I Ze N: — c 0 7 N 1 150 10 8 “el a SN 6 8 J ii all Allgemeine deutſche Sorten» Zeitung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Frauendorf. aA Siebenter I | mel ® me: = | . G 7 N \ SEN Qu N NO IN N \ N ö N \ N Paß a u. ieee dr ich Mu ſtr es k. 1 x f ar 4 1 81 44 Bun A. En — 21 rt 4 ** * * ” > RAR We Niere 6 * Bl Ta * 5 7 5 li * 8 Fe 4 i> Pa an 1 * « 1 1 ur - er 9 8 ’ Allgemein Garten R % e deutſche . E i t U 1 g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. . 1. Jäner 1829. Ju halt: Aller Menſchen Garten. — Frauendorfer Blumen-Samen-Verzeichniß. Aller Menſchen Garten. Es iſt ein weiter Garten Ein Gaͤrtner will ihn warten Wer kennt des Gartens Ende? Wohin ich mich auch wende, Wir Alle wandeln heiter, Doch muͤſſen wir bald weiter, Fuͤr einen Jeden findet, So weit er ihn ergruͤndet, Die Fruͤchte ſinken nieder Der Baum treibt keine wieder Hat ſich der Fruͤchte Lezte, Daß er ſich noch ergoͤzte, Dann wird er fortgetrieben Getrennt von manchen Lieben, Manch' Andre ſind ſeit lange Drum ſorg' er nimmer bange, Wir werden Freunde finden, Ein Band wird uns verbinden, Die Flur, in der wir harrten, Der Baum in dieſem Garten, Die Fruͤchte, die gefallen, Es wachet uͤber Allen, EFFECT Von wunderſamer Art; Vor Allen hochgelahrt. — Wer ſeinen Anbeginn? Nichts loͤſ't der Frage Sinn. Ein Weilchen durch die Flur. Und ſehn ein Theilchen nur. Sich in des Gartens Raum, Ein fruchtbeladner Baum. In abgemeßner Friſt, Wenn er entladen iſt. Der Menſch nun aufgerafft, An ihrer innern Kraft: — Ins unbekannte Land; Die er im Garten fand. — Dorthin vorausgeeilt. Was dort ihm zugetheilt. — ſt das kein Hoffnungslicht? as niemals wieder bricht. Iſt nur ein Bild der Zeit. Dem Leben ſo geweiht. — Sind unſrer Jahre Zahl; Des Gottesauges Strahl. Nachrichten aus Frauendorf. Hoffnung und Troſt für das Jahr 1229. (Vom Verelns⸗Vorſtande Fuͤrſt.) Fuͤr's Gute ſtehen weit und breit Auch gute Herzen offen, Durch fie hilft Gott zu rechter Zeit Wohl Allen, welche hoffen. Die lezte Numer der Gartenzeltung vom vorigen Jahre mit der Bitte um einige Unterſtüͤzung zum Bau eines Glas- und Wohnhauſes In Frauendorf war kaum ausgegeben, als ſchon eln Ungrnannter „ein Scerflein“ — (nach feinem Ausdruke,) — „zur guten Sache“ groß: mütbig beitrug, indem er fünf Gulden überfwifre mit folgendem Motto: Flora fleht fuͤr ihre Kinder, Die zu zart ſind und zu ſchwach, Gegen Reif und Schnee im Winter, Um ein Haus und um ein Haͤtt' ich Tauſende zu ſpenden Freudig gäbe ich fie hin, Das Verderben abzuwenden Von der Blumentönigin. Dach. U Ich kann nicht beſchrelben, welchen Eindruk diefe überrafbende Huld auf mein Gemuͤth gemacht. — „So. ſtehe ich denn ſchon nicht mehr allein,“ ſprach ich zu mit (1*) Frauendorfer Blumen-Samen-Verzeichniß für das Jahr 1829. (Der Same, aller im vergangenen Herbſte eingefammelt, iſt durchaus gut ausgerelft, echt und frlſch. Eine Sammlung gefülltblühender Althäen-Roſen (Al- thea rosen fl. pl.) in 15 Sorten und 15 Priſen mit Namen 1 fl. — kr. Sie beſtehen in folgenden Farben: 1. bluttoth, 2.dunkelkarmolſin, s. hochroth, 4. lila, 5. purpur, 6. roſa, 7. rothbraun, 8. ſcharlach, 9 ſchatlach mit rofa, 10. ſchwarz, 11. ſchwarzbraun, 12 ſchweſel⸗ gelb, 13. weiß mit fleiſchfarb, 14. weiß mit geld, 15. zimmtbraun. Dieſelben 15 Sorten ohne Namen Einzeln füftet jede Sorte Eine Sammlung Agquflegten (Aquilegia hor- tensis) in 12 Sorten und 22 Prifen mit Namen — Sie en, tn folgenden Farben: 1. blaßblau, 2. blaßroſa, 3. biurroth, 4. dunkelpurpor, 5. dunfelvfolett, 6. hell⸗ grau, 7. hellroth, a. hellvlolett, 9. lila, 10. roſa, 11. violett, 12. weiß. Diefelben 22 Sorten ohne Namen — Einzeln koſtet jede Sorte — Eine Sammlung gefuͤlltbluͤhender Aſtern od. Sternblumen (Aster chinensis fl. pl.) in 15 Sorten und 15 Priſen mlt Namen 1 fl. Sie beſtehen in folgenden Farben: 1. aſch⸗ grau, 2. blaßroth, 5. dunkelblau, 4 dunkelkarmin, 5. dunkelroth, 6. dunkel⸗ roth mit weiß, 2. flelſchfarb, 2. hell⸗ blau, 9. lila, 10. lila mit weiß, 11. roſa, 12. roth mit welß, 15. violett, 14. violett mit weiß, 15. welß. Diefelben 15 Sorten ohne Namen — fl. 4 Einzeln koſtet jede Sorte — fl. 5 kr. Eine Sammlung gefuͤlltbluͤhender Balfa- minen (Impatiens Balsamina fl. pl.) 6 in 22 Sorten und 22 Prifen mit ace 1 fl. 12 kr. Sie beſtehen in folgenden Farben: a. blaß⸗ blau, 2. blaßlila, 3. farmolfin, 4. dun⸗ kelkarmolſin, 5 fleiſch farb, 6. bowroth 7. kupfer farb, 8. kupferfarb mit weiß, 9. pfirfhenblüt, 10. ſcharlach, 11. ſchar⸗ lach mit weiß, 12. weiß. 40 kr. 6 kr. . fr. — fl. fl. 48 kr. . 30 fr. 5 kr. am — fr. Dieſelben 22 Sorten ohne Namen — fl. 48 kr. Einzeln koſtet jede Sorte 5 fl. s e. Eine Sammlung Georginem (Georginia va- . riabilis) in 30 Sorten und 30 Prl⸗ ſen mit Namen Sle beſtehen in folgenden Farben: 1. agath, 2. aſchgrau, 3. blaßgelb, 4. blaßlila, 5. blaßziegelroth, 6. farmin, 7. kar⸗ molſin mit lila, 8. farmotfin mit weiß, 9. dunkel karmin, 10. dunkelkarmin mit violett, 41, fleiſchfarb, a2. gelb mit roſa, 13. hellvlolett, 14. hochtoth, 15. kupferfarb, 16 lila mit roth, 17. ocher⸗ gelb, 18. erangengelb, 19. purparroth, 20. roſa, 2a. ſaftan, 22. ſafran mit violett, 25. ſcharlachroth, 24. ſchwefel⸗ gelb, 25 ſcpwefelgelb mit rotb, 26. ſilberfarb, 22: violett, 28. weiß, 29. ziegelroth, 30. zinnober. Diefelben so Sorten ohne Namen Einzeln Eoftet jede Sorte . Eine Sammlung Scabiofen (Scabiosa pur- purea fl. diverso) in 40 Sorten und 10 Priſen mit Namen > Sie beſtehen in folgenden Farben: 1. blaß⸗ roth, 2. blaßziegeltoth, 3. karmolſin mit weiß, 4. dunkelkarmin, 5. flelſch⸗ farb, 6. hellaſchgrau, 7, kirſchroth, 8 lila, 9. roſa mit aſchgrau, 10. welß. Dieſelben 10 Sorten ohne Nameu 2 Einzeln koſtet jede Sorte £ — fl. s kr. Eine Sammlung Sommer- Levkojen (Chei- ranthus annuus) in 20 Sorten und 1 fl. 30 kr. 1 fl. — kr. H. kr. — fl. 40 kr. 20 Priſen mit Namen 2 fl. — kr. Dleſelben 20 Sorten ohne Namen 1 fl. 15 kr. Einzeln koſtet jede Sorte 8 5 — fl. s kr. Eine Sammlung Winter : Levfojen (Chei- ranthus incanus) in 10 Sorten und 10 Prifen mit Namen 1 fl. Dieſelben 10 Sorten ohne Namen — fl. 45 kr. Einzeln koſtet jede Sorte A — fl. * Eine Sammlung Sommergewähfe ku 100 Sorten und 100 Prifen mit Namen 4 ſelbſt: „gleiogeſt'mmte Seelen fammeln ſich um mich, daß ich la ihrer Mitte nun erſt recht wirffam werden fol, und ſeyn könne. Das fit die Elektrizität des Geiſtes. Das iſt vielleicht der heilige Geiſt, der uns zur Ausdauer in begonnenen guten Werken von Anbe— ginn feine fiarfende Weihe mitthellt!“ So dankead und betend, führte mir meine Seele noch— mal alle beftandenen Schwierigkeiten bei Gründung unſers gemeinſamen Inſtitutes in lebhafte Erinnerung zurüf; doch eln ſuͤßes Vorgefühl beſſerer Zukunft zog nun eln lu meln Herz. Und in dieſer Stimmung erbieltih ſchon abermal zur erbetenen Hllfe vier Kronenthaler von Herrn Pfar— ret Waldhauſer ian St, Johanneskirchen mit folgendem Troſtſchrelben an den Vorſtand der praktl⸗ ſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft zum neuen Jahr 1829. Du ſchrelbſt: ein Stein ſey Dir vom Herzen, Seitdem Du offen Dich erklärt, Und Deine Sorgen, Deine Schmerzen Gott und die ganze Welt gehoͤrt! Was Du fo klar und unumwupden Im Jahrberichte uns erzählt, Das bab’ Ih Alles tief empfunden, Wle Di, hat es auch mich gequält! Eine Sammlung dergleihen von so Sorten 2 fl. — kr. Eine Sammlung dergleichen von 25 der be: ſten und fchönften Sorten. 4 fl. 80 kr. Eine Sammlung perennirende oder Stau: dengewaͤchſe in 50 Sorten mit Namen 2 fl. so kr. Eine Sammlung dergleichen in 25 Sorten 2 fl. so kr. Eine Sammlung Topfgewaͤchſe lu 25 Sor— teu mit Namen f 8 2 2 fl. — kr. 1 Priſe auserleſene Lufker Aurlkein . — fl. 10 kr. 1 Priſe auserleſene Pelmeln 4 — fl. s kr. 1 Prife auserlejene Nelken in 100 Koͤrnern a fl. — kr. ILS rn 1 TIERE ST TEE . d ß ñ̃ñ ⁶ d TE IT SET EEE Auſſer obigen ſind noch folgende Blumen-Samen um die beigeſezten Preiſe einzeln zu haben: (Die mit J. bezeichneten find jährige, mit Z. zweijährige, mit P. ausdauernde oder perennirende, mit 8. Strauch oder Baumartige, T. Topfgewaͤchſe, W. die warm ſtehen wellen, K. Kalte-Haus pflanzen, F. die ins freie Land zu fäen, II. ius freie Land zu verpflanzen. a Prlſe. kr. Acacia verticillata, wiertelblaͤttrige Akazie S. K. 12 Acmella buphtalmoides, tindsaugartige Acmelle F. Aconitum pyrenaicum, pyrendifcher Eiſenhut P. H. — rostratum, ſchnabelfoͤrmiger P. M. Ageratum conyzoides, dürrwurzart. Ageratum J. F. — Jat;folium, breitblättriges J. F. Agrostema corunaria fl. albo, weiße Sammtnelke . F. — m „ rubro, rothe 2. F. — githago, gemeine J. F. a Allium fragrans, wohlriecherder Lauch P. II. Althea fieifolia, feigenblättrige Althaͤe P. F. — offieinalis, gemeiner Eibifb P. F. — rosea, einfache Gartenmalve Z. F. — — fl. pl., gefüllte Z. F. Alyssum saxatile, Geblrgsſteinkraut P. F. Amaranthus Berchtoldii. Berchtoldiſch. Amar auth J. F. — bicolor, zwelfarbiger J. F. brasiliensis, brafilianffher J. F. caudatus, geſchwänzter J. F. chlorostachis, grünähriger J. F. eruentus, rother J. F. deflexus, herabgebogener J. F. gangeticus, beng liſcher J. F. hypochondriacus, hypochondriſcher J. F. melancholicus, melancholiſcher J. F. sanquineus, blutrother J. F. spinosus, ſtachlichter J. E. tricolor, dreifarbiger J. II. viridis, gruͤner J. F. a g Amethystea caerulea, ſibltiſcher Blaͤuling J. F. Ammi Boeberi, Boeberliches Ammt J. F. Amorpha fruticosa, ſtrauchartiger Unform 8. H. — pubescens, weichhaarlger S. II. Anacyclus aureus, goldgelbe Ringblume J. F. 2 DASS Sessel a Prife. kr. Anacyclus clavatus, keulfoͤrmige J. F. — divaricatus- ausgebreitete J. F. Anchusa italica, jtalteniſche Ochſenzunge 2. F. — versicolor, verſchledenfarblge 2. F. Anthemis altissima, hoͤchſte Camllle J. F. — arabica, arablſche J. F. 8 — caucasica, kaukaſiſche J. F. — Cotula, ſtinkende J. F. — rigescens, ftelfe J. F. 5 Anthericum Liliago, gemeine Zaunblume P. F. Antirrhinum lusitanicum, luſitaniſch. Lowenmaul Z. E. — majus, großes 2, K je" Anthyllis Dillenii, dlgeniſche Wolllume J. F. Aquilegia hortensis, Garten-Akelei P. F. — stellata, ſterufͤͤrmlge P. F. . — vulgaris, gemeine P. F. 8 Arab's stricta, aufrechtes Gaͤnſekraut J. F. Aralia nudicaulis, ſchaftbluͤthige Aralle P. II. Argemone mexicana, mexlcaniſcher Stachelmohn J. F. Arnopogon capensis, capffher Schaafsbart J. F. Asclepias syriaca, ſhtiſche Seidenpflanze P. H. Asphodelus luteus, gelber Asphodil P. II. Aster chinensis, chineſiſche Sternblume J. II. — — fl. pleno, gefuͤllte J. II. R — tenellus, zarte J. F. 0 Astragalus baeticus, ſckwediſcher Stragelkeffee J. F. — galegiformis, gelsrautenar. Tragant P. II. — glyeiphyllus, ſuͤßholzartiger P. II.“ Athanasia annua, jährige Athanaſte J. H. Atriplex hortensis rubra, tothe Gartenmelbe J. F. Atropa Belladonna, gemeine Wolfskirſche P. F. Avena nuda, nakter Hafer J. F. * — orientalis, morgevlandiſcher J. F. — tuberosa, knolllgter J. F. * 22 8 8 „oe ESS AES esd essen CPP . —P——ç7ꝙçꝙç%—ð˖*̃—— o o ꝓ˖q˖ ̃ —— c ‚—ꝙ˖ç—ꝙ%— —— ̃ —ç—ç——— j—r—ð . c c7ꝙç— c —————— (U 2 Getroſt! ein frommes Gottvertrauen Erleichtet, mildert jeden Schmerz, Hilft Uagluͤk tragen, Haͤuſer bauen, Und heilt allein das wunde Herz. Auch die Geduld bringt ihre Roſen, Und jede Blüte reift die Zeit, Kein Zufall fplelt mit Menſchenlooſen Die Zeit ergänzt dle Ewigkelt. So Vieles iſt im Dorf der Frauen Faſt elner Zauberinſel gleich; So Mancherlel iſt dort zu ſchauen, Aus Florens und Pomonens Relch. So Vleles iſt ſchon ausgegangen Von Frauendorf in alle Welt; Nach Vlelem trägt man noch Verlangen, Weil es den Keunern wohl gefällt. Wer aber Frauendorf geſehen, Er ſey nun Fremdling, oder Gaſt, Der bleibt gleich mit der Frage ſtehev, Wo Du das noͤth'ge Glashaus haſt? Und Dir ein ſolches zu erbauen, Genuͤgt kein frommer Wunſch allein ; Dazu braucht's Liebe und Vertrauen Mit etwas Geld und Holz und Stein. a Priſe. kr. 3 à Priſe. kr. Begonia discolor, verſchledenf. Sah ſteez F. T. W. Carduus marianus, Martendiftel J. F. 2 Betula excelsa, hödfte Birke S. Carthamus tinctorius, Saflor J. I. 3 — fruticosa , ſtrauchartige S. H. 8 Cathananche caerulea, blaue Raſſelblume Z. H. 3 — lenta, zäbe 8. H. 5 Celosia argentea, weißer Hahnenkamm J. H. 3 — pagyracea, paplergebende S. I. — castrensis, langaͤhrigter J. U. 5 5 — populifolia, pappelblättrige S. H. — — fl. luteo, gelber J. H. \ 3 Bidens chinensis, chineſiſcher Zwelzahn J. F. — chinensis, chineſtſcher J. II. 2 3 — ehrysanthemoides, Wucherblumenartiger J. F. — eristata, gemeiner J. H. 3 — diversifolia, großblumichter J. FE. n lut., gemeiner gelber J. H. 3 — leucantha, gemeiner J. F. 5 — — fl. rubro, gemeiner rother J. H. 3 — pilosa, haariger J. F. — pyramidalis, pyramidenförmiger J. H. 3 Bignonia Catalpa, gemeiner Trompetenbaum S. H. Celsia Arcturus, geſtielte Celſie Z. I. 3 — "radıcans. wurzelnder S. II. 5 Biscutella auriculata, geöhrte Brlllenſchotte J. F. — raphanifolia, rettigblättrige J. F. Briza maxima, großes Zittergras J. F. Browallia elata alba, weiße Browallie J. T. Bulbine annua, jährige Bulbine J. F. Bupleurum rotundifol., rundblaͤttr. Haſenoͤhrchen J. F Cacalia sonchifolia, gänfebiftelblättr. Peſtwurz J. I. Calendula arvensis, Aker-Ringelblume J. F. — frutieosa, ſtrauchartige J. F. — hortensis fl. pl., gefüllte Garten⸗ J. F. — pluvialis, Regen: J. FE. . — stellata, fternförmige J. F. Campanula betonicaefolia, betontienbl. Glokenbl. Z. H. carpatica, Carpatifche P. II. f collina, Berg- P. II. 2 latifolia, breitblättrige P. H. . Lychnitea, &ychnidartige P. H medium, großbluͤhende Z. F. — fl. albo pl., großbluͤh. welßgefülte Z. F. — fl. caerulea pl., großblüh. blaugefüllte Z. F. — fl. lilaeina pl., großbluͤh. g Z. F. Centaurea atropurpurea, dunkelpurpurrothe Flokenblume 2. F. . axillaris, achſelbluͤthige P. H. Benedicta, Benedikten J. F. coriacea, lederartige P. H. . Crocodylium, ftalienifhe J. F. eruenta, rothe J. F. cyanus fl. div., gemeine verſchledenfarb. J. F. discoidea, ſcheibenartige P. F. eriophora, wollkoͤpfige P. F. . salmantica, weißer J. F. . suaveolens, wohlrlechende P. H. Eentrachne viscida, klebrige Centrachne J. F. Cereis canadensis, Canadliſcher Judas baum S. I. Chaerophyllum bulbosum, gemeine Koͤrbelruͤbe F. F Cheiranthus annuus, Sommer⸗Levkoje J. I. — cheiri, einfacher Goldlak 2. H. — — fl. pleno, gefülter 2. H. — incanus, Winter-Levkoje 2. II. — macitimus, Meerſtrands J. H. Chelidonium aurantiac., orangenfarb. Schollkraut J. F. Chelone campanulata, glokenfoͤrmiger Krotten— . v# RT le e ee petraea, Klippen⸗ P. II. Schild P. T. H. 6 rhomboidea, rautenartige P. II. Chenopodium ambrosioides, wohtriedender ruthenica, ruthenlſche Par Gaͤnſefuß J. F. 3 speculum, ſchoͤnbluͤhende J. F. — atriplieis, meldenartiger J. F. 2 — fl. albo, ſchoͤnblühende welße J. F. — foetidum, ſtinkender J. F. 2 stylosa. langgrleflice P. II. Clematis integrifolia, einfache Waldrebe BSH 4 Capsicum annuum, jährfger ſpaniſcher pfeffer J. H. Cleome decandra, zehnfaͤdige Cleome J. T. W. 3 — — fr. luteo, mit gelber Frucht J. H. — spinosa, dornkge J. T. W. 3 — — fr. oblongo, mit langer Frucht J. H. Clethra alnifolia, erlenblättrige Clethra 8.1L. 4 — cerasiforme, kirſchfruͤchtiger J. II. Clinopodium vulgare, gemeine Wirbelborſte ‚+ F. 3 — nigrum, ſchwarzer J. II. Cochlearia officinalis, ächtes Loͤffelkraut P. 3 Cardiospermum halicacabum, glatte Herzerbſe J. T. W. Colutea arborescens, baumart. Vlaſenſtrauch 2 5 — — monospermum, einfamige J. T. W. — orientalis, morgenlaͤndiſcher 8. II. 3 Bilaan ion Tee ne a EEE EEE RZBr Tre SET RTZ GERBTE SEHE EEE EIPEEIENE GE TREE EEE EEE EEE CET EEE Nun fehlt's zwar nicht an Holz und Steinen; Wenn wir, was Du gethan, ermeſſen, Es mangelt nur dag liebe Geld: Aus eigner Kraft für den Vereln: Der Mangel laͤhmt auch Unſerefnen; So wär' es Sünde, zu vergeſſen, Und lähmt er nicht die halbe Welt? Auch Dir, wo's galt, zur Hand zu ſeyn. Jem: Dir wird's zu ſchwer zu bauen. Drum will ich mich nicht lang beſinnen, Und das iſt Himmelweit gefehlt. — Ich helfe Dir, du wakrer Mann! Indeß, laß nur nicht vom Vertrauen Nicht um Prozente zu gewinnen; Auf Gott und Deiae Lelewelt. Nein! nur, well ich entbehren kann. Die Hinderalſſe werden weichen; Doch halt! das Grundgeſez auf Erden, I ſehe Gönner fern und nah, Davon nehm ich mich ja nicht aus! Dem zur Vollendung Hllfe relchen, Wer dilft, dem wird geholfen werden; Durch den das Meiſte ſchon geſchah. Zudem, lch habe ſchon eln Haus. Commelina coelestina, knollige Commelin Conium maculatum, geflekter Schlerling Z. F. Convolvulus argenteus, ſilberweiße Winde J. — caeruleus, blaue J. H. Corchorus trilocularis, drelfecherige Mus: Pflanze J. T. W. Coreopsis auriculata, Blume P. H — leucanthemum, gemeine P. U. — tinctoria, ſchoͤnes Jungferngeſicht J. H. Cornus mascula, gemeine Kornelkirſche S. F. Coronilla 7 beilkrantartige Kron⸗ Wike J. Corydalis BER e immergrüner Sup: penmohn. Z. F. geößtte Wangen: Cosmus sulphurea, ſchwefelgelber Cos mus J. H. Cre pis dioscoridis, ſcheibenartiger Plppau J. F. — Hamschatica, Kamſchatiſcher J. F. — leontodontoides, (menganartiger J. F. — rubra, rother J. Cucumis Chate, Arabiſche Gurke J. W. — anguinus, Schlangen⸗ J. W. — prophetarum, Propheten: J. W. Cynoglosum ah sweifarbige Hands⸗ nge — Mantel. weißes Vergleßmelnnicht 15 . Gyperus acutus, ſpiziges Cyperngras J. — conglomerat. gehäuftes P. FE. . — fasciculatus, büſchlichtes J. F. . — esculentus, eßbares P. H. Cytisus hirsutus, haariger Bohnenbaum S. F. — Laburnum, gemeiner S. F. — supinus, nledriger 8. F. Dalea Lagopus, lagopiſcher Dalea J. T. K. Datura laevis, glatter Stechapfel J. F. — Metel, weißer J. H — Stramonium, gemeiner J. F. — Tatula, blaßblauer J. F. 4 1 55 Garteuziitterfporn J. F. 48 fl. pl., gefüllter J. azur eum, birgt P. B. . F — Consolida, Feld⸗ — — fl.. pleno, gefuͤllter Feld⸗ 3. F. — elatum, hoher P. H. — exaltatum, amerikaniſcher P. H. — intermedium, mittlerer P. H. - a Prlſe BIP, 5 „ e 0 S sas a“ aG GGG GBR RUB a Priſe. kr. Delphinium laxiflorum, ſchlaffer Ritterſporn P. H. 3 — urceolatum, becherfoͤrmiger Dianthus barbatus, Bart⸗Nelke Z. F. — capitatus, fopfförmige I'. F — caryophyllus, Garten⸗ P. H. — chinensis, Chineſer-⸗ Z. II. — plumarius, Feder⸗ P. H. — superbus, prächtige P. H. — sylvestris, Wald⸗ P. H. 8 aurea, gold gelber Fingerhut P. H. — lutea, blaßgelber P. H. . — micrantha, fleinblumichter P. H. — purpurea, purpurrother P. H. — — fl.. albo, Hutputrotpet mit Weißer Blume P. H. — tomentosa, filziger P. H. Digitaria aegyptiaca, ägyptlſches Flngergras P. H. Diospyros virginiana, virginiſche Dattel⸗ Pflaume S. H. Dipaacns Gmelinii, Gmellulſche Kardendiſtel — fullonum, Weber⸗ Z. F. Dolichos biflorus, zweibluͤthige be ſeole J. T -— Lablab, aͤgyptiſche J T. — Soja, Sojabohne J. T. — nigra, ſchwarze J. T. — earibaeus, Carlbaͤiſche J. T. — farinosus, mehlichte J. T. Drac ocephalum ee Cauatifäer Dra⸗ chenkopf S. T. — moldavica, Face Jet, Echinops BER LOS PL, gemeine Kugel: Diftel P. Echium ee: portuglſtſcher Natterkopf N. H. Z. H. Elyehrisum bracteatum, ſchöne Goldſonne Elsholtzia cristata, kammartige Els holtzie J. F. Erodium gruinum, Candiſcher Relherſchuabel J. F. — moschatum, biſamduftender J. F. Ervum hirsutum, zottige Linſe J. F. Eryngium tricuspidatum, ſpizige Mannstreu P. F. Erysimum bicorne, zweihörniger Hederlch J. F. — cheiranthoides, levfojenartiger J. F. — diffusum, verworrener J. F. — juneeum, pfriemenartiger Z. F. — e durchwachſener Z. F. Kap) horbia Lathyris, Springfraut Z. F. a echinata, ſtaqlige Fedie J. F. Z. E. e Ar ei Sn eee 8 ese vo r BT FG P TEN RIESE EICHE EEE DEBEL TTE me nie 1 aD er En Er rEe Und Frauendorfs Bewohner wollen Ja nicht ein Haus fuͤr ſich allein; Der Haln und die Gebäude ſollen Ein großer Freundſchaftstempel ſeyn. Ich ſehe Ozeane fluthen, Well Tropfen ſich an Tropfen reiht: Vernehmt's, ihr Weiſen und ihr Guten! So wirkt die Gottheit und die Zeit. Sobald Gemeinſiun euch verbindet, So kommet Gottes Reich zu euch; Wer iſt's, der euch dann überwindet ? Was koͤmmt der Macht der Tugend gleich? Wo vlele Tropfen ſich vereinen, Ja, Freund, da bildet ſich gar ſchnell, Und leichter, als wir's oft vermeinen, Ein ſplegelreiner Silberguell! So moͤge ſich denn dieſer bilden, In achtzehn hundert zwanzig neun, Zur Zier von Frauendorfs Gefilden Durch vieler Guten Kraftverein! Gott gebe Segen und Gedeihen Dazu im neugebornen Jahr! Und Jeder möge elnſt ſich freuen, Der Dir dazu n war! Waldhaufer. a Prife, kr. a 1 kr. Fedia radiata, ſtrahlende Fedie J. F. 2 lysopus bracteatus, e Yfop P. II. 3 — uncinata, hakenförmige J. F. 2 2 — officinalis, gemeiner P. H. 2 — vesicaria, Blaſen- J. F. 2 Iberis amara, bittere Schlelfenblume 2 F. 2 Fraxinus epitera, ſtlelfluͤgliche Eſche 8. I. 3 — odorata, wohlrtechende I, F. 2 Fürstia eroatica, Ctoatiſche Fuͤrſtie J. F. 5 — parviflora, kleinblühende J. F 2 Galega officinalis, gemeine Gelsraute P, F. 3 L umbellata, doldenartige I. F. 2 Galium arvense, Aker-Labkraut P. F. 2 Impatiens Balsamina, einfache Balfamine J. II. 3 Genista candicans, weißlicher Ginſter T. K. oe. = — fl, pl., gefüllte J. U. 6 Georginia variabilis, einfache Georgime P. II. 4 Ipomoea carnea, fleifchfaͤrbige Trichterwinde I, H, 3 — — fl pl., gefüllte P. II. 2 6 — curasavica, Curaſaviſche I. II. 3 Geum album, welßes Geum P. U. 3 — discolor, zweifarbige J. II. R 5 — pyrenaicum, pyrenaͤlſches P. II. 42 — hastata, fpontonblättrige I. H. — 9 Glaucium corniculatum, purpurrother Höͤt— — heterophylla, verſchledenblättrige I. II. 0 nermohn J. F. 2. — hirsuta, haarige J. I. 8 3 Gnaphalium foeditum, igen Rubrtraut. Z. T. K. 4 — noa, dene = 5 — Stoechas, gemeines S. J. 4 — purpurea, purrothe I, I. 5 3 Gomphrena decumbens, leide Winter: Iris acuta, ſpizige Schwerdtlilie P. H. 3 Blume J. H. 8 5 — aurea, goldgelbe P. I. } 3 — globosa alba, welße Kugel⸗ J. I. — — halophylla, Salz⸗ P. II. 8 5 — rubra, rothe Kugel- J. H. 5 — spuria, Baſtard⸗ P. II. 1 3 Hallesia letraptera, vierfluͤgliche Hallefie S. II. 2 — Xiphium, ſpaulſche P. H. x 3 Hedypnois mauritanica, maurstantfhes Roͤhrleln Ale — anglica, engliſche P. H. 3 — monspeliensis, franzöfifhes J. F. 2 Juniperus virginiana, virginiſcher Wachholder S. II. 3 — tubaeformis, röhrenartiges J. F. 2 Kitaibelia vitifolia, weinblättrige Kltafbelle P. F. 2 Hedera quinquefolia, Jungfernreben S. F. 3 Unautia orientalis, morgenländifhe Knautie I. E. 2 Hedysarum alpinum, Alpen-⸗Hahnenkopf P. II. 5 Latbyrus articulatus, e e A. 2 — canadense, Canadiſcher P. II. 3 — angulatus, eklige I. 2 — coronarium, ftaltenifcher 4 — bentinkianus, benkiaien e I; F. 2 Helleborus foeditus, ſtinkende Chriſtwurz P. H⸗ 3 — odoratus, wohlrkechende E E 1 3 Helenium quadridentat,, vierzaͤhnige Helene J. F. 4 — sativus, eßbare I. F. 3 2 Helianthus annuus, jährige Sonnenblume J. F. 2 — tingitanus, afrifanifhe I. F. 2 — — fl. pl., gefüllte J. F. 5 Lavatera trimestris, drelmonatliche Lavstere J. F. 2 — — fr. albo, mit welßen Samen J. F. 2 Leonurus Cardiaca, gemeiner Wolfstrapp P. F. 2 — maximus, größte J. E. 3 — villosus; weichhaarfger P. I. 2 e peruvianum, peruvfaniſche Son⸗ Leptospermum!’ flexuosum, er uenwende S. T. W. 4 Seemyrthe S. T. KH. 8 Hesperis africana, aftikanlſche Nastzlele SIE. 2 Lilium pomponicum fl. luteo; gelbe pom⸗ — matronalis, rothe Z. F. 3 ponkſche Lille P. I. 0 — tristis, wahre Z. II. 4 Linaria latifolis ‚breitbiätteiger Frawenflats J. F. 2 Hibiscus africanus, afrifanifher Ibiſch 5 F. 2 L repens, krlechender 2 5 3 — trionum, Stunden- J. F. 2 — triphylla, dreiblättriger ji F. 2 Hieracium aurantiacum, orangenfarbiges Ha⸗ Linum grandiflor,, großblühender Flachs P. F. 3 bichtskraut P. II. + — squamulosum, ſchuppenförmiger P. P. 2 Holcus Sorghum, hohes Roßgras J. I. -3 Liriodendron Tulipifera, virginiſcher Tulpen⸗ Hyoscyamus agrestis, Aker-Bilſenkraut J. F. 2 Baum S. II. -4 — albus, weißes J. F. 2 2 Lithospermum offieinale, gemeiner Stelnfame P. F. 2 — aureus, goldgelbes P. T. K. > 4 Lonicera alpina, Alpen-Lonſcere S. H 3 — pallidus, blaßgelbes J. F. * 2 Lopexia axillaris, achſelbluͤthige era L. B. 2 — niger, ſchwarzes J. F. 2 2 Lotus tetragenelobus, Spargelerbſe J. F. 2 — reticulatus, nezformiges J. F. 2 Lunaria annua jährige Mondviole I. F. 2 Hyoseris taraxacoides, löwenzahnartiger Schweln⸗ — rediviva; ſplzftüchtige P. F. 3 Salat J. F. 2 Lupinus albus, weiße Felabohne I. F. 2 Hypericum Androsaemum; breiehlättr. gohan⸗ — angustifolius, ſchmalblaͤttrige l. F. 2 nisfraut S. H, 3 — luteus, gelbe J. FE. 7 2 Hypochaeris Balbisii, balbiſiſches Ferkelkraut J. F. 2 — varius, bunte I. F. > 2 — glabra, glattes J. F. N 2 — villosüs, weichhaarlge I. F. 2 — bispida, borſtiges J. F. 4 — (Schluß folg t.) . —— ——— —½ͤ—ʃ— v— . ——¼ —— —̃ . — — — In Commlſſion bel Fr. puſtet in Paßau. Beſtellangen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter au. Der ganzjaͤhrlge Preis iſt In ganz Deutſchland 2 fl. 25 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mlt Couvert — portofret, Allgemeine deutſche Greg k teen ak, i tu n 9. Herausgegeben von der Tae Gartenbau: Geſellſchaft in Bayern zu alen. VII. J ahrgang. Ne. 2. 7. Jäner 1829. 5 n a alt: Frauendotfet Blumen⸗ und Gemuͤſe⸗Samen⸗ Verzeichulß. (Schluß.) — Von Verblabung der Erzlehung der welßen Maulbeerbäume und der Seidenwürmerzucht im Freien ic. — Mittel, die Ratten ic. Frauendorfer Blumen⸗Samen-Verzeichniß fuͤr das Jahr 1829. (Sich len ß.) . L a Priſe. kr. ychnis chalcedonica, nr DEREN: sr: P. H. — fl. albo, weiße P. fl. carneo, due P. 1. — dioica, gemeine Lychuls F. F. Maadia mellosa, wilde Maadie J. F. — Liscosa, klebrige J. F. 2 Malope trifida, brelthellige Malope J. P. Malva capensis, Caplſche Malve S. T. H. — moschata, bifambuftende J. F. — verticillata, wirtelblättrige P. F. Medicago e U 5 J. F. caspica, Caſpiſcher J. F. muricata, zakiger J. F. > nigra, ſchwarzer J. F. . orbicularis, tellerfürmigeer J. F. radiata, geſtrahlter J. F. 2 rigidula, fteifer J FE. sativa, Luzerner J. F. . sculellata, ſchildföͤrmiger J. F. tornata, gedrechſelter J. F. tuberculata, warziger J. F. uneinata, hafenförmiger J. F. . Melissa officinalis, Gitronen- Meliffe P. H. Mentba sylvestris, Wald⸗Muͤnze P. II. Mesembryanth. eris tal,, elsart. ee: J. T. W. — pinnatiſidum, gefiederte J. T. W. Mespilus praecox, frühe Mispel 25 F. — pyracantha, fmmergrüne 8. F. Milium paradoxum, fremdes Hirſegras P. F. Mimosa pudica, ſchamhafte Skunpflanze 2. T. W. Mirabilis hybrida, Baſtard⸗Jalape P. E. „ ** a er ba] 5 BRD PO LU LINE et. a Priſe. kr. Mirabilis hybrida A. albo, weiße Jalape FP. H. 3 — Jalapa fl. albo, ächte weiße P. H. 3 * — fl. rubro, achte rothe P. H. ‚3 — — fl. albo et 3 ache und rothe P. H. 3 — longiflora, langbläthige 1 Momordica Balsamina, gemeine be J. T. W. 6 — Charantia, gurfenartige 781 0 — Luffa, zeplaniſche J. T. W. 6 Myosotis manga gerändertes Bergiefmelne niet P. Napea laevis, ale Napäe P. F. Nepeta nuda, nafte Kazenmuͤnze P. H. — pannonica, ungariſche P. I. — tuberosa, knollige P. II. Nicandra pbysaloides, ſchluttenartige Nicane dre P. F. Nicotiana americana, amerlkaulſcher Tebat N. asiatica, aſiatiſcher J. H. fruticosa, ſtrauchartiger, J. H. ebinensis, Chineſiſcher J. II. Slutinosa, klebriger J. H. humilis, niedriger J. I. Langsdorſii, Zangsdorfifher J. H. paniculata, Jungfern- J. H. 8 quadrivalvis, vierflappiger J. HI. rustica, Bauern⸗ J. H. virginica, virginifher J. H. Nigella damascena, Garten: Pen J. F. — coarctata, gedrängte A, Ocymum Basilicum, 8 Waſltum 1. H. — minimum; kleiner J. “won re “buy BIN NPD Mn W WW NETTE Tr a ini Nachrichten aus Frauendorf. u Herrn Pfarrer Waldhauſet in St. Johannesklrcheu. (Vom Vereins ⸗Vorſtande Fuͤrſt.) Ihr guͤtiges Troſtſchrelben legte mir zwar dle Vers bindlickelt auf, Ibnen meinen Dank in der Sprache der Muſen aus zudrüken, aber dle Wahrheit und Junig⸗ keit meiner Gefühle macht mir die ſchlichte Proſe zur Gewiſſenspflicht. Auch möchte ich in dieſem Schreiben zu⸗ gleich einige Worte für meine übrigen Leſer geltend machen. Sie haben mein, unter Sträuben und Zagen vor⸗ gebrachtes Wort freundlich aufgenommen; baben die ſchꝛue Bitte gleich in erfreute Dankbarkeit verwandelt und in mir den Glauben an fremdes Ent» gegenkommen als ermuthigende Flamme — zur Verdopplung melner Auſtrengungen fuͤr das gemeinfame große Ziel unſeres Vereins, als wohlthuender Genfus angezündet, Wohl haben viele verehrte Mitglieder, welche Fsınen« (2) à Prife, kr. Oeymum pillosum, haarige Barıktam J. H. 3 — polystachion, Moſchus J. T 6 — urtieifolium, neſſelblättrig T. Ta 4 Oenothera biennis, gemeine Nachtkerze Z. F. Fraserii, Fraſeriſche P. F. 8 fruticosa, ſtaudige P. F. . purpurea, putpurrothe P. E. — saliciſolia, weidenblättrige Z. E. Ononis rotundifolia, rundblättrige Haabechei P. H. spinosa, ſtachlichte P. F. Onopordum arabicum, Abs rebediſel Z. F. tauricum, tauriſche Z. virens, grünende Z. r. Orobus lathyroides, ſiblriſche Walderbſe r. F. Oryza sativa, gemeiner Reis J. T. W. Oxalis cernua, hängender Sauerflee P. T. K. incarnata, flelſchfarbiger P. T. H. speciosa, prächtiger P. T. K. violacea, violetter P. T. K. virginiana, pirginffher P. T. K. emeine Gichtroſe P. H. Panicum aristatu 7 Bu, J. F. capillare , haarförmiger J. sibiricum, fibirifher J. F. Papaver orientale, morgenländiſcher Mohn P. II. rhoeas fl. pl., wilder gefuͤllter J. F. somniferum fl. pl., gefüllter Gatten- J. F. Parthenium luteum, gelbe Parthenſe J. I. Pelargonium alchemilloides.,. löwenfußbl. Kra⸗ nich ſchnabel P. T. H. Penstemon pubescens, bedaatter Bartfaden E H. Petunia nyctaginea, jasminblüthige Petunte J. U. Phlomis tuberosa, fnollige Phlomis P. F Physalis arenaria, Sand⸗Schlutte J. E. — peruviana, peruvfanifhe P. T. W. Phytolacca decandra, gemeine Kermesbeere P. H. Pieris strigosa, geſtreiftes Bitterkraut J. F. Piper pellueidum, durchſichtiger Pfeffer J. T. W. Pisum Calcretha, Calktetiſche Erbſe J. F. Ochrus, italieniſce J. F. - Zeylanicum, zeylanffbe J. E. Plantago arenaria, ſandliebender Wegetritt J. F. Podalyria australis, ſüdlicht Podalirie P. H. Polemonium caeruleum, blaues Sperrkraut P. I. fl. albo, Waldes... PH. gracile, zartes P. H. mexicanum, mexikaulſches P. H. Polygonum orientale, morgenland. Buchwaizen J. F. — — Paeonia officinalis Denen e e „ Ke 6 DE eee l e 10 7 rife. Polygonum orienifie fl. albo, 04 erst Buchwalzen J. F. — tataricum; tatarkſcher J. F. Potentilla angustifolia, ſchmales inte ment P. H. — candicans, weißliches P. I. nepalensis, nepalenfifces. F. H. — taurica, tautiſches P. II. Primula acaulis, ſtengelloſe Sätäfelktume b. H. Auricula, Aurffel- P. H. veris, Primel⸗ B Prunella grandiflora, großbluͤhende prunelle E. H. Pyrethrum bipinnatum, dopyeltgefied. Bertramw. P. H. grandiflorum, großblühende P. H macrophyllum, grofblättrige P. H. -— Parthenium fl. pl., Mutterkraut P. I. — parthbenifolium, mutterfrantblätteige P. H. Reseda luteola, gelblichte Reſede P. odorata, wohlriechende J. F. undata, wellenblättrige EE. Rhagadiolus edulis, gemelner Scchelſalat J. F. Rleum palmatum, achte Rhabarber P. H. tataricum, tatariſche P. II. Rhus glabrum, glatter Sumach S. H. typbinum, vlrginiſcher H. Ricinus communis, gemeiner Wunderbaum J. I. Robinia Caragana, ſiblriſche Akazie S. H. Pseudo acacia, gemeine S. II. : viscosa, klebrige S. U. Rosmarinus officinalis, gemeiner Rosmarin S. T. K. Rudbeckia amplexifolia , Ae eser; Rud⸗ bekie J. H. hirsuta, haarige P. II. laciniata, ſchlizblaͤttrige E. I. Ruellia patula, ausgebreitete Ruellle P. T. W. Salsola altissima , hohes Salzkraut J. F. Salvia disermas, zottige Salbei P. T. K. hispanica, ſpaniſche J. F. Horminum, Scharlach J. F- 8 fl. caerulea, Scharlach mit blau J. F. — nepetifolia, fapenmünzblättrige J. F. A — offieinalis, gemeine P. F. — vertieillata, gufrlförmige P. F. Sanvitalia procumbens, liegende Sandvltalle J. II. Scabiosa atropurpurea, dunkle Scablofe J. F. Sc 4 kr. nen ae ee major, dunkle große J. F. purpurea, purpurrothe J. F. stellata, ſternfoͤrmige I. NW. corpiurus muricata, ſtumpfes Scorplonkraut J. F. vermiculata, wurmſörmiges J. F. nnd ä ——ů —————— —— „ — Lan a nn m een dorf beſuchten und mein ſo angeſtrengtes Ringen, aber auch gluͤtliches Gelingen ſahen, mich ſchon vor Jahren zu bereden geſucht, in der großen Zahl der auswärtigen Theilnehmer Erleichterung meines harten Standpunktes dadurch zu ſuchen, daß ich den zerſtreuten guten Willen fammeln und zu kleinen beltebigen Geldbeiträgen auffordern mochte, um zur Beſchleualgung der Aus fuͤd⸗ rung des ſo großartig unternommenen Werkes mehr Perſenale anftellen, vor Allem aber ein ſo nöthiges Glas- und Wohnhaus bauen zu konnen. Der Lezte, welcher mir dieſen Vorſchlag erſt noch. dieſen Spät⸗Sommer machte, war das verehrte Mit⸗ glied, Herr Meisl in Aigen, der aber auch in feinem Scharfbllke auf mich, und in ſelner unverſtellten Gerade beit gleich den Vorwurf darauf folgen ließ: „Er ſehe mir's ſchon am Geſicht an, daß ich ihm nicht Gehoͤt geben wolle.“ Ob dieß meinem Geſichte wirklich abzuſehen war, weiß ich nicht; aber daß es mein Herz ausſprach, kann ich nicht läugnen. „Sie ſehen ja aus wle ganz ausgeſchunden,“ fuhr Herr Meisl fort: „So. verlieren wir unſern Vorſtand a Prlſe. kr. Scorzonera hispanica , aemeine une ie, DE: — Jacmiata, zerſchlüzte P. F. Senecio dentatus, geäbntes Kreuzkraut J. F. — elegans, ſchoͤnes fl. albo pl. 3 ſcönes weißgefülltes IH: fl. rubro pl., ſchöͤnes rothgefuͤlltes J. II. — exsquamatus, portugie fiſches NF. Setaria italica, ſtalfeniſches Borſtengras J. F. glaucescens, gräulichtes J. F. Sida Abutilon, gemeine Sida J. F. — hastala, ſpontonblättrige J%/ T. — rieinoides, wunderbaumblättrige J. T. — triloba, dreilappige P. T. . Silene Armeria, Garten:Sflene J. F. bellidifolia , 'maeliebenblättrige J. F. dichotoma, gabelförmige J. F. cerastoides, hornkrautartige J. F. italica 5 ftaltenifde P. F. . maritima, Meerſtrands P. F. . Muscipula, Fltegenfangende J. F. multiflora, vielblumige Z. F. noetiflora, nachtblühende J. F. patula, ausgebreitete P. F. quinquevulnera, fünfflekige J. F. vespertina, abendbluͤhende J. E. olanum Humboldii, humboldiſcher r II. 1 Liebesapfel J. fr. luteo, Llebesapfel mik alder Frucht J. H. — fr. pyriforme, Ltebesapf. mit birnf. Fr. J. H. Melongena, eyertragender J. H. — fr. 5 eyertragender mit weißer Frucht J. an fe el eher mit blauer Frucht J. H. — Pseudo capsicum, Korallenkleſchen S. T. K. Spiraea opulifolia, ſchneeballenblaͤttrige Spier⸗ Staude 8. II. . — sorbifolia, vogelbeerblattrige S. H. — trifoliata, dreiblättrige S. H. Spermacoce rubra, rother Zahnwirbel J. H Stachys eretiea, Eketiſcher Ste P. F. — germanica, deutſcher P. F. — lanata, wolliger P. H. Tagetes africana, aftilaniſche intennelte J. — erecta, nn H. PFF * * * See eren e ene 5 1 = eee 11 a Priſe. kr. Tagetes erecta aurant. pl., er angenferb. J.H. 3 = — ochroleuca, röhrige J. II. 2 Ber — sulphur. pl., E ſchwefelgelbe J. H. 3 — patula, gemeine 71. 1 2 a — bicolor rin zweifarbige J. I. 2 — tenuffolia, feinblaͤttrige J. H. 2 Teucrium betonicum; betonfenar tiger Gaman- T. 1 6 — hyrcanicum, hyrkaniſcher P. II. 4 Thalictrum aquilegifolium, afleiblättrige yo Raute P. I. . 5 — glaucescens, graulichte P. H. 3 Thuja occidentalis, gemeiner Lebensbaum S H. 4 Tolpis barbata, bartige Tolpis J. F. 2 Tradescantia erecta, aufrechte Tradeſcantie J. F. 2 Trifolium glomeratum, kugelbluͤthiger Klee J. F. 2 — incarnatum, ſchoͤn rother J. F. 2 Trigonella foenum graecum, gemeiner A Klee J. F. Trincia hispida, rauhe Trincle J. E. Tropaeolum majus, große Sale J. E. — minus, kleine J. Valeriana rubra, 155 Baldrian P. I. . albo, weißer P. H. N Blataria, veränderliche Koͤnigskerze Z. F. — Boerhavii, Böerhaviſche Z. F. — pboeniceum, violette Z. F. — Tbapsus, gemeine Z. F. Verbena hastata, fpontonblättrige Elſenhart E E. — urticifolia, neffelblättrige P. II. Veronica australis, füdlicher Ehrenprels P. I. — longifolia, langblättriger P. H. maritima, Meerſtrands P. I. Michauxii, Michauxiſcher P. H- spicata, ährenförmfger P. H. Teucrium, Gamander⸗Ehrenprels P. H. Kanthrum 9 morgenländiſche Spizklette J. F. Xeranthemum annuum, jährige Strohblume J. H. Ximenesia encelioides , geöhrre Ximenefie J. F. Zea majs, gemeines Welſchkorn J. F. Zinnia elegans, ſchoͤne Zinnle J. II. — multiflora, vielblumichte J. H. — — fl. Juteo, vielblumichte gelbe J. I. — pauciflora, wentablühende J. II. — tenuiflora, ſchmalblütbſchte J. II. — verticillata, wirtelblättrige J. H. 1 EL a eee nee 1 9 rr en u bald, der ſich das Leben ſelbſt verkürzt, aus Elgenſinn, da er unſte, — ja ich ſage es im Geiſte aller Mitglieder; unſre Beihilfe nicht will, weil er fie nicht ſucht.“ So, und viel mehr noch, ſprach diefer Edle, der mich fruher nie ſah, den ich eher nicht kannte, in der erſten Stunde unſers Beiſammenſeyns. Und fo faſt ieder fremde Gaft in Frauendorf. Ia mir aber ertönte die innere Stimme zagend: Es iſt einmal nicht anders im Laufe der Welt; jeder Erſte Gründer oder Stifter irgend einer auch noch fo guten Sache, iſt des ſchweren Anfangs beſtimmter Mar⸗ . Auch lautet der Spruch alter Erfahrung ja aus⸗ ruͤklich: „Wer dem Publikum dient, iſt ein Opfer⸗Thier. Er plagt ſich todt — Niemand dankt ihm dafür.” Und Ich? Habe ich meine Laſt mir nicht freiwil⸗ lig aufgeladen? Iſt mir Jemand Anerkennung und Dank ſchuldig; oder verlange ich Solches? So ſprach das einſam ringende Herz, und ermu⸗ thigte ſich noch immer ſelbſt zur Vollendung des Be⸗ gonnenen! 29 12 — — Gemuͤſe⸗Samen⸗Verzeichniß IJ. Kohl⸗Samen. à Loth. kr. Blumenkohl oder Carvlol: —— — à Loth. k Wurzeln: r. IV. Zwiebel ⸗ Samen. à Loth. kr. Zwiebeln: — caplſcher großer ſpaͤter 40 — Etcchorien beſte . 5 — gelde länglihte Bln. 6 — a 1 365— 7 5 = ® 4 a — EA HT Erfurter 6 — engliſchet beſte , 30 — Wafina And 1 — üulmer 5 — hollaͤndtſcher ſpaͤter 241— Meterfilten lange . 4— weiße ſpaniſche A 6 Broccoli oder Sp ac delten — Raponttlka (Schlnkenſalat) 2.— Winter 2 9 6 — violetter 10 — Scorzonere (Schwarzwurzel) 3J[porre oder N — weißer italleniſcher Be | ie; u PR 7 5 — gewoͤhnlicher 4 e gar Zune je 85 tet Sn v. Radies⸗ und Rettis⸗ Samen. SS agu N Radies oder Monatrettigt — Fr Ed weißer 6 bpeläadicche 3 — dunkelrothe M er d A 8 5 — — kleiner fruͤher 4 51 . „ — — er oder Cappus 5— — 155 runde May : — a e NEN 5 —— 8 4 7 — ö — — holländischer ſpater 6 — lange große weiße euglliche 44— Wale 4 2 A . 5 — ſchwarzrother holländ. klelner sI — e a : . Bd en oder Wirfing: DB 1 — früher gelber Wiener fi — umenthaler oder Savojer 6[Salatruͤben oder Rannen: Win te tti — ale Winter = F 31 Act e Müblhäuſer 7 9 O ülmer felb en 2 hn — — ‚großer langer Erfurter 2 — pater . ef — 5 : 1 VI. Küchenkräuter. Winterkohl: Zu 5 „ Mlpartlitum: — buntblaͤttriger 8 5 10 bat 8 1 — grober Küchen . 6 — Brußler oder Rofen . 6[Kopfſalat: — kraußer feiner el — niedriger blauer kraußer 5 — arabiſcher gelber 6 Bohnen ober feder e . 5 — — grüner kraußer 8 41 — aflatifcher großer weißer 6 e . Nur 2 Se ge oder grüßttngetonu|= fee ener. ß 2 Ware ättriger I blutrother ſchwarzkorn . o| Sartenfrefe r 1 N — Forellen weißtorn A 8 Yſop 3 a 0 4 Obertohlrabk: — Prinzen kopf 6[Koͤrbel: — blaue ſpaͤte 4 Zufer früher . . 61 — gewöhnlicher 1 1 — frühe engliſche Glas 8 ee — Rüben (Gbaerophyllum _ de are le ages gelber 6 hulkosu r 3 — große welße au eld . 4 5 5 unterkohlrabl od. Kohlrüben:]Stech: oder ag ige 5 4 ee en 7 — 115 N (Butabagu) 6 dle. 1 a 5 91 iki 5 — große weiße E en : v RE ma, x II. neger ee en. I wee Semmer 5 Portulät: arotten oder Möhren: ER 5 Felber a gras 6 — er EINE 322 a Sommer” 5 Ben n — kurze weiße 5 8 rin her: Küke — lange rothe. . 4 Niſſel⸗ oder Feldſalat (munten Salbey S 6 — Saalfelder blaßgelbe x 4 1 — gewohnlicher. 3 11 Sauerampfer 9 5 + Sie wiſſen, edler Freund! wie und warum fd Es ſchwebte mir das Ideal vor, daß die begann. hafte Pflanzen, welche, fu das Brod aufgenommen, eis nen Theil des Brodkorns ergänzen (Würzburg 4827); Erde ein Paradis ſeyn Fünnte, — als die Jabre 1816 und 1317 mir — auf (hr hingeſtrekt, Leichen des — Hungertodes zeigten!!! Ich hatte damals einen Freund bimmliſchen Herzens, den J. C. Bayrhammer in Würzburg. Unter den ſeligen Gelſtern leuchtet ihm bereits das ewige Licht. Wir traffen Verabredung, der Noth des Volkes zu ſteuern nach moͤglichſter Kraft, Jeder in anderer Art. Er ſchrieb ſelne Erinnerungen an nahr⸗ dann Anweifung zum Gebrauche der Jolaͤndlſchen Flech⸗ ten als Ergänzungs- Mittel des Brodkorns (Frepberg 1818); Ich verfaßte, um das zagende Volk zu ermun⸗ tern, zu beſchaͤftlaen und zu belehren, den ver: ſtaͤndigen Baner Simon Strüf. Mein Simon Struf war ein reines Ideal. Ich batte keine wirkliche Mus fterwirtbibaft dleſer Art vor Augen. Im Gegenthelle, ich mochte meine Blike hluwenden, we ich nur wollte, fo begegneten mir Maſter von Landwlrthſchaften, wle fie 15 —— — Spinat: à Loth. kr. g Kuͤrbiſſe: 5 à Pfund. kr. — gtoßer engliſcher . 2141. — Apfelfinen gelber Schwert: oder Säbelbohnen: — langblättriger 2 . af 2. — — gelber mit Warzen 8 — große 5 10 — vorzuͤglich guter rundblaͤttriger 2] 3. — arablſcher großer 5 6— — franzoͤſiſche 40 Thlmlan 8 5 N 51 4. — fpanifher Artlſchoken 6— — weiße A & 8 Welnraute 5 5. — Birn⸗Bergamott oVerſchledene andere gute Sor ten: N ler? — Butter r VII. Verſchledene Kernſorten. 10. — Bundave mit gelber runder [— getupfte Groatier Ra > Artiſchoken: Frucht, eßbar . 5— pepelnlilaae 248 er CD Tee 5 grüner [— ſchwarle 8 — gruͤne 8 8 ° 3 Sa J u f 8 8 2. Abtheilung. Zwerg: oder Buſch⸗ Gurken: F 4 Bohnen. — große grüne 5 5 6114. — Herkules⸗Keulen 0 shswergbohnen: . — — weiße 8 7 12115. — Londoner oder Centuer 41— aſtattſche grüne a Priſe 3 — halliſche mittellange 0 42116. — Melopepo melouengartiger 4— bunte rotbe . a Pfund 138 — ordinare zum Einmachen 6112. — Pomeranzeu echter extra — Dukaten 2 12 — ſehr lange aͤchte Schlangen-. ſchoͤn 8 5 5 — ſchwarze rothbluͤhende . 10 Die Frucht windet ſich wie na- 419. — Pomeranzen halb gruͤn halb — lange pallle gelbe 8 10 tuͤrliche Sclangen, wird 2 bis gelber 1 5 5 — Oliven grüne ski ie 12 3 bayrlſche Elleu lang, und nur 20. — Rieſen 4 8 8 — venetianifge Reis à Prife 3 4 bis 2 Zoll dik. Die Heinften 22. — Schmeer engliſch. (Vegetable [— Zuker⸗Buſch . à Pfund 10 Früchte find zum Elnmachen be⸗ Marocco) G8 fl 6 5. Abtheilung. Puff: oder Garten⸗ ſonders zu empfehlen. a Priſe 2s. — Stern 33 & Bohnen. zu 10 Kernen £ 3 15124. — Tuͤrkenbund kleiner A 6 5 25. — — großer rother . 4Jpuffboh nen: Melonen a Prife. 27. — Wachs oder Fleiſch (cucur- [— engliſche purpurrothe . 8 1. — aͤgyptlſche neue 4 bita cereatocreas) A m frühe niedrige zur Elufaſſung 22 2. — Ananas . 2 2 61286. — Warzen großer 8 — gewoͤhullche große 8 4 3. — braſillanlſche geuezte 429. — — langer blaßgelber 4 — Malländer grüne 1 142 4. — Cantalup fruͤhe 0 6450. — — engliſcher s—4 Fuß — welße 2 4 5 5.— — römiſche 5 6 langer 8 8 414— Windſor . . 8 6. — 1 lange genezte 431. — halbgelb halb grüner 6[ IX. Er bſen⸗ Sorten. 7. — große Kalſer . 5 6455: — — Heiner gelber . 4 2. — große Parker . «153. — runder gelber grüus a. Abtheilung. 10. — perſiſche frühe genezte 4 gefletter 6[Zukererbſer: 43. — Sarepta aus Rußland 155. — weißer ſehr großer . 51 — blaublühende Schwert 12 14. — Tuͤrkenbund aus Croatien 456. — Zter extra ſchoͤn 6— weiß blühende Schwert 10 15. — Vergifmeinnicht 6457. — Zwerg ohne Ranken 81 — flruͤheſte 1 . ° 16 17. — Waſſer⸗ aus 'Temesvar 8 1 ee 5 2. Abtheilung. 16. — — mit weißem Flelſch en feen ho Kutefelerbien: 19. — wohltragende ſcoͤne Kr 8 5 a fl. 48 — Erfurter frühe May 8 20. — Zufer: extra gut 1 6 5 — — große Klunker 8 6 21. — — frübe ſpaulſche sp Bohnen ⸗Sorte n.] nledrigſte Zwere 9 42 22. — — große Croatl 4 a. Abthellung. Hochwachſende — ſpaͤte grün bleibende 8 23 — — Königs 8 6 oder Stangen. — — weiß blühende 6 2 — — Quadaluse große e geuerbohaen: a Pfund 5. Abtheilug. Das ganze Sortiment von 20 — bunte . 2 8 121 Spargelerbſen: Sorten in 20 Prifen a Prife — ſchwarze F 3 1 5 gewöhnliche (Lotus tetrogono- 10 Kr. 8 . 2 fl. 201 — welße & 8 3 16) lobus) e . vw A ]§— ».. ]jꝰ˙ ñ .... y 7200 gäupER Pre. usame erReAen- nen ulcht ſeyn ſollten. Ich ſtellte mir alſo meinen Strüf vor, ulcht wie er in Wlrklichkelt leibte und lebte, ſon⸗ dern wie ich mir einbildete, daß jeder Bauer, jeder Landmann feyu koͤunte und ſeyn ſollte nac meln er Geſtunung, nach meiner Denkart, nach meinen Wuͤnſchen. Doch dieſes nur im Vorbeigehen! Ich ſchrlieb nun ein Kapftel nach dem andern nieder, Alles mit dem begeifternden Gedanken, was mein Buch für eine Begriterung unter dem Landvpolke für beſſern Au: bau des Bodens und für einen einträglihern und ges nußreicheren Wirthſchaftsbetrieb, für Verſchoͤne⸗ nN Erde und des Lebeus auf derſelben, erregen wuͤrde! — Und war meln Glauben und Hoffen eltel? Das geſammte deutſche Volt nahm das Syſtem melner Lehre und Abſicht mit Beifall auf. Die Boͤh— men, die Ungarn und andere Voͤlker uͤberſezten das Buch in ihre Sprache; auswärtige Reglerungen emp⸗ fahlen dasſelbe ihren Unterthanen, und in vielen hundert Zuſerlſten aus allen Ländern dankten mir Dlejenlgen Glut und Wohlſtand, welche ſich glaͤublg und thätig an mein Vorbild gehalten! 14 Von Verbindung der Erziehung der wei- weil die Maulbeerbäume erſt fpäter um den er— ßen Maulbeerbaͤume und der Seiden- fen Maitag ausſchlagen. Denn auf das Aus— Wuͤrmerzucht im Freien mit dem brüten der ſchon akklimatiſirten Würmer wirket Weinbaue. nicht nur die aͤußere Waͤrme allein, ſondern auch, — und zwar vorzuͤglicher, der ſtaͤrkere Trieb des Saf— Ich habe ſchon in dieſer Gartenzeitung dom tes im Baume und in deſſen Rinde, durch welche Jahre 1828 Nro. 16, Seite 121, geleitet durch Einwirkungen die Natur dafür ſorgt, daß ihre thie— meine vielen Verſuche und Erfahrungen dargeſtellt, riſchen Geſchoͤpfe nicht früher in die Welt kommen, daß jezt in Deutſchland ein Stuͤk Grund nicht als die Mittel zu ihrer Erhaltung. Wir finden reichlicher benuͤzt werden koͤnnte, als wenn es mit auch ferner, daß die Vorrichtungen der Seiden— Maulbeerbaͤumen beſezt und darauf im Freien der Wuͤrmer mit dem Safttriebe des Baumes in Ver— Seidenbau betrieben wuͤrde. bindung ſtehen, und von dieſem Saft- und Blaͤt⸗ Das Klima Deutſchlands iſt der Erfahrung tertriebe abhängig find, denn der dftere Schlaf gemäß, zur Erziehung der Maulbeerbaͤume ganz und die Haͤutung geſchehen während des ruhigern geeignet, und entſpricht auch der freien Seidenwuͤr- Saftflußes, und vollendet der Baum feinen Trieb, merzucht, wenn dieſe Art Baumraupen nach und ſo ſpinnt der Wurm ſich ein. Dieſe natuͤrliche nach gegen unſere Witterungs-Einwirkungen mehr Verbindung verurſacht auch, daß die im Freien abgehaͤrtet würde. Man pflegt zwar gegenwärs lebenden Raupen mehr und ſchoͤnere Seide ſpinnen tig ſchon an mehreren Orten, die in den Zimmern als die in den Zimmern erzogenen, wo fie mit ausgekrochenen kleinen Seidenraupen im Sommer bedeutenden Koſten widernatuͤrlich behandelt wer— bald in das Freie auf die Maulberrbaͤume zu ſe- den, daher geſchwaͤcht bleiben, und wo ihr natuͤr— zen, darauf ſich auswachſen und einſpinnen zu licher Inſtinkt nicht geleitet wird, ſich gegen die Kaͤl⸗ laſſen, worauf fie dann in die Zimmer zurüfgetrae te durch eine dichtere Geſpunſt zu ſichern. Die gen werden. Allein dadurch wird keine Akklimati- gegenwaͤrtige Seidenzucht in den Zimmern iſt die ſirung bewirkt, was nur geſchehen kann, wenn die Haupturſache, daß ſich der Seidenbau bei uns Seidenwuͤrmer, deren Puppen, Schmetterlinge und nicht ſehr vergrößerte, denn dieſe Erziehung for— Eyer durch das ganze Jahr Sommer und Winter dert heizbare Zimmer, viele Geraͤthe, Wartung und auf den Baͤumen bleiben, dieſes durch mehrere Jah- Pflege, ein großer Theil der muͤhevoll eingebrach— re wiederholt wird, und hiezu in den erſten Jah- ten Maulbeerbaumblaͤtter gehet unbenuͤzt zu Grun— reu jene von mir angewendeten Mittel zur Akkli- de, die Bäume ſelbſt werden beſchaͤdiget, und wann matifirung vollzogen werden. Es iſt nicht zu fuͤrch- die Landleute im Sommer am Meiſten auf dem ten, daß bei uns durch die Wärme im April die Felde beſchaͤftiget find, koͤnnen fie nicht zugleich an der Ninde des Maulbeerbaumes klebenden zu Haufe den Wuͤrmern ordentlich dienen. Fer— Seidenraupeneyer aufbrechen und junge Würmer ner it dieſe ſeit ſehr langer Zeit in Europa beſte— geben wuͤrden, welche wieder bald wegen Mau- heude widernatuͤrliche Behandlungsart die Haupt— gel an Nahrung zu Grunde gehen muͤßten, Urſache, daß die Seidenwuͤrmer nach und nach ganz Ich wollte noch einen Schritt welter thun. Nicht nud ich gab, um dleſen zu fundiren, nicht blos meln ganzes Wohlſtand und Reichthum begluͤken die Menſchen, auch Vermögen willig Preis, worauf ich auch keinen Werth lebt der Menſch nicht vom Brod allen. Ich uͤberdachte lege; aber was mehr iſt: ich brachte die Ruhe meines fo alle Verhaͤltulſſe des Grund- Eigenthuͤmers, und Lebens, und das koſtbarſte aller Erdenguͤter: — meine ſtand wieder wie im Anfang vor dem Ideal eines möge Geſundheit, der großen Pflicht zum Opfer, die ich, lden Paradiſes dieſer Welt, ſobald nur die Men» als Haupt dleſes Verelas, gegen dieGeſammthelt übernom« ſchen wollten, fobald nur die Edelften wollten! men batte. Ich ſuchte, was ich ſeyn follte, ganz zu ſeyn! Ich ſtlftete einen Verein dleſer Edelſten, dle Kein Selbſtlob, welches ſtinkt! Ich ſage: Ich noch ſtetsfort zahlreich und aus allen Ländern ſich um ſuch te zu ſeyn, und welß gar wohl, für welche Män- mich ſammeln, fo welt nur deutſche Sprache dringt. gel ich Nachſicht brauche. Diefer Verein bedurfte eines Central-Sammelplazes, Als erwählter Gentralpunft unſeres Vereins follte 15 verzaͤrtelt, von dem natürlichen Inſtinkte abgebracht und unfaͤhig gemacht wurden, den Witterungswech— ſel im Freien ertragen zu koͤnnen. Naͤße, Kaͤlte, Winde, Bliz und Donner, ſelbſt Licht und Hize, ſind daher jenen, durch unzaͤhlige Generationen immer mehr geſchwaͤchten Thierchen ſehr ſchaͤdlich und koͤnnen von ihnen nicht ertragen werden, vor— zuͤglich wenn die jungen Wuͤrmchen ſogleich aus dem Zimmer im Mai im Freien ſtehenden Maul— beerbaͤume geſezt wurden, und darauf wieder Kaͤl— te, oder jene atmosphaͤriſchen Ereigniße bald ein— treten, was oft geſchieht. Es iſt daher weſentlich, daß die Seidenwuͤrmer auf jene von mir in dieſer Gartenzeitung vom Jahre 1828. Seite 121. ans gezeigten Arten nach und nach durch mehrere Ge— uerationen für unſer Klima abgehaͤrtet werden, wovon die Moͤglichkeit und Wirklichkeit bereits durch Erfahrung beſtaͤtiget ſind. Der Umſtand, daß viele Seidenraupen im Freien von den Vögeln gefreſſen werden, kann auch nicht als Hinderniß gelten, denn die Wuͤrmer vermehren ſich ohnedieß durch die vielen Eyer ſehr, und die Voͤgel koͤnnen leicht durch aufgeſtellte Taͤuſchungen oder Waͤch⸗ ter vertrieben werden. Sehr vortheilhaft iſt es bei uns, wenn zum Behuf jener Akklimatiſirung und der dadurch bes gruͤndeten Seidenwuͤrmerzucht im Freien mit der Pflege der weißen Maulbeerbaͤume auch der Wein— bau verbunden wird. Nemlich die Weinftdfe wer⸗ den auf die Maulbeerbaͤume geleitet, auf de— nen ſie frei und ungehindert wachſen und ſehr fruchtbar ſind. Das Ertraͤgniß des Grundes iſt dadurch nicht nur ſehr vermehret, ſondern die Sei— denwuͤrmer werden auch von den Weinſtokblaͤttern gegen Hize, Naͤße, Winde, Kaͤlte und Voͤgel ge— ſchuͤzet. Bedekt von dieſen Blättern genießen fie ungeftört die Maulbeerblaͤtter, welche des Sch: t⸗ tens wegen zarter und ſaftiger find, auch ſchnel— ler wachſen, um über die Weinſtdͤktriebe gelangen zu koͤnnen. Ueberhaupt wäre dabei das im Obſt— baumfreund vom 9. April 1828 Nro. 15. ber ſchriebene Verfahren zu beobachten. In der Folge dann, wann die Akklimatiſirung geendet iſt, Fon: nen die Weinſtoͤke wieder mehr jährlich deßwegen beſchnitten werden, damit die Maulbeerbaͤume durch vergrößerten Genuß der Luft, des Lichtes und der Waͤrme, blaͤtterreichere Triebe machen koͤnnen. Ueberhaupt ſollte zum Vortheil Europas kraft— voll dahin gewirket werden, damit die Seidenwuͤr— mer deren Puppen, Schmetterlinge und Eyer nach und nach auf jene in Nro. 16 v. Is. angezeigte Arten auf den Maulbeerbaͤumen fuͤr unſer Klima abgehaͤrtet werden, damit fie dasſelbe gewöhnen, ihre Organiſation und ihr Inſtinkt darnach ſich rich— ten und der Seidenbau dann ohne Pflege im Freien vollzogen werden kann, wodurch die größten land: wirthſchaftlichen Ertraͤgniſſe begruͤndet wuͤrden. Korneuburg. Dr. Joſ. W. Fiſcher. Mittel, aus Garten⸗Gebaͤuden die Rat⸗ ten, nicht blos zu vertreiben, ſondern gaͤnzlich zu vertilgen. Man nehme Zuker und ungeldjchten Kalk, bei: des zu gleichen Theilen, wenn ſolches vorher gut zer— ſtoſſen und vermiſcht, thue man es auf einen Teller, und ſeze dieſen, und daneben einen andern mit rei— nem Waſſer an den Ort, wo ſich die Ratten befin— den; ſie freſſen, durch den Zuker angelokt von den erſtern, und ſaufen in der Folge des hierauf erfol— genden Durſtes, von dem leztern. — Der Kalk loͤſcht ſich bei ihnen, und fie muͤſſen fo im Innern verbreunen und ſterben. E r: cc c ccc sn Sun Ds nun c c Pc m on un ne nen Frauendorf nicht blos auf die hoͤchſte Stufe unſers pargdiſiſchen Ideals geſtellt, ſondern auch in den Stand geſezt werden, allen übrigen Mitgliedern die Mittel zur Erreichung glelchen Zwekes — neben der Belehrung noch in Natural» Materialien liefern zu können. Schweres Ziel! Ich rang darnach mit der ungeheuerſten Anſtren⸗ gung, denen ſich der Menſch nur je unterzleben kann. Aber für die Kräfte des Einzelnen — inner dem Zeitraum eines kurzen Menſchenalters, iſt die Auflage einmal zu. ſchwer! Darum meine geſtelte Bitte um vereintes Zuſammen werken! Und aus der Art, wie Ste, geehrter Freund! dleſe Bitte angeſehen und aufgenommen haben, hoffe ſch nun mit vollem Muthe, ohne welters Bezwelfeln, daß ich meln begonnenes Werk noch vollenden, und vollendet in einer gefiherten Fortdauer ſo gemelnnuͤzig, als es meine Abſicht üſt, werde hinterlaſſen können, ehe mid Gottes Ergel zu höherer Wlirkſamkett fuͤhret. Ja, mit Idnen glaube ich es: — Freunde nah und ferne werden mich nimmer — nimmermehr im Stiche laſſen! 16 Nuͤzliche Unterhaltungs- Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Ankuͤn digung.) So eben iſt in unferm Ver⸗ lage erſchlenen und an alle Buchhandlungen Dentſch lands und der Schweiz verſendet worden: Das große Geheimniß, Levkojen⸗Samen zu erziehen, der lauter gefüllte Stoͤke liefert. Herausgegeben fuͤr Natur- und Blumenfreunde, und auf 15 jährige Erfahrung gegründet von Johann Friedrich Wilhelm Lechner, Cantor und Lehrer zu Beerbach und Mitglied der prak⸗ tiſchen Gartenbau⸗-Geſellſchaft in Bayern, Geheftet. Mit 3 iMuminirten Abbildungen. Preis: a fl. rhein. Der Verfaſſer macht hier in ſelner kleinen Schrift eln Geheimalß bekannt, welches ſo Maucher gewiß verſchwlegen haben würde, — und das aber auch fuͤr jeden Blumenfreunb hoͤnſt intereſſant ſeyn muß, indem derſelbe ſedr genan angibt, wie man mit vollfommener Gewißheit Levkojen⸗Samen erziehen kann, der bei tich⸗ tiger Behandlung der Samenftöfe wirklich lauter ges füllte Stöte liefert. So fagt der Verfaſſer unter Andern „»Es wäre ein Lelchtes, lautet gefüllte Levkojen zu erzlehen; denn wenn ein einfacher Levkojenſtok elamal etwas gefülls ten Samen liefert, ſo kann er durch Kunſt gezwungen wer⸗ den, durchgängig gefüllten Samen zu tragen.” Möchte doch dieß Werkchen in dle Haͤnde recht vieler Blumenfreunde kommen! Gewiß, Jeder wuͤrde ſich vollkommen befriedigt finden. Nürnberg, den ıöten Dezember 1828. Riegel et Wleßuer. (Ankündlgung von Gartengegenftänden.) Wiederholte Aufträge in Betreff meiner ſelt mehrern Johren geführten Blumen⸗Sämereten und Pflanzen aus der Sammlung des Herrn J. M. Agthe zu Dieten⸗ dorf veranlaffen milch, meinen hochgeſchäzten Blumen⸗ Freunden hlermit wiederum einen kleinen Auszug des neu umgearbeiteten, mit vielen Gegzenſtänden vermehr⸗ ten Preis-Contanten füre Jahr 1829 zu empfehlen, und zu bemerken, daß derſelbe 1) von 637 Sorten Blu- menfämereien; 2) von 61 Sorten Sommer⸗ und Herbſt⸗Levkojen auch 12 Sorten Winterlevs kojen; 3) von engliſchen Aurifelu; 4) von ge⸗ fülten Georginen uud Landpflauzen; 5) von Topfnelken; 6) von kalten und warmen Topf⸗ Pflanzen; 7) von vorzuͤgllchen Obſtſorten; e) von beſten Weinſorten ud ou) von ſolchen Pflanzen handelt, die man zu Elnfaſſungen beſonders brauchen kaun. Aus dem eben angeführten Preis-Courapte werden bier nur einige Sortimente angeführt, als: Nthlr. ggr. a. Elu ganzes Sortiment vorz uͤglicher Som⸗ mer: und Herbſt⸗Levkojen in 61/Sorten von Lit. A bis D ä 100 Körner koſten 2 46 2. Ein Sortiment von 36 Sorten . 1 20 3. Eins dito von 24 Sorten . 2 8 In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. nene Der ganzfährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 k. R. W. mit Convert portefrel. — Beftellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Rthlr. got. 5 — 4. Ein Sortiment von 13 Sorten 8 o. Eins dito von 42 Sorten bloß engliſcge — 22 6. Eins diko von 6 Sorten m 8 7. Eins dito von 4 Sorten 55 8. Eine Priſe von vielen Sorten mellrt — 2 9. Ein Sortiment Winterlevkojen in 42 u Sorten a 100 Koͤrner Toy 10. Eine Priſe von vielen Sorten mellit 7 2 21, Ein Sortiment gefüllter Stekmalven in 54 der ſchönſten Sorten rat 12. Eins dito Feder: oder Röhrafter in 16 £ Sorten a 100 Körner 20 43. Elns dito Feder⸗ oder Röhraſter ins Sorten- 8 44. Eins dito melirt in allen Sorten 400 Korner — 4 15. Elus dito Hahnenkamm, Celosia eristata in 2 Sorten 1 — U 46. Eins dito gefuͤllte Georglnen in 36 Varletaͤten a 3 a7. Eins dito Kurbls⸗Sorten in 24 Varletaͤ⸗ ten, auch ſelteue Sorten — 22 as. Eins dite gefͤͤllte Balſaminen, extra in a 22 Sorten a Sorte 6 Körner = 8 49. Hundert Körner dergleichen melirt — 4 20. Ein Sortiment niedrig gefüllter Ritters ſporn in 9 Sorten 2 8 21» Eins dito Scabiosa majus, große Scablo⸗ fen, in Nuͤamlen ganz praͤchtig — 12 a2. Elus dito in s Nüamien, A 23. Elus dito mellrt in allen Varietäten 24. Eins dito Garten⸗Scabloſen in 22 ſehr niedlichen Farben 25. Eins dito von 6 Sorten Zinuten 26. Eins dito von 10 Sorten Amaranthen 27. Eins dito don 4 Sorten Anagallis 28. Eins dito von 4 Sorten Asclepias 20. Eins dito von 20 Varietäten Capsicum 30. Eins dito von 6 Sorten Centaurken 31. Eins dito von „ Sorten Delphinium consol., hoher Ritterſporn 32. Eins dito von a Sorten Hibiscus 33. Eins dito von 3 Sorten Ipomeen 34. Eins dito von 8 Sorten Lupinen 35. Eins dito von 5 Sorten Mirabilis 36. Eius dito von 3 Sorten Passifloren 37. Eins dito von s Sorten Silenen 38. Eins dito von 8 Sorten Solanum Und ſo weiter. N Prels⸗Verzelchniſſe find gratis zu haben bel dem Hru. Juſpektor Theodor Verbeck In Herrnhut, lu Gnadenberg bel Hrn. van der Jagd und beim Unter⸗ zeichneten, wo alle Sämereien verpakt zum Verſenden bereit liegen. Die Zahlung geſchleht In Preuß⸗Couran, den Louis dor zu 3 fl. derech net. Aufträge erwarte lch portofrei. Gotha, im Dezember 1828. Neudletenderfer⸗Commifſions⸗Handlung Jo h. Ca ſp. Grimm, Mitglied ic. 11 — » ao»»0u © NEE Pe n „69 „ ͤ4„44„44„ͤöör 0 — Allgemeine deutſche Garten „ Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. No. 3. 14. Jäner 1829. Inhalt: pyramidenfoͤrmiger Luſtgarten zu Varasdin in Croatten, ic. — Unterricht zur richtigen Pflanzung und Behandlung der Aurlkeln. — Ueber die Anwend. des Schlefers zur Bezeichnung der Pflanzen. Pyramidenfoͤmiger Luſtgarten zu Varasdin in Croatien, des Herrn Anton Puſt, Buͤrgers und Handelsmannes dleſer koͤnigl. Freiſtadt. (Ein oͤffentlicher, dem Vergnügen des Publikums gewidmeter Garten.) In einem nahe an der Stadt gelegenen Theile der weitlaͤufigen Vorſtaͤdte Varasdins, in der Ge— gend des koͤniglichen Ober-Dreißigſtamtes, (unga⸗ riſches Haupt⸗Zollamt) liegt dieſer vormals graͤflich Erdödy'ſche, jezt dem obbenannten Handels: Herrn eigenthuͤmlich zugehörige ſchoͤne, mit feinen anmuthigen Abwechslungen freudig anſprechende Garten. Ich gehe hier nicht in die Unterſuchung ein, was zu feiner pyramidaliſchen Geſtalt ur— ſpruͤnglich die Veranlaſſung gegeben: ob Zwang durch Beſchraͤnkung des Raumes? oder freie Will— kuͤhr und Vorliebe fuͤr eine ſpizſaͤulenartige Flaͤche? Genug, der ganze Garten bildet die bei Gaͤrten gewiß ſeltene Geſtalt einer regelmäßigen Pyramide, oder eines fo langſchenkellichten Dreiekes, deſſen Baſis oder Grundlinie (untere Breite) 45 Wiener Klaf— ter, die zwei in gerader Linie ſchief fortlaufenden Seiten, die am Ende in eine Spize zuſammen— fließen, jede 115 Wiener Klafter lang iſt. Wer dieſen Garten zum Erſtenmale beſchauet, wird, durch die in Mitte aufſteigende Buchen-Allee, nicht gleich, aber beim weitern Fortſchreiten bald die Taͤuſchung gewahr, welche von der immer ſchmaͤ— ler werdenden Gartenbreite entſteht. Die Haupt— Theile der ganzen Realitaͤt ſind folgende: A. Das Sommerhaus mit dem Hofe in der Gaſſenfronte ſtehend. Der geraͤumige Hof, aus Abſicht mit gruͤnem Waſen bedekt, durch ge— rade beſchoderte Wege nach den noͤthigen Richtun— gen abgetheilt, enthaͤlt er nebſt einem Brunnen, an der linken Gaſſenſeite eine Kugelbahn unter dem Schatten großer, wilder Kaſtanienbaͤume. Rechts das Sommergebaͤude mit einem Billard, einem maͤßigen Tanzſaal, Zimmern, und andern zur laͤndlichen Unterhaltung noͤthigen Theilen und Ge— maͤchern, da der humane Herr Eigenthuͤmer dieſen Ort einmal zum doͤffentlichen Genuß und Vergnuͤ— gen des Publikums widmete. B. Der zierliche Gemuͤſegarten und das Glashaus. Billig nenne ich ihn einen zierlichen Gemuͤſe— Garten, da- er mehr einem Ziergarten aͤhnlich ſieht. Er beſtehet aus 4 großen Dreieken; dieſe enthalten die Gemuͤſe- Beete: die Schenkel derſelben laufen Nachrichten aus Frauendorf. Im Umſchwunge der Angelegenheiten unſers Ver⸗ eines bringt faſt jeder Tag Neues und Anderes, fo daß es oft ſchwer wird, zu entſchelden, welche Beſtim— mung dleſer oder jener Geburt aufgeprägt werden ſoll, damit fie nicht als unreif, oder unter den Haͤn⸗ den der Erziehung, wie es in der moraliſchen und phyſiſchen oder auch artiſtiſchen Welt ja fo oft geſchieht, nuzlos verſieche, viel mehr zu kraͤftigem Leben erſtarke. Unter dieſen Geſichtspunkt gehoͤrt nachſtehend elngelaufene Einladung zu einer wiſſenſchaftlichen Zuſammenkunft der Mitglieder der praktiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft zu Frauendorf in Bayern auf den 3. Juni 4829. »In Deutſchlaud gab es noch keinen geſellſchaftlichen Vereln, der durch feine große Ausdehnung und gemein- nuͤzige Wirkſamkeit für das durch höhere Benuͤzung der Erdoberflache zu begruͤndende Wohl der Menſch heit fo (5) 18 2 — — —45—ͤ— gegen die Mitte zuſammen, ſind da abgeſtuzt; in dieſer Mitte erhebet ſich ein zirkelrunder Berg, mit vielen, vorzüglich ſchoͤnen Tulpen, in der Mitte des Berges ein hochſtaͤmmiger Roſenbaum gepflanzt. Alle Linien um die Gartenbeet-Dreieke, um den Zul: penberg ſowohl, als nach den langen Gartenwaͤn— den hin, find mit ſchoͤnen Blumen-Rabatten zier— lich garnirt. Alle Seitenwaͤnde des Gartens ſind mit Pfirſchen⸗ und Aprikoſen-Trillagen, und mit Him⸗ beerſtraͤuchern beſezt; hier und da ſind auch zer— ſtreute Zwergelbaͤume von edlem Obſte in dieſem Garten. Das Ganze iſt ſehr niedlich anzuſehen. Die gemauerten, regelmaͤßig angelegten Miſtbeete ziehen ſich rechts neben den beſchriebenen Trian— geln, und hinter den Miſtbeeten erhebet ſich gegen Mittag das maͤßige, gemauerte Glashaus mit ſchiefen Fenſtern. Dieſes enthält eine bedeutende Anzahl und huͤbſche Auswahl verſchiedener Ge— waͤchſe und Pflanzen, worunter man an 50 Arten Pelargonien bemerket. Ich ſah darunter: Pe— largonium acceptum, unicolorum, macran- thum, amplissimum, angustum, purpurascens, Royal Georg, quereifolium, multiflorum, gloriosum, Wildenowii, triumphans, fulgi- dum, graveolens, citriodorum, zonale foliis variegatis, fragrans, odoratissimum, anemo- nifolium und viele andere, Ferner ſah ich unter den uͤbrigen Blumen und Zierpflanzen folgende: Asclepias. Oleander. Aloe verrucosa. Cine- raria maritima, et amelloides. Aloisia citrio- dora. Amygdalus pumila. Artemisia argentea. Authemis artemisifolia. Cactus truncatus, flagel- liformis et opuntia. Cotyledon orbicularis. Cestrum parqui. Heliotropium peruvia- num. Hortensia. Calla. Mesembryanthe- mum aureum, edule et spadilatum. Morea thätig eingewirkt hätte, als die praktiſche Gartenbau⸗ Geſellſchaft zu Frauendorf. Es iſt aber auch nothwendig, daß die geehrten Mitglieder dieſer Geſellſchaft an dem Orte Ihrer Be— gründung perfönlih erſcheinen ſollen, um mit derſelben, mit ſich ſelbſt und mit ihren welteren Pflichten zur Beförderung der Garten⸗Kultur näher bekannt werden zu konnen. 8 Mit Wlllens⸗Belſtimmung des verdienſtvollen Herrn Vorſtandes dleſer Geſellſchaft wird daher für deren ſaͤmmtliche Mitglieder zur Beförderung jener gemeln⸗ fi chinensis. Olea europaea. Gnaphalium orien- tale. Rubus rosaefolius. Rochea falcata. Punica gran atum. Sempervivum arboreum. Santolina argentea. Stapelia variegata, gran- diflora. Jasminum fruticans. Volkameria japonica. Vinca rosea et alba. Amaryllis formosissima und mehrere andere. C. Der große pyramidenförmige Garten. Dieſer iſt von dem vorbeſchriebenen Sommer— Haufe, Hofe, und gezierten Gemuͤſegarten durch eine lange, hohe, niedliche Staketenwand abges theilt, in deren Mitte ein großes Thor mit ge— mauerten Saͤulen in denſelben hinein fuͤhrt. Dieß Eingangsthor, ſymmetriſch in Mitte dem in weis tem Hintergrunde erblikenden großen Luſthauſe ge— genuͤber geſtellt, und die dazwiſchen ſtehende Bu— chen⸗Allee, theilen den Garten in zwei gleiche Hälften ab. Gleich am Thor faͤngt die ſchoͤne hohe Weiß— Buchen-Allee an; ſie iſt 50 Wiener Klafter lang, 2 Klafter breit, und endet 55 Wiener Klafter vor dem Luſthauſe. Oben iſt die Allee durchaus verzweigt und ganz geſchloſſen: kein Sonnenſtrahl mindert oder ſchwaͤcht hier den kuͤhlenden Schatten. Im Anfange und am Ende, oben und zu beiden Seiten, iſt die Allee, wie eine Spalierwand, gleich geſtuzt, und bildet ſo ein zuſammenhaͤngendes, ſcharf abgeſchnittenes Ganzes, in Mitte des Gar— tens imponirend! und in ihrer Mitte, wo ſie aus⸗ gebaucht iſt, ein großes, ſchattiges Rondel mit Tiſchen und Baͤnken zur geſelligen Lagerung, oder zum einſamen Meditiren. Nach der Laͤnge der— ſelben ſind auch mehrere Ruhebaͤnke vertheilt. — Gerne vermiſſet man unter dieſem altvaͤteriſchen Garten⸗Koſtuͤm die ſchweifende Mode der neu- enge nuͤzigen Zweke die Zuſammenkunft in Frauendorf auf den sten Juni 18329, nemlich auf den Pfingſtmontag, Vormittags um 7 Uhr, beſtimmt, wobel Dasjenige mit⸗ gethellt und ſich zugeelgnet werden wird, was für die edle Abſicht der Geſellſchaft beſtimmt t. Sämmtliche Mitglieder, nach ihrer Möglichkeit, werden folglich erſucht, jener blos auf Gemeknnuͤzigkelt beruhenden Zuſammenkunft und Berathſchlagung belza⸗ wohnen, um dann mit größerer Umſicht für den Zwek der Geſellſchaft mitwirken zu koͤnnen. Korneuburg, Dr. Joſ. W. Flſcher.“ 19 tfirten Gehoͤlz⸗Parthieen! Wie wohlthaͤtig erqui⸗ kend birgſt du mich, liebe Schatten-Allee! Wie ſo gerne, ſo behaglich weile ich unter deinem ſchir— menden Naturdache! Hab' ich mich doch ſchon ge— nug in engliſchen Gehoͤlzen umhergetrieben! Wie angenehm iſt doch der Wechſel, beſonders wenn man aus dem brennenden Sonnenſtrahle in den kuͤhlenden Schatten kommt! Seyd mir alſo immer willkommen, ſchattenreiche Alleen! und ihr hohe, ehrwuͤrdige Buchen! vor euch kriecht das niedere Geſtraͤuche hin, wie Zwerge vor dem Rieſen! Ich verfolge nun von der Buchen-Allee die gerade Richtung bis zum Luſthauſe. Eine freie, offene Allee hochſtaͤmmiger Roſeubaͤume, abftechend mit der dunkeln Buchen-Allee, die ich im Ruͤken ließ, fuͤhret mich dahin. Ein halbmondfoͤrmiger offener Plaz vor dem Luſthauſe, mit hohen Pyra— midal⸗Pappeln umgraͤnzet. Ich ſteige die Stufen hinan, in das große, maſſive, ſchoͤne, runde Luſthaus: der hohe Plafond, und die Waͤnde mit einem Aufgeboth der Kunſt in mythologiſchen Allego— rien bemalt. Das iſt Erquikung dem Funftfinnte gen Auge! Aber Labſal iſt hier Kuͤhle und Ruhe in dieſem ſchoͤnen Aſyl! Hinter dieſem Luſthauſe, das in den Fruͤhlings— und Sommer-Monden jeden Befucher des Gartens, jeden Eintretenden freundlich aufnimmt, vollendet ein kleiner Park von hochgezogenen Weißbuchen, in der Länge von 15 Wiener Klaftern die Spize der Garten-Pyramide. Auch in dieſem kleinen Spiz⸗Waͤldchen iſt eine artige, ſchattige Siz- und Ruhe-Parthie. Wir haben bis jezt die mittlere Durchſchnitts— Linle dieſes Gartens bis zur aͤußerſten Spize des— ſelben verfolgt, und die beiden Seiten-Haͤlften un— beruͤhrt gelaſſen. Nun will ich aber dieſe in Kuͤrze beſchreiben. Der ganze Garten iſt an den vorers wähnten 115 Wiener Klafter langen Seiten mit einer 2 Schuh hohen, dicht verwachſenen, geſtuzten Spalierwand von Buchen, geſchloſſen. Die zwei langen Haͤlften oder Seiten-Flaͤchen, bilden im Ganzen einen regelmaͤßig angelegten, und ſorgfaͤl— tig unterhaltenen, überaus. niedlichen Zier- und Gemuͤſe-Garten. In große Tafeln eingetheilt, ſind in ſelben die Veete fuͤr die verſchiedenartigen edlen Gattungen der Gemuͤſe und Gartengewaͤchſe angelegt; die Abtheilungen der Tafeln durch zier— liche Querwege unterſchieden. Unter den Garten— Gewaͤchſen zeichnen ſich hier vorzuͤglich durch ihre Schoͤnheit, Groͤße und Guͤte aus: der Spargel, die Artiſchoke, der Carviol, die Zuker- und Waſſer— Melone, die edle Erdbeere u. m. a. Schmukvoll prangend im Lenze, im Wonnemonde, iſt dieſes Gartens Flora. — Nelken, Roſen, Tulpen, Hya— zinthen, Veilchen, in zahlreicher Menge, wetteifern hier mit vielen andern Blumen und Zierpflanzen um Schoͤnheit und Schmuk. Alle Tafeln, und alle Wege des Gartens, nach jeglicher Richtung hin, ſind theils mit Blumen-Rabatten, theils mit Spalieren von Johannisbeeren und andern Ge— ſtraͤuchen artig eingefaßt. Schreite ich aus der bedekten Buchen-Allee gerade fort durch die offene hochſtaͤmmige Roſen-Allee zum Luſthauſe hin, ſo erblike ich rechts und links in ſymmetriſcher Gegen— ſtellung zwei ovale Huͤgel, mit perennirenden Pflau— zen und exotiſchen Straͤuchern geſchmuͤkt. Der halbmondfoͤrmige Plaz vor dem Luſthauſe hat links Tiſche und Baͤnke, und rechts eine hinter der Gar— ten⸗Spalierwand verſtekte, artige Kugelbahn, nach— dem ich ſchon eine andere offene Kugelbahn, unfern des Garten-Hauptthores an der linken Garten— Spalierwand, im Ruͤken ließ. In dem Buchen— 2 AAA D TTS FIRE LER EEE TESTEN EIER ERFITETEIFIICEETEZEETIISTCHITIIITIIITETITTIEN IE ESIEETTEE NN Erklärung des Vereins⸗Vorſtandes uͤber vorſtehende Einladung. Ich übergab vorſtehende Einladung der Publleltaͤt, well ich mich niemals berechtigt halte, irgend eines Andern Anſicht, Vorſchlag oder Urthell in Bezug auf die gemeinfame Sache unſeres Vereines, elgenmaͤchtig zu unterdruͤken. Nach F. 10 unſerer allerhoͤchſt ſanktlonkrten Sta⸗ tuten vom 2. December 1826 find temporaͤre Verſamm⸗ lungen der Mitglieder für nicht nothwendig exe klaͤrt worden, ob es gleich allerdings nicht uur dem Vorſtande boͤchſt angenehm und wichtig wäre, ſondern auch den melſten Mitgliedern ſehr erwuͤnſcht ſepn dürfte, ſich unter einander perſoͤnlich keunen zu lernen und über manche Angelegenheit muͤndlich beſprechen zu koͤnnen. Ich ſelbſt habe mir die Einladung zu einer großen General : Berfammlung auf mein fuͤnfzigſtes Ge⸗ burts⸗Jahr (1384) vorbehalten, und wollte an dieſem großen Tage Frauendorf der Geſellſchaft te ſſt a⸗ mentariſch zum Eigenthume welhen. (5 9 20 — — Parke hinter dem Luſthauſe treffe ich einen runs den Huͤgel, und in die Spize zugehend einen laͤnglich zugeſpizten Hügel, beide mit Robinia hispida, fruͤhen Roſen, und andern Zierſtraͤuchern beſezt. Noch ſind in dieſem Garten an verſchie— denen Stellen viele Exemplare von Hibiscus syria- cus, Phyladelphus coronaria, Phlox panicu- lata, Populus canadensis, Robinia hispida, Spartium junceum, Syringa vulgaris, Vibur- num Opulus, Cytisus laburnum u. a. m. vers theilt. Noch iſt dieſer ganze pyramidenfoͤrmige Garten an feinen drei Hauptſeiten, mit hohen Pap— peln eingefaßt, die ſich an der Hauptbreite des Eingangsthores, hinter der Staketenwand, und an den zwei langen Seiten, hinter der geſtuzten buchenen Garten-Spalierwand in abgetheilten Entfernungen majeſtaͤtiſch erheben, und die aͤuſ— ſerſte Spize oben ſchließet eine ſtolzierende hohe Pappel! In dieſem ganzen Garten zeigt ſich bis in feiz ne kleinſten Theile die ſorgſamſte Pflege und an— ſprechendſte Reinlichkeit. Der Herr Eigenthuͤmer, ein thätiger Kulturfreund und aufmerkſamer Nach— ahmer des Guten und Schönen, hat ſich auch die in der Gartenzeitung beſchriebene und gezeichnete pyramidenfoͤrmige Blumen-Stellage, und die Reis nigungs-Maſchine machen laſſen, und wendet bei— de mit trefflichem Erfolge und dankendem Lobe an. So findet das Gute, Schöne und Nuͤzliche der all— gemeinen deutſchen Gartenzeitung auch unter dem croatiſchen Himmelsſtriche feine wuͤrdigen Nach— ahmer! — In dieſem pyramidenfoͤrmigen Ziergar— ten ſind Pomonens Gaben nicht zu finden, da Herr Anton Puſt in einem abgeſonderten großen Obſt— Garten der Baumfruͤchte-Goͤttin ihren ſegnenden Thron errichtet hat. D. Der Obſtgarten. Dieſer uͤber s Joch große Obſt- und Wieſen⸗ Garten — das Joch nach der Joſephiniſchen Aus: maß zu 1600 Wiener Quadratklaftern gerechnet — ſtoßt dicht an die rechte Seitenlaͤnge des vorbe= ſchriebenen pyramidenfoͤrmigen Ziergartens, und lauft weit und breit uͤber ſelben hinaus, und iſt mit jenem durch eine Seiten-Eingangsthuͤr ver⸗ bunden. Hier iſt eine große Zahl unſerer heimi— ſchen Obſtbaͤume jeder guten und edlen Gattung vorhanden; und die große Wieſenflaͤche dieſes Gar— tens liefert vortreffliches Viehfutter die Menge. Alles wird hier auf das Sorgſamſte und Zwekmaͤ⸗ ßigſte behandelt, gepflogen und benuͤzt. E. Der Meierhof und noch ein Gemuͤſe⸗ Garten. 3 Der Maierhof ſchließt vorne den großen Obſt— Garten, und iſt mit ſelbem in Verbindung, ſo wie das Ganze im Zuſammenhang und Einklange ſtehet. Der bei dem Meierhofe befindliche Gemuͤ⸗ ſegarten iſt nicht groß, aber huͤbſch kultivirt, und mit ſchoͤnen Zwerg = Obftbäumen beſezt. — Dieſe getreue Schilderung ſtellt abermal einen Cro— atiſchen Garten-Gegenſtand dar, bei welchem Zierde und Schmuk, Vergnuͤgen und Annehmlichkeit mit dkonomiſchem Nuzgenuß gepaart iſt. Mögen Sie, hochachtungswuͤrdigſter Herr Vorſtand! hierin wuͤr— digend erkennen, daß es in dem, in ſo manchen Ge— genden Deutſchlands, ja ſelbſt in den deutſchen Provinzen der dſterreichiſchen Monarchie, noch ſo ſehr verkannten und ungewuͤrdigten Croatien auch Maͤnner gebe, die nach rationeller Kultur ſtreben, und die das Gute, Schoͤne und Vorzuͤgliche des Auslandes gerne und willig nachahmen, und ſich anzueignen ſuchen. Möge man auswärts einſe— Es iſt nothwendig, daß Frauendorf auch nach mei: nem Tode fortbeftebe, und zwar in der Art und in dem Getfte, wie der Zwek fetner Schöpfung ſchon bis jezt auf die Grundlagen meiner gemeinnuͤzigen Abſichten ſich bildete, oder noch ferner bilden und vervollkommnen wird. Die Gebrechen der Welt, und den Unbeſtand aller menſchlichen Elurſchtrungen wohl kennend, war es keine der geringften meiner bisherigen Sorgen, die Früchte meiner fo ungebeueren Anſtrengungen vor dem Inter: gange in dem Laufe der 3 e it zu verwahren, und meinem begonnenen Werke auch über das Leben hinaus noch Dauer zu geben. Vor 2 Jagren ſchon habe ich deßhalb unſerm hochgefelerten Mitgliede, Herrn Staats- Minkſter Grafen von Armanſperg, der vor⸗ zuͤglichſten Stuͤze unſeres Verelns, meine nähere An— ſicht mitgetheilt, naddem ich mic; einleitend ſchon frü= her mit rechtskundigen Freunden darüber benommen. Es foll aber jez t und hier die Sprache nicht weiter darüber ſeyn, als es blos zu meiner Er» klaͤrung über vorſtehende Einladung zu einer Vers ſammlung der Mitglieder auf den 8. Juni 1929 noth⸗ wendig iſt. 21 = hen, daß weder der Croatiſche Boden, noch feine Bewohner jene rohe Geſtalt haben, die man ihnen draußen zumuthet! Michael v. Kunitsch, jubil. Prof., Mitglied der praktiſchen Gar⸗ tenbau⸗Geſellſchaft, correſpond. Mitglied des Bereins in Berlin zur Beförderung des Gartenbaues In den Eönigl.Preußifchen Staaten, und Ehrenmitglied der Muſikvereine zu Gratz und Varasdin. Unterricht zur richtigen Pflanzung und Behandlung der Aurikeln. Wiewohl ſeit einer kurzen Zeit viele Gaͤrten ſchoͤne Nelkenblumen aufweiſen koͤnnen, ſo nimmt auch die Aurikelblume jezt einen vorzuͤglichen Rang ein. Es herrſcht aber eine allgemeine Klage, daß die Aurikeln in den Gaͤrten ſo gern ausgehen, ohne daß man die Urſache davon auffinden koͤnne, weß— wegen viele Liebhaber es aufgeben, Koſten auf ihre Anzucht und Nachſchaffung zu verwenden. Was iſt aber die Urſache? — daß ſie nicht wiſſen, wohin eigentlich Aurikeln zu ſaͤen und zu pflanzen ſeyen, ob ſchattige oder ſonnreiche Beete genommen werden muͤſſen. Um nun dieſer lieblichen Blume die gebuͤh— rende Verehrung nicht zu entziehen, will ich mei— ne vieljaͤhrigen, gruͤndlich erprobten Erfahrungen al— len Aurikelliebhabern hier mittheilen; und wer ſich nach dieſer Vorſchrift haͤlt, wird gewiß viel Ver— gnuͤgen ſich verſchaffen. Aurikel, Baͤren-Oehrlein, Beerenohr, Fluͤrblume hat fägenartig gezaͤhnte glatte dike Blaͤtter; iſt eine niedrige Pflanze, welche ſich eine Spanne hoch von der Erde erhebt; bei andern Gattungen ſind die Blaͤtter am Rande nicht ge— zakt; an den Stengeln zeigen ſich 6—12 Blumen. — Die Wurzel iſt dik und knotig, und dieſe ſind mit vielen zarten Faſerwurzeln beſezt. — Die Farben, ſo man an den Aurikeln findet, ſind ſehr viele; ich beſize in meiner Sammlung 800 Sorten und theile ſie auf folgende Art ein. A. werden ſie a) in gefuͤllte und b) in einfache getheilt; In ſolche, die auf den Blumen einen zarten feinen Staub haben, und dieſe werden a) gepuderte und b) andere, die dergleichen Staub oder Puder auf den Blumen nicht zeigen, ungepuderte Aurikel geheiſſen. Dann werden ſie eingetheilt C. 1) in die einfarbigen, die nur Eine Haupt: Farbe haben, als: einfarbige gelbe, rothe, brau— ne, weiße und himmelblaue; 2) in vertuſchte, die gleichfalls fein ſchat— und lawirt find, und dieſe werden allen uͤbri— Sorten der Schoͤnheit halber vorgezogen; 5) in Doubletten, an deren Blumen man zwei— erlei Farben bemerkt: 4) in Bizarden, an denen mehr als zweierlei Farben ſich zeigen; N 5) in Pikottbizarden, wenn die Farben des Bizards ſich in zarten Puͤnktchen, Strichlein oder Flekchen zeigen; 6) in Aurikeln, (Flos ex flore) wenn die obere Blume in die untere, oder wenn 2 Blumen in einander ſteken. Die ſchoͤnſte Manier nun, Aurikeln zu ver— mehren, iſt diejenige, ſo durch die Veredlung ge— ſchieht. — Man nehme zum Ausſaͤen Samen von den fehönften und reinſten Blumen, und zwar nur B. tirt gen — ———— — . — — Tg Ich hale nemlich den feſtgeſezten Zeitpunkt für- viel zu frühe, da wir ſchon zum Allererfien unſere Verſammlung, wie eiuft die im Jahre 4690 von Leon ko und Erescembent geſtiftete „ar kadiſche Geſell⸗ ſchaft“ unter freiem Himmel halten müßten. (Unſer Vereln wurde in dieſen Blättern vom Jahre 1325, S. 130 ſchon einmal mit jener, noch gegenwärtig in Rom exiſtirenden Geſellſchaft in Paralell geftellt.) Frauendorf, wie Jedermann aus dleſen fruͤ— heren Blättern weis: war ein ganz gewoͤhnllches Dorf in jenem Theile des fogenannten bayerifhen Waldes, in deſſen Finfterniffe die Lichtſtrͤhlen der Giviltiarten der Volker wohl am Späteſten gedrungen ſeyn moͤgen, und wofelbft denn auch die Wohngebäude des Land— manns noch völlig huͤttenartig find, — Ich kaufte diefeg Dorf, und habe ein ſogeſtaltiges Wohngebäude daſelbſt, nachdem ich es nur einigermaſſen ausgebeſſert, aus Eifer für mein gewähltes Stel wohl für meine Perfon bezogen, und darin, obgleich in den feuchten Kammern ſchon im erſten Jahre ein großer Theil meiner Biblio— thek verfaulte, und ich, unter den nicdern Deten und in den eng abgetheilten Zimmern, vielmehr Zellen, noch 22 ſolchen, der höchftens 2 Jahre alt iſt; denn im sten Jahre geht ſein Keim meiſt verloren. So— bald alſo die Samen-Kapſel im Monat Julius recht braungelb werden, iſt auch der Same reif, wo er ſodann abgenommen, in eine Schachtel ge— legt, und bis zur Ausſaat aufbewahrt wird. Zur Anbauung dieſes Samens nehme man ein Gemeng Laub-, Holz- und feine Garten-Erde. Alles dieſes ſiebe man ein und zweimal wohl durch, dann fuͤlle man Nelkentoͤpfe, oder beſſer ein Kaͤſt⸗ chen von 24 Schuh Lange und einem halben Schuh Breite mit der zubereiteten Erde feſt; die Ober— flläche aber wird etwas mit einem Meſſerchen aufs gelokert, und ſtelle Toͤpfe oder Kaͤſtchen an einen Plaz, wo Mangel an Sonnenſchein iſt, oder wo es nur vorzuͤglich des Morgens hoͤchſtens 1— 4 Stunde lang die Sonne genießen kann. Hier liegt eben der große Hauptpunkt, worin Aurikelfreunde fehlen. Ich ſaͤe alſo den Samen im Monat Dezem— ber an, aber mit keiner Deke von Erdreich: ich ſtreue ihn oben auf den Schnee, und wenn er bald zerſchmilzt, fo lege ich auf den Samen wieder eis nen Schnee, und ſo bleibt er bis zum Fruͤhjahr, wo der zerſchmolzene Schnee in die gelokerteErde zieht. Anfangs März, oder wenn der Schnee verfchmel: zet, oder nach eingetretenem Thauwetter, werden die Töpfe oder Kaͤſtchen mit den angebauten Au— rikel-⸗Samen ins Zimmer getragen und zwiſchen Fenſter geſtellt, wo ſie Vormittag etwas Sonne haben können. Iſt die Oberfläche etwas ausgetrok⸗ net, ſo muß fleißig, aber ganz behutſam begoſſen werden. Nach 8—10 Tagen zeigen ſich die zar⸗ ten Keime der Aurikeln. Haben ſie ſchon kleine Blaͤttchen erreicht, dann ſtelle ich ſie Anfangs oder Ende April wie es die Witterung zulaͤßt abermal in den Garten, und zwar an einen recht ſchattigen Plaz, wo den ganzen Tag kein Sonnenſchein hin— koͤmmt, und da werden ſie theils durch noͤthiges Gieſſen, theils durch fleißiges Jaͤten gepflegt, und auf dieſe Weiſe geſchieht es bis Ende Juli, oder bis Mitte Auguſt, und wenn die Pflaͤnzchen mit 4—5 Blätterchen verſehen ſind, werden die groͤ— ßern vorſichtig herausgenommen, und auf ſolche Beetchen verſezt, wo fie nur in der Frühe etwas von der Sonne beſchienen werden. Denn ein all zu ſonnenreicher Ort iſt für Aurikeln hoͤchſt ſchaͤd— lich; und ſolchen Blumen-Freunden, die keinen ſchattigen Ort in ihrem Garten haben, rathe ich, zu ihrem Vergnuͤgen lieber andere Blumen zu halten. Ich habe die Methode des Herrn Magiſter Schneider in Klein-Baſel durch mehrere Som— mer befolgt, wo er ſagt: „die mehreſten Aurikel— Pflanzen ſtehen den ganzen Sommer an der bren— nenden Sonne. Durch dieſe Methode waͤre ich bald um mehrere hundert Sorten gekommen, wenn ich nicht auf Mittel gerathen waͤre, ſie wieder in guten Stand zu bringen. Was that ich alſo? Ich ſaͤete nach der Bluͤtezeit zwiſchen Aurikelpflanzen Aſtern an, die mit der Zeit ſolchen Schatten machten, daß meine Aurikelpflanzen wieder zu ſich kamen und fleißig fortwuchſen; folglich habe ich mich ganz überzeugt, daß Aurikeln an ſehr ſchattige Orte ge- hoͤren. Ich laſſe deßhalb auch nach der Bluͤtezeit an ſolchen Orten die Aurikel im Unkraute ſtehen, wo ich ſonſt dafuͤr keinen Schatten haben kann, und zwar ſo lange, bis die Sonnenhize nicht mehr ſo ſchaͤdlich auf ſie wirket; dann laſſe ich- ſie erſt von allem Unkraut (und andern etwa dazwi— ſchen gebauten Blumen) jaͤten. Bei gaͤnzlich ſchulgerechter Wartung eines Auri— kelbeetchens aber find fünferlei Dinge zu beobachten. 1 ——— wre eee fedmaligen Winter erkrankte, bisher itandhaft ausge⸗ halten: aber zu einer ſo großartigen Verſammlung fuͤr Mitglieder jeden Ranges, fehlt durchaus ein Plaz. Ich muß alfo erit bauen, und wie entfernt mek⸗ nen Mitteln diefes Ziel noch ſteht, habe ich erſt Fürgs lich geſchlldert. — Indeß werde ich, wenn ich lebe, mlt Gottes Beiſtand, und edler Gönner Hilfe, auch dieſes unverſchleblich wichtige Werk gewiß zu Stande bringen, nur auf jeden Fall unmoglich bis zum Juni 18291 — Zu den Baulſchkelts⸗Nothwendigkelten gehört auch vor allen Dingen, und zwar noch dringender als alles An⸗ dere, ein Glas- und Conſervationshaus fuͤr die Gewaͤchſe, womlt ich mich bis jezt In einem zum Anfang ſehr klein er» bauten Glashaͤuschen, in Kellern, Gruben und Zimmern erhaͤrmlich herumſchleppe. — Unſere Vorraͤthe vermehren ſich taͤglich. Es werden keine Koften geſcheut, fie zu vervolle ſtaͤndigen, und ſtets alles Neueſte nachzuſchaffen, wozu wir in Amerika mit zwei großen Anſtalten, und in England mit mehreren in Verbindung getreten find, Ein großes Glashaus fol an dem Tage unferer Haupt⸗ Verſammlung mitden gefemmeltenSchägen fertig daſtehen. * 25 1) Muß ein ganz ſchattiger Ort dazu gewaͤhlt werden, der hoͤchſtens im Frühjahr 2— 3, und im Sommer 1— 4 Stunde Morgenſonne hat; Muß man die Beet im April, wie auch den Som: mer uͤber unausbleiblich einigemal auflokern; Muͤßen die Blumen von dem Gelbwerden der untern Blätter s—4mal des Sommers wohl gereinigt werden; Alle 5—4 Jahre muͤſſen fie in leichter Erde umgeſezt werden; 5) Man muß ſo oft gieſſen, als noͤthig iſt. Geſchieht alles dieſes nicht, fo ſterben fie gaͤnz— lich ab. — Was das Ueberwintern der Aurikeln betrifft, ſo laſſe man dieſelben ſo lange auf der Stellage ſtehen, bis die Froͤſte eintreten; dann werden ſie ſammt Geſchirr bis uͤber den Rand in die Erde eingegraben, und ich pflege ſie fortan blos mit duͤr— ren Baumblaͤttesn zum Schuz ihrer Wurzeln zu bedeken; auf dieſe Art werden auch die im Freien ſtehenden behandelt. — Ich beſize eine Samm— lung von 300 Sorten, — und da ich ſchon eine ziemliche Anzahl in Vermehrung habe, ſo bin ich im Stande, auch andern Blumenfreunden abzuge— ben, und zwar 12 Sorten mit Nro. und Namen pr. 3 fl. und auch pr. 2 fl. C. M.; ohne Nro. und ohne Namen 12 St. pr. 1 fl. 50 kr. — Veredelte Aurikel Samen die Priſe pr. 4 fl. 30 kr. V. v. Schoͤnbauer, Dr. Med. Ueber die Anwendung des Schiefers zur Bezeichnung der Pflanzen. Ich habe ſeit einiger Zeit bei der Bezeichnung aller meiner Gewaͤchſe ein Verfahren angewendet, welches ſich mir ſo wohlfeil und dauerhaft erwieſen 2) 5) 4) hat, daß ich es für Pflicht erachte, das ſelbe bekannt zu machen, beſonders da es mir wahrſcheinlich iſt, daß es noch nicht ſehr verbreitet iſt; wenigſtens iſt in Loudon's Gartenencyclopaͤdie noch nicht davon die Rede geweſen. Das Material, deſſen ich mich bediene, Mt Schiefer, welchen ich in Taͤfelchen von verſchiede— ner Groͤße ſchneide, ein bis zu zwei Zoll breit, und drei bis zu ſechs, ja ſogar bisweilen bis zu zehn oder zwoͤlf Zoll lang. Auf dieſe Taͤfelchen nun zeichne ich den Namen der Pflanze oder eine Numer mit Bleiweiß auf. Meine Erfahrung lehrt mich, daß dieſe Bezeichnungsart viel wohlfeiler und dauerhafter iſt, als auf Holztaͤfelchen. Ich bediene mich dazu des Abgangs, von wek chem ſehr große Quantitaͤten bei den Schieferdekern weggeworfen werden. Dieſe Stuͤkchen laſſen ſich ſehr leicht mit Hilfe eines ſolchen Eifens ſchneiden, welches die Schieferdeker zu ihrer Arbeit brauchen, und wie es jeder Hufſchmidt machen kann; und je— des alte Garten-Hakmeſſer laͤßt ſich zu einem Werk— zeug umwandeln, um die Efen gerade zu machen. Ich zeichne ſie mit einem Pinſel von Kameelshaa— ren, aͤhnlich demjenigen, deſſen ſich die Maler beim Malen der Buchſtaben bedienen. Nur einige Ue— bung wird Jedermaun in Stand ſezen, den Schie— fer mit hinlaͤnglicher Genauigkeit zu ſchneiden und ihn mit Nettigkeit und Schnelligkeit zu zeichnen. Die immerwaͤhrenden Zettel, die in gedachter Gartenencyclopaͤdie (F. 1586) beſchrieben find, kdn⸗— nen aus demſelben Material verfertigt werden. Zu einem dauerhaften Bindungsmittel eignet ſich Ku— pferdraht, welchen man bei jedem Eiſenhaͤndler haben kann. Suffolcienſis. Ich haͤtte freilich bel meinem Auftteten in Frauendorf beglonen können mit Herſtellung noͤthiger Garten- Gebäude. Ich habe aber geglaubt, mit Herſtellung von Pflauzungs⸗ Materialien beginnen zu muͤſſen, welche beinahe zu gleicher Zeit mit meinen Belſchaffungen wieder für entferntere Mitglieder verwendet, und ſo auf der Stelle als Gemelngut für und Alle benuͤzt werden könnten. Wean ich alfo hier die Verlängerung eines allgee meinen Verſammlungs⸗Termines ſchon wegen zur Zelt noch nicht hergeſtellten Unter kunfts⸗Lokalitäten beantrage, fo iſt zweitens auch zu erwägen, daß, nad: dem ich die zwei lezten Bauernhöfe erſt vor zwei Jah⸗ ten zugekauft, feither mit den fruͤhern Anlagen arron⸗ dirt, Waldungen ausgeſtokt, Felder rigolt babe, fie auch wohl fu unbezwungenen einzeluen Thellen noch roh llegen laſſen mußte, mir noch Zeitgewinn noͤthig iſt, Frau⸗ endorf auch in feinen gärtuerſchen Anlagen fo zu ver— vollkommnen, wle es ſich der verebrungswuͤr digen Ver⸗ ſammlung würdig darftellen ſoll. Ich beantrage alſo dle Ver⸗ tagung unſerer Haupt⸗Verſammlung bis zu meinem soften Lebensjahre 1834, waͤbrend inzwiſchen Jedermann, wie bis⸗ ber, Frauendorfals angenehmer Gaſt beſugen mag. Fuͤrſt. 24 Nüzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages: Begebniffen. (Die Aurtfel.) Unter dem Toben des Nord: Windes hatte eine Aurkkel auf ihrem Beete Blätter und Knospen getrieben, aber hartnätig weigerte fie ſich, auf die Drohungen des Zudringlichen ihren Flor zu entfalten. — Täglich kehrte er wieder, täglich bewies er größere Kraft, jedoch umſonſt. Still und feft wür: digte ihn das Blümchen keiner Antwort, keiner Klage. Endlich der vergeblichen Verſuche uͤberdrüßlg, wendete er ſich hinweg und ſprach: Was halte ich mich auf bet dieſem unbedeutenden Dinge? Habe ich nicht Macht, Baͤume zu entwurzeln, Schiffe zu entmaſten, und Staͤdte zu zerſtoͤren? — Dann wirbelte er noch einmal hohn= lachend auf dem Plaze umher, ſchwang fich praufend in die zitternde Luft, peitſchte die Wolken, und donerte durch den nächſten Elchenwald. — Die Aurifel buͤkte ſich, ſeufzte und ſchwieg. — Da ſchwebte auf den Flügeln des Zephyrs der Engel des Frühlings heran. — Wonne ging vor ihm her, und jeder Fluͤgelſchlag wehte Segen auf die wiederbelebte Erde herab. Als er das beſchei⸗ deue Blümchen erblikte, und die zart gruͤnenden Blaͤt⸗ ter, und die weißgepuderten Knospen, freute er ſich desſelben, kuͤßte es und ſchwebte vorüber. Und wie durch einen Zaaberſchlag öffnete ſich der duftende Kelch, und mit Dank eines ſeelenvollen Bliks hauchte das Blümchen feine ſchoͤnſten Wohlgeruͤche der nahenden Gaͤrtnerin entgegen. So öffnet oft ein in roher Geſellſchaft verſchloſ⸗ ſenes Gemüth feine ſchoͤnſten Bluͤten del dem Kuße der Liebe, und entfaltet dann im Kreife der Gleichge⸗ ſinnten um fo ſchöͤner feine reiche, ſinnige Anmuth. Dr. W. G. Weßtzl. (Beiträge zur Roſenkultur.) Sonderbar, daß bier in der Gegend kein gelber Roſenſtok in dle volle Bluͤte koͤmmt, denn wle ſelbe anfangen aufzu— blühen, fo blüht eine Hälfte, die andere wird welk. — Ich ſah doch bei mir zu Haufe (in Böhmen, Pilſner— Kreis) gelbe, im frelen Garten ſtehende Roſen blühen! Ich habe heuer den Verſuch gemacht, und oku— lirte einen Zweig von einer gelben Roſe auf dle wilde Canina (nach der Gartenzeitung); es griff aber von 10 Stöfen nur ein einziger an. Auch ofulirte ich, um ſchwarze Roſen zu erhalten, Garten: Rofen auf Brombeerſtraͤuche. Die Augen fingen alle, ſtarben aber wieder nach und nach — eins um das andere — ab. Auch von der japontſchen Roſe habe ich in + Jahren hier mich nur heuer einer einzigen Blume erfreut, wo ich ſelbe doch an dem wärmſten Stand hatte, und mir diefe Roſe in Italien (Trieſt) fo häufig bluͤhte! Peitay in Steyermark. B. Haus ch i a, Mitglied der praktiſchen Gartenbau⸗ Geſellſchoft. (Bäume⸗, Pflanzen- und Samen⸗Ver⸗ kauf.) Herr Chriſttan Dunkel, Handelsgaͤrtner in Erfurt, hat für das Jahr 1829 ein ſehr vollſtändiges Verzeichalß von Gemufe-, Feldblumen- und Holz⸗Saͤ⸗ mereien, ſchͤa blühenden perenntrenden Land- Pflanzen, Bäumen und Sträuchern herausgegeben. Dleſes Verzelchniß enthält, was gewöhnlich. dieſe Verzeichniſſe enthalten, daher Liebhaber, welche ſich an ihn wenden wollen, die Auswahl frei nad Bedarf in der Zuverſicht machen können, daß fie jeden Artikel ohne Anſtand erhalten werden. Vorzuͤglicher Aufmerkſamkelt werth find: 32 Arten Kohls, 21 — Rüben, 15 — Oulat:, 14 — Zbwiebelu⸗, 11 — RMettig⸗ und 126 — Küchenkraͤuter-Samen. Es folgen dann verſchiedene Kern-Sorten, Erbfen:, Bohnen⸗ und Grad: Arten. - Sehr empfehlenswerth find über 300 Varletaͤten Som⸗ mergewaͤchſe⸗Blumenſämerelen, vorzüglich ausgewaͤhlte huͤbſche perennirende, und endlich 25 Arten Holzſamen. Nicht minder reich und ausgewählt iſt die Samm⸗ lang ſchön blühender perennirender Landpflanzen, wo⸗ runter eln vorzugliches Aſſortiment Iris und Lilium. Unter den Baͤumen und Straͤuchern laͤchelt eine kleine Roſenſammlung freundlich hervor, wornach Obſt⸗ Bäume von allen Gattungen folgen. Die Preife find billig, und wir wünſchen Herrn Dunkel recht vielen Abſaz. (Freundſchaftliche Aufforderung an Bo⸗ tankker.) Um einen Verſuch zu machen, Khododen- dron ehamaecistus. das auf mehreren Gebirgen Oeſt⸗ reichs, deſonders haufig auf der Villacher-Alpe (die in der dortigen Gegend Dobratsch genannt wird) in der obern Waldreglon am Wege, der von dem hoͤch⸗ ſten Gipfel, wo die alte Kapelle ſteht, nach Bleiberg herunter führt, vorkommt, im Garten zu kultiviren, bitte ich die Herren Botankker oder Gärtner, in deren Nähe die Pflanze vorkommt, und welche die Güte ha: ben wollen, mir ſolche zu verſchaffen, mir deßwegen gefaͤllige ſchriftliche Eroͤffnungen zu machen, die ich mit Vergnuͤgen beantworten werde. Ph. Pfau, Kunſt⸗ und Handelsgärtner in Hell: bron am Nekar. (Nachricht.) Die Joſeph Stoebneriſche Kno⸗ cheumehl⸗Faktorie in Peurbach in Oeſterreich ob der Enns bringet zur Kenntniß, daß felbe den Prels des Knochenmehls auf 4 fl. 30 kr. Convent. Münze Wiener Währung pr. Zentner incluſive der Embellage herab— geſezt habe. Peurbach, den 8. Jaͤner 1829. In Commiſſton bel Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis Hit in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert portofrei, — Allgemeine deutſche Garten Z cbt ung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J ahrgang. N aA: 22. Jäner 1829. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Auf einen gewiſſen Gartenfreund. — Korreſpondenz⸗Nachrichten aus Wien. — Von der Eluwirkung des Knochenmehles als Düngung ꝛc. — Ueber die vorzüglich ſchaͤdliche Eichenraupe. — Ueber die Moorhirſe, Holgus sorgum. — Auweiſung, auf bollaͤndiſche Art Blumenkohl zu ziehen. — Mittel, fruͤhzeltige Kartoffeln zu erhalten. Fiortſezung neuer Mitglieder. ie Hohmwohlgeborn, Herr Joſeph Rudits von Almäs, Grundherr zu Kumbaja des loͤbl. Bacs- Bodrogher, wle auch mehrerer anderen Comitaten Gerichts⸗Tafel⸗Beiſizer, der freien Kuͤnſte, Phllo⸗ ſophie, und aller Rechte Doctor, der juribiſchen Facultaͤt bei der koͤniglichen Univerfität zu Peſt im Koͤnkgreiche Ungarn ſowohl, als auch phlloſophlſches Mitglied zu Maria Thereſianopl in Ungarn. Seine Hochwuͤrden, Herr Macke, Dechant, Pfarrer und Direktor der Baumzucht zu Defingerode im Köntgreihe Hannover. Seine Wohlgeborn, Herr Philipp Müller von Eck, k. k. Tobnk⸗ und Stempelgefaͤllen⸗Diſtrikts-Verle⸗ ger zu Ledetſch, Czaslauer-Kreiſes im Böhmen. = Fredrich H oene, Kaufmann zu Danzig in Preußen. — Johann Auguſt Brandt, Kunſt⸗- und Handels: Gartner zu Güſtrow in Mecklenburg Schwerin. Auf einen gewiſſen Gartenfreund. Ein Plaͤzchen, wo auf nakten Felſenſtuͤken Das karg genährte Winterg ruͤn Nur muͤbſam fortzukrlechen ſchlen; Auf deſſen öden, kahlen Ruͤken Die Tanne kaum, im traurigen Gewand Ein Mischen um ſich einzuwarzeln fand: Dleß Plaͤschen nun ward unter deinen Händen Zum Paradiſe, das, fo klein es iſt, Doch all den Relz und Zauber in ſich ſchließt, Den dle Natur ſonſt nur zerſtreut pflegt auszuſpen den. Du ſelber, Theurer, gabſt den Plan Zu der Verwaltung diefes Plaͤzchens an; Doch diefer ſchoͤnre Thell der ſchoͤnen Erde Bekam nicht durch ein ſchoͤpferlſches Werde Die relzende Geſtalt, du ſelber ſchmuͤkteſt ihn; Du gabſt dem nakten Stein fein Grün, Und polſterteſt die harten Felſeutizen Mit eigner Hand zu welchen Raſeuſtzen: Du ebneteft den ſchroffen, harten Stein, Kurzum, der ganze Plan, fo edelfret gepfleget, So mit Geſchmak und Elnſicht angeleget, In ſo vlel Reiz und Anmuth eingehuͤllt Iſt deiner Haͤnde Werk, und deines Geiftes Blld. . ſ d ð³ c ð 0 ²˙ ò --W ²˙·ꝛ 0! x CEEECRTERRTT SLOT Nachrichten aus Frau end oe ref. Eingegangene Beiträge zur Herſtellung der noͤthigen Gebäude in Frauendorf. Was perlt im Auge? Was glänzt ſo hell? — Es iſt des Dankes Opfer-Qnell! x DO, welche Wonne \ Durchſttömmt das Herz, Und hebt es preifend Hlmmelwaͤrts! Mein Vertrauen hat mich nicht getaͤuſcht. Mehr als ich erwartet hatte, zeigt ſich bereits das hohe Wohlwollen edler Gönner nah und fern — in thaͤ⸗ tiger Beihilfe zur Begruͤndung der ſo nothwendigen Gebaͤude in Frauendorf. Kaum können noch die Blätter der Gartenzeitung, welche meine Bitte enthalten, ſaͤmmtlich an Ort und Stelle ſeyn, und doch ſchon ſind bis heute in folgender (4) 26 Korrefpondenz » Nachrichten aus Wien. In Wien haben ſich auch bedeutende Veraͤnde— rungen im Gartenfache ergeben. Boos, *) der alte Veteran, iſt in Penſion-Stand geſezt. Seine Stelle haben allerhoͤchſt Seine Majeſtaͤt der Kaiſer durch den ſowohl im Ins als Auslande durch ſeine ausgezeichneten Kenntniße beruͤhmten Herrn Hofgaͤrtner Franz Bredemeyer zu erſezen geruht. Kaum war die neue Direktion geſchaffen, als ſich auch ſchon in allen k. k. Gaͤrten neues Leben und neue Thaͤtigkeit zeigte. Ja! die Verwendung dieſes wuͤrdigen Chefs fuͤr die allgemeine gute Sache erſtrekt ſich ſelbſt bis auf den niedrigſten Tagwerker herab, und es iſt den Gaͤrten Gluͤk zu wuͤnſchen, daß ſolch ein erfahrnen Mann, ein Mann vom Fache, an die Spize ſolch be teter Gärtnereien geſtellt wurde. . Auch empfindet dieß die k. k. Menagerie in Schoͤnbrun; eine Anſtalt, welche ſich feit Maria Thereſia gruͤndet, und ſeit Jahren ein Beluſtigungs— Ort des Wiener Publikums geweſen iſt.“ Die Pflege der Thiere iſt auf Veranlaſſung des neuen Hofmenagerie- und Garten-Direktor's einem eignen Menagerie-Aufſeher uͤbergeben, ſo daß allenthalben die größte Ordnung herrſcht. Die Haupt⸗Zierde dieſer Menagerie macht nun die im Auguſt hier angekommene lebende Giraffe aus; ein Geſchenk des Vicekoͤnigs von Egypten an Se. Majeſtaͤt den Kaiſer, welches hier ein aufs ſerordentliches Intereſſe unter dem Publikum er— regte. ) K. k. Hof⸗Garten⸗ und Menggerke⸗ Direktor. Seit einem Jahre ſchon war das hieſige Pub— likum durch die Pariſer-Giraffe aufmerkſam ge— macht, ja die Neugierde wurde noch mehr erregt, als das Thier gar ein Mode-Gegenſtand ward. Daher tragen die Wiener-Damen wie die Pa⸗ riſerinnen Alles A la Giraffe, was wirklich zu bewun— dern iſt, nachdem das Thier Aehnlichkeit mit den Eſels⸗Geſchlecht hat, ſich aber auffallend durch den hohen Hals unterſcheidet. Man ißt und trinkt und thut in Wien Alles à la Giraffe, ſelbſt die Hauben der Damen ſind nach dieſem Thiere hoch aufgethuͤrmt, was neulich im Theater Veranlaſſung zu einem ſonderbaren Auf— tritte gab, wenn ich mir ein paar Worte zu dieſer kleinen Abſchweifung erlauben darf. Zwei Herren ſtehen hinter einer Dame, welche eine hoch aufgethuͤrmte Haube à la Giraffe auf— hat. Die Erſteren bitten die Dame, ſolche abzu= nehmen, welches nicht geſchieht. Nach widerhol— tem fruchtloſen Bitten ſchlaͤgt einer den Giraffen— Puz nieder, und entfernt ſich. Es war alſo kein Wunder, wenn bei Ankunft der Giraffe, ſelbſt bis jezt noch ununterbrochen, Schaaren von Schauluſtigen nach Schoͤnbrun wan— deln, dieſes merkwuͤrdige Thier in Augenſchein zu nehmen. Ja, ſeit Jahren weiß man ſich nicht zu erinnern, fo viele Meuſchen im Schoͤnbrunner⸗ Garten geſehen zu haben. Der Leib dieſes Thieres iſt ſehr kurz, der Hals ungewoͤhnlich lang. Die hintern Füße kurz, die vordern hoch. Der Kopf gleicht dem eines Hir— ſchen, iſt kurz, behaart und von grauer Farbe. Das ganze Thier iſt aſchgrau und ſemmelfard ſtrei⸗ fig geflekt, und nimmt die verſchiedenartigſten Stellungen an. Z. B.: das Thier bleibt oft beiz Ordnung großmuͤthige Beitraͤge eingetroffen: 1) Herr Chriſtian Buͤrchner, koͤnigl. Jugend⸗ Lehrer und Organiſt zu Aidenbach im Unter⸗ Donau-Kreiſe des Koͤnigreichs Bayern ſandte Ein n a e e mit dem Motto: Wer ſollt' einem kleinen Opfer ſich nicht freudig unterziehen, Weun dann Flora und Pomona ſchoͤner noch und hehrer blühen! . 2 fl. 56 kr. „A: L.. IW . 35 fl. mit dem Motto: Ein winziges Steinchen jur Grundmauer. 5) Herr Auſanias Detterle, Abt zu Reiten⸗ haslach in Bayern.. 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: Vis unita fortior. 4) Ein unbekannter Geber aus Oeſterreich 2 fl. 4 2 kr unter der Deviſe: Gott erhalte Franz den Kalſer! 5 1 55 27 —_ nahe eine Viertelſtunde in einer und derſelben Stellung, ohne ſich auch nur im Mindeſten zu be— wegen, was charakteriſtiſch iſt. Daher verbreite— ten ſich Anfangs die ſeltſamſten Geruͤchte. war es krank, bald traurig, oder gar ausgeſtopft. Die Reiſenden in Afrika erzaͤhlen ebenfalls von dieſen Stellungen: Wenn nemlich dem Reiſenden das Thier mit dem Kopfe nach vorn zu in einer Bald Entfernung entgegen ſteht, ſo halte man es wegen der gaͤnlichen Unbeweglichkeit fuͤr einen duͤrren Baum. Hoͤchſt ſonderbar iſt der Gang dieſes Thieres; denn es ſchreitet immer mit dem rechten Hinter— und demſelben Vorderfuße zugleich vorwaͤrts. Dann iſt das Thier ungemein zahm und von hoͤchſt gut— muͤthiger Art. Auf allerhoͤchſten Befehl iſt ein eignes Haus zur Wohnung fuͤr dieſes prezioſe Thier eingerich— tet worden, was durch die meisneriſche Heizvor— richtung erwaͤrmt wird, und von oben einen Luft— Einfall hat. Der innere Raum iſt mit Sand be— ſtreut. Ruͤkwaͤrts iſt ein eiſernes Gitter, durch welches man das Thier in Augenſchein nehmen kann, ohne es zu belaͤſtigen. Auf der andern Seite ſtehen einige Kuͤhe, die ebenfalls mitgekommen ſind, und deren Milch zur Nahrung des Thieres dient. Uebrigens liebt die Giraffe beſonders auch einige Obſtgattungen. Ihre Haupt- Nahrung aber iſt tuͤrkiſches Korn, Brod u. ſ. w. In Wien iſt nie eine lebende Giraffe geſehen worden; in Paris jedoch hat etwa vor so Jahren Eine exiſtirt. Das Wiener Hof-Naturalienkabinet beſizt ein ausgeſtopftes Exemplar, welches 15 Fuß hoch und noch ſchoͤner gezeichnet, als das beſprochene lebens de ift, welches auch nur 11 Fuß hat. Den alten Griechen und Roͤmern war die Giraffe bekannt, und auf egyptiſchen Hieroglyphen finden ſich Giraffen. Le Vailant, der franzoͤſiſche Reiſende in Af— rika, hat die erſte ausfuͤhrliche Beſchreibung von dieſem Thiere entworfen. Unſere gemeine Volksklaſſe nennt das Thier den Schier-Affen. Schier bedeutet nach alter dfterreicher Mundart: beinahe; daher die Anekdote entſtanden iſt: Ein dummer Menſch ſey auch ein Giraffe. Nemlich der Erſtere ſey ſchier ein Aff, der Leztere aber ſchon ein Aff! Um dieſe Anekdote aber zu wuͤrdigen, muß man durchaus dieſe Mundart gewoͤhnt ſeyn. Doch Sie entſchuldigen, daß ich abermals in eine Abſchweifung gerathen bin. Wenn ich das am Meiſten fuͤhle, da faͤllt mir immer ein, was Sie einmal von Ihrer Gartenzeitung ſagten, nem— lich, daß dieſe keine gelehrte, ſondern eine Volks— Zeitung ſey, in welcher man ſich wohl eher einen Converſationston erlauben duͤrfte. Wenn mir dieß ſo recht einfaͤllt, da finde ich mich immer ſo halb und halb entſchuldigt; moͤgen auch die Leſer mich guͤtigſt entſchuldigen! Ich gehe unn zu dem übrigen Wirken im Gar— tenweſen, die k. k. Hofgaͤrten in Schoͤnbrun be— treffend, uͤber. Zuvoͤrderſt wurden in dem untern Orangerie⸗ Garten eine ganze Reihe kleiner unanſehnlicher Ananas-Haͤuſer niedergeriſſen, die die Fagade des großen Orangerie-Hauſes verdekten, mit alle den ſteifen Linien von alten Obſt-Baͤumen, welche im Sommer eine herrliche Orangerie verbargen, die mau auf dem Continente nicht oftmals treffen duͤrfte. E r DD Te eee —————— ¶ęęę—k— — 5) Herr Pfarrer 9 zu Dornach in Bay— ern . 5 fl. 24 kr. mit dem Motto: Zum Beſten der Mit- und Nachwelt. 6) Ein Herr Pfarrer, welcher ungenannt bleiben will De een ih 24 . mit dem Motto: Wenig, aber milltg. 2) Redleihes in Wady } 5fl. — kr. 3) Herr Gerichtshalter Schneider zu Lechhau— ſen bei Augsburg 5 fl. 24 kr. mit dem Motto: Wenn lch doch eln König wär'! Um dein edles Wirken — Walten — Groß und herrlich zu geſtalten, Gab’ ich viele Tauſend' her! 9) Herr Profeſ. Geier jun. in Würzburg s fl. 24 kr. mit dem Motto: Die Natur iſt der Tempel Gottes. 49 * + + 28 — — — Frei von allen dieſen uralten Symetrieen wer— den nun dieſe herrlichen Bäume von ſchoͤnen Roſen— und Blumen-Parthien umgeben, dem Auge des Spaziergaͤngers wieder gegeben, um frei und uns gezwungen ſich zu praͤſentiren. Ferner haben wir die neuen Arrangirungen Dep exotiſchen Pflanzen in den Glashaͤuſern des botas niſchen Schoͤnbruner-Gartens zu bewundern. Bereits find alle Familien moͤglichſt zuſammen⸗ geſtellt, ihrer angemeſſenen Kultur nach geordnet und faſt gaͤnzlich neu benannt, alle Farren, (Filices), die zahlreichen Paraſiten aus heißer Zone aber in, einem eignen Haufe auf eine hoͤchſt ſinnige, für das Auge gefällige, und fuͤr die Kultur ſehr erfprieß- liche Weiſe aufgeſtellt. Aus Felſen, die vorn laͤngs den Fenſtern ſich hinziehen, klimen Farren, und andere kleine Pflan— zen aus Moos empor. Epidendrum, Tillant- sien, und andere Paraſiten hängen an alten ver- morſchten Baumſtaͤmmen, die ſo alt ſcheinen, als die Welt; Caladien und Scitamineen aller Art, vers bunden mit dem fremdartigen Gewebe vieler ande⸗ rer ſeltener Braſilianer, größtentheild vom Herrn Hofgaͤrtner Schott von dort uͤberbracht, geben dem Ganzen ein kleines Bild eines braſilianiſchen Natur: Waldes. Die uralten Heken vor den Schoͤnbruner-Glas— Haͤuſern, die fuͤr den heutigen Garten-Geſchmak gar nicht mehr paſſen, ſind theils ſchon caſſirt und mit offnen Parthien vertauſcht, theils ſollen ſie dieſen Winter caſſirt werden. Es iſt unglaublich, wie dieſe alten 58 8 ſich ſo lange erhalten konnten, bei einer Zeit, wo der Baum nicht mehr unter dem Druk der Scheere ſeufzt, ſondern der freien Natur wieder gegeben iſt, um ſo mehr, da das Wiener-Publikum alle Jahre in den erſten Fruͤhlings-Tagen des Mais ſcharenweiſe das hin ſtroͤmt, um die erſten Kinder des Fruͤhlings, die bekannte ſchoͤnbruner Hyazinthenflor zu bewuns dern, welche mit jenen uralten Invaliden in 9 derbarem Contraſte ſtanden *). Jezt dagegen hat man bei Eintritt in dieſen Theil des Gartens einen freien Blik uͤber ein ſchöͤ— nes, mit Blumen und exotiſchen Gehoͤlz- Gruppen begrenztes Parterre. Theils find auch ſchon na— tuͤrliche Gruppen von den in Sommer hindurch im Freien ausdauernden Glashaus - Pflanzen ange— bracht, was ſich erſt nach gaͤnzlicher Niederlage der ſaͤmmtlichen Buchen-Maueru entwikeln wird; nachdem der eingetretene Winter dieſe Arbeiten gehindert hat. f N Wie zwekmaͤßig und wie erſprießlich es iſt, die Glashaus-Pflanzen auf dieſe Weiſe den Som- mer uͤber zu ordnen, lehrt uns die Erfahrung, wel— che der botaniſche Garten bei Berlin hierin ge— macht hat. Nicht allein, daß die Pflanzen auf dieſe Weiſe die Stelle einer Garten-Dekoration einnehmen, ſon— dern auch die Erhaltung iſt dabei ungemein er— leichtert. Welch einen Effekt werden hier die Pflanzen und Baͤume machen, wenn die exotiſchen Gruppen im freien Grunde mit ſchoͤnen Roſen- und Blumen-Parthien wechſelnzwenn dieſchoͤnbluͤhenden Strauch-und Baum— Gruppen aus Nordamerika ſich mit den kuͤnſtlichen Gruppen der Vegetation des Caps, und jener aus „) Es findet in Schoͤnbrun alle Jahre eine Ausſtel⸗ lung von Hyazinthen und Tulpen zum Genuß für das öffentliche Publikum Statt. —.———³2Aä . ———V—¼— ——— 10) Herr Michael Pichler, Schullehrer in Zor⸗ neding bei Muͤnchen . . 2 fl. 24 kr. unter der Deviſe: Meine jungen Bäumchen bringen es bundertfach wieder hereln. 14) Herr Franz Kuͤrſchner, graͤflich Schön: borniſcher Kaſſa-Rechnungsfuͤhrer zu Prag 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: In Anerkennung des edlen Strebens ders prak⸗ tiſchen Gartenbau: Gefellfhaft zu Frauendorf — und mit Zuſicherung eines gleichen Beitrages mit 1. Jaͤner 1350, 12) Herr Joſeph Edler vou Brentano Mezzegra zu Schwatz in Tyrol . 11 fl. — kr. mit dem Motto: Der guten, ſorgfaͤltlgen Mutter die fromme Tochter. 29% Neuholland verbinden; die uͤppigſte Vegetation bei— der Hemisphaͤren mit den majeſtaͤtiſchen Palmen Suͤd⸗Amerikas und Oſtindiens ſich paaren; die Tropen: Rieſen⸗Graͤſer, die Agaven und Scitami— neen den Contraſt erhzhen, und die maleriſchen Blaͤtter der Canna-, Ricinus- und Bambusa- Arten das Bild vollenden werden! “) Von der Einwirkung des Knochenmehs les als Duͤngungsmittel, und deſſen Verbeſſerung. Daß das Kuochenmehl eines der beſten Duͤn— gungsmittel iſt, unterliegt keinem Zweifel; denn es beſtehet aus zerſtoſſenen und zerriebenen thieri— ſchen Beinen, die in der Erde in anhaltende Fäul: niß gerathen, und dadurch den Pflanzen durch de— ren Wurzeln gute Nahrungsſtoffe, Feuchtigkeit und Waͤrme mittheilen. . Alſo erft wenn die Faͤulniß, Verweſung oder Zerſezung eintritt, wird dadurch den Pflanzen ge— nuͤzet, folglich muͤſſen dieſelben beſchleunigt wer— den, was am Beſten geſchieht, wenn das Knochen— Mehl im Herbſte in faulenden Urin oder in ſtarke dike Miſtjauche durch 8 Tage eingeweichet, dann getroknet und hierauf noch wenig feucht im No— vember auf die Erde geſtreuet und mit derſelben gut umgegraben oder umgepfluͤget wird. Denn das Einweichen des Knochenmehles durch wenigſtens 8 Tage im faulenden ſtarken Urin oder Miſtjauche vermehret ſehr ſeine Dungkraft. Das Vermiſchen mit der Erde im Spaͤtherbſte bewirkt, „) Es unterliegt keinem Zweifel daß ein Thell dleſer Gewaͤchſe ſich durch einige Monate den Sommer hindurch recht gut kultivire. daß jenes Mehl während des Winters die ndthis ge Feuchtigkeit und Stoffe aus der Erde und At— mosphaͤre in ſich ziehet, und langſam zur Faul— niß ſich vorbereitet, die dann im hierauf folgenden Fruͤhjahre den groͤßten Nuzen fuͤr das Wachsthum ertheilet. Es iſt ſehr auffallend, den großen Unterſchied zu bemerken, wenn das Knochenmehl im Spaͤtherb— ſte oder im Fruͤhjahre mit der Erde vermiſcht wur— de; denn das Leztere gewaͤhret um ſo weniger Nu— zen, wenn nicht vorläufig jene Einweichung ges ſchah, und erſt im Herbſte bei einem trokuen Som— mer kann jenes Knochenmehl den Pflanzen Nah— rung geben, was aber zu ſpaͤt wäre. In den Gaͤr— ten iſt es ſehr nothwendig, daß dieſelben 2 mal im Jahre gut und tief umgegraben werden, nem— lich vor dem Winter und im Fruͤbjahre, damit während des Winters die Erde gut ausfeieren und vom Regen und Schneewaſſer die ndͤthige Frucht: barkeit erlangen kann. Zu dieſer Zeit des Umgra— bens vor dem Winter iſt daher jenes gebeizte Kno— chenmehl mit der Erde zu vermiſchen, und dieſes jährlich fortzuſezen. Auch muß die Menge des— ſelben alle Jahre nur maͤſſig, dann nach der Be— ſchaffenheit des Grundes und der darauf beſtehen— den oder zu pflanzenden Frucht eingerichtet ſeyn, was ungleich beſſer iſt, als wenn der Grund An— fangs ftarf geduͤnget, und dann damit wieder durch mehrere Jahre ausgeſezet wuͤrde. Korneuburg. Dr. Joſ. W. Fiſcher. Ueber die vorzuͤglich ſchaͤdliche Cichen⸗ Raupe. Bei meinem Aufenthalte in Ungarn und in VE ETF SEE HET EEE EST TATORT TEEN TURN SCHUHE EEE EEET EIIERDEITEN SE a WSTTIHEIGBERS 15) Herr Kellermeiſter Maurer zu Mergentheim im Königreich Württemberg 1 fl. 21 kr. 14) Herr Mandl, Gerichtshalter und Stadtſchrei— ber zu Erding in Bayern mit dem Motto: Wäre ich Fuͤrſt: Dein wäre das beſte Haus im Lande; Deine edelmäthige Hingebung zum als gemeinen Veſten verdiente dieß. Nimm, was mein Hof trägt! 2 fl. 24 kr. 15) A. Z. * 9 os vn mit dem Motto: 2 fl. 42 kr. Vieles, ſo man mit Muͤh ſucht im Sommer zu erwerben, Muß im Winter ohne Glashaus wleder verderben. Wär’ lch ein reicher Herr, Gaͤb' ich mehr, als hundert Dukaten her. — 50 Italien mangelte es mir keineswegs an Gelegen— heit, über die in allen unſern Eichenwaͤldern fo ſchaͤd— liche Raupe, Tortrix Viridana, Bemerkungen an— zuſtellen, und ich beobachtete ſolche genau. Kein Jahr verfließt, wo dieſes Inſekt nicht zum Ver— ſchein kommt, und ſich oft fo ſchreklich auszeich—⸗ net, daß ſelbes nicht mehr mit der gaͤnzlichen Ent— laubung der Eichenbaͤume zufrieden, die Obſtbaͤume anfallet, ja auch oft dann, nach gaͤnzlicher Ver— wuͤſtung der leztern, die jungen Pflanzen des tuͤr— kiſchen Weizen (Zea Mays) ſo ſchreklich benaget, daß fie zu dem kuͤnftigen Samen: Ertrag geſchwaͤcht und untauglich werden; und nur ein abwechſelnd dauerndes Regenwetter iſt im Stande, deren Ver— tilgung zu bewirken! In Mitte des Junius ſieht man die Puppe dieſer Raupe zu Tauſenden an den entblaͤtterten Eichbaͤumen hangen, und da waͤre der wahre Zeitpunkt, durch leichte Muͤhe ſelbe zu— ſammen zu leſen, und ſo nach und nach zu ver— tilgen. Allein da läßt man gewoͤhnlich felbe fehr ruhig ihre weitere Entwiklung erwarten, wornach ſolche ſich dann durch die erzeugten Schmetterlinge fuͤr kommendes Jahr ins Unendliche vermehren! Ich habe die Bemerkung gemacht, daß da, wo Kuͤrbisblaͤtter, welche beſonders in Ungarn haͤufig gebaut werden, in Haufen gelegt und angezuͤndet wurden, auf der Seite, wo der Rauch bei ſanftem Winde hingetrieben wurde, die Raupen zu Grunde gingen, und glaube daher nicht unrichtig ſchließen zu konnen, daß dieſes eines der beſten Vertilgungs— Mitteln ſeyn duͤrfte! Ich bin daher auch geſonnen, fuͤr dieſes Jahr einen Verſuch damit zu machen, muntere auch ferner jeden Forſtmann und Guts— Beſizer zu Verſuchen mit der Bitte auf, die dies— fälligen Reſultate der Geſellſchaft gefaͤlligſt mitzu— theilen, ſo wie ich gewiß nicht ermangeln werde, meine gelungenen Verſuche, auzuzeigen. Carl Freyhr. v. Karwinsky, k. k. Forſtinſpektor. 5 Ueber die Moorhirſe, Holgus sorgum. Die Moorhirſe, Holgus sorgum, Ungariſch Czi- roka, waͤchſt vorzüglich in Ober-Ungarn; Aſien ſoll aber ihr Vaterland ſeyn! Dieſe Pflanze wird gerade ſo, wie der ſogenannte Kukuruz oder tuͤrkiſche Wei— zen gebaut und behandelt. In ein Gruͤbchen gut geakerten Landes legt man 6, 8 bis 10 Körner, behakt und behaͤufelt ihn zweimal, und halt die Pflanze von Unkraut rein. — Auf hohen rohr⸗ artigen Stengeln erſcheint der in fchönen Buſchen ſtehende Samen, welcher als Futter fuͤr das Ge— fluͤgel verwendet wird, — da man jedoch vorzuͤg— lich in Ungarn aus dem rohrartigen Stengel und den Samenſtielen ſehr ſchoͤne, leichte und zierliche Kehrbeſen zu verfertigen weiß, ſo muß der Sa— men mittelſt eines Schlaͤgels ſo ausgedroſchen werden, daß man die Roͤhre nicht verbreche. Dieſe a Beſen find feht rein und leicht, in kuͤrzern Stielen dienen ſie auch, die Kleider rein zu fegen. Noch ein beſonderes Verdienſt dieſer Pflanze kommt zu be— merken: Das gemeine Volk in Ober-Ungarn be: dient ſich in rhaumatiſchen oder gichtartigen Schmer— zen, des Samens, der auf einer Pfanne troken ge— roͤſtet, und in Tuͤchern warm umgeſchlagen wird, mit unendlichem Vortheil, ſo daß gewoͤhnlich in 2— 3 Tagen die Schmerzen gänzlich verſchwinden. Obiger. CFP EEE NET TEE EEE . d 8 Dieſe gluͤklichen und hoffnungsreichen Vorzeichen — — 0, wie ſoll ich darüber in dem engen Raume dieſes Blattes meinen Gefühlen, meinen unaus— ſprechbaren Gefuͤhlen Worte geben! Ja, nun freilich zweifle ich auch gar nicht mehr an der gewiſſeſten und zuverlaͤßigſten Ausfuͤhrung und Vollendung alles desjenigen Noth wendigen, was Frauendorf durchaus haben muß, um ſei— nem Zweke ganz und vollkommen zu entſprechen. Edle Freunde! Auch Ich werde nicht das We— nigſte an der Sache thun, und kein Opfer, keine Anſtrengung ſcheuen, das begonnene Werk glorreich zu vollenden! Dieſe Liebe, die ich gefunden, gibt mir neues Leben und verſchoͤnert dieſes Leben! Denn indem ich in der Individualitaͤt der großmuͤthigen Gönner das perſoͤnliche Wohlwollen gegen mich als den ſchoͤnſten Lohn meines, mit den muͤhvollſten Anſtrengungen verbundenen Wirkens 51 Auweiſung, auf hollaͤndiſche Art Blu: menkohl zu ziehen. In Holland wird im Herbſte ein ungeduͤngtes Land tief und in ſchmalen Strichen umgraben. Im Anfange des Mais ſaͤet man den Samen vom großen engliſchen Blumenkohl auf ein Miſtbeet, das man an jedem Abend mit Strohmatten bedekt. — Wenn die Pflanzen die Groͤße von s bis 4 Zoll erlangt haben, ſo uͤberegget man das im Herbſte gegrabene Land, und macht darauf mit einem 14 Fuß langen Holze 4 Fuß tiefe Löcher, welchen man durch Herumdrehen des Holzes oben eine 5 Zoll weite Rundung ertheilt. Dieſe Loͤcher werden ſogleich, nachdem ſie ge— macht worden, und am nemlichen Tage, noch drei mal mit Waſſer angefuͤllt, damit anhaltende Feuch— tigkeit in den Boden komme. Man füllt fie dar⸗ auf gedraͤngt mit friſchem Schafduͤnger an, daß nur noch Raum zu der wenigen Erde bleibt, die zum Befeſtigen der zu ſezenden Pflanzen noth— wendig iſt. Sobald dieſe Erde auf den Duͤnger gebracht worden, werden ſo viel Pflanzen, als fuͤr die gemachten Löcher erforderlich find, mit einer Gartenkelle behutſam aus dem Miſtbeete gehoben, daß keine hrer Wurzeln abreißen konne. Beim ſezen der Pflanzen geſchieht ein Andruͤken derſelben mit den Haͤnden, und ſie werden nun ſo begoſſen, daß die Erde um ſie her ſo duͤnn wie Brei wird. — Die Arbeit wird wo moglich des Abends vorge— nommen. Von s zu s Tagen wird dieſe Arbeit wiederholt, und ſo dadurch vermieden, daß die Pflanzen alle zu gleicher Zeit heranwachſen. So oft der Boden etwas troken zu werden anfaͤngt, wird das Begießen des Abends wiederholt. erkenne, finde ich darin auch das ſegenvollſte Walten eines wahrhaft zu Thraͤnen ruͤhrenden Chriſten— Sinnes beurkundet; ja, fuͤr jeden Beobachter des Welt⸗ und Menſchengeiſtes muß es boͤchſt merkwuͤrdig und erfreulich ſeyn, die ſtille und ewig lodernde Liebesflamme der menſchlichen Verbruͤderung durch den ganzen Erdball, hier in wetteifernder Hilfleiſtung zur Erlangung eines, dem Einzelnes unerreichbaren Wenn ſich die Pflanzen ausbreiten, ſo wird die Erde laͤngs den Reihen durch Halten zu beiden Seiten gelokert, und an die Pflanzen gehaͤufelt. Bemerkt man, daß eine Blume hervortreiben und den Kaͤſe bilden will, ſo knikt man von den inne— ren Blaͤttern der Pflanze einige ein, und beugt dieſelben über die werdende Blume. Sie wird dadurch gegen die Wirkung der Sonne geſchuͤzt. Es werden hier durch das angegebene Verfahren Blumen von außerordentlicher Groͤße in der reich— ſten Menge bis zum ſpaͤteſten Herbſte gezogen. Man kaun auch den Bedarf an Blumenkohl für den Winter mit den Wurzeln in einem Gewol— be in friſche Erde einſchlagen; auch kann man die Blumen alſo abſchneiden, daß nur 5 —4 Blätter an den Stengeln bleiben, und kann alsdann das Abgeſchnittene alſo an Schnuͤre gebunden an die Deke des Gewoͤlbes haͤngen, daß der Kaͤſe nach unten zu hängt, auf welche Art er ebenfalls ſich lange erhaͤlt. Mittel, fruͤhzeitig Kartoffeln zu erhalten. Man bringt zu Ende des Januars die Saat— Kartoffeln in warmen Keller, und vermiſcht ſie mit ſandiger Erde. Sobald die ſtrenge Witterung nach— laͤßt, werden die zum Keimen gebrachten Saat— Kartoffeln gepflanzt, und, wenn fie aufgegangen ſind, wie gewoͤhnlich behandelt. Auf dieſe Weiſe aus meiner Erfahrung gelangen ſie ſchon Anfangs, oder doch Ende Juli nicht allein zur voͤlligen Reife, ſondern werden auch groͤßer und gewaͤhren eine reich— liche Ernte. Minkovits. Zwekes, wie aus Einem Herzen entbrennen zu fehen! - Solche Zeichen zeichnen groß and herrlich Sich ins Buch der Weltgeſchichte ein; Solche Lieb’ und Tugend können ſchwerllch Hier, noch jenſelts, je vergaͤnglich ſeyn ! Nein! fie glaͤnzen, wie des Himmels Sterne, Ewiglich durch Welt und Raum und Zeit, Und Europas Volker, nah und ferne, Spiegeln ſich an ſolchem Tugendkleld! Fur ſt. 52 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. (Dank für eingeſandten Samen aus Mecklenburg.) Dem ungenannten Freunde, welcher uns lim Marz v. Is. eine Kiſte mit Saͤmereien zu- geſchikt, hatten wir für das fo großmuͤtbige Geſchenk ſchon früher uuſern Dank erfattet, wenn wir nicht auch zugleich das Meiulter der Ernte aus dem Ausbau derſelben hätten melden wollen. Derſelbe wird ta der Gartenzeltung finden, daß viele aus dem Aus ban gewonnene Samen bereits zur Abgabe angezeigt find; von einigen perennirenden Pflanzen kaan erſt im näch⸗ ſten Jahre, auch wohl ſpaͤter Samen gewonnen werden, und einige wenige find nicht aufgegangen, worunter zu unferm größten Bedauern Lilium ponıponieum flore rubro et flore luteo. Sehr Intereffant war uns das damlt zugekommene Schreiben, welcdes auch für unſere Ke,er algemelnen Werth haben dürfte, daher wir uns aus felbem fol genden Auszug erlauben: „Um indtrekte auch zur Beförderung der Blamen⸗ Kultur dem praktiſchen Gartenbauverein fein Schärflein beizutragen, hat Einſender beſonders Samen von fols chen Pflanzen gewählt, deren, fo viel ihm bekannt iſt, bis hieher in den Frauendorfer Samen- und Pflanzen⸗ Verzeichniſſen noch nicht Erwaͤhnung geſchehen iſt, und wenn er den neueren Pflanzen eintee längſt bekannte beigefügt hat, fo geſchah es dauptſaͤchlich, um zu elner vergleichenden Prüfung minder bekannter und zum Theil zweifelhafter Arten Gelegenheit zu geben. In dieſer Abſicht ſendet er unter andern Samen von verſchledenen Lupinen. Lupinus varius wird nem⸗ lich oft bald mit Lupinus pilosus, welcher mit blauen und fleifhfarbigen Blumen varkirt, bald mit Lupinus hirsutus verwechſelt, und eben fo Lupinus hirsutus mit dem blau blühenden Lupinus pilosus. Es erfcel» nen demnach Lupinus varius und Lupinus hirsutus beinahe als zweifelhafte Arten, und ſo duͤrfte es ſich auch mit Lupinus Jinifolius und Lupinus villosus ver⸗ halten, da fie von Lupinus angustifolius wesig ver⸗ ſchleden zu ſeyn ſcheinen. Wenn man bedenkt, wie viele Zweifel nicht nur gegen die Selbſtſt indigkelt, ſondern ſelbſt gegen die wirkliche Erlſtenz mancher unter ganz verſchiedenen Namen vorkommenden Pflanzen zur Zeit noch unerle⸗ diget find, fo kann man den Wunſch nicht unterdruͤken, daß die verehrlichen Mitglieder der Gartenbau-Geſell⸗ ſchaft auch auf die genauere Ausmittelung und Beſtim⸗ mung zweifelhafter Pflanzen ihr Augenmerk richten und die Reſultate ihrer Unterſuchungen und Erfahrungen in der allgemeinen deutſchen Gartenzeltung gemeinkun⸗ dig machen mochten. Sicher wuͤrde dergleichen nuͤzli⸗ chen Bemerkungen dle Aufnahme fu diefes vielgelefene Blatt nicht verſagt werden, indem ja dle ſiebente der feſtſtehenden Inhalts-Rubrkken der Garteubotankk ges widmet ſeyn ſoll. Es fehlt dem Verein nicht an Mänmern, welche In Commiſſton bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an, : fählg find, dergleichen Anfgaben zu löfen, und ſelbſt der Ungelehrte kann durch Mittheilung feiner Erfah⸗ rungen dazu mitwirken. Solche Mitteilungen find nicht allein dem Botants ker wiltommen, fondern fie find auch von großem In⸗ tereſſe für den Gartenliebhaber, und beſonders für den Blumiſten, allein ſchon um des merkantlliſchen Betrie⸗ bes willen. Denn welcher Freund ausländiſcher Zlet⸗ Pflanzen hatte wohl nicht ſchon wenlgſtens Einmal in ſeinem Leben, indem er ſich Neues verſchrieb, fein Geld ins Waſſer geworfen, indem er ſtatt des gewuͤuſchten Neuen Etwas erhielt, womit er bereits mehr, als hin⸗ länglich verſehen war. Dleß wuͤrde aber nicht lelcht begegnen konnen, wenn Pflanzen, über die noch ‚irgend Zweifel obwalten, moͤtzlichſt richtig und mit Aufüh rung des Autors benannt, und wenn da, wo es möthig iſt, durch Beifügung richtiger Synonime jede Verwechſe⸗ lung mit elner anderen Art unmöglich. gemacht wurde.“ (Salvia coceine mals ſehr ſchöͤnes Som⸗ mergewächs.) Die vielen Pflanzen, die mir dies fen Frühling aus dem Samen aufgingen, beſtimmten mich, mehrere in das freie Land zu ſezen, die herrlich ge⸗ diehen, große Büſche bildeten, prachtvoll blühten und reife Samen gaben. Ausgezeichnet vor Allen aber war der lezt aufgegangene Saͤmmling, den ich im Miftbeet ſtehen ließ. Dieſer wurde 4 Fuß hoch, und hatte zu glelcher Zeit 16 Blumen-Aehren von 8 bis 28 Zoll Länge in prachtvoller Blüte. Nie hade ich in einem Glashaus ein Exemplar ge⸗ geſehen, das dieſem nur zum dritten Thell gleich gekom⸗ men wäre, und ich bin gewiß, daß Jeder, der dieſe Pflanze im Freien anbaut, feine Erwartung übertroffen finden wird. Auch mit der Hemimeris urticaefolia machte ich den gleichen Ver⸗ ſuch, und erhielt nach Verhaͤltulß ihrer Natur gleich guͤnſtige Reſultate. Primula farinosa habe ich ſchon einige Jahre im Gar⸗ ten verſezt, und gefunden, daß fie in ſchwerem feuchten Boden aufhält. Nun habe ich ſolche mit beſtem Erfolg zu Einfaffuug der Rabatten benüzt. Dagegen hat Gentiana acaulis einem ähnlichen Verſuch nicht ent⸗ ſprochen; ich hatte nemlich gefunden, daß dieſe Pflanze «ins jährig iſt, nach der Blüte reifen Samen bringt und ftirbt. Auf ihrem von der Natur angewieſenen Standort fallt der Same aus, ſobald er reif iſt, und die jungen Pflanzen er · langen noch vor Winter ihre zum Blühen nöthige Große. Noch wuͤnſchte ib durch dleſe Blätter zu erfahren, ob von der „Salvia splendens“ auch irgendwo in Deutſchland reifer Samen zu haben if? 7 ulm. Dantel Beiſelen. Wir können Herrn Belſelen bei diefer Gelegen⸗ beit allen Gartenfreunden als vorzuͤglich redlichen Samen⸗ Händler empfehlen, mit welchem Geſchaͤfte zu machen elne wahre Freude iſt! Die Redaktlon. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Dentſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 43 kr. R. W. mlt Couvert portoftel. — Allgemeine deutſche GG arten Zeitung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J ahrgang. N 20. Jäner 1829. Jnu halt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Die zweite Pflanzenausſtellung in Wien im Jahre 4828. — Ausſtellungen der Blumen zu Dornik, Loewen und Bruſſel. — Anzeige, die Geraniaceen betreff. — Gutes Mittel, Cktronen lange gut und friſch zu erhalten. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochgeborn, Herr Friedrih Helnrich Carl Graf von Giech auf Thurnau bei Bayreuth. Seine Wohlgeborn, Herr Andreas von Spillmann, k. k. oͤſterr. Hauptmann in der Armee zu Prz'ehor⸗ z'ow in Böhmen. — Johann Georg Barbenius, Kauf- und Handels⸗ . Cronſtadt in Siebenbürgen. — Jganaz Schüstarz’, Oberbeamter bei der Hertz ſchaft Thuͤrnthal in Oeſtetrelch. — Johann Anton Heller, k. k. privflegirter Papiere Fabrlkant zu Ledetſch in Böhmen. — Johann Danlel Peterß, Kaufmann zu Guͤſtrow in Mecklenburg Schwerin. — Michael Zirngibl, Lehrer zu Rottenbuch im k. b. Landgerichte Schongau. Die zweite Pflanzen⸗Ausſtellung zu Wien im Jahre 1828, Durch die allgemeine deutſche Gartenzeitung vom Jahre 1822 ſind wir uͤber die Art und den Zwek dieſer Pflanzen-Ausſtellung umſtaͤndlich unterrichtet. Die zum Zweitenmale zu Stand gekommene Aus— ſtellung fand vom 7ten bis 1oten Mai 1828 in den Gewaͤchshaͤuſern des Sommer-Palais Seiner Durchlaucht des Herrn Fuͤrſten Joſeph von Schwarzenberg Statt. Nach der fruͤher erſchienenen Anzeige war die— fer Blumen- und Pflanzen-Ausſte Kung die Höhere Garten-Kultur zum Grunde gelegt. Zur Erreichung dieſes Zwekes iſt erforderlich, daß blos Gartenbeſizer und Freunde der Blumi— ſterei daran Theil nehmen, und daß alle Jene, deren Geſchaͤft und Erwerb der Pflanzenhandel iſt, wenn auch nicht von der Pflanzen-Einſendung, aber doch von der Konkurrirung um diePreiſe hievon ausgeſchloſ— ſen wuͤrden; denn ihr Handel erfordert, daß ſie die groͤßte Anzahl und mit unter auch ſehr ſeltene Pflan— zen beſizen muͤſſen, die nicht leicht bei Pflanzen— Liebhabern, als Private, anzutreffen find; fie tragen aber zur Kultur der Gaͤrten wenig bei, indem es ihre Eigenſchaft mit ſich bringt, daß ſie nicht im Nachrichten aus Frauendorf. In der Umwandlung Frauendorf's aus der tor hen Maſſa zu einem Kunſtbilde, ſchreiten wir nun immer mehr vorwärts. Wenn in früberen Zeiten nur die Rede wer von Erwelterung und Ausdehnung unſerer Baumſchulen, fo richtet ſich jezt unſere Sorgfalt zunachſt auf die Aus⸗ ſchmuͤkung der Tableaux, um mit dem Nuͤzlichen auch das Schöne zu verbinden. Dleſes iſt ind eß keine fo leichte Auf gabe, well da* bet nicht der Geſchmak oder das Beduͤrfniß des Einzel⸗ nen entſchelden darf, ſondern Ruͤkſicht genommen wers den muß auf den Zwek einer dauernden Beſtimmung für alle Zukunft; auf die umveränderliben Grunde Geſeze des Geſchmakes, ohne dieſen den Vorſchriftrn der bildenden Garten- Kunft zu verlaͤugnen, obgleich bekannt iſt, daß auch die Kunſt manchmal dem Ge: ſchmake unterworfen iſt und zum — Mode⸗-Artikel her⸗ abſinkt! 65) 54 — 17 Beſize der feltenften Pflanzen zu bleiben, ſondern dieſelben, ſobald es mit Handelsvortheil geſchehen kann, an Mann zu bringen trachten. Ganz anders verhält es ſich mit Pflanzenlieb— habern, die ihre Gewaͤchſe blos fuͤr ſich erziehen und hierauf alle Muͤhe und vieles Geld anwenden. Dieſe verdienen Aneiferung und Auszeichnung, und nur dieſe waͤren die wuͤrdigſten Preisbewerber, un— ter welchen die Preiſe vertheilt werden ſollten. Dieſe zweite, fo wie die vorjaͤhrige erſte Pflans zen-Ausſtellung, wurde, blos durch vorher gemachte Subſkriptionen zu Stande gebracht. Die Sub— ſkribenten wurden auch fuͤr ihre Beitraͤge hiedurch ausgezeichnet, daß ſie Billete zur ungehinderten Beſchauung der Pflanzen von 12 —5 Uhr Mittags erhielten, waͤhrend welchen Stunden der allgemei— ne Eintritt dem Publikum nicht geſtattet war. Eine gleiche Auszeichnung haben wohl auch die Theilnehmer an dieſer Ausſtellung gewuͤnſcht; die ihnen fuͤr die Muͤhe beim Hin- und Hertrans— portiren ihrer Pflanzen, fuͤr die Sorge, daß dieſe Schaden leiden koͤnnten, und fuͤr die Bereitwillig— keit, den Abſichten der eigentlichen Arrangeurs der Pflanzen⸗Ausſtellung zu entſprechen, ebenfalls hätte gegoͤnnt werden dürfen, Nachdem die vorjaͤhrige Pflanzen-Ausſtellung mit ſo vielſeitiger Theilnahme unterſtuͤzt wurde, ſo iſt es ſehr zu beklagen, daß bei dieſer zweiten Pflanzen⸗Ausſtellung ſich die Zahl der Mitwerber verminderte, und bedeutende Gartenfreunde gar nichts zur Anſchauung brachten. Die dießjaͤhrige Pflanzen-Zuſammenſtellung enthielt Pflanzen aus dem k. k. hollaͤndiſchen Hofgarten zu Schoͤnbrun, aus den Gaͤrten Ihrer kaiſerl. Hoheiten der Herren Erzherzoge Carl, Anton und Johann, Sr. Durch⸗ laucht des Herrn Fuͤrſten von Metternich, der Frau Graͤfin v. Zichy-Ferraris und Grafen Dietrichſtein, der Herren Barone von Huͤgel, Pronai und Welden, der Herren Anton von Worth und Klier, dann der Herren Jakob und Traugott Seidel, Handelsgaͤrtner aus Dresden, von Penzing, und des Franz Joſeph Kolb, Wirth— ſchafts-Beſizers in Neudorf, welche zuſammen uͤber 500 Pflanzen zur Beſichtigung brachten. Anfaͤnglich waren ſechs Preiſe angekuͤndigt, wovon jedoch ſpaͤter der fuͤnfte Preis in zwei Preiſe abgetheilt wurde, wornach ſich ſieben Preiſe ergaben; wovon der erſte Preis, beſte— hend aus einer Dryandra longifolia, für die ſeltenſte und ſchoͤnſte zu einem geſteigerten Grade der Entwiklung gediehenen Pflanze, deren Vaterland auſſer Europa iſt, beſtimmt, und der Cordyline Ti, aus dem k. k. hollaͤndiſchen Hofgarten zu Schoͤnbrun zuerkannt war, aber durch Subſtituirung der Areca alba von Seiner kaiſerl. Hoheit, dem Erzherzoge Anton zu Theil wurde. Den zweiten Preis, beſtehend aus 14 Stuͤk kleinen, darunter auch ſeltenen Camellien, für dies jenige anſſereuropaͤiſche Zierpflanze, welche ſich vorzuͤglich durch ihren uͤppigen Kultur- und Bluͤtenſtand auszeichnet, mit beſonderer Ruͤkſicht auf die Schwierigkeit dahin zu gelangen, beſtimmt, erlangte eine Epaeris grandiflora, der Frau Gräfin Zichy⸗ Ferraris. Den dritten Preis, beſtehend aus drei Pas- onien, fuͤr die ſeltenſte und gefaͤlligſte europaͤiſche Pflanze, mit beſonderer Ruͤkſicht auf inlaͤndiſchen Urſprung aus der dſterreichiſchen Monarchie in ih— rem ganzen Umfange beſtimmt, erlangte eine Saxi- fraga Ponae des Herrn Baron von Welden. rr... e r rr Jedermann weiß, was man unter engliſchen Anlagen verſtehe, und der allgemeine Geſchmak hat denfelben in unſern Tagen bis zur Uebertrelbang ge⸗ huldiget. Slckler ſagte ſchon: „Alle, die nach Gaͤrten verlangen, wollen jezt engliſche Gärten beſizen; die tragbarſten Gärten und Felder werden in ſogenannte Parks umgeſchaffen; dle beſten Obſt- und Gemüfegärten wer⸗ den ausgerottet, fremde und auslaͤndiſche Geſtraͤuche mit vielen Koſten angeſchaft und in einem großen Ge⸗ wirre, bunt durch einander, dafuͤr hingefezt, mlt ver⸗ ſchledenen Gäugen durchſchlungen, und nun fft der Park fertig. — Uebrigens kauft der Beſizer feine Peterſtlle und feinen Blaukohl auf dem Markte: Helft das nicht übertrieben ? — Seit Sicklers Zelt hat ſich wenfg geändert, und tft auch nicht wohl moglich. Denn elne Pflanzungs⸗Au⸗ lage iſt nicht wie ein Kleid, deſſen Zuſchultt man alle Tage wleder mit einem andern vertauſchen kann. Sind Pflanzungs-Anlagen einmal hergeſtellt, und iſt dieß zum Unglüß fehlerhaft geſchehen, fo koͤnnen fie ſelten mehr im Ganzen umgeaͤndert und verbeſſert werden; fie blel⸗ ben, in ihrer fehlerhaften Natur, bis ein Nachfolger 55 — Den vierten Preis, enthaltend eine Paeo- nia Mont rosea, der ſchoͤnſten uͤppigſt blühenden europaͤiſchen Landpflanze im Gegenſaze zur Haus— Pflanze beſtimmt, erhielt ein Geum coccineum des Herrn Baron von Pronay. Den fuͤnften Preis, beſtehend aus s hieſi— gen Pelargonien, der ſchoͤnſten Pflanze aus der Familie der Geraniaceae, mit Ruͤkſicht auf die Seltenheit, auslaͤndiſchen Urſprungs beſtimmt, erhielt das Pelargonium pedicellatum von Sr. Durchlaucht dem Herrn Fuͤrſten von Metternich. Den ſechſten Preis, beſtehend aus 3 eng: liſchen Pelargonien, beſtimmt fuͤr die ſchoͤnſte Spiel— Art aus der Familie der Geraniaceae, inländi: fen Urſprungs, erhielt das Pelargonium Ferdi- nandeum von Herrn Klier. Der ſiebente Preis, beſtehend aus 2 Rhododendron arboreum, der beſtkultivirten blühenden Pflanze aus der Familie der Rhodera- ceae, als Rhododendron und Azalea beſtimmt, wurde Azalea indica alba des Herrn Baron von Pronai. Dieſe Preis-Zuerkennung geſchah durch eigens hiezu gewaͤhlte, fuͤr dieſes Fach allgemein aner— kannt geeignete Schiedsrichter am ten Mai Vor— mittags. Die gekroͤnten Pflanzen wurden fodann auf den fuͤr ſie beſtimmten Plaz geſtellt, und allen uͤbrigen ein Zettel angeheftet, auf welchem auſſer den Numern des Katalogs, welche ſie bei der Ue— bernahme durch den Gaͤrtner erhalten hatten, der durch die Preisrichter auerkannte botaniſche Name, nebſt jenem des Beſizers angemerkt wurde. Nach 12 Uhr geruhten Ihre kaiſerl. Hohei— ten der Herr Erzherzog Kronprinz, der Herr Erzherzog Franz Carl und Ihre kaiſerl. Hoheit die Frau Erzherzogin Sophie, Ihre kaiſerliche Hoheiten die Herren Erzherzoge Carl, Anton und Ludwig die Ausſtellung mit Ihrer Gegen— wart zu begluͤken. — Seine Majeſtaͤt der Kaiſer und Ihre Majeſtaͤt die Kaiſerin geruhten mit Seiner kaiſerl. Hoheit dem Herrn Erzherzoge An— ton am sten Mai Nachmittags um s Uhr die in größter Mannigfaltigkeit vorhandenen Blumen aller— gnaͤdigſt zu beſichtigen. Die hoͤchſten und hohen Herrſchaften gaben Ihr Wohlgefallen im Allgemeinen zu erkennen, und Seine kaiſerl. Hoheit der Erzherzog Carl wieder— holte ſeinen Beſuch mit ſeiner durchlauchtigſten Frau Gemahlin, die Erzherzogin Henriette, ſo wie auch Seine kaiſerl. Hoheit der Herr Erzherzog Anton, welcher als ein ſehr gnaͤdiger Beſchuͤzer aller wiſſenſchaftlichen Beſtrebungen im Garteu— Fache bekannt iſt, und Hoͤchſtdeſſen vielumfaſſende Huld und Goͤnnerſchaft ſelbſt die leidende Menſch— heit, in Badens ſchoͤnen Anlagen, dankbar ſegnend verehrt. Eine vorzuͤglich große, ſchoͤn kultivirte, einer beſondern Erwaͤhnung verdienende Pflanze, war das Rhododendron ponticum, aus dem Garten Seiner kaiſerl. Hoheit des Herrn Erzherzogs Carl, welcher bei einer fruͤhern Ankuͤndigung gewiß keine der vorhandenen Pflanzen den ſiebenten Preis ſtreitig gemacht haben wuͤrde. Vorzuͤglich ſchoͤne Schauſtuͤke waren noch: die Zamia longiflora auß dem k. k. Hofgarten von Schoͤnbrun, Zamia imperalis, Paeonia arborea und Dracaena rosea, von den Handelsgärtnern Herren Seidel, — Magnolia anonaefolia, deren viele Bluͤten das Ausſtellungs-Lokale mit Wohle Geruch erfüllten; Azalea ponticum, Rhododen- dron catovbiense hybridum, ſaͤmmtlich von Herrn Baron v. Hügel; Pinus lanceolata- . ů —— — pf är. rr... —————•¾fiʒ neee diefe gebrechliche Schöpfung feines Vorgaͤngers zerftört, und vielleicht wieder nur nach kadlolduellem Geſchmake etwas eben fo Mangelhaftes dafür herſtellt und aber» mal feinem Nachfolger zur Ausmerzung hinterlaͤßt! — Frauendorf, als das Gemelngut eines Vereines, welcher zum Zweke hat, am Size feiner Centralltaͤt alle be⸗ kannten Vegetabillen vorräth'g zu haben, ſoll in feinen neuen Anlagen allen Fehlern des individuellen Elgenfinng und Geſchmaks entgehen, nlchts zu tadeln übrig laſſen, da⸗ gegen alle Preiswärdfgkeiten des neueſten Kunſtgelchma— kes in fich vereinigen, welch ein ſchwer zu errelchendes Ziel! Indeß wird auch Niemand verlangen, daß Alles ſchon Morgen vollendet daſtehe; gerne werden doch we— nigſtens 10 Jahre zu diefer Geftaltung verwllltget, auch noch mehr zugegeben werden, je nachdem Jeder die Sache ſich vorſtellt, oder aus Erfahrung mit den Fune damenten einer ſolchen Schöpfung bekannt iſt! Inzwiſchen, wie ſchon Eingangs bemerkt worden, muß fhom jezt auf der Stelle dahin gearbeitet werden, daß die werdende neue Form und Geſtalt freund— lichen, gefaͤlligen, hoffnungverſprechenden Beſchauens werde; es mitfen die Tanginen geſtellt, die Durchſchultts, (5 * 56 von Herrn Baron von Pronay; zwei Cactus speciosus, wovon der eine acht, der andere aber fuͤnf Bluͤtenknoſpen enthielt, von Seiner Durch— laucht dem Herrn Fuͤrſten von Metternich; fo wie auch einige vorzuͤgliche ſchoͤne und ſeltene Roſen und Pelargonien. Schluͤßlich ſey mir noch vergoͤnnt, den Wunſch auszuſprechen, daß die Goͤnner der Pflanzenwelt dieſe als Verſuche unternommenen Blumenausſtellun— gen fortſezen, und zur immer größeren Vollkommen— heit leiten moͤgen, damit ihre beharrliche Bemuͤ— hung und Unterſtuͤzung durch die Erreichung ihres erhabenen Zwekes, welcher die Emporbringung der hoͤhern Gartenkultur iſt, bald und dankbar vergol— ten werde. Wien im December 2828. Franz Joſ. Kolb, correſpondirendes Mitglied der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft, und Mitcon- current dieſer Blumenausſtellung. Ausſtellung der Blumen zu Dornik, Loe⸗ wen und Bruͤſſel. In den Blumen ſind noch die groͤßten Geheim— niſſe verborgen. Gegenwaͤrtig ſchauen wir die Blu— men nur an, ohne den Nuzen davon zu ahnen, und uns weiter daruͤber zu bekuͤmmern. jaͤhrliche Ausſtellung und Ermunterung werden doch die größere Aufmerkſamkeit und weiteres Nachden— ken erregen. Die großen Säle der Flora, die unlängft: zu Dornik, Loewen und Bruͤſſel dem Publi— kum offen ſtanden, haben, heißt es in den nieder— laͤndiſchen Blaͤttern, die Aufmerkſamkeit der Wiß— begierigen auf ſich zu ziehen verdient. Zu Dornik, wo eine Adminiſtration, den Kuͤnſten und Wiſſen— Eine folde- ſchaften hold, fo eben einen botaniſchen Garten hat entſtehen laſſen, wurde der Preis der ſchoͤnen Kul— tur der Robinia hispida zuerkannt, welche Herr J. B. Oloes, Blumengaͤrtner, gezogen hat; das erſte Acceſſit der Correa speciosa, welche Herr Dumortier-Ruteau, Sekretaͤr der Geſellſchaft, und das zweite Acceſſit der Hybiscus rosa sinensis, welche Hr. Dumon-Dumortier gezogen und gepflegt hat. Der Preis fuͤr die Kultur der aus Kernen gezogenen Fruͤchte wurde nicht zuerkannt; die Geſellſchaft ſtimmte fuͤr eine ehrenvolle Erwaͤh— nung der Birnen und Aepfel, welche Hr. F. Bu cho n, Gaͤrtner tin ik zu Vaulx vorgelegt hat. Zu Loewen hatte die Akerbau- und botanifche Geſellſchaft die Preisbewerbung fuͤr die gemeine Paͤonienroſe, Paeonia officinalis flore rubro pleno, und die für die weiße Lilie, Lilium can- didum, verlegt; ſie haͤtte auch noch zur Winter— Ausftellung vom Jahre 1824 die getigerte Lilie, Lilium tigrinum, in vollem Flore beſtimmt; al— lein weder der eine, noch der andere dieſer Preiſe wurde zuerkannt. Die Ehren-Medaille, welche die Geſellſchaft der ſeltenſten und beſtgepflegten Pflanze bewilligt, wurde dem Herrn Ferdinand v. Udekem fuͤr die ſchoͤne Musa coceinea, die er aus feiner Samm— lung im Saale aufgeſtellt hat, uͤberreicht. Das erſte Acceſſit erhielt Hr. Deſchrynma— kers von Doͤrmal fuͤr eine Azalea carnea; das zwei— te Hr. Fr. v. Ude kem fuͤr eine Azalea aurantiaca. Wenn die Geſellſchaſt bedauern mußte, die bei der Preisbewerbung ausgeſtellten Pflanzen nicht in voller Bluͤte zu ſehen, ſo fand ſie doch einen Erſaz in der Ausſtellung von 44 Aepfel-Gattungen aus den Baumſchulen des Herrn van Mons, Pro— 000 dd AA ³ dd D Linien gezogen, die Radien punktirt, dle Wege gefuͤhrt, die Pflanzungs⸗Eintheklungen — angefangen werden! Und das iſt geſchwind nledergeſchrieben; allenfalls auch der Plan bald auf's Papier gezeichnet. Nicht fo fhnell geht's aber mit dem erſt noͤkhigen Rigolen— des ungeheneren großen Flaͤchenraumes, was unmittel- bar allem Andern vorausgehen muß. Die Vereinigung aller Grundſtüͤke des ganzen Dorfes Frauendorſ in ein geſchloſſenes Ganzes, und die Umformung von Wal⸗ dungen, Feldern, Wieſen, Haiden in elne zuſammen— hangend fortlaufende Garten- Landſchaft, Ift das Werk rieſenhafter Unternehmung, wie dieß auch nach dem großen Plan und Zwek einer Geſellſchaft, die man eine der ansgebrektetſten und weitwirfendften auf unſerm Welttheile nennen darf, nicht anders denkbar fft, und in der Natur der Sache liegt! Doch, wovon das Herz voll iſt, von dem geht der Mund über; und wo ernſter Wille über alle Schwie— rigkeiten ſich erhebt, fallen Berge von Hinderniffen zu Maulwurfs-Huͤgeln zuſammen. Uufere Vorbereitungen für das große Unternehmen find. bereits dahin gediehen, daß durch einen bedeuten— 57 — feſſor der Chemie und Gartenkunſt an der Univerfi- taͤt zu Loewen, alle von einer neuen Sorte, worun— ter man mehrere von großem Umfange, von einer bewundernswuͤrdigen Farbe, von angenehmem Ge— ruche und auserleſenem Geſchmake bemerkte. Die Sammlung des Hrn. v. Mons iſt fo vortrefflich, daß kein Mitwerber ihm die Ehren-Medaille ſtreitig machen konnte; gerechtes Lob erhielt er einſtimmig von dem Geſellſchafts-Rathe. Die Geſellſchaft der Flora zu Bruͤſſel hat die Winter-Ausſtellungen in dieſen Provinzen den 14. Februar beſtimmt. Der Preis fuͤr jene Pflanze, die die ſeltenſte iſt, oder deren Einfuͤhrung in Eu— ropa die neueſte ift, wurde der Enkianthus quin- que flora, welche Hr. Ducorron zu Bruͤſſel vor— gelegt hat, zuerkannt. Da die Hydrangaea hor- tensis der Kommiſſion eine Pflanze zu ſeyn ſchien, deren Flor und Blumenzeit die meiſten Schwierig— keiten zeigte, oder die von dem natuͤrlichen Zeit— punkte am Entfernteften war, fo hat fie die Ehren— Medaille dem Hrn. Lankmann, Blumen- und Baumgaͤrtner zu Gent, zuerkannt. Die zur Preis— Entſcheidung bei der Bewerbung vorgelegten Pflan— zen, welche die meiſte Aufmerkſamkeit verdienten, waren eine Paeonia officinalis, vorgelegt von Hrn. Vander Kelen aus Bruͤſſel; eine Banksia marginata, von Hrn. Caters de Wolf zu Antwerpen; ein Nerium splendens, von Herrn Van der San de aus Brüffel; ein Pelargonium huseyanum, von Hrn. Ducarron aus Moignies, ein Agapanthus umbellatus, von Hrn, Conrade zu Enghien, und ein Stok der Rosa muscosa, von: Hrn, Vandermaelen aus Bruͤſſel. Ein dritte Medaille, welche die Geſellſchaft der: Flora zu Bruͤſſel der durch ihre Kraft und Staͤrke, durch ihre Pracht und Schoͤnheit ausgezeichnet— ſten und merkwuͤrdigſten Pflanze beſtimmt hat, wurde der Camellia japonica fl. alb. pl., welche Hr. Lankmann zu Gent gezogen hat, und eine vierte dem Hrn. Ducarron zuerkannt, welcher die ſchoͤnſte Sammlung von ſeltenen und neuen Pflan— zen eingeſendet hat. Man erinnert ſich mit Vergnuͤgen daran, daß alle dieſe Ausſtellungen die Bewunderung der Blu— menfreunde erregt haben; der Eifer der reichen und unterrichteten Liebhaber, vermehrt von Jahr zu Jahr die Hoffnungen und Hilfsmittel zur Verſchd— nerung und Zierde der Saͤle; und die Akerbau- und botaniſche Geſellſchaft zu Gent kann ſich Gluͤk wuͤn— ſchen, die erſte geweſen zu ſeyn, die den gluͤklichen Gedanken hatte, eine Anſtalt zu errichten, welche ſeitdem in mehreren Provinzen des Königreichs, ſo— wie in andern Ländern Eingang und Verbreitung, gefunden hat. Anzeige, die Geraniaceen und alle vorzuͤglich ausgezeichneten neuen Produkte der Gartenkultur deutſchen, und insbeſondere inlaͤndiſchen Urſprunges betreffend. Um uns Deutſchen eine vollſtaͤndige Ueberſicht aller bisher bekannten, in europaͤiſchen Gaͤrten beſtehenden, ſowohl originellen als durch Kunſt produzirten, neuen Arten von der ganzen Familie der Geraniaceen zu verſchaffen, haben wir uns entſchloſſen, inſoferne uns die benoͤthigende Theil— nahme gewaͤhrt wird, nemlich ſobald ſich wenig— ſtens Ein hundert Subſkribenten als Uebernehmer werden gemeldet haben: Erſtens— Rob. Sweets Geraniaceen in einer Ueberſezung mit einiger Hinweglaſſung den Raum des öftliben Theiles unferer projektür— ten Anlagen bereits die Haupt- und Neben-Wege gezogen ſind, wozu uns der verwichene Herbſt bls zu den lezten Tagen des Dezembers fo ausnehmend be— günſtigte, daß auch die neben den Wegen zunddft hin— laufenden Flaͤchen groͤßenthells noch rigolt werden konnten. So betreten wir alfo mit dem naͤchſtbeginnenden Fruͤh— jahre einen ganz neuen Kultur-Terraln mit dem Vorſaze, ihn zwar nach ſogenannter eyglkſcher Art anzulegen, dazu aber hauptſaͤchlich nur Frucht baͤume, Frucht-Straͤu⸗ cher und Frucht⸗Pflanzen zu verwenden, jedoch ohne das engliſche Gehoͤlz zur bildenden Form in gut duͤnkenden Faͤl— len ganz auszuſchließen. Vielmehr werden felbft ſteben gelaſſene Wald- Parthlen in diefe Anlage gezogen, welche etwa ſpaͤter abgetrleben werden moͤgen, wann der jezt neu anzulegende, und mit denfelben in Ver— bindung ſtehende Fruchtbaum⸗Park erſt zu Schatten ge⸗ bender Große berangewachſen ſeyn wird. — Doch wird dieſe Ausrottung ſchwerlich gefteben, da wir zu den ſtehen gebliebenen Waldparthlen ohnehln nur noͤrd— liche Abdac ungen gewählt haben, woſelbſt andere Pflan- zungen weniger gedeihen möchten. 58 Desjenigen, was für deutſche Gartenfreunde gar kein Intereſſe haben kann, und dann auch Zweitens: Alle Arten der Geraniaceen mit Ausſchluß der Sweetſſchen, und unſerer eigenen ſo viel wir deren aufbringen koͤnnen, auf eine ſolche Weiſe herauszugeben, daß man ſich dadurch eine vollſtaͤndige Kenntniß derſelben um einen in der That aͤuſſerſt geringen Preis verfchaffen kann. In— dem wir nichts weiter als das Hoͤchſtnoͤthige, von allen Arten und Sorten aber wenigſtens die Blu— men in ihren Farben geben, find wir im Stand, den Band von Sweets Geraniaceen, mit 100 Artikeln, der im engliſchen Originale 50 fl. C. M. koſtet, auf unſere Weiſe dargeſtellt um s fl. C. M. im 20 fl. Fuß zu liefern. Wir waͤren bis jezt geſonnen, jaͤhrlich zwei Bände, d. i. 200 Artikeln von Sweet's Gerania- ceen herauszugeben; wir uͤberlaſſen jedoch eine größere Anforderung den P. T. Subſkribenten, welch bei Einſendung ihrer Deſiderate an die naͤchſte Buchhandlung die Erklaͤrung beifuͤgen wollen, ob ihnen die Erſcheinung von 2 Baͤnden jaͤhrlich ge— nuͤge oder nicht. Die Stimmenmehrheit der Subs ſkribenten wird hieruͤber entſcheiden. Wir laden hier blos zur Unterzeichnung und nicht zur Vorausbezahlung ein, weil uns der ge— woͤhnliche Charakter der Pflanzenfreunde genuͤ⸗ gende Buͤrgſchaft fuͤr die Sicherſtellung unſeres Unternehmens gibt, und weil auch dieſer aͤußerſt billige Preis beinahe mit voller Gewißheit das Zuſtandekommen deſſelben vorausſezen laͤßt. Indem wir uns auf unſere bisherigen Leiftuns gen, und vornemlich auf die Herausgabe der Pelargonien deutſchen Urſprunges be: ziehen, haben wir zugleich das Vergnuͤgen, auch zu verſichern, daß wir uns im Beſiz von Materia⸗ len aller Art befinden, die ſchwerlich zum Behuf einer ſolchen Unternehmung anderswo ſo vollſtaͤn— dig angetroffen werden duͤrften, und daß ſich die Redaktion mit Gelehrten in Verbindung geſezt hat, die bereits die oͤffentliche Anerkennung beſizen, und derer Soliditaͤt wir alle Urſache haben, unſer vol— les Zutrauen zu ſchenken. f Schon vor der Herausgabe der neuen Arten von Pelargonien deutſchen Urſprunges war es unſere Abſicht, die Produktion neuer Zierde— Pflanzen uͤberhaupt aus allen unſern Kraͤften zu befoͤrdern, und wir wollten mit unſerem Pelargo— nien⸗Werk eigentlich nur den Verſuch machen, ob wir hoffen duͤrften, von den Gartenfreunden, von der Induſtrie deutſcher Pfleger unterſtuͤzt und bee guͤnſtigt zu werden? Der ſehr erfreuliche Erfolg, und die hoͤchſt ehrenvolle Ermunterung, die uns zu Theil ward, konnten nur unſern Entſchluß ent⸗ ſcheiden, dieſe Sache zu bewerkſtelligen, und durch die Ausdehnung unſerer Unternehmung auf alle merkwuͤrdigeren Kunſt-Erzeugniſſe deutſcher und vaterlaͤndiſcher Garten-Kultur zur weiteren Vered⸗ lung und Steigerung derſelben einen neuen Impuls zu ertheilen. Wir laden daher alle deutſchen und vorzuͤglich alle vaterlaͤndiſchen Erzeuger ſolch neuer Pflanzen— Gebilde ein, entweder noch in dieſem Fruͤhjahr (18 20), oder im naͤchſten Herbſt, ein Exemplar, oder, bei mehr dem Verderben waͤhrend des Trans— portes unterliegenden Pflanzen, auch mehr als eines gegen Tauſch oder angemeſſene Bezahlung von derlei ganz neuen, ausgezeichnet merkwuͤrdigen, entweder durch beſondere Schönheit oder durch ans dere ſehr auffallende Abweichungen in die Augen fal— n · ·wmAA ĩ ² A ²ꝛ] ²˙⁰ m! 60 . DE ERBE ½ũ!.—.! Das Juſtltut wird kaum je den eigenen Oekonomle⸗ Betrieb vermiſſen und die verſchiedenen Viktuallen— Beduͤrfulſſe ſich von fremden Erzeugern aukaufen wol⸗ len. Ja es bedarf einer eigenen Landguts- Oekonomie (don zur Viehhaltung, um den noͤthigen Duͤn⸗ ger für Gemüfe- und Blumen-Gätten zu gewinnen, welche zum Fortbeſtand der bereits gebildeten Samen- Handlung ſtets im beſten Zuſtande gebalten werden müſſen. Wir baben deßhalb in unferen Anlags⸗ Plänen auch dem Akerfelde ihre Rechte eingeräumt, und in ſchoͤnblldlichen Zwiſchenraͤumen bindet der Schnitter jauzend die Garben, oder der lange Sepp binterm Pfluge ermuntert das Geſpann elfersvoll zu Wift und ott! — 5 Folgen wie fo mit umſichtigem Bleͤke auf dle loka- len Bedürfniſſe und Eigenheiten den Geboten der bil— denden Kunſt, fo dürfen wir voll Hoffnung auf ent⸗ ſprecheudes Gelingen an das Werk der großen Umſtal⸗ tung f&reiten, und wir werden jeden gefäligen und frelmuͤthigen Wink durchreiſender Kenner gerne bende zen, wo Etwas ſich beſſer, als wir es vorhaben, eins 59: = lenden, durch Kunſt produzirten Garten-Erzeugniſſen uns gefaͤlligſt mitzutheilen. Um uns jeder Klaſſe von Producenten ver— ſtaͤndlich zu machen, und jedem Mißverftändniffe vorzubeugen, fügen wir dieſer Einladung noch folz gende Erklaͤrung bei: atens muͤſſen dergleichen, durch Kunſt oder wenigſtens unter den Haͤnden der Kultur entſtan— dene Produkte noch völlig neu, das heißt, in kei— ner Drukſchrift oͤffentlich bekannt gemacht; ſie muͤſſen wahrhaft intereſſant, veredelt, ſchoͤner, oder ſonſt vorzuͤglicher, als die gewöhnlichen, und der Forts pflanzung und Vermehrung faͤhig ſeyn. ztens koͤnnen wir nur von ſolchen Pflanzen Gebrauch machen, die entweder in freier Luft fort— kommen, oder nur eine Orangerie fordern, oder endlich im kalten Haus durchwintert werden koͤn— nen. Es mögen übrigens Blumengewaͤchſe, oder andere ſeyn; ſogar hoͤchſt ausgezeichnete Obſt⸗Sorten wuͤrden uns willkommen ſeyn, wenn ihnen die uͤbrigen hier genannten Bedingniſſe nicht fehlen. stens erbitten wir uns die noͤthigen Angaben uͤber den Urſprung, die Abſtammung und Be— handlung ſolcher Pflanzen in einer leſerlichen Schrift und ſo verwahrt, daß ſie uns leſerlich zukommen moͤge. gaͤtens Erſuchen wir den Einſender, den Na: men, Wohnort und Karakter des Erzeugers bei— zuſezen. Kann ein ſekundaͤrer Beſizer einer ſolchen Pflanze die verlangten Angaben mit Wiſſen und Zuſtimmung des Erzeugers uns eine ſolche Neuig— keit mittheilen, ſo nehmen wir keinen Anſtand, ſie auch von ihm aufzunehmen. stens, wir verlangen nur, daß die Angaben der Wahrheit getreu, und unzweideutig ausdruͤkt werden ſollen. Die Einkleidung und Abfaſſung für; die Publikation, iſt das Geſchaͤft der Redaktion. Fuͤr die Publikation einer ſolchen Pflanze iſt nichts zu verguͤten, und dem Einſender liegt keine fernere Verbindlichkeit mehr ob. 6tens. Die Einſendungen geſchehen unter folgender Addreſſe: An die Herausgeber des Werkes neuer Arten von Pelargonien deutſchen Urſprunges. Wien Weißgaͤrber Nro. 92. Wir zweifeln nicht im Geringſten, daß unſere wohlbedachte und biedere Abſicht, ein Ehren— Buch der deutſchen und vaterlaͤndiſchen Gartenkuͤnſtler zu ſtiften, nicht verkannt, fons dern vielmehr Eingang und Wuͤrdigung finden werde, und daß dieſe uns in den Stand ſezen moͤge, ein ſolches Denkbuch im Verlaufe des Jahres 48880 ans Licht zu befoͤrden. Die Herausgeber der neuen Arten von Pelargonien. Um die Erſcheinung obiger Werke, nach Thun— lichkeit und Wuͤrde zu beguͤnſtigen, erſuchen wir ſaͤmmtliche Buchhandlungen des In- und Auslau— des, die bei ſelben eingehenden, dieſe Werke be— treffenden Aufträge unverweilts an uns gelangen zu laſſen, da wir den Haupt Debuͤt derſelben übers: nommen haben. Wien. Carl v. Schaumburg et Comp. Gutes Mittel, Citronen lange gut und friſch zu erhalten. Man ſteke in nicht ſehr feuchte Keller neue Beſen oder Birkenreiſer, und lege geſunde Citro— nen in deren Zweige, auf dieſe Art werden ſte ſich lange Zeit erhalten. 206 ããddddddd/ãd/d/ããũũũã ẽ ſꝗãõ⁰ꝗddddddddddddddã d . AE richten, und der großen allgemeinen Erwartung zuſageud, vollbringen laͤßt! N So welt wir kazwlſchen nach und nach vorwärts kom⸗ men, werden wir in dieſen Nachrichten von Zelt zu Zelt getreueſt melden, fo daß auch die entfernteften Thellnehmer von dem Gang der Sache ſtets unterrich— tet bleiben, und ſelbſt mit gelegentlich gutem Rathe ihr Scherflein zu moͤglichſt vollkommner Vollendung bei⸗ tragen koͤnnen. — Denn unfer gemelnſames Inter: nehmen hat für Alle gleiches Intereſſe, und ſprlcht auch jeden Einzelnen um Mitwirkung an, Nachricht. Die früheren Jahrgaͤnge dleſer Blätter enthalten bes teits zerſtreute Verzeichuiſſe unfrer abgebbarenoObſtſorten. Wlr haben inzwiſchen ſtets noch geſammelt, und hlelten es fur geeignet, ein General-Verzeichniß allet unerer, im Jahre 4829 abgebbaren Sorten ſammt Preiſen, dem J. Jabrgange des Obſtbaumfreundes bei⸗ zufuͤgen; wollen alſo auch in ſo lange dahln verwelſen, bis weſentliche Abaͤnderungen hieran einen neuen Ab— druk nothwendig machen, welcher ſodann durch die Gar⸗ ten⸗Zeltung erfolgen ſoll. 40 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. (Sonnenblumen.) Die jährige Sonnenblu⸗ me (Helianthus annuus) mit gefüllten Bläten gehört mit Recht in dle Prachtgärten, in welchen man hinge⸗ gen die einfache Art nicht dulden ſoll. Sie ſtammt aus Peru, wo ſie ſonſt als das Bild der Sonne verehrt wurde. Die Sonnenjungfrauen trugen auf der Bruſt bei ihren Feſten dieſe Blume, aus dem feinften Golde gebildet, ja ſogar um den Sonnentempel herum prang⸗ teu ganze Felder, mit kuͤnſtlichen, aus Gold nachgeform— ten Sonnenblumen und türfifben Welzen. Kein Wun⸗ der alſo, daß dle Goldgier der Europaͤer nach einer ſol⸗ cher goldenen Praxis luſtern wurde. Im Orient fand man eine ähulſche Sitte, als der Großmogul noch in feiner ganzen Größe herrſchte. Sein Thron befand fi unter einem großen Palmbaum von gediegenem Golde. Die Früchte au diefem waren aus Diamanten zuſam⸗ mengeſezt. Der Fußboden des Saales, wo dleſer Herr— ſcher den Geſandten Andlenz ertheilte, war mit Wein: Reben von emallirtem Golde ausgelegt. Amethyſte, Saphite und der Rublne bildeten die Trauben und ihre ſtufenweiſe Reihe. Nach ihnen waͤſſert wohl weniger der Mund, als der Beutel. Doch was nuͤzt dem Durſti⸗ gen eine ſaphirne Traude? man kann dabei ulcht ſin⸗ gen, dabei nicht froͤhlich ſeyn! und was frommte dem Midas die Gewährung feines thoͤrichten Wunſches, alles durch feine Berührung in Gold zu verwandeln, da er, als dieſe Goldmacheret ſich ſelbſt auf die Speifen er— ſtrekte, zu verſchmachten Gefahr lief? Fand doch jener hungrige Wanderer in Lyblens Sandwuͤſten einen Sak voll der herrlichſten Perlen, in welchen er Datteln zu finden hoffte, und warf fie unwillig zur Seite, als er ſtatt der gehofften füßen La⸗ bung glänzenden Schemmer erbllkte. So konnen wir mit Gold und Juwelen in manchen Verhaͤltniſſen des Lebens nicht alle unſere Bedürfniffe befriedigen, und zu einer Zeit, wo Theurung das Land heimfucht, wo anſtekende Seuchen die Zufuhr hemmen, laͤuft ſelbſt der Reiche Gefahr, bei feinen vollgefüllten Saͤken Hun— gers zu ſterben. Moͤge uns dieſes aufmerkſam machen, die Gaben, die der gütige Schöpfer uns in den Erelg⸗ uiſſen der Natur verlieh, welſe und mit Dank zu ges brauchen, und fie eben fo wenig unnuͤz zu vergeuden, als undankbar ihren Werth verkennend und geringfchäs zend, uns über fie zu aͤußern. Die vlelblumige Sonnenblume (Helianthus mul- tiflorus) aus Nordamerika, behauptet einen vorzuͤglichen Rang iu der Reihe der Zierpflanzen. Leicht wird fie im Freien durchwintert, wenn man im Herbſt den alten Stok mit etwas Erde bedekt. Aus den Wurzelu ent⸗ ſprlagen zahlreiche Stengel, fo daß ihre bald einfachen, bald gefülten Blumen, eln großes Blumen-Bouquet bilden. Im Herbfi werden fie am Fuͤglichſten durch dle Wurzel⸗Zerthellung vermehrt. (Von beiden Arten iſt in Frauendorf Samen zu haben.) (Fruͤchte vor Raupen zu bewahren,) hat der Zufall den Gutsbeſizern ein wirkſames Mittel an die Hand gegeben. In dem Garten eines Engläns ders hatte det Wind einen Tuchlappen gegen eine Sta- chelbeerhete geworfen; der Beſizer, welcher ihn über und uͤber mit Raupen bedekt fand, brachte nun mehrere dergleichen Lappen an ſelnen Heken an, welche alle Mor⸗ gen mit Raupen uͤberdekt waren, und reinigte dadurch feine Heke vollſtändig⸗ Berichtigung. In dem Blatte Nro. 42. der Gartenzeltung vom 19. Nov. 4828 leſe ich unter den Nachrichten aus Frau⸗ endorf in dem zur oͤffentlichen Bekanntmachung mitge⸗ theilten Schreiben des Herrn Pfarrers Ign. Frankowski zu Czerwonogrod in Galltzien, die von dieſem Herrn Pfarrer vorgebrachte Eutſchuldigung: „daß Briefe über die Grenze zu frankiren unmoͤglich iſt,“ und ich leſe auch die von der Redaktlon über dieſes Schreiben ge⸗ machten Bemerkungen. Dazu finde ich noch folgenden Nachtrag als Berichtigungs⸗Ergaͤnzung zu gebeu: Jeder Poſtbrief, welcher aus den Staaten der Oeſterrelchiſchen Monarchie in das Ausland geſchlkt wird, kann nicht nur, ſondern muß bei der Aufgabe frankirt, das iſt, bis zur Grenze vom Aufgeber bezahlt werden. Von der Grenze au bis nach Frauendorf geht das wei⸗ tere Porto die Redaktion an. Der Herr Pfarrer Fran- kowski zu Czerwonogrod fft also unrichtig daran, wenn er melnet, daß die Briefe ins Ausland nicht franklrt, d. i., bei der Aufgabe ganz bezahlt werden konnen. Ich ſelbſt frenklre ja alle meine Briefe an die Redaktlon nnd an den Hrn. Vorſtand; und dieß kann ja wohljeder andere Einfen- ber oder Correſpondent thun, dem es um die Beförderung eizer guten oder ſchoͤnen Sache zu thun iſt. Und wenn der Einſender noch eln beſonderes Intereſſe für die Aufnahme der eingeſendeten Materie hat, fo iſt es um fo mehr der Bil⸗ ligkeit gemäß feine Briefe zu frankiren. Größere Stuͤke koͤnner ja auch mit dem k. k. Poſtwagen — Diligence — ge= fendet werden: aber auch dieſe müffen bis zur Grenze ins Ausland, bei der Aufgabe frankirt werden. Varasdin. Mlch. v. Kunitsch, Prof. Oblge Erörterung ſezt irrig voraus, daß Hr. Pfar⸗ rer Frankowski oder die Redaktion von der Sache anders unterrichtet geweſen wären. — „Ueber die Grenze hiu⸗ aus,“ — ſagt F. S. 374 v. J, ſey bie Frankatur unmoglich; und die Redaktion erklärt darauf S. 375, daß fie daß Porto von der Grenze her, gerne trage. Das beruͤhmte „allgemeine deutſche Garten⸗ Magazin“ oft ſchon unterbrochen, wieder neu erſtan⸗ den, iſt mit Schluß des Jahres 1828 abermal ſuſpendirt worden. Wirklich ſehr zu bedauern! F. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Veſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mlt Couvert portofrei. — Allgemeine deutſche ee keep: ein tung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J ahrgang. Ne. 6. Februar 1829. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Große Gartenanlagen zu Bogäth in der Eiſenburger Geſpann— ſchaft Ungarns. — Der deutſche Vanllli-Kaffe. — Die großen Vorthelle der Kürbiffe- — Salat im Großen als Feldfrucht gebauet. — Maulwurfs : Falle. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochwuͤrden, Herr Joſe ph Prinz, Pfarrer in Herruleiß naͤchſt Aſparn an der Zaya in Des ſterreich. Seine Wohlgeborn, Herr Joſeph Edler von Hegedüs, beeldeter Landes- und Gerichts: Advokat, Flskal der Herrſchaft Csakaturn, geprüfter Oekonom im Georgicon zu Keszthely, und Gutsbeſizer in der Juſel Schutt in Ungarn. — Karl Maurer, Kaufmann zu Görlitz in der Preußlſchen Obe rlauſißz. | Johaun Markl, Apotheker zu Ledetfch, ez'aslauer Kreiſes in Boͤhmen. — Anton Klamm, Gärtner im Vlertel Untere 5 eee in Hefterrelc. Große Gartenanlagen zu Bogath in der Eiſenburger Geſpannſchaft Ungarns, des k. k. Kaͤmmerers Joſeph Skerlecz von Lomnicza, Landtags-Deputirten, koͤnigl. Commiſſaͤrs der Re- gullrung des Drau-Fluſſes, mehrerer loͤbl. Ge— ſpannſchaften Ungarns und Croatlens Gerlchtstafel— Aſſeſſors; u. feiner Gemahlin Juſtine Gräfin Csaky v. Keresztszegh u. Adorian,Sternfreuz: Ordens Dame. In Steinamanger's (das einftmalige römifche Sabaria) anmuthigen Gefilden, da erhebt ſich das Schloß Bogäth, ein Stuͤndchen Weges von dieſer biſchoͤflichen Stadt und dem Congregations-Orte der Herren Stände des überaus ſchoͤnen und ſe— genreichen Eiſenburger Comitats, an den Ufern des durch dieſe maleriſche Ebene dahin ſtroͤmen— den Guͤnsfluſſes. Schloß Bogäth, ein anderthalb hundertjaͤhriges Gebaͤude, ſtand es noch vor 25 Jahren in ſeinem alten, unfoͤrmlichen Style da; und die das Gebaͤude umgebende Plaͤne war eine duͤrre Heide, wo nur hie und da ein aͤrmliches Graͤschen ſproß, nur duͤrre Anger, Gräben, Steine geroͤlle, wild Unkraut der wandelnde Fuß betrat, und im ganzen Areal des zugehörigen Gutes nicht ein einziger Baum Schatten, Bluͤte und Frucht both. Da erkaufte vor 25 Jahren das veroͤdete Gut Bogäth der k. k. Kämmerer v. Skerleecz in ſeinEigen⸗ e um Schoͤpfer einer herrl. nz he 8 Nach ich ten a au Endlich einmal doch das wahre Geheimulß, Leskojen⸗Samen zu erziehen, der lauter gefüllte Blumen liefert. Das, mit dem Jahre 1828 leider fufpendirte all— gemeine deutſche Garten: Magazin enthält S. 163 ge: tagten Jahrgangs elnen vortrefflichen Aufſaz vom Hrn. pfarrer Münzel „über die Mpſterlen der Gaͤrt— nerel in Bezug auf Erziehung gefüllter Levkojen,“ 8 Frauendorf. worin es heißt: „Myſterlen oder Geheimulſſe waren im Heidenthum und in der Chriftenwelt zu Haufe, und der Schleier, den man über gewiſſe rellgloͤſe Hand» lungen warf, um fie in denfelben zu huͤllen und dem Auge des Laien zu entziehen. Die Delphlſchen, wie überhaupt alle Orakel der alten Welt, waren ſolche mpftertöfe Handlungen, gründeten ſich aber mehrenthells auf elnen frommen Betrug der Prieſter, das Volk oder die das Orakel Beftagenden zu täuſchen oder zu (6) 12 — Der Mann von Einſicht und Kulturliebe er— kannte wohl mit richtigem Blike, was in dieſer guten: Gegend, in dieſer herrlichen Lage, an einem zwar nicht ſchiffbaren, aber in feinem ganzen Laufe mit Doͤr— fern, Landhaͤuſern, Landwirthſchaften, Muͤhlen, u. ſ. f. beſezten Fluſſe auszurichten waͤre. Das unbequeme Gebaͤude umſtaltete er in ein anmuthi— ges, bequemes Landſchloß im modernen Geſchmake, und verſchoͤnerte es mit einer aufſteigend ſich erhe— benden Saͤulen-Terraſſe. Die aus 90 Jochen be— ſtehende, oͤde Gartenflaͤche beim Schloſſe theilte er in verſchiedene Anlagen ein, und bepflanzte ſie nach und nach auf das Sorgfaͤltigſte. Der Guͤns— Fluß ſchlang ſich einerſeits in ſeinen ungeregelten Kruͤmmungen um dieſen Grund: da faßte Herr v. Skerlecz den heroiſchen Entſchluß, den Fluß mitten durch ſeine Gartenanlagen zu leiten, und vollfuͤhrte ihn meiſterhaft, indem er einen großen Kanal in gerader Linie ausgraben ließ, den Fluß hinein leitete, und ihm ein neues, regelmaͤßiges Beet gab, ſo daß er ſeinen Garten ſeither durch— ſchneidet, bewaͤſſert und verfchönert, da er maͤch— tig in gerader Richtung denſelben durchſtroͤmet. Mitten im Garten baute dann Herr v. Skerlecz an dem ueuen Flußbeete eine ſchoͤne Muͤhle mit 8 Gaͤugen, und die Muͤllerswohnung. Kleine, aus dem Fluſſe abgeleitete Kanaͤle vertheilen nach allen Richtungen im Garten die noͤthige Bewaͤſſerung, in welchem, ſeiner Weitlaͤufigkeit wegen, noch 4 Brunnen beſtehen. Die ganze Gartenanlage iſt von auſſen her mit groͤßern Ableitungskanaͤlen (Abzugsgraͤben) umgeben, welche das uͤberfluͤſſige Ge⸗ waͤſſer wieder dem Guͤnsfluſſe zufuͤhren. So iſt hier das wichtige Erforderniß eines großen Gartens, die Bewaͤſſerung, in ein zwekmaͤßiges Syſtem gebracht. Dieſe Garten-Anlagen nach ihren Hauptthei— len, und den mit ſelben verbundenen dkonomiſchen Betrieben einzutheilen, u. infonderheit en detail zu ſchildern, wie ich es ſonſt gerne zu thun pflege, ſcheint mir fuͤr den Raum, und vielleicht auch fuͤr den Zwek der Gartenzeitung zu umſtaͤndlich und weitlaͤufig zu ſeyn. Anderntheils dringt mir die Vielheit und Menge meiner Arbeiten die Noth— wendigkeit auf, mich in der moͤglichſten Kuͤrze zu faſſen. Daher will ich denn hier nur einige all— gemeine Bemerkungen uͤber dieſe intereſſante Gar— tenſchoͤpfung gebenz und dem Schmetterlinge gleich, in ihren einzelnen Reizen und Schönheiten hin und her flattern; und mit Wonnegefuͤhlen wird mein Auge und Gemuͤth bei Juſtinens, Gräfin Csäky, dieſer Meiſterin der Gartenkunſt, zarten, aͤſtheti— ſchen Produkten verweilen. Vor der Saͤulen-Terraſſe des Schloſſes, die, erhaben, Schauluſt gewaͤhrt, bedekt und ſchattig, mit Ruheſizen, wo man gern verweilet, breitet ſich ein halbmondfoͤrmiger reiner Plaz aus, von deſſen Mitte ſymmetriſch die gerade Haupt-Allee und Weg nach den entfernten Stallgebaͤuden und Remiſen, die ebenfalls ſchoͤn und ſymmetriſch ge— baut, fuͤhret. Der halbmondfoͤrmige Plaz iſt ſchon mit den Garten-Anlagen geſchloſſen, die ſich von hier nach allen Seiten hin ausdehnen. a) Der Obſtgarten mit ſymmetriſchen Spaliren kuͤnſtlich gezo— gener Zwergelbaͤume mit den ausgewaͤhlteſten, edel— ſten Obſtſorten; b) Partien und große Alleen hoch— ſtaͤmmiger edler Obſtbaͤume; o) der Ziergarten; d) große Tafeln Gemuͤſe und allerlei edle Garten— Fruͤchte; e) der engliſche Garten; ) die weitläus figen Zwetſchgen-, Pflaumen- und Kirſchen-Plan⸗ tagen; g) das befondere Blumen -Gaͤrtchen der Graͤfin. Dieß ſind die Haupttheile der ganzen blenden. Mit den Orakeln ſind auch jene Prleſter— Geheimulſſe verſchwunden, aber das Wort iſt uns ge— blieben und man denkt ſich unter demſelben nicht ge= rade eine Sache, die Niemand weiß, ſondern nur elne ſolche, die nicht Jedermann kennt, die das Elgenthum einzelner Individuen iſt, noch keine Publicktaͤt erhal— ten hat, und dadurch noch nicht zur allgemeinen Kennt niß gebracht worden iſt. Im Beſtz ſolcher Geheimniffe rühmte ſich auch von jeher die Gartenkunſt zu ſeyn, und die Altern Gartenbücher find voll derſelben, ja ſelbſt die neueſten ſprechen noch immer von ihnen, ob wir gleich in dieſer weder Magler noch Theurgen beduͤrfen. Mit ſolcher Geheimnißkraͤmmerel, die wir von dem uns wiſſenden Markſchreler und Charlatan bis zum Schwarz⸗ Kuͤnſtler finden, kann auch der Gartenkuuſt nichts ges dient ſeyn, dle nur auf Entdekungen im Reiche der Erfahrung ausgehet, durch Oeffentlichkelt ihren Werth zu erringen und ihren Preis zu erhalten ſtrebt. Und doch hat ſie ſich auch hler gefunden, well Mancher waͤhnte, nicht Alles entdeken zu duͤrfen, was er auf dem Wege des Forſchens und Nachdenkens, eines be- deutenden Aufwandes oder unter manchen Aufopferungen 43 Anlage, welche in eben fo gefchifter als ange: nehmer Verbindung da ſtehen, mit langen Pape pel u. Akazien-Alleen, u. mit drei Alleen hochſtaͤm— miger Obſtbaͤume durchſchnitten und abgeſondert, einen anmuthigen Wechſel dem wandelnden Be— ſchauer darbieten. Dazwiſchen kommen vielerlei mannigfaltige Partien vor. Der engliſche Gar— ten ſowohl, als die Zwetſchgeu-Plantagen find ſchon lange jenſeits des Fahrweges, welcher vor dem Schloſſe Bogäth vorbei, auch die Landguͤter Szent- Kiräly und Hörman mit der Commerzialſtraſſe verbindet, hinuͤber fortgeſezt, ausgedehnt, und werden noch immer vermehrt. Dort, in jenen fortgeſezten Anlagen, iſt das rothe Jaͤgerhaus, und ein großer, freier Tanzplaz, nebſt Tiſchen und Ruhebänfen unter dem Schatten hoher Baͤu— me; denn Frohſinnigkeit nach gethaner Arbeit, an Sonn: und Feiertagen, liegt im Karakter dieſes guten Landvolkes, und gerne goͤnnet der edle Ei— genthuͤmer, gerne goͤnnet die hochherzige Graͤfin Jedermann Luſt und Erholung in dieſem Parke. Jenſeits des bemerkten Kommunikations-Fahrweges ſchließet ſich an die dortigen Anlagen auch die Haus— Schweizerei des Schloſſes, und die Wohnung des Beamten an; die große Schweizerei hingegen be— findet ſich zu Szent-Kiräly, ebenfalls einem Gute des Kaͤmmerers v. Skerlecz, wo die Pfarrkirche, Pfarre und Schule iſt, und der Herr Eigenthuͤmer, als Grundberr auch das Patronatsrecht ausuͤbet. Unter der vorhin ſchon bemerkten, an der Guͤns im Garten erbauten Muͤhle, erbaute und errich— tete Herr Kämmerer v. Skerlecz vor 6 Jahren auch eine große, kunſtvolle Spiritus-Fabrik; und verband mit ſelber ſehr geſchikt und zwekmaͤßig eine Bierbrauerei und große Ochſenmaſtung. Das Fabrikgebaͤude enthaͤlt an der Hauptftonte die Aufſchrift: Franeisco Secundo Augusto Poly- technici Instituti Fundatore Gubernante Cura Josephi Skerleez Hungari Nobilis Surrexi. Der finnreich combinirte Werks-Apparat und rich: tige Betriebserfolg dieſer Fabrik wurde von vielen Großen, Kennern und Reiſenden bewundert. Der Zwek iſt, aus der jährlichen Menge von Zwetſch— gen, Kirſchen, und andern Produkten auch geiſtige Getraͤnke in Menge und von beſonderer Guͤte zu erzeugen, die in Ungarn ſtark konſumirt werden. Im freundlichen Bogäth, da rief Skerlecz, der große, verſtaͤndige Kulturfreund, mit dem Zauber raſtlos thaͤtigen Fleißes aus wilder Oede den lieblichſten Garten, und herrliche Anlagen her— vor, die die Landſchaft verſchoͤnern, die Gegend ſchmuͤken, Luſt, Vergnuͤgen, Anmuth und erquiken— den Genuß verleihen, und Nuzen bringen der naͤhrenden Landwirthſchaft, des Staates ſtuͤzendem Grundpfeiler! Im freundlichen Bogäth, da wan— delt Juſtine, die Graͤfin, in des Parkes roman— tiſchen Alleen, an der Guͤns ſchattenreichen Ufern, wo vordem kein Schatten ſich ſenkte, kein Baum, kein Zweig in den Wellen wiederſchien: da wan— delt ſie, die Herrin, deren aͤſthetiſcher Sinn, deren ſchoͤner Geſchmak dieſen Luſtort mit veredeln, mit erheben, mit verherrlichen ſorgſam ſinnig half. Da wandelt Sie, eine Goͤttin, ſchwebenden Trit— tes, von Aglajen und ihren lieblichen Schweſtern begleitet, unter ſokratiſchen Scherzen, belauſcht vom ſanften Murmeln ſpielender Wellen: da wandelt Juſtine, die Gräfin, in Roſen- Alleen, Blumen: Partien, Gruppen, die Sie ſelbſt ſchuf. Im anmuth'gen Bogäth, da umduften Juſtinen, die ſanfte Sängerin *), Florens undpPomonenssieblings— *) Gräfin Juſtine Csäky iſt elne gebildete, treffiiche Dicterin, . ͤ / ðVàdwdwwã ĩ ͤ ͤ d ³ꝛowꝛ ͥ ⁰y y gefunden hat. Aber bel Manchen mag ſie nicht welt ber ſeyn, vielleicht auf einer bloßen Prahleret beruhen oder wohl gar auf Betrug ausgehen. — Auf Prah⸗ lerel: denn womit prahlt der Menſch mehr als mit feinem Wiſſen und Kenntnuſſſen, die er nicht durch An— dere bekommen, ſondern ſich ſelbſt erworben hat. Da duͤnkt ibm feine Rohrhuͤtte ein auf acht Stokwerken ruhender Velustempel (Thurm zu Babel) und fein Duͤnger⸗Compoſt eine Grube von gedlegenem Golde zu ſeyn. Mau darf nur altere Gartenſchriften anſe— hen und man wird ſich weidlich wundern über die gaͤrt⸗ neriſche Großſprecherei, die ihre faden Gehelmukſſe aus— kramt, wenn fie in zwei Stunden Salat zum Verſpei⸗ fen, oder Trauben auf Kirſchbaͤumen ziehen, oder dem Obſte die Kraft abführender Arznelen beibringen, oder dle Früchte ſchmakhafter und fruͤhzeitiger, ohne fie zu treiben, reifend machen oder fonft ſonderbare Erſchel— nungen bewirken will, die ganz gegen die Natur an— laufen. Kein Wunder, wenn man endlich noch darauf faͤllt, die goldenen Aepfel der Heſperiden an den Vaͤu⸗ men wachſen oder wie in den Arablſchen Maͤhrchen an filbernen Baͤumen Früchte von Rubinen und Smaragden — (6 *) 44 Früchte in unzaͤhlbaren Schoͤngeſtalten! Da ſtimmet Juſtine die Leier zu frohen Geſaͤngen; da erhebt ſich Bogäth's Sängerin in beſcheidenem Fluge har— moniſcher Lieder zum Helikon! Wie von Aganip— pens Quell: ſo entfließen melodiſche Toͤne vom Dichterſize ) im Garten zu Bogath. Im Parke zu Bogäth, da pranget ſchmukvoll ein lieblich Gaͤrtchen, Juſtinens, der Meiſterin der zierenden und naͤhrenden Gartenkunſt, zierliches Blumen— Gaͤrtchen in uͤppiger Fuͤlle und Lebensfriſche! Da winken goldne Fruͤchte von des Segeus ſchwer han— genden Aeſten. Wir wollen unfern topographiſchen Spaziergang in dem Garten zu Bogath fortſezen. Da wan— deln wir in großen Plantagen, ſchattigen Alleen, wechſelnden Partien; wir verlieren uns im engli— ſchen Gehoͤlze, und finden uns an der Bruͤke, in der Laube, am Kanale, oder anderm Plaze wie— der. Dort empfängt uns die Eremitage zum bes haglichen Verweilen; — hier ruhen wir gemach, ſtill betrachtend auf dem Divan einer Naturbiblio— thek *); — wir machen uns auf, und wandern zum Rebhuͤgel, mit koͤſtlichen Reben bepflanzt, wir ſteigen den ſchnekenfͤrmig gewundenen Aufgang „) Ein in Mitte des Gartens, oben unter den Aeſten eines hohen Apfelbaumes, um den Stamm errid- teter, erhabener, mit Geländer umſchloſſener, bequemer Ruheſiz, zu dem eine Treppe hinauf führt, von welchem man dle meiſten Anlagen des Gartens überfehen kann. Wleus gentaler Dichter, Herr Langer, weihete dieſen äthetiſchen Rube— Plaz, bet feinen mehrmaligen Beſuchen und Auf enthalte in Bogäth, zum Dlchterſize. ) Eine anmuthige, ſchattige Ruhepartke im englis ſchen Garten, deren Ruhepläze, Size und Tiſche aus lauter Naturbuchern, Holz in der Form von großen Büchern). bie ſpmmetriſch geordnet find, eſtehen. hinan, da winkt uns oben Bachus (deffen Fünftliche Statue aus Stein auf erhabenem Poſtamente) einla— dend zum frohen Wohlſeynz — in einer andern Gegend des Gartens treffen wir die Statue des Akerbaues und Fleißes an: ein Landmann in Lebensgroͤße ſteht vor uns, auf feinen Spaten gelehnt, zu ſei⸗ nen Fuͤßen eine Pflugſchaar und ein Bienenkorb. Wir fpazieren vor verſchiedenen Vaſen, mit Ephen umſchlungen, und kommen zum Sinnbilde der Ruhe im Schlafe: eine weibliche Geſtalt in Le— bensgroͤße, aus Stein gehauen, lehnt nachlaͤßig auf ihre Hand geſtuͤzt, und halt einige Mohn— Kopfe, zu ihren Füßen ſizt eine Nachteule. In der Inſel ſehen wir zwei gleichfoͤrmige Vaſen aus carrariſchem Marmor auf hohen Piedeſtalen, wo— von die eine das Sinnbild der Freundſchaft ent— haͤlt, nemlich zwei Genien, wovon der eine dem andern, uͤber den Dekel der Urne gelehnt, den Arm reichet, um dem Emporklimmenden zu helfen. Die andere Vaſe aber, mit dem Sinnbilde der Feindſchaft, trägt auf ihrem Gipfel einen hohn— lachenden Knaben, welcher mit dem Ausdruk von Bosheit und Schadenfreude einen andern, welcher eben im Begriff iſt, hinaufzuklettern, ruͤklings her— abſtuͤrzt. Dann, wenn wir ſo nach Herzensluſt und dabei mit einiger Aufmerkſamkeit in dieſem Garten herum wandern, ſo bemerken wir bald, daß derjenige Theil des Gartens, welcher den eng— liſchen Park ausmacht, eine durch einen vom Guͤnsfluſſe abgeleiteten Arm, welcher ſich am Ende wieder mit ſelbem vereiniget, vollkommen geſchloſ— fene Inſel iſt, welche ein langſchenkeliges Doppel— Dreiek, oder verſchobenes Vierek, bildet. Dieſe ganze Inſel, oder der engliſche Garten, iſt von allen Seiten mit hochſtaͤmmigen Schwarzpappeln, Populus nigra, beſezt. Wir kehren fuͤr dießmal nn 1 u — y — — —— —— — — — — — bangen zu laſſen. Was if es anders, als Prahlerel, wenn man ſich mit Geheimniffen brüſtet, dle nichts als Charlatauerle find und nichts weniger andeuten, als daß bier der Stein der Welſen gefunden worden. — Auf Betrug: man will Andere täufhen, um in Ihe ren Augen feinen Werth zu erhöhen, oder die Zahl feiner Abnehmer zu vergrößern, wenn man ein Han⸗ delsgaͤrtnet if. Wenn man dleß auch nicht von ſolk⸗ den Männern ſagen kann und darf, und es eben fo ungerecht wäre, biefe durch ſolche Behauptungen in Mißcredit zu bringen, ſo gibt es doch ſolche, dle dleſes Prisma immer bel ſich führen, andere ehrliche Men fden zu taͤuſchen und zu hintergehen. Wle viele her— umziehende Gärtner haben, mit der Muſtercharte in der Hand, Aurikeln und dle ſchoͤnſten Nelken von Farben, wie die grüne und blaue ausgeboten, die in dleſer Blumenart nach gar nicht vorhanden ſind. Betrug wird ja in aller Herren Länder getroffen und geipielt, beſonders, wo vom Handel die Rede iſt, und fo mag es auch handelnde, vorzuͤglich wandernde, Gärtner ges ben, die ſich eines ſolchen eben fo wenig ftamen und natürlich alle Mittel erfaſſen, ihn zu bedeken, von 45 zum Schloſſe auf die Terraſſe zuruͤk, und indem wir da ausruhen, ergdzen wir uns an der ſchoͤnen Blumen⸗Gruppe vor der Terraſſe, an der majeſtaͤ— tiſchen Partie hoher italieniſcher Pappeln naͤchſt dem rechten Fluͤgel des Schloſſes, und an zwei ovalen einander gegenuͤber ſtehenden Partien von Obſtbaͤumen, mit anderm Gehölze und blühenden Straͤuchern untermiſcht. Wir erheben uns zur Sternpartie, von wel— cher nach acht Richtungen gerade Spaliere von den ſchoͤnſten durch Kunſt gezogenen Obſtbaͤumen der edelſten Sorten auslaufen; die Tafeln zwiſchen den Spalieren bilden den innern Kuͤchengarten. Seitwaͤrts dieſer Anlage entdeken wir eine im Ge— buͤſche verborgene, zirkelrunde, ganz beſchattete ge— raͤumige Sizpartie, bequem zum Speiſen im Som— mer, eingefaßtmit Trillagen, Lonicera Caprifoljum, Weinheken und Raſen-Kanapees. Im weitern Hin— und Wiedergehen kommen wir zum Bienenhauſe, zur Eisgrube, zu einem unterirdiſchen gewoͤlbten Behaͤltniſſe, welches zur Aufbewahrung von mehr als 2000 Mezen Kartoffeln, mit Luftkaminen ver— ſehen, und auſſen mit Raſen belegt iſt; und wir be— merken noch andere nuͤzliche Hauswirthſchafts-Ge— genſtaͤnde. Wir wenden uns noch einmal zur Ere— mitage, bei welcher wir nur auf Augenblike ver— weilt haben, und wir finden dieſen Ort der Ein— ſamkeit als eine bequeme Wohnung zwar einfach, aber geſchmakvoll eingerichtet und gemalt. Wir koͤnnen uns hier nicht enthalten, die daran erbaute, von der kunſtſinnigen Gräfin Juſtine Csäky ſelbſt inventirte und angelegte kuͤnſtliche Obftdörre *) ) Ich hege das Zutrauen, erwarten zu durfen, von der eben fo. edelgefinnten als kunſtreichen Gräfin elne Zeichnung von ihrer Obſtdoͤrre zu erhalten, welche ich ſodann mit Vergnügen an die Redaktion ihrer Zwekmaͤßigkeit und Vortrefflichleit wegen zu bewundern. Nun wandeln wir zur Goͤttin Flora mit ihren Attributen, auf einem Poſtamente in Le— bensgroͤße aus Stein gehauen. Vor dieſer Statue befindet ſich eine Partie von Roſen- und Blumen— Gruppen, die mit Pinus Picea eingefaßt ift. In einiger Entfernung davon ſehen wir eine kleine Partie ſchoͤner, junger Pinus larix. Wir finden noch eine andere Partie vonl'inus Picea, und darneben eine Partie von Ahus typhinum; dann eine Maulbeer— Baum-Partie. Eine angenehme vierſeitige Sizpar— tie unter jungen Trauerweiden lokt uns einladend; eine ovale Roſen-Gruppe, ringsum mit Pinus Picea beſezt, ergözet, und eine neu angelegte Tri— angel⸗Blumengruppe unter hochſtaͤmmigen Popu— lus nigra erfreuet uns. (Schluß folgt.) Der deutſche Vanilli-Kaffee. Daß man in vermdglichern Haͤuſern, entweder bei feſtlichen Angelegenheiten, oder um werthe Gaͤſte beſonders zu ehren, Vanilli dem Kaffee bei— zumiſchen pflegt, mag wobl den meiſten Leſern unſerer Gartenzeitung bekannt ſeyn; daß man aber dieſes theure Gewuͤrz wenigftens beim Kaffee ganz entbehren, und umſonſt, oder dech ſehr wohlfeil, mit geringer Mühe vollkommen erſezen koͤnne, mag der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft einfenden würde, zum Abdruk und nuzliben Bekanntmachung in der Gartenzeltung. Denn Justine Gräfin Csäky iſt eine vollendete Melſtertn In jeder Art der Zei: nungskunſt; fo wie fie eine große Kuͤnſtlerin in der Mknatur-, Oel- und Paſtell-Maleret, und fa der Landſchaftszeichnung, wie auch in andern ſchoͤnen Kuͤnſten, als im Forteplano- Spiel und im Geſan— ge, in den kunſtvolleſten Handarbeiten und andern Kunſtfertigtelten iſt, daß Jedermann die fo vlel— ſeltige hohe Kur ſtbildung diefer ausgezeichneten Dame bewundert. — ——— ————— rr Gehelmniſſen reden, deren Entdekunſf ihnen alleln gelun⸗ gen iſt, und die außer ihnen noch zu Nlemands Keunt⸗ niß gekommen find. Auf dleſe Art betrügt man und wird betrogen durch angebliche Geheimniffe, dle man ſelbſt nicht weiß, die man ober Andern um des Ge: winns willen auftiſcht. — So ſteht es, glaube lch, um dle melften Arkanen der Gärtnerei. Es find leere Er— dichtungen, hinter denen nichts verborgen iſt. Vlelleſct hat fie auch die Kurzweil erſonnen, um Andere zum Beſten zu haben, und mit Lelchtglaͤubigen Scherz zu treiben und ihnen Wahrheiten à Je Muͤnchhauſen aufzus. haͤngen. Das Talent der Menſchen ff ja immer ge⸗ ſchaͤftig, ſollte es auch nur eln Schmuggler Talent ſeyn. — Damit fol jedoch nicht alles Geheim in der Gar: tenfunft abgeläugnet werden; denn In. iht liegt noch fo Manches im Dunkel, und Manches hat nicht fait: ſam aufgeklaͤrt werden koͤnnen; ja an Manchem hat ſich der menſchliche Verſtard vergebllch abgemuͤhet, das nöthige Licht darüber zu verbreiten; denn die Natur gleicht elner Zauberlaterne, bie immer neue Bilder her— vorgehen loͤßt, an denen man von Neuem Unterſuchun— gen auſtellen muß. Wenn auch durch die Länge der 46 wohl noch Vielen unbekannt ſeyn. Erſt vor Kur: zem, wo ich ſicher glaubte, mit vortrefflichem Va— nilli⸗Kaffee beehrt worden zu ſeyn, machte ich die angel e Erfahrung, daß die Kerne der Hage— Butten den aromatiſchen Geruch und Geſchmak des indiſchen Vanilli nicht blos vollkommen erſe— zen, ſondern auch die wohlthaͤtige Wirkung haben, nicht zu erhizen wie jenes Gewuͤrz, und zugleich ein Praͤſervativ-Mittel gegen die Waſſerſucht, wie die Hagebutten ſelbſt zu ſeyn. Die Hagebutten, (Hetſchebetſch) Rosa canina. Lin. werden, wenn ſie reif ſind, geſammelt. Daß die Schalen, Huͤlſen oder Hiefen dieſer Beeren im Haushalte auf verſchiedene Art benuͤzt werden, iſt allgemein bekannt. Die ausgeldsten Kerne wer— den durch Reiben zwiſchen grober Leinwand von den rauhen, haarigen Theilen gereiniget und getroknet. Man kann die Kerne auch waſchen, zwiſchen Lein— wand abreiben, und dann troknen. Die Kerne werden beſonders, nicht mit dem Kaffee zugleich, ge= brannt, und zwar mehr licht als braun. Zum Vor— theil fuͤr die Kaffeemuͤhle werden die Kerne in ei— nem Moͤrſer vorher zerſtoſſen, und dann entweder mit dem Kaffee gemahlen, oder unter den gemah— lenen vermiſcht. Zur Quantitaͤt Kaffee auf eine Schale wird ein ſtarker Kaffeeloͤffel voll Hagebut— tenkerne genommen. Geyersberg im Hausruckkreiſe. M. Riehr, Pfarrer und Mitglied der prakt. Gartenbau- Geſellſchaft. Die großen Vortheile der Kuͤrbiſſe. Ein einziger Kuͤrbiskern liefert nicht ſelten eine Pflanze, die 4 bis 5 große Kuͤrbisfruͤchte producirt, welche nicht ſelten 15 —20 bis 30 Pfd. wiegen. Ein ſolcher Kürbis enthält 6 bis s Loth reife trokene Fruchtkerne, alſo koͤnnen für 5 Kuͤrbiſſe 30 bis 40 Loth Kerne gerechnet werden. Der Nu— zen dieſer Kerne beſteht darin: f 1) Werden ſie von der aͤußerſten Huͤlſe befreit, ſo dienen ſie als Stellvertreter der Mandeln, der Pinien und der Piſtazien in der Kuͤche, um mancherlei Speiſen damit zuzubereiten. 2) Werden ſie mit Waſſer eingeſtoſſen, und das milchige Fluidum ausgepreßt, ſo gewinnt man eine Kuͤrbisſamen-Milch, die der Mandelmilch ganz an die Stelle geſezt werden kann. 5) Werden fie zerſtampft, das Zerſtampfte erwärmt und dann ausgepreßt, ſo gewinnt man ein ſuͤß⸗ ſchmekendes fettes Oel, das als das feinſte Oli— ven- oder Provencer-Oel zu Salat, zum Schmaͤl⸗ zen der Speiſen ꝛc. benuͤzt werden kann. 4) Das Fleiſch der Kuͤrbisfrucht, beſonders dann, wenn ſie voͤllig reif geworden iſt, wird im ge- kochten Zuſtande als Brei, von vielen Mens ſchen ſehr gern genoſſen, und bietet ein gutes Nahrungsmittel dar. 5) Für milchende Kuͤhe bietet die Frucht ein brauch⸗ bares Futter dar, das fie ſehr gerne genieſſen, auch vorzuͤglich gute Milch darnach liefern. 6) Mit Waſſer angebruͤht, und mit Hefe verſezt, ſtellt das Fleiſch der Kuͤrbiſſe ein gaͤhrendes Fluidum dar, das, nach uͤberſtandener Fermen⸗ tation, wenn ſolches deſtillirt wird, einen ſehr reinen und angenehmen Branntwein gibt. 2) Getroknet und zum achten Theil unter gebakenes Obſt gekocht und zum Braten genoſſen, iſt der Kuͤrbis eines der wohlfeilſten Gerichte. Eine einzige Pflanze, welche aus einem einzi— gen Kerne hervorgeht, erfordert freilich allein ei— . ——jCꝙ—˙—?r¼ . ———— —-—t . —————ͤ—ñ— — . — Zelt und fortgeſeztes Nachdenken mandes Rathſel von dieſem Boden verſchwunden und manches Geheimuiß gluͤtlich enthuͤlt worden ft, fo hat doch nicht Alles dem Zweifel und der Dunkelhelt entriſſen werden koͤn⸗ nen und Vkeles iſt nur einem engen Kreiſe oder ein⸗ zelnen Ind'viduen bekannt worden, die auf dem Wege der Erfahrung, der Anſtrengung oder des Zufalls dahln geführt worden find, Eatdekungen im Reiche der Pflan⸗ zen zu machen, die Andern entgangen. Manches Räthſel iſt geloͤſet worden. Die Pflan⸗ zeuphyſtologte, deren man ſich mit bewundernswuͤrdiger Beharrlichkeit untszogen, hat die wichtigſten Aufklaͤ⸗ rungen gegeben, und eine Menge Duakelhelten an's Licht gebracht, die noch nicht aufgehellet ſeyn würden. Kölreuter's und anderer Männer Verſuche haben zu Eutdekungen geführt, die man vor ihnen für uns moglich hielt, und indem fie eine genauere Kenntulß der Pflanzen befördert, zugleih unhaltbaren und aber⸗ gläubiſchen Meinungen einen gewaltſamen Stoß gege⸗ ben. — Wer kennt nicht die Eatdefungen, die in neu⸗ eſter Zeit über die Fortpflanzung vieler exotifchen Pflan⸗ zen gemacht worden ſind, welche bei uns mit vielen 47! — — nen Raum von wenigſtens 15 Quadratfuß, wenn ſich ſelbe gehoͤrig ausdehnen ſoll. Dieſes kann aber den Landmann nicht hindern, die Umgebung ſeines Gartens mit Kuͤrbiſſen zu bepflanzen, die, um Raum zu erſparen, in die Hoͤhe gezogen wer— den können. Der Ertrag wird dieſe kleine Mühe hinlaͤnglich entſchaͤdigen. Salat im Großen als Feldfrucht gebaut. Der Salat, als Feldfrucht gezogen, bringt große Vortheile, denn er wird von jedem Vieh mit Begierde gefreſſen, wirkt ſtark auf Milch und Fleiſch, und man kann ſich durch ihn in Zeiten des Futter-Mangels im Fruͤhjahre, Sommer und Herbſte vortrefflich helfen. Gibt er als Mitfrucht der Kartoffeln und Weißkohls auch nicht in jedem Jahre reiche Ernten, ſo verguͤtet er doch immer die für ihn verwandten Koften mit bedeutendem Ueberſchuß. Faͤllt das lezte Behaͤufeln der Kartof— feln und das Austhun derſelben ſo fruͤh, als im vergangenen Jahre, fo laſſen ſich in den zwei Jah— ren der Kartoffeln und des Krautes drei Salat— Ernten erzielen, zwei vom Sommer-Salat, und eine vom Winter-Salat. Wird der lezte geſezt, gleich nachdem die Kartoffeln, unter welchen der erſte Sommer-Salat erwachſen, ausgethan worden, ſo koͤpft er noch, bevor der Kohl und zweite Som— mer⸗Salat geſezt werden. Ziehe ich Stekruͤben auf friſchgeduͤngtem Felde, ſo ſorge ich dabei auch fuͤr zwei Salaternten. Ich pflanze, indem ich das Zakigwerden der Ruͤben zu verhindern, ſchon im Herbſte duͤnge, Winterſalat, ernte dieſen vor dem Sezen der Ruͤben, und bringe mit dieſen — Sommerſalat auf das Feld. Er hindert weder die Ruͤben, noch dieſe ihn, und das Behaken je- ner laßt ſich ohne bedeutenden beſondern Aufwand auch fuͤr dieſen ausdehnen. Seitdem ich durch Herrn v. Rogge belehrt wurde, wie man den Sommerſalat im Darmſtaͤdt'ſchen in Gaͤrten zieht, ziehe ich ihn auch ſo auf den Aekern. So wie dieſes Verfahren das beſte in Gaͤrten iſt, ſo iſt es auch ſelbes auf Aekern. Meine Ernten ſind dadurch nicht blos ſicherer, ſondern auch weit ausgiebiger geworden, und fallen viel fruͤher. Außerdem macht der Bau auch weniger Muͤhe. Welcher Gewinn durch dieſen Salatbau der Landwirthſchaſt zugeht, brauche ich nicht weiter zu entwikeln, er iſt augen— ſcheinlich, und jeder Landwirth kann ſich bald da— von uͤberzeugen. W. v. R. Maulwurfs⸗Falle. ua 230 * 9 e V 1 I. die ganze Falle wie ſie ausſieht — beſteht aus 2 ſolchen Eiſen wie II. und einer Stahlfeder wie III. IV. ſtellt fo ein Eiſen II. vor von vorne. Dieſe 2 Ei⸗ fen werden durch ein Eiſenblech wie V. voneinander: geſperrt und fo in den Gang der Maulwuͤrfe gethan. Der Maulwurf mag nun von a. oder von b. kommen,, wann er durch das Eiſenblech. V. durch will, ſo ſchnap⸗ pen die 2 Eiſen zuſammen, und er iſt eingezwikt. Doch damit die Erde nicht hineinfalle, bedeke man das Ei— fen oben bei e. und d. mit etwas Blech oder Holzrin⸗ de. Die Größe kann ſich der Schloſſer oder Zeugs - Schmid leicht ſelbſt denken. J. K. Forſter. Apotheker u- Mitglied ter EEE TE HOSE SEEN ERTEILEN SUITE ĩðV7 p ð d ..... U PRREEEEEm Schwierigkeiten verbunden ſeyn mußte? Wir erinnern. uns bierbet an bie Fortpflanzungsarten der Strelizia. Reginae, die dem Herrn Hofgärtner Setdel in Dres: den ihr Daſeyn verdanken, und der Camellia japonica, wie die allgemeine Gartenzeitung fie erzaͤhlt. Was vorher als wirkliches Gehelmniß gelten mußte, tft durch den Fleiß und die Bemühungen ſachkundiger Männer aufgeklärt und dem dabei betheiligten Publikum mitge⸗ thellt worden. Manches liegt aber in dieſem Reihe auch noch im Dunkeln, weil es an allen Erfahrungen mans gelt und die angeſtellten Verſuche keine erwuͤnſchten und gluͤklichen Erfolge gegeben haben. Wenn man ſelbſt Alles aufgeboten hat, dleſes Geheime zu ent⸗ huͤllen, und richtigere Anſichten zu befoͤrdern, fo iſt es bis jezt doch nicht bei Allen auf gleiche Welſe ge⸗ lungen, und man hat oft zu hypothetiſchen Vermu— thungen ſeine Zuflucht nehmen muͤſſen, um Urſachen des Mlßlingens anzugeben, die eben nicht fehr ges ſchlkt waren, Gehelmuiſſe offen darzulegen. (Fortſezung folgt.). 48 Naͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Ein Wink für Nelkenfreunde.) Die groͤß⸗ ten Nelkenfeinde meines Erachtens, find die Mäufe. Um auc dieſe von den Nelkendetten zu vertreiben, iſt folgendes Mlttel das allerbeſte. Man weiß ſchon aus mehrerer Erfahrung, daß man den Nelken den ſchlechteſten Grund gibt; folglich atmmt man za einem Nelkenbeet auch ſchlechtes Materlal; we— nigſtens Ich habe es probirt, und es iſt mir durch zwei Jahre gelungen, daß mir kein einziger Nelkenſtok von den Mauſen angefreſſen oder zerſtoͤrt worden Ift. (Wir batten im Jahre 1822 unter dem Hofgärtner Anton Nlermeper elne Nelkenſammlung, derglelchen vielleicht wenig ſeyn werden. Von dleſer Zelt an gibt es hier paffionirte Nelkenfreunde in der ganzen Umge— gend, aber überall die Klagen gegen die Maͤuſe, die fo viel Schaden machen.) Im Jahre 1224 haben mir die Maufe über Winter alle Nelken zuſammen gefreſſen, fo daß ich von Neuem zu ſammeln habe anfangen muͤſ— fen. 50 kaufte den größten Theil von dem Handels— Gärtner Ziegler aus Stuttgart, der jahrlich hieher kömmt. Mit denen, dle ich das ate Jabr von ihm ge— kauft babe, war ich ſehr zufrieden; doch das 2te und ste Jahr habe ich von feinen Söhnen gekauft, worun— ter im Dazend hoͤchſtens eln fon gefuͤlltes dabet war; und auf dieſe Art haben fie in der ganzen Gegend nicht ner mit Melfenftöfen, ſondern auch mit Samen die Menſchen angeſchmirt. Diefe allgemeine Klage Fit mir ſwon von mehreren Seiten einberichtet worden, und ich bringe fie zur allgemeinen Warnung, damit man doch endlich einmal von Hauſtrern nichts mehr kaufe. Mein jeziges Nelkenbeet kſt auf folgende Art bes reitet: Ich habe ein 3 Schuh breltes, as Schuh lan— ges Beet, allwo noch keine Pflanze geſtanden iſt, fon» dern Gras gebaut war, im Monat Junk umſtechen laf: ſen, und in elnen jeden Schlag elne Schwinge voll rauhe Ledeter-Lohe eingraben, dann die Nelken-Sezlinge fes zen laſſen. Wie ſelbe geſezt waren, habe ich das ganze Beet mit rauher Ledererloh beſchuͤttet; und anf diefe Art ſind meine Nelken ſehr ſchoͤn fortgewachſen, und von den Maͤuſen den ganzen Winter unbeſchaͤdigt ges blieben, haben auch bei näcſter Florzeit zur allgemeis nen Freude geblüht, ſudeſſen meine mit Muͤhe gemachten Stupfer, Gruber und Ableger von den ſchuſten Nel— ker, über 800 Stuͤk an der Zahl, von den Maͤuſen gaͤnz⸗ lich ſind aufgezehrt worden. Ich habe mich daher be— ellt, mehrere eigene Nelken-Rabatten mit Ledererloh anzulegen, und es iſt dleſes Jahr das driite, ſeit ich in den Nelken-Rabatten kelne Mäufe mehr habe. — Eiſenſtadt. 8 Job. Mich. v. Trimmel, eotreip. Mitglied der prakt. Gartenban⸗ Geſellſchaft. In Commlſſion bel Fr. Puſtet in Paßav. BVeſtellungen nehmen alle Buchbendlungen und Poſtämter Der ganziährlge Preis ift in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convett porteftel. — An Marta Kennſt du das Wort, das mit Entzuͤken fuͤllet Nach Todesangſt des muͤden Schiffers Bruſt, Wenn der Orkan ihn lang auf fernem Meer umbruͤllet Und nun — ia Wonne kaum ſich feiner noch bewußt — Ein Späher es den ſchon Berzweifeluden verkündet. Kenaft du das Wort, das uͤberall ſich reget, Das hoch am Wollen: Saum den leichten Fittig hebt, Das auf der Meere-Grund, der Fiſche Heer beweget, Und unerreicht dem Aug in niederm Staube webt? Das flüchtig wie ein Traum dem Glüklichen enteilet, Uad träg mit Centner Laſt im Haus des Jammers wellet? Wann werd' ich doch des Ganzen hohen Relz genleſſen Wann werden mir am Matter-Buſen der Natur Von mir geſuckt, von mir gepflüft auf freier Flur Sm jungen Grün des Lenzes Blumen ſprleſſen? Wanu werd' ich keine and're Feſſeln tragen, Als die dem Wiligen die treue Liebe wand? Wann wird aus Stadt:Gewirr zu ſchoͤnen Tagen, Mech leiten, o Marla, deine zarte Hand? — Dort ſollen uns, Geliebte, ſel'ge Tage ſchwinden, Dort wird uns wahre Freundſchaft finden Bald unter blutenreichem Aepfelbaum, Bald auf der Flur, wodurch des Korufelds Saum Sich freundliche Cyanen winden. In ſelbſt gezog'nen Getsblatt-Lauben Umſchmelchelt vom getreuen Volk der Tauben — Wo um die nahe Porpurroſen Verſchwieg'ne Abendwinde koſen, Und um boch aufgebund'ne Reben Phaläven lelſe ſummend ſchweben, Verſamml'n (ich der Freundſchaft enge Reihn. — Und ungeſucht ſtellt Scherz und Luft ſich ein; Well Liebe nur den frohen Becher kraͤnzt, Vis über uns des Mondes Selbe glänzt Und (paͤt mit Thau beuezten Schwingen Die Elfen tanzend uns umriugen. O laß die Stedt, Marka, folge mir dahln, Wo reine Freuden tauſendfach uns bluͤh'n! Empfehlungen. Die neue Auflage von Diederd Wand⸗ Tafel für Freunde der Obſtbaumzucht hat fo eben bei Fried Puſtet in Paß au dle Preſſe verlaſſen, und iſt durch jede folide Buchhand⸗ lung Deutſa lands, der Schweiz, Ungarns ic. zu de⸗ steben. Bei Partien von 100 Exemplaren werden 10 Freiexemplare bewilllgt. Herr Samenhaͤndler S. Ludw. Klinger In Nürn⸗ berg Lit. S. Nro. 1456 bietet alle Arten Sämereien echt, friſch und billig fell; verdient auch wirklich alle Empfehlung. — — — an, — Allgemeine deutſche W Garten ren tenen g. Herausgegeben von der praftifchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. No. ER 14. Februar 1829. 2 ⁵³m dꝓaaaaãaãũ6ũ6 ²˙MEP ]ð 2 . è ꝗ « ß . ĩ§ôʃew T½T 00} Jnuhalt: Große Gartenanlagen zu Bogäth in der Eiſenburger Geſpannſchaft Ungarns. (Schluß.) — Ueber Benuzung der Kartoffeln. — Hortensia mutabilis flore caeruleo. — Schönes Mittel, in Zelt von 48 Stunden Salat hervorzubringen. Große Gartenanlagen zu Bogäth in der Eiſenburger Geſpannſchaft Ungarns, des k. k. Kaͤmmerers Joſeph Skerleez von Lomnicza, Lindtags-Deputirten, Eönigl, Commiſſaͤrs der Re— gulftang des Drau-Fluſſes, mehrerer loͤbl. Ge- ſpannſcaften Ungarns und Croatlens Gerichtstafel— Aſſeſſors; u. feuer Gemahlin Juſtine Gräfin Csaky v. Keresztszegh u. Kdorian, Sternkreuz-Ordens-Dame. (Sſch len 5.) Da ſtehe ich mit Einnemmale vor einem Trauer— Monumente. Ich forſche nach deſſen Bedeutung, und verſinke in wehmuthvolles Nachdenken uͤber des Irdiſchen Vergaͤnglichkeit. Es iſt das Monument der verewigten erſten Gemahlin des k. k. Herrn Kaͤme— rers v. Skerlecz, Julianae Petrovszky von Min- dszentfalva, welches Denkmal der gefuͤhlvolle Edle ſeiner geliebten Gemahlin hier ſezen ließ. Es iſt eine dreiſeitige hohe Pyramide von Marmor, in Salzburg gefertiget, unter welcher die ſterbliche Huͤlle der Verewigten ruhet. Die Vorderſeite ent— haͤlt ob der Urne folgende Inſchrift: Julianae Petrovszky De Mindszent falva, Conjugi Fideli Dilectae Quatuor Prolium Matri. —— — —————— ͤ— 0 ZZ Nachrichten aus Frauend Endlich einmal doch das wahre Geheimulß, Leokojen⸗Samen zu erziehen, der lauter » gefüllte Blumen liefert. > (Fortſezung.) So fehr man bemuͤhet geweſen iſt, auf Deutſch⸗ lands Boden Hyazinrhen in holländifher Größe, Schmuk, und Stattlichfeit zu erziehen, fo ift es doch bisher vergeb— lich geweſen, und alle Federn, die man angeſezt hat, um dleß Gehelmniß zu ergründen, find umſonſt abgenuzt worden. Piae, Sollicitae Virtutum Exemplari; Dum Ultimam Prolem In Lucem Ederet. Ex hac Luce Anno Connubii VI. Ketatis XXXII. V. Jdus Septembris CIO IO CCXCVII. Abeunti. Hoe Fidelitati Conjugali Tenerrimo Prolium Amori Et Caeteris Virtutibus Dignam Posteritatis Suae In Memoriam Posuit Monumentum Vir Gratus Josephus Skerlecz De Lomnicza. Die eine Kehrſeite zeiget unter einem Vergif: meinnicht die Worte: Semper memor. Auf der andern Kehrſeite ſieht man eine Roſe mit vier Knospen, als Symbol auf die vier Kinder deutend, unten die Worte: Talis erat. Immerfort unterhaltene lebendige Blumen— Partien auf zwei Staffeln umgeben im Kreiſe dieß ſchoͤne Monument, vor welchem wieder neu ange— legte Blumen-Partien und Ziergaͤnge ſich winden. Wir wollen dieſe Abweichung von der aͤſtheti⸗ — ——̃ — r f. Manches iſt noch Zweifeln unterworfen und leldet zum Theil gerechten Widerſpruch, Indem bald der eine dleſe, bald der andere jene oft einander entgegenſte⸗ hende Melnungen aufſtellen. Und dieſe Zwelfel werden fo lange genaͤhrt werden muͤſſen, als man feine allge⸗ meinguͤltigen Grundſaͤze feſtſezt, gegen welche ſich keln vernünftiger Einwand mehr erheben läßt. Wer kennt nicht dle verſchledenen Regeln, die man in der Gärk nerei aufgeſtellt hat, die aber noch fortwährend dem (7) 50 — ſchen Regel der hoͤhern Zier- und Luſtgaͤrtnerei, wel- che die Trauermonumente von ſolchen Gaͤrten aus— ſchließet, dem Gefuͤhle dieſes wahrhaft edlen Man— nes zu gute halten. — Vor dieſem Monumente fuͤhret nun eine ganz neu angelegte Allee in gerader Richtung zu einer ſchoͤnen Fichten-Partie naͤchſt der Eremitage. Graͤfin Juſtine hat waͤhrend der zwei— jaͤhrigen Abweſenheit ihres Gemahles bei dem Land— tage zu Presburg, und dann bei den Operationen am Drau⸗-Fluße überhaupt viele neue Verſchoͤnerun— gen im Garten angebracht. Wenn ich bei dem vorbeſchriebenen Monumente in dieſem Parke ſo in ſtiller Betrachtung uͤber die Hinfaͤlligkeit des menſchlichen Lebens verweilend da— ſtehe, da weft mich ploͤzlich das Getdfe des ſchaͤu— menden Waſſerſturzes und des Raͤdergetriebes bei der nicht fernen Muͤhle aus meinem melancholiſchen Tiefſinn; ich entreiße mich der wehmuͤthigen Em— pfindung, und vernehme die lieblichen Stimmen der befiederten Saͤnger, von Aſt zu Aſt, von Zweig auf Zweig flatternd, und ſanftes Gelispel der Blaͤt— ter, ſpielende Zephyre um mein ergrautes Haar, und der Blumen-Schaar liebliche Duͤfte erheben mein traurend Gemuͤth zu freudigeren Gefuͤhlen des Le— bens wieder! So ſchreite ich in behaglicher Stimmung von Partie zu Partie fort: aber in der Gegend ge— gen das untere Ende des Parkes, da ſtoſſe ich wieder auf einen intereſſanten Gegenſtand ernſterer Art: Zwiſchen Gehoͤlz-Gruppen von Platanus orientalis, Salix babilonica, Pinus picea, Philadelphus coronarius und Citisus laburnum nehme ich einen erhabenen, mit Blumen bekraͤnzten Huͤgel wahr. Dieſe ganze Partie iſt außen her wieder ringsum mit Populus nigra eingefaßt. Hier, in dieſer ſchon einſamen Gartengegend, in dieſer philoſophiſchen Abgeſchiedenheit, ergreift den da Wandelnden ein ſonderbar Gefuͤhl, eine Ahnung der Zukunft: und wie der Heimiſche, ſo auch der Fremdling, deſſen Sinn, Wiß⸗- und Forſchbegier feinen Fuß hieher lei— tet, weihet Achtung dem Manne, da er erfaͤhrt, es ſey dieſer geſchmuͤkte Huͤgel beſtimmt zur Ruhe— Stätte des Wuͤrdigen, der dieß Landgut verherrli— chet, mit ſeinem Geiſte umſtrahlet. In der Seelen— Ruhe und Ergebung eines erleuchteten Chriſten hat Herr Kämmerer v. Skerlecz dieſen Plaz zu feinem Grabmal beſtimmt, und ſein inniger Freund, der Domprobſt an der Kathedralkirche zu Steinamanger, — Sabaria — Johann Nep. v. Eölbey, hat dieſen Huͤgel zu dieſem Zweke feierlich eingeweihet. Vorangegangen iſt feither der Einſegner feinem Freunde in das geheimnißvolle Land der Ewigkeit! So ſiehet ein Skerleez, ſo ſiehet der Weiſe, ſo ſie— het der Mann von feſtem Charakter und unerſchuͤt— terlichem Tugendmuthe auch der irdiſchen Aufloͤſung ruhig entgegen! Mit dieſer Betrachtung wandeln wir vollends ans unterſte Garten-Ende, dem wir hier ſchon ziemlich nahe ſind, um dort aus zuru— hen. Hier, im Spiz-Schluß, wo ſich der Arm des Guͤnsflußes, der dieſen Park ganz umfloß, wieder mit ſelbem vereiniget, iſt ein bequemer Raſen-Siz unter hohen Stämmen von Salix salvia angebracht; hier haben wir den ganzen Garten, alle Anlagen, das Schloß, alle Gebaͤude, den ſpielenden Fluß, den lauſchenden Arm vor uns, da der Ruheſiz dahin gekehrt iſt — ein herrlich Plaͤzchen, das der Fremde hier zu finden nicht ahnet, bis er dahin langt, wo er fo ganz in ſtiller Einſamkeit der ber haglichen Ruhe und ſeiner Phantafie ſich hingeben kann. Wir ſtehen und ſinnen, wohin wir uns jezt wenden ſollen. Davon abgeſehen, daß wir alle die vielen und verſchiedenen Blumen- und Roſen-Par⸗ c rr 2 —---—-ññ Zweifel unterliegen, well ihnen die Feſtigkelt erman⸗ gelt? Der Elne ſchlagt dieſe Erdart zur beſſern Kul- tur der Pflanzen vor, der Andere jene; der Eine wlll dieſen Standort gedelhlicher für ein beſtimmtes Ges wachs ruͤhmen, der Andere einen entgegenſtehenden; der Eine dieſe Fortpflanzungsart vorgezogen wiſſen, der Andere jene und ſo fort. So kann es nicht an Zweifeln fehlen, fo lange noch keine völlige Ueberelu— ſtimmung flatt findet und ulcht alles evldent erwleſen iſt. Manches wollen nur einzelne Judividuen wien, und rühmen ſich deſſen, ohne nur einen Schritt öffent: lich zu thun, demſelben Publicität. zu geben. Es iſt nicht nöthig, ſich nach Bewelſen in der ganzen Pflan⸗ zenkunde umzuſehen. Ste liegen uns näher. dürfen nur die angeblichen Gehelmnige unferer Lepko⸗ jen-Gärtner in Erwägung ziehen, mit welchen iu Ruͤk⸗ ſicht des Samenerzlehens fo viele zu prahlen und ſich zu bruͤſten ſuchen, und von denen dle neueſten Schrlf⸗ ten über Levkojen-Gärtnerel jo mancherlel zu ſagen wif⸗ fen. Mau wird es mir ulcht verargen, wenn ich, als ein Feind aller Gehelmulßkraͤmeret, wenig Werth auf fie lege und fie in Zwelfel ziehe, weß Namens biefelben Wir tien, die Lauben: und Bogengänge, die verſchiedenen abwechſelnden exotiſchen Gehoͤlzpartien, die vielen zer— ſtreut angebrachten anmuthigen Ruheſize, und fo man che andere Gegenſtaͤnde, die wir ſchon theils voruͤber gegangen ſind, theils noch betreten werden, kaum im Gedaͤchtniſſe faſſen, fo haben wir doch noch einen Ge— genſtand zuruͤk gelaſſen, unſerer vollen Betrachtung wuͤrdig. Es iſt der Teich, und neben ſelbem die Ruine. Eine Steintafel bei der Ruine zeiget eine roͤmiſche Antiquitaͤt von dem einſtmaligen Sabaria, welche hier ausgegraben wurde, und die Einladung eines edlen Roͤmers enthaͤlt, welcher ſeinen Gar— ten dem Volke zur Beluſtigung geoͤffnet hatte. Als eine ſchoͤne Anſpielung kann hier die roͤmiſche Hu⸗ manitaͤt auf die menſchenfreundliche Liberalitaͤt des Herrn Kaͤmmerers v. Skerlecz gelten, der dieſen ſchoͤnen Park dem Genuße jedes Beſuchers, hei— miſch und fremd, mit einer zuvorkommenden Bereit— willigkeit, fuͤr jeden Tag und jede Stunde, auf immer geoͤffnet hat. Hier im freundlichen Bogäth, da iſt mit Achtung willkommen Jeder, der da kommt, zu weilen in harmoniſchem Wechſel der Luſtgebilde und Wonnegenuͤſſe in dieſem großen Luſt- und Nuz⸗ Garten. Im freundlichen Bogäth, da ſammeln ſich Edle und Wuͤrdige um die Herrin, um den achtungswuͤrdigen Patrioten, des Lebens Anmuth zu genießen im laͤndlichen Aſyl. Da gewinnt der zarte Zug der Civiliſation geſellige Unterhaltung, anziehende Annehmlichkeit. Frohe Laune, gemuͤth—⸗ liches Wohlſeyn, ſokratiſche Scherze, mit Funken des Wizes gehoben, dehnen, erweitern den Kreis der Ideen hler. So wird ein Austauſch der Ideen, ein Handel mit Gedanken rege gemacht; ſo berei— chert Einer den Andern mit geiſtiger Waare! Dieß iſt der ſchone Stempel geſelliger Zirkel unter freiſin— nigen, edelfuͤhlenden und zaͤrtlich mittheilenden 51 Menſchen im lieblichen Garten des freundlichen Bogäth's, Und am gaſtfreundlichen Tiſche, da miſchen ſich hier mit des perlenden Weines und koͤſt— licher Gerichte Duft die balſamiſchen Wohlgeruͤche uͤppiger Blumen und goldener Fruͤchte aus dem Garten der Heſperiden — Bogäth’s Herrin wuͤrzet das gaſtliche Mahl mit lieblicher Anmuth und freund— lichen Geſpraͤchen. In des freundlichen Bogäth’s lieblichem Garten, da waltet die Menſchenfreundin, die Guͤtige, würdig ihres ſchͤnen Namens Juſtine: die Gerechte, der Betruͤbten Troͤſterin, Helferin bes draͤngter Nothleidenden, Mutter der Waiſen, duͤrf— tiger Wittwen Schuz und Stuͤze! Hilfe ſendet ſie in die Huͤtte der Armuth, erquikend Labſal auf das Sie— chenbeet des kranken Armen; den Hausarmen quillt Unterſtuͤzung von ihrer milden Hand. Kein Be— draͤngter verläßt ungetroͤſtet, unerquikt die Schwelle ihres Hauſes. Wie zum Tempel einer Gottheit, ſo mit Ehrfurcht und Vertrauen nah'n Leidende ſich zu Bogäth's Pforte. Und, o! ihre Beſcheidenheit, ihre ſorgſame Schonung; die Zartheit ihres Gefuͤhls, mit welcher ſie die Gutthat erweiſet, die kein Be— ſchaͤmendes des Gebens und Empfangens fuͤhlen laͤßt: dieß — o! dieß erhebt die Gabe zum unend— lichen Werthe! So ſpendet Gräfin Juſtine Csaky von dem Segen des Gartens und Gutes Bogäth! So theilen wahrhaft Edle von dem Segen ihres Kul— turfleißes duͤrftigen Menſchenbruͤdern mit; und ſo wird der Kulturfleiß von oben herab wieder ge— ſegnet! Die geneigten Leſer verzeihen dies Entzuͤken meiner Ruͤkerinnerung! Wer verweilet nicht gerne bei dem wahrhaft Schoͤnen und Guten und Nuͤzlichen? Und wie ſollten wir da nicht gerne verweilen, wo wir uns ſo wohlbehaglich befinden? Und doch waren es nur fluͤchtige Spaziergaͤnge, die ich mit mei— rr —2ñ——ññxñññññññ —ʃ ——t. 8 —— — —— ———tiw . ſeyn, und ob fie in Eleuſis oder Samothrake oder mel: netwegen auch in der Gärtnerei gefunden werden moͤ⸗ gen. Gehelmniß iſt nur da, wo elne Sache gar nlcht oder nur einzelnen Perſonen bekannt ift, die fie um ihres Nuzens willen oder blos aus Erfurcht vor ſich behalten und mit dem Siegel der Verſchwlegenhelt be⸗ legen. Wle es in dieſer Rükſicht um dle berüchtigten Gehelmulſſe der Levfoien-Bärtneret, die bei Erztehnng des Samens noch obwalten ſollen, ausſieht, wird am Stcherſten daraus zu beurthellen ſeyn, daß in der lez⸗ ten Zelt ein Heer von Levfojen-Gärtnern aufgeſtanden iſt, die in allen Tagesſchriften ihren Samen ausſtellen, empfeblen und alle davor bürgen wollen, daß derſelbe elne Menge gefuͤllter Stöke liefere. Wenn es aber auf die Frage ankommt, wie fie diefes Stel erreichen? fo huͤllen fih die mehreſten in ein geheimnißvolles Ge⸗ wand, um hinter dleſem Bollwerke ihre Vloͤße und Armfeligkeit zu verbergen, und doch erziehen in Thuͤ— ringen viele Bürger und gemeine Bauern ihren Lev— kojen⸗Samen felbft, und man ſieht haͤufig vor ihren Fenſtern oder in kleinen umzaͤunten Gaͤrtchen die herr lichen Blumen bluͤhen. Fragt man nach der Behand: (29 52 nen verehrten Mitgliedern und andern geneigten Le— ſern in dieſen Gartenanlagen unternahm, ohne eine Gartenordnung feſtzuhalten. Sagte ich es ja im Voraus, daß ich, dem Schmetterlinge gleich, wie von Blume zu Blume hin und wieder flattern werde! Nicht, als vermochte ich nicht, meinen Garten in einer gewiſſen ſyſtematiſchen Ordnung zu beſchrei— ben: dieß glaube ich ja ſchon wenigſtens zum Theile bewieſen zu haben. Aber die liebe Variatio ergdͤzet ja auch in den Arbeiten! Und es gefiel mir ſo wohl— behaglich, in dieſem Garten hin und wieder zu huͤp— fen, in welchem ich zu hundert Malen ſo wonnig mich hin und her trieb. Wer verarget mir meine Ges muͤthlichkeit bei einem ſo liebenswuͤrdigen Gegen⸗ ſtande? Ich ſchreite zum Schluß, und recapitulire: in dieſer vor 25 Jahren ganz baumloſen, oͤden Lage ſtand in den Jahren 1846 und 1817 ein Reich- thum von 30,000 Baͤumen, an Obſt- und andern heimiſchen ſowohl, als exotiſchen Baͤumen aller Gat— tung; und im Jahr 1826 war die Baum-Maſſe über die Zahl von 60, 000 gebracht! Darunter find die Zwetſchgen- und Pflaumen-Plantagen, reihen⸗ weiſe geordnet; darunter ſind die Menge Kirſchen, feinſte Sorten Pfirſchen, Aprikoſen, Aepfel, Bir— nen und andere mitbegriffen. Die vielen Weinhe— ken im Garten und der vorerwaͤhnte Bachus-Huͤgel ſind nicht in dieſer Zahl. Bogäths ſchoͤnes und vortreffliches Obſt, in friſchem Zuſtande wie in ge⸗ doͤrrter Zubereitung in Conſerven und Eingeſottenem wird geſchaͤzt und bewundert, wie in der Schoͤnheit und Güte, ſo in reicher Quantitaͤt. Bogäths Obſt⸗ Kammer iſt wegen ihrer Anordnung, Reinlichkeit und Fuͤlle ſehenswuͤrdig. Dieß Alles iſt Obſorge und Zubereitung der Graͤfin Juſtine, die als eine Dame hohen Ranges, mit den vorzuͤglichſten Eigen— ſchaften ſcientiviſcherund aͤſthetiſcher Kunſtausbildung auch ein Muſter verſtaͤndiger und ſorgfaͤltiger Haus— frauen in fi), vereiniget. Wie ſchoͤn find in Bo— gäths Gute die landwirthſchaftlichen Kulturzweige vereinigt und gehoben! durch Skerleezens, des Wuͤrdigen, des Vortrefflichen Einſicht und thaͤtige Leitung, den das Vaterland unter ſeine waͤrmſten Patrioten und eifrigſten Kulturfreunde zaͤhlet! Bogäths Garten iſt des ſchoͤnen Wahlſpruches: „Omne tulit punctum, qui miscuit utile dulei!” auf das Vollkommenſte würdig! Gefhrieben zu Varasdln aus meinem Reiſe-Journal, und meiner genügenden perſoͤnlichen Kenntniß dieſes Gartens. Michael v. Kunitsch, k.. k. peuſ. Prof ſſor, Mitglied der praktiſchen Gar⸗ teubau⸗Geſellſchaft zu Frauendorf, korreſpondirendes Mltglied des Gartenbau = Vereins in Berlin, und Ehrenmitglied der Muſik-Vereine zu Grätz und zu Varas din. Ueber Benuzung der Kartoffeln. (Aus einem Briefe an den Vorftand-) Zu wenig iſt bis jezt die viele Benuzungs— Art derſelben bekannt, und da ich ziemlich man— nigfaltige Nuzen derſelben weis, ſo kann ich nicht unterlaſſen, Ihnen einige davon anzuzeigen; von denen Manche gewiß auch Ihnen neu ſeyn werden. Und was nuzt das Erzeugen, wenn es nicht mit der Benuzung gleichen Schritt haͤlt! — Nicht uͤberall iſt es bekannt, daß die Kartoffeln, ſowohl fuͤr Menſchen als Vieh eine geſunde und nahrhafte Koſt find. Schweine, Geflügel, ſelbſt Hornvieh laſſen ſich damit füttern und maſten. Menſchen konnen viele Frucht damit erſparen, indem fie ſehr wohlſchmekendes Brod und andere mannigfaltige Speiſen daraus bereiten koͤnnen; auch die ſchoͤnſte Staͤrke und Branntwein. Selbſt gefrorne laſſen ſich noch benuͤzen, ſo lange ſie nicht aufthauen. lungsart ihrer Samenftöfe, fo erhält man dle wunder⸗ lichſten Antworten. Der Eine beobachtet den wachſen⸗ den Mond und benuzt ihn bet der Zeit der Aus ſaat; der Andere bringt gefüllte und einfache Stoͤke nebenein— ander oder bindet fie wohl gar zuſammen, daß die Blu- men untereinander zu ſtehen kommen; der Dritte wählt bei der Aus ſaat die mißgeſtaltetſten Schoten, und ſo er— reichen alle daſſelbe günſtige Ziel auf den verſchieden— ſten Wegen und bei den ſonderbarſten Meinungen. — Wie es bei dem Buͤrger oder Bauer iſt, fo und nlcht anders findet man es bel dem Lepkojen⸗Gaͤrtner, der um feines Sameghandels willen fi vorzugswelſe mit der Kultur und dem Anbau diefer Blumenart beſchaͤf— tiget. Und noch in unfern Tagen hängt man Meinuns gen nach, die als antiquirt langſt vergeſſen ſeyn ſoll⸗ ten. — Man darf nur die allgemeine deutſche Gartenzeitung vom Jahr 1826 durchblaͤttern, und man wird mit Staunen bemerken, welche zum Theil ſebr auffallende Meinungen Manche dort aufgeſtellt und als Normalregeln feſtzuſezen geſucht haben, über welche jes des Wort umſonſt geſprochen ſeyn wuͤrde, und doch wol— len dieſes Männer von Kenntniß ſeyn, die ihre Zeit So hatte ich verfloffenes Jahr da ein Ungluͤk, daß mir circa 20 Saͤke erfroren find. Wegen der regneriſchen Witterung zur Aus nahmzeit verſchob ich ſolches bis ich ſah, daß keine beſſere Zeit mehr zu erwarten ſey. Weil ſie alſo ſehr durchnaͤßt und kothig waren, ſo ließ ich ſie auf einen gebretterten Boden ausſchuͤtten, damit ſie abtroknen haͤtten ſollen. Aber ploͤzlich kam in einer Nacht ſo ſtar— ker Froſt, daß fie alle erfroren; obwohl fie etwas zugedekt waren. Ich benuzte fie groͤßtentheils auf folgende Art: (waͤre nicht ploͤzlich wieder Thau— Wetter eingefallen, wo ſie aufthauten, ſo haͤtte ich ſie alle noch benuzt; die aufgethauten ließ ich im Gartrn untergraben als Dung.) — In ein großes Sechtſchaff ließ ich von den gefrornen Kar— toffeln thun, und kaltes Waſſer (am beßten Fluß— Waſſer, weil das Brunnwaſſer warm iſt), darauf ſchuͤtten. So blieben ſie Tag und Nacht ſtehen, wodurch die Gefror ihnen ganz ausgezogen wurde. Davon ließ ich ſieden, zerdruͤken und in geheizten Bak— Ofen werfen, die gedoͤrrten dann in einem Sak an einem troknen Ort aufheben. Dieſe kann man dann wann immer ſchrotten laſſen, und ſtatt Gerſtenſchrot damit die Schweine fuͤt— tern. Auch ließ ich von den gekochten und zerdrukten dem Gefluͤgel vorwerfen, die freſſen ſie ſehr gierig und werden fett da— von. — Andere geſottene ließ ich puzen und wuͤrflicht ſchneiden; dann ſowohl im Bakofen, als auf den Kachelöfen troknen. Von dieſen ge— doͤrrten kann man Gries machen laſſen, wobei man jederzeit auch etwas Mehl bekommt. Von beiden laſſen ſich ſehr wohlſchmekende Speiſen be— reiten, in welchen Niemand die Kartoffeln errathen möchte. Selbſt Kranke koͤnnen dieſe Speiſen ge— nießen; denn ſie ſind ſehr gering. Wenn man 55 wenig hat, kann man fie auch nur in einem großen Moͤrſer ſtoßen und ſieben. Beſonders gut ſchme— ken von dieſem Gries abgetriebene Kuoͤdeln. Man nimmt eirca 4 weizenen Gries dazu, und verfaͤhrt wie bei andern Griesknoͤdeln. — Oder mit einem Ey angemacht, und wie Gries in die Suppe eingekocht, iſt auch recht gut; das Mehl kaun man wie anderes verbrauchen. Nokerln in der Suppe ſind unter andern recht gnt. Man macht mit Milchrahm und Eyern aus dieſem Mehl einen weichen Teig, und ſchneidet ihn in die Suppe. Ein anderes Quantum ſolcher Kartoffeln, von denen die Gefror durch Waſſer ausgezogen wurde, verwendete ich zur Starke. Ich ließ fie unge: ſchaͤlter auf Riebeiſen in Schaͤffeln reiben, worin ſchon etwas Waſſer war; denn wenn die Kartoffeln der Luft ausgeſezt ſind, ſo werden ſie gleich grau. Das Durchgeriebne wurde dann auf Sieben recht mit den Händen durchgearbeitet, dabei oͤfters Waſſer hinzugoſſen. Dadurch wird die Staͤrke ausgewa— ſchen, geht durchs Sieb und nur die Teres bleiben zuruͤk. Auch kann das mittelſt eines Sakes geſche— hen, wenn man die durchgeriebnen Kartoffeln dar— ein bindet und dann recht gut mit Haͤnden oder auch Fuͤßen durcharbeitet. Wenn das geſche— hen war, blieb die durchgelaufene Fluͤſſigkeit in einem großen Schaff ſtehen, bis ſie ſich klaͤrte. Dann wurde das Waſſer von der Staͤrke am Boden ab— geſchoͤpft und friſches darauf geſchuͤttet, und die Staͤrke recht wieder aufgearbeitet und mit dem Waſſer ver— miſcht, dieß aber ſo lange wiederholt, bis die Staͤrke ganz weiß ohne Schmuz obenauf erſchien. Dann ließ ich das Waſſer gut ablaufen und nahm die Staͤrke in Stuͤken heraus aufs Sieb. Unten und oben that ich Flußpapier, und troknete fie in der Nähe eines Ofens. Auch ober einem Ofen kann es ge— 1 ˙ m v . v.. ß pppd ðͤ p . ne U 22 dem Studium dleſer Blume beſonders gewidmet haben. Da ſpricht der Eine in Nr. 17 diefer Zeitung: der Same, welcher ſchoͤn rund, groß, regelmaͤßig (was ſoll das heißen ?) It, gibt faſt immer nur einfache Blumen, dagegen der unregelmäßtge, kleine, dike, länglide, eki⸗ ge u. ſ. w. gefüllte gibt. Welcher Schwrll von Woͤr⸗ tern? — Dort ſezt eln Anderer über gefüllte Blumen die Regel feſt: die Blüten liefern nemlich gefüßten Samen, dle klein, unanſehnlich, oft kaum bemerkbar find, die niat das offene ſaoͤne Anſehen der gemeinen haben. Die Schoten find melſtens unfoͤrmlich, krumm, ungewöhnlich (was foll denn mit dleſem Worte bezeick— net werden?) dik, kurz und fo fort. Der Samenſtok öfters kruͤppelheft, kleln und fo vor andern ausgezeich— net. Die Stoͤke ſtelle mag allein. Gebe ihnen einen ſonnſgen Staud und laſſe fie nie vor Trofve fhmadten und welken. — Da ruft ein Dritter aus: man fdneide die Spizen von den Samenftöten ab, bei den weulgen veredelten (was will diefer Ausdruk ſagen?) kneipe man die meiften (warum nicht lieber alle?) Schoten weg, welche ordentlich geblühet haben. — Dort ſtellt ein Vlerter die Behauptung auf, daß man jedem Stoke ſchehen. Aber die Hize darf nicht zu ſtark dar— auf kommen, weil ſie ſonſt die Weiße verliert. Im Sommer muß ſie im Schatten, nicht an der Son— ne trofnen. Meine wurde ſehr ſchoͤn, fo weiß wie eine vom ſchoͤnſten Weizen. — Aus dieſer Staͤrke, die man wie andere benuzen kann, kann man auch Sago machen, die beſonders gut ſchmekt in Milch gekocht. Es wird dieſe Kartoffel-Staͤrke mit Ey— weiß zu einem feſten Teige gemacht, und dieſer durch ein eiſernes Drahtſieb durchgerieben und getroknet; oder durch ein Tarhonya-Sieb, wie ſie hier bei den Ungarn gebraͤuchlich ſind, die aus einer durch— loͤcherten Haut beſtehen. Die gefrornen Kartof— feln ſollen noch mehr Staͤrke geben, als die andern. Um das viele Kochen zu erſparen, kann man ſie auch roher wuͤrflicht ſchneiden und troknen, dann mit Weizen mahlen laſſen. Aber um ihnen den erdigen Geſchmak zu benehmen, muß man ſie erſt im Waſſer 2 Tage liegen laſſen. Oft iſt der Fall, daß einem im Frühjahre viele Kartoffeln auswach— ſen, und man ſie nicht gehoͤrig zu benuͤzen weiß. Auf die angegebne Art kann man ſie recht gut be— nizen, Wie viele Frucht kann erhalten werden bei Menſchen und Vieh! — Ich kann nicht unterlaſ— ſen auch das anzufuͤhren, daß ich erſt im Mai ſpaͤt, als ſchon Gras war, die Keime von Kar— toffeln, die ich von Andern bekam, auf einer Reihe legte, denn um die Kartoffeln ſelbſt war es uns leid, weil ſie ſehr ſchoͤn waren, die verzehrten wir; dieſe Kartoffeln wurden dennoch ſchoͤner, d. i. groͤßer und fruchtbarer, als die andern. Viele haben vielleicht das von gehoͤrt, aber keinen Verſuch noch gewagt. Viele ſchoͤne Kartoffeln laſſen ſich dadurch erfparen; — Man kann dieſe Keime auch durch den Winter ſammeln, im Keller mit etwas Sand beſtreuet — la— genweiſe. Nur muͤſſen ſie dann zeitlich in die Erde kommen. Um die Kartoffeln im Fruͤhjahre laͤu⸗ gere Zeit genießbar zu erhalten, daß ſie nicht aus— wachſen, verfahre man folgendermaßen. Man thue ein Quantum in einen Sak, und fahre da— mit in ſiedendes Waſſer, aber ſchnell wiederum heraus, damit fie nur geſchrekt werden, das wie— derhole man 2— 5 mal, dann trokne man. fie Daß man aus Kartoffeln auch Branntwein brennt, iſt wohl bekannt, und in Ihrem vortrefflichen Buche Simon Struͤf findet jeder die beſte Anwel⸗ ſung dazu. Außerdem kann man ſehr ſchmakhaftes Brod daraus baken, welches auch das Gute hat, daß es nicht ſo ſchnell austroknet, als von bloßer Frucht. Man kocht die Kartoffeln erſt und miſcht ſie ſo mit dem Mehle. Manche nehmen auch rohe dazu, geriebene, das Brod iſt aber dann nicht ſo gut. Nun erlauben Sie mir noch einige Speiſen von Kartoffeln, wie man ſie bereitet, hier anzufuͤhren. 1. Nudeln (bei uns Schupfnudeln ges nannt). Gepuzte und dann gekochte Kartoffeln ruͤhrt man gut ab, und miſcht dann, wenn fie ſchon fa ſt kalt ſind, Mehl dazu, ſo viel, als ſie aufnehmen. Aus dem erhaltenen Teig ſchneidet man Stuͤkelchen und formirt große Nudeln daraus, die dann geſot— ten und abgeſchmalzen werden, wie andere Mehlſpei— ſen, mit etwas geriebenem Brod oder Semmel beſtreut. Eine zweite Art gebakener Nudeln iſt in Ihrem Simon Struͤf. 2. Sterz. Die gepuzten Kartoffeln geſotten, dann recht gut durcheinander geruͤhrt, geſalzen und geſchmalzen. Beſonders aber recht gebraͤunte Zwie— beln (in der Fette) dazu gemiſcht (auch wohl etwas Majoran) ſchmekt ſehr gut, beſonders wenn die Kartoffeln mit ſolchem Waſſer gekocht werden, wo— rin eine Schuͤnke kochte. F ::. —T— . . ʃꝗ—àꝗ—üä d px ——.ññññññäñůäʒññĩĩ—x:. —ů— — é—ͤh“ã— nur zehn Schoten laſſen fol. — Mau weiß nicht, ob man lachen oder weinen ſoll uͤber das bunte Allerlei, über alle die verſchledenen, zum Theil ſehr fonderbaren Meinungen, die man aufſtellt, um Reſultate zu ſehen, die man auf dieſem Wege nie erreichen wird. — Sit es anders oder beſſer geſagt, als wenn es in einemal- ten Gartenbuche Seite 516 u. ſ. w, heißt? Um recht⸗ ſchaffaeu Samen zu bekommen, muß man einige einfa— che Leokojenſtöke von allerhand Farbe, welche oben bei den Holzſtaͤngel ſchmale den gefuͤllten gleichkommende, Blätter haben, in Gefäße verpflanzen. Es iſt hier von den Wiuterlevkojen die Rede. Dieſe Stoͤke fol man wenigſtens zwei Jahre zu keiner Blüte kommen laſſen, welches geſchieht, wenn man im Sommer alle Knospen abbricht, auf welche Weiſe die Kraft zuſammenblelben fol. Von den Sommerlevkojen liefet man: man uns terſuchet die einfachen Stoͤke und betrachtet die Arten Blumen, welche vor andern geſchikt find, den Grund zu gefüllten Blumen zu legen. Dleſe find nun ganz uns auſehulich, wachſen aber monftröd, die Hülſen find auf einer Selte von elnander geplazt, die Bluͤten ſind nicht groß und breit, und tragen kurze Huͤlſen, deren oͤfters 55° 3. Mit Milchrahm. Die gekochten Kar: toffeln werden fein geſchnitten, dann in ein Rein'l eine Lage gethan, dieſe mit Semmel oder Brod— Breſeln beſtreut und dann mit Milchrahm, der erſt— lich mit Butter oder Gaͤnsfetten gemiſcht wurde, begoſſen. Dann wieder eine Lage Kartoffeln und ſo fort, bis die Rein voll iſt. Dann kommt oben und unten Glut, und läßt. es fo baken. Sehr gut wer den ſie, wenn man dazwiſchen Sardelen oder Stuͤke von Haͤringen thut. Auch Bratwuͤrſte. — 4. Schmoren. Die feingeſchnittenen, ge— kochten Kartoffeln werden in Fetten, worin ſchon Zwiebel roͤſtete, geduͤnſtet. — Gut ſind ſie auch 5. in ſaurer Soß. — Als Salat. Mit und ohne Zeller. Auch da kann man ſtatt Oel Milch: Rahm nehmen. Vielen ſchmekt er ſo beſſer. Ganz beſonders ſchmakhaft ſollen die Kartoffeln ſeyn, wenn man ſie ohne Waſſer in einen Topf thut, zudekt, und den Topf umgeſtuͤrzt zum Feuer thut, daß fie in ihrem eigenen Dunſt ko— chen. Die ſollen ſo ſchmakhaft ſeyn, daß man ſich davon gar nicht ſatt eſſen kann. Mako la Ungarn. J. Karl Forſter, Mitglied der praktiſchen Garteubau⸗ Geſellſchaft. Hortensia mutabilis flore caeruleo. Schon manches Gute und Anwendbare ent— haͤlt zwar die allgemeine deutſche Gartenzeitung uͤber die Erzeugung blauer Hortenſien; doch ein— facher, minder umſtaͤndlich, und erreichbarer ſcheint mir dabei meine Verfahrungs-Art, die aus Fol— gendem beſtehet: — Die Groͤße meiner Hortens - ſien⸗Geſchirre ift fuͤr zwei-, dreijährige Pflanzen die der gewoͤhnlichen Nelkengeſchirre: s Zoll Hoͤhe, 5 Zoll obere Breite. Zu der Quantitaͤt der hiezu erforderlichen leichten Moor-Erde, die ich hierorts in den Niederungen der Wälder am Hapoſſer— Thale aufgefunden habe, und die ſich, nebſt andern Blumen ganz vorzuͤglich zur Zucht der Horten— ſien eignet, nehme ich eine Eßloͤffel voll klein ge— ſtoßene Alaun, und einen halben, wohl auch gan— zen Loͤffel voll Eiſen-Feile, und menge es mit der Erde recht untereinander. In dieſe Miſchung wird nun die gut bewurzelte, von der alten Erde ganz entbloͤßte Pflanze der rothen Hortensia geſezt, gut angegoſſen, und bis zu ihrem vollkommenen Gedeihen im ſteten Schatten gehalten. Zum Guße dieſer Geſchirre halte ich nun ein beſonderes Faͤß— chen voll Waſſer, welches mit hinein geworfenen verſchiedenen alten Eiſen-Stuͤken vom Eiſenroſte geſchwaͤngert wird. Und mit dieſem Waſſer wer— den dann die blau werdenden Hortenſien abwech— ſelnd, vielleicht nur alle Woche Einmal, gut be= goſſen. Der Effekt hievon iſt einzig, wie es fo manche ſchoͤne, bei mir von Vielen bewunderte rein himmelblaue Hortenſie beweiſet. — Auch fuͤr die natürliche, rothe Hortenfie iſt der maͤſſige Ges brauch des Alauns von vorzuͤglichen Erfolge. — Mag ots. Beszedits. Schönes Mittel, in Zeit von 48 Stunden Salat hervorzubringen. Will man geſchwind Salat erzeugen, ſo weiche man Salatſamen, Senf, Kreſſe u. dgl. in ſtarken Branntwein, vermiſche dann ein wenig Tauben— Miſt mit Dammerde und pulveriſirtem ungeldͤſch— tem Kalk, hierein den Samen geſaͤet, ſo wird man in 48 Stunden jungen Salat haben. (Laͤßt ſich ja probiren!) zwei aneinander gewachſen find, die man mit einem Fa⸗ den zeichnet oder die andern Bluͤten, welche ordinaͤre, lange ſchmale Huͤlſen und breitblättrige Blumen haben, abrelſſet. Iſt es beſſer geſagt, als wenn es in einem noch ältern Gartenbuche heißt? Der beſte Same (er redet von Winterlevfojen) iſt von den welßen einfachen. Diefen ſaͤet man in einem guten Zeichen, nemlich im Löwen und gegen den vollen Mond, in elne gute fette Erde aus, und verſezt die jungen Stoͤke hernach wleder zu rechter Zeit, fo bekommt man feine Mühe gewiß be⸗ zahlt, wenn gleich nicht alle Körner gefüllt werden. Ei⸗ ne vergebliche Sorge, die man ſich uicht zu machen nöthig hat, wenn gleich alle Samengärtser über man che Sorte ſchreien ſollten, daß es ihnen an Mutterſtö⸗ ken fehle, weil faſt alles in's Gefüllte falle. — Die Grotjanlſchen phyſtkallſchen Winterbeiuftigungen ſchel— nen dleſelben Ideen zu beguͤnſtigen und was Herr Pre- diger Thiele neuerdings in feiner Schrift zur Beant- wortung der Frage, wie erzieht man Levfojen-Samen, der gefuͤllte Stöfe in Menge gibt? Coͤslin 4825, an⸗ führt, läuft auf daſſelbe hinaus. — Was fol man von Gehelmulſſen ſagen, dle faſt jeder Levkojengaͤrtner ſelt 56 h — Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages-Begebniſſen. (Noch Etwas von der Sonnenblume.) Man hat fie ſchon über 200 Jahre unter verſsledenen Abänderungen als Zlerblume uuferer Gärten aus Lleb— haberet erzogen, und in dleſer Hinfiht entſcheiden ihre Groͤße, iht mehr oder wealger Gefülltfeyn, die hellern und dunklern Farben ihrer Blumen. Kann man mit dem Schönen auch das Nüzliche verbinden, ſo lſt es deſto beſſer, was bei der Sonnenblume der Fall iſt; deun la oͤkonomiſcher Hlnſtat kann fie als Oelpflanze empfohlen werden, und wird für dieſen Gebrauch auch in vielen Gegenden, z. B. um Forchheim, Erlangen ꝛc. häufig erzogen. Man legt zu dleſem Behufe den Sa— men gegen das Ende Aprlils 2—5 Fuß weit von einander in Rethen, oder erzieht Pflänzchen, und ſtekt fie dann in dleſer Entfernung auf ein ſonniges etwas ſchweres Feld, daß die Stengel, welche eben keine tiefen Wur— zeln ſchlageu, vom Winde nicht umgeriſſen werden. Je nachdem der Boden gut oder ſchlecht fft, laßt man meh— rere oder weukgere Mebentriebe nach oben zu ſtehen, und ſchneidet an dem Hauptſtengel immer die untern weg, damit die oberg deſto vollkommener werden, und zur völligen Relfe kommen können. Ich hade auf einem ſehr guten Boden auf Stengeln von 2 Zoll im Durch- meſſer ſchon 24 ganz vollkommen ſchoͤne Roſen erzo- gen, und ſohln 2yoofaden Samen gewonnen. So wie die Samenkoͤpfe im Herbſte allmaͤhlis reifen, werden fie nach und nach abgenommen, und auf einem luftigen Boden getrokuet, dann art geklopft, und dle Körner auf einer Schaͤlmuͤhle von der aͤußern ſchwarzen Schale bes freit, well fie in dieſem nakten Zuſtande mehr und beſ— ſeres Oel geben, als wenn ſie mit der Schale geſchla— gen und ausgepreßt werden. Die Stengel dienen zur Feuerung. Man kann auf einem Tagwerke 24 bid so Schaͤf⸗ fel Körner bauen; doch will ich den Bau der Sonnen— Blumen im Großen nicht empfehlen, weil er das Land ſtark ausſaugt, und das Schäffel nicht mehr, als etwa 12 Pfund Oel gibt; ihre gaͤnzlſche Vernachläſſigung aber grenzt an eine ſtrefbare Indolenz, weil damit, wie ich oben ſagte, das Nüzliche mit dem Schönen ver: bunden werden kann. Man konnte z. B. die Krautlaͤn⸗ der mit Sonnenblumen einfaſſen, wie ich es ſchon meh— rere Jahre machte, und ſo dem Auge Vergnuͤgen, den Bienen ſpäte Herbſtnahrung, und fo dem einzelnen Haus— weſen das nöthige Spelsöl verſchaffen. Sonnenblumen- Oel iſt fo geſund und gut, als Baumoͤl. Der Kaffee aus den Sonneablumenkoͤrnern ſchmekt etwas oͤllg; iſt aber trinkbar, und beionders für junge Leute gewiß ge- fünder, als der hizige Ausländer Wozu die immer ſchretender werdende Klage über geldklemme Zeiten, und dazu dle namenloſe Sorgloſigkeit über Selbſthilfe? Riedenburg. Kolbeck. Die außerodentliche Nachfrage, mit welcher bereits der Obſtbaumfreund vom J. Jahrgange geſucht werd, hat veranlaßt, daß wir den ſaͤmmtlichen loͤbl. Poſtämtern und Buchhandlungen des In- und Auslandes bedeutende Voträthe zugeſchikt haben. Es kann alſo darauf überall Beſtellung gemacht werden, fo wle ſolche auch gerne aunimmt und beſorgt. Die Redaktlon.“ Buchhandlungen, bei deuen der gefendete Vorrath vergriffen iſt, belieben ſich direkte an mich zu wenden Pau ſt et. Charade. Es klopfet im Buſen mit höheren Schlägen Das Herz auch der erſten der Sylben entgegen, She lieblichen Mädchen, o laͤugnet es nicht! Hat Lieb’ euch geboten das erſte zu werden, So lebt ihr die ſeligſten Tage auf Erden, Nur Freude die heitere Stirne umfllcht. Doch ſchneller als je euch die Tage enteilen, O moͤchten fie länger, die gluͤtlichen, wellen! Nle lachen fie wieder dem Leben fo ſchoͤn. Drum ordnet dle zweite ihr Jugendgenoſſen, Und pfluͤket, wo irgend ein Blümchen entſproſſen, Eh’ neidiſche Stürme die Bluͤte verweh'n. Sophle — ich wag es — o waͤrſt du die meine, Von Tauſend und Tauſenden einzig die Eine, O wärft du für mich, was dle erſte dir ſpricht! Trägſt du mir das Ganze zur himmliſchen Welhe, Zum Altar der ewigen Liebe und Treue, Daun tauſchte mit Fürften, mit Göttern ich nicht. Aufloͤſung der Eharade in Nro. 6. Land-Leben. —— 2 — P———D— = De ET zo bis 100 Jahren als beantwortet aufgeſtellt hat, und an denen man ſich noch immer zerreibt, zerſchwazt, die fat Jeder von neuem wlederkaͤuet und bei welden man immer da ſtehen bleiben muß, wo man vor 100 Jah— ten geſtanden? Was nüst alles Geſchreibſel, wenn man dabei zu keinen beſtimmten Reſultaten kommt, und ſich immer fortwärmen muß an einem Feuer, das man nur ſo vielen Jahren angezuͤndet hat? Auf dleſe Art ſchrelbt man und ſchrelbt immer dasſelbe wieder, was zwanzig— mal geſchrilebeg worden iſt, bleibt aber ſtets auf dem⸗ ſelben Filet ſtehen, ohne etwas enthüllt zu haben, was man doch gern enthüllt ſehen möchte. Es Ift wunder⸗ lich anzuſehen, wenn man fortwaͤhrend ein Bischen Erde auf den Hügel trägt, den man von ewigen Zelten zu erböhen angefangen hat, um ein wenig weiter zu fe» heu, aber am Ende doch aaf der Stelle ſizt und klebt, wo man längft ſaß.“ So welt Herr Pfarrer Münzel. (Schluß folgt.) In Eommiffion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis It in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portofrei, — Allgemeine deutſche W Geiger teen eit un g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. No. 8. 21. Februar 1820. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder, — Elnige Worte über nüzliche Landes- Verſchoͤneruugen. — Noch Etwas über den Anbau und die Benuͤzung des Meerkohls. — Ueber Anlegung eines lebendigen Zaunes aus Buchen. — Amerlkanlkſche Eichen. — Kaftanıen als Nachtlichter. Fortſezung neuer Mitglieder. Zum Groß: Ehren-Mirgliede unferes Vereins wegen außerordentlichen Verdienſtes um die Blumiſtik wurde ernannt: Herr Ludwig Messer, Bürger zu Cahla. Derſelbe war, ſo viel bis jezt nachgewieſen iſt, der Er ſſte, welcher das von ihm entdekte Geheimniß, Levkojen-Samen zu erziehen, der lauter gefuͤllte Blumen liefert, durch den Druk bekannt machte. Wahrſcheinlich beginnt aus der Anwendung dieſer Crfindung auf andere Pflanzen eine ganz neue Epoche fuͤr die Blumiſtik! Einige Worte über nuͤzliche Landes— Verſchoͤnerungen. Es iſt dem Menſchen-Freunde ein lebhaftes inniges Vergnuͤgen, wenn er ſieht, hoͤrt und liest, wie ſich Alles um ihn her verbeſſert und verſchoͤ— nert — wie der Sinn fuͤr Verſchoͤnerung und Ver— beſſerung der Erde überhaupt in dieſen upſern lezten fünfzig Jahren allmaͤhlig immer mehr er— wacht. — Was beſonders manche rohe Bauern nur noch vor zehn Jahren von der Noth gedrun— gen, mit Troz und Widerwillen thaten, das thun ſie jezt von herrlichen Beiſpielen und zwekmaͤßi— gem Unterricht geleitet, ſelbſt ungezwungen und mit Freuden. Freilich muß man wohl auch jezt noch, wie zu den guten Adams-Zeiten, im Schweiß ſeines Angeſichts ſein Brod verdienen; denn es haben Wiſſenſchaften und Künfte den fo hohen Grad der Kultur noch nicht erreicht, daß man Als les durch Maſchinen allein verrichten könnte, und wir nur bloße Zuſchauer der ſo kunſtvollen und wunderbaren Natur, oder lebloſen blos materiellen Automaten ſeyn koͤnnten, oder auch nur ſo, wie Nachrichten aus Frauendorf. Endlich einmal doch das wahre Seheimniß, Levkojen⸗Samen zu ziehen, der lauter gefüllte Blumen liefert, (Sch Uu ß.) Mit Recht uͤbergleßt Herr Pfarrer Muͤnzel die gerügten Gärtner⸗-Gehelmniß⸗Krämerelen mit der ſchar— fen Lauge feines Spottes, ebgleich er ig ſeinen darauf folgenden Vorſalägen, wie man gefüllte Levkojen ziehen könne, das Gebermulß auch bei Welten nicht errathet. Unfere geneigten Leſer alle ſollen es heute er⸗ fahren. Berelts am 2. November 1827 ſchrieb Her Cantor Lechner zu Beerbach, Mitglied unſeres Vereines, an den Vorſtand woͤrtlich Folgendes: „Ich blu denn nun auch endlich hinter das wirklich große Geheimniß gekommen, Levfojen-Samen mit voll⸗ kommner Gewißheit zu erziehen, der lauter gefüllte Stoͤke llefert. Ich entſchloß mich, dleß große Ge⸗ helmaiß in einem kleinen Schriftchen bekannt zu machen, allein ich wurde von Freunden gewarnt, es noch nicht zu thun, fondern erſt einige Jıhre Semen zum Ber: kauf zu bauen, damit ich eher Glauben bel dem Publikum mit meinem Werkchen erlange. Daß es (ehr leſcht iſt, Lepkojen-Semen zu erziehen, der lauter gefüllte Stoͤte Liefert, werden Sie und alle Blumenfreun⸗ (8) 58 — — die einfachen Naturmenſchen in dem Innern von Diemensland mit unſern Eicheln zur Koſt, und Bäumen zum Dach und Fach uns begnuͤgen koͤnn— ten; aber folgt denn nicht die ſuͤße Ruhe erſt auf Schweiß, nicht auf Kaͤmpfe auch der Preis!? Schoͤn und wunderbar iſt unſere Erde; ver— ſchieden und mannigfaltig die uns umgebende Na— tur; bald ſteinige Anhoͤhen Arabiens, wie in Nro. 45. Seite 544. der Gartenzeitung v. Is. geſagt iſt, bald aber doch auch ein gluͤkſeliges Arabien; beides iſt dermalen ſo weislich in dem Syſtem des Schoͤpfers gegründet: Beides muß in dem irr— diſch⸗engliſchen Garten harmoniſch in dem Ganzen gegruͤndet vorhanden ſeyn. (Vielleicht wer— den die Menſchen auch das wuͤſte ſteinige Arabien einſtens noch Eultiviren, und dann würde ſich das phyſiſche Klima auch dort veraͤndern und verbeſ— ſern; oder, fie würden damit vielleicht auch fo an— kommen, wie die Englaͤnder mit ihrem Sierra Leone in Afrika.) Bald ein heißes brennendes Abyſſinien; bald ein kaltes Sibirien, Canada und Grönland; bald aber auch ein gemaͤßigtes gelobtes Land, in dem zu vegetiren, zu leben und zu weben wir das Gluͤk vom Schoͤpfer haben; hier verſtehe ich nicht nur Ungarn allein, ſondern auch zugleich die Lan: der der ganzen dſterreichiſchen Monarchie und der heiligen Allianz. Dieſer Himmelsſtrich iſt unſer beftes Element; fo wie dem Grönländer fein eiſi— ges Grönland, dem Mohren Aethiopien in der Regel des mathematiſchen oder aſtronomiſchen Kli— mas (Zone, Erdſtrich oder Gürtl,) je nach den jährlichen höchften, gerader oder ſchiefer auffallen— den Strahlen der Sonne auf die Erde, obwohl es de gewiß fogleih elnſehen, wenn ich uur den logiſch richtigen Grundſaz aufftelle: „Wenn eln einfaher Levfoien = Stof einmal etwas gefülten Samen liefert, fo kann er leicht durch Kunſt gezwungen werden, durchgängig gefüllten Samen zu tragen.“ Im natürlichen Zuſtande, dieß wird jeder Blumen⸗ Freund wiſſen, gibt es ja nicht einmal gefüllte Levkojen — und nur durch Kunſt haben wir ſie hervorgebracht. Alſo auch iſt es ein Leichtes, wie ich in dem genannten Werkchen naher zeigen werde, lauter gefüllte Levkojen zu erziehen. Zu ſelner Zelt werde ich Ihnen zur Probe von dieſem koſtbaren Samen Etwas fenden.” Der Vorſtand, welcher zu gleicher Zelt das wahte in der Regel des phyſiſchen Klimas (örtliche ſtrich— weiſe Verſchiedenheiten und Beſchaffenheiten der Erde jelbft) und deren auch davon abhangenden verſchiedenen Temperaturen der Luft; je nachdem deſſen jedesmalige Leichtigkeit und Schwere, Tro: kenheit und Naͤße, Waͤrme und Kaͤlte, auch wie— derum viele Abſtuffungen gibt, ſo wie es ebenfalls ſehr viele Abſtuffungen der individuelen zootiſiſchen und vegetirenden, insbeſondere auch der menſchli— chen Natur gibt. Gluͤklich Derjenige, der in einer feiner Natur angemeſſenen Luft-Temperatur leben kann. — Manchem iſt eine reine, friſche, ſtarke, trokene, hohe Gebirgsluft zutraͤglicher, als eine dichte feuchte Luft; Manchem wieder die niedere dichte in Thaͤlern oder auf der Ebene; auf eine ſchwache Lunge und Bruſt würde manche ſtarke Bergluft toͤdtend wirken; Manchem iſt eben die nemliche ſtaͤrkend und erquikend. Aber auch eine Abwechslung der Luft iſt im phyſiſchen, ſo wie Abwechslung der Lebensart im aͤſthetiſchenLeben heil— ſam und nuͤzlich; zu einem erfreulichen Beiſpiel dieſes moͤge uns auch unſer verehrlicher Herr Pro— feſſor von Kunitsch dienen. Wir bewohnen das irdiſche europaͤiſche Paradis, ein genug weites Feld (manchesmal auch doch noch zu eng,) daß die Menſchen ihrer Nothdurft, ihren Bequemlichkeiten, ihren Vergnuͤgungen gemaͤß bilden konnen. Es gibt hier und da die herrlichſten und angenehmften . Natur- und Kunſt⸗-Schoͤnheiten. — Aber auch in dieſem Paradies gibt es noch zu thun genug; denn, wenn es hier und da ſchon von der Natur ſelbſt ſchoͤne, herrliche, angenehme, geſegnete Gegenden, oder auch von Menſchenhaͤu— Gehelmniß auch zu beſizen glaubte, ſezte ſich mit Herrn Lechner nach . 4 und s der Statuten unverzüglich in Korreſpondenz, erſuchte ihn um ruͤkhaltloſe Erklaͤ⸗ rung, und gab (für den Fall, als Herr Lechner ein anders Gehelmalß kennen ſollte), fein Ehren wort, davon weder fhriftlih, noch muͤndlich, noch ausübend Gebrauch zu machen. Herr Lechner antwortete am 4. Februar 1828 Folgendes: „Sie haben aus meinem jüngften Schreiben erſehen, daß ich wirklich la dem Beſize des großen Ge⸗ helmnißes bin, Levfoien-Samen zu erziehen, der lau⸗ ter gefüllte Stoke llefert. Noch mehr aber wer⸗ den Sie meiner Sache Glauben beiineffen, wenn Ste e — und vollends mein Manuſkript — gelefen aben. _59 den fruchtbarer gemachte und gebildete ſchoͤne An— ſichten der Erde gibt, ſo ſind doch noch oft neben denen fruchtbarſten und ſchoͤnſten Gegenden wieder die graͤulichſten unfruchtbarſten, fuͤr Menſchen und zahmes Vieh unzugaͤngliche, von Woͤlfen und auch von zweifuͤßigen reiſſenden Thieren bewohnte hohe und niedere, ſteinige und ſumpfige Wuͤſteneien ge— nug; geſtrippige, die umliegenden Gegenden verpe— ſtende Menſchen- und Vieh-Seuchen verurſachende Wildniſſe und Moraͤſte. Dieſe werden ausgerottet und nuzbar gemacht, die Waldungen gehegt, dort und da auch noch ſchoͤne nuͤzliche Waͤlder ordent: lich angepflanzt, zu ſeiner Zeit zwekmaͤßig verwen— det, nicht wie vormals nur geſengt, gebrennt, ver— wuͤſtet. Die Gewalten der von Gebirgen ſtroͤmen— den und manchmal auch die ſchoͤnſten und fruchtbar— ſten Gegenden verheerenden und uͤberſchwemmenden ſchaͤdlichen Giesbaͤche, Gewaͤſſer und Ströme, wer—⸗ den durch geſchikte Waſſerleitungen regulirt und nuzbar gemacht. Wenn man uͤber irregulaire in wilden Schlangenwindungen ſich fortwaͤlzende, reiſ— ſende, ihr Beet oft veraͤndernde Strome Straſſen fuͤhren, und Bruͤken bauen will, ſo regulirt man Wege und Ströme zuerſt, und dann baut man ſo— lide, wenn auch nicht ſehr maſſive, doch dauerhafte Bruͤken. So verſchafft man ſolchen reiſſenden wil— den, ſeine anliegende Gegenden immerfort bald mehr, bald weniger verheerenden Strömen regulairen, fo viel möglich geraden, ungehinderten, freien Abfluß; ſo wird den Ueberſchwemmungen vorgebeugt, die Schifffahrt auf den Fluͤſſen befoͤrdert; die Waſ— ſer⸗Straſſe kuͤrzer gemacht; die Bruͤken und Wege daruͤber ſind geſichert. Im Gegentheil wuͤrden ſolche reiſſende alle Spornen verachtende Ströme ihre Rinnſaͤle immerfort hier und da ſehr bald fruͤ— her oder ſpaͤter zum Theil, oder ganz veraͤndern; den Boden der Bruͤke mit Schotter, Sand und Schlamm wieder anfuͤllen, und allen Fleiß, Muͤh und Koſtenaufwand unnuͤz machen. In unweg— ſamen Gebirgen werden die Wege durch bequeme Gegenden bequem, und ohne Gefahr gangbar ge— macht; Poft-Straffen chauſſirt; Eiſenbahnen haben wir hier in Ungarn noch lange nicht, aber deſto mehr kothige Bahnen. Meiſtens iſt es unſer lie— ber Herr Gott ſelbſt, der uns unſere Wege berei— tet und gut macht, manchmal auch wieder graͤulich verdirbt. Wir haben hier meiſtens uͤberall ſchon vor dreißig Jahren die Felder, Waͤlder, neu angepflanzte Wein⸗Gebirge, Aeker, Wieſen in regulaire Fluren, gerade Linien und Wege eingetheilt. Auch dadurch ſind unſere Gegenden wahrhaft verſchoͤnert und nuzbarer gemacht worden; viele Moraͤſte und Suͤmpfe haben wir entwaͤſſert, Hauptkanaͤle in ge— raden Linien von betraͤchtlicher Laͤnge, unter andern auch zu beinahe acht tauſend Wiener Klaftern in einer einzigen ſchnurgeraden Linie gezogen: und ſo auch mehrere Seitenkanaͤle. Es gibt aber doch noch immer zu thun genug, um aus Wuͤſteneien paradiſiſche Gegenden zu ſchaffen. Neu angelegte Marktfleken, Doͤrfer, Villae, Weiler werden ſymme— triſch eingetheilt u. geordnet, fo wie es zum Theil auch in Frauendorf geſchah, deſſen topographiſchen Plan wir noch immer mit Begierde erwarten. Wuͤſte Doͤrfer zum Verſinken, kothige und winkelhafte Gaſſen und Wege werden ſo viel es immer moͤg— C ³˙W¹iAA ³˙³n2 TEE TTS ]‚ ¾ . ð2 V ß 7.ÄP Turn Du mann men Wie viel ſchon über die Erziehung von Levkofen⸗ Samen, der gefüllte Stoͤke in Menge liefern ſollte — geſchrieben wurde, iſt beinahe allen Blumenfreunden bekannt; daß wir aber dadurch nur hinlaͤnglich be- frledigt worden find, (2) wird auch Jeder bekennen muͤſſen. Herr Pfarrer Thiele in Pltzerwitz, bel Pyritz in Pommern, ſchrleb viel und mweitläufig über die Art und Weiſe, wie man die meiſten gefüllten Levkojen erzlehe. Ich brachte daher alle ſelne angeprieſenen Mittel in Anwendung, — allein ſch fand immer, daß dieß ſehr ‚unzuverläßfge Dinge find. Blos der Zufall — hat es groͤßtenthells bisher gewollt, dennoch gefüllte Levkojen zu erziehen, ohne daß wir dle eigentliche Urſachen an⸗ geben konnten. Herr Pfarrer Thiele ſagt auch unter Anderm, nachdem er ſich lange über die Levkojen ver- breitete, „verfrüppelter Same gibt verkruͤppelte, d. h. gefüllte Blüten;” aber ich wurde dadurch immer noch nicht vollkommen befriedigt. Herr Dreyßig, ober elgentllich jezt deſſen Frau Wittwe in Tonndorf bei Welmar allein war es bisher, wenlgſteus in Deutſchland, welche Lepkojen-Samen er⸗ zieht, der die meiſten gefüllten Stoͤke gellefert hat, ob man auch mehrere einfache noch darunter erhält — dle aber wohlwelslich darunter gemlſcht werden, damit man nicht ſo leicht hinter das Gehelmuiß kommt. Aus dem bisher Geſagten haben Sie aber nlcht erfehen, wle man es denn eigentlich auzuſtellen hat, lauter gefüllte Lovkojen zu a zu ſeiner 3”) 60 lich iſt, rectificirt. Auch in manchen unferer Städt: chen ſieht man Monumente der alten und der neu— ern Zeit, der alten und der neuern Baukunſt beiſam— men neben einander; kleine baufaͤllige arme nie— dere Bauernhaͤuſer, und einen Stok hohe moderne bequeme herrliche Gebaͤude in kothigen moraͤſtigen Gaſſen neben und unter einander ſtehen. — Solche Abwechslungen ſind oft nicht ſehr ergoͤzend, aber durch ruͤhmliche Nacheiferungen wird es ſchon bald fruͤher bald ſpaͤter immer beſſer. Solche Verbeſſer— ungen werden freilich mit großen Koſten, Muͤh und Zeitaufwand erreicht; aber das iſt nothig und nuͤzlich, und erfordert fortwaͤhrenden Fleiß, Sorg— faͤltigkeit und unermuͤdete Induſtrie, ohne welche bald Alles wieder mit der Zeit recidiv werden kann. Je mehr ſich die Menſchen ſelbſt wahr— haft bieder kultiviren, deſto mehr ver— beſſert ſich auch die Kultur der Erde, nachdem das Vergnuͤgen am Guten, und der ruͤhm— liche Eifer für das Nuͤzliche und Schöne, für das Gerechte und Biedere immer wach und rege iſt, nachdem die meiſten Menſchen ſchon in ihrer min— dern Jugend die Tugend der Arbeitſamkeit, des Fleißes, der Rechtlichkeit und Biederkeit ſich zur Natur gemacht haben, ſo wird man unſer jeziges Zeitalter, das neunzehnte Jahrhundert, wenn auch nicht das goldene, doch das gluͤkliche Zeit— Alter nennen. Csurgo den aoten Jaͤner 41829. Ferdinand Langh, Ingenteur und Mitglied der prakt. Gartenbau-Geſellſchaft. Noch etwas uͤber den Anbau und die Benuͤzung des Meerkohls. (Vergl. Gartenzeltung 4828, Seite 31.) Zu wenig kennt man noch dieſe vortreffliche Gemuͤſeart, welche, wohlgewuͤrzt und geſchmort, nicht allein ein ſchmakhaftes Gericht abgibt, ſon— dern auch als Salat zubereitet, dienen kann. Er wird entweder auf Ort und Stelle oder ſo ausge— ſaͤet, daß man ihn verpflanzen kann. In jedem Fall laͤßt man die 5 Fuß breiten Gartenbeete wohl durcharbeiten, und ziehet zwei Linien, die ohnge— faͤhr 1s bis 16 Zoll vom Wege entfernt find, Auf dieſen Linien werden in einer Entfernung von 24 Fuß, kleine Löcher gemacht, in welche eine Handvoll gute, geduͤngte Erde geworfen wird, und worauf man s bis 4 Koͤrner von dem Meer— Kohl legt, um, nachdem ſie aufgegangen, nur die ſtaͤrkſte Pflanze ſtehen zu laſſen. Gewoͤhnlich wird er im Februar ausgeſaͤet, und das Beet zur Noth— durft begoſſen, um das Aufgehen zu erleichtern. Wenn ſie aufgegangen, muß man durch Entfernung des Unkrauts die Pflanze zu verſtaͤrken ſuchen. Zeigen ſich die Blaͤtter veraͤndert (d. h. nach Abfall der Samenblaͤtter,) und wann das wirkliche Blatt die Stelle eingenommen hat, braucht man der Pflanze keine weitere Sorgfalt zu widmen, es reicht hin den Bodeu loker und rein gejaͤtet zu halten. Wird aber der Same ausgeſaͤet, welches in Reihen ge— ſchieht, fo gibt man den Pflanzen im aften Jahr dieſelbe Pflege, wie oben. Nach Verlauf dieſer Zeit, vielleicht im Februar oder Maͤrz, werden ſie in den ſchon angezeigten Entfernungen an Ort und „„ — ————— — Zelt ſollen Sie das ganze Geheimniß erfahren. — Ich habe ſchon vor längerer Zelt mit Herrn Falke in Nürn- berg gemelnſcaftliche Sache gemacht; derſelbe baut jezt unter meiner Leitung und Aufſicht dieſen koͤſtliden Samen, wovon die Hälfte mir gebührt — daher konnte ich Ih⸗ ren Wunſch — Ihnen das Geheimaiß mitzutheilen, (fo ſehr es mich ſchmerzt), nicht erfuͤlen. Wohl aber würde ich recht gerne auch mit Ihnen elnen Vertrag eingeben, wenn Sie mir nemlich alljährlich, da Sie ja dieß Geſchaft ins unendlich Große treiben konnten! — — — etwas Beſtimmtes an Geld verabfolgen laſſen würden. Hleruͤber wuͤnſchte ich nun freilich Ihre Mel: nung. Herr Dreyßig, dem ich mein Manuſkrlpt mitthellte, bietet mir 150 ſaͤchſiſche Thaler, wenn ich das Geheimniß ulcht entdeke. — Hieraus können Sie nun wohl sehen, daß meine Enidefung Grund hat! Auch noch mehrere Anträge find mir deßhalb von mehreren Gärtnern gemacht worden, dle lch aber alle abzulehnen ſuchte.“ — So die wörtliche Antwort. Inzwiſchen bezweifelte der Verſtand keinen Augen- blit, daß Herrn Lech ner's Gehelmpiß keln anderes ſey, als welches Herr Ludwig Meſſer zu Cahla ſchon vor 20 Jahren entdeft und bereits in einem elge⸗ nen kleinen Buͤchelchen bekannt gemacht hatte; jedoch brach er mit Herrn Lechner darüber alle Korre- ſpondenz ab, es für Beleidlaung nebmend, daß ein Mitglied dem Ehrenworte des Vorſtandes mißtraue, indem, wenn irgend ein Mitglied auf fein Ehren⸗ Wort vom Vorſtande was Immer begehren würde, er von der Helligkeit dieſes großen Wortes fo hohe Bes 61 — — — Stelle verſezt; hier laͤßt man ſie bis zum dritten Trieb, ohngefaͤhr etwas weniger als zwei Jahre nach der Aus ſaat, wenn dieſe im März geſchehen iſt, ſtehen, und faͤngt nur vom December bis zum Maͤrz an zu bleichen, je nachdem man den Ertrag beſchleunigen will. Auf jede Pflanze wird ein Topf verkehrt geſezt, und um das Eindringen der Luft zu verhuͤten, der Rand mit Erde umgeben, oder man lege eine gut gefuͤgte Kiſte darauf, die ſelbſt ſo groß ſeyn kann, daß ſie gleich mehrere Pflanzen bedekt; die ganze Oberflaͤche wird nun mit Duͤnger bedekt. Will man aber die Pflanze nicht ſo ſtark treiben, ſo kann man dieſe Bedekung mit Duͤnger auch weglaſſen, und braucht nur die Pflanzen vor Eindringen des Lichts zu verwahren, wodurch ſie ſelbſt einen feineren Geſchmak bekommt. Andere werfen nur eine Lage Duͤnger auf die Pflanze, wozu ich aber nicht rathe; man mag weder das eine oder das andere Mittel einwenden, ſo werden dadurch die jungen Triebe gebleicht, welche man nahe am Hals der Pflanze (da wo die Wurzel der— ſelben anfängt) wenn fie die Höhe von 5 bis 8 Zoll erreicht haben, abſchneidet und auf beliebige Art zubereitet. Die Triebe beſtehen aus dem Sten— gel und den Blattern, welche Leztere ſich noch nicht entwikelt, und die Geſtalt eines verlaͤnger— ten Apfels angenommen. Man kann die Pflanze lange benuzen, und mehrere Mal davon ernten, wenn der Topf oder die Bedekung feſt wieder dar— auf geſezt wird; nur muß man ſich in Acht neh— men, das Herz der Pflanze nicht zu verwunden. Wenn der Hauptſtamm der Wurzel (Pfahlwurzel) eingeht, ſo zeigen ſich rund herum Augen, die den Ertrag vervielfaͤltigen. Man kann ſich dieſer Augen und ſelbſt der Steklinge bedienen, um die Pflanzen zu vermehren. Schade, daß ſie noch nicht auf unſeren Gemuͤſe— Maͤrkten anzutreffen iſt; ihre Trefflichkeit verdienet es wohl, daß ſie mehr angebaut wuͤrde; denn keine Pflanze kann den Spargel mehr erſezen, als der Meerkohl, und hat den Vortheil noch auf ihrer Seite, daß man ſie mehrfach benuzen kann, und in einer Jahreszeit, wo man noch nicht an den Spargel denken darf, ihre Gewinnung bei Weitem nicht die Sorgfalt verurſacht. Robert Schombourgk. Ueber Anlegung eines lebendigen Zaunes aus Buchen. Ein lebendiger Buchenzaun gewaͤhrt Nuzen mit Vergnuͤgen und Schönheit verbunden. Nuzen: indem man das fo theuere Zaunholz erſpart, und man, wenn er einmal angelegt, keine Unkoſten mehr damit hat; Vergnuͤgen: weil den ganzen Sommer hin— durch das ſchoͤne Gruͤn der Buchen einen freund— lichen Anblik darſtellt. Die Anlegung und Erhal— tung eines ſolchen Zaunes iſt ſehr leicht, und ge— ſchieht auf folgende Art: Das Erſte und Nothwendigſte dabei iſt, daß man einen Graben 14 Schuh tief und 5 Schuh breit, im Herbſte graͤbt, das Koth auf die Seite wirft, und es bis zum kommenden Fruͤhjahr da— ſelbſt liegen laͤßt. Dieſes iſt deßwegen ſehr gut, weil dadurch die Feuchtigkeit tief in den Boden hineinſizt, und ——— . Dar De TE —— — - — ET EI Te griffe hat, daß er daran Gut uud Leben vertraute. Und hier war doch nur von einem Gaͤrtnerei-Geheim— niße die Rede. Der Vorfall wurde indeß zu Frauendorf zur beluſtigenden Anekdote, mit derer Erzählung jeder fremde Beſuchende auch das Gehelmniß erfuhr, während auch Herr Meſſer In Cahla ſelbſt unaufgefordert fein gedruktes, das Geheimniß umſtändlich erklaͤrendes Bü: chelchen, ſammt einem darin abgebildeten Operations Inſtrumente in natura elnſchikte, und zugleid der prak— tiſchen Garten bau⸗Geſelllchaft als Mitglied beitreten zw wollen erklaͤrte, mit der Bitte, „deſſen Namen nach den Statuten F. 3. nicht öffentlich auszuſchre ben.” — Das Buͤchelchen kam, kaum angelangt, abhanden, und jezt, dei Vorfuhung der Akten, finder ſich, daß dem beſcheidenen Manne noch nicht einmal geantwortet worden. Dagegen wurde mit Herrn Lechner der freund⸗ ſchaftliche Verkehr ununterbrochen fortgeſezt, nur aber über das Gehelmniß keine Sylbe mehr geſchrleben. Ploͤziich unterm 27. April 1828 ſchrieb Herr Lech: ner dem Vorſtande: „Das große Geheimniß, Levkojen— Samen zu erziehen, der lauter gefüllte Stoke liefert — wovon ich Ew. Wohlgeborn faon Bericht er— ſtattet hahe — laſſe ich nun auf dem Wege der Sub— ſkriptlon im Druke erſchelnen und Sie werden mid jezt entſchuldigt finden, wenn ich Ihnen damals das Gehelmniß noch nicht mitthellte. — Ich erlaube mir aber auch, Ihnen die Ankündigung 62 das Erdreich an Luft und Sonne kommt, mithin verbeſſert wird. f Die Baͤumchen, die man zu einem ſolchen Zaun nimmt, ſollen einen Manns⸗Daum dik, von unten auf ſehr aͤſtig, und von ſchoͤnem Wuchſe ſeyn. Baͤumchen von Buchen findet man faſt in jedem Walde in großer Anzahl. Die Baͤumchen graͤbt man anfangs Maͤrz aus. Man muß ſie durchaus nicht fruͤher ausgraben, als bis man ſie gleich wieder einſezen kann. Jezt nimmt man einen, und beſchneidet die Wurzeln deſſelben. Nach dieſem, als Muſter dies nenden, werden die übrigen’ dann nachbeſchnitten. Wenn dann alle an den Wurzeln beſchnitten ſind, nimmt man wieder einen zur Hand, und beſchneidet die Aeſte und Hoͤhe deſſelben. Die Höhe soll 24 bis 3 Schuh ſeyn. Wenn dann alle beſchnitten und hergerichtet find, legt man fie in den Graben hin- ein, zieht eine Schnur, und lehnt die Staͤmmchen an dieſelbe. Nun thut man etwas gute, lokere Erde auf die Wurzeln, welches zum ſchnellern Wachsthum beitraͤgt. Hierauf fuͤllt man den gan⸗ zen Graben mit der ſchon im Herbſte ausgegrabe— nen Erde zu, macht um jeden Stamm ein Gruͤb⸗ chen, und begießt dann ſelbe. Gut waͤre es, wenn man ſelbe den Sommer über dfterö begieſſen wuͤrde, beſonders bei ſehr trokener Witterung. Zu bemerken iſt noch, daß man den Zaun vom Unkraute, bis er einmal gut eingewurzelt iſt, rein halten muß; denn dieſes entzieht den ohnehin ſehr ſchwachen Wurzeln viel Saft. Dieſen Zaun laͤßt man nun 1 oder 2 Jahre wild wachſen, alsdann beſchneidet man ihn ſo, daß meines Werkchens — mit der gehorſamſten Bitte, dle⸗ ſelbe elnlgemal in Ihrer Gartenzeitung- gefälligft abdru⸗ ken zu laſſen — belzulegen. Da ich von Ihrer großen Gute zu ſehr überzeugt bin, fo hoffe ich auch ganz zu⸗ verſichtlich, daß Sie mein eifriges Streben auf das Thaͤtigſte unterſtuͤzen — indem Sie gewiß dleſe interef- ſante Schrift vielfältig zu verbreiten ſuchen werden.“ Der Vorſtand haͤtte nun wohl Herrn Lechner zuruͤkweiſen, und das Geheimulß zur vlelleicht nicht unbilltgen Beſchaͤmung ohne Welters gleich ſelbſt bekannt machen koͤnuen. Allein nachdem fo viele Perſonen dle Indignation des Vorſtandes über Herrn Lechner be⸗ reits kannten, hätte man dieß für unedle Leidenſchaft⸗ lichkeit nehmen mögen; überhaupt nach Dem, was vor— gegangen war, haͤtte es der Vorſtand für unzart und er 2 Schuh Breite und s bis 34 Schuh Höhe hat. Dieſes Beſchneiden muß dann alle Fruͤhjahre geſche— hen, und man ſoll ihn nie mehr als 2 Schuhbreit laſſen. In die Hoͤhe ſoll man ihn alle Jahre, bis er die Höhe von 5 Schuh hat, etwas wachſen laſſen. Alsdann ſchneidet man ihm alle Jahre weg, was er darüber hat. Zur Verſchoͤnerung kann man alle 30 Schuhe einen Baum in die Höhe wachſen laſſen, und ihn ſo zuſchneiden, daß er entweder einen runden Kopf, ein Vierek, einen Thurm, oder ſonſt was immer bildet. Dieſe Zaͤune werden dann ſo dicht, daß kein Wild durchdringen kann. | * Lorenz Fuͤrſt. Amerikaniſche Eichen. Es iſt ſchon ſeit 40 Jahren von erfahrnen praktiſchen Forſtmaͤnnern große Beſorgniß geäußert, daß, uͤber kurz oder lang, in Deutſchland Holzman⸗ gel eintreten duͤrfte. Auch haben wirklich einige prak⸗ tiſche Forſtmaͤnner verſchiedene Sorten geſchwind wachſender Bäume zum fleißigen Anbau empfohlen, wodurch aber immer noch nicht der Zwek erreicht wurde, indem dieſe entweder nur ganz ſchlechtes Brennholz, oder doch nur ſchlechtes Bauholz, oder ſolches Holz, was hoͤchſtens nur von den Wagnern (Stellmachern) gebraucht werden kann, empfohlen; wie z. B. Medikus zu Mannheim den unechten Akazienbaum als den, allen Holzmangel erſezenden Baum, dem Publikum anpries, welcher zwar in ſei— ner Jugend ſehr ſchnell waͤchst, aber auch von den Haſen und anderm Wildpret abgefreſſen und ruinirt 23 8 — . —ͤũ k — 1 ST ZIERT SED — — n unedel gehalten, Herrn Lechners Wuͤuſche und Bitte zu verwelgern, und fo — geſchah die Ankündigung des Geheimnißes in der Gartenzeltung v. Is. S. 176, auf Subffripzton. Es mußte endlich Herrn Lechner doch wohl auf: fallen, daß in den vielen und mit manchen Gefaälllgkei⸗ ten verbundenen Briefen aus Frauendorf mit feiner Sylbe mehr Erwaͤhnung von dem Gehelmniße geſchah; und dieß mag ihn bewogen baben, daß er am sten Mal ohne weltere Veranlaſſung Nachſtehendes an den Vor⸗ ſtand ſchrieb: „Wuͤnſchen Ste vlelleicht mein Mauu⸗ ſkript über das Geheimulß ic. vorher noch, ehe es im Druk erſchelnt, zu leſen, um recht bald Proben damit anzuſtellen — ſo bin ich bereit, Ihnen daſſelbe, oder doch wenigſtens einen Auszug davon — gegen gefaͤlllgen 65 wird; auch haben die Akazien das Ueble, daß ſie, wenn ſie etwas feucht ſtehen, vom Froſte leiden, wodurch man oͤfters eine große Anpflanzung verliert. Sind ſie den Winden ſehr ausgeſezt, ſo bekommt man viel— leicht von 100 Staͤmmchen kaum einen einzigen ge— raden Baum, und durch Sturmwinde werden auch noch die größten Baͤume ruinirt, und die Zaken ausein- ander geſpalten, wodurch ſie hernach hohlfaul werden. Andere ſchlugen gewoͤhnlich noch ſchlechtere weiche Hoͤlzer zur Befriedigung des Holzmangels vor, wor— unter ſich ſogar unbedeutende Geſtraͤuche befanden, und der Hauptvorſchlag betraf gewöhnlich nur Ein— ſchraͤnkung und Holzerſparung der Wirthſchaften, wodurch an manchen Orten der Ankauf des noͤthigen Brennholzes den Buͤrgern und Bauern ſo erſchwert wird, daß fie mit großer Mühe und Auſtrengung, kaum durch uͤbertriebene Koſten, das zum jaͤhrlichen Bedarf allernöthigfte Brennholz ſich anzuſchaffen im Stande ſind. Auch gibt zes Orte in Deutſchland, wo das Holz ſeit einigen 50 Jahren viel kuͤrzer und klei— ner gemacht worden, und die Forſtaͤmter glauben da- durch eine größere Sparſamkeit zu bewirken. Aber den Vorſchlag, nordamerikaniſche Eichen, welche in 56 Jahren eben ſo groß werden, als die deutſchen Ei⸗ chen in 120— 150 Jahren, in unſern Waldungen zu kultiviven, hat man bisher noch nicht gemacht. Es wäre daher wohl zu wuͤnſchen, daß erfahrne Forſtmaͤn⸗ ner, durch Luft und Liebe zum allgemeinen Beften, . ihre ganze Aufmerkſamkeit den geſchwind wachſenden nordamerikaniſchen Eichen widmen, und beſonders Quercus coceinea und Quereus rubra in deutſchen Waͤldern mehr bauen und kultiviren moͤgen; denn was für ein dauerhaftes Bau- und wieviel Brennholz wird Deutſchland dadurch gewinnen, wenn die nordames - rikaniſchen Eichen bei uns mehr naturaliſirt werden! Man braucht nichts weiter von den Vortheilen zu ſa— gen, da ihr fchnelles Wachsthum, ſchoͤne Form nnd unvergleichlich praͤchtiges Anſehen, ſo wie ihr dauer— haftes, ſteinhartes Holz, welches nicht leicht in Faͤul— niß uͤbergeht, ſelbige ſchon hinlaͤnglich empfehlen. Woͤrlltz. J. G Schoh, fuͤrſtl. Deſſaulſcher Garteulnſpektor. Kaſtanien als Nachtlichter. Man nimmt wilde Kaſtanien, befreiet ſie von ihrer Schale und durchbohrt ſie an verſchiedenen Stellen mit einer Pfrieme. Dann legt man ſie 24 Stunden in Brenndͤl, von beliebiger Gattung. Wenn ſie von dem Oel gut durchzogen ſind, ſo zieht man durch die gebohrten Loͤcher einen Docht. Will man ſich ihrer bedienen, ſo ſezt man ſie in ein Glas mit Waſſer, zuͤndet den Docht an, und die Erfahrung wird lehren, daß ſolche eine ganze Nacht hindurch brennen. Auch das roͤhrenfoͤrmige Mark der Binſen gibt ein ſehr wohlfeiles Nachtlicht, wenn man ein klei— nes Stuͤkchen auf ein Hoͤlzchen oder Korkſtuͤkchen ꝛc. befeſtigt und auf Oel ſchwimmen läßt. Das Mark dient als Docht, und verbrennt nur ſehr ſpaͤt, da die Hize der kleinen Flamme ſchwach iſt. Um den uͤblen Geruch und das Rauchen der Lampen zu verhindern, ſo bringe man uͤber der Flamme in einiger Entfernung einen mit Waſſer oder noch beſſer wit verduͤnntem Eſſig angefeuch— teten Schwamm an, welcher die unangenehmen Duͤnſte, ſo wie den Ruß an ſich zieht. Von Zeit zu Zeit waſche man den Schwamm in warmem Waſſer aus. . KTK ²˙ANn ̃ NA ß ß d menu mem Revers, daß Ste nemlich dieß Geheimniß heillg bewahren wollten, mitzuthellen.“ Hlerauf abermal ohne Antwort, eroͤffnete er dem Vorſtande am 24ten Auguſt das Gehelmniß wahr und aufrichtig, wobel ſich dann die Vermuthung be ſt aͤ⸗ tigte, daß es das nemliche ſey, fo wie es als das einzige mögliche auch kein anders feyn 77 0 chen als welches Herr Meſſer in feinem Buͤche bekanut gemacht hatte, worin er erzählt, wie er es ſchon vor 20 Jahren aus Zufall entdekt habe; nemlich: man verhindert die Befruchtung durch Kaſtratlon der Bluͤten⸗ Knospen. Sobald nemlich die Bluͤten⸗Knospen aufbrechen wollen, oͤffnet man fie mit einem Federmeſſer, nimmt mit einer kleinen chlrurgiſchen Pincette (Zaͤngelchen) „bie 6 unreifen Staubträger, ohne die Pie ſtille, Blumenblaͤtter und Kelche zu verlegen, heraus, läßt jedoch an jedem Stoke 3—4 Blüten oder auch mehr rere, ſtehen, denn die Hauptſache iſt nur, daß immer zu rechter Zeit die Staubträger alle ſorgfaͤltig heraus⸗ genommen werden, damit durchaus keine Befruchtung ſtatt finden könne; worin eigentlich das ganze Geheimniß ellegt. Herr Meſſer und Lechner beſchrleben das Verfah⸗ ren umſtaͤndlich; wir haben aber mit dleſen wenigen Worten Alles geſagt. Herr Meſſer ſtellt in ſei⸗ nem Werkchen die Pincette abgebildet vor; Herr Lechner verſiunlichet die Operation an den Blüten: 64 Gemeinnuͤzige Anzeige für Oekonomen, Volks- und Garten- Freunde Ein Verein von Mitgliedern der praktiſchen Gartenbau Geſellſchaft in Frauendorf beabſich⸗ tigt die allgemeine Verbreitung und groͤßere Gemeinnuͤzigmachung des allbeliebten Volksbuches: Fuͤrſt, J. E., der verſtaͤndige Bauer Simon Struͤf, eine Familien-Geſchichte. Allen Ständen zum Nuzen und Intereſſe, beſonders aber jedem Bauer und Land Wirthe ein Lehr- und Exempelbuch, worin ſonnenklar gezeigt wird, wie der Ertrag des geringſten Gutes in kurzer Zeit außerordentlich erhöht werden kann, wenn die Haus-, Feld- und Garten-Wirthſchaft, die edle Obſt- und, wilde Baum-, Vieh- und Bienen Zucht, der Futter-Kraͤuter-, Flachs-, Oelpflanzen-⸗, Hopfen- und Tabaks-Bau, die Wieſen-Verbeſſerungs-Methoden, die Vermehrung des Duͤngers ꝛc. nach den beſten praktiſchen neueren Verbeſſerungs-Erfahrungen betrieben werden. Mit mehr andern, ſehr nüzlichen und eintraͤglichen Neben-Hilfs-Mitteln. 5 Theile. Mit Kupfern und Holzſchnitten. Ste verm., und verbeſſ. Auflage. 100 Bogen; Paßau bei Fr. Puſtet; und bringt daher eine Parthie Exemplare fuͤr den aͤuſſerſt billigen Preis von 1 Rthlr. 12 gr. oder 2 fl. 24 kr., ſtatt des bis jezt beſtehenden Ladenpreiſes von 2 Rthlr. 8 gr. oder 4 fl., zum Verkauf, wobei beſonders thaͤtigen Theilnehmern an der weitern Verbrei— tung dieſes anerkannt vortrefflichen Volksbuches auf ſechs Exemplare das ſiebente gratis, bewilligt wird. Geiſtliche und weltliche Behoͤrden, Lehrer, Gutsbeſizer, Gemeindevorſteher ꝛc., die gerne das Gute befoͤrdern, koͤnnen nicht beſſere Gelegenheit haben, guten Samen in ihren Um— gebungen — als durch Verbreitung dieſes Buches — auszuſtreuen. Moͤgen ſie ſolche benüs zen und der wohlthaͤtigen Abſicht des Vereins entſprechen, wozu gerne durch Lieferung dieſes Werkes zu dem angezeigten Preiſe, ſo weit nemlich die Parthie reichen wird, alle guten Buchhandlungen Deutſchlands, der Schweitz, Boͤhmens, Ungarns ꝛc. die Hand bieten. Knospen durch 3 ſllumlnirte Zeichnungen in nachſte-⸗ 1. zeigt die Größe der Blüten-Knospen zur Zelt wann hender Art: fie geöffnet werden muͤſſen; 2. die Geſtalt der geöffneten Blüten Knospen; 3. aber dle Geſtalt der Bluͤten-Knospen, nachdem die Etaubträger eutfernt ſisd. Wir baben Herrn Lechners merkantlliſche Spe⸗ Eulation auf alle verlangte Art beguͤnſtigt, auch, nach Anzeige feines Werkchens, S. 16 dieſer Blätter h. Js. dem Abſaze durch den Buchhandel noch hinlängliche Zelt gelaſſen, und fo gewiß Ahlers gethan, was ihm lieb und nüzlich ſeyn konnte. Sonach möge er uns nicht verübeln, daß wir biemit auch unſer Pflicht gegen Herrn Meſſer und das Publikum erfüllten, —— Ju Commiſſſon bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtamter an. Der ganziährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 4 fr, R. W. mit Couvert pettoftel. — Allgemeine deutſche Gertt- beten Je iet um g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. Ni. 9. 28. Februar 1829. Inhalt: a neuer Mitglieder. — Ueber die kuͤnſtliche Befruchtung der Pflanzen. — Der Erdbeer— aum. — Die armen Voͤgel. — Eichel⸗Kaffee zu machen, als Surrogat. — Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochgeborn, Herr Adam Graf Melbechowski, Erbherr auf Olexince in Galizien. Seine Hochwuͤrden, Herr Joan von Woynarowski, Lemberger Dommherr, Jaztoweer Dechant, und pfarrer zu Hopyezynéé in Galizien. Seine Wohlgeborn, Herr Martin Jüngling, Stadt: Hauptmann und Vorſtand der Gemeindebevollmaͤch— tigten zu Haßfurt. — peter Vergleiter, Apotheker zu Kronſtadt in Siebenbürgen. u — Johann Martin Rebholz, Medieinae Dr. und koͤnkgl. bayr. Gerlchts⸗Phyſikus zu Haßfurt. — Karl Brocke, Apotheker In Köln. Ueber die kuͤnſtliche Befruchtung der Pflanzen. Die kuͤnſtliche Befruchtung der Pflanzen, es geſchehe dieſelbe durch Mittel, welche die Natur ſelbſt anwendet, oder ſie werde durch die Kunſt der Menſchen geleitet, erfuͤllt alle diejenigen, welche ſie aufmerkſam betrachten, mit einer Art Beruhi— gung und Vorliebe, die ſich unwiderruflich und kraftvoll für das Geſchlechts-Syſtem des Linne ausſpricht; fie verftattet der Unglaͤubigkeit eben ſo wenig, als der Traͤgheit des Verſtandes, eine Zuflucht, ſondern erweiſet augenſcheinlich das Werk der Fortpflanzung, und vorzuͤglich, wenn man zur Vollendung dieſes Werkes ſelbſt die Verrichtung der von der Natur hierzu beſtimmten Organe gelei— tet hat, fo find fie fo wohl nicht mehr nach Linné, ſondern nach eigenem Sinne die maͤnnlichen und weiblichen Geſchlechts- Organe der Pflanzen zu nennen. Es iſt für die Gründer der Botanik- nnd Agri⸗ kultur⸗Geſellſchaft in Gand eine der angenehmſten Erinnerungen, allda eine Beſonderheit ſich erzeu— gen und entwikeln zu ſehen, welche alle fremden Liebhaber, welche ihre botaniſchen Sammlungen ——————— H TB ²?—x ᷣ C = — Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Belträge zur Herftellung bernöthigen Gebäude in Frauendorf. (Nach der Reihenfolge, wie fie einllefen.) (Fortſezung.) 16) Herr Landgerichts-Aſſeſſor Greger in Mies⸗ dach ſammelte und ſandte 24 fl. — kr. mit dem Motto: Dem Hoͤchſten, was dem Menſchen zlemt, Haſt muſterhaft du nachgerungen. Was ewig tief im Herzen glimmt, Haft laͤngſt du ritterlich durchdrungen. Doch 1 nicht, du ſeyſt allein, Der ſich zum ewig Guten wende. Ein menſchenfreundlicher Vereln Reicht dir mit Rath und That die Hände. (9) 66 — — zu ſehen kommen, in Erſtaunen ſezt. — Es ſeyen dieß oͤffentliche oder Privat-Sammlungen, fo hören dieſe überall die einfachen Gärtner, ihre Arbeiter, ihre Kinder, ſelbſt ihre Frauen hunderte und tau— ſende von Pflanzen auswendig und mit der voll— kommenſten Genauigkeit bei ihren generiſchen und ſpecifiſchen Namen nach dem Linn s'ſchen Syſteme benennen, und eben dieſe Gruͤnder wiſſen ſehr wohl, daß die Behandlung der kuͤnſtlichen Befruchtung an ſich ſelbſt allein vielleicht viel mehr beigetragen habe, um dieſe Beſonderheit hervorzubringen, als eine jede andere Urſache. In der That, da die Wegnahme der Antheren oder Staubbeutel jede Blume, welche von jenen ihrer Art und aͤhnlichen Arten entfernt wurde, un— fruchtbar machte, aber ohne dieſe Iſolirung ſich dieſe Unfruchtbarkeit nicht nachwies, und dieſe Blumen, welche ſo der Kaſtration und Iſolirung unterworfen, doch fruchtbar wurden; wenn man dieſelben den Staubkolben einer andern Blume von derſelben Art, oder einer Art derſelben Gattung naͤherte, und ohne dieſe Annaͤherung unfruchtbar blieben; ſo machten dieſe und andere ähnliche Ver: bindungen nothwendig auf Menſchen, welche ihr Leben im Auferziehen der Pflanzen zubringen, einen großen Eindruk; es wurden dieſe als Gegenſtaͤnde ihrer gewöhnlichen Sorgen einigermaßen belebte Weſen ihr Augenmerk, und da ſie ſahen, daß die— ſelben wie die Thiere mit Geſchlechts-Organen ver— ſehen ſeyn, welche zu ihrer Wiederhervorbringung dienen, ſo wiederholten ſie immer den Beweis vor denjenigen, welche ſie bei ihrer Arbeit und in ihrem Privatleben umgaben; — man machte ſich mit den verſchiedenen Formen der Pflanzen, der Anzahl und Lage der Geſchlechts-Organe bekannt, und alle wußten dieſelben nach dieſer Verſchiedenheit zu Darum verſchmaͤh' die Gabe nicht, RE. Obwohl weit größer fit der Willen. Denn And'te werden ihre Pflicht Vlel edler, beſſer noch erfuͤllen. 17) Der geheime Sekretaͤr von Besnard im Staatsminiſterium des k. Hauſes und des Aeußern in Muͤnchen fandte 10 fl. 48 kr. mit dem Motto: Mögen die Wünſche unſers allgemeln geſchaͤzten Vorſtaudes recht bald in Erfüllung gehen. klaſſificiren, und das Lin ns'ſche Namen-Regiſter verleibte ſich, fo zu fagen, ihrem Sprachgebrauche ein. Gleich vom Anbeginn an bemühte das Inte— reſſe ſich die Kenntniß der kuͤnſtlichen Befruchtung zu Nuzen zu machen. — In dem Gemuͤſe-Garten erfuhr man bald, daß der Same von Zwiebeln, Pori und verſchiedenen Arten Kraͤuter, dann Ruͤben, Bohnen, Erbſen, Salat-Samen und dergleichen, die man wohl wußte, daß ſie nicht vermiſcht wor— den ſeyn, Baſtarde und Abarten erzeugten. Man half dieſem allgemein ſo ab, daß man die Samentragenden Stengel der Arten einer und derſel— ben Gattung, oder Varietaͤten derſelben Art, in hinlaͤnglich weiten Entfernungen von einander erzog — damit weder der Wind, noch die Bienen oder andere Inſekten den Samen, waͤhrend er die Blumen einer Art oder einer Varietaͤt befruchtete, mit der Vermiſchung der Pollen einer andern Art veraͤndern konnte. N Man wandte dieſe Kenntniß auch mit Vortheil an, um die verſchiedenen Gemuͤſe zu vermehren, zu verbeſſern, zu veraͤndern und zu verfeinern. So wurden unſere Erdaͤpfelarten ſehr zahlreich, und ſeit einigen Jahren haben wir auch neue Arten Erbſen, Radischen ꝛc., und in dieſer Beziehung hat auch noch die Zukunft verſchiedene Verſpre— chungen der Gegenwart und Vergangenheit zu ver— wirklichen. Aber vor allen hat von dieſen kuͤnſtlichen Be— fruchtungen der Kunſtfleiß ſeinen Vortheil unter den Zierpflanzen und Geſtraͤuchen gezogen. Man hat dadurch verſchiedene Arten und Ab— Arten von Hypericum, von Meſtizen, und ohne Unterlaß von allen Arten, die nicht ſchnurſtraks jeder Verbindung entgegen ſind, erhalten; — wir 18) Von Freunden aus St, Florian ſammelte der dortige Stiftsbeamte Herr Andreas Schlager 6 fl. — kr. und ſandte ſie mit dem Motto: Gib Armenien mit dem entarteten Volke in dle Hände Fürſt's, und bald wird es das ſeyn, was es zu Zetten der Urvater war: ein lieblicher Gar⸗ ten mit geſitteten Menſchen. 19) Herr Dechant Seyfert zu Goͤß bei Leoben im 67 wollen nur z. B. die Azaleen und Rhododendrons anführen, die beſonders ſeit 12 bis 15 Jahren von unſern Blumengärtnern dieſer Art Induſtrie unters worfen find, die Vermiſchungen der Arten, Varie— taͤten und Unter⸗Varietaͤten haben ſich ſo vermehrt, daß man in Sammlungen von Pflanzen, die deren nach Hunderten enthalten, oft ſehr verlegen ſeyn wuͤrde, zwei oder drei herauszufinden, die in Bezug der Blaͤtter des Wuchſes der Pflanze, oder der Groͤße und der Farbe der Blumen vollkommen aͤhulich waͤren — und es wird von Jahr zu Jahr immer ſchwieriger, die Spuren der ausgezeichneten Ka— raktere und jener Art zu finden, von welchen die Individuen, welche man unterſucht, ihren Urſprung ableiten. Obwohl die kuͤnſtliche Befruchtung als ein Ge— genſtand der botaniſchen Wiſſenſchaft wohl bekannt iſt, ſo ſcheint es doch, daß dieſelben in der Kultur an vielen Orten nicht in Ausuͤbung gebracht werden. Das Journal der Agrikultur fuͤhrt die Anwen— dung derſelben, die Herr Galleſio gemacht hat, als eine Erfindung, wie folgt, an: „Ich ſammelte von den genaͤhrteſten Blumen, und zwar von jenen, welche dem Aufbrechen am naͤchſten waren, den reifſten und gefaͤrbteſten Pol: len oder Samenſtaub, und that ſelben auf die Staubwege der Blumen, die ich befruchten wollte. Um die Operation genauer zu machen, ent blaͤtterte ich die Blume, beraubte ſie ihrer Krone (Corolla), rieb die Staubbeutel, ohne die Narben, welche den Samenſtaub aufzunehmen beſtimmt waren, zu beruͤhren, wiederholte dieſe Operation an verſchiedenen andern Blumen, ohne dieſe Blu— men ſelbſt ihrer Staubfäden zu berauben, mehrmal des Tages, und ſelbſt auch noch am andern Tage, um nicht den Augenblik zu verſaͤumen, in welchem k. k. Salzkammergute ſandte unter der Deviſe: Outta cavat lapidem! 20) Herr Hauptmann Baron von Hirſchberg in Regensburg fande . 5 fl. — kr. unter der Deviſe: Gluͤk auf! ant 21) Herr J. E. Meitinger von Engelsheim, Ty⸗ 6 fl. — kr. ſich die Staubwege oͤffnen und den Samenſtanb aufnehmen, und dieß zugleich auch mittelſt einer großen Quantitaͤt Pollen von verſchiedenen Blu— men, um mich von der befruchtenden Eigenſchaft derſelben zu verſichern.“ . Dieſe Verfahrungsart iſt nur eine von benje= nigen, deren ſich unſere Gaͤrtner bedienen; denn ihren Erfahrungen gemaͤß bedienen ſie ſich derſel— ben in ihren kuͤnſtlichen Befruchtungs-Operationen nach den verſchiedenen Geſtalten der Pflanzen und der Blumen, oder deren Endzweke, die ſie vorhaben. Bald appliciren ſie den Bluͤtenſtaub auf die Stempel durch Beruͤhrung oder Reibung, manchmal nehmen fie den Blumen, die ſie kuͤnſtlich befruch— ten wollen, die Staubbeutel ab, und manchmal laſſen fie dieſelben unberührt, — manchmal neh— men fie von einem Indioiduum eine oder mehrere Blumen oder einen Bluͤtenzweig, und ſchuͤtteln den— ſelben über die Blüten eines andern, — und manch- mal erziehen ſie die Individuen, deren wechſelſei— tige Befruchtung ſie ſuchen, neben einander auf, und erlangen ſo durch Annaͤherung und Schuͤtteln, ſobald dieſe Individuen in der Bluͤte ſind, ihren Endzwek. Indem Herr Galleſio, während er feine Me⸗ thode angibt, von der Anwendung ſpricht, die er mit Bluͤten der Orangen-Baͤume gemacht hat, ſo möchte man wohl fragen, ob er hiedurch eine Wir— kung auf die Fruͤchte der Orangenbaͤume, oder nur allein auf den Kern derſelben bezwekt, und durch den Samen die gewuͤnſchten Varietaͤten erhalten habe. Einige abgeſonderte Thatſachen, von denen die meiſten uͤbel oder nicht genugſam beobachtet wor- den ſind, ſcheinen allerdings glauben zu machen, rr ͤ ü ——— . — EC roler Landmann und k. k. Salinen Zeugamts— Controlleur zu Hall ſandee » 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: Laß Thaten, und nicht Worte hoͤren, Dann wirft du dich als Freund bewähren. 22) Herr Pfarrer Simeth am Bogenberg bei Straubing ſandte .. 1 fl. 24 kr. mit dem Motto: Cutz cavat lapidem — saepe cadendo. (9*) 68 daß man gemifchte oder Baſtard- Früchte durch kuͤnſtliche Befruchtung hervorbringen koͤnne. Die folgende Thatſache, wenn fie gut beob⸗ achtet, und uns durch genauere Nachforſchungen beſſer bekannt gemacht worden waͤre, gehoͤrte in dieſe Kathegorie. Man behauptet, daß in Frankreich eine Varie⸗ taͤt gemeiner Apfelbaͤume exiſtire, die nur einerlei Geſchlecht hat, und folglich unfruchtbar iſt. — Die Maͤdchen und Frauen des Ortes nehmen es alle Jahre auf ſich, an felben die Befruchtung vorzunehmen, indem ſie an ſeine Aeſte andere bluͤ— hende Aeſte von jeder andern Gattung Aepfelbaͤu— me anbinden, und nennen dieſe Arbeit faire sa pomme (ſeinen Apfel machen.) Sobald die Aepfel reif geworden ſind, ſo kennt jede die durch ihre Sorte hervorgebrachten Aepfel; denn dieſe Fruͤchte ſind alle an Groͤße, Farbe und Geſchmak verſchieden, nachdem die verſchiedenen Abarten ihre Befruchtung an der weiblichen Bluͤte angewendet haben, ſo viel ſagt wenigſtens die Erzaͤhlung. Man ſchien bisher glauben zu wollen, daß die Befruchtung ſich nicht uͤber das Samenkorn hinaus erſtrekte, daß eine Melone, die keinen befruchte— ten Samen hatte, nichts deſto weniger eine Melone war, und daß die fremde Befruchtung ihren Einfluß nur uͤber dieſen Samen ausuͤbte, und ihre Wirkun— gen nur in der Produktion ſich aͤußerten; wenn der Wachsthum vollſtaͤndig und dieſer in den Fruͤchten ſich aͤußern ſollte, ſo wuͤrden die Baͤume, welche in Geſellſchaft neben einander mit ihres Gleichen aufwachſen, nur wenigeßruͤchte hervorbringen, die ſich unter ſich an Geſtalt und Qualitaͤt aͤhnlich waͤren. 25) Ein Ungenannter aus Straubing 2 fl. 42 kr. mit dem Motto: Auch eln Sherflein, aus Straubing, wo Sie wohl den erſten Gedanken gefaßt haben zum ſchoͤnen und großen Werke, das Ste in Frauendorf be⸗ gonnen. Einer Ihrer Verehrer daſelbſt. 24) Ein Ungenannter ohne Ortsanzeige 2 fl. — kr. mit dem Motto: Möge diefer kleine Beltrag auch ein Stein Zum dort'gen Glas⸗ und Wohnhaut ſeyn! Der Erdbeerbaum. Wir haben in den fruͤheren Jahrgaͤngen dieſer Blätter bereits eines Butterbaumes, Honigbau— mes ze. erwähnt. Hier bringen wir auch einen Erdbeerbaum zur Kenntniß unſrer geneigten Leſer. Der gemeine Erdbeerbaum (Arbutus Unedo Linn.), der mit Ausnahme Spaniens in keiner Gegend Europas einheimiſch betrachtet wird, waͤchſt wild und in großer Menge in Dalmatien. Die Ita— liener geben der Frucht des Baumes den Namen Fragolini oder Gorbezzoli, und die Illyrier Magniche oder Planike. — Die Fruͤchte des gemeinen Erdbeerbaumes haben die Geſtalt der fhönften Erdbeere, mit dem Unterſchiede, daß fie 2 oder Smal größer find, Ihr Geſchmak iſt mild, mehr ſuͤßlich als ſaͤuerlich. Der Baum waͤchst ſtrauchartig, und erreicht bisweilen eine Hoͤhe von mehr, als 20 Fuß. Er behaͤlt waͤhrend des Win— ters ſeine Blaͤtter, und verliert ſie nur dann erſt, wenn im Fruͤhjahre die neuen Knospen hervorkom— men. Nur erſt im November reifen die Fruͤchte, und dann haben ſie ihre meiſte Suͤßigkeit. — Die unbewohnten Inſeln Dalmatiens ſcheinen fuͤr den Erdbeerbaum einen vorzuͤglich guͤnſtigen Himmel zu haben; er vervielfaͤltigt ſich dort dergeſtalt, daß er ungeheure Ebnen bedekt, und ſie gleichſam un— durchdringlich macht. Die unendliche Menge von Fruͤchten, die dieſer Baum hervorbringt, fing erſt im Jahre 1817 an, benuͤzt zu werden, als man einen Branntwein daraus zu machen verſuchte. Aufaͤnglich erhielt man daraus gegen 5000 Eimer (den Eimer zu 60 Maß), und das folgende Jahr war die Quantitaͤt noch um mehr, als ein Mal ſo groß. — Dieſer Branntwein war von guter Art; er wurde zu Trieſt verkauft, der Eimer im Durch— 25) Herr Reichs-Ritter Edler von Rockel Pfar⸗ rer zu Wieſenacker und Direktor der Wallfahrt Habs berg 2 fl. 24 ke. mit dem Motto: Vi unita fiat. Könnte ich wie Gott; Hälfe ich allein aus der Noth. 26) Herr Laurentius Hezel, k. k. Ober Poſtver⸗ waltungs⸗ und Haupt⸗Expeditions⸗Controlor 69 ſchnitte zu 5 Rthlr. 16 Gr. Der Lohn für die Verfertigung betrug nur 2 Rthlr. 12 Gr. Er hat einen vorzuͤglich angenehmen Geſchmak, und nicht den mindeſten brandigten Geruch, ſo daß er ſehr gut zur Verfertigung von feinen Liqueuren gebraucht werden kann. Er wurde zu Trieſt ſehr geſucht. — Die Frucht des Erdbeerbaumes hat das Schoͤne, daß ſie vollkommen gut in den Jah— ren gedeihet, wo es an Oliven und Wintertrauben fehlt, welche, wie man weis, die vorzuͤglichſten Erzeugniſſe dieſes Landes ſind. Um den Erdbeer— baum⸗Branntwein zu verfertigen, ſammelt man die Fruͤchte zu der Zeit, wo ſie reifen, und ſich leicht vom Baume abnehmen zu laſſen anfangen, und thut ſie in Tonnen, um ſie darin gaͤhren zu laſſen. Wenn nicht genug Saft da iſt, um das Mark der Frucht zu bedeken, ſo thut man Seewaſſer hinzu, und ſchuͤttelt die Maſſe 2 bis 5 Mal des Tages. Wenn das Mark der Luft völlig ausgeſezt iſt, fo wuͤrde es, ohne lange zu dauern, verſauern; auſ— ſerdem auch koͤnnte der unaufgeldste Zuker in die zu wenig angefeuchtete Maſſe nicht ordentlich gaͤh— ren. — Von dem Augenblike an, als die Gaͤh— rung in Thaͤtigkeit iſt, zieht man jeden Tag durch einen in den Boden der Tonne geſtekten Hahn eine gewiſſe Menge Fluͤſſigkeit ab, die man ſodann auf die Oberflaͤche der in Gaͤhrung ſtehenden Maſſe zu— ruͤkgießt; dieſes bewirkt einen gleichförmigen Gang der Gaͤhrung in der ganzen Maſſe. — Sobald die Gaͤhrung vollendet iſt, zieht man das Fluͤſſige ab, und deſtillirt es; es liefert ungefaͤhr das Viertel feines Inhaltes an Branntwein von 18 bis 20 Grad. — Nach Abziehung der geiſtreichſten Fluͤſ— ſigkeit vermengt man das Mark in den Tonnen mit einem Zehntheil Meerwaſſer ſeines Gewichtes; man druͤkt es aus, und deſtillirt die gewonnene Fluͤſſigkeit, entweder einzeln oder vermiſcht mit dem erſten Erzeugniſſe der Gaͤhrung. Man bedient ſich am Liebſten des Meerwaſſers, weil es ſich vor— zuͤglich dazu eignet, den klebrigen Stoff zu zerthei— len, und ſo das Produkt klarer und geſchikter zum Abziehen zu machen. — Tauſend Pfund Fruͤchte geben nach der gemeinen Operation 5 Eimer Braunt— wein von 60 Grad. — Da die Regierung die in den Jahrbuͤchern der Kuͤnſte und Wiſſeuſchaften aufgeſtellte Behauptung erpruͤfen wollte, daß die Fruͤchte eines in Spanien aufgefundenen Zukerbau— mes, der nichts anders, als der Arbutus Unedo iſt, das Fuͤnftel ihres Gewichts in einem beinahe kri— ſtallhellen Syrup lieferten, ſo beauftragte ſie den Arzt von Spiratro, Herrn Bignamini, da— mit, zu dieſem Ende einen Verſuch zu machen. — 20 Pfund Früchte wurden zerſtoſſen, mit Waffer angefeuchtet, und ſodann ausgedruͤkt; der vermit— telſt Kreide entſaͤuerte, durch Eiweiß geklaͤrte, durch Kochen in Schaum, und zu den Beſtandtheilen des Syrups gebrachte Saft wog auf der Waſſerwage 10 Grade. Die Quantitaͤt des hervorgebrachten Syrups war 5 Pfund 9 Unzen. Herr Bigna— mini hat ein Pfund der ungehinderten Verduͤn— ſtung der friſchen Luft ausgeſezt, hat aber nicht mehr, als 2 Unzen 5 Quentchen verdikten Zukers erhalten; entweder iſt ſicherlich der Syrup nicht gehoͤrig gereinigt geweſen, oder hat einen gewiſſen Grad von Gaͤhrung erlitten. Dieſelbe Quantitaͤt von 5 Pfund 6 Unzen Runkelruͤbenſyrup von der nem— lichen Dike, dem ohne Zweifel der Erdbeerbaumſyrup nichts nachgiebt, haͤtte 2 Pfund 9 Unzen reinen verdikten Zukers gegeben. Eine neue Speration des Herrn Bignamini, bei dem der Saft mit mehr Sorgfalt zu den Beſtandtheilen eines metall— artigen kriſtallenen Syrups gebracht worden war, — zn a — — —— WS q A Q g , SW WW rr zu Herrmannſtadt in Siebenbuͤrgen 5 fl. — kr. mit dem Motto: Wer Gott vertraut Hat wohl gebaut Im Himmel und auf Erden! — 27) Herr Rentbeamter von Hornberg zu Burg 4 fl. 45 kr. windheim ſandte mit dem Motto: Die kleine Gabe zum ſchoͤnſten Zweke. 28) Herr Pfarrer Franz Innozenz Gugler, in Heilbrunn 3 s fl. 24 fl. mit dem Motto: Gott fegue das Unternehmen. Herr Moraſch und Endner in Neufahrn nt 4 fl. 42 kr. mit dem Motto: Fur gemeinnuͤziges Unternehmen. 20 gab s Pfund 24 Unze Ztrker, welches dem in Spa⸗ nien enthaltenen Produkte entſpricht, und beweist, daß die Fruͤchte Dalmatiens eben ſo reich an Zuker ſind. — Der Zuker, der der Regirung vorgelegt wurde, war ziemlich weiß, und in Hinſicht der Feſtigkeit und des Geſchmakes dem Zuker aus Rohr vollig gleich. Der Syrup ift völlig angenehm, und koͤnnte allein eine ſehr große Hilfsquelle für die Einnahme der Länder ſeyn, wo der gemeine Erdbeerbaum wild waͤchst. — (In Frauendorf it Ein Baͤumchen vorhanden, wir wuͤnſch⸗ ten Same u! Die armen Voͤgel. Jaͤhrlich, wenn der Sultan in Konftantinopel aus dem Winterpallaſte ſich in einen ſeiner Som— merpallaͤſte begiebt, wird unter andern gewoͤhnli— chen Ceremonien demſelben eine Bittſchrift im Na— men der in den Gaͤrten niſtenden Voͤgel uͤberreicht, wodurch dieſelben um die allerhoͤchſte Gnade eines Befehls anſuchen, daß ſie von den Jaͤgern, waͤh— rend der Zeit, als ſie niſten, verſchont bleiben moͤch— teu. Durch die ertheilte Bewilligung wird ihnen nicht nur das Leben waͤhrend der Brutzeit gefriſtet, fondern es wird ihnen dadurch auch die Befugniß er— theilt, ferner ſowohl in den Gaͤrten, als in den Mauern der Gaͤrten zu niſten, weil ohne dieſe Erlaubniß dieſel— ben als vogelfrei von den Verſchnittenen getoͤdtet wuͤr— den. Wirklich niften im Sommerpallaſte von Be⸗ ſchiktaſch ſehr viele Tauben, welche gleichſam den Sinn eines gewoͤhnlichen perſiſchen Sprichworts commentiren, nemlich: dieſe Taube iſt keine Taube unſers Harems, welches ſoviel heißt, als: Dieſe Schöne iſt nicht für mich beſtimmt. — Wenn die Bewilligung uͤber die Bittſchrift der Voͤgel nicht erfolgte, würden: nicht nur die Voͤgel im Walde und Felde waͤhrend der Brutzeit geſchoſ— ſen werden, ſondern auch die ſchwarzen Verſchnit⸗ tenen das Recht haben, die Tauben zu tdͤdten, fo aber muͤſſen ſie dieſelben verſchonen, und duͤrfen alszdie Raben des Harems nur die andern Tau⸗ ben desſelben, nemlich die Frauen quaͤlen. In dieſem Bezug kann Ovid's Wort angewendet wer⸗ den: Dat veniam corvis, vexat censura columbas. Getreue Ueberſezung dieſer Bittſchrift. Gott der Herr der Thiere und Vögel möge die gebenedeite, dem Gluͤk geweihte, kronentragende, thronenbehangende Perſon Sr. Majeſtaͤt, des glorwuͤr— digſten, großmaͤchtigſten, hochanſehnlichſten Padi⸗ ſchahs, der da iſt die Zuflucht der Welt, und wel— cher das Chaliphat erhaͤlt, vor allen Gefahren be— ſchuͤzen und bewahren, Allerhoͤchſtdieſelben mit lan— gem Leben und frohem Gedeihen auf dem Thron erfreuen, und unter dem Schatten Allerhoͤchſtdero kaiſerlichen Schwingen alle Moslemin beruhigen, und froͤhlichen Herzens machen fuͤr immerhin. Amin! So wahr uns helfe der Herr der Majeſtaͤten durch Mohamed den Ruhm der Propheten! Die aller— unterthaͤnigſte Bittſchrift des kleinen Voͤgeleins Filz kuiruk (Zaunkoͤnig) und der andern verſchiedenen armen Vögel an nothdurftgewaͤhrenden Staub Sr. Majeſtaͤt des Welterhalters in dieſengluͤklichen Fruͤh— lingstagen iſt die folgende: Von Anfang her ſind wir alle durch die goͤttliche Weisheit und Huld mit unſerm Koͤrper der koſtbaren Seele des Padiſchahs welcher ein Phoͤnix der Kaiſer und ein Koͤnigsfalke voll Palmreiſer iſt, angeeignet, und ſchaͤzen es uns zum hoͤchſten Gluͤk und Ruhm „in; Wäldern; und Feldern, auf Berg und Flur durch die Jagd zu erluſtigen Allerhoͤchſtdero königliche Natur; allein, da wir mit Anfang des Maͤrz niſten, und unſern Jungen das Fliegen lehren, um in der Folge der koͤſtlichen kaiſerlichen Seele große Jagdluſt zu ge⸗ 29) Herr Benefiziat Johann Evangeliſt Kur- rany zu Ebenſee in Oberdſterreich ſandte 1 fl. — kr. mit dem Motto: Facio quod possum, faciant Dekra „potentes. 30) Herr Advokat Schlecht zu Hall in Tyrol 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: Est paucis contentus. 51) Ein Bauer aus Steyermark, der ungenant ſeyn will, * * * * * * 6 fl. — kr. mit dem Motto: Well dle Gabe nicht zu klein ſeyn kann, So ſchlteßt ſich auch der Bauer an. Denn auc der Landmann hat Gefühl Was ſchoͤn und gut man machen will. 32) Herr Daniel Czekelius, zu Herrmannſtadt in Siebenbuͤrgen . . 5 fl. — kr. 71 — währen, fo gelangt an Eure Majeſtet unfere aller: unterthänigfte Bitte, daß, um unſere Jungen zu ernaͤhren, unbarmherzige Jaͤger uns in dieſer Jah— reszeit mit Flinten nicht verſcheuen, ſondern in dieſer Jahreszeit ſich unſer der Armen erbarmen, und dermalen uns ohnmaͤchtigen Haufen moͤgen laſſen laufen, welches Allerhoͤchſtdieſelben zu be— fehlen geruben mögen; denn alle Huld und Gna— den und Mittel fuͤr allen Schaden iſt bei dem glor— wuͤrdigſten, großmaͤchtigſten, hochauſehnlichſten Pa— diſchah, dem Zufluchtsort der Welt, welcher das Cha— liphat erhaͤlt. Die allerunterthaͤnigſten Diener Die Vögel, gehoͤrig zum innerſten kaiſerlichen Harem. Wenn uͤbrigens aus der Tuͤrkei wenig oder gar nichts bei uns anzuwenden iſt, ſo moͤchte dieſe Schonung der Voͤgel doch bei uns Beherzigung verdienen. Das Voͤgelneſterabnehmen und Voͤgel— fangen wird noch auf allen Seiten, beſonders von der Jugend, barbariſch betrieben. Nicht nur ſind uns ſo die ſo angenehmen Saͤnger in Wald und Flur entzogen, ſondern ein noch größerer Schaden geht der Landwirthſchaft zu, weil dadurch die In— ſekten uͤberhand nehmen. In andern Laͤndern ſind daher nachdruͤkliche Strafen gegen alle die Voͤgelfaͤn— ger und Vogelhalter angeordnet. 3. B. in Duͤſ— ſeldorf waren nach und nach alle Nachtigallen ver— ſchwunden. Nun traten obige Verordnungen ein. Wer eine Nachtigal im Haufe hielt, mußte jährs lich eine Abgabe zahlen, bald waren dann die Nach— tigallen den Tauſenden nach wieder vorhanden, und erfreuten die ganze Gegend Tag und Nacht mit ihren himmliſchen Konzerten. Hier zu Lande be— duͤrfte es eben keiner Abgaben, jedoch ſollten die Vogelmaͤrkte nicht befoͤrdert, und die Herren Pfar— rer und Schullehrer aufgerufen werden, die Schul— Jugend durch Predigten und Unterricht von dem ſchaͤdlichen Vogelfang und Neſterabnehmen abzu— halten. Erwiſchte Frevler waͤren dann nicht unge— ſtraft zu laſſen. Eichel⸗Kaffee zu machen, als Surrogat. Der Eichel-Kaffee wird auf folgende Art ver— fertiget: Man reinigt die zum Gebrauche beſtimmten Eicheln von ihrer aͤußeren Schale, ſchneidet den Kern in etwa 8 Theile, und uͤbergießt fie ſogleich 5 Mal hinter einander mit heißem Waſſer, welches man jedesmal etwa eine Viertelſtunde darauf ſtehen laͤßt, bis deſſen Lauwaͤrme eintritt. Nachdem muͤſſen ſie ſogleich durch eine kuͤnſtliche Waͤrme im Bakofen oder in einem Darrofen gut getroknet, und dann in dieſem Zuſtande an einem trokenen Orte in Beuteln oder Schiebladen aufbewahrt werden. Dieß Auslaugen geſchieht in der Abſicht, um den Eicheln das Zuſam— menziehende und Grobe, das leicht Verſtopfung be— wirkt, zu benehmen, und es muß auch deßhalb drei Mal wiederholt werden, weil dieß nicht eher weicht, iſt auch noch ein Mal mehr zu wiederholen, wenn Perſonen Eichelkaffee trinken wollen, die ohnehin ſchon zu Verſtopfungen des Leibes Anlage haben. Das Brennen der Eicheln wird eben ſo, wie bei dem Kaffee verrichtet, nur muß mehr Achtſamkeit darauf verwendet werden, weil ſie leichter verbrennen und zu Kohle werden; indeſſen reichen einige Proben hin, um die rechte Gahre zu treffen. Gekocht wird übrigens der Eichel-Kaffee wie der ordinaire.“ Was die Quantitat betrifft, ſo nimmt man die nemliche, wie vom gewoͤhnlichen Kaffee, nemlich 1 Loth auf drei Taſſen. Fuͤr ſerophuldſe Kinder iſt die— fer Eichel-Kaffee beſonders ein heilſames Getraͤnk.“ 55) Herr Carl Graf von Spaur zu Innsbruk in Tyrol 142 fl. — kr. mit dem Motto: Mit wahrem e trage auch ich mein klei⸗ nes Scherflein bei. 34) Herr Karl von Payr zum Thurmbach, Tyro— ler Landmann und Güterbefizer zu Hall in Tyrol e 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: Wie der ſchuͤzende Pfahl dem jugendlichen Baum: chen, ſo Freundes Hilfe dem Freunde! 35) Herr C. H. fl. kr. mit dem Motto: A Dios rogando y con el mazo dändo. 56) Hr. Juſtizrath Bergner in Coburg fl. 45 fr. mit dem Motto: Bis dat qui eito dat. (Fortſezung folgt.) 27 Nuͤzliche Unterhaltungs- Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages-Begebniſſen. (Weber die deutſche Benennung des He- lianthus tuberosus und des Solanum tu- berosum.) Die gleichnamigte deutſche Benennungen, welche dem FHelianthus tuberosus und dem Solanum tu- berosum gegeben werden, machen die melſten Laud— wirthe irre, was unter dem einen oder audern wirklich vorhanden oder zu verſtehen ſey; und groͤßtenthells da⸗ her kommt auch die Nichtkenntniß desHeliantbus tuberosus als einer ganz andern Fruchtgattung, welche ſo ſelten, ja au vielen Orten ger nicht gekannt iſt. Man nennt durch das ehemalige gauze Schwaben und auch in vielen andera Ländern die Erd- oder Bo— denbirn auch zuwellen Erdäpfel, das, was man unter Solanum tuberosum verftebt 5 die Benennung Kartof⸗ feln aber, wird ſelten von dem gemeinen Manne, fon= dern mehr von der gebildeten Volksklaſſe gebraucht. Aber auch die Benennung Erdbirn oder Bodenbirn und Erdaͤpfel werden nach der verſchledenen Geſtalt des Solanum tuberosum verſchleden angewandt. Man nennt Erdbirn oder Bodenbirn diejenige des Solanum tuberosnm, melde länglicht und gewöhnlich kaſig oder fpefartig; und Erdäpfel neunt man von dies fer Gattung, die rund und gewöhullch mehlartig find. Die erſtern haben da, wo man das Solanum tu— berosum mit dem allgemeinen Namen Erdbirn benennt, zum Unterſchied von den leztern noch eigene örtliche Be— veanungen. 3. B. im Wuͤttembergtichen Mäufeln, in bieſiger Gegend Häglen und die aröften davon — die gewöhnlich eine febr dünne Haut haben — Flſchaͤglen. Die Benennung Erdbirn für den Helianthus tu- berosus fjt weniger für dieſe Gattung, als für das So- lanum tuberosum geelgnet, da die Geſtalt der erſtern durchaus runde Wurzelknollen find, und deßwegen ge— wohnlich mit dem Namen Erdaͤpfel — von denjenigen, die einen Unterſchied zwiſchen beiden Fruchtgattungen zu machen wiſſen — benannt werden, wie dieſes auch im Wuͤrttemberglſchen geſchieht. Am Richtigſten würde der Helianthus tuberosus mit dem Namen Erdartifhote im Deutſchen benennnt, und dadurch dem Lendwerthe der Unterſchled einer ganz an— dern Fruchtgattung von der ihm allgemein bekaunten Erd⸗ oder Bodenbirn, auch Erdäpfel (Solanum tubero- sum) deutlich gemacht. Ich habe ſchon 18 Jahre den Helianthus tubero- sus unter dem mir damals angegebenen Namen Erd— Apfel oder Erdartiſchoke In meinem Garten gepflanzt; da ich aber die Frucht zum Eſſen welt wenlger ſchmak⸗ haft, als der gewöhnlichen Erdbirn fand, und da man fie nicht wie die Erdbirn nur gefotten und geſchaͤlt, fon- dern um genkeßbar zu ſeyn, nur gut zugerichtet eſſen kann, ſo unterlleß ich deren Fortpflanzung, und hatte wirklich Mühe, fie auszurotten. Daß bie Erdarttſchoke ein gutes Futter für das Vleb iſt, laßt ſich, da fie eine nahr hafte Frucht ift, nicht bezweifeln; daß fie aber den verfhiedenen Gattungen der gewoͤhnklch bekannten Erdbirnen (Solanum tubero- sum) vorzuziehen ſeyn, duͤrfte erſt noch durch Proben von erfahrnen Landwirthen beftätigt werden. Ela Vorzug kann dem Helianthus tuberosus vor dem Solanum tuberosum efageraͤumt werden; daß er nemlich leichter und weniger koſtſptella zu pflanzen iſt, in jedem Boden fortkommt, Feiner Düngung, feines Häufelns, und uur im Anfang des Ausjätens vom Un⸗ kraut bedarf, und daher in Gegenden, wo vieler Sand— Boden und wenkg Duͤngung iſt, hinſichtlich feines Er⸗ trägniſſes und der wentgern Koften vorzuzlehen iſt. (Kultur der Moraͤſte und Moore in Oſt⸗ friesland, und über den Hoher auch.) Oſt⸗ frlesland enthält in feinem Innern an 230,000, Calen⸗ berger Morgen hohes Torfmoor und Moräfte, in wel⸗ wen die ſchoͤnen Vehn-Kolonien, mit ſchiffbaren Ka⸗ nälen verſehen, angelegt find, um die Moräfte zum Torf aozugraben, und deren Untergrund zu kultiviren. Die abgegrabenen Stellen werden jezt meiſtens zum Buch⸗ Welzenbau benuͤzt, nachdem ihre Oberflaͤche mit Grä- ben, Gruͤppen genannt, durchzogen, und ſo die Felder angelegt worden find. Diefe abgegrabenen Streken wer— den mit der Handbake behakt, und im Mal oder Junk gebrannt, dann aber ſogleich mit Buchwelzen befamt. In günſtigen Jahren iſt der Ertrag ſehr reichlich, und man berechnet, daß im Jahre 1822 an 240,000 Schaͤf⸗ fel Buchweizen geerntet worden. Wenn die Sommer nicht troken ſind, ſo geraͤth auch Roggen und Haber in ſolchen Länderelen vortrefflich. — 5 Durch das Brennen diefer Moraͤſte in Oſtfrles— land, im Herzogthum Oldeaburg und in den Provinzen Groningen und Drenthe ic. entſteht der fogenannte Hoͤ— herauch (Heer:, Haerrauch) in den obern Gegenden Weſtphalens und am Niederrhein, worüber Naturfor— ſcher fo viel geftritten und gefchrieben haben (2). Auch baut man auf dieſen Moräften Sommerrapsſaat, be— fouders auf den fogenannten Leegmoͤhrten. Die Nacht- Froͤſte im Junk und Salt ſchaden zwar den Buchwelzen⸗ Saaten ka manchen Jahren, doch nur ſelten, und oft kommen dann noch die bisher unaufgegangenen Körner hervor, und erſezen die durch den Froſt vernichteten. Daher koͤmmt der Buchwelzenbau anch noch immer in Aufnahme, beſonders da, wo dergleichen Moore vor— handen find. Der ſibiriſce Buchweizeu friert zwar nicht fo leicht aus, als der gewöhnliche, jedoch achtet man ihn weniger; denn er iſt nicht fo ergiebig, und auch lelch⸗ ter von Korn. 5 In Commiſſion bei Fr. puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kt. R. W. mit Convert portofrei. — | Allgemeine deutſche \ j 4 g i 2 2 Beer Seren, Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. No. 10. 7. März 1829. Inhalt: Wlederholte Aufforderung zur Erforſchung und Anzekge: ob Obſtbaͤume aus Steklingen gedeihlich und aus⸗ dauernd gezogen werden koͤnnen oder nicht? — Neue Erfindung der Warmwaſſer-Gaͤrtnerei 1c. — Elulges über Saͤmerelen. — Ueber den Anbau der Paſtinaken. — Einen wohlfeilen Kaffee aus gelben Ruͤben und Kartoffeln. — Stachelgünſter (Ulex europacus.), als beſtes Futter für Milch— Kühe. — Benuͤzung der Rinde der füßen Kaftante, Wiederholte Aufforderung zur Erforſchung und Anzeige: ob Obſtbaͤume aus Steklingen gedeihlich und ausdauernd erzogen werden koͤnnen oder nicht? In der allgemeinen deutſchen Gartenzeitung vom Jahre 1827, Seite 81 — 84 find bereits alle Gartenfreunde erſucht worden, uͤber oben in Frage geſtellten, ſehr wichtigen Gegenſtand, Verſuche anzuſtellen und im Monate November 1829 die Reſultate ihrer Erfahrungen einzuberichten. Wer es damals unterlaſſen hat, dieſer Aufforderung nachzukommen, hat gerade jezt den guͤnſtigſten Moment der Jahreszeit, ſolche Verſuche in termino noch vorzunehmen, was um ſo wichtiger erſcheint, als ſeither im O b ſtbaum-Freund II. Jahrgang, Seite 55 ein Beiſpiel vorkommt, daß Jemand feine Zwergbaͤume ſich durchaus aus Steklingen gezogen, und vollkommen entſprechende, dauerhafte und fruchtbare Staͤmme erhalten hat. Wir empfehlen alſo unter Ruͤkweiſung auf die, in oben zitirtem Gartenzeitungs— Jahrgange umſtaͤndlich enthaltene Belehrung, den Gegenſtand wiederholt aufs Dringendſte die Redaktion. Nachrichten a u 8 Fraue ndorf. KA Eingegangene Beiträge zur Herftellung Auch hier ein Scheltchen für Florens und Po⸗ der noͤthigen Gebäude in Frauendorf. : monens Kinder, (Nach der Reihenfolge, wie fie einliefen.) Daß die Lieben nicht erfrierenim kalten Winter. Fortſezung.) 38) Herr Pfarrer Hofinger zu St. Peter am 37) Herr E, Eger, Gaſtgeber zu Kaiſersheim In; RR REN e. bei Donauwörth ſandte er kr. mit dem Motto: mit dem Motto: e Dat, qui habet meliora dona. (10) 24 Neue Erfindung der Warmwaſſer⸗ Gaͤrtnerei um Gurken, Melonen, Anuanaſſe, Spargel und Etdbee⸗ ren ſogar im Zimmer zu erziehen und zur Relfe zu bringen. Dieß kann ohne Miſtbeet und mit geringen Koften geſchehen, indem man die Pflanzen- Beete mit Warmwaffer umgibt. Der große Vorzug die: ſer Beete vor allen andern beſteht darin, daß man den Wurzeln der Pflanzen, ohne ſie in ihrer Lage zu verruͤken, und ohne fie zu verbrennen, jeden beliebigen, oder vielmehr erforderlichen Grad von Man braucht dieſen Kanal nur einmal des Tages, ausgenommen an einem und den andern ſehr kalten Tage, und zwar gegen Abend, zu füllen; denn die Pflanzen wachſen durch die Zuleitung des Dunſtes, der, wie der warme Thau, mehr in der Natur auf ſie wirkt, wie uns die Erfahrung lehrt; mehr in der Nacht, als am Tage. Damit nua aber die Waͤrme des ſiedenden Waſſers die in dem Kanale befindlichen zarten Waͤrme mittheilen kann. Auch ſind ſie vorzuͤglich fuͤr kleine Gaͤrten, und man hat ſich vor Stroh und Schmuz nicht zu fuͤrchten, was bei den ge— wöhnlichen Miſtbeeten unvermeidlich iſt. Das hiernaͤchſt beſchriebene und in Abbildung beigefuͤgte Beet iſt eine Rahme von 9 Fuß Breite und 5 Fuß Tiefe, und fordert ohngefaͤhr 28 Maß ſie⸗ denden Waſſers, das man ja zu jeder Zeit haben kann. Der Waſſer⸗Kanal iſt von geſchlagenem Blei, das ohngefaͤhr s Pfund wiegt; das Ganze kann hoͤchſtens 20 Pfund wiegen, und folglich mit Ars beitslohn etwa gegen 18 Gulden koſten. Wurzeln nicht verbrenne, muß zwiſchen dem Kanale ſelbſt s bis 9 Zoll Erde liegen, weiter von dem Ka⸗ nale entfernt duͤrfen dieſe Erdlagen nach Berpältuiß ſchwaͤcher ſeyn. Man wird aus dem Obengeſagten (een, daß man auf dieſe Art nicht nur allein in Gaͤrten und Treibhaͤuſern, ſondern auch im Kleinen, und nach verjuͤngtem Maßſtabe ſogar im Zimmer Fruͤchte und Blumen unter ſeinen Augen erziehen kann. 39) Herr J. Lehritter, k. b. Brandaſſekuranz⸗ Kommiſſaͤr in Würzburg . 1 fl. 21 kr. mit dem Motto: Aus Mangel elnes elgenen Gartens auch eln Scherflein für ein „Glas“ zu dem neuen Glas: hauſe in dem allgemeinen Garten Bayerns. 40) Herr Dr. Lechler zu Leonberg 5 fl. — kr. Beigelegt aus Auftrag vom 8 Stadtſchultheiß Baumann . — fl. 40 kr. — und vom Hrn. Apotheker Hoͤlzle — fl. 24 kr. mit einer allegoriſchen Zeichnung ſtatt eines Mottos. 41) Herr Anton Pauly, Gerichtsſchreiber beim lobl. Warasdiner Kreuzer Grenz-Regimente Nro. 5. zu Bellovar in Eroatien 1 fl. — kr. mit dem Motto: Sieht man gern, daß Andere uns dienen. So dlene man, wo man kann, auch ihnen. 75 Erklaͤrung vorſtehender Abbildung: a. a. a. a. ein Glasbeet mit 5 Fenſtern, 9 Fuß lang und 5 Fuß tief. b. b. b. b. Eine ovale bleierne Röhre von 8 Zoll Durchmeſſer, die in die Mitte des Beetes gelegt, und allzeit gegen Abend mit ſiedendem Waſſer gefuͤllt werden muß. o. Eine aufrechtſtehende Roͤhre von 1 Zoll Durchmeſſer, wodurch die ovale Roͤhre gefuͤllt wird. d. Eine Röhre von 1 Zoll Durchmeſſer, wos durch das Waſſer, nachdem es kalt iſt, wieder ab— gelaſſen wird. e. e. Zwei aufrecht ſtehende Roͤhren, jede von 1 Fuß Laͤnge und von 2 Zoll im Durchmeſſer, wodurch man, indem die ovale Rohre gefuͤllt wird, die Luft herauslaͤßt, und wodurch man das Beet, wenn es noͤthig ſeyn ſollte, mit heißem Dunſt er: wärmen kann. NB. Jede dieſer Röhren muß zum Ende mit einem Pfropf verſehen ſeyn, welcher, wenn dieſe Erwaͤrmung durch Dunſt nicht noͤthig iſt, in die Oeffnung der Roͤhre geſtopft wird. f. f. f. Drei Gurkeupflanzen, unter jedem Glas: Fenſter eine. g. Ein fechs Zoll tief in die Erde geſtekter Waͤrmemeſſer. Auf dieſe Art kann man im Jaͤner die ſchoͤnſten Gurken haben, wie auch verſchiedene Blumen zur Bluͤte bringen. Szubiena. Joſeph Ste ck, Gärtner. Einiges über Saͤmereien. Kein Geſchaͤft iſt undankbarer, als die Samen- Zucht und der Samenhandel. Denn geſezt auch, daß man den Samen mit aller Muͤhe den Zufaͤllen der Witterung abgetrozt, ihn gereiniget, gegen das Ungeziefer verwahrt und nun in beſter Güte ver— ſendet hat, fo baut ihn der Empfänger unter wi; drigen Verhaͤltniſſen aus, oder gluͤklich ausgebaut trifft ihn eine unguͤnſtige Witterung, der Same geht nicht auf, oder die Pflanzen verkommen ſchon im Keim — und der Samenabgeber — muß allein die Schuld haben. Ich ſelbſt habe die Erfahrung, daß ich Samen aus ein und dem nemlichen Saͤk- chen ausbaute, den einen heute, den andern drei Tage darauf. Aus lezterem erhielt ich die er— wuͤnſchteſte Ernte; erſterer ging gar nicht auf, obgleich die Pflanzen- Beete dicht neben einander lagen, ein und dieſelbe Duͤngung, Zurichtung und Behandlung erhielten. Auch verſchikte ich Samen von derſelben Qualitaͤt an zwei Freunde. Der Eine ſchrieb mir über den Erfolg des Aubaues die größten Lobſpruͤche; der Andere ſchimpfte darüber wie ein Rohrſperling: ſie hatten ihn zu verſchie— denen Zeiten unter verſchiedener Witterung aus— gebaut. Freilich iſt das nicht immer und nicht bei allen Samen der Fall; ich wollte aber hiedurch doch zeigen, wie undankbar uͤberhaupt Samenzucht und Samenhandel ſey. Dieß wiſſen auch erfahrne und ältere Gartenfreunde laͤngſt; man kann es nur Anfaͤngern noch als etwas Neues ſagen. Fuͤr dieſe moͤgen auch nachſtehende allgemeine Regeln hier an ihrer Stelle ſeyn:; Die Saͤmereien ſind oft dem Verderben unter— worfen, fie verlieren in kurzer Zeit durch den Schim= mel, durch die Gaͤhrung, durch das Ranzigwerden die oͤhligen Theile, durch eine zu ſtarke Austrok— nung, und durch den Angriff der Wuͤrmer die Kraft zu keimen. Menn die gehörig reifen Samen mit Vorſicht eingeerntet worden, und einen ſchiklichen Grad der Trokenheit erlangt haben, ſo kann man 42) Herr Ingenieur Langh zu Csurgo in Ungarn ſandte „10 fl. — kr. mit dem Motto: Der beſte Segen kommt von Oben — Jndeß moͤge biefes Scherfleln; Dleſes kleine Samenkorn Auch unter andern Saͤmereien Im Frauendorfer Paradis gedeihen. 45) Herr Albert Bumm, Spitalverwalter in Dinkelsbuͤhl in Bayern — mit dem Motto: Jede Meile iſt im Winter ser. 44) Herr Dr. G. J. B.. mit dem Motto: Mit Muͤhe, Fleiß und Kenntulß kann auch die wildeſte Gegend fruchtbar gemacht werden. 45) Herr Peter Marſtrand, fuͤrſtlich Fuͤrſtenbergi⸗ ſcher Hofgaͤrtner zu Donaueſchingen 2 fl. 42 kr. (42050 2 fl. 42 kr. 2 fl. 42 kr. jenen Unfällen dadurch vorbeugen, daß man fie an einem trofenen, mehr kalten als warmen, nicht gar zu hellen, vorzuͤglich aber der Sonnenwaͤrme nicht zu ſehr ausgeſeztem Orte aufbewahrt. Man kann in der Wahl eines ſolchen Plazes nicht vor— ſichtig genug ſeyn. — Obſchon die Saͤmereibehaͤlt— niſſe unter den Daͤchern nicht ſo vieler Feuchtigkeit ausgeſezt ſind, als die Magazine in untern Stok— werken, ſo ſind ſolche doch zu einer langen Aufbe— haltung der Saͤmereien auch nicht vollkommen paſ— ſend. Im Sommer ſind ſie zu warm, und im Winter ſind ſie der Feuchtigkeit ausgeſezt. Ein Magazin diefer Art muß deßhalb ausgeſchlagen, und muͤſſen Luftzuͤge angebracht ſeyn, die man bei feuchter und kalter Witterung genau verſchließen kann. Jede Saͤmerei muß beſonders in einem Kaſten oder Sak gebracht, und feſt verſchloſſen ſeyn. Jeden Sak muß man frei zu ſtellen ſuchen, oder ihn aufhaͤngen. Bei Saͤmereiverſendungen in weit entlegene Laͤnder, werden mit Vortheil die in aufge— hangenen langen ſchmalen Saͤken vorher getrokne— ten Samen in glaͤſerne Gefäße gepakt, und ſolche mit Papier und Leinwand feſt verbunden, und ſo— dann noch verpicht. Beinahe eben ſo gut iſt es, wenn man die Saͤmereien in Kiſten von verzinntem Blech paft, und fie hernach zuldthen läßt. Um das Roſten dieſer Kapſeln zu verhuͤten, muß man ſie noch in Kiſten von feſtem Holze paken, alles mit doppelter getheerter Leinwand umſchlagen, und noch mit Striken eng umwinden. Dieſe Methode faͤllt in Ruͤkſicht der Verſendungskoſten nicht fo theuer aus, aber in hermetiſch verſchloſſenen Ge- faͤßen halten ſich die Saͤmereien doch länger. Noch iſt“ zu merken, daß die Saͤmereien in feſtverſchloſſenen Ge— faͤßen ſehr geſchwind verderben, wenn ſie beim Ein— paken Wr er waren. Im W 05 möge die 76 Saͤmereimagazine ſchlechterdings unterſucht werden, und wenn man feuchte Stellen oder Waͤrme bemerkt, ſo muß man einen ſchoͤnen Tag abwarten, die Saͤ— mereien etliche Stunden an die Sonne legen, ſieben, reinigen und wieder verſchließen. Auch im Febr. muß man zuſehen, ob dieſe Vorſicht etwa ndͤthig wäre. Man kann die Saͤmereien ſehr lange friich . und gut erhalten, wenn man ſie in ihren Huͤlſen liegen laͤßt. Erbſen, Bohnen, Linſen ꝛc. ſollen nur dann erſt gedroſchen werden, wenn man ſie eben verbrauchen will; wenigſtens ſollte man einen tro— kenen Froſt abwarten. Beim Klee iſt dieſes be— ſonders nothwendig. Viele Oekonomen ſtehen in dem Irrthum, daß die Samen von Paſtinak, An— gelika, Boksbart, Skorzoner, Fenchel, Dill, Anis x. nur im erſten Jahre nach ihrer Ernte aufgehen, koͤnnten. Aber man kann dieſe mit Sorgfalt auf— bewahrten Saͤmereien im zweiten Jahre ohne Nach— theil ausſaͤen. Die Samen der Sommerzwiebel (allium cepa\, der kleinen Zwiebeln (eepa fissilis), des Lauchs (allium porrum), der Moͤhren, der rothen und weißen Ruͤben, des Koͤrbels, des Sa— lats, der Huͤlſenfruͤchte, des Getreides und der grasartigen Pflanzen gehen alle im zweiten Jahre auf. — Die Samen aller Kohlarten, des Ruͤbſa— mens, des Raps, der Cichorien, der Gurken, Me- lonen, der Kreſſe, des Borretſch, der indiſchen Kreſſe (Tropaeolum) und andere aͤhnliche Art keimen im fünften Jahre noch. Saͤmereien, die gewöhnlich ſich nur 4 bis 5 Jahr gut erhalten, keimen noch nach 25 Jahren, wenn ſie in hermetiſch verſchloſ— ſenen Gefaͤßen aufbewahrt worden waren. Aber es gehen davon nur die auf, welche man unmit— telbar ſaͤete, jo wie fie aus den Flaſchen kamen. Hatten fie einige Tage an der Luft gelegen, fo keimten ſie nicht mii mit dem mae (tn daͤulſcher Sprache:) Til at fremme ſtille Glaͤder for Naturens og Havekonſtens Elſker. 46) Herr Salzbeamter Meinhold zu Franken— thal im Rheinkreiſe ſandte 6 fl. — kr. mit dem Motto: Floreat, crescat. 47) Herr Anton Mayr in Dachau in Bayern 2 fl. 42 kr. mit FR Motto: Gott ſegne Ihr Vorhabea! 49) Herr Florian Bott, Wund- und Geburts— Arzt zu Sarleinsbuch . . 1 fl. — kr. und Herr Joſeph Tagwerker, Wund- und Geburtsarzt zu Putzleinsdorf, beide im obern Muͤhlkreiſe Oeſterreichs ob der Enns 1 fl. — kr. 50) Herr Anton Polak, Perſonal-Dechant zu 77 — — Ueber den Anbau der Paſtinaken. Da ich die Paſtinakwurzel ſchon vor 20 Jahren fuͤr die Kuͤche gebaut habe, und mir daher ihre Nuͤzlichkeit in oͤkonomiſcher Hinſicht bekannt wurde, ſo habe ich dieſe Pflanze ſo lieb gewonnen, daß ich ſie ſeit dem Jahre 1824 meiſtens als Milch— Futter anbaue, und mich im Stande ſehe, Nach— ſtehendes uͤber den Anbau, die Samenzucht, und die Nuͤzlichkeit der Paſtinakwurzeln zur allgemei— nen Kenntriß zu bringen, und zur Nachahmung zu empfehlen, webei ich verfichen kann, daß Jeder— mann, der ſich an meine Erfahrungen haͤlt, ſtets gute Ernte erlangen wird, Ihr Anbau geſchieht am Beſten in * 5 leich⸗ tem, im Jahre vorher geduͤngtem und wohlgegra⸗ benem Erdreich im Monat November (diefer Ca: me gehoͤrt zu den ſchlafenden Saaten) und keimt im Fruͤhjahre in kurzer Zeit hervor. — Im Mai iſt darauf zu ſehen, daß fie vom Unkraut rein er- halten, und wo ſie zu dik aufgegangen ſind, ver— duͤnnt werden. — Gegen Ende des Juli haben die jungen Wur— zeln ſchon die Dike eines Fingers erreicht, und koͤn— nen von da an bis in den Fruͤhling des kommen— den Jahres aus dem Felde genommen und ſogleich verbraucht werden. Man befuͤrchte ja nicht, daß die Wurzeln erfrieren, ſie ſind von ungemeiner Dauer und Haltbarkeit, und um ſo mehr zu em— pfehlen, als die ſorgfaͤltige Verwahrung im Win— ter nicht nur ganz umgangen, fondern die Wur— zel zu jeder Zeit ausgenemmen werden kann, wel: ches aber allgemein erſt dann am Vortheilhafteſten geſchieht, wenn Keller und Gruben geleert ſind, und ſonſtiges Winterfutter auf die Neige geht, weil dann ein zweifacher Nuzen, durch die Wurzel ſelbſt, und durch das um dieſe Zeit wieder hervorſproſſende Kraut erzielt wird, und der fuͤr die Wurzeln etwa durch den Krautauswuchs entſtandene Nachtheil durch das ſehr nahrhafte Gruͤne vielfaͤltig gedekt erſcheint. Wenn man nicht einen Theil der ge— ſaͤeten Paſtinaken zum Samenbau ſtehen laſſen will, in welchem Falle die Pflanze gleich im Fruͤhjahre kraͤftig, und bis zum Juli zu einer Hoͤhe von 8 bis 10 Fuß aufwaͤchst, fo kann man auch im Herb: ſte die ſchoͤnſten, laͤngſten und geradeſten Wurzeln ausſuchen, ſie in dem Keller einſchlagen, und an— fangs April an einen andern beliebigen Ort bis an die Krone in tief gegrabenes Land 2 Fuß weit von einander pflanzen, wo ſie auch reichlichen Sa— men liefern werden. — Es iſt uͤberhaupt rathſam, daß man alle Jahre einigen Samen ziehe, da er ſelten uͤber zwei Jahre gut und keimfaͤhig bleibt. — Die Samenftauden haben keine andere Wartung nöthig, als daß fie von Unkraut rein gehalten, ein— mal aufgehakt, und an Stdken befeſtigt werden. Im Auguſt fängt der Same allmaͤhlig an zei— tig zu werden, und man iſt gendthigt, täglich den zu ſammeln, der braun wird; verfehlt man die rechte Zeit, ihn zu ſammeln, ſo faͤllt er ab und iſt verloren. Zum Samen nehme ich immer die mit— telſten Samenſterne, welche viel vollkommener, als die uͤbrigen ſind. Von allen mir bekannten Wur— zel⸗ und Knollengewaͤchſen ſteht die Paſtinake oben an. — Sie iſt uͤberaus geſund und ſtark naͤhrend fuͤr Menſchen und alle Arten Thiere. Als Zie— gen-, Hammel: und Kuͤhe-Futter läßt dieſe Wur— zel nichts zu wuͤnſchen uͤbrig, zu welchem Behufe ſolche klein geſtampft, mit Haber, Schrot oder Kleien gemengt und dem Vieh gegeben wird. — Die Kuͤhe geben hernach vorzuͤglich gute und fette Milch, was von dem kraͤuterreichen Geſchmak, der Weſſely in Böhmen BEN ‚mit dem Motto: Der geringe Beitrag genügt! So laut das Frauendorfer Blatt: Nun! Se nehm't an wohlvergnügt, Was der gute Wille für Euch hier beſtim met hat. Unterſchrieben „Ein Böhme,” fandte ein 0 fl. — 1 fl. in fr, mit dem Motto: Befördert Jedermann das Gute, fo viel er kann, fo wird die Welt zum Paradis, zu Engel die Meriner. 51) Ein Gartenfreund am Bodenſee 12 fl. — kr. 5 2) Herr F. X. H. zu Ried im Innkreiſe 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: Gott gebe dem edlen Zweke fein baldiges Gedelhen! ers . „2 mit dem Motto: , Zum Wohl des Gefelihait:Bereines. 28 häufigen Mehl: und Zukerſtoff enthaltenden Wur⸗ zel herkommen mag. Auch das Kraut wird mit Begierde von dem Vieh gefreſſen, und es befindet ſich ſehr wohl dabei. Noch Einiges ſey mir hier gegoͤnnt, zum Lob und zur allgemeinen Anempfehlung der uͤberaus nuͤzlichen Paſt iuake zu ſagen. Als ich eines Jahres meine Paſtinaken-Felder kaum beſtellt hatte, trat eine unerwartete und allge: meine Rhein⸗Ueberſchwemmung ein, und bedekte ſie 19 Tage lang 4—5 Fuß hoch mit Waſſer, fo daß ich alle Hoffnung aufgegeben hatte, in dieſem Jahre eine Ernte zu machen. Allein ich irrte mich; ſchon im Maͤrz keimte meine Saat auf, und ſchon den 18. Auguſt, wurden aus dieſen Feldern Wurzeln ausgezo— gen, die 13 Fuß lang waren, und die Dike einer Fauſt hatten, obgleich die überaus ſtarke Duͤrre den Wur⸗ zelgewaͤchſen nachtheilig geweſen war. Die in der Rhein-Ueberſchwemmung geftandenen Gelben-, Waſſer- und Burgunder-Ruͤben (Dikwurz) und Sellerie ꝛc. wurden, ſobald das Waſſer abgezogen war, herausgenommen und auch von jedem einige ſtehen gelaſſen. Erſtere faulten ſogleich, und leztere gingen gegen den Fruͤhling auch zu Grunde. — Nur das beſte der Wurzelgewaͤchſe, die Paſtinake, blieb mir treu, ſtandhaft und haltbar. Man ſollte glauben, daß das große Bad ihr gut geweſen waͤre. Was ich hier aus Erfahrung zum Lobe der Pas ſtinake geſagt habe, wird ſchon hinreichend ſeyn, je— dem Oekonomen den Anbau dieſer Pflanze werth zu— machen, aber noch werther wird ſie ihm werden, wenn Unterſuchungen, die ich anzuſtellen gedenke, dargethan haben werden, daß fie ein treffliches Zuker⸗ Erſazmittel als Gegenſtuͤk zum Stragel-Kaffe ab⸗ zugeben faͤhig gefunden werden wird. Oberlahnſteln. Meiſter. Einen wa deln Kaffee aus gelben Ruͤ⸗ ben und Kartoffeln. Kaffee und Zuker ſind nicht mehr ſo theuer, wie vor einigen Jahren; allein, wer ſich aus bloßem Kaffee täglich das Fruͤhſtuͤk bereitet, kann nicht fo gering damit auskommen, als jene, welche ſich des Kaſſee's aus Kartoffeln und gelben Rüben bedienen. Man ſchneidet die Kartoffeln fo wie gelbe Ruͤ— ben gewuͤrfelt, ſchaͤlet erſtere von der Haut ab, troknet oder doͤrrt beide in einem Bakofen, und brennt dieſe 2 Drittel mit 1 Drittel Kaffeekoͤrnern. Die Kartoffel werden zwar, wenn man ſie mahlt, grau wie der Pfeffer, ſie verlieren den Geruch, und machen den bereiteten Kaffee fo ſtark und fett, als er aus bloßem Kaffee gar nicht bereitet werden kann. Wer ſelbſt Kuhvieh beſizt, kann das obere Suͤſſe von der Milch beſſer laſſen, als man ſolches gewoͤhnlich kauft, und der Zukerbedarf wird dabei fo gering, daß man auf 3 bis 4 Schalen Kaffee nur um 1 kr. Zuker braucht. Gemahlene Kar— toffeln und gelbe Rüben 2 Drittel, und 1 Dritz tel Kaffee dürfen deßwegen in keiner groͤßern Maͤße⸗ rei eingekockt werden, als man ſonſt mit lauterm Kaffee einſiedet. Um dem Kartoffelkaffee auch einen Beiſaz der Geſundheit wegen zu geben, vermengt man jedes= mal die Körner von Dorn oder Winterbeeren darz unter. — Diefe werden 2 bis 5 Kaffeeloͤffel voll auf ein, Fruͤhſtuͤk von 2 Perſonen zu 4 Schalen mit⸗ gebrennt, vermahlen und geſotten. Sie ſind be— ſonders gut fuͤr Menſchen, welche an Sand und Gries leiden, als ein treibendes Mittel hiefuͤr. — — ——— — 54) Herr Joſeph Schara, Konſiſtorialrath, bis ſchoͤflicher Bezirksvikar und Schul -Diſtrikts⸗ Aufſeher des Teplitzer Bezirks, dann Pfarrer in Liebshauſen in Böhmen . 2 fl. — kr. unter der Deviſe: Leuk oje. 55) Herr Revierfoͤrſter Weidach er zu Fiſchbachau in Bayern 1 fl. 21 kr. mit dem Motto: Llebſter Freund, ich bin kein Mann Der vlel Komplimente machen kann. So nach altem deutſchen Brauch Wle ich ſpreche, mein ichs auch; Einen Beltrag zu dem Bau: Wle ihn mein Wunſch aus ſpricht Erlauben leider meine Umſtaͤnde nicht. 56) Herr Maximilian Reiſer, penſ. Mautober— Inſpektor in Muͤnchen Mae 2 42 kr. un Die Haͤute von diefen Beeren, unter Zwetſchgen geſotten, geben ein gute Sauce; allein im Wein geſotten geben ſie ebenfalls gute Saucen zum Wild— pret, man nennt ſie im Walde Hetſcher-Beeren-, anderswo Kizelbeeren-, auch Dornbeeren = Sauce. Sie geben auch einen guten Branntwein, wovon ich in einem ſehr kleinen Brennzeuge bereits einen Verſuch gemacht habe. Schoͤnau. Ranſeder. Stachelguͤnſter (Ulex europaeus), als beftes Futter fü fuͤr Milchkuͤhe. Das beſte Winterfutter fuͤr Kuͤhe, welches ich bisher kennen lernte, ſind die zerquetſchten Zweige der Stachelguͤnſter; denn bei dieſer Nahrung blei— ben fie nicht nur immer in einem gleichmäßig gu: ten, geſunden Zuſtande, ſondern geben auch eben ſo viele Milch, als wenn ſie mit friſchem Graſe im Sommer gefuͤttert werden, und die Guͤte der— ſelben, ſo wie die daraus erzeugte Butter iſt eben Mühle zerquetſcht werden. Die Stachelguͤnſter dauert mehrere Jahre aus, und gibt vom Morgen gegen 10 Zentner Ertrag. Schon fruͤher iſt dieſes Gewaͤchſes als Futter, beſonders für Pferde, gedacht worden, das in Frank: reich, wo man auch eigene Quetſchmuͤhlen dazu ers funden hat, haͤufig angewendet wird. Sehr zu wuͤnſchen iſt es, daß deutſche Landwirthe Verſuche damit anſtellen, und die Reſultate davon mitthei— len, um ſo mehr, da dieſe Pflanze, die nur als Unkraut bisher bei uns bekannt war, ſelbſt mit dem ſchlechteſten Boden zufrieden iſt, und häufig ſogar auf ganz unbenuͤzten Gruͤnden uͤppig wach⸗ ſend gefunden wird. Benuͤzung der Rinde der ſuͤßen Kaftanie. In Nordamerika ſoll die Rinde der ſuͤßen Kaſta⸗ nie ſchon ein bedeutender Handelsartikel ſeyn. Holz und Rinde dieſes Baumes hat zweimal mehr gerbende Kraft, als Eichenrinde und Eichenholz, fo vortrefflich, als man fie ſonſt in der beſten Jah- reszeit zu erzeugen im Stande iſt. Aus dieſem Grunde iſt auch der Anbau dieſer Pflanze auf gu: tem Boden zu empfehlen, indem eine Ernte da— ven einen bei weitem größern Werth hat, als eine gleiche Ernte von Klee. den iſt fuͤr die Kultur dieſes Gewaͤchſes am Meiſten geeignet. bis April, oder ſpaͤteſtens Anfangs Mai geſaͤet und faſt zweimal ſo viel blaufaͤrbenden Stoff, als das Blauholz, für das es daher mehr, als Erſaz— Leichter, ſandiger Bo- Der Same muß in den Monaten Febr.“ Mittel iſt. Die Rinde gibt die beſte Tinte. Sollte dieſe Angabe ſich in ihrem ganzen Umfange beſtaͤtigen, fo wäre es überaus merkwuͤrdig, daß man dieſe Ei—⸗ genſchaften des Kaſtanienbaumes in Europa nicht erkannte, und Blauholz aus Amerika bezog, waͤhrend man es zu Hauſe weit beſſer hatte. Vielleicht iſt aber der amerikaniſche Baum eine andere Art. Suͤße Ka—⸗ werden, und auf einen Morgen find 5 bis 4 Pfund hinreichend. Man kann ſie gegen Ende Septem- bers oder im Oktober des folgenden Jahres zu maͤ— ben anfangen, wo ſie bis Weihnachten aushaͤlt, und bis zum März brauchbar iſt. Bevor man ſie den Kuͤhen reicht, muͤſſen die Spizen auf einer FFFFTFFFFPFPFFF——T—————————— . j ˖ .. pc ĩ˖p mit dem Motto: Auch einen Stein zu Florens Tempelbau! - 57) Herr Joſeph Dominik Preißler, Rektor an der Stadtſchule zu Gabel i in Böhmen 5 fl. — kr. mit dem Motto: Omnis vallis implebitur: et omnis mons, et n collis humiliabitur: et erunt prava in directa et aspera in vias plenas: caro salutare Dei. Luc. III. v. 5. 6. et videbit 'omnis ſtanienbaͤume tragen übrigens in Norddeutſchland ſelten Fruͤchte, koͤnnen aber gebaut werden, beſonders wenn man nur Holz und Rinde benuͤzen wollte. Man wuͤnſcht hieruͤber weitere Bemerkungen. 58) Herr F. Zav. Mann, funkt. Hofbau Inten⸗ danz⸗Aktuar in Muͤnchen 2 fl. — kr. 59 Herr Franz Poche, Hof- und Bergwerksbe— ſizer zu Hudlitz in Böhmen zo fl. — kr. mit dem Motto: Als Dankbarkeit für- Simon Strüf, und Bei⸗ hilfe zur Aufführung der noͤthigen Gebäude ir Frauendorf. (Fortſezung folgt.) > Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. (Gegen Haſenfraß) — half es zwei Jahre, daß ich die Bäume theils mit bloßem Kalk, theils mit elner angemachten Maſſe von Kalk, Ochſenblut, Thon, Kuhfladen und etwas Ochſengalle anſtelch. Dieß gegenwärtige Jahr 1829, wo bek uns gegen einen Schuh tiefe Schneedeke war, haben dle Hafen an fangs blos mit Heramtanzen um die Bäume ihre Ber: ſuche gem icht; doch aber, als die Kälte zunahm, und ber Sänee etwas Rinde bekam, fo achteten die Hafen kel⸗ nerlei Anſtrich, und fingen an, die Rinde von den Bin: men unbarmherzig abzufreſſen; fo daß ich genoͤthlget wurde, viele hundert Bäume bei der ſtrengſten Kälte mit Stroh zu verbinden. Alſo iſt auch das Mittel des Auſtreichens unfählg, die Feinde von den Bäumen zu vertreiben, und bleibt nichts Andres übrig, als fie im Herbſte vor dem Abfreſſen durch Stroh zu ſichern. Es iſt dieß auch die wohlfellſte Art und Arbeit, bis vielleicht doch einmal ein beſſeres Mittel aus der Berborgenheit herz vortrit und den Jaſtinkt der Hafen von den Bäumen ab» hält. Daß aber obige Miſchung von Kalk, Ochſenblut und Kuhfladen zur Reinigung der Bäume vom Moos und zur Reinhaltung eluer ſchoͤnen Rinde viel beiträgt, iſt gewiß. rr... — — nn ee mel Die Samen handlung von Joh. Fried, Philipp Ahrens in Braunſchweig, Gilden Straffe Nro. 316, verkauft: 1) An Sommer - Blumen : Samen: 350 Sorten in 1 Paquet mit 350 befondern Prifen Sommerblomen-Samen zu 5 Mthl. — Gr. 220 5 220 = aus vorſtehenden geruchte ſchoͤne Blumen S ART 110 s 410: = = ſchoͤnere Blumen zu 1 12 60 s 60 = = noch ſchoͤnere zu 2 40 = 40 = allerfhönfte zu — = 16 =: 20 = 20 = 5 dieſelben zu — =: 6 = #12 5 42 ‚= fhönfte Topfblumen zu — 12 15 = 8 = = aller ſchoͤnſte dito a in e gig 93 25 = 14 = guter gefüllter Sommer Levfojen-Samen zu — 12 24 = 24 alerſchoͤnſte faſt ſaͤmmtlich gef. Sommer⸗Lev. zu 1⁊⸗ũñũ — : 26 = 2 = gefülte allerſchoͤnſtblüͤhende Ranunkeln u r iS 5 = 5 = allerſchoͤnſte gef. Herbſt⸗Levkojen⸗Samen zu — : 6 * 18 a 15 = ſchoͤuſter gefälter Winter:Levf.-Samen u — : 46 : 16 8 16 = frühe und ſpaͤte Melonen zu — „ a2 = 2) An Roſen: 100 Stük Roſen in 100 gefüllten und halbgefuͤllten ſchoͤnbluͤhenden Sorten mit Namen zu 10 Rthl. 100 = = 100 beſonders ſoön gefüllte Arten g zu 16 = 50 = 50 beſondere ſchönere gefuͤllte Arten zu 10 1 25 = = 25 beſonders ſchoͤnſte gefüllte Arten zu 12 100 = = = in gemiſchtem Rommel ohne Namen zu 4 3) An engliſchen Straͤuchern: 100 Stük engl. Luſtgebüſch⸗Straͤucher in 100 beſondern ſchoͤnbluͤhenden Sorten mit Namen zu 26 Rthl- 50 ⸗ = E E = 25 100 - 7 7 4) An perennirenden Blumen-Pflauzen: = * „» „ N 50 ſchoͤnere Sorten 25 ſwönſte Sorten in gemiſchtem Rommel ohne Name zu 0 in eo "= zu 3, 4 u. 6Mthl. 100 Stüuͤk ſchoͤnbluüͤhende Staudenblumen⸗ Pflanzen mit Namen in 100 Sorten zu 4 Rthl. 100 - ſchoͤner⸗ E - 100 a8 Fe 100 = allerſchoͤnſte = = 100 = zu s ie 100 = gemiſchte Rommel ohne Namen zu 2 5) 50 Stük ſchoͤnbluͤbende Topfblumen-Pflanzen mit Namen in 50 Sorten zu a 6) 100 = Stacbelbeer-Straͤucher in 26 Sorten mit Namen zu 6 7) 400 - Johannis beer⸗Straͤucher in 4 Sorten mit Namen [Er 8) 100 = Himbeer⸗Sträacher in 53 Sorten mit Namen | 4 412 Der Preis von 2 bis à kann aber nur angenommen werden, wenn voa deren zu 5 Inhalt auf's Wenkaſte 25 Stüt in Eins genommen wird; unter dleſet Anzahl, oder eigener Wahl wird der einzelne Stütpreis etwas ho⸗ her berechnet, fo wie die zum fernen Transport erforderliche Emballage beſonders vergütet werden muß. Nebſt obigen fiad daſelbſt auch zu haben: alle Gemüfer, Feld-, Wleſen- uad Wald⸗ Samen. Die Preiſe find berechnet nach Couv. Münze oder in wichtigem Golde nebſt ſtole zu 5 Thlr. 12 gr. Den Dukaten zu 3 Thlr. Feine Gulden zu 16 gGr. Preuß. Cour, Pr. Berechaung der Aglo, die Pi: Thlr. 28 gGr., gegen baare Bezahlung und freier Einſendung der Briefe und Gelder. zur. Ju Commiſſton bei Fr. Puſtet in Papan. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtamtet an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchlaud 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portofrei. — | Allgemeie deutſche Gerten Zet ung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. No. 11. 14. März 1829. Inhalt: > He Bäume, als Rathſel, oder Gedicht. — Die Bienenfolonte, als Partie eines engliſchen artens. Die drei Baͤume, als Raͤthſel, oder Gedicht. (Dem Scherfleln der armen Wittwe gleich, der Gartenzeitung dargebracht von Susi v. Petroczy geborne v. Doleviczeny.) A Stolz nenn' ich mich aller Baͤume Zlerde, Freudig naͤhret mich der Jungfrau Pflege, Denn wle hoch ſich auch dle Ceder ſchwang, Sorgſam zieht ſie mich mit zarter Hand, Schmuͤkt ſie doch mit mir nicht Caͤſars Wuͤrde, Daß ich, wenn des Herzens Fenerfchläge Krönt fie nicht des Dichters Hochgeſang; Sie entführt in Aphroditens Land, Thellet nicht gleich mir Gott Mavors Burde, Sie bekraͤnze auf dem ſchwerſten Wege, Nicht des Siegers blut'gen Waffenklang. Der mit Ihm auf ewig Sie verband, Ich, die ich in Romas Erde wohne, Ach! des Scheldens Stunde hat geſchlagen, Bin auch ſtets der kuͤhnſten Wuͤnſche Krone. Nimmer darf fie mehr im Haar mich tragen. Freude ſcheint meln ſchlanker Wuchs zu kunden, Anders redet doch mein dunkles Laub. Trauer; nur ein thränenreih Empfinden Nezet meines Fußes Todtenſtaub. Nimmer wirft du fie hienieden finden, Die hier ruh'n des Todes früher Raub. Schwermuthsvoll und dunkel huͤllt mein Schatten Theurer Gräber blumenreihe Matten. da e gun neee e eden 19 Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Beiträge zur Herſtellung Flora! du darfſt gar nicht beben, der nöthigen Gebäude in Frauendorf. Denn du haft der Freunde viel: (Nach der Reihenfolge, wie fie eintiefen.) Deinen Tempel zu erheben, (Fortſezung.) Sep dieß Wenige mein Ziel. 8 3 b 61) Herr A. P— g — d aus Sachſen fandte 60%) Herr Joſeph Gigler, Hofer zu Koſchach naͤchſt a 5 fl. 24 kr. Gmuͤnd in Kärnthen ſandte . a fl. — kr. mit dem Motto: mit dem Motto: An Gottes Segen iſt Alles gelegen. (11) 82: Die Bienenkolonie, als Partie eines und finden fie die Materialien zu ihrer Arbeit in engliſchen Gartens. der Naͤhe? Wer eine Baumpflanzung auf magern — Boden, der kaum einen Fuß hoch Felſengrund bes Wenn der Gartenliebhaber ſorgſam Blumen dekt, machen will, und wer mit Nuzen Bienen und Baͤume pflegt, hier Hyazinten und Tulpen, halten will, wo es fuͤr ſie keine Nahrung gibt, dort Aurikel und Nelken, oder Straͤucher und Frucht- handelt eben ſo thoͤricht, als der auf einer un— Baͤume pflanzt und wartet; ſo pflegt er wohl auch fruchtbaren Sandwuͤſte eine Schweizerei anle— der arbeitfamen Biene eine Wohnung in feinem gen will. Garten zu goͤnnen. Geſchaͤftig ſehen wir die Die erſte Nahrung im Fruͤhjahre geben ihnen Fleißige von Bluͤte zu Bluͤte eilen und ſorgſam Haſelſtauden, Saalweiden, Pappeln und Stachel— den Staub derſelben an ihre Hinterfuͤße befeftigen, Beeren mit ihren Blüten. Ein naher Wald iſt unbekuͤmmert um den Beobachter, der ſie belauſcht dabei ſehr vortheilhaft. Mancherlei wilde Pflan— und bewundert, und dieß koͤnnte doch wohl den zen treiben hier ihre Bluͤten und reichen der Biene Wunſch rege machen, daß der, welcher die Blu- Nahrung, ſo wie Nadelholz das Vorwachs oder men pflegt, auch das, was die Biene ihr entwen- den Kitt. Schwerbeladen kehrt die Biene von der det, genieße. Wir finden zwar häufig Bienenhaͤu- zierlichen Blüte der Roßkaſtanie zuruͤk, und Ber: fer in dem kleinen Hausgaͤrtchen des Landmanns, berizen und Kreuzdorn, Fruchtbaͤume und Winter: ſo wie auch im groͤßeren des Buͤrgers und Staͤdte- Ruͤbſamen geben der Arbeiterin durch ihre Bluͤten Bewohners, beſſer oder ſchlechter angebracht. Allein hinlaͤnglichen Stoff, den Grund zum reichen Vor— nicht blos für dieſe, ſondern vielmehr für große rathe zu legen. Nun folgt Eſparſette und Luzern engliſche Anlagen eignet ſich eine gute Bienenkole- Klee, Wieſen-, Wald-, und Getreide-Blumen, nie, und ein kleiner geſchmakvoll angelegter und Lindenbluͤte u. a. m., auf welchen eigentlich die gut gepflegter Bienengarten, mit feinem zierlichen Haupttracht beruht. Sommerruͤbſamen, Hanf, Immentempel, müßte eine eben fo ſchoͤne als Flachs, Saubohnen, Feldquendel (thymus), Stern- uͤberraſchende und nuͤzliche Partie eines großen eng- Aſter, Sonnenblumen, Borretſch, Haidekraut und liſchen Gartens ſeyn. Tabak machen endlich den Beſchluß, es waͤre denn, Es iſt nicht meine Abſicht, Das zu wiederho- daß durch die Wirkung der Witterung die Zwetſch— len, was ſeit fünfzig Jahren über dieſen Gegen- gen an den Baͤumen aufplazten, und fie noch hier ſtand geſchrieben und getraͤumt worden iſt, eben reichlichen Vorrath eintragen koͤnnten. ſo wenig, als neue Hypotheſen aufzuſtellen; ſon— Wo eine Gegend an ſolchen Pflanzen arm iſt, dern blos die Reſultate meiner eigenen Erfahrun- da kann auch die Biene nicht gedeihen, und ihre gen mitzutheilen, um dem Garten- und Bienen- Unterhaltung bleibt immer ein koſtſpieliges, vers Liebhaber einen Wink zu geben, mit ſeiner Liebha- gebliches Unternehmen, ſo wie es auch gefaͤhrlich berei auch Vortheil und Genuß zu verbinden. iſt, wenn ſie weit darnach fliegen muͤſſen, weil Wenn ich Bienen halten will, fo muß natuͤr- auf dem Wege immer zu viele umkommen, und die lich die erſte Frage ſeyn, wovon naͤhren fie ſich, Stöfe dadurch volkarm werden.“ SE ——ñ ͤòr1Lü ],, ] ——— —ꝛ——— 62) Herr Haas, Großherzoglich Heßiſcher Rech- 65) aus Vincovrce . . . 5 fl. — kr. nungs-Kammerath zu Darmſtadt 5 fl. — kr. mit dem Motto: mit dem Motto: Nach Kraͤften; jedoch nicht eln für allemal! Ein Jeder ſteure nach Vermögen. 66) Herr Dr. Z. — will ungenant ſeyn, und fo lange 65) G. F. D. — will ſeinen Namen verſchwiegen der Bau dauert, monatlich bezahlen 1 fl. 30 kr. haben 4 fl. 25 kr. 67) Herr Philipp Hufnagel, k. k. penfionirter 64) Herr Joſeph Gindl, Landes⸗ und Gerichts⸗ Oberamtmann zu Chotieſchau in Böhmen Advokat zu Peſt in Ungarn „ 2 fl. — kr. 5 fl. 56 kr. 85 Bin ich wegen der Rah rung der Bienen ges ſichert, fo muß ich dann darauf denken, ihnen eine bequeme und ſichere Wohnung zu verſchaffen. Dieß iſt nicht nur fuͤr die Bienen nuͤzlich, ſondern auch fuͤr den Beſizer vortheilhaft. Man hat verſchie— dene Arten von Wohnungen und Bienenſtoͤken, von Brettern und Stroh, Klozbeuten und Magazinz Stdͤke, Blätterftöfe mit Glas u. a. m., allein ihre Beſchreibung gehoͤrt nicht hierher. Beobachtungen dieſer Thiere fordern viel Zeit und viele Verſuche, ſie gehoͤren daher nicht fuͤr den Landwirth, der durch die Bienenhaltung gewinnen will, ſondern nur fuͤr den Naturforſcher. Und hat auch dieſer lange beobachtet, fo muß er endlich doch geftehen, daß er wenig oder gar nichts von der inuern Ein— richtung dieſer Republik weis. Ich ſchraͤnke mich hier blos darauf ein, diejenige Art von Bienen— Wohnungen anzuzeigen, die ich nach langer Er— fahrung als die ſicherſten und bequemſten fuͤr Bie— nen und Bienenvaͤter, befunden habe. Mit allen möglichen Arten habe ich es verſucht, und mein Bienenſtand ſah oft buntſchekigt genug aus, allein keine fand ich beſſer und ſchoͤner als die von Riem befchriebenen, zufammenfezten Körbe von Stroh. Sie beſtehen aus Kraͤnzen, ſechs Zoll hoch und zwölf bis vierzehn Zoll im Lichten. Man bangt fie mit Klaͤmmerchen von etwas ſtarkem Drath an einander, und wenn man fie zu fagerforben brauchen will, legt man ſie auf ein Geſtelle von Latten. Die Dekel ließ ich ebenfalls von Stroh machen, ſo daß ſie angeſezt, nicht hineingeſchoben werden. Vor das Flugloch befeſtigte ich mit Drath ein Flugblech mit einem Schieber, drei Zoll lang und einen Zoll hoch. Um an Raume zu gewin- nen, machte ich lauter Lagerkoͤrbe, um ſo mehr, da ich niemals einen Unterſchied zwiſchen Staͤnder und Lager in Ruͤkſicht des Schwaͤrmens und Ho— nigvorrathes gefunden habe. Dieſe Art von Woh— nungen haben mancherlei Vortheile vor andern; die Biene wohnt nemlich warm und ſicher, der Bie— nenvater kann ſie behandeln wie er will, vorn und hinten abnehmen und zuſezen, und endlich einen ganz alten Korb nach und nach verneuen, ohne die Vewoh— ner im Geringſten zu beunruhigen. Ueberdem gewaͤhrt es gewiß auch eine ſehr angenehme Anſicht, wenn die Stöfe überein und nett neben einander liegen. Nach der Schwaͤrmzeit ſeze ich drei ſolcher Kraͤnze, höchftens viere zuſammen, um den neuen Schwarm hinein zu faſſen. An einen Reif von et— was ſtarkem Bleche, ungefaͤhr vier Zoll breit, und der genau an die Kraͤnze paßt, wird ein Sak von Leinwand genaͤhet. Die Flugbleche an den alten Stöfen werden fo weit geoͤffnet als möglich, damit der Schwarm auf das geſchwindeſte abziehe. Selten, daß es laͤnger als zwei Minuten dauert, wobei man den Vortheil hat, daß nie ein Schwarm fortzieht. Aufangs hatte ich immer meine Noth, und bei aller Aufmerkſamkeit konnte ich es doch nicht verhin— dern, daß Schwarme die Höhe gewannen und fort— gingen; ſeitdem ich aber die Flugloͤcher größer mach— te, brauche ich weiter nichts zu thun, als daß ich ruhig ſtehe, und zuſchaue, wo er ſich aufſezt, und nicht Einer iſt mir aus meinem Garter weggezogen, ungeachtet derſelbe eben nicht ſehr groß und baum— reich iſt, und ſelbſt in der Naͤhe viel Erlen und Baͤu— me ſich befinden. Hat ſich der Schwarm an einen Zweig gehaͤngt, ſo faſſe ich ihn in den Sak, und ohne ihn plump in den zubereiteten Korb zu ſchuͤt— teln, ſchiebe ich den blechernen Reif an den hintern Kranz, und uͤberlaſſe es den Bienen, nach ihrem Ge— fallen ihre neue Wohnung einzunehmen, In zehn Minuten iſt dieß gewoͤhnlich geſchehen, und dann —— æ m—— mit dem Motto: Was lobenswerth, Iſt ehrenwerth. 68) Herr Joſeph Roſſy, ſubſt. Buͤrgermeiſter zu Schönberg in Mähren .. 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: Der gute Wllle macht auch eine kleine Gabe groß. 69) Eine hohe Militaͤr-Perſon in Peſt, die unge— naunt ſeyn will . Is fl. — kr. 20) Herr J. C. Seitz, Kaufmann zu Roth bei Nuͤrn berg — 0 fl. — kr. mit dem Motto: Col tempo e colla paglia maturano Fe nespole. 71) Herr Anton Auſſenegg, Grundbuchsfuͤhrer der Herrſchaft Oberburg im Cilier-Kreiſe in Steyermak . 25 fl. — kr. unter der Devife: Zum verhabenden Glashaus bau. (11*) 84 bringe ich den Schwarm fogleich auf den Bienenſtand, und oͤffne fein Flugloch. Hat er ſich tief und ſchlecht gehängt, fo tauche ich nur die Fingerſpize in Honig und beſtreiche inwendig das Flugloch und etwas oben am Korbe, ſo daß es nicht klebt, ſondern nur den Geruch verbreitet, ſeze den Korb ſo nahe als moͤglich an den Schwarm, ſchoͤpfe mit einem Loͤffel ein oder zweimal Bienen auf das Flugbrett, ohne mich zu bekuͤmmern, ob die Koͤnigin darunter iſt oder nicht, und hoͤchſtens in zehn Minuten iſt der ganze Schwarm freiwillig hineingezogen. Ein eigner Ton der erſten, mit dem Löffel auf das Flugbrett geſchoͤpf— ten Bienen verkuͤndigt dem ganzen Schwarm die be— queme Wohnung. Alles ſezt ſich in Bewegung, und oft ſah ich die Koͤnigin eilig auf das Flugbrett fliegen und in den Korb hineinſchluͤpfen. Ueberhaupt iſt es nicht genug zu empfehlen, behutſam mit den Bienen umzugehen, und ſie nicht wie einen Karn Kies in den Korb hinein zu werfen; je ſanfter man ſie behandelt, deſto ſanfter und gutmuͤthiger bleiben ſie. Auch der Korb muß rein ſeyn; mit etwos Meliffe tüchtig ausgerieben, wird er den Bienen angenehm, und dadurch, ſo wie durch die ſanfte Behandlung habe ich nie die unangenehme Erfahrung gemacht, daß mir ein Schwarm wieder ausgezogen wäre; ja ſelbſt bei dem Einfangen brauche ich nicht immer Kappe und Handſchuhe. Die Schwaͤrmzeit iſt die Zeit der Muͤhe, aber auch der Freude des Bienenvaters; nur laſſe er ſich nicht verleiten, alle Schwaͤrme aufzuſtellen, wenn er Gewinn haben will. Dieß iſt eine Hauptſache bei: der Bienenzucht, die doch nur zu oft aus der Acht gelaſſen wird. Ich fing mit einem Bienenſtoke an, den ich im Herbſte um fuͤnf Thaler kaufte, und das folgende Fruͤhjahr ſechzehn Pfund ausgelaſſenes Ho— nig von ihm erhielt. Der Wunſch, das große Bienen— Haus, welches ich erbauet hatte, bald voll zu haben, verleitete mich, beide Schwaͤrme, die ich von ihm er= hielt, aufzuſtellen. Beide waren nicht die ſtaͤrk- ſten; ich fuͤtterte ſie zwar reichlich, allein der Winter war hart, das Gewirke zu wenig, und im Fruͤh— jahre verlor ich einen. Nun harrte ich wieder der Schwaͤrmzeit, wo ich von beiden vier Schwaͤrme er— hielt. Einer flog auf und davon, weil die Flugloͤcher ſehr klein waren; den andern dreien fuͤtterte ich aber, um ſie zu erhalten, allein meinen Honig, kaufte eine Menge weißen Kandis zuker, kochte Malzſorup nach Riemſcher Vorſchrift, und im Fruͤhjahr ging doch wieder einer ab. Mit Aufwand und Koſten hatte ich es nun erſt auf drei gebracht, und faſt fing mir die Luſt an zu fallen; nur die reiche Ausbeute des alten Stokes gab mir noch einigen Muth, und ich ſchob die Schuld immer auf die allgemeine Klage, es ſey ein ſchlechtes Bienenjahr. Der Junius nahte, und vom 2often d. M. bis zum 28 ſten Juli hatte ich neun Schwaͤrme. Alle flogen nach meiner Meinung vortrefflich, und mit inniger Freude zaͤhlte ich jeden Tag meine zwoͤlf Bienenftofe. Um mich zu ſichern, fuͤtterte ich die ſchwaͤchſten im Herbſte, und als das Fruͤhjahr kam, — waren ſechſe todt. ich fragte mehrere, die Bienen hielten, und erhielt zum Troſt, es ging ihnen nicht beſſer. Der eine hatte viere, der andere nenne, ein dritter ſechzehn vers loren. Traurig ſah ich mich in meinen Hoffnungen, jaͤhrlich dreißig bis vierzig Procent zu gewinnen, ge— taͤuſcht; ich hatte nicht nur den Honig: Gewinn zu— geſezt, ſondern auch noch Geld aufgewendet. Erſt ſezte ich die Bienen und die engliſche Landwirthſchaft in eine Rubrik, da der Ertrag zur Unterhaltung nicht hinreichte. Endlich nahte die Schwaͤrmzeit, die mir dießmal gar nicht erwuͤnſcht kam. Man wird es un— glaublich finden, allein es iſt die reine Wahrheit, daß SSA A A K . — — u —— —— ee 22) Herr Conr. Jul. Thieme, Philoſ. Dr. zu Leipzigs Uf mit dem Motto: Res parvae concordia erescunt!“ 25) Ein Herrſchaften-Beſizer aus Steyermark, wel: cher ungenannt bleiben will 5 fl. — kr. mit dem Motto: Deo volente, omnia ſiunt; Fide — et vinces!— 24) Ein Herr Pfarrer, der ungeuannt ſeyn will 2 fl. 42 kr. mit dem Motto: Aus lauter Tropfen beſteht das Weltmeer. 25) Herr Alexius Luft, Wundarzt zu St. Mars tin im Mühlviertel in Oberdſterreich 5 fl. — kr. mit dem Motto: Unterdeſſen! — — Weng es zu wenig fit, kanu es miederhelt werden. 85 ich von ſechs Stöfen drei und zwanzig Schwaͤrme erhielt, und davon machte ih achte. Immer zwei und zwei wurden mit einander verbunden, und die lezten Schwaͤrme wieder auf die alten Stoͤke gewor— fen. So ſtanden vierzehn Bienenſtdͤke, flogen und arbeiteten vortrefflich, ich fuͤtterte nicht das Ge— ringſte und im Fruͤhjahr erhielt ich hundert Pfund ausgelaſſenes Honig und vier und ein halbes Pfund reines Wachs. Nun war mein Vienenſtand befe— ſtigt, und ich machte nicht wieder eine unangenehme Erfahrung, meinen Honigvorrath verfuͤttern zu muͤſ— ſen, und doch die Bienen im Fruͤhjahr todt zu finden. Uebrigens macht das Verbinden mehrerer Schwaͤrme wenig Mühe. Gewoͤhnlich ſtelle ich die Vorſchwaͤrme auf, die Nachſchwaͤrme aber faſſe ich in einen zubereiteten Korb von drei Kraͤnzen und laſſe ſie auf dem Plaze, wo ich ſie gefaßt habe, ſtehen und fliegen. Abends, wenn ſie ruhig ſind, verſchließe ich das Flugblech, und eben dieß thuerſch auch mit dem Korbe, auf welchen ich den Nachſchwarm bringen will, nachdem ich die Bienen mit etwas Rauch zum Flug— Loche hinein getrieben habe. Dann trage ich behut— ſam meinen neuen Schwarm ins Bienenhaus, oͤffne den hintern Dekel von beiden, ſchiebe ſie zuſammen, und verſchmiere die Fugen mit etwas Lehm. Ein wenig Rauch durch die Luftloͤcher des hintern Flug— Blechs unter den neuen Schwarm geblaſen, treibt ſie auseinander, und fruͤh haben ſie ſich mit dem aͤl— tern Schwarm verbunden; ich oͤffne das Flugblech, und Alles geht an ſein Geſchaͤfte, ohne daß eine ein— zige Biene todt gefunden wurde, als die uͤberfluͤſſige Königin. Man nimmt hierauf dle uͤberfluͤſſigen Kraͤnze von dem Korbe wieder ab, und haͤlt ſie zum fernen Gebrauche bereit. Mit Staͤndern geht es eben ſo geſchwind, indem man, nach abgebobenen Dekeln den jungen Schwarm auf den aͤltern ſezt. Dleſe Methode hat auch weit weniger Schwie— rigkeit, als das Erſaͤufen der Bienen, um die Köniz gin heraus zu ſuchen, und die andern wieder auf den Mutterſtok zu mitfliegen zu laſſen, wenn fie an der Sor— ne wieder lebendig geworden ſind. Oft ſind zwei, drei und mehrere Koͤniginen bei ſo einem Schwar— me, man braucht laͤngere Zeit, um ſie heraus zu ſuchen, und ſind endlich die Bienen erwacht und ab— geflogen, ſo findet man, daß wenigſtens die Haͤlſte vom Schwarme die Stacheln auf dem Tuche zuruͤk— gelaſſen haben, und alſo verloren find. Selbſt Stoͤke, welche Jahr und Tag auf dem Stande neben einander geflogen haben, habe ich mitten im Auguſt gluͤklich mit einander verbunden. Ich trug nem— lich beide nach zugeſchloſſenen Flugblechen in ein kuͤhles Zimmer und ließ fie verſchleſſen bis den fol— genden Morgen ſtehen. Dann ſchnitt ich von hin— ten, nachdem ich mit Rauch die Bienen vorwaͤrts ge— trieben hatte, die Kraͤnze fo ab, daß das Gebäude gerade aufeinander paßte, gleichviel wie ſie gebauet hatten, und ſchob beide Stoͤke an einander. So lies ich ſie ſtehen, bis in die Nacht, wo ich den zu— ſammengeſezten Stok auf den Stand trug, das Flug— Blech oͤffnete, und fruͤh die Freude hatte, daß ſie freundlich und einig mit einander flogen und arbeite— ten. Ja, ich habe ſelbſt Staͤnder umgelegt, und an Lagerſtoͤke angeſezt, ohne daß Bienen verloren ges gangen waͤren. Was beim Zuſammenſezen ja ak— fliegt, fang ich am Fenſter, wo ſie gerade hineilen, in eine Papierdute ein, und ſuche fie behutſam durch das Flugloch hinein zu bringen; indeſſen verlohnt ſich auch dieß nicht immer der Muͤhe; da gewoͤhn— iich, wenn man geſchikt verfaͤhrt, nicht mehr als zwanzig bis dreißig entwiſchen. Nur huͤte man ſich bei dieſem Verfahren, Schwaͤrme aus Einem Stoke zu verbinden, welches niemals gut thut. Fremdes Herr Luft war in Begleitung des Herrn Meisl ven Aigen zu Frauendorf, als dieſer, wie ich in Nro. 2 dieſer Blaͤtter bereits erzaͤhlte, in mich drang, zur Herſtellung der noͤthigen Gebaͤude in Frauendorf die geneigten Leſer um freiwillige Bei— traͤge bittlich anzugehen. Deßwegen ſezte er ſei— nem Motto noch bei: „Ich kann mich nicht genug freuen, daß unſere Reiſegeſellſchaft, nemlich Herr Pfarrer Blumauer, Herr Meist und ich es waren, die den Stein des Anſtoßes von Ihrem Herzen zu waͤlzen den Ausſchlag gaben, welcher ein ſo ſchoͤnes und nuͤzliches Werk zu erdruͤken drohte. Die Rieſen-Anſtalten um Kranz endorf haben uns in Erſtaunen geſezt, wenn wir die Kürze der Zeit bedachten, inner welcher Sie fo weit: gekemmen! Aber das ermattete Ausſehen Cw. Wohl: 86 Volk zu fremdem Volk gibt die arbeitſamſte und fleißigſte Republik, und beim Schneiden oder Zei— deln den reichſten Gewinn. Daß in einem zierlichen Garten das Bienenhaus nicht wie eine alte Schoppe daſtehen darf, wird Je— der von ſelbſt einſehen; aber die Frage iſt, wie und wohin baue ich es. Als ich die erſten Bienen erhielt, baute ich mein Bienenhaus ſo nett als moͤglich, und es koſtete mich, auf zwanzig Lagerftöfe einges richtet, ungefaͤhr vierzig Reichsthaler. Ich ließ es gegen Suͤdoſt ſezen, und mit einem recht ſchoͤnen Sonnenfang wie ein Gewächshaus verſehen. So ſtand ich oft Stundenlang vor demſelben und bratete in der brennenden Sonne, bis ich in Staudtmeiſters Abhandlung fand, daß die Nordlage vorzuziehen ſey. Ich verſuchte es daher erſtlich, daß ich einigen Std: ken Schatten machte, ſo daß ſie von der Sonne nie erreicht wurden, und ich wurde bald gewahr, daß gerade dieſe in einerlei Zeit zweimal mehr bauten, als die der Sonne ausgeſezt waren. Die Beobach— tung zweier Bienenrepubliken inzweihohlen Baͤumen, die im dunkelſten Dikicht eines Waldes ſtanden, wo kein Sonnenſtrahl hindringen konnte, das zahlreiche Volk und der ungeheure Vorrath, der ſich darinen befand, bewaͤhrten das, was Staudtmeiſter ſagte: Wenn ich daher auch nicht geradezu behaupte, daß das Bienenhaus gegen Norden ſtehen muß, ſo iſt es doch außer allem Zweifel, daß die Bienen zwar gern in der Sonne ſammlen, aber eben fo gern im Schatten wohnen. Und wenn ich kein Plaͤzchen an der Nordſeite für das Vienenhaus finde, fo iſt es gleich viel, ob ich es gegen Suͤd oder Weſt oder Oſt bringe, wenn ich es nur fo-baue, daß ich die Sonne von den Stöfen abhalte, und ihnen Schatten verſchaffe. Da ich keine Anweiſung zur Bienenzucht geben will, ſondern nur die Reſultate meiner Verſuche und Erfahrungen, ſo verweiſe ich auf den praktiſchen Bienenvater von Riem und Werner, Leipz. 1208, und Staudtmeiſters Anweiſung zur Bie— nenzucht, welchen beiden Schriften ich in Ruͤkſicht der vortheilhaften Benuzung der Bienen Alles ver— danke. Das Kuͤnſteln widerrathe ich Jedem, deſſen Zwek nicht iſt, durch Unterſuchungen und Beobach— tungen Aufklaͤrung uͤber dieſe wunderbaren Geſchoͤpfe zu erhalten und mitzutheilen. Man folge hier der Natur, habe gute Aufſicht, halte ſie rein, und in ei— ner Gegend, die reich an Pflanzen und Gewaͤchſen iſt, wo die Biene ihre Nahrung auf kurzem Wege holen kann, und bei volkreichen Schwaͤrmen wird man aus der Erfahrung finden, daß ſich die Bienen zu erſtaunlichem Ertrage verintereſſiren, und immer zwiſchen 40 bis 60 Procent geben. Fuͤr vermoͤgende Bienen-Liebhaber theile ich hier den Plan zu einem geſchmakvollen Bienenhauſe mit, den mir mein Freund, Herr Architekt Rabe, zu Berlin, gezeichnet hat. Es iſt ein kleiner anz tiker Tempel mit einem Fronton, der Virgils be— ruͤhmtes Motto auf die Bienen trägt. Es faßt 52 Lagerſtoͤke, und hat doch noch Raum und Tiefe genug zu den wöthigen Verrichtungen der Bienen— Wirthſchaft, wie der Grund und Aufriß zeigen. Es muͤſſen an dem vorwaͤrts fallenden Dache neben dem Fronton, Rinnen gelegt werden, damit das Regenwaſſer abgeleitet wird. An beiden Seiten ein paar Fichten oder Tannen, und etwas Geſtraͤuche und das Ganze im richtigen Verhaͤltniſſe mit eiz nem kleineren Garten, gibt dann eine ganz vortreff: liche Partie; ſo auch wie ein ganz kleiner Bie— nengarten wiederum eine geſchmakvolle und nuͤzliche Partie eines großeren Parkes ausmachen wuͤrde. (Aus dem allgemeinen deutſchen Gartenmagazin.) eee A geborn machte uns bang fuͤr Ihr Leben; die Laſt ſchien Sie zu erdruͤken, und Jedermann erkennt ſolche fuͤr zu ſchwer — ohne Unterſtuͤzung! Wo finden wir, oder wo findet ſich wieder ein ſolcher Vorſtand mit dieſer Hinopferung, mit dieſem Edelmuthe, mit dieſer raftlolen Thaͤtigkeit, ſpra— chen wir unter uns auf dem Heimwege. Er wird ja doch unſern Rath annehmen; Gott hat uns Drei nach Frauendorf gefuͤhrt — gibt der Vorſtand un— ſerm Vorſchlage Gehör (und er wird doch darüber nachdenken): fo laſſen ihn die Gartenzeitungs-Ab⸗ nehmer gewiß nicht ſteken, die ja durch ihn auch al— lein ſchon daraus geſchenkten Nuzen ziehen, daß er für dieſes Blatt einen ſo geringen Preis ſezte. Und denwahren Nuzen werden erſt unſere Nach— kommen ſchöpfen! —— Gott gebe es! Fark. 8 8 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages-Begebniſſen. (Benüzung des Dampfes zur Gärtnerei.) Waſſer zu begleſſen. Der Rauch und die bei Kalk- und Eln engliſchet Manufakturtſt hat den bei feinen Dampf- Ztegelbrennereien, Schmieden u. ſ. w. nubenuͤzt ent: Mäſchinen uͤberfluͤßlg erzeugten Dampf zur Helzuag der weizende Wärme könnte vortheilhaft zum Warmen des Aranasbeete angewendet. Der Dampf wird unter die Waſſers gebraucht werden. Feuchte Luft befördert das Wurzeln der Pflanzen geleitet, und die Wirme und Wacstham und macht, daß die Luft bei Sonnenſchein Näſſe werten fo maͤchtig, daß ka kurzer Zeit die Frucht ſtarker erwärmt; wenn daher an Fabriforten, wo viel reift. Die auf dleſe Art gebauten Anauas ad von ei- Feuer gehraucht wird, in jedem Schornſtein eine Ein- nem welt beſſerea Geſchmak, als die in Treibgäufern richtung, um Waffer zu verdünſten, angebracht wäre, gezogenen. Man weiß, welche bewunderungswürdige Wir- würde die Gegend durch den erzeugten warmen Dampf kungea warme Regen auf dle Pflanzen haben, und man und die feucte Luft ſebr gewinnen, und von Nacht⸗ ſollte daher bedacht ſeyn, ganze Felder mit warmem Froͤſten felten leiden. EEE TEN wire ER ARTE RE were ea Sn #2 Gemeinnuͤzige Anzeige für Oekonomen, Volks- und Garten- Freunde. * Ein Verein von Mitgliedern der praktiſchen Gartenbau Geſellſchaft in Frauendorf beabſich— tigt die allgemeine Verbreitung und groͤßere Gemeinnuͤzigmachung des allbeliebten Volksbuches: Fürſt, J. E., der verſtaͤndige Bauer Simon Struͤf, eine Familien-Geſchichte. Allen Staͤnden zum Nuzen und Intereſſe, beſonders aber jedem Bauer und Land— Wirthe ein Lehr- und Exempelbuch, worin ſonnenklar gezeigt wird, wie der Ertrag des geringſten Gutes in kurzer Zeit außerordentlich erhöht werden kann, wenn die Haus-, Feld- und Garten-Wirthſchaft, die edle Obſt- und wilde Baum-, Vieh- und Bienen-Zucht, der Futter-Kraͤuter⸗, Flachs, Delpflanzen:, Hopfen: und Tabaks-Bau, die Wieſen-Verbeſſerungs-Methoden, die Vermehrung des Duͤngers ꝛc. nach den beſten praktiſchen neueren Verbeſſerungs-Erfahrungen betrieben werden. Mit mehr andern, ſehr nuͤzlichen und einträglichen Neben-Hilfs-Mitteln. 5 Theile. Mit Kupfern und Holzſchnitten. Ste verm. und verbeſſ. Auflage. 100 Bogen; Paßau bei Fr. Puſtet; und bringt daher eine Parthie Exemplare fuͤr den aͤuſſerſt billigen Preis von 1 Rthlr. 12 gr. oder 2 fl. 24 kr., ſtatt des bis jezt beſtehenden Ladenpreiſes von 2 Rthlr. 8 gr. oder 4 fl., zum Verkauf, wobei beſonders thaͤtigen Theilnehmern an der weitern Verbrei— tung dieſes anerkannt vortrefflichen Volksbuches auf ſechs Exemplare das ſiebente gratis bewilligt wird. Geiſtliche und weltliche Behoͤrden, Lehrer, Gutsbeſizer, Gemeindevorſteher ꝛc., die gerne das Gute befördern, koͤnnen nicht beſſere Gelegenheit haben, guten Samen in ihren Um: gebungen — als durch Verbreitung dieſes Buches — auszuſtreuen. Mögen fie ſolche benü: zen und der wohlthaͤtigen Abſicht des Vereins entſprechen, wozu gerne durch Lieferung dieſes Werkes zu dem angezeigten Preiſe, ſo weit nemlich die Parthie reichen wird, alle guten Buchhandlungen Deutſchlands, der Schweiß, Boͤhmens, Ungarns x. die Hand bieten. zum In Sommifiion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen neymen ale Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portofrei. — Allgemeine deutſche ** Gander et can en ten ug. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. Ne. 12. 21. März 1820. Inhalt: Nelken kn verſchiedener Erde erzogen, als Fortſezung zu Nro. 12 der allgemeinen deutſchen Gar— tenzeltung 1826. Nelken in verſchiedener Erde erzogen, als Fortſezung zu Nro. 12 der allgemeinen deutſchen Gartenzeitung 18 26. Die irdenen, nicht ſteinhart gebrannten Töpfe find meiſt 2 Zoll hoch, und oben s Zoll weit; unten feitwärts mit 5 Abzuchslöchern verſehen. ner Bachkieſel, und wurden dann gefüllt? Nro. 1. Schlamm⸗Erde. mit gelbbrauner Loherde. a N G DD * * 7 . In diefe Töpfe kam zuerſt eine etwa 4 Zoll hohe Lage klei— mit über Winter gelegener, gar keine Sandtheile enthaltender, hellgraufarbiger Teiche mit derſelben Loherde, die zur Haͤlfte mit ſandiger Heide-Erde vermiſcht war. mit Lehm aus einer alten Kellerwand. mit einer ſchwarzgrauen, nicht fandigen Erde, die mehrere Jahre in einem gewoͤlbten feuchten Keller gelegen, und mit einem ſalpetrigen weißen Anſaz ſtark uͤberzogen war. no * 7 mit reinem verweſeten Kuhduͤnger, vermiſcht mit 4 grob durchſiebtem Huͤhnermiſt. mit einer ſchwarzen Erde, entſtanden von 2 Jahren gelegenen Wallnußbluͤten. mit dieſer nemlichen Erde, zur Haͤlfte vermiſcht mit ſandiger Heide-Erde. mit ſandiger ſchwarzer Heide-Erde, gut durchmiſcht mit 4 pulveriſirtem Lehm aus einem alten Bafofen, und 4 Huͤhnermiſt in Pulver, 80 . . Jede Erde war gut und fein geſiebt; die darin gepflanzten Nelkenſenker, nach gleich folgender Karakteriſtik, waren Alle ganz geſund, ſtark bewurzelt, und ſo ziemlich von gleicher Staͤrke. Die bepflanzten Toͤpfe wurden Alle an einem Ort im Garten geſtellt, wo ſie faſt die ganze Morgen- und die halbe Nachmittags-Sonne hatten; ſie ſind mit fließendem Teichwaſſer begoſſen worden, wenn die obere Erde gut ausgetroknet war. ö GGG u u we nn. non Ö u oO Non nun Madre 3 Fanmmnne san nenn > La / PAPwVpwpcwPP p — —-—-T Nachrichten aus Frauendorf. An Herrn Könkg in Friedewald, Mitglied der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern. Unſer verehrliches Mitglied, Herr Rautenbach, welcher diefe Nachtſchten-Rubrik auch den Verelns⸗ Mitgliedern zu einer öffentlichen Korrefpons denz unter ſich vorgeſchlagen hat, liefert in dieſem Sinne an Herrn König folgendes Schreiben: „In der Gartenzeltung v. Is. S. 322 klagen Sie Ihr Mißge— ſchik: ſchon viele Thaler für Nelken und Aus rikeln ausgegeben, und noch keinmal vor⸗ zügliche Blumen erhalten zu haben. Bei dieſem Ihrem Ungluͤk, wie Sie es nennen, dringen ſich unwillkuͤhrlich mir folgende fragliche Gedanken auf: 1) Haben Ste felbft etwa ein ausgeſucht ſtarkes, circa aus 1000 Nro. beſtehendes Nelken-Sortiment, fo daß Ihnen aus gewoͤhulſchen 3—soofortigen Sammlungen faſt Alles bekaunt und unaufnehmbar vorkommt? (12) 989 5” a: Surpasse, deutſcher Bizard chamois.„b,Ma Favorite, deutfhDoubl, Bizard,ße, Monsieur, engliſche Doublette, mit Hoch⸗Kupfrig-Roſa und elnzeluſweiß mit Mittelkarmin, Dunkelkarmin, welß, mit gebreunten Karmin; un⸗ Karmolſin; unplszeud; in gewöhullcherſ[Karmolſin, Puce und glänzend Röthlich⸗Kplazend; gewohnliche Höhe 3% Fuß. Nelten⸗Erde ifi die Pflanzenhoͤhe 2 Fuß. rau, gewöhnt. Pflanzenhoͤhe, 2,4 Fuß. EETPTTPTPTPTCTCTbTTTTPTbTTVTCTTT—TTT—TTTTTT—T—T— c Den Topf. . Nr. 1. Die Pflanze wuchs freudig, Topf. 7 Topf. 0 Nr. 1. Langſam wuchs aufaͤnglichß Nr. 1. Pflanze ſehr geſund mit uͤber⸗ Nr. 5, Pflanze wuchs gut und ge: aber Anfangs langſam, und hatte ein kraͤftiges Laub; die ſehr ſtar— ken Blumen bekamen eine vollere Zeichnung, aber nicht von Kupf— rig⸗Roſa, ſondern von faſt Kup— fer; ſie bluͤhten mit den andern zu gleicher Zeit. Die Pflanze 2 Fuß hoch; die Abſenker wuchſen gut, bewurzelten ſich aber ſpaͤt. Nr. 2. Die Pflanze ſtarb nach 14 Tagen. ſund, 2 Fuß hoch, und bluͤhete zu gehoͤriger Zeit; die Grundfarbe der Blumen war faſt Aurora. Ableger geſund. Nr. 4. Pflanze 14 Fuß hoch, ge: ſunden aber ſchmaͤchtigen Anſe— hens; bluͤhete ſpaͤt mit zwar gut gezeichneten aber kleinen Blu— men; brachte nur magre Ableger, welche ſpaͤt ſich bewurzelten. Nr. 2. Die Pfl. wuchs langſam zul dieſe Pflanze, wurde aber nachher bei 2 Fuß Höhe kraͤftig in Laub und Stengel; ſie brachte große Blumen, worin das Grau derß Zeichnungs-Farbe faſt vorherr-f ſchend war. Ableger gut, aberk ſpaͤt bewurzelt. R einer Höhe von 13 Fuß heran; fiel bekam und behielt ein gelbliches Laub; die Blumen erſchienen Elei-# ner als gewöhnlich, hatten eineß volle Zeichnung, worin aber we- niger grau war. Von 5 gemach- ten Abſenkern iſt nur Einer noch amseben, der auch ein jaͤmmerlichf gelbes Anſehen hat, und mit we— nigen ſchwachen Wurz. verſ. iſt. wurde 2 Fuß hoch; Blumen gut gefuͤllt; deren Mittelkarmin aber nur ein Hochroſa war. Die Able— ger wurzelten gut, u. ſteh. kraͤftig.] 4 F.; brachte ſpaͤt aber ganz voll- kommne u. volle, jedoch etwas kl. Blum. deren Grund- und Zeichn.) Farbe etwas matter waren; Abl. blieben Eh e ſind kurzgliedr. und ſchmalblaͤttr. mäßig kraͤftigem Laube, 54 Fuß hoch; fie brachte ſehr vollkomm— ne Blumen, deren Grund- und Zeichnungs-Farbe unveraͤndert waren. Ableger gut, — ſpaͤt ange wurzelt. Nr. 2. Die langſam gewachſene Pflanze iſt 24 Fuß hoch gewor⸗ den, hatte gelb ſchmaͤchtiges Laub, jedoch gehörig große Blumen, die aber meiſt am sten Tage ſchon abgebluͤhet und welk waren. Kei ne Ableger. Nr. 5. Geſund blieb die Pflanze und Nr. 3. Die Pflanze 5 Fuß hoch und geſund; alle Blumen plazten und hatt. mehr ſalamandrirte Stellen auf ihren breitgeſtr. Blaͤtt., deren F. uͤb. unveraͤnd. war. Gef. Abl. Nr. 4. Erreichte eine Höhe von nur Nr. 4. In der Höhe von 1 F. brach te dieſe duͤrftig ausſeh. Pflanze fpät kleine und wenige Blumen, die ſehr ſchwach beſtielt waren; Grundfarbe und Zeichnung gut. Die Senker ſtarben gleich. J ² . AAA ²˙ AAA AAA ³²m ! ms TRITT DIENST TED 2) Haben Sie die für gutes Geld erhaltenen ſchlechten Nelken etwa auc zu früh ſchlecht und für nicht vor⸗ zuͤglich tarirt? oder 5) Haben Sie Ihre Aukaͤufe nur in Ihrer Naͤhe, oder bei ſolchen Nelkenkſten gemacht, die ſelbſt nur 2—500 altgängige Sorten haben, und nicht all⸗ jährlich Novitäten beinumern? Werden Sie auf melne unter 2) angeführte Frage, mit ja antworten, fo gratulkre ich Ihnen zu Ihrer auserleſenen Sammlung. Sie haben Stich da durch ei- nige Thaler die Ueberzeugung erkauft, daß Ihr Nelken⸗ Sortiment einzig iſt und wenig feines’ Gleichen hat; und — wer wollte in dieſem Falle ſolch be- lehrende Ausgaben bereuen! Unter Frage 2) wollte ich blos erinnerlih machen, daß auch die beſte Nelke im erſten Jahre ſich ſewohl ſchlecht bauen, als zugleich ungewöhnlich klein in Blumen erſchel⸗ nen kann; hingegen im zweiten Jahre, wo fie ſich an unſre pflege und unfre Erdart gewohnt, auch zufällig 91 d. Bravo, engl. Doublette, Zitron⸗ge. Rtbchs. Guido, ſpaniſch gezeichneteßf. Wilhelm Post, Bizard-Flambant, gelb, mit Kupfrig⸗Roſa; unplazend; gewohnliche Höhe s Fuß. Topf. Nr. 1. Die langſam wachſende Pfl. kam doch zu der Hoͤhe von 2 F., hatte und behielt ein ſehr geſundes Anſehen; zeigte zu gewöhnlicher Zeit Blumen mit blaßgelbem Grunde und hochroſa Zeichnung Die gefunden Ableger wurzelten ſpaͤt an. Topf. Nr. 2. Als ſich dieſe gelbl. belaubte Pflanze langſam bis zu einer Hd: he von 13 Fuß herauf gemacht hatte, und in Knospen ſtand, welkte ſie, von oben nach unten zu, ganz ab. Nr. 5. Pfl. wurde 2 Fuß hoch; das zwar geſ. Laub bek. bald ein gelbl. Anſeh.; der Blum. Grundf. war hoͤher, u. das KupfrRoſa hat. einz. rothbrau. flamb. Stell. Ohne Abl. r. 2. War nach 5 Wochen todt. r. 5. Wuchs geſund zu einer Höhe von 2F.; die Bl. ſchwach ombrirt, fo daß fie faſt gew. Douhl. Flh. waren; ihr Cham. war hoͤh.-das Aſchlila aber wenig Glanz. K. Abl. Nr. 4. Dieſe Pflanze erkrankte nach Nr. 4. Pflanze wuchs gemagert zu Ombreuse chamois, mit glänzend Aurora mit Beaſchtlila und Zinober; Aſchllla; unplazend; gewoͤhuliche Höhe 2½ Fuß. unplazend; Höhe 2½ Fuß. Topf. Nr. 1. Anfangs hielt ſich dieſe Pfl. [Nr. 1. Pflanze war immer geſund recht gut; allein nach 6 Wochen war ſie, von unten nach oben zu, hingewelkt und todt. und wurde 2 Fuß hoch; brachte verſpaͤtet ſehr gefuͤllte Blumen, deren Grundfarbe zwar Aurora, die Zeichnung aber: dunkel Stahl mit Hochroſa. Ohne Senker. Nr. 2. Anfangs ſchien die Pfl. freud. zu wachſen, als ſie ab. zu ſpindeln anfing, wurde alles Laub fahlgelb; in einer Hoͤhe von 14 F. brachte fie kleine jedoch gurgefüllte Blu— men, die ſtatt Lila, nur ein mat tes Grau auf einem chamois Grunde hatten, und mit ſparſam Zinober dazwiſchen flambirt. Die Ableger waren 8 Tage nach dem Einſenken mauſetodt. Nr. 5. Blieb unbeſezt. Nr. 4. Pflanze 14 Fuß hoch, ſie 5 Wochen, wo ſie noch nichts ge— einer Hoͤhe von 1 Fuß; brachte wachſen war, und ſtarb. etwas ſpaͤt einige kleine Blumen, deren Farben echt blieben. Keine ſah nicht ſehr geſund aus, brachte auch kleine aber reingezeichnete Blumen. Die kurzen Senker Ableger. beſſeres Wetter und einen beſſeren Stand hat, in ihrem vollkommuen Relz erſchelnen wird. Nelken, welche ich aus guten Sammlungen erhalte, und mir in der erſten Flor etwa allzu kleinblumig find, oder ſchlecht gebaut erſcheinen, die merze ich nicht aus, fendern be⸗ handle fie gleich meinem beiten. Im zweiten Jahre hat ich gewöhnlich das ganz anders gefaltet, — die Blume groß, der Bau untadelhaft ic. und ich freue mich, daß ich fie im erſten Jahre nicht gleich ausgerifen und ver⸗ worfen habe. Verhlelte ſich die ste Frage in ſich beja⸗ ſchlugen ſehr ſpaͤt Wurzel, und ſahen ſehr kuͤmmerlich aus. hend, ſo moͤchte ich Sie recht ſehr bitten, uns ſaͤmmt⸗ lichen Leſern dieſer Zeitung zuſagen, von woher Ihnen immer ſolche Nelken zugeſchikt und Ihnen niemals vorzügliche gegeben wurden? Da gewiß Viele unter uns in jedem Jahte eine Menge Nelkenſenker ankau— fen, fo werden wir uns hüten, unſere Beſtellung noch dahin abzugeben, von woher Sie keinmal zufrieden ge⸗ ſtellt find. Uns Allen muß es erwuͤnſcht ſeyn zu erfah- ren, wo man ſchlechte fowohl, als wo min gute Blumen bekommen kann, und aus ve Er thelle 112 * 92 a. Surpasse, deutſcher Bizard chamois,;b. Ma Favorite, deutſch Doubl. Bizard,gc. Monsieur, engliſche Doublette, mit Hoch = Kupfrig= Nofa und einzeln weiß mit Mittelkarmin, Dunkelkarmln,ſſweiß, mit gebranntem Karmin; un⸗ Karmolſin; unplazend; in gewoͤhullcher Karmolſin, Puce und glaͤnzend Roͤthlich⸗Iplazend; gewohnliche Höhe, 3½ Fuß. Nelken⸗ Erde Ift die Pflanzenhoͤhe 2 Fuß. grau, gewoͤhnl. Pflanzenhöͤhe, 2 Fuß. —— — — . — — ö ee Topf. erhielt ein kraͤnkliches Anſehen; brachte zu gewohnter Zeit etwas kleine Bl., und zwar die meiſten: mit ſchwefelgelbem Grunde und faſt Roſazeichnung als Doubl.; wenige andere waren Bizarden, ſchwefelgelb mit Hellkupfer und gebraunt Violett; eine Einzige zeigte ſich als rein Doubl. Flb. hellkupfer mit ſparſam braͤunlich Violett. Keine Senker. Nr. 6. Die Pflanze wuchs ſchnell bis [Nr. 6. Pflanze wuchs ſchnell und zur Höhe vou 24 Fuß, und be— kam fchon als fie halb ausgew. war, ein gelbliches Anſehen. Die zu gewoͤhnlicher Zeit erſchienenen Blumen waren uͤbergroß, lang— nagelig, ihr Kelch war geplazt. Die reine Bizardzeichn. war weg, und man ſah meiſt Flambant. : cham, mit kupfr. Rosa; Eine Blume hatte einen kupfrigroſa Grund, flambirt mit braͤunlich Violett. Ableg. nicht angewachſ. Nr. 2. Wuchs kraͤftig und ſtark; gewöhnliche Hoͤhe; Blumen gut gefuͤllt, aber einige Plazer; Farbe und Zeichnung unveraͤn— dert. Senker wurzelten nach 3 Wochen. Topf. Nr. 5. Wurde 14 Fuß hoch, und Nr. 5. Nr. 2. Blieb unbeſezt. geſund aus, bluͤhte kleinblumig mit folgend. abweichendeZeichn. :4 einige Blum. als Bizarden, weiß wit Aſchgrau und Puce; weiß mit Aſchgrau und Karmoiſin; Eine Blume war rein Doubleit- Bizard, weiß mit mattem Aſch— Lila, Mittelkarmin, Karmoiſin und einzeln Stahl. Brachte 2 gelblich belaubte Ableger, die ſpaͤt anwurzelten. wurde uͤber 2 Fuß hoch, brachte aber wenig gutgefuͤllte Blumen; dieſe hatten Alle ein flattriges Anſehen, und einen ganz unge— treuen Karakter. Eine war gar Doublette, grau mit Puce. Ableger nach 14 Tagen verfault Topf. Pflanze 14 F. hoch, ſah un⸗TJr. 5. Erreichte die Hohe von 13 Fuß, wo fie mit faſt ausgewach— ſenen Knospen von unten nach oben zu abſtarb. Nr. 6. Pflanze 54 Fuß hoch, deren Bl. ſchon fruͤh eine widrig gruͤne Farbe bekamen. Die ſehr gro— ßen, aber flattrigen Blumen plaz— ten alle. Vier hiervon waren ganz einfarbig, dunkelroth; nur eine Einzige war rein Doublette geblieben; an den übrigen 5 Bl. waren die Blätter meiſt dunkel- roth, m. einzelnen wenigen weißen Streifen. Die Ableger ſind hoch aufgeſchoſſen, und ſeh. ſehr krank aus. . Nr. 2. Unbeſezt. !!!.. „„ ³˙w¹ h N SEE TEE ORTE Y... T DTEITTIT re auch ich gern der Oeffentlichkelt Dasjenige davon mit, was ich erfahren habe. In den lezten 4 Jahren erhielt ich von Friedrich, Adolph Haage jun. in Erfurt elne Menge Nelken⸗ Senker, und zwar in ſolchen Sorten, womit ich ſehr wohl zufrieden war. Betläufig erwahnt, daß ich ſeit mehr als 20 Jahren Nelken kultivire, und mein Sor— timent abwechſelnd 3— 800, Nro, ſtark, folglich leicht einzuſehen iſt, daß ich gute Blumen erwarte, wann ich— deren beſtelle. Bei den Hag geſchen Nelken iſt nur; der kleine Febler, daß man zuwellen eine hollaͤudlſche Picotte für eine Roͤmtſche, und eine Roͤmiſche ſtatt ei⸗ ner Spankſchen bekommt zeinßehler, der aber leicht zu uͤber— ſehen tft, wenn dle gelleferten Sorten wirklich ſchoͤn find, Jezt, indem ich dieſes ſchrelbe, habe ich von Haage jun. eine diepiährige Neltenblätterkarte neben mit lle— gen, die zwar nur 400 Nro, ftark, viel Novi- und Ex⸗ tratäten enthält. So find unter andern jezt viele dun- felgrundige Doubletten, auch einige Bizarden mit bas gelweißer Zeichnung, darin, die gewiß auch in der gröoͤ⸗ 05 * d. Bravo, engl, Doublette, Sitton=fe. Rtbehs. Guido, ſpanſſch gezeichnetegk. Wilhelm Post, Bizard-Flambant, gelb, mit Kupfrig⸗Roſa; unplazend zl Ombreuse chamois, mit glänzend [Aurora mit Beaſchtllla und Zinober; gewohnliche Höhe, 3 Fuß. Aſchllla; unplazend; gewöhnliche Höhe, 2½ Fuß. Topf. Topf. Nr. 5. Als dieſe Pflanze 14 Fuß Nr. 5. Wurde 14 Fuß hoch, und hoch war, und in guten halb aus-] ſah dann immer griesgramig aus; gewachſenen Knospen ſtand ] die Blumen oͤffneten ſich etwas welkte ſie von unten hinauf ab] ſpaͤt und blieben klein; ſie waren und ſtarb. reine Ombreusen : mattgelb mit Aſchgrau, worin hin und 0 wieder ſchmale Doublettzeich— nung von dunkel Stahl. Able— ger nach 14 Tagen todt. Nr. 6. Dieſe Pflanze wurde etwa Nr. 6, Blieb unbeſezt. 14 Tage nach dem Einſezen krank und ſtarb. Nr. 2. Die Pflanze fehr geſund und Nr. 2. Dieſe Pflanze blieb ſehr ſtark; Höhe und Blütezeit wief geſund und wurde 2 Fuß hoch; gewohnlich; die Blumen groß,] ihre großen Blumen, die zu ge— in Grund und Zeichnung ganz] wöhnlicher Zeit erſchienen, wa: rein. Die gefunden Ableger ren rein gegrundet und ſtark om— hatten in den erſten 3 Wochen] brirt. Die früh und gutbewur— gute Wurzeln. zelten Ableger find Fräftig. unplazend; Höhe 2½ Fuß. Topf. Nr. 5. Unbeſezt. Nr. 6. Geil aufſchoß dieſe Pflanze zu einer Hoͤhe von 23 Fuß, und hatte ſchon früh ein fahlgelbes Laub bekommen. Ihre Blumen waren nicht ſehr gefuͤllt; der Zinnober in der Zeichnung war durchgaͤngig ein mattes Hochroſa, und die Grundfarbe mehr chamois. Brachte einen Ableger, — ſchwachbewurzelt — er wird ſchwerlich am Leben blei⸗ ben. Nr, 2. Die 24 Fuß hohe Pflanze ganz geſund; Blume ingewohnz ter Groͤße, aber gefuͤllter; in Grund- und Zeichnungs-Farbe rein. Die ſehr ſtaͤmmigen Ab— leger waren nach 5 Wochen be— wurzelt. £ ßeſten Sammlung einen Ehrenplaz verdienen. Ich weiß „Aurikeln gedeihen bei mir herrlich. Saͤmlinge habe nicht, welche Sorten Sie beſizen, ſonſt würde ich Ih⸗ nen von der vorigjährigen manche rk, nennen, und ich 5— 6000 Stuͤk von dleſem Jahr, und zum Frühe jahr kaun ich von dleſen die Halfte blühen ſehen. Engliſche habe ich gegenwartig foft 200 Sorten; von e ane laſſen, dann erhalten Lulkern aber 5 große Beete voll, wovon das eine 5 Sie Prachtſtuͤke Fuß breit und 60 Fuß lang ist. Blüͤbt diefes, fo kann. Aurkkeln hatte ich ſeit einigen Jahren wegen man fie. keinen hertlichern Anblif denken.“ Mangel an Plaz keine mebr; gewlllet mir in künftigen Dieſemnach lleß ſich von hier auch etwas Gutes Jahre wieder einige anzuſcheffen, erhlelt ich auf An- von Aurlkeln erwa (S. frage darnach vou Hrn, Haage jun. Folgendes darüber: rten.. Schluß folgt) a. Surpasse, deutſcher Birard chamois, mit Hoch = Kupfrig = Nofa ) Karmolſin; unplazend; in gewöhnliheriKarmoffin, 0 t Nelken⸗Erde fit die Pflanzenhoͤhe 2 Fuß. grau, gewöhnt. Pflanzenhoͤhe, 2: Fuß. 94 — — b. Ma Favorite, deutſch Doubl. Bizard, und einzeluſweiß mit Mittelkarmin, Monsieur, engliſche Doublette, Dunkelkarmin,ſwelß, mit gebrauntem Karmin ; uns Puce und glänzend Roͤthlich⸗plazend; gemöhnlihe Höhe, 3% Fuß. | 2 — — Topf. Topf. Nr. 8. Die ſehr gefunde Pfl. erhielt[Nr. 8. Unbeſezt. eine Höhe von 24 Fuß; die Blumen groß und ſtark gefuͤllt, ohne zu plazen; ihre Grundfarbe ſchien lebhafter und die Zeichn. reiner. Die ſtaͤmmig kraͤftigen Ableger wurzelt. nach 5 Wochen. Topf. 955 8. Die Pflanze ſchoß ſchnell auf zu beinahe + F. Höhe, brachte fruͤhzeitig große gut gezeichnete Blumen, wovon aber eine plazte. Die Ableger geſund und ſtaͤmmig, — ſie waren nach s Wochen mit guten Wurzeln verſehen. Nr. 9. In dieſer Erde haben ſich alle[ Nr. 9. Siehe a. Pfl. am Beſten, ſowohl in ſtarkem Wuchs als kraͤftig gruͤnem Laube gezeigt. Alle Bl. waren uͤbergroß, und nur eine Einzige Monsieur) plazte; jede blieb karakterfeſt, u. ließ nichts zu wuͤnſchen uͤbrig. Abl. Alle geſund, und ſehr buſchig; Manche waren ſchon 14 Tage nach dem Einſenken ſtark bewurz. Meine ſtelnerne Gartentreppe — alt und morſch — war im Fruͤhjahre gleichſam überzogen mit Lecanora tartarea, Röhl, (Lichen tartareus Lin.) Ob zwar nun dleſe Zlerpflanzen, genau betrachtet, wirkliche Schoͤnhel⸗ ten find, ſo war es mir doch zuwider, deren fo viele und von einer Sorte beſtändig vor Augen zu haben. Meh⸗ rere hunderte wurden alfo mit einem breiten Gartenmeſſer von ihrem Ruheplaze weggehoben, und dleſe fau— den nachher zufällig ihren Sammelpunkt in einem Blumen- in einem grade leer ſtehenden Nelken-) Topft, wel⸗ cher mir mit feiner etwa 5 Wochen gehabten Fuͤllung in die Haͤnds gerieth, als ich vorſtehende 6 Nelfen: Sorten (Abarten, ) wie angegeben, eingepflanzt hatte. ; Sandlge Haldeerde war noch erübrigt, hiervon nahm ich 4 gute Handvoll, und 1 Handvoll: Bekofenlehm, auch % Eßloͤffel voll pulverif. Kuͤchenſalz, ſchuͤttete dieſe s Theile auf jene Lecanoren, die daun dergeſtalt da⸗ mit durchgerleben wurden, daß die daraus entſtandene gute Miſchung ein groͤbliches Pulver zu ſeyn fehlen. "Mit dieſem weichen und lokern Gemengſel fülte ich den Nelkentopf zlemlich faſt eingedruͤkt an, und pflanzte darin am sten Mat einen ſehr ſtaͤmmigen Ableger von dem Bravo, engl. Bizard zitrongelb mit kupfrig roſa, und goß dieſe, von oben gleichſam wie eingeſchlaͤmmt, mit ſchwachen grünen Vitriolwaſſer an. Dem Topfe ließ ich von jezt an und den ganzen Sommer hindurch, eine Unterſaz⸗Schale, die faſt beftändig mit jenem Waſſer angefüllt erhalten wurde. Ungeachtet ich der Pflanze Wurzeln vor dem Einſezen von aller anklebenden Erde gereinlgt und im klarem Waſſer abgewaſchen hatte, trauerte fie doch keinen Augenblik, ſondern fing glelch an zu wachſen, und erreichte früher als alle andere eine Höhe von / Fuß. Ihr breites Laub war zwar geſund, hatte aber ein ſebr gelbliches Anſehen. Die Blumen erblikten 14 Tage früher als gewohnlich das Tageslicht, und zu mei⸗ nem größten Erſtaunen mit einem ganz unerwarteten Fremdgeſichte. Auf einem milchwelßen Grunde ſah lch breite hochroſa Streifen, deren einige von der Platte aus, mit Stahl flambirte Stellen hatten. Ste waren uͤbri⸗ gens rein engl. Doubletten und hatten ihren gewoͤbulichen Ranunkelbau. Nur eine Blume an einem Nebenzwelge (der jedoch von unten auf freiſtehend aus der Pflauze gegangen) war deutſche Doublette mit paille Grund und ziegelrother reiner Zeichnung, die aber in kürzern und wenigern Streifen beſtand. Ableger bewurzelten in den erſten 13 Tagen, fie find geſund und ſtark, aber kurz⸗gedungener als die andern. Unter dleſen Erſchei⸗ nungen bedauerte ich, daß ich nicht einen zweiten Topf mit der nemlichen Grundesmlſchung angefuͤllt, und mit dem Bravo bepflanzt, aber nur mit reinem Waſſer begoſſen hatte. Vlelleicht waͤre hlerin die Farbe der Blume weniger verändert, — vielleicht auch gar nicht; vielleicht hätte jede audere Erdart, mit Vit rlolweſſer begoſſen U Nr. 9. Eine einzige Blume plazte an dieſer Pflanze, welche 44 Fuß hoch wurde; uͤbrigens wie bei a. 95 — — d. Bravo, engl. Doubleite, Sitfonzge. Rtbehs. Guido, fpanffch gezeichnetefk. Wilhelm Post, Bizard- Flambant, gelb, mit Kupfrig⸗ Roſa; unplazend: ] Ombreuse chamois, mit glänzend [Aurora mit Beaſchtlila und Ztnober; gewohnliche Höhe, 5 Fuß. Aſchlila; unplazend; gewöhnliche unplazend; Höhe 2½ Fuß. Hoͤhe, 264 Fuß. Topf. 2 j Topf. Topf. Nr. 8. Zwei und einen halben Fuß Nr. 8. Eine Hohe v. 24 F. befamdielNr. 8. Unbeſezt. hoch wurde in kurzer Zeit dieſe Pflanze, blieb immer kraͤftig ge— fund, — bluͤhete als bravissimo, und fruͤher als die vorige. Die ſehr buſchigen geſunden Ableger waren am ı6ten Tage nach dem Einſenken ſchon halb bewurzelt. Pfl. u. behielt beſtaͤndig ein über: aus geſundes Anſeh.; die Blum. erfchien. etwas früh, wurden ſehr groß u. hatt. mehr Krume als alle vorig. zihre Zeichn. ſtaͤrker, als ich je eine Ombr. geſeh. habe, - nur eine kleiner, rein cham. Spiegel nach dem Nagel zu, war leer. Die ſehr unterſezten Ableger ha— ben fruͤh Wurzel geſchlagen. Nr. 9. Wie bei a. Nr. 9. Blieb unbeſezt. Nr. 9. Pflanze 23 Fuß hoch; uͤb⸗ rigens wie bei a. die nemͤliche Farben⸗Aenderung bewerkt vielleicht auch — — — doch wle viele Viellelcht laſſen ſich hier noch lu Gedanken aufs Vernünftigfte anrelhen, und da ich hievon das Ende nicht abſehe, fo ſchweige ich lleber. Uebri— gens habe ich fruͤherhin an andern Pflanzen im freien Lande auch wohl englifhe und rein deutſche Doubletten auf einem und demfelbeu Stamme bemerkt; da ich aber durch alles Nachdenken dle Urſache ſolcher Erfheinungen herauszuklauben nicht im Stande bin, ſo erlaube ich mir, unſer ſehr achtbares Mitglied, den Herrn Pfarrer Habn in Dannenfels hiermit zu beauftragen. Gern hätte ich auch noch mit Fameusen, Picotten und Bizarden aͤhnliche Beerdungen angeſtellt; aber well mein dleßjaͤhriger Pflanzen⸗Vorrath allzu ſchwach war, um elne und dle nemllche Sorte durch die verſchledene Erd⸗ Miſchungen leiten zu koͤnnen, fo mußten diefe Klaſſen bis zu einer reichhaltigen Ablegerzeit unangerührt bleiben; Obgleich die Ergebniffe meines dleßjaͤhrigen Verſuchs, abermals mitunter ſich ſehr auffallend zeigen, und Manche mir ſehr wichtig ſchelnen; fo enthalte ich mich doch, meine anderweitige Gedanken darüber hier mitzut heilen, theils well ich der immer mehr geleſenen Gartenzeitung dadurch zu viel Foftbaren Plaz rauben würde, der für die meiften Leſer mit etwas Gehaltvollerm ausge füllt werden fönnte ; theils auch, weil meine Auſichten immerhin doch nur elnſeltig wären und blleben. Allein ich empfehle fie allen wiſſenſchaftlichen Blumlſten zur Veherzi— gung, da als gewiß anzunehmen ft, daß auf aͤhnlichen von mir eingeſchlagenen Wegen noch viel Neues und ver- borgenes Wiſſenswerthes zu Tage gefördert werden kann. Mlt eifenhaltigen Erden, — auch in Verbindung mit andern — gleiche Verſuche durchzuführen, hlerzu wage ich alle Diejenigen aufzufordern, welche meine Proben mit einiger Vorliebe gelefen haben, und dabei in einer Gegend wohnen, wo derlei Erden helmiſch find, Verpflichtet wäre ich nun wohl noch, den Nelkenfreunden zu ſagen, was ich unter der von mir angenomme⸗ nen Benennung: „Ombreuse“ (nicht Orbreuse, wie es in Nro. 42 von 1326 uurlchtig abgedrukt ſteht) und »Doublett-Bizard” in meiner Karakteriſtik verſtehe, aber — — — dort unfer Pomologe hat ſchon dleſes Zeitungs- Blatt gleich ungeleſen bei Seite gelegt, — „nur ein Nelken-Kapltel enthaͤlt dieſes ganze Nro.“ waren dabel ſelne Worte. Jenem Drupologen war eben ſo wenig mit meiner ewigen Nelken⸗Suade gedient, denn auch Er fand keine Nahrung in dieſem Blatte. Solchem nach alſo darf ich hier nicht noch mit einem Bruchſtuͤke aus der ſyſte⸗ matifhen Nelken⸗Karakterlſtik dieſen Aufſaz vergrößern, — will lleber bis zu günftigerer Zelt damit warten. Soeſt in Weſtphalen. C. L. Rautenbach, Mitglied der praktiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft. 96 Bei dem Grossherzogl. Hessischen Hofgärtner Noack in Bessungen bei Darmstadt können um die beigesezten Preise abgegeben werden: GE Or g ne n der Dahlea”s (Sämmtlich gefüllt.) Höhez fl. |kr Su kr Fuls. N Fuls. 1. Schöne Holländerin ** 7 2. Belle Pourpre ** 3. Belle Violette * 4. Wittgenstein *** 5. lis 6. Hollandine jeaune sup. *** 2. Blandine de Hollande * 8. Gold- Malve ** — 40 54. Lindor *** 22 — 50 52. Stroem **“ — 24 58. Salzmann ** 146 54. Abendroth * — 24 35. Stoerk * 1l— 506. Karaiskaki *** — 24 57, Sachturis * ounar-u » * 30 58. Miaulis *** 51 2— 9. Rubicunda * 24 59. Nictagina * 5 — 24 10. Pailles de Hollande *** — 24 60. Zawillus ** 61 — 43 at. Non plus ultra *** 1l— 61. Knight * 5 — 30 12. Juwel * 3 — 24 62. Eleonora ** 68— ae 15. Goliath ** 12— 24 63, Mirabilis ** 6 1 — 42 14. Bredemayer ** —|30 64. Cornelia #*#* 5 1148 15. Burmann N 1— 65. Luinde ** 31 1048 16. Demazieres *** 2/— 656. Holde Katinka *** 41 2) — 17. Bella-Donna ** — 30 67. Heinrich *** 611048 18. Boisseu * — 24 68. Claudius * 6 1130 0 Oise 146 69. Rosa Pectow *#% 5 140 20. Kolokotroni ** —130 20. Sultanin * 6R 1las 21. Brigitte ** — [As 21. Marie ** 5 — 48 22. Burgsdorf * * — 50 72. Nelson ** 414 — 624 23. Pallisot ** — 46s 73. Banks ** 5 — 124 24. Schumacher ** —[48 24. Hermann ##* 5W2|_ 25. Langsdorf * 64—|2+ 75. Imperiale ** Zu 2] — 26. ins 5 4 44 —-[46 26. Figarro * 5 1148 27. Weniger 44 — 24 277. Bozaris ** Gut 28. Henriette Sontag 54 2|— 78, Schoepfer ** 6-30 29. Agnes Richter 51 2— 79. Thuin #*** 61148 30. Kunigunde ** 6 — 4s 80. Sismonde * 61 ı_ 31. Dupont *** 5 1048 84. L’honners davers *% 78—|50 32. Polleni “* 51 — 24 92. Pandora * 5 — 48 33. Superba ** 60—|48 85, Frau von Harlem * 61 — 34. Ruberrima * 56 — 24 84. Sultan ##* 51 2— 35. Magnus *** 68 2 — 85. Baronesse v. Maltzahn * * 5 — 48 36. Octavius ** 58— 50 36. Fidelin *»= ame __ 37. Ovidius ** 7 30 87. Canaris **# 412 14— 30. Dennstaedt “ 2 24 88, Sturm * 5 — 130 39. Sole ** 21— 150 89, Turio * 61130 40. Delile ** 108 1/48 90. Turner *#r 311048 41. Alexiewna *** 44 148 091. Vahl ** 8 — 30 42. Horseld BER OB 148 92. Waldstein ** 51 1148 45: usa 1 71— 43 95. Oldenbarnefeld ** 85—|24 44, Christine 5 — 24 04. Nanette ** 3124 45. Petite aimable ** 39— 483 95. Brunhilde ** & 31124 46, Doctor Ehrenberg ** 5 — 48 906. Elisabeth * #* 51 1las 47. Gunner 25 21— 483 97. Taucoult #** 411048 43. Merklin ** 64— 48 98, Woywod * 1 — 43 49. Sobolewski ** 5 ae 90. Soleil d’or ** 6 ıı — 50, Noisette * 54 2!— 100 Oecttel ** 5 1— 130 l (Anmerkung.) Wenn mir die Wahl überlassen bleibt, so erlasse ich 20 Sorten aus den mit * be- zeichneten zu 6 fl., 20 aus den mit ** bezeichneten zu 10 fl., 20 aus den mit *** bezeichneten zu 30 fl. I ů ˙—— ͤ 0ußññ.öTͤ— ä—U—ͥ — —— —— —̃ In Commiſſton bei Fr. Puſtet in paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter au. Der ganziaͤhrlge Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 fr. R. W. mit Couvert — portofrel. Allgemeine dentſche Garten Ze dt un g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. No. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochwohlgeborn, Herr Dlonks v. Herodysbi, Gutsbeſizer von Babinde bel Czernowitz in Oeſter⸗ reſchiſch Galizien, Seine Hochwurden, Herr Valentin Floriancig, Ortes Curat zu Nabrosina im Dekanate und Bezirke Duino, Goͤrzer Dloͤzes im Kuͤſtenlande. Seine Wohlgeborn, Herr Johann Michael Zizelsberger, Handelsmann, Realltaͤten-Beſizer und Inhaber der ſilbernen mllktaͤriſchen Tapferkelts-Medallle, zu hohmiſch Kamnultz, Leutmeritzer-Krelſes in Böhmen, — Joſeph Kaudels ka, Bürger in Ollmuͤtz und Gartenbeſtzer in Koz'uſchann. — J. W. Hocke, Privatdocent ln Wien. — Adam Dümmlein, Faͤrbermeiſter und Gemeinde⸗ Bevollmächtigter zu Haßfurt im koͤnkgl. bayer. Un⸗ termaln⸗Kreiſe. Nachrichten An Herrn Konig inßrledewald, Mitglied der praktiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft in Bayern. (Schluß) Sollten Sie Freund von huͤbſchen Pelargonſen ſeyn, fo kann ich hiervon ebenfalls Haag eis Sammlung empfehlen. Im vorigen Jabre erhielten wir hier 36, und in diefem Fruͤhjahre 24 Sorten, die alle erwuͤnſct waren; eben fo manch andere und viele exotiſcge Topf: gewächſe, und zu billigen Preiſen. Die Verpakung war R —— .. zn Lam a aus Frauendorf. Der Fruͤhling. O ſeht! die liebe Sonne lacht; Die Wleſe kleidet ſich in Pracht; Zer tonnen iſt der Winterſchnee Und Blumen dringen aus dem Klee— In ſuͤße Bluͤten tauchen ſich Die kleinen Bienen emſiglich; Der bunte Buttervogel freut Sich über fein bemaltes Kleid, Die Lerche ſchwingt ſich hoch empor; Im Walde ſchlaͤgt der Finken Chor; Vor allen aber relzt der Schall Der lieben kleinen Nachtigall. Wohln ich ſehe, ſeh' ich Luft. Voll Freude hebt ſich meine Bruſt, Und denkt: wle preif’ ich würdig ihn, Der dieſen Frühling uns verlkeb'n! die hohle, — alle Pflanzen ohne Ausnahme kamen gut beſchaffen del uns au. Samen von ſehr guten gefüllten Balfaminen, von ertra gefüllten Nöhrenaftern und von vorzüglich ſchͤnen Sommer⸗ und Winterlevkojen bekam ich auch von ihm. Denkbar moͤzlich iſt's, daß Sie fein veueſtes Samen⸗ Verzeichniß nicht beſtzen, und auf dleſen Fall erlaube ich mir, Ihnen zu ſagen, daß er jezt 16 Darfetäten Bakſa⸗ minen hat, und 1s verſchledene gefüllte Roͤhrenaſtern, deten Flor auch den Vlelverlangendſten befriedigt. Seine (15) ig, Mehrere Mittel, die Maufwürfe zu vertilgen. Dem Gärtner ift es allerdings hoͤchſt wichtig, feine Gartenbeete vor dieſem, in der Natur gewiß mehr nuͤzlichem, als ſchaͤdlichen Thiere, zu ſchuͤzen. Es nahet jezt gerade die Zeit, wo er ſich verlau— gender als je um Mittel dazu umſehen wird, daher hier mehrere folgen: 1) Die Buͤgel-Drahtſchlinge. A 0 . 5 e N Burj (np r ET II 2 Sommer⸗Levkojen? Waren fie im Jahre 1825 erſt pracht⸗ voll, wie ich im Dezember desſelben Jahres in der Gartenzeitung fagte, fo waren fie es in den folgenden Jahren, und beſonders heuer nicht minder; ja meine 12 Beete voll paradirteu noch vollkommner, und zwar mit 26 Sorten engliſchen und 8 Varietäten griechiſchen (mit Lakblatt); nebenan die halbengliſchen und die Herbſt⸗ Levkojen. Nicht aber allein mir, ſondern allen Blumenfreun⸗ den hier nabe und fern, welche von dieſen Samen er— halten hatten, tft die Flor fo vorzüglich ausgefallen, und * 2 ich zweifle nicht, daß Fr. Ad. Haage jun. ſich immer mehr und mehr bemühen, die Samen fo vollkommen zu erzielen und reel abgeben werde Wieder zu den Nelken: Hier und hier herum gibt es auch Einige, die manche Nelkenſenker kaufen, aber auch niemals gute, nicht einmal leidliche Blumen erhal⸗ ten; ihre Ankaͤufe verurſachen Ihnen weder Porto-Aus⸗ lagen, noch die Mübe eine Beſtellungs-Nota anzuferti- gen, — fie koͤnnen fie bequemer haben. Da kommen alle Jahre reifende Blumfften ber (fie ſagen: aus dem Württembergifhen) überziehen Stadt 99 — — Der Pfahl A. wird ſenkrecht vor dem Maul: wurfs⸗Loche in die Erde fo geſtekt, daß das Buͤ— gelholz h. denſelben nach dem Einſteken nicht aus der Erde heraus zieht, wie der Buchſtab e. andeu— tet. Nur muß dabei noch bemerkt werden, daß dieſer Pfahl nicht gerade vor dem Loche, ſondern an die linke Seite in gerader Linie ſo weit hinge— ſtekt werde, daß das Querholz B., welches parallel, und nahe mit dem Maulwurfs-Loche ſeyn muß, das Loch g. im Punkte k. deket. Figur B. iſt das Querholz, welches auf dem Pfahle A. mit den Einſchnitten d. und b. fo muß zuſammengelegt werden, daß die andern zwei Ein— ſchnitte a. und e., zwiſchen welchen die Zunge C. auf— geſtellt wird, zuſammen ſtehen. Figur a. A. Der Buchſtabe D. ſtellt den eigentlichen Draht: buͤgel vor. Die einzelnen Theile hiervon ſind: die hoͤlzerne Stange h., die Zunge C. und die Draht— ſchlinge i. Die hölzerne Stange h. wird, wie die Figur B. anzeigt, in die Erde feſt geſtekt, ſodaun vorwaͤrts zum A. gebogen, die Zunge C. zwiſchen a. und L. eingeſtekt, und fo iſt der erſte Aufſaz vollendet. Uebrigens muß dieſe Stange gut ela— ſtiſch, und nicht zu ſchwach, oder zu kurz ſeyn. Auch darf die Zunge nicht auf einer gar zu langen Schnur an der Stange haͤngen, damit der Stan— geubug deſto ſtaͤrker ausfällte Die Drahtſchlinge i., welche länger als die Zunge an der Stange hängt, kommt hinter dem Loche in die Hoͤhle hinein. Dieſes geſchieht, wenn man mit einem Meſſer von oben in die Erde einen Parallel-Einſchnitt mit dem Querholze B. bis zu der Hoͤhle macht, und ſodann die Schlinge i. hinein ſtekt, doch ſo, daß der Maul— wurf in ſeinem Gange kein Hinderniß findet. Die— ſer Schnitt muß uͤbrigens ſo weit hinter dem Loch geſchehen, daß die Schlinge i. den Maulwurf, ſo bald er bis zum Loche gelangt, und die Erde hin— ausgraben will, um die Mitte in der Hoͤhle faßt, wenn die Zunge C. losgeht. Jeder wird dieſe Weite zu berechnen wiſſen. Figur B. ſtellt den ganz zen Aufſaz vor. Wie der Fang des Maulwurfes geſchieht. Wo der friſch aufgeworfene Maulwurfs-Hau— fen iſt, wird mit einer Schaufel ſo hineingeſtochen, daß das Loch des Maulwurfes ſenkrecht zu ſtehen kommt, und dann wird dieſer Drahtbügel nach der oben beſchriebenen Art Figur B. aufgeſezt. Nur iſt noch zu bemerken, daß das Loch vorn, wo der Aufſaz geſchieht, ehe mit einer etwas feſten Erde be— hutſam verſtopft werden muß. Wenn nun der Maul— wurf bis zum Loche kommt, wo er ſchon die in der Hoͤhle aufgeſtellte Schlinge um ſich hat, und die verſtopfte Erde hinausgraben will, ſo ſtoßt dieſe Erde an das Querholz B. Die Zunge C. geht bei dieſer Berührung los, und der Maulwurf . wird in der Schlinge durch die Gewalt der Stange h. feftgehalten und gefangen. (Minkovits.) 2) Faſt auf die nemliche Art iſt eine Vor— richtung in Nro. 34 des Wochenblattes des Landwirtſchaftlichen Vereins in Bayern vom Jahre 1820, Seite 644 — 646 beſchrieben; und wir glauben es der Vollſtaͤndigkeit des Gegenſtandes ſchuldig zu ſeyn, auch jeue dort gegebene Be— ſchreibung und Abbildung hier noch mittheilen zu muͤſſen, um ſo mehr, als ſie von dem beruͤhm— ten praktiſchen Oekonom Schwerz empfohlen iſt, welcher ſagt: Ich habe dieſe Fangart mit ſo gu— tem Erfolge anwenden geſehen, ſie koſtet ſo wenig, und iſt ſo leicht zu verfertigen, daß ihre Be— kanntmachung manchem Flachsbauer und Gärtner willkommen ſeyn wird. E... Te a rn ⁵˙wtT̃ñꝓ² in ˙*˙ rx. ̃ U. ]˙² p * *⁴ͤ!.!n. ̃ EEE ⏑—‚ . TERTIEE und Land mit Kaften und Kiſten voll botankſchem Als lerlei. Diefe zudringlichen Gaͤſte kommen im Frühjahr mit einer Menge Neltenpflanzen, Topf- und Garten: Roſen ic., und im Sommer mit Hyazinthen, Ranun— keln und allerhand Blumenzwiebeln, welche fie angeb— lich ſo eben in Holland friſch und als die beſte Waare eingekauft baben, und nun hier von Haus zu Haus feil bieten. Die Pflanzen find in der Regel ſtaͤmmlg, kraftgeſund; die Zwiebeln anfehnlich ſtark. Dieſes reizt zum Kaufen nicht allein, fondern mehr noch die ſelte⸗ nen Prachtſachen, die ſie von jeder Art und unter den lokendſten Prahlereien zur Schau legen. Ihre bek ſich führenden Verzeſchniße find voll von pompoͤſen Namen, von ungewoͤhnlichen, nie gehoͤrten Farben, dle ihre Nel⸗ ken ſowohl als ihre Roſen und Hnrzintben haben ſol— len, und auf lhre Ehre auch gewiß haben. Gedrukt führen fie bei ſich z. B. ganz ſowarze Nelken mit gels ber Einfaſſung; blaue mit Goldrand. Himmelblaue Ro- fen mit gelben Streifen ic. und von Hyazinthen und andern Zwiebeln ähnliche zwar wuͤnſchesswerthe, aber noch nicht erkſtirende Saächelchen Wer glaubt, der kauft, und wer kauft, it betrogen. Noch Hit kein Einziger vor 15*) 100 l. Die Beſchreibung wird zeigen, daß Jeder ſich gar leicht dieſe Vorrichtung ſelbſt machen koͤnne. a) Iſt ein plattes, ſchmales etwa einen Fuß langes Holz, in welchem einige Loͤcher eingebrannt ſind. Es wird an feinem untern Theile in ein kleines Kldͤz— chen eingelaſſen. Bei dem Gebrauche wird um dieſes Kloͤzchen ein kleiner Ballen von Erde ange— druͤkt. p) Iſt ein vierekigter nach unten zugefpizs ter Stok, auf deſſen einen Seite ein plattes leich— tes Zwergholz, deſſen Geftalt ſich ſattſam erklärt, mit einem Nagel befeſtiget iſt; doch ſo, daß es ſich ohne Widerſtand um den Nagel drehen laͤßt. c) Iſt ein duͤnner Draht (ein meſſingener iſt, da er nicht roſtet, am dauerhafteſten). Dieſer Draht, der etwa einen Fuß lang iſt, wird an beiden Enden mit einem ſtarken Bindfaden zuſammen gebunden. d) Iſt ein kleiner Steken, der beinahe ſeiner ganzen Laͤnge nach geſpalten iſt, e) Iſt ein kleiner Steben von elaſtiſchem Holze, wie Eichen, Haſelnuß u. ſ. w. An dem Ende dieſes Stokes iſt vermittelſt eines Bind— fadens ein Klaͤppchen befeſtiget. Wenn man die Fallen aufſtellen will (denn es gehören deren zwei dazu) fo ſucht man den Hauptgang des Maulwurfs auf, und offnet ihn mit der Hand. Man ſticht den geſpaltenen Steken d. mit dem offenen Ende in einer ſchiefen Richtung in den Boden, und heftet das andere vermittelſt eines hölzernen Hakens an die Erde feſt. Dieſer Steken, oder vielmehr dieſe VBEOIEEA TON UOTE TE TEEN EDEN. UTELT TEE ETUI HNZSTET TO EHRT EST VERA EEE mw] ˙ V TEEN STIER —— » —— ů ů »¶ U za dieſen Unverſchämten hier geweſen, der nichts verkauft, aber auch Keiner, der nicht bels⸗gen oder bettogen hat. Alle Jahre kommen andere, und beklagt man ſich bei dem Lezten, daß feine Kameraden im vorigen Jahre nur betrügliche Waare gegeben haben, fo werden dleſe von jenem ſelbſt als Spizbuben geſcholten. Kenner werden ſich fo lelcht nicht anführen laſſen, denn dieſe koͤunen doch gewohnlich aus glaubhaften Katalogen und andern Schriften wiſſen, ob es von dleſen und jenen Blumen dle vorgefpiraelte Farbe gibt; aber Nichtkeu— nern und Lelchtglaͤublgen wiſſea die erwähnten Gauner ihre Wunderwaare noch immer anzuſchwazen. Manch— mal lafen fie gar einem der erſten Blumkſten des Orts einige der Pflanzen, zu denen man den weulgſten Glaue ben zeigt (als ſchwarze Nelken mit gelbem Rande ic.) einſtwellen umſonſt, und verlangen erſt im kuͤnftigen Sabre die Bezahlung dafür; allein — fie kommen dann nicht wieder, — die auf Glauben unentgeltlich bier geleſſe— nen Pflanzen behält man als Geſchenk. Dafür hat aber auch die Nelke als roth einfac geblüht, und die vimmelblaue Roſe ſich als elne gewöhnliche wilde He— kenroſt legitfmirt. Durch ſolche, ohne Bezahlung gege⸗ 101 Gabel, muß nicht in die Länge, ſondern über die Breite des Ganges eingeſtochen werden. Man laͤßt den Draht durch die Spalte der Gabel bis zum Boden des Ganges herab. Die ganze Stel— lung laͤßt ſich aus der Figur leicht erklaͤren. Nun nimmt man das Holz a. und ſezt es hinter den Ring, ſo daß der daran befeſtigte Erdballen die Oeffnung des Ganzen ſchließt; doch muß er dem Drahte nicht zu nahe kommen. Darauf wird das Holz b. in den Grund geftechen, in einer Entfer— nung, welche ſo eben das Eingreifen der Spize des daran befindlichen und beweglichen Zwerghol— zes in eines der Löcher a. zulaͤßt. Man ſticht den Stok e. in den Boden, und beugt ihn uͤber die Falle her, bis das Klaͤppchen die Einſchnitte des Holzes b. erreicht, und auf eine leichte Weiſe darin aufgeſtellt wird. Dann ergreift man die Schnur des Drahtes, und heftet ſie behutſam und ohne Anſtrengung um den Stok e. Sind die 2 Fallen aufgeſtellt, ſo wird der Gang in dem Zwiſchen— raume derſelben zugetreten. Kommt nun der Maulwurf, und findet ſeinen Gang durch den Erdballen verſtopft, ſo ſucht er ihn wegzuraͤumen, gibt dadurch dem Holze a. eine Erſchuͤtterung; die Spize des Zwergholzes b. fpringt aus dem Loche, wodurch das Klaͤppchen frei wird, der elaſtiſche Stok e. auffaͤhrt, und den Draht mit ſich nach der Hoͤhe reißt; da aber der Maul— wurf bei ſeiner Arbeit in dem Ringe lag, ſo zieht dieſer ihn mit ſich gegen die Gabel auf, wo er zwiſchen ihr und dem Drahte ſteken bleibt und er— ſtikt. Ich ziehe dieſe Fallen den eiſernen Zangen weit vor; fie Foften ungleich weniger, werden auf dem Felde nicht geſtohlen, und man ſieht ſogleich, wann ſich ein Maulwurf gefangen hat, ſtatt daß man bei den Zangen die Erde bei dem Nachſehen aufdeken muß, welches oft fruchtlos geſchieht. 5. Man kocht ſo viele abgeſchaͤlte Nuͤſſe, als Maulwurfshaufen im Garten ſind, eine oder ans derthalb Stunden lang mit einer guten Handvoll Schierlingskraut in Waſſer, und wirft in ein jedes Maulwurfsloch eine ſolche Nuß. Die Maulwuͤrfe verzehren ſelbige bald, und werden folgenden Ta— ges todt vor ihren Loͤchern gefunden. 4. Man nimmt gebrannte Kalkſteine, legt ſie an die Luft, und Sonne, und laßt fie, vor Feuch— tigkeit bewahrt, in Mehl zerfallen. Wenn man dann die Maulwurfshuͤgel auf den Wieſen und in den Gärten zerſtreuet ſieht, fo bemerkt man die— jenigen Locher, aus welchen die Maulwuͤrfe am Erſten wieder aufſteßen, ſcharrt ſie auf, und thut einen Loͤffel voll dieſes klaren Kalks hinein, und tritt ſie hierauf wieder feſt zu, damit die Naͤße den Kalk nicht ſogleich anfeuchte. Sobald der Maul— wurf hier wieder aufwuͤhlen will, kommt ihm die— ſer Kalk vermuthlich in die Naſe, oder in der Hals: und nach vier bis ſechs Wochen bemerkt man ge— woͤhnlich keinen Maulwurf mehr, und man findet ſogar welche, die ſich aus ihren Löchern heraus ge— graben, und todt liegen geblieben find, 5. Man grabe im Maͤrz, oder zu Anfange Aprils einen großen Topf, den man mit Spek, und den Boden mit Regenwuͤrmerdl ausſchmieren kann, in die Erde, zwar ſo, daß der Rand deſſel— ben etwas uͤber die Erde gehet: in einen ſolchen Topf ſezt man des Abends einen lebendigen Maul— wurf. Wenn nun dieſer zu ſchreien anfängt, wel— ches die übrigen ſogle ich vernehmen, fo kommen fie ihm zu Hilfe, und fallen in den Topf. 6. Man ſteke abgeſchnittene Zweige von ge— meinen Trauben- oder Vogelkirſchen (Prunus pa. bene Pflanzen, ſuchen fie ſich im Allgemeinen wictiger zu machen, und ihren Waaren Glauben zu verſchaffen. Manchmal glüft ihnen ein ſolcher Schuftſtreich extra — melſterhaft. Mit den gedrukten Katalogen find dieſe Wuͤrttem— berger ſehr geizig, d. h. ſie laſſen ſolche uns gewöhnlich nut fo lange in Händen, bie man felbige durchgeleſen, oder daraus etwas gewählt hat, — dann fordern fie ſolche wle— der ein. — Ob vielleicht deßhalb, daß man von ihren Betruͤ— gereien Feine gedrufte Beweiſe behalten fol! Wenn man dergleichen ungehörte Farben angeführt nur ſieht, bei man cho was vom Verkäufer zu erdalten an zu erwarten iſt. Trauen Sie diefen"alfo nicht, ſelbſt dann, wann von einem Samenhaͤndler unter Levkojen⸗ Samen (die ubrigens wie gut ſeyn koͤnnen) die Farben chamoisblau und mortire iu offentlichen Blättern an⸗ gegeben ſtehen. — Von den Herren Gärtnern Kern und Maus In Aachen erhielt ich vor einigen Jahren mehrere Sorten Camellten, Pelargonken u. dgl.; die Preiſe ftegen fie fo billig, und ihre Pflanzeu find fo gut gezogen und geſund, daß ihre bedeutende Pflanzenſammlung (die ich 102 dus), in Maulwurfs- Gänge und Löcher, ſobald man ſolche gewahr wird, ſo fliehen ſie endlich da— von. — Omnia probare — meliora tenere. Ein deutſcher Thee, der den chineſiſchen nicht nur gaͤnzlich entbehrlich macht, ſondern ihn fogar an Wohlgeſchmak uͤbertrifft. 1. Alles, was in dieſen, alle nur moͤgliche Ein— ſchraͤnkung gebietenden Zeiten die jaͤhrlichen Ausga— ben einer Familie auch nur etwas zu vermindern im Stande iſt, verdient Empfehlung, auch Be— herzigung. Unter die oft ziemlich bedeutenden Ausgaben gehoͤrt auch die fuͤr Thee, indem das Theetrinken in manchen Gegenden Deutſchlands noch ſehr im Gebrauche iſt, und bisher noch im— mer betraͤchtliche Summen fuͤr Thee ins Ausland gingen. Wenn nun Deutſchland ſelbſt einen Thee lie— ferte, der den chineſiſchen gaͤnzlich erſezte? wenn im Vaterlande ein Theekraut wild wuͤchſe, das dem ſogenannten Theebou, und grünen Thee aus China nicht nur nichts nachgaͤbe, ſondern denſel— ben an Wohlgeſchmak uͤbertraͤfe? — Dieß iſt wirk— lich der Fall. Doch ehe ich dieſes treffliche Thee— Kraut ſelbſt beſchreibe, muß ich zuvor anfuͤhren, daß die Entdekung dieſes deutſchen Thees dem th aͤ⸗ tigen Beneficiaten S Schmidt zu Roſenheim in Bay— ern angehört, einem Manne, der die Stunden ſei— ner Muße mit ungemeinem Fleiße der Pflanzen— Kunde widmet, worin er nicht gemeine Kenntniße beſizt, ohne je den geringſten Anſpruch darauf zu machen. r damals ſelbſt geſehen babe) und Sande übmiichſter Empfehlung werth ft. An Arten von Gamellten, Azolten, Rhododendronen, Magnolten, Pao aien ic. ſind ſie ſehr ſtark. Jezt nun werden Sie auf Ihre Annonce in Nro. 39 gewiß eine gute Portion Nelkenſenker und Aurlkeln zugeſcilkt bekommen haben. Ob Ihnen hleraus in kuͤnf⸗ tiger Saison ſolche Blumen erwachſen, wle Sie Sich wünſchen, möchte ich nern erfahren, — ebenfalls, ob Ste einige wit ganz neu r Zelc nung oder Farbe, und wel- cher, darunter finden, Und da ib Ihnen nun ausge⸗ kramt habe, was mir eiaſtweilen über gute und ſchlechte Der Beneficiat Schmidt hatte die Guͤte, mir etwas von dieſen Thee mitzutheilen, und Alle, welche ihn ſowohl in Punſch, als auch allein koſte— ten, aͤußerten einſtimmig, daß er den chineſiſchen Thee vollkommen erſeze, und ihn daher . entbehrlich mache. Dieſen deutſchen Thee liefern die gruͤnen Blät⸗ ter der Wirbeldoſte (Clinopodium vulgare Lin.) die aber von der Bluͤtezeit dieſer Pflanze, welche in den Heu- une Erntemonat fällt, eingeſammelt, und an einem luͤftigen Orte im Schatten getroknet werden muͤſſen. Die botaniſchen Kennzeichen der— ſelben find folgende: Der Stengel iſt vierekig und haarig; die Blaͤtter ſind eyfoͤrmig, etwas gekerbt, und haarig. Die Bluͤten ſtehen in runden viel— bluͤthigen Quirlen etwas gedrängt um den Stengel herum. Die Blumendekblaͤtter ſind borſtenfoͤrmig und gefranzt, und die Einſchnitte borſtenfoͤrmig; die rachenfoͤrmigen Blumen ſind purpurroth, manch— mal auch weiß und etwas haarig. Die beſte Zeit zum Einſammeln der Blaͤtter zu Thee iſt, ehe die Blumen ſich entwikeln. In Ruͤkſicht der Menge zum Anbruͤhen oder Aufguß des Thees kann Jeder nach Belieben viel oder we— nig nehmen, je nachdem man ſtarken oder ſchwachen Thee trinken will. Der Beneficiat Schmidt iſt vorigen Sommer darauf bedacht geweſen, eine ge— hoͤrige Menge von dieſem Thee zu ſammeln und Liebhaber, die ſich ſelbſt von der Guͤte deſſelben uͤberzeugen wollen, duͤrfen ſich nur in frankirten Briefen an ihn wenden: Kauf- und Handelsleute aber, die ſich ihn beizulegen wuͤnſchen, haben die billigſten Preiſe zu erwarten, indem der Beneficiat Schmidt weit davon entfernt iſt, Gewinn zu ſu— chen, ſondern blos, wie billig, eine Eutſchaͤdigung fuͤr ſeine hi verlangt, Nelken TER BEE fo fhmeihie th ur im urn rigen Sommer noch die Nelkenflor in dieſen Blattern von Ihnen botaniſchfreundſchaftlich mitgetheilt zu finden mit Velſaz: wer Ihnen gute, und wer die beſten Nelken zu= geſandt hat. Schlechte haben Sie fiber keine erhalten. ) So eſt in Weſtphalen. C. L. Rauten bach. Mitglied der praktiſchen Gatten - bau⸗Geſellſdaft in Bayern *) Dir Redaktion macht hier aufmerkſam auf Herren K d nigs Widerruf feiner Bitte in dieſen Blat⸗ teen v. Is. S. 360 105 Möchte man doch einmal Flug werden, und das Geld nicht nach Millionen dem Anslande für Dinge zuwerfen, die man im Vaterlande eben ſo gut, wo nicht beſſer haben kann. 2. Das Erdbeerkraut gehoͤret unter die inlaͤn— diſchen Theekraͤuter, uͤbertrifft faſt alle andern an ſchoͤnem Geſchmak und guter Wirkung. Das befte iſt Dasjenige, welches auf den hoͤchſten Gebirgen waͤchſt. Man ſammelt zu dieſem Behuf die Blaͤt— ter mit der Bluͤte im Maͤrz, April und Mai, wenn ſie noch jung ſind, bei recht trokener Witterung, und zwar die zarteſten Blaͤtter. Dieſe muß man fo reinlich ſammeln, daß wan fie nicht wafchen darf; um ſie vollends zu troknen, legt man ſie auf Obſthuͤrden an die Luft, nicht aber an die Sonne, weil derſelben Strahlen die beſten Theile der Blätter verfluͤchtigen wuͤrden. Man kann auch dieſen Blaͤttern die Figur geben, welche der aus— laͤndiſche Thee hat, wenn man die Stiele ſauber abkneipet, Platten uͤber dem Feuer troknet; dabei aber, wenn ſie warm und weich ſind, zwiſchen den Haͤnden rollet, und unter dem Rollen erkalten laͤßt. Iſt das Kraut auf dieſe Weiſe getroknet, ſo bruͤhet man es, wie andern Thee an. Der Extrakt aus dieſen Blaͤttern wird wie der vom gruͤnen Thee, durchaus gruͤn, und iſt von dem wahren Thee— Extrakt nicht zu unterſcheiden, uͤberdieß auch der Geſchmak den chineſiſchen gruͤnen Theeblaͤttern voͤl— lig gleich, ſogar hat er faſt alles Angenehme, alles gelind adſtringirende, gewuͤrzhafte, oder wie man es ſonſt nennen will, an ſich, welches man an dem feinen Thee findet. und die feinen Blaͤtter auf warmen Ueber die Zucht blauer Hortenſien. Zur Aufklärung der Anzelge des Herren J. Jedliz ka in Nro. 40. v. Is. Verſuche entſcheiden bereits, daß, wenn Eiſen— feile in Toͤpfe der Hortenſien gebracht wurde, de— ren Bluͤten blau erſchienen; das vom Herrn J. Jedlizka gebrauchte Engelroth iſt aber auch Ei— ſen, und zwar Eiſenoxyd, kann daher nur durch ſeine von den Pflanzenſaͤften aufgenommene und aſſimilirte Baſis wirken; daß aber die Blumen nicht fo blau ausfielen, wie ein anderes Mal, ſcheint daran zu liegen, daß jenes erſtere Engel— roth weniger oxydirt war, und es ſcheint hiefür auch beſonders die Umſtand zu ſprechen, daß Eiſen, was dem Grunde beigemiſcht wird, durch ſeine dort vor ſich gehende Zerſezung ein um fo intenfiveres Blau erzeugt, als das in die Saͤfte der Pflanzen aufgenommene Eiſen den geringſten Oxytations— Zuſtand beſizen möchte. Die rothe Farbe des Engelroth konnte ſohin hier nicht auf eine rothe Blume wir— ken; wenn es aber wahr iſt, woruͤber ich jedoch keine eigene Erfahrung habe, daß das Durchfahren eines Nelken-Ablegers durch spartium scoparium oder Genista tinctoria (Ginſter) die Blume gelb färbt, dann möchte die rubia wohl eine rothe Farbe liefern, und curcuma mit einer Aufloͤſung von Soda begoßen eine braune bilden? Vielleicht koͤnnte der Effekt Statt finden, wenn dieſe als Pulver in den Toͤpfen mit Erde vermiſcht wuͤrden. Um Verſuche und Mittheilungen in dieſem Blatte bittet Col n. Carl Brocke. — ————— ——— — — ß —— . rr Bitte an die Herren Hof⸗ und Kunſtgartner. Im heurigen Fruͤhjahre follten in Frauendorf wieder viele ausgeſtokte Waldplaͤze und rigolte Felder zu Gärten umge= legt werden. Dazu mangeln uns ſowohl Sträucher als Sa— men. Viele Herren Hof- und Kunſtgärtner haben davon Ueberfluß. Jene dieſer Herten, die uns wohlwollen, bitten wir um guͤtige Unterſtuͤzung mit ihremEntbehrlichen! Haupt⸗ ſaͤchlich wur ſa en wir Mandelſtämmcen, Bignonia radicans, Daphne Laureola, ſchoͤne Jasminen-, lexarten, Lirioden- drons, Platanen, Azaleen, Kalmien, Andromeden, u. dgl; An Samen: Acer, Amygdalus, Glelitsehia, Hibiscus, Juglans nigra und cinerea, Pinus, Taxus, Cupressus, Plata nen, ſchoͤne Robinien u. Cytisusarten, oder was ſonſt beliebt, Der Wahl der Geber wird überlaffen, was fie an Straͤu— chern oder Geſtraͤuch-Samen noch ſonſt entbebrllch haben, da wir Alles brauchen können, was zu neuen Anlagen nach großem Maßſtabe erfordert wird, z. B. Ailanthus, Ara- lia spinosa, Morus nigra, Viburnum roseum,f&höne Arten Syringen, Corylus, Tilien, Quercns, Fagus, Fraxinus erispa, ſchöne Roſen u. dgl. — Jeden N 2 225 r 95 Nüzliche Unterbaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Aus einem Schreiben an den Vorſtand.) Ich kaun nicht unterlaſſen, mich, als mehrjähriges Mit⸗ glied, über meine bisherige Unwirkſamkelt zu entſchul⸗ digen; allein viel zu unerfahren, und ſelbſt mit mei⸗ nen Erfahrungen nur ſo weit vorgeruͤkt, als fo viele Andere bereits geweſen, wollte ich um keinen Preis ſchnell auflodernde Ideen, ohne Prüfung der allgemeis nen Beurtheilung unterlegen, um fo weniger ſchon be⸗ ſprochene Meinungen mit einem Auhaͤngſel meiner viel> leicht unrichtigen Auselnanderſezung vermehren; daher ich lieber nachahmte, verſuchte, verwarf, was au- dere bewährte Männer als Leitfaden in unfrer Zeitung publichtten und mich im Stillen freute, ein oder das andere Nefultar ſelbſt ſchon früher gefunden zu haben, daher es auch oft kam, daß mich meine Umgebungen mauchmel noch unter meinen wirklichen Werth tiefer herabſezten, well mein Nachbar vielleicht eine ſchoͤnere Flor, und größere Quantität auserleſene Blumen auf der Stellage oder im Glashaus hatte, als ich; allein mich hatte von jeher eine kleine Pflanze, ein Garten in feiner Entſtehung, mehr intereſſirt, als ſtrozende Blüten und vollkommene Gärten, die mit ungehenern Koſten und dabei verwendeten Kuaſtverſtändigen — na⸗ türlich gelingen muͤſſen. Als Mllitakr, im gegenwärten Zeitalter durch die man⸗ nigfaltigen Erelgniſſe ſtets in der Welt herumgeworfen, war ich nicht unempfindlich fuͤr die ſchoͤne Natur; als Zeichner hatte längft jede ſchöͤne Gegend, Grapplrung eines Baumes ic. beſondern Eindruk auf mich gemacht, um ſo mehr, da ich als Jaͤger ſo vlel gelegentlich mich in der⸗ lei ſchoͤnen, auffallenden Gegenden und Gehölgen her- umtummelte; ich ſah fo viele Anlagen und faud, daß jene immer dle ſchoöͤnſten waren, die der Natur am Mel⸗ ſten gleichkamen, und durch die fchöne Abwechslung der verſchiedenen Holzgattungen der Effekt geſteigert wur⸗ de; nun wollte ich dieſe kennen lernen, und bekam das durch die Luſt, ſelbſt eine Probe zu machen, was mir als Zeichner nicht ſchwer fiel, fing an, einige verödete Plaͤze z. B. vor unſerer Kaſerne zu bebaueu, lernte erſt ein⸗ beimifhe, dann exotiſche Pflanzen kennen, ging dann zu Blumen und Obſtbäumen über, und bin nach und nach fo weit vorgerüft, daß ich ſelt der Zeit bet Anle- gung und Ausführung mancher Anlagen, Gaͤrten, Glas⸗ haͤufet ic. zu Rath gezogen wurde, oder wohl gar die ganze Herſtellung nicht unglüflih übernommen habe, daher, ohne zu prahlen, verſichern kann, daß durch mein Bei⸗ ſplel recht viel geſchah, was auſſerdem gewiß unterlafs fen worden wäre. Dies Alles ſeze ich her, um mich als wirklich, aber im Stillen mitwirkendes Glied des Gartenverelnes kei⸗ ner Laulgkelt beſchuldigt zu ſehen, und bitte wir meine unaufgeforderte, geſchwazige Rechtfertigung nicht Uebel zu nehmen. W. L* M. * (Frauen ⸗Verdienſte um Gaͤrtnerel.) Iſt es nicht gerecht und billig und wuͤnſchenswerth, daß im Bereiche der Gärtnerei, Landes-Verſchoͤnerung, Bo⸗ den⸗Veredlung etc., auch den Verdlenſten der Frauen Öffentliche Auerkeunung und Ermunterung, gebuͤhrendes Lob und bleibender Ruhm in diefen Blattern beurkuns der werde! Still und geraͤuſchlos wirkt fo manche hoch⸗ herzige Frau in verborgener Zurükgezogenhelt zum Nuzea für Mit- und Nachwelt, ohne daß davon über die Grenze der heimathlichen Fluren eine Kunde dringt. Denn die Frauen hillen ſich gerne in beſcheldenes Schwelgen, und wir Manner find gewohnt, uur von unferen eigenen Thaten zu reden! Darum fey es mir erlaubt, hier mit gebuͤhrendem Lobe der hochherzigen und ſeltenen Frau Gräfin Eszterhazy in der Stuhlwelßendurger Gefpannicaft zu erwähnen. Sie übernahm, nach thaͤtlger Beſchaͤftlgung ſich ſehnend, im Jahre 1812 zwei Stunden von Stuhlweißenburg eine große moraftige Puſta oder Haide, die jezt zum blühendſten Paradiſe umgeſchaffen tft. — Dieſe wahrs haft große Dame legte einen Wald von 400 Joch mit in⸗ und ausländiſchen Bäumen as; Welngärten, Fels der, Wieſen etc. find unter ihrer Kultur im upplgſten Flor; ihr Hausgarten zählt über 100 Joch, wo ſelt Jahrhunderten 40 alte Eichen in einer Rundung einen heiligen Schatten bilden; — Faſanerle, Wild, Schäfferei von sooo Merinos, dann eine Schwelzerei find aufdie Stufe der hoͤchſten Vollkommenhelt gebracht, kurz: jeder Zweig der Landwirthſchaft wird von ihr mit einem Elfer und einer Umſtcht Eulfvirt, welche die ganze Nachbarschaft zum Erſtaunen hlureiſſen! Die ganze Puſta hat gegen 10000 Joch, und dleſe ſeltne Frau iſt die Seele des Ganzes; jeder Baum wurde von Ihrer Hand aus Sa⸗ men gezogen, und jezt hat ſie die Freude, Holz fuͤr ih⸗ ren Bedarf ſelbſt zu ſchlagen, (denn auſſer dleſen Mies ſenelchen wuchs früher kein Strauch auf der ganzen Haide.) Sehr Vieles ließe ſich von der allgemein bewun⸗ derten Wirkſamkeit diefer edlen Dame noch ſchrelben, und ich ergreife dazu vielleicht eln n die * . . Um ſolche ſehr willkommne umſtaͤndlichere Nachricht bittet den anouymen Elnſender dringendſt die Redaktlon. Logogrlph. Kaunſt du mich errathen? Ich wirke nicht Thaten, r. Du ſiehſt mich entſtehen, Du ſiehſt mich vergehen, Ich komme als Herrſcher elnhergezogen, Ich fileh’, wenn ſich thuͤtmen des Meeres Wogen; Du magſt mich von vorn, von histen leſen, Du finder in mir dasſelbe Weſen. — 2 4 4 D err re — — ED In Sommiffion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. Der ganzjährige Prels iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Co uvett — portofref. Allgemeine deutſche Ga nl! Z kite un g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. Ne. 14. \ C. April 1829. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Auch noch eln Wort über den Astragalus baetieus (Stragel⸗ Kaffee.) — Wie man zuverläffig die Erdfloͤhe abhalten kann. — Beltrag zur Vermehrung des Welnſtoks. — Die Strukrübe. — Ueber die Blüte des Welnſtoks. — Verfahren der Engländer, das ganze Jahr durch einen Nachwuchs junger Kartoffeln zu haben. — Verbeſſerung bel Spalier⸗ Bäumen und Weinftöten. ö Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Wohlgeborn, Herr Franz de Paula Saller, Jahaber des Edelſizes und Hellbades Adelholzen bel Traunſtein in Bayern. — Johann von Pörök zu Szendrö, mehrerer loͤbl. Comitaten Gerichtstafelbelſizer, wohnhaft zu Podrat- sany in Ungarn, — Ferdinand Maximilian von Wohlfarth, der Rechte Doktor in Landshut. — Franz peter Piettner, ausuͤbender Winzer, Küfer und Büttner zu Nordhelm, k. b. Landgerichts Volkach im Untermaln⸗Kreiſe. — Anton Samaß a, Kunſt⸗ und Glokengießer zu Laibach in Illyrien. — Sofepb Anton Weckert, Maͤdchenlehrer in Haßfurt im koͤnigl. bayer. Uatermaln⸗Kreiſe. Auch noch ein Wort uͤber den Astraga- lus baeticus (Stragel-Kaffee.) Obſchon uber dieſes vortreffliche Produkt fo viel Vorzuͤgliches in jedem Jahrgange der allge— meinen deutſchen Gartenzeitung auf verſchiedenen Stellen geſagt iſt; obſchon, wie daraus hervor— geht, ſo manches Mitglied dieſer praktiſchen Gar— tenbau-Geſellſchaft feinen Pflichten entſprochen, und dieſes Produkt auf verſchiedenen Wegen, als eine gewiß taugbare Fruchtpflanze praktiſch er— probte und in die Hände des ausuͤbenden Publi— kums brachte: obſchon, ſag ich, all dieſes geſchah und geſchieht; ſo ſieht man dennoch dieſes, nie genug zu empfehlende Kaffee-Surrogat noch wenig ins Leben treten. Wenigſtens in unſern umgeben— den Bezirken. Was mag denn nun dieſes wohl hindern? Ich will die Antwort verſuchen: Die Hinderniſſe, welche dem, ſo ſehr empfeh⸗ lenswerthen Stragel-Kaffee im Wege ſtehen, um ins gemeine Leben treten zu koͤnnen, ſind zunaͤchſt und vorzuͤglich a) der unzwekmaͤßige, man darf wohl ſagen, der zwekwidrige Verbrauch deſſelben; denn (ich ſag' es aus Ueberzeugung) faſt Jeder, der ihn in unſe— rer Umgebung anpflanzte, ſah mit geſpannter Erwar- rr. PEST ET ⏑— —r 22. ( — —————— Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Beiträge zur Herftellung der nöthigen Gebäude in Frauendorf. (Nach der Reihenfolge, wle fie elullefen.) (Fortſezung.) 26) Herr A. G. ſandte Are mit dem Motto: Nur durch Zuſamenwirken lann Großes geſchehen. Und dieß iſt die Tendenz unſers Vereines! 2 fl. 42 kr. o (. Se el mit dem Motto: 4 Die S S fol mit Entzuͤken Stets auf das A bliten. 78) Herr Joh. Mich. Schmitt, erſter Lehrer zu (14) 106 tung der Dinge, die da kommen ſollten entgegen. Indeß die Pflanzen empor wuchſen, bluͤhten, und, dem Scheine nach, reife Schotten hatten, wurde der Heißdurſt ſo groß, daß man es nicht unter— laſſen konnte, ſie abzunehmen, die Koͤrner zu bren— nen (reſpektive zu verbrennen) oder zu verſengen, und ſich fo ein recht unangenehmes Getraͤnk zu bereis ten. Und in dieſer Verfahrungs-Art mag den auch wohl die Urſache zu ſuchen ſeyn, warum (wie mir ein parktiſcher Arzt verſicherte) er, ſelbſt bei maͤßigem Gebrauche, bei verſchiedenen Perſonen Kopfſchmerzen hervorbrachte. Iſt nicht jedes ver— dorbene Getraͤnk dem Koͤrper mehr oder weniger ſchaͤdlich? — Alſo auch dieß. Wer nun aber ein vollkommen gutes, geſun— des, lieblich und angenehmes Getraͤnk von dieſer Pflanze erziehen will, der habe Geduld, und ſuche ſich Vorrath auf ein Jahr zu verſchaffen; denn ich, und Jeder, der es verſuchte, wird es erfahren haben, daß die, ein Jahr alte Koͤrner, bei richtiger Be— handlung, den im lezten Jahre gezogenen und ver— brauchten weit vorzuziehen ſind. Wir trinken die indiſchen Bohnen ja auch erſt, nachdem ſie ein oder zwei Jahre, oder wohl noch aͤlter ſind. — Das zweite Hinderniß iſt: der jezige Spott⸗ preis der indiſchen Bohnen. Allein bleibt dieß immer der Fall? und ſey es, ſo hat man den Stragel- Kaffee bedeutend wohlfeiler, und der, des beſten indiſchen zu trinken Gewohnte, findet an dieſem fuͤr ſeinen Geſchmak zureichenden Erſaz. Darum kauf' dir ihn in der Zeit, ſo haſt du'n in der Noth! — a Das dritte Hinderniß iſt endlich in dem Heere, der mit indiſchen Bohnen handelnden Kaufleute zu ſuchen, die jenen Stragel-Kaffee ſo zu verſchrei— en wiſſen, als ob er nur Tod und Verderben mit ſich fuͤhre. Dieß thut ja der indiſche vollkommen, wie dieß mein Herr Kollega in ſeinen Unterhaltun— gen im Gartenſtuͤbchen fo recht auseinander ſezt. Man ſehe hieruͤber des Obſtbaumfreundes Nro. 52. Seite 282 u. f. und Nro. 55. — Sollte ſich mein genannter Herr Kollega nicht bewogen fuͤh— len, dem Stragel: Kaffe noch ein Wort zu feinen „Unterhaltungen, zu ſprechen, da dieſem doch lange ſchon das Praͤdikat „Geſundheits-Kaffee“ beige— legt wurde, was er in hohem Grade auch wirklich verdient. Peſch, Reglerungs⸗Bezirks Duͤſſeldorf. J. W. Arrenbrecht, Mitglied der praktiſchen Gartenbau— Geſellſchaft. Wie man zuverlaͤſſig die Erdfloͤhe ab: halten kann. In Nro. 3 des erſten Jahrganges der Garten— Zeitung Seite 25 werden mancherlei Mittel gegen die Erdfloͤhe angegeben, wovon einige man— che Schwierigkeit mit ſich fuͤhren, wieder einige, die, (wenn nicht alle Vorſicht gebraucht wird), auf die Pflanzen nachtheilig wirken konnen; und endlich auch einige, durch deren Anwendung man ſeinen Zwek gar nicht erreicht. Zufaͤlliger Weiſe erfand ich ein Mittel gegen dieſe laͤſtigen Gaͤſte, deſſen Wirkung von Vielen geſehen und nachgeahmt wur— de, und ich nicht mehr umhin kann, dasſelbe allen verehrlichen Leſern der Gartenzeitung hier mitzu⸗ theilen. Da bekanntlich alle Krautpflanzen, von dem gemeinen grünen bis zum Blumenkohl, dieſem Vegetations-Feinde, (jedoch in einem Jahre mehr als im andern) unterworfen ſind; ſo finde ich es nöthig „ vorerſt die Behandlung meiner Kohlbeete naͤher zu beſchreiben. 2 ee. ñꝑkßk Burkardroth, k. b. Landgerichts Kiſſingen 4 fl. 42 kr. unter der Deviſe: Ein Scherflein zum Glashausbau. 29) Herr Villard in Speyer unter der Devife: a Crescat eundo! 50) Herr Andreas Reichsgraf v. Wielopolski, k. k. wirklicher Kammerherr u. Grundherr der 2 fl. 22 kr. Herrſchaften Wieprz bei Zywiec u. Uysoly 10 fl. — kr. 81) Herr Franz Feßler, Hofgaͤrtner Sr. Emi⸗ nenz, des Fuͤrſten Primas von Ungarn, zu Preßburg. A N 1% 82) Ein Ungenannter, durch die koͤnigl. Ober-Poſt⸗ Amts Zeitungs-Expedition München 5 fl. — kr. mit dem Motto: 107 Es iſt allerdings ſehr wohl gethan, feinen Krautz oder Gemuͤſe-Garten in der Regel vor dem Winter zu rigolen, d. h. umzugraben. Ich ſage in der Re— gel, allein es gibt keine Regel ohne Ausnahme, deß— halb bediene ich mich auch nie der Brille der gewoͤhn— lichen Kalendermacher, ſondern rigole nur dann vor dem Winter, wenn man mit unbewaffneten Augen Froſtwetter vorausſieht. Es iſt im Durchſchnitte mehr nach- als vortheilhaft jedes Jahr im Herbſte zu rigolen; und fallt zum Ungluͤke ein naſſer Wine ter ein, fo iſt die Arbeit nicht nur unnuͤz, weil frucht— los, ſondern ſogar doppelt ſchaͤdlich; denn das ri— golte Stuͤk wird dadurch ſo zuſammengeſchlagen, daß ein abermaliges Rigolen im Fruͤhjahre die nds thige Lokerheit des Bodens nicht bewirkt. ) 5 Daher habe ich es mir zur andern Regel gemacht, uͤberhaupt den Garten nie vor dem Winter zu gra— ben, ſondern nachdem der Winter ausfällt, entwe— der im Februar oder Maͤrz, es verſteht ſich nur bei trokener Witterung. Sind nun die Beete, ſey es früher oder fpäter, eingerichtet, fo beſaͤe ich fie ent- weder Ende März oder Aufangs April mit gemei— nem Kopfſalat-Samen ganz dicht, und ſeze zur Zeit meine Kohlpflanzen in dieſe von Salat Abergogeiith Beete. Auf dieſe Weiſe halte ich die Erdfloͤhe ab; denn ſo lange noch Salat (der bei dem Anwachsen. der Kohlpflanzen nach und nach ausgepfluͤkt werden muß) dazwiſchen ſteht, beſpringt kein Floh die Kohl— pflanzen. Iſt der Salat endlich ganz weg, ſo fin— den die verwöhnten Lekermaͤuler am Kohlblatte kei— nen Kizel mehr fuͤr ihren Gaumen. Sey es auch, daß noch einigen der Hunger der beſte Koch wuͤrde, „) Man ſehe hleruͤber den Aufſaz: „Von den Vorthel— len des Umgrabeng im Herbfte” im erften Jahr- gange der Gartenzeitung Seite 275—276 am Ende. fo hat man doch nun an den Untergang ſeiner erftark- ten blaͤtterreichen Kohlpflanzen nicht zu denken. Und welchen Vortheil gewaͤhrt dieſer Salat, als Zu— lage zum Futter fuͤrs Vieh! Seite 24 dieſes Jahrganges heißt es ferner: „Noch ſcheinen die Erdfloͤhe einige Pflanzen zu mei— den, als Zwiebeln u. a. m. Es iſt daher gut, Zwie— beln, Kreſſe, Radischen u. f. zwiſchen ſolche Sorten, die man ſichern will, zu fäen.” — Zwar habe ich dieß nicht verſucht, allein es ſcheint mir das Gegen— theil in zweifacher Hinſicht zu ſeyn. Erſtens zie— hen dieſe Pflanzen den Floh nicht in ſich wie der Salat, ſondern verurſachen zweitens eben dadurch, deſto groͤßern Schaden an den Kohlpflanzen. — Und da ich glaube, daß dieſe Thierchen wenig oder viel— leicht keinen Geruch haben, ſo ſcheint mir auch die am a. o. beigefuͤgte Schlußangabe: „Wenn der Same vor dem Ausſaͤen, mit Miſtjauche, Urin, Salpeter, Knoblauch, Schwefelblumen oder Tabaks— Aſche in Waſſer gequellt wird, gehen die Erdfloͤhe nicht daran, nicht anwendbar zu ſeyn. Wenigſtens blieben mir alle hiemit angeſtellten Verſuche frucht— los. — Obiger. Beitrag zur Vermehrung des Weinſtoks. In der Gartenzeitung vom Jahre 1826 Seite 185 werden Gartenfreunde aufgefodert, die Reſul— tate, welche mit Vermehrung des Weinſtoks aus den Augen gemacht werden, mitzutheilen. Da ich einige gerathene Verſuche gemacht ha— be, fo glaube ich ſolche den Freunden der Garten: und Weinkultur bekannt machen zu koͤnnen. Die Fortpflanzung nach der am angefuͤhrten Orte beſchriebenen Methode geht ſehr gut an. Im Fruͤhjahr 1827 legte ich mehrere nach jener Wei— K R r. ä 223 — Ä ñ — . — —•Zͤ̃—-² N Ich wuͤnſchte mehr geben zu. können. 83) v. den in München 2, % kr. mit dem Motto: Ein Steinchen! — Gefolge haben! 84) Herr Ignaz Loyola v. Minkovits, Pfarrer zu Novigrad bei Carlſtadt in Croatien 5 fl. — kr. mit dem Motto: 1070 ö Moͤge es hunderttauſende im Hell Dem! der froͤhllch feinen Garten Mit Emſigkelt bebaut; 6 Gewäͤchſe pflegt von allen Arten, Und ſtets auf Gott vertraut. Heil Dem! der in der klelnſten Bluͤte, Die die Natur 'gewaͤhrt, Des Schoͤpfers Welsheit, Macht und Zuͤte Mit Dankbarkeit vermehrt. (14*) 106 fung zugeſchnittene Augen in ein warmes Miſt⸗ Beet: die meiſten kamen hervor, doch gingen außer zweien alle unter den Melonen-Blaͤttern ein. Hier zu Lande iſt an der haͤufigen Vermehrung des Weinſtoks nichts gelegen. Ich wollte alfo die Miſtbeete damit nicht verlegen, ſondern legte im November 1827 gegen 30 Augen ohne die Sei— tenrinde abzunehmen, der Laͤnge nach 2 Zoll tief in die umgegrabene Erde, und trat fie ſachte an. So blieben ſie uͤber den Winter ohne geringſter Bedekung. Der Froſt erreichte bei geringer Schnees deke 24 R., und doch habe ich das Vergnuͤgen gehabt, zu ſehen, daß die meiſten bis halben Juni aufgingen. Mehrere haben 8 Schuh lange Triebe gemacht. Einige wurden ausgegraben, und es fand ſich, daß an beiden Schnitten ziemlich ſtarke Wurzeln hervorgewachſen waren. Wenn eine nahe an der Erde gewachſene Rebe nach der Laͤnge im Herbſt niedergelegt, und nur 2 Zoll mit Erde bedekt wird, ſo wird aus den meiſten Augen Trieb und Wurzeln erzeugt (beſſer iſt es, wenn die Erde im Frühjahr unberührt ge— laſſen wird.) Wird nun die in der Erde liegende Rebe zwiſchen den Trieben abgeſchnitten, ſo hat man ſelbſtſtaͤndige Stoͤke; und laͤßt man die aus den vom Mutterſtok entfernteſten Augen erwachſene Rebe ungehindert wachſen, und behandelt ſie in kuͤnftigem Herbſt auf die nemliche Art, ſo kann man in einigen Jahren eine große Streke mit Weinftöfen beſezen, ohne ein Miſtbeet haben zu muͤſſen, oder die Vermehrung durch das mit mehr Umtreiben verbundene Sezen der Fechſer bewirken wollen. Nach der Anweiſung des verehrungswuͤrdigen Korreſpondenten aus Korneuburg 18 26, Seite 241 wurden im Fruͤhling 1828 mehrere, 10 bis 11 W. Schuhe lange Reben gebogen; jene welche nur etwas die Erde beruͤhrten, ohne im geringſten damit bedekt zu ſeyn, ſchlugen gegenuͤber des Au- ges Wurzeln; freilich mag auch die im ganzen Som⸗ mer geherrſchte feuchte Witterung dazu beigetragen haben. Viele von den unbeſchnittenen Reben hat— ten 50 bis 40 Augen und ſezten noch mehr Trauben an, welche aber wegen der unguͤnſtigen Witterung ungenußbar waren, denn in dieſem Lande kann man ſich nur in einigen guͤnſtigen Jahren des Genußes einer guten Traube erfreuen. Ich bin der Meinung, daß wenige Gewaͤchſe, wenigſtens kein ſo nuͤzliches, wie der Weinſtok iſt, fo leicht wie dieſer vermehrt werden kann; unend—⸗ licher Vortheil für die Suͤdlaͤnder — und wir Nord: laͤnder wuͤnſchen ihnen vom ganzen Herzen Kraft— fuͤhle, unverdroßenen Fleiß bei der Wartung der edlen Rebe, und Befolgung des von Herrn Fi— ſcher und klugen Weingaͤrtnern gegebenen Beleh— rung, dann reichlichen Seegen Gottes, damit ſie auch uns von ihren Ueberfluß einen Theil koͤnnen zu⸗ kommen laſſen. Auch die im Obſtgaͤrtner im Zimmer Seite 280 angegebene Erziehungsmethode der Weinſtoͤke in Blumentöpfen habe ich vortrefflich gefunden, und genieße ſeit 3 Jahren nebſt meinem Amtsgenoſſen das Vergnügen, das ſchoͤne Grün, Bluͤhen, Wach⸗ ſen, und das Zeitigen einer Anzahl von 50 bis 60 Weintrauben, vom Schreibtiſche an den Fenſter— gittern anzuſchauen, und die ſtufenweiſe Entwik— lung zu beobachten und zu bewundern. Gerade unter einen gegen Mittag gekehrten Fen⸗ ſter ſteht ein Weinſtok; im Frühjahr war die Re- be durch die Abzugsloͤcher der Töpfe geleitet, dieſe mit guter Erde angefuͤllt, am Fenſter befeſtigt, der Rebe im Topf 6 bis 2 Augen gelaſſen. Die im Topf ſtehende Rebe wird vom Mutterſtok nicht Verſchieden iſt der Menſchen Sinn, Und ganz verſchleden ihr Betragen; Den treibt die Luft zum Flſchen hin, Und jenen dort treibt fie zum Jagen. Der Eine liebt das Kartenſplel, Der Andere Muſik und Tanzen; Es llebe Jeder, was er will, Und ich — ich liebe meine Pflanzen. 8 5) Herr FgnatiusQlndreaddeMariassevich, Parochiae in Czerovacz Administrator in Croatia „fl. kr. mit dem Motto: Duleis ex labore fructus! 36) Joh. Nep. P. 1 fl. — kr. F- UB M. z fl. 8 . mit dem Motto: x 409 getrennt, bekommt alſo von dieſer hinlaͤnglichen Saftfluß, wächft freudig, ſchlagt bei mäßigem Feuchthalten der Erde bald und viele Wurzeln, kann in der Folge vom Mutterſtok getrennt, entwe— der im Gefaͤß gehalten oder herausgehoben und mit den ganzen Ballen auf einem beliebigen Plaz geſezt werden, wo oft gleich im erſten Jahre die Fruͤchte gedeihen, weil die Wurzel gar nicht beſchaͤdigt wird. Jaroslau, Georg Karakals, Mitglied der praktiſchen Gartenbaus Geſellſchaft. Die Struk ruͤbe. Seit etlichen Jahren iſt die ſogenannte Struk— Ruͤbe, welche beſonders in Boͤhmen, gebraͤuchlich angebaut wird, zur beſondern Aufmerkſamkeit ges kommen. Sie iſt, meines Wiſſens, noch nirgends gut beſchrieben worden. — Die darüber, gepfloges nen Verhandlungen gehen auf die Art und Weiſe, wie man ſie anbaut, benuͤzt, und welchen Ertrag ſie gewaͤhrt. Ehe wir zu einer guten Beſchreibung gelangen, wollen wir einſtweilen das einzeln daruͤ⸗ ber Mitgetheilte ſammeln. Einſt wird ſich daraus ein Ganzes machen laſſen. Der Herr Regierungsrath Jordau gibt dar⸗ aͤber folgenden Bericht. — „Die Strukruͤbe oder der ſogenannte boͤhmiſche Krautſtruk (Brassica gon- gylodes oblonga) iſt außer Boͤhmen wenig be⸗ kannt. Ich erhielt. den Samen vom Hofrath Girtler von Kleeborn, und baue ſie ſeit drei Jahren zu Pſendorf. Sie bezahlt ihren Anbau nicht allein durch die Ruͤbe fuͤr den Winter, ſon⸗ dern auch zugleich durch die haͤufigen Blaͤtter fuͤr Herbſt⸗Gruͤnfutter ſehr reichlich. Sie verlangt aber einen fruchtbaren, beſonders etwas feuchten, aber nicht naſſen Boden. Trokene Witterung iſt ihr nachtheiliger, als der Kraut- und Runkelruͤbe. Die Pflanzen werden, wie die vom Kopfkohle, im Garten⸗Grunde erzogen, und mit Anfang Juni aufs Feld verpflanzt. Um ihre Blaͤtter frei ausbreiten zu konnen, braucht jede Pflanze für ſich einen Raum von 4 Quadrat Fuß. Sie werden in der Folge wie Kopfkohl behakt und angehaͤuft. Man kann in der Regel auf 400 Zeutner Ruͤben pr. Jauchert zählen. In dem guͤnſtigſten Sommer 18 19 gab der Jauchert 676 Zentner. Die größten Ruͤben wogen mit dem Kraute 12 Pfd., entblaͤttert 15 Pfd. Das Kraut, als den vierten Theil vom Gewichte der Ruͤbe angenommen, entfallen noch nebſtbei 169 Zentner Gruͤnfutter, zu einer Zeit, nemlich im Oktober, wo es meiſtens an dieſem Fut⸗ ter zu mangeln pflegt. Einen beſondern Werth vor der Burgunder (Runkel-) und Krautruͤbe (2) und den Kartoffeln, erhält die Pflanze dadurch, daß fie, indem man ſie uͤber der Erde von der Wurzel hakt, ohne alle Verunreinigung der Ruͤbe oder des Krauts, bei Regen und Schnee eingebracht werden kann. In der Fütterung gleicht fie ganz der Kohlruͤbe, und läßt ſich eben ſo lang, wie dieſe, aufbewahren. Ueber die Blüte des Weinſtoks. (Von Herrn Maximilian Keller zu Freiburg lim Breisgau.) Nicht ſelten ſieht der fleißige Winzer, bei aller ſeiner Muͤhe zur Herbſtzeit, ganz geſunde Stoͤke, die entweder nur einzelne Beeren, oder gar keine Trauben tragen, wenn auch die Jahrszeit volle : kommen guͤnſtig war. Er troͤſtet ſich mit dem Gedanken, kuͤnftiges Jahr den Schaden erſezt zu — Bäume, die faftig und wurzelreich ſtehen, Laſſen im Jahre nur Einmal Frucht fehen: Doch die Geſellſchaft der herzlich Getreuen Mehret uns Baum und Frucht taͤglich mit neuen! — fl. 20 kr. 8 8) Herr G. K. P. a. S. G. in S. - mit der Deviſe: Pomona! Carlſtadt in Crontten. 89) Franz Julius Fraß, Elaine der Karl⸗ 2 fl. — kr. ſtaͤdter Militaͤr⸗Grenzze mit dem Motto > £ f Wohlwollen trägt eln offenes Geficht. | Des Guten Werth verkennt der Kluge nicht. 90) Herr Ant. Bl. v. Mätthskovies, der hohen Banal⸗Tafel beeideter Notar 2 fl. — kr. mit dem Motto: So allgemein nuͤzlichegweke zu unterſtuͤzen, iſt jedes Weltbuͤrgers Hochgenuß. Dar um, o Allvater! gib diefem Bunde Wachsthum, Segen und Gedeihen! 110 ren a — ſehen, und erwartet von Jahr zu Jahr eine reich— liche Ernte, aber vergebens. Die Urſache muß lediglich im Bluͤteſtande ge— ſucht werden, daher es nothwendig wird, daß jeder aufmerkſame Weinbauer zu dieſer Zeit ſeine Stoͤke genau unterſuche. Der vollkommen tragbare Wein: ſtok hat in der Mitte ſeiner Bluͤte einen Staubweg und fünf Staubbeutel, (einweibige Fuͤnfmaͤnnerei) die mit einer Blumendeke ſo lange geſchloſſen ſind, bis die Befruchtung beendigt, und nach dem Ab— fallen des ſogenannten n die Beere ſicht— bar iſt. Ich habe drei Abweichungen hievon gefunden. Die erſte nur mit Staubbeutel ohne Staubweg, die zweite nur mit Staubweg ohne Staubbeutel, (wahre Dideiften,) und die dritte mit zu früh auf— geſprungenen Blumendeken, welche gar nicht ab⸗ fallen. Wird die erſte Abweichung mit Staubbeutel ohne Staubweg angetroffen, ſo iſt der Stok ſo— gleich mit Ruß in etwas Oel gerieben zu bezeich— nen, und jeder Unglaͤubige wird zur Herbſtzeit ſich ſelbſt uͤberzeugen, daß auch nicht eine Beere zu finden, und folglich der Stok heraus zuwer fen, oder durch Zweige zu verbeſſern iſt. Aber gerade dieſe Stoͤke, die keine Früchte tragen, find es, welche ſo ſchoͤnes Holz werfen, daß der Rebmann beſtimmt wird, dieſelben als Gruber auszuwaͤhlen, wo man ſtatt des einen mehrere bekommt, was dann Ur: ſache iſt, daß durch das oͤftere Verlegen dieſer Stöfe ganze Plaze im Re 5 unfruchtbar wer: den. — Die zweite Abweichung iſt, wo anſtatt maͤnn— licher Bluͤten oder Staubbeutel blos weibliche oder Staubwege gefunden werden. Obwohl dieſe Stoͤke durch Windfuͤhrung oder Inſekten vom Staube ihrer Nachbarn theilweiſe befruchtet werden, und im gluͤklichen Falle ſogenannte Vorrieſter bringen, ſo ſind ſie doch mit Recht ebenfalls zu bezeichnen und auszurotten. Die dritte Abweithung endlich iſt derjenige Weinſtok, der die Blumendeken oben aufſchließt, bevor die Befruchtung anfaͤugt; obwohl dieſer, wie der natuͤrliche tragbare Weinſtok einen Staub— weg und fünf Staubbeutel hat, fo bildet doch eine ſolche aufgeſchloſſene Blumendeke einen Becher, wo der kleine Regen waͤhrend der Bluͤtezeit ſchon hin— reichend iſt, die Vermiſchung des Staubes zu ver— hindern, da ſich ein Waſſertropfen hineinlegt.. Dieſer Stok iſt wirklich einer der gefaͤhrlichſten unſerer Gegend, da ich ihn ſchon fo oft angetrof— fen, und in mehrern Jahren immer den nemlichen Fehler an ihm beobachtet habe. Oft horte ich Winzer klagen, daß ihre Nach: barn immer einen beſſern Herbſt machten, obſchon ſie auf denſelben Boden denſelben Fleiß verwenden, ſogar mehr gruͤnden und duͤngen. Der Fehler liegt ſicher in der Bluͤte. Die erſten zwei Abweichungen haben die Bo— taniker ſchon lange beobachtet, aber keineswegs fo gemeinnuͤzig verbreitet, wie es die Wichtigkeit der Sache verdient haͤtte. (Hievon nehme ich den Herrn Geheimen Hofrath Gmelin in Carlsruhe aus, der fruͤher die nemlichen Beobachtungen machte.) Vorzuͤglich haben ſie Stoͤke mit getrennten maͤnnlichen Bluͤten zur Verzierung von Lauben, ihres herrlichen Reſeda-Geruches wegen, empfohlen. Ich habe in einer Stunde zwei Haufen Stok fuͤr Stok unterſucht, muß aber vorzuͤglich darauf aufmerkſam machen, daß ſchon die Natur gleichſam einen Fingerzeig dadurch gegeben hat, daß dieſe boͤſen Gaͤſte meiſtens zuerſt anfangen zu bluͤhen, nei — — — — — Ich finde mich hier zu beſonderm Danke dem Hrn. Pfarrer v. Minkovits verpflichtet, wel: cher den wohlthaͤtigen Einfall hatte, die Einzeich— nungsblaͤtter, welche ich der lezten Numer der Gar— tenzeitung v. Is. beigelegt hatte, in dem neinlichen Format nachdruken zu laſſen und unter ſeine Freunde zu vertheilen, was er mir in folgenden Worten meldet: Ego ‚ut novalia ultima anni praeteriti perlegi, ubi vestra dominatioDosa pro erectione novi aedifieii pro subsidio petit, statim meresol- vi, Carolostadii Schedas plures eurare imprimi, dein ab amicis meis subsidium petere, ut sic me ultro ultile commembrum ostendexe ipso facto 'possim. Emist plüfes Schedas,sed eum apprimisso, quod pro memoria sim ipsis da- 111 wo ſie deſto leichter zu beobachten ſind. durch dieſe ſchriftliche Anleitung einer meiner Mit— buͤrger oder Landsleute noch nicht belehrt ſeyn, fo ertheile ich ihm auch herzlich gerne praktiſche Anz leitung. Daß es ſich der Muͤhe lohnen mag, iſt gewiß, da ich ſchon vor mehrern Jahren wohl den vierzigſten bis fuͤnfzigſten Stok am Kaiſerſtuhle, den fuͤnf und zwanzigſten bis dreißigſten aber im badiſchen Oberlande angetroffen habe, welcher zu dieſen drei unfruchtbaren zu zaͤhlen iſt. Obwohl im Ganzen der Weinbau unſeres Lan⸗ des weit vorgeſchritten iſt, fo ſcheint doch, daß noch Manches zu verbeſſern iſt. Ich werde von Zeit zu Zeit meine Anſichten, auf praktiſche Erfah: rung geſtuͤzt, bekannt machen, und jede beſcheidene Belehrung mit Dank aufnehmen. Verfahren der Englaͤnder, das ganze Jahr durch einen Nachwuchs junger Kartoffeln zu haben. Herr Noehden findet mit vielen Andern die jungen Erdaͤpfel ſchmakhafter, als die reifern, und raͤth daher, wenn man im December junge Erd— aͤpfel ſpeiſen will, im Auguſt in irgend einem vor Kälte geſchuͤzten Orte, allenfalls im Keller, Erde aͤpfel zwiſchen Lagen von Sand ſo aufzuſchichten, daß wechſelweiſe zwiſchen 2—5 Zoll Sand eine Lage Erdaͤpfel zu liegen kommt, bis der Haufe, den man anrichten will, ſo groß wird, als man ihn wuͤnſcht. Die alten eingelegten Erdaͤpfel wer— den Wurzeln, und am dieſen auch Knellen, junge Erdaͤpfel, treiben, und zwar ſowohl in der unterſten Lage, als in der mittlern und an der oberſten, die wieder 2— 5 Zoll hoch mit Sand gedekt ſeyn muß. Stengel und Blaͤtter wird man nirgendwo finden. Sollte Die Oxnoble-Sorte ſoll ſich zu dieſer Vermehrung am Beſten ſchiken. Da indeſſen die auf dieſe Art erhaltenen jungen Erdaͤpfel, die mehr von den alten, als von dem unfruchtbaren Sande zehren, ſehr waͤſſerig ausfallen, ſo meint Herr Noehden, daß, wenn man ſtatt des Sandes allein, abwech⸗ ſelnd Sand und Erde naͤhme, ſo daß die alten Erdaͤpfel allein in gute Erde zu liegen kaͤmen, die— ſem Uebelſtande der lieben Erdaͤpfel-Jugend abge: holfen werden konnte. Dieß iſt indeſſen eine bloße Idee, die Herr Noehden zum Verſuche vorſchlaͤgt. Eine zweite Idee iſt, die alten Erdaͤpfel erſt im Juni ſtatt im April auf den Aker zu bringen, um dann im Oktober noch junge Erdaͤpfel zu has ben, die man fuͤr den Winter an troknen Orten aufbewahrt, oder in troknem Sande. Dieſe lezte Idee ſcheint allerdings Vorzuͤge vor der erſten, zu beſizen, und es möchte wirklich nuͤzlich ſeyn, Ver— ſuche darüber anzuſtellen. Verbeſſerung bei Spalierbaͤumen und Weinſtoͤken. Vor Kurzem ward mit zwei am Spaliere gezogenen Weinſtdken folgender Verſuch gemacht: Die Mauer, an welcher der eine ſtand, ward ſchwarz angeſtrichen, waͤhrend die andere ihre natuͤrliche Farbe behielt. Von jenem Weinſtoke las man eine Menge von Trauben, die 20 Pf. 20 L. wogen; dagegen erhielt man von die— ſem nicht mehr, als eine von 2 Pf. 2 L. Eben fo wa⸗ ren die Trauben des erſten Stokes ungleich größer und reifer, die Beeren ſelbſt weit feiner, ſuͤßer und aromati— ſcher, als es bei dem zweiten der Fall war. Endlich zeigte ſich auch, was Holz und Blaͤtter anbelangt, bei dem erſten Stoke faft eine dreifach ſtaͤrkere Vege— tationg- Kraft. - . ——————— — — — mr turus aliquid de semine, quod cx Frauendorf percepi et percepturus sum, bucusque quas retro accepi, exmitto. alias, dum aecepero, et ego exmerere potuero, emiltere non negligam.” Es haben mehrere wohlwollende Gönner ihre gefaͤl— ligen Beiträge auch ohne dieſe Einzeichnungsblaͤtter eingeſchikt, da ſolche ihnen etwa beim Buchbinder oder ſonſt zu Verluſt gegangen ſeyn moͤgen. Weil ich dieſe aber mit Sorgfalt ſammle, und am Ende als Buch binden laſſe, welches als ein merkwuͤrdiges, allgemein europaͤiſches Aktenſtuͤk in Frauendorfs Ar: chiv zum ewigen Andenken hingelegt wird, ſo un— terſtehe ich mich, zur Erzielung eines gleichen For— mates ſolche hier nochmal beizulegen, mit der Bitte: Was bereits fo ſchoͤn begonnen, Zu vellenden: — Gott wird's lehnen !. 112 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. f (Dte Sin upflanze Mimosa pudica,) Schamhafte Demuth tft der Relze Kron', Denn ein Verborgenes iſt ſich das Schone, Und es erſchrikt vor ſelner eigenen Macht. Die erſten Fruhllugstage waren es, als der Gätts ner in ihren il verſprechenden Hoffnungen und dem Lichte, das ſich warm, wle Maͤdchenwangen an des Juͤng⸗ lings Bruſt, auf die Fenfter feines Trelbhauſes legte, diefelben hier und daoͤffnete. Die Orang enbaͤume dufteten würzig hindurch, er wagte es ſogar, mehrere exotlſche Pflanzen auf ihre Geſtelle in dem Frelen ganz aus⸗ zuſezen, worunter auch nebſt andern die Sinnpflanze, Mimosa pudica ſich befand. Da ergingen ſich an einem ſchoͤnen Sommer Nachmittage Omar und Amalle, und an der fhönen Pflanzenausſtellung vorüber glitend, be⸗ grüßten fie mit freundlichen Bliken die lange nicht Geſehenen wie alte entbehrte Freunde. Amalle meinte kindiſch, ſogar einigen ihr Händchen zum Wlllkommen reichen zu muͤſſen; ging fie ſtreichelnd und betaſtend der Reihe nach durch, und freute fich, daß fie es litten. — Da betupfte fie auch unter andern die Sinnpflanze. Diefe aber zog das beruͤhrte Angeſicht fo ſchnell ſcheu und ſchuͤchtern zurük, daß fie vor der gleichſam geſpenſtiſchen Thierres gung im ſonſt feſtem Pflanzenrelche ploͤzlich erſchrak. Mein Sott! was war das? fhöpfte fie wieder Athem. Das war wie lebendig; ich glaubte, es ſchädige mich. — „Nekn, du närriſches Ding!“ bedeutete fie Omar: „dke⸗ ſes zarte Pflänzchen hat vor andern ein hervorſtechen⸗ des feines Gefühl, und iſt in ſofern faſt dem weichen Herzen aͤhnlich, das Leicht in Thraͤnen uͤberfließt. Sinn Pflanze auch darum genannt, debt ſie bei jeder äußern und nahen Beruͤhrung zurük, als von einem dunklen Vorgefühl der Furcht ver Entwelhung feiner unbewußt goͤttlichen Natur gewarnt.“ — Sie findet ihre Wahlverwandten in der Menſchen⸗ Welt. So vermag die wahrhafte Jungfrau es nicht zu ertragen, wenn man ihrer inneren Schöne mit Lob⸗ preifung in ihr Angeſicht gedenkt, obwohl hinter dem Ruͤken und vor andern eine ſolche Anerkennung ihrer reinen Diamant- Natur ein ftärfender Regen für ihre Herzland wird; eine blühende Schamroͤthe uͤberloht ur⸗ plözlih das Geſicht der Jungfrau und zeugt von ver⸗ lezter Demuth. So fliehet, wie vor der Sünde, der edle Thaten-Menſch des Lodes oder gar des Lohns ſei⸗ ner That, well er ein Heiliges herauszureiſſen fuͤrchtet aus dem ſtillen Himmel des Gemuͤths, worin allein es feine Herrlichkeit hat und volle Genüge, und es heraus⸗ kehren ſteht an das gemeine Licht der Welt, uledrigen Eigennuzes und des Vorthells! Die Tugend blüht in elgener, unbewußter und unverwelkter Schöne, oder fie iſt keine; fie kann keinen Zuſaz von Auſſen brau⸗ chen noch dulden, nicht einmal einen Himmel um ihrents willen. Vor jedem Lohn fährt fie, wle die Sinupflanze vor der keken Berührung, erſchroken zuruͤk — fie fühlt ſich dadurch nur entwelht und e Ste bedarf nichts auſſer ſich, denn fie it elne Himmelspflanze, die nur von Aether lebt; fie iſt das allgeuügſame, das göttliche Selbſt, und ſchaut Gott nut um ſo mehr und ſo⸗ 3 je naher fie ſich ſelbſt ſchaut. — N (Samen ⸗Anerbieten.) Bel dem herauna⸗ henden Frühling empfiehlt ſich die unterzeichuete Sa⸗ menhandlung zu gütigen Aufträgen, ſowohl in großen als kleinen Quantlaͤten, auf alle Arten Gemüfe:, Blus men-, (worunter auch dieſes Jahr wieder mehrere neue Sorten) Grad: und Wald⸗Samen, als Forren-Samen, Pinus sylvestris, Fichten⸗Samen, Pinus Picea. Lerchen⸗ Samen, Pinus Larix, ic. alle Arten Klee, als rother breiblättriger Wieſen⸗Klee, ewiger oder Monats⸗Klee, turkiſcher Klee oder Esparſette; ganz echte ruſſiſche, rheinländer⸗ und inlaͤndiſche⸗ Leln⸗Saat; echter franzoͤ⸗ ſiſcher Grapp: Saflor; Wald; Wau; echt franzöoͤſiſcher Weber⸗Diſtel⸗Karten⸗Samen (Dipsacus fultonum); ganz keimfaͤhiger weißer, rother und ſchwarzer Maulbeers Baum⸗Samen; See- oder Meer Kohl, Crambe mariti- ma ic. Eben fo ſind auch gefüllte und elnfache Tubero⸗ fen; Ranunkeln; Auemonen; einfache und gefuͤllte Ge- orginen in den ſeltenſten und ſchoͤnſten Farben; Ama- ryllis formosissima und andere Amaryllisarten, Ferra- ria Tigrida; Gloxinien; Agapanthus; Cyclamen; Clo- riosa superba; Lilium tigrinum. ete.; die vorzuͤglich⸗ ſten Glas- und Warmhaus⸗ Pflanzen; ausgezelchnet ſchoͤne Roſen, Nelken, Aurikeln und andere perennkrende Pflan⸗ zen zu haben. Nicht minder ſtehen mehrere tauſeude ein⸗, zwei⸗ und vierjährige, ſo wie ganz große 6 bis 1 S hohe weiße Maulbeetbäume zum Verkauf bereit. Briefe und Gelder erbittet man ſich portofrei. J. G. Falcke, Kaufmann und Samen⸗ Händler in Nürnberg, e Lit. L. Nro. 1064. (Ankündigung.) Bet Wild. Engelmann in Lelp⸗ zig iſt erſchlenen, und bei Fr. Puftet in paß au und Regensburg vorräthig zu haben: Teichmann Fr., die den Obſtbaͤumen ſch a d⸗ DL Raupenarten und Mittel, ihren Verheerungen möglichſt vorzubeugen. 8. 4 ggr. oder as kr. An Floribe fle. Suͤßlaͤchelnde Gebteterin! Neun mir die holde Könkgin, Die ohne Szepter, ohne Thron Von Urbeginn regleret ſchon? Und fällt dir nicht das Woͤrtchen bet, So frag' den Spiegel, was es ſey. ee 2176 — . — — — — — — — Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter au. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Pafan. Der ganziährige Preis If in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Coupert — portofrel. Allgemeine deutfde rt Zei t un g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. Inhalt: N “ Ueber Blumen und Gebüſche. — lleber den Anbau der maͤrkiſchen E 15. 13. April 1820. ıidelrube‘, banerifdre Rabe genannt, eine Varketaͤt der Brassica Napus, nach Linné, und zwar sativa. — Ueber die Art, wie die Kartoffeln in Irland kultivirt werden. — Einfaches Mittel, die Regenwuͤrmer zu vertreiben. — Anweifung zur Kultur des ſchottiſchen Seekohls, (Crambe maritima,) ’ —— ueber Blumen und Gebuͤſche. Blumen ſind zu lieblich von der Hand der Natur ausgeſtattet, als daß wir fie nicht mit freundlicher Empfindung dahin pflanzen und ſorgſam pflegen ſollten, wo wir am Oefteſten und Liebſten ver: weilen. Sie ſind ſo wunderbar mannigfaltig, zart und gefällig gebaut, fo reizend gefärbt, und mit ſo koͤſtlichen Geruͤchen bereichert, daß es auch dem verdorbenſten Geſchmake noch nicht gelungen iſt, ſie aus den Gaͤrten zu verdraͤngen. Auf immer find fie auch ſicher, zu gefallen und geliebt zu wer— den. Der Freund der Natur iſt ihnen immer gern nahe. Wenn es nicht gut iſt, ſie der Geſundheit wegen im Wohnzimmer zu haben, ſo koͤnnen wir ſie vor unſern Fenſtern ziehen. Wer hierzu den Raum ums Haus nimmt, kann den Plaz nicht bedauern, den er hier ſeinem Vergnuͤgen opfert. Vor die Fenſter, die der Erde nahe ſind, koͤnnen niedrige Blumen gepflanzt werden. Zu höheren reichen noch Roſen, Lilla, Geisblatt ıc. Blumen find überall gut angebracht, außer da, wo ein ernſter ſchauerlicher Karakter herrſchend ſeyn fell. Hier ſtoͤrt ein freundliches Blumenbeet, ihr ſuͤßer Geruch und ihr unſchuldiger Bau das ſchauerliche Empfinden. Am Ausgange und Eingange einer ſolchen Partie, geben Blumen einen willkommenen Uebergang ins Offene, Freie. — Ein Grabmal gibt zwar auch ernſte Gedanken, und doch ſind hier Blumen nicht unſchiklich, wenn gleich alle Umgebungen ſchauerlich ſind. Unweit Buͤckeburg iſt tief im Innern eines erhabenen Eichwaldes einer verehrten Fuͤrſtin ein Grab gebaut. Mitten auf einem großen Raſenplaze, den die Natur her⸗ vorgebracht hat, umgegeben von ſtarken, Ehrfurcht gebietenden Eichen, ſteht das einfache Gebaͤude. Selige Ruhe und tiefe Stille, die uͤber dem Grab— male ſchweben, und das ſchauerliche Dunkel des Waldes, ſtimmen zur ernſten Schwermuth. Und dennoch wuͤrden au den Mauern dieſes Gebaͤudes Blumengeſtraͤuche und natuͤrliche Blumenbeete nicht unſchiklich ſeyn, wenn ſie von ſanfter Art waͤren. Sie wuͤrden an Weſen erinnern, die dieſes Grab beſuchten, deren zaͤrtliche Empfindungen dieſe Blu: men gepflanzt und gepflegt haͤtten. Dieſes ſchoͤne Andenken, dieſe Wanderungen nach dieſem verbor— genen Grabe würden das Schauerliche der Emp: findungen wohl mildern, verſchoͤnern, aber nicht ſtoͤren, ſo ſie die Aſche der Seligen nicht ſtoͤren, die dieſe zarten Kinder des Frühlings hier mit Wohlge⸗ ruͤchen umgeben. Aber entfernt vom Grabe duͤrften ſie nicht ſtehen, nur in der engſten Beziehung mit ihm muͤßten ſie es umgeben, ungezwungen ſich daran ſchmiegen, es umfaſſen, umlagern und umkraͤnzen. Herrn Cantor Lechners Vertheidigung. Wohlgeborner, Inſonders hochverehrteſter Herr Vorſtand! Auf das in Nro. s der dleßjaͤhrigen Bartenzeitung untet den Nachrichten aus Frauendorf, beſondere Verfahren gegen mich, finde ich mich veranlaßt, Eurer Wohlgeborn Folgendes zu erwidern: Nachrichten aus Frauendorf. Es befremdet mich und viele Gartenfreunde aus der Nähe und Ferne ſehr, daß elne wohlloͤbl. prakt. Gar⸗ tenbau⸗Geſellſchaft, und namentlich deren verehrter Hr. Vorſtand, gegen mich, als einen fo eifrigen Blumen- Freund, der immer zur rechten Zelt fein Scherfiein zum allgemeinen Beſten gab — über eine ſolche Kleinigkeit ungehalten werden konnte! Damals, unterm ıten November 1327, als ich Ew. Wohlgeborn berichtete, daß ich im Beſize des großen (15) 114 Auf großen Raſenplaͤzen ſind ſanftſteigende Blumenhuͤgel, auf deren Mitte große Blumen ſtehen, die ſich durch kleine Blumen unmerklich im Raſen verlieren, von vortreffliche Wirkung. Koͤnnte ein ſolcher Huͤgel etwas groß ſeyn, ſo wuͤrde er ein beſonders praͤchtiges Anſehen bekommen, wenu feine Höhe mit blühenden Sträuchern anfinge, an welche ſich große Blumen ſchloͤßen, die auch wieder durch kleine Blumen allmaͤhlig im Raſen endeten. Auf dem Wege umher koͤnnen alle ſeine Reize, die ihm das Sonnenlicht gibt, zu verſchiedenen Tas geszeiten betrachtet werden. Die Pflanzung duͤrfte nicht zu enge gemacht werden, damit der Wind ſein ſchoͤnes Spiel mit den Aeſten und Blumen treiben koͤnnte. Da, wo der Weſtwind die Düfte hinwehet, koͤnnte am Wege ein Siz angebracht werden, um hier die ganze Pracht mit beiden Sin— nen genießen zu koͤnnen. Es koͤnnte auch ein Siz auf der Mitte des Huͤgels ſeyn, zwiſchen dem Ge— ſtraͤuch, wohin ein ſchmaler, durch feine Biegungen verſtekter Weg fuͤhrte. Ferner ſind Blumen eine ſchone Bekraͤnzung der Wege, wenn fie nicht res gelmaͤßig, ſondern in abwechſelnden Breiten ſich daran hinziehen, bald ſich ganz verlieren und bald ſich wiederfinden. So find fie auch ſchͤn an Ge⸗ buͤſchen, um dieſe allmaͤhlig ins Freie verlieren zu laſſen. Nirgend aber nehmen ſich Blumen reizen: der und friſcher aus, als an den Raͤndern der Baͤche und Teiche, wenn ſie ſich hier an Gebuͤſche lehnen, dort aus dem Graſe laͤcheln. Einige kuͤſſen dann den rieſelnden Bach, und niken fröhligen Beifall feinen geſchwaͤzigen Bewegungen zu. Andere leh⸗ nen ſich behutſam heruͤber, und beſchauen wohlge— fällig ihr eigenes Bild. Alle am criſtallenen Spies gel des Teiches werfen ihr fanfteres Bild ans ges genſeitige Ufer, wo der entzuͤkte Freund der Blu⸗ menwelt, oder die ſchoͤne Pflanzerin ſich hinlagert, Geheimniffes bin, lauter gefüllte Levkofen zu erziehen, war ich ja noch nicht einmal Mitglled der praktiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft, — mein Name wurde erſt im aten Blatt der Gartenzeitung vom Jahre 1823 ausge⸗ ſchrlieben — und glaubte fomit, jene Verbindlichkeit, dem Herrn Vorſtand dieſes Geheimulß ſogleich mitzu⸗ tbeilen, noch nicht auf mir zu haben; mithin konnten Sw. Wohlgeborn dies Verfahren auch nach nicht für Beleidigung nehmen. — Auch die mit Herrn Falde gemachte gemeinſchaftliche Sache, dle ich erſt ſpäter auf⸗ ze um ein Herz zu ergdzen, in welchem der Friede und die Unſchuld wohnen. Ihnen zur Freude kraͤu— ſelt der Weſtwind den Spiegel des Teiches, und es tanzen die Blumenbilder, nachamend die grauſe Bewegung, bis der Weſt wieder ruht und der ſchoͤne Spiegel ſich wieder ebnet. Eben dieſe Wirkung hat eine Inſel, deren Rand mit Blumen beſezt iſt. Auf ihr wuͤrde ein Blumenhuͤgel ein koͤſtliches Ge— maͤlde ſeyn. — Die Sorgfalt der Gaͤrtner fuͤr Blumen, die in freien Anlagen ſtehen, geht ge— woͤhnlich ſo weit, daß ſie kein Gras, und keine wilde Pflanze dulden. Dieß iſt gegen den guten Ge— ſchmak. Der Boden ſey uͤberall, wo es moͤglich iſt, ein grüner Teppich. Nur die zu vielen wil den Gaͤſte moͤgen weggenommen werden, beſonders ehe ſie ihren Samen ausſaͤen. Aber nirgends darf der entblößte Boden geſehen werden. So will es die ſchͤne Natur. Ihr zu folgen ſey uͤberall un: ſer unveraͤnderliches Geſez. Möge es Niemand zu klein ſcheinen, feine Be— ſizungen mit Blumen zu zieren. Sie wirken auf uns ſere Empfindungen auch daun, wenn wir uns dies ſer Wirkungen nicht deutlich bewußt werden. Sie ſind ein Theil der Schoͤpfung, mit beſonderer Liebe gebaut. Sie ſind die ewigen Kindergeſchlechter, die jaͤhrlich in neuer friſcher Jugend hervortreten, um Denen Heiterkeit in die Seele zu laͤcheln, ſie mit tauſend Wohlgeruͤchen zu empfangen, die mit reinem Herzen, um von fchönen Thaten auszuru— hen, ſich in dem muͤtterlichen Schooße der himm⸗ liſchen Natur lagern. — 8 So wie die Blumen mit Kindern zu vergleichen ſind, ſo haben die Buͤſche einen weiblichen Karak⸗ ter; ihre Farbe, ihr Bau, ihre Blumen, ſo wie ihre Fruͤchte unterſcheiden ſich von Baͤumen durch mehr Zartheit, fröhliche Lebhaftigkeit, und durch einen ſanften Schimmer des heitern und duͤrftigen gab, muß mich entſchuldigen, daß lch mit dem Geheilm⸗ niſſe vor der Hand noch ſchwleg. Wenn fh aber nicht feſt entſchloſſen geweſen wäre, Ihnen mein Gehelmniß anzuvertrauen, fo hätte ich es ja in jenem Brlefe nicht einmal in Anregung gebracht! Doch, da von ihrer Seite in einem Schreiben vom 19. November 4822 nur fo im Vorbelgehen der Wunſch geäußert wurde, Ihnen das Mittel mitzuthellen — und es wir aus dleſem ſchten, als ob die Sache in Frauen⸗ dorf wenlg Aufſehen erregen durfte, fo. hielt la mit 9 115 — Farbenſpiels. Gebuͤſche eignen ſich daher da nicht, wo ſtarke Ausdrüde erfordert werden. Auch das dunkelſte Gebuͤſch wird nicht ernſt und ſchauerlich. Es bleibt ihm immer noch der ſchoͤne Ausdruk von weicher, anſchmiegender Hingebung. Das ſchau— erliche Wehen im hohen Wipfel der Waldbaͤume, iſt im Gebuͤſch ein liebeathmendes Gefluͤſter des zarten Laubes, das uns nahe umſpielt, und uns ſeine Balſamduͤft zufaͤchelt. Die feinlaubigen Aeſte umher, neigen ſich theilnehmend zu uns und uͤber uns. — Ein Buſch, oder Strauch, hat mehr Staͤm— me auf einer Wurzel. Einzeln kann er nur dann ſchoͤn ſeyn, wenn er entweder durch ſeltene Schoͤnheit intereſ— ſirt, oder wenn er ſich mit einem andern Gegenſtande verbunden zeigt, z. B. mit einem Baume, Gebaͤude, Ruheplaz ic. Mehrere Straͤuche bilden Strauch— Gruppen, die durch den Plaz, wo ſie angebracht find, und durch die Wahl der Sträuche ſelbſt ſchon Schönheit haben können. Mit ihnen koͤnnen Wege, Bäche, Ruheplaͤze ꝛc. verſchoͤnert werden, die durch ſie Bedeutung und Annehmlichkeit erhalten. Solche Strauchgruppen ſind auch vorzuͤglich zu gebrauchen, um unangenehme Gegenſtaͤnde durch ſie zu verbergen. — Mehrere Strauchgruppen bilden Gebuͤſche. Ihr aͤußeres Anſehen ſowohl, als der Aufenthalt im Innern eines Gebuͤſches, wird durch wohlriechende, bluͤhende und fruchttragende Straͤuche verſchoͤnert und veredelt. Sie koͤnnen dicht oder durchſichtig angelegt werden, je nachdem die Lage des Plazes es ſchiklich macht. Eine Anhoͤhe, welche ein Ge— buͤſch tragen ſoll, erlaubt nur eine durchſichtige luf— tige Pflanzung, welche die Aus ſicht wenigſtens da nicht hindert, wo dieſe ſchon iſt. Unter allen Straͤuchen genießt die Roſe den erſten Rang. Die vielen Arten und Abarten, die man von ihr hat, geben Gelegenheit, dieſen Strauch ſehr Häufig zu gebrauchen, ohne Einförmigkeit zu der Bekanntmachung deſſelben noch inne, glaubend, wenn Ipnen wirklich daran gelegen iſt, das Gehelmnlß zu wiſſen, daß Sie es ſchon noch einmal berühren würden, zumal, da ich Ihnen es ja nicht abgeſchlagen hatte, dasſelbe zu entdeken. Ich brachte alſo in melnem naͤchſten Schreiben bie Sache abermals in Aaregung und verſprach das Geheime niß mitzuthellen, wean mir — was doch nicht zu tadeln war, denn mein Manuſkilpt hätte ja verloren gehen, oder auch in andere Hande kommen können — eln verurſachen. Sie konnen ſowohl mit kleinern Blu— men, als mit größern Straͤuchern verbunden, ge: braucht werden. Auf dieſen folgt der Hollun— der, der blaue, rothe, weiße ꝛc., dann der Jas— min; auch von dieſem gibt es mehrere Arten. Die folgenden einheimiſchen Straͤuche verdienen noch bemerkt zu werden: Weiden, die ſtrauchartig wachſen. Der gemeine Ginſter, der ſtachelichte Ginſter, der kleine Ginſter, die Berberize, der Spindelbaum, der Hartriegel, der Flieder, der Johannis-, Stachel- und Himbeerſtrauch, der Weißdorn ꝛc. — In Gebuͤſchen ſind auch rankende Straͤuche zu gebrauchen, z. B. das Geisblatt, ſo wie auch einjaͤhrige oder mehrjaͤhrige Pflanzen, z. B. wilder Hopfen. Dieſe dienen beſonders dazu, um ein Gebuͤſch zu verdichten. Nichts iſt mehr der Abdruk der Anmuth, als ein Gebuͤſch, welches aus weitgepflanzten Gruppen beſteht, ſo daß viel ſchoͤner Raſen, wie auch Blumenparthien, mit den Strauchgruppen abwechſeln. Wenn einem ſolchen Gebuͤſche ein ſtiller heiterer Fruͤhlingsmorgen die Beleuchtung gibt, ſo ruht ein mildes ruͤhrendes Laͤcheln auf den Blumen, in dem friſchen Raſen, und das uͤberhangende Laub der Buͤſche, noch ſchwer von den Perlen des Nachtthaues, ſcheinen uns mit Zaͤrtlichkeit in ihre wohlwollende Schatten einzuladen. Ueber den Anbau der maͤrkiſchen Stikel⸗ Ruͤbe, Stekr übe, bayer. Ruͤbe genannt, eine Vartetaͤt der Brassica Napus, nach Linné und zwar sativa. Dieſe Rüben, ſchreibt Elsholz, koͤnnen zwei mal des Jahres geſaͤet und geerntet werden, und zwar im Fruͤhjahre und Anfangs Auguſt, und dieß deßwegen, weil ſie nicht uͤber 6 Wochen in der Erde bleiben ſollen, wenn fie nicht wurmſtichig, Nevers aus geſtelt würde, daß dies Gthelmalß Heflig bewahrt wurde. Da mir nun auf drel Briefe über meln Gehelm⸗ niß nicht eine Sylbe mehr aus Frauendorf geantwor⸗ tet wurde — fo entſchloß ich mich, unterm ısten Auer guſt v. Is, es Ihnen mitzuthellen, damit Sie Sich doch überzeugen konnten, daß es mir wirklich darum zu thun war, Sie damit bekannt zu machen. Wenn tb nun Mißtrauen iu Ihr Ehrenwort geſezt hatte, würde f® nun wohl dies gethan haben? (180 116 —— voll Faſern und widrig zum Genießen werden ſol— len; deßhalb fie auch im Winter nicht in Sand oder Erde gelegt, ſondern nur an einem vom Froſte befreiten Orte in Haufen geſchuͤttet werden muͤſſen. Von dieſen maͤrkiſchen Ruͤben wachſen die be— ſten unweit Berlin, im Dorfe Feltow, wo Ver— faſſer dieſes Gelegenheit hatte, zu erfahren, daß dieſe Ruͤben, ihres außerordentlichen guten Ge— ſchmakes wegen, unter den Namen Feltower — Rüben, von den auswärtigen Geſandten an viele fremde Hoͤfe als eine Delikateſſe verſendet worden ſind. Daß dieſe Ruͤben dort ſo vorzuͤglich gut gera— then, liegt in dem Sandlande daſiger Gegend, wel— ches ſie vorzuͤglich lieben; obwohl ſie aber da nicht groß werden, ſondern im kleinen Zuſtande geerntet, und viel mehr beliebt ſind, als wenn dieſelben ausarten, und durch eiue groͤßere Geſtalt mehr Faſern erhalten wuͤrden. In faſt gleicher Guͤte wachſen die Ruͤben in den Sandſteppen um Berlin, Potzdam, dann zu Treuenprietzen, Deßau u. ſ. w. und faſt uͤberall in gleicher Größe, daher die Bemerkung nicht ohne Werth iſt, daß in den Sandſteppen ſelbſt auch die Menſchen und Thiere jene Groͤße nicht erreichen, wie in Laͤndern, wo die Beſchaffenheit des Bodens auf die Vegetation ſo großen Einfluß zeigt. Denn ich habe in der Mark Brandenburg nicht nur einen kleinern Schlag Menſchen, ſondern auch vorzuͤg⸗ lich kleinere Pferde, Schafe u. ſ. w. angetroffen, welche Bemerkung auch Luͤders in ſeinen Briefen ſchon gemacht hat. Aehnliche Gattungen Ruͤben werden aber auch bei uns, vorzuͤglich in der Gegend von Steinheim, dann am Leche, wie in Schoͤffeldingen u. ſ. w. ſchon haͤufig gebaut, und haben ſich durch ihren Es iſt daber ſehr kränkend für mich, daß meln gu⸗ ter Wille in Frauendorf ſo übel gedeutet wurde. Glauben Sie wohl, daß alle Gartenfreunde und Mitglieder der praktiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft es billigen, daß man in Frauendorf fo mit mir handelte — mich einen mer: Bautilif@en Spekulauter nannte, und nun das Geheim⸗ ulß, welches gewiß jeder Blumiſt um den angeſezten Prels gerne angenommen hat, ohne alle weitere Ruͤk⸗ ficht öffentlich bekannt machte? — Gatte ich dieſes auch jezt noch nicht thun ſollen? — F.) guten Geſchmak und gediegene Vollkommenheit als ſehr nuͤzlich bewährt, fo daß mit denſelben, vor— zuͤglich von Schöffeldingen aus, ſchon ein bedeu⸗ tender Handel getrieben wird. Zu uns kam dieſer Ruͤbenſamen im Jahre 1780 von genanntem Schoͤffeldingen hieher, womit Ans fangs kleine Proben gemacht, jezt aber ſchon ganze Felder angebaut werden. Ich rathe, nach den von mir ſeit Jahren ge— machten Beobachtungen, die Ausſaat dieſer Rüs ben nur einmal des Jahres an, und zwar im Mo⸗ nate Auguſt. Sollte das Feld feucht ſeyn, ſo rathe ich den Samen duͤnne zu legen, damit die Ruͤben nicht faulen; in ſandigen Gegenden ſaͤe man ſie aber dichter, damit die Frucht auch kleiner bleibe, weil dieſe dann die ſchmakhafteſten ſind, und ſich ſelbſt leicht aufbewahren laſſen. Jedoch ziehe man den Samen nur von den groͤßern Sorten, weil jener von den kleinern — ſchon im erſten Jahre ausarten wird. Um Michaelis dann, wenn allmaͤhlig das Kraut abſtirbt, oder ſolches gelb wird, werden die Ru: ben ausgegraben und an troknen Orten, in Kel⸗ lern oder Sand aufbewahrt. Da dieſe, in unſe— rer Gegend gezogenen Ruͤben ſelbſt jenen, die in der Mark Brandenburg gebaut, nicht an Güte und Geſchmak nachſtehen, fo wuͤnſche ich fehn- lichſt eine Verbreitung, oder Aufforderung zur größeren Vermehrung dieſer Frucht, weil ſich hieraus fuͤr ſo manchen Fleißigen, beſonders in der Naͤbe einer Stadt, ein ſchoͤnes Stuͤk Geld verdienen laͤßt, und weil mit wenig Muͤhe und Arbeit, ſelbſt in einer Sandſteppe, ein guter Ge⸗ winn erzielt werden koͤnnte. Memmingen. Dr. Joh. Rheineck. Ich kann dieß durch Briefe belegen, die auc noch außerdem mein kleines Verdleuſt um die Gartenzeltung und die Blumiſtik würdigen und anerkennen. Doch es ſey, wie es wolle; meine Abſicht war, dleß Gebeimniß zur allgemeinen Oeffentlla keit zu bringen, wobel aber auch zuglelch mein eigenes gerechtes Intereſſe mit ge⸗ fördert wurde! — — Herr Meßer, der das Gehelmulß vor 20 Jab⸗ ren ſchon gewußt haben ſoll, (?) bätte Ihnen ja feine Kunft auch mlitthellen koͤnnen, bevor er fie zum Druk 117 Ueber die Art, wie die Kartoffeln in Irland kultivirt werden. In Irland wird fuͤr die Kultur der Kartoffeln das Syſtem des Saͤens von Lord Farnham in einem Briefe an Sir John Sinclair vorzuͤglich anempfohlen. — Die kleinen Pächter und Arbeis ter ſezen dieſelben aber in müffige Beete 8 Fuß weit; dieſe Art wird angewendet wegen Mangel der noͤthigen Werkzeuge des Saͤe-Syſtems, vereint mit dem Mangel an Pferden fuͤr denſelben Endzwek. Die Kartoffeln werden in Sezlinge geſchnitten, und ein großer Kartoffel in drei; jeder Sezling muß wenigſtens ein Ange enthalten. Die Sezlinge werden in einer Entfernung von 7 Zoll von eins ander geſezt. 64 Zentner Saat find fir einen enge liſchen Aker Land hinreichend. — Lord Farnham empfiehlt hiezu eher vermoderten Duͤnger, als fri— ſchen, inſofern man nicht Pferdeduͤnger noch heiß von dem Miſthaufen her erhalten kann. — In manchem Boden empfiehlt er, daß der Duͤnger zu unterſt der Saat ſeyn ſoll. Wenn die Kartoffeln 10 Zoll hoch uͤber die Oberfläche aufgewachſen find, wird die Erde auf: gelokert; gibt es in den Rillen Unkraut, ſo wird dasſelbe ausgejaͤtet; drei Tage nachher werden ſie umgehaͤufelt, ſo hoch der Stamm der Kartoffel reicht. Dieſes Verfahren muß zweimal vorge— nommen werden, in einigen Faͤllen auch dreimal, vorzuͤglich, wenn die Erde nicht gut iſt. — Ich betrachte (ſagte Lord Farnham) kein Verfahren beſſer, als das Saͤe⸗Syſtem. Allgemeine Beobachtungen. Um für das Saͤe⸗Syſtem, ein Haber⸗ oder Weizen⸗Stoppelfeld herzurichten, muß dasſelbe im Monat Oktober gepfluͤgt werden, oder im Ane förderte, — aber nach Ihrer Aus ſage hat er fie Ihnen ja gedrukt überreicht! Wer von uns belden hat nun mehr merkantilifhe Spekulation aus geuͤbt? und da Sie, hochverehrteſter Herr Vorſtand! zu gleicher Zelt, als ich Ihnen das erſte Mal davon ſchrieb, daß wahre Ge⸗ helmulß auch zu beſizen glaubten. — — und nicht au⸗ genbliklich zur allgemeinen Kunde brachten — — wle konnte man nun da urthellen? — Noch fällt mir auf, wie es denn ſeyn konnte, daß man in Frauendorf ſchon vor dem ıztem April 1828 fang November tief gepfluͤgt, und über Winter ſte— hen gelaſſen werden. Im Monat Maͤrz wird es geegget. Man muß ſehr ſorgfaͤltig ſeyn, das Hunds- oder Queken-Gras auszurotten; die Ent: fernung der Rillen von einander beträgt 5 Fuß. Man ſaͤe tief, fobald am Boden der Furchen der Duͤnger iſt. — Die beſte Zeit, um nach dieſem Syſtem die Kartoffeln zu pflanzen, iſt gegen Ende Aprils. Es iſt eine ſehr gute Zubereitung fuͤr Weizen⸗ ſowohl, als für die beſten Brachaͤker. Vierthalbfußige Rillen ſind denen von 4 Fuß vorzuziehen. Mr. Curven gibt 44 Fuß den Vorzug. — Er fagt, daß das Produkt unermeß— lich ſey. — Die Kartoffeln muͤſſen wenigſtens zwei oder drei Wochen vor dem Pflanzen geſchnitten werden — und werden ſie ſehr fruͤh gepflanzt, ſind ganze Kartoffeln den geſchnittenen vorzuziehen, und unter und uͤber zu duͤngen. Die Art, um fruͤh Kartoffeln in großer Quantitat hervorzubringen. Fruͤhzeitige Kartoffeln koͤnnen in großer Menge hervorgebracht werden, wenn man die Pflanzen, nachdem man die reifen und großen Kartoffeln ab— genommen hat, wieder einſezt. — Ein Gentleman aus Dumfries hat ſie in einer und derſelben Jah— reszeit ſechs verſchiedene Male geſezt, ohne noch einen Duͤnger hinzuzuthun, und anſtatt, daß dieſe an der Quantitaͤt minder wurden, erbielt er bei jeder Ausbeute eine reichere Ernte von Kartoffeln, als in der vorhergehenden. Seine Pflanzen haben an ſich immer drei verſchiedene Ernten, und er meint, daß ſie immer zu vegetiren und zu treiben fortfahren, bis ſelbe durch den Froſt aufgehalten werden; durch dieſes Mittel hat er alle acht Tage eine neue Ernte, und genoß fie für eine fo lange Zeit. das Geheimnuiß wiffen konnte, da doch Herr Meß er fein Werkchen erſt am helllgen Oſtertag, den 6. April ſchrleb? Uebrigens — u. f. w. Beer bach, den ısten Maͤrz 1829. Eurer Wohlgeborn ganz gehorſamſter Dr. Lechner, Cantor. 118 — Die Art, daß Kartoffeln beftändig auf demſelben Grundſtuͤke wachſen. Man laſſe die Sezlinge, anſtatt von den klein— ſten und ſchlechteſten, von den ſchoͤnſten Kartoffeln machen, die nicht taͤglich zum Verbrauche verwen— det werden, und man wird von dem, was die Paͤchter ſagen, das Gegentheil finden; ſie werden nemlich nicht ausarten. Dasſelbe gilt auch fuͤr die weiche Frucht, als Huͤlſen, Pfeben, Kuͤr— biſſe, Fruͤherbſen und PRBÄDIOFRR andere Arten von Vegetabilien. Einfaches Mittel, die Regenwuͤrmer zu vertreiben. Man lege im Mai in die Fußwege eines Gartens geſchabene gelbe Wurzeln, und man wird am andern Tage eine Menge Regenwuͤrmer fin— den, welche zu viel davon gefreſſen haben, und nicht fortkriechen koͤnnen. So kann man den ganzen Garten von dieſen Thieren ſaͤubern, und indem man den Maulwuͤrfen die beſte Nahrung raubt, auch dieſe laͤſtigen Gaͤſte zur Auswande— rung zwingen. Anweiſung zur Kultur des ſchottiſchen Seekohls, (Crambe maritima.) Um den Seekohl zur groͤßten Vollkommenheit zu Euitiviren, muß das Land, worauf er ſtehen fol, 22 Fuß tief rigolt werden, und zwar vor: zugsweiſe, ſchon im Herbſte. Iſt der Boden naß, ſo muß man ihm einen ſolchen Abzug verſchaffen konnen, daß wenigſtens in benannter Tiefe kein Waſſer ſich aufhaͤlt, denn in dem Grade, wie der Boden troken und nahrhaft iſt, wird auch der Kohl kraftvoll und ſchoͤn, daher auch ſehr viel alter Dün- ger mit hinein rigolt werden muß. Die Einſaat geſchieht bei troknem Wetter, von Anfang Aprils bis Mitte Mais, wo das Land in Beete von 4 Fuß mit Steigen von 20 Zoll einge— theilt wird. In Entfernung von 2 Fuß ausein⸗ ander werden uͤber das Beet kleine Kreiſe von 4 Zoll Durchmeſſer gemacht, in welche man 14 Zoll tief, 6 bis 8 Samenförner ſtreuet, ein wenig an— druͤkt, mit leichter, mit Sand vermiſchter Erde bedekt, und abermals oben andruͤkt. Nach 4 bis 6 Wochen erſcheinen die jungen Pflanzen, die im Anfange gegen Erdfloͤhe und Schneken geſchuͤzt werden muͤſſen. Gehoͤriges Rein— halten der Beete von Unkraut iſt eine Hauptſache. Im Mai oder Juni, wenn die Seekohl-Pflan— zen ihr drittes und viertes Blatt gemacht haben werden, nimmt man alle, auſſer drei der kraftvoll— ſten Exemplare, von den kleinen Cirkeln weg. Mit den ausgezogenen Pflanzen ergaͤnzt man man— gelhafte Stellen, oder legt neue Beete an. Im erſten Sommer iſt nun nichts mehr zu beruͤkſichtigen, aber gegen Ende des Oktobers oder Anfang des Novembers wird die Pflanze von den welkenden Blaͤttern durch Abſchneiden befreiet. Ueber das ganze Beet kommt nun eine 1 Zoll hohe Lage leichter, kraftvoller, mit Sand vermiſchter Erde, die waͤhrend des Sommers mehrere . umgeſtochen worden, und darauf eine zweite 4 Fuß hohe Lage von Pferdemiſt, die bei Ausſicht hat: ger Kälte damit, oder auch mit Laub, bis auf 1 Fuß noch erhoͤhet wird. Hiermit waͤre das für's erſte Jahr Erforderliche beſtellt. Im folgenden Fruͤhjahre, ehe die Pflanze an: faͤngt, Leben zu zeigen, befreit man ſie von ihrer Deke, laͤßt aber auf den Beeten und in den Stei⸗ gen von dem kurzen Duͤnger zuruͤk, welcher Ober— Wir wollen vorſt'hendem Schreiben keine Bemer— kungen beifügen, vielmehr gerne Herrn Lechner dſeſe Vertheldigung, und damit zur Abſicht erzielte Recht⸗ fertigung gönnen, mit dem Wunſche, daß derielbe fer: ner, wie bisber, feine Muß eſtunden und ausgezeichne⸗ teu Forſchungs⸗Talente dem Studlum der Blumen wid⸗ men moͤge! Wir ſagen: der Blumen, weil dſeſe hier zunächft uns anfpreben, und wir med dieſe, als im engern Stane die Botanfkk im Auge haben. Daher dle vielen und ſich noc immer mehrenden Blumenfreunde. Blu: men pflüfte und liebte der Menſch wohl zuerſt! Spä⸗ ter ſuchte er dann frellich auch jene unzählige Menge der andern Gewaͤchſe kennen zu lernen, welche von den hoͤchſten Bergſplzen an, bie kn untertrdiſche Kluͤfte, wo⸗ hiu das Licht kaum dringen kann, die Oberfläche des Erdbells beveten. Wir begnuuͤgten uns aber big jest allzusehr mit der bloßen Nomencletur und Auſſeuſette derſelben. Ihre Elemenſar-Organtſatlon blieb uns größtenthells nos 119 flaͤchlich in den Zwiſchenraͤumen eingegraben wird, und die Beete werden wieder, wie im vorherge— henden Herbſte, mit 1 Zoll friſcher Erde uͤberlegt. Das Gewaͤchs wird in dieſem Jahre noch nicht benuzt und bleibt ruhig ſtehen, auſſer daß man alle Bluͤtentriebe in ihrem Keime wegnimmt, da dieſe zu ſehr die Blaͤtterkraft ſchwaͤchen. Im No— vember findet dieſelbe Procedur des vorhergehen— den Jahres Statt, und nun ſind die Pflanzen zum Gebrauch vollkommen faͤhig. So fruͤh als man es im naͤchſten Frühjahr zu thun wuͤnſcht, wird die Deke rein abgeharkt und uͤber das Beet 1 Zoll Sand oder feiner Kies (vorzugsweiſe Fluß— Sand) gebracht. Man bedient ſich ſodann großer Blumentöpfe (deren untere Oeffnung durch Pfrop— fen dicht gemacht worden) um ſie uͤber jede drei bei einander ſtehende Pflanzen zu ſtuͤlpen, und ſo tief einzudruͤken, daß die Luft keinen Zutritt findet. Sobald die Schoͤßlinge unter den Toͤpfen eine Hoͤhe von 5 bis 4 Zoll erreicht haben, koͤnnen fie, und zwar unmittelbar uͤber der Erde, abgeſchnitten werden. Der Topf wird dann wieder daruͤber geſtellt, weil der Seekohl wie Spargel nachſchießt. Wuͤnſcht man zu treiben, ſo hat man ſchon im December den Duͤnger abzuharken, Sand zu ſtreuen, und die Toͤpfe daruͤber zu ſtellen, und in dem Grade, wie es friert, mehr oder weniger heißen Pferdemiſt daran zu bringen. Nur darf die Tem: peratur unter den Toͤpfen nicht zu warm gehalten werden, etwa 10 bis 120 R. würde das Richtige ſeyn. Es iſt zu bemerken, daß von den Pflanzen, die zum Treiben beſtimmt ſind, die Blaͤtter ſchon 5 Wochen vor ihrem Welken abgeſchnitten werden muͤſſen. Es iſt erforderlich, nachdem die Schoͤßlinge des Seekohls eine Zeitlang geſchnitten worden ſind, und anfangen, ſich ſparſamer zu zeigen, daß man die Toͤpfe abnimmt, damit die Blaͤtter ſich vollig entwikeln koͤnnen, und durch dieſe der Wurzel neue Kraft mitgetheilt wird. f Hamburg 18209. J. G. Booth et Comp. Um dieſem delikaten und höchft zierlichen Win— ters und Fruͤhjahrsgemuͤſe (die huͤbſch gefräufelten, ſelbſt nach dem Kochen ganz weiß bleibenden Schoͤß— linge, wie Spargel bereitet, uͤbertreffen dieſen am Wohlgeſchmak) eine allgemeinere Anerkennung zu verſchaffen; erlaſſen die voran Unterzeichneten friſchen Samen davon auch bei kleinen Quantitaͤten, das Pfund zu 22 Rthlr. Cour., oder ſelbſt bei Lothen à 5 ggr. Zugleich empfehlen ſie ſich mit den verſchiede— nen Artikeln ihrer Samenhandlung, die, ſowohl fuͤr den Liebhaber, als den Oekonomen, in Gemuͤſe⸗, Oekonomie-, auslaͤndiſchen Gehoͤlz-, fo wie Blu: menſamen das Vorzuͤglichſte und Neueſte anzubie— ten hat. Unter den leztern befinden ſich haupt: ſaͤchlich, außer aͤhnlich ſchoͤnen, die neuen: Clarkia pulchella, Collinsonia grandiflora, Collomia grandiflora, Elsholtzia californica, Gilia ca- pitata, Hyoscyamus agrestis, Ketmia vesicaria, Lupinus polyphyllus, Blumenbachia insignis, Tagetes erecta nana pl., Oenothera Lindlega- na, etc. Ein Preis⸗Verzeichniß obbenannter Saͤmereien, fo wie ein anderes über nordamerikaniſche Baum: und Geſtraͤuchſamen von 182 83ger Ernte, und ebenfalls das große Verzeichniß von James Booth et Sohne, Beſizer der Flottbecker Baumſchule, iſt unentgeldlich gegen frankirte Anfrage von uns zu beziehen. NOTE En nn Dan TE Ten LET TESTER NEN ICE Tan TE SEELE TI CEST TEE ETC EEE Per uubefannt ; — darnach forſchend, hatten wir erſt zu thun, alte Vermuthungen zu entfernen, Irrthüͤmer zu. widerz legen und Vorurtheile zu beftreiten, Man denke nur an den einzigen Fall der blos in diefen Blättern gellefer— ten Abhandlungen und zitirten Schriften über die Art und Welſe, wie man gefüllte Levkojen zlehen konne. Da llegt nun dos Gehelmuſß entſchlel⸗ ert; wir werfen alle frübern After⸗Gehelmulſſe dar⸗ über als eitel und lächerlich weg! — Entdefungen, wle obige, laſſen große Umwaͤlzungen in vielen Beziehungen und Anwendungen erwarten, und ſolche Blike in die Innern Lebens Verrichtungen der Pflanzen machen uns glelchſam zu neuen Schoͤpfern einer neuen vegetablliſchen Welt! , Herr Lechner und Meßer dürfen in dieſem Sinne Belde auf den gerechteſten und bleibenden Dank der Jeztund Nachwelt Anſpruc machen; was fie entdekt und be- kannt gemacht, Ift nun ein weiteres Forſchungs⸗Thema für die geſemmten Leſer, daher zu hoffen, oder mwentafteng zu wünſchen, daß wir fun dleſen Blättern bold Gelegenheit has ben werden, in das enthuͤllte Naturgehelmniß noch tiefer eindringende Beobachtungen mlitheilen zu konnen. 120 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. Mineral: Theer und Mineral: Kittals eins sig ſicheres Schuzmittel gegen Eins und Durchdringen von Feuchtigkeit, gegen Sal peterwände, Mauer⸗Schwämme. (Mit koͤnkglichem Privileglum.) In Preußen erfreuen ſich dieſe Stoffe elnes unge⸗ thellten Befalls, und der ſchoͤnſte Erfolg krönte alle damit gemachten Vetſuche. Diefe Stoffe find nicht allein in Gebäuden anzuwenden, fondern ich mache zugleich die Herren Gartenliebhaber darauf aufmerkſam, indem durch dieſe Baſſins⸗Ciſternen waſſerdicht, Pfahlwerk, Spaltere und Geländer vor Faͤululß geſchüzt werden, und fie auch einen dauerhaften Ueberzug für Mauern im Freien, wie im Janern, für Zelte, Bretter, Daͤcher und Get⸗ tenbäufer gewähren, und empfehlen ſich ſohln in oͤkono⸗ miſcher und praktiſcher Hinſicht. Da die Schwärzung eis net Mauer durch größere Auprallung der Sonne auf dle derſelben naheſtehenden Gewaͤchſe ſich wohlthaͤtig äußert (wie befaunt iſt,) fo erreicht man dleß nebſt der längern Dauer der Mauer mlt deren Ueberzug auf eine gewünſchte Welſe. 150 J Fuß erfordern 30 bis 40 Pfd. Mlueral⸗Theer und 40 —50 Pfd. Mlueral⸗Kitt. Holz bedarf nur des erſteren. Dem verehrlihen Gartenbau: Geſellſchafts⸗ Centrale habe ich einige uͤber deren Nu⸗ sen ſich aus ſprechende und die Anwendungs⸗Art deut⸗ lich ertlärende Exemplare, worin die wirklichen Zeugul⸗ ße hleſiger Behörden, zur Elnſicht eingeſandt, und ich werde gerne Denen, die aus Bapern uud Oeſtreich ſich in merkantillſcher Hinſicht mit mir darüber benehmen, auf portofreie Briefe annehmbare Offerte proponiren, Die Gebrauchs⸗Inſtruktloven find im Wege des Buch⸗ Handels zu 3 Sar. zu haben, und jteven dei mir auf portofteie Briefe gratts zu Dienften. Köln am Rheln. C. Brocke, Apotheker u. patent. Fabrik. obiger Stoffe. (ueber Samen ⸗Ausartungen.) Im Frühe jahre ſtekte ich, nebſt andern Blumenfamen, auch einige Körner von Tropacolum minus. Als dleſer aufging, und das erſte Blatt Paar ſich vollkommen entwlkelt hatte, trauete ich ſchon der Richtigkeit nicht; und wel⸗ ter fertgewachſen, zelgte ſich ganz deutlich, daß unter etwa 20 Pflanzen nur 5 Tropaeolım minus, und die uͤbtigen Tropaeolum majus waren. Den Samen von Tropaeolum minus halte ich voriges Fahr eigenhaͤndig ſelbſt in meinem Gerten abgepflütt, und es ſtanden nur erſt fa einer Entfernung von 40 Schritten die majus, wovon kein Samen geſammelt wurde. Daß eine ſolde Ausartung Statt finden konnte, hatte ich früher nicht geglaubt; urd hatte ich den Samen von einem Han⸗ delsgaͤrtner dekommen, fo würde ich genelgt geweſen ſeyn, dieſen eines Mißgriffs zu beſchuldigen. Eden fo erwuchſen aus Samen von rein weißbluͤben⸗ den Senecio elegans fl, pl. Pflanzen, von denen keine Einzige eine weiße Blume brachte; Alle wurden fie ſchoͤn rofafarbig. Dleſes Ausarten iſt nun wohl ſehr begreiflih und faſt allgemein bekannt, und ich gedenke ihrer hier blos, hinſichtlich einiger Anfänger in der Blumſſterel, damit dieſe nicht gleich Anfangs ſchon über ihren Samen ⸗Lleferanuten ungehalten werden, Well aber nun mancher Samen fo leicht verartet, fo erfordert das Ein ſammeln bet Relfe desielben nicht allein die de⸗ hutſamſte Hand, ſondern — was noch wichtiger iſt — es muß gleich zu Anfang bei dem Aus pflanzen oder Saͤen die größte Vorſicht gebraucht werden. Von man⸗ cdeu leicht entartenden Sachen, darf nar eine und die nemliche Farbe ic. in einem Garten ſtehen, beſonders wenn dieſer klein iſt, und echter Samen erzielt werden ſoll. — Alle Kurblſſe (Cucurbita) arten ſehr leicht aus; vou Birnkuͤrbis⸗Kernen habe ich Aepfelkuͤrbiſſe gezogen, und aus der Herkuleskeule find mit einige gewach ſen, in Form und Große einer Schlangengurke. Solche ent⸗ artete Beſuche ſind ſehr unangenehm, und die Herren Handelsgartner müßten deßhalb mit größter Behutſam⸗ keit die gleichen Saͤmerelen ziehen, damit die Aus ſaer in ihren Erwartungen ſich nicht geraͤuſcht finden. Soeſt, in Weſtphalen. C. L. Rauten bach. (Der Schweiß iſt ein Mittel, die Keim: Kraft zu befördern.) Ein Deutſcher in Columbia ſen⸗ det ſeinen Verwandten unter andern Curtoſitäten eine Partie Körner von Abrus praecatorius Lin. Ein Frau⸗ euzimmer ließ die ſchoͤn rothen mit einem ſchwarzen Flek verſehenen Erben oder Bohnen durchbohren, und machte ſich ein Halsband davon. Sie wohnt, dieſes um⸗ habend, einer Tanzpartie bei, ſowizt ſtark, und legte das Halsband del dem Auskleiden in eine Schachtel. Nac eink⸗ gen dagen öffnet fie dleſe, und ſieht zu lhrer Verwunderung, daß viele der Bohnen ihre fhöne rothe Farbe verloren ha⸗ ben, aufgequellt, und einige gekeimt find. Leztere werden eingepflanzt und mehrere find recht fhön angegangen, wovon ich eln 2 jaͤhriges 3—4 Fuß hohes fhönes Exem⸗ plar beſize. Geblüher hat es noch nicht. Vielleicht befördert die Phosphorſaͤure im Schwelße das Kelmen, und es ließe ſich bei veraltetem harten Samen davon Gebrauch machen. Da dieſe durch ihre feinen Blätter fi zlerlich dar⸗ ſtellende Pflanze vielleicht wenig bekannt fft, will ich verſuchen, fie zu beſchrelben. Abrus, einzig bekannte Art praecatorius L. La- mark Kl. 17. Ord. 4. Leguminosae, Juss. . Stengel, dünne, holzlig, rankend, die jüngeren welß⸗ filzig. — Blatter, einfach, melſtenthells ungleich geſte⸗ dert, abwechſelnd, elliptiſch, oben hellgrün, platt, ganz⸗ randig, unterhalb weißgrün mit vielen weißen Haaren beſezt, jedes Blattchen elne Stachelſplze. Blattſtlel, oberhalb kantig, unterhalb rund mit fei⸗ nen Haaren beſezt. Blüten aus den Blattwinkeln in Aehren, Kelch zwelllp⸗ pig, obere Lippe ein-, untere breHappig. Schmetterlingsbla⸗ me, 10 Staubfaͤden, 9 verwachſen, 1 frei,lezter unfruchtbar. Hülfe zuſammengedruͤtt, kurz, behaaret, einfächerig, mit mehren -erbfenförmigen, ſchoͤn (charlachrothen, am Nabel ſchwarzen Früchten. Vaterland Indien, Südamerlka. Ju Commiſſion bei Fr. Puſtet lu Pafau. Beſtellungen nehmen alle Buc handluagen und Poftämter an. Der ganzjährige Preis iſt ln ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kt. R. W. mit Convert — portofrei. Allgemeine deutſche Garten ⸗ Zeit ung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J ahrgang. Ueber natuͤrliche Befruchtung der Gewaͤchſe. Es iſt eine in unſern Zeiten allgemein bekannte Wahrheit, daß die Pflanzen eben ſo, wie die Thiere, durch eine wirkliche Zeugung entſtehen und fortge— pflanzt werden. Dieß Geheimniß der Natur war auch den Alten nicht unbekannt. Allein ſie hatten noch zu wenig Erfahrungen, mit welchen ſie nicht tiefer in daſſelbe eindringen konnten. Alles, was ſie hievon bemerkt hatten, beſtund allenfalls darin, daß der Palmbaum zweierlei Fruͤchte truͤge, und daß der eine, welchen ſie das Weibchen nannten, keine zeitigen Fruͤchte tragen koͤnnte, wenn nicht die andere Art, das Maͤnnchen, nahe dabei ftünde; und jenes mit ſeinem Samen befruchte; und daß endlich die zahmen Feigen durch den Stich gewiſſer Fliegen zur Reife gebracht werden. Von beiden Bemerkungen reden ſchon Theophraſt, Pli— nius u. a m. in ihren Schriften. Die Entdekung, oder vielmehr die allgemeine, aus den fleißigen und genauen Beobachtungen er— langte Ueberzeugung des doppelten Geſchlechts der Pflanzen iſt ein Werk der neuern Zeiten. Denn was auch ſchon in der erſten Hälfte des 17ten Ne. Jnuhaltt: Ueber natürlihe Befruchtung der Gewaͤchſe. 10. 20. April 1829. Jahrhunderts Daniel Sennert, Athanaſius, Johann Johnſton, und andere Gelehrte in ihren Schriften davon angeführt haben, iſt nicht viel mehr, als was die ganz Alten davon gewußt haben. Der Englaͤnder, Thomas Millingthon, iſt der erſte, welcher in der 2ten Hälfte des genannten Jahrhunderts in dieſe Merkwuͤrdigkeit tiefer und richtiger geſehen hat, und durch ſeine Beobachtungen darauf gekommen iſt, daß die Befruchtung der Pflan— zen durch den Bluͤtenſtaub geſchehe. Ueber dieſe Hy— potheſe wurde indeß damals noch viel geſtritten. Einige verwarfen ſie, und hielten den Samenſtaub, den ſie doch einmal nun ſahen und nicht laͤugnen konnten, fuͤr nichts weiter, als einen Auswurf der Unreinigkeiten in den Blumen, wie z. B. der be— ruͤhmte Botaniſt Tournefort; andere, wie Jacob Camerarius, fielen ihr bei, ſtellten weitere Beobachtungen an, wodurch ſie von der Wahrheit des doppelten Geſchlechts der Pflanzen und der Art ihrer Befruchtung immer mehr und mehr über: zeugt wurden. Allein nun entſtund auf einmal die Frage: wie dieſes Geſchaͤft der Natur geſchehe? und die Unterſuchungen, die damals angeſtellt wurden, zeigten anfaͤnglich eine unaufloͤsliche Schwierigkeit, 7 ͤVdddßßßßßcßcßß/(// / Vcc ccc . c ˙·»w ern gr SO Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Beiträge zur Herftellung der nöthigen Gebäude in Frauendorf. (Nach der Reſhenfolge, wie fie elullefen.) (Fortſezung.) 91) Herr Aſſeſſor Greger zu Miesbach ſandte von einem guten Freunde erhaltene 2 fl. 42 kr. mit dem Motto: e »Wenn die Knospe ſchwillet, Und die Zelt erfüllet, Reiß't, was fie verhuͤllet; Pfluͤk' die Blume gleich: Sonſt der Duft entqulllet, Stute ins Todtenreich!“ — Könfg Ludwigs von Bepern Gedichte an die Hellenen II. 3. 92) Herr Pfarrer Fichtl zu Warngau fandte 4 fl. 15 kr. mit dem Motto: Viele Haͤnde Machen bald ein Ende. (16) 122 bis es endlich dem Engländer Nedham durch häufig angeſtellte mikroſkopiſche Beobachtungen gluͤkte, dieſen Einwurf auf einmal zu heben; worauf dann der große Linns die Geſchlechts— Theile bei den Pflanzen auf das Sorgfältigfte un: terſuchte, und zulezt ſein ganzes Pflanzen-Syſtem darauf gegruͤndet hat. Nach dieſer kurzen Geſchichte der Entdekungen der Alten in dieſem wichtigen Theile der Natur— wiſſenſchaft, will ich nun dieſes wichtige Geſchaͤft der Natur, die Befruchtung der Pflanzen, nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen hier be— ſchreiben. Nachdem ſich die Pflanze in ihren aͤußern und innern Theilen bis auf einen gewiſſen Grad aus— gebildet hat, entwikeln ſich endlich diejenigen Theile, die zur Fortpflanzung der Art durch Samen ge— hoͤren. Die erſte Zubereitung der Pflanzen zum Fruchtbringen beſteht darin, daß ſie Bluͤten anſezt, welche bei groͤßern Pflanzen aus den Knos— pen hervorkommt, und zugleich das Wachsthum derſelben endigt. Schon bei dem erſten Anblik wird die Bluͤte von einem jeden unterſchieden, ja ſelbſt bei ihren ſonderbarſten und verſtekteſten Geſtalten werden Ungeuͤbte auf die Blume rathen, da ſie gewoͤhnlich in der Bildung von den uͤbrigen Theilen abgeht, und fie meiſt an Schönheit übertrifft. Dieſe Bluͤte alſo, welche als die eigentliche Werkſtatt der natürlichen Erzeugung und Befruch— tung eines zukuͤnftigen Samens anzuſehen iſt, mag übrigens geſtaltet ſeyn, wie fie will, fie mag ein- zeln ſtehen, oder mehrere zuſammen in eine Traube oder Aehre ꝛc. verbunden ſeyn, enthaͤlt in ihrer Mitte auf dem fogenannten Fruchtboden verſchiedene ausgebildete Theile, von welcher einige maͤnn— lich, andere weiblich ſind; und dieſe ſollen, wenn die Zeit der Fortpflanzung herbeigekommen iſt, von jenen befruchtet werden. Da die Frucht⸗ barkeit aller Gewaͤchſe auf dieſen Theilen beruht, ſo muͤſſen wir ſie genauer kennen lernen. Wenn wir die Bluͤten (Flores) von außen betrachten, fo zeigt ſich gewoͤhnlich der Blumen— halter und die beiden Blumendeken oder Blu- menblaͤtter am deutlichften, Dieſe Theile machen aber gerade das Weſentliche der Blumen nicht aus, und ſind alſo zur Befruchtung nicht erfor— derlich, daher ſie auch an den Blumen mancher Pflanzen gänzlich fehlen. Sie dienen, wo fie zus gegen ſind, nicht nur zur Haltung und Beſchuͤzung der in ihnen befindlichen weſentlichen Befruchtungs— Theile, ſoudern bereiten auch die zur Nahrung und Ausbildung der noch zarten Frucht erforderlichen Saͤfte durch Verduͤnnen, Abſcheiden und Miſchen eben ſo vor, wie es die Blaͤtter in Abſicht der all— gemeinen Nahrung auf die Augen und Zweige ver— richten. Der Blumenhalter (Receptaculum), wel- cher auf der Spize des Blumenſtiels entſteht, und auf dem eine oder mehrere Blüten ihren gemein ſchaftlichen Siz haben, führt den weſentlichen Bes fruchtungstheilan den feinſten Nahrungsſaft zu. Die aͤußere Blumendeke oder der Kelch (Colyx), welcher gewöhnlich grün iſt, bedekt und beſchuͤzt nicht nur die Blume, ſondern dient auch noch dazu, den durch den Blumenſtiel oder Blu— menhalter dahin geleiteten Saͤften eine fernere Vor⸗ und Zubereitung zu geben. 95) Herr Pfarrer Koͤgl zu Schlierſee 2 fl. — kr. mit dem Motto: Der wohlthaͤtige Verein Soll das fhöufte Stammbuch ſeyn. 94) Herr Ludwig von Faßmann, k. Aufſchlaͤger zu Holzkirchen im k. b. Iſarkreiſe 2 fl. 42 kr. mit dem Motto: Mit Nachbarn baut man Haͤuſer. 95) „Ein Beitrag von Gräß” 1 fl. — kr. 96) Herr Kaufmann Folz in Speyer 4 fl. — kr. mit dem Motto: »Zum vorhabenden Ban.” 97) Herr P. Tuſchner, der Medizin und Chyrur— gie k. k. Phyſikus des Pilſner-Kreiſes in Boͤh— men kr. mit dem Motto: e Non omnia possumus omnes, Sed omnes possumus omnia, 98) Herr Georg Hahn, k. b. Appellationsgerichts⸗ Raths-Acceſſiſt und Gutsbeſizer zu Straubing ſandte kr. mit dem Motto: 125 ._— — Die innere Blumendeke oder Blumenkrone (Corolla), welche ihren Siz innerhalb des Kelchs hat, und die weſentlichen Blumentheile umgibt‘, euthaͤlt viel feinere Saͤfte, die zur Ausbildung und Nahrung der Staubfaͤden und des Blumengriffels oder Samenſtoks beſtimmt ſind. So ſelten es iſt, den Kelch anders als gruͤn zu ſehen, eben ſo ſel— ten wird dieſe Blumenkrone ohne andere Farben gefunden. Dieſe Theile werden alſo zu dem Nichtwe— ſentlichen einer Bluͤte gerechnet, weil, wie ge— ſagt, ſie alle, oder auch nur ein und der andere Theil fehlen, und doch eine wirkliche Befruchtung vor ſich gehen kann. Die weiblichen Zeugungstheile liegen meiſt in der Mitte der Bluͤte; werden der Staubweg, auch Stempel (Pistillum), genannt, und beſtehen aus dem Fruchtknoten (Germen), dem Griffel oder Staubweg(Stylus),und derNarbelStigma.) Der Fruchtknoten macht den unterſten Theil des Stempels aus, und iſt eigentlich der erſte Anfang der kuͤnftigen Frucht; er laͤuft gewoͤhnlich an ſei— nem obern Ende in eine verſchiedentlich gebildete Saͤule (Griffel) aus, welche ſich an ihrer Spize in eine oder mehrere verſchiedentlich gebildete Oeff— nungen (Narben), die zuweilen geſpalten find, endiget. Dieſe Saͤule, auch Staubweg genannt, fehlt vielen Pflanzenarten, ohne die beiden andern Theile aber, nemlich: ohne den Fruchtknoten und die Narbe, kann keine Befruchtung erfolgen, weil fie eigentlich diejenigen Theile find, in welchen die Erz zeugung und Befruchtung des Samens geſchieht. Um dieſe weiblichen Zeugungstheile ſizen nun die mannlichen Geſchlechtstheile oder Staubfaͤden (Stamina) herum, und beſtehen aus dem Faden Filamentum) und dem darauf ru— henden Staubbeutel (Antherae). Die Faͤden fehlen zuweilen an den Pflanzen; allein die Stau b— huͤlſen koͤnnen in vollkommenen und für ſich frucht— baren Blumen niemals fehlen; leztere ſind das gemeinſchaftliche Behaͤltniß des Blu menſtaubs, welches ſich nur zur geſezten Zeit nach und nach Öffnet, damit die zur Befruchtung mit eigner Ma— terie erfüllten Bläschen, aus denen der Blumen— ſtaub beſteht, nicht auf einmal davon entbloͤßt werden. Der weſentliche Theil des Staubgefaͤßes be— ſteht alſo in dem Blumenſtaub, welcher den Stempel befruchtet, und dem Staubbeutel, welcher ihn bis zur gehoͤrigen Zeit enthält und ernährt, hierauf aber ausſchuͤttet. Lage, Heff— nung, Geſtalt, Anzahl und Richtung der Staub— huͤlſen ſind uͤbrigens, der Befruchtung halber, der Oeffnung des Blumengriffels in allen Blumen anz gemeſſen. Bei vielen Gewaͤchſen, beſonders aber bei un— tern Obſtarten, Getreidearten, Ruͤben, Kohlarten; ferner bei den Lilien und Nelken nebſt mehreren Blumenpflanzen, ſind ſowohl die maͤnnlichen als auch die weiblichen Geſchlechtstheile in Einer Blume verbunden. Man nennt dieſe Zwitterblumen, oder vollkommene Blumen, weil ſie ſowohl die befruchtenden Staubfaͤden, als auch die der Befruchtung beduͤrftige kleine Frucht auf einem gemeinſchaftlichen Stiele ſelbſt in ſich haben. Viele Pflanzen, namentlich der Nußbaum, die Birke, der Buchsbaum, die Eiche, das ganze er —1ĩðxñ1ł Wenn dlch die Laͤſterzurge ſticht, So laß es dir zum Troſte ſagen: Die ſchlecht'ſten Fruͤchte find es nicht, Woran die Weſpen nagen. 99) Herr Maximilian Groinigg, Inhaber der Herrſchaft Großſoͤlk und der Guͤlt zu Traun: kirchen in Oberſteyenr . . „ s fl. 6 kr. mit dem Motto: Wire ich Fürſt! Gern würde ich Dir uͤberlaſſen den Thron, den du für Deine edelmuͤthige Hin⸗ gebung für das allgemelne Beſte verdieneft, — um das zu werden, was Du bift. 100) Herr Joh. Renthurl von dort 2 fl. 45 kr. mit dem Motto: Nur Fürften konnen zum allgemeinen Beſten Gutes wirken. 101) Herr Karl Pollhammer, Gerichts-Aktuar und Steuer-Einnehmer auf der Stift Admon⸗ tiſchen Propſtei Herrſchaft Gſtatt in Oberſtey⸗ ermarkt e . mit dem Motto: Was wird aus Frauendorf noch werden? Ein Paradis auf dieſer Erden. — (10% 124 Fichtengeſchlecht, die Buche, die Haſelſtaude; fers ner der Kuͤrbis, die Gurke, die Melone, die Neſſel, der Amaranth u. a. bringen ihre maͤnnlichen Ge— ſchlechtstheile beſonders hervor, ohne mit den weib— lichen verbunden zu ſeyn. Man nennt dieſe maͤnn— liche Blumen, welche auf ihren Staubfaͤden nur das befruchtende Staubmehl hervorbringen, ohne irgend eine Anlage der zukuͤnftigen Frucht zu baben; ſie fallen nach dem Verbluͤhen ab, wie man dieſes z. E. bei den Nußbaͤumen und dem Has ſelſtrauche haͤufig ſehen kann. Es gibt wiederum Pflanzen, welche ſolche maͤnn— liche Bluͤten ganz allein tragen, und folglich keinen Samen bringen koͤnnen, weshalb ſie maͤnnliche Pflanzen genannt werden. Solche Pflanzen, die auf ihren Staͤmmen ent— weder ganz maͤnnliche oder ganz weibliche Blumen tragen, ſind z. B. die Weide, die Roßkaſtanie, der Ahorn, der Wachholder; ferner der Hanf, der Hopfen, der Spinat oder die Garteumelde, die Myrthe, die Rauſchbeere, die Miſtel u. a. Ei— nige unter dieſen benannten Pflanzen, namentlich die Roßkaſtanie, der Ahorn, die Eſche, die Melde ꝛc. haben dfrers auf einen und verſchiedenen Staͤm— men gar dreierlei Bluͤten, blos maͤnnliche, blos weibliche und uͤberdem auch Zwitterbluͤten. Die leztern oder die Zwitterbluͤten ſind ſchon von ſelbſt fruchtbar an Samen; die beſondern mannlichen ſind aber allezeit und nothwendig da, um ihren weiblichen Gegenſtand von derſelben Art zu befruchten. Man muß alfo dergleichen maͤnn— liche Pflanzen kennen lernen, um fie mit anzu— ziehen, wenn anders fruchtbarer Samen von den weiblichen Pflanzen erzielt werden ſoll. Die weiblichen Blumen, welche entweder auf ei— ner Pflanze mit den maͤnnlichen, nicht aber in einer Bluͤte beiſammen, wie der Nußbaum, die Gurke ꝛc. oder in einer von ihren maͤnnlichen ganz abgeſonder⸗ ten Pflanze befindlich find, wie die Weide, der Hanf ꝛc., enthalten alſo die Anlage der zukuͤnftigen Frucht oder des Samens ganz allein, und haben die maͤnn— lichen Bluͤtentheile zu ihrer Befruchtung, als ih— ren natuͤrlichen maͤnnlichen Gegenſtand, ſchlechter— dings noͤthig, wenn ſie nicht taube Samen ohne Keime (wie die Huͤhner taube Eier ohne Hahntritt) hervorbringen ſollen. Anders verhält es ſich aber mit der Levkoje, die, wie ich in meiner kuͤrzlich erſchienenen kleinen Schrift: ydas große Geheimniß, lauter gefuͤllte Levkojen zu erziehen, mit 5 illumi⸗ nirten Abbildungen, naͤher gezeigt habe, ohne Befruchtung dennoch rei⸗ fen und guten keimfaͤhigen Samen hervorbringt. Ohne eine genaue Kenntniß dieſer bereits all— gemein außer Zweifel geſezten u. bewieſenen Umſtaͤnde der Befruchtung, kann Niemand ſich als einen ge— lehrten Oekonom und Gaͤrtner ausgeben. Der Nuzen einer ſolchen Kenntniß kann ſehr mannigfal— tig werden. So beruht hierauf z. B. die Beur— theilung, ob es in gewiſſen Jahren Samen geben werde, auch ob dieſer vornehmlich fruchtbar, und zur Ausſaat tauglich werden koͤnne oder nicht; und ob nicht Koften und Mühe mit lezterm ver— ſchwendet und weggeworfen werden. Die Haupthandlung der Befruds tung beſteht darin, daß der maͤnnliche Samen— ſtaub auf den weiblichen Stempel und zwar auf 102 Von einem Ungenannten . mit dem Motto: Kleine Gabe, aber guter Wille. 105) Herr Joſeph Aichinger, Wundarzt in der Pfarrei St. Gotthard in Oberdſterreich 1 fl. — kr. 104) Herr Adalbert Friedrich, graͤflich Clam f Gallas'ſcher Verwalter zu Prag ſandte 10 fl. — kr. 2 fl. — kr. mit dem Motto: wich duzen Abu 8 bürch ane 9 eis | und d Baum ih (ir I 3 el und > 0 Ive der vn, 2 e die wir u 125 die Narbe komme. Zu dem Ende iſt der obere Rand des Stempels oder die Narbe, welche zur Bluͤte- oder Befruchtungszeit geoͤffnet iſt, und durch ihre feinſten Oeffnungen einen feinen Saft austreibt, zu gedachter Zeit feuchte. Dieſe Feuchtigkeit ſowohl als jene, welche aus den Bläschen des männlichen Blumenſtaubs dringt, fließen zuſammen, werden nach ihrer Vermiſchung in den Samenſtok eingeſogen, und in den Samen ſelbſt gefuͤhrt, worauf ſich der Entwurf des zu— kuͤnftigen Pflanzenkeims bildet, ausdehnt, und alle Theile des Samens eine Veränderung und ſicht— bare Geſtalt annehmen. Der männliche Beutelſtaub muß alfo die Stem⸗ pelnarbe des Weibchens beruͤhren, wenn die Be— fruchtung geſchehen ſoll. Stehen nun die Staub— gefaͤße in einer ſolchen Lage um den Stempel her— um, daß die bloße Schnellkraft bei dem Aufſprin— gen der Beutel den Staub bis auf die Narbe fuͤh— ren kann, ſo iſt die Natur keiner andern Mittel hiezu bendthiget. Allein jene Lage iſt in den Zwitterbluͤten ſo verſchieden und mannigfaltig, und ſcheint oft beim erſten Anblife dieſem Endzweke ſo ſehr zu widerſprechen, daß wir das Verfahren der Natur hier genauer beobachten muͤſſen, um ſolches deſto eher bewundern zu koͤnnen. Die Ausſtreuung des Blumenſtaubes auf die Narbe wird demnach auf folgende Art beguͤn— ſtiget: 1) Durch Einrichtungen in der Blume ſelbſt. Bei vielen Blumen ſind die Geſchlechts— Theile völlig bedekt, und für alle Störung geſichert; bei andern geht die Narbe, indem ſich der Stem— pel verlaͤngert, durch die Roͤhre der verwachſenen Staubbeutel hindurch, und empfaͤngt den Staub von den inneren Waͤnden derſelben. Blumen, deren Narbe auf einem Stempel ſtehet, welcher laͤnger iſt als die Staubfaͤden, haͤngen herabwaͤrts, ſo lange ſie bluͤhen, damit der Staub auf die Narbe fallen koͤnne; iſt dieſes geſchehen, ſo rich— tet ſich der Blumenſtiel oftmals auf, und traͤgt eine Frucht, welche weit ſchwerer iſt, und alſo eher ein Herabbeugen verurſachen koͤnnte, als die Blume. Bei andern Bluͤten, deren Staubgefaͤße wag— recht ausgeſtrekt ſtehen, wie bei den Rauten, der Parnaſſie u. ſ. w. erheben ſich die Staubfaͤden zur Befruchtungszeit in die Hoͤhe, ſezen ihren Beutel auf die Narbe, und kehren nach verrichteter Be— gattung ihren vorigen Weg zuruͤk. Bei der Raute pflegen oft zwei Staubfaͤden zugleich ſo zu ſteigen, bei der Parnaſſie nur einer auf einmal, dergeſtalt, daß die Begattung einige Tage dauert. Die Piſtille bei der Gloriosa superba (ran— kenden Prachtlilie) ſagt Herr Aſſeſſor von Reider in ſeinen Annalen, Jahrgang 1825, 4. Heft, S. 8 2, „hat das Eigene, daß fie ſich rings um, wie ein Uhrzeiger, nach jedem einzelnen Staubbeutel dreht, bis fie bei jedem geſtanden hat.“ Auch ſchon der Umſtand, daß die Staubgefaͤße einen Kreis um den Stempel herum bilden, beguͤn— ſtiget die Befruchtung, und macht ſie gewiſſer. 2) Durch Bewegungen der Blumen: theile wird die Ausſtreuung des Blumenſtaubes auf die Narbe ebenfalls beguͤnſtiget. Oft ſehen wir, daß die verlaͤngerte oder auch einem langen Griffel mehr entfernte Narbe zur Zeit der Reife des Blumenſtaubes ſich gegen die kuͤrzern Staub— 105) Herr Auguſt Purgold, Herzoglich Saͤch⸗ ſiſch Altenburg'ſcher Revierfoͤrſter zu Froͤh— lichenwiederkunft r. 6 kr. mit dem Motto: Gott ſegne es! 106) Herr Mathias Korren, Gerichts- Aktuar zu Haasberg in Illyrien 5 fl. — kr. mit dem Motto: Auch einen klelnen Betrag zu den Baufoften des in Frauendorf zu errichtenden Glas- und Wohnhauſes zum „guten allgemeinen Zweke.“ 107) Hr. Max Pindl, Eiſenhammer-Werksbeſizer zu Edelhauſen bei Regensburg 2 fl. 42 kr. mit dem Motto: Ich wünfhe von ganzem Herzen, daß Sie bald in den Stand geſezt werden, diefen Bau aus⸗ führen zu konnen: Nur aus der Kräfte ſchoͤn vereietem Streben Erhebt ſich wirkend erſt das wahre Leben. 108) Von einem ungenannt ſeyn wollenden Herrn Pfarrer aus Oberöfterreich 6 fl. 27 kr. Vis unita fortior. Concordia res parvse erescunt, 126 beutel zurüfbiegt. Bei allen Nigellen z. B. kruͤmmen ſich die zuerſt gerade in die Hoͤhe ſtehen— den Griffel alle auswaͤrts nach den Staubbeuteln zu, und bieten ihnen ihre Narbe an, ſo bald der Staub zum Befruchten reif iſt. Nach der Be— fruchtung richten ſie ſich wieder auf, und kehren in ihre vorige Lage zuruͤk. Das Nemliche thun im entgegengeſezten Falle die laͤngern Staubfaͤden. Einige Staubbeu— tel ſchnellen, wenn ſie ausgetroknet ſind, und der Staub reif iſt, mit Gewalt in andere Lagen, durch welche Gewalt der Staub umher und auf die Narbe geworfen wird; andere Staubbeutel ſind gegen die Beruͤhrung reizbar, und geben den Staub von ſich. Beſonders merkwuͤrdig iſt in dieſer Ruͤkſicht die Reize barkeit der Staubfaͤden bei der gemeinen Berberis— Staude (Berberis vulgaris.) Hier kann man recht deutlich ſehen, wenn zur Befruchtungszeit die Staub— Faͤden auf ihrer innern Seite, wo ſie nach dem Frucht— Knoten hiungekehrt ſind, berührt werden, (wenn ſich z. B. ein Inſekt auf die Bluͤte ſezt, um den Honig— Saft aus dem Boden derſelben zu ziehen) wie ſie einwärts ſchuellen, und ihre männlichen Staubbeu— tel gegen die weibliche Narbe treiben, und dadurch ihre Befruchtung bewirken. s) Durch die Stellung verſchiedener Blumen, welche theils Stempel, theils Staubgefaͤße tragen, wird die Anſtreuung des Blumenſtaubes auf die Narbe ferner befoͤrdert. Wenn an einer Pflanze andere Bluͤten-Stempel, andere Staubgefaͤße tragen, fo ſtehen die leztern hoͤ— her am Stamme, als die erſtern, damit der Staub ſicherer auf die Narben herabfallen koͤnne. Man bemerkt auch, daß ſehr viele Baͤume, bei denen dieſe Einrichtung Statt findet, wie z. B. bei der Haſel⸗ nußſtaude, zur Zeit der Bluͤte entweder noch gar keine oder ſehr kleine Blaͤtter tragen, damit ihre Große und Menge dem Fall des Staubes auf die Narbe keine Hinderung bringen moͤge. Die ein— häufige Kaſtanie u. a. m. haben zwar ſchon vollkom— mene Blaͤtter, wenn ſie bluͤhen, allein hier ſizen in einer Reihe auf ſehr wenigen Weibchen gerade fehr - viele Maͤnnchen u. ſ. w. Endlich wird auch durch aͤuſſere oder fremde Hilfe die Ausſtreuung des Frucht— ſtaubes auf die Narbe beguͤnſtiget. So fuͤhrt der Wind den Blumenſtaub weit umher, wie die Schwefelregen zeigen, alſo von einer ſtaubtra— genden Pflanze leichtlich zu entfernten weiblichen, um dieſelben zu befruchten. Aber auch Inſekten leiſten dieſen Dienſt, entweder zufaͤlliger Weiſe, in— dem ſie Honigſaft von den Blumen ſaugen, und an ihrem haarigen Koͤrper den Staub von den maͤnnlichen Blumen zu den Stempelu tragen, oder indem ſie ihre Eier unter die Stempel legen, ſie aber zugleich durch den anhangenden Staub be— fruchten. Auf dieſe Art erhaͤlt einzig und allein der Fei— genbaum (Ficus caria) ſeine Befruchtung. Die weiblichen Fruͤchte wachſen zwar bei uns ohne Hilfe von Juſekten, allein fie geben auch keinen fruchtba— ren Samen. In den waͤrmern Gegenden hinge— gen werden fie durch Gallwespen befruchtet, die, ſich in männliche Feigen verpuppen, nachdem aus— kriechen, mit Staube bedekt ſich begatten, und, um Eier zu legen, in andere Feigen hineinkriechen. So wandern dieſe Inſekten durch drei hinter einander im Sommer wachſende, verſchiedene Arten maͤnn— 109) Ein Herr Pfarrer, der ungenannt ſeyn will 5 fl. 24 kr. mit dem Motto: Man ſoll Gutes thun, wann und wo man kann. 110) Eine Blumenfreundin . — fl. 48 kr. 111) Herr Georg Karakaß, k. k. Hauptzoll-Leg⸗ ſtatts⸗Kontrolor zu Jaroslau in Galizien 5 fl. — kr. mit dem Motto: Wenn Einer für Alle eln großes Opfer bringt — Wie? ſollen nicht Alle fuͤr Einen eln kleines bringen? 112) Fräulein Thereſia Coss a zu Jaros lau 5 fl. 30 kr. 115) Ein ungenaunter Leſer der Gartenſtuͤbchen⸗ Geſpraͤche (im Obſtbaumfreund) — fl. 54 kr. 114) Herr Adalbert Kablik, Apotheker in der Bergſtadt Hohenelbe, Bidſchower-Kreiſes in Böhmen GERIET © RER en mit dem Motto: Gebe noch fo wenig, Gebe es nur willig | 127 = licher Feigen; wenn fie aber aus der lezten auskrie— chen, finden ſie nur die ſpaͤtbluͤhenden weiblichen Feigen vor ſich, und befruchten dieſelben. Dieſes wird bei dem Anbau dieſer Gewaͤchſe wohl bemerkt, ja es werden ſogar die Feigen mit Inſekten neben die weiblichen gehaͤngt. Die alſo befruchteten Fei— gen find auch weit beſſer, als die, welche für ſich reifen. Da, wo bei gewiſſen Pflanzen in der Befruch— tungszeit ſich auf den wohlthaͤtigen Einfluß der In— ſekten und Winde nicht ganz zu verlaſſen iſt, muß man ſelbſt den Samenſtaub der maͤnnlichen Pflanze auf eine kuͤnſtliche Art auf die weibliche Narbe zu bringen ſuchen. So iſt in vielen Gegenden Perſi— ens, wo die Dattelbaͤume einen Hauptnahrungs— Zweig ausmachen, den Einwohnern ſehr viel daran gelegen, den Plaz zu ihren Dattelbaͤumen, ſo viel möglich, zu benuzen; fie beſezen ihn daher meiſtens mit Weibchen. Da es nun aber unſicher waͤre, ihre Befruchtung dem guͤnſtigen Winde allein zu uͤber— laſſen, ſo ſchneiden ſie noch vor dem Aufſpringen der Staubbeutel, die oft bis 12,000 Bluͤten ent— haltenden Kolben von den maͤnnlichen Baͤumen ab, und befruchten damit zur rechten Zeit die Weibchen. — Denn der Beutelſtaub behaͤlt oft noch lange ſeine Fruchtbarkeit, und ward einſt mit gluͤklichem Erfolge von einem maͤnnlichen Dattelbaum zu Leip— zig nach Berlin geſchikt, um allda ein eheloſes Weib— chen zu befruchten. Iſt die Ausſtreuung des Blumenſtaubes geſche— hen, ſo merkt man an beiden Theilen, dem Staub— Beutel und der Narbe, daß ſie ihre Beſtimmung erfuͤllt haben; und man ſpuͤrt davon auch bald aͤu— ßerliche Zeichen. Sie verlieren ſehr ſchnell ihre Schoͤnheit und verwelken. Die befruchtende Ma; terie dehnt den Samen, und folglich die ganze Frucht allmaͤhlig aus, die Röhre und Narbe des Blu— mengrifels ziehen ſich zuſammen, ſie werden et— was welk, vertrofnen meiſtens, und fallen in den meiſten Blumen bald ab, oder ſie erhalten doch eine ſolche Veraͤnderung, die ſie außer Stand ſezt, der zukuͤnftigen Frucht weiter zu dienen. Die über: fluͤſſigen, unvollkommenen und leeren Blumenſtaub— Kuͤgelchen werden zerſtreuet, die Staubhuͤlſen vertrofnen, und fallen nebſt den Staubfaͤden fehr geſchwind ab. Die Blumenkrone iſt alsdann ſchon abgefallen, oder vergeht zugleich in den aller— meiſten Blumen, in welchen der Kelch bis zur Reife der Frucht ſtehen bleibt, oder ſich, wie in verſchie— denen, nach und nach verliert. Das hier Angegebene, iſt auſſer allem Wider— ſpruch, und zeigt ſich in den Folgen. Wo dieſe Befruchtungsart nicht vor ſich gegangen iſt, gibt es allemal taube Samen und Fruͤchte, die ſich den— jenigen Eiern vergleichen, welche deßwegen keine Kuͤchel hervorbringen, weil ſie von keinem Hahne befruchtet worden ſind. Man wird hieraus die weſentlichen, zur Bil— dung und Befruchtung des kuͤnftigen Samens ge— hoͤrigen Werkzeuge, die im genauern Verſtande die Blume eigentlich ausmachen, von ihren Deken, Ho— niggefäßen, und den verſchiedenen Blumens Frucht: und Honighaltern ſelbſt hinreichend zu unterſcheiden im Stande ſeyn: als die nur dazu beſonders be— ſtimmt ſind, um durch ihre Wirkung, die ſich durch die nachfolgenden Veraͤnderungen uͤberall zeiget, den allgemeinen Hauptzwek der Erzeugung BEENDET TR a EEE REP TEE TEEN EEE TRITT EEE TEE TE Ben 115) Hr. Prof. Sieber in Straubing 4 fl. 5 kr. 116) Herr * nachträglich „noch ein Steinchen“ 2 fl. 42 kr. 112) Herr C. E. F. Z. F. in Donaueſchingen 10 fl. 48 kr. mit dem Motto: Wachſet und vermehret Euch! 118) Hr. Karl Pregl, Eigenthuͤmer in der Kreis: Stadt Goͤrz im Oeſterreichiſch-⸗Illyriſchen Kuͤ— ſtenlande . . 2 fl. — kr. mit dem Motto: Lieber ſpaͤt, als nie; Und — beſſer Etwas als gar Nichts! 119) Hr. Dr. W. R. in Donaueſchingen 3 fl. 12 kr. mit dem Motto: Der Himmel ſegne Ihr Bemühen! Wer fo Großes muͤthvoll unternommen, und mit fo ruͤhmlicher Anfopferung und Ausdauer durchgeführt hat, verdient wicht nur den warm⸗ ſten Dank feiner Zeſtgenoſſen, ſondern noch insbeſondere die Unterfiügung aller Mitglie- der der Geſellſchaft, welche ſich gluͤklich ſckaͤzen, einen ſolchen Vorſtand an ihrer Splze zu ſehen. 128 und Fortpflanzung der Gewächfe einzig und allein zu unterſtuͤzen und zur beftändigen Erfüllung zu bringen. Nachdem aber nunmehr die Haupt— wirkung und Veraͤnderung durch die Materie des Blumenſtaubs in dem Eierſtok geſchehen iſt, und die— ſer eben dadurch in eine wahre Frucht verwandelt worden, ſo bleibt alsdann dieſe leztere aufihrem Size von allen nur allein uͤbrig, und in einem ſolchen Zuſtande, in welchem ſie ihr Wachsthum bis zur Vollkommenheit fortſezen kann; welches bei allen uͤbrigen mit der Bluͤte vorher zu Ende gegangen iſt. Der innere Zuſtand des nunmehr in eine Frucht verwandelten Eierſtoks, kann bald nach gefchehener Befruchtung durch Vergroͤßerungsglaͤſer von dem vorhergehenden ſehr wohl unterſchieden werden, in welchem man nur die bloßen dunklen Entwuͤrfe der Samen, nicht aber die Beſchaffenheit ihrer Keime, entdeken konnte. Regen, Sturm, brennende Hize, Froſt, Duͤrre, Mehlthau, Rauch, und die Inſekten koͤnnen indeß dfters die natürliche Vereinigung gedachter Säfte vereiteln, wie es ſelbſt eine innerliche fehlerhafte wein > Beſchaffenheit des Marktes thun kann. Daher laͤßt ſich nicht immer aus der Menge und Beſchaf— fenheit der Bluͤte im Fruͤhjahr auf die Naturkraͤfte ſchließen, nach welchen eine größere oder geringere Menge von Fruͤchten zu hoffen ſteht. Denn wenn zur Zeit der Bluͤte ſtarke Froͤſte einfallen; wenn durch anhaltende Regen das Blumenmehl, ſo wie es beim Obſte und Getreide oͤfters geſchieht, beſtaͤndig abgeſpuͤhlt, oder auch, wenn viel und ſtarker Rauch durch den Wind an ſolche Orte getrieben wird, wo bluͤhende Baͤume Fruͤchte tragen ſollen, ſo verderben die zarten Bluͤten. Durch dergleichen und eine ſo wenig geachtete Kleinigkeit, wofuͤr leztere, nemlich der Rauch, gehalten wird, bringt man ſich leicht um eine Ernte; welches durch angemachte Hutfeuer, oder angeſtekte haͤufige Kohlenmeiler, wenn ſie nicht gut gelegen oder angelegt worden, oder nur der Wind zur Blütezeit ſchlecht ſteht, allerdings geſchehen muß. Beerbach. ) Joh. F. Wilh. Lechner, Cantor und Mitglied der praktlſchen Gartenbau⸗Geſellſachft. (An kündigung.) Bei den Gebruͤdern Baumann in Bollweller (oberthelniſchen Departements), iſt erſchienen und in allen ſoltden Kunſt- und Buchhandlungen zu haben: „Bollweilerer-Camelllen⸗Sammlung, dem Herrn Profeſſor A. P. de Candolle gewidmet von Carl Baumann, Ehrenmitglied der koͤnigl. Preußiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft zu Berlin, und N. Baumann (Bollweller 1328.)“ Erſte Lieferung, mit 42 Abbildungen. Diefe erſte Sammlung, die mit vielem Fleiße von Carl Bauma an auf Stein gezeichnet nnd unter ſetner Leitung nach der Natur illuminirt, und mit kurzem Texte verſehn wurde, wird gewiß allen Blumenfreunden willkommen ſeyn. Der Name der Herausgeber, die Sorgfalt mit welcher fie vollendet wurde, das ſchoͤne Papler und der billige Preis, kurz, Alles wird derſelben Liebhaber verſchaffen. Mit jedem Jahr ſollen, bis die Sammlung vollftäsdig ſeyn wird, 12 ähnliche Abbildungen von den ſchoͤnſten und neu⸗ eſten Camellteu erſcheinen, dle mit gleicher Sorgfalt ausgearbeitet ſeyn werden; das Format Fit klein Folio, der Druk Saint- Augustin romain, der Preis 28 Fr. Eh aer Nichts feſſelt die erſte, troz Seufzer und Klagen Rollt ewig hinab fie, kehrt nimmer zurüf. Die Freude umtanzt ihren goldenen Wagen. Doch öfter verfolgt fie eln thraͤnender Blik. O wehe dem Band, das dle Freundſchaft gekuüpfet Wenn Ihr der zwei lezten Bennennung gebührt! Ein Mädchen, das ſcherzend ſeln Leben durchhüpfet, Wird auch mit der Sylben Bedeutung berührt. Das Ganze will tröftend die Flur noch umfangen, Der früher fhon Blumen und Düfte entfloh'n. Als Blume ſteht's einſam ohn' eſteles Prangen So lange, bis Stürme des Winters ihm droh'n. — — In Commiſſion bei Fr. puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis Ift in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. ++ kt. R. W. mit Couvert — portofrel. Allgemeine dentſche ar teen; . ei „ten n. g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J ahrgang. No. Inhalt: 19 Schwalben find wieder da. — Kochſalz, eln dußerft wichtiger Artikel bei der Landwirth⸗ ſchaft. { — 0000011110111 en nn Sein nn nenn ——— Die Schwalben find wieder da. i Weſſen Herz erfüllt ſich nicht mit froher Luft beim Aublik dir erſten Schwalben im anbrechenden Fruͤhjahre! In meinem Haufe entfteht immer ein helltoͤnender Jubel, ein fröhliches Getuͤmmel, als wäre Kirchweihfeſt, wenn ſich nnter den Gliedern meiner Familie im Fruͤhjahre die Nachricht vers breitet: Hie Schwalben find wieder da!“ Ich ſehe in den Schwalben nicht blos die wills kommenen Boten der nahen blumigen Sommerzeit: die Schwalben gelten mir noch weit mehr! Viel⸗ leicht weis es nicht Jedermann, welch ein aͤußerſt nothwendiger, ſogar unentbehrlicher Vogel die Schwalbe it? — Ich wil davon etwas umſtaͤnd⸗ licher ſprechen. Es iſt bekannt, wie ſehr vie Fliegen, die große Bremſe und die kleine ſogenangte blinde Bremſe (dieſe heißt ſo, weil ſie mit einer Unachtſamkeit, deren Folge ihr Tod iſt, auf Haͤnde, Fuͤße und Geſicht herfaͤllt, als ob ſie blind waͤre), nicht nur das Vieh, fondern ſelbſt die der Hize wegen leicht bekleideten Tagloͤhner ꝛc. plagen, ſo daß ſie ſich derſelben kaum genug erwehren koͤnnen. Eben ſo bekannt iſt aber auch, daß die Schwalben bei heie terer Luft ihre Nahrung immer in der Hoͤhe ſuchen, wo fie nichts als ſolche Fliegen und Bremſen fin⸗ den, die fie dann auch in ungeheurer Menge vers zehren, waͤhrend ſie unzaͤhlbar viele dieſer Inſek⸗ ten fuͤr ihre Jungen verwenden, wie ſich dieß aus dem häufigen nicht genug hinwegzuraͤumenden Kothe ergiebt, der von ihren Neſtern herabfaͤllt. Würde ſich nun dieſes plagende Ungeziefer nicht bis zur wahrenLandplage vermehren, wenn wir keine Schwal⸗ ben hätten? Leider entſteht ohnehin ſchon die alle gemeine Klage, daß die Anzahl dieſer Inſekten jährlich zus, die der Schwalben aber von Jahr zu Jahr abnimmt. Ich erinnere mich noch wohl aus der Zeit, da ich in meiner Heimath, dem bayeriſchem Walde, als Knabe das Vieh huͤtete, daß alle Sommer im Vor: hauſe meiner Eltern wenigſtens 4 Paar, und im Viehſtalle 5 — 4 Paar Schwalben niſteten. Wenn ich nun um Mittagszeit das Vieh heimtrieb, und die haͤufig nachjagenden Bremſen in den finſtern Stall nicht folgen wollten, ſondern außer demſelben herumſchwaͤrmten, ſo war es mir eine Freude, zu ſehen, wie dann die Schwalben dieſe Quaͤler zus ſammenſchnappten und ihren Jungen zutrugen. — Der jezige Beſizer dieſes Bauerngutes klagte mir, daß nunmehr im Vorhauſe nur 2 Paar, oft nur 1 Paar, im Stalle aber gar keine Schwalbe 000 ² ů UU IP ñlæ ]]!!! ?:O WQ Nachrichten aus Frauendorf. Rechtfertigung gegen Hrn, Cantor Lechner's unwahre Beſchuldigung. (Eiugeſandt von Aug. Friedrika Dreißig in Tonndorf.) Obſchon ungern, ſehe ich mich gleichwohl gendͤthigt, zu des Herrn Cantor Lechnet's Aufſaz in Nro. a d. B. 1829, — die Erzeugung gefuͤllter Levkojen betref⸗ fend, eine Bemerkung zu machen. Herr Lechner ſagt nemlich im gedachten Aufſaze: „Herr Dreißig, dem ich mein Manuſkript mitthellte, bletet mit 130 Rthlr., wenn ich das Geheimniß nicht entdekte.“ — Unterm sten November 1827 erhielt ich von Hrn. Lechner einen Brief, in welchem er mir allerdings von der Entdekung des Gehelmulßes, lauter gefüllte Levkojen zu erziehen, ſchrelbt, und wobei er ſich wörtlich alſo erklärte: Ich war eutſchloſſen, dieſes Gehelmniß in ei⸗ ner kleinen Schrift den Blumenfreunden zu enthüllen; (17) 150 Ir mehr nifte, weil ihrer jeden Fruͤhliug weniger von der großen Winterreiſe zuruͤk kaͤmen. Die Urſache hievon wiſſe er nicht. — Eben in meiner Heimath, dem bayeriſchen Walde am linken Donau- Ufer, iſt ein ſehr ge— faͤhrliches Inſekt zu Hauſe, bekannt unter dem Namen „der Stecher.“ Er hat, fo viel ich mich aus meinen Hirtenjahren zu erinnern weis, die Groͤße einer mittlern Bremſe; nur iſt er kuͤrzer, und von gelblichter Farbe. Sein Unweſen treibt er beſonders zur Heuzeit, wo er meines Wiſſens zwar nur dem Hornvieh, aber dieſem deſto ſchmerz— licher zur Laſt faͤllt. Die Bremſen ſammeln ſich wohl auch in Haufen auf den Ruͤken der einge— ſpannten Ochſen; das geplagte Thier ſtampft zwar, und knirſcht mit den Zaͤhnen, weil es ſich, durch Joch und Deichſel daran gehindert, weder mit dem Kopfe, noch mit dem Schweife helfen kann. Dem ungeachtet geht es ſeinen Weg fort, und wartet, bis ein hilfreiche Hand mit einem Schlage, daß das dem Thiere ausgeſaugte Blut durch die Fin— ger ſprizt, die beiſſenden Thiere todtſchlaͤgt. Allein der Stecher ſezt ſich des Fraßes wegen nicht auf den Ruͤken des Viehes, ſondern in einiger Hoͤhe ſchwebt er ober demſelben, bis er ploͤzlich darauf herabſtoͤßt. In demſelben Augenblike geraͤth das gequaͤlte Thier beinahe in Wuth, ſo, daß es kaum mehr zu baͤndigen iſt. Wenn wir auf der Wieſe Heu aufluden, mußte mein Vater, der ein ſcharfes Geſicht hatte, ſein Au— ge waͤhrend der Arbeit zugleich auf die Ochſen richten: ſobal or den Stecher, der übrigens nicht ſcheu iſt, gewahrte, ſchlug er ihn mit dem Hute zu Boden, und toͤdtete ihn. Geſchah es, daß dieſer arger Feind uͤberſehen, und ein Ochſe davon geſtochen ward, ſo geriethen alle zuſammen in Wuth, und wir hatten insgeſammt die Haͤnde voll zu thun, um zu verhuͤten, daß ſie nicht Alles zertruͤmmer⸗ ten. Wenn ich ein anderes Mal auf freiem Fel— de die Heerde huͤtete, und der Stecher ihr naͤher kam, ſo war es, als wenn der Teufel, wie einſt in die Schweine der Geraſener im Evangelium, in fie gefahren wäre; alle, ſelbſt die alten Kühe hoben den Schweif, und liefen, was in der Ward» Sprache biſen heißt, fo viel fie konnten, weils den Laubhoͤlzern, theils, was das Uebelſt' war, dem ſchon hoch gewachſenen Korn zu, um ſich vor dem fuͤrchterlichen Peiniger zu verbergen Ich hatte dann oft den ganzen Tag zu laufen and zu ſuchen, bis ich die ganze Heerde wieder zuſammen brachte. Zum Ueberfluſſe meiner dießfadfigen Erfahrungen ahmte ich manchmal auf der Weide, was mir zut gelang, mit dem Munde das Sumſen des Stshers nach: ſogleich hörte das Vieh zu freſſen auf, horchte, ſtampfte, und fing dann zu aufen an. Gewiß ein Zeichen, wie furchtbar dem Hornvieh dieſes Inſekt iſt. — Ich vermuthete anfaͤnglich, oaß dieſer Stecher in die Haut des Viehes ein Ei ſezte, woraus die Engerlinge entſtuͤnden; de aber auch in hieſiger Gegend das Vieh Engerlinge hat, ohne daß der Stecher geſehen wird ſo war meine Vermuthung grundlos. Uebrigas iſt zu wuͤnſchen, daß dieſes gefährliche Inſelr einmal genau unterſucht werde, und weil dasselbe dem gemeinen Volke, das mit Hornvieh ungeht, beſonders bekannt iſt, fo koͤnn— ten auch von daher die ſicherſten Erkundigungen eingeholt werden. — Dieſe fuͤrchterlichen Strecher nun erſcheinen zum großen Gluͤke nicht zahlreich, und dieß haben wir eben nur den Schwalben zu verdanken, welche dieſelben, wie die Bremſen, in freier Luft auffangen und verzehren. Wenn wir nun das Ungluͤk haͤt— ten, die Schwalben zu vermindern, oder gar aus— A ————ñ—ñ—ñ———— ————ͤ—1—H—¼ d ——— —— IT I TITAN Teer allein von Freunden und Spekulanten gewarnt — un⸗ terließ ich es zur Zeit noch. Verpflichtet hielt ich mich. aber, Ste vorher zu fragen, ob Ste damit einverftau- den wären, wenn ich dleſes Geheimniß bekannt mache, da ich ja weiß, daß die Erziehung des Levkojen-Samens ein ſehr einträglicher Erwerbszweig für Sie iſt und bleiben wird — wenn dieß Gehelmuiß verſchwlegen bleibt. Ste ſehen nun, wle rechtlich gegen Ste ich denke; deun ich würde allerdings Ihnen dadurch ſehr großen Schaden zufügen — allein ich könnte vlellelcht 1000 Thlr. und noch mehr für meine Schrift loͤſen, indem ein Exemplar nicht wohlfeller, als um 10 gr. gegeben wird, und ich mehrere tauſend Exemplare davon druken laſſen werde, die an alle Buchhandlungen von Deutſch⸗ land zugleich verſandt wuͤrden. Was iſt nun bei dieſer wichtigen Sache zu thun? Wollten Ste vielleicht gemelnſchaftliche Sache mit mir machen — daun würde ich dieß Gehelmalß hellig bes wahren — Ihnen aber das Manuſkript, welches ſchon bereit Liegt, mltthellen, damit Sie Sich von der Ge⸗ 151 ——— ů⁵˙è⁵³—F 2 zurotten, welches ein Leichtes waͤre, da ſie uns ihr Liebſtes, ihre Jungen, in unſern Haͤuſern anvertrauen, und dadurch die quaͤlenden Stecher und Bremſen ins Unendliche zu vermehren, wuͤrde nicht der Bauersmann zulezt, gezwungen ſeyn, ſeine Arbeiten auf Feld und Wieſen zur Nachtzeit zu verrichten, und in der Nacht ſeine Heerde auf die Weide zu treiben, um ſich und ſein Vieh zu ſichern? Waͤre der durch dieſes Ungeziefer veran— laßte Schaden ſobald wieder abzuwenden, da man die Schwalben nicht ſo bald wieder herbeiſchaffen koͤnnte? ; Aber man klagt die Schwalben an, daß ſie in der Noth, bei Bienenkoͤrben voruͤberfliegend, auch dieſe nuͤzlichen Thierchen, und zwar, um ja die Schuld recht groß zu machen, taͤglich 50 bis 60 Bienenvoͤgel zur Speiſe fangen ſollen, nach denen man ſie ſogar ſchnappen hoͤren will, und folgert daraus, daß ſie (die Schwalben) an der Vermin— derung der Arbeitsbienen, und an der koſtſpieligen Fuͤtterung der uͤbrigen die Urſache ſeyen. Allein loben den nicht, wenigſtens in hieſiger Gegend (am Inn) die Bienenbeſizer, daß heuer ihre Stoͤke reich— lich mit Honig verſehen find, weil im Fruͤhlinge viel Honigthau leine Peſt des Hopfens) fiel, und, überhaupt die Blütezeit zum Eintragen ſehr guͤnſtig war? Alſo nicht der Mangel an Bienenvoͤgeln, ſondern der aus unguͤnſtigem naſſen Wetter entſte— hende Mangel an Honigſtoff iſt die Urſache, warum man die Bienen ſo oft fuͤttern muß. Geſezt auch, die Schwalben fraͤßen, vom heftigſten Hunger ge— trieben, einige Bienen (50 bis 60 täglich iſt ſicher uͤbertrieben) — wuͤrde dieſer Schaden durch ihren uͤbergroßen Nuzen nicht weit uͤberwogen? Freſſen doch auch die Hühner, die auf den Blumen honig: ſammelnden Bienen weg, und es faͤllt doch Nie— mauden bei, dieſes Hausfluͤgel darum der Schaͤd— lichkeit zu beſchuldigen, die mit ihrem anderweiti⸗ gen Nuzen in keinen Vergleich kommt. Ueberdieß koͤnnen ja die Eigenthuͤmer der Bienen dieſen klei— nen Verlurſt leicht erſezen, wenn ſie im Fruͤbjahre die warme Sonne von den Stoͤken abhalten, damit die Bienen, von der Waͤrme gereizt, nicht in die noch rauhe Luft herausfliegen, erſtarren, und in den Schnee herabfallen, wo ſie zu Hunderten umkom— men. 11 Allein es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß die Schwal— ben an dem Vorwurfe, Bienen zu freſſen, ganz un— ſchuldig ſind. Man hoͤrt ſie zwar bei anhaltend naſſem Wetter, wenn ſie an dem bei einem Hauſe ſtehenden Bienenkorbe in ihr Neft vorüberfliegen , nach etwas ſchnappen; es kann dieſes aber eben ſo gut einer Fliege gelten, deren eine Menge, vom ſuͤßen Honiggeruche angelokt, um den Stok ſich ſammeln. Die Gruͤnde meiner Vermuthung ſind folgende: »Die Bienen ſind rauh und haarig, was die Vögel ſcheuen, und weßwegen die ſonſt Würs mer freſſenden Vögel die Baumraupen nicht ans greifen, weil dieſe auch rauh und haarig ſind. Dann wuͤrde ſich auch die Biene mit ihrem Stachel gewiß nicht ungerochen verſchlingen laſſen; ſo, daß die Schwalbe die Luft nach weiterer Bienenjagd, nicht leicht mehr anwandelte.“ led en Ferner ſieht man bei andauernder naßkalter Witterung die Schwalben hart am Boden dahin ſchweben, um die an Grashalmen haͤngenden, durch den Flug aufgeſchrekten Fliegen oder kleine Schmet— terlinge zu haſchen; und wer längere, Zeit Vieh, huͤtete, wird beobachtet haben, wie die Schwalben unter der Heerde, die im Sommer auch bei naſſem Wetter nie von Fliegen frei bleibt, umherſtreichen, und oft mit dem Flügel an ein Stuͤk Vieh ſchlagen, um eine aufgejagte Fliege zu fangen. Waͤren nun. die Bienen eine Nahrung fuͤr Schwalben, wuͤrden ü ' ũ - — Ww̃W -w-. 2 — —-—-—-— —— wißheit meiner Entdekung volltommen überzeugen koͤnn⸗ ten. Meinung zu erkennen, damit ich weiß, wie ich mich da= bei zu verhalten habe, und beftimmen Sie, wie viel Ste mir alle Jahre abgeben wollten. — Ich nehme Geld, oder auch Samen. — ? Auf dieſe Zuſchrift erwiderte ich Herrn Lechner unter dem a5ten November desſelben Jahres ausdruͤk⸗ lich und beftimmt: „daß lch von feinem Anerbleten durch- aus keinen Gebrauch machen könnte.” — Geben Sie mir nur recht bald Ihre offenherzige Nach dieſerabſchlaͤgigen Antwort erhielt ich vom Hrn. Lechner unterm ıoten Dezember des nemlichen Jah⸗ res einen abermaligen Brief, worin er unter anderm ſagt: Well Sie keine Luſt zeigen, mit mir gemeinſchaft⸗ liche Sache zu machen, fo muß ich Sie doch wenigſtens noch um eine andere Gefalligkelt bitten. Ihre Güte laͤßt mich auch hoffen, daß Sie meiner Bitte willfahren. Ich will nun mit Herrn Falcke in Nürnberg gemeln⸗ ſchaftlich dleſen Samen bauen. Daher theile ich Ihnen das Hauptſachlichſte von meinem Manufeript mit — a Ne 152 —— — ſich wohl dieſe ſo muͤhſam und kaͤrglich behelfen, waͤhrend fie in der Nähe der Bienenftöfe ihr Futer, weit bequemer und reichlicher haben koͤnnten? Aus allem dieſem geht nun hervor, daß der Schaden, den die Schwalben unter den Bienen anrichten ſollen, (was jedoch widerfprochen wird), unbetraͤchtlich, ihre Hilfe hingegen wider die un⸗ geheuere Menge der Fliegen und Bremſen, und beſonders gegen den unertraͤglichen Stecher augens ſcheinlich, ſonach ihr Nuzen hoͤchſt bedeutend iſt. Dieſe guten, von jedem Hausbeſizer aus gegruͤnde— ter alter Sitte ſo werth gehaltenen Thierchen kom— men zu uns, ſobald wir ihres Schuzes beduͤrfen, und verlaſſen uns wieder, wenn wir ihrer nicht mehr noͤthig haben. Bei dieſer Gelegenheit, und weil ich unlaͤngſt in einem dffentlichen Blatte las, daß in Nordame⸗ rika 8000 Waldſchwalben in einem hohlem Baume gefunden wurden, will ich hier meine Meinung uͤber das Dableiben oder Fortwandern unſerer Haus⸗ Schwalben ſagen. Die Waldſchwalben in Nordamerika find wahrs ſcheinlich eine ganz andere Gattung, als unſere Haus -Schwalben, und mögen daher in hohlen Baͤumen uͤberwintern; unſere Hausſchwalbe aber iſt nach meiner Ueberzeugung ein Wandervogel. Schon als Hirtenknabe eines Einddhofes im Land— gerichte Miesbach bemerkte ich, daß ſich die Schwals ben um Maria Geburt aus unſerer Gegend verlören, obſchon es damals Obſt- und beſonders Wallnuß— Bäume von jo ungeheurer Größe und Dike gab, daß zwei Maͤnner den Stamm nicht zu umklammern vermochten. (Welche guͤnſtige Zeiten muͤſſen dieſe Baͤume gehabt haben, um zu einer ſolchen Groͤße zu erwachſen, die fie, leider! beſonders die Walls nußbaͤume, jezt nicht mehr erreichen!) Viele derſelben waren hohl, und hätten daher den Schwal— ben hinreichende Winterwohnungen dargeboten; allein dieſe verſchwanden. Ich kam zur ſelben Zeit dfter an das rechte Donau-Ufer nach Irlbach, und ſah dort viele tauſend Schwalben, obſchon keine ſolche Baͤume vorhanden waren; aber auch da verſchwanden ſie wieder; alſo wanderten ſie fort. — Vor etlichen Jahren ging ich am Mariaͤ Geburtsfeſte (8. September) fruͤh am Tage bei einem Teiche voruͤber, der ganz mit Moos rohr uͤberwachſen war. Alles um mich ruhte in feier⸗ licher Morgenſtille, bis bei meiner Annaͤherung ein Geraͤuſch und Geſchwaͤze von Schwalben entſtand, als ob der Teich von ihnen belebt wäre; ploͤzlich erhoben ſie ſich aus den Roͤhren, unter denen ſie uͤbernachtet hatten, — ſtiegen in unzaͤhliger Menge halbzirkelfoͤrmig zu einer erſtaunlichen Hoͤhe empor, und ſezten ihre Reiſe gegen Suͤden weiter. Und ſehen wir denn nicht alljaͤhrlich, wie die Schwal- ben in den erſten September-Tagen, obwohl ſie da noch eine weit angenehmere Waͤrme, als bei ihrer Ankunft im Fruͤhlinge, und uͤberdieß Nahe rung im Ueberfluß haben, dennoch zu ganzen Schaa— ren ſich ſammeln, hoch in der Luft ſchweben, froͤh— lich ſingen, und dann verſchwinden, wo ihnen immer mehrere Schwaͤrme aus mehr nordwaͤrts gelegenen Gegenden nachziehen? — Nach meiner Muthmaß— ung iſt es die Sonne, welche derlei Wandervögel - bei ihrer Entfernung im Herbſte nach ſich zieht, wie ſie es im Sommer mit allen Gewaͤchſen macht. — Gegen die Behauptung, daß unſere Haus- Schwalben im Herbſte wandern, wird e ingewendet: warum finder man im Anfange des Winters in hohe len Baͤumen, in Scheunen und an andern abgelege— nen Orten ganz erſtarrte Schwalben, welche in einer warmen Stube wieder lebendig werden? Hierauf erwiedere ich: Schon waͤhrend meiner Hirtenzeit beobachtete ich, daß manches Schwalben-Paar in und Sie haben die Güte, mir nur in einigen Zellen zu fagen, daß ich meiner Sache gewiß bin, damit mir Herr Falcke deſto eher Glauben geben kann, und noch heuer oder kommendes Frühjahr Vorkehrungen zu dem großen Werke treffen werde. Ich hoffe und wuͤnſche alſo, daß Ste mit wenigen Worten mir ſchrelben moͤchten, um was ich Ste noch⸗ mals herzlich bitte, denn außerdem wuͤßte ich keinen andern Weg, — wenn ich nemlich nicht mit Jemand dleß Geſchaͤft ins Große betreiben könnte — als meln Manuſtript druken zu laſſen, oder es nach Frauendorf zu ſchiken, welches wohl für Manchen nicht willkommen ſepu dürfte !“ Herr Lechner thellte mir in dleſem Briefe feine Methode, Levkojen⸗Samen zu erziehen, ber lauter gefüllte gibt, unaufgefordert ziemlich aus⸗ fuͤhrlich mit: ich ließ aber diefen Brief unbeantwortet, ſo wie ich überhaupt von der in Rede ſtehenden Entdekung 183 —o einem Kommer zwei Mal bruͤtete, fo daß dle lezte Brut erfi beim Eintritte der Wanderzeit abflog. Die alten Schwalben, wie uͤberhaupt alle Vögel, bekuͤmmern fin um die abgeflogenen Jungen, for bald dieſe ſich ſabſt Nahrung ſuchen koͤnnen, nicht weiter, ſondern Warpern mit den übrigen fort. Die jungen, fo ſpaͤt abgaogenen Schwalben, find nun entweder für den natlelichen Wanderungs-Trieb noch nicht empfaͤnglich, wer zu unbehilflich, dem⸗ ſelben zu folgen. Sie bleibe daher zuruͤk, ſuchen und finden unter dem auf die Weide getriebenen Viehe, welches von Fliegen nie gau, frei bleibt, kuͤm⸗ merlich Nahrung, bis fie endlich, wen, die Kälte zu⸗ nimmt und der Viehtrieb aufhört, in zohlen Baͤu⸗ men, in Scheunen oder auf den Boden enter das Stroh ſich verkriechen. Wir fanden fie am unfange des Winters einzeln (wo waͤre denn die uͤbrig große Menge hingekommmen ?) ganz erſtarrt, und trigen fie in die warme Stube, wo fie wieder zum Laien kamen, aber auch bald voͤllig ſtarben; denn de Schwalbe ift kein Stubenvogel. Diejenigen hinge— gen, die wir zu Ende des Winters in einem ſolchen erſtarrten Zuſtande antrafen, wurden auch in der warmen Stube nicht mehr lebendig. Eine fernere Einwendung gegen das Wandern unſerer Hausſchwalben iſt dieſe: man findet doch oft im Fruͤhlinge ganze Haufen von Schwalben in hohlen Baͤumen und an andern Orten beiſammen. Ich erklaͤre dieſe Erſcheinung fo: Ein länger ans haltendes ſchoͤnes warmes Aprilwetter lokt die Schwalben fruͤhzeitig herbei; tritt nun ſpaͤter noch eine ſtrenge Kälte ein, fo flüchten fie ſich in vers ſammelten Haufen in hohle Baͤume, oder ſonſt an abgelegene Orte, wohl auch unter das Geſtade der Fluͤſſe, und erſtarren hier. Sobald jedoch das Wetter warm und guͤnſtig zu werden beginnt, dann erwachen ſie wieder, erheben ſich froͤhlich in die Luͤfte, des Herrn Lechner ulcht die geringſte Notiz nahm, und fie fo wenkg fürdtete, als dle bereits früher ge⸗ machte Eutdekung des Herrn Thiele. Hleraus wird das verehrllche Publikum erſehen, daß ich dem Herrn Lechner für Mittheilung feined Ge⸗ helmnißes, fo wie für Gehelmhaltung desſelben vor dem Publikum nichts wentger als 150 Athlr. geboten habe, und daß Hr. Lechner anmaſſend genug war, meinen Namen zu miß brauchen, um unſerm biedern Verelns⸗Vorſtaude, und fingen ihr gewoͤhnliches Schwah⸗Geſchwaͤze. Meine unmaßgebliche Meinunzeht demnach dahin, daß unfere Haus ſchwalben rkliche Wan⸗ der⸗Vdgel, zugleich aber für uns ſehuͤzlich ſind. Kochſalz, ein aͤußerſt wichzer Artikel jr bei der Landwirthſaft. Leider wurde bisher zu wenibeachtet, daß Kochſalz ſowohl in Anſehung de Fuͤtterung des Viehes, als zur Düngung des Bons eine Haupt⸗ Rolle bei der Landwirthſchaft ſpiel Die Staats⸗ Wirthſchaft hat ſtch deßwegen iven meiſten Laͤn⸗ dern eine große Suͤnde aufgelade daß dieſer Ar⸗ titel bisher fo wenig in die Hare der Landwirth⸗ ſchaft kommen konnte. Salz iſpoch die Haupt⸗ Wuͤrze der Nahrung ode auch der Fuͤt⸗ terung, die Thaͤtigkeit des Lagens reizend und ſtaͤrkend, wie die Verſtopfungn in den Eingewei⸗ den hindernd, ſohin die Abſonerungen befordernd. Der Menſch fühle dieſes bei einer eigenen Küche, und kann nun den Schluß zigen auf den ähnlichen dorperbau feiner Hausthiere Er kann ſich ſchnell die Ueberzeugung holen, wie die Hausthiere gierig nach dem geſalzenen Futter langen, und damit weit mehr zedeihen. Der Organismus der Pflanze gleicht dem Veſen nach den der Thiere, und ſteht nur auf einer niderern Stufe. Auch fuͤr die Pflanzen iſt deß⸗ halb Kochalz ein nothwendiges Beduͤrfniß. Es macht einen Beſandtheil ihres Körpers aus, wie die Zer⸗ ſezung bewehrt; fie fordern alſo die Nahrungsmi⸗ ſchung im Wden, und koͤnnen nur damit zu mehr Gedeihen konmen. Dieſes iſt alſo der Salz duͤn⸗ ger. Die Cugländer find durch eine Menge Ers fahrungen und Verſuche zuerſt auf die Wichtigkeit des Salzduͤngers gerathen, und ſchreiben ihm jezt als allgemeine Grundſaͤze folgende Vortheile zu: errn Für ſt, im eigentlichen Sune etwas vorzuſchwln⸗ um 4 a Ban wollte ich bitten, bei dergleichen Fällen, wie der vorllegende, künftig bebut⸗ famer zu ſeyn, damit er fib nicht mehrmals folder Unannehmlichkelt, wie ihm hire widerfährt, aus ſezt. Tonndorf bei Welmar, den 20 März 2029. Aug. Friedr. Dreißig. — . 1) Ko'alz oder Steinſalz — Pfans neuſtein igeringem Maße angewandt, befoͤrdert die Faͤulnißũicht dadurch die Zerſezung beſtimmter animaliſcher id vegetabiliſcher Stoffe loͤsbarer, und fuͤhrt eek den Gewächfen zu. 2) Es zioͤrt das Unkraut, die Würmer und alle andern Ehen Thierchen, welche groͤßtentheils aus Kohlenſtubeſtehen, und nach ihrer Zerſezung augenbliklich 3 Nahrung der Pflanzen beitragen. 5) Schodas ganze Weſen der organifchen Bildung machtz nothwendig. ei 4) Es iſt «großes Reizmittel für das Wachs⸗ thum der Pflanz, wie die Experimente des Prist⸗ ley bewähren, dem es ſie durch dieſes rege Le— ben in den Standezt, mehr Nahrung in einer gege- benen Zeit zu fidzu nehmen, und daher auch der Kreislauf der Saͤr und die Abſonderung weit ſchnel⸗ ler vor ſich gehen. 2 5) Vorzuuͤglichſeſchuͤßt es auch die Pflanzen vor dem nachtheiligen Enfluſſe eines ſchnellen, klimati— ſchen Wechſels, wecher ſie entweder toͤdtet, oder mehr oder weniger bſchaͤdigt. Ueberall, wo Salz mit dem Boden vernifcht wurde, blieben die Ver heerungen des Froſtes entweder gaͤnzlich aus, der waren unbedeutend. Man hat viele Beiſpiele, aß, wahrend Gemuͤſe auf ungeſalzenem Boden iyeiner Froſtnacht zu Grunde gingen, ſie auf geſozenem Lande nicht im Mindeſten litten. Dieſelben Seſeze, welche die Feuchtigkeit des Bodens fluͤßig rhalten, ſind auch dem Gefrieren der Pflanzenſaͤft / entgegen; und es iſt wahrſcheinlich, daß man be haͤufigerer Anwendung des Salzes, viele auslaͤndiche Gewaͤchſe beſſer erhalten, und ſie zu höherer Wlfommenheit in unfern Ländern bringen koͤnnte. Auch ſcheint es keinem Zweifel unterworfen daß, wenn die Saft⸗ Gefäße der Pflanzen vom ſchnellen Wechſel der Tem— petatur leiden, hierin die vorbereitende Urſache zum Wir wuͤnſchen, de Verhandlungen über diefen Ge: genſtand biemit ſchlleßen zu können, ohne weitere Re— zeſſe oder ferneren Rüblik! — Uns Blumenfreunden genugt an der glüklich zur Welt gebornen Kunde dleſer wichtigen Entdekung, und wir willen wohl, daß jede Ge: burt ihre Wehen und Nagwehen hat. Ob die Gründlichkeit der Theorle und Praris die⸗ fer Eutdekung etwa noch irgend bezweifelt, oder gar angeſtritten werden mag, bleide hier unberuͤhrt. Wer Mehlthau und andern Krankheiteu der Pfloizen zu ſuchen ſey. 6) Eben fo befördert es und erhaͤlt em Boden die Fruchtbarkeit, indem es fie beſtaͤndg aus der ums gebenden Atmosphäre einſaugt, un' feiner Zerfließ- barkeit wegen iſt es für das Wagsthum der Pflan- zen von ungemeiner Wichtigkst, wie eine Menge Erfahrungen an den Tag lean. 5 Die ſpeziellen Verſuße ergaben z. B., daß die geſalzenen Weizenfeld r um ein Drittheil, öfter um die Hälfte zahlreich re, und zugleich beſſere Ernten gaben. Das Nenliche zeigte ſich auch bei den üb: rigen Getreidasen. Nebſtdem waren alle Krank— heiten, z. * Mehlthau, Brand ꝛc., Ungeziefer, Wuͤrmer 1, wie alles Unkraut verſchwunden. Gleich große Wrtheile zeigten ſich bei den Erbſen, Boh— nen, Riben, Futterkraͤutern, Kartoffeln, Hopfen, in Girten und bei der Baumzucht. Gleich gute Wikungen hat man auch beim Flachs gefunden, uld beſonders auch um Torfgruͤnde in guten Boden umzuwandeln. Dieſer Salzduͤnger — eigentlich Duͤngemittel, leiſtet ferner den groͤßten Dienſt zum Duͤngergemenge oder Kompoſtduͤnger, eigentlich verſchiedenen Zu— ſammenſezungen. So gibt folgende den vorzuͤglich— ſten Dünger. Man nehme 8 Buſhel Salz, einen gleichen Theil Kalk, und eben ſo viel Aſche, miſche dieſes zuſammen, und laſſe es drei Tage liegen, wo dann die Maſſe mit 60 Buͤſhel Dammerde verbun— den, auf einen Haufen geſchlagen, und dieſer Hau— fen alle Wochen umgeworfen wird. Nach einigen Monaten braucht man ihn als zureichend fuͤr einen Acre, indem man ihn mit dem Duͤnger auf dem Felde ausbreitet, oder mit dem Samen eineggt, oder auch im Winter uͤber den Weizen ſaͤet. Der Boden wird dann s bis 4 darauf folgende aͤußer reiche Ernten geben. zit — 1 mit der Phyſtologie und Pathologie der Pflanzen nähet ver- traut iſt, bedarf keines weitern Grundes mehr- Man weis berelts aus fonftigen Verſuchen, daß dle vollſtändige Stoͤ⸗ rung des Pollinar-Ausbruches durch Abſchneidung der geſammten Beſtaͤubungs-Organe einer Blüte in noch unentwlkeltem Znſtande derſelben und vor dem Auf⸗ bruch der Antheren, oder die totale Caſtratton, kein Hinderniß des Samenbringens und fogar des Frucht Tragens iſt, obgleich man noch nicht die volle Zahl der Pflanzenarten kennt, die ſich unter dieſe Behand⸗ 02455 — Dias Gemenge von Salz und Ruß — oder Salz und Taubenmiſt hat auch wunderbare Wirkun— gen gezeigt. Das Naͤhere hieruͤber findet man in der Schrift — über den Dünger, als Lebensprinzip der Landwirthſchaft, vom Staatsrath v. Hazzi, Ste ſehr vermehrte Auflage, München 1824 bei Fleiſchmann S. 62. Siehe auch auf vielhaͤhrige Erfahrung gegründete Empfehlung eines ſehr wohl⸗ feilen, uͤberall darzuſtellenden, Unkraut vertilgen⸗ den, ſchaͤdliche Inſekten und Wuͤrmer vom Boden— abhaltenden, den Nachtheil von zu großer Trokn⸗ oder Naͤſſe mindernden, den eigenthuͤmlichen Ger und Geſchmak der Gewaͤchſe nicht umaͤnde nden, und dem Miſte auch an Kraft und Nachalt weit vorſtehenden Duͤngungsmittels für Wen, Obſt, Ho⸗ pfen, Gemuͤſe, Blumengaͤrten, Weſen und Aeker, verbunden mit einer Anleitung zu“ vortheilhafteſten Anbau und Wechſel der nuͤzlöIſten Getreid⸗, Oel⸗, Geſpinnſt⸗ und Futterpfla.ven, auch zu einer beſſern, in große Erſparung an Veld und Feld ſezenden, Für terung des Viehes Herausgegeben von Georg Wilhelm v. Raieſtich, mit 2 Tabellen. Brünn bei Traßler. Diefes Duͤngungsmittel beſteht in Salz⸗, Kals und Lehmduͤnger, welch leztern die Engländer Klay nennen, und in der möglichften Umwandlung des Miſtes zur Guͤlle, nicht minder in der Beſalzung derſelben, wie dieſes auch in obi— ger Abhandlung uͤber den Duͤnger — als das Le— bensprinzip der Landwirthſchaft ꝛc. ausführlich vor— koͤmmt. Die Regeln bei Anwendung des Salzduͤngers ſind: 1) Fuͤr Weizen und Roggen 2s bis 20 Buſhel über das Feld zu ſtreuen pr. Acre, “) nachdem die Saat ») Ein engliſcher Acre hält 45372 U Schuh im baye⸗ riſchen Maß, alfo etwas mehr als ein hayerlkſches lung bequemen. Einen merkwuͤrdigen Vortrag daruͤber erſtattete Herr Dr. A. W. Henſchel, Profeſſor an der Uufverfität zu Breslau, am ısten Oktober 1828 in der Verſammlung der Naturforfher zu Berlin, deſſen ſpezielere Darlegung im V. Bande der Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den koͤnkglich Preußiſchen Staaten S. 30a ff. nachgeleſen werden kann. Nach deffen vielartigen Verſuchen gaben eine Menge, der Caſtratlon unterworfene Pflanzen fogar durch mehrere Generatlonen fort, und unter Wiederholung der Caſtratlau 4), Fu. Wieſen ꝛc. zen anwenden eingeegget iſt; je fruher, deſto beffer, doch un es bis in den März hinein geſchehen. 2) Gerſte. Hafer, Erbſen und Bohnen 18 bs ar Sufbel per Acre im Januar und Februar auf do SID zu brin⸗ gen. 5) Zur Räben und andere luge Gewaͤchſe 5 bis 45 Buſhel pr. Acre im Ja“ar oder Febeuar. 10 bis 15 f. Acre im Herbſt, und sicht fpäter als Novemb“ wenn es recht vor⸗ tbelhaft wirken fol, kann er ohne Rachtheil auch ais im Februar geſchehe. Fuͤr Kartoffel 10 bis 20 Buſhel pr. Acre ianuar oder Februar, wenn nicht gedüngt wird will man es aber erſt beim Se— bann muß es geſchehen, nachdem die Kartoffe! geſtekt ſind. 6) Fuͤr Hopfen 15 bis 20 Bufh- auf den Aker im November oder Dezem— ber. e dieſe eben angeführten Quantitaͤten Salz find / edoch blos fuͤr das erſte Jahr erforderlich; peter wird jährlich weit weniger erfordert, und das Land dennoch im vorzuͤglichen Stande erhalten. Al— lein, was hilft es, alle dieſe großen Vortheile vor Augen zu ſtellen, wenn durch die koſtbare Regie und andere Verhaͤltniſſe, wie z. B. in Bayern, das Salz ſo hoch im Preiſe ſteht, daß es ſelbſt der Menſch nur ſparſam braucht, folglich auf die Landwirth— ſchaft gar nicht uͤbergehen kann? Will man daher die Landwirthſchaft ernſtlich in Flor bringen, ſo iſt es unerlaͤßliche Pflicht, die verſchiedenen Salzpreiſe ſo gering zu ſtellen, daß der Gebrauch des Salzes bei der Landwirthſchaft auch zahlreich moͤglich wird. Was auf der einen Seite die Regie verliert, ge— winnt ja hundertfach das Ganze — der National- Wohlſtand. (Seit dieſes geſchrieben ward, empfiehlt und verabfolgt die bayerifhe Regierung eigens fabrizirtes Vieh- und Dung ⸗ Salz um billigen Prelſen.) Tagwerk. — Ein Buſbel iſt S 34 bayerlſche Maß, alſo etwas mehr, als ein halber Eimer. — Eine Gallon iſt — 4½ bayeriſche Maß. bei jeder Generation, nicht blos demohngeoachtet immer wieder kelmfaͤhlgen Samen, fondern ſogar Frucht. Durch die Mitlhellungen des Herrn Lechners und Meßers wiſſen wir uun auch, daß Levkojen nach beſtandener Caſtratlons⸗ Operation zwar in derſelben Generation noch keimfaͤhlgen Samen, in der darauf folgenden Aus- ſaat aber nur noch monflröfe, d. h. gefüllte Blüten liefern, und in dleſer Art, wie wir aus Erfahrung wiſſen, keinen weltern Samen mehr geben. — 156 = Nuſche unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. G aͤrtner lied. 19. ED Steine, Felſenmaſſen welchen Und dle Blumen prangen, bluͤhen Dem Verſtande und dem Schwelß. Duftend aus dem morſchen Staub; Alles muß ſich ebnen, gleichen, Und dle goldnen Fruͤchte gluͤben, Kommt der Menſch mit ſeinem gels Wuͤrzig zwiſchen dunklem Laub. 0 0 ® * . ® Gämpfe und Moräfte bilden Welcher Gott rief dieſes Leben Durch des Mannes ſtarke Hand Kühn hervor aus ſtarrem Tod? Sich zu herrlichen Gefilden; Edler Gaͤrtner, dein Beſtreben: Bilden ſich zum Seenland, Du bift Schöpfer auch und Gott! Glas banſet. Anflöͤſung der Charade im vorigen Nro: > 5. eite. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. Der ganziährige Preis iſt in ganz Deutſchlaud 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portoftel. Allgemeine deutſche Gar tene eit un g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. No. 18. Mai 1820. Jnu halt: Sieh da, unſere Tauben! — Zur Beachtung für Samen⸗Verkaͤufer und Käufer. — Verfertlgung des Birkenweins in Llef⸗ und Eſtland. — Schaͤdliche Giftpflanze auf Wleſen, welche den Kühen die Milch entzieht. — Das Studium der Graͤſer. — Sieh da, unſere Tauben! Weg da, mit der Taubenzucht! ruft mancher ‘Gärtner, dem fie etwa ein ausgeſaͤetes Samenkoͤrn⸗ chen aufgepikt, oder ein eben geharktes Blumenbeet zertreten haben. Wir wollen naͤher unterſuchen, ob Tauben und Gaͤrtnerei neben einander beſtehen koͤnnen. Wegen den Tauben gab es ehedem in Frankreich eine Menge Prozeſſe. Die neuere Geſezgebung hat ihnen ein Ende gemacht, indem ſich Niemand von fremden Trauben Schaden zufuͤgen laſſen darf, wenn er nicht will. Die Taubenliebhaber muͤſſen alſo ſelbſt für das Futter jorgen, und dürfen fie nicht auf des Nachbars Felder zur Weide, eigentlich da— hin in die Koſt ſchiken. In Deutſchland wird man jezt auch auf die Nachtheile des freien Taubenfluges aufmerkſamer. So hat die handverſche Regierung Folgendes verfuͤgt: Wer keine 15 Morgen Landes beſizt, darf keine ausfliegende Tauben halten, und von jeden 15 Morgen duͤrfen nur 5 Taubenpaar ge— halten werden. Wo bisher eine geringere Quantitaͤt Tauben von obiger Feldmaſſe ausfliegen darf, da bleibt die bisherige Weiſe guͤltig. Das Schieſſen und Ein— fangen der erlaubten Taubenmenge wird unterſagt. Auch ich war lange der Meinung, daß die Tau— ben den friſchen Saaten großen Schaden braͤchten; allein mehr als ein vernünftiger Bauer, den ich dar⸗ um befragte, belehrte mich eines andern; und zwar ſolche Landwirthe, die ſelbſt keine Singtauben hiel⸗ ten. Erſt vor wenigen Tagen erkundigte ich mich wieder bei einem wakern Landmanne aus einem Dorfe, in dem ſich ganz gewiß zweihundert Paar Flugtauben befinden. Er laͤchelte, da ich ihm die Frage vorlegte, ob denn dieſes ſchoͤne Geflügel dem Aker wirklich fo viel Unheil bringe, als man ihm Schuld gebe? Da in meinem Dorfe, antwortete er, keine, oder nur wenige Tauben gehalten wurden, habe ich eben auch nicht mehr geerntet, als gegenwaͤrtig. — Da ich ſelbſt keine halten mag, weil es mir in meinem Hauſe an Gelegenheit fehlt, ſo habe ich fie genau beobachtet, und gefunden, daß die Tau— be nur diejenigen Körner aufſucht, die auf dem Beete oder in der Furche liegen blieben, und nicht untergeegt wurden. Aus dem Boden krazen ſie Nichts hervor, wie ſolches die Huͤhner zu thun pflegen. Dann leſen ſie aber auch den Samen der Unkraͤuter auf, der ſich theils noch unter dem Sam— Getreid befunden, theils aus dem Boden auf die Oberflaͤche ſich heraus akert. Den meiſten Schaden koͤnnten ſie bei der Saat Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Beiträge zur Herſtellung der noͤthlgen Gebäude in Frauendotf. (Nach der Reihenfolge, wle fie eluliefen.) Gortſezung. ) 2 fl. 120) Herr M. A. K. in S. ſandte mit dem Motto: Eln großer Zwek kann nur durch gemelnſa⸗ mes Wirken erreicht werden, wozu ich mit Vergnügen mein Scherflein beitrage. 121) Herr J G. Pf. in A. fandte 6 fl. — kr. 24 kr. mit dem Motto: Auf Frauendorfs Hügeln und blumigen Auen Iſt nunmehr viel Stones und Seltnes zu ſchauen, Doch fehlen drei Huͤtten! — Sie bald zu erbauen Stud Steine zu brechen, und Holz zu behauen. Drei Hütten geräumig, bequem zu bewohnen, Ein Haus und zwei Tempel mlt zierlichen Thronen Für Dich, Vorſtand Fuͤrſt, dann für Floren, Pomonen Es ſpendet ganz Deutſchland: den Bau nur begonnen! (18) 158 der Hirfe anrichten, die fie vorzüglich lieben. Allein man fäet dieſe Getreidart ohnehin meiſt dichter, als es ſeyn ſollte; und daher verſpuͤrt man auch da keinen Abgang. Uebrigens ſey die Taubenzucht fuͤr den Landmann, der ſich damit abgeben kann, ein bedeutender Nebenverdlenſt, zumal in der Naͤhe großer Städte, wo das Paar junge Tauben ges woͤhnlich mit 24 kr., auch wohl daruͤber, bezahlt wird. Ferner ſey der davon zu gewinnende Duͤn— ger vorzuͤglicher Art; beſonders koͤnne man den Blumenkohl (Carviol) damit zur moͤglichſten Voll— kommenheit bringen, und uͤberhaupt waͤre er zu allen Gewaͤchſen ſehr dienlich, die man ſchnell trei— ben wolle. An Fuͤtterung koſteten ſie, ſelbſt im Winter, wenig, da ſie, ſo lange gedroſchen wird, vor der Scheune, auf dem Hof und auf der Miſt— ſtaͤtte einen großen Theil ihrer Nahrung finden. Was ſie außerdem erhielten, waͤre das, was aus dem Getreide ausgefegt wuͤrde, und was man nicht anders benuͤzen koͤnne. Da ich nun vor einigen Tagen faſt das nem— liche Urtheil uͤber dieſen Gegenſtand von einem un— ſerer rationellern und praktiſchen Landwirthe (Er— fahrungen im Gebiete der Landwirthſchaft, geſam— melt von Friedrich Schmalz. IV. Band. Leipzig 1820. 8. S. 112) geleſen; fo erlaube ich mir, ſolches abzuſchreiben, und beizufuͤgen. „Wenn aus jedem Dorf ein Flug Tauben, (fo ſagt Schmalz) von mehrern hundert Stöfen auf ein Feld, das ſo eben geſaͤet iſt, faͤllt; ſo ſollte man glau⸗ ben, es bliebe kein Koͤrnchen liegen, und es war mir wirklich zuweilen bange, weil ich fuͤrchtete, ich wuͤrde nachſaͤen muͤſſen. Aus dem Grunde hielt ich immer Jungen zum Taubenhuͤten; aber da ich ſah, daß bei ſolchen Landwirthen, die nicht huͤten ließen, und wo die Tauben ungeſtoͤrt die Koͤrner aufleſen konnten, der Same immer noch dicht genug aufging, ſo war ich weniger beſorgt, und ließ hoͤchſtens nur das mit Erb: ſen beſaͤete Feld, worauf die Tauben aus mehrern Doͤrfern (Herr Schmalz war damals Paͤchter zu Poͤniz im Altenburgiſchen) zugleich ganz beſonders auffielen, durch einen oder mehrere Jungen huͤten, und die Tauben verjagen. Wenn auch viele Land— wirthe Tauben halten, ſo ſind auch viele Landwirthe, welche zugleich ſaͤen, vorhanden, und ſo theile ſich die Tauben ein; bald gehen die Körner auf, und die Tau⸗ ben haben immer nur fo viel Zeit, die oben aufliegen— den Koͤrner, welche ohnehin ſelten zum Keimen kom— men, aufzuleſen. Sie richten daher wirklich nicht den Schaden an, den manche, welche eine große An— zahl Tauben auf einem Saataker ſehen, fuͤrchten. Den meiſten Schaden machen ſie, wenn ſie Lager— Getreide finden. Dieſes dreſchen ſie, oft vor der Ernte, völlig rein aus. — Auch wenn das Getreid in Mandeln auf dem Felde ſteht, verzehren die Tauben manches Koͤrnchen.“ Genau berechnet werden die Tauben keinen Ge winn bringen. In der Naͤhe der Staͤdte bringen ſie ihn doch); aber bei Mehreren iſt die Taubenzucht Liebhaberei, und wem iſt es zu verdenken, daß er dieſe zu befriedigen ſucht? Mancher glaubt, daß er nicht ohne den Genuß der jungen Tauben leben kann. Ein anderer haͤlt Tauben, weil alle Nachbarn ſie halten, und er doch Tauben auf ſeinem Felde, vielleicht ſogar auf ſeinem Hofe haben wuͤrde, wenn er auch keine einzige eigenthuͤmlich beſaͤße. Und ©. 110. „Tauben werden (im Altenbur: giſchen) viel gehalten. Mancher Bauer haͤlt uͤber hundert Paar. Dieſe muͤſſen ſich gemeinhin ihr 122) Herr Meisl, Fabrik-Inhaber zu Aigen in Oberdͤſterreich, bekannt (aus Nro. 2 und 5 dieſer Blätter h. Is.) als Veranlaſſer dieſer merkwuͤrdigen Zuſammentragung der noͤthigen Baukoſten, ſandte 6 fl. — kr. mit dem Motto: In Frauendorf war mir ſo wohl! Ich weiß nicht, wle ich's neunen ſoll? Der Bledermann, den ich nie ſah⸗ War laͤngſt ſchon meinem Herzen nah: Und fo las ich in feinem Herzen Auch leicht die Spur geheimer Schmerzen. Bald fagte mir mein klarer Sinn: Mein lieber Fürft! du gehſt bald Hin Sn jenen großen Blumengarten, Den jenſeits Gottes Engel warten; Dein großes Werk bleibt unvollendet, Wird nicht bald Hilfe dir geſpendet. Ich dachte hin, ich dachte her, Zu helfen ſchien mir nicht fo ſchwer. Zwar Einer kann allein nicht viel; 159 Futter auf dem Felde, und im Winter vor den Scheun— Thoren aufſuchen; nur bei wenigen Landwirthen wird im Winter etwas Koͤrnerfutter in den Tau— benſchlag geſtreut.“ „Meiſtentheils Halt man nur gemeine Feldtau— ben, (weil dieſe am Meiſten bruͤten), welche zum Theil durch andere Abarten veredelt werden. — Die Tauben ſtehen aber wohl nirgend mehr in Achtung, als im Altenburgiſchen, (wo doch der Akerbau ſo rationell getrieben wird, und wo man ſo ergiebige Ernten hat), wo in zwei Staͤdten, nemlich in Schmoͤlln und in Altenburg, be— deutende Taubenmaͤrkte gehalten werden. Jeden Montag in den Faſtenwochen war ſchon ſeit langen Zeiten zu Schmölln Taubenmarkt, worauf man auf ein Mal mehrere tauſend Paar Tauben von allen Racen antraf. Ich habe das Paar von der vor— zuͤglichſten Race und beſonderer Schönheit mit 6 Thlr. bezahlen ſehen; doch kauft man zu gleicher Zeit das Paar von der gewoͤhnlichen Race fuͤr 1 Ggr. ein.“ „Da die edlern Tauben ſehr ſorgfaͤltig gehal— ten, nie heraus gehen, ſondern immer im Schlag gefuͤttert werden muͤſſen, und ſich nicht ſehr ver— mehren, ſo werden ſie ſchon dadurch theurer, aber die Liebhaberei bezahlt auch noch die zufaͤlligen Schönheiten ſehr hoch, und fo wird's erklaͤrbar, warum ein einziges Paar mit 6 Thlr. bezahlt wird. Mir iſt verſichert worden, daß ſchon ein Paar fuͤr 12 Thlr verkauft wurde.“ In der Wetterau ohnweit Friedberg liegt das Kloſter Neuſtadt des Norbertiner Ordens. Die Moͤn— che hielten eine Menge Feldtauben, die umliegenden Bauern klagten zu Wezlar wegen dem Saatfraß — gewannen den Prozeß, und die Anzahl der Kloſter— Tauben wurde auf 20 Paar reduzirt. — Die Aeker wurden jaͤhrlich unfruchtbarer, ob ſie gleich jaͤhrlich reichlich mit Dung befahren, ſogar in der Brach lie— gen blieben. Ein reiſender Bergmann entdekte die Quelle des Mißwachſes durch die Gewaͤchſe, welche ihren Samen auf dem Ruͤken tragen, (alle aus dem Geſchlechte der Farnkraͤuter P. Filix, Adianthum 2c.) und rieth ihnen, Feldtauben in Menge zu halten, welche allein das kleine Saͤmchen entdeken koͤnnen. Endlich fanden ſie die Kunde gedeihlich, gaben bei dem Praͤlaten zu Neuſtadt eine Bittſchrift ein, wo— mit ſie ihn erſuchten, die Tauben-Anzahl zu ver— mehren, und die Aeker verbeſſerten ſich. Die Taube ſcharrt nicht wie die Huͤhner, und ſo waͤre ihnen die zu Tage liegende Saatfrucht zu goͤnnen. In Corſica hatte man die Sperlinge auf Befehl des Generals v. Falkenheim total ausgerottet, — der Rau- pen und ſonſt ſchaͤdlicher Inſekten wurden ſo viel, daß man Sperlinge auf dem Litoral kaufen und ſie pflegen mußte. — So viel von den Tauben. — Zur Beachtung für Samen- Verkaͤufer und Kaufer. Seit zehn Jahren bezog ich meinen geringen Bedarf an Gemuͤſe- und Blumen-Samen von den Herren J. J. Gottholdt et Comp. zu Arnſtadt, und jederzeit war ich mit den verlangten Saͤmereien vollkommen zufrieden. Sie gingen leicht und ſchnell auf, erfreuten mich durch ihr uͤppiges Fortwachſen, und die Levkojen fielen beſonders ſchoͤn und zahlreich gefuͤllt aus. Selbſt wenn von einem Jahre einiges uͤbrig blieb, ſo war dieß das folgende, ja noch das dritte Jahr ganz gut zu gebrauchen. — Nur eins hatte ich dabei zu bedauern, daß nemlich das Porto hin und her zu koſtſpielig war. Dieß wurde es noch mehr, als ich bei einer Verſezung weiter von Arnſtadt entfernt ward. rr... .. TEE EEE EEE K = R A WNNãÄw-w̃̃dã’tnZZã UA Doch wenn, wer leicht es kann, nur will, So wird durch die vereinte Macht Gar leicht viel Groͤßeres vollbracht. Kurz, wuͤrden unſer Vlele ſeyn, So ſtimmten wir bald überein; Es wuͤrde bald geholfen ſeyn, Und Keinen würde es gereu'n, Ein Jeder wuͤrde ſich erfreu'n, Ein Gründer Frauendorf's zu ſeyn. So ſagte damals ſchon mein Mund. So gibt's jezt meine Feder kund. Drum Brüder, Schweſtern, ſchlaget ein! Geſellt euch traullch zum Verein, Und ſprecht das Wörtlein: „Hilfe!“ aus; So hebt ſich ſchnell ein Gartenhaus, Ein Blumentempel und ein Wächter Fuͤr Florens zartere Geſchlechter, Und Alle ſenden ihren Duft. Als Dank euch durch die Himmelsluft! Wie wird euch dieſes dann entzuͤken? Wie wird's den guten Fürft begluͤken? Dann wird kein Kummer ihn mehr drüfen ! Nur Frohſinn ſtrahlt in feinen Bliken. Auch Er gibt, wie der llebe Gott, (18*) 140: 2 Da ich in der Naͤhe von Dresden bin, und da⸗ hin oftere Gelegenheit habe, ſo machte ich im vori⸗ gen Fruͤhjahre einen Verſuch, von daher meine Ge⸗ ſaͤme kommen zu laſſen. Ich wendete mich an Herrn: N. N. Gruͤngaſſe Nro. 865 b., und wurde folgen⸗ dermaſſen verſorgt: — Von 600 Korn Levkojen gingen 8 Pflaͤnzchen auf, welche duͤrftig einfach bluͤhten. Von 100 Korn Topfnelken kam gar nichts Von 200 Korn Winterlevkojen⸗ gingen alle auf, und waren 3 davon gefuͤllt. Von zum Vorſchein. einem Loth Paſtinaken kamen zwei Koͤrnlein zum Aufgehen. Von Radies, Krauskohl, Kohlrabi und gefuͤlltem Korbel blieb die Hälfte zurüf.. — Eben daher erhielt ich zu gleicher Zeit Weinre— ben, Stachel- und Johannisbeerſtraͤucher. Dieſe alle an und fuͤr ſich waren ſtark bewurzelt und ſind freudig gewachſeu. chern erhielt ich im erſten Jahre ſchon Fruͤchte, aber nicht weiße, wie ich beſtellt hatte, ſondern rothe.“ Ob die uͤbrigen Straͤucher die erwarteten und ver— ſprochenen Fruͤchte tragen werden, muß die Folge lehren. — Wenn ich mich nun uͤber Vorſtehendes dffentlich ausſpreche, ſo geſchieht es wahrhaftig nicht aus boͤſer Meinung gegen zulezt bemerkten Herrn; auch wollte ich nicht Andere abhalten, mit ihm Geſchaͤfte zu machen. Nur als eine Erinnerung moͤchte ich meine Bemerkungen angeſehen wiſſen: daß Jeder, der in ſeinen Katalogen ankuͤndigt — „Gute Waare ſey meine beſte Empfehlung“ — ſichs auch zur Pflicht machen moͤchte, bei der Verſendung der Arti⸗ kel gewiſſenhaft zu Werke zu gehen. — Kann es auch leicht geſchehen, daß hinſicht— lich der Straͤucher und Baͤume bald eine Ver: wechſelung vorgehe, ſo ſollte man doch meinen, daß Von den Johannisbeerſtraͤu⸗ in Abſicht auf Samen jede Vertauſchung zu vermeis den ſey. Denn einmal iſt es ja eine geringe Muͤhe, zu bezeichnen, von welchem Jahre die Ernte iſt, und dann kann man auch ſicher berechnen, wie lange der Same gut aufgeht.“ Welche große Unannehmlichkeit es aber ſey, wenn man, im Vertrauen auf guten Samen, alle moͤgliche Vorbereitungen trifft, die Saat pflegt, laͤngere Zeit erwartungsvoll hofft, und am Ende — Zeit, Muͤhe, Geld, Hoffnung, auch ſogar die beſte Zeit zu neuer Beſtellung verloren ſieht, dieß iſt wohl ſchon oft geſagt worden, und doch kann es nicht oft genug wiederholt werden. Man behaup: tet wohl nicht zu viel, wenn man erklaͤrt, daß man mit nichts aͤrger betrogen wird, als mit Samen, der nicht mehr keimfaͤhig iſt. Die ſchlechteſten Stoffe aller Art laſſen ſich bald erkennen, ſind doch noch zu etwas zu gebrauchen, koͤnnen auch bald wieder durch andere beſſere erſezt werden, aber dieß Alles findet bei dem beregten Gegenſtande faſt nie⸗ mals Statt. Moͤchten die vielfachen Klagen uͤber ſchlechten Samen ꝛc. endlich einmal verſtummen! Dann wuͤrde gewiß auch die Liebe zum Gartenbau immer allgemeiner werden! — Nlederbobrizſch bei Freyberg im ſaͤchſ. Erzgebirge, am 10. Jauner 4829. Schneider, Schulmeiſter. Verfertigung des Birkenweins in Lief— und Eſtland. Man benuzt zwar auch in Deutſchland das ſuͤß⸗ liche Birkenwaſſer zu allerlei Getraͤnken; gleichwohl erinnere ich mich nicht, irgendwo ein ſo liebliches und Gar Vielen Unterhalt und Brod, Theilt Jedem feine Geiſteskraft, Erfahrung, Keuntulß, Wiſſenſchaft Mit wahrer Bruderllebe mit, Ein echtes, deutſches Kraftgemuͤth, Das mehr fuͤr Arme ſchon gethan, Als mancher Fürft und Edelmann! Doch ſey das nicht gefagt zum Hohne, Nur dem Verbienfte feine Krone! Ja wüßte es dein edler Koͤnkg, Was Du fuͤr Andre ſchon gethan; Was gllt's? Was gilt's? es fehlte wenig, Er machte dich zum Edelmann! Zum Edelmann? Nein! Seine Milde Empfaͤnden Frauendorf's Gefilde; Er ſorgte groß und koͤnkglich, Ich glaub' und Hoff’ es ſicherlich, Für Flora, Frauendorf, und dich. Und nun in Gottes heil'gem Namen Nur noch eln kindlich⸗frommes Amen! Geſchrieben zu Algen in Defterreich am 19ten Maͤrz 1829. Melsl. 141 erquikendes Getränk genoſſen zu haben, als der Bir: kenwein iſt, den man in Kurland, Lief- und Eftland vom Birkenſafte macht, und der kaum vom Cham— pagner⸗Wein zu unterſcheiden iſt, ſo uͤberaus lieblich ſchmekt und perlt er. Ich habe ihn auf vielen adeli— chen Landguͤtern und beiLandpredigern getrunken, aber auch in Staͤdten, doch ſeltener. Er iſt ſelbſt zu St. Petersburg ein beliebtes und ſehr geſuchtes Getraͤnk, und wird haͤufig dahin gebracht. Mit Honig (oder ſtatt deſſen mit Zuker) und Franzbrauntwein gaͤhrt er zum ſchoͤnſten Champagner, und auf vielen Guͤtern wird er in Menge und in ſolcher Vollkommenheit ge— brauet, daß ſelbſt Kenner ihn für achten Champag⸗ ner tranken. Hier iſt das Rezept dazu. Auf einen Anker ) friſchen Birkenwaſſers nimmt man 6— 7 Pfund Zuker, oder eben ſo viel gelaͤu— terten Honig, und läßt beides zuſammen in einem Keſ⸗ ſel kochen, bis der 4. Theil eingekocht iſt, und gehoͤ— rig geſchaͤumt hat. Nachdem der Schaum ſorgfaͤltig abgenommen worden iſt, und das Waſſer noch etwas gekocht hat, legt man 6— 8 wohlabgeſchaͤlte Zitro— nen in einetwas reines Ankerfaß, gießt 6 oder 7Bouteiz len weißen guten Franzwein, u. alsdann das kochend— heiße Birkenwaſſer, (das man denſelben Tag oder hoͤchſtens den Tag zuvor abgezapft haben muß) da— rauf. Nachdem es ſich etwas abgekuͤhlt hat, ſo daß es noch laulicht warm iſt, thut man 2 Löffel voll gute reine Bierhefe hinzu, läßt es ſo 5 —4 Tage lang ſtehen, und bringt alsdann das Faß in den Keller. Nach 4 Wochen fuͤllt man alles in Bouteillen oder Selterskruͤge, und nach Verlauf etlicher Tage kann man dieſen mouſſirenden Birkenwein ſchon trinken. Er haͤlt ſich mehrere Jahre, und wird, je aͤlter deſto beſſer. ) Ein Anker hält / Eimer. Das Birkenwaſſer zapft man durch Ei a ſchnitte in den Baum, oder vermittelſt gebohrter Loch er und hin: eingeſtekter Röhrchen, in untergeſezte Gefä Be. Nur Schade, daß durch dieſes Abzapfen die Birke, dieſer fo ſchoͤne und nuͤzliche Baum, ungemein leidet, und nicht ſelten davon abſtirbt. Um dieſes zu verhuͤte n, muß man die Oeffnung ſorgfaͤltig wieder zuſtopfen, weil ſonſt der Saft bis zum lezten Tropfen ausfließt. Durch hinein geſchlagene hoͤlzerne Zapfen, oder ſtar— kes Verbinden der gemachten Einſchnitte kann man es verhindern, ſo daß dem Baume dieſe Aderlaͤſſe wenig oder gar nicht ſchadet. Schaͤdliche Giftpflanze auf Wieſen, welche den Kuͤhen die Milch entzieht. Gaͤrtner oder Gartenfreunde ſollen auch die ſchaͤdlichen Giftpflanzen auf Wieſen ken— nen. Es ſey uns daſelbſt erlaubt, hier dar: uͤber einigen Andeutungen zu geben. Unter die ſchaͤdlichen Giftpflanzen gehoͤrt bekanntlich die Herbſtzeitloſe (eolchieum autumnale), welche auch Zeitblume, nakte Jungfer, Mi: chaelis-Blume, Lichtblume, wilder Safran, Kuhſchlotten, Hundshoden u. ſ. w. genannt wird. Sie hat die beſondere Eigenſchaft, daß ihre hellviolette Blume im Herbſt ohne gruͤne Blaͤtter auf den Wieſen erſcheint, und die tulpenaͤhnlichen Blaͤtter mit Stengel und Frucht erſt im Fruͤhjahre hervorkommen. Alle Theile dieſes Gewaͤchſes enthalten ein ſchar— fes, gefaͤhrliches Gift, und es wuchert ſo ſehr, daß es allmaͤhlig ganze Wieſen einnimmt. Man behauptet zwar, daß die getrokneten Blätter dem Vieh unter anderem Futter vers : EEE ———.————— ͤ KP — H P P PP . TH I PP ——— A n * * Dreimal ſelig der Mann, den ein Kreis hochherziger Freunde Rathend, helfend umgibt, llebender Theilnahme voll! Hochgefuͤhl ſchwellt mir die Bruſt. Es begeiftert ein hͤmmllſch Eutzuͤken Meine Seele, o Freund, der mir, ein Engel, erfolen!. Bin ich der Wenigen nun auch Einer, den Freunde umringen, Freunde, nicht nur im Wort, Freunde in Thaten erprobt; So verdank' ich vor Allen, vor Allen nur dir die Gewißhelt; Denn deln tröftender Rath floͤßte Vertrauen mir eln. Nlmmer hätt' ich's gewagt. Scheu haͤtte den Mund mir verſchloſſen; Und des Kummers Gewicht, laſtete blelern auf mir. Da erſchleneſt du, Freund, ein Engel von Gott mir geſendet, 142 miſcht, nicht ſchaden, aber friſch koͤnnen fie ihm in einiger Menge genoſſen, toͤdtlich ſeyn, wenigſtens verlieren die Kühe die Milch da— von. Ein guter Landwirth darf es daher der Muͤhe nicht unwerth achten, ſeine Wie— ſen von dieſer Pflanze, deren dike Blaͤtter und Stengel auch das Troknen des Heues erſchweren, zu reinigen, und dieſes kann dadurch geſchehen, daß man im Herbſte einige Tage nach einander die Blumen, ſo wie ſie her— vorkommen, mit ſcharfen Dornen-Beſen ab— kehrt, wodurch die Befruchtung der Zwiebel gehindert wird, und dann im Fruͤhjahre ein— mal die Blaͤtter und Stengel, wenn ſie ſtark genug ſind, ausraufen laͤßt. Widerholt man dieß einige Jahre nach einander, ſo werden die Zwiebel, die 6 Zoll tief in der Erde liegen, keine Brut weiter anſezen, und ſelbſt verfaulen. Die Wehrmuͤllerin Schmid zu Erlan— gen ließ vor 10 Jahren in der Mitte des Monats Mai die Blaͤtter dieſer Pflanze (wobei zugleich auch Stuͤke von den Sten— geln mit abriſſen) von ihrer Wieſe wegraͤu— men, und wollte ſolche ſo eben als ein dem Viehe ſchaͤdliches Giftkraut in die Duͤngung werfen, als eine Tagloͤhnerin, die bei ihr in Arbeit ſtand, dazu kam, und ſie fuͤr ihre ein— zige Kuh darum anſprach. Das Geſuch wur— de ihr, obwohl ungern, gewaͤhrt; das Thier erhielt wirklich denſelben Abend dieſes Fut— ter, — und lag fruͤh Morgens, zum Jammer ſeiner unvorſichtigen Beſizerin, todt im Stalle. In Unterfarnbach ließ vor wenigen Jahren ein Bauer, der mehrere Stuͤke Milchvieh hatte, ebenfalls die Zeitloſe von feiner Wieſe ab: reiſſen, und dem Viehe als Futter vorwerfen. Alle blaͤhten ſich davon auf, und wurden krank; doch koſtete es keinem das Leben, wahrſchein— lich nur, weil wegen der groͤßern Anzahl Thiere, die den Fraß mit einander zu theilen hatten, die einzelnen Portionen nicht allzu groß ge— weſen ſeyn mochten. Auch bei uns laſſen die Landwirthe jenes Giftkraut im Fruͤhjahre abreiſſen, und daß ſolches mit gutem Erfolge geſchehe, wenn es jaͤhrlich wiederholt wird, mag unter andern nachfolgendes Exempel be— weiſen. Ein Landmann in dem benachbarten Wetzendorf hatte ein Stuͤk Wieſe an der Pegnitz, welches ſehr ſtark mit Zeitloſen be— ſezt war. Et pflügte fie 3 Jahre hinterein— ander, und baute Feldfruͤchte darauf; nach dieſer Zeit aber legte er das Feld aufs Neue zu Wieſen an, und die Zeitloſe war — ver— ſchwunden. Doch, wenn die Zeitloſe zur hoͤchſten Zeitigung kommt, ſo faͤllt ihr Samen auf die Wieſe aus, und wenn demnach Ueber— ſchwemmungen von den Hochgewaͤſſern erfolgen, ſo wird der Samen wieder auf die Wieſen, wo ſolche vorher vertilgt waren, abgeſchwemmt, und dann beſamen ſich ſolche nach und nach wieder. Ich ſelbſt hatte ehemals deren eine große Menge auf meiner 5 Tagwerke großen Wieſe; doch iſt es mir ſeit ein paar Jahren gelungen, vermit— telſt eines Hohlbohrers dieſelben ziemlich aus— zurotten. Nicht für alle Grund- zum Theil auch Feld⸗Wieſen iſt die Zeitloſe im gleichen Grade laͤſtig. Nirgends habe ich ſie in meinem Le— ben haͤufiger geſehen, als den Zenngrund hin— auf, und doch werden dergleichen Wieſen zu 800 fl. verkauft. Es möchte einem doch das p . . ˙ VX... N ]˙ — . ̃¾⁵«;nlnn ]j́§ ͥ ß. . ]⁵Ü.r— ... 7. Wie Jehovah ſte einft ſelnen Erkornen geſchlkt. Hoffe auf Gott, und durch Gott auf gute und llebende Menſchen, „Dein Vertrauen wird nimmer zu Schanden! Gewiß!“ Alſo ſprachſt du, o Freund, und dein Wort, es ging mir zu Herzen, Wie vom Herzen es kam, drang es auch wieder ins Herz. Iſt denn der Ewige nicht der allmaͤchtige Herzengeblether, Welcher dle Gelfter erſchafft, und die erſchaffenen lenkt? Alſo gedacht, und die Scheu, die ſtets dea Mund mir verſchloſſen, Ste entwich aus der Bruft, und das Vertrauen zog eln. Und mein erſtes Wort, das ich gläubtg zur Freundſchaft geſprochen, Das bewährte auch ſchon deiner Verheiſſung Gewicht: „Hoffe auf Gott, und durch Gott auf gute und Lebende Menſchen!“ 145 Herz im Leibe bluten über den Anblik fo vernach⸗ laͤßigter Grundſtuͤke, wo nicht ſelten mit leichter Muͤhe geholfen werden koͤnnte. Uebrigens ver— ſchmaͤht das Vieh das beſte Futter, welches mit den Zeiloſen vermiſcht iſt, und ſucht leztere mit vieler Sorgfalt auszuſcheiden; denn gewiß liegt ſolche nach dem Abfuͤttern der Pferde, Kuͤhe, ſo wie der Schafe entweder noch in der Rauffe oder im Barren, oder zu den Fuͤßen der Thiere. So gibt es noch viele andere ſchaͤdliche Pflan— zen, die man kennen ſoll. Es kann daher nicht genug empfohlen werden Das Studium der Graͤſer. Der Gaͤrtner befindet ſich ſtets im of— fenen Tempel der Natur, und ganz beſonders nahe liegt ihm das Studium der Graͤſer, der Haupt Kultur⸗Pflanzen feiner Felder, Wieſen und Weiden, die ihn ſelbſt und ſein Vieh naͤhren. Merkwuͤrdig iſt, daß drei Formen in ih: rem Bau vorherrſchen, wodurch ſie ſich von fo vielen andern Pflanzen-Familien unterfcheis den: ſenkrecht oder doch aufwaͤrts, ſchmal, laͤnglicht. So ſind Stamm (Halm), Blaͤtter, Bluͤten, Fruͤchte. Wurzeln immer faſerig und haarfoͤrmig, die Staͤmme, (Stengel) ſind rundliche, roͤh— renfoͤrmige Halme, nicht ſelten durch Knoten in mehrere Abtheilungen gegliedert. Die ſchma⸗ len, ſpizen Blätter ſtehen wechſelweiſe, ein: zeln an jedem Knoten, von welchem an ſie den Stengel anfaͤnglich ſo umfaſſen, daß er in ihnen, wie in einer Scheide ſtekt, die je⸗ doch an einer Seite ſich oͤffnet. Sie haben immer in ihrem Stande die Richtung aufwaͤrts. Die Bluͤten beſtehen aus 1) einem zweiblaͤttrigen Kelche. Die Blätt: chen ſind klein, ſchuppenfoͤrmig, ſtehen auf— recht, einander jedoch ungleich gegenüber, nem; lich das eine aͤuſſere ſtaͤrker, und ſchon einem Blatt aͤhnlich, etwas tiefer; das andere in— nere, zartere hoͤher. Sie ſind ein Mittelding zwiſchen eigentlichen Blatt und Bluͤtenblaͤtt— chen, ſogenannte Dekblaͤtter (Bracteae) wie fie die Lindenbluͤten fo ausgezeichnet haben; 2) aus der Blumenkrone, innerhalb des Kelchs. (Beide zuſammen heißen das Aehrchen (spicula.) In ihrem ganzen Baue iſt ſie in der Regel nur eine Wiederholung des Kelchs. Sie beſteht aus zwei klappenfoͤrmig an eins ander liegenden Spelzen, von denen wieder die innere viel zarter und meiſtens durſichtig iſt, 3) aus den Befruchtungswerkzeugen: a. In der Regel drei Staubgefaͤße mit langen, zarten Staubfaͤden, auf welchen die ſehr beweglichen, doppelt geſpaltenen Staubbeu⸗ tel horizontal liegen. b. Zwei Griffel mit pinſelfoͤrmigen Narben und einem Fruchtknoten, an dem ſich unten nach der aͤußern Spelze der Blumenkrone zu, der klappenfoͤrmige Honigbehaͤlter (Necta- rium) in zwei ſehr kleinen, durchſichtigen Schuͤppchen zeigt. Aus dem Fruchtknoten bildet ſich aus 4) die Frucht oder der Same als einfaches, nak⸗ tes oder eingehuͤlſetes Korn, bei den Getreidear⸗ ten ſo wichtig fuͤr unſere Ernaͤhrung, und von ſo großem Einfluß aufs ganze menſchliche Verkehr. Daher dieſe Kenntniß von hoͤchſter Wich⸗ tigkeit. Dieſes herrliche Wort, möchten es Alle verſteh'n!“ Reinigen würde ſich dann von der Selbſtſucht Schlafen die Menfchheit,, Und das Menſchengeſchlecht würde ein Bruderverein! Frauendorf wuͤrde ſich dann zum großen Gemeingut erheben, Jeder hätte daran den ihm gebührenden Theil. Aber binweg, Verſucher, von mir, kleinmuͤthiger Zweifel. Was Freund Meisl geſagt, hat es ſich nicht ſchon bewaͤhrt?“ Alſo Verſucher, binweg! Herbei, ihr Engel des Glaubens! Nimmer wanke mein Muth! Gott und die Menſchhelt, mein Troſt! Halleluja und Dank, das rede, o ſtammelnde Zunge! Nimmer drüteft du aus, wie es im Herzen mir gluͤht. Fur ſt. 144 Nuͤzliche Unterhaltungs- Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Blumen ⸗Werth.) Ein ſehr beliebter Schrift⸗ ſteller äußert ſich über die Blumenſprache ſehr vortheil⸗ haft, und ſagt: Bald verwandeln ſich die Blumen, durch elne erfreuliche Kunſt, in der Hand des Kenntuißvol- len zu einer angenehmen duftenden Flußigkeit, zu hell⸗ ſamen Säften und Arzneien; bald ſtellen fie auf Lein⸗ wand oder einem andern Grunde die flüchtigen Schat⸗ tirungen der ſchoͤnſten Blumen bleibend dar; eine kunſt⸗ reiche Hand zeichnet mit dem Pinſel die Königin des Lenzes, in ihren mannigfaltigen Umriſſen, ihren zarten Far⸗ beuſchattirungen, fo wle das ſchoͤne Grün ihrer Blaͤt⸗ ter, die Dornen, welche fie fhüzen, den Thau, der fie tränft und erqulkt, den Schmetterling, der fie umflat⸗ tert. Nichts iſt vergeſſen, man ſieht fie in ihrer gan⸗ zen Anmuth, und mitten im Winter glaubt man bei ihrem Anblik, daß uns angenehme Fruͤhlingsluft ums wehet. Die Beſchaͤftigungen mit Blumen überhaupt floͤßen den Herzen der zarten Jungfrau Geſchmak und reine Liebe fuͤr dle Natur ein, erfuͤllen ihre Seele mit entzüfenden Gefühlen, und eröffnen ihren Bliken dle bezaubernde Anſicht einer Welt voll Wunder! Plin kus ſagt: die Blüten find die Freuden der Bäume, welche fie ſchmuͤken, fo auch gewiß Derjenigen, die fie lieben und pflegen. \ F Die Blumen, Dollmetſcher ber zarteſten Empfindungen, leihen ſelbſt der Liebe Reize, der reinen und keuſchen Liebe, die von Plato göttlich genannt wird. Der Ausdruk einer fo zarten Leldenſchaft muß dzber auch zartſtunig ſeyn, und deßwegen iſt die ſinnreiche Blumen- Sprache erfunden. Sie, fagt ferner unſer Schriftſteller, fie ſchmlegt ſich, beſſer als die Schrift, allen Taͤuſchun⸗ gen eines zartfühlenden Herzens und einer lebhaften feurigen Einbildungskraft an. In der nun noch matt hallenden, ja fat verſchlungenen Rltterzeit, beblente fi die ſchuͤchterne und treue Llebe oft der deutſchen Blumen⸗ Sprache, in alten Handſchrlften aus jener Zelt findet mau gar oft viele aus Blumen zuſammengeſezte Stnubilder. (Kuobenmehl-Berettung) Ich nehme die Belne von jungen Thleren, Kälbern, Lalfelſchwelnen, Laͤmmern ıc., haue fie. in beiläufig einen Zoll große Stuͤke, und bringe fie in einem Kochhafen mit Waſſer an ein Feuer, oder in einen geheizten Stubenofen, und laſſe ſie ſo lange ſieden, bis das in ihnen noch befind⸗ liche Fett ausgeſotten, und oben auf dem Waſſer ſchwimmt. Zeigt ſich dieſes nach >= bis àſtündlgem Sle⸗ den, ſo nehme ich den Haſen vom Feuer, oder aus dem Ofen; gleſſe das Waſſer und Fett von den Beinen ab, die Beine aber bringe ich zum vollkommenen Ablaufen in einen Sehner (durchgeloͤchelten Rheindel,) in welchem man fie fo linge ſtehen läßt, bis an ihnen kein Waſſer mehr zu ſehen iſt. Nun lege ich fie auf elſernen Blechen zum Roͤſten in einen warmen Ofen, in welchem kein Feuer, wohl aber Glut ſich befindet; in dieſem laſſe ich ſie über Nacht, und ſehe den andern Tag in der Frühe nach, ob ſie ganz duͤrre ſind. Flude ich, daß ſie noch nicht genug geröftet, fo bringe ich ſie nochmal über Nacht in ei⸗ nen geheizten Ofen; finde ich aber, daß fie dürre genug find, fo werden fie gleich aus dem Ofen noch warm in einem großen Moͤrſer ſo lange und wiederholt geſtoſ— fen, bis zulezt in dem Moͤrſer nur noch eln Mehl zu ſeyn ſcheint, dann werden fie in eln mitteres Samen⸗ Steblein gethan, und durch ſelbes durchgeſiebet, wo num das ſchoͤnſte Knochenmehl unten durchfaͤllt. Das erſte durchgeſtebte Kuochenmehl iſt gewoͤhullch etwas braun von Farbe, da die markigen Beinerthelle leichter zu verſtoſſen, als die weißen Thelle derfelben ; die zulezt aber uach öfter wiederholtem Stoſſen doch klein werdenden welßen Beiner⸗Theile geben eln ſchoͤn weißes Knochenmehl, welches auch als Streuſand zu ge⸗ brauchen iſt. Das braune Knochenmehl gehet früher‘ in Verwe⸗ fung über, in der Wirkung fand ich aber in den drei Jah⸗ ren, in welchen ich für meinen Gebrauc auf obige Art „Knochen mehl bereiten laſſe, und anwendete, keinen Unter⸗ ſchied nnter dem braunen und weißen Knochenmehl. Leutkirch, den 19. Marz 2829. Marx millan Contami n. (Die dritte Pflanzen ⸗ Austellung in Wien), wird vom sten bis gten Mat im fuͤrſtlich Schwarzemberglſchen Palals Statt finden. Zu' s beſtimmten Pflanzenprelſen -refhet ſich dleß⸗ mal noch ein Preis von 6 Dukaten in Gold, für die ſchoͤnſte bluͤhende Camellia, oder in Ermanglung einer preiswuͤrdigen Pflanze dieſer Gattung, für die ſchönſte im Blumentopf gezogene Roſe; dann eln zwei: ter Preis für die ſchoͤnſte bluͤhende Hortenſie ebenfalls von 6 Dukaten. Auch baben mehrere Damen ihre Bor: liebe, für elne ſcoͤne Zuſammenſtellung von Blumen aus⸗ geſprochen und einen Preis von 8 Dukaten in Gold für das ſchoͤuſte Blum en⸗Bouquet ausgeſezt. Die zahlreichen Sammlungen exotiſcher Pflanzen in den Priyatgärten in und um Wien, welche darin auch zum Thelle kultiviert werden, berechtigen zu den er⸗ freulichſten Erwartungen. Da ich ſelbſt Theilnebmer an dleſer Pflanzen Aus⸗ ſtellung zu ſeyn beabſfichtige, fo werde ich nicht erman⸗ geln, das Vemerkenswerthe hierüber zur allgemeinen Kenntalß zu bringen. Kolb, korreſp. Mitglied der prakt. Gartenbau⸗Geſellſchaft. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — pottoftel. Allgemeine deutſche Garten- Zei tun g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J ahrgang. Ne. 19. 11. Mai 1829. Inhalt: Ermunterung zu Garten-Beſchrelbungen. Ermunterung zu Garten-Beſchreibungen. Wenn ich ein reicher Mann waͤre, dem es die Berufsgeſchaͤfte erlaubten, Vergnuͤgens-Reiſen in entfernte Gegenden und Laͤnder unternehmen zu duͤrfen: ich wuͤrde kaum einen Ort verlaſſen, ohne, nebſt andern Merkwuͤrdigkeiten, auch die daſigen Gaͤrten beſichtiget zu haben. Dieſe, auf verſchiedene Weiſe kultivirten Erde— ſtuͤke, ſind einmal meine Lieblings-Plaͤze, und ich empfinde immer ein beſonderes Wohlbehagen, ſo oft ich die Schwelle einer Garten-Thuͤre uͤberſchreite. Ich zweifle nicht, die meiſten Mitglieder die— ſes Vereines werden mit mir gleichen Sinnes ſeyn, ſonſt waͤren ſie wahrſcheinlich nicht beigetreten; aber Wenige werden das Vergnuͤgen genießen koͤn— nen, auslaͤndiſche, oder auch nur weiter entfernte Anlagen in der Wirklichkeit ſchauen zu koͤnnen. Der, bei Weitem groͤßere Theil, ift durch den Be— ruf auf einen ſo engen Raum eingeſchraͤnkt, daß er ſich kaum eine Stunde Weges, rechts oder links aus ſeiner Umgebung bewegen kann. Man muß ſich daher mit den in dieſen Blaͤt— tern enthaltenen bloßen Beſchreibungen ſchoͤner Gaͤr— ten begnuͤgen. Findet aber der Liebhaber ſchon am todten Buch— ſtaben einiges Vergnuͤgen, welches er vordem gar nicht kannte, ſo kann dieſes (meines Erachtens) auch noch mehr erhoͤhet werden, wenn dieſer Buch— ſtabe durch Zeichnungen verſinnlichet, und zur deutlichern Anſchauung gebracht wird. Zeichnen wir daher unſere Gaͤrten, ſo gut wir es vermögen, fügen ihnen eine erklaͤrende Beſchrei— bung bei, wie wir dieſelben behandeln, auf welche Weiſe wir uns innerhalb ihrer Umzaͤunung zu be— ſchaͤftigen und zu unterhalten pflegen, ſo werden wir mittelſt dieſer Blaͤtter auch weit entlegene, ja von halb Europa, wenigſtens in Bildern ken— nen lernen. Die Erweiterung der Kenntniſſe wird dann auch in dieſem Fache nicht leer ausgehen. Mit jeder Woche koͤmmt uns eine neue Anlage zu Geſichte, oder die beſchreibende Fortſezung der vorhergegangenen gibt Aufſchluͤſſe uͤber die Be— nuzung des fchon geſehenen Grundes. Unſer hochgeehrte Herr Vorſtand wird wahr— ſcheinlich zu einem ſolchen Unternehmen willig die Haͤnde bieten; denn dieſe Blaͤtter gewinnen an Intereſſe und an Vergnuͤgen. Der Herr Benefiziat an der Lahn, und erſt neuerlich Herr Dr. Lech ler, (Obſtbaum— Freund Nro. 50 v. Is.) zu Leonberg, ſind ſchon mit Beiſpielen vorangegangen. Und unſern Herrn Vorſtand entbinden wir dann vermuthlich auch keineswegs ſeines gegebenen Verſprechens, — —W—ä— ———— — ——— —ͤ—— Nachrichten aus Frauendor f.)“ Eingegangene Belträge zur Herſtellung der nöthigen Gebäude in Frauendotf. (Nach der Reihenfolge, wie fie einliefen.) (Fortſezung.) 125) Durchden k. Landgerichts Aſſeſſor Hrn. Greger von Miesbach abermals folgende drei Poſten: a. Von Herrn AudraͤGrandauer, ehemaligem Steuer⸗Reklamations-Obertaxator und Feld— meſſer, dann Bauerngutsbeſizer von Kutter— ling, Landg. Miesbach „ 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: Mit Freuden entkelmendem Samen Du deinen geprieſenen Garten beſtreuteſt; Die Freundlichen, die zu dir kamen Mit herrlichen Früchten du ſorgſam erfreuteſt; (19) 146 feine, auf mehr als ſieben Hügeln angelegte Pflau⸗ Ich will den vorerwaͤhnten Beiſpielen nach— zung in einer Zeichnung mitzutheilen: *) denn fie folgen, und dadurch, wenn dieſer Vorſchlag und iſt merkwuͤrdig, und gewiß erwuͤnſcht fuͤr Jene, dieſes Beiſpiel Beifall finden ſollte, Mehrere zur die ſie in der Wirklichkeit niemal ſehen koͤnnen. Nachahmung anreizen. — P rn und kurze Beſchreibung des Pfarrgartens zu St. Peter am Inn. * „ 1 „ al 10755 Nu 22 * 22 ii His. u“ * N — Tu . di“ 1111¹⁰ N re 24 F 5 = WS AS Em 4 . rk gan b N nnn. — — — — — —— c m D 2d Ne 1. Abtheilung. Von der Poſt-Straſſe aus kann dieſes hölzerne 1) Pfarrhaus, Oekonomiegebaͤude und Hofraum. Gebaͤude nicht geſehen werden; denn es liegt unter dem Leithen-Abhange, in der Ortſchaft Moos, be— *) Der Plan liegt zur Zeit beim k. Minffterlum des 8 ; Innern, zur Herausgabe ıc, die Mitwirkung der ſtehend aus 3 Bauernhöfen, von der Kirche etwa Regte rung erwartend. Fur ſt. 600 Schritte entfernt. Drum üb’ ich Vergeltung mit fröhllchem Sinn, c. Von C. „ „ e eee Und gebe zum Glashaus meln Scherſtein auch hin. mit dem Motto: b. Bon B. 2 fl. 24 kr. „Alles . bluͤhet ee i 2 Alle Reize find verſammelt bier, mit dem Motto: Nur ein einz’ges Feſt das Leben ſchelnet e 5 0 Pomonen Hier allein befriediget find wir.” anz gehöret dieſes Soͤtterland; . Llebend ſchmükend ſie's zugleich bewohnen, Farben 15 Immerdar verwellend Haud in Hand.” 124) Herr Kellermeiſter Maurer zu Mergentheim König Ludwigs Gedlchte. im Königreiche Wuͤrttemberg 1 fl. 21 kr. 147 2) Kleiner Gemuͤſe-Garten, 40 Schritte lang und 20 breit, abgetheilt in 4 laͤngliche Quadrate, worauf nur jene Gemuͤſe gebaut werden, welche man täglich in der Kuͤche braucht, und am Naͤch— ſten bei der Hand zu haben wuͤnſcht: Salat, Pe— terſilie, Lavendel, Tymian, Zwihel, Majoran ꝛc. Der Lauch waͤchst in dieſem Grunde ſehr fruͤh, und haͤlt ſich im ſtrengſten Winter, welches in der Nachbarſchaft nicht immer der Fall iſt. Die Eke der Beete ſind mit Zwergbaͤumen be— pflanzt, die die weiße Butter-, rothe Salzburger-, Ambrette-, Rouſſelet von Rheims-, Hermanns— und Erzherzogs Ferdinands-Birnen tragen. In Zwiſchenraͤumen weiße Lilien. Die Beete ſind mit aufrecht eingeſezten Kieſelſteinen eingefaßt. Dieſe Einfaſſung hat zwar nichts Anziehendes, iſt aber unverweslich, und gibt dem Ungeziefer keinen Schuz, kann auch mit leichter Muͤhe immer wieder in Ordnung gerichtet werden, wenn auch da oder dort ein Steinchen aus ſeiner Lage koͤmmt. 5) Zwei kleine Blumenbeete, mit lauter Zwibel—⸗ Gewaͤchſen bepflanzt: Tulpen, Hyazinthen, Nar⸗ ziſſen, nebſt Roſenſtoͤken und einigen Nelken. 4) Sommerhaͤuschen, wo bei guͤnſtiger Witte— rung Mittags und Abends gegeſſen wird. 5) Am Haufe 2 Weinſtoͤke am Geländer. Die Rabatte wird auch zu einem Fruͤhbeete benuͤzet; denn es liegt gegen Mittag, und in einer geſchuͤzten Lage. Die da im kalten Grunde erzogenen Pflanzen geben ſo fruͤhes Gemuͤſe, und viel ſchoͤneres, als die aus Fruͤhbeeten genommenen. 6) An der Weſtſeite des Hauſes befinden ſich ebenfalls 2 Rabatten, worauf ein Fruͤb-Herz— Kirſchenbaum, und ein anderer, die fruͤhe Suͤß— Weichſel tragender, befinden. Am Gelaͤnder ge— zogen, haben ſie den Dachgibel des Hauſes ſchon erreichet. 2) Eine kleine Baumſchule, einzig mit Zwerg⸗ Baͤumen, welche auf Quitten, Mahaleb und Jo— hannisſtaͤmme veredelt, beſezt. Eine andere Ver— edlungsart, als die gewoͤhnliche Kopulation, und dann jene mit dem krummen Meſſer, wird nicht angewendet. Sie iſt mit Stachelbeerſtraͤuchen von verſchiedenen Sorten eingefaßt. 8) Das Waſch- und Bakhaus, worin ſich auch die Obſtdorre befindet, Flachs gedoͤrrt, und ges brochen wird. 9. Ein langes Rabatt an der Gartenblanke, die auf der Weſtſeite den Garten einſchließt, und außer welcher ein Akerland des Nachbars ſich befindet. Es wurde mehrmal ein Verſuch zum Eintau— ſchen gemacht, um den Garten noch vergroͤßern zu koͤnnen, aber er ſcheiterte jedesmal. An dieſer Rabatte ſtehen auch 10 Stuͤk Zwerg— Baͤume am Gelaͤnder. Weiter ruͤkwaͤrts gegen den Teich, ſtehen 2 große Vogel-Kirſchenbaͤume, wovon der eine rothe, und der andere ſchwarze Fruͤchte traͤgt. 10) Ein kleines Baͤchchen, worin das Waſſer durch den Garten abfließt, womit oberhalb die Wieſen bewaͤſſert werden. 11) Die Einfahrt in den Garten der II. Ab— theilung. 12) Der Baumgarten, groͤßtentheils mit Zwet— ſchenbaͤumen beſezt: in geboͤriger Entfernung mit Birn- und Apfelbaͤumen, nebſt verſchiedenen Pflaus men = Gattungen untermiſcht. Stehen ſaͤmmtlich im Grasboden. Vor 18 Jahren ſind die meiften Zwetſchgenbaͤume erſt geſezt worden, und zwar flach auf den erſt umgeftochenen Raſen. Da die Wur— zeln hinlaͤnglich zugedekt wurden, ſo entſtunden mit dem Motto: Zum neuen Bau eln zweiter Beitrag zum El: fengeländer der Altane im zweiten Stok. 125) Ein ungenannter Gartenfreund durch das k. k. Poſtamt Knittelfeld 2 fl. 18 kr. 126) Herr C. Frhe. v. V. T. 8 fl. — kr. mit dem Motto: Segen ruhe auf Flelß. 127) Herr C. F. Witzenmann, Kaufmann in Pforzheim im Großherzogthum Baden 5 fl. 50 kr. mit dem Motto: Zum Wluterkleid für Florens Kinder Spend' ich hier auch ein wenig Gold, Und bleibe ſolchen, wie dem Gründer Der Anſtalt, immer treu und hold. 128) Herr Michael Bitterl, Edler von Teſſen⸗ berg, in Marbug 1 fl. 12 kr. (190 148 Hügel, welche noch immer fehr Fenntlih find. Sie wuchſen fehr üppig, und ſtehen nun in ihrem beſten Fruchtertrag. Obſchon es dieſer Schodergrund nicht leidet, die Baͤume tief in gewoͤhnlichen Gruben einzuſezen, weil 14 Schuh tief ſchon Waſſer vorhanden iſt, fo kann ich doch nicht umhin, zu glauben, daß es in jedem andern Grunde nicht beſſer ſeyn ſollte, Obſt— Baͤume auf dieſe Weiſe, oder doch wenigſtens in flachen Gruben zu pflanzeu, wie im Obſtbaum— Freund Nro. 1, I. Jahrgang angezeigt iſt. 15) Eine Reihe Johannisbeer-Straͤuche, welche 10 Jahre lang nicht ein einziges Beerchen brach— ten, und deßhalb nun ausgegraben wurden. Es iſt dieß eine auffallende Erſcheinung, da doch die— ſer Strauch ſonſt uͤberall gerne traͤgt. Hier mußte ihm wahrſcheinlich die Naͤhe des Waſſers nicht be— hagen, oder die dftern Nebel die Blüte verderben. Die Stachelbeer-Straͤuche ſind nicht ſo empfindlich, denn ſie ſind hier eben ſo fruchtbar, wie irgend anderswo. j 14) Die Bienenhuͤtte. Von 2 angekauften Stöfen vermehrten fie ſich zwar bis auf 9. Seit einigen Jahren haben ſie ſich aber wieder bis auf 4 vermindert, und es iſt ſehr zu beſorgen, daß im gegenwaͤrtigen Winter wieder wenigſtens Einer davon umkomme. Am Fleiße der Betreuung hat es Ihnen nicht gemangelt. Es ſcheint aber, als ob der Standort dem Luftzuge zu ſehr ausgeſezt waͤre. Vorher ſtunden ſie beim Zimmerfenſter, ober dem Sommer— Haͤuschen Nro. 4. und ſchienen da beſſer zu ge— deihen, oder es waren ihnen die Jahrgänge guͤn— ſtiger. Weil mir aber die Bienen ins Zimmer flogen, ſo konnten ſie da nicht mehr geduldet werden. Doch werde ich ihnen dieſen Standort noch einmal einraͤumen, um zu erfahren, ob die Lage fo bedeu— tenden Einfluß auf ihr Fortkommen habe. 15) Waſchbank und freier Plaz vor dem Kuh— ſtall, wo auch ein Weinſtok am Gelaͤnder, und 2 Mai⸗Kirſchbaͤume ſtehen. 16) Baumſtuͤk von lauter Zwetſchgenbaͤumen gegen Oſten, ruͤkwaͤrts der Gebaͤude in einer ge— ſchuͤzten Lage, und deßhalb alljaͤhrlich vorzuͤglich fruchtbar. 17) Ein Wieſengrund, bewaͤſſert aus dem Teiche, wie die Striche andeuten. 15) An dem breiten Waſſergraben befindet ſich auch die Leinwand-Bleiche. 19) Eine Flachs⸗Roͤſte. 20) Ein dikes Gehaͤge von verſchiedenem Ge— ſtraͤuche, welches von Oſten den Garten einſchließt und begraͤnzet. 21) Die noͤrdliche Gartenblanke, innerhalb wel— cher 6 Stuͤke Garten-Miſpelbaͤume ſtehen, und außerhalb der Fahrweg zu den 3 Nachbarn ins Moss fuͤhrt. II. Abtheilung. 1) Der groͤßere Teich, 180 Schritte lang, und 50 breit. Sein Waſſer erhaͤlt er aus den weiter oben liegenden Quellen, welches nur bei heftigen Gußregen mit Feldwaſſer vermiſcht wird. Doch entſpringen auch im Teiche ſelbſt einige Quellen. Auſſer den ſogenannten Weißfiſchen gedeihet hier keine andere Gattung gut. Karpfen und Fo⸗ rellen friſten zwar auch ihr Leben, aber ſie wachſen nur langſam. Ein kleines Schiffchen dient zur Reinigung des Teiches, zum Fiſchen und zur Unterhaltung fuͤr Beſuchende. Das nördliche Geſtade iſt dicht mit EEE —— . —— —————— — 120) Herr E. G. Breyer, Vikar zu Schwieber⸗ dingen bei Stuttgart im Koͤnigreich Wuͤrttem⸗ berg „„ „„ eee. mit dem Motto: Volo, ut sit alicubi quasi ver perpetuum. Baco de Verulm, de hortis. Allerlei Steine, Gtoße und kleine, Braucht man zum Hans. Lezterer einer Beſſer als keiner, Fuͤllt auch was aus. So Ift die Gabe, Welche lch habe Zum Bau gebracht. Moͤg' unterſtuͤzen Und ihn dann fhüzen Höhere Macht. 180) Herr P. F. Xx. R.. . fl. 42 fr. 149 Erlen bewachſen, worunter auch 2 Vogel-Kirſch— Baͤume, und 2 hohe ausgewachſene Birken, nebſt mehreren Vogelbeerbaͤumen ſich befinden. Die Birken und Vogelbeerbaͤume werden je— desmal, ſo oft die Erlen geſchlagen werden, ſorg— faͤltig ausgeſchieden und geſchont. Der ſchnee— weiße Stamm der Birke, das liebliche Gruͤn des Blattes, und die haͤngenden Zweige, aͤhnlich der Trauerweide, die rothe Frucht des Vogelbeerbaums gewähren einen ſchoͤnen Anblif, und verdienen das her wohl, daß fie geſchont und vermehrt werden. Die Vogelbeeren ſind auch eine treffliche Lok— ſpeiſe für Kramentsvoͤgel. Damit fie bis zur Zeit ihrer Ankunft, welches gewohnlich um Leopoldi Was bedeuten denn dieſe mit Federn beſtekten Erdaͤpfel? So wurde ich mehrmalen gefragt. Wer meine Abſicht nicht weis, dem dringt ſich natürz lich dieſe Frage auf. Mittelſt der ſo aufbehaltenenen Lokſpeiſe habe ich ſchon manchen Winter einzig innerhalb des Gar— tens, mehr als 100 in Bogenſchlingen gefangen, erfolgt, am Baume haͤngen bleiben, und nicht vor her von Amſeln, Droſſeln und Maiſen, aus Leker— haftigkeit oder Muthwillen gepfluͤket werden, wer: den die Aeſte zeitlich genug mit Scheuen behangen, beſtehend aus weißen Leinwand-Lappen, Eichhorn⸗ Schwaͤnzen ꝛc., vorzuͤglich aber aus mit Federn bes ſtekten Erdaͤpfeln, welche die Form von Eulen— Köpfen vorſtellen. Um ſie an die Aeſte der Vogelbeerbaͤume auf— haͤngen zu koͤnnen, werden Weidenruthen bogen— foͤrmig mit beiden zugeſpizten Enden in ſelbe ein— geſtekt, und auf die hier gezeichnete Art a. zuges richtet. und viele vom Zimmerfenſter aus geſchoſſen, wenn Aeſte mit Vogelbeeren am Gipfel des nahe ſtehen— den Ap felbaumes aufgeſtekt wurden. 2) Ein ſchmaller Damm, und eine 6 Schritte lange Bruͤke zur Einfahrt und Verbindung des obern Theil des Teiches mit dem untern. Der Gehweg mit Punkten oder Dupfen bezeichnet, fuͤhrt mit dem Motto: Dein Sinn und Werk fey ſtets einwaͤrts, aufwärts, vorwärts! 151) Herr Joſ. Schuller, Apotheker s Provifor zu Altdtting 2 fl. — kr. 152) Herr Regnery, Landgerichts⸗Sekretaͤr in . 10 kr. 155) Herr Friedrich Lemberg, Haushofmeiſter zu Cappenberg bei Darmſtadt in Weſtphalen 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: Wenig, aber gern. 134) Herr Fr. Xav. Albert, Kunſt⸗ und Hans delsgaͤrtner in Bogen bei Straubing 2 fl. 24 K. mit dem Motto: 150 links in den aͤußern Garten, und rechts in die Kirche. 5) Ausgetrokneter Sumpf, der nun mit Zwetſch— genbaͤumen, groͤßtentheils aber mit Aepfelbaͤumen auf Johannisſtaͤmme veredelt, bepflanzt iſt. Die tiefſten Stellen wurden mit Kieſelſteinen ausgefüllt, und dann die ganze Flaͤche mit Feldgrund uͤber— ſchuͤttet. Mehrere hundert Fuhren wollten den Grund noch nicht erhoͤhen. Wo vorher die Schulkinder Verſtekens geſpielt haben, ſtehen nun Obſtbaͤume und ein uͤppiger Graswuchs. Wieſel, Iltiſſe und eine Menge von Nattern, die unter den vermorderten Erlſtoͤken einen erwuͤnſch— ten Aufenthalt hatten, mußten ſich entfernen, und in die angraͤnzende Wieſe des Nachbars zurüͤk— ziehen. Die angepflanzten Obſtbaͤume ſtehen hier ebenfalls auf Huͤgeln, welche mit Flachsſchaͤben beſtreuet werden, um die gemaͤße Feuchtigkeit zu erhalten, und die heftige Sonnenhize von den zarten Wur— zeln abzuhalten. Der Raſen wird nie umgeſtochen. Die feinen Wurzeln des Johannis ſtammes geſtatten nicht, daß man dieſe Arbeit unvorſichtigen Arbeitern anver— traue. Oft waͤre es auch beſſer, wenn dieſe ſo ge⸗ wohnliche Arbeit bei erwachſenen Hochſtaͤmmen ebenfalls unterbliebe. Sattſam habe ich mich uͤber— zeugt, wie ſehr die Wurzeln geſchunden werden. Und wie groß iſt dann wohl die Wohlthat, die hiedurch den Obſtbaͤumen erwieſen wird? Die Saugwurzeln befinden ſich nicht nahe am Stamme, ſondern in der Mitte, und am aͤußern Ende der Wurzelkrone. Hier waͤre der Duͤnger, und die Einwirkung der Atmosphaͤre an die rechte N Wer ehevor die Wuͤſtenei gefehen In Frauendorf, der muß nun elngeſtehen: Ein Paradis ſchuf Kunſt und Fleiß! Ich ſezte ſelbſt Herrn Fürft den erſten Baum. Dann mehrere. Nun ſehet, wle fie prangen; Wle ſaft'ge Früchte ſchon an ihnen hangen. Das Ganze ſcheint ein Wunder wie im Traum: Dieß iſt der Muhe ſchoͤnſter Preis! 155) Herr L. G. in Trient 4 ft. 15 kr mit dem Motto: Zur Bezahlung elnes Steluchens. Stelle gebracht. Der Hungrige wird ſich am Ge: ruche der Speiſe nicht erſaͤttigen koͤnnen, wenn ſie ſo ferne liegen, daß er ſie nicht erreichen, und zum Munde bringen kann. 4) Der Quadratteich, welcher den Gemuͤſegarten umgibt. Seine Laͤnge betraͤgt 30, und die Breite 20 Schritte. Eine Brüfe von eichenen Blatten führt darüber. Der eigentliche Gemuͤſegarten ent— halt 45 Quadratſchritte. Die Ränder find mit Aepfelzwergen bepflanzt. Birnzwerge gedeihen nicht. Gemuͤſe geraͤth ſehr gut, vorzuͤglich Kohlruͤben. 5) Ein Apfelbaum, mit bis auf den Boden haͤn— genden Aeſten, und ſo eine Laube bildend. Er war bei meiner Ankunft ſchon alt und kraͤnklich, viele Aeſte waren auf jener Seite, wo die Wurzeln in den Grasgrund eingreifen, abgedorrt. Das Duͤngen und Belegen der aͤußern Wurzelkrone mit Garten— Erde hat ihn wieder zum Leben gebracht. Er ver— unſtaltet das Gartenquadrat, und wuͤrde deßhalb längft umgehauen worden ſeyn, wenn er nicht all— jährlich von Früchten ſtrozte, und nicht eine ſehr gute, ſich lange haltende Baſtard-Reinet truͤge. 6) In der Mitte des Gemuͤſegartens ſteht auch eine hochſtaͤmmige Apfel-Pyramide. Auf allen Sei: ten umgibt den breiten Grasweg ein dichtes Gehaͤg von allerlei Straͤuchern. Im Fruͤhjahre werden ſie immer bis auf halbe Mannshöhe zuruͤkgeſchnitten, damit Sonne und Luft einen freieren Zutritt erhalten; damit ſich die Straͤucher felbft mehr verdichten, und die Voͤgel einen ruhigern, ſicheren Aufenthalt ge⸗ winnen. An den beiden dſtlichen Eken ſtehen 2 ſchon erwachſene Vogelbeerbaͤume. Gegen Suͤden iſt im Teiche ein Sommerhaus gezeichnet. Dieſes ſteht nun nicht mehr auf der nem: lichen Stelle, fondern iſt, weil die Säulen, worauf 156) Herr Emerich Schwanda, k. Cameral-Ver⸗ walter zu Facset im Temeſcher Banat 5 fl. mit dem Motto: »Moͤchte doch jede Biene unſers hehren Ver— eines fo eine kleine Gabe eintragen: wie bald wäre nicht die Zelle unſers hochgeehrten Wet: ſels zu feiner Aufnabme bereitet!“ 157) Herr Johann Sey wald, Graͤflich Salbur— giſcher Kunſtgaͤrtner zu Salaberg in Nieder— 151 es ruhte, vom Zahn der Zeit, oder vielmehr vom Zahn des Waſſers ſehr benagt waren, und deßhalb dem Einſturze drohte, auf die Stelle 2) uͤbertragen worden. Es iſt in runder Form erbaut, mit Brettern verſchallet, und mit Stroh eingedekt. Unter der runden ſtrohernen Dachung befindet ſich eine Kammer mit einem Bette fuͤr einen Huͤter der Fiſche. Ringsum iſt es mit Schatten gebenden Straͤuchern: dem Geisblatte, Haſelnuß, blauem Hollunder, Jasmin, Stachelbeeren, nebſt einer italieniſchen Pappel, und einer jungen Birke, dann einem Vogelbeerbaume bepflanzt. Ein Tiſchchen, Kanapee und 2 Stuͤhle ſind die Moͤbeln, die es enthaͤlt. Eine verſchloſſene Tiſch— Lade, Schreibzeug und ein Schraͤnkchen mit ein paar Buͤchern ſind die Beduͤrfniſſe, die eben noͤthig find, um jedem Geſchaͤfte, entfernt vom Geraͤuſche des Hauſes, im Schatten, beim angenehmen Ge— ſange der Voͤgel, obzuliegen, (eine wahre Eremitage). An der Bretterwand dieſes Sommerhauſes war- ehedem auch der in der Gartenzeitung bezeichnete Weker zur Verſcheuung der Gartendiebe angebracht. Dieſer iſt hier nicht mehr noͤthig, und befindet ſich in der Bienenhuͤtte. Zwiſchen der Thuͤr befindet ſich auch noch ders malen das ſeltſam gebaute Neſt des kleinen grauen Baumlaͤufers, welches ebenfalls in der Gartenzei— tung beſchrieben iſt. 8) Vor dem Eingange des Sommerhauſes, jens ſeits des Gehweges, find die Topfbaͤume, in gewoͤhn— lichen Gartengeſchirren, aufgeſtellt. Sie werden taͤglich, oft mehrmal unterſucht, ob ſich au ihnen keine Blattlaus oder anderes Ungeziefer angeſiedelt hat. Mit einer ſehr feinen Buͤrſte, in Waſſer ges taucht, werden fie gereinigt, und die Winkel mit eis ner Gaͤnſefeder, ſpizig zugeſchnitten, geſaͤubert. In Ermanglung eines geraͤumigen Kellers, ei— nes Gewoͤlbes, oder froſtfreien Zimmers werden ſie auch in dieſem kalten Gartenhauſe uͤberwintert. Eine dike Lage von Flachsſchaͤben wird auf den Bretterboden ausgebreitet, die Toͤpfe darauf ge— ſtellt und die Zwiſchenraͤume gut ausgeſtopfet. Sie durchfrieren faſt immer ganz und gar. Deſſen ohn— geachtet geht nur ſelten einer zu Grunde: denn ſie werden ſpaͤt, und nur erſt alsdann in die freie Luft gebracht, wann keine Kaͤlte mehr zu beſorgen iſt. Vorher werden ſie langſam mit Schnee oder kaltem Waſſer anfgethauet. Die im Winter oft eintreten— den warmen Tage, und noch mehr die heißen Son— nenſtrahlen des Fruͤhlings bringen auch den haͤrteſten Gewaͤchſen den Tod. Der Schuz vor dieſer ſchaͤdlichen Einwirkung erhaͤlt auch zarte beim Leben. Das langſame und ſpaͤte Aufthauen iſt die Urſache, warum wir auf der Nordſeite an Gemaͤuern, auf Kirchthuͤrmen ꝛc. an⸗ ſehnliche Gewaͤchſe fortkommen ſehen, nie aber auf der Suͤdſeite. Beim Ausſtellen werden die Baͤumchen alle aus dem Topfe genommen, die Ballen unterſucht, die abgeſtorbenen, außer dem Ballen ſich befindenden, untereinander geflochtenen Wurzeln weggenommen. Der Boden des Topfes wird, einen Zoll dik, mit friſcher Erde belegt, das Baͤumchen darauf geſtellt, und rings um mit guter Erde, mit ſehr feinem Flußſande vermengt, eingefchlemmt.. Nach Befund des Wurzelvermoͤgens wird auch der Schnitt bemeſſen. Gewöhnlich werden nur die laͤngſten und uͤppigſten Schoſſe etwas eingekuͤrzt; denn ich ſehe nicht ſoviel auf eine ſchoͤne Form, als auf Erzielung der Fruͤchte. Sind viele Fruchtaugen vorhanden, ſo bleiben alle Zweige unberuͤhrt, oder werden nur im Gipfel beſchnitten. Die [hmächtig ————— — — — — ————— —— ꝗ— — TEE Oeſterreich an mit dem Motto: Nehmen Ste es gütig an, Was ich in meinem Stande lelſten kann. 1 fl. 12 kr. 158) Herr Pfarrer B* zu Z.. 1 fl. 21 kr. mit dem Motto: Ut aliquid fecisse videar. 159) Herr G. in Banat . sb fl. — kr. mit dem Motto: Eine kleine, aber herzlich gemeinte Gabe. 140) Herr Joſeph Krauß, k. k. Poſtbeamter zu Zeeben in Oberungarn 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: Um Floras Kinder zu beſchlrmen, Wenn kalte Froͤſte auf fie ſtuͤrmen, Nimm dleſes klelne Scherflein hin — Du Edler! dem zum Ebren⸗Kranze Zu jeder Zeit im friſchen Glanze, Des Ruh mes ſchoͤnſte Blumen bluͤh'n! 152 — ae bluͤhenden Augen werden in Kaͤſe verdruͤkt. Ueppig wachſende Schoſſe werden umgebogen, und in dieſer Kruͤmmung angeheftet. 9) Auch das aͤußere Geſtade des Quadratteiches tft dicht mit Erlen und Sträuchern bewachſen, welche leztere ebenfalls alljaͤhrlich beſchnitten werden. 10) Ein Schok Erlen iſt hier in einer Hoͤhe von 10 Schuhen abgeworfen, damit ſich die Aeſte vers mehren, und mehr Schatten der inwendig angebrach— ten Laube, mit einem Tiſchchen und Baͤnken verſe— hen, geben. Die außen herum befindlichen Haſelnußſtraͤuche ſind feſt zuſammengeflochten und mit Weiden, wie ein Korb gebunden. Gegen den Teich iſt eine Oef— nung gelaſſen, wo man die Fiſche fuͤttern und ihr Treiben beobachten kann. 11) Eine der vorigen aͤhnliche Niſche, welche auf der entgegen geſezten Seite, weiter vorwaͤrts, am Geſtade des groͤßern Teiches fich befindet. 12) Der Ausfluß des Teiches, wo er abgelaſſen werden kann. 15) Ein breiter Grasgrund mit Erlen und Straͤu⸗ chern bewachſen. 14) Grenze gegen Oſten, an einer Wieſe des Nachbars, ebenfalls ein dikes Gehaͤge, Fichtenbaͤume pyramidenfoͤrmig zugeſchnitten, eine Linde, eine Eiche und mehrere Zittereſpen ſtehen laͤngs dieſes Gehaͤges. Wegen dem glatten grauen Stamme, dem langſtieligen runden Blatte, womit auch der leiſeſte Wind ſein Spiel treibt, wird auch dieſe Zit— tereſpe ſorgfaͤltig ausgeſchieden und geſchont. 15) Der hakenfoͤrmige Teich, 150 Schritte lang gegen Süden, 90 gegen Weſten und 50 gegen Oſten. Seine Breite betraͤgt nur 18. Dieſer Teich war voͤllig verwildert, und dermaſ— ſen mit Rohr bewachſen, daß man an vielen Stellen trokenen Fußes daruͤber gehen konnte. (Fortſezung folgt.) (Hortenſien⸗Erde.) Da es mir wohl bekannt iſt, daß ſchon manches Gute und Anwendbare über die Erzeugung blauer Hortenfien geſchrieben wurde, fo ma— che ich die hochgeehrteſten Herren Mitglieder der prakt. Gartenbau⸗Geſellſchaft auf folgende neue Erfindung auf⸗ merkſam: Im Jahre 1820, den sten Junk, entdekte ich mit Herrn Anton Suſke Wlrthſchaftsverwalter zu Zedliſch auf der Herrſchaft Wartenberg, Bunzlauer Kreiſes in Böhmen, an einem Hügel, (der Steinberg genannt, bef dem Mayerhof Zedliſch) eine blaue und gelbe Erde. Als Blumenfreunde machten wir Verſuche an der ro— then Hortenſie. — Die blaue Erde brachte den Zwek, den mir zu ers relchen wünſchten, nicht zu wege; jedoch durch die gelbe Erde (elne wahre Eiſenochererde) erhielten wir jedes Jahr zum größten Vergnügen die ſchoͤnſten himmelblauen Hortenſien. — Jedoch mußten die Wurzeln der rothen Hortenſie von der ordinären Erde ganz gereinigt, et⸗ was die Spizen von der Wurzel abgeſchuitten, und dle Pflanze 5 Tage gut begoſſen, in Schatten aufbewahrt werden. Durch Hervorbringung dleſer himmelblauen Hor⸗ tenfien kam dleſe Erde nicht nur in der umliegenden Gegend in fo großen Ruf, daß im Jahre 18322, 1822 und 1828 ſelbe nicht nur in die entfernteſten Kretſe Boͤhmens, ſondern auch nach Sachſen in großen Partien abgeholt, ja ſelbſt im Jahre 1824 und 1827 mehrere Zentner nach Defterreich in den k. k. Garten zu Laxenburg auf Verlangen überfendet wurden. Auf Verlangen, u. gegen portofreie Briefe kann Befertigrer dleſe Erde verſchaffen. Niemes im Bunzlauer Kreiſe Boͤhmens. J. A. Beneſch, Mitglied, Anmerkung. Vom agten März 1829 an darf (wegen zu großer Abnahme dieſer Erde) ohne Bewilligung des Zedliſchen Burggrafen, dieſe Hortenſten-Erde nicht von Jeder— mann gegraben werden. O biger. Von einem andern Gärtner aus Böhmen wurden mir mündlich verſichert, daß alle Erde, worauf Erica vulgaris wachst, fie möge Farbe haben welche fie wolle, blaue Hotten⸗ ſien hervorbringe, wenn dle Wurzeln vor demElnſezen ſorg⸗ fältig mit Waſſer von der Erde, worin fie bisher geſtanden, gereinigt worden. Die Redaktlon. —e e—ü3. ' — . — — — — — — —-— x. . — — —5ẽ —— In Commiſſion bel Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter au. Der ganzjährige Preis ſſt lu ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert — portofrel. Allgemei Garten ** ine deut ſche Z ei teu en g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J Jahrgang. No. 20. 18. Mai 1820. In 17 a 27 a Sorten neuer b Mirglleder.— An Pr Waldvellchen. erat zu Setter, Beſchrelbnagen! (Fortſezung und Schluß.) — Noch ein ſchnelleres Mittel, Levkojen Samen zu erziehen, ic. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochwohlgeborn, Herr Georg Maximlllan Frel⸗ berr von Friefen, kboͤnlgl. preußlſcher Haupt: mann a. D. zu Frankenthal bei Biſchoffswerda in Sachſen. Seine Hochwuͤrden, Herr Michael Kulezyeki, Pfats rer zu Budzanew in Gallzlen. Seine Wohlgeborn, Herr J. Reder, koͤnkgl. Hannoͤ⸗ verſcher Wegbau-Inſpektor zu Elze. — Heinrich Eryſt Roͤß ler, graͤflich Schlitzlſcher Ober- Inſpektor zu Burg⸗Schlitz in Medlenburg- Schwerin. — Friedrich Lemberg, Haushofmeiſter zu Cappen— berg bei Darmſtadt in Weſtphalen. — Friedrich Georg Oſter, Freiherrlih von Tann'- ſcher Rentverwalter zu Tann im k. b. Untermaln⸗ Kreiſe. Johannes Haas, großherzoglich heſſiſcher Rech— nungs⸗Kammerrath in Darmſtadt. An ein Waldveilchen. O Veilchen, ſcheue Freundin des Waldaſyls! Des Lenzes holde Tochter! Dein ſüßer Hauch, Voll Würze, ſchmelchelt unſern Sinnen, Aber du fluͤchteſt vor Huldigungen. Dem edlen, ſtillverborgenen Geber gleich, Der froh der Armuth ſpendet vom Ueberfluß, Berelteſt du geheim die Wohlthat, Aber du ſcheineſt den Dank zu melden. Warum denn gibft du, Bild der Beſcheldenhelt, Nicht deine fanften Farben dem Tage preis? Glaubſt du, die Königin der Blumen Werde vlelleicht dich zu ſehr verdunkelu? Laß dir nicht bangen! Neben Cythereus Reiz Gefallen immer die Charktlnnen doch)“ Man liebt der Sonne Flammeuausguß Und das gefällige Licht Aurorens. Zwar faͤllt bel junger Herzen Vereinkgung Der Purpurroſe aunftiges Loos dir nicht. Zwar bift du, Veilchen, der Verliebten Myſtiſche Blume nicht, aber dornlos. Verlaß den dunkeln traurfgen Aufenthalt! Komm! Schmüfe meinen Garten, wle du's verdlenſt! Dort ſollen dich um jedes Fruͤhroth Ueppige Tropfen des Quells bethauen. Doch nein! Gellebtes Blümchen! O bluͤhe nur Still, unbemerkt, im Waldesgebuͤſche fort! Gluͤtſelig, wer, wie du, mit Freuden, Doch in Verborgenheit, ringsum wohlthut! —— — ————— Bu Dome Enns n nu Cu ug mn Sn DU ur» Srsr nen Owen nun en Bun rr Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Beiträge zur Herſtellung der nöthigen Gebäude in Frauendorf. (Nach der Reihenfolge, wie ſie einliefen.) (Fortſezung.) 141) Von einem Illyrier (F. G.) 6 fl. — kr. mit dem Motto: Unter dem Schuze des hoͤchſten Fuͤrſten im Lande der Wlttelsbacher, im Dorfe der Frauen, mit Pomona und Flora au der Hand, ließ der kluge Fuͤrſt ich einſam nieder. Damit ihnen eln wuͤrdiger Tempel werde, nehme ihr hoher Prieſter der Verehrer geringes Opfer freund: lich auf. 142) Ein Gartenfreund aus Reichenhall 4 fl. 24 kr. mit dem Motto: Zur Vermehrung der Blumen. (20) 154 Ermunterung zu Garten-Beſchreibungen. Fortſezung und Schluß.) Die wegen der Reinigung dieſes Teiches zu Rathe gezogenen Pfarrmaͤnner hielten die Raͤumung fuͤr ein aͤußerſt koſtſpieliges Unternehmen, das doch nie vollſtaͤndig zu Wege gebracht werden koͤnnte, weil immer ein großer Theil der Wurzeln zuruͤk— bliebe, die neuerdings austreiben. Ihre Meinung ſcheint gegruͤndet: denn der Abzugsgraben, der in der Mitte mit Hauen und Schaufeln ausgearbeitet wurde, um das Abſikern des Waſſers zu erzielen, war ſchon eine ſehr lang— wierige und hoͤchſt beſchwerliche Arbeit. Menſchen— haͤnde allein wuͤrden den Zwek nur in langer Zeit zu erreichen vermögend geweſen find. | N 8 * Aber ein eiſerner Rechen, Fig. K., in der Ham- merſchmiede eigens zu dieſem Behufe verfertigt; 2 Pferde und 5 Knechte, reinigten in kurzer, und nur zur gelegenen Zeit dieſen Teich vom Grunde aus, und zwar ſo vollſtaͤndig, daß auch bis dieſen Augenblik kaum ein einziges Rohr mehr zum Vor— ſchein kam. Das Gewicht des Rechens betrug 564 Pfund an Eiſen. Die, eine halbe Elle langen Zaͤhne waren unten breit ſchaufelfoͤrmig ſchneidig. Zwei Knechte konnten ihn bei den Handheben a. a. und b. b., jeder auf einer Seite faſſen, ihn ge= meinſchaftlich aufheben, und niederſtoßen. Dieſes Aufheben und Niederſtoßen mußte meiſtens 2— 85 Mal widerholt werden, bis die Zaͤhne den Grund erreichten. — Nun ließen ſie den Rechen aus den Haͤnden; die Pferde am Geſtade an ein ſtarkes Schiffſeil angeſpannt, welches den Rechen zog, wurden angetrieben, und ein Stuͤk Roͤhrig, einer Quadrat: Klafter groß, wurde (fo zu ſagen, mit Haut und Haar) ſammt den Wurzeln und dem daran haͤngenden Schoder, losgeriſſen. Sobald ein ſolches Stuͤk loſe auf dem Schlam— me ſchwamm, wurde der Ring 1. woran das Seil an den Rechen-Haken eingehangen war, ausgeho— ben, der Rechen zuruͤk getragen, und wieder zum Losreißen eines andern Stuͤkes, eingeſezt. Waͤh— rend dem wurden auch die Pferde wieder einige Schritte zuruͤk gefuͤhrt, um neuerdings angeſpannt zu werden. Waren nun auf dieſe Art eine Anzahl ſolcher Rohrſtoͤke vom Grunde getrennt, dann wurden ſie aus der Tiefe des Teiches herausgeſchleppt. Und das geſchah ebenfalls wieder mit den Pferden, und einem hier gezeichneten halben Schiffchen &. An der Seite B. war ein Brett angebracht, welches ausgehoben werden konnte, um die Rohrſtoͤke ber quemmer einladen zu koͤnnen, dann wieder vorgeſcho— ben, ſobald die Ladung voll war. Auf dem ſchluͤpf⸗ rigen Schlamme konnte eine ungemein ſchwere Laſt 145) Herr Lorenz Wetterich, Hausverwalter im Buͤrger-Hoſpital zu Würzburg — 5 fl. 24 kr. mit dem Motto: Frele, frohe Gabe, Schmälert nicht die Habe. Schon ſchwebet meln Geiſt über Frauendorfs grünender Au, Bewundernd des lieb vollen Fuͤrſten fo rieſenhaft Werden; Wle groß, wie erheben, wie bimmllſch der Plan, wie genau? Durch Liebe geſchaffen für fämmtlite Voͤlker auf Erden! Ich wandle ſchon fröhlich entzüfet mit betterem Siun, Anftaunend den himmliſchen Garten, dieß tief durchdacht Walten; - 155 auf einmal herausgezogen werden. — Nachdem fie abgeladen und die Pferde ausgeſpannt, zogen die 2 Knechte, die beiden Strike b. b. faſſend, welche mit Knöpfen verſehen waren, das Schiffchen mit leichter Muͤhe, wie einen Schlitten auf einer Schnee— Bahn, wieder in den Teich zuruͤk, um neuerdings aufzuladen. So große Abneigung die Knechte Anfangs bli— ken ließen, als ſie merkten, daß es mit der Reinigung des Teiches Ernſt werde, eben ſo groß war nachmals ihr Eifer zu dieſer Arbeit. Sie erinnerten mich ſelbſt daran, wenn ſie einen halb Tag eruͤbrigen konn— ten: denn ſie ſahen, wie leicht, und ſchnell ſie vor— waͤrts ruͤke. An Zuſchauern aus der Nachbarſchaft erman— gelte es ſelten. Die Neuheit dieſes Reinigens zog ſie herbei, wenn ſie wußten, daß wieder gearbeitet wurde. Der Rechen wurde nachmals wieder zu Stan— gen umgeſchmidet, und das Eiſen zu verſchiedenem Gebrauche verwendet. Ich kann daher wohl ſagen: außer dem Macherlohn des Rechens, hat die Reini— gung des Teiches keinen andern Anfwand erfordert. Die Fiſchzucht hatte auch ein größeren nicht ren— tirt. Obſchon dieſer Teich keinen Zufluß von Auſſen her hat, und ſeine Gewaͤſſer aus den in ſeinem Grunde ſelbſt entſpringenden Quellen, erhaͤlt, und der Grund aus Kieſelſchoder beſteht, ſo gedeihen hier doch die Forellen nicht, und die Karpfen nur kuͤmmerlich. Das, aus der oberhalb gelegenen ſumpfigen Wieſe herein ſikernde unreine Waſſer verſaͤuert auch jenes des Teiches, und dieſem Um— ſtande koͤnnte nur dadurch abgeholfen werden, wenn auch dieſe obere Wieſe mit Schoder überfahren, und mit beſſerem Grunde erhoͤhet wurde. Denn ſeit der Austroknung des im Garten ſelbſt befindliche gewe— ſenen Sumpfes, hat ſich das Gewaͤſſer des Teiches um Vieles verbeſſert. Die Flokenartig gebildete Unreinigkeit, die ſich vor eintretender veraͤnderlicher Witterung auf dem Grunde bildete, ſich dann abloͤ— ſete, auf der Oberflaͤche ſich ſammelte, und da einen ſchwaͤrzlichen Schlamm formte, hat ſich ſeitdem mehr als um die Hälfte vermindert. *) 16) Der erſt hergeſtellte Fußſteig in die Kirche. Ehedem konnte man nur auf einem weiteren Umweg, nemlich der Fahrſtraſſe, zur Kirche gelangen. Beim Regenwetter iſt dieſer Weg ſehr ſchmuzig, und faſt nicht zu paſſiren. Der neue führt über eine Wieſe, und iſt mittelſt aufgefuͤhrten Schoders erhoͤhet und bei jeder Wit— terung trokenen Fußes zu betreten. N Neben der weſtlichen Laͤnge des Teiches mußte dikes Geſtraͤuch ausgeſtoket werden. Das links und rechts Stehengelaſſene iſt zuſammen geflochten, und bildet eine grüne Wand. Zwei thurmhohe Fichten, deren Aeſte pyramidenfoͤrmig zugeſtuzt ſind, nebſt Birken, Eichen und Erlen, ſtehen auch laͤngs dieſes Weges, und geben einen angenehmen Schatten. ) Dleſer Teich bludet die Graͤnze des Pfarrgrundes, und dlenet ſtatt einer DVerfriedung des Gartens auf der Suͤd⸗- und Weſtſeite. Die Fulle des Segens von Florens — Pomonens — Gewinn ; Nur Schönes ſich tauſendmal ſchöͤner, wetteifernd entfalten. Der Frühling im freudigſten, glänzenden Koͤnlgsgewand, Erſchelnt mir im neuen durch Liebe geſchaffenen Garten !2! Nimm! Fürft aller Fürsten ! dieß Wen'ge von zagender Hand; Von Wenig laßt freilich nichts Großes, nicht viel ſi erwarten; Doch! ſchau nur die Sternchen am Himmelsgewoͤlbe geſellt, So klein fie auch ſchelnen, ſind groß doch, im Ganzen verbunden. — Die ſpärllchen Kreuzer zum Schaffen in Rechnung geftelt, | Sie haben ihr Plaͤzchen als Sandkorn zum Halten gefunden. — (20*) 156 12) Hier ift der Aus-und Eingang des Gartens mit Paliſaden und einer Thuͤr verſchloſſen. Ein eiſernen Haken a. mit einer Holzſchraube p. in die Thuͤr eingeſchraubt, und ein eiſerner Stift e. in den Thuͤrſtok eingeſchlagen, vertreten die Stelle des Schloßes. Der Haken iſt beweglich, und laͤßt ſich mittelſt des Schluͤſſels d. von Außen aufheben, um die Thuͤr oͤffnen zu koͤnnen. Der Schluͤſſel bleibt immer einwendig, zu Je— dermanns Gebrauch, der dieſen Handgriff weis, an der einen der Paliſaden aufgehangen, und wird nach Eroͤffnung immer wieder an den Nagel aufgehangen. - Zwei eichene Säulen 1. 2., mit diken Köpfen, find in die Erde eingerammelt. Oben A. und unten B. mit Querbalken, wie ein foͤrmlicher Thuͤrſtok mit— ſammen verbunden. Dieſe Verbindung iſt unum— gaͤnglich nothweudig, denn der gefrorne und wieder aufgethaute Boden braͤchte ſonſt die beiden Saͤulen aus ihrer Richtung, und die Thuͤr wuͤrde nicht mehr genau in den Falz einfallen und ſchließen. Durch die Verbindung iſt dieſem Umſtande abgeholfen. 18) Ein Flek Grasgrund, der vom Geſtrippe ge— reinigt, erſt zu einem ſolchen umgeſchaffen wurde. Ein zuſammen geflochtenes Gehaͤge verwahrt auch hier den Garten. Anders Geſtraͤuch umgibt auch dieſen Grasgrund, und zwei ſehr hohe Birken, nebſt Erlen, Eichen und Vogelbeerbaͤumen, ſtehen vers theilt an dem Gehaͤge. 19) Der Zufluß des Teiches. Man findet in dieſem Garten, der eigentlich dem dͤkonomiſchen Gebrauche gewidmet iſt, kein Glashaus, keine ſeltene Blume, kein exotiſches Gewaͤchs, und doch beſchaͤftige ich mich in ſelbem auch mit der Blumenpflege, aber nur mit den wild wachſenden, mit den Wald- und Feldblumen. Saͤmmtliche werden nur unter und allernaͤchſt den zuſammen gebundenen, und zugeſtuzten Straͤu— chen gezogen, welche dieſen das Anſehen geben, als bluͤhten die Straͤuche ſelbſt, auf verſchiedene Weiſe ). Von dieſen Blumen will ich hier nur Einige na— mentlich anführen. a) Das Sumpfunholdenkraut (Epilobium pa- lustre L.), mit einem hohen vielarmigen Sten— gel, und einer ſehr ſchoͤnen rothen Bluͤte. p) Die Zaunwinde, (Convolvulus sepium L.). Sie umſpinnt die Straͤuche, bildet mit den weißen Glokenblumen ſchoͤne Guirlanden, von einem Strauche zum andern, verdiket dieſelben, und ver— ſchafft dadurch den Singvdgeln den ſicherſten und beliebteſten Aufenthalt, fuͤr ſie ſelbſt und zur An— legung ihrer Neſte. e) Der Johannis-, Geis- oder Wieſenwedel, (Spivaea Ulmaria L.), ebenfalls mit hohem viel— armigem Stengel, und weisgelblicher Bluͤte, der einem Wedel nicht unaͤhnlich iſt, und wahrſcheinlich daher den Namen hat. 5 d) Die Vogel- oder große blaue Waldwike, (Vicia Cracca L.). Ein ſehr zierliches Gewaͤchs, mit einer recht fchönen blauen Doldenbluͤte. e) Die rothe Weiderich, (Lythrum salicaria L.). Eine, den Levkojen nicht unaͤhnliche pyramidenfoͤr— mig zugeſpizte, mit vielen Seitenſproſſen verſehene Blume, welche ſehr lange bluͤhet. 1) Der Geisklee, (Cytisus Cajan L.). Ein artiges Gewaͤchs, mit ſehr ſchoͤnen gelben Dolden Bluͤten. 8) Die Rapunzel-Glokenblume, (Campanula Rapunculus L.). Zwar von minderer Schönheit als die vorgenannten. Da ſie aber niederer waͤchſt, „) Sie benöthigen keiner andern Kultur, als daß zur Zeit ihrer Samefreife der Raſen nur etwas umge— hakt werde, damit der ausfallende Same ſich von ſelbſt anbaue. ü md ðĩ gd r TEE BETTER TERN TIETEE Hat Franklin die — Alles zerſtorenden Blize gebaunt!! Und uns mit den tobenden Wolken und Donner verſoͤhnet!! So ſchir me nun Frau'ndorf des Himmels beſchüzende Hand; Und werde der Stifter von dankender Nachwelt gekroͤnet! Geſundheit, Ausdauer und Staͤrke dem führenden Gelſt: Dieß wünſchet von Herzen, und flehet zum ſegneuden Himmel, Und borcht dem Jahr drelßla und vier, wo es heißt: Kommt! lohnet den Fürſten im froͤhlichſten Gaͤſte-Gewimmel. DZ Ze Ay ZT car 207 z 4 157 als alle vorigen, fo erhält fie darum ihren Werth, weil fie unter den andern fortkommt, zur ganzen Bluͤtenſammlung und Abſtufung beitraͤgt. Nebſt dieſen wenigen genannten, wild wach— ſenden Blumen, wuͤrde ich noch eine Anzahl ſchoͤn bluͤhender, in dieſem Garten wachſender einheimi— ſcher Geſtraͤuche anfuͤhren koͤnnen, wenn ich nicht die Geduld der hochgeehrten Gartenfreunde zu ers muͤden beſorgte. h) Nur der einzige Seidelbaſt, (Daphne Me- zereum L.), welcher baͤufig am Geſtade der Teiche, unter Erlen und Gebuͤſchen aufwaͤchst, nehme hier noch eine Stelle ein. Die wohlriechende ſchoͤne Bluͤte erſcheint unter allen andern der Straͤuche am Erſten im Fruͤbjahre, und iſt darum die erſte Verkuͤnderin des kommenden Sommers. Da aber dieſe Blaͤte ſchaͤdlich auf die Geruchs— Organe einwirkt, und das Kauen des Holzes noch ſchaͤdlicher werden konnte, fo darf es an der War— nung vor ſelber nicht fehlen. Zur Vorſorge ſind auch jene Straͤuche mit Warnungszeichen verſehen. Die Bienen ſcheinen an dieſer Bluͤte die erſte Nahrung zu finden. Herr Liegel hat deßhalb dieſen Strauch vor ſeinen Bienenſtand hingepflanzt. Die rothen Beeren ſchielern lieblich unter den gruͤnen Buͤſchen hervor. Sowohl auf hohen Obſtbaͤumen, als auch auf Erlen, Birken, Eichen ꝛc. ſind Kldͤze fuͤr die Stah— ren, dann an den Gehaͤgen kleinere, fuͤr die verſchie— denen Meiſengattungen, worin ſie ihre Jungen aus— bruͤten, befeſtiget. Die Geſammtzahl derſelben er— ſtreket ſich dermalen auf 45. Da von dieſen Kloͤzen kaum etliche der kleine— ren leer bleiben, in den meiſten, vorzuͤglich aber von Stahren, 2 Mal im Sommer Nachkommen— ſchaft ausfliegt, ſo kann man beilaͤufig auf die An— zahl groͤßerer und kleinerer Voͤgel ſchließen, die in *. * dieſem Garten ihr Daſeyn einzig aus den Kloͤzen er halten. Eine vielleicht gleiche Anzahl wag auch im Freien im Grasboden (wie die Amerlinge), in zuſammen gebundenen Buͤſchen und Heken, auf Baͤu— men (wie die Finken) erbruͤtet werden. Betrachtet man den vorliegenden Gartenplan genauer, ſtellt man ſich ihn mit Obſtbaͤumen ange— fuͤllt, und auf allen Seiten mit Laub und unter— miſchten Nadelholzbaͤumen und anderem Geſtrippe dicht bewachfen vor, wo es auch am noͤthigſten Be— duͤrfniße, dem nahen Waſſer, dann der Nahrung und des Schuzes zu keiner Zeit ermangelt, ſo wird man leicht entnehmen, daß dieß ein ſehr geeigneter Auf— enthaltsort nicht nur fuͤr Singvoͤgel, ſondern auch für einige ſcheuere Waldvoͤgel ſey, und ſich nicht mehr wundern, wenn auch zuweilen Amſeln, Heher, und ſogar die ſehr ſcheue Goldamſel da ihre Neſter bau— en, große Buntſpechte ſich zu Winterszeit vor dem Zimmerfenſter unter die Meiſen miſchen, und ihnen den Spek verzehren helfen. Man wird ſich einigermaſſen vorſtellen koͤnnen, was fuͤr ein vollſtimmiger Sing-Chor vom erſten Fruͤhjahre an bis in den Spaͤtſommer ertoͤnne, wenn Groß und Klein die Kehle eroͤffnet, und jede Gat— tung die andere zu uͤberſtimmen die beſte Kraft anwendet. Die Kohlmeiſe faͤngt gewoͤhnlich ſchon im Ja— nuar an, die Saͤge zu feilen. Im heurigen gelin— den Winter hat ſie nur wenige Wochen geſchwiegen. In Mitte des Februars erſcheint die Schaar der Stahren, und ſchlagen mit den Fluͤgeln den Takt zu ihrem durchdringenden, weit toͤnnenden Geſang, auf den hoͤchſten Gipfeln der Baͤume ſizend. Ih— nen folgen der Rothſchwanz und das Rothkelchen, und der immer hier bleibende kleine Zaunkoͤnig floͤt— tet angenehm zur leiſen Stimme dieſes lieblichen Sommervögelchens. ö * Zweimal erfreuliche Spende, von Freundes hand mir geſendet! Gabe von Freundeshand, lieblicher Muſe Geſchenk! Weh mir, daß ich nur den fürfiliben Namen beſize, Hätt' ich fuͤrſtliches Gut, wahrllch, ich ſchonte es nicht! Aber den trdifhen Wunſch, ihn krönen die Himmllſchen ſelten. Wenn mein Werk mir gellugt, dank ich der Freundſchaft es nur. Alſo fang’ ich wohl gerne eln Lied zum Ruhme der Freundſch aft, Aber die Muſe beſucht ſelbſt auch die Gluͤklichen nur. 158 Die Finken ſcheinen mit ihrem laͤrmenden abge— brochenem Geſang ſaͤmmtliche Muſiker zuſammen⸗ rufen zu wollen, und ſie aufzufordern, endlich ein— mal zu erſcheinen. Trifft leztlich auch der Virtuoſe, die unermuͤ— dete Grasmuͤke ein, dann iſt der Chor vollſtaͤndig, und dann gibts keine Pauſe mehr, bis der Sommer zu entfliehen beginnt, mit ihm die Saͤnger, die ſich waͤhrend ſeines Daſeyns hoͤchlich ergoͤzet, und der Menſchen Herz zu gleichem Lobe des Schoͤpfers er— muntert haben. Wenn mich beſuchende Freunde im Sommer den laͤrmenden Geſang im Garten hoͤrten, die junge zahlreiche Brut in den Klozen beſchauten, und im Winter das Gewimmel auf dem Futterbrett vor dem Fenſter ſahen, wurde mir mehrmalen die Frage vorgelegt, ob ſich denn die Anzahl dieſer gefluͤgelten Geſchoͤpfe nicht alle Jahre nach einem verhaͤltniß— maͤßig hohen Maßſtabe vermehre? Ich antworte hierauf auch Auswaͤrtigen, die gleicher Meinung ſeyn moͤchten, daß dieß keineswegs der Fall in ſo hohem Grade ſeye, als man allenfalls waͤhnen moͤchte. Sonſt müßten die Aeſte und Zweige des ganzen Gartens die Anzahl derer, die ſeit 20 Jahren abgeflogen find, nicht mehr aufnehmen konnen. Die Urſachen hievon ſind mehrfach. Einmal zeiget die Beobachtung, daß nicht nur die eigentlichen Sommer- oder Zugvoͤgel der angeborne Inſtinkt an— treibe, unſer Klima zu verlaſſen und in ein waͤrme— res zu ziehen; ſondern auch unſere Wintervoͤgel, die uns nie verlaſſen, doch durch eben dieſen Inſtinkt angeleitet werden, jene Gegenden zu verlaſſen, wo fie im Sommer gewohnt haben, und in andere zu wandern. Bei eingetretenem Spaͤtherbſte und bald heran nahendem Winter ſehen wir ganze Schaaren von Raubthiere ums Leben. Amerlingen und Finken ſich ſammeln, um Zugreiſen im Inlande zu unternehmen. Eben dieſem angebornen Triebe folgen auch die Meiſen, mit dem Unterſchie de jedoch, daß ſie ſich nicht in ſo großen Schaaren verſammeln, weil ihre Anzahl geringer ſeyn mag, und nicht auf Feldern ſich ſehen laſſen, weil ſie da keine Nahrung, wie jene, finden, ſondern Gaͤrten und Waͤlder aufſuchen, wo fie ſich zu weit von ihrer Heimat entfernt, verirren, und den Weg nicht mehr wieder zuruͤkfinden, wenn ſie auch gerne zuruͤkkehren wollten. Ferner: eine große Menge koͤmmt durch die Der Iltiß, der Marder, alle Gattungen Falken, und die Eule, find angewie- ſen, ihre Fleiſchſpeiſen zu erhaſchen, wo ſie ſie immer finden. Sogar die Kaze, die doch auf die Maͤuſe ſich einſchraͤnken ſollte, ſtellt ihnen mit der ihr ei— genen Schlanuheit unermuͤdet nach, wenn fie einmal zufaͤlliger Weiſe ein Neſt mit Jungen aufgefunden, oder ein unfluͤkes Voͤgelchen gefangen hat. Hat dieſes Raubthier dieſe lekere Speiſe einmal kennen gelernt, dann verſchmaͤhet es die Maͤuſe, begibt ſich auf Felder und in die Waͤlder, geht ganz dem Vo— gelfange, jungen Haſen und Feldhuͤhnern nach. Endlich mag wohl dieſem nüzlichen Vogelge— ſchlechte unter allen Feinden der Menſch noch der gefaͤhrlichſte ſeyn mit den in einigen Gegenden zur Herbſtzeit aufgerichteten Meiſenhuͤtten, wo es die Vogelſteller in der verderblichen Kunſt mit dem Meiſenpfeifchen ſo weit gebracht haben, alle in der Umgebung ſich befindenden Meiſen zuſammen zu loken, und mit dem Kloben nach hunderten und tau— ſenden wegzufangen. Viele werden auch noch auf andere Arten gefangen, lebenslaͤnglich eingekerkert, und dem Hungertode aus Saumſal uͤberliefert. Nur wenige werden (meines Erachtens) eines CCG ²˙²;Vd ; ⁊ðx ſ :::: 2 ¹w]ꝛ ] ʃ . ⅛ ˙ ·ꝛ . armen Mich beſucht nur der Freund, der Edlere, welchem dle Seele Liebe zur Gartenkanſt, Liebe zur Tugend erfüllt. Wer aus ſtlbernen Schaalen gern goldene Aepfel hervorlangt, Der betritt wohl als Gaſt nimmer mein enges Gemach. Mich beſucht nur der edlere Freund, dem das Herz fi erweitert, Wenn er denket, daß oft Großes durch Kleine geſchah. Mich beſuchet um Mitternacht oft die heimlice Sorge, Oft der Kummer ſogar, welcher die Gluͤklichen flieht. Aber umſonſt verſucht er, den mannlichen Muth zu erſchlaffen, Denn am Tage, da ſtaͤrkt freundlicher Zaſpruch mich oft. 159 — natuͤrlichen Todes aus Altersſchwaͤche ſterben; denn ich erblikte nie bei genauer Beobachtung und fo haus figer Gelegenheit eine einzige Meiſe, der es an ju— gendlicher Thaͤtigkeit und Lebhaftigkeit gemangelt, oder der man das vorgeruͤkte Alter angemerkt haͤtte. Hoͤchſtens nimmt man einen hoͤheren Ernſt und ein Uebergewicht der Staͤrke und des Muthes bei je— nen Kohlmeiſen wahr, die einen breiteren ſchwarzen Strich an der Bruſt haben.. Haͤtten die Meiſen Verſtand und Ueberlegungs— Gabe, ſo wuͤrden ſie freilich einen Ort nicht verlaſſen, wo es ihnen in jeder Hinſicht wohl geht, wo ſie Schuz finden, und vor aller Nahrungsſorge auch im ſtrengſten Winter geborgen ſind. Da ihnen aber dieſes herrliche Gottes-Geſchenk entzogen iſt, ſo iſt es ihnen nicht zu veruͤbeln, wenn ſie, ihrem Inſtinkte folgend, der luſtigen ſorgloſen Geſellſchaft ſich anſchließen, ihre Nahrungsſorgen vergrößern, und ihren Schuz vermindern. Handelt doch mancher Menſch auf eine, dieſen unvernuͤnftigen Thieren aͤhnliche Weiſe: leiſtet der edlen Gabe ſeines Schoͤpfers, der Stimme ſeines Verſtandes keine Folge, und ſtuͤrzet ſich ins größte Ungluͤk, dem er ſo leicht entgehen koͤnnte. Indeſſen: bei allem Dem bleiben doch immer viele Meiſen uͤber Winter von Denen in ihrer Heimat zuruͤk, die von der 2ten Brut abſtammen. Erſt ſpaͤter fluͤke ges worden, werden fie von den Alten zum Futterbrett gefuͤhrt, da laͤnger als ihre aͤltern Bruͤder und Schwe— ſtern geaͤzet, und nachdem ſich die zum erſten Erbruͤt— teten zum Theil auf den Zug begeben haben, der größeren Anlokung beraubt, auch in ihrer Geſellſchaft mit fortzuziehen. Mittlerweile gewoͤhnen ſie ſich immer mehr an die Umgebung, an das ſtets vorhan— dene Futter, und da nun ſie die beſte Zeit zur Wan— derung ſchon verſaͤumt haben, ſo werden ſie endlich vollig einheimiſch. Dieſe Zuruͤkgebliebenen loken dann bei heranna— hendem Winter jene von der nahen und fernen Um— gebung herbei, die aus aͤhnlichen Umſtaͤnden die Wanderung verſaͤumt, oder aus andern Gegenden oder Waͤldern angekommen ſind. Je baͤlder Schnee faͤllt, und je baͤlder eine ſtrenge Kaͤlte eintritt, deſto eher und zahlreicher wird und geſchieht auch die Verſammlung vor dem Zimmer— Fenſter. Die im Winter hangen bleibenden Klöze, die fie bald kennen lernen, dienen ihnen zur ſchuͤzenden Nacht— Herberge vor Kaͤlte und Feind, und dann im kom— menden Fruͤhjahre zur Unterbringung und Ausbruͤt— tung ihres Geſchlechtes. Aus dem Geſagten wird man abnehmen, daß es mir zu keiner Jahreszeit an zahlreicher, angeneh— mer Geſellſchaft vor dem Fenſter, und fleißigen, uns uͤbertrefflichen Arbeitern im Baumreinigen ermang— le: obſchon nicht in einer ſo unzaͤhligen Menge, als man allenfalls glauben moͤchte. Uebrigens hat daß Beiſpiel, die Voͤgel zu ſchuͤ— zen und zu pflegen, in hieſiger Umgebung ſchon meh— rere Nachahmer gefunden, und vielleicht auch in der Entfernung. Ich leſe irgendwo folgende hieher paſſende Stelle: In Chriſtiania ift das Weihnachtsfeſt ein Feſt der Freude. Allenthalben ertoͤnnt Jubel und Jauchzen. Freunde und Verwandte beſchenken ſich: die Armen bekommen Gaben: ſelbſt die Voͤgel unter dem Him— mel werden nicht vergeſſen; denn man ſtekt fuͤr ſie eine Garbe unausgedroſchenen Getreides an einer Stange vor jedem Scheunethor auf, und laͤßt ſie da ſteken, bis ſie herabfaͤllt. Taͤglich kommen nun die hungerigen Bewohner der Luft, die auf dem Schneebedekten Lande keine Nahrung finden, und laben ſich an der Speiſe, die ihnen durch die Mildthaͤ— tigkeit wohlwollender Menſchen bereitet worden iſt. 777õͥ ² d ³·¹¹ A ³⁰¹ d dd ñãd I / / UNE Alſo ſtaͤrkte mich auch, o Freund, dein llebender Zuſpruch Von den Steruleln, die Gott Eines zum andern geſellt! Möge dleß tröftende Wort ſich an Jedem prophetiſch bewähren, Der, im Vertrauen auf Gott, Großes durch Kleines bezwekt! Immer war dleſes der Gottheit hochhellig verborgenes Walten, Truͤget der heiligen Sarift Inhalt und Lehre uns nicht. Wie dem auch ſey — wir wollen uns nicht im Duͤnkel erheben; Wollen vertrauen auf Deu, welcher erhebet und ſtuͤrzt!. ir . 160 So ahmen alfo dle Bewohner von Norwegen um die Zeit, wo Chriſtus geboren ward, ſeinem heil. Vater nach: ſie thun ihre milde Hand auf, und ſaͤt— tigen Alles, was da lebt, mit Wohlgefallen. Wenn die Kinder angeleitet werden, das ſchoͤne und nuͤzliche Vogelgeſchlecht mehr zu achten, als bisher geſchehen iſt, ſo wird dadurch ihr Gefuͤhl ver— edelt, und die rohe Unbarmherzigkeit, welche man noch allenthalben bei Erwachſenen erbliket, auch ge: gen andere Thiere vermindert werden. Es wird innen größeres Vergnügen gewaͤhren, ſie im Freien zu fuͤttern, als fie in Käfige einzuſperren. Die Bildung des Menſchen ſchreitet nur allmaͤhlig und ſtuffenweiſe vorwaͤrts. Man ergreife derohalben jedes Mittel, das zu dieſem Zweke fuͤhrt. Die Be: wohner des rauhen Nordens übertreffen, wie obiges Beiſpiel zeigt, die ſuͤdlichen Bewohner. — — Ich ſchließe dieſe, wahrſcheinlich zu lange Fort— ſezung mit dem Wunſche, daß mein Beiſpiel gewuͤr— diget werden, und beſſere Nachahmer dieſer Be— ſchreibung finden moͤge. St. Peter am Inn. J. B. Hofinger, pfarrer. Noch ein ſchnelleres Mittel, Levkojen— Samen zu erziehen, der lauter gefuͤllte Stoͤke liefert. Mein vielgeliebter Freund, der koͤnigl. wuͤrt— tembergiſche Oberfoͤrſter Herr Kuttler in Alpek bei Ulm, ein geweihter Prieſter der Flora, ver— muthet, daß, da es ſich bei Erziehung gefüllten Leokojenſamens allein darum handelt, die Piſtille von dem Staub der Antheren zu verwahren, die— ſes anf eine weit weniger umſtaͤndliche Art re— aliſirt werden koͤnnte — nemlich eine leichte Be— tupfung der Piſtillen mit Oelfarbe, ſagt Herr Kuttler, ſollte nach der aufgeſtellten Theorie glei— che Wirkung aͤußern und auch gleichen Zwek hof— fen laſſen, und es müßte in der That merkwuͤr— dig ſeyn, auch auf dieſem, die Blume weit we— niger angreifenden Wege, zum Ziele zu gelangen. Wenn dieſe Verfahrungsart Probe halten — auch das Oel den ſich zu dieſer Zeit bildenden Samenkoͤrnern keinen Schaden zufuͤgen wuͤrde, fo iſt dieſe Methode allerdings der meinigen noch vorzuziehen. Auch behauptet Herr Kuttler, (und das mit Recht) daß die Verſtuͤmmlung der Genitalien auch bei den uͤbrigen Pflanzenarten eine andere Geſtaltung der Blumenkronen erzeugen koͤnne, indem der Organismus der Pflanzen durchgaͤn— gig gleich ſey, und gleiche Störungen deſſelben auch gleiche Wirkungen hervorbringen muͤßten. Vorzuͤglich ſollte man dieß an den Pelargo— nien, Primeln und Aurikeln, da dieſe Pflanzen— Arten auch zum Gefuͤlltwerden geneigt find, ver— ſuchen. Indem ich nun dieſe intereſſante Anſicht mei— nes lieben Freundes hiemit bekannt mache, ver— ſpreche ich zugleich, daß ich über dieſen Gegen— ſtand ſogleich Verſuche anſtellen werde; wuͤnſche aber auch, daß von Ihrer Seite, verehrliche Blumenfreunde, ein Gleiches geſchehe! Seiner Zeit werde ich meine Reſultate in dieſen Blaͤt— tern mittheilen. Beerbach, den 22. April 4829. J. W. Lechner, Cantor und Mitglied der prattiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft. Echter Harlemer Blumenzwiebel-Verkauf. Kruyff et Söhne, Blumlſten aus Saſſenbe im bei Harlem in Holland, werden in dleſem Jahre, wle fonft, die Herbſtmeſſe in Frankfurt am Main wieder beſuchen, mit einer recht ſchoͤnen Auswahl ſelbſt erzogener echter Harlemer Blumeuzwlebeln aller Art, wovon das Verzelchaiß mit Anfang Juni gratis zu haben kit in ihrem Lokal del Herrn B. Engel am Fahrthor Lit. I. Nro. 67. in Frankfurt a/M. Brlefe werden franko erbeten. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutschland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrei. Allgemeine dentſche Garten Zei tenen g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J ahrgang. Ne. 21. 25 Mai 1629. Juhalt: Bemerkungen und Wäuſche ic. — Verfahren, um von der Manen Paſſions blume (Pi ussiflora es- rules) reife Früchte zu erziehen. — Abhandlung über das Kroͤpfigwerden an der Wurzel der Karvplolpflanzen 1c. woran die melſten dieſer Pflanzen Schaden leiden. — Obſtbaumzucht aus Stek⸗ lingen. — Mittel gegen Vlumenlaͤuſe. — Die einfachſte Maulwurfsfalle. Bemerkungen und Wuͤnſche, veranlaßt durch die in Nro. 16 der Gartenzeitung enthaltene Abhandlung des Herrn Cantor Lech— ners zu Beerbach, uͤber die natuͤrliche Befruchtung der Gewaͤchſe. Oogleich der Herr Cantor Lechner in erwaͤhnter Abhandlung den Schriftſtellern der Vorzeit eine oberflaͤchliche Keuntniß der bei den Gewaͤchſen Statt findenden Zeugung oder Befruchtung, mittelſt 2 Geſchlechter einraͤumt, ſo findet dagegen Einſender, daß auch ſchon Moſes, dem Senior der Schrift— ſteller, dieſe Kenntniß von der Befruchtung der Ge— waͤchſe angehört, für welchen daher, unter Aus— ſchließung aller mit dieſem Gegenſtande ſpaͤter auf⸗ getretenen Schriftſteller, die Ehre der erſten Kennt— niß und Mittheilung derſelben in ſofern billig in Anſpruch genommen und zuruͤkgefordert werden muß, weun einem Menſchen wirklich die Ehren fuͤr ſolche Kenntniß gebuͤhren, die nicht das Werk eigener For: ſchung und Anſtrengung gewefen, fondern nur im Wege der Offenbarung oder unmittelbaren Beleh⸗ rung des Geiſtes Gottes fein Eigenthum geworden find. Nach dem erſten Buche Mofes, 1. Kap. 11. Vers, ſpricht nemlich Gott: »Es laſſe die Erde aufgehen. Gras und Kraut, das ſich beſame ꝛc. und nach dem 12. Verſe: „Ließ die Erde aufgehen Gras und Kraut, das ſich beſamete, ein jegliches nach ſeiner Art ꝛc.“ und im 29. Verſe zuſammengefaßt, ſpricht Gott: „Sehet da, ich habe euch gegeben allerlei Kraut, das ſich beſamet auf der ganzen Erde, und al— lerlei fruchtbare Baͤume, und Baͤume, die ſich beſamen, zu eurer Speiſe.“ Einſender glaubt unter dieſem hier von den Gewaͤchſen gebrauchten Ausdruk: yſich befa= men” offenbar nur das Daſeyn der Geſchlechter und das Vermdͤgen der Gewaͤchſe zur Befruchtung und Erzeugung ihres Gleichen, verſtehen und erken— nen zu muͤſſen. Und es knuͤpft ſich hieran unwill— kuͤhrlich die Betrachtung: daß es dem Herrn nicht gefallen hat, der Menſchheit uͤber dieſen und die zahlloſen Gegenſtaͤnde feiner übrigen irdiſchen Schoͤp— fung weder durch Moſe und ſeine Schriftſteller, des alten Teſtaments, noch Selbſt, als Menſch, oder durch ſeine Apoſtel im neuen Teſtamente, wei— tere Belehrung zu ertheilen, wogegen er uns auf die Schriften des alten Bundes zuruͤkweiſet, und na— mentlich die Glaubwuͤrdigkeit und Goͤttlichkeit der Schriften Moſes (nach dem 5. Kap. des Ev. Joh) mit den Worten außerordentlich bervorhebt: —— ass 2 4 Nachrichten aus Frauendorf. Die geneigten Leſer bitten wir, das in Nro. 49 zeh 888. dleſer Blatter v. Is. mitgetheilte Akteuſtuk zu ANunſten der Obſtbaumzucht aus Enyng in Ober Ungarn nachzuſchlagen, um ſich auf den Standpunkt zu ſtellen, von welchem aus der auf die dort gemachte Aufforderung eingegangener nachſtehender Bericht angeſe⸗ ben werden foll, damit das Gedächtulß wieder all- jene Umftände auffaſſe, welche der Berkchterſtatter bei der Abfaſſung als allgemein bekannt voraus ſezte. Unfer heutiger Bericht lautet wortlich alſo: Ge: maͤß jener, ia der allgemeinen deutſcen Gartenzeitung Neo. 49. des VI. Jabrgangs gemachten Aufforderung aus Frauensorf, bin lo bereit, hierüber Antwort zu ertheilen; und berichte daher, welche Fruͤchte aus dle⸗ ſem Sam vkorn bis jezt erwachſen ſind. So wle aller Anfang ſchwer und vielem Hinderniſſen und Vorurthei⸗ len unterworfen, fo gebt es auch in dieſer Hlnſicht mit der Obſtbaumzucht dahier. Der Unterthan, der wohl (21) 2 % 22 7 ien „Wenn ihr Moſe glaubtet, ſo glaußtet ihr auch mir; denn er hat von mir geſchrieben, ſo ihr aber ſeinen Schriften nicht glaubet, wie werdet ihr meinen Worten glauben ?“ wodurch der Herr nicht allein den unzertrennlichſten Zuſammenhang aller goͤttlichen Schriften und des Glaubens an das ganze Wort Gottes beurkundet, ſondern auch jegliche Ehre, die ein Menſch vom anderen nimmt und ſucht, als ein Hinderniß der alleinigen und ausſchließlichen Ehre Gottes, und zugleich als ein Hinderniß des Glaubens an Ihn, mit den Worten, gaͤnzlich verwirft: „Wie koͤnnet ihr glauben, die ihr Ehre von einan⸗ der nehmet? und die Ehre, die von Gott allein iſt, ſuchet ihr nicht.“ Nach dieſem Ausſpruch iſt es weniger auffallend, daß auch die im Fache der Naturgeſchichte aufgetre— tene Schriftſteller der vorigen und neueren Zeit, ſich von dem Glauben an das Wort Gottes und namentlich an der durch Moſe offenbarten Schoͤp— fungsgeſchichte eben ſo ſehr losgeſagt, oder eben ſo weit entfernten, als ſie auf dieſem Abwege großen Ruhm erlangt, ohne jedoch wirklich ein Syſtem der Natur entdekt zu haben, welches uns tiefere Bli— ke in die Schöpfung eröffnet hatte; vielmehr bleibt in der durch Moſe aufgeſtellten Folge der Schoͤp— fungen nach ſechs Tagewerken, fuͤr den Unbefan— genen ein ſo klarer und nothwendiger Zuſammen— hang bemerklich, daß jeder Verſuch zur Aufſtel— lung eines andern Syſtems, als wonach dem Herrn zu ſchaffen und anzuordnen wirklich gefallen hat, in ſich ſelbſt zerfallen muß. Wenn man daher ſieht, wie ſogar ein Geiſt— licher gegen die goͤttliche Offenbarung zu beweiſen ſucht: daß die Erde aͤlter ſey, als der Schoͤpfer ſelbſt angegeben; wenn ferner manche im Dienſte 21: 3» msn I IE 2 dieſes Herrn ſtehende Prediger and ehrert 0 Glaubwürdigkeit der Buͤcher Moſes, beſonders defz ſen Darſtellung der Schoͤpfung, des Suͤndenfalls, und uͤberhaupt alles deſſen in der Schrift, was dem natuͤrlichen Menſchen nicht anſteht, angreifen, verwerfen, oder theils nur noch als orientaliſche Bil⸗ der, folglich nur noch als Schalen ohne Kerne paſ- ſiren laſſen, theils ſich erdreiſten, ihren Unglauben auch den Verfaſſern der heiligen Schrift, und ſogar dem Herrn felbft umzuhaͤngen, welche ſich, um Eins gang zu finden, nach den Vorurtheilen und Irrthuͤ— mern ihrer Zeitgenoſſen hätten accomodiren, und da— her Wahres und Falſches unter einander miſchen und lehren muͤſſen; wenn weiter auch nicht zu laͤugnen iſt, daß ungeachtet aller angeſtrengter Bemuͤhungen um Erweiterung unſerer Kenntniſſe auch im Fache der Natur-Wiſſenſchaften, dennoch durch die Zer- gliederungs- und Zerlegungsſucht unferer Zeit man- che nach der Anordnung des Schoͤpfers bedeutungs— volle Gegenſtaͤnde entwuͤrdigt worden ſind, ſo daß 3. B. an dem zu einem Zeichen der göttlichen Gnade in den Wolken erſcheinenden Regenbogen nur noch ein. nach den Geſezen der Strahlenbrechung natürlich entſtehendes Farbenſpiel bewundert wird, ohne daß von deſſen eigentlicher Bedeutung die Rede iſt; wenn. es endlich am Tage liegt, daß man ſehr bemuͤht iſt, alle erſchaffenen Dinge nach ihren Grundbeſtand— theilen, als Luft- und Gasarten, oder nach ihren feſten Grundſtoffen zu ergruͤnden, und ſowohl den lebloſen als organiſirten Körpern vielerlei Grund— kraͤfte anzueignen, ohne dabei im Geringſten der Alles ſchaffenden, erhaltenden und uͤberall gegen— waͤrtigen und geſchaͤftigen Kraft Gottes zu geden— ken, in welchem wir leben, weben und ſind — ſo duͤrfte freilich die Klage über Entweihung der Schdpe fung und des Wortes Gottes durch den Unglauben ſeines geliebteſten Geſchoͤpfes, nicht ungerecht und Ar . ——ñññññ ſchon etwas früher, aber nur wenigen Siun zur Obſt—⸗ baumzucht äußerte, und einen Anfang damtt mante, war abgeſchrekt durch den Unfug des Eigenguzes eintzer herrſchaftlichen Beamten, welche, wenn ſelbe irgendwo bet einem Unterthan einen edlen Obſtbaum ia Wela- oder Hausgarten zu Geſichte dekamen, ihn für ſich in ihre Gärten abholen ließen (welches aber bel meiner Un⸗ ternehmung unterſagt) anſtatt ſich ſelbſt die Muͤhe zu nehmen, derlei edle Obſtbäume eigenhändig zu erziehen, und dadurch dem Unterthen mit guten Belſpielen vor⸗ zugehen, welche Beamte in phyſiſch⸗ moraliſcher Hin⸗ fit die eigentlichen Lehrer der Unterthanen ſeyn folls ten, welches aber Stolz, Elgennuz und Vorurthell dies fer Menſchen nicht zuläßt. Aaſtatt einer ſklav'e en Behandlung, welche in manchen Orten ſchon wirklich gefaͤhrliche Beiſplele bervorbrachte, wodurch nicht nur dle Sicherhelt und das Wohl der Herrſchaften, ſondern auch felbit des Staats gefährdet wird, nicht gebeſſert, ſon⸗ dern nur mehr zum Starrſinn gereist werden. In den Dorfſchulen, welche aͤußerſt elend beſte⸗ 468 der Wunſch wohl zu billigen ſeyn: daß ſich ein Ver⸗ ein gläubiger Männer zur Abwendung dieſer zu— nehmenden Uebel bilden, und von demſelben ein Lehrbuch verfaßt werden moͤchte, welches nach An— leitung der goͤttlichen Offenbarung alle Werke des Schoͤpfers wuͤrdig abhandelte, und zunaͤchſt be— zwekte: daß nicht wie bisher der betreffende Un— terricht uͤber die Gegenſtaͤnde und Erſcheinungen in der Natur ſchon in den Kindern das Anſehen der Schrift und den Glauben an dieſelbe ſchwaͤche und untergrabe, vielmehr befeſtige und ſtaͤrke. Einſender findet ſich zu dieſem Wunſche um fo mehr angeregt, da er fich ſelbſt von Natur und erfahrungsmaͤßig als unglaͤubig und verdorben erkennt, und daher bei dieſem ſehr fuͤhl— baren Mangel, weit entfernt, ſich uͤber ſeine Ne— benmenſchen erheben zu wollen, vielmehr aus Ber duͤrfniß zum Herrn betet: zu mir komme dein Reich und erloͤſe mich von allem Boͤſen! Er, der Herr, der ſelbſt einen Garten in Eden pflanzte, wolle uns Alle ſegnen, daß wir von Herz zen an Ihn glauben und ihn lieb haben! Verfahren, um von der blauen Paſſions— Blume (Passiflora caerulea) reife TFruͤchte zu erziehen. Dieſer rankende Strauch iſt wegen ſeines an— ſehnlichen Wuchſes und ſeiner ſchoͤnen, wohlrie— chenden Bluͤten eine Herbſtzierde vieler Gaͤrten. Dennoch iſt eine reife Frucht deſſelben eine ſo große Seltenheit, daß mancher Gartenfreund, der dieſen Strauch als Topfgewaͤchs Jahrelang erzog, nicht einmal weis, daß er eine Frucht traͤgt, viel weniger ihre Geſtalt und ihren Geſchmak kannte. Da die Pflanze in Braſilien einheimiſch iſt, und, nach weniges Leſen und Schreiben gelehrt, weil auch der Lehrer ſelbſt nichts mehr zu lelſten im Stande iſt, Som: merszeit auch wenig leiſten kann, da er ſich, um mit feiner Familte leben zu koͤnnen, der Feldarbeit widmen, und feine ausgeworfene Convention, welche in ein paar Joch Aeker beſteht, ſelbſt bearbeiten muß. Doch, genug von Diefem, da vlelleicht gewiſſe Stände ſelbſt darauf bedacht find, den Nährſtand in Unwlſſenheit und kärglichem Zu: ſtand zu erhalten. Ich bitte und welſe dahet die ver: ehrllchen Leſer der fo allgemein nuͤzlichen Blaͤtter die- 5 man ſich in Deutſchland um die Frucht ſehr wenig bekuͤmmert, und ſelbſt in den beſten neuen Garten— Buͤchern, z. B. in Dietrich's Gaͤrtner-Lexikon, vermißt man die Anweiſung, ſie zu erzielen, gaͤnzlich. Zwar iſt es nun von mir nicht darauf abgeſehen, den Obſtpfleger oder Treibhausgaͤrtner zur fortgeſezten Erziehung dieſer Frucht, als einer neuen, vielver— ſprechenden Obſtſorte zu ermuntern. Der Verſuch, welcher auf nachfolgende Weiſe gut geraͤth, und weder große Koſten noch Mühe erfordert, ſcheint mir indeß in zweifacher Hinſicht ganz merkwuͤrdig. Aus der Beſchreibung der Frucht wird man abneh— men, daß dieſes Kunſtſtuͤk die Wißbegierde des Pflanzenfreundes ſehr angenehm befriedigen muß. Dann moͤchte es aber durch reifen Samen am Beſten gelingen, dieſen ſchoͤnen Strauch an den deutſchen Winter zu gewöhnen. Unter einer ſtarken Bede— kung, an einer mittaͤglichen Mauer, gelingt die Ue— berwinterung, nach Dietrich's Zeugniß, ſchon bei den durch Ablegern erzogenen Pflanzen der Paſ— ſionsblume, obgleich die auf dieſem Wege gewonne— ne Nachkommenſchaft bei allen zaͤrtlichen Straͤuchen an Wuchs und Dauer weit ſchwaͤcher bleibt, als die, welche man aus Samen erzieht. Fuͤr den Scharf— ſinn und den Fleiß des Kunſtgaͤrtners iſt es demnach ein ſehr wichtiges Ziel, von ſolchen Gewaͤchſen rei— fen Samen zu gewinnen, deren Akklimatiſirung viel Freude hoffen laͤßt, und nach der bisher erprobten Natur derſelben, nach einigen Generationen voll— kommen zu erwarten ſteht. Schade, daß ſo viele einſichtsvolle und fleißige Pflanzen- und Garten— Freunde dieß weite, viel verſprechende Feld ihres Strebens bisher ſo wenig bearbeitet, und ſich mei— ſtens damit begnuͤgt haben, Zeit und Aufwand auf die Abbildung und Beſchreibung ſolcher Fremdlinge, oder, wenn es hoch kommt, auf ihre Erziehung in Gewaͤchshaͤuſern, zu verwenden. Die Samen-Er— fer deutſchen Gartengeitung auf das Nro. 6. VI. Jahr- gangs, auf die fuͤgllche Beantwortung von unſerm ver— ehrlichen Mitglied, Hrn. Joh. Chrift. Markſcheffel zu Forchheim, auf die Frage: „Kann der Nuzen der edlen Pereine für Gärtnerei und Landwirthſchaft allge— meln werden, und wie?“ Ich antworte hierauf, daß es in Ungarn eben ſo ſchoͤne, von der lieben Natur ger ſchaffent, noch vlele ausgebreitetere Landſtriche gibt, als obbemeltes von Herrn Markſcheffel beſchriebenes, und (21*) 164 zeugung iſt unſtreitig der ſicherſte Weg, den man bei dieſen Verſuchen einſchlagen muß. Die Frucht der blauen Paſſionsblume iſt ſo groß wie ein Huͤhnerei, von laͤnglicher Geſtalt und roͤthlich gelber Farbe, an beiden Enden ſehr zugeſpizt, und vorn mit einer Warze verſehen, wie eine kleine Ci⸗ trone, der ſie aͤhnlich iſt, nur iſt ihre Breite im Verhaͤltniß zur Laͤnge geringer, als bei dieſer, auch ihre Haut glaͤtter. Inwendig iſt die Frucht voll von einer pulpdfen, halbfluͤſſigen Subſtanz, von ſchoͤner rother Farbe, worin viele Kerne enthalten ſind, etwa wie beim Granatapfel. Der Geſchmak iſt eine Miſchung von Suͤß und Sauer, und . angenehm. Um reife Fruͤchte zu gewinnen, muß man auf folgende Punkte ſeine Aufmerkſamkeit richten. 1) Die Beſchaffenheit des Erdreichs, worein man den Strauch pflanzt; 2) Die Zeit der Bluͤte und die Befoͤrderung des Anſezens. 5) Das Verfahren, um die angeſezten Fruͤchte zu ernaͤhren, und zur Reife zu bringen. Es iſt bekannt, daß die Paſſionsblume einen warmen und freien Sonnenſtand an einer Mauer liebt. Dabei erfordert ſie aber einen leichten und ſehr nahrhaften Boden. Miſtbeeterde, mit einer gleichen Menge halbfaulen Kuhmiſt wohl vermengt, iſt ihr ſehr gedeihlich. Da aber dieſer Strauch, wie viele Rankengewaͤchſe, nur am jungen Holze gut bluͤht, ſo muß man, um Fruͤchte zu gewinnen, nach denſelben Hauptregeln, wie beim Weinſtoke, mit dem Schnitt verfahren, und nur einige ſtarke Schofs ſen beibehalten, die man auf vier bis fuͤnf Augen ſtuzt. Bei guter Nahrung und reichlichem Begie— ßen koͤnnen die jaͤhrigen Triebe in einem Sommer zwölf bis fünfzehn Fuß lang werden. Man heftet ſie deßhalb immer ſorgfältig an. Von dieſen Jah⸗ restrieben werden im Herbſte einige auf drei Augen verkuͤrzt, und von dieſen kann man im folgenden Jahre ſo fruͤhzeitig Bluͤten erwarten, daß die 2» zur Reife gelangen. Der befondere Bau der Befruchtungs s Werke zeuge, und die kurze Dauer der Blüte erſchwert das Anſezen der Fruͤchte ganz ungemein. Vielleicht iſt dieß die Urſache, warum fo felten eine Blüte dere ſelben bei uns tragbar wird. Vielleicht geſchieht in ihrem Vaterlande die Befruchtung durch gewiſſe Inſekten, welche bei uns fehlen. Um feinen Zwek zu erreichen, gebe man Acht, wenn die Narben der drei Griffel am Fruchtknoten, wenig Stunden nach dem die Blume ſich geoͤffnet hat, eine Feuchtigkeit ausſchwizen. Dieß iſt der Augenblik, fie mit Er⸗ folg kuͤnſtlich zu befruchten. Zu dieſem Behufe ſtreiche man, mit einem zarten Haarpinſelchen, den Bluͤtenſtaub von den Kolben der Staubfaͤden ab, welche, fuͤnf an der Zahl, einwaͤrts haͤngend, den Fruchtknoten umgeben, und bedeke die Narben mit dieſem Staube, wie man bei der kuͤnſtlichen Be⸗ fruchtung der Nelken und Melonen verfaͤhrt. Nun haͤngt man ein großes Blatt, oder ein Papier, vor⸗ ſichtig über die Blume. Iſt die Befruchtung ers folgt, ſo ziehen ſich die Blumenblaͤtter einige Stun— den nachher zuſammen, und verwelken noch vor Abend, worauf man die Schuzwehr wegnimmt. Sobald die Bluͤtenknoſpen ſich zeigen, fordert dieſer Strauch anhaltende Feuchtigkeit. Dieſe gibt man ihm den ganzen Sommer hindurch am Leich— teſten auf folgende Weiſe. Zu beiden Seiten der Wurzel graͤbt man zwei große Blumentdͤpfe in die Erde, ſtekt in die Bodenldcher derſelben einige ſchmale Streifen Flanell, oder anderes wollenes Zeug von lokerem Gewebe, und legt dieſe Streifen nahe an die Saugwurzeln der Feen damit ſie den⸗ fa Ar mildern 1 Klima, als jenes. Wenn die Indaſtrle fo thättg wäre, wie in Deutſchland und der Schweiz, würde bier eln gleiches Flaͤchenverhältulß weulgſtens doppelt fo viel tragen, als lu jenen deutſches Ländern. Da abet die In⸗ duſtrie dur Vorurthell und Eigenduͤnkel eben fo ver- nacläßfgt, als die Verſittlichung beſtebt, fo findet auch der Obſtbau, auſſer einer mit aller Thaͤtigkelt darauf bezwekenden Anſtalt wenig Gehoͤr, Indem dle melſten dieſer Menſchen, welche das Melſte zur Verſittlichung beitragen köanten, aus Stolz und Hochmuth ſich nicht berabwürdlgen wollen, dem, von den 951 bigſten Biffens ſchaften entblößten und Mangel leldenden armen Un⸗ tertbauen zum allgemeinen Wohl, Unterricht zu geben. Als ich die gnädlgſte Reſolut'on und Wlllensmei⸗ nung von Sr. Hochfürſtiſchen Durchlaucht erblelt und publit machte, wo zu jenem vorzunehmenden Zwek nicht nur alle jene betreffenden Wirthſchaftsbeamte und Schul⸗ Lehrer, ſondern auch die Herrn Seelſorger von Sr. Hochfürſtlichen Durchlaucht eingeladen, zur Ausführung dieſes Plaus thatlgſt mitzuwirken, wurde ich von einigen 165 ſelben ſtets etwas Feuchtigkeit zuführen. Die Blu⸗ mentdpfe werden, fo oft fie leer find, mit Spüls Waſſer aus der Küche, oder Flußwaſſer, worin Blut, Hornſpaͤne oder Kuhmift aufgeldſet worden, ges fuͤlt. Miſtjauche, oder Seifenwaſſer, würden, wegen ihrer Schaͤrfe, nachtheilig ſeyn. Durch die⸗ ſen Kunſtgriff werden das Wachsthum der Triebe, die Bluͤte und das Gedeihen der Fruͤchte ungemein befoͤrdert. Zu Ende des Auguſt, wenn die Naͤchte laͤnger und kuͤhl werden, baut man vor einigen der fruchte reichſten Triebe einen Fenſterkaſten, wie ſie beim Weinſtok gewoͤhnlich find. Die Frucht kommt dann gegen Ende Oktobers zur Reife. Um den Strauch gegen Winterkaͤlte zu ſchuͤzen, ohne ihn zu verpflanzen, bedekt man die Erde, ſo weit die Wurzeln laufen, 14 Fuß hoch mit Laub und Fichtenzweigen, verkuͤrzt die Schoſſen, bindet die Zweige zuſammen, ſtekt Bohnenſtangen rund umher, und fuͤllt den Raum mit Laub aus. Dieſe Verwahrung wird aber nicht eher vorgenommen, als bis der Strauch durch einige ſtarke Nachtfroͤſte abgehaͤrtet iſt. Kleinere Exemplare ſezt man in Geſchirre, und uͤberwintert fie in froſtfreien Bes haͤltern. . Um dieſen Strauch aus Samen zu ziehen, ſaͤet man dieſen lezteren im April in ein kaltes Miſtbeet, und verſezt die jungen Pflanzen noch denſelben Some mer in die ihnen angemeſſene Erde. Durch Stek⸗ linge und Ableger laͤßt ſich der Strauch auch gut fortpflanzen, nur bleiben die Straͤuche alsdann klei— ner und zaͤrtlicher. Zur Vermehrung muß man ſtets Triebe vom vorjaͤhrigen Holze waͤhlen, weil das mehrjaͤhrige ſich ſchwer bewurzelt. Bei der Kultur dieſes Strauchs muß ich noch ein altes, ziemlich gewoͤhnliches Vorurtheil wider— herrſchaftlſchen Beamten verlacht; einige ſchwiegen, und andere fanden meigen Plan edel. Ich gehorate met— nem gnadigften Gebteter und meinem eigenen Plan, und verfolgte meinen vorhabenden Zwek, welcher auf nichts an⸗ ders, als auf Gemelnnuz und edle Verſtttlichudg abzielt, nahm die aus der herrſchaftlichen Gärtaerel gefammel- ten, edlen Obſtzwetge, und ging nach voraus gemachter Kundmachung von Ort zu Ort in die Haus- und Wein: Gaͤrten, wo lch wilde Obſtbaumſtaͤmme antraf, dle let- der wenig zu finden waren; nahm den Eigenthümer legen, nach welchem es von demſelben zwei Spiel⸗ Arten geben ſoll, eine größere, welche reichlich blüht, und eine kleinere, welche lange unfruchtbar bleibt. Lezteres iſt ganz richtig, gruͤndet ſich aber nicht auf Verſchiedenheit der Art, ſondern nur darauf, daß man die Pflanze aus einem Wurzel-Auslaͤufer, oder einem unfruchtbaren Holzzweige erzogen hat. Hier- auf iſt alſo bei der Vermehrung genau zu merken. Auch beim Granatenbaum und manchen anderen ſtrauchartigen Pflanzen iſt dieſelbe Vorſicht zu bes folgen, wenn man bald Bluͤten und Fruͤchte wuͤnſcht. * Abhandlung uͤber das Kroͤpfigwerden an der Wurzel der Karviol⸗, Kohlruͤ⸗ ben⸗ und Kohlhaͤubel- Pflanzen, wovon die meiſten dieſer Pflan⸗ zen Schaden leiden. Da Gefertigter durch mehrere Jahre bei verſchie— den abwechſelnder Erde, und mit Zuhilfnahme der neueſten Gartenbau- Beobachtungen, die Urſache des Kroͤpfigwerdens obenbenanuter Pflanzen nicht aus forſchen konnte, verfiel ich auf folgendes einfache und ſehr gut gerathene Mittel, welches ich hier ge= treulich mittheile; nemlich: Auf einem ſolchen Grunde, wo dergleichen Pflan— zen angebaut werden ſollen, muß fruͤher, ehe der Samen ausgeſtreuet wird, das Beet mit Holzaſche beſtreuet und mit einem eiſernen Rechen zweimal uͤberhaket werden, daun ſaͤet man den Samen dar: auf. Sind die Pflauzen zum Verſezen tauglich, und die Beete worauf ſelbe verſezet werden ſollen, vor— bereitet, macht man ſich Zeichen, wie die Pflanzen verſezt werden ſollen, ſtreuet einen Eßloͤffel voll Holzaſche 4 oder 5 Zoll breit, mengt ſelbe mit einem zur Hand, zeigte ihm die Veredlungshandgriffe nebſt Erklarung, fo gut als ich es lu der Natkonel prache vortragen konnte, uad pfropfte Jedem einige hlerauf pafe fende Gattungen auf die Wildſtämme. Ich verſchaffte mir dadurch Zutrauen und Gehoͤr, lernte dieſe arme Menſchenklaſſe und ſie wich erſt recht kennen, und dle Wurzeln find zu meinem Vorhsben gelegt. Durch Bes harrlichkett und Aus dauer werden fie gedeihen, fo, daß im verfloſſenen Frühjahr 4825 einige ſich ſelbſt (don Zweige, andere aber ſich erbeten, ich mochte doch wieder in ihre 166 dazu geſchikten Holze gut durch einander, und ver— ſezt die Pflanzen darauf; — oder noch beſſer, man nehme eine gut gemiſchte Erde mit etwas klarem Dünger und dem 2oten oder 24ten Theil Holzaſche darunter, wirft alles durch einen Durchwurf, und mengt es gut durch einander, dann nehme man einen hoͤlzernen Stechel, der eben eine Oeffnung von 4 Zoll ausgibt, macht Loͤcher, und fuͤllt ſelbe mit dieſer obenbenannten Erde aus, und verſezet die Pflanzen darauf. Dieſes iſt das ſicherſte Mit— tel, das Kroͤpfigwerden an der Wurzel der Pflanzen zu verhindern. Joſeph Alois Beneſch, angeſtellter Direktorkal-Amtsſchrelber in Nlemes im Bunzlauer Kreife Boͤhmens. Obſtbaumzucht aus Steklingen. (ijährige Erfahrung.) Im vorigen Jahre las ich Anfangs Mai in ei— nem Blatte, daß man den Verſuch machte, Obſt— Baͤume ohne Okuliren, Pelzen oder Kopuliren, blos durch Steklinge zu erzeugen. Ich probirte es gleich mit 10 Aepfel-, 10 Birn-, 10 Pflaumen⸗ und 10 Weichſel-Reiſern, und ſtekte jedes Reis in einen rothen Erdapfel und in gutes Gartenland. Jedem Reis ließ ich 4 — s Augen, und 2, hoͤchſtens 5 Augen aus der Erde heraus ſtehen. Ich war auf den Ausgang dieſer Sache ſehr begierig, und ſiehe da! im Juli fingen die in Erdaͤpfel geſtekten Reiſer zu ſchwellen und zu treiben, bei den blos ins freie Land geſtekten aber nur einige kuͤmmerlich ſich zu belauben an, und ſtarben ſaͤmmtlich bis auf 2 Aepfel⸗Reiſer ab. Bei denen in Erdaͤpfel geſtekten ſind aber blos die Pflaumen und Weichſeln einge— gangen, dagegen die Aepfel- und Birn-Reiſer faſt Gärten erſchelnen und ihnen Rath und That in die Hände geben. Warum ſoll es nicht moglich ſeyn, Meaſchen zu unterrichten, und fuͤr ihr eigenes Wohl empfänglib zu machen, welches ein allgemeines Wohl hervorbringen kann. Werdea ſich dieſe armen Unwlſ— fenden erſt hlalaͤnglich durch Anbau der Obſtkerne Wild: Stämme verſchafft haben, und von denen zuerſt vere— delten Obſtbaͤumen einmal Fruͤchte genießen, fo iſt es ein Leichtes, dieſe Menſchen zum Obſtbau zu gewinnen, und ſolche Pläne auszuführen, zu welchen ich jeden Bie- alle davon gekommen. Ich will noch den heuri⸗ gen Sommer abwarten, und werde dann, bei der mindeſten Veränderung nicht ermangeln, das Weis tere zu berichten. ; Algen. Meisl. Mittel gegen Blumenlaͤuſe. (jährige Erfahrung.) Meine größte Plage hatte ich in meinem Treib⸗ und Glashauſe mit den vielen Laͤuſen, beſonders bei den Roſen und Pelargonien. Ich raͤucherte und buͤrſtete viele Millionen todt, und Millio⸗ nen wurden wieder über Nacht lebend. Ich ver: ſuchte Alles, gab hinlaͤnglich Luft. Nichts half, bis ich auf den Gedanken kam und mir jederzeit im Herbſte eine ziemliche Portion Erdaͤpfel oder Kartoffellaub troknete, dann in einem Keſſel gut mit Waſſer einkochen ließ, und ſolches Decokt in einem Poding im Glashauſe aufbewahrte. Mit dieſem Abſud ſprizte ich alle meine Pflan— zen den Winter hindurch, und welche Freude! nicht Eine Laus oder anderes Ungeziefer ließ ſich ſehen. Alle meine Pflanzen, beſonders die Hortenſien, welchen dieſer Abguß ſehr zu em— pfehlen iſt, ſtehen ſehr uͤppig da. Dieſer Abſud iſt nicht allein zu empfehlen, daß alles Unge— ziefer davon todt wird, ſondern er iſt auch ein herrliches Duͤngungsmittel. Manchem meiner Mitbruͤder wird dieſes Mit⸗ tel ſehr erwuͤnſcht ſeyn, beſonders denen, welche große Glashaͤuſer haben, wo ich mich mit eiges nen Augen uͤberzeugte, daß eine Perſon beſtaͤn— dig taͤglich buͤrſten mußte, um dieſes Ungeziefer nur einigermaſſen zu vertilgen. O biger. — b ————— U 2 dermann elnlade, ein Gleiches mit mir vorzunehmen. Die Herren Wirthſchaftsbeamten wollen koren la⸗ telniſchen Stolz und Hochmuth mildern, und ſich her⸗ abwuͤrdigen, thresgleichen eben fo von Gott erſchaffenen Menſchen, aber durch Vernachlaͤßigung unwifend, — ſtatt der einer fllavifhen Behandlung, mit einer huma⸗ neu Autorität und Würde zu vertauſchen, wodurch ſich ſelbe eln allgemeines Zutrauen, und dleſe Menſchen⸗ Klaſſe zu einer geſitteten Moral gewinnen wuͤrden, wodurch die Induſtrie erhoben, und die großen baumleeren 162 Die einfachſte Maulwurfsfalle⸗ Zu der in Nro. 15 d. Js. angegebenen Maul: wurfsfallen erlaube ich mir hier noch eine aͤhnliche, wie ſie beſonders in Thuͤringen gewöhnlich iſt, bei⸗ Man ſchneide ſich von irgend einem Strauche ein etwa 6 Zoll langes kleinfigerdikes Gabelholz A., wovon die Gabel ſelbſt etwa 2 Zoll mißt; dicht an der Gabel ſchnize man das runde Holz etwas vierz ekig, und mache obenauf einige Kerben b.; dann nehme man ein noch einmal ſo dikes ſchuhlanges Holz oder Pfaͤhlchen B., welches unten fpizig ge= macht wird, oben mache man vorn eine Kerbe e., und 2— Finger breit tiefer an der Seite noch eine d. Nun wird eine lange, ſtarke, elaſtiſche Ruthe C. neben der Hoͤhle des Maulwurfs eingeſtekt; an dieſe bindet man die Schnur mit der Drahtſchlinge, und eine andere vorn mit einem gewoͤhnlichen Stell— Hoͤlzchen. Hat man nun unter einem Maulwurfs— Huͤgel den offenen Hoͤhlengang durch Wegnehmen der Erde gefunden, ſo ſtekt man das Holz B. drei— fingerbreit vor der Hoͤhle feſt und ſenkrecht ein, zieht. zufuͤgen, welche neben der leichten Anfertigung und Aufſtellung auch noch das Gute hat, daß ſie bei der Berührung des Maulwurfs jedesmal ſicher los⸗ ſpringt. — | die Schlinge nieder, und legt fie dicht an die Hoͤhle an; zwiſchen dieſer Schlinge nun, und das in der Erde feſtſtekende Holz B. thut man etwas Erde, und obenauf ein Stuͤkchen Raſen; auf dieſen legt man die Gabel A. ſo, daß ſie in gerader Linie an der Kerbe d. anpaßt, und ſtekt dann vorn in e. und b. das Stellholz ein. Kommt nun der Maulwurf in feinem gewöhnlichen Gange an den Raſen, uͤber welchen die beiden Gabelſpizen liegen, ſo ſucht er ihn aufwärts zu druͤken, wodurch vorn das Etell- Holz ausgleitet, und das Thier in der Schlinge, die um feinen Leib liegt, heraus geſchnellt wird. — Da man nicht immer gewiß iſt, von welcher Seite der Maulwurf herkommt, ſo thut man wohl, vor jede Oeffnung eine ſolche Falle zu ſtellen. Dr. Porſch. ————— — . — — rar Gegenden Ungarns alsdann in eln Paradis umge t. werden koͤnnten und wurden. Fiat hi beſchaff Enyng. Franz Hefner, Fuͤrſtiich v. Baithyänb'ſcher Hofgärtner und Mitglied etc. HerrHefner hat hier mit einer fo edlen und frefmuͤthigen Offenhelt gelprocder, daß wir ihm im Namen aller patrioti- ſchen Leſer den herzlichſten Dank zu bezeugen für nnfere vorzüglichfte Pflicht halten. „Hnmanität” als der Hebel aller menſchlichen Kraftwerke unter der Herrſchaſt der Vernunft, iſt der Grundpfeller ſelner Wuͤnſche und Anträge für die Entwiklung des noch unkultlulrten Sinnes zur Kultur des Bodens !. Mau kann aus den Meuſchen Alles machen, was man will; die bildende Einwirkung von Oben berob erhebt oder ernkedrigt ganze Volkerſchaften! — Das Volk hat den melften Grund u. Boden in Händen: — will man alſo dle Erde veredeln, ſo beginne man nur mlt Veredlung ihrer Bewohner. Wir Alle entſtammen barbarlſchen Voreltern, haben uns aber veredelt, und können uns noch mehr vere— deln. Wer moͤchte diefer Anſicht eine Grenze ziehen, und ſagen, wir feyen ſchon am Zlele, es ſey [don genug? — 468 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Einladung zur Beſichtigung der Selden⸗ Kultur und Seidenſplunerel im Freien, zu Preßburg, im Auwinkel, zwiſchen der Muͤhlau und der Schlachtbrüte.) Hoͤchſtwlchtlg iſt die Nachricht, daß es den emſigen Bemühungen der Frau Gräfin della Porta gelungen iſt, während des Zeitraumes von vier Jahren, Seldenwurmſamen, der tor von ihrem Gatten aus Piemont zugeſchltt worden, völlig zu aktltmatiſiren, fo daß nun in Ungarn eine Seiden - Kultur im Freien moͤglich iſt. Ueber 50,000 Selden: Raupen werden im Freien erzogen, wovon ſich bereit6 über 10,000 auf Bäumen einge ſponnen haben. „Die Kotons hängen da, und dle damit reihbeladenen Aeſte biegen ſich unter dleſer Laſt. Das leichte Ver⸗ fahren und dle geringen Unkoſten fallen anſchaullch Je⸗ dermann in's Auge. Die Abſpinnung der Galetten, die man jezt auch ſohen kann, iſt mit ſehr unb deutenden Koften verbunden, und auch auf Uabemittelte leicht anwendbar.” (Mein Garten) beſtehet aus 4½ Defterrefäts ſchen Joch; die Länge von Süden gegen Norden, wo die Kirche ſtehet, und nebſt dem durch ſehr große Lin- den gedekt wird. Diefer Garten hat zwei Adthellungen; gegen Süden iſt eine, um eine Klafter niedrere Etage, durch welce ich einen Bach auf ein Paar tauſend Schrttte hergeleitet habe. In dieſer nied'rern Etage iſt in der Mitte ein kleines Teichel, in deſſen Mitte eine kuͤnſt⸗ lich gemachte Jaſel, auf welcher eine von weißer Bus wen- Bäumen awtfantige Laube dem Auge angenehme Aus ſicht darbtetet. — Auf diefen Bach babe Ih auch gegen Oſten eine kleine Mühle bauen laſſen, welche für mein Haus hinreichend iſt. — Die obere Etage iſt von Norden mit der Klrchenmauer umgeben, unter welcher Pfirſchen, Aprikoſen und Welareben ſtehen. — Zehn Schritte von dem Wohngebäude ſteht ein zlemlich ges täumiges Glashaus, mit aufrecht ſtehenden Fenſtern, in welchem über: 600 Toͤpfe mit Pflanzen und Baͤumchen thronen, dieſes wird erwärmt durch einen Kanal. Der ganze Garten iſt wit Bretterholz umgezaͤunt, die mit Schindeln gedekt find. — Da aber zum Begleſſen der Blumentöpfe und Mlſtbeete ic. das Waſſer zu entfernt war, ließ ich in der oberen Etage einen Kanal von 60 Klafter Laͤnge graben; — auf den Bach ſtellte ich elne kupferne Pumproͤhre, daneben ein gegen jeden Wind bewegliches Windrad (Flügel), welches das Waſſer hebt und durch die Röhren dem Kanale zuführet. — Daraus erſehen Ste, howgeebrtefter Herr Vorſtand, daß bei mir auch der Wind nicht umſonſt wehen darf. — Nicht zu vergeſſen, daß alles Waſſer mit Fiſchen beſezt. Ver⸗ zeihen Ste, daß ich mich fo prahle; es kommt vom großen Vergnuͤgen her. — Ich koͤnnte noch Manches thun, bin aber kraͤnklich, bald 60 Jahre alt, und mein guter Vater iſt bald go Jahre alt, hat aber dabel ſchwa⸗ ches Gehör und ſehr ſchwache Augen: lch habe doch von ihm als einen ehemaligen Gartner von Profeſſton viel gelernet. Nun bitte i, für dieſen meinen Garten Folgen⸗ des zu ſchlken: Man ſagt von Hypochondrlſchen, daß fie glauden, fie muͤſſen die ganze Apotheke freſſen, um froh und geſund zu ſeyn. — Joh Fiche glaube, wenn ich vermoͤgend wäre, fo könnte ich nicht eher tuhlg werden, bis lch nicht alles Gute, was ‚in Frauendorf iſt, beſize. Aber man muß ſich begnügen, und auch mit dem Moͤg⸗ lichen vorlleb nehmen 16. Oles a yeo bel Jaroslau. Bonaventura Grochowski; Pfarrer. (Ankündigung.) Für Garteullebhaber iſt fo eben bel mir erſchlenen, und in allen Buchhandlungen in Paßau und Regensburg bei Fr. Puſtet zu haben: Tägiimes Taſchenbuch für Garten⸗und Blumenfreunde und Hbftbaum-Plantagenbefizer, auf jedes Jahr ans wendbar von K. Fr. Richter, dritte durchaus vers beſſerte und vermehrte Auflage 3. 604 Sekten, ſau⸗ ber gebunden 1 Rthlr. a Gr. Dleſes Taſchenbuch, das ſich vor mehrern ahnlichen zum Selbſtunterricht in der Gartenkunſt beſtimmten Schriften vortheilhaft auszeichnet, iſt, wie aus nachſte⸗ bender Inhalts-Anzelge hervorgeht, ein treuer Rathge⸗ ber für jeden Gartenbeſizer; 1) p. 1-422 Darftellung der monatlichen Beſchaͤftigungen im Gemuͤſe-, Baum:, MWein:, Hopfen = Blumengarten und im Gewaͤchshauſe. 2) p. 125—161 Gartenbau im Allgemeinen, Lage des Gar- tens, Beſchaffenheit des Bodens, Einthetlung des Gemuͤſe⸗ Gartens, über) die vorzüglichſten Düngungsmittel, 3) p. 161— 275 gründliche Anleitung zur Kaltur der vorzuͤgllch⸗ ſten Kuͤcheugewaͤchſe. 4) p. 274 340 Kultur der vorzuͤg⸗ lichſten Zier- und Blumengewaͤchſe. 5) p. 344364 Kultur einiger Arzneipflanzen. 6) p. 365-400 Gewaͤchs haus gar⸗ neret, Behandiung der Orangenbaͤume, Aloe, Cypreſſe, Lorbeerbaums, Myrthenbaums, Orleanders, Oelbaums, Granatbaums ic. 7) p. 401-449 Von der Obftgärtnerel, zwekmäßlge Anlegung eines Obſtgartens und elner Baum⸗ Schule, Veredlung der Obſtgewächſe, Zubereftung der Arz⸗ neimlttel für kranke und ſcadhafte Bäume, Wahl der Obſt⸗ Baumfrächte bel Anlegung eines Odſtgartens. 2) p. 450 —7s Die Obſtorangerie oder Anleitung Apfel, Birnen, Kirſchen ic. in gewoͤbullchen Blumenſcherben zu erziehen, 9) p. 436—3 über Vertllaung aller ſchaͤdlichen Infekten und Thlere in Gärten. 20) p. 482502 von der Koltur des Hopfens. 11) b. 50 —42 vom Weinbau. 12) p. 513 — 21 vom Tabaks bau. 18) p. 522— 887 gründliche Auleitang zur Kenntulß der verſchledenen Bodenarten und chemiſchen Analpſirung derſelben. 14) p. 556 580 Ueberſicht einer Wetterkunde. 15) p. 531—604 Nnleltung alle Arten von grünen Gartengewaͤchſen und Obſtbaumfruͤchtes aufzube⸗ wahren. Lelpzig am sten Mal 1229. Carl Cnobloch. — rr... In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beftelungen nehmen alle Bud handlungen und Poſtaͤmter an. Der ganziährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 40 kr. R. W. mlt Couvert — portoftel. Allgemeine deutſche Ga, t. t. n e e e Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J ahrgang. 2 FT] Er AT. air Inhalt: No. Fortſezung neuer Mitglieder. — Ueber den Anbau der Gewuͤrzpflanzen. —Quodlibet. DER 1. Juni 1829. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochwohlgeborn, Herr Gottfried Leopold Frey⸗ hert von Stengel, koͤnigl. bayr. Reglerungs⸗ Rath im Regenkreiſe zu Regensburg. Selne Hochwuͤrden, Herr E. G. Breper, Vlkarlus zu Schwleberdingen bei Stuttgart im Koͤnkgreiche Wuͤrttemberg. Seine Wohlgeborn, Herr Franz Gerhard Eſchweiler, Med. Dr. und Profeſſor der Naturgeſchichte am k. Lyeeum in Regensburg. — Catl von Szollusz, K. Salzamts⸗Kontroleur zu Hradek im Lyptauer-Comitate in Oberungarn. — Joſeph Lipp, Lehrer der dritten Klaſſe und der Vaumzucht zu Bruneck in Tyrol. — Joſeph Niederwang er, Lehrer an der Schul⸗ und pomologifhen Anſtalt zu Pfalzen in Tyrol. Ueber den Anbau der Gewuͤrzpflanzen. Unter Gewuͤrzpflanzen verſtehe ich diejenigen Gewaͤchſe, deren Bluͤten, Kraͤuter, Wurzeln oder Samen, wegen ihres aromatiſchen Geſchmaks, vorzugsweiſe *) zur Wuͤrzung der Speiſen dienen, und die theils in den Gaͤrten, theils auf dem Felde angebauet werden. Mehrere nebſt dem An— bau und Gebrauch derſelben, ſind nicht ſo allgemein bekannt, als ſie es verdienen; vielleicht finden alſo die Leſer unter der nachfolgenden Darſtellung derſel— ben etwas, das ihnen gefaͤllt. — Die vorzuͤglich— ſten der in Deutſchland einheimiſch gewordenen Ge— wuͤrzpflanzen ſind folgende: 1) Der Anis. (Pimpinella Anisum L.) Ein Sommergewaͤchs, das aus Aegypten nach Eu— ropa gebracht worden iſt. — Der Anbau deſſelben geſchiehet nur im Großen, und gehoͤrt daher mehr in die landwirthſchaftliche- oder Feldgaͤrtnerei, wo er in guten lokeren, aber nicht friſch geduͤngtem Boden als dritte Frucht ausgeſaͤet wird. — Der Gebrauch des Samens als Gewuͤrz iſt mannigfal⸗ — *) Allo Zwiebeln, Meerrettig, Sauerampfer, Korbel, Peterſille ic. die auch als Gemüße gebraucht wer⸗ den, gehoͤren nicht hleher; eben ſo wenkg Lavendel, Raute, Thymlan ꝛc. die zu den Arznelgewaͤchſen gezaͤhlt werden. .. DE DI a a TE I TEIL EEE SR SER TEE TITELS IR ESETT U EET EEE IT TEE ES TEREED ET BT on ET EB EEE TE ENT WETTER: Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Beiträge zur Herſtellung der nöthigen Gebäude in Frauendorf. (Nach der Reihenfolge, wie fie elullefen.) (Fortſezung.) 144) Hr. Matthäus Gerhardinger, Domprobſt zu Paßau ſandte N 11 fl. — kr. mit dem Motto: Ich bringe auch mein Scherfleln, Und wuͤnſche einen Sat, doch nicht zu klein; Gefuͤllt mit vielen Tauſenden dergleichen: So tft das Ziel zu Florens Tempel zu erreichen. 145) Herr J. B. S. zu D. in Bayern 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: Der Flora und Pomona und ihrem vorzuͤg⸗ lichſten Freunde J. E. Färft. (22) 170 Pr tig, aber auch allgemein bekannt. Auch iſt der Same ein wichtiges Handelsprodukt. 2) Das Baſilienkraut; Baſilie; Ba- ſilikum. (Oeymum Basilicum L.) — Man hat mehrere Arten und Abarten deſſelben, wovon folgende die bekannteſten ſind: a) Das große grüne Baſilikum. (Ocym. B. majus foliis bullatis L.) Der Stengel wird unter gehdriger Pflege bis 5 Fuß hoch. Die dunkelgruͤnen, gefaltenen, zwiſchen den Adern mit blaſenaͤhnlichen Erhabenheiten verſehenen Blätter find nach ihrem ganzen Umfange ruͤkwaͤrts gebogen, und haben die Größe und Form einer hohlen Hand. Zwiſchen den gegenuͤber ſtehenden Blaͤttern und dem Stengel entſpringen kleine, von unten bis oben gleich große Aeſte mit aͤhn— lichen, aber kleineren Blaͤttern. Das Ganze bildet eine Saͤule. — Man hat einige Abarten davon, deren eine ſich dadurch unterſcheidet, daß die Blaͤtter ſchmuzig braune Fleken haben. b) Das mittlere Baſilikum. — Die lan: zettfoͤrmigen, glatten, ungezaͤhnten Blaͤtter ha— ben die Größe und Geſtalt der Birkenblaͤtter und einen angenehmeren Geruch, als bei dem vorigen. Von den gegenuͤber ſtehenden vielen Aeſten ſind die unteren in regelmaͤßiger Stufenfolge groͤßer, als die oberen, und dieſes gibt dem Ganzen die Form eines 14 Fuß hohen Zwerg-Pyramiden— Baumes. — Es iſt ungewiß, ob dieß das Oeym. caryophillatum majus des C. Bauh. oder das Oc. monachorum oder Oe. americanum L. iſt; uͤberhaupt herrſcht in der Eintheilung und Charakteriſtik der Baſilienarten noch eine große Unordnung. — Von dieſem gibt es noch eine Va— rietaͤt mit kleinern Blättern, die aber größer find als bei dem folgenden. 5 Das Heine Baſttirom (Oeymum mi- nimum L.) Die kleinen eiformigen, ungezähns ten, hellgruͤnen Blätter haben einen fehr ange— nehmen und ſtarken Geruch und Geſchmak; ſie werden daher vorzüglich zur Wuͤrzung der Spei⸗ fen gebraucht. Die ganze Pflanze hat ein nied— liches Anſehen, und bildet mit ihren vielen Aeſten eine 12—15 Zoll im Durchmeſſer haltende Kugel. d) Das grüne Baſilikum mit dem Brenn— Neſſelblatt. (Oeymum urtieifolium, oder Ocym. menthoides L. Muͤnzenartiges Baſili— enkraut.) — Der Name bezeichnet ſchon die Groͤße und Form der Blaͤtter. Die entgegenſtehenden Aeſte werden von unten nach oben in gehoͤriger Stufen⸗ folge kleiner, und das Ganze formt ſich wie das mittlere Baſilikum. Der Geruch der Blaͤtter iſt ſehr ſtark und angenehm wuͤrzhaft. — Eine Va— rietaͤt deſſelben iſt: e) Das ſchwarze (dunkelviolette) Baſilikum; auch Nelken-Baſilikum genannt. Die— trich (in ſeinem botaniſchen Lexikon VI. S. 401) beſchreibt es unter dem Namen heiliges Ba— ſilienkraut: Ocymum sanctum L. — Der ganze Bau des Gewaͤchſes in allen ſeinen Theilen iſt wie bei dem vorigen geſtaltet; ausgenommen, daß Stengel und Blüten ſchoͤn purpurroth und die Blaͤtter ſchwarzbraun gefaͤrbt ſind. Der Geruch der leztern iſt ſtark, und hat mit dem Geruch der Wuͤrznelke die größte Aehnlichkeit. — Es artet ſehr leicht in das vorige aus, und wenn die Blätter einmal anfangen grüne Fleken zu bekom— men, ſo iſt die Art ſchon nicht mehr reine, und man darf von dieſer zur Fortpflanzung keinen Sa— men nehmen; es iſt daher auch ſehr nothwendig, daß man in der Zeit der Bluͤte dieſes und jenes ſorgfaͤltig von einander entfernt haͤlt. 146) Herr Ign. Reich ard, k. k. oͤſterr. Haupt⸗ mann zu Pettau in Steyermark 2 fl. 42 kr. mit dem Motto: Was Fürft unternimmt, gedeiht zur Vollkom⸗ menhelt. 147) Herr Ign. Caſſian, Curmeiſter zu Pettau und wirkliches Mitglied der Landwirthſchafts— Geſellſchaft in Steyer mark 1 fl. — kr. 148) Herr Joſ. Ferd. Schabsky, fuͤrſtlich Die⸗ triechſteiniſcher Buchhalterei-Adjunkt zu Pet⸗ tau * * * * * * 1 fl. — fr, 149) Herr Peter Wa . ner, buͤrgerlicher Bau— und Maurermeifter zu Pettau 4 fl. — kr. 150) Frau Maria Schrafl, bürgerliche Lederer— Meifterin zu Pettau . „ 1 fl. — kr. 151) Frau Thereſia Rais p, Gemahlin des Hrn. 171 Außer den hier genannten Arten und Abarten der Baſilie, gibt es noch mehrere *), die aber nicht des Kuͤchengebrauchs wegen, ſondern als Zierpflan— zen in den Gaͤrten gezogen werden. — Das Va— terland der meiſten dieſer Baſilienarten iſt Indien, wo die Blaͤtter von den Einwohnern, eben ſo wie bei uns, zur Wuͤrzung der Speiſen und zum Raͤuchern gebraucht werden; da ſie demnach aus einem war— men Klima ſtammen, ſo koͤnnen ſie auch nicht den geringſten Reif, viel weniger Froſt vertragen, und wir muͤſſen hierauf bei der Erziehung derſelben Ruͤk— ſicht nehmen. Alle lieben ein fettes, feuchtes, aber lokeres Erdreich in einer ſonnenreichen und vor Wins den geſchuͤzten Lage; im freien Lande thun ſie daher ſelten gut. Am Beſten ſaͤet man den 2 Jahr dauern— den und nach 8 Tagen aufgehenden Samen im Ans fange des Aprils ſehr duͤnne in ein Miſtbeet, auf welchem die Pflanzen den Sommer uͤber ſtehen blei— ben und vor unguͤnſtiger Witterung geſchuͤzt werden koͤnnen; der Samen wird nur 2 Meſſerruͤken hoch mit Erde bedekt und die aufgegangenen Pflanzen muͤſſen in der Folge ſo weit verzogen werden, daß die ſtehen bleibenden 1 Schuh Raum erhalten; die ausgezogenen Pflanzen kann man an einen geſchuͤz— ten, aber warmen Ort im Garten, in freies Land verſezen. Zur Zeit der Bluͤte (im Julius) wird das Baſilikum, eben ſo wie der Majoran, abgeſchnitten und in Buͤndel gebunden, an der Sonne ſchnell ge— troknet; es ſchießen dann neue Zweige hervor, die im Herbſte die zweite Ernte geben. Zur Erziehung des Samens waͤhlt man die größten und ſchoͤnſten Pflanzen im Miſtbeete, die aber natuͤrlich nicht be— ſchnitten werden duͤrfen. — Außerdem ziehet man das Baſilikum auch (ſowohl als Zierpflanzen, als *) C. Bauhin zählte deren 41. Dietrich hat in feinem botaniſchen Lexkcon 29 Arten beſchrieben. zum Kuͤchengebrauch) in Blumenſcherben. Man nimmt dazu eine Erdmiſchung von 2 Theilen Holz— Erde oder verrottetem Duͤnger, 1 Theil gute klare Gartenerde und 1 Theil Flußſand, und ſaͤet den Sa— men ſchon im März, um von den erwachſenden Pflan— zen deſto ſicherer reifen Samen zu bekommen. Die Blumenſcherben werden mit untergeſezten Waſſer— Naͤpfen hinter die Fenſter eines Zimmers geſezt, das eine Lage gegen Mittag hat, und hier erreichen die Pflanzen eine außerordentliche Größe. Die Waſſernaͤpfe muͤſſen aber waͤhrend der Vegetation der Pflanze immer voll Waſſer erhalten, und eben ſo die Pflanzen im Miſtbeete und im freien Lande, fleißig begoſſen werden; ſo bald aber die Vegetation zu Ende gehet (das heißt, wenn die Bluͤte vorbei und der Same ausgebildet iſt) ſo muß man zur Befoͤrderung der Reife des Samens, die Erde mehr troken als feuchte erhalten. — Will man auch im Winter Baſilikum in der Stube haben, ſo ſaͤet man den Samen im Auguſt; bei ſtrenger Kälte muͤſſen aber die Pflanzen des Nachts vom Fenſter hinweg und an eine waͤrmere Stelle im Zimmer geſezt wer— den. — Der Gebrauch des Baſilikum erſtrekt ſich vorzuͤglich auf ſeine Blaͤtter, die ſowohl gruͤn, als duͤrre und klar gerieben, eins der angenehmſten deut— ſchen Gewuͤrze ſind. Beſonders kann das ſchwarze Baſilikum als ein vortrefflicher und geſunder Stell— vertreter des Zimmtes und der Nelken angeſehen und dadurch manche Ausgabe fuͤr dieſe erſpart wer— den; nur Schade, daß die Kochbücher davon ſchwei— gen und daher auch unſere Koͤche und Koͤchinnen ſo wenig Gebrauch davon machen. — Die Blaͤtter des kleinen Baſilikum geben einen vortrefflichen Thee, der außer dem guten Geſchmak, auch noch erwaͤrmende und blutreinigende Kraͤfte beſizt. — Die getrokneten und gepuͤlverten Blaͤtter aller oben .. ˙⁰ y Acc c cr pp ß TIER ITIITT ne TEE Buͤrgermeiſters zu Pettau 1 fl. — kr. 152) Einige Leſer der Gartenzeitung bei Nürnberg 1 fl. 24 kr. mit dem Motto: patientia vincit omnia. und der Bezeichnung 0. E. II. S. M. W. H. 155) Herr Engelbert Reiter, Schullehrer zu Grafing EEE 12 kr. mit dem Motto: Wohlwollend auf alle Umgebungen um uns her einwirken, das iſt unfer Gottesberuf. Wirken allein heißt Leben. Zſchokke. 154) Hr. Fr. Kab. Markus Groß, fürftlich Det: ting-Spielbergiſcher Herrſchaftsrichter zu Moͤnchsfoth im k. b. Rezatkreiſe 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: Concordia res parvae crescunt. (22*) 122 genannten Arten des Baſilikums, erſparen, als Schnupftabak gebraucht, die Ausgaben fuͤr Haupt— und Nießpulver und thun dieſelben Dienſte. — Dieß Alles, und daß außerdem auch die Erziehung und Zuſammenſtellung der verſchiedenen Baſilikum— Arten dem Gartenfreunde und dem Liebhaber von Stubengewaͤchſen, Vergnügen gewähren, macht den vermehrten Aubau derſelben ſehr empfehlbar. 5) Dill. (Anethum graveolens L.) Dieſe Gewuͤrzpflanze iſt in den meiſten Gaͤrten durch ihren leicht ausfallenden Samen zum Unkraut geworden; der Anbau derſelben bedarf alſo hier keiner weitern Beſchreibung. Der Dill wird aber auch außer der Kuͤchengaͤrtnerei des Samens wegen (der ein Haus delsprodukt iſt), auf dem Felde in Menge angebaut und in dieſem Falle mit Vortheil unter die Moͤhren geſaͤet, mit denen er gleiche Saatzeit hat. Um hier den Samen nicht halb zu verlieren, muß man zur Zeit der Reife (im Julius) oͤfters darnach ſehen und die halbreifen Samendolden abſchneiden und in Buͤndel gebunden, an einem luftigen Orte vollends troknen; denn wenn man den Samen am Stengel völlig reifen laſſen, oder mit der Ernte warten wollte, bis alle Dolden reifen, ſo wuͤrde die Haͤlfte des beſten Samens ausfallen und zu Grunde gehen. — Der Gebrauch des Dills, ſo— wohl des Samens als der jungen Blätter und Stens gel, iſt allgemein bekannt. — Die jungen Pflan— zen des Dills, die man als Unkraut, oder da wo ſie zu dik ſtehen, aus jaͤtel, werden an der Sonne und Luft getroknet und entweder zum eigenen Ge— brauch aufgehoben, oder nach dem Gewichte an Spezereihaͤndler und Apotheker verkauft. Den reifen Samen kaufen Apotheker, Kaufleute und Handelsgaͤrtner. 2 asd ene Dragoncell; . Salat. (Artemisia dracuneulus L.) Dieſe pe⸗ rennirende Pflanze, deren Vaterland Siberien und die Tatarei ſeyn ſoll, findet man nur in wenig Gaͤr— ten; und wo ſie hie und da von aͤltern Zeiten her ſte— hen geblieben iſt, da kennt man ihren Nuzen und Gebrauch nicht. — Die aͤſtige Wurzel derſelben treibt jedes Frühjahr mehrere 5 bis 4 Fuß hohe glatte, aͤſtige Stengel, mit lanzettfoͤrmigen, glatten Blaͤttern, die einen ſcharfen aromatiſchen Geſchmak haben; im Julius und Auguſt erſcheinen an den Spizen der Stengel und Zweige gelbgruͤne Bluͤten— Köpfe, die traubenfoͤrmig bei einander ſtehen. — Der Anbau des Dragun geſchieht durch die jungen Wurzelauslaͤufer, die in Menge erſcheinen und im Frühjahr abgenommen werden. Er verlangt nur einen mittelmaͤßigen Boden und mehr Schatten als Sonne; da er nun durch die Wurzeln ſich ſehr ſtark vermehrt und im Garten bald laͤſtig wird, ſo bringt man ihn am Beſten, an ein Ende des Gartens, wo er nicht nur recht gut gedeihet, ſondern auch andern Gewaͤchſen durch den Schatten der hohen Stengel und durch die weit ſich verbreitenden Wurzeln keinen Schaden thun kann. Er dauert im Freien den Win— ter ſehr gut aus, und nur dann, wenn die Stöfe zu alt werden, kann ſie ein harter Froſt toͤdten; es iſt daher nothwendig, daß man wenigftens alle 5 Jahr eine neue Anpflanzung von jungen Auslaͤufern macht, die man aber nicht auf die alte Stelle, ſondern au einen andern Ort bringen muß. — Im Herbſte werden die Stengel 6 Zoll uͤber der Erde abgeſchnit— ten, und die Pflanzen koͤnnen zum Ueberfluß mit langem Strohmiſt bedekt werden. — Der Gebrauch des Dragun iſt mannigfaltig. Die jungen Blaͤtter derſelben benuzt man im Fruͤhjahr nebſt denen des Borrago, der Kreſſe, des Loͤffelkrautes, Saueramp— fers und Kerbels; Abbe die im Keller Taler 15 155) Ein ungenannt ſeyn wollender Weltprieſter u. Pfarrer des Colocaer Erz⸗Sprengels in Un: garn „% % ́ ö; f. . mit dem Motto: Nichts ohne Folgen. 15 6) Herr v. Paur zu Wolfsbach 2 fl. — kr. 152) Joſeph Girtler, Cammeral-Verwalter zu Kim I. 32 fl. 24 ke. mit dem Motto: Cultivez vos Jardins, Vos abres son fideles Ils sont des hötes plus sürs De plus discrets amis Et tiennent beaucoup mieux, Tout ce qu'ils ont promis. 15 8) J. F. v. S. zu J. in öſterr. Schleſien 2 fl. —kr. mit dem Motto: Gluͤt und Segen dem edlen Streben. 175 wachſenen jungen und weichen Herzblätter des Sel— lerie, nebſt den zerſpaltenen und abgekochten Sten— geld des Feuchels und den jungen Schlotten der Zwiebelgewaͤchſe, unter einander gemiſcht zu Kraͤu— terſalat. Dem Lattichſalat, wie auch den fruͤhzei— tigen Gemuͤſen und gruͤnen Kraͤuterſuppen geben die Blaͤtter des Dragun einen angenehmen aromatiſchen Geſchmak; eben ſo auch den in Eſſig eingemachten Gurken und Bohnen. — Fuͤr den Wintergebrauch werden die Blätter entweder getroknet, oder (wel— ches beſſer iſt) in guten Weineſſig, der mit etwas Salz abgekocht wird, eingelegt. Auch kann man die gruͤnen Blaͤtter im Winter friſch haben, wenn man einen alten Stok im Herbſte ausgraͤbt, in einen Kaſten mit Erde pflanzet, und dieſen in eine warme Stube ius Fenſter ſezt: hier treibt er eine Menge junger Zweige, und je dfter dieſe abgeſchnitten wer— den, deſto mehr erſcheinen neue, aber der alte Stok, iſt im folgenden Jahre nicht weiter zu brauchen. 5) Fenchel, (Anethum foeniculum.) Ein dem Auſehen nach allgemein bekanntes Gewaͤchs. — Er gehoͤrt unter die perennirenden Pflanzen, und dauert 4 bis 5 Jahr an einem Orte. Der Sa— men behaͤlt 4 Jahr die keimende Kraft, und geht nach 5 Wochen auf. — Man unterſcheidet in der Gärtnerei a) den gemeinen deutſchen Fenchel, und b) den italieniſchen oder veroneſiſchen Fenchel, (Foeniculum dulce) aber offenbar find beide Eins, und der leztere iſt nur durch Klima und Kultur zu einem hoͤhern Range erhoben worden; den Beweis davon ſindet man darin, daß der italieniſche Fenchel, wenn er mehrere Jahre aus dem ſelbſt erbaueten Samen gezogen wird, bei der dritten oder vierten Generation in den gemei— nen deuſchen Fenchel ausartet, und es iſt daher zur Erziehung großer Pflanzen nothwendig, aͤchten italieniſchen Samen auszuſaͤen. — Der gemei— ne deutſche Fenchel wird in Thuͤringen und Sach— ſen des Samens wegen zu ganzen Aekern ange— baut; der Anbau des veroneſiſchen Fenchels bes ſchaͤftigt aber nur den Gaͤrtner. Der Same des veroneſiſchen Fenchels (von dem hier nun die Rede iſt) wird zu Ende des Aprils in gutes lokeres, aber nicht friſch geduͤngtes Erdreich, auf ein Beet an einer warmen und ſonnenreichen Lage ausgeſaͤet, und die in der Folge erwachſenen Pflanzen werden in gleiches Erdreich, das zu dem Ende tief gegra— ben werden muß, 13 Schuh weit verpflanzt; außerdem, daß man die Pflanzen vom Unkraut rein halt, bei anhaltender Duͤrrung zuweilen be— gießt und im Herbſte gegen den Winterfroſt mit angehaͤufelter Erde bedekt, iſt in dieſem Jahre nichts weiter damit zu thun. Im folgenden Fruͤhjahr wird die Bedekung wieder abgeraͤumt, und die Pflanzen bringen im Auguſt dieſes Jahrs zum erſten Mal Bluͤte und Samen; dadurch, daß man die Erde zwiſchen den Pflanzen auflokert, und an die leztern anhaͤufelt, wird ihr Wachs- thum und ihre laͤngere Dauer gar ſehr beguͤnſtiget. Im dritten und vierten Jahre werden Stengel und Samen am Vollkommenſten, im fuͤnften Jahre nimmt aber der Wachsthum wieder ab, und man muß nun auf eine neue Pflanzung den— ken; in naſſem, fetten und ſchwarzen Boden iſt die Dauer der Pflanze kuͤrzer, aber alle ihre Theile werden groͤßer und ſtaͤrker. — Gebrauch des Feuchels. Der reife Samen wird haufig zum Einmachen einiger Früchte, z. B. der Gurken ꝛc. zur Wuͤrzung mancher Speiſen, zu ver— ſchiedenem Bakwerk, und in der Konditorei gebraucht. Die jungen gruͤnen, oft 2—5 Zoll ſtarken Stengel 22 ³˙¹wmà1A · w ttt r m a m TE RE T ge 159) Carl Nieſcher, Wundarzt zu Anthering bei Salzburg fl. 30 kr. mit dem Motto: Viel edle Fruͤchte traͤgt der Erde Schoos; Es ſoll der Menſch, ihr Lieblingskind, nicht darben. 160) Joſeph Pirnbacher, Coadjutar zu Anther— ing 8 — fl. 30 kr. 161) Johann Sperl, Bauer zu Anthering — fl. 30 kr. + . 162) Johann Sperl, Bauer und Ortsvorſtand. zu Anthering fl. 30 kr. 165) Mathias Sprungeder, Zimmermann zu Anthering „ t 30 kr. 164) K. D. G. B. in Buxheim 2 fl. 42 kr. mit dem Motto: Gutta cavat lapidem non vi sed sepae ea- dendo, 174 (derentwegen die Pflanze hauptſaͤchlich angebaut wird) und ihre Blaͤtter werden, wenn ſie 8 —9 Zoll erwachſen ſind, ſo wie die Kardonen mit Erde ange— haͤufelt, damit ſie bleichen und weiß werden; ſie werden dann geſpalten, abgeſotten und mit Eſſig, Pfeffer und Baumdl, entweder allein, oder unter ge— miſchten Kraͤuterſalaten gegeſſen. Zur Wuͤrzung eini— ger Salate und Saucen im Winter, wird der friſche Fenchel auf folgende Art eingemacht: Wenn der Sa— me ſeine Vollkommenheit erreicht hat, aber noch gruͤn (unreif) iſt, wird er mit den Dolden abgeſchnitten, in kleine Buͤndel gebunden, und dieſe werden, mit etwas Salz beſtreut, lagenweiſe in einen ſteinernen Topf ges bracht, und mit abgekochtem Weineſſig uͤbergoſſen; man gebraucht ſowohl den eingemachten Fenchel, als den Effig mit dem er eingemacht wurde, zu dem obigen Zweke. — Der Same des gemeinen Fen— chels iſt ein wichtiges Handelsprodukt. Der italie— niſche Fenchel wird aus der Gegend von Florenz uͤber Trieſt nach Deutſchland zum Handel gebracht; man kauft daher den Samen weit aͤchter von den Kauf: leuten und Apothekern, die damit handeln, als von den Handelsgaͤrtnern die ihn ſelbſt erziehen, und der ſchon meiſtens ausgeartet iſt. (Schluß folgt.) QAuodlibet. Seyd gegruͤßt, ihr holden Schoͤnen, Deren Zauberreize Pracht Selbſt den Menſchenfeind verſoͤhnen, Ihm die Welt zum Eden macht. Todtengraͤber, grabe Mir ein Bettchen kuͤhl und tief. Wahrlich meine beſte Habe Gaͤb' ich freudig, wenn ich d'rin bald ſchlief. Denn des Lebens Freuden — Nie, ach niemals ſchmekt' ich ſie; Nur der Erde hoͤchſte Leiden Zog' ich in Fortunas Lotterie. Luſtig, ihr Bruͤder, auf! fuͤllet die Glaͤſer, Macht Euch zum froͤhlichen Klingklang bereit; Denn was iſt herrlicher, lieblicher, groͤßer, Als dieſer Nektar, den Bacchus uns beut. Wetter toben, Stuͤrme raſen, Berge wanken, Haͤuſer ſtuͤrzen, Baͤume fallen Und verheerend Reißt der Bergſtrom Alles nieder. - In den Gärten der Hefperiden Labt uns der lieblichſte Wohlgeruch Und den erſehnten ewigen Frieden Finden wir ſicher im Leichentuch. Heiſa! mein Grethchen, komm', tanze mit mir! Friſch, Muſikanten! Dumdideldumdir! Ein, zwei, drei! Kommt herbei! Dideldum Flink herum, Schließt der Reih'n Dichter ein! Schnell voran Raͤumt die Bahn. Eins, zwei, drei! He, juchhei! Frommen Sinnes wollen wir Unſere Wege wallen. Laß, o Herr der Welten, dir Unſern Dank gefallen. VE IL DE TEE SE TEEN BE TEE FETT TBEEITBE TEE IT RE EEE IT SELIEIT Te 165) Herr D. KE. ß fl. 24 kr. mit dem Motto: Crescite et amplificamini ! 166) Herr P. „ 8 mit dem Motto: Zum gemeinnuͤzigen Zweke. 167) Herr Franz Kav. Kraus, Patrimonialrich— ter in Haidenburg . 5 fl. 24 kr. 1 fl. 2 kr. * . 168) Herr Joh. Georg Gareis, Traiteur in Vilshofen. „ 2 fl. 42 kr. mit dem Motto: Freund! dein Plan iſt zum Beſten der gan: zen Menſchhelt! 169) Herr Hofgaͤrtner Reißert zu Schoͤnbuſch bei Aſchaffenburg ... 2 fl. — kr. 170) Herr M. PP. 2 fl. 32 kr. mit dem Motto: 175 — — Deines Segens Fuͤllhorn ſtreut Reichthum auf uns nieder; Du giebſt Vieles, was uns freut, Sind wir fromm und bieder. Das Rad des Schikſals ergreifſt du vergebens, Sein mächtiger Lauf — nimmer haͤltſt du ihn ein; — Und einteſt du alle Kraͤfte des Lebens, Es wuͤrde vergeblicher Widerſtand ſeyn: Wollen wir ſpaziren geh'n? Sieh', das Wetter iſt ſo ſchoͤn! Mild und lieblich ſtrahlt die Sonne, Bluͤtenduͤfte ſpenden Wonne Und der Wieſenteppich lacht In der ſchoͤnſten Fruͤhlings-Pracht. Flora, mit geuͤbter Hand, Schmuͤkt des Gartens Blumenland; Hochgeziert im Bluͤtenkleide, Luſt fuͤr's Herz und Augenweide. Ihrer Kinder große Schaar Stellt ſich, bunt gemiſcht, uns dar. Hyazinthen — Jahre ſchwinden — Veilchen, Nelken — Ach, ſie welken! Balſaminen — Wir mit ihnen. Lilien, Roſen — Laßt uns koſen, Laßt uns ſcherzen Weil wir leben. Nimmer geben Wilde Reben Edle Fruͤchte. Reſedens Balſamduͤfte Erfuͤllen die Luͤfte. Hortenſia, Scabioſa, Aurikeln, Ranunkeln — Seht ihr die Sternlein funkeln?“ Seht ihr den Himmelsbogen Mit Aetherblaͤue uͤberzogen? Chryſescolus, Convulvulus, Vergißmeinnicht Selbſt wenn das Auge bricht. Maslieben, Tulpen, ſpaniſche Kreſſen — Ich werde deiner nie vergeſſen. Schluͤſſelblumen, Sonnenwende, Feuerbohnen, Anemonen — Gott wird jede gute That belohnen. Jonquilien,, Narziſſen Maiblumen, * Schneegloͤkchen, Spaniſcher Pfeffer und Eier — Feuer! Feuer! Feuer! . Ha! welch Getdoͤſe auf der Straſſen! Hoͤrt ihr den Thuͤrmer blaſen? Hört ihr die Trommel wirbeln 2 Feuer! Feuer! Feuer! Schnell, ihr Leute, zur Hilfe herbei! In weſſen Hütte das Ungluͤk auch fey, Feuer! Feuer! Feuer! Maͤchtig iſt des Feuers Kraft, Das verzehrend Alles rafft. Doch maͤchtiger iſt der Tod, Der das Leben ſelbſt bedroht. Kreuznach J. C. Kehr — — ———— . ——————— Dem baldigen Eatſtehen des Glas hauſes ſeh' ich febnfuctevoll entgegen. 171) Herr Joſeph Riederer, Kraͤmer zu Elbach bei Miesbach. . 1 fl. — kr. 172) Herr Joſeph v. Glabitz, Stadtrichter zu Neuſo hl . 22 fl. — kr. mit dem Motto: Fruchtlos iſt nichts. 175) Herr Joh. Val. Schwabe, Pfarrer zu Ober: hallenbrun + * * „* * 5 fl. n 15 mit dem Motto: Multiplicamini ! 174) Frau Dreyßig zu Tonndorf bei Weimar 5 fl. 6 kr. mit dem Motto: Mit Gott klein angefangen und groß ausge— fuͤhrt. (Fortſezung folgt.) 176 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Neues über den Cactus specios us.) Da ich die Ehre habe, Mitglied dieſer allgemein verehrten Gartenbau⸗Geſellſchaft zu ſeyn, fo bin ich fo frei, der⸗ ſelben zu benzchrichten, daß ich durch die Gartenzeitung Niro. 27 vom 4. Juli 1827 aufmerkſam gemacht wurde, daß nemlich es eine Seltenheit iſt, wenn eln s Jahre alter Cactus speciosus mehr als dier Blumen bringt. Ich berichte Ihnen daher, daß ich das Vergnügen hat⸗ te, auf einem einjährigen Stupfer, welcher bei ſelner Stupfzeit 1 Schuh hoch war, bis im Monat Jul, nem: lich bis zur Entwiklung ſetner Blüte, auf 2 Schuh 4 Zoll heran wuchs, und zu meiner größten Freude mit 4 vollkommenen ſchoͤnen Blüten prangte, außerdem hatte er noch 2 Blüten, welche aber nicht zum Aufbluͤhen ges langt, ſondern ziemlich ſpat abgefallen find. Ich weiß nicht, ob ich es einem feltenen Zufall, oder meiner Behandlung zuſchreiben ſoll, die im Ganzen darin be⸗ ſteht: Is nehme fein zerhaktes Moos, lege ſelbes Zoll hoc unten in das Blumengeſchirr, dann lege ich ungefähr ' Zoll boch feine Kieſelſteine anf das Moos, vermifhe Waſenerde mit etwas feinem Sand, und ſehr wenig Dorferde und ſehr wenig Lauberde, ſeze den Stupfer darein, und begieſſe ihn behutſam; meine Cactus spe- ciosus ftehen alle ſehr geſund, und machen zum Ver: wundern in kurzer Zeit ſehr hohe Schoͤßlinge. G roß⸗Suräny. Joſeph Jedlizka, graͤflich Berchtoldiſcher Gaͤrtner und Mitglied etc. Aukuͤndigung. (Fur Landwirthe und Kamerallſten) iſt bei C. G. Hendeß in Coöslin und Colberg er⸗ ſchienen: Dle landwirthſchaftliche doppelte Buchhaltung oder vollſtaͤndige Anleitung, eine jede Landwerthſchaft nach den Gruadſaͤzen der doppelten oder itallenk⸗ ſchen Buchhaltungswiſſenſchaft zu berechnen, dte da— zu erforberligen Bücher einzurichten, zu führen, abzuſchließen, und die Saldo's von Neuem vorzu⸗ tragen von E. B. Beckmann, Gutsbeſizer vormals Kaufmann in London. Med. 8. auf weißem Patent: Papier. Subſkriptionspreis a Rthlr. oder s fl. 36 kr. Die Nuzbarkeit dieſes Werks fft für den Lands wirth nicht zu berechnen, und die klare Darſtellung des Herrn Verfaſſers wird Jedem dle Führung der Bücher leicht machen. Alle Buchhandlungen Deutſchlands nehmen Beſtel⸗ lungen an. In Paßau und Regens burg bei Fr. Puſtet. Sechsſylbige Charade. ate und 2te. Su beiden Erſten lang zu wellen, Iſt ſchon dem Kinde hohe Luſt. 8 Der Mann, der Grels fuͤhlt oft das Hellen Durch Schmerz, durch Gram verwundter Bruſt, Iſt er bel heit'rer Morgenftunde Selbſt hier mit Gott in eng'rem Bande. Wer tauſcht mit Kälte dem Erwachen So manchen Kind’s aus Flora's Relch? Hier ſtaͤrkt die Wahrheit jeden Schwachen „Natur bleibt ſich an Freundſchaft glelch.“ Der Baͤume und der Blumen Blüten Sie werden Winters Froſt vergüten. Und pfleget man mit elgnen Händen Die Sylben treu mit regem Fleiß, Sie werden doppelt Freude ſpenden Für uns und für der Andren Krels. Man zähle fie nach Stunden oder Schritten, Am Königsſchloß, in Bauernhuͤtten. ste. Nicht ſelten bieten fie zur Dritten * Gelegenheit in Fülle dar, Die gut geführt, ganz unbeftritten Schon oft der erſten Zierde war. Sie iſt Geſchaͤft der Architekten, Die oft Verſchöͤnerungs Luſt erwekten. ate und ste. Bei ihr hilft emſig ſeinem Melſter, Was noch ein Sylbenpaar uns fagt. Und ſieh, die dritte hebt ſich dreifter, Wenn Faulheit nicht die Sylben plagt. Ja, bieten ſie ſtets flelß'ge Haͤnde, So hebt die Dritte ſich behende. 6te. An Bäumen lu den erſten Belden Zelgt ſich die te Sylbe Dir. An ihr fach’ ich meln Aug zu welden, Erſchelnt fie nicht verkeäppelt mir. Du wirft fie auch an Buͤchs und Flinten Bel Jaͤgern und Soldaten finden. Das Ganze. Was ſoll von dem Vereln ich ſagen, Der ſich fo ſchoͤn im Ganzen bent, Und der fo treu in unfern Tagen Des Guten viel ſchon ausgeſtreut? Ihm ſiehſt Du ſich den erſten Dreien welhen, Und ihren Freund durch Rath und That erfreuen, ——— —— Iiir! ²˙·ww2¶ Tm .. WFrʃHſWtt nn In Commlſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mlt Convert — portofrel. Garten I Allgemeine dentſche Zeitung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. Jbl N. Fortſezung neuer Mitglieder. — Des Herrn Cajetan Schroͤfl neu angelegter Garten, und deſſen Samen⸗Handlungs-Verſuche. — Ueber die Erziehung der Schalotten und einiger andern Zwlebel- 25. 8. Juni 1829. Gewaͤchſe. — Sicheres Mittel zur Vertilgung der Ameiſen. — Sicheres Mittel, die Maulwurfs⸗ Grille leicht zu vertilgen. — Ueber das Ranken der Zwergbohneu. — Etwas für Melonenliebhaber. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochwohlgeborn, Herr Theodor Hubert Freys herr von Hallberg- Broich, Großkreuz des koͤnlgl. bayr. Hausritterordens vom hell. Michael, Ritter des kaiſerl. ruſſiſchen St. Anngordens zwei— ter Klaſſe und des papftlihen Spornordens, ehe— mals Feldoberſthauptmann am Rheine, Bürger zu Alchach und Freyſing, Guͤterbeſizer zu Birkeneck im koͤnigl. bayr. Sfarkreife. Seine Wohlgeborn, Herr Joſeph Sutner, k. b. Rede nungs⸗Kommlſſaͤr bei der köͤnigl. Staats⸗Schulden⸗ Tllgungs⸗Kommlſſton in Münden. — Andrä Grandauer, ehemaliger Steuer-Rekla⸗ matlons⸗Obertaxator und Feldmeſſer, dann Bauerns Gutsbeſizer von Kutterling, koͤnkgl. b. Landgericht Miesbach. — Franz Kuͤrſchner, Graͤflich Schoͤnborulſcher Kaſſa⸗ Rechnungsfuͤhrer in Prag. Des Herrn Cajetan Schroͤfl neu ange— legter Garten, und deſſen Samen— Handlungs-Verſuche. (Zu Agram in Croatien.) Wenn nach den echten Begriffen ſchon Derjenige, der ein kleines Stuͤk Feld urbar macht, oder eine Pfuͤze austroknet, oder einen Baum pflanzet, ſich ein Verdienſt um die Boden-Kultur macht, fo hat dar— auf um ſo mehr Derjenige Anſpruch, der einen neuen Garten anlegt, oder einen veroͤdeten kultivirt, ſey es auch nur ein kleiner, oder auch nur ein gemeiner Nuz— garten. Nicht Alles kann groß, herrlich und ausgezeich— net ſchön ſeyn. Gerade bei Gärten, die neu angelegt, iſt es, daß ſie, Kindern der Erziehung gleich, erſt nach laͤn— gerer Pflege und ſtaͤrkerem Wuchs ihre Reize entfal— ten. Aber wuͤrdig zu achten auch das Verdienſt des muͤhevollen Beſtrebens, etwas Gutes oder Ge— meinnuͤzliches zu ſchaffen; Aufmunterung zu er— kennen dem Kultursfleiße auch im Kleinen, damit es zum Großen gedeihe, iſt Sinn der Kultursliebe des unbefangenen Beobachters. Herr Cajetan Schroͤfl, vormals biſchoͤflicher Gaͤrtner in Agram, erkaufte vor mehrern Jahren einen gemeinen Gemuͤsgarten von ziemlicher Große, aber in einem nicht nur ungeregelten, ſondern auch ———— — 4 ———— — . H— Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Belträge zur Herſtellung der nöthigen Gebäude in Frauendotf. (Nach der Relhenfolge, wie fie einliefen.) (Fortſezung.) 1%5) Herr Frederik Kalisky, Kauf- mann zu Philadelphia in Amerika E EEE 20.) ; 9 7800 178 mit dem Motto: Gluͤk und Segen! 176 Herr Franz Joſ. Kolb, Material: Rech: nungsfuͤhrer in der k. k. Arbeits- und Verbeſ— ſerungs⸗Anſtalt in Wien . 2 fl. — kr. mit dem Motto: (25) 175 — vernachlaͤßigten und veroͤdeten Zuſtande. Das Lo— kal iſt hinter der Margarethengaſſe, der Hauptſtraſſe Illieza der untern Stadt Agram, wo mehrere ger woͤhnliche Gaͤrten ſich befinden. Er legte den Garten ganz neu um, nach einem geregelten Plan, verwandelte ihn in einen Gemuͤſe-, Obſt- und Blu— men⸗Garten beſſerer Art, und richtete ihn dabei mehr zur Erzeugung von Samen und Handelspflanzen ein. Er bemuͤhet ſich fortwährend, den Garten im— mer mehr und mehr einem Handelsgarten naͤher zu bringen, und ihn zu einem ſolchen zu erheben. Handels- und Futterkraͤuter, allerlei nuzbare Ge— waͤchſe und Samen, edle Obſtbaͤume, ſchoͤne Blu: mengattungen, und mehr dergleichen zu erzeugen, iſt ſein Zwek und Bemuͤhen. Dieſe Beſtimmung verfolgte, und verfolgt er mit unermuͤdetem Fleiß. Beim Ankauf des Grundes enthielt derſelbe ein Paar alte Zwetſchgenbaͤume, weiter nichts. Er legte eine kleine Baumſchule an. Junge Baͤume edler Obſt— Sorten ſind von ihm gepflanzt, deren mehrere nun ſchoͤne Fruͤchte tragen, und viele derſelben hat er ſchon in andern Gaͤrten abgeſezt. Mehrerlei exo— tiſche Baͤume und Zierpflanzen umgeben die Ge— waͤchstafeln. Ein maͤßiges Glashaus, von ziem— licher Laͤnge, die halbe Breite des Gartens ein— nehmend, enthaͤlt eine huͤbſche Auswahl von Pe— largonien vieler Gattungen, von Roſen vieler Gat— tungen, mehrere Kap-Pflanzen, und eine nicht uns bedeutende Quantität von andern ſchoͤnen, zum Theil auch ſeltenen exotiſchen Pflanzen. Lange Miſt- und Blumen-Beete, 8 an Zahl, laufen vor dem Glas— Hauſe, nach der ganzen Gartenbreite hin; dieſe ſo— wohl, als die Tafeln und Beete der uͤbrigen Ge— waͤchſe ſtehen in ſchoͤner Fuͤlle. Gemuͤſe-Arten, andere Gewaͤchſe zur Nahrung, von beſten Gat— tungen, Arzneikraͤuter, eine Auswahl von Blumen, u. m. a. fuͤllen den uͤbrigen Garten, an deſſen unterm Ende kleine engliſche Parthien erſt neu angelegt. Fleiß und ſorgfaͤltige Kultur iſt an Allem unverkennbar. Meines Wiſſens exiſtirt in Croatien noch kein eigentlicher Handelsgarten, kein Handels- Gaͤrtner, und keine eigens etablirte Samen-, Kräuter: oder Vegetabilien-Handlung, welche den Handel mit andern Waaren-Artikeln aus⸗ ſchließt. Nur im Einzelnen fuͤhren einige kroatiſche Handelsleute einigen Samenhandel, als ein Neben— Geſchaͤft. Wer kann es in Abrede ſtellen, daß auch in dieſer Provinz eine ordentliche Vegetabilien-⸗ Handlung zu wuͤnſchen ſey? Wer kann den Ein— fluß von Baumſchulen, von Erzeugung guter Sa— men und edler Pflanzen, von Handelsgaͤrten, von Samen-, Kraͤuter- und andern Vegetabilien-Hand— lungen auf die Landkultur verkennen? Wer kann es verkennen, daß dieſe die Landwirthſchaft unterſtuͤzen und foͤrdern, und mit ihr in Verbindung ſtehen? Nur ein Idiot kann ſich uͤber Schilderungen ſolcher Gärten, ſolcher Beſtrebungen, oder über Schilderun— gen von Samenhandlungen in Zeitſchriften und an— dern Werken, aufhalten; nur ein Idiot wird ſolche Beſchreibungen laͤcherlich finden, indeß Menſchen von Einſicht ſeine Unwiſſenheit bemitleiden. In wie fern ſich Herr Schroͤfl der Abſicht, dem Beſtande und Weſen einer Handelsgaͤrtnerei und Sa— menhandlung genaͤhert hat, geht zum Theil aus dem oben Angefuͤhrten hervor; mehr wird es durch fol— gendes Reſultat erſichtlich. Schroͤfl verkauft in feiner Handlung viele in- und auslaͤndiſche Garten-, Feld- und Blumen-Samen. Im vorigen Jahre hatte er 6 Carviol-⸗Arten, 8 Kohl: Arten, 4 Arten Kohl: rabi, 5 Kraut-Arten, 10 Rettig-Arten, 11 Rüben Arten, 7 Zwiebel-Arten, 7 Arten Wurzelgewaͤchſe, 15 Salat-Arten, 28 Arten Gemuͤſe-, Gewürz: und Mit jedem Tage [reitet man unvermerkt dem Zlele näher, das man ſich mit männlis cher Kraft und Beſonnenhelt aufgeſtekt hat. Ernſtlices Wollen, geregelte Thatkraft, begleite ſtets unſer Streben hleuleden! 177) Herr Ignaz Krenz, Realitaͤten-Beſizer zu Marburg in Steyer „ 12 kr. 178) Herr E. v. G. 1 fl. 12 kr. mit dem Motto: Vlelbedeutend und ſchoͤn find Florens liebli⸗ che Kinder. 179) Herr J. v. V. 188 mit dem Motto: Wer das Schöne pflegt und mehrt, Iſt allein des Schönen werth. 180) Herr Joh. Nep. Rupprecht, Kaufmann zu Neutitſchhein in Maͤhren 2 fl. — kr. mit dem Motto: 2 fl. er kr. 179 Arzneikraͤuter, 15 Arten Gewaͤchſe mit fleiſchigen Fruͤchten, 10 Arten Huͤlſenfruͤchte, s Arten diſtel— artige Gewaͤchſe, 2 Arten Futter-Ruͤben, 2 Futter— Kräuter-Arten, und 110 Gattungen der vorzuͤglich— ſten Blumen- und Zierpflanzen-Samen, nebſt meh— rere Gattungen Baum- und Gehoͤlz-Samen. Dann ſind in ſeinem Garten verſchiedene Pflanzen, Blumen und Obſtbaͤume zum Kauf zu haben, wie Zwerg—äſo hochſtaͤmmige ſezbare Baͤume; ferner verſchiedene Arten Blumen-Zwiebeln, ein-, zwei und dreijaͤh⸗ rige Hollaͤnder-Spargelwurzeln, u. m. a. Obgleich Herrn Schroͤfls Gartenpflanzung und Samenhandlung mit den großen Handelsgaͤrten, Handelsgaͤrtnern und Vegetabilien » Handlungen , des Auslandes in keinen Vergleich geſezt werden kann; obgleich ſein Unternehmen auch mit den be— deutenden Etabliſſements dieſer Art in Ungarn, wie z. B. mit den großen Samenhandlungen in Peſth, wie mit der großen Handelsgaͤrtnerei des Herrn Woitschek in Presburg, der feinen ſehr großen und eigentlichen Handelsgarten und ſeine Samenhand— lung als ein rationeller Kunſt- und Handelsgaͤrtner mit umfaſſender Kenntniß und ausgedehntem Be— triebe ſchon lange in ein ſyſtematiſches Großes ge— bracht hat, nicht verglichen werden kann: ſo gebuͤhrt ihm doch für die angeregte Idee und für den gemach— ten Anfang in dieſer Provinz das Lob, und ſein mit ſo vielem Fleiße betriebenes Unternehmen iſt in dieſem Lande bemerkens-, lobend: , und nachahmungs— wuͤrdig. Geſchrieben zu Agram, Eude Sept. 2828. Michael v. Kunitsch, Profeſſor, Mitglied der praktiſchen Gartenbau— Geſellſchaft, correſpond. Mitglled des Gar— tenbau: Vereins in Berlin und Ehren— Mitgited der Mufitvereine zu Gratz und Varasdin. — Wäre der Verein Auch noch fo klein, Doch dränge ein Mein Senfkoͤrnlein. Wuͤnſch' diefem gleich An Folgen reich Der Freunde Streben, 131) Herr B. G. „ Ne mit dem Motto: Zur Gründung Frauendorfs. 2 fl. — kr. Ueber die Erziehung der Schalotten und einiger andern Zwiebelgewaͤchſe. Unter den Zwiebelgewaͤchſen findet in Hinſicht der Tiefe, in welcher ſie in der Erde ſtehen wollen, ein bedeutender Unterſchied Statt, welcher bisher bei ihrer Kultur nicht gehoͤrig beachtet worden zu ſeyn ſcheint, woraus dann nicht ſelten nachtheilige Folgen entſtanden ſeyn moͤgen. Eine Beſchwerde meines Gaͤrtners, daß der größere Theil der Schalotten ſeit einigen Jahren durch Faͤulniß zu Grunde gegangen ſey (was auch in den benachbarten Gaͤrten ſehr oft der Fall gewe— ſen war), fuͤhrte mich zuerſt auf dieſen Gedanken, und veranlaßte die Verſuche, welche der Gegenſtand dieſes Aufſazes ſeyn werden. Die Zwiebeln waren uͤberall nach der Vorſchrift der Lehrbuͤcher uͤber den Gartenbau zwei bis drei Zoll tief gelegt worden, und dieſem Umſtande ſchrieb ich das Mißrathen der Ernte zu. Einige Schalottenzwiebeln wurden daher, ſo viel, als es ſich thun ließ, in die einzelnen Keime zertheilt, auf oder vielmehr über die Oberfläche des Bodens geſezt. Die Unterlage derſelben beſtand in einer fetten Erde, welche zu ihrer Unterſtuͤzung um ſie an— gehäuft wurde, bis fie ſich gehörig bewurzelt hat— ten. Dann nahm man dieſe Erde mit der Hake und der Gießkanne wieder weg, ſo daß die Zwiebeln ganz uͤber den Boden hervor ſtanden. Das Wachsthum dieſer Zwiebeln glich Anfangs dem der gemeinen Zi⸗ pollen ſo ſehr, daß ſie kaum davon zu unterſcheiden waren, bis die zahlreichen Keime, welche jede Scha— lottenzwiebel treibt, die Geſtalt unregelmaͤßig machte. Indeſſen blieb ihr Anſehen immer von allen denen, welche mir fruͤher zu Geſicht gekommen waren, ver— ſchieden, indem ſie viel breiter und nicht ſo lang wa— Ehret die Frauen, ſie flechten und weben Roſen und Lilten in's ird ſche Leben. 182) Herr Franz de Paula Pach mayer, Pfarrer des Cameral-Marktes Apathin in Ungarn 4 fl. 40 kr. mit dem Motto: honorentVr ad eLeVentVr VULIa ConaMNlI- na fraVenDorfensla! Lafst fraVenDorf Vnsern CentraLpVnCt Iezt eln zVeltes paraDles VerDen! (25°) 180 — — ren. Qualitat beffer aus, fo daß ich dieſe Methode jedem Gaͤrtner empfehlen kann. Einige ähnliche Verſuche wurden mit den Hya— zinthen-Zwiebeln gemacht. Eine gewiſſe Anzahl ließ ich nach der gewöhnlichen Vorſchrift in die Erde eingraben, und andere ganz oberflaͤchlich ſezen, ſo daß die Erde zwar Anfangs um ſie angehaͤuft, ſpaͤ— ter aber wieder hinweggenommen wurde; auch hier war der Erfolg, daß die leztern kraͤftiger wuchſen und beſſer bluͤheten, als die erſtern. Ein ſehr nahr— hafter Kompoſt, der ungefaͤhr aus gleichen Theilen Erde und Kuhmiſt beſtehen mochte, ſchien dieſen Zwiebeln ſehr gut zu thun, welche in einer aͤußerſt kurzen Zeit viel zum Hervortreiben der Blaͤtter und Bluͤten verbrauchen, erſtere nach der Bluͤte nur kurze Zeit behalten, und daher wahrſcheinlich mehr Nah— rung beduͤrfen, als ihnen bei der gewoͤhnlichen Be— handlungsweiſe zu Theil wird. Zwar treiben dieſe und einige andere Zwiebelgewaͤchſe Blaͤtter und Bluͤ— ten eben ſo kraͤftig hervor, wenn ſie blos auf Waſ— ſer geſezt werden, als wenn ſie in gutem Bo— den ſtehen; allein dieſes Wachthum beſteht eigent— lich nur in einem Austreiben, bei welchem die Or— gane der Pflanze blos aus dem bereits angeeigneten Stoffe gebildet werden; und es iſt ſehr zu zweifeln, daß in ſolchen Faͤllen der geringſte Theil von neuem Nahrungsſtoff von der Pflanze aſſimilirt werde. Im lezten Fruͤhjahre erhielt ich auf meine Bitte eine ſehr ſchoͤn bluͤhende Hyazinthen-Pflanze, welche auf Waſſer getrieben war, eben als ihre Bluͤten zu verwelken anfingen. Ich nahm dieſelben ſogleich ab, ließ aber den Schaft ſtehen, und ſezte die Pflanze aus dem Waſſergefaͤße in einen Topf, der hinrei— chend groß war, um ihre Wurzeln aufzunehmen. Die Ernte fiel dabei ſowohl in Quantitat als Es wurde ſodann eine gewiſſe Menge von dem nahre haften Kompoſt, deſſen ich oben erwaͤhnte, nach und nach in den Topf gethan, und zwiſchen die Wurzeln geſpuͤlt, welche von einander entfernt gehalten wure den. Die Zwievel ſelbſt blieb außer der Erde, mit welcher fie nicht in Berührung kam, da ſich zwiſchen ihr und dem Kompoſt eine duͤnne Lage von leichtem trokenen ſandigen Lehm befand, mit welchem auch die Zwiebel ſelbſt dünn bedekt wurde. Da die Wurs zeln gewohnt geweſen waren, im Waſſer zu leben, ſo wurde der Kompoſt Anfangs ſehr naß gehalten, und die Menge des Waſſers allmaͤhlig vermindert; auch wurde die Pflanze, da die Blaͤtter dem Lichte nur wenig ausgeſezt geweſen waren, ſo lange unter Glas gehalten, bis dieſe abſtarben. Die Zwiebel fand ich hierauf bei der Unterſuchung ſo dicht, und ſcheinbar ſo vollkommen, als wenn ſie in derſelben nahrhaften Erde gekeimt haͤtte, in welcher ſie erſt ſpaͤter wuchs. Das Waſſer veranlaßte in dieſem Falle das Hervortreiben der Wurzeln und die Ent— wikelung der Blaͤtter, und war ſo das Mittel, die Organe zu bilden, welche neuen Nahrungsſtoff auf— zunehmen und zu aſſimiliren vermochten, allein es ſelbſt hat außer einigen darin befindlichen Unreinig— keiten, wahrſcheinlich nicht das Mindeſte von orga— niſirbarer Materie geliefert. Man darf daher nicht die Bildung der Organe mit der Thaͤtigkeit derſelben, wenn ſie gebildet ſind, verwechſeln, wie dieß bisher gewoͤhnlich geſchehen, beſonders von Chemikern, welche die Wirkung der Blaͤtter auf die ſie umge— bende Luft zu erforſchen ſuchten, daher ſie denn auch fo verworrene und widerſprechende Reſultate ers hielten. Es iſt mir die Behandlung ganz unbekannt, durch welche die Zwiebeln verſchiedener Blumengewaͤchſe ä — — ————————ñ—.bn— 18 5) Herr Johann v. Hoffmann, Beſizer der Herrſchaft Altmannsdorf naͤchſt Hetzendorf bei Wien mit dem Motto: 50 fl. 9 11 Auf Deutſchlands Anthellnehmung im Vertrauen Willſt Du, mein Freund! ein Glashaus Dir erbauen, Das man mit vollem Recht alsdann Das deutſche Glashaus nennen kann. Beharrlichkeit und Fleiß Dir zu belohnen, Wird Flora bald auf deutſchem Boden thronen. Denn Deutſchlands Söhne wollen dieß doch nicht, Daß man von fremder Pracht, und nie von deutſcher ſprſcht. Drum will ich auch nicht lange mich beſinnen, 181 —ͤ — in den Händen der Niederlaͤndiſchen Gärtner eine weit größere Vollkommenheit erreichen, als in denen unſerer einheimiſchen; allein ich vermuthe, daß jene ſie auf einem ſehr tiefen, fetten Boden ziehen, mit welchem die Zwiebeln aber nicht ſelbſt in Ber tuͤhrung kommen, ſondern durch eine duͤnne Lage von trokenem Sand davon getrennt find, mit wel— chem fie auch ſelbſt dünne oder theilweiſe bedekt wers den. Ich bin um ſo mehr geneigt, dieß zu glauben, da die aͤußern Haͤute der hollaͤndiſchen Blumenzwie— beln mit denen der Schalotten, welche ganz der Sonne nnd der Luft ausgeſezt waren, viele Aehn— lichkelt haben. T. A. Knight, Eſq. Sicheres Mittel zur Vertilgung der Ameiſen. Auf die in Nro. 19 der Gartenzeitung 1826, vorgekommene Nachfrage um ein ſicheres Mittel wi— der die Ameiſen, finde ich die in Nro. 16 der Gar— tenzeitung 1822, und Nro. 52. 1328 darauf erfolg⸗ ten Beantwortungen zwar richtig; jedoch wird es manchem Gartenliebhaber, der mit ſolch ſchaͤdlichen Thieren belaͤſtiget iſt, ſehr lieb ſeyn, ſie auf eine noch leichtere Weiſe und mit ganz geringen Koſten vertilgen zu konnen. Dabei wird fo verfahren: Man laſſe ſich bei einem Toͤpfer irdene runde Scha— len, von ohngefaͤhr 14 Zoll Höhe und 2 oder 5 Zoll Weite, inwendig mit dem Boden 1 Zoll ausglaſirt, verfertigen, felbe ringsum von oben mit 8 oder 10 Einſchnitten, in der Form eines diken Mefferrüfen in gleicher Weite 4 Zoll tief, ſammt einem irdenen Dekel (gleich einer Hafendeke) welcher aber weiter ſeyn muß, als die Schale, damit bei Regenwetter das Waſſer nicht in ſelben ſize, ſondern uͤberlaͤuft, verſehen. Dann kaufe man ſich in der Apotheke 1 Loth Fliegenſtein, mehr oder weniger, je nachdem man mit dieſen ſchaͤdlichen Thieren viel behaftet iſt, zerſtoſſe ſelben fein zu Pulver, lege in jede ſolche Schale einen guten Meſſerſpiz voll, gieße Honig oder Zukerwaſſer 4 Zoll darein, ruͤhre es gut durch einander, und ſtelle es ſo zugedekt unter den Baum, nahe an den Stamm, wo ſich die Ameiſen befinden. Sie freſſen von dieſem Mixtum ſehr gierig, indem ſie durch die ſchon beſchriebenen Einſchnitte ein- und auslaufen, und fleißig auch ihren Jungen mittheilen, wodurch die ganze Brut vernichtet wird. Iſt dieſe ſo zubereitete Speiſe ausgeſogen, und zeigen ſich noch mehrere von dieſen Gaͤſten, ſo wiederhole man das Verfahren ſo lange, bis man alle Ameiſen gaͤnz— lich vertilgt ſieht. Da ſich dieſes Mittels leicht bei Orangerie-Topf— Baͤumchen, wie bei großen Baͤumen ohne viele Muͤhe anwenden läßt, und man auch auſſer Gefahr iſt, daß Bienen hievon Antheil nehmen koͤnnen, ſo wuͤn— ſche ich, daß hieruͤber mehrere Verſuche angeſtellt werden: es wird die gehabte kleine Muͤhe gewiß lohnen. Indem ich mich dieſes Mittels ſchon mehrere Jahre bediene, und es erprobt gefunden habe, ſo rechne ich mirs zur Pflicht, es den Gartenfreunden hiemit oͤffentlich mitzutheilen. Bog eu. Xaver Albert, Handelsgaͤrtner und Mitglied der praktlſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft. Sicheres Mittel, die Maulwurfsgrille leicht zu vertilgen. Die Maulwurfsgrille, Grillenſchneke, (Accheta grillotalpa), Erdkrebſe, welche ſich feit Jahren im⸗ r . . T Tan a Te Den Namen eines deutſchen Freundes zu verdienen; Nimm, edler Freond! im echten deutſchen Skun, Als Prleſter am Altar, meln kleines Opfer hin! Wird einft des Tempels Ruhm im Ausland widerhallen, So hoͤret Deutſchland es mit Wohlgefallen. Des Stifters Namen prelſ't die Naswelt in dem Bau; Doch über Alles ſtrahlt der Name einer Frau, Durch Deren Huld ſich Frauendorf erhoben; Wer koͤnate da noch etwas Fremdes loben, Wenn er die Spenderin der ſchoͤsſten Blüten denkt, Mit welchen fie bie Welt, die jubelnde, beſchenkt? WU WED WA we BE WE we EB 182 mer mehr vermehrt, vereitelt oft in den Gärten durch ihren Fraß die ganze Hoffnung und den Wunſch ei— nes Gartenfreundes. Da durch dieſes ſchaͤdliche Thier nicht nur allein Gemuͤſe, ſondern auch Blumenpflanzen, Zwiebel und Knollen, kurz, was ihm durch ſeinem Gang in den Weg koͤmmt, angenagt und meiſtens ganz abgefreſſen, werden, welches der Fall noch aͤrger iſt, wenn ſich ſelbe in Treibbeeten oder ſonſt warmen Kaͤſten, wel— che unter andern mit ſeltnen Stopfern verſehen ſind, einſchleichen, wodurch der Blumenfreund ſich oft durch ein einziges Exemplar, welches auf ſolche Weiſe zernichtet wird, ſeiner ganzen Hoffnung beraubt findet, ſo muß man vorzuͤglich auf deſſen Vertilgung ſehen. Um dieſem ſchaͤdlichen Thiere ſo viel als moͤglich vorzubeugen, dienet Folgendes: Sobald man einen friſchen Gang gewahrt, oder kennt, daß eine Pflanze angenagt iſt, faͤhrt man mit dem mittern Finger in den Gang und damit ſo fort bis die Hoͤhlung gerade in die Unterflaͤche der Erde geht. Man bohret mit dem Finger zugleich die Hoͤhlung, damit kein Koth in daſſelbe rolle, nimmt ein Blatt von einem Birn— Baume (da dieſe am Beſten gebuchtet ſind) ſtekt ſel— bes in das Loch, gießt 4 Eßloͤffel voll Leinoͤl mit beiläufig 1 Seidl Waſſer miteinander hinein, und in Zeit s Minuten koͤmmt es ganz zornig heraus (wenn es anders im Loche iſt) wo es von ſelbſt todt wird, indem der kleinſte Tropfe Oel, der es nur trifft, ſei— ne ganze Aus duͤnſtung hemmt und folglich zu Grunde gehen muß. Auf dieſe Weiſe kann man ſich manchen Tag von 20— 30 ſolchen Gaͤſten befreien, welches auch eine ſchoͤne Unterhaltung gewährt. Es iſt aber noch beſſer, wenn dieſes Verfahren ſchon in den Fruͤhlingsmona— ten vorgenommen wird, indem ſelbe noch nicht ſo in Menge vorhanden ſind, wie ſpaͤter, wo ſie ihre Eier gelegt, und folglich ſchon Junge der Menge nach ha— ben. Durch fleißiges Wiederholen dieſes Mittels, und durch Vermeidung des Pferdeduͤngers, welcher bei vielen Gärten Statt findet, und als Hauptſtoff zu ihrer Vermehrung beihilft, kann man ſich in kurs zer Zeit von dieſen ſchaͤdlichen Gaͤſten befreien. Obiger. Ueber das Ranken der Zwergbohnen. Keine Klage der Gärtner koͤmmt bei der Kultur ihrer Gaͤrten, beſonders beim Gemuͤſebau, haͤufiger vor, als die über das Ranken der Zwergbohnen, und ich ſelbſt muß in dieſe Klage mit einſtimmen. So verſchiedene Sorten ich nach und nach von dieſer Art Bohnen angeſchafft habe, ſo fand ſich doch nach zwei und drei Jahren dieſeUnart bald mehr, bald weniger bei ihnen ein; beſonders bemerkte ich dieſes bei der Schwert Buſchbohne. Dieſe rankte bisweilen fo, daß ihre Stauden voͤllig damit uͤberwachſen wurden, und die unter ihnen gewachſenen Bohnenfchoten verſchim— meln und verfaulen mußten. Bei dieſer Zwergbohne wurde endlich das Ran— ken fo arg, daß ich fie vor drei Fahren gänzlich zuruͤk— legen mußte. Dafuͤr wurde mir die ſchwarze ameri— kaniſche (florentiniſche) Zwergbohne empfohlen, die ich auch legte und im 1 und 2 Jahre nichts vom Ranz ken derſelben ſpuͤtte. Allein in dieſem lezt verfloſſe⸗ Jahre fing auch dieſe haͤufig zu ranken an. Da ich ein großer Liebhaber von dieſem Garten— Gemuͤſe bin, wie es viele mit mir ſeyn werden, ſo wollte ich mir dieſes Jahr einen großen Vorrath da— von zu verſchaffen ſuchen, und dieſes Fruͤhjahr viele Ur.... ——-—ẽ. r. ñ] Ü ¼Ä——— * * Nein, nicht getaͤuſchet hat mich mein Vertrauen Auf deutſche Männer und auf deutſche Frauen. Von allen Selten kommen Liebesſpenden, Geſendet von der Freund ſchaft theuren Händen. Die Muſe ſelbſt verſchoͤnert manche Gabe, Wie ich ſie nimmer zu erwidern habe. So rein, fo klar, fo edel, fo gediegen! Wer laͤſe ſolch' ein Lied nicht mit Vergnügen? O könnt' ich ſolcher Gaben mich erfreu'n! 185 Bohnen, beſonders Zwergbohnen, legen, die ich deß⸗ wegen vorziehe, weil man dabei des Stengels entuͤ— brigt ſeyn kann; allen mir mangelte es an hinreichen— dem Samen. Ich griff alſo zu den alten zuruͤkgeleg— ten Buſchſchwertbohnen, und zu noch einigen vor 3 Jahren geernteten ſchwarzen amerikaniſchen Buſch— Bohnen. Beide Sorten legte ich auf eigene dazu be— ſtimmte Beete, mit dem Vorſaze, ſie gut zu pflegen, damit ich ſie bis zum Aufgehen braͤchte; ich legte ſie darum ſpaͤt, damit ſie mehr Waͤrme in der Erde zum Aufgehen erhalten möchten, und ließ fie dabei fleißig begießen. Sie kamen zwar langſam, aber meiſtentheils alle zum Vorſchein, und ſobald ſie hinreichend einge— wurzelt waren, fo holten fie beinahe die früher gelegs ten ein, und — rankten nicht, auch nicht eine einzige! Das Wunderbarſte dabei war, daß die ſchwarzen amerikaniſchen, die ich drei Jahre hinter einander allemal vom Ueberbleibſel zu Samen gelegt hatte, hier und da rankten. Was mag nun wohl die Urſa— che davon ſeyn? — Ich weiß von dem Nichtranken der alten Samenbohnen keine andere zu finden: als die Ruhe, die ſie ein und zwei Jahre genoſſen hatten, und alſo von dem Ranken der neuen Samenboh— nen: daß ſie von der, den Jahren nach zu fruͤhe ge— regten Vegetation in der Bohne herkomme, die nun in Geilheit aufſchießt, und wenn ſie in guten Boden kommt, immer fort waͤchſt, und dieſe Unart des Ranz kens annimmt; da im Gegentheil der Keim in der zwei⸗ und dreijährigen Bohne langſamer gewekt und in ſeiner anfaͤnglichen Vegetation durch das mehrere Austroknen des Samens aufgehalten, dann aber mehr in ſeiner eigenthuͤmlichen Kraft bis zur nahen Bluͤtenzeit fortzuwirken angetrieben, und gleichſam vor der Zeit Schoten zu machen, uͤbereilt wird, die jedem Gewaͤchſe beſtimmt iſt. Freilich iſt es immer mißlich, alten und wohl gar zu alten Samen von dieſer Gemuͤſeart im Gar— tenbau anzuwenden, beſonders wenn die zum Boh— nenbau erforderliche Witterung nicht zuſagt. Hier muͤßte alsdann um ſo viel mehr Aufmerkſamkeit und Muͤhe angewendet werden, als ſonſt, undes laͤßt ſich damit zum Gedeihen des Gemuͤſebaues immer auch viel ausrichten. Vielleicht haben Liebhaber des Gemuͤſebaues gleichfalls ſchon dieſe Erfahrung gemacht, oder er— halten hiedurch Gelegenheit, ihre Aufmerkſamkeit darauf zu richten; wie dem auch ſey, ſo wird entwe— der die meinige dadurch widerlegt oder beſtaͤtiget werden; es wird immer etwas Gutes und vielleicht endlich ein richtiges Mittel, das Ranken der Buſch⸗ Bohne zu verhindern, herauskommen. Wenn das waͤre, ſo haͤtte ich wenigſtens Gelegenheit hierzu ge— geben, was mir indeſſen genug ſeyn wird. S. Etwas fuͤr Melonenliebhaber. Melonenkerne von guten Sorten noch im Herbſt vor Eintritt des Minters in guten, fetten, ſonnenrei— chen, windſtillen aber nicht naſſen und geduͤngten Boden an Ort und Stelle gelegt, und nicht umge— ſezt, liefern fruͤher herrliche reife Fruͤchte, als jene mit Fleiß und Treue im Frühjahr ausgelegten Me⸗ lonenkerne, ſogar noch fruͤher als die ins freie aus— geſezten Melonenpflanzen, und brauchen weniger Wartung. Franz Hefner, uͤrſtlich v. Batthyäni'ſcher Hofgaͤrtner sam und Mitglied ic, EEE EEE ER ‚a,mmimra·˖ kA === UU TR Moͤcht' ich eln ſolcher Mufenpriefter ſeyn! x Bald würden Florens Kinder würdig wohnen. Pomona würde deutſchen Fleiß belohnen. Und Deutſchland hörte dann mit Wohlgefallen Der Deutſchen Ruhm im Ausland widerhallen! Dann wuͤrde auch dle edelſte der Frauen Auf Frauendorf mit Mutterliebe ſchauen. 184 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Praktiſche Erfahrungen.) Ja der vor⸗ trefflichen Frauendorfer Gartenzeltung, von der ich zu⸗ fällig den Jahrgang 1826 und 1327 geleſen, finde lch fo manches Gute, aber auch fo Manches dem Zweifel Unterworfene; fo viele Schriftſteller, unter leztern aber noch keinen Germers hauſen aufgeführt, ich beſize dieſes Werk — es heißt „der Hausvater in ſyſtemati⸗ ſcher Ordnung“, beſteht aus 5 Bänden, babe nach deſſen im aten Bande befindlichen Anwrifungen in frühern Jahren manche Verſache angeſtellt, und gefunden, daß die Verjüngung mit der Fruchtbarkeit verbunden wer⸗ den kann. An Blrubaͤumen habe ich, als ich noch in meiner vorigen Lage war, die Probe gemacht. Das Abziehen der Haut bis aufs Fleiſch, von der Krone bis zur Wurzel, bezwekt nicht allein die Tragbarkeit, ſondern auch die Verjüngung des Baumes; da das Abziehen der Haut aber ſehr vorſichtig behandelt werden muß, well, wenn man nur mit dem Finger während der Arbeit an dem entlederten Baum antrifft, der Flek ſichtbar bleibt, und kein Hinfuͤhren des Safts mit der Feder, die einmal entſaftete Stelle bedekt, ſo bin ich auf den Gedanken gekommen, dleſe Arbeit an einem mit harter Rinde bewachſenen, wenig zutragenden Birnbaume zu erleich— tern, zu dem Ende nahm ich im Sommer (ich glaube 1814) mit einem Schulzmeſſer, wie es die Buͤttcher haben, die harte Rinde von der Krone bis zur Wur— zel ab, dann ging ich mit dem Gartenmeſſer weiter, nahm immer medr und mehr von dleſer nun weicheren Rinde — bis auf ben reinen Baſt, der den Saft des Stammes bedekt, dieß hatte die Folge, daß ſich nicht nur keine neue Rinde wieder anſezte, ſondern auch, daß der gebliebene Baſt gleid im zweiten Jahre beim Fortwach— fen des Bumes ſelbſt zerplazte, ſich nach und nach ſelbſt abſchaͤlte, der Stamm jezt gar alle Rinde — auſſer der, die er ſich jezt ganz dunn neu formirte, dafteht, und mit feinen Fruͤchten fortwährend wuchert. Bei dieſem Ver- fahren läuft man nist Gefahr, den Saft zu beſchaͤdi⸗ gen, und dieſe Arbeit kann zu jeder Zelt vorgenommen werden; noch im Jabre 1827 fand ich dleſen Baum ganz rein und ohne Moos auſaz. Auch habe ich mir viele Mühe gegeben, dlejenfgen Birngattungen,Bonchretien c. welche urſpünglich innen ſteinig find, durch das Okuliren auf mehrmal veredelte Staͤmmwen zu erzielen. Ueber das Reſultat wels lch nichts zu ſagen, glaube aber, daß es gelungen ſeyn mag, was ich jezt, da ich felt 41 Jahren meinen fruͤhern Wohnort und meine Befizungen verlaſſen, nicht mehr zu ermitteln vermag. Bäume von Moos zu befrelen durch Kalkwaſſes und Urkn, dürfte nach Germershauſens Bemerkung wes nigſtens im Großen nicht anzurathen ſeyn, wuͤrde auch ganz entbehrt werden können, wenn die Stämme, ja fogar die ſtarken Aeſte, bis auf den Vaſt abgeſchalt würden, Eden fo dürfte das Flſcher'ſche Fruchtband zu entbehren ſeyn, wenn noch die Aeſte durchs Drehen zum Tragen geiwangen werden können, was viel elufacher und ohne alle Umftände iſt; dergleichen Proben konnen lelcht und ohne Aaſſehen zu erregen gemacht werden, ich habe da⸗ zu kelne Gelegenhelt mehr, beſchäftige mich jezt ledig⸗ lich mit Kulttolrung der fo dankbaren Nelken und Aus titel mit unter. Zu meiner Nelkenerde, die aus ganz magerem faſt grauem Sande beſtand, nahm ich vor et⸗ wa 6 Jahren eine alte Lehmwaand, alljährig mehrere Karten Straſſenkoth, und laſſe alliährig entweder im Herbſt oder Fruͤhjahr mein ganzes Gaͤrtchen mit reiner lebendiger (d. h. nicht ausgelaugter) Aſche überfieben. Dafür bekomme ich jaͤhrlich ſchoͤnere Blumen, kenne kel⸗ nen Felnd, als eine kleine Raupe. Mit Sonnen-Auf⸗ gang bin ich in meinem Gartchen, meine erfte Arbelt iſt die Abſuchung der Regenwürmer, die noch in Paa⸗ ren ſich begattend liegen, ſich aber wahrſcheiulich durch die Aſche ſeht vermindern. Die zweite iſt das Abſuchen dle⸗ ſes Raͤupchens, welches zu dieſer Tageszeit gewoͤhollch ſich um die oberſte Blatterſpkzen geringelt halt. Von ſonſtigen Feinden kenne ich keinen, außer dem Mehl: Thau, ſch fand aber auch nur 2 Siöte damit belegt, und bel der Unterſuchung, die Wurzeln krank. Wenn nun in meiner jezigen Lage und bei meinem Alter Germershauſen's Haus vater bei mir ohne Nuzen liegt, ich aber welchen dadurch zu ſtiften wünſche, fo uͤberma⸗ che ich Ihnen dleſes Werk zur Vermehrung der daft: gen Buͤcherſammlung, mit der innigften Bitte, ſolches als einen Beitrag meines Eifers zu allem Guten und Nuͤzlichen guͤtlgſt annehmen zu wollen, aber, vorausge- fest daß Sie dies Werk noch nicht beſizen, mir ein gu⸗ tes Aurifel dafür beizulegen. HKoz min im Sroßherzogthum Poſen. ? Kerſchner, koͤnlgl. Inqulſitorkats Protokollfuͤhrer. Charade. Natur in deinem Feier : Kleide Bift du fo lieblich und fo ſchön, Und baft die erſten Sylben beide In Gärten, Wleſen, Feld und Halde Zu deinem Schmuk dir aus erſebn. Die dritte hat voll bittere Tropfen Des Schitſals Hand mir oft gewährt, Und unter bangem Herzens Klopfen Hab lch ſie dennoch ausgeleert. Das Ganze iſt die zarte Hülle Workn das Erſte bold gedeiht. Bls ſich's in feiner Schͤnhelt-Fuͤlle Zum Schmuk der Mutter lieblich weiht. Yuflöfung der Charade im vorigen Nro: Gartenbaugeſellſchaft. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau, Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis iſt in gauz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrel, Allgemeine dentſche Garten Z aß t un g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Franendorß VII. Jahrgang. N.. 24. 13. Juni 1820. Inhalt: ueber den Anbau der Gewuͤrzpflanzen. (Schluß.) Ueber den Anbau der Gewuͤrzpflanzen, (Sich Uu ß.) 6) Koriande r; Schwindelkdrner. (Corian- drum sativum L.) — Ein Sommergewaͤchs, das häufig auf den Feldern, aber nicht in Gärten aus gebauet wird. — Der Gebrauch des reifen Sa— mens zur Wuͤrzung mancherlei Speiſen, iſt allgemein bekannt. — Das gruͤne Kraut des Koriander hat einen unangenehmen ſtinkenden Wanzengeruch, der den Maulwuͤrfen beſonders zuwider iſt; man kann alſo (wie mehrere Erfahrungen bewieſen haben) dieſe damit vertreiben, wenn man es in ihre Löcher ſtopft. Selbſt an ſolche Orte, wo Koriander geſaͤet iſt, kommt kein Maulwurf. 2) Kümmel. (Carum carvi L.) — Ein zweijaͤhriges Gewaͤchs, das allgemein bekannt iſt. Er liebt einen fetten, etwas feuchten, ſchwarzen oder lehmigten und mit etwas Sand vermiſchten Boden, und wird entweder in der Mitte des Maͤrz und zu Anfange des April, oder — welches noch vorzuͤg— licher iſt — im Auguſt etwas dünne auf ein kleines Beet geſaͤet, und mit dem Rechen untergeharkt. Nach 9 bis 10 Tagen pflegt der Same aufzugehen, und nun haͤlt man die jungen Pflanzen blos von al— lem Unkraute rein. Hat man im Auguſt geſaͤet, ſo bleiben die Pflanzen den Winter uͤber auf ihrem EEE EEE RUE — —ðö . ———— I — ⏑ erſten Plaze ſtehen, und werden hernach im Mai des folgenden Jahres verpflanzt. Iſt die Aus ſaat aber im Fruͤhjahre geſchehen, fo iſt vor Johannis nicht an das Verpflanzen zu denken; denn bevor die Wurs zeln nicht wenigſtens die Staͤrke eines thoͤnernen Pfeifenſtiels erlangt haben, iſt es nicht rathſam, ſie zu verſezen, weil ſonſt zu viele ausgehen wuͤrden. Das Beet, worauf ſie gepflanzt werden ſollen, muß etwas tief gegraben und recht loker gemacht werden, und dann ſezt man ſie nach einem milden Regen, mittelft des Pflanzſtokes 8 bis 10 Zoll von einander in Reihen, nachdem man vorher die Wurzeln von allen Nebenzaſern gereiniget, und das Kraut bis auf 41 Zoll verſchnitten hat, und ſchlaͤmmt ſie gut ein. Nach 14 Tagen, wenn die Wurzeln angewachſen find, werden fie behakt und gejätet, und dieß wie⸗ derholt man vor dem Herbſte noch ein- oder zweimal. Bel dieſer Behandlung erreichen die Wurzeln die Staͤrke eines Daumen, und koͤnnen nach Michaelis aus dem Boden genommen und im Keller im Sand aufbewahrt werden; man kann ſie aber auch ſtehen laſſeu, und nach Maßgabe des Beduͤrfniſſes nach und nach herauslangen, nur ſtellen ihnen in dem Boden die Engerlinge ſehr nach. ö Wer den Kuͤmmel blos des Samens willen bauen will, verfaͤhrt im Ganzen eben fo, nur brau⸗ chen dann die Wurzeln nicht ſo weit auseinander CCC AA A ET Een Nachrichten aus Frauendorf. Die etſten Seiden bau⸗ Ver ſuche in Frauen dorf. In dieſen Blättern iſt ſchon mehrmalen von den Vortheilen der Seidenzucht in Verbindung mit dem Gartenbau die Rede geweſen. Belde ſchiken ſich auch ſehr wohl zaſammen, ja die Seldenzucht kann ohne Gartenbau wohl faſt gar nicht beſtehen — ſeit dem der Gartenbau das ſo wichtige Surrogat des Maulbeerbau⸗ mes geliefert hat. Die genelgten Leſer werden ſich noch unferer Anzeige S. 564 dleſer Blätter vom Jahre 2326 erinnern, woſelbſt es wörtlich heißt: „Dem Herrn Dr. Sterler, könfglihen Botaniſt und Mitglied der Sei⸗ denbau-Deputation in Münden, iſt es nach unzähligen Verſuchen gelungen, ein ftellvertretendes Mittel für die Maulbeerblaͤtter zu entdeken, wodurch der Selden- Zucht eine neue Epoche herbeigeführt werden wird, da nicht nur die Seidenraupen dieſes neue Futter dem (24) 2 11 un 1 0 * 7 ® a, N gepflanzt zu werden, ſondern eine Entfernung von 6 Zoll iſt ſchon hinreichend dazu; und dann bleiben die Wurzeln den Winter uͤber in der Erde ſtehen, da- zu begießen. traͤgt Samen, weßwegen man ſie nicht mehr ab— ſchneiden darf. mit ſie im folgenden Fruͤhjahre ihre Stengel treiben, bluͤhen und Samen tragen koͤnnen. 6. Am Beſten behandelt man den Kuͤmmel, in Anſe⸗ hung der Erziehung im Garten, eben fo wie den, Sellerie; in dieſem Fall erhaͤlt man im Herbſte große ſchoͤne Wurzeln zum Verſpeiſen, und die ge— ringern werden zur Erziehung des noͤthigen Samens zum Gewuͤrze, den Winter hindurch in der Erde ge— laſſen. — Der Gebrauch des Kuͤmmels als Ge— wuͤrz iſt allgemein bekannt. 8) Loͤffelkraut. (Cochlearia 5 L.) — Dieſe vortreffliche Pflanze waͤchſt in den noͤrdlichen Gegenden von Europa am Seeſtrande wild, laͤßt ſich aber auch ohne groſſe Muͤhe in Gaͤr— ten aus Samen ziehen. Die Blätter, welche fie unten an der Wurzel treibt, find herzfoͤrmig, rund⸗ lich, ungetheilt, am Rande mit 7, faſt unmerklich callöfen Einkerbungen verſehen, und fizen auf langen Stielen, ſo daß ſie beinahe die Form eines Loͤffels haben; die Stengel find roͤthlich, faſt einen Fuß lang, mit laͤnglichen ausgehoͤhlten Blättern ohne Stiel umgeben, die Bluͤten aber weiß. Es gibt als Salat oder auf Butterbrod genoſſen, eine fehr _ heilſame, der Faͤulniß widerſtehende Speiſe ab, wird aber auch außerdem noch auf vielerlei Weiſe gebraucht. Es verlangt einen fetten, feuchten, lo— keren und — der Erdfloͤhe wegen — ſchattigen Bo— den. Man ſaͤet es, wie den Rapunzel, entweder im Fruͤhjahre — April und Mai — oder, wenn man es zeitig im Fruͤhjahre verlangt, zu Ende des Auguſt, ohne den Samen einzuharken. Er liegt 6 bis 8 Wochen in der Erde, ehe er aufgeht, und muß daher fleißig begoſſen werden. Nach dem Auf— Id em gl 80 2 8 N 38 gehen hat man weiter nichts zu thun, als die Pflanze vom Unkraute rein zu halten und fleißig Im zweiten Jahre bluͤht ſie und Der Same dauert nur zwei Jahre. — Die Blaͤtter gebraucht man als Gewuͤrz im Fruͤhjahr zu Kraͤuterſalaten, mit, den, jungen Blaͤt⸗ tern des Sauerampfer, der Gartenkreſſe, Pimpi⸗ nelle ꝛc.; oder nebſt Spinat, Kerbel, Peterſilie ꝛc. zu fruͤhzeitigen Gemuͤſen. Loͤffelkraut, Peterſilie, Gartenkreſſe und etwas Zwiebeln zuſammengehakt und mit Eſſig und Baumdl zu Haͤring gegeſſen, iſt ein Reizmittel des Appetits. Auch gebraucht man die Blaͤtter zu Kraͤuterwein und Kraͤuterbier. Fuͤr den Wintergebrauch werden ſie getroknet. 9) Majoran; Doſten. (Origanum L.) — Man hat in der Gaͤrtnerei zwei Arten deſſelben: a) Den Sommer- oder gemeinen Majoran. Ori- ganum Majorana L. .) p) den perennirenden oder Winter: Maire 7 Majoranoides Willd., es kann aber auch Orig. Maru L. ſeyn. Bloß (ſ. deſſen Gartenkunſt I. S. 248.) nimmt ihn für Orig. heracleo- ticum L. an. Es liegt an ſeiner genaueren Kennt— niß hier wenig, denn als Gewuͤrzpflanze ſteht er dem erſtern weit nach. Der Same des allgemein bekannten Sommer: Majoran (von dem hier nur die Rede iſt) behaͤlt ſeine keimende Kraft hoͤchſtens nur 2 Jahr, und man muß ſich daher bei dem Einkauf wohl vorſehen, keinen al— ten und verlegenen Samen zu bekommen; je ſtaͤrker der Geruch deſſelben iſt, deſto beſſer und friſcher iſt der Same. — Man kann den Samen auf folgende Art ſelbſt ziehen: Am Ende des Auguſts ſaͤet man etwas Majoranſamen in einen Blumenſcherben oder Kaſten, in gute mit Flußſand gemiſchte Erde und . I NT CE TANTE TEL — — . — k ᷑ — — DI Io bisherigen vorzleben, und dabei weniger Krankheiten unterworfen find, fondern auch eine ausgrzefhner ſchoͤne und gute Seide liefern, wovon bereits Proben an Se. Majeſtät den Köniz eingefendet wurden, die vollen Bei⸗ fall erhielten. Ein Hauptvortheil iſt üͤbeigens noch, daß die Seldenzucht ſchon im vächſten Jahre im Großen unternommen, und dabei doppelte und in manchen Ge—⸗ genden auch ſelbſt dreifache Ernte an Selde gewonnen werden kann, während der ſich ſehr ſpaͤt belaubende Manlbeerbaum nur eine Ernte geſtattet, und erſt nach 10 bis 20 Jihren dem Pflanzer einigen Vorthell abwirft.“ Wir find fett dem unzähligemal aufgefordert wor— den, das neu entdekte Surrogat der Maulbeerbaum— Blätter als einen hoͤchſtwichtigen Gewinn für die ganze Menſchheit näher zu bezeichnen; namentlich wurden wir beſonders aus nörtlisen Gebkras-Gegenden darum angegangen, wofelbit man diefe Entdekung für eine hoͤchſt wohlthätige Erſchetnung erkannte. Allein das Gehelm— niß, obwohl es uns bekannt war, war nicht unfer,fons dern des Herrn Dr. Sterlers Eigenthum, und lag unantaftbar beim koͤniglichen Miniftertum des Innern zur nähern Erprobung, Das Siegel tft nun gelost; 18 7 verzieht die aufgegangenen Pflaͤnzchen ſo weit, daß die ſtehen bleibenden 24 Zoll von einander entfernt ſind. Wenn ſich im ſpaͤten Herbſte ſtarke Froͤſte einſtellen wollen, ſo bringt man das Gefaͤß mit den Pflanzen in eine ungeheizte, aber froſtfreie Kammer ans Licht, und begießt fie hier nur zur allerhoͤchſten Nothdurft ſehr ſpaͤrlich: denn fie ſollen hier nicht wachſen, ſon— dern ſich nur am Leben erhalten; auch muß man-ihe nen bei gelinder Witterung durch Oeffnung der Fen— ſter Luft geben, damit ſie nicht verzaͤrteln und weich werden. Im Maͤrz oder April, wenn der Erdbo— den wieder offen iſt, pflanzt man fie in gehoͤriger Ent— fernung ins freie Land, in eine warme und vor Nord— und Oſtwinden geſchuͤzte Lage, wo ſie nun ihren Wachsthum fortſezen, bald bluͤhen und vollkommen reifen Samen liefern. Zur Erziehung des Samens im Großen und zum Verkaufe, gehört ein Miftbeets, — Die uͤbrigen zum Anbau des Majoran noͤthigen Regeln, und daß er des Jahrs zweimal abgeſchnit— ten werden kann, ſind allgemein bekannte Sachen. Eben ſo bekannt iſt auch der Gebrauch der Blätter des Majoran zu Saucen und zur Wuͤrzung ver— ſchiedener Speiſen. 70 40) Pfefferkraut; blreitblaͤttrige Kreſſe. (Lepidium latifolium L.) Dieſe perennirende Gewuͤrzpflanze mit eirund-lanzetfoͤrmigen, unzer— theilten und ſaͤgeartig gezaͤhnten Blaͤttern, waͤchſt hie und da in Europa in ſchattigen und feuchten Ge— genden wild; fie war aber auch ehedem mehr als jezt, als Gartengewaͤchs bekannt. Sie gedeihet in jedem Boden, dem es nicht an der gehörigen Feüch— tigkeit fehlt, die ſie liebt; am Beſten aber in einem guten fetten Erdreich, wo ſie bis 5 Fuß hohe Sten— gel treibt, und aus ihren Wurzeln ſtark wuchert. — Anbau und Fortpflanzung derſelben geſchieht durch ihre jungen Wurzelſproſſen, die im Fruͤhjahr Jedermann macht Gebrauch von der aufs Glüklichſte er: probten Bewährung einer der wohlthaͤtigſten Entdekun— gen unſers Jahrhunderts; ja die Leichtigkeit und Zus verläßfgtelt der Anwendung dleſer Entdekung machte ſich ſelbſt vor geloͤſetem Siegel Bahn und Weg zu al— len Seiden bau-Beflieſſenen in Bayern, und eilte von da der Pubitzität kus Ausland vor, fo daß es vielleicht Keinem unſerer verehrten Leſer mehr unbekannt ſeyn mag, daß das entdekte Surrogat nichts anders, als — die Skorzonete- oder Schwarzwurzel, (Scorzonera hispa⸗ nica) ſey. g oder Herbſt abgenommen und weiter verpflanzt wer- den; uͤberhaupt kann das Pfefferkraut im Garten eben ſo behandelt werden, wie der Dragun. — Ge— brauch: Wurzeln, Blaͤtter und Samen haben im troknen Zuftande einen pfefferartigen Geſchmak, und koͤnnen daher bei der Wuͤrzung der Speiſen die Stelle des Pfeffers vertreten. Die jungen gruͤnen Blaͤtter geben dem Kraͤuterſalat, Kraͤuterſuppen und gemiſch— ten Gemuͤſen einen angenehmen aromatiſchen Ge— ſchmak; und zum Einmachen der Gurken, fowohl mit Waſſer als Eſſig, ſind ſie als Zuthat ſehr zu empfehlen. Zum Mariniren des Lachſes, der Haͤ— ringe ꝛc. ingleichen zum Einpoͤkeln des Rindfleiſches, nimmt man die getrokueten Blätter des Pfeffer— krauts. — Es iſt Schade, daß dieſes nuzbare Ge— waͤchs, durch haͤufigeren Gebrauch auslaͤndiſcher Gewuͤrze, in unſern Gaͤrten und Kuͤchen in Ver— geſſenheit gekommen iſt. — Fuͤr den Winterge— brauch conſervirt man die Blaͤtter auf die nemliche Art, wie bei dem Dragun angegeben iſt. 11) Pfeffer muͤnze; engliſche Münze, (Mentha piperita L.) — Dieſes perennirende Gewaͤchs gehört mehr unter die Arzuei- als Gewürze Pflanzen, und wird auch in der Folge unter jenen naͤher beſchrieben werden. — Der Gebrauch deſ— ſelben in der Kuͤche als Gewuͤrze, ſcheint noch wenig bekannt zu ſeyn, da man es in keinem Kochbuche er— waͤhnt findet; ein geſchikter Koch kann aber mit den gruͤnen oder getrokneten und zu Pulver geriebenen Blaͤttern deſſelben, ſeinen Suppen und Saucen ei— nen unnachahmlichen haut-gout geben. Der Ge— ſchmak der Blaͤtter iſt ſtark wuͤrzhaft und brennend auf der Zunge; aber in kleinen Quantitaͤten als Würze an gruͤne Kraͤuterſuppen, Kraͤuterſalate und Saucen, geben ſie dieſen einen vortrefflichen Ge— ſchmak. Auch koͤnnen ſie zur Verbeſſerung des Diefe Entdekung iſt unſchaßbar, da die Skorzonere fo leicht wie Untraut gezogen werden kann, das Futter für die Selder wuͤrmer welt frühzeitiger, als der Maul: beerbaum liefert, keinem Froſtſchaden, wle diefer aus— geſezt iſt, und eine doppelte Jahres-Selden Ernte ‚ges ftattet, weil die Seldenwürmer, wenn man für ſie zum Zweitenmal Futter hat, auch zum Zweiten, ja in man⸗ wer Gegend ſelbſt zu Dristenmale ihren Berufs- und Funktions Kreislauf machen, was man fie aber beim Maulbeerbaum⸗ Futter nicht thun laſſen kann und darf, weil der Maulbeerbaum, wenn man ſihn zum Zweiten⸗ 5 (240 188 — Geſchmaks zum Einmachen der Gurken (beſonders der Eſſiggurken), Mariniren der Fiſche und Einpds keln des Fleiſches gebraucht werden. In der Kons ditorei bereitet man davon die bekannten Pfeffer muͤnzkuͤchelchen, die die Eigenſchaft haben, daß fie bei trokner heißer Witterung den Mund kuͤhlen und den Durſt loͤſchen; dem Gärtner thut ein grünes Blatt der Pfeffermuͤnze, das er langſam kauet, die nemlichen Dienſte. l 12) Poley; Poley-Muͤnze. (Mentha Pule- Sium L.) — In England, Frankreich, der Schweiz, und an einigen Orten Deutſchlands, waͤchſt dieſe Pflanze wild; ſie wird aber auch als Gewuͤrzpflanze in den Gärten kultivirt. — Die 1 Schuh langen Stengel breiten ſich auf der Erde hinaus; und tragen ſtumpf eifdrmige, etwas ge⸗ kerbte Blaͤtter. Die Pflanze gedeihet vorzuͤglich in einem fetten, feuchten Boden, fie kommt aber auch in jeder andern Erdart gut fort, wo es ihr nur nicht an Feuchtigkeit fehlt. — Der Anbau und die Fortpflanzung des Poley ſind aͤußerſt leicht, indem die auf der Erde liegenden Stengel Wurzeln ſchla— gen und neue Pflanzen bilden, die man im Fruͤhjahr abloͤst und weiter verpflanzt. Auch vermehrt ſich die Pflanze ſehr ſtark aus ihren Wurzeln. — Man gebraucht die gruͤnen Blaͤtter zur Wuͤrzung in Kraͤu— terſuppen, Pfannkuchen ꝛc. — Getroknet verlieren fie viel von ihrer Kraft; will man alſo auch im Wins ter grüne’ Blätter haben, fo muß man eine alte Pflanze in ein Gefaͤß mit Erde ſezen und in einer warmen Stube durchwintern. 15) Rosmarin. (Rosmarinus officinalis. L.) — Es gibt verſchiedene Abaͤnderungen deſſel— ben: mit dem vergoldeten und verſilberten Blatt; mit breiten und ſchmalen Blättern 1e, Der Stamm wird bei uns 6— 7 Fuß hoch, und kann ſowohl py⸗ ramidenfoͤrmig, als am Spalier gezogen werden Im Orient, als dem Vaterlande des Rosmarin, wird der Stamm ſo ſtark, daß muſikaliſche Inſtru⸗ mente daraus verfertigt werden. — Der Anbau des Rosmarin aus dem Samen iſt langweilig und unſicher; denn da er in unſerm Klima ſelten reift, und daher meiſtens vom Auslande bezogen wird, ſo hat man immer zu fuͤrchten, daß man veralterten Samen bekommt, der nicht mehr aufgehet. St cherer iſt die Vermehrung deſſelben a) durch Stekrei⸗ fer. Man ſchneidet im Fruͤhjahre ein und zweijähs rige Zweige ab, benimmt ihnen ſo tief, als ſie in die Erde kommen follen (2 Zoll tief) die unteren Blaͤt⸗ ter, und ſtekt ſie entweder in Blumenſcherben, oder an einen warmen Ort im Garten ins Land. Bei dem Abnehmen der Blätter muß man behutſam vers fahren, um weder die Rinde noch die Keime am Zweige zu verlezen; auch darf man in der erſten Zeit bei trokner Witterung das Begießen nicht vergeſſen. Das Zerkauen und Zerknirſchen des untern Theils am Zweige, ingleichen das Spalten deſſelben und Einlegen eines Haferkorns, ſind unzwekmaͤßige, mehr ſchaͤdliche als nuͤzliche Operationen. b) Durch Abſenker. Man waͤhlt hierzu die untern Zweige, ſchneidet ſie, wie bei den Nelkenſenkern, 1 Zoll lang ein, und bringt den Einſchnitt zwei Zoll tief in die Erde. Im September werden die Senker vom alten Stok abgeſchnitten. — Der Wachsthum des Rosmarin wird ſehr befoͤrdert, weun man ihn den Sommer über ins freie Land verſezt; vor dem Winter muͤſſen aber, ſowohl die alten, als jungen Pflanzen wieder in Gefaͤße und an einen froſtfreien Ort gebracht werden. Man hebt ſie zu dem Ende zu Michaelis (damit ſie ſich noch vor Winters an ihrem ————————ĩ———————— — ————— male feiner Blätter beraubte, zu Grunde gehen würde, ausgenommen man hätte fo ausgedehnte Maulbeerbaͤum'⸗ Pflanzungen, daß man die Blätter des erſten Triebes ſparen könnte. Allein wie lange muß man warten, bis man ſolche Baum- Anlagen in die Höhe bringt. Die Skorzonere hingegen llefert ſchon im zweiten Jahre Futter, und kann ſchuell und leicht äkerweiſe angezogen werden. — Und da die Skorzonere auch noch obendrein einen haus wirthſchaftlichen, und einen mediziulſchen Ge⸗ brauc hat, fo dürfte ihr Anbau eine wahre Fundgrube für die Landwirthſchaft ſowohl, als für Induſtrie ſeyn. An dieſem neu entdekten Surrogat müſſen auch alle Widerſprüche von ſelbſt ſcheitern, well fett dem Jahre 1826 alle Arten Verſuche jeden Zweifel gehoben nnd die erwuͤnſchteſten Nefultate geliefert heben. Auſſer den vorgenommenen Verſuchen beim General-Comlité des landwirthſchaftlichen Vereins in Bayern widmeten der ſtreugſten Prüfung noch viele Privaten dle umſtaͤndllchſte Genauigkeit und Sorgfalt. Unter Andern hatte unſer verehrliches Mitglied die Frelfrau von Aretin, Witt⸗ we des vertwigten Fretherrn und zk. b. Mlnſſters und Geſandten bei der hohen Bundes verfammlung zu Frauk⸗ 189 — — neuen Ständorte bewurzeln koͤnnen) mit fo viel Erde an den Wurzeln als moͤglich aus, und pflanzt fie in Gefäße, die der Größe ihrer Wurzeln angemeſſen find. Sie muͤſſen hier eine Zeitlang ſtark begoſſen und im Schatten gehalten werden: ſobald ſich aber ihre niederhaͤngenden, welk gewordenen Spizen wieder erhoben haben, ſo bringt man ſie auch wie— der an Luft und Sonne, fo lange, bis ſich ſtarke Froͤſte (einige Reife ſchaden ihnen nichts) einſtellen. Das beſte Winterquartier für fie, iſt in Ermangelung eis nes Glashauſes, eine trokne, froftfreie Kammer, deren Fenſter eine Lage gegen Mittag haben; fehlt auch dieſe, ſo muß man ſie nothgedrungen in einem guten troknen Keller durchwintern. Dumpfig und feucht darf ihr Winteraufenthalt nicht ſeyn; denn wenn ſich Moder und Schimmel an die Rinde der— ſelben anſezt, ſo loͤst ſich die leztere ab und der Stok geht ein. Das Begießen darf im Winter nur nothduͤrftig und mit Vorſicht geſchehen, damit kein Waſſer an Blaͤtter und Stamm kommt; beſſer iſt es immer, wenn der Rosmarin im Winter zu troken als zu feuchte ſtehet. — Am Haͤufigſten verdirbt der Rosmarin, wenn er im Fruͤhjahre zu bald und mit einem Mal an die freie Luft gebracht wird; dieß gilt be— ſonders von denen, die im Keller durchwintert wurden und die, des Lichts ungewohnt, im An— fange ſelbſt den Sonnenſchein nicht vertragen koͤn— nen. Man fucht fie daher nur nach und nach an die freie Luft zu gewoͤhnen, und erſt im Mai, wenn keine Nachtfroͤſte mehr zu fuͤrchten ſind, werden die Stöfe wieder ins freie Land verſezt. — Der Ges brauch der Blätter des Rosmarin zum Einpdkeln des Rindfleiſches, Einmariniren der Fiſche, Einle— gen der Eſſiggurken ꝛc. iſt bekannt. Auch find fie ein wichtichtiges Handelsprodukt und werden aus furt, großartige Verſuche angeſtellt. Dieſe edle Dame, welche, wie die Bauernzeltung aus Frauendorf vom vorigen Jahre ſich ausdruͤkt, auf ihrem Gute Haidenburg vuach echter Sitte deutſcher Frauen in zurüfgezogener Thaͤtigkeit ganz ihren Kindern und der Haus: und Lands Wirthſchaft lebt,“ entſchled ganz und vollſtaͤndig jede Streitfrage über die Auslaͤnglichkeit und Genüglicteit des Surrogates. — Dieſelbe fuͤtterte mehrere tauſend Seidenwürmer in zwei geſonderten Abtheilungen, die Einen mit Schwarzwurz- und die Andern mit Maul⸗ beerbaum⸗ Blättern. Die Geſundheit und der Appetit Spanien und Italien zu ganzen Ballen nach Ham⸗ burg zum Handel gebracht. 14) Saturei; Zatrei; Kölle; klein Pfeffer⸗ Kraut; Bohnenkraut. (Satureja hortensis.) Dieſes Sommergewaͤchs iſt aus dem ſuͤdlichen Eu ropa als Gewuͤrzpflanze in unfere Gärten gekom⸗ men, und iſt jezt an vielen Orten weniger bekannt als vormals; viele Gartenbeſizer kennen es kaum dem Namen nach. — Anbau: der Same, der nur 1— 2 Jahr feine keimende Kraft behält, wird im Maͤrz oder zu Anfang des Aprils in gute Garten— Erde, in freiem Lande, eben ſo wie der Majoran geſaͤet und geht bald auf; in der Folge vermehrt ſich der Saturei ſelbſt, durch feinen haufig ausfal— lenden Samen. Er blüht im Junius, und in die- ſer Zeit ſchneidet man die Zweige zum Troknen, bis auf einige Augen ab, die nun neue Zweige bringen. Der Samen reift im Auguſt oder September, wel- ches man an dem Abſterben der Pflanze und an der braunen Farbe der Samen erkennt. Die Stengel werden nun behutſam abgeſchnitten, und ſogleich zum Troknen auf ein Tuch oder Papier gelegt: weil der reife Samen bei der geringſten Bewegung, oder wenn man die Stengel in verkehrter Richtung (mit den Spizen nach unten) hält, leicht ausfällt. — Gebrauch: In der Kuͤche wird der Kraͤuter des Saturei, ſowohl gruͤn, als getroknet und zu Pulver gerieben als Gewuͤrz gebraucht; vorzuͤglich gibt es in kleiner Quantitaͤt den gruͤnen Bohnen oder Phaſeolen einen vortrefflichen Geſchmak, und daher wird es auch an einigen Orten Bohnenkraut genannt. Außerdem wird es auch gruͤn als Würze zu den Kraͤuterſalaten und Kraͤuterſuppen benuzt, und getroknet und zu Pulver gerieben, dienet es im Winter zur Wuͤrzung einiger Suppen, Saucen ꝛc. und der eingemachten Bohnen, denen der Würmer blieben ſich bei einem Futter wie beim andern gleich; die Seide fand ſich bei eigens hierüber vorgenommener Prüfung von Sekte der Seldenbau-De⸗ putatlon zu München von beiden Arten von glelcher Guͤte. Wir wachten ſolche Verſuche heuer ln Fravendorf; koͤnnen bisher aus eigener Erfahrung Alles beſtaͤtigen, was Andere vor uns bereits als bewährt erprobt und angeruͤhmt haben, weßhalb wir auch geſonnen find, die Seldenzucht zu Frauendorf künftig ins Große zu 190 es ihren verlornen ade Geſchmak zum Theil wieder erſezt. 15) Schwarzkuͤmmel. Nigella L. — Ein Sommergewaͤchs, von dem folgende zwei Arten in Deutſchlands Gaͤrten allgemein bekannt ſind. a) Die damaſceniſche Nigelle; Nigella damascena L. Der Same iſt weniger Gewuͤrzhaft, als von der folgenden; man hat aber eine Abart davon mit gefuͤllten Blumen, und dieſe wird als Zier— pflanze, unter dem Namen Jungfer oder Braut in Haaren, in den Gaͤrten gezogen. b) Die gemeine Nigelle, oder der eigentliche Schwarz— Kuͤmmel. Nigella sativa L. Dieſer wird ſeines wuͤrzhaften Samens wegen, ſowohl in Feldern als Gaͤrten angebauet. Die Franzoſen geben ihm den vielſagenden Namen Poivrette toute Epice (nicht Tous des pieces, wie ihn ein ſchaͤzbarer Gartenfreund in ſeinem Pflanzen-Verzeichniſſe nennt.) Nur von der leztern Art iſt hier als Gewuͤrzpflan— ze die Rede. — Ihr Anbau im Garten macht we— nig Muͤhe. Man ſaͤet den Samen im April an Ort und Stelle, verzieht in der Folge die Pflanzen, daß ſie ein Fuß Raum bekommen, und haͤlt das Land vom Unkraut rein. Im Junius erſcheinen die Bluͤten und im Auguſt reift der Same. Man erkennt das Leztere, wenn die Samenkapſeln aufbrechen wol— len und der Same ſchwarz ſieht; dann iſt es aber auch die hoͤchſte Zeit zur Ernte, weil ſpaͤterhin und wenn ſich die Kapſeln völlig geoͤffnet haben, der Same leicht ausfaͤllt. — Gebrauch: der zerſtoſ— ſene Same hat beinahe den Geruch der Cardemonen, und man kann ihn uͤberall anwenden, wo man dieſe zu gebrauchen pflegt; Vorurtheile haben ihm aber - noch wenig Eingang in die Kuͤchen gewaͤhrt. 16) Senf. Sinapis L. — Ein Sommergewaͤchs. a) Der braune oder ſchwarze Senf. Sinapis nigra. Mit braunen Samen. b) Der weiße (gelbe engliſche) Senf. Sinapis alba. Mit gelben Samen. — Der erſte iſt ſchaͤrfer; von dem leztern ſieht aber das Mehl und die dar— aus bereitete Moutarde fihöner. — Der Anz bau des Senfs beſchaͤftiget vorzüglich die Feld— gaͤrtnerei; man benuzt lieber den Raum im Gar— ten beſſer, und kauft den Samen zum Gebrauch in der Küche, der allgemein bekannt iſt, von anz dern. 12) Spanifcher Pfeffer. Capsicum annuum L. Als Gewuͤrzpflanze iſt er feiner beißenden, brenn— enden, der Geſundheit ſchaͤdlichen und dennoch ge— ruch- und geſchmakloſen Eigenſchaften wegen, gaͤnz— lich aus dem Garten und der Kuͤche zu verbannen. Auch als Zierpflanze hat er, beſonders in ſolchen Gaͤrten, wo Kinder hin und wieder gehen, ſchon man— ches Unheil angeſtiftet. Den Beſchluß der Gewuͤrzpflanzen machen der Knoblauch und Rokenbollen. Die uͤbrigen Lauchar— ten koͤnnen, da ſie oft auch als Gemuͤſe dienen, nicht ausſchließlich zu den Gewuͤrzpflanzen gezaͤhlt werden. Auch iſt ihr Anbau ſchon im I. Jahrgange dieſer Blaͤtter angegeben, und der Gebrauch derſelben iſt allgemein bekannt. 18) Salbei. Salvia officinalis L. — Ein all⸗ gemein bekanntes perennirendes Gewaͤchs, von wel— chem es einige Varietaͤten mit bunten Blaͤttern gibt, die als Zierpflanzen in den Gaͤrten gezogen werden. Die gemeine gruͤne Salbei wird am Beſten aus dem 4 Jahre dauernden und nach 10 Tagen aufgehen— den Samen erzogen. Die Vermehrung derſelben treiben, worin, wie wir hoffen, uns viele Leſer nachfol— gen werden, wenn fie hiemit die leichte Ausfuͤhrbar— keit vermittelſt des Sarrogates der Skorzonera kennen gelernt haben und bedenken werden, daß ſich keine Art von Induſttie leichter in's Werk richten läßt und ſchnel⸗ ler rentirt, als die Seldenzucht unter der jezt er⸗ fundenen Erleichterung durch das Surrogat des Futters. Zwar erklärte ſelbſt der Entdeker Herr Dr. Ster— ler (gegen uns muͤndlich), daß er ſein Surrogat kelneswegs als ein die Maulbeerbaum Blätter gänzlich entbehrlich machendes Futter angeſehen wiſſen wolle, fondern nur als eine Aushilfe in allen den Fällen, wo Maulbeerbaum-Blaͤtter mangeln, hauptſaͤcllch bei der— ſelben gehemmter oder ganz zerftörter Vegetation durch Kälte im Frühjahre, wo oft die ganze Seldenwuͤrmer— Brut wleder verhungern muß. Wenn biefe beſcheldene Erklarung auch wirklich feine weltere Ausdehnung erprobt hätte, wäre die Ent— dekung unſchaͤzbar. Aber es befindet ſich, daß die Skor⸗ 191 durch Zerthellung der alten Stoͤke iſt zwar weniger muͤhſam und langweilig; aber die Stoͤke find auch weniger dauerhaft, als jene, die aus dem Samen gezogen ſind. Die lezteren zeichnen ſich, als wirk— liche junge Pflanzen, durch einen ſtarken Wachs— thum und durch Vollkommenheit, ſowohl der Zweige, als Blaͤtter aus, und widerſtehen jeder unguͤnſtigen Witterung im Winter; die erſteren hingegen tragen, als Theile eines alten Stokes, alle Kennzeichen ei— nes kraͤnklichen Alters an ſich, und ein unguͤnſtiger Winter kann die ganze Anlage ruiniren. — Der Same wird im Fruͤhjahr in ein gutes, lokeres und fettes Erdreich dünne aufgefäet und nur flach mit Erde bedekt. Den Sommer uͤber wird das Beet vom Unkraute rein gehalten, und im Auguſt werden die Pflanzen nach einem vorhergegangenen durch— dringenden Regen an Ort und Stelle 1 Schuh weit verpflanzt. Im folgenden Jahre kann die Salbei im Julius ſchon zum erſten Mal abgeſchnitten wer— den, wobei man aber zu beobachten hat, daß den Zweigen einige der unterſten Augen gelaßen werden, aus welchen ſie neue Zweige treiben. Im dritten Jahre bringen die Pflanzen im Junius ihre Bluͤten; man zeichnet daher einige der beſten zur Erziehung des Samens aus, und die uͤbrigen werden jezo zum erſten und am Ende des Auguſts zum zweiten Mal abgeſchnitten. Im vierten Jahr verfaͤhrt man auf gleiche Weiſe und macht zugleich wieder eine neue Saat zur Erziehung junger Pflanzen; denn im fuͤnf— ten Jahr laͤßt der Wachsthum nach, und man muß daher auf eine junge Anlage denken, die den Abgang der alten Pflanzen ſogleich erſezt. — Die abgeſchnit— tene Salbei wird in der Luft und Sonne getrofnet, und an einem troknen Orte entweder zum Gebrauch oder zum Verkauf aufbewahrt. — Der Gebrauch der Salbei, als Gewuͤrze in der Kuͤche, iſt allgemein zonera unwiderſprechlich die Maulbeerbaumblätter gänz— lich entbehrlich mache, und gewiß um fo mehr noch, wenn erſt einige Generatlonen Seldenwuͤrmer blos nur mit dieſem Surrogate gezogen worden find, und fie bier— auf nach und nach ganz naturalifirt ſeyn werden, Damit jedoch wollen wir uns und den Seldenbau kelneswegs von der Maulbeerbaumzuycht los ſagen. Man thue Eines und unterlaſſe das Andere nicht! Zur Pflanzung der Maulbeerbaͤume, ſo wie zur Behandlung der Seldenwuͤrmer empfehlen wir 'dle er⸗ bekannt: als Arzneipflanze wird ſie in der Folge noch einmal erwaͤhnt werden. 19) Thymian. (Thymus vulgeris L.) — Ebenfalls ein allgemein bekanntes perennirendes Gewaͤchs. — Der 2 Jahr daurende und nach 8 Tagen aufgehende Same wird im April in fettes lokeres Land eben ſo wie der Majoran geſaͤet, und die erwachſenen Pflanzen werden im Auguſt bei ſchiklicher Witterung an Ort und Stelle (gemeiniglich als Einfaſſung der Rabatten und Beete) s Zoll weit verſezt. Auch laͤßt ſich der Thymian durch Zerthei— lung der alten Stoͤke vermehren; es verhaͤlt ſich damit aber eben ſo, wie bei der Salbei geſagt wor— den iſt. — Zur Erziehung des Samens zeichnet man einige Stoͤke aus, die den Sommer uͤber nicht be— ſchnitten werden duͤrfen. Nach der im Junius oder Julius erfolgten Blüte muß man wohl Achtung ge— ben, wenn ſich die Samen braun färben; dann werden die Stengel ſo wie beim Saturei behutſam abgeſchnitten und gleich auf Tücher oder Papier ges legt, damit der leicht ausfallende Samen nicht ver— loren geht. — Der Gebrauch des Thymian als Gewuͤrze, iſt allgemein bekannt. Hier iſt noch als allgemeine Regel zu erwaͤh— nen, daß alle perennirende Pflanzen, deren Zweige man im Sommer zum Gebrauch abſchneidet, nicht fpäter als in der erſten Woche des Septembers zum lezten Mal beſchnitten werden duͤrfen; denn geſchieht es ſpaͤter, ſo koͤnnen die Pflanzen entweder vor Win— ters gar nicht wieder treiben, oder der Winter uͤber— eilt ſie, ehe die jungen Triebe ſtark genug ſind den Froͤſten zu widerſtehen, und in beiden Faͤllen iſt das gaͤnzliche Verderben derſelben die ſicherſte Folge. „* munterte Seldenzucht in Bayern“ von He kurich von Nagel, Münden 48326. Ein ueueſtes Werkchen iſt 1829 zu Nordhauſen erſchkenen, unter dem Titel: Gründliche Anwelſung über die Erziehung und Behandlung des weißen Maulbeer baumes fo wle auch über die Erziehung der Seidenraupen, von C. G. Kettembell, (zwei Hefte.) Moͤge ſich die Seldenzucht bald einer allgemeinen Thellnahme erfreuen! 1 1052 Nuͤzliche Unterhaltungs - Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen (Benuzung des Gerber⸗Lohes.) Das Bere berloh wird, wenn es verarbeitet tft, gewöhnlich ganz weggeworfen, felten iſt es, daß man das feinere zur Beſtreuung der Pflanzen beuuͤzt; eben dieß Beſtreuen fährte mich zu dieſen folgenden Verſuch: Ich nahm das ausgeworfene feinere Loh, und unterlegte es einem gewöhnlichen Gartenbeete der Art, als man ein Miſt⸗ Beet mit Pferdedünger vorzubereiten pflegt, und farte Kraut, Kohl und Kohlrabi. Von gleichem Samen fäete ich ein ztes nicht mit Loh bereitetes Beet; aber wel⸗ chen Uaterſchied? Um 2 Dritttheile trug das zuberei⸗ tete Beet mehr Pflanzen; auch hatte dasſelbe bet 10 Tage an Wachsthum einen Vorſprung, und ſtrozte vol⸗ ler Geſundheit. Woher dieß? Auf das Erſtere, daß mehr Pflanzen waren, mag die Urſache darin zu finden ſeyn, daß dle Unterlage des Lohes die Inſekten verſcheut oder getödtet haben mag, daß das Wachsthum ſchneller ging, mag in den Waͤr⸗ meſtoff des Lohes ſelbſt gegründet ſeyn. Cremultz. J. 8-6 (Garten ⸗ Literatur) In Nro. 52, b. 8. des Jahres 12328 wird Kachlers Encyclopädiſches Pflan⸗ zen⸗ Wörterbuch allen Blumenliebhabern zur Anſchaffung empfohlen. Es hat allerdings manches Vorzuͤgliche ge⸗ gen viele andere der Art. Allein es will uns nicht in den Sinn, daß dieſes Woͤrterbuch, wie es in der ange⸗ führten Stelle heißt: ein klaſſiſches Werk und von unſterblichem Verdienſte ſey. Zur Klaſſlzitat wird mehr gefordert, als hier anzutreffen iſt; und um unſterbliche Verdlenſte zu ſammeln, bedarf es mehr, als einen Katalog zu formen. Daß es zur Zuſammenſtellung des Ganzen feiner fo großen Mühe bedurfte, wie in der Vorrede geſagt wird, iſt doch auch leicht einzufes ben; denn mit dem Nomenclatar von Steudel, mit dem Taſchenbuch von Berger in der Hand, ließ ſich das Ganze wohl ſchaffen. Doch, was am Melſten zu tadeln tft, das iſt Wergeſſen mancher ſchönen und bekann⸗ ten Pflanzen; fo fehlt Achillealegyptiaca welche in Oeſt⸗ teich wild angetroffen wird, und elne ſchoͤne Zierpflanze tft. Cactus alatus eine fehr bekannte Pflanze, faſt in fedem Haufe eingebürgert, fehlt in der Aufzeichnung, und {ft weder bel Cactus, Cereus, Epiphyllum noch bei Opuntia zu finden. Cypripedium album fft auch weggeblleben. Unker den Actden findet ſich Actäa spicata nicht, wie ſich uns ter den Wollſalaten die ſchoͤnen Speekes Andryala la- mata und ragusina auch nicht finden. Die benannte Acs ta iſt doch überall bekannt, Linns und Willdenow haben fie betzeichnet, und Mönd nennt fie Chris topho- Nana. — Auch iſt dle Kultur und der paſſende Boden nicht überall richtig tangegeben; z. B. Soldanella alpina wächſt, wie Daphne Cneorum nicht gerne in einem lokeren ſandigen, fondern in einem feuchten, mit Lehm gemffche ten Boden. — 8 In dem Polyglotten Lexikon find auch mehrere Su⸗ chen nicht anzutreffen; z. B. Faͤrber⸗Kamille, die doch als Anthemis tinctoria aufzufinden iſt. — Die Muͤhs den Namensgquell der Pflanzen beizuſezen, verdient An⸗ erkennung, ſo wie die Spielerei der Blumenſprachbe⸗ dentung auch Vielen nicht unlieb ſeyn wird. Zu Weißenſee in Thüringen erſcheint im Verlage des Herausgebers, Herrn Friedrich Häßler felt 4828 elne Blumenzeitung, die ihrem vorgeſtrekten Ziele zwar entſpricht, die aber, wenn fie ſich einen groͤßern Leſezirkel bereiten, und allgemeln wirkfem und nuͤzlich werden will, durch einen billigern Preis ſich Eingang verſchaffen muß. Denn was der Herausgeber in feines Anzeige von dem äußerft wohlfeklen Preis von 47 Gr. 9 Pf. halbjaͤhrig ſagt, das paßt wohl auf une fere liebe Frauendorfer Zeitung, die zum ahnlichen Preiſe woͤchentlich erſcheint, und Bogenweis, wo die Weiſenſeer nur in einem halben Bogen und alle zwei Wochen ſich zeigt. Kaffe Herr Häßler ſeise Blumen⸗ Zeltung alle s Tage zu dem nemlichen Preife erſchei⸗ nen, fo wird er ſich einer beſſern Thellnahme zu er⸗ freuen haben. Koͤln am Rheln. B. Cbat ade. Wetten wir um tauſend Sulden Daß das erſte Sylben⸗ Paar Ich dir ſchon genennt, und gar Auch das zweite, ohne Schulden. Doch dle fünfte mußt du rathem Du haſt ſie auf deinem Tiſch Oftmals eingemaht, oft friſch, Stets gekocht, und nle gebraten. Das Ganze Sf elne Pflanze. Kreuzuach. J. C. Kehr. Auflöſong dert Charade im vorigen Nro: Blumen- Kelch. — . r r. . ̃ ͤ ..: . og) In Commiſſion bei Fr. Puſtet in paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtamter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrei. Allgemeine deutſche N ur ten Herausgegeben von Ritt. 0, der praktiſchen Gartenbau s Gefellfchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. No. 25, 22. Juni 1829. Js halt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Neu angelegter Garten zu Torony in der Elſenburger Geſpaun⸗ ſchaft Ungarns, 1c. — Kultur und Beſchreibung einiger weſtindiſcher Pflanzen. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Wohlgeborn, Herr Frederik Ralisky, Kauf⸗ mann zu Philadelphia in Amerika. Hert Johann Baptiſt von Schmidt, k. k. Kaſſa⸗ Kontrolor auf den Cameral⸗Domaͤne Hradek iu Ungarn. N Herr Joſeph Hamann, Wirth und Gaftgeber, Realltaͤten⸗Veſtzer, Graͤflich von Londroniſcher Holz⸗ melfter und Gemeinde⸗Richter zu Malta⸗Unterdorf naͤchſt Gmünd in Kaͤrnthen. Herr Johann Nepomuk Rupprecht, Kaufmann zu Neutitſchhein in Maͤhren. Herr Carl Gottlob Welfe, Buchdruker in der W. Decker'ſchen Hofbuchdrukerel in Poſen, und Eigenthuͤmer daſelbſt. Herr Franz Tamme, Wunderzt zu Neuſchloß in Böhmen, 0 Neu angelegter Garten zu Torony in der Eiſenburger Geſpannſchaft Ungarns, des Herrn Grafen Johann v. Ni tz ky, Seiner k. k. Apoſt. Maieflät Kaͤmmerers, mehrerer loͤblichen Ge⸗ ſpannſchaften Gerichtstafel⸗Aſſeſſors, und Mitglied der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern. Nachdem Herr Graf Johann v. Nitzky, In⸗ haber der Herrſchaften Kertseligeth, Vämos, Tsapi, Belovär und Berzeocze, (Breßnitz) die lezt genannte Herrſchaft, welche mit einer Poſtſta— tion auf der Poſt-Route von Groß-Kaniſcha nach Fuͤnfkirchen, in der Schimegher Geſpannſchaft liegt, an den Herrn Grafen Ladislaus Festetits v. Tolna frei verkauft hatte, erkaufte er dafür im Jahre 18 20 in der Eiſenburger Geſpannſchaft ob Steinamanger, die an der nach Steyermark und Oeſterreich fuͤhrenden „Commerzialſtraſſe nahe an einander liegenden Gaͤr— ten Torony, Ondöd und Dozmath. Der Herr Graf verlegte feine ftabile Reſidenz nach Torony. Wohl war ein kleines, altbaufaͤlliges Schloß da; doch dieß konnte dem Herrn Grafen nicht genuͤgen. Im Jahre 1821 verwandelte der Herr Graf das alte Schloß durch einem ſo zu ſagen ganz neuen Bau iu ein anſehnliches, ſchoͤnes, bequemes herr— ſchaftliches Landſchloß in modernem Geſchmake. Des neuen Schloſſes vordere Hauptfronte iſt mit Nachrichten aus Frauendorf. Elulges äber Spedition und Preis der Garten ⸗Zeltung. ſelbſt nach Amerika's deutſchen Städten und größeren Ortſchaften ſoll dieſes Blatt berelts allgemei⸗ nen Eingang gefunden haben! Zu unferer beſten Ermunterung ſtelgt und feſtet die allgemeine Thellnahme an der Wirkſamkeit unſers a fortwachſend höher und ausgebreiteter. ns onderhelt auch erhält dieſe, gleich Anfangs mit fo gro: ßem Beifall aufgenommene allgemeine deutſche Garten⸗ Zeitung mit jedem Tige neue Leſer in Zugang, ja Elnes Theils mag dle im heurigen Jahre auffallend ſich vergroͤßende Zahl der Abnehmer weſentlich dem mit Schluß des vorigen Jahres erfolgten Aufhoͤren des ruͤhmlichſt bes kannten allgemelnendeutſchen Garten⸗Mag a⸗ zins zugeſchrieben werden, wofür die Gartenzeitung nun 25) einer ſchoͤnen Altan, und ob derfelben das Fronti— ſpice mit einer großen Uhr geziert; unterhalb iſt folgende Inſchrift geſezt: SIC DoMVs e prIsCIs Venlt reffeCta rVInls. In der Mitte zwiſchen dieſer Inſchrift iſt der Namenszug des Herrn Grafen, als Erbauers, und ob demſelben die Krone, beides aus eingemauerten Kanonenkugeln formirt. Der große Vorhof des Schloſſes bildet einen Halbzirkel, mit 27 gemauers ten vierekigen Säulen — zwiſchen denſelben gleichs förmige Staketenwaͤnde — eingefaßt; und auf allen Säulen ſtehen gleichfoͤrmige vierſeitige Laternen bes feſtigt. Des Schloſſes und Hofes Beleuchtung an gewiſſen Abenden gibt ein eben fo imposantes, als angenehmes Schauſpiel. Das Hauptthor des Hofes enthaͤlt das graͤfliche Wappen, ob demſelben ein Adler. An beide Seiten des Schloßhofes, in welchem vor der Hauptfronte des Schloſſes aufgepflanzte Ka— nonen ſtehen, legen ſich ſchoͤne Akazien-Waͤldchen ſymmetriſch an, unter denen Ruheplaͤze mit nied—⸗ lichen Tiſchen und Sizen angebracht find. Das ganze Schloß iſt mit einer gemauerten Baſtei um: fangen, in welcher ruͤkwaͤrts das Burgverließ. Der hintere, kleinere Hof ruhet auf der Baſtei. Hier iſt zu bemerken: 1) Der hintere, mit Akazien bewachſene Altan. 2) Die Sonnen-Uhr mit folgender Inſchrift: Horas non numero nisi serenas. 5) Die Blumen⸗Stellage. 4) Die ſchoͤne Baum-Partie am ſteinernen Tiſch. Der Herr Graf, der Religion mit Ehrerbiethung huldigend, richtete bei dem Bau des Schloſſes ſeine vorzuͤglichſte Aufmerkſamkeit dahin, daß er eine anſehnliche Schloßkapelle, die man mehr eine Schloßkirche nennen kann, erbauen ließ, ſelbe mit Gloken, Altar, O Stuͤhlen, Meß⸗ 194 ——— * Kleidern, und allen erforderlichen Paramenten fos lid, niedlich und geſchmakvoll einrichtete. Unge— achtet des Gottesdienſtes in der Pfarrkirche zu Doz- math, wohin Torony eingepfarrt ift ), läßt der Herr Graf an allen Sonn- und Feiertagen einen offentlichen Gottesdienſt, mit geſungener Meſſe und ungariſcher Predigt in ſeiner Schloßkirche abhalten, welchem er ſelbſt mit allen Schloß-Individuen bei⸗ wohnet. Die Bewohner dieſer Gegend ſind lauter Ungarn. Der Herr Graf verſchafft durch dieſe got— tesdienſtliche Anſtalt nicht nur ſeinem Schloßperſo— nale und den Bewohnern des anſehnlichen Dorfes Torony,fondern auch den Honoratioren und andern Einwohnern in der nahen Umgegend die ſchoͤne Ge— legenheit, leichter, bequemer und oͤfter dem Gottes- dienſte obliegen zu koͤnnen, als wenn ſie ſich in die entfernte Pfarrkirche nach Dozmath verfügen muͤß⸗ ten, beſonders in hartem Winter, oder wenn der naͤhere Weg durch das Thal durch ſchlimmes Wet— ter, tiefen Koth, oder groͤßes Waſſer ungangbar iſt. Nebſt dem wird in dieſer Schloßkirche auch dfters an Werktagen Meſſe geleſen, und das Volk hat auch da Gelegenheit zum Gottesdienſte. Der edle Herr Graf, innig von der Ueberzeugung durchdrungen, daß die ſanften und beſeligenden Lehren der heiligen Religion maͤchtig auf Herz und Gemuͤth der Men— ſchen wirken; daß durch ſelbe das Volk unterrichtet, belehret, gebeſſert, fuͤr das Gute empfaͤnglicher ge— macht, der Ausübung feiner Pflichten und einem ſitt— lichen Lebenswandel immer naͤher gebracht wird, begnuͤgte ſich nicht damit, blos eine Schloßkapelle fuͤr ſich zu haben, und eine Meſſe darin zu ſeiner Bequemlichkeit. Nein! Er erſtrekte ſeinen frommen und wohlthaͤtigen Sinn auf eine größere und aus— Nachricht über das Gartenweſen zurük erhalten. Es thut allen Girtenfteunden wohl, unter ſich nun einmal keine Geblets-Grenze mehr zu kennen! gegenſeltiger Mltthellungen zwlſchen Gartenfieunden geworden iſt. Andern Tells aber mag wohl auch die Wohlfeilhelt des Preiſes dleſe belſplelloſe Verbreitung begünftigen. Dem ſey, wle ibm wolle, fo erböbt ſich eben in dleſer Verbreitung der Werth des Blartes hauptſachlich, weil wir fo auch von den entlegenſten Ländern ſchnell wieder jede intereſfante tung menſchlicher Werke laufen menſchliche Unvollkommen⸗ heiten unter. Wir muͤſſen fortwährend Klagen vernehmen über an einigen Orten erfolgende aͤußerſt lang ame Spe⸗ dition, an andern über manke Ablieferung der Blätter, fo daß Zwiſchen-Numern ganz ausbleiben; wieder an andern über unverhältulßmäßige Vertheue tung dieſes Blattes. — — Wollen alfo diefen Gegenſtand einmal auch ganz eigens zur Sprache bringen, und zwar 195 — — —-—õ gedehntere gottes dienſtliche Anſtalt, an welcher feiz ne Unterthanen ſowohl, als die andern Bewohner des Ortes und der Umgegend Theil nehmen ſollen, und wobei das Volk durch lehrreiche Predigten belehret, im Glauben und in den Pflichten des Chriſtenthums ermuntert und geſtaͤrkt werden ſoll. An allen Vor— abenden der Sonn- und Feiertage im Jahre, wird in dieſer Schloßkirche das Volk durch ein Glokenzei— chen verſammelt; es werden Gebete abgehalten, und religidfe Lieder in der Landesſprache abgeſungen mit Begleitung der Orgel. Dieſen Andachts-Uebungen, de⸗ nen das Volk mit einem heiligen Eifer obliegt, woh— net der Herr Graf allemal ſelbſt mit ſeinen Offician— ten und dem ganzen Schloß s Perfonale andaͤchtig theilnehmend bei. Fuͤrwahr, ein eben ſo gutes und edles, als nachahmungswuͤrdiges Beiſpiel! Es kann hier nicht unberuͤhrt gelaſſen werden, daß Herr Graf Johann v. Nitzky bei den ſonn- und feiertägs lichen Gottesdienſten ſowohl, als bei dieſen woͤchent— lichen Abend-Andachtsuͤbungen, allzeit, wenn er anders nicht durch eine Unpaͤßlichkeit daran verhin— dert wird, ſelbſt die Orgel dabei meifterhaft ſpielet. Betrachte ich des Schloßes innere Gemaͤcher, mit Geſchmak und Eleganz eingerichtet, da finde ich treffliche Gemaͤlde; da finde ich des Grafen Schreib— und Studierzimmer, mit den beſten in- und auslaͤn— diſchen Zeitſchriften und andern Werken; da finde ich des Grafen auserleſene klaſſiſche Handbibliothek“), da finde ich des Grafen Zeichnungszimmer, mit allen Re= quiſiten der Zeichnungskunſt, trefflichen Plaͤnen und Zeichnungen von des Herrn Grafen eigener fleißiger Des Herrn Grafen Johann v. Nitzky große, aus 10,000 Bänden beſtehende Bliblkothek, hat ihr Lokal in einem abgefonderten herrſchaftlichen Haufe, dem Schloße gegenüber am obern Ende des Dor— fes; fie enthält alle Klaſſiker, Hiſtoriker, viele phi— loſophiſche, juridifhe und oͤkonomiſche Werke; meh— rere Manuffripte, eine Kleine Minerallenſammlung, und beſonders intereſſante Patrffikate. Kuͤnſtlerhand; da finde ich des Grafen Drechslerwerk⸗ ftätte, mit allen Werkzeugen und Apparaten der Kunft: Drechslerei wohl und niedlich eingerichtet; da bewun— dere ich des Grafen Geſchiklichkeit u. Fertigkeit in aller Art des kuͤnſtlichen Drechſelus, und die ſchoͤnen, kuͤnſt— lichen Produkte, die er in Holz, Bein und Metall verfer— tiget. Da beſchaͤftiget ſich der Herr Graf in Stun— den, die ſich ſeiner Oberaufſicht und Sorge uͤber die Landwirthſchaft ſeiner Guͤter entuͤbrigen, in ſteter Widmung mit abwechſelnden Arbeiten als wiſſen— ſchaftlicher Mann, Liebhaber der Lektuͤre, Korreſpon— dent, Zeichner und Kuͤnſtler. Und das fuͤrchter— liche Gefpenft, die Langeweile, die fo viele geiſt⸗ und herzloſe Menſchen, Muͤßiggaͤnger, plaget, kennt der edle Graf nicht. Und ſein Garten, ſeine Anlagen, die Verfolgung ſeiner Ideen zu neuen An— lagen, oder zu Verbeſſerungen, Verſchoͤnerun— gen und Ausdehnungen, gewaͤhren dem gefuͤhlvol— len Grafen Luſt und Erholung, Vergnuͤgen, und immer neuen Reiz. Dieß iſt das ſchoͤne, genuß— reiche Landleben eines gebildeten, literariſchen, phi— loſophiſchen, mit aͤſthetiſchem Sinn und Gefühl begabten ungariſchen Kavaliers zu Torony in der überaus ſchoͤnen Eiſenburger Geſpannſchaft! Entzuͤkt von der ſchoͤnen Beſchaͤftigung und har— moniſchen Lebensweiſe dieſes weiſen Grafen, ver— laſſe ich das Schloß, dieß ſchoͤne Aſyl ruhiger Kunſt und Wiſſenſchaft, und wandle den hintern Schloß⸗ hof die Baſtei⸗Treppe hinab, in den Garten. Dieſen legte der Herr Graf in der Thal-Ebene, von dem Gebirgsbache Aranyos-viz, — Goldbach — durch— ſtroͤmt, an, und führte ihn fort bis auf den anſtei— genden Berg. Von der Mitte des hintern Schloßhofes, von der Baſtei-Treppe anfangend, führt eine Haupt— Allee von Pappeln und Akazien in gerader Linie aus— laufend bis auf die Hoͤhe des Berges hinauf, und theilt wie den Garten ſo den Berg in zwei Haupttheile. IUP ·‚· en —— B een vor Allem die langfame Spedition. Wir verſenden die Blätter von Frauendorf an Nie— mande direkte, wiſſen auch nicht, von wem jeder Leſer fein Blatt erbält, und konnen deßhalb allen fallſigen Speditions: Mängeln auf Feine Welſe abhelfen. Jedes Numer wird 14 Tage früher, als es datirr iſt, in Druf gelegt, und ſogleich von der Preſſe weg ſummariſch an die Haupt⸗Speditlons Orte verfendet, mit dem An- trage, daß es dort mit dem Datum gleichlaufend eln⸗ treffen ſoll. Wir können deßhalb nicht begreifen, wie es kom⸗ men kann, daß einige Abnehmer ſich beklagen, die Blaͤt⸗ ter 4 bis 6 Wochen verfpätet zu erhalten; es müßte nur ſeyn, daß einige Poſtaͤmter oder Buch handlungen die Mühe der wochentlichen Weiterbrförderung ſcheuen, und ſich mehrere Numern zur Verſendung auf Ein⸗ mal zuſammen ſparen. Die verehrlichen Abnehmer ſelbſt koͤnnen am Ehe— ſten erfahren, an wem dle Schuld ſolcher Unrichtigkeit liegt, wenn fie ausforfhen, von wem dle Poſt oder (25*) 196 A. Die rechte Gartenſeite. Nebſt Gemuͤſe- und andern Gewaͤchstafeln entz haͤlt dieſe Seite: 1) Eine Baumpartie mit einer Tauben-Schieß⸗ ſtauͤtte. 2) Die Maut vor dem Weingarten. (Ein Garten⸗ Spiel.) 5) Den Weingarten 4) Den Tulpenkorb. 5) Den Tempel der Einſamkeit. 6) Das Natur- Perfpektiv. (Eine Garten⸗Taͤu⸗ ſchung.) 2) Das Glashaus mit einer ſchoͤnen Auswahl inte— reſſanter exotiſcher Pflanzen. 6 8) Den durch den Garten fließenden Kanal. 9) Die Muͤhle am Kanale, mit s Gaͤngen. 10) Das Monument Seiner Excellenz des verewig⸗ ten Herrn Grafen Chriſtoph v. Nitz ky, Un⸗ garns oberſten Landrichters — Judex Curiae Begiae — unter Trauerweiden. Der Hochſe— lige war unter Weiland Kaiſer Joſeph II. einer der erſten und groͤßten Staatsmaͤnner, und auch Praͤſident der hohen Statthalterei (Ungarns Landes-Regierung) geweſen; er iſt der Groß— Vater unſers Herrn Grafen Johann v. Nitzky zu Torony. Auch dieſem Herrn Grafen wols len wir bei feinem zaͤrtlichen Gefühle die Abwei⸗ chung von der aͤſthetiſchen Garten-Regel, welche die Trauer-Monumente aus Kunſtgaͤrten aus geſchloſſen haben will, nachſehen. 11) Die kleine Schweizerei. 12) Die Klee-Partie. 15) Die Schießſtaͤtte. 14) Die Pottaſchen- Brennerei und Ziegelfabrik B. Die linke Gartenſeſte. Nebſt Gewaͤchstafeln, Gemuͤſe Beeten, und edlen Obſtbaͤumen findet man in dieſem Gartens Haupttheile folgende abwechſelnde Gegenſtaͤnde: 1) Den kleinen Prater, umgeben mit vielen Blu⸗ men⸗Partien. a 2) Den Trauerweiden-Tempel. 8) Die Kugelbahn. f Hi 4) Eine kleine, überaus ſchoͤne Blumen-Partie. 5) Eine Klee-Partie, mit Trillagen. 6) Die Eremitage, mit der Inſchrift: Quieti, non otio. 2) Die Bruͤke über den Kanal. 8) Den zweiten Prater am Berge. 8) Die Pilger-Ruhe. 10) Den Siz im Walde. Der Garten wird nach dem Plane des Herrn Grafen ſo weit ausgedehnt und fortgefuͤhrt, daß er von dieſer Seite die entfernte Branntweinbrennerei und den Meierhof einſchließen, von jener Seite den Berg in eingetheilte Partien umfaſſen wird. Alle dieſe Anlagen ſind binnen weniger Jahre ein Werk des Herrn Grafen Johann v. Nitzky. Was aber den Werth der Induſtrie dieſes verſtaͤndigen Grund— Herrn noch mehr erhebt, iſt, daß Hochderſelbe mit dieſen emporbluͤhenden Anlagen des Schoͤnen und Unterhaltenden auch das Gute des dkono— miſch⸗Nuͤzlichen ſo geſchikt als zwekmaͤßig ver⸗ band, und vorzuͤglich durch Anlegung eines Kanals jene jaͤhrlichen Ueberſchwemmungen der herrſchaft— lichen Wieſen und Gruͤnde aufhob, denen ſelbe vor— dem unterworfen waren. Dieß, die Kanaliſirung des Bodens, die Anlegung von Kanaͤlen, wo es nothwendig und erſprießlich iſt, dieß iſt es eben, was ich immer ſo gerne ſehe, und immer noch zu ſparſam in dem weitſchichtigen Ungarn, weit weniger noch in Croatien, antreffe. Und, haͤtte hier zu Torony nicht das eigenſinnige Vorurtheil eines bes nachbarten Beſizers, der mit ſeinem Grundtheil da— 2 ——K—————————— . v— Buchhandlung, (oder dle lezte Hand), von der fie die eltung erhalten, ſolche vorwärts bezieht, d. h. wenn 86 dem Baͤchlein aufwärts nachgehen, bis fie zu der Quelle kommen, aus welcher ihnen die Spedition flieſ⸗ ſend gemacht wird. Bei dleſer aufwärts ſareiterden Nachforſchung kann es gar nicht fehlen, daß fie den Plaz entdeken, wo man ihnen das Waſſer truͤbt. Doch moͤchte die blos langſame Speditkon noch eber zu uͤberſehen ſeyn, als die manke, wobei den Abnehmern mehrere Zwiſchen-Numern gar nicht gelle⸗ fert werden. — So erhlelten wir erſt heute einen Brief aus Rzessow fa Oſtgallzten ddo. arten v. M., welcher an das k. b. Grenz⸗Poſtamt Paß au addreſſirt, und an Herrn Puſtet dortſelbſt ſtyltſirt iſt, mit der Anzeige, daß vom heurigen Jahrgange dle Numern 2, 5, 4, 5, 6, 7, undes gar nicht eingetroffen, dann wohl Nro. 9, aber ſpäter und bis jezt wieder gar keln Blatt mehr! Eben fo fehlen demfelben Reclamanten Nro. 9 bis 17 vom Obſtbaumfreund; alle übrigen Nri. hat ders ſelbe nach der Ordnung erhalten. „Ich habe mid,” bes 197 zwiſcheu ſteht, Hinderniſſe bei der Kanalfuͤhrung dem Hrn. Grafen gelegt, ſo waͤren die guten und nuͤzlichen Reſultate dieſes Kanalbaues nicht nur fuͤr den Grafen, ſondern auch fuͤr den hartnaͤkigen Verwehrer, und fuͤr mehrere Nachbarn weit erfolgreicher und erſprießlicher ausgefallen. Dieß eben, nemlich die Hinderniſſe, Schwierigkeiten, Verwehrungen, Erſchwerungen aller Art, hartnaͤkiges Benehmen angraͤnzender Grundbeſi— zer, welche dem Kanale, Bruͤken⸗, Daͤmme- und Straſ⸗ ſenbau, der Regulirung derFluͤſſe, der Abzapfung, Auge troknung und Ueberlegung der Moraͤſte immer und immer in Ungarn und Croatien, in Slavonien und was zu Ungarn gehört, entgegen geftellt, immer in den Weg gelegt werden: dieß iſt es, was wir ſo ſchmerzlich bedauern, und was von allen Verftändis gen und fuͤr das Vaterland Gutdenkenden immer, ſo lange es nicht gehoben iſt, bedauert werden wird, weil es die ſichtbar emporftrebende Landes-Kultur, die ſonſt Rieſen⸗Fortſchritte machen wuͤrde, aufhaͤlt. So ſtand es zu Torony im Herbſte 1825, da ich mich dort von allem Geſagten perfönlich übers zeugte, und dieſe Notizen mir machte. Was ſeither nach den combinirten Entwürfen und Planen des, Herrn Grafen aus ſeinen ſchoͤpferiſchen Haͤnden an ſchoͤnen oder nuͤzlichen Geſtaltungen hervorgegangen ſeyn mag, werde ich nachtragen; und ich werde übers dieß noch von einem andern patriotiſchen Verdienſte des Herrn Grafen in einem beſondern Berichte ſpre— chen, nemlich von dem, daß Er in ſelben Gegenden Ungarns der Erſte war, der den Astragalus baeti- cus — Stragel: Kaffee — pflanzte, mit fols chem Eifer und Erfolge, daß er in jenem Herbſt ſchon über einen halben Zentner ſelbſt erzeugter Stragels Kaffee-Bohnen beſaß, dieſe als Samen in alle ſeine Herrſchaften mit einer Inſtruktion und Anweiſung zum Anbau und Pflege an ſeine Wirth— ſchafts⸗Beamten vertheilte, u. ſ. f. Auch von der Flora jener Gegenden, fo wie von der Weinberge und Wald⸗Kultur wird ſich fo ein und anderes Inte— reſſantes berichten laſſen. Geſchrieben zu Varasdin In Croatlen, im Jau. 3229, aus meinen Notſzen vom Jahre 1828 Mich. v. Kunitsch, Profeſſor, Mltglled der prakt. Garteubau⸗ Geſellſchaft, korreſp. Mitgl. des Gartenbau⸗ Vereins in Berlin, Ehrenmitgl. der Muſik⸗ Vereine zu Graͤtz und Varasdin. Kultur und Beſchreibung einiger weſt⸗ indiſcher Pflanzen. Im Herbſte 1827 und im Fruͤhjahre 1823 er⸗ hielt ich aus Suͤdamerika und Weſtindien eine Quan⸗ titaͤt Samen von nachſtehenden Pflanzen. Da ſich unter denſelben ſo viele mit außeror— dentlich, faſt ſteinharten Huͤlſen befanden, fo ſchien es mir noͤthig zu ſeyn, um die Keimkraft derſelben zu weken, ein ganz eigenes Verfahren anzuwenden. Dieſes Mittel wird zwar ſchon ſehr vielen Gartens Freunden bekannt ſeyn; allein ich glaube venjeni« gen, welche dasſelbe noch nicht angewendet haben, durch die Mittheilungen meiner VerſuchsReſultate, keinen unangenehmen Dienſt zu erweiſen. Zufaͤllig wurde ich auf die Wirkung der Salz⸗ Saͤure in der Vegetation aufmerkſam gemacht. In Folge deſſen glaubte ich, daß dieſe Wirkung ſich am Staͤrkſten bei beſonders harten Saͤmereien aͤußern, und die Keime denſelben auf die leichteſte und ſchnell⸗ ſte Weiſe entloken muͤſſe. Ich machte daher erſt den Verſuch bei einigen Akazien, Abrus, Caesalpinen, Jpomoeen, Crotalarien, Covonillen etc. In 100 Tropfen eines Flußwaſſers ließ ich 20 Tropfen der ſtaͤrkſten Salzſaͤure tropfen, legte die benannten Samen hinein und verſchloß das glaͤſerne Gefaͤß, um die flüchtigen Theile der Salzſaͤure nicht verrau— —— —e— ͤ — e . rr » ſchwert ſich derſelbe, „ſchon deßhalb nach Frauendorf gewendet, aber bis nun noch keinen Erfolg geſehen.“ — Wie iſt nun hier zu helfen? Wer kann helfen? Das Grenz Poſtamt Paßau hat hlerin durchaus keine Hand, eben fo wenig Herr Puſtet. Wir lu Frau⸗ en dorf können auch nicht helfen. Denn die Haupt⸗ Speditlon für ſämmtliche Poſtaͤmter der oͤſterreichl⸗ ſchen Monarchle hat das k. k. Grenz: Poftamt Salze burg, wohln alle Wochen die ganze Auflage von der Preſſe weg ſummariſch abgeht, ohne daß wir. willen, au wen jedes einzelne Blatt gehört. Salzburg ver⸗ ſendet wieder die Blätter ſummarkſch an die loͤblichen k. k. Ober-Poſtamis⸗Zeltungs⸗Expeditlonen Ag ram, Brünn, Carlſtadt, Görz, Gratz, Hermanns ftadt, Susbrud, Klagenfurt, Lalbach, Ofen, Prag, Trieſt, Waras bin ic., ohne dle einzelnen Abnehmer der auswärtigen Reſſorts zu kennen. Es liegt alſo die Schuld aller Mangelhaftigkeit immer an den Herten Poſtbeamten der äußern Aemter, oder von dort weg an dem Voten, welcher die Blätter 198 chen zu laſſen, mit einem gut paffenden ebenfalls glaͤſernen Dekel. Der Erfolg war auffallend. Schon in 5 Stunden war der Same von Caesalpinia pul- cherrima, Coronilla coceinea, Jpomoeea dis- secta, und einiger anderer, geſchwollen. Dieſe fo vorbereiteten Samen legte ich nun in mit einem Flußſand angefuͤllte Töpfe, je 5 —6, um der Faͤul⸗ niß vorzubeugen. Die Töpfe ſelbſt wurden in 40° R. W. haltendes Treibbeet bis an den Rand in Loh eingegraben. Hierauf zeigten ſich nach 6 Stun— den bei den meiſten die Keime, und nach 8 — 10 Stunden entfalteten alle die Kernſtuͤke. Hierauf nahm ich die kleinen Pflaͤnzchen behutſam aus den Toͤpfen und dem Sand heraus, und verpflanzte fie einzeln in ganz kleine, 8 Zoll hohe und oben 54 Zoll weite Toͤpfchen, welche mit der weiter Une be⸗ ſchriebenen Erde angefuͤllt waren, und wieder in die Loh eingegraben wurden. Langſamer ſchwollen und keimten die Samen mehrerer Acazien, Crotalarien, Abrus, Erythrina, Annona, Achras, Lawsonia, Parkinsouia, Solanuut, Spondias, Terminalia etc., auch Caesalpinia Sappan, welche ich erft in 2—5 Tagen nach und nach zum Keimen brach— te. Gossypium barbadense und frutescens ſchwollen innerhalb 5 Stunden, und keimten in 2 Stunden, und nach 6 Stunden waren ſie zum Ver— pflanzen tauglich. So hatte ich nach einem Mos nate gegen 2000 Pflanzen aus dieſen Saͤmereien erzogen, die durch die Ueppigkeit ihres Wuchſes all— gemein bewundert wurden, und einige einjaͤhrige und zweijaͤhrige Pflanzen gewaͤhren mir ſchon jezt durch die Schoͤnheit ihrer Bluͤten großes Vergnuͤgen. Ueber die Behandlung der Pflanzen im Allge— meinen erlaube ich mir noch Folgendes zu ſagen: Die Treibbeete, in welchen ich die Pflanzen halte, ſind mit friſchem Pferdemiſt angeſezt, auf welchem 1 Fuß hoch friſche Gerberlohe liegt. Der Waͤrmegrad, den ich beſtaͤndig in den Beeten die Nacht über halte, iſt o' R. Am Tage bei Sons nenſchein ſteigt die Wärme oft bis 45° R. Bei ſonnreichen Tagen gebe ich morgens 9 Ahr 1 Zoll hoch Luft, um 11 Uhr 2 Zoll, um 1 Uhr s Zoll, um 5 Uhr wieder 2 Zoll, um 4 Uhr ſchließe ich die Fenſter. In den Mittagsſtunden, wenn die Sonne ſehr ſtark brennt, wird ein wenig Stroh duͤnn auf die Fenſter der Beete geſtreut, um die heißen Strah— len etwas zu brechen. Des Nachts werden die Fen— ſter mit Strohdeken bedekt. Bei truͤben und reg— neriſchen Tagen erfordern die Beete die groͤßte Auf— merkſamkeit. Durch die Feuchtigkeit geraͤth die Lohe oft in Gaͤhrung, welche ſich in einem gelben Schimmel oder vielmehr diken Schleim zeigt. So— bald man dieſes bemerkt, iſt kein anderes Mittel, als die Toͤpfe unter dem Fenſter, unter welchem ſich dieſe Gaͤhrung zeigt, herauszunehmen, die Lohe tuͤchtig durchzuarbeiten, und dann ſo feſt als moͤglich zuſammenzutreten. Dieſes geſchieht, wenn die Gaͤhrung ſchon den Raum eines ganzen Fenſters eingenommen hat, welches oft in 2 Stunden ge— ſchieht. Bemerkt man indeſſen die Gaͤhrung gleich, wenn ſte erſt im Entſtehen iſt, und nur einen klei— nen Raum einnimmt, ſo nimmt man denjenigen Theil der Lohe ganz heraus, welcher infizirt iſt. Dieſer gelbe Gaͤhrungsſchleim der Lohe iſt den Pflan— zen ſehr gefaͤhrlich durch das Beißende und Aezende desſelben; man huͤte ſich daher, daß davon nichts auf die Toͤpfe kommt. Wenn der Pferdemiſt ſeine Hize verloren hat, welches gewöhnlich nach s—10 Wochen geſchehen iſt, ſo wird derſelbe herausgenommen und durch friſchen erſezt, die Lohe nimmt man oben ab, laͤßt ſie an der Luft und Sonne abtroknen, um ſie wie— der in den Beeten zu benuzen. Die Erde, deren ich mich bediene, beſteht, bei 27 d ͥ ũ D . Ad / AA ——— mit auf das Land nehmen ſoll, aber fie nachläßig be— ſorgt. Wie wäre es uns möglich, das ſchuldige Indi⸗ vidaum herauszufinden? Dieß kaan aber jeder bethet⸗ ligte Abnehmer viel eher und ſehr leicht, wenn er nach gefagter Art Bichleia aufwärts der Quelle nachſpürt, aus der ihm die Zeitung amtspflichtig fliefen foll, aber nicht fließt! — Ja Frauendorf, in paß zu, in Salz: burg kann es nie fehlen, weil von da weg die Blät- ter ſummariſch an die Poſten oder die Bachhand— lungen übergehea, ohge Couvert und Addreſſe an die einzelnen Abnebmer, die nur den lezten, dleſen zunaͤchſt ſtehenden Aushaͤndlgungsperſonen bekannt find! Es liegt alſo der Fehler auch blos an dieſen. — Dieſe find es auch, welche den Preis des Blattes oft eden fo unverhältniß mäßig, als eigen mächtig vertheuern, da nach unſerer Convention mit dem Bach bandel ſowohl, als mit der Poſt, nur für den Jahrgang 2 fl. 24 kr. R. W. ohne Couvert gefordert werden ſollen, es moͤge die Zeltung auch noch fo weit zu laufen haben! — Um die auswärtigen, ſelbſt eutfernteften Poſtaͤmter und Buchhandlungen in den Stand 199 den meiſten Akazien-Arten, Jpomoeen, Caesalpinen Coronillen, Mimosen, Bixa Orellana, Asclepias, Gossypium, Parkinsonia aculeata, Solanum etc. aus 1 Theil Lauberde, 1 Theil sjährigem ganz verwitterten Kuhmiſt, 2 Theil Sand, gut vermengt. Dieſer Erde bediene ich mich auch zur erſten Aus— pflanzung der kleinen in Sand gekeimten Samen— Pflanzen. Die meiſten Arten Crotalarien,. Spon- dias Mombin, Achras Sapota, mehrere] pomoeen, Momordica, Hyperanthera Moringa, Cytisus, Dolichos, Erythrinen, erhalten eine Erde, welche aus 1 Theil Lauberde, 1 Theil guten Lehm, 1 Theil der oben angegebenen Miſterde und 1 Theil reinen Flußſand beſteht. Nachſtehende Pflanzen, die ich, wenigſt in der Gartenzeitung, noch nicht beſchrieben gefunden habe, werde ich verſuchen, hier einigermaſſen zu charakte— riſiren. Da ich dieſelben ſo ſehr in Vermehrung habe, ſo kann ich Liebhabern um beigeſezte Preiſe damit dienen. Groͤßtentheils laſſen ſich dieſelben auch in maͤßigwarmen und lichten Zimmern kultiviren, und bluͤhen hier faſt eben ſo ſchoͤn als in Treib- und Ge⸗ waͤchshaͤuſern. 1) Cytisus Cajan, Wendubohne, waͤchst in Weſtindien haͤufig, wird, wie unſre gruͤnen Bohnen oder Phaſeolen, als Gemuͤſe benuzt. Ein Strauch von mittlerer Große trägt das ganze Jahr Blüten und Früchte, Hält ſich im Zimmer bei 10—15 Grad Waͤrme ſehr gut. für 4— Groſchen. 2) Spondias Mombin, sobo. Linné 10. Kl. 5. Ord. Die Steinfrucht hat eine fuͤnffaͤchrige Nuß, der Kelch iſt einblaͤttrig. Der allgemeine Name dieſes ſchoͤnen Baumes iſt auf den Inſeln St. Tho— mas, St. Croix und St. Jan, Pflaumenbaum, die Fruͤchte ſind gelb, faſt rund, ſehr wohlſchme— 1 Stuͤk von 1 13 Fuß kend und geben ein vorzuͤgliches Confekt. 1 Stuͤk 16 Groſchen. 3) Annona squamosa, Pintappel, 13. Kl. 7. Ord. L. Der Kelch iſt dreiblaͤttrig, die Krone ſechsblaͤttrig, die Beeren vielſamig, haben eine Rinde aus halbgedekten Schuppen. Die Farbe der Fruͤchte iſt gelblich; das inwendig weiße Fleiſch iſt aͤußerſt ſuͤß und kuͤhlend. Die Frucht wird 32 Zoll lang und 5 Zoll breit. 1 St. 8 — 12 Groſchen. 4) Capsicum frutescens, Cajenen- Pfeffer. 5. Kl. 1. Ord. Die ſaftloſe Beere hat zwei Faͤ— cher, die Staubbeutel neigen ſich. Ein Strauch, deſſen zahlreiche Aeſte mit dikem Laub und rothen Fruͤchten behangen ſind, hat ein ſehr ſchoͤnes Anſe— hen. Die Frucht iſt ſehr verſchieden geformt, von zinoberrothen Farben oder gelb. Die Fruͤchte wer— den, wenn ſie noch gruͤn ſind, an Speiſen als Ge— wuͤrz gebraucht. Sie haben einen ungemein ſchar— fen und beißenden Geſchmak, ſonderlich wenn ſie recht reif ſind. 1 Stuͤk 4—6 Groſchen. 5) Poinciana elata, Kiechbaum. 10. Kl. 1. Ord. L. hat nicht nur wegen ſeiner praͤchtigen Blu— men und Blaͤtter ein zierliches Anſehen, ſondern ift auch zur Arznei dienlich. 1 Stuͤk 1 Groſchen. 6) Caesalpinia pulche rrima, Caͤſalpinie. 10. „Kl. 1. Ord. L. Brown nennt dieſen Baum in ſei— ner history of Jamaica: Poiniana aculeata, ein praͤchtiger Baum, der ſich vorzüglich durch feine herrli— chen Bluͤten empfiehlt. 1 Stuͤk 12 —4 6 Groſchen. 2) Coronilla coceinea, 12. Kl. 4. Ord. L. Die Huͤlſe iſt gerade und hat von einander geruͤkte Knoten. Ein herrlicher Strauch, der ſich durch ſeine blaͤulich gruͤnen gefiederten Blaͤtter und noch mehr durch feine prachtvollen Blüten auszeichnet. 1 Stuͤk 12— 16 Groſchen. 8) Bixa Orellana, Orleanbaum. 15. Kl. 1. Ord. Der Kelch iſt fünfzähnig, die Krone dop— EI ER . IR ETF SIT U—— ꝗ öAuvrrrrrrrrrrrrrr eee zu ſezen, dleſen Preis einzuhalten, erlaſſen wir den Jahrgang obne Ausnahme um 2 fl. R. W. ſc wohl an das k. k. Gre zpeſtemt Sal, burg als Haupt: Eyedition für bie geſammte oͤſterreſchlſche Monarchie, als an Hrn. Puſtet als Haupt⸗Commlſſtonäar für den Buchhandel. Beiden liefern wir die Blätter wechentlich franko in die Hard; Belde ver— ſenden ſie franko wieder zu moder!rten Preifen an entfern= tere Sommifionäre, o daß Lezteren, welche von denAbneh: mern 2 fl. 24 kr. R. M. zu fordern berechtigt find, davon doch noch eln Ueherfluß als Gewinn bleibt, womit fie ſich begnügen könnten und ſollten, well wir dieſe Bedingulß ausdrüklich in unſern Akkord gebracht und als Conditio sine qua nen aufgeſtellt haben. Beſtrelten doch wir von afl. Einnehme Druk u. Popfer, u. viele andere Koften, und ha— ben noc ble urbeſchreibliche Mübe des täglicher Geſchaͤfts— Umfawurges: warum (chlagen Andere unbefugt auf den fixirten Preis, die doch feine Mühe haber, als daß das Blatt durch Ihre Hande läuft? Zum Gluͤk ſind deren nur Wenige, der edelfinniaflen Beförderer dieſes Blottes aber ſehr Viele ſowohl bei den loͤblichen Poſtämtern als Buchhandlungen! 200 pelt, jede fuͤnfblaͤttrig; die Kapſel beſteht aus zwei Klappen. Dieſer Baum, oder vielmehr blos Strauch, wird 4 —5 Fuß hoch, u. iſt feiner Samenkoͤrner wegen beruͤhmt, die in braunrothen ſehr rauhen Kapſeln ſizen und die rothe Farbe geben, die unter dem Nas men Orlean bekannt iſt. 1 Stuͤk 8 Groſchen. 9) Parkinsonia aculeata, 10. Kl. 1. Ord. L. Das unterſte Blatt der Krone iſt nlerenfoͤrmig, die Huͤlſe rund und knotig. Ein ſchoͤner Baum, der ſich durch ſeinen Habitus und beſonders durch in— tereſſante Blüte auszeichnet. 1 Stuͤkes Groſchen. 10) Asclepias gigantea (nach Brown Calo- tropis gigantea), Seidenpflanze. 5. Kl. 2. Ord. L. Zwei Fruchtbaͤlge, die Krone iſt zuruͤkgeſchlagen, hat fuͤnf ohrenfoͤrmige Honigbehaͤltniſſe. Dieſe eiſen— artige Seidenpflanze verlangt eine etwas leichte Heideerde, wo ſie bei mir ſehr uͤppig vegetirt. Sie zeichnet ſich durch ihren ſchoͤnen Bau, und durch die feine Seide, in welche die Samenkerne eingehuͤllt find, aus. 1 Stuͤk es Groſchen. 11) Gossypium barbadense et fruteseens, der Baumwollenſtrauch. 16. Kl. 5. Ord. L. Iſt einweibig. Der aͤußere Kelch dreiſpaltig, die Kap⸗ ſel faͤchrig, vielſamig, verwachſen. Beide hier ges nannten Arten des Baumwollenſtrauches zeichnen ſich durch die Schönheit ihrer Blüten ganz beſonders aus, vorzüglich die leztere Sorte, Goss. frut., wel⸗ che mit ihren purpurrothen Bluͤten einen herrlichen Anblif gewährt. Beide find gut im Zimmer zu ers halten. 1 Stuͤk Goss. barb. 8 Groſchen. Goss. frut. fl. purp. 12 Groſchen. 12) Hyperanthera Moringa, Meerettigbaum, ein Baum, der in Deutſchland noch wenig angetrof— fen wird. Die nähern Eigenſchaften desſelben ſo wie die Bluͤte ſind mir unbekannt. 1 Stuͤk 6 Gr. Hieher gehoͤren nachfolgende Pflanzen, deren Beſchreibung ich mir naͤchſtens vorbehalte: Abrus preeatorius, Paternoſtererbſe, eine wins dende Pflanze, 8 Groſchen. Erythrina Caffra, Kotallenbaum, 42 Groſchen. Dolichos farinosus (ſ. urens), Phaſeole, eigentlich ein Sommergewaͤchs, läßt ſich aber auch durch⸗ wintern. Die Schotten find mit unzaͤhligen Stas cheln, die ſo fein ſind, daß man ſie mit bloſſen Augen kaum erkennen kann, verſehen, 8 Groſch. Cactus mammillaris, kugelformiger ſehr ſchoͤner Cactus, 8 Groſchen, bis 1 Rthlr. — speciosus, prächtig bluͤhender, ein bewurzelter ſchoͤner Stekling, 2 Groſchen. — Tuna, 8—16 Groſchen. Gloxinia formosa, 6 Gr. Cacalia canescens, 8 Gr. Asclepias carnosa, 2 Gr. Ipomoea dissecta, neu, 6 Gr. Hedysarum vespertilio- nis, 3 Gr. Begonia nitida, 6 Gr. Acacia farnesiana, 3 Gr. Acacia frondosa, 6 Groſchen. Hibiscus venustus, 6 Gr. Wer einen Louisd'o- einſendet, erhält 24 Stuͤk in 24 Sorten der neueften Treibhauspflanzen aus Weſtindien, worunter die hier angefuͤhrten mit inbegriffen ſind. Fuͤr einzelne Pflan⸗ zen, und bis 24 Stuͤk bitte eine Kleinigkeit für Ems ballage zu verguͤtenz wer ein Sortiment von 24 Stuͤk beſtellt, verguͤtet nichts fuͤr Emballage. Von nachſtehenden ſchoͤnen Hibiscus-Arten kann ich Pflanzen ablaſſen zu folgenden Preiſen: Hibis- eus palustris, 6 Gr. pr. Stuͤk. 6 Gr. pr. Stuͤk. Hib- militaris, Hib. moscheutos, 6 Groſchen. Beſtellungen bitte ich ſobald als moͤglich franco einzuſenden, und denſelben Betrag in preuß. Cour. oder in Louisd'or 4 5 fl. 20 gr. gleich beizulegen. Auweiſungen auf Handelshaͤuſer in Erfurt, Gotha oder Arnftadt nehme ich ebenfalls an. Die Pflans zen werden nach Verhaͤltniß bis Mitte September verſendet. Gute Verpakung, kraͤftige geſunde Pflan⸗ zen, richtige Charakteriſirung der Namen und Säs mereien verſpreche ich jedem mich beehrenden Gars tenfreund. Dietendorf bel Gotha. Frledr. Petſch, Agent des thuͤringiſchen Samenbau-Verelnes. In Commiſſion bei Fr. Puſtet ln Paßau. Beſtellun gen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter au. Der ganzjährige Preis iſt in gauz Deutschland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 4 kr. R. W. mit Convert — pottoftel. Allgemeine deutſche ee Si eG Herausgegeben von der praftifhen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. 9 4 75 No. 26, Fortſezung neuer Mitglieder. — Die Witterungskunde, und von dem Einfluße der Witterung 1c. — 29. Juni 1829. „7 Kann der vieldentige Namen „Baſtard“ im Pflanzenreich beſtehen? — Erbſen gegen Sperlinge zu ſchuͤz. Fortſezung neuer Mitglieder. — Seine Hochwohlgeborn, Herr Nikolaus Franz von Negro, Inhaber der Herrſchaften Thurn und Schallegg, Mitglied der k. k. Landwirthſchafts-Ge⸗ ſellſchaft in Steyermark, zu Thurn. — G. von Wltzleben, Hauptmann von der Armee zu Camenz im Koͤnigrelch Sachſen. Seine Wohlgeborn, Herr Cajetan Schroͤfl, Bürger, Garten-Inhaber und Samenhaͤndler zu Agram in Croatien. — Peder Tetens Kr ag, Buchdruker aus Copens hagen im Koͤnigrelch Daͤnemark. — J. V. Fellr Endres, Kunſt⸗ und botaniſcher Gärtner: Gehilfe von Wuͤrzburg. — Franz Anton Fuchs, Kunfte und botaniſcher Gaͤrt⸗ ner⸗Gehllfe von Würzburg. — Chriftian Friedrich Sußdorf, Kunſtgaͤrtner⸗Ge— bilfe aus Eifenab im Großherzogthum Sachſen⸗ Welmar. Tee Die Witterungskunde, und von dem Einfluße der Witterung auf dle Gartenkultur. (Aus Verſehen der Redaktion verfpätet.) Die Witterungslehre oder Witterungskunde iſt die Keuntniß der Urſachen und Folgen der Witterung. Die Witterung ſelbſt iſt der Zuſtand und die Beſchaf— fenheit oder Eigenſchaft der Atmosphäre. Dasje⸗ nige, was auf die wahrſcheinliche Beſtimmung der zukuͤnftigen Witterung Bezug hat, wird unter dem Worte Meteoromantie, beſſer, Witterungsvoran— zeige, zuſammengeſezt. Das Vermögen, die kuͤnftige Witterung beſtim— men zu koͤnnen, und dieſelbe zu wiſſen, iſt fuͤr den Vortheil der Menſchheit von der groͤßten Wichtig— keit. Der Feldherr, wie der Arzt, die Staatsver— waltung gleich dem Buͤrger und Landmanne, muͤſſen bei ihren Geſchaͤften die kuͤnftige Witterung mit be— ruͤkſichtigen, weil von derſelben oft die Erhaltung der Armeen, Geſundheit und Fruchtbarkeit abhaͤngt; und da der Menſch in der Atmosphaͤre und durch dieſelbe lebt, ſo muͤſſen deren veraͤnderliche Eigen— ſchaften ſehr auf die Erhaltung und Ausbildung der lebenden organiſchen Koͤrper des Thier- und Pflan— zenreichs einwirken, wozu auch das Menſchen-Ge— ſchlecht gehoͤct. Die Ausuͤbung der Witterungsvoranzeige iſt 2 —— — ůͤä— — rr rr. . Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Beiträge zur Herſtellung der noͤthigen Gebäude in Frauendorf. (Nach der Reihenfolge, wie fie elullefen.) (Fortſezung.) 184) Herr F. Sk. . . le zu Wiener Neuſtadt ſandntne 35 fl. — kr. mit dem Motto: Vlele tragen leicht, was den Einzelnen zu Grunde richten kann. 185) Herr Victor Graf Jug ny, k. k. Hauptmann in der Armee, und Gutsbeſizer zu Steinklam bei Rabenſtein, zu Hungeriſch Hradiſch in Maͤhren . 6 fl. — kr. mit dem Motto: (26) 202 keine Unmdglichfeit, wenn hiezu die Beſchaffenheit der Erd⸗Atmosphaͤre und die Erfahrungen beruͤkſich— tiget werden. Denn die immer thätige Natur bleibt ihren Geſezen getreu, und aus den nemlichen Ur— ſachen entſtehen auch wieder die gleichen Folgen, da— her auch dieſelben angenommen werden koͤnnen, wenn die erſteren bekannt ſind. Durch die Einwirkungen der Sonne entſtehen Licht, Waͤrme, Bildung und Zerſezung der Duͤnſte und Luftſtroͤmungen, und da die Sonne alle Jahre die ganz gleiche Hoͤhe erreicht, und die Oberflaͤche der Erde ſich nicht aͤndert, ſo bleiben auch die Haupt— Ereigniſſe der Witterung im Durchſchnitte jaͤhrlich gleich. Allein, die veraͤnderlichen einzelnen Luft— ſtroͤmungen, die größere Feuchtigkeit oder Kalte aus dem haͤufiger gefallenen Regen oder Schnee, die Folgen einzelner Gewitter und andere Einwirkungen, koͤnnen die Witterung ſehr veraͤndern; denn fo ver— ſpaͤten lange liegender haͤufiger Schnee und noͤrdliche Winde den Eintritt des Fruͤhjahres; weſtliche feuchte Luftſtroͤmungen bewirken einen milden Winter, und im Sommer kuͤhle Tage mit Regen; noͤrdliche und oͤſtliche Winde haben im Winter Kälte, im Sommer aber warme, trokene, heitere Witterung zur Folge, wenn in den oͤſtlichen und nördlichen Gegenden be— reits Sommerwaͤrme beſtehet. Heftige, ausge— dehnte Gewitter verurſachen durch Abkuͤhlung oft eine Zerſezung der haͤufigen Duͤnſte, woraus Land— Regen entſtehen. Dieſe und mehrere Erfahrungs— Grundſaͤze ſind aus der Natur erforſcht und richtig; fie werden mit den Fortſchritten der Naturwiſſen— ſchaften noch erweitert werden, und liefern den Be— weis, daß die Witterung vorzuͤglich durch die Be— ſchaffenheit und Richtung der Luftſtroͤmungen be— wirkt werde; denn dieſelben verbreiten entweder die Witterung aus der Gegend, woher ſie kommen, dorthin, wohin ſie ziehen, oder ſie bewirken ſelbſt in dieſer Gegend einen veraͤnderlichen Zuſtand der At— mosphaͤre; nemlich, wenn ein kalter Wind in eine mit Duͤnſten angehaͤufte Gegend kommt, ſo verdich— tet er dieſelben zu Wolken und Regen, die entweder weiter getragen werden, oder daſelbſt ſchlechte Wit— terung verurſachen; dagegen eine warme, trokene Luftſtromung die Wolken auflöst und heitere Witz terung bewirkt. Wenn wir alſo wiſſen, welche Winde herrſchend ſeyn werden, ſo kann hieraus mit großer Wahrſcheinlichkeit des Erfolges auf die Wit— terung geſchloſſen werden. Dieſe herrſchenden Luftſtroͤmungen ſelbſt aber koͤnnen in vorhinein aus der Erfahrung und aus den Höhen der Quekſilberſaͤule im Barometer beſtimmt werden; denn die gewoͤhnlich im Durchſchnitte jaͤhr— lich vorherrſchenden Winde befolgen einen gewiſſen Kreiswechſel, und ſind periodiſch nach laͤngern oder kuͤrzern Zeitraͤumen. Das Barometer zeigt auch, wie in der von mir herausgegebenen Schrift *) um— ſtaͤndlich dargeſtellt iſt, den bald nach dem Steigen oder Fallen der Quekſilberſaͤule eintretenden Winden, denn wenn dieſelbe ſich erhebt, ſo treten mehr noͤrd— liche Winde ein; und je mehr ſich der Wind aus Sud oder Weſt drehen wird, um ſo mehr iſt daſſelbe durch ein groͤßeres Fallen des Barometers angezeigt. Was die Gewitter betrifft, ſo konnte aus deren genauen Beobachtungen und den Unterſuchungen der Atmosphaͤre wiederholt zur Ueberzeugung gelangt *) Das Barometer als Witterungsvoranzeiger. Eln Unterricht für die Beſizer des Barometer, zur Keuntniß der das Steigen und Fallen der Quek⸗ filberfäule bewirkenden Urſachen und der Erfahrungs- Grundſaͤze hieraus, fuͤr die Beſtimmung der kuͤnf— tigen Witterung vom Dr. Sof. W. Flſcher, gr. 8. Wien 1827; im Verlage bei Anton Strauß um 40 kr. Conv. Muͤnz. 82Äl 89 ð7] ͥ 0 ⁰⁰⁰⁰⁰⁰⁰ ⁰˙ꝛꝛꝛ· · . ³·˙ 2 ˙Üi.-I.... . ñ ... Tout vient a point qui peut attendre. 45 6) Hert G. F. R. „ A fl. 21 kr. mit dem Motto: Rebellion und Krleg verbrannten mir das Haus, verheerten meinen Garten; nicht viel kann der nun geben, der bel zerftörten Mauern nur noch allein beſizt — den reſtaurlrten Garten. 187) Herr Carl Gottlob Weiſe, Buchdruker in der W. Deker'ſchen Hofbuchdrukerei in Poſen, und Eigenthaͤmer daſelbſt . mit dem Motto: Es wirkt Dein reger, edler Sinn, Zum Wohl der Mit: und Nachwelt hin. Wer ſich, wle Du, fein Denkmal baut, Auf den das Herz mit Liebe ſchaut. 186) Herr Michael Linhard, Pfarrer in Ruh— mansfelden „„ See . mit dem Motto: 1 fl. 42 kr. 205 werden, daß die in der Naturlehre aufgeſtellte Mei— nung: „Die den Bliz bewirkende Elektrizitaͤt ent— ſtehe mit demſelben zugleich in der Gewitterwolke aus der ſchnellen Verdichtung der Duͤnſte“, mit der Wirklichkeit nicht uͤbereinſtimme; ſondern, daß die Elekerizitaͤt in unſerem Luftkreiſe ſchichtenweiſe ſich anhaͤufelt, und dann bei ihrer Ableitung auf die Erde, durch die Wolken, den Bliz und Donner verurſackt. An warmen, heitern, windſtillen Tagen entbindet ſich aus den häufiger und gerader auffallenden Sonnen— ſtrahlen viel Waͤrme, vorzuͤglich in trokenen kahlen Gegenden und in Thaͤlern. Dieſe Waͤrme ſteiget in Verbindung mit der verduͤnnten Luft auf, wird in der hoͤhern Atmosphaͤre zur Elektrizitaͤt entbunden, und haͤufet ſich als ſolche durch Anziehung theilweiſe in der trokenen Luft an, wo ſie von derſelben als einem Nichtleiter iſolirt iſt. Dieſes beſtaͤtigen die wiederholten Unterſuchungen mit Elektrometer und elektriſchen Drachen auf Anhoͤhen. Jene ſchichtweiſe vereinigte, meiſtens poſitive, Elektrizitaͤt, wird durch den Druk der Luft nach der Richtung ihrer Stroͤmung und nach dem Geſeze der magnetiſchen Polaritaͤt weiter getragen, wobei fie immer höher ſteigt, durch Bindung der Waͤrme ſich vermehret und die Kaͤlte vergroͤßert. Soll nun ein Gewitter entſtehen, ſo muß oben ein entgegen geſezter Luftſtrom beſtehen, der viele Duͤnſte enthaͤlt. Dieſelben werden durch jene Kaͤlte ſchnell zu Nebel und Wolken zerſezet, die bei groͤße— rer Verdichtung durch ihre Schwere ſich niedriger ſen— ken. Kommt nun eine ſolche Wolke in die Naͤhe einer Elektrizitaͤts-Anhaͤufung, ſo zieht ſie als ein Leiter dieſelbe in ſich. Iſt die Wolke allein fuͤr ſich beſtehend und in der Luft iſolirt, ſo entſtehen bei ihrer Verbindung mit der Elektrizitaͤt weder Bliz noch Donner, ſondern dieſelbe haͤufet ſich in der Wolke an, bewirkt zus weilen darin Lichterſcheinungen, vermehrt durch Bin— dung der Waͤrme die Kaͤlte, ziehet ſo ſchnell zur Vergrößerung die nahen Duͤnſte in ſich, und verur— ſacht dadurch oft die Bildung des Hagels. Ver— bindet ſich aber die angehaͤufte Elektrizitaͤt mit einer Wolke, woraus ſie durch andere nahe Wolken mit der Erde und der Entgegenſezten Elektrizität zur Herſtellung des Gleichgewichtes in Verbindung tre— ten kann, ſo uͤberſpringt ſie in verſchiedener Richtung von einer Wolke auf die andere und durch dieſelben, bei welchem ploͤzlichen und gewaltſamen Uebergange durch die Luft aus deren Preſſung zugleich Bliz und Donner ſo oft ſich wiederholen, als die Elektrizitaͤt von einem Leiter auf den andern, und durch dieſel— ben uͤberſtroͤmet. Die einzelnen Schläge im Rol— len des Donners ſind zahlreicher, als die einzelnen Lichtentwiklungen im Zuge des Blizes, weil im er— ſteren Falle die von der Gewalt des Blizes entfernte Luft an mehreren Orten zuſammenſtoßt, wobeijedes— mal ein Knall geſchieht, der noch durch das Echo, oder durch den Standort des Beobachters vermehrt werden kann. Waͤhrend eines Gewitters ſtroͤmt die erkaltete Luft unten aus der Gegend der Gewitterwolke und aus derſelben nach allen Seiten, die verdraͤngte leichtere und waͤrmere Luft aber, und die darin ange— haͤuften Elektrizitaͤt-Schichten werden in die Hoͤhe gedruͤkt, wo ſie von oben herab in die Wolken kom— men, und wobei, fo oft eine einzelne Anhaͤufung der Elektrizitaͤt von unten auf, von der Seite, oder von oben herab, durch die Wolken abgeleitet wird, ein neuer Bliz und Donner bewirkt werden. Blize ohne Donner ſind entweder Folgen eines entfernten Gewitters, wovon der Donner nicht mehr gehoͤrt werden kann, oder ſie entſtehen als ſogenanntes Wetter⸗Leuchten bei ſchwuͤler Wärme, wenn einzelne .. ͤũ p nn rl nun Dudh.0nn mn nn So SSQn Üonen ud nn min Bann nn nee u2 ==g2 na Sn ne nn Un > Wenn ccc Ein Toͤpfchen in das Glashaus zu Frauendorf. 189) Herr Stephan v. Stand, k. k. Haupt⸗Zoll⸗ amts⸗Controllor zu Choalovice in Galizien 5 De it. mit dem Motto: f. Concordia res parvae ereseunt. 190) Herr Franz Tamme, Wundarzt zu Neu: ſchloß in Böhmen . . . 5 fl. — kr. mit dem Motto: Geringer Beitrag zum gaftlihen Unterbringen der bei uns ſo gern geſehenen, jedoch Schuz bedürfenden Fremdlinge waͤrmeren Zonen, und der vor winterlicher Kälte zu fchüzenden, uns früheres Vergnügen ſchaffenden einhel⸗ miſchen Pflanzen. 101) Herr A. Burgereiſter zu Neuſchloß in Boͤhmen * * * * 2 fl. —— kr. mit dem Motto: Baue wie bisher auf guten Grund. (26*) 204 in der Luft angehaͤufte Schichten von entgegen ge— ſezten Elektrizitaͤten ſich ſchnell verbinden, wobei nur Licht entbunden wird. Daß die Veraͤnderungen in unſerer Atmosphaͤre, folglich auch die dadurch begruͤndete Witterung, groͤßtentheils eine gewiſſe Ordnung beobachten, zeigt ſich aus der Erfahrung ſeit mehreren Jahrhunderten. Ich ſtelle gegenwaͤrtig eine Geſchichte der Natur und Witterung aus allen hiſtoriſchen Werken ſeit den aͤl— teſten Zeiten muͤhevoll zuſammen, woraus ſich die wichtigſten und gemeinnuͤzigſten Folgerungen wer— den ziehen laſſen. Es zeigt auch dieſe Geſchichte, daß gewoͤhnlich mehrere nacheinander folgende Jahre durch Waͤrme und Trokenheit, und dann wieder durch vorherrſchende Kuͤhle und Feuchtigkeit ſich aus— zeichneten; und daß nur ſelten waͤhrend des Zeitrau— mes warmer trokener Jahre einzeln ein naßkaltes Jahr erſchien. Solche Witterungsperioden ſind ſehr verſchieden und ungleich; ſie dauern gewoͤhnlich durch 5 bis 8 Jahre, auch oft noch laͤnger, wie die alte Geſchichte uns zeiget. Selbſt in unſerer Zeit dauerte ein ſolcher kuͤhler und feuchter Zeitraum vom Jahre 1512 bis 1825, worunter nur die Jahre 1819 und vorzuͤglich 1822 eine Ausnahme mach: ten. Jezt beſtehet die Hoffnung, daß die Periode der vorherſchenden warmen und trokenen Witterung noch durch mehrere Jahre dauern, folglich fuͤr den Weinbau guͤnſtiger ſeyn werde, als es fruͤher bis zum Jahre 1325 der Fall war. Dagegen aber wird das Getreid nicht ſo bald wieder auf den Un— werth zuruͤkfallen, der früher den Feldbau fo gedruͤkt hatte. Die Urſache jener Witterungsperioden ſind in den vorherrſchenden Winden zu ſuchen; denn je haus figer die nördlichen, dſtlichen und ſuͤdlichen Luftſtro— mungen im Jahre beſtehen, um ſo mehr hat dasſelbe kalte erke Winter und warme trokene Som— 2 1 192 Herr Dom. Buda zu Neuſchloß 2 71 — fr. mit dem Motto: Wer eilt nicht gerne beizutragen für die Kin⸗ der der goͤttlichen Natur? 195) Herr Martin RZ ehak, Kameral-Wirth⸗ ſchafts-Inſpektor zu Teſchen in k. k. dſterr. Schleſien 2 fl. — kr. mit dem Motto: mer. Sind dagegen aber die ſuͤdlichen und weſtli⸗ chen Luftſtroͤmungen haͤufiger, ſo bringen ſie viele Dünfte, Wolken und Gewitter, oder gar den tropi— ſchen Regen zu uns, daher ſolche Sommer kuͤhl, reg— neriſch, und die Winter feucht, gelind und ungeſund ſeyn muͤſſen. Schon die Alten bemerkten durch ihre Beobachtungen und langen Erfahrungen jene Wit— terungsperioden; allein ſie irrten ſich ſehr, daß ſie annahmen, die nemliche Witterung trete alle 2 oder 19 Jahre wieder ein, was ganz der Natur und Er— fahrung widerſpricht. Selbſt der Witterungswech— ſel nach den Vierteln des Mondes beruhet auf ei— nen Irrthum, und hat darin ſeinen Grund, weil gewoͤhnlich die Witterung auch binnen mehreren Ta— gen ſich veraͤndert, was aber mit dem Stande und der Beleichtung des Mondes nicht in der geringſten Verbindung ſtehet, daher von derſelben gar nicht abhaͤngig iſt. Denn ſo zeigt die Erfahrung, daß oft, ungeachtet des Eintrittes des Voll- oder Neu— Mondes, des erſten oder lezten Viertels, doch die gleiche Witterung noch fortdauert, oder früher ſich veraͤnderte. Solche kurze Witterungsveraͤnderun— gen, gewöhnlich von 5 bis 9 Tagen, hängen auch von dem veraͤnderlichen Druke der Luft, dann von der Richtung und Beſchaffenheit des Windes ab. Denn iſt in den weſtlichen Gegenden weniger oder mehr verduͤnnte Luft, als in der Richtung nach Oft, fo ſtroͤmt der Wind von Oft nach Weſt ab, und be— gruͤndet heitere trokene Witterung. Dieſes kann aber nur mehrere Tage dauern, weil zur Herſtellung des Gleichgewichtes die Luft in Weſt bald wieder erſezet und vermehret, dagegen aber in Oft der Abe ſtroͤmung wegen vermindert wurde. Der Wind muß alſo uͤber Suͤd oder Nord nach Weſt ſpringen, und nun aus dieſer Gegend um ſo anhaltender nach ei men) je 2 daſelblk at folglich vers Natur, Kunst u Steiß, N bier im lieb⸗ lichen Verein; möge die Nachwelt nimmer vergeſſen die Bemuͤhung des Verelns! 194) Herr J J V. zu B. * * mit dem Motto: O koͤunt' ich doch mit dieſem Heinen Beltrag geh'n, Und einmal nur das ſchoͤne 0 der Frauen 195) Herr A. G. zu B 188 5 fl. — kr. 3 fl. 2 kr. 205 duͤnnte leichtere Luft, beftehen auch die Menge und Hoͤhe der Luft vermindert ſind. Da nun die Suͤd- und Weſtluft aus den heißen Gegenden Aſiens, Afrikas, der dortigen Meere, und vorzuͤglich des atlantiſchen Ozeans, zu uns kommt, fo enthält fie ſehr viele Waſ— ſerdaͤmpfe und Duͤnſte in ſich, die in den kaͤltern Ge— genden über dem mittellaͤndiſchen Meere und den bohen weſtlichen Gebirgen der Schweitz, Tyrols u. a. O. zu Wolken, Regen und Schnee zerſezet und verdichtet werden, folglich hier Naͤße begruͤnden muͤſſen, bis endlich durch den Verlurſt an Schnee und Regen, ſelbſt die Weſtluft ſchon reiner wurde, daher dieſelbe bei uns feuchter, als in Sibirien iſt, wo dagegen, ſo wie in China, wieder die Oſt- und Suͤdwinde feuchter, als die Weſt- und Nordwinde ſind. Es kann mit Grund vermuthet, und als eine große Wahrſcheinlichkeit angenommen werden, daß das Jahr 1829 einen ſtreng-kalten Winter, mit viel Schnee bei vorherrſchenden noͤrdlichen und oͤſtlichen Winden, dann wegen des haͤufigern Weſtwindes, ein ſehr veraͤnderliches feuchtes Fruͤhjahr, einen kur— zen, ſpaͤten, aber heißen Sommer, mit vielen Un— terbrechungen der häufigen Gewitter wegen, endlich einen anhaltenden ſchoͤnen Herbſt haben werde. Beziehen wir dieſe wahrſcheinliche Witterung auf die Fruchtbarkeit und Geſundheit, ſo kann, der Erfahrung gemaͤß, angenommen werden, daß Obſt und Getreid ſehr haͤufig, jedoch mit geringerer Guͤte, der Wein aber nur mittelmaͤßig gerathen koͤnnen, denn, da im Fruͤhjahre und Sommer ſehr oft naß— kalte Tage und weniger anhaltende Waͤrme mit Tro— kenheit beſtehen, ſo koͤnnen zwar dadurch das Wachs— thum und die Fruchtbarkeit des Getreides und Ob— ſtes, nicht aber des Weinſtokes, der ein warmes und trokenes Klima erfordert, beguͤnſtiget werden. Be— ſonders wird derſelbe durch Naͤße, Froſt und Reif im Maͤrz und waͤhrend der Bluͤte, dann im Sommer durch den haͤufigen Hagel ſehr beſchaͤdiget, daher zu wuͤnſchen wäre, daß dagegen die aus der Natur er— forſchten Mittel durch Feuer und Rauch in den Wein— Garten, oder vielmehr durch Aufſtellung der von mir ſeit dem Jahre 1814 in mehreren wiſſen— ſchaftlichenZeitſchriften vorgeſchlagenen, und an allen Orten, wo ſie gehoͤrig errichtet wurden, als ſehr vorthellhaft und zwekmaͤßig befundenen Froſt- und Hagelableiter vollzogen werden moͤchten; denn wird die in der Luft angehaͤufte Elektrizitaͤt herabgezogen, und in der Erde abgeleitet, ſo werden die Bindung der Waͤrme, der Froſt, und die Bildung der Gewitter, folglich auch des Hagels, verhindert, der beinahe immer mit Gewitter verbunden iſt. Der ſchnelle Witterungswechſel im Jahre 1829 kann auch der menſchlichen Geſundheit nicht zutraͤglich ſeyn, vor— zuͤglich den ſchwaͤchern und mehr verzaͤrtelten Men— ſchen, wenn ſich dieſelben gegen Kaͤlte und Feuchtig— keit nicht verwahren. In den einzelnen Monaten des Jahres 1829 wird wahrſcheinlich folgende Witterung vorherr— ſchend ſeyn. Im Januar iſt die Kälte ſehr bedeutend, indem ſie gegen die Mitte des Monates bis ge— gen 12 Gr. R. bei Wien ſteigt, ſie nimmt aber ſchnell ab und zu, ſo daß die große Kaͤlte nur wenige Tage ſteigt und dauert, indem bald wie— der von dem in der hoͤhern Atmosphaͤr eintretten— den und uͤber der untern Luft derſelben entgegen ſtromenden Weſtwinde die Kälte vermindert wird. Gegen Ende des Januars beſtehet wieder bedeu— tende Kaͤlte, welche den Schnee vermehrt; denn ſie ziehet aus der hoͤhern feuchtern und waͤrmern Atmosphaͤr deren Dünfte herab, und verdichtet dieſelben zu Schnee, der als ſolcher herabfaͤllt. mit dem Motto: Schön Frauendorf zu ſeh'n, Der Wunſch iſt lieb zu nennen; Doch wels ich einen llebern noch: Herrn Vorſtand Für ſt zu kennen. 196) Herr F. G. in B. . ; fl. — kr. mit dem Motto: Obſchon meln Auge ihn nicht ſieht, So glaub' ich doch Herra Fürſt zu kennen; Wer für die Menfchheit fo ſich muͤht, Iſt weiſe, edel, groß zu nenuen. 197) Herr Leopold Ulbricht, Graͤflich von Wil- ezeck'ſcher Haushofmeiſter in Wien 5 fl, mit dem Motto: Wenig! aber mit dem beften Willen. 198) Herr Karl v. Baur, Fuͤrſtlich-Hohenzollern'- ſcher Geheimerrath in Mannheim 12 fl. mit dem Motto: Gott ſegne dieſes, fo wie jedes Unterneh⸗ men, welches einer edlen Abſicht entſpricht! 200 Der Februar iſt trüb und kalt, jedoch ges maͤßigter als der Januar. Gegen Ende des Februars bewirken die ſuͤdlichen und weſtlichen Luftſtromungen warme Tage mit Regen; vorzuͤg— lich wechſeln in dieſem Monate Gefrier und Thau— wetter oft ab. Der März hat Schneegeftöber, iſt aber im Durchſchnitte doch maͤßig warm, und erfreuet durch mehrere ſchoͤne helle Tage. Ueberhaupt, beſtehet er aus einem Wechſel von Waͤrme, Kaͤlte und Regen, wobei die meiſten truͤben und kalten Tage um ſeine Mitte ſind. Der April hat Anfangs Kaͤlte mit Schnee— Geſtoͤber, dann iſt er windig und warm, um den 20ten aber beſtehet wieder Kälte, die jedoch ge— maͤßigter und mit Wind bis zu Ende des Mo— nats dauert, wodurch der Eintritt des Fruͤhjah— res verſpaͤtet wird, daher in der Gegend um Wien erſt um den 16ten die Aprikoſenbaͤume und um den Zoten die Pflaumenbaͤume zu blühen an— fangen. Die Aprikoſen werden in dem heurigen Jahre vorzuͤglich haͤufig, groß und gut ſeyn. In dieſem Monate zeigen ſich die erſten Ge— witter. } Der Mai iſt Anfangs trüb und kalt, wird jedoch bald wieder warm, wobei aber, der Ge— witter wegen, wolkigte und feuchte Witterung abwechſelnd eintritt. Um die Mitte des Mai ſind kalte, naße, truͤbe, windige Tage, und dieſe Zeit iſt dem Weinbau vorzuͤglich dann gefaͤhrlich, wann windſtille heitere Naͤchte bei Nord- oder Oſtluft beſtehen, worauf in der Früh der zerſtdͤ— rende Reif zu befuͤrchten iſt. Zu Ende des Mo— nats tritt ſchoͤne warme Witterung ein. Der Juni hat zwar Anfangs und um den 199) Herr Niclas Gasperotti, Handelsmann in Layb ach 5 fl. — kr. mit dem Motto: Ein junges Mitglied mit vollem Herzen erfüllt den Wunſch des verehrten Hru. Vorſtand nach feinen ſchwachen Kräften. 200 Heir e e IN Eee, 201) Herr L. G. in Trient. mit dem Motto: 2 fl. 24 kr. 1% 15 kr. zoten Strichregen, Kühle, und viele Wolken; doch beſtehen gegen feine Mitte und zu Ende meh— rere ſchoͤne heitere warme Tage, und vorzuͤglich gegen das Ende des Monates wird die bis uͤber 24 Gr. R. ſteigende Hize ſchon laͤſtig. Der Juli iſt durchaus ſehr warm und blos durch Gewitter wird die Hize auf kurze Zeit un— terbrochen und vermindert. Der Hagel macht an vielen Orten großen Schaden. Gegen Ende des Monats iſt der Regen anhaltender. Der Auguſt hat viele Strichregen und Ge— witter, gegen fein Ende aber mehrere ſchoͤne hei— tere warme Tage, und es ſtellt ſich ſchon die gemaͤßigtere Herbſtwitterung ein. Der September hat auch Anfangs warme Tage, aber die Nächte find ſchon kuͤhl. Ueber: haupt iſt dieſer ganze Monat ſehr ſchoͤn, heiter und troken. Der Oktober iſt auch Anfangs heiter und troken; er hat aber um den zoten mehrere trübe Tage mit Regen, was auch wieder zu Ende des Monats eintritt. Der November iſt groͤßtentheils neblich, trüb, und es tritt für wenige Tage ſchon der Winter mit Schnee und Gefrier ein. Gegen Ende des Monats ſteiget wieder die Waͤrme. Der Dezember hat meiſtens Nebel und Regen bei ſuͤdlichen und weſtlichen Luftſtroͤmun— gen, deren viele Duͤnſte bei uns zerſezet wer— den. f Korneuburg, im Decbr. 1828. Dr. Joſ. W. Fiſcher. Zur Bezahlung elges Steinchens für das Glashaus. 202) Herr Ferdinand Gerubel, Bergoberamts— Aſſeſſor zu Bogſchau in Banat 5 fl. — kr. 203) Herr Georg Palica jun., Landſchafts⸗ und Fruͤchten-Maler zu Judenburg in Steyer— ma , f Fr, mit dem Motto: Es lebe unſer Kalſer Franz! 207 Kann der vieldeutige Namen „Baftard” im Pflanzenreich beſtehen? Unter dem Namen Vaſtard, kann der Pomo— log nur die Fruchtausartung — geſchmaklos, wid— rig — verſtehen, daher vom Baſtard noch weit entfernt; im Thierreich hingegen, bei zweien Ge— ſchlechtsvermiſchungen, entſtehen Gattungsausar— tungen, davon Naturgeſchichtlich als Baſtard betrachtet, keine weiter moͤgliche vorwaͤrts wir— kende Fortpflanzung mehr eintritt. Es iſt ſon— derbar, daß die Botanik allein eine vollbluͤhende Blume Baſtard nennt, die gegentheilig die Blu— miſtik als eine zierliche Schoͤnheit verehret, ſo wie der Pomolog den Fruchtgeſchmak, und der Kuͤchengaͤrtner ſeine Pflanzung vorzieht. — Soll dieſen Scheideweg etwa die vorzugsweiſe Ein— bildung in der Gaͤrtnerei veranlaſſen? — Wir wiſſen ja, daß die Botanik die einfache Natur, die Blumiſtik die vollfache Schoͤnheit, und die Pomologie den Fruchtgeſchmak fuͤr ſich liebt; daher auch leztere den unglimpflichen Baſtard— Namen verwuͤnſchen! — Warum ſollen nun dieſe der erſtern Methode nachbeten? Jeder liebt ſeine geſchwaͤzigen Gar— tenkinder in ihrer Blumenſprache; warum ſoll man ſie in geſundem Zuſtande, im harmoni— ſchen Taumel mit der kuͤnſtlichen Befruchtungs— Operation ſchreken, als noch kein Naturverbeſ— ſerer in die unfehlbare geheimnißvolle Kraftein— wirkungen eingeweihet worden iſt? — Die Na— turgeſeze allein find die urſpruͤnglichen Schoͤ— pfungswerke der ſelbſtſtaͤndigen Fortpflanzung, wie wir ſie uͤberzeugend finden! — — Es war und bleibt ſo, wie es in der Welterſchoͤpfung von einem zum andern Theile immer war! — Man uͤbertrage nur das vaterlaͤndiſche Klima mit ſeinem Einfluß der Erdbeſtandtheilen, und man wird ganz anders phantaſiren. — Und nun — wenn es doch ſo zugefallen ſeyn muͤßte — bewundere ich die gelernigen Buben zu Ehren ihres Lehrers in Gnad, die zuverſichtlich alles beitragen werden, das Mono— pol des kuͤnſtlich befruchteten Blumenſamens zu foͤrdern. — Chotleſchau. Ph. Hufnagel, Mitglied der prakt. Gartenbau- Geſellſchaft. Erbſen gegen Sperlinge zu ſchuͤzen. Ich weis wohl, man wird uͤber mein Mit— tel lachen, weil es Sympathie ſeyn ſoll, uͤber die man ſpottet, allein ich habe die uͤberzeugende Erfahrung mehrmalen gemacht, und wirklich habe ich 5 Laͤnder mit Schiff- und Ausbrech-Erbſen mit doͤrrenden Fruͤchten unbeſchadet ſtehen, wo hingegen andere Garten-Eigenthuͤmer klagen, daß ihnen die Voͤgel Alles freſſen. — Man wirft Abends die Erbſen in Graͤbchen und laſſet dieſe offen. Den folgenden Morgen vor Sonnen-Auf— gang werden die Graͤbchen mit einem Rechen, oder mit der Hand zugeworfen. Weder beim Aufgehen der Erbſen, noch beim Doͤrren werden ſolche von Voͤgeln angegriffen. Pirmaſens. Kappler. 204) Herr J. J. M. V. J. A. Graf v. Berchem, k. b. charakteriſirter Major in Straubing 8 fl. 6 kr. mit dem Motto: Frucht entkelmt der jungen Saat, Aus dem Willen ſproßt die That! 205) Herr M. Graf v. T*. in R. 10 fl. 48 kr. 200) Herr H. zu W. ß fl. 24 kr. unter dem Motto: Mit dem Wunſche, daß der Biederfinn deut: ſcher Gartenfreunde den Vorſtand der prakti⸗ ſchen Gartenbau-Geſellſchaft bei Ausführung feines gemeinnuͤzlichen Vothabens werkthaͤ⸗ tigſt unterftügen möge! 207) Herr Joſeph Haas, koͤnigl. bayer. Militär: Apotheker in Muͤnchen . 2 fl. 42 kr. mit dem Motto: Wenig geben iſt beſſer, als Vleles wuͤnſchen. 208 — ——b Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. Des Gaͤrtners Morgen-Lied. (Was helfen Froft: und Hagel⸗Ableiter?) it dem erſten Morgenſtrahl Ging ich in den Garten, Wo die Blumen allzumal Ihres Gaͤrtners warten. Heute ſoll eln friſcher Strauß Meine Liebſte ſchmuͤken, Welche Blumen waͤhl' ich aus, Welche werd' ich pfluͤken? Mich vor allen, meine Glut Wohnt auf ihren Wangen, Sprach die Roſe, ſey ſo gut, Laß im Strauß mich prangen. Und ich pfluͤkte fi. Mich auch, Sprach die Purpur-Nelke, Daß von ihrer Lippe Hauch Meine Blüte welke. Unſchuld iſt des Mädchens Zier, Mlch die Lilie, waͤhle; Gern verhaucht' ich wog. oel dir Meine Blumen : Seele. Und die Myrthe rief vertraut: Sollſt wich nicht vergeſſen, Wirft ja doch als ſuͤße Braut Bald an's Herz fie preſſen. In dem kerzenhellen Saal, Und bei frohen Tanzen, Mag ein Maͤdchen wohl einmal Wie bie Tulpe glänzen, Auch ein klein Vergißmeinnicht Mag zum Strauße taugen, Denn ein himmelblaues Licht, Strahlt aus ihren Augen. Und ich ſchlug es kelner aus. Doch nach einem Weilchen Merkt' ich erſt, zu meinem Strauß Mangle noch das Veilchen. In die Blätter eingehuͤllt, Willſt du Prunk vermeiden. Komm nur, du biſt Llebchens Bild, Denn du biſt beſchelden. Von ihrer Anwendung ft in diefen Blättern ſchon oͤf⸗ ters die Rede geweſen, beſonders im Jahrgang 1227 Seite 289. Ich habe ſie eingefuͤhrt ſeit dem Jahre 1825, und habe in diefen vier Jahren mehrmal dle Gelegenheit gehabt, ihren auffallenden Nuzen zu deob⸗ achten und zu würdigen; dle Gegend umher wurde oft, beſonders im vorigen Jahr und im Jahre 1325 ſehr hart mlt Hagel geplagt, welche ſich aber über meine Felder blos in Regen auflösten, und nur ſehr felten kleine, ganz unſchädliche Schloſſen fielen, untermiſcht mit den Regentropfen. Die Bauern wollten Anfangs nicht daran glauben, und voll Vorurtheile und Aber— glauben, gaben ſie ſogar den Stangen die Schuld, wenn der Regen, oder die Dürre zu lange anhielt. Auch ſtahlen fie mir wohl manche Stange, und waren bes ſonders auf die oben befindlichen meſſingenen Splzen luͤſtern. Nachdem fie ſich aber der augenſcheinlichen Wire kung überzeugt haben, find fie voll Achtung für fie, und find oft die Erſten, mich zu mahnen, fie ja bald aufſtel⸗ len zu laſſen, da ihre Felder eben fo gut als die mei⸗ nigen damit befhüzt find. Meine Nachbarn hingegen, welche dieſe nuͤzllche Einführung noch nicht angenommen haben, haben an manchem Orte in diefen lezteren Jah⸗ ren betraͤchtlichen Schaden durch den Hagel gelitten. Meine Stangen ſind genau nach der Vorſchrift des Herrn Thollard aufgeſtellt, etwas über 4 Klafter lang, in der der Entfernung von einander 100 big 110 Klafter und fo viel als moͤglich im Quinconce gepflanzt, mit einer 6 Zoll langen meſſingenen Drahtſpize von der Staͤrke eines Federklels, und einem geflochtenen Strohſelle von der Spize bis auf den Boden herab, wo ſolches mit einem Pflok an der Erde befeſtigt wird. Die ganze Einrichtung iſt fo einfach und fo wentg koſt⸗ ſpielig, daß ich nicht begreife, warum fie nicht allgemein angenommen iſt, nachdem, wenn auch dle gute Wir: kung Manchem noch immer zwelfelhaft ſcheinen mag, gleichwohl ein Schaden, bel richtiger Aufftellung gewiß nicht zu beſorgen iſt; ich fage: bei richtiger, zwekmaͤßl⸗ ger Aufſtellung, da, — wenn die Stangen zu welt von einander wären, ihre Wirkung zu ſchwach ausfallen durfte, und wenn hingegen mehrere zu nahe an elnan⸗ der auf Einem Orte Münden, die Entladung der elek⸗ triſchen Materie zu ſtark auf dleſen Ort werden, und großen Schaden verurfaben möchte. Sameklensky, den 19. Mai 1829. Graf v. Muss ey. Charade. Ohn' meinen Erſten kann ich dir es gar nicht ſagen, Wie hoch ich durch das Zweite duͤrfte Etwas wagen? Willſt du das Ganze nun zu einem Wort verbkuden, MWirft du den Sinn davon nur in der Erde finden. Aufloͤſung der Charade in Nro. 24: Tauſendguldenkraut. — 1 —— SIE MET r...... ññ — — . — — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. Der ganziährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert — portofrel. Allgemeine deutſche ar — Ze Ft g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. Ja halt: N. Woher rühren die Ausartungen unferer Gartengewa 6. Juli 1829. chle, und wie find fie zu verhuͤten? — 27. Mittel gegen Vergiftung durch Schwaͤmme. Woher ruͤhren die Ausartungen unſerer Gartengewaͤchſe, und wie ſind ſie zu verhuͤten? Seitdem man angefangen hat, die Garten-Kultur wiſſenſchaftlich zu betreiben, ſeitdem ſcheinen ſich auch die Klagen uͤber die Ausartung der Gewaͤchſe vermindert zu haben. Man kann dieß unlaͤugbar als einen Beweis der großen Fortſchritte betrachten, welche die Gaͤrtnerei in unſern Tagen gemacht hat. Ob ſie nun gleich — wie alle menſchliche Wiſſen— ſchaften — noch immer höherer Vervollkommnung faͤhig iſt; ſo wird ſie doch ſchwerlich jemals eine ſo hohe Stufe derſelben erreichen, daß jede Ausartung vermieden oder verhindert werden koͤnnte; denn die Urſachen, die ſie bewirken, ſind zu verſchieden und mannigfaltig, als daß ſie durch menſchlichen Fleiß und Kunſt gehoben werden koͤnnten. Im ſtrengſten Verſtande find zwar alle unſere Gartengewaͤchſe aus— geartete Pflanzen, d. h. ſie ſind nicht mehr das, was ſie in ihrem urſpruͤnglichen Zuſtande waren, ſondern durch Kunſt und darauf verwendete Pflege mehr oder weniger vervollkommnet. Allein in dieſem Verſtande b wird das Wort Ausartung hier nicht gebraucht, ſon— dern man bezeichnet damit gemeiniglich eine gerin⸗ gere Beſchaffenheit der Gewaͤchſe, eine Verſchlech— terung, oder allmaͤhlige Herabſteigung von der Stufe der Vollkommenheit, auf welche ſie durch Kultur gebracht worden ſind. Zu ſolchen Ausartungen tragen nun verſchiedene Umſtaͤnde bei. Eine der vorzuͤglichſten Urſachen iſt ohne Zweifel 1) das Klima. Es wird aber das Wort Klima hier nicht in dem ſtrengen Sinne genommen, in welchem es die Geographen zu nehmen pflegen; ſondern man ver— ſteht darunter die Beſchaffenheit eines Orts in Ruͤk— ſicht der Waͤrme und Kaͤlte. Da nun dieſe bekannt— lich nicht blos von der Breite, unter welcher ein Ort liegt, ſondern einer Menge anderer Umſtaͤnde, z. B. der Naͤhe eines Meers, der Hoͤhe eines Orts uͤber der Erdflaͤche, der gegen Suͤden geneigten Lage, und hauptſaͤchlich von den Umgebungen deſſelben, als Bergen, Wäldern, Suͤmpfen und dergleichen mehr abhängt; fo koͤnnen zwei Orte in ſehr verſchiedenen Breiten liegen, und dennoch einerlei Klima haben. Hieraus laſſen ſich denn verſchiedene Erſcheinungen — % ꝗ ͤᷓͤʃ—— ——— ä U rr rr Nachrichten aus Frauendorf. Fellbietung immer dauernder Landblumen. Flora bietet die ſchoͤnſten Arten von ſolchen Blu: men, welche, wenn ſie Einmal auf ihren rechten Plaz gepflanzt find, keiner weitern Pflege mehr bedärfen, und viele Jahre ohne friſchen Aus bau duſelbſt fortdau— ern, allen Wintern und allen Wettern trozend. Man nennt ſie perennirende.“ Wo einmal eln Garten mit pereunkrenden Blumen zwekmaßlig angelegt fit, verlangt man felten jene Schmet— terlings-Erſcheibungen mehr, davon man alllaͤhrlich mühſam neuen Samen ſammeln, aufbewahren und im Fruͤhlahre aufs Neue wieder ausbauen muß. Man nenut dieſe einjährige Pflanzen. Iſt die Roſe nicht eine unferer ſchoͤnſten Blu: men? Sie braucht aber die Mühe des jaͤhrlichen Anz baues nicht; wo fie einmal ſteht, ſteht fie für immer — ohne fernere Pflege! Viele Gartenllebhaber wuͤnſchen wahrſcheinlich nur lauter perenntrende Blumen, wiſſen aber nicht, wie fie bald und billig dazu kommen koͤnuen. Diefen bieten wir folgende Auswahl aus unſrer Sammlung zu den beigefezten Preiſen biemit feil: Elnzeln koſtet das Stüf kr. Achillea compacta, ſtrahlloſe Schafgarbe 3 40 — decolorans, zerbrechliche Schafgarbe . 2 — Eupatorium, caſpiſche Schafgarbe . 10 — Gerberi, Gerberiſche Swafsgarbe n — mongolica, mongoliſche Schafgarbe 6 (22) 210 — wY—-—- erklären. Es gibt z. B. einige Gegenden, wo ſchlechterdings kein Pfirſchenbaum gedeihen will, wenigſtens zu keinem betraͤchtlichen Alter gebracht werden kann; da hingegen in anderen, die eine weit. groͤßere noͤrdliche Breite haben, dieſe Frucht in der hoͤchſten Vollkommenheit erbaut wird. — Einige Gegenden des noͤrdlichen Amerika liegen mit Frank— reich unter einerlei Breite, und doch kann der Wein— Stok, welcher hier ſo uͤppig vegetirt, und den reich— lichſten Ertrag liefert, dort nicht fortkommen, we— nigſtens nicht in dem Maße gedeihen, daß die Ein— fuhr auslaͤndiſcher Weine, wo nicht unterſagt, doch einigermaßen beſchraͤnkt werden koͤnnte. Jede Pflanze gedeihet da am Beſten, wo das Klima ihrer Organiſation am gemaͤßigſten iſt; ei— nige ſind daher blos in einem warmen, andere hin— gegen lediglich in einem kalten, und noch an— dere nur in einem gemaͤßigten Klima anzutreffen. Werden ſie in einen andern Himmelsſtrich verpflanzt, ſo leiden ſie dadurch meiſtentheils eine Veraͤnderung, die bald mehr bald weniger zu ihrem Vortheile aus— faͤllt. Je mehr Aehnlichkeit eine Gegend mit der anderen in Abſicht des Klimas hat, deſto leichter laſſen ſich auch die Gewaͤchſe der einen in die andere verpflanzen. Der menſchliche Fleiß hat jedoch Pflanzen aus den verſchiedenſten Himmelsſtrichen an einerlei Klima gewoͤhnt. Die wenigſten unſerer Gartengewaͤchſe ſind einheimiſch. So ſtammt der Kohl aus England, der Blumenkohl aus Cypern und Aegypten, der Spinat aus Spanien, die Zu: kerwurzeln aus China, die Skorzonere aus Spanien, der Rettig aus China, die Kartoffeln aus Amerika, die Schalotten aus Palaͤſtina, die Schminkbohnen aus Oſtindien, die Melonen aus der Bucharei, der Kuͤrbis aus Aegypten und Arabien ab. Alle dieſe Gewaͤchſe ſind zwar nach und nach an unſer Klima gewöhnt worden, doch haben fie mehr oder weniger von ihrer urſpruͤnglichen Guͤte verloren. Iſt gleich in Anſehung ihrer Größe die Ausartung kaum zu bemerken, ſo iſt ſie es doch deſto mehr in Anſehung ihres Geſchmaks. Eine in Deutſchland erzogene Feige und eine Smyrnaiſche, wie himmelweit un— terſcheiden ſie ſich von einander im Geſchmake! — So nachtheilig indeſſen ein rauheres Klima auf Gewaͤchſe, welche aus einem waͤrmeren Himmels— ſtriche herſtammen, zu wirken pflegt, ſo vortheilhaft zeigt ſich aber dagegen ein milderes Klima fuͤr man— che Gewaͤchſe, die aus einem kaͤlteren dahin verſezt werden. Als die Hollaͤnder das Vorgebirge der guten Hoffnung mit Kolonien beſezten, ſo wurden auch allerhand europaͤiſche Gewaͤchſe dahin abgefuͤhrt, welche in dem dortigen Klima vortrefflich gediehen. Man kam nun auch auf den Gedanken, Wein zu er- bauen, und ließ die Fechſer aus dem Rheingau kom— men, weil man ſich ſchmeichelte, dieſes edle Ge— waͤchs unveraͤndert zu erhalten. Die Pflanzung gerieth zur groͤßten Freude; allein nach der Kelter erhielt man nichts weniger als Rheinwein, ſondern einen wahren Sekt. Der jezige Kapwein iſt alſo eiginttich deutfchen Urſprungs. So fehr hat das Klima ihn veraͤndert! — Fermin erzaͤhlt, daß in Surinam die europaͤiſchen Gartengewaͤchſe; z. B. Erbſen, Bohnen, Spargel, Rettige, Radieschen, Wirſing ꝛc., einen viel lieblicheren Geſchmak hätten, Achillea speciosa, prächtige Schafgarbe. . 42 — velutina, fammtblättrige Schafgarbkte . . 10 Alle 2 Arten mit Namen erlaſſen wir um 48 Aconitum altifsimum, hoͤchſter Eiſenhut . — Napellus, gemeiner Eiſen uit — rectum, gerader Elſenhut .. 5 Allium acutangulum, ſcharfblattriger Lauch 2 — schönobrafsum, Suppenlaub . » nur: hortensis, blaßblaue Gatten: Atelet blaß roſenſarbe Garten: Afelei . blutrothe Garten-Akeli . » dunkelpurpurrothe Garten: Akelei dunkelololette Garten-Akelei . hellgraue Garten-Akeleilt » hellrothe Garten-Ake ei hellvkolette Garten-Akelel . lilafarbe Garten-Akelel » O OGG O 0 nn. 10 2 00°. wo hortensis, rofenfarbe Garten: Afelet . . violette Garten: Afelt . . : 9 1 Garten-Akelei . pl. Garten-Akelei mit gef. Blum. Alle 12 Artes mit Namen erlaſſen wir um Arabis stricta, aufrechtes Gaͤnſekraut x. Aralia nudicaulis, ſchaftbluͤtige Aralle . Aster amygdalinus, mandelblättrige Sterublume . — aestivus, Sommer Sernblume . » 2 2... — bicolor, zweifarbige Sternblune — cordifolius, herzblaͤttrige Sternblume er, — cyaneus, dunkelblaue Sternblume . . . — diffusus, ausgebreitete Sternblume . . » — divaricatus, ausgeſperrte Sternblume . . — divergens, rothſcheibige Sternblume . 8 5 — dracunculoides, dragonartige Sternblume .. — dumosus, buſchige Sternblu ne . » » N o G GG ARD aa 211 als ſie je bei uns erlangen koͤnnten; da hingegen Aepfel und Birnen, Kirſchen und Pflaumen, Pfirſchen und Aprikoſen gar nicht fortgebracht werden koͤnnen. Aus dem bisher Geſagten ergibt ſich von ſelbſt, wie ſehr zu Verhuͤtung ſchaͤdlicher Ausartungen auf Klima Ruͤkſicht genommen, und mit welcher Behut— ſamkeit zu Werke gegangen werden muͤſſe, wenn auslaͤndiſche Gewaͤchſe an unſeren Himmelsſtrich gewoͤhnet werden ſollen. Eben ſo viel traͤgt aber auch 2) der Boden zur Ausartung unſerer meiſten Garteugewaͤchſe bei. Denn fo wie jedes Pflanzen— Geſchlecht ſein eigenes Klima hat, ſo hat auch jedes ſeinen eigenen Boden. Einige lieben ei— nen ſchwarzen, andere einen ſteinigen, einige einen lehmigen, und andere wieder einen ſandigen Boden. Nun laſſen ſich zwar die meiſten auch an ein anderes Erdreich gewoͤhnen; allein die Veraͤnderung des Bodens bringt auch allemal eine merkliche Veraͤnde— rung in den Gewaͤchſen ſelbſt hervor. Die maͤrki— ſchen Ruͤbchen z. B., welche in der Mittelmark um Teltow herum in großer Menge erbauet werden, laſſen ſich in anderen Gegenden kaum 2 Jahre aus dem Samen ziehen; in der Folge verwandeln ſie ſich in eine ſehr gemeine Ruͤbe ohne Saft und Kraft. In Ottersberg, einem Fleken ohnweit Bremen, wird ebenfalls eine vortreffliche Ruͤbe erbauet, die in den dortigen Gegenden unter dem Namen der Ottersber— giſchen Ruͤbe bekannt iſt. Sie waͤchſt auf einem Torfboden, der mit etwas Sand vermiſcht iſt, aber nur auf einem kleinen Bezirke, und hat einen uͤber— aus angenehmen gewuͤrzhaften Geſchmak. In an— I nn SE A TEE EEE DIT ET an II I ID TA EZ FE ET TI EHE a a CT RETTET TEE EEE RE Aster elegans, zierliche Sternblnme N — cricoides, heidenartige Sterablume . .. excelsus, hohe Sternblume r flexuosus, gekniete Sternblume N Noribundus, blumenreiche Sternblume fragilis, zerbrechliche Sternblune . grandiflorus, großblumige Sternblune .. laevis, glatte Sternblume . . . linarifolius, Loͤwenmaul blättrige Sternblume miser, Fleinblumfge Sternblune . . nevae Angliae, neu engliſche Sternblume 7 novi Belgii, neu holländiſche Sternblume paniculatus, rifpenförmige Sternblune . panonicus, panonifwe Sternblume Be te patens,-abftebende Sternblume a praecox, frühbluͤhende Sternbinme — prenanthoides, haſenlattig aͤhnliche Sterublume 2 S OOO S O GO mo 67 deren Gegenden will ihr Anbau durchaus nicht ge— lingen. In Jena bekamen ſie eine ſolche Schaͤrfe, daß es nicht anders war, als waͤren ſie mit Schnupf— tabak gewuͤrzt worden. — Auf trokenem ſonnigen Boden verliert der Sellerie ſeine giftigen Eigenſchaf— ten und ſeinen ekelhaften Geruch; die er aber ſogleich wieder annimmt, ſobald er auf naſſem, ſchattigen Boden erzogen wird. Eben ſo verwandeln auch viele Blumen ihre Farben, wenn ſie in ein Erdreich ge— pflanzt werden, das weſentlich von dem verſchieden iſt, in welchem ſie urſpruͤnglich wachſen. Alle ein— farbigen laſſen ſich in geſprengte umſchaffen, wenn man den Boden mit etwas Salpeter vermiſcht. So viel traͤgt alſo der Boden zur Ausartung der Ge— waͤchſe bei! — Zur Verhuͤtung derſelben pflegen daher erfahrene Gaͤrtner jeder Pflanze ein ſolches Erdreich anzuweiſen, welches — der Erfahrung zu— folge — ihre Natur erheiſcht. Auch kann 5) die Lage die Ausartung der Gewaͤchſe be— foͤrdern. Einige wachſen blos auf Bergen, an— dere in Thaͤlern; manche blos an der Sommer-, und wieder andere an der Winterſeite. Auf dieſe Verſchiedenheit iſt hauptſaͤchlich bei Obſtplantagen Ruͤlſicht zu nehmen. 4) Die Behandlung in der Erziehung und Pflege der Gewaͤchſe bewirkt ebenfalls das haͤufige Ausar— ten derſelben. So legt ſchon eine allzudichte Aus ſaat bei vielen Pflanzen den erſten Grund zu ihrer Verkruͤppelung. Wer z. B. Knollſellerie in vorzuͤglicher Groͤße zu erziehen gedenkt, muß den Samen ſo duͤnne als moͤglich ausſtreuen. Wird dieſes verſehen, ſo wachſen die Pflanzen mit ihren Aster, punctatus, punktirte Sternblune . . — puniceus, hochrothe Sternblume . . — rubricaulis, rothſtengliche Sternblume 18 — serotinus, ſeldenartige Sternblume 2 — speciosus, prächtige Sternblume . . — spurius, Baſtard Sternblume . . 0 — superfluus, ſtarkblühende Sternblume > — tardiflorus, fpätblübende Sternblume — — Tradescanti, Tradescantlſche Sternblume — vimineus, bandblättriae Siernblume . Alle 37 Arten mit Namen erlaſſen wir um 2 fl. 24 kr. Bellis perennis fl. albo pleno, weißgefuͤllte Maflieb. 2 incarnata, fleiſchfarb Maflieb 2 1 — rubro, rothe Maslieb 8 (Eignen ſich ſehr gut zur Elnfaſſung auf Beete An Rabatten. Wir koͤnven dleſelben zu vielen Hunderten abgeben, das Hundert um 2 fl.) (2250 O D ο „ 0 „„ „„ 212 Wurzeln durch einander, und bekommen eine Menge Haarwurzeln, welche die Hauptwurzel nicht zu Kraͤf— ten kommen laſſen, und wenn ſie nachher gleich beim Verpflanzen wieder weggenommen werden, ſo wer— den doch jener eben dadurch eine Menge Wunden beigebracht, die ſie in ihrem Wachsthum außer— ordentlich zuruͤkſezen. Der nemliche Fehler wird auch haͤufig bei der Ausſaat der Schminkbohnen, oder beim Verpflanzen des Kopfſallats und des Weißkohls begangen. Dieſe und aͤhnliche Gewaͤchſe muͤſſen durchaus, wenn ſie gerathen ſollen, in einer gewiſſen abgemeſſenen Entfernung von einander ſte— hen, damit es ihnen weder an Nahrung, noch an Plaz zu ihrer Ausbreitung mangele. — Wer fer— ner ſolche Pflanzen, welche die Trokenheit lieben, oft begießt, und dagegen ſolche, die gern naß ſtehen, troken haͤlt, darf ſich eben ſo wenig wundern, wenn ſie ſich verſchlechtern und ausarten. Endlich ſind auch 5) Fehler bei der Erziehung des Samens, vor— zuͤglich mit Urſache an der Ausartung ſo vieler Ge— waͤchſe. Die vornehmſten, welche dabei begangen werden, ſind folgende: a) werden ganz gemeine, mittelmaͤßige und ſchlechte Pflanzen zum Samentragen beſtimmt und ausgewaͤhlt. Aus Gewinnſucht oder Lekerei bringt man gewoͤhnlich die erſten, welches nicht ſelten die beſten, oder doch wenigſtens ſolche ſind, die vollkom— men reifen Samen liefern koͤnnen, zu Markte oder in die Kuͤche, und hofft, daß ſich unter dem Nach— wuchs noch genug ſchoͤne Exemplare, die zum Sa— men ſtehen gelaſſen werden konnten, finden werden. Allein eine e ungünſtige een ein . früher Herbſt, oder andere unvorhergeſehene Zufaͤlle vernichten dieſe Hoffunug, und die Pflanzengattung bleibt beim mittelmäßigen ſtehen, oder mißraͤth gar. Iſt es nun wohl zu verwundern, wenn die folgende Gene— ration eben fo mittelmäßig ausfaͤllt? Und wenn nun hiervon wieder Same erzogen und ausfaet wird, ſo muß das Gewaͤchs zulezt ſo ausarten, daß es kaum noch einer Stelle im Garten werth iſt. — Um alſo von dieſer Seite der Ausartung zu begeg— nen, muß man immer die beſten und ſchoͤnſten Pflan— zen, d. h. diejenigen, welche alle Eigenſchaften in ſich vereinigen, um derentwillen man die Gewaͤchs— Art, zu der ſie gehoͤren, zu erziehen pflegt, zum Samentragen auswählen. b) Ein anderer Fehler, der häufig bei der Sa— menerziehung begangen wird, befteht darin, daß die Pflanzen, die in naher Verwandtſchaft mit ein— ander ſtehen, fo nahe bei oder gar durch einander ge— pflanzt werden, daß ſie ſich gegenſeitig befruchten konnen. Es iſt nicht noͤthig, etwas über die Art und Weiſe, wie das Befruchtungsgeſchaͤft im Pflanz zenreiche von Statten geht, zu ſagen, da bereits S. 65 und 121 ausfuͤhrlich davon gehandelt worden iſt. Wer nur einigermaßen damit bekannt iſt, und ſich durch eigene Erfahrungen und Verſuche davon uͤber— zeugt hat, daß die Pflanzen, die zu einerlei Gattung ger hoͤren, ſich eben ſo in der Befruchtung annehmen, wie die Thiere, die zu einerlei Gattung gehoͤren, der wird eben hierin eine der vornehmſten Urſachen der Ausar— tung entdeken. Nothwendig muͤſſen nun die aus ſolchen Samen erzogenen Pflanzen, Eigenſchaften von beiden, omoaf der vaͤterlichen, als der weben in Betonica incana, graue N 2 10 Buphthalmum salicifolium, weldenblaͤtt. Rind sauge 6 Campanula alpina, Alpen Gloken blume . 15 — carpatica, carpatiſche Glokenblune . 40 — collina, Berg Glokenblune crenata, — farinosa, gekerbte Glotenblume N beftaubte Glokenblume . . 6 lamiifolia, Bienenfaugblittrige Glokenblume 8 Lychnitis, Iyanisartige @lofenblume . 2 40 — macrantha, großblumige Gloken blume . 45 — neglecta, fparfamblütige Glokeublume s — obliqua, ſchiefe Glokenblu ne 6 — petraea, Klippen Glokenblume 1 — rhomboidea, rautenförmtge Glokenblume ET — ruthenica, rutheulſche Glofenblume . ...6 — stylosa, langriffliche Glokenblume . „ e EN.) = 0 Vesicaria, Blaſen-Glokenblune 1 Centaurea africana, Ne Eletablane — axillaris, achſelblütige Flokenblume — coriacea, lederartige Flokeablume „ algen — dealbata, welßblättrige Flokenblume N? — discoidea, ſchetbenartige Flokenblume . — montana, Berg Flokenblume Nie bier Chelone barbata, bartiger Krotteuſchlld BALLETT — campanulata, glofenförmiger Krottenſchild .. Clinopodium vulgare, gemeine Wirbelborſte .. Conyza thapsoides, koͤnigsartige Dürrwurz . 10 Coreopsis auriculata, geoͤhrte Wanzenblume . 15 Cucubalus Behen, aufgeblafener Taubenkropff » 4 Delphinium ciliatum, wimperiger Ritterſporn . 6 „ iu 7 — elatum, hoher Nitterfporn - « ee 3 — exaltatum, amerifantfcher Nitterfporn ee — flexuosum, gefnteter Rltterſporn S — laxiflorum, ſchlafbluͤtiger Ritter, po en.. 40 215 ſich vereinigen, und folglich ein Mittelgeſchlecht bilden, das zu nichts brauchbar iſt. Es iſt nemlich hier blos die Rede von Kuͤchengewaͤchſen, denn der Blu— miſt findet zuweilen bei ſolchen Ausartungen ſeine Rechnung gar ſehr.) Es pflegen ſich aber unter einander zu befruchten alle Kohlgewaͤchſe, als Weiß— Kohl, Braunkohl, Savoyerkohl, Schnittkohl, Blu— menkohl, Kohlrabi, Kohlruͤben; ferner Erbſen, Wiken und Bohnen, Baſilicum und Mangold; in— gleichen Gurken, Kuͤrbiſſe und Melonen; endlich Radieschen, Rettige und Rüben ꝛc. Wer alſo dieſe Pflanzen, in der Abſicht, Samen davon zu ziehen, nahe bei einander pflanzt, der wird, wenn er ſie auch vorher in der groͤßten Vollkommen— heit erzog, doch in wenigen Jahren ſo ſchlechte Sor— ten davon erbauen, die dem Urgeſchlechte gar nicht mehr aͤhnlich ſehen. Die Regel, die ſich hieraus zu Verhuͤtung des Ausartens der Gewaͤchſe ziehen läßt, wäre alſo dieſe: Man laſſe niemals Pflanzen, welche einander in der Befruchtung anzunehmen pflegen, neben und in ei— ner kleinen Entfernung von einander bluͤhen, daß der Samenſtaub der einen auch auf die andere hin— über gelangen koͤnne. Selbſt eine Entfernung von 50 bis 40 Schritten ſichert nicht vor ſolchen Ba— ſtardbefruchtungen, denn Wind und Luftzuͤge ſpie— len hiebei eine gar wichtige Rolle. Wer alſo in Abſicht des Raumes zu ſehr beſchraͤnkt iſt, darf es nicht unternehmen, von mehr als einer Art Samen in ſeinem Garten zu erbauen, ſondern muß, da ſich die meiſten Saͤmereien laͤnger als ein Jahr in ihrer Keimkraft erhalten, in dem einen Jahre dieſe, in einem anderen Jahre eine andere Sorte ziehen. e) Bei der Durchwinterung und Wiederaus— pflanzung ſolcher Gewaͤchſe, die im erſten Jahre keinen Samen zu tragen pflegen, wohin zum Beiſpiel die Kohlſorten, Wurzel-, Knollen- und Zwiebelgewaͤchſe gehören, werden ebenfalls verſchie— dene Fehler begangen, die als Urſachen nachfolgen— der Ausartungen anzuſehen ſind. Entweder man ſchuͤzt ſie nicht genug vor dem Froſte, oder bewahrt ſie an dumpfigen Orten auf. Beides bringt ſie dem Verderben nahe. Sie fangen an zu faulen, oder erleiden doch eine Schwaͤchung in ihren innern Theilen. Werden ſie nun im Fruͤhjahre wieder aus— gepflanzt, ſo ſterben ſie langſam dahin, oder wenn ſie ſich auch wieder erholen, ſo ſezen ihnen doch die Erdfloͤhe und anderes Ungeziefer ſo ſehr zu, daß ſie kaum dagegen zu ſchuͤzen ſind. Wie laͤßt ſich nun von ſolchen Siechlingen guter vollkommener Same erwarten? — Werden ſie nun noch obendrein in einen mageren Boden gepflanzt, ſo geht ihre Erho— lung noch langſamer von Statten. Indem ſie nun fuͤr ihre Erhaltung kaͤmpfen muͤſſen, ſo koͤnnen ſie kaum einige ſchwache Samenſtengel treiben, die ſo duͤrftig blühen, und fo magere Samenkapſeln anſe— zen, daß ſich ſchon hieraus auf eine ſchlechtere Nach— kommenſchaft ſchließen laͤßt. Billig ſollte man alſo die groͤßte Vorſicht auf die Durchwinterung der zum Samentragen beſtimmten Gewaͤchſe wenden. Wur— zeln, z. B. Caroten, Paſtinaken, Runkeln ꝛc., ine gleichen Weißkohlkoͤpfe laſſen ſich am Beſten in Gruben, worein ſie abwechſelnd mit Erde einge— ſchichtet werden, aufbewahren. Naͤchſtdem hat Delphinium speciosum, Iilafarbiger Nitterfyorn . 8 — lilacinum, prächtiger Ritterſporn . . 12 Das ganze Sortiment in 6 Sorten mlt nen 75 laſſen wir um Dianthus attenuatus, danablütige Feder⸗ Nelte barbatus, Bart: Nelke capitatus, Kopf-Nelnſdtke caryophyllus, Garten: Nelte ur caucasieus, caucaſiſche Nelke N chinensis, chineſiſche Nelttte . juneifolius, fimfenblättrige ee * petraeus, Felſen-Nelke . ©) ı6 plumarius, Feder-Nelke . punctatus, punktirte Nelke. pungens, ſtehende Nelte . scaber, ſcharfblättrige Nelke . 8 3 serotinus, ſpaͤtbluͤhende Buſchnelle 98 “= 5 3 8 . 5 3 3 3 6 4 3 e Dianthus squarrosus, fparrige Nelke . — suaveolens, wohlriechende Nelte . — superbus, prächtige Nelke Ni — sylvestris, wilde Nelke . Des ganze Sortiment von 22 Sorten erlaffen wie um. 4 Digitalis ambig gua, blaßgelber Fingerhut Ku 4 — aurea, goldgelber Fingerhur . 8 Dipsacus ferox, dornige Kardendiſtel . Doronicum alıaicum. hohe Gemtwurz . 3 Dracocephalum nutans. überhängender Drachenkopf 0 Eebinops paniculatus, riſpenförmige Kugeldiftel 6 — sphaerocephalus, gemeine Kugeldiftel 2,40 Echium salmanticum , portugffifger Natterfopf . 6 Eupatorium ageratoides, ageratumäbnliher Waſſerdoſt a Galega offiein, . gemeine Geleraute . & — — fl, lilacino, gemeine Iilafarbige Geis raute 8 214 auch Gerthing eine Methode bekannt gemacht, dief zwar ihrer Umſtaͤndlichkeit halber nicht im Groſ— ſen anzuwenden iſt, aber doch von Oekonomen und Gaͤrtnern, die blos ihren eigenen Bedarf erbauen wollen, nachgeahmt zu werden verdient. „Das haͤufige Verderben der durchwinterten Samenpflan— zen hat mich, ſagt er, (ſ. Gedanken, Wuͤnſche und Vorſchlaͤge zur Emporbringung der nuzbaren Gaͤrt— nerei. Jena. 1788. 8. S. 40) vor nunmehro 12 Jahren zuerſt darauf gefuͤhrt, ausfuͤhrlich zu unterſuchen, ob es denn nicht moͤglich ſeyn ſollte, dieſem ſo großen Uebel zu begegnen, folglich zu be— wirken, daß die zum Samentragen erleſenen herrli— chen Exemplare des Winters hindurch ſo feſt und geſund bleiben moͤgen, daß ſie mit unverſehrtem Wohlbefinden ins Fruͤhjahr treten und dann gleich beſtens fortwachſen und ſchoſſen konnen. Es gelang mir, den rechten Weg zu treffen, auf welchem man dieſes Ziel zu erreichen vermag, und ſeit 12 Jahren, die von damals bis heut, verfloſſen ſind, habe ich jedes Jahr Urſache gehabt, mich des gluͤklichſten Erfolgs meiner Verfahrungsart zu freuen. Leztere wende ich inzwiſchen nur bei den Exemplaren ſolcher Gewaͤchsarten an, von welchen ich weis, daß ſie gar leicht in der Durchwinterung verbleichen und jene weichliche Kraͤnklichkeit an ſich nehmen, die hernach bei der Fruͤhlingsauspflanzung ihren Tod nach ſich zieht. Gewaͤchsakten, die ich als härter kenne, werden gleich aus den Durchwinterungsgru— ben, oder aus den Kellern, im Fruͤhlinge einge— pflanzt, welches ich aber doch auch am Liebſten an einem truͤben, gelinden Tage vornehme, als an welchem die geſezten Neulinge nicht ſo empfindlich von der Luft und Sonne befallen werden. Bei den ſchwaͤchſten aber, z. B. beim Kohlrabi, deſſen Knol— len ſo leichtlich im Durchwintern verfaulen, und deſ— fen Blatt-Herzen fo leicht vergelben nnd gleichfam ſchwinden, iſt mein obberührtes Verfahren folgen: des: Ich leſe mir, ſobald im Herbſte, beſorgli— cher Froͤſte halben, die Kohlrabis aufgehoben wer— den, die allergroͤßten und beſten zum Samentragen aus, hebe ſie mit unverlezten Wurzeln aus dem Beete aus und pflanze fie eben fo tief, als fie vor— hero ſtanden, in große Blumentöpfe oder Orangerie— Kübel ein. Dann werden fie gleich etwas angegoſ— ſen und ſo lange im Garten ſtehen gelaſſen, bis es fröfteln will. Dann trag' ich die Gefäße in irgend eine Kammer, in welcher es nicht, wenigſtens nur aͤußerſt ſchwach, zu frieren pflegt. Hier bleiben ſie den ganzen Winter, bekommen an jedem Tage, wo es nicht Eis friert, durch Eroͤffnung der Fenſter, Luft, auch ſo viel Begießen von Zeit zu Zeit, daß die Erde nicht ausdorren kann. So wird es gehal— ten bis zum Maͤrz, wo ſchon weit laͤnger und ſtaͤr— ker geluͤftet, auch mehr begoſſen wird. Im April werden die Knollen mit voller Wurzelerde aus den Gefaͤßen gehoben, in fette Beete eingeſezt und be— goſſen, da fie denn bald einzuwurzeln und unauf— haltſam fortzuwachſen pflegen. Eben fo mach' ichs mit den Samenexemplaren des Savoyerkohls, Wir— ſings, Selleris, und uͤberhaupt aller derjenigen Gewaͤchſe, deren Keime ſo leichtlich in der Win— terung verderben. Bei ſolcher meiner Methode bleiben alle Keime oder Herzen, ſammt allen Wur— CC ⁵ c ³⁰Üꝛ G ³ꝙ˙ . · . o•à . ꝛ· “ ð˙¾ »n r EURE Geranium aconitifolium, eiſenhutblaͤttriger Som: ſchnabel 108 — striatum, geftreifter Storchſchnabel > 10 — maerhorhizum, großwurzlicher Storhfänabel 10 Geum canadense, canadiſches Geum 6 — pyrenaicum, pyrenaͤiſches Geum = 2 6 — urbanum, gemelaed Geum 10 Gnaphalium margaritaceum, Perlen Rührkraut 5 Helenium autumnale, Herbft:Helente . Helianthemum pulverulentum, beſtaubter See Helianthus giganteus, Rleſen⸗Sonnenblume 8 — tuberosus, fnolige Sonnenblume 5 5 Hemerocallis flava, gelbe Tagblume 8 * pr odorata, gelbe wohlrtechende Topblume 0 — fulva, brauutrothe Tagblume . 8 — japonica, blaue Tagblame 1 Heracleum tauricum, tautiſches He kraut 0 Hieracium aurantiacum, pomeranzenfarbiges Ha— bichtskraut. austriacum , ſchabenkrautartlges Hablchtskraut bifidum, zwelſpaltiges Habichtskraut canadense , canadiſches Habichtskraut collinum, Berg-Habichtskraut . humile, niedriges Habichtskraut maculatum , geflektes Habichtskraut rigidum, ſteffes Hablchtskraut 8 speciosum, ſchoͤnes Habichtskraut villosum, zottiges Hablchtskraut . Das ganze Sortiment von 140 Sorten mit Namen erlaͤſſen wir um 50 Hypericum cymosum, afterboltenförmigee Johan: nisfraut x 2 8 elegans, zierliche Johanniskraut . 8 pyramidatum, poramidalifches Johannis traut 8 OL u SNA 215 — zeln ganz vollkommen geſund, entwohnen nie des Lichtes und Wetters, und treiben zu ſeiner Zeit auf's Friſcheſte fort. Selbſt die Erdfloͤhe, die doch in manchen Gaͤrten ſo entſezlich wuͤthen, koͤnnen die Herzen ſolcher hart und geſund durchwinterten Stau— den fo leicht nickt toͤdten, zumal woferne man fo klug iſt, waͤhrend derjenigen Wochen, in welchen ſich dieſe Inſekten furchtbar zu zeigen pflegen, folg— lich vom Maͤrz bis Mai, ein ſchattengebendes Ver— dek vor die eingeſezten Exemplare bei Tage vorzu— machen. Denn Schatten iſt den Erdfloͤhen ein Gift, und nie werden ſie einem Pflanzenkoͤrper merk— lichen Schaden zufuͤgen, der zwar freie Luft hat, aber nicht von der Sonne beſchienen wird” d) Endlich wird auch durch zu fruͤhes Einern— ten des Samens ein Fehler begangen, der haͤufig Ausartungen veranlaßt. Denn wenn der Same ſeine erforderliche Reife und Vollkommenheit nicht hat, ſo kann auch die daraus aufſproſſend Pflanze nicht die kraͤftige Nahrung daraus ziehen, die ſie in der erſten Periode ihres Lebens bedarf, und wird folglich gegen andere, die aus vollkommen reifem Samen erzeugt worden ſind, merklich zuruͤk bleiben. Dieß iſt ohne Zweifel der vornehmſte Grund, war— um nicht alle Pflanzen und Gewaͤchſe einerlei Voll— kommenheit erreichen, ob fie gleich aus einerlei Sa— men, zu einerlei Zeit und auf einerlei Boden erzeugt werden. Denn bei den meiſten Gewaͤchſen reift der Same an den Stengeln — wie es ſeiner Natur nach auch nicht anders ſeyn kann — von unten hinauf. Wenn alſo die unterſten Samenkapſeln ſchon ihre völlige Zeitigung haben, fo find die mittelſten nur halbreif, und die oberſten noch gruͤn. Die meiſten pflegen nun ihre Saͤmereien alsdann einzuſammeln, wenn die meiſten Kapfeln reif zu ſeyn ſcheinen, und hängen hernach die abgeſchnittenen Stengel in der Son— ne zum Nachreifen auf. Bei dieſem Verfahren koͤn— nen aber unmoglich alle Samenkapſeln ihre vollkom— mene Zeitigung erhalten. Gleichwohl werden die davon geſchiedenen Samenkdoͤrner alle unter einander gemiſcht, und nun koͤnnen natuͤrlicherweiſe auch die daraus erzogenen Pflanzen unmoͤglich einerlei Guͤte und Beſchaffenheit haben, ſondern einige werden ſchwaͤcher und unvollkommner ſeyn und bleiben. — Um alſo auch dieſe Urſache der Ausartung hinweg zu raͤumen, ſollte man oft und fleißig ſeine Samenhege durchſehen, und immer nur die reifſten Kapſeln aus— brechen. Im Großen iſt dieß freilich nicht aus fuͤhr— bar, weil ſich da die Geſchaͤfte zu ſehr haͤufen; wer aber blos fuͤr ſein Beduͤrfniß zu ſorgen hat, darf ſich dieſe Muͤhe, die ſich hinterher ſo gut belohnt, nicht verdrießen laſſen. C. W. E. P. Mittel gegen Vergiftung durch chwaͤmme. Wenn eine Vergiftung durch den Genuß von Schwaͤmmen mit Grund vermuthet wird, fo nehme man zwei Theile Baumdl und einen Theil gepulverter Kohle vom Eichenholze, welche Mi— ſchung in verhaͤltnißmaͤßiger Menge mit wenig Salz genoſſen wird. Kornen burg. Dr. Joſ. W. Fiſcher. Hyssopus officinalis, gemeiner Iſop Iris acuta, ſpizige Schwertlilie . . . aphylla, blattlofe Sꝙwertlllle . biflora , zweiblumige Schwertlllte fimbriata, gefranzte Sawertlilte . . foetidissima , ſtinkende Schwertlilie. . germanica, deutſche Schwertlilfe . neglecta, geringblühende Schwertlllie pallida, blaßblaue Schwertlilie . . . pluvialis, Negen: Schwertlilte . . sibirica , ſibſriſche Schwertlille — fl. albo, ſibiriſche weißblumfge Schwertlilie s versicolor, verſchedenfarbige Schwertlilie 8 Das ganze Sortiment in a2 Sorten mit Namen erlaſſen wir um . 1 fl. — Lamium Orvala, großblätiger Bienenfang a2 Lathyrus latifolius, breitblätttige Blatterbfe . 10 — D O N O Erie Lavendula Spica, gemeiner Lavendel . 3 Leonurus Cardiaca, gemeiver Wolfstrapp 8 — villosus, filziger Wolfstrapp . 5 6 Ligusticum Levisticum , e Alerſitel 4 Lilium bulbiferum, Feuerlilte . 12 Lobelia syphilitica, gemeine Robette . 48 Lychnis chalcedonica ad Lychnis 6 — — fl. albo, weiße Lychnts . 2 — — fl. albo major, welße größere 5 5 — Piscaria fl. pleno, weiße mit vollen Blumen 6 — dioica, gemeine Lychnls . — . fl. albo pleno, gemeine Lychnls mit weißgefülten Blumen . 30 Melissa calamintba, großblr mige Mellſſe 8 — cordiſolia, bergblättrige Mellſſe . . 6 — officinalis, Eltronen-Mellſſe 8 3 Schluß folgt.) 216 — — — Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-⸗Begebniſſen. (Die Heizung mit Daͤmpfen) iſt für die Gewaͤchs- und Treibhaͤuſer in mehreren Ländern, und deren größern Städten mit vieler Vollkommenheit aus geführt; vorzüglih macht man in England davon Ges brauch, nicht allein um Blumen und andere angenehme Pflanzen zu ziehen, ſondern auch um zu jeder Zeit des Jahres die verſwiedenſten, friſch vom Zweige gebroche⸗ nen Früchte, faſt eines jeden Klimas genleßen zu koͤn⸗ nen. Es kann yler unmoglich unſere Abſicht ſeyn, uns weiter oder gründlicher uͤber dieſen Gegenſtand zu ver— breiten, die Elarlchtung ſolcher Oefen zu beſprechen, und zu erklären, indem der Umfang diefes Wertes zu einem ſolchen Zwete viel zu enge ſeyn würde, und über diefes werden unfere Leſer beſonders aus dem Verl» ıfe neuerer Zeit Buͤcher mit leichter Muͤhe erhalten koͤn— nen, welche dieſen Gegenſtand genügen, und deutlich genug abhandeln. Noch it zu bemerken, daß Treibhäufer, fo wle Ge: waͤchshaͤuſer aller Art eige ſolche Lage haben muͤſſen, daß fie, fo viel wie moͤglich, von Morgen bis Nachmtt⸗ tag von der Sonne, und zwar zu einer jeden Jahres: Zelt beſchlenen werden koͤnnen. Es tft nicht allein die Wärme und Feuchtigkeit, welche das hohe und vorzüg- liche Gedeihen der ganzen Pflanzenwelt befoͤrdert, auch das Licht, beſonders das der Sonne, wirkt als ein hoͤchſt mächtiger Relz auf jedes lebende Weſen, und feine Ge— genwart muß bei der Erzlehung der mehreſten Pflan- zen moͤglichſt unterſtuͤzt und befördert werden. Man gibt ihm daher in unſerer Gegend, oder unter einem mitt— lern Breitengrade, die Erdlage gegen die Sonne, eine etwas ſchiefe Lage, dle nicht vollkommen gegen Mor- gen, und nint vollkommen gegen Mittag gerichtet iſt. Ein Gewächshaus, welches man, gleich einer Windmühle nach allen Himmeldgegenden richten und drehen könn- te, würde eine noch größere Wirkung, wle die gewohn- lichen hervorbringen, und man fiehr die Unmoͤgllakeit einer ſolchen Elurlchtung nicht ein, indem wohl ſchwerere Körper, als ein Treibhaus, in Bewegung geſezt werden konnen. (Engliſcher Glanz und engl. Elend.) Ein arabifhes Welb war als Kinderwaͤrterin mit der Gemahlin eines brittiſchen Reſidenten aus Bombay nach London gegangen, und hatte daſelbſt 5 Jahre gelebt. Als fie nun darauf in ihr Vaterland zuruͤkkam, ward fie von ihren Landsleuten neugkerig über Eugland be— fragt. — „Ar!“ — erwiderte fie — „Da ift Alles Pracht und Glanz, Haͤuſer und Straſſen, Karoſſen und Pferde, Pallafte und Gärten, Gewölbe und Maͤrkte — Alles, Alles, Alles! — Aber demungcastet iſt es doch ein elendes Land.“ — Wle fo? — fragten Alle er: ſtaunt. — Well es keinen einzigen Dattelbaum dort gb. — »Was?“ — ſchrien die Araber — „Was? — In Commiſſion bel Fr. Puſtet in Pa fau. 2 >= 2 . Keine Dattelbaͤume? — O elendeſtes aller Länder! — Wie it es möglich, daß man dort leben kann! — Wenn man unfern deutſchen Bauern die Tannza⸗ pfer= Wälder nahme, und ihnen dafür Obſtfruͤchte-Waͤl⸗ der gäbe: fie würden vielleicht auch verzweiflungsvof in ebe Die Welt kſt verkehrt, der jüngfte Tag nahe! (Ankuͤndigung) der bei Friedrich Häßler in Weiß enſee (Thüringen) erſchelnenden Zeltſchriften. 2) Die Blumenzeltung, zweiter Jahrgang. Durch Buchhandlungen bezogen jahrlich 1 Thlr.; mittelft Reitpoſt en poſttaͤglicher Lieferung für ganz Preuſ⸗ fen mit einem Mehrbetrag von s Sgr. 6 Pf. (49 Gr. 5 Pf.) Porto jaͤhrlich. 2) Das allgemeine Unterhaltungs - Blatt nebft dem Volksblatte für Thüringen, vierter Jahrgang. Beide Blätter ungetrennt jährlich durch alle Buchhandlungen ı Thlr. 12 gr.; mittelft Relt⸗ Por in wöchentliher Lieferung mit einem Mehr⸗ Betrag von 12 Sgr. (9 g Gr. 2 pf.) Porto jährlich. Die Blumenzeitung, einen jedem Blumen- Freunde gewiß hoͤchſt erwünſchtes Mittheilungs blatt hat ſelt iprer Entſtehung in der Nähe und Ferne ſich fo viele Freunde erworben, daß ſchon das täglich ſich mehrende Sub— ſkribenten-Verzeichniß ein vorthellhaftes Zeugulß ſei⸗ nes immer zunehmenden innern Gehaltes abg!bt. Auch der fo geachtete Leipziger Ere mit erwähnt dieſer blu⸗ miſtiſchen Zeitſchrift mit lobender Anerkennung. Bek dem fo billigen Preiſe koͤnnen wir den Blumen freunden dleſelbe nicht genug empfehlen. j Zur Empfehlung des allgem. Unterhaltungs: Blattes möge bier nur das bemerkt werden, wes der Lelpz. Eremit kuͤrzlich wieder In Nro. 9 (1829) unter andern darüber ſagte: „Das Welßenſeer Un— terhaltungsblatt fit eine gute Zeitferift, dle für wentges Geld ihren Lefera mehr Nüzlibes und Ange— nehmes zu bringen pflegt, als manches theure Journal.“ Gedachte Zeltſchriften find durch alle Buchh andlun— gen, Poſtaͤmter und Zeitungs Expeditionen zu bezlehen. Erftere belteben gefalligft ihre Beſtellungen aun Herrn Hofbuchhandler Supel zu Sondershauſen. Lez⸗ tere hingegen aber an die k. preuß. Grenz- Poſtaͤmter (vom Auslande) oder an das k. Poſtamt Welßenſee (fuͤr die preuß. Staaten) zu richten. Aufloͤſung der Charade im vorigen Nro: Maulwurf. Beftellungen nehn ien alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter au. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert — portofret Allg r e meine deutſche Bun 0: Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. Ne. 28. 13 Juli 1829. SOLWATTERRTZEENI STE PETTERWLTTCTTETTIT PER TER STETTEN ET EEE GETESTET LTUTTITITAUUEER Inhalt: Das neu angelegte Joſephlnen-Waldchen zu Särosd in der Stuhlweiſſenburger Geſpannſchaft Un⸗ garns, ic. — Einige Worte über Anlegung und Verpflegung der Spargelfelder. — Neue Stulte und Vander für die Gärtner. Das neu angelegte Joſephinen— Waͤldchen zu Särosd in der Stuhlweiſſenburger Geſpannſchaft Ungarns, der Frau Joſeohlne verwitweten Gräfin Paul Eszter- hay, gebornen Gräfin Csaky von Keresztszegh und Adorian, Sterskreuz-Ordens-Dame. Schdu und wuͤrdig reihet ſich an meine voran— gegangene Beſchreibung *) der Garten- Anlagen Bogäth's — dieß herrliche Produkt laͤndlicher Su: duſtrie, dieß Meifterftüd des eigenen Kultursfleißes einer hochherzigen, edelſinnigen und kunſtliebenden ungariſchen Dame an. Um ſo geeigneter iſt mir dieſe Folge-Verbindung, als die hochgeborne Frau Gräfin Joſephine Eszterhäzy, Herrin zu Särosd, die leibliche Schweſter der edlen Frau Graͤfin Juſtine Csäky zu Bogäth, iſt, und als beide Damen gleichen ausgezeichneten Sinnes und Beſtrebens fuͤr Kultur, Verſchoͤnerung und Veredlung des heimathlichen Bodens ſind. Denn ich kenne viele Gaͤrten und Anlagen, und bin viel herumgewandert in großen ) Siehe ene Nro. 6 und 7, h. Jahrg. Nach richten Feilbietung immer dauernder Landblumen. (Schluß.) Mencha erispa, Kraus⸗Muͤnze 5 5 5 — sylvestris, Wald: Münze 8 Mimulus guttatus, gefiekte Gauklerblume Mirabilis dichotoma, gabelförmige Jalappe Monarda didyma, ſcherlagtothe . — mollis, weiche Monarde . 1 — rugosa, welße Monarde . . . . — violacea, vlolette Monarde N 0 8 Napaea laevis, glatte Nepie 3 Nopeta graveolens, erobblamlge Kazen münze . — pannonica, ungatiſche Kazenmünze 4 2 — S * — O = 0 a u — Schmetterlinge zu vertilgen. 3 — . ²˙ m Kultursgaͤrten des Vaterlandes: unter ſo vielen herrlichen Blumen lernte ich zwei vortrefflich ſchoͤne Lilien kennen, das Lilien-Paar zu Särosd und Bogäth, ein holdſelig Schweſter- Paar! Schon im Suͤdlande, und ſeit ſie bei uns heimiſch ward, war und iſt ſie immer das Sinnbild der Schoͤn— heit und Unſchuld und Vortrefflichkeit, die liebliche Lilie, voll ſanfter Anmuth! Meine zwei Lilien ſind und bleiben immer ein lebendiges Bild hoher moraliſcher Schoͤnheit, aͤſthetiſcher Vortrefflichkeit, und des achtungs- und liebenswuͤrdigſten Karakters! Sarosd, von der koͤnigl. Freiſtadt Stuhlweiſſen— burg 5 Meilen entfernt, abwaͤrts gegen die Tolnaer Geſpannſchaft gelegen, iſt, wie ſo viele andere un— gariſche Landguͤter, ein Dominium von einem wei⸗ ten Umfange, großem Areal: zur Haͤlfte Seiner Excellenz, dem Herrn Grafen Johann Eszterhäzy, zur andern Hälfte der obbenannten Frau Gräfin gez hörend. Beide Beſizer führen ihre abgeſonderte Landwirthſchaft nach ihren eigenen Grundſaͤzen; Beide nach der moͤglichſt hoͤchſten rationellen Kultur ſtrebend. Beide md er auch Schöpfer von Kuls 3 NN 2 5 8 rauen d orf. Nepeta ueranica, ukranlſche Kazenmuͤnze . 0 Oenothera Frasieri, fraſteriſche Nachtkerze 4 — fruticosa, fraudige Nachtkerze . F R 10 — odorata, wohltiehende Nachtkerze 2 — spectabilis, prächtige * 2 0 Paeonia officinalis, gemeine Glchtrofe 4 10 a Mr fl. pl. carnco, enen flel chfarbiſe gefällte Wann 5 12 — U. pl. purpureo, gemelne purpurto: the 2 serie Gichtroſe 8 12 Papaver orientale, morgenländlſcher Mobn R 10 Penstemon pubescens, bebaarter Bartfaden 10 Phlomis tuberosa, knellige Phlom's 6 . 0 (28) 218 tursanlagen und Landwirthſchafts-Betrieben gewors den, die man mit ſtrenger Wahrheit und vollem Rechte Muſterwirthſchaften neunen kann. Lange, lauge vorige Zeiten hindurch waren es meiſtens Pu— ſten (ode Heiden) hier. Wie durch einen Zauber iſt das weitlaͤufige Landgut beider Beſizer durch ihren edlen Willen und feſten Sinn, durch verſtaͤndige, thaͤtige Leitung, und beharrlichen Fleiß in die freund lichſten Szenen einer lachenden, ſchoͤnen und reichlich ergiebigen Kultur verwandelt. Abgeſehen von allen uͤbrigen Wirthſchaftszweigen und Betrieben auf bei- den Seiten, beſchraͤnke ich mich jezt blos auf den Joſephinen-Wald, (Sylva Josephina), der edlen Graͤfin ſchoͤnes Werk, ihres Geiſtes und eigenen Fleißes ruhmvolles Produkt. Im Marktfleken Särosd iſt das geſchmakvolle Landſchloß der Frau Gräfin, mit dem ſchoͤnen Schloß— Garten, und den Wirthſchaftsgebaͤuden. Dem Schloße gegenuͤber ſtand ſeit undenklichen Zeiten eine mehr als 100 Joch faſſende moraſtige, oͤde Streke Bodens, für Menſchen und Vieh ganz unbrauch⸗ bar, nicht den geringſten Nuzen für die Landwirth⸗ ſchaft gewaͤhrend; denn Niemand war es eingefallen, zu irgend einer Art von Kultur Hand daran zu legen. Kaum hatte Frau Gräfin Joſephine Eszterhäzy vor 16 Jahren das Gut uͤbernommen, ſo eutſtieg auch bald ihrem ſchoͤpferiſchen Geiſte, neben vielen andern Anlagen und zwekmaͤßigen Verbeſſerungen, die eben fo kuͤhne als ſchoͤne Idee, dieſe große, ganz nuzloſe Grundflaͤche in eine Nuzen bringende und Vergnuͤgen gewaͤhrende Pflanzung umzugeſtalten. Gedanke und Entwurf war der entſchloſſenen Graͤfin Eines! Ein Luſt⸗ und Nuzwald, ein Park ſollte es werden, der mit den Annehmlichkeit des Vergnuͤgens auch einen weſentlichen dkonomiſchen Nuzen in der holzarmen Gegend verbinde! Sofort begann die thaͤtige Frau Gräfin das Uns ternehmen. Mit vieler Muͤhe und Arbeit, und mit ausharrender Anſtrengung wurde die ganze Streke durch Austroknung des Moors, Reinigung, Aus- fuͤllung der Gräben und Tiefen, Ebenung und Hin⸗ wegraͤumung aller Hinderniſſe zur Anlage und Be— ſamung vorbereitet; dann nach einem geregelten Plan in große Partien eingetheilt, und durch wohl angebrachte Zwiſchen-Partien und andere Kunſtan— lagen zu einem engliſchen Park geſchaffen. Uuſere ſchnellwachſenden heimiſchen Holzgattungen, in ab— ſtehender Wechſel-Vermiſchung mit vielen exotiſchen, wurden in großer Menge gepflanzt. Hierbei erwarb ſich die edle Graͤfin das ſchoͤne Verdienſt des wirkſa— men Beiſpiels, daß ſie mit eigener Hand und Arbeit viele tauſend Baͤume ſelbſt pflanzte, und Arbeiten fortwaͤhrend verrichtete, die ſie als Dame und Herrin nicht unter ihrem hohen Stande hielt, und eben da— durch, jenen großen Roͤmern gleich, die edle Be— ſchaͤftigung der Landwirthſchaft ehrte. Dieſer ruͤhm— liche Eifer floß aus dem regen Sinne fuͤr das Gute und Schoͤne; und dieſer Liebe und Neigung, dieſer unermuͤdeten Thaͤtigkeit verdankt die Landes-Kultur dieſen ſchoͤnen Beitrag einer ſo nuzbaren als anmu— thigen Pflanzung. Bei dieſer Urbarmachung ſah die fuͤrſichtige Graͤfin mehr auf den dkonomiſchen Nuzen des Holzbaues in dieſer holzarmen Gegend; doch verband ſie damit ſehr geſchikt auch das Volup— FF —————p——ĩ˖C———— —têͤ—— TEEN EEE —— vr rere Phlox maculata, geflefte Flammenblume . — paniculata, rifpenblütige Flammenblume . — suaveolens, wohlriechende Flammenblume . Phytolacca decandra, gemeine Kermesbeere . Polemonium caeruleum, blaues Sperrkraut fl. albo, weißes Sperrfraut . Potentilla collina, Berg: $ingerfraut . . — hirta, rauhes Berg:Fingerfraut . . — intermedia, mittleres Berg: Fingerfraut . — taurica, taurifhes Berg⸗Fingerkraut . Pulmonaria mollis, weiches Lungenkraut . Pyrethrum alpinum, Alpen-Bertramwurz — macrophyllum, großblätt. Alpen-Bertramwurz — parthenifolium, Mutterkrautblättrige Alpen⸗ Bertramwurz 5 — Parthenium fl. pl. gefültblühendes Mutter⸗ Kraut 8 Ranunculus repens fl. pl., Inlrgenbtr e hender Hahnenſuß 8 10 Rudbeckia hirta, rauhe Rudbekle . . 10 — pinnata, gefiederte Rudbekte . . 10 Rumex alpinus, Alpen-Ampfer . . 3 — aquaticus, Waſſer-Ampfer . AR 3 — confertus, gebäuftblättriger Ampfer . 8 5 — laevigatus, geglätteter Ampfer . . . 5 — purpureus, purpurrother Ampfer 3 — verticillatus, quirlblütfger Ampfer . ° 3 Ruta chalepensis. aleppifhe Raute. . . 10 Salvia grandiflora, großblumige Salbei . 5 10 — officinalis, gemeine Salbel 4 8 3 — runcinata, ſchrotſaͤgenblaͤttrige Salbei . 4 — verticillata, gulrlbluͤtige Salbet 8 10 Saxifraga umbrosa, ſchattenllebender Stelnbtech 2 219 —ͤ — tuaͤre. Im harmoniſchen Wechſel ſtehen die großen Waldplaͤze mit engliſchen Partien, Grasplaͤzen, die reichliches Futter geben, und kleinen Feldtafeln, auf denen Kartoffeln und andere Gewaͤchſe fuͤr die Haus— haltung gebauet werden. Im erquikenden Schatten langer Alleen wandelt man in dieſem herrlichen Parke; mehrere ſchattige Ruheplaͤze, bequeme Sizpartien laden uns zur Ruhe, die Partie eines fchönen Tei— ches macht uns viel Vergnuͤgen, und zwei ſteinerne Statuen von trefflicher Bildnershand zieren und er— heben dieſe Partie. Die eine Statue iſt die ſtehend bewaffnete Diana, mit einer lateiniſchen, der Frau Graͤfin, als Schoͤpferin dieſer Anlage, gewidmeten Inſchrift; die andere Statue ſtellt die ruhend liegen— de Diana vor, mit einer ungarifchen, vom Herrn Grafen Emerich Eszterhäzy der Frau Gräfln gewid— meten Inſchrift. Vorzugsweiſe recht geeignet, huldigte die Frau Graͤfin Dianen in dieſem Parke — die edle Groͤfin, als Liebhaberin ländlicher Erho— lungen, vorzuͤglich der Jagd, als kunſtfertiger Schuͤze, durch deren Bogens Kraft manch lebend Thier niedergeſchmettert faͤllt. — Die edle Graͤfin, die mit rationeller Laudwirthſchaftsfuͤhrung und er— holender Jagdluſt den zarten Sinn fuͤr Menſchlich— keit, Menſchen- und Unterthanen-Wohl, fuͤr libe— rale Gaſtfreundſchaft und aͤſthetiſchen Geſchmak in fo ſchoͤnen harmoniſchen Einklange verbindet; — die edle Graͤfin, die den Muſen huldiget, Kuͤnſte und Wiſſenſchaften liebend pfleget, ehret, und fordert ; — die edle Graͤfin, die ſich Särosd, wo fie Schoͤnes und Herrliches ſchuf, das durch ihren Geiſt unter ihrer Pflegehand ſo freundlich anmuthig hervorging, auch kr. Scabiosa australis, ſuͤdliche Skabioſe N . 8 — glabrata, glatte Skabloſe . . 6 Scandix odorata, wohlrkechende Myrthis . 4 Silene Armeria, Gatten-Leimkraut . 5 > 5 — maritima, Meerftrand-Leinfraut 4 2 — ramosissima, vleläftiges Leimkraut . . 2 — viridiſlora, grünbluͤttges Leimkraut . . 3 Silphium perfoliatum, durchwachſene Silpbie . 10 Sisyrinchium Bermundiana, bermundlaniſcher Schwekuruͤſſel . f . 6 Solidago altissima, hoͤchſte Goldruthe 8 . 6 — canadensis, canadiſche Goldrutbe : 5 8 Sonchus flexuosus, gefniete Gänſediſtel . 4 Stachys eretioa, cretifcher Zleſt Fi 3 — germanica, deutſcher Zteſt . 3 E — beraclea, heilkrautartiger Bien zu ihrem Lieblings- und Muſenſize erkoren, in deſſen ſchoͤnem Aſyl Jeder nach Wiſſenſchaft und Kenntniß, nach Edlen und Guten ſtrebende freundliche Auf— nahme findet. Beſcheiden wollte ich dieſe Pflanzung das Jo— ſephinen-Waͤldchen nennen: aber es iſt ein Wald; denn nicht nur dem Raum nach, ein Flaͤcheninhalt von mehr als 100 Jochen, iſt kein Waͤldchen mehr, ſondern ein Wald; und da aus demſelben ſchon das Brenn, Zeug: und Wirthſchaftsholz für den Bedarf der ganzen Herrſchaft in erforderlichem Quantum ge— wonnen wird, iſt es um ſo mehr ein Wald, der Jo— ſephinen-Wald, wobei die edle Pflanzerin die Conſo— lation hat, die Fruͤchte ihrer eigenen Pflanzung vor ihren Augen zu ſehen, und bei ihren Lebzeiten den Nuzen ſowohl, als das Vergnuͤgen, die wuͤrdige Be— lohnung ihrer ſchoͤpferiſchen Induſtrie zu genießen! Ein in voller Wahrheit fuͤr ſo manche noch dde und holzarme Gegend in Ungarn nachahmungswuͤrdi— ges Beiſpiel! Geſchrieben zu Varasdin im Jaͤner 1829. aus mel⸗ nen zu Särosd an Ort und Stelle gemachten Notizen, Michael v. Kunitsch, k. k. penſ. Prof., Mitglied der prakt. Gartenb. Geſellſchaft, correſp. Mitgl. des Gartenbau- Vereins zu Berlin, und Ehrenmitglied der Muſikvereine zu Grätz und Varas din. Einige Worte uͤber Anlegung und Ver— pflegung der r Spargelfelder. Gewöhnlich werden Spargelfelder mit zweijähe kr. Stachys hirta, behaarter Zieſt . . . . 3 — lanata, wolliger Sieft . 8 . 10 Thymus vulgaris, gemeiner Thymian 2 5 — Tormentilla erccta, aufrechte Tormentllle 9 Tradescantia virginica, virginiſche Tradeſcantie 10 Tussilago fragrans, wohlriechender Huflattſg . 10 Valeriana rubra, rother Baldrian . 10 ar — fl. albo, rother Baldrian mit weißer Blüte 12 = Sambuctalee hollunderblätkriger Baldrian 8 Verbena caroliniana, caxrolinlantſches Eiſenkraut 6 Verbena urticifolia, neſſelblaͤttriges Elſenkraut 2 Veronica arguta, ſpiziger Ehrenpreis 5 x 3 — australis, ſuͤdlicher Ehrenpreis . . N 10 — brevifolia, kurzblaͤttriger Ehrenpreis . 10 — gentianoides, enzlau artiger Ebrenpreis 5 12 (28 *) 220 rigen, auch wohl dreijaͤhrigen Spargelpflanzen, die auf Beeten gezogen ſind, angelegt. Man graͤbt die dazu beſtimmten Felder 14 Fuß tief, ja wohl noch etwas tiefer aus, fuͤllt die Oeffnung mit einer Menge Miſt und Holzerde aus einem Holzſchoppen, und bringt von der ausgegrabenen Erde die oberſte fruchtbarſte, die man ganz fein verarbeitet hat, daruͤber, und ſezt die Spargelpflanzen hinein. Sind die Pflanzen angegangen, welches daran bemerkbar wird, wenn ſie Schoͤßlinge treiben, fo werden die Felder in dem naͤchſten und einigen folgenden Jahren mit guter Erde erhoͤhet. Iſt die Aulage gerathen, fo iſt gewohnlich der Spargel nach zwei Jahren brauchbar und wird im dritten Jahre ge— ſtechen. Einige legen auch wohl die auf eben beſchriebene Weiſe zubereiteten Felder mit Spargelſamen an. Nachdem die ausgegrabenen Felder mit Miſt angefuͤllt ſind, und dieſer wieder mit guter Erde be— dekt iſt, werden auf der Oberflaͤche der Felder in die Länge etwa 1 Fuß breit von einander und 13 Zell tiefe Reihen gezogen, in welche 4 bis 5 Samen— Körner, 1 Fuß von einander, und 4 Zoll tief in die Erde gelegt werden. Wenn der Same aufgegau— gen iſt, werden die Felder oͤfters vom Unkraut ges reinigt, und im naͤchſten Jahre und in einigen fol— genden Jahren mit guter Erde erhoͤhet. Nach drei Jahren iſt der Spargel bei guter Verpflegung brauch— bar, und kann im vierten Jahre geſtochen werden. So wenig ich geneigt bin, dieſe Art, die Spar: gelfelder anzulegen, nach welcher ſie mit vielem er kr. Veronica grandis, großer Ehrenpreis g 8 — longifolia, langblättriger Ehrenprels 8 — maritima, Meerſtrand⸗Ehrenprels i 8 10 — nitida, glänzender Ehrenpreis . . . 8 — speciosa, prächtiger Ehrenpreis — 2 10 — spuria, unechter Ehrenpreis . . . 8 — Teucrium, Gamander⸗Ehrenprels R . 8 Alle 42 Arten mit Namen erlaffen wir um 1 fl. 12 Alle Ehrenprelsarten verdienen nicht nur allein ihrer Schönheit wegen in jeden Garten verpflanzt zu werden, ſondern vielmehr auch deßwegen, well fie zu⸗ dem in jedem Voben recht gut fortkommen, ſich durch Zerthellung relchlich vermehren laſſen, und jedem, fey es auch der grimmigſte Winter, ohne alle Bedekung trozeu. Miſte und Holzerde ausgeſtopft werden, ganz zu verwerfen, zumal ſolche von kunſtverſtaͤndigen Gärte nern ſo lange beobachtet worden, ſe kann ich doch nach den Erfahrungen, die ich von ihr gemacht ha— be, ſie nicht ganz billigen. Ich habe bemerkt, daß im Winter die Maͤuſe, Maulwuͤrfe und Hamſter, von welchen wohl ſelten ein Garten ganz frei ift, in den mit vielem Miſt ans gefuͤllten Spargelfeldern ihren Aufenthalt nehmen, weil ſie daſelbſt ein warmes, bequemes Lager fin— den, und leichter, als in feſter Erde, darin ihr Weſen treiben koͤnnen. Ich habe gefunden, daß die Maͤuſe und Hamſter ordentliche Vorrathskam— mern darin anlegen, und mancheclei Gartengewaͤchſe darin zuſammentragen, um ſie im Winter zu verzehren. Natuͤrlich werden durch die vielen Gänge, welche dieſe Thiere machen, die Spargel— Felder unterwaͤrts hohl, die um einander geſchlun— genen Spargelwurzeln werden von der Erde ent bloͤßt und losgemacht, und nun iſt es unmöglich, daß fie geſund bleiben und Schoͤßlinge treiben koͤn— nen. Sie kraͤnkeln, verfaulen, und es waͤhrt nicht lange, ſo ſind nur noch wenige Stellen auf den Spargelfeldern, wo Spargel hervorſchießt. Der Ertrag der Felder iſt nun zu geringe, und man ſieht ſich genoͤthigt, neue Spargelfelder anzulegen. Als ich vor 20 Jahren anfing, meinen Garten zu bauen, ließ ich ebenfalls einige Spargelfelder auf die vorhin beſchriebene Art anlegen. Die Fels der wurden mit Miſt und Holzerde angefuͤllt, und 3 ET ar DEITSWISTERERIIESTITIRT AN TR kr. Vinca minor, kleines Sinnfraut > 4 g 6 fl. pleno, kleines Stunkraut mit gefüll⸗ ten Blumen 8 Viola odorata fl. pleno, Vlole - 5 P . ® = ° 2 italica, wohlrkechend ftaltenifhe Vlole 2 gefüllte wohlrle gende Die beſte Verſendungs- und Pflanzzeit iſt lu den Monaten Marz, Aprkl, September und Oktober. Ueberzeugt, daß alle hier verzeichneten perennirene den Gewaͤchſe feine der zarteſten ſivd, läßt ſich ge⸗ wiß auch erwarten, baß dieſelben in jedem Boden recht gut fortkommen, und von Jaht zu Jahr als ausdau⸗ ernde Pflanzen ihren Beſizern neues und immer groͤ⸗ ßeres Vergnügen gewaͤhren werden. Pa — — der Spargelſaͤme ward in die fette Erde gelegt, welche man daruͤber gebracht hatte. Die Anlegung der Spaͤrgelfelder hatte guten Erfolg, und nach drei Jah— ren bekam ich den vortrefflichſten Spargel. Allein nur einige Jahre dauerte die Freude über die gut einge— ſchlagenen Spargelfelder. Mit einem Male nahmen die Felder, welche ſo reichlich Spargel geliefert hat— ten, in ihrem Ertrage ab, und nach zwei Jahren waren nur hie und da noch Stellen, wo Spargel hervorkam. Da der Nuzen fo gering war, den ich nun von dieſen Feldern hatte, ſo ließ ich ſie im Fruͤhjahr aufgraben, um zu unterſuchen, aus wel— chen Urſachen der Spargel ausgegangen ſey. Zu meiner nicht geringen Verwunderung fand ſich's, daß die Maͤuſe in dem noch nicht völlig vermoderten Miſt ihre Lagerſtaͤtte und ihre Magazine gehabt, unzaͤhlige Gaͤnge in demſelben gemacht hatten, und daß dadurch die Felder ganz hohl geworden waren. Die mehreſten Spargelwurzeln lagen los, und von Erde entbloͤßt, waren theils welk, theils ſchon ver— fault, und nur einige wenige, die noch mit Erde umgeben waren und feſt ſtanden, hatten noch Saft, um Spargel treiben zu koͤnnen. Obgleich behaup— tet wird, daß die Spargelwurzeln von den Maͤuſen nicht genoſſen wuͤrden, ſo fand ich doch, daß ver— ſchiedene derſelben zernagt waren. Es kann aber ſeyn, daß die Maͤuſe, ſo wie ſie Papier und andere Sachen, die nicht ihr Fraß ſind, und nicht zu ih— rer Nahrung dienen, aus Durſt zerfreſſen, auch aus Durſt die Spargelwurzeln zernagt hatten. Ju— deſſen waren ſie nun einmal durch dieſes Ungeziefer beſchädigr, 1 und die Sue ganz ruinirt.“ Da ich den Verlurſt meiner Spargelfelder dem haͤufigen Miſt, in welchem die Maͤuſe u. ſ. w. ihr Weſen getrieben, zuſchreiben mußte, ſo entſchloß ich mich, auf eine andere Art Spargelfelder anzule— gen, nach welcher die Felder nicht ausgegraben, und mit vielem Miſt- und Holzerde ausgeſtopft, ſondern nur ſtark mit gutem Miſt geduͤngt wurden. Ich ließ im Monat Mai auf die zur Anlegung des Spar— gels beſtimmten Felder (jedes Feld 5 Fuß breit), die ohnehin gute fette Erde hatten, kurzen Kuhmiſt, den unterſten von der Miſtkuhle, bringen und ſolchen, wie man gewoͤhnlich Miſt im Garten untergraͤbt, untergraben. Hierauf ließ ich die umgegrabene Erde fein harken, vier Reihen 1 Fuß breit von einan— der, und etwa 14 Zoll tief auf der Oberfläche jedes Feld in die Laͤnge mit einer ſchmalen Hake ziehen, in welchen Reihen 1 Fuß von einander und 4 Zoll tief 4 bis 5 Samenkörner nicht zu nahe bei einans der gelegt wurden. Als der Same aufgewachſen war, und die Spargelſtauden emporwuchſen, wur⸗ den die Felder oft vom Unkraut gereinigt, im Herbſte, etwa um Martini, mit kurzem Miſt maͤßig zuge— dekt, und im Fruͤhjahr, nachdem der Miſt abge— harket worden, ſolche mit fetter ſchwarzer Erde erhoͤhet. Ju den beiden darauf folgenden Jahren ließ ich jedesmal im Herbſte, wenn die Spargel— Stengel abgeſchnitten waren, die Spargelfelder einen guten Zoll hoch mit Hühner: und Taubenmiſt uͤberſchuͤtten, ſolchen mit einer Miſtgabel fo flach und fo vorſichtig, daß die Spargelwurzeln von den Spizen der Miſtgabel nicht beruͤhrt und beſchaͤdigt wurden, ere dann die In Bl mit ben Wir wollten hörgche bier nur KR 1 Fe wie man einen Garten anlegen könne, der immer daus ert, nie ausſtirbt, und feiner andern Pflege, als der Relulgung vom Unktaute bedarf. Mit dleſem Finger- zeige machten wir aber hier nur einige pereunirende Pflanzen namhaft, keineswegs alle, wozu da nicht Naum genug waͤre. Wir beabſichteten zugleich nur eine kleine Ermun— terung zu ſolchen Garten: Anlagen auf Landhaͤuſern, wo man keine eigenen Gartner halten, aber doch der Blumen nicht entbehren will. Es gibt auf dem Lande viele Gartenbeſizer von Stun und Gefühl für pran— gende Blumenbeete; aber — ihre Gärten find leer und todt, weil ihnen die meiſten ſchoͤn blühenden Ge— waͤchſe unbekaunt ſind. Wir können ſolche Landwirthe verſichern, daß fie ſich mit Benuͤzung unſerer oben an= sun Diaterlallen das ganze Jabr rn im Beſize der herrlichſten Gartenflor ſehen, und noch den beſondern Nuzen haben werden, darunter dle geſuchte⸗ ſten Thee-, Arzuel und oͤkonomiſche Pflanzen zu ge⸗ winnen. Aber auch fuͤr geuͤbtere Gartenfreunde unb fuͤr herr— ſchaſtliche Gärten iſt unfere Idee eine Aufgabe, die nicht ohne Schwierigkelt geloͤſet werden kann, wenn gleich des lohnendſten Dankes und Beifalls zum Voraus gewiß. Denn es erſordert viele Umſicht und Erfahrung, die perennirenden Pflanzen fo zuſammenzuſtellen, daß ke in allen Ruͤkſichten auf Farbenſplel, Blütezeit, Groͤße und Aaſland ic. den mögllchſt (boſten Anublik gewähren und dem Zweke elages immer bluͤhenden Gartens grnaurft ent prechen. 222 Kuhmiſt, auch wohl mit Pferdemiſt muͤßig zudeken, und mit guter Erde erhöhen. Der Spargel wuchs bei dieſer Behandlung außerordentlich ſtark, war im vierten Jahre brauchbar und von ſehr guter Beſchaf— fenheit. Nachher habe ich in jedem Herbſte die Spargelfelder mit Huͤhner- und Taubenmiſt auf die vorhin angefuͤhrte Art verpflegt und gefunden, daß dieſer Duͤnger zur Hervorbringung gu— ten Spargels außerordentlich wirkſam iſt. Meine Felder haben bis jezt jaͤhrlich vielen und ſehr diken, dabei zarten und wohlſchmekenden Spargel geliefert. Auch hat das Ungeziefer, ſeit— dem ich auf dieſe Art die Spargelfelder angelegt habe, gar keinen Schaden daran gethan, und ſie ſind bis jezt noch in gutem Stande. Es iſt alſo, wie mich die Erfahrung gelehrt hat, nicht ſchlechterdings eine ſtarke Miſtunterlage erforderlich, um guten Spargel zu ziehen, ſondern nur eine wohlgeduͤng— te, gute fette Erde, worin die Spargelwurzeln wachſen und ſich vervielfaͤltigen. Hiernaͤchſt iſt noͤthig, daß die Spargelfelder in den erſten Jah— ren mit guter Erde erhoͤhet, und wie ich ſchon be— merkt habe, in jedem Herbſte mit Huͤhner- oder Taubenmiſte uͤberduͤngt werden. Zu der Erhoͤhung der Spargelfelder iſt Gaſſenerde, Schlamm aus einer Flachsrotte, oder Schlamm aus einem Tei— che, der nicht mit Grand vermiſcht und nicht zu naß iſt, dergleichen Erde aus verfaulten Kraͤutern, am Dienlichſten. Im Fruͤhjahre, ehe der Spargel hervorkoͤmmt, den Hühner: oder Taubenmiſt auf die Spargelfelder bringen, und ihn flich unter— graben, wuͤrde mehr ſchaͤdlich, als nuͤzlich ſeyn. Im Feuͤbiahr und Sommer iſt diefer hizige Mit bei der Sonnenwaͤrme, welcher die Spargelfelder ausgeſezt ſind, zumal wenn trokne Witterung eintritt, und es nicht oft regnet, den Gewaͤchſen überhaupt, und alſo auch dem Spargel hoͤchſt nach— theilig. Die Gewächſe werden ſodann von der Hize und Schärfe des Miſtes angegriffen, vers welken und verdorren. Wenn aber im Herbſte, wo die Sonnenhize nachlaͤßt und die kuͤhlen Tage kommen, der Hühner: und Taubenmiſt auf die Spargelfelder gebracht und flach untergegraben wird, ſo wied derſelbe durch den im Winter erfolgten Regen und durch die Naͤſſe von dem geſchmolzenen Schnee allmaͤhlig aufgeldſet; es werden die Kraͤfte desſelben dem Boden, worin die Spargelwurzeln ſtehen, zugefuͤhrt, der Boden wird erwaͤrmt und befruchtet, und das fruͤhe Hervortreiben guten, ſtarken Spargels befoͤrdert. Uebrigens iſt es ganz gut, wenn die Spargelfelder kurz vor dem Win— ter auch noch mit kurzem fetten Miſte mäßig zus gedekt werden. Die befruchtenden Theile desſel— ben werden durch den im Winter erfolgenden Re— gen und Schnee ebenfalls der Erde, welche die Spargelwurzeln umgibt, zugefuͤhrt und die Her— vorbringung guten Spargels auch dadurch mit be— wirkt. Allein um das Erfrieren der Spargelwur— zeln zu verhuͤten, iſt dieſe Bedekung nicht ſchlech— terdings nothwendig. Die Spargelwurzeln erfrie— ren ſo leicht nicht, als man gewoͤhnlich behauptet, zumal da die Spargelfelder nicht an naſſen, ſon— dern troknen Stellen in den Gaͤrten angelegt wer— den. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß einige II EEE Ps me mem ³ w wh. p“ p d TED Wir haben zur Anordnung in Gruppen und Par: tien zwar ſchon einige Anleitungen iu Büchern, immer aber nur gleichſam im Vorbeigehen, uad die naͤrriſche Llebdaberet und Sucht nach erotifhen und jenen Schmer> terllngs⸗Blumen, welche ihre Lebensdauer kaum auf ef: nen halben Sommer erſtreken, dann aber wieder ab: ſterben, würdigte die Anlegung eines Gartens aus lau⸗ ter ausdauernde n Pflanzen bis jezt noch kaum el⸗ nes Seltenblikes! Oder wo haben wir elnen ſolchen Garten? Oder wo auch nur eine eluzige Abbaudlang, welche ſich rein mit der Nomenclatur und der Kultur jener Pflanzen beſchäftigt, die unſere Winter im Freien aushalten? Ein Werk dleſer Art wäre ein wahres Zeitbedürf⸗ niß, und es ft auch zu erwarten, daß es mehr nicht, als dieier Htadeutung und Aufforderung bedarf, um eln ſolches aus der Feder irgend elges gelebrten Garten= Freundes an's Licht treten zu fehen, welchem Unterneh⸗ men wir nach unſeren Kraͤften alle nur mogliche Une terſtuͤzung zuſichern. Es muͤßte ſich daſſelbe aber auch rein nur dem aufgefprobenen Zweke widmen, alle andern Zwelge der Gärtnerei ausſchlleßend. Es müßte genau dle für jede Pflanze weſentlich erforderliche Bodenart, (ohne Flein- liche Spizfindigketten); dle Art Ihrer Vermehrung: ob durch Samen, Steklinge, Wurzelthellung, Ableger oder Zwlebelbrut ꝛc. angeben, kurz, für alle Fälle die noͤthi⸗ gen Aufſchlüſſe ertheilen. Möge eln ſolches Werk bald erſchelnen! 225 meiner Bekannten in mehrern kalten Wintern die Spargelfelder mit Miſt bedeken zu laſſen verſaͤumt hatten, und doch war der Spargel nicht erfroren, fondern kam im Fruͤhjahr reichlich hervor. In eis nigen Gegenden waͤchst der Spargel auf Wieſen, wohin er vermuthlich durch Spargelſamen unab— ſichtlich und zufaͤlliger Weiſe gekommen ſeyn mag, haͤufig; er wird nicht zugedekt im Winter, und doch erhaͤlt er ſich. Er iſt freilich nicht ſo dik und von ſo guter Beſchaffenheit, als der im Gar— ten durch gute Verpflegung gezogene, aber er iſt doch genießbar. Obgleich die Anlegung der Spargelfelder auf die von mir beſchriebene Art (nach welcher die Fels der nicht ausgegraben und mit Miſt ausgeſtopft werden, ſondern ein fetter Boden nur ſtark mit kurzem Miſt geduͤngt wird) mit Epargelfas men geſchehen iſt: ſo glaube ich doch, daß ſolche auf gleiche Art auch mit Spargelpflanzen angelegt werden koͤnnen. Ich habe zwar den Verſuch nicht gemacht, allein es iſt an einem guten Erfolge des— ſelben wohl nicht zu zweifeln. W. Neue Strike und Baͤnder fuͤr die Gaͤrtner. Die Gaͤrtner verbrauchen zum Binden der Pflan— zen viele Strike und Faͤden aus Hanf und Flachs, was oft koſtſpielig iſt; daher hiezu folgendes Er— ſazmittel anempfohlen werden kann, welches ſchon in alten Zeiten zu Ruthen, Flechten, Koͤrben u. dgl. beruͤſt ward. Nemlich, wech jezt waͤchſt in den naſſen Marſchgegenden Italiens haͤufig die Pflanze Hibiscus Roxus Thore, welche eine Höhe von 2 bis 12 Schuhe erreicht, und gleich dem Hanfe und Flachſe zu verwenden iſt. Sie darf weder jaͤhrlich angebaut werden, noch erfordert fie eine gleiche Pflege und Duͤngung. Die Verbreitung dieſer nuͤzlichen, keinen Aufwand fordernden Pflanze nach Deutſchland wäre gewiß einer vorzuͤglichen Aufmerkſamkeit werth. Korneuburg Dr. J. W. Fiſcher. Schmetterlinge zu vertilgen. Man ſtreue in ſeinen Garten hin und wieder ein wenig Samen von dem bekannten Ritterſporn, und richte es fo ein, daß man bis in den Herbſt bluͤ⸗ hende Blumen in ſeinem Garten davon behaͤlt. Der Geruch dieſer Blumen iſt fuͤr die Schmetterlinge außerordentlich anziehend; alle in der Gegend ſich befindende Schmetterlinge ſezen ſich gegen Abend haufenweiſe daran, und dfters Hängen 20 an einem Stengel. Sucht man ſie nun, beſonders ſo lange die Zeit ihres Eierlegens dauert, auch des Nachts mit Laternen auf, nimmt fie ab und tödtet fie, fo wird man nachher wenig Raupen in ſeinen Gaͤrten, und die darauf gewendete Mühe gut belohnt finden. Probatum est. Minkovits. Erdbeer⸗Sorten in Frauendorf. Hinlaͤnglich bekannt iſt es, daß die Erdbeere eine der gefündeften Obſtfruͤchte für jedes Geſchlecht und Alter, ſey. Häufig genoſſen fol fie ſogar bas verläf: ſigſte Mittel gegen das Podagra ſeyn. Mir beſizen folgende Sorten: 1. die ranfenlofe Erdbeere, 2. — die virginifhe mit weißer Frucht, 3. — Monat = Erdbeere mit rother Frucht, 4. — mit weißer Frucht, 5. — Erdbeere mit grüner Frucht, 6. — chlliſche Erdbeere, 7. — carolinifhe Erdbeere, 8 — Derfalller s Erdbeere, 9. die Erdbeere mit gefüllter Bluͤte, 10. — Virginiſche mit rother Frucht, 11. — Muskateller mit langer Frucht, 12. — — mit runder Frucht, 13. — Ananas Erdbeere, 14. — Scharlach⸗ Erdbeere, 15. — Rlieſen⸗ Erdbeere, 16. — imme rbluͤhende Erdbeere, 17. — Erdbeere mit der größten Frucht, 13. — Probſtling. Jede Art einzeln koſtet pr. StüE . o kr. Alle 48 Sorten zuſammen mit Bezeichn. jeder Art 2 fl. 12— 100 Stüfe von allen Sorten durcheinander 100 Stäte von einerlet Sorte : 9 Du —— 82 — 224 Ruͤzliche Unterhaltungs Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. Die feltene Blume —ä 7 Ich hab’ eine Blume gefunden, Die nimmer und nimmer verbluͤht, Und welche ... beim Wechſel der Stunden, Mir ſchoͤuer und voller ergluͤht. Es ſchmuͤken die koſenden Luͤfte Der Farben verſchlungenen Kranz Und hauchen die lieblichſten Düfte Auf ihren beſcheldenen Glanz. Es bluͤhet die Blume wohl nimmer Im Trelbehauſe der Welt, Die ſich nur im üppigen Schlimmer Und prahlendem Schmufe gefällt. Sie keimt auf umſchatteten Beeten Der heimlich verborgenen Flur, Entbluͤht unter Naictigalflöten Am Buſen der freien Natur. — Sie trägt in der offenen Krone, .. Wenn jubelnd der Morgen erwacht. Für Blüten und Duften zum Lohne, Die Perle der thauigen Nacht. — Nur wahre .. haft du fie gefunden Die Blume mit ſorgendem Sinn; Verlezt iſt in wenigen Stunden Ihr Bluͤhen auf immer dahln. — Denn willſt du dle Freiheit befhränten, . . In welcher Natur fie erzleyt . Bald werden die Blätter ſich ſenken, Bald iſt ihre Schönheit verbluͤht. — Von des Zweifels giftigem Thaue, Erblelchet der farbige Glanz, Es flattert dann über die Aue Der Blätter gefallener Kranz. — Und gehſt du ... zum Kranze zu winden Die Blume... mit treulofem Sinn; Auch dann wirft du nimmer fie finden, Fuͤr dich iſt fie ewig dahin, — Sie blüht nur, .. . nicht glaͤnzend nach Ruhme, Von Freundſchaft und Liebe gekannt; Drum hab' ich ſie immer die Blume Des ſtillen Vertrauens genannt. O ſelig! ich hibe nach Jahren Die Blumen zu finden gewußt, Und will fie mir ewig bewahren In Freundes und Lltbchens Bruſt. Teuſcher. EEE rr... ... — ⅛—wf (Ueber das Pfropfen der Cactus⸗Arten.) Der Gärtner J. Nahrn zu Carshalton in England pfropfte Cactus flagelliformis, speeiosus und spinosis- simus auf Cactus triqueter., wodurch eine hoͤchſt ſon⸗ derbare Pflanze entſtand. Et beſchrelbt die Operation, die vom März bis September vorgenommen werder kaun, auf folgende Welſe: „Ich nehme ein kurzes Staͤk ron der Pflanze, die lch pfropfen will, und füge fie dadurch eln, daß ich ein Stuͤk des fletſchigen Theiles von dem Stoke ſowohl, als von dem Theile der Pflanze, den ich auf: ſezen will, wegnehme. Der Saft iſt fo klebrig, daß die Theile ohne alles Bluden an einander bleiben; es iſt indeß doch ſehr gut, wenn man fie mit Baſt bindet; man muß jedoch wohl acht gebea, daß ſie nicht geqauetſcht werden, weil jie fosft leicht faulen. Ste vereinigen ſich bald, und das gepfropfte Stuͤk wähft ſchnell. Die haͤn⸗ genden Stoͤke gedeihen nicht blos häufiger, ſondern auch ſchneller. Als Erdmkſchung empfiehlt Nalrn s Thelle reihen Gartenlehm und 2 Theil Moraſterde. Man ſtellt den Stok in elne Drangerle oder ſogenautes kaltes Haus, und begleßt ihn im Sommer reichlich, lan Winter mäßig. Auch Cactus Pereskia läßt ſich gut auf wiqueterus pfropfen. (Gill's technſc. Repoſit 1325.) (Der Kohlwelßling), großer Kohlwrigling, Kohleule, Buttervogel, (Papilio brassicae L.) mit gan« zen weißen abgerundeten Flügeln, wovon dle vordern zwei ſchwarze Punkte, und elnen ſchwarzen Rand das ben, briugt eine Raupe bervor, welte kunerbalb 24 Stunden mehr Blatter frißt, als das doppelte Gewicht ſeines ‚Körpers beträgt; Nach einer Berechnung müßte nach dieſem Ver⸗ haͤltniß ein nicht ſehr großer Ochs mit 200,000 Kohl— ſtauden in einem Jahre ulcht ausreichen, und eln Pferd müßte im Stande ſeyn, in einem. Jahre sooo Zentner Heu aufzufreſſen, während man auf eine Pferdsration 50 Zentner rechnet. Charade. Erbebe nicht, ſiehſt du die erſte Sylbe blizen! Vertrau dem rechten Mann mich nur, Dann efl’ ich her, dir deinen Herd zu ſchuͤzen, Obgleich vieleicht auf blut'ger Spur. Drei asdre Sylben wirft zu leicht erfinnen Ste find der Unſculd liebliches Symbol, Und ob ſie gleich nicht ſchaffen und nicht ſplunen: Der Vater droben kleidet doch ſie wohl. Das Ganze winkt dir auf des Frühlings Matten, Es träst der Treue himmelblau Gewand Denn weill im Wort ſich Kraft mit Unſchuld gatten, So ſchließt die Treu das ſchoͤne Band. 2 118312 8 In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Bud handlungen und Poſtamter ax. Der ganziährige Preis iſt in ganz Deutſchland = fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert — portofrei. Algemene deutſche rf . Ze iet ung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J ahrgang g. N 29, 20. Juli 1820. Inhalt: 5 neuer r Mitglieder. — er einer frheken Anfrage. — Kann ben Blumlden die deutſche Namens-Veſtlmmung in der Farben-Kenntulß nuͤzlich ſeyn? — Die blaublumigte Hortenſie oder japaulſche Roſe. — Mlttel, Nadischen zu allen Jahreszeiten zu ziehen. — Wlder⸗ belebung kraͤnkelnder Pflanzen. — Bewährtes Mittel, den Kohl vor den Blattlänfen zu bewahren. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Wohigeborn, Herr Joſeph Walter, k. b. Pfleger der Reglerungs-Gebaͤude in Münden. — Matthäus Sajovltz, Verwalter der Herrſchaft Relfenſtein, und Mitglied der k. k. Laudwlrthſchafts⸗ Geſellſchaft in Steyermark. — Joſeph Skubitz, Verwalter der Herrſchaften Thurn und Schalegg, dann Mitglied der k. k. Landwirthſchafts-Geſellſchaft in Steyermark. — Peter Muſſy, Muſterlehrer und Mitglied der k. k. Landwirthſchafts-Geſellſchaft in Steyermark, zu Markt Schoͤnſtein im Ciller-Kreiſe in Stepermark. — Aston Puſt, buͤrgerlicher Hardelsmann, Garten- und Realltaͤten⸗Beſizer zu Varasdin in Croatleu. — Johann Baptiſt Müller, Handelsmann in Mas derhalm, ee n Beantwortung einer früheren Anfrage). —— „Eine Raupe — als Wohlthaͤterin der Roſen“, fo lautet die Ueberſchrift eines Aufſazes des Freiherrn v. H. in Nro. 42, pag. 554 des zweiten Jahrganges der allgemeinen deutſchen Gar— tenzeitung, und der Herr Verfaſſer aͤußert am Schluße den Wunſch, mit der Naturgeſchichte die— fer Blattlaus-Feindin mittelſt eben dieſer geſchaͤzten Zeitſchrift naͤher bekannt gemacht zu werden. Eine geraume Zeit iſt jedoch ſeitdem verfloſſen, ohne daß dieſer Wunſch des Freiherrn v. H. erfuͤllt worden waͤre, wenigſtens iſt in dem genannten Journale hieruͤber bisher Nichts erſchienen; und nachdem ich ſchon ſeit mehreren Jahren an meinen Topfgewaͤch— fen dieſes wirklich nuͤzliche Juſekt bemerkt und auch beobachtet habe: fo theile ich hier meine dießfaͤlligen Erfahrungen zur weitern Pruͤfung mit. Dieſe blaßgruͤne, manchmal aber auch grau— braune, mit einer weißen Ruͤkenlinie verſehene, am Hinterleibe ſtumpf zugerundete, vorne aber ſpizig auslaufende Made iſt die Larve der ſogenannten Birnfliege (Musca Pyrastri Linn.) nemlich: 7.0 k die a WA am 1 08 Nachrichten aus Frauen d p rf. Eingegangene Beiträge zur Herſtellnng der noͤthigen Gebäude in Frauendotf. Nach der Reihenfolge, wie fie elullefen.) (Fortſezung.) 208) Herr Dr. Joſ. W. Fiſcher zu Korneuburg ae „ eo kr. mit den Motto: Was nothwendig zum Zwek dieſer gemeknnuͤ⸗ zigen Geſellſchaft gehört, ſoll von jedem qMltglle- de derſelben befördert werden; und wer kann gleichgiltig beruͤkſichtigen, daß unſer Vorſtand weder Wohnung, noch felne Pflanzen einen Aufbewahrungsort über den Winter haben ſollen? Jeder Freund der Gartenkultur un— terſtüze daher deren deutſchen Mittelpunkt, damit derfelbe durch groͤßern Nuzen lohnen kann. (29) 226 — Musca antennis setariis nigra nudiuscula, thorace immaculato, abdomine bis tribus lunu- lis flavis recurvatis. Habitat inter Aphides Pyri. Linn. Syst. Nat. Edit. 10. Tom I. pag. 594. Von der Oekonomie des hier beſchriebenen voll: kommenen Juſekts iſt nichts bekannt, was die be— ſondere Aufmerkſamkeit des Garten-Freundes verdie— nen moͤchte, daher wir uns hier blos mit ſeiner in dieſer Hinſicht weit merkwuͤrdigeren Larve, jener „Wohlthaͤterin der Roſen' beſchaͤftigen wollen. Dieſe findet ſich in der waͤrmeren Jahrszeit nicht nur auf den Roſenſtoͤken, ſondern auf mehreren an— deren von den Blattlaͤuſen geplagten Gewaͤchſen ein— zeln und unvermerkt ein, und bringt nun ihre ganze erſte Lebensperiode damit zu: an den Zweigen der— ſelben auf- und abzuſteigen, und mit dem ſpizigen Kopfende, welches einen ſcharfen Saugſtachel ver— birgt, jede Stelle taſtend zu unterſuchen. Geraͤth ſie nun auf einer ſolchen Wanderung unter eine Ge— ſellſchaft von Blattlaͤuſen, und trifft bei dem Herum— tappen eine derſelben: ſo wird der Saugſtachel ſo— gleich in ihren Ruͤken gebohrt, die Blattlaus von ihrem Zweige losgeriſſen, uͤber ſich gehoben, und alsbald ſieht man unter der durchſcheinenden Haut der Fliegenmade den ſchwarzen Stempel des winzi- gen Saugwerkes ſeine Funktionen verrichten, ſo daß nach wenig Augenbliken von der geſpießten Blattlaus nur noch der leere Balg an dem Saug— Stachel haͤngt, durch deſſen Einziehung ſie endlich vollends herabgeſtreift wird, worauf das Umherta— ſten vom Neuen angeht. Allein nun muß auch der Stab weiter geſezt werden, denn jene Stelle, welche vor einer Minute noch mit Blattlaͤuſen bedekt war, iſt nun — leer! Sobald nemlich der Blattlaus-Sauger (wie ich dieſe Larve zum Unterſchiede von der Larve der Perlfliege, welche insgemein Blattlaus-Ldwe heißt, nennen moͤchte), eine Blattlaus ergriffen hat: geraͤth die ganze ſonſt ſo ſchwerfaͤllige Geſell— ſchaft in die lebhafteſte Bewegung, die Flucht dieſer Schmarozer wird allgemein, und hierin ſcheint der groͤßte Nuzen des Blattlausſaugers zu beſtehen, denn die Wenigſten der Fluͤchtlinge nehmen ſich ſo viel Zeit, um an dem Zweige bedaͤchtig herabzuklettern und ſich an einer anderen Stelle wieder anzuſaugen, ſondern die Meiſten ſtuͤrzen auf der uͤbereilten Flucht herab, und ſuchen ſo gut ſie koͤnnen eine andere Pflanze zu erreichen. Iſt nun die Verwandlungszeit dieſes Inſekts herangenaht, ſo ſezt ſich der Blattlausſauger auf einem Pflanzenblatte feſt, und verhaͤrtet zu einer kolbenaͤhnlichen ziemlich feſten Puppe, bis nach ei— nigen Wochen das ſtumpfe Ende dieſes Flaͤſchchens aufſpringt, und die oben beſchriebene Birnfliege erſcheint. Bei dieſer Veranlaſſung glaube ich jene Freun— de der Blumiſterei, die nicht zugleich Entomologen ſind, auf noch einen Blattlausvertilger aufmerkſam machen zu muͤſſen, welcher dem eben beſchriebenen Blattlausſauger in keiner Hinſicht nachſteht. Es iſt die Larve des Siebenpunktirten Samenkaͤfers (Coccinella septempunctata. Lin.) Das aus⸗ gebildete Inſekt iſt wohl Niemanden unbekannt, die Larve duͤrfte es jedoch eher ſeyn, weßhalb ſie hier moͤglichſt kenntlich gemacht werden ſoll. Am aͤhn— lichſten ſieht fie in ihrer Koͤrperbildung der gemeinen Stubenfliege, wenn man von Lezterer die Fluͤgel hin— wegdenkt, doch iſt ihr Hinterleib etwas laͤnger, da— gegen die Fuͤße viel kuͤrzer. Kopf und Fuͤße ſind ſchwarz, der ganze uͤbrige Rumpf in der Jugend— gleichfalls ſchwaͤrzlich, ſpaͤter blaͤulichgrau mit meh— K» ͤ ::. — ˙wꝛ]⁰—AuLVL—— ⁰˙ꝛiü1A ⁊ĩ ·² — . . nn na 209) Herr Ignaz Bleil, des äußern Raths Mit: glied, dann k. k. Armen-Vater in der Leopold— Stadt in Wien „5 fl. — kr. mit dem Motto: Sammle und baue, Erfülle die Erde, Seze und mehre, Alles gereicht dir zur Ehre: 210) Herr H. zu W. ar 5 fl. 24 kr. mit dem Motto: Mit dem Wunfche, daß der Biederfinn deut⸗ ſcher Gartenfreunde Ste bei Ausführung Ihres gemeinnuͤzigen Vorhabens wertthätlaft unterflügen möge. a 211) Herr Fr. A. R. koͤnigl. Unteraufſchlaͤger zu K. e e t. mit dem Motto: Zween Fürft in Straubing kannte ich, Den Fraueadorfer aber noch uicht. 227 . + reren bald blaß⸗ bald orangegelben Fleken gezeich— net; der ganze Koͤrper aber mit vielen, kurzen, ſchwarzen Borſten beſezt. Dieſe Larve findet man im Freien weit haͤufiger als die fruͤher beſchriebene Fliegenmade, wo fie unter den Blattlaͤuſen ungeheu— ere Niederlagen anrichtet. Sie ſpeißet dieſelben, da ſie mit einem ſehr guten Gebiße verſehen iſt, mit Haut und Haar, braucht auch, da ſie ziemlich große Augen im Kopfe hat, keinen Schritt umſonſt zu thun, und iſt — vorzuͤglich wenn die Verwandlungszeit herannaht — ſehr gefraͤßig. Uebrigens verbreitet ihre Erſcheinung unter den neben — und uͤbereinan— der geſchichteten Blattlaͤuſen denſelben paniſchen Schreken wie die Ankunft des Blattlausſaugers. Einen dritten Blattlaus feind, nemlich den eigent— lichen beruͤchtigten Blattlausloͤven welches die Larve der Perlfliege (Hemerobius Perla. Linn.) iſt, kenne ich nur aus der Beſchreibung, und hatte noch keine Gelegenheit ihn ſelbſt zu beobachten “). Ueberhaupt ſcheint es, daß die Blumiſten, und vielleicht auch die Pomologen, in ihrem Inſekten— Kriege zu eifrig ſind; kaum erſcheint eines derſelben bei ihren Pflanzen, ſo wird es ohne alle Unterſuchung zum Tode verdammt und auch ſchleunigſt hingerich— tet, und doch waͤre es zuweilen ſehr gut, wenn man ſich die kleine Muͤhe naͤhme, ſein Thun und Laſſen erſt ein wenig zu beobachten; wie manchen ungeahnten Pflanzer ſeiner Lieblinge wuͤrde man da nicht entde— ken! Unter Raupen darf man ſolche freilich nicht ſu— chen; man darf aber auch nicht Alles Raupe nennen, was derſelben beim erſten Anblike aͤhnlich ſieht. Man— che irrige Meinung wuͤrde durch fleißigereUnterſuchung der Inſekten berichtigt, und mancher Nelkenniſt wuͤrde ſich nicht die undankbare Muͤhe genommen ha— *) Siehe die 2te Anmerkung am Schluße. * ben, feine Nelken⸗Stellagen nach Vorſchrift einiger Gartenbuͤcher mittelſt Waſſers iſoliren, und alſo von den Ohrwuͤrmern ſchuͤzen zu wollen, wenn er jemals beobachtet haͤtte, daß dieſes leztere Inſekt in ſeinem vollkommenen Zuſtande gefluͤgelt ſey, und Abends recht munter herumſchwaͤrme. Die beiden im Vorhergehenden beſchriebenen In— ſektenlarven werden freilich im Großen kein Gegen— mittel wider die Blattlaͤuſe abgeben, wer aber ein zartes, von Blattlaͤuſen geplagtes Gewaͤchs beſizt, bei welchem die Anwendung der dagegen empfohle— nen Beizen, Seifenſchaum, Tabaksrauch, ꝛc. aus irgend einer Urſache bedenklich oder unthunlich waͤre: der ſeze nur einen jener beſchriebenen Blattlaus— Feinde auf die Pflanze, und uͤberlaſſe dieſem das Weitere; die erwuͤnſchte Wirkung wird bald und ſicher erfolgen. Die Larve des Samenkaͤfers wird man im Freien ziemlich haͤufig antreffen, wenn man beſonders jene Gewaͤchſe, welche mit Blattlaͤuſen behaftet ſind, etwas naͤher unterſucht; ſchwieriger iſt wegen ihrer grünen Farbe, und auch wegen ihrer größeren Sel— tenheit die Made, welche zu gegenwaͤrtigem Auf— ſaze den Anlaß gab, im Freien zu entdeken. Wenn aber Jemand bei der Muſterung feiner Gewaͤchſe bes merkt, daß Eines derſelben, welches doch unlaͤngſt noch mit Blattlaͤuſen bedekt war, von lezteren auf Einmal befreit iſt: ſo ſehe er nur etwas ſchaͤrfer hin, der Blattlausſauger iſt gewiß in der Naͤhe, und kann nun beliebig auf ein anderes Gewaͤchs, welches man etwa vorzugsweiſe zu erhalten wuͤnſcht, verſezt werden. ıfte Anmerkung. Vorſtehender Auffaz lag ſeit dem Jahre 1825 niederge ſchrieben; das Be— wußtſeyn ſeiner aus meiner Inkompetenz herruͤhren— den Mangelhaftigkeit, die Vermuthung, daß es 22 —.——————————————————— —ꝛ—y—ͤ— — — — ——— . .— Ae EE e T EETETErEn 212) Herr Karl Zannbaur, Konſiſtorial-Rath zu Stachau in Böhmen . 12 fl. — kr. mit dem Motto: Dies kleine Suͤmmchen, Beſtimmt für Bluͤmchen, Für Dich und Flora's Kinder, und Pomonen, Nimm Für ſt! und mache Dich, und dieſe beſſer wohnen. 215) Aus der Filial-Obſtbaumſchule Poͤllau km Graͤtzer Kreiſe Steyermarks 2 fl. — kr. 214) Herr Carl Utfch auf der Rheinbdller Eiſen— Hütte bei Kreuznach . s fl. 24 kr. mit dem Motto: Wer ſucht, der findet, und Wer anklopft, dem wird aufgethau. (29*) 228 = dem Freiherrn v. H. nicht an Mitteln fehlen werde, hierüber gruͤndliche Belehrung einzuholen, und an— dere aͤhnliche Ruͤkſichten beſtimmten mich Anfangs, das Machwerk gar nicht einzuſenden. Ein Aufſaz in Nro. 91 der heurigen Prager-Zeitung brachte mich jedoch zur Aenderung dieſes Vorſazes, indem es ſcheint, daß der Freiherr v. H. ſeither in dieſer Angelegenheit blos auf ſeine eigenen Beobachtungen beſchraͤnkt war, und ſeine ſo intereſſante Anfrage wider Vermuthen ohne Antwort blieb. 2te Anmerkung. Seit der Niederſchreibung des vorſtehenden Aufſazes iſt mir der Blattlausloͤve zweimal vorgekommen, es gelang mir jedoch nicht, ihn auf einem beliebigen Gewaͤchſe zu ſiriren, obs ſchon es mit Blattlaͤuſen behaftet war, ſondern er verſchwand eben ſo ſchnell, als es hinſichtlich ſeiner Seltenheit und Fluͤchtigkeit ſchwer war, ſeiner hab— haft zu werden, weßhalb ich zu zweifeln geneigt bin, daß es dem Blumiſten gelingen werde, ſich denſelben in der Art wie die beiden vorigen dienſtbar zu machen. Im Könlggraͤtzer Kreiſe Böhmens, Juni 4029. FFF — — Die Redaktion fuͤgt vorſtehender Abhandlung eine noch weiter eingelaufene bei, welche woͤrtlich alſo lautet: Der mir unbekannte Fhr. v. H. hat ſeinen Aufſaz nach Wahrheit und ſelbſtiger Erfahrung bekannt ge— macht. Bei dem unermuͤdeten Fleiße im Forſchen und Beobachten unſerer großen Kunſtgaͤrtner, und bei den reichen Kenntniſſen die fie beſizen, muß ich mich verwundern, daß ſie dieſe Wohlthaͤterin nicht kenn— barer ſammt ihrer Mutter an das Tageslicht geſezt haben. Auch in dieſem Jahre des Monats Juni befreite dieſe Wohlthaͤterin meine Calliopsis bico- lor, an der ſich wegen Mangel einer freien Luft Blattlaͤuſe anſezten, in einer Nacht von dieſer Plage. Dieſe Raupe dupft nur auf dem Stengel oder Blatte hin und her, bald links, bald rechts, bis ſie auf eine Blattlaus ſtoßt; ſogleich erhebt ſie haſtig ihren Kopf, ſangt den Leib ganz aus, und ſchnellt die weiße Huͤlſe von ſich. Sie muß blind ſeyn, denn ſie geht bei ihrem unermuͤdeten Fleiße im Su— chen oftmal von einer nahe anſtehenden Blattlaus ab. Mit dem Saͤugeruͤßel hält fie ſich an einen Stengel, oder Blatte feſt, und ſtrekt den hintern Theil vorwärts. Ein ſicheres Kennzeichen, daß ſich dieß Raͤupchen (oftmal mehr als ſechs) auf eis nem Gewaͤchſe befindet, iſt, wenn man im Topfe oben auf der Erde mehrere zuſammen gezogene Baͤl⸗ chen, als weiße Punkte gewahr wird. Bei hartem Sonnenſchein haͤlt es ſich entweder unter einem Blatte, oder an dem von Blättern beſchattenem Stengel auf: ſobald die Senne den Topf nicht mehr beſcheint, und die größte Waͤrme voruͤber iſt, geht er auf Jagd aus, die er bei ſeiner großen Freß— Begierde die ganze Nacht und den kommenden Mor— gen fortſezt. Gemaͤß meinem zuverlaͤßigen Beobachten ent— ſpringt dieſe Raupe von einer wespenartigen Fliege, wovon ich der Redaktion der allg. deutſchen Gartens Zeitung mit dieſem Aufſaze eine todte uͤbermache. An dieſer todten Fliege haben ſich nur die gelben Striche und Punkte ins Braͤunliche verfaͤrbt. Sie fliegt ſchuell, Halt ſich ſchwingend oft lange in einem Punkte auf, bis ſie anſizt, beſucht gerne jene Gewaͤchſe, welche an der Sonne ſtehen, und mit Blattlaͤuſen beſezt ſind, und legt unter mehrern Blaͤttern allezeit ein Ei. Der hintere Theil von dieſer Fliege iſt nicht dik, ſondern duͤnn. Das Raͤupchen koͤmmt binnen zehn Tagen zum Vorſchein, waͤchst ſchnell und naͤhrt 215) Herr Graf v. Muss ey, k. k. Major und Grundherr zu Samoklensky bei Dukla in Galizien * * + * * 10 fl. . kr. mit dem Motto: Aimables fleurs, charmant Embleme De la Jeunesse et des plus doux plaisirs! L’etre sensible, qui vous aime, Cultive, en vous, ses plus chers souvenirs. 3 3 x Si l'on vous prépare un asille Contre Borée et les sombres autans, La Nature, a nos voeux, docile Nous prodigue,en hiver, lescharmes du printems Pour toi, digne Pretre de Flore, Toi, que pour chef, nous suivons volontiers, Prince de Nom, mais mjeux encore, Par tes Talents, prince des Jardiniers! Qu’un joli Pavillon, pris d'un riant Bocage, S’eleve, en dominant tes vastes plantations: Et qui, de loin, la demeure d'un Sage, invite a suivre tes lccons, 229 ſich nur vom Safte der Blattlaͤuſe. Früh Mor: gens, oder etwas ſpaͤter Abends habe ich mehrere am Rande des Topfes kriechen gefunden, welche ich entweder auf andere Gewaͤchſe vertheilte, oder im nemlichen Topfe auf ein gekruͤmmtes Blatt oder in die Blume legte; doch habe ich das Raͤupchen nie eingepupt antreffen koͤnnen, glaͤublich dringt es ſich am Rande des Topfes in die Erde ein. Kann den Blumiſten die deutſche Na— mens-Beſtimmung in der Farben- Kenntniß nuͤzlich ſeyn? Es iſt eine edle Beſchaͤftigung, der ſchoͤnen Naturſchoͤpfung unerreichbare Anſichten nachzuah— meu, und unter jedem Himmelsſtrich neue Entde— kungen aufzuſuchen. Die Lebhaftigkeit und ihre Farbenmiſchung der nachahmenden Faͤrber- und Maler⸗Kuͤnſtler haben in ihrer elementariſchen Dar— ſtellung den Naturforſcher, viele Freunde und Freun— dinnen angezogen, jene den Pflanzen feſter anlies gende — gegen den unbindigen mineraliſchen Erd— Farben nachzuforſchen, um zu entdeken, daß leztere ohne Vorbereitung die Erde zwar faͤrben, aber ſich nicht wie jene Pflanzenfarben mit Lebhaftigkeit, Feinheit und Feſtigkeit entwikeln. — Flora vom Blumenſchmuk in Farbenglanz umgeben, zeigt freund— lich in Colorit auf alle der Erden entſproſſenen Schönheiten, und erwekt freudig das Gefühl der Blumiſten: neue, den Familien-Geſchlechtern noch mangelnde Farbenpracht forſchungsweiſe zu entwi— keln; denn ohne Beihilfe des Menſchen bringt die Natur nur wenig Erdfarben hervor, um dieſe alſo— gleich ſelbſt zum Faͤrben und Malen zu gebrauchen, weil die mehrſten vorher noch eine Vorbereitung, das Verhaͤltniß zur Erden-VBefruchtungs-Empfaͤng— lichkeit für Pflanzen, in der chemiſch aufgeldsten vereinbareten Faͤrberei oder in der fuͤr Maler aͤhn— lich zubereitenden Farbeſtoffen zu ſuchen ſey, iſt zwar in der Kunſt-Blumiſtik noch unbekannt, ob: ſchon zufaͤllig, ohne Beachtung jener Grundlage, manche Bluͤtenveraͤnderung entftanden iſt. — Nur Natur gemaͤß zu Werk zu gehen, iſt das ſichere Forſchungsmittel, die ſuchenden Spuren des Ge— heimnißes in den zwiſchen Farben und Pflanzen ſich mit vereinigenden natuͤrlichen Saftfarben zu ents deken. Man wuͤrde vielleicht gar nicht irren bei der Saͤttigung der Farben- und Erden-Vereinigung nach vorerwaͤhnten beiden Grundſaͤzen fuͤrzugehen, und zugleich darauf zu ſehen, daß der dunkle Grund— Boden mit hellern, und dieſe mit dunklen Mi— ſchungsſtoffen wie bei der Faͤrber- und Malerei be— handelt werden. Wenn hiernach das vertraͤgliche Verhaͤltniß zuſammenfließend, auhaltend-bindig iſt, ſo bezwekt dieſes zuverſichtlich das Verfahren, was die Schoͤnfaͤrber- und Maler-Kunſt eigen hat, und den Farbenſtoffen die Lebhaftigkeit gibt, weil außerdem eine blosgefaͤrbte rohe Erde nicht in das Pflanzenleben eiudringend iſt. — Spekulative Kunſtgaͤrtner in Holland verſtehen ſich vortrefflich auf die Erden- und Pflanzen-Saͤtti— gung, und auf ausmittelnde Farben-Bruͤhen; fie wiſſen den Samenkeim zu naͤhren, die Pflanzen mit geſaͤuerten Saͤlzen fruchtbar, vergrößernde Blüten zu treiben u. ſ. w. So moͤglich aber auch Bluͤten in andere Farben zu verwandeln ſind, wie es bei der Hortenſie u. m. a. bekannt, eben ſo moͤglich iſt es, neue Farben in vorbereiteten Erdſtoffen hervorzubrin— gen. — Faͤrber- und Maler:Künftler haben es bis zu anwendbarer Farbenentwiklung weit ſchwerer ge— habt, als ſie jezt der forſchende Blumiſt bei der Na— ehe ſie P la ehen e 8 aber 220) Herr D. R fl. — kr. mit dem Motto: Wenig, aber gerne! — 21 2/ Herr D. B. in u.. 2 fl. 42 kr. mit dem Motto: Unverhofft kommt oft! 218) Herr C. G. H. P. von D. 1 fl. 25 kr. mit dem Motto: Es möge gedelhen Was Floren zu weihen Sie eifrig begonnen! 219) Herr Karl v. Szollusz, k. Salzamts⸗Con⸗ troleur zu Hradek in Lyptauer Comitate in Ungarn: „ fl. kr: mit dem Motto: Zum würdiaften Zwek für den Verein, Soll diefe Gabe nicht die lezte ſeyn. 250 7 menbeſtimmung der Farbenkenntniß, in ſeinem Ver— fahren haben wird. Es koͤmmt in Allen nur darauf an, daß man Alles wohl und gehoͤrig anzuwenden befließen iſt! — Der bewanderte Blumiſt ſoll nun ſelbſt ent— ſcheiden, ob in der deutſchen Namen-Beſtimmung die Farben-Kenntniß nothwendig der Blumiſtik an— zuſchließen ſeyp. — — Zuliegende Ueberſicht ) der deutſchen Namen— Beſtimmung der bekannten Natur-, Grund- und Zuſammenſezungs-Farben — aus 283 Stamm⸗ und 4608 Abſtufungs-Farben beſtehend — wird zu Flora und Pomona Kataloge in Frauendorf gewidmet. Dieſem reihet ſich das in der allgemeinen deut— ſchen Gartenzeitung Nro. 28 — 29 v. J. entworfene Nelkenſyſtem am Naͤchſten an, als es die Beibehal— tung der Farbenblumen anraͤth, und dieſe zur I. un— ter V Klaſſen zum Naturflor beſtimmt aufſtellt. Denn ohne dieſen wuͤrden freilich nach jener Anſicht die einzelnen Farben-Abſtufungen mangeln, Schat— ten und Licht blieben angehenden Blumiſten unbe— kannt; ihr eigener Flor wird ſich demnach in Werth erheben, als ſolche zugleich die Stelle einer natuͤrli— chen Farben-Muſterkarte fuͤr alle Schattirungen — wenigſtens in den Stammfarben, ſo weit ſie ihrer Familie eigen ſind — vertreten, und zur Florzeit gemalte mangelhafte Kunſtkarten entbehrlich machen! Chotieſchau. Ph. Hufnagel, Mitglied der prakt. Gartenbau: Geſellſchaft. Die blaublumigte Hortenſie oder japaniſche Roſe. In Nro. 14 d. Z. v. Js. Js. beklagt ſich Hr. Stauden⸗ mayer uͤber den verungluͤkten Verſuch, die Hortenſie *) Folgt im naͤchſten Blatte. Die Redaktion. blaublumicht zu machen. Auch die Redaktion ſcheint noch mit dem Mittel, was doch ſo allgemein iſt, unbekannt zu ſeyn. Hier weiß es jeder Gaͤrtners— Burſche, und man ſieht bei allen Kunſt- und Han— delsgaͤrtnern dieſe Blumen in abwechſelnden Farben. Ich habe nie ein ſchoͤneres Blumenbeet geſehen, als im verfloſſenen Jahre, auf dem nahgelegenen Gute eines hieſigen Kaufmanns, der der Flora haͤufige Opfer ſpendet. Hier ſtanden einige zwanzig ſtarke Stöfe in freier Erde in bunter Farbenmiſchung, ne— ben einer rothen eine blaue, in uͤppiger Blumenfuͤlle. Die rothen ſtanden in Topfen, mit gewoͤhnlichem Grunde, die blauen aber waren in Heidegrund ge— pflanzt, und der Gärtner verſicherte mich, keine andere Erde angewendet zu haben. Dieſe Heide— Erde wird zum Blaumachen der Blumen mit Erfolg gebraucht; beſſer aber iſt die blau-ſchwarze Moor- Erde, welche die blaue Farbe immer hervorbringt, und welche hier uͤberall angewendet wird. Ebenſo kann man ſich auch einer Erde bedienen, die an der Stelle gewonnen wird, wo Holzkohlen gebrannt ſind; den Staub und die Erddeke unter einem ver— kohlten Holzſtoß geſammelt, in dieſe Erde das Ex— emplar gepflanzt und man erhaͤlt blaue Blumen. Vor einigen zwanzig Jahren habe ich Holzkohlen zu Staub geſtoßen, dieſen mit etwas Erde vermiſcht und die darin gepflanzten Hortenſien brachten blaue Blumen. Das in Zuker-Raffinadereien ſo haͤufige, zur Aſche gebrannte Horn, ſoll auch eine blaue Farbe von einer Erde hervorbringen. Im Ganzen ſcheint die Farbe hervorgebracht zu werden, die mit vie— len kohlſauern Stoffen geſchwaͤngert iſt. Koͤln am Rhein. Bu ſch. Nachſchrift. In dem oben bemerkten Auf— ſaze wird des engliſchen Worte Loam erwaͤhnt. 220) Herr M. H. in W. mit dem Motto: Wenn wir Alle helfend dich umring en, Muß das große Werk gelingen, Das du dir als Ztelpunkt aufgeſtellt Nuzen bringend aller Welt! 221) Herr Michael v. Kunitsch, k. k. penſion. Profeſſor zu Varasdin in Croatien 5 fl. 20 kr. mit dem Motto: 1 fl. — kr. Nur ein Sandkoͤrnchen für die Maurer: Kelle zu Deinem Flora-Tempel, von dem Wan⸗ derer an der Drave und Save Ufern, an der Kulba und Unna Geſtaden, im Lande der braven Croaten und an des Muſelmannes Grenzen welt entfernt; doch — mit Herz und Stan Dir, Franeudorf's edler Fürſt, ſehr nahe! Uneadlich größer würde mein e weit hoͤ⸗ ber mein Luft und Freude ſeyn, könnte ich durch einen bedeutenden, großen, anſehalichen Beltrag, 251 Obgleich dieſes Wort nicht anders als mit Ton — Lehm oder ſchwere Erde uͤberſezt werden kann, fo hat es doch auch die Bedeutung von Leäven was Hefen, Sauerteig, wie auch von Leävened, was geſaͤuert oder mit Sauerſtoffe geſchwaͤngert heißen kann. O big er. Foſt jeder Jahrgang dleſer Blätter enthält Mittel, blaue Hortenfien zu ziehen. Oefters find die fpäteren nur Wiederholungen und Beſtaͤtigungen der ſchon ange⸗ gebenen fruͤhern. So haben wir ſchon in den Nach⸗ richten aus Frauendorf 1826, S. 394 unſere eigene Er⸗ fahrung über den Gebrauch des Kohlenſtaubes mitge— thellt, und befonders find im Jahrgange 1828 die zur Hand gegebenen Kunſtgriffe zahlreich. Wichtiger iſt vor⸗ ſtehende Nachricht, daß zum Blaumachen der Hortenfien bloße Heide⸗Erde genuͤge. Iſt aber hier jene bekannte Heide⸗Erde gemelut, welche an den wenkgſten Orten zu haben iſt? Für dieſen Fall muͤſſen wir die neueſte Er⸗ fahrung beifügen, daß jede Erde, ohne Unterſchied der Farbe, auf welcher Erica vulgaris wachst, blaue Hor— tenſien hervorbringe; nur muͤſſen, vor dem Einfezen in dieſe, uberall leicht zu findende Erde, die Wurzeln der Hortenfien = Stöfe mit friſchem Waſſer ganz rein gewefhen werden, fo daß beim Umſezen keine Theile von jener Erde mehr daran bleiben, worin fie früher geftanden, Die Redaktion. Mittel, Radischen zu allen Jahreszeiten zu ziehen. Man weicht den Samen der gewoͤhnlichen Gar— tenradischen 24 Stunden in Regenwaſſer, dann thut man ihn noch feucht in einen leinenen Beutel, den man mit einem Bindfaden zubindet und 24 Stunden der größten Sonnenhize ausfezt, worauf man ihn auf die gewöhnliche Art auf ein ſonniges Beet ſaͤet. Die beſaͤete Stelle wird mit einer hölzernen Wanne zuge— dekt, am Beſten ift es, wenn man ein kleines Faß mit— ten von einander ſaͤgt, in deſſen eine Haͤlfte man im Winter die Radischen ſaͤet, und ſie mit der andern zu— dekt. Im Sommer bedient man ſich beider zum Be— deken der beſaͤeten Stellen. Nach drei Tagen wird man Radischen von roͤthlicher Farbe mit 2 kleinen runden Blaͤttern an der Spizen finden, die den Geſchmak der auf gewoͤhnl. Weiſe gezogenen vollkommen erreichen. Wenn man ſie im Winter ziehen will, ſo weicke man den Samen in warmes Waſſer, bringt ihn dann an die Sonne oder an einen warmen Ort, daß er zu keimen anfaͤngt, erwaͤrmt die beiden hoͤlzernen Ge— faͤße, fuͤllt das eine mit gut geduͤngter Erde, ſaͤet den Samen hinein, und bedekt ihn mit dem andern Ge— faͤße: fo oft die Erde troken iſt, wird fie mit laus warmem Waſſer beſprengt. Wenn man dieſe beiden hoͤlzernen Gefaͤße gut aufeinander paßt und in einen warmen Keller ſezt, fo kann man in 14 Tagen ſchon auf einen ſchoͤnen Salat rechnen. (Vergleiche Gartenzeltung 1823, S. 252.) Widerbelebung kraͤnkelnder Pflanzen. Man loͤſet Kampher in Alcohol auf, und ver— duͤnnet dann dieſe Miſchung durch Regenwaſſer, ſo daß auf eine Unze des leztern 4 Tropfen der erſtern kommen. Legt man dann die abſterbenden Pflanzen in dieſes Waſſer, ſo werden ſie nach drei Stunden wieder aufleben. Bringt man ſie als— dann gleich in die Erde, begießt ſie und ſchuͤzt ſie vor der Sonne, bis ſie erſt gut gewurzelt haben: ſo werden ſie dann in aller Kraft fort vegetiren. Minkovits. Bewaͤhrtes Mittel, den Kohl vor den Blattlaͤuſen zu bewahren. Man weiche ſeinen Kohl oder ſeine Bohnen ſtark ein, und beſtreue darauf ſeine Pflanzen mit der Aſche von friſchen Kräutern, Die Blatt— Läufe widerſtehen niemals dieſem Verfahren. der elne wichtige Rubrik in der beifteuernden Hilfe einnahme, meinem Herzen den gewüͤnſchten großen Spielraum öffnen! — — Oft haben die menſchli⸗ chen Lebensverhaͤltuſſſe, die ich durch die Erfahrung meines Lebenslaufes fo verſchiedenartig inconveni⸗ ret bei der Menſchheit fand, mich in die Verſu— chung des kuͤhnen Wunſches geführt: ein Cröͤ⸗ ſus zu feyn! ein edleres Bewußtſeyn, als — zu helfen, wo Hilfe noͤtyig e üſt? Ihre mlt fo großer Beſchek⸗ denheit, und mit einem, Ihrem Zarigefuͤhle un⸗ Wo iſt ein ſchöͤneres Gefühl, wo verkennbar angethanenemZwange ausgeſpochene Bitte an die Vereins- Mitglieder um frelwellſg beliebige Beiträge zur Erbauung der noͤthlaen Gebäude lu Srouendorf, hatte dieſen vergeblichen Wunſch leb⸗ baft wieder in mir erneuert. Wenn gleich mein Herz mit Schmerzgefuͤhl die Nichtigkeit, und dieß DBergebiihe dieſes Wunſches erkennt, muß ich mich mit der Ruhe des Weiſen, als Eines der kleinſten Einzelglieder in der großen Kette, in die Weltord⸗ nung gelaſſen fuͤgen, die elne hoͤhere Macht und weifere Votſicht fo hleuleden geſtaltete. 252 Nuͤzliche Unterhaltungs» Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. Beantwortung einer Anfrage über Garten» Bewäfferung. Dieſe Gartenzeitung Nro. 34 vom 2oten Auguſt 1228 Selte 272 enthalt folgende Auftrage eines unbe- kannten Gartenbeſizers. Derſelbe wuͤnſcht nemlich eis nen Mechanismus zu kennen, wle das Waſſer in den Garten nach allen Selten gefprizt werden koͤunte, und Be fo, daß dasfelbe nicht dahin getragen werden müßte. Der Herr Aufrager bemerkt, daß er vor feinem Garten eln ſtebendes Waller habe. In dleſem Falle kann leicht abgeholfen werden, wenn dasſelbe durch mein neues Saugwerk (Pumpe) geboben, und in Rinnen an dle noͤthigen Orte ia den Garten geleitet wird. Dieſe Waſſerpumpe beſtehet aus ſtarken Brettern, und die innere Weite ihres Schlauches kann bei einer Höhe von einer Klafter vom Waſſerſpiegel bis zum Aus fluß 6 Zolle, folglich im Quadrat 36 Zolle, dann die Dike des im Schlauche herabgehenden Holzkolbens 25 Quadratzoll, und die Oeffaung der Ventlle gegen 25 Quadratzoll betragen, und da ferner der Mechaals— mus ſehr einfach iſt, auch wenig Kraft zur Bewegung erfordert, fo kann binnen ſehr kurzer Zeit ein großer Garten leicht mit dem noͤthigen Waſſer verſehen wer: den, denn jene pumpe hebt in jeder Minute über 3 Eimer Waſſer herauf. Da der Garten des Herrn Anfragers nur 860 Qua- dratklafter groß iſt, folalſch leicht durch den Vetrieb je- ner Pumpe von einer Perſon, täglich einer halben vler⸗ tel Stunde lang, hlaläuglich mit dem noͤthigen Waſſer verſehen werden kaun, fo wäre es uͤberflüßig, jene Pumpe durch meln neues Windſchwungrad in Bewegung zu ſe— zen. Jenes ſehr einfache und wohlfeile Saugwerk fit ein Theil und Zugehör dieſer meiner neuerfundenen prlollegirten und in dieſer Gartenzeitung Nro. 58 vom Jahre 1828 angezeigten Eatwäſſerungsmaſchine, und ich überfende das Modell der Pumpe allein, ſammt darzu gehörigen Bewegungshebel, der Lektungsrinne, Beſchret⸗ bung und Kaſten gegen Erlag von 5 fl. Con v. M. ohne Verſendungskoſten. Das Modell der Entwaͤſſerungsma— ſchine ſelbſt aber, ſammt allem Zugehoͤr, Raͤder, Pumpe und Kaſten koſtet mich ſelbſt 15 fl. Conv. M., und wird um dieſen Preis nebſt Erſaz der Verſendungskoſten uber- laſſen; denn ich berüuͤkſichtige blos den allgemeinen Vor— theil durch ſchnelle Verbreitung jener gemeinndzigen Maſchine. Daß der Herr Anfrager in dem Garten ſelbſt kel nen neuen Brunnen graben läßt, iſt anzurathen; denn das nahe beim Garten an demſelben befindliche ſtehende Waſſer iſt warm, faul, und mit Nahrungsbeſtandthellen für die Vegetatlonskraft verſehen, daher zu deren Bes förderung mehr als kaltes reines Brunnwaſſer zu ges brauchen, und überdteß kann auf jene ſehr einfache und wohlfeile Art das Waſſer leicht in den Garten geleitet werden. Die hoͤlzernen Rinnen werden auf Traͤger aus Holz geſtellt, und fo fließt das Waſſer vom Ausguß der Pumpe bis an den gehoͤrlgen Ort. Ueberhaupt wäre es nothwenoig, eine zwekmaͤßigere Bewäſſerung der Gärten zu vollztehen; denn viele pflan⸗ zen, vorzuͤglich Obſtbaͤume, gehen deßwegen zu Grunde, well große Trotenhelt beſtehet, oder zu ſchnell über» fluͤßtge Naͤſſe mit großer Dürre abwechſeln. Die mit der gewoͤhnlichen Bewälferung verbundenen ſehr bedeus tenden Arbeiten und Koſten find große Hinderniſſe, welche aber durch meine Waͤſſerungsmaſchine und deren Saugwerk entfernt werden konnen. Ich hoffe, daß der unbekannte Herr Anfrager mel⸗ nen Rath befolgen wird, um feinen Wunſch, den Gar⸗ ten auf das Zwefmäßigfte, Wohlfellſte und mit den ges ringſten Kraftaufwande zu bewaͤſſern, in Erfuͤllung brius gen zu können, Korneuburg. Dr. Joſ. W. Flſcher. his k a de. ate und 2te. Die erſten zwei Sylben zu Kränzen gewunden, Von Schönhekt und Tugend ein llebliches Bild. Sie bleiben doch immer, wenn auch fie verwunden, Im Reiche der Flora ein herrlicher Schmuk. Ich wurde im Gaͤrtchen recht Vieles vermͤlſſen Eutbehrt' ich der Blumen fo herrlichen Duft, Der, tft auch beim Pfluͤken die Hand oft zerrlſſen, Mit Freude erfuͤllet, mit labender Kraft. ste. Die d titte der Sylben, fie dienet zur Relſe Auch öfters zum Schuze fm kraͤftlger Haud Zum Spfelwerk dem Juͤngling, zur Stüze dem Grelſe Auch dient ſie im Ofen, als waͤrmender Stoff. Das Ganze. Das Ganze prangt herrlſch ku farbigem Klelde Der Unſchuld, der Lebe, doch oft auch des Nelds. Doch möcht' es nicht werden dem Froſte zur Beute, Der herrſchet fo lange mit toͤdtendem Els. 10 3 ꝗu je H. G. J d ⁰⁰y d A TE RT WO EHE EEE FAND ITERTTOHN ENTE — EEE> In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mlt Couvert — portofrel. Allgemeine deutſche garten Zeitung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. ö 2 7 % 2 829. n 8 der deutſchen Namens beſtimmung aller bekannten Natur-, Grund- und Zuſammenſezungs⸗ ang iR 238 Stem. nb 40 b Neftafungsfärben, vom tiefften Dunkel bis zum hoͤchſten Llcht ic. Ueber ſi cht der deutſchen Namensbeſtimmung aller bekannten Natur-, Grund- und Zuſammenſezungs⸗ Farben, aus 288 Stamm- und 4608 Abſtufungsfarben, vom tiefſten Dunkel bis. zum höchften Licht beſtehend. Florens- und Pomonens: Katalogen in Frauendorf gewidmet. I. Schwarz und ſchwarzblaue Farben. 1. a) Bein- oder Elfenbeinſchwarz. Beiner von Ochſen und Schafen ꝛc. zur Kohle gebrannt, geben dieſe Farbe. 5 b) Schwarz; wird erhalten, wenn 8 Theile Elfenbeinſchwarz und 1 Theil Weiß zuſammengerieben oder gemiſcht werden. 9 o) Schwaͤrzlich; entſtehet aus 6 Theilen Elfenbeinſchwarz und 1 Theil Weiß. d) Schwarzgrauz kommen dazu x — — n BE? e) Dunkelgrauz erhaͤlt man aus s — — — 1 — 1) Grauſchwarz; nimm — 2 — — — 1 — — g) Schwarzes Bleiweiß; gibt 1 — — ee h) Grau; erzeugt 2 Theile Weiß und 1 Theil Elfenbeinſchwarz. 1) Dunkelaſchgrau; hat 4 Theile Weiß und 1 Theil Elfenbeinſchwarz. k) Bleifarbe; liefert 6 Theile W. und 1 Theil Elfenbeinſchwarz. 1) Lichtgrau; fordert s Th. W. und 1 Th. Elfenbeinſchwarz. m) Hellgrau; nimm 20 Th. W. und 1 Th. Elfenbeinſchwarz. n) Grauweiß; miſche 12 Theile Weiß und 1 Theil Elfenbeinſchwarz. o) Nebelgrauz enthaͤlt 14 Theile Weiß und 1 Theil Elfenbeinſchwarz. p) Weißlichgrauz miſche 16 Theile Weiß und a Theil Elfenbeinſchwarz— d) Weißgrauz entſteht aus 28s Theile Weiß und 4 Theil Elfenbeinſchwarz— 2. a) Lampen-; oder Rußſchwarz; der Name der Farbe zeigt ſchon ihre Beſtandtheile an. p) Hellſchwarz; wird aus 4 Theile Rußſchwarz und 1 Theil Weiß gemacht. e) Blaßſchwarz; hat 2 Theile Rußſchwarz und 1 Theil Weiß. d) Schwarze; Erde beſteht aus 1 Theil Rußſchwarz und 1 Theil Weiß. e) Eichengrau; nimm 2 Theile Weiß und 1 Theil Rußſchwarz. 1) Maͤuſegrau; enthaͤlt 4 Theile Weiß und 1 Theil Rußſchwarz. 8) Eſelgrau; beſteht aus 6 Theilen Weiß und 1 Theil Rußſchwarz. h) Rauchgrau; hat 8 Theile Weiß und 1 Theil Rußſchwarz. 1) Weißlichaſchgrau; nimm 10 Theile Weiß und 1 Theil Rußſchwarz. *) Hellmaͤuſegrau; enthält 12 Theile Weiß und 1 Theil Nuß ſchwarz. 1) Lichtmaͤuſegrau; enthält 14 Theile Weiß und 1 Theil Rußſchwarz. (30) 254 m) Zinnfarbe wird erhalten aus 16 Theilen Weiß und 1 Theil ien n) Aſchgraͤulich — — 16 — — o) Graulicht — — 20 — — p) Hellbleichfaͤrblig — — 22 — — q) Weißgraulicht — — 24 — — 5. a) Sammetſchwarz; hat 4 Theile Elfenbeinſchwa b) Seidenſchwarz — 4 e) Taffetſchwarz — 4 d) Starkſchieferfarb. 4 e) Tiefſchieferfarb.— 4 1) Dunkelſchieferf.— 4 g) Schieferfarbe — 4 h) Lichtſchieferfarbe — 4 1) Hellſchieferfarbe — 4 k) Blaßſchieferf. — 4 1) Bleichſchieferf.— 4 m) Schwachſchieferf.— 4 n) Hochſchieferfarbe — 4 o) Mattſchieferf. — 4 p) Schieferfarbig — 4 q) Weißlichſchieferf.— 4 tea Se F — 1 — — 4 — — „Sie 4 — AR „ = 4 rz und 4 Theil Indigo. — 1 — — und Theil Weiß. % , . Ü — 1 — — — 2 — — — 1 — — —5 — — 4 Theile Weiß und 1 Theil Indigo. 1 — Indigo und 5 Theile Weiß. „„ö;ͥůñ ð ᷣ 14— — —M—9 — — 42— — —11— — 1 — — —13 — — 1— — —15 — — 1— — —12 — — 1 — — —19 — — 1 — — —21— 1 — — —25 — — 4. a) Kohlenſchwarz; nimm 1 Theil Elfenbeinſchwarz und 1 Theil Indigo. | b) Brombeerſchwarz — 8 e) Tiefkohlenſchwarz — 6 d) Dunkeleiſenfarbe — 4 e) Starkeiſenfarbig — 3 1) Schwarzeiſenfarb.— 2 g) Eiſenfarbe — 1 Aal h) Lichtfaͤrbig; eben fo mit 6 Theile Weiß, i) Blaß t mit 8, 9 Bleich mi mit MN 1) Schwach mit 12, m) Hochfarbig mit 14, n) Brombeergrau mit 16, Duftblau mit 18, dann bis q) Nebelblau mit 20 Theile Weißzuſaz, wohl abgerieben, und verhaͤltnißmaͤſſig zum Gebrauch zuſammengeſezt. 8 Theile Indigo und 2 Theile Weiß. — 3 222 —— Fü — 3 n 0 et nahen Fernerhin wird dieſe Abkürzung hie und da kuͤrzehalber angewendet werden. 5. a) Tiefblauſchwarz beſteht aus 3 Theile Indigo und 1 Theil Elfenbeinſchwarz. b) Dunkelſchwarz mit 3, o) Stark mit 1, d) Tintenſchwarz mit 2, e) Blauſchwarz mit 8, f) Blaus ſchwaͤrzlich mit 5, g) Hellblauſch. mit 7, h) Lichtblauſch. mit 9, i) Blaßblauſch. mit 11, E) Bleichſchwaͤrzlich mit 15, )) Hellblauſchwaͤrzlich mit 15, m) Lichtblauſchwaͤrzlich mit 12, n) Schwachblauſchwaͤrzlich mit 19, o) Blaßſchwaͤrzlich mit 21, p) Mattblauſchwaͤrzlich mit 23, bis q) Hoͤchſtes ſchwarzblau mit 25 Theilen Weiß dazu gemacht. 6. a) Tiefeiſenblau hat 6 Theile Indigo und ı Theil Elfenbeinſchwarz. p) Schwarzeiſenblau mit 1 Theil Weiß, e) Schwaͤrzlichblau mit 2, cl) Dunkelblau mit 3, e) Eiſen⸗ g) Starkblau mit 8, h) Angelaufenblau mit 10, i) Hellblau mit 12, k) Lichtblau mit 14, I) Mattblau mit 16, m) Blaßblau mit 18, n) Bleichblan mit 20, o) Schwachblau mit 22, p) Schoͤnblau mit 24, und bis q) Hoͤchſtesangelaufenblau blau mit 4, f) Dunkelangelaufen mit 6, mit 26 Theile Weiß geben ſolches. 235 m II. Blauſchwaͤrzliche und blaue Farben. 1. a) Tiefindigoblau; das bekannte Fabrikat. p) Dunkelindigobl. hat 4 Th. Indigo und 1 Th. W., e) Stark- hat 2 Th. Indigo und 1 Th. W., d) Kraͤf⸗ tig⸗ 1 Thl. Indigo und 1 Thl. W., e) Vollindigoblau dazu 2 Theile, ) Ganz- 4,8) Mittel- 6, h) Hell⸗ 2, i) Licht- 10, k) Matt: 12, 1) Blaß⸗ 14, m) Bleich⸗ 16, n) Schwach- 18, o) Silberweiß— 20, p) Weißlichindigoblau 22 und 4 Indigo 9) Milchweiß hat 24 Theile W. und 4 Thl. Indigo. 2. a) Tiefrabenſchwarz; wird aus 4 Thl. Elfenbeinſchwarz und 1 Thl. Berlinerblau zuſammengeſezt. p) Dunkel- mit 4 W., e) Stark- mit 1, dJ) Kraͤſtig⸗ 2, e) Voll- 3, f) Ganz- 4, g) Gemein- 5, h) Mittelrabenſchwarz- 7, i) Dunkelrabengrau- 10, E) Hell- 14, 1) Licht- 18, m) Matt: 22, n) Blaß- mit 26, o) Bleich- mit 30, p) Schwach- 34 bis q) Weißlichrabengrau mit 58 Theil Weiß gemacht. 5. a) Finſterwolkenblau; dazu koͤmmt 1 Theil Elfenbeinſchwarz und 1 Thl. Berlinerblau. p) Ungewitterblau mit 4 W., e) Dunkelwolken 1, d) Stark- 2, e) Kraͤftig⸗ 5, ) Vol: 4, 8) Ganz⸗ 5, h) Gemein- 7, i) Mittel: 10, k) Hell: 14, 1) Licht- mit 18, m) Matt: 22, n) Blaß- 26, o) Blei: 50, p) Schwach- 34, bis q) Weißlichwolkenblau und 58 Thl. W. geben diefe Farben. 4. a) Tiefſchlakenblau wird mit 5 Theile Berlinerblau, und 1 Thl. Elfenbeinſchwarz gemiſcht, b) Dun— kel⸗ mit 1 W., c) Stark: 1, d) Kraͤftig⸗ 2, e) Voll- 5, f) Schlakkenblau 5, g) Ganz- 7, h) Ge⸗ meins 10, i) Mittel- 14, k) Hell: 20, J) Licht: 26, m) Matt: 50, n) Blaß- 54, o) Bleſch- 58, p) Schwach- 42, J) dann Weißſchlakenblau mit 40 Theilen beigeſezten Weiß. 5. a) Tieftuͤrkiſchblau; miſche 6 Theile Berlinerblau, und 1 Theil Elfenbeinſchwarz. p) Finſter- mit 1 Theil Weiß, e) Dunkel- 2, d) Stark: 3, e) Kraͤftig⸗ 4, f) Volle mit 6, g) Ganz⸗ 8, h) Gemein: 10, i) Mittel⸗ 14, k) Hell: 20, 1) Licht⸗ 26, m) Matt: 30, n) Blaf- 56, o) Schön- 40, p) Schwach- 46, q) Hochtuͤrkiſchblau mit 50 Theilen Weiß zuſammengeſezt. 6. a) Berlinerblau; b) Vollblau verlangt s Theile Berlinerblau, und 1 Theil Weiß, c) Kraͤftig- 6, d) Stark- 4, e) Ganz- 5, f) Gemein 2 Thl. Berlinerblau und 1 Thl. W., g) Mittel- beſteht aus 1 Thl. Berlinerblau und 1 Thl. W., h) Glokenblumenfarbe haben 2 Thl. W. und 1 Thl. Berli—⸗ nerblau, i) Mattblau 4, k) Mager 7, 1) Schwach- 10, m) Hochblau 14, n) Weißlichtblau- 20, o) Schönblau 28, p) Blauweiß- 56, J) Blaulicht-Porzellanfarbe geben 56 Theile Weiß und 2 Theil Berlinerblau. 7. a) Tiefbeerblau; wird mit 3 Theilen Indigo und 1 Thl. Berlinerblau gemiſcht. b) Finſter- mit 4 Thl. W., e) Dunkel: 1, d) Stark: 5, e) Kraͤftig⸗ 6 Thl. f) Voll: 9, g) Ganz: 12, h) Gemein- 15, i) Mittel- 18, K) Hell: 22, J) Licht- 26, m) Matt: 50, m) Blaß- 54, 0) Bleich- 58, p) Schwach⸗ 42 bis ꝗ) Jochbeerblau mit 46 Theilen Weiß zuſammengeſezt geben dieſe. 8. a) Tiefſchmelzblau ;aus ı Theil Indigo und 2 Theil Berlinerblau, b) Dunkel mit 4 Theil Weiß, e) Stark: 1 Thl. W., d) Kraͤftigſchmelzblau wird aus 4 Theilen Indigo 1 Thl. Berlinerblau und 4 Theilen W. zuſammengeſezt. e) Vollſchmelzblau fordert 1 Thl. Indigo, 1 Thl. Berlinerblau und 6 Thl. W., f) Ganzſchmelzblau-zu dem s Thl. W., g) Gemein. 10, h) Mittel- 14, i) Schmelz: blau 18, k) Hell: 22, 1) Licht: mit 26, m) Matt: 50, n) Blaß⸗ mit 54, o) Bleich- 38, p) Schwach- 42 bis q) Weißlichſchmelzblau mit 46 Theilen Weiß zuſammengeſezt. 9. a) Tief⸗Franzblau; wird zuſammengeſezt aus 5 Theilen Berlinerblau und 1 Thl. Indigo, b) Finſter⸗ 3 Weiß, e) Dunkel- 1, d) Stark: 2, e) Kräftige mit 5, f) Voll⸗ mit 5, g) Ganz: 2, h) Gemein: mit 10, i) Mittel⸗ 14, k) Franzblau- 20, 1) Hell- 26, m) Licht⸗ 50, m) Matt: 54, o) Blaß⸗- 38, p) Bleich mit 42 bis q) Schwachfranzblau mit 46 Theile Weiß gemiſcht. 10. a) Tiefſtahlblau; nimm 1 Theil Indigo und 1 Thl. Bergblau, b) Finſter- mit 2 Thl. W., c) Dun⸗ (50*) 250 2 > kel⸗ 1, d) Stark- 2, e) Kräftige 5, ) Vol 4, g) Ganz- mit 5, h) Gemein- 6, i) Mittels mit 8, k) Stahlblau 10, J) Hell- 12, m) Licht- 14, n) Matt: 16, o) Blaß- 18, p) Bleich⸗ 22 und d) Weißlichſtahlblau mit 24 Theile Weiß darunter. 11. a) Schoͤndunkelblau; miſche 1 Theil Berlinerblau und 1 Theil Bergblau dazu, b) Starklaſurblau mit 4 Thl. W., c) Kraͤftig mit 1, d) Gemein- 2, e) Ganz- 5, f) Mittel: mit 4, g) Kornblumen⸗ blau- 5, h) Hell: 6, i) Licht- 8, k) Matt: 10, 1) Schwach- mit 12, m) Blaß- 14, n) Bleich⸗ mit 10, 0) Hochlaſurblau- 18, p) Weißlichlaſurblau- 22, und 4) Hoͤchſteslaſurblau mit 24 Theile Weiß. g 12. a) Himmelblau; b) Lebhaftblau wird aus s Theile Bergblau und 1 Theil Weiß zuſammengeſezt, c) Himmelſchön- aus 6, d) Sophieblau: 4, e) Lieblichblau aus 3, k) Sanftblau- 2 Thl. Bergblau und jedem 1 Thl. W. gegeben, g) Feinblau mit 1 Thl. Bergblau und 1 Tol. W. dazu, h) Licht- 2, i) Hell- 5, k) Blaß- 4, J) Zart- 5, m) Bleich- 6, n) Waſſer- 2, 0) Diamantfarbe 8, p) Blau⸗ lichweiß⸗ 10, 4) Weißblau 12 Theile Weiß. III. Blaurothe Farben. 1. a) Dunkelſchwarzviolett; nimm 1 Theil Indigo und 2 Theile Engliſchbraunroth. bp) Schwarzviolett; dazu 2 Thl., Stark: 1, Kraͤftig⸗ 2, Voll⸗ 5, Ganze 5, Gemein- 7, Mittel 10, Violettſchwaͤrzlich 14, Hell- 20, Licht- 26, Matt: 32, Schwach- 58, Blaß-⸗ 44, Blei 50, Weißſchwaͤrzlichviolett mit 56 Theilen Weiß zuſammengeſezt. 2. a) Tieflaknußblauz hat 4 Theil Berlinerblau und 2 Theile Engliſchbraunroth. p) Dunkel-mit 4 bis g) Hoͤchſteslaknußblau, dazu wie vorgeht abſtufende Miſchung bis 56 Thl. Weiß. 85 a) Finſterblauviolett; erhaͤlt man aus 1 Theil Indigo und 2 Theile Wienerlak. p) Dunkel mit 4 Weiß bis q) Höͤchſtesblauviolett mit Zugabe 50 Theile Weiß; dieſem gleich in der Zuſammenſezung und Benennung. 8 4. a) Tiefviolettblauz aus 1 Theil Berlinerblau und 2 Theilen Wienerlak beſtehend. p) Dunkel mit 3 Theil Weiß, Stark: 1 u. ſ. w. bis d) Hoͤchſtesviolettblau, abſtufend gleich den Vorgehenden mit 50 Theile Weiß. 5. a) Tiefſtahlviolett; verlangt 1 Theil Indigo und 2 Theile Florentinerlak. b) Finſtere dazu 4 Theil Weiß, Dunkel- 1, Stark- 2, Kräftige 5, Voll- 5, Ganz- 2, Gemein 10 0. bis q) Weißlichſtahlviolett mit 56 Theile Weiß. 6. a) Dunkelblaurdthlich; nimm 1 Theil Berlinerblau und 2 Theile Florentinerlak. b) Stark: wit 4 Theil Weiß, Kraͤftig⸗ 1, Voll- 2, Ganz- 5, Mittels 7 bis d) Weißblaurdthlich mit 56 Theilen Weiß zugeſezt. ; 2. a) Tiefviolett; verlangt 1 Theil Indigo und 2 Theil Karmin, Finſter X Theil Weiß bis Hoͤchſtesvio— lett mit 56 Theilen Weiß dazu, wie oben. 3. a) Tiefveilchenblau; aus 1 Thl. Berlinerblau und 2 Theil Karmin. Wie vorhin bis ch Weißveilchenblau mit 56 Theile W. zuſammengeſezt. 9. a) Dunkelagatblaue; geben 5 Theile Berlinerblau und 2 Theil Wienerlak. b) Start: mit 4, Kraͤftig⸗ z, Voll⸗ 4, Ganze 1, Gemein- 14, Mittel- 2, Agatblau⸗ 24, Hell⸗ 5, Licht⸗ 4, Matt- 5, Blaß⸗- 6, Bleich⸗ 7, Schwach- 8, Hoch- 9, bis q) Hoͤchſtesagatblau mit 10 Theilen W. beigeſezt. 10. a) Hyacinthenblau; wird erhalten aus 2 Theilen Bergblau, 1 Theil Florentinerlak. b) Gemein⸗ mit 4, Mittel: 4, Ganz- 2, Hell 1, Licht: 1, Schwachhyazinthenblau 2 Theile W. b) Cie chorienblau- 24, Hell- 5, Lichte 52, Blaß⸗ 4, Bleich⸗ 5, Matte 6, Schwach⸗ 7, Hoch- 8 bis ꝗq) Höchſtescichorienblau mit 9 Theilen W. dazu. 257 11. a) Dunkellila; miſche 8 Theile Bergblau und 1 Theil Karmin. b) Stark mit 4, Kraͤftig 1, Voll 2, Ganz 3, Lila 10 bis Hoͤchſteslila mit 44 Theilen Weiß zuſammengemiſcht. 12. a) Dunkelpfirſchenbluͤtroth; miſche 4 Theile Bergblau und 1 Theil Karmin dazu; Stark mit , Kraͤftig mit 1 Theil, Voll 2, Ganz 5, bis Hoͤchſtespfirſchenbluͤtroth mit 44 Theilen W. Zuſaz. IV. Violette Farben. 1. a) Tiefviolettbraun; kommen dazu 10 Theile Engliſchbraunroth und 1 Theil Indigo. b) Finſter⸗ mitt, Dunkel- 1, Stark: 2, Kraͤftig⸗ 5, Voll- 5, Ganz: 7, Gemein- 10, Mittel- 14, Violett: 18, Hell⸗ 52, Licht: 26, Schwach- 54, Matt⸗40, Blaß⸗4 6 bis d) Bleichviolettbraun 52 Theile ne e. a) Dunkelbraunviolett; geben 10 Theile Engliſchbraunroth und 1 Theil Berlinerblau; Stark: Z, Kraͤftig⸗ 1, Ganze 5, Braun: 10, wie vorhergehend gleich, bis q) Hoͤchſtesbraunviolett mit 52 Thei— len W. Zugab. a) Tiefbiſchofviolett; wird erhaben aus 6 Theilen Wienerlak und 1 Theil Indigo; Dunkel- mit 4, Stark⸗,Kraͤftig⸗1, Ganz⸗5, Voll- 2, bis q) Hochbiſchofviolett mit 48 Theilen W. im Zuſaz zunehmend. 4. a) Dunkellilienviolett; nimm 4 Theile Wienerlak und 1 Theil Berlinerblau ; Stark- mit 4, Ganze mit 5, Blaß- 52, Bleich- 58, bis d) Hoͤchſteslilienviolet mit 50 Theilen Weiß abſtufend. a) neee beſteht aus 12 Theilen Florentinerlak und 1 Theil Indigo; Dunkel- mit 2 Stark 4, Kraͤftig⸗ 1, Boll 2, Ganze ö u. ſ. w. bis q) Hochſchwarzblauviolett mit 50 Theilen Weiß. a) Dunkelſpikviolett; geben 12 Theile Florentinerlak und 1 Theil Berlinerblau; Stark-mit 3, Kräftige mit 3, Volle 2, Ganz- 2, Gemein- 5 u. ſ. w. bis q) Hoͤchſtesſpikviolett mit 48 Theilen Weiß. V. Rothblaue und röthlihe Farben. a) Tiefkirſchbluͤtroth; beſteht aus 5 Theilen Karmin und 1 Theil Indigo; b) Dunkel- mit 2, Stark: 1 Kraͤftig⸗ 2, Ganze 5, Kirſch⸗ 14, Hell: 20, Licht⸗ 26, bis q) Hoͤchſteskirſchbluͤtroh mit 56 Thel len Weiß zugemiſcht. a) Tiefveilchenroth; miſche 5 Theile Karmin und 1 Theil Berlinerblau. Dunkel- ebenfo, in der Be— nennung abſteigend, bis q) Hochveilchenroth durch Zumiſchung mit 56 Theilen Weiß zu en, a) Tiefpurpurroth; kommen dazu 6 Theile Karmin und 1 Theil Berlinerblau; Dunkel- mit 2, Stark: , Kraͤftig⸗ 2, Voll- 5, Ganz: 5, Purpur- bis q) Hochpurpurroth mit 56 Theilen W. gemiſcht. a) ee kommen dazu 10 Theile Wienerlak und 1 Theil Berlinerblau; Dunkel- mit 4, Stark⸗ 5 ‚Kräftige 1, Ganze 5, Sammet- 10 bis ) Hochſammetviolett mit 48 Zoeilengemirät. 8. a) Dunkellakroth; nimm 4 Theile Wienerlak und 1 Theil Bergblau; wird Stark: mit 4, Kraͤftig⸗ 1, Ganz: 5, Mittel- 2, bis q) Hoͤchſteslakroth mit Zumiſchung 42 Theile W. gemacht. 6. a) Dunkelcolumbinfarbe; enthält 2 Theile Wienerlak und 1 Theil Bergblau; Stark mit 4, Kräftige 1, Voll- 2, Columbins 10, Blaß⸗ 50, bis Hoͤchſtescolumbinfarbe mit 42 Theilen Weiß Dertheilet, VI. Rothe Farben. a) Dunkelkirſchbraunroth; verlangt 5 Theile Engliſchbraunroth und 1 Theil Karmin; Stark: mit z, Kräftige 1, Ganze 5, Kirſch⸗ 10, Hell- 14, Hoch- 38, bis q) Höͤchſteskirſchbraunroth mit 42 Theilen W. gemiſcht. 2. a) Dunkelmordoree; beſteht aus 5 Theilen Engliſchſchoͤnroth und 1 Theil Karmin; Stark- mit 3, Kraͤftig⸗ 1, Voll: 2, Ganz- 3 bis q) Hoͤchſtesmordoree aus 42 Theilen W. zuſammengeſezt. 8. a) Dunkelcochenillenroth; euthaͤlt 5 Theile Wienerlak und 1 Theil Engliſchbraunroth, wie vorherge— bend, bis q) Hoͤchſtescochenillenroth mit 42 Theilen Weiß zugemiſcht. 4. a) Dunkelrothbraͤunlich; kommen dazu 2 Theile Wienerlak und 1 Theil Engliſchſchoͤnroth; Stark— 5 5 6 * 2 8 r * + ax 1. 5 5. 2838 en” mit 2, Kräftige 1, Voll- 2, Ganz: 5, Gemein: 5, Mittele 7, Rothe 10, Helle 14, Licht: 18, Schwach⸗ 22, Matt: 26, Blaß- 50, Blei: 54, Hoch- 58, bis q) Hoͤch ſtesrothbraͤunlich und wird aus 42 Theilen Weiß zugegeben, erzeugt. „a) Tiefpfirſchenroth; miſche 4 Theile Wienerlak und 1 Theil Engliſchſchoͤnroth; Dunkel- mit 4, Starke 1, Kraͤftig 2, Voll: 3, Ganze 5, bis q) Hochpfirſchenroth mit 42 Theilen Weiß gemiſcht. a) Dunkelkampfaffenroth; wird erzeugt aus 5 Theilen Wienerlak und 1 Theil Bolus; Stark: mit 2, Kraͤftig⸗ 1, Voll: 2, Ganz: 5, bis q) Hoͤchſteskampfaffenroth mit 42 Theilen Weiß. VII. Schbnrothe Farben. a) Dunkelwienerlak. b) Stark: kommen dazu 8 Theile Wienerlak und ein Theil Weiß, Kräftige mit 6, Boll 4, Ganz- 5, Gemein- 2, Mittel 1 Theil Wienerlak, jeder mit 1 Theil Weiß. Wiener— 2, Hell- 4, Licht- 6, Schwach- 9, Matts 12, Blaß- 16, Bleich 20, Hoch- 24 und q) Hoͤchſterwie⸗ nerlak gemiſcht mit 52 Theil W. a) Dunkelſammetroth; geben 5 Theile Wienerlak und 1 Theil Karmin. b) Stark mit 4, Kräftige 1, Ganz: 5, Helle 14, Schwach- 26, Bleich⸗ 44, Hoch: 50, bis q) Hoͤchſtes ſammetroth 56 Theile Weiß in der abgekuͤrzt vorhin aufgefuͤhrten Benennungs-Ordnung. a) Purpurbraun; enthält 1 Theil Karmin und 1 Theil Engliſchroth. Ebenſo bis q) Hoͤchſtespurpur⸗ braun mit 56 Theilen Weiß gemiſcht. . a) Dunkelkirſchroth; zuſammengeſezt aus 3 Theilen Karmin und 1 Theil Engliſchbraunroth; Stark: mit 2, Kraͤftig⸗ mit 1, Voll: 2, Ganz: 5, bis q) Hoͤchſteskirſchroth mit 56 Theilen Weiß. . a) Dunkelinkarnatpurpur; aus 5 Theilen Karmin und 1 Theil Engliſchſchoͤnroth. Wie vorhin von Stark- mit 3 bis q) Hoͤchſtesinkarnatpurpur mit 56 Theilen Weiß beſtehend. . a) Dunkelkarmoiſinroth; nimm 3 Theile Karmin und 2 Theil Wienerlak. Die Miſchung mit Weiß iſt in Abſtufung der Farben bis Hoͤchſteskarmoiſinroth mit Vorgehendem gleich. VIII. Lebhafte rothe Farben. . a) Dunkelkarminroth. Karmin entſteht aus 8 Theilen Karmin und 1 Theil W. Stark: aus 8, Kraͤf⸗ tige 6, Volle 4, Ganz: 5, Karminroth 2 Theilen Karmin und gleich mit 1 Theil Weiß gemiſcht. . a) Dunkelrofenroth; zuſammengeſezt aus 1 Theil Karmin und 1 Theil Weiß. Stark⸗ mit 2, Voll- 4, Rofen: 8, Hell: 12, Licht 16, Schwach- 20, Matt 26, Blaß⸗ 52, Bleich- 38 Theilen zuſammengeſezt. a) Tiefaurorroth; nimm 5 Theile Karmin, 1 Theil Volus, vermiſche es zu Dunkel- mit 2, Stark⸗ 1, Kräftige 2, Vol: 5, Ganz- 5, Gemein: 7, Mittel: 10, Auror- 14, Helle 20, Licht⸗ 26, Schwach⸗ 52, Matt: 38, Blaß- 44, Bleich⸗ 50, und q) Hochaurorroth mit 56 Theilen Weiß. . a) Dunkelatlasroth; hat 5 Theile Karmin und 4 Theil Zinnober. Stark- wie vor bis q) Hoͤchſtesatlasroth mit 56 Theilen Weiß zuſammen. . a) Tieffleiſchroth; miſche 5 Theile Wienerlak und 1 Theil Zinnober. Dunkel- u. ſ. w. wie vorgebend bis q) Hochfleiſchroth mit 56 Theilen Weiß beigegeben. . a) Dunkelſcharlachroth wird mit 2 Theilen Zinnober, 1 Theil Karmin und > Theil Weiß gegeben. Stark⸗ mit 1, Ganz- 5, Scharlach- 10, Hell⸗ 14, Licht 20 ıc. bis q) Höchſtesſcharlachroth mit 56 Theilen Weiß. „a) Dunkelzinnoberroth; Zinnober. Stark: erhält man aus 8 Theilen Zinnober und 1 Theil Weiß. — Kräftige aus 6 Voll- 4, Ganz: 5, Gemein: 2, Mittel- 1, und fo der Uebergang zum hoͤchſten Lichtzinnober mit 1 Theil Zinnober und und 1 Theil Weiß. Zinnober- mit 2 Theile Weiß, Hell: 4, Licht⸗ 2 bis q) Hoͤchſteszinnoberroth mit 58 Theilen zuſammengeſezt. — * * * . O 289 IX. Sch wachrothe Farben. a) Dunkelkupferroth; nimm dazu s Theile Engliſchſchoͤnroth und 4 Theil Zinnober. Stark: mit 2, Kraͤftig⸗ 1 u. ſ. w. bis q) Hoͤchſteskupferroth mit 25 Theilen Weiß gemiſcht. 2. a) Dunkelſchoͤnziegelroth; entſteht aus 5 Theilen Bolus und 1 Theil Wienerlak. Eben fo von Stark- mit 2 bis q) Hoͤchſtesſchoͤnziegelroth mit 25 Theilen Weiß gemacht. a) Dunkelbolus; Bolus. Starkbolus werden mit 8 Theilen Bolus und 1 Theil W. vermiſcht. Kräftige aus 6, Voll- 4, Gemein- 2 mit 1 Theil Weiß, Mittel- 2, Ganz 1 bis q) Hoͤchſtesbo— lus, mit 18 Theilen Weiß zuſammengeſezt. a) Dunkelblutroͤthlich; entſteht aus 3 Theilen Wlenerlak und 1 Theil Gummigutti. Stark: mit 2, Kräftige 1 u. . w. bis q) Hoͤchſtesblutroͤthlich mit 25 Theilen Weiß gemiſcht. a) Dunkelſpargelroth; nimm 3 Theile Wienerlak und 1 Theil dunkeln Oker dazu. b) Stark: mit 2, Kräftige 2, Ganz- 5 bis d) Hoͤchſtesſpargelroth mit 25 Theilen Weiß. a) Dunkelkugellakroth; beſteht aus 5 Theilen Wienerlak und a Theil Neaplergelb. Stark- mit 4 W. bis q) Hoͤchſteskugellakroth mit 25 Theilen Weiß zuſammengegeben. X. Dunkelrothe Farben. a) Dunkelklatſchroſenroth; beſteht aus 1 Theil Karmin und 2 Theil Gummigutti. Stark: mit 2, Ganz ⸗ mit 5, Klatſch- 9 bis q) Hoͤchſtesklatſchroſenroth mit 25 Theilen Weiß gemacht. a) Dunfelberongenroth; nimm 1 Theil Karmin und 4 Theil dunkeln Oker. Stark: mit 2, Kraͤftig mit 1 bis q) Hoͤchſtesbetongenroth mit 25 Theilen Weiß. a) Dunkelhimbeerrotb; geben 5 Theile Zinober und 1 Theil Engliſchſchoͤnroth. Stark: mit bis q) Hoͤchſteshimbeerroth mit 25 Theilen Weiß wie oben beigemiſcht. a) Dunkelerdbeerroth; beſteht aus 3 Theilen Zinnober und 2 Theil Engliſchbraunroth. Vorhergehenden in der Miſchung gleich, bis J) Hoͤchſteserdbeerroth mit 25 Theilen Weiß. a) Dunkelfeuerroth; enthält 5 Theile Zinnober und ı Theil Bolus. Stark- mit 2, Kraͤftig⸗ 1, Voll⸗ 2, Ganz- 5, Gemein- 5, Mittel: 7, Feuer- 9, Hell: 11 bis q) Hoͤchſtesfeuerroth mit 25 Theilen Weiß gemiſcht. a) Dunkelgranatbluͤtroth; hat 5 Theile Zinnober und 1 Theil Gummigutti. Gleichfalls von Stark mit 2 Weiß anfangend, geht Stufenweiſe die Zuſammenſezung bis 9) Hoͤchſtesgranatbluͤtenroth mit 25 Theilen Weiß fort. XI. Mattrothe Farben. a) Dunkelſtieglizroth; zuſammengeſezt mit 5 Theilen Gummigutti und 1 Theil Karmin. Mit Vors hergehenden gleich bis q) Hoͤchſtesſtieglizroth mit 25 Theilen Weiß gemiſcht. a) Dunkelorangenroth; erfordert 3 Theile Gummigutti und 1 Theil Zinnober. Geht eben ſo bis q) Hoͤchſtesorangenroth mit Zermiſchung 25 Theile Weiß abſtufend fort. a) Dunkeljohannisbeerroth; beſteht aus 2 Theilen Zinnober und 1 Theil Schuͤttgelb. Obigen gleich, bis q) Hoͤchſtesjohannisbeerroth mit 25 Theilen Weiß. a) Dunkelmenigroth; erhält man aus 3 Theilen Schuͤttgelb und a Theil Zinnober. Auch ſo bis q) Hoͤchſtesmenigroth mit 25 Theilen Zuſam menſezung. a) Dunkelochſenblutroth; gibt 3 Theile Bolus und 1 Theil Karmin. Starkochſenblutroth mit 2, Ganz: 8, bis q) Hoͤchſtesochſenblutroth mit 28 Theilen Weiß zuſammengemiſcht. a) Dunkelkrebsroth; miſche 5 Theile Bolus und 1 Theil Zinnober dazu; gleicher Uebergang, bis q) Hoͤchſteskrebsroth mit 25 Theilen Weiß Zugebung. 240 * XII. Rothgelbliche Farben. 1. a) Dunkelſchlechtroth; beſteht aus 1 Theil dunkeln Oker und 1 Karmin. Stark: aus 3 mit 4 Kraͤftig⸗ mit 1, Voll- 2, Ganz: 5, bis Hoͤchſtesſchlechtroth mit 25 Theilen Weiß. 2. a) Drunkelrothgelb; fordert 5 Theile Dunkeloker und 1 Theil Zinnober. Rothgelb bis q) Hoͤchſtesrothgelb mit 25 Theile Weiß. 3. a) Dunkelfuchsroth; fordert 5 Theile Bolus und 1 Theil Gummigutti. Gehet eben fo abwärts bis g) Hoͤchſtesfuchsroth mit 25 Theile Weiß. 4. a) Dunkelſchlechtrothgelb; nimm 3 hele Bolus und 1 Theil Neaplergelb. Wie erwähnt worden von Stark- mit 4, bis g) Höchſtesſchlechtrothgelb mit 25 Theile Weiß. 5. a) Dunkelaprikoſenroth; beſtehet aus 6 Theile Schuͤttgelb und 1 Theil Karmin. Auch fo bis J) hoͤchſtes Aprikoſenroth mit 25 Theile Weiß. N 6. a) Dunkellilienkoth; nimm 5 Theile Neaplergelb und 1 Theil Zinnober. Ebenfalls von 2, bis q) hoͤchſtes Lilienroth mit 25 Theilen Weiß gemiſcht. XIII. Roͤthlichgelbe Farben. 1. a) Tiefrothfahl; dazu kommen 5 Theile Gummigutti und 1 Theil Engliſchſchoͤnroth. Dunkel mit 4 bis q) Hochrothfahl mit 25 Theile Weiß wie oben gemiſcht. 2. a) Dunkelgelbroͤthlich; wird durch die Miſchung 5 Theil Gummigutti und 1 Theil Wienerlak zuſam— mengeſezt. Stark: mit 4 bis 9) Hoͤchſtesgelbroͤthlich mit 25 Theile Weiß zugeſezt. 5. a) Dunkelorangengelb. Orange verlangt 5 Theile Gummigutti und 1 Theil Bolus. Gehet die Abſtufungen auch fo im Zuſaz durch bis q) Hdchſtensorangengelb mit 25 Theilen Welß. 4. a) Dunkelgelbfleiſchfarbig; nimm s Theile Schuͤttgelb und 1 Theil Bolus. Gleichverhaͤltnißmaͤßig bis q) Hoͤchſtesgelbfleiſchfarbig mit 25 Theile Weiß. 5. a) Dunfelröthlichgelb ; nimm gebrannten hellen Oker. Stark- aus 8, Kräftige 6, Voll⸗ 4, Ganz: 5, Gemein: 2, Mittel: ı Theil gebrannten hellen Oker und 1 Theil Weiß, roͤthlichgelb mit 2 Theile Weiß, Hell- 4, Licht: 6, Schwach- 8, Matt 10, Blaß⸗ 12, Bleich- 14, Hoch- 16 bis q) Hoöchſtesröthlichgelb mit 18 Theile Weiß zuſammengeſed. 6. a) Dunkelaprikoſengelb; dazu kommen 5 Theile Neaplergelb und 1 Theil Bolus. Wie vorgehend bis d) Hoͤchſtesaprikoſengelb mit 25 Theile Weiß verſezt. XIV. Braͤunlichgelbe Farben. 1. a) Dunkleroker, Dunkler Oker. Starkeroker entſteht aus 5 Theilen dunkleu Oker und 1 Theil Weiß. Kräftige enthält 6, Voll⸗ 4, Ganz- 5, Gemein- 2 Theile dunkler Oker und 1 Theil Weiß, Mittels 1 mit 2 Weiß. Oker mit 1 Theil bis q) boͤchſter Oker mit 16 Theile Weiß gemiſcht. 2. a) Dunkelkigergelb; geben 5 Theile dunkler Oker und 1 Theil Schuͤttgelb. bis p) Hoͤchſtestiegergelb mit 25 Theile Weiß. N 5. a) Dunkelbraͤunlichgelb; beſtehet aus 5 Theilen dunklen Oker und 1 Theil Gummigutti, eben mit 25 Theile W. bis q) Hoͤchſtesbraͤunlichgelb in der Miſchung gleich. 4. a) Dunkelwachsgelb; wird durch die Miſchung von 5 Theilen Gummigutti und 1 Theil dunkeln Oker zuſammengeſezt. Stark mit $, Kräftige 1, Voll⸗ 2, Ganz: 3 u. ſ. w. bis q) Höͤchſtes wachs gelb mit 25 Theile Weiß dazu. (Schluß folgt.) — . —— ——— — — —— Ju Sommirfion bei Ft. Puſtet in 1 Paßau. Beſtellungen nehmen alle Bud handlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjaͤhrige Preis iſt in ganz Deutschland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert — portofrei. Allgemeine deutſche tere tmn g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. No. 31. 3. August 1829. Inhalt: ueberſicht der deutſchen Namensbeſtimmung aller bekannten Natur, Grund: und Zuſammenſezungs⸗ Farben, aus 283 Stamm: und 4608 Abſtufungs farben, vom tlefſten Dunkel bis zum hoͤchſten Licht deſtehend. Florens- und Pomonens⸗Katalogen in Frauendorf gewidmet. (Fortſezung.) ne erf i ch⸗t der deutſchen Namensbeſtimmung aller bekannten Natur-, Grund- und Zuſammenſezungs— Farben, aus 288 Stamm: und 4608 Abſtufungsfarben, vom tiefften Dunkel bis zum hoͤchſten Licht beſtehend. Florens- und Pomonens-Katalogen in Frauendorf gewidmet. (Fortſezung.) 5. a) Dunkeliſabellgelb verlangt 3 Theile dunkeln Oker, und 1 Theil Neapelgelb. Eben fo bis g) Hoͤchſtesiſabellgelb mit 2s Theilen Weiß. 6. a) Dunkelbrandgelb; verlangt 12 Theile Schuͤttgelb, und 1 Theil dunkeln Oker. Gleichfalls von Stark: mit 4 bis q) Hoͤchſtesbrandgelb mit 25 Theilen Weiß. Die Beimiſchung nach Vorherge— henden gleich. XV. Lebhafte gelbe Farben. 1. a) Dunkelweizengelb; wird mit 2 Theile Neapelgelb und 1 Theil dunkeln Oker gegeben; Stark mit T u. ſ. f. bis q) Hoͤchſtesweizengelb mit 25 Theilen Weiß dazu abſtufend wie vorn beigemiſcht. 2. a) Dunkeleiergelb; nimm dazu 6 Theile Gummigutti, 1 Theil Neaplergelb, auch 5, bis d) Hoͤch⸗ ſteseiergelb von 25 Theilen Weiß gemiſcht. 5. a) Dunkelgummigutti; Gummigutti. Stark hates Theile Gummigutti und 1 Theil Weiß, Kraͤf— tig aus 6, Voll 4, Ganz 5, Gemein 2, Mittel beſteht aus 1 Theil Gummigutti und gleich 1 Theil Weiß dazu, Gummigutti mit 2, Hell 4, bis q) Hoͤchſtesgummigutti, zuſammengeſezt mit 18 Theilen Weiß. 4. a) Dunkeleitronengelb; enthalt 5 Theile Gummigutti und 1 Theil Neaplergelb; Stark mit 2, bis 9) Höchfteseitrouengelb mit 25 Theilen Weiß zuſammeugeſezt, vorgehenden Benennungen gleich. 5. a) Dunkelſaffiangelb; erzeugen s Theile Gummigutti und 1 Thl. Schüttgelb ꝛc. bis q) Hoͤchſtesſaffi⸗ angelb mit 25 Theilen Weiß. 6. a) Dunkelquittengelb; verlangt s Theile Schüttgelb und 1 Theil Gummigutti; Stark mit z bis q) Hoͤchſtesquittengelb mit 25 Theilen Weiß gemiſcht, zuſammengeſezt. XVI. Schöne gelbe Farben. a. a) Dunkelgoldgelb; wird aus 5 Theilen Neapler und 1 Theil Gummigutti, bis q) Hoͤchſtesgoldgelb mit 25 Theilen Weiß zugeſezt. 2. a) Dunfelmelonengelb ; wird aus 2 Theilen Neaplergelb und 1 Theil Schuͤttgelb gemacht; Stark⸗ mit 3, Ganze 3, Licht⸗ 15, Matt: 17, bis d] Hoͤchſtesmelonengelb mit 25 Theilen Weiß. (51) 242 5. a) Dunkelſtrohgelb; kommen dazu 5 Theile Schüttgelb und 1 Theil Neaplergelb, Voll- mit 2, Ganz⸗ 5, Stroh- 10 Theile, bis q) Hoͤchſtesſtrohgelb mit 26 Theilen Weiß. 4. a) Dunkelneaplergelb; Neaplergelb. Stark- mit 8, Kräftig: 6, Voll- 4, Ganz⸗ 3, Gemein: 2, und Mittel- 1 Theil Neaplergelb und zu jeden 1 Theil Weiß; Neaplergelb 1, Hell- 2, Lichte 4, bis q) Hoͤchſtesneaplergelb mit 16 Theilen Weiß. 5. a) Schoͤnſchuͤttgelb; Schuͤttgelb. Stark- wird aus 12 Theilen, Kräftige 10, Voll: 8, Ganze 6, Gemein: 4, Mittel 5, Schütt: 2 Theilen Schuͤttgelb und 1 Theil Weiß, Hell: 1, und L Weiß, bis q) Hoͤchſtesſchuͤttgelb mit 10 Theilen Weiß zuſammengeſezt. 6. a) Dunkeloperment; Aurumpigmentum. b) Stark; entſteht aus 12 Theilen Aurumpigmentum und 2 Theilen Kreide. e) Käfig; — — 10 — — . d) Voll; — — 3. — — — 5 — — JS N = 3 1) Gemein; — — 4 — — — 10 — — g) Mitte; — — 5 — — — 15 — — h) Operment— — 2 — — p dr 1) Hell; — — 1 — A pin — 9 — k) Licht mit 22, Schwach- 25, Matt: 28, Blaß⸗ 31, Bleich⸗ 54, Hoch⸗ 87, Höchftesoperment mit 40 Theilen Kreide zuſammengeſezt. XVII. Gelbgruͤnliche Farben. 1. a) Tieffruͤhlingsgruͤn; beſteht aus 12 Theilen Gummigutti und Z Theil Indigo; Dunkel- mit 2, Stark: 3, Kraͤftig⸗ 5, Voll: 7, Ganz: 10 bis ꝗ) Hochfruͤhlingsgruͤn mit 40 Theilen Weiß. 2. a) Dunkelgranatengruͤn; verlangt 12 Theile Gummigutti und 2 Theil Berlinerblau; Stark: mit 2, Kräftige 5, Volle 5, Ganz: 2, Gemein: 10, Granat- 16 bis q) Hoͤchſtesgranatengruͤn mit 40 Theilen Weiß. 5 3. a) Dunkelgruͤnlichgelb; enthält 5 Theile Gummigutti und 1 Theil Bergblau; Stark: mit 2, Kraͤf⸗ tige, Voll: 2, Ganze 5, Gemein: 5, Mittel 2, Grün: 10, Hell- 12 bis ꝗ) Hoͤchſtesgruͤn⸗ lichgelb mit 58 Theilen Weiß. . 4. a) Dunkelgelblichgruͤn; wird aus 6 Theilen Gummigutti und 1 Theil Bergblau gemacht; Stark⸗ mit 4, Kräftige 1, Volle 2, Ganz: 5, Gemein: 5 bis q) Hoͤchſtesgelblichgruͤn mit 58 Theilen Weiß zuſammengeſezt. 5. a) Dunkelgelbgruͤn; miſche 9 Theile Gummigutti und 2 Theil Bergblau; Stark: mit 2, Schwach⸗ 19, Blaß: 25, Bleich- 28 bis q) Hoͤchſtesgelbgruͤn mit 54 Theilen Weiß gemacht. 6. a) Dunkelgelbgruͤnlich; geben 12 Theile Gummigutti und 1 Theil Bergblau. Eben fo bis q) Hoͤchſtesgelbgruͤnlich mit 54 Theilen Weiß. XVIII. Grüne Farben. 1. a) Tiefbuchsbaumgruͤn; nimm 12 Theile Gummigutti und 1 Theil Indigo; Finfter mit 2, Dun⸗ kel⸗ 5, Stark 5, Kräftige 2, Voll⸗ 10, Ganz: 14, Gemein- 18, Mittel: 22, Buchsbaum⸗ 26 bis q) Bleichbuchsbaumgruͤn mit 50 Theilen Weiß gemacht. 2. a) Tiefſaatgruͤn; kommen dazu 12 Theile Gummigutti und 1 Theil Berlinerblau; Dunkel- mit 2, Stark: 3, Kraͤftig 5, Volle 2, Ganz: mit 10 u. ſ. w. bis J) Hochſaatgruͤn mit 50 Thl. W. 3. a) Tiefbirkengruͤn; entſteht aus 9 Theilen Gummiguti und 1 Theil Berlinerblau; Dunkel- mit 2 Theilen Weiß und wie vordem bis q) Hochbirkengruͤn mit 50 Theilen Weiß zuſammengeſezt. 4. 5. 2 ° . a) Dunkelpapageigruͤn; erhält 1 Theil Bergblau und 1 Theil Gummigutti; Stark: mit 4 243 a) Tiefſchoͤngruͤn; kommen dazu 6 Theile Gummigutti und 1 Theil Berlinerblau ; Dunkel⸗ mit 2, Stark: 3, Kräftige 5, Volle 27, Ganz: 10, Gemein- 14, Mittel- 18, Schön: 22, Hell: 26, Licht⸗ 30, Schwach: 54, Matt: 58, Blaf: 42, Bleich⸗ 46 bis q) Hochſchongruͤn wit 50 Thei⸗ len Weiß zuſammengeſezt. a) Tiefſaͤchſiſchgruͤn; bekommt 1 Theil Berlinerblau und 5 Theile Gummigutti; Dunkel- mit 5, Stark: mit 1, Kräftige 2, Volle 5, Ganz: 5, Gemein: 7, Mittel: 10, Saͤchſiſch⸗ 14 u. ſ. f. bis q) Hoͤchſtſaͤchſiſchgruͤn mit 42 Theilen Weiß zuſammengemiſcht. a) Dunkelbraunſchweigeriſchgruͤn; machen 4 Theile Bergblau und 1 Theil Gummigutti; Stark⸗ vorigen gleich bis d) Hoͤchſtesbraunſchweigeriſchgruͤn mit 42 Theilen Weiß gemacht. a) Tiefſchilfgruͤn; wird aus 9 Theilen Gummigutti und 1 Theil Indigo gemacht; Finſter- mit 2, Dunkel: 3, Stark: 5, Kraͤftig⸗ 2, Voll- 10, Ganz: 14 bis 4) Bleichſchilfgruͤu mit 50 Thl. W. a) Tiefwintergruͤn; miſche 6 Theile Gummigutti und 1 Theil Indigo; Finſter- mit 2, Dunkel- 5 bis q) Bleichwintergruͤn mit 50 Theilen Weiß zuſammengeſezt. . 7 Kraͤ 7 tige 1, Voll⸗ 2, Ganz: 5, Gemein- 4, Mittel 5, Papagei: 7, Hell- 10, Licht⸗ 12 u. ſ. w. bis q) Hoͤchſtespapageigruͤn mit 26 Theilen Weiß. a) Dunkelſchonpapageigruͤn; fordert 2 Theile Bergblau und a Theil Gummigutti; Stark-⸗ mit > bis d) Hoͤchſtesſchonpapageigruͤn mit 42 Theilen Weiß gemacht. . a) Tiefleokojengruͤn; bekommt 5 Theile Gummigutti und 1 Theil Indigo; Finſter- mit 4, Dunkel⸗ 1, Stark: 2, Kräftig 3, Voll- 5, Ganze 7, und bis d) Bleichlevkojengruͤn mit 42 Theilen Weiß. a) Tiefſoladengruͤn; bekommt 1 Theil Verlinerblau und 1 Theil Gummigutti; Finſter- mit 2, Dun⸗ fel- 1, Stark: 2, Kräftige 3, Voll: 5, Ganz- 10 u. ſ. weiter bis q) Bleichſeladongruͤn mit 42 Teilen Weiß vermehrt. 6 XIX. Blaugruͤne Farben. . a) Tiefeſpengruͤn; kommen dazu 2 Theile Gummigutti und 1 Theil Indigo; Finſter- mit 2, Dun⸗ kel⸗ 1, Stark: 2 bis q) Bleicheſpengruͤn mit 42 Theilen Weiß. . a) Tiefapfelgruͤn; fordert 2 Theile Gummigutti und 1 Theil Berlinerblau; Finſter- mit 3, Dunkel⸗ 1, Stark 2, Kräftig 3, Voll- 5, Ganz: 7 bis q) Bleichapfelgruͤn mit 42 Theilen Weiß. . a) Tiefgraugruͤn; miſche 1 Theil Indigo und ı Theil Gummigutti; wie bevor bis q) Bleichgrau— gruͤn mit 12 Theilen Weiß. . a) Tiefblaugruͤn; nimm 2 Theile Berlinerblau und 1 Theil Gummigutti; Finſter⸗ 4, Dunkel- 1. Kräftige 5, Voll- 5, Ganze 7, Gemein: 10 bis d) Bleichblaugruͤn mit 54 Theilen Weiß. . a) Tiefblaugruͤnlich; verlangt 8 Theile Berlinerblau und 2 Theil Gummigutti; Finſter- mit 2, Dunkel- 1, wie vorhin bis q) Bleichblaugruͤnlich mit 34 Theilen Weiß. . a) Dunkelkupfergruͤn; nimm 8 Theile Bergblau und 1 Theil Gummigutti; Stark- mit 1, Kraͤftig⸗ 2, Vol: 5, Ganz: 5 u. ſ. w. bis q) Hock ſteskupfergruͤn mit 28 Theilen Weiß zuſammengeſezt. XX. Gruͤne Farben. „ a) Tiefnußgruͤn; hat 1 Theil Berlinerblau, 1 Thl. Bergblau und 12 Theile Gummigutti. Dunkel⸗ zum obigen mit 1 Thl. Weiß zuſammengeſezt, Stark: mit 2, Kraͤftig⸗ 5, Volle 5, Ganz⸗ 7, Ge: meine 10, Mittel 14 u. ſ. w. bis q) Hochnußgruͤn mit 46 Theilen Weiß. 2. a) Tiefliliengruͤn; nimm 1 Thl. Berlinerblau, 1 Thl. Bergblau und 9 Theile Gummigutti. Dunkel⸗ mit 1, Stark: 2 bis d) Hochlilien mit 46 Theilen Weiß gemiſcht. (51*) 10, 11. n — 0 a 244 — a) Tiefliguſtergruͤn; macht 1 Thl. Berlinerblau, 1 Thl. Bergblau und 6 Theile Gummigutti, Dun⸗ kel⸗ mit 1 Thl. Weiß, fo fort bis g) Hochliguſtergruͤn mit 46 Theilen Weiß zuſammengeſezt. „a) Dunkelgruͤnbleilich; nimm 1 Theil Verlinerblau, 1 Thl. Bergblau und 5 Theile Gummigutti, Stark- mit 1 Thl. W., Kräftig⸗ mit 2, u. ſ. w. bis q) Hoͤchſtesgruͤnblaͤulich mit 46 Theilen W. . a) Dunkelberggruͤn; macht 1 Thl. Berlinerblau, 1 Thl. Bergblau und 1 Thl. Gummigutti, Starke mit 4, Kraͤftig⸗ 1, Ganz: 5, Helle 15 bis q) Hoͤchſtesberggruͤn mit 54 Theilen Weiß. a) Dunkelſpangruͤn; verlangt 12 Theile Bergblau und 1 Thl. Gummigutti Stark: mit 1 Thl. W. bis q) Hoͤchſtesſpangruͤn mit 46 Theilen Weiß. . a) Tiefgruͤnblau; nimm 6 Theile Indigo, 1 Thl. Schwarz- und 12 Theile Gummigutti, Finfter mit 2 Theilen Weiß, Dunkel- 8, Stark- 5, bis q) Bleichgruͤnblau mit 50 Theilen Weiß gemacht. .a) Dunkelatlasgruͤn; verlangt 6 Theile Berlinerblau, 1 Thl. Schwarz, 12 Theile Gummigutti und 2 Theile W., Stark: 5, bis q) Hochatlasgruͤn mit 50 Theilen Weiß. . a) Tiefcitronatgruͤn; nimm 5 Theile Indigo, 1 Thl. Berlinerblau und 12 Theile Gummigutti, Fin⸗ ſter mit 2, Dunkel- 5, Stark- 5, bis q) Bleichcitronatgruͤn mit 50 Theilen Weiß zuſammen⸗ geſezt. a) Tiefſammetgruͤn; erhält 5 Theile Berlinerblau, 1 Thl. Indigo und 12 Theile Gummigutti, Dunkel- mit 2, Stark- 5, Ganz 10, bis q) Hochfammetgrün mit 50 Theilen Weiß. a) Tiefgrasgruͤn; hat 1 Thl. Indigo, 1 Thl. Berlinerblau und 12 Theile Gummigutti, Dunkel mit 2, bis q) Hochgrasgruͤn mit 50 Theilen Weiß gemacht. . a) Tiefeigengruͤn; bekommt 1 Thl. Indigo, 1 Thl. Schwarz und 12 Theile Gummigutti, Finfters mit 2, Dunkel- 5, Stark- 5, Kraͤftig- 7, Boll: 10, Ganz- 14, Schwach- 58, Matt: 42, Blaß⸗ 46, und Bleicheigengruͤn mit 50 Theilen Weiß zuſammengeſezt. XXI. Vermiſchte gruͤne Farben. . a) Tiefraſengruͤn; geben 2 Theile Berlinerblau, 1 Thl. Schwarz und 9 Theile Gummigutti, Dun⸗ kel⸗ mit 2 Theilen, bis q) Hochraſengruͤn mit 50 Theilen Weiß gemacht. . a) Tiefweingruͤn; hat 2 Theile Berlinerblau, 2 Thl. Schwarz und 6 Theile Gummigutti, Dunkel⸗ mit 2, Voll: 2, Wein: 22, bis q) Hochweingruͤn mit 50 Theilen Weiß. a) Tiefwaſſergruͤn; fordert 2 Theile Berlinerblau, 1 Thl. Schwarz und 5 Theile Gummigutti, Duns kel⸗ mit 2, Stark: 5, Waffer: 22, bis q) Hochwaſſergruͤn mit Zugabe von 50 Theilen Weiß. . a) Tiefweidengruͤn; bekommt s Theile Schwarz, 1 Thl. Indigo und 6 Theile Gummigutti, Finſter⸗ mit 2, bis q) Bleichweidengruͤn, ſtufenweiſe beigemiſcht 50 Theile Weiß. „a) Tiefritterſporngruͤn; verlangt 5 Theile Schwarz, 1 Thl. Berlinerblau, und 4 Theile Gummigutti, Finſter⸗ mit 2, bis d) Bleichritterſporngruͤn mit 50 Theilen Weiß. . a) Tiefnelkengruͤn; macht 2 Thl. Indigo, 5 Theile Gummigutti und 1 Thl. Engliſchbraunroth, Finſter- mit 2, Dunkel- 5, Stark- 5, u. ſ. w. bis d) Bleichnelkengruͤn mit 50 Theilen zugefeze ten Weiß. XXII. Blau und ſchwaͤrzlichgruͤne Farben. . a) Tiefeiergruͤn; nimm 1 Thl. Indigo, s Theile engliſchbraunroth und 5 Theile Gummigutti, Fine ſter⸗ mit 2, Stark- 5, Voll⸗ 10, Ganze 14, bis q) Bleicheiergruͤn mit 50 Theilen Weiß. . a) Tiefrautengruͤn; miſche 1 Thl. Berlinerblau, 3 Theile Gummigutti und 2 Theil Engliſchbraunroth, Dunkel- mit 1 Thl. Weiß zuſammengeſezt, bis J) Hochrautengruͤn mit 46 Theilen Weiß. a) Dunkelmoosgruͤn; machen 1 Thl. Indigo, 4 Theile Gummigutti und 2 Theile Bolus, Stark⸗ mit 1 Thl., bis q) Hoͤchſtesmoosgruͤn mit 46 Theilen Weiß geben dieſe Farbe. 245 4. a) Tiefmeergruͤn; nimm 1 Thl. Berlinerblau, 1 Thl. Engliſchbraunroth und 1 Thl. Gummiguttti, Dunkel- mit 4, Stark: 1, bis q) Hochmeergruͤn dazu 42 Theile Weiß beigemiſcht. 5. a) Dunkelkohlgrün; bekommt 1 Thl. Berlinerblau und 1 Thl. dunkeln Oker, Stark- mit 4, Kräftige 1, Voll: 2, Ganz: 5, Gemein: 4, Mittel: 5, Kohl- 7, Hell: 10, Licht: 14, u. ſ. w. bis q) Hoͤch⸗ ſteskohlgruͤn mit 58 Theile Weiß gemacht. 6. a) Tiefrosmaringruͤn; kommen dazu 2 Theile Indigo, 5 Theile Gummigutti und 1 Thl. Zinnober, Dunkel- 2, Ganz: 10, bis q) Bleichrosmaringruͤn mit 40 Theilen Weiß zuſammengeſezt. XXIII. Olivengruͤne Farben. 1. a) Tiefſchwarzgruͤnlich; nimm 1 Thl. Elfenbeinſchwarz und 1 Thl. Gummigutti, Finſter- mit 2, Dunkel- 4, Stark: 2, bis q) Bleichſchwarzgruͤnlich mit 34 Theilen Weiß. 2. a) Tiefſchwarzgruͤn; machen 2 Theile Gummigutti und 2 Thl. Elfenbeinſchwarz, Finſter- mit 4, Dunkel- 1, Stark: 2, bis q) Bleichſchwarzgruͤn mit 54 Theilen Weiß. 5. a) Dunkelolivengrün; miſche 4 Theile Gumigutti und 1 Thl. Elfenbeinſchwarz, Stark: mit 4, Kraͤf— tige 1, Volle 2, Ganz: 5, Oliven- 10, Hell- 13 ꝛc. bis ꝗ) Hoͤchſtesolivengruͤn mit 54 Theilen W. 4. a) Dunkelherbſtgruͤn; kommen dazu 6 Theile Gummigutti und 1 Thl. Elfenbeinſchwarz, Stark- mit 1, Kräftig: 2, Vol: 3, Ganz: 5, Gemein- 7, Mittel: 10, Herbft: 14, u. ſ. w. bis q) Hoͤchſtes⸗ herbſtgruͤn mit 46 Theilen Weiß. 5. a) Duukelbraungruͤn; machen 8 Theile Gummigutti und 1 Theil Elfenbeinſchwarz. Stark- mit 2, Kraͤftig⸗ 5, Voll⸗ 5, Ganz: 7, Gemein- 10, Mittel: 14, u. ſ. w. bis J) Hoͤchſtesbraungruͤn mit 50 Theilen Weiß. 6. a) Dunkelgaͤnſegruͤn; fordert 10 Theile Gummigutti und 1 Thl. Elfenbeinſchwarz. Stark- 2, Kraͤf⸗ tig⸗ 5, Voll: 5, Ganz: 2, Gemein- 10, Mittel- 14, Gaͤnſe- 18, bis q) Hoͤchſtesgaͤnſegruͤn mit 50 Theilen Weiß. 7. a) Dunkelolivengruͤulich; verlangt 1 Thl. Berlinerblau, 4 Theile Gummigutti und 2 Theile Bolus. Stark⸗ 4, Kraͤftig⸗ 1, Voll- 2, Ganz 5, u. ſ. w. bis g) Hoͤchſtesollvengruͤnlich mit 54 Theilen Weiß. 8. a) Dunkelſchlechtgruͤn; geben 1 Thl. Indigo und 10 Theile dunkler Oker. Stark-mit 1, Kräftige 2, Ganz- 5, Gemein- 7, Mittel- 10, Schlecht: 14, bis q) Hoͤchſtesſchlechtgruͤn mit 46 Theilen W. 9. a) Dunkelkaffeegruͤn; fordert 1 Thl. Berlinerblau und 6 Theile dunkeln Oker. Stark: mit 2, Kräf: tig: 2, Vell⸗ 3, Ganz: 5, u. ſ. w. bis q) Hoͤchſteskaffeegruͤn mit 46 Theilen W. zuſammengeſezt. 10. a) Dunkelgruͤnlichbraun; entſteht aus 1 Theil Berlinerblau und 10 Theilen dunkeln Oker. Stark— mit 1 Theil, Kraͤftig⸗ 2, Voll- 5, u. ſ. w. bis q) Hoͤchſtesgruͤnlichbraun mit 46 Theilen Weiß zue ſammengeſezt. 11. a) Dunkelpfirſchengruͤn; geben 2 Theile Berlinerblau, 3 Theile Gummigutti und 1 Theil Zinnober. Stark⸗ mit 1, Kraͤftig⸗ 2, Bol: 5, bis q) Hoͤchſtespfirſchengruͤn mit 46 Theilen Weiß. 12. a) Duukelbraungruͤnlich; hat 1 Theil Berlinerblau, 2 Theile Gummigutti und 1 Theil Zinnober. Stark- mit 1, Kraͤftig⸗ 2, Volle 5, Ganz- 5, Gemein- 7, Mittel- 10, Braungruͤnlich- 14, Hell: 18, Lichte 2 2, bis q) Hoͤchſtesbraungruͤnlich mit 46 Theilen Weiß zuſammengeſezt. xxIv. Schlechtgruͤne Farben. 1. a) Tiefſchimmelgruͤn; bekommt 1 Theil Indigo und s Theile Umbra. Finſter- mit 1, Dunkel 2, Stark- 5, Kräftige 5, Voll: 7, bis d) Bleichſchimmelgruͤn mit 46 Theilen Weiß. 2. a) Dunkelgruͤnbraͤunlich; verlangt 1 Theil Indigo und 6 Theile Umbra. Stark- mit 2, Kraͤftig 5, Volk 5, Ganz⸗ 2, Gemein: 10, Mittel: 14, bis q) Hoͤchſtesgruͤnbraͤunlich mit 50 Thl. W. gemacht. — 246 5. a) Tiefſpikgruͤn; machen 1 Theil Indigo und 8 Theil dunkeln Oker. Finſter- mit 1 Theil, Dunkel⸗ 2, Stark: 3, Ganz: 10, Gemein- 14, bis q) Bleichſpikgruͤn mit 46 Theilen Weiß. 4. a) Dunkelbraungruͤn; nimm 1 Theil Indigo und 6 Theile dunkeln Oker. Stark: mit 2, Kräftig: 3, Voll: 5, Ganz- 7, Gemein- 10, Mittel: 14, Braun: 18, bis 4) Hoͤchſtesbraungruͤn mit 50 Thei⸗ len Weiß. 5. a) Dunkelveraltetgruͤn; hat 1 Theil Berlinerblau und 5 Theile Umbra. Stark- mit 1, u. ſ. w. bis ) Hoͤchſtesveraltetgruͤn mit 46 Theilen Weiß. 6. a) Dunkelklettengruͤn; entſteht aus 1 Theil Berlinerblau und 3 Theile dunklen Oker. Stark- mit 1, u. ſ. w. bis q) Hoͤchſtesklettengruͤn mit 46 Theilen Weiß. XXV. Schwarzgruͤnliche Farben. 1. a) Tieffahlſchwarz; nimm 1 Theil Schwarz und 1 Theil Schuͤttgelb. Finfters mit 4, Dunkel 1, u. ſ. w. bis 4) Bleichfahlſchwarz mit 58 Theilen Weiß. 2. a) Dunkelſchwarzolivenfarbig; enthält 2 Theile Schuͤttgelb und 1 Theil Schwarz. Stark⸗ mit}, Kräftige 1, Vol: 2, Ganz: 5, Gemein: 4, Mittel: 5, Schwarz: 7, Hell- 10, bis q) Hoͤchſtes⸗ ſchwarzolivenfarbig mit 58 Theilen Weiß. 5. a) Dunkelaſchfahl; fordert 1 Theil Elfenbeinſch varz und 1 Theil Neaplergelb. Stark: mit 4 Kraͤf⸗ tig: 1, Bol: 2, Ganz: 5, bis q) Hoͤchſtesaſchfahl mit 38 Theilen Weiß zuſammengeſezt. XXVI. Schwarzgruͤne Farben. 1. a) Dunkelſchmuzigbraungrüͤnlich; nimm 1 Theil Schwarz und 1 Theil dunkeln Oker. Stark: mit 4, Kraͤftig⸗ 1, Voll- 2, Ganz: 5, bis q) Hoͤchſtesſchmuzigbraungruͤnlich mit 58 Theilen Weiß. 2. a) Dunkelaſchgruͤnlich; nimm 2 Theile Neaplergelb und 1 Theil Schwarz. Stark- mit 4, Kraͤftig⸗ 1, Voll: 2, nach Vorgehenden bis q) Hoͤchſtesaſchgruͤnlich mit 38 Theilen Weiß. 5. a) Dunkelfahlgruͤn; wird aus 4 Theilen Neaplergelb und 1 Theil Schwarz gemacht. Stark- mit 4, Kraͤftig⸗ 1, u. ſ. w. bis q) Hoͤchſtesfahlgruͤn mit 58 Theilen Weiß zugegeben. XXVII. Schwarze und ſchwarzbraͤunliche Farben. 1. a) Tiefneuſchwarz; bekommt 1 Theil Indigo und s Theile koͤllniſche Erde. Finſter- mit 1, Dunkel- 2, Stark: 3, Kraͤftig 5, Voll- 2, Ganz: 10, Gemein- 14, ꝛc. bis q) Bleichneuſchwarz mit 46 Theilen Weiß gemacht. 2. a) Tiefdoppeltſchwarz; entſteht aus 1 Theil Berlinerblau und s Theile koͤllniſcher Erde. Finſter⸗ mit 1, Dunkel- 2, Stark- 5, Kraͤftig- 5, bis q) Bleichdoppeltſchwarz mit 46 Theilen Weiß. 3. a) Tiefſchattenſchwarz; machen 1 Theil Indigo und 6 Theile koͤllniſche Erde. Finſter- mit 2, Dunkel- 5, Stark: 5, Kräftige 2, Voll: 10, Ganz: 14, Gemein- 20, bis q) Bleichſchatten⸗ ſchwarz mit 68 Theilen Weiß. 4. a) Tiefmohrenſchwarz; bekommt 1 Theil Berlinerblau und 6 Theile koͤllniſche Erde. Finſter- mit 2, Dunkel- 3, Stark: 5, Kraͤftig 7, Voll: 10, Ganz⸗ 14, bis 4) Bleichmohrenſchwarz mit 68 Theilen Weiß wie oben. 5. a) Tiefſchwarzbraͤunlich; bekommt 1 Theil Schwarz und 1 Theil koͤllniſche Erde. Dunkel- 1, Stark— 2, Kraͤftig⸗ 5, Voll: 5, Ganz: 7, u. ſ. w. bis q) Hochſchwarzbraͤunlich mit 46 Theilen Weiß. 6. a) Tiefſchwarzbraun; bekommt s Theile koͤllniſche Erde und 1 Theil Schwarz. Finſter- mit 1, Dunkel- 2, Stark: 5, Kräftig 5, Voll: 2, Ganz: 10, Schwarz: 54, bis q) Bleichſchwarzbraun mit 46 Theilen Weiß. 1 2 5 4 5 * * o 7 1 2 5 5 2 * * 247 XXVIII. Braunſchwarze Farben. a) Tiefgraubraun; bekommt 1 Theil Elfenbeinſchwarz und 1 Theil Mumie. Finſter⸗ mit 4 Theil Weiß, Dunkel⸗ 1, Stark: 2, Kraͤftig⸗ 5, Volle 4, Ganz: 5, Gemein: 7, Mittel: 10, Ganz⸗ 12, Hell: 14, Licht⸗ 20, Schwach- 24, u. ſ. w. bis q) Bleichgraubraun mit 38 Theilen W. a) Tiefbraunſchwaͤrzlich; erhält 3 Theile Mumie nnd 1 Theil Elfenbeinſchwarz. Finſter⸗ mit 2 Dunkel: 1, Stark: 2, Kraͤftig⸗ 5, Voll⸗ 4, Ganz: 5, bis ꝗ) Bleichbraunſchwaͤrzlich mit 44 Theilen Weiß. a) Tiefſchattenbraun; erhält 1 Theil Schwarz und 1 Theil Umbra. Finfter: mit 4, Dunkel: 1, Stark⸗ 2, Kraͤftig⸗ 5, Voll: 4, Ganz: 5, bis Bleichſchattenbraun mit 58 Theilen Weiß. a) Tiefkaffeeſchwarz; erhält koͤlniſche Erde. Finſter- aus 8, Dunkel: 6, Stark: 4, Kraͤftig⸗ , Boll: 2 Theile koͤllniſche Erde und 1 Theil Weiß, Ganz- aus 1, mit 1 Theil Weiß, Gemein- 2, Mittel: 4, Kaffee 10, Licht: 14, Schwach- 20, u. ſ. f. bis q) Bleichkaffeeſchwarz mit 58 Thl. Weiß. a) Tiefbraunſchwarz; fordert 1 Theil Schwarz und 1 Theil gebrannten Umbra. Finſter⸗ mitt, Dunkel⸗ 1, Starf: 2, Kraͤftig⸗ 5, wie vorhin bis q) Bleichbraunſchwarz mit 38 Theilen 9 9 5 a) Tiefkaffeebraun; erhält 2 Theile gebrannten Umbra, 2 Theil Elfenbeinſchwarz. Finſter- mit 4, Dunkel⸗ 1, Stark; 2, Kraͤftig⸗ 8, Vol: 5, Ganz: 7, bis q) Bleichkaffeebraun mit 42 Theilen Weiß. XXIX. Braͤunlichſchwarze Farben. a) Tieferdfarbig; nimm 1 Theil Indigo 5 Theile gebrannten Umbra. Finſter- mit 1, Dunkel- 2, Stark: 5, Kraͤftig 5, Voll: 7, Ganz: 10, Gemein 14, bis q) Bleicherdfarbig mit 46 Thl. W. a) Tiefaſchbraun; entſteht aus 1 Theil Indigo und 5 Theile gebrannten dunkeln Oker. Finſter- mit 1 Theil Weiß, Dunkel⸗ 2, Stark⸗ 3, Kraͤftig⸗ 5, Voll: 2, Ganz: 10, Gemein- 14, bis ) Bleichaſchbraun mit 46 Theilen Weiß. a) Tieferdfahl kommen dazu 1 Theil Berlinerblau und 8 Theile gebrannten Umbra. Finſter- mit 1 Theil, Dunkel⸗ 2, Stark⸗ 3, Kräftige 5, Voll: 2, Ganz: 10, bis q) Bleicherdfahl mit 46 Theilen Weiß zuſammengeſezt. . a) Tiefbraungrau; hat 1 Theil Berlinerblau und s Theile gebrannten dunkeln Oker. Finſter- mit 1, Dunkel: 2, Stark- 3, u. ſ. w. bis q) Bleichbraungrau mit 46 Theile Weiß zuſummengemiſcht. a) Tiefgraubraͤunlich; fordert 1 Theil Schwarz und 1 Theil Bolus. Finſter mit 4, Dunkel 2, Stark: 2, Kraͤftig , Voll: 5, Ganz: 7, bis q) Bleichgraubraͤunlich mit 42 Theilen Weiß. . a) Dunkeltannenbraun; bekommt 2 Theile Volus und 1 Theil Elfenbeinſchwarz. Stark⸗ mit 4 * Kraͤftig⸗ 1, Volle 2, Ganz: 5, Gemein- 5, Mittel- 7, Tannen: 10, Hell: 14, Licht: 85 Schwach- 22, Matt: 26, Blaß⸗ 30, Bleich- 34, Hoch- 38, bis q) Hoͤchſtestannenbraun mit 42 Theilen Weiß zuſammengeſezt. XXX. Braune Farben. a) Tiefgutbraun; nimm 1 Theil koͤllniſche Erde und 2 Theil gebrannten Umbra. Finſter- mit 2, Dunkel⸗ 1, Stark⸗ 2, Kräftige 5, Voll: 5, Ganze 7, bis q) Bleichgutbraun mit 54 Theilen Weiß gemacht. a) Tiefbraun; geben 2 Theile gebrannten Umbra und 2 Theil Föllnifche Erde. Finſter mit 4 Dunkel: 1, Stark: 2, Kraͤftig⸗ 5, Voll: 5, Ganz: 7, bis q) Bleichbraun mit 5% Theilen Weiß hervorgebracht. 2248 5. a) Tiefkapuzinerfarbig; verlangt 1 Theil koͤllniſche Erde und 1 Theil Mumie. Finſter⸗ mit 4, Dunkel- 1, Stark: 2, Kraͤftig⸗ 5, Voll⸗ 5, bis 4) Bleichkapuzinerfarbig mit 34 Theile Weiß angemacht. 4. a) Tiefſchwaͤzlichbraun; bekommt 2 Theile Mumie und 1 Theil koͤllniſche Erde. Finſter mit 4, Dunfel: 1, Stark: 2, Kraͤftig⸗ 5, Voll⸗ 5, Ganz⸗ 7, u. ſ. w. bis q) Bleichſchwaͤrzlichbraun mit 42 Theilen Weiß. 5. a) Tiefnußbraun; erhaͤlt 1 Theil koͤllniſche Erde und 2 Theil Umbra. Finſter- mit 4, Kräftig: 5, Nuß⸗ 18, bis q) Bleich mit 42 Theilen Weiß zuſammengeſezt. 6. a) Dunkelholzfarbe; bekommt 2 Theile Umbra und 1 Theil koͤllniſche Erde. Stark- mit 2, Kraͤftig⸗ 1, Volle 2, Ganz- 5, Gemein: 5, Mittel: 2, Holz: 10, Hell: 14, Licht: 18, Schwach- 22, Matt: 26, Blaß: 30, Bleich⸗ 54, Hoch- 58, bis q) Hoͤchſtebolzfarbe mit 42 Theilen Weiß zuſammengeſezt. XXXI. Braͤunliche Farben. 1. a) Tiefhalbbraun; erhält a Theil koͤllniſche Erde und 1 Theil dunkeln Oker. Finſter- mit 4, Kräfs tig: 5, Halb: 14, Blaß- 54, bis q) Bleich mit 58 Theile Weiß wie vorgehend in Stuffenableis tungen zuſammengeſezt. 2. a) Dunkelhaarbraun; verlangt 2 Theile dunkeln Oker und 1 Theil koͤllniſche Erde. Stark- mit 3, Kräftige 1, Vol: 2, Ganz: 5, bis q) Hoͤchſteshaarbraun mit 42 Theilen Weiß. 5. a) Tieferdbraun; mifche 1 Theil Schuͤttgelb und 1 Theil koͤllniſche Erde. Finſter- mit 4, Dunkel— 1, Stark: 2, Kräftig⸗ 5, Voll: 4, Ganz- 5, Hemer 7, Mittel: 10, Erd- 14, u. . * bis ) Bleicherdbraun mit 58 Theile Weiß. a) Tiefſchlechtbraun; bekommt 2 Theile Schüttgelb und 1 Theil koͤllniſche Erde. Finſter⸗ mit 4, Dunkel- 1, Kraͤftig⸗ 5, Mittel- 14, Schlecht- 18, bis q) Bleichſchlechtbraun mit 42 Theile W. 5. a) Tiefaltbraun; verlangt 1 Theil Gummigutti und 1 Theil koͤllniſche Erde. Finſter- mit Z, Dun: kel⸗ 1, bis q) Bleichaltbraun mit 42 Theilen Weiß fortgeſezt. a) Tiefharnfarbig; kommen dazu 2 Theile Gummigutti und 1 Theil köllniſche Erde. Finſter⸗ 4, Dunkel- 1, u. ſ. w. bis q) Bleichharnfarbig mit 42 Theilen Weiß. Ya a) Tiefbraunfahl; kommen dazu 2 Theile Umbra und 1 Theil Elfenbeinſchwarz; Finſter⸗ mit . Dunkel- 1, Stark: 2, Kraͤftig 5, Voll- 5 u. ſ. w. bis q) Bleichbraunfahl mit 42 Theilen Weiß. a) Tiefhaſelnußbraun; entſteht aus 4 Theilen Umbra und 2 Theil Elfenbeinſchwarz; Finſter- mit 1, Dunkel⸗ 2, Stark: 5, Kräftige 5, Voll⸗ 7, Ganze 10, par: 22 bis q) Bleichhaſelnuß⸗ braun mit 46 Theilen Weiß fortgeſezt. a) Dunkelbergbraun; erhält 4 Theile dunkeln Oker und 1 Theil Elfenbeinſchwarz ; Stark⸗ mit a, Kraͤftig 2, Voll- 5, Ganz: 5, Gemein- 7, Mittel: 10, Berg- 14 bis q) Hörpftesbergbraun mit 46 Theilen Weiß. a) Tiefaſchengrau; kommen dazu 2 Theile dunkler Oker und 1 Theil Elfenbeinſchwarz; Dunkel- mit 2, Stark: 1, Kraͤftig 2, Volle 5, Ganz- 5, Gemein- 2, Mittel 10, Aſch- 14, Hell: 1s bis d) Hochaſchengraubraun mit 42 Theilen Weiß zuſammengeſezt. 11. a) Tiefbraͤunlichgrau; bekommt 1 Theil koͤllniſche Grde, 1 Theil Neaplergelb; Dunkel- mit 4, Stark: 1, Kraͤftig⸗ 2, Voll⸗ 5, Ganze 4, Gemein- 5, Mittel- 2, Braͤunlich- 10, Hell⸗ 12, Lichte 14, Schwach- 16 bis 4) Hochbraͤunlichgrau mit 24 Theilen Weiß angeſezt. (Schluß folgt.) In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nebmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. Der ganziährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrel. * . 6 7 0 . — 9 10 Allgemeine deutſche Gar t en Z. it unn g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. N. 32. 10. August 1820. Jnhalt: Weberfiht der deutſchen Namensbeftimmung aller bekannten Natur-, Grund: und Zuſam menſezungs⸗ Farben, aus 233 Stamm- und «608 Abſtufungs farben, vom tlefſten Dunkel bis zum höchften Licht deſtehend. Florens⸗ und Pomonens⸗Katalogen in Frauendorf gewidmet. (Schluß.) — Die Erdaͤpfel find ein Verwahrungsmittel wider das gelbe Fleber. — Mittel, den Schimmel von Pflanzen ic. abzuhalt. U ber | mu der deutſchen Namensbeſtimmung aller bekannten Natur-, Grund- und Zuſammenſezungs⸗ Farben, aus 2383 Stamm- und 4608 Abſtufungsfarben, vom tiefſten Dunkel bis zum hoͤchſten Licht beſtehend. Florens- und Pomonens⸗Katalogen in Frauendorf gewidmet. (S ch lu 56.) 22. a) Tieſfahlbraun; entſteht aus 2 Theilen Neaplergelb und 1 Theil koͤllniſche Erde; Dunkel- mit 4, Stark⸗ 1, Kraͤftig⸗ 2, Voll⸗ 5, Ganze a, Gemein: 5, Mittel: 2, Fahl- 10, Hell: 12 bis q) Hochfahlbraun mit 26 Theilen Weiß. XXXII. Schwarzbraunrothe Farben. * 2. a) Tlefſchwarzbraunroͤthlich; bekommt 1 Theil Elfenbeinſchwarz und 1 Theil Engliſchbraunroth; Finſter⸗ mit 4, Dunkel: 1, Stark: 2, Kraͤftig⸗ 3, Voll: 5, Ganz: 2, Gemein- 10, Mittel: 13, Schwarz: 16, u. ſ. f. bis q) Bleihfchwarzbraunröthlich mir 31 Theilen Weiß. a) Dunkelſchwarzbraunroth; nimm 2 Theile Engliſchſchoͤnroth und 1 Theil Elfenbeinſchwarz; Stark: mit 2, Kräftige 1, Voll: 2, Ganz⸗ 5, Gemein: 5, Mittel: 7, Schwarz: 10 bis ꝗ) Hoͤch⸗ ſtesſchwarzbraunroth mit 54 Theilen Weiß. 5. a) Dunkelfahlbraunrdthlich; nimm 1 Theil Elfenbeinſchwarz und 1 Theil Zinnober; Stark: mit E, Kraͤftig⸗ 1, Voll⸗ 2, Ganz: 5, Gemein: 5, Mittel: 7, Fahl: 10, Hell- 15 u. ſ. f. bis d) Hoͤchſtes fahlbraunroͤthlich mit 54 Theilen Weiß. 4. a) Dunkelengliſchbraunroth; nimm 2 Theile Engliſchbraunroth und 1 Theil Mumie; Stark: mit E, Kräftig 1, Voll⸗ 2, Ganz: 5, Gemein: 5, Mittel: 7, Engliſch 10, Hell- 15 bis d) Hoͤchſtes⸗ engliſchbraunroth mit 54 Theilen Weiß. 5. a) Dunkelengliſchrothbraͤunlich; verlangt 1 Theil Engliſchbraunroth; Stark mit 4, Kraͤftig⸗ 1, Voll⸗ 2, Ganze 5, Gemein- 4, Mittel: 5, Engliſch- 2, Hell- 10, Licht 15 bis q) Hoͤchſteseng⸗ liſchrothbraͤunlich mit 51 Theilen Weiß gemacht. 6) a) Tiefhaſenbraun; nimm 1 Theil koͤllniſche Erde und 1 Theil Bolus; Dunkel- mit 4, Stark: 1, Kraͤftig⸗ 2, Voll 5, Ganz- 4, Gemein- 5, Mittel- 7, Haſen-⸗ 10, Hell- 15 bis q) Hochhaſen⸗ braun mit 51 Theilen Weiß. N I D * XXXIII. Braunrothe Farben. 1. a) Tiefkaſtanienbraun; hat 1 Theil gebrannten Umbra und einen Theil Engliſchbraunroth. Dunkel— mit 2, Stark; 1, Kraͤftig⸗ 2, Voll- 5, Ganz⸗ 5, Gemein- 7, Mittel- 10, Kaftanien: 15, Hell- 16, Licht⸗ 19, Schwach- 22, bis q) Hochkaſtanienbraun mit 34 Theilen Weiß. (52 *) 250 2. 2) Tiefameiſenfarbig; bekommt 12 Theile Engliſchbraunroth und 1 Theil gebrannten Umbra. Dunkel- mit 4, Stark- 1, Kräftig: 2, Voll- 5, Ganz- 5, Gemein; 7, Mittel. 10, Ameifen: 15, bis q) Hochs ameiſenfarbig mit 54 Theilen Weiß. 5. a) Dunkelmuskatenbraun; erhalt 1 Theil Umbra und 1 Theil Engliſchbraunroth. Stark: mit 4, Kräftige 1, Voll⸗ 2, Ganz: 5, Mittel: 7, Muskat⸗ 10, u. ſ. f. bis q) Hoͤchſtesmuskatenbraun mit 54 Theilen Weiß. 4. a) Dunkelchokolatenbraun; wird aus 2 Theilen Engliſchbraunroth und 1 Theil Umbra gemacht. Stark: mit 4, Kraͤftig⸗ 1, Voll⸗ 2, Ganz: 5, Gemein: 5, Mittel: 7, Chokolaten⸗ 10 bis q) Hoͤch⸗ ſteschokolatenbraun mit 54 Theilen Weiß. 5. a) Dunkelmispelbraun; miſche 2 Theile Engliſchbraunroth und 1 Theil dunkeln Oker. Stark: mit L, Kräftige 1, Boll: 2, Ganz: 5, Gemein: 5, Mittel: 7, Mispeln 10, Hell- 15 bis q) Hoͤch⸗ ſtesmispelbraun mit 54 Theilen Weiß. 6. a) Dunkelnelkenbraun; machen 2 Theile Bolus und 1 Theil koͤllniſche Erde. Stark: mit &, Kraͤf⸗ tig: 1, Voll: 2, Ganz⸗ 5, Gemein- 5, Mittel: 2, Nelkenbraun- 10, Hell: 15 bis q) Hoͤchſtes⸗ Nelkenbraun mit 54 Theilen Weiß. XXXIV. Roͤthſchwaͤrzliche Farben. 1. a) Tiefſchwarzroth; bekommt s Theile koͤllniſche Erde und 1 Theil Karmin. Finſterſchwarzroth mit 1, Dunkel- 2, Stark: 5, Kraͤftig⸗ 5, Vol: 7, Ganz: 10, Gemein: 14 bis q) Bleichſchwarz⸗ roth mit 46 Theilen Weiß. 2. a) Tiefſchwarzroͤthlich; geben 1 Theil koͤllniſche Erde und 1 Theil Wienerlak. Dunkel mit 1, Stark: 2, Kraͤftig 5, Voll: 5, Ganz: 2, Gemein- 10 u. ſ. f. bis q) Hochſchwarzroͤthlich mit 46 Th. W. 3. a) Tiefleberfaͤrbig; enthält 2 Theile Wienerlak und 1 Theil koͤllniſche Erde. Finſter- mit 2, Dunkel- 1, Stark; 2, Kräftig: 5, Voll: 5, Ganz: 7, Gemein: 10 bis q) Bleichleberfaͤrbig mit 54 Theilen Weiß. 4. a) Tiefrothſchwaͤrzlich; bekommt 1 Theil Karmin und 1 Theil koͤllniſche Erde. Finſter- mit 1, Dunkel- 5, Star: 5, Kräftig: 2, Voll- 10, Ganz: 14 u. ſ. w. bis g) Bleichrothſchwaͤrzlich mit 50 Theilen Weiß. 5. a) Dunkel-⸗Engliſchbraunroth; Engliſchbraunroth. Stark nimm 8 Theile Engliſchbraunroth und 1 Theil Weiß, Kraͤftig⸗ 6, Vol: 4, Ganz: 5, Gemein- 2, Mittel: 1 Theil Engliſchbraunroth und 1 Theil Weiß, Englifch: mit 2, Hell: 4, Licht- 2, Schwach- 10, Matt: 14 bis q) Hoͤchſteseng⸗ liſchbraunroth mit 30 Theilen Weiß. 6. a) Tiefrothſchwarz; entſteht aus 1 Theil Mumie und 1 Theil Wienerlak. Dunkel mit 4 Theil Weiß, Stark: 1, Kraͤftig 2, Voll- 5, Ganz- 5, Gemein- 7 u. ſ. w. bis q) Hochrothſchwarz mit 34 Theilen Weiß gemiſcht. XXXV. Braunrothe Farben. 1. a) Dunkelbraunroth; kommen dazu 3 Theile gebrannten Umbra und 1 Theil Karmin. Stark- mit 1, Kräftige 2, Voll- 5, Ganz: 5, Gemein: 7, Mittel: 10, Hell- 14, ſ. f. bis 4) H dchſtesbraunroth mit 46 Theilen Weiß. 2. a) Dunkelbraunkdthlich; fordert 1 Theil gebrannten Umbra und 1 Theil Wienerlak. Stark; mit 4, Kräftige 1, Voll- 2, Ganz: 5, Gemein: 5, Mittel- 7, Braun: 10, Hell: 15, bis q) Hoͤchſtesbraun⸗ rörhlich mit 54 Theilen Weiß. 8. a) Tiefkrebsbraun; erhält 1 Theil koͤllniſche Erde und 1 Theil Engliſchſchͤnrotb. Dunkel mit 4, Stark: 1, Kräftig: 2, Voll: 5, Ganz: 5, Gemein: 7, Mittel: 10, Krebs- 15, ſ. f. bis q) Hoch: krebs braun mit 54 Theilen Weiß. 251 4. a) Dunkelmordorebraun; nimm 5 Theile Engliſchſchoͤnroth und 1 Theil kollnſſche Erde. Stark: 5 6 * 1 2. 10. 11. 12. mit 4, Kräftige 1, Volle 2, Ganz- 5, Gemein- 5, Mittel: 7, Mordore- 10, Hell- 15 bis ꝗ) Hoͤchſtesmordorebraun mit 54 Theilen Weiß. a) Dunkelrothbraun; geben 2 Theil gebrannten Umbra und 1 Theil Engliſchſchoͤnroth, mit 2 Etarkz, Kräftige 1, Voll⸗ 2, Ganz⸗ 5, Gemein- 5, wie vorgehend bis 4) Hoͤchſtesrothbraun mit 54 Theilen Weiß. a) Dunkelſchonbraunroth; verlangt 2 Theile Engliſchſchöͤnroth und 1 Theil gebrannten Umbra. Stark⸗ mit 4, Kraͤftig⸗ 1, Voll: 2, Ganze 5, Gemein- 5 ꝛc. wie vorhin bis q) Höchſtes ſchoͤn⸗ braunroth mit 54 Theilen Weiß. XXXVI Rothbraune Farben. a) Dunkelaltrotb; dazu 2 Theile Zinnober und 1 Theil Elfenbeinſchwarz. Stark: mit 4, Kraͤftig⸗ 1, Voll⸗ 2, Ganz: 3, und wie vorhin bis 9) Hoͤchſtesaltroth mit 54 Thl. Weiß zuſammengeſezt. a) Dunkelkupfrigroth; erhält 1 Theil Mumie und 1 Theil Engliſchſchonroth. Stark: mit 2, Kraͤf⸗ tig⸗ 1, Voll⸗ 2, Ganz⸗ 5, Gemein- 5, Mittel- 7, Kupfrig: 10, Hell: 15 u. ſ. w. bis q) Hoͤch⸗ ſteskupfrigroth mit 34 Theilen Weiß. . a) Dunkelziegelbraun; kommen dazu 1 Theil Umbra und 1 Theil Engliſchſchdnroth. Stark: mit 4, Kräftige 1, Voll⸗ 2, Ganze 5, Gemein- 5 u. ſ. w. bis q) Hoͤchſtesziegelbraun mit 54 Thl. W. . a) Dunkeltuchroth; entſteht aus 2 Theilen Engliſchſchönroth und 1 Theil Gummigutti. Stark: mit 4, Kräftige 1, Voll: 2, Ganze 3, Gemein- 5, Licht- 16, Schwach- 19, Matt⸗ 22, Blaß⸗ 25, Bleich⸗ 28, Hoch⸗ 51 bis q) Hoͤchſtestuchroth mit 84 Theilen Weiß gleich Vorhergehenden zuſammengeſezt. a) Dunkelrothſteinfarbe; nimm 1 Theil Umbra und 1 Theil Zinnober. Stark: mit 4 u. ſ. w. wie vorhergehend. Kräftige 1, Voll: 2, Ganz: s bis d) Hoͤchſterothſteinfarbe mit 54 Theilen Weiß. . a) Dunkelorſeille; nimm 1 Theil Umbra und 1 Theil Zinnober. Stark- mit 3 wie vorgehend bis d) Hoͤchſteorſeille zuſammengeſezt. . a) Dunkelbraunviolettroͤthlich; hat 2 Theile Engliſchbraunroth und 1 Theil Engliſchſchoͤnroth. Stark⸗ mit 1, Kräftige 2, Voll: 8, Ganz- 5, Gemein- 7, Mittel- 10, Braun: 14, Hell: 18 bis q) Hoͤchſtesbraunviolettroͤthlich mit 46 Theilen Weiß zuſammengeſezt. . a) Dunkelbraunpiolettroth; hat 2 Theile Engliſchſchoͤnroth und 1 Theil Engliſchbraunroth. Stark: mit 1, Kraͤftig⸗ 2, Voll: 5, Ganz: 5, Gemein- 2, Mittel- 10, Braun: 14 bis q) Hoͤchſtesbraun⸗ violettroth mit 46 Theilen Weiß. . a) Dunkelhalbroth; hat 2 Theile Engliſchbraunroth und 1 Theil Zinnober. Stark- mit 1, Kraͤf— tige 2, Voll: 5, Ganz: 5 u. ſ. f. bis q) Hoͤchſteshalbroth mit 46 Thl. W. vermiſcht zuſammengeſezt. a) Dunkelengliſchſchönroth; macht Engliſchſchdnroth. Stark- hates Theile Engliſch und 1 Theil Weiß. Kräftige 6, Voll: a, Ganz: 5, Gemein: 2, und 1 Theil Weiß zu jedem, Mittel: aus 1 Theil Engliſch und 1 Theil Weiß. Engliſchſchonroth mit 2, Hell- 4, Licht- 7, Schwach- 10, Matt: 14, u. ſ. w. bis q) Hoͤchſtesengliſchſchönroth mit 30 Theilen Weiß zuſammengeſezt. a) Dunkelſchönrothbraun; bekommt 5 Theile Engliſchſchoͤnroth und 1 Theil Zinnober. Stark: mit 1 Theil Weiß, Kräftig 3, Voll- 5, Ganz: 2, Gemein- 10, Mittel; 14, ſohin bis q) Höch⸗ ftesfhönrorh mit 46 Theilen Weiß. 5 a) Dunkelblutbraun; verlangt 2 Theile Engliſchſchͤnroth und 1 Theil Schuͤttgelb. Stark: mit 4, Kräftig 1, Voll⸗ 2, Ganz 3, Gemein- 5, Mittel: 2, Blut: 10, Hell 13, Licht⸗ 16, Schwach⸗ 18, Matt; 22, Blaß⸗ 25, Bleich- 28, Hoch- 31 bis d) Hoͤchſtesblutbraun mit 34 Theilen Weiß erhellet. (6325 252 13. a) Dunkelherbſtroth; entſtebt aus 2 Theilen Engliſchſchönroth und 1 Theil Neaplergelb. Gtark mit 2, Kräftige 1, Voll- 2, Ganz: 3, Gemein- 5, Mittel: 7, Herbſt⸗ 10, Hell, 13 bis q) Hoͤch⸗ ſtesherbſtroth mit 54 Theilen Weiß. 14. a) Dunkelbeerbraunroth; miſche 1 Theil Engliſchſchonroth mit 1 Theil dunkeln Oker. Stark: mit 1, Kräftige 1, Voll- 2, Ganz 5, obigen gleich bis q) Hoͤchſtesbeerbraunroth mit 34 Thl. W. gemiſcht. 15. a) Dunkelherbſtbraunroth; geben 3 Theile Schuͤttgelb und 1 Theil Engliſchſchoͤnroth. Stark: mit 2, Kräftige 1, Voll- 2, Ganz: 3, Gemein- 5, Mittel- 2, Herbſt⸗ 10, Hell: 13 u. ſ. w. bis d) Hoͤchſtesherbſtbrauntoth mit 34 Theilen Weiß. 16. a) Dunkelorangenbraun; entſteht aus 2 Theilen Bolus und 1 Theil Mumie. Stark; mit 3, Kraͤf⸗ tig: 1, Voll, 2, Ganz- 3, Gemein: 5, Mittel- 7, Orange- 10 wie vorhin bis q) Hoͤchſtesorau⸗ genbraun mit 34 Theilen Weiß. 17. a) Dunkeltombakbraun; fordert 1 Theil Umbra und 1 Theil Bolus. Stark- , Kräftig: 1, Volk 2, Ganz: 3, Gemein: 5, Mittel- 2, Tombak- 10, Hell- 13 u. ſ. w. bis Hoͤchſtestombakbraun mit 34 Theilen Weiß. f 18. a) Dunkelkupferbraun; verlangt 1 Theil Mumie und 1 Theil Bolus. Stark: mit 2, Kraͤftig 1, Boll: 2, Ganz- 3, Gemein- 5, Mittel- 2, Kupfer: 10, Hell- 13 bis q) Hochſteskupferbraun mit 34 Theilen Weiß. XXXVII. Zimmetbraune Farben. 1. a) Dunkelzimmetbraun- kommen dazu 1 Theil Umbra und 1 Theil Wienerlak. Stark: mit 22 Kräftige 1, Boll 2, Ganz- 5, Gemein: 5, Mittels 7, Schoͤnzimmet- 10, Hell- 15, u. ſ. w. bis d) Höchftesfhönzimmerbraun mit 54 Theilen Weiß. 2. a) Dunkelrothzimmetbraun; bekommt 1 Theil Engliſchbraunroth und 1 Theil Bolus. Stark; mit 1 Weiß zuſammengeſezt, Kräftige 1, Voll- 2, Ganz: 3, Gemein 5, Mittel- 2, bis q) Hoͤch⸗ ſtesrothzimmetbraun mit 54 Theilen Weiß wie vorhergehend Theilweiſe zugegeben. 5. a) Dunkellebhaftzimmetbraun; fordert 1 Theil gebrannten Umbra und 1 Theil Bolus. Stark mit 2, Kräftige 1, Volk 2, Ganz- 5, Gemein- 5, Mittel- 7, Lebhaftzimmet- 10, Hell⸗ 13 mit 3 vermehrt, bis q) Hoͤchſteslebhaftzimmetbraun mit 54 Theilen Weiß zuſammengeſezt. 4. a) Dunkelrdthlichzimmetbraun; nimm 2 Theile Bolus und 1 Theil gebrannten Umbra. Stark⸗ mit T, Kräftige 1, Voll- 2, Ganz: 3, Gemein: 5, Mittel- 2, Rothlichzimmet 10, Hell: 13, Licht: 16, Schwach- 19, Matt: 22, bis q) Höchſtesrothlichzimmetbraun mit 34 Theilen Weiß. 5. a) Tiefgebrannt Umbra; nimm gebrannten Umbra. Finſter- bekommt es Theile gebrannten Umbra und 1 Theil Weiß, Dunkel: 6, Stark: 4, Kraͤftig⸗ 3, Voll: 2, Ganz⸗ 1 Theil gebrannten Um. bra und zu jedem 1 Theil Weiß, Gemein mit 2, Mittel- 4, Gebrannt: 2, Hell: 10, Licht- 13, bis q) Bleichgebrannten Umbra mit 25 Theilen Weiß. 6. a) Dunkelſchoͤnbraun; erhaͤlt 1 Theil gebrannten Umbra und 1 Theil dunkeln Oker. Stark⸗ mit 2 Kraͤftig⸗ 1, Volk 2, Ganz: 5, Gemein ıc. bis q) mit 54 Theilen Weiß zuſammengeſezt. XXXVIII. Braune Farben. 1. a) Dunkellebhaftbraun; miſche 1 Theil Schuͤttgelb und 1 Theil gebrannten Umbra. Stark⸗ mit 2 Kräftige 1, Volle 2, Ganz⸗ 3, Gemein: 5, Mittel- 7, Lebhaft⸗ 10, Hell 18 u. ſ. w. bis d) Höch ſtes lebhaftbraun mit 34 Theilen Weiß. 2. a) Dunkelroſtbraun; miſche 2 Theile dunkeln Oker und 1 Theil gebrannten Umbra. Stark⸗ mit 2. Kraͤftig⸗ 1, Volle 2, Ganze 3, Gemein- 5, Mittel: 7, Roſtbraun- 10, bis q) Hoͤchſtesroſtbraun mit 34 Theilen Weiß. 255 . 8. 6) Dunkelmalzbraun; kommen dazu 1 Theil Umbra und 1 Theil dunkeln Oker. Stark: mit 4, Kraͤftig⸗ 1, Voll⸗ 2, Ganz: 3, Gemein⸗ 5, Mittels 2, Malz⸗ 10, bis q) Hoͤchſtesmalzbraun mit 34 Theilen Weiß. 4. a) Dunkelpechbraun; entſteht aus 1 Theil Mumie und 2 Theile dunkeln Oker. Stark: mit z, Kräftige 1, Voll 2, Ganz⸗ 5, Gemein- 5, Mittels 2, Pech⸗ 10, bis q) Hoͤchſtespechbraun mit 38 Theilen Weiß zuſammengeſezt. 8. a) Dunkelzimmetbraun; erhält 5 Theile dunkeln Oker und 1 Theil Engliſchbraunroth. Stark: mit 1, Kräftige 2, Voll: 5, Ganz⸗ 5, Gemein: 7, Mittels 10, Zimmet- 15, bis d) Hoͤchſteszim⸗ metbraun mit 58 Theilen Weiß zuſammengeſezt. 6. a) Dunkelzimmetbraͤunlich; erhält 2 Theile dunkeln Oker und 1 Theil Mumie. Stark: mit 4, Kräftige 1, Volle 2, Ganz: 3, Gemein- 5, Mittels 27, Zimmet- 10, u. ſ. w. bis J) Hoͤchſtes⸗ Zimmetbraͤunlich mit 34 Theilen Weiß. XXXIX. Braungelbe Farben. 1. a) 1 ; entfteht aus 2 Theile dunkeln Oker und 1 Theil Umbra. Stark- mit 2. Kraͤftig⸗ 1, Zoll: 2, Ganz 5, Gemein- 5, Mittel- 7, Braun- 10, Hell: u. ſ. w. bis q) Hoͤch⸗ } ſtesbraungelb⸗ mit 34 Theilen Weiß. 2. a) Dunkelgutbraun; bekommt 2 Theile Neaplergelb und 1 Theil gebrannten Umbra. Stark⸗ mit 2, Kräftige 1, Voller, Ganz: 3, Gemein- 5, Mittel- 2, Gut- 10, u. ſ. w. bis q) Hoͤchſtes⸗ gutbraun mit 34 Theilen Weiß. 3. a) Dunkelrohrbraun; erhält 1 Theil Umbra und 1 Theil Neaplergelb. Stark- mit 2, Kräftige 1, Voll: 2, Ganz 5, Gemein- 5, Mittel- 2, Rohr- 10, bis q) Hoͤchſtesrohrbraun mit 84 Theilen Weiß. 4. a) Dunkelſchlechtleberfarbig; hat 2 Theile Neaplergelb und 1 Theil Engliſchbraunroth. Stark— mit 2, Kraͤftig 1, Voll: 2, Ganz- 3, Gemein- 5, eben wie vorhin bis q) Hoͤchſtesſchlechtleber— farbig mit 34 Theilen Weiß. 6. a) Dunkeleichelbraun; verlangt 2 Theile Schuͤttgelb und 1 Theil Umbra. Starts, Kräftig: 1, Boll: 2, Ganz: 3, Gemein- 4, Mittel- 6, Eichel- 8, Hell- 10, u. ſ. w. bis q) Höchfteseichels braun mit 26 Theilen Weiß zuſammengeſezt. 6. a) Dunkelgelbbraͤunlich; erhält 2 Theile Schuͤttgelb und 1 Theil Mumie. Stark- mit , Kräftige 1, Boll: 2, Ganz: 3, u. ſ. w. gleich Vorgehenden bis g) IRRE mit 26 Theilen Weiß zuſammengeſezt. XL. Olivenbraune Farben. 1. a) Tiefmumie; nimm Mumie. Dunkel: entſteht aus 8, Stark: 6, Kraͤftig⸗ 4, Voll: 3, Gemein: aus 2 Theilen Mumie, und zu jedem 1 Theil Weiß, Gemein: 1 Theil Mumie mit 4 Theil Weiß, Mittel: mit 1 Theil Weiß, Mumie: 2, Hell: 3, Licht- 4, Schwach⸗ 5, Matt⸗ * Blaß⸗ 2, Bleich⸗ 8, und Hochmumie- 10 Theile Weiß dazu geſezt. 2. a) Dunkelrehfarbe; fordert 5 Theile Schuͤttgelb und 1 Theil Engliſchbraunroth. Stark: 2, Kräftig: 1, Voll: 2, Ganz: 3, Gemein: 5, Mittel: 2, Reh: 10, Hell: 13, Lichts 10 u. ſ. w. bis q) Hoͤch⸗ ſterehfarbe mit 34 Theilen Weiß. 3. a) Dunkelumbra; nimm Umbra. Stark: 6, Kraͤftig⸗ 6, Voll- 4, Ganz: 3, Gemein: 2, Mittel 1 Theil Umbra und zu jedem 1 Theil Weiß, Umbra⸗ 2, Hell- 4, Licht⸗ 2, Schwach- 10, Matt: 15, Blaß⸗ 16, Bleich⸗ 19, Hoch⸗ 22, und q) Hoͤchſtesumbra mit 25 Theilen Weiß daruntergeſezt. 4. a) Dunkelocherbraun; geben 2 Theile Umbra und 1 Theil Gummigutti. Stark: mit 2, Kraͤftig⸗ 1, Volk 2, Ganz: 3, Gemein: 5, Mittel: 2, Ocherbraun- 10, Hell: 15, Licht: 16, Schwach- 19, Matts 22, Blaß⸗ 25, Bleich⸗ 28, Hoch: 31, und q) Hoͤchſtesocherbraun mit 34 Theilen Weiß. 254 5. a) Tiefolivenbraun; bekommt 2 Theile Mumie und 1 Theil Gummigutti. Dunkel- mit +, Stark: 1, Kräftig: 2, Vol: 3, Ganz- 5, Gemein; 7, Mittel: 10, obigen gleich, bis q) Hocholiven⸗ braun mit 84 Theilen zugeſezten Weiß. 6. a) Dunkelgelbbraun; bekommt 1 Theil Mumie und 1 Theil Gummigutti. Stark- mit +, Kraͤftig⸗ 1, Voll- 2, Ganz- 3, Gemein: 4, Mittel: 6, Gelbbraun: 8, Hell: 10, Licht- 12, Schwach⸗ 14, Matt: 16, Blaß-⸗ 18, Bleich⸗ 20, Hoch- 22, und q) Hoͤchſtesgelbbraun mit 24 Theilen Weiß zuſammengeſezt. 7. a) Dunkelwanzenbraun; nimm 2 Theile Engliſchbraunroth und 1 Theil Gummigutti. Stark- mit 2 Weiß, ferners gleicher Zuſaz in der Miſchung welche mit vorgehenden 54 Theilen Weiß erfor; dern, bis q) Hoͤchſteswanzenbraun mit 54 Theilen Weiß zuſammengeſezt. 8. a) Dunkelhalbbraungelb; geben 1 Theil Engliſchbraunroth und 1 Theil Gummigutti. Stark- mit „ Kraͤftig⸗ 1, Voll: 2, Ganz: 3, Gemein: 4, Mittel- 6, Halb: 8, Hell: 10, Licht- 12, Schwach⸗ 14, Matt: 16, Blaß⸗- 18, Bleich⸗20, Hoch: 22, und q) Hoͤchſteshalbbraungelb mit 24 Theilen Weiß zuſammengeſezt. a 9. a) Dunkelherbſtbraun; nimm 2 Theile Gummigutti und 1 Theil Engliſchbraunroth. Gleiche Ab: ſtuffung mit jenen die wie vorhergeht 34 Theile Weiß enthalten; daher auch hier bis q) Hoͤchſtes⸗ Herbſtbraun mit 54 Theilen Weiß. 10. a) Dunkelolivenbraͤunlich; nimm 4 Theile Gummigutti und 1 Theil Engliſchbraunroth. Wie vor⸗ gehend von Stark bis q) Hoͤchſtesolivenbraͤunlich mit 34 Theilen Weiß gleiche Zuſammenſezungs⸗ Abſtufungen. 11. a) Dunkelolivengelblich; miſche 2 Theile Gummigutti und 1 Theil Umbra. Stark: mit , Kräf: tig: 1, Voll: 2, Ganz: 3, Gemein; 4, Mittel: 5, Dliven: 7, Hell: 10, Licht- 15, Schwach⸗ 16, Matt: 19, Blaß: 22, Bleich: 25, Hoch- 28, bis q) Höchſtesolivengelblich mit 31 Theilen Weiß. 12. a) Dunkelolivengelb; nimm 2 Theile Gummigutti und 1 Theil Mumie. Stark: vorhergehenden gleich bis q) Hoͤchſtesolivengelb mit 51 Theilen Weiß zuſammengeſezt. Ferner folgen die anwendbareu weißen Farben insbeſondere; als: I. a) Weißes Bleiweiß. f b) Schieferweiß, Schulpweiß, Kremſerweiß. c) Spaniſches Weiß. d) Kreide. Kalkartige Erde. e) Perlenweiß, Auſterſchalenweiß. 1) Eierſchalenweiß. g) Karmeliterweiß. h) Metalliſches Weiß, Zinnkalk, Bleiweißkalk. 1) Milchweiß, Zinnkalk-Glasgemenge. f k) Thon, wird nur zur gemeinen Glaſur mit andern Gemengen gebraucht. Eine ſchoͤne weiſe Glaſur entſteht aus 2 Pfund ſchoͤner Zinnaſche, 10 Pfund Bleiaſche, 2 Pfund ſchoͤnes weißes Glas und 4 Pfund Weinſtein. Zu Blumengeſchirren für ziemliche Gewaͤchſe vom Werth. Eine vollſtaͤndige Belehrung diefer Kunſtwiſſenſchaft gibt das Wiener Farbenkabinet mit einer aus: fuͤhrlichen Beſchreibung aller Farbengeheimniſſe i in 4—2 Binde. Wien und Prag, in Schoͤnfeldiſcher Buchhandlung 1794. — 2 8 —— 255 Die Erdapfel find ein Verwahrungs⸗ Mittel wider das gelbe Fieber. Schon aus einem früheren Schreiben mei- nes Freundes, der in Spanien und Italien Ges legenheit hatte, die Natur des gelben Fiebers naͤher zu erforſchen, konnte ich einen Aufſaz: „ueber die Natur des gelben Fiebers, deſſen Ur: ſachen, Heilung und Verwahrung wider dasſelbe“ liefern, der in dem Wiener Volksblatte: „Der Wanderer,“ Nro. 138, 139 vom 18. und 19. Mai 1823 gedrukt erſchien, und daraus in meh: rere Zeitſchriften uͤberging. Was ich damals noch nicht glauben wollte, fand ich jezt durch eigene naͤhere Nachforſch un— gen und durch ein neueres Schreiben meines Freundes aus dem ſuͤdlichen Spanien beftätiger nemlich: Daß die Erdaͤpfel aus der Atmosphäre den Krankheitsſtoff in ſich zogen; daher in ſolchen Gemaͤchern, worin ſich mehrere befanden, keine Anſtekung beſtand; nur mußten die rohen und friſchen Erdaͤpfel entzweigeſchnitten, und immer ſchon am andern Tage vertilget werden. Es unterliegt keinem Zweifel, daß jene Krankheit durch eine üble Befchaffenheit der Meeresluft an den Kuͤſten begruͤndet und durch Mittheilung ausgebildet wird. Jene ſchwuͤle und druͤkende Luft ſenket ſich ſchon über den Lande Kuͤſten auf die Erde herab, und ihre Beſtand— theile verbinden ſich daſelbſt mit andern Stoffen; daher ſie in das Innere eines Landes zur Be— wirkung jener Krankheit ſich nicht verbreitet. Wird ein Erdapfel zerrieben und ſein Waſ— ſer ausgepreßt, ſo erhaͤlt er eine rothe und dann ſchwarze Farbe durch ſeine Verbindung mit der Luft, indem er aus derſelben ſolche Beſtandtheile in ſich ziehet, die er fruͤher in der Erde, und bedekt von der Schale, nicht erhalten konnte. Jener wichtige Gegenſtand waͤre einer um— ftändlicheren Unterſuchung wuͤrdig; denn, ziehen die Erdaͤpfel jenen Krankheitsſtoff in ſich, ſo dienen ſie zur Sicherſtellung, aber zugleich auch ihr Genuß vermuthlich zur Weiterverbreitung. Da die Gartenbeſizer oft bedeutende Vorraͤthe von Erdaͤpfeln beſizen, ſo iſt zu wuͤnſchen, daß in jener Hinſicht auch in andern Fallen Verſuche angeſtellt, und die dießfaͤlligen Erfahrungen durch dieſe Gartenzeitung bekannt gemacht werden. Korneuburg. Dr. Joſ. W. Fiſcher. Mittel, den Schimmel von Pflanzen ꝛc. abzuhalten. Der Schimmel entſteht leicht und uͤberfluͤſſig faft zu allen Jahreszeiten, ſonderlich aber im Sommer, an allen Theilen von Thieren und Pflanzen, wofern fie feucht, und ohne Salz find. Blos die ſtrenge Ab— haltung der Luft und eine genaue Verſchließung der Gefäße, mit Wachs, Kork, Rindsblaſe und die Zus ſamenſchmelzung mit Pech oder Wachs, wenn ſolches auf die Gegenſtaͤnde gegoſſen wird, nicht minder Baumdl oder geſchmolzenes Fett, ſo man uͤber einige Sachen gießt, ſind ein ſicherer Schuz gegen den Schim— mel, weil der Samenſtaub, welcher ſchon unſichtbar auf der Oberfläche der Körper liegt, aus der Luft herabgepudert, und von der Hize ausgetroknet wird. Siedendes Waſſer hinterlaͤßt am Körper eine Naͤſſe, welche jedesmal den Schimmel beguͤnſtigt; daher muß man troknes Feuer dabei anwenden. Um den Schimmel ferner abzuhalten, darf nur der Körper, z. B. ein Stuͤk Kürbis ꝛc. in gläferne Roͤhren, (denn in dieſen geht das Schimmeln am Beſten vor ſich) in eine ſalzige Feuchtigkeit, z. B. in Salpeter, Weinſtein, Alaun, Eſſig und Wein ein— geweicht werden. Dergleichen Körper erhalten ſich einige Wochen lang an den ſchlimmſten Oertern ohne alle Faͤden des Schimmels, wenn man gleich mit Fleiß, auf jedes Stuͤk Schimmelſamen ſtreut; jedoch nur diejenigen ausgenemmen, welche in Wein oder Eſſig gelegen hatten. Dieſe bekommen in 8 Tagen ganz kurze Schimmelhaare mit eirunden Samenkap— ſeln. Hingegen bleiben die übrigen von Schimmel frei. Modrige oder ſchimmlige Stuben ruͤhren vom ſumpfigen Boden, oder duͤnnen Waͤnden und ſchlecht gebrannten Mauerſteinen her, durch welche die Naͤſſe dringt. Man muß bier Luftzüge und Wärme anz wenden, oder die Mauer etlichemal mit heißem Lein— Oel traͤnken, ehe man ſie uͤbertuͤncht. 256 Pre is „ A u fg a b enn. des Vereins zur Beforderung des Gartenbaues in den koͤnkgl. preußiſchen Staaten. Fur das Jahr 1829. A. Frühere und noch laufende Preis ⸗ n fg en, „Laſſen ſich Abaͤnderungen in der Farbe der Blumen dadurch hervorbringen, daß der Blütenftaub auf die Narben anders gefaͤrbter Blumen, jedoch der⸗ felben Art, aufgetragen wird?“ Die Friſt zur Einſendung wird bis zum ıten März 1830 verlängert. f Der Preis it die Summe von 150 Rthlr. Den zur Preisbewerbung beſtimmten Abhandlungen muüſſeu aber getroknete Exemplare wenigſtens einiger Pflanzen, woran Verſuche angeſtellt worden, Mn. wenn die Farbe vergangen ſeyn ſollte, gemalte Abbildungen einiger ſolcher Bluͤten e werden. „Welchen Einfluß aͤußern die Erb: und Duͤngerarten und deren Miſchungen auf die Fruͤchte der Obſt⸗ Baͤume?“ Die gefundenen Reſultate muͤſſen durch beftimmte, in ihrem ganzen Umfange genau auseinander geſezte Verſuche dargethan werden. Die Abhandlungen find bis zum ten Mal des Jahres 1832 einzuliefern. Der Preis tft die Summe von 60 Stüf Friedrichsd'or. B. Neue he er Auf dle Erziehung einer neuen Varietät von Wein aus dem Samen, welcher mit oder ohne vorherge⸗ gangene kuͤnſtliche kreuzende Befruchtung erzielt iſt, wird ein Preis von 60 Stüt Friedrichsd'or ausgeſezt. Die neue Varietät muß eine in jeder Bezlehung vortreffliche Frucht liefern, welche in der Oktober - Si- zung des Vereins im Jahre 1335 mit einem Theil der Rebe, woran fie gewacſen (nebſt Blatt) elnzuſenden iſt. Es find dabei zugleich folgende, durch drei glaub⸗ würdige, ſachverſtaͤndige Männer des Orts zu beſchel⸗ nigende Aufgaben erforderlich: 1. von welcher Weinſorte durch Selbſtbefruchten, oder von welchen Weinſorten durch kreuzende Befruch⸗ tung, der Samen gewonnen ſey; 2. daß die gezogene Varletaͤt im Jahre 1832 in's ftefe Land gepflanzt und ſeitdem darin unausge⸗ ſezt verblieben ſey; daß die uͤberſandte Traube an beſagtem Weinſtok an einem ganz freien Spaller, ohne irgend eine kuͤnſtliche, die Reife befoͤrdernde Vorrichtung, im Sommer 1855 gerelft ſey. Sollten mehrere Konkurrenten für dieſe Prelsauf— gabe auftreten, fo wird nach ſchledsrichterllchem Aus ſpruche ſachverſtaͤndiger Welnkultlvateurs der vorzuͤglichſten Frucht unter den konkurritenden het Preis zuerkannt werden. a 7 Fuͤr die Angabe der beſten, durch Erfahrung bewaͤhrten Mittel zur Vertilgung der den unzbaren Gewaͤchſen ſchaͤd⸗ In Commiſſion bel Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchbandlungen und Poſtaͤmter an. lichen Jnſekten und anderen Thlere, (namentlich der En⸗ gerliuge oder Malkaͤferlarven, Melolontha vulgaris Fabr. et al.; Erdfloͤhe, Haltica oleracea Fabr.; Reit- oder Gerſtwurmer oder Maulwurfsgrille, Acheta Gryllotalpa; Ameiſen, Formicae sp. var.; Wifelraupen, Geometra brumata Fab. ; Blattläufe, Aphidis sp. var.; Schildlaͤuſe, Cocci sp. var.; Blattſpinnen oder Kanker, Acarus tela- rius L.; Kellerwürmer, Oniscus Asellus L.; nakten Schnee ken, Limacis sp. var. u. ſ. w.) wird der Termin zur Einſen⸗ dung auf den Monat Januar 1882 feſtgeſtellt, und ein Preis von 40 Stuͤk Friedricsd'or ausgeſezt, welcher den Prelsbe⸗ werber, wenn ſich die Mittel in dem der Einſendung folgen⸗ den Jahre als bewährt gezeigt haben erſt uͤberantwortet werden kann. V. ( „Durch welches bewährte, wohlfelle und leicht an» wendbare Mittel it der Stamm⸗Faulniß junger Samenpflanzen, namentlich der Kohlarten, Levkojen, Maiven 1c. vorzubeugen und zu verhindern?“ Die Abhandlungen ſind im Januar 1832 einzuſenden. Der dafür ausgeſezte Preis beträgt 20 Stütf Friedrlchsd'or, welcher erſt, nachdem das Mittel geprüft und bewährt gefunden, ertheilt werden Ian „Welches find die auf Erfahrungen und Vetrſuche begründeten Bedingungen und Erforderniſſe, unter welchen das Füllen der Blumen, ſowohl der ein: als mehrjährigen Gewächſen erfolgt, und welche Mittel hat man daher anzuwenden, um gefuͤllte Blamen hervorzubringen?“ Die Beantwortung dleſer Prelsfrage ſoll nur aus direkt angeſtellten Verſuchen und aus der Erfahrung hergeleitet werden, und find Proben der durch dleſe Verſuche her vorgebrachten Füllung in getrofneten Ex⸗ emplaren beizufügen. Die Einſendung der Abhandlung muß im Jannar des Jahres 1352 geſchehen, und iſt der Preis auf 26 Stuͤk Frledrichsd'or feſtgeſtellt worden. Die Abhandlungen über ſaͤmmtliche Prels aufgaben werden an den Direktor oder an den General-Sektetaͤr des Vereins eingefendet. Auf den Titel derſelben wird eln Motto geſezt und ein verfiegelter Zettel beigelegt, welcher dus ßerlich dieſes Motto, und im Innern den Namen, Stand und Wohnort des Verfaſſers enthält. Abhandlungen, die nach den beftimmten Terminen eingehen, oder deren Verfaſſer ſich aufirgend eine Weiſe genannt haben, werden nicht zur Konfarrenz gelaſſen. Wenn den eingehenden Abhandlungen der Preis auch nicht zuerkannt werden ſollte, wird doch angenommen, daß die Herren Verfaſſer nichts deſto weniger deren Benuzung für die Drukſchriften des Vereins bewilligen. Moͤchten die Herren Verfaſſer dies nicht zugeſtehen wollen, fo werden fie dies i a ihrer Abhandlungen gefaͤlllgſt zu erken⸗ ven geben. — Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert portofrel.— Allgemeine deutſche Grete J. eint nen g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J Jahrgang. No 17. August 1020. I en m De ET 353. In ha 1 Ar Von be Nuzen Aer neu deiundrne Rigolmaſchlae. — Neue Sarteneufäge des Hrn. Barthol. Felbinger, Bürgers und Baumelſters zu Agram in Croatlen. — Literaturblaͤtter für reine und angewandte Boranif ic. — Anweifung Traubenmuß zu bereiten. — Gute Eſſiggurken-Bereitung. — Amelſen zu vertreiben. Von dem Nuzen einer heu erfundenen Migol-Maſchine. Die Auflokerung der Erde iſt zur Fruchtbarkeit der Gaͤrten und Felder weſentlich nothwendig, und ſie muß ſo tief beſtehen, als die Wurzeln ſolcher Pflan— zen leicht dringen koͤnnten, die dort wachſen ſollen. Die Einwirkung der atmosphaͤriſchen Beſtandtheile zur kraͤftigern Entwiklung der Wurzelkrone, muß auf dieſelbe beguͤnſtiget werden, weil hievon die Vollkommenheit der ganzen Pflanze abhaͤngt. Das gewoͤhnliche Rigolen, oder tiefe Umgraben der Erde zu deren Auflokerung, geſchieht gewoͤhnlich mit dem Grabſcheide durch Menſchenhaͤnde, iſt aber bei großer Ausdehnung der Grundſtuͤke mit zu viel Muͤhe und Koſten verbunden. Der buͤrgerl. Drechslermeiſter und Grundbeſizer zu Korneuburg, Franz Kiefner, ein erfahrener Oekonom, verfertigte mit anhaltendem Fleiße eine Rigolmaſchine, welche eine, dem gewoͤhnlichen Aker⸗ Pfluge ähnliche Form hat. Sie dringet tief in die Erd: Oberflaͤche, bringet die untere Erde uͤber die bereits oben beſtandene, und verbeſſert fo die Vegetationskraft, wenn die Beſchaffenheit der untern Erdſchichte zur Be— förderung der Fruchtbarkeit geeignet ift, was gewoͤhn— lich, und zwar um ſo mehr beſteht, weil die tiefere Erde, ausgeſezt den atmosphaͤriſchen Einwirkungen, fuͤr dieſelben vielmehr empfaͤnglich iſt, als die durch laͤngere Zeit bereits ausgeſezt geweſene und durch die Repetationskraft erſchoͤpfte Erde. Im Garten, und vorzuͤglich auf dem Akerfelde zeigten ſich die großen Vortheile jenes Tiefpfluges (Rigol⸗ Maſchine) die ſo ſehr ſchaͤdliche Brache der Aeker, indem fie den drit— ten Theil des möglichen Ertraͤgnißes entziehet, koſt— ſpielige Auslagen wegen des Pfluͤgens im Sommer verurſacht, die Unfruchtbarkeit wegen Vermehrung der Salpetererzeugung durch den unmittelbaren Ein— fluß des Sonnenlichts auf die Erdoberflaͤche bewirkt, da doch dieſelbe der Naturgemaͤß mit Pflanzen be— ſorgt und bedekt ſeyn will, dieſe blos auf der Ge— wohnheit und durch Sorgloſigkeit begruͤndete Unthaͤ— tigkeit beruhende Brache kann ganz unterbleiben, ſelbſt wann weniger Dung beſtuͤnde, wenn die Erd⸗ Oberflaͤche beſſer und tiefer gelokert wuͤrde, wie wir auch in den Gaͤrten und uͤberhaupt uͤberall bemerken, wo Fleiß und Aufklaͤrung über Gewohnheit die Ober— hand erlangten. Zum Rigolen werden ein gewoͤhnlicher Akerpflug und jene Rigol-Maſchine folgend gebraucht. Der kleine Pflug geht voran und wird 6 Zoll tief in die Erde gerichtet, wobei er die Furche wie gewoͤhnlich umlegt. Dann folgt der Rigolpflug in der nemlichen Furche und wieder um 6 Zoll tiefer, folglich in einer Tiefe von 12 Zoll, woraus er die Erde auf die erſte . ͤ2—Qä—ä . »——— ——— r Nachrichten aus Frauendorf. Ein fehr achtdares Mitglied unferes Vereines, be— ſeelt von dem phllantroplſden Wunſche, den verehrll— chen Leſern dieſer ſo weit verbreiteten Blaͤtter elne für das edelſte Gut des Meagſwen, nemlich die Ge⸗ ſundheit änßerſt wichtig fetnende neue Entdefung ſchnell und allgemein betannt zu geben, ſendete dem Vorſtande ein, in der Ebner ſcen Buchhand⸗ lung in Ulm erſchlenenes Werkchen, betitelt: Ueber die een der Hautmittel berhaupt, insbeſondere der Eſſigwaſchung bel der Behandlung vieler inneren Krankhelten und dle daraus hervorgehende vorzuͤgllchſte Tauglichkekt derſel⸗ ben zur N eines großen Theil er ae chen Aufgabe Bon Dr. dr et, k. b. Kreis: Medizinalrath des Kbelatreiſes. (55) 258 Furche legt, und zugleich die Erde umwendet, fo daß die unterſte ſich nun oben befindet. Die erſte Furche iſt alſo 12 Zoll tief, gegen s Zoll breit und fertig. Die zweite Furche wird nun wieder mit je⸗ nem kleinen gewöhnlichen Akerpfluge gemacht. Der⸗ ſelbe ſtuͤrzet die obere Erde, die Wurzeln, Stoppeln, Halmen, und das Unkraut in jene 12 Zoll tiefe Fur⸗ che herab, wodurch dieſelbe zur Hälfte angefüllt iſt. Dann folgt noch jenem Pfluge in deſſen Furche die Rigolmaſchine, welche um 6 Zoll tiefer eingreifet, die dabei umgekehrte Erde in die erſte Furche legt und ſo dieſelbe fuͤllt, worauf durch Bildung der drit— ten Furche auf jene Art die zweite Furche gefuͤllt und ſo fortgefahren wird, bis der ganze Garten oder Aker rigolt iſt. Die in jene 12 Zoll tiefe Furche gewor- fene Erde iſt eigentlich 16 Zoll hoch; denn wenn die Erde 6 Zoll tief umgekehrt und aufgelokert wurde, fo iſt fie dann 8 Zoll hoch. Da nun die Halmen, Stoppeln und der Unkrautſamen 16 Zoll tief in die Erde vergraben werden, ſo iſt der Grund ſchon auf das erſte Mal vom Unkraut gereinigt, und weder deſſen Wurzeln oder Samen koͤnnen neue Pflanzen treiben. Beſtehen viel Regen oder Naͤße, vorzuͤg— lich bei Thauwetter, ſo ſezet ſich das Waſſer tiefer, und bleibt nicht uͤber der Furche ſtehen, wodurch oft die Gruͤnde ausgeſaͤuert werden. Zur Verhinderung der Brache wird jene Ma— ſchine auf folgende Art gebraucht, was auch in den Gaͤrten bei dem Baue der Ruͤben, Erdaͤpfel und an⸗ dern Fruͤchte zu vollziehen iſt. Sezen wir den Fall, im Herbſte des Jahres 1828 befinden ſich auf einem Haferfelde noch die Haferſtoppeln, und dieſes Feld ſollte im folgenden Jahre 1829 brach liegen. Die- fer Aker wird nun im Herbſte 1828 auf jene Art rigolt, im Fruͤhjahre 1829 wieder mit Hafer bes bauet und derſelbe mit dem gewöhnlichen Pfluge und der Egge eingeakert. Iſt dann dieſer Hafer geſchnit⸗ ten und vom Aker gebracht, ſo wird derſelbe ſogleich wieder auf jene Art rigolt, wodurch der im Jahre 1328 oben gelegene Grund wieder als ausgeruht auf die Höhe kommt. Dieſes rigolte Feld wird nun zur Bauzeit 18 29 wieder geakert, mit Korn gebaut und geegget. Iſt dieſes Korn imSommer 18 50 gefchnitten, ſo wird im Herbſte das Feld rigolt und im Fruͤhjahre 18 51 wieder mit Hafer bebauet, durch welche vierjaͤh—⸗ rige Bauart bewirkt wurde, daß im fuͤnften Jahre der obere Grund wie der untere bis zu einer Tiefe von 12 Zoll zur Vegetation gut geeignet iſt. Dem Eigenthuͤ— mer ſtehet dann frei, alle Jahre fortwährend Winter: Frucht zu bauen, oder dieſelbe mit Sommerfrucht zu wechſeln, wobei zu Bemerken iſt, daß ſogleich nach der Ernte rigolt werden ſoll, will man aber im naͤchſten Fruͤhjahre Sommerfrucht bauen, ſo wird im Herbſte nach der Bauzeit rigolt. Die Erfahrung beſtaͤtigte alſo, daß durch den Gebrauch jener Rigol-Maſchine die anhaltende groͤ— ßere Fruchtbarkeit eines Grundes bewirkt, viel Dung erſparet, und die ſchaͤdliche Brache entfernt werden koͤnne, ſo daß der nemliche Grund im zehnjaͤhrigen Durchſchnitte noch einmal fo viel Extraͤgniß gibt, als es jezt bei der gewöhnlichen Bauart der Fall iſt. Der Erfinder jener Rigol-Maſchine, welcher zugleich in allen Theilen der praktiſchen Landwirth— ſchaft viele Erfahrungen beſizet, wuͤnſchet von den großen Vortheilen jener Maſchine, und von dem zwek⸗ mäßigen Gebrauch derſelben oͤffentliche und allge— meine Ueberzeugung zu verſchaffen, daher er ſeine Dienſte jedem Gutsbeſizer anbietet, und dießfalls um gefaͤllige Nachricht in frankirten Briefen bittet, wos bei ich ihn beſtens anempfehle. Korneuburg. Dr. Joſ. W. Fiſcher. Sr ü —— — — . . — Can 2 SU Nm DEE Das verehrliche Mitglied begleitete dieſes Werk⸗ chen mit folgenden Zellen: „Ich nehme mir dle Freiheit, Ihnen an gebogen ein Exemplar des Werkchens von dem ſowohl als Menſch und Arzt fo verehrungswuͤrdigen köntgl. bayr. Medi⸗ zinalrathe De. Hörberger zu überreſchen, deſſen hohen Wertb erſt dle allgemeinere praktiſche Anwendung ins volle Licht ſtellen kann, und ich verſichere Ste nur, daß ich die darin empfohlenen Eſſig⸗Waſchungen ſeit beinahe fünf Jahren nicht nur au mir ſelbſt, und mel⸗ ner bedeutenden Familie, ſondern auch durch mein äf- teres Anrathen hauptſächlich bei den Landleuten bet unzähligen Gelegenheiten fo aͤußerſt wohlthuend erprobt habe, und die Ihnen, ich bezweifle es wenigſtens nicht, bei Ihrer fo angeftrengten Beſchäftigung bei oftmalts ger Erhlzung und Verkältung von dem größten Nuzen ſeyn wird; beſonders aber werden Ste ſolche bei Ih- rem ſtarken Arbeits : Perfonafe, und beſonders bei den Kindera in allen darin bemerkten fällen fo ſchnell wohl⸗ thuend wirkend finden, daß bei den leztern, die obnedem lehr ungerne Arzueien nehmen, dleſe melſtens ganz 259 Neue Gartenanlage des Herrn Barthol. Felbinger, Buͤrgers und Baumeiſters zu Agram in Croatien. Es faͤllt auf, das huͤbſche Glashaus des Herrn Felbinger in der Bildgaſſe an der Gaſſenfronte ſeines Hauſes, wo Jedermann voruͤbergehet. Es faͤllt auf durch ſeine Bauart, und Stellung auf boperem Punkte. Auf dem Bildplaze praͤſentirt es ſich ſchoͤn; und aus dem entfernten, ſuͤdweſtlichen Theile der untern Stadt, aus den Gaͤrten hinter der Margarethengaſſe der Hauptſtraße IIIieza, hat man die Anſicht auf dieß hochragende Glashaus. Ob der langen Bildgaſſe, die ſelbſt auf einem Berge hinlaͤuft, erhebt ſich der hoͤhere Berg, auf welchem die obere koͤnigliche Freiſtadt Agram ſteht, die einſt eine maͤchtige Feſtung geweſen, wie es die noch vorhandenen Mauern und Thuͤrme bezeugen. Die Bildgaſſe ruht auf der untern Haͤlfte des Berg— ruͤkens. Unter der Bildgaſſe, tief unten, doch im— mer noch bergig, laͤuft der Muͤhlgang, von dem Gebirgsbache Medwedschak abgeleitet. Dieſer Bach ſezt bei Agram in der Streke von einer halben Stunde uͤber 50 Muͤhlen und andere Waſſerwerke in immerwaͤhrende Bewegung. An dem Muͤhlgange laͤuft die ſtaͤdtiſche Bachgaſſe, und unter dieſer ſtreicht erſt das Thal mit dem durchfließenden Bache Med- we«lschak, mit Haͤuſern und Gärten. Dann folgt die Capitular-Bachgaſſe, mittelſt welcher jener Vergabhang, und jene Berg-Gaſſen die Verbindung ſowohl mit der Capitelſtadt, als mit der Capitel— Vorſtadt Neudorf — Nova villa — erhalten. So iſt der ganze Berg, Mons Graecensis Zagrabien- sis, auf welchem die obere Stadt Agram ſteht, auf ſeiner Suͤdoſtſeite mit Gaſſen, Haͤuſern und Gaͤrten amphitheatraliſch angebaut. Es iſt dieß eine ganz eigene Naturlage, und eben fo eigene, ſonderbare, über und untereinander zuſammen gepreßte, eingezwaͤngte Anſiedlung, dem kargen Berg- und Thal-Terrain aufgedrungen. Das Ganze dieſer ber gabhaͤngenden Anlage, dieſes bewohnten Stadt-Theiles, gewaͤnne ein freundlicheres Ausſehen, waͤre dabel mehr Ord— nung gehalten, und beſſere Reinlichkeit beobachtet. Dieſe Bergſchilderung hier voraus zu ſchiken, war noͤthig, damit der entfernte Leſer ſich in dieſe Lage hinein denken, und einſehen koͤnne, wie nur der rationelle Fleiß mit unſaͤglicher Muͤhe in dieſer un— guͤnſtigen, beſchraͤnkten, ſchwierigen Bodenlage et— was Schoͤnes und Nuͤzliches, Angenehmes und Rei— zendes hervor zu bringen vermoge. Und nur dieſem Fleiße, dieſem muͤhſamen Aufftreben gebührt Aner- kennung, Lob. Gehet man vor Herrn Felbingers langem, huͤb— ſchen Hauſe voruͤber, nichts, außer dem Glashaus, nichts gewahret, nichts vermuthet, nichts erwartet man innen, von Anlagen. Geht der Unbekannte zum Thor hinein, tritt ſein Fuß ſchon in den Garten. Denn in dem kleinen Vorhofe, auch bergab gehend, findet er ſich ſchon zwischen exotiſchen Sträuchern, Baͤumen, kleinen Partien, Gruppen, mit einem ſchattigen Ruheſiz, und eine hohe Weinlaube fuͤhrt ihn in das Haus, das in der Gaffenfronte nur das Stokwerk ebener Erde hat, im Garten aber 2 Stok— werke hoch iſt. An den Vorhof ſchließt ſich ſuͤddſt— lich der Obſt- und Grasgarten an, Berg ab in die Tiefe, und ſo nach der Laͤnge des Hauſes hinlaufend. Dieſer Berggarten iſt reich an hochſtaͤmmigen Obſt— Bäumen unſerer heimiſchen, edlen und guten Obſtſor— ten, und traͤgt uͤppiges Futtergras; niedliche Fuß— Wege nach Hin- und Herrichtungen hinab, erleichtern und verſchoͤnern die Berganlage. An dieſem Obſt— Garten ſchließt ſich in der Fortſezung der Weingarten rer... TE TI a uns mau euer entbebrlich werden, wie ich die unträgliche Erfahrung bei meinen eigenen 5 Knaben und 2 Madchen von 8 bis 15 Jahren alt, ſeit vollen 4 Jahren gemacht, in welcher langen Perlode und bis zu dieſer Stunde Ic für dielelben keinen Arzt gebraucht, obſchon fie in Folge ihrer Lebhaftigkekt und unverweichlichter Lebenswelſe, ulcht ſelten mit hiztgen Flebern, Huſten, Katarrhen und Kieder⸗Krankhelten befallen werden, die aber faſt immer in 24 bis hoͤcſteus 4% Stunden durch mehr oder weniger ofte Eſſig⸗Waſchungen (das Heißt durch Vene— zung des ganzen Körpers mit der hohlen Hand oder auch mit einem Schwamme, ganz gehoben wurden.) Schon längft ſehnte ich mich darnach, daß der wuͤrdige Erfinder dieſer Heil- Methode, Herr Dr. Hör berger mit einem Werkchen darüber and Licht treten mochte, und ich, wenn ſchon nur als ohr mächtiges Werkzeug, weder vom Verfaſſer dazu aufgefordert, noch ſelbſt eis nen Dauk bei deſſen Bekanntmachung zu verdienen oder genennt zu ſeyn wünſchend, veriprede es mir doch von Ihrer Güte, daß Sie meine angelegeuillchſte Bitte als einem warmen Mitgliede Ihres Vereines in fo welt erfüllen, daß Ste nemlick, fobald es nur immer geſche⸗ (55*) 26 an, mit guter Reben gepflanzt, aus deren Trauben Herr Felbingei einen Ausbruch macht. Am obern Ende und Ausgange des Hauſes ſcarpirte Herr Felbinger den Berg, und gewann eine aͤngliche Flaͤche, auf welcher er einen Zier- und Ge— muͤſe⸗-Garten anlegte. Dieſer Garten iſt mit einer hochſtaͤmmigen Roſen-Allee in Mitte, geziert, und enthaͤlt nebſt auserleſenen Gartengewaͤchſen in den Beeten, die mit Blumen-Rabatten umgrenzt, auch ſchoͤne Obſtſorten, exotiſche Bäume und Sträucher. Von dieſem Garten ſteigt man bergan, zwiſchen dem Weingarten, zu dem Glashauſe, das den hoͤchſten Punkt dieſer Anlage hat. Oben vor dem Glashauſe wieder eine kleine Flaͤche, in ein hollaͤndiſches Gaͤrt— chen, mit Spargelbeeten umgelegt. Dieß, von ihm ſelbſt mit ſchoͤner Architektur erbaute hohe Glas: haus (Herr Felbinger hat auch das geſchmakvolle Sommerhaus Seiner Excellenz des Hochwuͤrdigſten Herrn Roſonenſer Biſchofs und koͤniglichen Banal— Logumtenenten Alexander von Alagovich, in Hoch: deſſelben engliſchen, von mir in der Gartenzeitung, Jahrgang 182, Nro. 47, 48, 50, 51 und 52 beſchriebenen Garten gebaut) mit ſenkrechten Fen— ſtern, und Heizung durch Röhren mit erwaͤrmter Luft, enthält nebſt etlichen ſchoͤuen jungen Orangen— Bäumen vol Fruͤchte, und einem überaus ſchoͤnen Exemplar der in unſern Gaͤrten noch ſehr ſeltenen Acacia lophanta, welche ihm in zwei Jahren gegen zwei Klafter hoch gewachſen, auch eine ſchoͤne Aus: wahl gegen 1000 Exemplare exotiſcher, zum Theil ſeltener Pflanzen, viele Pelargonien, Stapelien, Kap: Pflanzen u. m. a. Vom Standpunkte des Glashauſes iſt die Ausſicht auf die ganze Capitel— Stadt und Vorſtadt Neudorf, auf die Gebirge, und ſuͤdlich in die weite Ebene des Sava-Thales. Herr Felbingers reinliches, einfach mit Geſchmak einge— 0 richtetes Haus genießt von allen Seiten (mit Aus— nahme der Gaſſenſeite), die Annehmlichkeit des kul- tivirten Gartens, in welchem es ſteht. — Bei ſei⸗ nem zroeiten, erſt neu erbauten Haufe am Haupt—⸗ Plaze der untern Stadt, uͤberkam Herr Felbinger einen ganz dden Gartengrund; dieſen legte er eben gegenwaͤrtig ganz zu einem kleinen engliſchen Garten mit Geſchmak an. So erhebt und verſchoͤuert ſich Manches in dieſer Provinzial-Hauptſtadt durch Leaͤn⸗ ner von geneigtem Sinn für das Schoͤnere und Edlere! Geſchtleben zu Agram im April 1329. Michael v. Kunitsch, k. k. penſ. Prof., Mitglied der prakt. Gartenbau⸗ Geſellſchaft, correſp. Mitgl. des Gartenbaus Vereins zu Berlin, und Edren mitglied der Mufikvereine zu Gratz und Vatasdin. Literaturblaͤtter für reine und ange⸗ wandte Botanik, zur Ergaͤnzung der Flora, herausgegeben von der koͤnigl. botaniſchen Geſellſchaft in Regensburg. ter Band in 4 Heften. Nürnberg bei Riegel und Wießner 1828. Waͤhrend die Flora oder botaniſche Zeitung ſich zunaͤchſt mit der nähern Erforſchung der deutſchen Flora beſchaͤftigt, hat die botauiſche Geſellſchaft es jezt unternommen, in vorliegenden Literaturblaͤttern, wovon vierteljaͤhrig ein Heft erſcheint, unter der Leitung des Herrn Prof. Dr. Eſchweiler fortlau— fende und detaillirte Nachrichten von allen Entdekun— gen des In- und Auslandes auf dem Geſammtgebiete der Botanik, und namentlich auch in ihrer Au— wendung auf Land- und Gartenbau, Kuͤuſte und Gewerbe zu liefern. Wir koͤnnen die vielen aus faſt allen naturwiſſen— ———..... . ]¶Oͤ!N';ü ˙ TTS EHRT I ˙— mean ben kana, dle Anzeige dieſes Werkchens in Ihrer Gar— fengeitung aufgehmen werden.“ In dem Werkchen ſelbſt ſezt Herr Dr. Hörberger feine Entdekung und das dabei anzuwendende Verfahren umſtänelich auseinander, und führt die Kuren an, wel: che damit gemacht worden. Diefe find aͤuſſerſt mert⸗ würdig, daher die Endekung für die geſammte Menſch⸗ heit von hoͤchſt m Intereſſe. Was werden aber die Aerzte dazu ſagen? — — Herr Dr. Hörberger meint, fie werden ſich in fol gende Klaſſen thellen: . ger Mi 1) Ia die von der trefflichen Wirkung deſſelben aus Wunſch und Erfahrung Ueberzeugten. 2) Die daran Gläubigen. 5) Die daran Zweifelnden. 4) Die dasſelbe als unnöthlg Verachtenden. ad 1. Die Zahl der Ueberzeugten mag weulgſtens in Deutſchland gering ſepn, weil dort dleſes Mittel 261 ſchaftlichen Zeitſchriften, vorzüglid des Auslandes, entlehnten reinbotauiſchen Abhandlungen, fo wie die Anzeigen und Kritiken größerer Werke hier nicht er— waͤhnen, wollen jedoch unſern Leſern hier die inter— reſſanteſten, den Gartenbau betreffenden Abhand— lungen kurz andeuten. In dem erſten Hefte ſind ſchon unter der Rubrik Pflanzen⸗Geographie die Darſtellungen der Floren des Mittelmeers, der Balermiſchen Inſeln, des Tie du midi, von Java in Oſtindien u. ſ. w., bes ſonders aber die Unterſuchungen von Wirbel uͤber die Verbreitung der Pflanzen (aus den Annales du Musée) für uns von Intereſſe; auſſer den ſchoͤnen Beſchreibungen der verſchiedenen Laͤnderfloren findet fi darin ein Verzeichnis der vorzuͤglichſten Holzar— ten Europas, Aſiens und Nordafrikas, nebſt der genauen Angabe des Vorkommens derſelben in den verſchiedenen Landſtrichen dieſer Erdtheile; beſonders wichtig für den Forſtmaunn. — Die neueſten Denk— Schriften der Garteubau-Geſellſchaft in London find ſehr ausfuͤhrlich mitgetheilt. Sie enthalten Beſchrei— bung des Verfahrens von J. Keon, Trauben unter Glas zu ziehen, ſo daß man das ganze Jahr friſche pfluͤken kann; über die Kultur und die Spielarten der Artiſchokke; Beſchreibung mehrerer Arten von Hoya (dem jezigen Gattungsnamen von Asclepias carnosa L. und verwandten Arten); Bemerkungen uͤber Akklimatiſirung der Pflanzen zu Biel in Oſt⸗Lothian; über die Kultur der Sellerie; Bericht uͤber die neuen Pflanzen des Gartens der Geſellſchaft; Beſchreibung einer Schuzvorrichtung fuͤr Spaliere und eines vorzuͤglichen Lohbeetes; uͤber die Erdbeeren, Sellerie und Himbeerenzucht; Me— thode zur Vertreibung der Regenwürmer, zur Frucht— barmachung der Birnbaͤume und eßbaren Paſſifloren, zur Aufbewahrung der Korinthentrauben am Stokez uͤber die im Garten der Geſellſchaft veranſtalteten meteorlogiſchen Beobachtungen; uͤber die Bepflan— zung der feuchten aufgeſchwemmten Landſtriche mit Baͤumen, uͤber die Zucht der Gartenmelde, der Dahlien, der Kamellien und Melonen im Freien. Ferner der erſt kuͤrzlich nach Eugland gekommenen chineſiſchen Kirſche, der Zirbelnuß, des Spargels, und des Gartenrhabarbers; 5 neue aus Amerika erhaltene Birnſorten; Nachrichten von großen Heken und Baͤumen der Stechpalme; endlich eine neue Vorrichtung, Treibhaͤuſer mit heißem durch Roͤhren laufendem Waſſer zu helzen, welche viel vortheilhaf— ter und wohlfeiler als die Dampfheizung iſt. Außer dieſem findet ſich im ıren Hefte eine An— zeige des reichhaltigen, von dem unſterblichen Gaͤrt— ner Thouin, Vorſtande des Pariſer-Pflanzen— Gartens, hinterlaſſenem Werke: Ueber die Kul— tur und die Naturaliſation der Gewaͤchſe. Paris 1828, 5 Bd. mit 65 Tafelu in 4to fo wie von Noisette’s Handbuch der Gartenkunſt, aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſezt von Sigwart; zus lezt noch Nachrichten von den in Frankreich gemach— ten Verſuchen zur Einführung der vitis rifera des Alten, einer Weinrebe, welche jaͤhrlich 5 Ernten bringt; fo wie von der in Mantua aus Hibiscus roseus bereiteten Leinwand. Im 2ten Hefte findet ſich vorzüglich der Inhalt der neueſten Hefte der von dem Sekretaͤr der Linnee'— ſchen Geſellſchaft in Paris herausgegebenen Bib— liothek für den Landeigenthuͤmer, welche eine wiſſenſchaftliche und faßliche Unterweiſung des Landmanns bezwekt. Es finden ſich darin unter andern: Nachrichten uͤber die Kultur der Spargel, des engliſchen Weizens, von Panicum Moha, fo wie der Huͤlſenfruͤchte im Allgemeinen; uͤber das Pfropfen des Weinſtoks, den beſten Zeitpunkt zur E. mn (ar EEE Hua ex —ͤ— —e— ——E—ä . — — ————— en mama em apa cn, Im zuerſt nur in elner nicht medlzinſſchen, und daher von Aerzten wenig geleſenen Zeitſchrift (der Flora zu Mün⸗ chen) bekannt gemacht wurde, und well man viele Mit- tel ihrer Unzuverlaßlgkett wegen eben fo geſchwind ver— gißt, als man fir durchllest. ad. 2. Größer mag die Zahl der Gläubigen ſeyn, weil der Grund, worauf die Wirkſamkeft desfelben be— ruhet, nemlich die Polarität der äußern Haut mit den fanern Organen, und das in dem Eſſig vorherſchende Orden ſchon eine guͤnſtige Meinung für dasſelbe elnfloͤſſeu. ad. 5. Den Zwelfeladen aber mache ich hiemlt fol: gendes Anerbieten: 1 Jahr lang nach dem Datum der Pybllkatkon die- ſes Aufſazes bin ich bereit, in irgend einem großen Spitale Europa's (die Turkei ausgenommen) den Vor: thell dleſer Behandlungswelſe lim Belfeyn von mehrern geuͤbten Aerzten an Kranken zu bewelſen, und im Falle ich dies zu le'ſten nicht vermochte, alle durch meine Relſe uod meinen Aufenthalt verurſachte Koſten ſelbſt zu tragen. 262 Befchneidungderfelben, und eine neue Benuzung von deſſen Ranken; ferner eine neue Art zu pfropfen, uͤber das Stroh zu Huͤten u. ſ. w. Das neueſte Heft des von Loudon in London herausgegebenen Garten-Magazins enthaͤlt, nebſt mannigfal⸗ tigen Nachrichten von Gaͤrten in Europa und Amerika, beſonders Angaben zur Zucht der weis ßen Fichte, der lombardiſchen und kanadiſchen Pappeln, der Nelken, der Lobelia fulgens, der Yucca filamentosa und Veratrum nigrum; ferner uͤber die Vertreibung der Bodenmeiſen und der auf den Amaryllis-Arten vorkommenden meh— ligen Wanze; Beſchreibungen eines tragbaren Re— benz und eines Gurken- und Melonen-Hauſes; Anleitung zum Zeichnen und Beſchreiben der Fruͤchte; Bemerkungen über das Kraͤuſeln der Erdaͤpfel, die Spargelzucht mittels Bewaͤſſerung, über das ſchwie— rige Reifen der Treibhaustrauben, das Abwaͤrts— ziehen der Reben an Kraͤften; eine Methode, die feuchte Luft aus den Miſtbeeten zu vertreiben, endlich die Einrichtung einer Reisplantage in Suͤdkarolina. Nach dieſen folgen noch aus verſchiedenen Zeit— Schriften Mittheilungen uͤber die Zucht der Olive in der Krimm, welche auch für Deutſchland Anwen— dung findet; über die in Indien wachſenden Lakbaͤu— me; über die in Frankreich neu entdekte Latros-Pfir⸗ ſche mit haͤngenden Zweigen; uͤber die Saſſafras— Rinde und das Kampferholz, die Fortpflanzung des Muskatnußbaumes, und eine neue Methode, die Feigen zur Fruͤhreife zu bringen. Ferner Anzeigen verſchiedener Schriften, beſonders uͤber die Zucht des Maulbeerbaumes, endlich die von einem amerikani— ſchen Laudmann beſtimmten Saatzeiten der verſchie— denen Fruͤchte, nicht nach dem Kalender, ſondern nach den gleichzeitigen Erfcheinungen in der thieriſchen Welt ſowohl, als in der vegetabiliſchen. Das ste und ate Heft der Literaturblaͤtter, wel— che zuſammen erſchienen find, enthalten für uns außer den intereffanten Nachrichten über den Pflanzenſchmuk v. Neu⸗Suͤd⸗Wallis, Teneriffa, Madagaskar, Sennär der Oaſe von Siwa, der Alpen von Bresciam, der Sufel Meleda; über die Kulturpflanzen von Was— hington, und den außerordentlich uͤppigen Gartenflor der Inſel Guernſey. Zunäaͤchſt 2 wichtige Abhand⸗ lungen, die eine vom Hofgaͤrtner Seits in Muͤn— chen, uͤber die Anzucht der Farrenkraͤuter aus Samen u. ſ. w., die andere von dem beruͤhmten Sauseure in Genf, uͤber den Einfluß des Austroknens auf das Keimen naͤhrender Samen, welche keines fernern Auszugs fähig ſind. Ferner Anzeigen von le bon Jardinier für 4828, von dem uten Hefte des Journal des Jardins, des Werkes von Klynton in Genf über die Theorie des Landbaues, einer engliſchen Taſchen-Encyclopaͤdie, über Gar: ten und andern Merkwuͤrdigkeiten und Guss o- ne’s Schrift über den chineſiſchen trokenen Reis. Dann folgen Nachrichten aus verſchiedenen auslaͤndiſchen Jonrnalen, uͤber die Feigenzucht im offenen Lande, die Vermehrung der Apfelbaͤume durch Ableger, uͤber den chineſiſchen Weizen, den Gypsduͤnger fuͤr Huͤlſenfruͤchte, über eine neue Frucht aus Braſilien, die officinelle Anwendung der Rinde des Tulpenbaumes, die Erhaltung der Herbarien u. ſ. w. Den Schluß machen die Verhandlungen und Preisaufgaben der verſchiedenen gelehrten Geſell— ſchaften, in ſoweit ſie das Feld der Zeitſchrift betref— fen; namentlich der Gartenbau = Gefellfchaften zu London, Berlin und Paris (wobei die glänzende erfte General-Verſammlung der leztern zu Paris beſchrie— ben wird), der Akademie der Georgophilen in Flo— renz, der Landbau-Geſellſchaften von Frankreich und vom Dep. de 1 Eure, der Agrikulturklaſſe der Ge APA TE —ͤ — ———— . — — — — — ad. 4. Den Vecächrern ſage lch, daß fie nur Ber: ſuche michen dürfen, um Bewanderer desſelben zu wer— den. Sie werden Krankheiten treffen, welche ſie ohne dieſes Mittel weder heben, noch erleichtern koͤnnen. — Gehaßt mag dieſes Mittel wegen verſchiedeser Beweg⸗ Gründe werden. Die verzelhlichſten unter denſelben werden aber wohl ole Shmälerang des ärztlichen Ee⸗ werbes, und dle zu beſorgende Herabſtufung der aͤrzt⸗ lichen Kanſt feya. — Den dadarch l Erwerbe Be⸗ ſchränkbiren kaan ich nichts Troſtlises ſagen, ausge⸗ nommen, daß, wle fie ſelbſt wiſſen, die Vorſehung bis: wellen ſchon auf dieſer Erde den Tugendhaften lohnt, wean die Menſchen nicht lohnen. Die arztlicde Kun aber bedarf, um auf ihrer erhabenen Würde zu blei⸗ ben, nicht des erbörmitihen Kntffes, ein zwar fehr aus⸗ gebreitet nuͤzliches, aber oft nicht alleinig genuͤgendes Heilmit'el durch Achſelzukes, dur o elne vornehmthuende Jgnorlrang oder Lächerlichmachung desſelben zu ent⸗ werthen. So ſpricht Here Dr. Höͤrberger. Wir überlafen es nun der Zeit, die Standhaftig⸗ keit dieier Entdetung zu erproben, und wänſchen kur, daß das darüber handelnde Werkchen, welches aut a0 kr. 265 ſellſchaft der Kuͤnſte zu Genf, endlich der Land- und Gartenbaugeſellſchaften zu Calcutta in Oſt-Indien und Neu⸗Suͤd⸗Wallis in Neu-Holland. Wir muͤſſen dieſem, ohne Zweifel nicht ohne be; deutenden Aufwand und mit Hilfe vieler Verbindun⸗ gen begonnenen Unternehmen gluͤklichen Fortgang wuͤnſchen, und koͤnnen auch unſern Leſern die Nach: richt mittheilen, daß juſt fuͤr den Theil der ange— wandten Botanik, den Land- und Gartenbau, noch eine Ausdehnung der Hefte Statt finden ſoll, ſo wie es der zunehmende Abſaz derſelben geſtatten wird. Anweiſung, Traubenmuß zu bereiten. Man bricht die Trauben bei trokenem Wetter und bewahret fie einige Tage auf, damit ſie muͤrbe werden. Dann druͤkt man dieſe Trauben zwiſchen den Haͤnden, nimmt die Kaͤmme weg, ſezt die Beeren übers Feuer, läßt fie gelinde kochen, ſchaͤu— met ſie dabei ſorgfaͤltig ab, nimmt, ſo viel man kann, die Kerne weg, rührt immer mit einem Spas tel oder einem Stoke um, und vermindert das Feuer, fo wie das Traubenmuß ſich verdikt. Wenn es ſo weit eingekocht iſt, daß noch der dritte Theil uͤbrig iſt, ſo laͤßt man es durch ein Seihetuch oder grobe Lein— wand laufen, und druͤket die Schalen aus, ſezet dann das Traubenmuß wieder uͤbers Feuer, und kocht es unter beſtaͤndigem Umruͤhren gar. Die Töpfe, in welche man es gießt, läßt man bis zum folgenden Tage zugedekt. Gute Eſſiggurken- Bereitung. Man waͤhle kleine gruͤne Gurken ſo unbeſchaͤdigt als moͤglich, laͤßt ſie in einer Miſchung von Waſſer und Bier liegen, bis ſie gelb werden, und wendet fie zweimal täglich um; ſenſt wuͤrden ſie weſch. Wenn ſie gelb ſind, nimmt man ſie aus dem Waſſer und bedeket fie mit einer Menge Weinblaͤtter; ſezt das Waſſer zum Feuer; gießt es, wenn es ſiedet, uͤber die Gurken; wiederholt dieſes Verfahren vier oder fünf Mal, bis fie ſchoͤn grün werden; legt viele Weinblaͤtter daruͤber, und bedekt das Gefaͤß mit ei— nem leinenen Tuche und einer Platte, um das Ver— duͤnſten zu verhindern und ſie viel eher gruͤn werden zu laſſen; man laͤßt ſie alsdann auf einem Siebe abtropfen und bereitet folgende Marinade: Man nimmt zu zwei Kannen weißem Eſſig, eine halbe Unze Mus katbluͤte, zwölf Stuͤk Gewuͤrznelken, eine Unze zerſchnittenen Ingwer, eine Unze ſchwarzen Pfeffer und eine Handvoll Salz. Alles dieſes zu— ſammen laͤßt man fuͤnf Minuten lang kochen; gießt es ſiedend über die Gurken; laͤßt fie ſich abkuͤhlen und bedekt ſie mit einem Blatte Pergament. Man kann ſie, ſobald man will, genießen. Auch mit Biereſſig oder deſtillirtem Eſſig, zu dem man vier Knoblauch— oder Schalottenzehen thut, kann man ſie mariniren. Ameiſen zu vertreiben. Ein einfaches Mittel die Ameiſen aus Miſtbee— ten und Gaͤrten zu vertreiben, iſt das, wenn man Waſſer, in welchem todte Fiſche einige Zeit geſtanden, an die Stellen gießt, an welchen ſich die Ameiſen aufhalten. Ich habe in dieſem Sommer dieſes Mittel mit dem beſten Erfolg angewendet. Fr. K. Das beſte Mittel gegen alles Ungeziefer It — — das Toͤdten! Redaktion. koſtet, ſich bald allgemein verbreiten möge; well hierin endlich vollſtändig abgehandelt tft, was früber iu öffent⸗ ligen Blättern nur aus vereinzelnten Nechrlchten kund ward. Solche Aufſäze wurden be orders in Epanien mit boͤchſtem Intereſſe aufgenommen, zu Barcelona unter dem 11. Jult in das dortige Tegblatt, zu Cadix eber in ein medizinſſch⸗chlrurgiſches Journal eingerüft, und beſonders von Barcellona aus auf den Belrath des dor— tigen k. k. großberzogllch toskanſſchen Generalkonſuls von Plattner durch die dortigen Herrn Martorell Pla et Com pagnie in mehrere Seeſlädte Spanlent, fo wie nach mehrern ſpar chen PVefizungen in Amerika über: ſendet. — Die Cſſigwaſchungen wurden ſodann zu Des racruz im mexitaniſchen Meerbuſen on 22 am gelben Fieber erkrankten, wovon einige das Erbrechen ſchon feit 5 Tagen hatten, mit fo gutem Erfolge angewandt, daß alle eine volltemmene Gefunthrit dadurch erlang— ten, welcher Erfolg darauf in dem newlſchen Barcelo— na’fden Togblatt durc die nemliden Herrn Martorell Pla et Compagnie, welche in Verocruz eln Handlungs— Haus haben, bekannt gemacht wurde, — — Nuͤzliche vinterhaltungs⸗ Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Anfrage uͤber den Gebrauch elner Schwamma rt.) Eine Beobachtung, die ich vor Kur- zem machte, und wozu mir etn alter hier lebender Bauer die Veranlaſſuſg gab, erlaube ich mir, den verehrten Leſern diefer Bläcter mitzutheklen. Es wächſt in un⸗ fern Wäldern an den Lerchbäumen, doch immer nur an den altern, eine Gattung Schwämme (Agarienm) doch ſelten, aber ſehr geſucht. Die Farbe iſt ſchmuzig weiß, der Stengel unproporztonirt dit, die Form unregelmaͤ⸗ ßig, Geruch weng; die Wirkung: Magenkrampf, Grim⸗ men, Colik, angenbliklich zu ſilllen, wenn er, mit einer Feile gerieben oder geſtoſſen, zwei Kaffee⸗Loͤffel voll im Waſſer genommen wird. Ich ſelbſt that dies bei Men- ſchen und Vleh, und alle bisher gemachten Verſuche gelangen: naturlich gab ich dem Vieh eine größere Dosis. Ein Stuͤlchen gekaut, laßt auf der Zunge ein leich⸗ tes Brennen, und einen falpeteratigen Geruch im Munde zurük. Doch iſt eln großer Usterſchled zwiſchen jenem, der au der Sonnenteite des Baumes waͤchst und dem Regen ausgeſezt ifi, und jenem, der ka einer Spalte des Baumes fist, wo weder Regen noch Sonne zukoͤmmt; dieſer macht die geſagte Wirkung, jener aber taugt gar nichts. Welch eine Wohlthat für den Lindmann, befon- ders in unſern Gegenden, wo wegen naßer, bereifter, oder gefrorner Fütterung die Celik bei den Viehe im Fruh⸗ und Spaͤt Jahre fo häufig vorkommt, wenn man befagten Schwamme durch genauere Unterſuchung feiner Beſtandtheile, oder durch chemiſche Auflöfung mehr wuͤr⸗ digen wollte, was um fo leiter erfolgen koͤnnte, da viele Leſer dleſer Blätter Aerzte find, und uns durch die Redaktion leicht zu wiſſen machen konnen, ob an andern Orten auch ſchon eine aͤhnliche Erfahrung ge— macht wurde? Lengmoos, bel Botzen. Mitg ohann Mayr, d der prakt. Gartenbau: Geſellſwaft. Anzeige für Blumiſten. In der veuen Gunter ſchen Buchhandlung fa Glogau und Life iſt erſchtenen, und durch Friedrich Puſtet in Paßau und Regensburg zu beziehen: Das Ganze des Levkojen-Anbaues oder uͤber dke Kultur und Pflege der Sommer- und Winter⸗ Levkojen, mit vorzüglicher Hinſicht auf die Erziehung des Samens, daß derſelbe die meiſten gefüllten Stöfe erzeugt; auf vieljährige Erfahrang und eigene Verſuche gegründet, von 2 F. Eichſtaͤd t, Kunftgärtner zu Mallmitz, und Mitglled des Vereins zur Befoͤrderung des Gartenbaues in den preu— ßiſchen Staaten zu Berlin. e. geh. 7 Sgr. 6 pf. oder 6 g Gr. oder 22 kr. rhein. J lie Obwohl ſchon früher einige Schriften über denſel⸗ ben Gegenſtand erſchlenen find, fo haben fie doch den gehegten Erwartungen keineswegs entſprochen; um ſo willkommener muß daher jedem Freunde dleſer ſchoͤnen und bellebten Blume eine Aulektung ſeyn, welche ihre Kultur und Pflege, fo wie die Kunſt, gefuͤllte Blüten zu erztelen, gründlich behandelt. Wir koͤnnen dieſe Schrift um fo mehr empfehlen, da fie aus der Feder eines praftifhen Kunſtgärtners gefloffen iſt, der ſchon durch mehrere Auffäge in Zeltſchriften rühmlichſt be⸗ kannt iſt. Alle darin aufgeſtellten Grandſäze find ſaͤmmt⸗ lich auf vieljaͤhrige Erfahrung gegründet, und werden gewiß die gewünſchten Reſultate herbeiführen. Außerdem findet man in diefem Büchlein noch elne Anweiſung zum Andau der Oſterluzet, eines Rankenge— wächſes, welches zur Bekleidung von Mauern, Lauben 7c. vorzüglich ſich eignet. Kurze und gründliche Anwelſung zur Kultur der bellebteſten Zwiebel ⸗ Ge wach ſe zum Zimmer⸗ und Gartenflor für angeheade Blumenfreunde, von C. H. Kleemann, Fuͤrſtl. Carolgiher Hofzärtuer und wirkliches Mitglied des Garten-Vereins in den koͤnkgl preuß. Staaten. 8. geh. 10 Sgr. oder 8 gGr. oder 36 kr. Die Aufforderung mehrerer Blumenfreunde, und die oft gemadte Bemerkung, daß fo viele Blumenfreunde in der richtigen Behandlung der Blumen wesbein feh⸗ len, und ſich dedurs das Vergnügen an einer ſchögen Flor ſelbſt verektels, haben den Herrn Verfaſſer ver: aulaßt, ſeine Erfahrungen über dleſen Gegenſtand zu veröffentlihen. Die Behandlungsart iſt hlerin ganz ausführlich angegeben, da dies Buch vorzüglich für au gehende Blumenfreunde beſtimmt iſt. f — Drukfehler⸗ Berichtigung. Ja der Numer 25 der Gartenzeltung h. J. kom- men in der Beſchreſbung des Gartens und der Schloß— Anlagen zu Torony folgende Drukfehler vor: Seite 195, Spelte 2, Zelle 9 von oben, ſtatt Berzeocze lies Berzeneze, Zelle 27 von oben, ftatt Gärten lies Güter. Selte 194, Spalte 2, Zeile ı von oben, ſtart einer ſchbaen Altan, und ob der ſelben lies einem ſchoͤ— nen Altan, und ob demſelben. Seite 195, Spalte 2, lezte Zelle unten in der Note, ſtatt Parrififate Lies * Selte 196, Spalte 2 von oben, flatt 8), es 9). r r TE In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßan. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganziährige Preis fft In ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portoftel.— Allgemeine deutſche Garten Zb enten g. Herausgegeden von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Ja hrgang. No. 34. 24. August 1829. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Neue Gartenanlage in der Dom-Probſtel zu Agram in Croatſen. — Die Erdäpfel, oder die knollentragende Sonnenblume. (Hellianthus tuberosus.) — Ueber die Me: thode, die Rhabarber in Toͤpfen zu treiben. — Gute Methode, Blumen zu troknen. — Warnung ic. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Wohlgeborn, Herr L. Rod iter, Juſtlz⸗Kanz⸗ lei⸗Direktor zu Meppen im Fuͤrſtenthum Osnabruͤk. — Stephan von Stand, k. k. Haupt⸗Zollamts⸗Con⸗ trollor in Chwalowice in Galljien Reszower- Kreiſes. — Joſeph Reiß, Dberlieutenant vom Kalſer Don Pedro sten Jnfanterte Regiment in Przemisl in Galizien. — Moͤllbauſer, k. preuß. Lieutenant in Bona. — Anton Oll vo, abſolvirter Jurkſt, Grundelgenthuͤ— mer und Mitglied der k. k. Landwirthſchaftsgeſell⸗ ſchaft zu Goͤrz im öfterr. Kuͤſtenlaude in Soͤrz. — V. H. Wunderloh, Gärtner und Aufſeher des Begraͤbnißplazes in Flensburg, Herzogthum Schleswig. Neue Gartenanlage in der Dom-Prob⸗ ſtei zu Agram in Croatien. Ut enim de pietore, sculptore, fictore, nisi artifex judicare; ita, nisi sapiens, non potest perspicere sapientem. Plinius. — Seine Excellenz der Hochwuͤrdigſte Herr Rofonens fer Biſchof, Agramer Groß-Probſt und Prior Au- ranae, Sr. k. k. apoſtoliſchen Majeſtaͤt geheimen Rathes, und koͤniglicher Banal-Locumtenent Alex— ander v. Alagovich, nach feinen aͤſthetiſchen Ge— ſchmake immer gern Neues, Schoͤnes und Herr— liches ſchaffend, erfaßte gleich beim Antritt und Ue— bernahme der Probſtei vor ſieben Jahren die ſchoͤne Idee, auch in dem großen Probſtei-Hofe (der une: ben und ziemlich oͤde war) Produkte ſchoͤner Kultur zu geſtalten. Idee, Entſchluß und thaͤtiges Unter— nehmen war Eines; und die Ausfuͤhrung ward allmaͤhlig fortſchreitend vollzogen. Hochderſelbe hat demnach den andern Theil des Hofes in engliſche und gemiſchte Zier-Garten-Partien umgelegt. Die Probſtei ſteht mit ihren Nebengebaͤuden im Hinter— Grunde des Hofes. Das rechte Einfahrt-Thor, und den hintern Hofraum fuͤr die Zu- und Abfahr— ten, und fuͤr die Bequemlichkeit des Hauſes frei ge— laſſen, bildet der vordere Hoftheil die anmuthigen I TE a GGG ˙n ñ y ⅛ “NmAmYmYNYNYNNNm n u rn an Nachrichten aus Frauendor f. Feillbiet eus auserleſener Blumen- Zwiebeln. Der Frauendorfer Blumenzwiebel⸗Flor gewann ſich auch im heurigen Jahre wieder die allgemeine Bewun— derung. Wir können einen bedeutenden Vorrath davon abermal abgeben, und beziehen uns hierüber auf unſere dtesfallfigen Nachrichten in dieſen Blättern 1822 Selte 209— 215, dann 4829 S. 201226. (In den Regiſtern beider Jahrgaͤnge weifet der Artikel Blumenzwie⸗ 80 noch ſonſt manche Notiz über unſere Sammlung nach. Die Liebhaberei für Blumenzwiebeln nimmt unter allen Ständen fih'bar wieder zu, obwobl es unmoͤglich iſt, daß fie ſichH je wieder auf die Stufe erhebt, worauf fie früher geſtanden. Nachrichten aus jener Zelt ſchel⸗ nen jezt faft unglaublich. Wir erlauben uns, nur blos (34) 266 Anlagen. In der Gaffenfronte macht, zwiſchen den zwei hohen Gitterthoren, deren hohe Saͤulen mit Vaſen geziert, eine ſymmetriſche Reihe von zehn mit Vaſen und Figuren geſchmuͤkten Saͤulen, und fo vielen dazwiſchen geſpreugten Bogen, die Eins friedung. Zwiſchen den Saͤulen laufen unter dem Bogen breit geoͤffnete Staketen fort, welche von auſſen her die volle Ueberſicht der Anlagen gewaͤh— ren. Die mittlere Saͤule enthaͤlt das Wappen der Probſtei, mit folgender Inſchrift: Curia Praepositurae Zagrabiensis. Jeder Voruͤbergehende, oder von auffen Ver: weilende, ſieht die freundlichen Anlagen bequem und ganz; ſieht und freuet, ergoͤzet und erquikt ſich an dem Schoͤnen, das die kunſtreiche Hand auch fuͤr ihn freigebig ſchuf. So theilt der Edle Luſt und Erquikung auch Andern wohlwollend mit, indem er ſie fuͤr ſich bereitet, und freuet ſich der Theilnahme und des Genuſſes Anderer. Innerhalb des zur Ein- und Ausfahrt beſtimm— ten Thores laͤuft eine Staketenwand, und an der— ſelben eine Reihe ſchoͤner Robinien Viscosa, mit dazwiſchen ſtehenden hochſtaͤmmigen Roſenbaͤumen, die uͤberaus ſchoͤn ſind, fort, und umſchließt von dieſer Seite ſo die Anlagen. Dieſe Baͤumenreihe faſſet unten an der Erde eine Spalier von ſchoͤnen Proͤbſtlingen und Chryſanthemen ein. Am Ende dieſer Staketen-Einfaſſung und Robinien, iſt der Eingang in dieſen Hofgarten. Links deſſelben, an des Hauſes Seitenmauer, ſind Pfirſchen-Trillagen, und dieſe unten mit Blumen- Rabatten und einer Roſen⸗ Spalier eingefaßt. Ein ſehr hoher Rhus stivinum ſtehet einzeln da. Unfern deſſelben ein großer Aprikoſenbaum edelſter Art, einzeln ſtehend. Zwiſchen beiden ein Ruheſiz. Nun folgt das vis à vis von jener vorbeſchriebenen Staketenwand und Robinien-Einfaſſung, die links bis zum vordern zweiten Hauptthore fortlaufende hohe Hofmauer: dieſe iſt mit den ſchönſten Feigen-Trillagen uͤberdekt; ihre gereiften Fruͤchte, in Menge, wetteifern mit den Feigen der ſuͤdlichen Himmelsſtriche. Nun find wir an der Gaſſenfronte, an der mit zehn Bogen geſpreugten Staketen-Mauer zwiſchen dem beider— ſeitigen hohen Einfahrt-Thoren. Hier in Mitte lacht uns eine überaus ſchoͤne Blumengruppe freund: lich entgegen. Nun haben wir die ganze Peripherie dieſes Hofgarteus umgangen; und nun wollen wir den Juhalt, die durch wellenfoͤrmige Linien und reinliche Wege getheilten, tbeils abgeſonderten, theils in einander verſchlungenen Partien ganz kurz andeu— ten, und hiezu die numeriſche Ordnung wählen, - 1) Ein runder Ruheplaz mit niedlichen Baͤnken und Kanapees unter einem großen, ſeine diken, ſtark belaubten Aeſte weit ausbreitenden wilden Ka— ſtanienbaum. Hier in erquikender Kuͤhle, in dieſem ruhigen Schattenſize, wo kaum ein Son— nenſtrahl die dunkelgruͤnen uͤber einander geſchich— teten Baumblaͤtter durchdringt, hier ſizt man ſo wohl im traulichen Gefpräche, hier iſt's fo ange— nehm, in ſtaͤrkender Morgenluft ein Fruͤhſtuͤk einzunehmen. 2) Die laͤnglich- ovale Steingruppe um die eine Haͤlfte dieſes Ruheplazes. 5) Die exotiſche Gehoͤlz-Partie hinter dieſer Stein- Gruppe, welche die Kühle und Annehmlichkeit des vorbeſchriebenen Ruheplazes erhoͤhet; man bemerket darunter Gleditschien, Hibiscus, Amorpha fruticosa, Viburnum, Robinien, Lonicera, Bignonia catalpa, Philadelphus coronaria u. m. a. 4) Vor dem Ruheplaze des großen Kaſtanienbau— mes breitet ſich eine Wieſe — oder ein Raſenplaz F — — ͤ— . —— —— — —— — — die ſchwärmeriſche Begeiſterung für die Tulpe zu er⸗ wähnen, weide im 16ten Jahrhunderte aus der Tuͤr⸗ kei nach Europa kam, und als das allgemein ange⸗ ftaunte Wunder der Zeit fat ganz Holland halb naͤr⸗ riſch gemacht hat. Als fie in den Niederlanden bekaunt wurde, bewirkte fie elne wahre Wuth unter den Blumiften, und eine relche Geld- und Handelsquelle der Spekulanten, beſon⸗ ders in den Städten Amſterdam, Utrecht, Harlem und andern, am Staͤrkſten in den Jahren 1654 bis 1658, wo man den Handel nach dem Gewicht der Zwlebeln ganz kaufmänniſch ſaloß. Vlerhundert Aß von der Tulpenzwlebel, genannt Admiral Lifken koſtete 4400 Gulden, 410 Aß von der Tulpenzwiebel, genannt der Vicekönig sooo, und 200 Aß von semper Augustus 5500 Gulden. Der semper Augustus war weiß, lakrothe Flammen ftiegen aus blauem Grunde bis zu den Spk⸗ zen des Kelces. Im Jabre 1657 gab es von dieſer Tulpengattung in ganz Holland nur noch zwei Exem⸗ plare. Die Stadtregtſter von Altmar bezeugen, daß im Jahre 1657 120 Tulpenzwiebeln zum Nuzen des 267 — aus; uͤber ſelbe die Anſicht des niedlichen Weingaͤrtchens. Die Wieſe iſt an einem Ende mit verſchiedenen Blumenzwiebeln, am andern mit perennirenden Pflanzen, und in Mitte mit ei— nem ſchoͤnen hochſtaͤmmigenRoſenbaum geſchmuͤkt. 5) Das herrlich angelegte, erhabene Weingaͤrtchen, mit ausgewaͤhlten edelſten Rebenſorten bepflanzt, ſchoͤn kultivirt, reinlich gehalten, ſchoͤne, ſchmak— hafte Trauben ſchon ſeit mehreren Jahren gebend. 6) Oben auf dem Weingarten ein anmuthiger Rus heſiz, zu welchem von zwei Seiten niedliche Wege hinauf fuͤhren. Von da die angenehme Ueber— ſicht der ganzen Hofanlage. 2) Hinter dem Weingarten ragt ein Waͤldchen von unſern heimiſchen Nadel- und Laubhölzern ber: vor, darunter befinden ſich mehrere Pinus-Species, die Birke u. m. a., denen auch einige der ſeltenen exotiſchen Baͤume und Straͤucher beigemiſcht ſind. 8) Im Vordergrunde des Weingartens ein kleines Rondel mit einem ſchoͤnen Rosmarinſtok, Senecio elegans. 8 9) Anſtoſſend, und unten verbunden mit dem Wein— Garten, eine Blumengruppe. 10) Rechts des Weingartens ein kleines, artiges Rondelchen mit Blumen. s 11) In Mitte des Hofgartens eine kuͤnſtliche, zir— kelrunde, trokene Vertiefung. 12) Um dieſe Rundgrube ein doppeltes ſchnekenfoͤr— miges Gewinde von Blumen⸗Rabatten, und mit Proͤbſtlingen eingefaßt. 15) Anftoffend, und mit voriger ſchnekenfoͤrmigen Partie mit verbunden, ein ſchoͤner Raſenplaz mit einer ſehr nidlichen Blumengruppe. 14) Ein abgeſondertes Rondel von ſchoͤnen Blumen: Geuppen. 15) Ein großes Rondel, ganz mit Pröbftlingen an: gepflanzt, und umguͤrtet mit Rabatten von vers ſchiedenen perennirenden Pflanzen, Sommer— Gewaͤchſen und Blumen. 16) Lieblich anzuſchauen, ein größeres exotiſches Waͤldchen, worunter Bignonia catalpa, Ro— binia viscosa, Viburnum, Jasminum , Amorpha fruticosa, u. m. a. Baum- und Strauchgattungen in mehreren Exemplaren bes findlich. 17) Eine runde Wieſe, in Mitte derſelben eine ſchoͤne Robinia inermis ſtehend. 18) Die erft benannte Wieſe von einer Seite halb: mondfoͤrmig mit einem kleinen Waͤldchen von exotiſchen Sträuchern umgeben; dazwiſchen pe— rennirende Pflanzen und Blumen ſich befinden. 19) Eine ovale Wieſe, in Mitte derſelben ein großer Aprikoſenbaum der edelſten Art. 20) An einem Ende erſtbenannter Wieſe eine Roſen— Gruppe. 21) Am andern Ende dieſer Wieſe ein Rondel von Hortenſien, Leander, und mit Ranunkeln ein— gefaßt. 22) Ein ovales Feld, mit Erdbeeren angepflanzt, und dazwiſchen mit Pfirſchen- und Birnbaͤumen mehrerer der edelſten Sorten beſezt. In der ganzen Anlage dieſes Hofgartens iſt die runde und ovale Form bei den Partien vorherr— ſchend; und die Wellenlinien und Verſchlingungen der Verbindungswege geftalten das Ganze zu einer ſehr artigen Anlage; und die muſtervolle Ordnung und Reinlichket erhebt dieſe Anlage zu einem ſehr ange— nehmen Aufenthalt. Die Wieſen und Raſenplaͤze wer— den 5 und 6 Mal im Jahre abgemaͤhet, und die Graͤſer wachſen um ſo ſchneller und uͤppiger wieder auf. Dieß iſt die Hofanlage in der Probſtei in Mitte der Capitular-Stadt, dem großen biſchoͤflichen Se— —— — —— — —— — ——— — — —̃ — — — — Wallenhauſet öffentlich für 90,000 Gulden verkauft worden find. Die Harlemer waren auf dleſen Tulpen— Handel fo erplcht, daß fie allgemein damals dle Blumiften genannt wurden; durch dieſe Seuche richteten ſich viele reiche Häufer zu Grunde. Geld, Güter, Hof, Vieh, Geräthſchaften und Kletder wurden für Tulpenzwiebeln in Holland gegeben und verſchrieben. Edelleute, Hand: werker, Stiffer, Bauern, Scornſteinfeger, Knechte, Mägde, Troͤdelweiber ıc., Alle waren von gleicher Sucht befallen. Es gab Tulpenbeete, die 15,000 b!8 20,000 Franken werth waren, und einzelne Zwlebel, die man auf 300 Loufsd'or und darüber hielt. Im Jahre 4637 wurde eine Tulpen ſammlung für 9000 Pfund Sterlinge verkauft. Für ein Tulpenbeet wurde eln jahrlicer Mlethzius von 1500 Pfund Sterlingen auf 7 Jahre geboten, wobei der Mieths mann ſich nur den jaͤhrlichen Ertrag ausbedingte. Ein Blumift gewann in vier Mo: naten 6000 Pfund Sterlinge durch feinen Tulpenhau— del, und man hat berechnet, daß eine Stadt in Hol⸗ land innerhalb drei Jahren drei Mlllionen Pfund Sterlinge durch den Tulpen handel gewonnen habe. Anfangs gewann Jeder, und Viele kamen . (54*) 268 minarium gegenüber ; die Anlage eines kunſtſinnigen und kunſtliebenden Herrn, das Werk eines ordnen⸗ den Geiſtes; das Produkt eines fuͤr das Schoͤne und Gute, Reinliche und Anſprechende, für das Aeſt— hetiſche entſchiedenen Praͤlaten, eines Mannes, der feinen ſchoͤnen Geſchmak und fein wohlwollend theil: nehmendes Wirken in HeſperiensLuſtgebilden geborgt zu haben ſcheint! Jeder ſieht die Anlage gern, Keiner geht gleichgiltig voruͤber, Jeden ſpricht ſie freundlich, zieht lokend ihn an, mit behaglicher Luſt verweilt man darin, ſie entzuͤkt den fuͤhlenden Freund des Schoͤnen! Und — ſolche Muſter-Anlagen ſind der Nachahmung wuͤrdige Beiſpiele, dort, wo man des Schönen, Reinlichen und Ordentlichen noch noͤthig hat. Geſchrieben zu Agram im April 1829. Michael v. Kunitsch, k. k. penſ. Prof., Mitglied der prakt. Gartenbau⸗ Geſellſchaft, correſp. Mitgl. des Gartenbau⸗ Vereins zu Berlin, und Ehrenmitglied der Muſikverelne zu Gratz und Varas din. Die Erdaͤpfel, oder die knollentragende Sonnenblume. (Helianthus tuberosus.) 1) Erfindungen find und ſollen die heilſamen Fruͤch⸗ te des menſchlichen Nachdenkens in jedem Felde der Wiſſenſchaft, der Kunſt, des Gewerbes ſeyn. Pflicht aber iſt es auch jedes Freundes des Guten, das Entdekte, Erprobte in Schuz zu nehmen, zu vervollkommnen und hauptſaͤchlich gemeinnuͤziger zu machen. Im Gebiet der Landwirthſchaft iſt es haͤufiger als irgendwo, daß bei Manchen die Vor⸗ liebe fuͤr das Neuere, — gleich wie bei Kleider— trachten, — ungerechter Weiſe das Nuzbare von vorhin vernachlaͤſſigt, in Vergeſſenheit ſtellt. In unſeren Tagen muß Alles wieder hervorgeſucht wer— den, was wahrhaft nuͤzlich iſt, und wenn es noch ſo ſehr aus der Mode gekommen waͤre. Vorzuͤglich muß man darauf denken, vieles und wohlfeiles Futter fuͤr das Vieh zu gewinnen; beſonders in mannigfaltigeren Gattungen zu bauen; da die Witterung, z. B. anhaltende Naͤſſe, große lange Duͤrre, ſtrenge Kälte auf manche Gewaͤchſe fo un— guͤnſtig einwirkt, daß nicht ſelten Mißwachs und ſo Noth für Menſchen und Thiere die traurigen Fol- gen ſind. N 2) Das Schikſal, beinahe ganz vergeſſen zu werden, haben die Erdaͤpfel, die knollen- tragenden Sonnen-Blumen; gewiß aber ganz unverdient. Die Kartoffel, — Preis und Ehre uͤbrigens ihr und Segen ihrem fernern Gedeihen von ganzem Herzen!! — die Kartoffel hat faſt ganz ihre aͤltere Schweſter, die knol— lentragende Sonnenblume, verdraͤngt; kaum wird ihr noch hier und da ein Plaͤzchen vergoͤnnt, hoͤchſtens in einem dunkeln Winkel des Gartens wird ſie geduldet; obgleich ſie fruͤ— her, als die Kartoffel, in Deutſchland war und fuͤrMenſchen und Vieh zur Nahrung verwendet wurde. 5) Braſilien iſt das Mutterland der knollen— tragenden Sonnen-Blume, woher ſie zu uns lange vor den Kartoffeln, — die befannts lich wenig uͤber hundert Jahre bei uns heimiſch, — gekommen und uͤberall in Deutſchland verbreitet ward. Ihres Namens wegen (Erdaͤpfel) wird ſie oft mit der Kartoffel verwechſelt; ſo wie auch wegen der Geſtalt und ihrer ſchoͤnen rothen Farbe ſie der Kartoffel ſehr aͤhnlich iſt. — Ihr Stengel nebſt dem Blatte iſt ganz der gewöhnlichen oder jährigen (Helianthus annuus) gleich; beide ge— hören auch zu einer und derfelben Pflan⸗ zengattung. Sie waͤchst uͤbrigens viel hoͤher, als nach gemachtem Handel, wie die Holläuder ſich ausdruͤ⸗ ken, als die größten Hanſen daher. In allen Staͤd⸗ ten waren Wirthshaͤuſer, welche ſtatt der Boͤrſe dlen⸗ ten, wo Vornehme und Geringe um Blumen handel-⸗ ten, und die Kontrakte mit den größten Freſſereien beftätigten. Sie hatten unter ſich Geſeze, Notarien und Schreber. Ein Kaufmann hatte eine Tulpenzwiebel für 500 Gulden gekauft. Kurz darauf brachte ihm ein Bootsmann fremde Waaren, dem er einen frlſchen Hä- ring nebft einer Kanne Bier reichen ließ. Der Schiffs⸗ mann ſah dle theuere Zwiebel am Fenſter llegen, glaub- te, es ſey eine gemeine, ſchaͤlte und ſpelste fie zu dem Häringe. Dieſer Mißgriff koſtete dem Kaufmann mehr, als wenn er dem General-Staathalter, dem Prinzen von Oranien, elne große Tafel gegeben hätte; der Schlffsmann aber hatte bei al dem koſtbaren Eſſen doch nichts anders, als einen elenden Haring und eine ganz gemein ſamekende Zwiebel zu Leibe genommen. In Antwerpen befuchte ein Blumkſt einen anderen, von dem er gehoͤrt hatte, daß bei ihm eine Tulpe blühte, dle jener allein zu beſizen glaubte. Er fragte um den Preis, der nicht geringer, als zu sooo hollaͤndiſchen 269 — — die Sonnenblume, gewoͤhnlich s Fuß hoch. Im lezten Sommer maſſen mehrere Stengel meiner Erdaͤpfel fogar 15 Fuß. Die Sonnenblume iſt von dem Erdapfel darin unterſchieden, daß ſie a. eln einjaͤhriges Gewaͤchs; b. keine Knollen an der Wurzel anſezt; e. jährlich Blume und Ga: men bringt; der Erdapfel aber aͤußerſt ſelten zur Blüte kommt. Schon weit über 20 Jahre ziehe ich Erdaͤpfel; allein, im lezten Sommer ſah ich die allererſte Blume an den 15 Fuß boben Stengeln. 4) Die Erdaͤpfel haben manche Vorzuͤge vor den Kartoffeln. a. Sie wachſen auf jeder Bodenart; b. in Feldraͤumen, die zu keiner andern Frucht tauglich; e. keine Witterung, weder Naͤſſe, noch die größte Duͤrre ſchadet ihr; d. fie konnen ohne Bedenken den Winter uͤber in der Erde ſteken blei— ben, ohne daß die ſtrengſte Kaͤlte ſie verdirbt. Denn wie oft iſt anhaltender Regen der Kartoffel: Ernte ſo hinderlich; oder, der Winter beginnt ſo fruͤh, daß, — wie ich mehrmal erlebt, — der größte Theil der Kartoffeln im Lande bleiben muß und vom Winterfroſte leidet. Wir brauchen deß— halb nie mit dem Einfammeln der Erdaͤpfel zu eilen, man kann ſie unbeſorgt im Aker laſſen; e. die Erdaͤpfel mißrathen nie und tragen eben fo reich— lich, als die Kartoffeln; f. das Vleh erhaͤlt im Erdapfel ein friſches, ſehr nahrhaftes Futter im Fruͤhlinge, wo die Kartoffeln ꝛc. aufgezehrt, diefe - mit aller Gewalt auswachſen, Runkelruͤben aber, Kohlruͤben ꝛc. faulen. Wie groß iſt oft um dieſe Zeit die Noth, welche der Erdapfel ſo ſehr, ſo ſicher mindert! g. Die Erdaͤpfel ſind keinerlei Verderben ausgeſezt, außer, daß ſie, — wie natuͤrlich, — bei langem Liegen im Keller welken. Man thut daher beſſer, nur immer ſo viele aus der Erde zu nehmen, fo oft es im Winter etwas thauet, bis Ende April, ſo viel man gebrauchen will. h. Die Stengel, welche von felbft in jedem Herbſte abſter⸗ ben, geben, getrofnet und unter Dach gebracht, reichliches Brennmaterial, vertreten wenigſtens die Stelle des Reiſigs, da fie gewöhnlich 2 bis 3 Fin⸗ ger dik, und von bedeutender Länge find. i. Erd⸗ apfel ſollen viel beſſer, als Kartoffeln maͤſten; — ich habe die Probe bis jezt nicht machen koͤnnen, da ich ſie nicht in großer Menge zog, und es einem auch leid that, folche Perlen (ein fo wohlſchmeken— des Gemuͤſe !) den Saͤuen vorzuwerfen. 5. Denn, noch iſt von den Erdaͤpfeln in Wahr— heit zu rühmen, daß fie ſehr wohlſchmekend, und, beſonders mit einer Spargelsauce zubereitet, eine wahre Delikateſſe ſind. Bisher wurden ſie in mei— nem Haushalte als Gemuͤſe geſpeiſt; und, beſon— ders mit gebratenem Fleiſche oder Wurſt genoſſen, erhielten fie eines Jeden Beifall; auch ſtatt Blu: menkohls in Reisſuppe ſind ſie ſehr ſchmakhaft. 6) Vor ungefähr 26 Jahren erhielt ich von ei— nem Gaͤrtner, deſſen Namen mir entfallen, einige Erdaͤpfel und ſeitdem wurden ſie von mir jaͤhrlich, — doch in geringer Quantitaͤt, — geerntet. Recht ſehr bedaure ich, daß ich bisher nicht mehrere Ver— ſuche mit den Erdaͤpfeln angeſtellt, da ſie in jeder Hinſicht ein ſo wohlthaͤtiges Geſchenk fuͤr uns ſind, daß ich nicht fruͤher von ihnen geſprochen! — Vor kurzem wurde ich durch Nachſchlagen in einer landwirthſchaftlichen Zeitſchrift, welche im Jahr 4811 unter dem Titel: Der fleißige und froͤbliche Wirthſchaftsmann erſchien, wo in der 14. Woche ein Aufſaz uͤber die knollentra— gende Sonnenblume ſich befindet, den ich neben eigener Erfahrung hier benuzt habe, auf jenes ſo geruͤhmte Gewaͤchs aufmerkſam gemacht, aufs rr ⁊ le ae = = ea a 2 2 nen nn na ( / Gulden angegeben wurde. Er zeg feine Btieſtaſche heraus, zahlte die verlangte Summe in Papieren, uahm die Zwiebel, warf fie auf den Boden, und zertrat fie. Ein Bürgermelfter verſchaffte einem Blumenfreunde eine einträglide Stelle, und verlangte dafür nidıe, als die Erlaubniß, die Tulpenbeete degfeiben ſehen zu dürfen, wos ihm dleſer auch endlich bewilligte. Zwei Jahre darauf beſuchte dleſer den Burnermelſter, und ſah mit Schreken, daß er ibm ene feltene Tul⸗ penzwlebel entwendet hatte. Entruͤſtet lief er ſoglelch nach Haufe, legte feine Stelle, die jahrlich 2000 Pfd. Sterlinge elsttrg, wieder, verwüfiere feinen kostbaren Sarteu, und lief in die Welt, ohne je wieder ewas von ſich Löten zu laſſen. Ein anderer Liebhaber wäre faft das Opfer feiner Leidenſchaft geworden, well ſelne liebſte Tulpe durch einen Wurmſlich erkrankte, und zu einer gemeinen angartete. Jeder Grad von Ber: falimmerung seiner Tulpe thellte fib auch ihm ſympathetiſch mit, und nur die glütlide Wiederherſtel⸗ lung derſelben bewirkte auch feine Geſundhelt wieder. Ein Engländer fand in einem Garten in Holland ein Paar ſolche Tulpenzwiebel; er hielt fie für nichts fo 270 Neue. — Bei vielen Gärtnern und Gartenliebha— bern habe ich vergebens nach Erdaͤpfeln geforſcht; Niemand kennt ſie. Sehr wuͤnſche ich daher, daß durch dieſe meine Mittheilung Landwirthe, Garten— Freunde und Befoͤrderer des Gemeinwohl aufge— muntert wuͤrden, in ihren Umgebungen Erkundigung nach den Erdaͤpfeln anzuſtellen und die Ergebniſſe in dieſer Zeitung mitzutheilen. 2) Der Aubau der Erdaͤpfel erfordert ſehr wenig Muͤhe. a. Sie werden zur Zeit der Kartoffel— Pflanzung im Garten, auf Feldraͤumen, die ent— fernt, oder eben ſonſt nicht benuzt werden, an Gebaͤuden, — da ſie ſo viel Schatten verurſachen, — an den Seiten der Holzſtaͤtten ꝛc. in Reihen, 12 bis 18 Zoll entfernt, eingelegt; b) fie brauchen nur Einmal behakt zu werden, aber von Un— kraut muͤſſen ſie rein gehalten werden; e. groͤßere werden zur Pflanzung, wie die Kartoffeln, zerſtuͤ— kelt, auch braucht man blos die Schalen zu legen; d. im Herbſte und Fruͤhlinge nimmt man den Zu— wachs weg, und wie viele Jahre kann man denſel— ben Plaz zur Erdaͤpfelpflanzung behalten. Man muß auf den natuͤrlichen Gedanken geleitet werden, daß eine Frucht, welche vernachlaͤſſigt und ganz ohne Pflege ſo reichlich traͤgt, bei zwek— mäßiger Kultur reichlich lohnen wuͤrde. Im Neu— bruch gedeihen Erdaͤpfel ohne den mindeſten Duͤnger. 8) Den Erdaͤpfeln wird zum Vorwurf gemacht: a. daß, wo ſie einmal gepflanzt, ſchwer zu vertil— gen; b. daß ſie eine blaͤhende Eigenſchaft haͤtten. Das Vertilgen aber iſt leicht, wenn man im Som— mer die jungen Triebe ausreißt; das Aufblaͤhen aber beim Rindoieh iſt zu verhuͤten, wenn man, — wie bei allen jungen Gewaͤchſen, z. B. Klee ꝛc. — tie Erdaͤpfel mit Hekſel vermiſcht. gar Bedeutendes, gab ſich aber doch die Mühe, fir einzuftefen, um natur- hiſtoriſche Beobachtungen mit derſelben vorzunehmen; er wurde aber als eln Dieb verklagt, und mußte ungeheuere Seim nen beigolen, um mit heiler Hıat davon zu kommen. J! Hırlem iſt ein ſchͤnes Geſth eius, wel bes für eine eiazige Tul— penzwlebel gekauft worden iſt. Im Jibre 1657 fiel der Tulpenhandel ploͤzlich, und fonnte fin nie wlede- fa die Höhe erdebeg, zu welcher ihn die naͤrriſche Blu: menliebhaberel der reiden Holländer getrieben hatte. Diefe Llebhabetel iſt dagegen nun zu den Türken 9) So würde es alſo ſehr raͤthlich und ein er— neuerter großer Gewinn fuͤr die Landwirthſchaft und jeden Haushalt, der zum Pflanzen irgend einen Raum hat, ſeyn, wenn die Erdaͤpfel aus ihrer un— verzeihlichen Vergeſſenheit hervorgezogen, in Schuz genommen und neben den Kartoffeln in Zukunft wieder angebaut wuͤrden. — Ueber die Methode die Rhabarber in Topfen zu treiben. Die Wurzel jeder aus dauernden Pflanze enthält im Winter allen organiſirbaren Stoff, welcher im Fruͤhling zur Bildung der erſten Blaͤtter und des Bluͤtenſtengels verwendet wird; ſie bedarf weder einer Nahrung, noch des Lichts, um dieſe hervor— zutreiben, ſondern blos der Waͤrme und des Waſ— ſers. Wird daher die Wurzel verpflanzt, wenn die Blätter abgeſtorben find, fo wird fie fo kraͤftig wach— ſen, als wenn ſie in ihrer vorigen Lage geblieben waͤre. Dieſe Erfahrungen veranlaßten mich im vergangenen Winter die Wurzeln vieler Rhabarber— Pflanzen, welche im vorhergehenden Fruͤhling aus Steklingen waren gezogen worden, auszugraben, und ſie in einige große und tiefe Toͤpfe zu ſezen, und zwar in jeden ſo viel, als er nur faſſen moch— te. Um die Zwiſchenraͤume zwiſchen den Wurzeln auszufuͤllen, wurde etwas ſandiger Lehm hinein— ſchuͤttet. Die Spizen der Wurzeln waren in den Topfen fo geſtellt, daß fie gleiche Höhe hatten, und ungefähr einen Zoll unter der Erde in den Toͤp— fen ſtanden, welche mit andern gleich großen, ver— kehrt aufgeſezten Topfen bedekt wurden. Als man ſie hierauf in ein Treibhaus ſezte (an einen Ort, wo wegen Mangel an Licht ſie nichts zu treiben ver— —— — 2 ———————————— x —ñ—•— gewindert, und die Achtung, welche di⸗ſelbe noch ge= genmwirrtg den Tulpen zollen, gibt wenig jener Hoc: ſoäzunag nach, in der fie vormals bei den Holländern ſtanden. Der Sultan ſteht es als den ſchmeichelhaf⸗ teſten Bewels der Liebe und Zunelgung an, weun dle Bewohnetlaen des Seralls ihm zu Ehren alljährlich eln Tilpenfeſt geben. Es wird mit dem größten Pompe gef⸗lert, und la den erleuchteten Gärten gewahrt man auf ſtufeawelſen Echoͤdungen Tulpen ampbitheattaliſch aufgeſtellt, die jedoch nicht zum Pretfe des Sultans ſel⸗ nea Namen führen, ſondern metaphorkſche Benennun⸗ 271 anlaſſen konnte), und darin reichlich begoffen wur— den, ſo wuchſen die Pflanzen ſchnell und kraͤftig; ich erhielt von jeder drei aufeinander folgende Ern— ten; bei den beiden erſten waren die Blattſtiele ſo dicht an einander gedraͤngt, da ſie ſich beinahe ein— ander auf der ganzen Oberfläche der Töpfe beruͤhr— ten. Sobald die dritte Ernte gehalten worden war, und nunmehr den Wurzeln ein anderer Standort ge— geben werden mußte, fo ſezte ich fie aus den Toͤpfen wieder ins freie Land und bedekte ihre Spizen unge— faͤhr einen Zoll hoch mit Erde. Auf dieſe Weiſe werden ſie ſich, aller Wahrſcheinlichkeit nach, nicht nur erhalten, ſondern auch, wenn ſie ein Jahr Ruhe baben, Kraͤfte genug bekommen, um zum zweiten Male getrieben zu werden. Sollte ſie indeſſen zu Grunde gehen, ſo hat dieß wenig auf ſich, da jaͤh— rige Wurzeln, die man aus Schnittlingen und ſelbſt aus im Herbſt in fetten Boden gefäeren Samen er— zieht, hinreichend ſtark zu dieſem Gebrauch ſind. Die Wärme eines Miſtbeets, einer Küche oder eines aͤhnlichen Raums, und bei Annaͤherung des Fruͤhlings (wahrſcheinlich zu jedem Zeitpunkte nach der Mitte des Januars) ſchon die eines Kellers wer— den zum Treiben der Rhabarber hinreichend, und der Vortheil wird jederzeit der ſeyn, daß man von ei— nem Fuß Oberflaͤche ſo viel gewinnt, als bei den ge— woͤhnlichen Anpflanzungen von zwanzig Fuß, und das zwar an einer beſchatteten Stelle des Trauben— oder Pfirſchenhauſes, die zu keinen andern Zweken taugt, und ohne irgend einen Aufwand fuͤr Heizung, oder einen Nachtheil fuͤr den Boden. Gute Methode, Blumen zu troknen. Alle Blumen muͤſſen fo ſchnell als moͤglich getrok— net werden, bei größeren nimmt wan die Staubfaͤ⸗ den u. dgl. heraus, kleine aber troknet man mit dem ganzen Blumenſtengel; Blumen, die wollige Sa— men haben, wie Huflattich, muͤſſen ſtark getroknet werden, und zwar ehe ſie noch aufgegangen ſind, ſonſt wuͤrde die zuruͤkbleibende Feuchtigkeit die wolli— gen Theile angreifen, wodurch die Blumen dann zu Infuſionen unbrauchbar wurden, weil in dem Ge— traͤnke allerlei ſtoͤrende Theile übrig bleiben. Blu— men, die wenig oder keinen Geruch haben, werden bei einer Hize von 75 bis 100 8. getrofnet. Die ſaftigen Lilien, deren Geruch ſo fluͤchtig iſt, laſſen ſich beinahe gar nicht trofnen, einige blühende Sten— gel, wie Tauſendguldenkraut, Steinklee, Wer: muth, Waſſergamander u. dgl. werden aufgehängt, oder wenn ſie ihre Farbe nicht verlieren ſollen, in Papier gewikelt und der Sonne ausgeſezt. Die Farbe der rothen Roſe wird erhalten, wenn man ſie ſehr ſchnell bei ziemlicher Hize troknet, und dann die gelben Antheren durch Sieben ausſcheidet: der Geruch der Roſen und Nelken wird durch das Troknen vermehrt. Warnung vor Schaden. Vor einigen Tagen ließ mein guter Freund, der Hofgaͤrtner B. in B. eine ziemliche Menge junger Pflanzen von Digitalis purpurea ausjaͤten, und auf den Unkrautsberg werfen. Zufaͤlliger Weiſe kamen mehrere, ſchon ziemlich ſtarke, junge Gaͤnſe an dieſen Ort, und fraſſen von den benannten Pflan— zen; und in wenigen Stunden waren alle Gaͤnſe todt. S. am 19. Juni 1829. H. D. F. gen erhalten, z. B. Glut der Seligkeit; Gehelmniß des Ewigen; Güte Gottes; Ellxir der Glükſeligteit ıc- Gleiche Llebhe berel, wie den Tulpen, hat man auch den Hyazlirtheu zugewendet, zu deren Gefolge noch ge: bören: die Tazetten, Narziſſen, Jonqulllen, Ranun— keln, Anemoren, Iris ıc., welde urter dem algı met: nen Begriffe der Blumenzwiebeln verſtonden werden. — Ihre Kultur If belannt und in den mehrſten Car— tenbüchern angegeben. E gers zuſemmengeſtelt enthält die S. 264 angezeſote Schilft det Herrn Hofgärtners Kleemann bicft intereſſante neue Erſahrurger; und deruntet auch folgenden Rath: Man kaufe fid feine Blumenzwlebeln von einem anſäßigen Manne, und nlcht von Herumträgern, welde jetes Jahr eine andere Pro: vinz durcgzſeher, und dadurch grwchnlid dle Erwartun— gen der Käufer ſehr tauſchen, ohne taß men fie zur Mechenſchaft zleben kann. Der anfäflge Verkäufer lann ſch ober rut duch reelle Bedlerurg den Abſez für dle Folge ſichern, und wird de her immer gute Monte haben, fo welt foldes In tetrer Mea ſteht, denn ee Ifi onegemadt, daß auch In Harlem die Virmenjwiebeln niat in allen Jahren glıla gut gedeihen, . N 2722 Nuͤzliche Unterbaltungs⸗ Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Bemerkung über die Ueberſlcht der deutſchen Namensbeftimmung aller bes kannten Natur: Grund: und Zaſammen⸗ fesungs:Farben.) Wenn es für die vielen Blu⸗ menfteunde dienen und von Nazen ſeyn ſollte, wäre zu wüͤnſchen, daß den la den Namern 30, 31 und 32 an⸗ gegebenen Farbea-Beſchrelbungen auf feinem Papfet, worauf die Farben haltbar bleiben, auch elne Tabelle mit aufgetragenen ſichtbaren Farben:Linten beiges geben wuͤrde; ſonſt find dieſe Blätter blos für Kanſt⸗ Berftärdige, Maler und Künftler brauchbar, für die Blumenfreunde aber, welche gerne ihre Levkojen nach der Farbe echt benennen möchten, dient die todte Be⸗ fSreibuag nicht, wo es doch fo viele Abänderungen gibt. — Ich habe diefe Farben - Benennungen in der Hind, und möchte gerne dleſe oder jene Leokoje bet ihrer wahren Farbe benennen, und ſammt den tauſen⸗ den Farben im Deuk, din ich doch nicht im Stande, (da ich weder Maler noch Kauͤnſtler bin) ihr ihren wah⸗ ren Fırben- Namen zu geben. Alſo ſollte der Herr Einſender, nach denen Farben die Miſchung machen, und in natura Farben, als Tabelle betlegen, daun find Diefe Blätter doch für Jeden brauchbar. Es file» ßen zwar einige Farben; docs mühſam, fein und echt, nach Erplifatioa gemalen, werden wenige abweichen, und elne große Freude für Blumenfreunde ſeyn, wäh⸗ rend es ſelbe fo blos nuabtauchbar leſen muͤſſen. — — (Surrogat elnes Baumwachſes.) Statt des Baaawachſes bediene ie mich eines von Leinöl gekochten Firaiſſes, dem i eine mineraltſche Farbe (Oker oder dal.) welde der Baumrinde ähnlich ſieht, zuſeze. Dleſer Fralß wird mittelſt eines Pinſels auf den Schiitt aufgetragen. Der Firniß verbindert das Ausflieſſen des Sz tes und den Zugang der Luft, mittelſt des Pufels läßt er ſich in die kleiaſten Röhrchen des Stammes elnbriagen, und füllt fie; er wird durch die Luft nicht vom Stamme gelöfet, und fallt nicht ab wie oft das Baumwachs; und die Farbe der Baumrinde, welche man dem Flrutß gibt, macht die dergeſtalt de⸗ handelte Stele dem Auge unbemerkbar, während die hellere Farbe des Baum sac ſes gleich, und oft unau⸗ genehm, in die Augen fällt. (Roſen ⸗ Feinde.) Dieſen Frühling bis jezt kam ich um beinahe die Hälfte meiner Gartenrofen durch Kappenftöfer oder Engerlinge wie man fie nennt, die Larve des Malkaͤfers. Dieſe Ungebeure richten dies Jahr große Verwüſtungen in unſern Gärten an. (Allerlei Mittel) in der Gartenzeitung em: pfohlne für Blattlänfe, Amelſen dc. die ich proßirte, habe ich durchans unbrauchbar gefunden; entweder fraf: fen die ſchlauen Amelſen nur Honig, und ließen den Staub von Fliegenſteia aus der Mifbung weg! oder — —— — —— — — mit der Pottaſche eben ſo! In Commiffion det Fr. Puſtet in Papas. Beſtellungen nehmen alle Bus handlungen und Poſtämter an. Kunſt und In duſtrie. Dis heurfge Frühjahr hat fo wie die drei leztver⸗ gangenen, durch die an mehreren Orten unternommenen Aafſtellungen von Ge wächſen mit Ptachtbluͤten, den Be vohnern der Kalſerſtadt elmen geſtelgerten Genuß der Relze des Frühlings dargeboten. Die Neuheit der Erſchelnung einer crpiſchen Pflanzenflar an der Stelle der ſonſt durch tauſendſältlae Wiederholang gleichſam abgenüzten Gartenflaren, die Zuſammenſtellung der aus⸗ gemählteften Pelargenken in ein geſchloſſenes Ganzes, ia ein lebendig vegetablliſches Bild, wie noch in die⸗ ſem Augenblite jenes des k. k. Kaſſe⸗Offizirs, Jakob Kller, ſich darſtellt, darf nicht mit Stillſchweigen uͤdergangen werden; fie gehoͤrt nicht alleta mit in der Relde der fo zahltelchen und vorzuͤglichen Aznehmlich⸗ keiten der Hauptſtadt, fie iſt auc ganz grelanet, der vatetlandiſchen Iaduſtrle zu einem hoͤhern Aufſchwung im Gartenbau einen neuen Impuls zu ertheilen, wie dies die lebhafte und zahlrelche Anthellnehmung der erlauchtetſten uad böͤchſten Perſonen bekräftigt. Mehr als 500 Arten von Pelarg onien, theils Erzeug⸗ niſſe der freien Natur, theils Produkte der Garten⸗ Induſtrie von England, Frankreich, Holland und Deutſch⸗ land, zeigen ſich dafelbit in mehr als 3000 Exempla⸗ ren in einem Raume von bellaͤufig 16 Daadratklaftern, maletiſch geordnet, merkwürdig durch die bezauberndite Nüͤanclruag der Formen, der Farben, der Zelchnuag, und durch Ihren Relchtbhum an Blumen. Dieſes Kunſt⸗ Werk kann als vollendet angeſehen werden. Die neu⸗ eſten Erzeuzniſſe dieſes für die vaterländiſche Flur fo thätiaen Blumenkäünſtletrs übertreffen jedoch Alles, was bisder in den erften + Bänden fetneg bei Carl Schaum⸗ barg erſchelnenden Werkes über die Pelzrgonien Deut⸗ ſchen Urſprunges bekannt und anſichtlg geworden ff, und werden dem fünften Bande dieſes Werkes zu el⸗ ner beſon ders Zlerde gerelchen. Sach a K a id e. Das Köſtlichſte im Pflanzeureich Sind meine erſten Beiden, Ste bieten allen, arm und reich, Stets Frohſina, Kraft und Freuden. Die lezten Beiden heben ſich Allmaͤhlig von der Erde, Und lohnte immer reichlich dich Für Arbelt und Beſchwerde. Das Ganze findft du nie in Norden Well Kälte ihn das Leben morden. 124 u gn 5 2 3 Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portofrel.— Allgemeine deutſche Grat tie n : J e igt an g. Herausgegeben von der prüleſſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. Ne. ar ent erer Aufgabe zur Beantwortung mehrerer gemeinnuͤziger Ehren- Fragen. — Da die praktiſche D Geſell⸗ ſchaft keinen fundirten Subfidien- ⸗Fond durch all⸗ jaͤhrliche Beitraͤge ihrer Mitglieder hat, ſo kann ſie zwar . keine Belohnung auf Bethätigung ihrer gemeinnuͤzi⸗ gen Zweke in gewöhnlichen ſogenannten Pr e i8= Fragen ausfezen ; fie glaubt aber auch und ift überzeugt, daß man nicht gerade immer Geld zu bieten brauche, um edler Menfchen Herzen und Sinn für preiswuͤrdige Handlungen zu gewinnen, als zu: mal hoͤher allenthalben die Ehre, denn der Lohn geachtet wird! Sie ſtellt auch hier einige Ehren-Fragen auf, in dem Vertrauen, daß dem leſenden Publikum, und vorzuͤglich den Freunden der Obſtzucht, durch Zahlreich darauf eingehende Antworten viel Neues Brauchbares zur Erweiterung der pomologiſchen i nfchaft an die Hand gegeben werden könne. ite Frage. Welche Obſtbaumgattungen ge: ben nach den Eigenſchaften des Klimas, der Lage und des Grundes den groͤßten Ertrag, liefern fuͤr Men— ſchen und Thiere die meiſte und beſte Nahrung, ſind am Wohlfeilſten zu erzeugen, und welche Obſtbaͤume davon konnen ſelbſt im ſchlechten Klima und Grunde 2 51. August 1829. eee Aufgabe zur tung 2 Amte rue 2 Von Selerle 9 Knollen a erhalten, — Ueber die Bortheile und zwekmaͤßlge Aufftellung der Hagel⸗, Relf- u. Blizablelter. mit Vortheil gezogen, und welche Art zu einem hohen Ertrag gebracht werden? 2te Frage: Durch welche Mittel kann ein Obſtbaum dahin erzogen werden, damit er bei voller Geſundheit und langer Dauer ſehr bald und anhal— tend fruchtbar iſt? ste Frage: Wie kann eine leidenſchaftliche Neigung dahin nuͤzlich geleitet werden, damit die Obſtbaumzucht nicht nur in Gaͤrten, ſondern auch im Freien mit Eifer und Sicherheit allgemein in Aus⸗ uͤbung komme? Ate Frage: Welchen Einfluß würde eine ſol⸗ che allgemeine Obſtbaumzucht auf das Klima, den Boden, den Fleiß und den Wohlſtand der Men⸗ ſchen haben? 5te Frage: Auf welche Art und durch welche Baumgattungen koͤnnten die Straßen und Wege mit Nuzen und Sicherheit bepflanzt werden? 6te Frage: Durch welche Mittel koͤnnte, an: ſtatt der nur zum Vergnuͤgen dienenden Blumenzucht die ungleich nuͤzlchere Obſtbaumzucht in Toͤpfen u. im Großen zum Vergnuͤgen u. Nuzen fuͤr das menſchliche Beduͤrfniß allgemein zum Voilzug gebracht werden? zte Frage: Wie kann die Obſtbaumzucht zur Beförderung des Holzertraͤgniſſes, des Futterkraͤu— es, des Getreidbaues und des Weinbaues mit 205 Bauarten nuͤzlich vereiniget werden? Nachrichten aus Frauendorf. Wie find große Tul n zwiebeln zu erhal en? Wir haben in unſerm Per Blatte von der ho⸗ ben Werthſchäzung der Tulpen geſprochen. Es wird eh. Leſer wohl auch erwuͤnſcht em eine getrene Anleitung zu erhalten, wie er 00 0 eſe allbe⸗ lebten Blumen nicht von fremder Hand zu kaufen brauche, ſondern fie ſich ſelbſt, und zwar aus Samen ziehen koͤnne. Wenn dle Thioenzwlebel aus dem Samen gezo⸗ gen werden ſollen, ſo wird derſelbe im September auf ein lokeres, fettes, aber nicht friſch gedüngtes Beet in einer warmen Lage dünne ausgeſaet, und einen Zoll hoch mit einer guten, mit Sand N Erde bedekt. 55) 274 ste Frage: Welche ſind die cherdziie e Benuͤzungsarten des Obſtes? Die Beantwortungen jener Ehren⸗ Segen f ſind laͤngſtens bis 1ten Juni 1850 an die Redaktion die⸗ ſer Gartenzeitung einzuſenden, ſie werden in derſelben abgedrukt, und die Leſer beurtheilen, welcher Be⸗ antwortung als der beſten der Preis dur Ehre ge⸗ buͤhret. Von Sellerie große Knollen zu erhalten. Von Sellerie ſind zer e Sorten bekannt, die man auch von fern leicht unterſcheiden kann, nemlich: die Knollen- und Kraͤuterſellerie. Die Erſtere hat kurzgeſtielte dunkelgruͤne Blaͤt⸗ ter, die ſich mehr auf dem Boden auslegen als in die Hoͤhe wachſen. Die Leztere unterſcheidet ſich von der erſtern durch ihre lichtere, beinahe um einen dritten Theil laͤngere, ſcharf ausgezaͤhnte perpendi⸗— kulaͤr wachſende Blaͤtter. Beide ſezen gerne große Knollen an und arten auch oftmals aus. Daß der Same eine geraume Zeit zu feinem Kei⸗ men braucht, iſt wohl bekannt, und beſonders, wenn er im kalten Grunde angebauet wird, koͤnnen dann die Pflanzen ſelten große Kugeln liefern, weil es zu langſam geht. Es iſt daher beſſer, ſolchen Samen, wer die Gelegenheit dazu hat, in ein warmes Miſtbeet zu bauen, und ſich mit einem ein-oder hoͤchſtens zwei⸗ jährigen Samen zu bedienen. Die Zeit zum Anbau deſſen iſt mit Ende Februar oder Anfangs Maͤrz am Beſten vorzunehmen. Hat nun die Wurzel der pflanze eine Dike von einer ſtarken Rabenfeder erreicht, ſo werden ſolche ausgehoben und abgekuͤrzt, ſo zwar: daß die Wurzel jeder Pflanze nur fo lang gelaſſen wird, was 3 oder boͤchſtens $ Zoll betragen kann, welche fie ſammt ihren feinen Faſern unter ihrem Ring, oder Samen⸗ Blaͤttern behaͤlt. Von den Blättern wird der ste oder àte Theil abgeſtuzt. Nun wird die Erde in demſelben Miſtbeete (weil die Pflanzen dieſer Tem⸗ peratur ſchon gewöhnt find) aufgelokert, und mit einem Theil gut verfaulter Waſenerde und eis nen Theil guten Teichſchlamm zugebeſſert, und die Pflanzen nach der Abkürzung, beilaͤufig 14 oder 2 Zoll weit aus einander hinein verſtopft, mit einer Sprizkanne gut begoſſen, und einige Tage im Schat⸗ ten unter mit Lehm verſchmierten Fenſter, gehalten. Dieſe Pflanzen wurzeln ſich bald in der gut vers faulten Waſenerde, und finden in dem darunter vers miſchten Teichſchlamm ihre liebſte Nahrung, indem der Teichſchlamm die Feuchtigkeit allzeit lange in ſich behaͤlt, und ſolches, wenn er fein durchgeſiebet, und mit der Waſenerde gut vermiſcht war, den Sel⸗ leriepflanzen zur Nahrung dient. Sind nun die Pflanzen bereits 4 bis 6 Wochen da verſtopft, und haben eine ziemlich ſchoͤne Größe an ihren Wachs⸗ thum erreicht, und nach und nach der freien Luft gewoͤhnt worden — welches geſchieht, wenn die Fenſter bei heiteren und warmen Tagen ihnen abges nommen und Abends wie der gegeben worden find, und dann nach Gutduͤnken eine kurze Zeit gaͤnzlich weg geblieben ſind; — ſo werden ſie nun behutſam ausgehoben, in einen lokern, gut ausgedungten und ſonnigen Boden (auch feuchten) wenigſtens ein Schuh weit und 14 Schuh übers Kreuz auseinander verſezt; nach Beduͤrfniß allzeit des Abends, noch beſſer aber zeitlich des Morgens begoſſen, und DL dabei aufgelokert. Da die Sonnenhize das jedesmalige Denen ſehr bald austroknet, und jeder Gartenbeſizer nicht die Gelegenheit hat, den Pflanzen die hinreichende Feuchs tigkeit zu geben, und es auch fuͤr einen Jeden beſſer iſt, wenn er ſich mit Vortheile und Nuzen bequem und mit wenig Muͤhe zu helfen weis. Im folgenden Frühjahr geht der Same auf, und außer dem fleißigen Aus jäten des Unkrautes iſt bis zum Herbſte bin ulchts weiter damit zu thun; dann bringt man auf das Beet noch einen Zoll guter Erde und laßt es ohne weitere Bedekung den Winter über liegen. Im zweiten Jahr wird ebenſo damit verfahren und beſonders im Herbſt noch ein Zoll hoch Erde auf das Beet gebracht, fo, daß nun dle jungen Zwiebeln drei Zoll mit Erde be⸗ beit find. Im dettten Jahr werden die Zwlebeln im Auguſt, wenn ihr Laub gelb und welk geworden iſt, her⸗ ausgenommen, und zum völligen Abtroknen des Laubes an einen troknen Ort einzeln gelegt. An der Sonne oder im ſtarken Luftzuge darf man ſie ja nicht troknen wollen, denn bier wurden die noch ſehr Kleinen Zwle⸗ beln gänzlich verdorren; am Beſten iſts, wenn man fie mit ganz trofnem Fluß ſan oder Erde etwas bedekt, damit Luft und Waͤrme t geradezu auf fie wirken konnen. — Nun wird ein frlſches Beet eben falls in el: ner trofnen und fonnenreihen Lage für fie bereitet, und in der lezten Woche des Septembers werden dle rd] Um Mitte Juli nimmt man gut verfaulten Kuh⸗ Miſt der recht klein und fett ift, ſolchen breitet man nach der Auflokerung der Erde bei den Pflanzen aus, und begleßt ſelben ganz, und zwar recht ſtark. Dieſer Dung dient nicht nur: 1) der Sellerie zu einer fetten und lieblichen Nah⸗ rung, beſonders nach einem jeden warmen Regen, ſondern man erſpart dadurch auch das taͤgliche Begießen, welches nun hoͤchſtens 2 Mal in der Woche geſchehen kann. 2) Wird der Boden dadurch auf das kuͤnftige Jahr viel beſſer bekraͤftiget, weil die Fettigkeit des Mi: ſtes, und auch der ganze Dung, durch das Bes 1 — dftere Vermiſchen mit der Erde — urch das Auflokern und durch das Eingraben im Herbſte leichter verfault und ſich bald zu guter Erde verwandelt. Anfangs oder Mitte Auguſt, muß der Dung mit einem geſpizten Hoͤlzel von den Pflanzen wegger graben werden, bis an die obern Wurzeln. Die Blätter von den unterſten und aͤlteſten angefangen, eins nach dem andern von Knollen bis auf die Krone, welche nur aus 3 bis 5 Blätter beſtehen darf, abgeſchaͤlt, und mit einem ſcharfen hoͤlzernen Spatel die Saft⸗ Roͤhrchen oder Blattadern von den Knollen abgeſcha⸗ bet werden. Nach dem geſchehenen Abſchaben, werden nun die Knollen durch 2 oder 5 Tage von der Sonne ab⸗ geluͤftet und abgedruͤkt (wegen der Faͤulniß) ſodann, bis an die Krone wieder mit der Erde und mit dem darunter befindlichen Dung zugedekt, und mit dem Begießen fortgefahren. Iſt die Krone in 5, 4 oder 5 Wochen wieder ſtark, beinahe wieder fo wie vor dem Abſchaben, ſo wiederholt man das Abblaͤttern oder Abſchaben nochmals wie vorher geſagt wurde. Im Herbſte nimmt man die Sellerie heraus, ſchneidet blos die duͤnnen Wurzeln aus, die größere verkuͤrzet, und die Kronen laſſet man aus 3 oder 4 Blätter beſtehen, dann konnen ſie in einem etwas feuch⸗ ten Sande im Keller kingeſchlagen werden. Auf meine zweijaͤhrige Probe, auf ſolche Be⸗ handlung mußte es natuͤrlicher Weiſe gut gerathen. 1) Durch das Abkuͤrzen der Wurzel bei den Pflanzen. 2) Durch die fette Nahrung und Feuchtigkeit de Dunges, und | 3) Durch das Abblaͤttern. Dadurch war die Pflanze gezwungen im Knollen ſich zu verbreiten und zu vergroͤßern. Ich probirte ſolches im Aſten Jahre aus der Ruͤkſicht, da ich ſah, daß ich gezwungen war, dieſes Gewaͤchs an einem durch 4 Jahre vom Beyer oder Quekengras ausges zehrten Boden zu ſezen, und die Knollen wogen 1 Stuͤk von den ſchoͤnern zu 12 und 19 Loth. Im zweiten Jahre darauf, machte ich die Probe auf die nemliche Art mit 18 Schok Pflanzen, auf demſelben Boden, und die Knollen wogen zu 1 Pfund und 8 bis 12 Loth. Der Durchmeſſer der Breite hatte bei den meiften Knollen 54 Zoll. Auch verſuchte ich dieſe Behandlungs-Methode mit beiden Selleriefors ten auf einem recht guten Boden, hier zeigte ſich der Unterſchied der Groͤße merklich, denn von jeder Gat⸗ tung wogen die mehreſten Knollen zu 1 Pfund 223 Loth. Rlegersburg, am 20. Mal 1829. Maximilian Fridrich Frey, Hofgärtuer bei Seiner hochfuͤrſtlichen Durchlaucht Franz Fuͤrſt zu Kle⸗ venhiller⸗Metſch. Ueber die Vortheile und zwekmaͤßige Aufſtellung der Hagel⸗, Reif⸗ und Blizableiter. Im vorigen Jahre gaben die an vielen Orten der oͤſterreichiſchen Monarchie, Italiens und anderer jungen Zwlebeln vier Zoll erh eben fo weit von Werden dle Tulpen durch die junge Brut vermehrt, ſo wird dieſe eben ſo, wie die aus Samen gezogenen einander entfernt, in die Erde gebracht. Im folgenden Jahre werden ſie abermals herausgenommen und zur gewohnlichen Zeir, ſechs Zoll welt von einander entfernt, wieder eingeſezt; und alſo auch im dritten Jahre nach ibrer erſten Verpflanzung. Nach diefem, oder im ſechs⸗ ten Jahre nach der Ausſaat des Samens, bringen ſie uun ihre Blumen, und die Zwledeln haben eine zlem⸗ liche Größe erreicht, die in der Folge unter gehoͤriger Behandlung noch betrachtlich zunimmt. dreijährigen jungen Zwiebeln, zwei Jahre lang auf be⸗ fondere Beete zum Wachsthume verpflanzt, und im dritten Jahre bringt man fie in gehöriger Entfernung an Ort und Stelle, wo fie ihre Blüten bringen, und die Zwiebeln elne anſehulſche Größe erreichen. Bisber war dle Rede von der Erziehung großer Tulpenzwlebeln, aber wie find dieſe nun groß zu erhal⸗ (55*) N Länder zwekmaͤßig aufgeftellten, von mir feit dem zogen, fo dadurch das ſchaͤdliche Gewitter früher Jahre 1814 anempfohlenen Ableiter wiederholte endeten und ihre weiter dͤſtlich liegenden Nachbarn Beweiſe ihres großen Nuzens wider die Beſchaͤdi- von dem aus den weſtlichen Gegenden kommenden gungen des Hagels, Reifes (Froſtes) und Blizes. Hagelgewitter befreiten. Da nun die Hagelwolken An einem Orte aber in Ober-Oeſterreich verloren gewoͤhnlich aus den weſtlichen und nordweſtlichen, heuer die andern Hagel-Ableiter ihr Zutrauen; al- dann aus den gebirgigten Gegenden zu uns kom— lein, leider groͤßtentheils ohne ihre Schuld, denn men, fo wäre darauf zu ſehen, daß auch daſelbſt fie waren ganz zwekwidrig aufgeſtellt und verferti- Hagelableiter ordentlich beſtuͤnden. get. Sie beſtanden aus Stangen, woran oben Einzelne Säle kͤanen daher als Ausnahmen, eine meſſingene Spize ſich befand, von der ein die durch phyſikaliſche Grundſaͤze und aus vielen Strohſeil herabging, das in ſeinem Innern mehrere Erfahrungen als ſehr nuͤzlich beſtaͤtigten Hagel-, hanfene Schnuͤre hatte. Sie konnten alſo die in der Reif- und Blizableiter um ſo weniger beeintraͤchti— Luft und in den Wolken befindliche Elektrizitaͤt nicht gen, weil dieſelben an den meiſten Orten nicht zwek— ableiten, weil Stroh und Hanf im ausgetrokneten maͤßig errichtet ſind, folglich blos deßwegen die % Zuſtande keine Elektrizitaͤtsleiter find, um die ein- wuͤnſchten Vortheile nicht bringen konnten. 8 fachen und iſolirten meſſingenen Spizen ſich keine Es fiel noch Niemand bei, die Heilkunde zu elektriſche Atmosphaͤre durch Anziehung bilden konn- verwerfen, weil deren Anwendung in vielen Faͤllen te, und das Hagelgewitter ſchnell auf große Wärme mehr ſchaͤdlich, als nuͤzlich iſt, was aber bei den Elek⸗ und Trokenheit folgte, folglich die trokenen Ableiter trizitaͤtsableitern nicht der Fall iſt, die immer Nu— um ſo weniger eine Wirkung haben konnten, weil zen bringen. Die allgemeine deutſche Gartenzei— ſie nur in einem kleinen Bezirke und nicht auch auf tung aus Frauendorf von den Jahren 1826 und Anhoͤhen, daher näher bei den Wolken aufgeſtellt 1827 enthält viele Aufſaͤze, welche alle aus Erfah: waren. Doch deſſen ungeachtet zeigten ſie bald rung den großen Vortheil behaupten, der durch zwek— ihre, die Elektrizitaͤt und den Hagel anziehende maͤßige Aufſtellung der Ableiter gegen Hagel, Froſt, Kraft, nachdem ſie vom Regen naß, folglich Leiter Reif und Bliz ſich darſtellte. Leider aber werden geworden find, denn fie zogen den elektriſirten Hagel alle neuen Erfindungen, wenn ſie auch die nuͤzlich— ſtark aus der Wolke an ſich und verhinderten da- ſten ſind, von den Schwaͤchen der Menſchen, vor— durch, daß die andern weiter nach Oſt liegenden zuͤglich im Anfange, unterdruͤkt, daher es kein Gegenden von Hagel befreit blieben. Würden da- Wunder iſt, wenn noch durch viele Jahre jene Ab- her zwekmaͤßige Ableiter in einer ausgedehnten Ge- leiter nicht allgemein beſtehen werden. Auch iſt es gend aufgeſtellt geweſen ſeyn, fo hätten fie ſchon daher unmdͤglich, von den großen Vortheilen ſich vorlaͤufig durch Anziehung und Ableitung der Elek- uͤberzeugen zu koͤnnen, wenn Eigennuz, Gewohn— trizitaͤt die Bildung des Gewitters und Hagels ver- heit, Unwiſſenheit, Aberglaube, Neid und Unthäs hindern koͤnnen. tigkeit noch ferner die zwekmaͤßige Aufſtellung und Selbſt jene Umſtaͤnde zeigten alſo, daß die auf- anhaltende Beobachtung jener Ableiter in einer groſ— geſtellten Ableiter einen Einfluß auf die Hagel⸗ ſen Ausdehnung und auf deren Anhoͤhen verhindern. Ableitung halten, indem ſie denſelben ſtaͤrker an ſich Der jaͤhrlich durch Hagel, Reif und Bliz verur— ten? — Es muß elgentlich heißen: wie find dieſe ſten Fallen kleiner iſt, 41 diejenfge, die man legte, und wiebeln in der nemlichen Größe fortzupflanzen? denn welches leztere ebenfalls das Daſeyn einer neuen Zwle⸗ le alte Tulpenzwlebel geht, wenn ſie ihre Blüte bringt, bel beweif’t. Entſteht nur eine Zwiebel, fo iſt dleſe zu Grunde, und es entſteht aus dem in der Erde be- bei übrigens guter Behandlung ziemlich groß; entſte⸗ findlichen Theile eines oder mehrerer ihrer Blätter, hen aber mehrere Zwiebeln, fo tft natürlich der Nah— elne oder mehrere neue Zwiebeln. Man erkennt dies rungsſaft in mehrere Thelle verthellt, und fie werden ſehr deutlich daran, daß man den Blütenftengel, der kleiner. Um alſo große Tulpenzwlebeln von der Mut⸗ doch aus der Mitte der Zwiebel entipringt, nach voll- terzwlebel zu erhalten, muß man die Verthellung des brachter Blüte und nach dem Ausheben derſelben, an Nohrungslaftes zu verhuͤten ſuchen; und hlerzu find der Seite elner andern Zwiebel findet, die in den mei- vorzüglich folgende Regeln zu empfehlen: 277 Wit Schade beträgt im Durchſchnitte in Deutfch- and allein viele Millionen Silbergulden, daher es unverzeihlich iſt, daß die Mittel dagegen nicht durch naͤhere Erforſchung zur allgemeinen Ueberzeugung gebracht werden wollen. Seit dem Jahre 1814, als ich, geleitet durch meteorologiſche Beobachtun— gen und Erfahrungen jene Ableiter und deren Wir— kungen bekannt machte, uͤberzeugte ich mich jaͤhr— lich wiederholt, daß wirklich durch Ableitung der die Waͤrme bindenden Luftelektrizitaͤt der Froſt in den Gewitterwolken und im Frühjahre über der Erdober— flaͤche verhindert, und daß dieſe Ableitung am Be: ſten und Leichteſten durch meine folgend beſchriebe— nen Hagel-, Reif- und Blizableiter vollzogen wird. Dieſelben erſchienen nebſt in andern Zeitſchriften auch in dem unten angezeigten Buche beſchrieben, und ſelbſt dieſe allgemeine Gartenzeitung enthaͤlt viele fremde Auffäze, welche alle beſtaͤtigen, daß zwek— mäßige Ableitung der Elektrizität gegen Froſt und Hagel ſchuͤze. *) Da nun nicht daran zu zweifeln iſt, daß die aufgeklaͤrten, thaͤtigen und menſchenfreundlichen Leſer dieſer Gartenzeitung ſich bemuͤhen werden, daß die Hagel-, Reif und Blizableiter an allen Dr: ten zwekmaͤßig aufgeſtellt erſcheinen, um hieraus die allgemeine Ueberzeugung ihres großen Nuzens zu bewirken, ſo ertheile ich hier dießfalls folgenden Unterricht. Der Hagel, nemlich das aus der Wolke herab— fallende Eis (gefrornes Waſſer) iſt beinahe immer mit heftigen Gewittererſcheinungen verbunden, wo— „) Die Schrift über die Errichtung meiner Hagel⸗, Relf-⸗ und Blizableiter wurde auch durch diefe Gar: tenzeltung, Jahrgang 1826 Seite 200, angekuͤndet. Ferner enthält dieſer Jahrgang folgende zum Vor- thell der Ableiter ſprechende Aufſaͤze, nemlich: Seite 341, 365; dann Jahrgang 1327 Seite 52, 253, 290, 357. a) Die Blume darf weder vor noch wahrend der Blüte abgeſchnitten werden. Dieſe Regel gründet ſich auf die Vegetation der Tulpenzwiebel. Ste beſteht aus mehreren über elnan- der liegenden fleifaigen Häuten, dle die untern Theile der Blätter find, und in deren Mitte ſich der Keim der Fünftigen Blume ſchon als Stengel befindet. Am Ende des Blumenkelms, über den Wurzeln der Zwie— bein, ſizt der Kelm zur künftigen Zwiebel, der in dem Maße waͤchst, als der Blumenkelm ſich ausbildet, und von er eine Folge iſt. Je mehr uͤber der Erdober— flaͤche Waͤrme, Trokenheit und Licht beſtehen, um ſo haͤufiger ſind die Hagelgewitter, welche faſt nie— mals waͤhrend der Nacht, oder an kuͤhlen, windi— gen und feuchten Tagen erſcheinen. Es muß alfo oben in und um der Hagelwolke große Kaͤlte beſte— hen, daß die dadurch ſich verdichtenden Duͤnſte zu Eis gefrieren koͤnnen. Die Urſache dieſer Kaͤlte iſt vorzuͤglich in der Anhaͤufung und Iſolirung der Luft— Elektrizitaͤt gegründet. Denn durch dieſelbe wer— den jene Gewittererſcheinungen, nemlich: Bliz, Donner, Wolken und Kaͤlte begruͤndet, indem ſie auch die Eigenſchaft beſizt, die beſtehende Waͤrme zur Unwirkſamkeit zu binden, fie den mit ihr verbun— denen Duͤnſten zu entziehen und ſelbſt zur Elektrizi— tät umzubilden. Die Wärme ſtroͤmt immer nach den kaͤltern Orten hin, wo ſie gebunden wird, und in dieſem Zuſtande als Elektrizitaͤt Gewittererſchei— nungen begruͤndet. Die Luft, vorzuͤglich wenn ſie tro— zen, warm und ruhig beſtehet, iſt ein Nichtleiter der Elektrizitaͤt, die ſich daher in den Wolken, beſon— ders in den einzelnen und iſolirten, auhaͤuft. Ein Gewitter und die mit denſelben verbundene Verwand— lung der Duͤnſte in Eis koͤnnen alſo nur dann ver— hindert oder geſchwaͤcht werden, wenn entweder durch Waͤrme, Lufterſchuͤtterung oder Wind die Wolken zertheilt werden, oder wenn die Elektrizitaͤt daraus abgeleitet, oder überhaupt in einer Gegend vermindert wird. Ich verweiſe dießfalls auf den bereits in dieſer Gartenzeitung Nro. 4 vom Jahr 1828 enthaltenen meteorrologiſchen Aufſaz, der auch die Gewitterbildung beſchreibt. Sind nun in einer ſehr ausgedehnten Gegend, vorzuͤglich auch auf de— ren Anhoͤhen, viele Elektrizitaͤtsableiter zwekmaͤßig aufgeſtellt, ſo ziehen ſie aus der Luft und den Wol— ken die Elektrizitaͤt an ſich, leiten dieſelbe in die Erde ab, verhindern ſo deren Anhaͤufung, die da— die in der Zelt der Blute, am Stengel derſelben ſchon ziemlich groß iſt. Er nimmt, fo wie der Blumenſten⸗ gel, mit dem er an der Wurzel verbunden iſt, einen Tbell feiner Nahrung aus den flelſchigen Häuten der Mutterzwlebel, dle ſich daher ble nach vollendeter Blüte völlſg ausgezehrt haben, und nun die braune äußere Schale der neuen Zwiebel bilden. Zwtſchen den flei⸗ ſchigen Haͤuten der Mutterzwlebel liegen ebenfalls Keime zu neuen Zwiebeln verborgen, bie unter guͤnſtigen Um: ftänden fi aus bilden, und diejenigen kleinen, unter 278 mit verbundene Bindung der Waͤrme und die Urſa⸗ chen der Gewitter: und Hagelbildung. Die Anhaͤufung der Elektrizitaͤt in den Hagel⸗ Wolken, die zugleich um ſo beſſere Leiter der elektri⸗ ſchen Materie ſind, je dichter ſie beſtehen, geſchieht alſo durch Anziehung derſelben aus der Luft und durch die Verdichtung des Waſſerdampfes zu Dunſt und Wolken. Denn die Wärme verbiudet ſich mit dem Waſſer, loͤſet dasſelbe zu Dunſt und Dampf auf, und werden dieſelben wieder durch Maugel an Waͤrme, oder durch Kaͤlte zu Dunſt, Wolken, Schnee oder Regentropfen zerſezt, ſo entſteht aus der gebundenen Waͤrme Elektrizitaͤt und zwar um ſo mehr, wenn dieſelbe iſolirt iſt, die Zerſezung ſehr ſchnell und haͤufig geſchieht und viel Waͤrme beſtand, daher auch die Erſcheinungen des Hagels, als Folgen heftiger Gewitter, gewöhnlich beim Tage und bei windſtiller, ſchwuͤlheißer Witterung beſtehen. Daß durch Ableitung der Luftelektrizitaͤt auch die Einwirkungen des Reifes und Froſtes vermindert, oder ganz verhindert werden koͤnnen, iſt auch in je= ner Schrift umſtaͤndlich behandelt, und viele in dieſer Gartenzeitung v. J. 1822, S. 52, 285, 290, 557, dann in mehreren andern Schriften angeführte Er⸗ fahrungen, beſtaͤtigen den großen Nuzen der Elektri⸗ zitaͤts⸗Ableiter wider die Bildung und Einwirkung des Froſtes, indem ſie durch Ableitung der Elektri— zitaͤt auch die Bindung der Waͤrme verhindern. Wenn wir alſo die FR 1 der Ableiter be⸗ ruͤkſichtigen, ſo ſtellt ſich dar, daß ſie ſehr einfach, wohlfeil und unſchaͤdlich iſt, dann auf Theorie und vielen Erfahrungen beruhende große Vortheile ge— waͤhret. Es iſt daher nicht zu zweifeln, daß die ver⸗ ehrten Leſer dieſer Gartenzeitung ſich moͤglichſt be— muͤhen werden, durch Bewirkung der Zwekmaͤßigen Anwendung der Hagel-, Reif: und Blizableiter die allgemeine Ueberzeugung von deren Nuzen zu begrün: den, um ſo mehr, weil ſolche Ableiter auch noch an— dere Vortheile mit gewaͤhren. Denn zur Zeit der Bluͤten der Pflanzen geſchieht deren Befruchtung durch den Bluͤtenſtaub, wobei die Luft⸗Elektricitaͤt ſehr wohlthaͤtig mitwirkt, indem ſie mit dem Bluͤten⸗ Stube in Verbindung tritt. Wird nun die Elektri⸗ citaͤt aus der Luft mehr auf die Erde angezogen, fo iſt dieſes auch mit dem Bluͤtenſtaube der Fall, der daher vortheilhafter auf die Bluͤten durch deren Be⸗ fruchtung einwirken kann, was ſich deutlich durch groͤßere Fruchtbarkeit zeigt, wenn ein Ableiter auf einem bluͤhenden Obſtbaum ſich befindet. Die zwekmaͤßigſte Art der Bereitung meiner Ab: leiter beſteht in Folgendem: Man nehme eine ſchwaͤcher als gewoͤhnlich ge⸗ drehte lange Schnur aus grobem Hanf oder Flachs, von dem Durchmeſſer eines Viertelzolles, gebe dieſen Strik in einen Topf und gieße dann in denſelben ſtarke Seifenſiederlauge, worin Steinfalz oder Häringss Lake und aus dem Rauchfange abgegekrazten friſchen Ruß geſchuͤttet wurden. In dieſer ſtarken Beize wird durch Feuer jener Strik durch eine Stunde aus⸗ gekocht, hieraus aus dem Topfe genommen und in warmer trokener Luft aufgehaͤngt, damit er troken werde, worauf er mit gepulvertem, mit Leimwaſſer vermiſchtem Bleierze, das die Toͤpfer zur Glaſur ge⸗ brauchen, der Laͤnge nach dicht zu uͤberſtreichen, und dann wieder zu troknen ift. Ferner, wird ausgetrok⸗ netes langes duͤnnes Gras (Heu), das gewoͤhnlich auf naſſen Wieſen waͤchſt, und zum Futter des Vie⸗ hes ohnedieß unbrauchbar wäre, im Waſſer eingeweis chet und wann es ganz durchweichet iſt, nach dem Ausdruken des Waſſers zu einem feſten Seil mit den Haͤnden gedreht, das einen Zoll im Durchmeſſer hat, worauf dann mit dieſem Seile jener gebeizte Strik dicht und ſehr feſt umwunden und umgeben wird. Hierauf werden auf Stangen, welche mehrere Klaf— dem Namen Brut bekannten Zwiebeln find, die man öfters an der Mutterzwiebel findet. — Wenn nun der Blumenſtengel vor oder wahrend der Blüte abgeſchnit⸗ ten wird, fo tft die bisher beſchrlebene Vegetation der Zwiebel unterbrochen; der Fortpflanzungstrieb durch den Samen iſt gehemmt, aber nicht gänzlich aufgehoben, ſondern der Nahrungsſaft, der die Blume, und zanaͤchſt auch die künftige Zwlebel nähren follte, wendet ſich vom Stengel ab, und geht in die zwlſchen den fleiſchigen Häuten befindlichen Zwlebelkelme; er kſt nun fa meh: rere Theile verthellt, und die Folge iſt: zwar viel Brut, aber dle Hauptzwiebel tft nur klein, oder wohl gar verwelkt. Daher kann man eine ſeltene Tulpen⸗ Zwiebel durch junge Brut ſchuell vermehren, wenn man ihre Bluͤtenknospe gleich abſchaeldet, ſobald fie ſich zelzt; und fo entſteht der Perllauch, wenn mau dem Porree den Blum euſtengel zritia nimmt, — Wenn hlagegen dle Zwiebel gebörig verbluͤht, fo fest nun der Nahrungsſaſt nach vollendeter Blüte feinen Weg in die neue Zwiebel fort, und dieſe wachst fo lange, bis die 279 ter hoch und vom weichen Holze find, an das oberfte duͤnneſte Ende drei ſcharſe Spizen von reinem rothen Kupfer befeſtiget, was am Beſten geſchehen kann, wenn aus einem ſchmalen laͤnglichen Kupferbleche jene 51 Fuß lange Spizen geſchnitten, und mit ih⸗ rem untern auch ſpizigen Ende in das auf dem obern Ende der Stange gegen zwei Zoll tief gebohrte Loch geſtekt werden, ſo daß die obern drei Spizen gegen einen halben Fuß uͤber das Ende der Stange oben berauöftechen, wovon eine Spize gerade herauf, die zweite nach Oft und die dritte nach Weſt ſchief auf: gerichtet ſind. Unmittelbar unter dieſe Spizen wird um deren auf die Stangen geſezten unteren kupfer⸗ nen Theil jenes gebeizte Heuſeil, entweder durch deſſen inneres Hanfſeil, oder beſſer, durch einen duͤn⸗ nen eiſernen oder kupfernen Draht, unmittelbar feſt angebunden, dann mehrmals um die Stange herab gewunden, und an der weſtlichen Seite derſelben bis über einen Schuh tief in die Erde geſpannt und ge⸗ leitet. Zur laͤngern Dauer kann auch das Seil an drei Orten durch einen eiſernen Draht an die Stange gebunden werden. Solche Ableitungsſtangen ſind in der wider Froſt, Reif, Hagel und Bliz zu ſchuͤ⸗ zenden Gegend an allen Orten, vorzuͤglich auf allen Anhoͤhen, in einem ſehr weit ausgedehnten Bezirke, in der Entfernung von jeder Stange zur andern von 100 Klafter, feſt in der Erde aufzuſtellen, oder in Obſt⸗ Gaͤrten in jener Entfernung an den oberſten gerade aufſteigenden Aſt feſt zu binden, und das Seil an den Stamm des Baumes herab in die Erde zu leiten. Damit dieſes Seil unten von Thieren nicht beſchaͤ— diget werden kann, iſt es mit altem unbrauchbaren Wagenſchmier, das mit Ruß aus einem Rauchfange vermiſcht, dann durch Wärme und Fett fluͤſſig ge⸗ macht wurde, nur oberflaͤchig unten zu uͤberſtreichen, was auch mit Kalk geſchehen kann. Dieſe Ableiter gewaͤhren große Vortheile, denn der gebeizte Strik behält feine Feuchtigkeit, die in Verbindung mit dem Ueberzuge aus Bleierz, ein um fo beſſere Leiter der Elektrizitaͤt ift, weil dieſelbe von jenen drei kupfernen Spizen leicht angezogen, und von dem Ueberzuge mit Heu die Ableitungs faͤhigkeit geſichert wird, wobei bemerkt werden muß, daß das Heu viel beſſer als das Stroh die Elektrizität anzie⸗ het, und jene Ableiter uͤberhaupt, vorzuͤglich wenn fie in größerer Menge zugleich verbreitet wer den, ungleich wohlfeiler ſind, als die unbrauchbaren La⸗ poſtolleiſchen, oder Thollardſchen Hagelableiter aus Strohſeilen, welche keine Elektrizitaͤtsleiter ſiud. Die Beize und Strike koſten ſehr wenig, und will man, was jedoch wegen großer Kraftverminderung nicht anzurathen waͤre, jene drei kupfernen Spizen erſparen, ſo darf nur auf die Stange ein ſpiziger kupferner Draht von der Laͤnge eines halben Schu⸗ hes geſtekt, und daran jenes Seil feſt herumgewun⸗ den und gebunden werden. Jene Ableitungsſtan⸗ gen dauern gegen zwanzig Jahre, ſie werden zeitlich im Fruͤhjahre in der zu ſchuͤzenden Gegend aufge— ſtellt, im Herbſte weggenommen, und uͤber Winter in einem bedekten und geſicherten Orte aufbewahrt. Auch Herr Joſeph Stoebner, Oberbeamter und Pfleger auf den fuͤrſtl. Bathyaniſchen Herrſchaf⸗ ten zu Peurbach im Hausruckkreiſe Oeſterreichs ob der Enns, ein durch mehrere wohlthaͤtige und nuͤz⸗ liche Anſtalten fuͤr das Wohl ſeiner Untergebenen ſehr beſorgter und verdienſtvoller Staatsbuͤrger, ers ricktete im Fruͤhjahre 1828 in feinem Amtsbezirke viele jener Hagelableiter, und verſprach den guͤn⸗ ſtigen Erfolg durch dieſe Gartenzeitung bekannt zu machen, woran derſelbe hiemit freundſchaftlich er⸗ innert wird. Korneuburg. Dr. Jo ſ. W. Fiſcher. Sr. ———— —— — ———— —— — — — — flelſchigen Haute (dle Blatttheile unter der Erde, oder die Mutterzwiebel) ganzlich verzehrt find, und ihre Fortſezungen (die Blätter) vertroknen; und dieſes it der Zeltpunkt, wo die Zwiebel aus der Erde genom⸗ men werden kann, da man daun den Bluͤtenſtengel an der Seite der neuen Zwlebel findet. Bel dleſer, der Natur der Zwiebel angemeffenen Vegetation, findet man bei dem Aus heben derſelben entweder gar keine, oder nur wenige und kleine Brut; aber deſto ſtaͤrker iſt die neue Zwiebel. — Es iſt daher auch ganz falſch, wenn man gleich nach der Blüte die nurelfen Samen⸗ Kopfeln abſchneldet: in der Meinung (wie einige Schrlft⸗ ſteller fogen) daß fie der Zwlebel die nörhigen Säfte zum Wachsthbume entzogen. Aber eben fo wenig darf man mit dem Ausheben der Zwlebeln auf das Relf⸗ werden der Samenkapſeln warten wollen; ſondern man nimmt fie bei trofner Witterung aus der Erde, fo: bald als ihre Blätter vertrofnet find und der Blumen: Stengel ſich gelb färbt, ohne weitere Ruͤkſicht auf die Reife des Samens: es ſey denn, daß man biefen zur Saat benuzen wollte. (Schluß folgt.) 260 —— Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. Anerbieten eines vorzüglicen Samens von Levkojen und andern Lieblingsblumen. ’ (An theure Schweſtern nah und fern.) Auf meine vorjährige Bekanntmachung (Gartenzeltung Nro. 30) habe ich die Freude gehabt, ſehr viele Beſtellungen von nah und fern zu erhalten, ohne dadurch den wohlbekannten, weit ausgedehnten, von dem mri- nigen geſonderten Samenhandel meines Mannes nur im Geringfteu geſchraͤnkt zu ſehen. Ich ſage daher den geltebten Sqcweſtern meisen verbindlichſten Dank, und. hege dle ſchmeichelhafte Hoffaung, in dirfem Jahre wieder mit recht vielen Anfträgen beehrt zu werden. Auch jezt ſehe ih auf einer nicht unbedeutenden Voſenflaͤche den reichſten, vollblumigen und nach Farben geordneten Levkojenflor, Blüte an Blüte gedrängt, vor mir ausgebreitet, und, inde ich an dieſen Meere von Blumen, die durch Geſtalt, Farbe und Duft und dabei durch langdauernde Blute in deutſchen Gärten ſtets den Ehrenrang behaupten, mich ſelbſt entzüke und oft in unaus ſprechliche Freude verſeukt fühle, habe ſch zugleich Gelegenhelt, den Werth des von mir in Topfen gewonnenen Samens zu prüfen. Um den Wohlwollen, mit welchem mich geliebte Schweſtern durch ihre Aufträge beehrten, volltandiaft zu eutſprechen, hade ich meine Aufmerkſamkelt und Sorgfalt für die Samenzucht, die ich in meiner eigenen Weiſe, nach den von mir gemachten Erfahrnngen fortſeze, im gegenwärtigen Sommer wo möglich, verdoppelt. Daneben habe ich jedoch, um feine Erfahrungen Anderer unverſucht zu laſſen, das überaus muͤhſame und beinahe unausführbare Gefhäft auf mich genommen, nach dem von den Herren Lechner und Meßer be⸗ kannt gemachten Gehelmnife, Lepkojenſamen 5 erziehen, der lauter gefüllte Stöfe liefert. Ich habe an tauſend Topfpflanzen die von jenen Blumiſten anempfohlene Operation vollendet; nur Schade, daß ich dadurch 5 Theile weniger gewinne, als ſonſt die Menge meines ſo guten Samens war; den die mehreſten Bluͤtenknospen ſind bald nach der Operatlon geſtorben; die geretteten aber haben groͤßtenthells nur kleine und verfrüppelte Schotten angefezt, die dem Anſcheine nach nur wenig Samen erhalten werden. Ich biete daher zweierlef Arten von Samen den geliebten Schweſtern hierdurch an: A) nach meiner Methode gewonnenen, und zwar: 25 Sorten englifbe Sommerlevfojen, jede Sorte beſonders, 100 Körner zu Rthlr. A 401. A Pf. 15 „ haldengllſche 5 5 = = —- >: = = — = engltſche mit dem Lakblatt = = = * 5 . 8 = 6 = Herb oder Baftardlevfcien = = = — : Li EN Dagegen erlaſſe ich auch ein Sortiment von 12 Sorten und zwar von jeder Sorte 100 Körner zu > 5 F — „ 18 —— .: 16 Sorten 4 0 2 A — 2 20 888 2 24 * . . . . 1 s 6 2 — 3 36 2 . . . . = 1 = 21 3 Das ganze Sortiment lu 46 Sorten 2 5 A 2: 12 ⸗— Alle Sorten durchelnander 400 Körner N — : PO Winterlevfojen 6 Sorten, jede Sorte beſonders, 100 Körner zu = — : 1 2 5 3 alle Sorten gemiſcht, 100 Körner zu — : 14 :— : B) nach Lechners Methode gewonnenen, und zwar: 6 Sorten, jede Sorte beſonders, jede zu 100 Körnern au . 4 — — 3 55 * = = 9 2 — — 2 — 2 2 * . 4 = — 42 — 2 Obige Sorten durcheln ander gemischt, 100 Körner zu A — S8 —tes Außerdem erlaube ich mir noch folgende Samenarten zu empfehlen: 7 Sorten gefuͤllte Balfaminen, jede beſonders, 100 Körner zu 5 * 2 m — : Alle Sorten gemlſcht 5 Es 1 Er 10 Sorten gefüllte Feder- und Röhraſtern zulammen k — „ 10 — 20 . Kuͤrblſſe von allerlei Form, von jeder Sorte 4 Korner — : 16 = — 3 6 = niedrige, gefüllte Ritterſporn, jede beſonders, das Loth . 5 RER 8 e Spomoeen oder Winden, von jeder Sorte eine Dee e — 6 „ — 65 * wohlriechende mirabilis Jalappa 1 * 5 de 8 2 ſchoͤne, großblumige Skabloſen — 42 — Zulezt bitte ich um portofreie Zuſendung aller Briefe und Gelder. Die Bezahlung geſchleht nach fähfifhem Cours, den Thlr. zu 1 fl. 48 kt., den gr. zu 4½ kt. Erfurt im Auguſt 1829. Amalie Joſehhine Pla ß. In Commiſſion bei gt. Puſtet in Paßan- Beſtelungen behmen alle Buchhandlungen und Poſlamter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 Er. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portofrel.— Allgemeine dentſche * Garten Zar iet ung. Herausgegeben von der praktiſchen Gattenbau⸗Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. Ne. Garten zu Agram in Croatien, des k. Dreißigers zu Szamobor, Herrn Georg v. Goldſchmid. Bei ſeinem eigenthuͤmlichen Hauſe zu Agram in der Seidenſpinn⸗Gaſſe befindlich. Nicht die bedeus tende Große von mehr als 3 Jochen Flaͤchenraumes; aber der Inhalt, die muſtervolle Ordnung und ſorg— fältige Pflege macht ihn bemerkungswerth, als eis nen der vorzuͤglichen in der Klaſſe der Nuzgaͤrten. Hat doch die allgemeine deutſche Gartenzeitung in Frauendorf ſchon fo viel Belehrendes über den Ge— muͤſebau geſchrieben, ſo betrachtet ſie den Gemuͤſebau, und die Gemuͤſe⸗, Küchen: oder Hausgaͤrten als einen weſentlichen Beſtandtheil des Gartenbaues, wie eres auch wirklich iſt, und ſo duͤrfke es erlaubt ſeyn, auch ei⸗ nen bloßen Haus- oder Gemuͤſegarten, der ſich durch eine beſondere Kultur eignet, wenn er auch ſonſt nichts anders enthielte, vor die Oeffentlichkeit zu bringen. Herr Georg v. Goldſchmid zeigt ſich gleich als Kultursfreund. Schon im Vorhofe des Hauſes ſtehen hohe Feigen: und Aprifofen-, junge Akazien⸗ und Linden-Baͤume. Der Garten vom Hofe durch eine Staketenwand zwiſchen einfachen, gemauerten Pfeilern getrennt, ſteht hinter ſelben eine Reihe hoher Pfirſchenbaͤume, von deren Mitte aus die Haupt = Allee durch den ein ſehr langes Vierek bildenden Garten geht. Im Vordertheil des Gar— tens rechts eine kleine Obſtbaumſchule, links ein kleiner Ziergarten; beide ſind von allen Seiten mit Roſen-Spalieren umgeben; und an den Eken und Seiten ſtehen uͤberall Cornus mascula in flach⸗ rund geſchnittener Form, die gleichſam gruͤne runde Tiſchplatten vorzuſtellen ſcheinen. An der linken Garten-Mauer, neben dem Zier— Garten, gehen ſchoͤne Feigen-Trillagen fort, bis zu dem kleinen Glashauſe, vor welchem ſich wieder ein laͤngliches Ziergaͤrtchen, um und um mit Bux— baum beſezt, ausbreitet. Die Verbena triphylla, oder Aloisla citriodora — dreiblaͤttriges Eiſen— Kraut, Citronenkraut — iſt hier in ſchoͤnen Exem— plarien vorhanden. Unter dem Glashauſe laufen an der Gartenmauer Weinheken fort. Der Garten zerfaͤllt in zwei Haupttheile: in den Gemuͤſe- und Obſtgarten. Von der Eingangs erwaͤhnten Baumſchule und dem erſten Ziergaͤrtchen anfangend, breiten fi) zu beiden Seiten der Haupt⸗ Allee die großen vierekigen Gemuͤſetafeln aus, er— zeugend auserleſene Gartengewaͤchſe der gewoͤhnlich bendthigten, und der vorzuͤglicheren Gattungen. Der Hauptweg ſowohl, als die Kreuzwege ſind mit Spalieren von Johannisbeer-Stauden beiderſeitig Nachrichten aus Frauendorf. Wie ſinbgroße Tulpenzwiebel n zu a et halten? (Sch leu 5.) ) Die Zwlebel muß alljährlich heraus⸗ genommen und getroknet werden. Denn, bleibt die Zwiebel länger in der Erde, fo tragen folgende Umftände zu ihrer Verkleinerung und det Verſchlechterung der Blume bei. a a) Sie vegetirt zu geil. Statt des einen Zwlebel⸗ Kelms am Ende des Blumenkelms der neuen Zwiebel (der nun ſchon da ff) entſtehen deren mehrere; Kräfte und Säfte verthellen ſich, und es gibt zwar mehr, aber ſchlechte Blumen; und hierzu kommt vun noch elne Menge junger Brut, die der Hauptzwledel die Nah⸗ rung entzieht, und die nicht entſtanden wäre, wenn dle Zwiebel eine Zeitlang auſſer der Erde getroknet wurde. Dieſes iſt der Fall im erften ä — Bleiben die 56) 282 Befezt, unter denen Blumen: Rabatten überall ſich fortziehen. Dazwiſchen ragen viele ſchoͤne hoch⸗ ſtaͤmmige Roſenbaͤume ſtolz empor. Ein anderer Theil der Haupt⸗Allee enthält Pfirſchen- und Birn⸗ Trillagen. In Mitte der Haupt⸗Allee ein offenes Luſthaus mit 4 Thuͤren, dasſelbe ringsum mit der Schlingpflanze Jpemoea purpurea (purpurrothe Trichterwinde) hoch umwunden, die den Schmuf ihrer vielfärbigen Trichterblumen ſpielen läßt; aufs ſerhalb iſt das Luſthaus mit Rabatten von Vergiß⸗ meinnicht umgeben, und die ſchönſten hoch ſtaͤmmi⸗ gen Roſenbaͤume begrenzen üppig dieſe Partie. Die Fortſezung der Hauptallee vom Luſthauſe enthält edle Zwergbaͤume, wieder hochſtaͤmmige Roſen, bis zu der Weinlaube, mit edlen Reben uͤberdekt. Die herrlichen Roſen ſo vieler Arten, worunter auch die Nelkenroſe u. a. m. find die vor⸗ zuͤglichſte Zierde dieſes Gartens; die Blumen⸗ Königinn ſcheint hier gerne zu verweilen, ihre Pracht zeigend. Nun folgt der zweite Haupttheil: der große Obſt⸗ und Weingarten. In deſſen Mitte iſt ein vierfeitiger Ruheplaz unter einer hohen Weinlaube. An mehreren Baͤumen ſchlingen ſich große Reben bis zu den hoͤchſten Aeſten und Zweigen hinauf. Auch dieſer Gartentheil iſt an den Seiten mit Jo⸗ hannisbeer-Spalieren eingefaßt, und an der Gars tenmauer find große Haſelvußſtauden edlerer Art. Den gaͤnzlichen Schluß macht wieder ein kleiner Pflanzengarten. Der Lohn dieſes Gartenfleißes iſt die Aus beute aller Gartenftuͤchte für das jaͤhrliche Conſummo der Familie, einer großen Quantität Grasfutters für das Hausvieh, und die Erhaltung des Gaͤrtners und der Tagloͤhner vom Verkauf des Ueberflußes. — So formt, ordnet und geſtaltet, bebauet und kultivirt ſich Jeder ſeinen Garten nach feiner Art und Weiſe, und nach feinem Geſchmak — in der mannigfaltigſten Verſchiedenheit der Gaͤrten! Der Gartenbau im Allgemeinen iſt gar mannigfals tig; Jeder aber, der Sinn fuͤr das Schöne hat, be- ſizt, waͤhlt und kultivirt er welche Gattung der Gaͤrten immer, ſucht ſeinen Garten zu zieren, ſo gut er kann. Dieß Beſtreben, dieſe Neigung liegt ſchon in dem Begriffe eines Gartens ſelbſt, iſt mit ſelbem vereinbart und davon unzertrennlich; denn die Gärtnerei, der Gartenbau, die Garten: Kultur mit allen ihren Anlagen, im engern wie im weitern, und im ausgedehnteſten Verſtande, ſchließt immer das Schoͤnere und Edlere, ja das Schoͤnſte und Edelſte im unermeßlichen Reiche der Vegetabilien in ſich. Nur die Art und Weiſe der Gartenanlagen, ihre Größen, Lagen, Formen und Geſtaltungen, ihre Zierden u. Ausſchmuͤkungen, Ver⸗ ſchoͤnerungen, andere Beſchaffenheiten, und ihre Kulturs- Betriebe find fo ungeheuer mannigfaltig und verſchieden, als es die Lokal-Umſtaͤnde des Bo⸗ dens, die Verhaͤltniſſe, Umſtaͤnde, Neigungen, der Sinn und Geſchmak, und die Vermoͤgenskraͤfte der Gaͤrten⸗Eigenthuͤmer und Gaͤrten-Bebauer find. Jedwedem Garten- und Kulturs freunde aber, der bei was immer für einer Klaſſe und Art feines Gar— tens einen ausnehmenden Kultursfleiß beweiſet, ein thaͤtiges Beſtreben entwikelt, einen beſſeren Ges ſchmak offenbaret, gebuͤhrt Anerkennung, Wuͤrdi⸗ gung, Aufmunterung! und jeder fuͤr das fort⸗ ſchreitende Gute mit Liebe und Neigung beſeelte Mann zollt ſie ihm gerne! Geſchrieben zu Agram im Juni 1829. Michael v. Kunits ch, k. k. penſ. Prof., Mitglied der prakt. Gartenbau⸗ Oeſellſchaft, correſp. Mitgl. des Gartenbau: Verelus zu Berlin, und Edrenmltglied der Mufitvereine zu Grätz ic. — «ð·.... ⅛˙⅛7ẽ]s.6ꝛ]⅛² mn... e ß TIERE Zwlebeln auch im zwelten und dritten Jahre ia der Erde, fo entſtehen nun die Senkzwlebeln (die fich tlefer in der Erde finden alt die Mutterzwlebel, und mit den Wur elfaſers derſelben verbanden find), wovon man in neuern Gartenſchelften vermutblich deßwegen nichts liest: well nach der verbeſſerten Gartenkultur die Zwiebeln jährlich ausgehoben werden, und alfo kelne Seukzwle⸗ bein entſtehen können. Blelben die Zwlebeln noch langer ia der Erde, fo verwildern fie ganz, und mau fleht am Ende nichts welter als einen Buſch Blätter, unter welchen felten elnmal elne kleine verkrüpelte Blume erſcheint. — Aus dleſer Darſtellung ergibt ſich, daß die Tulpenzwlebeln immer deſto kleiner und die Blumen falehter werden muͤſſen, je länger die Zwiebel, ohne aus gehoben zu werden, in der Erde bleibt. Hlerzu kommt nun noch 2) daß dle der Tulpe angemeſſenen Nahrungsſaͤfte, auf ber Stelle, wo fie mehrere Jahre vegetirt hat, con⸗ ſumirt feya muͤſſen, und daß folglich nach einer ſolchen Behandlung keine groſſen Zwiebeln zu hoffen ſind. Es verhält ſich damit wie mit allen andern Gewächſen, dle 285 Ueber die verſchiedenen Befriedigungen der Gaͤrten. So ſehr es auch im Charakter der großen engli— ſchen Gartenanlagen liegt, daß ein ſolcher nicht durch einen Rahmen gleichſam in beſtimmte Gren— zen eingeſchraͤnkt werde: ſo gilt dieß von den ge— woͤhnlichen Gaͤrten in Staͤdten und auf dem Lande, welche mehr zum Nuzen als zum Vergnuͤgen be— ſtimmt ſind, dennoch nicht. Kein Menſch will gern des Nachbars Hunde und Huͤhner in ſeinem Garten arbeiten laſſen, und um ſie, und den Nachbar vielleicht ſelbſt, davon auszuſchließen, umgibt man den Garten mit einer Befriedigung oder Umzaͤunung. Es iſt aber dieß kein ſo geringes Objekt, wie Manche meinen moͤgen; denn in einem nur unbedeutenden Mittelſtaͤdtchen beträgt die Befriedigung aller Gärs ten oft 12— 15000 Ruthen. Was dieß im Gans zen an Materialien und Arbeitslohn austraͤgt, iſt leicht zu erachten, und man hat dieß im Jahre 1806 in den meiſten unſerer Gegenden leider empfunden, wo die Gartenthuͤren und Zaͤune zu den naͤchtlichen Wachtfeuern verwendet wurden, und im Fruͤhjahre darauf wieder reſtaurirt werden mußten. Die Bes friedigungen der Gaͤrten aber ſind außerordentlich mannigfaltig in der Form, an Materialien, an Dauer und an Koſten. Man kann ſie zuerſt ein— theilen in todte und lebendige. Die todten Befriedigungen ſind nun entweder maſſiv, oder von Holz. Erſtere beſtehen in Mauern aus Bakſteinen, Bruchſteinen, Lehmſteinen, aus Lehm geſtampft oder nur aufgeſezt; leztere, nemlich die hölzernen, be⸗ ſtehen aus Planken, Staketen, oder aus Pfahl- und Flechtzaͤunen. Die lebendigen Zaͤune aber beſtehen aus einem oder mehreren Sträuchern, welche ange— pflanzt und gehörig im Schnitte erhalten werden. deſto ſchlechter werden, je länger fie auf derſelben Stelle bleiben oder mehrere Jahre binter einander auf dieſelbe Stelle verpflanzt werden; und aus dleſem Grunde muß man auch mit den Blumenberten wech⸗ fein, oder denfelben durch Erneuerung des Erdreichs zu Hilfe kommen. Auſſer denen bisher angegebenen Mitteln, die Tul⸗ peuzwiebeln groß zu erhalten, gibt es auch noch ein au⸗ deres. 3) Mittel, um die Tulpenzwiebeln zu Von jeder dieſer Befriedigungsarten ſoll im Fol⸗ genden etwas geſagt werden, und zwar I. Von den maſſiven Befriedig ungen. Offenbar ſind dieſe die beſten und dauerhafte⸗ ſten, aber zugleich auch die koſtbarſten. Am theuer⸗ ſten ſind freilich die Mauern von Bakſteinen. Al⸗ lein, wenn ſolche Mauern von gut gebrannten Stei⸗ nen in gehdriger Dike zur Höhe aufgeführt und mit einem guten Dache verſehen find: fo find fie außer ordentlich dauerhaft. Die gewoͤhnliche Hoͤhe einer Gartenmauer ift 9, 10—12 Fuß, und bei dieſer Hoͤhe iſt eine Dike von 14 Stein, ja bisweilen nur von 1 Steine hinreichend. Erſparung an Materia⸗ lien kann man dadurch betraͤchtlich machen, wenn man die Mauer nicht voll auffuͤhret, ſondern lauter Bogen macht. Hier brauchen nur die Pfeiler und Bogen 23 Stein ſtark zu ſeyn, der Zwiſchenraum aber zwiſchen den Bogen kann fuͤglich nur mit 1 St. Staͤrke ausgemauert werden. Die Bogen koͤnnen 5—6 Fuß, und die Pfeiler 14, ja nur 1 Fuß breit gemacht werden. Mauern von irregulaͤren Bruch⸗ ſteinen muͤſſen etwas ſtaͤrker, als jene, gemacht werden, da ſie wegen ihrer Irregularitaͤt keinen ſo guten Verband geben. Wo die Naͤhe dergleichen Steine liefert, ſind dieſe Mauern ſehr gut, und wenn der Bruchſtein von guter Beſchaffenheit iſt, nichts deſto weniger dauerhaft. Man kann hiezu jede Art von Bruchſteinen waͤhlen, die man zu Wohn⸗ Gebaͤuden, wegen uͤbler Eigenſchaften, die ſie oͤfters an ſich haben, nicht gebrauchen kann, wenn ſie nur im Freien nicht leicht verwittern. Auch kann man ſich den großen Vortheil verſchaffen, dieſe Steine in Lehm, ſtatt des Kalks, zu vermauern, wenn man nur alle Fugen gehoͤrig mit Kalk und kleinen P ⅛˙ . ͤ—döb ⁵²˙ . ²˙¹¹www--- ⅛wt . 1 vergrößern, welches ih mir von der Behandlung der Stekzwlebeln der gemeinen Zwiebel (Allium cepa) hergenommen, und mit dem beſten Erfelge mehrmalen verſucht habe. Es beſteht derin sen: daß man die trag⸗ baren Zwiebeln (nicht die jonge Brut) zwar im Auguſt, oder lobald ihre Blätter und Blumenſtengel vertroknet find, bersus nimmt, aber im Herbſte nicht wieder in die Erde bringt, fondern fie eben fo wie die Stekzwlebeln den Winter hindur® trofnet. Im Fruͤhjahre werden fie nun in die Erde gebracht, wo fie fim auſſerordentllch vergröffern, aber in dieſem Jahre nicht blühen, Zur 65060 284 — — Steinen ausgezwikt, und die Mauer auf beiden Seiten mit einem guten Kalkanwurfe verſieht. Betraͤchtlich wohlfeiler, aber freilich auch nicht ſo dauerhaft, ſind die Gartenmauern von Lehm. So wie man dieſes Material bei Wohn- und an⸗ dern Gebäuden auf mannigfache Art anwenden kann: ſo iſt dieß auch hier der Fall. Die aͤlteſte und gewoͤhnlichſte Art ſind die ſogenannten Wellerwaͤnde, welche man auch ſchlechthin Lehmwaͤnde nennt. Bei diefen wird der Lehm, ſo wie er gegraben, zu einem ſteifen Teige angemacht, mit etwas Stroh vermiſcht, und dann mit Miſtgabeln aufgeſezt, in der Dike und Hoͤhe der aufzufuͤhrenden Gartenwand. Da dieſe Waͤnde von jedem geuͤbten Tagloͤhner gemacht wer— den konnen, und da faſt uͤberall ſich Lehm, der dazu gut genug iſt, findet: fo find dieſe Wände unftreis tig die wohlfeilſten. Freilich muß man bei ihnen, wie bei allen Lehmwaͤnden, auf folgende Stuͤke vor— zuͤglich ſehen, wenn die Wand dauerhaft werden ſoll: f a) Das Fundament muß, damit dle Naͤſſe die Lehmwand nicht beruͤhren kann, wenigſtens 12 Fuß hoch uͤber der Erde von Bruch- oder guten feſtgebrauuten Mauerſteinen aufgeführt werden, bevor mit dem Lehm der Anfang gemacht wers den kann. b) Das Dach muß dicht und ſo gemacht werden, daß der anſchlagende Regen die Mauer auf kei⸗ ner Seite ſehr treffen kann. Es darf daher eine ſolche Wand kein bloßes Pultdach, ſon— dern ein kleines Satteldach mit doppelt herab— gehenden Dachflaͤchen erhalten, und auf beiden Seiten muß die Borte des Daches 15— 18 Zell vorſtehen. Daß die gewohnlichen Lehmwaͤnde bald verwittern, koͤmmt blos von der Vernach— laͤßigung dieſer Vorſichtsmaßregel her. Denn nicht ſelten findet man dieſe Waͤnde gar nicht, oder hoͤchſtens mit etwas Stroh, ein Paar Steis nen, oder mit Raſenſtuͤken bedekt, welche die Naͤſſe mehr einziehen, als ableiten. 8 Man muß dieſe Wände mit einem Kalkpuz vers ſehen, um dadurch die Einwirkung der Naͤſſe auf den Lehm zu verhindern. Schwer iſt es allers dings, einen ſolchen Anwurf ganz feſt haltend zu bringen; allein es iſt doch wenigſtens nicht ganz unmöglich. Am Beſten wird er ſizen, wenn man die Wand zuvor mit einem Lehmroke verſieht, dieſen mit einem ſtumpfen Beſen, oder mit irgend einem Inſtrumente aufrauhet, und nun den Kalkanwurf anbringt und feſt an— reibt. Die Erfahrung hat mich gelehrt, daß der Mergelkalk hier bei weitem beſſer und feſter aufſizt, als der Steinkalk. Oft reicht ſtatt des Anwurfs auch eine bloße dike Kalkſchlaͤmme hin, wobei man den Vortheil hat, daß ſich ſolche, wenn fie etwa abblaͤttert, leicht wieder herſtel— len laͤßt. Sollen an dergleichen Gartenwaͤnden Spaliere angebracht werden, wozu ſie ſich ganz beſonders qualifiziren: ſo werden, waͤhrend die Mauer auf⸗ geſezt wird, gleich Hoͤlzer mit befeſtiget, woran in der Folge das Spalier angeſchlagen wird. Ich halte dieſe Waͤnde fuͤr die wohlfeilſten, und in Hinſicht der Dauer und Zwekmaͤßigkeit ſte⸗ hen ſie gewiß den folgenden nicht nach, wenn ſie nur ordentlich gemacht ſind. Daß man nun den Lehm auch gebrauchen konne, wenn man ihn mit Flachsſcheben, Haͤker— ling u. ſ. w. vermiſcht und zu Steinen bereitet, welche man unter dem Namen Lehmpazen kennt, gewohnlichen Zelt werden fie wieder herauss gerommen und im Herbſte an Ort und Stelle gelegt, da fie denn im folgenden Jahre Blumen bringen, und ihre Vegetatlon nach wie vor fortſezen. — Die Erfah: rung lehrt, daß bei uns dle größten und ſchoͤnſten hol⸗ ländlichen Tulpenzwiebeln, auf dem gewöhnlichen Wege nie wieder Zwiebeln von derſelben Größe bringen, als wir ſie aus Holland erhlelten. In Boden und Klima dürfen wir die Urfshe davon nicht immer ſuchen, fon= dern fie muß in der Behandlung liegen, worinnen die Holländer (die frelllch ihre Tulpenzwlebeln beſſer bezahlt bekommen, als unfere deutſchen Gärtner) weiter gekom⸗ men find als wir. Sollten fie vielleicht dieſes hier an gegebene Mittel anwenden, um ihten Zwlebeln dle größte Vollkommenheit zu geben? — Da dleſe Behands lungsart auf Vervollkommnung einer Blume abzwekt, die zwar jezt weniger leldenſchaftlich als ehmals geſchaͤzt wird, aber dennoch noch vieles Geld nach Holland zieht: fo wäre zu wuͤnſchen, daß unfere deutſchen Handels- Gärtner fie auwendeten. Frellſch muͤßten dergleichen Zwlebelu auch theurer als gewöhnlich bezahlt werden, denn es geht dabei ein Jahr Zeit mehr als gewohnlich ift bekannt; aber obgleich dieſe Anwendung bei Wohn gebaͤuden Vorzuͤge hat, fo hat fie doch hier keine, indem dieſe Art bei weitem nicht ſo ein⸗ fach, mithin auch nicht ſo wohlfeil, als die oben beſchriebene Art iſt. Ein Gleiches gilt von den geſtampften, oder Piſéwaͤnden. Man mag fie nun von einzelnen geſtampften Steinen wie eine maſſive Wand auffuͤhren, oder gleich im Ganzen ſtampfen, immer haben ſie den großen Nachtheil, daß fie zu koſtbar werden, und daß ihr höherer Preis mit ihrer mehrern Guͤte in keinem richtigen Ver— baͤltniſſe ſteht. Denn wird auf ihre Bedekung nicht die gehoͤrige Aufmerkſamkeit verwendet: fo zerſtoͤrt fie die Naͤſſe eben fo leicht, als jede ans dere Lehmwand. Wenn man aber uͤberhaupt Pi— fewände machen will, fo halte ich fie zu Gartens Mauern noch geſchikter, als zu Wohn- oder an— dern Gebaͤuden, weil hier weniger Eken vorkom— men, die immer die in Schwierigkeiten ver: urſachen. II. Von den hoͤlzernen Befriedi— gungen hat man eine große und ſehr verſchiedene Menge. Eine wahre Holzverſchwendung find die hölzernen Planken, die entweder aus vierkantigen ſchwachen Holzſtuͤken, die zwiſchen maſſiven oder hoͤlzernen Pfeilern uber einander geſchoben werden, oder aus Bohlen und Brettern beſtehen. Selbſt in den holz— reichſten Gegenden ſind ſie eine wahre Holzverſchwen— dung, und werden deshalb auch dort mit Recht im— mer ſeltener. Die beſten und zugleich die zierlich— ſten hoͤlzernen Befriedigungen ſind die Staketen, welche man ebenfalls auf verſchiedene Art bereitet. Bei den einfachſten werden nur hoͤlzerne Säulen oder Pfeiler von 10 zu 10 Fuß in die Erde eingeſezt, an welchen oben und unten die Riegel befeſtiget ſind, an die man dann die Latten blos annagelt. Zier licher und dauerhafter zugleich werden die Staketen, wenn die Latten vollkommen vierkantig ge⸗ macht und oben und unten in die Riegel eingelocht werden. In Gegenden, wo es Sand- oder andere große Steine gibt, kann man die Zwiſchenpfeiler von Steinen im Ganzen aushauen und dadurch die Stakete um fo dauerhafter machen. Alle dieſe holz zernen Befriedigungen erhalten theils ein beſſeres Auſehen, theils mehr Dauer, wenn fie mit einer Oelfarbe angeftrichen werden. Da dieß aber bei ges wohnlichen Gärten zu hoch kommen wuͤrde: fo wählt man hier wohlfeilere Mittel, und dieſe beſtehen in Theer mit Braunroth und etwas Pech vermiſcht, oder auch aus bloßem Steinkohlentheer, der eine an⸗ genehme und zugleich dauerhafte Farbe gibt; auch kann man ſich der Milchfarbe, oder der rothen ſchwe— diſchen Farbe bedienen, deren Verfertigung in dieſer Gartenzeitung S. 296 umſtaͤndlich beſchrieben were den wird. Von den gewohnlichen geflochtenen oder Dornzaͤunen ſage ich nichts; ſie gehoͤren zwar zu den einfachſten, aber auch zu den unvollkommenſten, und leiſten am Wenigſten in Hinſicht der Dauer. Das will ich nur noch erinnern, daß man in Niederſach⸗ fen dergleichen bei weitem beſſer und zierlicher zu machen verſteht, als bei uns. Vielleicht wird man, wenn man in der Bear— beitung des Eiſens noch weiter fortgeſchritten ſeyn wird, auch Gartenbefriedigungen aus dieſem Ma— terial gießen, wie dieß in England ſchon hie, und da der Fall ift. III. Lebendige Zaͤune oder Heken. Es iſt unter den Land- und Gartenwirthen oft die Frage entſtanden, ob lebendige oder todte Be— — — — . — . . q— rr rr verloren, die nebſt dem erforderlichen Raume im Gats ten, dem Gartner gar ſchazbare Dinge find, Auſſer der Größe der Zwfebeln wird bel dem Kaufe der Tulpen auch auf die Schoͤnheit der Blume, als Hauptſache, gefheben. Um: ſchoͤne und neue Blumen zu bekommen, muß man felbige aus dem Samen er> ziehen, und dieſen von ſolchen Blumen wählen, die alle Eigen ſchaften der Regelmäßkgkelt und Schönheit haben. Als Hauptkennzeichen einer guten Tulpe hat man folgende angenommen: 2) Sie muß einen hohen und ſtarken Stengel haben. 2) Die Blume muß aus ſechs Blättern beſtehen, wovon drei inwendig und drei auswendig, und dle erften größer als die letztern ſeyn ſollen. 3) Der untere Theil der Blatter muß zu dem obern proportionirt ſeyn, und der obere ſoll ſich nicht ſpizig, ſondern rund endigen. 4) Wenn ſich die Blät- ter öffnen, fo muͤſſen ſie fib weder auswaͤrts noch eln⸗ warts blegen, jondern gerade aufſtedeu; dle Blume ſoll von mittelmäßiger Größe ſeyn. 5) Die Streifen muͤſſen Hein und regulär ſeyn, und vom untern Thetle der Blume entſpringen. 6) Die Züngelhen (Staubfaͤden) 286 friedigungen den Vorzug verdienten? Der eine Theil ſtimmt für dieſe, der andere gibt jenen den Vorzug. Die Vertheidiger der lebendigen Helen fa= gen: „Sie ſeyen dauerhafter, als jede andere Art von Befriedigungen, indem ſie ſich ſelbſt erhalten und ergänzen, fie liefern von Zeit zu Zeit etwaß Holz, und haben vorzuͤglich ein gutes und angeneh⸗ mes Anſehen, wenn man eine geſchikte Holzart dazu wähle.” Die Gegner ſezen dieſen entgegen: „Daß fie in den Gärten zu vielen Schatten machen, im Winter den Schnee länger aufhalten, den Vögeln eine freie Herberge geſtatten, und alles Ungeziefer, vorzüglich aber die Raupen, beguͤnſtigen.“ Ohne nun zwiſchen dieſen Parteien den Schiedsrichter zu machen, will ich jezt das Weſentliche uͤber dieſe * ken und ihre Anlage angeben. Soll ein Garten mit einer lebendigen Here be be⸗ friediget werden, ſo muß er zuerſt mit einem Pfahl⸗ Zaune verſehen, und an dieſen muͤſſen im Herbſte oder im Fruͤhlinge die Straͤuche angepflanzt wer⸗ den, welche man zu der Heke haben will. In den erſten Jahren muß ein ſolcher Zaun durchaus vor dem Vieh geſichert ſeyn, damit die Straͤuche erſt in gehörigen Wuchs kommen. Deßhalb beſchneidet man den Zaun zu dieſer Zeit auch nur wenig, ſondern man ziehet die Zweige zwiſchen den Pfahlzaun, um fie fo zu gewöhnen, wie man fie haben will. Die Straͤuche, welche etwa ausgegangen ſind, muͤſſen im zweiten Jahre nachgepflanzt werden; in der Fol: ge, wenn die Heke erſt vollkommen iſt, muß ſie gehdrig im Schnitte erhalten werden. Die gewoͤhn⸗ lichſten Straͤuche, deren man ſich zu Zaͤunen bes dient, find: Maßholder, Acer campestre. Dieſer ift in vielen Gegenden zu Feld- und Gartenheken der gewoͤhnlichſte, wiewohl nicht der beſte Strauch. In den erſten Jahren gibt er zwar, wegen ſeiner ziem⸗ lich ſtarken Verzweigung einen ziemlich dichten Zaun, in der Folge aber waͤchst er mehr in die Dike, ſo daß feine Aeſte oft 6—8 Zoll im Durchmeſſer hal⸗ ten, und dann wird der Zaun ganz lichte und ge= waͤhrt keineswegs den erwuͤnſchten Vortheil mehr. Zu Feldheken, welche nicht gar ſtark im Schnitte gehalten werden, und wo es vorzüglich mit auf die Holzbenuzung abgeſehen iſt, möchte er eher brauch- bar ſeyn. Ein gleiches gilt von der Linde (Tilia europaea), von den Ahornarten (Acer pseudopla- tanus und platanoides), die Birke (Betula alba), den Herlizen (Cornus mase.) und andern Holzarten, die ſich mehr zu Baum-, als zu Strauchhoͤlzern qua⸗ lifiziren. Die allerbeſte Holzart zu lebendigen Zaͤunen, die wohl ſchwerlich von einer andern übertroffen wers den möchte, indem fie nicht nur einen dichten, ſichern und ſchnellwachſenden Zaun gibt, fondern auch auf jedem Boden und unter jedem Himmelsſtriche Deutſchlands gedeiht, iſt der Weißdorn (Cratae- gus oxyacantha). Freilich find dieſe Zäune etwas ſchwierig zu bearbeiten, wegen der Dornen, die ſie haben, aber ſie gewaͤhren dagegen alle Vortheile, welche man von einem guten Zaune verlangt. Zu zierlichern Heken kann man ſtatt des Weiße dorns ſich auch des Hornbaums (Weißbuche, Carpinus betulus) bedienen. Er iſt ſchon ſeit den aͤlteſten Zeiten dazu gebraucht worden, und gibt einen recht dichten, gut belaubten Zaun, der auch vorzuͤglich lange dauert. Nur muß er in der Zu: gend gut ju Acht genommen und die Zweige gehd⸗ rig gezogen werden, damit er mehr in die Breite, als Länge wächst, welches man durch einen gehoͤ— rigen Schnitt noch mehr befördert. cr r r . ————— ——————— w f r —— —— — ſollen nicht gelb, ſondern braun gefärbt ſeyn. — Die arbenveränderungen der Tulpen find äufferft maunig⸗ altig, und können durch die künftlige Befructung, dle bier ſehr leicht anwendbar iſt, noch vermehrt werden. Man ſchäft vorzüglich die violett geftreiften auf welßem Orunde, und als Seltenhelten nennt man dle ſchwarze und die dimmelblaue Tulpe. Sehr oft geftteht es, daß den Käufern dle Blu⸗ menzwiebeln auf keine Art entſptechen, und vlelfache Klagen über ſelbe elalaufen. Woher koͤmmt dleſes? Immer entweder aus U⸗wiſſenhelt oder Verſehen. Selbſt aus Harlem wird erzählt, daß dort ein junger Blu⸗ mift, im Fache der Hyajluthen uud anderer Blumentrei- berel beſonders ſehr gefwitt und gluͤklich, das Ungluk hatte, daß ihm frise zuerſt aufgefesten Zwlebeln alle verdarben. Und woher war das entſt enden? An einem ſehr ſchönen ſonnigten Tage mußte er nothwendig von Haufe geben, fein Geſelle und der Arbeiter wiren auch abwefend, und fo war an einem einzigen Vormittage, well das Miſtbeet nicht geluͤftet worden war, die in« wendige Hlze zu ſtark geworden, und feine Zwiebeln 287 Außer dieſen genannten Straͤuchen gebraucht man noch zu Heken, beſonders wenn man ſolche recht mannigfaltig haben will, Pulverholz (Rbamnus frangula), Pfaffenhütchen (Evonymus euro- paeus), S$e:länger:jeslieber, Rainweide (Ligust- rum vulgare), Hollunderarten (Viburnum lan- tana und Viburnum opulus). Alle dieſe Straͤuche werden aber nur untermiſcht angepflanzt, fuͤr ſich allein geben ſie keine dichten Heken. Sturm. Ueber den Gebrauch der äußern grünen Walln uß⸗Schale zu einer neuen Manier in der Malerei. Praktiſchen Liebhabern der Malerei iſt es laͤngſt bekannt, daß das Auftragen (beſonders der Waſſer— Farben) bei Nachtdaͤmmerung und Feuerſtuͤken mit großen Schwierigkeiten verbunden iſt, und daß nur der Geuͤbtere, durch mancherlei ſich angeeignete Vortheile, ſich dieſe Arbeit erleichtern kann. Freunden dieſer Malerei, vorzuͤglich aber denje⸗ nigen, die auf dieſe Kunſt nicht viel Zeit verwen⸗ den koͤnnen oder wollen, duͤrfte vielleicht eine neue Manier einiges Vergnuͤgen gewaͤhren, die nur das Opfer der halben gewöhnlichen Zeit erfordert, und den Kuͤnſtler in den Stand ſezt, in ſehr kurzer Zeit ein recht leid liches Gemaͤlde zu vollenden. Es beſteht aber die Hauptſache dieſer neuen Manier darin: daß die Farbe nicht aufgetragen, ſondern abgetragen wird. Den tiefſten Schatten im Gemaͤlde gibt das hierzu beſonders bereitete Grundpapier; die Erhöhungen hingegen werden, vermittelſt eines Pinſels, mit bloßem Waſſer aufs getragen, welches, nach gehödriger Erweichung der alle wurzellos gebrannt. Erſt einige Tage nechher kam er bieiem Unglüke und der Urſache deſſelben auf die Spur, und wor offenherzig genug, fi ſelbſt die Sa uld davon beizumeffen, indem er wohl wußte, daß die 3 bein, die er geſezt hatte, alle fehleifret und ausgeſu waren. — Hätte nun ein herrſa aftlicher Gärtner, der mit der Eutſchuldigung: Herr, ſch wußte nothwendig ausgehen, nicht leicht freifommen würde, diefes Ungluͤk gebabt, würde es dann niat ſogleich gehelßen haben: die Zwiebeln haben nals getaugt, fie waren faul, und konnten alſo nicht blühen. — Grundfarbe, mit einem Tuche wieder abgetroknet wird. Man darf nicht befuͤrchten, daß ſich etwas mehr, als man wuͤnſcht, auflöfen werde, und man hat weiter nichts zu thun, als etwa die feinſten Züge durch Auftragen nachzuholen. f Durch dieſe einfache Behandlung erhaͤlt das Ganze nicht nur eine gewiſſe Leichtigkeit und Durch⸗ ſichtigkeit, ſondern man iſt auch gegen das unange⸗ nehme Auſezen der oftmals ſchweren Dekfarben voll⸗ kommen geſichert. Ob nun ſchon das Ganze ſich vorzuͤglich zu ein⸗ farbig getuſchter Manier eignen mag, ſo zeigt doch ein Gemälde von Endesgenanntem in den Natura⸗ lien-Kabinet der naturforſchenden Geſellſchaft zu Gorlitz, daß ſich auch ſelbſt das Colorit hierbei an wenden laſſe, inſofern nemlich die Anforderungen nicht zu hoch gemacht werden. Die Zubereitung des Papiers und der Farbe aber ift folgende: man kocht aus der aͤußern grünen Wallnußſchale eine etwas ſtarke, dike Bruͤhe, jedoch nicht ſtaͤrker und diker, als etwa ndthig iſt, die Waͤſ⸗ ſerigkeit davon abzudunſten. Mit dieſer Farbe übers ſtreicht man mittelſt eines Pinſels das Papier, welches zur Malerei beſtimmt iſt, und ſucht fo viel als moͤg⸗ lich den Grund recht gleich zu legen, bis zu einem Grade, wo das Papier die tiefſte braune Farbe er: halten hat. Das Papier aber muß ein recht gut geleimtes und ſtarkes Zeichenpapier ſeyn, weil die aus den Nußſchalen gekochte Maſſe die Eigenſchaft beſizt, gar leicht durchzudringen, und dieſes, wenn es auch weiter nichts ſchadet, doch dem Papiere, auf der andern Seite ein ſchmuziges Anſehen gibt. Auf dieſem nun fo zubereiteten Papiere verfährt man auf die angegebene Art. Le vin. So konnten noch viele Beiſpfele, deſonders von ge⸗ meinern Gärtnern angeführt werden, welche ihre eige⸗ ne Unwlſſenheit in Bebandlung der Blumenzwiebeln auf fremde Schuld zu ſchleben ſuchen. Anderſells haben auch Erdreich, Witterung und andere Zufalle oft maͤchtigen Elnfluß anf Verſchlechterung der Zwlebeln. 128 Sind nun aber erſt gar die Zwfebeln von fremden herumzlehenden Haͤrdlern erkauft worden, fo iſt fich nicht zu verwundern, wenn der Erfolg den Erwartungen fo ſelten entſpricht. 288 Nuͤzliche Unterhaltungs - Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Agritultur.) Durch die Aufmerkſamkelt einiger Wallfahrter verpflanzte ſich von einem Kaatone der Schweiz eine Getreldeart nach Rothenburg am Nekar, welche allgemeiner bekannt und angebaut zu werden ver⸗ dient. Es iſt dieſes der Tuneſer Winterweizen (For- mento faro oder viacintino Triticum durum) welcher in Rothenburg unter dem Namen Stachelwelzen bekannt iſt. Derſelbe hat 5 Fuß hohe Halmen und breite Blätter, die über einen Fuß lang find. Die Aehre iſt 2 bis s Zoll lang, viereklg und pyramldenformig zugeſpizt. Eine einzige Aebre zahlt öfters zo bis so Körner, die durch hre Größe und Voll⸗ kommenheit die des gewöhnlichen und ſelbſt des Talar ma⸗ Welzens übertreffen. Die Körner liefern eln ſchoͤnes, ſchneewelßes Mehl, welches dem Dinkelmehl in techni⸗ ſcher Hinſicht den Rang ſtreitig macht. Wegen feiner dichten und ſtarken Grannen und Halme if er weniger dem Vogelfraß und dem Hagel ansgeſezt. Dem Wind und Regen widerſteht er fehr gut und wird nkemals vom Braade befallen. Der Ertrag deſſelben vom württemb. Morgen b lauft ſich auf 5 bis 6 Scheffel von 3 bis 4 Simrt Ausſaat. Das Stroh liefert elne Maſſe von Elaſtreu, welche keine andere Getreldeart auſſer dem Roggen zu produziren im Stande fit. Dieſer, fo wie aller Weizen, liebt einen etwas ſchweren, bindigen Bo- den, kann aber ebenfalls auf gutem Mlttelboden bel an- gemeſſener Kultur mit Vorthell erzeugt werden. In Frauendorf find ſeit einigen Jahren meh⸗ rere Getreldſorten abwechſelnd auf verſchledenen Erdar⸗ ten mit mehr oder weniger gutem Erfolg verſuchswelſe in kleinen Quantltäten gebaut worden, als: Zwetzellige Sommer-Gerſte, Himmels-Gerſte, Dunkel Reis, Knolligter Hafer, Erdapfel Hafer, Gelblicher Hafer, Morgenlaͤndiſcher Hafer, Nakter Hafer, Chlueſiſche Hirfe, Pfenich Hirſe aus Kaltern in Tyrol. Riſpen Hlrſe, Sibirifhe Hirſe, Schwarze Kolmhirſe, Welße Hirfe, Aſtrakaniſcher Roggen, Egyptiſcher Roggen. Norwegiſcher Roggen, Ruſſiſcher Stauden Rogg. Alexandriniſcher Welzen, Aſtrakanlſcher Weizen, Eugliſcher rother Weizen, Englifher weißer Weiz. Einkorn Welzen, Einkorn Mongolifher W. Weisen aus Korfu, Tuneſer Welzen, Tuͤrkiſcher Schwarzkorn Welz. Türkifh. Gelbkorn Welz. Tuͤrkiſch. Rothkorn Weizen, Türklſch. Welßkorn Welz. Triticum compositum, Wun⸗ 0 Grano dolce Welzen, Grano forte Weizen, Grano de Toddy de In- dien Welzen, Gr, della er di Palermo W. G. di Atollae Mestiko W. Gr. eastyſionae parmene, W. Tuüͤrkiſcher Spelz. Davon können kleine Prifen von jeder Art an Lleb⸗ haber abgelaſſen werden. Bel G. Bethge ku Berlin iſt fo eben der er ſt e Band von folgendem für Botankker, Forſtleute, Gärte ner, Oekonomen und Pflanzenllebhaber hoͤchſt wichtigen Werke erſchieaen: Handlexicon der Gärtnerei und Botanik 9er 575 oder alphabetiſche Beſchrekbung vom Bau, Wartung und Nu⸗ zen der vorzuͤglichſten in⸗ und ausländiſchen oͤkono⸗ miſchen, offizinellen und zur Zierde dienenden Ges wächſe, nac dem neueſten Stande der Wiſſenſchaft bearbeitet von NY Dr. Friedr. Got tl. Dieteich Profeſſor und Direktor des großherzogl. botan. Gartens zu Eiſe nach. ater Band Subferlptlonspreis 2 Rthlr. 6 gr. od. 4 fl. 3 kr. ſpaͤterer Ladenpreis 5 Rchlr. oder 5 fl. 24 kr. R. W. 1 N ’ Der ruͤhmlichſt bekannte Herr Verfaſſer, war der erſte Deutſche, welcher ſich um dleſe Wiſſenſchaft vers dient machte, und das große Lexicon der Gärtnerei und Botankk herausgab, und welches jezt 22 Bände enthal⸗ tend 66 Nthlr. koſtet (wovon jedoch ſeit einiger Zeit ein wohlfellerer Prännmerarionspreis beſteht.) Da auch diefer Preis für manchen Freund diefer Wiſſenſchaft zu hoch fein konnte, fo entſchloß ſich der Herr Verfaſſer einen vollftändigen Auszug in gedrängter Kürz ze zu veranftalten, jedoch ohne Hinweglaſſung des we⸗ ſentlichen Inhalts und mit ſtrenger Verbindung des Alten mit dem Neuen. Es werden in diefem Werke die Pflanzen u. ſ. w. beſchrieben, d. h. die Merkmale, wodurch fie ſich unterſcheiden, deutlich hervorgehoben; auch wird eine kurze Anwelfung gegeben, diefeiben in Hinfiht auf Standörter, Boden und Fortpflanzung u. 1. w. in Gewächs haͤuſern, Zimmern und freien Gärten zwekmaͤßig zu hehandeln. Das Werk wird aus 4 hoͤchſtens 5 Bänden beſte⸗ hen, den Band zu so bis 40 Bogen in groß Oktapfor⸗ mat. Um den refp. Subſertbenten die Anſchaffung dies ſes ſo werthvollen Werkes zu erleichtern, ſollen jährlich 2 Bände erſchelnen, fo daß das Ganze in 2 oder 2% Jahr vollſtaͤndig zu haben fein wird. Der Sabſertptlons⸗ preis iſt bei Ablleferung eines jeden Bandes zahlbar. Der Sublcriptlonstermiu bleibt bis zur Michaells Meſſe d. 58. offen, dann tritt der Ladenprels von 3 Rthlr. oder 5 fl. 24 kr. R. W. für den Band ein. Fr. Puſtet in Paßau und Regensburg erbietet ſich zu gefälligen Aufträgen. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Papaa, Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämpter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchlaud 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portofrel. — Allgemeine deutſche dt tet! Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. In. Jahrgang, N a 14 „September 1820. Fortſezuog neuer Mitglieder. — Notizen für eee — Ueber die Kultur der Vinca ro- Inhalt: sea. — Von der Stellung der Fenfter an Treibhaͤuſern. —— Fortſezung neuer Mitglieder. Notizen fuͤr Blumiſterei. Seine Hochwohlgeborn, Herr Wilhelm v. Szonragb, Orundherr in Dopschau und Eractor des loͤblich en Gömörer⸗Comltats, auch Gerichtstafelbelſizer in mehreren Comitaten ic. zu Dopschau- Selne Hochwuͤrden, Herr Leopold Schmid, Stadt: Pfarr- Mitfeelenforger im Ciſterzlenſer⸗Stifte zu Schlierbach in Oberoͤſterreſch. Selne Wohlgeborn, Herr Jakob Ovid, Pfleger und Diſtritts⸗Comlſſär in Reichenau im Muͤhlkrelſe Oeſterreſchs ob der Euns. — Herr Witzel, Lehrer der Gärtnerei an der Unl⸗ verfirät und Aufſeher des botaulſchen Gartens in Wilno bei Warſchau. — Herr Heinrich Rocken dorfer, Hofgaͤrtner bel Sr. Erzellenz dem Herrn Ignaz Grafen v. Gyul at, Banus von Dalmatien, Croatlen, und Slavonlen zu Brezowieza in Groatien. (Von H. d. Freund.) Unter anderen wohlthaͤtigen Zweken, welche die weit verbreitete und allgemein beliebte Gartenzei— tung zu erreichen ſtrebt, gibt ſie zugleich auch viele gruͤndliche Belehrungen uͤber Blumiſterei. Manche in dieſem Fache kenntnißreiche Maͤnner haben in dieſer Zeitſchrift mannigfaltige Erfahrungen und treffliche Bemerkungen niedergelegt. Ohne mich dieſen Vertrauen in der Blumiſterei an die Seite ſtellen zu wollen, wage ich es, auch von meiner Seite einige Bemerkungen und Erfahrungen uͤber dieſen Gegenſtand hier mitzutheilen. Mögen die: ſelben von den Leſern als ein anſpruchloſes Scherf— lein freundlich aufgenommen werden, das ich nur deßhalb darzureichen mich erkuͤhne, weil das Er— ſcheinen und die Fortdauer der Gartenzeitung mir ungemein intereſſant iſt, und mich mit der innigſten Freude erfüllt. Ich beginne mit einigen Bemerkungen, zu de— nen ich durch die Schrift des Herrn J. E. von Reider: „Die Geheimniſſe der Blumiſterei, zweite Auflage, Nuͤrnberg und Leipzig im Verlage der Zeh'ſchen Buchhandlung 1824” — veranlaßt wer: de. Obgleich ich (und mit mir gewiß viele Andere) S - = me ͥõ mↄZſ‚ Q Q ƷƷƷƷƷegrg‚ g g. we Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Beiträge zur Herftellung der noͤthigen Gebäude in Frauendorf. Mach der Reihenfolge, wie fie einliefen.) (Fortſezung.) RR Har Cajetan Schroͤfl, Gärtner und Sa: menhaͤndler zu Agram in Croatien ſandte 2 fl. — kr. mit dem Motto: Auch ein Samenkoͤrnchen zur Aus ſaat in Frau⸗ endorf — aus Croatlens Ueberlauds⸗Grän⸗ den willig dargebracht. 225) Herr Emanuel Freiherr Multz v. Waldau, auf dem k. Kron-Lehen-Gut Neuhof im El⸗ bogner Kreiſe Ay 10 fl. — kr. (57) 290 wuͤnſchte, daß, außer der Anempfehlung einiger guter Buͤcher uͤber das Gartenweſen, auch in der Gartenzeitung eigentliche Recenſionen von unparz teyiſchen Sachverſtaͤndigen über jedes in dieſem Faz che neu erſcheinende Buch gegeben werden moͤchten, was gewiß die hohe Brauchbarkeit dieſes Blattes noch auf eine Vielen erwuͤnſchte Weiſe vermehren würde, fo beabſichtige ich meines Theils für jezt. dennoch keine ausfuͤhrliche Beurtheilung jenes recht viel Gutes enthaltenden Buches des Herrn von Reider, ſondern ich gebe, wie oben gefagt,. nur. einige Bemerkungen, zu denen ich nach aufmerkſa— mem Leſen jenes Buches mich veranlaßt fuͤhle. Ohne fuͤr jezt auf die in dieſem Werke voran⸗ geſchikten allgemeinen Bemerkungen uͤber Blumen⸗ Gewaͤchſe Ruͤkſicht zu nehmen, gehe ich ſogleich zur Beſchreibung einzelner Gewaͤchſe uͤber. Agapanthus umbellatus. Dieſe Cappflanze, ſagt Herr von Reider, verlangt im Winter 10 Grade Waͤrme — und ver⸗ mehrt ſich durch Theilung der alten Stoͤke. — Hierbei habe ich zu bemerken: Dieſe Pflanze dauert auch im froſtfreien Zim⸗ mer ſehr gut aus; ja ſie erhaͤlt ſich ſogar recht gut Nicht allein durch Theilung der bei 1 Grad Kaͤlte. alten Stoͤke wird ſie vermehrt, ſondern auch durch Samen; und gerade durch Samen erzieht man die kraͤftigſten Stoͤke, welche in der Regel weit ſchoͤner bluͤhen, als diejenigen, welche durch Theilung der alten Stoͤke gewonnen werden. Aloe Von den Aloearten fagt Herr von Reider: Sie werden im Sommer in den Garten geſtellt und niemals begoſſen, auch im Winter troken erhalten. ee Daß die Aloe, wie die allermeiften andern Pflanzen, im Winter zwar nicht ganz troken, aber doch mehr troken als feucht erhalten werden muͤſſe, iſt natuͤrlich auch meine Meinung; aber dieſe Pflanze auch im Sommer niemals zu begießen, halte ich durchaus fuͤr ſchaͤdlich. Sie muß vielmehr im Sommer fo oft begoſſen werden, als der Topf ziem⸗ lich ſtark ausgetroknet iſt; nur dann erfreuet die Pflanze den Pfleger mit herrlichem Gedeihen und ſchoͤner uͤppiger Bluͤte. Vorzuͤglich gilt dieß von der Perlaloe.. Ca ctus., Was Herr von Reider uͤber die Cactus-Arten ſagt, iſt ganz richtig. Nur hat er vergeſſen, eine Art anzufuͤhren, welche: vorzüglich ſchͤn bluͤht, in jeder Wohnſtube leicht zu ziehen iſt und jedem Blumenliebhaber recht dringend anempfohlen zu werden verdient. Dieß iſt Cacins alatus. Er hat laͤnglichte fleiſchigte Blätter, welche ganz ſo geformt ſind, wie Eichenblaͤtter. Aus der Kante oder auch oͤfters aus dem Stiele der Blätter wach- ſen immer wieder neue Blaͤtter hervor. Schon die nur aus ſolchen Blättern beſtehende Pflanze an ſich iſt angenehm ins Auge fallend; aber wahrhaft pracht⸗ voll erſcheint dieſelbe, wenn fie mit Blüten reich⸗ lich bedekt iſt. Die Bluͤte kommt jedesmal aus den Einſchnitten der Blaͤtterkanten hervor, erreicht eine Länge von 3 Zollen und iſt von Farbe roſen⸗ roth. Bei völliger Entfaltung der Blüte dringen aus der Oeffnung eine Menge ſchneeweißer Staub: - faͤden heraus, welche der außerdem ſchon pracht⸗ vollen Blume einen erhoͤhten Schmuk gewaͤhren. Die Pflanze bluͤht, nachdem ſie ein Alter von drei bis vier Jahren erreicht hat, jaͤhrlich zweimal, im Fruͤhlinge und im Herbſte, wenn ſie hinlaͤnglich mit dem Motto: In Andern Gluͤk fein eignes finden, Iſt dieſes Lebens Seligkeit! Und andrer Menſchen Wohlfahrt gründen, Schafft göttliche Zufrledenhelt. 224) Herr Joſeph Jedlizka, graͤflich Bercht⸗ holdiſcher Gärtner zu Schurany im Neutraer Comitate in Ungarn . . 2 fl. — kr. mit dem Motto: Sey er groß, Sey er klein, Zu dem Geban Taugt jeder harte Stein. 225) Herr Georg Vonrath, Lehrer in Altersbach 2 fl. 42 kr. mit dem Motto: Wenn uns Einer den Stein vom Brunnen hebt, aus dem ſich nachher Alle erquifen konnen, fo iſt es billig: daß man ihm unter die Arme greift: 291 gepflegt wird. Am Beſten gedeiht ſie, wie alle Cactus⸗ Arten, in einem verhaͤltnißmaͤßig kleinen Topfe, der mit einer leichten, magern und reichlich mit Sand vermiſchten Erde gefuͤllt iſt. Sie darf nur maͤßig begoſſen werden und bluͤhet nur dann ſehr reichlich, wenn ſie waͤhrend des ganzen Jahres in einer warmen Stube hinter dem Fenſter ſteht. Ihre Vermehrung geſchieht durch ein abgeſchnittenes Blatt, welches ſehr leicht wurzelt. — Daß der Boden des Topfes, in welchen man einen Cactus einpflanzen will, vor Einfuͤllung der Erde mit klei— nen Steinen belegt werde, wie viele Blumenlieb— haber thun, iſt durchaus nicht nothwendig und kann ohne die geringſte Gefahr gaͤnzlich unterbleiben, wenn man nur vorſichtig im Gießen iſt. Gießt man aber zu haͤufig, ſo kann auch durch die auf den Boden des Topfes gelegten Steine das Faulen der Wurzeln durchaus nicht verhuͤtet werden. Canna indica. Demjenigen, was Herr von Reider uͤber dieſe Pflanze ſagt, möchte ich noch Folgendes hin— zufuͤgen. — Wenn man dieſe Pflanze in ziemlich große, mit fetter Erde gefuͤllte Toͤpfe einſezt, und waͤhrend des Winters in ein geheiztes Zimmer nahe an das Fenfter ſtellt, fo bluͤht fie den ganzen Win: ter hindurch. Es iſt daher eine Pflanze, deren Pflege kein Blumenliebhaber verabſaͤumen ſollte. Nur muß fie auch im Winter, wenn fie in einer ges heizten Stube ſteht, ſehr fleißig begoſſen werden. Cheiranthus Cheiri. (Goldlak.) Wie Herr v. Reider, ſo behaupten auch viele andere Blumenerzieher, daß der Goldlak auf ein ſchattiges Stuͤk Land gepflanzt werden muͤſſe. Eine mehrjaͤhrige Erfahrung hat mich aber zu der Ueber— zeugung gefuͤhrt, daß derſelbe in der vollen Sonne bei Weitem beſſer gedeihet. Ich pflanzte mehrere Jahre hintereinander aus dem nemlichen Topfe einen Theil Pflanzen auf ein im Schatten liegendes Stuͤk Land, und einen andern Theil in eine andere Ge— gend des Gartens, wohin die Sonne waͤhrend des ganzen Tages ihre Strahlen warf. Bei völlig gleicher Qualitaͤt, Zubereitung und Duͤngung des Bodens wurden jedes Mal diejenigen Pflanzen, welche immer die volle Sonne genoſſen hatten, viel größer und kraͤftiger, als diejenigen, welche im Schatten gezogen waren. — Zur Zeit der Blüte jez doch muß der Goldlak in den Schatten geſtellt wer: den, wenn er reichen Genuß gewaͤhren ſoll. Hydrangea hortensis. CHortenfia.) Demjenigen, was Herr von Reider über die Hortenfia ſagt, möchte ich noch Folgendes hinzuſe— zen. — Se größer der Topf iſt, in welchem dieſe Pflanze ſteht, deſto beſſer gedeihet dieſelbe. Stellt man ſie gaͤnzlich in den Schatten, ſo waͤchst ſie zwar bei angemeſſener Pflege kraͤftig fort, aber ſie liefert ſtets nur kleine und ſehr wenige Blumen; ſteht aber dieſe Pflanze beſtaͤndig an einem Orte, der bis gegen Mittag von der vollen Sonne beſchie— nen wird, ſo liefert ſie, bei ſonſtiger guter Pflege, ſehr viele und große Blumen. — Eine außeror— dentlich große Hortenſia befindet ſich in dem Garten des Herrn Aſſiſtenzraths Gottſchalk in der Ref: denzſtadt Bollenſtaͤdt am Unterharze. Sie bleibt ſchon ſeit mehreren Jahren auch während des Win: ters im Garten ſtehen, und wird durch ein fie um: gebendes Haͤuschen von Brettern vor dem Froſte geſchuͤzt. Die Pflanze hat 15 Schritte im Umfange Drum laſſet die Wohlfahrt hlenieden Zu fördern uns ja nicht ermuͤden, Und gebet nach Kräften, und denket dabei: Die Gabe iſt edel — der Wille kſt frei. 226) Herr Friedrich Graf Blumenthal, koͤnigl. preuß. Kämmerer, Dom⸗Kapitular, Erbherr vieler Guͤter rc, zu Schloß Neudeke bei Hertz⸗ berg im Großherzogthum Sachſen 4 fl. — kr. mit dem Motto: Mit dankbarem Herzen. 227) Herr Joſeph Reiß, Oberlieutenant vonKaiſer Don Pedro 15ten Jufanterie Regimente in Przemisl in Gallizien fl. 15 kr. mit dem Motto: Flora und Pomona moͤgen Sie mit ihren Ga⸗ ben beglüken. 228) Herr Josef Edler v. Hegediis, beeideter Landes- und Gerichts-Advokat und Fiskal der 329 292 und 6 Fuß Höhe. Die Anzahl der fehr großen Blumen, welche fie lieferte, betrug in manchem Jahre über 400. Im Jahre 1826 hatte fie 415 Bluͤten. Das einfachſte und ſicherſte Mittel, dieſer Blume eine ſchoͤne dunkelblaue Farbe zu geben, iſt folgendes. — Man nimmt eine junge, ein- oder zweijaͤhrige Pflanze, ſchuͤttelt die gewöhnliche Erde, in welcher ſie ſtand, gaͤnzlich von den Wurzeln ab, und pflanzt ſie in reine Kohlenerde, welche auf einer moͤglichſt alten und ſeit mehreren Jahren nicht benuzten Mei— lerſtaͤtte im Walde ausgegraben iſt. In dieſer Erde gedeihet die Hortenſia nicht allein weit beſſer, als in jeder andern Erde, ſondern die Blumen bluͤ— hen auch ſchon im naͤchſten Jahre ſchoͤn dunkelblau. — Soll aber die Hortenſia ſehr kraͤftig gedeihen und dennoch rothbluͤhend bleiben, ſo darf man nur dieſer Kohlenerde die Haͤlfte gute Gartenerde beimiſchen, und man wird ſeine Abſicht mit vorzuͤglicher Befrie⸗ digung erreicht ſehen. Heliotropium peruvianum. (Bantllenfonnenwende.) Dieſe Pflanze zog ich feit einigen Jahren von einer fo ausgezeichneten Große und Schönheit, daß alle Blumenfreunde, welche dergleichen Exemplare bei mir ſahen, ihre Verwunderung darüber aus— ſprachen. Als Beiſpiel will ich eine ſolche Pflanze beſchreiben, welche ich im Jahre 1827 zog, und, als ſie ein Jahr alt war, verſchenkte. Dieſe einjaͤhrige Pflanze war faſt vier Fuß hoch und vom Rande des Topfes bis zur Spize ſo dicht mit Blaͤttern umge⸗ ben, daß man keinen Stengel bemerkte. Die Breite der einzelnen Blaͤtter betrug zwei ſtarke Zoll und die Farbe war ganz dunkelgruͤn. Die Pflanze ſtand in voller Bluͤte und hatte 56 große Blumen⸗ Aehren auf ein Mal. — Meine Kultur dieſes Ge— waͤchſes iſt folgende: * Ich ziehe die jungen Stoͤke nicht aus Steklin⸗ gen, ſondern aus Samen. Den jungen Pflan⸗ zen gebe ich ſogleich verhaͤltnißmaͤßig große Toͤpfe (ſolche, wie man gewoͤhnlich zum Einſezen der Win⸗ terlevkojen nimmt), welche mit einer Erde gefuͤllt ſind, die aus einem Theile alter Kohlenerde und einem Theile des im Walde geſammelten und gaͤnz— lich zur Erde gewordenen Kuhmiſtes beſteht. Das ganze Jahr hindurch ſteht die Pflanze in einem, bei kaltem Wetter taͤglich geheizten, Zimmer, wo durchaus kein Staub entſtehen darf, dicht hinter dem Fenſter, das gegen Mittag liegt, und wird ſehr fleißig begoſſen. Freie Luft wird niemals zu⸗ gelaſſen, und ſo bluͤhet dann die Pflanze ohne Auf— hoͤren. Clerodendrum fragrans. 3 (Voltamerta.) Auf völlig gleiche Art behandle ich die aus Wurzelſchoſſen gewonnenen jungen Stöfe der Vol— kameria und erhalte dadurch hoͤchſt geſunde und prachtvoll blühende Exemplare dieſes ſchoͤnen, wohl⸗ riechenden Gewaͤchſes. - Ueberhaupt bemerke ich bei dieſer Gelegenheit noch, daß ich die oben angezeigte Erdmiſchung (halb Kohlenerde und halb Kuhmifterde) bei allen denje— nigen Topfgewaͤchſen anwende, welche fetten Bo⸗ den vertragen, und daß Alles in dieſer Erde zu meiner hoͤchſten Befriedigung gedeiht. — Die Eactus-Arten und andere Gewaͤchſe, die keine fette Erde vertragen, pflanze ich in reine Kohlenerde und erhalte ſehr kraͤftige Exemplare, mit reichlichen großen Bluͤten bedekt. — Alle Blumenfreunde, welche in Gegenden wohnen, wo Kohlen gebrannt Herrſchaft Csakaturn in Ungarn 2 fl. — kr. mit dem Motto: A’ Magyarok Istene segellye elö Iparkodä sodat. 229) Herr I. S C. V. S. P. in L. als zweiten Nach⸗ trag E * . . * . 3 fl. — kr. mit dem Motto: Crescite et multiplicamini. 250) Herr Wilhelm Eiſelin, Conditor in Kaliſch in Pohlen * . „ * * 4 fl. * kr. mit dem Motto: Nur au des Lebens Gipfel, der Blume, zuͤn⸗ det ſich Neues in der organifhen Welt, in der empfindenden an. 251) Herr Johann Paul Suppantschits ch, Handelsmann und Realitaͤten-Beſizer zu Lais bach in Illyrien . . 12 fl. — kr. mit dem Motto: 2 2 95 werden, möchte ich daher auf dieſe Kohlenerde biere durch recht angelegentlich aufmerkſam machen. Nur muß man dieſe Erde auf ſolchen Staͤtten ausgraben laſſen, welche nicht in einer bruchigen Gegend, ſon⸗ dern auf einem trokenen Waldorte liegen, und ſeit einigen Jahren nicht gekohlt worden ſind. Es kann ja auch keine Erde geben, die den Gewaͤchſen zu— traͤglicher waͤre, als die Kohlenerde, da dieſelbe unter allen Erdarten die meiſte Kohlenſaͤure entwis kelt, und eben dieſe Kohlenſaͤure bekanntlich dem Pflanzenreiche den vorzuͤglichſten Nahrungsſtoff zufuͤhrt. 2507 * Calla aethiopica. Ein ſehr ſchoͤnes Gewaͤchs mit großen weißen dutenfoͤrmigen Blumen, die einen lieblichen und ſehr feinen Geruch haben. — Häufig habe ich Blu— menfreunde klagen hoͤren, daß dieſes Gewaͤchs bei ihnen nur gar zu ſelten bluͤhe. Bei mir bluͤhet dieſe. Pflanze faſt beſtaͤndig, und liefert in jedem Monate wenigftend eine Blume, oft auch zwei zugleich. Sie ſteht in meiner Wohnſtube, die gegen Mittag liegt, dicht am Fenſter, in einem ziemlich großen Topfe, der mit Kohlenerde, nebſt einem kleinen Zu: ſaze von verrottetem Kuhmiſte, gefüllt iſt. Unter den Topf iſt ein Waſſernapf geſtellt, welcher ſo fleißig mit Waſſer angefüllt wird, daß die Pflanze niemals ganz troken ſteht, ſondern auch die Oberflaͤ— che der Erde beſtaͤndig angefeuchtet iſt. Außerdem wird die Pflanze vom Monate März bis zum Ro⸗ vember ungefähr alle acht Wochen (zu einer Zeit, wo fie eben abgebluͤhet hat) mit friſcher Erde ums geben, und zwar folgendermaſſen: Nachdem die Pflanze mit dem ganzen Erdballen aus dem Topfe genommen iſt, wird der Erdballen rund herum ſo ſtark beſchnitten, daß die an dem Knollen befindli— chen Wurzeln kaum drei Zoll lang bleiben; dann wird die Pflanze wieder in den nemlichen Topf ge— ſezt und der entſtaundene Raum mit friſcher Erde ausgefuͤllt. Iſt dieſes geſchehen, ſo wird die Pflanze ſogleich wieder auf ihren fruͤheren Standort geſtellt und fo lange von unten begoſſen, bis der ganze fri— ſche Erdballen bis zur Oberflaͤche durchnaͤßt iſt. Cheiranthus incanus. (Levkoje.) Ueber dieſe allgemein beliebte Prachtblume iſt beſonders in neueſter Zeit ſo viel Gruͤndliches ge— ſchrieben worden, daß ich mich damit begnuͤge, hier nur einige Worte uͤber das Umfallen der jungen Pflanzen zu ſagen, über welche Unannehmlichkeit immer noch haͤufige Klage gefuͤhrt wird. Das Um— fallen der jungen Pflanzen iſt eine Folge des Fau— lens der zarten Staͤmmchen, und kann nur dann entſtehen, wenn die Oberflaͤche der Erde zu viel Feuchtigkeit erhalten hat. Gaͤnzlich verhuͤtet wird dieſes Uebel aber durch folgende Methode. Man fuͤllt die noͤthigen Töpfe mit guter, leich— ter und trokener Erde und ſtreut dann den Samen auf. Iſt der Same ſchwach mit Erde bedekt, ſo ſtellt man die Töpfe in ein Gefäß mit Waſſer, wel: ches aber nicht uͤber den Rand des Topfes fließen darf, und laͤßt hierin die Toͤpfe ſo lange ſtehen, bis die Oberflaͤche der Erde durchnaͤßt erſcheint. Alsdann ſtellt man die Töpfe hinter ein Fenſter, welches den groͤßten Theil des Tages von der Sonne beſchienen wird. Sind nun die Pflanzen aufgegans gen, und die Erde iſt dann ſo abgetroknet, daß die Pflanzen anfangen wollen, zu welken, fo ſtellt man Waſſernaͤpfe unter die Töpfe, und gießt nur ſo lauge Waſſer unten hinein, bis die Pflanzen wie— der ganz kraͤftig ſtehen; uur darf die Oberflaͤche der Mehrere kleine Häufchen machen auch einen großen Haufen aus. 252) Herr B. R. Ne mit dem Motto: 1 Ihr Florens und Pomonens Kinder ſehet ulcht ſo traurig drein, Iht bekommet ja eln neues warmes Zimmerlelu. 255) Herr Fahrbeck, Hauptmann in Aſchaffen⸗ bug 35 fl. 24 kr. 1 fl. 21 kr. mit dem Motto: Der lieben Flora gewelht. 254) „Die alte treue Dienerin der Flora an der E. M. L. A. . eee. mit dem Motto: Könnte ich wie eine Schneke auf dem Ruͤken, mit meinem Glashaͤuschen Frauendorfs Ge: filden näher rüten — das thaͤt ich gerne, al- | lein die Götter wolleu's nicht! 255) Herr Heinrich Rockendorfer, Hofgaͤrtner 294 Erde nicht wieder durchnaͤßt werden. Zugleich gez woͤhnt man die jungen Pflanzen auch an die Luft durch Oeffnen des Fenſters; aber Regen darf durch⸗ aus nicht auf die Pflanzen fallen. Bei dieſer Me⸗ thode wird niemals der Fall eintreten, daß man auch nur eine einzige Pflanze durch das Faulen des Staͤmmchens verliert. Sind die Pflanzen jedoch fo weit herangewachſen, daß fie vier bis ſechs Blaͤt— ter haben, und bald verpflanzt werden ſollen, ſo kann man ohne Schaden auch die Oberflaͤche der Erde gießen, wenn dieſelbe zu troken geworden iſt. Ueber die Kultur der Vinca rosea. Unter den Pflanzen eines Zimmer-Gartens iſt unſtreitig die Vinea rosea wegen der Schoͤnheit ihrer Blüten und der Dauer derſelben eine der ſchaͤz— barſten, beſonders wenn man ihre Kultur auf einen hohen Grad von Vollkommenheit gebracht hat. Dieſe Pflanze fordert bekanntlich große Waͤrme, viel Sonne und Feuchtigkeit; wo ihr eins von die⸗ ſen Elementen fehlt, da gedeiht ſie nicht. Um ſie in ihrer ganzen Pracht von der Haͤlfte des Maͤrzes an bis zu Ende Novembers zu ſehen, muß man ſie auf folgende Art behandeln: Wenn die Bluͤte voruͤber iſt, und die Pflanze durch das ſtarke Abfallen der Blätter ihre Ruhezeit verkuͤndet, ſo ſchneide ich ſolche an allen Zweigen kurz ein, nehme ſie aus dem Gefaͤß, und ſchneide den Erdballen mit allem Wurzel-Gewebe ringsum wenigſtens 2 Zoll ab, die Oberflaͤche der Erde wird gleichfalls, ſo viel ſich ohne große Verlezung der obern Wurzeln thun läßt, weggenommen. Hier⸗ auf wird die Pflanze wieder in recht fette Miſtbeet— Erde mit 4 Sand vermiſcht eingefuͤttert und wieder ins warme Zimmer geſtellt. Nach dieſer Operation muß man mit dem Begießen in den Monaten Des zember, Januar und Februar ſehr vorſichtig ſeyn, bis gegen Ende des leztern Monats, wo die Sonne an hellen Tagen wieder ſtaͤrker wirkt, die neuen Triebe ſich zeigen, wo man dann wieder reichlicher Waſſer geben kann. In der Mitte des Maͤrzes werden ſich die erſten Bluͤten zeigen, welche die Pflanze bis Ende November zu ſpenden fortfährt. Auf dieſe Weiſe habe ich nun 5 Jahre lang 2 Exemplare dieſer Pflanze, nemlich die rothe, und die weiße mit dem rothen Schlunde behandelt. Beide waren damals dreijaͤhrig, ſehr ſperrig, mager und kahl, und trugen nur kleine Bluͤten. Ob es mir nun gelungen iſt, ihre Kultur vollkommener zu be— treiben, mag der Leſer aus der Beſchreibung mei ner Stöfe beurtheilen. Dieſe ſtehen in einem Topfe, jeder 9 Zoll hoch und eben ſo weit. Mit dieſem Topfe hat jeder eine Höhe von 24 bis 23 Fuß. An der Baſis hat ihr Stamm die Dike eines Fingers, in einer Hoͤhe von etwa 2% bis 5 Zoll theilt ſich der Stamm in mehrere Aeſte, die eine Krone von 2 bis 24 Fuß Durchs meſſer bilden, die oft mit 60 bis 100 Blumen von der Groͤße eines Thalerſtuͤks prangen. Die Farbe der Blätter iſt ein ſchoͤn glaͤnzendes Dunkelgruͤn, welches die Geſundheit der Pflanze und die Ueppig— keit ihres Wuchſes verkuͤndet. Der Standort iſt ein luftiges, hohes Zimmer mit einem Fenſter mit großen Scheiben gegen Suͤden und zweien nach Weſten. Dieſes Zimmer wird durch erwaͤrmte Luft geheizt, und hat auch in den kaͤlteſten Naͤchten eine Temperatur von wenigſtens 10 bis 12° Reau⸗ mur. Wie vortheilhaft ein ſolcher Stand ſeyn muß, wird Jeder leicht einſehen. Was aber am Wichtigſten iſt, iſt das Schnei⸗ den der Pflanze. Da die Vinca immer an den bei Sr. Erzellenz des Banus von Dalmatien, Croatien und Slavonien, Herrn Ignaz Gra⸗ fen von Gyulai, zu Br ezowieza in Croatien 4 fl. 20 kr. mit dem Motto: Derpfleger in Brezowieza’s Garten bringt hulbi⸗ gend Florens u. Pomonens würdigftem Oberprle⸗ ſter zu Ftauendorf fein kleines Scherflein dar. 256) Der Landler von Poͤndorf J. H. 1 fl. 21 kr. mit dem Motto: Hitte ich melne Finger nicht erfrert, So bätte i zum Glashaus mehr verehrt. 257) Herr Joſeph Gindl, Landes- und Gerichts⸗ Adookat zu Peſt in Ungarn 2 fl. — kr. 258) Herr F. R. Gutsbeſizer in Oberſteyermark. 2 1. 24 kr. mit dem Motto: Auch der gute Wille möge einigen Werth haben! 295 Spizen der Aeſte bluͤht, ſo wuͤrde ſie ohne den Schnitt kahl und ſperrig werden, und bald ausge⸗ hen. Durch das Schneiden aber bleibt ſie kraftvoll und geſund. A ueberhaupt bemerke ich, daß ich mehrere Pflan⸗ zen auf ähnliche Weiſe behandle, wie z. B. Hibis- eus rosa sinensis, Jasminum triumphans und andere mehr, und ich habe uͤberall die Nuzbarkeit des Schnittes zur Erzeugung ſchoͤner und kraͤftiger Stoͤke bewährt gefunden, ſogar einjährigen Pflanzen wie Reseda odorata habe ich dadurch eine laͤngere Lebens dauer verſchafft, indem ich ein Exemplar aus dem Jahre 1826 befize.. Der k. Garten-Inſpektor und Profeſſor Herr Weyhe aus Duͤſſeldorf, der in voriger Woche meine beiden Vincas ſah, fagte mir, daß er ſeit lan⸗ ger Zeit keine fo prachtvolle Exemplare geſehen habe. Langenberg, bei Elberfeld im Auguſt 4829. Heinrich Koͤttgen. Von der Stellung der Fenſter an Treibhaͤuſern. Daß die Fenſter der Treibhaͤuſer nach Mittag gerich⸗ tet ſeyn ſollen, wird allgemein angenommen. Allein uͤber ihre Neigung iſt die Meinung noch getheilt. Ihre Beſtimmung haͤngt unſtreitig von der Frage ab, wann und wie lang ein Treibhaus die moͤglich groͤßte Beleuchtung und Erwaͤrmung durch die Sonne im Jahre erhalten ſoll. — Soll dieß das ganze Jahr ge⸗ ſchehen, wie es bei ſolchen tropiſchen Gewaͤchſen der Fall iſt, für. welche ein Treibhaus das ganze Jahr ge⸗ heizt werden muß: ſo iſt nothwendig, daß die Fenſter einen der Polhoͤhe des Orts gleichen Winkel mit dem Horizont bilden, wie dieſes in meiner Abhandlung: : Wie ſollen iſolirte Gebaͤude in Ruͤkſicht auf Licht ori⸗ entirt, und Ortſchaften in nemlicher Ruͤkſicht angelegt werden?“ bewieſen iſt. Dieſer Winkel beträgt für Muͤnchen 48“. — Soll aber ein Treibhaus die mög: lich größte Beleuchtung und Erwärmung durch die Sonne vom Anfang des Herbſtes bis zum Anfang des Fruͤhlings erhalten: ſo berechnet ſich die Neigung der Fenſter gegen den Horizont zu 65° 25 für Muͤn⸗ chen. Dieſe findet Statt, wenn auf 2° 2° 2. Hdhe 1“ Ausladung gegeben wird. — Gewoͤhnlich gibt man den Fenſtern der Treibhaͤuſer eine ſolche Neigung, daß ihnen die möglich größte Beleuchtung und Erwaͤr⸗ mung nur am kuͤrzeſten Tag zu Theil wird, und rech— net auf 4 Höhe 1 Ausladung. Auf dieſe Weiſe iſt das der Univerſitaͤt München ehemals gehörige Treib— haus im botanifchen Garten zu Landshut eingerichtet, indem feine Fenſter mit dem Horizont einen Winkel von 76°. bilden, welcher nach meiner Berechnung zu 75° 42% ſich ergibt. Offenbar iſt leztere Vorausſezung unrichtig, und die vorhergehende, nemlich der moͤglich größten Beleuchtung und Erwaͤrmung vom Anfang des Herbſtes bis zum Anfang des Fruͤhlings bei Einrich- tung der Treibhaͤuſer vorzuziehen. Welchen Vorzug übrigens ein ſchief geſtelltes Fen⸗ ſter vor einem lothrechten habe, kann aus nachſtehender Vergleichung erſeben werden. Nach meiner Berech⸗ nung für die Polhoͤhe von München erhalten ſich die Lichtmengen, welche durch ein lothrechtes, durch ein unter 26“ und 65° 25° geneigtes Fenſter vom Aufang des Herbſtes bis zum Anfang des Fruͤhlings fallen, wie 1 zu 1. 504 zu 1. 527 und einem unter 6589 25° geneigten Fenſter koͤmmt faſt 3 mehr Licht als einem lothrechten zu. A. R. v. Camerloher, Bezirksingenleur. 259) Herr J. E. Schedel, Rektor des ehemaligen 241) Hr. Joſ. Krieger, Med. Dr., und ausüben: Seminarius in Baireuth 240) Herr Karl Caconè, Direktor des k. k. Lanz des⸗Taxamtes in Trieſt mit dem Motto: Jahre ſa on will ich eln Glashaus mir erbauen, Doch immer feblt mir die Kraft dazu; Da aber eines Notb thut, im Dorf der Frauen, Send’ ich vom mein' den erſten Stein Dir zu. 8 fl. 15 kr. 5 fl. 14 kr. der Arzt zu Argam in Croatien 4 fl. 30 kr. mit dem Motto: Moͤchten alle Mitglieder und Gartenfreunde Crpatilens, Dich, unermuͤdet wirkender Vor⸗ fand, nach ihren Kräften zum gemeinfamen eben fo ſchoͤnen als nuͤzlla en Zweke unterſtüͤ⸗ zen, um für die zarteren Kinder Flora’s bald ein ſchirmendes Obdach herſtellen zu koͤnneu! 296 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Vorſchrift zur Verfertigung derſoge⸗ naunten Schwediſchen Farbe, die allem verarbeiteten Holze, daß der Luft ansge⸗ ſezt iſt, eine ungewöhnliche Dauer verſchafft, und dabei äuſſerſt wohlfefl iſt.) Dieſe Far: be iſt ſchon ſeit langer Zelt in Mecklenburg und Same diſch⸗ Pommern in Gebrauch, und ihr Nuzen iſt voͤlllg durch die Erfahrung erprobt. Folgendes iſt das Ver⸗ bältulß der dazu gehörigen Ingredienzien; 34 Quartier Flußwaſſer, 1 Pfund grünen Vitriol und 2½ Pfund Harz beides pulverifirt, N 4 Pfund fein gefiebted Rokenmehl, 16 Pfund braunrothe Farbe, 1 Quartier Leindl, 1½ Pfund Kuͤchenſalz, oder beſſer Haͤringslake. Das Waſſer wird in einem groſſen Keſſel zum Ko⸗ chen gebracht, und moͤglichſt darin erhalten. Zuerſt ſchuͤttet man den Vitriol und das Harz hinein, und rührt es fo lange mit einem breiten hölzernen Stabe, bis es, ohne ſich auf den Grund zu ſezen, ganz aufge⸗ Löft iſt. Demnächſt ſchüͤttet man das Rokenmehl, und hierauf die braunrothe Farbe nach und nach hinein, welche ganz fein pulveriſirt ſeyn muß. Mit dem uUm⸗ rühren muß man bis zum Ende des ganzen Verfahrens nie aufhören. — das Salz hinzu. Die Farbe muß, wenn ſie erkaltet, ungefähr bie Conſiſtenz von agenſchmier erhalten. Das ganze Verfabren erfordert beinahe zwei Standen Zeit. Ueb⸗ rigens muß diefe Farbe immer moͤglichſt warm aufge: tragen werden. Zulezt thut man noch das Oel und Will man das Anftreihen des Holzes noch einmal nach vier oder fuͤuf Jahren wiederholen, ſo braucht man für die Erhaltung der aäuſſern Holzſeite nie wieder be⸗ ſorgt zu ſeyn. — Die Farbe haftet aber auch auf Stein, Kalk und Lehm. In landwlrthſchaftlichen Blättern wird anempfoh⸗ len, die Getreide- und Garten - Sämerefen am Abend aus zuſaͤen, und, nachdem ſolche vom Thau benezt wor⸗ den, am folgenden Morgen vor oder mit Sonnenauf- gang einzueggen. Dieß bringt den Vortheil, daß die Saat früher aufgeht, ſchneller wächſt, von Vögeln nicht geſucht wird, und mehrere vollkommene Korn, Fruͤchte trägt. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmpter an. — — [ vy. Anzeige für Blumiſten. In der neuen Günter ſchen Buchhandlung in Glogau und Llſſa n iſt erſchlenen, und durch Frledrich Puſtet in Paßau und Regensburg zu beziehen; Taſ cen bu ch | für 71245 Stuben: und Winter ⸗Gaͤrtner j 38 oder 2 kurze und gründliche Anleitung, bie beliebteften Blu⸗ men und Zlerpflanzen im Zimmer mit Vorthell zu ziehen, zu pflegen und zu uͤber⸗ wintern. Nebſt einem vollſtaͤndigen Florkalender enthaltend ein Verzeichulß der iu jedem Monat blühenden Blumen- und Zlerpflanzen. Ein nüliches Haad⸗ und Hlifsbuch, vorzüglich für alle die Blumenfreunde, welche ohne Beſiz eines Gartens ſich das Vergnügen eines ſchoͤnen Blumeuflors verſchaffen wollen, von J. H. Gruner, Mitglied einiger gelehrten Geſellſchaften. 8. geh. 1 Thlr. 5 Sgr. oder 1 Thlr. 4 9 Gr. oder 2 fl. 6 kr. An weiſung dem Fate dee den hoͤchſten Nuzen abzugewinnen. Nebſt Angabe einer neuen Art Spallere und Schuz⸗ wände, wodurch das junge Holz des Welns ſowohl als ſelne Trauben ſicher zur Reife kommen, einen beſſern ſuͤßern Moſt liefern und der Ruzen des Welabaues im Allgemeinen ſehr erhoͤht wird. Von Johann Heinrich Kolbe. Die zweite verbeſſerte und mit 41 Abbildungen vermehrte Ausgabe dieſer kleinen, ader auſſerordentlich nüzlichen, jedem Weinbauer unentbehrlichen Schrift, iſt fo eben erfhienen und in allen Buchhandlungen ia Am⸗ berg, Palau und Regensburg bei Fr. Puſtet für 16 gt. oder 1 fl. 12 kr. R. W. ſauber geheftet zu erhalten. Keyſerſche Buchhandlung in Erfurt. Wei — Der ganzjährige Preis It in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kt. R. W. mit Convert portofrei. — Allgemeine deutfde Garten Jie igt un g. Herausgegeben von der praktischen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. No. 38. . September 1820. nn See —ͤ— . —ü̃— e — wr ——— Seine, r Juhalt: Großer Garten mit intereſſanten Anlagen zu Brezowicza In Croatlen ic. — Einige Bemerkun⸗ gen über Garteu-Monumente, . ee rt Großer Garten mit intereſſanten An— lagen zu Brezowicza in Croatien, Sr. Exzellenz des Herrn Janaz Grafen Oyulai, Sr. k. k. Apoſtol. Maieftät geheimen Rathes und Kaͤm⸗ merers, Banus *) und oberften Landes-Kapftaäus der Koͤnkgrelche Dalmatien, Croatlen und Slavo⸗ nien; % — uod Hochdeſſen Gemahlin, Ihrer Erzellenz Frau Julke v. CGyulai, gebornen Freyin v. Edelsheim, Ihrer Majeſtaͤt der Kalferin von Defterreih Pallaſt⸗ und Sternkreuz⸗Ordens⸗Dame. Nur anderthalb Stund Weges von Croatiens Me— tropole gefahren, gelangt man nach Brezowieza, dem Schloſſe und gleichnamiger Herrſchaft Sr. Er: zellenz unſers hochverehrten Banus, Herrn Ignaz Grafen Gyulai von Maros-Nemeth und Nadaska. Die Lage iſt im fruchtbaren Save-Thale, zwiſchen „) Banus iſt der elgene Name des Vicekoͤnigs oder Statthalters dieſer drei Koͤnkgrelche. r) Se. Exzellenz find auch Großkreuz des kalſerlichen oͤſterreichlſcen Leopold-Ordens, Commandeur des milltaͤriſchen Marien-Ther-fien- Ordens, des ruſſi⸗ ſchen St. Alexander⸗Nevsky⸗Ordens und des preuſ⸗ fiihen rothen Adler: Ordens Altter erſter Klaſſe, Aſſeſſor der hochloͤblichen koͤulglichen ungarifhen Statthalterel, Präfident der hohen Banal-Tafel, oberſter Gerichtshof von Dalmatien, Croatlen nnd Slavonken) k. k. Feldzeugmeiſter, Inhaber des ungariſchen Llntien⸗Jufanterle⸗Regimentes Nro. 60, wie auch der beiden Banal⸗Grenz⸗Negimenter Nro. 10 und 11, und dermalen commandirender General im Koͤnlgreiche Boͤhmen. der Save und Kulpa, und zwiſchen der Karlſtaͤdter Haupt: und der Sziszeker-Land⸗Commerzialſtraſſe. Eine ſchoͤne Lage in einer ſchoͤnen Landſchaft! in dieſer uͤppigen Ebene, in dieſer großen pittoresken Flaͤche! Das auf der fanften Anhöhe im Garten ſituirte anſehnliche Schloß, mit einem Altan und an beiden Fluͤgeln mit Rundthuͤrmen geziert, hat die Fronte gegen Nord-Oſt, und die ganze Stadt Ag— ram vor ſich liegend, mit freiem Auge ſie ſehend. Von jedem Fenſter der Vorder-Fronte, vom Altan, von der Terraſſe des Schloſſes, von vielen freien Punkten des Gartens, von der vordern Straſſen— Allee, und den Feldern, ſieht man hier die ganze Stadt Agram, und hat hier die ſchoͤnſte Anſicht ders ſelben. Und die ganze Kette des Hochgebirges, welches ſich hinter Agram, und laͤngs der Zagoria— ner Straſſe aufwärts zieht, ſteht majeſtaͤtiſch vor dem Blike. Und der Fernblik ruht des weiten Tha— les weite Ebene entlang, mit Einemmal das Ganze uͤberſchauend. Dies reizend Thal, vom blauen Saum des Gebirges eingefaßt, dieſe maleriſche Ebene, mit Dörfern, Kirchen, Landhaͤuſern, Schlöf: ſern, Fluren, Auen, Gaͤrten, Triften, Heerden beſaͤet, mit der Save praͤchtigem Silberbande durch— ſchlungen, ſchwelget in der Fuͤlle einer kraͤftigen Vegetation und einer regen Lebensthaͤtigkeit. Und in dieſem Eden Croatiens iſt das Schloß Brezo— wieza der anmuthigſte, anziehendſte, ſchoͤnſte Stand: 1 —— — — T SEE — rr Nachrichten aus Frauendorf. Welches iſt die beſte Melonen: Sorte? Wir haben durch die Gute auswaͤrtiger Garten: Freunde feir einigen Jahren elne ſeyr mannigfaltige Menge Melonen: Sorten zugeſchikt dekommen, öfters bel dieſer oder jener Sorte mit dem Belſaze: dleſe fey die bis jezt bekannte deſte. Jede kann aber doch nicht die beſte ſeyn, und wir haben deswegen forgfäls tig geprüft, welcher von allen Sorten der Vorzug ges buͤhre. Zwar — de gustibus non est disputandum, aber nach unſerm Geſchmake behauptet die Trigo longo unter allen den erſten Ran g. Und wir haben für unfern Geſchmak auch das Zeuaniß eines bewährten Gartenfreundes, des Herrn v. Eſſeu, der diefe Art fo vlel uns bekannt, zuerſt in Deutſo land bekannt machte, und im deutſchen Garten⸗Magazin davon fol⸗ (638) 9611126 punkt! Von den Gemaͤchern des linken En > gels uͤberſchaut man das obere Save-Thal, hinter welchem ſich Zamobor mit feinem romantiſchen Gebirge erhebet; und man ſieht das graͤflich Auers— perg'ſche Schloß Mokritz im Herzogthume Krain. Der Fahrweg durch die vordere Straſſen-Allee, welcher vor der vordern Haupt-Einfahrt in den Garten und das Schloß, links um das Schloß aus— lenkt, ſondert den engliſchen Schloßgarten von den weitläufigen Wirthſchaftsgebaͤuden, dann von dem großen Teiche und dem Gemuͤſegarten ab, und man gelangt ſonach durch die hintere große Pappel⸗Allee ebenfalls in den Schloßhof. Der Schloß⸗Sgal ent⸗ haͤlt die Schlachten aus dem ſiebenjaͤhrigen Kriege in Fresco - Gemälden, die übrigen Gemaͤcher des Schloſſes ſind mit Geſchmak eingerichtet, und das große Parade-Zimmer enthaͤlt das Bildniß Sr. Erzellenz des Herrn Banus Grafen v. Gpyulai in Lebensgroͤße, in ungariſcher Generals-Uniform, vom akademiſchen Maler Krafft gemalt. Im Garten-Betreff habe ich hier zu betrachten den engliſchen Schloßgarten nach ſeinen zwei Haupt⸗ Theilen, die neuen Garten-Anlagen, den Kuͤchen⸗ garten und den alten Schloßgarten. Jeden diefer, Gegenſtaͤnde will ich in der Hauptſache die Muſte⸗ rung paſſiren laſſen, ohne mich in die Weitlaͤufig⸗ keit der kleineren und kleinſten Details einzulaſſen; die ganz abgeſonderte Zwetſchgen-Plantage, oder den Zwetſchgen⸗ Garten, werde ich aber nur nament⸗ lich beruͤhren. BER? A. Der Schloßgarten vor des ehr ſes Hauptfronte und hinter dem lin⸗ ken Schloßhügel, Iſt ein engliſcher Garten edler Art, und der fhönfte Theil des ganzen Gartens hier. Vor des Schloſſes votdern Yauptffonte ſtellen Fi minen große Raſen-Parterres dar, zwiſchen welchen der beſchoderte Fahrweg von der Haupteinfahrt bis zum Schloß, ſchlangenfoͤrmig ſich windend, führt. Inner dem Einfahrtthore prangen rechts und links große ovale Blumen⸗ und exotiſche Straͤuchergrup⸗ pen, mit andern Blumen- Rabatten eingefaßt. Das rechte Parterre, mit einer praͤchtigen Bigno— nia catalpa geziert, enthaͤlt rechts derſelben eine ſchoͤne Gruppe von Roſen semper florens, links derſelben eine große ovale einwaͤrts ſtehende Partie bluͤhender Straͤucher, worunter mehrere Gattungen von Syringa, Hibiscus und ſchoͤner perennirender Roſen, Viburnum Opulus roseum. Dieſe Strauch⸗ Partie iſt ringsum mit Blumen-Rabatten eingefaßt, und vorwaͤrts mit verſchiedenen Blumenſamenge— waͤchſen garnirt. Unterhalb dieſer iſt in einiger Entfernung eine zweite, und auf der Gegenfeite dieſes Raſen-Parterres die dritte, groͤßere exotiſche Strauchpartie angebracht, dieſe leztere iſt im Hin⸗ tergrunde mit vorragendem hochſtaͤmmigen Gehölze gruppirt. Uebrigens enthaͤlt dieſes Raſenparterre in verſchiedener Entfernung einzeln ſtehende, kleine, größere und große Robinien inermis, dann Acer negundo, Juglans nigra, ein prächtiges Exemp⸗ lar, mehrere Fraxinus pendula und aurea, Pla- tanus orientalis, Populus italica, und hin und wieder eingetheilte Blumengruppen. Die Baum⸗ Partien ſind uͤberall mit Blumen» Rabatten einge: faßt. 1 1 Das zweite, ober mittere Raſen⸗ Parterre fängt vorne mit einer überaus fchbnen großen Trauerweide an, und ſchließt am unterſten Ende mit einem ova⸗ len Blumenkorbe, beſtehend aus Pelargonium zo- nale fl. pl., Pelargonium hederoganum, Pe- largonjum Blücher u. m. a., und aus Oleander. gende Nachricht gab: „56 erhielt dieſe Kuren, longo) bel gehöriger Wartung, vorzüglich in einem warmen Sommer, an Geſchmak alle andere Sorten übertrifft, die ich genoſſen, und fie mir in Deutſchland ſonſt nit⸗ gends vorgekommen fit, wird es vielleicht manchem Ob 1 Aebbaber angenehm ſeyn, mlt diefer Frucht En zu werden, wozu ic durch eine kurze Rite nu ‚tragen hoffe. avant U Die Frucht fe i in foret Weutetimenheft . Vera mehr als mittler Größe, und von eirunder Melone vor mehreren Jahren aus Spanlen. Da fe ° t, gegen den Stiel, zugeſpizt. Die Schale ft nur einen Strohhalm dik, von weißlich grüner Farbe, und mit einem feinen Filze dicht überzogen, ſonſt aber ohne alle Rippen oder Knoten, welches ſie von andern Melonen ſehe unterſcheidet. Das Fletſch iſt weiß, mit etwas wenigem Grün vermiſcht, ſebr ſaftig, und von einem überaus gain „erbabenen Geſchmake. Das n enthält eine Dienge wetßgelber, ziemlich breiten left Melone treibt viele, Nanten , die, 10 ale 299 — — Es laͤuft dieſes Parterre dergeſtalt vorwaͤrts weit aus, daß es das Glashaus und daran das Gaͤrtner⸗ Haus einſchließt. Nach der Trauerweide zieht ſich einerſeits eine lange exotiſche Geholzpartie gegen das Glashaus weit hinab; dieſe iſt mit einer Reihe bluͤbender Straͤucher begleitet, und dann mit einer großen Rabatte perennirender Pflanzen und Som: merblumen umgeben; dazwiſchen ſtehen ſehr viele ſchdus Georginien von verſchiedenen Farben. Die Gegenſeite des Parterres enthaͤlt mehrere Robinien inormis, Ptelea trifoliata, Robinia viscosa, ein überaus ſchones Exemplar einer Gleditschia triacanthos, inermis, bei welchem aus einer Wur— zel 2 gleich dike und gleich ſehr hohe Staͤmme mit ihren Aeſten und Zweigen ſich erheben; eine ſchoͤne Birken-Gruppe, und 2 einander gegenuͤber ein— zeln ſtehende hohe Birken, mehrere Populus tre: mula, und einheimiſche Nußbaͤume, Amorpha kruticosa, Hibiscus syriacus von mehreren Farben. Vor dem Glashauſe iſt die Orangerie, nicht wie gewöhnlich in den ſteifen geraden Reihen, ſondern in ovalen Gruppen aufgeſtellt, hinter welchen noch eine lange Reihe Orangenbaͤume in einer gefchweif- ten Linie ſteht, und an dem Gaͤrtunershauſe und dem kleinen Treibhauſe mit mehrern Vermehrungs— Beeten, fortlaͤuft. Zwiſchen der Orangerie ſind viele exotiſche Pflanzen aufgeſtellt, worunter auch 2 huͤbſche Exemplare Magnolia grandiflora. Das Glashaus mit der Orangerie ſteht dem Hauptthore des Schloſ— ſes gerade gegenuͤber; und ein in ihrer Mitte ange: brachter Ruheſiz gewaͤhrt die Anſicht des Schloſſes. Ruͤkwaͤrts iſt das ganze Glashaus mit einer balbmondfoͤrmigen großen Gehoͤlzpartie umgeben, welche ſich bis zum Treibhauſe erſtreket, und die Vermehrungs-Beete einſchließt. An Bäumen ent⸗ hält fie Populus dilatata, Acer negundo, Rhus radieans; Bignonia catalpa, Robinia viscosa, inermis u. caragana, große Acacien ꝛc. An Straͤu⸗ chern enthaͤlt ſie Lonicera tartarica, Spiraea sali- eifolia aha, Hibiscus syriacus, Philadelphus corontfius, Syringse persica u. m. a., dann ver⸗ ſchiedene pereunirende Roſenſtraͤucher. Nun folgt die Einfaſſung dieſer Partie mit einer großen Blu— men⸗Rabatte. Von dem Einfahrthore rechts laͤuft hier im Garten der Weg um den ganzen Garten. Das dritte Raſen⸗ Parterre fängt an mit einem praͤchtigen Exemplar Juniperus virginiana — unter ſelben eine Hortenſien -Gruppe und endet bei der Gaͤrtnerswohnung mit einer Nel— ken⸗Gruppe, mit Vinca garnirt, und darin viele junge Exemplare von Delphinium grandiflorum und Acacia lophantha. Unfern iſt ein ſchattiger Plaz unter hohen Acacien, bildet eine Ruhe-Partie mit der ganzen Ausſicht auf die Stadt Agram: hier find viele Hortenſien aufgeſtellt und vier Agapanthus umbellatus. — Durch dieſes ganze Raſen-Par⸗ terre geht die Haupt-Aus ſicht nach dem Gebirge; es iſt beiderſeits mit großen gemiſchten, ſchoͤn ge— ſchweiften Gehoͤlzpartien von allerlei exotiſchen und heimiſchen Bäumen und Sträuchern beſezt, die al— lemal wieder mit Blumen-Rabatten garnirt find, Einzeln zerſtreut in dieſem Parterre findet man: Amorpha, Fraxinus area, Cytisus Laburnum, Lonicera tatarica, Gleditschia triacanthos, Ru- bus hispidus, Lyriodendron tulipifera, Robi- nia hispida, viscosa und inermis, Populus bal- samifera, Platanus orientalis, mehrere Gattun— gen Spireen und die Moosroſe. — Noch enthaͤlt dieſes Parterre eine Erlen-Gruppe, mit Spiraea sa- licifolia eingefaßt und mit mehrern Aepfelbaͤumen untermiſcht. Zwiſchen der Erlen-Gruppe und einer fchönen Gruppe von Rhus typhinum ſteht ein⸗ 2 . —ꝛx—ĩ— m — ů ů —— — . ...r die Blätter, mehr ins Weiße ſpielen als bei den an⸗ deren Arten. Sie wird gewöhnlich zu Anfange Sep⸗ tembers reif, und darf daun nicht lange llegen, ohne von ihrer Güte zu verlieren. In guͤnſtigen Jahren iſt fie ſehr fruchtbar. Am dieſe Sorte in einer Jahreszelt zur Reife zu bringen, da man noch warme Witterung erwarten kann, welches auf ihren Geſchmak ſehr großen Einfluß bat, tft es rathſam, fie mit den erſten Melonen zu legen, die mau anzieht. Auch habe ich bei dleſen und den ſpätern Melonenſorten überhaupt betraͤchtlich an Zelt gewonnen, wenn ich die Blumen durch kuͤnſtliche Hilfe befruchtete. Dieſes iſt auch einleuchtend, da die Me⸗ lone in jeder einzelnen Blume entweder bloße Staub⸗ Faden, oder nur einen Staubweg hervorbringt, alfo die Befruchtung nur durch Inſekten oder durch den Wind geſchehen kann. Da man aber in unſerem Klima genötbiget iſt, die Pflanzen unter Fenſtern zu erzle⸗ ben; fo kaun diefe von den Botautkern fogenaunte Ca⸗ prificatfon nur laugſam und mit Schwierſgkeit erfol⸗ gen. Durch die kuͤnſtliche Befruchtung erreicht man 5 (38 * 500 zeln ein edler Kirſchenbaum, und gegenuber eine hohe Robinia Pseudacacia. Dann find hier viele große Kirſchen⸗, Zwetſchgen⸗ und Nußbaͤume. An das dritte Raſen-Parterre ſchließt ſich unten bei der Gaͤrtnerswohnung eine große Partie an, welche dͤſtlich weit ausläuft, und folgenden Wechſel an Gegenſtaͤnden enthaͤlt: a) Am untern Ende eine hohe Acocien⸗Gruppe, mit Sauerfirfchen und Spireen. b) Im Schluß zwei Blumen-Gruppen; die eine aus lauter perennirenden Pflanzen, -worunter Jas- minum, Hemerocallis, Corchorus japonicus, Tradescantia virginica; die andere Roſen semper florens mehrere Gattungen, in Mitte eine hoch— ſtaͤmmige Rosa Thea, Amaranthus bicolor, tri- color und chinensis. c) Neben einem freiſtehenden Zwetſchgenbaum 2 ſchoͤne Robinien inermis, und eine Bignonia catalpa. d) Eine vom Schloß ſich frei darſtellende ſchoͤne Gruppe von Pinus sylvestris, mit einer praͤchti⸗ gen Robinia inermis. e) Eine runde Laube von hohen Nußbaͤumen, in deren kuͤhlendem Schatten ein ſteinener Tiſch mit Ruhebaͤnken. 1) Ein davon entfernt frei ſtehender, ſehr großer Nußbaum, gegen Norden mit einem Geſtraͤuche ge— ſchuͤzt, vorne unter feinen weit ausgehenden Aeſten eine runde Spizpartie, in deren Mitte eine Gruppe Hortenfien. — Leztere zwei Spizpartien find durch große Robinien inermis und hispida getrennt. g) Vis-à- vis des großen Nußbaumes iſt eine dritteRuhepartie — die Aamalien-Ruhe genannt. Unter einer hohen Sauerkirſche, deren zwei glei— che Stämme aus einer Wurzel, durch Kunft ſchlan— genartig uͤber einander hinauf gewunden, befindet ſich ein Naturtiſch mit einer Naturbank; von der Mittagſeite iſt der Siz mit hohem, gemiſchtem Ge⸗ bölze gruppirt, beſchattet. Wohl dekt hier kein Monument die Aſche eines theuren Sproͤßlings: aber der Name erinnert, daß hier der Lieblings ſiz und Aufenthalt Amaliens, der unvergeßlichen Comtesse v. Gyulai geweſen, die in der Blute ih- res ſchönen Lebens, wo die Jungfrau an der Grenze des Weibes ſteht, in eine beſſere Welt hinuͤber ſchlummerte — unvergeßlich der hohen Familie — unvergeßlich auch dem Landvolke hier, deren edelſtes Herz demſelben viel Gutes that. h) Im Nachdenken über des Irdiſchen Vergängs lichkeit hier ausgeruhet, wandle ich von dieſem Plaze fort zwiſchen Neben-Gruppen und einzeln ſte⸗ henden Crataegus, Platanus, Evonymus euro— paeus, und ſehe rechts eine ſchoͤne lange Partie von Rhus typhinum, mit Spiraca salicifolia und ans dern, Cornus alba, Cornus sanguinea, Vibur- num Lantana ringsum beſezt. i) Indem ich fo gemach ſanft aufſteigend fort— ſchreite, komme ich neben vielen einzelnen Populus italica, Platanen und uͤberaus ſchoͤnen Pinus Stro— bus, auf den hoͤchſten Punkt im Garten. Es iſt ein großes Rondel von hohen Eichen, Erlen und Linden umſchloſſen, deren aͤußere Gruppirung ver— ſchiedenes Geſtraͤuche macht. Hier in dieſem Cir— culus ſtand der Tempel der Einſamkeit; er ging ein, und nun iſt Ihre Erzellenz die Gräfin geſinnt, hier einen offenen Natur-Tempel auf es Saulen ru⸗ hend, zu erbauen. k) Von dieſem Tempel-Plaze, und an deſſen aͤußere Umgrenzung ſich anlehnend, laufen gegen Suͤd und Nord zwei große Partien vermiſchter, hoch— ſtaͤmmiger, einheimiſcher Waldhoͤlzer. Von dieſem Haupt-Abſchnitte des Gartens kehre WEIL rr rer . ⁰—AÄr. Ur dieſen Zwek in einem Augenblife, fobald männliche und weibliche Blumen vollkommen entwilelt find. Ich darf hoffen, daß Jeder, der ſich mit der Anzucht der Melo= nen beſchaͤftkat, beide von einander zu unterfcheiden wife. Das Verfahren, deſſen ich mich mit großem Nuzen bedient habe, iſt eben fo leicht als einfach. In den Morgenſtunden, wenn ich eine welblſche Blume autreffe, deren Narbe rauh, und alſo zur Befruchtung tuͤchtig iſt, ſoneide ich eine maͤnnliche Blume ab, an deren Staubfaͤden der gelbe Samenſtaub ſichtbar iſt, nehme das Blumenblatt rund umher mit einer Scheete vorſichtig weg, und ſtreife den Staub an der Narde der weiblichen Blume ab, bis fie davon ganz bedekt iſt. Reicht der Staub von elner Blume nicht zu, ſo nehme ich noch elne zweite, und verfahre dabet eben fo. Nach zwölf bis ſechzehn Stunden zieht die weibliche Blame ibre Blatter zuſammen, welches das Zeichen einer voll— kommenen Befruchtung zu ſeyn pflegt. Wenn man dle⸗ ſes bel ſechs oder acht der ſich zuerſt zelgenden weibli= chen Blumen vornimmt, fe iſt es hinreichend, well eine Pflanze doch nicht mehr Melonen tragen darf, und dle mehreren von ſelbſt ſpaͤter erfolgenden weggenommen 504 ich zum Schloſſe zuruͤk, und fange an, die von deſſen linken Flügel an auslaufende, größte und weitläus figfte Partie durchzuwandeln, welche ſich links weit uͤber den Tempel hinaus erſtrekt, und ſich dann rechts tief unter demſelben mit den vorbeſchriebenen großen Partien vereiniget. Hier habe ich ein weites Feld der Schauluſt und des Genuſſes; und hier huldige ich mit dankbarer Anerkennung und mit Verehrung der Schöpferin *) dieſes Gartens, Flo⸗ rens und Pomonens erhabenen, wuͤrdigen Prieſte— rin, die, außer vielen andern Anlagen im Garten, vorzuͤglich in dieſem großen Gartentheile viele junge Bäume mit ihrer eigenen Hand pflanzte, alle aber unter ihrer Leitung und Aufſicht, unter ihren Augen geordnet und gepflanzt wurden. Hier ehren wir das Verdienſt einer Dame, die edel und ſinnig fuͤr Schönes und Nuͤzliches, für Kultur und Geſchmak im Vaterlande nicht nur anordnet und anlegen laͤßt, und das Angelegte erhaͤlt, ſondern auch ihre eigene zarte Hand freudig darreicht zu wirklichen Arbeiten in Florens und Pomonens Natur- und Kunſt⸗Werk⸗ ſtaͤtte; die in dieſer edlen Beſchaͤftigung Vergnuͤ⸗ gen, Luſt und Erholung findet; die, ſelbſt Ken— nerin im Gartenbaue, ihn eben dadurch ehrt, daß ſie ſeine Beſchaͤftigung nicht unwuͤrdig ihres hohen Standes haͤlt. Eine Dame hohen Ranges und der edelſten aͤſthetiſchen Bildung gibt uns hier fuͤrwahr jenen edlen Roͤmerinnen gleich, das erhabene Bei— ſpiel haͤuslicher Tugend und landwirthſchaftlicher Sorgfalt. Wer möchte da noch anſtehen, wer ) Ihre Exzellenz, Frau Gräfin Julke v. Gyulai, ges borne Freyin von Edelsheim, gab den erſten Im— puls zur Anlegung dieſes Gartens, welcher im Jahre 1807 angefaugen, 1809 und 1309 fortge⸗ fest, und nach und nach unter ihren und khres er⸗ babenen Gemals Auſpizien zu feiner gegenwärtigen Bedeutenhelt gelangte. . ———— —— — ———— — — — — — —r ck werden müßen. Es iſt aber ſehr wichtig, die männli- chen Blüten durchaus von derſelben Sorte zu nehmen, weil man fonft eine Miſchung erhalten dürfte, die der Erwartung nicht entſpräche. Ich darf dieſe Methode Jedem, der Melonen baut, ſicher empfehlen, wobet er keine Urſache haben wird, in die fo gewoͤhulkche Klage einzuſtimmen, daß die Melonen nicht anſezen wollen. Bei dieſer Gelegenheit gedenke ich noch eines hoͤchſt einfachen, bei der Melonenzucht oft ſehr nuͤzli⸗ chen Kuunſtgriffs, deſſen Eutdelung ich einem Zufalle moͤchte nicht Muth und Liebe genug faſſen, ſich mit lebendigem Eifer der Landwirthſchafts-Pflege hin⸗ zugeben, in dieſem oder jenem ihrer Zweige, der Jedem nach feinen Umſtaͤnden angemeffen iſt, wenn ſolche verehrungs- und nachahmungswuͤrdige Bei: ſpiele vorleuchten? Der Anfang dieſes groͤßten, vom Schloſſe ſuͤd— weſtlich auslaufenden Gartentheiles, iſt mit meh— reren Robinien inermis, worunter Eine beſonders ſchoͤn, und mit Fraxinus pendula. Darneben eine gemiſchte Blumenpartie. Nur einige der ſo— geſtaltig hier geſezten Baͤume und angelegten Par— tien will ich hier, um die uͤberfluͤſſige Weitlaͤufigkeit zu vermeiden, anfuͤhren: 1. Cereis siliquastrum. 2. Ailanthus glandulosa. 5. Cytisus purpureus. 4. Fraxinus erispa. 5. Robinia tortosa. 6. Robinia angustifolia. 7. Acer platanoides. 8. Acer laciniatum. 9. Celtis orientalis. 10. Hippophae rhamnoides. 11. Calicanthus floridus. 12. Viburnum Opulus roseum. 15. Unter einer ſchoͤnen, frei ſtehenden Birke, eine exotiſche gemiſchte Sträucher - Gruppe. 14. Hibiscus syriacus fol. varieg. 15. Syringa vulgaris. 16. — — alba. 17. — — coerulea. 18. — — purpurea. 19. Rhus glabrum. 20. Eine lange ovale Partie, enthaltend an Baͤu— men: Rhus radicans, Rhus glabrum, Robinia verdanke, der aber durch meine eigene und Anderer vielfältige Erfabrung bewährt iſt. Bekanntlich werden zur Auzucht guter Melonen die Kerne vorgezogen, welche drei bis ſechs Jahre alt find, weil die Pflanzen daun im Wichsthume leichter zu bandigen find, als die aus ganz friſchen Kernen erzogened, welwe eine Menge fluͤchtiger, unnuͤzer Ranken treiben. Diefed mag zwar etwas ſchwer zu erklären ſeyn, hat aber die Gr: fahrung und den Glauben der gefciktsften Gärtner für ih. Man geräth aber bleſer wegen nicht ſelten in Vetlegenheit, wenn man efae Sorte gleich fortpflan⸗ Pseudacaeia, Populusalba, (Silberpappel) Pru-- nus Padus u. m. a., darunter find einheimifheHdlzer: Tilia europaea, Ulmus campestris. An Straͤuchern: Viburnum Opulus roseum, Viburnum Opulus, Viburnum Lantana, Philadelphus eoronarius, Spiraea salicifolia, Cornus alba, Syringa vulga- vis, Sorbus auceuparia und einige Roſengattungen. 21. Ein Rudefiz im Dunkel des Schattens bei dieſer Partie iſt dem Wandeluden angenehm, und indem ich mich erhebe, vorwärts ſchreitend, da oͤffget ſich der obere weite, freie Theil dieſer grofs fen Partie, in Mitte dieſer weiten Raſeutafel eine frei ſtehende große Roſengruppe, und an entgegengefezter Seite eine langen Partie Pinus sylvestris. Und es dffuen ſich hier drei ſchoͤne Ausſichten, die eine auf die Stadt Agram, die andere auf die Flaͤche uͤber St. Clara, die dritte in die Zamoborer Gegend. Dieſes ganzen großen Gartentheiles vom linken Schloßfluͤgel Einfriedung beſteht in fortgehenden hohen, ſehr breiten, dichten, undurchdringlichen Gruppen von lauter einheimischen Gehölzen, mit hin und wieder beſtebenden Durchſichten. (Schluß folgt.) Einige Bemerkungen uͤber Garten⸗ Monumente. An unſern Lieblingsplaͤzen, wo wir gern verwei⸗ len und die Schoͤnheiten der Natur genießen, dem abgeſchiedenen Freunde, oder den Tugenden eines Mannes, der eben durch dieſe, unſere und die Ach— tung der Nachwelt verdiente, ein Denkmal zu fe: zen, iſt gewiß ein ſehr guter, und fuͤr das Herz des fuͤhlenden Freundes beruhigender Gedanke, und gleichſam die lezte Ehre, welche man den Abge— ſchiedenen erweiſen kaun. Wo waͤre dazu wohl ein ſchiklicherer Plaz als in einem engliſchen Garten, 3502 der von dem Beſizer wohl taͤglich, und von andern Menſchen ebenfalls dfters beſucht wird? Daß man aber auch dort die Monumente dfters mißbraucht, und mit ihrem Gebrauche weder einen richtigen, noch oft edeln Begriff verbindet, iſt leider wohl nur zu ſehr wahr. Dadurch aber wird eine der ernſthafteſten und wuͤrdig⸗ ſten Handlungen laͤcherlich und der Werth, welchen ein Monument haben ſoll, wird dadurch verringert. Um jedoch Dasjenige, was bei Errichtung derſelben zu bemerken iſt, in einer gewiſſenOrduung vorzutragen, werde ich hier der Reihe nach die Stuͤke anfuͤhren, wel⸗ che dabei zu befolgen ſind, und dieſe ſind folgende: 1. Jedes Denkmal oder Monument muß einen beſtimmten Zwek haben, d. h. es muß entweder dazu dienen, das Andenken eines Freundes in uns ſtets zu erhalten, oder eine edle Handlung zu verewigen. Denkmaͤler ohne einen ſolchen beſtimmten Zwek werden laͤcherlich, eben ſo wie es laͤcherlich wird, wenn ganz unbedeuten⸗ den, durch nichts ſich ausgezeichneten Menſchen Denk— maͤler errichtet werden. Bei den Alten war dies eine Ehre, die nur großen, um die ganze Nation verdien— ten Maͤnnern widerfuhr; und dies mit Recht. Denn ein Denkmal iſt ein Ehrenzeichen, das keinem Un— würdigen oder Unbedeutenden zu Theil werden muß. Wie abgeſchmakt daher ein engliſcher oder Lands ſchaftsgarten erſcheint, in welchem man bei jedem Schritte, gleich einem Gottesaker, auf Leichenſteine ſtoͤßt, denen man offenbar anſieht, daß man bei ih— rer Errichtung in Verlegenheit war, wem man eigents lich das Denkmal weihen ſollte, bedarf wohl nicht erſt eines umſtaͤndlichen Beweifes. , ö 2. Außerdem muͤſſen die Monumente, ohne daß ſie zu haͤufig vorkommen, auch vorzuͤglicheinen guten und zwekmaͤßigen Standort haben. Nicht jede Stelle im Garten nn ELTERN TRRENEETEPCHLESERT FREI IUIBE DIRNTEIPEREISGER TREE SEESEEETTER V zen möchte, von der man uur friſche Kerue befizt. Folgendes Mittel, wodurch auch der Same vom lezten Fabre eben fo dleulich wird, als der mehrjährige, ſcheint mir einer offentlichen Bekauntmichung werth, da es, fo viel ich wels, noch von keinem Spriftſteller ange⸗ fährt worden. Es beſteht blos darin, daß man die zum Legen beſtimmtea Kerne, vier bis ſechs Wochen vorher in Papier gewlkkelt, in der Weſtentaſche trage. Wahrſchetulich verfliegen durch die Wirme des Koͤr⸗ des einige von den Theilen, die den übertriebenen Wuchs befördern. Die Zeit laͤßt ſich nicht ganz genau beſtimmen, welches aber auch gar nicht nothwendig ffk. Jene mochte wohl allein davon abhängen, wie felſch die Kerge ſiad, und wie nahe am Leibe man fie trägt. Genug, daß man duch dleſen Kunſtgriff auch aus neuen Kernen taugliche Meloneapflanzen erhält. Für die Wartung der vorbeſchriebenen Melonen⸗ Sorte lusbeſondere ſeze ich noch hinzu, daß es the un⸗ gemein wohlthut, wenn man fie bei helßer Witterung alle Nachmittage mit der Gießkanne beſprengt. In der Jahreszeit habe ich überhaupt allen Melonen die Feuch⸗ tigkeit ſehr zuträglich befanden, vorzuͤglich, wenn — 505 iſt zu jeder Art von Denkmaͤlern paſſend. Ein Denk; mal ſezt man nicht blos für ſich oder einige Wenige: denn wehe dem armen Freunde, wenn es erſt eines Denkmals beduͤrfen ſollte, um ſein Andenken in dem Herzen des Freundes zu erneuern; nein, das Denk— mal dient dazu, das Andenken bei Menſchen, welche den Helden des Denkmals vorher nicht kannten, zu erhalten, und deßhalb iſt es wohl hoͤchſt unzwekmaͤſ— ſig, Monumente an ganz entlegene, den Augen der Menſchen entzogene Orte zu ſezen, vielmehr muͤſſen ſolche an freien Orten an Hauptwegen aufgeſtellt werden, wie man dies auch in den beſſer angelegten Landſchaftsgaͤrten findet. Nur Monumente, welche einen allegoriſchen Sinn haben, oder Perſonen, auf die ein beſtimmtes Lokal Bezug hat, leiden hier eine Ausnahme. 5. Muͤſſen Monumente eine geſchmak— volle Form haben. Schwer iſt die Frage zu beantworten: Welches iſt die zwekmaͤßigſte und beſte Form fuͤr ein Monument? Kuͤnſtler, welche ſich nicht ſelbſt fo viel Geſchmak zutrauen, eine gute Form herz vorzubringen, mögen ſich an die Reſte des Alterthums halten; fie liefern uns die ſchoͤnſten und vollendet ſten Formen, bald in einem Sarkophage, bald in einem Altare oder Obeliſken u. ſ. w. Nur waͤhle man aus Eigenſinn, oder aus zu großem Selbſtvertrauen keine unſchikliche oder un— angenehme Form; denn nichts beleidiget den guten Geſchmak ſo ſehr, als dieſe. 4. Muͤſſen die Monumente von dau⸗ erhaftem und edlen Material ſeyn. Ein Monument ſoll das Andenken über das Menſchen— Alter hinaus erhalten; wird es daher nicht laͤcher— lich, wenn man es von Holz errichtet, wo eine 20 bis 25jährige Dauer ſchon ſehr groß iſt? Stein iſt naͤchſt Metall das dauerhafte ſte Ma: terial, aber nicht jede Steinart iſt dazu geſchikt. Marmor iſt nicht nur dauerhaft, ſondern er bezeich— net auch einen gewiſſen Reichthum und Größe. Die dauerhafteſten Steine aber ſind die ſogenann— ten Urgebirgsarten, Granjt, Porpchyr, Urkalkſtein u, a. m., nur verlangen fie eine ſehr muͤhſame Bearbeitung und werden durch dieſe, oft erſt ſehr theuer. Wem an der Dauer ſeiner Monumente gelegen iſt, dem rathe ich, fie vorzüglich von Eiſen gießen zu laſſen; wozu man in den vortrefflichen ſchleſiſchen Eifengießereien zu Malapane und Glewitz, und zu Lauchhammer bei Muͤcken— berg in Sachſen, die ſchoͤnſte Gelegenheit findet. Die Kunſtfertigkeit, welche man jezt auf dieſen deutſchen Eiſengießereien beſizt, iſt Buͤrge dafuͤr, daß man dort die ſchoͤnſten Formen und beft aus— gefuͤhrten Ornamente erhaͤlt. Man kann, wenn man ſie von dieſem Material errichtet, um deſto eher einen Nebengebrauch damit verbinden. Man kann entweder daraus einen Altar machen, welcher zugleſch als Kamin zum Kochen des Thees oder Kaffees dient, oder einen Brunnen, wie man dieſe Idee auch beſonders haͤufig bei den Alten findet. 5. Endlich muͤſſen auch die Monumente gut ausgefuhrt ſeyn. Will man plaftifche Ver: zierungen daran anbringen, ſo muͤſſen ſie ſauber und mit Verſtand gearbeitet ſeyn. Fehlt es aber an einem ſolchen Kuͤnſtler, ſo laſſe man lieber alle Verzierungen weg, und deute die Beſtimmung beſſer durch eine In— ſchrift an, als durch eine ſchlecht ausgeführte allegori— ſche Figur oder Verzierung. Im Falle man Monu— mente als kleine Gebaͤudchen aus Bakſteinen auffuͤh— ret, und ſie dann ſteinaͤhnlich verblendet, ſo muß man ebenfalls dahin ſehen, daß dieſe Verblendung feſt und haltbar gemacht werde, weil es ſonſt ebenfalls einen ſchlechten Anblik gewaͤhret. Dr. Sturm. dieſe den Wurzelfaſern mitgetheilt wird, ohne die Ranken zu ernäſſen. So lange die Pflanzen noch nicht das ganze Mlſtbeet einnehmen, kann dies geſchehen, indem man das gehörig temperirte Waſſer in kleine Furchen gießt, nachher aber durch einige irdene Trich⸗ ter, welche man unweit den Wurzelſpizen in die Erde ſenkt. Dieſes und das vorfichtige Luftgeben vermehrt die Saftfulle der Früchte, und wehrt dem bekannten böfen Melonenfeinde, der Milbenſpinne.“ Wir hoffen, durch vorſtehende Mittbeilung vielen Bartenfreunden eine angenehme Nachricht gegeben zu baben, und werden ſpaͤter ein Verzelchniß aller unſerer Melonenforten liefern, wovon wir auch Liehabern Sa— men ablaſſen konnen. — Zum Schluße mag hier noch ein im Journal de Paris mitgetheiltes Mittel fteben, unreife Melonen genießbar zu machen. Man foll ſte nem⸗ lich in Scheiben ſchneiden, und fo in Weinbeermuß le⸗ gen wie man es mit der Winterbirn (Poire de Mes- sire Jean) zu machen pflegt. In dieſem Zuſtande ver⸗ graͤbt man ſie alsdann ins Beet, und laßt ſie den Win⸗ ter über darin ſteden, wo fie nun vollends zur Reife kemmer, und ſehr dellkat zu ſpeiſen find, ß * 304 Nuͤzliche Unterhaltungs - Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Gartenu leiden.) Schon oft iſt des Un⸗ fugs erwähnt worden, welcher durch betrügerifhe Hau⸗ ſirer mit Saͤmereien, Pflanzen und Blumenzwiebeln verübt wird; wodurch ſchon fo mander Unerfadrue um Geld, Zeit und Mühe betrogen, manchem Aafäanger vielleicht die Gartenluſt auf immer verleidet worden Äft. Nach meiner Meinung ſollte jede Erfahrung dieſer Art der Oeffentlichkett übergeben werden, um dle Garten⸗ Freunde vorſichtig zu machen, und die Betruͤger ab⸗ zuſchreken und zu entlaraen. Nicht allein die bereits in dieſen Blättern gerügmten Schwaben, aud mehrere franzoͤſiſe Handelsgärturte, die vor einigen Jahren mit ganzen Wagenladungen von zum Theil kenntlichen, ſcöaen und feltenen Sachen, die Zutrauen erwekten, die hleſige Gegend durchreisten, haben ſich dabei die äraften Betruͤgerelen zu Schulden kommen laſſen. Oft auch wird der Betrug mit ſolcher Kekheit ausgeführt, daß der Argloſe ſo etwas nicht für möglich halt. Hier ein B iſpiel dieſer Art: Einer melser Bekannten kaufte von einem Hauſi⸗ ter eine ſogenaunte ſchwarze Roſe. Er wurde auf das Holz der Roſe aafmerkſam gemacht, welches in der That von dem der gewöhnlichen Roſenſorten verſchie— den war, und er glaubte deshalb doch wenigſtens eine ſeltenere Roſe erhalten zu haben. Als der Händler ſich entfernt hatte, wurde die in Moos gepakte Wur⸗ zel entblößt, und ſtehe da, es war nur ein NRofeu- Zweig, und ein Stuͤk Wurzel daran gebunden. „Hier wagte es der Hauſtrer auf die Gefahr einer ſichern Entlarvung, wenn die Verpakung in feiner Gegenwart geöffzet wurde. — Am Beſten thut man, wenn man von Haufirern gar nichts kauft, auch das Wohlfeilſte iſt meiſtens noch zu theuer. Man wende ſich vielmehr immer au ſeßhafte ſolide Haadelsgärtuer und Sa: meubandlungen. Nicht alle indeſſen können auf das lezte Belwort Anſpruch machen, wle ich ſelbſt erfahren habe, und, veranlaßt durch den Auffas in Nro. 18 der diesjährt⸗ gen Gartenzeitung Seite 159 und 140 zur oͤffentllchen Kunde brlage. Auch ich ließ mir im Fruͤhjahre 1828 von dem zwar nicht genannten, aber dentlich genug bezeichneten Herrn zu Dresden, Grüngaſſe 865 b., deſſen Motto tft; — „Gute Waare ſey meine beſte Empfehlung,” — Levkojenſamen kommen, und zwar fein ganzes in der Gartenzeltung von 1827 pag. 94 und 95 verzelchnetes Sortiment, mit Ausnahme weniger Sorten unter den balbenglifhen und Herbſtlevkojen. Ich wurde dazu be⸗ wogen durch die maucherlet noch nirgends ſonſt gelefe- nen Farbenbezelchnungen, und ſcheute nicht die große Eatfernung, um, wo moͤglich, mein eianes Sortiment, das ich mir ſelt mehreren Jahren ſelbſt nachziehe, zu vervollſtändigen. Um aber deſto ſicherer zu geben, und alle Farben beſſer vergleichen zu können, lleß ich das gauze Sortiment kommen, und ſchikte den Betrag im Voraus baar ein. Ich erhielt den Samen nebſt einem Briefe, worin es hieß: ich hätte einige Sorten gewählt, dle nicht gut ins Gefuͤllte ſchlaͤgen, man habe ſtatt derſelben el⸗ nige andere hinzugethan; (und ich hatte doch das ganze Sortlment beſtellt.) Bel Durchgehung der Nro. fanden ſich viele in dem Samenverzeichulße enthaltenen nicht vor, dagegen mehrere Nro. ble in dem Verzelchulße nicht ſtehen. Beim Oeffnen der Paquete fand ſich in mehreren ein offenbar unzeitiger, nicht keimfähiger Same, in einem aber keln einziges Samerkoͤrnchen, ſondern nur etwas Staub von einer zerriebenen Samenſchote. Ich fäete mit der größten Sorgfalt in Scherben die Hälfte jeder Prife im März, die zweite Halfte ohnge⸗ fähr 4 Wochen fpäter. — Von den meiften Sorten ging gar nichts auf, von den übrigen nur wenige Pflan⸗ zeu, und was zur Blüte kam, war meiſt einfach, halb⸗ engliſch ftatt engliſch, nicht die bezetnete Farbe, noch überhaupt einerlei Farbe aus derſelben Prlſe, babe feine einzige neue Farbe, kurz — durchaus nichts werth. Ich hatte dieſe unangenebme Täucchung bereits ver⸗ ſchmerzt, als der bereits erwaͤhnte Aufſaz die Erkuner⸗ ung wleder wekte, und es mir zur Pflicht zu machen ſchlen, nicht zu ſchwelgen. Schließlich bemerke ich noch, daß derſelbe Herr in der Dresdner Grüngaſſe unferem verehrlichen Mitgllede Herrn Kreitner zu Worms, bek einer Veſtellung von Meerkohlſamen das Loth, welches Herr Hinze (Gar: tenzeitung 18327 ©. 45) zu soft, anbletet, zu 2 fl. 48 fr. berechnet hat, und davon war wenigſtens ' taub, wle ich ſelbſt mich uͤberzeugt habe. Die Folgerungen überlaffe ich den Leſern ſelbſt, aber wiſſen moͤchte ich wohl, was der Herr nun ſchlechte Waare nennen wuͤrde. Frankenthal. Meinhold. (Empfehlung.) Herr Gottlob Frledrlch Seidel, Eigentbuͤmmer und Handeldgärtuer zu Dres⸗ den, Grüngaſſe Nro. gos b. führt über ſeinen Verzelc⸗ niſſen den Wahlſpruch: „Gute Waare ſey melne beſte Empfeblung Er hat aber auch denſelben bet mir bewährt und mir nicht nur ſtets gute Saͤmereien, beſonders ſchoͤne zweljaͤbrige Weinfechfer geliefert, ſondern iſt auch fo gefal⸗ lig geweſen, über die Bebandlung des Welns uad die gute Waare gut zu erhalten, Belehrung mitzuthetlen. Ich will daber dieſen Mann alen Gartenfreunden empfehlen. Oldisleben, in Thüringen, W. Goͤhring. Juſtlzamt manu. — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmpter an. Der ganziährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kr. N. W. mit Couvert portofrel. — 1 Allgemeine deutſche Garten Z. e iat un g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J ahrgang Ne. 39. 28. September 1829. 1 V u en N re en U 5 — — ——— — — Am ar ů¶ů Inhalt: Großer Garten mlt intereſſanten Anlagen zu Brezowiezafn Croatien te. — Auszug aus dem im Laufedes Jahres 1350 zu erſchelnenden V. Bande der deutſchen Perlargonten 1c. — Die Erdaͤpfel (Kartoffel), dann dle Tanneu⸗ unb Flchtenzapfen find auſtatt der Gerſte und der Lohe zum Gärben desveders beſſer zu gebrauchen. Großer Garten mit intereſſanten An⸗ lagen zu Brezowieza in Croatien, St. Exzellenz des Herrn Ignaz Grafen Gyulai, Sr. k. k. Apoſtol. Majeſtät gehelmen Rathes und Kaͤm⸗ merers, Banus uud oberften Landes- Kapitäug der Koͤnkgreiche Dalmatien, Croatten und Slavo— nien; — und Hochdeſſen Gemahlin, Ihrer Exzel⸗ lenz Frau Julle von Gyulai, gebornen Freyin v. Edelsheim, Ihrer Mafeſtaͤt der Kaiſerin von Oeſterreich pallaſt⸗ und Sternkreuz⸗Ordens⸗Dame. (Schlau 5.) B. Der Schloßgarten vom rechten Schloß⸗Fluͤgel. Somit ift meine Wanderung in dem vordern Gars tentheile vor dem Schloffe, und in jenem großen Theile hinter dem linken Schloß-Fluͤgel geendigt, und ich wende mich nun in den vom rechten Schloß-Fluͤgel ausgehenden Gartentheil. 1. Hier ſteht einzeln neben dem Rondel des Schloſſes ein majeſtaͤtiſcher Ulmus campestris (Ruͤſter, Ruſte). 2. Rechts eröffnet ſich eine große Raſen⸗Tafel, dieſe iſt gruppirt a) mit einer ovalen Partie Roſen semper florens, mit Roſetten eingefaßt; 2 Feuer ⸗ Dünger. Wir haben in diefen Nachrichten aus Frauendorf vorigen Jahres S. 179—156 bereits erzählt, wie wir die Erde zu unſerm Blumenzwlebelbau mittels Schmauch— Feuers zubereltet, und daß wir hieraus ein unerwar⸗ tet herrliches Reſultat in einer ganz ausgezeichneten Flor der Zwiebeln erhielten. Seither verfolgten und vervollkommneten wir dleſe Methode noch auf mannigfache Art, und trugen ſie ſelbſt Nachrichten a u b) eine ſchoͤne Partie lauter edler exotiſcher Gehölze; e) in Mitte der Tafel ſtehen einzeln zwei ſehr große, hohe Fraxinus excelsior; d) mehrere einzeln zerſtreut ſtehende Robinien in- ermis und andere edle exotiſche Hölzer. 5. Dieſe Raſen-Tafel umlaͤuft die in dieſem Gartentheile ſtehende Kapelle, und der Weg verei— nigt ſich wieder am rechten Schloß-Fluͤgel. 4. Die von einem Grafen Draskovich im Jahre 1760 hier erbaute Kapelle; vom Schloß die Anſicht auf ſelbe. 5. Vor der Kapelle ein großer freier Plaz mit Baͤnken an den Seiten, und vier großen Linden an den vier Eken. Hier hat man eine perſpektiviſche Durchſicht durch den vordern Garten auf das uͤber dem Save-Thale entlegene Hochgebirge. 6. Ruͤkwaͤrts iſt die Kapelle ganz mit hohen Baͤumen bedekt, welche ſich als eine Waldgruppe hinab in die Niederung erſtreken; die Kapelle er— ſcheint hier wie im Walde ſtehend. 2. Von der Kapelle fuͤhrt ein Seitenweg hinab durch hohe Gehölze, wo man unter dem Wald hin— ter der Kapelle auf einen dreiſeitigen Plaz kommt, 8 Frauendorf. auf unſere Felbgründe für den Getreidbau über, wozu uns noch ein Bertcht aus Arends „Oſtfriesland and Jever ze. 2. Bb. ermunterte, der nicht fo faſt unſere eigene Methode, als vielmehr eine „neue Erfindung des Ralenbrennens“ vor Augen hatte, ſentdekt von Jakob ͤKornelts Molter zu Noordbroek in Oldampt (dem weſtlſchen, bis zum Dol— lart gehenden Dlſtrikt der Provinz Groningen.“) — „Diefer Mann, (ſo lautet der Bericht) „ein unbemittelter Land⸗ wirth, beſaß daſelbſt einen klelnen Hof oder Plaz von nur 22 (39) 306 —— —8 in deſſen Mitte ein hoher Fraxinus excelsior und ein hoher Ulmus eampestris neben einander ſtehen. Von dieſem Punkte iſt die Aus ſicht auf die Zrin y- ſche Allee, und ein Seitenausgang aus dem Gars ten. Zu dieſem intereſſanten Punkte gelangt man auch durch andere Kreuzwege. 8. Hinter dem rechten Schloß: Flügel läuft gegen Mittag eine andere große Raſentafel weit aus, welche ſich links abwaͤrts bis an die Fahr— Straſſe erſtrekt. Von dieſer großen Garten-Partie führe ich hier nur folgende Gegenſtaͤnde in Kürze an: a) eine Gruppe edler Gehoͤlze am hintern Schloßeke; b) eine ſehr große Linde ſchließt gleichſam den hin— tern Schloßhof von der linken Seite ein; unter ihren im Zirkel weit ausgehenden Aeſten ein Sand⸗Plaz mit Ruhebaͤnken: von hier iſt die Ausſicht auf den in einer Entfernung ganz abge⸗ ſondert angelegten Zwetſchgengarten; c) viele große Linden in dieſer Raſen⸗Tafel hin und wieder vertheilt, einzeln ſtehend; d) zwei Gruppen italieniſcher Pappeln; e) mehrere einzelne Robinien inermis; 1) mehrere Acacien, Fraxinus und andere; g) vis-à-vis der oberwähnten großen Linde ſchließt von rechter Seite eine hohe Gehoͤlzgruppe den Schloßhof ein. 9. Der Hauptweg führt aus diefem Garten zwiſchen lauter hochſtaͤmmigen heimifchen, vermiſch⸗ ten Gehoͤlzen, worunter Bäume von einer überaus großen Hoͤhe ſind, durchaus ganz ſchattig, bis zum entfernten Meierhofe und Gemuͤſegarten. Dieſer Weg iſt ein erhoͤhter Damm, weil hier rechter Hand vormals ein großer Teich war, der kaſſirt wurde, und der Plaz zur Wirthſchaft verwendet wird. 10. Andere Zwiſchen-Wege fuͤhren uͤberall durch hohe Gehoͤlze. Ueberhaupt enthaͤlt dieſer weitlaͤufige zweite Gartentheil durchgängig lauter hochſtaͤmmige Bäume und große Sträucher der verſchiedenſten einheimiſchen Holzgattungen. 11. Die Pappel⸗Allee, durch welche man von der Agramer Straſſe vorne in den Garten und zum Schloſſe gelangt, und die hintere lange Pappel-Allee hinter dem Schloßhofe bilden die gerade Linie, Rich⸗ tung und Durchſicht durch des Schloſſes Haupt⸗Thor. C. Die neuen Garten-Anlagen. Der unter A et B vorbeſchriebene engliſche Gars ten wird nach der Beſtimmung Seiner und Ihrer Erzellenz noch auf eine große Streke hinter dem Schloſſe ausgedehnt, ſo daß in ſeinem Umfang das Bienenhaus mit der Bienenzucht und das Haus, in welchem die Seidenwuͤrmerzucht bedeutend ge— pflogen wird, eingeſchloſſen ſeyn wird. Bereits iſt die Verbindung von dem großen Gartentheile hinter dem linken Schloßfluͤgel aus dazu gemacht und bereits ſchon ſind mehrere engliſche Partien an— gelegt; doch kann hievon keine umſtaͤndliche Be— ſchreibung Statt finden, bis die ganze Anlage vol— lendet iſt. Der ganze engliſche Schloßgarten ſammt dem Umfang dieſer neuen Anlagen betraͤgt uͤber 25 Joch im Flaͤchenraum. Bemerkenswerth iſt bei dieſem Garten, daß die fanft anſteigende Anhöhe; worauf das Schloß ſteht, ſowohl als jene, wo das große Rondel iſt, nicht kuͤnſtlich aufgefuͤhrt, ſon— dern natuͤrliche Erhoͤhungen und Schwingungen ſind, was dieſem Natur-Terrain um fo mehr geeigneten Werth gibt, da man ſonſt dergleichen Erhoͤhungen — — —————— — .. ——— — Te STE EEE ET TI — — — nen Matten (beinahe 15 Diemath oder ss magdeb. Morgen,) des ſchlechteſten Landes, meifk aus niedrigem Gruͤulan⸗ de, mit blauem und Binſengraſe und Binſen bewachſen, auch ein wenig gemeinem leichten und niedrigen Baulande beſtehend; zu ſchlecht, ihn und feine Familie zu ernäb⸗ ren, weshalb er, bis feine Erfindung ihn zum wohlba⸗ benden Mann gemacht, von Zeit zu Zeit bei gröfern Bauern in Taglo hn zu arbeiten ging. Sein weniges Vieh im Winter durchzubringen, mußte er das Grünland faſt immer maͤhen, wodurch es ſich mmer mehr verſchlechterte, mit Moos und Binſen immer ſtaͤrker uͤberwuchs. Er ſuchte daber feinen Duͤn⸗ gerhaufen durch Herdaſche, Kehricht u. dgl. nebſt Stroh, das er dann und wann von den größern Bauern er- hlelt, zu vermehren, doc reichte ſolches bet Weltem nicht für das Beduͤrfniß Hin. Im Jahr 1790 beim Umpfluͤgen eines Akers, warf er einſt, zum Tabaksfeuer, elnige Plaggen zuſammen, und blies mit feiner Pfeife Feuer daran, wodurch ſolche ins Glimmen gerlethen. Nachher hatte dieſes Feuer fi weiter verbreltet auf 6 Schritt im Quadrat. Im Jahr 1800 befäete er dieſes Stuͤk mit Hafer, 507 mit vielem Muͤh⸗ und Koſten⸗Aufwand machen muß. g Sehr zahlreich an Bäumen und Gehoͤlzen, heimi⸗ ſchen und exotiſchen, uͤberaus ſchoͤnen und mit Obſt— Bäumen gehörig untermiſcht iſt dieſer Schloßgarten uͤberhaupt; aber im Verhaͤltniß ſeiner Groͤße noch zu wenig Blumenreich; denn ſeine Kultur, ſo wie jene des Kuͤchengartens war durch einige Jahre in der Abweſenheit der hohen Herrſchaft vernachlaͤßiget worden. Daher bemuͤht ſich der gegenwaͤrtige, ſeit 2 Jahren hier angeſtellte Hofgaͤrtner, Heinrich Rockendorfer, nicht nur dieſem Mangel durch jährliche Vermehrung abzuhelfen, wie er denn auch der Erſte war, welcher die neuen Gattungen Pelargo— nien hieher brachte, und von ihm ſelbe andere Gaͤrten Croatiens uͤberkommen haben, ſondern auch uͤberhaupt den Garten in den ſteigenden Kulturs ſtand zu heben, darum er fo manche neue Gehoͤlz- und Blumenpartien angelegt hat und ſaͤmmtliche Partien um das Glas— Haus herum von ihm neu angelegt ſindz wofuͤr dieſem braven und fleißigen Gaͤrtner das billige Lob gebuͤhrt. Die großen Raſenplaͤze dieſes Gartens werden jährlich zum Mindeſten dreimal abgemaͤht, fie lie— fern viel Grasfutter und Heu fuͤr die Oekonomie, und überhaupt wird hier viel Ruͤkſicht auf landwirth⸗ ſchaftliche Benuͤzung genommen, was eben das wahre und Rechte iſt, was ich uͤberall ſo gerne mit verbunden ſehe, und es mit vollem Beifall loben muß. D. Der Kuͤcheng arten. Wie oberwaͤhnt jenſeits des großen Teiches auf einer ebenen Anhoͤhe gelegen, vom Schloßgarten ganz entfernt, 4 Joch enthaltend, iſt dieſer Garten regelmaͤßig eingetheilt, in lauter Gewaͤchstafeln und Garteubeete umgelegt, durchgängig gut ange— baut, unter einer forgfältigen Pflege reinlich in fleißiger Kultur gehalten. Durch ſaͤmmtliche und nachdem ſolcher aufgegangen, bemerkte er mir grof: fer Verwunderung, daß eln kleiner Flefen ſich im Wuchs gegen das andere außerordentlich auszeichnete, bis er ſich endlich erinnerte, daß eben auf dleſer Stelle die Raſen in Brand gekommen waren, welches ihn auf den Gidauken brachte, daß die dadurch eutſtandene Aſche wohl Urſache der üppigen Vegetatkon ſeyn moͤcte. Molter, im Juli 1300 beſchaftigt feine Wleſe zu maͤhen, ging eines Tages nach Haufe und ließ feine Senſe bei der abgemäheten Stelle liegen, um zu wiſ⸗ fen, bis wie weit er gekommen war; (fo lauten feine Haupt⸗ und Kreuz ⸗ Wege ſtehen gerade Alleen von überaus ſchoͤnen Zwerg: und hochſtaͤmmigen Obſt⸗ Baͤumen aller edlen Gattungen. Die Einfaſſung der Gewaͤchstafeln und Beete iſt theils mit Johan— nisbeer- und Himbeer⸗Stauden, theils mit Stachel— Beeren, worunter 10 verſchiedene edle Sorten von auffallender Schoͤnheit ſind, die der gegenwaͤrtige Gaͤrtner vermehrte. Bemerkenswerth iſt unter den Gewaͤchſen die Menge und Schoͤnheit der verſchie— denen Melonen-Gattungen, und vorzuͤglich guter Kartoffeln, worunter eine beſonders edle Sorte Ihre Exzellenz die Graͤfin aus Prag ſandte, eine andere der Gaͤrtner aus Krain ſich verſchaffte. An weiterem Inhalt findet man einen Hollaͤnder-Kaſten mit Pfirſchen und Weinreben, große Miſtbeete und einen Reb-Berg. Neben dem Garten ſtand nem— lich ein eingegangener Ziegelofen, mit Dorngeſtrippe und Unkraut verwachſen, der gegenwaͤrtige Gaͤrtner Rockendorfer reinigte ihn, fuͤhrte ihn mit Erde zu einem kleinen Berge an und bepflanzte ihn ringsum mit jungen Weinreben, die ſchon Fruͤchte tragen. So zog er dieſen Theil zum Garten, verſchoͤnerte ihn dadurch. Da ein Schnekengang hinauf fuͤhrt, ſo hat man oben rings herum eine ſchoͤne Ausſicht. Den mit Schutt angefuͤllten Umkreis bepflanzte er mit Kartoffeln, und wird in der Folge Weinreben darauf pflanzen. Zwiſchen dem Teiche und dem Kuͤchengarten ſtanden Graͤben mit Dorngeſtraͤuche bewachſen, mit großen Weiden und anderm hohen Gehoͤlze beſezt; dieſe warfen Schatten, hinderten den freien Zugang der Luft und hemmten die Aus— ſicht auf den Teich. Gaͤrtner Rockendorfer er— wirkte die Erlaubniß, dieß zu kaſſiren und rottete Alles aus, ebnete und glich aus, ſtellte eine unge— zwungene Verbindung her, und eine freie Anſicht des Teiches und des hintern Schloſſes. Der Kuͤ— eigenen Worte) dadurch zu erkennen gebend, daß fo we- nig Heu von dem Lande kam, daß man beinahe nicht ſehen konnte, was gemähet und nicht gemäbet war. Schwermuͤthig ging er nach feiner Wohnung zu, feinen troſtloſen Zuſtand uͤberlegend. Da ergrlff ihn ploͤzlich wie eln Blizſtrahl der Gedanke, ein ganzes Stük Land fo zu brennen, wie mit dem kleinen Fleken zufällig ge⸗ ſchehen war. Neubelebt betrat er ſeine Wohnung; ein kleines Peru ſchlen in der Ferne vor ihm aufgethan, doch wagte er es nicht, feine Gedanken Jemanden mit: zuthellen. Es war zu ſpät im Jahr, er mußte den Ber- (59*) 508 chengarten gewann dadurch weſentlich au Verbeſſe— rung. Das nenne ich einen Kulturfleiß! In dieſem Garten findet man keine Ziererei, und nichts Geſuchtes, was nicht zum Kuͤchengarten gehört. Einfachheit, regelmäßige Eintheilung und Venuͤzung des Bodens, (kein kleinſtes Pläzchen unbenuͤzt) ſorgfaͤltige Pflege, die fleißigſte Kultur und unermuͤdetes Hinarbeiten auf Erzeugung groſ— ſer Quantitaͤten und beſter Qualitaͤten der Fruͤchte und Gewaͤchſe erheben ihn zu einem Muſtergarten in der Klaſſe der Kuͤchengaͤrten. E. Der alte Schloßgarten. Von dem Kuͤchengarten kommt man durch den großen Meierhof in den vormaligen alten Schloß— Garten, welchen einſt Nikolaus Graf Zriny, Bän von Groatien, angelegt hat, und welchen die gegenwaͤrtige Herrſchaft blos des Andenkens wegen nicht kaſſirt, ſondern ihn ſtehen laͤßt, ohne jedoch auf deſſen Kultur etwas Beſonderes anzuwenden. Der Garten, s Joch groß, iſt nach der alten deut— ſchen Art ein Obſt- und Wiesgarten mit ungeheuern hohen Buchen-Alleen. Wohl majeſtaͤtiſch find dieſe Rieſen⸗Buchen, wie man ſelten dergleichen von die— fer Große ſieht, wo man im wahren Dunkel des Schattens wandelt, ruht, ſich erquikt. In der Mitte dieſes Gartens ein ſeyr großes Rondel von den hoͤchſten, rund um aneinander ſtehenden Bu— den, deren Gipfel mit den Wolken zu kaͤmpfen ſcheinen, vollkommen umſchattet, inwendig Ruhe— Plaͤze und Baͤnke. Ueberbleibſel einer alten, ein— gegangenen Schießſtaͤtte, einer Hutſche, Kugelbahn und derlei damaliger Unterhaltungs-Partien ſind noch zu ſehen, weiter nichts. Dieſer Garten ſteht auch nicht unter Aufſicht des Hofgaͤrtners, ſon— ſuch zum folgenden Stuͤk ſehr ſchlechtes mit Binſen und Binlengras bewach⸗ ſenes Land, weiches ihm Im vorigen Jahr noch uicht zwei kleine Fuder ſchlechtes Futter für fein Vieh aufs gebracht hatte. K Gleich nachbem der Boden aufgethant war, im Früh⸗ Jahr 1201, ſchritt er zur Ausführung feines Plans. Er überlegte, daß es am Beſten ſeyn würde, fein Land ſehr flach umzupfluͤgen, damit wenig Erde umgewendet würde, und dazu ſchien ihm gerade der Zeitpunkt am Geſchikteſten, wenn die obere Erde fo weit aufgethaut Aus dieſem aufſchleben; er wählte dazu ein Garten kommt man in die vorwärts unter B 7 ſchon erwaͤhnte Zrinyſche Allee; es iſt eine lange, breite Allee von überaus hohen Populus tremula (ges meine Pappel) und mit eben fo hohen Salix (Weide, Felber) untermiſcht. Durch die Allee gelangt man auf den Fahrweg um den Schloßgarten, und in den Schloßgarten ſelbſt bei jenem in B 7 erwähnten Aus- oder Eingang. Von der Mitte dieſer großen Allee geht wieder, und mit ihr verbunden, ſeitwaͤrts ab eine uͤberaus ſchoͤne, von oben dicht geſchloſſene Buchen-Allee, welche zu einem alten Rund-Thur⸗ me, und zu einem verdͤdeten Plaze auf eine große Wieſe führt, wo man vermuthen will, daß einſt vor al⸗ ten Zeiten ein feſtes Schloß da geweſen ſey: wovon aber keine Denkzeichen, keine Urkunden exiſtiren, und ſchlechterdings keine hiſtoriſche Quelle die Vermu— thung ins Licht ſezt. Der dort ſtehende Thurm diente zur Verwahrung tuͤrkiſcher Gefangenen, und wurde ſpaͤter zur Haͤlfte abgetragen. — So iſt das Ganze aller dieſer Gaͤrten und Alleen in Brezowieza, deren Flaͤchenraum zuſam— men über 58 Joch (Morgen) beträgt, obſchon ſie als abgeſonderte Koͤrper von einander getrennt ſind, doch durch die Verbindungswege zuſammen— haͤngend. Geſchrleben zu Brezowieza in der zweiten Hälfte des Brachmondes 1229. Michael v. Kunitsch, k. k. penſ. Prof., Mltalied der prakt. Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern, correſp. Mitgl. des Gar: tenbau-Verelns zu Berlin, und Ebrenmlt⸗ glied der Mufikverelne zu Gratz ꝛc. Aumerkung. Gelt der Elnſendung obiger Garten- Beſchreibung find inzwiſchen Se. Exzellenz der Hr. anus Ignaz Graf v. Gyulai von Sr. kaiſerl. opoſtol. Majeſtaͤt Frau z, Kalſer von Oeſterreloo, zum Nleder⸗-Oeſterrelchiſchen General⸗ Commando nach Wleu berufen worden. ü 3.025 war, daß der Pflug nur ein Paar Zoll tief greifen konnte, eln tleferes der Froſt verhinderte. Seine Nach⸗ barn und Freunde, die ihn fragten, weshalb er fein Land fo früh (im März) und fo flach ſchaͤlte, gab er zur Antwort: um es zu Guͤſtfolgen. Er glaubte nun es in dem Zuſtande llegen laſſen zu muͤſſen, bis die erfte trofne Fruͤhlingsluft es fo weit würde ausgetrofset haben, um es brennen zu koͤnnen. Doch darin irrte er ſich. Er hatte zu früh gepfluͤgt; der Raſen war in Faͤulniß gegangen, und wollte durch⸗ aus nicht troknen. Es duͤnkte ihm daher nothwendlg, 509 Auszug aus dem im Laufe des Jahres 1850 zu erſcheinenden V. Bande der deutſchen Pelargonien in Commiſſion bei dem Herrn Carl Schaumburg et Compagnie in Wien. (Ela Beitrag zur Kultur⸗Geſchlchte der Pelargonlen.) Das Material der Blumengaͤrtnerei beftand vor— mals faſt einzig in Tulpen, Hyazinthen, Levkojen, Narziſſen, Nelken, Aurikeln, Primeln, Mohn, Veilchen, Roſen, Schwertlilien, Lilien, Ra: nunkeln, Anemonen, Kaiſerkronen und Paͤonien. In der neuern Zeit ſind nach und nach auch noch viele andere Zierde-Pflanzen in die Mode gekommen und gleichwie die uͤbrigen Moden der Moͤbeln, Klei— der ꝛc. oft ohne allen Grund durch neuere wieder verdraͤngt worden. So erging es der Passiflora caerulea, der Tecoma radicans, der Cobea scandens, dem Agapanthus umbellatus, der Hy- drangea hortensis, der Vinca rosea und einigen hundert Andern. In der neueſten Zeit ſind, wenig— ſtens bei uns, Astrapea penduliflora, Paeonia Moutan, Geum coccineum, Rhododendron arboreum, Erythrina Cristagalli, Eriken, Ge: orginen, Camellien, Roſen, Ciſten und Pelargo— nien an der Tagsordnung. Die leztern insbeſoudere haben im gegenwärtigen Decenium eine foͤrmliche Revolution in der Blumiſtik veranlaßt. Es ging mehr als ein albes Jahchundert darüber hin, ehe die von Burmann, Thunberg, Cavanilles, Linne, Bergius, I'Heritier, Jacquin, Aiton, Willdenow ꝛc. bekannt gemachten Geraniaceen auch außer den bo— taniſchen Gaͤrten gewuͤrdiget wurden. Die Pflanzen— Gattung ward endlich zu groß, und obgleich auch dieſe, wie jede andere Neuerung Anfangs ihre Widerſager gefunden hatte, ſo erhielt doch endlich die Trennung der Gattung Geranium und meh— rere andere allgemeinen Beifall. Aber auch I'Heritier's Gattung Pelargonium allein erwuchs endlich durch neue Eutdefungen, und durch den Beitrag der Blumiſtik zu einer ungeheuren Größe (wir zählen bereits über 800 Arten von dies fer Gattung!) und ſchien einiger Amputatien zu beduͤrfen. Wirklich hat Hr. Robert Sweet in London 12 neue Genera aufgeſtellt, die vorher unter Pelargo— nium begriffen waren, und obgleich der große de Candolle dieſe nicht anerkannt, ſondern nur als bloße Section benuzt hat, ſo muß man doch geſte— hen, daß, wenn gleich nicht Alle, doch Einige der— ſelben, wenigſtens Jenkinsonia, Phymatanthus, Campylia, Grenvillea, Dimacria, Seymouria, Ciconia und Jsopetalum dafür anerkannt, ja fogar noch einige Steuern geſtiftet werden dürften, wenn man der Analogie getreu bleiben will, in welcher di, Gattungen Protea,Scabiosa,Nareissus, Asclepiase Orchis, Epidendrum, Verbena, Amaryllis, Ixia, Aloe, Euphorbia u. a. m. gefichtet wurden. Die freiwilligen, meiftens am Vorgebirge der guten Hoffnung einheimiſchen Pelargonien, waren nicht ohne hortulanen Werth: einige fielen ſehr auf durch die Lebhaftigkeit ihrer brennenden Farben, andere gefielen durch Reichthum, andere durch den Wohlgeruch, und wieder andere die Zeichnung und den Farben-Contraſt ihrer Blumen; mehrere Arten hatten wohlriechende Blätter, oder ſouſt fehr zier— liche Formen. Was aber den Pelargonien allmaͤhlig mehr Aufmerkſamkeit gewann, das war die von Jahr zu Jahr geſteigerte Anzahl der Arten, die Leichtig⸗ keit, fie zu vermehren, und die aus nehmend artige Mannigfaltigkeit in ihren Formen und Farben. Man fing an, Sammlungen anzulegen; man ſtellte das Umgepfluͤgte bei hellem trokuen Wetter klein zu eggen, um es hinläglich troken zum Brennen zu erhel⸗ ten, welches ihm auch gluͤkte. Er brachte darauf den zerklelgerten Raſen in kleine Haufen, zuͤndete fie an, und warf, nachdem alles abgebraunt war, die Aiche mit einer Schaufel über das ganze Feld, worauf er ſoglelch biken oder frleſiſchen Hafer fäete, doch, zu feinem Ver⸗ druß, ſolchen nicht eineggen konnte. Dleſe Tauſchung war um ſö bitterer, da er befürchtete, durch ſelnen Ver— ſuch ſich den Spott ſelner Nichbarn zuzuzleheg, wes⸗ halb er den Hafer auch erſt Abends geſaͤet hatte. Gluͤk⸗ licher Weiſe fing es an zu regnen; — der Hafer fchluß an, und wurde außerordentlich ſtark im Wuchs, lang von Strob; er erhielt nach feiner Verſicherung 25 Muͤdden vom Deimt, während ähnliches ungebranntes Land ihm im ſelbigen Jahr kaum die Eluſaat zur uk gab. Molter, immer aufmerkſam, fand, daß er bei dle⸗ ſem erſten Verſuche einige Febler begangen. Er hatte erſtlich zu flach gepfluͤgt, und daher die Saat nicht be⸗ dekt erhalten koͤnnen; zweltens hatte er zu fruͤh im Jahr damit angefaugen; und dritteus mehr Aſche er⸗ 310 — — ſie eigens zuſammen, ohne andere Gewaͤchſe damit zu vermengen, und dieſe Aufſtellungen gaben höchft wahrſcheinlich die erſte Veranlaſſung zu ihrer bald darauf erfolgten Apotheoſe durch die kuͤnſtliche Ar— ten⸗Vermehrung. Die geſchaͤftigen Hymenoptern trugen da den Blumenſtaub von einer Art zur ans dern, es entſprangen aus dem Samen der auf ſolche Weiſe durchkreuzten Pelargonien Baſtarde, und nicht ſelten — veredelte Gebilde. Umſichtige Pepinies riſten, die mit den Geſezen der vegetabiliſchen Sex— ualitaͤt etwas naͤher vertraut waren, beobachteten auch ſehr bald die Urſache ſolcher Erſcheinungen, und verſuchten es, derlei Kreuzungen kuͤnſtlich zu bes werkſtelligen. Da die Reſultate ſehr oft alle Er— wartung uͤbertrafen, ſo war es ſehr konſequent, daß man endlich ganz ſyſtematiſch zu Werke ging, und es fo weit brachte, ſchon a priori den Erfolg, die Form und Steigerung des beabſichtigten Pro— duktes berechnen zu koͤnnen. Als man nun bereits eine gewiſſe Anzahl ſolcher veredelten Racen von Pelargonien beiſammen hatte, deren Eclat die Verwunderung aller Gartenfreunde auf ſich zog, und den produzirenden Gaͤrtnern ſo manchen Gewinn eintrug, da erwachte ploͤzlich in England, Frankreich, in Holland und in Deutſch— land die Idee einer Pelargonien-Blumiſtik. Der Gaͤrtner Colville in London verband ſich mit dem berühmten Botaniker Hrn. Robert Sweet, um dieſe doppelten Blendlinge (Blendlinge von gekreuz— ten Arten, und Blendlinge von der Natur und der Kunſt) in der ganzen Welt bekannt zu machen, und es erſchien die herrliche Monographie der Gerani— aceen, die gar bald ein allgemeines Aufſehen er— regte, zur Nachahmung reizte, und beinahe eine to— tale Reform in der ganzen Blumenzucht veranlaßte. Wien hatte insbeſondere viele Urſache, an dieſen Erſcheinungen Antheil zu nehmen. Ddurch die Gnade allerhoͤchſt Sr. Majeftär des Kaiſers und Sr. erha⸗ benen Vorfahrer kamen ſo viele Cap Pflanzen und insbeſondere Pelargoniaceen nach Wien, dle der Hofgärtnee Scholl binnen zehn Jahren hieher geſandt, und der Freiherr von Jacquin der aͤltere publizirt hatte, daß ſie gar bald den we— ſentlichen Theil unſerer Gartenfhäze ausmachten, und ganz natuͤrlich in den Blumenliebhabern das Verlangen aufregen mußten, dieſe Sammlungen endlich auch durch die Herbeiſchaffung der engliſchen Produkte ꝛc zu complettiren. Herr Joh. Bapt. Rupprecht, k. k. Cenſor, war der Erſte, der in Wien eine Sammlung von Pelargonien in Maſſa aufſtellte, und durch ſein Beiſpiel die Vorliebe für dieſen Zweig der Blumi—⸗ ſtik ins Leben rief. Sein Andenken wird mit den Pelargonien fortbluͤhen, und mit jeder Steigerung ihrer Reize fortwaͤhrend verklaͤrt werden, ſo lange es Verehrer der Blumen und der ſchoͤnen Geiſter gibt. Der Naͤchſte, welcher ſich in dieſem Zweige her⸗ vorthat, und ſeinen Eifer noch mit zahlreichen Pro— dukten alljaͤhrlich beurkundet, war der graͤflich Paar'ſche Gärtner, Herr Franz Marc in Hüttele dorf, deſſen Humanitaͤt und Freundſchaft ich fo viele ausgezeichnete Mittheilungen verdanke, die dem Werke uͤber die e deutſchen Urſprungss zu einer befonderen Zierde gereichen. 5 Faſt gleichzeitig ſind auch die ruhmwuͤrdigen, und in dieſem Genre ganz vorzuͤglich verdienſtvollen Bemühungen des Freiherrn von Pron ay, der ſelbſt nach England reiste, und ſowohl er, als der hieſige Handelsgaͤrtner Johann Ancelotti bewirkten halten, als nach feiner Meinung noͤthig war. Er beſchloß daher, feinen Verſuch, der viel neugkerige Beurtheller, aber noch keine Nachfolger gefunden hatte, im folgen- den Jahr zu verbeſſern und mehr im Großen zu un— ternehmen. Er nahm dazu 1802 eln größeres Stuͤk, doch wieder nicht von feinem beſten Lande; wartete aber bis der Boden völlig troken war, und da zu viel Aſche erlangt würde, wenn er tiefer pfluͤgte (welches ihm nothwendig ſchten, um den Hafer mit elufger Erde zu bedeken,) ſo beſchloß er, ſtatt wie im vorkgen Jahr das ganze Feld abzuſchaͤlen, blos ſchmale Streifen um die andere Furche zu pfluͤgen, welches ihm uͤberdem den Vortheil ver prach, daß die aufgepflügte Raſenſtrelfen, auf die ſtehen bleibende Balken gelegt, hohler uud luf— tiger würden liegen. Aaf die Art wurde alles bald troken; er brachte darauf ohne zu eggen, die Raſen mit elner Heuforke in kleine Haufen, verbraante ſolche und ſtreute die Aſche aus. — Nun pfluͤgte er das ganze Stuͤk flach um, färte feinen Hafer hinein, und ver— mocte jezt obne Mühe ſolchen ekuzueggen; auch be— hielt er mehr Aſche im Lande. Das erftgebrannte Stüf eggte er im felbigen Jahr 8511 — durch ihre Beſtellungen anglikaniſcher Racen, daß ſich der Beſtand der wieneriſchen Pelargoniſtik mit jenem der reichen Inſulaner jenſeits des Pas de Calais ſo ziemlich ins Gleichgewicht ſtellte. Der feit fo vielen Jahren durch feine Blumen— Zucht ſo beruͤhmte k. k. Herr Regierungs-Rath Georg Krebner, welcher zu jenem Beſtand unfes rer Pelargonien-Flur ſowohl durch Herbeiſchaffung fremder Produkte, als durch ſeine eigenen Kunſtprodukte ſehr weſentlich mitwirkte, verdieut als der Erſte geruͤhmt zu werden, der eine Pelargos nien-Aufſtellung in maleriſcher Verbindung fo gluͤklich geordnet hinzauberte, daß ſich der Ruf von der wunderbaren Pracht dieſes lebendigen Bildes in der ganzen Metropole, und wohl ſelbſt uͤber die Grenzen der Monarchie verbreitete. Im Jahre 1822 ward mir der Gartengenuß des buͤrg. Apo— thekers, Herrn Anton Rochleders unter den Weißgaͤrbern Nro. 92 allhier zu Theil. Ich hatte damals nur wenig uͤber 20 Arten von Pelargonien, als ich in demſelben mit dieſer kleinen Kolonie meinen Einzug hielt, aber bald vergroͤſſerte ſich mit dem erweiterten Gartenraum auch meine Luſt und Liebe fuͤr das Kultur-Geſchaͤft, und am Allermeiſten zur Kultur der Pelargonien. Im Jahre 1825 am 28ten Mai beſuchte ich Herrn Mare zum Erſtenmal, und ward durch den uͤberraſchenden Anblik ſeiner Saͤmmlinge in Staunen geſezt, aber auch ſehr bald mit mir einig, daß Fleiß und Induſt⸗ rie in unſerer Heimath dieſelben Wunder bewirken koͤnnten, deren Genuß bisher nicht allein einen Theil unſerer Achtung, ſondern auch ſo manchen pekuniaͤren Vortheil dem theuern Vaterlande ents zogen hatte. Ich beſchwichtigte nunmehr meine Vorliebe zu dieſer Lieblings-Beſchaͤftigung mit dem Gedanken, daß ich damit zugleich dem Vaterlande wenigſtens einiger Waffen nuͤzen koͤnnte; ich ſchritt zur Fünfte lichen Befruchtung, und das erſte angenehme Er: gebniß war die Erſcheinung des uͤberſchwenglich blumenreichen Pelargonium Schwarzenbergia- num, welches im heurigen Jahre 18 29 noch reis cher, als je die Blumenſtelle zierte. Mehrere, nicht weniger intereſſante Erſcheinungen folgten dem Fuße nach, auch wurden mir von allen Seiten ana⸗ loge Produkte dargeboten und mitgetheilt, die es im hohen Grade verdienten, zur Publizität zu ge— langen. Dies brachte mich zu dem Entſchluß, ein Sweets Monographie aͤhnliches Werk herauszuge— ben, mich in demſelben, jedoch nur auf Pelargonien, und zwar nur auf Pelargoniaceen deutſchen Urſprunges zu beſchraͤnken. Die Beihilfe mei— nes gelehrten und innigſt verehrten Freundes brachte dieſen Entſchluß bald zur Wirklichkeit; und mag auch die in Winkeln kauernde Schelſucht ſagen, was fie will, es war uns bei dieſer Unternehmung wahr: lich nicht um pecuniaͤren Gewinn, ſondern um die Ehre und den Vortheil des Vaterlandes zu thun, den wir auch bisher behaupteten. Unter den in der juͤngſten Periode zugewachſenen Verehrern der Pelargonien nimmt der Hr. k. k. Hof: rath von Kernhofer den bedeutend ſten Rang ein; ich uͤbergehe die Menge verehrungswuͤrdiger Profes lyten, deren bloſſe Aufzählung für einen Entwurf wie der gegenwaͤrtige viel zu weitlaͤufig ſeyn wuͤrde. Genug, die Pelargonien ſtehen bei uns heut zu Tage in der Rangfolge der Blumenliebhabereien oben an, und es gibt in Wien und in der Umgebung von Wien keinen Garten und faſt kein Fenſter, auf dem man nicht einige dieſer Lieblinge unſerer Mitbewoh— ner aus allen Staͤnden erblikte. Zum Schluß dieſes geſchichtlichen Fragments früh, brachte die Stoppeln und noch unverzehrte Ra- fenftüfe, nachdem fie troken in Haufen, und verbrannte fie, pflügte es darauf flach um, und ſaͤete wieder Has fer, welcher ihm 20 Mud Deimt (42 Ton per Die: math) lieferte. Das größere Stük ſtand ſehr ſchoͤn, und ſchüͤttete außerordentlich gut. Diefer zweite gluͤkliche Ausfall erregte allgemeine Bewunderung. Molter wurde nicht mehr verſpottet. Er ſezte feine Unternebmung fort, und beſchleß vun, auch mit andern Gewaͤchſen es zu verſuchen; eln Stük Orün land dürren Bodens, mit etwas rother Urre ver⸗ miſcht, ſollte dazu dienen; er brannte es lm Sommer 77 beſaͤete es, nach ganz flachem Pflügen, mit Raps aat. 0 Jezt war Jederwann noch mehr verwundert, daß er es wagte, ſolch ſchechtes Land mit Ropſamen zu be⸗ Ha doch der Erfolg bewies, daß Molters Verſtand lederovm den Anderer übertraf. Die Saat kam gut durch den Winter, wurde zwer nicht boch oder ſtark in Wucht, ſcheffelte aber reichlich; a2 Mud erhielt er von Dlemt (% Laſt vom Dle math.) „ (Eortfezung folgt.) 512 habe ich mir den erhabenen Namen des erlauchteſten Goͤnners und Beſchuͤzers aller edlen Bluͤten der Hauptſtadt, des allverehrten und durchlauchtigſten Hrn. Erzherzogs Anton Victor, Hoch- und Deutſch— Meiſters vorbehalten, deſſen Weisheit und Edel— muth keine Gelegenheit unbenuͤzt laͤßt, um alles Schoͤne zu würdigen, den Geſchmak Seiner Zeit— genoſſen zu veredeln, und auf Gegenſtaͤnde zu len— ken, die Aufmerkſamkeit und treue Pflege verdie— nen. f Dieſem Kennerauge entging vom erſten Anfange ber die Bemerkung nicht, daß die Pelargonien et— was zu leiſten im Stande find, was man mit allen bisher gebräuchlichen Blumengewaͤchſen aus zurich— ten ſich vergeblich bemuͤhte. Er ſammelte mit Feuereifer und unuͤbertreffli— cher Beharrlichkeit alle ausgezeichneten Produkte und Glieder dieſer großen Familie, und man kann mit aller Strenge des Urtheils behaupten, daß Aller— boͤchſtdesſelben Pelargonien-Sammlung bereits die vollſtaͤndigſte in ganz Deutſchland iſt. Die dießjaͤhrige Aufſtellung dieſer Prachtge— ſchmeide der Flora erhoͤhte alle Erwartung, ja alle Vorſtellungen, die ich mir von Allem, was ich je Herrliches in dieſem Fache geſehen habe, abziehen und vereinbaren konnte; fie iſt daher wirklich in ih⸗ rer Art einzig zu nennen. Seine k. k. Hoheit hat— ten dieſe Sammlung, beſtehend aus beilaͤufig 4500 Exemplaren, in allerhoͤchſt Ihrem Garten zu Ba— den auf drei verſchiedenen Punkten aufgeſtellt, und allerhoͤchſt Seine Majeſtaͤt unſer Allergnaͤdigſter Lan— desvater gerubten, dieſe drei lebendigen Tableaux mit Ihrem Beſuch einzuweihen. Geſundheit der Pflanzen, uͤberaus reicher Blumenſtand und große Bluͤten waren die weſent— lichen Vorzuͤge in dem Charakter dieſer Bluͤten— Feier, und dies in ſolchem Maß, daß ſelbſt meinem ſonſt geuͤbten Auge, ich geſtehe es ohne Schamröthe, bei der mir durch die allerhoͤchſte Gnade erlaubten Beſichtigung manche ſonſt wohl bekannte Geſtalten fremd oder raͤthſelhaft vorkamen. In Eommiſſton bei Fr. Puſtet in Paß Fan. Es war ein wonnevoller Genuß, an dem Orte, wo der erhabene Beſchuͤzer weilet, ſeine Lieblinge feſtlicher, als ſonſt irgendwo, geſchmuͤkt zu erbli— ken, und fo die Natur mit der Kunſt im Bunde Als les aufbieten zu ſehen, um den werkthaͤtigſten ihrer Befoͤrderer für feine zahlreichen Opfer und für feine Huld Genugthnung zu leiſten. Wien. Jakob Klier. Die Erdaͤpfel (Kartoffeln), dann die Tannen⸗ und Fichtenzapfen find anſtatt der Gerſte und der Lohe zum Gaͤrben des Leders beſſer zu gebrauchen. Fuͤr die Gartenbeſizer wird der Erdaͤpfelbau immer wichtiger, weil aus dem Gebrauch der Erd— aͤpfel immer neue und nuͤzliche Vortheile entdekt werden. Die zum Gaͤrben des Leders von den Le— derern angewendete Gerſte iſt theuer, erhoͤht daher den Preis des Leders, und ihr Verbrauch entzieht dem Thierreiche einen großen Theil von guter Nah— rung. Ungleich vortheilhafter find daher, anſtatt jener Gerſte, die fein zerdrukten rohen guten und friſchen Erdaͤpfel zum Gaͤrben der Haͤute anzuwen— den. Sie ſind viel wohlfeiler, ergiebiger, gaͤhren ſehr gut, und geben ein beſſeres Leder. Sie wer— den durch eine Maſchine, beſtehend aus zwei eiſer— nen Walzen, die durch ihre ganze Laͤnge hervorſte— hende Zaͤhne haben, zu einer feinen Maſſe zerdrukt, worauf ſie ſo anhaltend gaͤhren. Auf poſtporto⸗ freie Briefe kann ich Modelle von ſolchen Maſchi— nen gegen billige Bezahlung für meinen Mafchinis ſten, uͤberſenden. — Dieſe Maſchine dienet auch zum Zerdruken und Verkleinern der Tannen- und Fichtenzapfen, welche ein ſehr gutes, aber leider ganz vernachläßigtes Gaͤrbemittel find, das eben ſo haͤufig, als wohlfeil beſteht, und gewoͤhnlich nur zum Verbrennen gebraucht wird. Es waͤre fuͤr den Nuzen des Allgemeinen und der Lederer zu wuͤnſchen, daß jene neuen Gaͤrbemittel zur Anwendung kommen. Korneuburg. Dr. Joſ. W. Fiſcher. —— (L— — ͤ—bñ— Deeds nehmen alle Buchhandlungen und Poftämpter an. Der ganzjaͤh rige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portofrel. — Allgemeine deutfde N Gatten — — — eit un g. — ns Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau -Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J ahrgang. "In! * Bemerkungen über die Garten Oekonomie. Ich rede hier nicht von der Oekonomle eines Gaͤrtners oder eines Gartenbeſizers, der mit den Produkten ſeines Gartens einen Handel treibt, und feinen Garten gleichſam aushoͤkt, fons dern von der nuzbaren Einrichtung eines Gartens, das heißt: von einer ſolchen Einrichtung, die uns mit den wenigſten Koſten die mehrſten Vor⸗ theile gewährt, der Garten mag nun einen eigenen Theil unſerer Oekonomie im Ganzen genommen ausmachen oder nicht. Ich rede ferner nicht von den Gaͤrten der Großen und Reichen, es mögen nun Gärten im engliſchen Geſchmake, d. h. Parks; oder Gaͤrten in ſonſt einem Geſchmake, oder eigentliche Gaͤrten ſeyn; dabei man eigentlich nicht auf Oekonomie, ſondern auf Schoͤnheit und Pracht ſieht, ob es gleich wahr iſt, daß man bei gleichem Erfolge dkonomiſch, oder auch verſchwen— deriſch handeln kann. Man pflegt es ſogar hin und wieder den Großen zu verargen, wenn ſie dko— nomiſch denken, obſchon die Oekonomie keinen Stand, und keinen Menſchen ſchaͤndet. Ich rede auch nicht von Gaͤrten, die man blos zum Vergnuͤ— gen und zur Erholung anlegt, oder bearbeitet; denn dann nimmt man es mit den Ausgaben eben Nachrichten au Feuer ⸗Düngee. (Fortſezung.) Molter wurde jezt eln großer Bauer, der auch Mapfaat fden konnte. Der glükliche Erfolg feiner Un⸗ ternehmungen machte ihm Muth, er wagte es, das ſelbe Stuͤt, nachdem der Napſamen eingeerntet war, mit alt: Bemerkungen über die Garten⸗Oekonomle. 5. October 1829. nicht fo genan, und ift mit geringern Einnahmen zufrieden, denn der Hauptzwef ift, Vergnügen und Erholung, was auch feinen großen Werth hat. Von dem Allen rede ich nicht. Ich rede vielmehr von dem wirthſchaftlichen Gebrauche eines Gartens, und von der daher nothwendigen gu⸗ ten und wirthſchaftlichen Einrichtung und Bearbei⸗ tung desſelben. Folglich iſt jezo die Rede auch nicht von der Anlage eines Gartens, wobei der Meuſch allerdings auch dkonomiſch handeln kann, fondern von der guten Benuzung eines be⸗ reits angelegten Gartens, und wie man dene ſelben wirthſchaftlich behandeln und fuͤr deſſen in— nern beſſern Ertrag man ſorgen ſoll. Dabei kommt es vorzuͤglich auf folgende drei Stuͤke an, daß man nemlich 1) auf die nuzbare Erhaltung des Gar: tens ſieht, daß er uns nemlich nicht blos jezt und dieſes Jahr nuͤzlich ſey, ſondern daß er uns auch fuͤr die Zukunft nuzbar bleibe, daher man ſeinen Garten nicht nur im guten Stande erhal— teu, ſondern ihn auch zu verbeſſern ſuchen ſoll; 2) auf die moͤglichſte Verbeſſerung der Garteneinkuͤnfte bedacht ſey. Dahin ge⸗ hoͤrt nicht nur die Verbeſſerung des Erdreichs, worauf ich vorhin deutete, ſondern vorzuͤglich eine beſſere Einrichtung des Gartens ſelbſt, z. B. s Fraue ü dorf. Roggen zu beſaͤen, nach bloßem Pfluͤgen, ohne von Neuem zu brennen. Auch dieſes Gewächs entſprach feiner Er⸗ wartung, es brachte ihm ebenfalls 12 Mud auf; er ſaͤete weißen Klee unter den Roggen, welcher vortreff— lich anſchlug und dadurch Land, das vorher blos die ſchlechteſte der Grasarten, das ſogenaunte blaue Gras, Bluſen u. dgl. hervorbrachte, zur ſchöͤnſten Kleewelde umſchuf. Das Haferland, worin er 6000 Klee geſäet, 40 344 der Fruͤchte, die er uns gibt, der Einthellung der beſſern Felder im Garten u. ſ. w. 5) Auf die richtige Anwendung der Vor⸗ theile eines Gartens. Wenn nemlich der Garten ſeinen jaͤhrigen Segen gegeben hat, daß man dann ſeine Fruͤchte auf das Wirthſchaftllchſte anwende; z. B. verſchiedene Gemuͤsarten zur Viehmaſt: Obſtarten zu Obſtweine, Obſteſſig und ſo fort. Dazu gehdren nun freilich eichtige Keunt⸗ niſſe der Gärtnerei ſelbſt, und der dazu ges hoͤrigen Geſchaͤfte, womit ich mich jezt nicht abgeben kann; denn ich ſchreibe keine Einleitung in die Gars tenkultur, ſondern blos eine Anleitung, wie man feinen Garten richtig oͤkonomiſch behandeln ſoll. Eine Auleitung zu einer ſolchen Gartendkonomie iſt gar keine unnuͤze Sache, um fo vielmehr, da die Erfah: rung lehrt, daß Viele ihre Gärten gar nicht fo benu— zen, wie fie dieſelben benuzen koͤnnten, und da liegt zwar bei Vielen der Grund in einer Art von Traͤg⸗ heit, bei Mehrern aber in dem Mangel der dazu noͤthigen Kenntniſſe. Es gibt traͤge Menſchen, und was dabei das Merkwuͤrdigſte iſt, unter dieſen nicht Wenige, die gerade in ſolchen Gluͤksumſtaͤnden ſind, daß ſie einen groͤßern oder geringern Vortheil oder Schaden gar nicht gleichgiltig anſehen koͤnnten, ders gleichen inutilia terrae pondera wollen wir indefs fen uͤberſchlagen, da fie ſchwerlich zu beſſern ſeyn duͤrften. Lieber wollen wir uns mit denen abgeben, die es nicht wiſſen, wie man es eigentlich anfangen ſoll, ſeinen Garten ſo zu nuzen, wie er genuzt wer⸗ den kann; denn dieſen wird man durch eine richtige Anleitung zur guten und richtigen Gartendkonomie, Wohlthaͤter und Freund. Indeſſen erwarte man von mir darüber hier keine ausführliche Anweiſung, die ſich zum Zweke dieſer Gartenzeitung nicht wohl ſchikt; es ſoll eine bloße Anleitung ſeyn, doch von und welches er im dritten Gabe batte liegen laſſen, beraſete ſich von ſelbſt ſehr geſchwlad. Molter, den wir unn ſchon als elnen verſtändigen Mann kennen, bewies, daß ſeln Herz ulat weniger gut war, als bell fein Kopf. Jeden, der zu tom kam, oder ihn zu ſich berief, untereſchtete er ohne Mükhalt, über feine Erfiadung. Verelts im dritten Jahr nach dem erſten Verſuch erhlelt er unaufhoͤrlich Beſuche na⸗ her und entfernter Lardwirthe, um ſeine Feldgewächſe der Art, daß ſie die Wißbegierigen befriedigen kann und ſoll. Die dfonomifhen Regeln, die ich in dieſer Abhandlung in Vorſchlag bringen werde, laſſen ſich fuͤglich in allgemeine u. in beſondere Regeln abtheilen. Die allgemeinen Regeln ſind gleichſam Vor⸗ ausſezungen, dle man nicht uͤberſehen darf, wenn uns unſere Gärten die Vortheile gewähren ſollen, bie fie uns gewähren konnen. Die erſte Regel, die man gleichſam als die Bas ſis fuͤr das Ganze anſehen kann, iſt dieſe: Man ſey nicht karg bei ſeinen Gartenausgaden; denn ſoll mir meine Wirthſchaft die Vortheile gewaͤhren, die ich von ihr erwarten kann, ſo muß ich ihr auch innere Kraft geben, dasjenige hervorzubringen, was fie, wenn fie gehörig unterſtuͤzt wird, hervorbringen. kann; ſolche Unterſtuͤzungen aber koͤnnen nicht ohne baare, oft größe Ausgaben gedacht werden. Scheuet nun dieſe ein Gartenbeſizer, oder ſchraͤnkt er ſie wenigſtens, aus einer uͤbel verſtandenen Wirthſchaft ein, ſo kann auch die Ausbeute nicht ſo ausgedehnt ſeyn, als ſie es ſeyn wuͤrde, wenn man auf ſeinen Garten mehr verwendet. 3. B. gute Obſtſorten ſind freilich nicht ſo wohlfeil, als die ſchlechten: wenn wir alſo einen Obſtgarten mit ſchlechtern Obſtſorten bepflanzen, fo haben wir freilich einen großen Ger winn bei unſerer Ausgabe, aber in der Zukunft wird auch die Einnahme ungleich geringer ſeyn, und wir verlieren mehr als noch einmal ſo viel, als wir ge⸗ wonnen haben. Indeſſen darf man auch hier kein Verſchwender ſeyn, man muß daher den Unterſchied unter dem, was noͤthig, und dem, was entbehrlich und uͤberfluͤßig iſt, nie aus dem Auge ſezeu. Das Noͤthige darf man nie ſcheuen, wenn man aber durch wenigere Ausgaben, wie es zuweilen der Fall iſt, ſeinen Zwek auch erreicht, ſo verlangt es eine gut verſtandene, und gut eingerichtete Oekonomie, daß zu beſehen, und ſelne neu erfundene Kunſt zu lernen; nud da Jeder von dem Nuzeu derſelden ſich durch den Augenſcheln überzeugen konnte, verbreitete ſich feine Erfindung fo geſchwind, daß binnen wenig Jabren tau⸗ ſeud Deimte dure das Brennen iu vollkommenen frucht baren Stande geſezt wurden, und vech immerwähren⸗ gebracht werden, welches elne gaͤnzliche Umanderung in der Landwirthſchaft dieſer Gegenden dewirkt hat, und eine Quelle des Wohlſtaades für viele geworden iſt, dle, ſenſt wären. fie mit ihrem Akerbau im alten. 515 man das Wenigere dem Mehreren vorziehe. Z. B. eln kuͤnſtlich verfertigtes und koſtbar angeſtrichenes Spalier thut nicht mehr Dienſte, als ein ſimples, und ein Gartenmeſſer mit einem ſilbernen Stiele ſchnei⸗ det um kein Haar beſſer, oft ſchlechter, als ein Meſſer, deſſen Stiel von gemeinem Horne oder Knochen iſt. Die zweite Regel: man ſehe bei feinen Gars teuanlagen vorzuͤglich auf Klima und auf Bo⸗ den. Fuͤr unſer Klima paßt Manches nicht, was ſich in Paris, oder in London thun läßt, und unfer Nachbar kann einen ungleich beſſern Boden haben, als wir, er ſey nun von Natur, oder durch Kunſt beſſer. Wenn freilich unfre Gärten lauter inlaͤndi⸗ ſche Produkte haben koͤnnten, ſo waͤre fuͤr dieſen Puvpkt eine große Schwierigkeit uͤberſtanden; wir find nun aber einmal an das Ausländifche gewohnt, es iſt auch nicht zu laͤugnen, daß manche auslaͤn⸗ diſche Produkte viele inländifche weit übertreffen, z. B. das meiſte Obſt, ob es gleich auch wahr iſt, daß vlele andere weiter kein Verdienſt haben, als dies, daß ſie auslaͤndiſch ſind, z. B. die meiſten Zier⸗ Pflanzen. Folglich ſind hier manche Vorurtheile im Spiele. Dem ſey aber, wie ihm wolle, ſo iſt es doch auch entſchieden, daß fuͤr unſer Klima Manches nicht paßt, oder doch nur unter großer Arbeit, mancherlei Auslagen und Einſchraͤnkungen paßt: man laſſe alſo dergleichen Dinge, die uns weiter keinen Nuzen bringen, weg, oder uͤberlaſſe ſie den Reichen, die nun einmal das Vorrecht haben, gerade keine Oekonomen im eigentlichen Verſtande zu ſeyn, und die es auch, richtig zu urtheilen, nicht einmal zu ſeyn brauchen, und nicht ſeyn ſollten. Was den Boden unſers Garten betrifft, ſo iſt er entweder an ſich ſchlecht, oder nur fuͤr manche Produkte nicht geeignet. Iſt er von Natur ſchlecht, ſo beſſere man ihn, wozu gute Gartenſchriften hin⸗ längliche Anleitung geben. Iſt er aber nur für Zuſtande geblieben, kaum in der Möglichkeit würden geweſen ſeyn, die ſeltdem ibnen aufgelegte ſchwere Ab⸗ gaben, gefügt bei den Unkoſten des Unterhalts ihrer Daͤmme und Waſſerwuͤhlen, zu tragen. Es macht Vergauͤgen zu hen, und gibt einen ſprechenden Beweis ber Nüzlſchfeit dieſer Erfindung, daß das Raſenbrennen ſich bereits in den reichen Ge⸗ genden diefer Provinz, vorzuͤglich auf dem Hogel and und im Oldampt verbreitet hat, welches die Hoff: gewiſſe Gewaͤchſe ſchlecht, ſo laͤßt er ſich fuͤr ſie entweder ohne großen Aufwand vrrbeſſern, oder nicht. Iſt es der erſte Fall, ſo beſſere man ihn: iſt es aber der zwelte, ſo laſſe man dergleichen Gewaͤchſe weg, pflanze dafür andere, für unſern Garten bef- ſere, und dieſe werden uns alle die Vortheile gewaͤh⸗ ren, die wir durch jene entbehren mußten. Die Lage meines Gar tens z. B. iſt von der Art, daß er, wie einige Proben darthaten, keinen guten Blumenkohl herdorbringt, ich pflanze daher auch keinen mehr, und verliere dadurch auch nichts. Aber eben dieſe Er— ſcheinung, die vielleicht fuͤr manche Gewaͤchſe auf einen jeden Garten paßt, bringt die dritte Regel hervor, daß man bei der Gar: tenkultur zwar Verſuche, aber nur im Kleinen an- ſtellen muͤſſe. Ohne eigene Verſuche wuͤrden wir in der Gaͤrtnerei eben nicht weit vorruͤken; wir würden z. B. nicht wiſſen, welche Obſt- und Gemüsarten ſich fuͤr unſer Klima und fuͤr unſern Boden am Beſten ſchiken, nicht wiſſen, wie wir unſern Garten eigent— lich behandeln muͤſſen, wenn wir von ihm die moͤg— lichſten Vortheile erhalten wollten u. ſ. w. Die Gartendkonomie verlangt es demnach ſchlechterdings, daß wir eigne Verſuche anſtellen muͤſſen; aber ſie gibt uns auch den Rath, es anfaͤnglich nur im Kleinen zu thun. Alle Verſuche find koſtſpielig und oft mißlich, und wenn ſie auch gleich nicht alle— mal baare Auslagen fordern, ſo verderben ſie doch, wenn ſie mißlingen, Land, Zeit und Gewinn, was indeſſen zu ertragen iſt, wenn man mit kleinen Verſu— chen anfaͤngt, bei deren Mißlingen der Schade eben nicht groß iſt, und die man gleichwohl ins Große heben kann, wenn man ſieht, daß ſie im Kleinen gelingen, vorausgeſezt, daß ſie mit Sachkenntniß und mit Behutſamkeit angeſtellt werden. Dergleichen Verſuche find für den Gartenoͤkonomen um fo noth— wendiger, da man ſich auf die Anleitungen mehrerer nung gewährt, daß dieſes vorzuͤgliche Verbeſſerungs⸗ Mittel, wenn gleich neu, in kurzem alle noch dagegen herrſchenden Vorurtheile überwinden, und iu allen Thei⸗ len unſers Vaterlandes auf dazu geeignetem Boden angewandt werden wird. Seit der erſten Erfindung des Abplaggens bis jezt fft Vieles daran verändert, vermehrt und verbeſſert weshalb eine nähere Beſchrelbung nach mehrlaͤhrige Erfahrungen und Beobachtungen, gewiß ſehr wuͤnſchens werth geworden. (40 316 Gartenſcheiften oft nicht verlaſſen kann, da fie we⸗ nigſtens nicht allemal für anſer Kllma uad fuͤr un⸗ ſern Boden geſchrieben ſind. Die vierte Regel: Man ſehe bei det Einrich⸗ tung und Verwaltung unſrer Gartendfonomie auf ſeine uͤbrigen dkonomiſchen Verhaͤltniſſe, und auf das gegenſeitige Eingreifen der einen auf die andere. Ich will damit ſo viel ſagen: man ſuche das vor— zuͤglich in ſeinem Garten zu bauen, was uns bei unſrer Hauswirthſchaft unentbehrlich iſt, und was zur Unterſtuͤzung unſers Gartens beitragen kann. Z. B. unſre Hauswirthſchaft macht einen großen Viehſtand nothwendig; dann koͤnnen zwar unſere Aeker und Wieſen den Viehſtand unterſtuͤzen, aber der Garten kann dazu auch Vieles beitragen, und vorzuͤglich dieſes, daß wir dasjenige nicht auf dem Felde anzubauen brauchen, was uns der Garten ge— ben kann; und manche in der Wirthſchaft unentbehrli— che, wenigſtens heilſame Dinge, z. B. das Obſt, kann uns der Feldbau durchaus nicht gewaͤhren. Ich kann mich hier auf das weitere dieſer Sache nicht einlaſſen, da jeder Oekonom nicht nur ſeine Verhaͤltniſſe, ſondern auch ſeine Beduͤrfniſſe am Beſten wiſſen muß. Endlich die fünfte allgemeine Regel: Man vers gleiche feine Ausgaben ſorgfaͤltig mit feiner Eins nahme fuͤr die Gaͤrtnerei, man berechne aber ſeine Einnahmen richtig. Bei jeder, alſo auch bei der Gartendkonomie muß die Einnahme die Auslage uͤberſteigen, denn der Oekonom will gewinnen, übers ſteigt aber die Ausgabe die Einnahme, ſo hat er zwar keinen Schaden, aber auch keinen Gewinn. Gartenrechnungen find alſo durchaus nothwendig, und durch ſie erfaͤhrt der Gartendkonom bald, was er pflanzen darf, und was nicht; doch duͤrfen hier Garten-Mißjahre nicht in Anſchlag kommen, denn das ſind zufaͤllige, wiewohl in der Oekonomie nicht We 3 die indeſſen nicht alle Jahre kommen. Man darf aber dieſe Anſchlaͤge nicht nach einem ungewoͤhnlich fruchtbaren Jahre einrich⸗ ten, ſondern man muß aus mehrern J Jahren ein Ge⸗ meinjahr machen, und darnach Gewinn oder Verlurſt abmeſſen: es iſt daher auch noͤthig, daß man bei die⸗ fen Rechnungen ſich nicht blos auf das Ganze übers haupt elnſchraͤnke, ſondern daß man fie auch auf die einzelnen Theile, die wir kultiviren, ausdehne. Außer dieſen allgemeinen Regeln gibt es auch bes ſondere Regeln fuͤr die Gartendkonomie, unter denen die vier folgenden die vorzuͤglichſten ſeyn duͤrften. 1) Was man in ſeinem Garten pflanzt und baut, dazu ziehe man den Samen und die zum Anbaue noͤthi⸗ gen Pflanzen ſelbſt. Man unterhalte daher eine eigene Baumſchule, die wenigſtens hinreichend fuͤr unſere ei— genen Beduͤrfniſſe iſt, man erziele auch ſeine eigenen Saͤmereien, wäre es auch nicht im Großen zum Hans del, doch wenigſtens fuͤr ſeine eigenen Beduͤrfniſſe. Baum⸗Staͤmmchen und Saͤmereien koſten nicht nur Geld, ſondern man wird auch damit vielfältig betros gen. Man ſuche daher ſeinen Samen ſelbſt zu erzeugen, und ſuche daher die vollkommenſten Pflanzen, die man im Garten hat, zum Samen aus, und pflanze fie, wenn fie nicht ſchon im erſten Jahre der Pflan— zung, wie z. B. der Salat, Samen tragen, in gute wohlzubereitete fette Erde, verwahre fie aber im Winter gegen den Froſt, weil dieſer, wo nicht gar die Samenpflanze toͤdtet, doch ihr Wachsthum, und vorzuͤglich die Vollkommenheit des Samens verhin: dert. Mehrere Pflanzen, z. B. Kraut, Kohl, Kohlrabi, Blumenkohl u. dgl. bringe man lieber im Spaͤtherbſte in einen troknen Keller, in dem es nicht friert, ſeze fie in Sand, bringe fie im Fruͤhjabre in das Land, und ſchuͤze ſie auf dieſe Art gegen den Froſt. Dann laſſe man es den ſamentragenden Pflanzen bei einfallender Dürre nie an Waſſer fehs len: man 5 auch dem ah feine gehörige Das TER laßt ſich Er jede Art Boden anwenden, wäbrend ſolcher zu grun liegt, wenn auch uur fo viel Unkraut, Moos u. dgl. darauf vorhanden, daß es ſich brennen läßt; nur muß der Boden nicht gar zu niedrig ſeyn, damit der Raſen binlänzlich aus⸗ trofmen kaun. Doch eignet ſich nicht jede Bodenart gut dazu. Kleflande find am Wenfgſten fählg zum Bren⸗ nen; dareuf folgen magere, duͤrre Sandfelder; Sand mit mooriger oder ſohwarzer Erde vermiſcht, iſt wieder beſſer; völlig ſchwarzer Grund iſt ſehr gut dazu; dar⸗ nach folgt Febnland 958 beſte zum Arenen aber if der darglge Grund, wenn auch folder mit etwas Klei oder rother Urre vermiſcht iſt, um fo mehr, da diefe Art Land gewohnlich vlel Moos und Unkraut hervor⸗ bringt. Iſt das Land mit ſchwerem blauen Graſe bes ſezt, fo iſt es noch beſſet zum Brennen. Die Arbeit muß fue Sommerfruͤchte vom Anfang oder det erſten Hälfte des April bis Mitte Mal vrr⸗ richtet werden, far Rapſaat im Juli uad Auguſt, uud 517 Reife erhalten, und, wo moglich ein Jahr ruhen, ehe man ihn zur Ausſaat braucht, und wir werden dann gute und ſchoͤne Pflanzen, und von ihnen voll⸗ kommene Fruͤchte erhalten. Eben ſo verfahre man bei ſeiner, ſey es auch kleinen, Baumſchule. Man reinige ſie in ihrer fruͤhen Jugend, vom Unkraute: man pfropfe oder okulire, ſobald es ſich nur thun läßt, verpflanze fie, fo bald fie ihre gehoͤrige Groͤße erlangt haben, in ein gutes und nahrhaftes, obgleich nicht geiles Erdreich, warte ſie gehoͤrig, und ſie werden uns mit der Zeit ſchoͤne und viele Fruͤchte geben, und unſer Aufwand, und unfre Mühe wers den uns mit der Zeit reichlich belohnt werden. 2) Man bemuͤhe ſich, vorzuͤglich dasjenige in feinem Garten zu bauen, deſſen Nuzen uns jaͤhr— lich gewiß iſt. Ungluͤksfaͤlle kommen bier nicht in Anſchlag; denn es ſind Ausnahmen, die Gott Lob nicht alle Jahre kommen. Man ſehe folglich, wo nicht immer, doch wenigſtens vorzuͤglich auf ſolche Gartenprodukte, deren Gebrauch moͤg— lichſt ausgebreitet iſt, die mit den wenigſten Ge— fahren verbunden ſind, und an welchen die meiſten Perſonen Antheil nehmen koͤnnen. Dieſe Produkte ziehe man allen andern vor, und vorzuͤglich dann, wenn dabei zugleich auch eine merkliche Erſparniß der Ausgaben verbunden iſt. Daß ich bei dieſer Regel, gegen welche ſo viele ſuͤndigen, nicht die größten Gärten, auch nicht die gelernten Gärtner, die ſich von ihrer Kunſt naͤhren, meine, braucke ich kaum zu erinnern. Auch ſeltene Produkte, die gerade keinen allgemeinen Gebrauch haben, muͤſſen gezogen werden; denn das iſt eigentlich Pflicht fuͤr einen gelernten Gaͤrtner, der einem Kaufmanne gleicht, der in feinem Laden auch Waaren aufbe— wahren muß, von denen er nur einen ſparſamen Abſaz vorausſieht. Beim dkonomiſchen Gebrauche anderer größerer und kleinerer Gärtner 55 meine Regel feſt, und die Anwendung derſelben wird uns nicht ohne Lohn laſſen. Man muß ſich daher auch mit ſeiner Gegend bekannt machen, und mit den Beduͤrfniſſen derſelben, es mogen nun wahre oder luxuridſe Beduͤrfniſſe ſeyn, und darnach feine Gars ten⸗Maßregeln einrichten, und der Vortheil davon wird uns nicht entgehen. 8) Man laſſe in feinem Garten keinen Flek unbenuzt, doch wende man ein jedes Plaͤzchen dazu an, wozu es am Tauglichſten iſt. Der Oekonom läßt feine Gelegenheit unbenuͤzt, die ihm Vortheile gewaͤhren kann, daher muß ihm auch jedes Flekchen ſeines Gartens, wenn es auch noch ſo unbedeutend waͤre, dazu dienen, ihm Vortheile zu ſchenken. Man kann ſich auch in einem Garten keinen Flek denken, der nicht wenigſtens fuͤr einige Gewaͤchſe anwendbar waͤre, und daher auch genuͤzt werden koͤnnte. Man wuͤrde ſich daher Schaden thun, wenn man im Garten einige Fleken unbendzt laſſen woll⸗ te, vielleicht darum, weil es ſich fuͤr manche Ge— genſtaͤnde unbrauchbar waͤre; denn es finden ſich gewiß Gegenſtaͤnde, die auf dieſes Flekchen paſſen. Es würde daher einen ſchlechten Hauswirth verra— then, wenn er nicht auch dieſen Fleken eine nuͤzliche Beſtimmung anweiſen wollte. Geſezt auch, der Boden derſelben tauge nichts, mau weiß in unſern Tagen Mittel genug dagegen, deren Anwendung auf dergleichen Fleken vortheilhaft werden wird. Ich will nichts davon ſagen, daß dergleichen ode Fleken gerade keinen guten Anſtand im Garten ma— chen wuͤrden. Bei aller gebrauchten Oekonomie muß man doch den Garten-Anſtand nicht im Min⸗ deſten beleidigen. 4) Wie man, wie ich oben bemerkte, für ſei⸗ nen Garten keinen Koſtenaufwand ſcheuen darf, ſo gilt dies inſonderheit fuͤr die Duͤngung, wodurch man dem Lande Kraft gibt und erhält. Es iſt im Sepiember, auch noch im Anfang Oktober für Win⸗ terfrucht; ſpaͤter würde es für leztere nicht rathſam ſeyn, weil dle Feuchtigkeit des Bodens des Brennen oͤfters tönnte verhludern. Die Sommerfruͤchte, welche im gebrannten Lande gefäet werden, find hauptſaͤchlich Hafer in jeder Art Boden; auch Gerſte, vorzuͤglich die Knobgerſte; Som⸗ mer Napfaat, und gelbe oder rothe Wurzeln (Mohren) zur Hausheltung oder MWiehfutter, welche ungemein (ahnen Sefhwats und fehr N werden, auf einem milden und lokern Boden; auch Pferdebohsen auf hohen, weniger moorigen Grund, doch nicht auf kleitgen mit tether Urte vermiſchten, als auf welchem fie nicht ge⸗ Beinen, eben fo wenig auf Darggrund. Die Winterfrüchte find: Rapſaat, Roggen und ro⸗ ther Weizen. Wintergerſte iſt auch verſucht, doch, fo viel mir bekannt, nie argeſchlegen. Viekeicht gibt es voch mehrere Arten Felbdfruͤc te, dle darauf gedethen, worüber noch Verſuche anzuſtellen 518 — wahr, man hat mehrere Duͤngungsmittel, wohl⸗ feile und minder wohlfeile: wer aber hier zu ges winnen glaubt, ber verliert gewiß. Eben fo wird auch derjenige verlieren, der einen guten tragbaren Boden die Duͤngung ganz entziehen wollte, in der irrigen Meinung, daß er in ſich ſelbſt Kraft genug babe, Früchte hervorzubringen. Das kann aller⸗ dings bei einem fetten Boden auf einige Zeit wahe ſeyn; aber der Schaden iſt auch deſto größer, wende man einen ſolchen kräftigen Boden ausſaugt, weil es daun fehr ſchwer hält, ihm feine ausgeſaugten Kraͤfte wieder zu geben. Man muß daher keinen Kuſtenaufwand ſcheuen, ſo viele Duͤngung anzuſchaf— fen, als der ganze Garten braucht, ob es gleich auch wahr if, daß mancher Flek, und manche Frucht wenigere Duͤngung verlange als andere. So haben z. B. die Erbſen ſich den Ruhm erworben, daß ſir auch ohne Düngung gedeihen, und daß fie ſogar des Boden ſelbſt duͤngen, wo ſie wachſen. Es kann dies wahr ſeyn, ob ich gleich daruͤber keine unmittelbaren Erfahrungen habe; *) aber darüber babe ich genugs fam? Erfahrunges, daß ein nur mäßig geduͤngtes Rand ungleich ſchöaere Erbſen bringt, als ein unge: duͤngtes. Ich pflege zwar meinen Garten nur im dritten oder vierten Jahre mit Miſt zu duͤngen, aber alle Jahre begieße ich ihn einigemal mit Miſt⸗ Jauche, und ſo duͤnge ich ihn alle Jahre, und er gibt mir genugſame und herrliche Fruͤchte. Wer aber zu dieſer Jauche keine Gelegenheit hat, der muß ei— gentlichen Dünger anwenden, und weil dazu der voͤl⸗ lig vererdete, oder wenigſteus faſt vererdete Duͤnger „) Die Erfahrung aber habe Ib, daß ein mit Erbſen ge⸗ ſömmerter Aker, bei unſerm ſonſt guten Lande, geſezt auch, daß es vorher gedüngt wäre, ſchlechtes Korn trägt, daber unfere guten Hauswirthe dergleichen mit Erbſen gefümmerte Aeker erft im künftigen Fruͤhjahre mit Gerſte beſaͤen, und auch da nur felten die reiche Ernte haben, die ihnen ein Aker ohne Sömmerung gibt. der beſte iſt, theils darum, weil er an ſich die mei⸗ ſte Kraft hat, theils darum, weil der ſtrohreiche Miſt nicht nur an ſich wenige Kraft haben kann, ſondern auch manchen ſchaͤdlichen Gartenfeinden, z. B. der nakten Gartenſchneke eine bequeme Geles genheit ihre Eier und Brut unterzubringen, gibt, ſo iſt es Pflicht für den Gartendkonomen, ſich ſolchen vers erdeten Miſt zu verſchaffen, und er darf hier keine Ko⸗ ſten ſcheuen. Je mehr er ſeinem Garten gibt, deſto mehr gibt ihm ſein Garten aus Dankbarkeit wieder. Wie ich mir ſchmeichle, fo habe ich über die Gartendkonomie in dem Vorhergehenden genug ges ſagt. Es ſind aber noch drei Fragen uͤbrig, die ich aufwerfen und beantworten muß. Die erſte: Soll ich, wenn ich auch nicht Gaͤrt⸗ ner von Profeffion wäre, auch mich vom Gartens Baue nicht, wenigſtens nicht ganz naͤhrte, meinen Garten ſelbſt bearbeiten, oder ſoll ich ihn durch Andere bearbeiten laſſen? Eine Frage, die ganz uͤberfluͤßig zu ſeyn ſcheint, die aber mehrere Ge⸗ ſichtspunkte hat, ein verſchiedenes Intereſſe verbin— det, und bald mit Nein, bald mit Ja beantwortet werden muß. Ein Mann, der die Gaͤrtnerei nicht verſteht, oder deſſen Berufsgeſchaͤfte ihm nicht ſo viele Zeit uͤbrig laſſen, als die Gartengeſchaͤfte ver— langen, kann ſich mit den Gartenarbeiten nicht ab— gebeu, er kann, eigentlich zu reden, nicht einmal die Aufficht über feine Gartenarbeiten übernehmen: ſondern Alles, was er thun kann, iſt dieſes, daß er eine genaue Rechnung uͤber Einnahme und Ausgabe haͤlt, und darnach zu entſcheiden ſucht, ob ihm die Oekonomie ſeines Gartens, in ſo fern ſie durch Fremde beſorgt wird, und wobei der Beſizer nun Zuſchauer und Schreiber ift, Schaden oder Nuzen bringe? Im erſteren Falle waͤre ihm die Verpach⸗ tung ſeiner Gaͤrten anzurathen, es waͤre denn, daß feine Vermoͤgens-Umſtaͤnde von der Art wären, daß 3 A ——————ññ—— 2 — Eng — TC ſiad. 3. B. grüne und graue Ecbſen, große Bohnen, Kanarienfamen, Sommerweljen, Ruͤbſamen, Mohn, uud ohne Zweifel auch Buchweizen auf ſolchen Stüfen, welche nicht mit Kiel oder Urte vermiſcht find; doch wird man zu dleſer Frucht lleber Hochmoor nehmen. Es iſt bemerkenswerth, daß Rapſamen von ge⸗ branutem Lande gewöhnlich buntfarbig iſt, ulcht ſchwer von Korn, dagegen düͤnnſchaͤllg und ſehr oͤlreich, wes⸗ halb es bei den Oelſchlaͤgern ſehr bellebt iſt, feiner bunten Farbe ohngeastet; dle ſchwerſte und auſchel⸗ nend ſchoͤaſte Saat iſt manchmal welt weniger ölhaltig. Die Operatlon geſchleht auf folgende Art: man pflügt mit einem gewöhnlichen Pflug mit Einem, melſt zwei Pferden befpannt, eine Furche 4½—2 auch wohl 2½ Zoll tief, 6 —9 Zoll breit, und läßt jedesmal einen eben fo breiten Streifen ſtehen, dabet muß man Sorge tragen, daß erſtere vollkommen abgelöst werde, wel⸗ ches erfolgt, wenn man deu Pflug etwas ſchlef hält, 219 — ! —ů—ů— er dergleichen Nachtheile nicht fuͤhle, und gleichwohl ein Gartenfreund ſey. In dieſem Falle muß er ſein Vergnuͤgen in der Einnahme ſeiner Gartenrechnung in eine eigene Rubrik bringen, und es wird ihm eine große Summe ſeines Schadens uͤbertragen. Iſt aber ein Gartenbeſizer nicht nur Freund, ſondern auch Kenner der Gärtnerei, und er hat feiner äbris gen Geſchaͤfte wegen Zeit dazu, ſo uͤbernehme er die Aufſicht uͤber ſeinen Garten ganz, von den Arbeiten aber, ſo viel er mag und kann. Das heißt nun ge⸗ rade nicht, daß er ſelbſt graben, ſelbſt jaͤten, ſelbſt Waſſer tragen und Ähnliche Arbeiten verrichten foll; ucin, das ſoll er nicht: er fol nur ſelbſt mit Hand anlegen, wo er kann, und was er nicht verrichten kann, oder mag, durch Andere verrichten laſſen, das bei aber eine ſtrenge Aufſicht und genaue Rechnung über Alles führen und halten, nnd ſonach immer be: rechnen, was ihm ſein Garten koſtet, und was er ihm eintraͤgt. Dieſe Aufſicht und Rechnung wird es ihm auch lehren, was ſich bei ſeiner Garten— Oekonomie fuͤr Verbeſſerungen anbringen laſſen, ſo daß er manche Artikel ganz wegwirft, die ibm nichts eintragen, oder wohl gar Schaden bringen, und das für andere einſchiebet, die bereits vorhandenen mehr hebt, die ihm mehrere Vortheile einbringen. Wer nun aber nicht ſelbſt Gaͤrtner iſt, der muß freilich, wenn er nicht verpachten will, dae Werk durch Anz dere verrichten laſſen, und ihm bleibt blos, außer dem Vergnügen, die Aufſicht, die Rechnung und freilich nur ein kleiner Theil des Profits übrig. Die zweite: Was kann und ſoll ich in meinem Garten als Oekonom vorzuͤglich pflanzen? Man muß bei dieſer Frage auf verſchiedene Dinge Ruͤk⸗ ſicht nehmen. Daß man vorzuͤglich auf Klima und Boden ſehen muͤſſe, das habe ich ſchon oben geſagt. Auch davon habe ich geſprochen, daß man Erzeug⸗ niſſe, die uns mehreren Nuzen z. B. fuͤr unſere beſondere Wiethfchaft, für den gewiſſen Abſaz der gewonnenen Gartepprodukte, bringen, denen vor⸗ ziehen muͤſſe, die uns weniger gewähren. Außer⸗ dem muß man auch auf feine beſondern Verhaͤlt⸗ niſſe, auf den Koſtenaufwand, der größer und ges ringer ſeyn kann, Ruͤkſicht nehmen: aber man darf ja nicht mit ſeinem Garten kargen, da der Geizige faſt immer in Ungerechtigkeiten verfaͤllt, und ſich dabei im Geheim gewiß ſchadet, wenn er oͤffentlich zu gewinnen ſcheinet. Gewinn iſt nicht allemal ein größerer Klumpen Geld; auch das iſt Gewinn, wenn Ich meinen Nebenmenſchen in Nahrung ſeze: wenn ich die Meinigen durch irgend einige, waͤren es auch kleine Geſchenke zum Fleiße und zur Treue ermuntere, und wenn ich mir das frohe Bewußt— ſeyn befeſtige, daß ich allenthalben als ehrlicher Mann handle. Die dritte endlich: Wodurch kann ich mir meine Gartendͤkonomie erleichtern? Ich antworte kurz: durch Fleiß, Ordnung und durch Geduld. Der Fleiß macht, daß man in ſeinen Gartengeſchaͤften nicht nur nichts verſaͤumt, ſondern daß man auch Alles anwens det, das Wachsthum der Gewaͤchſe zu befoͤrdern. Dieß Alles wuͤrde indeſſen ganz ohne Nuzen ſeyn, wenn man bei unſern Arbeiten die Ordnung vermiſſen würde, denn dieſe thut hier Alles. Man findet nirgends ſtrengere Ordnung, als in der Natur; man tdͤdtet daher die Naturkoͤrper, oder man hält fie wenigſtens in ihrem Wachsthume und in ihrer Fruchtbarkeit auf, wenn man ihre Ordnung unter⸗ bricht. Da aber die Fruͤchte unſers Fleißes, und der Gewinn unferer Auslagen nicht allemal augen bliklich kommen, da ſogar nicht ſelten Ereigniſſe vorfallen, die uns Schaden bringen, ſo muß man Geduld haben, und auf beffere Zeiten und günftis gere Schikſale hoffen. Mit der Zeit gibt ſich Alles. Schroͤt er. 2E / AA / F d . zur rechten Seite, und ſolche genau auf der ſtehen bleibenden Streifen zu liegen kemmt. So wird ferige⸗ arbeitet bis das ganze Stuͤt um die endere Zurde ge⸗ pflügt iſt, und das Los ge pfluͤgte, vollig umgekehrt, auf den feſten Streifen liegt. Dieſe Arbeit ii eben nicht leicht für den Pfluger, der den Pflug immer feſt in der Hend beiten muß; oft wird aus Unechtſamkelt und Ungewehnheit jo tief gepflügt. Die Tiefe und Breite der Furche, und elfo auch des ſlehen bleibenden Streifen, wird durch die Art des Bodens befimmt, und der Quantität Aſche, welche nach dem Brennen davon zu erworten.- Man muß ch darin nach der mehrern oder geringern Dürf- tiskelt des Bedens richten; zu viel Aſche kann auch nechthelllg werden, weil der Boden dadurch zu gell wird. Gtwödrlich karf dos Land mit der Aſche nur fo ſtark üterſttert werder, daß man den Untergrund noch febr deutlich kann durchſcheiren ſehen, und bag Gras oem fefiftiehenden Sirelfen demit wle ſtark beſtaͤubt erſcheinet. (Fortſezung folgt.) 320 Nuͤzliche unterbaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Neue Arten von Welargonten dent: ſchen Urſprunges.) Die unterzeichnete Buchand⸗ lung gibt hiemit kund, daß in ihrer Commiſſlon nicht allein noch mehrere Exemplare des oben genannten Wer⸗ kes complett in IV Bänden vorhanden, und um 56 fl. Conv. Munz zu haben find, fondern daß auch die Fort⸗ ſezung desſelben, nemlich der V. Dand zuverläßig mit Anfang des Jahrs 1830 erſcheinen werde. Da wir die für den ganz vorberelteten fünften Band zur Abbildung beſtimmten Pflanzen theils in lebenden Exemplaren, theils in fertigen Origtaal⸗Ge⸗ mälden gefehen, haben, fo find wir im Stande, zu vers ſichern, daß die früheren Lelſtungen größtentheild übers troffen, ja manche, beſonders die beiden erſten Tafeln ohne Gleichen find. Auch wacht die bereits fertig lie⸗ gende Synopsis, die alle disher bekannten Pelarzonka⸗ een umfaßt, die Anſcheffung jedes andern ähnlichen Werkes uͤberfluͤſſig, indem aus dleſer Zaſammenſtellung mit den in dem obgenannten Werk ausführlich beſchrie⸗ benen und abgebildeten Arten die Bildung und Voll⸗ kommeyhelt jeder andern ſich abſchäzen und ertathen laͤßt. Die gefeierten Namen, die dieſer V. Band mlt neuen Blüten ausſpricht, erklären zur Genüge die An thellnehmung und den erhabenen Scbuz, derer ſich die⸗ ſes Werk nicht weniger wie jede ſollde Unternehwung im Fache der Sunf und Induſtrie in unſerem Vater⸗ lande zu erfreuen hat. 7 Da wir auch von Hrn. Kliers Kulte ⸗ Vuͤchlein noch mehrere Exemplare im Vorrath haben, fo glauben wir dle Liebhaber dieſer 16 ausgezeichneten Pflanzen⸗ Familie auch hievon benac richtigen zu müſſen; isdem fie um den gerlagen Preis von 24 kr. Conv. Munz alles Nöthige darin finden werden, um ihre vegetsdilk⸗ ſchen Lieblinge gut und ganz zwekmäßig zu pflegen, da es die vollftändige Darſtellung eines praktiſchen Ver⸗ fahrens iſt, deſſen Vorzüge die jährliche von fo vielen Perſonen aus aſlen Ständen beſuchte Aufſtellung des Herrn Verfaſſers hinlänglich beurkundet. Wien, im September 1329. Carl Schaumburg et Comp. in der Wollzeile. (Für Gartenfreande.) Den verehrten Gar: tenfreunden empfiehlt ſich zum nächſten Herbſt mit 320 extra ſchönen Primel-Sorten 10 Rthlr., im Rommel das Hundert 16 Gr.; so Sorten Aurlkeln 8 Rthlr., im Rommel das Hundert 2 Rthlr.; 120 Sorten Nel⸗ ken 10 Rthlr., im Rommel aus allen Klaſſen das Hun⸗ dert 2 und 4 Rthlr., gemeine volle Nelken in alten Pflanzen 12 gGr.; 30 Sorten gefüllte Tulpen 2 Rthlr.; 100 Stäf in 10 feparirten Sorten s Rthlr.; 60 Sorten einfache Tulpen 2 Rthlr.; 100 Stük in 20 ſeparirten In Commiſſton bei Fr. Puſtet in Paßau. Sorten 2 Rthlr.; 100 Stüf dergleichen im Rommel 16 Or.; 24 Sorten Hyazinthen 3 Rthlr., im Rommel das Hundert, wovon jede Hauptfarbe beſonders gepakt lſt, 6 Rthlr.z 50 Sorten Ranunkeln 4 Rthlr., im Roms mel das Hundert 1 Rthlr.; 10 Sorten Crocus 3 gGR, fm Rommel das Hundert 20 gÖr.; 48 Sorten Some mezlepkojen nach Meßers Behandlung 2 Rthlr., dere gleichen ohne dieſer Behandlung ı Rthle.; 36 Sorten Sommeraſtern a Rthlr.; 33 Sorten DIE gefülte Mal⸗ den 11% Rthlr., dito in Samen 1 Rthlr. Genannte Sortimente find mit charakterlſcher Beſchrelbung. Fer⸗ ner: 100 Stäf gefüllte weiße Narciſſen 1 Reblr., blaue, weiße und gelbe Trauben⸗ und Stern⸗Hyazlathen 400 Stük 16 6 Gr.; 100 Stuͤk Tieger⸗Lilien 2 Rthlr. Ver⸗ ebelte Aepfel- und Birn⸗Stämmchen das Hundert s Rtble. dergleichen unveredelt das Hundert 3 gr.; Süßkirſch⸗ Wildlinge das Hundert 2 Nthlr.; gut bewarzelte engl. Stachelbeerableger in den beſten Sorten das Hundert 2 Rthlr. Für Vergütung der Emballage wird etwas belzuleges gebeten. . Briefe und Gelder erbittet ſich portofrek der evangel. Schullehrer Orun er in Mednig bei Sagen in Schleſten. Daß ich die Geſchaͤfte meines Mannes noch Immer fortſeze, und daß bei mir auſſer allen Arten perenniren: den Pflanzen und Staudengewaͤchſe, auch beſter Numer Relkenſame 100 auserleſere Körner in so verſchtede⸗ nen Sorten a 12 Gr. ſächſiſch, und 300 verſchledene Sorten der ſchbaſten Nelken zu haben find, wovon ich das Duzend mit Nro. und Namen nach Vorſchrift für 2 Rthlr. laͤchſiſch, nach meiner Vermehrung und Auswahl aber für 2 Rthlr. 12 Gr. in der newllchen Geldſorte übers» laſſe, und daß Nelkenblaͤtter-Karten nebſt geſchrlebenen Verzeichnißen auf Verlangen zur Einſicht uͤberſchllt werden können, verfehle ich nicht, den Herren Lieb⸗ babern dieſer Blumen andurch bekannt zu machen, und mich ihnen, indem lch dle reeleſte Bedienung verſpre⸗ che, andurch auf das Angelegentlichſte zu empfehlen. Jeva, im Monat September 2329. Johanne verwittwete Raͤthln Wedel. So eben benachrichtet uns unſer verebrliches Mit⸗ alled Herr Robert Schomburgk zu New-Jork is Amerika, daß derſelbe dieſen Herbſt eine Sendung fri> ſcher und keimfaͤhiger, meiſtenthells unter feiner Lel⸗ tung eingeſammelter, amerlkanſſcher Saͤmerelen an Herrn Heinrich Schomburgk in Leipzig uͤberſeuden wer⸗ de, wohln fich Liebhaber mit Veſtellungen wenden mögen, Eine zweite Sendung zugleich mit obiger iſt nach Frauendorf beſtimmt. Fur ſt. SS Te —— p ·˙ Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmpter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchlaud 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kt. R. W. mit Couvert portofrel. — Allgemeine dentſche Garten Zeitung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. N’. 41, 12. October 1820. Inhalt: ueber die Wartung der Hyazinthen in freier Erde. — Grüne Roſen an dem Stoke zu ziehen. — An jedem Wintertage natürliche friſche Blumen aufzuzeigen. Ueber die Wartung der Hyazinthen in freier Erde. Jeder Blumenfreund verehrt die Hyazinthe (Hyacinthus orientalis), als eins der herrlichſten Geſchenke, womit Flora im Fruͤhlinge unſere Gaͤr— ten ſchmuͤkt. Ihre ſchoͤne Geſtalt, ihre mannigfal⸗ tigen Farben und ihr angenehmer Geruch vereinigen ſich, um dieſer Blume vor vielen andern den Preis zu verdienen. Dagegen ſcheint ſie, wenigſtens bei der bisherigen uͤblichen Wartung, ungemein eigen— ſinnig, und dies verleidet ſie manchem Liebhaber, dem es zu koſtbar fällt, alle Jahre neue theure Zwiebeln zu kaufen. Es iſt eine ziemlich allgemeine, durch viel— jährige Erfahrung beſtaͤtigte Meinung, daß die Blumen, bei der gewoͤhnlichen Pflege, jedes Jahr kleiner und ſchlechter werden. Wer ſie alſo in Voll— kommenheit ſehen will, muß jaͤhrlich neue Zwiebeln auſchaffen, und zwar, wie man glaubt, ſchlechter— dings aus Harlem, welchem Orte ſelbſt die ge— ſchikteſten Blumiſten ein Monopolium beilegen, als koͤnne man nicht anderswo, ſelbſt in Holland nicht, gute Hyazinthen erziehen. Zwar gebe ichs gerne zu, daß die Harlemer Handelsgaͤrtner in der Be— bandlung dieſer Blume eine beſondere Geſchiklichkeit beſizen mögen. Gewöhnlich aber ſchreibt man den Vorzug ihrer Zwiebeln nicht jener, ſondern der Erde und dem Klima zu, die ſich um Harlem, und ſoyſt nirgends, befinden ſollen. Die guten Harlemer laͤcheln vermuthlich uͤber die Leichtglaͤubigkeit, mit der man dieſes in Deutſchland annimmt, und die ihnen alle Jahre betraͤchtliche Summen fuͤr Blumen— Zwiebeln zuwendet. Daß man aber in England, in Deutſchland, und wohl in den meiſten Laͤndern, alle Beſtandtheile des Harlemer Erdbodens, San— des u. ſ. w. finde, und folglich wenigſtens eine Miſchung zuſammenſezen koͤnne, die jener ganz gleich kommt, wird nicht leicht ein aufgeklaͤrter Gaͤrtner laͤugnen. Der Einwurf, welchen man von der Eigenthuͤmlichkeit des Klimas herleitet, ſcheint mir noch weniger zu bedeuten, weil ſich die Temperatur der Luft, die Menge des Regens, die Nebel u. ſ. w. nach allen meteorologiſchen Beobach— tungen in der Gegend von Harlem nicht anders verhalten, als an vielen anderen, in der Naͤhe des Meeres gelegenen Orten. Auch laͤßt ſich kein vers nuͤnftiger Grund denken, weßwegen gerade die Hyazinthe vor fo vielen Blumen ein ganz eigenthuͤmli— ches Klima erfordern ſollte, da fie ſich's ſogar in un⸗ ſeren Gewaͤchshaͤuſern und Wohnſtuben gefallen läßt, deren Klima vom Harlemer doch ungemein abweichen muß. Jener Glaube ſcheint endlich ———— . — —— — e U — —— Nachrichten aus Frauendorf. Feuer ⸗Duͤnger. (Fortſezung.) Ein fo gepfluͤgtes Stüt Land, iſt bei hellem, trok⸗ nen, warmen, Inftigen Wetter, gewöhnlih nach acht Tagen hinlanglich troken und brennbar; doch bei feuch— ter und kalter Witterung kann es zwei bis drei Wochen währen; zumellen, wenn der Boden ſehr moraſtlg tft, troknet der Raſen auch wohl nicht hinlänglich genug, um gebrannt werden zu koͤnnen. Doch eln aufmerkſa⸗ mer Landwirth, der den rechten Zeitpunkt in Acht zu nehmen weis, wird ſich immer zu helfen wiſſen, auſſer in anhaltender regnerigter Witterung (wle 4827.) Der Raſen der aufgepfluͤgten Furche, nachdem er troken, wird mit Heuforken in Haufen zuſammen ge⸗ worfen, zu 2½—8 Fuß Höhe, 2—2½ im Umkreis. Wenn der Raſen, bevor er vollkommen troken, in (41) 322 auch deß wegen hoͤchſt ſonderbar, well die Hyazinthe nicht in Holland, ſondern in Italien einheimiſch iſt, wenn ſie nicht etwa gar aus dem Orient hieher kam. Es waͤre ſehr zu wuͤnſchen, daß aufgeklaͤrte Gaͤrtner und Blumenfreunde, ſtatt jener Meinung ungeprüft zu froͤhnen, mit der Erziehung der Hya— zinthen aus Saamen und aus der Zwiebelbrut meh— rere forgfältige Verſuche anſtellen wollten, als bis— her geſchehen. Mit den Nelken und Aurlkeln bes ſchaͤftigen ſich jezt vielleicht nur zu Viele, denn für den Geſchmak und die Veredlung der Blumiſtik Ift doch wahrlich nichts Erhebliches dabei zu gewinnen, daß die Spielarten dieſer beiden Blumen ſich in die Tauſende vervielfältigen. Auch von Seiten der Handelsſpekulationen empfiehlt ſich die Anzucht der Hyazinthenzwiebeln nicht wenig, wie das Beifpiel der hollaͤndiſchen Blumenhaͤndler beweiſet. Zwar behauptet man, daß dieſe aus Harlem verſchrie— bene Waare nun einmal einen ſolchen Credit erlangt habe, daß keine Mitdewerbung Statt finden koͤnne. Man bedenke aber, daß die Hollaͤnder einſt auch im Alleinbeſiz ſchoͤner Nelken und Aurikeln waren, und den Deutſchen eine Zeitlang im Anbau aller Blumen und Saͤmereien, ja im ganzen Gartenweſen den Rang nahmen. Dieſes bat ſich geändert, ſeitdem man in Deutſchland anfing, auf dieſe Gegenſtaͤnde ſelbſt Fleiß uud Nachdenken zu wenden. Der erſte Schritt, um etwas zu erreichen: iſt die Ueberzeu— gung, daß uns das nicht unmöglich ſey, was Anz deren gelungen iſt. Die Erziehung neuer Hyazinthen-Zwiebeln erfordert freilich ſo viel Zeit und Geduld, daß ſie, vorzuͤglich im Anfange, nicht die Sache jedes Gar— tenliebhabers ſeyn kann. Sie verlangt einen fuͤr dieß Gewaͤchs beſonders ſchiklichen Boden, und muß, um merkantiliſchen Gewinn zu bringen, bei uns, wle In Harlem, im Großen betrieben werden. Waͤhrend dieſer Wunſch in Erfuͤllung geht, werde ich den Freunden jener ſchoͤnen Blume einige Bes merkungen vorlegen, durch welche ich dazu beizu— tragen hoffe, daß man nicht, wle bisher, feine als ten Zwiebeln in jeder Flor verringert ſehe, folg lich zu einem jaͤhrlichen neuen Ankauf gezwungen ſey, wenn man etwas Vollkommenes zu haben wuͤnſcht. Ich rede nur von der Behandlung der Hyazluthen Im freien Lande, bei welcher, wie der Erfolg zeigt, man wohl noch am Meiften vom rech⸗ ten Wege abgeht. Ueber die Treiberei dieſer und einiger anderen Zwiebel-Blumen in Toͤp fen, den Winter uͤber, werde ich eheſtens in dieſer Zeitſchrift mehrere Erfahrungen mittheilen. Mehrere Jahre hatte ich meine Hyazinthen nach der gewöhnlichen Vorſchrift gewartet, und nach den Blüte, wenn das Laub zu welken anfing, die Zwie⸗ beln aus der Erde genommen, und fie erſt im Okto ber wieder eingelegt. Dabei machte ich die gewoͤhn⸗ liche unangenehme Erfahrung, und ſchloß daraus, daß dieſe Behandlung nicht die richtige ſeyn konnte, ohne jedoch eine geſchiktere zu erſinnen. Ein Zufall brachte mich auf einen Gedanken, der zwar nicht den gewöhnlichen Gaͤrtnerglauben für ſich hatte, hinge— gen der Natur der Zwiebelgewaͤchſe ganz angemefs ſen ſcheint, weun man dieſe ohne vorgefaßte Mei— nung unterſucht. Ich ſah nemlich im Garten eines Freundes, mitten in einem Gemuͤſebeete, einſt ein Paar Kaiſerkronen (Fritillaria imperalis) in der größten Vollkommenheit blühen. Das Land war zuvor mit Blumen beſezt geweſen, und bei der damit getroffenen ‚Veränderung waren die Zwiebeln vor ein Paar Jahren ſteken geblieben, weil ſie ſehr tief lagen, und die Stengel beim Nachgraben aus Unvorſichtigkeit abgebrochen worden. Nachher hate — ————— — — — —ů—— —— Haufen gebracht wird, und fo nur 24 Stunden liegen bleibt, brennt er uldt mehr, befouders wens das Wet⸗ ter nicht ſehr troken if. Die Erfabrasg Kat gelehrt, daß die Metaung, die Raſen würden, is Harfen ge⸗ gebracht, beſſer austrofsen, unrietig ev; beſſer ig es daber, der Raſen bleibe ruhlg llegeu bis er tro en, daun peihwind lu Haufen gebracht, beſssders bel trotuer windiger Luft, und ſozleich in Brande geſtekt; welches gewöhnlich durch eine Frau geſchieht während etafge Manner die Haufen auffezen. Beim Brennen zündet man erſt einige Haufen mit etwas Kohlen, breunendem Torf oder Holz an, und bringt von dieſen einige brennende Kohlen oder glüs hende Aſche mit einer Forke, Schaufel oder auch wohl alter Pfaunkuchspfaune, woran ein langer Stiel befe⸗ ſtigt, von einem Haufen zum audern nach der Windfeite bis, wobel man ſorgt, daß das alfo bereitete Feuer mit einem Stu gutem troknen Raſen zugedekt, und ſo zu fagen, eimgewifelt werde, damit der Wind blos durch eine kleine Oeffnung darauf (plelen kaun, welches bewirkt, daß die Haufen geſchwinder in Brand gerathen. Mehreuthells jedoch kommen fie. nicht ia Flammen, U 525 1 > . ten ſie alle Jahre ſehr ſchoͤn gebluͤht, ohne daß man ſich um fie im Mindeſten bekuͤmmerte. Schon diefe Erzählung des Beſizers reizte meine Aufmerkſam— keit, welche zur Verwunderung ſtleg, als ich den Zwiebeln vorſichtig nachgrub, und dieſe erſt 24 Fuß tief unter der Oberfläche fand. Sie waren uns gewoͤhnlich groß und ſtark, und ihre Stengel hatten fie zu der unglaublichen Höhe von 4 Fuß 7 Zoll em⸗ porgetrieben, von der Spize der Zwiebel bis zum Ende des Blaͤtterſchopfs gemeſſen, womit dieſe Blame geziert iſt. Der Boden war nicht ſehr feucht, beſtand aber aus einer 13 Fuß tlefen Miſchung von Thon und Dammerde, unter welcher ich ein Lager von dem ſchwerſten Thonmergel mit Steinen vers mengt, antraf, worin die Zwiebeln wie eingemau— ert lagen. Dieſe Umſtaͤnde muͤßten in der That zur außerordentlichen Vegetatlon eines Gewaͤchſes, das aus der Levante ſtammt, nicht ſehr befdrderlich ſcheinen, und doch entſchied die Erfahrung für eine Behandlung, die gewiß kein Gärtner gebilligt has ben wuͤrde. Dieſer Bemerkung zußolge ſtellte ich nachher mit mehreren Hyazinthen-Zwiebeln einige Verſuche an, die uͤber meine Erwartung gut ausfielen. Da dieſe Blume mit der Kaiſerkrone zu einer natürlichen Fa— milie gehoͤrt, und beide in Anſehung ihres Baues und ihrer Bluͤtezeit große Aehnlichkeit haben, ſo duͤrfte es freilich nicht widerſinnig ſeyn, vou dem, was die eine verlangt, auf die andere zu ſchließen. Den ſchweren Thonboden moͤchte ich zwar fuͤr die Hyazinthen ſchlechterdings widerrathen, weil dieſe der Faͤulniß ſehr unterworfen ſind, und vorgedachte Kaiſerkronen wohl auch darin verdorben wären, wenn nicht jener Garten eine ſehr hohe Lage gehabt haͤt— te. Deſto mehr bin ich dazu geneigt, ihre Vollkom— menheit dem Umſtande zuzuſchreiben, daß die Zwie— beln fo tief, und beſonders, daß fie fo lange un: geſtoͤrt gelegen hatten. Da in dieſer Behauptung ſo viele Schriftſteller und Gaͤrtner wider mich ſind, ſo muß ich den Leſer die alte Theorie auf einige Augenblike zu vergeſſen bitten, um dasjenige unpartheyiſch zu pruͤfen, was ich gegen die bisher uͤbliche Methode aufzuſtellen habe. Die angebliche Erfahrung, auf welche man ſich beruft, koͤnnte hier nur dann zur löblichen, Richtſchunr dienen, wenn die Hyazinthen ſich bei dem bisherigen Verfahren in ihrer Guͤte erhielten. Aber ſelbſt die Blumiſten, welche am Eifrigſten das alljaͤhrliche Aufnehmen der Zwiebeln nach der Flor empfohlen, geſtehen das Gegentheil. Was will man denn durch dieſe muͤhſame Arbeit erreichen, die offenbar der Natur zuwider laͤuft, oder welchem Nachtheile gedenkt man dadurch vorzubeugen? Man ſagt, wenn die Blaͤtter an den Hyazinthen zu wel— ken anfangen, ſo ſey dies ein Beweis, daß die ganze Vegetation derſelben fuͤr dieſes Jahr vollendet ſey, folglich müßten fie aufgenommen werden. Dieſe Fol— gerungen ſcheinen mir beide ganz uͤbereilt. Alle Gewaͤchſe, auch die dauerhafteſten, verlieren ja ihr Laub, bei vielen geſchieht dies im Spaͤtjahre, in ſehr kurzer Zeit, wer wird aber aus dieſem Grunde rathen, unſere Baͤume, Straͤuche und Stauden aus der Erde zu heben? Angenommen aber, das Wachsthum der Hyazinthen fey, wenn die Blätter gelb werden, beendigt, ſo folgt daraus noch bei Weitem nicht, daß es ihnen ſchade, in der Erde liegen zu bleiben. Es iſt bekannt, daß die Erde weit mehr als die freie Luft, dazu geeignet iſt, Koͤr— per des Thier- und Pflanzenreichs vor der Faͤulung zu bewahren, auch dann, wenn ihre Lebenskraft ſtokt oder ganz aufhoͤrt. Wir ſehen dieſes an ein— geſcharrten Leichen; an dem in tiefen Gruben lie— eff ccc ccc ccc c ſondern ſchmauchen wit einem tauben, doch ſtark hizen⸗ den Feuer bald zu Aſche. Es geſchleht nicht ſelten, daß dleſes Schmauchen 24 Stunden anhält und auch noch wohl länger; doch Pi Dogg find dle Haufen in einigen Stunden ver: zehrt. . um ſolches zu befördern, muß eln Knabe oder ein Mädchen, nachdem die Haufen eine Zeitlang gelegen haben, und in der Mitte ausgebrannt find, die noch unverzehrten aͤußern Raſen in der Mitte zuſammen werfen. Zu früh und zu ſtark in die glimmenden Haus fen herumruͤbren, macht ſolche ausgehen. Die Erfah⸗ rung lehrt auch hier das alles am Veſten. Wenn während dem Anhaͤufen ſtarker Regen ein: fallt, und die Haufen durdnäßt werden, muß man, ſo⸗ bald wieder troknes Wetter kommt, ſehen, ob ſie noch breasen , wlll das nicht, fo bleibt keln anderes Mittel übrig, als alles wieder auseinander zu werfen, durchzu- eggen, und liegen zu laſſen, bis die Luft es getroknet (41*) genden Dünger, an den mancherlei Gemuͤſe- und Obſtarten, welche ſich nicht beſſer erhalten, als wenn man fie in Erde einſchlaͤgt. Die atmosphaͤ⸗ riſche Luft iſt eins der ſtaͤrkſten bekannten Aufloſungs—⸗ Mittel, das beſtaͤndig da, wo es hindringt, Feuch— tigkeit abſezt oder aufnimmt, wie ſollte ſie nun da— zu dienen, eine Blumenzwiebel zu erhalten, welche ſowohl durch Mangel an Ausduͤnſtung, als durch Aus troknen ſehr leicht verdirbt. Will man ſich etwa darauf berufen, daß wir alle Jahre viele Pflanzen aus zuheben gendthigt find, weil ſie unſere Winter im Freien nicht aushalten, ſo bemerke ich dagegen, daß dieſe Vergleichung aus mehreren Urfachen nicht hieher paßt. Jene werden zu einer Zeit nur verſezt, da unter unſerm Him— melsſtriche auch bei den einheimiſchen Gewaͤchſen, die zu ihrer Erhaltung noͤthige Verdikung der Saͤfte und Verminderung ihrer Lebens verrichtungen Statt findet, und da man gezwungen iſt, ihre Umpflan⸗ zung als ein geringeres Uebel zu waͤhlen, um ſie vor dem toͤdtenden Froſte zu ſchuͤſen. Die Hyazin⸗ the hingegen wird vom Junius bis in den Ok— tober ganz außer der Erde gelaſſen, alſo gerade in der bei uns fuͤr alles Wachsthum zutraͤg— lichſten Periode, und gegen den herannahenden Winter iſt man doch gezwungen, ſie wieder einzule— gen. Wenn ſie die kalte, naſſe Winterwitterung ertraͤgt, ſo begreife ich nicht, warum man ſich fuͤrch⸗ tet, ſie in den Monaten der Erde zu vertrauen, wenn dieſe weder zu viel Feuchtigkeit verſchluken, noch einem beſonderen Wechſel in ihrer Temperatur unterworfen ſeyn kann. Ich muͤßte den Leſer ermuͤden, wenn ich noch mehrere Einwendungen gegen jene alte Lehre anfuͤh— ren wollte. Jeder Vorurtheilsfreie wird es leicht zugeben, daß die einfachſte und natuͤrlichſte Behand— 524 — —Eœũ— lung der Hyazinthe dieſe iſt, ihre Zwiebeln, wie bei ſo manchen anderen Gewaͤchſen, ſo lange ruhig in der Erde zu laſſen, bis ſie ſich zu haͤufig vermehrt, und die Kraͤfte des Erdbodens ausgeſogen haben. Um nun auch zu zeigen, daß die Erfahrung hiemit uͤbereinkommt, theile ich das Verfahren mit, dem ich mehrere Jahre eine ſchoͤne Hyazinthen-Flor von den nemlichen Zwiebeln zu verdanken gehabt habe. Zwei Gegenſtaͤnde muß ich zuvor bemerken, bel denen man ſich gewöhnlich für die Dauer der Hya— zinthen verſieht. Gemeiniglich ſucht man nur die größten Zwiebeln von jeder Sorte zu bekommen, weil dieſe das erſte Mal allerdings die ſtaͤrkſten Blu⸗ men bringen. Dann aber pflegen ſie ſich zu theilen, und bluͤhen nur ſchlecht oder gar nicht. Man kann dieſes, wenn man die Zwiebeln aufmerkſam betrach— tet, noch vor dem Einlegen ſehen; nachher zeigt es ſich nur zu deutlich, durch eine groͤßere Menge von ſchwachen Trieben und Blaͤttern. Oben an der Mündung zeigen ſich an der Zwiebel oft, ſtatt eis nes ſtarken Keims, mehrere kleine, wodurch ſie nicht ſpizig zulaͤuft, ſondern eine Flaͤche bekommt. Solche Zwiebeln, imgleichen diejenigen, an denen viele Anfäze von junger Brut haͤngen, wähle man nicht, wenn man feine Flor mehrere Jahre zu era halten gedenkt. Meine zweite Anmerkung betrifft die Erde, in welcher man feine Hyazinthen erzieht. Dabei ſcheint es mir ein Mißgriff, wodurch viele Zwiebeln zu Grunde gerichtet werden, wenn jene zu fett iſt, und die Zwiebeln uͤberreizt. Die Blume, welche in dies ſem Jahre hervortreibt, wurde ſchon im vorigen in der Zwiebel gebildet, wie man gewahr wird, wenn man leztere der Laͤnge nach durchſchneidet. Daß die Zwiebelgewaͤchſe, und insbeſondere die Hyazimhe, nicht vieler dlichten, reizenden Nahrungstheile beduͤr— 000000 ⁰ã/ãã0/ A ⁵⁰W¾õ ͤ:ę-kt k hat, dann wieder von Neuem anbänfen und brennen. Dies Bridgen in Haufen iſt wohl des Weſentlichſte bei der Operation. Man hat ſchon früh eine Art Egge erfunden, um den Raſen damit zuſammen zu eggen Dieſe Egge, Brandegge genannt, bat ungefähr die Ge: ſtalt eines Erdkarrengeſtells, wovon die beiden hintern großen Räder abgerommen, das vordere kleine aber geblieben. Das eigentliche Geſtell beſteht bier aus eln em bogenförmigen Balken, woran unten elſerne Stäbe zu 1½ Fuß Länge befeſtigt werden; hinten find zwei Baͤu⸗ me oder Etürzen eingefügt, die herausgenommen wer⸗ den, wenn man zum Lande geht oder zuruͤk kommt; der hintere Theil wird dann umgewendet, und ſchleift auf zwei oben auf dem Balken beſeſtigte Kloͤze, das vordere Babelrad geht darum eben fo gut. Vor dleſe Egge ſpannt man zwei Pferde, welche durch einen Mann oder Knaben geleitet werden; ein anderer gebt zw (ben dle Stuͤrzen. Man fährt über das Land der Länge nach, der Hintermann druͤkt vermittelft der Stürzen die Eggen nach unten, fo lange bis der vor der Egge zus ſammen gejagte Haufen groß genug iſt, worauf er die Egge darüber hinhebt, und einen neuen zuſamwen 525 — fen, um die ſchon vorbereitete Blume zur Vollkom⸗ menheit zu bringen, erhellet daraus, daß ganz reis nes Waſſer ſchon dazu hinreicht. Die ſehr fette Erde wird alſo blos der kuͤnftigen Flor zu Gunſten angewendet, wogegen nichts zu erinnern wäre, wenn nicht die Erfahrung lehrte, daß die Zwiebeln meh— rentheils davon verderben. Es koſtete mir ſelbſt große Ueberwindung, ehe ichs einſehen lernte, daß man in einer guten, nicht zu ſchweren Gartenerde (wie fie z. B. zu Gurken und Kohlgewaͤchſen dient), der man ein Drittheil Waſſerſand beimiſcht, ſeine Hyazinthen zur ſchoͤnſten Flor bringt, ohne der Dauer ihrer Zwiebeln zu ſchaden. Iſt die Erde zu mager, ſo gebe man derſelben einen maͤßigen Zuſaz von ganz vermodertem Rindviehduͤnger. Wenn der Boden die vorbeſchriebene Menge Sand enthaͤlt, iſt auch das ſogenannte Einfuͤttern mit Sand, — indem nemlich die Zwiebeln damit von allen Seiten umgeben werden, ſehr uͤberfluͤßig, wenn es nicht wohk gar ihr Verderben befoͤrdert. So paradox dieß klingt, dürfte es doch wohl bei näherer Ueber legung der Wahrheit genau entſprechen. Die Feuch— tigkeit an und fuͤr ſich bringt die Zwiebel nicht zur Faͤulung, ſonſt muͤßte ſie im Waſſer, auf Treib— Glaͤſern, ſchlechterdings faulen. Nur ein haͤufiger Wechſel vom trokenen und naſſen Zuſtande veran— laßt dieſes, beinahe eben ſo, wie man es an allem im Waſſer ſtehenden Holzwerke bemerkt, welches unmittelbar uͤber der Waſſerflaͤche zuerſt verdirbt. Aber in einem Lager von Sand iſt die Zwiebel jener nachtheiligen Abwechſelung weit mehr ausgeſezt, als in einer gewoͤhnlichen Erdmiſchung, welche ihrer groͤßern Dichtigkeit wegen, das Waſſer nicht ſo ſchnell als der Sand aufnimmt, und wieder fahren laͤßt. Um dem Widerſpruche zu be— gegnen, den mir das alte Herkommen hierin bereit haͤlt, berufe ich mich noch auf die Erfahrung, daß die Leichen und auch die Saͤrge auf einem trokenen, ſaudigen Begraͤbnißplaze in weit kuͤrzerer Zeit aufe geldfet werden, als wenn dieſer aus einem ſchwe⸗ ren, wohl gar feuchten Thonboden beſteht. Dies ſes Ereigniß laͤßt ſich, auf angegebene Weiſe, leicht erklaͤren, und es ſcheint mir auf dieſen Fall ſehr anwendbar. Durch die vorhergehenden Bemerkungen gelei— tet, beſchloß ich, von der gewoͤhnlichen Methode bei der Wartung meiner Hyazinthen abzugehen. Sch wählte für fie ein das Jahr zuvor mit Viehduͤn— ger verbeſſertes Beet, in einer etwas geſchuͤzten Las ge, worauf erſt fruͤher Weißkohl, in demſelben Sommer aber Spinat geſtanden hatte. Die Erde ließ ich 14 Fuß ganz ausgraben, durch ein Sieb von Steinen und Unkrautwurzeln reinigen, und mit ei⸗ nem Drittheile Meerſand gut vermiſchen. Die noch tiefer ltegende Erde wurde nun wie gewöhnlich 1 Fuß tief gegraben, und gleichfalls mit Sand vers mengt. Waͤre ſie, — wie es wohl in den meiſten Gärten vorkommen dürfte, — in dieſer Tiefe zu ſchwer oder fonft unbrauchbar geweſen, fo bliebe wohl nichts uͤbrig, als ſie mit anderer zu vertau⸗ ſchen. Die gegrabene Erde wurde Fuß vor Fuß mäßig zuſammengetreten, die Oberfläche aber mit dem Rechen ein wenig aufgelofert und geebnet. Hierauf ſezte ich den 20ten Oktober bei trokenen Met: ter 50 Stuͤk geſunde, aus Harlem erhaltene ge— fuͤllte Hyazinthen-Zwiebeln, ohne Ruͤkſicht auf ihre Farben und Namen, in einem Abſtande von 9 Zoll. Wer Raum und Mühe ſparen will, kaun fie auch ohne Nachtheil naͤher zuſammen bringen. Auf jede Zwiebel wurde eine Hand voll von der zuerſt berei= teten, auf dem naͤchſten Beete liegenden Erde ge— worfen und angedruͤkt, damit durchaus keine Höhe 00000006 ⁵ II EEE EEE EEE TEE ST BL CI Er AA ã SEE I EEE c ccc bringt. Elin Mann oder Frau folgt ihm, und bringt die Haufen mit der Heuforke in Ordnung. Blos ku ttokuer Witterung iſt dieſes Zuſammeneggen vorthell⸗ baft, weniger, wenn der Raſen vom Regen, oder auch nur vom Thau angefechtet it. Auch kann es blos im erſten Jahr mit gutem Erfolg angewandt werden, her⸗ nach nicht. Cine neue Egge koſtet beim Stellmacher as Gl., beim Schmied aa Gl., zuſammen 40 Gl., holl. (22 Mthlr. 6 gr.) Wenn die Maſen haufen verbrannt und zu Aſche verzehrt find muß ſolche ohne Saumen mit elner hoͤl⸗ zernen Schaufel auseinander und ſehr gleichmäßig über das Feld geſtreut werden, weil, wenn folche einige Tage liegen bleibt und Regen oder Than kommt, daraus der Nachtdetl entſteht, erſtlich, daß die Aſche ſich nicht fo duͤnn und ebesmaͤßig freuen läßt, und zweltens, die Stellen wo die Haufen geftanden, wenn auch auf moo⸗ tigem Larde ſolche nicht im Boden eingebrannt waren, wenigſtens immer mehr Salzthelle an ſich ziehen, fo, daß das Korn, da es darauf ſtärker und ſelbſt zu geil wachst, ſich über das Feld ungleich zeigt, und nicht zu 526 lung um fie her entſtehen konnte. Nunmehr wurde das Beet ganz mit jener Erde angefuͤllt, und dieſe, wenn eine Schichte von ? Fuß hineingebracht war, jedesmal recht ſorgfaͤlttg angetreten. Die Zwiebeln hatten nun 15 Fuß Erde über ſich, welche fo dicht gelagert war, daß die Hoͤhe des Beets nur noch 2 Zoll mehr betrug, als vor ſeiner Zubereitung. Es konnte ſich alſo auch nicht ſehr durch die Winter— Feuchtigkeit ſenken, und um dieſer noch mehr zu wehren gab ich dem Beete in der Breite einen ges ringen Abhang. Die tiefe Lage der Zwiebeln ließ mich vom Froſte nichts befuͤrchten, weil dieſer ih— neu nur dann ſchadet, wenn er unter dieſelben dringt, und indem er die Erde aus einander treibt, ihre Wurzeln zerreißt, welche ſie, wenn der obere Keim ſchon in die Hoͤhe wächst, nicht wieder erſezen kann. Schon dieſer Vortheil vom tiefen Legen iſt ſehr be— deutend. Der Maimonat kam heran; die auf gewoͤhnliche Art behandelten Hyazinthen waren ſchon abgebluͤht, und noch war von des vorbeſchriebenen nichts zu ſe⸗ beu. Mich befremdete dieß keineswegs, ich [heile chelte mir im Gegestteile mit der angenehmen Hoffe nung, daß meine Zwiebeln vielleicht mitten im Som⸗ mer, zu einer für fie weit gelegenern Zeit ſich erhe— ben würden, als wie gewöhnlich bei wechſelnden Fruͤhliugsfröſten. Dieſe Erwartung taͤuſchte mich nicht, im Junius, als mein Gaͤrtuer zur Ehre der alten Meinung des Triumpf feierte, kamen nad) und nach alle 30 Hyaziuthen hervor, vollkommen geſund und ohne Spur einer Nebenbrut. Die lez— tere Erſcheinung war mir darum wichtig, weil ich bemerkt habe, daß die Hyazinthe, — nach einem bei allen Pflanzen ziemlich allgemeinen Geſeze, — durch die Erzeugung der jungen Zwiebeln von ihrer eigenen Lebenskraft und Staͤrke ſehr viel verliert. Im Julius bluͤhten 21 davon vollkommen ſchoͤn und geſund, und auf ſo hohen und ſtarken Stengeln, als man fie bei der gewöhnlichen Behandlung ſelten aus trifft. Daß ſie nicht Alle bluͤhten, ſchien mir ganz uatuͤrlich, weil ich ſogar im voraus darauf gefaßt war, wenn die Zwiebeln zur Hervorbringung der Bluͤten ein ganzes Jahr angewendet haͤtten. Weun fie übrigens ſtark und geſund blieben, fo durfte ich hoffen, daß dieſe Entbehrung im folgenden Jahrs reichlich belohnt wuͤrde. Fuͤr das erſte Jahr war demnach mein Verſuch noch beſſer ausgefallen, als ichs erwartete. Die Zwiebeln blieben nun, nachdem die Stengeln und Blaͤtter um Michaelis verwelkt und abgeſchnitten waren, ohne weitere Wartung den Herbſt und Wis ter über ganz ungeftört. Im April wurde die Oberflaͤche des Beets mit dem Rechen aufgelokert. Noch vor der Mitte des Mais, — alſo weit fruͤher als im vorigen Jahre, ſtachen ſaͤmmtliche 50 Hyas zinthen mit außerordentlich ſtarken Trieben aus der. Erde hervor. Schos an den Blättern, als diefe ſich entwikelten, hatte ich große Freude, weil fie mir noch nie an Hyazinthen ſo anſehnlich vorgekom— men waren. Die Bluͤte entſprach vollkommen meiner dadurch noch Höher gefpannten Erwartung. Von allen Zwiebeln blieb auch keine einzige darin zuruͤk; ſaͤmmt— liche praugten mit 16 bis 25 Gloken von unge— wöhnlicher Größe, an ungemein ſtarken und hohen Stengeln. Noch muß ich bemerken, daß ſich bei mehreren von dieſen Hyazinthen diesmal eine ziem— lich ſtarke Nebeubrut zeigte. Da dieſer gute Erfolg meine Theorie ſo gut begruͤndet hatte, ließ ich die Zwiebeln auch im dritten Jahre ungeſtoͤrt. Im Oktober legte ich auf vorbeſchriebene Weiſe meinen ganzen Vorrath von dieſen Blumenzwiebeln, jedoch nicht tiefer als 1 Enn dd pp . TED glelcher Zeit reif wird, auch deshalb gerkugern Ertrag abwirft. Man muß daher, um leztern Nachtheil vor: zukommen, auf jedem Fall auf der Stelle, wo die Han- fen geweſen, alle Aſche mit der Schaufel reia ab« 7 5 fo, daß nulcht das Mindeſte mehr liegen bleibt. Folgendes find dfe Unkoſten des Brenneas auf ein Stuͤk von 1½% Delmt (450 Ruthen etwa 1'% Diemath oder 1½ Matt) als fo viel von den angegebenen Per⸗ fonen in eigem Tage beſtritten werden kann. Ein Mann mit eln Spaun den Raſen zu ſchaͤlen; ſolches koſtet hier — , Drei Mann die Raſen in Haufen zu ſezen zu 12 Stbr. „„ 1 1 Elne Frau die Haufen anzubrennen 48 Ein Knabe oder Mädchen, das Feuer anzuſchuͤren 7 r r ao Drei Mann Aſche zu ſrrenen et — 15 Summa 7 — 3 Gld.⸗ Stbr. 577 — Fuß, unter die Erde. Im folgenden Mai blühten leztere zu meiner vollkommenen Zufriedenheit, und ich fand fie im Herbſte darauf, als fie aufgenommen wurden, um anderen Gewaͤchſen Plaz zu machen, groß und geſund. Die Zwiebeln, mit denen jener Verſuch zuerſt angeſtellt ward, brachten im dritten Jahre ſehr ſchoͤne, ſtarke Blumen und eine ſolche Menge don Mebeubrut, daß fie das ganze Beet bedekten. Von den Hauptzwlebeln waren einige wenige ausgeblie— ben, batten aber viele and ſtarke Nachkommen ge— liefert. Im Oktober ließ ich fie ſaͤmmtlich aufs nehmen, und überließ fie, da die Umſtaͤnde mich von weiteren Verſuchen abhielten, einem Blumen— Freunde, der ſie nach meiner Anweiſung behandelte, und nachher von den alten Zwiebeln eine ſchoͤne Flor erhielt. Auch die Brut hat im zweiten und dritten Jahre anſehnliche Blumen getragen, ohne aufgenommen zu werden. Ich habe dieſe Verſuche fo genan und vollſtaͤn⸗ dig beſchrieben, daß es auch dem ungeuͤbten Pflan— zenliebhaber leicht werden muß, fie nachzuahmen, vielleicht ſie zu verbeſſern. Ich wiederhole die Bemerkung, daß ich den guten Erfolg eben ſo ſehr dem Umſtande zurechne, daß die Zwiebeln ungeſtoͤrt in der Erde blieben, als ihrer ſehr tiefen Lage. Dleſe leztere kann man ſeinen Zwiebeln in einem 5 niedrigen, feuchten Garten durchaus nicht geben, aber in einem ſolchen wird man wohl uͤberhaupt von Zwiebelgewaͤchſen nicht viel Freude haben. v. Eſſen. Grüne Roſen an dem Stoke zu ziehen. Man pflanze neben einem Roſenſtrauche eine Stechpalme, Ilex aculeata baccifera, Stechapfels baum. Wenn dieſe Stechpalme recht Wurzel ges ſchlagen, ſpalte man ein Reis der Stechpalme mitten durch, ſchiebe ein Reis des Roſenſtokes bis an das Auge in die Spalte, und biege dieſes auf die andere Seite. Hierauf verbinde man die Spalte auf das Genaueſte mit etwas Hanf oder Flachs, damit keine Luft an die gemachte Wunde eindringe. Hat man das auswaͤrts ſtehende Auge des Roſen— Stoks getrieben, ſo trennt man den Roſenſtok von der Stechpalme, und man erhaͤlt nunmehr gruͤne Roſen. Um gelbe zu bekommen, verfaͤhrt man auf die nemliche Art, nur daß man ſtatt der Stechpalme Pfriemenkraut, Gemista scoparia, Stechpfriemen— kraut dazu waͤhlt. B. H.. Landwirthſchafsmitglled kn Stepermark. An jedem Wintertage natürliche‘ frifche Blumen aufzuzeigen. Man ſchneide zur Sommerszeit die vollfrins meyſte und reifſte Vluͤtenknospe, welche dem Auf plazen vahe iſt, nebſt ibrem drei Zoll langen Sten gel, mit einer Scheere ab. Den Stengelſchnitt ver— klebe man mit Wachs oder Siegellak. Faͤngt die Kuospe an, etwas runzlich und welk zu werden, ſo ſteke man fie in eine Papiertuͤte und verſchließe fie im in eine Schachtel. Hier bleiben die Blumen bis km Wiuter an einem gemäßigten Orte, in ihrer Schoͤm beit, beſonders wenn man die Tuͤte ganz mit getrok netem und erkaltetem Sand uͤberſchuͤttet. Im Wim ter ſezt mau dieſe vorjaͤhrigen Blumen, von deren Wunden man das Wachs abgenommen, in ein Waß fer, worin etwas wenig Salpeter und Salz aufge loͤst worden, und man hat am folgenden Morgen das Vergnügen, eine Roſenknospe oder Tuberoße u. dgl. aufblühen zu ſehen und ihren Wohlgeruch zu bewundern. Obiger. Rama >27. VETERAN RER ST EERTETTS ELLE . pp 7er Das Pfluͤgen und Aſchſtreuen habe ich gewöhnlich lu Toglohn verrichten laſſen, weil daran mehr gelegen tft, das Uebrſge gewöhalich für 36 Stbr. per Delmt aus verdungen, welches 2 Gld. 14 Stbr. arf 4% Delmt beträgt, alſo mit obiger Summe übereinfommend. Nachdem die Aſche gut geſtreut iſt, geht wan zur Beſtellung uͤber. Soll Hafer gefäet werden, fo wählt man den ſchwarzen, bunten oder feinen weißen von tdentliber Schwere; man ſaͤet ſolchen über den mit Aſche beſtreuten Boden hin, doch nicht zu duͤur, und pfluͤgt das Land flach möglieft In Aler, und zwar quer durch wenn ed lu der Länge akgeſchaͤlt if. Die Wer deofer müßen den freilſch in der Richtung wie fie ge ſchaͤlt find arch gepftügt werden; mar forgt blos, doß die ſtehen gebliebenen Streifen lets kemmen. Das Treten der Pferde und das Wender des Pflugs vers ur facht, daß folche gewebnilch zerfrimmelt werten, das Korn wächſt demun geachtet gut darauf. (Fortſezung folgt.) 868 Nuͤzliche unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebnſſſen. (Quereus tinctoria oder Färder Eiche.) Sie ſchelut mir beſonders die Aufmerffamtelt der gro> ßen Wald - Eigenthämer zu verdienen, wegen der fär⸗ beaden Eigenſchaft ihrer Rinde, welche einen ziemlich beträchtlichen Ausgangs- Artikel zwiſchen Amerlka und Europa macht. Dieſe Rinde gibt eine fhöne citronen⸗ gelbe Farbe, und iſt die Baſis mehrerer damit verbun> denen Nuancen; fie wird haufig in den Ziz⸗, Woll⸗ und Tapeten = Fabriken gebraucht. Der färbende Stoff if in dem Zellen⸗Gewebe der Rinde, welche bel dieſer Art Eiche außerordentlich dik iſt. | Verſuche, welche mit der Rinde von ſolchen Staͤmm⸗ chen angeſtellt wurden, die in der Gegend von Parks angepflanzt find, haben bewleſen, daß die Eiche ihren en Stoff außerhalb ihres Vaterlandes nicht vers ndert. Die Quercitron⸗Elche wird so Fuß hoch, und ve» hältulßmaͤßig dit, der Stamm hat eine ſchwarze Rinde und fein Gipfel iſt mit ſchoͤnem Laub geziert; feine Blätter find groß und tief eingefchnitten; fie wählt in dem noͤrdlichen Amerika, wo die Kalte fo ſtreng iſt im Winter, daß dle Erde in dieſer Jahreszeit 5—4 Fuß tief mit Schnee bedekt kſt, und das Waſſer der größren Flüſſe alle Jahre 5 Fuß dik gefriert, leichter uad kle⸗ ſiger Boden, und ein wenig Schatten faelst dem Ar flug der Quercitron am Günftigften: im Gegentheil kommen ſie in den ſtarken und thonkgten Boden nicht fort. In Paris wird das Pfund zu 3 Kris. verkauft und bei groͤßern Partien zu 6 Frks. Die J. T. Hof ma n'ſche Samenhandlung in Nürnberg, welche ſelbſt eine Partie aus Amerika kom⸗ men ließ, die, grün erbalten, zur Herbſtſaat ſich elg⸗ neu, verkauft Samen hlevon mit geringem Nuzen, nem⸗ lich das 15 zu 1 fl. 24 kr. auf frele Briefe und Gelder. (Anzel ge.) Die aus dleſen Blättern Sekte 432 bekannte Hortenſten⸗Erde findet in der Blumen⸗ Welt nicht nur Hlerlandes, ſondern auch in Oeſter⸗ relch reichlichen Abſaz und vollkommene Zufriedenheit. Einen neuen Bewels liefert die im Monat Junk 4829 abermal gemachte Beſtellung von mehreren Zeutnern in den k. k. Garten zu Laxenburg, durch den dort angeſtell⸗ ten Gärtnerſubjekten Franz Rziha. Nac einer genaueren Unterſuchung llegt die in der Gartenzeltung angegebene Eiſenochererde, ſchichtweiſe zwiſchen der blauen Erde, auch iſt es räthlich, beim Aufgraben immer die von der Luft und Sonne ausgezogene Erde wegzugraben, und ſo dle wahre gelbe Erde aufzufuchen. Nur leider, daß, wie dle Erfahrung lehrt, gleich andern Artikeln, auch mit diefer Erde Betrug und Verfaͤlſchung geſchleht, und ſelbe fabrizir⸗ ter (als zedliſche Hortenſten⸗Erde) mit ſchlechtem Erfolg um theures Geld verkauft wird. Niemes, im Bunzlauer Kreiſe Boͤhmens. J. A. Beue ſch, Mitglied ıc. Ein zwifhen Welmar und Erfurt in Tonndorf gelegener botanifher Garten, vier darin befindliche Ges wachs hauſer, mehrere Erdmagazine und übrige Erforder⸗ ulſſe, Ingleisen ein darangelegenes fieben helzbare Zim⸗ mer, Kammern und ſonſtige Zubehoͤrungen euthalten⸗ des ſteinernes und rings herum frei ſtehendes Wohn⸗ Haus ſollen unter annehmlichen Bedingungen aus freies Hand verkauft werden. Der Garten und dle Gewächshäuſer find mit den felnften, am Meiften geſuchten, auf das Beſie gehalte⸗ nen Pflanzen und Gewächſen angefüllt. Es find unter andern auch vorhanden: 418 Sorten Pelergonten, 558 Sorten Aurikel und zwar: 225 Gors ten Engliſche und 338 Sorten Lüter in mehren Exem⸗ platen, auch eine Ansfaat von mehr als 3000 Aurlkel⸗ Pflanzen, 50 und einige Sorten ganz gefüllte Bun nen oder Dablien, 213 Sorten Nelken, 101 Sorten Roſen, 73 Sorten Levkojen, einige Hundert Hortenfien, Drangenbänme und mehrere exotiſche Gewäch ſe. Ferner wird mit übergeben: ein ſattſamer Vor⸗ rath von Levkojen⸗ und andern Sämereien, welche feld einer Rethe von Jahren aus dem mit der Gartenwirth⸗ ſchaft verbundenen Saͤmerei-Handlungs⸗Geſchaͤfte von einer nicht unbeträchtlichen Menge ftändiger Kunden aus der Naͤhe, fo wie aus der weiteften Ferne, mis laͤugſt erprobter Zuverſicht und mit Befriedigung er⸗ kauft werden. Der Garten und die Gewächshäuſer find in einem ſolchen Zuftande und das Geſchaft befindet fi in elner ſolchen Beſchaffenhelt, daß der künftige Vorſteber desſel⸗ ben Alles in dem gegenwartigen Zuſtande nur zu erhalten braucht, um den beabfichtigten Vortheil zu erzielen, und das lauge mit Ruhm beftandene Geſchaͤft ferner bluͤhend und elntraͤglich zu ſehen. Sollte ihm über den einen odes über den andern Zweig desſelben genauere Kenutuif abgehen: fo wird ihn mit Offenheit jede Auskunft be⸗ reitwillig ertheilt werden. f Wer geſonnen fft, die erwähnte Beſizung zu er⸗ kaufen, der bellebe ſich entweder perſoͤnlich oder in por» toftelen Briefen an den Endes unterzeichneten zu wen⸗ den, der die naͤhern Bedingungen mitzuthellen beauf⸗ tragt iſt. Welmar, im September 1829. Bernhardt Kuhn, Großherzogl. Rath, Landtags- Syndikus u. Hofadvokat. Corrago. Hetzblümchen oder Wohlgemuth. An dlieſelbe. Thuſt du Roͤslein! mit mir ſcherzen, Bluͤht ein Bluͤmlein mir im Herzen, Wohlgemuth es ſich benennt, Nur der Llebende es kennt. —— —8 . ne lm m m[— à—F„ꝑä—P⅛ In Commiſſton bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämpter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portofrei. — Allgemeine deutſche ** Fart en Jet it un g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. No. 42. 19. October 1829. 3 nhalt: Vom Schlaf der Pflanzen. — Das ungänfia ausgefallene Rebenpftopfen. Vom Schlaf der Pflanzen. Eine kleine Geſellſchaft, die Gefühl für jeden Reiz der Natur hatte, ſpeiſte an einem ſchoͤnen Abend des vorigen Sommers in einer Laube, durch deren leichte Blätter das lezte Licht des Tages zur Beleuchtung uns ſerer Tafel hereinſpielte. Sanft und milde war die ganze Natur umher. Der weſtliche Himmel zerſtoß in einem blendenden Glanz, dem ſich hie und da ein kleines ſchwebendes Gewoͤlk naͤherte, worin ſich ein roſenfarbigter Schimmer mit gelben Streifen brach. Unter dem praͤchtigen Schauſpiel des Himmels ruhte der benachbarte See, der in dieſer Gegend vor uns lag, und ſeine Wellen, ſtolz, ein Spiegel dieſes wun— derbaren Gemaͤldes zu ſeyn, ſchienen ſelbſt ihre leichte Bewegung zu vergeſſen. Die Baͤume und Gebuͤſche, welche hin und wieder das Gewaͤſſer bekraͤnzten, be— zeichneten das Ufer mit dunklern Schatten, welche die Schönheit der leuchtenden Flur noch mehr erhoben. Die weite Landſchaft laͤchelte in ruhiger Heiterkeit; kein Sturm, kein Gebruͤll der Heerden, ſtoͤrte ihren Frieden. Nur ein dunkler Laut von demGequaͤke der Froͤſche ver: tönteinder Ferne. Die Nachtigalentſchlummerte alls maͤhlig unter den lezten Seufzern der Liebe, und auf den ruhenden Blaͤttern ſcherzte kein Schmetterling mehr. Die Gebuͤſche, von keinem Athem der Luft be— wegt, ſchimmerten in der lieblichen Erheiterung des Abendhimmels. Der Garten verhauchte eine Menge von erquikendenGeruͤchen aufgebluͤhter Straͤucher und Pflanzen. Alles war voll ſuͤſſer Ruhe. Sie ergoß ſich über unſrer aller Empfindungen, ſelbſt über unfre Unterredungen; wir feierten mit der Natur. Wie guͤ⸗ tig, ſagten wir uns, erquiket fie jezt alle ihre Geſchoͤ⸗ pfe! Die Schwalbe, der unaufhoͤrlichen Jagd nach Inſekten müde, ruhet über ihren ausgebruͤteten Kin— dern, und das junge Lamm iſt bei ſeiner Milchmut— ter ſaugend eingeſchlummert. Selbſt die Pflanzen haben an der allgemeinen Ruhe der Natur Theil; fie beginnen jezt ihren Schlaf. Wie? Die Pflanzen ſchla— fen? fragte ſehr lebhaft Wilhelmine, eine junge Schönheit, die ſich nicht gluͤklicher fühlt, als wenn fie ſich in der Natur unterrichten kann. Ja, die Pflanzen ſchlafen, liebſte Wilhelmine! Iſt es ihnen gefällig, fo. wollen wir ſie in ihrem Schlaf belauſchen. Laſſen Sie Ibre niedliche Blumenſtikerei beim Nachtiſch. Kommen Sie; der Abend iſt noch ſo hell, wie Ihr Geiſt, ſo ſanft und ruhig, wie Ihr Herz; dies ſcheint die gluͤklichſte Stunde zu ſeyn, Ihre Wißbegierde zu befriedigen. Wir ſtanden auf, und verließen die Lau— be. Eine hellere Klarheit des Abends umleuchtete uns. Wir gingen weiter in den Garten zuruͤk; eis nige aus der Geſellſchaft wandelten neben uns mit. Nachrichten aus Frauendorf. Feuet⸗ Dunger. (Fortſe zung.) Nach dem Pfluͤgen wird nicht geegget, ſtatt deſſen wilzt man es mit der gewoͤhulſchen Walze (Rulle), welches auf ſolchen Landen die lokere Erde haben, durch— aus nothwendig in. Zwar bleibt hie und da ein Korn unbedekt liegen, doch das hat nichts zu bedeuten, das meiſte keimt und ſchleßt empor. Aber bemerkenswerth iſt es zu ſehen, mit welcher Kraft der, unter den vier: eklgten Raſenſtuͤken liegende Hafer, dadurch ſchleßt, mit einem Stiel wle eine Ahle fein und ſcharf, wenn auch die Aſche 2—s Zoll dit iſt. Ich muß hler nochmals wiederholen, daß man dleſe Raſenſtuͤke nicht zu flach pfluͤgen kann; und da der Pflug nur eben unter die abgefwälte Furche durch muß, (well, wenn man flacher pflügt, die Stuͤte zu klein werden, und dannlzu viel Samen unbedekt liegen bleibt), fo folgt auch von ſelbſt, daß man nie zu flach ſchaͤlen kaun, ob⸗ wohl ſolches eben keine lelchte Sache iſt, und auch der (42) 350 Im Fortwandeln ward bemerkt, daß man unter dem Schlaf der Pflanzen die Veraͤnderungen verſteht, wodurch ihre Blätter des Nachts eine ganz anderefage oder Richtung erhalten, als ſie den Tag uͤber haben. Es ſcheint, daß ſie ſich durch dieſe veraͤnderte Lage der Ruhe uͤbergeben; wiewohl dieſe Ruhe oder dieſer Schlaf ihnen in einem etwas uneigentlichen Verſtande beigelegt wird. Indeſſen har dieſe Veränderung in der Geflalt uad Lage der Blätter mit nichts mehr Aehnlichkeit, als mit dem, was der Schlaf iu der thieriſchen Schoͤpfung iſt. Wir waren auf einmal bei einem kleinen Luſtge⸗ buͤſch angelangt, und ſtanden ſtill. Belieben Sie hier, liebe Wilhelmine, die Schlafenden zu bemerken, aber ſtoͤren Sie fie nicht. „Wie? Stdren? Sollte ich das bei fo angenehmen Gewaͤchſen thun?“ erwiderte fie mit einer unſchuldigen Naivitaͤt und errdthete. Seyen Sie unbeſorgt, gutes Kind, Sie werden ſie nicht ſtoͤ— ren koͤnnen; die Natur hat ihnen einen gar zu ſichern Schlaf zubereitet. Aber treten Sie naͤher. Betrach— ten Sie dieſe virginiſche Robinie Robinia pseudaca- cla L.), die Sie fo ſehr ihrer ſchoͤnen gelben Blu— menſtraͤuße wegen lieben. Sehen Sie, wie ſie jezt ihre Blätter herabgebogen hat, daß fie paarweiſe unter dem gemeinſchaftlichen Vlattſtiel zuſammen liegen, und die untern Flaͤchen gegen einander kehren. Hier fogleich daneben finden Sie den Blaſenbaum (Co- lutea arborescens L.). Bemerken Sie wohl, wie er nun ſeine Blaͤtterchen ausſtrekt, daß ſie ſich paar— weiſe vereinigen, und wie das einzelne gegenuͤber ſtehen bleibt? Kommen Sie auf einige Schritte wei— ter. Hier ſteht eine kleine Gruppe von Marylandi— ſchen Caſſienſtraͤuchen (Cassia Marylandica L.). Beobachten Sie, wie wunderbar dieſe Straͤucher ſchlafen. Sehen Sie, wie ſie zuerſt ihren gemein— ſchaftlichen Blattſtiel etwas aufgerichtet, darauf die zuruͤkgebogenen Blaͤtterchen paarweiſe unter der Rippe zuſammengelegt haben. Noch mehr. Die obere Flaͤche des Blatts kehrt ſich hinein und verbirgt ſich, die untere Flaͤche hingegen dreht ſich auf eine ſo ſonderbare Art heraus, daß man ſie kanm am Tage, ohne Zerreiſſung der beſonderen Blattſtiele, fo herumbiegen kann. Sie koͤnnen hier noch an manchen andern Gewaͤchſen den Schlaf wahrneh⸗ men. Dieſe angenehme Pflanzen kennen Sie doch; es iſt der ſtaudige canadſſche Schildklee (Hedisarum Canadense L.). Beobachten Sie nicht, wie er ſei⸗ nen Blattſtiel aufrichtet und die Blätter ganz herab⸗ hängen laßt? Hier ſtehen einige weiße Feigenbohuen (Tupinus albus L.); wie tief die Blaͤtter herab hangen und die zarten Keime bedeken; dort in der Eke ſtehen andere Gattungen dieſer Pflanze, die aber ſich im Schlaf von dieſer unterſcheiden, daß ſie ihre Blätter aus ſtreken. Noch um einen Schritt muß ich Sie bitten. Hier ſehen Sie vom vielblumigten Hanenfuß Rannuculus Polyanthemus L.), eine ganze Grup- pe. Bemerken Sie, wie uͤberall die Blumen, womit jezt dies Gewaͤchs erfuͤllt iſt, herabhaͤngen. Doch ich will jezt Ihr Auge in der zunehmenden Daͤmmerung nicht mehr ermuͤden, noch Ihr Gedaͤchtniß auf einmal zu ſehr beladen. Wie leicht koͤnnten wir ſonſt noch mehr Pflanzen in ihrem Schlafe belauſchen. Sie finden indeſſen, daß bei denen, welche wir unterfuchten, eine Veraͤnderung vorgegangen, die ſie am Tage nicht haben, und daß dieſe Veränderung den verſchiedenen Pflanzen auch verſchieden iſt. Denn Mannigfaltigkeit iſt auch hier das Geſez der Natur. Aber dieſe Ver— Anderung iſt keine vorübergehende Zufaͤlligkeit, ſon— dern eine bleibende Eigenſchaft der Gewaͤchſe; Sie koͤn— nen Sie an jedem Abend, in jeder Nacht wieder finden. —— . D A d befte Pflüger feinen Kopf und Arme dabel waker anzus ſtrengen hat. Durch zu tiefes Schälen hat mas gewoͤhn⸗ lich zu viel Asche; das fit nachtheilig ſowohl für das Gewaͤchs als für das Land. Will man Rapſamen oder Roggen fden, fo pflaͤgt man erſt quer über den Aker, wie beim Hafer, und ſaͤet dann den Roggen oder das Saat darüber, nimmt dar⸗ auf einen Buſch Sträucher unter die Egge, fo, daß dle Zähne ulcht eingreifen können, und egget es über, Sorge tragend, daß dle Raſenſtüke nicht von der Stelle ſich ſchleben; demnächſt walze man es. Viele, nachdem ſie den Rapſamen geſaͤet, tbun jedoch nichts welter daran, weder mit Egge noch Walze, welches auch gut geht, wenn der Boden 'nlcht zu leicht iſt, der Roggen aber muß auf jedem Falle fu viel möglich bedekt feun. Das Grüppen darf nie unterlaſſen werden, wenn auch nur Hafer geſaͤet wird, auf niedrigem Lande, beſonders iſt ſolches durchaus nothwendig, Litte es gleich uſcht vom Waſſer. Im Allgemelnen muß man auf gebranntem Land etwas ſtaͤrker ausſaͤen wie gewohnlich, well ziemlich viel Körner liegen bleiben und von den Voͤgeln verzehrt werden. Weun das Land es tragen kann und troken liegt, it es am Vorthellhafteſteu, im erſten Jahr Rapfagt * Wilhelmine war indeſſen in eine ſtumme Ver— wunderung verſunken. Die Neuheit der Entdekungen hatte ſie geruͤhrt, und ſie war ihnen immer mit einem ſtillen Nachdenken gefolgt. „Das iſt doch wunderbar,“ brach ſie endlich aus, indem wir uns auf einer Bank unter einem Gebuͤſche niedergelaſſen hatten, aus wel— chem uns die Duͤfte von mancherlei bluͤhenden Straͤu— chern umfloſſen. Wunderbar freilich, wenn Sie dieſe Erſcheinung, ſo natuͤrlich ſie auch iſt, ſo nennen wol— len, weil Sie fie zum Erſtenmal bemerken. Indeſſen geht die Natur immer ihren gewohnten Gang, und was Ihnen hier ein Wunder ſcheint, iſt doch in Wahr: heit nichts mehr und nichts minder, als eine bekannte Sache. Erlauben Sie mir, Ihnen hier die erſten Ent— dekungen dieſer Erſcheinung zu erzaͤhlen. Schon einige aͤltere Naturforſcher beobachteten dieſen Pflanzenſchlaf. Es ſcheint, daß der Tamarin— denbaum (Tamarindus indica L.) dazu die erſte Veranlaſſung gegeben; ſeine Blaͤtter ziehen ſich des Nachts immer zuſammen und umfaſſen ihre Frucht; beim erſten Anbruch des Tages aber entfalten ſie ſich wieder. Dieſe Veraͤnderung haben ſchon die aͤlteſten Naturbeobachter an dem Tamarindenbaum wahrge— nommen; und nicht weniger bei andern egyptiſchen Pflanzen. Eine beſondere Geſchichte von dem beruͤhm— ten Ritter Linne, zu Upſala, dem erften Naturken— ner unſrer Zeiten, muß ich Ihnen noch erzaͤhlen. Ihm war eine ſeltene Pflanze, deren botaniſchen Namen Sie mir nicht nachſprechen werden, *) von Montpellier zugeſchikt. Sie hatte zwei Blumen. Gegen Abend ließ er den Gaͤrtner kommen, um ſeiner Sorgfalt die Pflau— ze zu empfehlen; allein die Blumen fand er nicht. Am folgenden Tage wurden die Blumen wieder ſicht— „) Es war Lodus ornithopodioides. 551 bar; allein der Gärtner war bis zum Abend abweſend. Die Blumen hatten ſich wieder verſtekt, und man fand ſie nicht, ſo ſehr auch Linns und ſein Gaͤrtner darnach ſuchten. Am dritten Tage kamen die Blumen, wie vor— her, wieder zum Vorſchein, und der herzugerufene Gärtner glaubte, fie wären eben erſt aufgebluͤht. Gegen Abend ſuchte der Ritter mit dem Gaͤrtner von Neuem nach den Blumen; allein ſie waren wieder ver— ſchwunden. Endlich fanden ſie die Fluͤchtlinge zwiſchen den drei Blaͤttern, wie unter einem Dach, verſtekt. Dieſe Erſcheinung ward oft wieder des Abends wahre genommen. Linns fand ſich dadurch veranlaßt, bei ſtillem Wetter des Nachts im Garten mit Licht umher— zugehen, und beobachtete bei allen Pflanzen faſt eine aͤhnliche Veraͤnderung. Er hat zehn verſchiedene La— gen und Stellungen bemerkt, worin ſich die Pflanzen waͤhrend ihres Schlafs befinden. Andere Naturfor— ſcher haben die Wahrheit dieſer Sache durch neue Be— obachtungen beſtaͤtigt. Wir duͤrfen nur, um uns ſelbſt davon zu uͤberzeugen, mehrere Sommernaͤchte hin— durch die Gaͤrten, Wieſen und Waͤlder beſuchen; al— les wird uns in einer andern Geſtalt erſcheinen, als bei Tage. Wilhelmine ſchien, ſo wie das Licht dieſer fuͤr ſie noch ganz neuen Entdekungen allmaͤhlig zunahm, auch mehr Vergnuͤgen zu athmen. Sie geſtand dies Ver— gnuͤgen, und verlangte noch mehr zu wiſſen. Der Mond brach mit vollem Glanz hinter einem kleinen Pappelhayn hervor, der bisher vor uns daͤmmerte. Alle Gipfel ſeiner ſchoͤnen Baͤume ſchienen in der hei— tern Ueberſtrahlung ſich zu erheben; und indem noch hie und da ſtarke Maſſen von Schatten diesſeits vor den diken Gebuͤſchen ruhten, zerſtreuten ſich hin und wieder gebrochene Lichter, durch die duͤnnen Laubdeken hindurch, und zerfloſſen, gleich einem Strom, auf den e αππ . rA]... rr zu ſäer, weil man darnach ſehr auten Roggen und Wet: zen erwarten kenn, doch das liegt in der Natur der Sache und iſt jedem Land wirth bekannt. Im zweiten Jahr oder zur zweiten Frucht, pfluͤgt man blos den Boden auf die gewoͤhullche Art, doch ja nſcht tief, egget aber die noch nicht zergangenen Raſen gut durch, und fäet entweder Hafer, Gerſte oder Voh— nen zur Sommerfrucht, Roggen oder Welzen wenn man Wluaterfrucht haben will; die Jahreszeit und die Bes ſchaffenhelt der vorhergehenden Frucht beftimmeu hier, wie ſonſt die Wahl. Im dritten Jahr laßt ſich von gebranntem Lande ſelten ein gutes Gewächs erwarten. Um indeß noch et⸗ was heraus zu zieden, pflügen einige es bet trofnem Wetter 4—5 Zoll tief um, eggen es tüchtig, damit dle Stoppeln und Feine Klumpen nah oben kommen; laſ— fen ſolche dann troknen und bringen fie mit einer Harke fan Haufen, die demnächſt angebrannt werden; ſolches wird Klütjes-branden genannt. Man kann darnach ge— wöhnlich noch eine gute Frucht erhalten; doch fft es ſehr vorzuziehen, den Aker nur zwet Jahr nach dem erſten Brennen zu befaen, und ihn dann zu Graſe nie- derzulegen, um in der Folge derſelben Bearbritung wieder fähig zu werden. Man thut deshalb am Beſten (42 5 952 freien Raſen. Wilhelminens Bruſt erhob fich bei die- ſem feierlichen Schauſpiel; denn wo waͤre das Maͤd— chen von ſanfter unverfaͤlſchter Empfindung, das nicht den Mond liebte? „Wie lieblich doch ſein Licht uͤberall zwiſchen dem Laube glimmt! Wie ruhig er aus feiner Hoͤhe herablaͤchelt, als freute er ſich, unſern Garten zu ſehen, und die Blumen, die hier duften, und die Neſter der Nachtigallen, die unter ſeinem Schimmer ſchlummern! Sehen Sie, welch ein Glanz an den Fen— fern des Gewaͤchshauſes brennt.” Ich ſehe es, Wil— helmine, ich ſehe es mit Empfindung, wie Sie. Die Sceue dort ſcheint uns zu rufen. Laſſen Sie uns auf einen Augenblik ins Gewächshaus gehen. Ihr Freund, der Mond, will uns da noch einige Merkwuͤrdigkeiten zeigen. Wollen Sie von ihm wohl dieſe Gefaͤlligkeit annehmen? yO! wie gerne, ſagte fie, und ſprang auf. Nach wenigen Schritten, die nicht ſaͤumten, waren wir im Gewaͤchshauſe. Sehen Sie hier eine neue Erſcheinung vom Schlaf. Dieſe Art von Ketmia (Hibiscus sab- dariffa L.) biegt jezt die Spizen der Blattſtiele zu— ruͤk; das Blatt, das den Tag uͤber horizontal ſteht, haͤngt nun wie ein Schild herab, iſt aber doch nicht ſchlaff, ſondern vielmehr ſteif; die Blaͤtter, die gleich— ſam Schilde ſind, umgeben ringsum den zarten Stamm, und ſcheinen ihn zu beſchuͤzen. Dort ſchlaͤft ein andrer Strauch. Es iſt der ſtrauchartige Blaſen— baum (Colutea frutescens L.); ſeine Blaͤtter, die er ſchraͤg gegen die untergehende Sonne gebogen hat, ſtrekt er nun nach dem Stamm zu. Vor jenem Fen⸗ ſter ſchwebt ein helleres Licht. Laſſen Sie uns die nahe daran ſtehende Pflanze ſehen. Es iſt die egyp⸗ tiſche Trichterwinde (Ipomoea aegyptia L.). Bes lieben Sie hier ganz deutlich zu bemerken, wie ſie ihre Blaͤtterchen an dem Stamm herabgelegt hat, daß ſie zu hängen ſcheinen; dennoch ſtehen ihre beſondern Blattſtiele ſteif; es iſt alſo keine Erſchlaffung, wo— durch die Blätter herabhangen, fondern unſtreitig eine andere Urſache. Sie erbliken dort einen Strauch von ſehr feinem Anſehen; man nennt ihn die ſtrauchartige Amorphora (Amorpha fruticosa L.). Wie ruhig ſchlaͤft dies Baͤumchen, indem ſeine zarten Blaͤtter unter dem Stiel ganz herabhaͤngen. Da finden Sie auch einige Gattungen der Sinnpflanze (Mimosa sensitiva, virgata u. a. L.), die nun ſchlafen. Aber ich fürchte, daß Ihnen die Wärme und die Aus duͤn⸗ ſtung hier den laͤngern Aufenthalt beſchwerlich ma— chen moͤgen. Laſſen Sie uns ins Freie zuruͤkkehren. Wir waren wieder im Gatten unter dem Silber— Licht des Mondes, und wandelten der Laube zu, die wir zuerſt verließen. Was ſagen Sie nun, kleine Schuͤ— lerin der Natur, zu dieſen Entdekungen des Pflanzen— Schlafs? „Was ich Ihnen, erwiderte ſie, ſchon laͤngſt haͤtte ſagen ſollen, ſchon laͤngſt ſagen wollte, wenn mich nicht immer Verwunderung, Nachſinnen und eine Folge ſuͤſſer Gefuͤhle daran verhindert haͤtte — meinen recht warmen Dank. Gewiß freue ich mich über dieſe Entdekungen; denn für mich find fie ganz neu, und ich glaube kaum, daß ich von felbft darauf gefallen waͤre. Aber worauf ich immer ſo hin und her geſonnen habe, und was ich noch nicht begreifen kann.“ — Nun, was iſt das? „Ich merke wohl, die Pflan— zen ſchlafen im Freien fo gut, als im Gewaͤchshauſe; alfo Kälte und Wärme.” — Ich verſtehe Sie, Wil: helmine, Sie wollen ſagen, Kaͤlte und Waͤrme koͤnnen wohl dieſe Veraͤnderung nicht bewirken. Sie wollen nach der Urſache dieſer Ihnen ſo wunderbaren Erſchei— nung fragen. Schon erwartete ich, wenn Sie ſchwie— gen, dieſe Frage, und nun ſehe ich, daß Sie ſchwiegen, um ſich ſelbſt dieſe Frage aufzulöfen. im April oder Mal unter die zweite Frucht Klee, weis ßen oder rothen zu ſaͤen, oder Grasfamen, als welches auf gebranntem Lande vorzuͤglich gut fortkommt, wenn der Boden, beſonders im Winter, trofen liegt. Gewoͤhn⸗ lich nimmt man 6 Pfund Kleeſamen auf ein Deimt, ich habe aber immer 10 bis 42 Pfund genommen, und mich dabei vortrefflich geſtanden. So beſäet Land iſt ſchon im dritten Jahr nach dem Brennen vortrefflides Welde⸗ und Meedland, und bleibt einige Jahre im be- ſten Stande, verliert dann nach und nach von feiner Ueppigkeit, bis es zulezt in feinen Urſtand wieder zu- rükſinkt, und von Neuem gebrannt werden muß. Häu⸗ figes und ſtarkes Brennen iſt keineswegs gut für das Land, nicht nur wird es dadurch jedesmal um etwas nledriger, ſondern es kann auch gaͤnzlich ans gebrannt werden. Erſt wenn die Graswurzeln einen ſtarken Ras fen gebildet, ſollte man wieder beim Brennen geben, und am Beſten wäre es, das Feld etwa 10 Jahr grün liegen zul ſſen, alsdann ein neues Brennen ger feinen Nacktheil dem Boden zufügt. Dargland laßt man manch⸗ mal nur 4—5 Jahre grün liegen, und dleſes gibt dann auch wieter gute Früchte; doch die Erfahrung wird zei> gen, daß ſelches oft nacheinander folgende Brennen zu⸗ lezt ſehr nachthelllg wird, well dann noch nit genug 555 In der That ſcheint es auf den erſten Anblik, als wenn die Kälte der Nacht, indem fie die Blätter ſchlaf— fer macht, oder ſie zuſammenzieht, dieſe Veraͤnderung hervorbriuge, wie wir im Herbſt bei den zaͤrteren Ge— waͤchſen bemerken. Allein es ſcheint auch nur blos. Die Erfahrung widerlegt. Wenn man die Pflanzen in geheizte Treibhaͤuſer ſezt, wo bei Tag und bei Nacht einerlei Grad der Waͤrme herrſcht, ſo fallen ſie doch zur gewoͤhnlichen Zeit in ihren Schlaf; ſie ziehen ſich nemlich des Abends zuſammen, und mit Anbruch der Morgenrdthe entfalten ſie ſich wieder. Sie beobachten dieſe Abwechslung, wenn die Fenfterläden des Treib— hauſes zugeſchloſſen und wenn ſie offen ſind. Alle Be— obachtungen, die man uͤber eine Gattung der Sinn— pflanze (Mimosa virgata L.) gemacht, kamen darin uͤberein, daß dieſe Pflanze, ſo lange die Sonne imSom— mer vor 4 Uhr aufgeht, allezeit vor 4 Uhr ihre Stiele aufrichtet und ihre Blaͤtter ausbreitet; und Abends um 6 Uhr ihre Stiele als verwelkt Hängen läßt, und ihre Blaͤtter zuſammen faltet, ſo daß alle Blaͤtter mit ihrer obern Seite ſich genau an einander anlegen. Dieſe Veränderung ereignete ſich taͤglich, wenn auch die Wärme im Treibhanfe des Morgens um 8 Grade geringer war, als am Mittage; und wenn auch gleich die Waͤrme des Abends eben ſo groß u. noch größer, als des Mittags war, die Witterung mochte uͤbrigens be— ſchaffen ſeyn, wie ſie wollte. Wiederholte Verſezungen eben dieſer Pflanze aus dem Treibhauſe in den Keller, und aus dem Keller in das Treibhaus unterbrachen die gewoͤhnliche Veraͤnderung gar nicht. Auch die Feuch— tigkeit hat keinen Antheil an dieſem Schlaf. Man hat einige Pflanzen fo ſehr mit Waſſer begoſſen, daß fie faſt verderben wollten; hingegen andre von eben der Gat— tung troken ſtehen laſſen. Allein dadurch iſt keine Ver— aͤnderung hervorgebracht. Sie breiteten alle zuſam— Raſen vorhanden if um hinlängliche Aſche zu geben, alſo der Boden ſelbſt alles hergeben muß. Die vorgeſchriebene Methode iſt die allgemein ges br dad lichſte. Es albt noch eive andere, welche man Schillen (Schalen) nennt. Solche iſt von der erſtern blos darin unters ſchleden, daß man, ſtatt eine um dle andere Furche zu pfluͤ⸗ gen, das ganze Stük ſehr flach pfluͤgt, oder ſchaͤlet, fo daß der grüne Raſen nur eben umgekehrt wird, grade als wenn der Maſen abgeſchaͤlt ware, und ferner es nicht in dle Quere braucht gepfluͤgt zu werden, wiewohl bieſes immer ſehr müs= lich iſt. Solches Schälen wird blos in dem Fall angewandt, wenn das Land ganz beſonders ſchlecht und dünnerdig; men ihre Blätter des Morgens aus, oder richteten ſie in die Hoͤhe, und ließen ſie des Abends wieder nie— derſinken. Und dies geſchah allemal in einer Stunde und in einerlei Grad. Kaͤlte, Waͤrme und Feuchtigkeit koͤnnen nicht als wirkende Urſachen des Pflanzenſchlafs angeſehen werden; die Luft iſt zu allgemein, und ſelbſt zu vielen Veraͤnderungen unterworfen, als daß ſie hier einen Plaz finden koͤnnte. Hill in England wollte verſichern, daß die Veraͤnderung der Stellung in den Blaͤttern der Pflanzen, die ſich ſowohl bei Tage, als bei Nacht aͤußert, ganz allein dem Lichte, als der wah— ren wirkenden Urſache, zuzuſchreiben ſey. Und ſo wohl nach ſeiner Theorie, als auch nach ſeinen Verſuchen, die er mit der Abrus pflanze (Glycine Abrus L.) ans gelegt hat, ſollte man den Schlaf der Pflanzen für eine Wirkung von der Abweſenheit des Lichts halten. Allein andere Verſuche haben die Hilliſchen wider legt, die ohnedies nur mit Einer Gattung angeſtellt waren. Sein Raiſonnement iſt ohnedies zu willkuͤhr— lich, und ſcheint vor den Verſuchen gemacht zu ſeyn, anſtatt aus ihnen zu folgen. Schon Linns und andre Naturkuͤndiger hatten den Pflanzenſchlaf an Orten be— merkt, die immer finſter gehalten wurden. Bei den Verſuchen, die Zinn ſpaͤter anftellte, hatte zwar die Verſchließung der Mimoſa irgata) in einem Schranke, noch vor der gewoͤhnlichen Stunde, einen Schlaf verurſacht. Indeſſen iſt doch die Beraubung des Lichts nicht die wirkende Urſache davon. Denn an— dere Beobachtungen haben gelehrt, daß in langen Sommertagen der Schlaf der Blaͤtter nicht erſt gegen Abend oder beim Untergang der Sonne erfolgt, ſon— dern ſich ſchon Nachmittags um 6 Uhr zeigt. Wenn das Sonnenlicht noch über zwei Stunden über unſern Horizont ſteht, ſo haben dieſe Pflanzen ihre Blätter ſchon vollig zuſammen gelegt. Nach eben dieſen Beob— —— — . — —— — —— am en — iſt; und wenig moorige oder fonftige brennbare Thelle enthalt; es ſteht der erſten Art in Hinſicht des Elnflu⸗ ßes auf die folgenden Früchte fehr nach, well dann gar kein Raſen in dem Lande blelbt und wenn gleich das Brennen der ganzen raſigen Oberflache das Verbren— nen des Bodens ſelbſt erſpart, Fann es doch meines Erachtens, alcht als empfehlungswuͤrdig angeſehen wer⸗ n. Statt des Kluͤtjes⸗-Brennen hat man noch elne andere Methode, die wohl angewandt wird, wenn das Land zwet Jahr vorher gebrannt tft, oder auch wohl wenn man, nachdem es hernach 2—5 Jahr grün gele⸗ 554 achtungen fing die vorhin angeführte Gattung der Mimoſa (virgata) um 6 Uhr ihren Schlaf an, wenn ſie auch gleich um dieſe Zeit aus dem dunkeln Keller in das voͤllig erleuchtete Treibhaus vor das Fenſter ge— bracht ward. Eben ſo breitet auch dieſe Pflanze fruͤh Morgens nicht ſogleich mit der Beleuchtung der Son— ne ihre Blätter aus, ſondern fie ruhen bis zu der ge= woͤhnlichen Zeit, nemlich faſt immer anderthalb Stun— den nach Sonnenaufgang; der Morgenſtrahl be— ſcheint zuweilen mit ſeiner ganzen Staͤrke eine halbe Stunde dieſe Blätter, da ſie noch nicht ganz ausgebrei— tet find; und dies ereignet ſich ſowohl mitten im Som- mer, als auch im Herbſte. Mit dieſen Beobachtungen von Zinn ſtimmen die wiederholten Verſuche, die Mairan, du Hnmel und duͤ Fay mit der eigentlichen Siunpflanze angeſtellt, in den meiſten Stuͤken über: ein; die Pflanze breitete am Morgen ihre Blaͤtter aus, und ſchloß ſie am Abend wieder, obgleich ſie an ei— nem Orte ſtand, wohin gar kein Licht dringen konnte. Es iſt wohl nicht zu laͤugnen, daß bei einer ſchon aus— gebreiteten Pflanze die Entfernung des Lichts bei Ta— ge ein Zuſammenziehen der Blaͤtter verurſachen kann. Allein das taͤgliche Ausbreiten der Blaͤtter am Mor— gen und ihr taͤgliches Zuſammenziehen oder Herab— hangen am Abend, das immer ſo regelmaͤßig zu einer gewiſſen Zeit erfolgt, kann nicht dem Lichte oder der Dunkelheit zugeſchrieben werden. Der Pflanzenſchlaf faͤngt an und hoͤrt auf, die aͤußerlichen Umſtaͤnde in Anſehung der Waͤrme oder Kaͤlte, der Feuchtigkeit oder Trokenheit, des Lichts oder der Finſterniß moͤgen ſeyn, wie ſie wollen. Es iſt demnach gewiß, daß dieſe Veränderung nicht als eine Wirkung der angeführten aͤußern Urſachen anzuſehen iſt. Welche indeſſen die wahre Urſache ſey, die hier immer zu einer beſtimmten Zeit ihre Wirkung aͤußert, und ſie immer wieder zu einer beſtimmten Zeit aufhdren läßt, das iſt nicht ent: ſchieden, und moͤchte vielleicht nicht ſo leicht zu ent— ſcheiden ſeyn. Die Natur hat auch hier ihre Huͤlle; Hypotheſen wagen hie und da bald einen gluͤklichen, bald einen verfehlten Seitenblif, fie heben aber den Vorhang nicht auf. Selbſt am Tage gehen in gewiſ— ſen Stunden bei vielen Blumen Veraͤnderungen vor, die noch eben fo unerklaͤrbar ſcheinen, als der naͤcht⸗ liche Schlaf. Der gelbe Bocksbart z. B. ſchließt täglich zwiſchen 9 und 10 Uhr feine Blumen vollig zu, der Himmel mag heiter ſeyn, oder bewoͤlkt. Aber vielleicht ermuͤde ich Sie, liebſte Wilhelmine, mit dieſer Erzaͤhlung. Ich unterhalte Sie ſo lange vompflanzenſchlaf, daß Sie Selbſt daraͤber einſchlum— mern. „O trauen Sie meiner Wißbegierde doch etwas beſſeres zu,” erwiderte fie. „Ihre Erzählung hat eine ganz andere Wirkung auf mich. Nicht vom Schlum— mer, ſondern von Verwunderung ruͤhrt die Stille her, womit ich Sie anhoͤre, ohne Ihre Erzaͤhlung durch eine Sylbe zu unterbrechen. So oft hatte ich eine Frage auf den Lippen, und immer rief ich ſie wieder zuruͤk. Aber nun doch noch eine, weil ſie mir ſo eben einfällt.” Und welche? Wilhelmine. „Was für eine Abſicht mag doch wohl die gute Natur bei dieſer Ein— richtung haben; ſie wird mir dieſe Frage verzeihen.“ Das wird ſie eben ſo gerne, als ich wuͤnſche, ſie Ih— nen ganz beantworten zu koͤnnen. Indeſſen laͤßt ſich doch etwas ſagen. Nichts erfordert mehr Behutſamkeit, als die Be— urtheilung der Abſichten der Natur. Wir ſehen dieſe erhabene Schoͤpferin nur in einem Theil ihrer Wer— ke; und dieſer Theil, wie klein, wie eingefchränft iſt er! In welcher Verwiklung mit andern Theilen liegt er verſenkt! Und wie truͤbe iſt oft das Auge, das wir zu feiner Unterſuchung bringen! Gleichwohl iſt es nicht die Keuntniß, nicht einmal die genaueſte Kennt— niß eines Theils, ſondern die vollkommene Ueberſicht . Tr TEE EEE EEE 2 p d m nr a mg gen, von Neuem Früchte daraus ziehen will, doch das Kluͤtje oder ein völiges Brennen entweder nicht gut für das Lind hält, oder wegen der noch in demeelben befindlichen Kraft uͤbetfluͤſſig. Man pfluͤgt daan blos auf den Rüken der Aeker, beſonders wenn diefe etwas rund find, zwe, drei oder vier Furchen zuſammen, je nachdem man glaubt Aſche zu bedürfen und davon zu bekommen, trofaet es and brennt es wle vorbeſcrieben. Diefe Operatlon muß auch fonft im zwelten Jahr ge— fhehen, wenn das erſte Brennen nicht hlalaͤnglich ge⸗ nug Aſche gellefert hit, um im zweiten und dritten Jahr ante Fruͤchte zu verſprechen, welches an dem Ge— wachs des erſten Jahres ſich fchoa bemerken läßt. Eine vierte Art ſchlechtes Land durch Brennen In fruchtbaren Stande zu bringen, laͤßt ſich auf ſolchen Boden anwenden, der eine nur ſehr dünne Akerkrume bat, worunter Darg fist, und dann ſowohl auf Grün als Akerland, weun gleich folwes an ſich nicht kennbar iſt, fo auch, wenn man durch zu ſtarkes oder vlelfaͤlti— ges Brennen den Boden gaͤnzlich unfruchtbar gemacht hat. Es geſchleht durch doppelt Pfluͤgen, fadem man zwek Pfluͤge hinter einander in einer Furche gehen läßt, da 335 des Ganzen in einem beſtimmten Bezirk der Natur, ehe wir es wagen koͤnnen, einen ſichern Schluß auf die Abſichten der Natur zu machen. Und wie ſelten ſtehen wir auf dieſer Höhe! Faſt immer haben wir nur eine kurze Reihe von Beobachtungen, die aus eins zelnen Fällen geſammelt find, woran wir den Faden unſrer Muthmaſſungen anknuͤpfen koͤnnen. Wir win⸗ den ihn mit Zuverſicht fort, eine neue Erſcheinung bricht hervor, und auf einmal iſt er zertiſſen. So ge— wiß es iſt, daß die Natur im Ganzen nur gute Abs ſichten hat, ſo wenig duͤrfen wir die erſte, die wir ſogleich dafür annehmen, ihr in jedem beſondern Falle aufdringen. Die gute Abſicht, die uns ſo ſcheint, iſt nicht immer die wahre; wiewohl die wahre Abſicht der Natur nicht anders, als gut iſt. Bei dem Pflanzenſchlaf koͤnnen wir indeſſen eine Vorſorge der Natur, die edlern Theile, die Blumen und die Frucht zu beſchuͤzen, wohl nicht verkennen; und dieſe Vorſorge wollte, daß ſie den Schlaf nicht von aͤußern Urſachen abhaͤngig machte, ſondern ihn den Pflanzen als eine Eigenſchaft mittheilte, die ſelbſt uͤber die Macht der aͤußern Urſachen herrſcht. Die Pflanzen mit gefiederten und mit zuſammenge— ſezten Blaͤttern, deren viele an einem gemeinſchaft— lichen Stiel hangen, ſchlafen vorzuͤglich gern; ſie ſind auch ſehr geſchikt, ſich zuſammenzuziehen. Aber auch die Pflanzen mit einfachen Blaͤttern nehmen eine Veraͤnderung an, wodurch die zarten Theile befhüzt werden. Sie ziehen ſich zuſammen, nem— lich, zwei gegenuͤberſtehende Blätter legen ſich mit der obern Fläcke fo feſt an einandee, als wenn fie nur ein einziges Blatt waͤren; durch dieſe Lage werden die Keime des kuͤnftigen Aeſtchens mit ſeinen Blaͤttern und Blumen vor der Beſchaͤdigung der Nachtluft bewahrt. Dies bemerkt man bei der Gartenmelde (Atriplex hortensis L.) und verſchie— denen Gattungen der Aſklepias. Bei andern Pflan⸗ zen mit einfachen Blättern ſchließen ſich dieſe an den Stamm an, daß zwiſchen beiden der zarte Zweig oder die Blume in Sicherheit liegt. So ſchließt z. B. die weiche Nachtkerze (Oenothera mollis L.) zwiſchen dem Blatt und dem Stengel die noch nicht völlig aufgebluͤhte Blume ein; iſt aber die Befruch- tung vorbei, ſo bemerkt man dies nicht mehr. Es gibt ferner Pflanzen, deren einfache Blaͤtter, die ſonſt horizontal ſtehen, ſich des Nachts in die Hoͤhe richten, und den Stamm oder die Spize des Zwei— ges, in Geſtalt eines Trichters, umgeben, worun- ter die zarten Blumen oder auskeimenden Blaͤtter— chen vor allem Unfall geſichert werden. Eine ſolche beſondere Vorſicht der Natur zeigt ſich an der peru— vianiſchen Malva. Sobald es Nacht wird, kruͤmmt ſie den Blumenſtiel herab, den Blattſtiel hingegen ſtrekt ſie aus, und umfaßt, wie mit einer Hand, die herabgebogene Aehre; in dieſer Lage ruhet die Blume die ganze Nacht, geſichert vor allen Anfaͤllen der Witterung. Eben dies wird bei andern Pflanzen bemerkt. Der Alraun (Mandragora L.) breitet bei Tage die Blaͤtter aus, daß man die Blumen ſieht; bei Nacht aber erhebt er die Blaͤtter, daß die Blumen aus dem Geſicht verſchwinden. Der ge— meine Stechapfel (Datura stramonium L.) richtet des Nachts feine ausgebreiteten Blätter in die Höhe, damit ſie die Fruchttheile uͤberall umgeben. Andre Pflanzen mit einfachen Blättern laſſen fie mit ihren langen Blattſtielen, die ſonſt horizontal ſtehen, überall herabhaͤngen, und gleichſam ein Gewölbe bilden, worunter der Wind, Reif und Plazregen, weder die Blumen noch die zarten Blaͤtter verlezen. So ſchlaͤft die orientalifche Sigisbeck und die fuͤnfbluͤ— tige Millerie. Von den Pflanzen mit zuſammenge— ſezten Blaͤttern legen einige ſich wechſelweiſe zuſam— F ĩð ³·Üw¹ 5 ³ ² w ↄð T ꝗ : ñð x ñßf TRETEN EN EEE denn der erſte Pflug den obern Grund umbricht, und der ate, der ſehr tief geſtellt werden muß, den Darg auf die umgepflügte Furche wirft, welches hieſelbſt tweefurgen Czwelfurchen) gerannt wird. Dieſes Zwelfurchen ift fehr nüzlich auf faſt alle Arten Boden, welche durch ſtarkes Beſaͤen oder langes Liegen unfruchtbar geworden find; weshalb ich ſolches faft jeden Sommer, bel der Güft: falge habe ausführen laſſen, wobei zuweilen 3 Pferde vor den erſten und 4 vor den zweiten Pflug geſpannt wurden, und dann immer fo tief durchgepfluͤgt, daß die Pferde, obglelch ſämmtliche ſtarte Wallschen, je⸗ den Augeunbllk ide ſtehen mußten, ſich zu verſchnaufen. Wennk der durch das Doppelpfluͤgen aufgeworfene Darg oder Moor hirlaͤnglich troken, wirft man die trokendſte Stüke in nicht zu große Haufen, brennt fie und beſtellt das Land wie angegeben. Man kann donn nicht bles gute Sommerfrüdte, ſondern auch guten Rapſamen und Roggen darouf banen, welche nickt ſchlechter gerathen werden, als euf guten mit Vlehmlſt gedüngten Lande. Wintergerſte und Weizen würde ich indeß nicht anrathen. (Schluß folgt. 356 men; andere wikeln ſich ein, indem ſie nur mit der Spize zuſammenruͤken und eine Höhlung zwiſchen ſich bilden, worin die zarte Pflanze ſicher liegt; ans dere laſſen die Blaͤtter herabhangen, wodurch der Thau und Plazregen ſie weniger beſchweren kann; andere wenden ſie um; noch andere legen ſie uͤber einander, wodurch ihre zartere Flaͤche und die ge— meinſchaftlichen Blattſtiele ſelbſt vor Sturm und Regen beſchuͤzen werden. Bei einigen Pflanzen ſcheint ihre Stellung recht ſichtbar die Erhaltung ihrer Fruchttheile zur Abſicht zu haben. So lange die deutſche Euphorbie bluͤhet, laͤßt ſie ihre gabel— foͤrmigen Doldenſtiele herabhaͤngen, damit die Blu— me verkehrt nach der Erde zu haͤnge, und kein Thau, noch Plazregen die Staubfaͤden beruͤhre. Eben dies ſieht man an verſchiedenen andern Pflanzen. So viele und ſo mannigfaltige naͤchtlichen Lagen der Pflanzen, die noch alle auf die Beſchuͤzung und Er— haltung ihrer zarten Keime, Blumen und Frucht: Theile gerichtet find, ſcheinen die wohlthaͤtige Ab— ſicht der Natur nicht mehr bezweifeln zu laſſen. Man will ſogar beobachtet haben, daß die jungen und zarten Gewaͤchſe den Schlaf aus Beduͤrfniß mehr lieben, als die aͤlteren. Erlauben Sie hier, Wilhelmine, daß ich mich Ihrer allein, und nicht mehr der Pflanzen erinnere. Der Schlaf wird jezt für Sie Beduͤrfniß, wenn ich gleich nicht ſagen will, daß Sie ihn, gleich Ihren Geſpielinnen, den jungen Blumen, zu ſehr lieben. Nicht laͤnger darf ich Sie der Kuͤhle des Abends aus— ſezen, ſo lieblich es auch iſt, in dieſer mondvollen Laube ſich mit Ihnen über die Natur zu unterhal- ten. Unſere Geſellſchaft hat ſich ſchon ganz ent— fernt. Darf ich Sie zu ihr zuruͤkbringen? — Wir gingen unter manchen kleinen Wiederholungen vom Pflanzenſchlaf und unter frohen Empfindungen fort. Wilhelminens Mond ſah uns nach; ſie glaubte, mit einiger Sehnſucht. In Ihrem Schlafkabinet, ſagte ich, werden Sie ihn wieder finden; mit ſtillem freundlichen Blik wird er Ihnen hangen, wenn Sie Selbſt noch im ſuͤſſen Traum die Liebe der Natur gegen ihre ſchlummernden Geſchoͤpfe empfinden. In Commifſton bei Fr. Piuuſtet in Paß an. — . — — —— — 2 Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämpter an. Das unguͤnſtig ausgefallene Reben⸗ Pfropfen. In der Gartenzeitung kommmen auch Saͤze vor, in welchen das Pfropfen der Reben, als Weinver— beſſerungsmittel, anempfohlen wird. Mein mit 12 Reben gemachter Verſuch fiel fuͤr mich nicht guͤnſtig aus. Ich verrichtete dieſe Arbeit erſt am 14ten April d. Js., wo der Saft ſchon auf jeden Schnitt ziemlich ſtark aus den Reben rann. Vier Reben pfropfte ich einen halben Schuh ob der Erde. Ich verfuhr hiebei gerade ſo, als wie man beim Pfropfen der Baͤume in den Spalt zu verfahren pflegt. Dieſe veredelten Reben fingen an zu treiben, und Eine von denſelben wuchs einige Zoll lang, die aber, ſammt den uͤbrigen, wieder einging. Die anderen Reben pfropfte ich einen Schuh tief im Boden, die jezt noch friſch ſind, und wovon nur zwei Stuͤke fortwachſen. Ich bitte, mir über folgende Punkte in der Gar— tenzeitung oder in dem Obſtbaumfreunde Aufſchluß geben zu wollen: „Muß das Pfropfen der Reben in der Erde vor— genommen werden, und wie tief? Hat man kein Beifpiel, bei welchem man auch ob der Erde mit gutem Erfolge Reben pfropfte? Um welcheZeit muß dieſes Geſchaͤftausgeuͤbtwerden? Kann man auch auf einen alten weißen Rebenſtok eine rothe Traubenſorte pfropfen? Hat Jemand ſchon mehrjährig gepfrofte Rebenſtoͤke? Befriedigte das hieraus erfolgte Ergebniß die Wuͤnſche des Weinpflanzers?“ Wenn das Rebenpfropfen, wie es Mehrere bes haupten, anwendbar ift, fo entſtehen für die Weinbans enden neue Vortheile. Denn wie viele Weingaͤrten gibt es, in welchen man eine Menge ſchlechte Trauben⸗ Sorten antrifft. Im Herbſte duͤrfte man dann dieſe nur bezeichnen, und im darauf folgenden Fruͤhlinge mit beſſeren Traubenſorten pfropfen. Auf dieſe Art, wenn das geſagte Pfropfen erprobt eingefuͤhrt werden kann, konnte man in wenigen Jahren aus denWeingaͤr— ten alle ſchlechten Traubenſorten ausmerzen, und dafuͤr Edlere erhalten. Weller. Seyfried, Metalled ic. .. . ̃ ̃ . . Der ganziänrige Preis iſt in ganz Deutſchlaud 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 46 kt. R. W. mlt Couvert portofrel. — Allgemeine deutſche Garten Herausgegeben von der praktiſchen Cd E 9. ah n g. Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J ahrgang. Juda lt den der Gewächſe im Zimmer. Ne. 43. | Einige den Gemuͤſebau betreffende Bes obachtungen und Erfahrungen. Ueber den Spargelbau. Ju der Regel ſoll man dem Spargelſtok den erſten im Fruͤhjahre ſich zeigenden Stengel laſſen, damit er mit der aͤußern Atmosphaͤre in Beruͤhrung kommt, und erſt die nachfolgenden ſtechen; aber dieſe Regel leidet eine Ausnahme. Ich habe jun— gem ſtechbaren Spargel im vorigen Jahre die er— ſten Stengel gelaſſen; ſie trieben ſchnell in die Hoͤhe, wie ſich das von jungen kraͤftigen Pflanzen denken läßt; aber es folgten weiter keine Stengel nach, ſondern es blieb bei dieſem einzigen und für mich Feine Erute. In dieſem Jahre ſtach ich, der angeführten Regel getreu, abermals die erſten Sten— gel nicht; durch Uuvorfichtigfeit wurden fie aber von 5 Pflanzen abgebrochen, und dieſe 5 Pflanzen trieben bald mehrere andere Stengel; indeſſen ſich die uͤbrigen unbeſchaͤdigten eben wieder ſo, wie im vorigen Jahre verhielten und nichts zum Stechen lieferten. — Hieraus ergibt ſich nun, daß man zwar einer Altern, ſchon ſtark beftoften Pflanze den erſten Stengel laſſen muß, um ihre weitere Ausbreitung, die Schwaͤchung nach ſich ziehen würs de, zu verhuͤten; daß man hingegen einer jungen ſtechbaren Pflanze den erſten Stengel nehmen muß, um Beſtokung und vermehrten Ertrag derſelben zu beförtern. Die alte Pflanze braucht Schonung, und die junge kraͤftige muß zu ihrem kuͤnftigen Zwek vorbereitet werden; lezteres kann durch Ab— ſtechen des erſten Stengels um ſo eher ohne allen Nachtheil geſchehen, wenn die Pflanze mit hinrei— chendem Duͤnger geleget und uͤbrigens gehoͤrig be— handelt worden iſt. Das, was bisher geſagt wurde, gilt jedoch nur vom erſten Stengel im Jahre, wo die Keim— Kraft der Pflanze noch in groͤßter Thaͤtigkeit iſt, um den Abgang bald wieder erſezen zu koͤnnen; dem ſpaͤter erſcheinenden zweiten oder dritten Stengel muß man dagegen ſeinen freien Lauf laſſen, weil außerdem, wo nicht voͤlliger Abgang der Pflanze, doch große Schwaͤchung derſelben veranlaßt werden wuͤrde. — An aͤltern Pflanzen laſſe ich zwar den erſten Stengel in die Hoͤhe gehen, ich gipfle ihn aber alsdann, und ehe er zur Bluͤte kommt, bis auf die unterſten Aeſte ab; hiedurch erreiche ich den dop— pelten Zwek: daß die Pflanze mit Luft und Sonne in Beruͤhrung kommt und dennoch durch haͤufiges Bluͤhen und Samentragen nicht geſchwaͤcht, ſon— dern die Kraft derſelben zur Erzeugung neuer ſtar— ker Keime verwendet wird. Nachrichten aus Frauendorf. Feuer ⸗ Dünger (Sich lu ß.) Aus den bisber Geſagten laͤßt ſich ſchließen, daß das Raſenbrennen unter den ſonſt paſſenden Bedingungen zu den vorzügllchſten Mitteln gehöre, einem armen Bo— deu und einer armen Oekonomie aufzuhelfen. Nafen und Unkraut zu Ruß gebrannt und über die Flaͤche aus⸗ geſtreut, verfehlen ihre Wirkung niemals. Wir wollen zum Schluße über das eigentliche Abplaggen der Raſen noch umſtändlicher ſprechen: Die Meinungen find über das Raſenabplaggen ver⸗ ſchleden. Die Operation beſteht darin, daß man die Oberflaͤche des Landes (man wahlt dazu Heiden und Anger, die man urbar machen will) im Raſen von eln bis anderthalb Quadratfuß abhakt, dieſe an der Sonne troknen läßt und zu Aſche brennt. In einigen Gegen⸗ den nennt man dleſe Arbeit das Torfen oder Torfbren— (45) 388 Ueber die Kohlarten. Das Anhaͤufeln derſelben mit Erde iſt elne unndthige Arbeit, die hier zu gar nichts abzwekt und unter gewiſſen Umſtaͤnden ſchaͤdlich werden kann. Wenn Kohlrabi, Blaukohl und Weißkraut, ſo wie ſichs gehoͤrt, bis ans Herzblatt eingepflanzt worden find, fo bedarf es in der Folge nichts weiter, als Ausjaͤten des Unkrauts und Auflokerung der Erde. Gewoͤhnlich geſchieht das leztere nach einem Regen, weil es ſich dann bequemlicher arbeitet; dies hat aber vermehrte Ausduͤnſtung der Feuchtigkeit und daher geſchwindere Austroknung des Erdreichs zur Folge, welches im Sommer, bei nachfolgender an— haltender Duͤrrung, den Pflanzen zum Nachtheil gereicht. Die Hauptabſicht des Behakens iſt, daß der Boden aufgelokert und dadurch zur Auf— nahme der atmosphaͤriſchen Einwirkungen, und be— ſonders die Feuchtigkeit, geſchikter gemacht werden ſoll; und in dieſer Abſicht muß es kurz vor einem Regen geſchehen. Auch wird nicht nur das troken bearbeitete Erdreich viel lokerer, ſondern die bei dem Jaͤten im Lande etwa zuruͤkgebliebenen Wur— zeln der perennirenden Unkraͤuter verdorren auch leichter, als wenn das Erdreich feuchte umgearbeitet wird, wobei jene Wurzeln mehr verpflanzt, als aus— gerottet werden. — Mit dem Behaken muß zu— gleich das Jaͤten verbunden ſeyn, d. h., alle dabei aufgelokerten Unkraͤuter und Wurzeln muͤſſen abge— leſen oder ausgezogen und vom Lande entfernt wer— den. Faule oder unwiſſende Arbeiter haken das Unkraut unter, und glauben alles gethan zu haben, wenn man es nur nicht mehr auf der Oberflaͤche ſieht; aber die Folgen davon aͤußern ſich bei dem nächften Regen, wo man das Unkraut, welchem durch das Behaken Luft gemacht wurde, noch nen. Auf ſolche Art hat man in den Waldgegenden des märklſchenSuͤderlandes viele hundert Morges Heibe= und Waldgrundes in frachttragende Aeker verwandelt. Der Engländer Headrik bat ſich gegen den Nazen dieſer Arbeit zum Getreidebau erklärt, aber unftreitig dabei auf ſchon urbares Land Rükfict genommen, in welchem Fall ich feiner Meinung bir. Wo mas aber den Boden noch erſt urbar zu machen gedenkt, da gibt es Feine einträglichere Methode, als eben dleſe und ſelbſt zum Getreldebau. Oft habe ich gleich in die erſte Erdbrandaſche Weizen, Roggen, Gerſte, Buchwelzen oder weit vollkommener empor wachſen ſieht, als vorher. Wenn ſich das Weißkraut wenig in feſte Haͤupter ſchließt (wenn es nur ſogenannte Fuſchen werden), ſo liegt der Grund davon entweder in der Art, oder in der Behandlung bei Erziehung des— ſelben. — Unter den verſchiedenen Spielarten des Weißkrauts bringt das frühe kleine Spizkraut und das große Weißkraut mit platten, breiten Haͤup— tern am Weuigſten Fuſchen; da hingegen der ſogenaunte Braunſchweiger Kappus, mit mehr langen als platten Koͤpfen, ſich ſelten feſte ſchließt. Strunkkraut iſt ein Baſtard von Kohlrabi und Weißkraut, und taugt ſeiner ſtarken Struͤnke und Blaͤtterrippen wegen, nicht einmal zum Kompſtkraut. Da dieſe drei Spielarten als junge Pflanzen ſich durch nichts unterſcheiden, ſo kann man beim Ein— kauf derſelben leicht die eine fuͤr die andere bekom— men, und man geht daher am Sicherſten, wenn man ſich Samen und Pflanzen ſelbſt zieht. — Je fetter und lokerer das Erdreich iſt, deſto feſter ſchließt ſich das Weißkraut; nur darf man das Ab— blatten desſelben nicht eher vornehmen, als im Herbſte, wenn ſich die Koͤpfe bereits gebildet haben. In magerem, ſchlecht zubereitetem Boden, ſo wie bei unzeitigem Abblatten der Pflanzen, und wenn dieſe zu ſpaͤt verpflanzt werden, erhaͤlt man ſehr ſelten ein vollkommenes Krauthaupt. Unter allen Kohlarten iſt keine mehr als der Kohlrabi, durch unrichtige Behandlung bei der Samenerziehung, verſchlechtert worden; die Ur— ſache davon liegt aber auch oft in mangelhafter Er— ziehung der Pflanzen. — Guter Kohlrabi heißt derjenige, deſſen Kugeln entweder vollkommen rund, oder etwas platt (mehr breit als hoch), mit einer duͤnnen Schale verſehen ſind, und ein feſtes zartes dgl. ſäen ſeben, immer den geſegnetſten Erfolg wahr- genommen, und ich habe ſelbſt mehrere Morgen einer wilden, ſchler unfruchtbaren Helde dadurch zu et⸗ ner ſolchen Kraft erhöht, daß ſchon im erſten Jahre dle Fruͤchte ſich lagerten und eine ſeltene Große und Er⸗ giebigkelt hatten. Mithin find alle Gründe für diefes Verfahren. Der ſtaͤrkſte Eluwurf gegen das Abplaggen iſt der, daß man ſagt, es würde dem Bode zu febr die vegetas biltſche Materie entzogen. Alleln auch diefer Grund iſt ſeicht. Denn die Pflanzen: und Gräſerwurzeldeke 359 Fleiſch ohne merkbare Faſern haben; man kennt ihn unter dem Namen Glaskohlrabi. Aber auch aus dem am Sorgfaͤltigſten gezogenen Samen kann man ſchlechte Kohlrabi erhalten, wenn ſowohl bei der Saat, als der Pflanzung nicht mit der gehdrigen Ordnung verfahren wird. — Der Handelsgaͤrtner will fruͤhe Pflanzen haben, weil dieſe am Theuer— ſten bezahlt werden; er ſaͤet alſo nicht nur ſehr zei— tig, fondern er ſucht auch das Wachsthum der Pflanzen durch vieles Begießen, zuweilen auch mit Miſtjauche, zu beſchleunigen; kommt nun hiezu noch eine zu dike Saat, ſo ſpindeln ſich die Pflan— zen in die Hoͤhe, werden Schwaͤchlinge und koͤnnen nie eine gute Kugel erzeugen. Die fruͤhe Saat muß wegen der in dieſer Jahreszeit gewoͤhnlichen feuch— ten und naßkalten Witterung ſo duͤnn wie moͤglich gemacht werden, und wenn der Same einmal auf— gegangen iſt, ſo muß das Begießen gaͤnzlich unter— bleiben; unter dieſer Behandlung werden die Pflan— zen ſtark, ſezen ihre Blaͤtter kurz und gedraͤngt an, und bilden viel zeitiger Kugeln, als jene langſtieli— gen Pflanzen. Aller Kohlrabi ſchmekt, wenn er noch jung iſt, am Beſten, und wird, wenn er zu lange im Lande ſteht, holzig; es iſt daher ein großer Fehler, der ſehr gewohnlich begangen wird, wenn man auch fuͤr den Herbſt- und Wintergebrauch Pflanzen von fruͤhzeitiger Saat nimmt: weil man ſich das Ver— gnuͤgen nicht verſagen will, das Land ſo bald wie möglich voll gepflanzt zu ſehen. Für den ſpaͤten Kuͤchengebrauch darf nicht eher als in der zweiten Haͤlfte des Mai geſaͤet werden; denn da wegen der nun zunehmenden Waͤrme im Erdboden und in der Luft die Vegetation ohnehin geſchwinder, als in der fruͤhern Zeit vor ſich geht, ſo werden die Pflan— zen ſchon am Ende des Junius zum Verſezen groß genug ſeyn. — Um die Kohlrabi bis Weihnachten zart und ſchmakhaft zu erhalten, ſchneidet man die Blaͤtterkrone ab und ſezt die Kugeln im Keller ſo in den Sand, daß ſie ganz damit bedekt ſind und die Wurzeln in die Hoͤhe ſtehen; waren die ſo behan— delten Kohlrabi nicht ſchon im Lande zu alt gewor— den, ſo ſind ſie zu Weihnachten noch eben ſo milde und wohlſchmekend, als waͤren ſie erſt jung vom Lande genommen. Unter den verſchiedenen Varietaͤten des Kraus— kohls liebt man in den Gaͤrten vorzuͤglich den blauen und bunten, und des ſchoͤnen Anſehens wegen verdie— nen ſie auch den Vorzug; aber in der Kuͤche, unter der Hand des Kochs, geht das Anſehen verloren, und da es hier mehr auf den Geſchmak ankommt, fo ift der gruͤne vorzuziehen, indem er auch noch das Gute hat, daß er die Bruͤhe nicht faͤrbt. — Durch die Guͤte eines Freundes in Frankfurt a. M. bekam ich dieſes Frühjahr etwas Samen von folgenden Kohl: Arten, die theils aus Frankreich, theils aus England ſtammen und mit ſchoͤnem Anſehen guten Geſchmak verbinden. 1) Krauskohl. Aus England. — Die Blätter find ſehr fein geſchlizt, ſtark gefraufelt und viel zarter als der bei uns bekannte Peterſilienkohl. Er wird im Herbſte weiß. Er ſoll der zarteſte und nuzbarſte unter allen Kohlſorten ſeyn. 2) Bouquetkohl mit ungetheilten Blättern. — Auf den laͤnglich runden Blättern erſcheinen mehrere kleine geſtielte Auswuͤchſe, die das Anſehen eines Bouquets haben und dem Ganzen einen herr— lichen Anblik gewaͤhren. Er hat theils weiße, theils rothe Stiele und Blattrippen, und eben fo find auch die Bouquets gefaͤrbt; der uͤbrige Theil des Blatts iſt gruͤn. TTTTbTVTVTV—TVTTVTVVTV+TVTT+T+ꝓ+1„TcT7PTT7T7T7T7T7T7T7T7TT7TTT7T7TTTTTTWTTTTTT+++TT1+TT1+1T1T1+11T171T1T177T771717TT1171 der Oberflache kann doch anf keine Art als Dünger ge— nuzt werden, wenn fie nicht nach dem Unterpflügen ver— rottet. Dieſe Verrottung geſchieht aber nur langſam und unvollkommen. Wenn aber durch den Brand der Oberflache zugleich ein großer Theil Erde mit gebrannt wird, fo erzeugt man auf einmal eine Menge Kall, welches als Reiz- und Auflöfemirtel wirkt; man veraͤn⸗ dert den Boden und gewinnt gleich nach der erſten Ernte In der Stoppel elne welt größere Menge vege— tabiliſcher Materie, die mit der alterfrten Erde bald eine neue fruchtbare Verbindung eingeht, Die erſte Frucht, welche mit Nuzen auf dem abge— geplaggeten Felde erbauet wird, find Ruͤben. In dies ſem Falle hat man nicht viel mehr Vorrichtung noͤthig, als die Aſche auf den geſchornen Boden zu ſtreuen und hineinzuſden, da die Ruͤben wenig Tiefe nöthig haben. Beſſer iſt es aber unftreitig, wenn man dle Aſche, ſo— bald fie kalt geworden, gleichfoͤrmig ſtreut, und den Boden mit dem Pfluge ſtreicht oder ſtrekt, und zwar in flachen, ſchmalen Furchen. Darauf wird einmal leicht vorgeeget, dann gefaet und fertig geegget. Auf ſolche Weiſe kommt die gebrannte Raſenaſche mit der Erde (45”) 3) Kohl mit gefranzten Rändern. Aus Eng- land. — Die faft runden Blätter find am Rande ſtark wellenformig ausgebogen und in der Mitte glatt. Stiele und Blattrippen ſind theils weiß, theils ſchoͤn purpurroth. Es iſt eine herrliche Art Krauskohl von Anſehen, und, ſo viel ich jezt ur— theilen kaun, von zarter Beſchaffenheit. 4) Krauſer Bouquetkohl. — Die Blaͤt⸗ ter ſind fein geſchlizt; uͤbrigens wie Nro. 2. In Hinſicht auf ſchoͤnes Anſehen ziehe ich ihn aber dieſem noch vor. 5) Weißen und blauen Kohlrabi mit eingeſchnittenen Blaͤttern. Aus England. — Die Blätter haben die größte Aehnlichkeit mit dem Peterſilienkohl. Die Pflanzen ſezen bei mir ſchon Kugeln an, ungeachtet ich Saat und Pflan— zung ſpaͤte gemacht habe; ich ſchließe daraus, daß es eine frühe Sorte iſt. Ueber die Moͤhren. Nicht allein als fruͤhes Gemuͤſe, ſondern auch als Kaffeeſurrogat haben die Moͤhren, beſonders jezt, einen erhoͤheten Werth bekommen; Schade nur, daß man beim Anbau derſelben im Großen ſo we— nig auf gute Sorten ſieht; man kauft den Samen meiſtens von den Bauern, die ihn zu Markte brin— gen und ohne gehörige Wahl der Samenwurzeln erziehen. Die bei uns bis jezt bekannten Varietaͤten der Möhren find die citronengelbe und die goldgelbe Moͤhre, welche nach der Geſtalt der Wurzel, die entweder ſpindel- oder cylinderfoͤrmig iſt, wieder in verſchiedene Abänderungen zerfallen. Die gold— gelbe Moͤhre iſt ſowohl von Anſehen als Geſchmak feiner als die citronengelbe; aber ſie laͤßt ſich nicht ſo lange wie dieſe aufbewahren, ſondern wird im in gehörige Miſchung und der Boden dekemmt bintel» chende Tiefe, Feuchtigkelten und Nahrungsſäfte zu er⸗ halten. Nicht nur Ruͤden, ſondern auch Weizen, Rog⸗ gen, Gerſte, Hafer, Flachs, Hanf, Buchweizen oder was man fonft will, gedeiht in dieſem Voden, nach meiner vielfältigen Erfahrung, vortrefflich, und ein ſo zuge⸗ richteter Aker bleibt vlele Jahre ergtehiger, als ein anderer feines Gleichen, wle dleſes aud Mars dalls und Doungs Beobacktungen bewähren. Die vortheilhaftefte Methode zum Abplaggen, wel⸗ che aber freilih nur auf flachem Boden angewandt Winter leicht anbruͤchig. — In den Gaͤrten baut man vorzuͤglich die Fruͤhmoͤhren oder Carotten, von welchen der erſte Same aus Holland zu uns gekommen iſt; ſie ſind aber jezt auch groͤßtentheils entweder ausgeartet, oder man bekommt gewoͤhnli— chen Moͤhrenſamen unter dem Namen der hollaͤn⸗ diſchen frühen Carotten. Die leztern unterjcheis den ſich durch eine dunklere Farbe und ſind theils goldgelb, theils roth- oder braungelb und haben ein kurzes Laub. — Die Fruͤhmoͤhren ſaͤet man bei guter Witterung ſchon im März, und zwar ziems lich dik, weil ſie bald ausgezogen werden, wodurch die übrigen zum fernern Wachsthum den gehörigen Raum bekommen. In einem fetten, aber nicht friſch geduͤngten, ſtark mit Sand vermiſchtem Erd— reich werden die Möhren am Beſten und Schmak— hafteſten, und wegen der natürlichen Wärme eines ſolchen ſandigen Erdreichs auch fruͤher eßbar, als in einem ſchweren kalten Boden. Die allerfruͤheſten Moͤhren erhaͤlt man, wenn die Saat im Auguſt des vorhergehenden Jahres gemacht wird; das Land wird dann in den kaͤlteſten Wintermonaten mit langem ſtrohigen Duͤnger bedekt, den man bei guter Witterung im Maͤrz wieder abraͤumt und die Möhren zur Zeit der jungen Erbſen auszieht; aber die Zartheit und den feinen Geſchmak haben dieſe Moͤhren nicht, als jene, die im Fruͤhjahre geſaͤet wure den; doch aber ſchmeken fie beſſer, als die in Kellern und Gruben aufbewahrt geweſenen Herbſtmoͤhren. Mit dem oben erwähnten Kohlſamen erhielt ich vom naͤmlichen Freunde auch zugleich 1) ſchwarz⸗ rothe, und citrongelbe ſpindelfoͤrmige große Carot— ten; aus Avignon in Frankreich; 5) kleine gelbe und 4) kleine rothgelbe cylinderfoͤrmige Carotten; aus Hollaud. Sie unterſcheiden fich ſchon durch die Geſtalt der Samen von unſern gemeinen Moͤhren. werden kann, iſt folgende, wobet viele Zeit und Koſten erſparrt werden. Es wird eln Pflug dazu auf dieſs Art vorgerlchtet, daß man das Kolter (eultrum) platt und ſcharf ihmteden läßt, womit zuerſt der Aker in Räumen von anderthalb Fuß der Breite nach fo darch⸗ ſchultten wird, daß keine Furchen eutſtehen und daß keine ſich ummerden können. Folglich wird das Malfter (Rastrum) ſo lange abgenommen, und ſtatt desſelden ein Brett unterſa lagen, vor welchem das Meſſer (Kol⸗ ter) drei Zoll tief berunterragt, als fo tief die Ober⸗ fläche durchſchultten werden fol. — Nachdem dieſes 7 541 Ueber die Fruͤherbſen. Von Hrn. Hofmann in Sdͤmmerda bekam ich dieſes Fruͤhjahr unter dem Namen niedrigſte fruͤhe Zwerg -Ausbrecherbſe, eine Sorte Erbſen, die ich allen andern Fruͤherbſen vorziehe. Das ganze Gewaͤchs wird im beſten Boden hoͤchſtens nur 18 Zoll hoch und treibt 2 bis 4 Stengel mit derben, dunkelgruͤnen, zum Theil weißgeflekten Blaͤt— tern, bie kurz angeſezt ſind und kaum 2 Zoll uͤber einander ſtehen. Mit dem zweiten oder dritten Blatt erſcheint auch ſchon aus dem Winkel desſelben der erſte Bluͤtenſtengel, dem mit jedem naͤchſten ſich entwikelten Blatte ein neuer folgt; jeder Bluͤten— Stengel trägt zwei weiße Blumen und die nachfol— genden Schoten enthalten meiſtens 4—5 Samen, die gruͤn, einen ſehr angenehm ſuͤßen Geſchmak haben, und im reifen Zuſtande eine gruͤnlich graue Farbe annehmen. Dieſe Erbſe iſt alſo, da ſie mehrere Stengel treibt, von unten an bluͤhet und in jedem Blattwinkel Fruͤchte bringt, außer ihrer Fruͤhzeitig— keit auch ſehr ergiebig; ich zaͤhle jezt ſchon, obgleich ich den Samen ſpaͤt gelegt habe, an einer Pflanze 54 Schotten, und die Pflanze iſt noch vollkommen gruͤn und die Gipfel der Stengel in voller Bluͤte. Ich habe einen Theil des Samens dieſer Erbſe auch in weniger fetten Boden, in einer gegen Mit— tag abhaͤngigen Lage, 14 Tage ſpaͤter als jene gelegt; hier bauet ſich nun die Pflanze noch weit gedraͤngter und kuͤrzer, und gewaͤhrt mit ihrem dun— kelgruͤnen Laub und den vielen weißen Blumen einen berrlichen Anblik. Sie iſt alſo, wie auch Hr. Hof— mann in ſeinem Samenverzeichniß anfuͤhrt, zu Einfaſſungen ſehr ſchiklich und erhält dadurch einen neuen Werth. — Da die ganze Pflanze ein feſtes, e en but, 2 laͤßt ſich auch vermu⸗ then, daß ſie, ohne das Erfrieren zu befuͤrchten, ſehr fruͤhzeitig gelegt werden kann; man muͤßte aber hiezu eine Rabatte in einer mittaͤgigen Lage wählen, die durch eine Mauer oder ein anderes Gebaͤude vor Mitternachtswinden geſchuͤzt iſt, und hier wird gewiß keine andere Sorte Erbſen fruͤhere Fruͤchte bringen, als dieſe. — Um dieſe Erbſe in der Art rein zu erhalten, duͤrfen die Samen nur von den unterſten und erſten Schotten genommen werden; die oberſten und leztern liefern, da die Pflanze ihre beſten Kraͤfte bereits verwendet hat, nicht nur ohnehin geringere Samen, ſondern ſie bluͤhen auch mit den uͤbrigen Erbſenſorten gleichzeitig, und es iſt daher zu befürchten, daß durch Befruch: tung mit fremdem Bluͤtenſtaub eine Ausartung erfolgt. — Uebrigens kann ich dieſe Erbſenſorte jedem Gartenfreunde mit vollem Rechte empfehlen. T. Theuß. Ungeforderte Antwort. Der verehrliche Herr Verfaſſer und Berichterſtat— ter feines ungewoͤhnlichen, originellen, vortheilbafteren Weinbaues' in der Grtz. Nro. 52 vom 10ten September 18 28 umgeſchal⸗ tet, citirt bei ſeiner Widerlegung der Methode: y Wie man beim Rebenbau zwei Drittel der ſonſt udrhigen Pfaͤhle oder Steken erſparen konne, nur blos mich hier Unterzeichneten namentlich, und fuͤhrt nicht an, daß dieſe Manipulation zuerſt durch die Gartenzeitung, und zwar in Nro. 25 vom 18ten Juni 1825, bekannt gemacht und empfohlen wur: de; in deren Folge nur ich die zu Petrinia bewaͤhrt gefundene Nachahmung dieſer Manipulation ange— ruͤhmt, nicht aber ur ſpruͤnglich ſelbſt dieſe Methode aufgeſtellt ka geſceden, wird das Meſſer ARE in dle ibn ide Höhe hinaufgeſtellt, und das Ralſter, deſſen Schärfe vorne wie eln Spaten breit und platt geſchmiedet, an⸗ gebracht. Zell tief, und einen halben bis dreiviertel Fuß breit Ber Länge nach, und fo entſtehen vierekige Raſen, wel⸗ &e der Pflug umwirft, und welche eine Zeitlang nach der Erdſelte an der Sonne troknen müſſen. Darauf werden fie aufgerſchtet und Immer zwei und zwei au einander gelehut, daß die untern Ende von einander ſtehen, die obera ſich zuſammen ſtuͤzen, bis fie völlig Hlemit pflügt man nun den Boden 2—3 erofen find, dann werden fie mit Relßg, toppeln, Buſchwerk, Mods n. dgl. in kleine Meller gelegt, an⸗ gezündet und in Aſche verwandelt. Bei der Arbeit muͤſſen ein Paar Perſonen zugegen ſeyn, und die Stel⸗ les, welche daes Feuer durchbricht mit neuen Raſen bedeken. Auf ſolche Art verwandelte ich einſt auf ei- dem Stüke Landes die Oberfläche in 2—3 Zoll bik über: gelegte Ale and erntete davon die beſten Früchte meh: tere Jahre nach einander. Ich bin der Meinung des Herrn Weiltes in der Graffhaft Leyceſter, daß man fo Viel der Oberflache brennen muͤſſe, als die Jahrs⸗ 542 Ich finde mich veranlaßt, dieſen Unterſchied darum zu bemerken, weil es unter den verſchieden— artigen Leſern auch ſolche gibt, die nicht aufmerk— merkſam nachſuchen und vergleichen, und manche ſich nicht die Muͤhe dazu nehmen; und weil es dar— unter auch manche gibt, die, ſtatt des Guten und der gegenſeitigen Bemuͤhung fuͤr das allgemeine Gute oder Nuͤzliche ſich zu erfreuen, jede der klein— ſten Widerlegungen, Ruͤgen oder Belehrungen mit einer Art von Schadenfreude auffaſſen, und es als einen himmelgroßen Fehler dem Betreffenden zurech— neu. Audere wieder, die kein anderes Reſonement kennen, als daß fie ſich aus allem und jedem eine Art von Luſtigmacherei machen. Daran kehrt ſich nun der ruhig denkende Mann wohl nicht. Doch ſieht man daraus, wie man nicht genng deutlich und beſtimmt in ſchriftlichen Aufſaͤzen, die vor die Oeffentlichkeit kommen, ſeyn koͤnne, wenn man an— ders nur das Wahre und Gute befoͤrdern und ver— breiten, Niemand aber dabei neken will. . Ich bin ſehr geneigt, die Methode, welche das verehrliche Mitglied anwendet, nemlich: zweimal fo viel Steken, als Weinſtdͤke, im freien Weingebirgen fuͤr gut zu halten, beſonders, wo man nicht Urſache hat, auf Erſparung der Pfaͤhle zu ſehen. Doch wird das verehrte Mitglied, der Steken erſparenden Methode wenigſtens in den platten, und noch dazu holzarmen Mittel-Ungarn, und fonft, wo es ſich noch darum handelt, Holz als einen raren und koſtſpieligen Artikel zu erſparen, gewiß gerne Raum laſſen. Bekannt iſt es, daß die ebenen und holzarmen Geſpavnſchaften Ungarns auch ihren Weinbau, und verhaͤltnißmaͤßig manche Gegenden in demſelben einen nicht unbedeutenden Weinbau haben, obſchon der Weinbau nicht ihr Haupt-Nahrungszweig, ſondern Akerbau und Viehzucht es iſt: aber ihre Weingaͤrten muß ich nur Weinfelder nennen. Dort mag nun die Anz wendung der Steken erſparenden Methode wohl an ihrem rechten Plaze ſeyn. Wie aber Unterzeichneter zu der Ehre kommt, daß das verehrte Mitglied ihn in dem ſehr verallge— meinten Aufſaze: „Einige Worte über nuͤz⸗ liche LandessVerfhönerungen” ſ. Grtz. Nro. 8 vom 21ten Februar 1829, als ein einzel nes Individuum, und das noch dazu keine Lan— des⸗Verſchoͤnerungen ſelbſt gemacht, ſpezi— fiſch provozirt, kann ich wohl nicht begreifen, und ſehe es nur als ein beſonderes Attachement des ver— ehrten Hrn. Mitgliedes gegen mich an, wofuͤr ich, da man doch fuͤr alles Gute und auch fuͤr die kleinſte Gabe danken muß, und Undank ein haͤßlich Laſter iſt, dem Verehrten Mitgliede in Csurgo hoͤchſt ver= bunden bin; und, wenn mich uͤber kurz oder lang mein Wandelſtern in die uͤberaus ſchoͤne, an Wein, Wald, Wies und Flur, an Triften und Heerden reich geſegnete Schimegher Geſpannſchaft fuͤhrt, meine Verbindlichkeit mit perſoͤnlichem Danke be— gleiten werde. Agram im Oſtermonde 1829. Michael v. Kunitseh, k. k. penſ. Prof., Mitglied der prakt. Gartenbau: Geſellſchaft in Bayern, correſp. Mitgl. des Gar⸗ tenbau-Vereing zu Berlin, und Ebreumit⸗ glied der Mufiforreine zu Grätz ic. Die in die a geſtekten Edelreiſer. — Die Gartenzeitung Seite 205 und der k. k. Bote von Tirol und Vorarlberg vom vorigen Jahre lieferten einen Aufſaz, in welchem es heißt, daß ein Gaͤrtner in Boͤhmen aus blos in Kartoffeln ge— Zeit es erlaubt, weil die Kaleknatlon des Bodens, wie das Kalken, nur daun von reichem Ertrag iſt, wenn es durchher geſchleht. Das Abplaggen der Heiden, die mit Heidekraut und Farrenkraut bewichſen fiad, weicht biervon ab: dena einmal erlauben die Holzwarzeln des erſtern dle Anwendung des Pfluges nicht, theils fit es da auch nicht rathſam, auf die vorhla befhriebene Manter das Brennen zu verrichten. Das Heidekraut ſteht gemöhns lich auf einem Moospelze und hat auſſerdem viel Far: / tenfraut bei ſich. Wenn beide Subftanıen. ganz zu Aſche verbrannt werden, fo gehen die beſten Beftand- thelle verloren. Welmehr wird der Boden hier abge— plagget und das Farrenkraut beſonders gehauen. Aus beiden legt man ſchſchtwelſe kleine Meiler an und ftett fie in Brand, wobei die gänzliche Einäfchrrung verhüs tet werden muß. Dieſes kann durch Schmauchfeuer am Beſten bewirkt werden, wo men, wie man fagt, die Materkallen ſchwalt, und in ſich ſelbſt, ohne der Luft zu viel Zugang zu vergöanen, durch die Hlze, nicht durchs Flammeafeuer zerſtoͤren laßt, Mit einem 345 — —bi— ſtekten Edelreiſern Baͤume erhalten haben ſoll. Dieſes, wenn es ſich thun ließe, waͤre freilich eine ſehr leichte Art, Baͤume aus Steklingen zu erzie— hen. Ich ſtellte im vergangenen Fruͤhjahre mit mehr als 40, von verſchiedenen Aepfel- und Birn— Sorten genommenen Reiſern, Verſuche an. Im ers ſten Safttriebe entwikelten ſich wirklich einige Aus gen der in Kartoffeln geſtekten Edelreiſer. Dieſe getriebenen Blätter gingen aber nach und nach wies der ein. Beim zweiten Safttriebe fingen wieder etliche Reiſer zu treiden an, die aber auch bei der Hervorbringung einiger Blätter ſcheinen ſtehen zu bleiben. Doch ich will nicht zu voreilig urtheilend ſchreiben. Ergeben ſich bei fortgeſezten Verſuchen vollſtaͤndigere Reſultate, ſo verſpreche ich, ſie von Zeit zu Zeit nachzutragen. Weller, im Landgerlchtsbezirk Feldkirch in Vorarlberg. Joh. Michael Seyfried, Schullehrer und Witglled der praktiſchen Gartendau⸗Geſellſchaft. Noch etwas über Steklinge. Die im Fruͤhlinge dieſes Jahres mit Kartof— feln verſehenen Edelreiſer befinden ſich zwar (die von den Pfirſchen ausgenommen) noch am Leben. Bei vielen iſt aber noch kein Wachsthum ſichtbar, bei andern unbedeutend, indem ſie nur Laub, aber keine Triebe hervorbrachten. Ob ſie ſich ſpaͤter, oder vielleicht erſt im naͤchſt kommenden Jahre beſ— fer auszeichnen werden, kann ich zum Voraus nicht ſagen. Doch ich zweifle, auf dieſe Art, hochſtaͤm— mige Baͤume heranzuerzieben. Sollten ſich hie oder da guͤnſtigere Reſultate, welches le icht ſeyn kann, ergeben, fo wuͤnſchte ich, die genauefte Behandlungsart derſelben inne zu werden. Die Methode, die ich hiebei befolgte, war dieſe: Ich nahm Zweige von ungefaͤhr 9 Zoll Laͤnge, beſtrich ſie oben mit Baumwachs, unten aber ſchnitt ich ſie ſtumpf, einem Bleiſtifte gleich zu, ſtekte ſie hier— auf einen ſtarken Zoll tief in die Kartoffeln, fezte fie ſenkrecht in gutes Gartenland und begoß ſie daſelbſt auch einige Mal. Obiger. Von den Feinden der Gewaͤchſe im Zimmer. Obſchon im Zimmer nicht ſo vielerlei Arten von Ungeziefer ſich auf den Gewaͤchſen einfinden, fo vers mehren ſich doch manche Gattungen hievon oft in ungeheurer Menge, und werden den Gewaͤchſen und den Pflegern derſelben ſehr laͤſtig. Dies iſt der Fall mit den gruͤnen Blattlaͤuſen. Es laſſen ſich mehrere Mittel dagegen anwenden. Die Thierchen werden mittelſt eines Pinſels mit Seifenwaſſer beſtrichen und abgebuͤrſtet. Oder: die leidenden Pflanzen wer— den mit den Töpfen in ein kleines Zimmer in eine horizontale Lage gebracht, und ſtarker Tabakrauch in die Naͤhe der Pflanzen gemacht, wodurch dieſes Ungeziefer todt niederfallen fol. Auch kann man ſolche gequaͤlte Pflanzen im Fruͤbjahr ins Gras legen, und ſie, wenn ſie nicht zaͤrtlicher Art ſind, und kein Froſt zu erwarten iſt, die Nacht hindurch liegen laſſen. Zaͤrtliche Pflanzen hingegen legt man erſt des Morgens in das vom Thau durchnaͤßte Gras. Daß die Procedur mehr als einmal vorgenommen werden muß und die Toͤpfe nicht immer auf eine Seite gelegt werden duͤrfen, verſteht ſich wohl von ſelbſt. Auch Keller- und Ohrwuͤrmer finden ſich manchmal zahlreich im Zimmer ein. Erſtere halten ſich gern an feuchten dunklen, und Leztere an trofe nen dunklen Orten auf, wo ſie leicht aufgeſucht und getoͤdtet werden koͤnnen. C f bbb Worte, man verfährt wie ein Kohlenbreuner. Hier: durch gewinnt wan einen Dünger, der welt iräftiger iſt als Holzaſche, und der auch welt länger im Boden balt, weil die vegetablliſche Materie oder der Koblen- Stoff erhalten wird. Nur darf dahei nicht zu wenig gethau werden, d. b., es muß das Materlal wirklich weden, und in elnem ganz zertelblichen Zuftand gebracht erden. Wenn dle Hize ganz erloſchen iſt, fo werden die Meller zerhakt jund in den klelnſten Staub gebracht; der Aker demuäcft flach gepflügt und die abgeplaggete, zerſtoͤrte Erde glelchſoͤrmig uͤberſtreut. Die Wirkungen ſind groß und dauerhaft, well das Ferrenkraut insbes ſondere wegen feines reichen Kalisehaltes ungemein duͤngend If. Men» wuvdere ſich nicht, wenn ich ſelbſt auf die kleisern Vorthelle auſmerkfam mache: wenn die chineſiſchen Barbirer ſogar das gebrauchte Bartſei- feuwaſſer zum Düngergebrauch forgfältig aufbtwabren; ſo iſt es ja wohl für den Deutſchen Pflicht. Vorthelle zu benuzen, die nicht auf ſolche Kleinigkeiten hinaus— laufen und reichlicher lohnen, als — Bartfeifenwafer- 544 a Nuͤzliche Unterhaltungs- Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Die Manlwärfe in Gärten auszurot⸗ ten,) wird folgendes einfache, und, wie wan fieht, zuverlaͤßige Mittel empfohlen: Man fuse einen lebens digen Maulwurf zu bekommen, und zwar im Monat Marz, weil fie damals in der Brunſt find, thne ihn in elnen etwas tiefen geraͤumigen Topf, und grabe dieſen Abends beim Nachtwerden fo in die Erde ein, daß oben der Rand dem Boden gleich ſey. Der Se⸗ fangene wird in der Nacht die übrigen rufen, und diefe werden, um ihm zu helfen, einer nac dem andern ins Gefaͤngniß ſpringen. Das Geſchrei wird deſto größer ſeyn, je mehrere hineinfallen, und feiner kann wegen der glafurten Wand des Topfes ent⸗ tinnen. (Verkaufs ⸗ Anzeige acht holländiſcher Blumenzwiebeln ic.) Im Beſtz der aus Holland erwarteten Blumenzwkebeln zeige ich dieß auf die an mich ergangenen vielfachen Anfragen meinen hochver⸗ ehrlichen Titl. Herren Abnehmern hiemit ergebenſt an, unter dem Erſuchen, bei Beſtellungen genau ge= fällig zu bemerken: ob die gewuͤnſchten Blumenzwie⸗ bein zum Treiben oder für freien Grund beſtimmt find. — Von dem frühzeitigen Legen der Blum enzwie⸗ bein hangt übrigens die Schöͤsheit der Blumen groͤß⸗ tentheils ab. — Briefe und Gelder erwarte ich, wie billig, frankirt. Zu haben find: einfache und gefuͤllte Hvaziathen; einfache und gefüllte Treib- und andere Tu pen für freien Grund; gefüllte Marſeiller Treib-Tazetten und andere Sorten Tazetten; gefuͤllte und einfache Nar⸗ ziſſen; Jouqutllen; Schneeglökchen; Crocus; Frittklarken; Iris anglica, hispanica, persica ete.; gefüllte und ein- fache Kaiſerkronen; Hyacinthus plumosus et mons- trosus ; Cyclamen europaeum et Coum; Ornithogalum; gefüllte und einfache Georginen; Colchicum; Lilium tigriuum und andere Arten; Amaryllis- Arten, als: formosissima oder Iris Suetica, vittata, longifolia, belladonna, regina, sarniensis, brasiliensis 'ete. ; Pan- cratien; Veltheimia; Ixien; Gladioli; Antholizien ; Agapanthus; Crinum; Ferraria tigrida etc.; gefüllte und einfache Tuberoſen; frühe und ſpaͤte Ranunkeln; Anemonen u. ſ. w. Zugleich bemerke ich, daß auch alle Arten Gemuͤſe, Blumen-, Wald-, Gras-, Futter- und Klee⸗Samen; die vorzüglichſten Glas bauspflanzen (worunter eine Menge Camellien) die vorzuͤglichſten Warmhaus⸗ und perennfrende Pflanzen; febr ſchoͤne Roſen; dergleichen ofulirte auf Wildlinge, s bis 7 Fuß hoch; Nelken 1c.; Obſtbäume; Straucharten u. ſ. w. zu haben find. J. G. Falcke, Samenhändler in Nürnberg, Kar: thaͤuſergaſſe L. Nr. 1064, —————mmm — — ————j—j—ç.7õ——— In Commiffion bet Fr. Puſtet in Paßau. Ein zwiſchen Weimar und Erfurt in Tonndorf gelegener botanifher Garten, vier darin befindliche Ge⸗ wachs haͤuſer, mehrere Erdmagazine und übrige Erforder⸗ uiſſe, inglelwen eln darangelegenes, fieben heizbare Zlm⸗ mer, Kammern und ſonſtige Zubehörungen enthalten» des ſteinernes und rings berum frei ſtehendes Wohn⸗ Haus ſollen unter a unchwlichen Bedingungen aus freien Hand verkauft werden. } Der Garten und die Gewäckshoͤuſer find mit den feinften, am Melſten geſuchten, auf das Beſte gehaltes nen Pflanzen und Sewaͤchſen angefüllt. Es find unter andern auch vorhanden: 113 Sorten Pelargonken, 358 Sorten Aurifel und zwar: 225 Sor⸗ ten Engliſche und 388 Sorten Lulker in mehren Erems plaren, auch elne Ausſaat von mehr als 3000 Aurlkel⸗ Pflanzen, 50 und einige Sorten ganz gefüllte Georgl⸗ nen oder Dahlien, 213 Sorten Nelken, 101 Sorten Nofen, 73 Sorten Levkoien, einige Hundert Hortenfien, Orangenbaume und mehrere exotiihe Gewächſe. Ferner wird mit uͤbergeben: ein ſattſamer Vor⸗ rath von Levkojen- und andern Saͤmereien, welche ſeit einer Reihe von Jahren aus dem mit der Gartenwirth⸗ ſchaft verbundenen Saͤmerei-Handlungs-Geſchaͤfte von einer nicht unbetraͤchtlichen Menge ſtändiger Kunden aus der Nahe, fo wie aus der welteſten Ferne, mit läugft erprobter Zuverſicht und mit Befriedigung er⸗ kauft werden. Der Garten und die Gewähshänfer find in einem folhen Zuſtande und das Gefwäft befindet ſich lu elner ſolchen Beſchaffenhelt, daß der künftige Vorſteher desſel⸗ ben Alles in dem gegenwärtigen Zuſtande nur zu erhalten braucht, um den beabſichtigten Vorthell zu erzlelen, und das lange mit Ruhm beftandene Gefchäft ferner bluͤhend und einträglich zu ſehen. Sollte ihm über den einen oder über den andern Zweig desſelben genauere Kenntnif abgeben: fo wird ihm mit Offenheit jede Auskunft be⸗ reltwillig ertheilt werden. Wer geſonnen tft, die erwähnte Beſizung zu ers kaufen, der bellebe ſich entweder perſönlich oder in por» tofrelen Briefen an den Endes unterzeichneten zu wen⸗ den, der die nähern Bedingungen mitzuthellen beauf⸗ tragt iſt. Weimar, im September 1829. Bernhardt Kuhn, Großherzogl. Rath, Landtags- Syndikus u. Hofadvokat. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmpter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kt. R. W. mit Couvert portofrel. — Allgemeine deutſche Garten Zeitung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. Ne. 44, 2. November 1829. Inhalt: Neu angelegter Garten in Tuskanecz nächſt Agram. — Was find Deutſchlands engliſche Gärten? Was ſollen fie ſeyn? — Relfe Erdbeeren im Winter zu haben. — Cichorten⸗Salat im Winter aus den Sproß lingen derſelben zu erhalten. — Die Schwarzwurzel ꝛc als Surrogat für die Seldenwmr. Neu angelegter Garten in Tuskanecz naͤchſt Agram, des Herrn Anton v. Czappan, Landes- und Gerſchts⸗ Advokat, Grundherr im Bauat von Grindu, Allui und Avram, und Mitglied der praktiſchen Gartenbau— Geſellſchaft; nebſt deſſen eigener Behandlungs: Methode feines Weingarteng. Der Mann von Bildung und Geſchmak waͤhlt gut, laſſen es anders Lokalumſtaͤnde und andere Verhaͤlt— niſſe zu, wo es darauf ankommt, daß er Pflanzun— gen vornehmen und Anlagen geſtalten will, die Land und Gegend verſchoͤnern, und zugleich auch Frucht— und Nuzgenuß bringen ſollen. Sehr gluͤklich waͤhlte Herr v. Czappan, und nicht gluͤklicher konnte der ſtrebende Kulturfreund wählen zu einer reizenden Anlage und zum ange— nehmen Sommeraufenthalte, als dieſen, einen der hoͤchſten Punkte auf der ſehr variablen und pittores— ken Hochebene in Tuskaneez, *) unfern der Stadt, „) Tuskancez heißt die an der Nordweſtſelte von Agram höher gelegene, coupirte und copiöſe Gegend, mit vielea einzelnen Landwkethſchaften, Landhaͤuſern, Gärten, Weinbergen, Feldern und romanklichen Waͤldern, in welchen beſonders viele Nactigallen, 911555 und andere Singvoͤgel ihren Aufenthalt aben. 3 — — eine wahre Luſtpartie, ein die Stadt und ihre Um— gegend beherrſchender Punkt! Welch ein großer Anblik und Ueberblik auf dieſer hohen Stelle, welch eine weit ausgehende Ausſicht ringsherum nach al— len Seiten hin! In der Naͤhe umgeben von den Land— Haͤuſern, Wirthſchaftshoͤfen, Gaͤrten u. ſ. f. von ganz Tuskanecz, ragen hinter denſelben die Thuͤrme der Capitular-Stadt und der Thurm der St. Mars kuskirche von der obern Stadt Agram herauf, nur die Thurmſpize von der Pfarrkirche in Neudorf — Nova Villa — ift ſichtbar: fo hoch find wir hier, ob es ſchon keine fo bedeutende Höhe iſt: fo tief verſtekt hinter jenen Bergruͤken iſt das Thal der Nova Villa. ) In weiterer Ferne die ganze pit— *) Ueberhaupt iſt dle ganze Lige der nordweſtlichen Umgegend Agrams ſehr coupirt, das fit, von nahe aneinander geſchobenen Bergen, Hügeln, ſchmalen und tiefen Thaͤlern und Schluchten ſehr mannig— faltig dur ſchuitteu. Darum erſchelnt die auf die⸗ fer Gebirgs- Formation der in das Save-Thal hin⸗ ausſpringenden aͤußerſten niedrigeren Theile eines weit hoͤheren Gebirges angelegte Stadt, darum erſcheinen die Anfiedlungen ihrer Umgegend anf der Gebirgfeite in fo mannigfaltig kontraſtlrenden, oft uͤberraſchenden, oft anziehenden und oft ange⸗ nehm taͤulchenden, oft grellen Situationen. Denn nicht nur daß die Stadt auf Berg, Berg-Abhängen und Ebene gebant iſt, ſondern Vorſtaͤdte, und Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Beiträge zur Herſtellung der nöthigen Gebäude in Frauendorf. Nach der Reihenfolge, wie fie elullefen.) (Fortſezung.) 242) Ein Ungenannter aus Ag ram in Croatien ſandte „„ „„ „„ fe — kr. mit dem Motto: 0 Zur Aushilfe der edelſten Beſchäftigung. 245) Herr Michael v. Kunitsch, k. k. Profeſſor ꝛc. zu Agram in Croatien . 2 fl. — kr. mit dem Motto: Du welst's: ich bin ein Wandrer. Dleſe Pfennige durch Entbehrung zuſammengelegt, nimm ſie hin, als ein winzig Steinchen zu Deinem Baue. Moͤ— gen Fortunens Lleblinge, mögen Gluͤklichere Dir die gewichtigen Schlußſtelne zu Deinem Flor a⸗ Tempel geben! (44) 540 N — —— — toreske Landſchaft der Save-Ebene mit dem ſich hin— ſchlingenden Silberbande des anſehnlichen Stromes vor uns; und alle die Gebirge erreicht das Auge in ihren weiteſten Entfernungen. Die Karlſtaͤdter, Petrinianer, Sluiner-Gebirge, der Kleck und an— dere ſind deutlich zu unterſcheiden; die entfernteſten Gebirge Slavoniens und Bosnlens erſcheinen im Aether verſchmolzen, doch unſerem Auge noch er— kennbar. Nur gegen Norden hemmt uns das naͤ— here Hochgebirge Podgorje eine fo weite Aus ſicht; hier iſt die perſpektiviſche Anſicht der Ruinen des alten Bergſchloſſes Medwedgrad, und der ob jels ben am hoͤchſten Berge ſtehenden Kirche St. Jakob ſehr ſchoͤn. Eine der ſeltenen Lagen, ein herrliches Panorama iſt das Ganze dieſer Gegend; — wie wenn alle die zahlloſen Gegenſtaͤnde hieher und zu— ſammen gehoͤrten, ſo an einander gereihet, und in einander verſchmolzen erſcheint alles unſern Augen. Der Anblik des weiten Umkreiſes wirkt mächtig auf Sinn und Gefuͤhl, und ſo natuͤrlich dringt ſich uns die Idee von der Runde unſers Weltkoͤrpers hier auf! Und dieſen Plaz wählte unſer gefühloolle Herr v. Czappan zu feiner Lieblings-Anlage. Ein guter Fahrweg, der zugleich ein romanti— ſcher Spaziergang iſt, fuͤhrt durch ſchattige Waͤl— der, und durch uͤppige Felder auf der kleinen Hoch— ebene, zu dieſem anmuthigen Landſize, Czappanik, Thelle derſelben, und die zugeboͤrigen Landhaͤuſer, Melerhoͤfe Mühlen u. ſ. f. find fa die Engthäler hinelngebaut, und andere ſtehen auf den beiderfeitigen Bergrüfen. Eben fo find die Gärten theils in den Thälern, theils auf den Bergen angelegt; die Weingärten jedoch mit ihren Haͤuſern ſaͤmmtlich auf den Bergen. Diefe ganz eigene Lage der äußerten Berg-Aeſte und der bineingebenden Eag⸗ Thaler, und dleſes elgens gewählte Anbauen und Anfiedeln auf dieſer Formation und Lage bewirkt das Sonderbare- nach dem Namen des Herrn Eigenthuͤmers ſo be— nannt. Ausnehmend ſchoͤn iſt die Anſicht dieſes Hauſes und Gartens von der Oſtſeite. Wir kom— men zuerſt in den Obſt- und Wiesgarten; aus die— ſem fuͤhrt uns der Fahrweg durch eine vierfache Allee von hohen Zwetſchgenbaͤumen und Weinreben weiter; die Weinreben ſind in den Zwiſchenraͤumen oder Entfernungen der Baͤume, in geraden Linien mit ſelbigen, gepflanzt, und die an den Baͤumen zunächſt ſte henden ranfen ſich auf ſelbe hoch hinauf. Die langen Räume zwiſchen den Alleeu-Reihen, außerhalb dem Fahrwege, enthalten lauter Futter— Gras. Die Fortſezung des Fahrweges fuͤhrt uns nun durch den langen, regelmaͤßigen Gemuͤſegarten. Hier bildet der Fahrweg eine ebenfalls gerade Allee von ſchoͤnſten und edelſten Zwergbaͤumen, dazwiſchen Roſen, und an der Erde fortlaufende Blumen-Ra— batten und Zierpflanzen. Nun find wir durch dieſe laͤndlich geſchmuͤkte Allee an dem Eingange des Ho— fes, bei dem am hoͤchſten Punkte dieſer Anlage vom Herrn Eigenthuͤmer neu erbauten, 12 Klafter lan— gen Landhauſe angelangt. Vor dem Eingang links ein Ruheplaz, rechts ein breiter Weg zwiſchen ho— hen Weinheken hinab. Den Eingang zieren rechts und links zwei Robinien inermis; und am Eins gang in das Wohnhaus ſelbſt, ſtehen wieder neben der Treppe rechts und links zwei noch ſchoͤnere Ro— Dinien inermis, im Hofe eine ſchoͤne Gleditschia. Dem Hauſe gegenuͤber ſchließen hohe Eichen den Hof nach ſeiner Laͤnge hin. Hier unter den Eichen legte Herr v. Czappan eine kleine, artige Promes nade an, welche unter den Eichen mit Raſenſizen, vorne mit einer geradlinigten Anlage von Rhus ele— gans, Hybiscus, Bignonia catalpa, Acer ne- gundo, hohen arkadiſchen Pappeln, Rofenftöfen, und einer fortlaufenden Rabatte der ſchoͤnſten pers 7 000000000 ã ⁰—ͤ:e!::: n Fe reg 244) Herr Baron Emerich v. Za y, k. k. Kaͤmme⸗ rer zu Batsan in Ungarn . 6 fl. — kr. 245) Ungenannt (M. R.) . 2 fl. — kr. mit dem Motto: Einjtweilen nur! 246) Der bekannte Verfaſſer der europaͤiſch⸗karpo⸗ logiſchen Flora und der Roſen 6 fl. — kr. mit dem Motto: Kennt Ihr das Dorf Ihr Herrn Comilitonen? Von Frauen füͤhrt's den Namen! — Daß Fürft bequem kann wohnen So ſteuern wir zuſammen! Die kletuſte Gab’ trägt bei zum Großen Das Er uns baut fo unverdroſſen! Denn — Er will: „Es werde Schoͤner die Erde!“ 547 — —ůůů ennirenden Pflanzen begrenzt, und dieſe Rabatte wieder mit Roſen eingefaßt iſt. In der Mitte dies ſer Promenade ſteht eine hohe Eiche, mit Raſen— Sizen umgeben, um ſelbe eine zirkelrunde Partie von Hortenjien, welche hier auch überwintern; das neben ſteht ein hohes Vogelhaus. Wir wollen nun den Garten, der mit ſeinen reizenden Anlagen das Haus von der Oft: und Suͤd— Seite umgibt, uͤberſchauen. Wir entdekten hier nichts von dem fogenannten engliſchen Gehölze, Ge— ſtraͤuche und Buſchwerk. Alle Partien offen, licht, rein, durchſichtig, Ziergewaͤchſe, Schmukpflanzen, edle Obſtbaͤume in Zwerg: und hochſtaͤmmiger Form, ſeltene exotiſche Baͤume, Raſenplaͤze mit ſchiklichen Ausſchmuͤkungen, die runde geſchweifte, und wel— lenlinigte Form überall beobachtet, ſcharfe Eke, Steif— heiten, und anderer Gartenzwang geniren nicht, keine Laube hindert die An-, Ueber- und Aus ſicht, der Blik ruht mit einem Mal auf Allem, und durch— ſchaut Alles: dieß iſt der Charakter des Gartens, der Geſchmak des Gruͤnders! An des Hauſes Mittagſeite, welches ſowohl an dieſer, als an der Hofſeite einen offenen Saͤu— len-Gang hat, iſt oben folgende Inſchrift ange— bracht: Aedes Vivorum Sepulchra Mortuorum Aedes. Beatus — Cui Sua utrobique vera Ouies adest. Hier des Ziergartens Anfang; eine Staketen— Wand, mit zwei Eingaͤngen, trennt ihn vom Hofe und vom Gemuͤſegarten. Am Gelaͤnder ſtehen zwei Exemplare Thuja orientalis, und eine Partie Levkojen. Nun entwikeln ſich zwei große, durch einen beſchoderten Gang getrennte Gruppen, in welchen nebſt ihrem anderen Inhalte folgende be— merkbar find: Mehrere auf der Rosa canina ge= pelzte Gattungen Roſen semper florens, Pelar— gonien, perennirende Aſtern. Hybiscus Syriacus, Valeriana rubra, Valeriana Phu, Salvia for- mosa, Helianthus, Veronica, Thaliccrum, Rudbekien von mehreren Sorten, desgleichen He- merocallis, Heuchera americana, Galardia bi- color, Helleborus atrorubens, Lilium Chal- cedonicum und mehrere Sorten Päonien. An der Oſtſeite breitet ſich der Garten mehr aus. Hier iſt an dem Hauſe, nach ſeiner Laͤnge, eine Promenade mit Ruhebaͤnken, und mit einer Robinia inermis geziert. An der Promenade eine Kugelbahn angelegt, nach Herrn v. Czappans origineller Invention. Die Kugelbahn ſelbſt, (der Lauf der Kugel) 12 Klafter lang, unbedekt, frei, offen, nur zur Haͤlfte beſchodert, und die Haͤlfte mit Steinklee belegt, hat beiderſeitig lange, nied— rige Raſen-Waͤnde, durchgehends mit Blumen— Rabatten und allerlei Ziergewaͤchſen geſchmuͤkt, darunter ſtehen allerhand Roſen semper florens, als: Rosa hybrida, Rosa multiflora, Rosa ane— moniflora, Rosa prolifera, Rosa Thea u. m. a. Am Ende der Bahn, der ſogenannte Kugelfang beim Kegelkreuz, iſt nicht wie gewoͤhnlich von Brettern, ſondern ein im Halbzirkel aufgeworfener Damm, ganz mit Raſen uͤberdekt, worauf ver— ſchiedene Stein-Nelken wachſen und bluͤhen, an jedem Ende ein ſchoͤner Pinus strobus, und dazwi— ſchen mehrere Pinus abies. Der Vorplaz der Bahn (Verſammlungsplaz der Gaͤſte und Spiel— enden) ebenfalls frei, offen, unbedekt, ein großer Zirkel, mit halbmondfoͤrmigem Raſenſize. Zum Schuze gegen die Nachmittags-Sonne, und zu— C ³˙d SÜD ]⅛̈ůG6 ˙/. ⁵ !. iy ꝛ·ẃu « ñ . ꝗ ́ -...; ed o ieee Vet zug ne 242) Herr Heinrich Wiſer, Kaufmann zu Zuͤrich in der Schweiz .. 3; fl. — kr. mit dem Motto: O Fürftl wenn alle Fürften fo beforgt um das Wohl der Menſchhelt wären, wle Du Fürft es biſt! wadrlich daun ware die Erde bald — wle Du es wuͤnſcheſt — eln Pa radls. 248) Herr Joſeph Stdoͤckl, Schullehrer zu Vier— kirchen in k. b. Landg. Dachau 1 fl. 16 kr. mit dem Motto: Hoch lebe Ihre Majeftät die Königin Car o l n a, unſere erbabenfte Protektorin!! 249) Herr Freiherr v. Lerchenfeld, Domprobſt zu Bambeg . 1᷑ fl. 48 kr. mit dem Motto: Zur erfreuenden Erfuͤllung der Wuͤnſche edler Männer belzuwirken, gewaͤhrt dem Herzen guter Menſchen hohe Freude. (44*) U 548 gleich zur Zierde, hat dieſe Spizpartie im Hinter: Grunde zwei ſehr hohe, edle Aepfelbaͤume, drei arkadiſche Pappeln und drei Acer negundo; uns terhalb der Baͤume ſind Stauden von Philadel- phus coronarius, Spireen, wie auch Chorcho— rus japonica; und dann die ganze Partie mit ver— ſchiedenen Blumengruppen, als Lychnis Chalce- donica, und dioica u. m. a. umgeben. So iſt denn auch diefe in Gärten gewöhnliche Unterhal— tungs= Partie — die Kugelbahn, Kugelſtaͤtte — die ſonſt gemeiniglich zum Theil oder ganz bedekt zu ſeyn pflegt, wo die Spielenden nicht ſelten im Dunſte ſchmachten, hier in das wahre Garten-Co— ſtum des Freien und Offenen und der verſchoͤnerten Natur eingekleidet. An die aͤußere Raſenwand der Kugelbahn lehnt ſich eine langgeſchweifte Blumen-Partie, deren Grund wieder Raſen iſt, an; ſie bildet durch ihre Schwei— fung ſowohl in der Mitte, als an ihren beiden En— den ein Herz, und an jedem Ende prangt ein ſchoͤnes Exemplar der Acacia Julibrissin, die immer im Freien ſteht und uͤberwintert, durch das Einneh— mende ihrer Blaͤtter, die jenen der Mimosa pudica aͤhnlich ſind, den Garten, und nebſt den beiderſeitig ſtehenden hohen Populus italica auch das Haus ziert. In Mitte des Gartens ein großer Zirkel mit gruͤnen Raſen, um denſelben herum ſtehen die auf Rosa canina gepelzten semper florens in Entfer— nungen 12 Klafter von einander, unter denſelben laͤuft eine runde Rabatte, worauf Pelargonien, Levkoien, Ranunkeln, Anemonen, und Iris das Auge ergoͤzen; dann ſtehen im Graſe einwaͤrts hie und da Anthyrrhinum, um den ganzen Zirkel aber Pinus abies, und zwei einander entgegen geſezte Thuja orientalis. Ganz in Mitte dieſes gruͤnen Zirkels ſind wieder drei in Gruppenform aufſteigen⸗ de Zirkel; ſie enthalten verſchiedene Sorten von Blumengewaͤchſen und abermal mehrerlei exotiſche Sorten semper florens, nebſt zwei Sorten Rosa Thea, Lychnis Chalcedonica fl. pl., Orleander fl. pl. Prunus Laurocerassus, Rhododendron ponticum und maximum; dann ſtehen am Gipfel 5 Orleander, und in Mitte Cytisus argentea. Von dieſem großen Zirkel aus laufen bis zum Teiche hinab, durch ſchlangenfoͤrmig gewundene beſchoderte Wege abgetheilt, acht größere und klei— nere Partien in nierenfoͤrmig und vielfach gewundenen Formen. Der innere Inhalt ſaͤmmtlicher Partien iſt grüner Raſen, mit einem Wechſel von exotiſchen, und von Obſtbaͤumen beſezt. Um jede dieſer Partien geht eine zwei Schuh breite, hie und da gruppenar— tig erhobene Rabatte. Dieſe Rabatten, von aufs fen wieder mit grünen Raſen eingefaßt, ſtellen ver ſchiedene exotiſche Baͤume, Sträucher und perennis rende Pflanzen zur Schau. Intereſſant iſt außerdem die Ruhe-Partie in einem großen Zirkel unter zwei in Parapluie-Form gezogenen Eichen, zu geſelligen Verſammlungen und zum Speiſen in der Kuͤhle des Schattens beſtimmt, mit der Ueberſicht des ganzen Gartens. Dieſe Partie iſt ringsum mit Rabatten von Hortenſien, die ebenfalls hier überwintern, Chrysanthemum, Rosa Thea u. m. a. umgeben; und dann außer— halb mit allerlei Obſt- und exotiſchen Baͤumen, wor— unter Acacia hispida, Acacia viscosa, Biguonia catalpa u. m. a. eingefaßt. (Schluß folgt.) 0 rr — . A— Sn eg 250) Herr G. K. mit dem Motto: Der gute Wille it mehr werth ſals die That, und aus Sandkoͤrnern werden Hügel und Ber— ge; ſobald alle eln Koͤrnchen hiuzutragen. 251) Herr Johann Ulrich v. Schad, Partikulier Ii ieee ke. mit dem Motto: Qual Contrasto non vincel’iudefesso Sudor 2. ... 1 fl. 40 kr. 252) Herr C. E. Kindervatter, Kaufmann in- Fim . „ „ e e mit dem Motto: Wen nicht der Voͤgel Chor, der Blumen- Pracht entzüke, Deu hat auch dle Natur uicht mit Gefühl. geſchmuͤkt. 255) Herr Friedrich Staudenmayer, Gaͤrtner in Ulm 4 fl. — kr. 2 fl. 42 kr. 549 Was find Deutſchlands englifhe Gaͤr— ten? Was ſollten ſie ſeyn? Eine jede Veraͤnderung eines alten Gartenplazes, ein jeder neuer Garten muß engliſch ſeyn und werden, ſo heiſcht es der jezige allgemeine Geſchmak. Was iſt ein engliſcher Garten? Der Erfahrung nach will ich die Frage beant— worten, wie ſie in Deutſchland hin und wieder in Ausuͤbung gebracht wird. Alſo ein Plaz, in wel— chem Baͤume, kleine und große, und wenn es ſeyn kann, fremde, fuͤr ſich oder mit einheimiſchen vermiſcht, unordentlich ſtehen, in welchem ein oder mehrere Raſenplaͤze ſind, und der keinen geraden, ſondern krumme Gaͤnge haben muß. Nichts iſt leichter, als nach dieſen Grundſaͤzen einen engliſchen Garten anzulegen, und wenn man auf dem Papiere einen Riß mit einem Raſenplaze gruͤn malet, die Gaͤnge als mit Sand beſtreuet gelb— lich anleget, ſolche krumm in Zirkeln zierlich durch ein— ander und in einander fuͤhrt, allenfalls uͤber einen troknen Graben eine hohe chineſiſche Bruͤke, und an einer andern Stelle einen Thurm zeichnet, ſo iſt das alles ſo allerliebſt anzuſchauen und ſo leicht darnach auszufuͤhren, daß es mit außerordentlicher Selbſt— Zufriedenheit ausgeführt wird. Was ſagt der Kenner zu ſolchen Anlagen? Ja dieſer wird nicht befragt, oder ſagt er unaufgefo— dert ſeine Meinung, ſo iſt ſein Ausſpruch in nichts entſcheident, da ſchon alles entſchieden iſt. Man bauet in taͤndelndem Geſchmake fort, man bauet ſich einen engliſchen Garten in deutſcher Manier. Wuͤrde der Natur, das Große in jeder kleinen oder ausgebreiteten Anlage wird verfehlt, man ſchafft ſich einen Raritaͤtenkaſten der lieben Schoͤpfung mit Bilderchen, ſchoͤnen Bruͤkchen, Obeliſken, Urnen, und Die wie die Auszierungen alle heißen, zuſammen ges draͤngt, mit Gaͤngen ſo uͤberladen, daß man zwei oder drei Fuß von einem Gange den andern ſieht, und lieber daruͤber in ihn ſtiege, als in Zirkelbewe— gung darin ſich bringen laͤßt, man ermuͤdet in kur— zer Zeit, man wird ſchwindlich. Um dieſem Schwin— del zuvorzukommen, iſt jedoch noch Mancher nach eignem Gefuͤhl ſo mitleidig geweſen, hin und wie— der Ruheplaͤze anzubringen, wenn man auch gleich von ihnen keine Ausſicht, unter ihnen kein Obdach gegen Regen und Sonnenſchein hat. Die erſtern konnte der enge Raum nicht verſchaffen, im Regen muß Niemand Gaͤrten beſuchen, und gegen den Sonnenſchein wird in einigen Jahren durch die auf— wachſenden Baͤume auch geſorgt ſeyn. Dieß iſt aller Troſt, den man uns gibt; man geht unwillig weg, und denkt der Sache angemeſſen den wahren Gedanken: „Das Geld hätte beſſer angewendet werden ſollen.“ — Aber nun, Herr Kunſtrichter, wie hätte es beffer angewendet werden ſollen? Der Plaz war nicht groͤßer, ein engliſcher Garten mußte es doch werden. Lieben Freunde, ein engliſcher Garten iſt es nicht, konnte es nicht werden, und war der Plaz nicht größer, warum wurde Pflanzung darauf angelegt? Wo wird ein Feldbuſch von 24 Fuß Umfange ein Luſtwald ſeyn konnen? Wer wird es wagen, ſolchen mit Gaͤngen zu durchhauen, und mit hohen Mauern einzufaſſen, und ihn alsdann einen engliſchen Garten nennen? Und dennoch iſt manche neuere Anlage nichts anders, als ein ſolcher Buſch, jezt iſt noch alles darin jung und niedrig, in künftigen Jahren wachſen die Bäume auf, draͤn— gen die Gaͤnge zu Fußſteigen zuſammen, der gruͤne Raſen verliert ſich, und blos ein oder der andere einzelne Plaz, an welchem Baͤume ausgeſtorben oder verſtuͤmmelt ſind, liefert noch einen kleinen .ĩêéʃt ]]]]]]]]]]]]]]]].]]!.1]n.. ³ÜWrſ̃33 m ð wm ð x y e mit dem Motto: Gott ſegne dies Wenige, was ich geben kann! 254) Herr Klemens Kienpointner, Schulauf: ſeher zu Waidring mit dem Motto: Wären doch die meiſten Menſchen ſo enipfänge lich für das Gute wie dieie Erden, Dann würde es gewiß um unfer Daſeyn, um fehr vieles. beſſer werden. 1 fl. 12 kr. 255) Herr Blaſius Nikolaus Wimmer, Schul— Lehrer zu Waidring. . — fl. 48 kr. mit dem Motto: Frauendorf durswuͤblt die halbe Welt, wie der Maulwurf das Gartenbeet. 256) Herr Johann Alois Siberer, Wunde und Geburts-Arzt zu Waidring 1 fl. 56 kr. mit dem Motto: 550 Raum zum freien Athemholen. Daß wir Deut— ſchen doch immer Nachahmer ſeyn wollen, und das bei ſpielen muͤſſen! | Ein engliſcher Garten, fo wie wir ihn uns vor— zuſtellen haben, iſt ein Plaz von weitem Unfange, den der Beſizer entweder an einen See oder Fluſſe oder an Bergen oder in Thaͤlern gewaͤhlt hat. Ein natürlich ſchoͤner Plaz, kein Alltagsgegenſtand, aus dem ſich wieder andere neue Gegenſtaͤnde ſchaffen laſſen. Und hier iſt, wo es Kopfs bedarf, um nicht fuͤr die gegenwaͤrtige Zeit, ſondern fuͤr die Zu— kunft zu denken, wie ſich das alles erheben und zei— gen wird, wie das Ganze groß und edel bleibt. Der Anbauer folcher natuͤrlichen Schoͤnheiten, die eine Verfeinerung durch Auswahl einheimiſcher und auslaͤndiſcher Baͤume, durch angebrachte Bruͤken, Waſſerfaͤlle, Faͤhren, die ſich durch Ruderwerk leicht bewegen laſſen, Tempel, Einſiedeleien, Rui— nen, Urnen u. dgl. erhalten, und daher natuͤrlich ſchoͤne Gärten genannt werden, ſammelt alles im Geiſte dahin zuſammen, ordnet es nach der Lage ſeines Plazes mit weiſer Sparſamkeit, ſo daß er eher zu wenig, als zu viele Kunſt darin bemerken laͤßt, weil der Gang der Natur an die Kunft grenzt, und die leztere nur ſelten durchbliken muß, wenn unſer Auge nicht ermüden fol. Ein großer Raſen— Plaz am Fluſſe herabhaͤngend, an den Seiten mit ſchoönem Gebuͤſch ein geſchloſſen, gibt natuͤrlich eine lachende freie Ausſicht; wer fie erhalten kann, waͤhlt fie ſicher von Neuem; man wird mir aber einraͤu— men muͤſſen, waͤren ſolche Lagen ſich in Allem gleich, ſo wuͤrden ſie auch als eine und dieſelbe Lage miß— fallen, das Auge muß veränderte Gegenſtaͤnde ha— ben. Nachahmungsſucht waͤhlte wohl ehedem ein Schloß zu Verſailles zum Muſter, daher finden wir viele Schloͤſſer und Haͤuſer nach deſſen Plan erbaut, — ——— ——— m — Zeit und Weil' bringt All's mlt ſich, Erfahrung uͤberzeuget dich. Sey auf diefes wohl bedacht, Dean, Frauendorf bringt des Deutſchland Morgen, Wo vorher nur geheert die Nacht. Um den Tag ganz zu erreichen, Wär’ mein Wuuſch recht viel zu welhen; Doch, dies tft redlich gut gemeint, Als ein wabrer Gartenfreund. 257) Herr Georg Noack, Großherzoglich Heſſi— einen Garten nachzuahmen bedurfte es weniger. Man zeichnete ihn mit geraden breiten Gäugen in durchſchnittenen Feldern, mit niedrigen und hohen Heken, mit Figuren von Pyramiden, Lehnſeſſeln, Pfauen und wilden Maͤnnern, mit einem Spring— Waſſer in ſteinernen Delphinen, Neptunen und Tritons, Bogengaͤngen von Baͤumen und einer Grotte aus Muſcheln und Steinen ab, machte aus ſchoͤnen Huͤgeln, die wir jezt wegen der Ausſichten benuzen, und wo fie fehlen, muͤhſam in dieſer Abs ſicht auffuͤhren, eine Ebene, um alles dieſes unna— tuͤrlich zu ordnen. So entſtand denn, was Gar— ten hieß, ein offener freier Plaz ohne Schatten, ohne Wolluſt eines Gehoͤlzes, koſtbar waren ſchoͤne offene Blumenbeete; andere Gewaͤchſe machen Mißſtand, und ſelbſt Gartenbau war in entlegene Felder oder beſondere Gaͤrten verwieſen, man zog als ſelten den Stamm eines mildern Himmelsſtri— ches, als der unſrige war, der daher immer als Pomeranzen-, Citronen- und Lorbeerbaum kruͤppel— haft blieb und bleiben mußte, — und dennoch ging man aus ſolchen ſchoͤnen koſtbaren Gärten gar ger— ne zur Erholung in offene Felder, in das natuͤrliche Holz, nach einer freien Wieſe. Wir ſehen alſo, die Erfahrung lehrt uns dieſe Wahrheit ebenfalls: Natur, ſo wie ſie iſt, ent— haͤlt fuͤr uns die beſten Reize, und hierin beſteht die Kunſt, einen Garten im engliſchen Geſchmake ans zulegen. Wunderbar genug, daß wir Menſchen erſt ſo ſpaͤt fanden, was fuͤr uns wahre Schoͤnheit iſt; mit Gewalt mußten wir unſern Geiſt gewoͤh— nen, an gezirkelten Gärten Geſchmak zu finden, und wir zerftrenten daher die Ermuͤdung unſers Gefuͤhls durch ſpringende Waſſer, Terraſſen, Irr— gaͤnge und buntgeſchnittene Heken. Wer die Schoͤn— heiten der Natur am Gemeſſenſten ausſpaͤhet, und nur ſcher Hofgaͤrtner in Beſſungen bei Darmſtadt ab — mit dem Motto: Zum Frauendorfer Glashaus bau. 258) Ein Ungenannter „„ 24 f kr. mit dem Motto: Aufgehoben iſt nicht aufgeſchoben. 259) Herr A. S. aus Laibach in Krain 1 fl. 12 kr. 551 — — * Natur in feine Anlage bringt, der allein derſteht die Kunſt, einen natuͤrlich ſchoͤnen Garten anzule— gen, gewiſſermaſſen die Natur zu verfchönern. Als les Steife, Gezwungene ſey daraus verbannt, der natuͤrliche Weg fuͤhrt nie gedraͤngt und enge durch ein gerad durchſchnittenes und ausgehauenes Holz, er fuͤhrt den Wanderer eher um dasſelbe weg, es muͤßte denn ſeyn, daß ein Pfad ſich dadurch ſchlaͤn— gelte. Ich erinnere mich hiebei eines Mannes, eines Kenners der Natur, der eine Pflanzung mit ihren Gaͤngen natuͤrlich gut anlegen ließ, dennoch aber fand, daß ſeine Arbeiter die Gaͤnge noch na— tuͤrlicher betraten, und ſie nach dieſer Anweiſung abaͤndern ließ. Wie wohl thaͤte Mancher, wenn er dieſem Beiſpiele folgte.. Reife Erdbeeren im Winter zu haben. Zu jeder Zeit des Winters ziehe ich reife Erd— Beeren in meiner Stube, wo die Waͤrme jedoch niemals über 18 Grad Reaumur ſteigen darf. Die Fenſter liegen gegen Mittag, und haben alſo waͤh— rend des ganzen Tages die volle Sonne. — Im Fruͤhlinge ſeze ich junge Pflanzen von der ſogenann— ten Monatserdbeere in Nelkentoͤpfe ein, welche mit fetter Erde gefüllt find. Sie bleiben im Garten an ei— nem Orte, der nur bis Mittag von der Sonne be— ſchienen wird, bis zum Oktober ſtehen, und wer— den fleißig begoſſen. Wenn dann ſtaͤrkere Nacht— Froͤſte eintreten, nehme ich die Stoͤke in meine Stube, und ſtelle ſie dicht hinter die Fenſter, nach— dem die obere Erde in den Topfen abgeraͤumt und friſche, ſehr fette Erde aufgelegt worden iſt. Auch hier werden die Stoͤke fleißig begoßen, und tragen alsdann während des ganzen Winters reichliche, Fruͤchte. Cichorien-Salat im Winter aus den Sproͤßlingen derſelben zu er— halten. Man nimmt ein Faͤßchen, behrt in dasſelbe rund herum Loͤcher, und legt im Herbſte vor jedes Loch eine Cichorien-Wurzel, und zwar fo, daß der Keim zum Loche heraus ſteht. Die Zwiſchenraͤume in dem Faͤßchen, zwiſchen den Wurzeln, fuͤllt man mit einer Miſchung von Gartenerde und Sand, zu gleichen Theilen gemengt, ans, bis das Faͤß— chen voll iſt. Alsdann dekt man es mit einem Des kel zu, und ſezt es an einen temperirten Ort, wo man es zuweilen anfeuchtet. Die Wurzeln werden hierauf anfangen zu treiben, deren Sproͤßlinge man im Winter zu einem ſchoͤnen und angenehmen Salat gebrauchen kann. Die Schwarzwurzel (Skorzonerwurzel) als Surrogat fuͤr die Seidenwuͤrmer. Man ſaͤet den Samen im Fruͤhjahre oder ſpaͤt im Herbſte auf Beete von fruchtbarem, nicht friſch geduͤngten Boden, am Beſten in Furchen, wo man 1 Zoll tiefe und 9 Zoll weit von einander ſte— hende Graͤhchen zieht, und den Samen einzeln dar— ein fallen laͤßt, daß die Koͤrner nahe beiſammen zu liegen kommen; hierauf rechet man die Furchen zu, druͤkt den Samen mit der Erde feſt, oder tritt ihn auf friſch gegrabenem Lande ein, weil er wegen ſeiner Leichtigkeit und Groͤße gern loker liegen bleibt, und daher nicht leicht aufgeht. Die aufgegangenen Pflanzen muͤſſen vom Unkraute rein gehalten und ſo verzogen werden, daß nur alle 5—6 Zoll eine ſte— hen bleibt. Die ausgezogenen Pflanzen kann man auf eigene Beete verpflanzen, ſpaͤter fuͤr die Kuͤche gebrauchen, oder im Lande uͤberwintern. — — — — ——— — — — ns 7 260) Herr Friedrich Sommer, Hofgerichts-Aus— cultator zu Alpe in Weſtphalen z fl. 50 kr. mit dem Motto: Wer. nte fein Brod mit Thraͤnen aß, Wer nte die kummervollen Naͤchte Auf feinem Bette weinend ſaß; Der kennt euch ulcht, Ihr bimmlͤſchen Maͤchte. Goͤthe's W. Melſters Lehrjahre. 264) Frau E. F. aus Braunau am Inn 6 fl. mit dem Motto: Was angeſtaunt der Safin Form ent⸗ ulllt 9 Hat durch die Kunſt das Ecöne erſt erzielt; So modelt die Natur den Menſchen einfach, Kultur denfelben durch die Seele zweffach. Wes brauchts drum viel erörtern,‘ Um Gutes zu befördern, Jo, was dle Rea te hin will geben Das ſoll die Linke nimmes ſehen! — 552 — Ver zeichniß verſchledener ſeltener Glas haus-Pflanzer, welce zu den belgeſezten feor billigen Preiſen in der Samenhandlong des Unterzeichneten, gegen portofreie Elnferdung des Betrags, abgegeben werden. Acacia alata 2 fl. 12 fr., — discolor 5 bis 6 Fuß hoch 6 fl., — nigricans dgl. 3 fl., — pubescens 2,5, 4 F. h. 3, 4, 5 fl. Amaryllis Belladonna ıfl. 12 fr., — brasiliensis 40 fl., — faleata 2 fl., — Reginae 4 fl. 36 kr., — sarniensis 1 fl., — vittata 1 fl. 36 kt., Arbutus çanarien is 5—6 Fuß d. 6 fl., — Uncdo 5—6 Fuß b. 2 fl., — — fl. pl. 2½ fl. — — fl. rubro s- F b. 2 fl. 30 kr., — Azalea grandillora a fl., Banksia plumosa 3—6 Fuß h. 2 fl. 30 kr. 3 fl. 30 kr. 6 fl., Brunia radiata 2—6 Fuß h. 42 kr., 1 fl. 2 fl. 12 kr., Cactus speciosissimus 4 fl., — Salicornoides 1 fl., Camellia alba pl. 2, 4— 6 Fuß h. 3 fl. 15 kr. 4 fl. 11 fl., — anemone fl. rub. pl. 2—3 Fuß h. 3 fl. 25 kr. — atrorubens pl. 2, 4—2 Fuß h. 2 fl. 3 fl. 15 kr.—3 fl., — coceinea pl. 4½—2½ Fuß h. 9 fl. 30 kr., — con- chiflora 2 Fuß h. 11 fl. 50 kr., — expansa 2, 4—5 Fuß 3 fl. 15 kr. 4 fl. 2 fl., — fimbriata 4½—2 Fuß 22 fl. — incarnata pl. 2— Fuß s fl. 15 kr. 48 fl. — longifolia 2—5 Fuß 5, 6, 7 fl., — magnifolia 2—8 F. 7 fl. 50 kr. — myrtifolia pl. 1½—38½ F. 3 fl. 15 kr. 6—8 fl., — oleifolia 2 F. 18 fl., — paeoniflora pl. 2 F. 5 fl. 25 kr. — pallida pl. 2 F. 3 fl. 15 kr, — Perle 2 F. 19 fl. 50 kt., — Pink 2—4 F. 5 fl. 15 kr. 4 fl., — pomponia pl. 2—4 F. 3 fl. 15 kr. 4 fl. so kr., — roses pl. 2—3 F. 4 fl., — rubra pl. 2, 3-5 F. 2 fl. 3 fl. 15 fr. 5 fl. 6 fl. — rubra maxima pl. 2—4 F. 3 fl. 15 kr. 4, 6 fl., — sasanqua 2 F. 3 fl. 15 kt., — simplex 1, 2—5 F. 1-4 fl. — variegata 2—8 F. 3 fl. 15 kr.—4 fl., — Warotha 2, 4—7 F. 3 fl. 15 kr. 4—ıs fl., Casaarina torulosa 3—4 F. #8 kt.—1 fl. 12 kr., Chiranthodendron platanifolium 35 F. 5, 6,8 fl. Chrysanthemum indieum oder Anthemis artemisigefolia in 9 ſchoͤnen Varietaͤten 15— 24 kr. Citrus aurantium 48 kr. 2, 2, 3—6 fl., — — duleis 1—2 fl., — — foliis variegatis 1—2 fl. — deeumana 1 fl. 1 fl. 30 kr., — chinensis 3 fl. 30 kr. 4 fl., — de St. Domingo 1—2 fl., — mantarinus 4 fl. 48 kr., — histrix 48 kr. a fl.—ı fl. 30 fr., — myrtifolia 36, 48 kr. 1 fl. 1 fl. 30 kr. 2—6 fl., — nana a fl. 50 kr. 2 fl, — medica 48 fr. 1 fl. 2 fl. 42 kr., — cedra 0 fl. 20 kr., — — fl. pl. 4—4 fl. 30 kr., — — erispa ss kr. 1—1 fl. 48 kr., — trifoliatus 4 fl. 48 kr.—2 fl. 24 kr. Clethra maderiensis variegata 3 fl. Cobea scandens 24—30 kr. Daphne collina latifolia 4 fl. 12 kr. — indica 1 fl. so kr., — odorata 48 kr. 4 fl. 1 fl. 24 kr. 2 fl., — oleifolia 2 fl. 24 kr., — — violacea 2—2 fl. 24 fr. Epacris grandiflora 4 fl. so kr. Eucalyptus aromatica 5 F. 6 fl. so kr., — diversifolius 5 F. 2 fl. 24 kr. , — pulchella 6 fl. Gardenia florida fl. pl. W. 43 kr. 1 fl. 12 kr., — longifolia W. a fl. 30 kr., — radicans W. 43 kr. 1 fl. Kalmia latifolia 2 fl. 24 kr. Laurus Camphora s F. 5 fl. Leptospermum grandiflorum 1 fl. 42 fr. — Thea 48 kr. 4 fl. 30 kr. Lilium superbum 48 fr. 4 fl. — longiflorum 3 fl. 42 kr. Magnolia fuscata 8 fl. 15 kr. 4 fl., — grandiflora 5—6 F. 4 fl., — latifolia 5—6 F. 5 fl., — pumilla 5 fl., — pyramidata 5 fl., — purpurea 6 fl., — stricta praecox 4 fl. 30 kr. Metrosideros coceinea 3 fl., — glauca 4 fl. 12 fr. — linearis a fl. 36 kr., — Lophanta variegata 4 fl. 48 kr., — pubescens a fl. 43 kr. Nerium coronarium W. ı fl.f24 fr. — indieum 4 fl., — Orleander fl. rosco pl. 4 fl. 48 kr. — splendens 36 kr. 48 kr. 1 fl., — — fl. albo pl. 1 fl. 4s kr. — Paeonia arborea 5 fl. 40 kr., — Edulia 8 fl. 48 kr., — humilis 3 fl. 12 kr., — papaveracea blühbar 18 fl., — rosea odorata blühbar 14 fl. 15 fl., — sinensis albiflara 6 fl. 6 fl. 30 fr. Pelargonium arborescens 45 kr., — Bisop 24 kt., — coronatum 36 fr., — Colowrathianum 36 fr., — Comandeur 24 kr., — Daveianum 30 fr., — difforme 36 fr., — Due d' Orleans 36 kr., —Duchesse de Glochester 24 fr., — exi- mium 24 kr., — Gloria of the West 36 kr., — grand Leopold 48 kr., — holosericeum 4 fl., — helenium 20 kt., — homophyllum 36 fr., — involucratum lilacinum 36 fr., — le grand 36 kr., — Ludovicianum 36 kr., — Lady Rondel 24 fr. — — Hussai 30 kt., — Macranthum 24 ft., — — roseum 43 kr., — Metter- nichianum 1 fl., — magestum 1 fl., — oblatifolium 48 fr., — adontophyllum 36 kr., — pavonium 56 kr., — perseverans 40 kr., — panifolium 56 fr., — Smyrnifolium madophylium 40 kr., — Schwarzenbergianum 36 kr., — Susana 56 kr., — Souvrain 36 kr., — triumphant 30 fr., — Wellington 24 fr., — Witingtonii 40 kr., — Prinz Coburg 24 kr., — — Regent 24 kr., und viele andere dgl. Pirosporum sinensis 4 fl. 48 kr. — undulatum variegatum 3 fl, 30 kr. Primula sinensis 24, 30 kr., Protea carnosa 2 fl. 48 kr., — ciliataıfl. — conifera 5 fl., — grandiflora 42 fl., — divaricata 4 fl. Punica granatum flavum 2 fl. 24 kr., — nana a fl. Pyrus japonica 1 fl. 36 ft, — — fl. albo 1 fl. 48 kr. Rhododendron catabiense 5 F. 3 fl., — — hybridum 2, 46 F. 1 fl. 30—4 fl. 30 kr., — grandiflorum 5 F. 5 fl., — ponticum 2, 4, 6, 7 F. 36, 46 kr. 1 fl. 12 kr. 4 fl., — — angustifolium 2—5 F. 1 fl. 30—5 fl. 24 kr., — — roseum 2—4 F. 1 fl. 30—2 fl. 30 kr., — fe- rugineum 4 fl. 30 kr. Rochea falcata 24, 30, 36 kr. Sophora microphylla 48 kr. 1 fl. 42 kr. Thea viridis 2—3 F. 1 fl. 30—2 fl. 24 kr., — Bohea 2 fl. 24 fr. Tristania laevis 48 fr.—ı fl. 12 kr., — nerifolia 48 kr. 2 fl. 30 fr. Veltheimia viridiflora 36, 48 kr. 1 fl. 12 kr. Viburnum odoratissimum 4 fl. 45 kr. 2 fl. Mofen in Köpfen ſebr viele Arten. Roſen Bäume, auf Wildlinge okullrt 2, 3, 4—7 Fuß how 30, 36—45 kr. d. St. nach Seltenheit der Sorten. Topfnelken 6, 3, 12 15 kr. nach Schoͤnhelt der Blumen. Engllſche gepu⸗ derte Aurikeln 15, 24—50 kr. d. St. Aurifeln und Primeln 4, 6, 8, 12 kr. pr. St. Primeln gefüllte 6, 8, 12 ft; gefuͤllte Georginen 24, 30, 56, 48 kr. 1 fl. 8 kr., 1 fl. 20 kt., 2 fl. 30 kr. nach Seltenheit der Farben. Peren⸗ nirende Pflanzen 6, 9, 12, 15, 18, 24 30 kr. d. Stk. J. G. Falke in Nürnberg, Cartbauſer⸗Gaſſe Nro. 1004. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poflämpter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kt. R. W. mit Convert portofrel. — Allgemeine deutſche Garten Dit int hen. g. — — . — —- — Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jabrgang. Inhalt: Neu angelegter Garten in Tuskanec angelegter Garten in Tuskanecz nächſt Agram, des Herrn Anton v. Czappan, Landes- und Gerichts⸗ Advokat, Grundherr im Banat von Grindu, Allui und Avram, und Mitglied der praktiſchen Garteubau— Geſellſchaft; nebſt deſſen eigener Behaadlungs— Methode feines Weingartens. (Sch lu ß.) Neu Der ganze Garten hat eine ſanft abhaͤngige Lage. Unter dem Garten, doch immer noch hoch auf dem Berge, iſt der kuͤnſtlich angelegte, ovalrunde, lan— ge, zwei Klafter tiefe Teich, der beſtaͤndig hinrei— chenden Zufluß an Waſſer hat und nie austroknet. Der Teich mit Trauerweiden umgeben, der um den— ſelben beſchoderte Weg mit Blumen-Rabatten und exotiſchen Baͤumen begrenzt, und zwei lange, halb: mondförmige, ſkarpirte Raſenſize enthaltend, mit ſehr ſchoͤnen Robinien inermis, und auserleſenen exotiſchen Stauden geziert, bildet eine anmuthige Aesculus Pavia. Aesculus pumila. Ailanthus glandulosa. Amorpha fruticosa. Andromeda arborea. Aralia spinosa. Azalea pontica. No. 45. . zn zen junger Obſtbaͤume. — Für Nelkenfreunde. — Prunellen zu bereiten. Azalea aurantiaca. Bacharis halimifolia. Berberis canadensis. Berberis sinensis. Calycanthus floridus. Calycanthus praecox. Carpinus americana. 9. November 1829. chſt Agram. (Schluß.) — Nöthige Regeln beim Verſe— Partie. Unter dem Teiche legte Herr v. Czappan einen breiten Fahrweg um den Garten an, mit eis ner Allee hochſtaͤmmiger edler Obſtbaͤume verfchies dener Sorten beſezt. Ganz abgeſondert hinter dem Wirthſchaftsgebaͤude iſt ein eigener Garten mit ei— ner Obſtbaumſchule. Herr v. Czappan richtet fein vorzuͤglichſtes Augenmerk auf ſchoͤne Obſtbaͤume und edle Obſtſorten; waͤhrend er auch ſchoͤne Schmukhoͤlzer und Zierpflanzen zu gewinnen ſucht; er wendete ſchon bedeutende Koſten auf ſchoͤne und theure Exemplare der ſeltenen in- und auslaͤndiſchen Baͤume und Straͤucher an, die er ſich aus Wiens Kunſtgaͤrten und von Chamberi kommen ließ. Ich liefere nun hier einen namentlichen Aus— zug aus dem über 300 Sorten ſchoͤner exotiſcher Baͤume, Straͤucher und perennen, d. i., mehrere Jahre im Freien aus dauernden Pflanzen und Staus dengewaͤchſe, welche Herr v. Czappan in ſeinem Garten ſchon wirklich beſizt, als: Bignenia Catalpa. Celtis Tournefortii. Cephalanthus oceidentalis. Cercis canadensis. Clematis viticella fl. rubro. Clematis viticella fl. caeruleo. Colutea arborescens. Öse ͤ—«WÜ—— ä äâ4;. 4 —ꝛ—¼4 ' — — — —— — Nachrichten aus Frauendorf. Empfehlungswürdige Gartenſchriften. Bei V. F. Voigt in Ilmenau iſt erfchlenen und durch elle Buchhandlungen in Amberg, Paßau und Re- gens burg durch dle Puſt e t'ſche zu beziehen: Decomble, der wohlbeſtellte Kuͤchengarteu oder gründ- licher Unterricht, wie gutes ſchmakhaftes Gemuͤſe, Salat und Küchenkräuter von ganz vergügliher Schön: heit auf die beſte Art das ganze Jahr über entweder im Frelen oder im Miſtbeete zu ziehenſind. Ein Hand- und Taſchen-Vuch für Gartenbeſizer. Frei und mit beſtaͤndiger Ruͤkſicht auf Dentſchlands Klima, deutſche Erfahrungen, Kultur nnd Literatur nach dem Frans zoͤſiſchen bearbeitet. 8. 324. a Rthlr. oder u fl. ss kr. Unter den vielen vorhandenen, für das große Pus blikum zum Selbſtunterricht beftimmten Gartenſchriften, findet ſich doch keine, welche die Kuͤchengartnerel nach ihrem ganzen Umfange, insbeſondete aber dfe oft nur 65) 554 — e9— —— Comptonia asplenifolia.. Coryllus americana. Cydonia chinensis. — lusitanica. Cytisus argenteus. Daphne laureola. Diervilla canadensis. Diospyros virginiana. Elaeagnus orientalis. Fraxinus pendula,. Gleditschia inermis. Gordonia. Hybiscus syriacus fl. pleno al- bo, caeruleo, purpureo.etc,. Hydrangea arborescens. — quercifolia. — nivea. Juniperus virginiana. — phoe nicea. — tripetala, — pontieum. Salix annularis. — aucuparia. — radiatum, Spireen mehrere Taxus baccata. — Sabina, dere. Corchorus japonica. Achillea.. Liquidambar Styraciflua. Aconitum. Lyriodendron Tulipifera. Anemone. — integrifolia. Angelica. Lonicera sempervirens. Anthirrhinum. — pyrenaica. Aquilegia. Magnolia grandiflora. Asclepias. —. glauca. Asphodelus. Mas darunter die perennen Pflanzen und Stau: dengewaͤchſe betrifft, fo ſtehen dieſe, nebſt andern einjährigen Blumenſorten, an den mit Raſen ein— gefaßten Rabatten, und an den verſchieden ſich hin— ſchlingenden Wegen. Bemerkenswerth iſt in dies ſem Garten, daß derſelbe mit verſchiedenen Roſen semper florens, deren hier über 56 Sorten vor: handen ſind, und andere Centifolien, wie auch an nebenher behandelte Anlegung und Pflege der Mlſtbeete, fo wie jeder andern Anſtalt, die Erzeugniffe des Kuͤchen⸗ gartens entweder das ganze Jahr über, oder doch weit früher und länger, als gewoͤhnlich und zwar mit mög= lichſter Koſtenerſparniß, zur hoͤchſten Vollkommenhelt zu bringen, mit einer ſolchen Deutlichkeit und Anſchau⸗ lichkelt vortägt, wie die Gegenwaͤrtige. Durch dleſe wird ſelbſt der ganz Unkundige, ohne erft durch fehl: geſchlagene Verſuche theuere Erfahrungen machen zu muͤſſen, in den Stand geſezt, den groͤßten, ſo wie den kleinſten Kuͤchengarten anzulegen, ihn mlt möglich hoch- Magnolia. macrophylla. Melia Azaderach. Mespilus pyracantha. Myrica cerifera, et Gale.“ Prunus Laurocerassus. — avium fl., pl. Pyrus sempervirens. Rhododendron arboreum.. Salisburia adian thifolia. Sorbus americana. Spartium junceum.. Tilia. americana und viele an⸗ Cacalia. Astrantia.. Coreopsis. Delphinium.. Digitalis. Dracocephalum.. Iris.“ Geranium. Glasliolus. Helleborus. Hemerocallis.. Lilium. Lobelia.. Lychnis.. Paeonia.. Papaver.. Phlox.. Ranunculus. Rudbeckia. Salvia. Sedum.. Solidago.. Spigelia.. Thalictrum. Tradescantia.. Veronica. Vinca etc. Sorten. feinen verſchiedenen Standpunkten ſowohl mit Mut⸗⸗ terſtöken, als auch vielen hohen Pelzern auf der Rosa canina ausgeſchmuͤkt iſt, fo daß bis in den ſpaͤteſten Herbſt jeden Beſucher das freundlichſte Bluͤten⸗Spiel ergdͤzt. Noch bemerkenswerther erſcheint auf dieſem an ſich kleinen Plaze des eigentlichen Ziergartens, dieſe Anzahl von fo vielen Schmukpflanzen; denn Herr ſtem Nuzen zu bepflanzen und Gemüfe, Salat 1c. von folder Zartheit und gutem Geſchmak zu erzeugen, daß fie die Zunge des feinften Samekers befrledigen. Schon der Name de Comble's (nicht de Combe's, wie viele ſchreiben), bürgt für die ausgezelchnete Brauchbarkelt dleſes Buches, denn er iſt der Vater der Kuͤchengart⸗ nerel, aus deſſen Schriften alle folgenden Schriftſteller mehr oder weniger erfaöpft haben. Der Werth dies fer Scrift wird noch erhoͤbet durch eine zweknäßige, alle nötbigen Vorkenntaiſſe enthaltende Elnleitung, durch alphabetiſche Anordnungaſaͤmmtlicher abgehandelter Ks 355 — — v. Czappan hat das dkonomiſch Nuͤzliche vorzuzie⸗ hen nicht vergeſſen, und daher nur den verhaͤltniß⸗ maͤßig kleinſten Theil des ganzen Grundes zu den Luxus⸗Anlagen gewidmet. Und, was ſein Verdienſt und die Kultur dieſer Anlage noch mehr erhebt, iſt die muͤhſame und koſtſpielige Ausrottung der Walds Baͤume, und Geſtraͤuche, die dieſe ganze Lage wild verwachſen bedekten; und dann die eben jo muͤh⸗ ſame als koſtſpielige Hinbringung ſo vieler hundert Fuhren Schoͤder und Sand über eine Stunde Weges von der Save. Ich uͤbergehe nun auf den Weingarten, der vom Ziergarten durch den Eingangs erwaͤhnten Weg zwiſchen hohen Weinheken getrennt iſt, und laͤngs dem Gemuͤſegarten in langer und breiter Ausdeh— nung fortlaͤuft. Hier iſt folgende, Herrn von Czappans eigene Pflanzungs- und Bearbeitungs— Methode: 1) Der ganze Weingarten iſt nach ſeiner Laͤnge von 135 Klaftern in gerade Alleen, in Diſtanzen von anderthalb Klaftern, getheilt, damit die He— ken hinlänglich Luft und Sonnenſtrahl haben koͤnnen. 2) Die Reben ſindebenfalls in geraden Linien ent weder neu geſezt, oder die alten Weinſtdke fo gerichtet. 5) Man ſtekt, wie gewoͤhnlich, jedoch in gera⸗ der Linie, die Steken oder Pfaͤhle, nimmt aber ſtaͤrkere, weil dann andere Steken oder ſchmale Latten in horizontaler Lage daran gebunden werden. 4) Man biegt nun bei jedem Weinſtok die Haupt: Rebe bogenförmig zur Erde herab, und bindet ſelbe in dieſer Richtung an die horizontal liegende Latte feſt; und alle die uͤbrigen ſchwaͤchern Reben ſchnei— det man weg. 5) Es iſt natuͤrlich, daß man immer bei jedem Weinſtoke die Hauptrebe, das iſt, die ſtaͤrkſte, oder eine der ſtaͤrkſten Reben zum Herabbiegen und An— mehr, ſondern tragen lauter Frucht. binden auswählen, die übrigen aber ausſchneiden muß, weil die gebogenen und angebundenen Reben auf 18 — 20 Augen gelaſſen werden; man biegt fie nemlich gleich unter dem dritten Auge bei der ober— ſten Latte herab; die erſten drei Augen machen Schoͤßlinge, und dienen fuͤr das kuͤnftige Jahr wieder zum Biegen nnd Aubinden; alle übrigen vom dritten Auge angefangen, geben keine Schoͤßlinge So beſteht auf dieſe Art der wahre Vortheil dieſer Manipula— tion in dem Schneiden und Aubinden. 6) Daß dieſe Methode, den Weingarten zu kul— tiviren, der gewöhnlichen Bearbeitung vorzuziehen ſey, verſichert Herr v. Czappan, in dem er bei ſei⸗ nem Weingarten eine ſiebenjaͤhrige Erfahrung da— fuͤr hat, daß ſo Eine Heken-Reihe, die hier 155 Klafter in der Laͤnge hat, ihm bisher kein Jahr we— niger als 20 Eimer, und das leztverfloßene Jahr 25 Eimer Wein gegeben hat; wogegen die in den Zwiſchenraͤumen ſtehenden, und auf die gewoͤhnliche Weiſe bearbeiteten Weinſtoͤke, die noch dazu jene in Einer Heken-Reihe ſtehenden dreifach an Zahl uͤberſteigen, nur 5—6 Eimer Wein abgeworfen haben; weil unter ihnen in manchem Jahre kaum 2 Stöfe unter 10 Früchte tragen. Unter den in deu Reihen ſtehenden gebogenen Reben aber hatte Herr v. Czappan durch alle 2 Jahre nicht einen einzigen Stok, der ihm weniger als 2— 9 Trauben gegeben hat. In einem beſonders guͤnſtigen Frucht— Jahr, wie ſich auch das heurige zeigt, da kann man in der That ſagen, ſo viel Trauben als Laub, wie ich mich ſelbſt überzeugte, und Andere ſich ver— wunderten. 7. In Croatien werden die Weingaͤrten nach Hauern berechnet, das iſt, was Ein Hauer in Ei— nem Tage hauet, nennt mau Einen Hauer, ——— ———— — — — chenpflanzung und durch den belgefuͤgten Gartenkalen⸗ der. Darch einen unverhältnigmäßig billtgen Preis (23 enggedrufte Bogen für 1 Rthlr.) wird der Aukauf und dle Gemeinnuͤzigkeit derſelben nach Moglichkeit er⸗ lelchtert und befördert. h Knight T. A., das Ganze der Ananaszucht, oder die verſchledenen Arten, wie man Auanas gezogen hat und noch zlehet, von der erſten Einführung dieſer Frucht in Europa bis zu den neueſten Verbeſſerungen in der Kultur derſelben. Nach dem Engliſchen. Mit 1 Steladtuk, die beſten Einrichtungen der Ananas⸗ Häufer und Gruben vorſtellend. 825. 3. 16 gGr. oder 1 fl. 12 kt. 5 Auch die Gärtnerei hat neben ſo vlelen andern Künften bet den flelßlaen und geſchikten Engländern, beſonders in dem lezten Jahrzehend, außerordentliche Fortſchritte gemacht und die Kultur der fo bellebten und föftliben Ananas frucht zog ganz vorzüglich die Auf⸗ merkſamkeit der eugliſchen Gärtner auf ſich. Man wett⸗ eiferte, nicht nur die größten und wohlſchmekendſten Früchte zu zlehen, ſondern ſie auch in weit kuͤrzerm 455 556 und gibt hier Landes 1 Hauer zwifchen Eimer und und 4 Eimer, nach Verhaͤltniß der Weinjahre, ſehr ſelten aber gibt 1 Hauer 2 Eimer. Da nun bei Herrn v. Czappans Weingarten ſo eine Reben— Allee 2 Hauer in einem Tage behauen, und ſelbe, wie ſchon obgeſagt, 20 Eimer Wein jedes Jahr im Durchſchnitt lieferte, fo gibt ihm 1 Hauer 10 Eis mer, bei dieſer Methode. Dies iſt doch gewiß Beweis genug fuͤr den Vorzug und Vortheil die— ſes Verfahrens! 8) Dieſe Bearbeitung iſt auch mit wenigeren Koften verbunden; denn Herr v. Czappan verſi— chert, daß die ganze Arbeit ſo Einer Heken-Allee, als Schneiden, Steken, Binden, Hauen u. ſ. w. bei ihm nicht mehr als 12 Tagloͤhner bedarf. Mit— hin iſt dieſe Bearbeitung auch weniger koſtſpielig. 9) Daß fo eine Heken-Allee viel leichter mit dem für Weingaͤrten geeigneten Dung zu duͤngen ſey, iſt klar erſichtlich. 10) Außer allen dieſem iſt noch der Vortheil, daß man in den Zwifchenräumen der Reben-Alleen maͤhen kann, und eine Quantitaͤt Heu gewinnt. 11) Gegen dieſe Methode könnte man einwen— den, daß der Weinſtok durch das Schneiden auf lange Reben und durch die ſtarke Frucht-Ertraͤgniß leiden, und bald zu Grund gehen muͤſſe. Dieſer Einwendung kann man freilich nur des Herrn von Czappan Beobachtung und Erfahrung entgegen ſezen, welche bisher das Gegentheil zeigte, daß die Weinreben in dieſen Heken-Alleen auch heuer noch ungemein ſchön, und uͤppiger, als in dem übs rigen Theile des Weingartens wachſen, fo zwar, daß man mehrere Schoͤßlinge gleich nach der Bluͤte⸗ Zeit wegzuſchneiden gendthiget iſt, um den uͤbrigen mehr Licht und Luft zu verſchaffen. Uebrigens Tf TTT ä — Zeitraum zu erzielen, und es gelang. Man erzeugte dieſe Königin unter den Fruͤchten in der außerordent⸗ lichen Größe von 5 bis über 9 Pfund ſchwer binnen 15 Monaten, ſtatt vor dem in 3 Jahren, ja Baldwin zog fogar ſehr wohlſchmekende Frücte in 3 Monaten. Da es der Handelsgaͤrtner-Vortbell' verlangte, gute Früchte zu jeder Jahceszeit zu liefern, fo gewannen fie darch Fleiß und Aufmerkſomkelt der Natur auch dieſes Kunſtſtüt ab. Dabei lernte man, daß dleſe Pflanze bel Weitem nicht fo zaͤrtlich kſt, als man immer glaubte, zum lleberwintern nur eines geringen Waͤrmegrades aber muß eine laͤngere und von mehreren Wein— Bauern gemachte Erfahrung die Vortheile dieſer Methode beſtaͤtigen und zeigen, in wie fern eine allgemeine Anwendung derſelben in unſeren Wein— Laͤndern zum Nuzen der Landwirthſchaft Statt fin— den konnen. Wahr iſt es, daß ſchon mehrere der anſehnlicheren Weingarten-Beſizer in Croatien ſich in dem Weingarten des Herrn v. Czappan durch feine bereitwillige Gefaͤlligkeit die praktiſche Kennt: niß von dieſer Manipulation verſchafft haben, nnd ſolche bereits nachzuahmen anfangen. Dies Verfahren ift wohl nur eine Nachahmung, der italieniſchen Manier, und zum Theil auch der franzoͤſiſchen. Es iſt bekannt, daß die italieniſchen Weingaͤrten meiſtens auf Alleen-Heken gebaut wer— den; in Frankreich aber, beſonders im Elſaß, Loth— ringen und Burgund wird die Biegungs- und Aue bindungs-Methode der ſtaͤrkern Reben nur an den einzeln hin und wieder, wie gewöhnlich, im Wein— Garten ſtehenden Stöfen befolgt, ohne daß dafür eigene, gerade Alleen-Reihen gepflanzt werden. Dies leztere, nemlich das Biegen und Anbinden der Reben bei einzelnen Stoͤken, iſt auch in Croatien in mehreren Gegenden ſchon ſeit längerer Zeit im Ge— brauche geweſen. Herr v. Czappan, deſſen Kul— tursliebe immer achtungswerth iſt, und der bei ſei— nen Anlagen das Beſondere und Originelle liebet, iſt in dieſem Stuͤke hier doch immer in ſo fern origi— nell, als er hier zu Lande der Erſte iſt, der die ita— lieniſche Methode mit der gemaͤßen Modifikation, gluͤklich nachahmte. Und unſer Vaterland, wofern es anders nach fortſchreitender Kultur ſtrebet, muß Jedem, der ſie auf was immer für eine Art befoͤr— dert, Dank wiſſen. Hinter ſeinem Weingarten iſt noch ſeine große Berg⸗Wieſe, welche neben dem Eingangs erwaͤhn— bedarf, und ſich demnach welt wohlfetler, als nach der alten Methode trelben laßt. Alle Mittel und Verfah⸗ rungsarten, wodurch die angeführten Vorthelle zu ers langen find, findet wan in vorſtehendem Bache mit vieler Eluſicht zuſammengeſtellt. Der Verfaſſer berei⸗ fete in der alleinigen Abſicht, feine Erfahrungen tu der Ananaskultur zu bereichern, uicht allein ganz England und Schottland, ſondern auch beigahe das ganze übrige Europe und dle Ergebulſſe dieſer Reiſe find is feiner Schrift gewiſſenhaft und aufrichtig niedergelegt. Wer als Gutſchmeker oder als ſpelueatlver und ge,cliter 557 ten Obſtgarten fortläuft. Das Ganze diefer Berg: Anlage aber umgibt der Thal abwaͤrts ſich erſtre— kende Wald. Dies ſchmale Engthal durchfließt ein kleiner Gebirgsbach, neben dem ein romanti— ſcher Fußweg bis zur Stadt fuͤhrt. Agram lm Heumonde 1829. Michael v. Kunitsch, k. k. penſ. Prof., Mitglied der prakt. Gartenbeu— Geſellſchaft ia Bayern, correfp. Mitgl. des Gar: teubau-Vereins zu Berlin, und Edrenmlt⸗ glied det Mufifvsreine zu Gräh ic. Noͤthige Regeln beim Verſezen junger Obſtbaͤume. Die beſte Jahrszeit zum Verpflanzen der Baͤume haͤngt von der Beſchaffenheit der Erde ab. Iſt dieſe feſt, leimigt, niedrig und naß, ſo waͤhle man das Fruͤhjahr; iſt ſie aber loker, ſandigt, hoch und tro— ken, ſo pflanze man lieber im Herbſt, bis zum Ein— tritt des Winters. In einer fruchtbaren, nicht zu feſten und nicht zu lokern, auch maͤßig feuchten Erde kann man das Pflanzen mit gutem Erfolg ſo— wohl im Herbſt als Fruͤhling vornehmen. Man laſſe vorher an dem Orte, wo der Baum ſtehen ſoll, eine 2 bis 5 Ellen weite, runde Grube machen, zwei Spadenſtich tief ausgraben, die oberſte Erde an der einen, die unterſte an der an— dern Seite des Lochs legen, darauf die oberſte Erde umgekehrt zu unterſt hineinwerfen, feſttreten, und daun die untere Erde oben darauf legen. Sollte aber die Erde des unterſten Spadenſtichs nicht gut ſeyn, ſo wird ſie bei Seite gethan, und dagegen die Grube mit anderer friſch herbeigebrachten fruchtba— ren Erde ausgefüllt. An dem zu verpflanzenden Baume ſchneide man nicht nur die Spizen der zu langen, oder am Ende zerquetſchten Wurzeln mit einem ſcharfen Meſſer glatt ab; ſondern ſtuze auch die an der Krone des Baums befindlichen, egal ausgewachſenen Zweige, nach der Größe der Wurzel mehr oder weniger, we— nigſtens doch auf 6 bis 8 Augen oder Knospen ab. Die einwaͤrts oder kreuzweiſe gewachſenen ſchneide man bei ihrem Urſprung ganz weg, laſſe aber in den folgenden Jahren beſonders die kleinen kurzen, etwa 5 bis 4 Zoll lange Zweige (Fruchtzweige), die dicht mit Knospen beſezt find, und kuͤnftig am Erſten Bluͤte und Fruͤchte geben, ganz unberuͤhrt. Uebri— gens iſt es ganz unndthig, die vorige Stellung des Baumes gegen Norden oder Süden zu bemerken. Nur bei aͤltern, dikern Baͤumen, deren Saftroͤhren nun einmal ſchon durch Fänge der Zeit an der kaͤlte— ren Nordſeite enger, als an der waͤrmern Suͤdſeite geworden find, (wie man an jedem quer abgefägten alten Baume deutlich ſehen kaun,) hat dieſe Be— merkung einigen Nuzen. Das Verpflanzen ſelbſt verrichte man, wo moͤg— lich, nur bei trokner Witterung und nicht zu naffer Erde. Man grabe in dem ſchon vorher zubereite— ten Boden ein Loch ſo weit und tief, wie die Wur— zel des Baums iſt, ſeze den Baum hinein, halte ihn gerade, drehe die Fahlite Seite der Krone gegen Suͤden, und beobachte, daß er mit deu andern Baͤumen in gerader Linie und gehoͤriger Ordnung ſtehe. Alsdann, unterdeſſen ein anderer deu nun zurecht geſtellten Baum ſtille haͤlt, ſteche man mit dem Spaten die zunaͤchſt an den Wurzeln fizende Erde los, daß ſie an die Wurzeln falle, und ſchuͤtte auch etwas von der ausgegrabenen Erde oben auf die Wurzeln, bis ſie beinahe bedekt find. Dann ſchuͤttle man den Baum ſauft, doch geſchwind, auf und nieder, daß die loſe Erde wohl zwiſchen den Wurzeln komme, trete ſie mit dem Fuße ein. ——————— —— Bam zur ar Handelsgärtuer die Ananaszucht nach dieſer Schrift ius Größere betreiben will, dem wird die kleine Ausgabe dafür gewiß reichlichen Segen bringen. Schmidt J. A. F., (Dlakonus zu Ilmenau), der kleine Hausgdriner, oder kurze Anleitung, Blumen und Sierpflanzen ſowohl ia Hausgärtchen als vor den Fesſtera und in Zimmern zu ziehen. Eine zwar ge⸗ drängte, aber dennoch möͤglichſt vollſtaͤadige Ueber- fiat, aller bei der Gärtcerei vorfommenben Vor- Keuntulſſe, Arbeiten und Vorthelle. Nebſt Belehrung über das Anlegen der Erdkaͤſten und der Glasheuſet vor den Fenftern, über das Durchwlaters, die Erzle⸗ bung aus Samen, das Abſeuken, Kopultren, Pfro⸗ pfeu, Okultren, Verſezen und Beſchneiden der Ge: wächſe; über Vertilaung ſchaͤdllcher Jaſekten, luglek⸗ Gen einer nenen Methode, Kartoffel- und Champlg⸗ nossbeete in Kellern anzulegen, Salat im Winier zu zieben, gruͤnende Vaſen zu erzeuzen und Zwiebel: Gewachſe im Waſſer zur Bluͤte zu bringen, fo wle auch mit einem vollftändigen Gartenkalender, der dle Pflege von mehr als 1000 Pflanzen enthält; und mit. "558 wenig behutſam an, lege die übrige Erde hinzu, trete auch dieſe feſt, und mache endlich um dem Stamm herum, ſo weit unten die Wurzeln reichen, eine kleine Vertiefung in der Erde, zum kuͤnftigen Begießen. Dicht am Stamme aber erhoͤhe man die Erde ein wenig, um da das Waſſer abzuhalten. Vor allen Dingen ſehe man zu, daß der Baum nicht tiefer wie vorher zu ſtehen komme, oder daß ſeine Wurzeln toben nur mit einem guten Fingerbreit Erde bedekt werden. Hernach ſteke man einen geraden ſtarken Stok an der Nordſeite des Baums ein, und binde ihn mit ſtarken Baſt, oder mit Weiden und zwiſchen— gelegten Moos feſt an, reinige ſeine Krone vom Raupengewebe, und die Erde vom Unkraut, be— gieße ihn bei trokener Witterung nur ſelten, aber durchdringend, umwinde ihn gegen den Winter am Stamme mit einigen Dornzweigen, wider die Beſchaͤdigung von Hafen, Schafen u. dgl., ſteche im Herbſt unten die Erde flach um, damit die Win: terfeuchtigkeit einziehe, ſchneide in den folgenden Fruͤhjahren immer die unordentlichen Zweige weg, erneure die Befeſtigungsbaͤnder um den Stamm an einer friſchen Stelle, und laſſe ihm, wenn er ſtark blühen ſollte, in den erſten Jahren nicht zu viele Fruͤchte. Fuͤr Nelkenfreunde. Obgleich die Herren Gebruͤder E. u. F. Paͤßler in Gernrode bei Quedlingburg als Beſizer einer vor— zuͤglichen Nelkenſammlung in der Naͤhe und Ferne bereits hinlaͤnglich bekannt ſeyn möchten, fo hat ſich doch, beſonders ſeit dem lezten Jahre, dieſe Nel— kenſammlung zu einer ſolchen Vollkommenheit ge— ſteigert, daß es dem blumiſtiſchen Publikum nur angenehm ſeyn kann, wenn ich Einiges, was auf dem Grunde meiner eigenen perſoͤnlichen Veobach⸗ tung beruht, noch hieruͤber ſage. Im Allgemeinen betrachtet, kann der Werth einer Nelkenſammlung nicht von der Größe der Sortenzahl abhaͤngig gemacht werden, wenn nicht eine behutſame Auswahl derjenigen Nelken, welche in das Soctiment wirklich aufgenommen werden ſollen, wirklich Statt fand. In wie fern nun lez—⸗ teres von den Herren Gebruͤdern E. und F. Paͤßler beobachtet ſeyn mag, möchte aus Nachſtehendem ziemlich befriedigend zu entnehmen ſeyn. Sowohl durch Ankauf, als auch durch ziemlich ausgebreitete Tauſch verbindungen bezogen die Her— ren Paͤßler groͤßtentheils nach ihrer Auswahl aus mehrern vorzuͤglichen Nelkenſammlungen in vor— jaͤhrigem Herbſte und diesjaͤhrigem Fruͤhjahre gegen 1400 neue Sorten. Und ungeachtet das won ih⸗ nen bereits beſeſſene Nelkenſortiment aus 600 Nu— mern beſtand — ungeachtet die Ausbeute von mehr als 10,000 Stüf Samen-Nelken nicht gering aus⸗ gefallen ſeyn kann, fo umfaßt das diesjährige Ver— zeichniß ihrer Nelken-Collektion (welches in gedrufs ten Exemplaren von ihnen gratis zu erhalten ſteht) dennoch nur 1100 Sorten. Dieſe 1100 Sorten Sorten befanden ſich in ungefähr 4000 Toͤpfen; Außerdem waren noch einige Tauſend Nelkenpflan— zen in Toͤpfen vorhanden, welche zu der Aufnahme in das Hauptſortiment nicht würdig befunden wur— den. Viele Nelkenliebhaber wuͤrden aber ſelbſt unter dieſen leztern noch manche gute Blume fuͤr ihr Sortiment aufgefunden haben. Ich wuͤrde zu weitlaͤufig werden muͤſſen, wollte ich, obgleich ich erſt in den lezten Tagen der Flor— Zeit die Nelken zu ſehen Gelegenheit hatte, uͤber die Qualitat einzelner Sorten mich ausſprechen, — —— — — . — —— —T— — — — dem noͤthigen Regtſter. Mit 10 erläuternden Abbil⸗ dungen. 12. in eleganten Umſchlag gebeftet. Zweite ſtark vermehrte Aas gabe. 326. 16 Gr. od. 1 fl. 12 kr. Geweß Allen willkommen, die ſich gern mit Flo⸗ rens holden Kindern beſchäftkaen und eines größern Gartens entbehren, umfaßt dieſes freundliche Büchlein zwar in moͤglichſtet Kürze, aber iu elner angenehmen beſonders ſehr Lihtvolen Schretbart alles, was zur Kultur der Blumen- und Zler⸗Pflanzen gebört und lel⸗ ſtet gewiſſenbaft mit wirklicher Vollſtaͤndigkeit, was der Titel verspricht, fo daß Jeder, der feinen Lieblings: Pflanzen auch nur einen engen Raum auwelſen kann, hier genügenden Unterricht findet. Ja, es wird ſelbſt Solchen, welche die Blumenzucht im Größern betret⸗ ben, ſehr nuͤzliche Dlenſte letſten. Nicht leicht wird man (mit Ausnahme der Treibhauspflanzen) eine bes liebte Pflanze darin vermiſſen, deren Auffindung eln doppeltes Namenreglſter erleichtert; jedem Gewaͤchs find die nörhinen Flagerzelge zu deſſen richtiger Be: handlung beigefügt. Auch die Freunde der Orangerle— Gewaͤcſe werden ſich recht ſehr befriedigt ſehen und ſelbſt die Behandlung einiger Zwergobſtſorten und 559 und nur im Allgemeinen kann ich ſagen: daß eine ähnliche: ſchoͤne Nelkenſammlung von mir noch nicht beobachtet worden iſt. Denn z. B. auch die fruͤ⸗ herhin und mit Recht geprieſene Nelkenflor des ver— ſtorbenen Commerzienraths Riemann in Nords hauſen, welche ich alljaͤhrlich beſucht habe, iſt mit dieſer Paͤßlerſchen Sammlung gar nicht zu ver⸗ gleichen. Obſchon in Ruͤkſicht der Quantitaͤt der bluͤhen⸗ den Nelken das Lokal ziemlich beſchraͤnkt iſt, fo hat die Aufſtellung derſelben doch meinen ganzen Bei— fall erhalten, indem namentlich auch die Wege zwi— ſchen den Nelkenſtellagen eine leichte Bedekung hat— ten, um ſelbſt in der brennendſten Sonne die Blu— men ohne Unbequemlichkeit und mit gehoͤriger Muße beſehen zu konnen. Bei der bereits beſtehenden ſo ſehr vorzuͤglichen Beſchaffenheit dieſer Nelkenſammlung find die Ver ſizer derſelben fortwaͤhrend darauf bedacht, die hoͤchſt mögliche Vollkommenheit einer Sortiments: Nelkenſammlung zu erzielen, indem fie fortwährend theils noch Ankaͤufe machen, theils auch mit Sn: habern vorzuͤglicher Nelken gern Tauſchverbin— dungen beſtehen laſſen, oder noch anknuͤpfen. Ihre Verkaufsbedingungen habe ich ſowohl im Allgemei— nen, als auch vorzüglich in Beruͤkſichtigung der Be: ſchaffenheit ihrer Relkenſorten nur billig finden koͤnnen. Halderſtadt im Sepbr. 1329. Dr. Vogler. Prunellen zu bereiten.“ Man laͤßt die Pflaumen großer und ſchoͤner Art die ſich vom Steine loͤſen, recht reif werden, ſchaͤlt ſie dann entweder mit einem recht ſcharfen Meſſer, oder, welches noch beſſer iſt, man zieht die blaue Haut davon ab, welches auf zweierlei Art geſchehen kann: entweder daß man ſie mit heißem Waſſer begießt, oder daß man ſie in einer Kammer etliche Tage auf dem Strohe liegen laͤßt, damit fie welk werden, wo ſie dann die Haut fahren laſſen. Alles dieſes iſt aber nicht nöthig, wenn fie auf dem Baume runzlicht und welk werden, worauf man ſie ſogleich gut ſchaͤlen und die Haut abziehen kann. Dieſes Abziehen wird am Bequemſten und am Ge— ſchwindeſten verrichtet, wenn man mit einem Eleiz nen, ſcharfen, oben ganz abgerundeten Meſſerchen, oder mit einem Okulirmeſſer einen ſeichten, gerin— gen Einſchnitt da in die Haut macht, wo der Stiel geſeſſen, um einen Anfang zur Abziehung der Haut zu haben. Das abgeldste Stuͤkchen Haut laͤßt man auf der Flaͤche der Meſſerklinge liegen und druͤkt mit dem Daumen darauf, ehe man das Ab— ziehen fortſezt. Alsdann wird entweder der Stein ſogleich ausgedruͤkt, oder man laͤßt ſie vorher im Ofen erſt abwelken, und druͤkt alsdann gelinde da, wo der Stiel geſtanden, damit der Stein oben heraus gehe, und legt ſie dann zuſammengedruͤkt wieder in den Ofen. Die erſte Hize des Ofens muß ganz gelinde ſeyn, damit die Prunellen an— faͤnglich nur abwelken, und ſtatt der alten Haut eine neue Bedekung bekommen. Denn ob ſie gleich nicht aufſpringen koͤnnen, weil ſie keine Haut haben, ſo lauft doch der Saft durch die erſte allzuftarfe Hize aus, und das Fleiſch bakt auf den Horden an, ſo daß ſie beim Wenden und Abnehmen zerriſſen werden muͤſſen. Nach und nach kann die Hize ſtaͤrker werden. Wenn ſie ge— troknet ſind, und noch einige Tage auf einer Kam— mer verdunſtet haben, ſo werden ſie in Schach— teln feſt auf einander gelegt, oder in Schnuͤren eingefaßt und zuſammen hineingepreßt. mehrerer Fruchtſtraͤucher iſt mit eingelchloſſen, fo daß man im Beſiz diefer Meinen Sarift koſtſpiellge Werke der Art leicht entbehren kann. Waller, Stubenpärtrer, oder Anwelſung, die fhönften » Zterpflanzen Im Zimmern und vor Fenftern zu erzie⸗ hen und auf eine leichte Art zu durmintern. Dritte ſtark vermehrte und verbeſſerte Auflage. broſchitt 16 9 Gr. oder 2 fl. 12 kr. Das aͤlteſte und bellebteſte Werk über Stuben: gartnerei erſcheint bier in elner ſtark vermehrten und 821. 8. verbeſſerten Auflage. Blumenlkebhaber, denen das Schlkal Garten und Glathaus verſagt hat, finden in diesem Bude elne Auswahl der reigendften Toͤchter Florens, deren Erziehung obne koſtbare Anſtalten moͤg⸗ lich iſt und mit denen fie ihre Zimmer faſt das ganze Jahr hindurch in blühende Gärten verwandeln können. Die Vor ſchriften zur Behan) lung der Pflanzen find fo faßlich vorgetragen, daß auch D. mer, (denen die Früh⸗ lingsfeler ter Flora eln befonberg angenehmes Gets : ſchenk ſeyn wird), ſich deren Kultur mit Glüf unters stehen werden. 560 Gemeinnuͤzige Anzeige ür Oekonomen, Bolfs- und Sarten- Freunde Durch eine Anzeige in einigen der erſtern Numern des h. Is. dieſes Blattes beab— ſichtigten wir eine allgemeine Verbreitung und Gemeinnuͤzigmachung des beliebten Volksbuches: Den der ſt den d 1 9. Bauer eg nn Eine Familien-Geſchichte. Allen Ständen zum Nuzen und Intereſſe; beſonders aber Jedem Bauer und Landwirthe ein Lehr⸗ und Exempel⸗ Buch, workn ſonnenklar gezeigt wird, wie der Ertrag des geringſten Gutes in kurzer Zeit außerordentlich erhoͤht werden kann, wenn die Haus-, Feld- und Garten-Wirthſchaft, die edle Obſt- und wilde Baum-, Vieh⸗ und Bienen-Zucht, der Futterkraͤuter-, Flachs-, Oelpflanzen-, Hopfen- und Tabak⸗ Bau, die Wieſen-Verbeſſerungs-Methoden, die Vermehrung des Duͤn— gers ꝛc. nach den beſten praktiſchen neuern Verbeſſerungs— Erfahrungen betrieben werden. Mit mehr andern, ſehr nuͤzlichen und eintraͤgllchen Neben: H'lfs : Mitteln. Von J. E. Fuͤrſt. 3 Theile. Mit Kupfern und Holzſchnitten. ste verm. und verbeſſ. Auflage. 100 Bogen. Paßau bei Friedrich Puſtet; und hatten daher eine Partie Exemplare an uns gebracht, und ſolche um den aͤußerſt bil— ligen Preis von 1 Rthlr. 12 Gr. oder 2 fl. 24 kr. anſtatt des bis jezt beſtehenden Laden— Preiſes von 2 Rthlr 8 Gr. oder 4 fl. erlaſſen, dabei noch auf Exemplare das ſiebente gratis bewilligt. Wir fanden in der allgemeinen Theilnahme dafuͤr uns hinreichend fuͤr das Opfer, wel— ches wir durch dieſe Preis-Verminderung dem allgemeinen Beſten brachten, belohnt, und es freut uns, mehreren uns zugekommenen Anfragen erwidern zu koͤnnen, daß noch ein kleiner Theil dieſer Partie von wohlfeilen Exemplaren vorraͤthig, und zu den obengenannten Preiſe zu haben iſt. Obgleich wir dafuͤr geſorgt haben, daß jede Buchhandlung dieſes Werk zu den wohl— feilen Preis nicht ohne Nuzen liefern kann, ſo haben doch Einige das Zwekmaͤßige dieſes Verfahrens verkannt, was uns hiemit veranlaßt, zu bemerken, daß Jedermann, dem dieſer wohlfeile Preis von ſeiner benachbarten Buchhandlung verweigert wird, ſich nur direkte an die Puſtet'ſche Buchhandlung in Paßau zu wenden braucht, um fein Verlangen, fo lange nemlich die Partie reichen wird, auf der Stelle effektuirt zu ſehen. Wir machen daher das Publikum nochmals auf dieſes Werk aufmerkſam, da ſich nicht leicht wieder Gelegenheit darbieten duͤrfte, ſo vieles Gute um einen ſo beiſpiellos wohlfeilen Preis zu er— kaufen, um ſo mehr, da, ſobald unſer geringer Vorrath davon abgeſezt iſt, dieſes Werk nur noch zu dem erſten Ladenpreis von 2 Rthlr. 8 Gr. oder 4 fl. von dem Verleger zu beziehen ſeyn wird. — Eln Verein von Mitgliedern der prakt. Gartenbau-Geſellſchaft in Bapern. 1 ³˙ܹ¹ A ²˙¹w ] ⁵ im RT NT EEE . 7.7... In Commiffion bet Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poflämpter an. e Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portofrel. — Allgemeine deutſche ort . 2 te; Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jabrgang. . Inhalt: halten. No. 46, Ueber das Verſezen größerer Baume. — Gutes Mittel, Citronen lange gut und frifh zu er⸗ 16. November 1829. Ueber das Verſezen größerer Bäume, Um Baume zu verpflanzen, die ſchon eine gewlſſe Größe erlangt haben, fo daß man, beſonders in der Naͤbe von Wohnungen, bei Anlagen u. dgl. bald Vortheil davon ziehen kann, hat man ſeit langer Zeit ſchon mannigfache Verſuche angeſtellt, welche jedoch ſelten, faſt nie, den erwuͤnſchten Erfolg hatten. Erſt in neuerer Zeit iſt es der Beharrlichkeit und Einſicht des Baronet Stewart zu Allanton, in der ſchottiſchen Grafſchaft Lanark, gelungen, gleichſam wie durch ein Wunder, in kurzer Zeit einen ſtattli— chen Park von den verſchiedenſten Holzarten hervor— zuzaubern. In einer von der Natur aͤrmlich ausge— ſtatteten Gegend, einem unebenen Moorgrunde, hat er in kurzer Zeit geſchaffen, was ſonſt nur waͤh— rend eines Menſchenalters hervorgebracht werden konnte. Aus dem Berichte, welchen die zu Verbeſſerung der Landwirthſchaft beſtehende hochlaͤndiſche Geſell— ſchaft in Schottland ſchon im Jahre 1525 deßhalb erſtattete, nachdem ſie zuvor Abgeordnete dahin ge— ſchikt batte, welche ſich über den Zuſtand dieſer Pflans zung die genaueſte Kenntniß erwarben, geht hervor, daß alle verpflanzten Bäume, die aus Birken, Eſcheu, Ulmen, Roßkaſtanien, Linden u, ſ. w. beftanden, hoͤchſt uͤppig vegetirten, ſelbſt bel ſehr unguͤnſtiger Lage, und ſehr ſtark getrieben hatten. Die Baͤume waren von ſehr verſchiedener Große. Einige, welche erſt wenige Jahre gepflanzt worden waren, hatten eine Höhe von 50 —40 Fuß, der Umfang der größe ten war 14 Fuß, vom Boden gemeſſen, 5 Fuß 5 Zoll bis 5 Fuß s Zoll; andere, erſt ſeit ſechs Mo— naten gepflanzt, waren 20 bis 30 Fuß hoch, und der Umfang betrug 18 Zoll, vom Boden, 44—5 Fuß. Dieſe Baͤume gediehen ſehr gut; ihre Blaͤt— ter waren zwar etwas kleiner, als an andern Baͤu— men, dod) hörte dieſer Unterſchied nach 2— 5 Jah- ren auf. Beſonders bemerkenswerth erſchien den Berichterſtattern der ſchoͤne Wuchs, die Geſundheit der Baͤume, die keine vertrokneten Zweige hatten, und die gerade Stellung, ſelbſt bei den einzelnen Baͤumen, welche dem Winde und Wetter ohne Stuͤze ausgeſezt waren. Im Parke waren mehrere ſehr dicht gepflanzte Gruppen befindlich, die gleich— falls herrlich gediehen. Unter ihnen zeichnete ſich beſonders eine innerhalb eines Jahres gebildete Gruppe aus. Man hatte hier Baͤume von 20 bis 50 Fuß Hoͤhe, ungefaͤhr 20 Fuß von einander entfernt, gepflanzt, und dann die Zwiſchenraͤume mit kleinern Schlaghoͤlzern ausgefuͤllt. Die groͤßern Baͤume trieben größere Schoͤßlinge, als einzeln ſtehende Nachrichten aus Frauendorf. Der heurige naße Sommer war der Gärtnerei ſeht ungünftig. Beſonders vermehrten ſich auch die Unkräuter, deren Ausrottung als elne wahre Plage felbſt in das nächſte Jahr mit übergehen wird. Es wird vielleicht manchen Gartenfreund damit ein Gefallen geſchehen, wenn wir ihn mit einer vor⸗ güglihen Methode zur Vertllaung des Unkrautes be⸗ kannt machen, dle wir aus dem deutſchen Sarten-Ma⸗ gazin entnehmen, wörtlich alſo lautend: Ich theile hier den Gartenfreunden elne auf prak⸗ tiſche Erfahrung gegründete Methode mit, nach welcher man mit wenig Koſten und in kurzer Zelt die ſchaͤdlich⸗ ſten perennirenden Unkraͤuter vom Grund aus ausrot⸗ ten und vertilgen kann. Unter den perennkrenden Unkraut dürften wohl dle Queken, der Hahnenfuß und die Sandlſtel, beſonders wegen ihrer außerordentlichen Vermehrung durch die (46) 2 0 62 Baͤume; das Unterholz, aus Birken, Eichen, Eſchen, Roßkaſtanien und Stechpalmen, gemeinen und cas nadiſchen Vogelkirſchen beſtehend, gedieh ganz vor— zuͤglich, und ob es ſchon erſt fuͤnf Jahre alt war, fo meinten die Sachkundigen doch, daß bei gewoͤhn— lichem Verfahren, in wenigſtens viermal laͤngerer Zeit, ein ſolches Reſultat kaum zu erlangen ſeyn wuͤrde. Die von ihnen beobachteten und zuſammenge— ſtellten Thatſachen gaben den einſtimmigen Aus— ſpruch: daß das Verfahren des Baronets Ste— wart in ſehr hohem Grade geeignet ſey, Pflanzun— gen ſchnell, ſowohl zur Verſchoͤnerung als zur Be— ſchattung und Benuͤzung des Bodens, anzulegen. Unter allen verpflanzten Baͤumen fanden ſie nur einen einzigen, welcher eingegangen war; nir— gends war eine Spur zu finden, die auf das Weg— ſchaffen eines Baumes haͤtte hindeuten koͤnnen. Dieſes Gutachten ſachkundiger Maͤnner mußte wohl die groͤßte Aufmerkſamkeit erregen, und ſo konnte es nicht anders, als hoͤchſt erfreulich ſeyn, von dem Urheber ſelbſt eine umſtaͤndliche Darſtellung ſeines Verfahrens zu erhalten, die er in einer kuͤrzlich er— ſchienenen Schrift: The planter’s guide, or a practical essay on che best method of giving immediate effect to wood, by the removal of large trees and under wood. Edinburgh 1628. 8. Mit Kupfern. Preis 18 Schill. gibt. Er zeigt hier, daß er, faſt in derſelben Art, wie der Gärtner Früchte, Waldbaͤume zu treiben ver— mag, und daß ſein Verfahren immer auf die ſorg— faͤltige Beachtung der Phyſiologie der Pflanzen ge— baut iſt, wobei die Eroͤrterung der Urſachen, wo— durch er jene guͤnſtigen Erfolge erhielt, eben ſo Wurzeln, die ſchaͤdlichſten ſeyn. cherndes Unkraut in ein Blumenbeet oder Gemüſeland ſich einmal efagentftet, fo hält es ſehr ſchwer, ſolches gänzlich wieder los zu werden. — Bisher glaubte man ſehr viel, wo nicht Alles gethan zu haben, wenn man dergleichen von Unkraut uͤberzogenes Land mit dem zwelzinkigen Karſte forthaken und alle Wurzeln bis auf die kleinſten Faſern rein ausleſen ließ. Daß dies aber ein äußerft mühfames Geſchaͤft fit, darf ich wohl nicht erſt erinnern. Vor mehreren Jahren hatte ich / Aker (Morgen Hat dergleichen wa= merkwuͤrdig, als die praktiſchen Ergebniſſe ſeines Verfahrens ſelbſt ſind. Stewart geht zuerſt von dem Grundſaze aus, daß man einen guͤnſtigen Erfolg nicht erwarten kann, wenn man nicht die zu verpflanzenden Baͤume mit Raͤkſicht auf den Boden, in welchen ſie verpflanzt werden ſollen, auswaͤhlt. Die Nothwendigkeit, die Baͤume nach dem Boden auszuwaͤhlen, wird nur zu ſelten beachtet. Der Baumzuͤchtler muß die Gat— tungen ſeiner Baͤume eben ſo ſorgfaͤltig mit Beruͤk— ſichtigung der Beſchaffenheit des Bodens waͤhlen, als der Akerbaner bei feinen Saaten zu thun pflegt. Nicht minder wichtig iſt aber auch die Ruͤkſicht auf die Beſchaffenheit und die Eigenſchaft der einzelnen, zum Verpflanzen beſtimmten Baͤume. Es iſt bes kannt, daß die beſtaͤndige und ununterbrochene Ein- wirkung der Luft auf einen ihr ſehr ausgeſezten Baum Eigenſchaften bei demſelben hervorbringt, die bisweilen der Natur und dem Zuſtande eines Baumes derſelben Gattung, der geſchuͤzt ſteht, ge— rade entgegengeſezt ſind. Der Saft, der das Wachsthum der Baͤume befoͤrdert, wird durch die Wurzeln zugefuͤhrt; dieſe leztern breiten ſich nach allen Richtungen aus, um diejenigen Stoffe aus dem Boden aufzunehmen, welche dem Baume die beſte Nahrung geben. Der ſolchergeſtalt aus dem Boden gezogene Saft ſteigt durch alle Zweige bis zur aͤuſ— ſerſten Spize des Baumes, und wie die Wurzeln die Nahrung zufuͤhren, ſo wird ſie von den Zweigen und Blättern gleichſam verzehrt. Wird die Wurz zel verlezt, fo daß fie nicht die noͤthige Nahrung aufnehmen kann, fo muß der Baum eben fo fterben, . wie ein Thier, dem man die Nahrung verſagt. Man koͤnnte dieſes das Verhungern der Baͤume nennen. Werden aber die Kraͤfte des Wachsthums nur geftört oder vermindert, und hat der Baum, Land, auf dem ftaltenifhe Pappeln gezogen worden, und das mit Queken wie befaet war. Diefes Unkrauts bald moͤgllchſt wieder los zu wer⸗ den, ſtellte ich vier Mann zwei Tage lang mit dem zweizinkigen Karfte an, ließ den Boden zwel Schläge tlef forthaken und alle Wurzeln rein ausleſen, alleln dle Arbeit ging fo ſchlecht von ſtatten, daß jene vier Taglöhner binnen der oben angegebenen Zelt kaum s Quadratruthen gereiniget hatten und daß, hätte ich den ganzen 32 Quadratruthen haltenden Flek auf die- * 565 durch andere Urſachen verlezt, aufgehoͤrt, jene Zweige und Blaͤtter mit Saft zu verſorgen, ſo kann man ſagen, der Baum ſterbe an einer Stoͤrung in den Kraͤften der Verdauung. Gleich dem Thiere iſt auch dem Baume die Luft eben ſo noͤthig, als die durch die Wurzel ihm zuge— fuͤhrte Nahrung. Wird aber die Luft ſo haͤufig zu— gefuͤhrt, wie es in derſelben ſehr ausgeſezten Lagen geschieht, fo leidet der Baum durch Kälte, wie der Menſch in einem unguͤnſtigen Klima. Iſt hinge— gen die aͤußere Luft ausgeſchloſſen, fo wird Pflanze und Thier der Erſtikung ausgeſezt. Deßhalb haben auch Thier und Pflanze ihre Schuzmittel gegen der— gleichen nachtheilige Einfluͤſſe der aͤußern Luft. Das Thier ſucht Obdach, der Menſch kuͤnſtliche Beklei— dung; kleinere Thiere, z. B. in den Polarlaͤndern und auf den Hochgebirgen Aſiens, werden von der Natur mit diken Pelzen begabt. Baͤume, die dem Einfluſſe der Luft ausgeſezt ſind, finden ebenfalls ihren Schuz, und da es hier darauf ankommt, die Saftgefaͤße, welche zwiſchen Holz und Rinde liegen, zu beſchuͤzen, fo bekommt der Baum an der dem Wet— ter ausgeſezten Seite eine ſtaͤrkere Rinde, welche den Saft gegen Störungen ſichert. Auf gleiche Weiſe, wie das Thier der Gefahr, aus Mangel an Lebens— Luft zu erſtiken, dadurch zu entgehen ſucht, daß es ſich nach jeder Oeffnung richtet: ſo ſtrekt auch der Baum, der nicht gehörig gelichtet ſteht, dünne Wipfel aus, und ſucht die Oeffnungen nach Oben, um Licht und Luft zu erhalten. Wird er durch andere uͤberge— wachſene Baͤume daran gehindert, ſo ſind die ſchwaͤchern Pflanzen oft ſehr entſtellt durch die Ver— ſuche, auf einer Seite heraus zuwachſen; koͤnnen fie jedoch die eutgegenſtehenden Hinderniſſe nicht be— ſiegen, ſo muͤſſen ſie eingehen. In ſolchen Lagen haben die Baͤume eine duͤnne, gruͤne und ſaftige Rinde, und es fehlt ihnen jene rauhe Deke, welche die Saftgefaͤße gegen ſtarken Andrang der Luft ſchuͤzt. Ein nicht minder merkwuͤrdiger Unterſchied iſt zwiſchen den Bäumen, die dem Einfluße der Witte— rung ausgeſezt ſind, und ſolchen, die dagegen ge— ſchuͤzgt aufwachſen. Menſchen und Thiere ſuchen durch eine beſondere Stellung ihrer Glieder ſich ge— gen Sturm zu ſchuͤzen; doch waͤhrend dergleichen Stellungen nur voruͤbergehend ſind, nimmt der Baum, in ſolcher Lage, dauernde, ſchuͤzende Eigen— ſchaften an. Das Verhaͤltniß des Stamms, der Wurzeln und der Zweige gegen einander iſt daher ſehr verſchieden bei Baͤumen von derſelben Gattung, wenn fie allein, oder wenn ſie geſchuͤzt ſtehen. Der Stamm des einzelnen Baumes iſt kurz und dik, weil er, uͤberall von Luft und Licht umgeben, we— niger Trieb hat, aufwaͤrts zu ſchießen, als Baͤume in geſchloſſenem Stande. Aus demſelben Grunde ſind ſeine Wurzeln nach allen Richtungen weit aus— gebreitet, um ein Gegengewicht gegen die Wirkun- gen des Sturmes zu bilden. Die Wurzeln ſolcher Baͤume, die ſtets mit den Zweigen in Wechſelbezie— hung ſtehen, vermehren ſich in dem Verhaͤltniſſe, als jene ſich ausbreiten. Dieſe Wirkung und Ge— genwirkung iſt hoͤchſt merkwuͤrdig. Die Wurzel muß ſich kraͤftig in den Boden ausſtreken, ehe die Zweige ſich in der Luft ausbilden koͤnnen; und auf der andern Seite muͤſſen die Zweige ſich ſo entwi— keln, daß ſie den Wurzeln hinlaͤngliche Beſchaͤfti— gung geben. Stellt einer dieſer Theile ſeine Funk— tion ein, ſo muß der andere leiden. Die Zunahme der Zweige ſteht daher, bei regelmaͤßigem Stande, immer im Verhaͤltniß mit der Ausbreitung der Wur— zeln, und umgekehrt, und wie der Baum ſeine Zweige nach allen Seiten ausſtrekt, um ein Gegen— [ee NV = ec ee ( — — —— — —— — —— — — felbe Art behandeln liſſen wollen, der Arbeitslohn ge— gen e Thlr. betragen haben würde. Ich mußte daher, um zum Zweke zu kommen, auf ein anderes Mittel bedant feyu. Es wurden nemllch die, auf dem rigolten Boden ausgeleſenen Queken anf einem Theile des noch nicht gereinigten Landes ausge⸗ breitet, fo, daß folche, nachdem fie ſich geſezt hatten, gegen 6 Zoll hoch zu liegen kamen; das übrige unbe: arbeitete Land bedekte ich auf gleiche Art mit ſtrohl— gem Miſte (dies geſchah zu Anfang des Mak.) Die Vedekung blieb + Wochen liegen, dann wurden Miſt und Queken zugleich weg- und auf einen Brachaker geſchafft; und dieſe Behandlung des verquekten Landes befreite mich mit einmal völlig von allem Unkraute. Durch jenes Verfahren war nemllch lezterem nicht nur die Luft benommen, ſondern es hatte ſich auch Wärme erzeugt, wodurch die Wurzeln in Gaͤhrung und Faͤulniß übergegangen waren. Ich pflanzte im Julius Kohlruͤben auf das Land, wo eln Jahr zuvor fraltenifhe Pappeln geftanden hats ten, und ſah mit Vergnügen, daß die Koblrüben auf dem bedekt geweſenen Boden welt beſſer ſtunden, als (409 564 gewicht gegen den Wind zu erhalten, fo breiten ſich zahlreiche und ſtarke Wurzeln unter der Oberflaͤche des Bodens aus, die dem Baume zum Anker dienen. Dieſe Thatſachen nun geben Stewart die Grundſaͤze an die Hand, nach welchen er die zum Verpflanzen beſtimmten Baͤume waͤhlt. Es iſt ein ſehr einfacher Saz, daß die Verpflanzung eines großen Baumes in eine ausgeſezte Lage nur dann gelingen kann, wenn ein Baum gewaͤhlt wird, der in aͤhnlicher Lage aufgewachſen iſt, und die Eigen— ſchaften erlangt hat, welche zu dieſer Lage beſon— ders paſſen. Stewart bezeichnet als ſolche Ei— genſchaften: 1) die Dike und Haͤrte der Rinde; 2) die Kuͤrze und den großen Umfang des Stammes; 5) zahlreiche Wurzeln und Wurzelfaſern, und 4) Ausbreitung, Gleichgewicht und Dichtheit der Zwei: ge. Er zeigt hiebel, daß ein zu verpflanzender Baum in dem Verhaͤltniſſe, als er jene Eigenfchaf: ten beſizt, dazu tauglich iſt, als einzeln ſtehender Baum, in ſeiner neuen Stellung, dem Einfluſſe des Wetters ausgeſezt zu werden. Baͤume, die in gefhüzten und warmen Lagen aufgewachſen ſind, haben ganz entgegengeſezte Eigenſchaften. So klar und unbeſtreitbar nun jener bei der Aus— wahl der Baͤume zu beachtende Grundſaz iſt, ſo ſel— ten wird er befolgt. Sehr haͤufig laͤßt man ſich durch das geſunde Ausſehen der in dichten Pflans zungen hoch aufgeſchoſſenen Baͤume verfuͤhren, ſie zum Verpflanzen fuͤr paſſend zu halten. Nun ſind zwar allerdings der ſchlanke Wuchs, dle ſchoͤne, glatte Rinde, Zeichen von Geſundheit, fo lange ſie geſchaͤzt ſtehen bleiben; wenn man jedoch glaubt, daß ihre duͤn⸗ nen Wipfel wenig vom Winde lelden wuͤrden, ſo wird man getaͤuſcht. Der verpflanzte Baum treibt zwar im erſten Jahre Blaͤtter, im naͤchſten aber faͤngt er ſchon an zu kuͤmmern, und balb ſchrumpft er zuſam⸗ men und ſtirbt ab. Dieſer Fehler wird in Allanton dadurch umgangen, daß man gleich ſolche Baͤume waͤhlt, die in einer ausgeſezten Lage aufgewachſen und mit den ſchuͤzenden Eigenſchaften verſehen ſind. Jedoch werden ſehr oft die zu verpflanzenden Baͤume die ſchuͤzenden Eigenſchaften nur zum Theil erlangt haben, und man muß deßhalb nachhelfen. Das dabei zu beachtende Verfahren iſt verſchieden, je nachdem eine oder dle andere ſchuͤzende Eigenſchaft mangelhaft iſt. Im Allgemeinen, beſonders aber, wenn die Rinde ein duͤnnes, feines Gewebe hat, ſo daß fie die Saftgefaͤße nicht hinlaͤnglich beſchuͤzen kann, darf man den Baum nur allmaͤhlig und nach und nach dem Einfluſſe der Witterung ausfezen, um die zur Entbehrung des Schuzes nöthigen Eis genſchaften zu entwikeln. Iſt dagegen die Rinde hart, das Gezweig (der Wald) reichlich genug, aber die Wurzel duͤrftig, ſo muß man um den Baum einen dreißig Zoll tiefen Graben ziehen, und nur 2 bis 5 ſtarke Wurzeln unzerſchnitten laſſen, damit der Baum dem Winde widerſtehen kann. Die Erde wird alsdann wieder in den Graben gefuͤllt, und wenn der Baum nach 2 bis 5 Jahren herausgenom— men wird, haben die Wurzeln an den abgefchnittes nen Enden viele zarte Faſern, die man beim Ders ausnehmen ſorgfaͤltig ſchonen muß, indem ſie daun die urſpruͤngliche Wurzel erſezen. Sind hingegen die Zweige unvollkommen, ſo laͤßt ſich entgegen⸗ wirken, wenn man eine Miſchung von Mergel und Miſchduͤnger mit viermal fo viel guter Erde auf eine Entfernung von 4 Fuß um den Stamm legt. Stewart hält dieſes Verfahren für vortbeilhafter, als die gewöhnliche Art, die Wurzel zu fidren, die man haͤufig anwendet, beſonders in Gärten, um das Wachsthum der Obſtbaͤume zu befördern. Nach ſeiner Verſicherung wird dadurch die Zunahme der Bam reer eee auf dem rigolten; denn auf leztetem kamen immer wieder bie und da Qgeken zum Votrſcheln, während auf erſterem keine Spar mehrt daven zu ſehen war. Man könnte bier zwar einwenden, daß dleſe Art, das Unkraut zu vertilgen, nicht immer anwendbar fey. Allein, wenn richtet lezteres eiu Stüt Land am Mel⸗ ſten zu Grunde? Doch größtentbeild nur dann, weun perennirende Sewächſe eſulze Jahre nach einander dar⸗ auf ſtanden, unter deren Schuze das Unkraut ungeflört um ſich greifen konnte, wodurch elne Verpflanzung der darauf befindlichen Gewächſe nöthig wird. Dies ges ſchehe nun im Herdſt oder Fruͤt fahre, fo bringt man gewohnlich Semmergewächſe an deren Stele. Hierzu muß ader der Boden vorbereitet werden, welches welt lelchtet und wohlfeller durch eine Deke von Miſt oder fonftigen lm Garten befindlichen Abgaͤngen bewkrkt wer den kann, als wenn dergleichen Land fo muͤhſam forte gearbeitet und alle Wurzeln rein ausgeleſen werden müſſen, und wo, troz aller angewandten Sorgfalt, doch nicht verhindert werden kann, daß nicht einige Ware zelſtuͤtchen zuruͤkblelden. Wird nun vollends dleſe Ara belt nicht mehrmal nach einander vorgenommen, fo Ik 565 — Zweige und der Wurzeln beguͤnſtigt, und der Baum iſt im dritten Jahre zum Fortpflauzen tauglich. Um dergleichen Vorbereitungen weniger muͤhſam und koſtſpielig zu machen, kann jeder Landeigentbuͤmer, der eine ſolche Pflanzung von einigem Umfange aus— führen will, dadurch viel gewinnen, wenn er eine Menge von Baͤumen auf eiumal zur Verpflanzung vorbereitet. Was nun die Groͤße der zu verpflanzenden Baͤume betrifft, ſo kommen dabei blos dle Koſten in Betracht. Ein großer Baum kann mit eben ſo vieler Gewißheit eines guten Erfolgs verpflanzt werden, als ein kleinerer; aber es find dazu ſtaͤr— kere Maſchinen und mehrere Menſchenhaͤnde ndthig, und die Koſten ſteigen, je groͤßer der Baum iſt. Nach dem zu Allanton befolgten Verfahren iſt ein Baum von 6— Zoll im Durchmeſſer oder 2 Fuß im Umfange der kleinſte, den man fuͤr faͤhig hielt, den Elementen zu widerſtehen. Soll er allein ge— pflanzt werden, ſo iſt ein Durchmeſſer von 18 Zoll und 2 Fuß das groͤßte Maß, und Baͤume von un⸗ gefaͤhr 1 Fuß im Durchmeſſer find die gewöhnlichen. Das von Stewart befolgte Verfahren beim Ausheben und Verpflanzen der Bäume beſteht in Folgendem: Der Baum wird zuerſt in dem Boden aufgelokert, und die mit beſondern Werkzeugen ver— fehenen Arbeiter ſuchen den Umfang der Wurzeln aus zumitteln. Hat man den Baum früher mit eis nem Graben umgeben und die Wurzeln hie und da abgeſtochen, ſo iſt dies nicht ſchwer zu beſtimmen. Eutgegengeſezten Falls aber wird man finden, daß die Ausdehnung der Wurzeln mit der Ausbreitung der Zweige in Uebereinſtimmung ſteht. Es werden daun die Wurzeln von der Erde entblößt, wobei je⸗ e die Deſchädigung Wale ſorgfaͤltig zu ver⸗ huͤten iſt. Werden die Wurzelfaſern erhalten, fo hat der Verpflanzer die ſicherſte Buͤrgſchaft fuͤr den guͤnſtigen Erfolg. Während man die Wurzeln von der Erde löst, läßt man einen Klumpen Erde dicht am Stamme haͤngen, und es wird gut ſeyn, wenn man 2—5 Fuß vom urſpruͤnglichen Raſen am Stamme laſſen kann. Dann wird die zum Ausheben der Bäume beſtimmte Maſchine vorſichtig an den Stamm gelegt. Dleſe Maſchine hat man in drei verſchiedenen Großen; jedesmal wählt man die zur Große des Baumes paffende Art. Sie be⸗ ſteht aus elnem ſtarken Pfahle, der auf zwei hohen Raͤdern angebracht iſt. Die Maſchine wird an den Baum gebracht, und der Pfahl, den man am Baume befeſtigt, waͤhrend ſich beide in ſenkrechter Stellung befinden, wird in eine wagrechte Lage ge⸗ bracht, und wirkt dann als ein Hebel, der den Baum aus dem Boden hebt. ſtalt auf die Maſchine gelegt, daß Wurzel und Zweige im Gleichgewicht ſind, und es iſt nur eine ſehr geringe Kraft zur Fortſchaffung noͤthig, wenn das Gleichgewicht Immer erhalten wird. Um die⸗ ſes zu bewerkſtelligen, werden eine oder zwei Per⸗ ſonen zwiſchen die Zweige geſtellt, die ihre Pläge, gleichſam als beweglicher Pallaſt, wechſeln, bis die gehoͤrige Eintheilung des Gewichts ausgemit⸗ telt iſt. Bei der Fortſchaffung werden Zwelge und Wurzeln zuſammen gebunden, da es von großer Wichtigkeit iſt, daß fie nicht beſchaͤdigt werden, Die zur Aufnahme des Baumes beftimmte Gru⸗ be, die man wenigſtens 1 Jahr vor der Verpflan⸗ zung zubereitet haben muß, wird alsdann gedffuet, und ſo viel Erde herausgeworfen, als noͤthig iſt, ihr die erforderliche Tiefe zu geben. Der Baum wird ſo weuig tief, als moͤglich, in die Erde geſezt, uur ie für die Pfahlwurzel hinlaͤnglich tief gegraben en Boden iu aan ter Tor fo en als er vorher war; da hingegen durch die oben beſcrlebene Metbede alles Unkraut vom Grand aus zerſtoret und dernictet wird. Doch muß hiebei immer Ruͤkſicht darauf genommen werden, daß die Bedekung zu elner Zeit geſchehe, wenn die zu vertilgenden Unkräuter noch vegetlren und auch noch biareichende Wärme im Erdbeden iſt; denn außerdem würde man feinen Zwek ganz verfehlen. Die beſte Zeit dazu iſt von Anfang des Mal bie zu Ende des Auguft. Es geht aber eln Gewächs immer früher in Faul⸗ ui aber als das andre; ein Umſtand, der ebenfals nicht aus der Acht zu laſſen iſt. Es dürfte daher eine dierüber gemachte Erfahrung hier nicht am narechten Orte ſtehen. Vor ungefähr 15 bis 16 Jahren batte ich eknen Aker wit vortrefflia ers Lazernklee, welcher kaum (Jahr geftenden, auf dem aber ein zur damaligen Zeit ein- fallender ſehr kalter Winter gegen / der Kleeſtoͤke durch den Froſt zu Gruade richtete. Um den Klee noch etaige Jahre zu erhalten, ließ ich im nächſten Winter, um das fernere Ausfrieren zu verhindern, den Aker Lezterer wird derge⸗ 366 werden, und die übrigen Wurzeln muͤſſen gut be⸗ dekt ſeyn. Bekanntlich hat in rauhen Gegenden jeder Baum eine ſogenannte Wetterſeite, d. h., die Zweige wach— ſen kraͤftiger auf der dem herrſchenden Winde nicht ausgeſezten, als auf der eutgegengeſezten Seite. Nun gilt es für eine alte Regel, daß ein verpflanz— ter Baum ſeinen neuen Staud ſo erhalten muͤſſe, daß dieſelbe Seite dem Wetter zugekehrt ſey. Ste⸗ wart aber will die Stellung gerade umgekehrt wiſ— fen, fo daß die vom Winde abgewendete Seite, auf welcher ſich laͤngere Zweige befinden, dem herr— ſchenden Winde zugekehrt ſind. Die ehemalige Wetterſeite kann in dieſer neuen Stellung kraͤftiger treiben, wodurch das Gleichgewicht des Wipfels hergeſtellt wird. Es ſcheint zwar dieſes Verfahren eine Abweichung von den allgemeinen Grundſaͤzen Stewart's zu ſeyn, weil damit die Seite dem Wetter ausgeſezt wird, welche am Wenigſten daran gewöhnt iſt; vielfache Erfahrung hat ihn jedoch dahin gebracht, jenes alte Vorurtheil aufzugeben, und nie iſt ein Baum, den er auf jene Weiſe ver: pflanzte, eingegangen oder nur im Wachsthume zuruͤkgeblieben. Von dem gewoͤhnlichen Verfahren beim Ver— pflanzen weicht Stewart auch darin ab, daß er ſich alles Kappens oder ſonſtigen Verſtuͤmmelns der Baͤume gaͤnzlich enthaͤlt, da dieſer Gebrauch, nach ſeiner Meinung, auf falſchen Anſichten be— ruht. Wir ſchneiden die Wurzeln ab, ſagt man, und vermindern dadurch die Faͤhigkeit, den Zweigen Nahrung zuzufuͤhren, darum beſchneiden wir in gleichem Verhaͤltniße die Zweige, welche die Nah— rung erhalten ſollen, und es werden die uͤbrig ge— bliebenen Wurzeln hinlaͤnglich ſeyn, die uͤbrigen Zweige zu erhalten. Hiebei nimmt man indeſſen faͤlſchlich an, daß die Zweige zum Wachsthume des Baumes uͤberhaupt nicht beitragen. Wir koͤnnen einen Baum eines geſunden Zweiges nie berauben, ohne ſein Wachsthum in irgend einer Beziehung zu ſtören. Jedes Blatt bildet ein Saugwerkzeug, das eine gewiſſe Menge von Saft, die natürliche Nahrung des Baumes, heraufzieht; es iſt gleich— ſam die Lunge des Baumes, dem die Blaͤtter Luft einſaugen, eine Verrichtung, die mit dem thieri— ſchen Athmen verglichen werden kann. Wer dem Baum mehr Zweige nimmt, als gerade nuzbar und nörhig iſt, zwingt ihn, ſich mit weniger Nahrung zu begnuͤgen, und raubt ihm einen Theil der Kraft, Luft einzuſaugen. Da uͤberdies der Zwek des Verpflan⸗ zens der Baͤume ſehr haͤufig Verzierung iſt, ſo hebt man durch das Beſchneiden jenen Zwek faſt auf; denn obgleich dergleichen Baͤume, nach Jahren, in gu— tem Boden nach und nach wieder gedeihen, ſo blei— ben ſie doch eine zu lange Zeit widrige Gegenſtaͤnde. Gewoͤhnlich läßt man au dem zu verpflanzenden Baume ſo viel Erde als moͤglich haͤngen, wodurch die Arbeit erſchwert wird, und nicht ſelten nimmt man ſie bei Froſt vor, um das Abfallen der Erde von der Wurzel zu verhuͤtcen. Stewart läßt nicht mehr Erde am Baume, als die am untern Stamme befindliche Maſſe; die Wurzeln werden gaͤnzlich entblößt. Hat man den Baum mittelſt der Ma— ſchine zu ſeinem neuen Standort geſchafft, ſo wird er durch die Erhebung des Pfahls in eine ſenkrechte Lage gebracht, und der Mittelpunkt des Stammes mit dem anhaͤngenden Erdkloß in eine Hoͤhlung ges ſezt, die ſich in der Mitte der Grube befindet. Als— dann werden die Wurzeln losgebunden, und in die Reihen abgetheilt, in welchen ſie vom Stamme auslaufen. Zuerſt wird die unterfte Reihe geord— net, fo viel als möglich nach ihrer urſpruͤnglichen durchaus mit Mift bedeken, welches auch ziemlich dem Zweke zu entſprechen ſcien. Im April des folgen- den Frühjahrs ließ ich den Miſt abrechen (abharken) und ſolcen auf dem Kleeaker auf einen Haufen brin⸗ gen; konnte denſelben aber, wegen überhaufter Arbelt nicht fräher wegſchaffen laſſen, als ungefähr 5 Wochen nachher. Auf der Stelle, wo der Mlſt gelegen hatte, war der Erdboden ganz blos, fo, daß ſolcher wie ein friſch bereitetes Gartenbeet ausſah. Denn der Klee— Aker war im vergangenen Sommer wegen des zu duͤnn ſtehenden Klees durchaus mit Raſen bewachſen, der unter dem Miſte verfault war und mich fuͤrchten ließ, die Kleettöfe würden das nemliche Schikſal gehabt ha⸗ bea. Ich fand mich daher ſehr angenehm uͤverraſcht, als bald nachher der Klee freudig wieder hervorgruͤnte und ſich den Sommer immer über ſehr beſtokte. In der Folge habe ic mehrmalen ganze Kleeaͤker, wo der Klee, wesen Verraſen des Akers ſehr dunn ſtand und einen nur kuͤmmerlichen Wuchs zeigte, durd Bedekung mit ſtrohigem Miſte gerettet, welcher im Herbſte fo dit darauf geführt wurde, daß dem Riſen die Luft be⸗ nommen wurde und im Fruͤhfahre fo lange liegen blieb, Lage, während man alle Faſern ſorgfaͤltig in die Erde legt, da jede gewaltſame Behandlung derſel— beu fuͤr das Wachsthum des Baums die nachthei— ligſten Folgen hat. Hierauf wird uͤber dieſe Wur— zel Erde gelegt und mit den Haͤnden oder einer kleinen Ramme ſorgfaͤltig angedruͤkt, und wieder Erde aufgeſchuͤttet, bis man eine Unterlage fuͤr die zweite Reihe hat, die auf gleiche Weiſe behandelt wird. So fährt man fort, bis alle Wurzeln ges ordnet ſind. Die Sorgfalt, mit welcher jedes einzelne Wuͤr— zelchen in Erde eingehuͤllt wird, hat doppelten Zwek. Die Wurzeln koͤnnen hiebei nicht nur ſogleich von der Erde wieder Nahrung nehmen, ſondern die ſo verpflanzten Baͤume ſind auch beſſer gegen die Ein— wirkung des Sturmes geſchuͤzt, Die ſonſt hiebei Statt findenden Schuzmittel, als Pfaͤhle, Stoke ꝛc. ſind nicht nur koſtbar, ſondern oft auch unwirkſam. Nach den in Allanton befolgten Grundſaͤzen kehrt der Baum die kraͤftigere Wipfelſeite dem Winde zu, und durch unzaͤhlige Wurzeln und Faſern dem Bo— den einverleibt, braucht er keine Stuͤze, wird ſelten zur Seite gebeugt und durch heftigen Wind nicht entwurzelt, obgleich dieſes Landgut den herrſchenden Nordwinden ausgeſezt iſt. Hat man nun die Wurzeln auf die beſchriebene Art gelegt und ſie ſtark begoſſen, dann wird die Grube vollends mit Erde gefuͤllt, ſo daß ſie um den Stamm 12— 44 Zoll tief iſt, und ſanft und gleichfoͤrmig gedruͤkt, nie heftig geſtampft oder getreten wird. Auf gruͤnen Plaͤzen wird der Raſen rings um den Stamm gelegt und dann der Baum noch einmal begoſſen. Diefe Bewaͤſſerung nach der Verpflanzung iſt etwas Weſentliches. Zuwei— len kann es auch nothwendig werden, wenn der Baum loker ſteht, im April oder Mai um den bis ſich die Wärme einſtellte und der Raſen an feinen Wurzeln verfault war, wo dann der Mift ſammt dem 94150 abgerechnet und auf elnen Btachaker geſchafft wurde. Zwar wird, wenn das Kleeſtuͤk groß fft, elne an⸗ ſehnliche Quantität Mift erfordert; allein der größte Theil bleibt noch zu fernerer Düngung brauchbar und der auf dem Aker zurufbleibende Ueberreſt erſezt durch die bewirkte Vertilgung des Raſeus den etwaigen Nach- theil binrelchend. 567 Stamm mit einer Art Ramme die Erde zu ſtampfen. Sollten aber die verpflanzten Bäume weniger gut als die andern gedeihen, ſo legt Stewart rings um den Stamm vier Theile Erde um einen Theil ſorgfaͤltig geſiebte Steinkohlenaſche, und zwar 9 Zoll hoch um den Stamm und 5 Zoll hoch an den Grenzen der Wurzeln. Um den Stamm gegen Duͤrre zu ſchuͤzen, legt man unmittelbar unter den Stamm die Abgaͤnge von Flachs, feuchte Blaͤtter oder feuchtes Stroh. Auch ift es noͤthig, das Wachsthum des Baumes durch Duͤngen der Wurzeln zu befoͤrdern. Beobachtet man alle die Regeln, ſo geht ein Baum ſelten oder nie ein. Der ſo verpflanzte Baum bleibt gewoͤhnlich in den erſten zwei Jahren im Wachsthume zuruͤk, und beſonders erſcheint er im zweiten Jahre weniger geſund, als in der Folge. Im dritten Jahre zeigt der Baum, wenn man ihn gehörig behandelt hat, nur noch wenig Spuren von Schwaͤche. W Die Koſten dieſes Verfahrens ſind von den Oert— lichkeiten abhaͤngig. Im Allgemeinen rechnet man in Schottland die Koſten der Verpflanzung eines 24 bis 34 Fuß hohen Baumes im Durchſchnitt zu 10 Schillingen oder nicht ganz 4 Thaler, und eines 18 bis 24 Fuß hohen zu 6 bis 8 Schillingen, - Dr. S. Gutes Mittel, Citronen lange gut und friſch zu erhalten. Man ſteke in nicht ſehr feuchte Keller neue Be- ſen oder Birkenreiſer, und lege geſunde Citronen in deren Zweige, auf dieſe Art werden ſie ſich lange Zeit erhalten. gelaſſen werden, daß in einem warmen Fruͤhjehre die Bedekung nicht zu lange und nur bis zu der Periode, wo der Raſen verfault ift, liegen bleibe; denn außer- dem würde Raſen und Klee gleich zu Grunde gehen.] Uebrigens rechne ich wegen dleſer Abſchweifung über den Kleebau, auf die Verzeihung der Leſer; denn obſchon dieſer Gegeuſtand nicht eigentll® zum Garten— bau gehört, fo dürfte doch, abgerechnet, daß mancher Gartenfreund auch zugleih Oekonomie treibt, die bier ntedergelegte Erfahrung mannigfaltige Anwendung auf Noch darf hlebei der Umſtand nit aus der Acht das Gartenweſen finden. * 368 Nuͤzliche Unterhaltungs - Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebuſſſen. | (Etwiderung auf die Bemerfung der Farben⸗leberſicht in Nro. 57.) Dieſer ausgedehnte Inhalt war nur zur heimiſcen Gebrauc für Frauen⸗ dorfs deutſche Farbendeuennung geignet. — Für jezt gedrukt hat doch jeder Blumtſt zum Lohn des Leſens den Schluͤſſel, der zur Entwittung der Farben-Zufam: menfesung den Aufſchluß gibt, obſchon noch nickt elles Verborgene in der Natur aufzelöfet if. Oft wird der Kuͤnſtler zur Bezeichnung lebhafter Blütenfarben andere Saftfarben anwenden müſſen, wens er die glänzende Zarthelt natürlich vorſtellt, die dem wechſelnden Mode⸗ Gewand der ſchoͤnen Flora eigen iſt. Oft wird auch der Nichtmaler die in Katalogen enthaltenen Bluͤten⸗ Farben mit der deutſchea Benennung zur Verglelchung aufſuchen, wenn er das Pflanzen-Original vor Augen hat und vom Stoff der Farbe ſelbſt überzenget tft. — Mancher nur etwas in der Zeichnung bewanderte Gärts ner, wird ſich weuigſtens bei einigen Zweifeln einen Begriff von einzelnen Hauptfarben verſchaffen, die er ungeleſen deutſch zu nennen nicht kannte. — Nur das zierlich Kuͤnſtliche deutf&er Benennung, druͤkt wiſſenſchaftlich den Namen⸗Kunſtgärtner aus, wenn auch alles übrige in der Nachahmung auderer Provin- zen beſteht! Eine brauchbare Farbentabelle hangt blos vom Flelße des Kuͤnſtlers ab, damit kein Exemplar kräftiger oder ſchwächer das Auge täufhet; wer wird aber dleſe Mühe und den Fleißaufwand verdienftlich lohnen? Zu: dem fol der Kunſtbildner ein großer Blumiſt ſeyn, der viele Originalanſichten verfhiedener Sammlungen beſizt, unter welchen mir Herr Dr. Med. v. Schön ⸗ bauer lu Waitzen, als naturforſchender Kuͤnſtler be⸗ kannt iſt. Chotleſchau. Ph. Hufnagel, Mitglied. Aus der Baumſchule des Unterzeichneten werden einige 1000 Aepfel-, Birne, Klrſch- und Pflaum en⸗ Bäume für 4250 fell geboten. Hochſtam mige Aepfel. 6 Schuh hoch, 4½ Zoll im Durchmeſſer mit Namen das Stüf „2 kx. Hochſtaͤmmige Virn, Kirſchen, Pflaumen das Stift . „ 45 Kr. Zwerg⸗, Spaller-, Wandbaͤume das Stuͤk . . 234 kr. Dieſe hochſtaͤmmigen Baͤume, welche 4 biss Jahre alt, von einem ſehr uͤppigen, geſunden Wuchſe, find vere⸗ delt mit aus den erſten foftematifhen Baumſchulen Deutſch⸗ lands ausgeſuchteſten, guten Gattungen, werden in der ubrdlichrauheſten Gegend Oberöſterrelchs erzogen, daher man verſichert ſeyn kann, daß ſolche in jedem Boden und Lokale gerne wachſen, und baldigft Früchte tragen. Kataloge werden in Franko-Brlefen unentgeltlich verabfolgt, fo auch wird erſucht, bet Beſtellungen die — ——̃ —— = Geldbeträge in Franko Briefen beizulegen. Für Embalk tung fa Moos und Stroh fammt Nro. wird a kr. C. M. W. W. für das Stük verlangt. Algen bei dem Stifte Schlögl im Muäͤhlvpiertl ln Oderdſterreich. Mels l. Ein zwlſchen Welmar und Erfurt in Tonndorf gelegenet botaulſcher Garten, vier darln befindliche Ge⸗ wachs haͤufer, mehrere Erdmagazine und übrige Erforder⸗ ulſſe, ingletd en ein datangelegenes, fieben heizbare Zim⸗ mer, Kammern und fonftige Zubehörungen enthalten» des ſteinernes und rings derum frei ſtehendes Wohn⸗ Haus ſollen unter annehmlichen Bedingungen aus freies Hand verkauft werden. Der Garten und die Gewäcksbäuſer find mit den feirſter, am Meiſten geſuchten, auf das Bene gehalte⸗ nen Pflanzen und Gewächſen angefüllt. Es find unter andern euch vorhanden: 118 Sorten Pelargonien, 553 Sorten Aurikel und zwar: 225 Sor⸗ ten Engliſche und 388 Sorten Lulter in mehren Exem⸗ plaren, auch eine Aus ſaat von mehr als sooo Aurikel⸗ Pflanzen, 50 und einige Sorten ganz gefüllte Georgl⸗ neu oder Dahlien, 215 Sorten Nelken, 101 Sorten Mofen, 73 Sorten Levkojen, einige Hundert Hortenfien, Drangenbäume und mebrere exotiſcce Gewäaͤchſe. Ferner wird mit übergeben: ein ſattſamer Vor⸗ tatb von Levkojen⸗ und andern Sämereien, welche feit einer Reihe von Jahren aus dem mit der Gartenwirth⸗ ſchaft verbundenen Sämerei: Handlungs - Geſchaͤfte von einer nicht unbeträchtlichen Menge ftändiger Kunden aus der Näbe, fo wie aus der welteften Ferse, mit laͤngſt erprobter Zuverſicht und mit Befriedigung er» kauft werden. Der Garten und die Gewächsbäuſer find In einem ſolchen Zuſtande und das Geſchäft befindet ſich in elne! ſolchen Beſchaffenheit, daß der künftige Vorſteher desſel⸗ ben Alles in dem gegenwärtigen Zuſtande nur zu erhalten braucht, um den beabfichtigten Vorthell zu erzielen, und das lange mit Ruhm beftandene Geſchäft ferner blühend und einträglich zu ſehen. Sollte ihm über den einen oder über den andern Zweig desſelben genauere Keuptulß abgehen: fo wird ihm mit Offenheit jede Aus kunft be⸗ reitwillig ertbeilt werden. Wer geſonnen iſt, die erwaͤhnte Beſizung zu er⸗ kaufen, der bellebe ſich entweder perſoͤnlich oder in por» tofrelen Briefen an den Endesunterzelchneten zu wen; den, der die nähern Bedingungen mitzuthellen beauf⸗ tragt iſt. Welmar, im September 1829. Bernhardt Kuhn, Großberzogl. Rath, Landtags Syndikus u. Hofadvokat. Ju Sommiffion bel Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. — —— o&UGé ñ.:¾¼:]³ — Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchlaud 2 fl. 24 tr. ohne, und 2, fl. 44 kt. R. W. mit Convert portofrel. — * AI Igemei Garten ; ine dentſche Dee un. g. Herausgegeben von der der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J . N. 25 25. Novem ber 1 5 For feng neuer Mitglieder. Seine Erzellenz, Herr Alerander Allagodvich, Ro⸗ ſoneeſer-Biſchof, Agramer Groß-Probſt, und Prior Auranae, Sr. k. k. apoſtoliſchen Mafeſtaͤt gehel⸗ mer Rath, und k. Baual-Lokumtenent in Agram. Seine Hochwuͤrden, Herr Joſeph Carl Schiffner, Be⸗ nefizlat am Berg bei Rohrbach im Muͤhlkrelſe Oberoͤſterreichs. Selne Wohlgeborn, Herr Karl Mori; Kolklaskt, Stadtarzt zu Stankslau in Galizien. — Johann Alois Siberer, Wunde und Geburts- Arzt zu Waldrlug in Tyftol. — Iwan Reder, k. hannover. Wegbau⸗Jaſpektor zu Elze im Könfgreih Hannover. — Maximilian Lorenz, Schulthefß und Amts ver⸗ ſammlungs-Aktugr in Waſſeralfingen. — A. P. Applano, Kaufmann zu Peſt fm Ungarn. ern und Beerenobſt lange aufzubewahren. Das Obſt und alle andere Fruͤchte halten ſich um ſo laͤnger und beſſer, je langſamer ſie gewachſen Beſte Art, das Kerl find. Die Herbſt- und Winterfruͤchte und diejeni— gen Fruͤchte, welche ein feſtes Fleiſch und entweder einen ſuͤßen oder ſehr ſauren Saft haben, oder welche an einem warmen und trokenen Orte, oder in einem warmen trofenen Jahre, oder auf einem magern Bo— den gewachſen ſind, halten ſich laͤnger als Fruͤh— jahrs- oder Sommerobſt, oder als Früchte, welche ein weiches ſchwammiges Fleiſch haben, oder in ei— nem naßen kalten Jahre, oder an einem feuchten Orte, oder auf einem fetten ſehr fruchtbaren Boden gewachfen find. Das zwar reife, aber nicht uͤber— reif gewordene Kern- und Winterobſt, es moͤgen Aepfel oder Birnen ſeyn, welches ſeinen guten Ge— ſchmak recht lange behalten ſoll, muß, wenn es nur irgend thunlich iſt, eine Stunde nach Sonnenauf— gang, welches uͤberhaupt die beſte Zeit des Obſt— pfluͤkens fuͤr jedes Tafelobſt iſt, an einem hellen und recht trofenen Tage, wenn kein Thau mehr auf dem Obſt liegt, behutſam abgepfluͤkt, in Koͤrben weggetragen, und in einem kuͤhlen, aber nicht feuch— ten Zimmer bis zum Eintritt der Kaͤlte aufbewahrt werden. Nachrichten aus Frauendorf. Zuker vom Himmel. Die kindliche Unerfahrenheit der Frauendorfer Ju⸗ gend hatte eines Morgens über den Anblik des in der Nacht gefallenen Schnees die begluͤkteſte Freude, weil fie ſolchen für lauter Zuker hielt, den uns der „Hlm⸗ melvater“ herabgeſchuͤttet habe. Süßigkeiten der ſellgſten Unſchuld, warum iſt eure Dauer fo kurz! Ste können aber Länger dauern und dauern wirklich laͤnger bei allen frommen Menſchen, welche in jeder Gabe diefer Erde ein Geſchenk des himmliſchen Vaters erkennen. Denn was iſt denn auch der wirkliche wahre Zuker anders, als ein „aufer vom Himmel! Wiſſen aber auch alle unſere Leſer dle genaue Herkunft und Bereltungs-Art des Zukers? — Er kommt bekanntlich vom fogenanuten Zukerrohr, wovon wir (47) 570 Wenn das lange aufzubewahrende Obſt nach 14 Tagen recht troken iſt und etwas nachgereift, hat, durch welches Nachreifen die Gaͤhrung aufge— halten wird und das Obſt laͤnger haltbar bleibt, ſo wird das beſte, welches weder durch einen Druk, noch durch Inſekten beſchaͤdigt iſt und keine Aus— wuͤchſe hat, ausgeſucht, abgewiſcht, in ein troke— nes, am Beſten in weißes Mafulaturpapier ge— wikelt, und in kleine, rein ausgewaſchene und recht. ausgetroknete Faͤßchen, die aber durchaus keinen fremdartigen Geruch haben duͤrfen, oder in andere irderne, ſteinerne, oder hoͤlzerne Behaͤltniſſe, am Beſten in hoͤlzernen Kaͤſten, vorſichtig mit dem Stiele in der Hoͤhe und ſchichtweiſe zwiſchen recht trokenes gutes Moos, oder zwiſchen Strohhaͤkſel oder Kornſtreu, am Beſten aber zwiſchen Kleie oder zwiſchen gut ausgetroknete oder pulverifirte Kohlen neben einander hingelegt und eingepakt. Das am Spaͤteſten reifende Obſt wird unten, das fruͤher reifende oben gelegt. Man thut aber wohl, daß man in jedes Faͤßchen oder jeden Kaſten blos Obſt von einerlei Zeitreife legt. Wenn ein Faͤßchen oder Kaſten voll iſt, ſo wird erſteres zugeſpundet und der Boden wieder feſt darauf gemacht, und lezterer gleichfalls mit einem paßenden Dekel verſehen, da— mit keine Luft hineindringen, und beide bleiben ſo lange an einem trokenen Orte ſtehen, bis ſie gegen den Winter an einen froftfreien Ort gebracht werden konnen. — Unreif gepfluͤktes Obſt, welches noch nicht ausgewachſen iſt, oder Fallobſt haͤlt ſich gar nicht. Wer das Obſt nicht in Faͤßchen aufbewahren will, muß in der Obſtkammer, oder in einem trokenen froſtfreien Keller, worin das Obſt aufbe— wahrt werden ſoll, an den Waͤnden rund herum Bretter ſchichtweiſe, das eine uͤber das andere an— auch in Frauendorf eines im Glashauſe ſtehen haben. Der aus diefem Rohr gepreßte füge Saft, den man durchs Kochen verdikt, gibt den Zufer. Man glaubt, daß diefe Pflanze in beiden Indſen urfprünglib ihre Heimatb hat. So viel man indeſſen weis, iſt Zukerrohr in Amerlkka nicht eher bekannt ge= weſen, als bis es von den Europäern dahin verpflanzt worden. Schon lange vor der Entdekung der neuen Welt ſtand der Zuter in Europa in großer Achtung, wiewohl er viel ſeltener war, als jezt. bringen laſſen, und dieſe mit ſorgfaͤltig getrofnetenm Mooſe, oder mit Hekſel, oder mit Kleie, als, Grundlage fuͤr das Obſt belegen. Das Obſt wird neben einander und zwar auf die Blume geftellt, ſo— daß der Stiel in die Hoͤhe kommt. Will man das Obſt in der Obſtkammer oder im Keller auf Haufen ſchuͤtten, ſo erhaͤlt es zur Unterlage gereinigtes, recht trokenes Roggenſtroh. Harte, feſte Winter— Aepfel und Winterbirnen koͤnnen ziemlich dik auf einander liegen, ohne Schaden zu nehmen; aber— feine, zarte Aepfel oder Herbſtbirnen koͤnnen daß; Dikaufeinanderliegen durchaus nicht vertragen, ſon— dern werden dadurch leicht flekig und faul.. Gegen Weihnachten und Oſtern werden die Tonnen oder Kaͤſten geoͤffnet und auch das nicht im: Tonnen eingepakt geweſene, ſondern auf Brettern oder in Haufen verwahrte Obſt genau durchſehen. Das Obſt wird mit einem trokenen Tuche abgewiſcht, und das etwa ſchadhaft gewordene zuruͤkgelegt; das übrige wieder eingepakt und an den vorigen Ort: gebracht. Wer das Obſt ſehr lange aufbewahren will, lege es, ſobald es abgepfluͤkt iſt, auf Horden oder: auf Stroh in verſchiedene Haufen in einer Kammer, etwa 5 bis 4 Tage laug, je nachdem die Witterung feucht oder troken iſt, damit es etwas ſchwize und in eine gelinde Gaͤhrung gerathe. Alsdann wird ein Stuͤk Obſt nach dem andern mit einem reinen trokenen Tuche abgetroknet, und einige Tage auf, Brettern an die Sonne oder an einen ſehr trokenen Ort gelegt, damit es etwas austroknet, und hier— auf auf die eben angezeigte Art verwahrt. Bringt man das Obft in einer verfchloffenen: Kammer durch Dampf von Rebenholz, oder von Wachholderholz und Wachholderbeeren 4 —s Tage lang etwas zum Schwizen, und behandelt es auf. — ——— u — 22 jĩ3 Sein wahres Vaterland ſind die innern Gegenden des fenen Landes in Afien, und zwar vermutbli fo weit gegen Morgen, als China liegt, wo er noch in großer Menge gefunden wird. Aus China ward er zuerſt nach Cypern verpflanzt, und von da nach Slck⸗ lten, wo aber jezt faſt keine Spur mehr von ihmuͤbrig iſt. Von bier. ward er noch den madertfhen und ca⸗ nariſchen Inſeln verſezt, und von den leztern durch dle Portugteſen nach Braßllen; andere glauben, daß fie ihn dahln von Angola auf der Küfte von Afrika ges bracht, wo ſie ihn wüldwachſend fanden. Von Braſillen 571 —— die eben angezeigte Art, fo hält es ſich ungemein lange. Die auf dieſe Art durchraͤucherten Aepfel und Birnen werden durch das Schwizen gleichſam mit einem feinen Salze uͤberzogen, und halten ſich, wenn ſie darauf ſchichtweiſe und weit aus einander mit Hechſel in einen Kaſten gebracht werden, wel— cher oben mit Stroh bedekt iſt; in einem guten Kel— ler ein ganzes Jahr. — Die kleinen Luͤken in den Faͤßern und Kaͤſten, worin das Obſt aufbewahrt werden ſoll, werden mit Spreu, oder beſſer, mit Hollunderbluͤten angefuͤllt, weil das Obſt von die— ſen Bluͤten einen herrlichen Muskatellergeſchmak annimmt. Pakt man es vollends ſchichtweiſe unten und oben mit dieſen Blüten ein, und bedekt man es oben mit einem Bogen Papier, fo nimmt es den koͤſtlichen Ananasgeſchmak an. Auch Borsdorfer— Aepfel, in getrokneten Roſenblaͤttern aufbewahrt, nehmen einen ſehr koͤſtlichen Geſchmak an. — Ae— pfel, mit dem Safte der Krauſemuͤnze gerieben, find gegen die Faͤulniß mehr als andere geſichert. — Daß aus der Obſtkammer oder dem Keller, jeder fremdartige Geruch entfernt werde, iſt durchaus nothwendig, wenn das Obſt einen guten Geſchmak behalten ſoll. Wal lnuͤße (und auch Haſelnuͤße) erhalten ſich an einem kuͤhlen und trokenen Orte lange gut, und werden auf folgende Art friſch erhalten. Man legt fie ſchichtweiſe in einen ſehe weitlaͤufig gefloch— tenen Korb mit grobem Sand und ſezt dieſen Korb beſtaͤndig der freien Luft aus. — Will man als ten Wallnuuͤßen den ſuͤßen Geſchmak friſcher Wall: nuͤße geben, ſo legt man ſie eine Zeitlang in Salz— Waſſer oder in warme Kuhmilch und laͤßt ſie an der Luft abtroknen. Pfirſchen, Aprikoſen, Pflaumen, Kirſchen, Weintrauben, Erdbeeren, Him— beeren, muͤſſen, wenn ſie lange aufbewahrt wer— den ſollen, zwar reif, aber nicht uͤberreif geworden ſeyn, und nicht mit bloßen Haͤnden, ſondern mit Handſchuhen und mit den Stielen abgepfluͤkt werden. Wan lezteres nicht der Fall, ſo muß die Oeffnung, wo der Stiel ſaß, mit Wachs verklebt werden. Sind die Stiele noch daran, ſo verklebt man das Ende des Stiels auch mit Wachs, damit nirgends Luft eindringen kann. Die Weintrauben pflegt man auch wohl 6 — 12 Tage, die Zwetſch— gen 6—8 Tage vor ihrer völligen Reife abzuneh— men. Dieſe Obſtarten werden auf etwas Stroh auf den Tiſch gelegt, damit die friſche Luft die obere Feuchtigkeit etwas abtrokne. Nach 2 Tagen (die Erdbeeren aber ſchon nach 24 Stunden) pakt man jede Art von den genannten Fruͤchten be— ſonders und zwar in kleinen Lagen in ein irdenes Gefaͤß, umwikelt aber Pfirſchen und Aprikoſen erſt mit feinem Papier und wirft zwiſchen die Wein— trauben Papierſchnittchen, damit ſich die Trau— ben nicht berühren. Mehr als 4— Trauben— Buͤſchel duͤrfen aber nicht in einem und demſelben Gefaͤße aufbewahrt werden. Iſt das Gefaͤß voll, ſo dekt man den irdenen Dekel darauf, bindet eine Rinder- oder Schweinsblaſe darüber und klebt den Dekel mit Baumwachs zu, damit alle Luft abge— halten werde, und bewahrt das Gefaͤß in einem maͤßig warmen Keller. Das Einmachen und Auf— bewahren dieſer feinen zarten Fruͤchte ſoll der Er— fahrung gemaͤß im lezten Mondesviertel am Beſten gerathen. Wenn man dergleichen feine Fruͤchte, welche lange aufbewahrt oder weit verſchikt werden ſollen, beim Einpaken mit friſch ausgegluͤhtem und verdekt erkaltetem Kohlenpulver umgibt, ſo bleiben ſie, weil dieſes Waͤrme und Kaͤlte abhaͤlt und die Faͤulniß hindert, lange gut. Alle ſuͤßen Fruͤchte, 000 EEE DET ĩͥV)ꝙÿnꝛ y y y dd d EST kam das Zukerrohr zaerſt nach der brititſchen Inſel Barbados, und von da nach andern wertindifhen Ju: eln der Engländer. Aus Braſillen ward es auch nach den ſpankſchen weſtindiſchen Jaſeln, ferner nach den fpantihen Relchen in Merkto, Peru und Chili, und endllch franzoͤſiſchen, hollaͤndiſchen und daͤnlſchen Kolonien ver— pflanzt. Manu brachte dleſe Pflanze ebemals in das ſuͤdliche Frankreich, um Verſuche mit ihrem Anbau zu machen. Alleln, die ſtrengen Winter zerftörten fie, und wenn ſie auch unter elner Bedekung aushlelt, ſo konnte ſie doch nur den Sommer hladurch wachſen. Doch dieſe Zelt war zu kurz, um den Rohren Größe und Starke genug mitzutheilen, und fo viel an Zuker zu gewinnen, das dle Koften hätte erſezen koͤnnen. Man unterlleß daher dle Fortſezung dleſes Anbaues. In— deſſen ward das Zukerrohr, ſwon lange vor feiner Eins führung in Frankrelch, in verſchledenen Gegenden von Spanlen gezogen, und man muß ſich wundern, daß feine Kultur nicht mit groͤßerm Fleiße getrieben wird. In England und Drutfaland iſt dieſe Pflanze nur elne Bewohnerlu des Glas hauſes, worin man fie der Sel— (47*) 322 — — welche man lange aufbewahren will, duͤrfen nicht lange dem Sonnenlichte ausgeſezt bleiben, fonft verderben ſie. Ein anderes Verfahren iſt dieſes: Man lege die ganz reifen und mit dem Stiele an einem troke— nen Tage gepfluͤkten Pflaumen oder Zwetſchgen in einer trokenen Kammer nicht allzuhoch auf einander, damit fie aus duͤnſten. Nach 2 oder 5 Tagen trok— net man ſie ab, und legt ſie ſchichtweiſe mit Wei— zenkleie oder Weizenmehl in ein Faͤßchen, ſo daß keine die andere beruͤhrt. Beim Gebrauche waͤſcht man das Mehl ab, legt ſie in ein Sieb und haͤlt ſie in einiger Entfernung uͤber kochendes Waſſer, daß der Dampf daran gehe, wodurch ſie ſchoͤn blau wer— den. — Oder: man tauche die Stiele in geſchmol— zenes, nicht allzu heißes Jungfernwachs oder Ham— meltalg ein, und lege dann die Pflaumen in ein Zukerglas in trokene Saͤgeſpaͤnne oder Kleie. Das Glas wird mit einer Blaſe feſt zugebunden und an einem kuͤhlen Orte aufbewahrt. — Kirſchen wer— den wie Pflaumen und Zwetſchgen behandelt, und die Stiele ebenſo wie dieſe in geſchmolzenen Ham— meltalg oder weißes Wachs getaucht. Kirſchen, Trauben und Johannis- beeren halten ſich lange, wenn man ſie mit ihren Stielen in einem trokenen Gewoͤlbe aufhaͤngt. Legt man ſie in ein leeres, luftdicht verſtopftes Wein: oder Branntweinfaß, und ſtellt dieſes in einen Küs bel mit Waſſer, welches alle 5—4 Tage ernenert wird, fo erhalten fie ſich darin ſehr lange, und Pflaumen konnen auf dieſe Art bis Pfingſten aufbe— wahrt werden. Sie muͤſſen aber gleich nach dem Herausnehmen verzehrt werden, ſonſt werden ſie ſchwarz. Weintrauben, welche man bis zum Fruͤh— jahre aufbewahren will, werden in ein aus- und inwendig wohlgereinigtes Weinfaͤßchen gelegt, dem man vorher den Boden ausgeſchlagen hat. Der Boden wird hierauf ſorgfaͤltig wieder eingeſezt und das Faͤßchen gut zugeſpundet, fo daß nichts Fluͤſſi⸗ ges eindringen kann. Dieſes Faͤßchen wird in ein groͤſſeres Faß geſtellt, und dieſes mit Aepfelwein, Eßig oder Waſſer voll gemacht. Hiedurch wird die aͤußere Luft völlig abgehalten, und die Trauben halten ſich ſehr lange. Die fleiſchigſten und am wenigſten ſaftigen Trauben, z. B. die Muskatel⸗ lertrauben ſind zum Aufbewahren die brauchbar— ſten. Daß die einzelnen faulen Beeren erſt abge— ſucht werden muͤſſen, verſteht ſich von ſelbſt. Kirſchen und alles Beerenobſt z. B. weiße, rothe und ſchwarze Johannisbeeren, Him- beeren, Stachelbeeren ꝛc. werden in Flaſchen, die eine Zeitlang im heißen Marienbade geftanden has ben, ſehr lange aufbewahrt. Man ſammelt nem— lich dieſe Fruͤchte mit, oder am Beſten ohne ihre Stengel und Kaͤmme, und ſucht die ſchoͤnſten und größten davon aus, und zwar zu einer Zeit, wenn die Kirſchen oder das ſogenannte Beerenobſt noch nicht ihre volle Reife haben, und waͤhlt zum Auf— bewahren weder die zuerſt, noch die zulezt reifenden Fruͤchte, ſondern ſolche, die mit dem groͤßern Theile zu gleicher Zeit reif werden, weil dieſe die geſchmak— vollſten find. Die ſchnell gepfluͤkten Früchte wer: den ganz geſchwind in Flaſchen gefuͤllt, die durch ein gelindes Aufſtoßen auf ein ausgeſpanntes Tuch moͤglichſt voll gemacht werden. Die gefüllten Fla— ſchen werden ſchnell und ganz feſt verſtopft und kom⸗ men fogleich ins heiße Waſſerbad. So wie das Waſſer kocht, wird das Feuer unter dem Keſſel weg— genommen und nach 4 Stunde laßt man das Waf- ſer durch einen im Keſſel befindlichen Zapfen oder Krahn ablaufen. » d A h A ⁰¹⸗mmm ꝗ ˖ ꝗ¶ ß ⁵ . -im. p ͤ . — Tun tenheit wegen zieht; denn fie iſt viel zu zart, als daß fie bier im Freies fortlommen könnte. In einem wars men Glasheuſe hat fie zuwellen eine Höhe von 7 Fuß erreicht; zu Millers Zelten abet hatte fie noch ule in England Blumen gebracht. In feiner Helmath erlingt das Zakerrohr eine Höhe von g-ıo Faß. Anfaͤnglich hat es Kaoten, die aber verſchwinden, wenn das Rohr ſtärker wird. Aus feinem Gipfel kommen die langen, ſchmalen, ſcharfen und grünen Blätter zum Vorſcheln, die uur eine Nerve baben, davon fie in ihrer ganzen Länge in zwei glelche Theile gethellt werden. Aus der Mitte dleſer Blätter erhebt ſich elne Art von Pfeil, auf deſſen Gipfel elne ſilbderfarbene Blume, als ein Federbuſch geſtaltet, bee findlich if. Diefes Rohr bat eine febr zarte Rinde, dle nicht, wie det dem gemeinen Robr oder Schllf holz⸗ artig uad bart, ſondern mit einem ungemein füllen Saft angefüllet lſt. Die Menge und Relulgkelt diefes Saftes IN von der Beſccaffenhelt des Bodens abhaͤn⸗ gig, worin das Rohr gepflaozt iſt, von der guten Lage und von der Auſmerkſamkelt, es zu rechter Zelt abzu⸗ 575 — Eine Rieſen-Hortenſie. In der augenebinen Voraus ſezung, den Leſern der allgemeinen deutſchen Gertenzektung dadurch elnen vielleicht willkommenen Dienft lelſten zu konnen, nehme ich feinen Auſtand, ihnen nachfolgende, beide, aus einem Berliner-Blatte entnommenen Nachrlch⸗ ten über die Darchwinterung der Hortenfie und der japanlſchen Camellie im Frelen wörtlich mitzuthellen: Im Garten des Herrn Aſſiſtenz-Raths Gott— ſchalk zu Ballenſtaͤd erfreut jezt ein prachtvolles Exemplar der Hortenſie, das mit mehr als vier- hundert vollkommener Bluͤten prangt, das Auge jedes Blumenfreundes. Wahrſcheinlich iſt dieſe Hortenſie in Abſicht auf ihren Umfang und ihre Fuͤlle einzig in Deutſchland. Wenigſtens hat Ref, welcher die vorzuͤglichſten deutſchen Gärten beſuchte, nirgends ein ähnliches Exemplar angetroffen. Manchen Blumiſten möchte eine genauere Nach: richt uͤber dieſe Rieſenblume nicht unintereſſant ſeyn, und wir wollen deshalb einige umſtaͤndliche Notizen über Größe, Pflege und den Standort derſelben folgen laſſen. Im Jahre 1814 ward ein ungefaͤhr zwei Fuß hohes Exemplar der rothbluͤhenden Hydrangea, oder Hortenfie, aus dem Topfe in das etwas lehmigte Gartenland geſezt, und zwar an eine nicht ſehr ſon— nige Stelle, um dem Gewaͤchſe einen ſtaͤrkern Wuchs zu verſchaffen. a N Gegen den Winter ward dasſelbe nicht wieder aus dem Lande genommen; man bedekte es mit ei— nem Ankerfaͤßchen, das mit Pferdeduͤnger umhuͤllt wurde. — Im folgenden Fruͤhjahre wurde das Fäßchen abgenommen, und, obwohl die Staude mehrere Monate lang weder Licht noch Sonne ge— habt, blieb ſie doch wohl erhalten. Im Winter 13 28 mußte fie unter einem gröſ— ſern Faße vegetiren, und da ſie immer im Umfange zunahm, wurde ein bretterner Verſchlag gebaut, Fenſter wurden oben aufgelegt, durch die bei hei— term Wetter, Sonnenſchein, auch oͤfter Luft ein— drang, und das Ganze ward mit der oben ange— fuͤhrten waͤrmenden Huͤlle umgeben. In dieſen uͤber ſtand ſie auch gluͤklich den ſtren— gen Winter von 1822 — 25, ungeachtet fie acht Wochen lang ringsum von einer vier Fuß diken Duͤngerwand umſchloſſen war, und weder Luft noch Licht erhielt. Sie iſt nun von Jahr zu Jahr groͤßer und ſtaͤr— ker geworden. Ihr Umfang betraͤgt jezt 5255 Fuß, *) ihre Höhe 53 Fuß, und im Durchmeſſer hat fir 103 Fuß. Jedes Fruͤhjahr werden die troknen Zweige ab— geſchnitten, und fie wird ſtark geduͤngt. Taͤglich empfaͤngt fie im Junius und in den Sommermonaten 10—12 Eimer weichen Waſſers: iſt die Hize groß, ſo bedarf ſie deſſen noch mehr. Die Mit— tagsſonne trifft fie nicht ſtark, mehr die Abend- und Morgenſonne. Im Jahre 1826 hatte fie 415 Blüten, in dieſem Jahre, wie gefagt, noch mehr. Auch niſtete im lezt verfloſſenen Fruͤhjahre ein Flie— genſchnaͤpper in ihren belaubten Zweigen. Eine juͤngere Schweſter ſteht ſeit zehn Jahren im Lande, und zwar in Erde, von Kohlenmeilern genommen. Ihre Bluͤten ſind blaßblau, ihre Blaͤtter von aus— gezeichnetſter Große und dunkelgruͤuer Farbe. 1826 war ſie mit 250 Blumen geſchmuͤkt. Sie ſcheint noch größer werden zu wollen, als die ältere Dame, da fie viel uͤppiger waͤchst. Beide find ſchon fo abgehaͤrtet, daß fie einen ) Da dieſe Zahlen etwas feln gedruft waren, fo will ich nicht behaupten: ob es daſelbſt nicht auch ge⸗ beißen haben konne: 38% Fuß. —— ————— —— — URTEaDEnn en ſchuelden. Die Wurzel diefer Pflanze Ik knotigt. Sie treibt 4—5, zuwetlen mehrere Schoͤßlinge hervor, uach⸗ dem fie alt oder ſtark ff. Man hat Erfahrungen, daß fu einem feuchten und fetten Boden die Roͤhren wohl 48 — 49 Fuß erreichen. Dirfe ſtehn aber, in Uufehung der Güte, den Roͤhren von mittlerer Größe welt nach. Das dünne Zukerrohr hat gewöhnlich dlke Knoten, die untegelmäßſg daran ſtehen, und wenn dleſer Knoten nur wenig find, fo iſt der Saft um deſto beſſer. Das Zukerrohr verlangt einen lokern, lelchten und tiefen Boden, worauf das Waſſer ſich uicht lange auf⸗ halten kann; und demnaͤchſt viel Sonne. Auf einem fetten Boden wird es zwar lang und ſtark, aber mehr wäſſetigt als zukerreſch. Ein viedrilges und morsfiigee Erdreich gibt langes, dikes und ſehr ſchweres Rohr. Weil es aber viel falzige ſalpetriſche Theile eathält, fo erlangt det Zuker nie eine vollkommene Welpe. Je trokener die Witterung lſt, deſto reineren Saft enthält das Rohr, und deſto gefhwinder verwandelt er ſich ln Zuker. Auch baupt das größere Maas des Zu: kers von der voͤlllgen Relfe des Nohrs ab. 374 bis zwei Grade Kälte aushalten. Wenn im Win: ter die Haͤuschen daruͤber ſtehen, ſo glaubt man kleine Kofoniſtenhuͤtten zu erbliken. Blumenfreunde mögen es nicht verſaͤumen, dem Geſchwiſterpaare ihre Aufwartung zu machen! Durchwinterung der japaniſchen Camellie. Herr Joſ. Harriſon hat kuͤrzlich die Bemer— kung gemacht, daß die doppelte rothe Camellie, die doppelte weiße und die doppelte ſtreifige in England im Freien aushalten, wenn man ſie aus der Erde nimmt, wenn ſie etwa zwei Fuß hoch ſind und ſie vorher gut unter der Scheere gehalten hat. Zwei Winter hindurch müffen die jungen Pflans zen mit einem hoͤlzernen Verſchlag umgeben und mit einer Glas-Gloke bedekt und das Ganze in Matten eingehuͤllt werden. Spaͤterhin beduͤrfen ſie keines andern Schuzes, als daß man ſie gegen ſtarken Schnee bewahrt, und die Gegenden, wo fie ſtehen, rund umher mit diker Lohe, bis auf zwei oder drei Fuß am Stamme bedekt. Am ı2ten März d. Is. hatten dieſe Camellien noch nichts vom Froſt gelitten, waͤhrend dieſer dem gewöhnlichen Lorbeerbaume bedeutenden Schaden zugefuͤgt hatte. Die Seiden-Pflanze (Asclepias syriaca). (Elageſandt.) Beſchreibung der Pflanze. Dieſe Pflanze, deren eigentliches Vaterland Syrien iſt, gedeiht nach angeſtellten Verſuchen auch in unſerm Klima. Anfang Mai kommen die Sproſ— ſen wie Spargel-Keime aus dem Boden, und zwar Die gelbe Farbe des Zukerrohrs Fündigr die Zelt der Ernte au. Zuerſt werden die Gipfel der Neden⸗ Triebe eines ganzen Stammes, einer nach dem an⸗ dern abgenommen. Hierauf wird dle Krone von einem jeden Rohrſtamm abgeſchutten. Sodann wird er noch mals in zwet oder drei Theile zerſchaltten. Das Rohr wird in Bündel zuſammen gebunden, und zu Schiffe nach den Müplen gebracht; denn bei allen Zakerpflan⸗ zungen pflegen gemelnkglich Kanäle zu ſeyn, theils um das Waller abzuziehen, theils um das Rohr deſto be— guemer wegzufuͤhren. Es darf aber nicht mehr Rohr 10—15 Sproſſen aus einer einzigen Wurzel, und erreichen die Höhe von 5—8 Fuß; im Juni er: ſcheinen die Blüten, deren oft 20— 80 an einem Buͤſchel haͤngen. Die Blume beſteht aus Einem Blatte mit 5 Einſchnitten oder Kerben, röthlicht, beinahe wie Pfirſchen-Bluͤte, ihr Geruch gleicht der Tuber⸗Roſe, oder dem wilden Jasmin, ſchon als Zierde eines Blumengartens verdiente ſie angebaut zu werden. Im Juli troknen die Bluͤten ab, und es bleiben nur etwa 6— 8 an Einem Buͤſchel, welche Fruͤchte anſezen. Dieſe ſind Anfangs eirund, erhalten bald die Geſtalt einer Bohne oder Schote, welche ſehr ſchnell waͤchst, und 4 —5 Zoll lang und verhaͤltnißmaͤ⸗ ßig dik wird. Sie hat eine dunkelgruͤne Farbe, einige ſind glatt, einige haben kleine Waͤrzchen oder zarte Stacheln. Gegen das Ende Oktobers werden die Schoten reif, fie fangen nun an, ſich zu öffnen, wie die Baumwohlnuß, und es zeigt ſich die eigent— liche Frucht; im Grund der Schote ſizen die Sa— menförner in großer Anzahl von birnfoͤrmigem Um: riß, oben an jedem Samen iſt 1 Zoll langer Bür ſchel von ſehr feinen blendend weißen Haaren oder Faſern, die uͤber die Schoten hervorragen und den Samen bedeken. Wenn der Same ganz reif iſt, ſo wird er loker und fliegt bei leiſeſtem Windſtoß vermdge der Buͤſchel davon; dies iſt alſo der Au— genblik, da die Seide geſammelt werden muß. Aubau dieſer Pflanze. Sie kann entweder durch Samen, oder, was leichter und kuͤrzer iſt, durch Wurzel-Ableger ge— pflanzt und vermehrt werden; ſie iſt perennirend. Der Same wird zuerſt as Stunden im Waſſer geweicht und im Fruͤhling in die Erde gelegt, ſo— bald der Boden bearbeitet werden kann; er bleibt lange liegen, und geht erft nach 4 —6 Wochen auf. abgeſchnitten werden, als ſich in 24 Stunden verarbeis ten läßt; bleibt es länger Liegen, fo erhizt es ſich, kommt ia Gährung und wird fauer. In den Zufers Müplen wird das Moor geguetſcht und der Saft dar- aus gepreßt, welcher darauf in die Pfanuen der Zus kerſiederei geleitet wied. Das ausgepreßte Rohr wird getroknet, und nachher mit zum Heizen der Pfannen verbraucht. 5 Mia weile, daß die Grlechen und Roͤmer ſich zum Verſuͤſſen des Honlgs bedientes; der Zufer, der buen unbekannt war, iſt ein Vorzug der neuern Zelten. Paul 575 Im erſten Jahre werden die geſaͤten Pflanzen etwa einen Schuh hoch; im Herbſt, etwa im November, werden dann die Stoͤke herausgenommen, vertheilt und dahin gepflanzt, wo ſie ſtehen bleiben ſollen. Doch kann man ſie auch im Fruͤhling verſezen. Im zweiten Jahr treiben fie dann ſchon 8—5 Schuh hohe Stengel, bluͤhen und bringen auch ſchon Fruͤch— te; im dritten Jahr kommen ſie dann in ihre volle Kraft. Der Boden darf nicht beſonders fett, aber loker und etwas ſandig feyn.. uͤberlegt, um ſie vor Kaͤlte zu ſchuͤzen, weil ſie nicht tiefer als 4— 5, Zoll gelegt werden: dürfen. Zu Ende November ſchneidet man dann die Sten— gel, welche etwa einen ſtarken Mannsdaumen dik werden, ab. Um die Ernte zu vermehren, ſchnei— det man alle Nebenſtengel den Sommer uͤber ab, und läßt nur etwa 4— 6. der fchönften ſtehen, wel— che dann um ſo vollkommner werden. Nuzen diefer Pflanze. Der Nuzen dieſer Pflanze iſt doppelt. Vor Allem iſt die Seiden-artige Subſtanz, die aus den Schoten gewonnen wird, von großem Nuzen; ſie wird durch Kartaͤtſchen von dem Samen losgeriſ— ſen und geſondert, und mit Baumwolle, Seide u. a. vermengt, geſponnen und verarbeitet. Man rechnet auf 4 Morgen zu 45 Quadratruthen, 1125 Pflanzen, jede Pflanze gibt 20 Schoten, 80 Scho— ten geben 1 Loth Seide incluſiv des Abgangs, alſo— 1125 Pflanzen 22500 Schoten oder 750 Loth gleich 25 Pfd. 20 L. Seide, dag Pfund zu 1 fl. Hiezu kommt nun noch die Benuͤzung des Stengels, aus welchem ein Flachs- oder Hanfzartiges. Werg gewonnen, das bei der Ungewißheit des Gerathens des Leins und Hanfs von großer Wichtigkeit, Agluneta, der ums Jahr 625 ſchrieb, iſt der erſte, der des Zukers erwahnt, Man vannte ihn zuerſt Mel arun- dinaceum, Rohrhonig. Er kam urſprüuglich aus China über Oſtindlen und Arabien: nach Europa. Ao fänglich ward er nur zu eing machten Sachen und zu arabifhen Arznelen verwendet? Man gebraucdte ibn auch in den erften Zelten roh, wie er aus dem Rohr kam; das Sieden tft eine fpätere Erfindung, wie man glaubt, des vierzehnten Jahrhunderte, und das Lautern foll ein Venezlaner im ſecht zehnten zuerſt mit Glük vertucht haben. Welche Summen fur dleſe außereurepälſche Suͤßlg- Den Winter uͤber wird der Ort, wo die Pflanzen ſtehen, mit Dünger: iſt. Die Nebenſtengel, die den Sommer über abs geſchnitten werden, ſo wie die Samentraͤger, wenn fie abgedorrt find, werden 8— s Tage im Waſſer gerdſtet, dann fo lange auf der Breite liegen ges laſſen, bis das Holzichte von dem Faſerichten ſich trennt, und dann ebenſo bearbeitet, wie Hanf oder Flachs. Das davon verfertigte Tuch oder Lein— wand iſt dauerhaft und ſehr leicht zu bleichen. Aumerkung der Redakt fon. Ueber biefe Sel⸗ denpflanze iſt ſchon ſehr Vieles geſchrieben nnd Eritifirt worden. Ob die Akten bereits als ge- ſchloſſen argeſehen werden konnen, wiſſen wir nicht. unge Pflanzen zu Verſuchen kann man In Frau⸗ endorf haben. Baumwollenbau in Deutſchland. Die ganze Kunſt des Anbaues der Baumwolle bei uns beſteht blos darin, daß man die Baumwolle im Winter in Treibhaͤuſern ſaͤet, und die aufgezo— genen Pflanzen im Sommer ins Feld ſezt. Von 20,000 Pflanzen kann man in guten Jahren bei 51 Zentner Baumwolle gewinnen, da man zur Erwärmung des Treibhauſes und Ziehung der Pflanzen kaum 2 Klafter Holz braucht. Zudem ge— deiht dieſe Pflanze in jedem, auch ſchlechteſten Erd— Reiche, und fordert blos ein wenig Duͤnger, Thon und Sand; auch braucht man den Boden zur Baumwolle nur im Junius und Julius, und kann ihn die übrige Zeit des Jahres noch benuͤzen, beſon— ders da er durch jenen Anbau gar nicht entkraͤftet, ſondern vielmehr dieſer ehemals dde Boden durch Pfluͤgen, Jaͤten und Duͤngen um vieles verbeſſert worden. Im ſuͤdlichen Frankreich paßt das Klima zu dieſen Anbau ſehr wohl, und koͤnnnte auch in Deutſchland paſſen, wenn man Verſuche machen! wollte. — — ͤ9—iñ eVvesussusuumsmenläne keit ſeit diefer ganzen Zelt ſchon aus Deutſchland vers fendet worden und noc verſendet werden, mochten mit Ziffern kaum auszudruͤken ſeyn. Unfere größte Aufmerkſamkeft verdienen daher dle Zuker⸗Erzeugulſſe ueuerer Zett aus Runkelrüben. In der Fabrike unfers verehrlſchen Mitgliedes, des Herrn Geheimenratbe v. Utzſnelder in Münden wird Zus: fer aus Nurfelrüben fabelzirt, der dem ündiſchen in feinem: Betracht nach ſteht, und eln oͤffentliches Blatt hat unlängſt! fogar erwähnt, daß in Muͤnchen fälſchlich indiſcher für Run⸗⸗ kelrüben⸗Zuker verksuft wird!. — 5 7 6 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Curio fa.) Zuerſt eine merkwuͤrdige Erſchel⸗ nung an einer Calla aethiopica. Dieſe brachte vom Januar bis Junk 5 Blumen, und zwar kamen die 2. 2. und 3. Blumeaſtergel, elder anf den andern folgend, wle gewoͤhnlis zwiſchen den Blattern herror, der 4. aber aus dem Blumenſtengel der 3. Blume, der 5. wieder regelmäßig aus den Blättern; ehe eine Blume verbluͤht war, kam fwon die folgende. An einer jährigen 2 Fuß hohen, in einem Klſt⸗ chen durchwiaterten Wintetlevkoje mit virlen ſtarken Seltenzweigen, blühten dieſe fo wie der Hanptftengel ſchoͤn hellroth, nur ein einziger Seltenzweig hoch oben an der Krone des Stoks bluͤhte mit rein weißen Blumen. Eine Amaryllis formosissima blühte früh im Früh: jahr vor dem Erſcheinen der Blätter, und zum 2. Mal um Sohannt nach dem volligen Wachsthum der Blätter. Eln par andere Amaryllks⸗Zwirbeln die voriges und dieſes Jahr ganz gleich mit dieſer behandelt wurden, bluͤhten gar nicht. Von 30 bis 40 Stuͤk, dleſes Fruͤhfahr zugleich aus Samen gezogenen Pflaͤnzchen von extra gefüllten Stan- gen⸗Goldlak, blüdten 5 Stuͤk ſchon im Anguftiusd Sep: tember dieſes Jahres, die uͤbrigen zeigen jezt noch nicht einmal im Oktober die Knospen. Kommt dies wohl oͤfters vor? Anfrage. Wie hat man einen Rhododendron pontiqum, der henſichtlich der Erde ıc., nach allen ge⸗ gebenen Vorſchrlften gepflegt worden, über s Fuß hoch, kräftig unt gefund iſt, aber nicht blühen will, wohl zu behandeln, um deufelben zum Bluͤhen zu bringen? Als eine hoͤchſt merkwürdige Erfhelnung zelgte ſich bei uns dieſes Jahr eine Raupe. Sie war 2 Zoll lang, Federklel dik, Anfangs ſchwarzgruͤn, dann fewarzbraun mit wenigen braugen Haaren beſezt, der Kopf glaͤnzend⸗ ſchwarz, mit 4 Bruſt⸗ und 6 Bausfuͤßer. Es war elne Wanderranpe. Sle zeigte ſich im Anfang Jul 2 Stun⸗ deu von hier, und wanderte in Zelt von 3 Tagen elne Streke von 2 Stunden welt, wo das Thal ſich in zwei Thaler theilt, bier vertheilte ſich der Zug in beide. Thäler noch 2 Stunden welt bis dahin, wo beide von Waldungen begrenzt werden. Weiter wie in dieſem kleinen Raume verbreitete ſie ſich gar nicht. Schon dles war ſehr auffallend, noch merkwuͤrdiger aber war, daß fie faſt nur ausſchließlich am Hanf (Can- nalis sativa) und Flachs (Linum usitatis) gefunden worde, und zwar am lezten nur dann, wenn er ſich neben erſterem befand, und ſolcher ſchon ganz abgefreſſen war; alles andere Nebeuſtehende blieb von ihr verſchont. Die Stengel der genannten Pflanzen wurden ganz kahl von denfelben entblättert, fo, daß fie wie Gerſppe da ſtanden. Am Hanf verpuppte fie ſich endlich in dem Blästerbuͤſchel unter der Blüte der welblichen Pflanze; am Flachs vertroknete fie ganz, vielleicht deshalb, well bier keine Huͤlle zum Einfpfnnen vorbanden war. — — Ü ſ—N— — Nach Verlauf von mehreren Tagen kroch aus den don mir elageſammelten Puppen, eln kleluer, welßllch arangelber Nachtſametterling, auf jedem Flügel mit zwei glaͤnzenden, goldgelben Stelchen, in der Form el⸗ nes Winkels gezeichnet. Zeitungs nachrichten zufolge, fol ſich 20 Mellen von bier, in elner einzigen Gemeinde der Provinz Weſt⸗ phalen dleſelbe Raupe gezelgt haben, und zwar auch blos am Hanf. Geſchlktere Entomologen, wie ich elner zu ſeys elngeſtehe, koͤrnten uns vlellelcht über dieſe merkwüͤr⸗ dige Erſcheinung nähere Aufſchlleßung geben. Daaden bei Siegen, im Oktober 4829. Friedr. Belllngrodt, Apotheker. Im Verlage der Hah nchen Hofbuchdandlang lu Hannover bat ſo eben dle Preſſe verlaſſen, und iſt durcd die Puſtet'ſche Buchhandlung in Amberg, Paß an und Regensburg zu bezlehen: die 2. Abs tbeileng des nunmehr ganz beendigten und mit ver- dientem Beifalle aufgenommenen: Vollſtaͤndigen Handbuches der Blumens Gärtnerei oder genaue Beſchreibung von mebr als 4060 wahren Zierpflanzen ⸗ Arten, mit Angabe des Vaterlandes, der Blütezeit, der vorzuͤg⸗ lichſten Synonyme, der befaunt gewordenen Pflanzen- Prelſe, und der Orte an welchen die beſchriebenen Pflanzen zu finden oder käuflick und gegen Tauſch zu haben find. Alphabetiſch geordnet und mit deutlichen, auf vieljäbrige Etfahrung gegruͤn⸗ deten Kulturanwelſungen, fo wie mit elner Elinleltung über alle Zweige der Blumengärtnerei, einer Ueberficht des Linné'ſchen und Juſſteu'ſchen Pflanzen-Syſtems, einigen Aus wablverzeichutßen von Zimmerblumen, einem Addreß⸗, elnem Inhalts⸗Verzelchniſſe, und einem vollſtaͤndigen Regl⸗ fter der dentſchen Namen und der Syuonyme verfeben. Für Blumeufreunde und angehende Gärtner mit befone derer Ruͤkſicht auf das norddeutſche Klima und auf Zimmer⸗Blumenzucht bearbeitet von J. F. W. Boſſe, Großherzogl. Oldenburg, Hofgaͤrtner der Oldenburg. Land⸗ wirſchaftsgeſellſchaft, der naturforſchenden Geſellſchaft zu Leipzig ordentlichem, und des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preuß. Staaten Ehreumltgliede. Zwel Abthekllungen. 23 ½¼ Bogen compreſſen Druks in gr. 8. cart. 1229. Preis 4 Rthlr. oder 7 fl. 12 kr. (Die 1. Abth. foftet 1 Rthlr. 46 Gr. oder s fl., die 2. Abth. 2 Rthlr. 8 gGr. oder 4 fl. 22 kr.) In Commlſſion bet Fr. Puftet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. Der ganzjährige Preis tft in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert vertoftrel. — Allgemeine destfde Garten a. „ bie t. e, 8. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J ahrgang, Ne. 48. 30. November 1829. rarer 3 n h a It: Fortfegmn ne Mithlleder. — Aylektang zur Verſelnerung oder zum Bleichen der Kuͤchen- HGemwachſe, wodurch fie an Güte und Geſchmak gewinnen. — Der Blumenhägel. — Mittel, Fels der, Wleſen und Gärten aufs Beſte zu d EE... ³˙ : . 2 EEE Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochgeborv, Herr Graf Jean Urus ki, Erb⸗ herr mehrerer Güter zu Jaskowice. Selne Hochwuͤrden Gnaden, Herr Franz Seraphin Wll⸗ helm Freiherr von Lerchenfeld, Mitglied meh⸗ terer gelehrten und oͤkonomtſchen Seſellſchaften, Domprobſt zu Bamberg, Praſident des Metropoll⸗ tangerſchtes und des erzhöſchöflichen Konſiſtorlums, k. b. geiſtl. geheimer Neth, Sroßkreuzherr des k. Hausritterordeas vom hell. Michael 1c. zu Bamberg. Selne Wohlgebern, Herr Drocki de Lodzie, Guts. Beſizer in Galizien, — Chriſtlan Ludwig Hempel, k. preuß. Juſtizkom⸗ mlſſaͤr zu Heringen bel Norbhaufen im k. preuß. Herzogthum Sachſen. — Karl Harkort, Kaufmann in Leipzig. — Johannes Müller, Gaſtgeber zum goldenen Lamm in Woeſſeralfingen. uͤngeg. Anleitung zur Verfeinerung oder zum Bleichen der Kuͤchengewaͤchſe, wodurch ſie an Guͤte und Geſchmak ö gewinnen. Es iſt bekannt, daß, wenn beim Wachsthum der Pflanzen der Zutritt des Sonnenlichts ausgeſchloſ— ſen wird, ihre Blaͤtter, Stengel, Sproßen und an— dere Theile an die Stelle ihrer natuͤrlichen gruͤnen oder andern lebhaften Faͤrbung eine blaße, meiſt gelblich oder gruͤnlichweiße Farbe und in Ruͤkſicht ihres Faſer- und Gefaͤßſyſtems eine zaͤrtere Con— ſiſtenz annehmen, damit iſt gemeiniglich zugleich eine weſentliche Veränderung in der Miſchung ihrer Saͤfte verbunden; denn haͤufig iſt es der Fall, daß die widerlich bittern ſcharfen ꝛc. Stoffe, welche ſich in gewiſſen Pflanzen im natuͤrlichen Zuſtande, wenn ſie im Genuß des Sonnenlichtes erwachſen, vorfin— den, entfernt oder gemildert oder in ſuͤße Stoffe umgewandelt werden, ſobald man die Pflanzen im Dunkeln vegetiren laͤßt, und da auf dieſe Weiſe manche von Natur ungenießbare oder durch den Ge— ſchmak ſich wenig empfehlende Gewaͤchſe genießbar werden und zum Theil einen hohen Wohlgeſchmak annehmen, ſo ſind folgende Verfeinerungs- oder Bleicharten ſtets mit Vortheil anzuwenden: 22 r ED SET Lr . r rr. Nachrichten aus Frauendorf. Immer zablreicher treffen neugierige Fremde aus allen Ländern in Franendorf zufſammen, um da das impoſante Schauſpiel der Umwandlung eines bayert⸗ ſchen Dorfes zue Werkſtätte elner allgemein eutopäfe ſchen Mutterſchule für die geſammten Faͤcher der Gärte nerei, au Ort und Stelle zu ſchauen. So ſchwierig and der mit aller Art Hindernſſſen verbundene Anfang war, — und nech If, ſtellen ſich dle Zweke dleſes großartigen Inſtltuts doch immer bemerk- barer in den Vordergrund des Geſichts-Kreiſes, wobei mau aber freilih mit unbefangener Ruͤkerlnner— ung an unſere früheren Berlchte, den Standpunkt der Ueberſicht Inner der billigen Grenzen der Moͤglich⸗ kelt nehmen, und nicht iu das Zaubertreich der Wun⸗ der verrulen muß! Wir ersehnten, daß wir unſere Waldungen ausge⸗ (48) 378 1) Bei den ſogenannten Kopfgewaͤchſen, nen: lich beim Kopfkohl und Kopfſalat, erfolgt das Blei— chen des innern Theils der Koͤpfe ohne beſondere Veranſtaltung von ſelbſt, indem die aͤußern, den Kopf dicht umſchlingenden Blätter den Zutritt des Sonnenlichts und der aͤußern atmosphaͤriſchen Luft in das Herz der Haͤupter hemmen, ſo daß jene Ge— waͤchſe einen hoͤhern Grad von Vollkommenheit und Wohlgeſchmak annehmen. 2) Eine der einfachſten kuͤnſtlichen Bleichmetho— den beſteht darin, daß man die Gewaͤchſe an dunkle Orte, z. B. in Keller bringt und ſie hier eine Zeit— lang frei wachſen laͤßt. In dieſem Falle wirkt vorzuͤg⸗ lich nur die Abweſenheit des Lichts zum Bleichen. Man pflanze die zu bleichenden Gewaͤchſe in große Toͤ— pfe oder Kaͤſten, oder von Sand oder Erde im Keller angelegtes Beet mit ihren Wurzeln ein, und gieße ſie, ſo oft ſie es beduͤrfen; die alsdann im Dunkeln her— vorwachſenden gebleichten Blaͤtter, werden, wenn ſie die gehoͤrige Größe und Zeitigung erlangt haben, zum Kuͤchengebrauch abgenommen. Auf dieſe Weiſe lege man z. B. Rettige, rothe Ruͤben ꝛc. bis an die Wur— zelkrone in Sand ein, um die hernach aus den lez— tern hervorſproßenden Blätter als Salat zu benu— zen. Statt des Sandbeetes bediene man ſich zur Raumerſparung auch folgender Vorrichtung. Man nehme eine Tonne oder Kaſten, bohre in die Seiten— Waͤnde mit einem Spundbohrer reihenweiſe in ſchik— lichen Abſtaͤnden Loͤcher ein, und lege dann die ge— dachten Wurzeln in Schichten zwiſchen Sand derge— ſtalt uͤbereinander, daß die Wurzelkronen an den eingebohrten Löchern vorſtehen, und fo ihre Herz— Blätter frei in der aͤußern Luft austreiben konnen. Man benuzt dieſelben, fo lange fie zum Kuͤchenge— brauche taugen. 5) Bei Gewaͤchſen, welche aus der Wurzel oder dem Stengel eine Blaͤtterkrone treiben, deren untere Blaͤtter ſich betraͤchtlich ausbreiten, z. B. Endivien und Endivienlattich wende man zum Bleichen ihrer Herzen folgendes Verfahren an. Man faße nem— lich die aͤußern Blaͤtter mit der Hand zuſammen, und binde ſie durch ein aus Baſt, Weiden oder Stroh beſtehendes Band oberhalb dem Herz der Pflanze zuſammen, was jedoch bei trofener Witterung ges ſchehen muß; denn wenn ſich in dem Herz oder an den Blaͤttern Feuchtigkeit befindet, ſo wird dadurch leicht Faͤulniß herbeigefuͤhrt. Durch jenes Zuſam— menbinden der Pflanze wird nicht nur der freie Zus gang des Sonnenlichts und der aͤußeren atmosphaͤ— riſchen Luft beſchraͤnkt, ſondern es findet zugleich auch ein Zuſammendruͤken der innern Herzblaͤtter durch das enge Anſchließen der aͤußern Blätter: Statt. 4) Ein ferneres Bleichverfahren beſteht darin, daß man die zu bleichenden Pflanzen oder einzelne Theile derſelben mit einer Huͤlle von langem Stroh, oder von Heu oder aͤhnlichen Subſtanzen umgibt, welche durch Umſchlingen mit Strohbaͤndern von außen dicht an die Pflanzen angedruͤkt werden. Dieſe Methode wendet man an: wenn betraͤchtlich hochwachſende Pflanzen und ſolche, die ſich vermoͤge ihres Baues nicht wohl nach der vorigen Methode bleichen laſſen, in Bleichung genommen werden ſollen. Dieſe bindet man gewoͤhnlich ſo in Stroh ein, daß die Spize der Pflanze oben aus der Stroh— Huͤlle noch frei hervorſtehend bleibt; ſo wie die Pflanzen hoͤher wachſen, werden ſie nachher weiter hinauf ferner mit Stroh umwunden. Auch wendet man dieſe Methode bei ſolchen Gewaͤchſen an, deren Bleichung man durch Umgebung mit Erde und Miſt beſchleunigen will, die aber nicht wohl eine unmit— telbare Beruͤhrung von Miſt oder feuchter Erde ver— ftoft und Felder rigolt haben. Man ſtelle ſich mun vor, daß dieſe Flachen jezt eben gaͤrtneriſch angepflanzt wer— den, nicht aber ſchon hochgewachſene Anlagen präfentiren; fo wie, daß die alteren Aulagen durch all⸗ jaͤhtliche gaͤnzliche Ableeruug und Ablieferung an aus— wärtige Beſteller dem Auge wieder entzogen find, — mithin der erſte Blit und Eindruk ohne nähere Prüs fung nichts entſchelden. Dies muͤſſen wir bier für Jedermann bemerken, der ſich etwa Frauendorf als elnen Zler⸗ Garten vorſtellt, und fo bel Anſicht ſich in feiner Erwartung ſehr getäuſcht finden moͤchte. Sehr großen Belfall fand unſer feſtes planmäßf- ges Vorwaͤrtsſchreltten von einem dleſer Tage bei uns geweſenem Engländer, der mit der Vorſtellung ankam, als fev Frauendorf durch ellfertige Verworrenheit und Subdelet überbudelt und nur mit außerlich glaͤnzendem Rauſchgolde übertündrt. Er geſtand nns dies mit enge liſchem Frelmuth, und aͤuſſerte nun feine herzllchſte Freude über die Soltdität der Innern Ordnung, ſowohl 579 tragen, weil fie alsdann entweder faulen oder einen nachtheiligen Beigeſchmak annehmen, z. B. bei Endivien, ſucht man durch vorheriges Einbinden in Stroh dieſem Nachtheile vorzubeugen. Bei Wurzelſproßen, die ſich nicht wohl in Stroh einbin— den laſſen, ſuche man den Zwek des Bleichens zu er— reichen durch eine 6— 12 Zoll hohe Schicht von Blaͤttern, welche uͤber die Oberflaͤche des Beetes verbreitet, und zwar zur Feſthaltung mit etwas langem Miſte bedekt wird. — Zuweilen wird das Einbinden in Stroh auch angewendet, um die Reife von Fruͤchten u. ſ. w. zu verzoͤgern und ſo den Genuß derſelben zu verlaͤn— gern, z. B. bei Johannisbeeren, wo man, ſobald die Beeren ihre volle Groͤße erreicht haben und ſich zu faͤrben anfangen, die ganzen Zweige, woran ſich jene befinden, mit langem Stroh umbindet, wo— durch die Reifung verzoͤgert wird. 5) Ein anderes Bleichverfahren kann man durch Einſcharren und Bedeken der Pflanzen mit Erde ausführen. Oft wird blos um den untern Theil der Pflanze oder ihres Stammes ein mehr oder we— niger hoher Huͤgel, oder wenn mehrere dergleichen zu bleichende Pflanzen in einer Reihe zuſammenſte— hen, von beiden Seiten der lezteren eine ruͤkenfoͤc— mige Erhoͤhung von Erde angehaͤufelt. Dieſes Verfahren wird vorzuͤglich in Anwendung gebracht, wenn blos der untere Theil der Stengel oder die untern Blaͤtter und Blattrippen gebleicht werden ſollen, z. B. bei Porre, Fenchel, Sellerie. Man laͤßt den obern Theil der Pflanzen frei in der Luft fortwachſen und haͤufelt ſie dann oft, ſo wie ſie hoͤ— her wachſen, immer weiter aufwaͤrts an, um die Stengel zu einer deſto betraͤchtlicheren Laͤnge zu bleichen. Zu Erreichung dieſes lezteren End— zweks iſt es aber 125 K wenn die zu a uͤberdieß noch anzuhaͤufeln. Pflanzen entweder einzeln in eine beſondere 6—12 Zoll tiefe Grube, oder wenn ſie in Reihen ziemlich lange zuſammenſtehen, in einen eben ſo tiefen und verhaͤltnißmaͤßig breiten Graben eingepflanzt wer— den; dieſe Gruben oder Gräben werden in der Folge mit der herausgenommenen Erde nach und nach wieder angefuͤllt, ſo wie die Pflanzen hoͤher und hoͤher emporwachſen, bis die Oberflaͤche des Lan— des wieder ganz eben geworden iſt; ſollen alsdann die Gewaͤchſe zu einer noch groͤßern Hoͤhe hinauf gebleicht werden, ſo faͤngt man an, dieſelben nun Auf dieſe Weiſe wird gemeiniglich Sellerie, Fenchel und Porre gebleicht. Zuweilen wird endlich die ganze Pflanze mit Erde umgeben und eingeſcharrt, und zwar entweder durch Anhaͤufeln oder dadurch, daß man ſie in Graͤben ſezt und dieſe ſodann mit Erde ganz zuwirft. Die— ſes geſchieht zuweilen bei Endivien, jedoch nur dann, wenn die Erde von leichter trokener Beſchaf— fenheit iſt. Will man bei Gewaͤchſen, die eine unmittelbare Bedekung von Erde, beſonders wenn dieſe zu feucht und naß iſt, nicht wohl ertragen, dieſes Bleichverfahren dennoch in Anwendung brin— gen, fo muͤſſen die Pflanzen vorher mit Stroh ꝛc. eingebunden werden. — Wenn man das Bleichen mit Erdbedekung im Winter ausfuͤhren will, ſo ge— ſchieht dies am Beſten im Keller, in beſonders dazu eingerichteten Sand- oder Erdbeeten. 6) Bei niedrigen Gewaͤchſen, die eine Erdbede— kung, beſonders bei feuchter Witterung, nicht wohl vertragen, z. B. Endivien, wendet man oft eine Bedekung mit platten Koͤrpern, z. B. Brettern, Ziegelſtuͤken ıc. an, welche an die Pflanzen dicht an- und aufgelegt, und zuweilen dann noch mit Erde bedekt werden. Häufig ſezt man die Gewaͤch— ſe, die auf dieſe Art gebleicht werden ſollen, in in naſeren Manusl: tabs, als gar ben Pintagen. Er will in 3 Jahren wieder kommen: „er müffe Frauendorf in 3 Jahren wieder ſehen.“ — Frellich wird nach Verlauf dreier Jahre Frauen: dorf's Geſtalt fib viel verändert haben, aber in allzu— jugendlichen Zügen noch darſtellen. Auch in England ſtieg die Gärtnerei nicht mit Ek⸗ nemmale zu der Höbe jeger Vollkommenheit, welche jezt der übrigen Welt als Muſter dienen kann. Auuo Un⸗ 1609 gab es in England noch keine Treibbaͤuſer. ter Koͤalg Kerls II. Regierung, melden dle Chroniken als etwas Bemerkenswerthes, daß am 23. April 1667, bei einem Feſtſchmauſe im könfgl. Luſtſchloße zu Wind⸗ ſor, Kirſchen und Erdbeeren auf die Tafel kamen, und daß Gefrornes umhergerelcht ward (folglich ſind in England Treibhaͤuſer und Eiskeller zu alelcher Zeit aufgekommen). Doch wußte man von ſolchen Treib— Häufern, die bis an den Forſt des Daches mit Glas— Fenftern verſehen waren, nicht eher etwas, als nach dem Jahre 1700, Erſt ſeit dem Jahre 1760 iſt die (48*) 580 Gräben, weil dabei jene Art von Bedekung ſich zwekmaͤßiger aus fuͤhren laͤßt. 2) Bei nachfolgender Bleichmethode werden die. Gewaͤchſe mit hohen Behältern von verſchiedener Art bedekt und ihnen dadurch der Zutritt des Lichts und der atmosphaͤriſchen Luft entzogen, ohne daß jedoch die Gewaͤchſe dabei eine Preßung erleiden, ſondern Raum zur freien Entwiklung behalten. Der⸗ gleichen Behaͤlter ſind: ; Sogenannte Bleichtoͤpfe, die aus irdenen Toͤ⸗ pfen beſtehen, welche den Blumentdpfen Ähnlich find, nur daß fie nicht wie dieſe am Boden Löcher haben; zuweilen ſind ſie auch ſo eingerichtet, daß ihr oberer flacher Theil nach Art eines Dekels ab— gehoben werden kann, indem er in dem obern Rand der Seitenwand des Topfes einpaßt. Statt der Bleichtoͤpfe können aber auch ges wohnliche Blumenkoͤpfe dienen; wenn man ihre untere Oeffnung mit einem Korfflöpfel verſchließt und die etwa bleibenden Fugen allenfalls noch mit Lehm verſtreicht. Bei groͤßern zu bleichenden Gewaͤchſen werden auch wohl hölzerne Kaͤſten in Anwendung geſezt— Die drei vorhergehenden Apparate werden angewendet bei einzelnen Pflanzen, oder wenn mehrere Pflans zen an einer Seelle ganz nahe zuſammenſtehen, ſo daß fie mie einem Bleichtopfe umfaßt werden koͤn⸗ nen; wenn dagegen die Pflanzen in Reihen nahe zu ftes hen kommen, jo kann man beſſer dachfdrmige bretterne Bedekungen gebrauchen, welche ſich auf eine ein— fache Art ſchon dadurch herſtellen laſſen, wenn man zwei Bretter an einer ihrer langen Seiten unter ei⸗ nem geraden oder etwas ſpizen Winkel durch Falzen oder Nügel feſt zuſammenfuͤgt. Außerdem mag man ſich zu gleichem Endzwek auch langer Kaͤſten bedienen, die allenfalls die Einrichtung wie die Bleich töpfe erhalten, dergeſtalt, daß man nemlich den obern glatten Theil oder Boden, einem Dekel gleich, abheben kaun. Die beſchriebenen Behaͤlter werden beim Gebrauch dicht uͤber die Pflanzen ges ſezt und entwoever ſtark in die Oberflaͤche des Erd⸗ Bodens eingedruͤkt, oder da, wo fie deaſelben bes ruͤhren, die Erde etwas angehaͤufelt, um Licht und aͤußere Luft beſſer abzuhalten. Soll das Wachs— thum und das Zleichen der Pflanzen beſchleunigt werden, fo umgibt man die Vleichtöpfe von außen noch mit mehrerer Erde oder mit Pferdemiſt. 8) Endlich iſt hin und wieder noch ein anderes Bleich verfahren, bejonders beim Spargel gebraͤuch⸗ lich. Zu dieſem Zwek wendet man 12 bis 15 Zoll lange und etwa einen Zoll im Durchmeſſer haltende Röhren von gebranntem Then, oder ausgehoͤhltem Hollunderholz und Schilfſtengeln dergeſtalt an, daß über jeden aus der Erde hervorſtehenden Spargels Stengel alsbald eine ſolche Roͤhre geſtellt wird. Da jener nun im innern Raume emporwaͤchst, bleibt er auf eine gewiſſe Höhe zart und gut, indem zugleich feine Spize die gewuͤnſchte Färbung an⸗ nimmt, ſo daß man auf dieſem Wege brauchbare Spargelpfeifen von weit betraͤchtlicher Ränge ſtechen kann, als diejenigen find, welche in freier Luft emporſchießen. Ebenſo kann man auch glaͤſerne Bouteillen auf die Spargelpfeifen ſezen, welche dann fo lange darin fortwachſen, bis die Bouteille voll iſt. Es gibt zwar noch mehrere andere, aber zeite raudendere und Foftfpieligese Bleichmethoden, wel⸗ che zu beſchrelben und zu empfehlen dem Zweke dieſes Blattes nicht angemeſſen wären, es fanden daher nar die weniger umſtaͤndlichen und niche theuern Methoden hier eine Aufnahme. Fruchttrelberek, und nächſt den gewoͤhnlicheren Obſtar⸗ teu, beſonders dle Kultur der Suͤdfruͤchte in Englaud einhelmiſch geworden. Viel früher war daſelbſt der Obſtbauſm Flor. Schon im Jahre 1650 kaunte man von Aepfeln se Sorten; von Birnen 64; von Pflaumen 62; von Pfirſchen 21; Nektatinen 5; Aprifofen 6; Klirſchen 36; Weintrau⸗ ben 25; Feigen 3 u. ſ. w. Dagegen waren damals Blumenkohl und Sellerie noch eine Seltenheit, und zen Broccoli u, f. w, wußte man gat nichts. ue Ges muͤſearten wurden um jeue Zeit in Menge und von vorzuͤglicher Güte in Holland angebaut und nach Zone don zum Verkauf geſchlkt Die hent zu Tage fo allgemeine Kartoſfet war das mals noch wenig bekannt, and obgleich Ihre Anbau im Jahr 1662 als ein fiheret Wehrmittel gegen Miß⸗ wachs des Getreldes anempfohler ward, fo achtete doch Niemand doteuf, fondern blos ber cauablſche Erdapfel, die in England ſogenannte Jetyſalems Artiſchote (die Toblaambours, Helianthus tuberasus) ward angepflanzt. 531 Der Blumenhuͤgel. Elue einfache Anlage zur Aafſtellnug, der Topfgewächſe. Mit einer Sammlung von etlichen hundert Topfgewaͤchſen, (die ſich bei einiger Liebhaberei, ſehr bald anhaͤufen), iſt man nicht ſelten in Ver⸗ legenheit, um ſie den Sommer uͤber, zwekmaͤßig und geſchmakvoll aufzuſtellen. Fuͤr die Erhaltung der Pflanzen ſowohl, als fuͤr den Genuß, den man von ihnen bezielt, iſt beides jedoch ungemein wich⸗ tig. Gewöhnlich graͤbt man feine Toͤpfe in die Erde, wodurch zwar die Muͤhe des Begießens ver— mindert wird, dagegen aber eine andere große Un— bequemlichkeit entſteht, wenn die Wurzeln durch die Bodeuldcher der Geſchirre dringen, und entweder abgeſchnitten werden muͤſſen, oder beim Ausheben im Herbſte zerreißen. Niedrige Pflanzen fallen auch bei einer ſolchen Stellung wenig in die Augen, und das iſt doch wohl bei Gegenſtaͤnden, welche des bloßen Vergnuͤgens wegen unterhalten werden, beine Kleinigkeit? Man nimmt alſo ſeine Zuflucht zu hölzernen Geſtellen, die bei aller ihrer Koſtſpie— ligkeit, gemeiniglich ſchwer und unbehilflich genug ausſehen, weil man ſie, um der Dauer und der betraͤchtlichen Laſt willen, die ſie tragen muͤſſen, nicht zu leicht bauen darf. Wie man es auch macht, nehmen ſie ſich nicht gut aus, ſo lange ſie leer ſteheu, und dieſem iſt nicht ganz zu entgehen, weil man die fremden Gewaͤchſe in unſerem Klima, ſel— ten vor Ende Mai an die Luft bringen, und ſchon gegen Michaelis wieder ins Haus ſchaffen muß. Allen dieſen Unvollkommenheiten moͤglichſt ab— zuhelfen, ließ ich für meine Blumentöpfe ein Por ſtament anlegen, welches ich den Pflanzenliebha⸗ bern beſchreibe, weil es fo einfach als zwekmaͤßig iſt, und ſich dabei ſehr artig ausnimmt. Mein Blumengeſtelle beſteht aus einem, mit Stufen verſehenen Erdhuͤgel, der uͤberall mit fei— nem Raſen bekleidet iſt. Die Größe iſt willkauͤhrlich, und richtet ſich nach dem Plaze und der Anzahl der aufzuſtellenden Gewaͤchſe; doch muß man darauf ſehen, daß man auch die in der Mitte ſtehenden Töpfe erreichen kann. Eine kreisrunde oder ovale Form iſt gefaͤlliger als eine ekige, und dabei weit leichter zu unterhalten. Die ſchiklichſte Lage hat der Huͤgel, wenn man von allen Seiten um ihn herum gehen, und die Sonne ihn von allen Seiten frei beſcheinen kann; doch iſt es noͤthig, daß er in einiger Entfernung durch Baͤume u. ſ. w. vor rau— hen Winden geſchuͤzt ſey. Die Anordnung macht nicht viele Schwierigkeit. Im Mittelpunkte wird ein ſtarker Baumpfahl ſenk— recht und ſo tief eingeſchlagen, daß er ein großes Blumengeſchirr, oder einen andern Aufſaz tragen konne, womit man die Spize des Huͤgels ausſchmuͤkt. Die Hoͤhe dieſes Pfahls, (welcher, um in der feuchten Erde lange auszuhalten, am Beſten von Eichen- oder von gruͤnem Ellernholze ſeyn kann), beſtimmt die Erhabenheit der ganzen Anlage, und dieſe muß ge— gen ihre Grundflaͤche ein richtiges Verhaͤltniß haben. Wenn der Durchmeſſer dieſer lezteren 12 Fuß ent— haͤlt, ſo kann der Huͤgel fuͤglich 5 Fuß hoch ſeyn. Vom Mittelpunkte aus zieht man alsdann in einem Abſtande von 6 Fuß einen Kreis, den man mit Stäbchen bezeichnet. Dieſer Halbmeſſer wird in 6 oder s gleiche Theile eingetheilt, die gleichfalls mit einigen ſenkrechten Staͤben abgeſtekt werden, deren Hoͤhe die allmaͤhlige Abnahme des Huͤgels und das Maß jeder Stufe angibt. Der ganze innere Raum wird nun, fo hoch es noͤthig iſt, mit einer etwas ſchweren Erde aufgefuͤllt, die man ſo feſt zuſammen— ſchlagen laͤßt, daß ſie ſich in der Folge nicht weiter Im nn —— — ͤ STREET ur Tue — —̃ ꝑ — — ——t —Eä—ẽ — — Jezt hingegen ſteht, in allen Faͤchern des Gatten: baues, London an der Spize des geſammten Europas. Hier hat die Kunſt alle Hludernlſſe der Natur beſiegt. In Suͤdfrüchten wettelfera fie mit Indien, mit Perſien und Syrien, in Gemüſen aller Art mit Holland, und we un fie auch Im Freien weder ſolche Aepfel und ſolche Birnen erzeugen, wie die nördlichen Provinzen Frank⸗ reichs, und eben fo im Freien nicht Felgen und Trans ben wie das ſuͤdliche Frankreich, nicht Ollven wie Mar: feile und Nizza, ulcht Pomeranzen wie Toulon und leres, ncht Mandeln und Kaſtanlen wle Lpon, nicht Pfirſchen wie Montreufl bei Paris, nicht Trauben für die Tafel wie Fontalneblau, enbilch auch nicht ſolche Kirſchen und ſolche Pflaumen wie Tours, fo bringen fie doch alle dieſe Fruchtlorten in ihren Trelbhaͤuſern in der größten Vollkommenheit und in ungeheseren Quantitäten hervor, urd haben in andern durch Kunſt zur Reife gebrachten Dbfkarten, nament⸗ lich in Ananas vor Frankreich, wo fie durchaus nicht gerathen wollen, den entſciedenſten Vorrang. Unfere, im IV. Jahrgange dieſer Blätter‘ Selte 245—150 gegebenen näheren Nach richten über "582 — ſenken koͤnne. Die Stufen werden alsdann mit fei— nem dichtbewachſenen Raſen gehörig belegt, und die— ſer mit kleinen Hoͤlzern auf bekannte Art befeſtigt. Man darf ihn aber nicht auf zu ſandigem Boden ſtechen laſſen, und damit er beſſer zuſammen halte, gibt man den Raſenſtuͤken die Breite, welche der Größe und Breite jeder Stufe angemeſſen iſt, und ſticht fie gleich in fo langen, 2 Zoll diken Streifen ab, als es die Bequemlichkeit des Transports ver— ſtattet. Beim Aufſezen iſt zu achten, daß man die auf der Kante ſtehenden Stuͤke nicht ganz ſenkrecht, ſondern etwas abhängig ſtellt, wie bei den Terraſſen; auch muß die Seitenwand jeder Stufe von dem Raſen ganz dicht und feſt bedekt werden, welcher auf der naͤchſten hoͤheren Stufe waagrecht liegt, damit beim Plazregen das Waſſer Ablauf finde. Die unteren Stufen macht man 9 Zoll breit und 2 Zoll hoch, den oberen hingegen gibt man in der Breite, wie in der Hoͤhe 2 Zoll weniger. Je gleichfoͤrmiger und ordentlicher das Ganze ausgefuͤhrt wird, deſto mehr gewinnt es nicht allein an Zierde, ſondern auch an Feſtigkeit. Wenn der Raſen eins mal gut zuſammengewachſen iſt, kann ihm weder Naͤſſe noch Wetter etwas anhaben, weil das Waſſer uͤber das Gras herabfließt, ohne einzuſchneiden. Die Anlage kaun im April und September gemacht werden, am Beſten, wenn man feuchte, truͤbe Witterung zu erwarten hat. Bei heißer Sonne und austrofnendem Winde muß der Raſen, fo lange bis er gut angewachſen iſt, täglich mit der Gieß— kanne beſpreugt werden. Dies waͤre denn das Weſentliche des zur Blu— menſtellage beſtimmten Erdhuͤgels, den man nun noch nach Belieben auf mancherlei Weiſe verzieren kann. Am Fuße desſelben z. B. iſt eine Einfaſſung von Roſen oder Federnelken ſehr gut anzu— bringen. Oben ſtelle man einen zierlichen Sonnen⸗ Zeiger, eine kleine Statue, eine huͤbſche Vaſe, oder ein geſchmakvolles Blumengeſchirr. Auch den Raſen ſelbſt, (von dem alle grobe Unkrautspflanzen ausge— ſtochen, ingleichen das blühende Gras abgeſchnitten wird), kann man mit vielerlei Biumen von niedri- gem Wuchſe ausſchmuͤken. Alle im trokenen Boden gedeihende, nicht zu weit auslaufende Gewaͤchſe laſ— fen ſich dazu anwenden, die nur im Raſen einge- pflanzt, oder ihr Samen in denſelben geſtekt werden duͤrfen. Solche ſind z. B. die Grasnelke (Statice Armeria), die Lowenmaul:Arten (Antirrhinum linaria und A. eymbalaria), die weiße nnd die violette Schleifenblume (Iberis amara und umbel- lata) und andere mehr. Dieſe leztere Verzierung iſt eben ſo zwekmaͤßig, als ungezwungen. Die Vertheilung der Topfgewaͤchſe muß auf die— ſem Huͤgel mit Ueberlegung und Auswahl geſchehen. Die hoͤheren, in geraͤumigeren Toͤpfen ſtehenden ſtellt man auf die unteren, die kleineren und nie— drigen aber auf die oberen Stufen, nach der Schat— tirung ihrer Blaͤtter und Blumen. Wenn der Huͤgel von allen Seiten frei liegt, muß man den Gewaͤch— ſen auch einen ſolchen Stand geben, der ihnen, nachdem ſie mehr oder weniger Sonnenſchein lieben, angemeſſen iſt. Gegen Morgen und Mittag ſtehen mehrere Capgewaͤchſe, die Storchſchnaͤbel⸗ Arten u. ſ. w. ſehr gut. Die Haiden haben gegen Nordoſt den beſten Plaz, weil dieſe Seite des Blumenhuͤgels nur von der Morgenſonne beſchienen wird. Die Alpenpflanzen gedeihen am Beſten auf der Nordſeite, und gegen Weſten laſſen ſichs ſehr viele Arten gut gefallen, die auf ihren Standort nicht ſo empfindlich ſind, doch aber den heißen Sonnenſtrahlen nicht den ganzen Tag bloßgeſtellt ſeyn wollen. rr r . — , 2 . . 22 — SS 02 Gärtnerei in Eagland, mögen als Bewels nachgeleſen werden, daß Eugland mit Recht auch in allen übrigen Fächern der Gärtnerei einen unmwiderftreitbaren Vor- rang behzupte. In London den Obſt- und Gemuͤſe-Markt zu ſe⸗ hen, müßte eln Scaufpfel wahrer Wunder für uns ſeyn. Schon im Januar und Februar, erzählt ein Bes richt aus London, find aus den daſigen Trelbhauſern zu haben: Spargel, Heine Fruͤhkartoffeln, Seekobl, Rhabarbarſtengel, Moncherons, Frühgurfen, grüne Bohnen, Erbfen, Gurkenſalat und andere Gemüfearten ; und im März beinahe alle mögliche Wurzel: nnd Kohle Arten. Dleſe lezteren kommen dann im April und Mal — wo fie im Freien doch noch nicht gedel⸗ hen — in ſo ungeheurer Menge zu Markte, daß man glauben möchte, alles Land um London berum ſey übere all mit Miſtbeetfenſtern belegt. Von frübem durch künſtliche Wärme und durch Sonne getrtebenen Obſt liefert der März ſchon Erdbeeren und Klrſchen, der April Weintrauben, Pfirſchen und Melonen (und Scho⸗ tenerbfen in Fuͤlle.) Im Mal ift die Menge von ges 585 Wenn dieſe Anlage gehörig beſchuͤzt, und nicht zu hoch iſt, ſo ſtehen die Toͤpfe auf den vollkommen waagrechten Stufen eben ſo ſicher, als auf einem hoͤlzernen Geſtelle. man ſie ſehr bequem mit drei Haken von Reiſern befeſtigen, die an drei Seiten des Topfes angelegt und in den Raſen geſtekt werden. Die Geſtalt ders ſelben iſt wie bei denen, welcher man ſich zu den Ablegern der Nelken bedient, nur daß jene ftärfer. Es iſt genug, jeden zwei⸗ ten Topf ſo zu unterſtuͤzen, welcher dann zugleich und länger ſeyn muͤſſen. die naͤchſten feſthaͤlt, wenn fie dicht beiſammen ſtehen. Die Vortheile, welche ein ſolcher Blumenhuͤgel gewaͤhrt, find fo bedeutend, als man ſie von einer ſo einfachen, mit wenigen Koſten auszufuͤhrenden Einrichtung nur erwarten kann. Die Toͤpfe ſtehen auf dem Raſen weit kuͤhler und beſſer, als auf der Stellage, und werden doch von der Sonne gehörig beſchienen; man darf ſie alſo weniger begießen, wodurch Muͤhe und Gefahr der Faͤulniß vermindert werden. Der Huͤgel haͤlt ſich durch die, von den Pflanzen abfließende Feuchtigkeit, immer ſchoͤn grün, und gewährt: alſo auch dann einen guten Anblik, wenn er nicht beſezt iſt. Ueberhaupt iſt es wohl nicht zu laͤugnen, daß eine ſolche Aufſtellung der Natur weit naͤher kommt, als die Geruͤſte des Schreiners und Zimmermanns, die auch dann, wenn ſie leicht und zierlich gemacht und angeſtrichen find, an eine aufgepuzte Marktbude erinnern. Will man den feineren Gewaͤchſen auf einem ſolchen Huͤgel gegen Schlagregen und Schloßen Schuz verſchaſſen, ſo laͤßt ſich dies dadurch bewir— ken, daß man ganz oben einen gehdrig hohen und breiten Sonnenſchirm anbringt, ſo wie man ihn bei manchen chineſiſchen Luſthaͤuſern findet. An den Staͤben, welche wie Radſpeichen herablaufen, Wo es ndthig ſeyn ſollte, kann werden Vorhaͤnge von grober, gefirnißter Leinwand niedergelaſſen, die man oben an den Erofbefeftigt, der das Ganze traͤgt, und deren Schnuͤre ſich um kleine hölzerne Rollen auf- und abwinden. Wenn ein ſolcher Schirm acht Cken hat, bedarf man nur vier Vorhaͤnge, wovon jeder zwei Spannungen des Geruͤſts bedekt. Die Erfindung dieſer Anlage machte freilich nicht vieles Kopfbrechen; ihre Beſchreibung duͤrfte aber vielleicht dennoch manchem Pflanzenfreunde willkom— men ſeyn, dem die Fofibaren hölzernen Geſtelle nicht Genuͤge leiſten. Gerade bei den einfachſten Dingen geht es uns Sterblichen nicht ſelten, wie mit dem Ei des Columbus. v. Eſſen. Mittel, Felder, Wieſen und Gaͤrten aufs Beſte zu duͤngen. Man nimmt s Mezen ſtarken und zaͤhen Lehm oder Thon, thut dieſen in ein Behaͤltniß von der Art, wie die Behaͤltniße find, worin die Maurer den Kalk ablös ſchen, dazu miſcht man 5 Mezen Huͤhner- oder Tau— benmiſt, der aber wohl verfault ſeyn muß. Man kann auch ſtatt Hühner: oder Taubenmiſt Schafmiſt neh⸗ men. Hierauf befeuchtet man dieſe Maſſe oͤfters mit der in den Miftgruben befindlichen Jauche oder Bruͤ— he, und ruͤhrt dieſelbe mehrere Mal durch einander. Im Herbſt laͤßt man die Maſſe in vierekige Stuͤke, wie ungefähr die Ziegelfteine formirt find, ausſteken und unter Obdach abtroknen und verwahren. Will man nun damit duͤngen, fo werden fie in Stüfe zerſchla— gen, ſo klein als moͤglich, und auf die Stellen geſaͤet, wo geduͤngt werden ſoll; aber auch auf Feldern und Gärten ſogleich untergeakert oder gegraben. Ein Zus der dieſer Duͤnggattung thut eben ſo viel Wirkung, als 20 Fuder des beſten gewoͤhnlichen Duͤngers, und man braucht ihn nicht diker aufzuſaͤen, als etwa doppelt fo dik, wie man den eigentlichen Samen ſaͤet. Denn .. — p ͤ——— —äv —— triebenen Gemuͤſen aller Art wirklich unglaublich. Vom Sunins an bis zum November hin find alle Obſtarten, die der Semmer nur liefert, in ſolchem Urberfluß zu ha⸗ ben, daß man es mit elgenen Augen (eben muß, um ſich einen der Wirklichkeit gleſchtommenden Beariff davon zu machen. Vom Oktober bis zum Schluße des Jahres liegen Weintragben, ſpate Melonen, Pflaumen, Birnen, Aepfel von allen mögliwen Sorten in den größten Quantitäten und von der mannigfeltigſten Art zum Verkauf aufgeftellt, und dazwiſaſen Ananas vom Januar bis zum Dezember. Zu alle dleſem muß noch hinzu⸗ gefuͤgt werden, daß auch für des Bekürfulß und fuͤr den Appetit von Kranken, von Fremden und von Sons derliugen, die an andern Orten wohl ſchwerlſch in fols chem Grade berüͤkſichtigt werden, mit lobenswerther Aufmerkfamkeit geſorgt wird. Eden fo kann mau wete ten, in jedem Londoner gut aſſortirten Kräuterladen mehr als 500° Sorten Kuͤchen- und audere zum Haus⸗ Gebrauch, zur Arznel und zur Diſtillatlon erforderlle— chen Kräuter zu Kaufe vorzufinden. Wie fiebt es dagegen zu ſolchen Zeiten auf unſes⸗ rem Obſt- und Gemuͤſe-Markt aus?“ 554 Naͤzliche Unterhaltungs Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Blum e ſt kk.) Diefer Zweig des E fens ift derjenige, welcher die en es Verehrer, unter den Liebhabern der ſchoͤnen Indlplduen des Pflanzearelcs, von jeher fand, und now ohne Auf⸗ bören findet. Ich dalte dafür, das die Blumen früher 925 1 dende 155 rohen Naturfohe anzogen, n aufforderten, feine Hand pflegen den Gewächſen en a Aus den älteften Selten hören wir von befonderer Neigung, zu den Blumen, und ſehen dieſe immer mehr und meht zunehmen, von einer, ſcoͤnen Blumenart zur andern übergehen, und bemerken mit Erſtaunen und Bergnüs gen, wie die Kaltur und die menſchliche Ausdauer, in fortgeſezter Pflege, unzählbare Varietäten hervorbrach— te. Zuerſt wird urs die holländiſche Tultpomante auffallend, die in den Zeiten ihres hoͤchſten Standes an das Uabegreffliche grenzte, in unſern Zelten aber einen foliden Charakter augenommen hat. Weiter fe: hen wir an den Nelken, Aurtkeln, Primeln, Hpaßzin⸗ then, Levkojen ic. die berrlihften Belohnungen für an⸗ gewendete, mitunter verlorne Anſtrengungen, und muͤſ— fen mit Vergnügen bemerken, wie von der vorzuͤgli⸗ chern Anpflanzung, dleſer und noch anderer Blumen, die beſcheldenern Llebhaber, zu andern fchon blühenden oder durch andere Eilgenſchaften bemerkbaren, und den Sinnen ſchmeicheladen Pflanzen uͤbergingen, und ſehr viel Ruͤhmliches bezwekten. — Wer den ſezigen Stand⸗ Punkt der Blumlſtik mit der altern vergleichen will, wird Gel genheit finden, zu erſtaunen. Die einheimifhe Blumiſtik it leider von jeher ver— nachläßigt worden, well man die fremden Sachen immer vorzleht, und darüber die erſtern veralßt. Wir haben in ueferer deufſchen Flora recht ſchoͤne Pflanzen, wo— von man ſich leicht in jeder Gegend, natürlich aber ohne Vorurthell überzeugen kaun, die zum Theil mans che ausländiſche uͤbertreffen. — Dieſen beſondern Zwelg der Blumfſtik finden wir nur in botaniſchen Gärten ganz beſchraͤnkt angewendet, in großen Landſchaftsgärten aber, wo die Natur ohne meaſchliche Hilfe darbringen darf, ſehen wir weit lelch— ter, wie manches Indloidunm in vorzuͤglicher Schoͤn⸗ helt praugt, und um Hllfe fleht, wir achten ſie aber wentger, well fie hier ohne Mühe erſcheinen. — Der Schreiber dieſes, welcher vielfältig die ſchoͤnern Wild⸗ linge feiner Gegend, in dem ihm anvertrauten Garten zieht, hatte unter andern auch eln ſchoͤnes Exemplar des Epilobium angustifolium angepflanzt, welches in feinet Blüte großes Aufſehen erregte, und Manchen anzog, fie zu bewundern. Dleſes leztere traf ſich nach wiederholtenmalen, endlich mit einem fogenannten Blu—⸗ menliebhaber, der dieſe Pflanze überaus ſchoͤn fand, — — — bet der Zufiherung melnerſelts: daß fle eine wildwach⸗ ſende Pflanze der naͤchſten Umgegend ſey; mogte er ſie, ganz erſchroken, gar nicht mehr anſehen. — Die aubländiſae Blumtſtie iſt dahlugegen weitläus figer, und zerfäut in mehrere Abthellungen, als: Pflan⸗ zeu die ln warmen Häuſern und Kalten, während dem ganzen Jahre erhalten werden, und eigentlich fo wle die andern wieder in Unterabtheilungen können gebracht werden, was aber hier unnötbig iſt. Solche, die in kalten Häufern überwintert werden; und ſolche, dle be⸗ ſtändig im Freien find, und die Winter vertragen. Die Haͤuſer oder Kaſten für die warmenz, oder Trelbhauspflanzen, haben aus Nothwendlgkeit eine Grube, dle mit feiſchem Pferdemiſt und Lohe, oder beſſer, mit lezter allein angefüllt iſt, und auf oder in welchen, die Gewaͤchſe ihren Standort, wie bigreſchend bekannt iſt, haben. Alle Pflanzen dieſer Hänſer koͤn⸗ nen und brauchen nicht auf Lode zu ſtehen, ſondern find noch auf Brettern und Staffeleien vertheilt, die ſich durch befondere Zwekmaßigkelt, in Hlnficht auf gu⸗ ten Stand für die Gewaͤchſe aus zeichnen müſſen. Der Blumlſt hat darauf hauptſaͤchlich zu ſeben, das jedes Indivldunm, in Hinſicht anf Wärme, Licht, Luft, Feuch⸗ tigkeit u. dgl. nichts entbehrt, und eben fo wenig zu viel genießt, fonft entftehen alle moglichen Läufe und Ungeziefer, welche die Geſundheit der Gewäcfe untergra⸗ ben, welche als daun durch eln ſchlechtes, kruͤppelſches, krank⸗ haftes und ſchmuziges Auſeben, die Liebe und Auhaͤnglich⸗ keit an warme Pflanzen abſtumpfen, was ſchon gar zu vielfältig geſchah. — Weil dieſe Gewähfe an einem oder dem andern Thelle, etwas für unſere Augen fremdartiges und aufs fallendes haben, was um fo mehr anzieht, je mebr es den Sinnen ſchmeichelt, und je unerklärbarer es zu ſeyn ſcheint, fo wurden fie von jeher ſehr geachtet, und fanden von Zelt zu Zelt immer noch mehr Liebhaber, die ſich durch ihre Kultur einen hohen Genuß verſchaffen. Das Auffallende für uns, ft von verſchiedener Art, und hat feinen Grund in der befondern Struktur, Form, Geſtelt, Farbe und anderer hervorſtehenden Eigenſchaf⸗ ten, die kaum alle zu nennen find, R art d eee Wann Winter hauſet noch auf dem Befilde, Die Welt Erlöfung hofft aus . sband, Erhebeſt du dich ſchoͤn in holder Milde, In deinem ſilberaͤhnelnden Gewand. Den Naſen biſt du furchtbar, oft dem Leben, Und Manchen koͤnnteſt du den Tod Durch allzuſtarke Reize geben; N Doch auch erwelchend führft da ab und Hilft aus harter zoth. Koͤ ln. Bu ſſch. IE TEEN WEGE ... —ͤ . — In Eommiffion bel Fr. Puftet in Päßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und a fl. 44 kt. N. W. mit Convert portoftel. — Allgemeine dentfde * Garten Bun g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. N. 49. 8. December 1829. E ·˙. . . ⁰ ET ET T Ä P ˖r A — ——————— Inhalt: Verzelchulß von Garten, Blumen, Feld: und andern Sͤmerelen, Obſtbaͤumen, Zwlebeln, Pflanzen ic. — . — — —— — 12... Ven e i chni ß von Garten-, Blumen, Feld⸗ und andern Saͤmereien, Obſtbaͤumen, Zwiebeln, Pflanzen und in⸗ und auslaͤndiſchen Baͤumen und Straͤuchern, welche für 1350 in der koͤniglich preußiſchen privilegirten Samen» Handlung von Karl Platz in Erfurt zu haben ſind. Preiſe in Prelſe in Prelle 12. Loth. J Pfd. Loth. Pfd. Loth. A Kuͤchenkrzuter⸗Samen. gr. P.. It. gr. pf. Ithl. gr · gt. pf. It.: Astragalus baeticus, ſchwe⸗ — ganz großer eugliſcher — [e sKopfkobl oder Cappus, ord. U | difher Kaffee. —I—I—| sITabat, ungariſcher rund⸗ welßer . a7, 12 Baſillkum, großes Küchen: 2 —— 48 blaͤttriger 8 2 — — 12 .- großer weißer Erfurter 4 — 46 — ganz feines krauſes 2 — 4/22ʃ— virginifger laugblaͤttri⸗ I ganz früher kleiuer Er= | | Cardobenedikten 1 — 142] ger . 4— - 16 furter weißer . 2— 1 — 16 a Kreſſe, ord. — 64—| [Thymian . a! 6] 1 6— — — blutrother 17 4 * — gefuͤllter, ſehr ſchoͤn 1 —— 4160 W. inraute . a1—jı— Löffelkraunt 4 1 — Sauerampfer . 1 — - 16 uren Gasser, | 6 1 0 Majoran, achter franzoͤſiſ. 106 1020 Lavendel . 2.—— 161 ulmer früher . — 2— Portulak, grüner . 1\—1— 1649 jop A 2 — 1--I_ — fpäter 1— 1 — — ganz gelber 8 44 61 1] — . | | | Pimpinele . 7 5 Kohlſamen. Winterkohl, krauſer blaner Veterfilie, zum Schnelden— sI—| Blumenkobl, großer kapl⸗ niedriger „ 217 > — krausgefuͤlte al—j—l109 (cher ipäter 0 2. E grüner dto. a A: Ya Pfeffer⸗ oder Bohnenkraut 4 —[—20ʃ— früher cypriſcher 6 2 I- mit bunten Blättern 2—2.— Ros marin 2] 40421 — ordin. fpäter holländiſch. 4 — 4 —— Brüſſeler od. Roſenkohl 2 — 4 Salbel . . > 1 ——20Broccolt oder Spargelkohl, Schnſttkohl, orden. —| 6 — Spinat, langblaͤttriger — sI—| sh wetßer . 2 — 4/42 mit dem Blumenkohl⸗ | — rundblaͤttriger . —1 61—1 5I— ditto vloletter . 2 1142 Blatt . 12 — . ĩ—— PPTP rr —-— T - —2ʃñññʃ3Ä—̈ Nachrichten aus Frauendorf. Empfehlung des Wachs baumes. Der im lezten Blatte erwähnte Engländer machte uns bei feinem Beſuche ganz beſonders auf die Kultur des fogenannten virginifhen Wachs bau mes OMyrica cerifera L.) aufmerkſam, mit dem Belfaze, daß dieſem Baume, (eigentlich Stranche) bald eine allgemeine Anpflanzung zu Theil werden wird, was zur Zeit ſchon in England geſchleht, vachdem man daſelbſt deſſen vor— trefflice Elgenſchaften zu Wachs: und Selfe⸗Gewinnung und zu noch vielen anderen techulſchen, mediziniſchen und haus wirthſchaftlichen Vorthellen nun erſt recht kennen gelernt hat. Er prophezeihte dieſem Strauche eln, beie nahe der Kartoffel gleichkommendes Scltſal der Gemeln⸗ Kultur in ganz Europa, fobald nur noch etwa 3080 Jahre vorüber ſeyn werden. Nach feinem Mathe koͤnn⸗ ten wir nicht genug Plaz zu Baumſchulen für dleſen Strauch verwenden. Wir haben über biefen Baum bereits Im IV. Jahr⸗ gange dleſer Blätter S. 25 den Bericht des Hrn. Gar⸗ teninſpektors Hartweg in Karlsruhe mitgetheilt, durch 49 ‚3806 N nn Preiſe in Preiſe in 1 1 Loth. K Pfd. Loth. IPfo. Loth. gr. pf Itbl. ar. gr. vf. Itol ar. gr. pf. — — —ñ¶— Wan ʒä— nen große weiße aufs Kopf⸗Salat, großer Schwe⸗ * Sorten, jede Sorte be⸗ Feld 4] —— 12 denkopf — 10 ſonders, a Priſe 2 gr. — — weiße engl. frühe Glas- al—] 4 —H— Forellen, weiß Korn 4 6 11 — Arti woken, große rothe 2 — — große blaue ſpäte 1—— 168 — blutrothet, fhwarı Korn 2—[—-Cardlkern, ſpantſche 1 61 1 6 — — — frühe 2 — 1 68 — Mallandifwer,gelbKorn 4—— aol Spargel, großer weißer — Wlener e e ‚ — Früh - Wirfing = Salat Darmftädter . 6 ganz frübe 3l—J 2122 aufs Mlſtbeet . 1 —— 10 Saflor 6 Unter: Koblrabt oder Kohl: - gemiſchter Samen — 6 Sonnenblumen 100° pfo. Ruͤben, große weiße 4 —[—fieEadloienſalat, Eransblätte, a—I— ae 16 thl. — — gelbe oder Rutabago 4 6448 — dreitblaͤtrriger . 14 —— 20 Kuͤrbißſe, ganz große aufs wre ie re Rapunzel: oder Feldſalat — 6 10 Feld 100 Pfd. 46 thl. — 6 arotten oder Moͤhren, wiebeln. Erbſen. lange rothe . — 8j—|10 N große rothe harte Zukererbſen, englifhe frühe — gelbe — 6/—| o d = Bi weiße x 6 6 eee f et. 4 , Saͤbel⸗— ze: 5 . ee ſche welche 1 —— 10 — gan gr sur — ganz kleine frühe rothe 1 — 1 — ſpan — Zwera⸗, ganz niedrige —— Wurzeln, lauge Peterſillen—6— e im e ene 42 a 5 aten RE ganz frühe 2 et 5 ER 8 8 porree od. 1 Lauch—9—22 G . 00 * * IR — ganz große Stangen 1l— 168 ! — Haberwurzel . 1 —1— 420 furt Pfd. 3 thl. —— — F ei 411—1 -|16 a 85 2 — - große muß Klunker⸗ e a 4 2 76 Tien de ap St. 317-1 erte Re 00 x TI PRNRoccambol oder Schlangen⸗ 2 Gellerfe, großer Kuollen⸗ 1 —1— 110 Kaoblauch 400 St. 14 Pfd. 3 tbl. . —— Müben, lange weiße Herbſt⸗ — uledrige Zwerg— — oder Feld⸗ — 61 ogRabdlesgen u. Rettige — Kronerbſen, das Loth — 6 — holländiſde Matrüben 4 ——14Radies, runde und lange, Bohnen — biutrothe Salatrüben — 61—_| weiße und rothe a9 160 Stangenbohnen, arablſche — Runkel⸗ oder Dickcuben, Rettige, large ſcwarze Er: oder Feuer⸗ — — rotbe . — 2 1 3 ae um Johannis zu 4 — Schwert⸗ oder Sabel⸗—— — ker + — 1 — 6 f 7 zu ee „ t — e — de redes abe — Sommer⸗ . — 64-209 _ eier m 2 4 170 ler Akne — —1— 4 e Kern⸗ eee rothbunte —— al at o opfla g. Sorten. fawarze frübe . —— Kopf ⸗ uk guter, mit Gurken, ordin, zum Ein⸗ — franzöſiſche Schwert⸗, weißen Samen 1 —1— 10 machen 1 —1—112 100 Pdf. 6 thl. — 1 — ſowarzen Samen 1 —— 12 — lange grüne dto. 1 6—10— eine neue geibe Sorte— | — — großer Mfacifiagg, weiß | — extra Schlangen: 42 bie | — kleine rurde&rbsbohnen— | — Korn 44 6 11 — 18 Zoll lang . 2 — 2— Garten- oder Puff-Vohnen, — Prinzen kopf 2 — — 100 Melonen, mehrere Sorten 6 ——[— 100 Pef. 3 tbl. — — Wlaterſalat ’. 11— — 100 Melonen, 10 der beften 1 — uedeige, um Einf, ſſen.ä—!— — — — . —ñ——— Canartenſamen Corlander . Oekolnomiſche Samen. Prelſe à Pf. gr. Hauflamen Anules 8 7 2 [Mohae, blaue Buchwelzen — 5 — weiße 12 ee e 1% 8PStebeuzelten, Foenum graecum 9 17 . 4 ½ Aferſpergel, Spergula ar ven 5 2 4 [Kar end ſtel, Dipsacus fullonum 3 . 2 [Wald zum Jndigo,Isatis tinctoria 6 E 4 Hellerlinſen 4 174 . 2 1 25 Dill 8 “ deſſen Güte wir auch im Wess mebrerer bereits er ſchon vermebrter Exemplare find, die wir nun freilich mit verdoppeltem Elter möglicft zu vervtelfältigen trach⸗ ten werden. Dieſer Baum wächst im nördilpen Amerita, beſonders in Penſilvanten und Loulſtana wild. Nach vor uns liegendem naheren Berichte erſcheint er bald als ein Strauchot wachs, bald als ein mäßig hoher Baum; pflanzt ſich thells durch feinen ſelbeſt ausſtreuenden Samen, thells aber durch Abſenkung der Wucherpflanzen, die aus elne et baufia edyegichkeßeß fort; feinem Vaterlande, ohne irgend eine Kultur, ſelbſt im trokenſten Sande fort; und trägt fo reich Samen, daß von jedem gut beſamten Strauche zuwellen 7 Pfd. Sa⸗ kommt in menförner gewonnen werden. Der Same beſtebt Im elner klelnen runden Beere von der Form des weißen Pfeffers, die aͤußerlſch mit einer weſßgrauen wachtartigen Sub- ſtanz überzogen tft, Inwendig ober einen ſchwarzen, har— ten, ſehr gewürzhaft ſchmekenden Kern enıbält. Werden Die vor zuͤglichſten Futter Gräfer zum Anlegen der Kun ſt⸗ Wleſen. 587 — nn Preiſe: à Pfund gr. Futtergraͤſer für Hornvleh, 100 Pfd. s thl. — Prelſe: a Pfund gr, Cine dergl. für pferde, 100 pr. Agrostis capillaris, Haarſtrauß— Gras, 100 Pfd. 10 tbl. 5 — stolonifera, Floringras 400 Pfd. 12 tbl. . Aira cespitosa. In e 100 Pfd. 8 thl. . Alopecurus pratensis, Wileſenfuchs⸗ Schwanz Anthoxanthum odoratum, gelbes Rucharas 100 Pfd. 10 thl. 4 Avena elatior, franzöſiſches Ray⸗ Gras 100 Pfd. s thl. 3 — flavescens, Goldhafer 100 Pfd. 10 thl. 4 — pubescens, Wieſenhafer 8 Briza media, Wieſenzittergras 2 Bromus secalinus, Ropgentteſpe 100 Pfd. 6 thl. ; 2 — sterilis, Futtertrefpe 6 Dactylis glomerata, Knaulgras 100 Pfd. 12 thl. 4 Festuca elatior, Wiefenfhmingel100 Pfd. 12 thl. 4 — fluitans, FE oder Schwabe: Gres 8 — ovina, Schafſchwinael 8 — rubra, rother Schwingel 8 Hedysarum Onobrychis, Esparſett— Klee 2 Holcus lanatus, Honfgaras 100 Pfd. 12 thl. 4 Juneus campestris, geldbinfen 6 Lolium perenne. engliſches Raygras 6 Medicago falcata alba, weißer Wun⸗ derklee 8 — sativa, Lucern oder ewiger Klee 5 Melica coerylea, blaues Perlgras 6 Myagrum sativum, Leindotter 5 Phleum pratense, Timothlengras 12 Phalaris canariensis, Canarkengras 100 Pfd. o thl. . a! Poa pratense, Wleſenrispengras 10 Urtica divica, große Brennefeln 6 Trifolium(Melilothus) officinalis, gelber Steintlee 3 — pratense, rother fpanff&er Klee 4 Vicia sylvatica, große Bergwike 6 Eine Mifwung der vorzüglichſten 8 thl. — — — Schafe 100 Pfd. 10 thl. — — — ord. zum Aus beſſern der Wiefen, 100 Pfd 6 thl. Wald: und Holzſamen. Acer, gemeiner Ahorn. 3 — tartarica, fibir. Ahorn, a Loth 2 gr. 2 Pfd. 2 tbl. — Betula alba, weiße Birke, 100 Pfd 6 thl. — Alnus, Erle, 100 Pfd. 12 thl. 5 Berberis vulgaris, Berberlzbeete 16 Carpinus Betulus, Hainbuche 3 Clematis vitalba, gemeine Wald⸗ Rebe, a Loth 4 gr. — Cornus mascula, Kornelfirfde 6 Colutea arborescens, Blaſenbaum 8 Crataegus oxyacantha, Welßdorn, a Loth 2 gr. 8 Cornus sanguinea, Hartrfegel, a Loth 1 gr. 6 pf. — Cytisus Laburnum, Bohnenbaum, à Loth ı gr. 16 Evonymus europaeus, Spindel— Baum, a Loth ı gr. 6 pf. — Fraxinus excelsior, gemeine Eſche 2 — americana alba, weiße ameri⸗ kankſche Eſche, a Pfd. 1 thl., das Loth 4 gr. * luglans nigra, ſchwarze amerlk. Nuß, 5 Stük 2 gr. — Juniperus virginiana, vltglulſche Wachholder, a Pfd. ı thl., das Loth 2 gr. — Platanus occidentalis, abendlaͤndi⸗ ſcher Platanus, a Pfd. 1 thl., das Loth 1 gr. 2 inus Abies, welße Tenne 3 — Picea, gemeine Fichte 4 — Larix, gerchenbaum, das Lt. 2 gr. 42 — Strobus, Weinmuthsklefer, A Pfd. 2 thl. 1 Loth 2 ar. — — sylvestris, gemeine Kefer 12 — Gembra, Zkrbelklefer, a goth 1 gr. 10 Prunus avium, welde Süßklrſche 3 — gute Kirſchtern 3 Pyrus communis. Birnfern, das Loth 6 pf. 10 Preiſe: a Pfund gr. Pyrus malus, Apfeltern, das Loth o pf. 9 Rhamnus cathartieus, Kreuzdorn 422 Robinia pseudo-acacia, Akazien, A Loth 6 pf. 10 Sambucus Ebulus, Zwerg -Hollun⸗ der, a Loth 1 ar. 12 — racemosa, traubenförmiger, a Loth 4 gr. > Sorbus aucuparia, Vogelbeerbaum, a Loth 6 pf. 8 Spiraea opulifol., Spferſtaude, ſchneedallbl., a Loth 2 gr. = Staphilea pinnata, Pimperuuß, a Loth 6 pf. 12 Thuja oceident., abendländilcher Le— bensbaum, L. 1 ̃1., d. Pfd. a thl. — Tilia europaea, Lla den, à Loth 6 pf. 12 Viburnum Opulus, Schneeballen, à Loth 1 gr. 12 Blumenſamen die Priſe 1 gr. Die mit * bezeipneten muſſen anfäng> lich warm ſtehen. Preiſe: à Loth gr. Adonis aestivalis, Sommer Adonis — Agrost. coeli rosa, Himmelsröschen — Agrostemma coronaria, Vexlernelke — Alcea, Malven in allen Farben 4 — nigra, ganz ſchwarz gefüllte — Amaranthus bicolor, yweifarbiger 2 — caudatus, Fuchs ſchwaaz g 4 — hypochondriacus, trauriger Amarzuth 46 — sanguineus, blutrother 4 — tricolor, dreifarbiaer 16 Anoda Aellenia, blaue Anode — Antirrhinum lin folium, le ublaͤttrig. — — tripbylum, dreiblättrigeg — — majus, Löwenmaul 6 Aquilegia, gefülltes Adelet 3 — 3 Sor’en, von jeden 1 Priſe zu 6 Aster fistulosus, Aftern, ausgezeich⸗ nete ſchoͤne Roͤhr- oder Federa— ſtern, als: dunkelblaue, himmel— blaue, dunkelrothe, hellrothe, blaß— rothe, fleifchfarbigr, ganz weiße, rothe mit Weiß, biaue mit Weiß, 100 Körner gr.; das ganze Sor⸗ timent s gr. — — tenellus, zarte kleine hellblaue Aſt. — Astragalus baetieus, ſchweolſche Kaf— fewike ’ 74 . ¶dDT 0 / // / A ISCH TITTEN 2 EEE RE ERETE dle Samenkörner mit Waſſer gekocht, fo löst ſich dle wachsartige Subftanz von den feſtern gewuͤrzhaften Kör— nern ab, und ſowimmt auf dem Waſſer, wogegen die lezteren vun in ſelbigem zu Boden ſink en. Die aus ge⸗ ſchmolzene Subſtanz erſcheint Anfangs in der Form ei⸗ nes Oels, ertarrt aber in der Kälte zu elner graugelben, dem gewohnlichen Bienenwahsg ſehr analogen Subftanz. Man ſchmelzt diefelbe nach der Erkaeltung nochmels, gi- ft fie, um alle anklebenden Unreinigkeiten und holzigen Thelle davon abzufondern, durch etwas loſes wollenes Zeug, druͤtt fie ſtark aus, und erhält ſomkt dem Blenen⸗ Wachs vollkommen aͤhnlles Wachs, das zu Lichtern ge— goſſen vortrefflich (mir andere Wachs kerzen) breant und wie das Bienenwachs auch gebleicht werden kaan. Vier Pfd. S menkoͤrner telern geme ufglich 1 Pfd.fertig 's Wachs. Nach Willdenow's Verſuchen ergab ſich, daß tees Ge⸗ waͤchs uberall m Fortboden g’de'bt, und auch im fandigen, in Torf: und Thon⸗Boden recht wohl fortkommt. 49 * Meeiter a Loth gr. galegiformis, Canati= envogelſtaude 2 Atriplex hortensis, Gartenmelde, 2 Atropa physaloides jahr. Tollkraut — Begonia discolor, zweifarbiges Shtefblatt Blitum capitatum,, Eröbeerfpfnat 8 Borrago on hnalis, gemelner Bor⸗ retſch Briza maxima, großes Zittergras *Browallia elata, Browallte “Cacalia sonchifolia, ſcharlachrothe Cacalia Calendula hortensis fl. pl. „gefuͤllte Ringelblume — hybrida, Baſtard⸗ Calliopsis bicolor, das ſchoͤne Geſicht a 3 Campanula medium, große Gloken⸗ Blume — medium fi. pl., gefüllte, Priſe 2 gr. — speculum, Ftauenſplegel Canna indica, indiſches Blumenrohr 42 «Capsicum annuum, fpan. Pfeffer — Carduus marianus, Marlendiftel ®Celosia cristata, Hahnkamm, welf- ſer, rother, gelber und fletfch- farbiger 24 Gentaurea cyanus, Garten: ⸗Karn⸗ Blumen — moschata, Biſam⸗ Flokenblume — — fl. alb. welße — suaveolens, ſtarkrlechende Cerinthe major, große Wachs blume Cheiranthus annuus, engliſche und deutſche Sommerlevfojen, die man auch ſogleich auf Blumenbrete ſaͤen und ſtehen laſſen kanu; die mehr⸗ ſten geben zur Hälfte gefüllte. Englifhe Mordoré, aſchgraue, kup⸗ ferfarbige, dunkelrothe, hellrothe, fleiſchfarbige, dunkelblaue, hell⸗ blaue, weiße, ziegelrothe, aͤpfel⸗ Huͤtfarbige, chamolsblaue Deutſche: Aepfelbluͤte, hellblaue, rothe, hellrothe 5 Mit dem Lackblatte: Welße, mez⸗ gerbraune, dunkelrothe, braune 4 Obige Arten durcheinander 8 Auch habe ich eln fhönrs Sortlt⸗ ment engliſcher und halbenallſcher Sommerlevkojen, die außerordent⸗ lich ius Gefuͤllke fallen, und die ich der Aechtheit willen in Topfen zle⸗ ben laſſe, und deswegen auch nicht in Lothen, fondern nur in Priſen abs geben kaun, als: Englifbe Sorten: 4) Blaßl'la, 2) hellmordorè, 3) kupferfarbig, 4) blaßroth, s) mezgerbraun, 6) dun⸗ Lelaſchgrau, 2): zlelgelrotht ganz Astragelus 12 12 388 — Prelſe: à Loth bla h s) tofenfarbig, 9) ziegelroth, 10) dunkelmordoré, 11) blaß blau, 12) dunkelkarmin, 15) ſchwarz⸗ braun, 14) blaßfleiſchfarbig, 15) rothgrau, 16) hellaſchgrau, 12) vis olett, as) weiß, 19) Eupferroth, 20) farmolfin, 22) farminroth, 22) hellviolett, 25) blaßbraun 200 Koͤr⸗ ner 1 gr. 5 pf. Halbengliſche Sorten: 24) weiß, 25) flelſchfarbig, 26) dunkelaſchgrau, 27) blaßblau, 28) farminroth 29) Pfirfvenblüte, 30) blaßziegelroth, 31) blıfbraun, 32) slınmtbraun, 33) hellaſchgrau, 34) kupferroth 35) blaßroth, 56) dunkelſchwarzbraun, 37) dunkelmordoré, 38) Apfelbluͤte 100 Körner 2 gr. 5 pf. 2 Engliſche mit dem Lakblatt: 39) kar⸗ minroth, 40) weiß, 41) zimmt⸗ braun, 42) ſchwarzbraun 100 Koͤr⸗ ner 1gr. 4 pf. Herbſt⸗ oder Baſtard⸗Lepkojen: 45) farmoffin, halbengl., 44) karmin⸗ roth, ſeual. 45) violett, eugl. 46) violett, halbengl., Lakblatt, 47) weiß, englisch, 48) kaftantenbraun, halbengl., 200 Korner agr. 3 pf. Davon erlaſſe ich auch eln Sorti⸗ ment von 12 Sorten, jed. 100 Körner zu 28 gr. 2 = 20 = — — — — Atͤhl. 6 ⸗ — — — — ıthlaa > Das ganze Sortiment von 48 Sor⸗ ten zu 2 thl. 12 gr. Obige Sorten durcheinander, 400 Körner 4 gr. Cheiranthus incanus, ®interlevfo- jen, 6 Sorten, jede Sorte beſon⸗ ders 100 Körner, agr. 8 pf., durch⸗ elnauder, das Loth 12 gr. Cheiranthus maritimus, Meerlevkoj. — cheiri, einfacher brauner Lak — fl. pl. extra, gefuͤllter, 100° Koͤr⸗ ner 2 gr. . Chenopodium, Kraͤutlein Geduld »Chrisanthemum carinatum, prachtv. Wucherblume — ll. ‚Pie Wucherblume, gelbgefuͤllt welß ge fuͤllt — Eineraris amelloides, Aſchenpflanze — Convolvulus tricolor,, u Winde Corydalis sempervirens; immer⸗ gruͤne Kappenmo hne Crepis rubra, rothe Grundfeſte »Cucumis anguinus, Schlangengurke prophetarum, Prophetengurle die wahre ge. Preiſet a Loth gr. Cucurbita, ganz 15 Centnerkuͤr⸗ bis von 150 Pfd. ⸗Herkoleskeulenkürbis, großer und kleiner Apfelkuͤrbis, groß und klel⸗ ner Birnkuͤrbis, Türkenbund, gruͤ⸗ ner und weißer Warzenkurbls, gauz keiner Stachelbeerkürdis, ganz aͤch⸗ te Apfelſinenkürbis, ſehr langer Schlangenkuͤrbis, weißer Para— pluiekürbis, ein dergl. mit Wars zen, gelber Paraplutefürbigd, der- ſelbe mit Warzen, Sternkuͤrbis, Gurkenkürbts, Herkuleskeulenkuͤr— bis ohne Ranken, derſelbe mit ge- zakten Blättern, von jeder Sorte das Loth 8 Alle 20 Sorten zuſammen, von je⸗ ei der Sorte 4 Körner 16. Cynoglossum linifolium, weißes Vers gißmeinnſcht, ſehr ſchoͤn zum Einfaſſen R 2 —Cysticapnos 3 Blaſenraute, Priſe 1 gr. Datura, Stechapfel, giftiger — Metel, weißer Delphinium humile, nfedrige gefüllte Ritterſporn: weiße, blaßblaue, zie- gelrothe, blaßbrauue, blaßlilla und violette, jede Sorte beſonders, das Loth 6 gr., alle Sorten durcheinand. — von jeder Sorte / Loth ſeparirt 7] in 6. Sorten zu — Ajacis fl. pl., hohe gefüllte Lepk⸗ TE Rltterſporn E perenne, immerwaͤhrende hohe Digitalis alba, welßer Fingerhut 1 — rubra, rother s Dracocephalum ae = tärk- ſche Meliffe Dianthus caryophyllus; „“ordlinaͤre Gartennelke 4 — von gefüllten Landſamen 100 2 gr. — - vouNummerblumen gefamm,, 200 — Körner 8 gr. 6.— von Hauptblumen, 100 Körner 16 4 — — barbatus, Bartnelfe 6 —'_ chinensis, Chlneſernelke 0 — hohe Buſchnelke 5 4 e Diptam, rother u. welß. — —Elichrysum lueidum, glanzende 4 Strobblume A 0 *Ferraria pavonia, Pfauenſpfege! — *Gossypium , Baumwolleubaum = Korn 1 gr. 2iGeorgina, die fhönften Sorten 0 — von lauter ganı gefüllten Blumen, geſammt., die Priſe 2 gr. — I- ditto ditto in Sorten, die Prife 3 gt. . 16’Galinsogatriloba ,. dreilappige Gm 1 linſoga .. — — — — Prelſe: à Loth gr. Gomphrena globosa, Kugelama= tauth, rother, weißer u. flelſch⸗ farbiger N tristis, wohlrlech. Nacht⸗ Vlole Hedysarum coronarium, rother Suͤß⸗ Klee — gyrans, beweglicher Klee, 1 Korn 2 gr. Hibiscus trionum, Stundenblume Helianthus annuus, gefuͤllte Sonnenbl. — ſchwefelgelbe Hypericum officinale, Johanufskraut Iberis amara, Schleifenblame, weiße 2 — coerulea, blaue Impatiens Balsamina, gefüllte Bal⸗ faminen, als: dunkelrothe, flelſch⸗ farbige, hochrothe, Eupferfarbige, blaßblaue, zweifarbige und weiße, jede Sorte beſonders, 100 Koͤrner 5 gr., alle Sorten durchelnander, 100 Körner 2 gr., das Loth 26 gr. Impatiens, ordin. gefüllte und eins fache, a Loth 16 2 2 2 6 889 Ocymum maximum, ſehr großblättr, Stubenbafilicum, 4 Körner ıgr. Inula oculus Christi, Auge Chriftt —— ruber, rother, 4 Körner s gr. Ipomoea, Winden, mehrere Sorten 4 Rudbeckia laciniata, verſchliſſene 8 Sorten, jede befonders, Priſe gr, — ganze Sortiment 6 gr. Dathyrus odoratus, W ha Sommerwlke — Koͤnigskerze a 4 — minimum, ganz kleinkrauſes 2 — Thapsus, gemeine 4 Oenothera grandiflora, großblühende [Neranthemum annuum, rothe Stroh⸗ Nachtkerze — Blume = 6 — longillora, (augblumige — — — welß gefüllte 6 Papaver, gefülte große Garten- Ximenesia enceloiles, geöhrte Xi⸗ Mohne 4; menefie — — kleine Ranunkelmohne 4 Zinnia multiflora, blaß und hochroth — — perenne, immerwähr. hochrothe — “ — ige ſchoͤne 519190 —.— E *— tenuiflora, ſchmalbluͤtige — Paeonia, rothe elnfache N — verticillatäf wittelblätige Ta »Pelargonium, Storchſchnabel, in Blumenſa men in Paketen.) vielen Sorten . 7100 Sorten ſchönbluͤhende Sommers isum umbellatum, doldenfoͤrmige Blumenſamen auf Rabatten, 2 Erbſen 2 thl. — Polygonum orientale, iadlauiſches 24 Sorten ganz cone, ins Mifts Pfirſchenkraut . 6 beet oder in Töpfe, a thl. — Primula acaulis, Primel-Samen — perennirende Landpflanzenſamen extra 12 ge. — — Auricula, Aurikel⸗ Samen extra a 20 ausgezeichnet ſchoͤne gefüllte Mal: —Reseda odorata, wohlrtechende Nefeda 4 ven, 16 gr. — Rheum palmatum, Rhabarber 8712 der allerfaönften, 12 gr. g 4 Rieinus communis, Wunderbaum —Sſchön blühende perennit en de —I pflanzen, in⸗ u. aus ländiſche Straͤucher u. Bäume zu Bos⸗ Rudbeckle I amplexicaulis, ſtengelumfaſſende 2; Nudbedie Salvia eretica, kretiſche Salbei — latifolius perennis, Paxetwiken 6 — Sclarea, Muskateller-Salbei Lavatera Fase Sommerpap= pel⸗Malv Lilium A Tigerlllle Linum perenne, immerwaͤhrender Staudenlein Lupinen, rothe, weiße, gelbe, blaue Lychnis, helltotbes Lichtroͤschen Malva moschata, Biſammalve — kleine gefüllte in Töpfe »Maurantia semperfl., immerblü= hende Maurantle . Mesembryanthemum erystall., das wahre Elskraut Mimosa pudica, Sinnpflanze 2 Körner 2 gr. Mirabilis Jalapa, mehrere Sorten 3 — 6 Sorten, von 1 1 Prlſe zu 6 gr. — longiflora, langblum. wohlriech. Jalapa eMomordica, 3 Korner 1 gr. Neue ſchoͤnblühende Puffbohnen, 3 Stük 42 gr. Niectiana glutinosa, gelblühender Tabak — virginiana, rothbluͤhender Ta ba — vincaellora, weißblühender, ſehr ſchoͤner 3 — Nigella damascena, Jungfer in Haaren — cvarctata; niedrig gefüllte Viola tricolor, Dreifaltigkeitnblume -I— medium Tariegatum,. großer Scabiosa atropurpurea , ſchwarze Scabloſe major, von dieſer Prachtblume habe ich 8 verſchledene Sorten, jede Sorte beſonders, 1 Priſe Prelſe: à Loth gr. Preiſe: a Loth gr. Verbascum Blattaria, veränderilche 9 uets u. engliſchen Anlagen. Erklarung der vorkommenden Zeichen. — 11. 6 4 2. Die mit T bezeichneten find Topf⸗ Pflanzen, die man in einer luftigen Stube oder Kammer, worin es ſel— ten oder doch nicht gar ſtark frlert, durchwlutern kann. Die mit B bezeichneten find Baume, und Sträucher zu Bosquets und engliſchen Anlagen. 1 gr., das ganze Sortiment gr. — s. Die mit R bezeichneten find hoch⸗ — alle Sorten durcheinander — stellata, Sternſcabloſe Senecio elegans fl. pl., gefüllte Kreuzblumen Silene Armeria, rothe Silene Spilanthus oleraceus, Knopfblume Solanum Lycopersicum, rother und gelber Ltebesapfel — Melongena alba, weißes Eier⸗ Gewächs — — violacea, blaues ditto — pseudo-capsicum, Korallenklrſch. Tagetes erecta, gelbe Sammtblume — patula, hochrothe Sammtblume Tolpis barbata, bärtfger Pieu *Trachelium coeruleum, blaues Halskraut Tradescantia ereeta, erhabene Trad. Valeriana alba, weißer Baldrian — rubra, rotber Baldrian Veronica longiſlora, Ehrenpreis 6 6 Scorpiurus vermiculata, Raupenklee — 4 6 8 Absinthium vulgare, Weriunti laufende, mit rankenden und klim⸗ menden Aeſten, zur Bekleidung an Wände, Häufer oder Lauben. Die nicht bezeichneten find peren⸗ nirende, im freien Lande ausdau⸗ ernde Pflanze. a Stuͤk gr. 1 12 Acacia lophanta JT, büſchelblaͤttrige Acacla + 16}Achillea abrotanifolia, eberrautebl. 4— —i— Tropaeolum majus, indianiſche Kreſſe 2— Garbe Agieratum, Leberbalfam asplenifolia, hir ſchzungenblaͤtt. chamacifolia, Chamänebtättrige millefolium purpur., Schafgatbe purpurrothe magna, große ditte nobilis, edle ditto tomentosa, filzige ditto speciosa, prächtige ditte + * nor eon tum Camarum, Iomaualtasgte: Elfenhut “> Prelſe: a Stuͤk gr. Aeonitum Napellus, gemeiner — pyrenaicum, pyrenälſcher 4 — Anthora, . — variegatum, bunter Adonis vernalis, eee Agapanthus umbellatus T, Liebes- Blume Agrostemma coronaria, Garteutade, Vexieragelke Allium sibiricum, ſtbirlſche Zwlebel obliquum, Luftzwlebel Aloe margaritifera T, Perlen aloe glauca T; graugrüne Aloe Amaryllis formosissima, ſchöne Amaryllis Anemonen, ia ſchoͤnen Sorten Amygdalus nana fl. simpl. B, Zwerg: Mandelbaum dulcis B. M ındelbaum, veredelt. Amorpha fruticosa B, ſtrauchartige Amorphe Anchusa ee ſchmalblättt. Ochſenzunge Antirrhinum linifolium, flachsblättr. Löwenmaul — majus, großes in ſchönen Sort. Aquilegia vulgaris, gemeiner Afelet ku vielen Farbenmiſchungen, mit elufaches und gefüllten Blumen Aristolochia Sypho R, Oſtetluzey, nordamerlkzulſche Artemisia Dracuneulus, Dragun, Esdragan, Kıtferfalar Artischoken, Pflanzen Asclepias carnosa T, Aster acris, Sternblume, ſcharfe bicolor, zweifarbige amplexicaulis, hochſteugliche ambiguns, hohe cordifolius, hersblätteige elegans. slerlise punctatus, punktirte spectabilis, prachtvolle tenuifolius, dünnblättrfge linifolius, letublättrige Astragalus galegiformis, Kanariens Vogelſtaude Astrantia carniolica, kralulſche Aſtrantle Aucuba japonica T, Aukube, japon. Aepfelbäume, veredelte, an Spaltere und in Töpfe B 2 hochſtaͤmmige B 8 wilde, zum Veredeln B Apritoſen, bocſtämmige B an Spallere und in Toͤpfe Balsamita major, Frauenmuͤze, große Bellis perennis fl. alb. pl., Maslie⸗ ben, welßgefüllt c earnea fl. pl., Maslteben,fleifch- farben gefüllt F iini 2—5 15 10 590 — — 2I:Bellis prolifera, überfezte Berberis vulgaris B, 44Begonia discolor T, Shtefblatt, elne 3 der ſchöͤnſten Pflanzen — triata, geſtreifte Birnen, veredelte, in Töpfe, an Spalier und pyr am. hochſtaͤmm ge 3 wilde, zum Veredeln und Baum⸗ Schulenanlagen . Cacaliasuaveolens, Peſtwurzel Cactusalatus T. Fakeldiſtel, gefluͤgelte Opuntia T, (ficus ind.), indian. geige tlagelliformis T, Fakeldlſtel, (hlangenförmige ” stellatus T, ſterafoͤrmige 2 » Prelſe: à Stüf gr. 10 Crataegus oxyacantha B, Weißdorn, 1 rotoblühender, ehr fan Cypripedium calceolus, Frauenſchuh 60Cytisus Laburnum B, Bohnenbaum Betonica orientalis,morgenl, Betonie 4 D. aphne mezereum B, Kell erdals beſphinium amerieanum, Ritter— Spora, amerika alſcher exaltatum, 5—6 Faß hohe urceolatum, hohlblaͤttriger Dianthus caryophyllus, gefuͤllte 1 Gartennelken, ins Land 2— in Töpfe, 12 Stüt 13 gt. 6— 12 Stüf lu 22 Sorten mit Na⸗ men 2 thl. 25 Stüf in 25 Sorten, mit Na⸗ meu s thl. campestris, Feldnelke arboreus T, Banmnelfen, einige 3 —. speciosus T, ſchöne Fakeldkſtel 16 Sorten Calamagrostisraparia, buntes Band- — nigra, ſogenannte ſchwarze Nelke Gras 7 — anglicus, gef. engl. Pinfnelfen Campanula medium, Glotenblume, carthusian., Karthäufernelfe in große 5 2 vielen Farben — collina 3— — fl. pl., gefüllte rothe ; — ER alba, weiße einfache 2a9— chinensis, Goinefernelfen, in — fl. pl., gefüllte Glokenbl. 3 vielen ſchoͤnen Farben, elnfach — coepulea fl. pl., blaue gefüllte 3 und gefüllt . pyramidalis, pyramidenformige Camellien B, T, lauter gefuͤllte ſchoͤne Sorten, von s —othl. d. St. Jentaurea slastifolia, Flokenblume weldenblättrige montana, Berg= 4 orientalis, morgenländlſche Cerastium tomentosum, Hornkraut, filziges ® Geratonia T, Sohannisbrodbaum Gereissiliquastrum B, Judasbaum Gestrum Parqui T, Hımmerftraud, chiliſcher 1 Chrisanthemum Achilleae, Wucher⸗ Blume, Schafgarbe indicum, indiſche . 5 amelloides F, Aſchenpflan⸗ e ze, amell’martige Citrus Aurantium T, Pomeranzen— und Citronenbäumchen mit nnd ohne Früchten von 16 Gr. bis 2 Thl. elctematis vitalba R,gem. Waldrebe Colutea arb er B, Bla ſenbaum *Dietamnus rubra, Diptam, rother Digitalis ferruginea, toftfarbiget Fingerhut Doron cum austriacum, Gemswurz, oͤſte rreichiſche . Epilobium angustifolium fi. rubro, Wel denroͤscheg, ſchmalblaͤttriges — latifolium purpureum, breitbl, purpurrothes . album, weißes Eryngium planum, Maunstreue, flahblättr!ge Eupatorium urticifolium, ar oa Gr 2 ı 44— 10 8 neſſelartiges Abvonymus europneus B. Spindel: 5 Baum, enropälſwer Fagus castanea B, rothbluͤh. Kaftanfe 6 Ficus Carica T B, Feigenbaum Fragaria fl. pl., gefüllte Erddeere — einblättrige . — ohne Ranken . F raxinus pendulaB, Trauereſche aurea B, goldgelbe Fritillaria imperialis, Kalſerkrone, : Convallaria majalis, Garten⸗Mal⸗ rothe R Blumen J— — — gelbe — flore pl., gefüllte 2 Fuchsia r Fuchſta hochrotbe — multiflora fl. pl., vielblumfge 21 Geranium macrorhizon, groß wurz⸗ rn B., Muspflanze, japanifche osryiu, maxima, Lampertus⸗ oder 1 Zelleruüffe, große Cornus mascula B, Kornelklirſche alba B, mit weißer Frucht lichtes — san guineum, blutiges Heoralnen, einfache, in mehreren Sorten — oder Dabllien, gefüllte nach mei⸗ ner Wahl und vermehrt prelſe: ) Stüt gro »o» BAD »n» „ „ n 3 391 ö „fer a Stäf gr. Preſſe: a Stäf gr. Georgina albicans, blaßtoth, inwen⸗ 8 Dreife: a Stuͤk gr. - . ris florentina, florentinifche afMartagon, gef’enium fl. pl., gef. * dig welß . 6 %— germanica flava, deutſche gelbe 2Matricaria Auf . 2 — amabilis Iilacina, Illafarbig 6 — — variegata, deutſche bunte 3 Muralb., welßgefüllt 4 — eoceinea, ſcarlachroth 8 „ plicata, einwärts gekruͤmmte 21 einen Citronenmellſſe 4 — eoccinea splendens, dunkelſckar⸗ — pumila lutea, niedrige gelbe 3lMelia crispa, Kraufemünze 1 lach 5 8 flore coeruleo, »iedrige blaue afpiperita, Pfeffermünze 1 — lactea rubra striata, weiß mlt roth &j-- sambucina, Hellurder⸗Schwerlllle espilus Cotoneaster B, Quftten⸗ — livida intus fulgens, otanleuſ., — Susiana, prächtige 4 Mis pel . 4 tnwendig roth 8 — variegata, bunte j — pyracentbha B, Feuerbuſch 6 — sanguinea, blutroth 8h--- mehrere Sorten durchelnar” ---IMenispermum canadense B, Mond: — speeiosa, ſchoͤne violette 8 12 Stuͤk 12 gr. (. Nuß 6 Saunen, canadiſcher 4 — sulphurea, gelbe elluglars nigra B, ſchwarz. gluiniſche Mesempryantbemum T, mehrere — sulphurea grandiflora, großblu⸗ nniperus virginianaB “ 8 Sorten } 3 mige gelbe 40 Waa holder nn AMirilis Jalapa, Jalapa, mehrere — violacea nıma rosea, roſentetke oh S-bina B, Ele blätiriger al Sorten . — xerambelina, ſchoͤne bror-cothe lol. var. en ittrf worus alba, weiße Maulbeere J Kitaibelia vitiſolia, weinblättrige 70 Ä Das ganze Sortimen von jebem Kltalbelle 8 o'lyrıus communis macrepbyllus T, a Stüt > thl,, N acbenalia trieolor T, breitblättrige Myrten 6 12 Stüf, nach 110 Wahl d Lantana camara T, veränderliche — microphyllus T, Heinblätt, 6 Bere ne ya | ame 0 Alter T, bil leditschiz \ ’ 8 5 ö . Nareſſſen⸗Zwlebeln 2 1 er 7 dreidernſge 8 een 7, B, Sieſcterbez 6 Nerium Oleänder T, rother ein- Hedera belix R, Epben 8 Lepidum latifolium, breitbl. Krilt facher Dleander 8 — fl, pl. T, rother gefuͤllter 12 fl. alb. simpl. T, einfacher welſ⸗ ſer Orleander 10 Paconia hybrida, Baſtard-Paͤonle 4 er quinquefolia R, Jungferwein 5 Hedysarum eoronarium T, rother Sustlee . , Helleborus viidis, Nleßwurz, gruͤnl. 3 01 5 2 Leucojum 1 San fültes = 775 „lie, ord. Lilium bulbiferum, ey frübbt. — niger; ſcnarzlice al TE, gef. weiße — officinalis carnca, fletichfarbige 4 Helianthus atissimus, Sonnenblume, I SH ple“ 8 q . ef Her Zaun 8 4 allerhödte Pa . 9 00 einſache weiße aj-- plena rubra, votbe gefüllte 2 — dodecapdalus , ‚smölfblähfriae 2 — es untblättrige 4 Passiflora caerulea T, R, Yalfionsbl. 6 en a ee pielblͤh., — Mariagop Türk un alPelargonium T, in 30 Sorten, das die allefwonjte 2 “> num. neißer 2 4—8 gr. LE — tracheliflius, balskrautblättrige m T rubrum, tither 2 das 9170 Sortiment 4 thl. — i We e b Helt⸗ 6 edbi-ense tigrinum chtu. Tleger- 4 8 in Steklingen 2 ihl. > otropiux, wohlr + rendron Tulpifea B, virgin. ’enstemon pubescens, behaarter . J Tuipeadeum, hi N BE: en Es paller und 1 — fulva, sata, : gens, T, frablende Lo⸗ 5 aller un 1 F : olalbba ige 6dLobelie fulg f 8 — R welß f belle, ſebr zs se 6 ee, 1025 140-42 — ful va, Lonicera alpig® Alpen-Jelaͤnger [Pflaumen B. veredelte hochſtämmige, Hieracium zureum; Hablichts kraut, jelleber . 4 aus Es p. und In Toͤpfe 3—5 goldgebes - 2 caprifoliv@lbumR, durchwachſ. | wilde zum Veredeln, 4 Hesperismtronalis N. alb., Matto⸗ weiße Jagerielleber 2 Phlox glaberrima, glatte Flammenbl. 4 nalls, weiße gefülte I. ruß% R, rother 2. — paniculata, rispenblütige 2 — — l. urb simpt., rothe eluf. 5 caerulel?nfrüdtiger — — alba, weiße 0 3 — bl. gefüllte rothe „ foliis vegatis R, buntblaͤttr. s{Philadelphus coronarius B, wilder — tristis wahre Na Sea Ferpeeun [BEE Jas min . 1 Ae, rhamnoı ’ 2 44 — sempcens R, W 3 — inodorus, grrudlofer 4 Kreudorn ne IL. Symp’Carpos fruct, rubr., Phodiolarosea. Phedtele roferrotbe 4 e e TANTE ee 3 en b e gemeine. — ori 90 . 5 — tartz 4 mpinelle . 2 — racenosus, Bra e 1] _ Nen durg elnarder, pinus Larix B, Lerchen baum 6 Hypericım hirsutum, Johaankskraut, 12 f 16 ar. 2 —-|Pyrus malus baccata B, der kleine ro- eh peer Klebe R the Kir wapfel 6 offtcinale, \ nde Liebe, einfach 2 — striata B, dergeftreifte Apfel 6 ırtensis T, Hortenfien 6 F pl. i ; ne Hydrangea hartensis T, H ( pl gefüllte rothe polyanthes tuberosa, Tuberoſen, Hyssopos officinalis, gewohnlicher Hibiscus syriacus B. Hübiscus ſyr. Inula Helenium, Alant, wahrer — thapsoides, köolgskerzevartſger Eis aphylla, blatiloſe Sa wertlllſe ai N. pl., Bauern- Levkoje 2 gefüllte . l 1 Tria, Pechnelke Polygonum bistorta, Miefenfröterig 4 Lyeſ ur op. R. Boksdorn, Teu- Populus italica B, Italſenſſche Pappel 4 zwirn, Blenenbaum 4 Potentillafruticosa I, Fünffingerktaut 4; 392 — Potentilla recta, reiſe: a Stuͤk ge. Primeln, in vielen 1chartiges 2 Ruscus aculeatus, ſtachlicher Maͤuſe⸗ mit üͤberſezten Ben Sorten 2 Dorn N 20 Stüf in 20 ver oNScilla maritima T, Meerzwlebel Sorten ı thl. denen Salix babylonica B, Trauerweide Prunus Mahaleb B, Mabaleı. -.-]Salvia officinalis, gemeine Salbel Padus B, Traubenkirſche de 40 Sclarea, Muszkateller-⸗ Salbei , — wilde Kirſchen zum Veredeln Sambucus laciniata B, Hollunder, und in Baumſchulen B,. peterfiltenblättriger . LaurocerassusT, Kirſchlorbeer 4--6]---racemosaB, traubenförmiger Ptelea trifoliata B, dreibättrige Santba variegata B, weißbunter Lederdlume 8 — pre), Chamaecyparissus, Cy⸗ Punica granatum fl. pl. T, B. gefilte fSaponaria'aude Granaten, die im erſten Her Seifenk rar lis fl. pl, gefuͤlltes zweiten Jahre blühen 42] Saxifraga Cot Ranunculus aconitifolius fl. pl., et. 5 ſenhutblättriger Hahnenfuß acris, ſcharfer Hahnenfuß £ Sanunfeln in Rommel in vielen 1. Sorten, 100 Stüf 16 30 Stük in so verſchledenen Sorten, ı thl. 12 gr. perennirende gelbgefuͤllte Rhus Cotinus B, Verüfenbgum — typhinum B, Eſſigbaum Rhododendron ponticum T, B, Schneeroſe x Ribes floridum, ſchönbluͤhende — fol. variegatis B, buntblaͤtttige Johannisbeere Robinia caragana B, Linſenbaum — hispida B, Akazie, rothbluͤhende pendula B, bängende pseudo-acacia B. gemeine 7 viscosa B, klebrige, ſehr ſchoͤn Rosae — in mehreren verſchiedenen Sorten und Farben 2 Wenn man mir die Wahl der Sor⸗ ten überläßt, fo gebe ich 12 Stük Roſen in 12 Sorten zu 1 thl., 24 Stüt Sorten zus thl. Rubus canadensis R, kanadiſche Himbeeren „Colyleasa, Habelkraut erassifolia, ee eblät. siSedum album, weißer Sedum, das u 6 Pf. e glaucum, graugrünnes Sedum das Stüf 6 Pf. ; hybridum roseum, gamander= blaͤttriges, roſenrothes Sedum as Stüf 6 Pf. we gamanderblaͤttriges, reſles- das Stük 6 Pf. Stüt ” zurükgebogenes, das — Thelephi * x 4 0 J Purpureum, fette 6[Sempervivum arı, = Hausmwurs, er ie — nigrum T, biumetige ſchwarze dergl. Jaus laub — montanum, T Berg! — globiferum Fägelförmi, stellatum“, ſternfoͤrmiger Senecio elegans 1, ſchoͤnes Kreuz⸗ Kraut . Solanum Dulcmar R, kletternder Nachtſchatien 8 — fol. variegat n hunten Blatt. pseudo-capsiecuf'B, Korallen . Kirſchkaum 5 Solidago ambigua, ſchſtengli — idacus, gemeine Himbeeren, das Goldrurbe . N Stüt 6 pf. —— arguta, ſcharfgeſſaͤ . odoratus, wohlrlechende Himb. Budbeckia triloba, dreilappige . acetosa, rampfer a re Sauera f . ICwargelpſtanzen, brellge, go Ruta graveolens, gemelne Raute 2 Stüf 16 Gr. WB. Die Zahlung geſchleht nach ſaͤchſiſch. Cours, unl, eingeſendet en, — Die Preife find ſowohl in Pfunden Pfd. genommen wird, ſo werden die Sämereien nach dem befonders in Rechnung gebracht, und alle Briefe frei erbete — canadensis, kanghe — gigantea, rieſenhe — Janccolata, lanzetufge 8 auch in Mitglied Prelſe: a Stuͤk gr. 6 jedesmal der Verſchrel prels berechnet. — Faſſ Spiraeae diversae 2 44Stachys lanata, Zleſt (Roftpolel) wolliger . 0 6iStaphylea pinnata B, Pimperuuß a4Syringa alba B, weißer Flieder — caerulea B, blauer --- indica B, kadiſcher - persica B, perſiſcher anacetum vulgare, Rhelnfarrn halictrum aquilegifolium, afelehs blättrige Wiefenraute — purpureum- purpurrothe Thymus communis, gemeiner Thym. Prelſe: à Stur gr. 2-6 D e 2 Serphyllum fol. var., buntblaͤttr. 2 "JTrache:..m coeruleum T, blaues “ m 8 2 4—0 ropaceolum H. „ { e u zu äinertreffe N En Kapu⸗ huja occidentalis B, h, 6 -Mulipa, Tulpen beusbaum 5 — Due van Dol, ganz frraßlüh. 4 Valeriana alba, weißer Baldrian A . officinalis, gemeiner 3 — rubra, rother 4 a Veratrum nigrum, ſchwarz. Nleßwurzel 3 Feten triphylla, sohlriedende Elſenhart . Veronica serulata, Ehrewprefg ſaͤge⸗ blättriger — paniculata, riepenblitfger --- salvifolia, ſalbefblätttger us Opulus B, gefüllter — Tinus T, B, &urofinus — minor, kleines grüne — fl. pl., gefülltes 1½%Viola alba, weißes Vellcen calcarata, langeſpornes — persicifolia, pfirſchetlaͤttriges rubra plena, rotbes gfülltes — tricolor, Dreifal’igretabinme Bd den b’ften sorten — ohne Namen { re > m Romnel, 100 Wenn mir die Wahl der Sorten uͤberlaſſen witd, ſtelle ich dl Prelſe verhaͤltnlßmaͤßig niedriger. Lothen geſtellt 7 In Commiſſion bei Fr. P Felt in peng. een ale Buchhandlungen und Poflämter an. Der ganziährige Preis I in ganz Deutschland 2 fl. 24 kt. ohne, 2 fl. 44 kt. R. W. mit Convert portoftel. — ViburnumLantnaa B, wol, Schneeball lutea, mit vegold. Blät. E 2 9 4 6 Vinca berbacea, Sfungri, krautart. 2 12 1 2 a 2 3 2 2 2 bung beigelegt und frei wenn weniger, als 2 er und Emballage werden Carl Platz praktiſchen Garten bau-Geſellſchaſt in Bayern. Allgemeine dentſche Gatten; Je it uin g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J ahrgan g Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Beiträge teraturblaͤtter ic. — Unfehlbares Mittel gegen den Froſt der Weinſtoͤke. — No. 50. 15. December 1829. sum Gemüfebiu. — Kohlenſtaub. — Botanifhe Ll⸗ Gemeinnuͤzige Anzeige. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochgeborn, en Graf Laurent Driedusz- ycki, Erbherr mehrerer Güter zu Jablonow in Galizien. — Graf Rudolph Nyary, Seigneur de Bedegh, Erb- Herr auf Bernes und Szrechen, zu Gbellän in Ungarn. Seine Hochwohlgeborv, Herr Andreas von Remenyik, Grundherr zu Csernek in Galllzien. Ihre Wohlgeborn, Fräulein Babette Poſchinger, Tochter des geweſenen Großhaͤndlers Jakob Poſchin— ger, gegenwärtigen Realltaͤten Beſizers und Majors des privflegirten buͤrgerlichen Kavallerie Corps zu Pet— tau in Steyermark. Seine Wohlgeborn, Herr Dr. Andreas Schmellet, Cus ſtos der koͤnigl. Hof- und Staats-Blibllothek, dann ordentliches Mitglied der Akademie der Wiſſen— ſchaften in Muͤnchen. — Joſeph Muͤndel, k. k. Cataſtral-Schaͤzungs⸗Com⸗ miſſaͤr zu Feldsberg in Nlederoͤſterrelch. — Johann Georg Gareis, Tralteur in Vilshofen. — Franz Dopfer, Mauerermeiſter in Waſſeral— fingen. alle 1 Theile verloren gehen. Beitraͤge zum Gemuͤſebau. Ueber einige ruffifhe Küchengewaͤchſe aus der Familie der Kreuzblüten. Mehrere Abaͤnderungen von Ruͤben werden als Gemuͤſe, in den verſchiedenen Gouvernements im Innern des Reichs, in betraͤchtlicher Menge gezo— gen. Man bauet (befonders in der Nachbarſchaft von Moskau und in der Krimm) eine kleine Sorte gelbe Turniſpe, mit einem ſchoͤnen dichten rothen Fleiſch und einem vollkommen flachen Boden, aus deſſen Mittelpunkt eine kleine Wurzel entſpringt. Bei dem engliſchen Reſidenten in Rußland iſt ſie unter dem Namen des Moskauer gelben Turnipſes bekannt. Gekocht und gehörig zubereitet iſt fie ſehr koͤſtlich und wohlſchmekend. Die Ruͤben findet man uͤbrigens nicht nur in allen ruſſiſchen Bauergaͤrten als Gemuͤſe gezogen, fondern fie wachſen auch in ne ſuͤdli⸗ chen Gegenden des Reichs wild. Die eingebornen Ruſſen kochen ihre Rüben nicht, wie wir die unſrigen, ſondern ſie eſſen ſie entweder halb roh, in kleine Stuͤke geſchnitten, in den Sup— pen, oder ſie roͤſten ſie mit Aſche bedekt auf die Wei— ſe, wie die Kinder in Schottland Kartoffeln roͤſten. Hierdurch gewinnen ſie ſehr an Geſchmak, indem Sie werden rr. Rad ri ch t en a u Verhaltungs⸗ Regeln, wenn man Ob ſt⸗ Bäume im Winter zugeſchikt empfängt. Unfere Baum-Verſendungen verbreiten ſich nach und nach iu immer entferntere Länder bis an Europa’s aͤußerſte Grenzen. Obglelch wir die Abrichtung der Beſtellungen nach den entfernteſt gelegenen Pläzen fo viel möͤgllch ſtets den naheren vorangehen lafen, fo iſt es doch nnver⸗ meldlich, daß nicht Ballen, wenn fie anch von hier fruͤh— 5 Fra u or f. zeitig im Herbſte abgehen, in ſehr weit entlegenen Län dern gleichwohl erſt mitten im Winter eintreffen. Ja ſelbſt aner den Grenzen Deutſchlands kom— men aus mancherlel Urſachen die Sendungen manchmal erſt bei größter Kalte au, fo daß die Ballen wie Stein gefroren ſind. Es iſt nun die Frage: ob dies deu Bäumen ſchaͤd— lich oder gar toͤdtlich ſey? Darauf kann die Erfahrung die beſte Antwort ge— ben, weßhalb wir uns erlauben, eln vom Herrn Juſtlz⸗ (500 504 — — dadurch den Artiſchoken aͤhnlich, und geben, beſon— ders mit geſchmolzener Butter, Pfeffer und Salz genoſſen, ein ſehr vortreffliches und nahrhaftes Abendeſſen. Nach meiner Ruͤkkehr nach Schottland habe ich unſern gemeinen gelben Turnips, da ich mir keine andern verſchaffen konnte, oft gerdͤſtet, und ihn dazu faſt ſo gut, wie den ruſſiſchen geeig— net gefunden. Die Ruͤben muͤſſen vorher nur gut abgewaſchen und dann langſam oder allmaͤhlig gerde ſtet werden, indem man ſie mit erhiztem Sande oder feiner Aſche vollig bedekt. Wenn man unfere gel— ben Ruͤben hiezu nimmt, ſo muß man die kleinſten und feſteſten dazu ausſuchen. Nach Verſchieden— heit der Größe werden eine bis zwei Stunden erfor— derlich ſeyn, um ſie vollkommen zu roͤſten; daß ſie gar ſeyen, erkennt man daran, daß ſich das Innere beim aͤußern Druk mit der Hand weich anfuͤhlt, in— dem es nachgibt. Sie werden dann vom Feuer entfernt, mit trokener Leinwand gereinigt, und auf den Tiſch gebracht. Von den Einwohnern im ruſ— ſiſchen Finlande werden Ruͤben oft ſtatt des Bro— des genoſſen. Zum Viehfutter ſcheinen ſie nirgend— wo in Rußland gebraucht zu werden. Die im Innern angeſiedelten Schotten benuzen fie zu Bruͤhen, und ganz mit Fleiſchſpeiſen gekocht. Der ruſſiſche Weltumſegler v. Kruſenſtern hat eine Sorte bunten Kohl von den Suͤdſeeinſeln nach Rußland gebracht, der ſeitdem daſelbſt gezogen wird. Um Kohlarten und anderes Gemuͤſe in dem ſtrengen und kalten Winter, welcher in dem noͤrd— lichen Theile von Rußland ſich einſtellt, friſch zu erhalten, bedienen ſich die Einwohner und ſeßhaften Fremden einer eigenen Methode. Alles Kraut, welches nach Bereitung des Sauerkrauts ——˙ — Kanzlei⸗Direktor Bödiker aus Meppen über dleſen Gegenſtand an den Vorſtand elngegangenes Schrei: ben vom 15 Oktober d. Is. hier wörtlich mitzutheilen, wie folgt: „Eater Wohlgeborn kann ich mit Freude melde u, daß ſämmiliche Baume und Stauder von Ih nen, die etwa 2 Monate unterwegs waren, und am 2s Januar b. Is. wo das Therm. 12° R. ftand, hier eins gingen, in dieſem Sommer üppig gewachſen find. Mein Gärtner hatte olle Hoffnung aufgegeben, alt er beidem Auspalen des Ballots fob, daß das naſſe Moss durch— aus om und an deu feinen Wurzeln gefroren war. übrig bleibt, und welches den Winter hindurch friſch erhalten werden ſoll, wird mit verſchiedenen Sorten anderer Gemuͤſe in einem Theile des Gartens wo ſie gebauet wurden, geſammelt, und in die Erde in geringer Entfernung von einander ge— ſezt. Man umgibt ſie dann mit langen Bret— tern von betraͤchtlicher Größe, wie mit einem Melonenkaſten, ſo daß die hintere Hoͤhe der auf— gerichteten Bretter ungefaͤhr 4 bis 5 Fuß betraͤgt. An dieſer Stelle werden ſie mittels einer ſtarken Ra— fenwand in die Höhe gehalten, und mit einer Thür verſehen. Die Bretter bedekt man mit einer Lage von trokenem Stroh, und daruͤber legt man Baſt— matten. Beim Eintritt des Winters bekommt das Ganze noch eine einige Fuß hohe Deke von Schnee, ſo daß kein Froſt eindringen kann. Die Thuͤr bleibt mit Stroh und Matten geſchuͤzt, und wird bei mil— der Witterung Vormittags gedffnet, um friſche Luft und Licht einzulaſſen. Wenn man etwas heraus- nehmen will, ſo geht man mit einem Lichte hinein. Das Gemuͤſe hält ſich darin ſehr gut; nur die aͤuß— ere Seite der Blaͤtter einzelner Pflanzen leidet zu— weilen, und dieſe wird dann gelezentlid) weggenom— men, damit keine Faͤulniß entſteht. Auf dieſe Weiſe erhaͤlt ſich das Gemuͤſe 6 Monate lang. Der ruſſiſche Bauer zieht auch einen großen ſchwarzen, und einen großen weißen Rettig, welche man in Gaͤrten und auf dem Lande antrifft; ſie liefern den Winter hindurch eine ſehr heilſame Nahrung, fo daß eine ſehr auſehuliche Menge davon, verbraucht wird. i Dieſe beiden Sorten Rettige werden auch in großer Anzahl in und um die vorzuͤglichſten Staͤdte und Fleken zum Gebrauch der zahlreichen Ein— wohner gezogen. Die Ruſſen pflanzen ſie im Wle ich ihn nun nach Herrn Dieders Vorſchrift indefe fen kleinem Werkchen: „Der Obſtgärtner im Zim- mer” verfahren ließ, wurde er nicht weng übertraſcht, als er im Frühjahre die Vegetatkon Aller ſich herrlich entwikeln ſah, und meinte, man muͤſſe in Frauendorf ein Arcanum beſizen, denn fo was (ev ihm, als lang- jährigem bollandtfchen Gärtner, noch nicht vorgekommen.“ Die oben zitirte Stelle im Obſtgaͤrtner im Zim⸗ mer lautet alſo: „Wenn man bel ſtreuget Kälte einen Ballen mit Fruͤhling, ſobald als durch das allmählige Schmel— zen des Schnees die Oberflaͤche der Erde frei wird, indem ſie mit den Fingern oder einem Stabe in Form eines Pflanzers, Loͤcher machen, und in jedes ein Samenkorn hineinlegen, das mit Erde bedekt wird. Die eine Art Rettig iſt von ſchwar— zer Farbe, die andere von weißer, und dieſe lez— tere wird am Haͤufigſten geyoſſen; man hat fie auf den oͤffentlichen Maͤrkten zu St. Petersburg und andern großen Staͤdten und Fleken in Menge feil, und fie koͤmmt auf die Tiſche aller Klaffen des Volks und der Fremden. Man zieht ſie theils wegen ihrer Farbe und ihres Anſehens, theils wegen ihres Geſchmakes vor, welcher nicht ſo beißend iſt, wie der der ſchwarzen. Beide Arten erreichen eine betraͤchtliche Laͤnge und Dike, und gleichen in ihrer Geſtalt einer Moͤhre; ſie ſind von einer feſten dichten aͤußern Schale umgeben, ſehr hart, ſaftig und betraͤchtlich ſcharf, deßhalb ſie ſtark auf die Speicheldruͤſen wirken, und die Abſonderung des Speichels vermehren. Das Laub beider Sorten gleichet den kleinen Blaͤttern der Ruͤben. Alle Staͤnde in Rußland, beſonders aber die niedern, lieben dieſe Rettige gar ſehr, und verzehren ſie in großer Menge. Sie ſchneiden ſie in kreisrunde Scheiben eine Stunde zuvor, ehe ſie dieſelben zu genießen gedenken, und ſtreuen Salz zwiſchen die Scheiben, um die Schaͤrfe zu mildern. Nach Verlauf der Stunde, gießen ſie das Waſſer ab, das ſich unterdeſſen geſammelt bat, legen fie auf eine reine Schuͤſſel und tragen ſie auf den Tiſch. Die Bauern verzehren ſie mit einer ungeheuern Menge ſchwarzem Brode und Salz. Will. Howiſon, M. D. K o hen ſt a u b. Der Zufall fuͤhrte mich vor ein paar Jahren an einer Kohlenſtaͤtte vorbei, wo das Jahr vorher Kohlen gebrandt worden find, Ich ſah auf dieſer Staͤtte Pflanzen und Graͤſer in ſo uͤppigem Wuchſe, daß mich die Stengel und die Blaͤtter in Erſtaunen ſezten, und zum Verſuche einer Anwendung dieſes Kohleuſtaubes für meine Blumentoͤpfe einlu— den. Gleich beſtellte ich mir von einem Koͤhler den Staub, welcher jederzeit nach Vermaͤßung der Koh— len uͤbrig blieb. Er koſtete mich nur weniges Trink— geld. Nun machte ich meine Miſchung; z. B. 1 Theil Kohlenſtaub, 2 Theile Miſtbeeterde, und 2 Theile Donauflußſand, mengte ſie gut durcheinan— der, und ſezte in verhaͤltnißmaͤßige Toͤpfe eine Sta— pelia grandiflora, eine Rochea, eine Crassula eoc- einea, Cactusspeciosus und eine Yucca gloriosa, welche ſchon 10 Jahre alt war. Alle dieſe, und noch mehrere Species wollte ich, aus Verdruß über ihren ſo kruͤppelhaften Zuſtand dem Tode weihen. Nun ſezte ich die Toͤpfe in den Kaſten, und fo ſtanden fie 6 Wochen ruhig. Dann fingen aber die Rochea; Stapelia ihre Blaͤtter und Stengel zu ſchwaͤllen und zu verlängern an; der Cactus speciosus machte zwei Geitentriebe mit fehr langen Stacheln; die Crassula coceinea fing an buſchartig zu treiben, nur die Yucca gloriosa veränderte ſich gar nicht. Ich grub abermals von dem Topf die oberſte Erde 2 Zoll auf, und mengte eine Portion Kohlenftaub da: runter, fo daß der Topf nur 4 Zoll mehr Raum hatte; nahm duͤrres Moos, weichte ſolches uͤber Nacht in geſalzene Miſtjauche u. belegte meine Yucca gloriosa oben ganz, hielt ſie ſtets feucht, und in 14 Tagen bemerkte ich ſchon neue Blaͤtter mit viel längeren Spizen; in 5 Wochen ſah ich im Herze nn w — DEE ͤ BEER — —— m m QW === VSSurc W LU wm VBaͤnmen bekommt, bei welchem das Moos naß iſt, (weon dann auc Alles in eine Maſſe zuſammengefro— ren iſt,) ſo ſey man darüber unb-fümmert, und forge nut für ftoferwelfes Aufthauen. Gefährlich ift es aber, wenu die Wurzeln trofen zwiſchen trofnem Mooſe lie— gen, und in dieſem troknen Zuftande der ſtrengen Kälte livarre Zeit ausgeſezt wären. Ans dieſem Grunde miſſen die Bäume im Winter ebenfalls vor der Ver: pafung durddringeud begeſſen werden, ſo wle man feuch— tes Moos zur Umwitlung der Ballen nehmen muß. Er: was mehr Moos kann man aber nehmen, alt im Som— mer vöthig Fit, vorzuͤglich wenn die Reiſe lange dau— ern ſollte.“ Noch ömſtändlicher hierüber ſpricht Herr Woͤber in feinem vortrefflichen phyſiſch prakteſcen Lehrbuche über das Ganze der Obſtzucht I Bd. S. 158, wo es heißt: „»Wenn die Väıme im Winter bei großer Költe anz kommen, die Ballen durchfroren find, iv dürsen wir ſelbe nicht aus einander machen, wir würden all fei— nen Wurzeln abreißen, ja ſelbſt die ſta feren befad- digen, ſondern man ſtellt die Geben de in ein unge- heiztes Zimmer, oder ia inen Keller, demit fie lang— (50) 596 dieſrr Pflanze eine ovale roͤthliche Erhöhung, lich habe ſie nie bluͤhen geſehen) und glaubte ſchon bald die Blumen zu ſehen. Aber die Erhoͤhung wuchs zu einem Stengel binnen 12 Tagen von 53 Schuh Hoͤhe mit s Seitenaͤſten, und ich hatte dann ſpaͤter das Vergnuͤgen, ſie mit 129 glokenartigen, weiß mit purpur rothen Streifen, geſchmuͤkten Tulpen prangen zu ſehen. Wenn man 10 Jahre auf die Bluͤte wartet, und ſie kommt dann ſo ſchnell, ſo laͤßt ſich die Freude nicht ſo leicht beſchreiben. — Die Stapelia, Rochea und Crassula erfreuten mich eben— falls noch das nemliche- Jahr mit ihren herrlichen Blüten; nur die Cactus speciosus machte, bei 24 Schuh langen Trieben, keine Blumen. Ich hielt ſie den Winter uͤber bei der waͤrmſten Stellage im Glas— Hauſe, und im Monat April hatte ich ſchon die Freu— de, auf jedem Stachelſtengel 2 und s herrliche Blu— men zu ſehen. — Nun ging es uͤber meine Pe— largonien; alle Gattungen wurden in friſche Erde mit Kohlenſtaub-Miſchung geſezt, und wer mein Tableau von 400 Toͤpfen in 155 der vorzuͤglichſten Gattungen mit Ende Juni d. Is. in der Blüte ge— ſehen hat, dem entfuhr aus dem Innerſten ein „Ah!“ fo herrlich war ihr Anblik, und noch im Oktober bluͤh— ten ſie ſaͤmmlich. Auch die Levkojen haben ſich in dieſer Kohlenſtaub-Erde durch ihre kraͤftigen Bluͤten herrlich ausgezeichnet, nur habe ich bemerkt, daß die Bluͤten von den leztgenannten nicht ſo lange an— hielten, als in bloſſer Miſtbeeterde ohne Kohlenſtaub. Auch habe ich in einen Theil des Miſtbeetes die Halbſcheid Kohlenſtaub unter die Erde gemengt, und das ganze mit Gurken beſezt. Bald ſah ich den Un— terſchied. 5 Tage früher gingen die Kerne in ver— mengter Kohlenſtauberde auf, als in der unvermeng— ten; auch der Wachsthum und die Kraͤftigkeit un— der ſich ſehr; denn ich Hate bei dem fler ſchon kleine Gurken, als die 2 ten erſt ſpaͤrlich zu bluͤhen anfingen. Vielleicht wuͤrde dieſer Kohlenſtaub bei Melonen noch beſſere Dienſte leiſten, daher ich mich beeile, es dem loͤblichen Vereine durch die Po— ſaune der allgemeinen deutſchen Gartenzeitung zu verkuͤndigen, und jedes verehrliche Mitglied aufzus fordern, Unterſuchungen anzuſtellen. Algen im Muͤhlvlertel Oberdòͤſterreichs Meisl. Bei einem Topfapfel- und einem Citronen— Baͤumchen hatte ich heuer die Plage, ſelbe voll ro— ther Ameiſen zu haben. Ich ſtreuete auf die Ober— flaͤche Kohlenſtaub, und die Ameiſen zogen ohne Wanderbuch fort, und ich bin bis jezt von ihrem Be⸗ ſuche befreit. Obiger. Botaniſche Literaturblaͤtter, zur periodifhen Darftelung der Fortſchritte der Pflan- zenkunde, in ſteter Bezithung zur geſammten Natur- kunde, und in ihrer Anwendung auf Land- und Garten- bau, Künfte und Gewerbe, herausgegeben von der koͤuig⸗ ichen botaniſchen Geſellſchaft zu Regensburg. zten Bandes ıted Heft 1329. S. 228. (Vergleiche Seite 260 dieſer Blätter h. Js.) Wir fahren fort, den Inhalt dieſer willkomme⸗ nen Zeitſchrift anzuzeigen, welche die Grundlage der Hortikultur, nemlich die Pflanzenkunde, nicht wie gewoͤhnlich als ein trokenes Namengeruͤſte, ſondern als ein fortwaͤhrend durch die Entdek— ungen der Zeit immer ſchoͤner geſchmuͤktes Naturge— maͤlde darſtellt, welche dann auch dieſe Züge zuſam— menfaßt und ihren Bezug zum Wohl, zur Vered— lung und zur Ergdͤzlichkeit der Menſchheit nachweist, und ie aus den Journalen aller Sure die ſa m i Kälte auf die Erregbarkeit, auf das Leben der Ge— wähle gewirkt hat, je ſowächer und allmähllg wirkend muß der Reiß der Wärme ſepu, wenn ihr Leben nicht in Gefahr kommen ſoll. Wenn man Bäume mitten im Wiuter erwartet und man alſo zum voraus wels, daß man ſie nicht ſezen kann, fo braucht man fie in keia Zimmer, oder Keller zu ſtellen, wenn mau im November an dem Ort, an welchen man die Bäume indeſſen unaufgebun⸗ den einſchlagen will, einen Haufen Vlehdünger von Far Fuß ‚Höhe 5 3 je re je Pöglge dle De geftlert die Erde niemals. Wenn nun die Baͤume ankommen, fo räumd man den Miſt weg, macht 2 Fuß tiefe Gruben, ſtellt die Gebünde bis über die Ballen ein, und gibt die aus⸗ geworfene Erde darüber; im Fruͤhjahr nimmt man fie behutſam heraus, macht die Ballen aus einander, und ſezt fie an die für fie beſtimmten Orte. Hat man die Beſtellung im Winter gemacht, und erhält ſelbe erſt As ſangs April, oder noch fpäter, fo daß die Augen und Knospen oft ſchon ſaͤmmtlich ans geſchwollen find, fo hat die ſes nichts zu bedeuten. Ich 597 — — Entdekungen und Neuigkeiten auch in dieſem Bezu⸗ ge, nemlich auf dem Felde des Land- und Garten— Baues, der Gewerbe u. ſ. w. mittheilt, wobei die zunaͤchſt der Botanik verwandte edle Kunſt des Gar: tenbaues nothwendig den größten Raum einnimmt. Auch ſehen wir aus dem vorliegenden Hefte, daß die Redaktion ihr Verſprechen einer Ausdehnung, ins— beſondere zu Gunſten des praktiſchen Theiles gehal— ten hat, indem durch die Vermehrung der Bogen— Zahl ſowohl, als durch einen bedeutend kleinern, je— doch deutlichen und ſchoͤnen Deuk, der Inhalt mehr als verdoppelt worden. Wir muͤſſen nun die mannigfaltigen rein botani— ſchen Abhandlungen uͤbergehen, und erwaͤhnen von dieſen nur die Beſchreibung der Vegetation von Neu— holland nach Cunningham aus der engliſchen Reiſe von King, fo wie aͤhnliche Nachrichten über den, ob» gleich armen, dennoch gleich der Alpenflor in vieler Hinſicht merkwuͤrdigen Pflanzenſchmuk von Schwe— den und Norwegen nach Hagelſtam, von Grönland nach Broke und von der gleichgeſtalteten Polarkuͤſte von Nord-Amerika nach dem durch die Nordpol-Ex⸗ peditionen beruͤhmt gewordenen Franklin; ferner die Nachrichten über die neueſtenPrachtwerke vonBlume uͤber die Flora von Java u. von mehreren Verfaſſern über die franzoͤſiſche Flora, über mehrere kaͤufliche Sammlungen getrokneter Pflanzen, uͤber die in Pa— ris erſcheinende Sammlung von Pilzen in Wachs dargeſtellt, uͤber eine Ausgabe der in Hinſicht auf populaͤre Darſtellung unuͤbertroffenen Botanik von J. J. Rousseau, dann unter den vielen Unterſuch— ungen uͤber einzelne Pflanzen: die Nachweiſung der Gattungsgleichheit des Erdbeerſpinates u. des Gaͤn— ſefußes, die Entdekung der bisher noch unbekannten Mhabarbarpflanze, einer neuen China-Art u. ſ. w., die feinen Unterſuchungen uͤber das Ruchgras, die Bildung einer neuen Magnolia durch Baſtard⸗ Erzeugung von 2 Arten in den beruͤhmten Gaͤrten von Fromont, das verſchiedene Ausſehen der Dattelpal— me, je nachdem die einzelnen Geſchlechter beiſam— men oder einzeln ſtehen; die Nachrichten uͤber die giftigen Eigenſchaften der Sumach- und anderer Pflanzenarten u. ſ. w. Unter der Aufſchrift: Einfuͤhrung neuer Gewaͤchſe, finden wir zuerſt eine Auseinanderſe— zung der italieniſchen Schrift des beruͤhmten Savi uͤber die Naturaliſation der Pflanzen, welche viele im botaniſchen Garten zu Piſa gemachte Erfahr— ungen enthaͤlt; ferner ein Verzeichniß der in Irland naturaliſirten Pflanzen, worunter man verſchiede— ne Myrten, den Erdbeerbaum, den Oelbaum vom Cap, den Kirſchlorbeer u. a. findet: der Graf von Meath beſizt eine Cypreſſe von 2 Fuß im Umfange, einen Strauch des glanzblaͤttrigen Schneeballs von 40 Ruthen im Umfange; Lord Oriel eine baumarti— ge Paeonie von 50 Fuß im Umfange, die zulezt 90 Blumen trug, eine Sophora japonica von 25 Fuß Hoͤhe u. ſ. w., gewiß Beweiſe, daß man auch in Deutſchland dieſen Pflanzen mehr freie Luft goͤn— nen duͤrfte. Dann folgen genaue Nachweiſungen uͤber die Moͤglichkeit und die Methode der Kultur mehrerer nuzbaren Pflanzen innerhalb Deutſchland, namentlich der in Nordamerika gebauten krautartigen Baumwollenſtaude nebſt der Baumwollenzucht in Gu— iana u. den in Frankreich gemachten Naturaliſations⸗ Verfuchen ; ferner über die in Frankreich und Irland bereits gebaute neuſeelaͤudiſche Flachspflanze, und ei— ne ebenfalls als Spinnmaterial zu bauende Brenneſ— ſelart, welche beide unſern Lein eben ſo uͤbertreffen, wie die ebenfalls hier eroͤrterte Arakatſcha-Wurzel, mit deren Kultur auch in Deutſchland ſchon Verſu— che gemacht wurden, bei Weitem der Kartoffel und j 2 0õõͥͤͤ ]² i ĩ ⅛ B ð px e r DS en 2 2 = a nn babe febr oft friſch ausgegrabene, im Trleb begriffene Bäume mit dem beſten Erfolg geſezt. Nur müſſen wir das Elnſchlämmen, welches bei jeder Verſezzelt fo vortreffliche Dienfte leifter, bei dem fpäten Ver⸗ ſezen um fo weniger übergehen. Von mir nach Ske⸗ deabürgen und Polen geſchlkte Bäume kommen erſt An⸗ ſengs Mat an; doch find fie nach den eingelaufenen Briefen ſämmtlich gut angeſchlageu, da fie bei dem Sezen nach meinem Aurathen elngeſchlaͤmmt worden d. Wenn übrigens die Baume gleich bei ihrer Ans kunft geſezt werden können, wozu die Gruben, ver⸗ fept ſich, ſchon bereitet ſeyn muͤſſen, fo dürfen fie nur aufgebunden, die Wurzeln mit dem aufgeſezten Spriz: Stük befprengt, mit naſſen Strohmatten zugedekt, aud fo einer nach dem andern, nach deſchufttenen Wurzeln geſezt werden. Was aber den folgenden Tag zum Sezen übrig bleibt, muß in dle Erde eingeſchlagen werden. Das Nemliche hat um fo nothwendiger mlt allen Bäumen zu geſchehen, wenn fie erſt nach einigen Tagen arfezt werden können. Sollten die Baume nachlaͤßig, oder doch uicht feucht 598 faſt allen unſern Warzelgewihfen den Rang ſteei⸗ tig macht; eine neue Keeſſe aus Oſtindien, welche im koͤniglichen Garten zu Paris ſehr gut fortkommt, hat eben fo als Salat den Vorzug vor der Gecten⸗ kreſſe. Zunächſt in Bezug auf Gictenbau finden wir Anzeigen mehrerer Werke; fo von Sageret's Scheift uͤber die Kultur der Cucurbitaceen und vor: zuͤglich der Melone, nach vieljaͤhrigen Erfahrun— gen u. wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen des bewaͤhr— ten Verfaſſers, welcher mehr als 1000 Melonen— Pflanzen vor mehr als 100 Virietaͤten gezogen hat; ferner von den Gebruͤdern Facquin, Blumenhändlern in Paris, uͤber die Kultur der Dahlien, wovon 164 Spielarten beſchrieben werden; wornach die Redak— tion die Methode der Englaͤnder, Zwerg-Dahlien mit ausgezeichnet ſchoͤnen und zahlreichen Bluͤten zu ziehen, mittheilt. Ueber den Roſenbau, insbeſondere das Pfropfen derſelben, und eine beſondere Methode, ſie jahrlich 2 mal zur Bluͤte zu bringen, handeln Rich- ardot und de Tarade. Ansfuͤhrlich finden wir eine Anleitung zum Anbau und zum Treiben des Mreerkohls, nach dem Engliſchen mitgetheilt, fo wie die von der Londoner-Auifmunterunzs-Geſellſchaft gekrönten Verbeſſerungen des Gemuͤſebaues von Curwen Wir erwähnen noch Madiot's An⸗ leitung zur Kopfbildung des Kopfkohls, zum Pfro— pfen des Nuß- und Kaſtanienbaumes, die Bemerk— ungen über das Ausgehen der Obſtſorten, fo wie die Obſtzucht durch Samen ohne Pfropfen, und die Empfehlung derUlmpflanzungen als Schuzmittel vor dem Blize. Aus der berühmten Phyſiker Ar ago und Wells Unterſuchungen uͤber die Waͤrmeaus— ſtrahlung der Erde in der Nacht, wird die Nazanwen— dung dieſer Theorie auf die Matten zur oberflaͤchli— chen Bedekung der Gewaͤchſe mitgetheilt, und gleich— zeitig die damit zuſammenhaͤngenden neuern Verbeſ— ferungen der Baumzucht an Spalieren aus den Ab— handlungen der Caledoniſchen Gartenbau-Geſellſchaft zu Edingburgh und jener der franzoͤſiſchen zu Pas ris. Hieran ſchließen ſich noch die Einwendungen, welche Soulange Bodin, der Beſizer der grofs fen Girten in Feomont, gegen die ſchiefe Stellung von Spaliermauern macht, die in Piris angewand— te Vorrichtung zu Spalieren von füßen Pommeran— zen im Freien, die Beſcheeibung von Nezen zum Schuze der Spaliere, die Unterſuchungen uͤber die Wahl der Baume zur Bepflanzung oͤffentlicher Spas ziergaͤnge, über die zu frühe Entblaͤtterung der Alleen in der Nahe von Gebaͤuden und das Abſterben ſolcher Biume in der Nahe von Leitungsroͤhren zur Gas— beleuchtung, endlich ein in Nordamerika entdektes ſehr einfaches Mittel, die Baͤume von Inſekten zu befreien. Zum Landbau gebdrig finden wir zunaͤchſt 2 klaſſiſche franzoͤſiſche Werke über den Weinbau von Lenoir und Carole au, welche dieſen Kultur- Zweig wiſſenſchaftlich behandeln, und daher auch vie— les fuͤr Deutſche Beachtungswerthes, unter andern auch die Bereitung der Brauſe-, Liqueur- und Stroh— Weine enthalten, die auch in Deutſchland gemacht werden konnen; ferner eine Reihe von Kulturverſu— chen mit verſchiedenen Getreidearten, an verſchiede— nen Orten angeſtellt, ſo wie mehrere Verbeſſerun— gen der Kartoffelzucht, beſonders die Zucht von Fruͤh— kartoffeln u. ſ. w. Auch unter der Aufſchrift „Gewerbe“ find die Anweiſung zum Aubaue und zur Benuzung der in unſern Suͤmpfen fo häufigen Rohrkolben, die Ges nießbarkeit der Knollen von Stachys palustris, die Unterſuchungen uͤber alle bekannten Arten von Pflane 2 ³⁰Ü ¹¹ uA ³·¹mi : ³¹ AA oe an Tem ne IT. 0 men genug gepakt worden ſeyn, und daher mit zähen hald vrtrofneten Wurzeln und zähen eiuſchrumpfenden Zwei⸗ en ikom ne, fo dürfen wir fie uicht gleich ſezen, ſon⸗ dern wir lezen fie an einem fchattigen Ort flach auf dle Erde nieder, begleßen die Wurzeln ſtark und ſchlagen feunte E de darüber; dann degleßt man die Biume ſelbſt Febr ſtart, und wiederholt dieſes VBeiprengen fait alle Stund durch 1 oder 2 Tige, worauf ſie ſich recht ſehr erh len und die me ſten gut anſchlagen. Kann dieſes wegen froſtiger Witterung nicht im Freien ge- ſchehen, oder that man es in einer Speune, oder im Keller; da muͤſſen aber auch die Wurzeln aut begoſſen werden, and wean dann die Bäume zum Sezen kom⸗ men, fo müſſen ihre Warzelu vor der Luft bewahrt und mit gaſſen Strobmarten bedeckt werden. Durch dieſe Bemuͤhung habe ich alle vom Ausland bezogene Blume gerettet, die allezeit nachlaßig und trocken em⸗ ballirt angefommen find. Diher auch die Notbwendig⸗ keit, ſich, befonders von Pfirſchen, 2 Exremplerken von jeder Sorte zu verichreibes, damit man bei dem Ab- ſterben des einen, doch das andere Bäamchen erhält.“ Möchte doch Jeder, der dieſes gelefen, es auch ſei zunwachs, über den Runkelruͤbenbau, die Seile von Baumwolle u. ſ. w. von Intereſſe. Zur Geſchichte der Botanik gehoͤrig, finden wir eine ausfuͤhrliche Geſchichte des botaniſchen Gartens von Piſa, des aͤlteſten von Europa, da er 1544 angelegt wurde, noch dem im vorigen Jahre erſchien— enen Werke vom Vorſtande desſelben, dem erwaͤhn— ten Profeſſor Sa yvi. Es kommen dabei viele ſchoͤ— ne Zuͤge aus der Zeit vor, wo uͤber dem ſchoͤnen Himmel Italiens das Morgenroth der neuern euro— paiſchen Kultur aufging. Hieran ſchlieſſen ſich meh— rere Unterſuchungen von neuern Reiſenden über die ehemalige Lage der vielbeſungenen Gaͤrten der Hes— periden, ſo wie uͤber die ältere Kenntniß des Ban— anenbaumes, unter Hinzufuͤgung neuerer Nachrich— ten über dieſe im Orient fo hochgefeierte Pflanze. Auch die „Zeitgefchichte” liefert uns unter andern die Verhandlungen der Gartenbau-Geſellſchaften zu Berlin und London. Leztere erregen ein beſonderes Vergnuͤgen, wennman den dabei vorkommenden wahr— haft brittiſchen Reichthum an mancherlei Sorten von Blumen und Fruͤchten liest, womit die engliſchen Gaͤrten prangen; ein Thermometer zum Beſtimmen der Temperatur der Lohbeete wurde dabei vorgelegt, und Vortraͤge uͤber den Bau des Meerrettigs und den wechſelſeitigen Einfluß benachbarter Obſtbaͤume auf die Bildung der Fruͤchte gehalten. Die neueſten Preisfragen, eine Reihe von Nachrichten über oͤffent— liche Herbarien in verſchiedenen Hauptſtaͤdten, und Anzeige neubegonnener hieher gehoͤriger Zeitſchriften, machen den Schluß. — Wir wuͤnſchen dieſen Blaͤt— tern gluͤtlichen Fortgang! 599 Unfehlbares Mittel gegen den Froſt der Weinſtoͤke. Dieſer Froſt erfolgt aus zweierlei Urſachen: 1) Wenn im Fruͤhjahre die Weinberge gruͤn werden, und ſich kaltes Wetter mit Regen- und Schneeſtuͤrmen einſtellt, wovon die Weinſtdͤke naß werden, und ſich darauf in der Nacht ein ſtiller heller Himmel zeiget, ſo erfrieren die Wein— Stoͤke an Berg und Thal. 2) Wenn es auch bei kaltem Wetter nicht regnet, daß die Wein— Sidke naß werden, fo erfolgt doch in der Nacht bei ſtillem urd hellem Himmel, beſonders in den Gruͤnden, ein Thau, wovon die Blaͤtter und jungen Triebe an den Weinſtoͤken ganz naß werden und erfrieren, wovon aber die Berge frei blei— ben, weil allezeit an den Anhoͤhen eine feine Luft ſtreicht und den Thau allda abtreibt, daß die Weinſtoͤke trofen bleiben, folglich gegen den Froſt geſichert ſind. Ein ſehr bewaͤhrtes Mittel gegen dieſes große Uebel iſt folgendes: Man ſuche bei naſſer Witterung, wenn ſich Freſt einzuſtellen ſcheint, einige Stunden vor Tages Anbruch das Waſſer abzuſchuͤttln. Ein Menſch nimmt einen Mor: gen Weinberg vor, geht durch die Zeile, ſchuͤt— telt die Stdke auf beiden Seiten, wovon das Waſſer abfaͤllt; in einer Viertelſtunde kann er den ganzen Weinberg durchgehen, da die Stdͤke zu jener Zeit ohnehin nur auf einem Pfahle ſtehen, hernach kann er es zum zweiten und dritten Mal vornehmen, wovon die Weinſtdͤke ganz trofen werden, und ſicher nicht erfrieren.- 9 ———rj. —— ——— . Gͥmmm 3 rbb 22 zen ge ze ze u En Su 2 2 5 20 en nem Gedädtniffe für immer wehl eirpragen, um vor: kommenden Falles rüylimen Gebrauch daven zu nachen. Wer willen Alle, daß mehrmal die Wurzeln der Dbfibäume, welche in tiefen Niederungen ſtehen, den ganzen Winter hindurch von Schneewaſſer überſa wemmt und gleichlam wie in elne Giggrube verſenkt find. Doc aber ſieht man fbnen im darauf folgenden Semmer keine nachtheillgen Folgen an. Deyn fie find im Frübj hre langlam wieder aufgetbaut. So alıo halte man «8 cı d mit im Winter empfargeuen ganz gefrornen Stämmen! Weit gefährlicher iſt es, wenn im Frühjahre ver: ſendtte Bäume unter Wegs zu treiben anfangen und bereits in vorgerüfter Wegetation an ibiem Beſtimmungs— Drteantommen. Ste baben, ohne daß dir Wurzeln aus der Erde wieder frifhe Sete einziehen korrter, hren Saft— Vorrath bereits abgegeben Gbr Pulver verſcheſſer). Aber auch bier kaun man helfen. Men barf nur für Reproduk— ton der Säſte ſorger, wela es dat und or ht br.,tap man die Baume 2— Tage lang in ſrlſches Flußwoſſer k ſtellt. Diet ſellte im Frühjahre überbeurt mit alen Bäumen geſchehen, man nog fie aus der Nähe oder Ferne em: pfangen haben! — 10 Semeinunsige Anzeige für Oekonomen, Volks⸗ und Garten⸗Freunde. Durch eine Anzeige in einigen der erſtern Numern des h. Is. dieſes Blattes beab⸗ ſichtigten wir eine allgemeine Verbreitung und Gemeinnuͤzigmachung des beliebten Volksbuches: Der verffändige Bauer r e Sir roten Eine Familien-Geſchichte. 6 Allen Staͤnden zum Nuzen und Intereſſe; beſonders aber Jedem Bauer und Landwirthe ein Lehr⸗ und Exempel ⸗ Buch, worin ſonnenklar gezeigt wird, wie der Ertrag des geringſten Gutes in kurzer Zelt außerordentlich erhoͤht werden kann, wenn die Haus-, Feld- und Garten-Wirthſchaft, die edle Obſt- und wilde Baum-, Vieh⸗ und Bienen⸗Zucht, der Futterkraͤuter-, Flachs-, Oelpflanzen-, Hopfen- und Tabak⸗ Bau, die Wieſen-Verbeſſerungs-Methoden, die Vermehrung des Duͤn— gers ꝛc. nach den beſten praktiſchen neuern Verbeſſerungs— Erfahrungen betrieben werden. Mit mehr andern, ſehr nuͤzlichen und efnträglihen Neben-Hllfs-Mltteln. Von J. E. Fuͤr ſt 5 Theile. Mit Kupfern und Holzſchultten. Ste verm. und verbeſſ. Auflage. 100 Bogen. Paßau bei Friedrich Puſtet; und hatten daher eine Partie Exemplare an uns gebracht, und ſolche um den aͤußerſt bil— ligen Preis von 1 Rebe, 12 Gr. oder 2 fl. 24 kr. anſtatt des bis jezt beſtehenden Laden⸗ Preiſes von 2 Rthlr 8 Gr. oder 4 fl. erlaffen, dabei noch auf b Exemplare das ſiebente gratis bewilligt. Wir fanden in der allgemeinen Theilnahme dafür uns hinreichend für das Opfer, wel— ches wir durch dieſe Preis-Verminderung dem allgemeinen Beſten brachten, belohnt, und es freut uns, mehreren uns zugekommenen Anfragen erwidern zu koͤnnen, daß noch ein kleiner Theil dieſer Partie von wohlfeilen Exemplaren vorraͤthig, und zu den obengenannten Preiſe zu haben iſt. Obgleich wir dafür geſorgt haben, daß jede Buchhandlung dieſes Werk zu den wohl— feilen Preis nicht ohne Nuzen liefern kann, ſo haben doch Einige das Zwekmaͤßige dieſes Verfahrens verkannt, was uns hiemit veranlaßt, zu bemerken, daß Jedermann, dem diefer wohlfeile Preis von ſeiner benachbarten Buchhandlung verweigert wird, ſich nur direkte an die Puſtet'ſche Buchhandlung in Paßau zu wenden braucht, um fein Verlangen, fo lange nemlich die Partie reichen wird, auf der Stelle effektuirt zu ſehen. Wir machen daher das Publikum nochmals auf dieſes Werk aufmerkſam, da ſich nicht leicht wieder Gelegenheit darbieten duͤrfte, ſo vieles Gute um einen ſo beiſpiellos wohlfeilen Preis zu er— kaufen, um ſo mehr, da, ſobald unſer geringer Vorrath davon abgeſezt iſt, dieſes Werk nur noch zu dem erſten Ladenpreis von 2 Rthlr. 8 Gr. oder 4 fl. von dem Verleger zu beziehen ſeyn wird. — Ein Verein von Mitgliedern der prakt. Gartenbau-Geſellſchaft in Bapern. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis iſt ln ganz Deutschland 2 fl. 24 kt. ohne, und a fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portofrel. — X Garten Allgemeine dentſche et en — WEEZE GEBEEBECNEESEEREREEEEEREEGEE Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau: Gefellihaft in Bayern zu Frauendorf. VII. J ahrgang. Ne 515 24. December 1829. * . 4 7 Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Zuſtand der Gärtnerei im ſüdlichen Tyrol. — Eine beſondere äh der Vermehrung der Obſtbaͤume. — Das Skelettiren der Baumblaͤtter. — Anzeigen für Blu— men⸗ und Garten-Freunde. IF Die Gartenzeltung und der Obſtbaumfreund haben im naͤchſten Jahre ihren regelmäßigen Fortgang; und es liegen bereits die intereffanteften Materkalken vor, um diefen Zeitſchriften fortwachſend höheren Werth zu verſchaffen. — Die Lefer werden gebeten, nach Empfang dleß frühzeitig Beſtellung für 1850 zu machen, um die Auflage blernach regullren zu koͤnnen. Der Vorrath früherer Jahrgaͤnge geht bereits auf die Neige; wahrſchekulich wird jedoch noch Eln— mal elne neue Auflage veranſtaltet und die bekannte Verkaufs-Preis-Moderlrung beibehalten werden. Seine Hochgeborn, Herr Johaun Graf Stad nicki; galllziſcher Landſtand und Erbherr zu Porakin, Przemksler-Krelſes. Seine Wohlgeborn, Herr Jakob Lomnicki, k. k. Magazinier der Salinen zu Stebnik in Galllzien. — Rudolph Marcusy, k. k. Cataſtral-Schaͤzungs⸗ Adjunkt zu Korneuburg in Niederöfterreich. — Julſus Du wal, k. k. Magazinler der Salinen zu Drohobycz in Galltzien. — Karl Joſ. Glocker, gepruͤfter Botaniker und herrſchaftlicher Gärtner zu Szalaber, Szalader— Comitat in Nleder-Ungarn. — Melchlor Thum, Werkmeiſter zu Aalen im Koͤ⸗ nigreich Württemberg, — Gottlieb Streicher, Schreinermelſter zu Waſſer— alfingen im Konkgreiche Württemberg. — Eduard Mansuet Wallern, Privat⸗Sekretaͤr der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauenborf. Fortſezung neuer Mitglieder. Zuſtand der Gaͤrtnerei im ſuͤdlichen Tyrol. Es thut mir ſehr leid, von meiner in das ſuͤd— liche Tyrol vorgenommenen Herbſtreiſe in wiſſen— ſchaftlicher Hinſicht weder von Blumen-, noch Obſt— Baum-⸗Kultur etwas Ruhmwuͤrdiges vorbringen zu konnen. Wenn ich bedenke, daß die allgemeine deutſche Garten-Zeitung ſelbſt in Amerika ſich der Annerkennung ihres wohlthaͤtigen Einflußes auf Blumenzucht und Obſtkultur zu erfreuen hat, und dieſelbe aber auch im noͤrdlichen Theile von Tyrol ſo auf den Bauernſtand eingewirkt hat, daß ſchon bereits jeder Bauer eine eigene Baumſchule errichtet, und die Dorfs-Kinder ſchon mit 9 und 10 Jahren zu pelzen und kopuliren verſuchen, ſo erwartete ich um fo eher, daß, durch klimatiſche Verhaͤltniſſe beguͤnſtiget, dieſes der Fall noch mehr im ſuͤdli— chen Theile desſelben ſeyn duͤrfte; aber ich fand mich ganz betrogen. Man hat dort keine Kenntniſſe von der Garten-Zeitung oder dem Obſt— — — ———— — —ñ—— — ͤ ee —— — — Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Beiträge zur Herſtellung der nöthigen Gebäude in Frauendorf. (Nach der Relhenfolge, wie fie einliefen.) (Fortſezung.) 262) Herr J. J. Kuczera, Kaufmann und Buͤr— ger in Koͤniggraz und Prag ſandte 4 fl. — kr. mit dem Motto: Zur Erbauung des Glashauſes. 265) Herr Regierungsrath Heffner in Würzburg 2 fl. 42 kr. 264) Von. . . c. in B. 36506 fl. — kr. mit dem Motto: Eln'gkeit und Staͤrke. . 265) Herr Emerik Magyar, Pfarrer zu Bisztrö eza in Croatien ſandte 2 fl. 12 f, 51 402 Baumfreund; man weis nicht einmal, daß folche Zeitſchriften exiſtiren; die Straſſen, oͤffentliche Spaziergänge find nicht, wie bei uns, mit Baͤu— men beſezt; in den ſchoͤnſten Gaͤrten findet man nur ſehr wenige, auch von den Bauern gekannte Blumen; es zieren ſelbe keine Zwergbaͤume, nur ſelten Trauben, kurz: ich fand Alles ſo, wie vor 20 Jahren, während ſeit 4 — Jahren ſich hier Je— dermann mit Verſchoͤnerung feiner Gärten und oͤf— fentlichen Spaziergaͤnge beſchaͤftiget; die Straſſen ſind oft weit hin mit Obſtbaͤumen beſezt, welches beſonders ziemlich allgemein in dem nahe grenzenden Königreich Bayern der Fall iſt. Nur ſoll dort dar- auf aufmerkſam gemacht werden, daß ſo, wie die Baͤume von einigen Guͤter-Beſizern gepflanzt werden, nicht dem Wunſche einer allerhoͤchſten Re— gierung entſprochen wird. Es wird ohne Beruͤk— ſichtigung des Grundes nur ſo viel Erde herausge— nommen, daß die Wurzeln des oft leider verkruͤp— pelten Baumes kaum mit Erde bedekt werden koͤnnen. Und ſo ſoll der Baum auf ſteinigem Grund fort— wachſen. Haͤufig ſieht man an den im vergangenen Fruͤhjahre geſezten Baumſtämmen ſich Diſteln Hinz ſchlaͤngeln. Es wäre wohl ſehr zu wuͤnſchen, daß in dies ſem von klimatiſirten Verhaͤltniſſen ſo ſehr beguͤn— ſtigten Theile des Landes der oͤfters ſchon oͤffentlich ausgeſprochene Wunſch einer hohen Landes-Regie— rung, ſich fuͤr die Obſtbaum-Kultur mit allem Fleiße zu verwenden, in jedem Orte von einigen gebildeten Maͤnnern unterſtuͤzt wuͤrde, wodurch ſie ſich bei der Nachwelt ein bleibendes Denkmal ſammeln wuͤrden. Auch der Unterzeichnete wuͤrde ſich freuen, ſein Scherflein beitragen zu duͤrfen, und bietet ſol— chen Menſchenfreunden, wenn ſie von dem reelen mit dem Motto: Az Atyänk Isten ! Hoszszabitsa Eletedet ; Hozy sulyos munkädban Tzelod koronazz még Oregsegedet. 266) Hr. J. Gr. Schullehrer in M. 10 fl. — kr. Dorf der Frauen; dir widme ich hier Zu deines Fürſten Kronen zer, Zu edlem Zwek und nicht zu Tand Zehn Gulden baar aus meiner Hındi Werthe der Garten-Zeitung und des Obſtbaum— Freundes noch nicht uͤberzeugt ſeyn ſollten, damit ſie ſich mit den geringſten Koſten davon uͤberzeugen koͤnnten, gegen unbeſchaͤdigte Zuruͤkgabe die in ſieben Baͤnden (ſieben Jahrgaͤngen beſtehende) Gartenzei— tung und zwei Jahrgaͤnge vom Obſtbaum- Freunde, zu leihen, welche auf eine im Tyroler-Boten dffenze lich gemachte Aufforderung alſogleich uͤbermacht werden wird. Von einem patriotifhen Tyroler und 1 Verehrer der Garten-Zeitung und des Obſtbaumfreundes, C. B. Eine beſondere Art der Vermehrung der Obſtbaͤume. Man ſchneidet im März ein einjähriges Reis gerade an der Stelle, wo es ſich vom zweijährigen - Holze ſcheidet, mit einem ſcharfen Federmeſſer bis in die Haͤlfte ein, ſtekt in den Schnitt ein duͤn— nes Keilchen von trokenem Holze, ſchmiert um den Einſchnitt eine Baumſalbe, wikelt etwas Werg oder Moos herum, und bindet dieſes mit Baſt feſt. Im folgenden Jahre im Fruͤhlinge ſchneidet man das Reis vollends mit einem Meſſer ab und ſezt es in einen etwas fchattis gen und maͤßig feuchten Boden. Aus dem Schwille (Callus), der ſich da, wo der Ein— ſchnitt gemacht worden, bildet, ſproſſen ſehr bald Wurzeln hervor, und ſodann auch an der ande— ren Seite. Solche Zweige wachſen ſehr ſchnell und tragen zeitig. Fx propria experientia. Minkorits. RESCUE IE EEE REES EEE TEE ã E A ET am 267) Hert B. G. mit dem Motto: 7 Apollo rigat, Deus dabit inerementum, 268) Herr J. H., bezeichnet als „Ein Mitlefer der beliebten Frauendorfer Gartenzeitung“ 1fl.-Er. 269) Herr M. A. St. in Nürnberg . 25 42 mit nem Motto: Ausdauer trägt den Sleg davon. 15 fl. — fr 405 Das Skelettiren der Baumblaͤtter. Durch dieſes Mittel wird der innere Bau der Baumblaͤtter als ein zartes Flechtwerk von Saft— Roͤhren oder Adern dem forſchenden Auge ſichtbar. Man haͤnge die Blaͤtter an Faͤden ſenkrecht in ein Glas Waſſer, ſo daß keins das andere beruͤhre. Zu dieſem Eudzweke ſteke man ihre Stengel durch die Löcher eines Kartenblattes. Wenn nun die Blaͤt— ter ſo weich geworden ſind, daß ſich die gruͤne Haut mit einem zarten Tuche vorſichtig wegwiſchen laͤßt, ſo erblikt man das Adergerippe des Blattes. Dieſes klebt man auf weißes Papier zu einer Sammlung bota— niſcher Skelette. Das Waſſer wird taͤglich erneuert. Anzeigen für Garten- und Blumen: Freunde. Unterzeſchneter empfiehlt ſich beßters wit nechſtehenden Blumssfomen und Pflanzen, welche von ihm alle ſelbſt erzogen worden: — Rthlr. 5 gr. a Sortiment gefüllte Möhren oder Feberoftern in 16 Sorten — Sommer- urd Herbſtlevkojen, welche vorzuͤglich gut ins Gefüllte ſchlagen in 56 Sottn 2 = © — in 24 Sorton ı Rthlr. und eines in 42 Sorten 8 — e 8 = — Winterleptojen in 10 Sorten . 5 2 . — 8 8 3 — niedrige gefüllte Ritterſporn in 3 Farben 5 85 8 — 6 — Zlerkuͤrbiße ia 22 Arten und Abaͤnderungen 5 N — is 8 . — gefuͤllte Balſaminen in 16 Sorten von jeder 12—15 Körner . . — : 10 = — e N Blumenſamen in 200 Arten 8 A 8 5 48 = — * tn 100 Arten . R au 13 > — . in 25 Arten bie ſchönſten 8 2 — 16 = — Goffätimenfnnen in 25 Arten 8 . — .: 20 = — ne Staudengewähfe-Samen iu 50 Arten 5 8 4 * 12 ® — 5 5 in 25 Arten > a — : 13 * var’ Ein Bf ne 8 1 Sortiment Glashaus-Pflanzen in 80 Arten 8 2 8 =» — — Treibhaus Pflanzen in 50 Arten 1 5 37 2 — immerbluͤhende Topfrofen in 22 Sorten 2 2 8 „ — neue engl. Pracht Pelargonfen in 50 Arten 2 2 8 9 S N — 2 e in 25 Arten . . 4 2 — 8 — „ fn 12 Arten die ſchönſten > . 2 N = 2 — — perennfrende Land: Pflanzen in 50 Arten S en = Verzeichniſſe über Samen und Pflanzen ſtehen Liebhabern auf portofreie Briefe zu Dlenſten. Erfurt, im November 1229. W. Leſer. Unterzelchneter gibt im kuͤnftigen Fruͤbjahr von feinem, in 280 guten Se beftehenden Nelken-Sor—⸗ timente 12 Stuͤk Senker nach feiner Wahl um 2 fl. Münze, nebft 24 kr. Emballage. Von einen Sertiment⸗ Nelkenſamen, für Nelkenſſten, 100 Körner um 2 fl. 30 kr.; von feinen fhönften Bouquettis Neltenfamen, für bloße Blumenliebhober, 100 Körner um 36 kr. Münze. Briefe werden portofrei erbeten. ' Fobann Beszedits, Verwalter in der königl. Neligtorsfords: Herifhaft Mägets in Ungarn bei Fuͤufklrchen. EBENEN Te — — —— ̃ ́—— — — — —— SER rn TEE va - 2270) Herr Friedrich Bellingrodt, Apotheker in Daaden bei Siegen 4 fl. 48 kr. mit dem Motto: Zur glüklichen Ueberwinterung meiner Lieb⸗ linge, der Pelargonien. 271) Herr Anton Puſt, Handels mann, Garten: und Realitaͤten-Beſizer zu Varasdin in Croatien 2 fl. — kr. * * * — + * — mit dem Motto: Aus Varasdin's helmatblichen Fluren, wo auch mein Garten bluͤht, nimm dies kleine Bluͤm⸗ den, vom Freunde der Kultur und Deinem Verehrer Dir Gewelht, in Deines. Frauene- dorf's großen Garten genelgt ! 272) Ein ungenannt ſeyn wollender aus Poͤllau 2 fl. — kr. —ͤä — 404 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. Seltſam iſt dle Aehnlichkelt mancher Honigblumen mit den Juſekten, welche auf ihnen leben und ſich von ihnen nähreg. Man findet in Süd-Xmerita Cypripe⸗ dien von der Geſtalt und Farbe der großen Spinnen, die anf Beute lauernd, ſich unter ihnen verborgen balten. Es ſchelnt wirklich, daß manche Thlere von der Farbe ihres Aufenthaltes etwas annehmen; fo fins den wir die meiſten weißen Thiere, wie die weißen Fuͤchſe und Mäufe, den Nordbären und Eisvogel, in den ewig beſonelten Polar-Gegenden. Der Curculio nebulosus gleicht durch ſeine graue, mit Schwarz ge: flekte Farbe dem aus weißem Sande mit ſchwarzer Erde gemiſchtem Boden ſo ſehr, daß mau ordentlich, um ihm zu kennen, das Auge anftrengen muß, und eln anderes Thierchen dieſer Art ſtekt gewohnlich in den Höhlen der Kreldeuberge und fieht ununterſcheldbar wie Kreide aus. Manche der befprengelten Motten, die ihre Tagesruhe an der Nordfeite der Baumſtaͤmme halten, gleichen durchaus den grünen und grauen Flech⸗ ten, mit welchen dieſe Stämme bedekt find; ja, was noch weit wunderbarer iſt, wann die Raupe von Noktua Alg ſich der gelben Lorberflechte nähert, erſcheint fie gelb, krlect fie aber durch die graue Stelnflechte, fo ſteht fie, nach Fabrlzins Beobachtungen, vollkommen grau aus. Naturerſcheinungen dleſer Art laſſen ſich ia Menge anführen. Wir wollen nur die Bemerkun— gen mitthellen, welche Brahm in feinem Infekten⸗Ka⸗ lender macht, daß die Raupe elner Motte, die auf der Malnwelde lebt, in Hinſicht der Farbe genau der Un— terſeite des Blattes gleicht, auf welchem ſie des Tages firt; man hat das Blatt in der Hand und bemerke nkcht das Gerlngſte. Es iſt moglich, daß die amerikanifchen Wilden den Thierchen dieſe Etgenſchaft abgeſehen, um fie zu elner Krtegellſt zu benüͤzen; wenigſtens behaup— tet Robertſon, daß fir unter Gebuͤſchen im Hinterhalt verſtekt, und vom Feinde nicht bemerkt zu werden, ihre Lelber mit der Farbe beſtreichen, welche dle Blätter der Bäume umher haben. Wenn aber die Thiere fo oft in der Farbe ihrer Wohnorte erſcheinen, warum wollen wir uns wundern, wenn auch der Menſch nach felnem Aofenthalte ſchmekt; z. B. das galante Herr⸗ chen nach Biſam uud Nelkenöl, der flotte Burſche nach Bier und Rauchtabak u. ſ. w. Die koͤnigl. Orangerle zu Verſallles fft ſehr anſehn— lich, zahlreich, und beſonders deßwegen merkwürdig, weil fo viel alte Bäume darin vorbanden find. Sie find zum Theil noch von Franz I, aus Itallen gebracht worden. Einer fft 562 Jahr alt, it nod vom Vater des großen Connetable von Bourbon gekauft worden, und hat die Höhe der Thuͤre, wo im Winter die Ka— ſten hinelnkommen. Er beißt auch der Connetable Bour— bon und trägt noch. Seine Krone hat 46 Schuh im Durchmeſſer und 54 Schuh im Umkreis. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Samen ⸗Fellbietung. Blumen» und Gartenfreunden empfehle lch meine dleßjahrigen groͤßtentheils ſelbſt erbauten Saͤmetelen aller Arten, worüber das reichhaltige Verzelchulß zur Ausgabe bereit liegt, beſtens. Es finden Llebhaber darkn auſſer den bekannten 200 Sorten Kuͤchen- und Gemüſe⸗ über 600 Sorten Blu⸗ men⸗ Sämereien, unter denen 26 Sorten Sommer-Herbſt⸗ und Winterlevfojen, 18 Sorten gefüllte Feder- oder Nöhr:Aftern und viele andere Sortimente - Blumen, ſich vorthellhaft auszeichnen; auſſerdem kann ich folgende ganz neue Sommerblumen, als: Clarkia pul- chella, Gilia capitata, Grahamia aromatica aus Chili, Oenothera amöna, Oenothera Lindleyana und Schy- zanthus pinnatus als Pracht-Gewaͤchſe empfehlen; uns ter den Perennen zeichnen ſich Geum coceineum und mehrere neue rothbluͤhende Potentillen ete. befonderg aus, fo wie ſich unter den Topfgewächfen ebenfalls ganz neue und ſchöne Species vorfinden, daß ich uͤberzeugt ſeyn darf, daß jeder vereyrl. Gartenfreund etwas Wuͤn⸗ ſchenswerthes darin finden und das Verzelchniß nicht unbefrledigt aus den Handen legen wird. Cataloge werden, auf portofreie Briefe, von der Redactlon dleſes Blattes, und von mir ſelbſt gratis abgegeben. Erfurt am ı Dezember 1329. Friedrich Adolph Haage junior, Kunſt⸗ und Handelsgaͤrtner. (Ankündigung.) Verhandlungen des Verelns zur Beförderung des Gartenbaues in den k. peußlſchen Staaten, ı2te Lieferung. gr. 4. in farb. Umſchlage geheftet, mit 1 Holzſchuitt. Preis: 2 Rthl., im Selbſt⸗ verlage des Vereins, zu heben durc die Nikolalſche Buchhandlung in Berlin nnd Stettin und bei dem Ses kretär der Geſellſchaft, Heynich, Zimmerſtraſſe Nro. 81 a in Berlin. Desgleichen ate Lieferung mit 2 Kupfern. Preis 2 Rthlr. aote — ul 1 — — 2 — te — — 2 — — 17 — ste = Haren — — 2 te — — 16 — — 273 — öte = 2 — 1 — er 5 — 3 — Aus der sten Lleferung beſonders abgedrukt: „Anleitung zum Bau der Gewächs haͤnſer, mit Ans gabe der innern Elarichtung derſelben und der Konſtructlon Ihrer einzelnen Theile: vom Gartens Ditektor Otto und Bau In pektor Schramm. Mit 6 Kupfern. Preis 2% Rthlr. Auf einen kleinen ſogenannten engl. Garten. Sleh, Wanderer! hier die Welt Auf elnem Morgen Feld. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert portoftel. — Allgemeine deutſche Gerten SEP Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau: Gefellfhaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang Ne. 52. 31. December 1829 TEUER Error on Sen nr Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Beautwortung mehrerer gemeinnüziger Ehren: Fragen. — From⸗ mer Wunſch. Eu ELCH TEN u IE TUST Fortſezung neuer Mitglieder. —— Seine Hochgeborn, Herr Mathias des heiligen td» miſchen Reichs Graf Krasicki, galllziſcher Lands» ſtand, Herr der Herrſchaft Dubiecko, Sanoker- Kreiſes. Selne Wohlgeborn, Herr Max Ad. Ban ſch, Bürgers meiſter in Revenſee. — Johann Nep. Stelzle, Buchbinder und Lehrer zu Waſſeralfingen im Könfgreih Württemberg. — Mathlas Dubravka, k. ungariſcher Salz⸗Waag⸗ meiſter zu Tokay in Ungarn. — Ftanz Georg Pratobe vera, k. k. Cataſtral⸗ Schäzungs-Adjuntt zu Korneuburg in Niederdſter⸗ reich. — Johann Heydkamp, Handels-Gaͤrtner in Bar⸗ a bre s Bet ich . Der Vorſtand balt es vor Allem für feine bei- ligſte Pflicht, den vielen großherzigen Edlen, welche zur Herſtellung der nötbigen Gebäude in Frauendorf bereits eine nicht unbeträchtliche Unterſtüzung zufam- mengerrsgen haben, den innigften und wärmften Dank darzubringen! — Der Plan zur Conſtruktlon aller einzelnen Theile zu einem barmen'iden Ganzen, um ein, allen weken bieſes großartigen Jnftitutes entſprechendes Ge⸗ aͤude herzuſtellen, iſt mehreren Bauverftändigen zur rr Nee Beantwortung mehrerer gemeinnuͤziger Ehren- Fragen. Auf die in Neo. 35 dieſer Blätter h. Is. aufgegebenen Chren: Fragen, ging bis jezt elne einzige Beantwortung ein, die wir natftehend liefern. — Obgleich die elbe auf keine Art den zur Abſicht ge⸗ habten Zwik der Fragen erfmöpft, ja ihn öfters gar nicht einmal richtig auffaßt, enthält fie doch manchen beach⸗ tenswerthen Erfahrungs⸗Saz. Auf die 1te Frage: Welche Obſtbaumgattungen geben nach den Eigen⸗ ſchaften des Klimas, der Lage und des Grundes den größten Ertrag, liefern für Menſchen und Thlere dle melfte und befte Nahrung, find am Wohlfellſten zu erzeugen, und welche Obſtbaͤume davon konnen ſelbſt im ſchlechten Klima und Grunde mit Vortheil gezo— gen und welche Art zu elnem hohen Extrag gebracht werden? Antwort: Folgende Obſtgattungen geben, nach den Eigenſchaften des Klimas, der Lage und des Grundes, den größten Ertrag, als: im Herbſte die Pflaumen, Aprikoſen, Pfirſchen, theils im ro— hen, theils im gedoͤrrten Zuſtande; auch zu Com— poten mit Wein; im Winter und Fruͤhling hinaus aber die ſpaͤten, koͤſtlichen Aepfel- und Birnſorten ſowohl im rohen, als gedoͤrrten Zuſtande zu ver— ſchiedenen Mehlſpeiſen und anderen vortrefflichen . 8 F ra u en dorf Ausarbeitung übertragen, deren verfchledene Ideen dann zuſammengehalten, und von lezter Hand umfichtig bes nuͤzt und ausgefuͤbtt werden. Wir zwelfeln nicht, daß auch im naͤchſten Jahre noch großmüthige Belträge zu dieſen Bauten eingeben werden; denn nach vorläufigem Ab ſchlage find die Ko— ſten bedeutend, urd ſchon allein die unterlidtſchen Ge⸗ wölbe-Abthellungen zu den Elnſäzen erfordern die Koften eines ſonſt gewoͤbnllchen Baues. Ueber dieſe Gewölbe, in einem ſehr großen Umfange, kommt dann erft der eigentliche Haupt-Bau mir den Wohnungen (52) 406 Gerichten. Sie liefern nicht nur für die Menſchen koͤſtliche und geſunde Nahrung, ſondern auch die Trebern, welche von der Moſtpreſſe wegkommen, vortreffliches Futter fuͤr die Thiere. Ferner kaun man Branntwein daraus breunen, und aus dem ganz faulen noch Eſſig bereiten. Auch gewähren fie eine wohlfeile Nahrung für die Menſchen, wenn fie in Reihnen, mit Butter beſchmiert, gedaͤmpft oder geduͤnſtet werden; man kaun auch eigen koſt— baren Syrup daraus verfertigen; bei geſegneter Obſternte kann man auch viel Mehl und Brod er— ſparen, zumal, wenn das Korn und der Weizen miß— rathen. Selbſt im ſchlechten Klima koͤnnen ſolche Obſtbaͤume mit Vortheil herauwachſen, welche in den Wäldern zuſammengeſucht werden; denn dort iſt die Lage, das Klima und der Boden uͤberhaupt ſchlecht, ſchotterig, feſt und unkultivirt, oder gar etwas mooſig; die Luft iſt ſehr rauh und windig, und es mangelt die erforderliche Waͤrme. Wenn alſo die Wildlinge dort hergenommen, auf einen etwas beſſern Grund gepflanzt werden, ſo muß der Erfolg ſehr guͤnſtig ſeyÿn. Und ſoll auch der Grund an ſich ſelbſt nicht beſſer ſeyn, ſo kann er doch durch Fleiß um Vieles verbeſſert werden; vorzuͤglich wach— fen die Bäume vortrefflich, wenn man todte Maͤuſe, ungenießbares Gefluͤgel, Knochen von geſchlachte— tem Viehe, ſtinkendes Fleiſch, alle todte Thiere und Rindsblut in die Erde legt. Dadurch wachſen nicht nur die Baͤume außerordentlich ſchnell, ſon— dern auch die Fruͤchte werden ausnehmend ſchoͤner, als ohne dieſe Duͤngung. — Den hoͤchſten Ertrag gewaͤhrt das Kernobſt. Von Aepfeln: die einfaͤr— bigen, rothen, grauen und Goldreinetten, auch ei— nige Ealvillarten, wenn das Fruͤhobſt im gedoͤrrten, das Spaͤtobſt aber im rohen Zuſtande verſchließen wird. Auf die 2te Frage: Durch welche Mittel kenn ein Obſtbaum dahin erzo— gen werden, damkt er bei voller Geſundhelt und [ans ger Dauer ſehr bald und anhaltend frusibar ifi? Antwort: Ein Obſtbaum kann nur durch fol— gende Mittel bei voller Geſundheit und langer Dauer anhaltend fruchtbar erhalten werden, wenn man halb erwachſene Wildlinge, fie mögen Aepfel, Birs nen, Kirſchen oder Kriechen ſeyn, wie man ſie auf Feldern, Wieſen, Waldungen und Zaͤunen herum findet, auf ihre ſchonſten und geſuͤndeſten Aeſte pfropft; auch ſoll man ſie immer von allem Mooſe rein halten; beim Abpfluͤken des Obſtes mit moͤg— lichſter Sorgfalt zu Werke gehen, daß keine Blaͤt— terknospen, noch viel weniger die Aeſte beſchaͤdiget, oder abgebrochen werden, und der Baum nicht vor der Zeit ein Juvalid wird. — Dieſe angetroffenen Wildlinge find ſchon gut bewurzelt, hinlaͤnglich ers ſtarkt, und an das dafige Klima und Erdreich ger woͤhnt. Auf die ste Frage: Wie kann eine leldenſchaftliche Nelgung dahln nuͤzlich geleitet werden, damit die Obſtbaumzucht nicht nur in Gärten, ſondern auch im Freien mit Elfer und Sicherhelt allgemein in Ausübung komme? Antwort: Die leidenſchaftliche Neigung zur Obſtpflanzung im Freien, kann man nur von ſolchen Perſonen erwarten, welche die perſoͤnliche Eigenſchaft haben, aus gutem Willen fuͤr das Vaterland, aus Liebe für ihren Monarchen eifrigſt ſich zu beftrebem, die von anderen Widerſpenſtigen, Boshaften und Unwiſſenden ſich nicht irre machen laſſen, ſondern nach ihren Gedanken, Willen und Fleiß beſonders das Land zu verſchoͤnern, die Erde zu kultiviren, ihres Monats chen Wunſch und Willen getreulich und beſtens und unermuͤdet zu vollziehen. Wenn der Fleißige von der hohen Staatsverwaltung belohnt, und feine für die Gärtner und den nöthigen Conſervatolrs-Ab⸗ theilungen. Zu dem innigften Danke verpflichtet bekennen wir uns auch allen zahlreichen Thellnehmern au der ſteten Bethätigung: Liebe zur Gärtneret in allen Linz dern Europas zu verbreiten. Und darunter begreifen wir durchaus alle Leſer dieſer Blatter, deren fortdaus eenber Beifall unfer füßefter Lohn iſt! — Die fortſchreitenden Erweiterungen unſerer Plan— tagen werden wir im nächſten Jahrgange aus fuͤhrlich zur Sprache bringen, auch Zeichnungen und Plane einzelner Partien liefern. Zahlreich haben ſich auch in dleſem Jahte wieder unfere Mitglieder vermehrt. Eines derſelben, (Hr. Dr. Lechler, Verfaſſer des Garten-Kalenders) hat für ein Generalverzeichniß derſelben folgenden Vorſchlag gemacht: „In der Gartenzeitung find wohl die Namen der Mit⸗ glteder der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft, und zwar alphabetiſch in jedem Jahrgang die neu eingetretenen, enthalten. Ich finde es nicht zwekmaͤßlg, und ſchlage ein neues Verzeichniß der Mitglieder vor. Der gegenſeitige Austauſch von Ideen, Pflanzen 10. würde offenbar: erhoht, wenn man mit den Mitgliedern 407 — — — Zoͤglinge vor Frevel der boshaften Menſchen durch eine heilſame Verordnung geſchuͤzt werden; dann wird die Anpflanzung im Freien deſto ſchneller gehen, dem Beduͤrftigen aber, damit er ſeinen Fleiß noch mehr ausdehnen kann, wird eine wohlthaͤtige Unter— ſtuͤzung nothwendig, ja faſt unentbehrlich ſeyn, weil er dadurch mehr Nachahmer bekommt, und deſto mehr Gelegenheit durch die wohlthaͤtige Unterſtuͤz— ung verſchaffen kann. Auf die ate Frage: Welchen Einfluß würde eine ſolche allgemeine Obſt⸗ Beumzucht aaf das Klima, den Boden, den Fleiß und den Wohlſtand der Menſchen haben? Antwort: Die allgemeine Obſtanpflanzung wuͤrde auf das Klima, den Boden, den Fleiß und den Wohlſtand der Menſchen dadurch Eſhfluß haben, weil der faule Dunſt und Luft durch die Fluren der zahlreichen Obſtbaͤume gereiniget, die Luft geſuͤnder, wohlriechender, angenehmer, zur Beſchaͤftigung der Menſchen mehr einwirkender, der Boden mehr cul— tivirter, der Wohlſtand durch den unermuͤdeten Fleiß mehr erhaben und belebend gemacht wuͤrde. Alles Unnuͤze wuͤrde durch denſelben beſeitiget, folglich uur das Gute und Nuͤzliche in das Leben tretten. Auf die ste Frage: Auf welche Art und durch welche Baumgattungen könnten die Strafen und Wege mit Nuzen und Sk &erheit bepflanzt werden? Antwort; Die Baͤume an den Straſſen und Wegen mit Sicherheit zu bepflanzen, kann nur auf ſolche Art, wie ich glaube, geſchehen, wenn jeder anrainende Grund-Beſizer jene ſelbſt durch ſeine Dienftboten, aber mit einem beharrlichen Fleiße, bepflanzt. Jene Grundſtuͤke aber, welche weit vom Beſizers hauſe an den Straſſen angrenzend liegen, koͤn⸗ nen mit Linden bepflanzt werden, und zwar darum, weil die Bluͤten derſelben den Bienenliebhabern ſehr zutraͤglich, und wegen ihrer Wachs- und Honigtrag— barkeit ſehr vortheilbringend ſind; im Winter gehen ſie die Haſen wegen ihrer ſpaͤrlichen Rinde nicht ſo leicht an. — In Bayern wird es wohl auch moo— ſige Gegenden geben, wie hier, worin die Waiden— Baͤume oder Felber, wegen ihres ſchnellen und ſtar— ken Wachsthums, zu Alleen auf ſolchen naſſen Gruͤnden anpaſſend ſind; ſie kommen leicht, und ſind am Wohlfeilſten fortzubringen; ihre langen dünnen Reiſer ſind gut zum Anbinden der Obſtbaͤume an Pfaͤhle; die Bienen fliegen wegen ihrer honigreichen Bluͤten ſehr gerne darauf; man darf nur von einem bis zum andern ſolchen Baum 18 —24 Schuh von einander im Fruͤhlinge Steklinge legen, und ſie ma— chen gleich Wurzeln und wachſen fort. — Auf die te Frage: Durch welche Mittel könnte, anſtatt der nur zum Vers gnuͤgen dienenden Blumenzucdt die ungleich nüzlichere Olkſtbaomzugt in Toͤpfea und im Großen zum Vers gnuͤgen und Nuzeu für das menfallbe Beduͤrfulß allgemein zum Vollzug gebracht werden? Antwort: Anſtatt die zum Vergnuͤgen dien— ende Blumenzucht kann die noch weit nuͤzlichere Obſt— Baumzucht in Topfen und im Großen zum Vergnuͤ— gen und Nuzen für das menſchliche Beduͤrfniß all— gemein zum Vollzuge gebracht werden. Die Obſt— baumzucht in Toͤpfen iſt ſchon deßwegen nuͤzlicher und erfreulicher, weil fie in 5, laͤngſtens 4 Jahren ihre Fruͤchte bringt; Derjenige aber, der keinen groſ— ſen Garten, oder gar keinen Flek Grund beſizt, kann ſie in ſeiner Wohnung auf dem Fenſter oder Gange halten; ferner, ſoll er in feiner Baumſchule einige Wildlinge beſizen, welche veredeltes Ausſehen haben, es mag ein Apfel- oder Birnbaum ſeyn, ſo darf er nur ein Zweig auf einen Topfbaum veredeln, und fo eine Probe machen, welches bei einem Hochſtam— me, wie bekannt, zu lange her geht; und es gibt: bekannt werden koͤnnte, und dazu follten die Mitglle⸗ der nach Ländern und Kreiſen, wenn es ſeyn kaun nach Unterabtheilungen der Kreiſe, geordnet ſeyn. Manches Mitglied iſt vielleicht ſchon an meinem Garten vorbei— gereist, ohne zu wiſſen, daß bier Einer von feiner Ge- fellſchaft fi freuen wuͤrde, ein Mitglied kennen zu ler— neu; ein Mitglied, das vielleicht Hunger oder Durſt hat, Merqulken, oder ihm mit einer Pflanze Freude zu machen. Ich uͤberlaſſe es dem Vorſtande der Geſellſchaft, mid ine Idee auszumalen und zu verpollkommaen.“ — Obtge Idee iſt durch ihre vorgetragene Einfachheit am Beſten ausgemalt, und fie gefällt uss fo wohl, daß wir fie bereits lu Bearbeitung genommen haben. Ges doch iſt es unmöglich, ihre Ausführung noch dleſem Jahr— gange beizufügen, und fo muß alſo die Lieferung des Huptverzelchulßes abermals auf das nächſte Jahr ver— ſchoben werden, wo dasſelbe dann um ſo vervollkomm— neter, und mit allen jenen Mitgliedern erſcheint, wel— che im künftigen Jahre neu eintreten, wozu wir hle— mit alle Leſer unter nochmaliger Anlage eines Beltrltts⸗ Formulars einladen — 408 noch mehrere Vortheile, welche die Blumenzucht in Toͤpfen nicht gewaͤhrt. Auf die ꝛte Frage: Wie kann die Obſtbaumzucht zur Beförderung des Holz⸗ Ertrag alſſes, des Fatterkraͤuterbaues, des Getreldbaues u. des Welnbzues mit dleſen Bauarten nüjllch vera einiget werden? Antwort: Wie man die Obſtbaumzucht zur Befoͤrderung des Holzertraͤgniſſes, des Fatterkraͤu— terbaues, des Getreidebaues und des Weinbaues mit dieſen Bauarten nuͤzlich vereinigen kann, kann man leicht daraus entnehmen. Die Obſtbaumzucht in Hinſicht des Holzertraͤgniſſes zu befördern: wenn zahlreiche Obſtbaͤume um die Felder und Wieſen nahe bei Zaͤunen und auf den Hügeln gepflanzt werden, ſo geben: erſtens die Obſtbaͤume in geſegneten Jah— ren im Herbſte dem Boden reichlich verzinsliche Ernte: dann zweitens die Blaͤtter von ſo vielen Baͤumen liefern den Schafen, wenn ſie in gut getroknetem Zuſtande hereingebracht werden, eine gute Nahrung; drittens im naſſen Zuſtande geben ſie Streu zu einem kraͤftigen, dem Grunde wohlthuenden, nahrhaften fetten Dung, um die Felder und Wieſen zu beduͤn— gen; viertens geben dieſe Baͤume durch ibren groſ— ſen, wohlthaͤtigen und uͤppigen Wuchs einen ausge— bereiteten Schatten, dem Getreide eine gute, leben— dige, fruchtbare Vormauer, vorzuͤglich wenn der kalte Nordwind wehet, auch wenn das Getreid in der zaͤrt— lichen Bluͤte ſtehet, ſchuͤzt es dieſe grüne unſchaͤzbare Vormauer gegen den Reif, daß die Sonne nicht ſo geſchwind auf denſelben ſcheinet, ſondern eher ab— ziehet; fünftens fügt dieſer wohlthaͤtige, allgemein nüzlidye Schatten den Futterbau vor Ausbrennung der Wurzeln, erhaͤlt die unentbehrliche Feuchtigkeit, ſtaͤrkt vielmehr; ſechstens gibt dem Weinbau der wohlthaͤtige Schatten an der Mitternachtſeite liegend ebenfalls den Reben eine gute, ſtarke, dem Winde widerſtehende Vormauer, ſchuͤzt auch vor dem Rei— fe; und ſiebentens ſobald mehr Obſtbaͤume um die Wohngebaͤude und Scheuern, dann um die Felder, Wieſen und Waldungen gepflanzt werden, ſo wird das Nadelholz mehr gefchont, weil die Blätter zur Streu genommen werden, und beſſer zum Dunge Ja Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paß zu. geeignet ſind, als die diken Pruͤgeln, die, bis ſie abfaulen, mehrere Jahre erfordern. Die Blaͤtter— Streu hat alle guten Theile in ſich ſelbſt von Natur aus. Die Obſtbaͤume geben auch ein gutes Brenn— Holz, wenn ſie einmal duͤrr, und nicht mehr zum Fruͤchte tragen find; auch werden bei fo vieler vor handener Blaͤtterſtreu die Nadelholzbaͤume mehr ges ſchont, nicht mehr fo gefchnairet oder abgeaͤſtet, koͤu— nen viel mehr zu ſchlagbarem Bauholze heranwach— ſen; folglich wird man nicht mehr ſo dem Mangel ausgeſezt, und dadurch dem Beſizer mehr Vortheil verſchaft. Auf die ste Frage: Welches ſiad dle Ante e e Antwort: Die eintraͤglichſten Benuͤzungsar⸗ ten des Obſtes ſind: wenn das Obſt, z. B. vom Steiuobſte, als: Pflaumen, Kirſcheu, Aprikoſen, Stachelbeeren u. d. g. im gedoͤrrtem, vom Kernobſte aber alle Sommer- Herbſt- und Winterbirnen und Aepfel entweder im geddrrten oder im friſchen Zus ſtande landesgebraͤuchlich auf Maͤrkten verkauft und in Privathaͤuſern auf verſchiedene eintraͤgliche Art verwendet werden. Judenburg im September 1829. G. Alex. Palica, junior, Wir wunſchen mehrere Beantwortungen. Frommer Wunſch. Duͤrfte die Obſtbaumzucht dadurch wohl nicht am Beſten befoͤrdert werden, wenn jeder Landmann eine gewiſſe Anzahl Baͤume zu erziehen jaͤhrlich von der Polizeybehörde unter einer angedrohten Strafe angewieſen würde? — — Von meinen Kindern habe ich jedem ein beſtimmtes Gartenland angewieſen, welches jedes mit jungen Baͤumchen bepflanzen, erhalten und pflegen muß. Sie thun es gerne, ja mit ungemeiner Freude, beſon— ders da fie wiſſen, daß fie mir dadurch wohlgefallen. Es will alſo jedes die fchönften Bäume haben, und wetteifern in Beſorgung und Pflege derſelben unges mein. Duͤrfte eine aͤhnliche Anſtalt in Werk- und Feyertagsſchulen, wo Schulgärten find, nicht auch von Nuzen ſeyn? Joſ. Fiſchl, Bauer. re Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an, Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert portofrei. — SOSITISIITSITTSITITTITTT IT. IS Ri 9 i t 6 zur allgemeinen deutſchen Gartenzeitung. Siebenter Jahrgang 13 29. A. Selte Anne in Braunſchwelg empfiehlt ſich als Samen: Händler 5 . 0 80 Ameiſen, Mittel zur Vertilgung derſelben 181. 265 Ankuͤndigungen oöͤkonomiſcher und Garten-Schriften - 16. 112. 168. 176. 192. 264. 288. 296. 368. 376. 404 Astragalus baeticus (Stragel: Kaffee) auch ein Wort darüber . . ‘ . 105 Auritel, die (Eine Parabel) 5 A 24 Aurlkela, Unterricht zur richtigen Pflanzung und Behandlung der > . 21 Ausartung, woher rühren felbe bei den he wäcfen > . ° 3 B. Baſtard! Kann der vieldeutige Name im Pflanzen⸗ Relch beſtehen? 207 Batthyank, Fürft von, degäaſtlgt dle Su st 161 Ban: Beiträge für Frauendorf 25. 65. 75. 81. 96. 124. 157. 145. 155. 169. 177. 201. 225. 289. 545. 401 Baumblätter, das Skeletttren derſelben 8 405 Baumwachs, Surrogat eines 4 5 272 Baumwollenbau in Deutſchland . . 375 Baume, die drei, als Raͤthſel oder Gedicht 81 Bäume, über das Verſezen größerer x 361 Baperiſche Rübe, (Sikel:Nübe.) . 5 115 Befruchtung über die natürliche der Gewaͤchſe 170 Bewaſſerung, ſ. Garten⸗Bewäſſerung. Seite Beszedits, ſ. Nelken verkauf. Dienenfolonte, als Partie eines engl. Gartens 82 Birkenwein, deſſen Verſertigung in Lief- u. Eſtland 140 Blattlaͤuſe vom Kohl abzuhalten 8 231 Blumenausſtellung zu Dornif, Loewen und Brüffel 36 Blume, bie feltene (Gedicht) * 8 224 Blumen zu frofnen . . . 271 DBlumenhügel, der. Eine Anlage zur Aafſtellung der Topfgewäaͤchſe . 381 Blumenkohl, Anwelfaug felben auf holländiſche Art zu ziehen . . 5 . 31 Blumenlaͤuſe, Mittel dagegen N 166 Blumen, natürlich friſche an jedem Wutertast aufzuzeigen . s 327 Dlumen- Samen: Verzelchalß von Faden dorf fuͤr das Jahr 1829 . . 4 Blumen und Gebuſche mit ihren Werth und Relze 113 Blumen- Werth . 0 144 Blumenzwiebel-Verkauf in eebdeſ 5 265 — — in Nürnberg bei Falke . 344 — — in Saſſenheim bei Kruyff et Söhne 160 Blumiſteref, Notizen für . . 239. 384 Bogäth fa der Eifenburger Gelpannſchaft Ungarns; große Garten-Anlagen daſelbſt = 41, 49 Bollweklerer Camelllen Sammlung . 128 Botaniker, Aufforderung an . 24 Brezowicza in Groatieu; große Garten = Anlagen daſelbſt . . . . 297. 305 0 * Seite Brüffel, Ausſtellung der Pflanzen zu 4 36 Buchen, uͤber Anlegung eines lebendigen Zaunes aus 61 C. Cactus: Arten, über das Pfropfen der . 224 Cactus speciosus, Neues über denſelben . 476 Calla aethiopica, merkwuͤͤrdige Erſcheinung an einer 326 Camellle, Ueberwinterung der japanifhen 374 Camellien- Sammlung, Bollwellerer 128 Charaden 56. 123. 176. 134. 192. 208. 224. 232 272 Cſchorlen⸗Salat, im Winter aus den Sprößlingen derſelben zu erhalten . 5 551 Eitronen lange gut und frifh zu 1 9 357 D. Dampf, Benuͤzung desſelben zur Gärtneref 21. 88 — Hetizung 5 & 2 2 216 Digitalis purpurea ft Gänfea tödtlih . 271 Domprobftei zu Aıram tn Croatten; neue Garten Anlagen daſelbſt 8 265 Dornik, Aus ſtellang der Pflanzen zu 56 Drukfehler- Berichtigung 8 264 Dreißig gegen Lechuer 5 429 Dunkel empfiehlt Baͤume, Pflanzen, Samen zum Verk uf . 24 Düngungsmittel, beſtes, für gelder, Wie een u. Gärten 585 E. Edelrelſer, die in die Kartoffeln geſtekten ſchlagen an 342 Ehrenfragen, und Antworten darauf 278. 405 Eichel Kaffee 5 5 71 Elchen, amerifanifhe 62 Eichenraupe, über die vorzüglich ſchädliche 29 Einladung zu einer Verſammlung aller Mitglieder ſ. Frauendorf 5 Erbſen gegen Sperlinge zu ſchüzen 202 Erdäpfel, die, oder die knollentragende Sonnenblume (Helianthus tuberosus) N 268 — die, ſind eln W eee gegen das gelbe Fieber . 255 — Tammeu= und Fichten: Zapfen find onftatt der Gerſte und Lohe zum Gerben des Leders beſſer zu gebrauchen 2 . 312 Erbbrerbaum, der ° . 68 Erdbeere, reife im Winter zu haben 351 Erdfloͤhe, wie man fie zuverläßig abhalten kann. 106 7 N Seite Eſſiggurken-Bereltung 263 Eſſigwaſchung,uͤber die Vortrefflichkeit 15 Hautmittel bel derfelben . . 257 Falke bietet Samen an . 422. 344. 352 Farben⸗Kenntniß, kann die Namensbeſt'mmung der— ſelben den Blumiſten nuͤzlich ſeyn? 229. 235. 268. 272. 554 Felbinger, neue Gartenanlage des Herrn, zu Agram in Gro:tien 2 R Fenſter, von der Stellung derſelben an Treibhaufern 295 Fiſcher Dr. J. W. 25. 29. 245. 252. 255. 269. 342 Sieber, Erdäpfel ind ein Verwahrungsmiitel gegen das gelbe . 255 Feuerduͤnger, über die Vortreflichtelt desſelben fuͤr den Getreldban = 305—545 Feuchtigkeit, ſ. Mineral:Cheer Sloribella, an Ä > 1412 Fraaklrung der Korrespondenz mit Ftauendorf über die Grenze 8 . 40 Frauendorfs Blumenſamen-⸗Verzeichniß für 282 4 — ‚Getreldearten 2 — 288 — Gemüſeſamen- Verkauf * 12 — Feilbietung immerdauernder Landblumen 209 —220 — — auserleſener Blumenzwiebeln 265 Frauendorf, über Verſchoͤnerung von 35. 337 — die erſten Seidenban-Ver ſuche daſelbſt 48 5 — über Verſommlung der Mitglieder daſelbſt 17 Froſt- und Hagel-Ablekter, was helfen fie? 208 Früchte vor Raupen zu bewahren . 40 Frühling, der (Gedicht) 97 Fürſt, J. E., der verſtändige Bauer Simon Struͤf, moderirte Vetkaufs-Anzeige desſelben 64. ic. 400 0 G. Garten, oller Menſchen (Gedicht) . 5 — Verkauf R x 328 — Anlage, neue zu Tuskanecz s 345. — Beſa re'bungen, Ermunterung zu (mit Abbll— dungen) F > 145 — Bewaͤſſerung; Beantwortung einer Anfrage über 232 Gartenfreund, auf eineu gewiſſen (Gedicht) 25 Gartengegenftände, Ankündigung von J. K. Grimm 16 Gartengewächſe, wovon rühren dle Ausartungen ders ſelben } 8 209 Seite Garten-Kultur-Bethätigung (Schrelben darüber an den Vorſtand 8 95 Girtenleiden wegen Betrug herumzilehender Haus firer mit Säimerelen . 504 Gartea-Magazin, das allgemeine deutſche iſt aber: mal ſuſpendirt 8 5 40 Garten des Hrn. Pfarrer Grochowski 168 Garten: Monumente, Bemerkungen über 302 Girten⸗ Oekonomie, Bemerkungen über 315 Gartenfriften, f. Ankündigungen Gartenzeltung, einiges über Spedltlon und Prels derfelben * . 195 Gaͤnſe werden durch den Fraß von Digitalis pur- purca todt 8 271 Gärten, über die verſchledenen Vefrledfgungen der 285 Gärten zu düngen, f. duͤngen. — engliſche, Deutſchlands, was fie find, was fie ſeyn ſollten 349 Gaͤrtnerel, Zufland derſelben im ſüdlichen Tyrol 401 — Verdleaſte der Frauen um ſelbe 95 Gaͤrtnerlied N 136, 208 Gemüfeban, Beiträge zum, in Rußland 395 — Beobachtungen und Erfahrungen denſelbeu be= treffend . * . 357 — Gımen-Verzeihnig von Frauendorf für 1829 22 Geraniaceen und ale vorzüglih ausgezeichneten neuen Produkte der Gartenkultur deutſchen, und insbeſondere inlandifhen Urſprungs betreff. 37 Gerbetlohes-, Benuͤzung 2 192 Gerbematrrial aus Erdapfel, Tannen und Fichten⸗ Zapfen 2 8 342 Germersbauſens Hzusvater 184 Getreldſorten, in Frauendorf, ausgebaute 288 Getreide: und Garten: Samereien cu am Abend aus ſden F 296 Gewaͤchſe, von den Feinden derselben im Zimmer 343 Gewürzpflanzen; über den Anbau derſelben 169. 185 “ Giftpflinge, ſchaͤdliche, auf Wiefen, welche den Kuͤ— ben die Milch entzleht s 141 Goldſchmlds, Georg von, Garten zu Agram in Croatien 8 281 Graͤſer, das Studlum derſelben 143 Grimm, J. C., bietet Saͤmerelen ic. fell 16 Grochoweki’s Garten 2 168 Gruner fellt Garten: Sämerelen aus 320 Seite H. Haage's Samen-Feilbietung - 8 Hagel, Relf- und Bliz- Ableiter, über die Vor— theile und zwekmaßige Aufſtellung derſelben 275 Hafenfras, gegen ſelben Bäume zu ſchuͤzen go Hauſirer, ſ. Samenhaͤndler. Helianthus tuberosus und Solanum tuberosum; über die deutſche Benennung derſelben 72 Hof: und Kunſtgaͤrtner, Bitte an dleſelben um Ge— ſtraͤuche ic. 1 105 Hortenſte, eine Rieſeu— 375 — dle blaublumigte oder panische Roſe, Bes handlung derſelben R 250 Hortenfien, über die Zucht blauer 105 — werden blaublumigt in der Erde, in Weiner Erica vulgaris wachſen . 251 — Erde . 152 Hoͤrberger, Dr. über Eſſig— Wüſchüsdeg 257 Hyazinthen, über die Wartung derſelben in freier Erde 5 E 321 ar Jahresberſcht . Ye 405 Inſekten, ihre Aehulſchkeit mit den Blumen 404 Joſephinen-Waͤldchen, das neuangelegte zu Särosd in Ungarn L 217 K. Kachlers encyclopaͤdiſches Pflanzenwoͤrterbuch 192 Kaffee, einen wohlfellen aus gelben Rüben und Kartoffeln zu bereiten, A 78 Kappeaſtöſſer oder Eagerlinge find Roſen-Feinde 272 Kartoffeln als Mittel zur Vermehrung der Obſt— Baͤume . 342 — Art, wie fie in Irland kultfvirt werden 117. — frübgeftige zu erhalten 8 31 — über Beatzung derfelben 52 — das ganze Jahr durch einen Nachwuchs jun- gen zu haben . 111 Kaſtanlen als Nachtlichter 63 Kaftanlen, über die Benuͤtzung der Rinde der füßen 79 Krimtraft an Gewaͤch en durch Sa weiß zu befördern 120 Kern-, Stein- und Berrenobft lange aufzubewahren 369 A* Seite Kltt, Mineral: und Mineral:Theer, einzig ſicheres Mittel gegen Ela- und Durchdringen der Feuch⸗ tigkeit ic. . Klier ſtellt auserleſene Pelargonken zuſammen Klinger empfiehlt feine Garten-Saͤmerelen Kuodenmehl: Berettung . als Düngungs: Mittel, und deſſen Verbeſſerung Kochſalz; ein aͤußetſt wichtiger Artikel bei der Landwirthſchaft . Kohl vor den Blattlaͤuſen zu bewahren Kohlenſtaub iſt ein vorzuͤgliches Düngungemittel Kohlwelßling, der (Papillio brassiese) frißt in 24 Stunden mehr als das doppelte Gewicht ſei⸗ nes Körpers beträgt . Kröpfig werden, Abhandlung über das, an der Wurzel der Karviol⸗Pflauzen etc. Hunitsch etc. 17. 40. 52. 179, 197. 217. 260, 268. 282. 308. 342. Kuͤchengewaͤchſe, Anleitung zur Verfeinerung oder zum Bleichen derſelben, wodurch fie an Ges ſchmak und Güte gewianen über einige ruſſiſche 8 Kürbiffe, die großen Vorthelle derſelben 25 Landesverſchönerungen, einige Worte über Leinöl in Firniß gekocht, dient als Baumwachs Lechners Gebeimniß, Levfojen- Samen zu erziehen, der lauter gefülte Blumen bringt als Aakün— digung > er Lepkojen⸗Samen zu ziehen, der leuter gefüllte Blus men bringt, endlich einmal das wahre Geheimulß 41. 115, 129. Leſer bietet Saͤmetelen aus 2 Llteraturblaͤtter für reine und angewandte Bota— nik 8 260. Loewen, Aus ſtellung der Pflanzen zu Loh, ſ. Gerber-Materkal Luſtgarten, pyramidenförmiger zu Varasdin in Cro⸗ atien 05 5 M. Marie, an (Gedicht) . Maulwurfs-⸗Falle (mit Abbildungen) — Gtllle leicht zu vertilgen Maulwürfe zu vertilgen (mit Abbildungen): os, 47. 16 160 405 396 56 17 48 167 181 344 Seite Meklenburg, Dank für efngefandten Samen aus 32 Meerkohl, über deſſelben Anbau und Benuͤzung 60 Meist feilt Obſtbaͤume aus . 368 Melonenforte, welches Ift dle befte 397 — Liebhaber, etwas für . 185 Mineral: Threr und Mineral: Kitt find ein ſicheres Mittel gegen das Eindringen der Feuchtigkelt 120 Mitglieder, der, Einladung zu einer wlſſenſchaft⸗ lichen Zuſammenkunft derſelben in Frauenborf 227 Moorhirſe, Holcus Sorghum, über den Anbau und Nuzen derſelben b > .:50 Moräfte und Moore, Kultur derſelben in Oſtfrles⸗ land . . 72 Myrica cerifera, ſ. Wacht baum N. Namens beſtimmung, deutſche; kenn fie den Blu⸗ miſten in der Farben-Kenutalß nuͤzlich ſeyn? 229 Ueberſicht derſelben über alle bekannten Natur-, Grund- und Zuſammenſetzungs-Farben etc. 255-354 — Bemerkungen darüber 5 272 — Erwiderung auf die Bemerkung 368 Nelkenfteunde, eln Wink für ſelbe 48 Nelken, In verſchledener Erde erzogen 80 Nelken⸗Verkauf von Beszedits 403 — = — Wedel . 520 Noack bietet Georginen aus : 96. O. Obſt lange aufzubewahren, beſte Art 369 Obſtbaumfreund, Nachfrage um den 56 Obſtbaumzucht, wie kann fie am Beſten befördert werden? 5 408 — wiederbolte Aufforderung zur Erforfbung und Anzeige, ob fie aus Steklingen gedelblich ſey 73: — ob die in Kartoffeln geſtekten Neifer gut ans ſchlagen 8 166. 345 Obſtbäume, nöthige Regeln beim Verſezen junger 357. welche man im Winter zugeſchikt empfängt; Verhaltungs- Regeln dabei 395 — beſondere Art der Vermehrung derſelben 402: Paſſionsblume (Passiflora caerulea), Verfahren ,, um davon reife Früchte zu erziehen 166 Paſtinaken, über. den Anbau derſelben. 77 0 Seite Paͤßler E. und F. werden als vorzuͤgliche Nelkeniſten anempfohlen . . Velargonten, Auszug ans dem im Laufe des Jahres 1830 zu erfselnenden V. B. der deutſchen 309 deutſchen Ur ſprungs, davon erſcheint der V. 358 Band im Jahr 1350 5 520 — deutſchen Urſprungs, neue Arten von 320 — Zuſammenſtellungen in Wien 272 Pflanzen-Ausſtellung in Wlen R 55 Pflanzen, über die künſtliche Befruchtung der 65. 144 — Kultur und VBeſchrelbung einiger weſtindiſcher 192 — von ſelben den Schimmel abzuhalten 255 — Wiederbelebung kraͤnkelnder ° 231 Pflanzenreich, kann in denſelben der vieldeutende Name, „Baſtard“ beſtehen? 2 207 Pflanzen Schlaf A R 529 Platz, Amalle Joſephine, feilt Levkojen-Samen aus 230 Karl in Erfurt, Samen-, Zwlebeln-, Pflanzen- und Baͤume- Verkauf . 385 Porto über die Grenze . 40 Preis: Aufgaben zur Beförderung des Gartenbaues in den koͤnigl. preuß. Staaten . 256 Prunellen zu bereiten R 359 * Quercus tinctoria, Faͤrber⸗Eiche verdient beſondere Aufmerkſamkelt . . 328 Quodlibet (Gedicht) 8 174 R. Radleschen zu allen Jahreszeiten zu ziehen Ratten aus Garten-Gebauden nicht blos zu vertrel— ben, ſondern ganzlich zu verrilgen 15 Rupe — als Wohlthäterln der Roſen 5 Raupen, Früchte vor ſelben zu bewahren 40 Raufenbach, C. L. an Hrn. König in Friedewald 29 Nebenpfrop’en, das guͤnſtig aus fallende 336 Regenwuͤrmer zu vertreiben 2 118 Rhabarbar in Zöpfen treibend zu machen 270 Rigolmaſchine, von den Nuzen einer neu erfundenen 257 Rinde; über Beauzung derfelben von der ſuͤßen Kaftante 2 79 Roſe, uͤber elne für fie wohlthärige ae 225 Roſen, grüne an dem Stoke zu ziehen 327 Roſenkultur, Beiträge zur: „ 24 Selte S. Salat, im Großen, als Feldfrucht gebaut 47 — in 43 Stunden hervorzubringen 55 Salvia coceinea, als ſehr ſchoͤnes Sommergewaͤchs 32 Sımenaudartung, über B 120 Samenhaͤndler, f. Gartenlelden . Sımen: Käufer und Verkäufer, zur Beachtung für felbe . . 159 Saͤmereten, Elnfges darüber R 75 Särosd in ÜUigarn; neu angelegtes Joſephinen⸗ Waͤldchen da ſelbſe 5 217 Schalotten und einige anderere Zwlebelgewaͤchſe; über die Erziehung derſelben . 179 Schlefers, über die Anwendung des, zur Bezeich- nung der Gewächſe . 25 Schlmmel von Pflanzen abzuhalten . 255 Schmetterllage zu vertilgen 228 Scdomburgk in New-Jork, ſendet Gehoͤlzſamen nach Lelpzig und Frauendorf 320 Schroͤfels neu angelegter Garten, und deſſen Sa— men⸗Handlungs-Verſuche 8 172 Schwalben find wieder da . 129 Schwammart, Anfrage über den Gebrauch elner 264 Schwarzwurzel, die, als Futter-Surrogat für die Seidenwürmer . 351 Schwaͤmme, Mittel gegen Vergiftung derſelben 2423 Schwediſce Farbe: Vorſchrift zur Verfer tigung derſelben 296 Schwelß, als ein Mittel die Winde befoͤrdern 120 Seekohls, über die Kultur des ſcholtiſchen (Crambe maritima) 118 Seldel, Gottlob Friedrich wird als 1155 Samen⸗ Händler gelobt und geradelt . 304 Seldenbau-Verſuche in Franendorf 185 Seidenkultur und Seiden p'anen im Freien zu Preßburg: Einladung zur Beſichtigung der— ſelben de s 168 Selden⸗Pflanze (Asclepias syriaca) Beſchrelbung, Anbau und Nazen der/elben 374 Seldenwuͤrmer im Seelen, verbunden mit dem MWeinbaue .. 14 Sellerie; von ſelbem große Knollen zu erhalten! 2274 Simon Strüf, Empfehlung und Preis- Moderi— rung d⸗sſelben 64 Sinnpflanze, die, (Mimosa pudies) Ipitabel] 112: Selte Sonnenblumen, wober ſie ſtammen 40. 56 Spalterbäume nad Weinſtoͤte; Verbeſſerung bet denſelben 111 Spargelfelder, einige Worte über Wenn und Verpflanzung derſelben . 219 Sperlinge von Erſen abzuhalten . 207 Stachel⸗Garſter (Ulex europaeus) als beſtes Fut⸗ ter für Milchkühe 79 Stecklinge; ob aus ſelben Obſtbaͤume gedeiblich und ausdauernd erzogen werden koͤnnen? 73 Stlickel⸗Ruͤbe, auch bayr. Nübe genannt; über den Anbau der maͤrkiſchen - 2 115 Stricke und Bänder, neue für Gärtner 223 Surrogat eines Baumwachſes durch Leinöl = Zirs ulß . . 272 T. Tauben! Steh da, unſere 157 Thee, ein deutſcher, der den äfnehföen übertrifft 202 Torony in Ungara; neu angelegter Garten zu 195 Traubenmuß zu bereiten . 265 Kreiboäufer; von der Stellung der Fenfter in ſelben . 205 Tulpenzwiebeln, wie große zu erhalten ſind 273 Tuneſer⸗Welzen (Formento faro) von vorzuͤglk⸗ cher Güte * . 288 Tuskanecz nächſt Azram, nen angelegter Garten da ſelbſt . 345 Tyrol, Zuftand der Gärtuerel im ſüdlichen 401 U. Unkraut, perennirendes, Art, ſelbes auszurotten 361 V. Vanllli⸗Kaffee, der deutſche, iſt ganz zu entbehren 45 Varasdin in Croatien; pyramidenförmiger Luſtgar— ten zu . 17 Verſallles, Orangerie daſelbſt 8 404 Selte Verſezen, über das, größerer Bäume 361 — junger Obſtbaͤume: noͤthige Regeln dabek 357 Vinca rosea; über die Kaltar derſelben 294 Voͤgel, die armen 8 70 W. Wichsbaum, Empfehlung desſelben 385 Wildhaufer, an Herrn Pfarrer in St. Johannes⸗ kirchen (Gedicht) 9 Waldveilchen, an eln (Gedicht) 8 Walaus, über den Gebrauch der aͤußeren grünen Schale zu ekaer neuen Minker in der Malerei 237 Wandtafel für Freunde der Obſtbaumzucht; neue Auflıge . . 43 Warmwaſſergaͤrtnerei; neue Erfindung der 74 Wedel, Jobaana führt die Geſchafte ihres Man— nes fort a > 320 Welub zu, eln ungewöhnlicher, origineller, vorthell— hafteret, als der gegenwärtige allgemein ges woͤhnlſche 3 544 Weinſtok, Betrag zur Vermehrung desſelben 107 — über die Blüte desſelben 109 Weinſtöte gegen den Froſt zu ſchüzen 399 Wien, Correſpondenz-Nechrlchten aus 26 — zweite Pflanzen: Ausftelung in 33 — dritte Pflanzen-Ausſtellung in 144 Wintertage, an jedem naturliche ftiſche Blumen aufzuzeigen 8 . 527 Wltterungskunde . 8 201 Wörterbuch, ſ. Kachler . 2 P 3. Zaun, über Anlegung eines lebendigen aus Buchen 62 Zimmer⸗Gewaͤchſe, von ihren Feinden 343 Zuker, Herkunft und Bereitung desſelben 369 Zwergbohnen, über das Ranken berfelben 182 BL der in Seite A. Alegovich, Alex. v. 369 Applano, A. P.. . 369 B Barbenius. Joh. Georg 38 Bauſch, Max ad. . 405 Bergleiter, Peter . 65 Boͤdiker, 2. 265 Brandt, Johann Auguſt 25 Breyer, E. G. . 169 Brocke, Karl . . 65 Brocki de Lodzia . 377 D. Dopfer, Fran; . 395 Dubravka, Mathtag . Duwal, Jul us. Dummleln, Adam . 92 Dzieduszycki, Laurent Graf Rare E. Endres, J. V. Fellr 201 Eſchweller, Franz Ger— bard f 8 F. Florianeig, Valentin 97 Frleſen, Georg Marl: miltan Freiherr v. Fuchs, Franz Anton . 2 G. Gereſs, Joh enn Georg Glech, Friedrich Hein: rich Karl, Graf v. 33 Glocker, Karl Jo ſeph Grandauer, Andrea » H. Haas, Johannes . . 155 Hallberg-Brota, The- odor Hubert Frei herr von 422 die ſem J ep e a her e i ch u i 5 big et rieten en Seite Hamann, Joſeph . 195 Harkort, Karla. 577 Hesedüs, Joſ. Edler v. 41 Heller, Johann Anton 38 Hempel, Cyriſtian Lad— wig 377, Herodyski, Dfonte v. 97 Heydkemp, Johann 405 Hacke, 97 Hoene, Friedrich 325 N V. Juͤngling, Martin „ 65 K. Halisky, Frederik. K udelta, Joſeph . 97 Klamm, Anton 1 Kolinskt, Karl Moriz 3 Krag, Peter Tetens . 2 Hrasicki, Math. Greif 405 HKulezycki, Michael. Kuͤrſchner, Franz. L. Lemberg, Friedrich . Lerchenfeld, Franz Ser: aphin Wilh. Frei⸗ herr von . . Lſpp, Joſeph Er Lomnicki, Jakob > Lorenz, Murimilian M. Mocke, . .« 25 Marcusy; Rudolph . 401 Markl, Johann . 41 M urer, Karl. 41 Melbechowski, Adam Graf Meſſer, Ludwig 65 Moͤllhauſer 0 5 55 265 395 377 225 Muͤndel, Joſeph Muller, Jobannes Müller, Joh un Bapt. Oſter, Frledrlch Georg Seite Muͤller von Eck, Philipp 25 Muſſy, Peter . 225 N. Negro, Nitolaus Franz von 201 Niederwanger, Joſeph 169 Nyary, Rudolph Graf 395 = | Ollvo, Anton . Ovid, Jakob . 289 P. Peterß, Johann Daniel 33 Plettner, Franz Perer 105 Poſcinger, Babette . 595 Pörök, Johann von . 105 Pratobevera, Franz Georg . 405 Prinz, Joſeh. 44 Duft, Anton . . R. Rebholz, Joh. Martin 65 Reder, Iwan . . Reiß, Sofepb . . 265 Kemenyik, Andreas v. Rocken dorfer, Heinrich Rößler, Heinrich Errft Rudits von Almäs, Jo⸗ ſeph 25 Rupprücht, Johann Ne: pomuk . 495 S. Soller, Franz de Paula Sajovitz, Mat haus. Somaßı, Anton 5 Sa ffner, Karl Joſeph Sa meller, Andreas . Sa mid, Leopold . 105 225 105 569 593 289 Mitglieder Selte Schneldt, Johann Bap⸗ tiſt von. 495 Schroͤfl, Gojetan 204 Schüstarz’, Janaz „ 33 Siberer, Johann Alols 369 Skobetz, Sofrpb . 225 Spillmann, Andreas von . 2 81 Stadnicki, Joh. Graf 404 Stand, Stephan von 265 Stelzle, Joyann Nepo— muk Stengel, &ottfr' ed Le⸗ opold Freiherr von Streicher, Sortlicb . Sußdorff, Ehrift- Fries dr’ 2 5 Sutner, Jeſeph . Szollusz, Carl von . Szonragh ,„ Wilhelm von 3 . T. Tamme, Franz . Thum, Melch lor . U. Uruski, Jean Graf . W. Wallern, Eduard Man- suet 8 Walter, Joſeph Weck ert, Joſeph Anton Welſe, Karl Gottlob 405 169 40% 204 177 169 289 195 404 577 WBel 2 289 Witzleben, G. von . Wohlferth, Ferdinand Merim'ltan von Woynarowski,Joany, 65 Wunderloh, V. H. 8. Zſrugibl, Michael . 355 Ztzelsberger, Johann Michael 7 ae — — — — — —— — — — num. Das Haupt⸗Verzelchniß der fämmtlichen Mitglieder kaun in der, Selte 407 beantragten Form, erſt im künftigen Jahre geliefert weiden. Drudfehler:-Beridhtigung. In der Numer 28 der Gartenzeltung h. Is., Selte 217, Spalte 4, lezte Zelle von oben herab, und Spalte 2, erfte Zelle oben, ſtatt in großen Kultursgärten lies: im großen Kultursgarten. Seite 213, Spalte 2, Zelle 2, von oben berab, ſtatt mit deu Au nehmllakeiſt lles: mit der Annehmllchkelt. Seite 218, Spalte 2, Zeile 15 und 46, von oben herab, ſtatt in abſtehender Wechſel-Vermiſchung lies: in abſtechender Wechſel-Vermiſchung. Seite 219, Spalte 2, Zeile 27, von oben herab, ftatt ſchoͤnen lies: ſchoͤnem. = — — 2, — s von oben herab, ſtatt nach Edlen und Gaten lles: nach Edlem und Gutem. In der Numer 29 der Grtz. h. Js. Selte 230, Spalte 2, Zelle 4 unter dem Querftrice, ſtatt Kulba lies: Kulpa. Seite 250, Spalte 2, Zelle 10 unter dem Querſtriche, ſtatt meln Luft lies: meine Luft. — 231 — 1, — s und 6 unter dem Querſtriche, ſtatt inconventret lied: lnconvenlent. In der Numer 35 der Grtz. h. Is., Seite 260, Spalte 2, vorletzte Zeile, von oben herab, ſtatt Herr lies: Herrn. In der Numer 34 der Grtz. h. Is., Selte 265, Spalte 2, Zelle 5 und 4, ſtatt geheimen Rathes lies: gehei⸗ mer Rath. Selte 265, Zeile 19, von oben berab, ſtatt andern Theil lies: vordern Theil. Seite 266, Spalte 2, Zetle 35, ſtatt stivinum lies: tiphinum. Seite 266, Spalte 2, Zelle 2, von oben herab, ſtatt dem lies: den. Seite 267, Spalte 2, Zeile ao, von oben herab, ſtatt Senecio lies: und Senecio. - In der Numer 36 der Grtz. Selte 282, Spalte 1, Zeile 22 von oben herab, ſtatt Obſt⸗ und Weingarten lies: Obſt⸗ und Wiesgarten. In der Numer 38 der der Grtz. Sekte 297, Spalte 2, Zelle 2 von oben herab, ſtatt Sziszeker lies: Sziszeker. Seite 298, Spalte a, 3 ile 35 von oben herab ſtatt Schloßhuͤgel lies: Sqloßfluͤgel. Seite 300, Spalte 2, Zeile 29 von oben herab, ſtatt Solzpartle lies: S'tzpartte. Seite 500, Spalte 2, Zelle 30 von oben herab, ſtatt Spepertten lies: Sippartien, Seite 302, Spalte 2, Zeile 44 von oben herab, ſtatt eine laugen Partie lies: eine lauge Partie. — — —ẽẽẽẽẽẽ ——— — — —— Frauendorf. In der Buchdrukerei der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft. — 5 * er * 17 * 5 c r . a . is an Pe an “ 2 . >. 2 * 2 E A Bun) 85 0025 Il 5 |