,29 "50,39 Summa 100,00 100,00 #) entspräche wasserhalt. Thon . . 17,55 17,75 B. Der Feinsten Theile. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Thonboden bei 1 Deem. Tiefe 3 Decm. Tiefe Bestandtheile in Procenten des in Procenten des | | Schlämm- Gesammt- Schlämm- Gesammt- D produkts | bodens produkts hodens IRhonerdes ru 11925) | 3,89”) 12,85*) 4,25*) IEisenoxydesae 5,76 | 1,56 5,79 1,91 | { | *) entspräche wasserhalt. | Thon 30,02 9,68 32,34 10,70 86 Unteres Diluvium. C. Des Staubes. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Thonboden bei 1 Decm. Tiefe 3 Decm. Tiefe Bestandtheile in Procenten des in Procenten des Schlämm- | Gesammt- | Schlämm- | Gesammt- produkts bodens produkts TE bodens ıShonerderg ee: 7,60 2,20 6,65 1,95 Eisenoxyd . . ... 2,84 0,52 2,66 0,78 D. Vertheilung des kohlensauren Kalkes. (Mit dem Scneister’schen Apparate bestimmt.) a. Thonmergelboden bei 1 Decm. Tiefe. In Procenten Grand Sand | Staub | en | Summa des Theilprodukts. . . 31,50 0,57 6,19 | 8,77 | des Gesammtbodens . . 0,19 0,22 1,79 | 2833 | 5,08 | | ß. Thonmergelboden bei 3 Decm. Tiefe. | In Procenten , Grand Sand Staub 2 Theile IR | des Theilprodukts. . . K020i 6,07 des Gesammtbodens . . 0,06 0,43 1,78 4,83 Unteres Diluvium. 87 Diluvialthonmergel (gelb mit Mergelknauern). Petzower Haide, am O. Rande, Grube am Wege. (Sect. Werder 11). Lupwıc Dur. Chemische Analyse. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Thonmergel aus | Thonmergel aus Bestandtheile 3 Decm. T. unter | 23 Decm. T. unter Bemerkungen seiner ober. Grenze | seiner ober. Grenze Kieselsäure . . . 55,20 52,91 *). Bestimmt mit Thonerde . . . . 12,10 12.51 ı ; dem ScHEIBLERr’- Eisenoxyd . . . 4,20 3,85 schen Apparate. Kohlensaurer Kalk*) 20,74 17,89 Nicht Bestimmtes . 7,76 12,84 Summa 100,00 | 100,00 Diluvialthonmergel. Thongrube von Jaun. Werdersche Erdeberge. NO. Glindow. (Seet. Werder 11.) Lupwıc Durx. A. Diluvial-Thonmergel bis Mergelsand. I. Mechanische Analyse. Staub Feinste Theile 0,05-0,0 17m unter 0,0 ]mm Summa 51,5 48,7 100,2 B. Diluvialthonmergel. Die Mechanische Analyse ist nicht ausführbar. Dr. L. Durk hat folgende Bemerkungen über jene beiden Di- luvialbildungen gemacht. Probe A ist grau und feinkörnig. Sie bildet die Hauptmasse des Thonlagers dieser Grube. 88 Unteres Diluvium. Probe B ist als 1—3 Decm. starkes Bänkchen in dem Thon- Mergelsand verschiedentlich eingelagert, sie ist die fetteste Thonmergelausbildung, welche überhaupt auf der Section angetroffen wurde, von schwarzgrauer Farbe, in trocknem Zustande hart, von glasig musche- ligem Bruche, mit glänzenden Absonderungsflächen; sie ist durchaus feinkörnig, aber im Wasser nicht ab- schlämmbar. Proben dieses Thones zerfielen im Wasser zu kleinen Stücken; selbst aber beim Kochen mit Wasser und verdünnter Salzsäure war keine Vertheilung derselben zu erzielen, welche eine Schlämmanalyse möglich gemacht hätte. I. Chemische Analyse, a. des Gesammtbodens. Aufschliessung mit Flusssäure. & A. Diluvialthonmergel BIN EN Bestandtheile x ’ . Diluvialthonmergel bis Mergelsand Thonerde . . .=. 8,35”) Eisenoxyd.. =... u. 3,81 IMasnestage a N 2,52 TKalkerdess a nr, 8,04 [Kohlensäure a 7,07°°) Kalle rl RA: 2,53 Natron ee 0,80 Pihosphorsäures ee: 0,10 Glühverlusterge ur re 4,54 Kieselsäure und nicht Bestimmtes 62,24 Summa 100,00 100,00 *) entspräche wasserhaltig. Thon 21,02 43,15 #) ontspräche kohlensaurem Kalk 16,08 8,57 Unteres Diluvium. 89 b. Chemische Analyse der Theilprodukte des Thonmergels (Uebergang zum Mergelsande). Aufschliessung mit Flussäure. Staub Feinste Theile Beam in Procenten des in Procenten des Schlämm- Gesammt- Schlämm- Gesammt- produkts bodens produkts bodens Ikonerlekere ee 8,08*) 4,16*) 11,30*) 5,51*) Eisenoxyd . .... 2,07 | 1,39 4,07 1,98 | IMalenesia er: 2,25 1,16 2,44 1,19 Kalenders re: 6,83 3,92 9,06 4,42 Kohlensäure. . u... 6,17) 3,18%) 1.59) 3,70%) Kal BO Pas: 2,53 1,3 2,64 1,28 INatron 1,14 0,59 1,21 0,59 Glühyerlust . . . . . 2,74 1,41 6,56 8,20 Kieselsäure und nicht Be- Stiimntese er 68,19 34,78 55,13 26,83 Summa | 100,00 51,50 100,00 ° 48,70 ®) entspräche wasserhaltig. Thon . 20,33 10,48 28,46 13,56 =) entspräche kohlens. Kalk . . . 14,02 | 192) 17,24 S,40 Diluvialthonmergel. Thongrube N. Löcknitz. (Sect. Werder 11.) Lupwıc Durk. I. Mechanische Analyse. —_ a Tele Summa 0,2-0, mm | 0,1-0,05mm | 0,05-0,0 1m" | unter 0. 01mm I. Obere 1,1 43,5 55,4 100,0 Lage 0,4 07 II. Untere 19,2 3,6 76,9 99,7 lage 6,1 13,1 I. 4 Decm. unter einer Sandader, über welcher nur noch gelber Thonmergel folgt. 1. 5 Decm. über scharfem Sande; blau-braunschwarz, sehr fett, mit spärlichen Geschieben, 90 Unteres Diluvium. U. Chemische Analyse, a. des Gesammtbodens. Obere Lage | Untere Lage Bestandtheile Aufschliessung mit kohlensaurem Natron | Flusssäure Küeselsäute eg Dr 54,61 = honerder u. ses ea 11,43 ®) 17,26 *) IEisenoxy de 4,25 | 5,70 IM aones a Er — | 331 Kalkerde rer re 2 6,36 KoRlensäure 8,60 *) | 5,33) Kal SIR _ | 3,47 Natron ae le: — | 1,03 Glüh verlust er er: 6,19 9,97 Nicht Bestimmtes . . . 2... 14,92 | 47,05 Summa 100,00 100,00 *) Würde entsprechen wasserhalti- gem Thone . AR 23,78 43,45 (nur bezügl. der Untersuchung der Feinsten Theile berechnet) ‚ *) entspr. kohlensaurem Kalk . . 19,54 12,17 b. der Feinsten Theile. Obere Lage Untere Lage ö Aufschliessung mit kohlen- Aufschliessung mit Bestanatheile saurem Natron Flusssäure in Procenten des in Procenten des Schlämm- | Gesammt- Schlämm- | Gesammt- produkts | bodens produkts bodens Kieselsäure . . ... A | 26,83 = = Thonerde. . 2 2... 13,05 ®) 7,24 *) 16,52 ®) 12,71°) Eisenoxyd . . 2... 4,52 2,51 6,49 4,99 Magnesiar 2 u... _ — 3,48 2,68 Kalkerdesy es = _ 7,36 6,04 Kohlensäure. . . . . 8,15%) 4,51) 6,00 °*) 4,61 *) Kalt ee _ | _ 3,77 2,90 INatron ee re: —_ — 0,68 0,53 Phosphorsäure . . . . _ — 0,11 0,09 Glühverlust -. - . . . — | _ 10,28 7,91 Nicht Beam nie 35,9. 1431 44,81 34,44 Summa 100,00 55,40 100,00 | 76,90 *) entspr. wasserh. Thon 32,34 | 18,21 41,59 | 31,99 ») entspr. kohlens. Kalk 18,5% | 10,27 13,64 10,49 Unteres Diluvium. 9] c. des Staubes. Obere Lage Aufschliessung mit kohlensaurem Natron Bestandtheile in Procenten des Schlämmprodukts Gesammtbodens IKaeselsäureke 59,65 25,94 ihonerdes eu ame u ae 10,37%) 4,51*) Eisen Oxsydrr : 3,32 1,44 IK hen sau ze We re: 7,45**) 3,24) Nicht Bestimmtes. . . . 2... 19,21 8,97 Summa 100,00 43,50 *) entspräche wasserhalt. Thon . 26,10 11,35 *) entspräche koklens. Kalk . . 16,94 1,37 Diluvialthonmergel. Aus Gross-Glienicker See. (Sect. Fahrland 13.) Ernst Laurer. I. Mechanische Analyse. Grand ; Sand Staub ne i S er Summa über 9_]mm | 1-0, mm 0,1- 0,05- | unter Hmm ® SH | 0,05 mm 0,01]mm 0,01]mm — 0,7 18,7 58,6 78,0 — Zr | 0,6 22,0 CaCO3 IH. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flussäure. in Procenten des Bestandtheile n Schlämmprodukts | Gesammtbodens Ehonerdes:Ee Wire en: 10,13 *) 7,15*) IE Sen oxsyd Er 4,39 3,10 Kohlensaurer Kalk . . . 2... 17,04 12,13 *) entspräche wasserhaltigem Thon . . 25,90 18,00 92 Unteres Diluvium. Diluvialthon und Diluvialthonmergel. Alt-Langerwisch (Sect. Potsdam 14). Erst Laurer. I. Mechanische Analyse. Sand Feinste FRE SR EHEN Sand Theile Summa über 0,Imm | 0,1-0,05mm | 0,05-0,01mM [unter 0,01 m Obere 15,2 20,5 64,3 100,0 entkalkte = Bank 71,3 7,9 Untere a) 16,2 41,4 il Banı 1,99 | 101 13,5 CaCO, ”) Dabei 5,8 pCt. Mergelknauern. II. Chemische Analyse, a. der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flusssäure. Obere entkalkte Thonbank | Untere Bank. Thonmergel Bestandtheile in Procenten des in Procenten des Schlämm- Gesammt- Schlämm- Gesammt- produkts | bodens produkts hodens Thonerde a en | 9,61%) 9,84) 4,70%) Eisenoxyde a 7,03 4,52 5,18 2,48 Kohlensaure Kalkerde en 13,44 **) 6,44 ") entspr. wasserhalt. Thon 37,65 „18 | 24,77 | 11,54 | | ’#) Mittel von 2 Bestimmungen mit dem Screisrer’schen Apparat: gefunden CaCO, — 13,65 - = = 19,23. b. der im Thonmergel enthaltenen Mergelknauern. Thonerde — 3) Eisenoxyd —5 RAN) Kalkerde — 44,94 Kohlensäure = 33,54 °®) Phosphorsäure — Spur. > entspräche wasserhaltigem Thon — 6,37. "*) entspräche Kenilonamiom Kalk — 16,24. Unteres Diluvium. 93 Unterer Diluvialthon. Rieben (Section Wildenbruch 15). Ernst Scaurz. I. Mechanische Analyse. Grand Sand Staub Feinste a = — ) Theile Summa aber 9-0,5mm 0,5- 0,1- .0,05- unter 4 ’ | (lm 0,0 yam 0,0] m 0,01 mm 0,1 6,7 4,6 58,6 100,00. 0% | 80 | 1,9 il Il. Chemische Analyse der Feinsten Theile und des Staubes. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Feinste Theile Staub (83,6 pCt.) (4,6 pCt.) Bestandtheile in Procenten des, in Procenten des Schlämm- Gesammt- Schlämm- Gesammt- produkts bodens produkts bodens Thonerde . 2.2... 17,24%) 15,23 13,41 0,62 IHisenoxsidr Be 6,53%) | — 5,87 _= ”) entspr. wasserhaltigem | Thonsret nee eh 43,39 38,46 — — 94 Unteres Diluvium. Unterer Diluvialthonmergel. Cunersdorf (Sect. Wildenbruch 15). Erst Schuzz. I. Mechanische Analyse. Grand Sand Seh || Zasi B 2 Theile S 3 = a umma über 9_0,5mm 0,5- | 0,1- 0,05- unter mm a ’ OAım) 0,05mm 0,0] mm O:Oam) 0,0 a 25,7 68,5 99,9 Il. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile und des Staubes. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Feinste Theile Staub (68,5 pCt.) (25,7 pCt.) Bestandtheile in Procenten des in Procenten des Schlämm- | Gesammt- Schlämm- Gesammt- produkts bodens produkts bodens Thonerde. . . ... 12,18 *) 8,37%) 9,77 | 2,51 Eisenoxyd 4,17 = 3,02 | _ *) entspr. wasserhaltigem | E | Thon ae 30,66 21,07 — | — b. Vertheilung des kohlensauren Kalkes. Tin io Grand Sand R Staub as Beannt eenten üben I'5.n mm 03a Roll 0,05- unter cehalt Ymm 2-0,5 0, 1 mm | 0,05um 0,0 l mm 0,01 mm = der Theil- 0,00 N 9,11 a 10,42 14,80 == BEE 0,00 | 107 | ‘8,04 ’ £) | £} des 0,00 0,32 1,63 10,13 12,08 Gesammt- bodens 0,00 0,02 0,30 Zweite Bestimmung direet gefunden . . 2 2 2 2 2 ne nn. 0. 1414 Dritte Bestimmung direet gefunden . . 2... . 13,93 Im Durchschnitt 13,05 Unteres Diluvium. Unterer Diluvialthonmergel. Schönblick (Seet. Wildenbruch 15.) Ernst Scnurz. Mechanische Analyse. I. Grand S d Feinste ran an Staub Theile N über 2- 0,5- 0,1- 0,05- unter 9Ymm O,sam OAım 0,05mm 0,01 mm 0,01mm 0,0 7,3 11,2 81,4 99,9 139) | | 2,9 *) Concretionär. H. Chemische Analyse. Vertheilung des kohlensauren Kalkes. Feinste Gesammt- Grand S 1 In Pro gan N 2a { & Staub Theile an Knien über 3-0, 5mm |. 0,5- 0,1- 0,05- unter gehalt gmm [7 0Q,]mm | 0,05mm | 0,01mm | 0,01mm der Theil-] 0,00 6,74 Re produkte) Her, 0,00 | 2,30 | 4,44 des 0,00 0,23 0,88 | 7,98 9,09 Gesammt- bodens 0,00 | 0,10 | 0,18 9,72 9,69 Zweite Bestimmung direct gefunden Dritte Bestimmung direct gefunden ; Gesammtdurchschnitt 9,39 96 Unteres Diluyium. Fayence-Mergel. (Sect. Trebbin 18.) Erssr Schurz. I. Mechanische Analyse. Sand =42 Staub Feinste Theile | 9-0, mm | 0,1-0,05 0,05-0 01 unter 0,01mm 0,5 ee 42,5 53,3 I. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile und des Staubes. ‘ Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Feinste Theile Staub (53,3 pCt.) (42,5 pCt.) Bestandtheile in Procenten des in Procenten des Schlämm- Gesammt- Schlämm- Gesammt- produkts bodens produkts bodens Khonerdesar ze 10,65 *) | 5,67 ®) 8,47 | 2,98 Eisenoxyd. . . . . 371 | = 2,23 | — | Summa 100,00 | — 100,00 = *) entspr. wasserhaltig. | j Irhone ern: 26,51 14,27 _ | — b. Chemische Analyse des Gesammtbodens. Kieselsäunep 2 rar 65 ARhonerdep ee ei Bısenoxyen 26 Kralkerdeii en ae 998 Maonesi als Kal er ea ar 2A Natron 91] Kohlensäure ee Phosphorsäure . . .... =. 0,15 Glühverlust (exel. CO,). — 2,89 100,34 Unteres Diluvium. 97 c. Vertheilung des kohlensauren Kalkes. Grand Sand Staub Feinste " |Gesammt- In Procenten ' regen oe 05 Ihe kalk- über Qınm 2-0, Jam | ae 60 es oe gehalt _ 12,02 14,56 21,36 — der Theilprodukte — ee — | 1202 _ 0,45 6,19 11,38 13,02 des Gesammtbodens — = 0,45 Zweite Bestimmung direct gefunden . . » 2..2....2.....1824 Dritte Bestimmung direct gefunden . . 2. 2 2.2..2..2...1862 Im Durchschnitt . . . .. „1844 Gesammtdurehschnitt. . . . . 1823 Profil des Unteren Diluvialthones. Agronomisches Bohrloch I, SSO. Lichtenrade, an der Chaussee. (Seet. Lichtenrade 20.) Lupwıc Durk. I. Mechanische Analyse. Grand Sand Staub | Feinste Theile R Were] 8 umma über 9_]mm | I 10,5: ' 0,1- | 0,05- | unter ; Yymm | 0,5 | 0,1mm 105m" O:O am 0,0 Diluvialthon | 0,0 8,1 25,3 66,6 | 100,00 (aus 17 Decm. Tiefe) 0,1 | 04 | 35 | 4,1 2ER: 0,0 8,3 26,7 56,3] 91,3 + an Er FR _8,70aC0, nes 0,22 oa isn 3,9 100,0 *) Die unveränderten kalkhaltigen Feinsten Theile betragen: 62,7 pCt. II. Kalkbestimmungen. (Mit dem SCHEIBLER’schen Apparate.) a. Kalkgehalt des Thonmergels. Erste Bestimmung 8,69 pCt. Zweite - 8,79 - Durchschnitt 8,74 pCt. b. Kalkgehalt der Feinsten Theile im Thonmergel. In Procenten des Schlämmprodukts 10,23 - - - Gesammtbodens 6,41 7 98 Unteres Diluvium. O. Lichtenrade am Graben. (Sect. Lichtenrade 20.) Lupwıg Durk. I. Mechanische Analyse. \ - Feinste Profil a - 4 = 1 Er Itele Summa über | 2- | 1- | 0,5- | 0,l- | 0,05- | unter 9mm jam 0.5am | Oalkam 0,05 mm 0,0]am 0,01mm Unterer 0.3 33,4 © 15,9 50,4 | 100,0 Diluvialthon (kalkfrei) 0,2) 1,0 12200) 122 Unterer 0,5 23,5 20,0 44,6*)| 88,6 + Diluvialthon- 11,4 CaCO, mergel 0,1 0,5 11,1 | 11,8 *”) Die unveränderten kalkhaltigen Feinsten Theile betragen: 53,1 pCt. I. Kalkbestimmungen. (Mit dem SCHEIBLER’schen Apparate.) a. Kalkgehalt des Thonmergels. Erste Bestimmung 11,62 pCt. Zweite - 11,24 - Durchschnitt 11,43 pCt. b. Kalkgehalt der Feinsten Theile. In Procenten des Schlämmprodukts 16,18 pCt. - - - Gesammtbodens 8,60 - Unteres Diluvium. 99 Diluvialthonmergel des Unteren Diluvium. (Sect. Mittenwalde 24.) Ferıx WAHNSCHAFFE. 100 Theile des Gesammtbodens. Kohlensäurebestimmung] Auszug des Gesammtbodens im Geissuer’schen mit verdünnter heisser Kaliapparat Salzsäure Fundort x _ ‚entspr. koh-| Eisen- | Kohlen lensaurem |oxyd und | Kalkerde | Magnesia säure z Kalk Thonerde Schöneicher Plan. Grb. v. Buchnorz und Scaurz (aus 9—10m Tiefe) . . 4,97 11,30 3,14 6,52 1,51 Schöneicher Plan. Grb. v. | SCHLICKEISEN . . . . . . 3,93 12,57 3,69 6,81 1,31 Motzen N. Grb. v. Mer- nECKE (aus 9 Tiefe) . 5,73 13,02 5,53 19) 1,50 Grb. Schöneiche S. W. Höhenrand (eingela- gerte Bank im Unteren Sande) are ne. 2,33 5,29 2,39 3,37 0,28 Grb. S. W. — Ecke der Section westl. vom lan- gen Grunde ...... 4,44 10,09 4,42 | 8,83 1,52 Diluvialthonmergel, unter Unterem Diluvialmergel. Nordöstl. Brusendorf. Südlich von dem Jagen 86. (Sect.. Königs-Wusterhausen 23.) Ernst Lavrer. I. Mechanische Analyse. Sandiger Staub Feinste Rückstand Theile Kalk Summa über O0,]mm | 0,1-0,05"m | 0,05-0,01”m [unter GO 1"M 0,06 | 0,17 | 4,51 | 80,76 14,50 | 100,00 Tr 100 Unteres Diluvium. IH. Chemische Analyse. a. des Gesammtbodens. Kieselsäure = 53,49 Thonerde — 14,61 Eisenoxyd”) — 4,47 Kalkerde — 8528) Magnesia — 19 Kalı —_ 22588 Natron — 01767 Wasser — 125 Kohlensäure — 6,74 101,31. b. der Feinsten Theile. Kieselsäure == 53,88 Thonerde — 14,21 Eisenoxyd = 4,58 Kalkerde — 8% Magnesia — 2533 Wasser = ld Kohlensäure — 6,96 er *) Zum Theil als Oxydul vorhanden. Ein Versuch, den Gehalt an Carbonat der Magnesia und der Kalkerde direct zu ermitteln, wurde derartig ausgeführt, dass die Feinsten Theile mit einer concentrirten Lösung von salpetersaurem Ammon etwa ?/ Stunden lang gekocht wurden. Der Rückstand war vollkommen frei von Kohlensäure und ergab das Filtrat 8,00 pCt. Kalkerde und 0,64 pCt. Magnesia, somit wurde gefunden: Kohlensaurer Kalk 14,29 pCt. - Magnesia 1,34 - Die zu den ermittelten, als Carbonat vorhandenen Erden ge- hörige Kohlensäure beträgt: : auf 8,00 pCt. Kalkerde — 6,29 pCt. Kohlensäure - 0,64 - Magnesia = 0,70 - - berechnete Summe 6,99 pCt. gefunden 6,96 - Unteres Diluvium. 101 Diluvialthonmergel. (Seet. Rüdersdorf 25.) Lvupwıe Dore. I. Mechanische Analyse. Staub inel. [Feinste & under Sand Coneretionen |Theile | = 3 a) T ze dad ie) n 9- | ı- | 05- | 0,2- | 0,1- | 0,05- | 0,02- | unter | 8 | jmm 0,5mm Orzam 0,1mm 05mm 0,02mm O.Oam 0,01am 5 nel I. Sect. Rü- dersdorf. Am 2,1 14,1 s1,6 [97,81 1,4 Mastpfuhl, an ee R aus höherem | Niveau *) = = — ll 2 1,0 6,0 8,1 . I Ebenda, 0,1 11,8 87,1-199,0| 1,2 Aus grösserer > || | - | = | 01 | 45 | 73 *) Oxydirt und gelb. **) Nicht oxydirt und grau. II. Chemische Analyse. a. Kohlenstoff in Probe Il —= 0,43 pCt. (F. Waunscnarrn.) b. Kohlensaurer Kalk, Probe I = 19,45 - o Pa = II a 19 RD) | (E. LAvrer.) = X o \ Diluvialthonmergel. Ziegelei Streganzer Berg (nahe der Sectionsgrenze, Sect. Friedersdorf 27). Ersst Laurer. I. Mechanische Analyse. Sand Staub Feinste Theile über 0,Imm | 0,1-0,05mm 0,05-0,01mm unter .0,01mm 0,15 | 0,55 29,3 770 102 Unteres Diluvium. II. Chemische Analyse. Kieselsäure — 54,64 Thonerde == 12,46 Eisenoxydul = 2,11 Eisenoxyd = 0,62 Kalkerde — 10,13 Magnesia —_ 82583 Kali —g23525 Natron — 0,70 Kohlensäure — 7,74 Wasser — 5,67 100,17. Die mechanischen Analysen der Diluvialthonmergel ergeben grössere Schwankungen der Sandmengen im Verhältniss zu dem Staub und den Feinsten Theilen. Grandige Bestandtheile fehlen ganz. Ebenso ist das Verhältniss von Staub zu den Feinsten Theilen ein sehr wechselndes. Darin zeigt sich, dass die Thone einen Uebergang bilden einerseits zu den Mergelsanden, anderer- seits zu den Diluvialmergeln. Die fettesten Bildungen erreichen einen Gehalt an Feinsten Theilen bis zu 87,1 pCt. (siehe S. 101). Die sandigsten Thone be- sitzen bis zu 38 pCt. Sandgehalt. Unter den fetten Ausbildungen kommen Thone vor, die nur aus Staub und Feinsten Theilen be- stehen (siehe S. 99). Manche Thone sind wegen ihrer concretionären Bildungen der mechanischen Analyse gar nicht zu unterwerfen. Was den Kalkgehalt betrifit, siehe Tab. I, in welcher Schwan- kungen vorkommen von 4,6 bis 62,2 pOt. In den Feinsten Theilen lässt -sich als Durchschnittsgehalt erkennen: Thonerde — 13,2 pCt., entspr. wasserhaltig. Thon — 33,2 pCt. Schwankungen kommen vor von 9,8 bis 16,5 pÜOt. Thonerde, welche zusammenhängen mit einem höheren oder. geringeren Kalk- gehalte (siehe Tabelle VI). Unteres Diluvium. 103 Im Staube zeigt sich ein Durchschnittsgehalt von 8,5 pCt. Thonerde, wie solcher in feinsten Sanden niemals gefunden wird (siehe Bestimmung des Thongehaltes S. 43). Die Gesammtbodenanalysen der Thone ergaben als Durch- schnittsgehalt an Kieselsäure 54 pÜt., an Thonerde 12 pCt. Die Schwankungen liegen zwischen 7—17 pCt. b. Diluvialmergelsand. Mergelsand, Uebergangsbildung zum Thonmergel. Britz-Berg. N. Leest. (Sect. Ketzin 10.) Lvpwıe Dur. Sand — 5,8 Feinste Theile | Summa 9-Q]mm 0,1-0,05mm — 37,6 — 98,7 ER. | Kohlensaurer Kalk —= 7,20. Diluvialmergelsand. Nahe Stolpe. Am Gestell vom Jagen 55b u. 56. (Sect. Fahrland 13.) Ernst LAurer. I. Mechanische Analyse. I. Probe. Grand Sand tanl Feinste Z Staub Theile Summa über 2mm 2-[aum 1-0,05"m | 0,05-0,01"® funter 0,01mm 0,0 22,4 57,0 13,2 92,6 nn — Sr 0,6 21,8 1,4 CaCO, OD. Probe. 0,0 16,2 62,9 20,8 99,9 8 | (Conere- | tionen) | 104 Unteres Diluvium. II. Chemische Analyse. Aufschliessung mit Flusssäure. I. Probe. Feinste Theile. In Procenten des Bestandtheile Schlämmprodukts | Gesammtbodens ihonerderan re 14,10 °) 2,04 *) Fisenoxyde) er a ae 7,61 | 1,10 Kohlensaure Kalkerde. . . . . 9,46 1,57 *) entspräche wasserhalt. Thon. . 35,49 | 5,14 Diluvialmergelsand. Sandgrube dicht am Kirchhofe von Stolpe. (Sect. Fahrland. 13.) Ernst Laurer. I. Mechanische Analyse. Grand Eins Sand S Staub ! = | oe umma über Qmm | 9-0,5mm 0,9 D 0,05-0,01mm | unter 0,01mm | Ok | O0 R 50,8 38,1 11,9 100,8 N 49,1 \ (Con- |eretionen) II. Chemische Analyse der Feinsten Theile. a. Aufschliessung mit Flusssäure. In Procenten des Bestandtheile | Schlämmprodukts Gesammtbodens Thonerdentn a ku NHL) 1,64 *) Bisenoxydi.n.. ns er 6,21 0,74 Kalle. a Sk ne nee 2,12 0,52 Kalkerde. tan a ee 9,10 1,08 Kohlensäure ee 4,36 0,58 Bhosphorsaunege rer Spuren . a Glühwerlusteeeee 1,76 0,92 Kieselsäure und nicht Bestimmtes. | 55,58 6,61 Summa 100,00 | 11,87 *) entspräche wasserhaltigem Thon 34,66 4,13 Unteres Diluvium. 105 b. Vertheilung des kohlensauren Kalkes im Mergelsande. Sand Staub Feinste Theile über O,jmm 0,1-0,05"m 0,05-0,01mm unter 0,01]mm in Procenten des in Procenten des | in Procenten des in Procenten des Theil- |Gesammt-| Theil- Gesammt-| Theil- |Gesammt-I Theil- |Gesammt- produkts | bodens Bzodukte)| bodens | produkts | bodens | produkts | bodens Kohlensau- | | rer Kalk | 3,36 0,05 541 ı 2,65 4,87 1,84 11,05 | 1,31 Mergelsand (4 Proben). Kesselberg. (Sect. Wildenbruch 15.) Ernst Schurz. I. Mechanische Analyse. Grand Sand ae umma übergmm| 2-0,5mm 0,5-0,1mm | 0,1-0,05mm [0,05-0,01 "m | unter 0,019 m 0,0 65,1 9,3 100,0 A. " 0,0 14,3 50,8 0,0 65,3 25,4 9,3 100,0 B. 0,0 13,6 51,7 0,0 72,6 21,0 TE RE 100008 100,0 C. —— 0,0 | 22,6 50,0 0,0 95,2 2,5 2,3 100,0 D. 0,2 76,3 18,7 II. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. A. (9,3 pCt.) B. (9,3 pCt.) C. (6,4 pCt.) D. (2,3 pCt.) Bestand- | in Procenten des | in Procenten des | in Procenten des | in Procenten des theile Schlämm- Gesammt-| Schlämm- Gesammt-| Schlämm- Gesammt- Schlämm- Gesammt- produkts | bodens | produkts | bodens | produkts | bodens | produkts | bodens | Beer Die se ge en ul et Thonerde | 15,799] 1,469| 18479) 1,72%| 14279] 0919| 17,47%| 0,40% Eisenoxyd 7200 3000 se _ 9,27 _ *) entspr. wasserh. | Thon 39,74 3,67 46,49 4,33 35,92 2,29 43,97 | 1,01 106 Unteres Diluvium. b. Chemische Analyse des Staubes. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. A. (25,6 pCt.) B. (25,4 pCt.) ©. (21,0 pCt.) D. (2,5 pCt.) Bestand- | in Procenten des | in Procenten des in Procenten des | in Procenten des theile Schlämm-!Gesammt-| Schlämm-|Gesammt-| Schlämm- Gesammt-| Schlämm-|Gesammt- produkts | bodens | produkts | bodens | produkts | bodens | produkts | bodens Thonerde . 6,93 1,77 6,32 1,60 6,54 1,37 7,08 0,18 Eisenoxyd 2,02 _ 1,87 — 2,06 _ 3,94 —_ c. Vertheilung des kohlensauren Kalkes im Mergelsande A. Suaenedl Feinste a een Staub Theile Gesammt- 0,5- 0,1- 0,05- unter kalkgehalt 0,]2m 0,05%@m 0,01mm yarez 3,49 6,90 9,15 _ des Theilprodukts 5 1,31 2,18 : 1,30 1,76 0,85 3,91 des Gesammtbodens 0,19 1,11 ZisseitenBestimmungtdiveet, se tunden@ ar AN Dritteg Bestummunoßgdireetg gefundene N 2 Gesammtdurchschnitt 4,11. d. Vertheilung des kohlensauren Kalkes im Mergelsande C. Sam dl Q Feinste en De Staub Theile Gesammt- 0,5- One l005- unter kalkgehalt 0, jmm 0,05mm 0,0 jmm 0,0 jmm des Theilprodukts | ‚ nieht bestimmt | 7,87 | 9,49 | _ des Gesammtbodens nicht bestimmt | 1,65 | 0,61 | — Zweite, Bestimmung? dizeet, gefunden 2 2416 DrittenBestimmunsfdimeetz vefunden er No Unteres Diluvium. 107 Mergelsand. N. Schönhagen. (Sect. Wildenbruch 15.) Ersst Schurz. I. Mechanische Analyse. Grand Sand Staub ne # 1 Er Summa über 2- 0,5- 0,1- 0,05- unter gmm | O,5mm | Q,jmm | 0,05mm | 0,0Imm | 0,01mm 0,0 26,7 55,1 18,1 99,9 1039| 30 | 227 *) Concretionär. I. Chemische Analyse. Gesammtgehalt an kohlensaurem Kalk 0,27 pCt. Mergelsand bei 18 Fuss Tiefe (unter Oberem Mergel). Brunnen in Gr. Ziethen. (Seet. Lichtenrade 20.) Lupwıe purk. I. Mechanische Analyse. y Grand scan ee ki umma über 2- | 1- 0,5- 0,1- 0,05- unter YJmım jnm | OH O,]mm 0,05mm 0,01 mm 0,0 1]mm 0,8 40,6 33,7 14,2 *) 89,3 *) Ir 0,6 | 13 | 14,2 | 245 10,7 CaCO, *) Die unveränderten Feinsten Theile betragen 17,7 pCt. I. Kalkbestimmungen. (Mit dem SCHEIBLER’schen Apparate.) a) Kalkgehalt im Mergelsande. Erste Bestimmung 10,90 pOt. Zweite 10,47 - 10,69 pCt. b) Kalkgehalt der Feinsten Theile desselben. In Procenten des Theilprodukts 19,75 - - - Gesammtbodens 3,49. Durchschnitt 108 Unteres Diluvium. Entkalkter Mergelsand (Schlepp.). Feinsandiger Staublehm (nach Orr). Hortwinkel. SSW. Wegeeinschnitt am Rüdersdorfer Forst. (Seet. Rüdersdorf 25.) Lupwıc Dure. Mechanische Analyse. Grand Sand Staub Heiueie Theile EST % Summa über 93- / 1- | 05- | 02- | 0,1- 0,05- unter jmm jmm OS Ram om 05mm 0,0] am 0,0] mm fehlt 12,2 21,5 6,4 99,9 Die mechanischen Analysen der Mergelsande ergeben bedeu- tende Schwankungen im Sandgehalt, jedoch wird die Grenze von 0,2”® D. nur um Weniges und nur in seltenen Fällen über- schritten. Charakteristisch ist der hohe Gehalt an Staub gegen- über dem an Feinsten Theilen, die sich von 6 bis 38 pCt. an der Zusammensetzung betheiligen, indem die Bildungen, welche die obere Grenze erreichen, bereits als Uebergangsbildungen zum Diluvialthonmergel aufzufassen sind. Einen Ausnahmefall bildet der Mergelsand D. vom Kesselberg. Sect. Wildenbruch. Die Schwankungen des Kalkgehaltes betragen 5,3— 19,0 pCt. In sehr kalkreicher Ausbildung, dem Fayence-Mergel, erreicht er 26,6 pCt. Der Durchschnittsgehalt der Feinsten Theile an Thonerde beträgt 15,6 pOt., auf wasserhaltigen Thon berechnet 39,3 pCt. Unteres Diluvium. 2 109 C. Unterer Diluvial-Sand und Grand. (Lagerung: Unter Oberem Diluvialmergel.) Unterer Diluvialsand. (Spathsand.) Höhenrand bei Rohrbeck. (Sect. Rohrbeck 6.) Ernst Laurer. I. Mechanische Analyse. Sand St } Feinste £ A aub Rene Sr über 0,Imm | 0,1-0,05mm | 0,05-0,01mm | unter 0,01mm 85,9 10,6 335 100,0 1,0 | 78,9 II. Kalkbestimmung. (Mit dem SCHEIBLER’schen Apparate.) Im Gesammtboden. Kohlensaurer Kalk nach der ersten Bestimmung 2,61 pCt. - - - - zweiten - 2,55 - Durchschnitt 2,58 pCt. Unterer Diluvialsand (kalkfrei). Galgenberg bei Rohrbeck. (Sect. Rohrbeck 6.) Erssr Scauzz. I. Mechanische Analyse. Feinste Grand Sand Staub : n z e Theile Summa über Saum r0052 02201 | 005- unter mm jmm | 0,5 (a 0,0 1m 0,05 0:0 0.0 2,2 94,1 2,2 1,6 100,1 5 | 1294| 221 | 19 | 52 ) 110 Unteres Diluvium. IH. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flusssäure. In Procenten des Bestandtheile Schlämmprodukts | Gesammtbodens :Ehonerder 2... 2 a ce 8,21% 0,13) Kisenoxydon a ee ee 12,95 0,21 IR NE TE en a EN 4,24 0,07 Kalkerder., Saat) a melte 8 Je: nicht bestimmt Kohlensäure ee fehlt Phosphorsäure . . 2. 2. 22.0. 0,40 | 0,01 Glühyerlusu we a ee 11,36 0,18 Kieselsäure und nicht Bestimmtes . . 62,84 | 1,01 Summa 100,00 | 1,61 *) entspräche wasserhaltigem Thon . 20,66 Oestlich Dallgow (Sandgrube). (Sect. Rohrbeck 6.) Ernst Schutz. Chemische Analyse des Gesammtbodens. Aufschliessung mit Flusssäure. Sand zwischen den gekitteten Streifen Gekittete Streifen Bestandtheile im Diluvialsande Phonerdess ran A mer ee: 3,972 1,751 Eisenoxydee 1,072 0,513 Kali an ee 1,830 0,977 Kalkerde 1 sau 2 ur clan 0,206 0,152 Kohlensäurepe ee: fehlt fehlt Phosphorsäure . . . 2... 20.2. 0,105 0,032 Glüh verlust 0510 0,190 - Kieselsäure und nicht Bestimmtes . . 92,305 96,385 Summa 100,000 100,000 Unteres Diluvium. 111 Profil vom Oberen zum Unteren Diluvium. Nord-Vorwerk Wolfsberg. (Sect. Rohrbeck 6.) FeLıx WAHNsScHArFFE. I. Mechanische Analyse. Mäch- Grand Sand Staub Bas S e iokeit Profil = ee em el E Meneı über | 2- | 1- | 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05- | unter | = Decimet. Yymm jam | a Oomm Oalıanı 0,05mm| 0,012 0,01m in Schwach humoser | 5,9 89,2 3,2 2,0 | 99,9 6 |lehm.-srand. Sand (Oberkrume) 36 85 | 83,5 | 40,1 |. 3,5 I 9 Grandiger kalk- 19) a 0.3 I Lou eu 36| 7a| 3388| 354| 11 23,3 75,7 04 | 0,5 | 99,9 6 |Kalkreicher Grand — —- 18,11 240| 259 | 25 | 02 | | *) Darin 12,4 pCt. Eisenconcretionen. Eisenconeretionen im 33 pl || || 0 obigen grandigen Sande 19) 20,1| 430.) 217 | 24 | II. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile im schwach lehmigen Sande. Aufschliessung mit Flusssäure. In Procenten des Bestandtheile | Bemerkungen Schlämmprodukts | Gesammtbodens | iihonerden. he 16,90 *) 0,338 **) *) entspr. 49,55 isenoxyde se 5,04 | 0,101 wasserhalt. Thon. Kali nn. 018... NO 2,52 | 0,050 oo) entspr. 0.85 Kalkerdet 3 za. ® Spur el, Alkn. IKoonlensäureWr u fehlt Phosphorsäure . . .. . 0,43 | 0,009 Gloh verlust 9,75 | 0,195 Kieselsäure und nicht Be- | : SUImmies en 65,36 | 1,307 Summa 100,00 | 8,300 112 Unteres Diluvium. b. Humusgehalt im schwach lehmigen Sande — 0,21 pCt. ce. Chemische Analyse der Feinsten Theile der Eisenconceretionen ' im grandigen Sande. Aufschliessung mit Schwefelsäure. In Procenten des Bestandtheile Schlämmprodukts | Gesammtbodens Ehonerdes He en 17,52 ®) 0,578*) Eisenoxy de Men ra en rarener. 14,09 0,465 Thosphorsäuremeg See 0,17 0,006 Kieselsäure und nicht Bestimmtes . . 68,22 2,251 Summa 100,00 3,500 *) entspräche wasserhaltigem Thon . . 37,97 1,253 d. Vertheilung des kohlensauren Kalkes im Diluvialgrand. Im Im Im In den Kohlensaurer Kalk Grand Sand Staub a Gesamnt- = heilen in Procenten 0.05- unter kalkgehalt über Imm | 1-0,05 "m 0,01mm | 0,01mm = des Theilprodukts. . . 24,97 3,39 Spur Spur des Gesammtbodens . . 5,32 2,57 8,39 Zweite Bestimmung (durch directe Wägung von 3,16 pCt. 6) 7,15 Im Durchschnitt 7,18 Unteres Diluvıum. 113 Profil: Abschlämmmasse über Unterem Diluvialsande. Dallgow. (Sect. Rohrbeck 6.) Ferıx WAHNScHAFFE. I. Mechanische Analyse. n Q . [Feinste Mäch- Grand Sand Staub ; tigkeit Profil - analeı| 2) über | 2- 1— 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05- | unter | = Decimet. mm [| jmm| 0,5um 0,2um On! 1,058 0,0]mam 0,0] mu 7 Schwach humo- 1,6 | 5,9 6,7 5,9 | 100,2 4 ser lehmiger en Sand (Acker- 2 a Be) 13| 32 | 15,8 | 45,2 | 20,4 Schwach 7 89,6 4,6 50 | 99,2 lehmiger Sand TE ER TERT na a Aa: Ih | ‚Feiner Sand & 95,8 2,9 1,5 | 100,2 30 + e Sneebins der gekitteten a | BEE: Streifen) — 0,2 6,1 64,4 | 25,1 Gekitteter _ 34,5 5,6 92 | 93 — |Streifen im fei- nen Sande 02| 02 | 28 | es | 132 II. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile in den lehmigen Sanden. Aufschliessung mit Flusssäure. Lehmiger Sand, Schwach lehmiger Ackerkrume Sand Bestandtheile » in Procenten des in Procenten des Schlämm- | Gesammt- Schlämm- | Gesammt- produkts | bodens produkts | bodens | ihonerden a ne 14,21*) | 0,84 *) 16,430) 00.018225) Desgsld oo oo. Bora 10,34 6,86 0,34 Kal Ware Ara 3,62 | 0,21 3,82 0,19 Kalkerdewemer Eee 0,85 0,05 1,54 0,07 IRohlensauceg a fehlt | = fehlt = Ehosphorsäures a aa. 0,61 | 0,04 0,80 0,04 Glühyerlustee see ee: 10,49 | 0,62 9,17 0,46 Kieselsäure u. nicht Bestimmtes 64,55 3,31 61,58 3,08 Summa 100,00 5,91 100,00 | 5,00 *) entspräche wasserhalt. Thon 35,77 2,11 41,30 | 2,07 114 Unteres Diluvium. b. Aufschliessung des Feinen Sandes und der Streifen darin mit Schwefelsäure. (In Procenten des Gesammtbodens.) | | | | | has: | Unaufge- Thon- | Eisen- | ,- ,- , Kalk- Kohlen- | schlossen Kali 5 Ems ap hor- E erde | oxyd | | erde | säure | =. und nicht | | säure Nast; | | bestimmt Feiner Sand .....| 0,556 | 0,416 |°0,078| 0,065 | fehlt | 0,031 | 93,354 | Gekittete Streifen im | | | feinen Sande... | 2,895 | 1,612 | 0,290 0,166 | fehlt | 0,068 | 94,969 | | | ce. Aufschliessung der Feinsten Theile in den Streifen mit saurem schwefelsauren Kalı. Lupwie Derek. In Procenten des Bestandtheile Bemerkungen Schlämm- \- Gesammt- = produkts , bodens IRhonerd en re 21,999) | 2,0234) |”) entspricht 55,35 ae 0,580 wa ealzuınn [Eihosphorsäureg ser 0,50 0,046 N entspricht 5,09 wasserhalt. Thon. Kieselsäure und nicht Bestimmtes 67,94 | 6,251 Summa 100,00 | 9,200 d. Humusbestimmung. Feuıx WaunsscHarnn. ‘(In Procenten des Gesammtbodens.) Schwach humoser lehmiger Sand (Ackerkrume) . . . 0,65 pCt. Schwach lehmiger Sand unterhalb der Ackerkrume . . 0,17 - Unteres Diluvium. 115 Diluvialglimmersand. Birkenwerder, am Wege nach Bergfelde. (Seet. Hennigsdorf 8.) Ersst Lavrer. I. Mechanische Analyse. Eee Su armed Staub Benste Theile S umma über I- | 05- | 023= | 91- 0,05- unter ROM 0,5um | Ogmm | 0, jmm | 0,05mm 0,01 mm 0,01mm 78,19 8,66 12,36 99,21 | Ar | 0.01 | 0,05 | 19,03 59,10 I. Chemische Analyse der Feinsten Theile”). Aufschliessung durch eone. Schwefelsäure In Procenten | In Procenten Bestandtheile der Feinsten JdesGesammt-] Bemerkungen Theile bodens Mihonerderr., vn re ee 22,57 °) 2,797) |”) entspräche 57,56 Bisenoxydirı a en. can. 10,95 1,35 wasserhalt.: Thon. u, en = Ä 7) entspräche 7,11 Lösliche Kieselsäure. . . . . 33,09 4,09 ES ETUhON Differenz und nicht bestimmt . 33,39 4,13 Summa | 100,00 | 12,36 ”) Siehe Bestimmung des Thongehaltes Seite 42. 116 Unteres Diluvium. Unterer Diluvialsand. Gegend. N. Eiche. (Sect. Ketzin 10.) Lurwıc Durk. I. Mechanische Analyse. n Grand S 1 S Feinste Mäch- rand and taub 5 S RE : Thelle| 3 tigkeit Brlokt] Be SET E = über | 2- | 1- | 0,5- | 0,1- | 0,05- | unter E Deciinet: um | mm (,5mm | (,jmm N, (5mm|0,0]mm[0,0]mm] 2 Sc} 0,3 92,8 4,5 2,4 | 100,0 9 chwach © | humoser- Sand | FI 0,6) 34 | 66,5 | 23,3 0,7 88,7 6,3 3,35 | 100,0 4 Diluvialsand - = 0,4 | 1,6 54,1 | 32,6 | 0,1 93,2 4,8 1,9 | 100,0 14 Desgl. en 0,1 | 0,3 | 66,6 | 25,7 II. Chemische Analyse der Feinsten Theile. m #7 Aufschliessung mit: Kohlensaurem Natron. | Flusssäure. len Schwach humoser Sand Bestandtheile aus 1—2 Dec. aus 4—6 Dec. aus 10—12 Dec. in Procenten des in Procenten des in Procenten des Schlämm- Gesammt-|Schlämm- Gesammt-|Schlämm- Gesammt- produkts | bodens | produkts | bodens | produkts | bodens Kieselsäure . 290 | TB || 84,50 203 - |. Thonerde oe u EEE u re 05 Eisenoxyd 5,67 0,13 6,42 0,24 ll 0,14 Kali | 2,89 0,06 Kalkerde _ | u — — 1,28 | 0,03 Glühverlust u.nicht | Bestimmtes . 30,68 0,76 19,27 0,76 12,45 0,24 Kieselsäure u. nicht Bestimmtes . 63,08 1,1S Summa | 100,00 2,40 100,00 3,80 100,00 1,90 ") entspräche N wasserh. Thon | , 46,61 | 0,52 49,87 1,35 92,06 0,63 Unteres Diluvium. 117 Grandiger Sand des Unteren Diluviums. Beelitz. (Sect. Beelitz 12.) Ersst Schurz. I. Mechanische Analyse. Grand Staub + äber Sand Feinste Theile y Summa - B | OB | 0,1- unter Hmm | Hmm I-0,52u 0,0 [mm | 0,05" 0,05-0,0 1”® 11,8 87,4 0,8 100,0 I. Probe t 7,2 | 4,6 46,1 40,8 0,5 a zz Te Tee”) HESSEN EEE VEN EEE 1,3 97,2 0,3 98,8 II. Probe : = _ a 0,3 1,2 Ca CO; II. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse des Staubes + Feinste Theile (0,8 pCt.), des feinen Sandes (0,5 pCt.) der Probe I und des Gesammtbodens. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Staub+ aan Ang! Gesammt- Feinste Theile 3 : boden Bestandtheile in Procenten des | in Procenten des | h t Probe | Probe Schlämm- |Gesammt-| Schlämm-| Gesammt- | : I I. II. produkts bodens | produkts | bodens | Thonerde 7,36 | 0,05 4,42 0,02 | 2,23 | 2,10 Eisenoxyd . . .| 5,60 | 0,04 2,11 0,01 | 0,42 | 118 Unteres Diluvium. Diluvial-Sand und Grand. (Seet. Potsdam 14.) Ernst LAurer. Mechanische Analyse. Rieben Grand Sand Fundort i - Summa über zum "2 -jum 1-0,5mm | unter 0,5mm Oberhalb Bergholz. 1,2 96,2 97,4 Unter unterem Str Mergel. wo 24,9 2,6 CaCO, Neu-Babelsberg. 0,0 98,0 98,0 ‚Unter unterem ar Mergel. 0,1 | 8,3 89,6 2,0 CaCO, Nahe der Unter- St se u försterei Caput 141 | 26 | 41,4 7,3 CaCO, Unterer Diluvial-Sand und Grand. (Seet. Wildenbruch 15.) „ Ernst Schurz. I. Mechanische Analyse. i Sand Fundort nd — ——— Summa über Ymm 0,5-0, 1a m | 0, 1-0,05mm 0,0 100,0 100,0 Schiass - — 0,2 | 99,8 3,7 96,3 100,0 Rauhe Berge — — nn Ö 63,9 | 32,4 | 63 | | 100,0 Unteres Diluvium. 119 Il. Chemische Analyse. Gehalt an kohlensaurem Kalk. Schiass. Erste Bestimmung . . . . 0,71 pCt. - Zweite - RE RL ON OR Durchschnitt 0,73 pCt. RauhegBerges Sr rer 93p©: Riebenger en en em an ee tehlt Unfruchtbarer Diluvialsand. (Aus 1 Meter Tiefe.) Damsdorfer Haide. Brandstellen am Pech-Pfuhl. (Sect. Gross-Beeren 17.) Ernst LAvrer. I. Mechanische Analyse. 9-]am | 1-0,5mm | 0,5-0, 2m | Unter 0, 2m a | 0,3 | 3,8 | II. Chemische Analyse. Kieselsäure — 95,55 Thonerde = 1,16 Eisenoxyd = 0,48 Kalkerde = 0,32 Magnesıa —= 0,42 Kalı — 0,73 entspräche Kalifeldspath = 4,3 1.9 Natron —= 0,42 - Natronfeldspath = 3,6) Glühverlust = 0,64 100,72 120 Unteres Diluvium. Diluvial-Sand und Grand. (Sect. Gross-Beeren 17.) Ernst LAurer. I. Mechanische Analyse. B Sajhe ee Sand Fundort a Gans - —— Summa a) über 2mm 9-05 5mm | unter O,5mum Nahe der Mühle e: 140 an Franz { on Gütergotz Spathsand ee % En 51,2 435 | 28 50400, Grube in der Sandiger li: au ie 6 Gütergotzer Haide. Grand 12,0 | 392 54 ea co, : 2 Nahe der Mühle Sandiger 125 & 96,3 von Ruhlsdorf. Grand STE TETER Se ; 59,2 24,0 | 32 Ca00; Kiesgruben des 34,0 64,2 98,2 Vorwerkes Neu- Grand Ar Beeren. 36,2 28,0 1,5 CaCO, Sand unter thonigen Streifen. NW. Mariendorf. (Sect. Tempelhof 19.) Ferıx WAHNscHAFFE. Mechanische Analyse. Grand Sa n d er Rn er Penn = Summa > ä über 2mm 2-0, 92m | unter 0,5mm- 2,2 | 22,1 3 | 75,7 | 100,00 Unteres Diluvium. 121 Unterer Diluvialsand.*) Mergelgrube. S. Lankwitz. (Sect. Tempelhof 19.) Ferıx WAnnscHArrE. Mechanische Analyse. Arnd Sand a mE Summa über mm 2-0,5mm unter 0,5mm 0,7 | 16,5 | 82,7 | 99,9 ”) Kalkfrei. Unterer Diluvialsand ”) unter rothem Kies. Kiesgruben nahe Tempelhof. (Sect. Tempelhof 19.) Ferıx WAHnscHArrFE. Mechanische Analyse. ram Sand = Summa . | über 9mm 3-0,5mm | unter 0,5mm fehlt | 20,1 79,9 | 100,00 *) Kalkfrei. Weisser fein-staubiger Unterer Diluvialsand. N. Gr.-Ziethen. Grube an der Chaussee. (Sect. Tempelhof 19.) Feuıx WannscHArFE. Mechanische Analyse. Grand Sand Sr Feinste a ‚ Theile R £ 0,3- Ole 0.05- tan Dumma über 2mm | 2-0,5mm 0.]mm 0,050m 0,01]mm 0.0 [mm “ 2 29,0 12,9 100,00 122 Unteres Diluvium. Feinkörniger Unterer Diluvialsand. Rixdorf. (Sect. Tempelhof 19.) Ernst LAurer. Ktfeselsäuren 2 2 Er 95826 Ehonerden. 0 Sr 0 les Eisenoxyd‘ ....2.20.20202025°30548 Kalkerden en. 20. 0 20 00.02.2220599 Magnesiag a Jr 0 202 0:66 Kali a en 092 Natronva Salt Real 1610549 Kohlensäure . . . . .......0,40 Wasser .ueelkameaveneel.n 0824 100,91 Unterer Dilwvialkies. (Roth. Ueber Unterem Mergel.) Tempelhof. W. Villa Fischer. Kleine Kuppe. (Sect. Tempelhof 19.) FeLıx WAHnscHArrFE,. Mechanische Analyse. Grand Sand Staub Feinste en Theile R : r | - | 01- 0,05- unter Br über 280 | 2-0,50% 0,5-0,19) 55mm | 001mm | 001mm 12,3 84,3 1,5 1,9 100.00 sale Ess 0,4 Unteres Diluvium. 123 Unterer Diluvial-Sand und Grand. (Sect. Tempelhof 19.) Ferıx WAHNScHArFFE. Mechanische Analyse. Entkalkter Rückstand Kohlensaurer Kalk Grand | Sand über 2mm | 2-0,5mm | unter 0,5mm Fundort Summa Grand. Kiesgruben bei Tempelhof 24,3 18,4 36,7 20,6 100,00 (aus 4” Tiefe) | Diluvialsand unter 4” Unterem Mergel. Station Tempelhof 0,9 fehlt | 99,1 = 100,00 Grandiger Diluvial-Sand, rostfarbig. Waltersdorfer Forst. Westl. des Gänsepfuhls. (Sect. Königs-Wusterhausen 23.) Ersst Laurer. Mechanische Analyse. Grand Sand N Staub ee 5 n umma über 2- | 1 |05- | 02- | 01- | 0,05- | unter 99mm jmm 0, mm | 0, 9mm | 0, jam | 0, 05mm 0, Ojmm 0, Ojmm Te >> >> 15,5 79,7 42 99,4 9,7 2,7 220 | 1280| 13 Durch heisse Salzsäure wurde ausgezogen: Eisenoxyd — 0,56 pCt. *) Vorläufig ist nicht sicher anzunehmen, ob diese Menge aus chemischer Verbindung ausgezogen, oder ob nur mechanische Ueberzüge der einzelnen Sandkörner mit Eisenoxyd vorliegen. 124 Unteres Diluvium. Unterer Sand, Spathsand. (Seet. Königs-Wusterhausen 23.) Erssr Laurer. Mechanische Analyse. | 5 Grand Sand Staub a Fundort : | ee | Summa über |2- | 1- | 05-| 02- | 0,1- 93mm |jmm (,5mm 0,222 (0, [om 0, 05mm unter 0,2mım Sand- | 10,7 79,1 ze gruben *) ar von 9 |sAr 2,3 CaCO Niederlöhme DEI JEs | 3% Fr Sandgrube | 0,1 99,6 — _ 99,7 am Dorfe 5 Sr Kickebusch 0,8 162 | 668 15,3 | 02 0,3 CaCO, Mühlenberg | 07 96,7 Den 97.8 bei Königs- i BEER ar Wuster- R | DR) an 6,4 30,6 | 431 | 176 | — ‚2 CaCO, ”) Ein feinerer Sand von ebenda mit einer Korngrösse von 0,5-0,1mm ent- hielt nur 0,2 pCt. Ca CO;. Feinkörniger Sand (sehr gleichkörnig), unter oberem Diluvialmergel. Tasdorf WNW. (Sect. Rüdersdorf 25.) Erxsr Laurer. Mechanische Analyse. erand Sand han F einste a \ an x Theile R a | | B E umma über 32- | 1- | 05- | 02- 0,1- 0,05- unter „mm jmm | 055mm | 0,2mm O5,jmm 0,05mm 0,01mm 0,01] mm eo aEN NE Hoe me 1 0 DommmaInOToT TE TIS CS Eon TER meIEoN TIENITEETeUT TIERES Tem ToN Tee SS el SD fehlt 98,3 1,7 100,0 fehlt | 3,5 | 78 | 17,0 Unteres Diluvium. 125 Unterer Diluvialsand (unter Oberem Diluvialmergel). Tasdorf WNW. Eisenbahneinschnitt. (Seet. Rüdersdorf 25.) Erssr Laurer. Mechanische Analyse nach NÖBEL. Schlämm- Sr rückstand im & II. R I. I. RS Hygro- } Tr. No. 3 Tr. No. 3 Tr. No. 4 Auslauf Summa | scopisches : : 2 Wasser pCt. pCt. pCt. pÜt. 98,96 | 0,14 | 0,11 | 0,25 99,46 0,13 Die mechanische Analyse der Unteren Diluvialsande hat nur locale Bedeutung, da die Schwankungen der Korngrössen derartig sind, dass man allgemeine Durchschnittszahlen daraus nicht be- rechnen kann. Wichtig jedoch ist es, dass die Feinsten Theile meist in sehr geringem Maasse vorhanden oder nur einige Procente erreichen. Wo jedoch bedeutende Mengen davon vorhanden sind, was bei einigen kalkfreien Sanden vorkommt, hat man dieselben als entkalkte Mergelsande aufzufassen. Der Kalkgehalt der Sande ist in erster Linie ‚von der Kör- nung abhängig, da es sich herausstellt, dass bei Abnahme der Korngrösse der Kalkgehalt bedeutend herabsinkt. Die feinen Sande haben einen durchschnittlichen Kalkgehalt von 0,2 pCt. In den Granden dagegen steigt er bis zu 17 pCt. In einzelnen Fällen wird sogar diese Zahl überschritten. # Unteres Diluvium. 126 de Unterer Diluvialmergel. Profil der Veltener Ziegeleien. (Sect. Oranienburg 7.) Ernst Laurer. I. Mechanische Analyse. S Feinst Mäch- Grand Sand Staub Theile ? tigkeit| Profil EHRT m = über | 2- | I1- | 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05- | unter =) ! Yymm jmm | 0,5mm | 0,2mm | Q,jmm 0,05mm 0,0]mm 0,0 1mm ın Decimet. | | 0,3 54,7 10,7 | 33,3 | 99,0 93 Lehm (Oberkrume) | 0,6) 1,6 | 88 30,1 | 13,6 u 28,2 12,9 | 56,0 | 97,1 9 Lehm S, (Thon) | | | | 151002453 | We | | [ | | (Thonmergel) | 19 16,5 27,5 | 53,1 | 98,1 Diluvial- 2930| mer £& I — oberste Lage, 2 arm an Steinen 0:5 50:2 | 38 = | > I — 99,6 0,2 0,2 | 100,0 Diluvialsand 16,5) 5,5 | 50,6 | 26,35 | 0,2 15 X 32,1 66,5 0,4 0,5 | 99,3 Diluvialgrand ar Tapas) t Finsr 18,7 32,1 133) 21 | 03 Diluvial- 3,2 38,0 10,8 | 46,6 | 98,6 . mergel (fett) untere Lage | mit Steinen 0538| 6,7 8,6 13,1 | 8,8 Da 20a 32,5 155 | 512 | 99,6 mergel (fett) |‘ — | unterste Lage ;= [ mit Kreide : ” E (Töpferthon) 02 0,4 7,7 129217 1259 Unteres Diluvium. 197 IH. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flüsssäure. Ernst Schurz. ae Thonmergel (Thonmergel) Sandiger Lehm (Thon) gromerse) Diluvialmergel, (Oberkrume) Lehm obs een untere Lage mit Bestandtheile Steinen in Procenten in Procenten in Procenten in Procenten des des des | des des des des des Schlämm- Gesamnt-[Schlämm- |Gesammt-|Schlämm- |Gesammt-[Schlämm- | Gesamnt- produkts | bodens |produkts | bodens | produkts | Dollens produkts | bodens Thonerde . . 7) 15,59 ın 5,19 [7) 17,90 910, 02 [H) 10,35 7) > 30 17) “2 ‚727 6,39 Eisenoxyd $ 5,00 | 1,67 7,61 4 26 4,08 | Dale 2,73 Kal. 4,16 1,39 4,28 | 2.40 3994| 2 Hl?) 350 1,63 Kalkerde . 0,69 0,23 1,01 0,57 17,36 | 9.92 14,60, 6,80 Kohlensäure . . fehlt —_ fehlt | _ 14,83 | 788 | 11,04) 5,14 entspricht kohlens. Kalk | | [33,66], [17,59]]| [25,06], [11,67] Phosphorsäure . . 0,16) 0,05 O2 0510 0, 2 0,06 0,15 0,07 Glühverlust excl. Kohlen! | säure . 7,43 2,49 6,18 | 3,46 433) 2,30 4,18 1,95 Kieselsäure und. nicht "be- | | stimmt . 66,92 | 22,25] 62,85, 35,20] 45,01 | 23,90] 46,95| 21,88 Summa | 100,00 | 33,30] 100,00 56,01| 100,00 | 53,15] 100.00 | 46,59 entspr. wasserhalt. Thon | 39,25 | 13,07| 45,06 | 25,23| 26,06 13,83| 34,54 16,09 | | b. une des kohlensauren Kalkes in Mergel und Sand. Erst Schuzz. Diluvialmergel | Diluvialmergel | Diluvialmergel |Unterer | Unterer (Thonmergel) |(fett) mit Stemen|(fett) mit Kreide] Diluv.- | Diluv.- oberste Lage untere Lage | unterste Lage | Sand | Grand Bestandtheile in Procenten in Procenten in Procenten | in pCt. | in pCt. des des des des des des des des Theil- |Gesammt-| Theil- Gesammt-| Theil- |Gesammt-|Gesammt-|Gesammt produkts | bodens | Produkts | bodens | produkts |» bodens bodens bodens Grand : 52,50 | 0,52 | 51,78 | 1,66 | 48,05 0,19 — 4,09 Sand 21,14 | 349 | 11,27 | 428 | 18,59 6,04 — 3,92 Staub . 2 23,05 6,59 | 12,31 | 1,53 | 26,99 2,09 En 0,26 Feinste Theile . 33,71 |, 17,90 | 25,09 | 11,69 | 19,29 9,88 — 0,12 Summa ee | | gehalt) . _ 23,50 — 13,96 — 15,20 —_ 8,39 Direct gefunden im &= sammtbhoden . | 3,75 3,36 c. Humusgehalt der Oberkrume . 0,67 Procent. 128 Unteres Diluvium. Unterer Diluvialmergel von Velten. Ernst Laurer. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Schwefelsäure. (Thonmergel) Diluvialmergel (fett) Diluvialmergel unterste Lage Lean (on) oberste Lage (Töpferthon mit Bostandalthallle (arm an Steinen) Kreide) in Procenten des | in Procenten des in Procenten des Theil- |Gesammt-| Theil- |Gesammt-| Theil- |Gesammt- produkts| bodens |produkts | bodens |produkts | hodens Wasserhaltiger Thon: 35,50 | 19,76 20,08 | 10,67 27,00 13,95 Eisenoxyd KON 7,53 4,22 442 | 2,35 9,35 3,01 Kohlensaurer Kalk. . . . fehlt 32,13 | 1793 19,29 9,93 Quarz und anderes Gesteins- meh Die 57u7 39:00 1.43.0700 Boss res wo Wen | Summa | 100,00 55,98 | 100,00 | 53,12 | 100,00 51,50 Gefundene Thonerde . . . 14,01 7,97 10,75 - Kohlensäure . . fehlt 14,27 3,49 Kalk-Bestimmungen (mit dem SCHEIBLER’schen Apparate). © Lupwıg Dur. Ih (Thonmergel) Diluvialmergel; oberste Lage (arm an Steinen). Gemengtheile Gesammt- In Procenten ı a über jmm | unter Jam Kalkgehalt I ER erste Bestimmung . . . EN 27,01 — des Theilprodukts i ’ = 3b53 De zweite Bestimmung . . . ! 26,98 — | erste, Bestimmung . . . . 26,81 27,09 des G@esammtbodens | ° : 02SE8 SE Rene ! zweite Bestimmung . . . 26,77 SPA0B) Im Durchschnitt 27,07 Unteres Diluvium. 129 1. Diluvialmergel (fett); untere Lage mit Steinen. Gemenstheile Gesammt- In Procenten 7 1 2 über jmm unter ]Jmm Kalkgehalt 4 erste Bestimmung . 2 16,47 — des Theilprodukts g ; 33,45 zweite Bestimmung . 17,10 = erste Bestimmung . 15,83 17,13 des Gesammtbodens 2 j 1,30 = zweite Bestimmung . | 16,45 17,73 | Im Durchschnitt | 17,43 I. Diluvialmergel (fett); unterste Lage mit Kreide. Gemengtheile Gesammt- In Procenten & über mm | unter Imm | Kalkgehalt 3 erste Bestimmung . 16,73 i — des Theilprodukts : 2 13,27 % zweite Bestimmung . 16,52 —_ ste Besti ö 16,65 16,72 des Gesammtbodens = : ve er 0,07 | N a zweite Bestimmung . | 16,44 16,51 Im Durchschnitt | 16,62 130 Unteres Diluvium. _ Unterer Diluvialmergel, unter Oberem Diluvialmergel. Birkenwerder. (Sect. Hennigsdorf.) Ferıx WAHnscHArFE. I. Mechanische Analyse. Grand Sr 1 Feinste über er wc Staub Theile R | | - 0,05- unter Ne mm 9-jum | 1-0, mm | oe oe 0,01mm 2,7 57,9 13,0 26,2 99,8 v8 | ar | 13,7 II. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flusssäure Schwefelsäure F. WannscHArre Ernst Laurer Bestandtheile (26,2 pCt.) (38,9 pCt.) in Procenten des in Procenten des Schlämm-|Gesammt-| Schlämm- Gesammt- produkts | bodens |produkts | bodens [ Thonerde ne 5'380] 71006 — ee ee ehe 5,36 1,40 5,83 = TER RE aR SD REEL SL Sai50: | 0193 ln IKallkane; or ans u oo oo 13,99 3,67 = — Kohlensäurewer war re: 12,35 | 3,24 = _ entspr Ga OR (28,14) —_ 23,06 _ IBhosphorsäure eur re 0,07 0,02 — Glühyerluste rer Se Son 102 = _ Kieselsäure und nicht Bestimmtes . 44,41 11,64 — — Summa 100,00 | 26,21 | a *) entspräche wasserhaltigem Thon . | 36,52 9,57 25,37 10,06 Unteres Diluvium. 131 II. Vertheilung des kohlensauren Kalkes. In Procenten | des Theilprodukts des Gesammtbodens Grand... ee a ee 23,00 0,62 ST ee 14,16 3,20 Stau ba RR 22,07 2,87 ikeinstes-Kheileb en 25,14 1,37 Summa (Gesammt-Kalkgehalt) 19,06 Unterer Diluvialmergel. SW. Kemnitzer Wiesen. Meler. am Waldrande. (Sect. Ketzin 10.) Lupwıc Dur. I. Mechanische Analyse. Mäch- Grand Sand Staub Feinste 2 EEE Profil EN INTERN Theile = tigkeit 0 non nor : = über 2- | I- 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05- unter = Decimet- Y9mm jmm | 0,5mm 0,2nm | 0,]jmm ‚0,05Wm 0,01] mm 0,0 1mm nn 0,8 Dehniaent 2,6 80,9 8.0 8,5 100,0 Sand | | or £ :n 23 | 57 | 17,6 | 40,0. | 13,3 0,5 1,3 65,7 12,3 20,7 | 100,0 Lehm — EBEN, | s2 | 1286| 3212| 115 1,2+ Diluwial- 2,0 70,0 11,0 17,0 | 100,0 muergel 38 | 65 | 162 | 29,4 | 14,1 g:% 132 Unteres Diluvium. OH. Chemische Analyse. a. Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flusssäure. Lehmiger Sand Lehm Mergel $ g Bosehene in Procenten des | in Procenten des in Procenten des Schlämm- Gesammt-| Schlämm- Gesammt-| Schlämm- |Gesammt- produkts bodens | produkts | bodens | produkts | bodens ihonerdepezs re 12,06 *) 1,03 ®) 18,03 *) 3,72°)]| 12,43%) 2,195) Eisnosyd . . 2... 6,06 0,52 10,44 9,16 6,52 u Dear A re lee 3,52 0,30 2,65 0,55 2,94 0,50 Kalkerden ern er. 1,34 0,11 1,59 0,33 13,38 2,29 Kohlensäure > 2 cr fehlt _ fehlt _ 9,18 1,56 Glühverust . 2... | 683 | 0,58 | 13,90 2,87 1,65 1,30 Kieselsäure und nicht Be- Stimmtess 70,19 5,96 53,39 11,07 47,90 8,12 Summa 100,00 8,50 100,00 20,70 | 100,00 17,00 *) entspr. wasserhalt. Thon 30,36 2,58 45,39 .9,37 31,29 5,34 b. Vertheilung des kohlensauren Kalkes im Diluvialmergel. (Mit dem Scheister’schen Apparate.) Grand Sand Staub j|[Feinste In Procenten .— - | Theile s über | 9- | ı- | 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05- | 0,02- | unter | = 07} Ymm jam 0,50 | Oo | On 0,0520 0,02um 0,0 mm 0,0 1m | des Theilprodukts | 19,12 [16,20 | 7,23 | 2,82 | 2,39 | 4,97 | 8,93 | 9,80 | 20,88 des Gesammtbodens \ l. Bestimmung | 0,38 | 0,62) 0,47 | 0,45 | 0,70 | 0,70 | 0,68 | 0,33 3,56 | 7,39 = - — _ | — - — — [778 Unteres Diluvium. 133 c. Salzsäure-Auszug der Feinsten Theile. Aufschliessung mit concentrirter kochender Salzsäure. Lehmiger Sand Lehm Mergel le in Procenten des | in Procenten des in Procenten des Schlämm- Gesammt-| Schlämm-| Gesammt-| Schlämm-|Gesammt- produkts | bodens | produkts | bodens | produkts | bodens Kieselsäure . 8,77 0,74 18,19 3,16 11,86 2,02 Thonerde - 5,83 0,50 | 11,63 2,40 5,14 0,88 Eisenoxyd 4,37 0,37 9,86 2,04 6,31 1,08 Magnesia 0,95 0,08 1,45 0,30 1,14 0,20 Kalkerde.. 0,63 0,05 1,40 0,29 13,11 2,24 Kohlensäure fehlt _ fehlt — 9,18 1,56 Phosphorsäure 0,13 0011| 0,11 0,023 | 0,14 0,024 Glühverlust . 6,83 0,58 | 13,90 2,87 7,65 1,30 Kieselsäure u. nicht Bestimmtes . 72,49 6,17 43,46 9,02 45,47 7,70 ‚Summa | 100,00 | 8,50 | 100,00 | 20,70 | 100,00 | 17,00 d. Salzsäure- Auszug des Gesammtbodens. Aufschliessung wie oben. Bestandtheile |Lehmiger Sand Lehm | Mergel Kieselsäure R 1,09 5,19 2,39 Thonerde . 2 0,70 3,49 1,47 Eisenoxyd i 0,73 2,97 1,52 Magnesia . E 0,10 0,42 0,29 Kalkerde . T 0,07 0,35 4,66 Kohlensäure . : fehlt ‘ fehlt 3,44 Phosphorsäure 0,013 0,035 0,057 Nicht Gelöstes und nicht Bestimmtes . 97,30 een eier 85,74 Summa 100,00 100,00 Er ee 134 Unteres Diluvium. Unterer Diluvialmergel. (Sect. Ketzin 10.) Lupwıc Durk. Mechanische Analyse. Grand Sand Staub a Kohlen- Fundort 4 1 ° |Summa| saurer über 2- | 1- | 0,1- | 0,05- | unter Ymm jmm 0,]jmm | 0,05mm 0,0]mm 0,01] mm Kalk 82,6 4,1 11,3 | 100,0 4,61 Lehmgrube SW. Leest 2,0 31 | 71,0 8,5 Lehmgrube SSO. Kartzow, 05 893 94 Ave | UN De e ’ O. des Weges 23 | 59,6 14 61,6 10,4 27,0 | 100,0 | 10,09 I. ca. 12 Dem. - 1,0 : Lehmgrube = 30 52,1 6,5 SSO. Kartzow, 3 W. des Weges \: 51,4 12,6 34,7 | 100,0 | 15,77 IM. -. 2 - 1,3 2,2 | 42,6 6,6 N.-Abhang des Mühlenberges 28 DR 39 21,0 | 100,0. | 10,38 bei Alt-Töplitz 3,9 | 52,7 97 Unterer Dilusialmergel im Uebergang zum Thonmergel. ‘(Sect. Ketzin 10.) Lupwıs Durk. Mechanische Analyse. Sand amı Feinste aadless a A Theile a Kohlen 2-0, mm 0, 1-0,05mm 0,05-0,01mm unter 0,01 mm Kalk Thongrube bei 37.6 16.8 45.6 100.0 10.07 Phöben. Fe 2 ” } ö Mächtigste Bank NER = 5 mit graublauer < Ban 32,2 5,4 N. Paretz 27,6 23,8 47,2 98,6° vonwerelblicherä, | mem menu Farbe 24,1 ..939 Unteres Diluvium. 135 Profil des Unteren Diluvialmergels. Gegend N. Eiche. (Sect. Ketzin 10.) Lupwig DuLk. I. Mechanische Analyse. Mäch- Grand Sand Staub Feinste tigkeit| Profil TEE ana a über 2- l- 0,5- 0,1- 0,05- unter Decimet. ymm jmm | Orsmın OSam 0,05Rm om 0,0] mm Telmioer 0,4 77,3 11,9 10,4 100,0 {=} 0,3 Sand RS EEE er nal 4 50,6 93,1 a 76,1 | »s | 101 | 1000 Ir Sand a — 2,0 a4 | 52,8 16,9 Sonekeer || 73,9 8,3 17,1 100,0 0,3 5 an *- Lehm 1,3 4,1 53,6 14,9 a: 212 68,0 10,4 15,9 96,5 | | \ 1,2 3,4 47,8 15,6 3,5 Ca CO® II. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Lehmiger Sand Lehmiger Sand Sandiger Lehm Mergel Bestandtheile in Procenten des | in Procenten des | in Procenten des | in Procenten des t Schlämm- |Gesammt-|Schläimm- Gesammt-|Schläimm- Gesammt-ISchlämm- [Gesammt- produkts | bodens | produkts bodens | produkts bodens | produkts | bodens | | | Kieselsäure .... 60,47 6,29 65,24 6,58 54,77 9,38 50,00 8,54 Thonerde .... Re. rn) 14,007) 1419) 17,659] 3,029] 13,719) 2,349) Eisenoxyd.... 6,11 ‚68 5,70 | 0,8 9,52 1,63 839 | 143 Kohlens. Kalk- | Erde fehlt — fehlt IB fehlt — 6,94 1,18 Glühverlust und | | nicht Bestimm- | | das 21,20 2,21 15,06 1,53 18,06 3,07 20,96 | 3,58 l Summa | 100,00 | 10,40 | 100,00 | 10,10 | 100,00 | 17,10 | 100,00 | 17,07 7) entspr. was- | serhalt. Thon 30,76 3,20 35,25 8:55 4444 | 7,61 34,51 5,89 136 Unteres Diluvium. b. Vertheilung des kohlensauren Kalkes im Diluvialmergel (mit dem Scheisrer’schen Apparate bestimmt). Feinste Grand Sand + Staub : In Procenten Theile Summa üb e t ER 20+001mm | om des Theilprodukts . 6,50 2,75 6,94 — des Gesammtbodens 0,15 2,22 1,18 3,59 Unterer Diluvialmergel. Kempfstücken bei Stolpe. (Sect. Fahrland 13.) Ernst LAurer. I. Mechanische Analyse. inst Mäch- Crandı Sand Staub a tigkeit| Profil umma über | 2- | 1- | 05- | 0,2- | 0,1- [0,05- | unter - Decimet. 2 5 | , 9,05" [0,01”” |0,01°® u 0,8 88,1 64 | 43 99,6 ehmiger % Ben 38 | Sand | 15 | 6,0 19,5 44,6 16,7 0,7 59,2 15,1 | 23,5 98,5 2,10 Lehm ORTE ae enge a 0,81 3,4 11,5 |.29,9 | 18,6 | nl 1,7 62,6 15,4 | 19,5 99,2 1luvial- 104 mergel | | ET La 373 19,14033:65 609 | | \ | | Unteres Diluvium. 137 II. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flusssäure. Lehmiger Sand Lehm Mergel Bestandtheile in Procenten des | in Procenten des | in Procenten des & Schlämm- Gesammt-[Schlämm- |Gesammt-]Schlämm-| Gesammt- produkts | bodens | produkts | bodens |produkts | bodens- Thonerde . . . | 13,329) 0577| 15997) 3,767)) 13,547))| 2,647) Eisenoxyd . . . 4,31 0,18 7,44 1,75 6,20 1,21 Neil no bla a to 2,83 0,12 3,27 0,77 3,33 0,65 Kalkerde. . . . 0,43 0,02 2,00 0,47 9,08 1,77 Kohlensäure . . fehlt — fehlt —_ 3,02 | 0,59 Phosphorsäure. . Spur —_ Spur _ Spur | — Glühverlust. . . 6,53 0,28 5,81 1,36 865 | 1,69 Kieselsäure u. nicht Bestimmtes . . | 72,58 3,12 65,49 15,44 56,18 | 10,95 Summa | 100,00 ' 4,29 100,00 | 23,55 100,00 19,50 7) entspr. wasserh. Thon | 33,53 | 1,44 40,27 9,46 30,08 6,64 b. Vertheilung des kohlensauren Kalkes im Mergel. Grand Sand Staub F einste Theile In Procenten = 2 über | 2- 1-. | 0,5- | 0,2- 1- 1[0,05- | unter Y9mm jam \0,5m | Om | os 0,,5mm 0:0 0,01 mm des Theilprodukts . | 22,25| 23,81 | 192, 1,72 173) 3,91| 8,49| 6,86 030, 021 058 046| 1,30| 1,34 Be des Gesammtbodens 0,39] 0,30 138 Unteres Diluvium. Unterer Diluvialmergel. Bornstedt, unterhalb des Orangeriegebäudes. Ersst LAurer. I. Mechanische Analyse. (Sect. Fahrland 13.) Sand Mäch- Grand Staub *) a tigkeit| Profil % ale Rs ea Tg = = Summa über | 2- | 1- | 05- | 0,2- | 0,1- | 0,05- | unter MDecimeh Ymm mm | 0,5 mm | 0,2mm 0,0] mm 0,05mm| 0,01mm 0,01mm Sp Tehmiger 4,1 78,6 9,4 1,2 99,3 AN Sand ; Fat ST a 0 2.9 51,2 11,5 34,9 100,5 2,4 Lehm 3 e 22 12020 86 Diluvial- 3,1 50,0 13,5 33,4 100,0 15+ mergel re un I. Probe 2,80 4,601.12,95 1519.05 810.7 Desgl. 0,6 44,7 16,5 25,0 32 Il. Probe 2,0 4,2 28,4 10,1 12,3 Ca C03 *) Der Staub ist weiter zerlegt in Körner von: Lehmiger Sand Lehm 0,5-0,09mm 0,02-0,01mm 1,3 2,1 8,7 2,8 Diluvialmergel 1. 10,4 3,1 II. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flusssäure. Lehmiger Sand Lehm Betardthele in Procenten des in Procenten des Schlämm- Gesammt- Schlämm- | Gesammt- produkts bodens produkts bodens Thonerde . 13,847) | 1,00 7) 15,424) 6,43 7) Eisenoxyd. . . . |. 5,29 0,38 8,38 2,92 7) entspr. wasserhalt. Thon 34,84 € 2,5 46,36 16,2 Unteres Diluvium. 139 Chemische Analyse der Feinsten Theile des Mergels. Erste Probe. Aufschliessung mit | Aufschliessung mit | Aufschliessung des Salzsäure cone. Schwefelsäure | Rückstandes mit Soda u. Flusssäure Bestandtheile N ; e in Procenten des in Procenten des | in Procenten des. Schlämm- Gesammt-[Schlämm- |Gesammt-| Schlämm- Gesammt- produkts | bodens | produkts | bodens | produkts bodens | i Thonerde . . .» 1,609 0,537] 11,359) 3,807)| 3,66 7) 1,227) Eisenoxyd . - - 0,75 0,25 9,65 1,88 Spur _ Kalkerde... . - 9,73 3,25 — — Spur | — Manganoxydul. . 0,14 | 0,05 | _ Magmesia. . » »| 0,48 | 0,16 0,62 0,21 0,05 | 002 Kell 201087 020003 2,03 0,68 1,77 0,59 Natron = Ne Spur | —_ 2,11 0,70 052072009 Kohlensäure. . . 5,71 | 1,91 —_ — _ — Phosphorsäure . . 0,091 | 0,03 — — = An: Kieselsäure . . . 0,33 | | | (in Lösung) 0,11 mr | I i er Fr Wasser und orga-! | 5 nische Substanz \ 514 2,12 Summa | 27,051 9,04 21,77 7) entspr. wasserhalt. Thon 3,03 1,34 28,64 9,27 9,21 3,08 140 Unteres Diluvium. Gesam mtanalyse der, Feinsten Theile. In Procenten des he Schlämm- Gesammt- ö produkts bodens Thonerde _ 16,64 7) 5,5677) Eisenoxyd !) = 6,38 2,13 Kalkerde ; — 9,73 73195 Manganoxydul . — 0,14 0,05 Magnesia. — 1,15 0,33 Kali — 3,38 1,30 Natron — 2,38 0,79 Kohlensäure — Fl) 1,91 **) Phosphorsäure . — 0,091 0,03 ip) Kieselsäure . — 47,52 15,87 Kap) Chlor . —_ 0,0013 — *) Schwefelsäure = 0,0076 n *=) Wasser u. organische Substanz . — | 8,14 DI Summa | 101,6299 — 1) Ein grosser Theil desselben als Oxydul im Boden. Durch Wasser löslich waren im Gesammtboden: 0,09 pCt. Kieselsäure — 0,0032 Chlor — 0,0013 Schwefelsäure — (0,0076 Kalkerde . — 0,0294 Magnesia . — 0,0025 {ohlensäure resp. Hu- 5 en u. em | Differenz entspr. wasserhalt. Thon — 41,88 - - = IS - kohlensaur. Kalk — 12,98 - - ne As Petrographische Untersuchung des Schlämmrückstandes (über 3,0—0,1”® D.) des Dee ie Procente nn Feldspath- Teilen | Kohlen- Korngrösse des Quarz | verunrei- weiches (meist Sandstein Wales Bad S Gesammt- N alleah md Gestein Ale) | stimmbar | (chemisch bodens = ) \(granitisch) | | bestimmt) uarz) | | | Ueber 3,0mm 2,46 11,97 0,86 23,33 55,14 6,35 | 2,34 | — ö ist | a | 3,0-2,0mm| 1,16 | 24,01 0,92 11,46 | 5463 | 089 | 8,29 a) Eee an BET ER a Er 2 | 2,0-1,0mm| 9,892 | 46,29 7,55 6,15 | 29,73 [sten oder| 1393 | e (verunrei- z unbestimm- | nigt) bar 4,05 (reiner Feldspath) 1,0-0,5 mm 4,60 78,57 Bart nicht. bestimmt 2... cc... ] 7,34 | Co? = 3,45 0,5-0,2mm | 12,95 RE a San chi bestimmter ] 4,09 | C0?= 1,81 Unter 0,2mm | 19,02 RER IR rch ab es time ] 4,09 | c0?= 1,80 Unteres Diluvium. 141 Unterer Diluvialmergel. Steinstücken, nahe am Dorfe. (Sect. Potsdam 14.) Ernst Laurer. I. Mechanische Analyse. Mächtig- Grand Sand Staup, |. Heinste keit Profil heil Summa = über |) mm] I- | 0,5- | 0,1- | 0,05- |” unter Decimet. Da 0,5mm 0,jmm 0,0520 0,0 1m 0,0 ]mm Lehmiger 3,4 81,7 6,1 8,5 99,7 oz Sand 5 1,8 4,8 60,9 | 14,2 2,4 53,5 17,0 26,7 99,6 - 10 Lehm 17 | 45. |,357\ 116 1,6 38,7 17,9 28,8 87,0 10 Mergel E : NIE EEE - Ir FE 2 a | Anl lonn 88 13,102C0, I. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flusssäure. Lehmiger Sand Lehm Mergel Bern dieneille in Procenten des | in Procenten des | in Procenten des Schlämm-|Gesammt-| Schlämm-|Gesammt-| Schlämm-|Gesammt- produkts | bodens |produkts, bodens | produkts | bodens —— Thonerde . . .. x. 13,85) 1,17*) | 19,83 ) 9,29 *) | 13,60%) 4,69%) Eisnoxyd. 2. 2.2... 6,68 | 0,57 7,16 | 32,07 680 | 2335 KEN a RE N — — _ _ 4,35 1,50 Kalkerdese a or 0,91 0,08 1,09 0,29 11,09. 3,83 Kohlensäure 2.0. fehlt — fehlt ve 7,87°*) ) Glühyerlust er er | 6,4270 72,25 Kieselsäure und nicht Be- | stimmtesen a 2 ee: | 49,37 17,20 | | Summa 100,00 34,53 *) entspr. wasserhaltigem | a 34,831 | 2,96 aggı 1213,32, 1232030 11781 ”) entspr. kohlensaurem | | Kalk Ran — _ - | — Ne 142 Unteres Diluvium. Unterer Diluvialmergel. Stangenhagen. (Sect. Wildenbruch 15.) Erst Scaurz. I. Mechanische Analyse. , Sand z Feinste Grand Staub Theile Summa über 2mm | 2-0,5mm 0,5-0,1°8 | 0,1-0,05mm 0,05-0,01 mM | unter 0,0 ]mm 5,5 ‚52,3 8,3 34,1 100,2 II. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile und des Staubes. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Feinste Theile Staub (34,1 pCt.) (8,3 pCt.) Bestandtheile in Procenten des in Procenten des Schläimm- | Gesammt- Schlämm- Gesammt- produkts | bodens produkts bodens Thonerdes er 14,06 *) 4,79) 3,89 0,49 IRisenoxydesr Er: 6,35 | _ 2,42 | —_ *) entspr. wasserhalt. Thon 35,39 | 12,06 | b. Vertheilung des kohlensauren Kalkes. erand Sand Staub Feinste | Gesamnt- In Procenten = = Theile Kalk- über 2- 0,5- 0,1- 0,05- | unter Ymm 0,5m | 0,1mm 0,05mm 0,0] mm 0,0 1am gehalt 64,40 19,34 504 | 45 | — der Theilprodukte L en 3,52 20 0,42 5,09 | 11,63 des Gesamnıtbodens 0,91 | 1,23 | 0,46 x | | n Zweite Bestimmung direet gefunden . . » » 2 2 2 2 2 2 2.2. 976 Gesammtdurchschnitt 10,69 Unteres Diluvium. 143 Unterer Diluvialmergel. Stücken-Körzin. (Sect. Wildenbruch 15.) Ernst Schuuz, I. Mechanische Analyse. E Sand Feinste Grand Staub Theile Summa 0,1-0,05"7 | 0,05-0,01 m | unter 0,0 [mm über Jam | 2-0,5um 0,5-0, 1m 1,1 54,8 9,4 34,7 100,0 101 34,6 | 10,1 II. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile und des Staubes. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Feinste Theile Staub (34,7 pCt.) (9,4 p6t.) Bestandtheile in Procenten des in Procenten des Schlämm- Gesammt- Schlämm- | Gesammt- produkts bodens produkts | bodens home 0 a ee) 5,25 *) 7,67 0,72 Eisnoxyd . .... 6,07 = 2,14 — *) entspr. wasserhalt. Thon 38,11 | 13,21 | Grand Sand Staub Ua © | Gesammt- In Procenten R > L Kalle über 2- 0,5- | -0,1- 0,05- unter gmm [0,5mm-| Q, jmm | (,05mm | 0,01%m [0,010 gehalt 40,00 11,51 12,10 | 14,70 En des Theilprodukts 2,17 | 3,90 | 5,44 0,44 2,12 115 |. 513 | 354 des Gesammtbodens 0,22 | 1,35 | 0,55 Zweite Bestimmung direet gefunden . . . » 2 2 2 2.2.2.202..1085 Gesammtdurchschnitt 9,48 144 Unteres Diluvium. Unterer Diluvialmergel. Schiass. (Sect. Wildenbruch 15.) Ernst Scauzz. I. Mechanische Analyse. Sand Feinste Erautl Staub Theile Summa 0,5-0, [um | 0,1-0,05mm | 0,05-0,01mm | unter 0, 01mm über mm | 2-0,5mm Konzlı 77,2 8,1 13,0 99,9 a | 18,2 I. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile und des Staubes. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Feinste Theile Staub (13,0 pCt.) (8,1 pCt.) Bestandtheile in Procenten des in Procenten des Schlämm- Gesammt- Schläimm- | Gesammt- produkts | bodens produkts | bodens Eisenoxayd . . ... 6,76 —_ 2,84 r) entspr. wasserhalt. Thon n Thonerde a. 10,924) 1,424) 6,54 0,53 ee | a | & b. Vertheilung des kohlensauren Kalkes. Grand Sand Staub a Gesammt- In Procenten — Ä ee | Kalk- über 2- 05 ONZ 0,05- unter Yymm 0,5mm | 0,05mm 0,0 1mm 0,0 ]mm gehalt 41,25 6,85 7,07 17,59 — des Theilprodukts — zu BL 3,85 | 0,96 | 2,04 | | PER, VEREEREEEEEEEEEE EEEREEGEEE BEE EEEEEEEE E U 0,66 115 - 0,57 2,29 4,67 des Gesammtbodens - 0,29 | 0,49 | 0,37 Zweite Bestimmung direet gefunden . . .» 2... Se a Aa b\3h Dritte - - an A I a HE Gesammtdurchschnitt . . 5,97 145 Unteres Diluvium. Muschelführender Diluvialmergel. Vorwerk Breite. (Seet. Wildenbruch 15.) Ersst Schurz. I. Mechanische Analyse. Grand Sand Staub Hemsie } Te Theile Profil - a Summa über 2- | 0,5- | 0,1- | 0,05- unter Yymm 0, mm Oykam ‚0,05 um 0,0] mm 0, Ojuam Ole 0,8 78,3 a 7,5 13,3 99,9 am 97 |20| 157 Mittlere Talea 71,3 9,5 7 99,9 II. 558 5 7,6 | 48,8 | 14,9 we 0,4 58,0 12,0 100,0 111. Tas 222 5,0 | 327 | 20,3 II. Chemische Analyse. a) Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. I. (13,3 pCt.) II. (17,7 pCt.) III. (29,6 pCt.) Bertandtneile in Procenten des | in Procenten des | in Procenten des Schlämm- Gesammt-|Schlämm-|Gesammt-| Schlämm- Gesammt- produkts | bodens | produkts | bodens |produkts | bodens Thonerdein 919) 125% 3469 1679| 783% 23,33% Eisenoxyd . 5,47 | — Bao 4,56 _ | *) entspr. wasser- | | haltigem Thon 23,68 3,15 23,81 4,20 19,33 5,86 Bestandtheile Thonerde . Eisenoxyd . I. (7,5 pCt.) in Procenten des Schlämm- produkts 5,99 | 1,66 0,45 II. (9,5 pCt.) in Procenten des produkts bodens | 5,64 0,53 os = b) Chemische Analyse des Staubes. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. II. (12,0 pCt.) in Procenten des | Fr | . |Gesammt-| Schlämm-| Gesammt-| Schläimm- Gesammt- produkts bodens | A|, 058 1,83 —_ 10 146 Unteres Diluvium. c) Vertheilung des kohlensauren Kalkes. Grand Sand Staub Feins te [Gesammt- e dee Theile In Procenten € kalk- über 9- | 0,5- | 0,1- | 0,05- | unter Kal gmm |0,5mm | 0, mm /0,05mm| 0,01 mm | 0,01mm | 8° alt l. Obere Lage. 0,00 5,92 12,50 | 32,99 — des Theilprodukts or] 0,62 | 1,21 | 4,09 | 0,00 1,34 0,94 4,40 6,68 des Gesammtbodens = SE — 0,06 | 0,64 | 0,64 Zweite Bestimmung direct gefunden . 7,68 Gesammtdurchschnitt 7,18 U. Mittlere Lage. 5,72 12,81 10,51 | 32,40 _ des Theilprodukts = N 413.| 1,54 | 6,54 l 0,08 2,09 0,99 5,74 8,90 des Gesammtbodens BABENTER uch 0,36 | 0,75 0,98 Zweite Bestimmung direct gefunden . 11,30 Dritte Bestimmung direct gefunden . 10,55 Gesammtdurchschnitt 9,91 II. Untere Lage. 5,00 9,58 12,54 | 16,45 _ des Theilprodukts PEST TREE 2,50 | 1,60 | 5,18 0,02 3,1 3,41 11,07 18,21 des Gesammtbodens |, TS - z 014 | 1,18 | 2,39 Zweite Bestimmung direct gefunden . 19,81 Dritte Bestimmung direct gefunden . 19,71 Gesammtdurchschnitt 18,98 d) Kohlenstoff im Gesammtboden von II. 0,90 pCt. Unteres Diluvium. 147 Sehr sandiger Unterer Diluvialmergel. Mergelgrube am W.-Ende von Diedersdorf. (Seect. Lichtenrade 20.) Lupwıc Dur. I. Mechanische Analyse. Mäch- | Grand Sand Staub Feins te naeh - Theile Summa El er | & Te To To 00 Re q Decimet. Ymm jum | OrHcm Osauın) 0,05mm 0:01 HOREm I | 05 69,0 9,8. | 13,69 94,9 - 4 | a Be 1258 14705 | 10,7 5,1CaC0, *) Die unveränderten kalkhaltigen Feinsten Theile betragen 15,16 pCt. Il. Kalkbestimmungen (mit dem ScHEIBLEr’schen Apparate). l1ste Best. 5,00 pCt. 2te - 5,22 - Durchschnitt 5,11 pCt. b) Kalkgehalt der Feinsten Theile desselben: In Procenten des Theilprodukts 10,19 - Gesammtbodens 1,54. a) Kalkgehalt im sehr sandigen Mergel Unterer Diluvialmergel bis Thonmergel. Niederlöhmer Ziegeleigruben. (Sect. Königs-Wusterhausen 23.) Erst Laurer. Mechanische Analyse. Sand au. Feinste Grand DR Staub Theile A r | = x Summa über 2 el 0,5- 0,1- 0,05- unter Ya jam | O,pam Onlkum 0,05 OYOjaam 0,0 mm 0,0 32,9 15,3 40,3 87,9 in re = it Oo 1,0 AS 13,4 12,1 CaCO, Diese mechanische Analyse kommt, wie schon die äussere Beschaffenheit dieses Gebildes vermuthen liess, nahe der des Vel- tener Töpferthones, nur ist der Kalkgehalt des letzteren höher (16—18 pCt.), siehe Special-Erläuterung zu Sect. Oranienburg, S.19 u. 20. 10* 148 Unteres Diluvium. Unterer Diluvialmergel. Gruben der Neuen Ziegelei bei Königs-Wusterhausen. (Sect. Königs- Wusterhausen 23.) Ernst LAurer. Mechanische Analyse. Grand Sand Staub Feinste N Er : i Theile S | L umma über 2ER a0 0,1- 0,05- unter Ymm jmm | 0,5mm | 0,]mm | 0,05mm 0,0] mm 0,01mm 3,2 64,3 10,3 15,5 93,3 JE 2,7 | 6,3 | 448 | 105 7,1CaC0, Profil des Unteren Diluvialmergels. Schöneicher Plan. Grube von Plettenberg. (Sect. Mittenwalde 24.) Ferıx WAHNSCHAFFE. Mechanische Analyse des entkalkten Kon Gesammtbodens Profil saurer Vene sh „Feinste Kalk, [SF SEN Theile S 2- 1- 0,5- 09,1- 0,05- unter =] 1 mm 0,5 mm 0, 1 mm j 0,05 m 0,0 1 mm 0,0 1 mm en ar 12 9= 17 sh Bent: 13,54 39,75 \ 11,56 35,15 | 100,00 aus 2M Tiefe 1,40 2,56 | 22,70 | 13,09 965 s Er UntereBank 12,65 30,11 19,55 37,69 [100,00 aus 4” Tiefe 1,60 | 15,90. 11,74 0,87 Unteres Diluvium. 149 Unterer Diluvialmergel. Tasdorf. SW., am Bahnhof Rüdersdorf (Seet. Rüdersdorf 25). I. Mechanische Analyse. a. Mit dem ScHönE’schen Apparate. Lupwıe Dur. Mäch- Grand Sand Staub Feinste & tigkeit Profil | _ nn Theile E über | 3- 1- | 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05- | 0,02- | unter = Deecimet. Oma a 0,5 | 0,277 | 0,1”” | 0,05””] 0,02””| 0,01”"| 0,01”"| 2 Lehmiger 0,9 79,2 9,7 10,9 | 100,7 7 an autet, Ä alb der ale | r 5 en 35) 76 | 252 | 253 | ı76 | 77 | 20 0,6 61,3 9,6 28,7 _ 4 Lehm u: 33 | 17,33 2190| 152. | 70 69:5 30.5 | Pituvial- 68,7 11,0 197 | 994 el | E ee a3| 89 | 241 | 155 | 159 | 94 | 16 b. Mit dem NÖBEL’schen Apparate. Ernst Laurer. Aenti; Schlämm- IH. Ir. L. keit Profil rückstand BEINE SE TEEN | Alslank Summa 4 in Tr. No. 2. Decimet. Lehmiger Sand f 3 | ((Nekerkrume) | 32,8 3,7 | 3,6 | 9,9 | 100,0 . 4 Lehmiger Sand | 83,6 | 3,0 | 3,4 | 10,2 | 100,2 4. | Lehm | 61,4 | 42 | 1,6 | 96,2 | 99,4 30+ | Diluvialmergel | 76,7 | 28 | 4,9 | 15,7 | 99,6 % 150 Unteres Diluvium. U. Petrographische Bestimmung. Erxst LAurer. a. Kies und Sand aus dem Mergel. Körnung über 3”" Sl 1-0,5"" pCt. pCt. pCt. Granit und Geis. . . 2... 32,2 10,2 _ Porphyr 23,6 — _ Feldspath . — | 24,9 3,1 Kalkstein : — | 11,7 | — Feuerstein . Be Re erde 13,9 1,8 — a — | 42,1 80,0 Unbestimmbar un 29,6 | 9,3 16,4 Summa 97,3 100.0 935 Antheil am Gesammtboden 0,7 6,3 12,9 Bei einer zweiten Probe. enthielt der Kies über 3"m D. (von 500 Grm. Boden 14,8 pCt.): Granit und Gneiss . — 3,0 pCt. R Porphyr = 21 - Feldspath . = 10 - Kalkstein . — 80,3 - (1'Stem — 58,3) Feuerstein — Quarz ; = 11,4 - Unbestimmbar —I 1,6 99,8 pCt. b. Kies und Sand der zugehörigen Bildungen. Eehmiger Sand (Ackerkrume) Quarz Lehmiger Sand 3-]am pCt. (unterhalb der Ackerkrume) Granit und Gmeiss . Diorit . Feldspath . Feuerstein . Quarzur Unbestimmbar Lehm Granit und Gmneiss . Feldspath . Quarz: Unbestimmbar oOolmm | 1-0,5mm pCt. 92,6 85,7 das Uebrige ist nicht bestimmt III. A. Unteres Diluvium. Chemische Analyse des Diluvialmergels. 151 &) Aufschliessung mit cone. Schwefelsäure. Ferıx WAHNSCcHAFFE. Staub Staub Feinste Theile nabEaimeapheile Bestandtheile in Procenten des | in Procenten des | in Procenten des Schlämm- [Gesammt-[Schlämm- |Gesammt- nee produkts | bodens |produkts | bodens 5 sense LöslicheKieselsäure | 6,72 0,56 22,40 3,74 4,30 Thonerde 5,207) 0,43 7)| 14,84 7) 2,48 7) 2,917) Eisenoxyd 2,30 0,19 4,97 0,83 1,02 Kohlensäure 2,0977) 09,17 5,1744) 0,86 1,03 Summe der aufge- geschlossenen Be- standtheile incl. Glühverlust 23,05 1,92 | 64,25 10,74 .12,66 Quarz u. unaufge- schlossene Silicate | 76,95 6,42 35,72 5,97 12,39 7) entspr. wasserh. Thon | 13,09 1,08 | 37,26 6,24 1,32 fr) entspr. kohlens. Kalk 4,75 Uo- | Lupwıg Durk. Schlämmprodukt Schlämmprodukt bei 0,Imm Geschw. bei 0,02mm Geschw. Bestandtheile 17,6 pCt. 12,8 pCt. in Procenten des in Procenten des Schlämmprodukts Schlämmprodukts Wasserhaltiger Thon 49,3 55,9 Eisenoxyd . Se, 4,04 5,07 Kali 1,81 2,05 Natron We 0,10 0,12 Kohlensaure Kalkerde . 10,59 RD £) Vertheilung der Phosphorsäuremengen im Diluvialmergel. i FeLıx WAHnscHArFFE. Die Theilprodukte enthalten: Sand Staub . Feinste Theile . in Procenten derselben des Gesammtbodens 0,081 0,061 0,20 0,017 0,21 0,035 Phosphorsäure zusammen 0,113 pCt. des Gesammtbodens 152 Unteres Diluvium. Chemische Analyse B. des lehmigen Sandes, Lehmes und Merzeisl «) Aufschliessung mit cone. Schwefelsäure. Ferıx WAHNSCHAFFE. Lehmiger Sand Lehm Mergel Bestandtheile Feist | Feinst Beat einste en einste ” einste SE) aha | | anne | Se) | men | Lösliche Kieselsäure 2,83 | 17,33 19,57 33,17 6,72 22,40 Thonerde . . . 2,297)| 11,707)| 12,717), 19,634) 5,207) 14,84 }) Eisenoxyd . . . 1,04 3,93 4,96 8,60 2,30 4,97 Kohlensäure . . fehlt fehlt fehlt fehlt 2,09 5,17 entspr. entspr. 4,75CaC03 | 11,75 Ca CO3 Quarz u. ungelöste Silicate . . . 91,84 | 57,42 54,62 25,38 76,95 39,72 7) entspr. wasserhalt. Thon 5,8 29,4 32,0 | 494 13,1 37,3 *) (inel. Coneretionen.) Lupwıc Doure. Lehmiger Sand Lehm Mergel I Schlämmprodukt | Schlämmprodukt | Schlämmprodukt Bestandtheile hei Dei bei O,Imm | 0,09mm | o,Imm | 0,09mm | o,ımm | 0,09mm Geschw. Geschw. | Geschw. | Geschw. | Geschw. | Geschw. 9,4 pCt. | 6,3. pCt. | 26, 2p©t. | 21,0 pCt. | 17,6 pCt. | 12,8 pCt. Wasserhaltiger Thon. . 3l,l 43,6 58,9 71,8 ara 25539 Fisenoxyd 0. sale aler 4,68 7,2% 4,69 404 | 5,07 Kal EN EEE 1,25 1,30 1,08 2,01 1,851 | 23,05 Kohlensaure Kalkerde . fehlt fehlt fehlt fehlt 10,59 9,75 £) Bestimmung der in kohlensaurem Natron löslichen Kieselsäure des Gesammtbodens. LupwıG Dure. Lehmiger Sand (Ackerkrume) . . 2 0pt: Lehmiger Sand (unterhalb der Ackerkeume): . 0,036 - TIiehmi Hi: mer ze Br N A Fe OO Merge]aiin us NAMES Ben. 010508 = Unteres Diluyium. 153 Thongehalt der Schlämmprodukte des Profiles des Unteren Diluvialmergels. Bahnhof Rüdersdorf. Aufschliessungen mit concentrirter Schwefelsäure in der Schale. Mergel, auf kalk- Mergel freie Substanz berechnet Geschwindig- Lehmiger keit Sand Lahn In Procenten des Schlämmprodukts. 2,0mm 5,8 32,0 13,1 13,7 0,2mım 29,4 49,4 37,3 49,3 0,jmm 31,1 58,9 49,3 55,1 0,02mm 43,6 71,8 55,9 61,9 In Procenten des Gesammtbodens. 2,0mm 0,6 3,0 1,4 ai | 3,8 17,0 | 8,8 0,2mm 3,2 14,2 74 ar 0,]mm 2,9 15,4 8,7 = 0,02mm 2,7 15,1 7,2 BR Anm. "Die Produkte bei den einzelnen Geschwindigkeiten sind derartig gewonnen, dass bei 2,0" M Geschw. erst abgeschlämmt wurde, nachdem die Probe bei 0,2mm Geschw. geschlämmt war, dagegen ist bei den geringeren Geschwindig- keiten jede Schlämmung unabhängig von der anderen ausgeführt. Unterer Diluvialmergel über Diluvialthonmergel. (Mergeliger Geschiebelehm nach ORTH.) (Sect. Rüdersdorf 25, nahe Mastpfuhl.) Lupwıc Durk. Mechanische Analyse. Sand Staub Feinste | Theile S = ‘ STE Ü ET rer umma über 1 0,5 0,2- | 0,1 0,05- | 0,02 unter jmm | 0,5mm | 0,9mım | Q,]jmm | 9,05"m | 0,02mm | 0,01um | 0,01mm 50,2 20,1 28,3 98,6 0,3 | 0,6 | 10,9 | 17 | 308 | 132 | 69 154 Unteres Diluvium. Zur Beurtheilung des Verhältnisses von Sand, Staub und den Feinsten Theilen des Unteren Diluvialmergels (kalkhaltig ge- schlämmt) sei folgende Zusammenstellung gegeben. Fundort Sand Staub Feinste Theile Veltener Ziegeleien . do. do. S. W. Kemnitzer Wiesen . Sect. Ketzin dowsdor. do. do... 61,6 10,4 27,0 don 51,4 12,6 34,7 do. do... 66,3 9,9 21,0 Nord-Eiche, Sect. Ketzin 68,0 10,4 15,9 Kempfstücken bei Stolpe . 62,6 15,4 19,5 Stangenhagen . Stücken - Körzin . Schiass Vorwerk Breite do. do. do. do. Bahnhof Rüdersdorf Mastpfuhl, Rüdersdorf Im Durchschnitt Bornstedt, m. cm N Rene: | 50,0 13,5 33,4 Unteres Diluyium. 155 Die Feinsten Theile überwiegen stets procentisch den Staub. Der Sandgehalt ist meist bedeutend höher als die Summe von Staub und den Feinsten Theilen. Nur bei einigen Bildungen, welche bereits zum Diluvialthonmergel hinneigen, übersteigt der Gehalt an Feinsten Theilen den an sandigen Bestandtheilen. Nach den seiner Zeit vorliegenden Untersuchungen glaubte G. BERENDT (die Umgegend von Berlin, I. der Nordwesten S. 32) berechtigt zu sein, für den Unteren Diluvialmergel einen höheren Kalkgehalt als für den Oberen Diluvialmergel anzunehmen. Die ferneren Untersuchungen haben diese Ansicht nicht bestätigt. Es kommt sogar bei dem Unteren Mergel in tieferer Lage ein ebenso geringer Kalkgehalt vor, als solcher je bei intactem Oberen Mergel gefunden ist (siehe Tab. T). Innerhalb der Theilprodukte des Mergels zeigt sich die längst beobachtete Abnahme des Kalkes vom groben Sande zum feinen Sande und Zunahme nach den feineren Schlämmprodukten. Der Thonerdegehalt der Feinsten Theile schwankt zwischen 7,9 bis 16,6 pCt., im Mittel beträgt derselbe 12,5 pCt. Im' Allgemeinen gleichen die Feinsten Theile des Unteren Diluvialmergels denen des Diluvialthonmergels. Im Staube zeigt sich ein Gehalt an Thonerde von 6,4 pCt., also etwas niedriger als beim Staube der Diluvialthonmergel, immer- hin aber hoch genug, um beurtheilen zu können, dass hier noch Thongehalt vorliegt, zumal wenn man die Zusammensetzung des Staubes und der Feinsten Theile der. reineren Sande betrachtet. 156 Unteres Diluvium. e. Anhang. a. Thonschlamm. Probe des durch Schlämmen aus dem Unteren Diluvialmergel zur Herstellung von gebrannten Thonsteinen gewonnenen Produktes. Birkenwerder Ziegeleien. (Sect. Hennigsdorf 8.) Ernst LAurer. I. Mechanische Analyse. S d Feinste Aa ya Theile |< umma “ über 0,1- 0,05- unter On une ES 0,01mm 0:O)ham Thonschlamm 44,58 19,03 35,30 98,91 (sog. Reiner Thon) 2221 | 2234 IH. Chemische Analyse. a) Kalkbestimmung mit dem SCHEIBLER’schen Apparate. 3 im im im Kpblensauren: all Sand Staub | Feinsten | Gesammt- in 5 r Tueg] 2 Kalkgehalt z 3 (ds ‚| über | 0,1- 0,05- unter = Procenten des Gesammtbodens 0,]mm 10,0 0,01mm | 0,01mm lste Bestimmung. . . . .| 2,39 | 3,89 | 8,99 10,87 26,14 = SL Tg 2te Bestimmung . . ... 23,63 23,63 Ste Bestimmung . . . . . 23,24 23,24 Im Durchschnitt | 23,43 b) Bestimmung von Thonerde und Eisenoxyd im Thonschlamm. 'Thonerde Eisenoxyd Löslich in Salzsäure. . . . 0,22 pCt. 0,23 pCt. Löslich in conc. Schwefelsäure 6,74 - 2,69 - Summa 6,96 pCt. 2,92 pCt. des Ganzen. \15,08 pÜt. wasserfreiem l Th on, Die Thonerde (6,96 pCt.) entspricht ie Thenerde OP. U) DRS 117,75 - wasserhaltig. \ Tertiär. 157 ß. Septarienthon. (Tertiärer Thonmergel.) Hermsdorf. (Sect. Hennigsdorf 8.) Ernst ScHurz. I. Mechanische Analyse. Grand Sand Staub nen h 7 umma über 2- 1- 0,5- 0,2- 0,1- 0,05- unter Ymm jmm 0,5mm (ar 0,]mm 0,05mm 0,0] mm 0,0] mm _ 0,8 (concretionär) 13,2 85,4 99,4 Se I gen 05 | 0,3 IH. Chemische Analyse des Gesammtbodens. a) Aufschliessung mit Flusssäure. In Procenten Bestandtheile des Gesammt- Bemerkungen bodens ‚Bhonerdes an NS N NR EN 13:25.%) *) entspräche 33,36 Eisenoxyd 5.08 wasserhaltigem Thon. Kali 9.87 7) 2 Bestimmungen. Kalkerdenn sms ae anne 10,81 Bhosphorsäure@., 2.2 En 0,07 7) Glühyerlustser er: 14,35 Kieselsäure und nicht bestimmt . . . 53,56 Summa 100,00 b) Kalkgehalt. Probe aus oberen Lagen . . . . . ...... 12,68 pCt. - - unteren - I Re DES RO [2X KO E 158 - Oberes Diluvium. B. Oberes Diluvium. a. Oberer Diluvialmergel. Dorotheenhof. (Sect. Linum 1). Ferıs WaAnrnscHArre und Lupwıc Durk. I. Mechanische Analyse. Mäch- Grand Sand Staub [Feinste tigkeit| Profil |. Te r uao S über | 2- | 1- 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05- | unter =) Decimet. 99mm I 0,Jum 0,3um 0,]mm 05mm 0,01mm O:OJam a Schwach *) 1,7 89,3 6,5 2,5. |100,0(W) 2 lehmiger — ——- > Sand 09| 30 | 82 | 5532 | 245 Lehm nicht untersucht 1,2 48,2 11,8 | 38,8 [100,0 (D) Mergel Dunn 1 3,2 | g,1 | 239 | 11,3 [ *) Unter 13 Dem. Flugsand. - U. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile des Diluvialmergels. Aufschliessung mit Schwefelsäure. Lupwıs Durk. In Procenten des Bestandtheile Schlämmprodukts | Gesammtbodens | Nhonerderse a 11,90) | — IBisenoyls re 5,38 _ Kalkerd ea 20,66 +) 8,09 wasserhaltigem Thon Oberes Diluvium. 159 b. Vertheilung des kohlensauren Kalkes im Diluvialmergel, bestimmt mit dem SCHEIBLER’schen Apparate. Erste Bestimmung. Kohlensaurer Kalk |im Grand | . B im und Sand| Sand | im Staub Feinsten | Gesammt- r über 1- 0,05- unter Kalkgehalt Procenten jam 0,05mm 0,0]mm 0,01]mm des Theilprodukts . . 17,05 5,01 12,65 20,86 = des Gesammtbodens . 0,65 2,51 1,49 8,09 12,74 Zweite Bestimmung. Nm nn | _ des Theilprodukts .. = 11,17 — des Gesammtbodens . [0,65] 10,73 11,38 Schwach lehmiger Sand*) des Oberen Diluvial- mergels. Südlich Feldmark Schlaberndorf (Sect. Markau 2). Erssr Scuurz. I. Mechanische Analyse. Mäch-|Grand Sand Staub ae tigkeit| _ ; = - E Summa über | 2- | 1- 0,5- | 0,2- | O,1- 0,05- unter Decimer.| 2mm |Imm | Q,5mm | Q,9mm | Q,jmm 9,05mm| 0,01mm | 0,01mm a 88,8 93 1,8 99,9 1,3 | 4 51,3 *) Unter 7—15 Dem. Oberen Sandes. 160 Oberes Diluvium. Oberer Diluvialmergel. Callin, bei Grünefeld. (Sect. Nauen 3.) Ferıx WAHNSCHAFFE. I. Mechanische Analyse. N 5 Feinste Mäch- Grand Sand Staub ae = tigkeit| Profil | _ E E EI) über | 2- 1- 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05-| unter | 3 Decimet. zum | Jam (0,50, YmmI 0, [mm 0,0500, 01mm]0,01mm] > 3-8 : 1,4 87,1 5,8 6,2 | 100,0 Lehmiger San ala | Bi no 3 2,9 642 12,3 | 20,1 | 100,0 Lehm 22 | 3,1 | 13,6 | 32,0 | 13,3 10-+ Dilwvial- 5,0 59,2 9,6 | 25,0 | 98,8 ‚gel Bi 13 | 53 | 14,9| 26,7 | 110 | II. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. &. Aufschliessung mit Flusssäure. Lehmiger Sand Lehm Diluvialmergel Bestamatneile in Procenten des in Procenten des in Procenten des Schlämm-|Gesammt-|Schlämm-|Gesammt-|Schlämm- |Gesammt- produkts | bodens | produkts | bodens | produkts | bodens Thonerde . . .| 13,51%) 0,84*)| 19,65* 3,95°)| 13,41”) 3,35. °) Eisenoxyd . . . 5,16 | 0,356 9,10 1,83 6,45 1,61 I I IKaligaı ars ge 4,10 0,25 4,30 0,97 4,10 1,03 Kalkerde . . . 0,70 0,04 1,15 0,23 13,03 3,26 Kohlensäure . . fehlt — fehlt — 7,94 1,98 entspricht CaCO, _ _ == —_ [18,05] &,51] Phosphorsäure. . 0,23 0,01 0,28 0,06 0,20 0,05 Glühverl.exel. CO, 5,51 0,34 7,41 1,49 6,06 1,52 Kieselsäure u. nicht | Bestimmtes . . 70,19 4,35 57,61 11,58 48,831 | 12,20 Summa | 100,00 | 6,19 | 100,00 | 20,11 | 100,00 | 25,00 ' *) entspr. \ wasserhalt. Thon 33,01 | 2,05 49,47 9,94 33,76 8,44 Öberes Diluvium. 161 ß. Aufschliessung mit concentrirter Schwefelsäure. Lupwıc Durk. In Procenten des Bestandtheile Thei- | Gesammt- Bemerkungen produkts | bodens Wasserhaltiger Thon . 29,50 *) 7,40 ®) Gefundene Thonerde Eisenoxyd. . -» . . 6,03 1,51 11,57 : Kohlensaurer Kalk. . 21,09%) 5,29 =») Gefundene Kohlensäure 1388 | 1080 3:36 —— Summa 100,00 | 25,09 b. Vertheilung des kohlensauren Kalkes im Diluvialmergel. Bestimmt mit dem Schzierer’schen Apparate.) Pl im im im im Gesamt R Z 2 S £ Grand u. Sand Sand Staub |Feinsten in kalk- Ri 1- | 0,1- | 0,05- | unter Procenten über 9 [o,mm 0,05mul 0,01mm | 0,01mm | gehalt Kohlensaurer Kalk des Theilprodukts .. 24,93 5,21 | 7,95 | 14,81 | 21,09 — | des Gesammt- \ 1. Best. 2,44 bodens 2 0,87 | 143 | 529 | 11,59 1,56 —= ———n— 9. Best. 8,90 10,46 Im Durchschnitt 11,03 11 162 Öberes Diluvium. Profil des Oberen Diluvialmergels. Schwante. (Sect. Cremmen 4.) Ferıx WaAnxscHArrE. I. Mechanische Analyse. Mäch- Grand Sand Staub Woiasis pe ent KR Theile | tigkeit über os En oe ne Deeimet. mm jam | Om 0,2 | Yan 0:0omumı 0,0 ]mm 0,0] mm 7 ee RB |: 73,4 9.2 10,0 99,9 Some 20 | 30 | 189 300 | 148 : 1,5 70,9 14.0 13,5 99,9 3 Sandiger Zehn >| | | | Oberer | 22 66,5 13,7 17,3 | 100,2 15+ | Diluvial- - mergel 2,3 4,8 1,002 I. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flusssäure. Lehmiger Sand | Sandiger Lehm | Ob. Diluvialmergel . Bestandtheile n "Thonerde Eisenoxyd . Kali . Kalkerde Kohlensäure Phosphorsäure . . Glühverlust exel. CO, Kieselsäure und nicht Be- stimmtes Summa : ”) entspr. wasserhalt. Thon -p) entspr. kohlens. Kalk in Procenten des in Procenten: des in Procenten des r S R | Schlämm- Gesammt-) Schlämm- Gesammt-| Schlämm-|Gesammt- produkts | bodens produkts | 12,91) | | 6,14 4,36 Spure fehlt n 0,38 13,74 72,47 100,0( 32,5 ) ) bodens 1,29) | 0,61 0,44 10,00 3,25 produkts | 16,17° | 11,57 ‚97 En en fehlt 0,51 7,79 59,19 100,00 a0,7L | | | bodens 2,189] 1,54 0,67 14,04%) 6,85 3,41 9,95 8,00 + 0,24 5,26 100,00 38,35 18,18 | | 2,50 *) 1,22 0,61 1,77 1,42 4 0,04 0,94 9,30 17,80 Öberes Diluvium. b. Vertheilung des kohlensauren Kalkes im Oberen Diluvialmergel. | - In Procenten | Grand | Sand | Staub | a des Theilprodukts 34,77 6,68 13,75 18,18 des Gesammtbodens 0,76 4,48 1,88 3,24 i \ erste Bestimmung In den Theilprodukten unter IMm wurde gefunden Ziegelei. W. Vehlefanz. (Sect. Cremmen 4.) Feuıx WAHNSCHAFFE. I. Mechanische Analyse. zweite Bestimmung . Gesammt- kalkgehalt 9,25 8,49 Mächtig- Grand Sand Staub Kleine Ä R TER a | Theille| = keit Profil = | Tun 5 =) über 9_jmm| 1- 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05- | unter =] Decimet: YJmm [= | (an | 0,20 | Opa 0,05mm OO HOLLI er) 2,4 71,0 124 | 14,3 | 100,1 9 Sehr sandigerl |. : Lehm 2,0 | 3,6. 160 | 3233 | ız, { 3,6 59,0 16,3 | 20,85 | 99,7 9 Sandiger ee — : n Lehm 2,1 | 41 | 116 | 262.| 14,5 1,5 39,9 16,5 | 27,2 | 99,4 12-20 Oberer Dilu- ler ne | } ! 2-2 : Velaesgel 10 | 30 | zs | 21,6 | 20,5 Feiner Unte- | | 10+ |rer Diluvial- | sand | us Öberes Diluvium. IH. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flusssäure. Sehr sandiger ae R Oberer Dilu- Lehm Sandiger Lehm vialmergel Bestandtheile in Procenten des | in Procenten des | in Procenten des Schlämm- Gesammt-| Schlämm- Gesammt-| Schlämm-| Gesammt- produkts bodens | produkts | bodens | produkts | bodens Thonerde 15,4279)) 2,21p| 17,367)) 3614)| 13,487) 3,674) Eisenoxyd 6,26 0,90 8,25 1,72 5,23 1,42 Kali 3,94 0,56 4,22 0,88 3,01 0,96 Kalkerde. 1,73 0,25 1,48 0,31 16,92 4,60 Kohlensäure fehlt — fehlt _ 12,92 *) 8.910) Phosphorsäure . 0,43 0,06 0,30 0,06 0,30 0,08 Glühverlust . 16,73 2,39 6,31 1,31 5,04 1,37 Kieselsäure u. nicht ö Bestimmtes . 55,49 7,94 62,08 12,91 42,60 11,59 Summa | 100,00 14,31 100,00 20,50 | 100,00 27,20 f) entspr. wasserhaltig. Thon 33,32 5,95 43,70 9,09 33,94 9,23 *) entspr. ; kohlensaurem Kalk = 29,37 7,99 b. Vertheilung des kohlensauren Kalkes im Diluvialmergel. (Mit dem Scarigver’schen Apparate bestimmt.) mp n A | Sand | Staul Feinste | Gesammt- rocente ranc Da au) n rocenten ran | inc | 1ub Theile Kalkgehalt des Theilprodukts 43,42 8,71 | 23,89 | 29,37 — des Gesammtbodens 0,65 4,69 | 201 | 7,99 17,34 I Zweite Bestimmung, direct bestimmt 15,35 Dritte - = 2 16,02 Im Durchschnitt | 16,27 Oberes Diluvium., 165 Gemeiner Oberer Diluvialmergel. (Untersuchung einer zweiten Probe desselben Fundorts.) Lupwıc Dur. Mechanische Analyse. Summa Bemerkungen Sand *) Theile *) über jmm Grand und | Sand *) ag Stau | en | *) 1-0,0bmm 6,7 | 57,6 | 8,5 26,9 | 100 IH. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Schwefelsäure. m Procenten zn Bestandtheile Thei- | Gesammt- | Bemerkungen produkts | bodens Wasserhaltiger Thon”). . . . 29,7 | 8,4 ”) gefunden Eisenoxyd REN: 6,0 | 1,6 11,65 Thonerde A ale: | a ””) gefunden Kohlensaurer Kalk”) . . . . 18,8 5,0 8,28 Kohlensäure Quarz und Gesteinsmehl (Diff.) . 45,5 | 12,3 Summa 100,0 | 26,9 b. Vertheilung des kohlensauren Kalkes. (Mit dem Scaeisner’schen Apparate.) In Procenten Sana) Sand”) | Staub Bin Summa | Bemerkungen | des Theilprodukts 25,90 | 4,76 12,95 | 18,78 _ #) über mm 4) 1-0,05mm | A 1. Best. | 2,74 1,14 5,05 10,66 des Gesammt- | 1.73 ) ; bodens [9, Best. 7,46 9,19 166 Oberes Diluvium. Verwitterungsboden des Oberen Diluvialmergels. Oestlich Marwitz. (Sect. Marwitz 5.) Ferıx WAHnscHArFFE. I. Mechanische Analyse. Mäch- Grand Sand Staub Feinste ae || = | je über 2- 1- 0,5- |. 0,2- | 0,1- | 0,05- | unter = Decimet. Ymm jmm Osamm 0,20 | Oajaum ‚0,05 mm 0,02mm (I en } 2,2 81,8 4,1 11,5 | 99,9 5 Lehmiger EEE Sand 22 | 49 | ız2 | 37,6 | 19,9 : _ 70,2 7,4 20,2 | 99,5 Sandiger SEE ; ein 9,1 | 28 | 1835| 204 | 94 | II. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flusssäure. Lehmiger Sand a Dohhm Be eie in Procenten des in Procenten des * Schläimm- | Gesammt- Schlämm- Gesamnt- ‘ produkts ID Bbodensie [Br produkts En Bode bodens produkts bodens Thonerde 12,29%) 1,45%) 2 IFisenoxsyd 5,81 0,69 9,18 1,55 Kali a 3,76 0,44 | 432 | 0,87 Kalkerdeuunern ua re 0,18 | 0,02 nicht bestimmt _ Kohlensäure ae fehlt — fehlt _ Phosphorsäure . . ... 0,42 | 0,05 0,27 0,06 Glühyerlustes er 10,04 ES 5,46 1,71 Kieselsäure und nicht Be- Stummtese 67,50 | 7,97 57,00 11,51 Summa 100,00 | _ 100,00 | 20,19 *) entspr. wasserhaltig. Thon 30,94 3,65 52,29 | 10,56 " Oberes Diluvium. 167 Zu Profil S. 109. Grenzprobe zwischen dem sandigen Mergel und sehr sandigem Lehm. Höhenrand beim Dorfe Rohrbeck (Sect. Rohrbeck 6). Lupwıe Due. I. Mechanische Analyse. Grand Feinste und Sand Staub Theile mama Sand unter = über jmm 1-0,05mm 0,05-0,01 mm OLE 4,5 80,2 6,5 8,3 100,0 U. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Schwefelsäure. Feinste Theile Bestandtheile (8,8 pCt.) in Procenten des Schlämmprodukts | Gesammtbodens Bhonerdesiursn an 3: AR. BENAE DR 11,95 7) | 1,057) isenoxsydkie a me N EL 6,67 0,59 IKchlensaurey 2,4949) | 0,21+F) Quarz- und anderes Gesteinsmehl (Diff.) 57,36 5,05 Summa 100,00 | = 7) entspr. wasserhalt. Thon. . . . 30,47 | 2,68 p) entspr. kohlens. Kalk. . . . . 5,50 | 0,48 b. Vertheilung des durch die Verwitterung noch nicht ganz entführten Kalkgehaltes. (Bestimmt mit dem Sckeisrer’schen Apparate.) Grand Sand Staub Feinstes In Procenten und Sand 1- 0,05- unter SEE i über jam 0,095mm 0,0] mm (OO) Kalkgehalt Gesammt- des Theilprodukts. . . 13,95 0,64 | 2,39 5,50 — ( 1. Best. 5l 0,15 0,48 1,77 des Gesammt- ) l. Best 0,63 \ 0,5 2 bodens 1 9. Best. 1,06 1,69 168 Oberes Diluvium. Profil: Reste vom Oberen Diluvialmergel auf Unterem Sande. Höhenrand beim Dorfe Rohrbeck (Sect. Rohrbeck 6). Erssr Scaurz. I. Mechanische Analyse. Mäch- Grand Sand Staub Ba tigkeit Profil - ——— RE über | 2- | I- | 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05-| unter E\ Deainch Yan jmm | Opa 0,20 On 0,05mm OO 0,0]mm an | Sahacah 5,5 85,6 6,0 2,8 | 99,9 21) lehmiger Sand | pr ; u 3,72| 86 | 18,0 | 42,4 | 129 1,0 77,9 82 | 12,2 | 99,3 2 |Sandiger Lehm — rar 2 1,6| 3,8 | 17,6 | 36,6 | 18,3 _ | Pansient nur nesterweise erhalten und daher nicht untersucht oO Sehr 1,3 35,9 5,3 7,4 | 99,9 10 : diger Leh 5 rn Dom 1,837 | 13,7 | 38,6 | 39,1 IH. Chemische Analyse. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flusssäure. “ Schwach NER lehmiger Sand | Sandiger Lehm Sehnen Bestandtheile (Oberkrume) in Procenten des | ‘in Procenten des | in Procenten des Schlämm-|Gesammt-| Schlämm-|Gesammt-|Schlämm- Gesammt- produkts| bodens | produkts | bodens | produkts | bodens Thonerde 14,257))| 0,409] 19,794) 2,41% 15.644) 1,167) Eisenoxyd . 4,45 0,12 948 | 1,16 ‚18 | 0,53 Kali . 3,10 0,09 3,32 0,47 3,99 0,29 Kalkerde ER sure Spur — 0,63 0,08 0,94 0,07 Kohlensäure . . . . fehlt | _ fehlt — fehlt —_ Phosphorsäure ! 0,41 0,01 0,87 0,11 0,25 | 0.02 Glühverlust a: 7,85 0,22 an 0,94 5,14 | 0,38 Kieselsäure u. nicht Be- | stimmtes . 69,94 1,96 57,70 17,04 66,86 | 4,95 n n Summa 100,00 2,80 100,00 12,21 100,00 | 7,40 f) entspr. wasserhaltig. ; | | Thon 35,87 | 1,00 49,82 | 6,08 | Oberes Diluvium. 169 Profil: Reste vom Oberen Diluvialmergel auf Unterem Sand (siehe S. 109). Galgenberg bei Rohrbeck (Sect. Rohrbeck 6). Ernst Scaurz. I. Mechanische Analyse. Mäch- nd Sand Staub a tigkeit| Profil A ar Summa über | 2- ı1- | 0,5- | 0,2- | 0,1- |0,05- | unter Decimet! Ham j22 0,5" ‚0 “ 0,9mm 0, em 0, O5em 0,017" 0, oma } 1,1 83,4 11,3 4,1 99,9 Lehmiger : 2 Sand | | | (Ackerkrume) 33 8,7 | 20,3| 41,5 9,6 | | | Lehmiger 4,3 76,8 12,3 6,4 99,8 Sand (unter- _— — ; halb der 2 | g | Ackerkrume) 2,5 | 1,8 | 18,4 | 33,8 | 14,3 | | Unterer ° 10+ |Diluvialsand Untersuchung siehe S. 109 (Untergrund) I. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flusssäure. Lehmiger Sand SRH ne) Lehmiger Sand Bestandtheile in Procenten des in Procenten des Schlämm- | Gesammt- Schlämm- Gesammt- produkts | bodens produkts | .bodens INhonerde re 17,84 7) 0,737) 16,737) | 1,07 7) Beswayolor 5 ao oo oo 4,41 0,18 4,80 | 0,31 Kal ma 4,12 0,17 4,07 | 0,26 Kalkerde . . . . 2.2... In. bestimmt — n. bestimmt | _ IKohlensäurog Ra: fehlt fehlt — IBhosphorsäuresgagtany I. 043 | 0,0 02 0,42 | 0,03 Glühverlust . . ; 11,69 0,48 10,01 | 0,64 Kieselsäure u. nicht Bestimmtes 61, | 2,52 63,98 | 4,10 ' Summa | 100,00 |) 4,10 100,00 .| 641 7) entspr. wasserhaltigem Thon 44,91 1,84 42,12 2,69 170 Oberes Diluvium. Oberer Mergel unter Oberem Sande. (Profil siehe S. 201.) Hohen-Neuendorf (Sect. Hennigsdorf 8). Erssr Schurz. I. Mechanische Analyse. a. (Siehe auch zweite Bestimmung.) \ Grand Sand Staub kn Profil 5 ann über | 2- | 1- le 0,5- hr 0,2- | 0,1- | 0,05-| unter 9Ymm | jmm | 0,5um | 0 9mm 0, Olmm 0,05mm 0,0]am 0,0]mm Die || 9 48,7 212 | 218 | 99,9 mergel ER ] 15] 3,7 | 13,3 | 18,6 12,6 I. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile im Diluvialmergel. Ersst. Scnurz. Aufschliessung mit Flusssäure. In Procenten des Bestandtheile Bemerkungen Schlämm- | Gesammt- produkts bodens Ihhonerde@e a 14,47 1) 3,154?) Eisenoxydyas a ee 6,16 1,343 Kali nan Ran ER 4,08 - 0,889 !) entspricht 36,43 Kalkerde . ale Er 9,97 2,174 shall, Allem IXohllensäures er 7,98 1,740 2) entspricht 7.94 Phosphorsäure . . > 0,31 0,068 wasserhalt. Thon Glühverlust excel. Kohl 4,25 0,926 Kieselsäure u. nicht bestimmt 52,78 11,506 Summa 100,00 21,800 b. Vertheilung des kohlensauren Kalkes im sandigen Mergel (Diluvialmergel) berechnet aus der ermittelten Kohlensäure. : . Ein | & ne | Ba Gesammt- In Procenten Grand | Sand Staub Theile | Kalkgehalt des Theilprodukts. . . 65,10 | 5,30 | 13,50 | 18,14 des Gesammtbodens . .! 5,34 | 2,58 2,860.2102,95 14,73 *) ”) Ein Kalksteinchen dabei. (14,73—5,34 = 9,39 s. d. folg. Kalkbestimmungen). Oberes Diluvium. 171 Diluvialmergel von Hohen-Neuendorf. Kalkbestimmungen (mit dem Someızuur’schen anpaae) hPndlekaen Comes Sek über Jam | unter Imm a des Theilprodukts ee 21,95 7,95 des Gesammtbodens . SER 0,92 7,62 8,54 a R TE Zweite Bestimmung (E. Laurer) . . .. 9,93 Hohen-Neuendorf (Sect. Hennigsdorf 8). Mechanische Analyse. b. Zweite Bestimmung. Erxsr Laurer. Grand Sand Staub Feinste = Profil |. 2 0 3 Theile: über 2- 12 | 052 022 | 1- 0,055 | unter 2) 9mm jam | Om | Dun 0,]jam 0,05mm 0,0 1mm 0,0] mm 77) Sandiger an ar Ab 3 Diluvaal- 5,93 ‚oc 12,7 | 26,3 179 99,5 mergel | | | Birkenwerder (Sect. Hennigsdorf S). FeLıx WAHnsScHArFE. I. Mechanische ae ne Mäch- Grand Sand .| Staub ne Ss tigkeit| Profil : == — en el über | 2- l- | 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05- | unter =} Decimet Ymm jpm 0,5mm | 0, 9’mm ‚9 a | 52a 1 oO a RE 0, Ozum 0} "Ola 0. Ojmm an ; Lehmiger 3,0 84,3 ee aan b) 6,2 | 100,0 3 Sand er en (Ackerkrume) 3,1| 5,8 93,7 | ae | 12,9 nettes Beuel eh Sa Pong (unterhalb der —— = Ackerkrume) 2,2 | Ü 29:02 ..32227 0 19577 Des a6 ne Lehm BEE 7 n 17, 45 | 162 | 365 le ler 12,7 Sand. Mergel | 4,0 71,8 11,2 | 13,0 | 100,0 — (Ob. Diluvial- = BIETE TER mergel) 2,5| 55 | 151 | 370 | 11,7 Diluvialmergel) (Unterer | Untersuchung siehe S. 130. 7 Oberes Diluvium. IH. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flusssäure. srrudee Lehmiger Sand : en N unterhalb Sandiger Lehm es 1 ckerkrume der Aakenkene vialmerge! Bestandtheile in Procenten in Procenten in Procenten in Procenten des des des | des des des des | des Schlämm- |Gesammt- [Schlämm- |Gesammt-|Schlämm- |Gesammt-|Schlämm- | Gesammt- produkts | bodens |[produkts | bodens | produkts | bodens | produkts | bodens Thonerde ... .. 7) 13,97 |9) 0,87 [7)13,36 7) 0,72 |7)17,58 7) 2,32 | 12,25 7) 1,59 Eisenoxyd 4,79 0,30 4,91 0,27 8,18 1,08 5,43 0,71 Kalle er 4,05 0,25 3,81 0,21 4,52 0,60 3,69 0,48 Kalkerde ..... Spur _ Spur _ Spur —_ 14,78 1,92 Kohlensäure fehlt — fehlt —_ fehlt — 10,73 1,40 entspr. CaCO; ... —_ —_ —_ —_ _ —_ (24,389) — Phosphorsäure . . 0,60 0,04 0,65 0,04 0,35 0,05 0,45 0,06 Glühverlust excl. CO 9,32 0,58 5,40 0,29 6,64 0,88 4,79 0,62 Kieselsäureu.nicht bestimmt... . 67,27 4,171 71,87 3,881 62,73 8,28 | 47,88 6,22 Summa | 100,00 6,21 | 100,00 5.41 | 100,00 | 13,21 | 100,00 | 13,00 7) entspricht | wasserhalt. Thon 35,17 2,18| 33,63 1,532| 44,26 5,34| 30,34 4,01 b. Vertheilung des kohlensauren Kalkes im Mergel berechnet aus der ermittelten Kohlensäure. In Procenten des Theilprodukts | des Gesammtbodens Grand . 35,12 1,40 Sand 4,93 3,54 Staub . Le 12,91 1,45 Feinste Theile . 24,39 3,07 Summa (Gesammt-Ralkgehalt) 9,46 Kalkbestimmung (mit dem Scaeiswsr’schen Apparate). Lupwıe Durk. Gemenstheile Gesammt- In Procenten za über [020] unter mm elspell ] { erste Bestimmung . | 6,01 — es Theilprodukts » 5 20,4 EG deseifkeilpzodultz | zweite Bestimmung . . 0; | 5,89 — erste Bestimmung . | 5,69 6,79, 80 n S 110 } | ö 5 des Gesammtbodens | zweite Bestimmung . . 2 | 5,57 6,67 Oberes Diluvium. 173 Obere Diluvialmergel. (Sect. Ketzin 10.) Lvpwıe Dur. Mechanische Analyse und Kalkbestimmung. il Sand Staub Feinste Kohlen- = Theile Fundort Summa| saurer über 2- l- 0,1- 0,05- | unter Jmm jam | 0, mm | 0,05mm | 0,01mm | 0,01mm Kalk Grube 2,6 83,5 4,9 9,0 | 100,0 | 4,07 am Eulenberg Neu-Töplitz 1,5 13,6 54 NO. 2,2 72,9 8,6 16,5 | 100,0 6,10 Neu-Töplitz 1,9 | 60,4 | 10,6 Grube NO. 4,3 35,8 3,1 6,8 | 100,0 6,30 Kartzow 3:00 aa or Sand- und 9,3 62,4 9,3 19,0 | 100,0 7,93 Lehmgrube N. Paretz 22 | 5L1 9,1 ; Oberer Diluvialmergel. Elsholz. (Sect. Beelitz 2.) Ernst Scnurz. I. Mechanische Analyse. Grand Sand Staub Feinste Me: ze Theile | « Profil | _ : (Erw x Summa ober 0,5- | 0,2- , 0,1- | 0,05-| unter Ymm jmm| (a | 09mm On 05mm 0,01 mm} Vom Leitz. | 82,9 42 | 91 | 1000 Sand - 7 10,0 | 63,0 9,9 1,5 55,1 13,1 | 30,3 100,0 Lehm a. 36,6 | 1234 Diluvial- | >1 43,0 8,1%|28,7%| 82,9 mergel Ar s z 5,4 384 | 92 17,1CaC0; I ») 8,1+ 1,3 Ca 003 —= 9,4 pCt. Staub. *) 28,7 + 6,5 Ca CO; = 35,5 pCt. Feinste Theile. 174 Oberes Diluvium. I. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Lehmiger Sand Lehm Mergel 9,1 pCt. 30,3 pCt. 35,5 pCt. Bestandtheile in Procenten des in Procenten des in Procenten des Schlämm- |Gesammt-| Schlämm- |Gesammt-| Schlämm- Gesammt- produkts | bodens |produkts | bodens | produkts | bodens | Thonerde . . . 123) 1) 18,52%) Eisenoxyd. . . 7,06 0,64 7,64 2,32 6,20 2,20 5,61% | 14,27%) 5,06% *) entspr. | wasserhalt. Thon 30,98 2,32 46,61 14,12 35,92 12,73 b. Chemische Analyse des Staubes. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Lehmiger Sand Lehm Mergel 4,7 pÖt. 13,1 pCt. 9,4 pCt. Bestandtheile in Procenten des | in Procenten des in Procenten des s | N I ae IR Schlämm- Gesammt-| Schlämm- | Gesammt-| Schlämm-| Gesammt- produkts | bodens |produkts | bodens | produkts | bodens | Thonerde . . . | 719 0,34 12,51 | 1,63 Sl E06 Eisenoxyd . . . 1,54 0,09 4,500 |7920)59 8:098.1722.099 ; | | Oberes Diluvium. 175 e. Chemische Analyse des Gesammtbodens. Bestandtheile |Lehmiger Sand Lehm Mergel Thonerde. . . . 4,09 9,11 1,76 Eisenoxyd . . . 1,10 4,06 3,41 d. Vertheilung des kohlensauren Kalkes. Grand und Staub Feinste Theile | Gesammtkalk- In Procenten Sand \ : gehalt über 0,05mm | 0,05-0,01"m | unter 0,01mm des Gesammtbodens 9,03 1,30 6,78 17,11 Zweite Bestimmung direet gefunden . . . 2. 222.20... 17,27 Im Dindhschaf | 17,19 Oberer Diluvialmergel. Nahe der Schneiderremise beim BornıMm’schen Amte. (Sect. Fahrland 13.) Erxst Laurer. Mechanische Analyse. Mäch- Grand Sand Staub®) Feinste Theile S iokeit| Profil EURER FNmETRARTT RA 3 ei gen über | 2 1 | 0,5- | 0,1- | 0,05- | unter E Deich mm | jmm Q,5mm | Q,jmm Q,05mm[o,Ormmlo,ormm| 2 6-10 Ren nairenhit uent ernisiugeh t Sehr. — 77,0 14,1 8,8 99,9 2-9 sandiger | 7 Lehm 34) | 60,3 12,8 Dilunal- | 7 70,2 15,4 | 13,2 | 98,8 10 mergel = = = I. Probe 3,9 | sl 7759 0,4 65,2 15,6 | 9,49] 90,6 oe desgl. AL n Fa] ji ya, II. Probe | BB 57,3 10,3CaCO, Lehm Mergel *) Der Staub besteht aus Körnern von 0,5 —0,02mm — 9,6 10,6 0,02—0,0]mm — 4,5 4,8 176 Oberes: Diluvium. Oberer Diluvialmergel. : Nahe Nedlitz. Viereck-Remise. (Sect. Fahrland 13.) Ernst LaAurer. I. Mechanische Analyse. Mäch- Grand Sand Staub Feinste ER r ee NS Theile tiskeit| Profil 2 = E Summa > über | 2- | 1- | 0,5- \ 0,1- | 0,05- | unter Decimet. Ymm jaam 5] (la ‚0,05um 0,0] mm 0,01mm 6 | eier 4,7 4 78,7 12,2 | 4,6 100,2 Saal 2:0) #5, 51,9| 20,3 0,7 62,3 18,8 | 18,2 100,0 4 Lehm [14\ 3,5 | 40,4 | 17,0 | 7 el Bern are Eee er willen Diluvial- 1,9 67,1 14,4 | 9,9 93,3 10 mergel - — he Ste I. Probe 1,8| 41 | 42,2 | 19,0 1,5 CaCO, [ el“ 75,7 A IE Be nicht mehr | All 5 280. c0r I. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flusssäure. Lehmiger Sand. Sandiger Lehm. Mergel I. Q In Procenten des | In Procenten des In Procenten des Bestandtheile Schlämm-|Gesammt- Schlämm- Gesammt-ISchläimm- Gesammt- produkts | bodens |produkts | bodens | produkts | bodens Thonerde 11,46%| 0,53%)| 16,08% 23,93%9| 11,819) 1,419 | Eisenoxyd . 4,15 0,19 9,50 1,78 6,92 0,82 Kali . 2,62 0,31 Kalkerde — —_ _ —_ 11,22 1,33 Kohlensäure _ — — = 6,92) 0,82 Glühverlust _ — _ — 7,06 0,84 Kieselsäureu.nicht Bestimmtes . — — — _ 53,45 6,36 Summa —_ _ 100,00 —_ 100,00 11,59 ") entspr. ) wasserhaltig. Thon 28,54 | 1,883 40,47 7,37 29,138 | 3,55 ®) entspr. kohlensaurer Kalkerde — 15,87 pCt. des Schlämmprodukts 1,87 Gesammtbodens. Öberes Diluvium. 177 Mergel D., nicht mehr intacte Probe. Aufschliessung der Feinsten Theile mit Flusssäure. In Procenten des Bestandtheile Schlämmprodukts | Gesammtbodens TEhonerdei N ne 14,39 *) 1,75*) Deanasspil 16 0 oa oo oo 08 6,95 0,85 Kohlensaure Kalkerde . . . ... 8,36 1,02 *) entspr. wasserhaltigem Thon . . | 36,22 4,41 Bei geringerem Kalkgehalt steigt der Thongehalt des Bodens und findet da- durch bereits eine weitere Annäherung zur Lehmbildung statt. - Lehmiger Grand (Öberkrume). Lichterfelde ©. Bahnhof. (Sect. Teltow 16.) Erxst ScHuLz. I. Mechanische Analyse. Grand - Sand Staub u s unter {= | über Qmm [9-0,5mm | 0,5-0,1mm | 0,1-0,05mm | 0,05-0,01mm | o0,01mm | Z 23,6 67,0 2,7 6,3 100,1 5L,1 | 14,6 | 13 Il. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. In Procenten des Bestandtheile Schlämmprodukts | Gesammtbodens Bhonerde Auen I nn 0a eltern 21,41 1,45 Eisenoxydi une rn 12,49 0,85 *) entspr. wasserhaltigem Thon . . 59,89 3,65 Oberes Diluvium. 178 Reste vom Oberen Diluvialmergel (kalkhaltiger- Sand). Bahnhof Rondel, Halen-See. (Sect. Teltow 16.) Ersst Scnurz. I. Mechanische Analyse”). & Feinste Grand Sand Staub Theile x Summa 2-| = [05- | 02- | 0,1-| 0,05- unter über Ymm | Osum | Opam | 0,]jmm 0,05um 0,0] mm 0:Ojaml 0,2 95,8 1,0 1,9 95,9 + 1,25 Ca CO; nicht bestimmt ”) Nach Entfernung des Kalkes. II. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. In Procenten des Bestandtheile | Schlämmprodukts | Gesammtbodens | Thonerde ®) . 13,55 | 0,31 Eisenoxyd s,10 0,18 34,86 | 0,78 *) entspr. wassgrhaltigem Thon Lehmiger Sand (Reste des Oberen Diluvialmergels). O. Halen-See. (Sect. Teltow 16.) Ersst ScHurz. I. Mechanische Analyse. Grand Sand Staub Feinste & £ Theile | unter = 3 an 0,5-0, mm | 0,1-0,05mm 0,05-0,0] am 0,01mm über Qmm 2-0, 5mm 0,5 N 818 6,1 12,1 | 99,9, 3,1 | 70,3 1,8 Oberes Diluvium. 179 II. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. In Procenten des Bestandtheile | Schlämmprodukts | Gesammtbodens honerdes)la. ie he nn 18,03 2,17 IEISenoxyd@-Be- er 9,04 1,09 *) entspräche wasserhaltigem Thon | 45,38 9,46 Schwach lehmiger Sand bis Sand. (Reste des Oberen Diluvialmergels.) O. Halen-See. (Sect. Teltow 16.) Ersst Schurz. I. Mechanische Analyse. Sand Feinste Grand = BE Staub Theile a über 2- | 0,5- | 0,1- 0,05- unter Ymm 0,5mm 0,]mm 0,05mm 0,0] mm 0,0]mm 0,2 96,0 1,3 2,6 100,1 U. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. In Procenten des Bestandtheile Schlämmprodukts Gesammtbodens ihonerde Aue et 15,75 0,40 Eisenoxydi =. um. es As. S,61 0,22 ”) entspräche wasserhaltigem Thon . . 39,72 1,01 12* 180 Oberes Diluvium. Oberer Diluvialmergel. S. Teltow. Am Wege nach der Striewitz. (Sect. Gross-Beeren 17.) Ersst LAurer. Mechanische Analyse. Grand ER Sand ” Staub ee h f) B- ) 1- umma über Zum | 2-0,5mm | ran | 0.05mm |0,05-0,01mm [unter 0,01.2m 29 73,5 8,3 10,0 94,7 —+ 1,7 | 53,0 | 12,8 5,3 CaCO; Die Feinsten Theile enthalten 13,7 Kalk. Oberer Diluvialmergel. Stahnsdorf. Am grünen Wege. (Sect. Gross-Beeren 17.) Erssr LAureEr. Mechanische Analyse. S d Feinste Grand an Staub Theile en) über mm | 9-0, 5mm | 0,5- 0,1- 0,05- unter über Z 20,0 0,]mm 0,05"m 0,0] mm 0,0] mm 2,1 68,1 7,9 15,1 93,2 j LER ö a 1,5 | a7 | 13,5 5,5 CaCO, Die Feinsten Theile enthalten 12,3 pCt. Kalk. Schwach lehmiger Grand (Untergrund). Lichterfelde ©. Bahnhof. (Sect. Tempelhof 19.) Ernst Schurz. I. Mechanische Analyse. ir. S d Feinste uud E Sr I DLR Sen Theile Summa e to en 0,5- 0,1- 0,05- unter über 2 2 0,5” 0, jmm | 0,05mm 0,01mm 0,01] mm 27,2 47,1 1,4 2,5 78,2 a % + 242 | 22,4 | 0,5 21,7 CO; Oberes Diluvium, 181 I. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Bertonaiuihaile In Procenten des Schlämmprodukts | Gesammtbodens honerde)r ve ER 13,52 0,42 Eisenoxyde nenne 5,24 0,16 *) entspräche wasserhalt. Thon . . . | 34,03 | 1,06 II. Kalkvertheilung. In Procenten des Bestandtheile Theilprodukts Gesammtbodens Grand Ren Br ee rze Date 32,77 13,27 DE e: 13,21 s\ 6,43) Sand 0:5 _OSjn nee 1.62 39,04 0,79) 7,39 Om ee 24.21\ 0, \ Staub . IM NL ee ee Fre 22,96 0,42 Ranstetthelone ee. 19,44 -0,61 Summa (Gesammt-Kalkgehalt) 21,69 Humoser schwach lehmiger Sand (Ackerkrume) des Oberen Diluvialmergels. S. Signal-Berg bei Friedenau. (Sect. Tempelhof 19.) Ernst Sconurz. I. Mechanische Analyse. Grand Sand Staub Feinste Theile S \ üb | | 0,05- unter ar 9mm |2-0,5mm | 0,5-0,1mm |0,1-0,05wm | Somm | 0,01mm ! I 1,1 75,9 13,3 9,8 99,7 10 | 549 | 13,6 II. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Bestandiheile In Procenten des Schlämmprodukts | Gesammtbodens Ehonerde Da pen 11,37 1,16 Eisenoxyd ne el leesonle 3,85 0,38 *) entspräche wasserhaltigem Thon . . | 29,88 2,92 III. Humusgehalt im Gesammtboden 1,23 pCt. 182 Oberes .Diluvium. Sehr sandiger Lehm (Uebergang zum Sand). Eisenbahneinschnitt bei Friedenau. (Sect. Tempelhof 19.) Ersst Schurz. Mechanische Analyse. e S d Feinste Grand aan Staub TR über 2mm | 2-0,5um 5-0, 1mm 0,1-0,05mm | 0,05-0,01m [unter 0,01mm 0,3 79,9 6,9 12,9 100,00 4,4 | 63,1 | 12,4 Sehr sandiger Mergel (Uebergang zum Sand). Eisenbahneinschnitt bei Friedenau. (Sect. Tempelhof 19.) Ersst Schuzz, n Mechanische Analyse und Kalkbestimmung. Entkalkter Rückstand Kohlensaurer Kalk Grand En Sa nd ” Staub ae s über 2- | 0,5- | 0,1- | 0,05- | unter = YJmm 0,5um O,]mm 105mm 0,01]mm 0,0] am 2 1,1 176,3 7,0 10,7 | 100,1 im Grand, Sand, Staub 2,41 in den Feinsten Theilen 2,45 = Ar Summa 4,86 4,7 55,2 | 16,4 Oberes Diluvium. 183 Profil vom Oberen bis zum Unteren Diluvium. Rixdorf. (Sect. Tempelhof 19.) Ersst ScHurz. I. Mechanische Analyse. Feinste S d 5 Grand Ss a se ; Staub Theile = Profil er H = über 2- | 0,5- | 0,1- 0,05- unter = Ymm 0,5mm | 0,]mm | 0,05mm 0,01mm | 0,0] um &2 Humoser 2,1 77,6 8,7 11,6 | 100,0 I lehmiger Sand, | Ackerkrume 6,8 55,5 15,3 | Enoser 1,8 771,5 11,0 9,7 100,0 I. lehmiger Sul 170 558 | 146 2,0 76,0 10,0 12,0 | 100,0 Lehmiger BR ER N TEEN IIT. - Sand | LP ET) 13,6 1,9 59,4 10,6 28,1 100,0 IV. Lehm 62 | 41,5 11,7 On 3,4 61,4 10,0 25,2 100,0 V. Diluvial- are mergel a za | Ten Unterer noweehrte wenstrerrzsäure hit VI. Diluvial- ; } Sand (chemische Analyse siehe S. 122. Uerer 1,7 76,2 7,5 14,6 100,0 VI. Diluvial- u mergel 5 | RE 4,3 | 53,2 18,7 184 Oberes Diluvium. I. Chemische Analyse. I. Humoser lehmiger Sand. (Ackerkrume.) ‚Feinste Theile Staub 5 in Procenten des in Procenten des Gesammt- Bestandtheile bod Schlämm- | Gesammt- | Schlämm- | Gesammt- Rz produkts | bodens | produkts | bodens Kieselsäure . 57,71 6,68 75,47 6,98 86,67 Thonerde 12,57%) 1,45 *) 6,54 0,57 4,28 Eisenoxyd 5,14 0,59 2,22 0,19 1,29 Kalkerde . 2,45 0,28 2,24 0,19 1,21 Magnesia . 2,24 0,26 0,51 0,04 0,31 Kali 2,95 032 | 1,53 Natron 1,37 0,16 Aus der Differenz 0,92 Kohlensäure . . . 2,13 025 || berechnet: 0,36 ) 13,02 1,14 Phosphorsäure . . . _ _ ’ ? 0,13 Humus 6,35 0,73 1,13 Glühverlust (excl. CO, und Humus) . e 6,05 0,70 / 2,18 Summa | 98,96 11;44 100,0 8,71 100,01 *) entspr. wasserhal- tigem Thon 31,64 3,15 = _ _ Oberes Diluvium. 185 I. Humoser lehmiger Sand (tiefere Ackerkrume). Bestandtheile Kieselsäure Thonerde . Eisenoxyd . Kalkerde -Magnesia Kali. Natron . Kohlensäure Phosphorsäure Humus . | Glühverlust (excl. CO, und Humus) Summa Entspricht wasserhalti- gem Thon Feinste Theile in Procenten des Schlämm- produkts 60,46 "14,06 5,02 1,80 fehlt Gesammt- bodens 5,35 1,36 0,48 0,18 0,17 0,34 nicht bestimmt 5,28 6,31 99,99 Staub in Procenten des Schlämm- | Gesammt- produkts bodens 75,90 8,39 1,97 0,84 2,15 0,24 1,54 0,17 0,32 0,03 Aus der Differenz berechnet: 12,52 1,38 100,00 11,05 186 Oberes Diluvium. Ol. Lehmiger Sand. *) entspricht wasser- haltigem Thon . 34,85 4,18 Feinste Theile Staub . in Procenten des in Procenten des Gesammt- Bestandtheile bod: Schlämm- | Gesammt- | Schlämm- | Gesammt- rn produkts | bodens | produkts | bodens Kieselsäure . . . . 69,37 5,39 87,75 8,55 83,93 Thonerde. . . . . 13,84 *) 1,66 *) 4,12 0,41 4,83 Eisenoxyd . .. . 3,66 0,44 1,40 0,14 1,50 Kalkerde.. un: 0,90 0,11 0,72 0,07 0,35 Magnesia. . . .. 1,34 0,16 0,64 0,06 0,33 EN 4,06 | 0,49 1,82 1 er Aus der Differenz 5 INatronser er: 1,86 0,22 Derechaeh ‚24 Kohlensäure. . . . — — 7,37 | 0,74 _ | Phosphorsäure . . . 0,18 0,02 | 0,038 Glühverlust (exel.CO,) 4,31 0,52 = Summa 100,02 12,01 100,00 9,97 99,67 Bestandtheile Oberes Diluvium. IV. Lehm. Feinste Theile in Procenten des 187 Staub in Procenten des Gesammt- | boden Schlämm- | Gesammt- produkts bodens SS Kieselsäure . Thonerde. Eisenoxyd Kalkerde . Magnesia . Kali Natron ‘Kohlensäure. Phosphorsäure . Glühverlust (exel. CO,) ”) entspricht wasser- haltigem Thon Schlämm- Gesammt- produkts bodens 57,33 16,10 18,37 ®) 5,16 *) 8,32 2,48 0,71 0,20 2,05 0,57 3,44 0,96 1,53 0,5 0,18 0,05 1,37 2,07 100,10 28,10 56,24 12,99 76,74 10,32 8,10 1,10 0,41 0,10 0,10 Aus der Differenz berechnet: 7,12 100,0 0,75 10,56 100,336 188 Oberes Diluvium. V. Oberer Diluvialmergel. Feinste Theile Staub x in Procenten des in Procenten des Gesammt- Bestandtheile |. boden Schlämm- | Gesammt- | Schlämm- | Gesammt- produkts bodens | produkts | bodens Kieselsäure . 51,92 | 13,09 713,04 7,32 75,68 Thonerde 13,929) 3,51%) 6,91 0,69 6,17 Eisenoxyd . ... 5,92 1,49 2,20 0,22 2,93 Kalkerde . 9,55 2,41 7,22 0,72 5,65 Magnesia . 2,23 0,56 1,18 0,12 0,91 Kali 3,46 0,87 2,42 Aus der Differenz N Natron Were 1,18 0,30 beraehnet: 1,43 Kohlensäure . | 6,18 1,56 “9,45 0,95 4,20 Phosphorsäure . 0,25 0,06 0,07 Glühverlust (exel. CO,) 5,58 1,41 1,30 Summa 100,19 25,26 100,00 10,02 100,36 *) entspricht wasser- haltigem Thon 35,04 8,83 _ _ _ VI. Siehe S. 183. Öberes Diluvium 189 VI. Unterer Diluvialmergel. Feinste Theile Staub RE in Procenten des in Procenten des Gesammt- bod: Schlämm- | Gesammt- | Schlämm- | Gesammt- 2 produkts | bodens | produkts | bodens Kieselsäure . 50,57 7,36 79,07 5,97 85,17 Thonerde .. 14,74 *) 2,15 *) 6,49 0,49 4,00 Eisenoxyd 6,52 0,95 1,68 0,13 1,39 Kalkerde . 8,80 1,28 4,81 0,36: 3,13 Magnesia. 1,82 0,26 0,43 0,03 0,35 Kali 3,90 0,57 1,96 N 0,35 Aus der Differenz 159 ann ! 2,39 2 berechnet: ’ Kohlensäure . 5,26 0,78 152 _ 0,57 1,78 Phosphorsäure . 0,26 0,04 0,05 Glühverlust (exel.CO,) 5,91 0,86 / | 1,04 Se olmaTaT ee ee IT Summa 100,17 14,58 100,00 7,95 100,16 *) entspricht wasser- haltigem Thon 37,10 5,41 _ _ _ 190 Oberes Diluvium. Vertheilung des kohlensauren Kalkes. Grand Sand Staub Feinste Gesammt- In Procenten Theile kalk- über 2- | 0,5- | 0,1- 0,05- unter gehalt am |0,5mm 0,Imm 0,05mm| 0,0]mm | 0,01mm Humoser lehmiger Sand (Ackerkrume). _ 1,01 2,34 4,84 — der Theilprodukte - — | 028 | 0,13 _ 0,26 0,20 0,56 1,02 des Gesammtbodens Se | 0,15 | 0,11 Zweite Bestimmung direct gefunden . . » . 2m. 2 0 nn 20.081 Gesammtdurchschnitt 0,91 Oberer Diluvialmergel. 43,03 19,23 11,84 14,05 _ der Theilprodukte 11,10) 2,95 | 5,18 1,44 2,64 1,18 3,54 8,80 des Gesammtbodens 0,76 | 1,3 | 0,63 Zweite Bestimmung direct gefunden . . » 2». 2. 2 2 22 2.0.2990 Dritte Bestimmung direct gefunden . . » 2 2 2 2. 2 .2....0..920 Gesammtdurchschnitt 9,17 Unterer Diluvialmergel. 13,83 10,10 6,58 11,95 _ der Theilprodukte 5,90 | 1,65 ı 2,95 0,23 1,66 0,50 1,74 | 4,13 des Gesammtbodens : m 0,23 | 0,88 | 0,55 Zweite Bestimmung direet gefunden . . » 2. 2 2.2 un. 0890 Dritte Bestimmung direet gefunden . . 2 2 2 2 2 nn nn. 416 Gesammtdurchschnitt 4,09 Oberes Diluvium. 191 Profil des Oberen Diluvialmergels. Lehmgrube N. des Weges von Glasow nach Mahlow. (Sect. Lichtenrade 20.) Lupwıe Durk. I. Mechanische Analyse. Mäch- Grand] Sand Staub r a tigkeit To ar 9- = ee on Sunıma Decimet. gmm | jmm |, 5mm | (, mm (0,05mm[0,017m[0,0 1 mm Lehmiger| 1,0 75,6 111 | 123 100,0 5% ' ae cker- : krume) 1,6 | 5,0 | 56,7 | 13,3 1,6 64,8 11,5 | 22,1 | 100,0 4-10 | Lehm ' 2,0 5,3 ' 46,5 | 11,0 10+ Sandiger 1,3 66,4 9,8 | 13,1%) 20 1,9 5,5 | 49,6 | 9,4 9,4 CaCO, *) Probe aus 3-4 Dem. Tiefe. **), Die unveränderten kalkhaltigen Feinsten Theile betragen 16,12 pCt. IH. Kalkbestimmungen. a) Kalkgehalt des Sandigen Mergels. Erste Bestimmung 9,35 pCt. Zweite - ga -, Durchschnitt 9,41 pCt. b) Kalkgehalt der Feinsten Theile im sandigen Mergel. In Procenten des Theilprodukts 18,82 pCt. - - - Gesammtbodens 3,03 - 192 Oberes Diluyium. Profil des Oberen Diluvialmergels. Mergelgrube. W. Kl. Kienitz. (Sect. Lichtenrade 20.) Lupwıe Durk. I. Mechanische Analyse. a. Grand S d Feinste ° | un Sa mia tigkeit über | 2- | 1- | 0,5- | 0,1- | 0,05- | unter Deeimet. 2 anze jaum Hm 0,1mm'0,05mm 0,01 mm|0,0] mm Humoser 3.8 83,0 5,8 7,4 100,0 2 |lehmiger Sand (Ackerkrume) 3,1178 | 66,2| 6,9 " Teer 3,6 71,7 10,2 | 14,5 100,0 Sand 73 = 2,8| 6,4 510| 11,5 5 Sendıeer 1,8 66,5 11,4 | 20,3 100,0 : Lehm | 2,2| 5,7 | 47,2| 11,4 E = Sandiger 1,5 65,6 10,2 [15,3% ons 262 19| 4,9 | 48,8 | 10,0 7,4 CaCO, | *) Die unveränderten kalkhaltigen Feinsten Theile betragen: 17,92 pCt. IH. Humusgehalt der Ackerkrume 0,91 pCt. II. Kalkbestimmungen. (Mit dem SCHEIBLER’schen Apparate.) a. Kalkgehalt des Sandigen Mergels. Erste Bestimmung 7,28 pÜt. Zweite - 1,52 = Durchschnitt 7,40 pOt. b. Kalkgehalt der Feinsten Theile desselben. In Procenten des Theilprodukts 15,16 pCt. = - - - Gesammtbodens 2,62 - Öberes Diluviun. 193 Profil vom Oberen zum Unteren Diluvium. Agronomisches Bohrloch No. II. ©. Lichtenrade am Graben. (Seet. Lichtenrade 20.) Lupwıe Durx. I. Mechanische Analyse. Mäch- Grand Sand Staub Feinste ea Q EA E Are BET Theile} = tigkeit Profil : | == E = über 2= | = | 0,5- 0,1- 0,05- | unter = Deci.net. 9mm juam | Oman | 0, jeam 0,05.m 0,01m m, 0,018% 2 [| ı E RE 1,8 66,6 15,8 | 15,8 | 100,0 2 | lehmiger Sand x (Ackerkrume) | A | 45,3 15,5 | | 5,1 70,3 12,2 | 12,4 | 100,0 Lehmiger Sand | r } x : 2 (unterhalb der l Ackerkrume) 9,1 | 5,6 | 51,0 | nk | | 2,0 67,9 5,6 | 24,5 | 100,0 1 Oberer Lehm | | 08| 39 484 | 14,8 | | | ‚Unterer Diluvialthon Untersuchung siehe $. 98. Unterer Diluvialthon- mergel II. Humusgehalt der Ackerkrume 1,18 pCt. 194 Oberes Diluvi Brusendorf. Mergelgrube am Orte. Ernst LaAurer. um. Profil des oberen Diluvialmergels (Seet. Königs-Wusterhausen 23.) I. Mechanische Analyse. Grand Sand Staub [Feinste Profil halle Summa über | 2- | ı- 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05- | unter 9mm Were Nee 0,5mm 0,2 9mm | 0, jmum | 0, OpyLun (0% 01mm 0,01mm eher 22 75,8 11,8 | 10,7 100,0 Sand, 7 | Ackerkrume 2,5| 6,8 | 162 | 39,6 | 10,2 | | Lehmiger 1,8 70,0 16,1 | 12,1 100,0 Sand, unter- halb der | | Ackerkrume | DR 14,9 | 36,0.) 11,0 | | 1.7 65,5 135,8 | 19,0 100,0 Sandiger ki x Lehm | 1531 876:02 12219295 2.31.95 091238 | | 3,0 62,9 11,3 | 15,6 93,3 Sandiger NAT REN N ER ER St Mergel | | | | 6,7 CaCO; 2,4 | 5,1 16,4 | 29,4 9,6 | 1. Humusgehalt der Ackerkrume —= 1,3 pCt Oberes Diluvium. Profil des oberen Diluvialmergels. Diepensee. Mergelgrube nahe dem Gutsgebäude. (Sect. Königs-Wusterhausen 23.) Ernst Lavurer. I. Mechanische Analyse. 195 2 Feinste Grand Sand Staub Theile Profil | Summa über | 2- | Il 0,5- | 0,2= | O,1- 0,05- | unter mm ae er 0, um Om O0,jmm UERET 8,o1mm a BL 743 11,4 | 12,0 | 100,0 Sand, | Acker krume %1| 59 | 171 | 36,6 | 13,6 Lehmiger nee 76,2 10,6 | 11,9 100,0 Sand, unter: halb der Ackerkrume 2,6 6,1 16,3 | 35,4 | 15,8 3,9 65,5 16,6 | 14,0 100,0 Sandiger Lehm | 2,4| 57 | 139 | 314 | 12,1 | ann 60,2 95 | 17,4 93,4 Sandiger & = SP Mer gel 7,6024 003 10| 48 | 16,6 | 25,2 | 13,6 IH. Humusgehalt der Ackerkrume — 0,9 pÖt. 13* 196 Öberes Diluvium. Profil des Oberen Diluvialmergels. Tasdorf WNW. Eisenbahneinschnitt. Erssz Laurer. I. Mechanische Analyse nach NÖBer. (Sect. Rüdersdorf 25.) en | = Se cn m So | Mäch- rückstand | Ever tigkeit Profil h in Tr. No. 3. Tr. No. 4.| Auslauf | Summa | W Sn IP | !Tr. No. 2 ie, Deeimet.) pCt pet. pCt. | pCt. Lehmiger Sand | 7 (unterhalb der |. 81,08 Dr A 9,02 100,53 | 0,31 Ackerkrume) | | | | | | | | | | Lel:m sb | 2 448 | 20,11 99,387 | 1,90 sat Da LE Le el ee | Oberer se | | - 1 JIhere 7 | Air & 70 959 | Dilnwalmereal 77,00 | 1,45 | 3.16 | 17,91 99,52 | 0,83 i 7 i Unterer ' Diluvialsand 1. Untersuchung siehe S. 123. Petrographische Bestimmung. Kies und Sand des Oberen Diluvialmergels, mit Salzsäure entkalkt, enthalten: . Bestandtheile Granit und Gmeiss . Porphyr Grünstein . Feldspath . Sandstein . Quarter: Feuerstein . Quarz Unbestimmbar pet 54,30 0,76 0,15 2,24 6,39 u 32,08 2,07 0,65 | über sum. über 3-]mU D. pÜt. 7,61 m nn nn 100,00 100,00 Oberes Diluvium. 197 IM. Vertheilung des kohlensauren Kalkes im oberen Diluvialmergel. Kohlensäure | entspr. kohlensaurem Kalk IKOrn uno übern ur 6,18 14,05 _ Zweite Best. (a. d. DE). . . = 11,28 | Ep LE el 13,36 ı N 6,18 oo Zweite Bestimmung . . .» . . 6,49 14,75 vom Mergel N N NT 1,08 9,45 05 OR et ch: 0,22 0,50 meer VE aa nn 1,03 2,34 INobelelhtichteroPWer ee 2,02 4,59 | umına kohläss: - - N Regen 4,31 9579 Kalk 2,55 pCt. lan EN ee 5,3% 1 \ vorn Ilenzel Gesammtkalkgehalt des Mergels 7,66 pCt. IV. Mechanische Analyse des Oberen Diluvialmergels durch De- cantiren und Aufschluss mit Schwefelsäure und Flusssäure. Erssr Laurer. Bei 0,1"® F. — 17,07 pCt. Schlämmprodukt, darin oh aufgeschlossener Kalifeldspath 6,56 pCt. Bei 0,022 F. — 13, „29 pCt. Schlämmprodukt, darin nicht aufsseschlossener Kalifeldspath 7,66 pÜt. V. Analyse desselben im NÖBEL’schen Apparate mit auf- gesetzter Pi6zometerröhre. Erssr Laurer. 22 Cm. Druckhöhe - (120 Minuten 377 Kem.) Tı I. 59,32 pCt. | bei 7,0”® Geschw. sind noch IE 12,56 - \ 17,32 pCt. abgeschlämmt. - TI. = 462 - ge Auslauf ın 10 Min. — 16,54 - Auslauf biszur Klä- wo 0 660 00 — 80 Hygrosk. Wasser. = 0,93 - 99,01 pOt. 198 Oberes Diluvium. Humoser lehmiger Sand. Gut Berghof, nach dem Walde zu. (Seet. Rüdersdorf 25.) Ernst Laurer. I. Analyse im Nöser’schen Apparate mit aufgesetztem Pıi&zometer. Grand | Sand Rückstand I. Auslauf | II. Auslauf bei 0,2um | hei 7,0mm aha 9- In Yin Am Geschw. Geschw. a am Tr. 1 Tr. 2 Tr. 3-4 in Tr. 4 in Tr. I 16,2 | 3,4 55,6 | 13,9 | 6,2 | 3,0 | 1,0 II. Chemische Analyse. Humusbestimmung gefunden: Kohlenstoff — 0,56 (1. Best.) - - — 0,71 (2. Best.) Mittel = 0,63 entspr. Humus . . =1,09 pCt. hygroskop. Wasser . — 0,42 - e Oberer Diluvialmergel. Kalksee. Kgl. Rüdersdorfer Forst. (Sect. Rüdersdorf 25.) Erysr LAurer. Mechanische Analyse im NÖBerv’schen Apparate mit aufgesetzter Piözometerröhre. Sand Staub Feinste e ER a LAN Theile N " ] | EI umma über 1- | 0,5- 0,2- 0,1- 0,05- | :0,02- unter jmm O,920m Oszum | 0, jmm | 0,05mm (N 0,01 mm 0,0 jmm ——— 69,1 y,2 20,0 98,3 5,2 | 10,8 | 23,7 | 140 | 15,4 # Oberes Diluvium. 199 Zur Beurtheilung des Verhältnisses von Sand, Staub und den Feinsten Theilen der Bildungen des Oberen Diluvialmergels (kalk- haltig geschlämmt) sei folgende Zusammenstellung gegeben: a. Der Obere Diluvialmergel. Fundort Sand Staub Feinste Theile Dorotheenhof (Sect. Linum) . . . . 48,2 11,8 38,8 Callin bei Grünefeld (Sect. Nauen) . 59,2 9,6 25,0 Schwante (Seet. Cremmen) . . . . 66,5 13,7 17,8 Vehlefanzer Ziegelei (do) . . . . 53,9 16,8 27,2 Hohen-Neuendorf (Sect. Hennigsdorf) . 48,7 a) 21,8 Birkenwerder (do). . . 2... 71,8 UT 13,0 Rixdorf (Sect. Tempelhof) . . . . 61,4 10,0 25,2 Kalksee (Sect. Rüdersdorf) . . . . 69,1 9,2 20,0 Der Gehalt an Sand überwiegt stets den an Staub und den Feinsten Theilen. Der Staub tritt gegenüber den Feinsten Theilen zurück. Die berechneten Durchschnittszahlen sind: für den Sand. . . . 60 pCt. dene Staub. A - die Feinsten Theile 24 - Somit ist dies Verhältniss ungefähr dasselbe als das bei der gleichen Zusammenstellung der Unteren Diluvialmergel. Um den Verwitterungsgang des einzelnen Profiles zu ver- folgen, müsste man die Theilprodukte der Mergel auf kalkfreie Substanz berechnen und im Vergleich setzen zu folgender Zu- sammenstellung: 200 Oberes Diluvium. b. Die Lehme des Oberen Diluvialmergels. Fundort Sand Staub Neimale Theile Callin bei Grünefeld (Sect. Nauen) . 64,2 12,8 20,1 Schwante (Sect. Cremmen) . . . . 70,9 14,0 13,5 Vehlefanzer Ziegelei: 1.Probel Soct. 71,0 12,4 14,5 = - 9... JÖremmen 59,0 16,3 20,8 Ost-Marwitz (Sect. Marwitz) . . . 10,2 7,4 20,2 Höhenrand beim Dorfe Rohrbeck . . 71,9 8,2 12,2 Birkenwerder (Sect. Hennigsdorf) . . 71,6 12,7 13,2 Elsholz bei Beelitz (Sect. Beelitz) . : 55,1 Neyil 35,9 Schneiderremise b. Bornim (Sect. Fahr].) 77,0 14,1 8,8 Nedlitz bei Potsdam (do) . . . . 62,3 18,5 15,2 Rixdorf (Sect. Tempelhof) . . . . 59,4 10,6 28,1 Mahlow (Sect. Lichtenrade) . . . . 64,8 11,5 22,1 IKleın@Rsenıtzal(dor) er Er: 66,5 11,4 20,3 Ost-Lichtenrade (do.). . . ... 67,9 5,6 24,5 Brusendorf (Sect. K. Wusterhausen) . 65,5 15, 19,0 IDiepenseen (dor mE SE re 65.5 16,6 14,0 Im Durchschnitt ai | sroc. | iercr | mc 67 pCt. | 12 pCt. | 19 pCt. . Was den Kalkgehalt der oberen Mergel im Gesammtboden und die Vertheilung desselben in seinen Theilprodukten anlangt, so gilt auch hier das S. 155 Gesagte. Der Thonerdegehalt der Feinsten Theile schwankt zwischen 11,8 bis 14,5 pOt., im Mittel beträgt derselbe 13,4 pCt. (siche zum Vergleich S. 155). Im Staube eines Mergels von Rixdorf wurde Thonerde gefunden — 6,9 pCt. Dies entspricht der bei dem Staube der Unteren Mergel be- rechneten Durchschnittszahl (siehe S. 155). Oberes Diluvium. 201 b. Oberer Diluvialsand. Südlich Feldmark Schlaberndorf. (Sect. Markau 2.) Enrssr Scnurz. Mechanische Analyse.” i : x Feinste Mäch- Grand Sand Staub Theile 2 tigkeit | FE EaEn EIERBEN IE S SERREGET A: =) über 2- 1= 0,52 | 0,22 = 0,05- unter = Decimet. Ymım juam 0,50 Ram Ola) 005mm 0,07] mm OOLLm! n 7-15 _ 98,5 0,8 0,6 99,9 2,0 3,6 | 349 | 560 | 48 über 2-5 Dec. Schwach lehmigem Sand. Siehe $. 159. Oberer Diluvialsand auf Oberem Mergel. Hohen-Neuendorf. (Seet. Hennigsdorf 8.) Mechanische Analyse. Probe 1. Erssr Scnurz. Mäch- Grand Sand Staub ae e tigkeit Profil 7 SFT RR: ; = über | 2- | 1- 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05- | unter = Dectwen) 170 Pe EU ymm jam 0, EZ 0,2 9aam 0,jmm 0,05" m10,01mm 0,0 ]mm en Feimer Sand un 1,3 1,3 | 100,0 2 | (Ac ne) RS ERINNERTE Ö durchwurzelt 0, f | 0,6.| 14,3 | 68,3 : 14,0 h) 3 | 99.9 3 Feiner Sand en BR 0,8 | 0,6 | 99,9 (gelblich) 7-15 von heller = Farbe 5,9 59,0 | 34,0 Sandiger Diluvial- mergel Feiner Sand i == 99,0 0,6 09,4 1100,0 | Untersuchung siehe S. 170. 202 Oberes Diluvium. Probe II. Erssr Laurer. Mäch- Grand Sand Staub Beinste : k 2 Profil | Se ur 5 Theile S azalt bo | 5 | E05 Toss TDe 00 m |: Deringh Ymm jmm | 0,5mm 0,2 0,jam |0,05mm 0,0] am 0,0] am En Feiner Sand > 97,3 2,7 100,0 2 (Ackerkrume = ——= durchwurzelt) 0,1 0,4 pl 61,5 | 282 & Feiner Sand 9,3 2,7 109,0 2 (gelblich) S : 3 0,1 0,3 44 | 65,2 | 27,3 _ | Feiner Sand | 95,9 Ll 100,0 7-15 von heller F Farbe _ 0,1 | 5,5 62,4 | 30,9 Grandiger Sand und grober Sand. Gross-Beerener Haide. (Sect. Gross- Beeren 17.) Ernst LAurer. I. Mechanische Analyse. ee Grand Sand Staub a = a Profil = _—— = > E name über I= iz 105 Dom ] 0, le 0,05- | unter E Deeimet. 92mm jmm | 9 um | ‚0, Ian 0, 05mm 0, o]jıam 0, Ojum & e RT 34,1 8,7 4,4 99,1 N Waldober- Ge) = Sa Auen j Bruns 0,35 | 07 Eos lWezei 108 \ [ | 26,2 71,0 1,6 0,6 99,4 E Flacher re BR ee 2 Untergrund 8 07 | 48 | 5838| 22 Ye 0,3 — 10 Tieferer > -— Untergrund 0.0 1,0 Ks 98,7 hc 0,4 = 90 Tiefster N 2737 Br ea 3 = Untergrund unter ar ntergrunc 1,1 | 10,9 En 7,8 1. Chemische Analyse. Phosphorsäure des Sandes aus 20 Dec. Tiefe — 0,003 pCt. (gewogen 0,0127 P, 0, Mg, = 0,0127 Gr.) Humus der Waldoberkrume . . . = 2,43 pCt. Dane Nice & 0 0 oo ol = Oberes Diluvium. 203 Grandiger Sand. (Geschiebesand.) Südlich Sputendorf. Schronenden. (Sect. Gross-Beeren 17.) Erssr LaAurer. I. Mechanische Analyse. Tiefe der Grand Sand Staub | Feinste Entnahme] Profil : I re 5: Theile Summa über I- l- | 0,5- | O,1- 0,05- unter Decimet. 9m yo | 0,57 | Onlzz 0,03" 0,01” VOL 6,2 77,5 4,8 3,7 99,2 1 Ackerkrume - 9,9 | 118 5415| 83 19,0 77,2 23 0,9 98,4 2 Desgl Ko 61,0 | 45 1,2 E= 10 Untergrund ne 1,9 | 15,6 De 81,3 Tiefer 1,1 7 us Untergrund 1 mer z = 1.35 2,5 | 14,8 E 32,0 | e) | O'pam b) II. Chemische Analyse des Gesammtbodens. dal een ee f 3 Entnahme Kiesel- Thonerde| Eisen- Kalkerde | Magne- | Kali | Natron | Sulz Summa säure | oxyd sia | | verlust z Deecimet | | | | ‘ | | | 1 91,24 4,22 1,05 ON ON 1210 70:63 | 13552 100:50 Humus- — 0,54 D | os 119000610009 | es Lo Be Kr | | | 10 | 965 1072:0182 1270,59 0,232 |2.70519 0,34 0,46 | 0,36 100,90 | | | | | | | | | 16 9,87 | 2,28 | 053. | 093 | 011 | 0,86.| 047 | 0,28. | 100,63 | | 204 Oberes Diluvium Grandiger Sand. (Geschiebesand.) Schenkendorf. (Sect. Gross-Beeren 17.) Erssr Laurer. I. Mechanische Analyse. "Grand Sand Staub Feinste Tiefe der . Entnahme Profil 4 Er. KRSTF TÜR HATTE GE ER fi Eier über 2- = | O9- |, Qll- 0,05- unter Deeimet. „nm juam Om | ya 0:05 OO 0,01]mm 3,0 93,8 1,6 1,6 Ackerkrume 327719 | 68,1 | 46 E Flacher 5,0 Untergrund 92,6 1,5 0,7 10 Untergrund 5 men 05 2,4 IE 9,5 \ 0,5mm 37,5 Er Tiefster Untergrund ET - £ | unters er ® 3,0 14,2 oem 0,6 Ye oa . Tiefer | 0,3 | BEE 11. Chemische Analyse des Gesammtbodens. on | | Tiefe der | +7: | | Entnahme Kiesel- |Thonerde, Hisenz Kalkerde Dun , Kalı®) Na- Glüh- Summa säure | oxyd | | tron””) verlust Decimet, ER 33 1 DIENEN ae De rB 0 Bull NER Ne al | | | | Ei | | 1 93,96 | 282 | 060 | 0,19 | 0,09 | 0,79 | 0,58 | 143 | 10048 | | | | | ı Humus | | | | | 0,74 | I | | | 10,76 0,73 5 | 92,75 | 329 | 0,85 | 0,21 ae oo a | 100,27 10 | 96,12 1,82 | 037 | 054 | 018: |.0,75| 046 | 04 | 100,23 Boden aus 1. Dee. 5. Dec. 10. Dec. ") entspräche Kalifeldspath ) Aylam)rome 6,10 7) Er AN an: 0 Natronfeldspath } A | 845 Öberes Diluvium. III. Petrographische Bestimmung. Reiner Quarz in den Körnern in Procenten auf Gesammtboden berechnet grösser als 2um D. 32,3 | 0,97 I} 9_—_jmm | 66,9 | 1,60 1—0,5m 83,9 53,10 kleiner als O,5mm 97,2 36,40 = | 92,07 > | Profil des Oberen Diluvialgrandes. Kieserube am N. Abhang der Gr. Kienitzer Berge. Lupwıc Durk. Mechanische Analyse. (Seet. Liehtenrade 20.) Grand Sand Staub Feinste SDR R Theile Profil ; | | = : ER E Summa über | 10- || 5= 2- | 1- 0,5- | 0,1- | 0,05- | unter 10mm | um | Ymm jmm 0,5Jum | on 0,05"m HoLam 0,91" m Schwach 34,8 60,0 1.1 2al 100,0 lehmiger Grand 93 | 9,9 | 1556 | 19,9 | 30,9 | 822) 20 r AQO N ARE IeHmmiger 35,6 58,2 1,9 4,3 100.0 Grand wre BR £ F5 SR En 4,3 | 9,5 21,38 | 20,3 | 27,4 9,2 1,3 Kalkiger 15,1 73,7 0,6 1,2 Z 33,6+ @rand : —————— ee 6,4 Ca 603 4,8 2,9 | 10,4 | 24,6 | 28,3 20,0 | 0,8 Oberer Diluvialgrand. SO. Kl. Kienitz. (Sect. Lichtenrade 20.) Lupwieg Durk. Mechanische Analyse. Mäch- Grand Sand Staub Feinste S tigkeit| Profil * - = — Theile = ; über 2 le 0,5- 0,1- 0,05- unter =) Decimet. mm juam | 0,5am 0, jum 0,05 mm 0.0 jmm 0,0 am 1 p} Schwach 13,5 73,6 1,0 1,9 1100,0 5-10 | lehmiger a : EErde Grand 247 | 261 | 268 1,0 206 Oberes Diluvium. Kies- und Sandboden. Rüdersdorfer Forst. Jagen 157. (Sect. Rüdersdorf 25.) Ernst Laurer. Mechanische Analyse. Mäch- Grand Sand Staub a a nleen Profil Gekeiul er = ner Dean Deeimet Ymm jmm | 0,5mm | (,9mm | Q, mm '0,05mm 0,0202 0. 01mm 0,0] "m en Kies- und | 48,0 46,9 2,4 2,3 | 99,6 6 Sandboden, Oberkrume 11,5| 99 | 145 | 08 | 1038| 17 | 08 Schwach leh-| 50,3 43,0 3,0 3,7 | 100,0 3 miger Kies - = h und Sand 7,2 | 16,9 13,3 Sale; 3251201.0:9 68,4 29,1 0,6 0,6 | 95,7 U Kies 96 | 93 | 67 | ee Sand- und Kiesboden (Oberkrume) über Unterem Diluvialsand. Zweiter Einschnitt nördlich vom Rüdersdorfer Weg, am Woltersdorfer Kietz. . (Seet. Rüdersdorf 25.) Ernst Laurer. Mechanische Analyse. Mäch- Grand Sand Staub Feinste Pe Se Profil ; _ (Theile s 88 BeLoN über | 2- | 1- |0,5- | 0,2- | 0,1- |0,05- | 0,02- | unter | & | Deeimet. Ymm jmm 0,5mm 0,202, 0,17 70,050 0,020 0, 01°]0, 01mm n mr Sand- und | 37,0 i 59,7 1,5 1,4 |99,6 | 0,40 5 | Kiesboden, " —- — Oberkrume 0,6 | 12,9] 27,5] 187 00@| 12 | 0,3 Li I} AR 0E 96,3 1,0 0, [99,0 10,23 I Er Be a Te! \ Diluvialsand Zell | & Nc 31|669| 202) 11 | 501 09 | oı Oberes Diluvium. 207 Grober Diluvialsand mit Kies über sehr feinem staubigen Diluvialsand. Rüdersdorfer Forst, nahe am Kalksee. (Seet. Rüdersdorf 25.) Ernst LAvrer. Mechanische Analyse. Ars Sand Staub Bine Profil u E Theile | 3 über 2- le | 0,5- 0,2 0, e] 0,05- | 0,02- | unter = Ymm jam 0, Hmm 0, 9mım 0, mm |% [0HyLUN (0) ‚02mmı0, ojum {0} ONE n 20,9 75,9 2,3 1,2 100,3 Grober Sand E 2 ud Klee 142 | 26,1 | >26 | 05 | 125 | 22 |0.0@ en | fehle 84,8 = 35 199,6 Feiner *) BIRSE THE Duawalsand 02 | 04 | 10 | 23,6 | 59,6 *) Wahrscheinlich Unterer Diluvialsand. Oberer Diluvialsand. Tasdorf, am Orte. (Seet. Rüdersdorf 25.) Ernst LAurer. Mechanische Analyse nach NÖBEL. Schlämm- Be Mäch- rückstand im II. II. I. Hygro tigkeit Profil Tr. No. 2 FEENGS STE No A| Aoslane Summa | skopisches (Sand und NVasser Decimet. SD a NE assel 4 Lehmiger 35,6 3,6 2,8 s3 | 1003 - 0.63 Sand Re ach 4 gemengter 94,5 0,7 2,9 an 100,4 0,50 Sand (Ör th) Sandiger Kies, 10 darunter 99,1 05 0,5 0,6 100,7 = Diluvial- mergel 208 Oberes Diluvium. Kies und grober Sand. (Seet. Rüdersdorf 25.) Ernsnm LAurer. Mechanische Analyse. @rand Sand Staub a R Fundort 4 za Tnzer: = er = über | 2- 1Z2170,52 702 KO) Z2 10:05 | 0,02- | unter E mm jam 0) Hmm 0} Zum 0, Jmm|Q O5mm {0} VE om 0,018" = I? IF | $) „uU- > Jagen 187 | 684 | 29,1 0,6 0,6 | 98,7 Königlich i i Wire. in Rüdersdorfer | 93| 67 | oa| 31 05 | 01 Forst | | Be u Jagen 138 | 299 75.9 2,3 1.2 [100,3 ebenda ee BESTER] = 14,2 | 26,1| 22,6) 0,5 | 12,5 2,2 10,0 1,0 96,3 1,0 0,7 | 99,0 ebenda x # 3,0 | 66,91 20,2) 1,1) 5,1 0,9 0,1 | | | Da die Oberen Diluvialsande meist grandiger Natur sind und innerhalb ihrer mechanischen Mischung ungemein varliren, so lassen sich brauchbare Durchschnittszahlen aus den mechanischen Ana- lysen nicht berechnen. In den Fällen, wo Staub und Feinste Theile in grösserer Menge vorhanden sind, muss dies auf eine später stattgefundene Verwitterung zurückgeführt werden. Diesen Verwitterungsgang zeigen ebenfalls die chemischen Gesammtboden- analysen (S. 203 u. 204), aus denen hervorgeht, dass Thonerde und Eisenoxyd in den oberen Dem. angehäuft sind. Kalkgehalt kommt in Folge der oberflächlichen Lagerung bei den Oberen Sanden nur ın einzelnen Fällen vor und steigt bei kiesigen Bildungen bis auf 19 pCt. ER TRESSEIUGR ERRRIERTN Ser eisen mer Alt-Alluvium. 209 C. Alluvium. a. Alt-alluvialer Thalsand und Fuchserde (OÖckersand). Thalsand mit Fuchserde. Flatower Kienhaide. (Sect. Linum 1.) I. Mechanische Analyse. Ferıx WaunscHAree. Mäch- Grand Sand Staub Feinste & Er: ! Theile =) tigkeit Profil TER TI 3 Sg e| über | 2- 1770557022207 0/0523 Hunter =) Decimet. Ymm jmm 055 0520 | Oylum [0,05 OO 0,0] am un 2,1 34,0 10,5 3,1 99,7 2 | Humoser Sand _ — 0,2 10 | 30,2 | 37,9 | 14,7 3,9 90,0 3,1 2,2 99,8 3 Fuchserde - EN « 0,3| 0,6 31,6 | 30,1 | 27,4 0,1 99,4 ee 1010 10+ Sand = 0,0) 0,4 | 58,6 | 149 | 25,5 II. Chemische Analyse der Feinsten Theile in der Fuchserde. Erssr Schuurz. Aufschliessung mit Flusssäure. Bestandtheile In Procenten des Schlämmprodukts | Gesammtbodens ihonerdennni ale a we ee 17,85 | 0,393 IEisenoxyWlar Sen a! 9,21 | 0,203 Kal N LE 2,60 | 0,057 Kalkerdegiyn zn ne Lean nicht bestimmt _ Iohlensäunemiann Sn ee fehlt | — IEhosphorsäune er re: 0,65 I 0,014 Glühyerlustr sl. ee 21,04 | 0,463 Darin Humus Sn N —_ | (0,3) Kieselsäure und nicht Bestimmtes 48,65 1,070 Summa 100,00 2,200 Humusgehalt. Ackerkrume . . . . 2,32 pCt. des Gesammtbodens. IEutchserdeme rn 2 2:0.7510:0222 - - - Desgl. in 2ter Probe . 0,50 - E - 14 210 Alt-Alluvium. Sand alter Seebecken. Süd-Staffelde. (Sect. Linum 1.) FeLıx WAHNSCHAFFE. I. Mechanische Analyse. Mäch- Grand Sand Staub a 8 tigkeit Profil R a oe 3 = über | 2- 1- 0,5- 0,2- | 0,1- | 0,05- | unter g Decimet. 9Ymm jıam Oyanm | 0,20 | Oak 1,05" 0,01] mm 0,0] mm un 0) ,, Q Scherah 0,8 93,3 4,2 2,2 |100,5 humoser Sand 09 | 9,1 | 139 | 19,6 | 96,8 0,1 eg 95 ]100,0 12+ | Feiner Sand = — —— — a ale | I. Chemische Analyse der Feinsten Theile des schwach humosen Sandes. Aufschliessung mit Flusssäure. Bestandtheile : Schlämmprodukts ho nero Pe ER RN 13,03) Bisenoxydiyanunı ah ER ne 4,35 Kal ts eg: 2,07 Kalkerderm ea le ee 3,37 Koohlensauneyy fehlt [Ehosphorsauner 0,69 Glühyerlustrss sg ran Eee: 29,31 Kieselsäure und nicht Bestimmtes . . 47,18 Summa 100,00 7) entspräche wasserhaltigem Thon . 32,80 Humusgehalt des schwach humosen Sandes In Procenten des Gesammtbodens 0,287 #) 0,096 0,045 0,074 0,015 0,645 1,038 2,200 0,722 0,79 pCt. BEER UUEISEINERIEL SIE SEEN ZPRRBRTT SR 0 +6 00.1177, RE REN SL EEERNERFDT GE | ) Alt-Alluvium. 211 Thalsand. Süd-Weinberg bei Nauen. (Sect. Nauen 3.) I. Mechanische Analyse. Ersst Schurz. Feinste Mäch- Grand Sand Staub Imnaı| € tigkeit| Bodenart 2 r Tenen R = E über | 2-.| ı- | 0,5- | 0,2- | 0,01- | 0,05-| unter 3 Decimet. Y9mm en UHR Oral | O,jam 0,05 um 0:0.]am 0,0] wa 92 Schwach 0,0 A i ae { 2,1 1,3 | 999 humoser Sand SH n De 78,3 8,9 | : II. Chemische Analyse. Ersst LaAurer. a Humusgehalt — 0,41 pCt. . Humoser Sand. Bärenklau, Remonte-Depöt. (Sect. Cremmen 4.) FeLıx WAHNScHAFrFE. I. Mechanische Analyse der Oberkrume. Mäch- |Grand Sand Staub Feinste & ER: Be Sr u 2 Theile S tigkeit IRRE E 1 - = über | 2- 1271055 | 0,2- | 0,1- | 0,05- | unter EI Decimet- Ymm jam 0,5mm 0pmm | Oyaam 0,05um 0.0]am 0:O)kam 77 0,8 88,6 7,4 2,8 | 99,6 6 ran 09| 42 | 93,8 | 105 19,2 II. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Schwefelsäure. Bestandtheile In Procenten des Schlämmprodukts | Gesammtbodens Ihhonenderss sen DE rn 11,10 | 0,311 IHR ol a ee 4.23 | 0,118 Hlumussehalseprere 16,04 | 0,449 Kieselsäure und nicht Bestimmtes . . 68,63 1,922 Summa | 100,00 2,300 » 1ste Best. 1,72 pCt. b. Humusgehalt im Gesammtboden ... . .. 2 g Gesammtboden Be een im Durchschnitt 1,68 pCt. 2 2 A \ 1ste Best. 16,05 pCt. ce. Humusgehalt in den Feinsten Theilen . . . N Be 16.02 p im Durchschnitt 16,04 pCt. 14* 212 Alt-Alluvium. Havelhausen. (Sect. Oranienburg 7.) I. Mechanische Analyse. Fenıx WAHNSCcHAFFE. | Alt-Alluvialsand. ! | Mäch- Grand Sand Staub Feinste & EEE Be Theile = tigkeit Profil = = über | 2- 1- 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05-| unter =) | Decimet. yımm jum On san 0, jmm 0,05mm 0,0 mm 0,01 mm an } fehlt 91,7 4,8 3,8 99,8 | 3 Humoser Sand ) — | 0% | 2,2 | 594 29,9 9 Brauner ul 96,6 1,7 1,6 99,9 \ = Ockersand [tr | oe nee 10-+ Feiner Sand fehlt 99,0 0,8 = 99,8 (Alluvialsand) TE TR TERN _ — 0,6 83,5 | 14,6 I. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Ernst Schurz. Aufschliessung mit Flusssäure *). Humoser Sand y F e Oh) Brauner Ockersand Bestandtheile in Procenten des in Procenten des Schlämm- Gesammt- Schlämm- Gesammt- produkts | bodens produkts bodens Phonerde ga Narr nee 11,757) 0,39 7) 14,777) | 0,24 7) Iisenoxsycdewer re 10,27 0,34 13,81 0,22 Ka ae ee rn Here 1,95 0,07 1,58 0,03 Nalkerdee ner 1,05 0,04 1,30 0,02 Kohlensänneneser er fehlt | — fehlt — Bhosphoxsäunesn rer nr 0,71 0,02 0,67 0,01 Glulhgerluste m 30,87 1,02 24,78 0,40 Kieselsäure und nicht bestimmt 43,57 1,43 42,79 0,68 Summa 100,00 3,31 100,00 | 1,60 +) entspr. wasserhaltigem Thon 9a 0,95 szıs | 0,59- *) siche auch Aufsehliessung mit saurem schwefelsaurem Kali. Alt-Alluvium. 213 b. Humusbestimmung. In Procenten Bodenart des Gesammtbodens Humoser Sand 1,03 Brauner Ockersand 0,69 Schwach humoser Sand (OÖberkrume), andere Probe. Havelhausen. (Seet. Oranienburg 7.) Ernst LAurer. I. Mechanische Analyse. Grand Sand Staub Feinstes : Summa über Zum 2-0,050m 0,05-0,0 19m unter 0,01mm | | fehlt "99,58 | 3,93 5,13 | 101,65 ll. Chemische Analyse. Aufschliessung mit saurem schwefelsaurem Kali. a Staub Feinste Theile { (3,93 pCt.) (6,13, pCt.) Surmmal Bestandtheile | in Procenten des | in Procenten des | in Procenten des ” | X er | =] = Ir Ges: - Schlämm- Gesammt-|Schlämm-| Gesammt-| Schlämm-| Gesammt- ( oe produkts | bodens |produkts) bodens | produkts | bodens | Gehalt) Dhonerde?) | os os 8,39 0,33 1,36 0,38 = Eisenoxyd. . 0,93 | 0,86 295 17 2 1,14 | 0,06 — ®) entspräche | | wasser. Thon | 1,854 | 1,70 | 211 | 083 | 18,52 | 095 3,48 214 Alt-Alluvium. Rothbrauner Ockersand (eingelagert im Thalsande). Havelhausen. (Sect. Oranienburg 7.) Feuıx WAHNnscHAFFE. I. Mechanische Analyse. R Feinste Grand Sand Staub Theile e 2-| ı- | 05- | 02- | 0,1- | 0,05- | unter a über 29mm jmm 0, Sen! 0,2 Jmm ‚9 jum ‚05mm O:O)amı O:O) an 0,1 95,6 2,2 2,2 100,1 = | 0,1 | 12 | 10,6.| 23,7 II. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit Flusssäure. In Procenten des Bestandtheile Bemerkungen : Schläimm- | Gesammt- produkts bodens Thonerde . | mm] aan [9 near a 17,02!) 0,3742) | ') entspräche 42,85 eos, - 22,12 0,487 wasserhalt. Thon en = er ?) entspräche 0,94 Kalle ee: 1,59 0,081 wasserhalt. Thon Phosphorsäure . . 1,15 0,025*) | *) s. Bestimmung des Glühverlust 22,80 | 0,502 n ssammigeha altes Kieselsäure u. rel bestimmt . TE RR 0,781 a 100,00 2,200 b. Chemische Untersuchung des Gesammtbodens. nach der ersten Bestimmung 0,53 pCt. Humus ) nach der zweiten Bestimmung 0,44 - na Duxchschnittp 2 22.2.2 2057; 68 Phosphorsäurep na N Durch Salzsäure wurde gelöst . . . . 1,22 pCt. Eisenoxyd. 1 i x ‘ { $ Alt- Alluvium. 215 Rothbrauner Ockersand von Havelhausen in 3 Dec. Tiefe. Ersst Laurer. 100 Gr. Gesammtboden wurden mit verdünnter Salzsäure gekocht. BER TNN 95,70 Gr. Eisenoxyd, löslich. . . 1,22 - honerd Orr e elNS- Phosphorsäure . . . . 0,075 - Nicht Bestimmtes (Diff.) 1.927 - Unlöslich in Salzsäure Löslich in Salzsäure pCt.der p©t. des Feinsten Gesammt- Theile bodens 1. Feinste Theile bei 0,10mm Geschw. abgeschl. gaben Humus 6,10 0,102 2 - - - 0,09mm - - 2 = 6,12 0,055. Thalsand. Oranienburger Forst, östl. Lehnitz-See. (Seet. Oranienburg 7.) Erssr Laurer. Mechanische Analyse. Mächtig- Sand Staub Feinste 5 ro li | ee Te Theile Summa keit über 0,1- 0,05- unter Decimeter ya 0,0500 0,01mm HH) 324 Sand 95,5 2,8. 1,1 99,4 = (Oberkrume) 2 KRISE 55,6 39,9 10+ Sand | 97,3 3,1 0,4 100,8 (Untergrund) | A 3 216 Alt-Alluvium. Thalsanud. Westl. Velten. (Sect. Hennigsdorf 8.) I. Mechanische Analyse. Ernst Laurer. $ Sand Feinste m u Bl ea n Staub Theile E tigkei über | 2- | ı- | 0,5- 02 | 0,1- | 0,05- | unter = Decimet. Y9mm jmm ‚0, zum Oraı 0, jmam | 0) ‚05mm, Olmm 0, Ojmm 7 Schwach 1,4 93,3 3,7 | 0,9 | 99,3 3 humoser A BRETTEN | a 9,2 2107 | 6,7 63,8 21,9 0,1 7 45 | 1,6 | 99,9 9 | Ockersand , : . £ i (Fuchserde) 0,106 | 5,7 1596| 27,7 Feiner Sand 97.7 Be 100,1 | I ae (Tiefer Unter- — 0,2 | Aalen 1659 16,5 grund) z | i | 3 ; II. Chemische Analyse. a) Chemische Analyse der Feinsten Theile“) im Ockersand. Aufschliessung mit Flusssäure. Exrsst Scnurz. In Procenten | In Procenten Bestandtheile des Schlämm-!des Gesammt-| Bemerkungen produkts bodens INhorIerd 16,55%) | 0,965) | ”) entspr. &1,66 : wasserhalt. Thon Bısenoxyd a re: 7,00 0,112 er ns Sr =) entspr. 0,67 Kal nr: 1 a a: 2,49 0,040 wasserhalt. Thon Kallkerdeg wenn ron. ee. 2,23 0,036 Kohlensäure ra: fehlt — IBhosphorsäuremrsr er 1,07 0,017 Glih verlust 15,25 0,244 Kieselsäure und nicht bestimmt 55,41 ° 0,856 Summa | 100,00 1,600 *) Die chemische Analyse ist auf neue Schlämmprodukte basirt, aber auf die vorstehenden berechnet. en N ee ce Alt- Alluvium. 217 b) Humusgehalt der Oberkrume. Analytiker für die erste und zweite Bestimmung: Erssr Schuzz; für die dritte und vierte Bestimmung: Dr. E. Laurer. In Procenten des Gesammtbodens 1 ste Best. | 2te Best. | 3te Best. | 4te Best. | Durchschnitt Schwach humoser Sand | 1u.2: 0,50 (Ackerkrume) | 0,54 | 0,48 | 0,65 | 0,91 | 3u.4: 0,77 Ockersand (Fuchserde) 025 | 0,20 | _ | — | 0,25 Havelthalsand. Westl. Velten nahe dem Walde. (Sect. Hennigsdorf 8.) Ersst Lavrer. Chemische Analyse. Mäch- entspr. tigkeit Profil Eisenoxyd | Thonerde | wasserhalt. Humus Deeimet. Thon Schwach humoser 5 3 Sand (Ackerkrume) nicht untersucht ‘4 - |-Ocker- bez. Fuchs- Fa Das 0,65 2 sand (Untergrund) 0,56 1,04 2,62 0.91\0,70 Feiner Sand, von 6+ | heller Farbe (tie- 0,27 1,01 2,53 ferer Untergrund) Schwach humoser Sand. Haidehaus beim Stern. (Sect. Potsdam 14.) Ernst Laurer. I. Mechanische Analyse. Dean 5 Grand Summa über Ymm 9= l mm | 1-0,5mm unter Oraam | j 0,2 99,8 100,0 Fasern 777 = 0,5 | 4,7 94,6 1. Humusbestimmung. Humus — 0,44 (ausserdem Wurzelfaser —= 0,37) pCt. 218 Alt- Alluvium. Thalsande. | (Seet. Tempelhof 19.) h Erssr Schurz. | = m — } Grand Sand Sand ö | Fundort über 9- unter | Summa Bemerkungen | 9mm 0,5um 0,5um \ \ Zwischen Pionier- | strasse und den | Kirchhöfen 0,0 31 96,9 100,0 BZ (a. 1% Tiefe) | | a ı Rother Thalsand Karenhöfen 0,2 1,3 98,5 100,0 ee (a. 0,5% Tiefe) SSS.UNLITOTD Tau S. Rixdorf bei dem Chausseehause 0,1 6,1 93,8 100,0 — (a. 0,7m Tiefe) S. Rixdorf bei dem Chausseehause 0,6 9,2 90,2 100,0 | geglüht rothbraun (a. 0,4m Tiefe) - Thalsand. NW. Mariendorf. (Weiss, staubig.) (Sect. Tempelhof 19.) Ferıx WAHNscHArFE. Mechanische Analyse. Sand Grand Staub 1 Suse Theile R E = RR Dumma über 2- 0,5- 0,1- - 0,05- unter 9Ymm (ya 0, jmm 0,05mm 0,0 jam 0,01] mm 0,0 u 12,3 10,0 100,00 1,4 25,3 | 48,0 Alt- Alluvium. 219 Rothbrauner Ockersand. Thalsand. Rüdersdorfer Forst bei Hortwinkel, Jagen 180—194. (Sect. Rüdersdorf 25.) I. Mechanische Analyse. Lupwıc Durk. a S d Staul Feinste 2 > | |, über 2- ı- | 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05- | 0,02- | unter 3 Yymm jem Osam og | Oalım 1,05” 0,02mm 0,01 mm 0,01mm 7 0,6 86,0 7,5 4,7 98,8 0,8 | 9,4 | 18 57,8 | 92 | 59 | 1,6 II. Chemische Analyse. Ersst LAUrFER. Gefunden: Kohlenstoff Humus — 0,67 pCt. 0,41 und 0,37 m Tem 0,39. Der Gesammtboden, mit saurem schwefelsaurem Kali be- handelt, gab: Thonerde . . . . 1,88 Eisenoxsyd . . . . 1,01 Glühverlust . . . . 1,28 Hygroskop. Wasser . 0,38 Ungelöster Rückstand 95,91. Die Alt-Alluvialsande zeigen in ihrer mechanischen Mischung nicht die Verschiedenheiten wie die Sande des Diluviums. Gran- dige Bestandtheile treten in echten Thalsanden der breiten Fluss- thäler fast ganz zurück. Das Verhältniss von Sand (von 0,5— 0,05"" D.) zu Staub und Feinsten Theilen geht aus nachstehender Zusammenstellung hervor. 220 Alt-Alluvium. Oberkrumen des Thalsandes (humushaltig). Feinste Fundort Seral, Ssaml Theile 0,5-0,05u | 0,05-0,01”"m | unter 0,0] mm Flatower Kienhaide. . . . . . . 32,8 10,5 3,1 Sud Statteld ee 923 4,2 2,2 Nauen, Süd-Weinbers. . . ..... 95,9 Dil 1,3 Bärenklau en en ee kan 83,5 7,4 2,83 Hayelhausenges ee! 91,5 4,8 EIG) Oranienburger Forst . . . 2... 95,5 2,8 tut NV.» Velten 2 mes ee ee 92,4 3,7 0,9 Im Durchschnitt | I1 pCt. 5 pCt. | 2 pCt. Thalsande z. Th. Ockersande. (Im Untergrund.) Feinste age Se Sand Staub Theile 0,5-0,05"m | 0,05-0,01” 7 | unter 0,0 mm Flatower Kienhaide (Ockersand) . . 89,1 3,7 2,2 Ihalsandwebendaswerser er 99,0 a Sud-Staffeldew m re re Ya, 0,5 Havelhausen (Ockersand) . . . . . 96,5 1,7 1,6 EbendasSunhalsandire were 99,0 0,8 —_ Ebendas#Ockersand er rer 95,5 2,2 2,2 Oranienburger Forst (Thalsand) . . 97,3 3,1 0,4 W. Velten (Fuchserde). . . 2... 93,0 oem BL. Feiner Sand ebendas. . . . 2... 97,5 2,4 Im Durchschnitt 96 pCt. In den Oberkrumen ist demnach eine Anhäufung von Staub und Feinsten Theilen vorhanden, die nicht nur aus humosen Theilen besteht. Daher wird dieser Sand von A. Orrn als schwach ge- mengter Sand bezeichnet. Jung-Alluvium. 221 b. Jung-Alluvialsand (Flusssand). Flusssand, unter Moormergel. Jägelitz-Wiesen. (Sect. Nauen 3.) Ernst Scaurz. Mechanische Analyse. Sand Staub Feinste E Theile | 8 9- ie | MB le 0,05- unter =) jam 0,5am | Opa 0, l mm | 0,05 0,0 1 mm 0,0 L mm un 98,3 1,7 0,0 100,0 0,0 | 0 on | 46,7 | 24,5 Jung-Alluvialsand. Flusssand. Nördlich Lehnitz-See, am Stintsraben. (Seet. Oranienburg 7.) Ernst LAurer. I. Mechanische amalyes Mäch- Sand Staub | Feinste tigkeit Pol EEE ee 2 heile i = über 0,1- 0,05- unter Ss Decimet. Osama 0,050 0,0] mm 0,0]am 2 s Humoser Sand 92,1 4,8 3,6 100,0 5 . (Oberkrume) 98,8 0,5 0,5 99,8 10 + Sand s5 | 143 Anm. Auffallend ist bei der Oberkrume der hohe Gehalt an Staub u. Feinsten Theilen. II. Chemische Analyse. Humus-Bestimmung im humosen Sande. In Procenten des Gesammtbodens. Humus in den Feinsten Theilen . 0,74 pCt. - "im Staub . N a ae en or N Sande ee I Humus in Summa . 2,98 pCt. Humoser Flusssand. Nahe Saarmund. (Sect. Potsdam 14.) Ernst Laurer. I. Mechanische Analyse. amd) Sand = : ö Dumma über mm | 9-Imm | 1-0,5mm | unter 0,5mm 00°] oo] DS 1000 H. Humusbestimmung. Humuses —-09/0rp6t. 222 Jung-Alluvium. c. Moormergel und Wiesenkalk. Profil: Moormergel (7 Dem.) über Torf. Dyrotz-Wiesen. (Sect. Markau 2.) Chemische Analyse des Moormergels. Ernst Schurz. In Procenten Bestandtheile des Bemerkungen Gesammtbodens Fihonerdes ne EEE Bar HE) *) entspr. wasser- Eisenoxyde m Een ur Seien 2,60 halt. Thon 8,84 pCt. Ich 7) entspr. kohlens. Kalkerder.a 3.2 13,12 Kalk 20,07 pCt. Kohlensäunegae ae Se 8,837) Kalis te. Reken Eu 1,11 'Bhosphorsäuneferr SE er 0,14 Humusı 2 TER See Pnke: 23,22 Kieselsäure und nicht Bestimmtes . . 42,47 Summa 100,00 Chemische Analyse des Torfes. Fenıx WAHNSCcHAFFE. n In Procenten | In Procenten : des der Bestandtheile anne Ascher Bemerkungen bodens bestandtheile Thonerde . 0,51*) 4,91 *) Fast nur in Form Eisenoxyd 2,10 20,21 von Feldspath vor- Kalkerde 4,93F) 47,45 handen. N Magnesia . 0,15 1,44 . . ” Kal. 0.19 183 7) an Humussäure Natron . 0,11 1,06 gebunden. Kieselsäure a Ben 1,64 15,78 Phosphorsäure . . 2... 0,33 3,18 Sch weten 0,43 4,14 Humusc., 220 ARE 61,94 — Chemisch gebundenes Was- ser (aus der Differenz) . 27,67 _ Summa 100,00 | 100,00 Jung -Alluvium. 223 Moormergel (sehr sandig). Jägelitz-Wiesen. (Sect. Nauen 3.) Erssr Schurz. I. Mechanische Analyse. Mach. Grand 2oud sion | Ga | “sel über | 2 | 1- 05- | 02- | 0,1- | 0,05- | unter | = Decimen 9mm jam IK) ‚zum | 0,2 Omm | 0, jmm 0, O5mm] 0,0] am 0,01mm B- 0,1 79,9 11,1 83 199,9 ax II. Chemische Analyse. a) Chemische Analyse der Feinsten Theile im sehr sandigen Moormergel. Aufschliessung mit Flusssäure. In Procenten | In Procenten Bestandtheile des Schlämm-|des Gesammt- Bemerkungen produkts bodens Hshonerderp WE 4,88 *) 0,429 °*) *) entspricht 12,28 Benasdeo oo ae: 4,62 0,407 wasserhalt. Thon na re a er en =) entspricht 1,08 a ee 1 1,07 0,094 sarah Ton ” SR 09 Kalkar oo 6 0 a oro 35,09 3,088 +) Ein Theil der Thon- Kohlensäure a. 27,16 2,390 erde ist in Form von IBhospliorsäurese er 0,42 0,037 Allzeit jodex un ähnlich zusammenge- Glühverlust exel. Kohlensäure 11,82 1,040 setzten Silicaten vor- ID anna Elumuspreee [7,37] [0,65] handen. Kieselsäure u. nicht bestimmt 14,94 1,315. 100,00 | 8,800 Summa b) Vertheilung des kohlensauren Kalkes im sehr sandg. Moormergel berechnet nach der ermittelten Kohlensäure. In Procenten des Gesammtbodens: Erste Bestimmung . . . 12,21 pCt. Zweite Bestimmung . . . 15,38 - (davon in den Feinsten Theilen 5,43.) c) Humusbestimmung im sehr sandigen Moormergel. In Procenten des Gesammtbodens: Humus 1,76 pCt. (davon 0,65 in den Feinsten Theilen). 924 Jung-Alluvium. Profil nördlich Schönwalde. (Sect. Marwitz 5.) Erxst ScHurz. I. Mechanische Analyse. Mäch- Grand Sand Staub nt tigkeit| Profil T B 1eNe | Summa über | 2- | 1- | 0,5- | 0,2- | 0,1- [0,05- | unter Decimet Damm ja 0,5" 0,27 | ONE 0,05" 0,01" 0,01" Kalkiger 02 | 88,4 s3 | 2,8 99,7 5 ne e an [5 6} r < ee 02 0,1 | 1,3 | 548 | 32,0 Fei diger 1-2 Wiesenkalke Untersuchung nachfolgend — 91,3 3,7 2,8 99,8 5+ | Feiner Sand I I. Chemische Analyse. a) Chemische Analysen der Feinsten Theile im kalkigen humosen Sande I und im Feinen Sande II). Aufschliessung mit Flusssäure. 1. II. Basamnaharle In Procenten des in Procenten des Schlämm- Gesammt- Schlämm- Gesammt- produkts | bodens produkts bodens Thonerde nee er ihr 9,044) 0,254) 14,144) | 0,409) Eisenoxyiyer er 3,71 0,10 11,36 0,32 Kalı- ns. Sara Pas enıe: 1,96 0,05 3,71 0,10 Kalkan 6 0 00 0000 10,55 0,30 6,21 0,17 Kohlen Sale We 4,55 0,13 3,61 | 0,10 Phosphorsäure en 0,51 0,01 0,52 0,01 Glühverlust (exel. Kohlensäure) 32,83 0,92 10,15 0,28 Kieselsäure u. nicht Bestimmtes 36,52 0,03 50,52 1,41 Summa 100,00 | 9,79 100,00 2,79- 'f) entspr. wasserhaltigem "Thon 22,76 | 0,64 35,60 | 1,00 Jung-Alluvium. 2235 b) Humusgehalt im kalkigen humosen Sande. In Procenten des Gesammtbodens 2,68 pÜt. e) Untersuchung des Wiesenkalkes. In stark verdünnter Salzsäure: unlöslich 66,2 pCt. löslich 33,8 pCt. a) Mechanische Analyse des unlöslichen Theils (66,2 pCt.) \ R Feinste Grand Sand ER Staub Theile In HA E über | 2- | 1- | 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05- | unter | löslich | &° 93mm juam 570,20 Onamo OD BOT OO an _ 52,4 7,6 6,2 33,5 100,0 — | = | 98 | 193 | 233 ß) Chemische Analyse der Feinsten Theile des in HCl unlöslichen Theiles. Aufschliessung mit Flusssäure. In Procenten | In Procenten Bestandtheile des Schlämm-Ides Gesammt-| Bemerkungen produkts bodens ‚bhonerdeme a oe ran 15,17 0,941 *) | *) entspricht 2,36 j , wasserhalt. Thon IBisenoxycd m ee: 11,70 0,725 . a RE 9,41 0,149 Bhosphorsäure 2 na 0,54 0,052 Glühverlustgee se ee 17,33 1,075 Kieselsäure und nicht bestimmt . 52,55 3,258 Summa 100,00 | 6,200 15 226 Jung-Alluvium. ’) Untersuchung des in Salzsäure löslichen Theiles (33,8 pCt.). In Procenten | In Procenten der gelösten |des Gesammt- Bestandtheile bodens sen ar en Be tu tes er er ar re ln Eee a Theile Ihonerd er 0,44 Eisenoxydi nee: 0,84 Phosphorsäure 2. 2... 0,20 Differenz (meist Kalk). .. . . 98,52 Summa 100,00 5) Kalkgehalt des Wiesenkalks. 0,149 *) 0,284 0,068 33,299 33,800 Bemerkungen ”) entspricht 0,38 wasserhalt. Thon (Bestimmt mit dem Sckeisver’schen Apparate.) Kohlensaurer Kalk. Erste Bestimmung 32,39 pCt. Zweite - 31,92 - Durchschnitt 32,16 pCt. Sandiger Moormergel. Körzin. (Sect. Wildenbruch 15.) Ernst Scnurz. I. Mechanische Analyse. Grand Sand Re 2 über 2mm |2-0,5mm 0,5-0, 1mm 0,1-0,05”u 0,05-0,012 \unter 0,01" 0,7 60,3 Feinste Theile Summa 8,2 78,4 —+ 21,6.CaCO, U. Chemische Analyse. a) Kalkgehalt im Gesammtboden b) Humusgehalt im Gesammtboden 21,35 pCt. 1,83 nee eh a a en Jung -Alluvium. 397 Moormergel. Löwenbruch. (Sect. Gross-Beeren 17.) Ernst LaAurer. Kohlensaurer Kalk —= 13,40 | im SCHEIBLER’schen - - —= 13,54 Apparate bestimmt Nach dem Kochen mit Salzsäure, Abrauchen mit Schwefel- säure und Auskochen des Rückstandes mit Soda erhalten: Probe 1. Probe II. Sande er Ay 43,52 Kobhlensaurer Kalk . . — 11,75 13,16 honerder pr a 6 0,64 Eisenoxydo u a 32 2,89 :lum us ee 902 © Phosphorsäure . . . = 0,028 - Moormersgel. Wiesen, südöstl. Gross- Beeren. (Sect. Gross-Beeren 17.) Ernst LAurer. Kohlensaurer Kalk — 22,4 pCt. (im SCHEIBLERr’schen Apparate bestimmt.) Nach dem Kochen mit Salzsäure, Abrauchen mit Schwefel- säure und Auskochen des Rückstandes mit Soda erhalten: Probe I. Probe Il. Sande 38 40,25 Kohlensaurer Kalk. — 24,71 DU lösl. in CIH 0,24 Da 0590 i ; Thonerde 0,90 Nom: 01129 \ lösl. in CIH 1,98 Eisenoxyd. . . . = 5,32 or 134,652 Humusgss 2000 228,56.p0t: Phosphorsäure . . —= 0,088 - 228 Jung-Alluvium. Moormergel. Proben von zwei Stellen der Britzer Wiesen. (Sect. Tempelhof 19.) FeLıx WAHNSCHArFFE. 100 Theile Gesammtboden ergaben bei successiver Behandlung mit mit Rückstand +) heisser verdünnter Salzsäure conc. Schwefelsäure |beim Glühen Kohlen- SI | Thon- | Eisen- Thon- Eisen- | Sand und säure | kohlens. erde . | oxyd erde oxyd Silikat m | Kalk = “T 7,39 16,80 1,02 1,02 1,96 1,45 65,81 | entspr. . entspr. No.1. wasserh. wasserh. Thon: Thon: 2,57*) 4,93 *) 14,41 32,75 0,45 0,43 0,58 0,41 63,19 | entspr. entspr. No. 2. wasserh. wasserh. Thon: Thon: Va < 1,46 °*) *) Summa des Thongehaltes — 7,5. *) Summa des Thongehaltes — 2,6. 7) Der Rückstand von der Aufschliessung mit SO, H, wurde mit concentrirter Sodalösung ausgekocht und dann geglüht. - Moormergel. Wiesen von Rotzis. (Seet. Königs-Wusterhausen 23.) Ernst LAurer. Kohlensaurer Kalk . . . . = 10,8 pCt. Hlumuseunaheeg se De ee Pe OS Sandale. En 80 100,0 pCt. 1 I N 1 E} 3 i 7 Jung-Alluvium. 229 d. Wiesenthonmergel. . Wiesenthonmergelprofil. Berend’sche Grube bei Paretz. (Sect. Ketzin 10.) Lupwıg Dur. I. Mechanische Analyse. Tiefe der S d Feinste Probe unter 138 Re Staub Theile h Profil Summa dem Torfe über | 0,1- 0,05- unter Decimet. o,jmm 0,05mm 0,0 1mm 0,01mm 1,3 8,1 40,2% 49,6 4-5 Wiesenkalk 2 0,5 0,8 50,4 CaCO; 2,9 12,1 59,8°*) 74,8 19-20 Thonmergel ar 0,6 2,3 25,2 Ca CO3 3,0 19,2 62,2) | 84,4 27-28 Thonmergel - + 0,2 2,8 15,6 Ca CO; *) 40,2 + 34,6 CaCO; = 74,8 pCt. Feinste Theile. =”) 598:+161 - =759 - - - =) MILLION > a © - - II. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Thonmergel bei 19—20 Dec. Bestandtheile in Procenten des Schlämmprodukts | Gesammtbodens Küeselzaure a 45,93 | 34,86 honerdet RE a Re t 12,074 |) 9,164) Eisenoxyd we ee ee. 3,76 2,35 Kohlensaure Ralkerde . . . 2... 21,20 16,10 Glühverlust und nicht Bestimmtes . . 17,04 | 12,93 Summa 100,00 75,90 7) entspr. wasserhaltigem Thon . 30,79 23,98 230 Jung-Alluvium. b.. Kalkbestimmung im Gesammtboden und in den Feinsten Theilen. Wiesenkalk Thonmergel Thonmergel bei 4—5 Dec. bei 19—20 Dee. bei 27—2S Dee. Kalkgehalt in Procenten des | in Procenten des in Procenten des Schlämm-|Gesammt-| Schlämm-|Gesammt-ISchlämm- |Gesammt- produkts | bodens | produkts | bodens | produkts | bodens |) 1163 34,6 21,2 16,1 14,5 105 im Gesammtboden 50,4 25,2 15,6 c. Chemische Analyse des Gesammtbodens. F. WausschArre und L. Dur. Aufschliessung mit Flusssäure. Thonmergel Bestandtheile Ba non) Den, :honerde ". Wanee un ehe 9,777) isenox ya er 3,92 al er ee ee eg 1,96 Masmesia, eo ee: 1,40 Kalkerde,. nr Aa Se ernee Ver are 16,85 IK(Ohilen Säure 12,23 17) .hosphorsäune ee 0,07 Glühverlut . . . neo 7,53 Kieselsäure und ‘nicht Bestiumtes ae 46,27 Summa 100,00 7) entspr. wasserhaltigem Thon . . 24,59 Tr) entspr. kohlensaurem Kalk. . . 27,79 Kalkbestimmungen in verschiedenen Proben des in 19— 20 Dec. unter dem Torf entnommenen Thonmergels (mit dem Scheisver’schen Apparate bestimmt). Probe, welche zur chemischen Analyse des Gesammtbodens diente 27,79 pCt.: - - - mechanischen - - _ - 25,20 - eine dritter Proben ee ee ir . 24.46 Schaustück aus der | . 1. Bestimmung 3 rauhe Seite 9) e2 l 4, 32 2438 - ! 2. Bestimmung 23,92 ) glatte Seite n m nn 25,03 - Diechschnt 25,37 pCt. lung der Geologischen Landesanstalt “ Jung-Alluvium. 231 Wiesenthonmergelprofil. Müller-Neumann’sche Grube bei Ketzin. (Sect. Ketzin 10.) Lupwıc Dure. I. Mechanische Analyse. Tiefe der Sand Feinste Probe unter Profil 2a Staub Theile ma dem Torfe bis zu 0,1- 0,05- unter DeaR Q,Imm | 0,05mm | 0,01mm | 0,01mm 8,0 16,2 25,2*) 49,4 2-3 \Vnesenkalk an 3,1 4,9 50,6 CaCO; ee rear 9,4 29,9 43,7) a thonmergel 08 8,6 17,0 CaC0s- 6,4 29,2 49,9 *) 85,5 ca. 20 Desgl. Sr 1,1 5,3 14,5 CaCO; ”) 25,2 + 27,9 CaCO; = 53,1 pCt. Feinste Theile. Daran ann a 3 =) OSTEN ST - - I. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit: kohlens. Natron. Flusssäure. kohlens. Natron. Wiesenkalk Thonmergel Thonmergel Bestandtheile | „ei 93 Dec. | hei 10--12 Dec. | hei ea. 20 Dec. in Procenten des in Procenten des | in Procenten des Schlämm-|Gesammt-| Schlämm-|Gesammt-| Schlämm- Gesammt- produkts | bodens | produkts , bodens | produkts | bodens Kieselsäure. . . 17,53 9,32 _ — 49,85 29,39 Thonerde . . . 3,057) 1,62 7)| 11,627) 6,047)| 12,537) 7,417) Eisenoxyd . 1,64 0,87 4,91 2,01 9,22 3,08 Kalle _ —_ 2,42 1,25 = _ Kohlens. Kalk . 52,50 27,87 16,35 8,52 15,48 9,14 Phosphorsäure . — — 0,20 0,10 — — Glühverlut . . 16,74 8,39 10,75 5.60 = _ Nicht Bestimmtes 8,54 4,53 54,12 28,18 16,92 9,98 Summa | 100,00 53,10 | 100,00 52,20 100,00 | 59,00 “ +) entspr. | | wasserh. Thon aa Zule 29,64 15,46 31,95. | 18,86 232 Jung-Alluvium. b. Kalkbestimmungen im Gesammtboden und in den Feinsten Theilen. Wiesenkalk Thonmergel Thonmergel bei 2—3 Dec. bei 10—12 Dec. bei 20 Dee. Bestandtheile in Procenten des in Procenten des | in Procenten des Schlämm- Gesammt- Schlkimn-Cesanami- Schläm Eee produkts, bodens | produkts bodens | produkts in den Feinsten Theilen 523,5 | 27,9 im Gesammtboden | 50,6 | 16,9 | 14,5 e. Moorerde, Humoser Sand und Flusssand. Bahnhof Nauen, Wiesen an der Gasanstalt. (Seet. Nauen 3.) Ferıx WAHNSCHAFFE. I. Mechanische Analyse. bodens r ; < Feinste Mäch- Grand Sand Staub Theile tigkeit Profil über | 2- l- 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05- | unter Dee Ymm | 0,5um | vum | (kan |1,05mm 0,0 1mm 0,01mm 2-3 | Moorerde *) 0,0 57,6 14,3 | 28,1 0,0 52 12,8 9,2 0-7 |Humoser Sand?) en ER ed 00 03 | 30 | 3,1 34,8 0,0 99,4 0,2 0,5 10-+| Feiner Sand I HER { 00 0,7 | 150 | 2112| 25 ®) Geschlämmt mit den humosen Theilen. Summa 100,0 99,2 100,1 a. I. Jung-Alluvium. in der Moorerde: Aufschliessung mit kohlens. Natron 233 Chemische Analyse. Chemische Analyse der Feinsten Theile im humosen Sande: Aufschliessung mit Flusssäure in Procenten des in Procenten des Bestandtheile Schlämm- | Gesammt- | Schlämm- | Gesammt- produkts | bodens | produkts | bodens Thonerde a RE 5,09 1,43 13,50 1,24 entspricht wasserhalt. Thon . [12,51] [3,60] [33,99] [3,13] Eisenoxyd.. L 2,50 0,70 7,82 0,72 Kal . — = 1,24 0,11 Kalkerde _ — 4,74 0,44 Kohlensäure — = Spuren _ Phosphorsäure — = 0,34 0,03 Humusgehalt 0.8 — == 14,55 1,34 Glühverlust excel. Humus . — = 9,28 0,85 Kieselsäure und nicht bestimmt . — —_ 48,53 4,47 Summa _ — 100,00 9,20 b. Humusgehalt im Gesammtboden. “In der Moorerde . 11,71 pCt. Im Humosen Sande . 2,49 - Moorerde. Feuerhorstwiesen. (Sect. Nauen 3.) Ferıx WAHNSCHAFFE. I]. Mechanische Analyse. endl Sand Staub Feinste 3 AN Theile = über 2- | 1- | 05- | 02- | 0,1- | 0,05- unter E Y3mm jmm 110,0 0,2ım Q,]jum 0,05 0,0] mm 0,0]um en 0 90,9 8,0 1,8 100,8 0,3 | 0,9 | 92 | 552 | 25,3 | Bemerk. Nach dem Glühen geschlämmt. I. Chemische Analyse. Glühverlust der Moorerde — 10,01 pCt. mit 7,25 pCt. Humus. 234 Alluvium. f. Flugsand MDümensand). Flugsande. (Sect. Limum 1.) Mechanische Analyse. 9 = Mäch- Grand Sand Staub es = 2 tigkeit| Fundort £ T S TER E = 3 über | 2- | 1- 0,5- | 0,2- , 0,1- | 0,05- | unter =! ES Deeimen 2m || jmm | Q,5mm | 0,2mm |0,012m 0,05:.m10,01mmi0, 01mm] az 0,0 99,1 os | 991 8 Callin 2 5 0,1| 134 | 15,8 | 48,6 | 21,2 a West-Staffel-| 0,0 94,1 TE Ton 7 der Commu- i E nal-Haide 03 04 | 37 | 70,8 | 18,9 E PESEEREEN BEER SEE EFT Er] FBF EEE ° 0,1 97,6 12 | 1,2 [100,11 & 13 |Dorotheenhof = | 01] 05, 97 628 245 Anm. Unter diesen Flugsanden folgt das Bodenprofil: Lehmiger Sand Sandiger Lehm "Sandiger Mergel = Flugsand. Brand. (Seet. Wildenbruch 15.) . Ernst Scaurz. Mechanische Analyse. Grand Sand k — 1 — | in Summa en 9—-jmm | 1-0,5mm unter Om 0,0 3, | 96,5 100,0 34 Alluvium. Flugsand. 235 Nahe dem Dorfe Sputendorf. (Sect. Gross-Beeren 17.) Erxst LAurer. I. Mechanische Analyse. Tiefe Grand Sand der Bezeichnun Entnahme 5 5 über unter Ymm 9-]jmm | 1-0,5mm |0,5-0,2mm 0,9mm Decimet. 2 fehlt _ 0,5-1,0 | Waldoberkrume , 0,9 1,0 | 3,1 95,0 (Wurzeln) | fehlt — 10 Untergrund : 1,3 8,4 23,0 67,0 II. Chemische Analyse des Gesammtbodens. Tiefe | | | der Kiesel-| Thon- |Eisen- | Kalk- | Mag- | 7..: __| Glüh- Entnahme | säure | erde | oxyd erde | nesia Kali |NNatron verlust Summa Decimet. | | | | 0,5-1,0 | 9541| 163 | 0,47 | 0,24 | 0,18 | 0,89 | 0,43 | 1,21 | 100,46 10 95,59 | 0,58 | 0,52 | 0,20 | 0,62 | 0,75 | 0,42 | 0,48 | 99,47 | 236 Alluvium. Fluesand. ke} Genshagen. Am Orte. (Seet. Gross-Beeren 17.) Ernst LAurer. Mechanische Analyse. Grand Sand über 2mm 91mm | 1-0,5mm |unter O0,5mm 0,0 0 |. | 98,8 Flugsand. Staubiger, sehr feiner Sand. Woltersdorfer Kietz. Königl. Rüdersdorfer Forst (Sect. Rüdersdorf. 25.) Ernsr LAueer. Mechanische Analyse. Grand Sand Staub at an S e umma “ über 2 0,5- | 0,2- | 0,1- 0,05- unter 9’mm jnm | Q,5mm| (,9mm | Q,]mm 10,05mm] 0,012m 0,01]mm fehlt \ 34,8 11,3 3,5 99,6 - 0,2 | 0,4 | 1,0 23,6 59,6 Die Flugsande stehen in ihrer Körnung den Thalsanden sehr nahe, was darauf beruht, dass dieselben meist aus den Ablagerungen der letzteren aufgeweht sind. Die chemische Analyse zeigt eine grosse Armuth an Silicat. Jung-Alluvium. 2337 ge. Infusorienerde. Kalkhaltige Infusorienerden. (Sect. Spandow 9.) Ferıx WAHNSCHAFFE. Aufschliessung des Gesammtbodens mit kohlensaurem Natron, Auskochen desselben mit kohlensaurem Natron und Humus- bezw. Glühverlust - Bestimmung. Von den Freiheits- ‘Von den Jütelwiesen Bestandtheile wiesen bei Spandow) bei Spandow (Bohrloch) (Bohrloch) Sand und als Silikat gebundene Kiesel- n 73,73 23,97 säure Anne en MRRRn Fee Lösliche Kieselsäure (Diatomeenpanzer) 15,07 34,39 Ihhonerde® rs Narr 3,34 4,92 IEisenoxyd a 1,54 14,71 ET Se ne 2,37 nicht bestimmt Glühverlust (Wasser und wenig Humus) nicht bestimmt 13,71 Differenz (Kalk in geringer Spur, Magne- sia und Alkalien) . . ». 2»... 3,15 3,30 Summa 100,00 100,00 Infusorienerde. Am Schiffsgraben bei Amt Bornim. (Seet. Fahrland 13.) Ernst Laurer. I. Mechanische Analyse. Feinste Grand Be es & nd en Staub Theile Organische über 2- 1- 0,5- More 0,05- unter Substanz Yymm jmm 0,5am | ONm ‚0,05mm 0,0 1m 0,0] am [ 0,0 39,5 26,2 19,9 14,4 (incl. 3,9 pCt. 31,4 | 7,5 Wurzelfaser) nn heben en 238 Jung-Alluvium. II. Chemische Analyse. | a) Chemische Analyse der Feinsten Theile. Aufschliessung mit kochender Soda und Flusssäure. In Procenten des | | Bestandtheile Schlämmprodukts | Gesammtbodens \ N Thonerde 1,93%) 0,38%) | ie Eisenoxyd 1,94 _ j Kalkerde . 1,57 Fr Magnesia . 0,36 = | Glühverlust . 21,12 — j Kieselsäure . 70,22 n— Nicht Bestimmtes . 2,26 —_ Summa 100,00 _ *) entspräche wasserhaltig. Thon 4,36 0,95 b. Chemische Analyse des Gesammtbodens. Aufschliessung mit kochender Soda und Flusssäure. Lösliche Kieselsäure (Infusorienschalen) . Unlösliche Kieselsäure . Thonerde . Eisenoxyd. Kalkerde Humus . Wasser . Differenz (Magnesia und Alkalien) 100,00 22,14 47,22 2,80 0,83 1,97 10,29 13,03 1,72 Jung-Alluvium. h Anhang. Profil der Ziegelei Grube von Birkheide. (Sect. Markau 2.) Ferıx WAHNScHAFFE. I. Mechanische Analyse. 239 Mäch- Grand Sand Staub Dr iskeit| Profil i € wese! re =. os Tor IE || m: Decimet. Ymm jmm Oman 0Rpam 0,jam \0,05mm 002mm 0,0 mm Lehmig. Sand — 50,1 39,9 10,0 6 |(weissl. grau), ae Albraumibez. 02 | 25 | 10,1 | 180 | ı8;,s Auftragung | Lehmig. Sand] 0,3 32,8 11,0 6,0 1-3 (dunkelbraun, en ah verhärtet, alte 0,1 0,8 2,0 | 31,4 | 48,5 Grasnarbe) | Lehm (fein- | — 71,3 14,6 | 13,9 3 | geschichtet, - hellbraun) 0,008) | 0,5 4,8 | 27,6 | 38,9 Lehm nyiseohat uenstrerrrstucchhit (steinig) _ 48,3 25,0 26,1 Lehm (grau, u 3 | geschichtet, 0,8 | 18,4 | 29,7 sandstreifig) (wesentl. Concretio- | | nen) | Seuikarsn 27,0 15,6 57,4 — |Thon*) (fette, | In = untere Lage) — | 6,5 | 20,5 *) Schlämmanalyse von L. Dur. II. Chemische Analyse. In dem dunkelbraunen lehmigen Sande: IBisenoxydso) a a nl pe&t: Humuss su er ee er *) Durch Aufschliessung mit Kaliumbisulfat erhalten. Summa 1 SS = = 99,4 100,0 240 Jung-Alluyium. Salzboden am Dechtower Damm nahe Weinberg bei Nauen. (Sect. Nauen 3.) FeLıx WAHNScHArFFE. a) Auszug der Oberkrume mit kaltem destillirten Wasser. Der Wasserauszug aus 100 Theile 100 Theilen Gesammtboden | der gelösten Substanzen enthält: enthalten: Bestandtheile 7 Salzkrustender) Salzboden. |Salzkrustender Salzboden. Oberkrume | Oberkrume | Oberkrume | Oberkrume des eines des eines Wiesenbodens | Haferfeldes | Wiesenbodens | Haferteldes Chlorane er ee 3,0368 | 1,7536 53,84 39,74 Kieselsäure . . : .| 00056 | 0,0042 0,10 0,10 Schwefelsäure (SO;) . 0,0160 0,3584 0,28 8,01 *) Salpetersäure. . . . fehlt | Spuren fehlt Spuren — Calee 0,067” | 0,3612 1,71 8,19 Magnesium . .. . 0,0383 0,0330 0,68 0,75 Natrıums 1,8337 0,0128 32,51 22,95 Kal 01051 0,0403 0,91 0,91 Glühverlust (Humus- säuren und Wasser . 0,5296 0,7536 9,39 17,08 Summa 5,6079 ae rn een 4,3121 99,42 97,73*) Summa der gelösten | Substanzen bei 1000 C. | direct gewogen. . . 5,6400 | 4,4125 — — *) Setzt man die Schwefelsäure SO, — 9,62 — so wird die Summe 99,34. 241 Jung-Alluvium. b) Berechnung der im Wasser gelösten Substanzen der Oberkrume auf anorganische Salze. Die anorgan. Salze ohne Berücksichtigung des Kalk- restes und der Humussäuren Der Wasserauszug aus 100 Theilen Gesammtboden enthält: ° auf 100 berechnet: Bestandtheile Salzkrustender|) Salzboden. ISalzkrustender|) Salzboden. Oberkrume | Oberkrume | Oberkrume | Oberkrume des eines des eines Wiesenbodens | Haferfeldes | Wiesenbodens , Haferfeldes Chlornatrium (Na C]) . 4,6640 2,5760 93,03 74,21 Chlorkalium (KC]) . 0,0976 0,0768 1,95 Da Chlormagnes. (M&Cb) . 0,1516 0,1306 3,02 3,73 Caleiumsulfat (CaSQ,) . 0,0272 0,5998 0,54 17,28 Chlorcaleium (CaC)) . 0,0732 0,0880 1,46 2,54 Calciumrest an Ense säuren gebunden 0,0204 0,1538 100,00 100,00 c) Auszug des Untergrundes vom Haferfeld mit kaltem Profil: Humoser Alluvial-Sand salzreich . destillirten Wasser. salzarm Alluvial-Sand noch salzärmer. 2,5 0,5 Decimeter Bestandtheile Der Wasserauszug aus 100 Theilen Gesammtboden enthält: 100 Theile der gelösten Substanzen enthalten: Humoser Allu- vial-Sand in : ‚unter dem hu- 3 De. Tiefe unt.\" ter dem hu 2 d. Salzkrusten. \Alluvial-Sand mosen Sand. Humoser Allu- vial-Sand in De. Tiefe unt. d. Salzkrusten. Alluvial-Sand unter dem hu- mosen Sand. Haferfeld Haferfeld Haferfeld Haferfeld Anorganische Substan- zen *) 0,3456 0,1696 65,45 81,85 Glühverlust (Humus u. Wasser) 0,1524 0,0376 34,55 18,15 Summa der gelösten Substanzen 0,5380 0,2072 100,00 100,00 *) hauptsächlich Chlornatrium. D d) Humnsgehalt des humosen Sandes in 2 Decimeter Tiefe unter den Salzkrusten = 1,65 pCt. 16 242 Jung-Alluvium. Profil: Schönwalde am Orte. (Sect. Marwitz 5.) Ersst Schurz. I. Mechanische Analyse. Mäch- Grand Sand Staub Feinste ale Profil Theile E tigkeit über | 2>- | ı- | 05- | 02- | 0,1- |0,05- | unter | 8 Decimet. Ymm jam 0,50m Oz On 0,052 0,0 1mm 0,0] um an Schwach — 94,5 3,4 2,1 |100,0 6 |humoserSand (Oberkrume) 5 | 0,2 | 1,9 | 60,0 | 32,4 2 Ki neWerhets Suen&trerräszugecähßt Lehmige — 84,1 s5 | 72 | 99,8 4 | Sandstreifen im = ze le, feinen Sande | | 2 | 672 U. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile in den lehmigen Sandstreifen des Untergrundes. Aufschliessung mit Flusssäure. in Procenten des ° Bestandtheile Bemerkungen ” Schlämm- | Gesammt- produkts bodens Thonerden)er a Er 19,81!) 1,426?) | ') entspricht 49,37 wasserhalt. Eisenoxyd . . . .. 12,72 | 0,916 Thon. Kali Mrs NE ÜERReH 2,00 0,144 RR RErSNE a Klara; 3.96 | 0.235 2) DEREN. 3,58 wasserhalt. Kohlensäure . . . . fehlt | _ ; Phosphorsäure. . . . 0,60 0,043 *) Ein geringer Theil der Thon- Glühyerlusts ne: 13,26 0,955 erde ist in Form von Feld- Kieselsäure u. nicht Be- spath und ähnlichen Silicaten sammtes. nun 48,35 3,481 vorhanden. Summa 100,00 7,200 lste Bestimmung 0,45 pCt. 2te - 0,40 - im Durchschnitt 0,42 pCt. b. Humusgehalt der Oberkrume N \ j \ I 1 x I } } | N 1 I f i Alluvium. 245 Profil südlich Segefeld. (Sect. Rohrbeck 6.) I. Mechanische Analyse. Lvpwıg Durk. Mäch- Grand Sand Staub a a & tiekeit| Profil r = || über | 2- I- 0,5- | 0,2- | 0,1- | 0,05- | unter =) Decimet Ymm juam Osam | 09m Ola ‚0,05mm OLOam Organ 177) Schwach lehmi- 73,6 18,1 7,7 99,4 3 |ser, humushalt. Sn: = Sand 02 03 | 28 | 31,2 | 386 (Oberkrume) = ” > Ze 2 Schwach — 70,1 20,3 92 | 99,6 3 |lehmiger Sand (humusfrei) er 0,1 9,1 35,0 | 32,9 3 Feiner Sand 86,4 9,8 3,6 99,8 (Alluvialsand) — 0,2 2,0 36,5 | 47,8 — 81,2 5,2 | 11,4 | 97,8 — |Lehmiger Sand en - = — | 0,3 2,2 46,3 | 3234 II. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile. Ersst Schuuz. 1. Aufschliessung mit Flusssäure. Schwach lehmiger, hı haltiger Sand Bestandtheile in Procenten des Schlämm- | produkts | Schwach lehmiger Sand (humusfrei) humus- Feiner in Procenten Thonerde ..... . 7) 987 Eisenoxyd...... 381 | Kelle 2,58 | Kalkerde .:... 2,14 Kohlensäure fehlt Phosphorsäure . . 0,54 Glühverlust. ... . 12,12 Kieselsäureu.nicht ; Bestimmtes 69,14 Summa | 100,00 | 7) entspricht | wasserlhalt. Thon des des | des des Gesammt- |Schlämm- | Gesammt-|Schlämm- bodens |produkts | bodens | produkts MD 0,76 |10,77 9) 0,99 [914,30 | 0,29 718 0,29 4,49 0,20 9.36 | 0,22 88) 0,17| Spur —_ 0,98 _ fehlt — fehlt 0,08| 0322| 0021 0,8 0,93|. 463 0483| 523| 5,32| 78,834| 725| 71,36 7,70| 100,00. 9,20] 100,00 | ‚9t| 27,11) 2,49 | 36,00, in Procenten Sand des des Gesammt-[Schlämm- bodens +) 0,52 |7) 21,82 0,16) 9,93 0.121 3.16 0.03| 1.05 u fehlt 0,01 0,36 0,19 9,80 2,57 | 53,88 3,60 | 100,00 1,29| 54,93 produkts Lehmiger Sand in Procenten des Gesammt- bodens +) 2,49 1,13 0,36 0,12 0,04 1,12 6,14 11,40 6,26 244 Alluvium. 2. Aufschliessung mit Schwefelsäure, saurem schwefels. Kali und Flusssäure. «) Im Feinen Sande des vorstehenden Profiles. Lupwıce Durx. Es ergab die Aufschliessung mit Bosemeiteils Schwefel- saurem Flusssäure®) säure schwefels. Kali SSauıs aihonerdexp)ert rer 9,35 [0,54] | 10,58 [0,381] | 14,30 [0,52] Eisenoxsderr a Sure 3,51 [0,13] | 3,68 [0,132] 4,49 [0,16] Kali er er 0,73 [0,03] — 3,59 [0,12] INatronvem le one 0,14 [0,005] —_ nicht best. Kalkerdese per 0,72 [0,03] _ 0,95 [0,03] Phosphorsäure . . . ... nicht best. _ 0,25 [0,01] Kaeselsäure Wer Er: 14,16 [0,51] — — Summa 28,64 [1,05] —_ _ 7) entspr. wasserhaltig. Thon . 23,9 [0,86] | 27,0 [0,97] —_ ") Analytiker: Erysr Schurz. [] Die eingeklammerten Zahlen geben den Procentsatz berechnet auf Gesammt- boden. = ß) Im lehmigen Sande. Es ergab die Aufschliessung mit Bestandtheile | Schwefel- saurem ee: säure schwefels. Kali u Ihhonerdekt re er : | 20,71 [2,36] 21,32 Eissnöxyal.a 9 tr aichöyansn Duo 9,93 Kali. geführt | Z 3,16 Kalkerde: oa a > _ 1,05 Bhosphorsäuzese rer ‘0,16 [0,019] | 0,36 f) entspr. wasserhaltig. Thon . | — | 52,5 [6,02] _ 1} Alluvium. 345 b) Chemische Analysen des Gesammtbodens, &) des schwach lehmigen humushaltigen Sandes und Feinen Sandes. Lupwıc Durk. Aufschliessung mit Schwefelsäure. Schwach lehmiger Bestandtheile humushaltiger Feiner Sand Sand Ahonerder.n 2 Wa 1,47 0,99 Bisenoxydie a Je ae 0,56 0,42 KEIN er Sen ee ll ae ereer 0,11 0,09 NEihRan co vo a0 vo ro oo wm 0,05 0,09 Kalkerden. en. Re eh 0,21 0,15 Küeselsäaure Eesti 2,59 2,03 Summa 4,99 | 3,77 P) Vom ganzen Profile. Lupwıe Dourk. Aufschliessung mit Kaliumbisulfat. Schwach : lehmiger ae | Lehmiger Bestandtheile humushalt. a Feiner Sand Sand an as) (humusfrei) Thonerde . . ... 2,94 334 1,45 3,71 Bisenoxyd . 2 no: 0,65 A 0,46 1,54 c) Humusgehalt der Oberkrume. Ernr LAUreER. Erste Bestimmung . . . . . 0,43 pÜt. Zweite - en 0) DR Durchschnitt 0,54 pCt. 246 Alluvium. Gehängeboden. Westl. Velten. Rand der diluvialen Hochfläche. (Sect. Hennigsdorf 8.) Ersst Schurz I. Mechanische Analyse. * Sand Feinste Mäch- en Grand Staub Theile a tigkeit über |2-| - |05- | 0,2- | 0,1- | 0,05-| unter | = Decimet. mm jmm O,SRum Hmm On 0,05um HOEET 0:0 nn Schwach hu-| 1,2 |. 87,0 4,6 za 99,9 2-4 | moser leh- —— miger Sand 1,1) 3,7 1485| 19,6 | 14,1 (Ackerkrume) Schwach 5,83 "88,8 4,5 1,4 100,0 3-6 lehmiger Sand 1,3. 4,0 | 26,9 | 377 | 18,9 I _ 97,8 1,5 0,4 99,7 10-+ | Feiner Sand u 24 50:95 40:00 102455 I. Chemische Analyse. a. Chemische Analyse der Feinsten Theile der Öberkrume. Aufschliessung mit Flusssäure. Schwach humos. lehm. Sand Schwach lehmiger ; (Ackerkrume) Sand Bestandtheile in Procenten des in Procenten des Schlämm- Gesammt- Schläimm- | Gesammt- “ produkts bodens produkts | bodens Ih onerd Wer Er 11929255) 1.135) 16,26 *) 0,23 *) IHISeno sv lee a 5,54 0,39 6,56 0,10 Kali later re Ne 3,84 0,27 2,88 0,04 IKallkerd er: 0,97 0,07 1,91 0,03 Kohlensäure er fehlt — fehlt — Phosphozsäure . . ... 0,62 0,04 1659 0,02 Glühverlust EL ONTT 913 0,65 14,17 0,20 Kieselsäure und nicht Be- stimmtes . er 63,98 4,54 56,63 Zn Summa 100,00 7209 100,00 1,41 ”) entspr. wasserhaltig. Thon 40,08 | 2,54 40,93 0,57 b. Hliumussehalt der Ackerkrume .. . 2.2... —042 pCt. - des schwach lehmigen Sandes — 0,26 - Jung-Alluvium. 247 Torf. Am Stienitzsee *). (Sect. Rüdersdorf 25.) (Lufttrocken. Probe nahe Tasdorf entnommen ) F. WansscHarrE. Kohlenstoff —= 33,60 pCt. (entspr. 56 pÜt. organischer Torfmasse (Orth.) Asche . =13,98 - *) Siehe Abhandlungen zur geologischen Speciälkarte von Preussen und den thüringischen Staaten Bd. II, Heft 2. Rüdersdorf und Umgegend S. 75. 2. Zusammenstellung der aus den Analysen sich ergebenden Resultate. A. Gehalt an kohlensaurem Kalk. a. Unterer Diluvialthonmergel. Kohlensaurer Fundort Kalk Bemerkungen. pCt. Niederhof bei Nauen, Sect. Markau . 8,5 (L.) Mühle SW. Nauen. (Schwache Einlage- ‘rung im Unter. Diluvial-Sande und Grande), Seet. Nauen. . . ! 12,2 (L.) Britzer Berg, N. Leest, Sect. Ketzn . 7,2 (D.) Sandgrube N. Eisenbahndamm, westl. Seetionsgrenze, Sect, Ketzin Uebergang zum Mergel- sande Klein. blauschwarz. Thon- 15,5 (D.) bänkchen ca. 3 Dem. mächtig Thongrube bei Phoeben, Sect. Ketzin . 7,6 (D.) | Uebergang zum Mergel- sande Bohrloch an der Chaussee, Sect. Ketzin 10,1.(D.) Bohrloch am Uferabhang S. Leest, Sect. IKetzine en: FE IE: 13,7 (D.) Gegend W. Beten am en, Sect. Verden en, ae a Re 5,0 (D.) IDesolanSect.a\\erdere 4,8 (D.) Thongrube \ Obere Lage . .. . 19,5 (D.) N. Löcknitz Sect. Werder | Untere Lage . . . . 12,2 (D.) Thongrube von Jahn, AR UN E 16,1 (D.) | Uebergang zum Mergel- Werdersche Erdberge, \ sande NO. Glindow, / Sect. Werder 8,6 6 (D.) 3 Dem. unter der Grube am Wege, Oberen Grenze . 20,7 (D.) Östrand der Petzower Haide [23° Dem. unter der Oberen Grenze . IRB) (AD) Gehalt an kohlensaurem Kalk. 249 Fundort Kohlensaurer Kalk pet. Bemerkungen Im Jagen 55/56 bei en Sect. Fahr- land Stolpe, Se Fahrland N Gr. Glienicker Ziegeleien, Sect. Fahrland Nahe dem Springbruch, am Engel- brunnen, Sect. Potsdam . Ebendaselbst, Eisenbahneinschnitt, Sect. Potsdam : Alt-Langerwisch, Ziegelei, Potsdam Cunersdorf, Sect. Wildenbruch Schönblick, Seet. Wildenbruch Tremsdorf, Seet. Wildenbruch Agronomisches Bohrloch, O. ug "Sect. Lichtenrade Agronom. Bohrloch, SSO. Lichtenrad, Sect. Lichtenrade . E Nördlich Ragow, Süd Jagen 86, Sect. K.-Wusterhausen Carlshof, Seet. Königs-Wusterhausen Wildau, Sect. Königs-Wusterhausen Obere Bank (aus 2m T.), Schöneicher Sect. Mittenwalde Plan, Grube or ler (en Bank (aus 4” T.), 5 Sect. Mittenwalde Schöneicher Plan, Grube von Buchholz und Schulz, Sect. Mittenwalde Schöneicher Plan, Grube von Schlick- eisen, Sect. Mittenwalde . Motzen N. Grube von Me) Sect. Mittenwalde . 2 Grube SW.-Ecke der Section Be Yv. Langen Grunde), Sect. Mittenwalde . Grube Schöneiche SW. Höhenrand (Ein- gelagerte Bank im Unteren Sande), Seet. Mittenwalde . BB Streganzer Ziegelei, Sect. Friedersdorf Colberg, Sect, Friedersdorf 9,8 (L.) 1 (A) 23,0 (L.) 15,1 (L.) 13,5 (L.) 19,1 (L,) 13,0 (8.) 9,4 ($.) 4,6 (8) 11,4 (D.) 8,7 (D.) 14,5 (L) 19,9 (L.) 14,1 (L) 13,5 (W.) 12,7 (W.) 11,3 (W.) 12,6 (W.) 13,0 (W.) 10,1 (W.) 5,3 (W.) 16,9 (L.) 8,8 (L.) Uebergang zum Mergel- sande Eingelagert inı Unteren Mergel Uebergang zum Mergel- sande 350 Gehalt an kohlensaurem Kalk. b. Unterer Diluvialmergelsand. Kohlensaurer Ezuen@duorent Kalk Bemerkungen pCt. Britz-Berg, N. Leest, Sect. Ketzin . . 7,2 (D.) Am Eisenbahndamm, N. Derwitzer = Fichten, Sect. Ketzn.. I... 2... 3,5 (D.) Sandgrube dicht am Kirchhof von Su Sect. Fahrland . . . eis 3 5,8 (L.) Stolpe, Jagen 55/56, Sect. Fahrland . 7,4 (L.) Pfingstberg bei Potsdam, dog. 9,4 (L.) Kesselberg, Seet. Wildenbruch . . . 4,1 (S.) Schönhagen, do. domp en re 0,3 (S.) | Wahrscheinlich nicht mehr intact Brunnengrube, Mühle von Ahrensdorf, Sect. Gross-Beeren . . 2.2... 19,0 (L.) Bank in den Kiesgruben am Vorwerk Neu-Beeren, Sect Gross-Beeren . . 7,1 (L.) Brunnen in Gr. Ziethen, Sect. Lichten- aa EHE N A Le re N SA 10,7 (D.) | Bei 18’ Tiefe unter ober. Diluvialmergel. Klene Gruben am Ostabhange des Stückenbergs, Motzen O., Sect. "Mitten- waldesr se: 3 13,2 (W.) Unter-Försterei, Streganz, ee Frie- dersdertee ns ee ze Me 4,6 (L.) Radeberge, Dubrow Forst en 5,3 (L.) Park Witzleben, Sect. Spandow . . 26,6 (W.) Unter-Försterei Charlottenburg, Sect. | Fayence-Mergel Smamloy 6 a 0 ao oo ao. 19,5 (W.) \ mebbınaSectlvebbnwe 18,2 (S.) Gehalt an kohlensaurem Kalk. 251 c. Unterer Diluvialmergel. Fundort ; Obere Lage Zweite Probe, Obere Lage Untere Lage (fett) mit. Steinen . Zweite Probe, Untere Lage Unterste Lage (fett) mit Kreide Veltener Ziegeleien Sect. Oranienburg Zweite Probe, Unterste Lage. Birkenwerder, Sect. Hennigsdorf Hermsdorf nahe der Windmühle, Sect. Hennigsdorf . 5 Dr Aus einem Brunnen, > Sect. Hennigsdorf . Aus der Ausschachtung der Berliner Verbindungsbahn bei “der bisherigen Unterförsterei Charlottenburg . Mergelgrube am Waldrande, SW. Kem- nitzer Wiesen, Sect. Ketzin SW. Kemnitzer Wiesen, S. Phöben, Sect. Ketzin . a Gegend von Eiche, Sect. Ketzin . Lehmgrube, SW. Leest, do. Lehmgrube, SSO. Kartzow, do. N.-Abhang des Mühlenbergs bei Alt- Töplitz, Sect. Ketzin . Lehmgrube SSO. Kartzow, W. des Weges, Sect. Ketzin . . I. Probe Il. Probe Thongrube bei Phöben, mi ächtigste Bank, Sect. Ketzin . Sand- und Lehmgrube N. Paretz, Sect. Ketzin . = Kohlensaurer Kalk RE a 2 ER Pe Ss | ee 25,3 (S.) 27,1 (D.) 19,0 (S.) 17,4 (D.) 18,2 (S.) 16,6 (D.) 19,1 (W.) 11,0 (L.) 6 (L.) 15,5 (D.) 11,1 (D.) 11,7 (D) Bemerkungen Thonige Ausbildung Uebergang zum Unteren Diluvialthonmergel Uebergang zum Unteren Der ialthonmer: gel 252 Gehalt an kohlensaurem Kalk. Kohlensaurer , Fundort Kalk Bemerkungen pCt. Bohrloch an der Chaussee NO. en, Sect. Ketzin . . . 5,0 (D.) Bohrloch am Wege, Ketzin-Etzin, Sect. Ketzin.. . . 5,2 (D.) Bohrloch an der Chaussee NO. Ken, De ctaKetzın Er 6,0 (D.) Bohrloch am Graben Dei der Heerweg- brücke NO. Ketzin, Sect. Ketzm. . 6,9 (D.) Bohrloch in der Wiese S. Sect. Ketzin . . . 7,2 (D.) Bohrloch N. Alta 2 NO. Ketzin, Sect. Ketzin ) „. 7,5 (D.) Bohrloch W. Marquardt, Sect. Ketzin . 7,6 (D.) Bohrloch am Wege nach Satzkorn SO. Kl. Paaren, Sect. Ketzin . . 8,8 (D.) Bohrloch am Graben N. eu N. Ketzin, Sect. Ketzin.. . . 10,2 (D.) Bohrloch ©. Kl. Paaren, Sect. Ketzin . 10,4 (D.) Grube SSO. az O. des Weges, Sect. Ketzin . . Pe VERA ae 11,1 (D.) Bohrloch auf dem Kieswerder O. Kl. Paaren, Sect. Ketzn . . . 2... 15,2 (D.) Bohrloch ©. Kf. Paaren, Sect Ketzin . 15,3 (D.) Hinter der Schäferei Bornim, Sect. IKahrlander are sen Ren 7,4 (L.) Am Abhang des Bene nerse Sect. Fahrland . . . 6,0 (L.) Colonie Alexandrowska, Sect. Fahrland 6,2 (L.) Brunnengrube S. Nedlitz, do 7,8 (L.) Schneiderremise bei Bornim, do. . . 9,9 (L.) | Enthält Valvaten und Dr Am Crampnitzsee, do: 5,4 (L.) an Fahrland am Wege nach der Schaaf- dammbrücke, Sect. Fahrland . . . 5,0 (L.) Am Griebnitzsee nahe Kohlhasenbrück, Sad, Malmemel or ao 0 000 8.0 10,5 (L.) Gehalt an kohlensaurem Kalk. 253 Fundort Chausseeeinschnitt zwischen Nedlitz und Crampnitz, Sect. Fahrland . Holzabladeplatz am Crampnitzsee, Sect. Fahrland . Ne Zwischen den beiden Mühlen von Born- stedt, Sect. Fahrland . Raubfang bei Bornstedt, Sect. Fahrland Orangeriehaus bei Bornstedt, do. Sohle der Kiesgrube von Bornstedt, Sect. Fahrland . Neuer Garten, Potsdam, Sect. Fahrland Grube an der Kirche bei Bornstedt, Sectahlahrland ee: Kleiner See bei Gross-Glienicke westl., Sect. Fahrland . Am Giebelfenn bei Gross-Glienicke, Sect. Fahrland . 6 Wegseeinschnitt bei der Mühle am Müh- lenberg bei Potsdam, Sect. Fahrland Kempfstücken bei Stolpe, Sect. Fahrland Steinstücken, Sect. Potsdam Kleiner Rabensberg, do. Abhang der Schönen Berge, Sect. Potsdam a SD S. Wildparkstation, Sect. Potsdam . Oberhalb Bersholz, do. . Neu-Babelsberg, Ufer des Griebnitzsees, Sect. Potsdam Ebendas. an der Bahnlinie, Sect. Potsdam Am Torfweg, nahe dem Forellenteich (beim Springbruch), Seet. Potsdam . "Ziegelei Alt-Langer- Obere) Lage wisch, Sect. Potsdam 2 Untere Lage Kohlensaurer Kalk pCt. 6,1 (L.) 12,6 (L.) 15,0 (L.) 12,8 (L.) 12,1 (L) 15,9 (L) 10,7 (L)) 6,9 (L.) 10,2 (L.) 10,6 (L.) 11,7 (L.) 4,9 (L.) 12,9 (L.) 7,6 (L.) 8,5 (L.) 15,5 (L) 5,7 (L.) 8,9 (L. 6,6 (L.) 6,5 (L. 9,3 (L.) 32 (L Bemerkungen 254 Gehalt an kohlensaurem Kalk. Kohlensaurer Fundort t Kalk Bemerkungen pCt. Wegeeinschnitt auf dem Rollberge, Pots- damer Forst, Sect. Potsdam . . . 12,2 (L) Grube am Saugarten-Gestell, W. von Kl. Rabensberg, Sect. Potsdam . . 13,2 (L.) Abhang der Saarmunder Berge nahe Saarmund, Sect. Potsdam . . . . 4,5 (L.) Grube an der Saarmund-Langerwischer Grenze, dicht am Wege nach Saar- mund Ssect“ Rotsdammge ae 11,3 (L.) Nördlich vom Weinberge bei Neu- Langerwisch, Sect. Potsdam . . . 0,2 (L.) a Oberen lacespı er: 2 (Sb) Muschelführend ES a Mittlere - ON ar 10,9 (S.) do. SR} 2 ZI RS untere oh) di Schiass, Sect. Wildenbruch . . . . 6,5 (S.) Stangenhagenudowss er ae 10,7 (S.) — Stücken-Körzin, Sect. Wildenbruch . . 9,5 (S.) Schlunkendorf, Eon pe 8,9 (S.) : Musch 1 Kalkbestimmung O0. Wildenbruch; OT 14,6 (S.) 5 es nach Auslesung = | der Schalreste N. Fuchsberg, OS I) (SS) Muschelmergel Freesdorf-Kesselberg, do. . ... . 10,8 (S.) Am Wege nahe dem Gute Gatow, Sect. Teltowarau. zn 8,9 (L.) An der Gatower Grenze, am Wege nach Cladow, Sect. Teltow . ST (dbo) Gatow, gegenüber der Ofenfabrik, Sect. Teltow I ee 5,6 (L.) Stahnsdorf, an der Striewitz, Sect. Gr.- Beeren Wr, m DENE BYE KAUR) Schenkendorfer Enclave, Sect. Gr.- Beeren . 3 5 u ) Gehalt an kohlensaurem Kalk. 255 Fundort Südlich Teltow, Sect. Gr.-Beeren W. von dem Pechpfuhl, bei Ahrens- dorf, Sect. Gross-Beeren Rixdorf, Sect. Tempelhof Bahnhof Marienfelde, Sect. Tempelhof. Mergelgrube W. Diedersdorf, Sect. Ihichtentadeer Kiesgrube S. Mahlow, Sect. Lichtenrade Kiesgrube N. Gr.-Kienitz, do. Mergelgrube SW. dem Kirchpfuhl N. -Ragow, Sect. Königs-Wusterhausen . W. Hoherlöhme, Sect. ee hausen . : Grube bei Wildau, Sect. Königs-Wuster- hausen . a DENE, Südlich Joggen 86, über Diluvialthon, Sect Königs-Wusterhausen . ; Miersdorf, ca. 1% unter der Lehmgrenze, Sect. Königs-Wusterhausen . Zweite Probe, sandige Ausbildung Niederlöhme, Ziegeleigruben, Sect. K.- Wusterhausen 2 Grube der Neuen Ziegelei bei Wildau, Sect. Königs-Wusterhausen . Aus dem Brunnen des Gutes Brusen- dorf, Seet. Königs-Wusterhausen . Aus dem Brunnen des Gasthauses von ' Brusendorf, Sect. K.-Wusterhausen . Weinberg bei Gräbendorf, Sect. Frie- dersdorf ; : AR Hukatzberg bei Gussow, Sect. Frieders- dorf. Kohlensaurer Kalk pCt. 5,3 (L.) (L.) Aa) 9,2 (8.) 5,1 (D.) 9,7 (D.) 9,5 (D.) 13,1 (L.) 5,7 (L.) 6,5 (L.) 8,3 (L.) 7 (6) 4,7 (L.) 12,1 (L.) 7,5 (L.) 8,2 (L.) 10,0 (L.) 6,8 (L.) Sn A) Bemerkungen Uebergang mergel do. zum Thon- 256 Gehalt an kohlensaurem Kalk. Kohlensaurer Fundort Kalk Bemerkungen pCt. Am Hölzernen See, Sect. Friedersdorf 1,8 (L.) Bindow done ae 9,9 (L.) Süd-Friedersdorf, am Dünenzuge, Sect. Rriedersdort “eo 7,2%) Limberg bei Friedersdorf, Sect. Frie- dersdorfa ns... See ee 4,4 (L.) Prieros, Sect. Friedersdorff. . . . . 7,1 (L.) Diluvialmergel von zweifelhaftem geognostischen Alter, vermuthlich meist unterer”). Kohlensaurer Fundort Kalk Bemerkungen pCt. Grube am Eulenberg, N. Neu Töplitz Sect. Ketzin 4,1 (D.) NO. Kartzow . . - - 6,3 (D.) NO. Neu Töplitz » = 2 2761@) IN BRaretze - 7,9 (D.) Ziegeleigrube, W. Uetz - - 6,9 (D.) Eisenbahndamm, N. Kemmnitz Sect. Ketzin 7,4 (D.) Enthält Valvaten Satzkorn, am Wege, - - 9,2 (D.) Gelber Mergel Satzkorner Ziegelei - - 7,6 (D.) Fahrland. Oestlich des Kirchhofes, Sect. Falırland 8,8 (L.) *) Anmerkung während des Druckes. Nach Revision der Sect. Ketzin er- kannte Dr. Wannscharre die Mergel 1. 3. 4. mit Sicherheit als obere, die übri-' gen als untere; derjenige von Fahrland bleibt fraglich. Gehalt an kohlensaurem Kalk. de Unterer Diluvialsand und Grand. Realknenmen Kalk pet. Bemerkungen Ziegelei W. Vehlefanz, Sect. Cremmen N. Vorwerk Wolfsberg, Sect. Rohrbeck Höhenrand bei Rohrbeck, do. Veltener Ziegeleien, Sect. Oranienburg Sandgrube am Mittelbusch, Neu-Falken- rehde, Sect. Ketzin 2 SW. Lange Pfuhl, NO. Ketzin, Sect. Ketzin . a NE Nr N. Rohrenden, N. Ketzin, Sect. Ketzin Beelitz, Sect. Beelitz . Holzabladeplatz am Crampnitzsee, Sect. Fahrland . re Oberhalb Bergholz, Sect. Potsdam . Neu-Babelsberg, do. . Nahe der Försterei Caputh, do. . Schiass, Sect. Wildenbruch Rauhe Berge, do. Station Tempelhof, Sect. essiher Rixdorf, do. do. do. do. do. do. do. Kiesgruben S. Mahlow, Sect. Lichtenrade - N. Gr.-Kienitz, do. . Sandgruben von Nieder-Löhme, Sect. Königs-Wusterhausen Ebenda (siehe $. 124) Sandgrube am Dorfe Kiekebusch, Sect. Königs - Wusterhausen Mühlenberg bei Königs-Wusterhausen, Sect. Königs-Wusterhausen . 2,3 (W.) 71,8 (W.) 2,6 (L.) 3,78.) 8,6 ($.) 0,9 (D.) 1,3 (D) 2,1) 2.8) 8,3 (L.) 2,6 (L.) 2,0 (L.) 7,3 (L.) 0,7 8.) 2,0 (8.) 0,9 (W.) 0,9 (L.) 0,78.) 8768) 0,5 (S.) 12,8 (D.) 17,3 (D.) 2,3 (L.) 0,2 (L.) 0,3 (L.) 2,2 (L.) Feiner Diluvial-Sand Kalkreicher Grand Feiner Diluvial-Sand Diluvial-Sand Diluvial-Grand Profil: Schwach lehmiger Sand 7 Dem. Kalkiger Sand 13+ Probe bei 18 Dem. Profil: Schwach lehmiger Grand 6 Dem. Sand Kalkiger Grand 12+ Grand Grand Unter Unt. Diluyv.-Mergel (wie vorhergehend) grandig feinkörnig grobkörnig (unter 4” Unterem Mergel) feinkörnig -feiner Sand, über grandig. Sand (unter Unterem Mergel) grandig, über Unt. Mergel unterste Lage, unter Unt. Mergel Grand. desgl. desgl. mittelkörnig bis fein Siehe $. 124 \ 17 258 Gehalt an kohlensaurem Kalk. e. Oberer Diluvialmergel. Kohlensaurer Fundort Kalk ° Bemerkungen pCt. Dorotheenhof, Sect. Lmum . . R 11,4 (D.) Callin (bei Grünefeld), Sect. Nauen . 11,0 (D.) aus 3—4 Dem. Tiefe unt. Lehm Lietzow, do en oh . Tiefe unt. Lehm 9,9. (L.) Ziegelei W. Vehlefanz, Sect. Cremmen 16,2 (W.) Ebenda Ale 9,9 (D.) andere Probe von dem- selben Fundorte Schwante, do 2. 9,6 (W.) Zwischen Vehlefanz und Bärenklau, Sect. Oremmen er ee 7.2 (D.) Wegeeinschnitt zwischen Ziegelei und “ Dorf Vehlefanz . ee: > = S S (S.) 2 verschiedene Proben 7 Birk der, Sect. Hennigsdorf. 3 Si irkenwerder, Sec ennigsdor } 6,7 D) 14,7*) (S.)] ”) Ein Kalksteinchen dabei Hohen-Neuendorf, .do. . N 8,5 (D.) 14,73 —5,84 —= 9,4 : | 99 (L) Eisenbahneinschnitt am Pfingstberge bei Hermsdorf, Seet. Hennigsdorf. . . 8,8 (L.) Nahe der Försterei Elseneck, Sect. f Henniesdorfiees a 11,8 (L.) Elsholz-Beelitz, Sect. Beelitz.. . . . 17,268) Schneiderremise, Sect. Fahrland . . . 10,3 (L.) Be 7,3 (L.) Nahe Nedlitz, Un 5 se | 2,8 (L.) (nicht mehr intact) Nahe dem Holländer Pfuhl, Seet. Fahrland 5,7 (L.) Viereckremise beim Potsdamer Exerzier- platz, Sect.- Bahrlanda. 2. BEE 6,7 (L.) Stahnsdorf, am N Wege, Sect. Gross- Beeren sehe RT: 5,9. (L.) Nahe Osdorf, Sect. Gross-Beeren 7.8) (dLH) Gütergotz, Grosse Wendemark, Sect. Gross-Beeren . . ar E 5,3 (L.) Bahnhof Marienfelde, Sect. Tempelhof. 3,9 (W.) Gehalt an kohlensaurem Kalk. Fundort Eisenbahneinschnitt bei Friedenau, Sect. Tempelhof Rixdorf, Sect. Tempelhof Mergelgrube W. Klein -Kienitz, Sect. Lichtenrade NEBEN Mergelgrube N. des Weges von Glasow nach Mahlow, Sect. Lichtenrade . Brusendorf, Mergelgrube am Ort, Sect. Königs-Wusterhausen 6 : Diepensee, Sect. Königs-Wusterhausen Südlich Carlshof, do. Sdgr. von Schönefeld, do. NW. Rotzis, do. 259 Kohlensaurer Kalk pCt. 4,9 (W.) 9,5 (8.) 7,4 (D.) 9,4 (D.) 6,7 (L.) 71,6 (L) 8,3 (L) 6,4 (L) 8,0 (L.) Bemerkungen Sehr sandig aus 1,5% Tiefe. f. Oberer Diluvialsand und Grand. Fundort Triftberg von Niederlöhme, Sect. Königs- Wusterhausen ; Kiesgrube am N. Abhang der Gr.- Kie- nitzer Berge, Sect. Lichtenrade Kiesgrube am Raubfang, Sect. Fahrland Donnersberg bei Cladow, do. Südlich dem Kienfenn bei Gross - Glie- nicke, Sect. Fahrland . e E Kohlensaurer Kalk pCt. 2,3 (L.) 6,4 (D.) 3,0 (L.) 18,9 (L) 10,4 (L.) Bemerkungen Oberer Grand Oberer, Grand If 960 Gehalt an kohlensaurem Kalk. g. Wiesenkalk. Kohlensaurer| Fundort Kalk Bemerkungen pet. CIH behandelt \ Eine andere Probe mit Feuerhorst-Wiesen, Sect. Nauen . . . 53,6 (D.) Rückstand — 37,16 darin Glühverlust = 0,55 Rückstand coneretionär Nördlich Schönwalde, Seet. Marwitz . 32,2 (D.) Veltener Wiesen, an den Schlangen- bergen, Sect. Oranienburg . . . . 34,5 (L.) Friedenthal, Sect. Oranienburg . ... 65,9 (L.) Hermsdorf, Sect. Hennigsdorf . . . 84,7 (L.) Phöbener Bruch-Wiesen, Sect. Ketzin 2,5 (D.) | Humoser kalkiger Sand Ketzin, Müller- Neumann’sche Grube, SectWRetzin@rt Be au 50,6 (D.) | über Re 50,4 (D.) | Berend’sche Grb.) Wiesen- Earetz,5Scolakleizung er Eee | 64,0 (D.) | Müller’sche Grb. ) thon mergel Alt-Töplitzer Wiesen = 2—4 Dem. eh Sect. Ketzn . . . 1,9 (D.) Süd-Satzkorn, Sect. Kotzin. RN 65,35 (D.) Ketzin, do: 50,4 (D.) | über Wiesenthonmergel Amtswiesen bei Fahrland, Sect. Fahrland 48,5 (L.) Langes Fenn bei der Försterei Zedlitz, Sect@Bahrlandge or ee Pu 25,0 (L) Körzin, Sect. Wildenbruch. °. . . . 21,6 (S.) Süd-Genshagen, Sect. Gross-Beeren . 64,9 (L.) O. Gerichtsfichtenberg, W. der Chaussee, Sectalrichtenradesu a er 16,4 (D.) Schöneicher Plan, Grube von Buchholz und Schulz, Seet. Mittenwalde . . 26,0 (W.) | S-9 Dem. mächtig Mittenwalde, NW. am Zülow-Canal, Sect. Mittenwalde EEE 9,3 (W.) | nach dem Lösen in Salz- säure hinterblieb reiner, Friedersdorfer Wiesen, Sect. Friedersdorf 24,6 (L.) Run ezgnaud Am Wolziger See, dosmmer: 71,4 (L.) Am Ziest-See, i dos: 75,6 (L.) Pätzer Plan, dos ws 78,5 (L.) Gehalt an kohlensaurem Kalk. 261 h Moormergel. Fundort Dyrotz- Wiesen, Sect. Markau Kleebucht. N. Kemnitz, Sect. Ketzin . Phöbener-Wiesen, kl. Werder am Ufer Sockaketzin ee Wiesen südöstlich Gr.-Beeren, Gr.-Beeren . Wiesen südöstlich Genshagen, Gr.-Beeren 006 Wiesen von | Sect. Gr.-Beeren . . Löwenbruch 2 Stellen Al aan Sect. Tempelhof Proben von \ | Wiesen Rotzis, Seet. Königs-Wusterhausen . Kohlensaurer Kalk pCt. Bemerkungen 20,1 (S.) 13,2 (D.) 2,5 (D.) sehr sandig 23,2 (L.) 32,0 (L.) 13,5 (L.) 11,8 (L.) 16,8 (W.) 32,8 (W.) 10,3 (L.) 262 Gehalt an kohlensaurem Kalk. .i Wiesenthonmergel. Kohlensaurer Fundort Kalk Bemerkungen pCt. Bohrloch W. Neu-Falkenrehde, nahe der Erdbrücke, Seet. Ketzn.. . . 38,9 (D.) 3 Grauer Mergel bis Wie- ® senkalk bei 2—3 Dem. ® = unter Torf 50,6 (D.) 2 @ © a5 25 3 10—12 Dem. unter Torf 17,0 (D.) 5 20 Dem. unter Torf. . 14,6 (D.) Grauer Mergel bis Wie- senkalk bei 4—5 Dem. 2 unter Torf . . . .ı| 504.) a & 5 19—20 Dem. unter Torf | 25,4 (D.) © 3 Tarde 27—28 Dem. unter Torf 15,6 (D.) En 32—33 Dem. unter Torf 14,0 (D.) ® Grauer Mergel bis Wie- =; senkalk, 5 Dem. unter 88 Mai oa 00 u) BU) en 7 = 14—15 Dem. unter Torf 24,2 (D.) ae a 26Dem. unter Torf. . 15,1 (D.) 2. 10—12 Dem. unter Torf 12,2 (D.) [>] "R 3 ON A er: S | a 7% 17 Dem. unter Torf . . 10,4 (D) Grb. in der Wiese $. Satzkorn, Sect. Ketzin , 65,3 (D.) Gehalt an kohlensaurem Kalk. k. Maxima, Minima und Durchschnittszahlen ”) Gehaltes an kohlensaurem Kalk. Geognostische | Maximum) Minimum 2 aa ana Bezeichnung pCt. pCt. s pCt Bneen Unterer Diluvial- 99 | Ai: thonmergel I =D | Berechnet ohne Berücksichti- Ei a | gung des Fayence-Mergels u 81 | von Park Witzleben und des = | Mergelsandes von Schön- | hagen. | Berechnet ohne Berücksichti- | gung der Mergel von den vs | Veltener Ziegeleien, von Bir- - Unterer Diluvial- 15.9 18 IN r 5 kenwerder, von Vorwerk mergel 2 9 = Breite und aus einem Brun- nen bei Bergfelde, da” diese . =) & keine normalen Bildungen | sind. Unterer Diluvial- | sand und Grand 105 0,2 3,9 | Berechnet ohne Berücksichti- oe We gung eines. Mergels von Oberer Diluvial 17,2 3,9 | 9,0 Hohen-Neuendorf und eines mergel : 2 : | nicht mehr intacten Mergels | von Nedlitz. Oberer Diluvial- e : sand und Grand 18,9 2,3 8,2 | Berechnet ohne Berücksichti- gung der Proben von den o° =) B eallugialer Phöbener Bruch-Wiesen und sale 84,7 9,8 47,3 den Alt-Töplitzer Wiesen, da diese als kalkhaltige hu- mose Sand zu bezeichnen sind. Jungalluvialer e) B = s D) Moormergel 32,5 2 11,0 | Jungalluvialer Fin a Wiesenthonmergel 65,3 dp: | 23,3 | *) Schlüsse, wie dieselben A. Jexrzsen, die Zusammensetzung des altpreussischen Bodens, Physical. öcon. Ges. wenn grössere Reihen Besonders gilt dies säure- und Humusmensen. König; vialbildungen Ost- und W estpreussens mit ler Berliner damals vorliegenden Untersuchungen zieht, gleichmäs hinsichtlich 187), Vergleichung der Dilu- Umgegend aus den ihm werden wir erst dann bringen können, untersuchten Materiales vorliegen werden. der Berechnung der Mittelzahlen für Phosphor- ‚berg; bei einer Humusgehalt der Acker- resp. Oberkrume. B. Humusgehalt der Acker- resp. Oberkrume. Bezeichnung und Fundort = Bemerkungen pCt. Alluvium Schwach humoser Sand, Süd- Sl Sect. Linum . ; 0,79 (W.) Humoser Sand, Ackerkrume, Flatower Kienhaide, Sect. Linum . 2,32 (W.) Fuchserde, ebenda, Sect. Linum . 0,02 (S.) Desgl. in zweiter Probe, ebenda, Sect. Linum . 5 BE 0,30 (S.) Dunkelbrauner, lehmiger Sand, Ziegelei Birkhaide, Sect. Markau. 0,33 (W.) Moormergel, Dyrotz, do. 28,22 (S.) (salzhaltig) Humoser Sand, am Dechtower Damm, nahe Weinberg bei Nauen, Sect. Nauen 1,65 (W.) Schwach humoser Sand, Süd-Weinberg bei Nauen, Sect. Nauen . 0,41 (L.) Moorerde, Feuerhorst-Wiesen, Sect. Nauen . 7,25 (W.) Desgl. Bahnhof Nauen (Wiesen an der Gasanstalt), Sec Nauen Humoser Sand, ea Sect.. Nauen Moormergel, Jäglitz-Wiesen, do. Humoser Sand, Bärenklau, Sect. Cremmen Kalkig humoser Sand, nördlich Schön- walde, Sect. Marwitz . Schwach humoser Sand, Schönwalde, Sect. Marwitz EN HUT Desgl. Süd-Segefeld, Sect. Rohrbeck Humoser Sand, Havelhausen, Sect. Oranienburg . 11,11 (W) 2,49 (W.) 1,76 (S.) In den Feinsten Theilen Humus — 0,65 pCt. 1,68 (W.) | In den Feinsten Theilen Humus —= 16,0 pCt. 2,68 (S.) 0,42 (8.) 0,54 (L.) 1,03 (L.) Humusgehalt der Acker- resp. Oberkrume. 265 Bezeichnung und Fundort Sa Bemerkungen pCt. Brauner Ockersand, ebenda 0,69 (W.) Schlämmprod. bei Humus Rothbrauner Ockersand, ebenda I.Probe 0,50 (W.) | O,Imm Geschw. 6,1 (L.) = - - II. Probe 0,44 (L.) 0,02mm - 6,12 (L.) Humoser Sand, nördl. Lehnitz-See, am ; Humus Stintgraben, Sect. Oranienburg 2,98 (L.) Feinste Theile 0,74 Staub 2 Sand ..0,96 Gehängeboden, westl. Velten, Sect. 2,98 Hennigsdorf . Be 5 0,42 (S.) 1. Ackerkrume 0,26 (S.) 2. Schwach lehmiger Sand . 0,50 (S.) Schwach humoser Sand, westl. Velten, Sect. Hennigsdorf . DR SEBEERE 0,77 (L.) Ockersand, ebenda 0,25 (L.) Desgl. zweite Probe . 0,79 (L.) Infusorienerde, Freiheitswiesen, Span- dow, Sect. Spandow . Fe 2,37 (W.) Desgl. am Schiffsgraben, heim Amte Bornim, Sect. Fahrland . Schwach humoser Sand, Haidehaus am Stern, Sect. Potsdam . Humoser Flusssand, nahe Saarmund, Sect. Potsdam Sandiger Moormergel, Wildenbruch . Körzin, Sect. Moormergel, Löwenbruch, Sect. Gross- Beeren . Desgl., Wiesen südöstl. Gross-Beeren, Sect. Gross-Beeren Desgl., Rotzis, Sect. K.-Wusterhausen Rothbrauner Thalsand, Rüdersdorfer Forst bei Hortwinkel, Seet. Rüdersdorf 10,29 (L.) 0,44 (L.) 2,0 (L.) 1,33 (S.) 19,02 (L.) 8,36 (L) 88 (L.) 0,67 (L.) 266 Humusgehalt der Acker- resp. Oberkrume. Humus Bezeiehnung und Fundort & Bemerkungen pCt. DEalEuEyzum® Ackerkrume am Abhang nahe Dallgow, SechWRohrbecke I 0,65 (W.) Schwach humoser lehmiger Sand, N. Vorwerk Wolfsberg, Sect. Rohrbeck 0,21 (W.) Schwach lehmiger Sand, unter der Acker- - krumeswehend ame se: 0,17 (W.) Ackerkrume, Geschiebesand, Schenken- dorf, Seet. Gross-Beeren . . . . 0,74 (L.) Desgl., S.Sputendorf, Sel en Sect. as Beeren . . 5 Pe 0,54 (L.) Waldoberkrume, Gross-Beerener Haide, Sect. Gross-Beeren . . .... 2,43 (L.) Dabei Wurzelfaser — 1,17 pCt. Humoser lehmiger Sand, Signalberg bei Friedenau, Sect. Tempelhof . . . 1,23. (8) Ackerkrume, Rixdorf, Sect. Tempelhof 1,13 (S.) |! Feinste "Theile Humus —= 6,35 (S.) = Staub Humus = 0,73 (S.) Tiefere Ackerkrume, ebenda, do. . . 7 lEeinste Pheile 3 Humus — 5,28 (S.) = Staub Humus = 0,5 (S.) Ackerkrume, O. Lichtenrade, am Graben, Sect.alLichtenradem er 2 1,18 (D.) Desgl., Mergelgrube W. Kl. Kienitz, Sechs Vichtenzadese sr 0,91 (D.) Desgl., Mergelgrube Brusendorf, Seet. Königs-Wusterhausen. . . . . . 13. (by) Desgl., Mergelgrube en Sect. Königs-Wusterhausen . st EU 0,9 (L.) Humoser lehmiger Sand, Gut Berghof, Dect-aRiüdersdorgr re: 0,63 (L.) Gehalt an Phosphorsäure. C. Gehalt an Phosphorsäure. 1. Phosphorsäurebestimmungen des Gesammtbodens. Bezeichnung und Fundort Septarienthon. Hermsdorf. Sect. Hennigsdorf Thonmergelboden am Rankefang. W. Petzow. Sect. Werder ‚1. Thonmergel-Boden bei 1 Dem. 2. desgl. Sa Diluvialthonmergel. Werder’sche Erdeberge. NO. Glindow desgl. im Uebergange zum Mergelsand. Ebhenda . Fayencemergel, Trebbin Eisenstreifen, Ost- Dallgow, Sect. Rohrbeck Sand zwischen den Eisenstreifen. Ehenda . Profil vom Oberen zum Unteren Diluvium, Rixdorf. 1. Humoser lehmiger Sand (Ackerkrume) . 2. Lehmiger Sand . | 3. Lehm 4. Oberer Diluvialmergel . 5. Unterer - Oberer Diluvialsand, Gross- Beerener Haide Rothbrauner Ockersand, Havelhausen bei Oranienburg . Moormergel, Löwenbruch, Sect. Gross- Beeren . desgl., Südöstl. Gross-Beeren . Wiesenthonmergel, Paretz, Sect. Ketzin . 267 Phosphorsäure 0,07 (S.) 0,08 (D.) 0,07 (D.) 0,27 (D.) 0,10 (D.) 0,15 (S.) 0,105 (S.) 0.032 (S.) 0,13 0,038 0,076 ) (S.) 0,07 0,05 .0,003 (L.) 0,075 (L.) 0,028 (L.) 0,038 (L.) 0,07 (W.) @ 268 Gehalt an Phosphorsäure. 2. Phosphorsäurebestimmungen der Feinsten Theile. In Procenten Bezeichnung und Fundort der | des Bemerkungen Feinsten |Gesammt- Theile bodens Diluvialthonmergel, Thongrube N. Aufschliessung mit: Löcknitz, Unt. Lage, Sect. Werder 0,11 ®.) 0,09 Flusssäure Unterer Diluvialmergel, Bornstedt, Unterhalb des Orangeriegebäudes, Sect. Fahrland . . 0,091 (L.) 0,03 Salzsäure Desgl., Kemnitzer Wiesen, Seet. Ketzin BAIELS Eehmiger Sandy) 22.27 E0132 0) 0,01 - g=| 2 Ylichmi re Sirene 0,11 .) 0.023 = wa Merpelun Br er : 0,14 D.) 0,024 - Desgl., Veltener Ziegeleien, Sect. Oranienburg ‚1. Sandiger Lehm, Oberkrume . 0,16 (S.) 0,05 Flusssäure = OBlsehmW(eh on) Were 0,17 (S.) 0,10 = 2\ 3. Diluvialmergel Cihonmerze) ei Obere Lage . . - 0,12 (S.) 0,06 - 4. Desgl. untere Lage mit kn 0,15 (8. 0,07 - Unterer Diluvialsand, Galgenberg beinRohrbecke 2 00 (S) 0,01 = Eisenconeretionen im Diluvialsand, Nord Vorwerk se Sect. Rohrbeck . . . 0,17 (W.) | 0,006 | Schwefelsäure Desgl., Dallgow, Seet. Rohrbeck . | 0,50 (W.) 0,046 | Flusssäure Lehmiger Sandstreifen, Schönwalde, Sec MaLwıtz ee 0,60 (S.) 0,043 - Birkenwerderer Ziegeleigruben 1. Lehmiger Sand, Ackerkrume | 0,60 (W.) 0,04 - 2. Desgl. unterhalb der Acker- = krume. . . 0,65 (W.) 0,04 - EN Bl Dehmlll2 0.2 2.0.0. | 0,55.W4|#20.05 et 4. Oberer Diluvialmergel. . . 0,45 (W.) | : 0,06 - \5. Unterer - EEE 0,07 (W.) 0,02 - Gehalt an Phosphorsäure. 269 Bezeichnung und Fundort Schwach lehmiger Sand, Nord Vor- werk Wolfsberg, Sect. Rohrbeck Desgl., Dallgow, Sect. Rohrbeck Lehmiger Sand, ebenda Oberer Diluvialmergel, Hohen-Neuen- dorf, Sect. Hennigsdorf . Desgl., Ziegelei W. Vehlefanz, Sect. Cremmen ( 1. Sehr sandiger Lehm . 2. Sandiger Lehm . 3. Oberer Diluvialmergel Profil Desgl. Schwante, Sect. Cremmen 1. Lehmiger Sand . 2. Sandiger Lehm . Profil 3. Oberer Diluvialmergel Desgl. Callin (bei Grünefeld), Seect. Nauen ( 1. Lehmiger Sand. > Mldım a en oo = 3. Oberer Diluvialmergel Desgl. östlich Marwitz = 1. Lehmiger Sand . & (2. Sandiger Lehm . Desgl. Höhenrand bei Rohrbeck = \ 1. Schwach lehmiger Sand . > ‘ 2. Sandiger Lehm . = 3. Sehr sandiger Lehm . rofil Desgl. Galgenberg, Rohrbeck — = \ 1. Lehmiger Sand,. Ackerkrume & 2. Desgl., unter der - Desgl. Rixdorf ‘ 1. Humoser lehmiger Sand. 2. Lehm . 3. Oberer Diluvialmergel Profil In Procenten der Feinsten Theile 0,43 (W.) 0,80 (W.) 0,61 (W.) | 0,31 (8.) 0,43 (W.) 0,30 (W.) 0,30 (W.) -0,35 (W.) 0,51 (W.) 0,24 (W.) 0,23 (W.) 0,28 (W.) 0,20 (W.) 0,42 (W.) 0,27 (W.) 0,41 ($.) 0,87 (S.) 0,25 (S.) 0,43 (S.) 0,42 ($.) 0,18 (8.) 0,25 (8.) 0,26 (S.) des Gesammt- bodens 0,009 0,04 0,04 0,068 Bemerkungen Aufschliessung mit: Flusssäure säur Siehe Bestim- mung der Phos- phorsäure im Gesammtboden 270 Gehalt an Phosphorsäure. In Procenten Bezeichnung und Fundort der des Bemerkungen Feinsten Gesammt- Theile bodens Rand der Hochfläche westl. Velten, Sect. Oranienburg Aufschliessung mit: zZ \ 1. Schwach humoser lehm. Sand 0,62 (8.) 0,04 Flusssäure {>} & (2. Schwach lehmiger Sand. . 1,59 (S.) 0,02 = Südlich Segefeld, Sect. Rohrbeck ; 1. Schwach lehmiger Sand (hu- musbaltio)e SE: 0,34 (S.) 0,03 5 =} 9. Desgl. (humusfiei). . . .| 022 &) | 002 2 / 3, Feiner Sand. . .....1 025 (S.) 0,01 - 4. Lehmiger Sand. . . . . | 0,86 8.) 0,04 - Derselber ..0....22°21170,162D)) 0,019 | saurem schwefel- Nördlich Schönwalde, Sect. Marwitz saurem Kali / 1. Kalkig humoser Sand . . | %51 (S.) 0,01 Flusssäure ER \ 2. Feinsandiger Wiesenkalk = In Salzsäure löslicher Theil | 0,20 (S.) 0,068 | Salzsäure e | - - unlöslicher - 0,34 (S) | 0,052 | Flusssäure 3. Feiner Sand... . . .| 0952 8) 0,01 - Humoser Sand, unter Moorerde, Bahnhof Nauen . . . .. ..| 9834 (W.) 0,05 - Thalsand, Havelhausen bei Oranien- burg 1. Schwach humoser Sand . . ‚0,71 (S.) 0,02 - 2. Ockersand: Probe IT . . . | 0,67 (S.) 0,01 desel. Bropenlierere: 1,65 (W.) 0,025*) Ssgl., (*) siehe Pas O; im EN ! Gesammtboden | Ockersand, Velten, Sect. Hennigsdorf | 1,07 (S.) 0,017 | Flusssäure \ Desgl. (Fuchserde), Flatower Kien- 30 haide, Sect. Linum . 0,65 (8.) 0,014 - } Thalsand, Süd-Staffelde, Sect. Linum | 0,69 (W.) 0,014 - Moormergel, Jägelitz-Wiesen, Sect. i Nauen a ee a OA NS) 0,037 - h Wiesenthonmergel, Ketzin, Probe \ bei 10—12 Dem. RED) 0,10 - Gehalt an Kalı im Gesammtboden. 271 D. Gehalt an Kali im Gesammtboden. Bezeichnung und Fundort A. Unteres Diluvium. Thongrube N. Löcknitz (Un- tere, Lage) . 2. 222,28 ® Werdersche Erdeberge, NO. \E Glindowssr \i & n \ Von demselben Fundort . . / Streganzer Ziegelei, Sect. Frie- dersdorf Ba ne n Unterer Diluvialthonmergel \ NO. Brusendorf, Südl.vom Jagen 86, \ Seet. Königs-Wusterhausen Fayence-Mergel, Trebbin, Sect. Trebbin Unterer Diluvialmergel, Rixdorf, Sect. Tempelhof Be: 5 Sandzwischen gekitteten N Streifen . = 9 m SIEB E Gekittete Streifen . .) PR [2 rg =) 2 © 2 | Feiner Sand (in der Um- ei a= gebung der gekitteten | Z \ = Rn Streifen) ae Non : : = ® | Gekittete Streifen . . . = > | Aus 1% Tiefe, Damsdorfer Haide, Brandstellen am Pech-Pfuhl, Sect. Gross-Beeren . | Rixdorf, Sect. Tempelhof Kali pCt. 3,47 (D.) 2,55 (D.) 3,17 (D.) 3,25 (L) 1,83 (S.) 0,98 (S.) 0,08 (W.) 0,29 (W.) 0,73 (L.) 0,92 (L.) Bemerkungen Aufschliessung mit: Flusssäure Schwefelsäure Flusssäure 272 Gehalt an Kali im Gesammtboden. Bezeichnung und Fundort B. Oberes Diluvium. Humoser lehmiger Sand De (Ackerkrume) 6) 50 R-=| E02) ed En) . Selen S = ) Lehmiger Sand 55 un, So © r TI -m SE = z.2 [| Lehm. EEE d= ie 7) Mergel 1 : un Se aus 1 Dem. T. En EBEN= 38 Sec 225 An Sn 5 ocha ae en AS &n jan osoM 3578 3.8 & - 10 - = un = aus 1 Dem. Tiefe , © & © 8 a a=277) a S Super OR 0) = m > E& = s = ir 3 ao eN\® Erle = [= a na, um) - 10 - - ag2 nn =5S5 o ea B Se © 2.0 > - za C. Alluvium. Flugsand nahe dem| aus 5—10 Dem. T. Dorfe Sputendorf, Sect. Gross-Beeren zz \ Moormergel .) x {=} - | | $ ee Torf . Profil Jung-Alluvium Wiesenthonmergel, Berend’sche ı Grube, Paretz, Sect. Ketzin Kali pCt. | | | | 0,89 (L) 0,75 1,11 (L.) 0,19 (W.) 1,96 (D.) Bemerkungen Aufschliessung mit: Flusssäure Feldspathmengen quartärer Sande. 973 Aus dem Alkaligehalte einiger reineren Sande liessen sich folgende Feldspathmengen berechnen: Feldspathmengen quartärer Sande von Sect. Gross- Beeren. Berechnet aus den gefundenen Alkalien. Ersst Laurer. Kalifeld- Natronfeld- Summe ‘Bezeichnung und Fundort spath spath der pCt. pCt. Feldspathe Schenkendorf, Sect. Gross-Beeren & En Dr dEDem») 4,7 5,0 9,7 38 Untergrund... . 5Dem)| 61 4,6 10,7 an © Pen ee en . (10 Dem.) 4,5 4,0 8 Geschiebesand, Schronenden bei Sputen- . dorf Aekeikmme Br EDem>) a2 5,4 12,6 desgl. 200.5 DR) 9,8 8,7 18,5 Untergrund . . . . (10 Dem.) 5,0 4,0 9,0 Narr ge er EHDem“) Hal 4,0 9,1 Dünensand, Sputendorf Waldoberkrume . . . (1 Dem.) 5,3 3,7 9,0 Untergrund . . . . (10 Dem.) 4,5 3,6 s,L Unfruchtbarer Unterer Diluvialsand Damsdorfer Haide . . . . . . 4,4 3,6 8,0 18 374 Die Feinsten Theile der lehmigen Bildungen. E. Die Feinsten Theile der lehmigen Bildungen. a. Die Feinsten Theile der Diluvialthonmergel: 1) nach den analytischen Ergebnissen zusammengestellt. | | | Glüh- Fundort SiOa ,AlbO3 | Fea0;| CaO | M&O | KO | Nas0 | Ps0; | C O3 |verlust (H20) Aufgeschlossen mit Schwefelsäure. Bieselhaus, Sect. | | Hennigsdorf .| 21,27 | 14,33 | 5,30 | | | fehlt | — Kalkfrei an der | | | Oberfläche Aufgeschlossen mit kohlensaurem Natron. Vom Rankefang | | | bei Petzow, Sect. Werder | Thonboden aus | | 1. Dem. T...| — | 11,92 5,76 8,77) —_ — — — > Thonboden aus | ‚CaCO; 3.Dem. T...| — 12,55 | 5,79 N) _ — = —= = Aufgeschlossen mit Flusssäure. Werder’sche | | | Erdeberge...| — 11,50 | 4,07 | 9,06 | 2,44 | 2,64 | 1,21 —_ 7,59 | 6,56 Uebergangsbil- | dung zum Mer- gelsand | : Aufgeschlossen mit kohlensaurem Natron. Thongruben N. | Löcknitz | 1. Obere Lage | 48,37 | 13,05 | 4,52 | — — _ _ _ s15| — Aufgeschlossen mit Flusssäure. 2. Untere Lagel — | 16,52| 6,49 | 7,S6| — | 3,77 | 0,68 | 0,11 | 6,00 | 10,28 Gross-Glienicker | ‚CaCoO;| | SEE en: — | 10,13 | 4,39 | 17,04 | Alt-Langerwisch| — 14,96 | 7,03 | — | fehlt — Ca COz | Ebendas. _ 9,84 | 5,18 | 1344| — | — — _ _ _ Obere Bank ent- | | | kalkt | | | Aufgeschlossen mit kohlensaurem Natron Rieben, Sect. | | | Wildenbruch .| — 17,24 | 6,53 — | | — — _ _ _ Cunersdorf, Seet. \CaC0Oz | | Wildenbruch .| — 12,18 | 4,17 | 14,850 | — I _ —#l _ Nordöstlich Bru- | | | sendorf. Südl. | | des Jagen 86 | 53,88 | 1431| a55 | ssa| 223 | — | - | — | 600 | om | ) n N \ \ Die Feinsten Theile der lehmigen Bildungen. 375 8 8 2) Berechnet nach Abzug des kohlensauren Kalkes. Fundort Al O3|Fea03 Fundort Al O3 Feg O3 Bieselhaus, Sect. Hennigsdorf. | 14,23) 5,30 || Gross-Glienicker See . 12,21] 5,2 Kalkfreie Bank, Rankefank bei ? Petzow, Sect. Werder ae uch Bank 14 1. Thonboden aus 1 Dem. 13,07| 6,31 EL OA o 36] 7,08 DR ronboden aus. 3 Dem 14.08 634 Untere kalkhaltige Bank . 11,37| 5,98 Werder’sche Erdeberge 13,46| 4,85 || Cunersdorf, Sect. Wildenbruch | 14,30| 4,89 = hen iz 16.02) 5.55 Nordöstlich Brusendorf. Süd- & 2. Untere Lage 19,13, 7,47 Lie dessn 2, : 1520| Br b. Die Feinsten Theile der Diluvialmergelsande. Glüh- Fundort Si 03 | AlsO3 | FeO; | CaO | MeO | KsO | PRO; | CO5 verlust | (H>0) Sandgrube dicht am Dorf Stolpe, Sect. Fahrland | — 13,77 621 | 910 | — 2,72 |Spuren 4,36 | 776 ı 5» n 5 na: Nahe Stolpe, am 24 Gestell von Ja- 2 E gen 55e/ö6, Ca 03 aD. ect. Fahrland — 14,10 | 7,61 | 9,46 — = = = —_ >: Kesselberg, Sect. Wildenbruch Ca0; Probe 1. — 14,27 | 7,18 | 9,49 Are Probe I.| — | 17,47| 9,27 a = Zi Ebendas. CaO; 125 Probe II. | — | 15,79, 7,20 | 9,15 22 a2 : Probe IV. _ 18,47 | 8,65 — _ = = — ZEN) 276 Die Feinsten Theile. der lehmigen Bildungen. ec. Die Feinsten Theile der Diluvialmergel. a) Die Feinsten Theile des Unteren Diluvialmergels. Aufschliessung mit Soda und Flusssäure. Glüh- Fundort SiQ2 | AlO3 | FesO; | CaO Ks0 |Pa0; | CO3 |verlust (E30) Velten, Sect. Ora- nienburg, Obere are: — 10,35 | 4,05 | 17,36 | 3,99 0,12 | 14,83 | 3,33 Fette, Untere Lage mit Steinen . .| — 1372| 5,86 | 14,60 | 3,50 | 0,15 | 11,04! 3,18 Birkenwerder, Sect. Hennigsdorf . . — 14,50 | 5,36 | 13,99 | 3,50 0,07 | 12,58 | 5,79 . Kemnitzer Wiesen, ’ Seet. Ketzin . . I — | 1943| 6,52 | 13,38 | 294 | — | 9318| 765 kohlen- Gegend N. Eiche, Rak Sect. Ketzin . . [ 50,00 | 13,71, 8,39 6,94 — —_ = — Orangeriegebäude nahe DBornstedt, ' Sect. Fahrland . | 47,52| 16,64 | 6,38 9,75 | 3,88 | 0,091 | 5,71 8,14 Kempfstücken bei Stolpe, Sect. Fahr- landen» : — | 1354| 6,20 | .- 9,08 | 3,33 | Spur | 3,02 | 8,65 Steinstücken -" bei Botsdamgee a — . | 13,60| 6,80 | 11,09 | 435 | — 7,37 | 6,42 kohlen- Stangenhagen, Sect. Kalk Wildenbruch . . — 14,06 | 6,35 | 14,95 | — = — — kohlen- saurer Kalk Stücken-Körzin. . _ 15,14 | 6,07 | 14,70 | — = — = kohlen- Schiass, Sect. Wil- ne denbruch . . — 10,92 | 6,76 -| 17,59 > == = _ Vorwerk Breite,ja| — 9,41 | 5,47 | 32,99 ES a h ©) A en N Sech, Wildenb| — | 9456| 342 | 9240.19 | Ans nd [s} bruch 0 Ale res Ware ne) E Die Feinsten Theile der lehmigen Bildungen 377 5, Glüh- Fundort SiO3 | AlsO3 | FeeO3 | CaO |MgO| Ks0 | P50; | C O3 | verlust (E20) Aufschliessung mit Schwefelsäure. Orangeriegebäude bei Bornstedt, Sect. | Fahrland : — | 12,98| 6,38 | 9,73 1,10| 311) — == _ & Obere Lage . — 1,97| 4,42 | 18,16| — — — 14,27) — 8 )Untere Lage | "© )(Töpferthon mit Kreide) . — | 10.75| 5,85 | 1080| — | — — 5849| — Birkenwerder I — I) 108 | el — _ _= Hl — Bahnhof Rüders- | as | | unse Aufschliessung mit Salzsäure. Orangeriehaus bei | | Bornstedt | = | 1,60] 0,75.) 9,73 |-0,48| 0,08 | 0,091) 5,71) — ß) Die Feinsten Theile der Oberen Diluvialmergel. 1. Nach den analytischen Ergebnissen. | Glüh- Fundort SiOa| AlsO; | FesO3 | CaO |MgO| Ks0 | P20; | CO; verlust | (H>0) Aufschliessung mit Soda und Flusssäure. ı Callin bei Grüne- | | feld, Sect. Nauen| — | 13, al 6,45 13,03 | — | 4,10 | 0,20) 7,94 | 6,06 Schwante, Sect. | Cremmen — | lei Y 6,85 9,951 — 3,41 0,24 | 8,00 | 5,26 Ziegelei Vehlefanz . — | 13, 48, 5,23 | 16,92 | — 3,51 | 0,30 | 12,92 | 5,04 Hohen Neuendorf, | | Sect. Hennigsdorf —_ 1447 6,16 | 9,97) — | 4,08 | 0,31) 7,98| 4,25 Birkenwerder, Sect. | | | Henniesdorf . .| — | 12,25, 5,43 | 1478| — | 3,69 | 0,45 10,73 | 4,79 Elsholz, Sect.Beelitz]| — | 14,27| 620 | — — — — | = = Nahe Nedlitz, Sect. | Fahrland — (a Bene = aa I Be kohlen- saurer Kalk Ebendas. . . — | 14,39 | 6,95 8,36 Rixdorf, Sect. Tem- | | pelhof - 151,92] 13,92 | 5,92 |. 9,55 | 2,23| 3,46 | 0,25| 6,18] 5,58 Aufschliessung mit Schwefelsäure | | | kohlen- | Dorotheenhof, Sect. | Kalk | Linum —_ | 11,90, 5,38 | 20,66 | — — — _ — | 278 Die Feinsten Theile der lehmigen Bildungen. 2. Berechnet nach Abzug des kohlensauren Kalkes. Glüh- Fundort Al O3 Fea 03 KO 12705 verınar Callin bei Grünefeld, Sect. Nauen. . 16,36 7,37 5,00 | 0,24 7,39 Schwante, Sect. Cremmen . . 17,16 8,37 4,17 | 0,29 | 6,23 Ziegelei, W. Vehlefanz, Sect. Cremmen | 19,09 7,40 4,97 | 0,42 | 7,14 Hohen Neuendorf, Sect. Hennigsdorf. 17,68 152 4,98 | 038 | 5,19 Birkenwerder, Sect. Hennigsdorf . . 16,20 7,18 4,85 | 0,60 | 6,33 Elsholz, Sect. Beelitz . . . . .. 15,44 6,65 _ _ _ Nahe Nedlitz, Sect. Fahrland . . . 14,04 3,22 3,11 _ 8,39 DFnendaseer wur: ERROR: 15,70 7,58 | — —_ Rixdorf, Sect. Be RE 16,19 6,89 4,03 | 0,29 | 6,49 ) Die Feinsten Theile der Lehme des Unteren Diluvialmergels. Glüh- Fundort SiQ03 | AbO; | F&a03 | CaO |MeO | K,0 | P50; |verlust i (H30) Aufschliessung mit Schwefelsäure. Tasdorf, SW. am Bahn- ISOR | hof, Sect. Rüdersdorf . | 19,57 | 12,71) 4,96 _ > (löslich | | f in Na, C0,) Velten, Sect. Oranienburg — 1401| 753 | — — ln — = _ j | Aufschliessung mit Fluorwasserstoffsäure. SW. Kemnitzer Wiesen, Mgb. am Waldrande, | Sect. Ketzn . . — | 18,03 | 10,44| 1,59 | — | 2,65| — | 13,90 Gegend N. a Sect. j | Ketzune ne . | 54,77 | 17,65 | 9,521 — = a = Kempfstücken bei Selbe, Sect. Fahrland . . — 15,99) 7,44| 2,00 | — | 3237| — 5,81 Steinstückennaheam Dorfe, Sect. Potsdam . . . — 19,83 | 7,76, 1,09 Die Feinsten Theile der lehmigen Bildungen. 9379 %) Die Feinsten Theile der Lehme des Oberen Diluvialmergels. Aufschliessung mit Fluorwasserstoffsäure. Glüh- Fundort Si03 |AlO; | F&0; | CaO | MgO | Ks0 | P30; | verlust (H20) Callin bei Grüne- | feld, Sect. Nauen —_ 19,65 | 9,10| 1,15 — 4,50 | 0,28 | 7,41 Schwante , Sect. Cremmen . . . _ 16,17 | 11,37. Spur | — 4,97 0,51 7,79 Ziegelei, W. Vehle- fanz, Sect. Crem- - | | neh | al a 4,22 | 0,30 | 6,31 | O0. Marwitz, Sect. Marwitz =, 2: —_ 20,77 9185| — -_ 4,32 | 0,27 8,46 Höhrenrand beim( a — 19,79| 9,48 | 0,63 —_ 3,82 | 0,37 | 771 Dorfe Rohrbeck, Sect. Rohrbeck\b _ 15,64 | 718 | 0,94 — 3,99 ı 025 | 5,14 Birkenwerder, Sect. Hennigsdorf . . —_ 17,55, 8,18 | Spur — 4,52 | 0,35 | 6,64 Elsholz, Sect. Bee- ARE BEN — | 1852| 7,64 Nahe Nedlitz (Vier- eck-Remise), Sect. | Fahrland . . . _ 16,08 9,80, —_ _ _ — _ | Rixdorf, Sect. Tem- | pelbof . . . . | 5433| 18,37] 882) 0,71 | 2,05 | 344 | 018 | 7,37 3830 Die Feinsten Fheile der lehmigen Bildungen. e) Die Feinsten Theile der lehmigen Sande des Oberen Diluvialmergels. Glüh- Fundort Si O3 | AbOz | Fea0; | CaO | MgO | KaO | Na0 | P5O; vauı | Humus) I. Ackerkrume (schwach humos). Schwante, Sect. Cremmen . . . —_ 12,91 | 6,14 | Spur | — 4,36 _ 0,38 | 13,74 O©. Marwitz, Sect. Marwitz. . . .| — | 1229| 581 | 018 | — 3,716| — 0,42 | 10,04 Galgenbergb. Rohr- | beck, Sect. Rohr- beck . — |1784| 4411| — _ 4122| — 0,43 | 11,69 Birkenwerder, Sect. Hennigsdorf . . _ 13,97 | 4,79 | Spur | — 4,05 —_ 0,60 | 9,32 Elsholz, Sect. Bee- ze: “— | 1231| 706 | — _ — _ _ _ S. Se bei Friedenau , Sect. Tempelhof . . . —_ 11,57 | 3,55 —_ —_ —_ _ _ —_ Re = a | 57,71 | 12,57 | 5,14 | 245 | 2,24 | 2,95 | 157 | — 12,32 Sect. Tem- } © +Hai o.) = 6,05 pelhof u 9 b | 60,41 | 14,06 | 5,02 | 1,90 | 1,77 | 3,37 | 1,80 | — | 11,59 Humus sh = I. Unterhalb der Ackerkrume. Galgenbergb. Rohr- | | beck, Sect. Rohr- becker. — _)16,73| 4,90 | — | — 407 | — 0,42 | 10,01 Höhenrand beim Dorfe Rohrbeck;, £ Sect. Rohrbeck .| — | 1425| 445 | — _ N | — 0,41 | 7,85 Birkenwerder, Sect. | : Hennigsdorf . .| — |13,36| 4,91 Spur | — ara || — 0,65 | 5,40 Nahe Nedlitz (Vier- eck-Remise), Sect. Hahrlande ee — 11,46 4,15 Rixdorf, Seet. Tem- | | pelhof . . . .| 69,87 | 13,84 | 3,66 | 0,90 | 1,34 | 4,06 | 1,86 ı 018 | 431 « O.Halen-See, Sect. | | ; s Teltow . . . _ 18,03 | 9,04 = — _ —_ — _ O. Halen-See, Such | Teltow 2. = a ya = — — — — — Bahnhof Rondelk ö | Halen-See, Sect. | Teltow . . . .| — 13,385 | 8,10 | —_ Die Feinsten Theile der lehmigen Bildungen. 281 d. Maxima, Minima und Durchschnittszahlen des Gehaltes an Thonerde, Eisenoxyd, Kali und Phosphorsäure in den Feinsten Theilen der lehmigen Bildungen. (Berücksichtigt sind nur die Aufschliessungen mit Flusssäure und kohlensaurem Natron.) B Maximum, | Entsp. In pl Geognostische Bemerkungen| „Minimum, | Thon-| wasser- 'Eisen- | 7,;; Be Bezeichnung >| Durchschitt | erde | haltigem | oxyd ar a pCt. | Thon | AH | 1. Nach den} Maximum ; 17,24 — 103 | — — analytischen | Minimum 9,54 | —_ 4,39 | — u f ; . | Ergebnissen | Durchschnitt| 13,11 | 32,99 5,92 — _ Die Feinsten Theile | | der Diluvialthon- | 2. Berechnet | mergel nach Abzug | Maximum | 19,13 — A — des kohlen- | Minimum | 11,37 — |45| — — sauren Durchschnitt| 14,55 | 36,62 5,92 —_ _ Kalkes | Die Feinsten Theile Maximum | 18,47 — Ener der Diluvialmergel- Minimum 14,10 le — sande Durchschnitt] 15,65 | 39,39 7,69 —_ — Die Feinsten Theile Maximum | 16,64 — 8,39 | 4,35 | — der Unteren Dilu- Minimum 9,41 _ 4,08 | 2,94 — vialmergel | Durchschnitt} 12,52 | 31,51 5,87 | 3,64 | — ; | 1. Nach den | Maximum | 14,47 _ 6,92 | 4,10 | 0,45 ; analytischen | Minimum 11,81 —_ 5,23 | 2,62 ) 0,20 Die Feinsten Theile | Ergebnissen Durchschnitt] 13, 56. 34,13 | 623 | 8,55 | 0,29 der Oberen Dilu- ———— - - vialmergel >. Nach Abz| Maximum | 19,09| — | 8,37. | 5,00 | 0,60 a: ie „ | Minimum | 14,04 — | 665 | 3,11 | 0,94 Kalkes Durchschnitt | 16,43 | 41,36 | 7,52 | 4,45 | 0,37 Die Feinsten Theile . eich ERS REN der Lehme der Iozauun 1 re | Une Di IE Minimum 15,99 | E= 74| — \ı — 2 Feat uvia Durchschnitt | 17,83 | 45,00 sa — I — a In een | angel = | nen aur OB A ist Minimum | 16,08) — | 718| 3,44 | 0,18 ee | Durchschnitt 17,99 45,28 | 8,90.) 4,26 | 0,38 ® | | Ä 1. Acker“ | Maximum | ız32| — | 6,14 | 4,36 | 0,60 e H 3 chi Minimum 11,57 —26.3535802595 | 0,35 Die Feinsten Theile | (Schwach hu-| m rehschnitt| 13,48 | 33,93 | 5,28 | 3,77 | 0,46 der lehmigen Sande mos) | | dor Dosen Din 2. Unterhalb] Maximum | 18,03 = R 4,07 | 0,65 vialmergel 3,10 | 0,15 3,76 | 0,42 on® caoR 9 der Acker- Minimum 11,46 = 3 krume Durchschnitt] 14,66 | 86,902 05 282 Der Staub der lehmigen Bildungen. F. Der Staub der lehmigen Bildungen. { Glüh- Fundort SiO2 |Ab03 |F&0;3 | CaO | MsO | KO | COs verlust | | | | (H30) Der Staub (0,05—0,01®® D.) des Oberen Diluvialmergels. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron und Flusssäure. Rixdorf 13,04 6,9101.25207 2752222 1,182) 7 — 11,84 | — CaCO; Der Staub (0,05—0,01"= D.) des Unteren Diluvialmergels. Aufschliessung mit Soda und Flusssäure. Rixdorfar 22 02.1187910740.6492 01:68, 122° S12 770437 22 6,58 _ Ä - CaCO; Stangenhagen, Section Wildenbruch . . . _ 5,89 | 2,42 —_ _ — 5,04 _ CaCO; Stücken-Körzin, Sect. Wildenbruch . . . —_ 7,67 | 2,14 — —_ _ 12,10 — CaCO; Schiass, Sect. Wilden- brucheee: — 6,54 | 2,84 | — — — | 7,07 _ | Ca CO3 Aufschliessung mit Schwefelsäure. SW. Tasdorf, Bahnhof Rüdersdorf . . .| 6,72 | 520 | 230° — —_ — 2,09 _ entspr. 4,75 = Ca CO; | Der Staub (0,05—0,01”m D.) des Diluvialthonmergels. Aufschliessung mit Flusssäure. Werder’sche Erdeberge, | | Sect. Werder . . .| — 8,08 | 2,07 | 6,83 | 2,25 | 2,53 | 6,17 | 2,74 | Nas 0 entspr. | 1,14 | 14,02 | Ca (0{075 Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Thongruben. Löcknitz .. . | 59,65 | 10,37 | 3,32) — — _ 7,45 _ Obere Lage des Thones entspr. | 16,94 West Petzow. | CaCO; 1 Ausplmech | 2 E60) 5 08a eo Thon Ca CO; Ba (ns ana | ala | a CaCO; Cunersdorf, Sect. Wil- |. k denbruch. Di — I,77 3,02) — | — 10,425 2 Ca 003 Der Staub der lehmigen Bildungen. 283 Der Staub (0,05—0,01”" D.) des Diluvialmergelsandes. Aufschliessung mit kohlensaurem Natron. Fundort Si 02 | Als03 |Feg03 | CaO | MgO | KsO N%0 | CO; verlust ’ (H2 0) Kesselberg, Sect. Wil- | denbruch | Probe I... — 6,54 | 2,06 = | = — _ 7,37 — | CaCO; Probell . . . _ 7,08 3,94 _ _ — —_ _ — A.W.Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 45/46. Abhandlungen geologischen Specialkarie Preussen und den Thüringischen Staaten. BAanD III. Heft 3. BERLIN. Verlag der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1582. Die Bodenverhältnisse der Provinz Schleswig-Holstein von Dr. Ludewig Meyn, als Erläuterung zu dessen Geologischer Uebersichtskarte von Schleswig-Holstein. Mit Anmerkungen sowie dem Schriften - Verzeichnisse und Lebensahrisse des Verfassers von Dr. G. Berendt. BERLIN. Verlag der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1882. Vorwort. Dr. Lupewie Meyn, der Schöpfer der vorliegenden geologischen Uebersichtskarte Schleswig-Holsteins, wurde der Wissenschaft durch einen plötzlichen und unerwartet frühen Tod am 4. November 1878 entrissen. Sein letztes, nur eben vollendetes Werk war die ge- nannte, im Auftrage der Königlichen Geologischen Landesanstalt ausgeführte Uebersichtskarte, eine Frucht jahrelangen Studiums, bei welchem ihm die geniale Kartenskizze FORCHHAMMER’sS vom Jahre 1847 nur als erste Anleitung dienen konnte. Ursprünglich im Maassstabe 1:200000 auf Grund der be- treffenden Sectionen der ReymAnn’schen Karte von Deutschland aufgenommen und handschriftlich ausgeführt, wurde dieselbe seitens der Geologischen Landesanstalt — nachdem man sich überzeugt hatte, dass. sämmtliche Angaben auch in einem etwas kleineren Maassstabe noch voll und ganz zum Ausdrucke kamen, während das Gesammtbild dabei durch gleichzeitigen Ueberblick in einem Blatte unfraglich gewann — auf 1:300000, den Maassstab der LieBEnow’schen Karte, verkleinert. Es würde kaum möglich sein, in kürzerer und klarerer Weise eine Erläuterung zu der vorliegenden geologischen Uebersichtskarte von Schleswig-Holstein zu geben, als es LupewıG MEYN in einer, ursprünglich für Landwirthe bestimmten und im landwirthschaft- lichen Centralblatte, Jahrg. XXIV, erschienenen Abhandlung, „die Bodenverhältnisse der Provinz Schleswig-Holstein“, etwa 2 Jahre vor seinem Tode unbewusst selbst bereits gethan hat. Vorwort. Diese Abhandlung wird desshalb unverändert, mit einigen in der Hauptsache nur auf die Ausführung der Karte bezüglichen Anmerkungen versehen, hier wiedergegeben. Hinzugefügt sei nur zum weiteren Andenken an den Autor ein kurzer Abriss seines selten thätigen Lebens und ein Verzeichniss seiner zahl- reichen, aber meist durch die verschiedensten Zeitschriften zer- streuten Schriften, welche, wie überhaupt sein ganzes Streben nach geologischer Seite hin, kaum einen volleren und würdigeren Ab- schluss hätten finden können, als durch die vorliegende Karte. Berlin, im November 18831. G. BERENDT. Lebensabriss. CLAUS CHRISTIAN LUDEWIG MEyN wurde am 1. October 1820 in Pinneberg, etwa 2!/, Meile nordwestlich von Hamburg, ge- boren, wo sein Vater praktischer Arzt und Distrikts-Physikus war. Den ersten Unterricht genoss der Knabe in der dortigen Privatschule des Candidaten MARTENS, mit welchem er später stets und namentlich, als derselbe Lehrer am Seminar in Segeberg geworden war, in freundschaftlichster Beziehung stand. Als sein Vater im Jahre 1832 als Professor der Medizin und Direktor des akademischen Krankenhauses nach Kiel berufen wurde, kam der 12jährige Mryn auf das dortige Gymnasium, be- suchte dasselbe bis 13839 und demnächst noch ein halbes Jahr das Gymnasium in Hamburg, von wo er, noch ohne die Bequemlichkeit der jetzigen Risenbahn zu kennen, zum Beginn seiner Universitäts- studien nach Berlin zog. Hier widmete sich MEYN anfangs vorzugsweise der Chemie und war sogar im Laufe der 3 Studienjahre, während welcher er Berlin treu blieb, 3 Semester hindurch Assistent im chemischen Laboratorium des Professor MARCHAND, woraus ihm zugleich die angenehme Genugthuung erwuchs, seinem Vater die Kosten seines Studiums namhaft zu erleichtern. Bald jedoch fesselten -ihn. die Vorträge eines ÜHRISTIAN SAMUEL WEISS so sehr, dass er sich immer entschiedener der Mineralogie zuwandte. Daher lehnte er denn auch, als er zu Ende dieser Zeit im Jahre 1843 vom Professor ERDMANN in Leipzig die verlockende Aufforderung erhielt, in dem dort soeben neu gegründeten Laboratorium sein Assistent zu werden, ab und kehrte mit dem Entschlusse, sein Studium zu beenden, nach Kiel zurück, studirte dann noch kurze Zeit auf der dortigen 1 D) Lebensahriss. Hochschule und erwarb daselbst. auf Grund einer Dissertation „Ueber Mineralsysteme* am 30. August 1844 die Doktorwürde. Der junge Doktor begab sich nun nach Kopenhagen, hörte an der dortigen Universität wie auf der polytechnischen Schule noch nachträglich einige ihn besonders interessirende Vorlesungen und trat hier bald mit dem Geheimen Conferenzrathe OERSTEDT trotz des grossen Altersunterschiedes in ein sehr vertrautes, freund- schaftliches Verhältniss, welches auch die nationalen Zwistigkeiten der späterer Jahre überdauerte. Auf OErRstEDT’s Wunsch und im täglichen Verkehre mit dem- selben bearbeitete MEYyN dessen „Lehrbuch der mechanischen Physik für das deutsche Volk“, das aber in Folge von Misshellig- keiten mit dem Verleger erst im Jahre 1851 bei Viewee erschien. Im Anfange des Jahres 1845 erhielt MEyn von der Köniel. Dänischen Akademie den ehrenvollen Antrag, als Mineraloge die Weltumsegelungs-Expedition der „Galathea“ mitzumachen, was er jedoch auf Rath älterer gelehrter Freunde und jedenfalls in dem Wunsche, möglichst bald eine eigene Lehrthätigkeit in der Heimath zu beginnen, nach kurzem Schwanken ablehnte. In Anerkennung seines wissenschaftlichen Strebens erhielt er nun jedoch vom Könige Christian VIII ein Reisestipendium zu freier Benutzung. In Gemeinschaft mit zwei jungen norwegischen Bergleuten bereiste . er in Folge dessen die Erzgruben und Hüttenwerke des Oberharzes und des Sieger-Landes, begab sich dann nach Wien, wo er einige Monate hindurch fleissig das Kaiserliche Hofmineralien - Cabinet studirte und kehrte über Berlin zurück. Aber die bekannte An- ziehungskraft seines alten Lehrers WeEıss machte sich auch bei ihm von neuem geltend und liess ihn noch einmal ein volles Se- mester zu dessen Füssen verweilen. Im Jahre 1846 begann Meyx sodann seine eigene akademische - Lehrtbätigkeit in seiner Vaterstadt Kiel, wo er gleichzeitig als Lehrer der Naturwissenschaften am Gymnasium wirkte. Schwer empfand er, der über die Allgemeinheit nie das engere Vaterland aus den Augen verlor, den vollständigen Mangel aller und jeder, selbst privater Sammlungen, durch welche, wie er sich in dem Vorwort zu seiner ersten geognostischen Abhandlung selbst aus- Lebensabriss. 3 drückt, die geognostischen Verhältnisse, die paläontologische Be- völkerung und die Mineralvorkommnisse desselben dargestellt . würden. Er begann daher sofort die Anlage einer solchen Samm- lung und begrüsste es als eine erste Errungenschaft, dass er gleich im folgenden Jahre 1847 von dem Vorstande der XI. allgemeinen Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe gradezu den Auf- trag erhielt, eine zur Beurtheilung schleswig-holstein’scher Verhält- nisse wünschenswerth erscheinende, geognostische Uebersichts- sammlung der genannten Lande zusammenzustellen. In wenigen Monaten hatte er sich dieses Auftrages zu entledigen. „Bedenkt man“, schrieb er selbst damals, „dass sich diese Sammlung auf ein Land bezieht, das bei einem Flächenraum von 320 Quadrat- meilen eine sehr bedeutende Längenausdehnung hat, durch Föhrden und Sunde in eine Reihe von Halbinseln und Inseln zersplittert ist, ein Land, in dessen einer Hälfte, sobald man die Meeresküste verlässt, die Verkehrsmittel fast vollständig aufhören und auf dessen einer Seite sogar das Meer nicht mehr als Hülfsmittel, sondern als Hinderniss des Verkehrs gelten muss, so übersieht man leicht, welche Schwierigkeiten sich dem Reisen und dem Transporte der gesammelten Naturalien entgegenstellten, da nicht blos die Herbei- schaffung, sondern auch die Bestimmung, Ordnung und Aufstellung in dem kurzen Zeitraume der für den Geognosten noch durch das Wetter verkürzten Zeit eines Sommers geschehen sollte.“ Zu diesen mehr äusserlichen Schwierigkeiten kamen nun noch die in der Aufgabe selbst liegenden. „Unser Land“, schreibt MEYN ebenda, „ist in seiner geognostischen Zusammensetzung bisher nur von einem Manne, dem Professor FORCHHAMMER, mit wissenschaftlichem Auge untersucht und mit Genialität gedeutet worden, und mich selbst hatten die Kosten, mit denen das Docententhum der Naturwissenschaften an der Landesuniversität verknüpft ist, bisher verhindert, grössere Summen zur Bereisung und geognostischen Erforschung unseres Landes aufzuwenden. Es war daher zur Orientirung vielfache Arbeit vonnöthen, denn dieses Land besteht an seiner Oberfläche fast allein aus jenen lockeren Bildungen, deren geognostische Scheidung eben so 1* 4 Lebensabriss. schwierig von wissenschaftlicher Seite ist, als von mechanischer Seite der Transport und die Erhaltung der gebrechlichen Muster- stücke, wenn dieselben ihre charakteristischen Kennzeichen be- halten sollen.“ Auf diese Weise sammelte MEyn 1847 1500 Handstücke bezw. Proben, die in starken Pappkasten mit steifen Etiquetten versehen, _ auf 48 Schubladen vertheilt, zwei Schränke füllten und die erste derartige, vaterländische Sammlung bildeten. Gleichzeitig schrieb er dazu eine im Jahresberichte der XI. Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe abgedruckte, im Buchhandel bereits längst vergriffene Abhandlung: „Geogno- stische Beobachtungen in den Herzogthümern Schleswig und Holstein“, welche, wie eine ähnliche, spätere, zur Erläuterung der FORCHHAMMER’schen geognostischen Karte der Herzogthümer ge- schriebene: „Die Bodenbildung der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg“, die erste und wirkliche Grundlage einer Geognosie der Herzogthümer nicht nur ist, sondern auch bleiben wird. Zur selben Zeit und zum Theil ebenfalls als Ergebniss dieser Sammelreisen im Vaterlande erschien dann auch sein „Führer durch Stadt und Land Holstein und Lauenburg, Hamburg und Lübeck“. Es kam das verhängnissvolle Jahr 1848 mit seinen politischen Umgestaltungen, die auch auf Meyx’s Leben nicht nur einen di- rekten, sondern auch für die Ausgestaltung desselben nachhaltigen Einfluss ausüben sollten. Nachdem unter dem ersten Eindrucke der Erhebung die dänischen Beamten der Saline in Oldesloe und beim Gypswerk in Segeberg ihre Aemter verlassen hatten, wurde Mey von der provisorischen Regierung unverzüglich dorthin ge- sandt, um Bericht über beide Werke zu erstatten, worauf er noch im September desselben Jahres als Obersalinen-Inspektor und Berg- controlleur daselbst eingesetzt wurde. Welches Ansehen MEYN schon damals bei seinen Landsleuten besass, beweist auch der bald darauf ihm gewordene Auftrag, ein Berggesetz für Schleswig- Holstein auszuarbeiten, was ihm bei dem Mangel jeglicher Vor- arbeit nicht unerhebliche Arbeit verursachte, die aber in Folge der weiteren Gestaltung der politischen Ereignisse, welche den DT Su a ee Lebensabriss. 5 Entwurf gar nicht mehr zur Berathung gelangen liessen, eine ver- gebene zu nennen war. Eine grössere, oft ausgesprochene Freude hatte er dagegen an der in diesem Jahre unter seiner Theilnahme in Berlin statt- gefundenen Stiftung der „Deutschen geologischen Gesellschaft“, zu deren regelmässigen Versammlungen in Berlin er später zuweilen direkt herüberkam und in deren Schriften er einen grossen Theil seiner geognostischen Beobachtungen veröftentlicht hat. Im Jahre 1849 verheirathete er sich mit AGNES ALBERS, Tochter des schon im Jahre 1841 verstorbenen Rechtsanwaltes Dr. ALBERS ın Hamburg, den LupewiG MEYN jedoch nicht mehr kennen gelernt hatte, so wenig wie seine Schwiegermutter, die schon vorher im Jahre 1847 gestorben war. Sein glückliches Auge fand die Erwählte seines Herzens aber auch in dem stillen Hause der Grossmutter, bei der sie in Hamburg lebte. Freud’ und Leid, Arbeit wie Genuss, insonders geistigen Genuss an den Früchten wissenschaftlicher Forschung, hat sie redlich und treu mit ihm getheilt und vermisst ihn als seine Wittwe jetzt um so schmerzlicher, weil er unterwegs starb und sie, wie so oft in späteren Jahren, zu seinen häufigen kleinen Reisen, noch wenige Stunden vor seinem plötzlichen Tode in vollem Wohlsein verlassen hatte. Im Jahre 1852, bald nach Abzug der Bundestruppen, wurde MEyN aus seinen Aemtern entlassen, welche wieder von den früheren Beamten, zwei geborenen Dänen, eingenommen wurden. Es gelang ihm jedoch, in Kopenhagen das Zugeständniss zu er- halten, an der Landes- Universität Kiel als Privat- Docent wieder Vorlesungen halten zu dürfen, ja es wurde ihm sogar drei Jahre hindurch eine kleine Staatsentschädigung für diese seine Thätigkeit zu Theil. Dennoch überzeugte sich MEyn sehr bald und erfuhr es in Kopenhagen bei einer persönlichen Unterredung mit dem derzeitigen Minister für Schleswig-Holstein aus dessen eigenem Munde ziemlich unumwunden, dass er nie auf eine Professur in Kiel hoffen dürfe. Er bemühte sich in Folge dessen anfänglich um eine Docenten- stelle an der in der Bildung begriffenen preussischen landwirth- schaftlichen Lehranstalt Waldau bei Königsberg. Als sich die 6 Lebensabriss. Eröffnung jedoch länger, als vorauszusehen war, hinzog, lehnte er schliesslich doch die Stelle, zu der er bereits in Aussicht ge- nommen, ab, im Grunde wohl nur desshalb, weil es ihm, dem echten Holsteiner, zu schwer wurde, sein Vaterland dauernd zu verlassen. Wie gross und wie eigenartig diese Liebe MEyN’s für sein engeres Vaterland war, wie sie sich in einem so ideal angelegten Charakter gestaltete, das beweisen vielleicht am besten die Anfangs- worte eines Briefes, den er an den Unterzeichneten im Februar des Jahres 1867 schrieb. Es heisst da: „Uetersen -Sägemühle 1867, Febr. 5. „Sie werden es sehr unfreundlich gefunden haben, dass ich „auf Ihren Brief vom 9. September v. J. sammt Sendung noch „nicht dankend geantwortet. Der Grund ist ein politischer. Sie „nannten schon damals unser Vaterland ein völlig gemeinsames, „wir aber waren grade damals unter dem unerträglichsten, „Preussischen Joche der Militairherrschaft. Jetzt ist die An- „nexion unwiderruflich geschehen, wir müssen uns in unser „Schicksal finden, wir haben jetzt alle Pflichten der Preussen „schon überkommen und sollen ja auch zum 1. October die „Rechte derselben erhalten, ich kann jetzt ohne Bitterkeit und „Verstimmung auf Ihr Schreiben eingehen, dameines Heimath- „landes schöne, selbständige Geschichte völlig ab- „geschlossen ist, und kann mich dem eigentlichen Gegen- „stande unseres gemeinsamen Strebens zuwenden u. s. w.“ So zog MEYN auch damals, als er seine Universitäts-Laufbahn an der Landesuniversität verschränkt und ein Ankämpfen dagegen für fruchtlos erkannte, es vor, so schwer es ihm auch wurde, lieber seine schönsten Pläne aufzugeben, als das Vaterland zu verlassen und an einer anderen Universität zu suchen, was ihm daheim ver- sagt war. Da ihm zufällig die Gelegenheit nahe trat, entschloss er sich plötzlich und kaufte 25 Kilometer von Hamburg bei dem Städtchen Uetersen im Pinneberg’schen, seiner engsten Heimath, ein Fabrikgeschäft, bestehend aus einer Holzsägemühle, einer Kalk- brennerei und einer Papiermühle, welche letztere er sofort eingehen Lebensabriss. 7 und die Räumlichkeiten zu einer Düngerfabrik umbauen liess. Aus einem sehr bescheidenen Anfange ist, schliesslich mit Aufgabe der Sägemühle wie der eigentlichen Kalkbrennerei, ein grosses Ge- schäft mit künstlichen Düngmitteln — das erste der Provinz geworden, was vor allem auch dem grossen, stets wachsenden Vertrauen zuzuschreiben war, das MrEYN bei den Landwirthen, zunächst seiner Heimath, aber auch weit hinaus in Deutschland, genoss. Weniger glücklich war MEyn bei ein Paar anderen industriellen Unternehmungen, die er in praktischer Verwerthung seiner Wissen- schaft in’s Leben rief. Weder eine im Jahre 1857 mit einigen Heider Bürgern gegründete Photogenfabrik, noch eine im Jahre 1866 angeleste Torfdestillation in Sondershöved in Jütland ent- sprachen den gehegten Erwartungen. Und doch zeugt auch gerade wieder die Auffindung des Erdöl- vorkommens bei Heide und die Bestrebung MEyx’s, dasselbe trotz der entgegenstehenden Schwierigkeiten“) zu verwerthen, ebenso wie überhaupt seine klar ausgesprochenen Hoffnungen auf eine ‚ Zukunft deutschen Petroleums, wie richtig er den in dieser Hinsicht in deutschem Boden zwar nicht wie in Amerika fliessenden, aber -aufzespeicherten Reichthum erkannte. Wie würde es ihn freuen, wenn er — abgesehen von darauf gegründeten, schwindelhaften Spekulationen — die im heutigen Oelheim errungenen, wirklichen Erfolge sähe, welche beweisen, dass es in der Möglichkeit liegt, diese von den verschiedenen Erdschichten gleichsam festgehaltenen Erdölschätze mit Vortheil zu gewinnen. [ Seine vielen wissenschaftlichen wie praktischen Kenntnisse und Erfahrungen wurden aber auch in immer zunehmendem Maasse von allen Seiten in Anspruch genommen, so dass er bald in un- geahnter Weise, mehr als es ihm wahrscheinlich in der akademischen Laufbahn möglich gewesen wäre, gradezu eine, ich möchte sagen, praktisch - wissenschaftliche Autorität für ganz Schleswig-Holstein in Stadt und Land und darüber hinaus wurde. Musste er doch *) Das Erdöl der Hölle bei Heide ist von den Kreideschichten vollständig aufgesogen, so dass dieselben auf SOO Fuss Tiefe durchweg braun gefärbt erscheinen, 8 Lebensabriss. beispielsweise auf sich immer wiederholende Bitten so manche Reise für Hamburger Kaufleute machen, um die Rentabilität dieses oder jenes Unternehmens zu prüfen. Bei provinziellen Unternehmungen wie Eisenbahnbauten und dgl. wurde sein Rath in erster Reihe gesucht, und war er in Folge dessen z. B. seit 1854 schon Ausschuss- Mitglied der Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschatt. Ganz besonders aber galt sein Bestreben den Landwirthen, denen er nicht nur vielfach in Vereinssitzungen lehrreiche und, was die Hauptsache war, auch verständliche Vorträge hielt (in Folge dessen er auch zu wissenschaftlichen Vorträgen in Hamburg häufig in Anspruch genommen wurde), denen er vielmehr, von Jahr zu Jahr mehr, auf mündliche und schriftliche Anfragen Rede und Antwort stand. Der landwirthschaftliche General-Verein hatte ıhn daher schon früh zum Ehrenmitgliede ernannt und sandte ihn 1856 nach Paris, insbesondere, um die zur Vervollkommnung der Torf- gewinnung neu erfundenen Maschinen zu prüfen. Gleichzeitig ‚wurde er vom landwirthschaftlichen Verein an der Trave zum Berichterstatter für den landwirthschaftlichen Theil der Ausstellung in Paris ernannt. Auf’s Aeusserste aber wurde seine Thätigkeit von den Land- wirthen in Anspruch genommen, als er im Jahre 1858 Mitarbeiter der Itzehoer Nachrichten wurde und von nun ab unter dem Namen „der Wirthschaftsfreund“ den Landleuten in jeder Hinsicht Be- lehrung zukommen liess, indem er die an ihn gerichteten Fragen, soweit solches überhaupt möglich und von allgemeinerem Interesse war, öffentlich beantwortete. Hunderte von Briefen sind mir bei Durchsicht seines wissenschaftlichen Nachlasses in die Hände ge- kommen, welche mit der Anrede begannen: „Lieber Herr Wirth- schaftsfreund!* Hochgeschätzter Herr Wirthschaftsfreund!“ u. s. w. Hören wir, wie vom landwirthschaftlichen Standpunkte an competenter Stelle über diese seine Thätigkeit geurtheilt wird. Prof. Dr. Backmaus in Kiel sagt in einem dem Verstorbenen gewidmeten Nachruf im „Norddeutschen Landwirth“ Jahrg. III, No. 52: „Durch langjährige Studien hatte er sich einen eigenen selbstständigen Standpunkt errungen, beurtheilte, vertraut mit den geologischen Processen im Grossen, die Vorgänge in der Acker- Lebensabriss. 9 krume weit correkter, als die herrschende Agrikulturchemie und trat der in der landwirthschaftlichen Praxis herrschenden Technik mit weit mehr Achtung entgegen als LiesIG. „„Alle Gestaltung der Praxis nach den Grundsätzen der Wissenschaft muss den Männern der Praxis allein überlassen werden““ war sein Grund- satz. „„Die Landwirthschaft kann, wo sie, den gewohnten Gang verlassend, weiter ausgebildet werden soll — äussert MEIN an einem anderen Ort — nur unter der Devise ‚Selbst ist der Mann‘ geübt werden. Der wissenschaftliche Gedanke stiftet nur Segen, wenn er successiv in den Betriebsmethoden zum Ausdruck kommt. Jede Ueberstürzung schadet. Die Wissenschaft wird dann nur ein Spielzeug des gentleman - farming.*“ „Correkter kann man die Stellung, welche die Wissenschaft der Praxis gegenüber einnehmen soll, nicht bezeichnen. Mit der auch heute noch lesenswerthen Broschüre über die nachhaltige Vertilgung des Duvock eröffnete er die lange Reihe von Flug- schriften, in welchen er der besseren Erkenntniss zum Durchbruch zu verhelfen suchte. Es finden sich unter denselben wahre Perlen populärer Darstellung, wie denn z. B. die beiden Abhandlungen „die richtige Würdigung des Peruguano für den Rest des Jahr- hunderts (1872)“ und „die natürlichen Phosphate und deren Be- deutung für die Zwecke der Landwirthschaft (1873)“ die meisten jener dickleibigen Compendien an Werth und innerem Gehalt überragen, womit unreife Agrikulturchemiker, die nie über die Wände des Laboratoriums hinaus einen Blick in das Leben und das Getriebe des Gewerbes gethan, unverdrossen uns noch immer zu beglücken fortfahren.“ Insbesondere über die genannten, 20 Jahre hindurch in den Itzehoer Nachrichten geschriebenen kleineren Artikel, deren Ge- sammtumfang Professor BackHAus auf 13400 Spalten, . genau 8371/, Druckbogen, d. h. auf ein Werk von etwa 15 Bänden berechnet hat, sagt derselbe wörtlich: „Es liegt auf der Hand, dass man an diese rasch hingeworfenen und für die flüchtige Stunde berechneten Artikel keinen strengen Maassstab anlegen darf; aber bei näherer Prüfung wird man zugeben müssen, dass 10 Lebensabriss. selbst in diesen flüchtigen Erzeugnissen der Genius Goldkörner mit verschwenderischer Hand ausgestreut hat.“ Bedenkt man, dass MEyn bei alledem und bei mancherlei in der Folge von wissenschaftlicher wie praktischer Seite noch hinzu- tretenden Ansprüchen bis zu seinem Tode daneben doch immer die Sorge und Leitung eines eigenen Fabrikgeschäftes hatte, so muss man ob der seltenen Leistungsfähigkeit staunen. Nicht minder staunen aber muss man, dass ein in so hervor- ragender Weise Praxis und Wissenschaft vereinender, dieletztereüber- all der ersteren nutzbar machender Charakter, wie LUDEWIG MEYN es war, von Grund aus so ideal angelegt sein und trotz steter Beschäf- tigung mit der realen Wirklichkeit es auch in dem Grade bleiben konnte. Diese ideale Richtung kann nicht genug in MEyN’s Leben betont werden, denn sie erfüllte sein Wesen in ganz seltener Weise. Nicht ohne Bedeutung scheint es mir daher auch, dass sein erstes öffentliches Lebenszeichen, noch vor seiner Dissertation, ein, wie zum Abschluss seiner Berliner Studienzeit, bei seiner Rückkehr nach Kiel im Jahre 1843 veröftentlichter Band Gedichte war. Zwar hat Meyn in der Folge nur noch selten, wie z. B. in dem von ihm später herausgegebenen Hauskalender, ein oder das andere Gedicht veröffentlicht, aber verlassen hat ihn diese Gottesgabe dichterischen Sinnes auch in seinem späteren Leben nicht. Das beweist neben einem im Jahre 1866 in Kiel erschienenen, eigenartigen Lustspiel nach altenglischem Muster, „Fünf Stunden Abenteuer“ betitelt, manches Blättchen, das er den Händen seiner treuen Gattin übergab. Das mögen auch folgende, befreundeter Hand anvertraute Verse aus dem Jahre 1867 beweisen, die ich hier hersetze: Die Sorge schwebt ob allen Dächern Und unerwartet kehrt sie ein. Sie trinkt mit Dir aus gold’nen Bechern Und aus dem schlichten Glase Dein. Sie lässt sich nicht gewaltsam bannen, Sie bleibt ein Gottgesandter Gast. Doch zieht sie schliesslich auch von dannen, Wenn Du sie nicht gerufen hast, er ee nen ren erde Lebensahriss. : 11 Und auch die Freude steigt hernieder, Tritt ein, man wird es nicht gewahr, Und lichthell ist die Hütte wieder, Die eben noch so dunkel war. Doch beide bleiben nur als Gäste, Wenn sie auch Gottes Engel sind, Am Trauertage wie am Feste Kommend und fliehend wie der Wind. Der dritte Bote ist der Frieden, Den Gott uns sendet in das Haus; Wem dieser Gast von Gott beschieden, Der lass ihn nimmer wieder aus. Wer diesen Boten siehet kommen, Der biet’ ihm eine Heimath an. Glückseelig, wenn er’s angenommen, Glückseelig nenn’ ich Weib und Mann. 6. November 1367. Wie schmerzlich ein sonst so glückliches Ehepaar die Poesie wie die Prosa eines fröhlichen Kinderlebens im Hause vermissen musste, lässt sich wohl denken. Im Jahre 1858 nahm Meyx daher einen verwaisten Knaben aus Hamburg zu sich. Kaum zwei Jahre darauf, im Jahre 1860, wurde ihm zwar eine Tochter geboren; dieses Glückes sollten sich die Eltern jedoch nur wenige Wochen erfreuen und so wurde der Knabe später an Kindes Statt angenommen. Derselbe ist jetzt Inhaber des Geschäftes, zu dessen gewinnbrin- gender Fortführung ihm der Vater die bestmöglichste Ausbildung angedeihen liess. Ehrende Anerkennung fand Mey in dieser Zeit auch dadurch, dass er zum Abgeordneten des 7. ländlichen Wahlkreises erwählt wurde und während zweier Sitzungsperioden in Itzehoe die-Stände- zeitung redigirte. Im Jahre 1866 gab er dem vielen Andrängen seiner Freunde nach und nahm die Wahl zum Landtags-Abgeordneten in Berlin an, musste aber noch nachträglich ablehnen, da im No- vember, kurz vor Beginn der Landtagssitzung, seine Sägemühle und einige Fabrikgebäude abbrannten und seine Anwesenheit zu Hause somit dringend nothwendig wurde. Das Geschäft wurde 12 Lebensabriss. nun wesentlich umgestaltet, das Holzgeschäft gänzlich aufgegeben und das Düngergeschäft dafür gefördert durch Ausbau zu einer in jeder Hinsicht praktischen Fabrik. Inzwischen hatte, wie bekannt, der politische Umschwung der Dinge in Schleswig -Holstein stattgefunden, in den, wie der oben schon angeführte Brief vom Jahre 1867 bewies, das treue Holsteiner Herz Mryx’s sich schwer finden konnte. Die preussische Regierung erkannte aber sehr bald die Verdienste des echten Vaterlands- freundes und zeichnete ihn durch Berufung zu verschiedenen Ver- trauensämtern aus. So arbeitete er, um nur Einiges zu nennen, mit an der Veranlagung der Klassensteuer, nahm wesentlichen Antheil an der Landesbonitirung behufs Veranlagung der Grund- steuer, wirkte mit bei den Vorarbeiten für die schleswig-holstein’sche Synode u. s. w., Arbeiten, denen er sich, seinem Charakter gemäss, in so eingehender Weise widmete, dass besondere Auszeichnungen, wie z. B. die Ertheilung des Königl. Kronenordens für seine um- fassenden Bonitirungsarbeiten nicht ausbleiben konnten. Schon im Jahre 1863 hatte Meyn die Redaktion des „Land- wirthschaftlichen Taschenbuches“ übernommen, welches in Itzehoe bei PFINGSTEN erschien, wobei es sein stetes auch mit Erfolg ge- kröntes Bemühen war, dasselbe in jeder-Hinsicht praktisch und bequem für den Landwirth einzurichten, wie auch mit lehrreichen, die Erkenntniss des Landwirthes fördernden Aufsätzen auszustatten, so dass das Buch bald immer grössere Verbreitung fand. 1868 wurde er von Dr. KEck, damals in Schleswig, aufgefordert, die Herausgabe des „Vaterländischen Lesebuches“ mit zu fördern, in- dem er die naturkundlichen Aufsätze für dasselbe schriebe und fand er hierin wieder eine Aufgabe, die sein warmes Interesse in Anspruch nahm. 1872 übernahm er auch noch die Herausgabe des „Haus-Kalenders für Schleswig-Holstein“. Trotz all’ dieser zum mindesten Zeit raubenden Arbeiten und Geschäfte schrieb Meyn, der in der That eine seltene Arbeitskraft besass, nicht nur noch eine grössere, populäre, geognostische Ab- handlung: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Briefe an eine Freundin über die natürliche Geschichte der Schöpfung“, aus der ich, wenn es der Rahmen dieses Lebensabrisses erlaubte, gern Lebensabriss. 13 einige, ganz eigenartige Gedanken hervorheben würde, sondern fand auch noch den Muth und die Zeit, im Jahre 1870 als aus- wärtiger Mitarbeiter in die, in der Gründung begriffene, „Preussische geologische Landesanstalt“ einzutreten und alljährlich einen Theil seiner Zeit speciell geognostischen Aufnahme-Reisen in der Provinz, bezw. einer Specialaufnahme der Insel Sylt zu widmen. Einen neuen Anstoss zu freudiger Arbeit auf diesem Gebiete bot ihm eine Reise nach Holland, die er als Mitglied einer, preussischer Seits zum Studium der Srtarına’ schen Kartenaufnahme jenes Landes entsandten, grösseren Commission 1873 mitmachte. „Wie schön unsre hiesigen Aufschlüsse im Diluvium sind, wie stolz ich in Nord-Schleswig auf einem wirklichen Diluvialgebirge stehe“ schreibt er kurz darauf an den Unterzeichneten — „das merke ich erst nach der Rückkehr aus Holland, das trotz der mächtigen Veluwe, die wir beide erst noch zuletzt kennen lernten, doch gleichsam verschwindet mit allem, besonders aber mit nordischem Diluvium.“ Als Erfolg dieser Thätigkeit erschien im Jahre 1876 in den Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten (Band I, Heft 4) eine „Geognostische Beschreibung der Insel Sylt und ihrer Umgebung“ nebst einer geognostischen Karte im Maassstabe 1:100000, sowie 2 Tafeln Profile und lag endlich bei seinem, im Jahre 1878 erfolgten Tode, seine ganze geognostische Thätigkeit zusammenfassend und krönend, die Handzeichnung zu der, mit diesen Zeilen nun im Drucke vor- liegenden „Geologischen Uebersichtskarte von Schleswig-Holstein“ fertig vor. Diese grosse Arbeitskraft MEYN’s, gepaart mit ausdauerndem Fleiss, lässt sich nur einigermaassen erklären aus der seltenen Leichtigkeit des Arbeitens, die ihm verliehen war, bezw. dem Ver- mögen sofortiger, innerlicher Sammlung nach unvermeidlichen Störungen, wie sie nicht nur das Geschäft, sondern namentlich die täglichen, zahlreichen Besuche Rathsuchender, nicht selten auch gelehrter Freunde, mit sich brachten. Vermöge dieser Gabe schrieb er manchen Artikel für den Wirthschaftsfreund, manchen Bericht über eine, auf seinen vielen Reisen ihm mittheilungswerth er- 14 Lebensabriss. scheinende Thatsache sofort während der Fahrt im Eisenbahn- wagen oder mitten im Lärm einer Wirthshaustafel. Im Jahre 1876 reiste Meyn in voller Gesundheit zur Ein- weihung des neu gebauten Kieler Universitätsgebäudes, erkältete sich aber in der Aula desselben, da er erhitzt dort ankam und ohne wärmende Umhüllung während der gehaltenen Reden dem Zuge ausgesetzt war. Einige Tage später wurde er, noch im vollen Jubel des Festes, das sein ganzes Wesen erfüllte, von einem sehr leichten Schlaganfall betroffen, den der Hausarzt damals nicht einmal mit Bestimmtheit als solchen erklären konnte. Dennoch blieb eine geringe Lähmung der rechten Hand, die MEeyn das Schreiben oft erschwerte und ihn dadurch verstimmte in dem, seinem regen und frischen Geiste widerstrebensten Gedanken, er werde sich seinen vielen Obliegenheiten in der Folge vielleicht nicht mehr wie bisher hingeben können. Am 4. November 1878 war er den ganzen Morgen eifrig bei der Arbeit gewesen, da er Mittags für einige Tage verreisen wollte. Gleich nach dem Essen verliess er seine Frau und einige Ver- wandten frisch und gesund und reiste mit seinem Sohne nach Hamburg, eine neue Geschäftsverbindung mit einem dort ansässigen Engländer zum Abschluss zu bringen, was ihm auch zu voller “Zufriedenheit gelang. Die Herren wollten noch einen gemeinsamen Ausgang machen. Während man sich rüstet und MEyN noch eine Treppe höher weilte, hört man plötzlich seinen Ruf „I am sick!“ Die dort beschäftigte, englische Magd hatte den Sinkenden noch eben rechtzeitig aufgefangen, um ihn vor einem Fall, die Treppe hinunter, zu bewahren. Die hinzueilenden Herren trugen ihn auf ein Bett, ärztliche Hülfe wurde sofort herbeigeschaftt, doch als dieselbe eintraf, blieb nur noch zu bestätigen, dass keine menschliche Hülfe mehr nützen könne. Um 8 Uhr Abends ver- schied er ruhig g, ohne wieder zum Bewusstsein gekommen zu sein, ohne dass seine treue Gattin, die auf ein Telegramm hin sofort. mit. dem Hausarzte herbeigeeilt war, noch rechtzeitig mit dem Eisenbahnzuge eintreffen konnte. Am nächsten Morgen wurde die sterbliche Mülle auf der Chaussee nach Uetersen gefahren und kam kaum 24 Stunden Lebensabriss. 15 nach des Lebenden Abreise dort an. Am 7. November wurde der reich mit Blumen geschmückte Sarg in der Kirche auf- gestellt; von dort am 8. unter regster Betheilisung aus Nah und Fern herbeigeeilter Freunde in unermesslich langem Zuge zur Ruhestätte geleitet und unter den Klängen des Liedes „Christus, der ist mein Leben“ von den Arbeitern seiner Fabrik zur Erde bestattet. Wir aber, wir wollen das Andenken des Freundes — des Forschers sowohl als des Menschen insbesondere — so frisch als möglich erhalten und dazu möge denn auch das folgende, nur seinen nächsten Freunden bisher mitgetheilte Gedicht beitragen. Es thut dabei nichts, dass uns dasselbe den Forscher noch auf dem Standpunkte der LyErr’schen Drift-Theorie zeigt, die er später, als ihre Unhaltbarkeit speciell für norddeutsche Verhält- nisse sich ihm und Anderen immer mehr aufdrängte, schliesslich rückhaltlos verliess und nun mit der AGassız - TORELL’schen Binnenlandeistheorie plötzlich den grössten Theil der Räthsel, wie sie das Special-Studium des Diluvium bietet, gelöst fand. Lebensabriss. I)er Geoloe. Oft geh’ ich einsam durch das Feld, Auf Forschen meinen Sinn gestellt; Dann seh’ ich nicht das Korn, das reift, Den Hirsch nicht, der von dannen schweift, Nicht den zum Dom gewölbten Wald, Der vom Gesang der Vögel hallt. Gesenkten Aug’s seh’ ich allein Vor meinen Füssen Erd’ und Stein. Mir ist alsdann der Wald verhasst, Weil er durch jeden morschen Ast, Durch Moose, Flechten, Rinden, Laub Den Fels verhüllt mit Moderstaub. Mir ist alsdann das schönste Feld, Weil es der Pflug berührt, vergällt; Der Wiese blumenreichen Plan Seh’ ich erst recht mit Unlust an, Sie deckt durch weichen Schlamm und Torf Das Erdreich wie mit einem Schorf. — Nur da, wo Wind und Welle fest Und von der Küste Trümmer schlägt, Und sie verwäscht in wildem Spiel: „Da find’ ich meiner Wand’rung Ziel, Und nach dem vielgeliebten Strand Sind meine Schritte hingewandt. Vom Bau der Erde, die uns trägt, Ist dort ein Stücklein blosgelegt, Das sagt mir täglich neue Mähr’ So oft ich komm’ des Weg’s daher, ! Und neue Beute jedesmal Bringt mir des Hammers harter Stahl, i Der Wunder, die ein Zweifler glaubt, Aus Felsen oder Schiefer klaubt. Wenn ich nun weidlich aufgeklopft Und meine Tasche vollgepfropft Und daun vom Suchen müde bin, So leg’ ich mich zu ruhen hin, Lebensabriss. Im weissen Sande ausgestreckt, Wo mich kein kühler Schatten deckt, Wo mit dem Winde mich zumal Trifft ungeschwächter Sonnenstrahl. Indess die Welle, die sich bricht, Von tausend Wunderdingen spricht, Fass’ ich, halb träumend, mit der Hand Die Steinlein aus gewasch’nem Sand "Und prüfe nach dem Farbenschein Von welcher Art sie mögen sein. Und wenn ich dann den Fels erkannt, Den ich als Berg im Norden fand, Wo er das Haupt in Wolken streckt Und sich mit Schnee und Eis bedeckt, Wo er den tief gespalt’nen Schlund Der Föhrde bildet bis zum Grund: Dann denk’ ich an die Wunderzeit, Da noch die Erde weit und breit Und alles Land auch hier umher Nichts war als ein still wogend Meer. Auf diesem Meer’ zog dazumal Von stillen Schiffen grosse Zahl, Die gaben alle hellen Schein Als wär’ das Segel weisses Lein’, Die führten einen tiefen Kiel Und strandeten unendlich viel. Von einem Riff kam jedes Schiff Und jedes ging zu einem Riff; Denn seine Segel silberweiss Und auch sein Kiel war lauter Eis. — Ein abgebroch’ner Gletscherfuss Fällt in das Meer mit Donnergruss Und schwimmt hieher und pflügt sich ein, Schmilzt vor dem warmen Sonnenschein Und lässt dies kleine Felsenstück Mit tausend anderen zurück. Der Ursprung und der weite Lauf Steht noch mit Runenschrift darauf; Denn jede Furche ist ein Wort, Das Kunde bringt vom finster'n Nord. — Das Steinchen, das so schön erzählt, Wird zu den ander’n noch gewählt, 17 Lebensabriss. Und wandert, wenn das Träumen aus, Mit mir zurück in’s stille Haus. Da waltet mit getreuem Sinn Ein vielgeliebtes Weib darin. Für sie ist jeder Schatz bestimmt, Den meine Hand vom Boden nimmt. Sie hört so gern die Wundermähr’, Die ich vom Strande bringe her — | h Geliebtes Weib, auch dieser Stein Und seine Kunde werde Dein; Er ist's, auf welchem uns zu Lieb’ \ Der Gletscher seinen Namen schrieb. 2 j 6. November 1863. LupEwIG MEyYNn. | Die Bodenverhältnisse der Provinz Schleswig- Holstein von Dr. Ludewig Meyn. Die Bodenbeschaffenheit der Provinz Schleswig-Holstein ist ein Abbild im Kleinen von der Bodenbeschaffenheit des gesammten norddeutschen Tieflandes. Was von Russland bis Holland zu einer Breite von hundert Meilen aus einander gelegt ist, das findet sich in dieser schmalen, gen Norden gerichteten Halbinsel auf ein halbes Dutzend Meilen zusammengedrängt. Kann in Folge dessen Jeder, der Norddeutschland kennt, von vorn herein sich ein anschauliches Bild von dem Boden Schleswig- Holsteins machen, so kann anderseits bei eingehendem Studium dieser Provinz Jeder ein tieferes Verständniss für den inneren Zusammenhang der verschiedenen Landschaften Norddeutschlands sich erwerben. Die Ostseeküste der Halbinsel ist in ihrer gesammten Er- scheinung, und ebenso ihrer Entstehungsweise und inneren Zu- sammensetzung nach, identisch mit den übrigen deutschen Östsee- ländern und der Provinz Brandenburg, so weit letztere in den, die Ostsee umzingelnden, breiten Gürtel langgestreckter buchten- reicher Landseen hineinrast. Der mittlere Theil der Halbinsel ist identisch in seiner. Er- scheinungsweise und den Bedingungen seiner Entstehung vorzugs- weise mit der Lüneburger Haide, dem grossen Hochland des nördlichen Hannover, sammt den sich daran anschliessenden gleichen und ähnlichen, aber niedriger gelegenen Bildungen in Oldenburg, Westphalen, Belgien und Holland, und dem sandigen Niederland derselben Gegenden wie des südlichen Mecklenburg. 9% 30 Bodenverhältnisse von Schleswig -Holstein. Der westliche Theil endlich ist das getreue Abbild der Nord- seeküsten von Hannover, Oldenburg und Holland in einem so hohen Grade, dass selbst die Vormauer einer gleichartigen Insel- kette die Richtigkeit der Auffassung bekräftigt. Für den ersten Anblick zerfällt also die Halbinsel in drei grosse, parallel neben einander, von Norden nach Süden streichende Gürtel, dem sorgfältigeren Beobachter zeigt sich aber sehr bald, dass nicht drei, sondern vier verschiedene Landschaften zu unter- scheiden sind. Ehe deren bestimmtere Charakteristik unternommen wird, sollen sie mit ihren üblichen, oder weniestens dem Total- eindruck entsprechenden. Namen bezeichnet werden. l. Den Östen bildet die fruchtbare Hügellandschaft, welche man, nach Analogie der übrigen Ostseeländer, die Seen- platte nennen könnte, wenn eine solche Bezeichnung nicht des- halb unzulässig wäre, weil durch Schmalheit und Zerrissenheit dieses Gürtels der Eindruck einer Platte — bis auf einen Theil von Holstein — gänzlich verwischt und eine Anzahl der tiefen, langen und buchtenreichen Seebecken durch Communication mit dem Meere in Föhrden umgewandelt ist, zwischen denen die Hügellandschaft nur in reich gegliederten Halbinseln liest. 2. Daran schliesst sich der unfruchtbare Haiderücken, welcher den Kamm der Halbinsel in seiner ganzen Länge krönt, nach Osten um die innersten Enden der Föhrden sich biegend, und einen-leichten convexen Schwung in jede der Halbinseln machend, nach Westen in eine ununterbrochene Folge ebensolcher Haiderücken sich spaltend, die dann sich theilweise zu grösseren Plateaux erweitern und mit ihren letzten Ausläufern bis an die Marsch oder das Meer reichen. 3. Zwischen diesen nach Westen gerichteten Haiderücken, die Tiefe erfüllend und grösstentheils auch ihren westlichen Fuss umsäumend, befindet sich ein ebenes, dem Anscheine nach ganz horizontales, in der That aber vollkommen gleichmässig von Osten nach Westen abfallendes Land, aus dem, wie aus einem Meere, sich der nordsüdliche Hauptkamm, so wie die nach Westen aus- laufenden Halbinseln und Inseln des Haiderückens erheben. In nn rn inne ehe Bodenverhältnisse von Schleswig-Holstein. 31 der Nähe des Kammes, wo diese Fläche bis zu einer Höhe von 100 Fuss über den Meeresspiegel steigt, gleicht sie dem nahen Haiderücken selber und wird am besten mit ihm zusammengefasst. Ihre harte und feste Ebene ist dort ein vollkommenes Blachfeld, nur hin und wieder leise geschwellt durch die erwähnten Rücken; weiter abwärts, wo sich die einzelnen Haiderücken schon höher über sie erheben, bildet sich die weite Haidesandebene mit ihren Flugsandwildnissen, endlich am westlichen Fusse der Haide- rücken, wo sie die Marsch berührt, verwandelt sie sich in die grasreiche Sandmarsch. Obgleich der Entstehung nach ver- schieden, werden landwirthschaftlich am besten die Haiderücken mit dem Blachfelde zusammengefasst und als der Haiderücken bezeichnet, der im allgemeinen als der Typus der hohen Geest _ betrachtet werden kann, während man ebenso für die Haidesand- ebene und die Sandmarsch zusammen landwirthschaftlich am besten den Namen Vorgeest acceptirt, welcher im Bremischen für diese Bildung üblich ist, die im nordwestlichen Deutschland, . Holland und Belgien unter durchaus gleichen Charakteren auftritt. 4. Die Marsch, welche im Wesentlichen eine. horizontale, graswüchsige, feinsandige Klei-Ebene darstellt, bildet um die Vor- geest und die vorspringenden Punkte des Haiderückens einen schmaleren oder breiteren, durch die Thätigkeit des Menschen gegenwärtig meist zunehmenden Saum von Alluvionen des Meeres und der Flüsse. Das sind die vier Landschaften verschiedenen Bodens auf der Halbinsel”). Von den Inseln, um diese gleich zu erledigen, gehören sämmtliche Ostseeinseln der fruchtbaren Hügellandschaft an; unter den Nordseeinseln bestehen Sylt, Amrum und Föhr aus Haiderücken, Vorgeest und Marsch, zusammen eine kleine Parallel- erhebung neben der Halbinsel bildend, während Romö ganz aus Vorgeest, alle übrigen Nordseeinseln ganz aus Marsch bestehen. *) Den drei parallelen Gürteln entsprechen die vier Landschaften derartig, dass die beiden unter 2 und 3 genannten in ihrer Gesammtheit den mittleren dieser drei Gürtel bilden und bei Zusammenfassung der beiden entsprechenden, geognostischen Farben diese parallele Gürtelbildung auch auf der Karte hervortritt. G.B. 22 Bodenverhältnisse von Schleswig-Holstein. Es wird daher mit einer Charakteristik der vier Landschaften die Bodenbeschaffenheit des ganzen Landes geschildert sein, wäh- rend es nur einer sorgfältigen Specialuntersuchung gelingen kann (s. d. Karte), die mannigfach in einander eingreifenden Grenzlinien derselben festzustellen, da die Kultur selbstverständlich bestrebt ist, sie zu vermischen. Da, geologisch genommen, von Osten gegen Westen hin jede folgende Landschaft die jüngere ist, so ist es nicht bloss bequem, sondern auch bedeutsam, die Schilderung der Oberfläche von Osten her zu beginnen, von wo aus man zugleich den Einblick in die innere Zusammensetzung der übrigen Landschaften erhält. Punkte anstehenden älteren Gesteins. In der Tiefe hat die Halbinsel selbstverständlich einen felsigen Kern, doch tritt derselbe nur an wenigen Stellen zu Tage. Die - bedeutsamsten Punkte sind Lieth bei Elmshorn und Segeberg mit Stipsdorf, weil an beiden Stellen ein sehr mächtiges Salzgebirge zu Tage tritt, für dessen weitere Erstreckung unter der nord- deutschen Ebene zahlreiche Thatsachen angeführt werden könnten. Zu Lieth ist das Salz eingebettet in einen fast 4000 Fuss “ mächtigen, mergeligen, rothen Sandstein mit Stinksteinschiefern, zu Segeberg liegt es unter einer Decke von 500 Fuss Gyps und Anhydrit, obne dass bis dato entschieden wäre, zu welcher Forma- tion beide Lagerstätten gehören, ob zur Zechsteinbildung, oder wie Andere meinen zur Trias. Alle übrigen Punkte älteren Gebirges, welche erscheinen, gehören, da die Andeutungen der Juraformation doch noch nicht Anstehendes auffinden liessen, der Kreideformation an. Obenan steht hier die gewaltige Kreideentblössung zu Lägerdorf und Schinkel südlich von Itzehoe, demnächst das nicht ganz entblösste Gebirge von weisser Kreide bei Heide, welches in einer Mächtig- keit von mehr als 1000 Fuss wie ein Schwamm mit Petroleum gesättigt ist, endlich im Osten die steil aufgerichteten Felspartien turonischer Kreide bei Waterneversdorf und Heiligenhafen. Alle diese Felsgebilde liegen in Holstein; aus Schleswig ist noch keins Lab un ae TAPETE EEE PETER TERRER N em rcert Bodenverhältnisse von Schleswig - Holstein. 23 bekannt. Da aber in der nördlichen Fortsetzung der Halbinsel, in Jütland, die Kreidegebilde eine grosse Entwickelung zeigen und an sehr zahlreichen Punkten zu Tage treten, bleibt wohl kein Zweifel, dass auch Schleswig davon unterteuft sei. Ueber dem felsigen Kern liegt eine Tertiärbildung, welche zwar, von der Südgrenze bei Altona bis zur Nordgrenze an der Königsau, vielfach in isolirten Punkten, namentlich des Haiderückens zu Tage tritt, aber nirgends die Bodenverhältnisse für den Anbau wesentlich beeinflusst. Dagegen dienen die Fundpunkte allerdings vielfach zur Ziegel- und Thonwarenfabrikation, zur Gewinnung ökonomisch wichtiger Sandmassen, aber bisher nirgends für die Braunkohlengewinnung. An dreien dieser Punkte im östlichen Holstein ist der oligocäne Septarienthon nachgewiesen, an allen anderen, obgleich sie über das ganze Land verbreitet sind, ist nur miocäner Glimmerthon, Glimmersand, Quarzsand und Limonitsand blossgelest, welcher letztere auf der Insel Sylt, wo wenigstens die Küstenränder durch die Formation bedeutsam beeinflusst werden, auch als Limonit- sandstein eine Felsenküste bildet. Wegen der Kleinheit und Isolirtheit der Tertiärpunkte wird dieses Gebilde, gewiss mit Recht, gleich dem Flötzgebirge zu dem Kern der Halbinsel gerechnet, und nur die oben erwähnten vier Abstufungen des Bodens, welche sämmtlich den quartären Bil- dungen angehören, zwei von ihnen der Diluvialformation, zwei der Alluvialformation, haben eine landökonomische Bedeutung und sollen in dieser Beziehung jetzt skizzirt werden. Die bodenbildende Quartärformation. Die fruchtbare Hügellandschaft: In der Hügellandschaft der Ostseite sind alle Tiefen der Diluvialformation von Natur oftengelest, nicht bloss an den Küsten- rändern, sondern auch in der Ackerfläche selber, durch tiefe, nachträglich aber stark zugespülte Schründe, welche von dem nahen Haiderücken herab bis in die sehr tiefen Föhrden reichen, oder, das Land nach allen Richtungen durchziehend, in dem weichen 24 Bodenverhältnisse von Schleswig - Holstein. Materiale die kurzhügelige, scheinbar völlig gesetzlos gestaltete Oberfläche zu Wege brachten. Zu unterst liegt ein steinfreier, geschichteter, sehr magerer, zuweilen in wirklichen Formsand übergehender Mergel, welcher das Material zu den weit verbreiteten, schön gelben Ziegelwaaren liefert und eine präglaciale Nordseefauna umschliesst*). Als Boden ist dieser Mergel von vorzüglichster Fruchtbarkeit und angenehmster Bestellungsweise, würde besonders zu der aus- gedehntesten Gartenkultur fast unübertrefflich sein; er ist aber leider nicht auf grossen Flächen zu Tage gelegt, sondern zusammen- hängend nur im Sundewitt, Kreis Sonderburg, in den Umgebungen des Nübel-Noor, sowie zwischen Reinfeld und Lübeck im Kreise Stormarn. An vielen Punkten der Ostseite tritt er auf einzelnen Ackerparcellen hervor, wie es die Zerklüftung dieser Landschaft mit sich bringt. Auf ihn folgt als Hauptgebilde des Ostens und in der Tiefe 'als Hauptgebilde des ganzen Landes eine sehr mächtige, unge- schichtete, graublaue Mergelbank, gefüllt mit Sand und Steinen der mannigfaltigsten Art und Grösse, die verschiedenartigsten Gesteine der scandinavischen Halbinsel und einer gliederreichen Kreide- und Tertiärformation begreifend, meist scharfkantig mit schwach gerundeten Ecken und mit Gletscherstreifen gezeichnet, die Feuersteine aber in ihrer originalen Knollengestalt — die Mergelmasse,-selber gebildet aus zerriebener Kreide, zerriebenem Silurgestein und zerriebenen, nicht verwitterten, also kalireichen *) Dieses in der Mark Brandenburg und im übrigen Norddeutschland nicht immer „zu unterst“ liegende und von mir überhaupt nicht als eine ältere Stufe, sondern nur als ein mit dem Geschiebemergel gleichzeitiger Tiefwasserabsatz betrachtete, geschiebefreie Thonmergelniveau ist in der Karte mit dunkelbrauner Farbe bezeichnet und als Alt-Diluviam gesondert. Wie ein Blick auf die Karte beweist, tritt es einerseits fast ausschliesslich an den Rändern von Flussthälern und sonstigen Senken hervor: So längs der Elbe von Lauenburg bis Hamburg und vereinzelt von Hamburg bis Itzehoe und Meldorf, längs der Stör bei Itzehoe, der Trave bei Lübeck. Andererseits zeigt die Karte dieses Alt-Diluvium an mehr oder weniger steil abgebrochenen Stellen der Seeküste, beziehungsweise der Buchten oder Fjorde: So in ‚besonders schöner Weise und als sogenannter Brockenmergel ausgebildet im Brothener Ufer bei Travemünde, sodann an der Schlei bei Schleswig, am Flensburger Fjord und Nübel-Noor, wie auch an der Apenrader Bucht. G.B. 1 Bodenverhältnisse von Schleswig-Holstein. 25 Feldspathgesteinen, eine wahrhafte Gletscher- und zwar Moränen- bildung, in welcher der Krosstengrus und der Glacialmergel Schwedens zu einem einzigen Gebilde vereinigt sind. Diese Bank wird hier zu Lande gewöhnlich als blauer Lehm, wo man sich ihrer zum Mergeln bedient, als blauer Mergel, vom geognostischen Standpunkte neuerdings vielfach als Gletschermergel oder Moränenmergel, in der Mark Brandenburg und der Provinz Preussen als Unterer Diluvial- oder Geschiebe-Mergel bezeichnet. Am meisten trägt diese für die üppigste Vegetation mit fast unerschöpflicher Pflanzennahrung ausgestattete Bank zur Bildung der Ackerkrume in den östlichen Küstenrändern bei, namentlich auf den Inseln Fehmarn und Alsen, im sogenannten Lande Olden-. burg, der Propstei und dem Sundewitt, auch im dänischen Wohld und den Küstenrändern der Kreise Apenrade und Hadersleben. Wo sie in ungestörter Lagerung ist, wird sie gewöhnlich bedeckt von einem eigenthümlichen Sand, der stellenweise auch zu Grand und grobem Gerölle wird und genau dieselben, nach der Gegend wechselnden Bestandtheile enthält wie der Moränenmergel, wenn man dessen thonigen Bestandtheil auswäscht. Er ist sehr deutlich geschichtet, mit sehr ausgeprägter, discordanter Parallelstruktur. Seine Steine aber sind gerundet, seine Feuersteine in kleinste Splitter zerbrochen oder gänzlich abgestossen; statt der Kreide- stücke enthält er nur die daraus ausgewaschenen Bryozoen, welche man früher als Mooskorallen bezeichnete, daher man ihn hier zu Lande Korallensand, im täglichen Leben Sandmergel, in der Mark Brandenburg Unterer Diluvialsand oder Spathsand nennt. An der Oberfläche der Ländereien erscheint diese Schicht vorzugsweise in den Umgebungen der Föhrden, namentlich in derem innerstem Winkel, und ebenso, inländisch, in Streifen, welche die zusammen- bängenden Züge der Landseen begleiten. Ihre Fruchtbarkeit ist unter Umständen ausserordentlich, da dieser Sand in seinem reichen Mineralgemisch jedes Bedürfniss der Pflanze befriedigen kann, und nur, wo er zu mächtig und durchlässig wird, also an der Ober- fläche ausgelaugt ist, bringt er vereinzelte, unfruchtbare Parcellen zu Wege, die jedoch als Waldboden immer ihres Gleichen suchen, 26 Bodenverhältnisse von Schleswig - Holstein. Auf dem Korallensande liegt ein gelber, nach unten hin zuweilen blauer, ungeschichteter, in der Tiefe mergeliger Lehm, von ähnlicher Zusammensetzung wie der Moränenmergel. Seine aufschlämmbaren Bestandtheile sind aber weit weniger mergelig, wenig kalihaltig, der eingemengte Sand und die einliegenden Steine weit weniger mannigfaltig, namentlich fehlt es an Kreide- und Kalksteinbrocken; die Feuersteine sind zerbrochen; neben kleinen Blöcken der feldspathigen Gesteine kommen zahlreichere grosse Blöcke vor, die nur selten deutliche Gletscherspuren zeigen; auch sind die Feldspathgesteine und andere eruptive Felsarten, die im Moränenmergel frisch erscheinen, in diesem Lehm oft zum Zer- fallen zersetzt. Im täglichen Leben wird diese Bank als gelber Lehm oder schlichtweg Lehm, von den Geognosten als Blocklehm, in der Mark Brandenburg als Oberer Diluvial- oder Geschiebe- Mergel bezeichnet. Ihre Fruchtbarkeit ist bisweilen eben so gross, als die des Moränenmergels, in der Regel aber wesentlich geringer. Ihre Verbreitung füllt alle Lücken zwischen den Flächen des Moränen- mergels und Korallensandes aus und reicht überdies in einer breiteren Zone bis an den Kamm der Halbinsel, wo sie mit dem gleich zu charakterisirenden Boden des Haiderückens zusammen- stösst und Uebergänge in denselben bildet. Diese drei Gebilde, die zwei ungeschichteten Lehm- und Mergelbänke „und der dazwischen liegende, geschichtete Sand, bilden ein zusammengehöriges Ganze, einen Absatz aus der Glacial- periode, das sogenannte Mittlere Diluvium“), das in den anderen Provinzen auf grossen Flächen ungestört in seiner Lagerung beobachtet werden kann. Im Osten dieser Halbinsel ist aber bei Gelegenheit ihrer Hebung und noch mehr durch die in deren Folge eingetretenen, partiellen Senkungen der weichen und losen Massen, aus welchen die hügelige Oberfläche hervorgegangen, das Schollenhaufwerk derselben so durch einander geschoben, dass ”) In der Karte ist das mittlere Diluvium durch die graue Farbe zusammen- gefasst und beschränkt sich, einige grössere Flächen im Amte Rendsburg ausge- nommen, fast nur auf den Osten der Provinz, wo es den Eingangs hervorge- hobenen ersten oder östlichen Parallelgürtel der ganzen Halbinsel bildet. G.B. nn en wrz m u ee ns Site Fame Bodenverhältnisse von Schleswig- Holstein. 27 alle drei Glieder dieser fruchtbaren Schichtenfolge oft auf kürzester Entfernung zu Tage treten und die Bonitirung der Parcellen im höchsten Grade erschweren, jedenfalls niemals gerechtfertigte Schlüsse auf einen grösseren Complex gestatten”). Acker, Wiese, Wald und Wasser wechseln in dieser Region in mannigfaltigster Weise mit einander ab, und der Acker ist fast ohne Ausnahme für die mehrjährige Weidezeit, die ihm geboten wird, in hohem Grade graswüchsig. In Folge der eigenthümlichen Gestaltung der Oberfläche dieser Landschaft, welche sich durch Erdfälle und Spaltsenkungen auszeichnet, finden sich zahlreiche kleine, meist an der Oberfläche fruchtbare Kesselmoore, deren Torf durch die Waldvegetation gebildet wurde, welche einst in höchster. Ueppigkeit das ganze Hügelland bedeckte. Seit Eintritt der Ackerkultur sind diese Kesselmoore durch Naturwirkung und menschliche Nachhülfe allmählich mit fruchtbarer Feinerde von den Höhen bedeckt, und werden als „Sichten“ in den Acker hinein- gezogen, oder als kräuterreiche Wiesenflecken inmitten des Ackers bewirthschaftet. In den buchtenreichen Thälern finden sich weniger eigentliche Flüsse, als Ketten von Seen, welche durch eine Au an einander gereiht sind und deren jeder einst grössere Ausdehnung hatte. Jetzt werden sie durch moorige Wiesen von einander getrennt, deren Torf zuerst aus der Vegetation der Süsswasserseen, nachher aus der Grasvegetation entstand, und bei jedem Winde von den fruchtbaren Höhen überstäubt, bei jedem Regenguss überspült, gras- und kräuterreiche, blumengeschmückte Wiesen trägt, welche lebhaft an Gebirgswiesen erinnern. Die schrofferen Abhänge, die grandreichen Stellen, die Plätze, an denen zahlreiche Steinblöcke dem Pflug widerstreben, und ein Theil der allerschwersten Lehm- bodenarten tragen hier noch die Reste des einst die ganze Land- ”) Aus diesem Grunde, der eine zeitraubende Specialaufnahme bedingt, sah sich Meyx auch genöthigt, von einer gesonderten Darstellung der drei Glieder, der „zwei ungeschichteten Lehm- und Mergel-Bänke“ und des „dazwischen lie- genden Sandes“, für eine Uebersichtskarte, wie die vorliegende, abzusehen, so erspriesslich auch er eine solche, in anderen Provinzen, wie in der Mark Bran- denburg und in Ostpreussen durchgeführte Sonderung, nicht nur vom landwirth- schaftlichen, sondern auch vom geognostischen Standpunkte hielt. GEB. 28 Bodenverhältnisse von Schleswig- Holstein. schaft bedeckenden, majestätischen Buchenwaldes, der nur dort verkümmert, wo seine Wipfel den Kamm der Halbinsel überragen, und von dem über die Haide fegenden Westwinde getroffen werden. Diese Waldreste und die lebendigen Hecken, welche bei dem Weidegange des Viehes mitten zwischen den Aeckern unentbehrlich, und wohl auch bei der Zerrissenheit der Oberfläche zur Begren- zung des Eigenthums an vielen Stellen nothwendig sind, im Verein mit der grossen Fruchtbarkeit, welche den mannigfaltigsten Anbau gestattet, geben der Hügellandschaft des Ostens den Charakter eines grossen, durch Wasserspiegel von jeglicher Gestalt und Aus- dehnung geschmückten Gartens. Der unfruchtbare Haiderücken. (Die hohe Geest.) Ueberschreitet man den Kamm der Halbinsel gegen Westen hin, so zeigt sich ein völlig entgegengesetztes Bild. Man tritt unmittelbar aus der waldreichen Hügellandschaft in das waldarme, wasserleere, dunkelbraune Gebiet der Haiderücken, eine schwach- wellige Hochebene, welche, auf dem Kamme zusammenhängend, nach Westen hin nur mehr oder minder breite Ausläufer sendet. Noch ein Mal ist es hervorzuheben, dass der Haiderücken selber sieh nicht gegen Westen hin abdacht, dass vieimehr nur die Aus- füllung der Thäler, welche nicht wesentlich zu ihm gehört, eine solche Abdachung darstellt. Da aber die Thäler zwischen je zwei Haiderücken von unverhältnissmässiger Breite sind und da ihre Ausfüllung am innersten Ende sich fast bis zur Höhe der Rücken selber erhebt, so wird dieser Theil der Thalfüllung, das Blach- feld, mit den Haiderücken selber als eine einheitliche, landwirth- schaftliche Zone betrachtet werden, wie es auf den ersten Blick erscheint und in der Bevölkerung des Landes allgemein ange- nommen ist. Der Haiderücken im eigentlichen Sinne ist bedeckt mit einem schwach lehmigen, aber stark eisenschüssigen, meistens unge- schichteten Sande, der gewöhnlich ausserordentlich reich an Grand und Gerölle ist. Die Gerölle sind selten grösser als ein Menschen- kopf und alle sehr stark gerundet. Die einzelnen Riesenblöcke, welche auf dem Haiderücken liegen, und auf ihren Kämmen 7 Bodenverhältnisse von Schleswig- Holstein. 29 Anlass zu majestätischen Steinsetzungen der Vorfahren und zu unzählbaren Hünengräbern gaben, gehören nicht der Schicht selber an, sondern liegen oben auf derselben als noch späterer Absatz. Die Gerölle bestehen ausschliesslich aus harten Gesteinen, Quarzite und Sandsteine gewinnen sogar die Oberhand über die sonst so unzähligen Granite und Gneuse; Kalksteine und andere weiche Gesteine, namentlich Kreide, fehlen gänzlich, und fast keine Spur von Kalk ist selbst in der sparsamen Feinerde nachzuweisen. Die Feuersteine sind nicht wie im Korallensande zersplittert, oder in grösseren Stücken an den Ecken rund gestossen, sondern meist kantig zerbrochen, und die Stelle des schönen, schwarzen Feuer- steins aus der weissen Kreide, welcher in der Hügellandschaft vorherrscht, wird von grauem und braunem, löcherigen und unan- sehnlichen Feuer- und Hornstein anderer jüngerer Kreideabthei- lungen ‚eingenommen. In Schleswig - Holstein hat man diese Bodenart Geschiebesand, in der Mark Brandenburg anfangs Decksand, später Oberer Diluvialsand oder gleichfalls Geschiebe- sand genannt; neuerdings ist im Bremischen der Name Geschiebe- decksand angewendet, welcher offenbar das Wesen der Sache trifft und sich deshalb wohl bleibend erhalten wird, denn seine Gesteine stammen nicht aus der Verwaschung seiner Unterlage”). Fruchtbar nur in sehr seltenen Fällen, meistens unfruchtbar durch seine Bestandtheile (eine Feinerde von Eisenoxydhydrat) und seine übertriebene Durchlässigkeit, trägt dieser Sand ursprünglich nur Haide und Brahm, Calluna vulgaris und Spartium scoparium, von Waldbäumen nur sparsam die verkrüppelte Eiche, auf dem Acker nur Roggen. Allein nicht die ganzen Haiderücken sind so beschaffen, denn diese unfruchtbare Decke, welche zwar stellen- 3 Fuss weise 30— 40 Fuss mächtig werden kann, ist oft nur 2 ”) Die Karte giebt den Geschiebesand mit der hellbraunen Farbe und zeigt seine Verbreitung durch die ganze Mitte der Halbinsel von den Thoren Hamburgs bis hinauf in die Spitze des eigentlichen Jütland. Aber erst in Gemeinschaft mit der gelben Farbe des altalluvialen Haidesandes tritt dem Beschauer der immer roch durch die grüne Farbe eingestreuter und eingreifender Jung-Alluvialbildungen etwas zerrissene, breite Mittelgürtel der Geest deutlich entgegen. (S. auch die folgende Anmerkung.) - G. B. I 30 Bodenverhältnisse von Schleswig -Holstein. mächtig, verschwindet zuweilen ganz. In der Tiefe besteht der Haiderücken aus demselben Mittel-Diluvium wie die Hügelland- schaft, aber in ungestörter Lagerung und daher mit dem Unter- schiede, dass selten der Korallensand, meistens der Blocklehm und nur im äussersten Westen der Moränenmergel unmittelbar darunter liest und ein rascher Wechsel, wie im Osten, unbekannt ist. An den höchsten Kuppen der Haiderücken, 200—300 Fuss hoch, sind ungeheure Mergelgruben eröffnet, in denen der Blocklehm und unter ihm der Moränenmergel gegraben und auf viele Meilen über das kalk- und kalibedürftige, auch nach Feinerde schmachtende Haideland verbreitet wird. Ebenfalls an den Rändern von Niede- rungen, wo der Geschiebedecksand theilweise weggespült worden, sieht man oft die Mergelgruben im Moränenmergel dicht aneinander, und einzelne beschränkte Gegenden, wo der Haiderücken sich zum Plateau verbreitert, also auch von Wasserläufen durchfurcht wird, wie in dem Hochlande, welches Ditmarschen und Alt-Holstein gemeinsam haben, können sich zu der Fruchtbarkeit und dem Ansehen des Ostens erheben, weil in ihnen der Geschiebedecksand völlig beseitigt ist. Ja in dem Kreise Tondern, wo bedeutende Flächen, die mit dem Haiderücken zusammenhangen, völlig von Geschiebedecksand befreit daliegen und ganz aus Moränenmergel bestehen, liefern die Rücken ein Acker- und Weideland, das sich mit den besten Ländereien des Ostens messen kann. Während der Geschiebedecksand noch der Diluvialformation angehört und” als jüngeres Diluvium unterschieden werden muss, gehört der Sand des Blachfeldes, der ihm so ähnlich ist und in der Nähe des Kammes der Halbinsel mit ihm zu einer breiten, welligen Hochfläche zusammenfliesst, bereits der Alluvialformation an und wird als älteres Alluvium unterschieden. Dieses Blachfeld, in welchem man kaum die leiseste Terrain- bewegung und selbst die Neigung nach Westen, weil sie so allmählich und gleichmässig ist, nicht gewahrt, besteht aus grobem Sande ohne Rollsteine, nur mit Feuersteinbrocken, welche höch- stens die Grösse einer Wallnuss erreichen; er ist oberflächlich ungeschichtet wie der Geschiebedecksand, aber nicht eisenschüssig, sondern vielmehr humos, daher im Allgemeinen fruchtbarer, aber Bodenverhältnisse von Schleswig- Holstein. 31 landschaftlich viel einförmiger, und weil der Lehm und Mergel meistens in der Tiefe nicht erreicht werden kann, sondern aus den entlegenen Haiderücken geholt werden muss, aus diesem Grunde wieder schwerer zu kultiviren. Dazu kommt, dass wegen der ausgesprochenen Horizontalität in einer, und der geringen Neigung in der darauf normalen Rich- tung sehr ausgedehnte Flächen der Versumpfung anheimfallen, welche keineswegs wirkliche Torfmoore, sondern mehr Moorsümpfe (dänisch: Kjaer) bilden und völlig unzugänzliche Theile zwischen die zerstreuten Kulturflächen einschalten. Wo der Untergrund besser ist und wahrscheinlich das Mittel- diluvium in geringerer Tiefe liegt, da werden diese Flächen zu einer Art von Wiesen, welche sich ganz unregelmässig ausbreiten, nach keiner Seite Abfluss haben und durch ihre Graswüchsigkeit inmitten der ödesten Haideebene den Beobachter in Erstaunen setzen. In .der Mitte jeder solchen Blachfeldgegend fliesst aber ein vom Kamme entspringender Bach, der, weil er kein eigentliches Bette und noch weniger ein rechtes Thal einschneidet, oft auf sehr grosse Breiten hin halb saure, halb fruchtbare Wiesen im Blachfelde schafft und durch diese die Ansiedelungen erhält, welche bei dem mageren Acker allein vergehen müssten. Die Aufzucht des Viehes auf diesem Geflechte von ebener Haide und Wiese neben dem Ackerbau der Rücken, die Schmalheit des ganzen Landstriches dieser Art und die Nachbarschaft zweier sehr fruchtbarer Landstriche, deren einer, der östliche, junge Kühe fordert, während der westliche junge Ochsen verlangt, bewirkt dennoch, dass auch in diesen scheinbar entsetzlichen Einöden ein ziemlicher Wohlstand herrscht und ein relativ behagliches Dasein für den Landmann geschaffen wird. Die Haideebene. (Die Vorgeest.) Weiter gegen Westen geht das Blachfeld, welches immer tiefer und tiefer sinkt und über welchem daher die Haiderücken sich mehr erheben, rasch in die schlechte Haideebene über, in welcher ein steinleerer, mehliger Haidesand, an sich schon 32 Bodenverhältnisse von Schleswig -Holstein. unfruchtbar genug, noch unfruchtbarer dadurch gemacht wird, dass seine tieferen Lagen durch ein humoses Bindemittel, herrührend von der Auslaugung einer tausendjährigen Haidevegetation, in einen vollkommen undurchlässigen Humussandstein verwandelt sind, den man in verschiedenen Gegenden des Landes als „Ahl, Ur, Norr, Fuchs“ bezeichnet und mit noch manchen anderen Lokal- namen nennt”). Für Baumwurzeln ganz undurchdringlich, bringt dieser Boden auch nicht den kleinsten Busch hervor. Für die Ackerkultur ist er bei guter Düngung zwar zugänglich, aber die undurchlässige Schicht macht ihn kaltgründig und bewirkt in trockenen Zeiten, weil die Feuchtigkeit von unten her fehlt, ein augenblickliches Vertrocknen der Kulturpflanzen. Wo der Wind den Haidesand erfassen kann, thürmt er ihn überdies zu Sandschollen und Binnenlandsdünen auf, welche diesem Theile der Haide das abschreckendste Ansehen geben. ”) Genau genommen gilt beim Haidesande dieser Fortschritt vom älteren zum jüngeren in der Richtung nach Westen zu nur im nördlichen und südlichen Theile der Karte, also im Törning-Lehn und im Amte Hadersleben, von der Nordgrenze Schleswigs über Ripen und Lügumkloster bis in die Gegend von Tondern und andererseits im Süden in der Gegend von Elmshorn und Uetersen. Dagegen beginnt schon in der Gegend von Tondern der Haidesand bez. der Blachfeldsand, der mit derselben gelben Farbe ausgedrückt ist, weiter und weiter landeinwärts zu überwiegen und schiebt sich im Amte Gottorp, also etwa von der Stadt Schles- wig bis Rendsburg hin, ja sogar weiter im Amte Rendsburg bis in die Gegend von Neumünster fast wie eine Zone zwischen Geschiebesand (Jung-Diluvium) und Geschiebemergel-ete. (Mittel-Diluvium) hinein. Angedeutet ist solches auch schon in der Bemerkung Mryx’s beim Sande des Blachfeldes, „der ihm (dem Geschiebe- sande) so ähnlich ist und in der Nähe des Kammes der Halbinsel mit ihm zu einer breiten, welligen Hochfläche zusammenfliesst“. Es hängt diese Abweichung von der im übrigen so auffallend regelmässig erschei- nenden, man möchte sagen, schematischen Bildung der Halbinsel unstreitig zusammen mit der Abtrennung des oben besprochenen Blachfeldsandes vom Geschiebesande, zu welchem er jedensfalls in eben so nahem Verhältnisse stehen dürfte, wie zum Haidesande. Ich meinerseits sche mich wenigstens jetzt nach weiterem Fortschreiten der Specialkartenaufnahmen genöthigt, alle drei Sande nur für petrographisch verschiedene Abstufungen einer der Zeit nach gleichen . Bildung zu halten und sämmtlich dem Jung -Diluvium zuzusprechen. Auf die Karte von Schleswig-Holstein angewendet, auf welcher petrographische Unterschiede im Mittel-Dilavium ja auch nicht gemacht sind, hiesse das: durch Verschmelzung der gelben und hellbraunen Farbe die Regelmässigkeit der von Meyx stets hervor- gehobenen drei Gürtel vollständig herstellen. KB: 4 Bodenverhältnisse von Schleswig-Holstein. 33 Dasselbe wird noch weiter gesteigert durch die unzugänglichen Einöden der Hochmoore, welche überall da entstehen, wo der Haidesand an Gabelungen des Haiderückens heranreicht, aus denen dieselben zungenförmig, wie die Gletscher aus den Hochgebirgs- thälern, herabreichen und sich in der Ebene überschwellend aus- breiten, bis ihnen die Kultur und die an den Rändern beginnende Ausbeutung des Torfes Grenzen setzt“). Das aber sind nur die öden Theile des Haidesandes. Wo ihn die aus dem Blachfelde kommenden, uferlosen Bäche betreten, da gewinnt derselbe rasch ein anderes Ansehen. Die in der ganzen Sandregion sich verbreitende Wassermasse, die als Grund- wasser sehr hoch steht, hat hier nicht gestattet, dass ein ausge- laugter Haidehumus in die Tiefe dringe und daselbst eintrockne, vielmehr ist an die Stelle der Haidevegetation schon ursprünglich eine Grasvegetation getreten. Hier ist auf grosse Breiten der Haidesand zu Ackerbau und Weide geeignet und durchzogen von Wiesen ohne scharfe Grenzränder, die reicher an süssen Gräsern sind, als der obere, im Blachfeld liegende Theil desselben Wiesen- zuges. So bereitet sich die Landschaft vor, in welcher der Haide- sand mit etwas Marschklei vermischt, schon einen marschähnlichen Charakter und eine marschähnliche Fruchtbarkeit annimmt, be- sonders im Südosten der Stadt Tondern, wo die ausgeprägte Sandmarsch besteht, die fast ohne Ausnahme als Wiese und Weide dient und eine durch Viehzucht wohlhabende Bevölkerung ernährt. Die Marsch. Zum Theil’ allmählich aus diesem Sande sich entwickelnd, zum Theil unmittelbar auf demselben liegend, häufiger noch unter *) Ebenso wie im Mitteldilavium die Art der Aufnahme für eine Uebersichts- karte des ganzer Landes die Abgrenzung petrographischer Unterabtheilungen noch nicht gestattete, konnte auch im Jungalluvium an eine Abtrennung der Binnenlandsdünen von den Strandbildungen einerseits, wie der Hochmoore von den eigentlichen Torfmooren und der Moorerde andererseits noch nicht gedacht werden, und sind die einen unter der scharf gelben Farbe der Flug- und Strand- bildung, die anderen unter der gelbgrünen Farbe des Süsswasser-Alluviums mitbegriffen. , GB: 34 Bodenverhältnisse von Schleswig- Holstein. Zwischenschaltung eines graswüchsigen Grünlandmoores, das in schmalen oder breiten Streifen, zuweilen auch mit dem Namen der Vormarsch bezeichnet, die Grenzen. beider Landschaften scheidet, nur selten ganz unter dem Marschklei verschwindet, noch seltener hier, wie es in Hannover der Fall ist, durch ein Hochmoor gekrönt wird, tritt dann die Marschbildung ein“). Während der Haidesand mit der Sandmarsch noch einer vorhistorischen Zeit angehört, ist die Marsch als heutiges Alluvium gänzlich der historischen Zeit zuzuweisen, wenn auch in diesen Gegenden selber mit dem Anfang der Marschbildung noch nichts Geschichtliches sich vollzog. Der Marschklei, die einzige Erdart, aus welcher die ganze horizontale Fläche dieses letzten Gürtels bis zu oft beträchtlicher ‚Tiefe zusammengesetzt ist, erscheint als em mehr oder weniger sandiger und glimmerreicher Schlick, welchen die Nordsee und die in dieses Meer mündenden Flüsse, namentlich die Elbe, Eider und Widau mit ihren Nebenflüssen unter der Einwirkung von Ebbe und Fluth auf den sandigen Plaaten und Watten absetzen. Gebildet wird dieser Schlick aus den feinerdigen Stoffen, welche die Flüsse von oben herabbringen, mehr von zerstörten, älteren Flussalluvionen als von zerstörtem Gebirge herrührend, aus dem - Mineralstaub, den das Meer an den benachbarten tertiären, dilu- vialen und alluvialen Küsten abnagt, dem feinen Meeressande, welcher durch die Brandung mit in Suspension gebracht wird, ”) Durch die blaugrüne Farbe in der Karte bezeichnet tritt dieser dritte oder jüngste Gürtel ebenso klar und bestimmt, wie der älteste, östliche Gürtel der Halbinsel in seinem ganzen Verlaufe von Süden nach Norden auf den ersten Bliek heraus. Er gewinnt aber unstreitig an Breite sowohl als an Ebenmaass — letzteres nicht nur in sich, sondern auch den beiden anderen Hauptgürteln gegen- über verstanden — wenn man, wie man dazu berechtigt ist, das ganze vorliegende, dem Meere noch nicht wieder abgerungene Watten-Meer hinzurechnet. In der Karte tritt dasselbe durch die angewandte Wasserschraffirung, wie. durch die Benennnung der einzelnen Watten, Gründe oder Plaaten, klar heraus und er- scheinen dann die dünnen Ketten der Inselreihe Amrum, Sylt, Romö und Fanö, die Regelmässigkeit der Gürtelbildung vollendend, als die westlichste Begrenzung dieses — wie Meyx in seiner geognostischen Beschreibung der Insel Sylt über- zengend nachweist — ehemaligen Niederlandes oder mit anderen Worten, einer marinen Jungalluvialzone. GBS Bodenverhältnisse von Schleswig -Holstein. 35 den Resten mikroskopischer Pflanzen und Thiere des Meeres selber und der ins Meer geführten Süsswasserbewohner, den Humussäuren der von allen Seiten kommenden Moorwasser, welche sich mit den Kalk- und Talkerdesalzen des Meeres niederschlagen — kurz aus einer Summe von Bestandtheilen, welche mit geringen Ausnahmen die äusserste Fruchtbarkeit, namentlich für die Korn-, Oel- und Hülsenfrüchte und eine bis zu ungewöhnlichen Tiefen reichende, fast gar nicht schwankende Zusammensetzung der tragfähigen Krume garantiren. Aber nur im Schutze vermag das Meer dieses köstliche Land zu schaffen. Wo die Küste schutzlos den Brandungen ausgesetzt ist, da zerstört es dieselbe wie jede andere Küste, und wenn Gelegenheit ist, bewirkt dann die Zerstörung. eine Ansammlung . des gröberen Sandes, der sich zu beträchtlichen Hügeln ketten- förmig vor dem Winde erhebt und eine schmale Randzone von völlig unfruchtbaren Dünen bildet, deren grösste Länge hier glücklicherweise auf der Aussenkante der Inseln Romö, Sylt und Amrum sich erhebt, während nur eine kleine Länge auf dem Festlande von Eiderstedt Platz gefunden hat. Da diese Parallelzone wohl nur ganz selten eine Viertelmeile Breite gewinnt, durfte sie m dieser Weise bloss als Anhang erwähnt und das Bild des ganzen Landes in die Vorstellung von vier Landschaften entsprechend drei parallelen Streifen zusammen- gedrängt werden. 3 k Verzeichniss der Schriften Dr. Ludewig Meyn's. I. Geologie. Grössere Abhandlungen. Geognostische Beobachtungen in den Herzogthümern Schleswig und Hol- stein. Altona 1848. Das Salz im Haushalte der Natur und des Menschen, mit 19 Ilustra- tionen. Leipzig 1857. Zur Geologie der Insel Helgoland. Kiel 1564. Ueber die Petroleumfundorte in der Umgebung Hamburgs, mit einer Karte. Vortrag. (Separat-Abdruck ohne jede weitere Angabe.) Ueber die geognostischen Verhältnisse der Elbherzogthümer in Bezug auf Baumaterialien. Vortrag, gehalten auf der XII. General-Versamml. des Schleswig-Holstein’schen Ingenieur-Vereins zu Neumünster, 14. Dee. 1869. Gedruckt Flensburg 1370. Geoenost. Beschreibung der Insel Sylt und ihrer Umgebung nebst einer geognost. Karte im Maasstab 1:100000, sowie 1 Lithographie und 2 Tafeln Profile. Berlin 1376. Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Briefe an eine Freundin über die natürliche Geschichte der Schöpfung. Schleswig 1878. Die Bodenverhältnisse der Provinz Schleswig - Holstein nebst einer Geologischen Uebersichtskarte von Schleswig-Holstein im Maassstabe 1:300000 (s. d. vorhergeh. Abhandl.). Berlin 1882. 38 Verzeichniss der Schriften Dr. Ludewig Meyn’s. Kleinere Abhandlungen und Aufsätze. In den neuen Kieler Blättern: Ueber Steinkohlen in Schleswig . . . . 2... .... Jahre. 1844 Im Bericht der Deutschen Naturforscher-Versammlung in Kiel 1846: = Ueber Asphaltvorkommen im Granit ... . 2... .... Seite 228 Ueber die Kıystallisation des Struvit. . . . 22... » 246 In den Verhandlungen des Vereins für naturwissenschaftliche Unterhaltung in Hamburg: * Geognostische Beobachtungen in Schleswie-Holsten . . Jahrg. In der Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft: Jahrgang Entstehung der Oberflächenformen des Bodens in Holstein II Ueber Bodenbeschaffenheit auf Rügen . . Bee II Ueber die von Sack vorgelegten fen Se N II Titanitkrystalle in norddeutschen Geschieben . . . . . II Ophiuren im Rüdersdorfer Muschelkalke . . . 2... I Die Dirieillle 0 0 0 oe Pe II Ueber Corra’s Verzeichniss he onen a III Neues Vorkommen anstehenden Gesteins im Holstein . . III Neue Beobachtungspunkte mitteltertiärer Schichten in Lauen- burg und Holstem . . . : ER era III Neue Torfinsel im Cleveezer See in elsiehn . RUE IV Braunkohle in Lauenburg . . en Tee N IV Miocaenschichten des nördlichen a Sr TAEBE V IMusbriichekdespiEle klar VI Riffsteinbildung im Kleinen an der deutschen Nordseeküste VIII Tertiärconchylien bei Mölln m Lauenburg . . . 2... VIII eben Schleswie Holstein RS Der Jura in Schleswig-Holsten . . DIDI Ueber geborstene oder gespaltene Geschiche Er OU Ein Ganggebilde im Gebiete der norddeutschen Ebene . XXIN Ueber Abraumsalze in Stipsdorf . . . . ORT Geognostische Beschreibung der Umgegend von Stade . .XXIV Gealogisch-topographische Beschreibung der Hamburger HANSER TA en ae N N N LEN ESERSÄUNV 1848 Seite 257 263 297 sll 137 363 4ıl 584 722 606 391 119 166 151 41 399 456 653 ) 20 ® Gleichzeitig ‘unter dem Titel: »Holsteinsche Geschiebe. I. Asphalt im Granit« im Michaelis-Programm der Kieler Stadtschule. Kiel 1546, Seite 3—22. “* Wohl nur Auszug aus der grösseren Abhandlung gleichen Namens, s. oben. nn u en en Verzeichniss der Schriften Dr. Ludewig Meyn’s. 39 Jahrgang Seite Ueber »pyramidale Geschiebee . . . . 2 22.2... XXIV 414 Silurische Schwämme und deren eigenthümliche Verbrei- tung, ein Beitrag zur Kunde der Geschiebe . . . . XXVI 4l G. BERENDT u. Meyn, Bericht über eine Reise nach Nieder- land ete. Eee Re EN RER SA Ueber Vnerzeschtehe Schein Hokneie LE A LA RER, Ueber Septarienthon von Görtz in Holstein . . . ... XXVI 371 Ueber Imatrasteine und Marlekor . . . XXVI 963 Ueber die Bildung von Imatrastemen auf nee der Hamburger Hallig . . . ER ee ER ERSKÄVEIN AN] Der Bernstein der norddeutschen Ebene EINE Dr Bon Ai Di amd 6, Lagemäue, on oo aa oo 5 FOSC al Ueber das verkieselte Coniferenholz des norddeutschen Di- luviums’ und dessen Ursprung . . 2... .. . XXWVII 199 Das Phosphoritlager von Curacao. . . . 2.2.2... .. XXXI 697° In der allgemeinen Monatsschrift für Wissenschaft und Literatur, Braunschweig: Ueber die fossile Thierwelt des einfachen Mikroskops und deren geognosti- Sche WB ed eutun ps Pe rahrol853 In den Mittheilungen des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kennt- nisse nördlich der Elbe, Kiel: Jahrgang Seite = Das Kalk- und Thonlager zu Lieth bei Elmshoım . . I 1557 22 = Ueber anstehendes Gestein älteren Ursprungs . . . . I 1858 ® Gliederung des norddeutschen Diluvium . . . 0 ER = Geognostische Landesaufnahme (s. a. Itzehoer Nachr. 5. N) II 1858 13 und III 1559 23 1 ® Mineralöle bei Heide. Verschiedene Gesteine . . JE 1). 7 " Beobachtungen über das Alter des Segeberger Gypsstoc ke III 1859 28 Bachswzeolosischey Karten WS ei 9 64 = Dolomitzeschiebe ın Holsten. . .... 2... 2.7.7... I1859 73 Van sand Stein We nel‘ " Siphonia praemorsa, rectius Astylospongia praemorsa . IV 1860 23 ® Neuentdecktes anstehendes Gestein bei Heiligenhafen ‘. IV 1560 34 Nisalkolnitene var ee I a Re ee SO IDaswNeteorsrom%20r Jan 18607 2 22 Er VE5C0OTTAE Das turonische Gestein bei Heiligenhafen . . . . .. V 1861 46 Neue Hoffnungen auf Steinsalz in Schleswig-Holstein . VIIL1S64 87 = Gleichzeitig veröffentlicht in der Schulzeitung für die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. 40 Verzeichniss der Schriften Dr. Ludewig Meyn’s. Im Archiv für Anthropologie: Geognostische Bestimmung der Lagerstätte von Feuerstem- splittern bei Bramstedt in Holstein Im Neuen Jahrbuch für Mineralogie: = Chronologie der Paroxysmen des Hekla * Riffsteinbildung im Kleinen an der Nordseeküste Sauriersippe von Helgoland In der Cottaischen Deutschen Vierteljahrsschrift: Helgoland In Petermann’s Mittheilungen: “Der Friedrichskoog in Dithmarschen . #== Ueber die dänische Karte von Holstein In Henneberg, Journal für Landwirthschaft: Zur Geognosie und Kultur der norddeutschen Heiden . In Löbe’s illustr. Jandwirthsch. Zeitung: + Ueber die Insel Sombrero Im Ausland: Mittheilungen über Island. Im Wandsbecker Boten: Ueber die Möglichkeit einer erfolgreichen Bohrung auf Trink- wasser in Wandsbeck Jahrgang Seite 1111869 51 Band Seite 99 0918 ade) 64 725 Jahrg. 1854 Jahrgang Seite 1557 459 1863 35 1862 381 Jahrg. 1563 Jahrg. 1875 If dem »Wirthschaftsfreund« der Itzehoer Nachrichten: Der Friedrichskoog in Dithmarschen . 2 Bitte an Brunnengräber. (Aufbewahrung von Boaerien) Ueber Schwerspath . Das Aufsuchen von Mergel +7 Ueber ein Meteor : Das Wachsen der Hochmoore en Er Geschieht die Anschliekung der Dithmarsischen Vorländer aus der See oder durch die Elbe? . auch Wirthschaftsfreund, 1858, 3 u. 4. . auch Wirthschaftsfreund, 1862, 39. . auch Leipz. ill. Zeitung: Ueber Sombrerogestein, >. auch Mitth. d. Ver. N. d. Elbe IV. 44. Jahrgang No. 1555 3 u. 4 3.008 1561 74 S. auch Zeitschrift der Deutschen Geolosischen Gesellschaft VI u. VIU. | Il I Verzeichniss der Schriften Dr. Ludewig Meyn’s. 41 Ursprung der Geschiebe Der Segeberger Kalkberg Ueber Korallensandstein RENTE Ueber lebende Thiere im festen Gestein Ueber Titaneisensand Faserkalkgeschiebe . . . . . Versteinertes Holz als Geschiebe Sandmergel Jahrgang No. 1862 21 » 75 » 32 » 94 1563 60 » 33 » 90 1564 3 Ausserdem in dem allgemeinen Theile der Itzehoer Nachrichten eine Anzahl zer- streuter, theils anonymer Artikel, wie z. B.: Geognostische Landesaufnahme, 5 Aufsätze, 1858, 1359 u. 1860. Ehrenrettung JOHANNES MEyER’s rücksichtlich seiner Karte vom alten Nordfrieslande 1875. Alterthümer in den Marschen. Ansprache an die Landbewohner, vaterländische Steinalterthümer be- treffend 1875. Als Manuseript gedruckt: Die Holsteinische Oelgrube bei Heide in Dithmarschen mit einer graphi- schen Tiefenschichten - Darstellung. Itzehoe 1876. Ueber . Ueber Ueber Ueber Ueber Ueber Ueber Ueber Ueber I. Uebrige Naturwissenschaften. Zoologie. Kleinere Aufsätze. Im »Wirthschaftsfreund« der Itzehoer Nachrichten: den Rapssaatkäfer . die Wintersaateule . den Drahtwurm . EEE 0 Nutzen und Schaden der kleinen Vögel Bruchus granarius . den Rapskäfer den Maikäfer RR UT Pre Nutzen und Schaden der Saatkrähe Fringilla domestica und montana Ausserdem eine Reihe einschlagender Aufsätze des Lesebuches« von KECcK und JOHANNSEN. . Jahrgang No. 1558 31 » 47 » 54 02) » s5 1859 27 » 33 1560 51 1562 88 »Vaterländischen 49 Verzeichniss der Schriften Dr. Ludewig Meyn’s. Botanik. Kleinere Aufsätze. Im »Wirthschaftsfreund« der Itzehoer Nachrichten: Jahrgang No. Die Birke, Erzlagerstätten anzeigend . . 2 22... 1558 17 Ueber Cynoglossum ofiemale . . . N en » 52 Ueber Raphanus Raphanistrum und Sams arvensis . . 1559 47 (UebergBerberisuyule ar ser a Er re » 60 Ueber Convolvulus arvensis . . 2. 2. 2 2 nn nn. » 72 WVeper2 NasturkumKotiienalee. rer 1860 51 Ueber Sinapis nigra' und alba . . ». . 2. 2 2 2.2. 1561 50 WeberPBlodeagcanadensise rer 1562 d Chemie. Kleinere Aufsätze. Im Journal für praktische Chemie: Jahrgang Uebersetzungen aus englischen und französischen Zeit- SChrAften. ne EN ee EEE NIE 1540—43 Im »Wirthschaftsfreund« der Itzehoer Nachrichten: Jahrgang No. Grüne Tapeten, heimliche Mörder! . . 2 2. 2.2. 1555 41 Ueber die Bestandtheile des Seewassers . . 2.2... » 92 Soda pm @LTausih alte EEE oe Üeberkden®@S auerstort » so Lehrbuch der qual. u. quant. Re von Fresenius . » 105 . Ueber das Benzn . . S 3 1560 19 Entfernung von eye een von onen Gegen ständen . . TE RE BL ey le ar Dre ” 37 Ueber das keker VL EN RE » 56 Chemische Farbewandlungen . . 2. 2 2 nm 2. 1562 101 Physik. Grössere Abhandlungen. Oerstev. Lehrbuch der mechanischen Physik für das ‘deutsche Volk. Uebersetzt und bearbeitet von L. Meyn. Braunschweig 1851. Kleinere Aufsätze. Im »Wirthschaftsfreund« der Itzehoer Nachrichten: Jahrgang No. Ueber Blitzableiter RE a REN eo BC DE 1 DIES RO Ra Ran ee oe" Fu drge 0.21.00 00, 0.101,01). » 81lu.82 PSEBEDEDNEEBENENE EIN SON PEEEIS OO VURABERIEDERDRLBEEENE PETE Er VEN En en Sn N) Verzeichniss der Schriften Dr. Ludewig Meyn’s. Die Buche als schlechter Blektrieitätsleiter Ueber Telegraphen . i Blitzableiter auf Windmühlen Das Sinken des Eises Kae : N Verschiedenheit schwarzer und weisser The gegen Elek. trieität In Ueber Land und Meer: Die Elektricität, ein Schoosskind der Napoleoniden Hi. Technologie und Technik. Grössere Abhandlungen. Jahrgang 1358 1559 » » 1362 43 No. 59 99 Jahrgang 1566 Torf-Concentrationsmethode des Hrn. CHALLEToNn. Kiel 1856. Der Asphalt und seine Bedeutung für den Strassenbau grosser Städte. Halle 1572. Kleinere Abhandlungen und Aufsätze. . Im »Wirthschaftsfreund« der Itzehoer Nachrichten: Die Gefahren des Leuchtgases 5 Ueber den Einfluss der Windöfen SR die Ze frischer Luft in Zimmern Die Leuchtgasbereitung Ueber Coaksheizung : } Ueber die ee opefihigkei Ber Torfmulle 6 Torf als Heizmaterial Calorische Maschinen : Erıckson’s calorische Maschine Pıartr’s Machine hydraulique Ueber artesische Brunnen Ueber Metallpumpenröhren Ueber glasirte Thonröhren Ueber Pumpen Wasserhubmaschinen Desgleichen Centrifugalpumpen Kettenpumpen Jahrgang 1858 1560 1562 1360 » 1861 1858 1559 » » 1560 » 1561 No. 10 14 16 18 8 48 44 Verzeichniss der Schriften Dr. Ludewig Meyn’s. Jahrgang No. Wehen Zieoelöfen u: 2 ? Babrzikatfongder= Damme hen > ? Weber Ziegelbrennene. 2 8629) Asphaltöl NEN u te ea Lok. {oil Behändlung der Künxe’schen Bassinlampe für Solaröl . >» 100 Yeber2Solarol_Wampene Ed SolarolWalsmBrenun arterielle s4 Washketroleumrne ee ee 10 sl DaswEleider@Reuroleumie EEE 1156 92, Weber Dintefäbrikation Wa U Kae 858 21 DasnSchwefelnr dessElopfens rer 39 Ueber die Bereitung des Obstwemes . . . 2. ...%» 70 Bereiiuns@der Kartoltelstärkep ra BES or) IV. Landwirthschaft. 1. Düngemittel und ihre Verwendung. Grössere Abhandlungen. Aufklärungen über den Guanohandel für den deutschen Landmann. Itzehoe 1867. i Die richtige Würdigung des Peru-Guano in der Landwirthschaft für den Rest des Jahrh. Halle 1872. Curagao- Phosphat, ein wichtiges Hülfsmittel der Düngerfabrikation, enth. im Journ. f. Landw. Jahrg. XXVIL S. 411. Berlin 1579. Kleinere Abhandlungen und Aufsätze. Im »Wirthschaftsfreund« der Itzehoer Nachrichten: Jahrgang No. WeberaBerucuanoy A ee SS N) Messleichen4.! Da SR a RR Er RR 1560 16 u. 79 Veh enauscheuan oe 13562 54 u. 66 Ueber künstlichen Dünger . I Eee ber NIEREN » 95 WÜeberaDünserverkilschunee ne re Isbs=296 Ucberal) un se ap Sr ee » S4 Festhalten des Ammoniaks im Dünger. . . 2 . . 1858 5S9u. 1860 26 Melorauongdes > tallduineerse 1560 29 Gaslkalkgals@D) in semitteles » 42 Ihoh egal st D ung e mitte er Er e » ob) u Verzeichniss der Schriften Dr. Ludewig Meyn’s. 45 Jahrgang No. NoRimullGalsa Dun semüttelee 1561 41 Krisehe Bupinen als’ Düngemittel 2 EN 1563 81 Die Düngereinfuhr im Schleswig-Holstein . . . ... . 1560 ? Dünsemittel, fürn mooriser Heiden 2 Eee 1862 . 76 2. Acker-, Garten-, Wald- und Wiesen- Wirthschaft. Grössere Abhandlungen. Die nachhaltige Vertilgung des Duwok. Wismar 1354. Die Plaggenwirthschaft. Kiel 1858. Neue allgemeine und wohlfeile Methode der höchsten Wiesenkultur. Wismar 1554. Kleinere Aufsätze. Im »Wirthschaftsfreund« der Itzehoer Nachrichten: Jahrgang No. Ueber den Lupinenbau . . . & 18555 74 Einfluss des Bodens auf das Hartbleiben der Erbsen Ben Kochen. 2 ; 1559 66 Ueber früheres oder ae Kalgen der Karteffelstonpel auf Sandboden A or ae » 74 Urbarmachung anmoouiger Heiden. . . ... ... 13860 27 Culiungdes@kleidelandeste. 2 a2 2 See » 35 Narschkuliuragpge er E » 43 IDebensNoorkulturs 2 ee 1563 94 Saatfolge auf schwerem Boden . . . Br 1564 25 Dänemarks Feld- und Waldkultur vormals end jetzt a dem@Dänisehen) 2 2 air naeh. » 37 Ueber die Kultur salpetrigen Aesendeichlanes ERBEN; 1859) 56 Verbesserung, von Moorwiesen . . . . „mu... 21506258 Die Kartoffelkrankheit . . . Jahrg. 1861 No. 97, 100. nn 103, 104 1562 7,13 Schadet Hagel in der Blüthezeit des Roggens? . . ... » 60 lechseledesySaatkornesp rt eu a ee 1563 , 70 Staubbrand des Haferss . . BR (ey? 1360 62 Der Drainflachs besteht nur aus ewarzelligern SER: 1561 98 Vertilgung‘ ‘von Tussilago Farfara . . . . . san. » ? Vertilgung von schädlichen Pflanzen . . . » 2.2... > 59 46 Verzeichniss der Schriften Dr. Ludewig Meyn’s. Vertilgung von Sauerampfer . 2 : Ein unverdächtiger Zeuge für die Lehre renrei Ueber Baumzucht x x Ueber den Brand der oa 5 Aufforderung zu Schleusenbauten Ueber das Bestauen der Wiesen Wasserlösungsgesetz . Jahrg. 1858 No. 58 u 3. Den Viehstand betreffend. Kleinere Aufsätze. Im »Wirthschaftsfreund« der Itzehoer Nachrichten: Die Roggenfütterung bei Pferden Ueber Anwärmen des Tränkwassers . Kastanienmehl als Viehfutter Thorley’s Viehfutter Schrotkorn zur Sch waikemast Ueber den Nahrungswerth der Reishülse Reis und Reismehl, besonders als Schweinefutter Flechten und Tange als Viehfutter Sommerstallfütterung Ueber Heuwerthszahlen 2 : Ueber das Wasser beim hen der ee ste . Schädlichkeit des Kartoffelkrautes als Futter Ueber Reisfuttermehl Ueber Herstellung von Braunheu Ueber Sauerheu . Sauerheu aus Lupinen . . Das Schinden der Zunge beim ars der Ehacn Der Bauer als Vieharzt Das Verwerfen der Kühe Die Knochenbrüchigkeit der Kühe Die Milchergiebigkeit der Kühe Statistisches über den Rindviehstand . an RAR: Homöopathische Heilmethode der engere BR OechsenwalsyZusthieren gr re: Aufbewahrung von Biern . Unsere Meiereiprodukte Zur Erhöhung des Butterertrages Jahrgang 1563 64 » 36 1855 19 1559 35 1560 10u.11 13859 49 1359 53 1858 10 » 99 1559 79 » 85 » 38 » 103 1860 2 » 36 > 99 1561 ge » 45 » 62 1562 6 1863 47 u. 53 » 65 » 69 1559 25 » 36 > 59 » 65 1560 1 ‘» U. » 60 » 68 s6l 37 1362 a) 859 57 No. Verzeichniss der Schriften Dr. Ludewig Meyn’s. 47 4. Geräthe und Baulichkeiten. Kleinere Aufsätze. Im »Wirthschaftsfreund« der Itzehoer Nachrichten: Jahrgang No. Ueber Dächer aus Theer, Pappe etc. . . . ........1859 13u.16 Material zu Maischbottichen . . . 2.2 2.2.2.2..2...1860. 45 Haferquetschmaschnen. . . 2. 2. 2. 0 2.202 0.20..1861 49 Dee ee a EN RE EEE en Nor) 45 Rikkermaschimen 5 0 0 0 0 Ho oo 5 1 Material zu Butterfässern a. nn 93 Üepen Wandıyaren 18 64 5. Verschiedene kleinere Aufsätze. Im landwirthschaftlichen Taschenbuch, Jahrg. 1861— 78. Jahrg. Der Düngervogt, ein neues Amt auf adeligen und bäuerlichen Höfen 1861 NVosvor@undeAnsprachen. a a ee 0 1 SV/orworbund®Ansprachen2 2. er ee 186 Grundsätze der Düngerberechnung . . . 2 2 2 2 2 m... » DaswStassturiers Düngesalzen ee » Ders RiSchonano ls Ne » Vorwort und Ansprache 2 86 Grundsätze der Futterwerthbereehnung . . » 222.22... » Ders üngersypswla m N ee 0 » der Gönensann Ss et El San ha SEE » VorwortsundW Ansprache. 2 21865 IDiewrebensversicherungan. 2 » Vorworsund@Ansprachee se 86h \WanıunssansuneerlLandleuten ee re » Die Lebensversicherung . . UNE ER » Der Nachbar mit Rath in der atenach ae aha N RE nl > Die Futtermischung für das Rindvieh . . 2 2 2. 2 2 20... » Die Würze des Futters . . SAN RB ABRUFE » Die Zubereitung des Futters für Rindvieh ER EN le » SparsamesBferderütterunge a » Die Acacie . . REN RR AT, RO NTER E » Die ephosphate REN REN ERDENERE ER eier » Vorwort und Ansprache . . . . en er UERSGE Vorschrift über den Anbau der Zuekerrühe SER N Er » 48 Verzeichniss der Schriften Dr. Ludewig Meyn’s. Jahrg. IVoRwor gun WArnsprache A E69 Üeberxchenklundswuthelas. = Sr er ne » SichereswVkttel@eesen dies VMänsen re > IDreswohlteilegktüche gs ee » ID) ersTzrophetsimVZaterl ande em » Nosworkund@Anspracheyeag say Pe EEE Weise Sparsamkeit . . . TEL IE SR RER » Wer gut schmiert, der gut fährt . ee 5 : BR » Neue Anweisung zum Gebrauche der wichtigsten Tkauflichen Dünger TE ER N ee Co er RR ER > Vo Lwo Lt undWAnSprache ar ar Ei Die Geschichte von dem weissen Sperling . . 2. 2 2... » ADOLPH STÖCKHARDT der chemische Ackersmaım . 2. 2.2... » Ueber den Düngermarkt . . . . Fr ee Re » Pflanzet und pfleget den reise DC ES HE Le. © » Das Feuerlöschwesen auf dem Lande . . 2... 2 nn. » Vor.wortnund@ An sprache 51 DieDEJühnenzuchtge es re SE N RS » Die Grundsteuerveranlagung in Schleswig- eleilkrein ENTE » Vorwort und Ansprache Der" Mejillones-Guanos al. neu ar » Lebensversicherung für den Landmam . . . . . . .... » Vorwort und Ansprache . . . SITE Der Kainit von Leopoldshall als K- ad Me one N » Vorwort und Ansprache . . . . En ee NT Empfehlenswerthe Unterkleider für ala Ibehetlei, SE RL » Vorwortzundg Ansprache mer re Er BE ee 117 Drew\V\iindegd espAtckenh aue Se sr » Vorwort und Ansprache 1577 IVORwWoL IE UndEAnSp Each ee er rt Ein’ heilsamer Rortschritt der Nation. Eee » Ausserdem in dem allgemeinen Theile der Itzehoer Nachrichten eme Anzahl zer- streuter, theils anonymer Artikel, wie z. B.: Die internationale landwirthschaftliche Ausstellung in Hamburg, 16 Auf- sätze. 1863. ; Permanente landwirthschaftliche und industrielle Verkaufsausstellung. 1863. Ein Wort für die milchwirthschaftliche Versuchsstation und die Meierei- eonsulenten. ‚1575. 4 Verzeichniss der Schriften Dr. Ludewig Meyn’s. V. Verschiedenes. Kleinere Abhandlungen und Aufsätze. Im »Wirthschaftsfreund« der Itzehoer Nachrichten: Katasterkarten 5 5 Ueber die Anfänge der Taeeveenessung Vaterländische Ortsnamen Ueber Karten . } Die Karte des als von Holen und arena g Schlüssel zum Verständniss der Namen auf der Geneı al stabskarte der Herzogthümer und Lauenburg Die dänische Generalstabskarte von Holstein Die Weltausstellung in London . Desgleichen a 5 5 Der Wirthschaftsfreund und die Naen auf de von dem dänischen Generalstab herausgegebenen Karte der Her- zogthümer Holstein und Lauenburg Sikeborg in Jütland Eine neue, sehr brauchbare und wohlfeile Eisenbahn- und Wege-Karte der Herzogthümer Erklärung wissenschaftlicher Ausdrücke Ueber Hoch- und Plattdeutsch Bao, Die landwirthschaftliche Versammlung in Schr erin . Ueber polytechnische Schulen Ueber Bienenzucht Desgleichen Ueber Seidenbau . Seidenzucht in Holstein ER KEANE ABU, PETER Sax, ein holsteinischer Naturforscher aus alter Zeit I nee CHRISTIAN ao Ana dänsdeher Naturforscher Ein Mann, ein Wort Mihtairstellvertretungswesen Dänemarks Stellung zu den Herzogin Die braven Amringer Politische Ansprache SER RL Offener Brief an Herrn v. Kreist-Rerzow Sammlung für die Amringer . ES Dänemarks und der Herzogthümer Einkünfte Jahrg. 1358 1859 1561 » 1562 » 1559 1560 1861 1562 1853 1559 1858 1362 1861 1363 1560 » 1864 » 49 50 Verzeichniss der Schriften Dr. Ludewig Meyn’s. Jahrg. Zur Gesindefrage Ss 1858 Ueber den Stand des en » Der Hofbesitzerstand 1359 Ueber Assekuranzgesellschaften . N) Ueber landwirthschaftliche Creditanstalten 1360 Ueber Creditcassen . > Lebensversicherung es Desgleichen 5 : . 1861 Das Projekt einer an. erleben 1560 Creditanstalt für ländliche Hypotheken 1562 Ueber unorganisirte Gallertmassen, sogen. Sternschutt . 1859 Desgleichen ud Ueber Irrlichter . 1860 Desgleichen 1561 Desgleichen » Ueber Einfluss des Mlondles auf die rien: Ueber den Einfluss des Windes auf das Wetter Nachricht über ein merkwürdiges St. Elmsfeuer * Ueber St. Elmsfeuer Leuchtender Regen, Schnee el areas Ueber verschiedene Arten von Telegraphen Mikroskop als Weihnachtsgeschenk Ueber einen merkwürdigen Blitzschlag Ueber das zweite Gesicht Desgleichen : Ueber Aberglauben . e Zur re des ADS saubere : Ein 'Traumgesicht Ueber den Hausschwanmm . Vertilgung der Mäuse : Die Wünschelruthe beim Wazeunohen \ Ueber Conservation des Holzes Schutz der Schiffe gegen Insekten . Schutz gegen durchnässende Wände Schutz der Dinte gegen Schimmel . Mittel gegen den Holzwurm . " S. a. besonderen Aufsatz in der Gartenlaube, Jahrgang 1862: Ueber gross- artige Erscheinungen des St. Elmsfeuers. » 1562 1563 18 u. 22 24 u. 76, 35u.9% >39 u. 65 u. 38 42 62 37. 63, 89u. 93 Su.12 20 u 35 43 . 76. Verzeichniss der Schriften Dr. Ludewig Meyn’s. 51 Jahrg. No. Mittel gegen Warzen. . . ; N RM ER NEED) 92 Die Ursachen der Br orte des me en » 54 Vcher Wiikkechaden. 5 5 0.0 0 8 0 aloro no » 61 Verkütimmesdesgvaldschadensurgr 2 er » 74 Rapezierbletun. er ENDETE BEE 3 Vertilgung der Nenn ERINNERN » 60 Nintelgoegennlngezieren ne rer186 51 Die Selbstentzündung des Heus. . . 2 2.2.2..2...1868 33 Ueber Einölung von Windmühlensegen . . . 2... ...1864 20 ÜUebersScheimntlaschenv ea ee) 70 Veben@Küichentensterss eos Ueber Schädlichkeit des Tabaksgenusses . . . . ... 1859 75 eher Bombomaine © 6 0 ao a 80 oo RE 70 Gesundheitskatteez 2 en enn8 51869) 56 Ausserdem: Verschiedene, theils: politische, theils wirthschaftliche Aufsätze, meist anonym, in der Hamburger Börsenhalle, in der Kieler Zeitung, in der Beilage der Augsburger Allgemeinen Zeitung 1850 — 1862. VI. Diehtungen und erzählende Schriften. " Gedichte, Kiel 1843. Fünf Stunden Abenteuer, Lustspiel in fünf Akten nach einem altengl. Muster des SAMUEL TukE. Kiel 1865. Holstein und Lauenburg, Hamburg und Lübeck, ein Führer durch Stadt und Land, mit 7 Karten und einem Meilenzeiger. Kiel 1847. Der Durchstich der Holsteinischen Landenge. Schleswig 1865. Die naturwissenschaftlichen Artikel m: »Vaterländisches Lesebuch von KEck und JOHANNSEN 1368«. “ Gedichte von Lud. Meyn finden sich auch im Plöner Wochenblatt und in d. literar. u. kritisch. Blätt. 1835 —40, sowie einzelne Aufsätze in Gutzkow’s Telegraph 1840. 52 Verzeichniss der Schriften Dr. Ludewig Meyn’s. In Dr. L. Meyy’s Hauskalender, Garding 1573—1879: Vorwort TR Vorbemerkung zu dem end eines een Vorwort N RN er er ee : Aus Naschlee 1873. I. Das Trauerspiel auf der Heide . I. Der Schüler des Professors Ein tausendjähriges Denkmal Vorwort 2 IR Die Mutter unseres esisee bedendber Neon BuoN APARTE Liebe die Hausgenossen aus der Thierwelt! Vorwort Die Schlacht bei han Der Riese von Galmsbüll Dem folget nach Vorwort : Ein Mann nach dern een des Taille, PAur Hansen, oder: Ein Jeder ist seines eignen \ Glückes Schmied Der vorsichtige Nachtwächter Belauschtes Gebet eines Kindes Vorwort 5 Bere General Graf Yan v. ee Weise Lehre eines alten Dänenkönigs An die Kinder Vorwort ; Friedrich der Ga F Einer jungen Freundin 2 A.W.Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 45/46. Jahrg. 1873 » 1874 Ina AnehrnannnANnnanDs ses RATE KT N 7 "A.W.S chad e’s Buchdruckerei a LS chade) in Berlin, 'Stallschreiberstr. 45 [46. RUE En . Abhamdlungen reologischen Specialkarte ® von i ’ Er, 0 Preussen und j' den | Thüringischen Staaten. m BERLIN. ' Verlag der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung, (J. H. Neumann.) 1882. “4 Abhandlungen oeologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. BERLIN. Verlag der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1382. Geognostische Darstellung des Niederschlesisch-Böhmischen Steinkohlenbeckens nebst einer Uebersichtskarte, 4 Tafeln Profile und einem Anhang, bergtechnische und historische Notizen enthaltend, A. Schütze, Königl. Berg-Rath und Director der Bergschule zu Waldenburg i./Schl. Herausgegeben von der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. nn Vunnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn BERLIN. Verlag der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1832. B4 Ez Vorwort. Der vorliegenden Arbeit liest eine zu Unterrichtszwecken in geringerem Umfange verfasste Beschreibung der Lagerungsverhält- nisse der Niederschlesischen Steinkohlenmulde, in welcher aber das paläontologische Material keine Berücksichtigung fand, zu Grunde. Für die Herstellung dieser erweiterten Abhandlung wurden die älteren Beschreibungen, das im Text einige Male citirte BockScH- sche Manuscript, eine von dem Königl. Markscheider BockscH vor etwa 40 Jahren für den Unterricht an hiesiger Bergschule ver- fasste Beschreibung des Waldenburger und Neuroder Reviers und die ZOBEL und v. CARNALL’sche Arbeit nur für diejenigen Punkte benutzt, welche jetzt unzugänglich sind, in der Darstellung der Lagerungsverhältnisse daher nur für diejenigen Gruben, welche seit langer Zeit ihren Betrieb eingestellt haben. Die Beschreibung derselben Verhältnisse auf den grösseren, noch jetzt im Betriebe befindlichen schlesischen Gruben ist einem seit fast 30 Jahren von mir gesammelten Material entnommen; für die Schatzlarer Gruben und das Werk des Liebauer Kohlenvereins zu Reichhennersdorf verdanke ich dasselbe dem Grubendirector HERMANN, welcher letzteres leitete und zum Zweck der Erforschung des Zusammen- hanges der Reichhennersdorfer mit den übrigen Flötzen der Mulde sich namentlich über die Lagerung der Schatzlarer Flötze genau informirt hatte, was mir um so mehr zu statten kam, da bei einem Theil des Schatzlarer Grubenbesitzes die betreffenden Beamten in ihren Mittheilungen sehr zurückhaltend waren. Die Uebersichts- karte ist durch Verkleinerung aus der von der Niederschlesischen Steinkohlenbergbau-Hilfskasse herausgegebenen Flötzkarte unseres Steinkohlenbeckens, welche nicht im Buchhandel erschienen ist, vI entstanden, indem die geognostischen Grenzen der Formationen aus der geologischen Karte von Niederschlesien, herausgegeben von BEYRICH, ROSE, ROTH und RUNGE, entnommen wurden. Um das bei den Publikationen der Königl. geologischen Landesanstalt gebräuchliche Kartenformat innezuhalten, gleichzeitig aber auch einen Maassstab anzuwenden, welcher den Anforderungen der Deutlichkeit Genüge leistet, musste der nördlichste und östlichste Theil des Culmgebietes auf der Uebersichtskarte weggelassen werden. Da die genannte Flötzkarte ohne Profile und ohne Text erschienen ist, so bildet die vorliegende Abhandlung eine wesent- liche Ergänzung derselben. Die Einzeichnung der Flötze in die Uebersichtskarte erfolgte bei Schatzlar nach dem von mir gesam- melten und dem von HERMANN erhaltenen Material, und für den ganzen übrigen Theil des böhmischen Muldenflügels von Sedlowitz bis Straussenei verschafite mir der glückliche Umstand, dass der ganze Grubenbesitz sich in den Händen eines intelligenten, allen seinen industriellen Anlagen unausgesetzt das wärmste Interesse wahrenden Grossgrundbesitzers veremigt findet, den Vortheil, dass die zur Dar- stellung nöthigen Karten und Profile mit grösster Bereitwilligkeit in dem Prinzl. Lippe-Schaumburgischen Bergamt zu Schwado- witz meinem Zweck entsprechend angefertigt wurden. Die daselbst vorgenommene Einzeichnung in die Uebersichtskarte dehnte sich auch auf die Qualischer und Radowenzer Flötze aus. Zum grössten Dank bin ich jedoch der Königl. geologischen Landesanstalt dafür verpflichtet, dass ‚sie die Herstellung des Druckes der vor- liegenden Arbeit und die wegen des verschiedenen Maassstabes, in welchem die preussischen und österreichischen Original-Profile gezeichnet waren, umständliche Arbeit der Reduction derselben auf ein handliches Format übernahm. Waldenburg, im Februar 1882. Der Verfasser, Ienahraslet: Vorwort Einleitung 6 £ - Allgemeine (opo&raphische ond Ban nosische Ver hältnisse Gliederung der Steinkohlen - Formation I. Stufe. Culm . 1. Das nördliche Culmgrauwacken - Gebiet Schichtgesteine Erzführung . Eruptivgesteine 2.. Die Culm- Ablagerung bei Hausdorf Schichtgesteine Eruptivgesteine Erzführung . 5 i 3. Die Culmschichten zwischen Yolpsrsdorf Ebene a Glatz Schichtgesteine Eruptivgesteine 6 RE: 000 4. Die von der Hauptmasse getrennten Culm- Ablagerungen Die organischen Reste der I. Stufe Eee: I. Stufe. Der Waldenburger Liegend-Zug. (Waldenburger Schichten STur) P Begrenzung Schichtgesteine re: . Specielle Beschreibung der Trerungsverhallnisse de 1. Stufe Die organischen Reste der II. Stufe . oo . III. Stufe. Der Waldenburger Hangend-Zug. ee Schichten Stur — Saarbrücker Schichten Weiss) | Schichtgesteine . 6 Specielle Beschreibung der Tan uneechallaiees a m. Stufe Die organischen Reste der II]. Stufe Seite VII IV. Stufe. Der Ida-Stollner Flötzzug bei Schwadowitz. (Schwado- witzer Schichten Srur — Untere Ottweiler Schichten Weiss) . 231 Specielle Beschreibung der Lagerungsverhältnisse derselben . . 231 . Die organischen Reste der IV. Stufe . ». 2. 2. 2.2 0... 24 _ V. Stufe. Der Radowenzer Flötzzug. (Radowenzer Schichten Srur = Öbere Ottweiler Schichten Weiss) . . .». . . er. ER Specielle Beschreibung der Lagerungsverhältnisse a Re EN Die organischen Reste der V. Stufe . -. . » 2 2 2.2.2... 30 Rüuckblick-und. Resultate, SirE 2 INES re Anhang, enthaltend bergtechnische und historische Notizen . . . . . . 261 Einleitung. Die einzige vollständige, den vorliegenden Gegenstand betref- fende Arbeit ist immer noch die bereits 1831 und 1832 im III. und IV. Bande von KArstEn’s Archiv für Mineralogie, Geognosie etc. erschienene Geognostische Beschreibung von einem Theil des Niederschlesischen, Glätzischen und Böhmischen Gebirges von ZOBEL und v. ÜARNALL, zu welcher der letz- tere eine in der Risssammlung des Königl. Ober-Bergamts zu Breslau aufbewahrte topographisch - geognostische Karte des Wal- denburger und Neuroder Bergbau-Reviers in 11 Sectionen, im Maassstabe von 1: 25,000 entworfen und selbst gezeichnet hatte, wogegen die dem Druckwerk beigelegte Karte das ganze durch- forschte Gebiet vom östlichen Ende des Riesengebirgs-Granits bis Glatz und von Freiburg bis Nachod nur auf einer Fläche von etwa 1 Fuss Höhe und’ Breite darstellt. Die später erschienenen Arbeiten von BEYRIcH, Dames, TIETZE, SEMENOW, GÖPPERT behandeln nur einzelne Theile dieses Gebietes und bezweckten die Richtigstellung einzelner Ablage- rungen in Betreff ihres geologischen Alters unter Zuhilfenahme der seitdem erst in anderen Gegenden gewonnenen Resultate paläontologischer Forschung. Auch dem vom Verfasser bearbeiteten Cap. VIII in Geinitz: die Steinkohlen Deutschlands und anderer Länder Europas, welches die schlesischen Stein- kohlenbecken und deren Fortsetzung nach Böhmen und Mähren schildert, waren entsprechend dem Zweck des Gesammtwerkes und der im Voraus gegebenen Ausdehnung desselben gewisse Schranken gesetzt, welche innegehalten werden mussten. 1 od) Einleitung. Die ZOBEL und v. Oarnauesche Beschreibung des Nieder- schlesisch-Glätzischen Gebirges zerfällt in 4 Abschnitte: I. Das Urgebirge: 1. Riesengebirge, 2. Altvatergebirge und dessen Fortsetzung im Glatzischen, 3. Das Eulengebirge. ii. Das Uebergangsgebirge: . Nördliches Uebergangsgebirge, Südliches oder Glatzer Uebergangsgebirge, . Hausdorfer Uebergangsgebirge. Unter dem Begriff »Uebergangsgebirge« werden hier die Hornblendeschiefer (Dioritschiefer), die Grünen Schiefer, welche zwischen Thon-, Glimmer- und Hornblendeschiefer mitten inne- stehen, die Urthonschiefer, die Silur-, Devon- und Culm-Schichten noch als ein Ganzes zusammengefasst, jedoch auf die grosse Mamnisfaltigkeit der Gesteine und die Uebergänge des Hornblende- schiefers in Glimmerschiefer, Thonschiefer und Grünstein hin- [SC oe} gewiesen. Ill. Porphyr -Gebirge. Dasselhe wird zwischen dem Uebergangs- und Flötzgebirge eingeschaltet, »weil gewisse Porphyrmassen schon da waren, ehe die ältesten Schichten des Flötzgebirges entstanden«; welche Porphyrmassen damit gemeint sind, wird bei der speciellen Be- schreibung nicht angegeben. Zur Porphyr-Formation werden: l. der eigentliche Porphyr (Orthoklas- Porphyr), 2. der Basaltit nebst den zu ihm gehörigen Mandelsteinen, 3. das Porphyr- Conglomerat gerechnet. Die beiden Verfasser verwerfen die früher von v. Raumer!) gewählte Bezeichnung Basaltit für gewisse, jetzt ) Das Gebirge Niederschlesiens, der Grafschaft Glatz ete. geognostisch dar- gestellt durch Carv vox Raumer. 1819. Einleitung. 3 Melaphyr genannte Eruptivgesteine, weil sie sehr wenig Aehnlich- keit mit Basalt haben, und geben denselben den Namen Porphyrit, »weil sie einen deutlichen Uebergang in den Orthoklas-Porphyr, eine mit ihm gemeinschaftliche Lagerung und ein Eingreifen in die Bildung des Rothliegenden zeigen, und wahre Basalte in dem unter- suchten Bezirk vollständig fehlen. « IV. Das Flötzgebirge. A. Rothliegendes. Dasselbe zerfällt nach dieser Darstellung in 3 Abtheilungen: 1. Der untere rothe Sandstein im Liegenden des Steinkohlen- gebirges, 2. das Steinkohlengebirge selbst, 3. der obere rothe Sandstein. An die Beschreibung der Gesteine schliesst sich die der Lagerungsverhältnisse des Porphyrs im Rothliegenden. B. Quadersandstein - Gebirge. Die seitdem erfolgte weitere Entwickelung der geognostischen Kenntniss des in Rede stehenden Gebietes führte natürlich auch eine Aenderung der damaligen Anschauungen über das Ueber- gangs- und Flötzgebirge, namentlich in Betreff der angeblichen Einlagerung der Niederschlesisch- Böhmischen Kohlenflötze im Rothliegenden herbei. Was diejenigen Ablagerungen anbetrifit, welche das Liesende des productiven Steinkohlengebirges bilden, so ist die Ausscheidung der Urschiefer aus den deutlich sedimen- tären Gesteinen des Glatzer Uebergangsgebirges und die Zuthei- lung der letzteren hier wie im nördlichen und Hausdorfer Ueber- gangsgebirge zur unteren Abtheilung der Steinkohlen - Formation in der Mitte der 40er Jahre durch BeyricuH erfolgt. Die Auffassung, dass das Steinkohlengebirge eine dem Roth- liegenden eingelagerte, ihm untergeordnete Schichtenreihe sei, wurde dadurch hervorgerufen, dass thatsächlich auf dem böh- mischen Muldenflügel von Trautenbach bei Schatzlar an bis Boh- daschin bei Kosteletz das Rothliegende als Liegendes der Stein- 1# 4 Einleitung. kohlen-Formation erscheint und auch die beiden Flötzzüge daselbst durch rothgefärbte Feldspath-Sandsteine getrennt werden, welche jedoch — um es hier bald einzuschalten — BEYRICH später ge- legentlich der Aufnahmen für die Geologische Karte vom Niederschlesischen Gebirge als grösstentheils der Stein- kohlen-Formation angehörig erkannt hat. Auf der schlesischen Seite waren es die rothgefärbten Conglomerate und Sandsteine des Culm bei Altwasser und Reussendorf, welche als unterer rother Sandstein aufgefasst wurden. Diese Ansicht hatte sich bis in die 40er Jahre erhalten. Dieselbe entsprach der etwa um die- selbe Zeit von v. VELTHEIM aufgestellten Theorie, nach welcher die Steinkohlenbildung bei Wettin und Löbejün ein local ent- wickeltes mittleres Glied des Mansfeldschen Rothliegenden sein sollte; auch hier wurde dieselbe durch den Umstand unterstützt, dass das flötzleere Liegende der Kohlenablagerung fast immer roth gefärbt ist. Zuerst wurde dieses merkwürdige Lagerungsverhältniss von V. WARNSDORFF!) durch ein Profil und eine Beschreibung erläutert und nachgewiesen, dass das bei Eipel im Lieoenden des Steinkohlengebirges mit dem bei Qualisch im Hangenden desselben auftretenden Rothliegenden identisch ist, dass beide durch eine “ Hebung, welche das Steinkohlengebirge heraufdrängte, aus ihrem Zusammenhange gebracht worden sind, und dass auf der Hebungs- kluft ein Theil der Kreideformation in gestörter Lagerung ein- gesunken ist. Diese profilarische Darstellung wurde später in einem Vortrage BEyrıch’s, gehalten 1856 in der Januar-Sitzung der Deutschen geologischen Gesellschaft?), noch weiter vervollstän- digt und in Betreff des eingesunkenen Theils der Kreide- For- mation berichtigt. Derselbe schilderte die Erscheinung im Zu- sammenhange mit ähnlichen Vorkommnissen in Niederschlesien, nämlich mit der Aufrichtung und theilweisen Ueberstürzung der Kreideschichten in Verbindung mit dem Rothliegenden am Nord- und Südrand der Lähner Kreidemulde, am Rothen Berge bei 1) Geognostische Notiz über die Lagerung des Nachoder Steinkohlenzuges in Böhmen. L. u. Broxn’s Jahrb. 1841. 2) Zeitschr. d. D. geol. Ges. Bd. VIII, S. 16. einer a Su a “u ur Einleitung. 5 Profil «a. Piltsch südlich von Glatz und der Kreide- 5 Formation allein am grössten Theile des öst- lichen Randgebirges der Grafschaft Glatz, und zwar von Melling zwischen Glatz und Habelschwerdt an bis Neudorf nordöstlich von Mittelwalde auf der Grenze mit Gneuss, und am westlichen Rande an seiner Grenze mit Glimmerschiefer, fasste also dieselbe Qualisch von einem allgemeineren höheren Stand- punkte auf und gab dadurch dieser Dis- lokationserscheinung eine allgemeinere Be- deutung). Das hier dargestellte Profil « ist das WARNSDORFF’sche, nach dem BEYRICH- schen Vortrage berichtigte Profil, in wel- Kreide Formation. chem nur das Verflächen der Flötzzüge dem thatsächlichen Verhalten gemäss ge- ändert worden ist. Die sattelförmige Um- Schwadowitz biegung des Rothliegenden bei Eipel, Kosteletz etc., in Folge deren der das ER scheinbare Liegende der Steinkohlen-For- mation bildende Sattelflügel conform mit dem letzteren nach Nordost fällt, das- selbe also unterteuft, war schon früher von v. CARNALL beobachtet und auf der Karte durch Angabe des Verlaufs der Sattelkante dargestellt worden. Die Sattel- linie fällt, wie später noch erwähnt werden Zales Steinkohlen- Formation Eipel wird, nördlich von Eipel auf eine, kurze Erstreckung in die Steinkohlen-Formation. Auffallender Weise hielt Prof. JOKELY zur £ 1) Beyrien: Ueber die Lagerung der Kreide- ormation im Schlesischen Gebirge. Schriften der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1854. Liebethal Straschkowilz 2.1 Profil 2. Unten: Wermnerselonf A h sa & 23 ES 33 © = mg Se) EI) Eis > Qnadermergel. ER 1 = S = a 7 ana E ER 8 #3 2 ze - ga @ 3 & e7 = E PS „8 - nr dieksonioides Göpp. 58 » » cf. Schillingsüi And. 6 » » cf. Gersdorti Göpp. Ü 2 (Calymmotheca) divaricata Göpp. 8 > B Linkii Göpp. 9.” » » subtriida Stur. 10. Hymenophyllum Waldenburgense Stur. 11. Rhodea Stachei Stur. 12. Adiantides oblongifolius Göpp. 13. Oligocarpia quereifolia Göpp. 14. Rhacopteris transitionis Stur. 15. Aphlebiocarpus Schützei Stur nebst den specifisch noch nicht näher bestimmbaren Resten von Cardiopteris und Senftenbergia. Diese überwiegend grössere Zahl eigenthümlicher Species und die durchgängig sehr grosse petro- graphische Verschiedenheit zwischen den Culm- und Woalden- burger- und die grosse Uebereinstimmung der letzteren mit den u Gliederung der Steinkohlen - Formation. 23 Schatzlarer, Schwadowitzer und Radowenzer Schichten dürfen als Gründe für die gegentheilige Ansicht vorgeführt werden, um das grosse Gewicht, welches auf das Vorkommen von Archaeo- calamites radiatus und Lepid. Veltheimianum gelegt wird, zu ver- mindern. Das Hinaufreichen der Letzteren in höhere Stufen verbietet es fortan, sie als ausschliessliche Leitpflanzen des Culm zu betrachten, welche bei Feststellung der einzelnen Stufen den Ausschlag geben müssten und mit Rücksicht hierauf werden die Waldenburger Schichten hier als unteres Ober-Carbon, nicht als Ober-Culm aufgefasst. Was zweitens die von Weiss behauptete grössere Hinneigung zwischen der II. und späteren Floren im Vergleich zu der zwischen der I. und II. Flora bestehenden Verwandtschaft betrifft, so kann dieser Meinung nur mit Rücksicht auf die Flora der Sattelflötz- schichten Oberschlesiens, welche gegen die der Waldenburger Schichten auffallende Abweichungen zeigt (s. Schlusskapitel) zu- gestimmt werden. Es entspricht dem gegenwärtigen Standpunkt der noch offenen Streitfrage, ob man die Waldenburger Schichten » Culm « nennen darf oder nicht, und dem vorliegenden Zweck am besten, die oben aufgeführten 5 Stufen des Beckens als gleichwerthige zu betrachten, indem man damit meint, dass kein Grund vorliegt, in der weiter oben mitgetheilten Uebersichts-Tabelle zwischen der I. und II. Stufe eine stärkere Scheidelinie zu ziehen, als zwischen den übrigen. | Die Waldenburger Schichten erscheinen als Uebergangsstufe vom Culm zum Ober-Carbon und dieser Ansicht ist auch Weiss, indem er meint, dass man die Waldenburger Schichten als mittlere Abtheilung der Steinkohlen-Formation betrachten könne 1). Sie sind jedoch keine lokale Zwischenbildung; da sie ausser hier noch im Königreich Sachsen, in Oesterreich-Schlesien und wie Stur nach- gewiesen ?) im westlichen Frankreich in der Umgegend von Nantes ) a. a. 0. S. 220. 2) Reisebericht von 31. Juli in den Verhandl. d. K. K. geol. Reichs-Anstalt. 1876, No. 1l. Studien über die Steinkohlenformation in Oberschlesien und in Russland. Verhandl. d. K. K. geol. Reichs-Anstalt 1878, No. 11. 24 Gliederung der Steinkohlen- Formation. und in Russland am Donetz und Ural zur Ausbildung gelangten, so liegt in dieser grossen Verbreitung der Beweis, -dass sie als eine selbstständige Stufe zu betrachten sind. Wie die I. Stufe ein typischer Culm, so entspricht die III. der Hauptstufe des Ober- Carbon, welche mit den übrigen gleichalterigen Schichten Deutsch- lands und Frankreichs, namentlich mit den unteren Saarbrücker Schichten eine nicht geringe Anzahl von fossilen Pflanzen gemein hat. Die IV. Stufe, die Schwadowitzer Schichten sind von min- derer Bedeutung, da sie die geringste Ausdehnung im Streichen besitzen; mit Rücksicht auf die organischen Einflüsse sind dieselben den unteren Ottweiler Schichten parallel zu stellen). In der V. Stufe endlich ist die Zahl der bauwürdigen Flötze und der organischen Reste nicht gross, aber genügend, um diese Stufe als unzweifelhaft identisch mit den bei Saarbrücken auftretenden oberen Ottweiler Schichten zu erklären ?); einige organische Reste verbinden sie zu- gleich mit der Wettiner Kohlenablagerung, welche ebenfalls den oberen Öttweiler Schichten parallel steht. 1) Weiss in Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1879, $. 633. 2) Derselbe, ebendas., S. 439. WU ERARIRNE RT ARE nr" PORTEEIID UNO VEIDENE INTER VERTEINLEY Von RL, Scheer I. Stufe. Culm. Dieselbe tritt in 3 grösseren Gebieten auf, welche v. RAUMER und v. CARNALL das nördliche, das Hausdorfer und das südliche oder Glatzer Uebergangsgebirge nannten, und in einigen kleinen, von diesen getrennten Ablagerungen. 1. Das nördliche Culmgrauwacken- Gebiet. Unter den 3 genannten besitzt dieses die grösste Ausdehnung, nimnıt den Flächenraum zwischen Rudelstadt bei Kupferberg, Freiburg, Altwasser, Gablau, Landeshut, Blasdorf und Schreiben- “dorf ein und besteht vorherrschend aus Conglomeraten und srobkörnigen Sandsteinen; weniger häufig sind feinkörnige Sandsteine und Thonschiefer. Auf der Grenze mit dem unter- liegenden Urgebirge treten sehr häufig zuerst grobe Conglomerate auf, deren Geschiebe zum Theil abgerundet, zum Theil scharfkantis sind, Menschenkopfgrösse erreichen und aus denjenigen Urgebirgs- gesteinen bestehen, welche zunächst im Liegenden anstehen, also aus Glimmerschiefer zwischen Oppau und Michelsdorf, aus Grünem Schiefer in der Umgegend von Rudelstadt, aus Gneuss bei Fürsten- stein, Hausdorf, Neudorf und Silberberg. Die schon früher von BEINERT beschriebene Erscheinung der verschobenen Kiesel D), bei welcher dieselben durch den Gebirgsdruck gespalten, die Spaltungs- stücke ein wenig verschoben und in dieser Lage durch Quarz- masse wieder fest verkittet worden sind, erstreckt sich sowohl auf I) Zeitschr. d. D. geol. Ges. VI, 663. 26 I. Stufe. Culm. die Conglomerate des Culm, als auch auf die des Ober- Carbon. Ausnabmsweise treten an der Oeffnung des Fürstensteiner Grundes auf der Grenze mit dem Urthonschiefer bei Freiburg Thonschiefer auf, welche im Thal aufwärts in feinkörnige Grauwacke und end- lich in ein aus grossen Gneussblöcken bestehendes Conglomerat übergehen. Je entfernter vom Grundgebirge, desto kleiner werden die Fragmente, die Conglomerate gehen durch grob- in feinkörnige Grauwacke über, zwischen deren Schichten aber immer wieder einzelne mächtige Bänke des gröberen Conglomerats vorkommen, welche in kleinen Felsenreihen zu Tage liegen, wie z. B. bei Tschöpsdorf, Ober-Blasdorf, Schreibendorf, Krausendorf, Liebers- dorf, Conradsthal u. a. ©. Die grobkörnigen Sandsteine bestehen aus Körnern von weissem und grauem Quarz, Kieselschiefer, Jaspis, Thonschiefer, stellen- weise aus Kalkstein. Bei den Conglomeraten stellt das Binde- mittel einen aus zerriebenem Gneuss, Glimmerschiefer oder Grünem Schiefer entstandenen grobkörnigen Sandstein vor, bei den grob- und feinkörnigen Sandsteinen ist es bald thonig, bald kieselig und enthält meist reichlich silberweissen Glimmer beigemengt. Die Conglomerate und Sandsteine sind im Gegensatz zu den gleichen Gesteinen der productiven Abtheilung, welche stets hellgraue, gelblichgraue oder weisse Farbe besitzen, von dunklen Farben, bräunlichgrau, grünlichbraun bis gelbliehgrau. In dem Strich von Mittel-Salzbrann nach Adelsbach und darüber hinaus bis in die Gegend von Reichenau ‘macht sich ein Streifen von rothem Conglo- merat bemerkbar, dessen aus Quarz, Gneuss und Glimmerschiefer bestehende Brocken durch ein dunkelrothes, thoniges Bindemittel fest vereinigt sind; das Conglomerat geht in einen ebenso ge- färbten feinkörnigen, glimmerreichen Sandstein über. In geringerer Flächenausdehnung findet dieselbe Abweichung von der herrschen- den Gesteinsfärbung bei Altwasser, Neu-Krausendorf und Reussen- dorf statt; hier wie dort macht sich dieselbe schon von ferne durch die rothe Färbung des Bodens "bemerkbar und hat an beiden Orten zur Bezeichnung »hRothe Höhe« Veranlassung gegeben. In Bezug auf die muthmaassliche Entstehung der rothen Färbung der Schichten bei Adelsbach ist noch hinzuzufügen, dass die u 1. Stufe. Culm. >» 27 Mineralien-Sammlung der hiesigen Bergschule ein Stück von einem Gestein enthält, welches von fleischrother Farbe, Feldspathhärte, mit einer versteckten Tendenz zur schiefrigen Textur und mit der letzteren entsprechend vertheilten schmutzig grünlich grauen, schmalen länglich runden Flecken und kurzen Streifen und nach der Etiquette ein »Lager im Grauwackengebirge zwischen Adels- bach und Reichenau« bilden soll. Ueber das Anstehen des Ge- steins ist Nichts bekannt, auch keine Darstellung desselben auf der Geologischen Karte von Niederschlesien erfolgt; die Richtig- keit der Etiquette vorausgesetzt, darf vermuthet werden, dass es, wenn auch nicht an der Oberfläche, so doch in geringer Tiefe ansteht und bei irgend einer Schurfarbeit entblösst worden ist. Wie anderwärts, so sind auch hier die Conglomerate undeutlich in dicke Bänke geschichtet; mit dem Uebergange in feinkörnige Grauwacken wird die Schichtung deutlicher, auch stellt sich da- mit ein reichlicherer Gehalt an Glimmer ein. Der Thonschiefer bildet das untergeordnetste Glied der Abtheilung, erscheint in der Regel nur in einzelnen wenige Fuss mächtigen Bänken und die den Uebergang dieses Schiefers in Sandstein bildenden Grauwackenschiefer sind ebenfalls nicht häufig. Der Thonschiefer ist meistens von blau- oder rauchgrauer grünlich- und bräunlichgrauer, bei Blasdorf, Reussendorf und Oppau von rothbrauner Farbe, deutlich geschichtet, dünnschiefrig und durch innig beigemengten feinen Quarzsand fester, als die Schieferthone der oberen Abtheilung, so dass sie der Verwitterung länger widerstehen, als diese. Das mächtige Lager von blau- grauem Thonschiefer, welches durch 'einen Steinbruch am Wil- helminen- Berge bei Ober-Bögendorf aufgeschlossen ist, sowie die- jenigen Thonschiefer, welche der Friedrich - Wilhelm - Stollen bei Altwasser zwischen dem Mundloch und der in 558” Entfernung von demselben liegenden Grenze des productiven Steinkohlenge- birges in Wechsellagerung mit Grauwackensandsteinen durchfahren hat, sind jedenfalls die bedeutendsten Ablagerungen dieser Art. Weniger mächtige Zwischenlager von Thonschiefer finden sich an beiden Abhängen der Vogelkippe bei Altwasser, am Abhange des Ameisenberges nach Nieder- Bögendorf hin, am Käthelberge bei 28 I. Stufe. Culm. Seifersdorf, am Kalkberge zwischen Liebichau und Seifersdorf, zwischen Gablau und Conradsthal, nordöstlich von der Wilhelms- höhe bei Salzbrunn u. s. w. Durch Aufnahme von Kohlenstoff ent- stehen Brandschiefer. Beginn der Flötzbildung. Mit den Brandschiefern treten an verschiedenen Orten reine und verschieferte Bestege von Steinkohle resp. Anthracit auf, welche zu verschiedenen Zeiten, namentlich wieder seit Anfan« der 70er Jahre, zu Schurfarbeiten nach Steinkohle Veranlassung gegeben haben. Nach den Aufzeichnungen in den Akten des Waldenburger westlichen Reviers über die in den letzten 10 Jahren besichtigten Funde schwankt die Mächtigkeit dieser Bestege zwi- schen 0,13 und 0,26”; wenn dieselben mit gleich schwachen Lagen von Brandschiefer in Wechsellagerung treten, so entstehen die 0,50 — 1,80” mächtigen Flötze eines verschieferten oder versteinten Anthracits, wie sie bei Alt-Reichenau, Reussendorf und Rudelstadt ausgeschürft worden sind. Im Allgemeinen lassen sich diese ersten Anfänge der Flötzbildung in 3 Niveaux unterbringen; im ersten oder untersten Niveau liegen die Bestege bei Schreibendorf, Reussen- dorf, Rudelstadt und Alt-Reichenau, im mittleren die von Michels- dorf, Alt-Weissbach, Johnsdorf, Krausendorf, Merzdorf, Ruhbank und Giessmanpsdorf, im oberen die von Buchwald, Blasdorf, Lep- persdorf, Vogelsdorf, Wittgendorf, Gablau und Liebersdorf. Bei den zuerst genannten ist ein östliches und südöstliches Fallen vor- herrschend, während in dem mittleren Niveau ausser diesem bei den Bestegen zu Merzdorf, Ruhbank und Giessmannsdorf ein süd- westliches Verflächen beobachtet worden ist; im oberen Niveau ist dasselbe bei Buchwald nach Osten, bei Leppersdorf nach Süden, bei Liebersdorf nach Nordosten gerichtet. Der Neigungs- winkel, unter welchem die liesendsten Culmschichten dem Innern der Mulde zufallen, beträgt am nördlichen Rande 50—90°, am östlichen längs des Gneusses 30— 40°, ausnahmsweise in der Ge- gend südöstlich von Bögendorf 70— 80°, an der Vogelkippe 60 — 70°, am westlichen Rande geht er stellenweise bis auf 30 und rin nn en ee DELETE ER ER T. Stufe. Culm. 29 20% herab. Bei den Flötzbestegen beträgt er im tieferen Niveau 35 —45°, im oberen Niveau 20 — 25. Bergmännische Untersuchungs-Arbeiten haben nur in den Grubenfeldern von Johannes bei Rudelstadt, von Antonie im Wald bei Reussendorf m 20” Teufe, im Felde von Aurelie, westlich von Nieder-Leppersdorf und Krausendorf in 90” Teufe, von Albinus ebendaselbst durch eine 100% lange Rösche, endlich im Felde von Ernst-Wilhelm bei Johnsdorf statt- gefunden. Im Felde der Aurelie- Grube wurde ein Versuchsbau auf zwei steil aufgerichteten, vielfach mit Bergmitteln verunreinigten Flötzen von 0,60 bis 1” Mächtigkeit vorgenommen, welcher jedoch als unlohnend wieder aufgegeben werden musste. Im Felde der Grube Johannes wurde im Dorfe Rudelstadt am linken Ufer des Bobers ein 1,5” mächtiges, durch Schiefer verunreinigtes Anthracit- flötz, welches mit 45— 50° nach Osten einfällt und h. 0,7 streicht, im Felde von Carls-Glück-Grube ebendaselbst ein ähnlich be- schaffenes Flötz von 1” Mächtiekeit, welches h. 1,4 streicht und mit 50° nach Osten einfällt, untersucht. Im östlichen Revier be- findet sich im Liegenden der später zu erwähnenden Harte-Grube die consolidirte Gute-Hoffnung-Grube bei Salzbrunn, entstanden durch die Consolidation der 3 Gruben: Gute-Hofinung, Emma-Ernestine und Gute-Hoffnung Zubehör. Vom Liegenden aus gerechnet besteht das Fundflötz der Gute-Hoffnung der Emma-Ernestine aus: 0,04” Kohle 0,22 Kohle 0,04» Letten 0,10» Schiefer 0,13» Kohle 0,10» Kohle oa 0,08» Schiefer 0,60» Kohle - 1,10» der Gute-Hoffnung Zubehör 0,16% Kohle 0,20» Schiefer 0,36» Kohle 0,72, 30 I. Stufe. Culm. Das Streichen dieser Flötze geht in h. 11, das westliche Fallen beträgt circa 20°. Dieselben liegen etwa 250 m im Liegen- den vom Harte-Flötz (Fixstern-Flötz) entfernt. Die hier unter- nommenen Versuchsarbeiten wurden 1878 eingestellt, nachdem sich ihre Nutzlosigkeit herausgestellt hatte und ebenso sind in den im Liegenden der Seegen -Gottes-Grube bei Altwasser befindlichen, auch erst ın den letzten Jahren verliehenen Feldern der Gruben Waldrose und Achenbach, welche fast vollständig auf Culm- grauwacken liegen und erst in unmittelbarer Nähe der hangenden Markscheide das Ausgehende des Fixstern - Flötzes .einschliessen, bauwürdige Flötze nicht bekannt. Alle im östlichen und westlichen Revier innerhalb des Culm gemachten Funde von Flötzbestegen haben ohne Ausnahme keine technische Bedeutung. Sie beweisen im Einklang mit den fossilen Pflanzen, welche nur an sehr wenigen Lokalitäten auftreten und auch da nur in kleine Fragmente zerschlitzt in den Schiefern ein- geschlossen zu finden sind, dass die Flora des Culm noch keine grossen Flächen überzog, mit Ausnahme der Sagenarien und eini- ger verwandter Gattungen nur aus niedrig wachsenden Crypto- gamen bestand, deren geringes Material nicht ausreichte, bau- würdige Flötze zu constituiren. Kalklager. In dem in Rede stehenden Gebiet treten Ralklager bei Frei- burg, Ober-Rünzendorf und Fröhlichsdorf bei Freiburg, Bögen- dorf, Liebichau und Adelsbach auf. Das dicht an der Stadt Freiburg auf der Grenze von Urthonschiefer und Culm auftretende Kalklager zeigt eine Mächtigkeit von 40-—60” und ein Fallen von durchschnittlich 65° nach Süden. Der Kalkstein ist dicht, von dunkel rauchgrauer und bläulichgrauer Farbe, zuweilen auch mit einem Wechsel dieser mit rothen und braunen Farben und von schwachen Kalkspathadern durchzogen; die wenigen Versteine- rungen, welche bisher darin gefunden wurden, sind jedoch hin- reichend, ın ihm einen unzweifelhaften Devon-Kalk zu erkennen. Derselbe wird von einem dunkelgrau, zuweilen roth gefärbten Schiefer, welcher zahlreiche Knollen eines dunkelgrauen bis schwar- TI. Stufe. Culm. 31 zen Kalksteins umschliesst, bedeckt; diese Knollen beherbergen ebenfalls Petrefakten devonischen Alters und sind nur als Roll- stücke, welche dem darunter befindlichen Lager entstammen, zu betrachten. Geognostisch viel wichtiger ist das Kalklager von Ober- Kunzendorf bei Freiburg, da seine organischen Einschlüsse in allen Sammlungen der Provinz angetroffen werden und weil es, allseitig von Culmschichten umgeben, als ein integrirender Bestand- theil dieser Ablagerung erschemt und daher von wesentlichem Einfluss auf die Entscheidung über das geologische Alter der um- gebenden Grauwacken sein musste. ZOBEL und v. ÜARNALL er- wähnen, dass das nördliche Uebergangsgebirge früher zum Stein- kohlengebirge gerechnet worden sei, kommen aber, gestützt auf petrographische Merkmale und weil »auf der Scheidung beider Formationen ungeachtet ihrer gleichförmigen Lagerung kein all- mähliches Verlaufen, sondern stets eine scharfe Grenzlinie und diese sogar in der äusseren Form zu finden sei«, zu dem Schluss, dass diese Ansicht eine irrige sei. BEYRIcH sprach jedoch schon 1844 in seiner Abhandlung: Ueber die Entwickelung des Flötz- gebirges in Schlesien!) seine Ansicht dahin aus, »dass keine That- sache der Annahme im Wege steht, die Schichtensysteme des nördlichen und des Hausdorfer Uebergangsgebirges ganz oder z. Th. der unteren Abtheilung der Steinkohlen - Formation gleich- zustellen«. Die in Rede stehenden Schichten sind auf der geolo- gischen Karte von Niederschlesien mit einem Farbenton bezeichnet, welcher den devonischen Grauwacken und denen vom Alter des Kohlenkalkes und flötzleeren Sandsteins gemeinsam ist, weil man es damals noch für möglich hielt, dass der liegende Theil des Schichtensystems ein höheres Alter besitze und daher später von den Oulmschichten werde getrennt werden müssen. Der Ober- Kunzendorfer Kalkstein ist dicht, wie der Freiburger von vor- herrschend dunkelblaugrauer Farbe. Das Streichen und Fallen der Schichten ist wechselnd, im nordwestlichen Theil des Bruches streichen dieselben in h. 3 und fallen mit 50° nach Nordost, weiter 1) Karsten’s Archiv Bd. 18. 32 I. Stufe. Culm. nördlich geht das Streichen allmählich in h. I über, im der Richtung nach Süden zu ist dasselbe in h. 81/,, dann in h. 6 mit steilem Fallen gegen Nord gerichtet, so dass durch diese Wendung im Streichen eine Mulde gebildet wird; den Kalk bedecken in con- cordanter Lagerung hellblaugraue, schiefrige Kalkmergcl mit Kalk- knollen, welche ebenfalls organische Einschlüsse enthalten, auf welche erst die grünlichsrauen Culmschiefer folgen. Es musste demnach den Anschein gewinnen, dass das Kalklager eine den Culm-Grauwacken angehörige stockförmige, sehr mächtige, aber geringe Ausdehnung im Streichen zeigende Masse sei, welche man, da in den darin vorkommenden Petrefacten die Korallen nicht blos dominiren, sondern einzelne Gesteinsbänke vollständig an- füllen, als eine Korallenbank zu betrachten habe und dass, da ın demselben Amplexus lineatus Qu. massenhaft vorkommt, diese Gattung aber ihre grösste Verbreitung im Kohlenkalk besitzt, dieser Kalkstock als Kohlenkalk angesprochen werden müsse. Später hat Daumes!) nachgewiesen, dass aus den Versteinerungen Ober-Kunzendorfs ein verschiedenes Alter für die Kalke und die Grauwacken hervorgehe, dass erstere dem unteren Ober- Devon, letztere dem Culm angehören. Die häufiger vorkommenden organischen Reste sind: Receptaculites Neptuni Defr. Calamopora reticulata Blainv. (Calam. spongites var. xamosa Gldf.) Alveolites suborbieularıs. EB. et H. (Calam. spongitis var. tuberosa Gldf.). Alveolites denticulata E. et H. Aulopora repens Gldf. Amplexus lineatus Qu. Lithostrotion caespitosum Gldf. Stromatopora polymorpha Gldf. Spirfer desjunctus (Sp. Verneuili) Sow. Spürigera concentrica d’Orb. ) Ueber die in der Umgebung Freiburgs in Niederschlesien auftretenden devonischen Ablagerungen. Zeitschr. d. D. geol. Ges. Bd. XX, S. 409, “ I. Stufe. Culm. 33 Atrypa reticularis Dalm. » zonata Schnur. Rhynchonella cuboides Sow. Pentamerus galeatus Dalın. Orthis striatula Schl. Leptaena interstrialis Phill. Produetus sericeus v. Buch.!) Cardiola retrostriata Keys. (in den den Kalk bedecken- den Schiefern). Ohne paläontologische und technische Bedeutung sind die Lager von Bögendorf, Liebichau, Adelsbach, Polsnitz und Rei- chenau, weil dieselben keine eigentlichen Kalklager, auch keine Kramenzelkalke, sondern Culmschieferlager mit z. Th. reichlich eingebetteten Geschieben des vorbeschriebenen devonischen Kalkes von Freiburg und Ober-Kunzendorf vorstellen. Südöstlich von ÖOber-Bögendorf wurde dieser Kalkknollen enthaltende, auch sonst in der Grundmasse kalkhaltige Thonschiefer am Fuss eines »das Gütchen« genannten Berges (s. Karte der Umgegend von Salzbrunn von VOGEL v. FALKENSTEIN, geognostisch colorirt von BEYRICH) in einer Mächtigkeit von 0,9 — 1,25 m ausgeschürft und weiter westlich im Dorfe Seifersdorf zufällig beim Ausheben des Bodens für das Fundament eines Wohnhauses gefunden; der Kalkstein der Knollen ist von dunkelblaugrauer Farbe. Dieselbe Bewandtniss hat es mit dem Lager am Fuss des Linden- und Windmühl-Berges in Ober-Bögendorf und mit dem auf dem Kalkberge bei Liebichau. Während die Kalkknollen am Linden- und Windmühlenberge spärlicher vorhanden sind und eine Conglomeratschicht von etwa 0,6 m Mächtigkeit darstellen, setzen sie bei Liebichau eine Schicht bis zu 3 m Mächtigkeit zu- sammen, sodass dieselbe früher durch Grubenbau gewonnen werden konnte. Im weiteren Fortstreichen nach Westen trilit man nach ) Von Productus sericeus, von welchem gute Exemplare zu den grössten Seltenheiten gehören und daher das Königl. Mineralien-Kabinet der Berliner Uni- versität nur zwei vollständig erhaltene besitzt, befinden sich in der Mineralien- Sammlung der hiesigen Bergschule je 3 Stück Rücken- und Bauchschalen, alle zur Varietät mit querovalem Umriss gehörig, die Bauchschalen ohne Concavität. © 34 I. Stufe. Culm. einer längeren Unterbrechung auf. das gleiche Vorkommen in Nieder-Adelsbach, wo ebenfalls wie bei Liebichau die Gewinnung von Kalk längst eingestellt ist. Die geringste Mächtigkeit zeigen die kalkigen Ablagerungen bei Polsnitz und Reichenau. Auf allen genannten Punkten sind Reste von Korallen, am Lindenberge bei Bögendorf und am Kalkberge bei Liebichau und im Salzgrunde bei Fürstenstein ausser diesen auch Atrypa retieularis gefunden worden. Als einziges, dem Schichtenverbande wirklich angehöriges Lager von Kohlenkalk bleibt daher nur dasjenige übrig, welches am südwestlichen Abhange der Vogelkippe bei Altwasser in der Form von 2 nahe bei einander liegenden etwa 0,26” starken durch grünlich graue Schiefer getrennten und von ihnen einge- schlossenen Bänken eines dichten, bläulich grauen Kalkes auftritt und durch einen kleinen Stolln angetroffen worden war, welchen man oberhalb des Hübelschachtes der Seegen-Gottes-Grube unfern der Grenze des rothen Conglomerats und der gewöhnlichen grauen Grauwacke angesetzt und ins Liegende getrieben hatte, lediglich weil man hoffen zu dürfen glaubte, auch hier ähnlich wie in der Umgebung von Freiburg bauwürdige Lager von Uebergangskalk- stein anzutrefien. Der Stolln erreichte die Kalkbänke mit 14,6" Länge. Die geringe Mächtigkeit gestattete keinen Abbau und die Zugangsstelle zu den so petrefactenreichen Schichten ist längst verbrochen, am Ausgehenden Nichts zu finden. Der so unerwartet gemachte reiche Petrefacten-Fund gab jedoch Veranlassung, im Interesse der Wissenschaft die Versuche auf Kalkstein fortzusetzen. Zu diesem Zwecke wurde etwa 6,3” saiger unter dem 1. ein 2. Versuchsstolln angesetzt, allein, da der Gebirgsabhang hier eine starke Einsenkung bildet, so durchschnitt dieser 2., welcher un- gefähr 21” lang wurde, die Gesteinsschichten mehr in diagonaler Richtung und da er auch noch mehr im Liegenden angesetzt war, so hat man die beiden Kalkbänke hier gar nicht angetroften. Dennoch fand sich in den durchfahrenen Schieferschichten, welche denen im ersten Stolln vollkommen glichen, fast ein gleich grosser Reichthum an Petrefaeten.!) Ueberhaupt entstammen fast sämmt- ) Bocxsen’s Manuscript. I. Stufe. Culm. 35 liche hier gesammelten Petrefacte nicht den Kalkbänken, sondern den sie begleitenden sehr milden Thonschiefern; thierische und pflanzliche Ueberreste liegen in derselben Schicht neben einander, erstere herrschen bei weitem vor, letztere zeigen sich nur in kleinen zerrissenen Bruchstücken. Erzführung. Die Erzgänge in der Culm-Grauwacke bei Gablau waren zu verschiedenen Zeiten Gegenstand eines regelrechten Bergbaues; von der Mitte des sechszehnten Jahrhunderts an (die ersten Nach- richten über denselben stammen aus dem Jahre 1559) bis zum Anfang dieses Jahrhunderts waren die Gruben, Pochwerke und - Hütten, wenn sie in Folge von Kriegen oder wegen Mangel an Betriebsgeldern eine Zeit lang zum Stillstande gezwungen waren, immer wieder von Neuem aufgenommen worden. Die letzte Be- triebsperiode begann 1854 und endete 1866. Durch das Abteufen eines 113” tiefen Schachtes und die in dessen Sohle unternom- menen Vorrichtungs- und Versuchbaue sind folgende Gänge auf- geschlossen worden: 1) Der Fridoline-Gang streicht in h. 12 und fällt mit 80° nach Osten ein, hat eine Mächtigkeit von 0,03—2", führt als Gangmasse Schwerspath und Quarz, untergeordnet auch Fluss- spath, an Erzen: Fahlerz und Bleiglanz, in geringen Mengen noch Kupferkies, Blende und Strahlkies (Speerkies). Nördlich vom Schacht zweigt sich von diesem Gange ein hauptsächlich mit Quarz ausgefülltes Trum ab und wendet sich ins Hangende; auf dem- selben steht der Fundschacht der Grube Helene, auf welcher jedoch keine neuen Aufschlüsse gemacht worden sind. 2) Der Bernhards-Zukunfts-Gang streicht in h. 8, 31/5 und fällt mit 76° nach Süden, hat eine Mächtigkeit von 0,21” und führt dieselben Erze und Gangarten wie der vorgenannte. Das Fahlerz trat hier meistens am Hangenden des Ganges in sehr vollkommen ausgebildeten Krystallen (Combination von Tetraöder, Würfel und Granatoöder) auf, welche z. Th. wie die Clausthaler einen dünnen Ueberzug von Kupferkies zeigten; am Liegenden 9% {3} 36 I. Stufe. Culm. [9] trat Strahlkies, im hangenden Nebengestein Fahlerz und Bleiglanz eingesprengt auf. 3) Der Franz-Gang streicht in h. 10 und fällt mit 60° gegen Süden; sein Verhalten ist kein so günstiges, wie beim vori- gen, auch wurde er mit dem Schacht als taube Kluft durchsunken. 4) Der Oarl-Gang streicht in h. 11, 21/, und fällt mit 66% nach Westen. Nach den vorgefundenen verhauenen Räumen scheint derselbe der wichtigste in den Bauen der Alten gewesen zu sein; leider wurde derselbe in der Maschinenschachtsohle voll- ständig zertrümmert angetroffen, indem an derselben Stelle, wo er nach Maassgabe des in der alten Stollnsohle bei 25" Teufe abge- nommenen Streichens und Fallens hätte erreicht werden müssen, mindestens 16 Trümmer von 0,03— 0,18" Stärke, welche mit Schwerspath, Quarz, Kalkspath und Flussspath ausgefüllt waren und an Erzen Bleiglanz und Fahlerz, sowie etwas Bournonit und Boulangerit führten, angefahren wurden, welche in südöstlicher Richtung divergirend sich allmählich im Nebengestein verliefen. Westlich vom Maschinenschacht liegt 5) der Gang der Grube Zur Sicherheit, welcher nicht wie die vorgenannten durch den alten Gablauer Stolln, sondern durch einen im Wittgendorfer Thale angesetzten Stolln von den Alten gelöst worden war; derselbe ist in der letzten Betriebsperiode nicht näher untersucht worden. Die Ausfüllungsmasse aller Gänge ist im Allgemeinen über- einstimmend und es dürfte daraus auf eine ziemlich gleichzeitige Entstehung derselben zu schliessen sein, jedoch mit der Einschrän- kung, dass der Fridoline-Gang wahrscheinlich etwas jünger ist, als der Bernhards-Zukunft-, Franz- und Carl-Gang. Die Fahlerze enthielten in 100 Zollpfund 1,78—2,90 Pfd. Silber und 18—24 Pfd. Kupfer, wogegen der Bleiglanz zur silberarmen Varietät ge- hört, da in demselben Quantum nur 11/y—2 Loth Silber enthalten waren.!) !) Jahrbuch des Schles. Vereins für Berg- und Hüttenwesen. Bd. Il, Beilage: Die Erzbergwerke bei Gablau vom Bergwerks-Director Dannesweng. 1860, IE UHLEEE EIN DAEERUERAHSGAEN ERRERTRN'T SET EAN Sn ner I. Stufe. Culm. al Die grossen Hoffnungen, welche sich an diese silberreichen Fahlerze knüpften, sollten jedoch auch hier, wie an allen übrigen Punkten Niederschlesiens, wo in den fünfziger und sechsziger Jahren unter Aufwendung grosser Geldopfer die alten Baue von Neuem aufgemacht und die vorgefundenen Lagerstätten weiter ver- folgt wurden, so z. B. im Orthoklas-Porphyr bei Gottesberg, im Gneuss bei Dittmannsdorf, Breitenhayn, Weistritz, Hoh-Giersdorf, Seifersdorf, im Dioritschiefer bei Jannowitz, Rudelstadt und Kupfer- berg etc. unerfüllt bleiben. Die Gablauer Erzbaue kamen 1866 zum Erliegen, weil die Gänge sich schliesslich unbauwürdig er- wiesen. Ein anderes, jedoch sehr zweifelhaftes Erzvorkommen fand sich bei Adelsbach, indem am Fuss des westlich vom Dorfe liegenden Engelsberges im Alluvium Bruchstücke eines ausgezeichnet rei- nen Rotheisensteins mit Glaskopfstructur, welche keine Spur von Abrollung, Verwitterung und Umwandlung in Brauneisenstein zeigten, in ziemlicher Menge gefunden wurden. Ungeachtet der darauf unternommenen eifrigen Schurfarbeiten ist keine in der Nähe anstehende Lagerstätte aufgefunden worden, jedoch der Fall denkbar, dass die gefundenen Stücke von der Rotheisensteinlager- stätte zu Willmannsdorf bei Jauer herstammen und zur Diluvial- zeit hierher verschwemmt worden sind. Eruptivgesteine. Als solche ist der Orthoklas-Porphyr und ein vielleicht zum Diabas zu zählender, bis jetzt nicht näher untersuchter Grünstein aufzuführen. Der Erstere bildet bei Weissbach südwestlich von Landeshut auf der Grenze zwischen Urschiefern und Culm eine Einlagerung und ferner den zweigipfeligen, von mehreren Vor- köhen umgebenen Sattelwald bei Liebersdorf. Das Vor- kommen bei Weissbach ist zuerst von ZOBEL und von ÜARNALL erwähnt und beschrieben worden. Das Gestein setzt hier den Beerberg und Mühlberg zusammen; dasselbe besteht aus einer gelblichgrauen, röthlichgrauen, zuweilen schmutziggrünen Grundmasse, in welcher deutliche Kryställchen von Feldspath, Quarzkörner und Glimmerblättchen ausgeschieden liegen; der 38 I. Stufe. Culm. Menge nach waltet der Glimmer vor. In dem sehr festen und daher einen unebenen bis splittrigen Bruch zeigenden Gestein vom Beerberg erscheinen in röthlichgrauer Grundmasse vollkommen ausgebildete sechsseitige Tafeln von Glimmer von schwärzlich grüner Farbe oder an deren Stelle kleine, ebenso gefärbte, unbe- stimmt conturirte Blättchen oder Flecken, eine nicht zu vollstän- diger Ausbildung gelangte Glimmersubstanz. Der Quarz erscheint weniger in kleinen Körnern ausgeschieden, als in der Grundmasse gleichmässig fein vertheilt. Die Haupterstreckung des Porphyrs ist dem Streichen der umliegenden Gebirgsschichten parallel ge- richtet und da die Culmconglomerate, welche an der Westseite des Mühlberges sich in schmalem Saum zwischen den Urschiefern und dem Porphyr abgelagert finden, dem Hauptfallen der ganzen Ablagerung entsprechend nach Osten, also unter den Porphyr ein- schiessen und auf der Ostseite des Beerberges eine gleiche Schichten- neigung vorhanden, nirgends aber eine Aufrichtung oder ähnliche Störung in der gewöhnlichen Schichtenlage bemerkbar ist!), so ist nicht zu zweifeln, dass der Porphyr hier eine Einlagerung bildet, jedoch unwahrscheinlich, dass er, wie die beiden Autoren meinen, erst nach Ablagerung der Culmschichten dieselben in der Richtung ihrer Schichtungsfugen gespalten und durch Zertrümmerung der leicht zerstörbaren Thonschieferbänke sich einen Weg nach der Oberfläche gebahnt habe, vielmehr anzunehmen, dass dieser Porphyr seiner Bildungszeit nach in den Culm gehört und zu Tage trat, als die liegendsten Schichten desselben zur Ablagerung gelangt waren und er seinerseits den hangenderen Oulmschichten bei ihrem Niederschlage zur Unterlage diente Zwischen hier und dem Sattelwald kommt ein Orthoklas-Porphyr (Porphyrit?) am west- lichen Ufer des Bobers bei Merzdorf in der Nähe von Ruhbank vor, welcher auf der geologischen Karte nicht aufgetragen ist. Bei dem Sattelwald, dessen Gestein ein hellfleischrother, dem Thon- stein sich nähernder Feldspath-Porphyr mit sehr wenig ausgeschie- denen Krystallen von Feldspath und Quarz ist, sind die Lagerungs- verhältnisse der benachbarten Schichten gegen den Porphyr nicht 1) v. CArnauı a. a. O., Bd. III, S. 303. ie I. Stufe. Culm. 39 so leicht beobachtbar, wie am Beer- und Mühlberge, jedoch eben- falls keine Aufrichtungen der -Culmschichten durch das herauf- dringende Eruptivgestein bis jetzt beobachtet worden; es dürfte daher auch hier als das Wahrscheinlichere gelten, dass der Feld- spathporphyr während der Ablagerung der mittleren Culmschich- ten an die Oberfläche getreten ist. Der am Eingange erwähnte unbestimmte Grünstein kommt auf dem westlichen Gipfel der Kunzenberge bei Liebichau in ge- ringer Ausdehnung zum Vorschein und tritt dann weiter westlich in Adelsbach nochmals auf.!) 2. Die Culm- Ablagerung bei Hausdorf. Die Culmschichten des nördlichen Gebiets keilen sich südlich von Neu-Krausendorf aus und als letzte Bildung erscheinen hier rothgefärbte feinkörnige Sandsteine (Rothe Höhe), so dass von hier bis jenseits Rudolphswaldau das Ober-Carbon auf Gneuss abgelagert ist. Die ersten Culmschichten, welche sich zwischen Gneuss und Ober-Carbon wieder einschieben, treten zwischen Rudolphswaldau und Glätzisch-Falkenberg am südlichen Abhang der Falkenlehne auf und von hier streichen sie durch das Thal von Eule und Hausdorf bis zum Lier- oder Leerberge südlich von Hausdorf fort, wo zwar die charakteristischen Culmschiefer endigen, jedoch andere zu dieser Etage gehörige Gesteine sich über Volpersdorf bis zur Colonie Waldgrund (vulgo Saftquetsche) erstrecken und somit eine Verbindung der beiden bisher getrennt angenommenen. Ab- lagerungen, der von Hausdorf und des Glatzer Uebergangsgebirges, herstellen. Die diese Ablagerung zusammensetzenden Gesteine sind z. Th. dieselben wie im nördlichen Gebiet: Conglomerate, gross- und grobkörnige, weniger häufig feinkörnige Sandsteine und dazwischen untergeordnete grünlichgraue Schiefer, welche bei Hausdorf, ähn- lich wie an der Vogelkippe bei Altwasser, mit einigen schwachen 1) Sazanru: Beschreibung der Grauwacken-Formation bei Waldenburg: Examenarbeit. « 40 I. Stufe. Culm. Kalkbänken wechsellagern. Im Sandstein ist der Glimmer in grosser Menge enthalten, weil .der unterliegende Gmeuss das Material zu seiner Bildung hergegeben hat. Am Fusse des aus Culmschiefern bestehenden Calvarienberges zu Hausdorf ist beim Ausschachten eines Felsenkellers vom Liegenden aus folgendes Profil entblösst worden )): Kalkbanık . . . . ..... 0,21” mächtig Grauwackenschiefer . . . . 1,31» » IKalkbankarr re » Grauwackenschiefer . . . . 0,13» > grobkörnige Grauwacke. . . (Zahl fehlt) Kalkbank . . ....... .0,212 mächtige sehr glimmerreiche Grauwacke 0,26 » » Kualkbanksr ae 0 >» Grauwackenschiefer, sehr glimmerreich und dünnschiefrig. Sämmtliche Schichten enthalten organische Reste, einige in grosser Menge, und da die Grauwacke stellenweise reich an Glimmer ist, so erscheinen die thierischen Reste in einzelnen Ge- steinsbänken auf den ersten Blick wie in einem verwitterten Gmneuss eingeschlossen. Der Kalkstein ist dicht, von dunkelbläulicher und schwärzlichgrauer Farbe und wie an der Vogelkippe ärmer an organischen Resten, als der Schiefer. Die noch weiter im Hangen- den folgenden Schichten bestehen grösstentheils aus dünnschiefrigen Grauwacken ünd sind je entfernter von den Kalkbänken, um so ärmer an organischen Einschlüssen. Wie an der Vogelkippe, so kommen auch hier Pflanzen- und Thierreste gemeinschaftlich in. derselben Schicht vor. Wegen der paläontologischen Wichtigkeit ist der Calvarienberg zu Hausdorf zuerst genannt worden; eine Kalkablagerung tritt schon vorher bei Glätzisch-Falkenberg in Form einer schwachen Kalkbank und in ihrer Nähe Gabbro auf, auch zeichnen sich die Grauwackenschichten am rechten Ufer des Falkenberger Wassers an dem Wege, welcher von Colonie 1) Bockscn’s Manuscript. WOHER ENG CRSERIIRRDEE SR 20 =D? on WEHREN GE SAD DERNDEE DRRRBEN WENDE Een I. Stufe. Culm. 41 Städtisch Eule längs des Weitengrundes nach Rudolphswaldau führt, durch ein kalkiges Bindemittel aus. Die hangendsten Culmschichten und die Grenze mit dem Ober- Carbon sind vortrefflich durch eine neue Wegeanlage oberhalb der Wenzeslaus-Grube bei Hausdorf aufgeschlossen, indem sämmt- liche Schichten von dem Ausgehenden des liegendsten Flötzes bis zu den normalen grünlichgrauen Culmschiefern an der Böschung der eingeschnittenen Strasse, welche hier zum Theil eine querschlä- gige Richtung innehält, zu beobachten sind. Im Liegenden des genannten Flötzes tritt eine circa 50” mächtige Ablagerung von Conglomeraten auf, deren Kiesel weiss oder hellgrau gefärbt und von Tauben- bis Hühnerei-Grösse sind; Zwischenlagen von fein- körnigem Sandstein sind nicht vorhanden. Unter diesem Conglo-. merate liegen bräunliche, glimmerreiche, sandige Schiefer, und unter diesen die charakteristischen Culmschiefer, welche denen des Cal- varienberges vollkommen gleichen. Die weissen Conglomerate, welche hier als Grenzschicht auftreten, da die glimmerreichen, sandigen Schiefer ganz unzweifelhaft zum Culm gehören, sind die- selben, welche an der Eisenkoppe bei Volpersdorf und noch weiter südöstlich auftreten, also als ein in einem grossen Theil des in Rede stehenden Gebietes vorhandenes Formationsglied zu betrachten; ‘sie sind ferner zu vergleichen denjenigen Conglomeraten, welche an der Grenze zwischen Culm und Ober-Carbon in der Nähe von Gablau, Conradsthal und Hartau auftreten, wo sie dem Öber- Carbon angehören.“ Eruptivgesteine. Schon bei Glätzisch-Falkenberg tritt in der Nähe des Kohlen- kalks Gabbro auf, ebenso oberhalb Colonie Neu-Mölke an dem westlichen Punkt der grossen Curve, welche die von Hausdorf nach Reichenbach führende Chaussee daselbst bildet. Ein dritter und interessanterer Punkt findet sich unterhalb Glätzisch - Falken- berg bei den obersten Häusern von Eule, also weit im Hangenden des erstgenannten. In der Nähe der Brandt- Mühle treten in ge- ringer Entfernung von dem nach Weitengrund führenden Wege 2 kleine Kuppen auf, von denen die eine (Reichel-Kuppe) mit jungen Tannen bestanden ist; beide bekunden durch ihre Lage 42 I. Stufe. Culm. das Streichen eines Lagers von quarzigem Dolomitgestein. Letzteres ist ein bläulich-, bräunlich- und gelblichgraue Farben in bunter Mischung tragender späthiger Dolomit, welcher jedoch Kieselerde in so grosser Menge aufgenommen hat, dass das Ge- stein zum Theil in rothen Eisenkiesel und Jaspis übergeht, auch hier und dort schmale, offene, mit Quarzkrystallen ausgekleidete Trümmer zeigt. Das Streichen dieses Lagers ist dem allgemeinen Streichen der Culmschichten conform. Im Liegenden dieses Do- lomits zeigt sich am Rande des Weges anstehend Gabbro und Serpentin mit Diallag. Das Zusammenvorkommen dieser Gesteine ist für die in Rede stehende Ablagerung charakteristisch, indem es sich am Lierberge bei Hausdorf und bei der Oberförsterei zu Volpersdorf unter gleichen oder ähnlichen Lagerungsverhältnissen wiederholt. Der Leer- oder Lierberg, südöstlich von Hausdorf bei der Oberförsterei »die Tränke« gelegen, besteht, wie man sich trotz der ihn deckenden, sehr üppigen Vegetation wenigstens stellenweise überzeugen kann, nicht nur aus einem Jaspis-artigen Gestein, wie alle Geognosten bisher angenommen haben, sondern aus jenem bereits von Eule aufgeführten Dolomit, in welchem allerdings der Quarzgehalt stellenweise so zunimmt, dass daraus ‘ein Jaspis-artiges Gestein hervorgeht; die im Ueberschuss vor- handene Kieselsäure hat sich in offenen Trümmern in Krystallen abgesetzt und einer Erhöhung am Abhang des Berges den Namen Diamantfelsei verschaft. Die ganze Bildung ist daher nicht so aufzufassen, wie Roru in seinen Erläuterungen zur geologischen Karte vom Niederschlesischen Gebirge!) gethan, dass Jaspis das Hauptgestein sei, in welchem eine aus Kalkspath und Schwerspath zusammengesetzte, Kupfererze führende Gangmasse auftritt, son- dern das Hauptgestein ist ein häufig stark verkieselter Dolomit, welcher bei Köpprich sogar circa 40 pCt. kohlensaure Magnesia enthält, an verschiedenen Punkten zwischen Eule und Volpersdorf auftritt, immer an die Nachbarschaft von Gabbro und Serpentin gebunden ist und am Lierberge Kupfererze, am Johnberg südöst- lich von Ober-Volpersdorf diese und Nickelerze eingesprengt führt. N 1) Rora’s Erläuterungen $. 328. I. Stufe. Culm. 43 Die Vergesellschaftung der genannten Gesteine findet gewisser- maassen in dem Frankensteiner Serpentin-Gebirge ein Analogon. Hier wie dort ist Serpentin an Gabbro gebunden; die Umgegend von Frankenstein, namentlich Kosemütz und Gläsendorf, sind allen Mineralogen wegen der dort vorkommenden Kieselerde- Ausschei- dungen: Opal, Chalcedon, Chrysopras, Hornstem und der in Nestern und Trümmern auftretenden kohlensauren Magnesia, Mag- nesit, bekannt. Offenbar steht die Ausscheidung der Kieselsäure bei der Entstehung der kohlensauren aus kieselsaurer Magnesia mit der Serpentinisirung des Gabbros im innigsten Zusammen- hange; hier im Hausdorfer Gebirge finden sich die Kieselerde und die kohlensaure Magnesia in den verkieselten Dolomiten wieder, womit jedoch nicht behauptet werden soll, dass die letzteren ur-_ sprünglich Kohlenkalk gewesen und später in Folge der Serpen- tinisirung des Gabbros durch Aufnahme von kohlensaurer Magnesia in Dolomit umgewandelt worden seien. Die Annahme dürfte natür- licher und wahrscheinlicher sein, dass diese Gesteine schon als Dolomite abgelagert wurden, dass sie diesen oder jenen Stoff von dem unterliegenden älteren Gabbro oder Serpentin auf irgend eine Weise bei ihrer Entstehung überkommen und nur die Kieselsäure nachträglich aufgenommen haben. Beiden Gebirgen, dem Haus- dorf-Volpersdorfer und dem Frankensteiner, ist ferner der Nickel- gehalt gemeinsam, welcher in letzterem als färbende Substanz des Chrysopras, Opal und Pimelith enthalten, in den Dolomiten sich ebenfalls nebst Kupfer durch die lebhaft grünen Farbenflecken ver- "äth und noch im Ober-Carbon, im Felde der Neue-Ruben-Grube, in einem Pimelith-ähnlichen Steinmark, welches Trümmer im Schieferthon bildet, auftritt. In dessen Analyse!) ist zwar kein Nickelgehalt, aber im Steinmark vom Öbersteiger VÖLKEL Haar- kies in feinen kurzen Nadeln entdeckt worden. il Nordwestlich vom Lierberg in dem Querthal, in welchem die Oberförsterei »die Tränke« liegt, tritt Gabbro auf, ziebt sich im Liegenden des Lierberggesteins fort, durchsetzt das Köpprich-Thal und erscheint nach kurzer ‘Unterbrechung wieder links von der von Volpersdorf nach Reichenbach führenden Chaussee. Dieser I) Siehe Weiss, Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1880, S. 445. 44 I. Stufe. Culm. Gabbro steht an der Richter-Lehne im Liergrunde in schönen Varietäten an; als Begleiter desselben findet sich im Köhlergrund bei Hausdorf Schillerfels, welcher in der Vollkommenheit der Ausbildung des tafelförmig ausgeschiedenen Schillerspaths (Bastit) dem bekannten Gestein von der Baste im Harz kaum nachsteht. Der auf der Grenze zwischen Gneuss und Culm abgelagerte Gabbro zieht sich von hier ins Köpprich-Thal, bildet dort zu- nächst noch eine grobkörnige Varietät und geht dann an der Haferlehne in Serpentin mit vielen ausgeschiedenen Blättchen von Diallag, mit Amianth, Chromeisen und Schwefelkies als accessorischen Gemengtheilen über. Der Serpentin der Haferlehne wird sowohl auf der nordöstlichen, als auch auf der südwestlichen Seite von Dolomit begrenzt, so dass er als ein zwischen diesem eingeschaltetes Lager erscheint. Am mächtigsten und vollständig- sten aufgeschlossen ist der im Hangenden des Serpentins liegende Dolomit des Köpprich-Thales, welcher eine Zeit lang als Zuschlag auf der nahen Barbara-Eisenhütte Verwendung fand. Eine dem- selben untergeordnete Masse ist der ebendort vorkommende, mit Quarz stark durchwachsene, sonst feinerdige Brauneisenstein. Der- selbe ist jedenfalls eme secundäre Bildung, hervorgegangen aus einem Gehalt des Dolomits an kohlensaurem Eisenoxydul. Das Kalk- und Magnesia-Carbonat wurden gelöst und fortgeführt, das Eisencarbonat dagegen als unlösliches Eisenoxydhydrat gefällt und die innig mit den Carbonaten verwachsene Kieselerde blieb als Skelet stehen. Die Trümmer von weissem Dolomitspath, welche in grosser Zahl den Dolomit durchschwärmen, sind ebenfalls von secundärer Bildung. Die südöstlich an die Haferlehne sich anschliessende Eisen- koppe besteht dagegen aus Gneuss, und da oberhalb derselben und seitwärts die von Hausdorf erwähnten weissen Conglomerate schon von ferne sichtbar auftreten, so bildet die Eisenkoppe eine zum Theil von der Hauptmasse des Eulengebirgs-Gmneusses ge- trennte und von Culmgesteinen umgebene Gmeussinsel!),. Der !) Die Eisenkoppe besteht aus 2 Bergen, die vordere und die hintere Eisen- koppe; an die erstere schliesst sich die Haferlehne als Vorhöhe an. Gneuss I. Stufe. Culm. 45 Dolomit im Liegenden der Haferlehne ist, wenn auch auf der Oberfläche in der ganzen Erstreckung nicht überall sichtbar, mit dem Dolomit des Johnberges nördlich von Colonie Wald- grund in Verbindung zu denken, von wo er sich noch bis zum südöstlich anstossenden Pressberg forterstreckt, hier aber seine Endschaft erreicht. Da die Dolomitlager vom Lierberge und vom John- und Pressberge noch in das Gebiet des Gmeuss der geolo- gischen Karte fallen, so wird bei den künftigen Karten die Grenze zwischen ihm und Culm weiter ins Liegende zurückverlegt er- scheinen. Auf dem Gneuss der Eisenkoppe ruhen Conglomerate, welche bis zur Colonie Waldgrund verfolgt werden können. Es ist schon weiter oben bemerkt worden, dass entscheidende Gründe für ihre Zutheilung zum Culm nicht beigebracht werden können; will man sie nicht als Culm-Conglomerate gelten lassen, so sind es doch die Dolomite, welche unzweifelhaft zum Culm gehörend, als schwache, zum Theil unterbrochene Glieder, eine Verbindung zwi- schen dem Hausdorfer und Glätzer Culm herstellen. Der letzte bemerkenswerthe Punkt im Culmgebiet vor der Colonie Wald- grund, von wo ab die Ausbildung dieser Etage sich vollständig ‚ändert, liegt in der Nähe der Volpersdorfer Oberförsterei. Hier tritt nachstehende Gesteinsfolge auf: a) Gneuss, b) Serpentin und Gabbro, c) Ober-Carbon; zu diesen Gestenen kommt am Quitzenberge ein schmutzig grünlichgrauer Feldspath-Porphyr hinzu, wogegen Serpentin und Gabbro fehlen, so dass sich folgendes Profil herausstellt: kommt nur an der vorderen, in mangelhafter Entblössung anstehend, an der hin- teren das grobkörnige Conglomerat vor. Das Auftreten des Letzteren, scheinbar im Liegenden dieses Gneusses, wird sich bei der Special- Aufnahme wohl als die Folge einer Verwerfung herausstellen, und mit dieser würde dann noch eine andere Erscheinung zu verknüpfen sein, welche auf eine, nach Ablagerung des Culm er- folgte Niveau-Veränderung schliessen lässt, nämlich die Discordanz zwischen Culm und Ober-Carhbon bei der Wenzeslaus-Grube zu Hausdorf (s. Profil derselben) und die schon früher von Tıerzu beobachtete bei der Fortuna- Grube zu Ebersdorf, 46 T. Stufe. Culm. a) Gmneuss, b) Dolomit, c) Feldspath-Porphyr, d) Ober-Oarbon. Der Porphyr des Quitzenberges wird von ZOBEL und v. CARNALL nicht erwähnt und ist auch auf der geologischen Karte von Nieder- schlesien nicht eingezeichnet; ebenso muss hier am Schluss in Bezug auf das Vorkommen von Gabbro und Serpentin erwähnt werden, dass diese Gesteine in dem in Rede stehenden Gebiet viel häufiger vorkommen, als es die geologische Karte vermuthen lässt, dass überhaupt das soeben in kurzen Zügen geschilderte, geologisch so überaus interessante Terrain bei einer späteren Dar- stellung im Maassstab von 1:25000 der neuen grossen geologischen Karte von Preussen und den Thüringischen Staaten ein viel mannigfaltigeres Bild gewähren wird, als die jetzige Karte, für welche der Maassstab von 1:100000 mit Rücksicht auf die hier obwaltenden geologischen Verhältnisse zu klein war, auch nur eine mangelhafte topographische Karte zu Grunde gelegt werden konnte. Von Colonie Waldgrund ab gewinnen die Culm-Ablagerungen plötzlich in ihrer Forterstreckung nach Osten eine gewaltige Breite an der Oberfläche; jenseits Waldgrund treten weder Gabbro noch Serpentin, noch jene Dolomite mit ihren jaspisartigen (Gesteinen mehr auf und damit fehlt auch jede Spur einer weiteren Verbrei- tung der Nickelverbindungen. An dem südlich von dem zuletzt erwähnten Vorkommen von Gabbro und Serpentin in der Nähe der Volpersdorfer Oberförsterei belegenen Glatzhübel tritt der Gabbro zum letzten Male auf; er ist hier an der Oberfläche zwar nur in zerstreuten Blöcken nachweisbar, aber mit dem Ambrosius- Stolln (siehe später Fortunagrube bei Ebersdorf) durchfahren wor- den. Weiter östlich ist ein Auftreten dieser Gesteine im Bereich des Culm nicht bekannt. Das Gabbro- und Serpentingebirge zwischen Frankenstein und Wartha, geologisch noch zum Eulen- gebirge gehörig und wahrscheinlich von gleichzeitiger Bildung mit den bisher besprochenen Gabbro- und Serpentingesteinen,, wird von den eben beschriebenen Culmschichten durch Silur und Dilu- vium geschieden und kommt hier nicht mehr in Betracht. | | I. Stufe. Culm. 47 Erzführung. In alten Zeiten wurde am Lierberge ein Bergbau auf Kupfer getrieben und nach den zahlreichen Schachtpingen zu urtheilen, welche in dem den Lierberg bedeckenden Walde zu sehen sind, kann derselbe nicht unbedeutend gewesen sein. Als Gegenstand der Gewinnung werden Kupferkies, Malachit und Bleiglanz, als Gangarten Schwerspath, Kalkspath, Braunspath genannt; von einer räumlich abgeschlossenen gangartigen Lagerstätte ist jedoch hier nicht die Rede. Ein in den fünfziger Jahren mit ungenügenden mechanischen Mitteln zur Wasserhaltung erneuerter Versuch war aus diesem Grunde nicht von langer Dauer. Bergmännische Schürfarbeiten über Tage ergaben, dass der. Dolomit des Johnberges Spuren von Kupfererzen, von Nickel-, Kobalt- und Chromverbindungen enthält, weshalb das Vorkommen unter dem Namen Theodor, Nickel-, Kobalt- und Chromerz-Berg- werk gemuthet und verliehen wurde. Ein weiterer Angriff hat noch nicht stattgefunden. 3. Die Culmschichten zwischen Voipersdorf, Silberberg und Glatz. Dieselben liegen von Colonie Waldgrund bis Silberberg auf Gneuss, von Silbexberg über Herzogswalde, Wiltsch, Eichau bis Königshain auf Silur und von hier bis Eckersdorf und Roth- Waltersdorf auf Urthonschiefer. Nur auf der Erstreckung zwischen Volpersdorf und Ebersdorf und von Colonie Leppelt bis Eckersdorf lagert auf dem Culm das Ober-Carbon, sonst das Rothliegende; im mittleren Theile des Oulmgebietes war auf der damaligen Oberfläche eine von Nordwest nach Südost gerichtete Einsen- kung durch Erosion entstanden, die Roth-Waltersdorf- Gabers- dorfer Bucht, welche ebenfalls durch das Rothliegende ausgefüllt worden ist. Im Allgemeinen treffen wir auch in diesem Gebiete nur die bisher beschriebenen Culmgesteine; die groben Conglomerate sind indess hier weniger häufig, als im nördlichen Gebiet, die Grau- 48 I. Stufe. Culm. wackensandsteine herrschen vor, die Grauwackenschiefer gehören zu den ungewöhnlichen Erscheinungen und auch der Thonschiefer bildet nur untergeordnete Lager, indem er erst im Hangenden der ganzen Ablagerung in der Nähe der Grenze mit dem Rothliegen- den bei Roth- Waltersdorf und Gabersdorf, in den Höllengründen westlich von Morischau und zwischen diesem Ort und Labitsch nördlich von Glatz, wo die schroffen Wände des Neissethales in diese Schiefer eingeschnitten sind, einige Bedeutung erlangt. Von hier ziehen sich dieselben östlich bis Königshain und gehen hier in schwarze Brandschiefer über, welche schon mehrfach zu Schurf- arbeiten nach Steinkohlen verführt haben. Im nördlichen Theile des Gebietes beginnt die Ablagerung mit einem groben Conglomerat, gebildet aus grossen abgerundeten oder eckigen Geschieben von Gneuss und Quarz, welche durch ein glimmerreiches, kalkhaltiges Bindemittel verbunden sind; nach dem Hangenden zu werden die Geschiebe kleiner, aus dem Oonglomerat wird ein kalkhaltiger Sandstein und aus diesem ein noch ziemlich viel Glimmer und zerstreute kleine Brocken von Gneuss enthal- tender Kalkstein, das von Öolonie Waldgrund über Neu- dorf bis Silberberg zu verfolgende, theilweise sehr mächtige Lager von Kohlenkalk. Der Kalkstein desselben ist dicht, erlangt aber durch die späthigen Durchschnitte der häufig darin vorkommenden Stielglieder von Orinoiden und Mollusken ein grob- krystallinisches Aussehen mit unebenem Bruch, von bläulich- und schwärzlich grauer Farbe und mit vielen Trümchen von weissem Kalkspath. Seine Mächtigkeit beträgt bei Neudorf und Silberberg mindestens 20”; sein Streichen geht von Waldgrund bis Neudorf in h. 8—9, von Neudorf bis Silberberg in h. 6, sein nach Süden gerichtetes Fallen beträgt 40—50°%. ZOBEL und v. CARNALL er- wähnen, dass diesem Lager eine wellenförmige Biegung und Knickung seiner Schichten eigenthümlich ist, welche am ausge- zeichnetsten in den oberen Bänken hervortritt und stellenweise noch in die darüber liegenden Grauwackenschichten fortsetzt und eitiren dafür als Quelle L. v. Bucn’s Versuch einer minera- logischen Beschreibung von Landeck. Abgesehen davon, dass an den heutigen Bruchwänden von einer solchen Schichtenbiegung IT. Stufe. Culm. 49 Nichts zu bemerken ist, findet sich diese Angabe weder in dieser Beschreibung, noch in der Abhandlung: Von der Uebergangsfor- mation mit einer Anwendung auf Schlesien, noch endlich in: Geognostische Beobachtungen auf Reisen, Theil I: Entwurf einer geognostischen Beschreibung von Schlesien. Von Ebersdorf wird in der zuerst genannten Beschreibung eine wellenförmige Ablage- rung der Kalkschichten erwähnt und damit ist ganz unzweifelhaft der Nierenkalk oder Clymenienkalk der oberen Abtheilung des dortigen Devonkalkes gemeint. Der Kohlenkalk wendet sich an seinem östlichen Ende am Fuss des Spitzberges, welcher Werke der ehemaligen Festung Silberberg trägt, an dem Communications- wege von Silberberg nach Herzogswalde unter einem spitzen Winkel nach Westen und bildet dadurch einen südlichen Gegen- flügel, welcher jedoch schwach entwickelt, auf einem grossen Theile seiner Erstreckung über Herzosswalde, Böhmisch -Waldvorwerk und Nieder-Neudorf das Zechenthal entlang bis Ober-Ebersdorf nicht sichtbar ist und erst zwischen dem Zechenthal und Ober- Ebersdorf als ein 20” mächtiges Lager wieder zum Vorschem kommt, so dass früher hier eine ausgedehnte Gewinnung stattge- funden hatte. Das Streichen des Kohlenkalkes geht auf dem Süd- ‚lügel bei Ebersdorf in h. 9—10, das Fallen beträgt 45—70°. Kehren wir nun noch einmal nach dem Ausgangspunkt Wald- grund zurück, um dort die Schichtenfolge kennen zu lernen. Das Profil vom Kohlenkalk ins Liegende bis in den Gneuss zeigt fol# gende Gesteine: unter dem Kohlenkalk liegen grobe Conglomerate, zum Theil Gneussbreccien, unter denselben folgt der Dolomit des John- und Pressbergs, darunter ein schwaches Lager von Serpen- tin, nicht anstehend zu beobachten, aber durch lose herumliegende Stücke verrathen, und zuletzt Gneuss. Die Entfernung vom Kohlen- kalk bis zum Dolomit beträgt 100—200“. Geht man vom Wald- grunder Kohlenkalk ins Hangende, so trifft man ein aus mehreren schwachen und daher unbauwürdigen Bänken eines dichten, blau- bis schwärzlich grauen Kalkes bestehendes hangenderes Kalklager, welches nicht nur petrographisch, sondern auch paläontologisch vollständig mit den Kalkbänken an der Vogelkippe und zu Haus- 4 50 I. Stufe. Culm. dorf übereinstimmt). Es sind demnach zwei verschiedenaltrige Kohlenkalk-Vorkommen zu unterscheiden und als «-Kalk und ß-Kalk zu verzeichnen. Zum «-Kalk gehört der ältere Kohlen- kalk von Waldgrund, Neudorf und Silberberg und sein Gegen- flügel bei Ebersdorf, zu den $-Kalken die Kalklager an der Vogel- kippe, von Hausdorf, Glätzisch-Falkenberg, das hangende Lager von Waldgrund und das von Roth-Waltersdorf. Die Verschieden- heit der «- und #-Kalke documentirt sich nicht nur in der gänz- lich verschiedenen petrographischen Ausbildung, sondern auch in dem verschiedenen Charakter der Fauna, indem, wie aus der weiter unten aufgeführten Zusammenstellung der Niederschlesischen Kohlen- kalk-Fauna nach den einzelnen Lokalitäten hervorgeht, Neudorf- Silberberg mit Altwasser-Hausdorf von 120 Gesammt-Species nur 12 gemeinsam besitzen. Die bei Waldgrund auftretenden Gebirgs- schichten bilden demnach folgendes Profil: a) Gneuss. b) Serpentin. e) Dolomit. d) Conglomerat und Breccien. e) Kohlenkalk («). f) Grauwacke. g) Kohlenkalk (P). h) Grauwacke. Am Östende des Südflügels der Kohlenkalkmulde treten bei Herzogswalde im Liegenden des Kohlenkalkes schwarze Kiesel- schiefer mit Graptolithen auf, welche zuerst 1837 durch Kruc von NıppA bekannt gemacht wurden und später auch noch von Beyrıcn in etwa 1 Meile südlicher Entfernung am Pinkeberge nahe dem Silberhof gefunden wurden?.. Am Westende des Süd- flügels trennt ein aus Grauwackensandstein bestehendes Gesteins- mittel den Kohlenkalk von dem darunter liegenden Lager ober- devonischen Kalkes am Kalkberge zu Ebersdorf, welches ') Nach Mittheihungen des Obersteiger Vörker, da die Lokalität jetzt unzu- gänglich ist. 2) Ztschr. d. d. geol. Gesellsch. Bd. V, pag. 671, u. Bd. VI, pag. 258 u. 650. I. Stufe. Culm. 51 hier ebenfalls eine Erwähnung verdient, da es mit dem Culm in so nahe Berührung tritt. Der Devonkalk von Ebersdorf ist an der Oberfläche nur auf eine Länge von 600—800" sichtbar und streicht in h. 10—11; seine Mächtigkeit wird verschieden, nämlich zu 40—140” ange- geben, weil das Liegende desselben nicht sichtbar ist. Dexselbe besteht aus zwei verschiedenen Ablagerungen; die untere in der Mächtigkeit überwiegende besteht aus einem bläulich- mitunter grünlichgrauen, dickgeschichteten, petrefaktenarmen Kalkstein, die obere etwa 3” mächtige Abtheilung aus dünngeschichteten, röthlich- grauen und dunkelrothen Kalkbänken, welche nicht nur durch schwache Lagen dunkelgrauer Schiefer geschieden werden, sondern durch wellenförmig eingelagerte Schieferlamellen in Nierenkalke übergehen. Die bis jetzt von Ebersdorf bekannt gewordenen Petrefacten stammen vorherrschend aus der oberen Abtheilung (Clymenienkalk)!). Die häufigeren organischen Reste sind: Phacops eryptophthalmus Emmr. Clymenia undulata Münst. » striata Münst. » laevigata Münst. » subarmata Münst. Orthoceras erassum A. Röm. San einctum Münst. Goniatites bimpressus v. Buch. » Münster‘ v. Buch. » sulcatus Münst. (= @. retrorsus v. Buch.) » cf. Nehdensis?) Kayser. Turbo injflatus Münst. Bellerophon sp.? Cardiola retrostriata Keyserl. 1) Tierze: Ueber die devonischen Schichten bei Ebersdorf unweit Neurode in der Grafschaft Glatz. 1870. 2) Neu, noch nicht von Ebersdorf beschrieben; Bergschul-Sammlung. 4# 52 I. Stufe. Culm. Die Kalklager von Oberkunzendorf und Ebersdorf gehören zwar beide dem Öber-Devon an, sind aber petrographisch und paläontologisch von so ungleicher Ausbildung, dass angenommen werden muss, dass ihre Ablagerungsgebiete von einander getrennt waren.!) Da in einem meilenweiten Umkreise kein weiteres Vorkom- men devonischen Kalkes bekannt, hier mit demselben, allerdings in mangelhafter Entblössung, Gabbro und Feldspath-Porphyr so zum Vorschein kommen, dass es den Anschein gewinnt, als ob der Porphyr den Gabbro durchbräche, so liegt die Vermuthung nahe, dass dem Porphyr die Hebung des Kalklagers zuzuschreiben sei und der Gabbro dabei nur eine passive Rolle gespielt habe. Die Lagerungsverhältnisse dieser beiden Eruptiv-Gesteine zum Devonkalk sind kurz folgende: Die Kalkschichten sind so abge- lagert, dass sie einen Sattel mit steil unter Winkeln von 50-600 ‚einfallenden Flügeln bilden; die Fallrichtung beider Flügel und das Zusammenstossen derselben unter einem spitzen Winkel ist am nordwestlichen Ende des Bruches sehr deutlich sichtbar, auch der nach Nordost einfallende Flügel in ganzer Länge entblösst, während der entgegengesetzte von geringer Höhe zum Theil ab- gebaut, zum Theil verstürzt ist. Der Gabbro ist nur auf kurze Erstreckung am oberen Theil dieser südwestlichen Wand des Bruches sichtbar, da die tieferen Theile derselben durch hinein- gestürzten Abraum verdeckt sind. Derselbe erscheint hier in Schollen von mehreren Oubikfuss Grösse zertheilt, welche durch Kalktrümmer von einander getrennt sind; letztere gleichen zum Theil dem dichten, rothen Clymenienkalk, zum Theil bestehen sie aus feingebändertem Faserkalk, bei welchem die Faser normal zur Kluft steht. Alle Kalktrümmer sind Infiltrationen aus dem darüber liegenden Ulymenienkalk, welcher hier noch mit mehreren Fuss Mächtigkeit den Gabbro überlagert. Der Feldspath-Porphyr, welcher nach TIETZE mit dem Kalk in unmittelbarer Berührung steht, ist im Bruch nicht sichtbar, aber mit dem tiefer liegenden Stolln zur Abführung der Wasser aus dem Bruch angetroffen l) Tierze a. a. O. u I. Stufe. Culm. 53 worden; derselbe ist ferner ausserhalb des Bruchs an der südwest- lichen Wand, also, wie es scheint, im Hangenden des nach Süd- westen einfallenden Sattelflügels am Wegeeinschnitt sichtbar und man kann seine Forterstreckung von hier nach den Häusern von Ebersdorf und darüber hinaus bis zum Steinberg, welcher aus demselben Gestein besteht, verfolgen. Bei näherer Prüfung ist man jedoch eher geneigt, dasselbe den Porphyr-Tuffen zuzutheilen, denn es besitzt eine gewisse Aehnlichkeit mit den neuerdings mit dem Bau der Eisenbahn von Neurode nach Glatz hoch am Ge- hänge des Walditzthales bei dem Dorfe Walditz eingeschnittenen Porphyr-Tuften, wenn auch die dort in der Grundmasse liegenden kleinen Kugeln, welche aus einem dichten Thonstein bestehen, hier weniger häufig sind. Da also an der südwestlichen Bruchwand der Gabbro die Unterlage des rothen Clymenienkalkes bildet, so muss man daraus den Schluss ziehen, dass er älter als jener ist und selbst, wenn man den Porphyr des Kalkberges nur als Tuff gelten lassen will, so fehlt keineswegs die Ursache für das plötzliche Zutagetreten des Devonkalkes, da der Porphyr-Tuff auf einen unmittelbar darunter anstehenden Feldspath-Porphyr schliessen lässt, welchem man die Hebung des Kalkes und des Gabbro zuschreiben darf. Auf dem Devonkalk liegen in concordanter Lagerung Culmsand- steine. Südlich von dieser vom Kohlenkalk und den ihn im Hangen- den und Liegenden begleitenden Sandsteinen gebildeten Mulde, an welcher auch der Devonkalk mit einem Flügel Theil nimmt, folgt ein Sattel, denn hier fallen die Schichten des Culm wieder nach Süden. Tierze bemerkt darüber: »dass an der Grenze zwischen Grauwacke und Rothliegendem keineswegs überall gleich- altrige Schichten anzutreffen wären, was sonst der Fall ist, wenn der Muldenrand der Ablagerungsbasis entspricht, vielmehr bean- spruchen alle die Culmschichten, welche man der Grauwacken- grenze von Ebersdorf nach Gabersdorf entlang gehend antrifft, ein immer etwas jüngeres Alter, je mehr wir uns Gabersdorf nähern. « Das Vorhandensein eines Sattels wird ausserdem durch das von mir bereits 1864 in Gabersdorf in einem Hohlwege beobachtete 54 I. Stufe. Culm. südliche, also nach dem Rothliegenden hin gerichtete Fallen der Grauwackenschichten bewiesen; auch steht damit das steil nach Süden gerichtete Einfallen der Schichten am Wege, welcher nach dem Porphyrbruch am Sperlingsberge bei Gabersdorf führt, im Einklange. Aus Allem geht hervor, dass auch die Bucht, in welcher das Rothliegende von Roth- Waltersdorf und Gabersdorf abgelagert wurde, kein Muldenthal, sondern ein Erosionsthal ist. Dass in demselben auf den Culmschichten vor dem Rothliegenden zunächst ächte Kohlensandsteine der productiven Abtheilung zur Ablagerung gelangten, ‘beweist das später noch zu erwähnende Auftreten derselben an den Rändern der Bucht auf der Grenze zwischen Culm und Rothliegendem. Das Erosionsthal hatte jeden- falls nur geringe Tiefe und dieser Umstand mag wohl auch der Steinkohlenflötzbildung hindernd entgegengestanden haben, denn es ist bis jetzt kein bauwürdiges Flötz hier erschürft worden. An dem Südwestrande der Bucht erscheint zwischen Eckersdorf und ‚Colonie Leppelt von der grösseren vollständig getrennt eine Ab- lagerung von Culmschichten von sehr geringer Ausdehnung, gegen Norden dem Südfuss des Gabbro-Zuges, gegen Süden den Urthon- schiefern aufgelagert. Ihr Zusammenhang mit der Hauptablagerung ist in südöstlicher Richtung nach Neuhof hin zu denken. West- wärts liest auf derselben das Ober-Carbon von Eckersdorf, ostwärts trennt ein gangförmig auftretender, unbestimmter Grünstein die- selbe vom Rothliegenden. Im südlichsten Theil der Ablagerung, also in den hangendsten Schichten, befindet sich der seit längerer Zeit bekannte Fundpunkt von Oulmpflanzen und Kohlenkalkfossilien auf dem Wege, welcher von Roth- Waltersdorf nach Böhmisch Waldvorwerk hinaufführt. Die organischen Reste liegen in einem milden, feinen, grünlich- braunen Schiefer, ähnlich den petrefactenreichen Schichten der Vogelkippe bei Altwasser. Ein zweites Vorkommen findet sich im Fortstreichen südöstlich von Ober-Gabersdorf, von welchem jedoch keine Petrefacten bekannt sind. Wie auf der Grenze mit dem Gmeuss des Eulengebirges Do- lomite, so treten -auf der Grenze mit den Urthonschiefern nördlich rn Tr ne I. Stufe. Culm. 55 von Glatz Kalklager auf, welche erst hier eine Erwähnung finden, weil aus ihnen keine organischen Reste bekannt, dieselben also ohne wissenschaftliche Bedeutung sind. Zu ihnen gehören das nordwestlich von Neuhof, das zwischen Neuhof und Wiesau, das nördlich von Hollenau und das zwischen Halbendorf und Glatz liegende Kalklager; nach ihren Lagerungsverhältnissen zu urtheilen, sind sie als Kohlenkalke zu betrachten. Eruptiv-Gesteine. Als ein solches wäre nur der Feldspath-Porphyr vom Sper- lingsberge zu Gabersdorf zu erwähnen, weil dieser das einzige Eruptivgestein ist, welches im Culm zwischen Waldgrund, Silber- berg und Glatz vorkommt, während der der Steinkohlenformation zur Unterlage dienende Gabbro des Hauptzuges nur bei Colonie Leppelt auf kurze Erstreckung mit dem Culm in Berührung tritt. Der Gabersdorfer Porphyr ist grünlichgrau mit 2— 5%" grossen Ausscheidungen eines fettglänzenden, schwärzlichen Minerals von Talkhärte. Dass die Culmschiefer in seinem Hangenden ein stärkeres Fallen als die im Liegenden befindlichen, stellenweise sogar eine senkrechte Stellung zeigen, erwähnen auch ZOBEL und ‘v. CARNALL und scheinen damit andeuten zu wollen, dass die steile Stellung durch den heraufbrechenden Porphyr hervorgerufen worden ist; dies dürfte nur zum Theil richtig sein, die steile Schichtenneigung scheint eine allgemeinere, auf den ganzen süd- lichen Theil des Schichtensytems sich erstreckende Erscheinung zu sein. Der Gabbro-Zug bei Neurode. Der Gabbro bildet vom Kupferhübel bei Kohlendorf bis Colonie Leppelt einen etwa 3/4 Meilen langen und !/, Meilen breiten, in h. 10 gerichteten Höhenzug. Was die Petrographie der denselben zusammen- setzenden Varietäten des Gabbros betrifft, so wird auf die leider unvollendet gebliebene Abhandlung von G. Rose), auf die sich 1) Ueber die Gabbro-Formation bei Neurode in Zeitschr. d. D. geol. Ges. Bd. XIV. 56 I. Stufe. Culm. anschliessende von WEBSKY!) und auf Rorn’s Erläuterungen zur geognostischen Karte vom Niederschlesischen Gebirge . verwiesen. Hier soll nur kurz erwähnt werden, dass 4 Varietäten: 1. Brauner Gabbro, 2. Grüner Gabbro, 3. Anorthit-Gestein (Forellenstein) nebst Serpentin und 4. das Gestein der Schlegeler Berge unter- schieden werden und dass nach den Beobachtungen G. Rosk’s der grüne und braune Gabbro trotz ihrer petrographischen Ver- wandtschaft nicht in einander übergehen, dass sie, obgleich sie auf eine grosse Strecke an einander grenzen, auch rücksichtlich ihrer Lagerung streng geschieden sind und dass auch keine Uebergänge aus dem Schlegeler Gestein in die übrigen Gabbro-Varietäten be- obachtet werden können, sowie, dass nach den Beobachtungen Tıerze’s, welcher an der Strasse von Leppelt nach Ebersdorf das gangförmige Auftreten und anderwärts das Vorkommen von Brocken einer Gabbro-Varietät in der anderen entdeckte, wohl un- zweifelhaft ist, dass die 4 Varietäten von verschiedenem Alter sind, jedoch so, dass die Zeitpunkte ihres Hervortretens auf die Ober- fläche in der Hauptsache in eine geologische Periode gehören. Die frühere Ansicht, nach welcher der Gabbro erst nach Ablage- rung der Steinkohlen-Formation hervorgetreten und die Schichten der letzteren auf der Contactfläche verändert habe, welcher auch G. Rose beitrat, hat sich als eine irrige erwiesen, und die für diese Ansicht vorgeführten Gründe sind bereits von TiEtzE voll- ständig widerlegt worden. Von den Grenzschichten zwischen Gabbro und Ober-Carbon, welche vor etwa 40 Jahren mit einem in der Sohle des 44,7” tiefen Versuchschachtes der alten Ruben- Grube ins Liegende bis in den Gabbro getriebenen Querschlage durchörtert worden sind und welche für die Einwirkung der Hitze’ des plutonischen Gesteins Zeugniss ablegen sollten, besitzt auch die hiesige Bergschul-Sammlung Proben. Der Holzschnitt auf fol- gender Seite giebt ein Bild der hierbei erhaltenen Aufschlüsse. !) Ueber Anorthit, Hypersthen und Diallag in Gabbro von Neurode in Zeitschr. d. D. geol. Ges. Bd. XVI. N } \ | 97 Culm, Profil e. Stufe, I. "SpwIaum ua -umguodıag saure u yuL-orggey LOUFIOJOTU J9311FoIyog douneIqu4og J9ZzIeMmyog "UTsjspueg "Toy}IaFerygog aeneısnejig Meeres Sssssrssssseen ei i EI "ana („sb2) 8zıL u sajyseyosjunyog sap ajyog auagg a 58 I. Stufe. Culm. Die Abweichungen in der Beschaffenheit der untersten Schiefer- thone gegen normale gleichnamige Gesteine bestehen in der Haupt- sache, da die Farben nicht entscheiden, nur in dem geringeren Grade der Schiefrigkeit, in dem Auftreten von schmutzig-zimmt- braunen Körnchen von Kalkspath in Nadelkopfgrösse und von einem grünen talkartigen Mineral in Trümmern im schwärzlich- grauen Schieferthon. Zwischen den untersten Schiefern und Gabbro liegt ein schiefriges, serpentinartiges Gestein von hellapfelgrüner Farbe, welches ebenfalls braune Kalkspathkörnchen enthält. Der zunächst der Grenze erreichte Gabbro macht ganz den Eindruck eines verwitterten, ausgelaugten Gesteins, ähnlich dem der bald zu erwähnenden Gabbro-Geschiebe im productiven Steinkohlengebirge. Der Labrador ist grünlichweiss und matt, der Diallag hellgrün, glanzlos, mit bedeutend geringerer Härte als beim normalen Gabhro; an einzelnen Stellen beweist ein schwaches Brausen, dass der kiesel- saure Kalk des Labradors in kohlensauren Kalk übergegangen ist. Alles deutet auf eine Umwandlung der Schichten auf der Gesteins- scheide auf nassem Wege. Der Gabbro war bereits als Höhenzug vorhanden, als die ersten Schichten der Steinkohlen - Formation abgelagert wurden; der Fuss seiner Höhen wurde vor dieser Ablagerung mit dem aus seiner Verwitterung hervorgegangenen Detritus, mit jenem schiefrigen, serpentinartigen Gestein, wie der Feldspath-Porphyr von seinen Tuffen in der Umgegend Walden- burgs bedeckt und mantelförmig umlagert; darauf folgten Schiefer- thone und diese nahmen nach ihrer Ablagerung allmählich aus den eireulirenden Gewässern kohlensauren Kalk auf, welcher aus der Zersetzung des Labradors herrührt. Einen schlagenden Beweis für dieses Alter des Gabbros lieferte das beim Stollnbetriebe der Glückauf-Carl-Grube bei Ebersdorf beobachtete Vorkommen von 0,03 stein und Schieferthon in der Nähe einer mit demselben Stolln 0,26” grossen Geschieben von Gabbro im Steinkohlensand- angefahrenen Gabbromasse. Das Verdienst, auf dieses für das geologische Alter des Neuroder Gabbros entscheidende Vorkommen aufmerksam gemacht zu haben, gebührt jedoch nicht HERTER und PorTH, wie in der Zusammenstellung der Quellen-Literatur bei Roth S. XII scheint und von TIETZE angenommen worden ist, nr er rt eh nn en I. Stufe. Cnlm. 59 sondern dem kürzlich in Fürstenwalde verstorbenen Bergrath Weiss, damaligem Revierbeamten des Neuroder Reviers). Für ein gleiches Alter sprechen die schon von ZOBEL und von ÜAR- NALL im Steinkohlengebirge an der Nordwestseite des Lierberges bei Hausdorf beobachteten Gabbro - Geschiebe. Ferner wird zur Beurtheilung des Alters desselben noch ange- führt, dass im Liegenden der Schichten des productiven Steinkohlen- gebirges, welche von Buchau über Schlegel nach Eckersdorf streichen und dem Gabbro aufgelagert sind, vom Kupferhühel an mit geringen Unterbrechungen bis Eckersdorf sich ein schmutzigrothes Gestein befindet, welches von der Barbara-Hütte zu Köpprich wegen seiner Aehnlichkeit mit Thoneisenstein bergmännisch untersucht worden ist. Unter demselben sind nördlich des Dorfes Schlegel einzelne Knollen von Gabbro mit Körnern von Titaneisen gefunden worden. Weiter nach Süden stellen sich neben dem rothen Gestein Con- glomerate ein und im Liegenden des untersten Flötzes der Frischauf- Grube bei Eckersdorf treten in denselben einige Lager von Thon- eisenstein mit braunem Glaskopf auf. Es muss dahingestellt bleiben, ob diese Gesteine noch zum Ober-Carbon gehören, oder ob sie im Zusammenhange mit den unzweifelhaften‘ Culmgesteinen zu - denken sind, welche sich am Südende des Gabbrozuges anlegen. Im Volpersdorf-Schlegeler Gabbro finden sich nur selten Spuren von Erzen, und es sind in dieser Beziehung nur Kupfer- kies, Kupferpecherz nnd Fahlerz zu nennen. 4. Die von der Hauptmasse getrennten Culm-Ablagerungen. Als insularisch auf dem Gneuss des Eulengebirges liegende, von der Hauptmasse getrennte Ablagerungen von Culmschichten, sind schliesslich noch drei zu nennen: 1. die von Wüste- Waltersdorf, 2. die von Stein-Kunzendorf und 3. die von Friedersdorf. 1) Wochenschrift des Schles. Vereins für Berg- und Hüttenwesen. Jahrg. 1. No. 1. (1859.) 60 I. Stufe. Culm. Auffallender Weise stellt sich mit diesen Culmschichten auch der Gabbro wieder ein, denn die zuerstgenannte, zwischen Wüste- Waltersdorf und Grund belegene Culm-Insel wird ausser von Feldspath-Porphyr noch an 3 Stellen von Gabbro durchbrochen 1). Ebenso findet sich Serpentin im Culm von Stein - Kunzendorf und Feldspath-Porphyr im Culm von Friedersdorf. Alle 3 Punkte liegen auf dem nördlichen und nordöstlichen Abfall des Hohen Eulenkammes; die erstgenannte Insel, auf dem Stenzel- und Mühl- Berge in circa 530” Höhe gelegen, steht ihrer Höhe nach doch noch gegen die höchste Erhebung der Hauptablagerung des Culm am Lierberge bei Hausdorf, welcher circa 565” Höhe besitzt, zurück. Kalklager sind in diesen vereinzelten Ablagerungen nicht bekannt. Die wegen mangelnder Aufschlusspunkte nur in geringer Zahl be- kannt gewordenen fossilen Pflanzen dieser Ablagerungen zeugen für ein genau gleiches Alter derselben mit den Hauptablagerungen. Wenn wir zum Schluss noch einen Rückblick auf den Gabbro werfen, für welchen die Grafschaft Glatz gewissermaassen ein klassischer Boden ist, so kann man nach seinem Vorkommen im Ebersdorfer Kalkbruch, wo er von einem Theil des Devonkalkes (Olymenienkalk) überlagert wird, wenn man die Vorstellung eines gewaltsamen Einpressens desselben zwischen die bereits vollständig abgelagerten Schichten des Kalkes zurückweist und der einfacheren und natürlicheren Vorstellung, nach welcher der Gabbro nach Ablagerung der unteren und vor Ablagerung der oberen Abtheilung des Kalklagers auf die damalige Oberfläche trat, den Vorzug giebt, für welche auch die Beschaffenheit der den Gabbro überlagernden Kalkschichten spricht, dem Gabbro nur im Ober-Devon seine geologische Stellung einräumen. Damit steht das Vorkommen bei Eckersdorf als Unterlage des Culm, an der Volpersdorfer Ober- försterei und bei Hausdorf zwischen Gneuss und Culm resp. Ober- Carbon im Einklange, und selbst das Auftreten des Gabbros mitten im Culm widerspricht dieser Auffassung nicht, wenn man annimmt, l) Auf ein Vorkommen von Serpentin bei Dorfbach in der Nähe von Wüste-Waltersdorf hat schon L. v. Buch in seinem Entwurf einer geognostischen Beschreibung von Schlesien 1802 aufmerksam gemacht, en De re I. Stufe. Culm. 61 dass die Culmschichten den bereits vorhandenen Gabbro ähnlich wie bei Ober-Kunzendorf den Kalkstock umlagerten ; so genau sind die gegenseitigen Lagerungs- Verhältnisse zwischen Gabbro und Culm nicht allerorts bekannt, um diese Annahme als eine unbe- gründete hinstellen zu können. Im anderen Falle wäre ein älterer und jüngerer Gabbro zu unterscheiden, von denen der erstere dem Ober-Devon, der letztere dem Culm angehört. Die organischen Ueberreste des Culm. Da die von SEMENOW unternommene Beschreibung der Fauna des schlesischen Kohlenkalkes!) schon nach dem Erscheinen der ersten, die Brachiopoden behandelnden Abtheilung ihren Abschluss fand, sonst über dieselbe nur noch wenige kurze Notizen sich in der Literatur vorfinden, so erscheint es wünschenswerth, aus einer Zusammenstellung der in den vorstehend beschriebenen Ablage- rungen auftretenden organischen Reste, bei welcher hauptsächlich die in dieser Beziehung sehr vollständige Sammlung der hiesigen Bergschule zum Anhalten genommen wurde, den Charakter dieser Fauna kennen zu lernen, und da der Kohlenkalk von Neudorf- Silberberg im Vergleich zu den schwachen Kalkbäuken bei Haus- dorf, Altwasser ete. gewisse Abweichungen in petrographischer und paläontologischer Beziehung darbietet, so wurde das Vor- kommen der organischen Reste nach den Lokalitäten getrennt an- gegeben. Die Niederschlesische Culmflora finden wir in den so verdienstvollen Arbeiten GÖPPERTs und Srur’s beschrieben, ausser welchen noch die Abhandlung O. FEısrmanter's: Das Kohlenkalk- Vorkommen bei Roth- Waltersdorf in der Grafschaft Glatz und dessen organische Einschlüsse?) zu nennen: ist. 1) Zeitschr. d. D. geol. Ges. Bd. VI. 2) Zeitschr. d. D. geol. Ges. Bd. XXV. 62 I. Stufe. Culm. Die organischen Reste der I. Stufe. a. Die Fauna. | | | ist gen D = = = 5a | ge 3 ae 3|3 = e- Io Ei nm =| PR © Sera m (eb) e3 2lsas,8|8 No. Namen ala en =; alas ses SE | 7 als | = SS en SE ESSEN re ei) 3 = 8e52 85 > Ne ler een Trilobiten: Phillipsia globiceps Bar. . . . »..| . | — 2 » Derbyensis de Kon. . . .| . ö E . 8. = Cephalopoden: - 3 | Goniatites mixolobus Phil. . . . . 5 —_ R 0 Ba 4 » erenistria » lag 39: Ir N Pa 5 » sphaericus dHaan . . . |.» | — 6 | Orthoceras striolatum H. v.M.. . . o — | B | = 7 | Nautilus bilobatus Sow. . » 2... 8 | = Gastropoden: 8 | Nerita spirata Sow. . ». ...|. | — 9 De nu 05 Qade a RKoon rn Ey | | | 102 BE Maenocheisusp er. | . | | | | > 11 | Euomphalus Dionysü Brom. . . .|— | — | 9 ; 2 ul | 12 » pentangulatus Dow. . -» . B . | 13 » cabillus SoW. -» - nm Re A R 5 I 14 » fallax de Kon... | — —= 15 | Bellerophon decussatus Flemm. . . .|— | . = | 16 » Urü Di 0,0, 8 || 0. > 17 » Tnileus SOWE IT RRE Rn : | — 0 0 . = | 18 | Murchisonia striatula de Kon. . . .| — Sl o a AD a . | 19 | Chemnitzia Lefebvrei Lv. . .. . r — | 20 » rugifera Phil. . . . .|-. |) 21 | Pleurotomaria Yvanıı Lev. . . . - ; _ | u T. Stufe, Culm. [er) {SV} No. Namen Peleeypoden: Pecten ellipticus Phill. » granosus Dow. » cf. aurilaevis A. Röm. Aviculopecten papyraceus M. Coy Posidonomya Becheri Bronn. . » vetusta SOw. Cucullaea sp.?. Arca sp. ? Anthracosia sp.? . Oypricardia sp.?. Conocardium hibernicum Sow. Brachiopoden: Terebratula sacculus Mart. » elongata Schl. » hastaeformis de Kon. » sulei-sinuata Sem. » cf. serpentina de Kon. Spirifer triangularis Mart. » costato-concentrieus Sem. . » erispus L. v. B. . » insculptus Phill. » trisulcosus Phill. . » mesogonius M. Coy. . » Beyrichianus Sem. » rugulatus v. Kut. » trigonalis Sow. » semieircularis Phill. . » bisulcatus Sow. » rotundatus Matt. . » striatus Mart. . Vogelkippe bei Altwasser (Bögen- dorf) Hausdorf Glätz.-Falkenberg Rudolphswalde Weitengrund bei Neudorf und Sil- berberg, Roth-Waltersdorf Stein- Kunzendorf 64 T. Stufe. Culm. 3 ass a 8 8 S laralıs | & No. Namen 23 “lese al 5 322 3 1:38.22 # = ee ee 51 | Spirifer duplieicosta Phill. = 59 » glaber Mart. . its U 53 » lineatus Mart. — | — ö 54 » pinguis Sow. . — | — | 55 | Spirigera Roissyi Lev. . . — | = | 56 » planosulcata Phill. = N 97 » squamifera de Kon. a | 58 | Rhynchonella pugnus Mart. — | | 59 » acuminata Mart. — | 60 > subdentata Sow. = - 61 » pleurodon Phill. Na 62 | Atrypa concentrica Conr. . — |» 63 | Orthis resupinata Mart. — | — . 64 » interlineata Sow. — 65 » Keyserlingkiana de Kon. . = 66 » Lyelliana de Kon. . = . 67 I» Michelini.Lev. — || — . 68 | Orthisina crenistria Phill. — | — . 69 » arachnoidea Phill. — | — 70 » Portlockiana Sem. — | — | 71 » quadrata M. Coy _ | 72 | Strophomena analoga (Lept. depressa) | Bhnllage — | — 73 | Chonetes concentrica de Kon. —_ | 74 » papilionacea Phill. . = | = | = | 75 » Dalmaniana de Kon. ._ — | 76 » hemisphaerica Sem. — | 77 » perlata M.Coy . — | 0 78 » Laguessiana de Kon. = - 79 DER VaniolataRd ON —r | I. Stufe. Culm, 65 2 wsla || 8 og 3 232 Sr = ele53 |8 | 8 No. Namen 29 4 n Bao = = 2a | ea ee SO | Chonetes tricornis Sem. .1— h sl » ÖOttonis Sem. . - — 82 » Mac Coyana Sem. . © — |. — 83 » Kutorgana Sem. | — 84 » Koninckiana Sem. . ; _—i— 85 | Productus giganteus Mart. 1 | = | Zee 36 » latissimus Sow. . | = 87 » striatus Fisch. .| SR) » Cora d’Orb. .1—- | — 8) » margaritaceus Phill. ® — || — 90 » plicatilis Sow. . 6 — || — o 91 » expansus de Kon. . ; _ . 92 » semüreticulatus Mart. . I |-|— |, > 93 » Flemmingüi Sow. .I1- |-|—|. 94 » Nystianus de Kon. ö _ 95 » tesselatus de Kon. . 5 — | — © 96 » scabrieulus Mart. 5 —|— — 5 97 » Humboldtü d'Orb. B — . ® 98 » pustulosus Phill. 5 _ — 99 » punctatus Mart. .1- |—-|— = 100 » Jimbriatus Sow. | I 101 » granulosus Phil. i —_—ı— 102 » papillatus de Kon . ö | = . 103 » aculeatus Mart. ; | 104 » mesolobus Phill. 5 — | — _- 105 | Orbicula concentrica de Kon. 6 _ 106 » Ryckholtiana de Kon. . || = 107 » quadrata M. Coy 5 = 108 » excentrica Sem. . 0 = | — 109 » nitida Phil. : —_ 66 I. Stufe. Culm. Salsa |: 15 Ion Bela. I Sees |5| 8 © | ji = No. Namen 22 | Ba ae 3 Sec alacsese = ss 8 |s 885 &la ad |= sas2e8 3 > | ale 2 |@ja Radiaten: R 110 | Palaechinus (Archaeocidaris) sp.? . .| — 6 Syilan e ° |» 111 | Melonites 9.2 -. » . 2 2.2 ..|lo 112 | Poteriocrinus Bockschü Gem.). . .| — 113 » CRassUsE MI I ra Korallen: 114 | Gorgonia retiformis Schl.. . . . . | — | 115 | Zaphrentis cornu copiae E.u.H. . .|—- — . B . | 116 | Cyathophyllum plicatum Gldf. . . .| — 117 » I eo 5 | 118 | Cariophyllia fasciculata Flemm. . .| — | 1194] Aulopora sp u 2. klaek im 1204| RS y7ing0p 0Ea Spar D) In Geimırz’s Grundriss der Versteinerungskunde abgebildet, aber nicht be- schrieben. I. Stufe. Culm. 67 b. Die Flora. „m [34] (er) [ee] II. und III. IV. 10 11 12 13 14 15 16 I. Gebiet. : 2 Gebiet. Gebiet. ) Es E0 = 03 =) | 5) @) ° | 2a 3173 rS Namen lee EIS le | 8 Se 28 2l#2|8|sS ziel kee || alele|ıs Seele else le las 2a 285 |neı- 213181835 8|2|2 2|2|3|8 3|2 > |ooeı=2|2|82|8|3|:5 | 8 aa < Ass ?alale en | | {I Farne: | ? Sphenopteris (Diplotmema) elegans Bro | ee a: Be » » distans Sthg. . || an ® lol ol 6) Sphenopteris lanceolata Ettgsh. (Diplotmema Ettingshauseni Stur) .| .| - | » - 3 ol eo || o.|| 0 ? Sphenopteris(Diplotmema) obtusiloba | | | Brei. 2 S || 6,|l 0 || ©] 0 » » ‚Foliolatum Sec ll ol ol 00] "< oo lo ||| ö Hymenophyllites ( Diplotmema) Gers- | x | car Ey © a0] 5 | Rhodea ( Diplotmema) patentissima Bitoshese ee ee: Or ee Sphenopteris refracta Göpp. » » -|. - |» .. 1—1..| .)— ? | » lanceolata Gtb. . . - Reason all ol el > » erithmifolia Lindl. » petiolata Göpp. » confertifolia Göpp. - » Römeri O. Feistm. . 2 » Asplenites Gtb. » Höninghausi Brg. (Ca- Iymmotheca Falkenhayni Stur) 2 » Gravenhorstii Brg. . 1) Zweifelhaft, nicht mehr in der Breslauer Universitäts-Sammlung vorhanden. 68 I. Stufe. Culm. 1. Gebiet. | "ehier. | Gebiet | | | No. Namen N Eee: SllS ES 3|8|.&3 |= 2, elsısle a4, 8555 Files ale NT 17 | Hymenophyllites asteroides O. Feist. | = 18 |? » stipulatus Göpp. » - | » | - | - . a le | B 19 » Schimperi Göpp. . | » | - | e ol ll ol 20 | Rhodea (Trichomanites) Machaneki | | Bit ors hr Er SE el 21 | Hymenophyllites (Trichomanites) rigi- | | dus O. Feistm. | | = © | ö 22 |? » furcatus Brg.. ..| |. |- | . See] Alle 23 | Neuropteris antecedens Stur | —=|— 24 Öyclopteris (Archaeopteris) dissecta | Göpp. : — 25 » inaequilatera Göpp. -» == 26 » Frondosa Göpp. — 27 » polymorpha Göpp. . »| | | * ö .1.|=|-|1.1<|— 28 |? Schizopteris lactuca Presl . ». .|- |. - ä el al 5) ol c« 29 | Adiantides tenwfolius Göpp: » » «| » | = > & 2 a es eo | 30 |? Oyatheites Condolleanus Brg. . .| |» - o olalla|l>|| a | o | 0 31 |? Pecopteris (Asterocarpus) pteroides Bre. . 32 | Pecopteris stricta Göpp: -» » » » | » | 33 | Zygopteris Tubicaulis Göpp: » » «|» |. > 2) 34 | Gyropteris sinuosa Göpp. 35 | ? Megaphytum dubium Göpp. . » | » 1 - ö alla olı ol o | oje | Calamarien: h 36 | Archaeocalamites radiatus Big. . .$- —- 7 | — |=|— — I — —_ 37 | Calamites Römeri Göpp: - » » »| |. .| — = = j 38 | Stigmatocanna Volkmanniana Göpp. | - | — d 39 | Anarthrocanna tuberculosa Göpp. . | » | — Selagineen: | 40 | Lycopodites pennaeformis Göpp. » «| » | » 1 | I. Stufe. Culm. 69 1. Gebiet. | gebiet. | Gabe, No. Namen eo ERS & lee |» “8 [3|8 s|@|8|s 2/3 38. &8leje 88 2/&|ejg321s 2 8|2[8/2|, =[3|2 2:33 3 |<|8]2|218 2ei4A << asBo| FF Race 41 | Sagenaria aculeata Presl _ les — 42 » Veltheimiana Presl . F7 ZH ERZURNS ZE 43 » Blödei Fisch. v. Waldh. . Scilyas a 44 » concatenata Göpp. . = or © 45 | Sagenaria cyclostigma Göpp. . == | 46 » acuminata Göpp. = 0. © = 47 | Halonia tetrastycha Göpp. . = | 48 | Didymophyllum Schottini Göpp. . ze °.|| 0 49 | Ancistrophyllum stigmariaeforme Gp. == ol 0 50 | Dechenia euphorbioides Göpp. u |. Monocotyledonen: 51 | Noeggerathia Rückeriana Göpp. . 7 oo I; 52 » obligua Göpp. ec Sigillarien: 53 | Sigillaria minutissima Göpp. = |. 54 » undulata Göpp. . Fr N 55 | Stigmaria ficoides inaequalis Göpp. . —- ill = Coniferen: 56 | Protopitys Buchiana Göpp. Serge 57 | Araucarites Beinertianus Göpp. —le le Ebersdorf 58 » carbonaceus Göpp. I Algen: \ 99 | Sphaerococcites silesiacus ©. Feistm. . a7 Anhang: 60 } Cardiocarpum punctulatum Göpp. : = | 61 » rostratum O. Feist. . : Zr; | 62 | Rhabdocarpus eonchaeformis Göpp. . . — |— 63 | Psilophyton robustius Dawson . B mi 64 » elegans Dawson | == 70 I. Stufe. Culm. Bei einem Blick auf diese Flora muss es auffallen, dass der- selben in den Schiefern von Roth-Waltersdorf eine Anzahl Species, welche anderwärts nur aus höheren Stufen des Carbon bekannt sind, beigemischt ist, wodurch sie einen fremdartigen Charakter erhält; ich meine damit Sphenopteris Gravenhorstü Bre. > Asplenites Gutb. Hymenophyllites furcatus Brg. » stipulatus Gutb. Schizopteris lactuca Presl Asterocarpus (Alethopteris) pteroides Brg. Cyatheites Candolleanus Brg. Megaphytum dubium Göpp. Es ist durchaus zweifelhaft, was Sphenopteris Gravenhorstü Brg. ist. Die BRoNnGnIarT'sche Abbildung des aus Schlesien ohne An- gabe des Fundortes, aber wahrschemlich von Waldenburg stammen- den Originals (welches nicht mehr vorhanden), erinnert so lebhaft an Calymmotheca Linkiüi Göpp., wenn man sie mit den in bie- siger Bergschul-Sammlung aufbewahrten Exemplaren der letzteren, namentlich mit den Originalen zu Fig. 1 und 3 auf Tafel XII. in Stur’s Culmflora vergleicht, dass man sich des Verdachtes nicht erwehren kann, BRONGNIART's Sphenopteris Gravenhorstii ist nichts anderes, als Calymmotheca Linkü gewesen. Die GEmITzZ’sche Ab- bildung der Spbenopteris Gravenhorstü aus dem Chemnitzer und Zwickauer Revier weicht wieder so sehr von der BRONGNIART’schen ab, dass diese beiden sicher nicht zusammengehören und da ferner nach FEISTMANTEL Sphenopteris Gravenhorstii das Haupt- und Leitfossil im Nürschaner Gasschiefer des Pilsener Beckens ist, so wird die Zusammengehöriekeit aller dieser Reste zu einer Species noch zweifelhafter. Srur hält Sphenopteris Gravenhorstü Brg. mit Calymmotheca Linkii sehr nahe verwandt, ich halte sie für identisch. Ebenso ist zweifelhaft, ob Sphenopteris Asplenites von Roth -Walters- dorf mit dem gleichnamigen Farn von Nürschan, Hymenophyllites Furcatus Brg. und Hym. stipulatus Gtb. von Roth-Waltersdorf den gleichnamigen Resten, welche anderwärts in den obersten Stufen I. Stufe. Culm. 71 vorkommen, wirklich identisch sind; von Hym. furcatus giebt GÖPPERT, welcher sie beobachtet hat, keine Abbildung und die FEISTMANTEL’sche Abbildung eines Fiederbruchstücks gleicht nicht Hym. furcatus des Waldenburger Hangendzuges; Hym. stipulatus von Roth-Waltersdorf ist weder in einer Abbildung, noch in dem von GÖPPERT gefundenen Exemplar in der Breslauer Universitäts- Sammlung vorhanden. Schizopteris lactuca wird ebenfalls von GÖPPERT als zu Roth-Waltersdorf vorkommend angeführt; seine Abbildung in der fossil. Flora der sil., devon. und unteren Kohlen- formation, Taf. 38 Fig. 7 und 8 gleicht aber sowenig der von GEINITZ und GERMAR als Schizopt. lactuca Presl aus höheren Stufen abgebildeten Pflanze, welche hier ebenfalls erst in den Schwado- witzer Schichten vorkommt, dass auch diese Identificirung an- gefochten werden kann. Asterocarpus pteroides Brg. und Cyatheites Candolleanus Brg. sind zu Roth-Waltersdorf nur in je einem kleinen Fiederchen vorgekommen, sodass auch auf diesen Fund keine all- gemein gültigen Schlüsse über die mehreren Stufen gemeinsamen Farn-Species gebaut werden können. In Bezug auf Megaphytum dubium giebt GÖPPERT selbst zu, dass dieser Rest zu Sagenaria Veltheimiana gehören dürfte. Wären jene Fossilreste wirklich das, wofür sie gehalten worden sind, so wäre es unerklärlich, dass einige z. B. Schizopteris lactuca und Asterocarpus pteroides in der 1. und 4. resp. 5. Flora auftreten, während in der 2. und 3. keine Spur auch nur derselben Gattungen zu finden ist. II. Stufe. Der Liegend-Zug. (Waldenburger Schichten STUR.) Begrenzung. Die Gesteine der II. bis V. Stufe zeigen eine so grosse Ueber- einstimmuug, dass es nicht möglich ist, durch petrographische Merk- male dieselben zu unterscheiden und kann hier nur allein die Paläontologie aushelfen. Obgleich nun für eine solche Scheidung ein ausreichendes Material aufgesammelt vorliegt, so ist doch die Abgrenzung der II. gegen die III. Stufe nicht ohne Schwierigkeit, während die jüngeren sich leicht trennen lassen. Die Entscheidung darüber, ob die zunächst auf den Oulmgrauwacken abgelagerten Schichten der II. oder III. Stufe angehören, hängt in einem bald zu erwähnenden Theil des Muldenrandes von der Auffassung und Interpretirung der Flora ab, welche die dort auftretenden Schichten einschliessen und da dieselbe an diesen Lokalitäten einer ver- schiedenen Deutung fähig ist, so werden auch die Ansichten über die Grenze dieser beiden Stufen auseinander gehen. Für ihre Abgrenzung muss nothwendig von der nächsten Umgebung Walden- burgs ausgegangen werden, wo der Liegend- und Hangend-Zug in normaler und vollständigster Entwickelung auftreten; beide sind horizontal gemessen, durch ein 900—1000” starkes aus Sandstein bestehendes Zwischenmittel getrennt. In der Flora des Liegend- Zuges sind die häufigsten Species: Sphenopteris (Diplotmema) elegans Brg. » (Calymmotheca) divaricata Göpp. Gleichenites ( »° ) Linkü Göpp. Aspidites (Diplotmema) dicksonioides Göpp. Sphenopteris (Diplotmema) distans Stbe. Archaeocalamites radiatus Brgt. Lepidodendron Veltheimianum Stbg. nn ne een II. Stufe. Waldenburger Schichten. 73 Dieselbe zeigt in dieser Zusammensetzung eine auffallende Constanz, indem eine Stellvertretung dieser durch andere Species nicht stattfindet. Dasselbe gilt von der Flora des Hangend-Zuges, welche durch folgende häufig vorkommende Species repräsentirt wird: Sphenopteris (Diplotmema) latifolia Brest. » @ » ) obtusüloba Brgt. » @ » ) Furcata Brst. » @ » ) trifoliolata Art. Aspidites silesiacus Göpp. Neuropteris gigantea Stbg. Cyatheites Miltoni Art. Lonchopteris rugosa Brgt. Sphenophyllum emarginatum Bregt. Calamites approwimatus Schl. » Suckowi Brgt. » ramosus Art. Es findet keine Annäherung, kein Uebergang zwischen diesen beiden Floren in der Art statt, dass die hangendsten Schichten des Liegend-Zuges mit den liegendsten Schichten des Hangend- Zuges einige gemeinsame Species und nur die liegendsten Schichten ‘des Liegend- und die hangendsten Schichten des Hangend-Zuges eine unvermischte Flora besässen, sondern es muss als festbegründete Thatsache hervorgehoben werden, dass hier fast, kein einziger der vom Liegend-Zug aufgeführten Farne im Hangend-Zuge und um- sekehrt angetroffen wird; dass Diplotmema subgeniculatum Stur des Liegend-Zuges als D. geniculatum Germ. in den Hangend-Zug übergeht, kann der Zahl der genannten eigenthümlichen Species gegenüber nicht in Betracht kommen. Wenn irgendwo 2 Stufen des Carbon in paläontologischer Hinsicht scharf geschieden sind, so sind es die Waldenburger und Schatzlarer Schichten in der nächsten Umgebung von Waldenburg und Altwasser und daher konnten GÖPPERT und BEIMERT zur Be- antwortung der Preisfrage!), betreffend die Unterschiede der Floren 1) Abhandlung über die Beschaffenheit und Verhältnisse der fossilen Flora in den verschiedenen Steinkohlen-Ablagerungen eines und desselben Revieres von Dr. Beiserr und Dr. Görrerr, Leiden 1849. 74 I. Stufe. Waldenburger Schichten. mehrerer über einander liegenden, durch Mittel getrennten Flötz- ablagerungen gar kein geeigneteres, als das Waldenburger Revier, finden. Für den Liegend-Zug ist das Auftreten der 3 zuerst ge- nannten Farne, Sphenepteris (Diplotmema) elegans » (Calymmotheca) divaricata Gleichenites ( » ) Linkü, von denen die ersten beiden in einzelnen Schieferthonbänken massen- haft vorkommen, so charakteristisch, dass ihr Fehlen das sicherste Kennzeichen ist, dass die betreffenden Schichten nicht zum Liegend- Zug gehören. Ebenso ist das Auftreten von Sphenopteris (Diplotmema) latifolia Brgt. Aspidites silesiacus Göpp. Neuropteris gigantea Stbe. Cyatheites Miltoni Art., welche als Leitpflanzen der Schatzlarer Schichten anzusehen sind, ein ebenso sicherer Beweis, dass die betreffenden Schichten dem Hangend-Zug angehören, selbst wenn noch einige sonst auf dem Liegend-Zug vorkommende, nicht zu den Farnen gehörige Reste sich ihnen beigesellen. Nirgends liegen in ein und derselben Schicht die 3 vom Liegend-Zug aufgeführten, häufigsten Farnen Species mit- den 4 genannten des Hangend-Zuges bei eimander. Wenn man nach diesen Erfahrungssätzen die Scheidung zwischen der II. und III. Stufe vornimmt, so muss der westliche Theil des Liegend-Zuges (nach der bisherigen Annahme) von Gablau an über Landeshut und Reichhennersdorf bis Tschöpsdorf der III. Stufe zugetheilt werden. In diesem Theil ist nämlich bis jetzt noch keine Spur von jenen die Waldenburger Schichten bezeichnenden Farnen gefunden worden. Der Schieferthon im Hangenden des Concordia- flötzes der Concordia-Grube bei Hartau enthält: Sphenopteris (Diplotmema) latifolia Brgt. » @ >» ) Furcata Brst. Neuropteris gigantea Stbg. Alethopteris lonchitiea Brgt. Artisia approximata Lindl. Lepidodendron aculeatum Stbe. VE ee EN N N II. Stufe. Waldenburger Schichten. 75 also die bezeichnendsten Formen des Hangend-Zuges, und da mit ihnen zusammen noch Archaeocalamites radiatus Brg. mit denselben und in gleicher Schärfe hervortretenden charakteristischen Merk- malen, wie im Culm vorkommt, so beweist dieses Vorkommen die weiter oben aufgestellte Behauptung, dass gewisse Pflanzen durch lange Zeiträume hindurch ihre Form nicht ändern. Archaeocala- mites radiatus reicht demnach nach den bis jetzt gemachten Funden von der I. bis in die III. Stufe. Auf der Louise-Grube bei Landeshut enthalten die Schiefer- thone Sphenopteris latifolia, eine Neuropteris, von N. gigantea verschieden, die auf dem Hangend-Zug nirgends fehlenden, auf dem Liegend-Zug zu Altwasser ganz unbekannten Blätter von Cor- daites etc., also auch nur solche Formen, welche dem Hangend- Zug angehören, bei gänzlicher Abwesenheit derjenigen, welche auf dem Liegend-Zug zu Altwasser so massenhaft auftreten. Die bei Reichhennersdorf und Blasdorf in grosser Ausdehnung ausgeführten Schürf- und Versuchsarbeiten, sowie die zur Tiefbau- Anlage gehörigen unterirdischen Baue haben ebenfalls kein einziges Exemplar von Sphenopteris elegans, Sphenopt. divaricata und Gleich. Linkii geliefert; im Gegentheil fand sich in den Bauen auf dem Günstige Blick-Flötz, dem liegendsten, welches dort in Bau ge- nommen worden ist, Aspidites silesiacus Göpp. in ausserordentlich grosser Menge, mit ihm zusammen Sphenopteris latifolia, eine noch nicht beschriebene Neuropteris, Oligocarpia crenata L. u. H., Lepidodendron Göpperti Presl, Blätter von Cordaites ete. Auch diesen den Schatzlarer Schichten angehörenden Resten gesellen sich einige Species, welche den Ostrauer Schichten angehören, nämlich: Calamites ostraviensis Stur Lepidodendron Veltheimianum Stbe. Sigillaria Eugenü Stur!) bei. Mit dieser Ansicht, dass sämmtliche Schichten bei Reich- hennersdorf den Schatzlarer angehören, befinde ich mich nicht im Einklange mit Stur, welcher wegen des Vorkommens der 3 zuletzt genannten Culmpflanzen und einiger zur Bestimmung wohl kaum ausreichender Reste, welche mit Sphenopteris divaricata einige !) Dieselbe Sigillaria ist neuerdings aufCarl-Georg-Vietor-Grübe gefunden worden. 76 I. Stufe. Wealdenburger Schichten. Aehnlichkeit haben, die liegendsten Schichten im Haber- und Georg-Schachtfelde und im Louis- Stolln den Ostrauer Schichten zuzählt. Nach meiner Ansicht können die drei zuletzt genannten Culmpflanzen aus schon weiter oben angegebenen Gründen bei Beurtheilung der geologischen Stellung dieser Schichtenreihe keinen Ausschlag geben; das massenhafte Vorkommen von Aspidites sile- siacus auf dem Günstige Blick-Flötz, von welchem die mit vielem Fleiss zusammengebrachte Sammlung auf dem Reichhennersdorfer Werk Zeugniss giebt, spricht für sich allein schon für das jün- gere Alter, und was jene noch nicht näher bekannte Sphenopteris oder Calymmotheca betrifft, so wird darauf aufmerksam gemacht, dass sowohl auf den Waldenburg zunächst belegenen Gruben, als auch auf der Aurora-Grube zu Tschöpsdorf in den Schatzlarer Schichten noch einige Farne vorkommen, welche wegen der feinen Zertheilung der Fiedern eine gewisse Aehnlichkeit mit Sphen. di- varicata haben. Bei Buchwald und Tschöpsdorf endlich finden sich auf den dortigen Halden: Aspidites silesiacus Göpp. Cyatheites Meltoni Art. Alethopteris lonchitica Bre. Neuropteris Loshii ? Sphenopteris sp.? Cordaites und ausser diesen keine Spur eines Pflanzenrestes, welcher auf das Vorhandensein des Liegend-Zuges schliessen lassen könnte. Dass von der Landesgrenze bei Tschöpsdorf ab in ganz Böhmen unser Liegend-Zug fehlt, wurde bereits weiter oben er- wähnt. In Schlesien ist also sein Vorhandensein von Gablau an über Altwasser und Reussendorf bis Tannhausen constatirt; gegen Süd- osten zu folgt hierauf eine Lücke. Durch die bei Rudolphswaldau und Hausdorf gesammelten Fossil-Reste wird unzweifelhaft bewie- sen, dass die liegendsten Flötze, welche hier auf Gneuss und den Culmgrauwacken abgelagert wurden, dem Hangend-Zug ange- IR BERNER Ta ey Il. Stufe. Waldenburger Schichten. Zr hören, also der Liegend-Zug fehlt). Den Schluss der Ablage- rungen der II. Stufe bilden die Kohlenflötze der Rudolph-Grube bei Volpersdorf und der Fortuna-Grube zu Ebersdorf. Hier finden wir die von Altwasser zuerst bekannt gewordenen Leitpflanzen: Sphenopteris (Diplotmema) elegans Brgt. Aspidites (Diplotmema) dicksonioides Göpp. Sphenopteris (Diplotmema) distans Stbg. » (Calymmotheca) divaricata Göpp. Gleichenites ( » ) Linkii Göpp. Adiantides oblongifolius Göpp. Lepidodendron Veltheimianum Stbg. wieder, zu welchen nur eine, bei Altwasser noch nicht nachge- wiesene Species, Rhacopteris transitionis Stur hinzutritt. Für dieses Verhalten der Waldenburger Schichten, dass sie nicht im Zusammenhange dem Ufersaum folgend, welchen ihnen die älteren Schichten darboten, zur Ablagerung gelangten, giebt uns die geognostische Karte von Niederschlesien den Schlüssel. Dieselbe zeigt uns, dass von Schwarzwaldau bis Tannhausen eine ins Liegende (Culm und Gneuss) weit zurückspringende halbkreis- förmige Bucht und bei Volpersdorf und Ebersdorf eine von dem- !) Zu Rudolphswaldau wurden gesammelt: Senftenbergia ophiodermatica Göpp. Pecopteris polymorpha Brg. Sigillaria oculata Schl. zu Hausdorf: Sphenopteris (Diplotmema) latifola Brg. » ( » ) trifoliolata Art. Aspidites silesiacus Göpp. Pecopteris polymorpha Brg. » lonchitica Brg. Neuropteris gigantea Sthg. Dictyopteris neuropteroides Gtb. Oyelopteris trichomanoides Brg. Calamites Suckowi Brg. » cf. Germarianus Göpp. Bruckmannia Aehre zu Cal. Sachsei Stur gehörig. Sphenophyllum dichotomum Germ. u. Klf. Lepidostrobus Rhabdocarpus Bockschianus Göpp. 78 II. Stufe. Waldenburger Schichten. selben Grundgebirge begrenzte, schmale Mulde vor ihrer Ablage- rung vorhanden war. Beide Buchten müssen als die allein zu einer üppigen Ent- faltung der zweiten Flora und zur Ablagerung der Waldenburger Schichten geeigneten Lokalitäten erachtet werden, denn ausserhalb derselben finden sich in der sie verbindenden geradlinigen Strecke von Tannhausen bis Volpersdorf keine, in der Strecke jenseits Gablau, wie vorhin nachgewiesen, nur äusserst wenige, zur Cha- rakterisirung auch weniger geeignete, nicht zu den Farnen ge- hörige Fossil- Reste der Waldenburger Schichten. Die halbkreis- förmige Bucht, in welcher Waldenburg liest, markirt sich in Wirklichkeit im Westen noch etwas schärfer, als es die Karte zeigt, da die Culmgrauwacken zwischen Schwarzwaldau und Gablau weiter nach Süden reichen und hier eine von grünlichgrauen Culmschiefern gebildete schmale, scharfzugespitzte Zunge noch über die von Gottesberg nach Schwarzwaldau führende alte Chaussee . hinüberreicht. Die Gesteine. Die nun folgende Beschreibung der Gesteine der zweiten gilt auch für die folgenden höheren Stufen, da keine Unterschiede von Belang sich bemerkbar machen. Der Haupt- charakter in der petrographischen Beschaffenheit des Niederschle- sischen Steinkohlenbeckens liegt in der grossen Entwickelung der Conglomerate, welche ebenso wie an der Basis der I., so auch der II. Stufe, ferner überall in den Mitteln zwischen den Flötz- zügen und in den mächtigeren Mitteln zwischen den einzelnen Flötzen und zuletzt im Hangenden des hangendsten Flötzes bei Alt-Hayn und Fellhammer auftreten. Dadurch unterscheidet sich die hiesige wesentlich von den oberschlesischen, westphälischen und anderen Kohlenablagerungen. Die Sandsteine bestehen vorherrschend aus Körnern eines weissen oder hellorauen Quarzes, zwischen welchen solche aus schwarzem oder grünlichgrauem Kieselschiefer spärlich eingestreut sind, und da auch Arkosen noch nicht in dieser, sondern erst in der III. Stufe auftreten, so sind die Farben vorherrschend hell- grau, weiss und gelblich, so dass diese Sandsteine von den dunk- len Culmgrauwacken sich deutlich unterscheiden. Die Sandsteine nn en een. an II. Stufe. Waldenburger Schiehten. 79 gehen in Conglomerate über und wechsellagern vielfach mit ihnen; vom Ziegenrücken zwischen Wittgendorf und Schwarz- waldau bis zur Wilhelmshöhe bei Salzbrunn tritt ein grobes Con- glomerat von heller Farbe augenfällis hervor, da die grösseren Terrainerhebungen aus demselben bestehen. Auch die Conglome- rate bestehen vorherrschend aus Quarz, Quarzit und Kieselschiefer; Gerölle von Urschiefern, welche in der vorigen Stufe so häufig, sind ihnen zwar nicht ganz fremd, aber doch nicht so häufig, dass sie eine Unterscheidung der Gesteine beider Stufen erschwe- ren. Die Sandsteine besitzen ein thoniges, die Conglomerate ein Sandstein-Bindemittel. Die Ersteren sind stets deutlich geschichtet; auf den Schichtungsflächen stellt sich gewöhnlich mit dem feine- ren Korn etwas fein zertheilter Glimmer ein, auch fehlen Concre- tionen von Schwefelkies und Streifen von Pechkohle nicht. Die Schieferthone sind meist bläulich- bis schwärzlich- grau, selten gelblich- und röthlichgrau, dünn- und geradschieferig, mehr oder weniger glimmerhaltig und stellenweise reich an Nieren von thonigem Sphärosiderit von der Grösse einer Nuss bis zu Knollen von 0,6” Durchmesser, ohne dass jedoch irgendwo die Anhäufung derselben in einer bestimmten Schicht auf eine grössere Erstreckung regelmässig aushielte und besondere Eisenstein-Abbaue gestattete, wie z. B. in Oberschlesien und Westphalen. Der Eisen- gehalt derselben beträgt durchschnittlich 33—35 pCt. Im Felde der Morgenstern-Grube findet sich als unmittelbares Liegendes des 2. Flötzes ein ziemlich fester, braunschwarzer bis schwarzer Schieferthon in einer Mächtigkeit von 0,08 — 0,16” abgelagert, welcher beim Abbau dieses Flötzes mitgewonnen und als feuer- fester Thon verwerthet wird. Ein anderes Vorkommen dieses Materials findet später bei Ruben-Grube Erwähnung. Ganz reine, normale Schieferthone finden sich verhältnissmässig selten, weil sie stets in sandige Schieferthone übergehen. Der Schieferthon ist der stete Begleiter der Flötze, so dass nur wenige derselben auf grosse Erstreckung von Sandstein unmittelbar bedeckt werden; ebenso sind Schieferthonbänke in grösserer Entfernung von Flötzen eine grosse Seltenheit. Von den Culmschiefern unterscheiden sie sich durch die Farbe und dadurch, dass ersteren häufiger feiner 80 II. Stufe. Waldenburger Schichten. Quarzsand innig beigemengt ist, so dass sie fester und segen die Verwitterung widerstandsfähiger sind als die Schieferthone. Der aus dem Schieferthon durch Aufnahme von Kohlensub- stanz hervorgehende Brandschiefer bildet meistens das unmit- telbare Hangende oder Liegende der Flötze oder auch die Zwi- schenmittel zwischen den einzelnen Bänken eines Flötzes. Die Steinkohlenflötze. Dieser und zum Theil auch noch den folgenden Stufen ist im Vergleich mit Oberschlesien eine grössere Anzahl von Flötzen von geringer, höchstens mittlerer Mächtigkeit eigenthümlich; während in Oberschlesien die 5—6 sehr mächtigen Flötze von Zabrze und Königshütte und die mit ihnen identischen von Laurahütte und Rosdzin zu den Walden- burger Schichten gehören !), finden sich in denselben hier z.B. auf Seegen-Gottes mehr als 20, auf Rudolph-Grube 32 Flötze. In Mächtigkeit und Qualität verändern sie sich oft auf mässige Ent- fernungen hin in hohem Grade, und da auch die Stärke und son- stige Beschaffenheit der Zwischenmittel in gleicher Weise variiren, so -ist es meistens schwer, die Flötze dort, wo deren Zusammen- hang durch Grubenbaue nicht erwiesen ist, zu identificiren. Es giebt hier keine Leitflötze, welche durch die ganze Mulde verfolgt werden können, wie in Westphalen. Im Allgemeinen zeigen die schwachen Flötze der II. Stufe häufiger Verdrückungen und un- bauwürdige Mittel, als die mächtigeren Flötze der nächstfolgenden Stufe. Die liegendsten Flötze bei Altwasser, Reussendorf und Tannhausen zeigen eine so geringe Mächtigkeit, dass sie zum Theil auf der Grenze der Bauwürdigkeit stehen, zum Theil bei 0,20 — 0,30® unter dieselbe sinken, also zu den den Beginn der Flötz- bildung darstellenden Bestegen der I. Stufe keinen grossen Gegen- satz bilden und sich auch hierin keine scharfe Grenze zwischen Culm und Ober-Carbon, sondern eine stufenförmig fortschreitende Ent- wickelung dokumentirt. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass nicht wenige Baufelder von den nächsten Grubenbauen durch lange Strecken getrennt sind, in welchen bis jetzt noch keine bauwür- digen Flötze erschlossen worden sind. 1) Srur: Studien über die Steinkohlen- Formation in Oberschlesien und in Russland. Verhandl. d. k. k. geol. Reichs-Anstalt. 1878. 11. II. Stufe. Waldenburger Schichten. 81 Der Fallwinkel der Flötze und der sie begleitenden Gesteine beträgt bei Blasdorf 60— 65°, geht bei Landeshut auf einige 30, bei Gablau auf 20 — 30° herab und bleibt sich von hier bis Alt- wasser gleich. Hier tritt sogleich auf der südöstlichen Seite des Thales wieder eine steile Aufrichtung bis zu 60 und 70° ein, hält bis Tannhausen nicht nur an, sondern steigt stellenweise bis 80°. In der Grafschaft Glatz beträgt der Fallwinkel bei Volpersdorf in oberer Teufe 50— 80, stellenweise 90°, in grösserer Teufe 30— 35°, bei Ebersdorf 30 — 50°. Die Flötze bestehen meistentheils aus einer deutlich ge- schichteten Kohle, welche von 2 Systemen von Ablösungsklüften durchzogen ist, so dass sie leicht in würfelige Stücke bricht. Von den Varietäten, welche die Mineralogie aufstellt, findet sich die Cannclkohle als liegendstes Flötz der ganzen Ablagerung bei Altwasser, eine derselben ähnliche Kohle auf dem 3. Flötz der Glückhilf-Grube, jedoch nur lokal zwischen 2 Sprüngen auftre- tend, Anthracit-artige Kohle auf dem Fixstern-Flötz zu Alt- wasser und auf der Christian-Gottfried-Grube zu Donnerau, Pech- kohle und Faserkohle stets nur in dünnen Lagen, oft in Ge- sellschaft, aber nie so überhand nehmend, dass man wie in Sachsen einzelne Flötze als Pech- oder Russkohlen-Flötze bezeichnen könnte. Die überwiegende Masse gehört daher der Schieferkohle an. Ausser Schwefelkies treten andere Schwefelmetalle z. B. Bleiglanz und Blende nur selten auf; am häufigsten wurden diese beiden beim Abteufen des Ruben-Tiefbau-Schachtes bei Neurode im Koh- lensandstein und thonigen Sphärosiderit angetroffen. Bei Schwa- dowitz und Wernersdorf in Böhmen hat sich stellenweise erdiger Malachit in der Kohle und im Sandstein gezeigt. Eine allgemeine Charakteristik der Flötze in Bezug auf ihre chemische Zusammen- setzung und Heizkraft lässt sich wegen der grossen Abweichun- gen, welche die Flötze zeigen, nicht mit kurzen Worten liefern. Es schütten zwar viele Flötze eine mehr oder weniger backende Kohle, jedoch lässt sich nicht, wie in Westphalen, eine magere und eine fette Flötzpartie unterscheiden, vielmehr treten nicht selten einzelne gute, Koakskohlen liefernde Flötze zwischen mageren Flötzen auf oder die Backfähigkeit der Kohle desselben Flötzes ist 6 82 II. Stufe. Waldenburger Schichten. auf zwei benachbarten Gruben gänzlich verschieden, wie z. B. bei den Flötzen der Weisssteiner und Hermsdorfer Gruben; nur ganz im Allgemeinen kann man behaupten, dass im Hangendzug in Schlesien eine grössere Anzahl von Flötzen mit Fettkohlen zu finden ist, als auf dem Liegendzuge. In dieser Beziehung wird auf die chemische Untersuchung der hiesigen Steinkohlen, welche Dr. RıcHTers in Saarau, damals Lehrer an der hiesigen Bergschule, ausführte und in der Ministerial-Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinen-Wesen Bd. XIX in ihren Resultaten veröffentlichte, sowie auf die von der Niederschlesischen Bergbau-Hilfskasse im Selbst- verlage herausgegebene Abhandlung: Untersuchungen über die Heizkraft der Steinkohlen des Niederschlesischen Reviers, ausge- führt auf Veranlassung des Vereins für die bergbaulichen Inter- essen Niederschlesiens von E. NÖGGERATH, Waldenburg 1./Schl. 1881, verwiesen. Specielle Beschreibung der Lagerungsverhältnisse der I. Stufe. Im Westen beginnend treten östlich von Landeshut im Han- genden der Culmgrauwacken hellgefärbte, sehr feste Conglomerate auf, aus welchen der Ziegenrücken nördlich von Hartau besteht. Hier bilden sie das Liegende des Concordia-Flötzes, welches der III. Stufe angehört, während sie selbst, ebenso wie die petrogra- phisch ganz gleichen Schichten am Steinbruch- und Langenberg bei Gablau, der II. Stufe angehören. Die ersten Flötzbestege wurden bei den untersten Häusern ‘von Gablau ausgeschürft, im weiteren südöstlichen Fortstreichen bei den »Fuchslöchern« ein Flötz, welches hier noch unbauwürdig und wahrschemlich identisch mit dem bald zu erwähnenden Hauptflötze der Emilie-Anna-Grube zu Gablau ist. Im Felde derselben sind vom Liegenden an gezählt folgende Flötze aufgeschlossen worden: 1. Das Elisabeth-Flötz, 0,78—1,05” mächtig, wovon 0,08 bis 0,26”, stellenweise auch 0,42 — 0,47” auf Steinkohle, 0,26 bis 0,73% auf Blackband in 2 Bänken und 0,08" auf ein Schieferthonmittel kommen; unmittelbar über der Sohle des Flötzes liegt thoniger Sphärosiderit von 0,05—0,26” Stärke. 83 Waldenburger Schichten. Profil d. II. Stufe. Die einzelnen Flötzbänke sind wellenförmig gebogen und gestaucht, daher in ihrer Mächtigkeit höchst unregelmässig. Das nachstehende Profil ersetzt jede weitere Beschreibung dieses interessanten Vorkommens. oquuıs) -wuuy - OlfLWugE 19p Opa] UEYDLTPUS wur OJyosup[o4g Aap ur purqyprigg UOA sUSWWONAOA SOp Funf[agstcr ‘puegyoeig “uoygIagoryog "oryoxuteig Bo m EG GE IR GEGEEEEEEE GGG, nn _ nn nn nn _ _ a a I ll a < DE ln FE x ie ara o_ a. nn Ss N KU N ._ en —__ RICENTE WG S N S SEN G Ss TERN SZ \ . N NS vv \ \ \ " ) ii in I \ ID DEE 2 > x I Mn na] Si x Sr TG m Anl NN ihn 5 Lamm] A In EEE GG % Z m CNN l im | | DERREEEIGG FE 0 2 Zn ml „au Lu I n an Au NENMIMS u 0 ne GET Z L ' 24 II. Stufe. Waldenburger Schichten. Nach einem Mittel, welches horizontal gemessen zu 7,8% aus Schieferthon und zu 44,4” aus Sandstein und Con- glomerat besteht, folgt 2. den Hauptflötz, 0,78” mächtig inel. 0,10—0,13” Bergmittel, dann nach einem 209” mächtigen, grösstentheils aus Sandstein bestehenden Mittel, welches ein 0,31” starkes Zwischenflötz einschliesst, 3. das Schmiedekohlenflötz, 0,52 — 0,57” mächtig. Das Streichen dieser Flötze geht in h. 3—4, das südöstliche Fallen beträgt 20 — 28°. Südöstlich und im Hangenden der vorigen liest die Er- wünschte Zukunft-Grube. In diesem Felde waren durch 3 Röschen 10 Flötze mit einem Streichen in h. 4 und einem Fallen von 35° gegen Südost durchörtert, in Bau aber nur fol- gende 3 Flötze genommen worden: 1. Das Hauptflötz, 0,92” mächtig inel. 0,21” Bergmittel (nicht identisch mit dem Emilie- Anna-Gruben-Hauptflötz), > ein 0,57” mächtiges Flötz, vom vorigen 52,3” entfernt, S) ein 0,531—0,39 mächtiges Flötz, vom vorigen 205” entfernt. Alle 3 Flötze zeigten sich zum Theil verdrückt, zum Theil von geringer Qualität, ein lohnender Abbau hat daher nicht ge- führt werden können. Es muss jedoch hinzugefügt werden, dass die Röschen nur eine geringe Teufe einbrachten und dass in einer tieferen Sohle möglicherweise die Qualität eine günstigere ge- wesen wäre. Im weiteren Fortstreichen gegen Osten lag die Reinhold- Grube bei Liebersdorf mit mehreren schwachen Flötzen, von denen das mächtigste 0,73" stark ist, in h. 6 streicht und mit 13° nach Süden einfällt. Einige der im Querschlage dieser Grube überfahrenen Flötze streichen weiter nach Osten und sallen die- selben sein, welche die Gekrönte Sieg- oder spätere Friedens- Krone-Grube in Bau genommen hatte, später aber von der Vermessung der David-Grube überdeckt worden sind. Die beiden Flötze der Friedens-Krone-Grube, welche übrigens von sehr milder 3eschaffenheit waren, hatten 0,78 und 0,63” Stärke, ein Streichen in h. 6—7 und ein südliches Fallen von 20 — 26°. II. Stufe. Waldenburger Schichten. 85 Verfolst man das Hauptflötz der Emilie-Anna- und die im ‘Hangenden desselben liegenden Flötze der Erwünschte Zukunft- und Friedens-Krone-Grube über den Langeberg durch Conradsthal und Neu-Salzbrunn bis an die von Weissstein nach Adelsbach führende Chaussee, so sieht man, wie dieselben an Bauwürdigkeit gewinnen. Das Emilie- Anna-Gruben -Hauptflötz erreicht bei der Conradsthaler Begräbniss-Kirche die grösste Höhe seines Aus- gehenden und streicht von hier über Neu-Salzbrunn nach Hartau. Dieselbe Richtung nehmen auch die im Hangenden desselben sich hinziehenden Flötze von der Friedens-Krone-Grube ab durch Conradsthal bis zum »Finsterbrunn«, wo die Eduard-Grube liegt, durchsetzen das Weisssteiner Thal und bilden dann die Flötze der Morgen- und Abendstern-Grube. In der Erstreckung von der Emilie-Anna- bis zur David-Grube ist das Elisabeth-Flötz theils nur 0,42 — 0,52” stark, theils ganz verdrückt, von Blackband aber keine Spur vorhanden. Im Liegenden dieses Flötzes sind zwar noch im westlichen Felde der David-Grube mehrere Lagen von thonigem Sphärosiderit im Schieferthon von 0,05 — 0,26” aufgefunden worden, jedoch erzielte man mit dem darauf unter- nommenen Versuchbau keine nennenswerthen Resultate. Die David- nebst David-Zubehör-Grube bei Conradsthal. Ä Das liegendste Flötz dieser Grube, das Hauptflötz (iden- tisch mit dem Emilie - Anna-Gruben Hauptflötz), ist 1,04” mächtig, zeigt sich aber in der tiefen Stollnsohle, in welcher es auf ca. 2000” streichende Länge aufgeschlossen worden war, schon im östlichen Felde in der Nähe des Alexander-Schachtes durch Sprünge gestört, dann zwischen dem Xerxes und Friedrich-Schacht und östlich vom Ypsilanti-Schacht stellenweise unbauwürdig. Eins der merkwürdigsten Sprungverhältnisse des hiesigen Reviers fand sich zwischen dem Friedrich- und Luft-Schacht, wo auf eine Ent- fernung von 175” das Hauptflötz durch 7 Sprünge 5 Mal ins Hangende und 2 Mal ins Liegende verworfen wird. Die grösste unbauwürdige Flötzpartie liegt in der oberen Stollnsohle westlich vom Ulysses-Schacht und misst im Streichen 940; auch in dem weiter gegen Westen belegenen Feldestheil, in welchem die alte Friedens-Krone-Grube in höherer Sohle einen Bau auf dem Haupt- 36 II. Stufe. Wealdenburger Schichten. flötz unternommen hatte, scheint die ungünstige Beschaffenheit desselben keinen Abbau gestattet zu haben. Von den im Hangenden des Hauptflötzes liegenden, schon weiter oben genannten Flötzen sind 4 bei der Colonie Neu-Salzbrunn durch einen kurzen Ober- Stolln aufgeschlossen worden, nämlich: 1. ein Flötz von 0,86” Stärke, DENE » » 0,60—.0,63” Stärke, 3 » » 0,60” Stärke, unbauwürdig, 4.» » » 0,859» mit einem Streichen in h. 6 und einem südlichen Fallen von 17— 200. Die auf denselben geführten Baue waren zum Theil ohne Belang, zum Theil durch längere Verdrückungen getrennt. Dieselben hangenden Flötze wurden später in der tiefen David- Stollnsohle durch einen vom Titus-Schacht in 61,4" Teufe ins Hangende aufgefahrenen Querschlag angetroffen. Derselbe durch- örterte sie vom Liegenden an gerechnet in den nachstehend an- gegebenen Stärken: das 10. Flötz 0,26” mächtig, » 92. » incl. 0,10” Lettenmittel, > 8 la » » 0,03” » ar Wo 5 Male » >» 005° » > 9 Mail » aa Ma » 220,050 > he Male » een Mas >» u» Var » » 0,05” » De 0592 Du Das Fallen beträgt hier nur 11°, so dass die querschlägige Breite vom 1. bis 10. Flötz ca. 210” beträgt. Die Flötze sind im Hangenden und Liegenden von schwachen Bänken von Schieferthon eingefasst und liegen sonst zwischen. grobkörnigen Sandsteinen und Conglomeraten, welche sich wie das Conglomerat im Hangenden des Hauptflötzes durch grosse Festigkeit auszeichnen. Nur auf dem 5. Flötz hat in dieser Sohle ein geringer Abbau stattgefunden. Endlich wurden dieselben Flötze in jüngster Zeit bei den Erd- arbeiten für den Bahnhof Conradsthal am Ausgehenden freigelegt. II. Stufe. Waldenburger Schichten. 87 Hier folgen auf das Conglomerat im Hangenden des Hauptflötzes 8 Flötze, nämlich: das 1. Flötz 0,55" mächtig, >. > 0,30” » > 0% » 0,50” » 0,23” Oberbank, » 4. » 0,17® Mittel, 0,30% Niederbank, » 5. » 0,65% mächtig, » 6. » 0,31? » >» % 2... Made » a oa, Die Mittel zwischen denselben bestehen aus einem mannig- fachen Wechsel von Schieferthon, sandigem Schieferthon und Sandstein. : Beiläufig mag hier erwähnt werden, dass das als »schwimmendes Gebirge« auftretende Diluvium im Hartauer Thal so tief niedersetzt, dass man dasselbe mit einem Stollnflügelort in der Friedrich- Wilhelm-Stollnsohle, welches aus dem Hartegrubenfelde nach der David-Grube getrieben werden sollte, in solcher Mächtigkeit antraf, - dass in Folge der grossen Schwierigkeiten, mit welchen der Orts- betrieb zu kämpfen hatte, und einer Senkung, welche über Tage in unmittelbarer Nähe von Wohngebäuden eintrat, von der Fort- setzung dieses Betriebes Abstand genommen werden musste. Diese hangenden Flötze der David-Grube sind auch am »Finster- brunn« bei Colonie Neu-Salzbrunn von der Eduard-Grube aus- geschürft worden; hier bilden sie folgende Reihe: das 1. (liegendste) Flötz 0,65" mächtig, nach einem Mittel von 115” Stärke folgt » 2. Flötz 0,42” mächtig, nach einem Mittel von 8,4” Stärke 2% 2 Vase » durch Zwischenmittel von 10 4920.65 » : ; Ä s » bis 20” Stärke getrennt; nach » & » Doz » 5 ? \ hi einem Mittel von 418" Stärke 2 8 » 0,78” > >» To 9». 0> » und in 209" Entfernung 2» & 9» ga » incl. 0,26% Bergmittel. 88 II. Stufe. Waldenburger Schichten. Die Muthung auf dieselben wurde 1828 eingelegt und nach damaliger Meinung sollte das 6. Flötz der Eduard- dem 4. Flötz der Morgenstern-Grube, welches damals Hauptflötz genannt wurde, entsprechen; da jedoch die Grube bis jetzt noch nicht in Betrieb gesetzt worden ist, so hat sich noch nicht prüfen lassen, ob jene Meinung mehr als eine unbestimmte Vermuthung zur Grundlage hat. Auf der Ostseite des Salzbrunner Thales tritt das David-Gruben- Hauptflötz in das Feld der Harte-Grube, welche nur dieses eine Flötz besitzt; dasselbe streicht hier h. 7—9, fällt unter Winkeln von 5—10, auch 20—25° nach Süden und seine Mächtigkeit beträgt 1,04”. Seine Qualität ist im östlichen Felde eine geringere, als im westlichen, sein Hangendes ein fester Sandstein mit vielen Conglomeratbänken. Die Fixstern-Grube bei Altwasser. Der nahe der Eisengiesserei und Maschinenbau-Anstalt Carls- hütte zu Altwasser angesetzte und fast genau querschlägig nach dem Liegend-Zug getriebene Friedrich-Wilhelm-Stolln durchfuhr bis zum 1. Lichtloch, welches 250 Ltr. (523”) vom Mundloch ent- fernt ist, Culmgrauwacken und Schiefer und zwar mit grösstentheils nach Nordost gerichtetem steilen Einschiessen der Schichten. In der Nähe des genannten Lichtloches stehen dieselben saiger, wenden weiterhin ihr Fallen nach Südwest und endigen mit einer 3” starken Bank von rothem Conglomerat, auf welchem das 1. Flötz des Kohlenbeckens liegt. Dasselbe ist 0,47" mächtig, fällt mit 450 nach Südwest und besteht aus einer Cannelkohle, welche sich in krumm- schalige Stücke theilt. Die Trennungsflächen erscheinen sammt- schwarz und häufig wie polirt und gleichen in diesem Aussehen den Rutschflächen und Harnischen, während die Kohle im Quer- bruch braunschwarz und schimmernd ist. Da sich dieselbe bei der chemischen Untersuchung als eine ausgezeichnete Gaskohle erwies, so hat man es an Versuchbauen, welche seitens der Morgenstern- Grube unternommen worden waren, nicht fehlen lassen, jedoch scheiterten dieselben schliesslich an der Unbauwürdigkeit des Flötzes, da die Mächtigkeit meistens weit weniger, als oben angegeben, „betrug. Auf das Cannelkohlenflötz folgen grauer Schieferthon, dunkel- Il. Stufe. Waldenburger Schichten. 89 rother Schieferthon, rothes Conglomerat, rother und darauf grauer Schieferthon und zuletzt in einer Entfernung von 88,5" vom Licht- loch No. I ein Flötzchen von 0,29” Mächtigkeit, 9,13” weiter im Hangenden ein Flötz von 0,78” Mächtigkeit und 7,32” weiter ein 0,34” starkes Flötz. Diese 3 Flötze streichen in h. 8 und fallen unter Winkeln von 30—35° nach Südwesten. Das 2. allein bauwürdige Flötz, das Fixstern-Flötz, zeigte sich hier mit einer 1,5—1,8" mächtigen Decke von Felsit-Porphyr überlagert, auf welche Conglomerat, dann rother Sandstein folgt. Diese auffallende Erscheinung veranlasste eine nähere Untersuchung mittelst einer Rösche, deren Sohle 27,72" über dem Friedrich- Wilhelm-Stolln liest. Mit derselben erreichte man in ca. 63” Ent- fernung vom Mundloch das hier 1—1,04” mächtige Flötz wie im Friedrich-Wilhelm-Stolln unmittelbar von einer etwa 2” mächtigen Porphyrmasse überlagert, welche auch auf einer im Flötz streichend aufgefahrenen Strecke von 262" Länge ohne Unterbrechung aus- hielt und zwar der Art, dass da, wo das Flötz um 8,37% ins Hangende verworfen, auch der Zusammenhang des Porphyrs unter- brochen wird und da, wo sich nach Ausrichtung des Sprunges das Flötz wieder anlegt, auch der Porphyr wieder seine vorige Stelle im Hangenden desselben einnimmt. Nach 52” Entfernung vom 1. verwirft ein 2. Sprung das Flötz abermals um etwa 10,5” ins Hangende und hinter demselben fand man .den Porphyr nicht mehr als zusammenhängende Flötzdecke, sondern nur als einzelne, rundliche Massen, bis auch diese, immer kleiner werdend, bei 335” Gesammtlänge gänzlich verschwanden). Ueberall, wo das Flötz unmittelbar vom Porphyr bedeckt wird, ist es von oben her auf !/, bis ?/; seiner Mächtigkeit in einen stänge- ligen Anthraeit umgewandelt, selbst da, wo der Porphyr nur in getrennten Partien im Dach auftritt. Der Felsit-Porphyr ist von lichtgelblichgrauer bis röthlichbrauner Farbe, porös, nicht fest, dem Thonstein vergleichbar, stellenweise erdig werdend, schliesst Quarz- körner und Kiesel ein, welche aus den benachbarten Sandsteinen 1) Ein 3. Sprung ins Hangende, welcher bei 491,7% Entfernung auftritt, ist in dieser Sohle nicht ausgerichtet worden, 90 II. Stufe. Waldenburger Schichten. und Conglomeraten herstammen, und sieht auch in einzelnen Hand- stücken einem eisenarmen braunen Thoneisenstein ähnlich. Der Eisengehalt erscheint hie und da als brauner Glaskopf concentrirt, welcher die Drusenwände in 2--4”® starken Krusten überzieht. Porphyr und Kohle sind fast stets fest mit einander verwachsen. Die Kohle ist von eisenschwarzer Farbe, meist bunt angelaufen, von halbmetallischem Glanze und in gerade Stängel von 4— 10" Stärke abgesondert. Der untere Theil des Flötzes besteht aus einer verworren schiefrigen oder erdigen Kohle, welche ebensowenig brennbar ist, als der obere stängelig abgesonderte Theil). Gleich- zeitig mit dem Oberstolln wurde das Flötz am Ausgehenden durch 3 einfallende Strecken untersucht, deren erste in 105" nordwestlicher Entfernung vom Mundloch des Oberstollns 14,6” flach nieder ging und das Flötz bei 0,52—0,78” Mächtigkeit, 430% Fallen und mit regelmässiger Bedeckung von Porphyr antraf. Die zweite, 125" weiter nach Nordwest aufgehauen, zeigte das Flötz grösstentheils mit Conglomerat bedeckt, die dritte, in 145—165” weiterer Ent- fernung von der vorigen 31” flach niedergebracht, traf wieder das Flötz mit einigen Unterbrechungen von Porphyr überlagert, obgleich die Verlängerung derselben bis in die Friedrich -Wilhelm-Stolln- sohle auf einen Punkt triftt, wo dort der Porphyr bereits ver- schwunden ist. Obgleich sich also die Kohle des Fixstern-Flötzes überall als für die Technik unbrauchbar erwies, wurde dennoch das Flötz auch auf der Südostseite des Thales von Altwasser, wo es im Liegenden der Seegen-Gottes- Gruben -Flötze auftritt, am »Krötenhübel« aufgesucht und durch eine Rösche näher untersucht. Das Flötz war hier mit einigen 60 Graden aufgerichtet, 0,47 — 0,63" stark und hatte wie auf der Fixstern-Grube Schieferthon zum Liegenden, Porphyr zum Hangenden. Auf der Berührungsfläche mit dem Flötz war der Porphyr auch hier einige Centimeter stark in Thoneisenstein umgewandelt, das Flötz zeigte jedoch hier seine normale schieferige Struktur und keine Spur einer stängeligen Ab-. sonderung. Zuletzt wurde das Fixstern-Flötz in der I. Tiefbausohle der Seegen-Gottes-Grube durch den Göpel-Schacht Querschlag bei ) v. Canrnaru in Karsten’s Archiv, Bd. IV, S. 113—118. abet ehe be au eh DIESE ES ZT IT. Stufe. Waldenburger Schichten. 9] 126,3” Teufe dieses Schachtes aufgesucht (s. Profil 12, Blatt III) und da es auch hier von Porphyr bedeckt gefunden wurde, so musste die Hoffnung, dieses Flötz, welches sich als Emilie- Anna- und David-Gruben-Hauptflötz, sowie als Harte-Grubenflötz überall, wenn auch mit Unterbrechungen bauwürdig gezeigt hatte, südöstlich vom Thale von Altwasser von seiner schädlichen Decke befreit an- zutreffen, aufgegeben werden. Die beträchtliche Ausdehnung dieser Porphyrdecke verbunden mit dem Umstande, dass das Gestein keine porphyrartigen Ausscheidungen zeigt und ins Erdige übergeht, er- schienen v. CARNALL mit der Vorstellung eines plutonischen Gesteins unvereinbar und führten ihn zur Ansicht, dass es ein sedimentärer Niederschlag sei, für welche auch der-Einschluss von Quarzkörnern, grösseren Kieseln und Bruchstückchen von Kohle sprach. Freilich blieb dabei der anthracitartige Zustand der Kohle und die stängelige Absonderung unaufgeklärt, in Bezug auf welche von ihn nur die Vermuthung ausgesprochen wird, dass entweder ein Sediment auf die unterliegende Kohle auch diesen eigenthümlichen Einfluss hätte ausüben können oder dass der Anthraeit eine primäre Bildung sei. Wäre der Aufschluss des Fixsternflötzes durch den ins Liegende verlängerten Göpelschacht-Querschlag schon damals erfolgt, so hätte jene Vorstellung, nach welcher der in Rede stehende Porphyr ein sedimentärer Thonstein sei, eine Einschränkung erfahren, denn hier in tieferer Sohle zeigt sich dieses Gestein als ein äusserst fester Porphyr von röthlich- bis lilagrauer Farbe und ziemlich vielen Aus- scheidungen eines grünlichschwarzen Glimmers in regelmässigen Tafeln, so dass dasselbe sogar als Muster eines Glimmer-Porphyrs aufgestellt werden könnte. Als vor Jahren dasselbe in der Nähe des Göpelschachtes am Ausgehenden, wo es vorzugsweise eisenreich ist, abgebaut wurde, um es als Zuschlag für den Hochofen der Vorwärts-Hütte verwerthen zu können, kam eine so glimmerreiche Varietät zum Vorschein, dass man einen verwitterten Gneuss zu sehen glauben konnte und unwillkürlich an eine auf nassem Wege vor sich gegangene secundäre Bildung dieses Minerals denken musste. Das hiesige Revier, welches für das Studium der Lagerungs- verhältnisse zwischen Felsit-Porphyr und den Gesteinen der Stein- 92 Il. Stufe. Waldenburger Schichten. kohlen-Formation so überaus günstig ist, da der Bergbau nicht selten den Contact zwischen beiden freilegt, lieferte bis jetzt zwar verschiedene Beispiele eines gangartigen Durchbruchs des Porphyrs durch das präexistirende Kohlengebirge, dennoch ist das Fixstern- Flötz das einzige, bei welchem die dem Coak vergleichbare stänglige Absonderung zu beobachten war. Ausser dem bereits angeführten Umstande, dass an der plutonischen Natur des das Fixsternflötz bedeckenden Porphyrs im Bereich des Göpelschachtes füglich nicht gezweifelt werden kann, wird zur genaueren Beurtheilung der hier vorliegenden geologischen Verhältnisse noch Folgendes angeführt. Nach einer von Dr. RıcHTERS ausgeführten Analyse, welche derselbe mit in der Bergschul-Sammlung vorhanden gewesenen alten Proben der Fixstern-Flötzkohle angestellt hatte‘), besteht die- selbe aus: a. b. | & IXohlenstoreee 34,03 50,37 82,36 \Vlasserstotiier se 0,80 0,73 3,05 Sauerstoff und Stickstoff . . 4,74 3,26 | 826 INSCHEr tr Sl re e 10,43 15,64 | 6,33 wobei die Probe a dem stängelisen Anthracit, welcher unmittelbar unter dem Porphyr liegt, die Probe b einer nicht stängelig abge- sonderten, wahrscheinlich zwischen a-und c liegenden und Probe & einer schiefrigen Kohle, welche wahrscheinlich der unteren Bank angehört hatte, entnommen worden war. Die Kohle des Harte- Flötzes, welches mit dem Fixstern-Flötz identisch und von ihm durch eine spitzwinkelig die Streichlinie durchschneidende Ver- werfung getrennt und nirgends mit Porphyr bedeckt ist, besteht nach einer von demselben ausgeführten Analyse?) aus: 79,02 Kohlenstoff, 4,97 Wasserstoff, 11,20 Sauerstoff und Stickstoff, 4,81 Asche. !) Die alten Baue auf dem Fixsternflötz sind schon seit längerer Zeit nicht mehr zugänglich. 2) Minist. Zeitsch. Bd. XIX, echten he rent eh ee II. Stufe. Waldenburger Schichten. 95 Dieselbe Zusammensetzung muss auch für das Fixstern-Flötz als früher vorhanden angenommen und die Entgasung der Kohle mit der Existenz des sie überlagernden Gesteins im causalen Zu- sammenhange stehend gedacht werden. Auffallend ist dabei ferner der hohe Gehalt der Asche an Eisenoxyd; derselbe beträgt bei Probe a 61,05 pCt. » » b 43,85 » > » C 43,71 » er rührt natürlich aus dem darüber liegenden sogenannten Porphyr her, welchem das seine Kluftwände überziehende Eisenoxyd von den durchsickernden Wässern entführt und in den feinen Ab- sonderungsspalten des Anthracits abgelagert wurde. Der ebenfalls von Dr. RıcHTErs analysirte rothbraune, unmittelbar über dem Fixstern-Flötz lagernde sogenannte Porphyr zeigt folgende Zu- sammensetzung: honda no Bisenoxyd 2 al Kalk . . . 2 2.2.2. .2,24| ın Salzsäure löslicher Masmesiar a ed Theil, Kieselsäure . . . . . . 1517 \ chemisch gebundenes Wasser 7,94 24,09 in Salzsäure unlösliche ä Rücksstände, Alkalien und Verluste . . 1,57 Eine solche Zusammensetzung ist mit der Vorstellung eines zu den Felsit-Porphyren gehörigen Eruptivgesteins unvereinbar und die stängelige Absonderung als Folge der Einwirkung der Wärme eines solchen zu denken, unstatthaft; denn, wo die plutonische Natur des Gesteins so deutlich hervortritt, wie in der Nähe des Göpel- schachtes, da fehlt sie, und wo sie vorhanden, ist das Gestein kein Eruptivgestein. Beide Gesteine sind durchaus verschieden und ver- halten sich zu einander, wie ein echter Felsitporphyr zu seinem Tuff. Dr. Richters, welcher ebenfalls das das Fixstern-Flötz dort, wo es eine stängelige Absonderung zeigt, überlagernde Gestein für neptunischen Ursprungs hält, erklärt die stängelige Absonderung 94 1I. Stufe. Waldenburger Schichten. als eine Folge der Einwirkung des. Eisenoxydes auf die Kohle, welche in der Art vor sich gegangen, dass durch eine abwechselnde Reduction des Eisenoxydes durch den Wasserstoff der Kohle und nachherige Oxydation desselben durch den atmosphärischen Sauer- stoff eine langsame Verbrennung der Kohle herbeigeführt worden ist, welche schliesslich denselben Totaleffect hervorbrachte, als die schnelle Erhitzung resp. Verkoakung der Kohle. Die im Hangenden des David-Gruben-Hauptflötzes liegenden, schon mehrfach erwähnten Flötze erreichen ihre grösste Bedeutung erst jenseits des Salzbrunn - Weisssteiner Thales, wenn sie in das Feld der Morgen- und Abendstern-Grube eintreten. Die 16 Flötze, welche in diesem Felde aufsetzen, besitzen ın der Friedrich- Wilhelm-Stollnsohle, in welcher sie ihre erste vollständige Lösung erfuhren, vom Liegenden nach dem Hangenden gezählt, folgende Mächtigkeiten: Das 1. Flötz 0,13—0,39” mächtig, unbauwürdig, 3. m 8 0,63% » incl. 0,10% Schiefermittel, 3.8 » N, Er » » 0,300 » » 4 » 1— 1,05” » » 8 0,9% » » 0,18 —0,31% » 3 0 m: » » 0,16— 0,26% >» le > 0,8% > 2 & 58 0,470 » >) % 8 0,6% » >» 10. >8 0,52% » » 11. » besteht aus 2 Bänken von 0,37 und 0,47” Stärke, getrennt durch ein 0,52—0,63" starkes Berg- mittel, daher unbauwürdig, » 12. » 0,91” mächtig, » 13. » unbauwürdig, » 14. » 0,63% mächtig, >» I 5 MO » incl. 0,13% Schiefermittel, > IN 9 Oe » Das Streichen der Flötze geht in h. 6—8, das südwestliche Fallen beträgt 20—30°. Ausser dem bereits als unbauwürdig be- zeichneten 1., 11. und 13. Flötz waren im nordwestlichen Felde noch Il. Stufe. Waldenburger Schichten. 95 das 3., 5. und 7. Flötz unbauwürdig, während sie im südöstlichen abgebaut werden konnten. Die Flötze sind in der genannten Stolln- sohle in einer streichenden Länge von etwa 1570" aufgeschlossen worden, in welcher die Stärke der Zwischenmittel variirt. Die querschlägige Entfernung vom Harteflötz bis zum 1. Flötz beträgt 173%, von diesem bis zum 13. Flötz rund 190“. Die Mittel zwischen den Flötzen bestehen vorherrschend aus Schieferthon; Sandstein findet sich als unmittelbares Hangendes des 4. Flötzes im Mittel zwischen dem 2. und 3. und zwischen dem 7. und 8. Flötz, thoniger Sphärosiderit im Liegenden des 4., 5. und 7. Flötzes. Vor ihrem Eintritt in das Thal von Altwasser werden die Flötze durch mehrere Sprünge ins Liesende verworfen; bei dem grössten derselben beträgt der Verwurf in horizontaler Richtung ca. 63”. Dieselbe Dislocation hat auch das Harte-Flötz betroffen und denjenigen Theil desselben, welcher als Fixstern-Flötz bezeichnet worden ist, ins Liegende versetzt. Dies ist nicht das einzige Beispiel aus dem hiesigen Revier, wo das Auftreten von Sprüngen in Beziehung zur Thal- bildung steht. _ In der I. Tiefbau-Sohle, welche 79,5” unter dem Friedrich- . Wilhelm-Stolln und in 131,7” Teufe des Tiefbauschachtes liegt, zeigen die Flötze des Liegend-Zuges mit ihren Zwischenmitteln folgende Beschaffenheit): | (s. Profil 11 auf Tafel III.) Das Harte-Flötz 1,2—1,3” mächtig, mit 2—3" Schiefertion im Hangenden; das darauf folgende 138,7” mächtige Bergmittel besteht bis zum Nullflötz aus Sandstein und sandigem Schieferthon und schliesst 2 Flötzbestege von je 0,1” Stärke ein. Das Nullflötz ist unbauwürdig, hat Sandstein zum Hangenden und Liegenden und auf dasselbe folgt im Han- genden und Liegenden von Schieferthon eingeschlossen das Zwischenflötz, 0,47” mächtig, in der Friedrich -Wilhelm-Stolln- sohle als Besteg vorhanden und auch hier unbauwürdig. Zwischenmittel 12,5” Sandstein und sandiger Schieferthon. 1) Bei den häufigen Veränderungen, welchen die Flötze und ihre Zwischen- mittel unterworfen sind, ist für jede specielle Aufzählung der Schichtenfolge die Angabe der Profillinie und Teufe, aus welcher dieselbe entnommen ist, nothwendig. Das II. Stufe. Waldenburger Schichten. 1. Flötz 0,5” mächtig incl. 0,07 Lettenstreifen, unbauwürdig. 2. Flötz 0,6—0,8” mächtig; im Liegenden desselben befindet sich die bereits in der allgemeinen Beschreibung der Ge- steine erwähnte 0,08—0,10” starke Bank von schwarzem Schieferthon resp. Brandschiefer, welcher als feuerfester Thon verwerthet wird. Zwischenmittel 13” sandiger Schieferthon und Sandstein. 3. Flötz 1—1,5” mächtig, besteht aus einer 0,6” starken Ober- bank, einem 0,2—0,4” starken Schiefermittel und einer 0,6% starken Schieferbank. Zwischenmittel 19,8" Schieferthon. 4. Flötz 1—1,5” mächtig. Da der Hauptquerschlag bier die Markscheide zwischen Morgen- und Abendstern- und Goldene Sonne-Grube er- reichte, so musste, um die hangenden Flötze vorrichten zu können, an der Markscheide ein saigeres Ueberbrechen hergestellt werden (s. Profil der Grube). Durch dasselbe wurden noch folgende Flötze aufgeschlossen: 5. Flötz 1,2—1,5” mächtig incl. 0,15” Schiefermittel. Zwischenmittel 8% Schieferthon. 6. Flötz 1—1,5” mächtig incl. 0,4” Schiefermittel. Zwischenmittel 9” Schieferthon. 7. Flötz 0,6” mächtig. Der Fallwinkel der Flötze beträgt durchschnittlich 28°. Zum Theil im südöstlichen Fortstreichen, zum Theil im Han- genden der vorigen liegen die Franz-Joseph- und die Goldene Sonne-Grube; erstere baute die liegenden, letztere die hangenden Flötze der Morgen- und Abendstern-Grube in der Friedrich- Wilhelm-Stollnsohle ab. Das » » Die Franz-Joseph-Grube besitzt folgende Flötze: 1. Flötz 0,60” mächtig incl. 0,03” Schiefermittel. u 82 Wuo® » 02, Ode » „unbauwürdig, weil es sich im weiteren Fortstreichen auf 0,39" verschwächt. 4. Flötz 0,84” mächtig. » IB908 » » 1,44" > a m a4 PERRET GER DEI I LEHE EUEDREG DEBEE DER IL DEE WINESERIEAIIENNBIRIEOUN NEUEN OU DUNEIEMLDETERERUTTE 7 73) 6 RL BEn ARE. 57 II. Stufe. Waldenburger Schichten. 97 Das 7. Flötz 0,65" mächtig, » Nebenflötz 0,34” » » 8. Flötz 0,92” » Streichen und Fallen ist dasselbe, wie bei Morgen- und Abend- stern-Grube angegeben. Einzelne Flötztheile sind unbauwürdig, andere konnten nicht abgebaut werden, weil man jede Annäherung an die Mineralquellen von Altwasser vermeiden musste. Das 1., 2., 5. und 6. Flötz sind als die besseren noch bis 20,9” Teufe unter- halb der Stollnsohle verhauen worden. Man nimmt an, dass die Flötze der Franz-Joseph- denen der Morgenstern-Grube in folgender Weise entsprechen: Franz-Joseph- Morgenstern- Grube Grube Das 1. Flötz — dem 1. Flötz.. 2 2 » 8. » = 2 Bestegen von 0,16 und 0,24” Stärke. » 4. » = dem 3. Flötz. » 5. » = >» 4 » » 6. >» Min 5 7. z VE >» 5 » » 8. » Die Goldene Sonne-Grube zu Altwasser. Nachdem der Friedrich-Wilhelm-Stolln vom Liegenden her nach einander das Cännelkohlen-, das Fixstern-Flötz und darauf die 8 Flötze der Franz-Joseph-Grube durchfahren hatte, erreichte er in der Nähe des Stollnschachtes No. 3 (dem heutigen Brade-Schacht) in 56,5” Entfernung vom 8. Franz-Joseph-Grubenflötz das 1. der 7 Goldene Sonne-Grubenflötze, welche die hangendsten der Morgen- und Abendstern-Grube und des Liegend-Zuges sind und da die weiter oben erwähnten östlich des Paulschachtes der Morgen- und Abend- stern-Grube aufsetzenden Sprünge sich auch in das Feld der | = Goldene Sonne-Grube hineinziehen, so hat in Folge des Verwurfs der Friedrich-Wilhelm-Stolln das 3. und 4. Flötz 2 Mal durch- örtert. Die Schichtenfolge in der Stollnlinie ist daher wie nach- stehend: Das 1. Flötz 0,65", Zwischenmittel 4" Schieferthon, 98 II. Stufe. Waldenburger Schichten. Das 2. Flötz 0,44”, Zwischenmittel 2” Schieferthon, » 3. Flötz 0,92” incl. 0,21” Lettenmittel, Zwischenmittel 14,6” Schieferthon, » 4. Flötz 0,61%, Zwischenmittel 42” Schieferthon mit einem 0,13” starken Flötzbestege, darauf folgt nochmals » 8. Flötz, Zwischenmittel 11,5 Schieferthon, Sandstein und Schiefer- thon, » 4. Flötz, Zwischeninittel 13,5” Schieferthon, » 5. Flötz 0,73” inel. 0,10” Lettenmittel, Zwischenmittel 25% grösstentheils Sandstein mit einem 0,47” starken Flötzbestege und zuletzt Schieferthon, » 6. Flötz 0,73 —0,78” mächtig, Zwischenmittel 41,8” Schieferthon, » 7. Flötz 1,75% mächtig. Sämmtliche Flötze des Liegend-Zuges nehmen, nachdem sie das Thal von Altwasser überschritten haben, sogleich ein sehr steiles Fallen in oberer Sohle an; sie treten hier im das Feld der Seegen-Gottes-, später in das der mit ihr consolidirten W eissig- Grube ein und sind in beiden zuerst durch den Seegen-Gottes- und Weissig-Stolln gelöst worden. Durch den Betrieb des Ersteren, dessen Sohle #,20” über dem Friedrich-Wilhelm-Stolln liegst und welcher vom Mundloch ab auf ca. 3300” in südöstlicher Richtung im Flötzstreichen aufgefahren worden ist und durch die Haupt- querschläge am Göpel- und Schuckmann-Schacht sind in einer querschlägigen Breite von 230” 15 Flötze aufgeschlossen worden, welche Zahl durch spätere Aufschlüsse m der 1. Tiefbausohle sich auf 21 erhöhte. Die Beschaffenheit der Flötze und ihrer Zwischen- mittel ist hier eine noch viel wechselvollere, als jenseits des Thales von Altwasser, sodass es, um ein richtiges Bild der Lagerungs- verhältnisse zu geben, zweckmässig erscheint, mehrere Profile neben einander zu stellen, welche von Nordwest nach Südost fortschreiten: (s. folgende Tabelle und Profil No. 12, 13, 14, Taf. Ill.) 99 Waldenburger Schichten. II. Stufe. uouy -10F9IU9S w9‘E [oyyLwueyasınZ “SUORW 820-890 « 'C « ‘uor -10J91J9S Es I PyNwusyasınz “Syyozw w820-890 «7 « “uoyg -PPNPS mZ Poytwuorosinz Zıpananeqgun Igyaru uf 0 « 'g « uorg -Hf9LU9S us F Pylwuoyasınz ug T— I NUEqTOpOIN \ “urojspurg 'n toys | pr u8c‘9 PHIN 4011 'G Sep Zıpına \ -negqun u6Eo TUEALAO/ ‘ur 9899SOqZ407] Ploıyouı gssoyos “RS uFg [oJwuoyostinz “Sıpınanequn °z90]]- ULISXIT Sep Ode [yoS.TOnd)-IDeyagS-Jodor) oA Junugopyumg w00E "ed ur EJTOSUTTOIg-SEYOQ)-UI9HQ 1ap ut Oegas1ond)-Ipeygag-uueunpnypg u] "9 “wog -10P0S wa [eytwusyosinz IyyoerW uc0O « 0 « ‘uoys -1epeIyog wGs TeHTLLLOUDSInZ PH w90‘0 pur SUpeW we —EL0O 8.9 « RM Or) Rr “OyIRIS mPpIT UOA [orur -uoy9 SIMZ us nyep “aouıy uoroF io %« ARE I SD Fıpamanequn ep pun yoop9q AÄydıog Au ‘229 J-UIIsxıT Sep DFRYOSAOnd)-WIOULL A -YaLıpoLıT woA Zunu -104UT mOG) "eD ur oIyosneqjor], 'T ep ut ode psond)-Npeag-ppdog up 'q “uoy4IeFoTUagS AOIIPURS 2‘9 JOILWaoyosInzZ -Zıpınanegum “puodorT pun 'pusduepf 'z uoyNIOFELgoS uosıpues yeyg “Sryoyur meCO «9 « *us‘or Pypwuagosınz R “puoder ‘z uoy2lojommpg °'puedueg 'Z urogspueg ey Ogyayu wel I «Hr « ER A Org wm] UOA joyyru -UAHOSIAZ uLD ınyep “TOLL UOLLOF En OK “Zıp.manequn ‘uopuosorg 'n uapuedurg 'z urogspueg Je “IgyoyW wIEO ZIOLT "I Sep yyousoäfne Iyaru dor MOL wT7‘G), UL OpgosuegjorL 'T Top odepyasaond)-wpoufM-QLIpOLLg up © -IOSSEANY IQ Ag) -594709)-U9F998 AOp AIYoAT-SFUndoFR]-ZIQLA Waldenburser Schichten. U. Stufe. 100 ; *uro4s -PIrS ug‘7s TOMUUOgOSIÄz Popuusrog wgL‘O Pur Spopur wlgI-TET «8 « “uo -IOJ/ONPS ua F Prumoyosınz Sgpem wlgI—C0 IT « 'ı « oe FONDS we‘), [Pyylwuoyasınz SIpama -negun KFoRU 27 0—6E0 ZI] 9 SEP “uC°z [oytwuoyostnz Sygrwurl « 8 « uory -A9PEIPS wF‘E Toyrwuueyasınz - Sgyozw w0lO «© 'L « urgspuwg pun uoı -19J019S FI] [optmuoyasınz ‘ 24 -OPUT 660-850 NULLLOPOIN UOHLLFOINOgUd‘Z PHIN “SIMDFU wu SIq owaeoTyag | UHNIEIS GE WEU -19 MU wl0 [9% 3 -NUWAIEFOTUOS SuToO NURALLOLO ) 290119 Sep NIEIS u 86 UOCA 0616 190 Zungempsiegen EP .o4 U ug‘O] H0E UOA [Oyurapeg wour 194 Sungompswgen ap 0A [oytwueyosınz "uepuad -9/T umz uog}IOFPLDS "uopuad -uep] °z uljspurg .epo wor -Tofotyos yey “Syyorw wIET «8 « “urogs -PurS wl)'6I Pyıwuayasınz “puosarT pın 'puodurp umz uro]spurg eg ONIEIS u0EO a 0LO UA [OU 1OrOAz "pur Sppyu ul « ') « “uraIs -pPurS wIg‘E] Pymuoyasınz “uopuodar "zZ uoyNIepIgDg uosıpuzs pun uopuodueg] "zZ urospurg yey « woro NUeAQLOPpaIN « w0s 0 NUEgENImE) ZI, 1'9 Sep Sr (LO NURALBIO mm DD ll 111mm OFe[Tosaond)-PPeaS-Jodgg) uoA Sunwropgung w00G '@9 Ur ofyoSUJ]04g-S9}09)-ueF9ag dp ur Ose[pSLEn)-PFTDG-uuBwyongeg up 'o OFE[JOSAENd)-WpoUfL AA -TOLIPOLIT oA Sunu -I0JUM wOG, ‘80 ur opyosnegqgpeL] 'T op ur oFE[yOSLEnd)-Ioeyog-odos wu "q NO] ml 6) Ur opyosnegqger]L 'T ep OFeIgoSTEnd)-WIOUTLAN -YOLIPOLLHT u 'D 101 Waldenburger Schichten. Il. Stufe. OMIRIS mII‘O UOA Bags ag u pun [EN mEI‘O Tour NOySHUorN w£g‘ü UOA ZIO]T ur ONIRIS wEzo pın 120 ‘oT 0 ‘020 ‘800 “0T'O !STO 720 ‘90°0 "98°0 ‘710 ‘260 UOA UOBOssgzIong gT AU “uoy2lapormypg pun uro4s -parS w6gy TorMUUOTOSIanz -Sipamanegun “ToggyruegeT weg PU Snyoru u89‘0 “uou -THPPS F'g [PyLwusgosinz “Toyprunuo49o”T ws 0 Pur Syoytu wT60-E9°0 “uoyg -I9F9 OS FOL Pypwueyasınz “SyyorW uI60— 690 « « « "TI “or « « « «< wur pun « wII0 0A « g < w0I O0 < w00 pım & wer0 UOA « <& w6lo pun «< uFr0‘0 OITONUOEOAUONONUFTE OH 600 pm PM u900 Pu OTONUGEO AUSONURTZ « w0EO “OToN 270 a 110 a « « « « « « vu. 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Stufe. 102 “uoy -PPIPS m0T PHLWUSyoSsIAZ SryogWu wLEI—8T0 «FI KE “yst Sort IEO 1098 -yaRjs u9IOp ‘uodo4sodzIonT 2 Am uoy}Toprnpg pun wos -puaeg wa 08 [egHWwuogosınz “Sogn 89070 « EL «EL “uoqasjorypg pun ulsspurg u), [oLWUSgoSsInZ “oypuuuoggorT wo‘ ur Syoyur g2‘0 01 'SISEPE AIETTOSIEN-AORTOS-[odon, woA Sunugopyum | w00G "ed UL HJTOSUTOIS-SOY}OH-URF99g AEp ur eFE[ESLEN)-IJEeHOg-uueunpugppg wm "9 ‘us4spueg pun uous -I9PMS we‘ IF PyyLwuogosınz Sygoem ul « TI <« NIS wrro pun 870 ‘80'0 ‘7Eo UA uoyurquemyoy F m uow}IeFoeIygog pum uroys -purg we‘6G PyTuEyDSInz Sygoew mel 0 « EI « “uogs [eypwuerpasinZ, -pueg SrporUr mr9‘0 ZIOA "SI SeB wroL oderyosoud)-wpouft A -ToLIpeLLT woA Sunu -PNUM wmOC), 0 ur opyosneqjer] 'T ep ur odeyosıond)-Joeog-[pdog wm "9 :u92[o7 nee] "ug‘66 [eymmusgasıaz "puodorg "zZ uokojorgog °n "pusdurf 'z ursjspaeg ge ‘04 -HM wero Tour Syyoru Y‘T Zungempsregen ep aoyurmg PN w0zo0 Pur Syyorur ws [ Sangenpsagen Ep 0A « FI « “uspuwS 'n uory 1070199 1u@ 9 [og LUOYOSInZ ‚puosar] 'n 'pusdurff 'z uoug -aoporyog geg yyorum uch « SSTEE« “U9PUBILIOA HN wE£z°0 "Pur NoysuoyN wL6‘0 UOA ZIOLA u ZI074 "GI woA Sanuopug we] toq SI usqjpswep ul “uourofeLgag n urIspueS „ge [PIWUSTaSsIaMZ ‚puadorg 'n "pupdueg 'z uoyl -Topotpag ge "SgorU wcg‘O ZIG "SL Sep oma], wIz‘6, UI orTosmeq zer], ‘I 10p OFE[yOSTEnd)-Wfouft AA -YaLıperıg up 'D 103 Waldenburger Schichten. II. Stufe. “uoNtopormog pun 1IOIS “UOTTLIOFOTI[OC PT a -pueS we‘Ic [opruuorpsınz ıkydaıodg w &F7 / = . QG SQ TOM wOLO wasLIoN wIeg eh SOpLeoerT urogs yuzgLopoIN mOz0 MIN ur0'0/ -Purg ug‘ıF Tamuuerosınz UOTLOFOLTOS dl 'n sopuoduefg “Suyortu uOLO « "SI TON W800, ZIOTT U GES TARREhND Siam ug sei) | “puesor "zZ UOYLIEFEITDG TH weo‘0\ TE N an ‘puvduep] 'z weIspuwg guy UEIWIO mOL’O B ') PM mEEO Pur Sgyoew ml «DI “arsspueg 'n uoul -PPOIS ls [PIFLWUOTOSsInZ puasor] n UONTEPUOS IC“ \ "puosurp] 'z ura4spurg yey [ol 2S mC90 ZI U HM wg‘O OUT Suppe 290 « '9T “uorntofonppg ml egropoıN wOF‘O| PHIN uLTo, 27017 u ULLDgO Iso [4 eiep pın UOTLIOFOTTIS w0eE eo | TOM u0z0 en ugs e0°0 °80' A u08 Ä 5 i se Kor SULESSPUNBEUU EVD SE 0082 uoS[or uw.ızp “oSo1sogzIo N es En UONAEIS gg‘ WEUTD JLur UTOIS a a wooT -purS wG6I [orwuoosınz oyruLIoJoLgag| ner “SYDRU weOI— 60 © CI « a io m pam or ME | mem en on TOM wEr‘O z “Yyoradsguo HSRepasıond) -Foeyag-uuru -sponyag um ‘CT WOP Odeptostond) -wpougem -OLIPOLLT WL 2400] "TG Sep ‚Ssep "91098 -odurg Yoruroosaqyea spe SHNYLIOA PM sp Togpuwusmostaz doayı pum 92907] op NONYOTLOPURAOA UOSSOAS Yonuyomosun op uw oNLENEUDS Hummer, oyyonsıoAa gz40[ sıg Opap OEM nz UONEMIPSUE UOZIOLT uopuogeiy wopyez uogjosorp “uPusssotjos -odpme meqjory WI uopuoregstoqnuedes up Au NOySLUOyESusWWVBSuZ op up < ; E Waldenburger Schichten. ouyo “uopIom UoosIeA UaLyez uopuomey “uotororog -9707 ur SymypoA purs uopuosfor ua.te} ooy omem mac) «© IE « -z997 sop uopuoduepg ur org "TI wmz sıq j ö ZYOWWIOISXL] OA 979077 Lopuadoıy orp any “UOLNEFOLOS ıC‘G an gp8 odejgosıond) - port -orıporıg wur meaep Tom uouop pur oFr[osLond)-PO.yäg-uuewuypnyog ar, [ur -oNgorun moi) < 0% < wur OO] op Sunxtormuopf orL "uossopso.sfne gudTu Yoou dal ‘uor -10JONPS wIl PPymuuoyosınz r “puosorg n "puoduefg wmz uoyNoJoITaS Ye "Toggum Sunyıowog II. Stufe. SAFUT 00 ZA 'CTSTDE wll‘O Pur SnyoyWw w2]T Z401T '6L Sep oFepyos1ond-Iypeag-[pdog oa Sumuaoyyug | OFepyosıont)-wpogptAA-YLIpertg woA Sunu oo], mIZ‘G), ur opjosneg por, “T ap w00G "wD UL OTTOSU[oIg-SEon)-uegoag op ur | -AOUM wOG) "eD ur opyosnegqjor] 'T Aop ur EN ; \ OFEIESLEN)-Aoegag-uueumpnyog up "9 oe pSTEnd)-Nperpg-pdog uf 'q OF Tostonf)-USUfEM -YOLIPOLLT Up "2 104 II. Stufe. Waldenburger Schichten. 105 Das Streichen der Flötze geht in h. 8-9, das südwestliche Einfallen beträgt über der Stollnsohle 60 — 700, in der I. Tiefbau- sohle im Friedrich - Wilhelm-Querschlage bei den Flötzen No. 1 bis 7 circa 44, bei No. 8—11: 9—16, bei. No. 12—20: 20 bis 279. Im südöstlichen Fortstreichen im Felde der ehemaligen Joseph- und Weissig-Grube wurden nur die Flötze No. 8—14 in Bau genommen, ihre Mächtigkeit ist hier eine geringere als im vorigen, denn sie beträgt beim 8. Flötz 0,78”, » 9...» 0,40%, 2251020 927.0,5025 » 11. » 0,37” (unbauwürdig), > er >». la. Do. MR DAR Das 1. bis 7. und das 15. Flötz sind hier unbauwürdig ge- wesen. Der Weissig-Stolln durchörterte im Hangenden der 15 Flötze auf eine Länge von 52” Felsit-Porphyr (s. Profil 14, Tafel III), welcher auch über Tage im weiteren Fortstreichen in einem Bruch entblösst ist. Es muss angenommen werden, dass derselbe hier wie auf der Caesar- und Twesten-Grube ein dem regelmässigen Schichtenverbande eingeschaltetes Lager sei, für welches der Durchbruchskanal nicht bekannt ist. Das Verhalten der Weissig-Gruben -Flötze ist noch dadurch merkwürdig, dass dieselben beim Feldschacht eine sattelförmige Umbiegung zeigen, sodass sie, statt in gerader Richtung nach der vorliegenden Bergrecht-Grube zu streichen, sich plötzlich mit scharfem Winkel zurückwenden und gegen Osten einschiessen, jedoch ohne sich an dem rothen Conglomerat im Liegenden noch einmal hervorzuheben; es ist dies dasselbe Verhalten, wie es bei den Flötzen der Bergrecht-Grube schon vorher durch die da- selbst geführten Baue bekannt geworden war. Hiernach scheint zwischen den Flötzen beider Gruben, ungeachtet der geringen Entfernung ihrer äussersten Grubenbaue von kaum 200”, kein 106 II. Stufe. Waldenburger Schichten. stetiger Zusammenhang stattzufinden, wenigstens ist derselbe damals nicht aufgefunden worden )). Eine Identificirung der einzelnen Flötze der Seegen-Gottes- mit denen der Morgen- und Abendstern- resp. Franz-Joseph- und Gol- dene-Sonne-Grube ist zur Zeit nicht möglich, jedoch steht wenigstens so viel fest, dass das 4. Flötz von Seegen-Gottes- Tiefbau gleich dem 2. der Morgenstern-Grube ist; beide liessen sich an dem im Liegenden vorkommenden schwarzen Schiefer (feuerfester Thon) als identisch erkennen, obgleich im Felde von Seegen - Gottes- Tiefbau ein gleicher feuerfester Thon noch auf dem 6. Flötz (lie- gender Theil) und auf dem 8. vorkommt. Die im Liegenden der früheren Weissig- belegene Gute- Aussicht-Grube hat das Fixstern-Flötz am Ausgehenden durch einen flachen Schacht und Querschlag aufgeschlossen; dasselbe besteht hier aus 2 Bänken von 0,60 und 0,30” Stärke, wie das mit ihm wahrscheinlich identische, im Felde der Caesar- Grube auftretende Liegende Flötz. Das Fixstern-Flötz streicht h. S—9, fällt mit 55— 60° nach Südwest und ist auch hier noch mit einer 1,5” starken Decke von Felsit-Porphyr überlagert. Im Liegenden desselben ist in den dortigen Schurfgräben das Ausgehende eines 0,42 — 0,47” starken Flötzes gefunden worden, welches das Cannel- kohlenflötz sein könnte. Im Hangenden der Weissig-Grube waren nahe der Walden- burg-Charlottenhrunner Chaussee 4 Flötze von 0,68, 0,76, 0,70 und 0,50” Stärke von der Laura-Grube durch eine Rösche aufge- schlossen und in nördlicher und südlicher Richtung untersucht worden; dieselben zeigten sich jedoch wegen der häufig dazwischen auftretenden Porphyrmassen unbauwürdig und stellenweise ganz verdrückt. Die 4 Laura-Grubenflötze sind die hangendsten der Seegen- Gottes - Grube. 3 Die Flötze des Liegendzuges treten jenseits der nach Schweid- nitz führenden Chaussee in das Feld der Bergrecht-, Glückauf- und Alte und Neue Gnade-Gottes-Grube, welche jetzt Bestandtheile ) Karsten’s Archiv Bd. IV, S. 62. II. Stufe. Waldenburger Schichten. 107 der consolidirten Caesar-Grube bei Reussendorf bilden. Wie im südlichen Felde der Weissig- Grube die Flötze dadurch, dass ihre Streichlinien sich im Halbkreis herumwenden, einen Sattel bilden, so auch jenseits der genannten Chaussee dadurch einen ähnlichen Sattel, dass ihre Streichlinien aus Nordwest durch West und Süd nach Südost gerichtet sind. Auf diesem Sattel liegt das Feld der Bergrecht-Grube und auf denselben Flötzen baute im weiteren südöstlichen Fortstreichen die angrenzende Glückauf-Grube. Der Glückauf-Stolln ist im Gmeuss angesetzt, verquerte die rothen Conglomerate und Sandsteine der »Rothen Höhe«, welche zum Culm gehören, und erreichte mit 268” quer- schlägiger Länge das liegendste Flötz des Liegendzuges; von den 16 Flötzen von 0,17—1,57" Stärke, welche er aufschloss, sind nur die nachstehenden von der Bergrecht- und Glückauf-Grube in Bau genommen worden: DasgliregendenNlötz > 2.222222 7222720,6325mächtie, ee lauptilotzenee er er elenrram » SlshangenderBRlötz 2 272.200. 70,52 1.052 » 2: » » oder Stollnflötz 0,78 — 1,05” » >. Jakob-INOzı a ra 0 or 8 oe » a hansendesBlötze 2 1 Le 05 > Das Streichen derselben geht in h. 11—12, das westliche Fallen beträgt circa 70%. Die Lagerungsverhältnisse sind nament- lich im nördlichen Felde durch Porphyr vielfach gestört und die Flötze in Folge dessen verdrückt; günstiger waren die Verhält- nisse im südlichen Felde, in welchem die Flötze bis nahe an den Zwickerbach abgebaut werden konnten, wo abermals mehrere kleine Porphyrmassen auftreten, durch deren Erscheinen Mächtigkeit und Qualität der Kohle beeinträchtigt werden. An die südliche Markscheide der Glückauf- stösst das Feld der Alte und Neue Gnade-Gottes-Grube, welche im All- gemeinen dieselben Flötze, und zwar die Alte Gnade-Gottes- die liegenderen, die Neue Gnade-Gottes-Grube die hangenderen Flötze besass. Hier wurden, vom Liegenden an gezählt, folgende Flötze aufgeschlossen: 108 II. Stufe. Waldenburger Schichten. a. Im Felde der Alte Gnade-Gottes-Grube: das Hauptflötz 1,57 mächtig incl. 0,31 —0,36® Mittel, in 11,5% Entfernung » 1. Flötz 0,47 —0,52” mächtig, in 5,2” Entfernung » 2. Flötz 2,09” mächtig incl. 0,94” Letten, in 8,37% Entfernung b. Im Felde der Neue Gnade-Gottes-Grube: das 1. Flötz 1” mächtig incl. 0,21” Letten, in 20,9% Entfernung » 2. Flötz 0,91” mächtig incl. 0,26” Letten, in 6,3” “ Entfernung » 3. Flötz 1,57” mächtig incl. 0,52— 0,65” Letten, in 4,2” Entfernung » 4. Flötz 0,39 — 0,52” mächtig, in 14,6% Entfernung » 5. oder Päsler Flötz 0,52” mächtig, in 8,4” Ent- fernung » 6. Flötz ?, in 8,4” Entfernung » 7. Flötz 0,39 — 0,52% mächtig, in 8,4” Entfernung » 8. Flötz 0,52” mächtig incl. 0,08” Letten, in 4,2” Entfernung » 9. Flötz 0,52” mächtig, in 6,5% Entfernung » 10. Flötz 0,52” mächtig., Das Streichen und Fallen derselben gleicht dem der Glückauf- Grubenflötze. Das mehrfache Auftreten tauber Mittel ist dem bald im Hangenden, bald im Liegenden der Flötze sich einfindenden Porphyr zuzuschreiben; ob die im Felde der Gmnade-Gottes-Grube auftretende grössere Einlagerung von Porphyr mit derjenigen, welche mit den vom Theresien-Schacht der Caesar-Grube aus aufgefahrenen Querschlägen durchörtert worden ist, unmittelbar zusammenhänge, ist in der Stollnsohle nicht ermittelt worden. Diese Flötze sind seit 1859 von der letztgenannten Grube in 3 Tiefbausohlen aufgeschlossen worden. In der II. Sohle ist die Reihenfolge der Flötze in der Profillinie des Hauptquerschlages, vom Liegenden an gezählt, folgende: (s. Profil 20, Blatt IV.) 1. II. Stufe. Waldenburger Schichten. 109 Das Liesende Flötz, bestehend aus einer 0,40 und einer 0,30” starken Kohlenbank, welche durch ein 1” starkes Berg- mittel getrennt sind, Zwischenmittel 17” Schieferthon mit einigen Flötz- bestegen, Glückauf-Flötz 2,88" mächtig mit einem Bergmittel von 0,13 — 2,35” Stärke, Zwischenmittel 7,3” Schieferthon, Paul-Flötz 0,52 mächtig, Zwischenmittel 0,8” Schieferthon, Rudolph -Flötz 0,78” mächtig, Zwischenmittel 30,3% Schieferthon mit mehreren Flötz- bestegen, Jakob-Flötz 1,3 mächtig, Zwischenmittel 5,2” Schieferthon mit 2 Flötzbestegen, Georg-Flötz 0,47” mächtig, Zwischenmittel 4,7% Schieferthon, Friedrich - Flötz 0,94” mächtig, Zwischenmittel 1,57” Schieferthon, Wilhelm-Flötz 0,91” mächtig. Im Hangenden des Letzteren treten mehrere Kohlen- bänke und in 44" Entfernung vom Wilhelm-Flötz eine dem Kohlengebirge regelmässig eingelagerte Porphyrmasse, welche auch mit dem Tiefbauschacht durchteuft worden ist, auf. Die Stärke derselben beträgt in der Querschlags- linie gemessen 45”. Die Grenzfläche zwischen ihr und dem unterliegenden Steinkohlengebirge zeigt nicht auf allen Punkten eine der Schichtungsebene des letzteren parallele Lage. Eine ähnliche Gabelung wie am Theresien- Schacht findet im Bereich des dicht am Dorfe Reussen- dorf in der III. Tiefbausohle .vom Jakob- nach dem Glückauf-Flötz getrievenen Querschlages statt, in Folge deren diese Porphyrmasse daselbst auf eine gewisse Er- streckung als unmittelbare Decke des Jakob-Flötzes auf- 110 Il. Stufe. Waldenburger Schichten. tritt. Auf den Porphyr folgt in gleichförmiger Auflagerung wieder Schieferthon und in 21” Entfernung von der han- genden Porphyrgrenze: 9. Das Hauptflötz, bestehend aus einer 1,3” starken Niederbank und einer 1,05” starken Oberbank, welche durch ein 4” starkes Bergmittel getrennt sind, während in der I. Tief- bausohle beide Bänke zu einem Flötz ohne Mittel ver- einigt sind, Zwischenmittel 3'" Schieferthon, 10. » Oarl-Flötz 0,78” mächtig, Zwischenmittel 10” Schieferthon, ll. » Robert-Flötz 0,91” mächtig. In 12” Entfernung von diesem Flötz, dessen Hangendes eben- falls aus Schieferthon besteht, tritt nochmals Porphyr in concor- danter Auflagerung auf!). Der Fallwinkel beträgt bei den lie- genden Flötzen 80, bei den hangenden 70°. In der I. Tiefbausohle ist das Verhalten zwischen Porphyr und Kohlengebirge ein ganz ähnliches, in der III. Tiefbausohle sind, wie das Profil zeigt, bis jetzt nur das Glückauf-, Paul-, Wilhelm- und Friedrich-Flötz aufgeschlossen, also der Porphyr noch nicht erreicht worden. Das unmittelbar vom Porphyr über- lagerte Flötz ist taub, zeigt aber keine Spur einer stängeligen Absonderung wie das Fixstern - Flötz. Nach den Bis jetzt gemachten Aufschlüssen sind die Flötze in folgender Weise zu identificiren: Caesar - Grube: Gnade- a, -Grube: das Glückauf-Flötz Niederbank = Hauptilötz, » > Oberbank . — 1. Flötz, » Paul-Flötz IEERFRA TRIER ) Auf dem Profil 20 durch den Theresien-Schacht der Caesar-Grube sind beide Porphyrmassen irrthümlicher Weise als Porphyr-Conglomerat bezeichnet worden. IT. Stufe. Waldenburger Schichten. 111 Neue Onssar- (Cain Gnade-Gottes-Grube das Rudolph-Flötz = 1. Flötz, » Jakob- » —= 2. » » Friedrich- » u, » Wilhelm » — 4 » folglich entsprechen das 5. bis 10. Flötz der Neue Gnade- Gottes- Grube den zwischen dem Wilhelm-Flötz und dem Porphyr er- wähnten Flötzbestegen auf der Caesar-Grube. Eine Vergleichung der Flötze der Caesar- mit denen der Seegen-Gottes-Grube er- giebt, dass sehr wahrscheinlich: Caesar-Grube Seegen - Gottes- Grube das liegende Flötz — dem Fixstern - Flötz, » Glückauf- » = » 4. Flötz, » Paul- » » Rudolph- >» \ 3 uno 2 » Jakob- > =. 91% » » Friedrich- » 10. > » Wilhelm- » — Saale» Nach Ueberschreitung des Zwickerthales treten die Flötze in S einen zweiten grösseren Grubenkomplex ein, welcher aus den Fel- dern der Hubert-, Bleibtreu-, Esperanza-, Twesten-, Friedrich- und Curt-Grube gebildet wird und von denen nur Hubert und Friedrich in früheren Jahren im Betriebe gewesen waren. Die alte Hubert-Grube hatte 4 Flötze in Bau genommen, welche in h. 10 streichen, mit 50— 60° nach Westen fallen und in der Nähe des Porphyrbruches an der Zwickerbrücke zu Tage treten. Der vom 13,6” tiefen Diana-Schacht ins Hangende und Liegende getriebene Querschlag traf das 4. Flötz als Bestes und mit Porphyr bedeckt in 1,83” Entfernung im Liegenden des 3., auf welchem der Hubert-Stolln getrieben worden war, das 2. Flötz 0,52—0,57” mächtig, und in 16,7” weiterer Entfernung das 1. Flötz 0,86” mächtig incl. 0,08" Lettenmittel, welches Porphyr zu seinem unmittelbaren Liegenden hat und wie das 4. Flötz taub ist. 112 II. Stufe. Waldenburger Schichten. Ein neuer Aufschluss — allerdings wenig tiefer, als durch den alten Hubert-Stolln — erfolgte durch die ebenfalls im Zwicker- thal angesetzte Twesten-Rösche. Dieselbe hat folgende Flötze kennen gelehrt (s. Profil 19, Taf. IV): Auf den Gneuss folgt lettiger und sandiger Schieferthon mit 2 Flötzbestegen von 0,10 und 0,20” Stärke, darauf Oberbank 0,40%, das 1. Twesten-Flötz 1,3” mächtig { Lettenmittel 0,10%, Niederbank 0,80”, Zwischenmittel ' 0,5% Schieferthon, 11,6% Porphyr und Porphyr - Conglo- merat, 1,4” Schieferthon, » 2. Twesten-Flötz 0,60" mächtig, 3” sandiger Schieferthon, » 83. Twesten-Flötz 0,50” mächtig, 0,9— 1,5” sandiger Schieferthon, Oberbank 0,40”, » 4. Twesten-Flötz 0,70” mächtig * Lettenmittel 0,10”, Niederbank 0,20%, 22,6” sandiger Schieferthon und Sandstein mit 3 Flötz- bestegen von 0,15, 0,20 und 0,10” Stärke, Oberbank 1” stark mit 2 — Lettenstreifen von 0,03 und 0,07% Stärke, . Twesten - Flötz 1,5" mächtig ( Mittel 0,08", Niederbank 0,40" mit einem Lettenstreifen von 0,02" ‘ Stärke, an 16,5% fester Sandstein.und sandiger Schieferthon mit einem 0,15 starken Kohlenbestege, » 6. Twesten-Flötz 0,60" mächtig, 15,2” sandiger Schieferthon mit einem 0,20” starken Kohlenbestege, II. Stufe. Waldenburger Schichten. 113 ‘ Oberbank 0,40% stark incl. 0,04” Letten, Lettenmittel 0,10”, Niederbank 0,40”, 3,5” sandiger Schieferthon, 36,5” Porphyr '), 1,5? Schieferthon. Die nun folgenden Gebirgsschichten und Flötze sind Das 7. Twesten-Flötz 0,9% mächtig mit denjenigen Stärken notirt, welche sie im Hauptquer- schlage beim Carl-Schacht und im Hilfsquerschlage No. 1 südlich von diesem besitzen, weil der Twesten - Röschen- Querschlag hier endigt. Oberbank 0,5% 9 P Keane - . | unbau- » Bleibtreu-Flötz 1,1” mächtig | Zwischenmittel 0,4") _, Niederbank 0,2” wunndie) 7,5” Sandstein und sandiger Schieferthon, Oberbank 0,2%, » liegende Hubert-Flötz 1,1” mächtig | Mittel 0,1%, Niederbank 0,8%, 5,5% sandiger Schieferthon und Sandstein, Oberbank 0,45%, » 1. Hubert-Flötz 0,9% mächtig | Mittel 0,10”, ' Niederbank 0,35”, 6” sandiger Schieferthon, » Zwischenflötz 0,6” mächtig, mit 3 Schieferstreifen, welche das Flötz im 4 Bänke von 0,10, 0,18, 0,07 und 1,10" Stärke theilen und dadurch das Flötz unbauwürdig machen; dasselbe fehlt im Hilfsquerschlage, 12” Schieferthon, \ Oberbank 0,4”, » 2. Hubert-Flötz 0,7” mächtig | Mittel On; ‚ Niederbank 0,2%, 1) Derselbe ist auf dem Profil 19 ebenfalls irrthümlich als Porphyr- Con- glomerat bezeichnet worden. 8 114 II. Stufe. Waldenburger Schichten. 7% Schieferthon, 2" Porphyr, 12 Schieferthon, Oberbank 0,18%, Mittel 0,02”, Das 3. Hubert-Flötz 0,7% mächtig ( Mittelbank 0,10%, Mittel 0,10%, ' Niederbank 0,30%, 4” Schieferthon, » 4. Hubert-Flötz 2,9m mächtig, nur erst im Hilfsquerschlage No. 1 südlich vom Carl-Schacht in nachstehender Mächtig- keit durchfahren: Oberbank 0,30%, Mittel 0,35”, Mittelbank 1,10%, Mittel 0,90%, Niederbank 0,25”, hat Sandstein zum Hangenden. Bei den Twesten-Flötzen beträgt der Fallwinkel 60 — 80, beim Bleibtreu- und den Hubert-Grubenflötzen 40 — 50°. An die südliche Markscheide der Hubert- grenzt das Feld der Friedrich-Grube bei Wäldchen. In denselben treten 7 Flötze auf, deren Mächtigkeit und Identificirung mit den Twesten-Gruben- Flötzen aus nachstehender Aufzählung hervorgeht: Das 1. oder Stollnflötz 0,42% mächtig — dem 2. Twestenflötz, 2 a Mlowze 6 5 o Mad“ » =» » » 3. oderHauptflötz 0,84” Da » 3 ET » — der Niederbank, 0:59 » = » Öber- und Mittelbank des 5. Twestenflötzes, yo. a ee N » = dem 6. Twestenflötz, a IT » = » Kohlenbestegzwischen dem 6. und 7. oder dem 7. Twestenflötz. Die Curt-Grube gründet sich auf einen an der hangenden Markscheide im nördlichen Felde, wo es an die Friedrich-Grube II. Stufe. Waldenburger Schichten. 115 grenzt, gemachten Fund, wo ein Flötz blossgelest worden ist, welches angeblich mit dem 5. Twestenflötz identisch sein soll. Von den 7 Twestenflötzen wurden 4 vom Liegenden an ge- zählt in nachstehender Reihenfolge: das liegendste Flötz 0,73” stark Schieferthon 5,2”, » 2.Flötz . . . 0,52—0,62” stark Schieferthon 7,30", » 8.9»... ..0,90—1,00% stark Schieferthon 9,40%, el Nostark Sandstein und Conglomerat, auf dem Mühlberge bei Tannhausen von der Trost-Grube er- schürft und durch eine Rösche aufgeschlossen, in deren Sohle sie sich grösstentheils unbauwürdig zeigten. Zuletzt wurde einestheils, um noch etwa im Liegenden befindliche Flötze aufzusuchen, andern- theils, um die Grenze zwischen Gneuss und Steinkohlenformation kennen zu lernen, ein Querschlag ins Liegende getrieben, welcher jedoch nur sattel- und muldenförmig abgelagerte Flötzbestege von 0,16— 0,26” Stärke überfuhr. Weiter im Liegenden traten schwarze, fettig anzufühlende Letten, veränderte Schieferthone und darauf ein etwa 2" mächtiges Braun- und Schwerspathlager (Gang?) auf, in dessen liegendem Theile sich Kupfererze eingesprengt zeigten. Das Liegende dieser Lagerstätte war der feste Gneuss. Zwischen dem Querprofil durch die Flötze der Caesar- und der Twesten-, Bleibtreu- und Hubert-Grube herrscht so wenig Ueber- einstimmung, dass es schwer fällt, das Zusammengehörige heraus- zufinden. Geht man von der Unterlage, dem Gneuss, aus, so entspricht das 1,5” mächtige 1. Twestenflötz dem 1,7” mächtigen Liegenden Flötz der Caesar-Grube, dann dürften ferner das 2., 3. und 4. Twestenflötz zusammen dem 2,87” mächtigen Glückauf- Flötz, das mächtige 5. Twestenflötz dem vereinigten Paul- und Rudolph-Flötz, das 6. Twestenflötz dem Jakob-, das 7. dem Friedrich- oder dem vereinigten Friedrich- und Wilhelm-Flötz gleichzustellen sein. Zur Annahme, dass somit die in der Twesten-Rösche zwischen i g* 116 II. Stufe. Waldenburger Schichten. den Twesten- und Hubert-Gruben-Flötzen durchfahrene Porphyr- masse und diejenige, welche auf der Caesar-Grube zwischen den liegenden und hangenden Flötzen so überaus regelmässig eingelagert ist, genau dieselben Flötze scheidet, so dass die 7 Twestenflötze dem Liegendflötz bis Wilhelm-Flötz, das Bleibtreu und die Hubert- Gruben-Flötze der Ober- und Niederbank, dem Carl- und Robert- Flötz der Caesar-Grube entsprechen, liegen noch keine auf berg- männische Aufschlüsse sich stützende Gründe vor, es ist, daher sehr zweifelhaft, ob im Hangenden der bis jetzt aufgeschlossenen Hubertflötze noch eins oder einige der hangendsten Caesar-Gruben- Flötze angetroffen werden können oder nicht. Zwischen dem letzten Aufschlusspunkt der Flötze des Liegend-Zuges, dem östlich von Charlottenbrunn liegenden Fundpunkt der Curt-Grube, bis zur Christian-Gottfried-Grube zu Tannhausen befindet sich wieder eine Strecke, in welcher bauwürdige Flötze bis jetzt nicht aufgefunden worden sind. Im Felde dieser Grube treten südlich der Einmündung des Reimsbaches in die Weistritz im nördlichen Felde 4, im südlichen 3 Flötze auf. Die 4 Flötze des nördlichen Feldes: das 1. Flötz 1,05” mächtig, 2» 2.9 Mose » » 3» 0,37—0,42" mächtig, nur ab und zu versuchs- foy fo} weise abgebaut, GLS) 0,65—0,78" » lesen sich im Norden an den aus Felsit-Porphyr bestehenden » Teich- wald«, gegen Osten an den Gneuss an. Das Streichen und Fallen derselben ist im nördlichen Felde auf Tannhausener Territorium abweichend gegen das allgemeine Streichen des Steinkohlengebirges bei Reussendorf und Charlottenbrunn, nämlich fast genau von West nach Ost in h. 6 gerichtet und .mit einem südlichen Fallen von 10—15° verbunden; nach Westen zu auf Donnerauer Territorium streichen dieselben dagegen in h. 12 und fallen mit 50—60°% nach Westen ein. Der Zusammenhang der Flötze in diesem steil stehenden Flügel, wo sie zuerst ausgeschürft worden waren, mit denen. des flachen Flügels ist anfänglich nicht vollständig ermittelt worden, so II. Stufe. Waldenburger Schichten. 117 dass die ersteren längere Zeit als vermeintlich besondere Flötze die Bezeichnung »Funäflötze« führten; jetzt ist soviel aus den Auf- schlüssen ersichtlich geworden, dass das nach Westen gerichtete Streichen der flachfallenden Flötze sich plötzlich nach Südost herum- wendet, wodurch eine spitze Mulde entsteht, bei welcher jedoch dieser letztere nach Nordost einfallende Flügel sehr bald unbau- würdig wird und daher nicht weiter verfolgt worden ist, und da ferner die Flötze im westlichen Felde da, wo sie zuerst ausgeschürft worden waren, bei nördlichem Streichen nach Westen fallen, so müssen sie nothwendiger Weise dazwischen einen Sattel bilden, welcher jedoch nicht aufgeschlossen ist. Auch im östlichen Felde zeigen diese Flötze in Folge einer sattelförmigen Umbiegung ein nördliches Streichen. Im südlichen Felde, d. h. jenseits des etwa in 500” südlicher Entfernung vom Reimsbach, demselben parallel liegenden und in das Weistritzbett einmündenden Thaleinschnitts sind 3 Flötze vor- handen, nämlich: das 4. Flötz . . 0,35—0,47" mächtig, 2 0 .. . 0,65" mächtig, » Zwischenflötz 0,65” > incl. 0,15” Mittel, welche mit dem Querschlage 3 Mal überfahren worden sind, weil hier dadurch, dass die Flötze zunächst nach Osten, dann durch Südost nach Süden streichen, eine Mulde gebildet wird, auf welche ein Sattel folgt. Der Fallwinkel dieser 3 Flötze ist nördlich des Querschlages 15— 25°, südlich desselben 25—65°%. Ob das 4. und 2. Flötz im südlichen Felde identisch mit dem 2. und 4. Flötz des nördlichen Feldes, ist bis heut noch nicht festgestellt, weil noch nicht ermittelt werden konnte, ob in dem oben erwähnten Thal- einschnitt ein Verwurf hindurchgeht. Auf dem westlichen Mulden- flügel des südlichen Feldes ist mit dem Querschlage eine Porphyr- Masse durchörtert worden. Im nördlichen Felde liefern die Flötze eine Anthracitkohle, im südlichen eine gute Schmiedekohle. Mit diesen Flötzen endigen im Südosten diejenigen Kohlen- ablagerungen der Waldenburger Bucht, welche zum Liegend-Zug oder zur 1I. Stufe gehören; wir sehen sie mit der geringen Zahl 118 II. Stufe. Waldenburger Schichten. von 3—4 schwachen Flötzen beginnen und endigen, während wir in der Mitte der Bucht zwischen Hartau und’ Altwasser, wo die flötzführende Abtheilung der Formation ihre grösste Mächtigkeit zeigt, auch beim Liegend-Zug in den 21 Flötzen der Seegen- Gottes-Grube dem Ganzen entsprechend die vollständigste Ent- wickelung. erblicken. Es tritt nun die grosse bis Colonie Köpprich bei Volpersdorf reichende Lücke auf, in welcher nur zur III. Stufe gehörige, die Waldenburger Bucht mit der engen Mulde von Volpersdorf-Ebers- dorf verbindende Schichten zur Ablagerung gelangten. Die der letzteren angehörigen Flötze treten zuerst im Felde der früheren Einzelzeche Sophie bei Köpprich, welche jetzt mit Rudolph- Grube consolidirt ist, aus dem Hangenden ins Liegende gezählt, in nachstehender Reihenfolge auf: Das 1. Flötz 0,63" mächtig (= dem 1. Flötz der Rudolph-Grube) hat Schieferthon mit Sphärosiderit zum Hangenden und Liegenden, über demselben liegt ein 0,13—0,26” starkes Kohlenbänkchen mit festem Sandstein zum Hangenden, » 2. Flötz 0,52—0,78”% mächtig, >03 >5.2.0,26- 0,50 » hat sandigen Schieferthon zum _ Hangenden, Schieferthon zum Liegenden, » 4. Flötz 0,65— 0,84” mächtig, hat, Schieferthon zum Hangenden und Liegenden, » 5. Flötz 0,78—1,05" mächtig, hat Schieferthon zum Hangenden und Liegenden, » 6. Flötz 0,78” mächtig incl. 0,21” Lettenmittel, 9 ..lo 2. 0,098 » > 6 a » Im Liegenden des Letzteren- befinden sich noch das 1., 2. und 3. liegende Flötz. Das Streichen der Flötze geht in h. 5—7 und das südwestliche Fallen beträgt 45— 60°; sie sind nur zum Theil bauwürdig. Im weiteren südöstlichen Fortstreichen vermehrt sich ihre Anzahl auf 34. Il. Stufe. Waldenburger Schichten. 119 In der II. Tiefbausohle der consolidirten Rudolph- Grube zu Volpersdorf wurden dieselben vom Hangenden her gezählt in nachstehender Reihenfolge überfahren: 0,25” Oberbank, Das hangende Flötz 0,74” Schiefermittel, : 0,30” Niederbank; das Hangende besteht aus Schieferthon, Zwischenmittel 27” Schieferthon und Sandstein, . Flötz 0,67® mächtig, hat Schieferthon mit Sphärosiderit zum Hangenden und Liegenden, Zwischenmittel 9" sandiger Schieferthon, . Flötz 0,12—0,17" mächtig, Zwischenmittel 9" sandiger Schieferthon, . Flötz 0,15” mächtig, Zwischenmittel 29” fester Sandstein, . Flötz 0,13” mächtig, Zwischenmittel 2,25” fester Schieferthon, . Flötz 0,16” mächtig mit Sphärosiderit im Liegenden, Zwischenmittel 2,5” Schieferthon, . Flötz 0,20—0,30” mächtig, mit einem 0,08” starken Schiefer- thonmittel, Zwischenmittel 2,6” sandiger Schieferthon, . Flötz 0,66” mächtig, mit einem 0,05—0,15” starken Berg- mittel; das Hangende und Liegende ist überaus reich an Sphärosiderit, Zwischenmittel 2" Schieferthon, im nördlichen Felde bis 16” fester Sandstein, . Flötz 0,44” mächtig, der Blackband, welcher im Hangenden des Flötzes in der I. Tiefbausohle im nördlichen Felde vor- handen war, fehlt in der II. Sohle, Zwischenmittel 7” Sandstein, . Flötz 0,14% mächtig, Zwischenmittel 8” Sandstein, 120 Il. Stufe. Waldenburger Schichten. Das 10. Flötz 0,20” mächtig, Zwischenmittel 7” Schieferthon, dann 5” Sandstein, 11. Flötz 0,12” mächtig, mit Sphärosiderit im Hangenden, Zwischenmittel 1—5" sandiger Schieferthon, 12. Flötz 0,36” mächtig, Zwischenmittel 5% Schieferthon, im nördlichen Felde Schieferthon und Sandstein, 13. Flötz 0,95-- 1,25” mächtig, qualitativ das beste Flötz, liefert im nördlichen Felde bis SO pCt. Stück- und Würfelkohle, Zwischenmittel 21” Sandstein und Schieferthon, 14. Flötz 0,20—0,35"” mächtig, Zwischenmittel 5—9” Schieferthon, 15. Flötz 0,30” mächtig, mit Sphärosiderit im Hangenden und Liegenden, Zwischenmittel 5,5" Sandstein, 0,30" Oberbank Rn, 16, ae OT Schema u Sollltosdaui um Een 0,18= Niederbank genden und Liegenden, 17. Flötz fehlt in den Hauptquerschlägen der I. und I. Tief- bausohle; im nördlichen Felde tritt in 1% Entfernung im Liegenden des 16. Flötzes ein 0,08” starkes Kohlenbänkchen auf, welches als 17. Flötz zu bezeichnen ist, 1 Oberbank, 18. Flötz |‘ 0,40 — 0,70” Schiefermittel mit Sphärosiderit, ' 0,20” Niederbank; das unmittelbare Hangende des Flötzes bildet eine 0,05 bis 0,08” starke Lage von Spatheisenstein, Zwischenmittel 4” Schieferthon. 19. Flötz 0,26” mächtig, Zwischenmittel 3% Schieferthon, ( 0,09% Oberbank, 20. Flötz | 0,18% Schieferthonmittel, 0,22” Niederbank, Zwischenmittel 3% Schieferthon, im nördlichen Felde 15” Sandstein, II. Stufe. Waldenburger Schichten. 121 \ 0,36” Oberbank Das 21. Flötz | 0,50” Blackband : Tee One Nfedlonhanie \ reich an Sphärosiderit, Zwischenmittel 3% Schieferthon, im nördlichen Felde 3— 6” fester Sandstein, Hangendes und Liegendes ist » 22. Flötz 0,50— 0,56” mächtig, hat vereinzelte Sphärosiderite im Hangenden, Zwischenmittel 8" Schieferthon, dann 7” Sandstein, » 23. Flötz 0,56 — 0,60 mächtig, Zwischenmittel 6% Sandstein, » Nebenflötz 0,28” mächtig, wurde in der oberen Sohle nicht berücksichtigt; ihm folgt zunächst 3,5” Schieferthon, dann 0,02" Brandschiefer, hierauf 1,5" Schieferthon, ( 0,44” Oberbank mit 0,12” Brandschiefer, » 24. Flötz | 0,10 — 0,30” Mittel, ' 0,24% Niederbank. Im südlichen Felde ist die Oberbank frei vom Schiefer- mittel, das Mittel zwischen Ober- und Niederbank ver- schmälert sich bis auf 0,03", die Niederbank bis auf 0,06". Im Hangenden des Flötzes findet sich Sphärosiderit, Zwischenmittel 0,5” Schieferthon, 0,5” Sandstein und darauf 2% Schieferthon, » 25. Flötz 0,12” mächtig, Zwischenmittel 4” sandiger Schieferthon, » 26. Flötz 0,28” mächtig, Zwischenmittel 2,2” sandiger Schieferthon, » 27. Flötz 0,26” mächtig, Zwischenmittel 6,5” fester Sandstein, » 28. Flötz 0,70 — 80” mächtig, mit emem 0,05 — 0,10” starken Brandschiefermittel über der Sohle, ist nächst dem 13. das beste und giebt im Durchschnitt 75 pCt. Stück- und Würfelkohlen, Zwischenmittel 11” Sandstein, 122 II. Stufe. Waldenburger Schichten. \ 930" Oberbank, Das 29. Flötz | 0,25 — 0,30” Mittel, | 0,28% Niederbank, \ Zwischenmitttel 4% Sandstein 0,29% Oberhank, 0,60” Mittel, 10,30” Niederbank, Zwischenmittel 4,5” Sandstein, » 31. Flötz 0,28% mächtig, Zwischenmittel 9% Sandstein, 0,25% Oberbank, 0,08% Mittel, » 832. Flötz ‘ 0,16” Mittelbank, |0,03” Brandschiefer, 0,51” Niederbank. (Brot, Taf z1V) Die querschlägige Breite, in welcher diese grosse Zahl von Flötzen aufsetzt, beträgt nur circa 280”. Das Streichen derselben geht in h. 10— 12, das gegen Westen gerichtete Einfallen ist vom Köpprichthal bis Volpersdorf sehr steil, namentlich in den oberen Sohlen und bei den liegenderen Flötzen; während keins der Flötze » 30..Flötz über der Philipp-Stollnsohle unter einem Winkel von weniger als 40% einfällt, sogar Aufrichtungen bis zu 90% vorkommen, beträgt der Fallwinkel in der I. Tiefbausohle 30—35° und geht in der II. Sohle bei den hangenden Flötzen bis auf 190 herab, während die liegendsten Flötze No. 28— 32 in derselben Sohle noch einen Fallwinkel von 40% besitzen. Ueber den Zusammenhang dieser Flötze mit denen der Sophie-Grube lässt sich nur im Allgemeinen sagen, dass letztere vermuthlich den Flötzen No. 1—18 der Rudolph-Grube entsprechen. Von der Volpersdorf-Ebersdorfer Grenze ziehen die Flötze ‚am östlichen Gehänge des Zechenthales fort, wenden sich an dem aus Gabbro bestehenden Glatzhübel in kurzem Bogen herum und nehmen ihre Richtung nach Ebersdorf zu, NRRHFFULNEBENDTO VERBIN PERIESPRUFEEPEIV "RUINEEUR URN VARRIGEBBEREN BT Ey yiy OÖ Il. Stufe. Waldenburger Schichten. 123 Die dadurch gebildete Mulde von Steinkohlenschichten ist discordant in die ihre Unterlage bildenden Culmschichten ein- gelagert }). Auf dem nach Südwest fallenden Flügel derselben liegt die Glückauf-August-, an der Muldenspitze die Glückauf-Carl- und auf dem nach Nordost fallenden Flügel die Fortuna-Grube. Auf der Glückauf-August-Grube haben bis jetzt nur wenige Ver- suchbaue stattgefunden. Die Glückauf-Carl-Grube hatte früher mehrere sehr unregelmässig abgelagerte Flötze in Bau genommen und zur Lösung derselben aus dem Zechenthal den Ambrosius- Stolln herangetrieben. Derselbe durchörterte, ehe er die Flötze erreichte, Culm und den Gabbro des Glatzhübels, von welchem die weiter oben erwähnten Geschiebe im Carbon herstammen. Die consolidirte Fortuna- und Glückauf-Carl-Grube besitzt 7 Flötze, deren Mächtigkeit und Aufeinanderfolge vom Liegenden zum Hangenden aus umstehender Zusammenstellung ersichtlich wird. Das Streichen der Flötze geht in h. 8$—9, das Fallen beträgt 30 — 50° gegen Osten. In einem höheren Horizont waren die Flötze im nordwest- lichen Felde durch den Fortuna-, im südöstlichen Felde durch den bereits erwähnten Ambrosius-Stolln gelöst. worden. Letzterer traf in etwa 200” Entfernung vom Fortuna-Flötz ein Flötz von 0,47” Mächtigkeit incl. 0,24” Bergmittel, welches das vierte zu sein scheint, und noch mehrere Bestege, deren Zugehörigkeit zu den oben aufgeführten Flötzen noch vollständig unklar ist. Dass im Liegenden des Fortuna-Flötzes noch Flötze resp. Flötzbestege vorhanden sind, hat sich aus dem Betrieb der Grundstrecke des genannten Flötzes in südöstlicher Richtung ergeben, indem hier das Fortuna-Flötz ins Hangende verworfen wird und dabei ein 0,18% starker Flötzbesteg zum Vorschein kommt. Verfolgt man den Flötzzug nach Nordwest weiter, so stösst man jenseits der Ebersdorfer Territorialgrenze auf mehrere Pingen, I) Tierze, a. a. O., 8.4. 124 II. Stufe. Waldenburger Schichten. In der I. Tiefbau- | In der II. Tiefbau- sohle bei 52,5” | sohle bei 105,9” Teufe des Kunst- | Teufe desMarianna- Schachtes | Schachtes Mächtigkeit | Mächtigkeit DaswEortunaBlotzer m 1—1,3n 1— 1,5% Zwischenmittel . . 6L,qu aim » 6. Flötz (unbauwürdig) . . . . 0,16—0,31m 0,18% Zwischenmittel . . 3,0m | Use“ » 5. >» (unbauwürdie) . . . . 0,16— 0,51% 0,13% Zwischenmittel . . Dom | 5,2 m rn andreas) Meier 0,36 — 0,47 m 0,36 Zwischenmittel . . 11,50 ul DD eh, TE Er 0,42m | 0,39 —0,44m Zwischenmittel . . 10,58 | 9,dm > aD DEN 0,47 —0,52m 0,42 —0,52% Zwischenmittel . . S,4m 12,5m De») en RATEN 0,73 — 1m 0,78 — 1% Zwischenmittel . . _ | 2gu »\Wasserkohl-Blötz 2m ee 0,32—0,65m 0,52-—0,65% Zwischenmittel . . _ | 20,9m » hangende Rlötz . „ .. . no... 0,78 —0,900 | verdrückt. welche von der früheren Giesbert-Grube herrühren. Das Fallen der Schichten ist hier noch nach Osten gerichtet. Noch weiter nordwestlich, in der Nähe der Häuser von Volpersdorf, sind meh- rere Flötze, deren stärkstes eine Mächtigkeit von 1,05” besitzt, am Ausgehenden ausgeschürft worden, welche unter dem Namen Glückauf-Philipp gemuthet und verliehen wurden, aber nörd- lich vom Dorfe verschwindet das Kohlengebirge unter dem Roth- liegenden. Auf die Mulde, welche die Flötze der Rudolph- und Fortuna-Grube bilden, folgt in westlicher Richtung ein Sattel, da. einige der von der Glückauf-Philipp- Grube ausgeschürften Flötze steil nach Westen fallen; ihre geringe Mächtigkeit ist die Ursache, dass die Lagerungsverhältnisse hier nicht näher bekannt wurden. Eine weitere Verbreitung der Flötzbildungen der II. Stufe nach Nordwest oder Südost ist mit Sicherheit nicht erwiesen; es II. Stufe. Waldenburger Schichten. 125 sind zwar noch einige Punkte bekannt, an denen Steinkohlen- schichten in geringer Erstreckung auftreten, doch ist es ungewiss, ob sie dieser oder der folgenden Stufe angehören. Man findet nämlich Kohlensandsteinschichten noch am Bauern- graben entlang, wo sie jedoch bis auf eine Mächtigkeit von 1—2" berabgegangen sind, steil, fast senkrecht stehen und am Spitz- und Kleinberge unter dem Rothliegenden vollständig verschwinden. Sie setzen jedoch unter demselben fort und erscheinen wieder am nördlichen Fusse des Lerchenberges am unteren Ende von Roth- Waltersdorf, verschwinden wiederum unter dem Rothliegenden und treten erst in der Mitte des Dorfes Gabersdorf mit mehreren Flötzbestegen auf. Von da geht das productive Kohlengebirge der Grenze mit den älteren Schichten conform bis in die Nähe der »Höllengründe«, wo es als ein schmaler Streifen bekannt ist, wendet sich nördlich mit westlichem Fallen und verliert sich unter dem Rothliegenden. Die weitere Fortsetzung unter letzterem nord- westlich über Ober-Gabersdorf nach Ober-Rothwaltersdorf ist durch das Auftreten einer Kohlengebirgspartie in Ober-Gabersdorf gegeben, und von hier ist sie dem westlichen Abhang des Steiner- waldes entlang über Ebersdorf, westlich vom Kalkberge fortziehend und an denjenigen Theil des Kohlengebirges anschliessend, welcher sich südlich von Volpersdorf unter dem Rothliegenden des Bauer- berges verliert und westliches Einfallen besitzt, zu denken. Zur Erforschung, ob im Innern dieser von Urschiefern und Culmgrau- wacken gebildeten, an der Oberfläche fast nur vom Rothliegenden ausgefüllten, langgezogenen Mulde, in welcher Rothwaltersdorf und Gabersdorf liegen und an deren Rande an verschiedenen Stellen ein deutlich ausgesprochener Kohlensandstein zu Tage tritt, bauwürdige Flötze abgelagert sind, hat sich bis jetzt noch kein Unternehmer bereit finden lassen. Ausser einer Rösche, welche dicht an der durch Volpersdorf führenden Chaussee von Seiten der Glückauf-Philipp-Grube auf der Nordseite des Dorfes in den 40er Jahren im Streichen eines Flötzes nach Norden aufgefahren wurde und durch welche die hier vorhandenen Flötze in sehr un- regelmässiger Ablagerung angetroffen worden waren, sind ander- weite Grubenbaue zwischen Ebersdorf, Buchau und Kohlendorf nicht vorhanden. 126 II. Stufe. Waldenburger Schichten. Die organischen Reste der II. Stufe. a. Thierische Reste. 1. Holoptychius Portlocki Ag. (Rhyzodus Hibberti Owen) )). 2. Estheria striata var. Beinertiana Jones. 3. Modiola sp.? Dieselben stammen sämmtlich vom 21. Flötz der Rudolph- Grube zu Volpersdorf, die ad 1 genannten fand man ausserdem noch auf dem 8. Flötz ebendaselbst. Vollständige Exemplare dieses Fisches liegen nicht vor, die bis jetzt gemachten Funde bestehen aus einzelnen Schuppen verschiedener Grösse, Zähnen und Kopf- schildern, und auch diese sind seit einer Reihe von Jahren nicht mehr zum Vorschein gekommen. b. Pflanzen-Reste. Farne: 1. Sphenopteris (Diplotmema) elegans Brg. 2» » > subgeniculatum Stur. 3. » » Schützei Stur. 4. » » cf. Hymenophyllites Gersdorfii Göpp- 5 » » distans Stbe. 6. , » Schönkmnechti Stur. 7. Aspidites (Diplotmema) dicksonioides Göpp: 8. » cf. Sphenopteris Schillingsü Andr. 9. Gleichenites (Calymmotheca) Linkü Göpp. 10. Sphenopteris » divaricata Göpp. le >» > subtrifida Stur. 12. Rhodea Stachei Stur., 13. Hymenophyllum Waldenburgense Stur. ) F. Römer: Ueber das Vorkommen von Rhizodus Ilibbert‘ Owen in den Schieferthonen der Rudolph-Grube zu Volpersdorf in Zeitschr. d. D. geol. Ges. Bd. XVII, S. 272. EEE WR VE DB II. Stufe. Waldenburger Schichten. 127 14. Adiantides oblongifolius Göpp. 15. Cardiopteris sp. ? 16. Oligocarpia quereifolia Göpp. 17. Aphlebiocarpus Schützei Stur. 18. Rhacopteris transitionis Stur. Calamarien: 19. Eleutherophyllum mirabile (Equisetites mirabilis) Stbg. 20. Archaeocalamites radiatus Brgt. (Cal. transitionis Göpp.). 21. Calamites ramıfer Stur. 22. » ostraviensis Stur. 23. Sphenophyllum tenerrimum Eittgh. Lepidodendreen: 24. Lepidodendron Veltheimianum Stbe. 25. » Rhodeanum Stbe. a 26. > Volkmannianum Stbe. 27. Stigmaria inaequalis Göpp. Sigillarien!): 28. Sigillaria sp. ? Durch das Vorherrschen der Gattungen Diplotmema, Calym- motheca und Rhodea schliesst sich die 11. Flora eng an die I. an, in welcher dieselben Gattungen im Verein mit Sphenopteris und Hymenophyllites überwiegen; es ist zwar bei denselben von der 1. zur 11. Flora kein Fortschritt in der Entwickelung der Formen zu constatiren, da die Zahl der Species sogar abnimmt, was sich vielleicht aus einer räumlichen Einschränkung des Vegetations- gebietes erklären lässt, welche die geognostische Karte ergiebt, 1) Görrerr erwähnt in seiner Abhandlung: Ueber die Beschaffenheit und Verhältnisse der fossilen Flora u. s. w. 1550. das Vorkommen von Sigill. alveolaris und elongata auf der Seegen-Gottes- und Morgenstern-Grube, jedoch findet sich ausser dieser Anführung zweier Namen nirgends eine Notiz über das Auftreten der Sigillarien im Liegendzuge. Ich selbst habe in einem Zeitraum von mehr als 20 Jahren nur ein nicht bestimmbares Exemplar gefunden, in Sammlungen keins gesehen. 128 II. Stufe. Waldenburger Schichten. dafür zeigt sich eine desto grössere Entwickelung in der Zahl der Individuen, sodass es nicht schwer fällt, diejenigen Pflanzenreste aufzufinden, welche zur Beantwortung der Frage, ob eine Schichten- reihe der II. Stufe angehört oder nicht, nöthig sind. Die I. und II. Flora haben, wenn man nur den Niederschlesischen Culm und die Waldenburger Schichten in Betracht zieht, 5 Species gemeinsam: Diplotmema patentissimum Ettgh. » distans Stbg. Archaeocalamites radiatus Brg. Bonn Lepidodendron Veltheimianum Stbe. 5. Stigmaria inaequalis Göpp.; dehnt man aber den Vergleich auch auf den Dachschiefer Mährens und die Ostrauer Schichten aus, so ergeben sich für den gemein- schaftlichen Besitz beider Floren ausser den genannten 5 noch 5 Species, nämlich: 6. Calymmotheca divaricata Göpp. 7. » moravica Etteh. 8. Todea Lipoldi Stur. 9. Archaeopteris Dawsoni Stur. 10. Rhacopteris transition.s Stur, zusammen also 10 Species, gegenüber der Zahl von 128 Species, welche sich aus den von $rur in seiner Culmflora II, S. 312-316 aufgeführten, im Mährischen Dachschiefer, in den Ostrauer und Waldenburger Sehichten vorkommenden 90 Species und denjenigen 38 Species ergiebt, welche dem Niederschlesichen Culm eigen- thümlich sind. Für den engeren Bezirk betragen daher die bei- den Floren gemeinsamen Species 6,6, für den weiteren 7,8 pCt. Archaeocalamites radiatus theilt die II. mit der I. und III. Flora, dagegen ist Sphenophyllum tenerrimum Ettgh. ihr ausschliesslich eigen. Die Selagineen der II. Flora zeigen im Vergleich zur I. ein gleiches Verhalten wie die Farne, die Zahl der Gattungen und Species ist zurückgegangen, welcher Verlust auch hier einiger- maassen durch die grosse Individuenzahl von Lepidodendron Velt- heimianum ersetzt wird. Das massenhafte Vorkommen der Stig- maria inaequalis neben dem überaus seltenen einer Sigillaria see En ne IT. Stufe. Waldenburger Schichten. 198) beweist die Richtigkeit der von Gemmrz schon 1856 in seiner Darstellung der Steinkohlen- Formation Sachsens ausgesprochenen Behauptung; dass Stigmaria inaequalis die Wurzel von Lepidoden- dron Veltheimianum sei. Auffallend ist ausser der grossen Selten- heit der Sigillarien noch das Fehlen der Coniferen in der II. Flora, da sie bereits in der ersten mit einigen Species auftreten und in der III. so häufig sind, wo sie zuerst im Sandstein des Gleis- berges bei Waldenburg im Liegenden des untersten Flötzes dieser Stufe erscheinen. Ill. Stufe. Der Waldenburger Hangendzug. (Schatzlarer Schichten Srur — Saarbrücker Schichten WEıss!). Die Sedimente dieser Stufe finden sich längs der ganzen Erstreckung der Mulde sowohl in Schlesien als auch im Böhmen ohne Unterbrechung abgelagert; in der Waldenburger halbkreis- förmigen Bucht, in welcher die Schichten der I. Stufe als ihre Unterlage auftreten, wurden durch das Auftreten des Felsit - Por- phyrs die Uferlinien im Vergleich zur Zeit der Ablagerung der Schichten der vorigen Stufe vielfach modificirt und mannigfacher entwickelt, so dass der erweiterten Auflagerungsfläche auch ein vermehrter Kohlenreichthum entspricht. Nach Ablagerung der Schichten der II. Stufe trat nämlich der Felsit-Porphyr des Hoch- waldes und der ihn umgebenden Berggruppe einschliesslich des Hochberges an die Oberfläche und wenn auch vielleicht damals die jetzige Höhe noch nicht erreichend, bildete er eine Terrain- erhebung, welche sich soweit nach dem Liegenden zu erhob und an die zuletzt &ebildeten hangendsten Schichten des Liegendzuges sich so anschloss, dass die Schichten der Ill. Stufe, welche nun- mehr zum Niederschlage gelangten, nicht mehr der II. Stufe con- form halbkreisförmig gebogene Streichlinien zeigen, sondern sowohl auf der Ost- als auch auf der Westseite derselben eine Special- mulde bilden, indem sie sich an diese Erhebung anlehnen. Auf jener Seite liest die Mulde, welche die Hermsdorfer und Weiss- steiner Flötze mit einander bilden, auf dieser die Mulde der Abend- röthe-Grube zu Kohlau; letztere umfasst ihrerseits noch eine klei- ) Weiss und Laseryees: Begleitworte zur geognostischen Karte des kohlen- führenden Saar -Rhein-Gebietes. 1S6S. III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 131 nere Mulde, gewissermaassen eine Mulde dritter Ordnung, indem ein Theil der Flötze sich in die Einsenkung zwischen dem Hoch- wald und Hochberg hineinzieht. Dass der Zeitpunkt des Zutagetretens des Hochwald-Porphyrs zwischen die beiden Flötzablagerungs-Perioden der II. und III. Stufe fiel, wurde schon vor mehr als 50 Jahren richtig erkannt, indem 1821 der damalige Berg-Amts-Director Schmipr in Siegen in seiner » Darstellung allgemeiner Gangverhältnisse und der Beziehung derselben zur Formation des Gebirgsgesteins!)« der Lagerungs- verhältnisse zwischen Felsit-Porphyr und Steinkohlengebirge bei Waldenburg gedenkt und sich darüber folgendermaassen äussert: » Die beinahe 1 Stunde lange und über !/,Stunde breite, im Horizontal- durchschnitt länglichrund erscheinende Masse des Porphyrs bei Gottesberg in Schlesien, welche die Berggruppe des Hochwaldes bildet, ist ganz gleichzeitig mit dem Kohlengebirge entstanden. Dieser ungeheure Porphyrstock dient den sich auf der West-, Süd- und Ostseite um solchen herumziehenden Kohlengebirgs- schichten zum Liegenden und gegen Norden ruht solcher auf den gerade fortstreichenden, weiter im Liegenden befindlichen älteren Schichten des Kohlengebirges, die sowohl östlich als westlich des Hochwaldes mit den hangenden Schichten, welche den Porphyr im grossen Halbkreise umziehen, gleiches Streichen und gleiches nach Süden gerichtetes Einschiessen haben. Mir scheint es nun, dass dieses höchst sonderbare Lagerungsverhältniss am besten so erklärt werden könne, dass, als die liegenden Kohlenschichten ge- bildet waren, jene Porphyrmasse aus der Tiefe empordrang, so dass bei der zugleich weiter fortschreitenden Bildung des Kohlen- gebirges die hangenden und neueren Schichten des letzteren sich um den Porphyr herumlegen mussten. « Wir sehen jetzt allerdings die an den Porphyr sich anlehnenden Flügel beider Specialmulden nach dem Ausgehenden zu in steiler Neigung unter Winkeln von 70— 800 aufgerichtet und müssen daher annehmen, dass dieselbe das Resultat einer später erfolgten, allmählichen Hebung dieses Porphyrstockes oder einer Senkung des mehr nach dem Innern I) Siehe Karsren’s Archiv alte Reihe Bd. IV, S. 43. 132 x III. Stufe. Schatzlarer Schichten. der Mulde zu liegenden Theils der Schichtenreihe sei, aber anderer- seits auch voraussetzen, dass die Unterlage, welche der Porphyr den sich niederschlagenden Materialien darbot, schon anfangs eine stärker geneigte gewesen sein müsse, als auf den flachfallenden Gegenflügeln beider Mulden, weil auf den steilstehenden Flügeln durchgängig die Mächtigkeit der Flötze und Zwischenmittel eine weit geringere als auf den Gegenflügeln ist. Durch mehrere berg- männische Versuche am südwestlichen, nordöstlichen und östlichen Fusse des Hochwaldes wurde festgestellt, dass der Porphyr an allen diesen Punkten den Flötzschichten, auf welche er sich gelagert hat, conform unter Winkeln von 45 — 50° einschiesst, und der Umstand, dass an keiner Stelle das Herausheben von Flötzen des Liegendzuges an seinem Fusse zu beobachten ist, beweist, dass der Porphyr jünger als dieser und älter als der Hangendzug ist. Dieses Alter ist jedoch nur seiner Hauptmasse zuzuschreiben, da, wie wir auf der Glückhilf-Grube zu Hermsdorf sehen, der Por- phyr seine Umgebung zum Theil in steilstehenden, gangähnlichen Massen die Steinkohlenschichten durchbricht. Im Felsit-Porphyr der südwestlichen Vorhöhen des Hoch- waldes setzen bei Gottesberg Erzgänge auf, welche etwa um das Jahr 1530 ausgeschürft, seitdem mit Unterbrechungen, meist auch nur mit geringen Geldmitteln, bis in die 20er Jahre dieses Jahr- hunderts bauhaft erhalten worden sind. Die Zahl der bebauten Gänge, die Nebentrümer nicht mitgerechnet, ist aus den alten Nachrichten nicht genau zu ermitteln; sie scheint 5 betragen zu haben, nämlich 2 Gänge, welche unter der Stadt Gottesberg auf- setzen und von der Wags mit Gott-Zeche in Bau genommen waren, 2 am Moöhren- und Plautzenberge, auf welchen die Zechen: Segen Gottes, Gnade Gottes, Reich Gottes, Gegentrum, Geisler- Zeche, Morgenstern nnd Neuer Segen Gottes gelagert, und 1 am Sonnenwirbel mit der Zeche Löbethal. Der Hauptgang der Wags mit Gott-Zeche streicht h. 2, die Gänge des Morgenstern, Segen 10, während über den Löbethaler Gang Gottes u. s. w. h. 9 nichts Genaues bekannt ist. Auf der Wags mit Gott-Zeche be- stand die Erzführung aus Fahlerz, Bleiglanz und Blende mit Schwerspath und Quarz als Gangarten, wobei die Erzschnüre III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 133 0,05—0,08, stellenweise sogar 0,50% mächtig waren, auf den beiden Gängen am Mohren- und Plautzenberge, welche eine Mächtigkeit von 0,52 —1” ausschliesslich der Nebentrümer besassen, aus denselben Erzen, welche hier grösstentheils nur von Schwerspath begleitet wurden und in Trümmern von 0,02 — 0,78" Stärke auf- setzten. Die alten Baue wurden 1856 unter den Namen: Egmont, Morgenroth, Gottlob, Prophet, Morgenstern, Neues Reich Gottes, Gute Hoffnung, Silberblick wieder aufgenommen, die Gänge der zuerst genannten Gruben in der Teufe von 167% des Esgmont- schachtes nach allen Richtungen untersucht, jedoch überall in sehr geringer Mächtigkeit, erzarm und nach der Tiefe zu auskeilend vorgefunden, so dass der gesammte Betrieb 1865 eingestellt werden musste, der Gottesberger Erzbergbau demnach das gleiche Schick- sal wie der Gablauer erfuhr). Dass das Heraufdringen des Porphyrs auch noch mitten in die Zeit der Ablagerung des Hangendzuges trifft, beweisen in diesem Gebiet besonders die neuesten Aufschlüsse der Abendröthe- Grube zu Kohlau, wo der Porphyr des Hochberges mit seinen Tuffen in die ruhige Ablagerung der Kohle. bildenden Pflanzen- stoffe vielfach störend eingriff und bald das Liegende, bald das Hangende eines Flötzes, an einer Stelle sogar beides zugleich bildet. Ungefähr von demselben Alter ist der Porphyr, welcher in Gemeinschaft mit seinen Conglomeraten denjenigen Höhenzug bildet, welcher mit dem Butterberge bei Ober- Waldenburg beginnt und mit dem Sandgebirge bei Tannhausen und den Donnerauer Bergen endigt. Südöstlich dieser die Hochwaldgruppe über- treffenden Masse tritt das in Rede stehende Eruptivgestein nur noch einmal in geringer Ausdehnung bei Rudolphswaldau und in der Erstreckung von Schwarzwaldau über Landeshut und Liebau ebenfalls nur einmal am Schanzenberge bei Königshain auf, end- lich bei Schatzlar wie bei Rothenbach und Schwarzwaldau auf der Grenze zwischen der Steinkohlenformation und den Rothliegenden. Auf dem böhmischen Muldenflügel hat von Gabersdorf und Döberle h) H. v. Festesgere-Pacxiscn: Der metallische Bergbau Niederschlesiens. Wien. Perles 1881. 134 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. südlich von Schatzlar bis zum Endpunkt der Formation bei Straussenei nirgends ein Ausbruch von Porphyr stattgefunden. Ein Blick auf die geognostische Karte der Umgegend von Waldenburg zeigt, dass hier .die plutonische Thätigkeit während der Steinkohlenzeit niemals unterbrochen wurde; von dem liegend- sten bauwürdigen Flötz, dem Fixsternflötz an bis zu den hangend- sten Flötzen bei Fellhammer und Dittersbach überall Störung und Unterbrechung in der regelmässigen Lagerung, wobei der Porphyr bald älter, bald jünger als die betroffenen Flötze ist. Stellenweise ist das gegenseitige Alter schwer festzustellen, jedenfalls darf aber aus der steilen Aufrichtung der Flötze nicht auf ein jüngeres Alter des Eruptivgesteins geschlossen werden. An keiner Stelle, wo der Porphyr mit der Flötzmasse in unmittelbare Berührung tritt, wieder- holt sich die beim Fixsternflötz beobachtete stängelige Absonde- rung der Steinkohle, wodurch der schon oben ausgesprochene Zweifel, dass sie eine Wirkung der Hitze sei, noch vergrössert wird. Ebenso finden sich nirgends an den Contactstellen gefrittete Sandsteine oder Schieferthone, kurz, nirgends eine einzige Er- scheinung, durch welche die bei Eruptivgesteinen vorausgesetzte hohe Temperatur erwiesen wird. Damit soll jedoch dem Ultra- neptunismus kein neues Beweismaterial in die Hände geliefert werden, sondern es folgt daraus nur, dass das zu Tage getretene Eruptivgestein in den meisten Fällen schon auf der Oberfläche er- kaltet war, als es von den Sedimenten umlagert und bedeckt wurde, was bei der Annahme, dass der Ausbruch unter Wasser- bedeckung stattfand, leicht erklärlich ist. Hieraus folgt demnach, dass ın den überwiegend meisten Fällen der eine bestimmte Schiehtenreihe durchbrechende Porphyr älter als die in ihrer Con- tinuität gestörte Schichtenreihe ist. Die Schichten der III. Stufe liegen auf dem böhmischen Flügel bei Schatzlar unmittelbar .auf Glimmerschiefer, von Mar- kausch über Bodaschin und Hronow bis Straussenei in Folge der bereits in der Einleitung erwähnten Dislocation auf dem Roth- liegenden und der Kreideformation, in Schlesien von Tschöpsdorf bis Hartau auf Culm. Diese zuletzt genannte Ablagerung wurde, III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 135 weil sie zunächst auf Culm folgt, früher stets als dem Liegendzug angehörig betrachtet, mit welcher Auffassung auch die geringe Mächtigkeit der Flötze, das häufige Auftreten von Störungen, von unbauwürdigen Feldestheilen u. s. w. übereinstimmen würde, jedoch spricht das absolute Fehlen der Leitpflanzen des Liegendzuges, verbunden mit dem Auftreten bezeichnender Farne des Hangend- zuges, für ihre Zutheilung zur III. Stufe. Von Gablau bis Sophienau zeigt dieselbe ihren grössten Reichthum an bauwürdigen Flötzen und zugleich die grösste Mächtiekeit, indem der in der halbkreisförmigen Bucht vorhanden gewesene Raum nunmehr voll- ständig von ihr allein ausgefüllt wurde und die IV. und V. Stufe hier fehlen. Von Wüste-Giersdorf bis Köpprich ruht die III. Stufe, weil die II. fehlt, auf Gneuss und Culm; jenseits Köpprich aber fanden die ihr zugehörigen Sedimente keinen Eingang in die Volpersdorf- Ebersdorfer Mulde, sei es wegen der geringen Breite derselben oder den Eingang versperrender Terrainerhebungen, son- dern legten sich vor der Oeflnung derselben in flachem Bogen herum und hoben sich am Nordrande, an der westlichen Flanke und am Südende des Gabbro-Zuges heraus, um bei Eckersdorf unter dem Rothliegenden vollständig zu verschwinden. Die Gesteine. Der weiter oben der Beschreibung der Lagerungsverhältnisse der II. Stufe vorangeschickten Schilderung der Gesteine ist hier nur dasjenige ergänzend ‚hinzuzufügen, was als der III. Stufe eigenthümlich hervortritt, und in dieser Be- ziehung muss zunächst hervorgehoben werden, dass erst in dieser Stufe Arkosen auftreten, was aus den häufigen Porphyrdurch- brüchen, welche nun sich überall ohne Unterbrechung ereigneten, leicht erklärlich wird. Auch da, wo Feldspathkörner in den Sand- steinen fehlen, nehmen diese und die Schieferthone in der Nähe der Porphyre häufig eine rothe Farbe an, indem die färbende Substanz durch die circulirenden Gewässer dem Porphyr entzogen und auf die Schichtgesteine übertragen wurde; in den Sandsteinen hat das rothe Eisenoxyd nicht nur das Bindemittel durchdrungen, sondern zum Theil auch die Quarzkörner überzogen. Als besondere Beispiele dafür können die Conglomerate und Sandsteine, welche 136 III. Stufe. Schatzlarer Schichten, der Friedrich- Wilhelm-Stolln zwischen Lichtloch No. 3 und 4 durchfahren hat, die gleichnamigen Gesteine am Dienerberge, am Gleisberge u. s. w. genannt werden. Die hangendsten Sandsteine der östlichen Specialmulde, z. B. die Sandsteine im Hangenden des Frauen-Flötzes der Friedens- Hoffnung-Grube, mit welchen die Ausfüllung daselbst abschliesst, die Sandsteine am Bahnhof zu Waldenburg und in der Nähe der Friedrich-Stolberg-Grube erscheinen häufig dunkelroth gestreift mit scharfen Farbengrenzen oder vollständig braunroth gefärbt und erlangen dadurch eine so grosse Aehnlichkeit mit Gesteinen des Rothliegenden, dass sie früher dafür gehalten worden sind. In den Sandsteinen und Conglomeraten gesellen sich zu den Brocken und Körnern von (Quarz und Kieselschiefer dort, wo dieselben beim Fehlen der unteren Stufen direct auf Glimmerschiefer oder Gneuss liegen, noch Brocken dieser Urfelsarten, so z. B. bei Schatzlar Brocken von Glimmerschiefer, bei Reichhennersdorf solche von grünlichen Culmschiefern u. s. w. Ausser dunkelrothen Schiefer- thonen kommen zu Schatzlar noch rothe Thoneisensteine, jedoch nicht in der so häufigen Form von brotförmigen Concretionen, sondern wie die Schieferthone als zwischen Sandsteine eingelagerte, compaete Bänke vor, sind auch nur als eisenreiche Schieferthone zu betrachten. In Bezug auf die Steinkohlenflötze ist ausser den weiter oben aufgeführten Varietäten der Steinkohle eine dieser Stufe ange- hörende Erscheinung, die der sogenannten Augenkohle zu er- wähnen; bei derselben treten auf den verticalen Querklüften, nie- mals auf den Schichtungsflächen einer stark glänzenden Kohle augenähnliche, aus concentrischen Ringflächen zusammengesetzte Figuren hervor, deren Entstehung auf radialfaserige Niederschläge von Gyps auf diesen Querklüften zurückgeführt wird. Mitunter findet man auf einem solchen Auge noch ein papierdünnes, weiss- liches Blättchen aufsitzend, meistens ist es von der glatten Fläche der Kohle bereits abgeblättert oder vom Wasser aufgelöst und fortgeführt; zuweilen bildet auch Schwefelkies einen Antheil am Ueberzuge. Diese Augenkohle findet sich am schönsten auf dem 15./16. Flötz der Friedrich-Ferdinand-, dann auf dem 7. Flötz der III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 137 westlichen Fuchs-Grube, in geringerem Grade noch auf dem einen oder anderen Flötz. Im Allgemeinen ist der Fallwinkel der Schichten der III. Stufe geringer, als bei den vorigen, wenn von den steilen Aufrichtungen am Hochwald und Hochberg abgesehen wird. Auffallend ist die steile Schichtenneigung im Lässig-Thal, wo die Flötze der Carl- Georg-Victor-Grube unter Winkeln von 30—35°, die der Gustav- Grube unter 53—82° einfallen; hier kann die steile Neigung nicht als Resultat einer Hebung, sondern nur als Folge einer Senkung des Kohlengebirges aufgefasst werden, welche eintrat, als der auf der Grenze zwischen Steinkohlengebirge und Rothliegendem auf- tretende Porphyr, welcher den Hüselzug des Hirsch-, Wäldchen- und Sommerberges bildet, aus der Tiefe emporstieg. Specielle Beschreibung der Lagerungsverhältnisse der IN. Stute. An der österreichisch -schlesischen Grenze beginnend, finden wir den Hangend-Zu& zwischen hier und Landeshut aus einer ziemlich grossen Zahl von Flötzen zusammengesetzt, welche zum Theil wegen ihrer geringen Mächtigkeit, zum Theil, wo sie stärker sind, wegen ihrer Unreinheit unbauwürdig sind. Am Ziegenrücken bei Tschöpsdorf sind 6 Flötze bekannt, von denen das liegendste in 52” Entfernung von der Grenze mit den Culmconglomeraten auftritt, nämlich: 1. Liegendes Flötz 0,20" Kohle in 2 Bänkchen, in 4” Abstand 2. das Schieferflötz, aus einem Wechsel von Kohlenschmitzen und Schiefer bestehend, mit 0,30" Kohle in 3 Bänkchen, in 25” Abstand 3. das Niederflötz 1” mächtig, in 11” Abstand 4, » Mittelflötz 0,50" mächtig, Schieferkohle, in 7” Abstand 5. >» Oberflötz 0,30” > » „in 13% Abstand 6. » Hangendflötz 0,30” mächtig, Schieferkobhle. Im Hangenden derselben sind zwischen Reichhennersdorf und Blasdorf noch folgende Flötze ausgeschürft worden und zwar in 82” Abstand vom Flötz No. 6; 138 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 7. ein Flötz mit 0,60” Kohle, in 25“ Abstand 8.» » » 0,50% » ,„ın 70% Abstand 9.» » » 0,60% » Mehrere dieser Flötze hat die Aurora-Grube zu Tschöps- dorf am Ausgehenden und durch 2 Röschen, von denen die obere nahe der Oberfläche lag, die untere im Schwarzwasserthal ange- setzt worden war, untersucht, den Grubenbetrieb aber nach kaum zweijährigem Bestehen 1858 wieder eingestellt. Im Hangenden dieser aus 9 Flötzen bestehenden treten noch 3 Flötzgruppen westlich und südwestlich von Liebau auf, die liegende bilden die Buchwälder, die mittlere die Grunauer, die hangende die Liebauer Flötze. Die 1. Gruppe ist durch den Buch- walder Stolln westlich von Liebau aufgeschlossen worden. Hier folgt 1170” im Hangenden des oben aufseführteu 9. Flötzes das 1. Buchwälder Stollnflötz 0,3” mächtig, darauf in 9" Abstand das 2. Buchwälder Stollnflötz 0,4” mächtig, darauf in 7,5” Abstand das 3. Buchwälder Stollnflötz 0,3” mächtig, darauf in 13” Abstand das 4. Buchwälder Stollnflötz 0,5” in 2 Bänken, darauf ın - 17,5” Abstand das 5. Buchwälder Stollnflötz 0,5" in 2 Bänken, darauf in 2” Abstand das 6. Büchwälder Stollnflötz 0,7% ın 3 Bänkchen. Nach einem Zwischenmittel von 190” Stärke folgen die Gru- nauer Flötze, nämlich: das 1. Flötz 0,4” mächtig, darauf in 10” Abstand 309, » 0,97 » » 3 A » Dr Bel) 0,8” » welche durch den westlich von.-Liebau liegenden Grunau-Stolln gelöst wurden. Nach einem ferneren Zwischenmittel von 183" Stärke folgen die sogenannten Liebauer Flötze, welche sowohl süd- westlich von Liebau durch den Hermann-Stolln, als auch auf der Westseite der Stadt durch Grubenbaue im Streichen verfolgt worden sind, nämlich: III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 139 das 1. Flötz 0,6” mächtig, darauf in 8” Abstand 3,29, » 0,6” » » rer » DE3r » 0,4 nu » » » »gu » » 4 » 0,2 an » » 3 ar » 5 » 0,3% » » » 56% » 3» 5. » in 2 Bänken von 0,3 und 0,6”. In den Mitteln, welche diese 3 Gruppen trennen und zwischen den einzelnen Flötzen findet sich noch eine ziemlich grosse Anzahl von Flötzbestegen. Die Flötze dieser 3 Gruppen wurden durch Stolln und Schurfschächte bis fast an die Landesgrenze untersucht, zeigten sich jedoch in Folge vielfacher Verwerfungen und Ver- drückungen unbauwürdig und über ihren Zusammenhang mit den Schatzlarer Flötzen lässt sich nur die Vermuthung aussprechen, dass die hangendste Gruppe, die des Hermann-Stollns, den liegendsten Flötzen der Schatzlarer Gruben entsprechen möge. Ein Gruben- betrieb findet gegenwärtig hier nicht statt. Bei Blasdorf nördlich von Liebau treten von den 6 Tschöps- dorfer Flötzen im Felde der ehemaligen Georg-Grube folgende 4 in nachstehender Beschaffenheit auf: das Niederflötz 0,20—0,50” Kohle, in 3” Abstand » Mittelllötz 0,60—1,00% » > 10 » » Oberflötz 0,10— 0.20% > ». 50m » » Hangendflötz 0,30 — 0,40” Der Fallwinkel derselben beträgt 65° und das Streichen geht in h. 2. Das Mittelflötz ist nur stellenweise, wo es bauwürdig war, durch Stollnbetrieb in den Jahren 1841—48 aufgeschlossen und abgebaut worden. Die querschlägige Entfernung vom untersten Kohlenflötz bis zur Grenze mit dem Rothliegenden beträgt hier 560”. Die nördlich an die Georg- angrenzende ehemalige Frie- drich-Theodor-Grube bei Reichhennersdorf, 1843 verliehen, aber niemals in Betrieb gesetzt, hatte diejenigen Flötze gemuthet, auf welchen in früheren Zeiten die nachmals aufgelassene Günstige Blick-Grube einen Betrieb eröffnet hatte. Die 3 damals west- lich und nahe am Dorfe Reichhennersdorf erschürften Flötze sind die 3 bereits von Georg-Grube aufgeführten: 140 II. Stufe. Schatzlarer Schichten. das Niederflötz 0,20" Kohle, in 10” Abstand » Mittelflötz 0,70% » in 3 Bänkchen, in 9% Abstand » Oberflötz 0,80% >» Ihr Streichen geht in h. 3 und ihr Fallen unter einem Winkel von 20—25° gegen Südost und ihr Aufschluss war ebenfalls durch einen Stolln erfolgt. Die querschlägige Breite der Steinkohlen- Formation beträgt hier 580”. Nordöstlich von Liebau sind im Hangenden des 9. Flötzes, dem letzten der liegenden Gruppe zwischen Reichhennersdorf und Blasdorf, in einem Mittel von 260” querschlägiger Breite eine grosse Zahl von 0,10—0,20” starken Flötzbestegen ausgeschürft worden und in 260% Abstand von Flötz No.9 folst: Flötz No. 10 0,4” mächtig, in 15” Abstand > > 0 ar » 3 1 » >» » 12 (Alexander-Flötz) 0,6% mächtig, in 3% Abstand >» ». 13 0,3” mächtig, in 7” Abstand » » 14 0,5% » 2 dm » » > 19 0,88 » >» sm » » » 16 0,2% » >» 202 > > » Id OB » Auf der Tiefbau-Anlage zu Reichhennersdorf wurde in 207” Teufe ‚der Müller- Schächte der Hauptquerschlag aufgefahren, welcher diese Flötze mit Ausnahme der liegendsten durchweg im verdrückten Zustande angetroffen hat; auch die 6 Flötze der lie- genden Gruppe setzen bei 32° Fallwinkel nur bis zu 165” Teufe mit unveränderter Mächtigkeit nieder und werden dann durch eine streichende unter 50° nach Osten geneigte Sprungkluft abgeschnitten. Dasselbe Verhalten zeigt das im Querschlag nordwestlich von den Müller-Schächten auftretende Flötz No. 7, welches ebenfalls durch einen streichenden Sprung verworfen wird. Im weiteren Hangenden und zwar südöstlich der Müller-Schächte wurden mit dem Quer- schlage schon unter der Bedeckung durch das Rothliegende noch mehrere Flötze aufgeschlossen und zwar von Flötz No. 5 in 797” Entfernung ein Flötz von 0,4” Mächtigkeit in 2 Bänken, 43” davon entfernt ein Flötz von 0,5" Stärke, 12” von diesem entfernt ein Flötz von 0,4” Stärke und in 7—8" weiterer Entfernung ein ill. Stufe. Schatzlarer Schichten. 141 Flötz von 0,7” Mächtigkeit. Auch diese Flötze sind im Fort- streichen unbauwürdig befunden worden. In 110” Entfernung von dem zuletzt ‘genannten tritt in dem Hauptquerschlage noch ein Kohlenflötz mit 0,6” unreiner Kohle in 3 Bänken auf, welches wahrscheinlich das Flötz No. 12 (Alexander-Flötz) ist. Im Han- genden dieses Flötzes wurde die 3. streichende Sprungkluft über- fahren; dieselbe ist im Hauptquerschlage 6” breit und mit zer- riebenem Schieferthon, welcher zahlreiche scharfkantige Kohlen- brocken einschliesst, ausgefüllt. Hinter dieser Sprungkluft treten unregelmässig flach und wellenförmig abgelagerte Conglomerate und Thonsteine auf, weshalb im Hangenden derselben von Tage ein Bohrloch gestossen wurde, welches nach Durchbohrung von 84" Porphyr-Oonglomerat das Kohlengebirge mit unter Winkeln von 70—80°% aufgerichteten Schichten angetroffen hat. Die Felder der ehemaligen Einzel-Gruben Georg und Friedrich Theodor bilden nebst den später hinzugekommenen bei Kunzen- dorf, Fschöpsdorf, Buchwald, Dittersbach, Liebau, Reichhennersdorf und Zyder belegenen Feldern zusammen den grossen von Kunzen- dorf bis Landeshut reichenden Complex, welcher sich im Besitz . des Liebauer Kohlen-Vereins befindet. Durch die Resultate des unterirdischen Betriebes und der zahlreichen Bohrarbeiten scheint nunmehr festgestellt worden zu sein, dass der bei Gottesberg und Waldenburg so viele bauwürdige Flötze enthaltende Hangend-Zug in der Strecke von Tschöpsdorf bis Landeshut nur aus wegen ihrer geringen Stärke unbauwürdigen Flötzen zusammengesetzt ist und dass dieselben ausserdem in der Richtung vom Liegenden nach dem Hangenden zu durch mehrfach wiederholte streichende Sprünge in solche Tiefen versetzt worden sind, wo ein lohnender Abbau auf denselben nicht geführt werden kann. Zwischen den Reichhennersdorfer Bauen und denen der östlich von Landeshut gelegenen Louise-Grube sind keine Kohlenflötze bekannt. Letztere schliesst in ihrem Felde die 3 schon bei Reich- hennersdorf genannten Flötze ein: 1. Das Niederflötz 0,52—1,05” mächtig, in 5” Abstand 2. » Mittelflötz 0,36—0,52" » » 99” » 3.» Oberflötz 0,31—0,47 » » 142 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Das 0,30—0,40” starke Hangend-Flötz ist hier niemals in Bau genommen worden. Das Streichen der Flötze geht in h. 3—5, das südliche Ein- fallen beträgt 33°; mehrfache Verdrückungen machen die Flötze auf längere Erstreckung unbauwürdig, im nordöstlichen Felde, wo das Mittel- und Niederflötz dicht auf einander liegen, tritt eine Hauptverdrückung auf, an welcher sich alle 3 Flötze auskeilen. In der Tiefbausohle, 88,4” unter Tage, waren die 3 Flötze in der Nähe des Tiefbauschachtes verdrückt, so dass auch vor der Haupt- verdrückung nur ein geringer Abbau auf dem Mittel und Nieder- flötz stattfand, während hinter derselben das Niederflötz 0,91 — 1,05" mächtig und das Mittel- und Oberflötz nur stellenweise bauwürdig waren. Die Hauptverdrückung hatte hier 113” Länge. Erst nach einer Unterbrechung von etwa 3300” Länge tritt weiter gegen Osten ein Flötz nördlich vom Dorfe Hartau auf, welches die Öoncordia-Grube in Bau genommen hat. Dasselbe hat eine Mächtigkeit, welche zwischen 0,5 und 2,2% schwankt, meistens 1,8” beträgt, besitzt ein ostwestliches Streichen, südliches Einfallen von 23—30° und ist vollständig frei von Bergmitteln; ein grobes Conglomerat bildet sein Hangendes. Durch Grubenbaue ist es auf eine streichende Länge von etwa 450”, durch Schurf- arbeiten über Tage noch auf weitere 1150” nach Osten hin be- kannt. Auf das Concordia-Flötz folgt ein Sandsteinmittel, welches horizontal gemessen eine Mächtigkeit von 1200” besitzt und dabei nur wenige Flötze von noch zweifelhafter Bauwürdigkeit ein- schliesst; dasselbe trennt das Flötz von den in genannter Ent- fernung im Hangenden auftretenden Flötzen der Gotthelf-Grube bei Hartau. Im Felde dieser jetzt fristenden Grube waren durch Schurf- arbeiten im Ganzen 10 Flötze von 0,26— 1” Mächtigkeit bekannt, jedoch vom Liegenden beginnend nur folgende in Bau genommen worden: 1. Das Fundgrubenflötz 1,05” mächtig incl. 0,26” Mittel, 2. » Wilhelmineflötz 0,78% » OLE 3. > Rudolphflötz One » 0,16-0,21”Mittel, 3 nIen J Rs Een 4. >» 1. hangende Flötz 0,47—0,52" mächtig, O2 » » 0,47 0,52% > III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 143 In. der Sohle des Gotthelf-Stollns wird das Fundgrubenflötz westlich des Carlschachtes immer schwächer, erleidet Verdrückungen und Verwerfungen, so dass es an der Markscheide mit Bertha- Grube nur noch 0,39” mächtig ist und dann als Besteg fortsetzt. Das Wilhelmine-Flötz, 83,6” vom vorigen entfernt, wird an der später zu erwähnenden Wendung unbauwürdig. Das Rudolph- Flötz, vom Fundgrubenflötz an demjenigen Punkt, wo sie am nächsten zusammenliegen, 261” entfernt, wird nach Westen dadurch, dass sich das Bergmittel bis zu 0,78” verstärkt, unbauwürdig und ist auch östlich vom Pauline-Schacht wegen einer ausgedehnten Verdrückung nur zum Theil bauwürdig; das 1. und 2. hangende Flötz erleiden schon in 50— 60" westlicher Entfernung vom Bertha- Schacht dasselbe Schicksal. Ein zwischen den beiden zuerst- genannten etwa 15” weit im Hangenden des Fundgrubenflötzes liegendes 0,47” mächtiges Flötz keilt sich ebenfalls in etwa 80” westlicher Entfernung vom Carl-Schacht aus. Im Hangenden des Fundgrubenflötzes befindet sich eine bauwürdige Bank von fein- körnigem Spatheisenstein, welche man mit einem vom 22,5" tiefen flachen Schacht (nordöstlich vom Georg-Schacht) ins Hangende getriebenen Schurfquerschlag angetroffen hatte. Das Streichen dieser Flötze geht östlich von dem von Hartau nach Forst führenden Communicationswege in h. 8 mit einem süd- lichen Fallen von 20—30°; in ca. 600” westlicher Entfernung von diesem Wege macht das nach dieser Richtung am weitesten ver- folgte Fundgrubenflötz und mit ihm wahrscheinlich der ganze Flötzzug eine starke Wendung ins Hangende, indem das Streichen in h. 1—2 übergeht. Die Verlängerung dieser Streichlinie fällt in mässiger Entfernung unter das Rothliesende, indem die Häuser von Forst auf dieser Formation stehen, welche hier übergreifend die hangendsten Schichten der Steinkohlen-Formation überlagert. Vom Stollnlichtloch No. 2 an nehmen die Flötze auf eine Länge von ca. 700” einen Fallwinkel von 50 —55° an, welcher erst bei der eben erwähnten Wendung wieder auf 250 herabgeht. Durch die 1831 im westlichen Felde vom Carl-Schacht aus ins Hangende bis Nieder-Forst vorgenommenen Schurfarbeiten war bei 60” Entfernung vom Carl-Schacht ein Flötz von 0,52” Stärke incl. 0,03” Lettenmittel, bei 92” Entfernung von demselben ein 144 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Flötz von 2,6" Stärke mit mehreren Bergmitteln und in 326" Ent- fernung ein Flötzchen von 0,39” Mächtigkeit incl. 0,18% Letten- mittel aufgefunden worden, welche nicht näher untersucht wor- den sind. Im weiteren Fortstreichen nach Osten treten die Flötze der Gotthelf- in das Feld der consolidirten Gustav-Grube bei Schwarzwaldau, wo sie sämmtlich zuerst durch den Alliance- Stolln aufgeschlossen wurden. Vom Hangenden nach dem Lie- genden gezählt wurden sie mit No. 1—18 bezeichnet, jedoch befanden sich zwischen dem 2. und 3. 2 Flötze von 0,97 und 1" Stärke, zwischen dem 7. und 8. 3 Flötzbestege von 0,13, 0,16 und 0,26% Stärke; zwischen dem 10. und 11. mehrere ebenso starke Bestege, zwischen dem 15. und 16. ein Flötz von 0,52” und zwischen dem 16. und 17. ein Flötz von 0,39” Stärke. Das Streichen derselben geht in h. 8—9, ihr Fallen betrug oberhalb der Stollnsohle 50—70% gegen Südwest. Vom 18. Flötz ist der Stollnquerschlag noch 17,8” weit ins Liegende aufgefahren worden, wobei noch 8 Flötze durchörtert wurden. In dem 1. Hauptquer- schlage vom Wäldchen- nach dem Gerhard-Schacht sind diese Flötze innerhalb einer querschlägigen Breite von 376” abgelagert, während weiter östlich in der Nähe des alten Veltheim-Schachtes diese Entfernung nur ca. 210” beträgt. Dieselben Flötze sind seit 1856 durch einen Tiefbau in 113” Teufe aufgeschlossen und in Bau genommen worden; im Haupt- querschlage des Pauline-Schachtes, welcher in Rothenbach in der Nähe der östlichen Markscheide liest, zeigen dieselben vom Liegenden nach dem Hangenden gerechnet nachstehende Be- schaftenheit: ein 0,26” mächtiges Flötz, darauf ein 43,4" starkes Zwischen- mittel, » 0,31” mächtiges Flötz, darauf ein 41,8” starkes Zwischen- mittel, » 0,97 mächtiges Flötz mit 0,26” Schiefer in 2 Streifen, darauf ein 22,7% starkes Zwischenmittel, » 0,26" mächtiges Flötz, darauf ein 2,6” starkes Zwischen- mittel, II. Stufe. Schatzlarer Schichten. 145 das 20. Flötz 0,65” mächtig, darauf ein 2,0” starkes Zwischen- mittel, » 19. Flötz 0,78% mächtig incl. 0,10” Schiefer in 2 Streifen, darauf ein 16,7 starkes Zwischenmittel, » 18. Flötz 0,92% mächtig incl. 0,18” Schiefermittel, dar- auf ein 3,0% starkes Zwischenmittel, 0,86% Oberbank » 17. Flötz | 1,18% Mittel 0,94% Niederbank, darauf ein 13,0” starkes 2,987 Zwischenmittel, » 16. Flötz 0,89% mächtig incl. 0,16% Schiefermittel in 3 Streifen, darauf ein 3,9% starkes Zwischenmittel, ein Flötz 0,55% mächtig incl. 0,03" Schiefermittel, darauf ein 3,6% starkes Zwischenmittel, » Flötz 0,65% mächtig incl. 0,13” Schiefermittel, darauf ein 4,9% starkes Zwischenmittel, das 15. Flötz 0,38” mächtig, darauf ein 4,7” starkes Zwischen- mittel, » 14. Flötz 3% mächtig, darauf ein 21,2” starkes Zwischen- mittel, » 1. Flötz 1,18% mächtig incl. 0,55% Schiefermittel in 2 Streifen, darauf ein 4,2" starkes Zwischenmittel, » 45zöllige Flötz 1,18” mächtig incl. 0,39% Schiefermittel in 2 Streifen, darauf ein 4,9% starkes Zwischenmittel, ein Flötz 0,65" mächtig incl. 0,13% Schiefermittel, darauf ein 7,8% starkes Zwischenmittel, » Flötz 1,07% mächtig incl. 0,16% Schiefermittel, darauf ein 10,5% starkes Zwischenmittel, » Flötz 0,76”. mächtig incl. 0,13” Schiefermittel, darauf ein 50,2” starkes Zwischenmittel, » Flötz 1,78% mächtig incl. 0,68% Mittel in 2 Streifen, darauf ein 25,1" starkes Zwischenmittel, das 2. Flötz 0,78” mächtig, darauf ein 4,4” starkes Zwischen- mittel, » 3.-Flötz 1,05% mächtig incl. 0,26” Mittel, darauf ein 6,8” starkes Zwischenmittel, 10 146 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. das 4. Flötz 0,63% mächtig, darauf ein 5,5” starkes Zwischen- mittel, - . Flötz 1,1” mächtig inel. 0,16” Schiefermittel, darauf ein 4,2% starkes Zwischenmittel, » 6. Flötz 0,84" mächtig, darauf ein 2,0” starkes Zwischen- mittel, » 3. Flötz 1,28” mächtig inel. 0,26% Schiefermittel in 2 Streifen, darauf ein 4,2% starkes Zwischenmittel, a » 4. Flötz 0,78" mächtig, darauf ein 5,5" starkes Zwischen- mittel, u (1 . Flötz 0,78” mächtig, darauf ein 2,9” starkes Zwischen- mittel, » 6. Flötz 0,94” mächtig inel. 0,18” Schiefermittel in 2 Streifen, darauf ein 8,4" starkes Zwischenmittel, ein Flötz 0,52% mächtig, darauf ein 35,6% starkes Zwischen- mittel, das Kaiserflötz 3,27” mächtig incl. 0,42” Schiefermittel in 2 Streifen, darauf ein 9,1" starkes Zwischenmittel, » Annaflötz 1,57” mächtig, darauf ein 4,2” starkes Zwischen- . mittel, -» Josephflötz 2,61" mächtig incl. 0,29” Schiefermittel, darauf ein 20,4” starkes Zwischenmittel, ein Flötz 0,52” mächtig, darauf ein 15,4” starkes Zwischen- “mittel, das Augustflötz 0,65” mächtig incl. 0,16% Schiefermittel in 2 Streifen, darauf ein 16,7” starkes Zwischenmittel, » Wilhelmflötz 2,09* mächtig incl. 0,18” Schiefermittel, darauf | » Ottoflötz 0,84” mächtig ohne Schiefermittel, darauf ein 75m starkes Zwischenmittel, 0,71% Oberbank » Carlilötz ) 1,19” Mittel 0.10. Niederbank 2,00%, III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 147 Im Georg-Schacht-Querschlage befindet sich m 34" Entfer- nung im Liegenden des 20. Flötzes das Olgaflötz, welches 0,99” mächtig und frei von Schiefermitteln ist, und im Hangenden des 6. Flötzes treten 2 Flötze auf, welche die Stelle des Kaiser-, Anna- und Joseph-Flötzes im Pauline-Schacht-Querschlage ein- nehmen, aber wegen Mangel von Durchschlägen noch nicht mit ihnen identificirt werden können und daher vorläufig A- und B- Flötz bezeichnet worden sind. 0,26” Oberbank Das A-Flötz besteht aus ‘ 0,10% Mittel 0,24” Niederbank 0,600, ı 0,26% Oberbank Das B-Flötz » » 0,05” Mittel 0,21% Niederbank Der Fallwinkel der Flötze ist ein sehr verschiedener, er be- trägt bei dem zuerst genannten, 0,26” starken Flötz nur 380, bei den zunächst darauf folgenden 85—90°, bei dem 17. bis 14.: 78—0°, bei dem 2. bis 4.: 67—70°, bei dem Kaiser- bis Wilhelm- Flötz 40— 50°. Die Flötze bilden meist zu 2 bis 4 einzelne Gruppen, innerhalb welcher fast nur Schieferthon als Nebengestein auftritt, während die die Gruppen trennenden Mittel aus Sandstein bestehen; das mächtigste Sandsteinmittel liest zwischen dem 14. und 2. Flötz, schliesst aber 2 Schieferthon- Ablagerungen ein; in demselben steht der Pauline-Schacht. Von den oben aufgeführten Flötzen sind bis jetzt in Bau ge- nommen worden: im Liegenden des Pauline-Schachtes das 18., 7., 16., 15. und 14., im Hangenden desselben das 2. bis 6., das Kaiser-, Anna-, Joseph-, Wilhelm- und Otto -Flötz. Im Liegenden des liegendsten Flötzes nordöstlich von Chaussee und Eisenbahn war durch eine Schurfarbeit, welche vom Wuthe- Schacht (östlich vom Georg-Schacht) aus unternommen worden war, eine Bank von feinkörnigem Spatheisenstein, welcher dem von Gotthelf-Grube vollkommen gleicht, aufgefunden worden. 10% 148 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Derselbe wurde auf beiden Punkten abgebaut, um auf der Vor- wärtshütte verschmolzen zu werden. Die sämmtlichen Flötze der Gustav- finden sich im benach- barten Felde der Abendröthe-Grube zu Kohlau, jedoch unter sehr veränderten Lagerungsverhältnissen; die liegenderen trennen sich von den übrigen, indem sie sich immer weiter ins Liegende zurückwenden, um den nordwestlichen und nördlichen Fuss des Hochwaldes zu erreichen, während der grössere Theil derselben sein Streichen aus Südost nach Ost wendet und zum Theil unter der Decke des Hochberg-Porphyr-Tuffes ungestört fortsetzt. Die liegende Flötzgruppe bildet also im weiteren nord- östlichen Fortstreichen den flachen und dann den steilen, an den Porphyr des Hochwaldes sich anlehnenden Flügel der Kohlauer Mulde im Adelhaid-Schachtfelde, die mittleren und hangenden Flötze treten in das südlich davon liegende Olara-Schachtfeld ein. Die Mulde hebt sich am Nordfuss des Hochwaldes mit scharfer Spitze heraus und zeigt auf dem steilen Flügel ein Fallen von 70—90°% nach Westen, auf dem flachen ein solches von 20 — 400 nach Ost, Südost und Süd. Einige Flötze sind auf dem stehenden Flügel entweder nicht vorhanden oder unbauwürdig oder minde- stens in ihrer Mächtigkeit- beeinträchtigt, überhaupt ist dieser Flügel reicher an Verdrückungen und anderen Störungen als der flache. Die Beschaffenheit der Flötze und ihrer Zwischenmittel, wie sich dieselben in der Sohle des Grenzstollns, dessen Mundloch in der Thalsohle des Rothenbaches und in der Tiefbausohle, welche 31,4% saiger unter dieser Stollnsohle liest und im Beust- und Adelhaid-Schacht 62 resp. 63" Teufe einbringt, zeigten, ist aus der beiliegenden Zusammenstellung ersichtlich, welche mit dem liegendsten Flötze beginnt: (siehe Profil 5,-Tafel I.) Auf dem flachfallenden Flügel. Zu 8.148. mn Auf dem stehenden Flügel. rn In der Grenz -Stolln - Sohle Tiefbau -Sohle, Querschlag No. III gegen Westen Tiefbau -Sohle, Querschlag No. I Tiefbau -Sohle, Querschlag No. II gegen Osten Tiefbau -Sohle, Querschlag No. III gegen Osten u u en | u nn un 0 u un | men ee tr _ Das 12. Flötz » ) ) D} ) 0,42% mächtig IL.» Os » 27,2 © Schieferthon 10. » 1,31” mächtig 7,3 9 Schieferthon 9, » 0,68% mächtig 8» 12m » 6,28mM Schieferthon 6 >» 0,47” mächtig 10,46% Schieferthon 6. » 1,072 mächtig 35,6 ” Schieferthon 5. >» 1,31% mächtig incl. 0,13” Mittel 27,2 ® Schieferthon 4. » 0,94% incl. 0,21m Mittel 25” sandiger Schieferthon 3. >» 1,78@ incl. 0,78m Mittel 8,4 ® sandiger Schieferthon 2. » 1,970 incl. 0,39m Mittel 58,6 m Sandstein und Schieferthon Zwischenflötz 1,05% incl. 0,18m Mittel 6.25% Sandstein 1,78 incl. 0,21” Mittel 58,6 m Sandstein l. hangende Flötz 0,63% inel. 0,10m Mittel l. Flötz 7,3 ® sandig. Schieferthon 2 » » 1,52 m inel. 0,26% Mittel 46% Schieferthon Beinertflötz 0,63” incl. 0,10m Mittel 18,8 ®@ Schieferthon 40zöllige Flötz 0,92 — 1,05% mächtig Das 11. Flötz » X DZ » » 0,8% mächtig 3,2” Schieferthon 10. >» 2,2% mächtig incl. 0,2” Mittel > 15,6% Schieferthon 6. >» 0,89% mächtig 6,7% Schieferthon 5. » 1 ” mächtig incl. 0,1” Mittel 3,1” Schieferthon 4. >» 0,89m incl. 0,2”m Mittel 9,89% Schieferthon 2.2 1,6% inel. 0,4m Mittel 6,2% Schieferthon Zwischenflötz 1,9% inel. 0,8@ Mittel 4,3% Schieferthon 1. Flötz 1,6% inel. 0,1m Mittel 15,7% Sandstein 1,6@ incl. 0,5 Mittel 34,2% Schieferthon 0,6” incl. 0,1% Mittel 38,3% Schieferthon 40 zöllige Flötz 1” mächtig 2. hangende Flötz Beinertflötz Das 11. Flötz » 0,8% mächtig 3lan 10. » Schieferthon u. Sandstein 2,3” inel. 0,3 m Mittel 49,99 Schieferthon und Sandstein 6. >» 0,80 mächtig 42 ” Schieferthon und Sandstein Da» ] ® incl. 0,2m Mittel 27,2% Schieferthon 49779, ıinel. 0,207 Mittel 10,7% Schieferthon und Sandstein a ainel2 0,6 Mittel 21,5% Schieferthon und Sandstein 2029 1,9@ inel. 0,4” Mittel 27,3% Schieferthon und Sandstein Zwischenflötz 1,9@ incl. 0,8" Mittel 62,1% Schieferthon u. Sandstein | 1. Flötz 1,6” incl. 0,1” Mittel Das 11. Flötz » » » » 0,8” mächtig 57,1” Schieferthon und Sandstein User mächtie: 20,4% Schieferthon 9. » 0,6 mächtig 26 @ Schieferthon und Sandstein 6. >» 1,5% inel. 0,3” Mittel 37,3% Schieferthon und Sandstein Oo) 1 ® inel. 0,1” Mittel 27,3% Schieferthon 4.» 1,1% inel. 0,3 Mittel 3,2% Schieferthon Nebenflötz 1,9% incl. 0,5” Mittel 3 „a Schieferthon 2. Flötz Niederbank 1,2” incl. 0,2 Mittel 6,1% Schieferthon 2. » Oberbank 0,6% mächtig 37,2% Schieferth. u. Sandst. 1. » 1,6M incl. 0,15” Mittel Das 11. Flötz » 0,8% mächtig 10. » | 2,3% mächtig inel. 0,1 Mittel % 8 10,3” Schieferthon 6. » 1,5% inel. 0,3 m Mittel 25,2% Schieferthon GR 1 ® incl. 0,2@ Mittel 10,1” Schieferthon 9. » Niederbank 1,2” inel. 0,2m Mittel 3 m Schieferthon 2.» Oberbank 0,6” mächtig 9,8m Schieferthon 1. » 1,6m mel. 0,1% Mittel III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 149 Auf dem südlichen Theil des flachfallenden Flügels im Felde der ehemaligen Paul-Peter-Grube treten die nachstehend aufge- führten Gustav-Gruben-Flötze in der Tiefbausohle in nachstehender Beschaffenheit auf: das 19. und 18. Flötz zusammen 1,8” mächtig incl. 0,4 bis 0,6” Mittel, 11” Schieferthon, » 17. Flötz 1” mächtig incl. 0,03” Mittel, z. Th. unbau- würdig, 6” Sandstein, » 16. Flötz 1,12” mächtig inel. 0,25” Mittel, z. Th. un- bauwürdig, 15,8” Sandstein und Schieferthon, » 15. Flötz 0,75” mächtig, » 14. » 3,6% » „ 170” Sandstein mit mehreren z. Th. bauwürdigen Kohlenbänken, » 2. hangende Flötz 0,5” mächtig, unbauwürdig, De » Do » incl. 0,2” Mittel, » 4. » >. » >. » » 0,8” » Do: > 2 a » » Kaiser-Flötz 1,5” mächtig, » Anna-Flötz 1,8” ». incl. 0,4—0,6" Mittel, » Joseph-Flötz 0,95" >» » August-Flötz f » Wilhelm-Flötz | sind hier noch nicht aufgeschlossen. » Otto-Flötz Dieselben streichen h. 6—8 und fallen mit 30—40° nach Süd. Die ehemalige Paul-Peter-Grube hatte sie schon vor langer Zeit durch eine Rösche, deren Sohle 6,88” unter dem Grenz-Stolln liegt, aufgeschlossen, wegen ungünstiger Qualität der Kohlen aber nur einen beschränkten Bau ausgeführt. Zur Untersuchung des Verhaltens des Steinkohlengebirges gegen den Porphyr des Hochberges war vom 9. Flötz (nach da- maliger Zählung) aus an einem Punkte, wo man dem Porphyr am nächsten war, ein Querschlag ins Hangende getrieben worden, welcher mit 61,7” Länge den Porphyr erreichte und noch 2” in demselben fortgesetzt wurde. Der Porphyr war auf der Grenze grünlichgrau, mit sehr kleinen Krystallen von Schwefelkies in Poren 150 IH. Stufe. Schatzlarer Schichten. und Klüften, mit dem Kohlengebirge nicht fest verwachsen, dem- selben regelmässig concordant aufgelagert und von vielen spiegel- glatten Rutschflächen durchzogen. Unmittelbar unter dem Porphyr liegt eine Schicht von 12,5” Mächtigkeit, welche aus einer schwarzen, erdigkohligen Masse ohne deutliche Schichtung, mit unregelmässig zerstreut inneliegenden Trümmern von Anthracit und glänzenden Rutschflächen besteht. Abweichend davon wurde durch eine ober- halb der Hängebank des auf dem 8. Flötz tonnlägig abgeteuften Hochberg-Schachtes bis an den Porphyr querschlägig getriebene Rösche im unmittelbaren Liegenden des Porphyrs ein 0,5” starkes aus tauber Kohle bestehendes Flötz überfahren, welches mit dem Porphyr fest verwachsen war. Nirgends zeigte sich eine Anlage zur stängligen Absonderung, wie auf dem Fixsternflötz; der Porphyr war von lichtgelblichgrauer Farbe, stark zerklüftet, im Bruch erdig, dem Thonstein ähnlich, auf der Grenze auf mehrere Centimeter Entfernung breccienartig Kohlenbruchstücke einschliessend!). Auch die jetzige Tiefbausohle bietet an mehreren Punkten Gelegenheit zu interessanten Beobachtungen über das Verhalten des Steinkohlen- gebirges zum Porphyr und den aus ihm hervorgegangenen Sedi- mentär-Gesteinen. Vom Olara-Schacht aus sind die Grundstrecken auf dem 14. und 17. Flötz nach Osten soweit getrieben worden, dass sie bereits unter dem Gipfel des Hochberges angekommen sind; die beiden Flötze haben ihr Streichen und anfänglich auch die normale Beschaffenheit der Kohle beibehalten, später stellte sich allerdings Verdrückung und Taubheit ein und zuletzt bildet das unmittelbare Liegende und Hangende des 14. Flötzes im Grundstreckenort ein aus Porphyr-Material bestehendes Sedimentär- Gesten. Wenn auch ächter Porphyr in den Grubenbauen nicht ganz fehlt, so sind doch die meisten Varietäten porphyrischer Ge- steine, welche durch die letzteren bekannt wurden, aus zer- trümmertem Porphyr bestehende Conglomerate und Tuffe. Letztere zeigen stets eme sehr deutliche Schichtung, sind zum Theil dünn- schiefrig bis blättrig, im letzteren Falle etwas fettig anzufühlen, von weissen, hellgrauen und grünlichgrauen Farben und ver- schiedenen Härtegraden; nicht selten findet sich Schwefelkies im !) Bocksen’s Manuseript. D III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 151 primären Porphyr und in diesen seeundären Bildungen eingesprengt. An der Oberfläche besteht der Hochberg auf allen Gehängen ohne Ausnahme nur aus Porphyrtuff mit mehr oder weniger deutlicher Schichtung; der am südlichen Abhange liegende »Plattenbruch«, wo das Gestein gebrochen wird, um es als Deckplatten für bau- liche Zwecke zu verwenden, lässt ersehen, dass die Schichten eine steile, nach Aussen gerichtete Neigung besitzen und da in einem verlassenen Steinbruch auf der Nordseite an der alten Strasse von Gottesberg nach Schwarzwaldau ein ähnliches Verhalten der Schichtenneigung zu beobachten ist, so ist daraus auf eine mantel- förmige Umlagerung eines Porphyrstockes durch seine Tuffe zu schliessen. Den Tuff hielt man früher für Felsit-Porphyr und die Schichtung sah man als die bei Eruptiv-Gesteinen vorkommende plattenförmige Absonderung an; obgleich es schon längst unzweifel- haft feststeht, dass man es hier mit einem neptunischen Gebilde zu thun hat, sind zum Ueberfluss neuerdings noch Abdrücke von Calamiten in demselben gefunden worden. Dass die Kohle im Contact mit solchen Gesteinen, welcher durch die vorerwähnten älteren Versuchbaue blossgelest worden war, keine stänglige Ab- sonderung wie auf dem Fixsternflötz zeigen konnte, ist nun klar, da das Gestein ein sedimentäres Product ist. Eine mittlere Gruppe der Gustav-Grubenflötze legt sich in ihrem östlichen Fortstreichen um den südlichen Abhang des Hoch- berges, nimmt dann ein mehr nach Nordost und nach einer scharfen Wendung nach Süd gerichtetes Streichen an und bildet dadurch zwischen dem Hochberg und dem südwestlichen Abfall des Hoch- waldes nahe an der von Gottesberg nach Landeshut führenden Chaussee eine schmale, spitze Mulde, welche der Kohlauer unter- geordnet ist. Diese Flötze sind in früheren Zeiten von der Jenny- und Elise-Grube bei Gottesberg, anfänglich Traugott- und Wilhelmine-Grube genannt, abgebaut worden. Im Wilhelmine-Grubenfelde waren folgende Flötze: das 1. oder Schieferflötz. . . 1,2% mächtig incl. 0,16” Mittel, » 2. » ReineKohlenflötz 1,05% » 3 NMuldentötz rs 20 En >. MODE 4. » Nasse Flötz . . .0,84% >» > VAT » Traugottflötz ... „1,40% >» >» VDE X 152 III. Stufe. Schatzlarer Sihtekriem, das 6. oder Feste Kohlenflötz 0,78” mächtig, » 7. » Verbindungsflötz0,63% >» » 8. » Steinlettenflötz . 1,28% » _ inel. 0,14” Mittel, >95 >25 NeuerBlötzer.2207102 2.005 mit einem Streichen nach Nord- und Nordost durch einen Ober- stolln aufgeschlossen worden; am Ausgehenden standen die Flötze auf 10—12” Teufe senkrecht und nahmen dann ein dem Porphyrtuff des Hochberges abgewendetes Fallen von 37% nach Südost an. Die Traugott-Grube lag auf dem steil an den Porphyr des Hoch- waldes sich anlehnenden Gegenflügel und führte ihre Baue auf 5 Flötzen, welche vom Liegenden an gezählt eine Mächtigkeit von 0,94, 1,5, 0,78, 1,3 und 0,94” besassen, ein Streichen in h. 11—12 und ein nach Südwest und West gerichtetes Fallen von ca. 609 zeigten. Als beide Gruben ihre Flötze bis auf die Stollnsohlen abgebaut hatten, fielen sie ins Freie zurück und wurden dann, die Wilhelmine unter dem Namen Elise, die Traugott unter dem Namen Jenny von Neuem gemuthet und verliehen, weil man darauf rechnete, dass sie durch Fortsetzung des Alliance-Stollns gelöst werden würden, was jedoch nicht geschehen ist. In den letzten Jahren sind im nordwestlichen Felde der Blise- Grube das Kaiser-, Anna- und Joseph-Flötz der consolidirten Gustav-Grube in der Nähe der Markscheide mit Abendröthe-Grube, welche diese Flötze schon früher durch den Querschlag am Clara- Schacht aufgeschlossen hatte, von jenen Bauen aus weiter verfolgt ‚worden; dieselben streichen hier in h. 7—9 und fallen mit 60° nach Süden resp. Südwesten. Ebenso sind in den letzten 6 Jahren im südöstlichen Felde der Jenny-Grube sämmtliche Flötze der bald zu erwähnenden Carl-Georg-Vietor- Grube mit Ausnahme von No. 31 bis 34 aufgeschlossen worden. Ueber den Zusammen- hang der Jenny- und Elise-Grube im Stollnbau mit den Flötzen der Gustav- resp. Abendröthe- einerseits und denen der ‚Carl- Georg-Victor-Grube andererseits ist zur Zeit nichts bekannt. Die Flötze der Jenny-Grube nehmen südlich von Gottesberg allmählich ein südöstliches Streichen an und bilden hier eine nach Norden ausgebogene von 2 Sprüngen begrenzte faltenförmige Mulde; hier liest die Charlotte-Grube am Breitenhau. Dieselbe hatte durch einen im Lässig-Thal angesetzten Stolln 9 Flötze auf- geschlossen, nämlich vom Liegenden an gerechnet: III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 153 das 9. Flötz 0,57” mächtig, Sn ao » inel. 0,26” Mittel, » 71.» 0,94" » » 0,10—0,30” Mittel, > 2 OR » » 0,21” Mittel, > » pre » » 0,03%» 3 a » » » 0,52% » » 2. » 0,39—0,52"% mächtig, » 1. ». 0,52" mächtig incl. 0,06” Mittel. Wegen der oben erwähnten Lagerungsverhältnisse ist das Streichen sehr wechselnd, das Fallen beträgt 22—26°. Von diesen Flötzen sind mehrere auf eine ziemliche Erstreckung abgebaut worden, als sie sich aber im weiteren Fortstreichen verdrückt zeigten, wurde die Grube in Fristen gelest. Gegenwärtig bildet sie einen Theil des Feldes der consolidirten Carl-Georg- Victor-Grube zu Lässig. In demselben tritt der grösste Theil der Gustav-Grubenflötze auf; die liegenderen scheinen durch die Charlotte - Grubenflötze repräsentirt zu werden, während die übrigen, wie weiter oben mitgetheilt wurde, zunächst in das Clara-Schachtfeld der Abend- röthe hinüberstreichen und dann auf eine kurze Erstreckung das Feld der Elise-Grube an der nordwestlichen Ecke durchschneiden. Der weitere Verlauf ist zur Zeit nicht bekannt; die Flötze der Carl-Georg-Victor-Grube können aber füglich keine anderen als diese sein; ob sie in Folge einer Verwerfung oder aus einer andern Ursache im Vergleich mit ihrem Streichen im Clara-Schachtfelde ziemlich weit ins Hangende verrückt erscheinen, ist ebenfalls nicht bekannt, da zwischen den östlichen Bauen des Clara-Schachtes und den westlichen der Carl-Georg-Victor-Grube ein vollständig unbekanntes Feld von ca. 1600” streichender Länge liegt. Die, jetzige Tiefbausohle liegt bei den im südöstlichen Felde stehenden Schächten Mayrau und Bertha in 126,5", bei dem im nordwestlichen Felde stehenden Esmont-Schacht in 121,2” Teufe. Nach den mit den Hauptquerschlägen erlangten Aufschlüssen setzen im Grubenfelde vom Liegenden beginnend folgende Flötze auf: (s. Profil 6 u. 7, Tafel 11.) 154 II. Stufe. Schatzlarer Schichten. Das Charlotte - Flötz » 10. . Zwischenmittel 11. 13. 14. 15. 16. bl . Flötz . Flötz . Flötz . Flötz . Flötz . Flötz . Flötz . Flötz . Flötz . Flötz Zwischenmittel Zwischenmittel Zwischenmittel Zwischenmittel Zwischenmittel Zwischenmittel Zwischenmittel Zwischenmittel Zwis chenmittel Zwischenmittel Flötz Flötz Zwischenmittel Zwischenmittel Flötz Zwischenmittel Flötz Zwischenmittel Flötz Flötz Zwischenmittel I} Flötz Zwischenmittel Im Egmont -Schacht- Querschlag 0,7” mächtig, unrein 146" 0,65” m. incl. 0,13” Mittel 252 0,63% m. } 2,68 0,6% m. 9,9m 1,36% m. incl. 0,34 Mittel in 2 Streifen 17m 0,37” m., unbauwürdig 2,6m 2,46” m. incl. 0,26m Mittel in 2 Streifen Yym 0,57% m., unbauwürdig 7,6m 0,7% m. 4,4m 0,57 m, ‘ an | 0,57% m:, unbauwürdig 0,26 m 0,65% m. 21,7m 0,50” m. incl. 0,10m Mittel, unbauwürdig 23,0. 1,05% m. 6,30 .” | 1,312 m. inel. 0,10m Mittel 96, 1m 0,63” m., fehlt im Querschlage fehlt im Querschlage ln, | 4,9m | \ 1,05" m, inel. 0,47” Mittel in 2 Streifen 7 LUNSuL Im Mayrau-Schacht-Querschlag ‚ca. 940m östlich vom Egmont-Schachr hier nicht aufgeschlossen 1,65% m. inel. 0,29m Mittel in 4 Streifen 33,9. 0,29% m., unbauwürdig 10,58 1,31” m. inel. 0,29” Mittel Im 0,57% m., unbauwürdig 12,32 0,60” m. incl. 0,05m Mittel 7,8m j 0,55” m. inel. 0,03 Mittel \ 4,9m | 0,57" m. | 18,8m 1,07” m., unrein N 12,5 fehlt hier 1,65" m. inel. 0,16” Mittel in 2 Streifer 14, 1m 0,60" m. 32,9 2,14” m. inel. 0,47" Mittel in 5 Streifer. 0,47% m. inel. 0,26® Mittel, unbauwürd D) m III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 155 Im Egmont - Schacht- Querschlag s 18 2 2 2 n Flötz as 29. Flötz > 23. [SS} 26. 27. 28. Zwischenflötz 30. Flötz . Flötz . Flötz Zwischenmittel . Flötz Zwischenmittel . Flötz Zwischenmittel Zwischenmittel . Flötz Zwischenmittel | Flötz | Zwischenmittel | . Flötz Zwischenmittel | . Flötz | Zwischenmittel | Flötz | Zwischenmittel Flötz | Zwischenmittel | Flötz | Zwischenmittel | Zwischenmittel Zwischenmittel Zwischenmittel Zwischenmittel | 0,51% m. incl. 0,29" Mittel in 2 Streifen hl 0,47% m., unbauwürdig 8,3m IMylaam® 5 Se 0,52% ın. 4,9 m 1,31 m. 12,5. I65215m® 16,27 0,81m Oberbank 0,47 Mittel 0,42 Niederbank 1,70m om 1,49% m. incl. 0,13” Mittel in 2 Streifen 7,6m 0,26% m., unbauwürdig 109,3” 0,84” m. incl. 0,26” Mittel, unbauwürdig s,gm 1,62” m. incl. 0,34” Mittel in 2 Streifen 6,9” 0,89” m. inel. 0,085" Mittel 3,4m 0,55% m. alan 1,15” m. incl. 0,05” Mittel 2,9m 1,39% m. incl. 0,08” Mittel, 31, Im Mayrau-Schacht-Querschlag | ca. 940m östlich vom Egmont- Schacht 0,65" m. 16,2” 0,65" m. incl. 0,05% Mittel 22,00 2,20% m. incl. 0,05” Mittel 26,1m 0,70% m. 9ym 1” m. incl. 0,05” Mittel g,4m 0,45% m. 13% 0,81” m. incl. 0,05" Mittel 10,5” 1,07% m. incl. 0,21m Mittel in 2 Streifen Tayım 0,56” m., unbauwürdig 115,6m 1,05” m. inel. 0,08" Mittel 30,5 1,25% m. incl. 0,23 Mittel in 2 Streifen fehlt hier 0,572 Oberbank 0,45 Mittel 0,36” Niederbank as 15,72 1,05% m, inel. 0,18” Mittel 4,2 m 156 TI. Stufe. Schatzlarer Schichten. | y . Flötz 0,52 m. 0,65% m. incl. 0,42 m Mittel in 2 Streifen N Zwischenmittel 4,4n s,gm | . Flötz 0,63” m. incl. 0,13 Mittel 1,39% m. incl. 0,08 Mittel N Zwischenmittel 30m | 31,4m . Flötz 0,50" m. ' 0,52% m. j Zwischenmittel 13:52 4,ım ! |, 0,73m Oberbank | 0,90m Oberbank 0,60m Mittel | 34. Flötz | 7 1,00m Mittel | 1,00m Mittelbank | ( 0,53m Niederbank / 0,37” Mittel 94m ' 0,47m Niederbank | 3,17m. Im Egmont-Schacht-Querschlage beträgt der Neigungswinkel der Schichten vom Charlotte-Flötz bis zum 20. 45°, vom 20. bis 25. 50%, bei dem 28. 590%, vom 29. bis 32. Flötz 62-—67%. Ueber die Ablagerungsweise derselben lässt sich im Allgemeinen dasselbe sagen, was oben über die Gustav-Gruben-Flötze gesagt worden | ist; die Flötze liegen in einzelnen Gruppen vereinigt in Schiefer- thon-Ablagerungen; während die die letzteren trennenden Sand- | steinmittel in der Regel keine Flötze einschliessen, so bilden das \ 2. bis 4., 5. bis 11., 13. und 14., 15. bis 17., 20. bis 23., das 28. bis 30. solche Gruppen. Das stärkste Sandsteinmittel findet sich zwischen dem Charlotte- und 1. Flötz, ist querschlägig gemessen 146,5” mächtig und besteht aus 111,2” Sandstein, 35” Schiefer- thon und 0,3” Kohle. Das nächststärkste aus Sandstein mit Con- | glomerat-Bänken bestehende Mittel ist das zwischen dem 25. und 27. Flötz liegende, das unbauwürdige 26. Flötz einschliessende Mittel, welches querschlägig 117,2” misst. Die bei stehenden Flötzen nicht selten vorkommenden, durch sehr flach fallende Klüfte verursachten Verwerfungen, bei welchen nicht der im Hangenden, sondern der im Liegenden der Sprunekluft befindliche Flötztheil IIT. Stufe. Schatzlarer Schichten. 157 vorgeschoben erscheint (Uebersprünge), finden sich in der vom 28. bis 30. Flötz gebildeten Gruppe. Im Mayrau-Schacht-Quer- schlage beträgt der Neigungswinkel der Schichten vom 4. bis 13. Flötz 21—25°, vom 16. bis 20. 31—42°, vom 24. bis 32. 45%. Hier stellt sich schon zwischen dem 20. und 25. Flötz ein starkes Bergmittel aus Sandstein ein; das aus Sandstein und Conglomerat bestehende Mittel zwischen dem 25. und 27. Flötz ist querschlägig gemessen 140” stark und die darauf folgenden Flötze No. 27—34 werden durch Mittel getrennt, welche nur schwache Schieferthon- bänke als unmittelbares Hangendes und Liegendes der Flötze, sonst vorherrschend Sandstein enthalten. Die im Egmont-Schacht- Querschlage auf dem 28. bis 30. Flötz vorkommenden Ueber- sprünge treten hier bei der vom 30. bis 32. Flötz gebildeten Gruppe auf. Im südöstlichen Felde ändern die liegendsten Flötze ihr Streichen aus Südost durch Ost nach Nordost, nehmen also ihre Richtung auf die Blitzenberge zu, so dass ihr Streichen zuletzt mit dem der Glückhilf-Grubenflötze übereinstimmt, während die hangenderen Flötze ihr südöstliches Streichen, soweit die jetzigen - Aufschlüsse reichen, beibehalten und erst im südöstlich anstossenden Felde der Ezechiel-Grube in gleichem Sinne sich wenden. Ein unmittelbarer Zusammenhang der Carl- Georg -Victor - Grubenflötze mit denen der Hermsdorfer Gruben und der Friedrich-Stolberg- Grube ist wegen des dazwischen auftretenden Porphyrs der Blitzen- berge nur für einzelne derselben wahrscheinlich; es ist auch be- kannt, dass mehrere der hangenden Flötze der Oarl-Georg-Victor- Grube den von der Hermsdorfer Chaussee über den tiefen Eisen- bahn-Einschnitt und Fellhammer nach Lang -Waltersdorf führenden Communicationsweg nur in Bestegen durchschneiden, welche ihrer Lage nach als Verbindungsglieder zwischen den Flötzen der Carl- Georg-Victor- und Ezechiel-Grube einerseits und denen der Glückhilf- und Friedrich-Stolberg-Grube andererseits aufzufassen sind. Ferner ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen , dass die beiden bei Charlotte-Grube erwähnten Sprünge noch weiter nach Südost fortstreichen und die Flötze der Carl-Georg-Victor-Grube eben- falls ins Liegende verwerfen, dass also die Charlotte-Grubenflötze 158 II. Stufe. Schatzlarer Schichten. überhaupt nur durch Verwurf ins Liegende versetzte Theile der liegenden Flötze. der Carl-Georg-Victor-Grube sind. An die südöstliche Markscheide von Carl-Georg-Victor grenzt das Feld der Ezechiel-Grube, deren Flötze (die hangenden der Carl-Georg-Victor-Grube) ein Streichen in Nordost und Nord, ein nach Osten gerichtetes Fallen besitzen und theils am Abhang der Blitzenberge ihre Endschaft zu erreichen, theils in einzelnen Bestegen nach den Häusern von Schönhut zu ziehen scheinen; ein Grubenbetrieb hat hier noch nicht stattgefunden. Sämmtliche Flötze des Hangend-Zuges erscheinen nach der Unterbrechung, welche der Porphyr der Blitzenberge verursacht hat, im Hermsdorfer Felde mit einem ausserordentlichen Kohlen- reichthum; hier wurden die liegenden Flötze von der consolidirten Neue Heinrich, die mittleren von der Vereinigte Glückhilf-, die hangenden von dieser und von der consolidirten Friedens-Hoffnung- Grube in Bau genommen. Das Feld der consolidirten Neue Heinrich-Grube schliesst vom Liegenden an gerechnet folgende Flötze ein: Das Grenzflötz 1,1” mächtig incl. 0,18” Mittel, nach 79,5” Sandstein folgt » 7. Flötz 1,3“ mächtig incl. 0,29—0,39” Mittel, wird » 6. Flötz 0,39" mächtig, unbauwürdig, nach 8,4" Schiefer- thon und Sandstein » 5. Flötz 0,39” mächtig, unbauwürdig, nach 6,3" Schiefer- thon und Sandstein » 4. Flötz 0,65—1,18” mächtig, nach 0,26” Schieferthon » 3.» 0,90” mächtig, wird mit dem vorigen zusammen abgebaut, nach 25,1” Sandstein \ 0,47 — 0,52" Oberbank 0,05” Mittel 0,90— 1,05" Niederbank, nach 23" Schieferthon » 1. » 1,05 mächtig incl. 0,23—0,26” Mittel. » 2.Flötz Ausser diesen sind noch 3 Flötze im Liegenden des Grenz- flötzes sehr nahe am Porphyr des Hochwaldes am Ausgehenden ausgeschürft worden, von denen das eine 0,40, das andere 0,52" nicht abgebaut, nach 4,18” Schieferthon u. Sandstein III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 159 stark ist. Das Streichen der Flötze geht in der Nähe der Herms- dorf-Fellhammer’schen Territorial-Grenze in h. 2, wendet sich in der Nähe des Dorfes Hermsdorf in h. 12 und geht im nördlichen Felde in h. 9 über; das Fallen beträgt 22—24° nach Osten. Die liegendsten Flötze ziehen sich mit einem Verflächen von 50—55° an der Grenze des Porphyrs demselben regelmässig aufliegend bis zur Nordseite des Hochwaldes fort, kommen der Spitze der von Kohlau her abgelagerten Mulde sehr nahe, wenden sich an dieser Art von Sattel plötzlich in sehr scharfem Winkel nach Osten herum und bilden somit die jener symmetrisch gegenüberliegende Hermsdorf-Weisssteiner Specialmulde In ihrem Fortstreichen nach Süden sind einige Flötze bis in die Nähe der Blitzenberge verfolgt worden, wo sie, wie man in den Eisenbahn-Einschnitten der Schlesischen Gebirgsbahn und der Sorgau Halbstädter Bahn sehen kann, an dem weissen Porphyr der Blitzenberge auf kurze Strecke steil aufgerichtet erscheinen. Im Hangenden der Neue Heinrich-Grubenflötze folgen die 15 Flötze der Vereinigte Glückhilf-Grube zu Nieder-Herms- dorf, welche im südlichen Felde, in welchem der Hauptbetrieb - stattfindet, nach den Aufschlüssen im von der Heydt-Schacht-Quer- schlage der I. Tiefbausohle im Liegenden beginnend nachstehende Reihenfolge bilden (s. Profil 8, Tafel II.): 1. Das 7. Flötz 2,4” mächtig, von demselben wird nur die 1,20” starke Oberbank abgebaut, da die Niederbank von mehreren Schieferstreifen durchzogen ist, Zwischenmittel 1,65” Schieferthon mit einem 0,15" starken Flötzbestege, 2. das 6. Flötz 2,15" mächtig, die von Schieferstreifen durch- zogene Oberbank wird vom Abbau ausgeschlossen, die Niederbank ist 1” stark, Zwischenmittel 5,5” Schieferthon und 27” Sandstein, in welchem ein 0,25” starkes Kohlenbänkchen liest, 3. das 5. Flötz 1,83—2,09”" mächtig, von demselben wird die 0,52" starke Oberbank wegen ihrer Unreinheit vom Abbau ausgeschlossen, Zwischenmittel 5,5” Schieferthon, 160 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 4. das 4. Flötz; dasselbe besteht aus 0,94” Kohle (Niederbank), 0,60” Mittel, 0,18% Kohle, 0,50” Mittel und 0,50% Kohle (Oberbank), Zwischenmittel 50” Sandstein mit einigen 0,03—0,08” starken Kohlenschmitzen, 5. das Starke Flötz besteht aus 0,20” Kohle (Niederbank), 0,25" Mittel und 1,45% Kohle (Oberbank), Zwischenmittel: auf dem Flötz liegt stellenweise Sand- stein, darauf Schieferthon, eine 0,39” starke Kohlenbank und darauf Sandstein; stellenweise bildet Schieferthon das unmittelbare Hangende des Flötzes; das Zwischenmittel ist 40" stark, | 6. das 3. Flötz 2” mächtig mit einem Schieferthonmittel, dessen Stärke, von 0,083—0,16” variirt, im Erbstollnschachtfelde 0,80” beträgt, Das Zwischenmittel, im Erbstollnschachtquerschlage 35” stark, verschwächt sich nach Süden und ist im von der Heydt-Schacht-Querschlage nur 2—4" stark, 7. das 2. Flötz 2,09— 2,20” mächtig; die liegendste 0,16” starke Bank wird wegen ihrer Unreinheit vom Abbau ausge- schlossen. In der Mittelbank tritt ein 0,13” starkes Letten- mittel auf, welches im Felde des Erbstollnschachtes eine Mächtigkeit von 6— 10" querschlägig gemessen erreicht und das.Flötz in 2 selbstständige Kohlenbänke trennt. Dieses Mittel enthält viel thonigen Sphärosiderit, Zwischenmittel 12 — 15” Sandstein und Schieferthon. Im von der Heydt-Schacht-Querschlage der 1. Tiefbausohle liegen 4” im Hangenden des 2. Flötzes 2 Kohlenbänke von 0,20 und 0,30” Stärke, getrennt durch ein 0,30” starkes Schieferthonmittel, welche- früher als Schmales Flötz be- zeichnet worden sind. In der 2. Tiefbausohle liegt in 1" Ent- fernung vom 2. Flötz nur eine Bank von 0,30” Mächtiskeit, $. das 1. Flötz 0,50—0,78”" mächtig, wird im südlichen Felde nicht abgebaut, Zwischenmittel 15" Sandstein, | \ \ ! N 1 | III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 161 9. das Strassenflötz; die 0,4—0,5" starke Niederbank, welche durch ein 1,07" starkes Schieferthonmittel von der Mittel- bank getrennt ist, wird vom Abbau ausgeschlossen; der verbleibende Theil des Flötzes ist 1,2" mächtig. Das Schieferthonmittel wird nach Norden zu schwächer und besitzt im Erbstollnschachtfelde nur noch 0,08% Stärke, das ganze Flötz daselbst eine Mächtigkeit von 1,4”, Zwischenmittel 35” Schieferthon und sandiger Schiefer- thon, 10. das 41 zöllige Flötz 0,78” mächtig, wird wegen seiner unreinen Beschaffenheit hier nicht abgebaut, Zwischenmittel: auf das Flötz folgen 12” Schieferthon, 0,05" Kohle, 8” Schieferthon und 170% Sandstein, darauf eine schwache Schieferthonbank mit 2 Kohlenbestegen von 0,26 und 0,23” Stärke und dann 15" Sandstein, ll. das Freundschaftsflötz 0,80” stark; dasselbe wurde 1873—74 in Abbau genommen, wegen seiner unreinen Beschaffenheit jedoch wieder stehen gelassen, Zwischenmittel: Im Hangenden desselben sind quer- schlägig gemessen 180” Sandstein durchfahren worden; in demselben treten bei 58” querschlägiger Entfernung vom - Freundschaftsflötz 2 Kohlenbänkchen von 0,13 und 0,15” Stärke auf, welche durch ein 0,40” starkes Schieferthon- mittel getrennt sind. Auf diesem Sandsteinmittel lagert 1” Schieferthon, dann folgen die Flötze der ehemaligen Beste Grube, welche jetzt mit Glückhilf consolidirt ist. Durch die hier auftretenden querschlägigen Sprünge irre geführt, glaubte man anfänglich 7 Flötze zu besitzen, der Aufschluss in der Glückhilf-Stollnsohle ergab aber nur das Vorhanden- sein von 4 Flötzen, welche im von der Heydt-Schacht- Querschlage die nachstehend angegebene Zusammensetzung zeigen: 12. das Liegend-Flötz besteht aus einer 0,50—1,20” starken Ober- bank, welche wegen ihrer Unreinheit vom Abbau ausge- schlossen wird, einem 2—3% starken Mittel von Schiefer- 11 162 II. Stufe. Sehatzlarer Schichten. thon und aus einer 1,30” starken Niederbank, welche ein 0,04—0,08”" starkes Lettenmittel einschliesst, Zwischenmittel 6—8” sandiger Schieferthon, 13. das Stollnflötz 0,31” mächtig, unbauwürdig, Zwischenmittel 60” Sandstein, 14. das Friederiken-Flötz 1,26” mächtig incl. 0,26” Mittel, be- steht von oben nach unten aus: 0,18” Kohle, 0,13% Mittel, 0,26” Kohle, 0,13” Mittel, 0,56” Kohle, 1,26”, in den beiden Mitteln finden sich häufig Drusen mit kry- stallisirttem Kalkspath, Zwischenmittel 41” Sandstein, 15. das Beste Flötz besteht aus: 0,52" Oberbank, 0,18” Mittel, 0,50” Niederbank, 1,20%, seine Mächtigkeit ist jedoch stellenweise auf 0,50" vermindert; das unmittelbare Hangende bildet Sandstein. Das Streichen der Flötze ist dem der Neue Heinrich-Grubenflötze parallel, also südlich vom Dorfe Hermsdorf nach Nord und Nordost, nördlich desselben nach Nordwest gerichtet, so dass die Streichlinien regelmässige flache Bogen beschreiben. Der Fallwinkel derselben beträgt im südlichen Felde ziemlich gleichmässig bei allen Flötzen durchschnittlich 20°, bei dem Beste Flötz 25°; im nördlichen Felde und zwar nördlich des Hauptsprunges vergrössert sich der Fallwinkel beim 7. bis Starken Flötz bis 60°, beim 3. bis Strassenflötz bis 45°. Der thonige Sphärosiderit findet sich häufig in den Mitteln vom 2. bis 41zölligen, im Liegenden des Starken Flötzes u.s. w. Die Flötze werden von einer ziemlich grossen Zahl meist querschlägiger Sprünge durchsetzt, von denen mehrere sich gegenseitig ver- a DUETEO UV PREREETDRSGR ZELTE 72D Von BL III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 163 werfen; in der Regel sind jedoch dieselben auf die Bauwürdigkeit der Flötze ohne nachtheiligen Einfluss, indem letztere sich hinter dem Sprunge in unveränderter Mächtigkeit wieder anlegen; nament- lich hat das 2. Flötz bei den vielfachen Sprungausrichtungen seine 2,09” betragende Mächtigkeit constant beibehalten. Bei dem vorhin erwähnten, auf den Grubenrissen mit G bezeichneten Hauptsprunge beträgt die seitliche Verschiebung der beiden getrennten Flötztheile in horizontaler Richtung bei dem 7. Flötz in der Glückhilf-Stolln- sohle 180”, in der I. Tiefbauschle 230”, bei dem 3. Flötz in beiden Sohlen 170”. Die Mächtigkeit der Flötze und Zwischen- mittel ist sehr vielen Veränderungen unterworfen; ausser dem be- reits Gesagten wird hier noch bemerkt, dass das 40” starke Zwischenmittel zwischen dem Starken und 3. Flötz vom Erbstolln- schacht an bis zur Markscheide mit Fuchs-Grube sich bis auf eine so schwache Bank vermindert, dass beide Flötze zusammen abgebaut werden können. Im südlichen Felde werden die Kohlenablagerungen an mehreren Stellen vom Porphyr unterbrochen; zu den grösseren Massen ge- hört die in ca. 4” Entfernung vom Wrangel- in der Richtung nach dem Hedwig-Schacht zu liegende, auf mehreren Flötzen angehauene, in ihrer Ausdehnung jedoch noch nicht vollständig bekannte Partie, ferner die gangartig auftretende Porphyrmasse, welche ca. 100” weiter südlich im Strassenflötz angehauen und in schwebender Richtung auf ca. 25” Länge durchörtert worden ist, worauf das Flötz mit ziemlich gleichem Fallen sich wieder anlegte (s. Profil 15, Taf. II). Dieselbe Masse ist im 2. und 3. Flötz, die südliche Grenze desselben im Starken, 4. und 5. Flötz blossgelegt worden; ihre streichende Länge ist auf ca. 400” bekannt und ihre Mächtig- keit beträgt 20— 30”. Das am weitesten nach Südwest vorge- schobene Vorkoinmen von Porphyr ist dasjenige, welches 140” südlich vom Ernestine-Schacht unter der von Hermsdorf nach Fellhammer führenden Strasse liest. Den südlich vom Hedwig- Schacht auftretenden Porphyr der Blitzenberge haben die Baue der Glückhilf-Grube zwar noch nicht erreicht, obgleich die Grund- strecken im 2. und Strassenflötz bis in die Nähe der Markscheide der Oarl-Georg-Victor-Grube unterhalb der letzten Häuser von DIN: 164 Ill. Stufe. Schatzlarer Schichten. Schönhut aufgefahren worden sind; jedoch macht sich die Nähe desselben in der sehr unregelmässigen Ablagerung der Flötze be- merkbar. Im Ganzen genommen ist jedoch der Einfluss der Porphyrmassen auf die Beschaffenheit der Flötze kein so un- günstiger, als man früher allgemein annahm. Als Begleiter des Porphyrs treten häufig Breccien auf, welche der Bergmann Riegelgesteine nennt, obgleich die die Kohlen- flötze durchsetzenden wahren Riegel anderer Entstehung sind und mit dem Porphyr unmittelbar Nichts zu thun haben. Diese Breceien bestehen aus scharfkantigen, eckigen Bruchstücken von Porphyr, welche in einer nicht sehr festen aus zerriebenem Schieferthon und Kohle bestehenden Grundmasse liegen; sie bilden gewöhnlich die äussere Hülle der Porphyrmassen, so dass man, wenn man erstere mit den Grubenbauen erreicht, sicher sein kann, jene bald auftreten zu sehen. Diese Breccien und Porphyr-Tuffe, letztere von ganz gleicher Beschaffenheit, wie sie von der Abendröthe-Grube be- schrieben worden sind, wurden an zahlreichen Stellen im Strassen-. 2., 3., Starken Flötz ete. um- und durchfahren. Wo der Porphyr jünger als die Kohlenschichten ist, wie z. B. die gangförmige Masse im Strassen-Flötz, sind sie als Reibungsbreecien zu be- trachten; daneben kommen jedoch auch solche Porphyrmassen vor, welche als Erhebungen aufzufassen sind, welche die damalige Ober- fläche bildend zuerst von den aus ihrer Verwitterung und Ab- nagung entstandenen Trümmergesteinen und demnächst von den Ablagerungen des productiven Steinkohlen-Gebirges überlagert wurden. In beiden Fällen scheidet dasselbe Gestein: Conglomerat oder Breecie, das Flötz vom Porphyr und da aus dem soeben an- gegebenen Grunde der Streckenbetrieb oft eingestellt wird, wenn die Breccie erreicht ist, ohne die Scheidelinie zwischen ihr und dem Porphyr blosszulegen, so kann nur in dem Fall, wenn die- selbe Porphyrmasse an verschiedenen Stellen angetroffen worden ist, aus der Zusammenstellung der einzelnen Beobachtungen ein richtiger Schluss über das gegenseitige Alter gezogen werden. Die beiden Bausohlen der Glückhilf-Grube, die I. und II. Tief- bausohle, liegen in 101,48 resp. 148,45" Teufe unter der Hänge- bank des von der Heydt- und Victoria-Schachtes und da diese II. Stufe. Schatzlarer Schichten. 165 Grube in Folge eines Vertrages berechtigt ist, die 4 hangenden Flötze der Neue Heinrich-Grube unterhalb der Glückhilf-Stollnsohle ohne Rücksicht auf die Markscheide abzubauen, so ist in der I. Tiefbausohle der von der Heydt-Schacht-Querschlag ins Liegende verlängert worden, wodurch das 1. bis 4. Flötz der Neue Heinrich- Grube aufgeschlossen wurden, wogegen der Querschlag in der II. Tiefbausohle beim 2. Flötz endigt, und da ferner das liegendste Flötz der Glückhilf mit No. 7 bezeichnet ist, so: wurde das 1. oder hangendste Flötz der Neue Heinrich-Grube als 8., das 2. derselben als 9., das 3. und 4., welche stets zusammen abgebaut worden sind, als 10. Glückhilf-Grubenflötz bezeichnet (s. Profil 8). Der Querschlag in der I. Sohle durchörterte unter dem 7. Flötz zunächst 9% Schieferthon mit einigen Kohlenbestegen, dann 10” Sandstein, ein 0,13” starkes Kohlenbänkchen, darunter 1— 2" Schieferthon und darunter folgt die Oberbank des 8. Flötzes, von oben nach unten bestehend aus: 0,50” Kohle 0,70” Sandstein 0,08” Kohle 0,15” Schieferthon 0,20” Kohle 2,15” Sandstein 0,40% Kohle A,18m, Diese hangende Bank ist nördlich vom von der Heydt-Schacht- Querschlage auf nur etwa 250” Länge abgebaut worden; nach 27" Sandstein folgt mit 1” Schieferthon bedeckt das 8. Flötz, von oben nach unten bestehend aus: 0,75” Kohle 0,60” Mittel 0,40” Kohle 1,30” Mittel 0,15” Kohle 320%, von welchem die 0,15” starke Kohlenbank stehen bleibt. 166 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Nach 0,80” Schiefer und 93” Sandstein folgt das 9. Flötz, bestehend aus: 0,39” Kohle 0,47 Mittel 0,52” Kohle 0,23” Mittel 0,84” Kohle mit 2 Lettenstreifen von 0,02 und 0,01” Stärke 0,15” Mittel 0,10% Kohle 20, Zwischenmittel 8” Schieferthon 0,6% Sandstein 1” Schieferthon, das 10. Flötz besteht aus: 0,62” Kohle 0,26” Mittel 0,26” Kohle 0,34” Mittel 0,15% Kohle 0,18% Mittel 0,18% Kohle 0,21” Mittel 0,23” Kohle 0,78” Mittel 0,52” Kohle Sa Ueber dieses Flötz ist der Querschlag nicht hinausgetrieben worden, weil das 5., 6. und 7. Flötz der Neue Heinrich-Grube m oberer Sohle unbauwürdig waren und das Grenzflötz vom 10. Flötz noch 280— 300” entfernt liegt. Im nördlichen Felde der Glückhilf-Grube sind die Flötze bis in die Nähe der Hermsdorf-Weisssteiner Territorial-Grenze vom 41zölligen bis zum 9. vollzählig vorhanden, unter Winkeln von ee ann re III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 167 47—53° aufgerichtet und in der I. Tiefbausohle gelöst. Im nörd- lichsten Querschlag des Erbstolln-Schachtfeldes (Querschlag No. 5) sind in Folge eines hier aufsetzenden Sprunges das 10., 9. und 8. Flötz nicht durchörtert worden. Das 7. Flötz besteht aus: 0,13” Kohle 0,03” Mittel 1,05” Kohle 1,215 Zwischenmittel 3,27” Schieferthon, » 6. Flötz 0,68” mächtig inel. 4 Lettenstreifen von je 0,01” Stärke, Zwischenmittel 2,8” Schieferthon, » 9. Flötz besteht aus: 1,50” Kohle 0,12” Mittel 0,45” Kohle 0,40” Mittel 0,50” Kohle Zwischenmittel 2,6” Sandstein, Oberbank 1,15” inel. 0,01” Mittel » 4. Flötz ‘ Mittel 1,60” sandiger Schieferthon ( Niederbank 0,65” incl. 0,05” Mittel 3,40”, Zwischenmittel 20,7” Sandstein und Schieferthon mit einem 0,60” starken Flötzchen, » Starke Flötz 2,2” mächtig incl. 0,01” Mittel, Zwischenmittel 1,2” sandiger Schieferthon, » 3. Flötz 3,4” mächtig, durch 0,01” starke Lettenstreifen in 4 gleichstarke Bänke getheilt, Zwischenmittel 29,8” Sandstein und Schieferthon mit einem 0,26” starken Kohlenbestege. 168 II. Stufe. Schatzlarer Schichten. Das 2. Flötz besteht aus: 0,78” Kohle 0,58” Mittel 0,08” Kohle 0,10” Mittel 0,21” Kohle 0,16” Mittel 0,68” Kohle 0,08” Mittel 0,63” Kohle 3,30”, Zwischenmittel 1,8” sandiger Schieferthon und 0,31 reiner Schieferthon, » 1. Flötz 0,55” mächtig incl. 0,05” Mittel, » Strassen-Flötz 1,17” mächtig, hat Schieferthon zum Hangenden, » 4lzöllige Flötz ist in diesem Querschlage nicht aufgeschlossen worden, da es überall nur theilweise bauwürdig ist; in der II. Tiefbausohle ist es im nördlichen Felde zusammen- gesetzt aus: 0,55% Kohle 0,15” Mittel = 0,10= Kohle 0,40” Mittel 0,20% Kohle 1,40”. Die 4 hangendsten Flötze des Flötzzuges, auf welchen die Glückhilf-Grube im Felde der ehemaligen Einzelzeche Beste Grube baut, das Liegende Flötz, Stollnflötz, Friederiken- und Beste Flötz treten in ihrem nördlichen Fortstreichen in das Feld der consoli- dirten Friedens-Hoffnung-Grube. In demselben setzen im Ganzen vom Hangenden an gerechnet zuerst das Frauen-Flötz und im Liegenden desselben noch 8 Flötze auf, von denen jedoch nur 3 anhaltend bauwürdig sind, nämlich das Frauen-Flötz, das 4. und 5. Flötz. Sämmtliche Flötze sind III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 169 zuerst durch den Glückhilf-Stolln gelöst worden, weil derselbe vom Hangenden herangetrieben waren und daher das Feld der Friedens- Hoffnung-Grube durchschneiden musste. In dessen Sohle fand sich als hangendstes Flötz des ganzen Flötzzuges ein Flötzchen von 0,65" Stärke, welches nicht näher untersucht worden ist, darauf in 16,2" Entfernung: das 1. jetzt Frauen-Flötz genannt 0,78” mächtig, in 41,8” Entfernung ein Flötz 0,73” mächtig, » 4,2" » das 2. Flötz 0,52” » » 87,9% » > % 2 VB » » 220 » DE 32 » jetzt 4. Flötz Ober- bank genamnt, » 5,2” » 2 le » _ jetzt4. Flötz Nieder- bank genannt, » 8,4” » > % 9 We » » 34,5” > > % » Mon » » 64,9” » >» 2» Ola » » 16,7” » 2.9 9» lo" » Die Flötze streichen conform denen der Neue Heinrich- und Glückhilf-Grube im nördlichen Felde, also in h. 9—12 und fallen mit 24—25° nach Osten. In der IV. Tiefbausohle bei 209,2” und in der V. bei 284,5" Teufe fallen das 41 zöllige, das Strassen- tlötz, das 1., 2. und 3. Flötz der Glückhilf- ins Feld der Friedens- Hoffnung-Grube. Der Hauptsprung im nördlichen Felde der Glückhilf-Grube setzt bis hierher fort und hat hier einen Verwurf hervorgebracht, welcher horizontal gemessen 274” beträgt; derselbe bildet die Grenze zwischen dem nördlichen und südlichen Felde. In Letzterem werden die Ober- und Niederbank des 4. Flötzes zusammen, in Ersterem in der I., II. und III. Tiefbausohle getrennt, aber in der IV. zusammen abgebaut, da die Flötzbeschaffenheit in beiden Bau- Abtheilungen eine verschiedene ist. Die Zusammensetzung des Flötzes in der IV. Sohle ist folgende; 170 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Nördliches Feld: ; Südliches Feld: 0,22” Kohle ) ohne Schiefermittel, Oberbank (0,96% » sondern nur durch nl 0,78” Kohle 0,90” » )Ablösungen getrennt d 0,10” Mittel 2,08” ss 0,34” Kohle Mittel 0,50—0,70” Schieferthon Bank 0,50" Mittel ( 0,80” Kohle 0,63" Kohle Niederbank | 0,28” Mittel "= [0,08 "Mittel 0,50" Kohle . BERG 89mKohle 1,58” Mächtiekut 164,36”. 3,32m. Das Hangende der Oberbank ist Schiefer- Hangendes und Lie- thon, das Liegende der Niederbank fester gendes ist Schiefer- Sandstein. thon. Von den 3 Zwischenflötzen, welche zwischen der Oberbank und dem Frauen-Flötz liegen, ist nur das liegendste im südlichen Felde in der II. Tiefbausohle, wo es eine Mächtigkeit von 0,78” besass, auf etwa 200” streichende Länge abgebaut worden. Das Frauen-Flötz besteht im südlichen Felde in der II. bis IV. Tiefbausohle ziemlich übereinstimmend von oben nach unten aus: 0,21” Kohle 0,16” Mittel 1,44” Kohle 1,81”, hat Sandstein zum Hangenden und sandigen Schieferthon zum Liegenden; im nördlichen Felde folgt unter dem Sandstein im Hangenden zunächst eine 0,10” starke Schieferthonbank, dann das Flötz mit 1,45" Stärke, 0,13” Letten und unter demselben sandiger Schieferthon als Liegendes. Das Mittel zwischen dem oben erwähnten mit dem Glückhilf- Stolln erörterten hangendsten Flötz von 0,65" Mächtigkeit und dem Frauen-Flötz verschwächt sich nach der Tiefe so, dass sich beide unter der Fuchs-Stollnsohle vereinigen. urn be 2 — II. Stufe. Schatzlarer Schichten. 171 Die zwischen den Friedens-Hoffnung- und eigentlichen Glück- hilf-Grubenflötzen liegenden Freundschafts-Flötze sind in diesem Felde vom Hangenden an gerechnet das 1. 0,42”, das 2. 0,42" und das 3. 0,80” stark; unter letzterem folgen 7 sehr nahe bei einander liegende schwache Bestege, darauf die Glückhilf-Gruben- flötze, welche in der IV. Tiefbausohle nachstehende, von der bei Glückhilf - Grube angegebenen sehr abweichende Beschaffenheit zeigen: Im nördlichen Felde: Im südlichen Felde: 0,15” Kohle Das 41zöllige Flötz ist hier Don: \oaı m Mittel unbauwürdig, denn es besteht Sr ne 13° 0,96” Kohle von oben nach unten aus 0,70” 22 Ivo Mittel verschieferte Kohle, 0,15” Mittel 0,08” Kohle und 0,20” Kohle. 198 ' 0,80” Schieferthon 1,40” Koble 1,00” Mittel 0,50” Kohle 0,28” Mittel 0,17® Kohle 0,20” Mittel 0,01” Mittel 0,35” Kohle — 0,08” Mittel 0,15” Kohle 1,10% Kohle Das Strassenflötz 1,69”. 0,20” Kohle 3:loln. ‚0,51” Kohle Das 1. und ( 0,50” Kohle 0,12” Mittel Schmale Flötz | 0,20” Mittel 0,14” Kohle zusammen | 0,20” Kohle Das 1. Flötz ( 0,03” Mittel 0,33” Kohle - 0,01” Mittel 0,05” Mittel 0,35” Kohle 0,13” Kohle Mittel / 0,02” Mittel 1,31". 0,20” Kohle Mittel 0,52”. \ 0,01” Mittel 172 III. Stufe Schatzlarer Schichten. Im nördlichen Felde: 5 Im südlichen Felde: diehangendste Bank 0,14” Kohle Mittel 0,17% die Oberbank . . 0,81% Kohle 0,15” Kohle 0,13” schwarzer Dex 0,03” Mittel Das ( Schiefer 9. Flötz \ 0,90” Kohle 2. Flötz | 0,10% grauer 0,10® Mittel Schiefer 1,10% Kohle ame DopB2 \ die Niederbank ist noch nicht auf- \ geschlossen. ( 1% sandiger Schieferthon Mittel noch unbekannt. Mittel | 0,03” Kohlenbesteg 0,20” Schieferthon. Das 3. Flötz dgl. Das 3. Flötz 2,10” reine Kohle. Sämmtliche Flötze der Neue Heinrich-, Glückhilf- und Friedens- Hoffnung-Grube behalten beim Ueberschreiten der Hermsdorf- Weisssteiner Territorial-Grenze die liegenden auf eine längere, die hangenden auf eine kurze Entfernung das Streichen in h. 10—11 bei, wenden sich, wie bereits erwähnt, in h. 9 bis an den nörd- lichen Fuss des Hochwaldes und nehmen dann ein östliches Streichen, westlich von Weissstein in h. 5—6, östlich davon in h. 8 an, wodurch die östlich vom Hochwald gelegene Special- Mulde entsteht. Eine Identificirung der Flötze beider Muldenflüzel ist ‚ zur Zeit nur für die hangenden Flötze möglich und wird später nach Aufführung der Fuchs-Grubenflötze gegeben werden. Die Muldenspitze der liegenden Flötze befindet sich im Felde der Frohe Ansicht- und Anna-Grube am Hochwald. Durch den Grubenbetrieb sind hier folgende Flötze vom Liegenden an gerechnet bekannt geworden: l. ein 0,63% starkes Flötz, DONE » > 3. das 28zöllige Flötz 0,73” mächtig, 4. » Nullflötz 2,09” mächtig inel. 0,10” Mittel, d. » 1. Flötz 0,36" mächtig, III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 1673 6. ein 0,65" mächtiges, unbauwürdiges Flötz, Oberbanke res oe Mittel im stehenden Flügel 0,65 — 0,78” » » flachen Flügel . 1,5 —5”% Niederbank . . . . . . 0,52—0,57%, 8. ein 0,65” starkes, unbauwürdiges Flötz, 9. das 3. Flötz 1,28” mächtig incl. 0,24” Mittel, ID Dee » mit 3 Mitteln von zusammen 0,81" Stärke, Ik 80% 5 Ida » 22 » von zusammen 0,52” Stärke, 1% 9.8 8 ale » inel. 0,10% Mittel, 1.9. %. 2. Io » „rein, ae, Dr er “mn Ze incl. 0,08" Mittel, 2 Bestege von 0,10 und 0,16” Stärke, 15. » 9. » 0,94” mächtig incl. 0,08" Mittel, 3 Bestege von 0,39, 0,44 und 0,31” Stärke, 16. » 10. >» 1,31” mächtig incl. 0,18% Mittel, do, alle 9. lenken » » 0,10% > Mit Ausnahme des 1. Flötzes, welches von Sandstein bedeckt - wird, haben die übrigen Flötze Schieferthon zum Hangenden und Liegenden. Die Flötze treten hier auf beiden Flügeln in sehr verschiedener Beschaffenheit auf; auf dem stehenden, an den Por- phyr des Hochwaldes sich anlehnenden Flügel, welcher aus den Flötzen der Neue Heinrich- und denen der Glückhilf-Grube bis zum 4lzölligen gebildet wird, beträgt der Fallwinkel 75 — 80°, auf dem flachfallenden 18 — 20°. Auf dem stehenden Flügel sind zwischen dem zuerst ge- nannten 0,63” starken Flötz und dem Ottilie-Flötz, dem Fundflötz der sich nördlich an die Frohe Ansicht- und Anna- unmittelbar an- schliessenden Ottilie-Grube, noch 6 Flötzbestege vorhanden; das Öttilie-Flötz ist aber durch den in der Anna-Stollnsohle vom Zeisig- Schacht aus getriebenen Querschlag in verdrücktem Zu- stande angetroffen worden. Im stehenden Flügel ist überhaupt der ganze Flötzzug auf einen 4 Mal schmäleren Raum zusammen- 174 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. gedrängt als auf dem flachen; viele Flötze erleiden an der Mulden- wendung mehr oder weniger eine Verminderung ihrer Mächtigkeit oder sind durch Schieferthon verunreinigt; die hangendsten Flötze No. 10 und 11 fehlen hier ganz, da sie sich schon am Wende- punkt verdrücken. Die Flötze wurden durch den Anna-Stolln gelöst, welcher auf den Schächten 35 — 40” Teufe einbrachte, aber erst durch den späteren Aufschluss derselben in der Fuchs-Stollnsohle erlangte man über ihren Zusammenhang mit den Flötzen der östlich vor- liegenden Fuchs- Grube vollständige Klarheit. In der nachstehenden Parallelisirung der Flötze beider Gruben sind sie mit derjenigen Mächtigkeit angegeben, welche sie im Anna-Stolln-Querschlage besitzen: Frohe Ansicht- und Anna-Grube: Fuchs- Grube: Das 30zöllige Flötz 0,785” mächtig = dem 1. Flötz Niederbank, » 28 » » 0,80% » = » 1. » Oberbank, ‘Oberbank 1,48” Kohle Mittel 0,12” 0,23% Kohle » Nullflötz | 0,06” Mittel )— dem 2. Flötz, Niederbank ( 0,10% Kohle 0,02” Mittel = 0,28” Kohle 2,29@, » 1. Flötz 0,82" mächtig — dem 3. Flötz (hier unbau- würdig), Niederbank 0,63" m. — Liegd. Bank ! Oberbank 0,68” m. = |Mittel- » Hangd. 4. Flötz \ Niederbank Oberbank 0,68" m. » 3.» «Mittel 0,10” m. | — dem 4. Flötz Mittelbank, Niederbank 0,57" m. ) 1 Pop) EHE Er III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 175 0,52" Kohle . . — dem 4. Flötz Oberbank, 8,50" Mittel Das 4. Flötz‘ 0,80” Kohle . j) | OnSmS Mittel 0,18” Kohle . . \ 10,18% — » 6 » (unbauwürdig), DE DE A EN De ED BE AT ee \ Niederbank . . —= » Zwischenflötz, i Oberbank . .. = » 8. Flötz Niederbank, DE er 5 MOberbanks 2. » 9 » (unbauwürdig), Do rer 2 er Niederbanks De VO berbanks 2 0 ll 19 DIS ee el Oestlich schliesst sich an das Feld der Frohe Ansicht- und Anna- dasjenige der consolidirten Fuchs-Grube bei Weiss- stein, in welchem der Hangendzug aus 19 Flötzen besteht. Das 900— 1000" starke Sandsteinmittel, welches denselben vom Liegend- zug. trennt, ist nicht ganz flötzleer, da, wie die Flötzkarte ersehen lässt, 8 Flötzchen von 0,3 —0,9”" Mächtigkit in demselben auf- treten, welche jedoch nur am Ausgehenden bekannt sind. Auch hatte der Friedrich- Wilhelm -Stolln im Liegenden des 1. Fuchs- Grubenflötzes in 261,5" Entfernung vom Stollnschacht No. 5 und in 95% Entfernung vom 1. Fuchs-Grubenflötz 3 schwache Flötze, die Maximilian-Fötze, überfahren, von denen das liegendste 0,31”, die beiden folgenden 0,84” incl. 0,23” Mittel und 0,84 incl. 0,16” Mittel stark waren, dieselben streichen in h. 9 und fallen mit 23° nach Süden, sind aber noch nicht in Angriff genommen worden; sie können den hangendsten jener 8 Flötzchen entsprechen. Die Beschaffenheit der 19 Fuchs-Grubenflötze in der Fuchs- Stollnsohle ist folgende (die Zählung beginnt im Liegenden): 176 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Das 1. Flötz 2,6— 4,2" mächtig, im östlichen Felde wurde meist nur die Mittel- und Niederbank von zusammen 1,05— 1,44” Stärke abgebaut und bestand aus: 0,44® Mittelbank 0,20% Mittel 0,46% Niederbank 1,10». Das Mittel zwischen Ober- und Mittelbank ist einige Centimeter bis 1,8” und darüber stark, so dass im letz- teren Fall die 0,52” starke Oberbank besonders abgebaut ‚worden ist. . Flötz besteht aus: 0,12% Kohle 0,13% Mittel 1,36% Kohle 0,23% Mittel 0,47% Kohle 2.3 Im östlichen Felde wird das obere Mittel 0,52 — 1,05" stark, so dass nur die 1—1,3" starke Niederbank abgebaut wurde; im westlichen Felde ist das Flötz 1,05" stark und ohne Bergmittel. . Flötz ist im östlichen Felde 0,47 — 0,52" mächtig und so mit Lettenstreifen durchzogen, dass es unbauwürdig ist, im westlichen Felde im Querschlag No. 7 nur als Besteg vorhanden. . Flötz ist im östlichen Felde 2,5” mächtig inel. 0,27” Bergmittel in 4 Streifen, im westlichen Felde zusammen- gesetzt aus: 1,25” Kohle 0,23” Mittel 0,73% Kohle 0,10” Mittel 0,71” Kohle 0,05" Mittel 0,63" Kohle 3,70m, II. Stufe. Schatzlarer Schichten. U Das 5. Flötz ist im östlichen Felde 0,78— 1,05" stark, im west- lichen 1,18, hinter dem 1. Hauptsprunge auf 0,94 — 0,65” verschmälert. » 6. Flötz besteht aus: 0,13% Kohle 0,13 — 0,65” Mittel 0,63 —0,94m Kohle 0,89 — 1,72”, Dasselbe wird nach Westen zu unbauwürdig. » 7. Flötz ist im östlichen Felde zusammengesetzt aus: 2,05% Kohle 0,09” Mittel 0,46% Kohle 0,05% Mittel 0,46” Kohle 3,11m, Gegen Westen trennt sich ein Theil der Oberbank durch Einlagerung eines Bergmittels und bildet das 1,05—1,15" starke Zwischenflötz, wobei das 7. Flötz besteht aus: 0,52" Oberbank 0,18 — 0,31” Mittel 1,59 — 1,67” Niederbank incl. 0,02 —0,05” Letten- mittel BO » 8. Flötz ist zusammengesetzt aus: im östlichen Felde: im westlichen Felde: 1,49% Oberbank 1,70% Oberbank 0,02” Mittel 0,03” Mittel 1,30” Mittelbank 0,78% Mittelbank 0,08” Mittel 0,01” Mittel 0,18” Niederbank 0,27” Niederbank 3,07" Borg im östlichen Felde verstärken sich die Mittel auf 0,52 bis 0,78”, so dass das Flötz stellenweise 4” mächtig wird. » 9. Flötz is würdig. t zwar 1” mächtig, aber wegen Unreinheit unbau- 12 178 II. Stufe. Schatzlarer Schichten. Das 10. Flötz ist zusammengesetzt aus: im östlichen Felde: im westlichen Felde: 1,05% Kohle 1,83% Oberbank inel. 0,39” Mittel 0,03” Letten 3,30” Mittel mit 2 Bestegen von 0,26% Kohle 0,31 und 0,10% Stärke 0,10” Letten 1,02” Kohle 1,05 — 1,531” Niederbank 2,46m 6,18 —6,44m, » 11. Flötz besteht im östlichen Felde aus: 0,52% Kohle 0,16% Mittel 1,78% Kohle 0,08% Mittel 0,52% Kohle 3,06”, im westlichen Felde ist es nur 2,09% mächtig und ver- schmälert sich bis 1,7% incl. 0,16 — 0,26” Mittel. » 12. Flötz ist 1,12% mächtig und rein. » 13. oder Emilien-Flötz besteht im östlichen Felde aus: = 0,26% Kohle 0,03% Mittel 0,23% Kohle 0,08" Mittel 0,78% Kohle p 1,38”. » 14. Flötz ist im Fuchs-Stolln 0,26—0,39%, beim Dorfe Weiss- stein 0,63 — 0,70" mächtig und unbauwürdie. » 15. Flötz ist im östlichen Felde 1,62%, im westlichen 1,05% mächtig und rein. » 16. Flötz ist im westlichen Felde 1,96" mächtig und rein. » 17. Flötz ist 0,52 — 0,78% mächtig, aber wegen Unreinheit un- bauwürdig, gegen Westen verdrückt. III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 179 Das 18. Flötz ist zusammengesetzt aus: 0,42% Kohle 0,78% Mittel 0,31% Kohle 0,52” Mittel 0,52% Kohle 2,99”. Gegen Westen wird die Kohle unrein und die Berg- mittel verstärken sich, so dass das Flötz zum Theil un- bauwürdig wird; beim Stolberg-Schacht ist die Oberbank 1,05 — 1,18” stark und bauwürdig. » 19. Flötz besteht im Stolberg-Schachtfelde aus: 0,16% Kohle 0,08%. Mittel 1,07% Kohle a, Die Flötze fallen mit 18 - 200 nach Süden, erscheinen in 3 Gruppen vertheilt, von denen die liegende aus den ersten 8, die mittlere aus dem 10. bis 12., die hangende aus dem 15. bis 19. Flötz besteht; das 13. Flötz liest ganz isolirt, 272% vom 12. und 242 — 284” vom 15. entfernt. Die querschlägige Entfernung vom 1. bis 19. Flötz beträgt im östlichen Felde 1130, im west- lichen Felde ca. 1000”. Die Regelmässigkeit ihrer Ablagerung wird nur von wenigen Verwerfungen unterbrochen; im östlichen Felde tritt ein streichender, sich nach dem Ausgehenden hin gabelnder Sprung auf, welcher die Flötze No. 10—12, tonnlägig an der Sprungkluft gemessen, um 25” ins Liegende verwirft, so dass der Fuchs-Stolln nur das 10. Flötz durchörterte (s. Profil 9, Taf. II). Derselbe Sprung durchsetzt im westlichen Felde als 1. Hauptsprung alle Flötze von 1— 12 in mehr spiesseckiger Rich- tung, weil sowohl das Streichen des Sprunges bis dahin sich ändert, als auch das der Flötze hier gegen das östliche Feld um etwa 2 Stunden abweicht. Die Ausrichtung desselben war jedoch eine sehr einfache, weil die Grösse des Verwurfs eine derartige, 1978 180 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. dass das 5. vor das 4., das 10. vor das 8., das 12. vor das 11. Flötz zu liegen kommt. Der weiter westlich auftretende 2. Hauptsprung ist einer der bedeutendsten des Reviers, denn er verwirft in horizon- taler Richtung an der Sprungkluft gemessen in der Fuchs-Stolln- sohle das 2. Flötz um 324, das 11. um 193». 2 Der 20,14” unter dem Fuchs-Stolln liegende Friedrich - Wil- helm-Stolln, welcher den ganzen Liegendzug und dann die Flötze der Fuchs-Grube bis No. 16 durchörtert hat, fuhr in 301,8” süd- westlicher Entfernung vom Stollnschacht No. 3 im Hangenden des Liegendzuges Porphyr an, welcher mit gleicher Neigung wie das Kohlengebirge auf Schieferthon lagert; die anfänglich mit den Schichtungsklüften des Schieferthons parallel geneigten Kluftflächen des Porphyrs nahmen nach und nach ein steileres Fallen an und fielen zuletzt in entgegengesetzter Richtung ein. Diese Porphyr- masse hat im Stolln eine Länge von 46”. Auf dieselbe folgt ein in den feinkörnigen Varietäten sehr feldspathreicher, durch Eisen- oxyd roth gefärbter, conglomeratartiger, grob- bis feinkörniger Sandstein auf ebenfalls 46" Länge und darauf nochmals Porphyr, welcher sich jedoch nur in der Form einer kleinen Kuppe von 2m Durchmesser über die Stollnsohle erhob, dann 11,5” Sandstein, 17,8" Porphyr und darauf bis zum Stollnschacht No. 4 Sandstein. Beim Abteufen des Letzteren in 73,2” Entfernung von der letzt- genannten Porphyrmasse stiess man wiederum auf Porphyr, welcher in Folge seiner eigenthümlichen Umrisse 2 Mal durchteuft und in 6,3” Entfernung “jenseits des Schachtes mit dem Stolln nochmals auf 6,5% Länge durchörtert wurde; Sandstein und Conglomerat sind in seiner Nähe röthlichgrau gefärbt. Von allen diesen Por- phyrmassen ist auf der Oberfläche nichts zu bemerken. Nach denselben ist bis zum 1. Fuchs-Grubenflötz nur Sandstein durch- fahren worden, welcher allmählich wieder die graulich- oder gelblichweisse Farbe annimmt. In den beiden Schächten der Tiefbau-Anlage, Julius- und Ida-Schacht, liest der Friedrich-Wilhelm-Stolln in 51,9%, die 1. und 2. Tiefbausohle in 103,383” resp. in 156,07” Teufe. In der 2. Tiefbausohle Querschlag No. 1 ist die Mächtigkeit der Flötze und Zwischenmittel wie folgt: i III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 181 Das 1. Flötz ist hier noch nicht aufgeschlossen. » 2. Flötz besteht von unten nach oben aus: 0,30" Kohle 0,40” Schieferthon 0,14” Kohle 0,62” Schieferthon 1,22% Kohle 0,14” Schieferthon 0,60% Kohle 0,52% Schieferthon 0,46% Kohle 4,200. Zwischenmittel 19% sandiger Schieferthon 2,5” Schieferthon. » 4. Flötz besteht aus: 1,10% Kohle 0,45” Schieferthon 0,26% Kohle 0,03” Schieferthon 0,20% Kohle 2,042. Zwischenmittel 9,8” Schieferthon 12” Sandstein 2,5” Schieferthon 1” Sandstein 4” Schieferthon. » 5. Flötz besteht aus: 0,80% Kohle Zwischenmittel 4,5” Schieferthon 85” Sandstein 5,3% Schieferthon. » 6. Flötz besteht aus: 0,70% Kohle 0,50” Schieferthon Zwischenmittel 7,65” Schieferthon. 182 II. Stufe. Schatzlarer Schichten. Das 7. Flötz besteht aus: 0,60% Kohle 0,03% Letten 0,11% Kohle 0,10% Schieferthon 1,43% Kohle 0,30% Schieferthon 2,57, Zwischenmittel 12,8” Sandstein 0,28% Schieferthon. » 8. Flötz besteht aus: 0,09% Kohle 0,09% Schieferthon 2,45” Kohle 2,63”. Zwischenmittel 12% Schieferthon 0,08% Kohlenbesteg 10,50% Schieferthon 0,18% Kohlenbesteg . 2,00% Sandstein und Schieferthon. » 9. Flötz besteht aus: 0,68” Kohle 0,54” Schieferthon 0,15% Kohle 0,11” Schieferthon 0,16” Kohle 1,54”. Zwischenmittel 3,8% Sandstein 0,60" Schieferthon 9,40” Sandstein 1,00% Schieferthon 13,00% Sandstein 12,00% Schieferthon. III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 183 Das 10. Flötz besteht aus: 0,95” Kohle 0,10% Schieferthon 0,26% Kohle 0,50” Schieferthon 1,17% Kohle 2,982, Zwischenmittel 0,06% Schieferthon 0,40" Sandstein 12,20% Schieferthon. » 11. Flötz besteht aus: 0,90% Kohle 0,03% ‚Letten 1,13% Kohle 2,06”. Zwischenmittel 0,31% Schieferthon. » 12. Flötz besteht aus: 0,71% Kohle 0,04” Letten 0,15” Kohle 0,03” Letten 0,10” Kohle 0,03” Letten 0,14% Kohle 1,20: Die folgenden Flötze schneiden das Niveau der 2. Tiefbau- sohle jenseits der Markscheide mit den Fürstensteiner Gruben. Durch die Grubenbaue ist schon längst festgestellt, dass die hangenderen Flötze der Hermsdorfer und Weisssteiner Gruben in folgender Weise zu identificiren sind: 184 II. Stufe. Schatzlarer Schichten. Glückhilf- Grube: Friedens- Hofmung- Grube: Fuehs- Grube: Das Beste Flötz — dem Frauen-Flötz — dem 19. Flötz, » Friederiken-Flötz— den 3 Zwischenflötzen = » 18. » » Stolln-Flötz — = 5» WM » (unbauwürdig), — der Oberbank des \dem 16. Flötz, — der Niederbank\4.Flötzes”"| » 15. » a — Gi » 14. » (unbauwürdig), die 3 Freundschafts-Flötze 2 — dem 13.Flötz. » Liegende Flötz Für die Identifieirung der weiter im Liegenden folgenden Flötze fehlen noch die nothwendigen Durchschläge. Die auf die Freund- schaftsflötze folgenden 10 Glückhilf-Grubenflötze und die in deren Liegendem befindlichen 7 Flötze der Neue Heinrich-Grube ent- sprechen demnach den Fuchs- Grubenflötzen No. 12—1. Letztere haben sich aber bereits zum Theil im Felde der Frohe Ansicht- und Anna-, zum Theil im westlichen Felde der Fuchs-Grube der Zahl nach auf 15 vermehrt, da das 10. und 8. Fuchs-Grubenflötz sich theilt und das Zwischenflötz zwischen dem 7. und 8. hinzu- kommt; es ist sehr wahrscheinlich, dass Glückhilf- Grube: Fuchs- Grube: - das 4lzöllige Fötz . . — dem 12. Flötz, > 2 Strassentlötz oe » In Flötz DD FE Oberbank a » 2. » Niederbanık = > 0, 5 ae ©) } » Starke Flötz > ee 1 » 4. Flötz San >» Ms» | DE 0 ee Se — > do» \ Ohr) = De » > = » 4. » >» 0.8 = >» Br » Os = » ZI 2 100 = » 1 ) II. Stufe. Schatzlarer Schichten. 185 Der Hangendzug mit seinen 19 Flötzen tritt in seinem südöstlichen Fortstreichen in den Complex der consolidirten Fürstensteiner Gruben, welche die Stadt Waldenburg all- seitig in nächster Nähe umgeben. Der ältere Theil des Gruben- feldes wird durch die combinirte Graf-Hochberg-Grube gebildet, in deren Felde 9 Flötze auftreten, welche den Flötzen No. 2—11 der Fuchs-Grube entsprechen; die später hinzugetre- tenen Felder der Christian-Friedrich und Juliens-Glück, Friedrich- Ferdinand, Ida und Adelhaid decken die Flötze No. 15 — 19 der Fuchs-Grube, und die Anhalt-Segen-Grube ein Flötz, welches noch im Hangenden des letzteren liegt. Die Flötze der combinirten Graf- Hochberg - Grube (ent- standen aus Johannes-, Louise-Auguste- und alte Graf-Hochberg- Grube) waren zuerst durch den Johannes-Stolln, später in 31,38” Teufe des Conrad-Schachtes durch eine Tiefbau-Anlage auf- geschlossen worden. Schon in dieser Stollnsohle zeigte sich, dass dieselben in ihrem Fortstreichen zwischen Johannes- und Louise- Auguste-Grube auf eine gewisse Länge durch den Porphyr des Gleis- und Galgenberges unterbrochen sind; auch musste die Stolln- grundstrecke auf dem 3. und 4. Flötz, um in das Hermann- Schachtfeld der Louise-Auguste-Grube zu gelangen, diesen Por- phyr durchörtern, wogegen später in der tieferen Conradschacht- sohle in der Grundstrecke des 4. Flötzes kein Porphyr angetroffen wurde. Die weiteren Aufschlüsse beim Abbau in der Stollnsohle ergaben, dass die Unterbrechung auf allen Flötzen vorhanden, auf den liegenden bedeutend, auf den 3 hangendsten gering ist. Eine kleinere Porphyrmasse durchfuhr die Grundstrecke des 9. Flötzes im Hermannschachtfelde auf 10,5" Länge; ausserdem wurde Porphyr auf dem 2. Flötz mit einigen oberen Abbaustrecken in der Nähe des Pulverhauses, mit der Grundstrecke des 5. Flötzes an der Markscheide zwischen Louise- Auguste- und Alte Graf- Hochberg-, an der Markscheide der ersteren mit Daniel-Grube, von wo sich derselbe in das Feld der letzteren hineinzieht, u. s. w. angetroffen. Die econsolidirte Christian-Friedrich- und Juliens- Glück-Grube hatte das 3. und 2. Christian -Friedrich- — dem 186 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 15. und 16. Fuchs-Grubenflötz, und das 2. und 1. Juliens-Glück- flötz, welche dem 18. und 19. Fuchs-Grubenflötz entsprechen, im Niveau des Fuchs-Stollns abgebaut, in derselben Sohle die- selben Flötze die Friedrich-Ferdinand-Grube zu OÖber- Waldenburg. Im Felde derselben setzen das 13. bis 19. Fuchs- Grubenflötz auf, welche hier h. 9 streichen; das Fallen beträgt im nordwestlichen Felde 180, im südöstlichen nehmen die Flötze ın Folge der Einwirkung des Porphyrs der Butterberge, namentlich das 15./16. Flötz und zum Theil auch das 18., ein Fallen von 90 und darunter an. Das 14. und 17. Flötz sind auch hier un- bauwürdig, das 13. ist noch wenig bekannt, das 15. und 16. liegen unmittelbar auf einander. Der südöstliche Theil des Grubenfeldes ist reich an Verwerfungen; ausser einer grösseren Zahl von kleinen Sprüngen machen sich 2 ziemlich paralle Hauptsprünge bemerk- bar, in Folge deren das 15./16. Flötz in 2 gehobenen Theilen noch 2 Mal in geringer Teufe unter Tage auftritt und mit ihm jeden- falls auch das 18. und 19., letztere beiden sind jedoch bis jetzt noch nicht jenseits des 2. Sprunges ausgerichtet worden. Der 1. dieser beiden Sprünge tritt in seiner westlichen Fortsetzung beim Anhalt-Segen-Flötz in dessen in der Fuchs-Stollnsohle lie- genden Grundstrecke als streichender Sprung auf und wird für die Fortsetzung des Hauptsprunges im Felde der Glückhilf- und Friedens -Hoffnung-Grube gehalten. Im südöstlichen Fortstreichen gelangt er in das Feld der Melchior-Grube, ist hier mit den Bauen der Rösche-No. Ill erreicht, aber nicht ausgerichtet worden, weil er in zu grosser Nähe der südöstlichen Markscheide des damaligen kleineren Grubenfeldes auftritt. Stellt man das Profil des Hauptquerschlages am Ida-Schacht der Friedrich-Ferdinand-Grube in der Fuchs-Stollnsohle mit dem in derselben Sohle im Liegenden desselben befindlichen Profil des Querschlages No. 4 der Louise - Auguste-Grube zu einem einzigen Profil zusammen, so liegen in demselben alle Flötze der Fürsten- steiner Gruben, mit Ausnahme des Anhalt-Segen-Flötzes; in dem- selben ist nur das 308" starke Sandsteinmittel zwischen dem 1. Graf- Hochberg-Gruben- und dem 13. Fuchs-Grubenflötz un- bekannt, da es weder in dieser Linie noch in einem anderen III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 187 Feldestheil der Fürstensteiner Gruben östlich, sondern nur 1 Mal westlich von Waldenburg durchörtert worden ist. In dieser Linie treten die Flötze der Louise- Auguste- und Friedrich-Ferdinand-Grube und ihre Zwischenmittel in nach- stehender Mächtigkeit auf, wobei mit dem liegendsten begon- nen wird: Das 9. Graf-Hochberg-Grubenflötz 2,4” mächtig, 16” Schieferthon, 38” Sandstein, 6” Schieferthon, » 8. » » > 1,8” mächtig inel. 0,9” Mittel, 18” Schieferthon, » To » » » 0,7% mächtig, 72 Schieferthon, 6. » » » 0,60” mächtig, 12” Schieferthon, » 5. » » » 1,8. — 2% m. incl. 0,6% Mittel in 5 Streifen, 160” Sandstein, » 4. » » » 0,70” mächtig, 23” Sandstein, » 3.und2. » > » 2,5” mächtig, 58" Sandstein, » 1. » » » ln mächtig, 308” Sandstein, » 13. Fuchs-Grubenflötz . . . 0,5” mächtig incl. 0,1” Mittel, 175” Sandstein, aA: » » 0 ArEmächtie, 50” Sandstein, » 15./16. » » 2 ....1,6— 2” mächtig, 14” Sandstein, it. » » nen 0,12 mächtig, 116” Sandstein, 188 III. Stufe, Schatzlarer Schichten. Das 18. Fuchs-Grubenflötz . . . 1,5” mächtig incl. 0,1 bis 0,2= Mittel, 60” Sandstein, >». 19, » » 2. .0,8-—1% mächtig. Das im Hangenden des Letzteren liegende Anhalt-Segenflötz ist 0,6 — 0,8” mächtig incl. 0,1—0,2” Mittel, streicht h. 6—7 und fällt mit 140 nach Süden; dasselbe wurde in der Fuchs-Stollnsohle im Streichen bis an die Hermsdorfer Territorialgrenze verfolst, wo es bei 1,5% Mächtigkeit 2 Mittel von zusammen 0,18” Stärke besitzt. In der Profillinie des Ida-Schachtquerschlages ist es nicht bekannt, denn hier folst, durch den 1. Hauptsprung verworfen, nach 200" Sandstein, also 390% vom 15./16. Flötz entfernt, wiederum das 15./16. Flötz 1,8 — 2% mächtig, 194% Sandstein, » 18. » 1,5% mächtig inel. 0,1 — 0,2% Mittel, 40% Sandstein, 2. 19), » 1” mächtig, das früher sogenannte Ida-Flötz, 80” Sandstein; darauf in Folge des Auftretens des 2. Hauptsprunges nochmals das 15./16. Flötz. Der Querschlag, welcher das 18. und 19. Flötz hinter dem 2. Hauptsprunge lösen soll, hat sein Ziel noch nicht erreicht, jedoch ist dieser verworfene Theil des 18. Flötzes am Ausgehenden aufgesucht worden. Hier zeigte sich derselbe bis auf die bis jetzt erreichte flache Teufe von 30” vom Porphyr des Mühl- berges überlagert und in Folge davon vollständig taub. Im wei- teren Fortstreichen nach Südosten an der Markscheide mit Mel- chior-Grube werden die Mittel zwischen dem 15./16., 17. und 18. Flötz bedeutend stärker, auch tritt hier der Felsit- Porphyr gangförmig und als Verwerfer auf, so dass dle Reihenfolge der Flötztheile im Querschlage vom gehobenen Theil des 15./16. Flötzes ins Hangende sich, wie nachstehend angegeben, darstellt: Das 15./16. Flötz 1,3” mächtig, 74” Sandstein, III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 189 Das 17. Flötz 0,2—0,3" mächtig, nach 9” Sandstein und 21” Porphyr. » 17. Flötz, gehobener Theil, darauf nochmals 70% Sandstein. Nach 123” Entfernung tritt ein Sprung ins Hangende auf, so dass diesseits der naheliegenden Markscheide mit Mel- chior-Grube das 18. Flötz nicht bis in die Fuchs-Stolln- sohle herabkommt (s. nachstehendes Profil). Profil e. Melchior Grube Friedrich Ferdinand Grube. Markscheide Fuchs Stollen Soh Felsit Porphyr ——L—_ 3000 Der Fallwinkel der Flötze variırt zwischen 22 und 120, und zwar beträgt derselbe: bei dem 9. bis 5. Flötz 22 —-20° » Dan a: nit » 15—130 » » 13. » 19. » IH 20% Die hangenden Flötze werden mit Ausnahme des 19. im Hangenden und Liegenden von schwachen Schieferthonbänken eingefasst. In der jetzigen Tiefbausohle in 124,6” Tiefe des Hans- Heinrich- und Marie-Schachtes hat der Hauptquerschlag sämmt- liche Flötze vom 9. bis 19. durchfahren; dieselben bilden mit ihren Zwischenmitteln, vom Liegenden beginnend, folgende Schichten- reihe: (s. Profil 10, Taf. II.) 190 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Das 9. Graf-Hochberg-Grubenflötz ist hier in 4 Bänke gespalten, besteht nämlich von unten nach oben aus: 0,2% Kohle 3,5” Schieferthon 1,2% Kohle 13,2% Schieferthon 1,4” Kohle 4,7% Schieferthon 0,5% Kohle 5,7% Schieferthon, 2,1” mächtig, 2,5” Schieferthon 29,0% Sandstein 1,6% Schieferthon, 0,85% mächtig, 2,50” Schieferthon 17,5% Sandstein 2,5% Schieferthon, 0,75” mächtig, 1,5% Schieferthon 35,9" Sandstein 1,0% Schieferthon, 0,40% Kohle 0,40% Mittel 1,50% Kohle incl. 3 Schiefer- streifen von zusammen 0,5% Stärke, 0,6% Schieferthon 15,5" Sandstein 0,3" Schieferthon, 1,5 — 2" mächtig, 52" Sandstein, 1,1" mächtig, 1,4" Schieferthon 15,2" Sandstein 0,8” Schieferthon, III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 191 Das 2. Graf-Hochberg-Grubenflötz 2,1" mächtig inel. 0,35" Mittel, 0,3% Schieferthon, » 1. » » » 2" mächtig, 1,32 Schieferthon 400% Sandstein, » 13. Fuchs-Grubenflötz . . . 1,8% mächtig incl. 0,4” Mittel und vielen schwachen. Schiefer- schmitzen, 115% Sandstein, » 14. » » De 52m ächuio? 173” Sandstein, >» 10% > » ee 0er mächties 1,0" Schieferthon, » 16. » » SE: 1.072 mächtig, 15” Sandstein, 3. Ile » » ae OHAzEmächtie, 75,0" Sandstein, >, 1 » » 2. 0,8” mächtig incl. 3 Mittel von zusammen 0,4 bis 0,5% Stärke, 107" Sandstein, > 19), » » 2.08 nzmächtie: Nach etwa 600” Sandstein folgt das Anhalt - Segen - Flötz, welches in der Tiefbausohle noch nicht aufgeschlossen ist. Die Flötze fallen unter einem Winkel von durchschnittlich 18° nach Südwest. In der Conrad-Schachtsohle bilden die 4 Bänke des 9. Flötzes ein ungetheiltes Flötz von 2— 2,5" Stärke; ferner ist das Mittel zwischen dem 1. und 2. Flötz in dieser Sohle etwa 3% stark, während es gegen Osten bis zu 60" anwächst, und um- gekehrt verschwächt sich das Mittel zwischen dem 2. und 3. Flötz nach Osten so, dass beide Flötze unmittelbar auf einander liegen. Endlich wächst das Mittel zwischen dem 15. und 16. Flötz gegen Westen bis auf 3” Stärke, während es sich gegen Osten auskeilt und beide Flötze im Felde der Friedrich-Ferdinand- und Melchior- Grube ein Flötz bilden. 193 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Wie bereits weiter oben bei Besprechung der Gliederung der Formation erwähnt wurde, tritt im äussersten Hangenden des Hangendzuges bei Feldhammer und Alt- und Neu-Hayn eine Gruppe ‚von 2—3 Flötzen auf, welche durch ein ca. 2000” starkes Sandsteinmittel vom Anhalt-Segen-Flötz getrennt ist. In diesem mächtigen Mittel treten noch einige vereinzelte Flötze auf, welche wegen ihrer vollständigen Verschieferung unbauwürdig sind. Die im Hangenden der Anhalt-Segen- liegende Louis- Grube gründet sich auf den Fund dreier Flötze. Das liegendste derselben streicht in etwa 415” Abstand von der hangenden Mark- scheide der Adelhaid-Grube zu Tage aus und besteht aus: 0,08 — 0,10" Oberbank 0,05% Mittel 0,16% Mittelbank 0,26” Mittel 0,31" Niederbank 0,88”. Sein Hangendes besteht aus Sandstein, das Liegende aus Schieferthon; 188% weiter im Hangenden tritt ein 2. Flötz von 0,78% und in 42— 52" weiterer Entfernung im Hangenden ein 3. Flötz auf, welches von oben nach unten zusammengesetzt ist aus: 0,10% Kohle 0,21” Mittel 0,18” Kohle 0,05% Mittel 0,03% Kohle 0,05% Mittel 0,37% Kohle 0,05% Mittel 0,05” Kohle 1,090, Alle 3 Flötze streichen h. 8-9 und fallen mit 15° nach Südwest. | | III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 193 [9] Im Felde der Emanuel-Grube liegt mindestens 400% weit im Hangenden des 3. Louis-Grubenflötzes ein solches von gleich ungünstiger Beschaffenheit, denn es besteht von oben nach unten aus: 0,08% Kohle 0,08% Letten mit Kohlenstreifen 0,05% Kohle 0,08” Letten » » 0,31% Kohle 0,10% Letten 0,21” Kohle 0,91” incl. 0,26” Schiefermittel. Das Hangende ist fester Sandstein, das Liegende ein sehr milder, 0,39” starker mit Kohlenschmitzen durchzogener Schiefer- thon, unter welchem fester Schieferthon liegt; das Streichen geht in h. 10, das Fallen mit 15° nach Südwest. Das Flötz ist in jenem weiteren Fortstreichen nach Südost noch durch mehrere Bohrlöcher nachgewiesen worden. Die Daniel-Grube bei Altwasser. Das Feld derselben, welches jetzt zur consolidirten Seegen-Gottes-Grube zugeschlagen ist, liegt im Liegenden der Louise-Auguste-Grube und schliesst 4 Flötze ein, nämlich vom Liegenden an gezählt: Das Daniel-Flötz, bestehend aus 2 Kohlenbänkchen von 0,30 und 0,10" Mächtigkeit, welche durch ein Schiefermittel von 2,6" Stärke getrennt sind, » 9. Flötz der Louise-Auguste-Grube 2,3% mächtig, 2 6 © » » » 3. Ko DR » » » >. VET Das Daniel-Flötz ist mit dem ins Liegende verlängerten Haupt- querschlag No. 3 der Graf-Hochberg-Grube in der Gonrad-Schacht- sohle überfahren worden, die 3 darauf folgenden Flötze greifen erst nach dem Ausgehenden hin in das Feld der Daniel-Grube hinüber. Die Lagerungsverhältnisse sind durch mehrfach auftretende Ver- werfungen sehr gestört. Die Flötze der Fürstensteiner und Weisssteiner Gruben werden in folgender Weise identificirt: 194 IL Sinfe. Sehatzlarer Schichten. Das Daniel-Flöiz . — dem. 1. Flötz, 2 9. Flötz - - — > 2 2 aeußt > Niederbank . = INCH 2 2 & = Oberbank. = ia sat = 3 Wr IE gr =. bir = 3. 2 = 2 7a 2 ra = RER 2 3. = nn ; 2 9. 2 I ar a EHEN De Er RE ae SE ee ee 3 “ein 0,7= mächtiges unreines Flötz, welches vom vorigen durch ein 0,5= starkes Schiefer- mittel getrennt wird, dürfte entsprechen > 120 20 Diese Ansicht wird durch den Umstand unterstützt, dass im Hauptquerschlage des Tiefbaues, wie weiter oben zu ersehen, das 12. Fuchs-Grübenflötz zwischen dem 13. und dem 1. Graf-Hoch- berg-Grubenflötz nicht angetroffen und dass auch auf Fuchs-Grube die Entfernung zwischen dem 11. und 12. Flötz sehr gering ist. Das 13. bis 19. Fuchs-Grubenflötz werden auf den Fürstensieiner Gruben mit den gleichen Nummern bezeichnet. Im weiteren südöstlichen Fortstreichen wurden die liegenden Flötze der Fürstensteiner Gruben von der Theresie- und Caspar- Grube, die hangenderen von der Melchior-Grube in Bau genommen; beide Gruppen werden durch den aus Porphyr und Porphyr- Conglomerat bestehenden Zug der Butierberge getrennt. Was die im Felde der Graf-Hochberg-Grube in den unter- irdischen Bauen angeirofienen Porphyr-Massen beirifit, welche in grösserer Tiefe sämmtlich mit dem über Tage anstehenden Porphyr des Gleis- und Galgenberges zusammenhängen mögen, so: ist es wohl unzweifelhaft, dass sie an den meisten oder an allen Stellen nach Ablagerung der Kohlenflötze hervorgeireten sind und diese ‚daher in ihrer regelmässigen Ablagerung gestört haben und es könnte höchstens bei den 2 bis 3 hangendsten Flötzen zweifelhaft sein, ob sie-nicht jünger, als jene seien, da die Unterbrechung, III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 195 welche sie zeigen, viel geringer und auch anderen Ursachen zu- geschrieben werden kann. Die südöstlich vom Gleis- und Galgenberge in der Streich- richtung der benachbarten Kohlengebirgsschichten liegenden Butter- berge bestehen wie die in gleicher Richtung weiter folgenden, zwischen Heinrichsgrund, Bärengrund, Steingrund und Lehmwasser sich steil erhebenden Höhen in der Hauptmasse aus Porphyr- Conglomerat, welches einzelne aus Felsit-Porphyr bestehende Kerne umgiebt. Diese Conglomerate hat neuerdings der Eisenbahn-Tunnel am ÖOchsenkopf bei Neuhaus durchbrochen, wo man sie wider alles Erwarten als ein schwerer als den Porphyr zu bearbeitendes Gestein kennen lernte (siehe Profil 10, Taf. IV). Das Material derselben bilden ausser kleinen, rundlichen Körnern auch grössere, abgerundete und scharfkautige Bruchstücke von Felsit-Porphyr, gegen welche die Quarzkörner der Menge nach sehr zurücktreten; das Bindemittel ist eine dichte, felsitische Masse, in welcher die kleineren Porphyrkörner stellenweise gleichsam verfliessen, sodass das Bindemittel der Quantität nach über die grösseren Porphyr- brocken vorwaltet und nur bei diesen die Begrenzung gegen das Bindemittel scharf hervortritt. Die Grenze zwischen Felsit-Porphyr und Porphyr-Conglomerat einerseits und zwischen letzterem und Steinkohlensandstein andererseits ist über Tage nirgends blossgelest; im Tunnel erscheint die Gesteinsscheide zwischen den ersten beiden als steil aufsteigende Linie, welche der Ansicht, dass der Porphyr zuerst dagewesen, zunächst von seinen Conglomeraten umhüllt wurde und dann erst der Steinkohlensandstein sich anlagerte, nicht gerade günstig ist und doch ist an derselben als an der natür- lichsten festzuhalten. Wie die Butterberge der Lage nach zwischen die liegende und hangende Gruppe der Graf- Hochberg-Grubenflötze einge- schaltet sind, so gehören sie auch bezüglich der Zeit ihrer Ent- stehung zwischen beide. Anders stellt sich das Altersverhältniss bei den weiter südlich zwischen Lehmwasser und Reimsbach auf- tretenden Porphyren heraus, welche etwas jünger zu sein scheinen und gewissermaassen das Verbindungsglied zwischen den Felsit- ib 196 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Porphyren der Steinkohlenzeit und den weit bedeutenderen des Rothliegenden darstellen. Die Theresie- und Caspar-Grube zu Bärengrund. Ihr Feld liegt südöstlich von der alten Graf-Hochberg-Grube und schliesst folgende Flötze ein: l. Das Stollnflötz 0,63% mächtig, Zwischenmittel 16— 80” Schieferthon und sandiger Schieferthon, 2. » Niederflötz, im nördlichen Felde 0,52" stark und unbau- würdig, im südlichen Felde 2,35” imel. 0,16% Bergmittel, Zwischenmittel 13—60" Schieferthon und Sandstein, 3. >» Mittelflötz 1,57” mächtig incl. 0,16” Mittel, Zwischenmittel durchschnittlich 25% Schieferthon und Sandstein, 4. » Oberflötz 2” mächtig inel. 0,52% Mittel. Dieses Flötz ist im nördlichen Theil des Theresie-Grubenfeldes 56,5% quer- schlägig vom Mittelflötz entfernt, im südlichen Felde ver- schwächt sich das Mittel nach und nach so sehr, dass beide Flötze zusammen abgebaut werden können; sie sind dann beide 1,83% mächtig. In diesem südlichen Felde tritt dann im Hangenden .des vereinigten Ober- und Mittelflötzes 5. >» Zwischenflötz 1,05" mächtig incl. 0,16" Mittel auf, Zwischenmittel 98” Sandstein und Schieferthon; wo das Zwischenflötz fehlt, beträgt die Entfernung vom Ober- bis Röschenflötz 230”, 6. » Röschenflötz 3,14" mächtig incl. 0,08” Mittel. Diese Flötze streichen im Theresien-Grubenfelde aus Nordwest nach Südost, wenden sich im ehemaligen Caspar-Grubenfelde durch Öst nach Nordost und bilden dadurch einen flachen Sattel von 10—16° Neigung, dessen beide Flügel östlich vom Porphyr des Kohlberges bei Reussendorf, westlich von dem der Butterberge bei Dittersbach eingeschlossen werden. Die Nähe dieses Eruptiv- Gesteins ist auch die Ursache, dass dieses Grubenfeld so vielfach durch Verwerfungen und Riegel gestört ist. Riegel sind von oben her ausgefüllte Spalten, welche sich in der Flötzmasse durch III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 197 Aufreissen in Folge von Austrocknung von der Oberfläche aus bildeten, che das Hangende sich darüber breitete. Das Ausfüllungs- material besteht aus zerkleinertem Schieferthon, Sandstein und Steinkohle, in welchem gröbere Kiesel und, da sie in der Regel in der Nähe von Porphyrbergen vorkommen, auch Porphyrbrocken vorkommen. Die Riegel stehen stets sehr steil, sind niemals mächtig und durchsetzen nur das Kohlenflötz, ohne ins Liegende fort- zusetzen; dass sie auch am Hangenden ‘abschneiden, beweist, dass sie älter, als jenes sind; aus Allem folgt, dass sie auch keine Ver- schiebung der getrennten Flötztheile hervorrufen konnten. Die 6 Flötze der Theresie- und Caspar-Grube entsprechen den 9 Graf-Hochberg-Grubenflötzen, indem das Niederflötz dem 9. und das Röschenflötz dem vereinigten 1. und 2. oder 1. bis 3. Flötz gleichzustellen ist. Da das 2. und 1. Graf-Hochberg- gleich dem 10. und 11. Fuchs-Grubenflötz, die im Hangenden des 1. auf- tretende 0,7” starke Bank jedenfalls gleich dem 12., im Hangenden der Theresie- und Caspar- im Felde der Melchior-Grube das 15./16. Flötz als das liegendste bekannt ist, so folgt, dass das 13. Fuchs-Grubenflötz, welches schon im Felde der Friedrich- Ferdinand-Grube in so ungünstiger Beschaffenheit mit dem Haupt- querschlage angetroffen wurde, dass es bis jetzt noch nicht zum Abbau vorgerichtet worden ist, im weiteren südöstlichen Fort- streichen unbekannt geblieben ist. Das 14. Fuchs-Grubenflötz ist auch hier unbauwürdig. Die consolidirte Melchior-Grube bei Dittersbach. Dieselbe hat zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Feldes- theilen auf dem 15./16. und 18., in beschränkter Ausdehnung auf dem 17. und 19. Fuchs-Grubenflötz Abbau geführt. Die ältesten Baue bewegten sich auf dem 1,57” mächtigen, damals sogenannten Hauptflötz im nördlichen Felde, welches sich später als das 15./16. Flötz der Friedrich-Ferdinand-Grube herausstellte, und auf dem in 6— 20” Entfernung im Hangenden desselben liegenden Oberflötz (das 17. Fuchs-Grubenflötz), welches hier 0,97” mächtig ist und theilweise abgebaut werden konnte, was auf der ganzen Erstreckung von Weissstein bis hierher nicht möglich war. Beide 198 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Flötze werden an der südöstlichen Markscheide der damaligen Vermessung durch einen Verwurf abgeschnitten (siehe Friedrich- Ferdinand-Grube). Das Fallen beider Flötze beträgt 120%. Später wurde auf dem 18. Fuchs-Grubenflötz im Anschluss an die Baue der benachbarten Friedrich-Ferdinand-Grube im Felde des Grenz- schachtes und auf einem Separatbau im Felde des Reiche-Schachtes ein Abbau vorgenommen. Das 19. Fuchs-Grubenflötz war zwar ebenfalls durch eine besondere Rösche im nordwestlichen Theil des Grubenfeldes untersucht und zum Theil abgebaut worden, jedoch zeigte es sich vielfach von Sprüngen durchzogen und im weiteren Fortstreichen unbauwürdig. Die jetzige Tiefbau-Anlage befindet sich in einem Feldestheil, in welchem bis dahin noch kein Betrieb stattgefunden hatte; ihre beiden Sohlen liegen in 111 und 148” Teufe des Schachtes. In diesem südlichen Felde treten die Flötze in folgender Beschaffenheit auf: Das 15./16. Flötz 1,5” mächtig; das Mittel, welches beide Flötze scheidet, ist 0,01—0,20” stark, das Flötz hat zum Theil Schieferthon, zum Theil Sandstein zum Hangenden, Zwischenmittel im östlichen Felde 0— 2”, » » westlichen » 8-10, » 17. Flötz in maximum 0,6—0,7” mächtig und dann bauwürdig, hat Sandstein zum Hangenden, _ Ziwischenmittel im östlichen Felde 30”, » » westlichen » 22— 24”, » 18. Flötz ist-von oben nach unten zusammengesetzt aus: 0,74” Kohle 0,26” Schiefer 0,14% Kohle 0,06” Schiefer 0,59% Kohle 1,79m. i Auf dem Flötz liest eine 0,23” starke Schieferbank, worauf Sandstein folgt, das Liegende ist ebenfalls Sandstein. » 19. Flötz ist bis jetzt noch nicht aufgeschlossen worden. In der 1. Tiefbausohle reicht das 15./16. Flötz nach Osten bis an den 1. Hauptsprung der Friedrich-Ferdinand-Grube, gegen III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 199 Westen zeigte sich dasselbe in der Grundstrecke auf eine Länge von 150” vom Porphyr überlagert, möglicher Weise dieselbe Masse, welche im Schacht in 8” Stärke auftrat. Das 17. Flötz liegt im östlichen Felde östlich vom Dorfe Dittersbach unmittelbar auf dem 15./16. und kann daher gemein- schaftlich mit diesem abgebaut werden. Das 18. Flötz, welches in einer höheren Sohle nordöstlich vom Tiefbauschacht abgebaut worden ist, wird hier, ehe es die 1. Tiefbausohle erreicht, unbau- würdig. Die Flötze der Glückhilf- und Friedens-Hoffnung-Grube und die der Melchior-Grube stellen beide in den betreffenden südlichen Grubenfeldern die äussersten Flügelenden der Specialmulde dar, welche der Hangend-Zug östlich des Hochwaldes bildet und in welcher östlich der Muldenlinie das Anhalt-Segenflötz das han- gendste der im Bau befindlichen Flötze ist. Weiter im Hangenden folgen dann die oben erwähnten Flötze von Louis- und Emanuel-Grube und endlich im äussersten Han- genden eine aus 1—3 schwachen Flötzen bestehende Gruppe, welche wahrscheinlich aus den hangendsten Flötzen der Carl- Georg-Vietor-Grube besteht. Diese Flötzgruppe beschreibt in _ ihrer Streichrichtung einen flachen Bogen und ist als letzte Kohlen- ablagerung der nördlich vom Hochwald mit schmaler Rinne be- ginnenden und hier mit einer Breite von mehr als 3000% geöffneten Mulde zu betrachten; ihre Flötze waren von der Friedrich-Stolberg-, Friederike-, Ernestine- und Amalie-Grube in geringer Tiefe in Bau genommen worden, von denen die letztere ihr Dasein am längsten gefristet und ihren Betrieb erst vor kurzer Zeit eingestellt hat. Die Friedrich-Stolberg-Grube bei Fellhammer, die west- lichste der genannten, besitzt in ihrem Felde 3 Flötze: Das Röschenflötz 0,5” mächtig, im Hangenden davon ein Flötz 0,52 mächtig und noch weiter im Hangenden » » von 0,31" Stärke. Dieselben streichen in h. 3—4 und fallen mit 16—20° nach Südost; nur das zuerst genannte war Gegenstand des Bergbaues, dasselbe liegt querschlägig gemessen etwa 500" vom Beste-Flötz der Glückhilf-Grube entfernt. 200 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Das Feld der weiter östlich liegenden Friederike-Grube schliesst nur ein Flötz ein, welches 1—1,3" mächtig, in h. 9—10 streicht und mit 20—25° nach Südwesten fällt. Das Mundloch ihrer Rösche liest auf dem westlichen Ufer des Hainflüsschens und ihm gegenüber auf der Östseite dasjenige der Rösche der Ernestine-Grube; dieselbe besitzt zwar 2 Flötze, von denen jedoch nur das obere, welches 1,05" mächtig, bauwürdig ist. Weiter südöstlich folgt endlich das Feld der Amalie-Grube zu Neu- haus, deren Flötz 1,05% mächtig ist, in h. 10—12 streicht und mit 10—12° nach Südwest fällt. Das Friederike-, Ernestine- und Amalie-Grubenflötz sind jedenfalls identisch unter sich und mit einem der beiden mächtigeren Flötze der Friedrich-Stolberg.-Grube Im südöstlichen Baufelde der Amalie-Grube wurde an zwei Stellen das Vorhandensein von Porphyr constatirt, so dass hier die nördliche Grenze des zwischen Steinkohlen-Formation und Roth- liegendem eingelagerten Porphyrs des Hahnberges zu suchen ist. Oestlich davon, aber von ihm noch durch Steinkohlensandstein getrennt, liegt der Neuhäuser Schlossberg, welcher einen aus Culm- grauwacken bestehenden Hügel mitten in der productiven Ab- theilung darstellt, an dessen Fuss Porphyr zum Vorschein kommt. Im Hangenden des Amalie-Flötzes ist im Felde der Neue Franz-Joseph-Grube zu Neu-Hayn das Vorhandensein der letzten Kohlenbildungen, welche hier den Schluss der Formation bilden, nachgewiesen worden, nämlich eines 1” mächtigen Flötzes, auf welchem eine 4” starke Schieferthonbank und auf dieser ein 'hangendes Flötzchen von 0,4” Mächtigkeit liegt; beide Flötze sind wegen vielfacher Verdrückungen unbauwürdig. Die Flötze der Theresie- und Oaspar-Grube nehmen von dem Punkt an, wo sich das Bärengrunder Thal nach Reussendorf hin öffnet, eine südliche Richtung an, indem sie sich um den aus Porphyr bestehenden Kohlberg herumlegen. Aus den dort vor längerer Zeit unternommenen Schurfarbeiten hat sich ergeben, dass die Theresie-Grubenflötze sich nach und nach so zusammendrängen, dass der Flötzzug nur aus einem Wechsel von Kohlenbestegen mit Schieferthonbänken besteht. Im Hangenden des Anton- Schachtes der Caesar-Grube erscheinen die Flötzbestege bis auf | | # | IIT. Stufe. Schatzlarer Schichten. 201 einen einzigen reducirt, welcher sich nach Ober-Reussendorf hin- zieht; zu diesem gesellen sich noch mehrere andere, welche sich allmählich im Fortstreichen zu Flötzen ausbilden, auf welchen die Bernhard-Grube einen Bau geführt hatte, jedoch ist Zahl und Mächtigkeit der bebauten Flötze nicht zuverlässig bekannt. Südlich des Zwickerthales liest die Dorothea-Grube zu Steingrund mit 3 Flötzen: Das 3. oder liegende Flötz 1,3% mächtig, Zwischenmittel 108,8% stark, » 2. oder Niederflötz 1,3” mächtig, Zwischenmittel 10” stark, » 1. oder Oberflötz 0,92” mächtig. Dieselben streichen h. 11—12 und fallen unter einem Winkel von 18— 20° gegen West; sie waren auf bedeutende Längen taub und unbauwürdig. Der Flötzzug, welcher von hier in südlicher Richtung am öst- lichen Gehänge des Langenberges entlang nach Sophienau streicht, zeigt hier wieder eine grössere Bauwürdigkeit, so dass früher hier mehrere Gruben ihre Baue auf 2 Dorothea-Grubenflötzen etabliren konnten, deren Felder später in demjenigen der consolidirten Sophie- Grube aufgegangen sind. Das Feld der jetzigen consolidirten Sophie-Grube bei Charlottenbrunn ist aus den Feldern von Sophie, August- Glück und Carl hervorgegangen. Jede dieser Einzelzechen hatte ihre Baue auf den beiden nachgenannten Flötzen: Das Niederflötz 0,84” mächtig inel. zweier Mittel von zusammen 0,18% Stärke, » Oberflötz 1,57 — 1,86” mächtig incl. zweier Mittel von 0,24” Stärke geführt. Das beide Flötze trennende Zwischenmittel ist in einem Theil des nördlichen Feldes so schwach, dass beide zusammen ein Flötz von 3,4” Stärke incl. eines Schieferthonmittels von 0,52” Mächtigkeit bilden, während dasselbe in der Nähe des Henriette-Schachtes so stark ist, dass beide Flötze querschlägig 202 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 37,6" weit von einander liegen. Sie streichen h. 9—11 und fallen mit 7—15% gegen Westen. Das Oberflötz hat da, wo es sich vom Niederflötz weiter entfernt, Sandstein, sonst Schieferthon zum Hangenden und Schieferthon zum Liegenden, das Niederflötz hat Schieferthon zum Hangenden und grösstentheils Sandstein zum Liegenden. Da, wo das Oberflötz die normale Mächtigkeit über- schreitet, geht das Niederflötz in der Mächtigkeit zurück und wird dann für sich allein unbauwürdig und umgekehrt; in Folge dessen ist in den Feldern der Sophie- und Oarl-Grube vorherrschend das Ober-, auf der August- Glück - Grube dagegen das Niederflötz in Bau genommen worden. Im nördlichen Felde fallen beide Flötze nach dem Ausgehenden hin auf ca. 250% streichende Länge in das Feld der Friedrich-Grube, wurden daher von dieser abgebaut; dieselben zeigen hier folgende Zusammensetzung: 1,50% Oberbank Das Öberflötz 0,20% Mittel 0,55” Niederbank 2,25", 0,75 — 1,1% Zwischenmittel, » Niederflötz 1,12” mächtig. Der gegenwärtige Bau bewegt sich im südlichen Felde, wel- ches vom nördlichen durch mehrere Sprünge getrennt ist, deren grösster, von Süden her betrachtet, die Flötze um 582,7” söhlig gemessen, ins Liegende verwirft. Das Öberflötz ist hier bis 2,5” mächtig, das Niederflötz zwar nur 0,5 —-0,6” stark, aber reiner als das vorige; der Fallwinkel derselben beträgt nur 5°, weshalb bei dem vorgenannten Hauptsprunge die seitliche Verschiebung der beiden getrennten Flötztheile so ungewöhnlich gross ist. Die Aus- richtung desselben war nur in der 1. Tiefbausohle auf horizontalem Wege, in der 2. dagegen in der Falllinie der Sprungkluft erfolgt. Letztere ergab, dass das vereinigte Ober- und Niederflötz mit 2,5" Gesammtmächtigkeit und guter Qualität sich wieder anlegt. Eine ausserordentlich reiche Entwickelung von Kohlensäure im gesunkenen Flötztheil liess jedoch weitere Aufschlüsse noch nicht zu und demzufolge musste diese wichtige Untersuchungsarbeit vor- läufi& unterbleiben. j \ \ | | III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 203 Die Carl-Gustav-Grube, im Hangenden von Sophie- Grube belegen, besitzt ein 0,94” starkes Ober- und ein 0,73” starkes Niederflötz, welche, horizontal gemessen, durch ein 10,5" starkes Schiefermittel von einander getrennt sind, ein Streichen in NS. und ein westliches Fallen von 20% zeigen; das Oberflötz hat Sandstem zum Hangenden. Beide Flötze sind identisch mit den Sophie-Grubenflötzen, zeigten sich aber durch die Sprünge, welche aus dem Sophie-Grubenfelde bis hierher fortsetzen, vielfach gestört und zertrümmert. Die beiden Flötze der Carl-Gustav- Grube werden in etwa 840” Entfernung von der Fundgrube ins Hangende verworfen und wurden hier vor langer Zeit unterhalb Garve’s Ruh von der ehemaligen Erdmann-Grube, deren Feld später dem von Carl-Gustav zugeschlagen wurde, in Bau ge- nommen; hier hat das Oberflötz nur noch 0,39 — 0,52” Mächtigkeit. Da in dem Steingrunder Thal im Hangenden der Dorothea- Grube einige Flötze von 0,39—0,52” Mächtigkeit und mit einem Fallen von 12—19° nach West bekannt waren, so wurde am west- lichen Abhang des Langenberges eine Schurfarbeit unternommen und dabei ein Flötz von 0,78 — 1,30” Stärke incl. 0,26 — 0,39" Mittel aufgefunden, auf welches die Carl-Christian-Grube ihre Verleihung erhielt. Das Flötz zeigte sich indessen bei der näheren Untersuchung bald unbauwürdig. Im Hangenden der Carl-Christian- Grube befinden sich zwar noch 4 Flötze, welche jedoch wegen geringer Mächtigkeit und Qualität nicht bau- würdig sind. Südlich von Carl-Gustav- und Carl-Christian- und westlich von Sophie- liegt die Lehmwasser-Grube bei Lehmwasser; in ihrem Felde tritt ein Flötz von 1,07 — 1,25” Mächtigkeit incl. 0,47” Mittel, dessen Hangendes aus Sandstein und dessen Lie- gendes aus Schieferthon besteht, mit einem Streichen in h. 10—4 und einem südwestlichen Fallen von 15° auf, welches jedoch viel- fache Störungen erlitten hat, so dass der Grubenbetrieb nur kurze Zeit gedauert hat. Nach einer Unterbrechung von etwa 5500” treffen wir im Felde der Mariahilf-Grube zu Nieder-Wüste-Giersdorf auf ein Flötz von 0,52 —-0,65" Stärke, welches h. 7—8 streicht, 204 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. mit 30—35° nach Süden einfällt und durch 15 — 20” tiefe Bohr- - löcher und einen älteren Schacht, durch welchen 2 Flötze setzen, auf ca. 1500” streichende Länge nachgewiesen wurde. Da jedoch der im Dorfe angesetzte kleine Stolln mit 276% Länge nur einen Flötzbesteg von 0,07 — 0,10” Stärke überfahren und eine auf dem Flötz einfallend getriebene Strecke in 31,3” Tiefe einen Sprung ins Liegende erreicht hatte, auch Wasserzuflüsse die Fortsetzung derselben erschwerten, wurde der Grubenbetrieb wieder eingestellt. Im weiteren südöstlichen Fortstreichen folgen die Neu- Glückauf- und Gersons Glück-Grube bei Rudolphs- waldau. Im Felde der erstgenannten Grube war ein Flötz von 1 bis 1,3" Mächtigkeit, welches h. 2- 9 streicht und ein Fallen von 25 — 30° besitzt, auf eine kurze Erstreckung abgebaut worden; die Mächtigkeit desselben stieg bis 2” und mehr; da jedoch das Flötz nur auf kurze Erstreckung aushielt und sich nach allen Rich- tungen hin auskeilte, so versuchte man einen Aufschluss desselben in tieferer Sohle. Der im Rudolphswaldauer Thale angesetzte Stolln überfuhr bei 544” Länge einen Kohlenbesteg, das sogenannte Carl-Flötz, einen zweiten Besteg bei 594” Länge und einen dritten 0,26” starken Besteg, das sogenannte Wilhelm-Flötz, bei 617” Länge. Dieselben haben sich bei weiterer Untersuchung im Streichen und in schwebender Richtung als durchaus unbauwürdig erwiesen. Die Gersons Glück-Grube, südöstlich von der vorigen gelegen, besitzt 2 Flötze von 1,2" Mächtigkeit incl. 0,18% Bergmittel und 0,7” incl. 0,05” Bergmittel; das Streichen derselben ist unregel- mässig, wechselt zwischen h. 5 und 9, das Fallen beträgt 24— 25" nach Südwest resp. Nordwest. Zur Lösung derselben war vom Rudolphswaldauer Thal, also vom Liegenden her, ein Stolln ge- trieben worden, welcher mit 113% Länge ein verschiefertes Flötz überfuhr; da dasselbe sich bei weiterer Untersuchung nicht reiner zeigte, so kam der Grubenbetrieb nach kurzer Dauer zum Erliegen. Oestlich von diesem Versuchbau, etwa 400” vom Dorfe entfernt, tritt eine Porphyrmasse von etwa 400” Länge und 250” Breite in Gebiet des Steinkohlengebirges auf, ohne sich auf der Ober- fläche sehr bemerkbar zu machen. III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 205 Nach einer abermaligen Unterbrechung treten erst jenseits der schlesisch-glätzischen Grenze bei der Colonie Städtisch Eule einige unregelmässig abgelagerte Flötzchen auf, welche von der Gute- Hoffnung-Grube in Bau genommen worden waren, über deren Verhalten jedoch nichts Näheres bekannt ist. Später wurden die- selben Flötze von der Anna-Grube gemuthet. Südlich von beiden liegt die Jacob-Grube, mit welcher die Felder der beiden vorgenannten consolidirt worden sind. In ihrem östlichen Felde liegen ferner die Wilhelm-Flötze der Wenzeslaus-Grube, welche vom Adolph-Schacht aus bis hierher verfolgt aber unbauwürdig befunden worden sind; jedenfalls sind sie mit den Gute- Hoffnung-Grubenflötzen identisch. Im Felde der südöstlich an- grenzenden consolidirten Wenzeslaus-Grube zu Hausdorf treten in einer querschlägigen Breite von 360% 12 Flötze auf; die Schichtenfolge, vom Hangenden nach dem Liegenden fortschreitend, stellt sich in der jetzigen Tiefbausohle bei 133" Teufe wie folst dar (siehe Profil 18, Taf. IV): 1. Das 2. hangende Flötz 1,5% mächtig, unrein, 3,2” Schieferthon 5% sandiger Schieferthon 1,5% Schieferthon, 2.. » 1. hangende Flötz 0,5 — 1” mächtig, 2,5% Schieferthon 45% sehr fester Sandstein, 3. >» Felsenkohlenflötz 0,45—0,55” mächtig, 5% Schieferthon, 4. » Wenzeslaus-Flötz 1,4—1,6” mächtig, im mittleren Gruben- felde mit einem 0,2" starken Schiefermittel in der Nähe des Hangenden; im nordwestlichen und südöstlichen Theile des Tiefbaufeldes fehlt diese Mittel, dafür tritt über einem 0,2” starken Kohlenbänkchen, vom Liegenden her gerechnet, ein 0,2” starkes Dettenmittel auf, 2,5 — 5,2” Schieferthon 220% Sandstein mit 2 Kohlenbestegen und mehreren Conglomeratbänken, 206 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 5. Das 1. Wilhelm-Flötz 0,5—0,6" mächtig mit 2 Schiefermitteln von 0,2” Mächtigkeit, 3” Schieferthon, 6. » 2. Wilhelm -Flötz 1% mächtig incl. 0,25% Mittel, 4% Schieferthon, 7. » 3. Wilhelm-Flötz 2,5—3" mächtig incl. zweier nur lokal auftretenden Schiefermittel von 0,60 — 0,80% Stärke, 3— 4” Schieferthon, 8. >» 4. Wilhelm-Flötz 1,8” mächtig incl. 0,45 — 0,50” Mittel in 3 Bänken, 3,25% Schieferthon, 9. » 5. Wilhelm-Flötz 1,1” mächtig incl. 0,10% Mittel, 1% Schieferthon 3% sandiger Schieferthon, 0,5” Schieferthon, 10. » 6. Wilhelm-Flötz 0,25" mächtig, 1,5% Schieferthon 6,5% sandiger Schieferthon 1,3% Schieferthon, ll. » 7. Wilhelm-Fötz 0,6% mächtig incl. 0,15% Mittel, 10% Schieferthon, 12. » 8. Wilhelm-Flötz 0.8” mächtig inel. 0,15%. Mittel. Man hält es für wahrscheinlich, dass im Hangenden des 2. hangenden Flötzes noch Flötze vorhanden sind und ebenso soll im Liegenden des 8. Wilhelm-Flötzes noch ein 9. von 0,8 — 1” 'Mächtigkeit früher abgebaut worden sein. Das 4.—8. Wilhelm- Flötz sind in der Tiefbausohle noch nicht vorgerichtet, daher nach den Aufschlüssen in der Wenzeslaus-Stollnsohle notirt. Das Streichen der Flötze geht in h. 7”—9, das südwestliche Fallen beträgt bei den hangenden Flötzen durchschnittlich 32°, bei den Wilhelm-Flötzen 25—26°. Die Hauptstörung der Lagerungs- Verhältnisse bildet ein fast genau im Streichen der Flötze ver- laufender, unter einem Winkel von 60— 65° einfallender Sprung, welcher sich mit den im südöstlichen Felde auftretenden Sprüngen zu kreuzen scheint; letztere treten in der Nähe des Hausdorfer Thaleinschnitts in grosser Zahl auf, was sich aus .dem Betrieb des W enzeslaus-Stollns ergeben hat. III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 207 Dass die Wilhelm-Flötze im westlichen Felde nur als Bestege vorhanden sind, hat der vor 3 Jahren unternommene Betrieb eines Querschlages vom Adolph-Schacht ins Liegende in der Sohle des Friedrich-Gegentrum-Stollns erwiesen. An der südöstlichen Mark- scheide schliessen sich die Felder von Balthasar, Ferdinand- und Agnes-Grube an, in welchen gegenwärtig kein Betrieb stattfindet. Die Ferdinand-Grube im Leergrunde stand noch Mitte der 60er Jahre im Betriebe und es wurde hier durch das Auffahren einer schwebenden Strecke auf dem 1,05" starken Ferdinand-Flötz ein Sattel nachgewiesen, dessen Gegenflügel jedoch nicht verfolgt worden war. Die Agnes-Grube hatte in den letzten Jahren das Abteufen eines Schachtes begonnen, um die durch Schurfarbeiten aufgefun- denen 4 Flötze, welche man für Wilhelm-Flötze hält, weiter zu untersuchen, dasselbe wegen der ungünstigen Zeitverhältnisse aber nicht zu Ende geführt. Der Hangendzug dringt in seinem weiteren Fortstreichen nicht in das Innere der Bucht ein, in welcher die Flötze des Liegendzuges auf der Rudolph- und Fortuna-Grube abgelagert wurden, sondern wendet sich in kürzerem Bogen, das nördliche Ende des Gabbro-Zuges sattelförmig umlagernd, nach Kohlendorf und Buchau, wo die alte Ruben -Grube lag. Das jetzige Feld der consolidirten Ruben-Grube zu Kohlendorf erstreckt sich von Colonie Hein bei Ludwigsdorf bis zur Schlegeler und Ebersdorfer Territorialgrenze. Die ältesten Baue fanden zwischen Kohlendorf und Buchau auf dem Buchen- berge statt, welcher durch die damals zahlreich vorgekommenen versteinerten Stämme von Araucarites Rhodeanus bekannt geworden ist. Im Felde der früheren combinirten Ruben-Grube erscheinen die Flötze durch ein ca. 300” starkes Sandsteinmittel in 2 Gruppen getheilt. Die hangende Gruppe enthält 4 Flötze, nämlich vom hangendsten angefangen: 1. Das Joseph-Flötz 1,05” mächtig, 2. » Ruben-Flötz 1,05” » inel. 0,52% Mittel, 3. ein 0,39” starkes Flötz, 4. das liegende Flötz 0,66— 2,61" mächtig. 208 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Die liegende Gruppe besteht ebenfalls vom hangendsten ange- fangen aus folgenden Flötzen: 5. Das 2. hangende Flötz 1”, Zwischenmittel 131” stark, 6. » 1. hangende Flötz 0,52—1,05” m. incl. 0,26—0,52” Mittel, _ Zwischenmittel 32%, 7. » Röschen-Flötz 1,05% mächtig, Zwischenmittel 31”, 8. >» 1. liegende Flötz, unbauwürdig, Zwischenmittel 15,6”, 9. » 2. liegende Flötz bis 2,8% mächtig, Zwischenmittel 9,9%, 10. » 3. liegende Flötz 0,68% mächtig. Das durchschnittliche Streichen der Flötze geht in h. 11, das westliche Fallen beträgt 20—26°. Für die jetzige Tiefbau-Anlage liegt der Hauptquerschlag in 66% (bei dem Eisenbahn-Förderschacht in 106”) Tiefe. In dieser Sohle sind die vorstehenden Flötze in folgender Beschaffenheit aufgeschlossen worden: 0,10—0,20% Oberbank 1. Das Joseph- oder 2. Klar 1—1,5" Mittel 7 1,0% Niederbank 2,10— 2,70%, 27” fester Sandstein, 2. » Ruben-Flötz 0,50% mächtig, 3” Schieferthon und Brandschiefer, letzterer mit thie- rischen Resten, 3. >» 4. Flötz 0,10" mächtig, 5” Schieferthon und Brandschiefer mit thierischen Resten, 4. » 5. Flötz 0,30% mächtig, 35% Sandstein, 6. Flötz 0,80" mächtig, 5 m >) 1 Sy Schieferthon mit vielen Pflanzenresten, 6. » 7. Flötz 1” mächtig. Jenseits dieses Flötzes tritt ein Sprung auf, welcher die Schichten 25" saiger ins Hangende verwirft. Zwischen III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 209 dem 7. und dem nächstfolgenden Flötz liegt ein Sandstein- mittel mit Conglomeratbänken von 120” Stärke querschlägig gemessen, darauf folgt 0,50% Schieferthon und dann: 7. Das 2. hangende Flötz 1” mächtig, 42% Schieferthon, 8. » 1. hangende Flötz 1,50% mächtig incl. 0,10” Mittel, 10% Schieferthon, 9. » Röschen-Flötz 1,5—3” mächtig, 5% Schieferthon, 0,40% Nebenflötz, 19,0% Schieferthon, 10. >» 1. liegende Flötz 1,5—2” mächtig incl. 0,10—0,20" Mittel, welches aus feuerfestem Schieferthon besteht, 10” Schieferthon, 11. » 2. liegende Flötz 1,5—3" mächtig incl. 0,20—0,30" Mittel, welches ebenfalls aus feuerfestem Schieferthon besteht, 12. » 3. liegende Flötz 0,80” mächtig inel. 0,05" Mittel, 4” Schieferthon, 13. » 4. liegende Flötz 0,30” ehe 20% Sandstein, 14. » 5. liegende Flötz 0,15” mächtig, 15" Sandstein, 15. » 6. liegende Flötz 0,15” mächtig. Im Liegenden des Letzteren tritt wiederum feuerfester Schieferthon mit 3” Mächtigkeit auf. Im nördlichen Querschlag No. 3, welcher vom 6. liegenden Flötz noch 20” weit ins Liegende fortgesetzt wurde, traf man ein zweites Lager von feuerfestem Schieferthon; da aber dasselbe unrein ist, so wurde der Querschlags- betrieb eingestellt, obgleich man das Liegende desselben noch nicht erreicht hatte. Unter diesem hofft man nach den Aufschlüssen, welche der Eisenbahn-Einschnitt ergeben hat, noch 4 Lager dieses Minerals von 2,5", 2%, 3,4 und 1,7” Mächtigkeit in der Tiefbausohle anzutreffen. Diese feuerfesten Schieferthone sind dieselben Schiefer- thone, welche weiter oben bei Beschreibung der Contactgesteine zwischen Gabbro und Carbon im Versuchsschacht der alten Ruben- 14 210 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Grube erwähnt wurden und welche nach früherer Meinung durch ihre abweichende Beschaffenheit beweisen sollten, dass sie durch Contact mit Gabbro metamorphosirte Schieferthone seien. Das Fallen der Flötze beträgt im nördlichen Felde 20 — 22° nach Westen, in der Nähe des Porphyrs am Schlosse zu Kunzen- dorf 30—40°, im südlichen Felde 20—30°; bei der sattelförmigen Umlagerung des Nordendes des Gabbro-Zuges fällt der östliche Flügel mit 80—90° ein. Der Kohlensandstein enthält nicht nur Stammbruchstücke von ‚ Araucarites Rhodeanus, sondern auch Bleiglanz, Kupferkies, Schwefel- kies und Blende ungewöhnlich häufig eingesprengt; diese Schwefel- metalle finden sich auch in den Drusen des Sphärosiderits und als zarter Anflug auf der Steinkohle; sie sind Gegenstand einer besonderen Verleihung. Im nördlichen Felde sind die Kohlenflötze und feuerfesten Schieferthone mächtiger und wegen der sattel- förmigen Lagerung zweimal vorhanden, im südlichen Felde beide stark zusammengedrängt. Im südöstlichen Fortstreichen treten die Flötze in das Feld der consolidirten Johann-Baptista-Grube zu Schlegel über, wo indess deren bis jetzt nur 7 bekannt ge- worden sind, nämlich vom Liegenden angefangen: Das 7. Flötz 0,5—0,6" mächtig incl. 0,03" Mittel, 10,2% Schieferthon, » 6. Flötz 0,6-0,8% mächtig incl. 0,1” Mittel, 30,6% Schieferthon, » 5. Flötz 1,3—1,5” mächtig incl. 0,3" Mittel, 15,8” sandiger Schieferthon, 4. Flötz 0,5—0,6” mächtig inel. 0,1” Mittel, 28" Sandstein, . Flötz 1,5" mächtig, 28% Sandstein und Conglomerat, (SV) u {SS} . Flötz 0,9— 1,3" mächtig mit viel thonigem Sphärosiderit im Hangenden, 12” Schieferthon, » 1. Flötz 0,9—1" mächtig. III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 311 Diese Flötze streichen durchschnittlich in h. 10, fallen mit 20—25° nach Westen, treten in einer querschlägigen Breite von 160% auf und sind hinsichtlich ihrer Mächtigkeit einem vielfachen Wechsel unterworfen. Zwischen den äussersten Aufschlüssen der Ruben- und Johann- Baptista-Grube liegt ein vollständig unbekanntes Feld von ca. 2500” streichender Länge; dieser Umstand in Ver- bindung mit der Veränderlichkeit der Flötze ist die Ursache, dass bis jetzt an eine Parallelisirung der Flötze beider Gruben nicht gedacht werden konnte. Im nördlichen Grubenfelde, dem der früheren Einzelzeche Seegen Gottes, wurde auf einigen der vorgenannten Flötze in ge- ringer Teufe ein Bau geführt, die Beschaffenheit der Flötze ist hier jedoch eine ungünstige; im Felde der Helene-Grube, welches, wie das vorige, jetzt zu Johann-Baptista-Grube gehört, waren das 1. und 6. Flötz Gegenstand des Abbaues gewesen, beide zeigten sich vielfach gestört. Die Concordia-Grube baut das 5., 6. und 7. Flötz, die Magdalena-Grube bei Colonie Leppelt das 5. Flötz am Ausgehenden ab. An die Johann-Baptista- schliesst‘ sich die consolidirte Frischauf-Grube zu Ecekersdorf an. Im nördlichen Felde treten folgende Flötze auf, welche vom Hangenden her gezählt werden: Das 1. Flötz 1,40% mächtig inel. 0,40% Mittel, nach 18” Abstand RD 05 » » 0,10% » (unbauwürdig), nach 16% Abstand » 3. Flötz 0,32" mächtig, incl. 0,12” Mittel (unbauwürdig), nach 3" Abstand » 4. Flötz 0,50—0,55" mächtig incl. 0,26” Mittel, nach 7" Abstand 5. Flötz 1,90" mächtig incl. 0,40% Mittel, nach 8” Abstand » Nebenflötz 0,92" mächtig inel. 0,08" Mittel, nach 6” Abstand 6. Flötz 2,48 — 2,60" mächtig inel. 0,50 — 0,90" Mittel, nach 6” Abstand » 7. Flötz 0,85” mächtig inel. 0,20” Mittel, nach 14” Abstand 2.8 De » DE SL > a2 > » 9. » 0,67—0,75” mächtig incl. 0,20” Mittel. 14° 99) II. Stufe. Schatzlarer Schichten. Das noch weiter im Liegenden auftretende Sumpfflötz ist hier noch nicht aufgeschlossen. Das Streichen der Flötze geht in h. 4, das westliche Fallen beträgt 25°. Die Zusammengehörigkeit derselben mit denen der Johann-Baptista ist noch nicht festgestellt worden; es wird ver- muthet, dass Johann-Baptista-Grube Frischauf-Grube 1. Flötz = 3. Flötz 2» a — 4. » SD = De 4.» — OU sEwZ Im südlichen Felde, welches durch mehrere Sprünge vom nördlichen geschieden wird, ist die Beschaffenheit der Flötze folgende: Das 1. Flötz 1,43" mächtig incl. 0,35" Mittel, nach 22” Abstand >10 235 ,055.0.. » DON» 3. la » 00 » » 0,18% » » GE » >40 3720,50 » rein len » 3 » incl. 0,40% » » gm » Do 2A m Od » San » > la a » » 0,200 » >» 188 » » 8» 0,60 » a lan ey >» gu » > 98 » » 0,200 » > ER » » Sumpfflötz 1,11m mächtig incl. 0,25% Mittel. Zwischen dem 9.-und Sumpfflötz liegen im Richtorts - Quer- schlage noch mehrere Flötzbestege. Das im nördlichen Felde vor- handene Nebenflötz fehlt hier und hat sich jedenfalls mit dem 6. Flötz vereinigt; im Uebrigen sind die Flötze beider Felder, welche gleiche Nummern tragen, identisch; auch stimmt die Be- schaffenheit der Zwischenmittel in beiden ziemlich gut überein. Das Streichen geht hier in h. 6 und das Fallen mit 20— 25° nach Nordwest. Vom 1. bis 4. Flötz bestehen die Zwischenmittel aus Schieferthon, vom 4. ab stellt sich sandiger Schieferthon und Sand- stein ein. ILL Ill. Stufe. Schatzlarer Schichten. 213 Gegen Südwest werden sämmtliche Flötze durch einen Sprung ins Liegende abgeschnitten, hinter welchem das Rothliegende ansteht. Das jenseits des Sprunges in einer Entfernung von 850" vom Maschinenschacht zur Aufsuchung der Flötze 219,3” tief gestossene Bohrloch No. 1 hatte 4 Flötze von nachstehender Mächtigkeit: Das 1. Flötz 1,42” stark, >» 4.8 Alban 2» 6 5 Jose 9 >. en durchteuft. Die Grenze zwischen Rothliegendem und Steinkohlen- Formation lag bei 173,47”, das 1. Flötz bei 188” Teufe des Bohrlochs. Das Bohrloch No. II, ca. 280” östlich vom vorigen gelegen, wurde bei 129,8” Teufe wegen zu starken Nachfalls verlassen. Bei Aufsuchung dieses verworfenen Theils von Kohlengebirge in der II. Tiefbausohle sind zunächst nur abgerissene Flötztheile aufgefunden und deshalb die betreffenden Arbeiten vorläufig ein- gestellt worden. Hiermit endigen in der Hauptsache die Ablagerungen der - III. Stufe auf schlesischer Seite, denn was sich von Steinkohlen- gebirgsschichten am Nordostrande und am Südende des Gabbro- Zuges noch vorfindet, ist unbedeutend. Am Nordostrande desselben sind durch Schurfarbeiten über Tage, zu beiden Seiten des Thales von Nieder-Volpersdorf liegend, 5 Flötze mit nördlichem Streichen und östlichem Einfallen bekannt geworden, die Adelhaids-Glück- Grubenflötze. Die Mächtigkeit derselben varüirtam Ausgehenden zwischen 0,15 und I” und ebenso der Fallwinkel zwischen 28 und 80°. Ob die Flötze im Adelhaids-Glückstolln regelmässiger abgelagert angetroffen worden sind, darüber ist nichts bekannt, auch lässt sich nachträglich nicht mehr feststellen, ob dieselben der II. oder Ill. Stufe angehören. Schliesslich ist noch das Auftreten von Steinkohlenschichten am Südende des Gabbro-Zuges zu erwähnen, welches ebenfalls nur eine sehr beschränkte Ausdehnung besitzt. Hier wurden von der Neue Frischauf-Grube bei Roth-Waltersdorf 2 Flötze durch 214 - III. Stufe. Schatzlarer Schichten. einen kleinen Stolln aufgeschlossen. Das 1. (hangende) Flötz besteht von oben nach unten aus: 0,05” Kohle 0,13” Mittel 0,24” Kohle 0,18% Mittel 0,73% Kohle 1,33” und hat Sandstein zum Liegenden und Hangenden. Das darauf folgende Flötzchen von 0,44” Stärke, 2 Bestege von 0,10 und 0,26" Stärke und endlich das darauf folgende 2. Flötz von 0,57” Mächtig- keit sind sämmtlich durch Zwischenmittel von Schieferthon ge- schieden. Das Fallen der Schichten beträgt 40— 45°. Dieses Vorkommen gehört zweifellos der III. Stufe an. Betrachten wir nun, wie sich der Hangend-Zug in Böhmen gestaltet. Sobald man von Tschöpsdorf, südwestlich von Liebau, wo nur unbauwürdige Flötzchen auftreten, ausgehend die Grenze überschreitet und österreichisches Gebiet betritt, so stellt sich schon bei Schwarzwasser eine ganze Gruppe bauwürdiger Flötze ein, welche im Hangenden der vorigen liest und von der Johann- Anton-Grube in Bau genommen worden ist. Die Schichten bilden vom Liegertden beginnend nachstehend aufgeführte Reihen- _ folge, in welcher. das zuerst genannte Anna-Flötz etwa 1750” vom hangendsten Flötz bei Tschöpsdorf entfernt liegt. Das Anna-Flötz 0,63” mächtig incl. 0,3% Schiefermittel, Zwischenmittel 6”, » Olara-Flötz 1” mächtig incl. 0,5% Schiefermittel, Zwischenmittel 12%, » Friedrich-Flötz 0,84” mächtig incl. 0,2% Schiefermittel, Zwischenmittel 24”, » Wilhelm-Flötz 1,2" mächtig incl. 0,5” Schiefermittel, Zwischenmittel 95" mit einer grösseren Anzahl von Flötz- bestegen, III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 215 Das Barbara-Flötz 1” mächtig incl. 0,5" Schieferthonmittel, Zwischenmittel 10", » Stephan-Flötz 1” mächtig inel. 0,4" Schiefermittel, Zwischenmittel 218” mit 7 Flötzbestegen von 0,1—0,2” Stärke, » Fanny-Flötz 1” mächtig inel. 0,5% Schiefermittel. Das Hauptstreichen der Flötze geht in h. 5, das südliche Einfallen beträgt 25%. Im Hangenden des Fanny-Flötzes sind in 720” Abstand von demselben noch einige nahe bei einander lie- gende, schwache Flötze ausgeschürft worden, von denen das unterste 0,5" Kohle in 2 Bänken, das nächstfolgende 0,3" Kohle in einer Bank besitzt; dieselben zeigen gleiches Streichen wie die vorhergehenden und sind bei Königshayn mit dem Agnes-Stolln aufgeschlossen und abgebaut worden. Endlich wurden früher im Hangenden dieses Stollns noch mehrere in Schatzlar gänzlich unbekannte Flötze ausgeschürft, welche aber bis jetzt nicht näher untersucht worden sind, da keins über 0,5" mächtig ist. Das Fanny-Flötz wird durch eine Sprungkluft verworfen, deren Richtung mit dem Lampersdorfer Thal zusammenfällt; die- selbe wurde auch auf dem Stephan- und Wilhelm -Flötz mit ver- schiedenen Strecken angefahren und durch Schurfarbeiten über Tage nachgewiesen, jedoch ist es bis jetzt nicht gelungen, die Flötze im jenseitigen Theil aufzufinden. An die vorige greuzen die beiden bei Schatzlar gelegenen Procopi- und Mariahilf-Grube; beide besitzen dieselben Flötze, beide haben sie zunächst vom Hangenden her vom Lam- persdorfer Thal aus durch 3 Stolln gelöst, die erstere durch den Procopi- und Josephi-, die letztere durch den Egidi-Stolln, so dass letztere dieselben Schichten in querschlägiger Richtung durch- örtert haben. Da weniger die Flötze als ihre Zwischenmittel in ihrer Mächtigkeit variiren, so sind nur von letzteren die ab- weichenden Zahlen angegeben worden: (Siehe Profil 3 und 4, Taf. I.) 216 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Procopi-Grube, Georg- Schacht. Mariahilf- Grube. Stollnsohle Tiefbausohle Das 1. Flötz, Friedrich-Flötz . . | im Procopi-Stolln 0,24m, im Elisa- beth-Schacht beim Abteufen 1,3” mächtig angetroffen, mit einem Mittel von 0,52 — 0,57” Stärke, wird nicht in Bau ge- nommen, » 2. » ,dasHaselbach-Flötz. | 1m mächtig inel. 0,3% Mittel, hier Egidi - Flötz 3 : f genannt Zwischenmittel 13%, 3om » 3. » , I. Wilhelmine-Flötz | 0,8% mächtig incl. 0,2 Mittel, Zwischenmittel ? | 10m DEE » 0,3" mächtig, nicht bauwürdig, | Zwischenmittel ? 10m De » | 0,9= mächtig incl. 0,3" Mittel, | nicht bauwürdig, Zwischenmittel ? 40m » 6. » „das 40zöllige Flötz. | 1% mächtig incl. 0,2" Mittel, Zwischenmittel 10”, 12m > %k DD. -0 » » . | 0,4” mächtig, Zwischenmittel Sm, 1m > & 2.2 >» » . | 1,2% mächtig incl. 0,4” Mittel, = Zwischenmittel 24”, Ip En» oo » . | 0,5m mächtig incl. 0,1m Mittel, | Zwischenmittel 9m, | 26m » 10. » ,Hauptflöz. . . . | 3M mächtig inel. 1" Mittel, die unteren Bänke werden meistens als besonderes Flötz (Quark- flötz) abgebaut, Zwischenmittel 31”, 20m 2 IE Dr 2m ächtiesune else Miniels Zwischenmittel 62”, som » 12. » ,das I. Mathilde-Flötz | hier unbauwürdig, 1,3” mächtig nel. 0,5” Mittel Zwischenmittel 9", 9m i III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Das 13. Flötz, das II. Mathilde-Flötz » 14. »,»IMI. » » DD 2 » 16. » 2 le > » 18. » >> >20» » 21. » , Dreieinigkeit-Flötz Procopi-Flötz . , Franziska-Flötz 217 | Procopi-Grube, Georg-Schacht. Stollnsohle. 1,7— 2,7 mächtig inel.0,7" Mittel, Zwischenmittel 10”, 0,7 mächtig inel. 0,2 Mittel, Zwischenmittel 19m, 0,5" mächtig, unbauwürdig, Zwischenmittel 13”, 0,5" mächtig, Zwischenmittel ? 0,8” mächtig, zusammen abgebaut) Zwischenmittel 37”, noch nicht in Bau genommen, Zwischenmittel 2”, wie bei No. 18. Zwischenmittel 8", hier nicht bauwürdig, _ Zwischenmittel 8”, 1,2” mächtig inel. 0,5” Mittel, Zwischenmittel 8”, \ hier nicht bauwürdig, Zwischenmittel 22”, 1,3” mächtig inel. 0,6” Mittel, nur in der Josephi-Stollnsohle im | Georg-Revier gebaut, Zwischenmittel 5”, 0,4 mächtig, Zwischenmittel 5%, . , 0,8” mächtig inel. 0,2 Mittel, wie bei Procopi-Flötz. (das 16. und 17. Flötz werden | Mariahilf- Grube. Tiefbausohle 1 ym 16m 19” 20m 218 III. Stufe. Sehatzlarer Schichten. Das 21. bis 25. Flötz werden auf Mariahilf-Grube nicht in Bau genommen. Ob im Liegenden vom 25. Flötz noch bauwürdige Flötze vor- handen, ist nicht bekannt. Der Neigungswinkel dieser Flötze ist im Procopi-Grubenfelde über der Stollnsohle grösser als im Tief- bau, in der Mariahilf-Grube dagegen im Tiefbau grösser als über der Stollnsohle. Ueber den Stollnsohlen beträgt das Verflächen nordwestlich vom Procopi-Stolln 45%, in der Stollnsohle 25%, im Tiefbau 32°, gegen den Josephi-Stolln hin 40—45°. Im Allgemeinen sind, abweichend von der Regel, die liegenden Flötze flacher als die hangenden gelagert. Es ist anzunehmen, dass die Flötze der Johann- Anton-Grube zu Schwarzwasser die hangenden und mitt- leren der Procopi- und Mariahilf-Grube sind, jedoch liegt zwischen beiden ein Feld, in welchem die Lagerung so gestört ist, dass bei dem Mangel charakteristischer Merkmale einzelner Flötze über die Zusammengehörigkeit derselben noch vollständige Unklarheit herrscht. Die Flötze der Johann-Anton-Grube treten mit östlichem Streichem an dieses gestörte Feld heran, jenseits desselben wenden sich dieselben im Bogen nach Süden und darauf durch West in Nordwest, so dass im Felde der Mariahilf-Grube ein Sattel entsteht. In der Nähe der westlichen Markscheide der letzteren werden sämmtliche Flötze durch eine h. 11 streichende Verwerfung 105" weit ins Liegende versetzt und nehmen hinter derselben, einen kurzen Bogen beschreibend, ein südwestliches Streichen an. Oest- lich dieser Hauptverwerfung liegt der Procopi- und Egidi-Stolln und der Elisabeth-Schacht, westlich derselben der Josephi- Stolln und der Georg-Schacht. Im letzteren Felde tritt in etwa 450” westlichem Abstand von dieser eine zweite Verwerfung mit glei- chem Streichen auf, welche nur die liegenden Flötze, vom 11. an- gefangen, abschneidet; ihr Vorhandensein jenseits derselben ist bis jetzt noch nicht constatırt. Dem hiesigen Steinkohlengebirge sind eisenreiche, dunkelrothe Schieferthone eigenthümlich, welche als 0,1—-0,2" mächtige Bänke in röthlich grauem Schieferthon eingelagert auftreten, sogenannte III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 219 Rotheisensteinflötze. - Das 1. derselben wurde mit dem Procopi- Stolln im Hangenden des Friedrich-Flötzes, das 2. hinter dem 1. Wilhelmine-Flötz, das 3. vor dem 40zölligen Flötz angetroffen und auf 30— 80% verfolgt. Unterhalb der Spinnerei und zwischen dieser und der Stadt Schatzlar wurden mit einem über 400” langen und mehreren kurzen Stolln noch einige Flötzbestege aufgeschlossen, welche je- doch nicht mit den weiter oben genannten Schatzlarer Flötzen in Zusammenhang zu bringen sind. Südöstlich von Schatzlar tritt eine insularisch den Steinkohlen- schichten aufgelagerte Masse von Rothliegendem auf, welche bis Goldenöls einen grossen Theil der ersteren bedeckt und erst jen- seits dieses Ortes in der Richtung über Döberle nach Pösig sich allmählich auskeilt. Aus diesem Grunde sind die Schatzlarer Flötze südöstlich dieser Stadt für jede bergmännische Untersuchung unzugänglich und von der Steinkohlen-Formation zwischen Schatzlar und Pösig an der Oberfläche überhaupt nur die liegendsten und hangendsten Schichten bekannt. Was den liegenden Theil der Ablagerung zwischen Schatzlar und Welhota betrifft, so besteht die Steinkohlen-Formation hier vorherrschend aus grauen Con- glomeraten, welche im Liegenden und Hangenden von röthlichen, arkoseartigen Sandsteinen eingeschlossen werden. In den Üon- glomeraten ist sowohl im Haidelwald (unterhalb der Schatzlarer Kirche auf der Ostseite des Brettgrunder Thales) und hinter der Papierfabrik in Brettgrund, als auch weiter südlich bei der Brett- mühle vor Krinsdorf und im Gabersdorfer Thal ein schwaches Kohlenflötz ausgeschürft worden, die Lagerung ist jedoch durch Porphyr und Melaphyr vielfach gestört. Ueberhaupt treten in der Umgegend von Schatzlar diese beiden Eruptivgesteine vielfach, aber zum letzten Male auf, da südöstlich von Gabersdorf und Döberle nur noch einmal, westlich von Wodolow ein noch nicht näher definirtes, plutonisches Gestein auftritt, welches in südlicher Richtung nach Ober-Hertin zu in den Quader hinein sich erstreckt und letzteren gehoben zu haben scheint. Felsit-Porphyr findet sich am Schanzenberge bei Königshayn zwischen Schatzlar und 220 II. Stufe. Schatzlarer Schichten. Liebau, ferner zwischen Kohlengebirge und Rothliegendem von Gross- und Klein-Krinsdorf über Goldenöls bis in die Nähe von Gabersdorf, im Brettgrund, im Haidelwald und auf der Kippe genannten nördlichen Fortsetzung des Schlossberges zu Schatzlar, bei Trautenbach und Döberle, Melaphyr ebenfalls am Schloss- berge, zwischen Schatzlar und Krinsdorf, bei Trautenbach und Gabersdorf. Zwischen Gabersdorf und Döberle ist kein Kohlenyvorkommen in den grauen Conglomeraten bekannt geworden, dagegen er- scheinen weiter im Hangenden, im tief eingeschnittenen Thale von Petersdorf und im südöstlichen Fortstreichen bei Pösig, Aus- gehende von Steinkohlenflötzen. Ob die weit im Hangenden der in Rede stehenden Schichten bei Bernsdorf unweit der Ueber- lagerung durch das Rothliegende mit einem 450” langen Stolln aufgeschlossenen Steinkohlenschichten, welche in der Nähe des Stollnmundloches 2 nahe bei einander liegende Flötzchen von 0,4 bis 0,5” Stärke einschliessen, noch zu dieser Stufe gehören, ist zweifelhaft. Zwischen Welhota, Pösig und Markausch wurde ab und zu ein schwacher Versuchbau unternommen, und der Umstand, dass auch ZoBEL und v. CarnaLL über dieselben nichts berichten können, sowie dass dieselben seitdem nicht erneuert worden sind, beweist wohl genügend, dass hier bauwürdige Flötze nicht vor- handen sind. Das-interessante Factum, dass hier im Steinkohlen- . gebirge ein Sattel sich befindet, indem ein schmaler Streifen des- selben südwestliches, der ungleich grössere Theil nordöstliches Einfallen besitzt, wurde bereits in der Einleitung erwähnt. Schon ehe man Markausch erreicht, legen sich wieder Flötze an, und ihre Zahl wächst schnell auf 12; dieselben wurden früher durch den oberen und tiefen Xaveri-Stolln und gegenwärtig durch 2 bei Sedlowitz liegende Tiefbauschächte in 241 resp. 261” Teufe gelöst. Von diesen 12 Flötzen sind 8 bauwürdig und im Tiefbau von nachstehender Beschaffenheit: III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 22] Das 2. Flötz, das liegendste, ist 2—5" mächtig, hat 0,30— 0,60" lettigen Schiefer zum Hangenden, darauf folgen bis zum 4. Flötz, welches im tiefen Xaveri-Erbstolln nur als Be- steg vorhanden war und erst in der 94“ unter diesem liegenden II. Tiefbausohle bauwürdig wird, 38,7” Sandstein und 0,8" Schieferthon, » 4. Flötz 1— 1,5% mächtig incl. 0,13 —0,16% Schiefermittel, 5,2” Sandstein, » 5. Flötz 1— 2” mächtig incl. 0,10— 0,13% Schiefermittel, 3” Schieferthon, » 6. Flötz 0,46—0,52“ mächtig und rein, aber erst in der I. Tief- bausohle 46” unter dem tiefen Xaveri-Erbstolln in dieser Mächtigkeit vorhanden und bauwürdig, 20,5” Sandstein und Öonglomerat, 0,6% Letten, » 7. Flötz 0,8—1”" mächtig, 4,7” Sandstein und Conglomerat, » 8. Flötz 0,6— 1" mächtig mit 2 Lettenmitteln von 0,08 bis 0,10% Stärke, 0,3 — 0,4” Schieferthon, 12,6% Sandstein, » 9. Flötz 1— 1,5" mächtig mit 2 Lettenmitteln von 0,13 bis 0,16” Stärke, 22” Sandstein, » 11. Flötz 0,78 mächtig und nur zum Theil bauwürdig. Das durchschnittliche Streichen geht in h. 10, der Fallwinkel beträgt 65— 70° und die querschlägige Entfernung vom 2. bis 11. Flötz 116 — 122”. Das Liegende und Hangende dieser Flötz- gruppe besteht aus Arkosen mit zwischengelagerten Bänken von dunkelgrauem und dunkelrothem Schieferthon (siehe Profill, Taf. J). Im weiteren südöstlichen Fortstreichen über Schwadowitz nach - Petrowitz verschwächen sich sämmtliche Flötze dieses Zuges nach und nach so, dass sie der Ida-Stolln bei Petrowitz in vollständig verdrücktem und daher unbauwürdigem Zustande antraf. 222 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Dass jenes oben erwähnte, noch’ nicht sicher zu benennende Eruptivgestein, welches an der von Hertin nach Jibka führenden Bezirksstrasse auftritt und die Markauscher Flötzgruppe diagonal zu durchschneiden scheint, die Ursache ist, dass einige der lie- genden Flötze von Klein-Schwadowitz bis über den Ida-Stolln hinaus vollständig fehlen, ist nicht glaubhaft, denn es steht fest, dass diese Flötzgruppe noch jenseits Petrowitz in der Erstreckung . bis Bohdaschin und Wüst-Kosteletz nur in verdrücktem Zustande vorhanden, ausserdem meist von der Kreide-Formation überlagert und nur an einzelnen Punkten von geringer Ausdehnung, wo diese Bedeckung fehlt, bemerkbar ist. Bei Wüst-Kosteletz sind ausser den später zu erwähnenden der IV. Stufe angehörenden 4 Flötzen der Josephi-Grube im Liegenden derselben befindliche Flötze, welche der Ill. zugehören könnten, nicht bekannt, nur bei Zbeznik findet gegenwärtig ein schwacher Versuchbau auf einem Flötze statt. Als letzte Ablagerungen der III. Stufe sind die von Zdiarek und Straussenei zu erwähnen. Die Wilhelmina-Grube bei Zdiarek besitzt 4 Flötze, welche, vom Liegenden angefangen, mit ihren Zwischenmitteln folgende Schichtenreihe bilden: Das 1. Flötz 0,39 — 0,52" mächtig mit einem Schiefermittel von 0,05 — 0,10” Stärke; darauf folgt ein aus Sandstein und Schiefer bestehendes 130% starkes Mittel, in welchem in 8 — 12" querschlägiger Entfernung vom 1. Flötz ein 0,26” starkes, unreines Flötz, welches wegen der bandartigen Zusammensetzung aus Kohlen- und Schieferstreiten »Bändelflötz« genannt wird, auftritt, » 2. Flötz 0,52” mächtig, ebenfalls mit Schieferschmitzen ver- unremigt; darauf folgt Schieferthon, Sandstein und aber- mals Schieferthon von 14" Gesanımtstärke, » 3. Flötz bis 1” mächtig mit 2 Schiefermitteln von zusammen 0,16” Stärke; das darauf folgende Bergmittel, aus Schiefer- thon, Sandstein und abermals Schieferthon bestehend, ist 16% stark. IIT. Stufe. Schatzlarer Schichten. 223 Das 4. Flötz besteht von oben nach unten aus: 0,26% Kohle 0,26” Schiefer 0,16% Kohle 0,47% Schiefer 0,10% Kohle 1,25%; sein Hangendes besteht aus Schieferthon. Die Schichten streichen ın h. 4 und fallen mit 30— 36° nach Nordost. Die Flötze wurden zuerst durch den Wilhelmina-Stolln ge- löst, welcher im Wilhelmina-Schacht in 37” Teufe liegt, während die jetzige Tiefbausohle diesen Stolln um 47” unterteuft. Die Baue des Wilhelmina-Grubenfeldes, auf österreichischem Gebiet liegend, wurden über die Landesgrenze hinaus auf preussischem Boden im Grubenfelde der consolidirten Clemens-Grube bei Straussenei, welche aus den Einzelzechen Barbara, Clemens und Emil entstanden ist, fortgesetzt, jedoch hat sich bis jetzt hier nur das 1. Flötz bauwürdig gestaltet. In Liegenden der Ulemens- liegt die Eleonore-Grube. In der Umgegend von Straussenei findet man aus früheren Zeiten herrührende alte Baue, welche nicht nur ausser Zusammenhang mit den jetzt im Betriebe befind- lichen Gruben stehen, sondern über deren Resultate auch nichts Zuverlässiges bekannt ist. Die hier im Bau gewesenen Flötze erleiden durch Sprünge und Verdrückungen vielfache Unter- brechungen, so dass ihre Zahl in Folge der Verwerfungen viel grösser erscheint, als sie in der That ist!). Die gegenwärtig noch im Betriebe befindliche Eleonore-Grube hat nur ein Flötz in Bau genommen, welches das 1. Flötz der consolidirten Clemens- und Wilhelmina-Grube ist, und diese Baue wurden später in tieferer Sohle von der consolidirten Clemens-Grube ausgelöst, indem diese auf dem 1. Flötz einen kleinen Stolln (die untere Rösche) getrieben hatte, welcher 60” über dem Wilhelmina-Stolln liegt. 1) ZogEeL u. v. Carnauz a.a. O. Bd.A4, S. 59. 224 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. Hier endigen plötzlich nicht nur die Ablagerungen der III. Stufe, sondern die ‘der ganzen Formation, indem Schichten der Kreide-Formation dieselben übergreifend bedecken. In der nun folgenden Zusammenstellung der Flora der III. Stufe sind 2 Abtheilungen gemacht worden; die erste ent- hält alle Species, deren Zugehörigkeit zu dieser Stufe ausser allem Zweifel steht, die letzte zweifelhafte Species, letzteres in doppeltem Sinne genommen, sowohl in Bezug auf die richtige Bestimmung der Species, als auch der Stufe, indem die in dieser Abtheilung aufgeführten organischen Reste solche sind, welche GÖPPERT in seinem Werke: »Die fossilen Farnkräuter« ohne Be- zeichnung der Grube oder des Flötzzuges nur allgemein als zu Waldenburg oder Charlottenbrunn vorkommend beschrieben hat. Es darf jedoch mit Recht angenommen werden, dass sie mit sehr wenigen Ausnahmen dem Hangendzuge angehören. Es wird von späteren Funden abhängen, welche Species der III. Stufe für die Folgezeit verbleiben; einige derselben sind schon von STUR aus- geschieden worden, andere lassen sich ohne Zwang mit bekannten, in der I. Abtheilung aufgeführten Species vereinigen; auch kann erwartet werden, dass durch die »Flora der Schatzlarer Schichten«, welche Srur gegenwärtig bearbeitet und für welche ihm ein reich- haltiges Material zu Gebote steht, noch einige Zweifel gelöst werden. Für die Farne der I. Abtheilung bedarf es keiner Scheidung nach Localitäten, weil der Charakter der Flora in der Umgegend von Waldenburg genau derselbe ist, wie in der Grafschaft Glatz, und es wäre höchstens nur noch zu erwähnen, dass das Hinein- reichen von Archaeocalamites radiatus, Calamites ostraviensis, Lepi- dodendron Veltheimianum aus der ll. in die III. Stufe nur auf der kurzen Strecke von Reichhennersdorf südlich bis Hartau, östlich von Landeshut, stattfindet, und dass die zu Reichhennersdorf vor- kommende Sigillaria, welche Stur mit seiner Sigillaria Eugenüi der Culmflora von Peterswald identifieirt, in jüngster Zeit auch auf der Carl-Georg-Victor-Grube zu Neu-Lässig bei Gottesberg auf- gefunden worden ist. III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 225 Die organischen Reste der III. Stufe. a. Thierische Reste. 1. Arthropleura armata Jordan, Ruben-Grube bei Neurode und Gustav-Grube bei Schwarzwaldau. 2. Eurypterus Scouleri Woodward), Ruben - Grube. Reste einer Spinne, Ruben - Grube. 4. Blattina (Flügel), Graf- Hochberg - Grube, Herrmann- => Schacht. b. Pflanzen-Reste. Farne: 1. Sphenopteris latifolia Brg. (Diplotmema muricatum Schl.). >> » (Diplotmema) furcata Brg. 3. » » alata Brg. 4. >» » obtusiloba Brg. 5. > » Schlotheimü Brg. 6. » » trifoliolata Artis. U >» (Calymmotheca) Coemansi Andr. 8. » (Diplotmema) geniculata Germ. u. Klf. 9. » » Stachei Stur. 10. » cf. Conwayı Lindl. et H. 11. Hymenophyllites (Diplotmema) Zobeliüi Göpp. 12: » Jlexuosissimum Stur. 13.- Oligocarpia erenata Lindl. et H. 14. » Karwinensis Stur. 15. » Essinglni Andr. 16. » rotundifolia Andr. 17. » Brongniarti Stur. 18. » pulcherrima Stur. 19, » grypophylla Göpp. 20. > grypophylloides Göpp. 21. » : tenerrima Stur. 22. » sp.? I) Fern. Römer in Zeitschr. d. D. geol. Ges. Bd. XXV, S. 562. 15 226 III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 23. Senftenbergia ophiodermatica Göpp. 24. Trichomanites Beinerti Göpp. 25. Cyatheites Mütoni Artıs. 26. » cf. oreopteridius Brg. 27. » sp. ? 28. » sp. ? 29. Balantites Martii Göpp. 30. Aspidites silesiacus Göpp. 31. Odontopteris Coemansi Andr. 32. Pecopteris lonchitica Brg. 33. » . Mantelli Lindl. et H. 34. » sp. ? 35. Lonchopteris rugosa Brg. 36. » Bauriüi Andır. 37. » sp. ? 38. Adiantides giganteus Göpp. 39. Neuropteris gigantea Stbg. 40. » cf. microphylla Bre. 41. » cf. odontopteroides 42. » sp. ? 43. » sp.? 44. Dietyopteris neuropteroides Gutb. 45. Cyclopteris orbicularis Brg. 46. Megaphytum frondosum Artis. Calamarien: 1. Archaeocalamites radiatus Brg. 2. Calamites Schatzlarensis Stur. 3. » Suckowi Bre. 4 » approwimatus Schl. 5 » ramosus Artis. " 6. » Cisti_Bre. 7. » varians Stbe. 8 » Sachsei Stur. 9 » Schultzi Stur. 10. » Schützei Stur. III. Stufe. Schatzlarer Schichten. DIT 11. Calamites cf. Germarianus Göpp. 12. Sphenophyllum dichotomum Germ. u. Klf. 13. » saaifragaefolium Stbe. 14. » Sachsei Stur. 15. Asterophyllites longifolius Stbe. 16. » grandis Stbg. 17. » rigidus Stbg. 18. > polystachius (Bruckmannia polystachia Stbg.). 19. Annularia rimosa Stur (zu Cal. ramosus gehörig). 20. » longifolia Bre. 21. Volkmannia costulata Stur (zu Cal. Schultzi gehörig). No — = ww SR En sernsupp . Bruckmannia? (zu Cal. Sachsei gehörig). Lycopodiaceen: . Lepidodendron Veltheimianum Stbg. » aculeatum Stbg. (Lep. dichotomum Stbg.). » Göpperti Presl (Lep. erenatum Stbg.). » rimosum Stbg. » sp. ? . Lepidophloios larieinus Stbg. . Lepidostrobus variabilis Lindl. et H. Lepidophyllum. Ulodendron. Lyeopodites selaginoides Stbg. Mono- et Dycotyledones: . Cordaites. Noeggerathianthus. . Artisia transversa Artıs. » approwimata Lindl. et H. Rhabdocarpus Bockschianus Göpp. » amygdalaeformis Göpp. » Beinertianus Göpp. Araucarites Rhodeanus Göpp. » Brandlingi Lindl. et H. 228 II. Stufe. Schatzlarer Schichten. Sigillarien: Sigillaria oculata Schl. 2 tesselata Brg. » Cortei Brg., incl. $. Sillimani Bre. » intermedia Brg. » alternans Stbe. » Eugenü Stur. » sp. ? . Stigmaria Jicoides Brg. Glockeria marattioides Göpp. Danaeites asplenioides Göpp. Neuropteris cordata Brg. » auriculata Brg. » angustifolia Brg. » acutifolia Brg. » fleaxuosa Brg: » tenuifolia. Stbg. » Loshü Bre. » plicata Stbg. » heterophylla Bre. Adiantides obliquus Göpp. . Odontopteris-Lindleyana Stbg. Chellanthites tridactylites Göpp. (nach Srur wahrscheinlich — (Cal. Linkü). ; Cheilanthites meifolius Göpp. (nach Srur wahrscheinlich — (. subtrifida Stur). Cheilanthites rigidus Göpp. » Gravenhorstüi Brg. (identisch ©. Linkü Göpb. ) Hymenophyllites Humboldti Göpp. » disseetus Göpp. . Stefiensia davallioides Göpp-. . Pecopteris aquwilina Bre. » nervosa Brg. » muricata Göpp. III. Stufe. Schatzlarer Schichten. 229 24. Pecopteris sinuata Brg. 25. Beinertia gymnogrammoides Göpp. 26. Cyatheites oreopteridis Göpp. 27. Aspidites Güntheri Göpp. (wahrscheinlich — Senftenbergia ophiodermatica Göpp.). 28. Aspidites caudatus Göpp. 29. » microcarpus Göpp. 30. D Jaegeri Göpp. al. » decussatus Göpp. 32. » elongatus Göpp. 39. » Erdmengeri Göpp. 34. » nodosus Göpp. 39. > leptorrhachis Göpp. 36. > owyphyllus Göpp. Vergleicht man die Flora dieser mit der der II. Stufe, so findet man, dass die Anzahl der Species sowohl der Farne, als auch der Calamarien und Lycopodiaceen bedeutend gestiegen ist, dass aber, wie schon in der Einleitung zur Il. Stufe bemerkt wurde, beiden, wenn man Diplotmema subgeniculatum Stur von Sphenopteris geniculata Germ. u. Klf. trennt, keiner, wenn nicht, nur ein einziger Farn gemeinsam ist. Auffallend ist, dass in der Ill. Stufe die Gattung Neuropteris eine so starke Entwickelung zeigt, während in der 11. hier bis jetzt keine Spur davon ge- funden wurde; selbst wenn auch die in der 2. Abtheilung der vorstehenden Tabelle verzeichnete Anzahl von Species bei genauer Sichtung sich sehr vermindern wird, so bleibt immer noch die sehr grosse Anzahl der Individuen merkwürdig, denn Neuropteris gigantea ist eine der allerhäufigsten Species. Ganz ähnlich ver- halten sich die Gattungen Lonchopteris, Pecopteris, Cyatheites und Odontopteris, indem sich auch von diesen in der II. Stufe noch keine Spur findet. Sieht man von den noch nicht genügend fest- gestellten Species der 2. Abtheilung der vorstehenden Tabelle ab und fasst nur die Leitpflanzen: Sphenopteris latifolia, Aspidites silesiacus, Neuropteris gigantea und Cyatheites Miltoni ins Auge, 230 II. Stufe. Schatzlarer Schichten. welche mit der II. Stufe nur durch die erstgenannte generisch verbunden sind, so muss man zugeben, dass dieselben der III. Flora im Vergleich zur II. ein durchaus abweichendes Gepräge verleihen. Die Zeit der grössten Umwandlung des Floren- Charakters fällt dem- nach nicht in die Periode der Waldenburger Schichten, wie WEISS meint, sondern in den darauf folgenden Zeitraum, in welchem die mächtigen, die Schatzlarer von den Waldenburger Schichten tren- nenden Sandsteinschichten abgelagert wurden. Dieselben beweisen eine langdauernde Senkung, in Folge deren eine Unterbrechung in der Entwickelung der Vegetation und damit in der Bildung der Kohlenflötze eintrat (s. Schluss- Capitel). Der H. und III. Stufe sind nach dem gegenwärtigen Stande der Kenntniss ihrer Floren die Farn-Gattungen: Sphenopteris, Oligo- carpia, Adiantides und vielleicht noch Senftenbergia gemeinsam; Sphenopteris und Adiantides theilt anderseits die II. mit der I. Flora, und da der Floren-Charakter wesentlich von den Farnen abhängt, so kann von einer grösseren Verwandtschaft zwischen der II. und IlI., als zwischen der I. und II. Flora wohl nicht die Rede sein. Dass die Waldenburger Schichten bei Altwasser und Volpersdorf den Oulmschichten auch räumlich näher liegen als den Schatzlarer, mag hier nur beiläufig erwähnt werden, weil kein allzugrosses Gewicht darauf zu legen ist. Dass ein grosser Theil der Species der III. Flora sich im Saar- und Ruhr-Kohlenbecken wiederfindet, ist aus der Zusammen- stellung der fossilen Pflanzen in Weiss’ Begründung von 5 geo- gnostischen Abtheilungen in den Steinkohlen-führenden Schichten des Saar-Rheingebietes, in GeinItz’s Steinkohlen Deutschlands und anderer Länder Europas und aus Srur’s Reisebericht vom 31. Juli 1876 zu ersehen. IV. Stufe. Der lda-Stollner Flötzzug bei Schwadowitz. (Schwadowitzer Schiehten STUR = Untere Ottweiler Schichten Weiss.) Die Flötze dieses Zuges fangen erst dort an bauwürdig zu werden, wo die durch den tiefen Xaveri-Stolln aufgeschlossenen des der vorigen Stufe angehörigen liegenden oder stehenden Flötz- zuges verdrückt werden, und diese Verdrückung, dort »schwarze Rachel« genannt, liegt in südöstlicher Richtung 12— 1300” vom tiefen Xaveri-Erbstolln entfernt. Die Flötze sind durch den Ida- und Benigne-Stolln gelöst worden; ihre Zahl beträgt 3— 5, jedoch sind meistens nur 2 derselben bauwürdig. Die ausgedehntesten Aufschlüsse ergab der Ida-Stolln bei Petrowitz; durch denselben wurden folgende Klötze vom Liegenden beginnend aufgeschlossen: 1. Das Putzen-Flötz, durchschnittlich 0,40 — 0,45” mächtig, 5—6” Sandstein, 0,30” Firstenkohle, 0,8 — 1” Schiefer, 2. » Hauptflötz ( 0,30” Oberbank, 0,20” Schiefer, 0,45” Niederbank, 2,05 — 2,25", 15” Sandstein, 3. » Lettenflötz, durchschnittlich 0,53 mächtig und rein. Das Streichen der Schichten ist dasselbe, wie bei dem stehenden Flötzzuge bei Markausch, also durchschnittlich in h. 10 gerichtet, der Fallwinkel beträgt 23 — 30°. In nordöstlicher Richtung werden in demselben Maasse, wie die Flötze allmählich unbauwürdig werden, auch die Zwischen- 232 IV. Stufe. Schwadowitzer Schichten. mittel schwächer. Durch den südöstlich vom Ida-Stolln bei Wodolow, ca. 45 Klafter über dem ersteren liegenden Benigne- Stolln waren früher 2 Flötze aufgeschlossen und in Bau genommen worden: 1. Das Dorothea-Flötz (das liegende) 0,8— 1,2” mächtig, Mittel 0,6 — 20”, 2. » Benigne-Flötz (das hangende) 0,26 — 0,52” mächtig. Der Fallwinkel beträgt hier nur 10— 12°. Die Flötze zeigen sich in der Ida-Stollnsohle, in welcher sich der gegenwärtige Bau bewegt, noch günstiger, denn das Dorothea-Flötz ist auf mehr als - 700” streichende Länge in einer constanten Mächtigkeit von 1,5", das Benigne-Flötz zwar veränderlich, aber doch bei 0,76 — 1” Mächtigkeit angetroffen worden. Diese beiden Flötze des Benigne-Stollns befinden sich im Liegenden des Hauptflötzes des Ida-Stollns, eins derselben, das Benigne-Flötz, dürfte das Putzenflötz sein. Im Ida- und Benigne-Stolln ist Porphyr von sehr geringer Ausdehnung angefahren worden, welcher auch kaum über die Stollnsohle heraufsteigt. In dieser Stufe zeigt sich zum ersten Male ein Kupfergehalt in einer Sandsteinschicht in einer Ausbildungsweise, wie er später im Rothliegenden an vielen Stellen in Böhmen, Schlesien und in der Grafschaft Glatz auftritt, nämlich als erdiger Malachit. Die Malachit-haltige Sandsteinschicht ist vom Ida-Stolln aus auf eine gewisse Erstreckung im Streichen verfolgt worden, jedoch über- zeugte man sich bald, dass weitere Versuche nicht zur Auffindung eines bauwürdigen Erzmittels führen würden. Im weiteren Fortstreichen zwischen Wodolow und Bohdaschin, wo sich der Flötzzug etwas ins Liegende wendet, scheinen sich die beiden hangenden Flötze, das Haupt- und Lettenflötz, aus- zukeilen. Auf der Josephi-Grube zu Bohdaschin, nördlich von Wüst-Kosteletz, sind dagegen wieder 5 Flötze bekannt, nämlich: Das Josephi-Flötz 0,9 — 3,7” mächtig, Zwischenmittel 57%, IV. Stufe. Schwadowitzer Schichten. 2333 Das Adolph -Flötz 1,4— 1,5” mächtig, Zwischenmittel 70%, » Barbara-Flötz 1,5" mächtig, Zwischenmittel 83", » Friedrich - Flötz 0,78” mächtig. Dieselben wurden früher durch den Josephi-Stolln gelöst; in der jetzigen Tiefbausohle, in 82,3" Teufe des Josephi-Schachtes, wurde 60% im Liegenden vom Josephi-Flötz entfernt das Fran- ziska-Flötz, welches in oberer Sohle nicht bauwürdig war, 1—4" mächtig aufgeschlossen. Das Josephi-Flötz ist das beste, die übrigen Flötze sind häufig verdrückt. Das Streichen derselben geht in h. 11— 12, das Fallen beträgt 38°. Ueber den Zusammenhang der Flötze der Josephi-Grube mit denen des Benigne- und Ida-Stollns sind feststehende Thatsachen nicht bekannt, da die Entfernung von der gegenwärtigen Bau- grenze im Ida-Stolln bis zum gegenwärtigen Ort der nordwest- lichen Grundstrecke auf dem Franziska -Flötz 600” beträgt; man vermuthet, dass das Josephi- und Barbara-Flötz dem Dorothea- und Benigne-Flötz identisch sind. Diese beiden Flötze des Benigne-Stollns nebst den in ihrem Fortstreichen liegenden 5 Flötzen der Josephi-Grube wurden früher als eine selbstständige »mittlere Flötzgruppe« betrachtet, welche zwischen der stehenden Flötzgruppe des tiefen Xaveri- Erbstollns und der flachfallenden des Ida-Stollns einzuschalten sei, obgleich sie in keiner der beiden Stolln-Profillinien mit einem der beiden Flötzzüge vereint auftritt). Im Felde des Benigne-Stollns trennt ein 75— 95” starkes, aus grobkörnigem Sandstein und Con- glomerat bestehendes Mittel die beiden Benigne-Stollnflötze vom Hauptflötz des Ida-Stollner-Flötzzuges.. Aus dem über die ver- muthliche Identität der Flötze Gesagten folgt also, dass diese früher sogenannte mittlere Flötzgruppe in keiner Beziehung eine selbstständige Stellung einnimmt, sondern nach folgendem Schema der hangenden Flötzgruppe angehört: !) Siehe Gemimz: Die Steinkohlen Europas. Cap. VII, S. 235 ünd Taf. XX. 234 IV. Stufe. Schwadowitzer Schichten. Ida - Stolln Benigne-Stolln Josephi- Grube _ Franziska - Flötz Zr Dorothea -Flötz = | Josephi- » _= — Adolph- » Putzen-Flötz = | Benigne- » = |, Barbara- » Haupt- » = | Haupt- » = | Friedrich- » Letten- » _ —_ Die organischen Reste der IV. Stufe. Die dieser Stufe eigenthümlichen Fossilreste sind bis jetzt noch niemals Gegenstand eingehender Studien gewesen, und daher ist die 4. Flora die am wenigsten bekannte des beschriebenen Gebietes. Ich muss mich daher darauf beschränken, ein Ver- zeichniss der in der hiesigen Bergschul-Sammlung vorhandenen und der von WEIss gesammelten und in der Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1879, S. 633 u. 34, aufgeführten fossilen Pflanzen zu liefern: 1. Pecopteris Pluckeneti Schl. (Germari Weiss). 2 » Milton‘ Artıs. 3 > “polymorpha Brg. 4. > Serli var. irregularis v. Röhl. 5. » arborescens Schloth. 6 » cf. Bredovi Germ. 7 » unita Brg. 8. Odontopteris Schlotheimi Brg. 9. Callipteridium cf. plebejum-W eiss. 10. » cf. gigas Weiss. 11. Schizopteris lactuca Prsl. 12. Calamites approximatus Schloth. 13. » sp. ? 14. Macrostachia Geinitzi Stur. IV. Stufe. Schwadowitzer Schichten. . Stachannularia tuberculata W eiss. Annularia longifolia Brg. . Sphenophyllum emarginatum Breg. . Lepidodendron sp. ? . Lepidostrobus variablis Lindl. . Cordaites und Carpolithen. . ‚Sigillaria sp. ? 235 V. Stufe. Der Radowenzer Flötzzug. (Radowenzer Schichten Stur — Obere Ottweiler Schichten Weiss.) & “ Die V. Stufe wird von der vorhergehenden durch ein flötz- leeres Mittel getrennt, welches horizontal gemessen eine Stärke von 13— 1500” besitzt, aus gross- und mittelkörnigen, röthlichen Feldspath-Sandsteinen (Arkosen) besteht und in denen aus Schiefer- thon bestehende Zwischenlager sehr seltene Erscheinungen sind. Nur bei Slatin und Petersdorf sind Ausgehende von schwachen Flötzbestegen aufgefunden worden. Diese Schichten sind seit längerer Zeit durch das häufige Vorkommen der in ihnen ein- geschlossenen verkieselten Stämme bekannt, über welche GÖPPERT 1857 die erste Notiz veröffentlicht hatte. Die von ihm als Arau- carites Schrollianus bestimmten fossilen Stämme erscheinen ge- wöhnlich in rötblichgrauen und bräunlichgrauen Hornstein um- gewandelt, mit Quarzkrystallen in spalten- und röhrenförmigen Hohlräumen, in einzelne 1—6 Fuss lange Stücke getrennt und grösstentheils entrindet. Offenbar befinden sie sich nicht mehr am Orte ihres Wachsthums, sondern sind als herangeschwemmtes Treib- holz zu betrachten; in aufrechter Stellung ist kein einziger Stamm bis jetzt beobachtet worden. Sie finden sich in zahlreichen Exem- plaren auf dem Radowenz zugekehrten Gehänge desjenigen Höhen- zuges, welcher die Schwadowitzer und Radowenzer Kohlenablage- rungen trennt und auf dessen entgezengesetztem Grehänge der stehende Flötzzug am Fuss, der flachfallende nahe der Kammhöhe zu Tage ausstreicht (s. Profil 1, Taf. I.). Rechnet man mit GÖPPERT noch die dem Rothliegenden angehörigen Fundpunkte der derselben Species angehörigen Stämme hinzu, so erhält man ein Gebiet, B 7 4 3 T ! ü) 1. V. Stufe. Radowenzer Schichten. 237 welches von Rhonow bis Semil eine ungefähre Länge von 10 Meilen bei einer durchschnittlichen Breite von !/,—3 Meilen besitzt)). Der V. Stufe gehören 5—7 Flötze an. Im Nordwesten be- ginnend ist zunächst zu bemerken, dass bei Beschreibung der bei Schwarzwasser auftretenden Flötze von 2 bauwürdigen Flötzen die Rede war, welche bei Königshayn durch den Agnes-Stolln auf- geschlossen worden waren; es lässt sich jetzt nachträglich schwer ermitteln, ob sie dieser oder der III. Stufe angehören. Weiter südlich treten bei Berggraben und Bernsdorf auch nur schwache und daher unbauwürdige Flötzchen auf und erst bei Teichwasser finden wir eine noch im Betriebe befindliche Grube, welche auf dem 1. oder hangendsten Flötz der Neue Gabe-Gottes-Grube einen schwachen Abbau führt. Die nordwestlich von Albendorf liegende Neue Gabe-Gottes- Grube besitzt 4 Flötze, von denen nur das hangendste, welches eine Mächtigkeit von 0,58 — 0,68” besitzt und durch die tiefe Carls-Rösche auf eine Länge von ca. 750% aufgeschlossen worden ist, das allein bauwürdige ist. Das Streichen desselben geht in h.10 und das Fallen beträgt anfänglich 15, später 24— 29° nach Nordost. Dasselbe Flötz ist noch durch eine zweite nordwestlich von der vorigen liegende Rösche auf etwa 250” Länge verfolgt worden, wird aber in der angegebenen Entfernung vom Mundloch stellenweise durch eine zu reichliche Beimengung von Schwefelkies verunreinigt, im weiteren Fortstreichen nach Südost aber wieder bauwürdig. Der in der Carls-Rösche angesetzte Querschlag ins Liegende erreichte mit 7” Länge einen Flötzbesteg von 0,21" Stärke, mit 35% Länge das 2. Flötz 0,29% mächtig und mit 85" Länge das 3. Flötz, welches zwar 1,5" mächtig, aber durch Berg- mittel stark -verunreinigt ist; letzteres soll dem Radowenzer weiss- mitteligen Flötz entsprechen. Die Bergmanns Hoffnung-Grube, südöstlich von Alben- dorf und der vorigen gelegen, besitzt 5 Flötze: 1) Ueber die versteinerten Wälder im nördlichen Böhmen und in Schlesien von Dr. H. R. Görrerr (Verhandlungen der schlesischen Gesellschaft 1353—59). 238 V. Stufe. Radowenzer Schichten. Das 5. Flötz (das hangendste Flötz) 0,31” mächtig, » 4 » 0,47—0,52% mächtig und rein, 0,78% Kohle » 1. » 0,472 Schiefer 0,10% Kohle 1,35%, » 2. » bestehend aus 3 schwachen Bänken von je 0,15 bis 0,21” Stärke, » 3. » 0,94% mächtig, aber wegen vieler Schiefermittel un- bauwürdig. Das Streichen geht wie bei der vorigen Grube in h. 10 bei 25— 30° nordöstlichem Fallen. Die Flötze entsprechen in ihrer Gesammtheit denen der vorgenannten Grube. Ihr südöstliches Fortstreichen in der Richtung nach Qualisch zu wurde durch Schurfarbeiten ermittelt, wobei das 1. Flötz in einer-Mächtigkeit von 1,56— 1,62”, durch ein 0,47" starkes Schiefer- mittel in 2 Bänke getheilt, im Liegenden desselben die 3 das 2. Flötz bildenden Kohlenbänke, weiter im Liegenden ein 0,94” mächtiges Flötz, jedenfalls das 3., und endlich im Hangenden des zuerst ge- nannten 1,56— 1,62” starken Flötzes ein solches von 0,47—0,52” Mächtigkeit ohne Bergmittel, dem 4. Flötz entsprechend, nach- gewiesen wurde. Der Grubenbetrieb, welcher sich auf den Abbau des 4. Flötzes beschränkte, ist schon seit 1864 eingestellt. Bei Qualisch kegt die VÖLKELsche Grube mit folgenden Flötzen vom Hangenden angefangen: | 1. ein Flötz 1,3% mächtig, jedoch nur mit 0,42” Kohle, Zwischenmittel 65 — 75”, 2. » Flötz 2—2,3% mächtig, aber stark mit Schiefer ver- unreinist, Zwischenmittel 2,4”, 3. das weissmittelige Flötz 0,73— 1,30” mächtig incl. 0,39—0,52” Mittel, 4. ein Flötz von 0,78" Stärke, von welcher 0,39% auf reine und 0,39% auf verschieferte Kohle kommen, Zwischenmittel 6,3”, V. Stufe. Radowenzer Schichten. 339 5. ein Flötz von 0,37” Stärke, Zwischenmittel 47,4”, 6. das liegendste Flötz 1,3 mächtig. Die erst seit kurzer Zeit eröffnete Pfeifer’sche Grube, nord- westlich von der vorigen belegen, hat durch einen Stolln einen Versuchbau auf dem weissmitteligen Flötz begonnen. Weiter südöstlich bei Radowenz tritt der Flötzzug in der vollständigsten Entwickelung auf, da er hier aus 7 Flötzen besteht, welche, vom Liegenden angefangen, nachstehende Reihenfolge bilden: 1. das durch den Balthasar-Stolln aufgeschlossene und in früheren Jahren abgebaute Balthasar-Flötz, 0,94” mächtig mit 0,26 bis 0,31” Kohle in mehreren Bänkchen vertheilt, 2. ein 0,78—1,18” mächtiges, aber wegen Unreinheit unbau- würdiges Flötz, Zwischenmittel 9,5”, 3. >» 0,78—0,94” mächtiges Flötz mit nur 0,31 — 0,39" Kohle, Zwischenmittel 15,8”, 4. » 0,31” mächtiges Flötz, 5. das Radowenzer weissmittelige Flötz, bestehend aus: 0,13 — 0,23" Oberbank, 0,08 — 0,16” Sphärosiderit, 0,31 — 0,47” Schiefer, 0,51 —0,47% Niederbank, Zwischenmittel 7%, 6. » grosse Flötz 1,25 — 1,44” mächtig, Zwischenmittel 23— 30” mit 2 Flötzbestegen, 7. » muldige Flötz 0,31 — 0,78” mächtig. Das Streichen der Flötze geht in h. 10, ihr Fallwinkel beträgt 28 — 32°. Die Flötze No. 3—7 sind durch den Catharina - Stolln der Pfeifer’schen Grube aufgeschlossen, an dessen Mundloch das Flötz No. 2 zu Tage ausstreicht.. In der Linie dieses Stollns be- trägt die querschlägige Entfernung vom Balthasar- bis zum mul- digen Flötz 142”. Die Mittel zwischen den Flötzen bestehen aus Sandstein und sandigem Schieferthon mit Ausnahme der schwachen 240 V. Stufe. Radowenzer Schichten. Schieferthonbänke, welche die Flötze unmittelbar einschliessen. Das 4. und das weissmittelige Flötz sind die besten; das das letztere charakterisirende Mittel von hellgelblich und graulich- weisser Farbe besteht nur aus Thon und enthält keinen Kalk, wie man aus der Farbe, aus dem Umstande, dass es bei der Verwitterung in Knollen von Wallnussgrösse zerfällt, und aus der Nähe der Formationsgrenze mit dem Rothliegenden schliessen könnte. Dagegen ändert sich bei Nieder-Radowenz das muldige Flötz in seiner Beschaffenheit, indem das in demselben befindliche Mittel - allmählich in Stinkkalk übergeht; die Kohlenbänke keilen sich all- mählich vollständig aus und der Kalk erreicht eine Stärke von 0,16 bis 0,26”. Bei Jibka, südöstlich von Radowenz, versuchten die Besitzer des dort in den 50er Jahren angelegten St. Johannes-Kupferwerkes ein daselbst ausgeschürftes 0,31” mächtiges Flötz in Bau zu neh- ınen, mussten jedoch den Versuch wieder aufgeben. Von hier bis zum Wüstreyer Thal scheint der Flötzzug vollständig unbauwürdig zu sein; erst hier ist zu beiden Seiten des Thales durch kurze Stolln ein Flötz von 1,25” Mächtigkeit inel. 0,47” Mittel von 2 Gruben, der dem Baron Kaiserstein und der Pfeifer und Rzehak gehörigen, aufgeschlossen worden, und bei Drewitz, wo der Flötzzug unter den übergreifend abgelagerten Schichten der Kreide-Formation verschwindet, sind keine bauwürdigen Flötze bekannt. Die organischen Reste der V. Stufe. a. Thierische Reste. 1. Acanthodes-Stachel von Neue Gabe-Gottes-Grube bei Albendorf. 2. Schuppen eines Ganoiden von Radowenz. V. Stufe. Radowenzer Schichten. 341 b. Pflanzen-Reste. 1. Pecopteris arborescens Schl. 2 > oreopteridia Schl. 3 » pteroides Brg. 4 > elegans Göpp. &% » cf. muricata Schl. 6. Odontopteris Reichiana Gutb. 7. Schizopteris cf. adnascens Lindl. et H. 8. Sphenophyllum erosum Lindl. et H. 9: > saxifragaefolium Stbg. 10. Asterophyllites equisetiformis Schl. 11. Annularia longifolia Bre. 12. Stachannularia tuberculata Weiss. 13. Calamites Suckowi Bre. 14. Sigillaria vom Typus der $. rimosa Goldbg. 15. Stigmaria. 16. Cordaites und Carpolithen. 17. Araucarites Schrollianus Göpp. Auch dieses Verzeichniss ist nach den von WEISS und mir gesammelten Fossilresten zusammengestellt worden. Es wurde bereits weiter oben im einleitenden Theile, welcher der speciellen Beschreibung der Lagerungsverhältnisse der III. Stufe vorangeht, erwähnt, dass in der halbkreisförmigen, von Culm und Gneuss umrandeten Bucht von Waldenburg nur Schichten der IH. und III. Stufe abgelagert wurden, die IV. und V. hier fehlen. Die Grenze zwischen der Steinkohlen-Formation und dem Roth- liegenden ist in der Umgegend von Waldenburg nirgends durch natürliche oder künstliche Entblössung klar gelegt worden, dagegen nahe bei Neurode in dem bei Ruben-Grube bei Beschreibung des Vorkommens feuerfester Thone erwähnten Eisenbahneinschnitte in einer seltenen Schärfe vorhanden, da die Schichten mit schwachen Kohlenflötzchen und feuerfesten Schieferthonen als zur ersteren, die unmittelbar darauf folgenden Schichten rothen Sandsteins durch 16 342 V. Stufe. Radowenzer Schichten. die gleichzeitig sich einstellenden Kalkbänke ganz unzweifelhaft als zum letzteren gehörig sich documentiren. Da die Flötze der Ruben-Grube den Schatzlarer Schichten angehören, so schliesst - hier die Steinkohlen-Formation mit diesen ab; ein ganz ähnliches Verhalten zeigen beide Formationen bei Eckersdorf, Hausdorf und Rudolphswaldau, so dass hieraus geschlossen werden muss, dass die IV. und V. Stufe in der Grafschaft Glatz fehlen. Fast ebenso unzweifelhaft ist ihr Fehlen in der Umgegend von Waldenburg. Wenn auch die hangendsten Flötze der Formation, die der Amalie- und Neue Franz-Joseph-Grube bei Alt- und Neu-Hayn nicht von den Schatzlarer Schichten zu trennen sind, obgleich sie stellen- weise durch ein mächtiges Mittel von dem Hauptcomplex derselben geschieden werden, so kann doch die Frage aufgeworfen werden, ob nicht die zunächst darauf folgenden Schichten, welche aus einem Wechsel von selblichweissen und röthlichen Sandsteinen mit zwischengelagerten, schwachen Bänken eines dunkelrothen Schieferthons bestehen, flötzleer sind und auch noch keine Kalk- bänke enthalten, als ein Aequivalent der IV. und V. Stufe auf- zufassen sind. Die dunkelblutrothen Schieferthone sind in einem alten, verlassenen Steinbruche unterhalb des Zollhauses zu Neu- Hayn, sodann im weiteren Fortstreichen nach Südost auf einem von Neuhaus nach dem Cettritzbusch führenden Fusswege auf- geschlossen. Der erste Punkt lieferte Bruchstücke eines fein- gerieften Calamiten, der zweite solche eines Farns, welcher viel- leicht mit Oyatheites arborescens identificirt werden darf. Obgleich diese Sandsteine durch ihre Farbe und in einzelnen Bänken durch ihre grosse Festigkeit sich vom Kohlensandstein unterscheiden, so genügen doch weder diese petrographischen Unterschiede, noch die organischen Einschlüsse, um daraus einen untrüglichen Schluss auf das Alter der fraglichen Schichtenreihe zu ziehen, und es kann nur auf dem Wege des Vergleichs mit den nächstgelegenen glätzischen Ablagerungen ein die Wahrschemlichkeit für sich habendes Resultat erlangt werden. Die Neuroder und Walden- burger Ablagerungen liegen immerhin soweit von einander entfernt, dass eine Differenz in der Vollständigkeit der Schichtenreihe beider Orte denkbar wäre; wollte man nun in diesen, zwischen Neu-Hayn V. Stufe. Radowenzer Schichten. 243 und Steinau auftretenden, vorherrschend röthlich gefärbten, grob- körnigen Sandsteinen Aequivalente der IV. und V. Stufe erblicken, so müsste man für Waldenburg eine längere Dauer der Ablage- rungszeit, als für die Grafschaft Glatz, wo die Formation mit der Ill. Stufe (Schatzlarer Schichten) abschliesst, annehmen, also zwi- schen beiden Gebieten eine Scheidelinie, einen Damm, welcher die Ablagerung der Schwadowitzer und Radowenzer Schichten in der Grafschaf Glatz verhinderte oder eine nur die Neuröder Ablagerung betroffenhabende Hebung voraussetzen. Nun zeigt aber die geolog. Karte von Niederschlesien durchaus nichts, was auf das Vor- handensein einer, diesem Resultat entsprechenden Hebung schliessen liesse, vielmehr sind in der ganzen Erstreckung zwischen beiden genannten Städten die hangendsten Schichten der Steinkohlen- Formation und das Rothliegende in einer Regelmässigkeit, die nichts zu wünschen übrig lässt, abgelagert. Es darf daher mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass die Stein- kohlen-Formation südlich von Waldenburg ebenfalls mit den Schatz- larer Schichten abschliesst und daher die in Rede stehenden Schichten bereits dem Rothliegenden angehören. Diese Annahme findet eine wesentliche Stütze in der bei Beschreibung der Lagerungs- verhältnisse der Gotthelf-Grube bei Hartau angeführten Thatsache, dass das am weitesten nach Westen verfolgte Fundgrubenflötz und mit ihm wahrscheinlich der ganze Flötzzug (Schatzlarer Schichten) eine starke Wendung ins Hangende macht, indem das westliche Streichen in ein südöstliches übergeht, so dass die Verlängerung dieser letzteren Streichlinie in mässiger Entfernung in das Roth- liegende fällt, welches hier offenbar übergreifend die hangendsten Schichten der Steinkohlen-Formation überlagert. Eine gleiche Dis- cordanz darf nach den zahlreichen Aufschlüssen über und unter Tage mit grosser Wahrscheinlichkeit auch für die Flötzablagerungen in den Feldern des Liebauer Kohlenvereins angenommen werden. Ein solches Lagerungsverhältniss lässt aber immer auf eine Unter- brechung in der Aufeinanderfolge der Niederschläge schliessen, hier also auf eine Lücke zwischen den Schatzlarer Schichten und dem Rothliegenden, welche durch die Schichten der IV. und 16* 244 V. Stufe. Radowenzer Schichten. V. Stufe ausgefüllt worden wäre, wenn hier dieselben Verhältnisse, wie auf dem böhmischen Gegenflügel, obgewaltet hätten. Der auf der Grenze zwischen Carbon und Rothliegendem auftretende Felsit-Porphyr, aus welchem der Hügelzug vom Alt- Lässiger Schlosse bis zum Hirschberg bei Schwarzwaldau besteht, weicht hinlänglich von den gleichnamigen Gesteinen der Stein- kohlen-Formation ab, um ihn dem Rothliegenden zuzutheilen. Rückblick und Resultate. Das in diesen Blättern geschilderte Niederschlesisch-böhmische Steinkohlenbecken repräsentirt in seinen 5 Stufen die gesammte Steinkohlenformation und gewährt somit im Vergleich mit den übrigen Kohlenablagerungen Deutschlands, weil es in eine einzige Mulde eingeschlossen ist, zwar nur ein kleines, aber vollständiges und leicht übersichtliches Bild der Carbonzeit. In Westphalen ist zwar die Scheidung der I. Stufe in Kohlenkalk, Culm und flötz- leeren Sandstein eine schärfere als bei uns, wo nur an einer Lo- kalität eine solche in einen eigentlichen Kohlenkalk («-Kalk) und einen Culmkalk (5-Kalk) vorgenommen werden kann, sonst beide Formationsglieder in einander verfliessen und diejenige Reihe von Sandsteinschichten im Liegenden des 1. Kohlenflötzes, welche dort als besonderes Formationsglied, als flötzleerer Sandstein, ausge- schieden wird, hier nicht vorhanden ist. Auch gewinnt dort die untere Abtheilung der Formation durch die grosse horizontale Ausbreitung eine grössere Bedeutung, als in Niederschlesien, da- gegen fehlt in Westphalen die II. Stufe, da die flötzführende obere Abtheilung mit den Schatzlarer Schichten beginnt und, soweit bis jetzt bekannt, auch mit ihnen abschliesst, so dass von unseren 5 Stufen dort nur 2 vorhanden sind. Das von STUR in seinem Reisebericht vom 31. Juli 1876 1) erwähnte Vorkommen von Schuppen von Rhizodus Hibberti Owen auf Zeche Bismark, welche in Nieder- schlesien in der II. Stufe auftreten, deutet kaum auf das Vor- handensein derselben auch in Westphalen, da marine Reste dort nicht an ein bestimmtes Niveau gebunden sind, sondern sowohl in der magern, als auch in der Gaskohlenflötzpartie vorkommen, über- 1) Verhandlungen der K. K. geologischen Reichs-Anstalt 1376, No. 11. 246 Rückblick und Resultate. dies auch die fossilen Pflanzenreste nicht dafür sprechen. Im Aachener Revier und bei Saarbrücken fehlt ebenfalls unsere II. Stufe, in Sachsen der Kohlenkalk, sonst finden sich in unserem Nachbarlande für sämmtliche Stufen Vertreter. Die kleinen Kohlen- becken von Hainichen und Ebersdorf sind den Waldenburger Schichten gleichalterig, das Kohlenbecken von Flöha-Gückelsberg, die Zwickauer und Lugau-Nieder-Würschnitzer Kohlenablagerungen, sowie die von Wettin und Löbejün entsprechen unseren Stufen III bis V, während diejenige des. Plauenschen Grundes nach STERZEL noch etwas jünger ist, also bereits dem Kohlen-Rothliegenden . (Unter-Rothliegendes) angehört!). Die kleineren Kohlenbecken bei Pilsen ete. in Böhmen und bei Rossitz in Mähren entsprechen sämmtlich dem oberen Ober-Carbon, etwa den Radowenzer Schichten; endlich haben die Steinkohlen-Schichten in Oberschlesien und Oesterreich-Schlesien mit ihren Fortsetzungen nach Galizien und Russland mit denen in Niederschlesien nur die 3 unteren Stufen gemeinschaftlich. Wenn sonach auch das niederschlesisch-böhmische Becken in Folge seiner Niveauverhältnisse während der ganzen Steinkohlen- periode einer Wasserbedeckung zugänglich war, so gestalteten sich in keinem der 5 Zeitabschnitte die Verhältnisse derartig günstig, dass aus derselben sehr mächtige und kohlenreiche Ablagerungen hervorgegangen wären, denn die I. Stufe ist in Westphalen, die II. bei Mährisch-Ostrau, „die III. in Westphalen, bei Aachen und Saar- brücken, und die V. in Böhmen und Sachsen weit vollständiger entwickelt, als in Niederschlesien. Niemals ist das niederschlesische Becken nach der Culmzeit durch einen offenen Canal mit dem Meere in Verbindung getreten, weil eine marine Fauna in seinen Schichten vollständig fehlt. Wie bereits bei der Beschreibung der Gesteine erwähnt wurde, bildet das in allen Horizonten der For- mation so häufige Auftreten von Conglomeraten, in denen Kiesel- 1) Lasreyees: Geognostische Darstellung des Steinkohlengebirges und Roth- liegenden bei Halle. — Srer zeu: Erläuterungen zur geologischen Specialkarte des Königreich Sachsen, Sect. Stollberg, Lugau und Schellenberg-Flöha. — Srerzer: Palaeontologischer Charakter der oberen Steinkohlenformation und des Rothliegenden im erzgebirgischen Becken, Rückblick und Resultate. DAT gerölle bis zu Faustgrösse und darüber durchaus nicht selten sind, ein das niederschlesische vor allen andern deutschen Kohlenbecken auszeichnendes Merkmal und da diejenigen lokalen Verhältnisse, welche für die Bildung solcher Trümmergesteine vorausgesetzt werden müssen, zugleich auch solche sind, welche einer gedeihlichen Entwickelung der Sumpf- und Ufervegetation hinderlich sind, so kann es nicht auffallen, dass in dem in Rede stehenden Kohlen- becken auch die Flötzbildung im Vergleich zu andern deutschen Kohlenablagerungen zurückgeblieben ist. Die Gesammtflora des Beckens zeigt von der 1. bis V. Stufe eine allmählich fortschreitende und zuletzt vollständige Umgestaltung. In der 1. Flora spielen die Sagenarien die Hauptrolle, ihnen ge- sellen sich Farne zu, welche kaum Baumgrösse erreichten; die Coniferen sind noch sehr seltene Erscheinungen. Unter den Farnen walten die Sphenopteriden mit den beiden alten Gattungen Sphe- nopteris und Hymenophyllites vor, welche von STUR fast vollständig in seine beiden neuen Gattungen Diplotmema und Calymmotheca aufgenommen worden sind. Die Neuropteriden erlangen keine Bedeutung. Einen ähnlichen Charakter zeigt noch die 2. Flora, da auch hier unter den Farnen. die beiden Gattungen Sphenopteris und Gleichenites durch Species- und Individuenzahl alle übrigen bedeutend überwiegen und von den Neuropteriden nur eine spe- eifisch nicht näher bestimmbare Cardiopteris aus den Waldenburger Schichten bekannt geworden ist; die Lepidodendreen, Sigillarien und Calamarien zeigen keine merkliche Weiterentwickelung und von den Coniferen ist bis jetzt kein Rest aufgefunden worden. In der 3. Flora haben die Sphenopteriden den Höhepunkt ihrer Ent- wickelung erreicht, jedoch machen ihnen die Neuropteriden und Marattiaceen durch ihr plötzliches Auftreten in’grosser Individuen- zahl fast den Rang streitig und geben dieser im Vergleich zur vorigen Flora ein sehr abweichendes Gepräge. Dazu kommt die reiche Entwickelung der Calamarien, Sigillarien und Coniferen. In der 4. und 5. Flora sind die Sphenopteriden vom Schauplatz abgetreten und haben denselben den Pecopteriden überlassen; die Calamarien, welche in der 4. Flora noch ungeschwächt fortvegetiren, nehmen in der 5. schon merklich ab, während die Coniferen von 248 Rückblick und Resultate. der 3. bis 5. Flora keine Einbusse erleiden. Weiter ins Detail wird die Charakterisirung der einzelnen Floren erst dann ausgeführt werden können, wenn die späteren Floren ähnlich wie Srur’s Culmflora in monographischen Bearbeitungen vorliegen werden. Denkt man an eine stratographische Verbindung des nieder- schlesisch-böhmischen mit einem anderen Kohlenbecken, so kann nur das oberschlesisch-polnische in Betracht kommen, da nur mit diesem eine frühere Verbindung bestanden haben kann. Die ganze Configuration der Mulde und die vorzugsweise nach Südost und Süd gerichtete Ausdehnung der postcarbonischen Bildungen lässt ‚eine Ausfüllung derselben auch während der Steinkohlenzeit von Südosten her vermuthen. Die Verbindung mit dem oberschlesischen Becken ist jedoch sehr schwer zu construiren, weil letzteres selbst in seiner muthmaasslichen Ausdehnung sich nicht leicht begrenzen lässt. Paläozoische Bildungen, welche älter als der oberschlesische Culm sind, treten in nördlicher Richtung überhaupt nicht mehr in Deutschland, in östlicher Richtung nur an wenigen vereinzelten Punkten von geringer Ausdehnung bei Siewierz in Russisch-Polen und Krzeszowice bei Krakau‘), in südlicher Richtung im obern Waag- und Neutra-Gebiet in Ungarn auf, so dass hier die ganze Kette der westlichen Karpathen, die aus Schichten der Jura-, Kreide- und Eocänformation bestehenden kleinen Karpathen dazwischen liegt. Nur auf der Strecke von Brünn über Olmütz nach Neustadt, wo die Culmschichten auf Devon lagern, tritt die Begrenzung des oberschlesischen Steinkohlenbeckens zusammenhängender zu Tage. Westlich dieser Linie findet sich eine ausgedehnte Ablagerung von Gneuss, Glimmerschiefer, Silur und Devon, welche das Eulen-, Reichensteiner-, das böhmisch- und mährisch-schlesische Grenz- gebirge und das Altvatergebirge zusammensetzen und jetzt das oberschlesische vom niederschlesischen Kohlenbecken scheiden. Eine ehemalige Verbindung beider ist weder auf der Nordost- noch auf der Südwestseite dieser ältesten Ablagerung auch nur im Ent- ferntesten angedeutet; soll sie gesucht werden, so ist die erstere ) F. Römer: Leoxsarn und Broxn’s Jahrbuch 1862. Derselbe: Geologie von Oberschlesien, $. 32 — 38, Al ee Sie en he en ee N Rückblick und Resultate. 249 die wahrscheinlichere. Für die Annahme, dass eine solche Com- munication überhaupt bestanden, später durch Hebung der alt- krystallinischen Massen und Fortwaschung zwischenliegender Theile des Flötzgebirges aufgehoben worden ist, lassen sich zunächst 3 geologische Thatsachen anführen: 1. Die insularisch auf dem Gneuss des Eulengebirges bei Wüste-Waltersdorf, Steinkunzendorf und Friedersdorf auftretenden Culmschichten, welche jetzt von der Hauptablagerung in der Graf- schaft Glatz getrennt sind, früher aber sicher mit ihr in Verbindung gestanden haben. 2. Die bei Hausdorf zu beobachtende Discordanz zwischen der ebengenannten Hauptablagerung des Culm und den darauf folgenden Ober-Carbonschichten. Die Einschnitte des vom Tiefbau- schacht der Wenzeslaus-Grube daselbst nach Colonie Weitengrund und Glätz.-Falkenberg führenden Communicationsweges geben Gre- legenheit, die Lagerungsverhältnisse des Culm kennen zu lernen. Die zunächst unter dem Grenzconglomerat des Ober-Carbon fol- genden Culmschiefer zeigen ein Fallen von 30—32°, dasselbe steigt bald auf 70° und bei weiterer Verfolgung des Weges, an welchem der Wechsel von Conglomerat und grobkörnigem Sandstein mit Schiefer zu bemerken ist und nur letzterer Streichen und Fallen der Schichten in genügender Genauigkeit abnehmen lässt, stösst man auf Culmschiefer, welche in h. 4—5 und 5—6 streichen und mit 35—40° nach Nord einfallen, also entgegengesetzt, wie die darüberliegenden im allgemeinen Durchschnitt in h. 6 streichenden, aber nach Süd fallenden Flötze des Nanny-Schachtes und an einer weiteren Stelle ein in h. 11—12 gerichtetes Streichen mit einem unter 30° nach West gerichteten Fallen verbunden. Es tritt uns also hier keine bei gleichem Streichen nur auf die Fallwinkel be- zügliche Discordanz, sondern eine den hangendsten Schichten des Culm angehörige Bruchzone entgegen, in welcher bei der Erhebung des Gneusses einzelne Schollen gegeneinander verschoben wurden. Der liegende Theil der Culmschichten ist in den Einschnitten der von Öber-Hausdorf nach Stein-Kunzendorf führenden Chaussee aufgeschlossen; hier findet man bis zur Grenze mit dem Gmneuss ein durchaus constant bleibendes Streichen in h. 9—10, also parallel 250 Rückblick und Resultate. mit der Hauptrichtung des Eulengebirges und ein südwestliches Fallen von 30% Die Wirkungen dieser im Gmeuss des Eulen- gebirges nach Ablagerung des Culm vor sich gegangenen Hebung erstrecken sich bis nach Altwasser, wo durch den Betrieb des Friedrich-Wilhelm - Stollns die hangenden Culmschichten fast quer- schlägig durchschnitten worden sind. Das durch den Markscheider LÄNGE aufgenommene Profil zeigt die Culmschichten zuerst dem allgemeinen Streichen verbunden mit einem südwestlichen Fallen entsprechend, später tritt ein unter 70° widersinnig, also nach Nordost gerichtetes Fallen auf und erst in der Nähe des Licht- loches No. 1 ist wieder ein südwestliches Fallen verzeichnet, welches allmählich auf 450 herabgeht, unter welchem Neigungswinkel auch weiterhin das 1. Flötz der ganzen Kohlenablagerung, das Cannel- kohlenflötz im Profil erscheint. Endlich finden sich in den Ver- drückungen, welche die unmittelbar auf Gneuss abgelagerten Flötze der Christian-Gottfried-Grube bei Tannhausen gegen das Liegende hin erleiden, und in der steilen Aufrichtung der Flötze der Seegen- Gottes-, Cäsar-, Hubert-, Friedrich- und Rudolph-Grube Beweise, dass die letzten Hebungen des Gneuss erst nach Ablagerung des Öber-Carbon stattgefunden haben. 3. Die von BEyRIcH beobachtete und beschriebene Aufrichtung und theilweise Ueberstürzung der Kreideschichten am östlichen und westlichen Randgebirge der Grafschaft Glatz auf ihrer Grenz- scheide gegen Gmeuss und Glimmerschiefer '), welche beweisen, dass die Hebungen sich in dem dem Eulengebirge gleichalterigen Randgebirge der Grafschaft Glatz nach Ablagerung der Kreide- formation wiederholt haben. Auch in den dazwischen liegenden geologischen Perioden über- wogen die Hebungen die Senkungen, da alle Formationen zwischen dem Rothliegenden und der Kreideformation im niederschlesischen Kohlenbecken fehlen. Bei dieser Auffassung der die schle- sischen Kohlenschichten betroffenhabenden Niveau-V eränderungen erscheint das niederschlesisch-böhmische Becken zu einer gewissen ') Beyeten: Ueber die Lagerung der Kreideformation im schlesischen Ge- birge. Abhandl. der Kgl. Akademie der Wissenschaften, Berlin 1854. x Rückblick und Resultate. 251 Zeit nur als eine untergeordnete nach Nordwest hin sich erstreckende Erweiterung eines grossen Hauptbeckens, welches den grössten Theil von Oberschlesien und benachbarte Gebiete in Oesterreich- Schlesien, Mähren, Galizien und Russland bedeckte. Es ist nunmehr zu prüfen, ob in der petrographischen Aus- bildung der Gesteine und in den paläontologischen Einschlüssen Stützpunkte für diese Hypothese zu finden sind. Die liegendste Zone der mährischen Culmschichten gleicht nach StuUR in der Gesteinsbeschaffenheit und in der Art und Weise des Vorkommens des Archaeocalamites radiatus vollständig den Grauwacken bei Landeshut in Niederschlesien); beide Lokalitäten haben von den 4 von STUR aus dieser Zone aufgeführten organischen Resten: Archaeocalamites radiatus, Stigmaria inaequalıs, Lepidodendron Veltheimianum, Rhabdocarpos conchaeformis, die 3 zuerst genannten gemeinsam. Die mittlere Stufe, die fossil- reichste, hat 11 Species fossiler Pflanzen mit Roth-Waltersdorf gemeinsam, nämlich: Sphenopteris foliolata, » Ettingshauseni, » distans, Rhodea patentissima, » Machaneki, Neuropteris antecedens, Oyclopteris dissecta, Archaeocal. radiatus, Lepid. Veltheimianum, Stigmaria inaequalis, Rhabdocarpos conchaeformis; ausserdem aber zeigen beide Gebiete darin eine höchst bedeutsame Aehnlichkeit, dass in beiden marine Thierreste auftreten, unter denen sich 4 gemeinschaftliche Species befinden. Aus der han- genden Zone des mährischen -ÖOulms werden 12 Pflanzenspecies, ) Stur: Culmflora I, Geolog. Theil, S. 101. 252 Rückblick und Resultate. von denen 5 ihr eigenthümlich sind, von Stur aufgeführt; da sich unter denselben Sphenopteris Falkenhayni befindet, diese aber auch zu Roth- Waltersdorf vorkommt, so bleiben nur 4 der hangenden Zone eigenthümliche Species übrig. Die ganze Schichtenreihe der mährischen Culmschiefer wird für eine Meeresbildung erklärt und in Bezug auf die Landpflanzenreste ein Wassertransport von der Küste in das Meeresbecken angenommen. Einen gleichen Ursprung müssen wir aber auch dem niederschlesischen Culm zuschreiben; die Suiten von Conchylien ‘von der Vogelkippe bei Altwasser, Glätzisch- Falkenberg, Hausdorf, Roth- Waltersdorf und Neudorf - bei Silberberg, namentlich die grossen und dickschaligen Exemplare von Productus giganteus, welche der Stollnbetrieb an der Vogel- kippe geliefert hatte, nebst den übrigen Brachiopoden, den Cri- noiden etc., verlangen ein reines Meeresbecken. Nur auf die Landeshuter Grauwacke allein kann man die Bezeichnung einer Süsswasserbildung anwenden. Für die I. Stufe der Formation dürften die aufgeführten Gründe vollständig genügen, um die Wahrscheinlichkeit einer Verbindung beider schlesischen Kohlenbecken mindestens für den mittleren Zeit- abschnitt ihrer Ablagerungsperiode darzuthun, wenn man obwaltende Verschiedenheiten dem Einfluss lokaler Verhältnisse zuschreibt. Anders gestaltet sich das Resultat der Vergleichung der Il. Stufe, der Östrauer mit den Waldenburger Schichten. Die sehr grosse Anzahl von Flötzen geringer und mittlerer Mäch- tigkeit, welche in dem Profil von Mährisch-Ostrau bis Peterswald bekannt geworden sind, wird von STUR in 5 Gruppen getheilt. In der 1. bis 3. Gruppe tritt eine marine Conchylien-Fauna auf, von welcher einzelne Exemplare auch in der 2. gefunden worden sind; sie bildet die zweite marine Culm-Fauna in Oesterreich, welche unmittelbar auf die erste, in den mährischen Dachschiefern ein- geschlossene folgt, mit ihr aber nur eine einzige Species gemein hat. Die in der 5. oder hangendsten Flötzgruppe aufgefundene, dritte marine Culmfauna enthält schon Reste, welchen der ächt marine Charakter abgeht!). Der oberen Hälfte dieser 5 Flötz- ') Srur: Culmflora II, Geologischer Theil, S. 345. Rückblick und Resultate. 253 gruppen der Ostrauer Schichten wurden von STUR die Sattelflötze von Zabrze bis Rosdzin im Alter gleichgestellt!). In der dieselben einschliessenden Schichtenreihe hat sich ein hangendster, Muschel- führender Horizont mit Modiola Carlotae Ferd. Röm. und Anthra- comya elongata Salt. zwischen dem Gerhard- und Sattelflötz, der 1. marine Horizont in der Firste des oberen Begleiters des Sattel- flötzes, ein 0,30” starkes Flötzchen, der 2. von der Firste des unteren Begleiters desselben,, ein 0,62” starkes Flötz, bis zu dem 22 bis 30% unter demselben liegenden Muschelflötz vorgefunden; letzteres ist die von FERD. RÖMER beschriebene marine Conchylien- schicht2). Endlich ist neuerdings 46” unter dem Sattelflötz der tiefste Muschelhorizont durchfahren worden, welcher jedoch nur solche marine Reste enthält, welche schon aus dem darüberliegenden Horizont bekannt waren®). Die Uebereinstimmung der Faunen in beiden Schichtenreihen, welche als Nord- und Südflügel der grossen oberschlesischen Kohlenmulde zu betrachten sind, wird durch eine verhältnissmässig grosse Anzahl von Species, nämlich durch 23 von 48 Species, welche Srur als 2. marine Culmfauna der Ostrauer Schichten aufzählt, erwiesen. Diesen oberschlesischen marinen Resten hat Niederschlesien nichts Aehnliches entgegen- 1) Zur Orientirung wird ein Verzeichniss der Flötze der Königs-Grube ge- geben; hier folgen von oben nach unten: das Hoffnungsflötz 1— 1,5" mächtig, Mittel 12 — 14m, >» Blücherflötz 1,5 — 2% mächtig, Mittel 9 — 10%, » Gerhardflötz 5— 6" mächtig, Mittel 20 — 24”, » Heintzmannflötz 2— 3% mächtig, Mittel 50— 55% mit dem 1,4% mächtigen Pelagieflötz, welches nicht abgebaut wird, - » Sattelfllötz 7 — 8% mächtig, Mittel 30m, » Muschelflötz. 2) F. Römer: Zeitschr. d. D. geol. Ges. Bd. XV, 1863, S. 567, und XVII, 1866, S. 663. — Derselbe: Geologie von Oberschlesien, S. 76. 3) Kosmann: Die neueren geognost. und paläont. Aufschlüsse auf der Königs- Grube. Zeitschr. f. Bergbau, Hütten- und Sal.- Wesen, 1880. 254 Rückblick und Resultate. zustellen; in das Waldenburger Becken . hatte zu dieser Zeit das Meer weder von Oberschlesien, noch von sonst einer Richtung her Zutritt gehabt; die Verbindung war aufgehoben. Betrachten wir ferner die Flora der Waldenburger und Östrauer Schichten, so finden wir auch in der Pflanzenwelt genügende Abweichungen, um aus ihnen fernere Beweise für die während dieser Periode vorhanden gewesene Trennung beider Ablagerungsgebiete, welche sich aus dem Vorkommen mariner Reste in ÖOber- und ihrem Fehlen in Nieder-Schlesien ergiebt, zu entnehmen. Von den 43 Species, welche SrurR aus den Ostrauer Schichten aufzählt, kommen nur 13 auch in den Waldenburger vor, 9 sind den Waldenburger, 13 den Ostrauer eigenthümlich. Die Physiognomie der Flora der Waldenburger Schichten, welche in der Vergesell- schaftung der häufigeren Species zum Ausdruck gelangt, ist ent- schieden eine ganz andere, als in den Östrauer Schichten. Die Königshütter Sattelflötzschichten bieten ferner im Vergleich mit den Waldenburger Schichten die Eigenthümlichkeit dar, dass sie einige Farne einschliessen, unter welchen einer, Sphenopteris latifolia, eine Hauptleitpflanze der Schatzlarer Schichten Nieder- schlesiens ist. Von demselben ist in den letzten Jahren auf der Königs- und Gräfin. Laura-Grube eine reichliche Anzahl von Exemplaren gesammelt worden, und zwar: 1. oberhalb des Gerhard- Flötzes, 2. in dem Mittel zwischen diesem und dem Sattelflötz, 3. zwischen diesem und der marinen Conchylienschicht RÖMER’s und 4. zuletzt noch im Bereich des tiefsten Muschelhorizontes 46” unter dem Sattelflötz, also in einem Niveau, in welchem an anderen Aufschlusspunkten derselben Grube Lepidodendron Veltheimianum, Stigmaria inaequalıs, Sphenophyllum tenerrimum, Archaeocalamites radiatus, Calamites ramifer, » approximatiformis, Neuropteris Schlehani!) I) Kosmasn a. a. O. | Rückblick und Resultate. 255 auftreten. Zwischen Gerhard- und Sattelflötz kommen ausser Sphenopteris latifolia auch noch Sphenopteris spinosa Göpp., » obtusiloba Breg., Aspidites (Cyatheites) silesiacus Göpp. mit den Leitpflanzen der Ostrauer Schichten gemeinsam im ein und derselben Schicht vor. Acceptirt man die Ansicht Stur’s, dass die Sattelflötzschichten den Ostrauer und Waldenburger Schichten gleichalterig sind, so erscheinen Sphenopteris latifolia und obtusiloba nebst Cyatheites silesieeus ete. als Verbindungsglieder zwischen den Östrauer und Schatzlarer Schichten. Für die Parallelisirung der Sattelflötzschichten mit den Ostrauer Schichten spricht in erster Linie das Auftreten der in ihnen eingeschlossenen, marinen Con- chylienfauna, welche die Nähe der Grenze zwischen Culm und Ober-Carbon anzeigt, was FERD. Römer!) bei der Beschreibung derselben an den zum Vergleich angezogenen Beispielen aus Eng- land und Schottland nachweist und die Uebereinstimmung der Fossilreste.e An dieser Altersbestimmung kann auch das Auf- treten von Sphenopteris latifolia nichts ändern, obgleich dieser Farn überall, wo er sonst auftritt, im Niederschlesien, Sachsen, Westphalen und im Saarbecken einer späteren Zeit angehört. Wie Sphenopteris latifolia bis ın die tiefsten Aufschlusspunkte, so reichen Archaeocalamites radiatus Brg., Calamites ramifer Stur, » ostraviensis Stur, Lepidodendron Veltheimianum Stbe., » Rhodeanum Stbg., Sigillaria antecedens Stur, > Eugenii Stur, Stigmaria inaequalis Göpp-, Calymmotheca Schlehani: Stur, Neuropteris Schlehani Stur, )) F. Römer: Geologie von Oberschlesien, S. 32 — 100. 256 Rückblick und Resultate. die Hauptbestandtheile der Ostrauer Flora, bis in die Schichten- reihe oberhalb des Gerhard -Flötzes hinauf. Das hier in den Östrauer Schichten beobachtete, sehr zeitige Auftreten von Formen, welche in Niederschlesien den Schatzlarer, im Saarbecken den unteren Saarbrücker Schichten angehören, deutet für Oberschlesien einen gewissen Zusammenhang zweier Floren an, welcher in Niederschlesien fehlt. Hier ist die scharfe Trennung beider Floren eine natürliche Folge der Niveau-Veränderungen; denn während in Oberschlesien jene eigenthümlichen Lagerungsverhältnisse, unter welchen jetzt die »Flötzberge« zu Zabrze, Königs- und Laura- Hütte erscheinen, sich herausbildeten, trat in Niederschlesien zu derselben Zeit eine langdauernde Senkung ein, deren Resultat die mächtige Sandsteinablagerung ist, welche die Schatzlarer von den Waldenburger Schichten trennt. Dieses Sandsteinmittel rückt hier die beiden Floren nicht nur räumlich, sondern auch generisch weit auseinander; in den Sattelflötzschichten fehlt jede Scheidelinie. STUR rechnet sie daher sämmtlich zu den Ostrauer Schichten und nimmt, bis genauere Daten vorliegen werden, das ca. 94” senk- recht über dem obersten Sattelflötz (Einsiedelflötz zu Zabrze — Blücher- und Hoffnungsflötz zu Königshütte) liegende Veronika- Flötz als ungefähre Grenze zwischen den Ostrauer und Schatz- larer Schichten an. Kosmann legt dieselbe in eine Sandsteinschicht oberhalb des Gerhard-Flötzes so, dass Schichten mit Neuroptexis gigantea Stbg., Sphenopteris spinosa Göpp., > latifolia Bre. welche der Thomas-Schacht in 10% Teufe erreichte, den Schatz- larer Schichten zufallen!). Nach dieser Fixirung der Grenze steigt nur der erstgenannte dieser 3 Farne nicht in die Ostrauer Schichten hinab. Ob aber damit, dass Neuropteris gigantea allein von dem gemeinschaftlichen Besitz ausgeschlossen wird, während Sphenopteris latifolia, > obtusiloba, » spinoSsa, Aspidites silesiacus, 1) Kosmann a. a. O., 8. 311. Rückblick und Resultate. 257 welche sonst genau dasselbe Niveau bezeichnen, beiden Stufen verbleiben, viel gewonnen ist, erscheint sehr fraglich. Unzweifel- haft findet hier eine stetige Weiterentwickelung statt, bei welcher jede Scheidelinie vom paläontologischen Standpunkt aus unstatt- haft ist; auch lassen die geognostischen Verhältnisse der Schichten- reihe im Thomas-Schacht eine solche Grenze nicht vermuthen. Wenn nun schliesslich auch daran nicht zu zweifeln ist, dass die in den Sattelflötzschichten gefundenen Farne denjenigen Farnen der Schatzlarer Schichten, deren Namen sie provisorisch erhielten, wirklich identisch sind, so steht die Thatsache fest, dass Sphenop- teris latifolia und obtusiloba nebst Aspidites siesiacus in Ober- schlesien zuerst mit den Leitpflanzen der Ostrauer Schichten gemeinschaftlich auftreten, und das bei Peterswald aufgefundene kleine Bruchstück, welches STUR auf den erstgenannten Farn be- zogen und in seiner Culmflora II, Taf. XVI, Fig. 6, abgebildet hat, lässt das Auffinden noch fernerer Exemplare dieses Farns auf österreichischem Gebiet hoffen. Die zuletztgenannten Farne ge- hören in Oberschlesien zur 2. Flora; Niederschlesien erhielt sie erst zur Zeit der Ablagerung der Schatzlarer Schichten von OÖber- schlesien her, wo sie schon lange vorher vegetirten; bei uns konnten sie erst dann festen Fuss fassen und sich ausbreiten, nachdem die oben erwähnte Senkung vorüber, ein günstiger Boden für sie geschaffen und die Schranke gefallen war, welche ihrer Ausbreitung nach Westen zur Zeit der Ablagerung der Walden- burger Schichten durch die Trennung der beiden Becken gesetzt war. Die zuletztgenannten Farne gelten daher für Schlesien ebenso wenig als ausschliessliche Leitpflanzen der Schatzlarer Schichten, für welche sie bisher galten, wie Archaeocalamites radiatus und Lepidodendron Veltheimianum für Culm. Während der nun folgenden Periode der Ablagerung der Schatzlarer Schichten in Niederschlesien setzten- sich der Ver- breitung der Kohlenpflanzen aus einem Becken ins andere keine Hindernisse mehr entgegen, und da diese Stufe zugleich die mächtigsten Flötze aufweist, so wird damit auch ein gewisser genetischer Zusammenhang zwischen Flächenausdehnung und Kohlenreichthum bewiesen. Ober- und Nieder-Schlesien be- 17 258 Rückblick und Resultate. sitzen alle die Schatzlarer Schichten charakterisirenden Formen gemeinsam; ganz besonders spricht aber für ihren Zusammenhang in damaliger Zeit die bemerkenswerthe Thatsache, dass beide Ablagerungsgebiete unserer Provinz 3 Farnspecies besitzen, welche in allen übrigen deutschen Kohlenbecken zu fehlen scheinen, nämlich: Senftenbergia ophiodermatica Göpp., Oligocarpia grypophylla Göpp., > Karwinensis Stur, - an welche sich nach den vorläufigen Namensverzeichnissen, welche StuR in seinen Studien über die Steinkohlen-Formation in Ober- schlesien und Russland (Verhandl. der K. K. Geol. R.- Anst., 1878, 11) publicirt, wahrscheinlich noch mehrere werden anreihen lassen. Erkennt man das Resultat, welches sich aus dem Studium der Lagerungsverhältnisse und der paläontologischen Rinschlüsse des ober- und niederschlesichen Steinkohlenbeckens ergiebt, dass nämlich das letztere nur als ein Theil des ersteren aufzufassen ist, als richtig an, so folgt von selbst daraus, dass die Flora des klei- neren nach der des grösseren Beckens beurtheilt werden muss und daher zur richtigen Deutung der hiesigen die Kenntniss der oberschlesischen Flora unentbehrlich ist. Die scharf ausgesprochenen Unterschiede zwischen der 2. und 3. Flora, welche uns in den Fossilresten des Liegend- und Hangendzuges bei Waldenburg entgegentreten und ein so willkommenes Mittel zu ihrer Tren- nung darbieten, gehen, wenn man die Grenzen Niederschlesiens überschreitet, verloren und haben für Oberschlesien nicht mehr den gleichen Werth, wie für jenes Gebiet. Ein Ueberblick über die Gesammtflora beider Gebiete bestätigt die längst feststehende Erfahrung, dass der Gang der Entwickelung der organischen Welt stetig fortschreitet, weder durch längere oder kürzere Stillstände, noch durch Sprünge unterbrochen wird, dass es daher schwierig, ja unmöglich ist, Scheidelinien zu ziehen, wo die Natur selbst keine solchen geschaften, und dass für 2 unvermittelt aufeinander folgende Floren oder Faunen einer Localität die nöthigen Ver- Rückblick und Resultate. 2359 bindungsglieder sich in der Schichtenreihe irgend einer anderen vorfinden oder noch vorfinden werden. Nach Ablagerung der Schatzlarer Schichten traten jedoch wieder solche Niveau- Veränderungen ein, welche die Verbin- dung zwischen Ober- und Nieder-Schlesien für alle folgende Zeiten aufhoben. Zunächst kamen die beiden jüng- sten Stufen der Formation, die Schwadowitzer und Radowenzer Schichten in Oberschlesien nicht mehr zur Ablagerung, denn die Formation schliesst hier mit den Schatzlarer Schichten ab. Am östlichen Beckenrande bei Krzeszowice in der Umgegend von Krakau wurden nur Sedimente, welche zum Rothliegenden ge- rechnet werden, abgelagert und später von Felsit-Porphyr und Melaphyr durchbrochen. FErpD. RÖMER macht einzelne Auf- schlusspunkte namhaft, wo die Auflagerung des Felsit- Porphyrs oder Porphyrtuffes auf den steil aufgerichteten Schichten der Steinkohlen-Formation von ihm beobachtet worden ist!). Die also vor Ablagerung des Rothliegenden eingetretene Hebung des Carbon setzt sich noch einige Zeit fort und unterbricht dadurch die regelmässige Aufeinanderfolge der Flötzformationen; dann fol- gen auf gering mächtige Ablagerungen von losen Sanden, mürben Sandsteinen und Thonen, welche die Buntsandstein - Formation repräsentiren, die Niederschläge des Muschelkalkmeeres. In Niederschlesien betheiligte sich an der weiteren Ausfüllung des Beckens ebenfalls das Rothliegende, jedoch während einer weit längeren Zeitdauer als in Oberschlesien und Galizien; die bei Waldenburg und Neurode beobachtete Discordanz und Üoncor- danz zwischen demselben und dem Carbon gilt nur für einzelne Theile des Beckens. Von den späteren Bildungen fehlt die ganze Trias- und Jura-Formation, so dass auf das Rothliegende un- mittelbar die Kreide-Formation folgt, und auch diese tritt hier in durchaus verschiedener Ausbildung als in Oberschlesien und Galizien auf. Das Rothliegende des Waldenburger Beckens darf ) Frep Römer: Geologie von Oberschlesien. 17% 260 Rückblick und Resultate. nur in Verbindung mit den gleichnamigen Ablagerungen im nord- östlichen Böhmen, die Kreide- Formation nur mit den böhmischen und sächsischen Kreideschichten zusammen aufgefasst werden, so dass wir für die beiden obersten Stufen des Carbon und alle postcarbonische Bildungen Niederschlesiens nicht mehr im Osten, sondern im Westen und Südwesten die nothwendige Verbindung zu suchen haben. Anhang. Um den bergmännischen Fachgenossen, welche den hiesigen Bezirk bereisen und dem Aufenthalt in demselben meistens nicht viel Zeit wid- men können, auch in bergtechnischer Beziehung die Orientirung zu er- leichtern, wird denselben in dem nun folgenden Nachtrag eine Zusammen- stellung der wichtigsten Notizen geboten, welche sich hauptsächlich auf die Besitzverhältnisse, Zeit und Art der Entstehung der heutigen Gruben- felder auf preussischem Gebiet, auf deren Lösung durch Stolln, die Tiefen- abstände der Tiefbausohlen untereinander und von den Stolln u. s. w. beziehen und zum Verständniss der Flötzkarte nothwendig sind. II. Stufe. 1. Die Emilie-Anna-Grube bei Gablau. Der Grubenbetrieb beschränkte sich auf das Elisabeth- und Haupt- flötz; das letztere zeigte sich in der Sohle der Rösche im westlichen Felde bei durchschnittlich 29” Saigerteufe meist unbauwürdig und auch im östlichen Felde in der Sohle des Wilhelm-Stollns, welcher jene mit 21m unterteufte, durch längere Verdrückungen unterbrochen. Der Abbau des Elisabeth-Flötzes erfolgte nur zum Zweck der Gewinnung des Black- band, da die Kohle desselben sich nicht zum Brennmaterial eignet. Im Durchschnitt schüttete dieses Flötz pro UO-Ltr. 15 Tonnen (& 71/g Cub.- Fuss — 2,2 Hectol.) Blackband und thonigen Sphärosiderit und 8 Tonnen Kohlen. Das Verhältniss zwischen beiden Gattungen von Eisenerzen geht aus nachstehenden Zahlen hervor: Die Production betrug in 1857 und 53 zusammen: Blackhand er IS2INGHT: Thonigen Sphärosidert . . . . 10,527 » 201,356 Ctr. 262 Anhang. Dieser Blackband enthält durchschnittlich 33 pCt. Eisen. Die Grube liegt zur Zeit in Fristen. 2. Die Wigand-Grube bei Salzbrunn. Die Wigand-Grube, nördlich von David-Grube belegen, betreibt ihre Baue zum Theil auf dem David-Gruben-Hauptflötz, zum Theil versuchs- weise auf einigen der schon mehrfach erwähnten hangenden Flötze. Der Abbau des Hauptflötzes bewegt sich im westlichen Felde vor dem Sprunge, welcher westlich vom Ulysses-Schacht das Flötz ins Hangende verwirft, im eigenen Grubenfelde, sodann noch weiter westlich hinter dem ge- nannten Sprunge im Felde des Herrmann-Schachtes innerhalb der Grenzen . des David-Grubenfeldes, indem auf Grund eines Vertrages die David- der Wisand-Grube den Abbau aller auf dem Hauptflötz oberhalb der Zeno- Schachtsohle (22 Ltr. — 46,03%) und auf den hangenden Flötzen ober- halb der tiefen Titus-Schachtsohle noch anstehenden Kohlen gegen einen Pachtzins überlässt und weil die David-Grube ihren Betrieb eingestellt hat. Die Mächtigkeit des Hauptflötzes wechselt in diesem äussersten west- lichen Felde zwischen 0,78 und 2”, jedoch kommen auch häufig Ver- drückungen vor. Im Bereich des Titus-Schachtes hat die Wigand-Grube auf einem 0,47%, im Bereich eines westlich davon liegenden Schurfschachtes auf einem 0,63— 0,92% starken Flötz einen Abbau unternommen. End- lich versuchte dieselbe, das im Friedrich-Wilhelm-Stolln aufgeschlossene Cannelkohlenflötz (s. Fixstern-Grube) abzubauen und fuhr zu diesem Zweck auf demselben einen Stolln auf, dessen Mundloch im Hartauer Thal gegenüber dem der ehemaligen Harten-Rösche liegt. Das Flötz liest im Förderschacht No. 1 (unmittelbar neben der oberen Wigand- Rösche) 18% saiger unter dem David-Grubenhauptflötz, erwies sich hier jedoch ebenso unbauwürdig, wie bei den vom Friedrich- Wilhelm-Stolln aus unternommenen Versuchen. 3. Die consolidirte Morgen- und Abendstern-Grube zu Altwasser. Dieselbe gehört zu den ältesten des, -Reviers, da die 1. Muthung der Morgenstern-, auf 1 Fundgrube und 20 Maassen . nebst tiefer Stolln- gerechtigkeit gerichtet, in das Jahr 1772, die erste der Abendstern-Grube in das Jahr 1780 fällt; ihre Consolidation erfolgte 1826. Die älteren Baue lagen im nordwestlichen Felde bei Hartau, wo einige Flötze durch 2 Stolln gelöst wurden, deren oberer 50,38% und deren tieferer 27,25" über dem Friedrich-Wilhelm-Stolln lag; beide waren im Streichen des Anhang. 263 damals sogenannten Hauptflötzes, dem 4. der jetzigen Zählung, auf- “ gefahren worden. Die 3. Lösung bewirkte der Friedrich-Wilhelm-Stolln durch die Grundstrecke auf dem 4. Flötz der Franz-Joseph-, welches das 3. der Morgenstern-Grube ist. Was die technische Verwendbarkeit der Flötze betrifft, so lieferten in der Stollnsohle das 7., 9. und 10. Flötz zur Coakfabrikation geeignete Kohlen, und ausserdem gehören das 4., 5. und 6. und 12. noch zu den besseren, indem sie zum Theil Schmiede- oder Coakskohlen liefern. Gegenwärtig bieten das 5., 6. und 7. Flötz aus dem Tiefbau allein das Material für die Coaksdarstellung dar. 4. Die Goldene Sonne-Grube zu Altwasser. Da sämmtliche Flötze zum Theil von geringer Mächtigkeit, zum Theil unrein und durch Sprünge verworfen angetroffen wurden, so sind die- selben meist nur bis zu. einem Abstand von 60— 120% vom Friedrich- Wilhelm-Stolln abgebaut worden. Später traf die Gewerkschaft mit dem Alleinbesitzer der Franz-Joseph-Grube ein Abkommen, nach welchem der letztgenannten Grube der Abbau des 5., 6. und 7. Flötzes im Felde der Goldene Sonne-, dieser aber der Abbau des 8. Flötzes der Franz- Joseph-Grube, welches 56,5" weit im Liegenden des 1. Goldene Sonne- Grubenflötzes liegt, gestattet wurde. Da somit die weitere Lebensfähig- keit der Grube sich nur auf ihr eigenes 1. und das 8. Franz-Joseph- Flötz stützte, so kam es, dass der Betrieb, welcher 1822 eröffnet worden war, 1830 wieder eingestellt wurde. Vier ihrer Flötze wurden seit An- fang der 70er Jahre auf Grund eines Pachtvertrages von der Morgen- und Abendstern-Grube im westlichen Fortstreichen in Bau genommen, nachdem sie in der Friedrich-Wilhelm-Stollnsohle durch die ins Hangende verlängerten Hauptquerschläge am Paul-Richard- und Oswald-Schacht überfahren worden wären. Ihre Bezeichnung erfolgte im Sinne der Zäh- lung der Morgenstern-Grubenflötze, welche hier mit Flötz No. 13 ab- schliesst. Diese 4 Flötze sind: Das Zwischenflötz 0,7% mächtig, 34” querschlägig vom 13. Flötz ent- fernt, Zwischenmittel 6,27% Schieferthon, » 14. Flötz 0,7— 1” mächtig, Zwischenmittel 25,62” Sandstein und Schieferthon, » 15. Flötz 0,5% mächtig, Zwischenmittel 9,4% Schieferthon, » 16. Flötz 1—1,5”% mächtig. 264 Anhang. Hier im westlichen Felde sind das Zwischen- und 15. Flötz zum Theil verdrückt, wogegen das 14. in nordwestlicher Richtung bis in die Nähe der Häuser von Weissstein verfolgt worden ist. Mit welchen der :am äussersten südöstlichen Ende des Grubenfeldes mit dem Friedrich-Wilhelm-Stolln überfahrenen 7 Flötze diese 4 identisch sind, konnte bei dem Mangel an offenen Durchschlägen und dem Wechsel in ihrer Beschaffenheit bis jetzt nicht festgestellt werden. 5. Die consolidirte Seegen-Gottes-Grube zu Altwasser. Dieselbe ist aus der 1857 vollzogenen Consolidation der nachstehenden Einzelzechen: Seegen -Gottes-Grube Deapäl Grube nebst Erbstolln bei Altwasser; Wenn bei Neu-Krausendorf, Joseph - » Theresie- » nebst Erbstolln zu Ober- Altwasser, Casper- >» zu Bärengrund, Daniel - » zu Altwasser Franz - Joseph - Grube hervorgegangen. Die ursprüngliche Seegen-Gottes-Grube ist eine der ältesten des hiesigen Reviers, da die erste Muthung 1770 eingelegt worden war, 1776 folgte die Muthung der von ihr im Hangenden lie- genden Tempelgrube und 1832 die Consolidation beider. Für den Betrieb des Seegen-Gottes-Stollns lässt sich der Beginn nicht mehr feststellen; soviel steht aber fest, dass er im Jahre 1770 schon vorhanden; nachdem er die Tempel-Grube gelöst, wurden ihm 1826 die Erbstollnrechte ver- liehen.‘. Die Weissig-Grube wurde 1776, Joseph- 1778 gemuthet. Die Einzelzechen Theresie und Caspar, deren älteste Muthungen in das Jahr 1797 resp. 1772 fallen, wurden mit dem 1787 verliehenen Theresien- Erbstolln 1854 unter dem Namen consolidirte Theresie-Grube consolidirt. Die Daniel- und Franz-Joseph-Grube kamen erst in den Jahren 1806 resp. 1520 hinzu. Der Weissig-Stolln liest 69,26% über dem Seegen- Gottes-Stolln. Ueber der Sohle des letzteren findet noch ein beschränkter Abbau im südlichen Felde der alten Seegen-Gottes-Grube statt, für wel- ches der Schuckmann-Schacht mit 99,6% Teufe und der Steiner-Schacht mit 35,6% Teufe die Förderpunkte sind. Für das nordwestliche Feld ist seit dem Jahre 1854 ein Tiefbau etablirt, dessen I. Sohle die Seegen- Gottes-Stollnsohle um 62,7% unterteuft. Die beiden Tiefbauschächte sind Anhang. 265 164m tief, die I. Sohle liest in 79,21”, die II. in 124,7”, die III. in 163,78 Teufe. In der II. Sohle ist 11” weit vom 20. Flötz entfernt noch ein Flötz von 0,79% Mächtigkeit incl. 0,19% Mittel mit dem Haupt- querschlage durchörtert worden, welches Schieferthon zum Hangenden und Liegenden hat. 6. Die consolidirte Cäsar-Grube bei Reussendorf ist durch Consolidation der consolidirten Cäsar, Alte- und Neue Gnade- Gottes- und Krister- Grube und die alte consolidirte Cäsar - Grube war ihrerseits wieder durch die 1833 vollzogene Consolidation der Einzel- zechen Cäsar, Bergrecht und Glückauf-Grube entstanden; die Bergrecht- Grube wurde 1772, Glückauf 1773 und Cäsar 1797, zum Theil nach gestreckter Vermessung verliehen. Das Mundloch des 1773 begonnenen Glückauf- Stollns, welcher zuerst die Bergrecht- und Glückauf- Grube löste, liest in der Nähe des Reussendorfer Hofes und seine Sohle 46,47” über dem Friedrieh-Wilhelm-Stolln. Die Bergrecht- und Glückauf-Grube haben auf ihren 6 Flötzen zum Theil einen recht ansehnlichen Bau ge- führt, die Einzelzeche Cäsar auf dem Hauptflötz, dem 1., 2. und 3. hangenden Flötz. Bei 32” Entfernung vom 2. hangenden oder Stollnflötz gelangte der Querschlag in Porphyr und wurde in demselben 53” auf- gefahren; bei 104m Länge erreichte er das Hauptflötz der Cäsar-Grube, 1,54% mächtig inel. 0,13” Letten und darauf das 1., 2. und 3. hangende und einige Zwischenflötze. Der im nördlichen Felde geführte Abbau ist im Ganzen gering gewesen, da man beim Aufschluss der Flötze vom Anton - Schacht aus sehr bald wahrnahm, dass sie durch den Porphyr, welcher sich von der Waldenburg - Charlottenbrunner Chaussee herüber- zieht, zum Theil abgeschnitten werden. Günstiger waren die Verhältnisse im südlichen Felde, wo sie durch den Neue Gnade-Gottes-Stolln, dessen Sohle 98% und den Alte Gnade-Gottes-Stolln, dessen Sohle 88,5% über dem Friedrich -Wilhelm - Stolln liest, aufgeschlossen worden waren. 7. Die eonsolidirte Rudolph-Grube zu Volpersdorf ist durch Consolidation der Einzelzechen: Sophie, Adelhaid, Rudolph, Schlosshof, Maria, Unverhofft, Glückauf- Philipp und Glückauf - August entstanden. Die in diesem Felde aufsetzenden Flötze erfuhren ihre 1. Lösung durch die Anton - Rösche, welche die Flötze No. 13 — 32 auf- schloss und auf dem liegendsten derselben ca. 20” Saigerteufe einbrachte; abgebaut wurden in dieser Sohle die Flötze No. 13, 16, 18, 21 — 24 und 32. Der 43% tiefer einkommende Rudolph - Stolln löste die Flötze 266 Anhang. vom Hangenden her bis zum 24., indem er auf dem letzteren 56% Saiger- teufe einbrachte. Abgebaut wurden in dessen Sohle die Flötze No. 1, 7, 8, 12, 13, 16, 15, 21—24 und die Flötze des Wilhelm - Schachtes. Die 3. Lösung bewirkte der 28” saiger unter dem Rudolph- liegende Philipp-Stolln, welcher die Flötze vom Hangenden bis zum 28. aufschloss. Der Abbau umfasste alle beim Rudolph - Stolln angegebenen Flötze und das 28. In einer Saigerteufe von 65% unter dem letzten Stolln wurde die I. Tiefbausohle angehauen. Mit dem Hauptquerschlage dieser Sohle wurden die- Flötze No. 1—24 und in neuerer Zeit das hangende Flötz durchfahren; das 28. und 32. Flötz liegen in diesem Querschlage im Sprunge und wurden erst später ausgerichtet, auch im Liegenden des 29. Flötzes noch mehrere schwache Flötzbestege durchörtert, von denen der eine oder andere in der II. Tiefbausohle bauwürdig sein könnte. In einer querschlägigen Entfernung von 112% im Liegenden des 24. Flötzes wurde die Grenze des productiven Steinkohlengebirges bei einem Nei- gungswinkel von 70—80° erreicht. Abgebaut wurden in der I. Tiefbau- sohle die Flötze No. 1, 7, 8, 12, 13, 16, 18, 21—24, 28 südlich und 32 nördlich. Die II. Tiefbausohle, in welcher sich gegenwärtig der Abbau bewegt, liest 41” saiger unter der I.; in derselben werden die bei dieser ange- führten 13. Flötze in Bau genommen. Die in der I. Tiefbausohle ver- suchte Lösung der Sophie-Grubenflötze konnte wegen dazwischen liegen- der Gebirgsstörungen nicht zum Ziele führen; in der II. Sohle dagegen scheinen dieselben sich ausgekeilt zu haben, denn das im Betriebe stehende nördliche Richtort hat, nach Ueberfahrung des sehr flach mulden- förmig abgelagerten 1. Flötzes die Flötze der Sophie - Grube erreicht, wenigstens stimmt Streichen und Fallen derselben mit dem in diesem Felde früher beobachteten überein, wenn auch die Identität der Flötze unter einander noch nicht ermittelt werden konnte. Ebenso wird eine Aufklärung der Lagerungsverhältnisse der Flötze des Wilhelm-Schachtes angestrebt, welche man in der I. Sohle ebenfalls nieht erlangt hatte. Im Felde der Glückauf- August-Grube haben bis jetzt nur wenige Ver- suchbaue stattgefunden. 8. Die consolidirte Fortuna- und Glückauf-Carl-Grube bei Ebersdorf. Die 7 Flötze dieser Grube wurden zuerst durch den Fortuna-Stolln gelöst, welcher 20,9% Teufe einbrachte und in dessen Sohle das 6., ö. und 1. Flötz unbauwürdig waren. Anhang. 267 Das in der I. Tiefbausohle unbauwürdige 6. und 5. Flötz waren in der in 39,75” Teufe aufgehauenen Mittelsohle theilweise bauwürdig, auch nahm das mit dem Hauptquerschlage in Verdrückung angetroffene 1. Flötz erst in einiger Entfernung gegen Nordosten hin die sonst 0,78— 1” be- tragende Mächtigkeit an. Das Wasserkohl- und Hangende Flötz sind nicht mit dem Hauptquerschlage, sondern erst in 140 resp. 175% nord- westlicher Entfernung von demselben durch je einen Querschlag aufge- schlossen worden, weil sie nach den in oberen Sohlen gemachten Er- fahrungen in der Richtungslinie des Hauptquerschlages voraussichtlich unbauwürdig angetroffen werden würden. Auch in der II. Tiefbausohle wurde das l., das Wasserkohl- und das Hangende Flötz erst in 368" nordwestliche Entfernung vom Hauptquerschlage vom 2. Flötz aus durch einen Querschlag aufgeschlossen. III. Stufe. 1. Die Gotthelf-Grube bei Hartau. Der Grubenbetrieb wurde 1324 durch Auffahrung des Gotthelf-Stollns eröffnet, welcher in der Nähe der alten Warte Liebenau angesetzt, spiess- eckig bis zum Fundgrubenflötz, auf diesem streichend bis zum Lichtloch No. 3 und von hier auf ca. 300% Länge querschlägig bis zum 2. Hangen- den Flötz aufgefahren wurde. Da derselbe nur eine geringe Saigerteufe einbrachte, nämlich am Stollnschacht No. 3 nur 10,5”, die daraus resul- tirende geringe Bauhöhe in einem Theil des Feldes durch die Aufrich- tung der Flötze noch mehr vermindert wurde und die Flötze zum Theil unbauwürdig waren, so standen in den letzten Betriebsjahren 1847—1850 nur das Fundgruben- und Rudolph-Flötz allein im Bau, und da ihre ge- ringste Entfernung 261” beträgt, so wurde von der Anlage eines Tief- baues Abstand genommen. 2. Die econsolidirte Gustav-Grube bei Schwarzwaldau. Die erste Muthung der früheren Einzelzechen Gustav und Freudige Wink fällt in die Jahre 1787 resp. 1791, der Beginn des Alliance-Stollns in das Jahr 1788. Das Grubenfeld hat eine streichende Länge von ca. 3000®, eine Breite von ca. 1100% und wurde zuerst durch den Freudige Wink-Gruben- stolln, dessen Mundloch in der Thalsohle des Gablauer Baches liest, später durch den 21,6” tiefer liegenden Alliance-Stolln, dessen Mundloch 268 Anhang. nördlich vom Schwarzwaldauer Schlosse liegt :und dessen Gesammtlänge 3100” beträgt, aufgeschlossen. Letzterer war zwar auf einem angemessen tief liegenden Punkte angesetzt, da es von Anfang an im Plane lag, dass er als Hauptlösungs- Stolln für das westliche Revier dienen und seine Flügelörter die Kohlen- gruben im Lässiger und Kohlauer-Thal, sowie den alten Erz-Bergbau bei Goöttesberg lösen sollten, doch hatte die Gewerkschaft auf den Weiter- betrieb schon verzichtet, als er noch ca. 250" vom Dorf Rothenbach ent- fernt war. Sämmtliche Flötze eignen sich zur Coakfabrikation, so dass dessen Darstellung hier am frühesten in Niederschlesien begann. 3. Die consolidirte Abendröthe-Grube zu Kohlau. Das gegenwärtige Feld derselben besteht aus den Feldern der früheren Einzelzechen: Abendröthe, Morgenröthe, Friedrich, Gute Hoffnung, Neue Richter, Hilf uns wieder und Paul Peter, welche zwischen 1770 und 1824 gemuthet worden waren. Von denselben hatte die Neue Richter- und die Paul Peter-Grube einen eigenen Oberstolln. Eine vollständige Lö- sung sämmtlicher Flötze erfolgte durch den Grenzstolln, welcher 1788 begonnen wurde und dessen Mundloch in der Thalsohle des Rothenbaches liegt. Die Sohle des 1848 begonnenen 1. Tiefbaues liegt 31,4” saiger unter dem Grenzstolln, für die 2. Sohle, welche die I. um 77% unter- teufen soll, ist ein neuer Tiefbauschacht im Abteufen begriffen. Von den Flötzen des nördlichen Muldenfeldes eignen sich das 1., 2., 5. und 6. Flötz, von denen des Clara - Schachtfeldes das 14., 17., sowie sämmtliche hangenden Flötze, also das 3. bis 6. hangende Flötz, das Kaiser-, Anna- und Joseph-Flötz zur Coakfabrikation. 4. Die consolidirte Carl-Georg-Victor-Grube zu Neu-Lässig ist aus den Feldern der Einzelzechen: Carl - Georg -Vietor, Charlotte, Glückauf-Charlotte und Schlussfeld entstanden, eine der jüngsten Gruben des Reviers, da ihre Muthung aus dem Jahr 1821 datirt und zugleich die einzige grössere Grube desselben, welche niemals emen Stolln getrieben hat. Die in den 30er Jahren und Anfang der 50er Jahre betriebenen Versuchsbaue waren ohne Belang. Der jetzige Tiefbau be- gann ‚1855; im südöstlichen Felde befinden sich der Mayrau- und Bertha- Schacht 126,5% tief, im nordwestlichen Felde der später abgeteufte Egmont-Schacht von 121,2% Teufe. a en LS Be = ne u ru ee Bus eier ee Anhang. 269 X = un jetzt sind folgende Flötze in Bau genommen worden: das 6., 13., 14., 16., 20. bis 30. mit Ausnahme des 26. Flötzes. Zur Ver- eoakung eignen sich besonders das 30., das Zwischenflötz zwischen dem 29. und 23., das 23. und 27., in zweiter Linie das 32., 25., 24., 22., 20., 16. und 13. Flötz. 5. Die consolidirte Neue Heinrich-Grube zu Ober-Hermsdorf. Das jetzige Feld derselben ist aus dem südlich des Dorfes liegen- den Feld der alten Neue Heinrich -, dem nördlich des Dorfes liesen- den Felde der Eintracht - Grube und den im Liegenden beider ausge- dehnten später zugemutheten Feldern entstanden. Die älteste Muthung fällt in das Jahr 1782, die Consolidation geschah 1835. Die Flötze wurden zuerst durch den Neue Heinrich-Grubenstolln, später durch den Glückhilf-Stolln gelöst. Zum Abbau gelansten das 1. Flötz, die Nieder- bank des 2., das 3., 4. und Grenzflötz. Zwei Flötze sind jenseits der Hermsdorfer-Territorial-Grenze auf Fürstensteiner Territorium von der Syrius-Grube abgebaut worden. 6. Die vereinigte Glückhilf-Grube zu Nieder- Hermsdorf. Das Feld derselben ist durch Vereinigung der Felder von Glückhilf-, _ consolidirte Beste-, Freundschaft- und Stuckardt - Grube entstanden, die erste Belehnung der ursprünglichen Glückhilf- Grube erfolgte 1770, die letzte Zumuthung 1851. Der nächst älteste Grubenbesitz ist die con- solidirte Beste-Grube, welche aus der 1842 vollzogenen Consolidation der 4 Einzelzechen: Beste, Christoph, Schwester und Friederike hervor- gegangen war und deren erste Muthung in das Jahr 1772 fällt. Die erste Lösung der Flötze erfolgte im südlichen Felde durch einen Ober- stolln, dessen Mundloch in der Nähe des später abgeteuften Ulrike- Schachtes und dessen Sohle ca. 35% über dem Glückhilf- Stolln lag; schon in dieser oberen Sohle war ein Grubenbrand auf dem 3. Flötz ausgebrochen, welcher als der Ursprung des noch heut bestehenden - Grubenbrandes zu betrachten ist. Ein zweiter oberer Stolln, dessen Sohle ca. 60” über dem Glückhilf-Stolln lag, befand sich ungefähr 500m südlich vom Wrangelschacht. Die erste vollständige Lösung erfolgte durch den 1796 angesetzten Glückhilf - Stolln, dessen Sohle 42,6% über dem Friedrich -Wilhelm - Stolln liest und einige 40” Teufe einbrachte. Auf dem 46% tiefen Bülow-Schacht stand einer der ersten in Schlesien in Betrieb gekommenen Dampfgöpel, eine 1816 in Thätigkeit gesetzte, 270 Anhang. 1832 nach dem Gerhard - Schacht versetzte Niederdruck - Maschine mit Balancier. Die consolidirte Beste-Grube hatte 6 Lösungen erfahren: 1) durch den Schwester-Gruben-Stollen, 7) durch den Friederiken- Stolln, 3) durch den Ober-Stolln der Beste-Grube, 4) durch eine besondere Rösche für den ins Hangende verworfenen Theil des Friederiken-Flötzes, 5) durch die Rösche beim Elisa - Schacht, 6) durch den Glückhilf - Stolln. Später wurde in der Fuchs - Stollnsohle, als dieser Stolln an der Markscheide angelangt war, ein Querschlag ins Liegende durch sämmt- liche Flötze der Friedens-Hoffnung-, Glückhilf- und Neue Heinrich-Grube bis zum Grenzflötz der letzteren getrieben und da der Fuchs-Stolln den ‚Glückhilf-Stolln mit 10 Ltr. 25 Zoll (21,57®) unterteuft und dadurch die Glückhilf-Grube in Gefahr kam, Neuntpflichtig zu werden, so teufte sie 1353 schleunigst den Erbreich-Schacht. so tief ab, dass seine Sohle noch 7 Ltr. (15,9%) unter der Friedrich - Wilhelm - Stollnsohle steht, damit auch dieser, wenn er eingekommen wäre, enterbt würde. Für die Wasser- losungs - Anlage auf diesem Schacht wurde die Erbstolln - Gerechtigkeit nachgesucht, 1858 ertheilt und auf die im folgenden Jahr zu einem unzertrennlichen Ganzen verbundenen Felder, welehe dadurch eine Grösse von 8934956 U-Ltr. = 3913739,3684% erreichten, übertragen. 7. Die eonsolidirte Friedens-Hoffnung-Grube zu Nieder- Hermsdorf besteht aus den früheren Einzelzechen: combinirte Friedens - Hoffnung, Henriette und Maria, welche 1853 consolidirt wurden und deren l. Muthung in das Jahr 1813 fällt. Die Flötze wurden zuerst durch den sie quer durchschneidenden Glückhilf-Stolln und die beiden streichen- den Flügelörter im nördlichen Felde, von denen das letztere bis in die Baue der Beste-Grube verlängert worden war, später durch den Fuchs- Stolln gelöst. Der Tiefbau wurde 1854 mit dem Abteufen der Schwester - Schächte begonnen; die 1. Sohle desselben, mit der 1. Sohle der Glückhilf- Grube in einem Niveau liegend, befindet sich in 71,33”, die 2. in 129,9%, die 3. in 161,6®%, die 4. in 209,2", die 5. in 284,5” und die 6. in 328,2m Teufe derselben. Von der 4. Sohle ab fallen das 4lzöllige, das Strassenflötz, das l., 2. und 3. Flötz der Glückhilf- in das Feld der Friedens- Hoffnung Grube. E £ b Anhang. 271 8. Die consolidirte Fuchs-Grube bei Weissstein. Das grosse Feld derselben ist durch die 1863 vollzogene Consoli- dation der Felder der ursprünglichen Fuchs-Grube, ihrer 4 Beilehen, der Maximilian -, Dorf-, Hochwald- und Fuchsberg - Grube entstanden und stellt eine Fläche von 1168525O Ltr. = 5115802,45% dar. Die Maximilian- Grube. Nachdem der Friedrich-Wilhelm-Stolln im Liegenden des 1. Fuchs- Grubenflötzes in 251,5% Entfernung vom Stollnschacht No. 5 und in 95% Entfernung vom 1. Flötz 3 schwache Flötze überfahren hatte, von denen das Liegendste 0,31%, die beiden folgenden 0,84 incl. 0,23" Mittel und 0,354” inel. 0,16m Mittel stark sind, wurden sie unter dem Namen Maximilian-Grube verliehen. Die Flötze streichen in h. 9 und fallen mit 23° nach Süden; ein Bau hat auf denselben noch nicht stattgefunden. Die Fuchs- Grube. Die erste Muthung derselben erfolgte 1770, jedoch war schon früher, wie auch in Hermsdorf, in ihrem Felde Bergbau getrieben worden, da 1767 schon 4 Schächte in Förderung standen.!) Die älte- sten Baue bewegten sich bis 1795 ausschliesslich auf dem 10. bis 12. Flötz und es war für dieselben. ein Stolln in ca. 500% südwestlicher Entfernung von dem jetzigen Verwaltungsgebäude in Neu - Weissstein angesetzt und über 1000% lang auf dem 11. Flötz aufgefahren worden; derselbe lag 39,46% über dem Friedrich -Wilhelm - Stolln. Eine tiefere Lösung bewirkte der 1781 angesetzte und in spiesseckiger Richtung ge- gen das Streichen der Flötze bis zu dem auf dem 19. Flötz stehenden Alliance - Schacht getriebene Fuchs - Stolln mit seinem auf dem 8. Flötz bis westlich des Dorfes Weissstein fortgesetzten Flügelort. Die Schiffbar- machung desselben war schon 1790 angeordnet worden, so dass 1794 bereits 695% Stollnlänge schiffbar waren. Der erste Grubenbrand brach 1795 auf dem 10. über dem Öberstolln, der darauf folgende 1303 auf dem 7. und 8. Flötz aus. l) Nach Urkunden aus dem Jahr 1594 gruben zu damaliger Zeit schon bei Hermsdorf, Weissstein, Altwasser, Eckersdorf und Schlegel Bauern auf ihren Aeckern nach Steinkohlen und entrichteten dafür der Herrschaft einen Zins (Kohlen - Urbar). 272 Anhang. 9, Die Emilie-Grübe. Ihr Fundflötz ist das 13. Fuchs - Grubenflötz, welches sie durch einen besonderen, etwa 21” über dem Fuchs - Stolln liegenden, süd- westlich von Neu Weissstein angesetzten und bis in die Nähe des Dorfes Weissstein getriebenen Stolln aufgeschlossen hatte. Am Aus- gehenden zeigte sich hier das Kohlengebirge ausgewaschen und die dadurch entstandenen, ziemlich tief niedersetzenden muldenförmigen Vertiefungen mit schwimmendem Gebirge ausgefüllt. In Folge dieser Auswaschungen und des Umstandes, dass die Vorfahren vom Ausgehen- den herein bis in ziemlich grosse Tiefe einen regellosen Abbau vorge- nommen hatten, über welchen natürlich keine Nachrichten und Risse - existirten, war die durch den Fuchs-Stolln gewonnene Pfeilerhöhe stellen- weise viel geringer, als man erwartet hatte. 10. Die Louise-Charlotte-Grube, deren Feld von 5 Seiten von der Fuchs- von der 4. von der Frohe An- sicht und Anna-Grube begrenzt wird, besitzt das 1. bis 5. Fuchsgruben- flötz, welche hier ebenfalls in der Fuchs-Stollnsohle aufgeschlossen wor- den waren. Am 3. August 1800 hatte die Gewerkschaft der Fuchs - Grube den Friedrich-Wilhelm-Stolln begonnen, welcher als ein besonderes Werk 1803 mit Erbstolln - Gerechtigkeit verliehen und 1857 mit der Fuchs-Grube consolidirt wurde; seine Sohle liegt 9°/s Ltr. (20,14%) unter dem Fuchs - Stolln. Er hatte den Zweck, für das östliche Revier als Revier-Stolln zu dienen, löste ausser den Gruben: Fixstern, Harte, Franz- Joseph, Goldene Sonne, Morgenstern, welche dem Liegendzus angehören, von denen des Hangendzuges nur die Fuchs-Grube und endet im Hangen- den des 16. Flötzes an der hangenden Markscheide derselben, welche sie von den Fürstensteiner Gruben trennt. Die Tiefbauschächte Julius und Ida wurden 1867 begonnen, sie stehen in dem grossen Sandsteinmittel zwischen dem 12. und 15. Flötz; der Friedrich - Wilhelm - Stolln liest in 51,9%, die erste Tiefbausohle in 103,83%, die zweite in 156,07% Teufe unter der Hängebank; in beiden Sohlen ist mit den unter einander liegenden Hauptquerschlägen die liegende und mittlere Flötzgruppe vom 2. bis 12. Flötz aufgeschlossen worden. Das Besitzverhältniss ist bei Frohe Ansicht und Anna, Emilie und Charlotte-Grube von dem der Fuchs - Grube etwas abweichend, obgleich Anhang. 273 die Gewerken dieselben sind, weshalb diese Gruben bei der Consolidation der Fuchs-Grube unberücksichtigt bleiben mussten. 1l. Die consolidirten Fürstensteiner Gruben bei Waldenburg. Dieselben bestehen aus folgenden Einzelzechen: Graf Hochbers, consolidirte Johannes und Louise-Auguste, consolidirte Christian-Friedrich und Juliens Glück, Anhalt-Segen, Friedrich-Ferdinand, Ida, Adelhaid und Louis, welche mit Graf-Hochberg-Zubehör, Louis-Zubehör und Zwischen- feld zusammen ein Feld von 5,474,350@% darstellen. Die noch weiter im Süden liegenden, sich unmittelbar anschliessenden Felder von Emanuel, Friedrich-Stolberg, Friedrich-Stolberg-Zubehör und Ezechiel werden s. Z. ebenfalls zu einem Gesammtfeld consolidirt werden. Der älteste Theil des Grubenfeldes ist das Feld der Graf-Hochberg-Grube, deren erste Muthung 1770 eingelegt wurde; ihr folgten Johannes 1778, Anhalt-Segen 1801, Louise-Auguste 1509, Christian-Friedrich 1815, Juliens-Glück 1817, Friedrich-Ferdinand 1823, Ida 1838, Adelhaid 1843, Louis 1849, Louis- und Graf-Hochberg-Zubehör 1862, Zwischenfeld 1875; worauf 1876 die Consolidation sämmtlicher Gruben ausgesprochen wurde. Die alte Graf-Hochberg- Grube führte ihre Baue auf 2 Flötzen, dem Ober- und Niederflötz, welche 1,3—3,6% mächtig und durch ein 1—2,5". starkes Schiefermittel getrennt sind, nachdem sie durch den Graf- Hochberg - Grubenstolln gelöst worden waren. Ihr Streichen geht in h. $—9, ihr Fallen mit 15° nach Westen; dieselben sind einerseits dem 1. und 2. Flötz der Louise - Auguste -, andererseits dem Röschenflötz der Theresie-Grube identisch. Die consolidirte Johannes- und Louise-Auguste-Grube besitzt 9 Flötze, welche vom Hangenden her gezählt wurden; dieselben wurden 1) durch den Johamnes-Stolln, 2) durch die 1. Tiefbausohle des Conrad-Schachtes, 3) durch die Tiefbausohle in 126% Teufe des Hans- Heinrich- und Marie-Schachtes gelöst; der Johannes-Stolln liest 9°/s Ltr. (20,14%) über dem Friedrich- Wilhelm,-Stolln, die Conrad-Schachtsohle 31,38% unter dem Johannes-Stolln. Der Maschinen-Anlage auf dem Conrad-Schacht wurden 1852 die Rechte eines Erbstollns gegenüber den Gruben Christian-Friedrich und Juliens-Glück, Friedrich-Ferdinand und . Adelhaid verliehen; auf die Lösung der Fürstensteiner Gruben in tieferer Sohle durch den Friedrich-Wilhelm-Stolln leistete der Stöllner gegen eine festgestellte Abfindungssumme Verzicht. 18 974 Anhang. Die Anhalt-Segen-Grube hatte ebenfalls auf ihrem Flötz einen Stolln getrieben, dessen Sohle 45,3% über dem Friedrich - Wilhelm - Stolln lag; später wurde das Flötz in der Fuchs-Stollnsohle aufgeschlossen. Die consolidirte Christian-Friedrich- und Juliens- Glück - Grube. Ihre Lösung erfolgte durch ein Stollnflügelort. welches in der Fuchs-Stollnsohle auf dem 16. Fuchs-Grubenflötz gegen Südost bis zum Grenzschacht an der Weisstein-Fürstensteiner Grenze aufgefahren, darauf in ihrem Felde verlängert und bis in das Feld der Friedrich-Ferdinand- Grube fortgesetzt worden war. Die Friedrich- Ferdinand-Grube hatte, ehe dieses Fuchs-Stollnflügelort in ihr Feld gelangte, schon vorher durch 2 Röschen, welche in der Nähe der Ober-Waldenburger Schloss- brauerei angesetzt waren, das 15/16. und das 18. Flötz zum Abbau auf- geschlossen. Das Fundflötz der Adelhaid-Grube ist das 19. Flötz und das Ida -Flötz nicht, wie man früher annahm, das Anhalt - Segen, sondern ebenfalls das 19. Flötz. 12. Die Theresie- und Caspar-Grube zu Bärengrund. Die erste Lösung derselben erfolgte durch den Theresien -Erbstolln und später eine zweite durch den Seegen - Gottes - Stolln, welcher den ersteren mit 46.8” unterteuft, für letztere war der vom Schuckmann- nach dem Steiner-Schacht getriebene Hauptquerschlag bis ins Theresie-Gruben- feld verlängert worden. 13. Die consolidirte Melchior-Grube zu Dittersbach. Das heutige Feld derselben ist aus der Consolidation der beiden Einzelzechen Melchior und Präsident hervorgegangen. 14. Die consolidirte Sophie-Grube bei Charlottenbrunn. Das Feld derselben besteht aus den 1833 resp. 1836 consolidirten Einzelzechen Sophie, August-Glück- und Carl. Die Erstgenannte, deren älteste Verleihung im das Jahr 1766 fällt und die Carl-Grube , welche nur von 1791 bis 1821 im Betriebe war, lösten ihr Feld durch Stolln, welche in der Thalsohle des Lehmwasserbaches angesetzt waren. Die Anhang. S 275 August - Glück - Grube begann ihren Betrieb 1783 mit Auffahrung eines Stollns, dessen Mundloch ca. 600% nordwestlich von den Mineralquellen zu Charlottenbrunn lag, stellte aber denselben 1795 wieder ein. Die Sohle des im südlichen Felde eröffneten 1. Tiefbaues lag wegen des ge- ringen Flötzfallens nur 12,5% unter der Stollnsohle in 24,27% Teufe des Anna-Schachtes; die 2. Sohle, in welcher sich der gegenwärtige Abbau bewegt, befindet sich 14,65” saiger unter der 1. 15. Die consolidirte Wenzeslaus-Grube zu Hausdorf. Die Einzelzechen: Wenzeslaus, Wilhelm und Friedrich - Gegentrum, aus welchen sie besteht, sind zwischen 1771 und 98 gemuthet und mit Erbstolln-Gerechtigkeit verliehen worden. Im Felde der Wilhelm-Grube wurden die Wilhelm-Flötze, in den beiden anderen nur das Wenzeslaus- Flötz in oberen Sohlen abgebaut, indem die ersten durch den im Mölke- Thal angesetzten Wilhelm - Stolln, das letztgenannte durch den eben da- selbst angesetzten Friedrich - Gegentrum- und Mittel-Stolln in 35 — 40% Teufe gelöst wurden. Eine tiefere Lösung bewirkte der im Hausdorfer Thal angesetzte, 1813 begonnene Wenzeslaus - Stolln, welcher von der jetzigen 1. Tiefbausohle mit 109% unterteuft wird. 16. Die consolidirte Ruben-Grube zu Kohlendorf. Das Feld dieser Grube erstreckt sich von Colonie Hain bei Ludwigs- dorf über Kunzendorf, Kohlendorf und Neurode bis an die Schlegeler und Ebersdorfer Territorial-Grenze und schliesst die Felder der früheren Einzelzechen: Anton, Franz, Toussaint, Heinrich, Cara, combinirte Ruben, Alte und Neue Ruben, Joseph und Lisette ein. Die streichende Länge desselben beträgt daher ca. 7000” bei einer durchschnittlichen Breite von 1000— 1800%, Die ältesten Baue fanden zwischen Kohlen- dorf und Buchan statt, wo mehrere Röschen theils vom Kohlendorfer und Kunzendorfer, theils vom Buchauer Thal aus im. Streichen der Flötze aufgefahren worden waren. Die Flötze sind im Streichen auf über 1500” Länge aufgeschlossen; sie liefern sämmtlich Backkohlen. ko) {o) 17. Die consolidirte Johann-Baptista-Grube bei Schlegel. Ihr Feld setzt sich aus den Einzelzechen Johann Baptista, Helene, Hanns, Jetty, Bessere Zukunft und Eduard zusammen; die ursprüngliche Johann Baptista erhielt ihre erste Belehnung 1767. Die Flötze wurden zuerst durch den Hoffnungs-Stolln, dann durch den im Eckersdorfer Thal angesetzten und zunächst durch das Feld der Frischauf-Grube getriebenen 15° 276 Anhang. Louise-Stolln, welcher 70, endlich 3. durch den mit Erbstolln-Gerechtie- keit beliehenen, dem Besitzer der Frischauf- Grube gehörigen tiefen Alexander-Stolln, welcher auf der Johann Baptista-Grube ca. 100” Teufe einbringt, gelöst. Für die 1. Tiefbausohle, in welcher sich gegenwärtig der Abbau bewegt, liest die Sumpfsohle in 133” Teufe des Oskar- Schachtes. In den Feldern von Eduard, Jetty, Hanns und Bessere Zu- kunft hat noch kein Grubenbetrieb stattgefunden. 18. Die consolidirte Frischauf-Grube zu Eckersdorf. Dieselbe besteht aus den Einzelzechen: Frischauf, Frohe Zukunft und Bernhard. Die Flötze wurden zuerst durch den vorgenannten Louise- Stolln und später durch den 26,7” tiefer einkommenden Alexander-Stolln gelöst. Die 1. Tiefbausohle, für welche der Sophie - Schacht abgeteuft worden war, liest 33” unter der Alexander-Stollnsohle und die 2. gegen- wärtige Bausohle 42” unter der ersten. Was die Qualität der Kohle anbetrifft, so sind im nördlichen Felde das 5., Neben-, 6. und 7: Flötz die besten, der Procentsatz an Stück- und Würfelkohlen beträgt 20—30, im südlichen Felde sind die Flötze No. 4—7 noch besser, als im nördlichen, sie liefern 35—40 pCt. Stück- und Würfel- kohlen. Bei der früheren Einzelzeche Frohe Zukunft gründet sich die Ver- leihung auf die mit dem Bohrloch No. 1 jenseits der Hauptverwerfung, welche im südlichen Felde sämmtliche Flötze abschneidet, erbohrten 4 Flötze. = Verzeichniss der in der speciellen Beschreibung der Lagerungsverhältnisse der II. bis V. Stufe namhaft gemachten Steinkohlen-Gruben. (Die Lage derselben ist auf der Uebersichtskarte aus der beigefügten laufenden Nummer ersichtlich.) II. Stufe. Emilie- Anna-Grube bei Gablau. Erwünschte Zukunft-Grube bei Gablau. David-Grube bei Conradsthal. Harte-Grube bei Hartau. Fixstern-Grube bei Altwasser. Morgen- und Abendstern-Grube bei Altwasser. Seegen -Gottes-Grube bei Altwasser. Caesar-Grube bei Reussendorf. Hubert- und Twesten-Grube bei Reussendorf. Christian -Gottfried-Grube bei Tannhausen. Rudolph-Grube zu Volpersdorf. Fortuna-Grube zu Ebersdorf. III. Stufe. Georg-Grube bei Blasdorf. Friedrich-Theodor-Grube bei Reichhennersdorf. Tiefbau (Müller-Schächte) bei Reichhennersdorf. Louise-Grube bei Landeshut. Concordia-Grube bei Hartau. Gotthelf-Grube bei Hartau. Gustav-Grube bei Schwarzwaldau. . Abendröthe-Grube bei Kohlau. Carl-Georg-Vietor-Grube bei Neu-Lässig. Neue Heinrich-Grube bei Hermsdorf. [59 Ri S ©» © © © os eTErN er) 1 2 41. 42. 49. ‚44. 4. 46. 47. Anhang. | Vereinigte Glückhilf- Grube zu Nieder-Hermsdorf. Consolidirte Friedens- Hoffnung-Grube zu Nieder-Hermsdorf. Frohe Ansicht- und Anna-Grube am Hochwald. Consolidirte Fuchs-Grube bei Weissstein. Combinirte Graf-Hochberg-Grube bei Waldenburg. Consolidirte Christian-Friedrich- und Juliens-Glück - Grube bei Waldenburg. Friedrich- Ferdinand-Grube bei Ober- Waldenbure. Theresie- und Caspar-Grube zu Bärengrund. Consolidirte Melchior-Grube bei Dittersbach. » Sophie-Grube bei Charlottenbrunn. » - Wenzeslaus-Grube bei Hausdorf. » Ruben-Grube bei Kohlendorf. » Johann-Baptista-Grube bei Schlegel. » Frischauf-Grube bei Eckersdorf. Procopi- und Mariahilf-Grube bei Schatzlar. Tiefbau bei Sedlowitz. Wilhelmina-Grube bei Zdiarek. Clemens- und Eleonore-Grube bei Straussenei. IV. Stufe. Ida-Stolln bei Petrowitz. Benigne-Stolln bei Wodolow. Josephi-Grube bei Bohdaschin. V. Stufe. Neue Gabe-Gottes-Grube bei Albendorf. Bergmanns-Hoffnung-Grube bei Albendorf. Die Gruben bei Qualisch. Die Gruben bei Radowenz. A.W.Schado’s Buchdruckerei (L. Schado) in Berlin, Stallschreiberstr. 45/46. ai, REN 46. ):in Berlin, Siallschreibersts. 45] e A. W. Schade's Buchdruckerei (L. Schad INJINIINIUNNIN 3 2044 102 949 443