e eee, RT eee aan | n 28 F . man DFD am N BE e Ya N ArMAÄNNNAr Be ANA | M BAAR, AA we eee eee eee MO 0 5 AR AAN cee nee 98085 IN SEN, . ANMARAA | ß % 2 8 ARM eee eee An MAMMA Bu N DSB: 5.5 > * 1 -» * 5 N | 5 A/ 25 AR, n AR AANA RE 1 % N Oe Mg! 5 AR „An N RN a Naar ee N N SAN N H. 2 - Sana N eee REN anna mA . . n 4 85 RN DORIS HAAN AN n eee ee eee eee N TA S MAR AA ann ee IN e BANN Nr KEN 8 ** 1 MW RAR eee A AA” N Ar Ar 5 „ee A 793 55 AHA NAAR e I W e 8 HAAR N 1 N An 960 05 N as AA A are NR ne AO Mi I i eee 88 TEN. wee e 1 ANY ANNARANA N N . AR | ARNAMNAANN NASEN N | Annn Be | ERROR BUN: NM. 88 N NM Sm Wo, e f e ö 22 Nee N ne | la eee A An eee a eee RAN 1 g „N NA * Da sr = A SZ nn i A 0 We 4 2 — r 5 . ( s — - x 8 - 8 5 € 4 ‘ „ „ „ * 4 * 4 1 3 r 5 | i vd 14 7 4 >; „ „ we 1 9 77 * N 1 oh g 1 * K . an 20 5 7 j * „ *. i * ’ nat 9 rk y 4 1 ı v E ’ R f j U * * N 2 - 4 » j * . 5 14 7 ” = - 2 « 8 » 5 ” i . N g > 2 N 5 7 + 5 1 - * 2 = * “ En rn Bars Allgemeine Fiſcherei- Zeitung. Neue Folge der Baperiſchen Filcherei⸗Zeitung. Organ für die Geſammkinkereſſen der Fischerei, ſowie für die Bestrebungen dev Fiſcherei⸗Vereine in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei-Vereins ſowie der Landes⸗Fiſch.⸗Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schleſ. Fiſch.⸗Ver., des Brandenburg. Fiſch.⸗Ver., des Thüring. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. Miesbach: Tegernſee, des Fiſch.⸗Ver. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch. Ver. für das Großherzogthum Heſſen, des Rheiniſchen Fiſch.⸗Ver., des Central-Fiſch⸗Vereins für Schleswig ⸗Holſtein, des Kölner Fiſch. Ver., des Hamburger Fiſch⸗Ver., des Fiſcherei⸗Dereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Lothringiſchen Fiſch. Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für den Kreis Lingen, des Fiſcherei⸗Vereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt ze. ıc. In Verbindung mit Fadımännern Deuffclands,‘ Oeſterreick⸗Angarns und der Schweiz herausgegeben vom Bageriſchen und dem Deutſchen Fiſcherei⸗Jerein. Redigirt von Dr. Bruno Hofer und Dr. Kurt Weigelt. XX. Jahrgang 1895. — Neue Folge Band X. Münden. Pöſſen bacher'ſche Buchdruckerei (Franz & Mühlthaler) Herzogſpitalſtraße. Inhalts-Verzeichniß. M e e * RE — . 1 A. Sachregiſter. 1 Seite Seite AMNalbrut „ 129 Bodeuſee, vom 104 18219 8 — für württembergiſche Fiſ ſchzüchter i Bodenſee-Kouferenz internationale .. 273 * Aalfang in Württemberg. 197 | Bonitiruug von Teichen. . . 95 120 139 1220 — in Oberſchwabenn . . 401 | Brittelmaaß für die Forelle . 30 Aalmontsée, deren Größe und Gewicht 6 Brut- und ährlüngsgusſeſßung 2 Aal, von 484 Brutpflege einheimifcher Fiſche ... 86 4 Abwachs reſultate diverſer Karpfenraſſen 316 Alter der Karpfen zu beſtimmen .... 317 Californiſcher Lachs als Teichfiſch .. 261 Anſtrich, waſſer dichter 85 . 5 Anzeigen wegen Fiſcherei— Frevel 3 2 e ee der bayeriſchen Aufruf für die Hinterbliebenen der „Elbe“ 53 Fiſcherei-Vereine .. . 276 575 94 114 Deutſche oder engliſche Forellenzucht⸗ 2 Auftreten von Yaichfnötchen . RE methoden ? . 89 Aufzucht des Schnäpels in A 435 Deutſche Landwirthſchaf ts⸗Ge ſellſchaft . 470 von Jährlingen 158 Deutſcher Fiſcherei-Rath 209 269 293 327 Ausbaggern des Schl ammes aus Fiſch⸗ 341 344 leichen .. „ABS Drahtreuſe n 12 Ausſetzung von Brut und Führungen, SR x Ausſtellung für ne %. | Einſetzung von Krebſen 387 1% Bremen 5 A 1 221 Eier von Maſtfiſchen, deren Werthloſigkeit 185 3 Ausſtellung in Innsbruck i 7, Eis machen in Teichen 66 5 9 (ſiehe ferner Fiſcherei-Ausſtell— Elbe⸗Lachs . e i e e & ungen) Emdener Heringsſiſcherei 443 Auswintern gegen das 484 Enten im Teich 188 204 1 Ergebniß der Fi iſcherei auf dem Bodenſee 161 2 een in Südafrika. . . . 368 Erlegte Fiſchreiher, Kormorane c. 280 aechſaihl ing 367 Erzeugung von Fliegenmaden 240 15 — Minimalmaaße . „ 1 deſſen Schnellwüchſigkeit V Fackelfiſchen auf amerikaniſchen Barſch 317 1 Farben im Müggelſee . 129 Fang der Fiſchotter mit Harpune. ... 183 7 5 Baſtardiru Ade den Karpfen! und Gold. Fangen der Fiſchbrut durch Schulkinder 150 5 fe . 31 Fangergebniſſe der engliſchen Hochſee— N Baſtardfiſ ſche CV Fiſcherei .. . 150 2 Baſtard, ein neuer .. 279 Feſtfeier des Deutſchen Fiſcherei⸗Vereins 114194 * Begründungeines internationalen Weichſel⸗ Feſtverſammlung der Fiſcherei-Inter— 1 verbandes. 413 eſſenten in Kölln 23233 = Bekanntmachungen des Deutſ chen Fiſcherei⸗ a ee ee £ Vereins 37 73 74 94 114 137 138 157 der enn dein ehe pre le. a et 75 173 174 209 269 293 309 357 377 413 e e e Ber 433 470 — todte, deren Verſendung a . 204 Sr Berliner Gewerbe-Ausſtellung 1896 415 435 Fiſchbedarf für die kaiſerliche Ho fta fel 64 7 457 en deren Fütterung . 183 kr 176 454 Bewirthſchaftung Beier Seen 368 Fiſchegel . 407 Be i ilfe i he e dd Bodenſee, deren Ergebniß 161 Flat fütte rung 67 D im Main, Streit hierüber. 31 Seite | Fiſcherei in der eee Haide . 401 in Rüß langs 12 in Weſtfale!nk 418 Fiſcherei⸗ e az Aichach. 348 — in Augsburg . 218 348 — Deutſche in Berlin. . 60 74 82 138 309 in Gießen 8 — in Köln 8 165 221 230 233 258 — in Königsberg n — in Luxemburg s iin Sab 229 — Schweizeriſche . 1.129 Fiſcherei⸗ Conſum⸗ Geſellſchaft „ 0 Fiſcherei-Frage, ſtaatsrechtliche, am Bodenfee . . . 104 Fiſcherei⸗ 1 5 el, Anzeigen derſelben 0 Fiſcherei⸗Gefetzliches 66 83 142 178 223 224 239 280 289 478 Fiſcherei⸗Kurs in nun 484 — in Hüningen 74 149 in Königsberg 400 p le a ABA — in Tharandt. 6415 — des Vöcklabrucker Bezirks⸗ Fiſcherei⸗Vereins 384 Fiſcherei-Kurſe in Oberöſterreich .. . 483 Fiche UN en N 8 64 Rath (ſiehe Deutſcher Fiſcherei⸗ Fiſcherei, Kunst En deren Ver⸗ tilgung . i Fiſcherei⸗ Tag in Wien 5 22 Fiſcherei-Unterricht in Welſchneudorf 44 Fiſcherei-Verhältniſſe bei Düſſeldorf 151 Fiſcherei⸗Wirthſchaft als Lehrgegenſtand in Dberöfterreich . . 456 Fiſchereien, fatale, bei St. Goars⸗ hauſen. 459 Fiſcher⸗ Liederbuch. 85 Fiſcher⸗ Verſammlung, mecklenburgiſche 362 Fiſchfeinde in Baden, rer 284 131 II Fiſchkonſum in einn Fiſchkorb, neuer. .. 8 Fiſchlaus, deren Bekämpfung e Fiſchmeiſter⸗ ellen 397 Fiſchotter, der, ein lieber Saft . .. . 298 Fiſchotterfang in Pommern. . . 151 r areas Fiſchpaß bei Hamen 174 Fiſchreichthum der i . Suldrerher. n, e s Niſchreuſenn 425 Fiſchſendungen, Vorſchriften hierüber 102 Biſchſterben darch Infektion mit Kratzern 384 426 in der Lindauer Ach und deſſen Urſache 394 — in Folge Waſſervergiftung . . . . 259 — durch Papiermaſſu 443 Fiſchverkaufstag l Fiſchwaſſer-⸗ Berunzeinigung durch Holzpapiermaſſe 234 Fiſchzucht in Amerita . Nr) Fiſchzucht in der ſchwäbiſ chen Alb . 221 336 — deren Förderung . „459 | Tiihzudt, intenſive, deren Leiſtungen 293 315 Fliegenmaden, deren Erzeugung . . . 240 Folgen der ſtrengen Kälte 1686 Forelle als Wanderſiſc . . : 2956 — deren Brittelmaaf ß 230 Seite Forellen als Beiſatz in ien 77 Forellenbrut 2 10 Forelleneier, deren Befruchtung 223 Forellenfang in der Herzegowina .. . 459 Forellen-Fiſcherei im Hagelgrundthale 455 Forellenfütterung mit Brod . . 383 Forellenzucht, natürliche, in den Vogeſen 17 Forellenzuchtmethoden, deutſche oder engliſchee „ ee Fortſchritte der Fiſ chzucht i im Kreiſe Uelzen 350 Förderung der Fiſch- und Krebsz 155 459 Futterräder .. ER 3 352 Fütterung der Fiſchbrut RE: e — der Salmonidenbrut mit t Serfijeiern 13 454 mn Blu! RER: Garnreuſen „ Gebrauchsmuſter⸗ Sintragungen . 460 Gegen das Auswintern . .. . Getrockneter Lach vo Gewäſſer, deren Reinigung . . 297 Giftige Fiſche in Auſtralien . .. 368 — einheimiſche Fiſche .. „ Größe und Gewicht der Aalmontee 69 Grundangel mit Meldevorrichtung . .. 104 Grundſchleppnetze, nee aus Hebung des Lachsbeſtandes in der Oſtſee 383 — der Krebszucht ER un Bee 220 459 — der Maififchzucht im Rhein „ „ Ye A Herings-Fiſcherei, Emdener .. . 335 443 Hinterbliebene der mit der 5 Ver⸗ unglückten „ DENIANTERN Hochſee-Fiſcherei, deutſche. „ — engliſche . . 150 Hochſee— Feſcherei⸗ Geſellſchaft, Ham⸗ burg⸗Altona . 260 Hochſee-Fiſcherei in Geeſtemünde . 350 Holzpapiermaſſe, damit Waſſerverun— reinigung „ Horizontaler Teichablaß . . . 382 440 Huchen, gm ee Hummerzucht, künſtliche ee Ichthyologiſche Bemerkungen. . . . 240 Intenſive Fiſchzucht, deren Leiſtungen 293 315 Internationale Bodenſee-Konferenz .. 273 Internationaler Weichſelverband .. . 413 Italieniſche Seeſiſ chere! Jährlinge, Aufzucht derſelben. . . . 158 — Ausſetzen derſelbe n Kaliforniſcher Lachs am Markt in Europa „ Karpf, wie viel hal er Fleiſch „ Karpfen, deren Alter zu beſtimmen .. . 317 Karpfenfükterünn g — mit Mais und Lupinen . 442 e zu Cottbus Karpfenraſſen, deren ee . 349 — deren Abwachsreſultate .. 3818 Karpfenwirthſchaften, ſchleſiſche. 314 438 Kecpfenz uff! . 400 442 in Sen ae — in Schleſien 3 Köderfiſche, deren Conſervirung. „„ osbrenſen e r R } * Kormorane Seite r 47 88. 93 107 132 193 204 221 288 402 427 433 EN im a Betrieb I Perlen⸗ Fiſcherei im Vogtlande. Prämien für Erlegung von Fiſchfeinden. Preiſe der kgl. württembergiſchen Central— fell 378 Preisfragen des „Triton“ 333 443 280 443 379 383 Raſches Wachsthum von Salmo ferox . 281 Raſſenverbeſſerung bei Fiſchen Regenbogenforelle, die. nag, 84 — als Teichfiſch 379 395 — deren Wandern 383 — in Amerika. 398 Regenbogenfor elle n, deren Fortkommen 281 Reinigung der Gewäſſer von Re der Papierfabriken. 297 Rückgang der Fiſcherei in Rußland n Saiblingsbrut, deren Lebensfähigkeit . 166 Salmoniden-Kreuzungen und Baſtard— irungen 3 27 Salmoniden, deren fünftige Sütterung 201 | für Süd: Afrika . 30 Salmoniden futter. 152 Salz, deſſen Wirkung auf den Fiſch. 2 Sauere Wieſen zu benützen Seenbewirthſchaftung. .. Schädigung der Karpfenzucht in Schiefen 5 e e auf den Teichen ... E 311 — Ausbaggern desſelben 463 et 8885 168 Schleſiſche Karpfenwirthſchaften 314 438 Schnäpel in Teichen, Aufzucht desſelben 435 Schnitzelfütterung .. 87 Schnellwüchſigkeit des Bachſ aiblings 458 Schuricht! ſche Papierſtofffänger 458 Seen, größere erfolgreiche Gewirthſcaftung 368 484 Seeforellen im Ghiemfee . Seefiſche, lebende, deren Transport . 240 „Seemannsheim“ e ee Seeſchmetterlinge, deren Liebesſpiele . 65 Sommerlaicher, deren künſtliche Zucht 31 48 Sonderausſchuß für Teichwirthſchaft . 473 Spratt's Patent, Fabrikanlage. . . 11 Spinn⸗Fiſcheri . 11 Staatsmedaillen für „Verdienſt um die Rich! 9 Staats rechtliche ischen Frage am Bodenjee . : in Stauhe ber n Stand-Lachſe in der Eider N Sterletzucht in Teichen 46 64 83 145 Störe, deren Nahrung 5 l Streit um die Fiſcherei im Main 31 Stürmfluth in der Nordſe 209 Teiche, deren Bonitirtung . . . .. 95 120 — mit fogenauntem Schlamm a Bi Teichablaß, horizontaler 382 440 N bei Paderborn 453 Koſtprobe mit Bach⸗ und Regenbogenforelle 184 204 Rraßerſeu che 384 426 ießnng an 387 Krebspeſt. 31 — inz Finnland 401 Krebszucht. o 67 deen Hebung 220 459 — in Forellenteichen 5 n Künſtliche Fütterung im Winter 439 — Fütterung der Salmoniden 201 — Hummerzucht 8 350 — Zucht der Sommerlaicher 31 48 | Lachs“, getrocknet 150 — im Weſergebiet 8805 236 341 Lachs aufſtieg in der Ahr und das Silen- bahnwehr bei Sinzig . .. Ru) Lachsbrut oder ee 42 Lachſe aus Frankreich. 30 — in der Eider . aa 85 — niederländiſche, Unterfuchungen N — St. Jakobslachſe .. „u. 260 341 Lachs (ſiehe Elbelachs.) Lachsfang im Oberrhein ET Lachsfangſtatiſtik im We eſergebiet g 341 Lachsfiſcherei in Norwegen ... 484 Lachszucht in Böhmen 298 — in der Weichſel . 104 — in Schleswig-Holſtein 11 Laichknötchen, deren Auftreten 444 Lebensfähigkeit von Saiblingsbrut .. 166 Liebesſpiele und Werbungen der See— ſchmetterlinge . .. 65 Lieferung von Fiſcheiern, Bekanntmachung des N Landes-Fiſcherei⸗ Vereins . 393 Literatur 32 68 87 107 244 265 305 371 372 387 408 464 Luftbrauſe für Fifchtröge . 240 Madenfütterung, Vorſicht hiebei . 316 Maifiſchzucht im Rhein, Hebung 8 216 Mainſiſche, deren Zug. .. 312 Mainwaſſer ſonſt und jetzt .. 423 Mecklenburgiſche“ Fiſcherverſammlung 362 Metallſpinn⸗Fiſcheri . ei Minimalmaaße für Regen bogenforelle und Bachſai bling... 84 Mönch mit Abfluß 128 318 334 447 — mit horizontalem Sieb . 475 Nahrung der Störe. . 401 Neues Mittel zur Konſervirung von Köder⸗ fiſchen . 5 5 5 45 Normalpachtf ormular de . 203 Oberbadifhe landwirthſchaftliche Aus— Hnr. 127 Pacht formulare 203 Papierſtofffänger l Patent⸗An meldung 335 460 Patent⸗Ertheilungen . . 47 460 Teichwirthſchaft, Sonderausſchuß hieft für 473 Teichwirthſchaf ftliche Notizen 33 Seite Vereins nachrichten: — Fiſchſchutz-Verein in Köln. 44 86 — Fiſcherei-⸗Verein Ulm a. D. 29 Gauverband des Fiſcherei— Vereins ii den oberen Neis 131 — Sächſiſcher Fi ſcherei-Verein e — Schleſiſcher Fiſcherei-Verein 64 130 287 407 461 — Rheiniſcher Fiſcherei-Verein . 286 — Schleſiſcher Fiſcherei-Club . 264 — Schweizeriſcher Fiſcherei-Verein 3 — Unterfränkiſcher Kreis-Fiſcherei-Verein 9 — Weſtdeutſcher Fiſcherei-Verband .. 286 370 Weſtfäliſcher Fiſcherei-Verein . 113 221 242 Wachsthum von Salmo ferox Wanderausſtellung der Landwirthſchafts-Geſellſchaft Wandern der Regenbogenforelle akt Was kann intenſive Fiſchzucht leiſten 293, Was machen wir mit ſauren Wieſen . Waſſerdichten Auftrich . Waſſerinſekten. Laſſerrechtliches. Sajferpflanzen Weich ele 9 u d Deutſ chen internationaler Werthloſigkeit der Eier von Maſtfiſchen Wie viel Fleiſch hat ein Karpf Wieſen, ſaure zu benützen . Württembergiſche Centralſtelle, Serke. ung von Preiſenn Zander, — in der Jagſt Zander-Zucht — des Bayeriſchen kandes- Fisher Vereins Zug der Mainfiſche Zuerkennung von Preiſen der königl. württembergiſchen REIT 5 Zwergwels, Ueber den 5 ..... B. N eee Seite Teichwirthſchaftliche Verſuchsſtation 128 139 — Mittheilungen.. 249 270 Temperaturmeſſungen im Traunſee 151 „Triton“, Preisfragen 333 383 Transport lebender Seefiſche 240 Ueberſicht der erlegten Fiſchreiher e.. 280 Unfallverſicherung für Hochſeefiſcher 5 Unterſchiede der Karpfenraſſen 349 Un terſuchungen an niederländiſchen Lachſen 210 Berrendung kodter Fiſc e 204 Vertilgung der für die Fiſcherei ſchädlichen Thiere. 8 74 Vertilgung von Fiſchfeinden in Baden 84 131 Vorſchriften über die e von Fiſchſendungen Br 1 Vorſicht bei Madenfütterung . 316 Bereinsnahridten: — Badiſcher Fiſcherei-Verein .. 262, 281, 298 — Badiſch-Unterländer Fiſcherei-Verein 44 223 — Bayeriſcher Landes-Fiſcherei-Verein 27 105 262 276 — Bezirks-Fiſcherei-Verein Lindau.. . 368 — Bezirks = Sijcherei = Verein Miesbach— Tegernſee 92 — Gajjeler Fiſcherei⸗Verein „243 03 86 — Central-Fiſcherei-Verein für Schleswig⸗ Holſtein 5 406 444 — Deutſcher Fiſ ſcherei-Verein 37 73 74 94 114 137 138 157 173 174 194 209 269 293 309 357 377 413 433 470 — Fiſcherklub in Berlin . . 83 — Elſäßiſcher Fiſcherei-Verein . 385 460 — Fiſcherei⸗ derein Hamburg 105 — Fiſcherei-Verein für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt 193 374 — FJiſcherei-Verein für das Flußgebiet der Schleuſe 64 — FViſcherei-Verein für Weſtfalen und Lippe 166 187 286 318 351 369 427 — Fiſcherei-Verein für den Regierungs— bezirk Wiesbaden 1885 32 02 Seite Adickes 286 Andreae E. e Arens 8 4 0 316 31 458 Armbruiter. 229 After 63 288 L. 66 B 88 382 Braun Dr. 9 408 Buxbaum 312 423 443 D. 100 443 D. v „„; ͤ V2 Daiber VV Derſchau v. 44 337 352 403 Dröſcher Dr. 435 Egloffſtein v. Eckardt Georg . Eiſen lh: F. S. Federath 168 232 286 287 321 370 428 Fickert Dr. 197 427 söhrenbad. PFC Frankenberg Graf vv. Frenzel Dr 2 0 11 316: 39 398 435 3 460 D 460 Fritſch Dr. 5 58 79 Fürſtenberg Frhr. v. . 204 Goetz v.. 187 Grainger, Frhr. v. Einiges über! TON Württembergiſcher Landes-Fiſcherei-Verein 25 393 Seite Greiff 459 Grimm Dr. 146 128 132 184 240 244 305 317 352 385 Hatzfeldt Fürſt 37 54 74 209 269 413 427 H. 13 33 48 64 84 104 Nitſche. Nuyfen. Ow v. 433 470 an 28 2 398 484 Hei er 150 Herrguth. 129 335 Dr. 204 der Dr. 210 Hofer Dr. 464758 79 100 210 349 395 408 464 J V. S8. 8. Touſſaint Fr. W. De Plato v. Pö ppl Preſſel. Püchner Fritz FE Rauch Gg. Recken Riedel Rumbke V. Scheel 8 Schier R Schillinger Schirmer. Schmidt Schneider Sieglin Dr. Sobtzick Sontheimer St. v. : Stanjed 8 Stauden mayer. Sturm Ernſt 2 uam v. W W. 8. Weigelt Dr. Wacha Walter Emil Pr. Wurm Dr. Zorn v. Bulach Homeyer v. 3 . 2 n AB aß J. 30 31 65 281 297 317 318 351 368 369 . 399 478 Jaffé 2 75 102 158 203 262 382 388 396 226 477 8 447 Shringer. 11 Joſephy G.. 84 Irideus £ . 204 N TEENS 151 204 383 Kerlen 337 400 Killinger 224 Roller s 66 Koenneritz-Lo fa Graf v. 8 8 Knauthe Karl 16 86 87 130 279 315 316 335 350 439 Langhoff. 335 La Valelle Frhr. v. 286 Liebeskinde. 5 . 297 1 IR ; 131 Lubitz 44 1 30 66 151 384 Metzger. 344 Metzſch v. 1415 Milborn Maria v. . 142 478 M. 30 178 M. K . . 443 N DV N ne 84 rr 24 Ai 21 168 321 423 378 379 415 368 44 223 149 367 . 104 3 2 94 114 137 139 158 293 311 358 27 Wees 9 5 n IN 90 N N e N 1 N N Allg emeine Fiſcherei-Zeitung. Reue Solge der r Bayer. Siſ Siſcherei⸗Seitung Erſcheint monatlich zwei⸗ Dis dreimal, Preie: jährlich 4 M. — Beßlehtar — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Unter Kreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 150 Mk. Zuſchlag — Inſerate: die gefpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Erpedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 10 Organ für die Hefammlintereſſen dee Fischerei, foroie für tlie Bestrebungen der Filtherei-Vereinp in Sonderbeit Organ des Deutſchen Fiſcherei-Vereins, ſowie der Landes Sifch.-Der. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des weſtdeutſchen Fiſch.⸗Verbandes, des Schleſ. Fiſch.⸗Ver., des Brandenburg. Fiſch.⸗Ver., des Thüring. sic Ver., des Fiſch.⸗Ver. Miesbach⸗ Tegernſee, des Fiſch. ‚Der. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch. Ver. für das Großherzogthum Heſſen, des Rheiniſchen Fiſch. Ver., des Central ⸗-Fiſch.⸗ ‚Dereins für Schleswig⸗Holſtein, des Kölner Fiſch.⸗Ver., des Hamburger Fiſch.⸗Ver., des Sifcherei-Dereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Lothringiſ chen Fiſch.⸗Ver., des Fiſcherei⸗ Vereins für den Kreis Lingen, des Fiſcherei⸗Vereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt ꝛc. ꝛc. In Verbindung mit Fachmännern Deutſchlands, Oeſterreich-UAngarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayeriſchen und vom Deutſchen Fiſcherei-Verein. Nr. 1. %%% Münden, den 3. Januar 1895. XX. Jahrg. Inhalt: I. Ueber Brut⸗ und Jährlingsausſetzung. — II. Fünfter Oeſterreichiſcher Fiſchereitag in Wien. — III. Vereinsnachricht. — IV. Vermiſchte Mittheilungen. — V. Fragekaſten. — VI. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. 1895. Beim Beginne des neuen Jahres ſenden wir allen unſeren verehrten Leſern, Mitarbeitern und Freunden die beſten Glückwünſche zugleich mit unſerem ver— bindlichſten Dank für die uns zu Theil gewordene treue und gütige Unterſtützung. Wir knüpfen daran die ergebene Bitte, uns auch im neuen Jahre das uns bisher in ſo reichem Maaße erwieſene Wohlwollen freundlichſt erhalten zu wollen. Die Redaktion. I. Ueber Brut- und Jährlingsausſetzung. | Von S. Jaffé, Sandfort. Herr C. Arens unterzieht in Nr. 26 der „Allg. Fiſcherei-Zeitung“ pro 1894 meinen Bericht über britiſche Fiſchzuchtanſtalten einer freundlichen Kritik, und da ſeine Monita ſich meiſt durch Mißverſtändniſſe erklären laſſen, welche möglicherweiſe die Kürze meines in der „Zeitſchrift für Fiſcherei“ veröffentlichten Artikels mit ſich bringen konnte, begrüße ich es mit beſonderer Freude, daß hier nun weitere Gelegenheit zu Aufklärungen gegeben wird. Da es ſich durchaus um volkswirthſchaftliche Intereſſen der Allgemeinheit handelt, To will ich hier jede Wiederholung perſönlicher Klage über mangelhaft gebrütete und mangelhaft gelieferte Eier deutſcher Anſtalten vermeiden. (Herr Arens hatte keine Berechtigung meine Klage auf die Allgemeinheit der deutſchen Anſtalten auszudehnen, und ich ſuche glücklicher— weiſe vergebens in meinem Bericht das Anathema, welches ich über deutſche Fiſchzucht aus— geſprochen haben ſoll). Herr Arens ſtimmt in der Verſorgung der privaten Wirthſchaft mit Nachwuchs ganz mit mir überein, indem er ſagt: „In den Teich gehört der Jährling, mit ihm allein iſt eine rationelle und geordnete Zucht zu betreiben“. Aber in das freie Waſſer ſoll der Jährling in Deutſchland durchaus nicht und warum? Sind engliſche Verhältniſſe für uns ſo durchaus nicht maßgebend wie Herr Arens meint? Wohl, wenn dieſe „Nation von Krämern“ mit ihrem Geld ſo um ſich würfe, wie der geſchätzte Herr Kritiker meint. Gewiß iſt auch der Sportzweck dort der leitende, aber der Sport hat dort einen ſehr klingenden Boden und die Ausbeutung und damit verknüpfte Be— ſetzung des Waſſers für den Sport iſt dort für die Eigenthümer der Uferſtrecken, die möglichſt hohe Pachtpreiſe von den Angelklubs erzielen wollen, genau ſo Erwerbszweig, wie irgend eine Fiſcherei in Deutſchland. In der eigentlichen Teichwirthſchaft kann ſich nun England ebenſo wenig mit Deutſch— land meſſen, als Deutſchland in der Ausnützung ſeiner freien Forellengewäſſer mit England, und es iſt hieran nicht nur die leidige Adjacenten-Fiſcherei Schuld, welche nebenbei geſagt in großen Theilen Deutſchlands, z. B. in Baden, Bayern, Württemberg 2c. glücklicherweiſe keine Rolle ſpielt. Warum ſollen wir alſo hier nicht von den Engländern und von neueren Methoden lernen? Etwa weil wir bereits in anderen Thierzuchtbranchen den Engländern durch Adoption ihrer hervorragenden Zuchtthiere und Zuchtmethoden für ihre Verbeſſerungen Dank ſchulden, oder weil Hüningen heute nicht mehr daran glaubt, daß aus jenen Ideen der 80er Jahre über intenſive Brutaufzucht doch noch etwas zu machen ſei? Ideen, welche im Uebrigen ebenſo wie die der Herren Engländer von heute, ebenſo wie die der „verhältnißmäßig jungen Züchter“ weit zurück auf die urdeutſche wunderbare Beobachtungsgabe unſeres Jacoby mit ſeiner Bachbrutkiſte zurückgreifen. Wir wollen deßhalb nochmals in Ruhe prüfen, welche analogen Bedingungen ſowohl in Bezug auf die Art, das wahrſcheinliche Fortkommen- und den Koſtenpunkt der Ausſetzung bei uns und in England in Frage kommen. Ich verurtheile ganz ebenſo wie Herr Arens die billige Kritik gewiſſer Fiſcherei-Organe, welche in öder Oppoſition gegen jede Autorität überhaupt einen Erfolg der bisherigen Ausſetzungen thörichterweiſe leugnen, aber ich bin da— gegen nicht Herrn Arens Meinung, daß der Erfolg der bisherigen Brutausſetzungen ein eklatanter ſei. Keineswegs will ich darum die Mittel gemindert wiſſen, die unter Vereins- oder ſonſtiger Kontrole zur Aufbeſſerung des noch immer jammervoll ſchwachen Fiſchſtandes unſerer öffentlichen Gewäſſer verwendet werden, und ich gebe Herrn Arens vollſtändig Recht, daß nicht private Mittel herangezogen werden ſollen, wo es ſich um Verbeſſerung öffentlicher Gewäſſer oder ſolcher, aus denen Dritte den Hauptnutzen ziehen, handelt. Im Gegentheil, ich bin durchaus für eine womöglich noch reichere Dotirung unſerer öffentlichen Gewäſſer aus öffentlichen Mitteln, aber wohlverſtanden unter der Bedingung, daß ſie bei ihrer Verwendung der veränderten Natur unſerer Flüſſe beſſer aptirt werden, als bisher. eee ee eee ” 85 F LL Zur Sache müſſen wir fragen: 1) Welche Ausſichten auf Erfolg hat die bisherige Art der Brutausſetzung? 2) Iſt die engliſche Art, faſt ausſchlüpfende Eier auszuſetzen ſo verwerflich und unthunlich wie Herr Arens meint? 3) Iſt der Jährling im Verhältniß zur Sicherheit ſeines Fortkommens zu theuer als Einſatz? ad 1): Die Natur hat den jungen Fiſch mit einer bedeutenden Nahrungsreſerve iu Dotterſack ausgeſtattet, die bei ſtetig niedriger oder fallender Waſſertemperatur ihm das Leben Wochen lang friſtet, bei ſteigender Temperatur ſich aber raſch verzehrt. Iſt im letzteren Fall dem Fiſch im Bach oder Kunſtteich nach verzehrter Dotterblaſe der Tiſch nicht gedeckt, jo geht er ein und zwar nicht einzeln, ſondern die ganze Ausſetzung. Wo Brutanſtalten embryonirte Eier an kleinere Ausbrütungsanſtalten abgeben und letztere mit der genauen Waſſertemperatur arbeiten, welche das Weidegrundwaſſer des Fiſchchens hat, da ſind die Naturbedingungen gegeben und die Jungbrut hat, wenn genügend ausgedehnter Weidegrund da iſt, abgeſehen von den Nachſtellungen der zahlreichen Brutfeinde, Ausſicht auf Fortkommen. Wird dagegen die Brut nach der Ausbrütung in Central-Brutanſtalten noch weiter gehalten und verzehrt dort ihren Dotterſack ziemlich weit, ſo iſt mindeſtens die Gefahr vorhanden, daß die Brut, an ihrem Beſtimmu gsort angekommen, nicht genügende Nahrungsreſerve hat und verhungert, zumal wenn daſelbſt die Temperatur des Weidewaſſers von der des Brutwaſſers abweicht. Kein fließendes Waſſer verhält ſich aber in ſeinen Temperaturſchwankungen genau wie das andere und ſelbſt bei mit Bachwaſſer brütenden Anſtalten iſt keine Garantie gegeben, daß nicht Sehr erhebliche Temperaturſchwankungen gegen das Ausſatzwaſſur ſtattfinden. Herr Arens wird mir zugeſtehen, daß das Ideal ſein würde, wenn alle Eier von dem Waſſer zum Ausſchlüpfen gebracht würden, in welchem die junge Brut heranwachſen ſoll, wobei ſie aber andererſeits bis faſt zum Ausſchlüpfen unter der erfahrenen Obhut der Centrale bleiben könnten Und dieſer Idealzuſtand iſt durch die engliſchen künſtlichen Brutbetten durchaus un— ſchwer zu erreichen. (Nebenbei ſei hier bemerkt, daß ich entſchieden beſtreite, daß die Er— ſchütterung des Transports, wie Herr Arens meint, weit vorgeſchrittene Eier zum Aus— ſchlüpfen bringt, es nicht die Erſchütterung, ſondern eine Steigerung der Temperatur des Packungsmaterials, alſo ein vermeidlicher Grund, der dieſe Gefahr verurſachen würde). Das Ausſäen von Eiern ſoll nun durchaus nicht in ſo primitiver Weiſe geſchehen, wie Herr Arens vorausſetzt, und den Gefahren, die Herr Arens vorausſieht (Verſchlammung und Raub) iſt in dem engliſchen Verfahren der Herſtellung künſtlicher Brutbetten nach Thunlichkeit vorgebeugt. Ich ſchicke voraus, daß dieſe künſtlichen Brutbetten durchaus die Brutausſetzungen nicht verdrängen ſollen; wo günſtige Bedingungen, wie oben angegeben, vorhanden ſind, mögen ſie fortbeſtehen, und ſie mögen auch im Mittellauf der Bäche durch Ausſatz angefütterter Brut (3—4 Monate alte) unterſtützt werden, ſie gewähren auch richtig ausgeführt die Möglichkeit, ſei es an unzugänglichen Stellen des Hochgebirges, ſei es an Stellen, wo bei ſehr paſſenden Weidegründen für Brut Gefällverhältniſſe, Bedienungs- und Koſtenfrage die Anlage einer örtlichen Anſtalt verbieten, mit bedeutend . Koſten ſichere und größere Brutausſetzungen zu machen. Die Anlage eines künſtlichen Brutbettes iſt eine ziemlich einfache Sache, indeß ſind Lokalkenntniſſe dazu nöthig. Ich ſetze voraus, daß eine ſorgfältige Beſichtigung des Terrains und Abſchätzung des vorhandenen Weidegrundes für die Brut vorausgegangen und ſolche Ab: ſchätzung nicht im Winter, ſondern bereits im April, Mai gemacht iſt, Monate, in denen die junge Brut gerade den Schutz des Brutgrundes haben muß. Das Brutbett wird dann einige hundert Meter oberhalb eines vorhandenen guten Weidegrundes angelegt; fließt hier eine kleine Waſſerader oder ein reiner Graben, ſo bedarf es nur einiger Karren reinen Kieſes, muß das Waſſer indeß einem dem Hochwaſſer unter— worfenen Bach abgezweigt werden, ſo muß das Bett ſo angelegt ſein, daß ſeine Sohle über Fluthniveau liegt. So lange das Bett ſo angelegt wird, daß der Strom möglichſt jedes Ei umſpült und die Kohlenſäure, die es ausathmet, fortreißt, ſo iſt es richtig angelegt. Das Bett muß = 2 Fuß Sohlenbreite haben und zwiſchen 2—5 Quadratfuß Bodenfläche per 1000 Eier Belegung. Ein Bett von 28920 Fuß wird 15— 20 000 Eier ausſchlüpfen laſſen können, aber es iſt beſſer, kleinere und zahlreichere Betten zu machen. Die Waſſertiefe iſt zweckmäßig 3—6 Zoll, die Seiten des Bettes werden möglichſt gerade ausgeſtochen und das Ganze mit Fichtenzweigen gut zugedeckt, der Zufluß kann durch eine Azöllige Drainröhre eingeleitet werden. Wenn möglich ſoll ein Gitter den Einfluß ſchützen. Mäuſe werden ſich manchmal einfinden, freſſen aber nicht in Waſſer, das über 4 Zoll tief iſt. Solche einfache Brutbetten find im ſchottiſchen Hochgebirge und im Walliſer Mittel: gebirge ſehr viel im Gebrauch und dienen dort, wie geſagt, anſtatt der Jungbrutausſetzung. In denſelben liegen die Eier nur ganz kurze Zeit (höchſtens 3 Tage) und die Jungbrut verſteckt ſich nach dem Ausſchlüpfen ſo raſch, daß die Gefahr durch Raubzeug vertilgt zu werden nicht bedenklich iſt. Andererſeits bieten ſie den ungemeinen Vortheil der Brut gerade die Temperaturbedingungen zu bieten, die ſie fordert. — Der Koſtenpunkt ſolcher Brutſtätten und ihrer Beſetzung iſt natürlich bedeutend geringer als der einer Brutausſetzung deutſcher Art. Die Engländer nutzen ſie beſonders im Hochgebirge aus, wo größere Seebecken (wie bei uns der Königsſee ꝛc.) zu verſorgen ſind und Jährlingsausſetzungen des Transportes wegen unthunlich ſind oder zu theuer kommen. Bei dem nachweislichen Erfolg derjeiben (der Konſum für dieſe Brutbetten überſteigt jetzt 4 Millionen Eier jährlich), iſt gar kein Grund, weßhalb fie in Deutſchland nicht wenigſtens verſucht werden ſollten. — Herr Arens behauptet und ich frage weiter, iſt der Jährling im Verhältniß zur Sicherheit ſeines Fortkommens in Deutſchland zu theuer um als Satzgut zu dienen? Für uns Mitteldeutſche, mehr noch in der großen Ebene iſt ein Einſatz von Jähr— lingen in unſere trägeren Gewäſſer und großen Flüſſe eigentlich eine Lebensfrage für die Edelfiſcherei, und ſelbſt wenn der Jährling bedeutend koſtbarer wäre als er iſt (ich werde nachweiſen, daß ſein Koſtenpunkt für uns ebenſo wenig unerſchwinglich iſt als für den Eng— länder) ſo müſſen wir ihn haben. In Schleswig-Holſtein ſchafft Herr v. Stemann, ganz unabhängig von engliſchen Theorien, den nach Ueberzeugung ſeiner Fiſcher unbedingt nöthigen Jährlingslachsſatz zur Ueberführung in die dortigen Ströme ſich in Teichen. In Hannover'ſchen Diſtrikten wird verſuchsweiſe an Fiſcherei-Subventionen die Bedingung geknüpft, daß als Entgelt aus den Teichabfiſchungen dem nächſten paſſenden öffentlichen Waſſer prozentuale Zuführungen größerer Fiſche gemacht werden, aber das Alles langt noch nicht weit. Herr Arens ſtellt 10% als den wahrſcheinlichen Satz dar, der von Brutausſetzungen zum Jährling reift, ich möchte denſelben im Durchſchnitt bedeutend niedriger ſchätzen. Aber ſelbſt in dieſem Verhältniß ſtellt ſich der für die Ebene nöthige Jährlingseinſatz wenigſtens nicht viel theuerer als die Brut. Bachforellenbrut kommt mit Einrechnung der meiſt ſehr theueren Regie den kleinen Anſtalten und den Behörden nicht viel unter NM. 15 per 1000 und für N 15 per 100 (d. h. 10 %)) laſſen ſich ſchon ſehr anſehnliche Jährlinge ſchaffen. Bei Regenbogenforellen (und dieſe dürften beim Beſatz unſerer größeren Läufe noch beſonders in Betracht kommen) koſtet die Brut 20—30 per 1000 und der Sährlinge AM 20—25 per 100. Der Jährling iſt hier alſo effektiv billiger. Hat unſere Teichwirthſchaft den Bachforellenſatz noch ſo dringend nöthig, ſo wird Herr Arens nichts dagegen haben, daß mindeſtens mit Regenbogenforellen ein Verſuch für unſere größeren Gewäſſer gemacht wird. Zeigt ſich dann ein größerer Bedarf für ſolche Zwecke, ſo wird ſich wie auch in England die Produktion dem Bedarf anbequemen und es werden darum nicht weniger Eier gewonnen oder verkauft werden, aber aus denſelben ſicher mehr Fiſche abwachſen. Der Teichwirth kann kontroliren, wie viel Fiſche vom eingeſetzten Jährling bis zum Abwachsfiſch eingehen und ich glaube Herr Arens wird mir beiſtimmen, wenn ich dieſen Verluſt mit 5%, in höherem Alter indeß mit höchſtens 22), normire. Im freien Waſſer werden Hecht und Barſch und Raubangeln einen höheren Zoll fordern, aber Verluſte durch Hungersnoth oder Krankheit, welche ſo viel für Brutausſetzung ausgegebenes Geld wirklich in's Waſſer geworfen erſcheinen laſſen, werden nicht vorkommen. Der Jährling ſucht und 2 findet ſeine Nahrung im Teich wie im Strom eben zu jeder Zeit und ſeine Ausſetzung wird ſich hier ſo rechtfertigen, wie ſie ſich in England gerechtfertigt hat. Es kommt nur eben auf den ernſtlichen Verſuch an! II. Jünfter Geſterreichiſcher Jiſchereitag in Wien am 19. und 20. Oktober 1894. *) Am 19. und 20. Oktober 1894 tagte im Landhauſe zu Wien der V. Oeſterreichiſche Fiſchereitag, zu welchem ſich folgende Vertreter der bekanntlich zu einem Verbande vereinigten Oeſterreichiſchen Fiſcherei-Vereine eingefunden hatten: Für den Oeſterreichiſchen Fiſcherei⸗Verein in Wien: Dr. A. Frié, k. k. Uni⸗ verſitätsprofeſſor in Prag; Johann Schagl, Gutsbeſitzer und Ausſchußmitglied. Für den Galiziſchen Landes⸗Fiſcherei⸗Verein in Krakau: Sigmund Fiszer, Landes⸗Fiſcherel⸗Inſpektor; Thaddäus Rozwadowsky, Ingenieur. Für den Steiermärkiſchen Fiſcherei-Verein in Graz: Dr. Oskar Streintz, I. Vizepräſident des Vereines. Für den Oberöſterreichiſchen Fiſcherei-Verein in Linz: Georg Lahner, Prä- ſident des Vereines. Für den Vöcklabrucker Bezirks-Fiſcherei-Verein: Hans Köttl, Fiſchzüchter in Redl⸗Neukirchen; Joſef Tyll; Carl Wismar. Für den Mähriſchen Landes⸗Fiſcherei⸗Verein iu Brünn: Joh. Novotny, k. k. Profeſſor; Franz Gnambs, Sekretär des Vereines. Für den Erſten Oeſterreichiſch-Schleſiſchen Fiſchzucht-Verein in Troppau: Maximilian Hartel; Carl Helwig, Brutmeiſter des Vereines; Julius Schwarzer, Ausſchuß— mitglied; Paul Morzinek, Fiſchzüchter zu Slibnik. Für den Jagd- und Fiſcherel⸗Schutz⸗Verein für Oſt⸗Schleſien in Teſchen: R. Ladenbauer, erzbiſchöflicher Oberförſter. Für die Selbſtſtändige Fiſchzuchtſektion der k. k. Landwirthſchafts-Ge— ſellſchaft für Krain in Laibach: Joh. Franke, k. k. Profeſſor. f Für die k. k. Landwirthſchafts⸗Geſellſchaft für Kärnthen in Klagenfurt: Joh. Tſchanko, Obmann der Sektion für Fiſchzucht. Für den Fiſcherei Verein in Saaz: W. A. Stor; Carl Podrasky; Friedrich Schöffl. Für den Fiſcherei-Verein in Kaaden: Wenzel Howorka, Profeſſor. 2 Für den Fiſcherei-Verein in Iglau: Alexander Fortelka, Obmann des Vereines; Rud. Müller. Als Vertreter der k. k. Staatsregierung wohnte Herr S'ktlonschef Ritter von Rinaldini den Sitzungen bei. Außerdem waren noch etwa weitere 25 Theilnehmer anweſend. Die Verſammlung wählte per Acclamation Herrn Dr. Schwach den I. Präſidentenſtellvertreter des Oeſterreichiſchen Fiſcherei⸗Vereines zum Präſidenten und auf gleiche Weiſe Herrn Dr. O. Streintz, I. Vicepräſidenten des Steiermärkiſchen Fiſcherei⸗-Vereines, und Herrn Dr. F. Wilkosz, Präſidenten und Delegirten des Galtziſchen Landes⸗Fiſcherei-Vereines, zu Vicepräſidenten; die Herren k. k. Hofrath Ritter von Hueber, R. Wacha, k. k. Bezirkskommiſſär, Obmann und Delegirter des Vöcklabrucker Bezirks⸗ Fiſcherei⸗ʃereines, und Dr. G. R. von Gerl, Ausſchußmitglied und Delegirter des Oeſterreichiſchen Fiſcherei-Vereines, zu Schriftführern. Gemäß Punkt 1 der bereits in Nr. 21 Jahrgang 1894 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ mitgetheilten Tagesordnung erſtattete Herr Dr. v. Gerl Namens des Oeſterreichiſchen Fiſcherei⸗ Vereines zunächſt Bericht über die Thätigkeit dieſes Vereines, in Bezug auf die Einführung von Unterrichtskurſen zum Zwecke der Heranbildung theoretiſch wie praktiſch im Fiſcherei-Weſen ge⸗ ſchulter junger Leute. Auf Grund der über Anſuchen des Vereines zu dieſem Zwecke von Seite des hohen k. k. Ackerbauminiſteriums bewilligten zwei jährlichen Stipendien im Betrage von je 200 Gulden erhalten je ein Schüler an der Fiſchzuchtanſtalt des Herrn Hans Köttl in Redl-Neukirchen in Ober: öſterreich, ſowie in den Fürſt Schwarzenberg'ſchen Teichwirthſchaften in Böhmen Unterricht, was im Jahre 1893/94 zum erſtenmale geſchehen tft. Die wohlthätigen Folgen dieſer Maßnahmen werden gewiß nicht ausbleiben. Zu dieſem Gegenſtande ergriffen nun die Delegirten faſt ſämmtlicher beim Fiſcherei-Tage ver⸗ tretenen Vere ne das Wort. Der Delegirte des Mähriſchen Fiſcherei-Vereines, Herr Profeſſor Novotny, theilte mit, daß in Mähren theoretiſche wie praktiſche Kurſe mit gutem Erfolge bereits eingeführt ſeien. Am Schluſſe des Kurſes wurden den Fregentanten Zeugniſſe ertheilt. Herr Profeſſor Novotny ſtellte am Schluſſe ſeiner Ausführungen folgenden Antrag: In Anbetracht der großen Wichtigkeit und Bedeutung der Fiſchzucht vom national⸗ökonomiſchen Standpunkte iſt die Verbreitung und Verall⸗ (*) Aus den Mittheilungen des Oeſterr. Fiſcherei-Vereins, XIV. Jahrg. Nr. 56 pro Dez. 1894. 6 gemeinerung derfelben in den breiteſten Schichten der Bevölkerung dringend geboten. Als Mittel dieſes anzuſtrebenden Zieles erſcheint es wünſchens⸗ werth, daß an den Lehrerbildungsanſtalten die Zöglinge und nachmaligen Volksſchullehrer in der allgemeinen Landwirthſchaftslehre, einem obligaten Lehrgegenſtande, auch gebührend in den Grundſätzen und in dem Wichtigſten der Fiſchzucht unterrichtet werden. Der V. öſterreichiſche Fiſchereitag wolle in dieſer Richtung das Einſchreiten an das hohe k. k Ackerbau- und Unterrichts— miniſterium veranlaßen. Dieſer Antrag wurde einſtimmig zum Beſchluſſe erhoben. Herr Lahner, Präſident des Oberöſterreichiſchen Fiſcherei-Vereins in Linz, theilte mit, daß auf Grund der Anregung des IV. Oeſterreichiſchen Fiſchereꝙ- Tages Wien 1890 das hohe k. k. Ader- bauminiſterium dem Fiſcherei-Vereine in Linz Vorſchläge darüber zu erſtatten beauftragte, unter welchen Modalitäten kurze Lehrkurſe zur Heranbildung von Berufsfiſchern eingeführt werden könnten, und eine Subvention im Höchſtbetrage von 300 fl. in Ausſicht ſtellte. Im Juli 1893 wurden die vom Vereine vorgelegten Anträge genehmigt und die Subvention wurde bewilligt. Im Voranſchlage wurden vom Vereine die Koſten mit 321 fl. 20 kr. berechnet, der Lehrplan würde vorgelegt und unterm 15. Januar 1894 genehmigt. Der Kurs umfaßt in ſieben- bis achttägiger Dauer das Noth- wendigſte. Am 27. März wurde die erſte und am 20 Mai die zweite Abtheilung des Kurſes eröffnet und die neun zugelaſſenen jungen Leute, von welchen ſechs auf Koften der Subvention, drei auf eigene Koſten unterrichtet wurden, erzielten laut Mittheilung des Leiters der Fiſchzuchtanſtalt des Ver— eines, des leider ſeither verſtorbenen Herrn J. Danzmeyer, erfreuliche Reſultate. Herr Franz Gnambs, Vertreter des Mähriſchen Landes-Fiſcherei-Vereines in Brünn, theilt mit, daß die gleiche Subvention auch für dieſes Kronland zu gedachtem Zwecke bewilligt worden ſei. Die Kurſe wurden in Brünn abgehalten und zerfielen in einen theoretiſchen und einen praktiſchen Theil. Erſterer beginne gegen die Mitte des Monats November und währe mindeſtens eine volle Woche, der praktiſche Unterricht ſchlöße ſich unmittelbar an den theoretiſchen an und dauere ebenſo lang. Es werde den Frequentanten in dieſer kurzen Zeit das Allernothwendigſte gelehrt und würden die Kurſe alternirend in einem Jahre in deutſcher und im nächſtfolgenden Jahre in czechiſchen Sprache abgehalten. Hierauf ergriff Herr Profeſſor Franke das Wort und berichtete, daß in Krain gleichfalls Fiſchere-Kurſe, und zwar an der Fiſchzuchtanſtalt zu Studenec, abgehalten würden. Der Unter: richt zerfalle auch hier in einen theoretifchen Theil, welchen Herr Gymnaſialdirektor Hubad, und in einen praktiſchen Theil, welchen der Herr Referent leite; er bemühe ſich, ſeine Vorträge namentlich den lokalen Verhältniſſen Krains anzupaſſen. Der Erfolg des Unterrichtes ſei ein zufriedenſtellender. Der Herr Delegirte für den Fiſcherei-Verein von Saaz in Böhmen führte aus, daß in dieſem Kronlande kein Zentralverein für Fiſchzucht beſtehe. Der Landeskulturrath von Böhmen ſei die einzige Stelle, an welcher einſchlägige Fragen zur Verhandlung kämen. Trotzdem würden auch in dieſem Kroilande Fiſcherei-Curſe in beiden Landesſprachen eingeführt werden, nur ſeien die Mittel, welche zu dieſem Zwecke ur Verfügung ſtünden, ſo gering, daß es zweifelhaft wäre, ob es gelingen würde, ent— ſprechende Lehrkräfte zu gewinnen. Es ſei Pardubitz als Ort zum Abhalten der Kurſe gewählt worden. da jedoch die Teiche daſelbſt aufgelaſſen wären, ſo war Wittingau in Ausſicht genommen. Es mußte jedoch auch dieſer Plan des Widerſtandes wegen aufgegeben werden, welchen er von Seite des Landes— kulturrathes gefunden hätte. Man beſchränkte ſich daher auf das Abhalten von Wandervorträgen. Es ſei zu erwarten, daß das gute Beifpel von Seite fo zahlreicher anderer Kronländer auch hier nicht ohne günſtige Folgen bleiben werde. Herr Referent theilt ſchließlich mit, daß an den Ackerbau— ſchulen zu Tabor und Pilſen Waſſerwirthſchaft auch praktiſch gelehrt werde, nur ſei es ſehr zu bedauern, daß an den Forſtſchulen der Unterricht im modernen Betriebe einer Waſſerwirthſchaft mit Zugrundelegung der künſtlichen Fiſchzucht total vernachläſſigt werde. 5 Herr Dr. F. Wilkosz, Präſident des Galiziſchen Landes-Fiſcherei-Vereines, theilt mit, daß Kurſe für Unterricht im Fiſcherei-Weſen bis heute in dieſem Kronlande nicht abgehalten würden, daß aber die Subvention, welche auch Galizien von Seiten des hohen k. k. Aderbaumtniftertums erhalten habe, die Abhaltung populärer Vorträge durch Wanderlehrer ermögliche. Der Galiziſche Landes⸗ Fiſcherei-Verein wendete ſich ferner laut Mittheilung des Herrn Referenten an den Landesausſchuß mit der Bitte, den diesbezüglichen Unterricht an den landwirthſchaftlichen Schulen einführen zu wollen. Ferner wurde mitgetheilt, daß die eben genaunte Behörde beſchloſſen hätte, populäre Belehrungen 1 7 ve Weſen der Fiſchzucht und deren Bedeutung in Tauſenden von Exemplaren im Lande zu verbreiten. Herr Referent Dr. Wilkosz ſtellt ſchließlich folgenden Antrag, welcher auch etnſtimmig angenommen wurde: 1. Die durch ein hohes k. k. Ackerbauminſterium eingeführten kurzen Lehrkurſe für Berufsfiſcher find beizubehalten und auch weiters wärmſtens zu fördern. Die Ausftellung von Zeugniſſen an die Beſucher dieſer Kurſe oder Annoncirung derſelben als Fiſchmeiſter hat jedoch zu unterbleiben. 2. Der V. Oeſterreichiſche Fiſcherei-Tag fordert alle Verbandvereine auf, bei den kompetenten Behörden dahin zu wirken, daß die Lehre über Fiſcherei an den Lehrerbildung sSanſtalten, den landwirthſchaftlichen Schulen und an Forſtſchulen als obligater Gegenſtand eingeführt werde. 2 2 ha a re a A a LATE. u 10 Su ven Zu und a Br N a ae 7 3. Zur Ausbildung von fachlichen Fiſchmeiſtern eignet ſich die Einführung von Kurſen bei größeren Zuchtanſtalten bei gleichzeitiger Ertheilung von Landesſtipendien. Herr J. Tſchanko, Obmann der Sektion für Fiſchzucht der k. k. Landwirthſchafts⸗Geſellſchaft für Kärnten, beſprach die traurigen Beſitz- und Fiſcherei-Verhältniſſe dieſes Kronlandes. Es ſei ein Fiſcherei⸗Lehrkurs für 33 Schüler im Lande errichtet worden, während deſſen Dauer die Schüler mit 1 fl. bis 3 fl. per Tag beiheilt wurden. Im ganzen Lande exiſtire thatſächlich nicht eine einzige Fiſchzuchtanſtalt, wie auch die Errungenſchaften auf dem Gebiete der künſtlichen Fiſchzucht allüberall Unglauben fänden. Nur bei Errichtung einer Landes: \ifchzuchtanftalt ließe ſich Beſſerung dieſer traurigen Verhältniſſe erwarten. Auf Grund einer vom hohen k. k. Ackerbauminiſterium bewilligten Subvention wurde eine Teichwirthſchaft in ſehr beſcheidenem Umfange eingerichtet. Herr Paul Morzinek bemerkte zu dieſem Gegenſtande im Namen des Oeſterreichiſch-Schleſiſchen Fiſchzucht⸗Vereines zu Troppau, daß in dieſer Stadt gleichwie in Teſchen Unterrichtskurſe eingeführt worden wären. Anfänglich ſei man mit der Abſicht umgegangen, dieſen Kurſen eine Dauer von je einem Jahre zu geben und beſtimmte für den theoretiſchen Unterricht eine Friſt von drei- für den praktiſchen Untericht jedoch eine ſolche von neunmonatlicher Dauer. Dieſer Plan ſei jedoch von Seite des hohen Miniſteriums nicht genehmigt worden, ſondern es mußten kürzer währende Kurſe eingerichtet werden. Dieſelben fänden denn auch in der Dauer von fünf Monaten unter Heranziehung von Ackerbauſchulern und Lehramtskandidaten ſtatt. Der Herr Referent ſtellte folgenden, einſtimmig angenommenen Antrag: Nach Maßgabe der Mittel ſei die Gründung von Fiſcherei-Fachſchulen anzuſtreben. Rückſichtlich desſelben Gegenſtandes führt Herr Bezirkskommiſſär Wacha an, daß über Ver— anlaſſung des Vöcklabrucker Bezirks-Fiſcherei-Vereines vom Fiſchzüchter Hans Köttl in deſſen Anſtalt im November 1894 und April 1895 Fiſcherei-Kurſe abgehalten werden, welche ebenfalls in einen theoretiſchen und einen praktiſchen Theil ſich gliedern. Es würde in dieſen beiden Kurſen auf Grund der 30 jährigen Erfahrungen Köttl's alles geboten werden, was dem Praktiker auf dem Gebiete der Salmonidenzucht zu wiſſen nothwendig. Herr Profeſſor Howorka theilt im Namen der Fiſcherei-Vereine des Egergebietes mit, daß an der landwirthſchaftlichen Lehranſtalt zu Kaaden im Jahre 1893 der erſte Fiſcherei-Kurs abgehalten worden ſei. Es ſei bis nun allerdings nur wenig, aber doch etwas erreicht worden. Herr Referent ſtellte ſodann nachſtehenden Antrag, welcher von der Verſammlung auch ange— nommen wurde: 1. Der V. Oeſterreichiſche Fiſcherei-Tag wolle ein Memorandum an das hohe k. k. Ackerbauminiſterlum richten, dahin gehend, daß dasſelbe die Initiative ergreife für Einführung des Unterrichts in der Fiſcherei-Wirth⸗ ſchaftslehre an allen öſterreichiſchen Lehranſtalten. 2. Möchte von allen Vereinen des Verbandes an die betreffenden Landtage um Einführung der Fiſcherei-Wirthſchaftslehre als obligaten Lehrgegenſtand an den betreffen den Lehranſtalten des Landes petirt werden. Ueber die Unterrichtsfrage entſpann ſich ferner noch eine längere Debatte, an welcher ſich außer Profeſſor Rovotny, Herrn Morzinek und Herrn Hitſchmann, Bezirkskommiſſär Wacha und Profeſſor Franke betheiligten. Zum Schluſſe wurde vom Delegirten des Oeſterreichiſchen Fiſcherei-Vereines Herrn Dr. v. Gerl folgender Antrag geſtellt: Das hohe k. k. Ackerbauminiſte rium ſei zu bitten, die Frage in Erwägung ziehen zu wollen, ob ſich nicht, analog dem Vorgehen rückſichtlich anderer landwirthſchaftlicher Betriebe die Einführung von populär gehaltenen Vorträgen durch Wanderlehrer, auch in Bezug auf Verallgemeinerung der Erkenntniß von der Wichtigkeit und dem Weſen rationeller Waſſerwirthſchaft empfehlen würde. Begründet wurde dieſer Antrag durch die Nothwendigkeit der Populariſirung der volkswirth— ſchaftlichen Bedeutung der Fiſcherei im Allgemeinen, welche allein ſchon daraus hervorgehe, daß theil— weiſe eine ausnehmend geringe Konkurrenz für die zur Beſetzung gelangenden und mit Stipendien verſehenen Stellen für Zöglinge an den Fiſcherei-Kurſen beobachtet würde. Der Antrag wurde von den Verſammelten einſtimmig angenommen. Namens des Oeſterreichiſchen Fiſcherei-Vereines berichtete weiter Herr Dr. v. Gerl zur Reſolution des IV. Oeſterreichiſchen Fiſcherei-Tages: „Das hohe k. k. Ackerbauminiſterium wurde gebeten, analoge Beſtimmungen über Fiſchſchonzeiten in Nachbarprovinzen zu treffen“, daß noch keine Verfügung von dieſer Centralſtelle im Sinne der Reſolution bekannt geworden ſei. Es erklärte ſich dies daraus, daß noch nicht einmal zwei Nachbarprovinzen definitive Landes-Fiſcherei-Geſetze beſäßen und proviſoriſche e füglich nicht zur Grundlage für Feſtſetzungen definitiven Charakters gemacht werden önnten. An der ſich an diefe Mittheilung anknüpfenden Beſprechung betheiligte ſich namentlich der Herr Präſident des Galtziſchen Landes-Fiſcherei-Vereines rückſichtlich des für Galtzien fo wichtigen Lachſes. Es exiſtire für dieſe Fiſch gattung in Rußland namentlich keine geſetzliche Schonzeit. Der Galtziſche Landes-Fifcherei-Werein hätte eine diesbezügliche Anfrage und Bitte nach Petersburg gerichtet. Im Jahre 1892 traf die Antwort ein, daß in kurzer Friſt in Rußland geſetzliche Beſtimmungen in dieſer Richtung zu gewärtigen ſeien. Bezüglich des beim IV. Oeſterreichiſchen Fiſcherei- Tage gefaßten Beſchluſſes rückſichtlich der Errichtung von Dorfteichen theilte Herr Dr. v. Gerl namens des Oeſte reichiſchen Fiſcherei-Vereines ferner mit, daß von demſelben unter Vorlage einer populär gefaßten kurzen Anleitung, wie bei Errichtung und Bewirthſchaftung derartiger kleiner Teichanlagen vorzugehen ſei, an die k k. nieder: öſterreichiſche Statthalterei die Bitte gerichtet wurde, durch den Abdruck diefer Anleitung in den von den Bezirkshauptmannſchaften herausgegebenenen Amtsblättern dieſes Streben unterſtützen zu wollen. In Einem ſei an den Centralverband der freiwilligen Feuerwehren ebenfalls das Erſuchen geſtellt worden, die Errichtung von Dorfteichen kräftig zu fördern. Während von dieſer Centralſtelle bislang gar keine Antwort eingetroffen ſei, hätte die hohe niederöſterreichiſche Statthalterei ablehnend geantwortet und dieſe Ablehnung damit begründet, daß durch die Verwendung dieſer Teiche zu gedachtem Zwecke die Verunreinigung derſelben gefördert würde, ſowie daß der zu erwartende Nutzen nicht im Einklange ſtünde mit den zu gegenwärtigenden Gefahren in ſanltärer Beziehung. Auf die von Seite des Vereines gegen dieſe Entſcheidung eingebrachte Vorſtellung ſei bis zur Stunde noch keine Antwort erfolgt. Der Delegirte des Mähriſchen Landes-Fiſcherei-Vereines, Herr Profeſſor Novotny, bemerkte zu dieſem Gegenſtande, daß von den noch vor 70 Jahren 43000 Joch umfaſſenden Teich— anlagen Mährens heute nur mehr 3000 Joch umfaſſende Teiche exiſtiren. Der Preis des hauptſächlich gezüchteten Karpfen betrage einen Gulden pro Kilogramm und mehr. Das Ziel, welches angeſteebt werden müſſe, beſtünde in der immer zahlreicher werdenden Anlage von Teichwirthſchaften, deren heute beiläufig 200 in Mähren beſtünden. Die Erreichung dieſes Zieles könne am vortheilhafteſten durch das Lehrperſonale gefördert werden. Der Mähriſche Landes-Fiſcherei-Verein errichtete an vier ver⸗ ſchiedenen Orten Forellenzuchtanſtalten, verbunden mit kleinen Teichen, und hätte bereits ſehr ſchöne Erfolge zu verzeichnen. Der Präſident des Galiziſchen Landes-Fiſcherei-Vereines äußerte ſich über dieſen Gegenſtand dahin, daß in Galtzien Prämien in der Höhe von einem bis drei Dukaten für jene Land⸗ wirthe ausgeſetzt wurden, welche auf ihrem Grunde ſolche kleine Teiche errichten und bewirthſchaften und daß dieſes Vorgehen ſehr anregend wirke. Der Herr Referent bemerkte ferner, daß an dle Eiſen⸗ bahndirektionen eine Anregung zur Bewirthſchaftung der Matertalgräben ergangen ſei, jedoch abſchlägig beſchieden wurde. Bei dieſer Gelegenheit theilte der Referent auch mit, daß vom Vereine 5000) Stück einſömmerige Karpfen in verſchiedene Flüſſe des Landes eingeſetzt worden ſeien. Herr Morzinek bemerkt zu dieſer Frage, daß ſeit dem Jahre 1888 in Schleſien die Anlage möglichſt zahlreicher Dorfteiche betrieben werde. Ebenſo würde in Schleſien auf die Errichtung von Fiſchzuchtanſtalten hingewirkt, und gegenwärtig liefern ſieben derauige Anſtalten jährlich Hundert tauſende von Beiſatzfiſchchen. Die 600 ha Teiche dieſes Kronlandes genügen nicht, weßhalb eben an der Errichtung von „Hausteichen“, wie in Schleſien die Dorfteiche genannt würden, gearbeitet würde. Es beſtünden deren 150 bis 200 und der Landesausſchuß hätte 150 fl. als Subvention für Er: richtung von Muſterhausteichen bewilligt. Von Seite des Vertreters des Vöcklabrucker Bezirks-Fiſchere-Vereins, Herrn R. Wacha, wird bemerkt, daß Seitens des letzteren in Angelegenheit der Dorfteiche deßhalb nichts unternommen worden ſei da die Nöthigung hierzu im Bezirke nicht vorliege. Zum Punkte 3 der Tagesordnung ergriff zunächſt wieder Namens des Oeſterreichiſchen Fiſcherei⸗ Vereines Herr Dr. Gerl das Wort und berichtete, daß am 9. Januar 1891 das auf dem Reichs— Fiſcherei-Geſetze fußende Landes-Fiſcherei-Geſetz für Niederöſterreich kundgemacht worden ſei. Ueber Aufforderung der Statthalterei habe der Ausſchuß des Oeſterreichiſchen Fiſcherei-Vereins aus feiner Mitte, ſowie aus ſeinen übrigen Mitgliedern Sachverſtändige zum Zwecke der Revierbildung vor— geſchlagen und die Entſcheidungen der Statthalterei über die Reviereintheilung der fließenden Gewäſſer des Kronlandes ſeien bereits in der überwiegenden Mehrzahl in Rechtskraft erwachſen. Außer in der Revierbildung erkenne der Oeſterreichiſche Fiſchere-Verein in den Revierausſchüſſen das wirkſamſte Mittel zur Förderung der Fiſchereien, da durch dieſelben ein geſetzliches Organ zur Veriretung der Intereſſen der Fiſcherei, ſowie zur Kontrole und Beauffichtigung des Fiſcherei-Betriebes geſchaffen würde. Es wäre in hohem Maaße zu wünſchen, daß rückſichtlich der übrigen Kronländer ebenfalls möglichſt raſch die Landes-Fiſcherei-Geſetze zu Stande kämen. Herr Delegirter Gnambs bemerkt zu dieſer Frage, daß die vor ſieben Jahren an den Mähriſchen Landtag gelangte Vorlage eines Landes Fiſcherei-Geſetzes leider noch immer keiner Beſchluß⸗ faſſung unterzogen worden ſei. Für die nächſte Landtagsſeſſion hoffe man jedoch dieſer Beſchlußfaſſung entgegenſehen zu können. Rückſichtlich dieſer Frage wurde, ſoweit dieſelbe Galizien beträfe, Seitens des Herrn Dr. Wilkosz bemerkt, daß ſich fett dem Inslebentreten des Landes-Fiſcherei-Geſetzes die Fiſcherei-Ver⸗ hältuiſſe dieſes Kronlandes gebeſſert hätten. Mit der Revierbildung ſei im Jahre 1892 begonnen worden und in der Sola, Skawa, Raba, dem Dunajec, der Weichſel und dem Bug ſeien dieſe Arbeiten bereits beendet und ſollen die Verpachtungen Mitte Dezember 1894 noch ſtattfinden. Bei der Revier⸗ bildung wären in allererſter Linie rein wirthſchaftliche Gründe maßgebend geweſen. Herr Dr. O. Streintz, als Vertreter des Steiermärkiſchen Fiſcherei-Vereines, ſowie der Herr Delegirte des Oeſterreichiſch-Schleſiſchen Fiſchzuchtvereines und die Herren Delegirten aus Böhmen, Mähren und Oberöſterreich gaben ihrem lebhaften Bedauern darüber Ausdruck, daß von Seite der Landtage der betreffenden Kronländer noch immer nichts in dieſer Sache geſchehen iſt. Bezirkskommiſſär Wacha legt Namens des Oberöfterreihtfhen und des Vöcklabrucker Bezirks⸗Fiſcherei⸗Vereines einen eingehenden gedruckten Bericht über den Verlauf der Fiſcherel-Geſetz⸗ gebung in Oberöſterreich vor, anf welchen ſomit beſonders verwieſen wird. Derſelbe wurde unter die Anweſenden vertheilt und wird den übrigen Verbandsvereinen zugeſchickt. Herr Profeſſor Franke theilt bezüglich Kraius, welches auch geſetzliche Vorſchriften bezüglich der Fiſcherei-Revierbildung beſitzt, mit, daß mit Schluß dieſes Jahres die Kundmachung der Entſcheid— ungen für alle Bezirke dieſes Kronlandes zu gewärtigen ſei. Die Grenzgewäſſer würden derzeit in die Nevierbildung nicht mit einbezogen, da dieſelben nur zur halben Breite zum Lande gehören und die Nachbarprovinzen Krains noch kein Landes-Fiſcherei-Geſetz beſäßen. Nur die Einbeziehung der in Sitten en ſpringenden und nach Krain fließenden Bäche, ſowie die der Reka, fo weit dieſelbe Grenzfluß wäre, würde Dank dem Entgegen ommen der Statthalterei in Trieſt möglich werden. Um das Ver— ſtändniß für das Landes-Fiſcherei-Geſetz zu fördern, ſel eine populäre Abhandlung in der Tagespreſſe veröffentlicht worden. Schließlich bemerkt Herr Referent, daß der in Krain feſtgeſetzte Betrag von im Ganzen 3 fl. 57 kr. pro Jahr für ein Fiſcherbüchel zu hoch gegriffen ſei, ſowie daß Netze mit einer Maſchenweite von 2 em? nicht beanſtandet würden, da der Schaden, welchen ſolche Netze der Fiſcherei zuzufügen vermöchten, rollſtändig verſchwände gegen die vernichtenden Wirkungen der Waſſervergift— ungen durch die Induſtrie. Zum Schluſſe ergriff Herr k. k. Bezirkskommiſſär Wacha das Wort und ſtellte auf Grund des Berichtes über den Verlauf und den Stand der Fiſcherei-Geſetzgebung in den einzelnen Kronländern folgenden Antrag. Der V. Oeſterreichiſche Fiſcherei-Tag beſchließt: 1. Dem Bedauern darüber Ausdruck zu geben: a) Daß die urſprüngliche Vorlage des Fiſcherei-Geſetzes bisher nur in einzelnen Kronländern zur Annahme gelangte; b) die Fiſcherei-Geſetzgebung in den anderen Kronländern mit ſo vielen Hinderniſſen zu kämpfen hat; c) in einigen ſogar die Behauptung aufgeſteelt wurde, daß die Fiſcherei keine wirthſchaftliche Bedeutung habe und nicht jenen geſetzlichen Schutz verdiene, welcher ihr von vielen Seiten zuerkannt wird. 2. Den Dank auszuſprechen allen Verfechtern der Regierungsvorlage in den einzelnen Kronländern, insbeſondere aber Herrn Hofſekretär Victor M. Edlen v. Milborn in Gmunden, welcher keine Mühe und Opfer ſcheut, um derſelben zum Siege zu verhelfen. . 3. Wünſche, daß in jenen Kronländern, wo ein Fiſcherei-Geſetz noch nicht zu Stande gekommen, von dem Regierungsentwurfe ſo wenig als möglich ab— gewichen werde. Dieſer Antrag wurde mit Stimmeneinhelligkeit von der Verſammlung angenommen. (Fortſetzuug folgt.) III. Vereinsnachricht. Unterfränkiſcher Kreis⸗Fiſcherei-Verein. Am 27. Dezember 1894 Abends 8 Uhr fand in den Zentralſälen zu Würzburg die ordentliche Generalverſammlung des „Unterfränkiſchen Kreis-Fiſcherei-Vereines“ ſtatt. Der I. Vorſtand, kgl. Land: gerichtsrath Scherpf berichtete zunächſt über die am 1. Juli 1894 in München erfolgte Gründung einer Delegirten⸗Verſammlung der bayeriſchen Fiſcherel-Vereine und wurden hiebei die genehmigten Beſtimmungen für dieſe alljährlich zuſammentretende Verſammlung in die Vereinsſatzungen aufgenommen. Zur Hebung der Fiſchzucht im Kreiſe wurden im Jahre 1894 vom Vereine ausgeſetzt: ; 1) 32 000 Stück Brut der Bachforelle, 2). 6 900 „ „ „ Regenbogenforelle, e „ des Bachſaiblings, (die erbrüt ten Eier wurden theilweiſe vom Deutſchen Fiſcherei-Vereine geſchenkt.) 4) 40 000 Stück Aale (Geſchenk des Deutſchen Fiſcherei⸗Vereins), 5) 2210 „ einſömmrige Karpfen, . 5 Schleien, 7) 9 000 „ Krebſe, bezogen von dem kgl. Hoflieferanten Reche in Mislowitz in Schleſien. Für 60 gefangene Ottern wurden 180 A 2 5 Reiher „ 9 als Prämien bezahlt; an Sicherheitsorgane wurden 40 l als Gratififationen verausgabt. Der Verein hat einen Beſtand von 361 Mitgliedern. IV. Vermiſchte Mittheilungen. Fiſchkonſum in Berlin. Im erſten Halbjahr 1894 betrug der Fiſchkonſum in Berlin 9 488 000 kg, gegen 8 818 000 kg in demſelben Zeitraum des Jahres 1893. 10 Zuſammenſtellung der im Kalenderjahre 1893 im Regierungsbezirk Wiesbaden und im Kreiſe Wetzlar (Regierungsbezirk Koblenz) erfolgten Anzeigen wegen Fiſcherei-Frevel 2. LANE ROT Dun 6. RE e 14 a a 2 | | u 2 | — a ))) Be — — E 3 0 TE en 93 BEE 2 8 „ e SS S — — 3 CH» — A 1893 BER: es — 8 3223 8 S2 Ba Er. am 88 Mas 25) N i ß ß ee 258 2 = 8 = ag | € > 12 8 = | D 1 (0) (9) | Segen ® > E 8 2 8 e e ß,, e , EN Anzeigen: | | | | | l l | | von Gendarmen .. N) D 23 1 22 „ . Cb ͤ DT „ Forſtbeamten . 7 l ; 3 2 19 4 V | I WR 522 22% — „ Strombeamten. — „ == 2 2 — — — 5 — == — — — 14. 69. — „ Flürhten — — J — — — — 1 „ „ Polizeibeamten — — 2 — — — - — 1 = el 1 „ ſonſtigen Perſonen DAR — — — — 1 1 — - — — BR | - „ Jagdaufſehern N — — — — — a — — — „ e „ Fiſchereiaufſeheen x — — — — — — — — — — J Amtsgericht. 8 23 18 5 7 ann 1 — 5 15 F 35 Schöffengericht. 3 2 — 3 „„ — Ba ee Er an ei 3 Bürgermeiſterr. 3 — m — 18 20 J22ͤ Be | | 46 42 2 9 52 | | | | | Marktpol. | 3 8 Ortspolizeibehörde 0 2 — - — 4 22 — — - — — — 2 — 1155 21 4 28 Pol. Präſ. Frankfur.— — | — = — — 1 - = | | 25 — Amtsanwaltfhaft . — — — — — — — — 3 3 — — a en Konfiszirte Geräthe .. l — 1 — — 3 — — — 5 — — 1 ar 12 2 2 a — 24 Norell. 5 0 Fiſche u. Krebſe 3 2 > 158 = 2 - = = - 11 15 — 8 30 MN. 30 MN. 6 MN. 5) MN. 6 Wochen 5 . 3 Wo! en 5 Tage 10 MN. FPrei⸗ | 15 MN. 10 MN. 4 Woch hi 150 MN 14 Tage Höchſte Strafe ( tage (amal (1 Tag Haft a Haft 0 | 5 Tage sprechung 5 Tage (2 Taſe Haft Gefängn. Haft) Haft) Haft) Haft) Haft) | | | Niedrigſte Strafe enge IM IM 3 , 1 . I M IM 2 . 5 e. 10 , 2 Mh, 1 , 8 ., 1 . 1M. Verweis || (1 Tag | (1 Ta, (1 Tag (1 Tag (1 Tag (2 Tage (5 Tage (1 Tag —: | (an Eon | (1 Tag erwe ) Ro ee Haft) Haft) Haft) Haft) Haft) Haft) Haft) | Haft) Haft) | Hait) In jedem Kreiſe von Gerichten || | l 0 0 58 | n - | * | 07 3 1 0 1 9 1 in % jeden Kreises | 69%, | 100% | 100°), 100% | 31% 1575 100% 100% | 100% 78 100% | 45% | 88% | 100 lo | 3%, 8% Von den 285 zur Anzeige gelangten Fällen find 59% von Amtsgerichten und Schöffengerichten abgeurtheilt worden. Die beiden Kreiſe Obertaunus und Wiesbaden _ adt) haben keinen — feige aufzuführen gehabt. Zum Vergleiche mit letzterem Kreiſe (einer Stadt) diene Frankfurt. Erſterer Kreis mit "Hören Bachen und Villegiaturen muß ine muſterhafte Bevölkesung und Petſizei haben. Gering erſcheint die Zahl der Fäl'e, wo Geräthe (14) und Fiſche ꝛc. (15) konfiszirt ſind. Fenn 11 — Lachszucht in Schleswig⸗Holſtein. In der Zeit vom 15. bis 22. Dezember 1894 hat noch eine bedeutende Vermehrung des Salmonidenbeſtandes in unſeren Bruthäuſern ſtatt— gefunden. Der Geſammtbeſtand iſt jetzt 820 000 Eier. Dies iſt ein ſehr gutes Reſultat. Nicht minder erfreulich iſt die Thatſache, daß von 4 Fangſtationen des Eidergebietes für 7000 AM, Lachſe und Meerforellen in Hamburg und Berlin verkauft worden ſind, und daß die Fiſcher dieſe Ausbeute lediglich der fortgeſetzten Zuführung von Salmonidenbrut zuſchreiben. Das Leftätigt ſo recht die vom Königlichen Fiſchmeiſter Herrn Elsner vertretene Anſicht: „Eine fortdauernd richtig vorgenommene Ausſetzung von Lachs und Meerforellen muß gute Nejultate liefern.“ Herr Elsner hat der Brutanſtalt 5200 Oſtſeelachseier aus der Langballigau zu: geführt, welche vornehmlich zum Beſetzen der Schlei bei Schleswig beſtimmt ſind. Rendsburg, den 26. Dezember 1894. . Ein Beitrag zur Metallſpinn-Fiſcherei. Hierüber ſchreibt uns Herr Stork in München Folgendes: Die Frage, ob mit Metallſpinnern Erfolge zu erzielen ſind, iſt ſeit einigen Jahren ſchon in bejahender Weiſe erledigt und es handelt ſich heute nur noch darum, welche Formen von Spinnern die erfolgreichſten ſind. Hierüber ſind die Meinungen oft weit auseinandergehend. Zunächſt müſſen wir wohl unterſcheiden, ob es ſich um Schleppangel oder Spinnangel handelt, ob ſtehende, langſam oder ſchnell fließende Gewäſſer befiſcht werden wollen. Auch den Fiſchſorten und Fiſchgrößen müſſen die Metallſpinner angepaßt ſein. Die bisherigen Fiſcherei⸗Bücher haben die Metallſpinn-Fiſcherei nur oberflächlich behandelt, wahrſcheinlich weil ihnen die Fortſchritte in dieſer Sparte noch nicht genügend, bekannt waren. — Man zählt heute über 100 Sorten und Größen von Metallſpinnern! Hievon werden die meiſten in Deutſchland erzeugt. Amerika und England bringen in dieſem Artikel (den Spiralſpinner ausgenommen) wenig Neues, ihre Hauptſorten culminiren in diverſen Sorten Löffeln, in Fiſchchen aus Hart- oder Weichgummi, oder auch aus gefirnißtem Gewebe (Phantomfiſch). Für die Schleppangel ſind hauptſächlich im Gebrauch die verſchiedenen Sorten Löffel und Otterbaits; nach und nach haben ſich aber auch andere Sorten wie Carmen-, Müller-, Hofmann- und Wißmann-⸗Spinner u. ſ. w. eingeführt. Für die Spinnangel iſt die Auswahl in Metallſpinnern größer und ſchwieriger, indem, wie Eingangs erwähnt, allerlei Rückſichten zu beobachten ſind. — Auf Huchen dürfte dem vergoldeten Spinner der Vorzug gegeben werden. Neuerdings beſtätigt dieſes nachſtehendes Schreiben, welches in gedrängter Form lautet: „Am 4. Dezember d. J. fing ich in der Alz mit ihrem „Stork-Spinner b“ einen Huchen mit 20 Pfund; bei uns eine Seltenheit; ſpäter dann mehrere kleinere; ſie wirken auf Huchen faſt unfehlbar. g Heiligkreuz, Poſt Troſtberg. A. Ihringen! Die neue Fabrikanlage der Firma Spratt's Patent. Eine zahlreiche Verſammlung hervorragender Kynologen, Ornithologen und Biologen beſichtigte kürzlich die neue Fabrik, welche die Aktiengeſellſchaft Spratt's Patent in Deutſchland, in Rummelsburg-Berlin O., in der Nähe des ſtädtiſchen Waiſenhauſes, erbaut hat. Unter Führung des Direktors der Fabrik, Herrn A. Metzdorf, wurden die großen Anlagen (das Grundſtück iſt zwei Morgen groß) einer eingehenden Beſichtigung unterzogen; ihre Ausdehnung iſt ein Beweis dafür, welcher Anerkennung ſich die bewährten Futterſtoffe dieſer Firma für" Hunde, Geflügel, Pferde, Fiſche ꝛc. bereits in den weiteſten Kreiſen erfreuen. Das nach! den Plänen des Architekten Lindner erbaute Hauptgebäude enthält im Erdgeſchoß außer den Bureaux die eigentliche Fabriksanlage, mittelſt welcher täglich 120 Centner Hundekuchen ꝛc. erzeugt werden können. Der Gang der Herſtellung iſt folgender: Ein Gemenge von Waizenmehl, reinem getrocknetem amerikaniſchem Rindfleiſch, voihen Rüben, von denen die Fabrik im Jahre an 1500 Centner verbraucht und einer beſonderen Zugabe von Mineralſalzen als Knochenbildnern, wird von einer Maſchine durchgeknetet und geht nun durch eine Reihe von Walzmaſchinen, welche 12 — — — die teigartige Maſſe zu etwa einen Zoll dicken Platten auswalzen und aus dieſen die ber annten Formen der Hundekuchen ausſtechen. Dieſe kommen nun in den rieſigen Backofen. Bei einer Hitze von 107 Grad ſind ſie in etwa ciner halben Stunde fertig gebacken. Nun werden ſie noch auf den Dampf-Trockenböden in den oberen Stockwerken mehrere Tage hin— durch einem Trockenprozeß unterzogen, um dann fertiggeſtellt dem Verbrauch übergeben werden zu können. Rückgang der Fiſcherei in Rußland. Der Fiſchreichthum Rußlands iſt bisher ſprichwörtlich geweſen. Allein auch hier ſcheint Hand in Hand mit der Ausdehnung des Verkehrsnetzes und der Induſtrie ohne gleichzeitige kompenſatoriſche Thätigkeit auf dem Gebiet des Fiſchereiſchutzes und der Fiſchzucht allmählich ein Zuſtand des Niederganges der Fiſcherei einzutreten, wie er in Weſteuropa leider überall ſchon früher durch die gleichen Urſachen hervorgerufen war. Einer der beſten Kenner der Fiſchereiverhältniſſe in Rußland, Prof. Dr. O. Grimm, ſchreibt in der dritten Auflage ſeiner in ſchneller Folge wiederholt verlegten Schrift über Teichwirthſchaft hierüber u. A. Folgendes: „Rußland, das eeinſt fo fiſchreiche Land, führt jährlich einige hunderttauſend Pud friſche Fiſche aus Preußen und Oeſterreich ein, wo fie in Teichen gezüchtet werden. In unſeren Flüſſen verſchwinden die Fiſche, ſeit die Ufer unter den Pflug genommen, die Wälder abgeholzt ſind und Nafta und Fabriksabfälle das Waſſer vergiften. Die Fiſcherei beſchränkt ſich im Weſentlichen auf die Mündungen der Flüſſe und friſche Fiſche ſind ſehr theuer und genügen nicht den Forderungen des Marktes. Die letzte furchtbare Mißernte hat klargelegt, was die Waſſerarmuth bedeutet. Anſtatt Teiche anzulegen und in Stand zu halten, hatten wir Teiche, Seen, Flüſſe trocken gelegt, oft um einer einzigen überreichen Ernte willen. Die Dürre iſt aber die Haupturſache der Mißernte. Die Lehre iſt nicht ungenutzt geblieben. Man legt vielfach Teiche zu Bewäſſerungszwecken an, im Tambowſchen Gouvernement allein find ihrer ca. 200 enttanden. Der Nutzen der: e liegt nun nicht allein in der Erhöhung der Feuchtigkeit und dem günſtigen Einfluß auf die Felder, ſondern ſie können auch durch Fiſchzucht große Einnahmen gewähren. Dieſe Teiche haben für unſere Steppen eine koloſſale Bedeutung. In den zentralen Gouvernements, Moskau, Tula, Twer u. A. bieten die waſſergefüllten Torfſtriche noch beſſere Chancen für die Fiſchzucht ſpeziell von Karpfen. Die Torfgewinnung ent eickelt ſich ſtark, aber die waſſerge— füllten Gruben bleiben unausgenutzt und könnten doch zur Karpfenzucht ausgezeichnet ausge— nutzt werden. Die Seen um das baltiſche Küſtengebiet werden auch von Jahr zu Jahr fiſch— ärmer. Ihre Eigenthümer werden nothgedrungen zur künſtlichen Fiſchzucht ſchreiten müſſen, um Sterlet, Zander ꝛc. zum Theil auch Forellen zu züchten. Frei ich muß dazu die Raub— fiſcherei vernichtet werden. Die Fiſchzucht hat bei, uns eine große Zukunft, um ſo mehr als das glänzende Beiſpiel von Weſt-Europa und Nord-Amerika, wo ſo ſchöne Reſultate erzielt werden, zur Nachahmung auffordert.“ P% Die Einwirkung des Salzes auf den Fiſch iſt noch wenig erforſcht und wird darum auf Veranlaſſung der ruſſiſchen Fiſcherei-Geſellſchaft Gegenſtand chemiſcher Unter— ſuchungen des Profeſſors Dr. W. A. Pöhl in Petersburg ſein und zwar wird unter— ſucht werden: Wie viel und welches Salz zum Salzen von Fiſchen benutzt wird? Dabei iſt noch zu beſtimmen, wie viel organiſche Körper ſich im Salze befinden, ihr Vechalten zu hypermanganſaurem Kali; — die Reaktion und das ſpezifiſche Gewicht von Salzlöſungen verſchiedener Konzentration; — die Beſtimmung der osmotiſchen Eigenſchaften des Salzes, die Schnelligkeit, mit welcher es das thieriſche Gewebe durchdrängt, wobei die Reaktion und die chemiſchen Eigenſchaften des Dialyſates und des Dialyſators zu beſtimmen ſind; — die Wirkung des Salzes auf Eiweißſtoffe, beſonders auf den Prozeß der Rückveränderung des Peptons im Eiweißniederſchlage; — die Wirkung des Salzes auf die Biologie der Bakterien, welche beim Salzfiſche faulige Veränderungen hervorrufen; — die Wirkung des Salzes auf die verſchiedenen Fermente. Dieſe Unterſuchungen werden im Laboratorium ausgeführt; die folgenden an Ort und Stelle in Aſtrachan: 1) Unterſuchung des geſalzenen Fiſches hin— ſich lich der von ſeinem Gewebe zu verſchiedenen Zeitabſchnitten aufgenommenen Salzmenge; — chemiſche Unterſuchung der Salzlake mit Rückſicht auf Menge und Eigenſchaften der in fie übergegangenen orgauiſchen, aber beſonders Eiweißſtoffe; — Unterſuchungen über makro⸗ und mikroſkopiſche Durchſchnitte von Salzfiſchen zu verſchiedener Zeit nach dem Salzen. 13 Die Unterſuchungen find von ſo einſchneidender wirthſchaftlicher Wichtigkeit, daß ihre Bearbeitung auf Veranlaſſung der Fiſcherei-Geſellſchaft ein großes Verdienſt der Letzteren iſt. „St. Petersb. Herold“, 17. III. 1894. V. Fragelkaſten. Mehrfachen Anfragen entſprechend, theiſen wir hierdurch mit, daß die Fiſchzuchtaulagen in Berneuchen, namentlich die Karpfenteiche, die Züchtung amerikaniſcher Fiſche und andere Fiſcherei— Anlagen des verſtorbenen Kammerherrn von dem Borne ganz im Sinne des Begründers von ſeinem Neffen Herrn von Debſchitz fortgeführt werden, welcher längere Zeit vorher die Teichwirth— ſchaft in Berneuchen unter der perſönlichen Leitung von dem Borne's erlernt hat. Herr von Debſchitz ertheilt auch gutachtlichen Rath bei Fiſchzuchtanlagen :c. Frage Nr. 1. (Herr Joſ. M. in Z.): Im vergangenen Jahre bereiſte ich einige Fiſch⸗ zuchtanſtalten in Bayern und fand, daß die Forellenbrut mit eingeſalzenen Fiſche ern gefüttert wurde. Iſt es rathſam die Brut mit ſolchen zu füttern, und wo wäre die Bezugsquelle? Müſſen die Cier vom Salze gereinigt werden bevor ſie den Fiſchen als Futter vorgelegt werden? Antwort auf Frage Nr. 1: Die Fütterung der Salmonidenbrut mit Seefiſcheiern hat ſich z. B. in der Fiſchzuchtanſtalt Starnberg ſehr wohl bewährt. Auch Herr Oberförſter Oberländer in Saalburg berichtete über gute Erfolge mit dieſem Futter in Nr. 19 der „Allgemeinen Fiſcherei⸗ Zeitung“ pro 1894. In Starnberg werden gewöhnlich und mit Vorliebe ungeſalzene, alſo friſche Eier gefüttert, welche nicht nur im Winter, ſondern auch im Sommer unverdorben zu haben ſind. Geſalzene Eier werden daſelbſt nur aushilfsweiſe verwerthet, und dann vor dem Gebrauch in fließendem Waſſer ſorg— fältig von allem Salz befreit. Iſt die Entfernung des Salzes keine genügende, ſo erkranken die Fiſchchen daran, indem ſie ſich wie gelähmt auf die Seite legen und ſchließlich eingehen. Eine recht— zeitige Unterbrechung mit einer ſolchen Fütterung bringt jedoch die Krankheitserſcheinungen wieder zum Verſchwinden. Gut aus gewaſchene, geſalzene Eier werden von den Fiſchen ebenſo gerne angenommen und vertragen, wie ungeſalzene friſche Eier. Letzteren iſt aber wohl der Vorzug zu geben, da es wahr— ſcheinlich iſt, daß durch den Prozeß des Einſalzens und nachträglichen Auswaſchens auch die natürlichen Salze der Eier zum Theil entfernt werden. Hierüber müßten freilich erſt genauere chemiſche Unter— ſuchungen angeſtellt werden. Auf alle Fälle iſt aber ſchon jetzt die ganze Fütterungsmethode mit Seefiſcheiern ſehr zu empfehlen. f Dieſelbe wurde im vorigen Jahre eingeführt von Herrn J. H. Mewes in Atona, von welchen die Eier auch zu beziehen ſind. * H. VI Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 28. Dezember. Zufuhren nicht genügend, Geſchäft lebhaft, Preiſe gut. En gros-Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte A} Ente me 4 Dal 50 Winter⸗Rheinlachs. . | per Pfund 320 BODEN u, io 90 60 Ruff a 5 200 Barſ che 49-61 31 Flundern, gr.. „ Schock | 250—400 Karpfen, mittelgroße . 63 | 40— 50 dos il! 0 150— 200 do. Heine. ...| 46—53 — Bücklinge, pomm. . . „ Wall 150—175 s 0 44 DBorſh g, Scho 200 CFC 17—20 Schell Stiege 75—120 P er D-55 7—9 Aale, große. . „ Pfund | 110-120 C5 8 — T — 5 RER 8 200210 [Heringe „ 100 Stck.] 700 800 E — 5 Inserate. — — — . 6&0 00 Ladbseier salmo salar Bachſatblingeier 250.000 S hnäpeleter Coreagıns lavaretıs 40 000 Stück a 1000 4 fl. Oeſt. W. embryonirt, erſtere Lieferung im Februar, werden abgegeben in der Fiſchzucht-Anſtalt letztere im Januar hat noch billigſt abzugeben Aurolzmünſter Oberöſterreich | A. Kirſch, Fiſckzuchtanſtalt „Salis“ Telegramme: Kirſch⸗Salismünde. (“) Fiſchzuchtanſtalt Oeſede, Oeſede bei Osnabruck. (11) Ausſetzungsſähige Brut. Bachforelle! 10 . f. d. Tauſend. Engliſche Lochleven, Regenbogen— forelle, Bachſaibling . . . 25 . f. d. Tauſend. Angefütterte Brut. 3—4 Monate alt, 3½— 4½ em lang. Sämmtliche Salmo iden 8—10 A f. d. Hundert. Einzährige Setzſiſche. Sämmtliche Salmoniden ie u Größe 15—25 „ das S Bei Frühjahrslieferung 10 1 Aufſchlag. 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Organ für die Heſammtintereſſen der Kiſckerei, fowie für dießeteobungen der Kiſckerei Vereine. in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei-Vereins, ſowie der Landes⸗Fiſch.⸗Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schleſ. Fiſch.⸗Ver., des Brandenburg. Fiſch. Ver., des Thüring. Fiß ch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. Miesbach: Tegernſee, des Fiſch.⸗ Der. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. für das Großherzogthum Heſſen, des Rheiniſchen Fiſch. Ver., des Central,-Fiſch.⸗ -Dereins für Schleswig-Holftein, des Kölner Siih.-Der., des Hamburger Sifch.- Ber., des Fiſcherei-Vereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Lothringiſchen Fiſch.⸗Ver., des Fiſcherei⸗ Vereins für den Kreis Lingen, des Fiſcherei⸗Dereins für die Provinz Sachſen und das Berzogthum Anhalt ec. ic. In Verbindung mit Tachmännern Jeutſchlands, Heſlerreich-Ungarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayerifhen und vom Deutſchen Liſcherei-Verein. g Nr. 2. CCIY Münden, den 18. Januar 1895. XX. Jahrg. Inhalt: I. Natürliche Forellenzucht in den Vogeſen. — II. Der Lachsaufſtieg in der Ahr und das Eiſenbahnwehr bei Sinzig (Rheinprovinz). — III. Waſſerrechtliches. — IV. Fünfter Defter- reichiſcher Fiſchereitag in Wien. — V. tell — VI. Vermiſchte Mittheilungen. — VII. Fragekaſten. — VIII. Literatur. — IX. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck unter Quellenangabe geſtattet.) I. Natürliche Jorellenzucht in den Vogeſen. Von Fr. W. Touſſaint in Straßburg. Es handelt ſich hier um die Methode des leider zu früh verſtorbenen kgl. Oberförſters v. Laſſault, mit welcher derſelbe den ſogenannten Bärenbach in der Oberförſterei Zabern im Unterelſaß mit zahlreichen Forellen in wenigen Jahren bevölkerte. Bereits im Jahre 1877 habe ich durch Zeichnung und Beſchreibung in der „Deutſchen landwirthſchaftlichen Preſſe“ auf dieſe ebenſo intereſſanten als belehrenden Anlagen aufmerkſam gemacht, welche ich unter Leitung des Oberföriters v. Laſſault daſelbſt bereits im Jahre 1876 beſichtigte und fie im Intereſſe der Fiſchzucht zur Anwendung in den Oberförſtereien der Gebirgs— diſtrikte dringend empfohlen habe. — Allein alles wirklich Gute führt ſich ſehr ſchwer in bereits beſtehende Kulturverhältniſſe ein, und ſo dürfte auch die Methode des Oberförſters v. Laſſault zur Förderung der Forellenzucht (welche übrigens den von Herrn S. Jaffé, ir BL 18 — EL IT Sandfort in Nr. 1 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ pro 1895 gemachten Mittheilungen aus Schottland durchaus ähnlich iſt), berufen ſein, erſt allmählich und beſſer gewürdigt zu werden, als dieſes bisher geſchehen iſt. Ueber die beregten Methoden und deren praktiſchen Reſultate habe ich nun, unter Bei: fügung der beifolgenden Skizze, Folgendes zu berichten: Die ſehr ein— fache, billige und namentlich na⸗ turgemäße Ein⸗ richtung zur Ber: mehrung der Forellen befindet ſich im Quellen- gebiet des Bären⸗ bach, welcher un gefähr 4 Kilo⸗ Ei meter oberhalb 5 Skizze Zabern in das Lo über künſtliche rechte Ufer der ö e 5 Zorn einmün⸗ der Oberförſterei det. Die hierzu Saben. nöthigen Anz lagen wurden, nad) den mir gemachten Mit⸗ theilungen, bereits vor 1870 von der. framzöſiſchen Forſtverwaltung eingerichtet und, nach— dem dieſelben während des Krieges theilweiſe zerſtört wurden, von dem kaiſerlichen Oberförster v. Laſſault wieder in Betrieb geſetzt. — Ehe ich nun auf die nähere Beſchreibung dieſer Anlagen eingehe, iſt es nöthig, den Gang der Brutperiode und die natürlichen Brutplätze zu beſchreiben, wie ſie die Steinforellen ſich wählen. Nach den Beobachtungen des Oberförſters Laſſault, ziehen die Laichfiſche zu Anfang des Monat November dem Lauf des Baches entgegen, alle ihnen entgegentretenden Hinder— niſſe entweder umgehend oder überſpringend, um bis zu den Quellen (nach Skizze A) zu langen. Hier ſetzen dieſelben in die oft nur 0,25 Meter breiten Gerinne des Quellen— gebietes, in etwas vertieften und in den Sand gewühlten Neſtern ihren Laich ab und findet die Befruchtung ſofort ſtatt, ſo daß mithin das aus den Felſen hervortretende und gleichmäßig warme Waſſer nur in mäßigem Lauf darüber hinrieſelt. — In dieſe, abwechſelnd aus Sand, Kies und Steinen beſtehenden Rinnſale ſind die Neſter in der Weiſe verbreitet, wie dieſes durch kleine Kreiſe auf der Skizze angedeutet worden iſt. — Um die junge Brut und auch den abgeſetzten Fiſchlaich vor der Raubgier der großen Forellen zu ſchützen, werden die Rinnſale Anfangs Januar (auf der Skizze bei a) durch Einlage von Reiſigbündeln abgeſperrt. Iſt permanent fließendes Waſſer vorhanden, ſo entwickeln ſich die jungen Forellchen in dieſen kleinen Maſſenteichen zu Tauſenden. Hier iſt es auch, wo die helfende Hand des Menſchen durch Vermehrung dieſer kleinen Brutneſter und nöthigen Falls durch künſtliche Bedeckung derſelben mit Reiſig, ganz an ihrem Platze iſt. Zur Erleichterung und Sicherſtellung der Forellenzucht hat man zu dieſem Zwecke im Bären— bach (nach Skizze B) unterhalb der natürlichen Brutplätze der Fiſche einen kleinen Forellen: weiherTangelegt, welcher mit Samenforellen beſetzt wird, die auch gefüttert werden. Haben dieſelben in der vorbeſchriebenen Weiſe ihren Laich in 2 1 Quellengebiete abgeſetzt, ſo kehren ſie in den Weiher zurück und es wird bei (b) der Einlauf durch ein Reiſigbündel verſetzt. — Zur Abhaltung der Eisvögel, der Waſſeramſeln und anderer Thiere, welche den jungen Fiſchen nachſtellen, dürfte ſich auch die ſchon beregte Bedeckung der Neſter oder des ganzen Gerinnes ſehr empfehlen. Sind die jungen Forellen ſo weit gediehen, daß ſie den Dotterſack verloren haben, jo werden ſie bei (b) in 5— 10 Meter lange und 0,50 — 1,0 Meter breite, MAR 8 1895 1 — — — flache und horizontale Gräben (e) geleitet, welche mit Brunnenkreſſe bepflanzt find und fo den jungen Fiſchchen im erſten Jahre den nöthigen Schutz gewähren. — Im zweiten Jahre werden die Fiſchchen in einem weiter unterhalb liegenden größeren, mit Kies und Steinen gefüllten Graben (d) geſchwemmt, wonach ſie dann im dritten Jahre entweder in den Bach abgeleitet, oder in einzelne tiefer gelegene Teiche als Speiſefiſche weiter gezüchtet werden. — Zur Fütterung wird zu dieſem Zweck in der Mitte jedes Teiches ein großes Stück Fleiſch gefallener Thiere an einem Pfahl befeſtigt, von welchem die herabfallenden Maden den Fiſchen als Nahrung dienen. Sind in einzelnen Bergbächen nur wenige oder keine Forellen mehr vorhanden, wie dieſes z. B. im Anfang der 60er Jahre auch im Bärenbach der Fall geweſen ſein ſoll, ſo werden die aus der k. Fiſchzuchtanſtalt bei Hüningen bezogenen und befruch— teten Eier in eigens zu dieſem Zwecke angelegte Brutkäſten eingeſtellt und ausgebrütet. Die (auf der Skizze bei C) direkt unterhalb der aus den Felſen hervortretenden Quellen aus— geſetzten Steinkaſten ſind 1 Meter breit, 2 Meter lang und ca. 0,50 Meter tief. Die kleinen, in dieſe Steinkäſten oder Waſſerbehälter einzuſetzenden Brutkäſten ſind von verzinntem Draht. Dieſelben werden mit Kies gefüllt und jeder einzelne mit 500 bis 1000 Eiern belegt. Dieſe Käſtchen werden auf hölzernen Schienen und zwar ſo in der Höhe des Waſſer— ſpiegels in den beſagten Steinkäſten aufgeſtellt, daß das einfließende Waſſer eben nur ſo langſam darüber hinrieſelt, wie dieſes in den natürlichen Brutplätzen der Fall iſt. Der ganze Steinkaſten wird durch einen hölzernen Deckel abgeſchloſſen und die jungen Fiſchchen ſpäter in ähnlicher Weiſe weiter transportirt und gepflegt wie dieſes bereits bei Skizze B geſagt worden iſt. Es bleibt keinem Zweifel unterworfen, daß dieſe Einrichtung zur Vermehrung der Forellen in den Gebirgsdiſtrikten (welche möglicherweiſe erſt auf Grund eingehender Studien, oder in Folge von vielleicht fehlgeſchlagenen Erwartungen in Hüningen, von der franzöſiſchen Verwaltung gemacht worden ſind) ebenſo naturgemäß als einfach iſt, und deren Uebertragung in alle Flußgebiete der Gebirgsläufe um ſo mehr zu empfehlen iſt, als in Folge derſelben im Bärenbach und in der Zorn ſich die Forellen ganz außergewöhnlich vermehrt haben. — Es iſt hierbei hervorzuheben, daß nach Ausſage des Oberförſters v. Laſſault, ſogenannte Schimmelbildungen, wodurch in den meiſten künſtlichen Anſtalten ſo viele Eier zu Grunde gehen, von demſelben im Bärenbach noch niemals beobachtet worden ſind.“) — leid): zeitig dürfte ſich zur Förderung dieſer Angelegenheit ein ähnliches Abkommen mit allen Ober— förſtern oder Revierförſtern empfehlen, als dieſes in Zabern mit dem Oberförſter v. Laſſault vereinbart worden iſt. — Demſelben war nämlich die wilde Fiſcherei, inſoweit dieſelbe in fein Revier fällt, unter der Bedingung verpachtet, daß er auf feine Koſten die Weiterzüchtung der Forellen in der angegebenen Weiſe unterhält. Ein derartiger Pachtvertrag gewährt auch den beiten Schutz für die Pflege der Fiſche, welche in den erſten Lebensjahren das Quellen: gebiet der Seitenbäche nicht verlaſſen. — Zur Ausführung der nothwendigſten Anlagen, welche der Forſtverwaltung verbleiben und wozu die Einrichtung von kleinen Wäſſern, Gräben und Brutkäſten gehörten, werden für jedes Bachgebiet oder zunächſt für jede derartige, zu einem Forſtrevier gehörige Anlage ca. 250 Mark erforderlich fein. N ) Anmerkung der Redaktion: Hierzu ſei uns die Bemerkung geftattet, daß in den meiſten ſogenannten künſtlichen Brutanſtalten Pilzerkrankungen in nennenswerthem Umfang (außer bei der Renkenerbrütung) nicht vorkommen reſpektive bei genügender Sorgfalt jehr wohl vermieden werden. Die Krankheit hat auch mit dem Syſtem der Erbrütung nichts zu thun. Bei der natürlichen Erbrütung im Bach iſt es wohl geradezu unmöglich, an den vom Sand bedeckten Eiern Pilze zu beobachten, während ſie ſich in den Brutapparaten ja geradezu dem Beſchauer aufdrängen. Vorkommen werden Pilzerkrankungen der Eier im Bärenbach gerade ſo gut wie überall, denn es gibt kein Waſſer, in welchem man überhaupt erbrüten kann, das nicht auch die Sporen der Saprolegnien enthielte. II. Der Tachsaufſtieg in der Ahr und das Eiſenbahnwehr bei Sinzig (Aheinprovpinz). Zum erſten Mal feit mehr als zwanzig Jahren find im Herbſt 1894 wieder Laich⸗ lachſe in die Ahr gelangt. Mit dem Jahre 1858 bereitete ſich nämlich ein weſentliches Hinderniß für dieſelben vor, welches weiter fortſchreitend mehrere Jahrzente den Aufſtieg . En völlig unmöglich machte. Die Eiſenbahnbrücke der linksrheiniſchen Eiſenbahn nämlich, welche zwei Kilometer oberhalb der Ahrmündung in den Rhein bei der Stadt Sinzig die Ahr über— ſchreitet, verurſachte allmählich durch die Wirkung der reißenden Hochwaſſerſtrömung eine ſtarke Auskolkung derart, daß ſich ein wehrartiger Abſturz bildete. Zur Sicherung der Brücke mußte dieſer Abſturz mit einer feſten Steindeckung zwiſchen Pfahlwänden ausgebaut werden, ſo daß ein vollſtändiges Wehr entſtand. Die Sohle der Ahr von dieſem Wehr ab bis zum Rhein erniedrigte ſich durch die verſchiedenen Hochwaſſer allmählich ſo ſehr, daß das Wehr ſchließlich eine Gefällhöhe von 1,53 Meter aufwies. Da der Abfallboden dieſes Wehres außerdem die ſteile Steigung von 1:4 bis 1:5 bei einer Geſammtlänge von 8,0 Meter beſaß, ſo war dasſelbe für Lachſe ſeit mehr als zwanzig Jahren wegen der reißenden Strömung ein unüberwindliches Hinderniß. Bei Gelegenheit der ſtaatsſeitig betriebenen Vorarbeiten für die Regulirung der unteren Ahr im Jahr 1887 wurde nun Seitens der kgl. Regierung in Coblenz angeregt, das ſo⸗ genannte Eiſenbahnwehr für Wanderfiſche wieder gangbar zu machen, ſei es durch eine Fiſch— treppe oder auf andere Weiſe. Durch die daraufhin gepflogenen Verhandlungen wurde die kgl. Eiſenbahnverwaltung als verpflichtet erachtet, eine geeignete Einrichtung zur Gangbar— machung des Wehres auf ihre Koſten auszuführen. Letztere zeigte ſich dieſem Anſinnen auch geneigt unter der Bedingung, daß Seitens der kgl. Regierung ein bauwürdiger und annehm— barer Entwurf dazu aufgeſtellt würde. Dieſem Wunſche wurde im Jahre 1891 entſprochen. Der damals zuſtändige Oberfiſchmeiſter Meliorationsbauinſpektor Graf zu Düſſeldorf ſtellte einen Entwurf auf, welcher im Frühjahr 1892 mit einem Koſtenaufwande von rund 8500 M. durch die Eiſenbahnverwaltung ausgeführt wurde. Dabei ging Herr Graf von folgenden Geſichtspunkten aus: Eine Fiſchtreppe ſei nicht in Ausſicht zu nehmen. Weil für eine ſolche ein Einſchnitt in den Wehrkörper unerläßlich ſein würde, ſo würde das Wehr und demnach auch die Eiſenbahnbrücke bei Eisgang und Hochwaſſer gefährdet ſein. Ueberdies würde eine Fiſchtreppe bei der bedeutenden Geſchiebeführung der Ahr bei Hochwaſſer ſich ſehr ſchnell mit Schutt anfüllen und dann ungangbar ſein. Endlich würde die Fiſchtreppe zu Zeiten völlig trocken liegen, da ein Einſchnitt in den Wehrrücken nicht gemacht werden könne und die Ahr beſonders zur Steigzeit der Sommerlaicher an jener Stelle ſo wenig fließendes Waſſer zeigt, daß die Fiſchtreppe häufig trocken liegen würde. Im dortigen unteren Lauf der Ahr zieht ſich nämlich bei anhaltender Dürre das geringe Waſſer meiſt unterirdiſch durch die Kies— ſchichten dem Rheine zu. Endlich würde eine Fiſchtreppe bei den oft ſchweren Eisgängen der Ahr ſehr der Zerſtörung ausgeſetzt ſein. Es empfehle ſich daher vielmehr den bisher zu ſteilen Abfallboden durch einen ſolchen von ſchwächerer Neigung, nämlich 1:15, zu erſetzen, denſelben mit rauhen Steinen, am beiten Bafalıköpfen, zu befeſtigen und oben und unten die üblichen Sicherungen durch einzurammende Pfahlwände auszuführen, endlich unterhalb des Abfallbodens ein waagrechtes Sturzbett von gleicher Bauart anzubringen. Demgemäß arbeitete Graf den Entwurf aus, welcher wie bemerkt im Frühjahr 1892 durch die kgl. Eiſenbahn— verwaltung ausgeführt wurde. Seitens der Bevölkerung und im Beſonderen der fiſchereiberechtigten Stadt Sinzig wurde in dieſe Gangbarmachung des Wehres wenig Vertrauen geſetzt. Die Jahre 1892 und 1893 waren wegen ihrer beiſpielloſen Dürre auch nicht geeignet eine Probe zuzulaſſen. Be— züglich der Sommerlaicher trifft dies auch auf das Frühjahr 1894 zu. Endlich gab es Ende Oktober 1894 eine ordnungsmäßige Fluth und darauffolgend einen normalen Herbſt— waſſerſtand. In Folge deſſen ſtiegen zahlreiche Lachſe die Ahr hinauf und überwanden das Eiſenbahnwehr bei nicht zu hoher Ueberſtrömungshöhe ohne große Mühe. Die rauhen Bafait- blöcke des Abfallbodens ermäßigen die Geſchwindigkeit des überſtrömenden Waſſers ſehr er— heblich und bilden durch ihre Fugen und Klüfte den ſich hinaufarbeitenden Lachſen gute Stützpunkte. Es wird nicht daran gezweifelt, daß ſich in dieſem Frühjahr auch die Sommer— laicher im Beſonderen die Schwärme der Naſen (Makrelen genannt) bei normalen Waſſer— verhältniſſen hinaufarbeiten werden. Dieſe konnten nämlich Jahre lang das Wehr ebenfalls nicht überwinden und waren nur dann erfolgreich, wenn der Rhein ſehr hoch war und bis zum Wehr hineinſtaute. Da in anderen Gebirgsflüſſen bisweilen ähnliche Verhältniſſe vorliegen werden, welche 21 — die Anlegung von Fiſchtreppen nicht rathſam oder ausführbar erſcheinen laſſen, ſo glaube ich auf die Ausführung von flachen rauhen Steinrampen die Aufmerkſamkeit lenken zu ſollen. Die angeführten hohen Koſten bei Sinzig erklären ſich aus der erheblichen Breite der Anlage von 30 Meter — der Breite der Flußſohle, bei einer Länge von 20 Metern; in anderen Fällen können die Rampenbreiten erheblich ermäßigt werden. Eine wie große Bedeutung der Rauhigkeit derartiger Rampen beizumeſſen iſt, zeigt der Umſtand, daß in der Nahe zwiſchen Kirn und Kreuznach zahlreiche ſteinerne Wehre beſtehen, deren Höhe und Neigung den Lachſen und anderen Fiſchen höchſt unbequem und unüber— windlich ſein würden, wenn nicht die 1:2 bis 1:4 geneigten Abfallböden aus mächtigen rauhen Steinblöcken gepackt wären, welche viele natürliche Klüfte und Stützpunkte bieten. Andererſeits zeigt ſich neuerdings ein Nahewehr unterhalb Kreuznach bei Genſingen (Heſſen) bei einer Höhe von nur 1,0 Meter als ein ernſtliches Hinderniß. Der Betonkörper dieſes Wehres iſt nämlich, um dem Eis keine Angriffspunkte zu bieten, völlig mit glattem Cement— putz überzogen worden. Die Neigung des Abfallbodens beträgt 1:4. Infolgedeſſen haben die Lachſe im Herbſte 1893, als das Wehr nur wenig überſtrömt wurde, dasſelbe nicht überwinden können, noch viel weniger die Sommerlaicher im Frühjahr. Auch hier wird eine Verbeſſerung angeſtrebt. Coblenz, 7. Januar 1895. Mylius, kgl. Baurath. III. Waſſerrechtliches. Die in Nr. 26 der „Allg. Fiſcherei-Ztg.“ pro 1894 gebrachte Rede des Herrn Rechtsrathes . Gentner über Fiſcherei und ihr Verhältniß zu den Flußkorrektionen und Waſſerbenützungsanlagen hat gewiß alle Leſer in hohem Grade befriedigt und gebührt der Redaktion aufrichtiger Dank. Es ſcheint mir jedoch in jetziger Zeit, wo allgemein ſich das Bedürfniß nach Feſtlegung des Waſſerrechtes fühlbar macht, und wo in nicht zu ferner Zeit dieſe Feſtlegung erfolgen wird, nöthig, daß derjenige in der Preſſe ſeine Intereſſen zur Geltung bringt, der direkt an ſeinem Fiſcherei-Betriebe durch die beſtehenden Gelee Schaden leidet. Die Intereſſen der vielen an größeren Flüſſen und Seeen betheiligten Berufsfiſcher werden durch die Fiſcherei-Vereine am beſten vertreten, wie das ja auch aus dem Vortrage des Herrn Rechtsrath Gentner, dem Vorſtand des Schwäbiſchen Fiſcherei-Vereins, wieder hervorgeht. Natürlich iſt es dabei, daß die größeren Waſſerläufe zuerſt in den Vordergrund treten und zumeiſt berückſichtigt werden, weil an ihnen wichtige Induſtrieen liegen, gegen die der Kampf häufig nur mit vereinter Kraft aufzunehmen iſt: Verhältnißmäßig ſelten dagegen werden in den Fachzeitungen Fälle behandelt, in denen kleinere Waſſerläufe geſchädigt worden find. Diebe letzteren beanſpruchen aber nicht nur ihrer ungemeinen Ausdehnungen wegen, ſondern auch wegen ihres Werthes, wenn ſie Forellen führen, die Aufmerkſamkeit des Geſetzgebers. Ich will an dieſer Stelle nur einen Punkt, den durch die Wieſenwäſſerung verurſachten Schaden berühren. Es iſt unzweifelhaft, daß die Fiſcherei älter iſt, wie die Wieſenwäſſerung. Wenn letztere in rück— ſichtsloſer Weiſe betrieben wird, ſchädigt ſie den Forellenbeſtand direkt durch Waſſermangel und indirekt, indem fie den Fiſchdiebſtahl begünſtigt. Das hat man im 17. und 18. Jahr- hu dert durch ſtrenge Geſetze mit Erfolg bekämpft — leider aber hat die Geſetzgebung dieſes Jahrhunderts bei Verfaſſung der Geſetze über Wieſenwäſſerung in den meiſten Staaten die Fiſcherei vollſtändig unberückſichtigt gelaſſen. Ich möchte mir nun zum Nutzen und Frommen der Bachfiſcherei-Berechtigten erlauben, die Frage aufzuwerfen, iſt die Wieſenwäſſerung nicht Rin früheren Zeiten durch Verordnungen geregelt worden? Was die mir aus der Praxis be— kannten Theile Unterfrankens, Rhön und Speſſart anlangt, fo ſteht durch Ueberlieferung feſt, daß die Wäſſerung der Wieſen an einem Tage der Woche, und zwar meiſtens von Samſtag Nachmittag 2 Uhr bis dahin Sonntags erlaubt war. Glücklicherweiſe liegt nun ein durch alle Inſtanzen Seitens der Müller der Schondra durchgefochtener Prozeß vom Jahre 1862 vor, wonach obige Wäſſerzeit als althergebracht noch heute in Geltung ſteht. Dadurch allein iſt es möglich, die Fiſcherei zu ſchützen. Nach eingezogenen Erkundigungen hat dieſe Einſchränkung früher in einem großen Ge— 22 — biete Mitteldeutſchlands zu Recht beſtanden — es iſt aber an der Zeit, daß die Fiſcherei— Berechtigten darüber Unterſuchungen anſtellen und veröffentlichen, um auf die bevorſtehende Waſſergeſetzgebung ihren berechtigten Einfluß auch nach dieſer Richtung zur Geltung bringen zu können. Zweifellos werden die betheiligten Inſtanzen der Jetztzeit den veränderten Anſchauungen und Erwerbslagen Rechnung zu tragen haben und wird für ſie die Frage in den Vorder— grund treten, ob nicht durch Aufrechterhaltung der alten Verordnung andere berechtigte Inter— eſſen zu ſehr geſchädigt werden. Dieſe Frage nun muß ich verneinen, wenigſtens für die Wieſenbeſitzer, die an Gebirgs bächen ihre Wieſen haben. Ich habe Gelegenheit, jeden Sommer gegen 70 Kilometer Gebirgswieſen zu begehen und habe ſowohl in ſehr trockenen, wie gewöhnlichen Jahren die Beobachtung machen können, daß die Wieſen den beſten Gras— wuchs zeigten, welche wöchentlich nur einen Tag, und das auch nicht regelmäßig, gewäſſert worden waren. Das Wieſengras iſt keine Sumpfpflanze und wo mehr gewäſſert wird, bildet ſich Moos. Ich behaupte ſogar und kann das mit Beiſpielen belegen, daß die Anlage von ſogenannten Kunſtwieſen für manche Gemeinde ein Danaergeſchenk geweſen iſt. Leider huldigt der ländliche Kleinbeſitzer meiſt dem Grundſatz: „Viel hilft viel.“ Statt zu eggen und zu düngen, wird gewäſſert. Ich ſage mit voller Ueberzeugung, daß mit Aufrechthaltung der alten Vorſchrift des Wäſſerns an 24 Stunden per Woche den Wieſenbeſitzern noch größerer Vortheil geſichert iſt, wie den Fiſcherei-Berechtigten. Für jede Stauwehranlage iſt eine Konzeſſion nöthig und der Bau jedes Wehres jtel. unter obrigkeitlicher Kontrole. Das iſt nöthig, um ein Uebermaaß der Stauung zu ver: hindern, weil ſonſt der Unterlieger kein Waſſer bekommt. Den Geſichtspunkt allein hat die neuere Geſetzgebung im Auge gehabt, die Fiſcherei jedoch iſt gänzlich außer Betracht geblieben. Das muß dahin geändert werden, daß der Fiſcherei-Berechtigte bei Wehranlagen auch ein Wort mitzuſprechen hat. Ich habe in Obigem nur einen wichtigen Punkt berührt, hoffe jedoch, daß er Veran laſſung gibt, daß die Fiſcherei-Berechtigten ſich über weitere Punkte ausſprechen, als da ſind: Grenze der Waſſerentnahme, Mühlgräben und Uferbetretung ꝛc. . IV. Jünfter Oeſterreichiſcher Jiſchereitag in Wien am 19. und 20. Oktober 1894. *) (Schluß ſtatt Fortſetzung.) Zum Punkte 4 der Tagesordnung: Vorſchläge für die geſetzliche oder behördliche Aufftellung von Schonzeiten für den amerikaniſchen Bachſaibling und die amerikaniſche Regenbogenforelle ergriff zu einem äußerſt eingehenden Referate Herr G. Lahner, Präſident des Oberöſterreichiſchen Fiſcherei-Vereines in Linz das Wort. Der Oberöſterreichiſche Fiſcherei-Verein habe ſich mit 16 Fiſchzüchtern dieſes Kronlandes in's Envernehmen geſetzt, welche dieſe beiden Fiſchgattungen zu Zuchtobjekten machen. Es wurden den Züchtern die nachfolgend angegebenen Fragen zur Beantwortung vorgelegt: 1. Welche Wahrnehmungen haben Sie bezüglich der in die freien Gewäſſer eingeſetzten Bachſaiblinge und Regenbogenforellen ge— macht? 2. Welche Erfolge haben Sie erreicht bei Aufzucht in geſchloſſenen Gewäſſern, in Teichen oder Flußwaſſer? 3. Welche Schonzeiten ſchlagen Sie für jede dieſer beiden Fiſchgattungen vor? Geſtützt auf die Mittheilungen, welche den eingelangten Antwortſchreiben zu entnehmen waren, kommt der referirende Verein zu dem Reſultate, daß rückſichtlich beider Fiſchgattungen der unzweifel⸗ hafte Nachweis erbracht fet, daß ſich dieſelben in unſeren heimiſchen Flußwäſſern als Produkt ſelbſt— ſtändiger natürlicher Vermehrung vorfinden, ſowie daß ſelbe in offenem Waſſer zu Marktwaare heran— wachſen. Hinſichtlich der Schonzeit ſchlage der referirende Verein für den Bachſaibling die Zeit vom 16. Oktober bis 15. Dezember, für die Regenbogenforelle jedoch vom 1. März bis 30. April vor und bezeichne als Minimalmaaß für Verkaufswaare rückſichtlich beider Fiſchgattungen 20 em. In ge— ſchloſſenem Waſſer gedeihe der Bachſaibling nur in Quellteichen mit hartem Waſſer. Die Regenbogen— forelle habe ſchnelleres Wachsthum als die Bachforelle und dürfte dazu berufen fein, allmählich das Aitel zu verdrängen. Sie dürfte für Forellen- und Aeſchenbrut keine größere Gefahr bilden als beiſpielsweiſe der Koppen. Ihr Preis jet gleich dem der Bachforelle, ſie ſel ein ausgezeichneter Teich— fiſch, namentlich dann, wenn ſie natürliche Nahrung fände. Zu dieſem Gegenſtande ſprachen namentlich noch Herr Profeſſor A. Frie, Delegirter des (0) Aus den Mittheilungen des Oeſterr. Fiſcherei-Vereins, XIV. Jahrg. Nr. 56 pro Dez. 1894. 23 ——— — Oeſterreichiſchen Fiſcherei⸗Vereins, ſowie Herr Profeſſor Franke aus Laibach und der Fiſchzüchter Hanns Köttl. Während beide letztere Herren als Minimalmaaß für die beiden in Rede ſtehenden Fiſchgattungen 30 em empfahlen, welchem Vorſchlage auch allſeitig zugeſtimmt wurde, betonte Herr Profeſſor Frie insbeſondere den hochintereſſanten Umſtand, daß zweifellos die Laichzeit der Regen— bogenforelle bei uns entſchieden in der Jahreszeit zurückrücke, und daß die Annahme vollſtändig ge: rechtfertigt wäre, daß ſich die Laichzeit dieſer Forellenart im Laufe der Zeit immer mehr der der heimiſchen Bachforelle nähere, ja ſelbe ſchließlich erreichen werde. Es wurde in Hinblick auf dieſe Mit— theilung beſchloſſen, die Vorſchläge des Oberöſterreichiſchen Fiſcherei-Vereines rückſichtlich der Schonzeiten dieſer beiden Fiſchgattungen zu acceptiren, jedoch bei der Regenbogenforelle ausdrücklich das Wort „vorläufig“ hinzuzuſetzen. Zum 5. Punkte der Tagesordnung referirte Herr Dr. Wilkosz Namens des Galiziſchen Landes-Fiſcherei-Vereines über den Werth des Rakus⸗-Scheidlin'ſchen Fiſchfütterungs- und Auf⸗ zuchtverfahrens und theilte mit, daß ſich auf Grund eingehender Verſuche dieſe Fütterungs— methode beim Betriebe einer Teichwirthſchaft nicht empfehlen ließe. Herr Referent ſtützte dieſen Aus— ſpruch auf mehrere Gründe. So auf die ſanitären Uebelſtände, welche durch den Geruch der zur Fliegenmadenerzeugung nothwendigen und verweſenden Fleiſchtheile, Gedärme u. ſ. w. hervorgerufen würden. Dieſer Uebelſtand wäre ſo groß, daß mit Sicherheit Einſchreiten der Sanitätsbehörden be— ſonders bei Anwendung dieſes Verfahrens zunächſt menſchlicher Wohnſtätten zu erwarten ſein würde. Künſtliche Düngung, ſowie Lupinenfütterung nach Dubiſch ſei für Teichwirthſchaften auch wegen der mit dem Rakus⸗Scheidlin'ſchen Verfahren verbundenen, weitaus höheren Koſten entſchieden vorzuziehen. Am deutlichſten redeten jedoch für dieſe Beurtheilung die jo wenig entſprechenden Erfolge, welche Herr Rakus ſelber mit ſeinem Verfahren in einem zur Probe in Teſchen ihm überlaſſenen Teiche erzielt hätte. Die Koſten dieſes Verſuches hatten ſich auf 55 Gulden belaufen, während der Zuwachs an Fiſchfleiſch bloß 48 kg betragen hätte. Empfohlen könne daher nach der Anſicht des Galitziſchen Fiſcherei-Vereines dieſes Verfahren nur bei kleinen Teichwirthſchaften und hinſichtlich der Aufzucht von Salmonidenbrut werden, da die fo bedeutend böheren Preiſe dieſer Fiſchgattungen auch größere Aus: lagen bei ihrer Heranzucht zu rechtfertigen vermöchten. An dieſe Mittheilung ſchloß ſich eine intereſſante eingehende Schilderung, welche Herr Feld: bacher, Beſitzer der Fiſchzuchtanſtalt für Salmoniden zu Payerbach in Niederöſterreich, über ſeine Er— fahrungen rückſichtlich dieſes Fütterungsverfahrens gab. Herr Referent züchte in kleinen Teichen maſſenhaft Cyklops und Daphnia, indem er namentlich Blut und Rinderjauche in dieſe Teichchen leite. Im Auguſt würden dieſelben dann mit Wicken bebaut und im Frühling beginne wieder die Ernte an Kruſtern. Forellenbrut, nur damit gefüttert, wachſe erſtaunlich und erreiche eine Länge von 10 bis 12 em. Nachdem die Fiſchchen dieſe Größe erlangt hätten, ſo käme die Madenfütterung an die Reihe. Die Maden der musca caesarea, ſowie der Musciden ſeien die beſten. Feuchte Wärme und Schatten ſeien die Hauptbedingungen zur Maſſenerzeugung von Maden. Herr Referent ſchilderte die Art der Anlage einer ſolchen Madenzucht und bemerkte, daß man bei Aufſtellen mehrerer Gefäße im Sommer leicht 1 kg Fliegenbrut im Tag erhalte. Dieſe Brut in paſſend eingerichtete Ausbrütungs— käſten vertheilt, in welchen ſie durch drei Tage ausgiebig mit Gedärmen u. ſ. w. gefüttert werde, liefere 15 bis 20 kg große Maden per Kaſten. Von Mai bis Oktober erzielte Herr Feldbacher auf dieſe Weiſe 4057 kg Maden. Ihre Erzeugung hätte in 70 Kiſten ſtattgefunden und an 8000 kg Gedärme ꝛc. ſeien zu ihrer Fütterung verbraucht worden. Obwohl nun dieſes Verfahren auch im Winter in geheiztem Raume anwendbar wäre, ſo ſei es dennoch nothwendig, im Sommer entſprechende Mengen von Maden für den Winter zu konſerviren. Dieſe Konſervirung würde auf ähnliche Weiſe wie die Dunſtobſterzeugung vorgenommen. Wichtig ſei auch die Zucht von Mückenlarven. Rakus⸗ Scheidlin gebühre das Verdienſt, den Weg gezeigt zu haben. Wäre zur Zeit der Fütterung der Jungbrut noch kein Naturfutter zu haben, fo nehme man Gierflar und Dotter in Waſſer gelöſt oder gepulverte Larven der Eintagsfliege oder konſervirte und in Mörſern zerſtoßene Maden. 2 bis 3 kg derſelben geben denſelben Nutzeffekt, wie 14 bis 21 kg Pferdefleiſch. Das Kilogramm Maden käme auf 30 Kreuzer zu ſtehen. Dieſe Art der Fütterung laſſe ſich auch mit jeder anderen Fütterungsweiſe kombiniren und Herr Referent hätte durch drei Jahre die beſten Erfolge mit dieſem Verfahren erzielt. Er empfahl es ſchließlich auf das Wärmſte. Herr Profeſſor Franke knüpfte hieran die Bemerkung, daß für Aufzucht von Salmo— niden während der erſten Lebensmonate derſelben das beſprochene Verfahren das beſte ſei. Gegen Herbſt, ſowie die Fiſche größer geworden, genüge dasſelbe jedoch nicht mehr, obwohl die Salmoniden das Naturfutter ſtets mit großer Vorliebe annehmen. Bis Auguſt werden bei Herrn Referenten in Studenec 10000 Stück Forellen nur mit Naturfutter ernährt, von dieſer Zeit an bekämen ſie Blut und zerhackte Fiſche. Das Vorhandenſein ſanitärer Uebelſtände bei dieſem Aufzuchtverfahren leugnet Herr Referent entſchieden, da alles unter Waſſer vor ſich gehe. Die Gruben entwickelten auch bei großer Hitze abſolut gar keinen anderen Geruch, als bloß denjenigen des ſtehenden Waſſers. Die Kruſter vermehrten ſich ſelbſt im Winter unter dem Eiſe der Tröge, und was die Koſtenfrage beträfe, jo wäre zu bemerken, daß eine Fuhre Pferdedünger im Werthe von 4 Gulden für alle Gruben ausreiche. Feuchter Boden ſet zur Anlage das beſte. Dieſer werde gedüngt und dann würden in die Gruben Mutterthiere eingeſetzt. Ein Faß z. B. mit 50 Liter Inhalt genüge. Die Zucht der Daphnia ſei am empfehlenswertheſten und Fliegen— larven ſtellten ſich von ſelbſt ein. Die verſchiedene Ergiebigkeit mancher Gruben erkläre ſich daraus, daß andere Thiere häufig die Zuchtergebniſſe deeimiren, jo z. B. Fröſche u. a. m. Doch cuch in dieſer BEN Richtung könne man ſich vorſehen. Herr Referent ſtellt ſchließlich nachfolgenden Antrag, welcher auch von der Verſammlung angenommen wird: f In Anſehung der Wichtigkeit des Naturfutters (Cruſtaceen) für die Auf- zucht der Salmonidenbrut in den erſten Monaten, eventuell bis zum Herbſte, insbeſondere wenn die Fiſchchen zum Beſatze freier Gewäſſer dienen ſollen, wird das hohe k. k. Ackerbauminiſterium gebeten, es wolle Mittel bewilligen, daß an einer Zuchtanſtalt, wo die Cruſtaceenzucht bereits im großen Maaß— ſtabe beſteht, das Zuchtverfahren mit Hilfe von wiſſenſchaftlichen Unter- ſuchungen ergänzt und weitergeführt, d. i. auf wiſſenſchaftliche Baſis ge: ſtellt werden könne. Des Weiteren befürwortete auch Herr Morzinek das Rakus-Scheidlin'ſche Ver- fahren auf das Wärmſte. Herr Köttl theilte dieſe Anſicht, meinte jedoch, daß bei futterreichen Aufzuchtgräben oder Aufzuchtteichen die künſtliche Herſtellung von Naturfutter entbehrlich fei. Schließlich ſprach noch Herr Pro eſſor Frie zu dieſem Gegenſtande und betonte, daß das Rakus— Scheidlin'ſche Verfahren keine neue Entdeckung ſei, ſondern ſchon ſeit 25 Jahren bekannt wäre. Dasſelbe jet nur bei kleinen Anſtalten anwendbar. Auch bei der Salmonidenfütterung mit dieſem Naturfutter käme ſehr viel auf die örtlichen Verhältniſſe ſchon aus finanziellen Gründen an. Sollte ſich das Verfahren der Fliegenmadenerzeugung geruchlos geſtalten laſſen, ſo würde ſich das Konſerviren dieſer Zuchtobjekte mit Borſäure im Großen empfehlen. Ine Deutſchen Reiche beſtehe am Müggelſee bei Berlin eine Anſtalt, welche, fundirt mit 30000 /, ausſchließlich zur Unterſuchung über Fiſchfutter diene.“) Jedenfalls ſei dies eine äußerſt nachahmenswerthe Einrichtung. Herr Profeſſor Frie ſtellte ſchließlich nachfolgenden einſtimmig angenommenen Antrag: Der V. Oeſterreichiſche Fiſchereitag ſpricht ſeine Ueberzeugung dahin aus, daß das Scheidlin-Rakus'ſche Verfahren eine Vervollkommnung der früher bekannten Methoden der Erzeugung von Naturfutter iſt und bei der Salmoniden zucht für die Aufzucht der Brut mit Erfolg angewendet werden kann, aber für große Teichwirthſchaften nicht praktiſch anwendbar und beſſer durch die Methode Dubiſch und Suſta zu erſetzen iſt. Vor dem Uebergange zum nächſten Punkte der Tagesordnung legte Herr Bezirkskommiſſär Wacha im Namen des Vöcklabrucker Bezirks-Fiſcherei-Vereines eine kurze Flugſchrift vor, welche Beſchlußfaſſung über Erwirkung günſtigerer Bedingungen für die Beförderung von Aeſchen, Forellen, Bachſaiblingen und ſonſtiger lebend ſchwer transportirbarer Salmonidenſorten auf den Eiſenbahnen zum Gegenſtande hat. Nach längerer Debatte über die Schwierigkeit, unter den heute bei den Eiſenbahnen geltenden Beſtimmungen lebende marktfähige Fiſche, namentlich Salmoniden, befördern zu können, einer Debatte, an welcher ſich auch die Herren Wismar, Köttl, Schagl und Gaſch lebhaft betheiligten, bemerkte Herr Dr. Wilkosz, daß von Seite des Galiziſchen Fiſcherei-Vereines eine dieſe unzulänglichen Transportverhältniſſe betonende Eingabe an die Eiſenbahndirektionen gerichtet worden ſei. Dieſelbe ſei jedoch erfolglos geblieben. Es ſei dringendes Bedürfniß, daß für den Transport lebender Fiſche die Benützung von Schnellzügen und freie Fahrt oder wenigſtens um die Hälfte ermäßigt Fahrpreiſe für den Begleiter der Fiſchtransporte zugeſtanden würde. a Uebergehend zum letzten Punkte der Tagesordnung: Der dermalige Stand der Krebsfrage, nahm Herr Profeſſor Franke das Wort und berichtete über dieſen Gegenſtand. In ebenſo eingehender wie intereſſanter Weiſe ſchilderte der Herr Referent die topographiſchen Verhältniſſe Krains rückſichtlich derjenigen Gewäſſer, welche durch die Seuche ihren Beſatz an Krebſen verloren hätten. Zunächſt wären dieſe Unterſuchungen der Gurk gewidmet geweſen, welche den weſent— lichſten Antheil an der Krebsausfuhr, die im Ganzen mit jährlich 20000 Gulden bewerthet werde, gehabt hätte, außerdem hätten ſich dieſe Unterſuchungen auf zahlreiche andere Waſſerläufe des Landes bezogen. Aus 24 der unterſuchten Bäche ſeien Proben der mikroſkopiſchen Fauna nach Laibach zur wiſſenſchaftlichen Verwerthung geſendet worden. Während faſt alle Krebsbäche des Landes zumeiſt vollſtändig enivölfert wurden, wäre die Beobachtung wiederholt gemacht worden, daß in Lehmgruben der Krebs beſatz intakt geblieben wäre. Die mikroſkopiſche Unterſuchung habe der Gymnaſialdirektor Herr J. Hubad vorgenommen und derſelbe habe als Krankheitsträger einen winzigen Spaſtpilz erkannt, welchem er den Namen Staphylococcus pyogenes viridiflavus gegeben. Der Umſtand, daß dieſer Pilz auch die kleinen Kruſter, als Daphne, Cyklops ꝛc. dc. befalle, erkläre die auffallende Er: ſcheinung, daß die Seuche ſich ſtromaufwärts verbreite, daß ſie Hinderniſſe überwinde, welche ein von der Krankheit befallener Krebs niemals zu nehmen im Staude wäre. Die ungeheuere Vermehrung dieſes Pilzes, wenn anders er günſtigen Nährboden finde, erkläre die umfaſſende Verbreitung der Krankheit: Entſtänden doch aus einem einzigen derartigen Pilze, von welchen 700 auf einen Milli— meter Längenausdehnung gingen, im Zeitraume von 8 Stunden 16,7 Millionen! Ebenſo werde ſeine vernichtend; Thätigkeit durch die ihm eigenthümliche Zählebigkeit begünſtigt. Herr Referent be— richtete, um dieſe Zählebigkeit zu illuſtriren, daß Profeſſor Hubad einen Pilz durch ſechs Monate *) Anmerkung der Redaktion: Dieſe Angaben ſind inſoferne nicht ganz zutreffend, als die Begründung der Müggelſeeſtation mit bedeutend geringeren Mitteln erfolgte. Auch iſt die Müggel— ſeeſtation eine Fiſcherei-Verſuchsſtelle, deren Arbeitsplan nicht nur die Unterſuchung von Fiſchfutter umfaßt, obwohl dieſes wichtige Thema dort zuerſt in Angriff genommen iſt und eifrig ſtudirt wird. FR 25 zwiſchen zwei Uhrgläſern bet ſich getragen hatte und daß derſelbe im fiebenten Monate feine virulenten Eigenſchaften noch nicht verloren hätte. Auf höchſt intereſſante Weiſe ſchilderte Profeſſor Franke an der Hand von Dlrektor Hubad's Experimenten den Symptomenkomplex der Krankheit beim Krebſe, welche deuſelben innerhalb weniger Stunden nach erfolgter Infektion tödte.“) Bezüglich der Wieder⸗ bevölkerung der verödeten Krebsgewäſſer ertheilte Herr Referent den Rath, dieſelbe erſt nach einigen Jahren und auch dann erſt wieder zu verſuchen, wenn genaue Unterſuchung des betreffenden Gewäſſers zahlreiches Vorhandenſein von grünen Algen, von Infuſorien und den erwähnten kleinen Kruſtern ergebe. Die Wiederbevölkerung hätte ſtets vom Urſprunge des Gerinnes zu beginnen und ſei ſtrom— abwärts vorzunehmen. Nach zahlreichen mißlungenen Verſuchen ein Heilmittel gegen dieſe Seuche zu finden, will Herr Hubad in der Spirea ulmaria, deutſch Wieſenkönigin, Wieſenginsbart, St. Johannes⸗ wedel, Mädeſüß genannt, ein ſolches entdeckt haben. Eingehende, oft wiederholte Verſuche hätten ihn von der verläßlichen Wirkung dieſer Pflanze überzeugt, einer Wirkung, welche er durch den großen Gehalt an Salicylaldehyd erklärt. Büſchel dieſes Gewächſes, welche er anräth, an Schnüren quer über die Gerinne zu hängen, würden durch Auslaugen des erwähnten Aldehyds ſanirend wirken. Nachdem Herr Referent unter großem Betfalle feinen hochintereſſanten Bericht geſchloſſen hatte, entſpann ſich eine lebhafte Debatte, welche „mangelhaften Rechtsſchutz“, insbeſondere die die Fiſch— beſtände vernichtenden Verunreinigungen der Gewäſſer durch induſtrielle und gewerbliche Unternehm— ungen zum Gegenſtande hatte. An dieſer Debatte betheiligten ſich namentlich die He.ren Tſchanko, Schagl, Howorka und Morzinek. Herr Tſchanko ſtellte ſchließlich nachfolgenden Antrag, welcher mit Stimmenmehrheit angenommen wurde. Der V. Oeſterrelchiſche Fiſchereitag beſchließt: Bei dem Umſtande, daß der Rechtsſchutz der Fiſcherei in jeder Hinſicht ein ſehr mangelhafter, tft die Sanirung dieſes, die ganze Fiſcherei er- drückenden Uebelſtandes, als Hauptprogrammpunkt auf die Tagesordnung des nächſten Fiſchereitages zu ſetzen. Indem ſomit die Tagesordnung erſchöpft war, ſchloß der Herr Vorſitzende den V. Oeſterreichiſchen Fiſchereitag, nicht ohne den Theilnehmern an demſelben für das rege Intereſſe zu danken, mit welchem dieſelben den Verhandlungen folgten. Rudolf Wacha. Dr. Guſtav Ritter v. Gerl. Alfred Ritter v. Hueber. ) Anmerkung der Redaktion: Es iſt zwar nach dem ganzen Verlauf der Krebspeſt von vorne herein ſehr wahrſcheinlich, daß dieſe Krankheit durch Bakterien verurſacht wird. Aus dem vor: ſtehenden Bericht geht indeſſen noch keineswegs hervor, daß Herr Direktor Hubad in der That das die Krankheit wirklich hervorrufende Bakterium gefunden hat. Der allein maßgebende Beweis beruht in der Darſtellung von Reinkulturen des fraglichen Bakterium und in gelungenen Jufektionsverſuchen mit denſelben an nachweislich vorher geſunden Krebſen. In dem voranſtehenden Bericht iſt über dieſe Kardinalpunkte nichts erwähnt, ſo daß wir uns von der Richtigkeit der gemachten Angaben noch nicht haben überzeugen können. Hoffentlich erſcheint die Arbeit des Herrn Direktor Hubad bald in aus⸗ e Darſtellung. Wir werden dann nicht verabſäumen, unſeren Leſern weitere Mittheilungen zu machen. ———— V. Vereinsnachrichten. Württembergiſcher Landes⸗Fiſcherei⸗Verein. Vorſtandsſitzung des Württembergiſchen Landes-Jiſcherei-Verein in Stuttgart. Ergangener Einladung zufolge traten die Vorſtandsmitglieder des Württembergiſchen Landes— Fiſchere-Vereins unter dem Vorſitz des Vereinspräſidenten, Oberjägermeiſter Freiherrn von Plato, Excellenz, am Sonntag den 16. Dezember v. J. Nachmittags 2 Uhr in dem Teraſſenſaal des Stadt⸗ gartens in Stuttgart zu einer Sitzung zuſammen, nachdem den Theilnehmern Gelegenheit geboten worden war, bei einem in demſelben Lokal eingenommenen gemeinſamen Frühſtücke die in den letzten Jahren in Württemberg eingeführten fremden Nutzfiſcharten, den Bachſaibling, Elſäßerſaibling, die Regenbogenſorelle, den Forellenbarſch und die Maduemaräne auf ihre Schmackhaftigkeit zu prüfen. - Der Vorſitzende machte die Mittheilung, daß das Verſammlungslokal von dem Alten Herren Jagdſchutz-Hundezüchter- und Landes-Fiſcherei-Verein gemeinſam gemiethet und mit Emblemen ge— ſchmückt worden ſei. Dem Verein erwächſt durch den Beitrag zur Miethe ein jährlicher Aufwand von :# 20. — Die Verſammlung erklärte ſich mit dieſer Abmachung einverſtanden. Sodann erhielt dieſelbe Kenntniß davon, daß das bisherige Vorſtandsmitglied, der Ehren: präſident des Ulmer Fiſcherei-Vereins, Landgerichtpräſident a. D. von Schad-Mittelbiberach ſein Amt niedergelegt habe. Es wurde an Stelle desſelben Domänendirektor Freiherr von Röder in Langen— burg gewählt. Bezüglich der von der k. Centralſtelle für die Landwirthſchaft an das Präſidium gerichteten Anfrage wegen Abhaltung einer Fiſcherei-Ausſtellung in Verbindung mit der im Juni 1896 in Stuttgart- Cannſtatt in Ausſicht genommenen Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirthſchaftsgeſellſchaft herrſcht vollſtändige Uebereinſtimmung, daß eine ſolche Ausſtellung nicht nur wünſchenswerth, ſondern auch ſo zu geſtalten ſei, daß fie die bedeutenden Fortſchritte, welche in den letzten Jahren auf dieſem Gebiete in Süddeutſchland, insbeſondere aber in Württemberg gemacht worden ſind, in zutreffender Weiſe zum 2 — Ausdrucke bringe. Es wird den Züchtern daher empfohlen, ſich auf eine Beſchickung dieſer Ausſtellung mit ausgezeichneten Exemplaren ſchon jetzt vorzubereiten. Es ſoll einerſeits eine Prämirung hervor⸗ ragender züchteriſcher Einzelleiſtungen angeſtrebt, dann aber das Beſte zu einer Kollektivausſtellung der in Württemberg und Hohenzollern gezüchteten Fiſcharten vereinigt werden. Es wurde elne Kommiſſion, beſtehend aus Oberjägermeiſter Freiherrn von Plato, Geh. Kommerzienrath Duttenhofer, Profeſſor Dr. Steglin, Oberförſter Krauß und Hoflieferant Staudenmayer mit der Aufgabe betraut, alle nothwendigen Vorbereitungen für die Ausſtellung zu treffen, ſich dieſerhalb mit der k. Centralſtelle für die Landwirthſchaft, dem deutſchen Fiſcherei-Verein und der deutſchen Landwirthſchaftsgeſellſchaft in's Benehmen zu ſetzen und, wenn es zweckmäßig erſcheinen ſollte, noch weitere Herren zu kooptiren. Das Anerbieten des Deutſchen Fiſcherei-Vereins, zur Beſchaffung von Fiſcheiern dem Württem— bergiſchen Landes-Fiſcherei⸗-Vverein 750 W.. zur Verfügung zu ſtellen, wurde zwar mit Dank angenommen, aber bedauert, daß von dieſer Summe die Koſten der Blaufelchenvermehrung beſtritten werden ſollen, welche keineswegs nur den württembergiſchen, ſondern in gleicher Weiſe den bayriſchen und öſterreichiſchen und noch weit mehr den badiſchen und ſchweizeriſchen Bodenſeefiſchern zu gute kommt. Ebenſo wird bedauert, daß hievon auch Aalbrut für alle offenen Gewäſſer des Vereinsgebietes außer dem Donau⸗ gebiete beſchafft werden ſoll, da in das große Bodenſee- und Taubergebiet gar keine und in das Neckar⸗ gebiet in Folge der großen Entfernung vom Meere, der ausgedehnten Schifffahrt auf dem Rhein und unteren Neckar nur verhältnißmäßig wenige Aale auf natürlichem Wege gelangen und fomit auch unſere ſchließlich in die Nordſee ſich ergießenden Gewäſſer künſtlich mit Aalbrut beſetzt werden müſſen. Schiffmeiſter Käßbohrer in Ulm ſpricht die Erwartung aus, daß für die künſtliche Vermehrung des Huchens noch ein beſonderer Beitrag bewilligt werde, da der Deutſche Fiſcherei-Verein fo große Summen für Vermehrung des Lachſes, der im Donaugebiete nicht vorkomme, aufwende. Profeſſor Dr. Sieglin wurde beauftragt, für die vom Deutſchen Fiſcherei-Verein bewilligte Summe Fiſcheier und Aalbrut anzukaufen und zu vertheilen, und ſodann aber ein Schreiben an den Deutſchen Fiſcherei⸗ Verein zu entwerfen, in dem um einen weſentlich höheren Beitrag gebeten wird. Der von einer Seite geſtellte Antrag, auch einen gewiſſen Betrag zum Ankauf von Mutterkrebſen zu verwenden. mußte vorläufig abgelehnt werden, um die für die Aufgaben des Vereins zu geringen Mittel nicht zu fehr - zu zerſplittern. Stabsſekretär Hin derer machte Mittheilungen über die Rechnungsergebniſſe des Jahres 1894, wonach von den im Anfang des Jahres vorhandenen cH 2021.45 ca. AM 1400.— verausgabt find, fo daß noch zur Verfügung ſtehen * 621.45, welcher Betrag nahezu vollſtändig nothwendig fein wird zur Prämiirung von Landjägern, Polizeidienern ꝛc., welche Fiſchereikontraventlonen erfolgreich zur Ans zeige gebracht haben, ſo daß eine Beſtrafung der Uebelthäter erfolgen konnte. Die Vereinsrechnung, welche erſt nach Neujahr abgeſchloſſen werden kann, wird der Generalverſammlung vorgelegt werden. Sodann wurde ein Entwurf des Etat pro 1895 vorgetragen und in Einnahmen und Ausgaben auf vor⸗ läufig W, 3320.— feſtgeſetzt. Die Zahl der direkten Mitglieder hat um 44 zugenommen; eingetreten ſind 58, ausgeſchieden (reſp. den angeſchloſſenen Vereinen beigetreten) 14 Mitglieder. Der Antrag, unbemittelten Theilnehmern des im Januar 1895 in Hohenheim ſtattfindenden Fiſchereikurſes, wie im Jahre 1894 einen Beitrag zu den Reiſe- und Aufenthaltskoſten zu gewähren, wurde genehmigt, ebenſo das Abkommen mit der Firma Armbruſter und Riecker in Tübingen, welche den Druck der vom Verein herausgegebenen „Zuſammenſtellung der in Württemberg geltenden, die Fiſcherei betreffenden geſetzlichen Beſtimmungen“, nebſt Vereinsſtatuten ze. übernommen hat. Es ſollen hievon vorerſt 3000 Exemplare auf Vereinskoſten hergeſtellt und jedem direkten und indirekten Vereinsmitglied ein Gratis⸗Exemplar zugeſtellt werden. Der Fiſchzucht-Verein Hall bittet um einen Beitrag von 300 A zur Deckung des durch die im vorigen Frühjahr abgehaltene Fiſchereiausſtellung entſtandenen Deficits. Käßbohrer ſpricht ſein Erſtaunen darüber aus, daß die Stadt Hall welche ſich in Folge der Ausſtellung und damit im Zuſammenhang durch den Beſuch Se. Majeſtät des Königs eines fo großen Fremdenverkehrs zu er⸗ freuen hatte, zu dem Unternehmen keinen Geldbeitrag bewilligte und nicht einmal die Koſten für Muſik übernommen habe. Die Stadt Ulm habe zu den Koſten der im Jahre 1893 in Ulm abgehaltenen Ausſtellung 300 * beigetragen. Stadtſchultheiß Schmid betont, daß im Jahre 1892 nicht nur die Stadt Friedrichshafen, ſondern auch die Amtskorporation Tettnang ſich finanziell an der Aus⸗ ſtellung in Friedrichshafen betheiligt habe. Demgegenüber bemerkt Oberförſter Krauß, daß die Stadt Hall das Ausſtellungslokal und das Waſſer unentgeltlich bewilligt habe. Dem Vorſchlag des Vorſitzenden, einen Beitrag von 100 zu gewähren, wurde ſchließlich allſeitig zugeſtemmt. Desgleichen wurde beſchloſſen, 100 Exemplare der Brochüre von Jaffé, Forellenteichwirthſchaft betreffend, anzukaufen und an die angeſchloſſenen Vereine zu vertheilen, auch der Vorſitzende ermächtigt, geeigneten Perſonen, welche ſich bei Beaufſichtung der Fiſchwaſſer durch beſonderen Eifer ausgezeichnet haben, als Extraprämie die vom Verein herausgegebene Fiſchtafel zu bewilligen. Als ordentliche Vertreter des Vereins in dem deutſchen Fiſchereirath wurden Oberjägermeiſter Freiherr von Plato und Profeſſor Dr. Sieglin, als Stellvertreter Geh. Kommerzienrath Dutten⸗ hofer und Domänendirektor Freiherr von Röder gewählt. Die nächſte Generalverſammlung ſoll am Oſtermontag in Rottweil abgehalten werden. Vor⸗ träge daſelbſt haben übernommen: Schiffmeiſter Käßbohrer in Ulm und Fiſchmeiſter Armbruſter in Tübingen über die verſchiedenen Methoden des Fiſchfanges, Profeſſor Dr. Sieglin in Hohenheim über die mit den neuen Fiſcharten gemachten Erfahrungen, Profeſſor Dr. Lampert in Stuttgart über die vorwiegend als Fiſchnahrung dienenden Cruſtaceen und Oberamtspfleger Steinhardt in S * TE 27 — Ellwangen über Krebszucht. Dr. Fickert in Tübingen erbietet ſich, Erhebungen anzuſtellen, ob und in wie weit auch der Aalfang in den verſchiedenen Gewäſſern ſeit dem regelmäßigen und maſſenhaften Einſatz von Aalbrut ſich gehoben hat. Bei dieſer Gelegenheit wirft Oberamtmann Haller die Frage auf, welche Schritte zur Beſeitigung der Aalfänge (ſogenannten Schwaderiche) geſchehen feten. Reglerungs⸗ Rath Krais machte die Mittheilung, daß demnächſt eine Statiſtik der Fiſchwaſſerverhältniſſe in Württemberg druckfertig ſein werde, aus welcher die Zahl der beſtehenden Aalfänge, wie die Zahl der Berechtigungen zu erſehen ſel. Außerdem ſei der Entwurf eines Nachtragsgeſetzes zum Fiſcherei— Geſetz fertig, durch welches die Möglichkeit, die Selbſtfänge abzulöſen, gegeben werden fol. Der Ent: wurf ſoll vervielfältigt werden und dem Württembergiſchen Landes-Fiſcherei-Verein zur Begutachtung zugehen. Der Vorſitzende ſpricht Herrn Regierungs-Rath Krais nicht nur für die gemachten Mit- thellungen, ſondern auch für das dem Württembergiſchen Landes-Fiſcherei-Verein ſtets bethätigte Wohlwollen den Dank aus. Nachdem Stadtpfarrer Preßel noch Wünſche bezüglich des Vereinsorgans vorgetragen hatte und hierin von verſchiedenen Vorſtandsmitgliedern unterſtützt worden war, verſprach der Vorſitzende dieſe Wünſche dem Deutſchen Fiſcherei-Verein übermitteln zu wollen und ſchloß nach Erledigung der Tagesordnung und vierſtündiger Verhandlung die Verſammlung. Profeſſor Dr. Stieglin. Bayeriſcher Landes⸗Fiſcherei⸗Verein. Am Donnerſtag den 27. Dezember 1894 hielt der Bayeriſche Landes-Fiſcherel-Verein feine ſtatutenmäßige Geueralverſammlung ab. Aus dem bekannt gegebenen Jahresberichte heben wir hervor, daß der Verein ſeine Hauptthätigkeit auf fiſchzüchteriſchem Gebiet durch die Fiſchzuchtanſtalt Starnberg entfaltete. Die Produktion dieſer Anſtalt erſtreckte ſich auf nachſtehende Fiſcharten. Es wurden erbrütet, reſp. aus der Anſtalt abgegeben: i Geſammt⸗ | abgegeben wurden aus der Anftalt an Bezeichnung der produktion Verluſt | . | Fiſchart 1 9 1 | in % | Eiern | Jungbrut | Jährlingen f Nellen 470 | 6 2098 000 143 000 | 865 Seetorelleit....: 0.0. 38 21/a 10000 | 27 000 420 Bachſaiblingge . 90 6 73 000 11000 870 Elſäßer Saiblinge . . 86 9 68 000 10 000 545 Skeſeiblinggne 242 21 139 000 61000 — Coregonen 440 30 g =: 310 00 — RN 5 10 == 4.5 — Duden n 5 50 | 12 — 44000 — FD 193 10 134 000 40 00 Regenbogenforellen . 259 | 11 152 000 88 000 20950 eee 6 15 4 000 1000 — F . 148 | 20 — 118 000 — Forellenbarſch . . . — — — 3 400 F ; 90 100 | = | = — rr — | — | — | — 1260 Aalbrunt — — — 65 000 Coo — | — | = == Summa] 2117 575 000 922 500 10 310 | | Bon dieſen Produkten wurden auf öffentliche und Vereinskoſten (Deutſcher und Bayeriſcher Fiſcherei⸗Verein) beſetzt: 1) Seeen: . N ke: | Sr | a | Se 2 e 8 >= eiß⸗ Saibli Kreb ar Aalbrut bogen⸗ dam ſorellen Renken | a Saibling Hecht Krebſen | Sa) | albru | Keen a I | Kochelfee mit . SE en E € i | 2er Ammerſee Se „ | 1 | FE 1 " 2 | „ | 2 Starnbergerſee 5 „ „ = „ „ 5 5 u Simſee Se | n = 5 EZ | „ „ FE Baderſee = — 8 5 = = Hinterſee . . „ — | = " — =o Seehammerſee . 57% | x an | FI | FE „ „ " Wagingerſee er 5 >= a Ba Staffelſee er) 5 | — — | Do | — == Pr | = Obingerſee | 28 2) Flüſſe und Bäche: | | Regen: | | R 5 lſäßer⸗ 0 See⸗ 2 Im Bezirk een ale fakt Aeſchen Forellen en forellen Aalbrut i Huchen Karpfen | | — | — — 2 — 1 TR 1 | ] 5 I . Miesbach mit „ „ „ | 2 „ „ „ „ | 7 . ö pe We nenn = ns c | SIEH er Den wi | 5 " > | | 3 „ | — TE Freiſing ER 5 | Fre | „ " | ar N " | > | Dr RER: | „ R V = ng... 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Eine weitere ſehr ſegensreiche Wirkſamkeit bewies der Vorſtand der Fiſchzuchtanſtalt dadurch, daß es demſelben gelang, an den größeren Seeen die Fiſcherei-Intereſſenten zu gemeinſamer fiſch⸗ züchteriſcher Thätigkeit zu vereinigen. So arbeitete derſelbe für die Fiſcher des Starnbergerſee's, des Ammerſee's, des Kochelſee's, des Simſee's, des Walchenſee's Wirthſchaftspläne aus und gewann die Fiſcher zu der freiwilligen Verpflichtung, nach denſelben in rationeller Weiſe Fiſchzucht treiben zu wollen unter Leiſtung eigener Beiträge dazu, pekuniär unterſtützt von den an dieſen Seeen betheiligten Behörden und dem Bayeriſchen Landes-Fiſcherei-Verein. Der Leiter der Fiſchzuchtanſtalt Starnberg richtete ſeine beſondere Aufmerkſamkeit auf die Ge⸗ winnung ſolcher Eier, welche ohne ſein Dazuthun ſonſt verloren gegangen wären, und ſuchte wiederholt durch Abhaltung von Vorträgen auf dem Lande das Intereſſe für die Fiſcherei zu wecken. Durch die Anſtalt wurde eine große Zahl von Verſuchen angeſtellt über zweckmäßige Fütterung der Brut und Maſtfiſche, über Kreuzungen verſchiedener Salmoniden zwecks Feſtſtellung ihrer Möglich— keit und Fortpflanzungsfähigkeit, über das Verhältniß der Geſchlechter in der Aalmontée, über das Wachsthum der Gebirgsforelle bei Mäſtung u. A. m. Ueber die Reſultate dieſer Verſuche wird nach ihrer Beendigung genauere Mittheilung an dieſer Stelle erfolgen. Ferner wurden Sammlungen an⸗ gelegt von Salmoniden und deren Baſtarden, theils in Formalinpräparaten, theils als Skelette und ferner zu Unterrichtszwecken Sammlungen der verſchiedenen Entwicklungsſtadien zahlreicher Zuchtfiſche. Der Bayeriſche Landes-Fiſcherei-Verein veranſtaltete auch in dem Berichtsjahre einen Fiſcherei— Kurſus, über deſſen Beſuch bereits früher Mittheilung gemacht wurde. Außer ſeinen wöchentlichen Zuſammenkünften hielt derſelbe monatliche Plenarverſammlungen ab, in welchen neben der Beſchluß— faſſung über wichtigere Angelegenheiten, Erledigungen von Gutachten an die kgl. Behörden ꝛc. zumeiſt Vorträge über Fiſcherei gehalten wurden. Ein Gegenſtand beſonderer Thätigkeit des Vereins war die Schaffung eines engeren Zuſammenſchluſſes der Bayeriſchen Fiſcherei-Vereine durch eine alljährlich zuſammentretende Delegirtenverſammlung, über deren Inſtitutton und beſondere Aufgaben bereits in Nr. 23 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ pro 1894 Bericht erſtattet wurde. Auf der Geralverſammlung wurde der Beſchluß gefaßt, zur Vertretung der Fiſcherei-Intereſſen für den Kreis Oberbayern innerhalb des Bayeriſchen Landes-Fiſcherei-Vereins einen Kreisausſchuß zu begründen, welcher aus einem Vorſitzenden und vier weiteren Beiſitzern beſteht, die ſich in beſonderen Angelegenheiten aus den Mitgliedern der Bezirksvereine kooptiren können. Zum Vorſitzenden dieſes Ausſchußes wurde Herr Regierungs-Rath Stetter zu den Beiſitzern Herr Schillinger, Herr Gröber, Herr Haubenſchmidt und Herr Dr. Hofer gewählt. Bei der Neuwahl des Vereinsvorſtandes erklärte leider Herr Generalarzt I. Claſſe a. D. Dr. Friedrich, der bisherige I. Präſident des Bayeriſchen Landes-Fiſcherei-Vereins, von feiner Wiederwahl Abſtand nehmen zu müſſen. An feiner Stelle fiel die Wahl auf Se. Exzellenz den Herrn Regierungs— Präſidenten von Oberbayern Dr. von Zlegler. Der Vorſtand pro 1895 beſteht ſomit aus dem I. Vorſtand Se. Excellenz Herrn Dr. von Ziegler, dem II. Vorſtand Herrn Landgerichtsrath Dompierre, Herrn Schillinger, Vorſtand der Fiſchzuchtanſtalt Starnberg, Herrn Behrmüller, Sekretär, Herrn Strähuber, Kajjlerer. . Fiſcherei⸗Verein Ulm a. D. Der Fiſcherei-Verein Ulm hatte zu ſeiner Generalverſammkung auf Samſtag den 1. Dezember 1894 eingeladen. Die Einladung hatte eine zahlr iche Betheiligung zur Folge. 8 Vorſtand, Stadt- rath Math. Käßbohrer eröffnete die Verſammlung und gab ſeiner Freude über das zahlreiche Er— ſcheinen Ausdruck, worauf er den Jahresbericht erſtattete. Aus demſelben erfahren wir, daß der Verein durch Vermittlung der Königl. Centralſtelle für Landwirthſchaft aus ſeiner Fiſchzuchtanſtalt 200 000 Forelleneier an Fiſchzüchter der verſchiedenen Gegenden des Landes abgeben konnte. Außerdem wurde ein Theil der Jungbrut an Mitglieder um mäßigen Preis abgegeben, während der andere Theil in das Vereins waſſer, „die Blau“ ausgeſetzt wurde. Die Gewinnung von Regenbogenforelleneiern hatte nicht den günitigen Erfolg, den man ver— muthet hatte, indem zu wenig Milch, trotz größerer Anzahl von Milchnen, vorhanden war. Mehrere Tauſend Bachſaiblinge wurden in der Anſtalt ausgebrütet und ein Theil hievon in den Baſſins im Fiſchgarten aufgezogen, der Reſt aber in die Blau ausgeſetzt, um zu verſuchen, ob dieſelbe für den Einſatz von Bachſatlblingen geeignet iſt. Mit der Gewinnung von Hucheneiern, reſpektive der Be— brütung derſelben, hatte der Verein gar kein Glück, indem in Folge Fehlens des gehörigen Quantums Miſch die 15 nicht genügend an wurden und in Folge deſſen nach und nach alle abgeſtorben ſind. Die von dem Deutſchen Fiſcherei-Verein erhaltenen Zandereier haben ſich ſchön entwickelt, doch fand ein Abfiſchen der Weiher im vergangenen Herbſt nicht ſtatt und wurde auf kommendes Früh— jahr verſchoben. Bei der in Schwäbiſch Hall im Frühjahr ſtattgehabten Fiſcherei-Ausſtellung erhielt der Verein für ſeine ſelbſterzogenen ein-, zwei- und dreijährigen Regenbogenforellen die ſilberne Medaille. Hierauf wurde der Kaſſenbericht entgegengenommen, deſſen Abſchluß für den Verein als ein er— freulicher zu verzeichnen iſt. Ein gemeinſames, von dem Verein ſeinen Mitgliedern gegebenes Fiſcheſſen hielt die Verſamm— lung noch lange beiſammen und man trennte ſich erſt in ſpäter Stunde mit einem „Petri Heil“ für's nächſte Jahr. Staudenmayer, Schriftführer. VI. Vermiſchte Mittheilungen. Sturmfluth in der Nordſee. Die grauenhafte Sturmfluth in der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember v. J., welche bekanntlich, wie die Tagesblätter berichteten ſo große Schäden an der ganzen Nordſeeküſte verurſachte, hat namentlich hart die Fiſcherflotte be: troffen. Nachdem nun bald ein Monat über die Kataſtrophe verſtrichen iſt und immer noch ſechs Dampfer außer mehreren Segelſchiffen vermißt werden, ſcheint es, daß die— ſelben mit ihrer circa 60 Mann betragenden Beſatzung leider zu Grunde gegangen ſind. Zahlreiche arme Fiſcherfamilien ſind dadurch in's Unglück gerathen, und es wird der mild— thätigen Hilfe weiter Kreiſe bedürfen, um die äußere Noth derſelben lindern zu helfen. Bitte um Hilfe! Der Sturm und die Hochflut, welche in der Schreckensnacht vom 22.23. Dezember 1894 die Küſten und Inſeln der Nordſee verheerend heimſuchten, haben über die in vielverſprechender Entwicklung begriffene Fiſchdampferflottte der Unter— weſer das ſchwerſte Unheil verhängt. Von den in Geeſtemünde und Bremerhaven be— heimatheten 54 Fiſchdampfern ſind nicht weniger als fünf, während ſie in der Nähe des Hornsriff dem Fange oblagen, ein Opfer der unerhört wütenden See geworden. Ein ſechſter, auf der Fahrt von England nach Geeſtemünde begriffener Fiſchdampfer, deſſen Wiederkehr noch in den jüngſten Tagen zagend erhofft wurde, bleibt und bleibt verſchollen und muß heute ebenfalls als unwiederbringlich verloren gelten. Der Untergang dieſer ſechs Fahrzeuge, welche faſt durchweg erſt in den letzten Jahren erbaut ſind, ſchädigt das Nationalvermögen um viele Hunderttauſende. Indeſſen bedeutet dieſe Thatſache nichts gegen den Jammer und die Noth, welche über zahlreiche Familien jäh hereingebrochen ſind. Die ganze aus 61 wackeren Seeleuten beſtehende Beſatzung hat ein Grab in den Wellen gefunden. Nahezu 40 Frauen beweinen den Gatten, weit über 100 Waiſen den Vater, der zahlreichen Fälle nicht zu gedenken, in denen ergraute Eltern den Sohn und Ernährer, hilfsbedürftige Geſchwiſter den Bruder verloren haben. Nur wer in den Tagen bangen Zweifels, denen die troſtloſe Gewißheit nunmehr gefolgt iſt, die Schaar der Frauen und Kinder, angit: voll und ſtarr den Blick in die Ferne gerichtet, am Ufer des Stromes geſehen hat, vermag ahnend den Umfang und die Tiefe des Elends zu ermeſſen, das die Gewalt der entſeſſelten Elemente angerichtet hat. Den unſagbaren Kummer ſo Vieler zu ſtillen, die das Liebſte eingebüßt haben, geht 2 über menschliche Kraft. Wohl aber gilt es, dieſem Kummer feinen bitteren Stachel zu nehmen, in Bethätigung opferfreudiger Nächſtenliebe Troſt zu ſpenden. Die ausgiebigſte Hilfe thut dringend Noth. Keiner der Verunglückten iſt gegen Unfall geſetzlich verſichert, weil die ſtaatliche Unfallverſicherung beklagenswerther Weiſe bislang nicht auf die Hochſee-Fiſcherei— Betriebe erſtreckt iſt. So ſehen die Hinterbliebenen der bitteren Sorge um das tägliche Brod unmittelbar in's Auge. Angeſichts dieſes Jammers öffnet ſich in den Unterweſerorten freudig jede Hand. Die Größe des Unglücks aber überſteigt die Kraft ihrer Einwohner. Es bedarf großer Summen, des helfenden Eintretens weiterer Kreiſe, wenn dem drohenden Mangel nachhaltig gewehrt, für die Erziehung der zahlreichen Kinder gewiſſenhaft Sorge getragen werden ſoll. Um dieſer großen Aufgabe mit der erhofften Unterſtützung warmherziger Mit— menſchen gerecht zu werden und für eine angemeſſene Vertheilung der einlaufenden Gaben Sorge zu tragen, hat ſich das unterzeichnete Comité gebildet. Dasſelbe richtet an alle Menſchenfreunde nah und fern die herzliche Bitte, zur Milderung des bedrückenden Elends zu ihrem Theile beizutragen. Jeder, auch der kleinſte Betrag iſt willkommen. Das Comité wird über die eingelaufenen Gaben und deren Verwendung öffentlich Rechnung ablegen. Spenden nehmen entgegen in Geeſtemünde die Kreiskommunalkaſſe und die Geeſte— münder Bank, in Bremerhaven die Bremerhavener Bank. Auch iſt Jeder der Unter— zei hneten zur Entgegennahme von Beiträgen gern bereit. Den 6. Januar 1895. Das Comité: Landrath Dyes in Geeſtemünde, Vorſitzender. W. Bade, Rheder; Bürgermeiſter Bleßmann, Hafenmeiſter von Bülow; F. Buſſe, Rheder; F. Alb. Puſt, Rheder; Geeſtemünde. C. C. H. Böſch, Schiffsmakler; Amtmann Dr. Dommes; B. Droſte, Rheder; Stadt— Direktor Hagemann; Konſul G. Ihlder, Rheder; Peter Rickmers; Bremerhaven. Bürgermeiſter Augspurg; Landrath Geiger; Lehe. Zu der Fußnote auf Seite 458 in Nr. 26 pro 1894 betreffend die Feſtſetzung des Brittelmaaßes für die Forelle auf 20 em. In der November-Monatsverſammlung des Kölner Fiſchſchutz-Vereins wurde als Grund für ein Mindeſtmaaß für die Forelle von 20 em angeführt, daß Forellen in dieſer Größe die von den Hoteliers geſuchteſten ſeien. Mit vollem Rechte hat die Fußnote dieſen Grund als vom Standpunkt der Fiſchzucht aus für nicht ſtich— haltig erklärt. Er iſt aber beſonders vom Standpunkte des Fiſchſchutzes aus, den ja der Kölner Verein in ſeinem Titel führt, nicht zu billigen. Wohl iſt es richtig, daß ſehr große Forellen in kleinen Bächen nicht häufig ſind, aber die Mehrzahl der kleinen Bäche züchtet mit Vortheil für den Beſitzer Forellen von 24 em heran. Die kleinen Forellen find meiſtens im Oberlaufe der Bäche. Dort find fie dem Fiſchdiebe am z ugänglichſten, der leider noch immer in Wirthſchaften den bereitwilligen Hehler findet. Durch das Mindeſtmaaß von 20 cm wird der Mißwirthſchaft und dem Diebſtahl Vorſchub geleiſtet. Bäche in hohem Gebirge, welche wenig Fiſchnahrung bieten, könnten vielleicht ein ge— ringeres Mindeſtmaaß an ihren Forellen aufweiſen, aber ſolche Bäche ſind weitaus in der Minderzahl. Sieht man dieſelben überdies genauer an, ſo ſind ſie gewöhnlich auch zu ſtark befiſcht, ſeltener zu ſtark beſetzt mit mageren Fiſchen. M. Lachſe aus Frankreich. Die engliſche „Times“ ſchreibt: Seit Kurzem erſcheinen größere Sendungen ausgezeichneten franzöſiſchen Lachſes auf dem Londoner Markt und es ſcheint, daß die Seine eine regelmäßige Bezugsquelle ſein wird. Der Rheinlachs, der über Holland bezogen wird, erzielt indeß einen beſſeren Preis. i Salmoniden für Südafrika. Nachdem es gelungen iſt, in den Neuſeeländer und einigen auſtraliſchen Flüſſen die brittiſchen Forellen (Loch Levens) zu akklimatiſiren, ſo daß dort jetzt z. B. im Derwent, Plenty und anderen Gewäſſern mit das beſte Forellen— angeln der Welt iſt, indem die Fiſche ungewöhnlich groß und zahlreich geworden ſind, wird nn a 31 — —— jetzt nach mehreren mißglückten Verſuchen wieder ein Akklimatiſationsverſuch am Cap der guten Hoffnung gemacht. Es ſind dorthin für eine neu eingerichtete Brutanſtalt in King Williams Tower einige Kiſten embryonirter Eier unterwegs. Die Brut ſoll bis zum 8. Lebensmonat in Teichen gepflegt und dann in den Buffalo-Fluß ausgeſetzt werden. Je Krebspeſt. Tagesblättern zu Folge ift die Krebspeſt in der Mark Brandenburg in dem Hermsdorf-Wutzig⸗Lauchſtädter Seeengebiet vor Kurzem wieder aufgetreten. Der geſammte Krebsbeſtand, welcher durch Ausſetzen von Mutterthieren und ſorgliche Pflege bereits erzielt war, ſcheint wiederum völlig vernichtet zu ſein. Eine energiſche Unterſuchung der Urſache dieſer Krankheit wäre nun doch endlich am Platz. Der Streit um die Fiſcherei im Main zwiſchen Frankfurt und Höchſt. Hierüber ſchreibt uns ein gelegentlicher Correſpondent aus Frankfurt Folgendes: Vom Landgerichte zu Wiesbaden wurde ein ſeit fünf Jahren mit der Fiſcherei-Genoſſen— ſchaft des benachbarten Städtchens Höchſt am Main geführter Prozeß durch Urtheil, welches zu Gunſten Frankfurts entſchied, in ein neues Stadium gebracht. Vom Kaiſer Friedrich IV. wurde der Stadt nämlich im Jahre 1483 ein Privileg verliehen, nach welchem ihr die Fiſcherei für ihre Bürger im Rhein und Main gewährleiſtet wurde. In Folge deſſen verſah die Stadt die Angehörigen des früheren Fiſcher- und Schifferhandwerkes und nach dem Ein— gehen dieſer Innung im Jahre 1864 bei Neuregelung der hieſigen Gewerbeverhältniſſe, die Mitglieder der Fiſcherei-Genoſſenſchaft mit Legitimationskarten. Jahrhunderte wurde dann auch die Fiſcherei von hieſigen Fiſchern bis nach Koſtheim ausgedehnt, auf welcher Strecke auch die Fiſcher der Nachbarorte das Recht zur Ausübung der Fiſcherei auf dem Maine hatten. Weil ſich aber die Filcherei wegen der weiten Entfernung nicht rentirte, fuhren die hieſigen Fiſcher in den 20er Jahren dieſes Jahrhunderts jedoch nicht mehr über den Nieder— Grund hinaus. Die Strecken außerhalb des Stadtgebietes vom „Rothen Hamm“, unterhalb Frankfurts, bis nach dem Nieder-Grund wurde dagegen immer noch fleißig abgefiſcht. Die Höchſter Fiſcher beanſpruchten nun das Recht der Fiſcherei auf letztgenanntem Gebiete für ſich allein und begannen vor fünf Jahren den Frankfurtern Schwierigkeiten zu machen. So wurden beiſpielsweiſe auf Veranlaſſung der Höchſter Fiſcher zwei Frankfurter Fiſchern, welche, mit magiſtratlichen Legitimationskarten verſehen, die Strecke befuhren, die Nachen, Netze und Fiſchbeute konfiszirt. Nachen und Netze wurden ſpäter wieder an die Eigenthümer ausgeliefert, die Fiſchbeute aber wurde zurückbehalten und verſteigert. Die deßhalb geführte Klage, welche in Folge einer Beſchwerde der hieſigen Fiſcherei-Genoſſenſchaft der Magiſtrat erhoben hatte, wäre nun zu Ende geführt und die Augelegenheit für die Stadt erledigt, wenn das Urtheil rechtskräftig geworden wäre. Nun aber ſteht ein weiterer Prozeß bevor. Die hieſige Fiſchereiꝙ-Genoſſenſchaft verlangt nämlich für die fünf Jahre, während welcher ihren Angehörigen die Ausübung der Fiſcherei zwiſchen dem Rothen Hamm und dem Nieder-Grund unmöglich gemacht war, abgeſehen von der Vorenthaltung der Fiſcherei-Geräthſchaften und Konfiskation der Fiſche, Schadenerſatz und zwar auf Grund jenes Privilegdokuments vom Kaiſer Friedrich IV. aus dem Jahre 1483, welches ſich ſeit dieſer Zeit im Beſitze des Fiſcher- und Schifferhand— werks bis zu deſſen Auflöſung befand und im Jahre 1865 an die Stadt zur Aufbewahrung übergeben wurde. Stanjeck. VII. Fragekaſten. Frage Nr. 2 (Herr S. in S.): Kann man ohne Gefahr, daß die Orfen mit den Karpfen ſich paaren, Goldorfen in einen Streichkarpfenteich einſetzen? Antwort auf Frage Nr. 2: Die Gefahr einer Baſtardirung zwiſchen Karpfen und Gold— orfen (Idus melanotus) liegt nicht vor. Jedenfalls iſt in der freien Natur noch kein Baſtard zwiſchen dieſen beiden, in ihrem Bau immerhin ſtark abweichenden und auch zwei verſchiedenen Gattungen an— gehörenden Fiſcharten beobachtet worden. Der Karpfen baſtardirt ſich nur mit der Karauſche zu dem Karſchkarpfen (Carpio Kollarii). Frage Nr. 3 (Herr A. in S.): Hat man ſchon darüber Erfahrungen geſammelt, daß die künſtliche Befruchtung und Erbrütung des Samens von Sommerlaichern z. B. Karpfen und Goldorfen beſſere Reſultate liefert als das natürliche Laichgeſchäft, reſpektive iſt die künſtliche Erbrütung dieſer Fiſcharten überhaupt mit Erfolg durchgeführt worden, bei genügender Wärme des Brutwaſſers. Antwort auf Frage Nr. 3: Trotz zahlreicher Verſuche, welche ſchon ſeit längerer Zeit wiederholt von verſchiedenen Seiten mit der künſtlichen Zucht der Sommerlaicher angeſtellt ſind, und von denen auch einige wie mit dem Hecht, dem Barſch, der Naſe, dem Brachſen, dem Matfifh gelungen ſind, hat die künſtliche Zucht der Sommerlaicher nirgends in Deutſchland eine größere Ausdehnung gefunden. Am meiſten iſt es wohl der Hecht, welcher von einigen Brutanſtalten in ſogenannten Renken⸗ gläſern (Weiß'ſche Brutgläſer) alljährlich erbrütet wird. Für die metiien Weißfiſche, welche ſehr klebrige Gier haben, iſt eine geeignete Methode zur künſtlichen Erbrütung auch nicht bekannt. Auf den gewöhnlichen Brutapparaten ballen ſich die Eier zu Klumpen zuſammen, werden dann von Pilzen befallen und gehen zu Grunde. In der Klebrigkeit der Eier unſerer Sommerlaicher liegt eben die große Schwierigkeit der künſtlichen Erbrütung. Man hat es daher für zweckmäßiger befunden, zum Schutz der Sommerlaicher die Laichplätze derſelben zu behüten, und geeignete Laichplätze neu an— zulegen, zweckmäßig in eigenen wit dem Hauptwaſſer in Verbindung ſtehenden Teichen ꝛc. Auch mit der ſchwediſchen Brutkiſte, einer ſchwimmenden künſtlich errichteten Laichſtelle, ſind gute Erfahrungen gemacht worden. Der Natur der Sache nach iſt auch niht zu erwarten, daß die künſtliche Erbrütung der Sommerlaicher einen prinzipiellen Vortheil vor der natürlichen Erbrütung darbietet, wie es bei den Winterlaichern der Fall iſt. Doch gibt es Fälle, wie z. B. in durchweg gründlich regulirten Flüſſen, in denen alle Laich— plätze vernichtet ſind, an denen man auch nicht überall Laichteiche anlegen kann, in denen ſchließlich nichts anderes übrig bleiben wird, als zur künſtlichen Erbrütung zu greifen. Die Beſtrebungen auf dieſem Gebiet, welche in neueſter Zeit namentlich der Wiesbadener Fiſcherei-Verein vertritt, beſitzen daher eine große Bedeutung. ö Wenn Sie ſich für den Gegenſtand näher intereſſieren, ſo verweiſen wir Sie auf die Verhandlungen des Fiſchereitages in Friedrichshafen, welche Sie aus dem Bureau d 8 Deutſchen Fiſcherei-Vereines in Berlin erhalten önnen. Frage Nr. 4, betreffend die Anlage von Fiſchbaſſins. (Herr Sch. R. in W.): Wie groß müſſen gemauerte Baſſins, über welche eine verſchließbare Halle gebaut werden ſoll, ſein, wenn dieſe Baſſins zur Aufbewahrung von ca. 100 bis 200 Centner Karpfen (Fiſche von 2 bis 3 Pfund) und für 10 bis 20 Centner Forellen (Fiſche von 1 bis 3 Pfund) dienen ſollen? Für beide Fiſcharten natürlich getrennte Baſſins. Es ſtehen eventuell 60 bis 100 Liter pro Minute des beſten, reinſten Quellwaſſers mit 40 bis 50 Meter Druck durch Rohr eitung faſt koſtenlos zur Verfügung. Durch Einſchaltung von Strahl: apparaten, Syſtem Körting oder Syſtem Mürle, könnte wohl das Waſſer ganz beſonders Yufthaltig gemacht werden. Die Fiſche ſollen in dieſen Baſſſus nur einige Wochen im Spätherbſte nach der Abfiſchung meiner Teiche verbleiben. Höchſtens 8 bis 10 Wochen. Ich lege großen Werth darauf, die Baſſins ſo klein wie möglich zu bauen. £ Anmerkung der Redaktion: Wir bitten unſere verehrten Leſer, ſich bei der Be— antwortung der im Fragekaſten veröffentlichten Anfragen recht zahlreich betheiligen zu wollen; ſelbſt bei Anfragen, welche ſchon eine oder die andere Beantwortung erfahren haben, iſt es ſowohl im Intereſſe der Sache wie in dem der Frageſteller erwünſcht, wenn möglichſt viel— ſeitige Antworten einlaufen. VIII. Titeratur. Zur Geſchichte des Schleſiſchen Fiſcherei-Vereins bis zum 31. Dezember 1893, herausgegeben von Wilhelm Freiherrn von Gärtner. Breslau 1894. Der mit Ablauf des vergangenen Jahres aus ſeinen Aemtern als Schriftführer und Schatz— meiſter des Schleſiſchen Fiſcherei-Vereins ſcheidende Freiherr W. von Gärtner hat vor ſeinem Rück⸗ tritt ſeinen Verein mit einer Broſchüre beſchenkt, in welcher ſich der Autor der mühevollen Arbeit unterzogen hat, die Geſchichte des Schleſiſchen Fiſchere-Vereins in ihren Hauptmomenten darzuſtellen. Die Schrift darf den Anſpruch erheben, auch über den Schleſiſchen Fiſcherel-Verein hinaus, Fiſcherei⸗ Kreiſe zu intereſſiren, da fie uns ein kleines Stück vaterländiſcher Ku'turgeſchichte vorführt. Die Karpfenzucht iſt es vornehmlich von deren Aufblühen in Schleſien mit durch die Thätigkeit des Schleſiſchen Fiſcherei-Vereins berichtet wird. Zunächſt entwirft der Autor in einem Rückblick ein Bild der Lage der Karpfenwirthſchaft und der Lage des Fiſchmarktes in Schleſien in früherer Zeit. Wir erfahren, daß die Schleſiſchen Karpfenzüchter bis zu Anfang der SOer Jahre durchweg nur mit der alten, langſam wachſenden, zum The ſogar verkümmerten ſchleſiſchen Raſſe arbeiteten, welche nur einen Strich von 3—8 Centimeter Länge ergab, und wie die Teichwirthſchaften durchgehen ds kaum 30-40 °/, derjenigen Maſſe Karpfenfleiſch produzirten, welche ſie produziren konnten. Die Fiſcherei— Ausſtellung in Berlin im Jahre 1880, auf welcher von Herrn Adolf Gaſch in Kantom nach Dubiſch gezüchtete Karpfen galiziſcher Raſſe mit einem Strich von 20—26 Centimeter vorgeführt wurde, gab den erſten Anſtoß zur Einführung des ſchnellwachſenden galtziſchen Karpfens, welcher ſich bald die be— deutendſten Teichwirthſchaften eroberte, namentlich ſeit Herr Victor Burda aus Bielitz, welchen der Defafjer den eigentlichen Reformator der ſchleſiſchen Teichwirthſchaft nennt, die Leitung der hervor— ragendſten Karpfenzüchtereien übernahm. Die Produktion ſtieg damit bedeutend, und es galt jetzt, die nöthigen Abſatzgebiete und zweckentſprechenden Verkehrsbedingungen zu ſchaffen. Aus dieſen Beſtrebungen ergab ſich die Nothwendigkeit der Begründung eines Schleſiſchen Fiſcherei-Vereins, welcher am 11. Dezember 1889 begründet wurde. Ueber die umfaſſende Thätigkeit dieſes Vereins berichtet der Autor in einem weiteren Kapitel und gibt darin Kunde von der ſegensreichen Wirkung des Vereins, ſowie von feinem ſteligen Wachſen und Gedeihen. Wir müſſen es uns verſagen, an dieſer Stelle oo 33 genauer hierauf einzugehen, ſondern auf die Proſchüre fe Jahresberichte des Schleſiſchen Fiſcheret-Vereins zu be= ſprechen und die Hauptmomente daraus bekannt zu geben. umfangreichen Jahresbericht des Vereins pro 1894, von demſelben Autor verfaßt. Zeitung“ in der Lage war, ſchon früher die “ wir an anderer Stelle zurückkommen. Freiherr von Gärtner ſcheidet, wie bereits mitgetheilt, Fiſchere-Vereins nach ſechsjähriger, erfolgreicher und hingebender Thätigkeit in demſelben. ſelbſt verweiſen, zumal die „Allgemeine Fiſcherei— Dle Broſchüre enthält ſchließlich noch den Hierauf werden aus dem Vorſtand des Schleſiſchen Sein Name wird in der Geſchichte des Schleſiſchen Fiſcherei-Vereins ſtets mit Ehren genannt werden. H. Berichte des Fiſcherei-Vereins für die Provinz Oſtpreußen. Nummer 4 vom Dezember v. J. iſt ein Aufſatz: In der vor Kurzem herausgegebenen „Neuere Unterſuchungen über den Aal“ enthalten, den wir Allen, die ſich für die Naturgeſchichte des Aales intereſſiren, zur Lektüre empfehlen. IX. Fiſcherei- und Jiſchmarktöerichte. Berlin, 15. Januar. Zufuhr knapp, Geſchäft ſtill, Preiſe wenig verändert. En gros-Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per 9 lebende frißt, in Eis Beche . | 65—92 | —50 Zander 150 an Barſche . ß 76 46 Karpfen, mittelgroße 61 —70 40—50 do. kleine. 66 — Schleie 61 40 Bleie 15—40 20 Plötze . 25— 30 10-20 Aale 90 2 Oſtſeelachs — 171-210 Wels . a Fiſche geräucherte Ah Winter⸗Rheinlachs. . per Pfund 320 Raff 1 © 200 Flundern, gr. „ Schock | 250—400 do. mittel 5 75 150— 200 Bücklinge, pomm. „ Wall 150— 175 Dorſch . „ Schock 200 Schelle , Stiege 75—120 Male. Große „ Pfund 110-120 S = 5 — Heringe „ 100 Stck.] 100 - 110 Inserate. Oesede bei Bachforelle, saiblings und der a langebrütete Eier, Brut, angebrütete Brut und einjährige Setzfische der der schottischen 'Lochleven, Regenbogenforelie in vorzüglichster billigsten Preisen. Er Preisliste gratis und franko. > KORK en FFF F Fischzucht- A OESEDE 3 bzüeh K. 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Fiſcherei- Zeitung. eue Solge der r Bayer. Sic Siſcherei⸗Seitung Erſcheint monatlich zwei- bis dreimal, Preis: jährlich 4 Mt. — Beziehba — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Unter Kreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 1.50 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Expedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19. Organ für die Hefaumtintereſſen dler iſckerei, lowie für dießeltrebungen der Filherei-Voreine. in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei Vereins, ſowie der Landes⸗Fiſch.⸗Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schlef. Fiſch.⸗ Ver., des Brandenburg. Fiſch.⸗Ver., des Thüring. Si, Ver., des Fiſch.⸗Ver. Miesbach⸗ Tegernſee, des Fiſch. Her. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗ Ver. für das Großherzogthum Bellen, des Rheinifhen Sifch.-Der., des Central,-Fiſch. -Dereins für Schleswig-Holftein, des Kölner ifch.Der., des Hamburger Fiſch⸗Ver., des Siicherei-Dereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Lothringiſchen $ifch.-Der., des Fiſcherei Vereins für den Kreis Lingen, des Fiſcherei⸗Hereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt ec. ꝛc. In Verbindung mit Tachmäunern Zeutſchlands, Oeſlerreich-Ungarns und der Schweiz, herausgegeben vom Zayeriſchen und vom Deutſchen Tiſcherei-Verein. Nr. 3. % Münden, den 1. Februar 1895. XX. Jahrg. Juhalt: I. Bekanntmachung. — II. Deutſche oder engliſche Forellenzuchtmethoden? — III. Lachsbrut oder Lachsjährlinge? — IV. Vereinsnachrichten. — V. Vermiſchte Mittheilungen. — VI. Perſonal⸗ nachricht. — VII. Fragekaſten. — VIII. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck unter Quellenangabe geſtattet.) I. Bekanntmachung. Berlin, Anfangs Januar 1895. Die Deutſche Seefiſcherei iſt von einem ſchweren Schlag getroffen worden. In dem Sturm am 22. und 23. Dezember ſind 3 Fiſchkutter und 7 Fiſchdampfer mit der ge— ſammten Mannſchaft untergegangen. Auf verſchiedenen Schiffen, die der Gefahr glücklich entrannen, ſind von der Beſatzung Einzelne eine Beute des Todes geworden, Andere ſo ſchwer verletzt, daß ſie kaum wieder arbeitsfähig werden dürften. Die Seefiſcherei kann das älteſte und das jüngſte Gewerbe Deutſchlands genannt werden. Ihr durch das ganze Mittelalter gehender Ruhm war in den letzten Jahrhunderten erloſchen. Nur die braven Fiſcher der Unterelbe retteten ſeine Bruchſtücke in die Gegenwart. Dann erfolgte vor 10 Jahren ein Wiedererwachen und kein Zweig deutſchen Gewerbes zeigte jemals einen freudigeren Aufſtieg. Die Verluſte des letzten Dezemberſturmes ſind wie ein Reif auf dieſe Blüthe gefallen. Trotzdem vertrauen wir den Männern, die bisher das Werk förderten, daß ihre uns bekannte Tüchtigkeit den Schlag überwinden, ja das er ihrer Energie nur zu neuem Anſporn werden wird. Aber die Hinterbliebenen: verunglückten Seeleute? die Wittwen und Waiſen der untergegangenen oder ſonſt Ihre Zahl beträgt über 200. Tag vor Weihnachten das Haupt der Familie raubte oder erwerbsunfähig machte, Schmerz die Noth, die bange Sorge, wer nun ihr Ernährer, Für dieſe Unglücklichen, denen der tritt zum ihr Erzieher werden ſoll. Keine Verſicherungsgeſellſchaft, keine Hufallsenojieninaj: iſt für fie vorhanden; ihnen bleibt nur die öffentliche Mildthätigkeit. An ſie wenden ſich die lokalen Unterſtützungs-Komités von Geeſtemünde-Bremerhafen und von Hamburg-Altona. Wir vertrauen, daß ihr Appell an die Bevölkerung, unter deren Augen das Unglück geſchah oder die in engerer landsmannſchaftlicher Verbindung zu den Verunglückten ſteht, Großes erreichen wird. keinenfalls ausreichen. Aber zu völliger Linderung der Noth wird es Dazu ſind weitere Kreiſe des Vaterlandes nöthig und deshalb hält der deutſche Seefiſcherei-Verein, des ganzen Deutſchland bemißt, ausgleichend einzutreten. der ſeine Aufgaben nach den Grenzen es für ſeine Pflicht, Seine herzliche Bitte geht an alle Deutſchen ergänzend und des In⸗ und Auslandes, mit freigebiger Hand zu ſpenden. Der Präſident des Deutſchen Seeſiſcherei-Bereins, Herwig, Kloſterkammer-Präſident in Hannover. Die Ausſchußmitglieder des Deutſchen Seefiſcherei⸗Vereins. Friedel, Geheimer Regierungsrath in Berlin. Stellvertreter des Präſidenten. Adikes, Amtsgerichtsrath in Nienburg a / W. Bade, Rheder in Geeſtemünde. B artels, Provinzial-Feuer-Sozietäts-Direktor in Merſeburg. Bleßmann, Bürgermeiſter in Geeſtemünde. Botter, Rentier in Brake a/ W. Brandt, Profeſſor und Direktor des zoologlſchen Inſtituts zu Kiel. Breckwoldt, Fiſchereipächter in Altenwerder. Bröhan, A., in Cranz a / E. Brüſſow, Oekonomierath in Schwerin. Buſſe, Rheder in Geeſtemünde. Dr. Dröſcher, Gymnaſiallehrer in Schwerin. Dr. Ehrenbaum, Aſſiſtent der Biologiſchen Anſtalt auf Helgoland. Dr. Ehrenberg, Generalſekretär des König— lichen Kommerz-Kollegiums in Altona. von Freeſe, Landſchaftsrath auf Hinta b / Emden. von Friedberg, Geheimer Ober-Regierungs⸗ Rath in Berlin. Fürbringer, Oberbürgermeiſter in Emden. Gieſe, Oberbürgermeiſter in Altona. Hagemann, Stadtdirektor in Bremerhaven. Fürſt von Hatzfeldt, Trachenberg in Schleſien. Profeſſor Dr. Heincke, Direktor der Biologiſchen Anſtalt auf Helgoland. Profeſſor Dr. Henſen, Geheimer Medtizinalrath in Kiel. Herbig, Kapitän z. S. in Stettin. Dr. Hermes, Direktor des Aquariums in N von Hülſt, Rittergutsbeſitzer auf Linteln b. Norden. Dr. Karſten, Profeſſor, Geheimer Regierungsrath in Kiel. Dr. Kruſe, Sanitätsrath auf Norderney. Kummer, Geheimer Baurath in Berlin. Graf von Lambsdorff, Regierungs⸗-Aſſeſſor in Cöslin. Dr. M. Lindemann, Schriftſteller in Dresden. Dr. Metzger, Profeſſor in Münden 1/9. Dr. Möbius, Geheimer Regierungsrath, I. Direktor d. zoolog. Samml. d. Kgl. Muſeums für Naturkunde in Berlin. Dr. Möhring, Rechtsanwalt in Hamburg. Dr. Nehring, Profeſſor in Berlin. Fürſt zu Put b us— Putbus. Dr. Reinke, Profeſſor, Mitglied des Herren⸗ hauſes in Kiel. Profeſſor Dr. Schulze, Geheimer Regierungsrath, Direktor des zool.-zoot. Inſtituts in Berlin. Schweckendieck, Geheimer Ober-Regierungsrath in Berlin. Dr. Seligo in Königsberg t/Pr. Stahl, Stadtbaurath in Altona. von Stemann, S euerrath in Rendsburg. van Dierendorp, Kaufmann auf Norderney. Dr. Voigt in Hamburg. Volkens, Rheder in Hamburg. Wilhelms, Hafenbauinſpektor in Neufahrwaſſer. von Woedtke, Geheimer Ober-Regierungsrath in Berlin. Wriede, Schiffbauer in Finkenwerder. Zenk, Stabsauditeur in Würzburg. Dem vorſtehenden Aufruf des befreundeten Seefiſcherei-Vereins habe ich gerne die Spalten unſerer Zeitung geöffnet. Möchte es recht vielen unſerer Mitglieder und den Leſern unſeres Blattes gefallen, die Noth der Wittwen und Waiſen der verunglückten Seeficher durch ein Scherflein lindern zu helfen. Auch unſere Kaſſe iſt bereit, Spenden entgegenzunehmen. Der Präſident des Deutſchen Viſcherei-Pereins, Fürſt Hatzfeldt-Trachenberg. Gaben nimmt an: Die Königliche Haupt⸗Kloſter⸗Kaſſe in Hannover. 39 ———ů II. Deutſche oder engliſche Jorellenzuchtmethoden? Herr Jaff bringt in Nr. 1 pro 1895 der „Allg. Fiſcherei-Zeitung“ eine Entgegnung auf meine Kritik der engliſchen Forellenzuchtmethoden. Zwar iſt eine Zeitung nicht der Ort einen Federkrieg endlos auszudehnen, aber da unſer Streit Fragen berührt, welche auf der Tagesordnung der Fiſchzucht ſtehen, ſo mag hier eine weitere Entgegnung Platz greifen. Herr Jaff s findet nicht, daß er ſich allgemein abfällig über die deutſchen Fiſchzüchter ausgeſprochen habe. Nun ich überlaſſe es den Leſern des betreffenden Aufſatzes in der „Zeit— ſchrift für Fiſcherei“ hierüber zu urtheilen und will nur die Fußbemerkung Platz greifen laſſen, zu der ſich die Redaktion dieſer Zeitſchrift veranlaßt fühlte, ſie lautet: „Der Herr Verfaſſer geht hier wohl in ſeiner Vorliebe für die engliſchen Methoden etwas zu weit, eine ſo allgemeine Verurtheilung deutſcher Brutanſtalten kann doch nicht ohne Weiteres zugeſtanden werden.“ Es wird weiter in der Erwiderung darauf hingewieſen, daß auch in England das Aus— ſetzen von Jährlingen „Geſchäft“ ſei. Allerdings, aber ein ganz anders geartetes. Dort iſt der „Sport“ Gegenſtand des Geſchäftes, hier aber die „Zucht.“ Für den Sport ſind die höheren Aufwendungen von Vortheil, ſie bringen ſchneller zum Ziele und können aufgewendet werden, weil nicht der Ertrag (der Fiſch) bezahlt wird, ſondern das ſport— liche Vergnügen, deſſen Bewerthung natürlich viel höher ausfällt als der Werth der gefangenen Fiſche, welcher umgekehrt für die deutſche „Zucht“ allein maßgebend und naturgemäß viel geringer iſt, allzu hohe Aufwendungen verbietend. Es werden die folgenden drei Fragen aufgeſtellt: 1) Welche Ausſichten auf Erfolg hat die bisherige Art der Brutausſetzung? 2) Iſt die engliſche Art, faſt ausſchlüpfende Eier auszuſetzen ſo verwerflich und un⸗ thunlich, wie Verfaſſer dieſes es darſtelle? a 3) Iſt der Jährling im Verhältniß zur Sicherheit ſeines Fortkommens zu theuer als Einſatz? Frage 1 wird wiederum mit einer ganz und gar ungerechtfertigten Verallgemeiner⸗ ung einzelner Vorkommniſſe abgefertigt. Weil die Forellchen in unſeren deutſchen Anſtalten bis zum Aufzehren der Dotterblaſe zurückgehalten würden, ſo wären ſie ſo frühe reif, daß ſie ihren Tiſch im Freien noch nicht gedeckt fänden, was durch Ausſäen der Eier deßhalb vermieden würde, weil dann durch die Verlängerung der Dotterblaſenperiode im kalten Waſſer das Fiſchchen ſpäter freßfähig würde. In erſter Linie muß es uns verwundern, daß für die weitere Hinausſchiebung der Freß— fähigkeit nur allein die Dotterperiode herangezogen wird. Unſtreitig iſt dem Herrn Gegner doch bekannt, daß auch die Entwickelungszeit des Eies von der Waſſertemperatur beein: flußt wird. Warum da nicht durch Empfehlung kalten Brutwaſſers ſchon beim Eie be— ginnen, oder um mich an die engliſche Methode anzuſchließen, warum nicht gleich die friſch befruchteten Eier in das Ausſetzwaſſer ſäen, um zu verurſachen, daß die Fiſchchen zu dem für dieſes Gewäſſer günſtigſten Zeitpunkte freßfähig werden? Ein Schritt noch und wir laſſen die Forellen allein laichen. Dadurch charakteriſirt ſich ſchon die rückſchrittliche Bewegung der engliſchen Methoden. Stillſchweigende Vorausſetzung für die Auslaſſungen des Herrn Jaffe iſt, daß die deutſche Fiſchzucht durchweg mit jo warmem Waſſer arbeitet, daß „Frühbrut“ erzogen wird. Daß dieſe Vorausſetzung eine gründlich falſche iſt, deſſen bedarf es keines weiteren Hinweiſes, und auch dieſe Verallgemeinerung muß zurückgewieſen werden. Auf eine falſche Vorausſetzung läßt ſich aber kein richtiger „Beweis“ gründen. Bei der „Frühbrut“ möchte ich noch etwas verweilen. Was iſt Frühbrut? Zur Beantwortung dieſer Frage iſt es nothwendig, einmal die natürlichen Laichzeiten zu betrachten. In ein und demſelben Bache geht die Laichzeit nicht während einer kurzen Periode vorüber, ſondern vertheilt ſich oft über zwei, ja drei Monate, meiſt im November beginnend, im Dezember, ja Januar und noch ſpäter endend. Schon dieſer eine Umſtand bezeugt, daß es der Natur gar nicht darum zu thun iſt, alle Fiſchchen zu ein und demſelben angeblich 40 günſtigſten Zeitpunkte freßfähig werden zu laſſen. Die erſt gelaichten Eier genießen noch die herbſtliche Waſſerwärme, während die letzten Eier gleich in das dem Nullpunkte nahe, winterliche Waſſer kommen. Erſtere haben vor Letzteren deßhalb einen gewaltigen Vorſprung in der Entwicklung, der noch größer iſt, als der Zeitunterſchied des Gelaichtſeins, dem ent— ſprechend früher werden ſie auch freßfähig. Es macht der Natur alſo gar nichts aus, daß ein Fiſchchen früher, ein anderes ſpäter in ein und demſelben Gewäſſer freßfähig wird. Es ſchadet deßhalb auch gar nichts, wenn das künſtlich erbrütete Fiſchchen, nicht mit der Waſſer— temperatur erbrütet wird, welche das Ausſatzwaſſer hat, was Herr Jaffé im Allgemeinen für erforderlich hält und als das „Ideal“ bezeichnet. Darin ſtimmt indeſſen Natur und das Beſtreben der Fiſchzucht überein, trotz Zurückhalten der Fiſchchen bis zur Freßfähigkeit, keine ſolche Brut zu erhalten, die freßbedürftig wird, wenn die Natur noch im Winterſchlafe befangen und die Gewäſſer todt find und lediglich ſolcher Brut kommt der Name „Früh: brut“ zu. Prüfen wir nun, wie es mit dem Erziehen ſolcher „Frühbrut“ in den Anſtalten ſteht. Das Forellenei bedarf einer Wärmemenge von 424 Tagesgraden Reaumur vom Be— fruchten bis zum Ausſchlüpfen und dann noch 100 — 200 “ (je nach der Größe) für die Dotterperiode, bis zur Freßfähigkeit alſo im Mittel 574. Wenn das eintreten ſoll, was Herr Jaffé vorausſetzt, nämlich, daß im Allgemeinen „Frühbrut“ erzogen wird, fo müßten die Anſtalten ſchon mit mindeſtens 8“ warmem Waſſer brüten. Bei ſolcher Temperatur find die Fiſchchen nach 72 Tagen freßfähig, alſo Mitte Februar, wenn die Mitte der Laichzeit auf Ende November fällt. Nun frage ich Herrn Jaffé aber: Brütet die deutſche Fiſchzucht mit 8 Waſſer? Antwort „nein.“ Keine geordnete deutſche Anſtalt, die das Ausſetzen von Forellchen in freie Gewäſſer oder den Verkauf von angebrüteten Eiern zum Zweck hat, benutzt ſolche Temperaturen, oder ſie wäre von vorn herein für ihren Zweck verfehlt. Es iſt aber auch obendrein ſolches 8“ warmes winterliches Quellwaſſer nur ſelten zu haben, die meiſten Quellwaſſer gehen auf 4“ im Winter herab und das iſt eine Temperatur, welche von den weitaus meiſten Anſtalten benutzt wird, inſofern ſie nicht ganz und gar mit Bachwaſſer arbeiten und wie ſtellt ſich die Sache dar? Bei 4 zieht ſich die Freßfähigkeit 144 Tage hin, alſo von Ende November gerechnet bis Ende März und das iſt ein Zeit— punkt, den ich auf Grund langjähriger Erfahrungen als einen ſehr günſtigen bezeichnen muß. Im Allgemeinen iſt ein möglichſt frühes Ausſetzen nach dem Erwachen der Natur günſtiger als ein ſpätes. Die Feinde der Brut rekrutiren ſich ja nicht zum geringſten Grade aus der Inſektenwelt und die iſt im erſten Frühjahre meiſt noch wenig erwachſen und kräftig, ja dient in ihrer erſten Jugend umgekehrt den Forellchen zur Nahrung, wird aber, ſchnell er— wachſend, dem ſpäter ausgeſetzten Fiſchchen gefährlich. Kurz es wird nicht allgemein „Frühbrut“ gezogen, ſondern nur höchſtens in Aus— nahmefällen und wenn Herr Jaffé dieſe Ausnahmen für künſtliche Weiterzucht empfiehlt, ſo befindet er ſich in vollſter Uebereinſtimmung mit dem, was über dieſen Punkt die Cirkulare des Deutſchen Fiſcherei-Vereins ſchon in den 80er Jahren jagen. Den vorausſichtlichen Erfolg aus den Brutausſetzungen entkräftet er aber mit ſeinen auf falſcher Vorausſetzung baſirenden Auslaſſungen in keiner Weiſe. Aus dem Geſagten erledigt ſich auch die Frage 2 ſchon zum großen Theile. Warum zu dem Ausſäen der Eier nach engliſcher Methode greifen, wenn dazu gar kein Grund vorliegt? Herr Jaffé empfiehlt, Verſuche zu machen. Nun die find ſchon gemacht. Sporadiſch findet man die Sache hier und da bereits ſeit Längerem auch in Deutſchland angeregt, aber fie hat ſich keine Bahn gebrochen. In den Jahren 1883 und 1884 habe auch ich es ver— ſucht, habe mir einen geſchützten Bach geſchaffen, da hinein nicht nur kurz vor dem Aus— ſchlüpfen ſtehende, ſondern auch friſch befruchtete und angebrütete Eier in Kiesbetten ver— ſchiedenſter Körnung gelegt, aber nie ein Fiſchchen zum Jährling bekommen. Die Eier in den unteren Lagen erſtickten, die oberen kamen zwar zum Ausſchlüpfen, aber die Fiſchchen befreiten ſich ſofort und wurden von (trotz aller Vorſicht) eingedrungenen Mühlkoppen und Ellritzen gefreſſen. Was iſt der Zweck der künſtlichen Zucht? Der Schutz der Eier und Fiſchchen bis zum Ende der Dotterperiode vor Feinden und ele⸗ . An us uch EI EN E * ee WWW 41 — — — mentaren Ereigniſſen, er wird erreicht durch das Zurückhalten im Troge bis zur Freßfähigkeit. Durch das Ausſäen der Eier werden dieſe und ihr Produkt wieder preisgegeben, es bedeutet dieſe Methode einen Rückſchritt, oder ein Stehenbleiben auf tieferer Stufe, gegen den die von Herrn Jaffé in's Feuer geführte Jakobiſche Bach— brutkiſte noch ein Fortſchritt iſt. Herr Zaffe theilt meine Anſicht nicht, daß nahe beim Ausſchlüpfen ſtehende Eier ſich ſchwerer verſchicken laſſen, und daß die Erſchütterungen der Reiſe bei ſolchen Eiern das Aus— ſchlüpfen beſchleunigen. Nun es ergreift wohl zu dieſem Punkte einmal ein Anderer das Wort, ich möchte nicht zu weitſchweifig werden. Jedenfalls iſt mir die gegentheilige Anſicht des Herrn Jaffé ein Zeichen, daß er es bisher mit in dieſer Richtung erfahrenen und ge— ordneten Züchtereien zu thun gehabt hat, ſonſt würde er die Richtigkeit meiner Anſicht an ſeinem eigenen Leibe geſpürt haben. Nun zu Frage 3. Die Herren Gegner der Brutausſetzung operiren bei deren Beantwortung mit Schlag— worten, wie „hilfloſe Fiſchchen“, „Kunſtbrut“ und mit aus der Luft gegriffenen Zahlen, die ſchon an und für ſich die Schwäche ihrer Poſition darthun, anderſeits dem „Erfahrenen“ nur ein Lächeln ablocken. Es iſt ſchon gewagt, beſtimmte Zahlen dafür anzugeben, in welcher Höhe erwachſene Fiſche aus einer gegebenen Menge Brut entſtehen werden, geſchweige denn darauf Beweiſe zu gründen. So viel zeigen aber die thatſächlichen Erfolge, daß Zahlen wie 5 und 2%, abgeſehen von Mißgriffen, außer aller Berechnung ſtehen. Dazu muß man nicht geſehen haben, wie ſchnell und ausgiebig ſich durch gewaltſame Vorkomm— niſſe verarmte Gewäſſer in Folge von Brutausſetzungen wieder füllen, wie ſich beſondere Arten zur Geltung bringen ꝛc. Es ſoll aber von dem Allem abgeſehen werden, vielmehr die Jaffé' ſchen Zahlen ſelbſt dem Gegenbeweiſe zu Grunde gelegt werden. Alſo angenommen, es werden von der ausgeſetzten Brut nur 5% zu Jährlingen und dieſe vermindern ſich bis zum erwachſenen Fiſche bis auf 2, fo ſagt ja Herr Jaff é. Was dem Einen recht iſt, iſt dem andern billig. Wenn Herr Jaffé meint, daß fünf im Bache aus der Brut erwachſene und allen Fährniſſen und Nachſtellungen bis dahin entgangene Jährlinge ſich bis auf zwei weiterhin vermindern, ſo iſt dasſelbe auch mit den Jähr— lingen des Herrn Jaffé der Fall, nicht blos das, nein dieſe ſind in einer noch viel ſchwierigeren Poſition, denn ſie ſind nicht heimiſch im Bache, nicht mit deſſen Fährniſſen vertraut und wiſſen den vielen offenen Mäulern, ehe ſie ſich eingewöhnt haben, weit weniger zu entgehen, als die andern fünf. Werden Beide auf gleiche Stufe geſtellt, ſo wird den Letzteren ſogar eine nicht geringe Konzeſſion gemacht. Nun Herr Jaffé nimmt für feine Jährlinge, abgeſehen von oft theuren Transport: koſten, 20 pro Stück (5— 7 Centimeter à 15 ſcheiden aus, denn ein Jährling ſolcher Länge iſt verkümmert und für die Weiterzucht im Freien mehr oder weniger untauglich), alſo koſtet der erwachſene Fiſch an — 50 J in Jährlingsſatz, oder die üblichen 4 für's Pfund = 2 , Nun frage ich, iſt das angemeſſen, iſt das billig, wo ſollen da die Aufwendungen für Pacht, Fang, Netze ꝛc., wo der Ueberſchuß herkommen, da der Bachfiſcher oft nicht einmal 2 J für das Pfund erhält. Dagegen Brut: Herr Jaffé ſpricht von 15 W, für das Tauſend Brut. Abgeſehen davon, daß Brut ſchon für 10, ja 8 M. in jeder Menge zu kaufen iſt, fo iſt der Handel mit Brut ein ſehr geringfügiger, das bedingt ſchon die ſchwerere Verſchickbarkeit. Für die Brut tritt der ausgedehnte Handel mit Eiern ein. Mit wenigen Ausnahmen werden Zwecks Brut— ausſetzens Eier gekauft und ſel bſt ausgebrütet. Die Eier find theilweiſe billig, im Durchſchnitt für 4 W. zu haben, Abgänge und Bemühung des Ausbrütens eingerechnet, ſtellt ſich der Waſſerwirth die Brut für 5 /. das Tauſend durchſchnittlich ſelbſt her, demnach koſtet hier das Pfund erwachſene Fiſche nur 1 , alſo die Hälfte!! Selbſt wenn es Gleiches koſtete ſo wären die Vortheile bei den dem Jährling des Herrn Jaffé gemachten Konzeſſionen auf Seite der Brutausſetzungen. Dabei iſt Brut zu Millionen mit Leichtigkeit, Jährlinge nur ſchwierig zu beſchaffen. 42 Es folgt daraus, daß ſelbſt die Zwecks Beweisführung aus der Luft gegriffenen, außer aller Wirklichkeit ſtehenden Zahlen der Gegner — nichts beweiſen als, daß der Jährling ſowohl im Vergleiche zur Brut als an und für ſich genommen zu theuer für den Bachbeſatz tft. Noch ein Wort zu den Schlagworten „hilfloſe Brut“, „Kunſtbrut“ ꝛc. Nur ſolche Gewährsleute können ſich derartiger Schlagworte bedienen, welche noch keine Brut im Bache beobachtet haben, ſonſt würden ſie ſehen, daß ein freßfähiges Forellchen, gleichviel ob Kunft- oder Naturbrut nichts weniger als hilflos, vielmehr ein flinkes, gewandtes, aufmerkſames Thierchen iſt, das Inſtinkt genügend beſitzt, um im Allgemeinen ſeinen zahlreichen Feinden zu entgehen. Bequem iſt es ja allerdings mit einigen Schlagworten, ſchimpfenden Ausfällen (bezieht ſich nicht auf Herrn Jaff 6) und aus der Luft gegriffenen Zahlen Dinge aus der Welt ſchaffen zu wollen, die nur durch Beobachtung an Ort und Stelle erkannt werden können und erkannt ſind. Nun zum Schluſſe. Herr Jaffé führt als Gewährsmann für Jährlingsausſetzungen Herrn v. Stemman an. So viel ich weiß, beziehen ſich die Ausſetzungen dieſes Herrn auf „Lachſe“ und nicht auf Forellen. Die Geſichtspunkte für Lachs ausſetzungen ſind ganz andere, ſchon weil es ſich dabei in Schleswig um (dem Teiche ähnlichere) Niederungswäſſer handelt; ſie ſind deßhalb für unſere Betrachtung gar nicht maßgebend. Ganz ähnlich verhält es ſich mit der Regenbogen— forelle, auch fie ſcheidet bei ihrer Vorliebe für niedere Regionen und der zweifel— haften Brauchbarkeit für den Bach aus. Ueberhaupt liebt es Herr Jaff s dieſen Fiſch, wie verſchiedene verwandte Salmoniden mit einander in einen Topf zu werfen, indem er die Erfolge, die er mit den (wie bekannt) viel leichter aufzuziehenden Regenbogenforellen hat, auch auf die „Forelle“ verallgemeinert, das geht ſogar ſo weit, daß er in ſeinen erſten Preisliſten „Regenbogen-“ und Bachforellen nach Wahl ſeiner Anſtalt“ anbot. Nun die Regenbogen— forelle iſt ein ganz anderer Fiſch als die Bachforelle und letzterer Aufzucht ein viel ſchwierigeres Ding als die der Regenbogenforelle; aber gerade um die Bachforelle handelt es ſich, die wollen wir in die Bäche ſetzen, keine Regenbogenforellen; deßhalb geehrter Herr Jaffé, abgeſehen von allem Sonſtigen, „Hie Rhodus hie salta.“ C. Arens. III. Tachsbrut oder Tachsjährlinge? Dies iſt jetzt eine Frage, an deren Löſung Fiſchzüchter und Fachſchriften emſig arbeiten. Eine richtige Beantwortung diefer Frage wird wohl darin liegen, daß ſowohl Lachsbrut als auch einſömmerige in Teichen gezüchtete Lachſe auszuſetzen find, je nachdem die örtlichen Verhältniſſe dies bedingen. Der Lachs und die Meerforelle ſtreben zur Laichzeit im Oktober, November und Dezember ſtromaufwärts bis ſie flache Gewäſſer mit ſteinigem Untergrund antreffen. Hier ſuchen die Fiſche breite flache Muldenvertiefungen auf oder bilden ſich ſolche im loſen Geröll durch andauernde Floſſenbewegungen, wobei das Geröll unterhalb der Schwanzfloſſe des Fiſches zu einem halbkreisförmigen Damme zuſammentreibt. Dieſer Damm verbreitert ſich mehr und mehr während des in der Muldenvertiefung bewirkten, mit heftigen Körperbewegungen ver— bundenen Laichgeſchäftes, und das fortwährend nach hinten getriebene Geröll verdeckt die Eier. Das Männchen ſteht beim Laichen dicht oberhalb des Weibchens, ſo daß die Milch in die Muldenvertiefung fließt und dort, ſowie im Geröll, die Eier befruchtet. Nach 140 bis 150 Tagen ſchlüpfen die jungen Fiſchchen aus dem Geröll hervor, dieſelben haben dann den Ernährungsdotter faſt ganz aufgebraucht und finden im freien Gewäſſer ihre Nahrung. Die Fiſchchen ſind gezwungen mit dem Hinaustreten in's freie Gewäſſer bis zum Aufzehren des Ernährungsdotters zu warten, weil das dieſelben bedeckende Gerölle den dicken Dotter nicht durchſchlüpfen läßt. Dieſer Umſtand iſt ein Hauptſchutz für die Fiſche. Würden dieſelben unbedeckt aus dem Ei geboren, ſo würde deren gänzliche Unbeholfenheit zu dieſer Stunde ihre völlige Vernichtung durch allerlei kleines Raubgeſindel unabwendbar machen. Der fertige 43 — — — Fiſch iſt aber ſchon recht ſchwer abzufaſſen. Würde nun alles beim Laichen und Erbrüten glatt abgehen, ſo könnten wir uns alle geſchützte Erbrütung in Bruthäuſern erſparen. Ein einziger Eisgang oder das Erfrieren des Bachbettes vernichtet aber ſämmtliche vom Mutterfiſch ſo ſorgſam vermehrte Brut. Von dem Mutterfiſch müſſen wir aber die Bachſtrecken kennen lernen, welche zur Aufnahme der Brut geeignet ſind. Enthält ein Bach daher viele flache, ſteinige Strecken, ſo können wir unbedingt dieſem unſere fertigen Fiſchchen anvertrauen. Hier finden ſie tauſende Schlupfwinkel zum Schutze gegen ihre Verfolger. Die Erfahrung hat hier gezeigt, daß bei dieſer Behandlung der Brut ganz bedeutende Erfolge erzielt werden. Es möge hier nur an einige derſelben aus dem Eidergebiet erinnert werden. Die Fiſcher Scha we, Söth und Harder bezeichnen den Lachsfang jetzt als ihre Haupteinnahmequelle und als ein unzweifelhaftes Reſultat der Brutausſetzung in die Quellgebiete. Die in die Eider fließende Sorge, welche von Landwirthen aus Owſchlag ge— pachtet iſt, zeigt ganz außerordentliche Steigerung der Lachsfangerträge. Hier ſind die Fang— reſultate in den letzten 10 Jahren von 200 Pfund auf 1500 Pfund geſtiegen. Ein wie großes Vertrauen die Landwirthe in Owſchlag zu der Beſetzung ihres Gewäſſers mit Lachs— brut haben, zeigt ihr hervorragender Eifer zur Gewinnung der Eier und Milch von den ge— fangenen Lachſen, damit der Sorge mindeſtens 60 000 — 70 000 Brut wieder zugeführt werden kann. Im Laufe der letzten vier Jahre iſt es gelungen, den Nord-Oſtſee-Kanal zwiſchen Rendsburg und Breiholz ſo ſtark mit Lachſen zu bevölkern, daß in der Haalerau 500 Pfund und in der Luhnau 200 Pfund im vorigen Herbſte gefangen ſind. Dieſe beiden Gewäſſer fließen bei Breiholz in den Kanal. Diejenigen Gewäſſer dagegen, welche natürliche Laichplätze für Salmoniden entbehren, ſind nicht geeignet zur Aufnahme der Brut und die Brutausſetzung muß hier unbedingt unter— laſſen werden. Zu derartigen Gewäſſern gehört z. B. die Schleih, welche den Lachſen nur ſehr wenig Laichplätze darbietet; hier hat auch der Fiſcherei-Verein Lachszuchtteiche unter Leitung Schleswig'ſcher Fiſcher angelegt, welche im verfloſſenen Jahre 1894 nach Mittheilung der— ſelben auch ſehr erfreuliche Reſultate geliefert haben. Suchen größere Salmoniden ſolche Gewäſſer auf, ſo iſt dies ein Beweis, daß die Fiſche ſich wohl darin befinden und dann iſt die Beſetzung mit jährigen Fiſchen am Platze. Zur Aufnahme der Brut im Monat April ſind kleine, reingründige mit gutem Zufluß verſehene, ganz in der Nähe des Baches belegene Teiche erforderlich. Verſchiedene Verſuche haben recht günſtige Erfolge geliefert. Die fünf Monate in den Teichen gehaltenen Salmo— niden hatten eine Länge von 12 bis 25 Centimeter erreicht, als dieſelben den freien Ge— wäſſern übergeben wurden. Es iſt ja gar keine Frage, daß ſolche kräftig entwickelten Setzfiſche einen großen Vorzug vor der zarten Brut haben, und daß die Behandlung der Brut in dieſem Sinne allgemein eingeführt werden müßte, wenn genügend Teiche und genügende Mittel zur Ver— fügung ſtünden. Weder das Eine noch das Andere iſt aber der Fall. Wir müſſen daher beide Methoden vereinigen: Die Brut an geeigneten Plätzen ausſetzen, und, ſoweit Geldmittel vorhanden ſind, den Teichwirthen die einſömmerigen Lachſe und Meerforellen abkaufen, welche unter Aufſicht den freien Gewäſſern übergeben werden. Auf unferer letzten Generalverſammlung in Hadersleben bemerkten die Fiſchzüchter Herren Giersberg, Hauſchildt und Hadenfeldt ſehr richtig: „Die jährigen Setzlinge werden dem Vereine zu theuer kommen. Auf dieſem Wege kann daher nur in beſchränktem Umfange gearbeitet werden.“ Der Verein wird indeſſen immer bereit ſein, den Züchtern einige Tauſend einſömmerige Lachſe abzunehmen und für das Störgebiet und die Eider zu erwerben. v. S 8 IV. Vereinsnachrichten. Fiſchſchutz⸗Verein in Köln. Mit Bezug auf die in Nr. 26 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ vom 20. Dezember v. Is. zu dem Verſammlungs-Referat des hieſigen Vereins veröffentlichte Anmerkung der verehrlichen Redaktion geſtattet ſich der unterzeichnete Vorſtand zur Klarſtellung des Sachverhaltes und um einer mißver— ſtändlichen Beurtheilung der Stellungnahme zur Frage der Feſtſetzung des Mindeſtmaßes für die amerikaniſchen Salmoniden vorzubeugen, das Folgende mitzutheilen. Grundſätzlich können wir uns den Ausführungen der Redaktion in gedachter Anmerkung an— ſchließen, halten es indeſſen in der Praxis kaum durchführbar, daß jedem einzelnen Salmonen in unſeren Gewäſſern ein beſonderes Mindeſtmaß gewährt wird, da die Kontrole durch die Polizeiauf— ſichtsorgane hierdurch ungemein erſchwert, wenn nicht unmöglich gemacht werden dürfte. Abgeſehen davon, daß den meiſten Händlern, Hoteliers und Privaten, welche ſich nicht näher mit dem Weſen und der Beſchaffenheit der Salmonen vertraut gemacht haben, die amerikaniſchen Fiſcharten nur dem Namen nach bekannt ſind, kann den Aufſichtsorganen in der That nicht zugemuthet werden, daß ſie die verſchiedenen Salmonen von einander unterſcheiden, da, wie ja bekannt, auch ſchon unſere Bachforelle in faſt jedem Bache ein anderes Kleid trägt. Die Verſammlung glaubte ſich theils dieſerhalb, haup'ſächlich aber auf Betreiben der Intereſſenten des Fiſcherei-Gewerbes und trotzdem der Beſchluß des J. Fiſcherei-Rathes in Berlin bekannt gegeben und gleichzeitig darauf aufmerkſam gemacht worden war, daß eine Abänderung dieſes Beſchluſſes wohl nicht herbeigeführt werden würde, durch Majoritätsbeſchluß in Geſtalt der bekannten Reſolution dafür ausſprechen zu ſollen, daß der Regenbogenforelle und dem Bachſaibling das gleiche Mindeſtmaß zu— gebilligt werden möge, wie der heimiſchen Bachforelle. Schließlich geſtattet ſich der Vorſtand ſeiner Anſicht in der angeſchnittenen Frage nach dahin Ausdruck zu geben, daß derſelbe keineswegs geneigt iſt, einer Herabſetzung des Mindeſtmaßes der heimiſchen Bachforelle auf 18 Centimeter das Wort zu reden, ſondern im Gegentheil eine Erhöhung desſelben auf 22, ja auf 24 Centimeter für ſämmtliche in Frage kommenden Salmoniden gerne ſehen würde. Der Vorſtand: Lubitz. Badiſch Unterländer Fiſcherei-Verein. Mittheilung an die Mitglieder desſelben. In der letzten Vorſtandsſitzung unſeres Vereins wurde beſchloſſen, die Geſchäftsleitung des Vorſtandes bis zur nächſten Generalverſammlung, welche im Monat März abgehalten werden ſoll, nach Waibſtadt zu verlegen. Zur Generalverſammlung, welche in Heidelberg abgehalten wird, erhalten die Mitglieder noch beſondere Einladungsſchreiben. Bis dahin wolle man geſchäftliche Angelegenheiten nach Waibſtadt richten. Die Geſchäfte des Schriftführers und des Rechners werden nach wie vor in Heidelberg erledigt. Waibſtadt, Januar 1895. Für den Vorſtand: Riedel. V. Vermiſchte Mittheilungen. Fiſcherei⸗UUnterricht in Welſchneudorf. Der ſeit 12 Jahren jährlich abgehaltene Fiſcherei-Unterricht in der Fiſchzucht Welſchneudorf bei Montabaur iſt im Jahre 1894 wiederum durch Herrn Rübſaamen geleitet worden. Auf meinen Wunſch theilt der genannte Herr mir mit, daß Theil genommen haben: 6 Förſter . .. „Haus dem Regierungsbezirk Wiesbaden, 5. Förſ ter 7 Koblenz, I Lehrer ie aan 5 Koblenz, 1. Fiſchzüchte n 7 Trier, 1 Polizeibeamter ee 1 Köln, im Ganzen 15 Theilnehmer. Den betreffenden Königlichen Regierungen gebührt der volle Dank für die Abordnung obiger Perſönlichkeiten, die berufen erſcheinen, den Werth der fiſchereilichen Beſtrebungen in weite Kreiſe zu tragen. Daß ſolches dauernd geſchieht, dafür liegen ſichere Beweiſe vor. Beſonderen Dank aber muß der Unterzeichnete Namens des Wiesbadener Vereins dem raſtlos thätigen und ſehr ſachverſtändigen Herrn Rübſaamen hiermit ausſprechen. Der Vorſitzende des Fiſcherei-Vereins für den Regierungsbezirk Wiesbaden. v. Derſchau. 8 a TE ö 45 —— Ein neues Mittel zur Konſervirung von Köderfiſchen. Unter den zahlreichen Mitteln, welche bisher zur Konſervirung von Köderfiſchen empfohlen wurden, nahm die erſt vor wenigen Jahren erfundene, ſogenanute Wieſe' ſche Konſervirungsflüſſigkeit, welche wir auf pag. 412 der „Allg. Fiſcherei⸗Zeitung“ pro 1893 genauer beſprochen haben, unſtreitig den erſten Rang ein. Gegen die Brau hbarkeit dieſes Mittels Köderfiſche Monate lang in nahezu unverändertem Zuſtand und in natürlicher Färbung zu erhalten, haben wir ſachlich auch heute keine Einwände zu machen. Indeſſen die Wieſe 'ſche Flüſſigkeit war wohl zu theuer, als daß fie ſich zur Konſervirung von Köderfiſchen allgemeineren Eingang bei den Fiſchern hätte verſchaffen können. In dieſer Richtung iſt dieſelbe nun von einer neuen Konſervirungsflüſſigkeit erſetzt worden, dem Formalin, welches ſchon vorher als Desinfektions— mittel bekannt, vor circa Jahresfriſt in die Konſervirungstechnik eingeführt und auch ſogleich von vielen Seiten auf die Brauchbarkeit zur Konſervirung von Fiſchen geprüft wurde. Der Erfolg war in der That überraſchend. Fiſche, in Formalin aufgehoben, behalten nicht nur vollſtändig ihre urſprüngliche Körperform bei, ohne im Geringſten einzuſchrumpfen, ſondern ſie bewahren auch die natürlichen Farben, und zwar die ſchwarzen, grauen, weißen, grünen und ſilberfarbigen Töne, meiner Erfahrung nach, über ein Jahr, vorausſichtlich alſo dauernd, die gelben und rothen Farben dagegen nur im Dunkeln auf die Dauer, ſonſt bei Beleuchtung nicht länger als 3 bis 4 Monate. Während alle bisher bekannten Konſervirungsmittel die Eigenſchaft hatten, den Schleim in und auf der Oberhaut der Fiſche undurchſichtig zu machen, ſo daß derſelbe wie ein trüber Schleier die darunter liegenden Farben verdeckte, hat das Formalin die Fähigkeit, den Schleim oder das Mucin der Fiſche ganz durchſichtig zum Gerinnen zu bringen und dadurch die natürliche Färbung der Fiſche nicht zu verbergen. Auch die Hornhaut und die Linſe der Augen bleiben durchſichtig — kurz ein in Formalin kon- ſervirter Fiſch macht den Eindruck eines ſoeben erſt getödteten, natürlich friſchen Fiſches. Es lag daher nahe, dieſes vorzügliche Mittel nun beſonders zur Konſervirung von Köderfiſchen für den Angler zu verwenden. Und da hat ſich dasſelbe nach jeder Richtung hin als vortrefflich erwieſen. Wenn der Angler einen Köderfiſch brauchbar finden ſoll, ſo muß derſelbe nicht bloß in Form und Farbe möglichſt natürlich ſein, er muß auch die nöthige Feſtigkeit und Zähigkeit haben und darf nicht zu ſchnell zerfallen. Namentlich der Spinnangler muß an die Zähigkeit des Köders große Anforderungen ſtellen können. In dieſer Richtung übertrifft nun der in Formalin konſervirte Köder ſogar noch den friſchen Fiſch. Das Forma in übt nämlich auf das Muskelfleiſch der Fiſche einen ähnlichen Einfluß aus, wie etwa Gerberlohe auf die Haut von Säugethieren, d. h. das Fiſchfleiſch wird in eine lederartige, feſte, aber doch elaſtiſche Maſſe verwandelt, welche ſelbſt durch Kochen nicht oder nur ſehr ſchwer zum Zerfall zu bringen iſt. Daher iſt ein in Formalin konſervirter Fiſch ungleich feſter und widerſtandsfähiger, wie ein friſcher Köderfiſch. Beſonders auffällig wird dieſer Umſtand z. B. bei den ſonſt ſo zarten und hinfälligen Pfrillen. Trotz aller der hervorgehobenen vortrefflichen Eigenſchaften eines „Formalinköders“ war damit doch nichts darüber erwieſen, ob derſelbe nun auch vom Fiſch angenommen werden würde. Er konnte ja durch das Formalin einen ſo eigenartigen Geſchmack erhalten haben, daß er deßhalb von jedem Raubfiſch gemieden würde. Hier konnte nur der Verſuch ent— ſcheiden. Zahlreiche Sportsmitglieder des Bayriſchen Landes-Fiſcherei-Vereins haben ſeit einem Jahre mit Formalinködern verſuchsweiſe geangelt. Das Reſultat dieſer Verſuche iſt, daß z. B. der anerkannt erfolgreichſte Huchen-Fiſcher nur mehr ausſchließlich mit „Formalin— ködern“ fiſcht. Wir können daher das Formalin als Konſervirungsmittel von Köderfiſchen, allen Anglern nur auf's Beſte empfehlen, und werden nur noch einige Worte über den Gebrauch des Formalin hinzufügen. Das Formalin iſt eine wäſſerige Löſung des Formaldehyd's, und als ſolche in einer Stärke von 40 % auch unter dem Namen Formol in jeder Droguenhandlung für 4 M. pro Kilo zu erhalten. Zum Gebrauch ſtellt man ſich zunächſt eine 2 %ige Löſung her, indem man von dem 46 — —— yn käuflichen 40% Formol z. B. je 10 Gramm mit je 200 Gramm gewöhnlichen Brunnen: waſſers verdünnt, oder auf 1 Liter Brunnenwaſſer circa 50 Kubikcentimeter D 1120 Liter Formol hinzugibt. In dieſe 2% ige Formalinlöſung, welche alſo circa 20 & pro Liter koſtet, legt man nun die Köderfiſche ein, nachdem man ſie vorher durch einen Schlag auf den Kopf betäubt hat. Man darf mit einer gegebenen Menge von Konſervirungsflüſſigkeit nicht zu viele Fiſche auf ein Mal konſerviren wollen, ſondern nehme auf 1 Liter Flüſſigkeit nicht mehr als circa 1 Pfund Köderfiſche, welche ſich darin aber Monate lang unverändert aufheben laſſen, wenn das Gefäß gut verſchließbar iſt. Man kann dieſelbe Flüſſigkeitsmenge je nach der Maſſe der konſervirten Fiſche öfters gebrauchen, doch wird es nicht zweckmäßig fein, im Ganzen mehr als 1 Kilo Köderfiſche in einem Liter 2% igen Formalin zu konſer— viren, weil ſonſt doch Fäulnißprozeſſe auftreten, welche die Fiſche zerſtören. Der geringe Preis des 2% igen Formalins (20 pro Liter) ermöglicht es ja wohl jedem Angler mit dieſer Konſervirungsflüſſigkeit nicht gerade ſparſam umgehen zu müſſen. Wenn die Flüſſig— keit nach längerem und wiederholtem Gebrauch beginnt ſtark trübe zu werden, ſo gieße man ſie einfach fort. Wer Formalinföder zur Spinnfiſcherei benützen will, der kann den Fiſchchen im For— malin ſogleich die zum Spinnen geeignete Form geben, indem er die friſchen Fiſche in einem runden Cylinderglaſe aufhebt, in welchem fie nicht geradegeſtreckt, ſondern gekrümmt liegen müſſen. Sie behalten dann die gekrümmte Form auch an der Angel bei. Schließlich ſei noch erwähnt, daß es bei der Konſervirung mit Formalin nicht genau darauf ankommt, daß die Flüſſigkeit genau 22), iſt. Man kann auch eine 1% ige Löſung brauchen, darf darin aber nur halb fo viel Fiſche aufheben, wie in einer 29% igen. Das Formalin hat einen intenſiven, ameiſenſäureartigen Geruch und iſt, genügend verdünnt, für unſere Haut in keiner Weiſe ſchädlich, ſo daß man darin unbeſchadet mit bloßen Fingern herumhantiren kann. Dr. Hofer. Ueber Sterletzucht in Teichen. Auf der 16. Generalverſammlung des Thüringer Fiſcherei-Vereins am 29. Mai 1894 machte Herr Freiherr von und zu Egloffſtein nachſtehende Mittheilungen über Verſuche mit der Sterletzucht in Thüringen: „Mit der Verbeſſerung in den Transportverhältniſſen ſeien in den letzten Jahren vielfach die ruſſiſchen oder richtiger die galiziſchen Sterlets in den größeren Städten eingeführt worden. Allerdings betrage der Preis pro Pfund noch 6—7 Mark und habe dies feinen Grund wohl mit darin, daß größere Fiſche den Transport nur ſehr ſchwer ertrügen, kleinere Fiſche dagegen hielten d.nfelben ganz gut aus und gediehen auch in unſeren Gewäſſern. Der Fiſchhändler Herr Huth in Weimar habe den Verſuch mit dem Ausſetzen kleiner Sterlets, die er ſelbſt aus Galizien geholt, in Teichen bei Gera, Roda und auch Weimar mit ganz gutem Erfolge gemacht und Fiſche bis zum Gewicht von 2½ Pfund erzielt. Die Nahrung, die der Sterlet bedarf, beſtehe der Hauptſache nach aus allerhand kleinem Gethier, das auf dem Grunde des Waſſers ſich befinde; dies ſei ſchon bedingt durch die eigenthümliche Stellung der Mundöffnung, die an der unteren Seite des langgeſtreckten Kopfes ſich befindet. Der Sterlet gehöre alſo zu den Friedfiſchen und richte keinen Schaden unter den anderen Fiſchbeſtänden an. Wie er gehört, beabſichtige Herr Huth einen größeren Transport wieder kommen zu laſſen und er könne den Teichbeſitzern nur empfehlen, einmal einen Verſuch damit zu machen. Die bezogenen Fiſche hätten eine durchſchnittliche Länge von 25— 30 Centimeter und ſeien in unſeren Gewäſſern ziemlich ſchnell gewachſen. Von einer Vermehrung in unſeren Gewäſſern ſei bisher noch nichts bekannt geworden, es ſei auch nicht anzunehmen, daß es in Teichen dahin käme, denn der Sterlet bedürfe ein ganz klares, reines und fließendes Gewäſſer, um ſich fortzupflanzen.“ Auf nähere Erkundigung unſererſeits hatte Herr Freiherr von und zu Egloffſtein in Weimar die Freundlichkeit, Nachſtehendes zu dem gleichen Gegenſtand mitzutheilen: „Fiſchhändler Huth aus Weimar hat den recht intereſſanten Verſuch gemacht, Sterlets in Teichen längere Zeit aufzubewahren und zu überſömmern. Die Fiſche werden im rumäniſchen Donaugebiete aufgekauft und find von der Größe von / —4½¼ Pfund. Die Transport⸗ ſchwierigkeiten ſind kaum geringer, als der Einkauf ſelbſt, und die perſönliche Unſicherheit ent— pricht der geringen lokalen geſetzlichen Autorität — faſt alle Gendamerie fehlt dort auf dem RE nm — platten Lande. Nachdem Herr Huth bereits eine Reihe von Jahren mit ſeinen Verſuchen vorgegangen war, hat er zuletzt recht gute Erfolge mit ſeinen Transporten gehabt und findet raſchen und guten Abſatz trotz des hohen Preiſes von 6—8 M. pro Pfund. Da wäre nichts beſſer, als kleine Fiſche herzunehmen und in Teichen groß zu ziehen — wenn auch hier nicht neue Schwierigkeiten auftauchten. Die Ernährung der Sterlets iſt in Folge der eigenartigen Bauart mehr auf reichliches Grundfutter — Bernſteinſchnecken, Waſſergethier aller Art, ſelbſt zeitweilig größere Ephemeren und in's Waſſer gefallene Käfer und Inſekten, angewieſen. Das Futter wird mehr zerquetſcht als zerkaut, und mußten daher ſolche Quell— teiche in erſter Linie benutzt werden, die weniger oder gar keine kleinen Futterfiſche, wohl aber reiches Grundfutter enthielten. Der erſte Verſuch wurde mit 37 Stück in Berlin im Fiſchkaſten zum Skelett abgemagerten, theils auch arg beſchädigten Sterlets gemacht. — Dieſe kamen in Thüringen in geeignet ſcheinende Teiche und krepirten binnen / Jahren davon zwei Stück. Die anderen entwickelten ſich vortrefflich und waren im Herbſt rund und meiſtens auch etwas gewachſen. Leider fanden hier aber durch Diebſtahl die Fiſche raſche Abnahme, da ſie, wenig ſcheu, leicht am Ufer mit den Händen zu greifen waren. Der Reſt 11 Stück wog 35 Pfund und war tadelloſe Waare. Ich erwarte im Februar kleinere Sterlets und werde, ſobald ich nähere Angaben bringen kann, nicht verfehlen, der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ zu berichten.“ von Egloffſtein. Wie viel Forelleneier werden in der freien Natur befruchtet? Bekanntlich exiſtieren über dieſe Frage nur ſehr wenig exakte Beobachtungen. Der amerikanische Fiſch— züchter Livingſtone Stone gab auf Grund ſeiner Unterſuchungen circa 10% an, eine Angabe, welche auch in die Lehrbücher der Fiſchzucht Aufnahme gefunden hat. Der Unterzeichnete hate neuerdings Gelegenheit, in dem zur Fiſchzuchtanſtalt des Bayeriſchen Landes-Fiſcherei⸗-Vereines in Starnberg gehörenden Siebenquellenbach einige Laich— gruben der Forellen aufgraben zu laſſen. In einer Laichgrube befand ſich die Hauptmaſſe der Eier (circa 200 an Zahl), etwa 30 Centimeter tief gerade unter der Mitte des die Grube bedeckenden Hügels in einem kleinen Häufchen beiſammen. Die noch übrigen circa 100 Eier waren über dieſem Häufchen zerſtreut in verſchiedener Höhe zwiſchen den Kies ein— gelagert. Im Ganzen wurden aus der Laichgrube 300 Eier herausgeleſen. Unter dieſen, welche circa 3 Wochen alt waren, fand ich bei genauer Unterſuchung nur ſieben nicht befruchtete Eier. An 2 anderen Laichgruben fand ſich ein eigentliches Neſt, wie vorher, nicht, ſondern die Eier lagen zerſtreut theils unter dem Hügel in verſchiedener Tiefe, theils in der Nähe desſelben am Rande des Baches von Kies bedeckt. Hier war es ſehr ſchwierig, die Eier aufzufinden. Es konnten nur 30 Stück geſammelt werden, von denen 14 Stück unbe— fruchtet waren. Immerhin zeigten doch dieſe Beobachtungen, welche nur zu dem Zwecke mitgetheilt werden, um zu weiteren anzuregen, daß in einer gut gelungenen Laichgrube weit mehr Eier befruchtet werden, als man bisher annahm. Dr. Hofer. Patent⸗Ertheilungen. Nach Mittheilung des Patent-Bureau G. Dedreux in München wurden neuerdings folgende Patente auf dem Gebiete des Fiſchfanges ertheilt: 79 550: Zuſammenklappbare Fiſchreuſe; E. Stropahl & E. Kleine, Ploen in Holſtein. — 79 963: Angelhaken; E. Selmer & J. Schram, Chriſtiania. — 79 978; Elektriſche Anzeigevorrichtung für Fiſchangeln; E. Poppowitſch, Brooklyn und H. Wüſtenfeld, New⸗York. VI. Perſonalnachricht. Anſelm Ehmant +. Am 14. Januar er. ftab zu Paris Anſelm Ehmant, eine in Fiſcherei⸗Sportkreiſen Deutſchlands und Englands wohl bekannte Perſönlichkeit. Für die Angelwelt bedeutet ſein Tod einen nicht leicht zu erſetzenden Verluſt. Denn 48 —ů —ů— Ehmant war bekanntlich nicht allein ein ſehr eifriger und höchſt gewandter Fiſcher, welcher dem Fiſcherei-Sport aus Paſſion huldigte und demſelben zahlreiche Jünger zuführte, ſondern er war auch ein erfinderiſcher Kopf, der den Sportsgenoſſen ſeine Erfahrungen, Verbeſſerungen und neuen Ideen gerne mittheilte. In unabhängiger Lebensſtellung war es ihm vergönnt, mit der Angel in der Hand große Theile Europas zu durchqueren und zahlreiche, für den Sport geeignete Flußgebiete in England, Schottland, Deutſchland, Oeſterreich, der Schweiz ꝛc., waren ihm aus eigener An— ſchauung und Erfahrung bekannt. Ein Gentlemen vom Scheitel bis zur Sohle, ſtets liebenswürdig auch unter der Laſt eines quälenden aſthmatiſchen Leidens, war er eine unterhaltende und anregende Perſönlichkeit, mit welcher ſo mancher Sportsgenoſſe genußreiche Stunden verlebt hat. Die „Allgemeine Fiſcherei-Zeitung“ betrauert in ihm einen ihrer auf dem Gebiete des Sports erfahrenften und gediegenſten Mitarbeiter. Denn Ehmant hatte es ſich gewiſſen— hafteſter Weiſe zur Pflicht gemacht, nie eine Methode oder ein Angelgeräth zu empfehlen, ohne daß es von ihm ſelbſt vorerſt gründlich auf die Probe geſtellt war. Er ſchrieb ſelten und in knapper Ausdrucksweiſe, aber was er ſchrieb war das Produkt reiflicher Ueberlegung und gediegener Sachkenntniß. Sein letztes Werk war die im vergangenen Jahre erſchienen- treffliche Anleitung zur Spinnfiſcherei. Wir haben einen treuen Rathgeber und Freund verloren. Seine ſeltenen Eigenſchaften ſichern ihm aber bei Allen, die ihn gekannt haben, ein verehrungsvolles Gedenken. H. VII. Fragekaſten. Weitere Antwort auf Frage Nr. 3: Die künſtliche Befruchtung der Sommerlaicher bietet mehr Schwierigkeiten als die der Winterlaicher, indem die Eier bei der Befruchtung ſehr ſchnell zu— ſammenkleben und nur bei einiger Geſchicklichkeit genügend zu vertheilen find. — Die Ausbrütung erzielt dann häufig große Verluſte Bei Karpfen thut man daher beſſer, dieſelben in flachen warmen Teichen frei ablaichen zu laſſen. Hier verbreiten ſich dieſe Fiſche beim Laichen über den ganzen Teich oder die Teichränder und vertheilen die Eier auf die beſtmöglichſte Weiſe, ſo daß die bei unbefruchtet bleibenden Eiern auftretenden Saprolegnien die guten Eier nicht anſtecken können. — Anders iſt dies bei Zandern, welche im See oder Teich häufig über denſelben Gegenſtand, Stein, Wurzel oder aus— geſchlagene Grube ſtreichen, die Eier zu nahe zuſammenbringen, wodurch dieſe leicht erkranken. Eine künſtliche Befruchtung, wenn auch ſchwierig, bringt hier größere Erfolge und iſt die Erbrütung weſentlich erleichtert, wenn die Eler an dem ſperrigen Wachholderſtrauch gut vertheilt find. So war es mir gelungen, im Sommer 1894 auf den Ausſtellungen zu Berlin, Harburg und Marienburg Zandereter in Spiritus auszuſtellen, welche zu 100 „% befruchtet waren. Hübner. Frage Nr. 5. (Herr A. L. in Fr.): Wie kann man Teiche, welche trocken zu legen ſind, am ſchnellſten und gründlichſten reinigen von den Schmarotzern, namentlich von der Fiſchlaus? Wie entſteht die Fiſchlaus und wie iſt vorzubeugen, daß ſolche nicht wieder überhand nehmen kann? Antwort auf Frage Nr. 5: Die Karpfenlaus (Argulus fol aceus), tft am beſten aus einem Gewäſſer dadurch zu vertilgen, daß man daſſelbe trocken legt und Winter über den Boden durch— frieren läßt. ft das Durchfrieren nicht mehr zu bewerkſtelligen, jo können Sie den Boden kalken. Die Kaltmilch vernichtet die meiſten Schmarotzer, zerſtört allerdings auch zu gleicher Zeit eine Unmenge von nur zur Nahrung dienenden anderen Thieren. Wenn Ihre Teiche keine Verbindung mit anderen Gewäſſern haben, aus denen ſonſt auch die Karpfenlaus immer wieder eingeſchleppt werden könnte, ſo kann dieſelbe nur dadurch wieder von neuem auftreten, daß die neu eingeſetzten Fiſche mit der Laus bereits behaftet ſind. Unterſuchen Sie daher ſorgfältig die neu einzuſetzenden Fiſche ob dieſelben frei von den genannten Schmarotzern ſind. Frage Nr. 6. (Herr G. S. in S.): Würde mir von fachmänniſcher Seite mitgetheilt werden können, ob die Entnahme von Eis von kleinen Teichen, welche durchſchnittlich 1200—1400 Quadratmeter Flächen-Inhalt haben, an der niederigſten Stelle 20— 25 om. und an der tiefſten Stelle 1,25— 1,50 m. Waſſerſtand haben, auf die Fiſcherei ſchädigenden Einfluß hat? Die Teiche find ſtark mit Forellen beſetzt, durchſchnittlich jeder Teich mit 1000 — 2000 Stück je nach Größe. 49 VIII. Fiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 29. Januar. Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per N lebende friſch, in Eis Hechte 59—69 45—50 Zander 62—80 70 Barſche a 50 25— 32 Karpfen, mittelgroße 5 65 22— 26 do. kleinen. 65 — Schleie 61—91 38 Bleie 37-41 36 Plötze 30—36 18— 24 Aale 90 60 Oſtſeelachs en 220 Wels 40 — Zufuhren ungenügend, Geſchäft ruhig. Preiſe befriedigend. 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Rudolf Linke, Tharandt (Conigreich Sachsen) empfiehlt: angebrütete Eier, Brut, Satzfische von Bachforelle, Bachsaibling, Regenbogenforelle, überhaupt von allen Salmoniden in vorzüglichster Qualität zu den billigsten Preisen. =2 Man verlange die Preisliste, welche zugleich Verhaltungsmassregeln für Ausbrüten, Auffüttern und Aussetzen von Fischbrut enthält. 6 Redaktion: Dr. Bruno Hofer- München und Dr. Curt Weigelt- - Berlin. Für die Redaktion verantwortlich: Dr. Bruno Hofer in München, zoologiſches Inſtitut. Pöſſenbacher'ſche Buchdruckerei (Franz & Mühlthaler) München. Für den Buchhandel zu beziehen durch J. Neumann in Neudamm. Die nächſte Nummer erſcheint am 14. Februar 1895. 2 IN 1 0 N BU 0 1 N 2 ker a 4 0 Allgemeine Filcherei-Beitung. Meue Solge der Bayer. Siſcherei⸗Seitung. Erſcheint monatlich zwei⸗ bis dreimal, Preis: jährlich 4 Mk. — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Unter Kreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 1.50 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Expedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19. Organ für die Defammtinterellen der Fischerei, ſowie fur die Heſtrebungen der ciſcherei-Pereine. in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei Vereins, ſowie der Landes⸗Fiſch.⸗Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schlef. Fiſch.⸗ Ver., des Brandenburg. Fiſch. Ver., des Thüring. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch. Ver. Miesbach⸗ Tegernſee, des Fiſch. Ver. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. für das Großherzogthum Heſſen, des Kheiniſchen Fiſch. Ver., des Central⸗Fiſch.⸗Vereins für Schleswig-Holftein, des Kölner Fiſch. Ver., des Hamburger Fiſch⸗Ver., des Fiſcherei⸗Dereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Lothringiſchen Fiſch.⸗Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für den Kreis Lingen, des Fiſcherei⸗Hereins für die Provinz Sachſen und das Herzoathum Anhalt 2c. ꝛc. In Perbindung mit Tachmännern Deutſchlands, Geſlerreich-Unagarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bancrifhen und vom Zeutſchen Tiſcherei-Verein. Nr. 4. 6 München, den 14. Februar 1895. XX. Jahrg. Inhalt: I. Aufruf für die Hinterbliebenen der mit der „Elbe“ Verunglückten. — II. Zander⸗Zucht. — III. Der Elbelachs. — IV. Deutſche Fiſcherei⸗Ausſtellung 1896 in Berlin. — V. Vereins⸗ nachrichten. — VI. Vermiſchte Mittheilungen. — VII. Fragekaſten. — VIII. Literatur. — IX. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck unter Quellenangabe geſtattet.) I. Aufruf für die Hinterbliebenen der mit der „Elbe“ Verunglückten. Der Norddeutſche Lloyd, Deutſchlands größtes Schifffahrts-Unternehmen, iſt wiederum von einem faſt beiſpielloſen Unglück betroffen worden. Mit dem Schnelldampfer „Elbe“ find am 30. Januar ds. Is. etwa 200 Paſſagiere und faſt die geſammte Schiffsbeſatzung, wohl 150 Seeleute in die Meerestiefe verſunken. Tief ergriffen von dem ſchweren Leid, welches über die zahlreichen Hinterbliebenen der Opfer mit ſo jäher Gewalt hereingebrochen iſt, werden alle mitleidigen Herzen ihrer Theilnahme gern wirkſamen Ausdruck geben, indem ſie die Noth der Hinterbliebenen zu lindern bemüht ſind. Das unterzeichnete Comité wendet ſich an feine Mitbürger, insbeſondere an alle Freunde des trotz vieler Heimſuchungen jo muth: und verſtändnißvoll geleiteten nationalen Unternehmens, mit der Bitte, ihm die Mittel zu thatkräftiger Hilfe bald zugehen zu laſſen. 54 Beiträge werden von jedem der Unterzeichne'en, ſowie von der Haupt-Seehandlungs— Kaſſe entgegen genommen. Berlin, den 2. Februar 1895. v. Boetticher, Vicepräſident des Staatsminiſteriums, Staatsſekretär des Innern; Dr. v. Stephan, Staatsſekretär des Reichspoſtamts; v. Burchard, Wirklicher Geheimer Rath, Präſident der Seehandlung; A. v. Hanſemann, Geheimer Kommerzienrath; Dr. jur. Georg v. Bleichröder, Schwabach, Geheimer eine lena hs R. Koch, Direktor der Deutſchen Bank; Hollaender, Direktor der Dresdener Bank. Der Deutſche Fiſcherei-Verein empfindet Angeſichts der Schwere des allſeitig ſo ſchmer lich empfundenen U. glücks das Bedürfniß, dem vorſtehenden Aufruf auch in den Kreiſen der Fiſcherei-Vereine mit der Bitte um thatkräftige Hilfe, Verbreitung zu verschaffen. Derſelbe iſt ebenfalls bereit, durch ſeine Geſchäftsſtelle Beiträge entgegen zu nehmen. Der Präſident des Deutſchen Filcherei-Bereins. Fürſt Hatzfeldt. IE Zander-Zucht. Die lebhafte, ſich fortdauernd ſteigernde Nachfrage nach Erzeugniſſen der Zanderzucht, ſowie die Wünſche der Fiſcherei-Vereine laſſen erkennen, welches Intereſſe dem Zander heute entgegengebracht wird. Die Zweckmäßigkeit dieſes Fiſches für Strom, See und Teich iſt zwar längſt anerkannt und ſpornen daher die allmählich hervortretenden Erfolge zu vermehrter Aus— ſetzung an. Es tritt dies ganz beſonders in den Verhandlungen des Deutſchen Fiſcherei— Rathes in Breslau hervor, wo man bedauerte, daß nicht mehr Bezugsquellen vorhanden und der Herr Amtsgerichtsrath Adickes den ſehr zweckmäßigen Antrag ſtellte, eine Zanderzucht— anſtalt in Norddeutſch'and zu errichten. Um dieſe Beſtrebungen nach Möglichkeit zu fördern und mehrfachen Wünſchen zu ent— ſprechen, will ich mir erlauben, aus meinen Erfahrungen über Erbrütung und Ausjegung von Zandern etwas mitzutheilen. Schon im Jahre 1883 gelang es mir, einen 3 ½ Kilogramm ſchweren laichreifen Zander im Köllnitzer See zu fangen, die Eier abzuſtreichen und zu befruchten. Die an Wachholderſtrauch klebenden Eier wurden in eine zu dieſem Zweck im See befeſtigte Draht— kiſte gelegt. 5 Dringende Arbeiten hinderten mich, in den erſten vierzehn Tagen danach zu ſehen und machte ich nach dieſer Zeit die unangenehme Entdeckung, daß der lebhafte Wellenſchlag die Kiſte umgeſtürzt und die Reiſer nebſt den Eiern mit einer dicken Schlammſchicht bedeckt hatte. Obwohl mir alles verloren ſchien, ſpülte ich die Zweige tüchtig ab und fand zu meiner Freude noch zahlreiche klare Eier mit deutlichen Augenpunkten vor. Nun wurde ein Holz— bottich mit Waſſer geſüllt und mit Eiern beklebte Sträucher hineingethan, worauf nach wenigen Stunden alles ausgeſchlüpft war. In einem Waſſerglaſe konnten die Fiſchchen genau geſehen und beobachtet werden. Dies waren meines Wiſſens die erſten Zander, die durch künſtliche Befruchtung ent— ſtanden ſind. Nach weiteren drei Tagen begab ich mich wieder zu den im See verbliebenen Eiern und fand auch wirklich noch ein gut Theil davon vor, jedoch waren die Augenpunkte viel deutlicher zu erkennen als vordem. Nun nahm ich alles noch vorhandene mit, um es wiederum im Zimmer ausſchlüpfen zu laſſen, was bei gleicher Waſſertemperatur in wenigen Stunden geſchah. : Nachdem ſo der erſte Verſuch gelungen, brachte das nächſte Jahr größere Erfolge ſowie den erſten Verſandt von Eiern und Brut. Eine Mittheilung an den Kammerherrn von Behr bewirkte eine neue Ausſetzung eines Preiſes für Gewinnung und Transport von künſtlich be— fruchteten Zandereiern, welcher nach mehrjährigem erfolgloſem Ausſchreiben zurückgezogen war.“ Am 21. April 1885 lieferte ein ſtarker Zander ſeine Eier zum Befruchten, die an das Berliner Aquarium geſandt und nach vorbedungenem 24 ſtündigen Transport durch die liebens— — TO EEFNERER 55 — — würdige Hilfe des Direktors Herrn Dr. Hermes dort zum Ausſchlüpfen gebracht wurden. Der ſeit 1880 ausgeſchriebene Preis war ſomit errungen. Von jetzt an vergrößerte ſich die Zahl der gewonnenen Eier alljährlich und ſo konnten 1886 außer für den Deutſchen Fiſcherei-Verein größere Poſten nach Hüningen abgegeben werden, wo mir in Herrn Direktor Haack ein eifriger und freundlicher Berather ward. Da ich außer Eiern und Brut auch hauptſächlich zwei- und dreijährige Seßlinge bis heute ver— ſandt habe, iſt eine Aeußerung desſelben in Nr. 16 der „Allg. Fiſcherei-Zeitung“ pro 1894 hiermit ſchwer in Einklang zu bringen, welche beſagt: „Ungeachtet meiner vielfachen Anregung iſt bis jetzt in Deutſchland noch keine Fiſch— zuchtanſtalt vorhanden, welche ſich mit der Zucht des „Zander“ bezw. mit der Verſendung von Eiern, Brut und einſömmerigen Zandern befaßt.“ Obwohl der Kammerherr von dem Borne in den Zirkularen des Deutſchen Fiſcherei— Vereins meine Zanderzucht ausführlich beſchrieben, will ich, da noch fortwährend diesbezügliche Anfragen einlaufen, den Hergang genauer mittheilen. Zur Laichzeit, hier vom 15. April bis 15. Mai, laſſe ich auf dem als geſchloſſenes Gewäſſer geltenden Köllnitzer See die Groß- ſowie Kleinfiſcherei auch auf den Laichſtellen, betreiben, was keineswegs von Nachtheil iſt. In ſeltenen Fällen wird dabei ein voll— ſtändig reifes Zanderweibchen gefangen und, da reife Milchner ſchon bereit ſtehen, ſogleich abgeſtrichen. Es wird hier die trockene Befruchtungsmethode ähnlich wie bei den Forelle! angewendet. Zur Aufnahme der Eier ſteht ein auf zwei Seiten mit eng aſchigem Draht— geflecht ausgeſchlagener Bretterkaſten, 1 Meter lang, je 1½ Mete: breit und tief im Fließ oder an geſchützter Stelle des Seees bereit, der mit klein e Wachholderzweigen ge— füllt iſt. Auf dieſe werden die ſchnell anhaftenden Eier geſchüttet und große Sorgfalt darauf verwendet, daß die Eier ſehr gleichmäßig vertheilt werden. Ein Zuſammenklumpen derſelben oder doppelte Lage bedingt Schimmelpilz. Nach 4— 8 Tagen, je nach Waſſerwärme, iſt die geeignetſte Zeit zum Berfandt gekommen und werden zu dieſem Zweck Holzkiſten mit Pergamentpapier ausgelegt, feuchtes Moos darauf gethan und ein Neſt hierin geformt, welches wieder mit Gaze abgegrenzt wird. Hier hinein & 2 * ’ pP ’ * r werden nun die feinen, mit Eiern bedeckten Reiſer gethan, mit Gaze umhüllt und um ein Drücken des aufzulegenden Mooſes zu hindern, zunächſt rund um das Neſt zahlreiche Weiden— reiſer gebogen, ſo daß die Eier gegen Druck und Stoß geſichert und mit Feuchtigkeit und Luft genügend verſorgt ſind. Bei heißem Wetter iſt Eis im Moos zu vertheilen, was aber bei dem häufig zu dieſer Zeit kühlen Wetter (die ſogenannten kalten Tage Mitte Mai) beſſer unterbleibt. In dieſer Verpackung find im Jahre 1888 Zandereier nach dre tägigem Trans— port trotz Zollreviſion unbeſchädigt in der Schweiz angekommen, um in den nächſten Tagen gut auszuſchlüpfen. Dieſelben wurden in den Rothſee bei Luzern ausgeſetzt. Trotz dieſer Vorſicht iſt der Verſandt von Zandereiern ſehr gefährdet. Sind viel Eier, hauptſächlich von Selbſtlaichern unbefruchtet geblieben, was leicht durch eine Eſſigprobe feſtzuſtellen iſt, oder kleben b auch gute Eier zu dicht aneinander, tritt anhaltend kühles Wetter ein oder iſt beim Empfänger nicht richtig vorgeſorgt, ſo kommt es leicht zur Schimmelbildung und der Erfolg bleibt aus. 8. Sicherer dagegen iſt der Verſandt von Brut. — Derienige Laich, der ſich aus vor— genannten Gründen zum Verſenden nicht eignet, wird in Holztrögen, Zinkkäſten und anderen 4 Apparaten zum Ausſchlüpfen gebracht. . Zu beachten iſt, daß der Wachholder nicht zu lange in einem Behälter liegen darf, ſollen die Fiſchchen durch Auslaugung des Holzes und der Reiſer nicht leiden. Ein häufiges Umlegen der Zweige von einem Behälter zum anderen befördert das Ausſchlüpfen und die Lebensfähigkeit der Fiſchchen ungemein. Bei Verluſt der Dotterblaſe wird die Brut drei bis = ſechs Tage alt, in Blechkannen verſchickt. Hierbei überſtehen die jungen Zander ebenſo wie junge Karpfenbrut weiteſte Transporte ohne Schaden. . Bemerkenswerth iſt die von der Redaktion an anderer Stelle zwar bezweifelte Thatſache, 5 nm 85 N wie Zandereier eine ſtarke Einſchlammung von Seeſchlick recht wohl vertragen und unter Umſtänden beſſer als in klarem Waſſer gedeihen. So habe ich die bei einer Befruchtung zuſammengeklumpten, alſo ſchlecht vertheilten Eier allein in einem weitmaſchigen Korbe in langſam fließendes ſchmutziges Seewaſſer geſetzt, ohne mich weiter darum zu kümmern, Nach 56 acht Tagen waren die Eier im Korbe mit einer 2 em hohen Schicht feinen Seeſchlammes bedeckt, welcher den Schimmel vollſtändig abgehalten hatte, ſo daß der größte Theil der Eier ſpäter ausſchlüpfte. Der bei Forelleneiern durch Quellwaſſer abgeſetzte Anſatz von Eiſen würde naturgemäß eine andere Wirkung haben. Der Einfluß der verſchiedenen Apparate kommt bei der Erbrütung wohl wenig in Betracht. Das Wichtigſte iſt geſundes, nicht zu kühles Waſſer, welches langſam ſich erneuert. Die Drahtkiſte, ebenſo ein Weidenkorb im See oder Fluß, Selbſtausleſer, ſowie auch ein einfacher Holztrog in der Brutanſtalt oder ein feindfreier Teich thun ihre Schuldigkeit. Von Vortheil iſt es, bei warmem Waſſer die Eier, um das zu frühe Ausſchlüpfen zu vermeiden, nicht zu berühren. Bei kühlem Wetter kann es aber nöthig werden, dieſelben nach einem geheizten Zimmer zu bringen, um das Ausſchlüpfen zu beſchleunigen, andernfalls ſie draußen den thieriſchen oder pflanzlichen Feinden zum Opfer fallen können. Eine häufige Frage iſt ferner, wie lange Zandereier bis zum Ausſchlüpfen liegen müſſen, reſp. wie viel Wärme in Tages:Gentigraden dieſelben zur vollen Entwickelung be: dürfen. Obwohl ich keine für alle Fälle maßgebenden Daten aufſtellen kann, will ich nur einige Beobachtungen mittheilen. Da die Temperatur im Mai zeitweiſe recht hoch iſt, habe ich bei 20% C. Waſſerwärme ſchon nach vier Tagen junge Fiſchchen, wenn auch recht ſchwächlich und mit kaum ſichtbaren Augenpunkten erhalten. Die Aufzucht iſt dann doppelt ſchwierig. Bei derſelben Temperatur bleiben die Eier aber, wenn nicht berührt, acht Tage liegen, bekommen ſehr grelle Augen, ſind beim Ausſchlüpfen ſehr kräftig und können ſich freiſchwimmend im Waſſer halten. Dieſe find zweckmäßig ſchon am folgenden Tage zu ver— ſenden, während die Frühbrut mit großem Dotterſack ſich nur ſchwer vom Boden erheben kann und nach drei bis fünf Tagen erſt ſoweit wie die Spätbrut vom erſten Tage iſt. Ungünſtiger als große Wärme iſt zu kühles Wetter. Dabei liegen die Eier wohl drei bis vier Wochen, bekommen leicht Saprolegnien, werden von Inſektenlarven, Schlammwürmern verzehrt oder von Paraſiten befallen. 12 bis 15° C. Waſſer, in welchem die Eier 10 bis 16 Tage liegen können, ergibt in der Regel die geſündeſte, kräftigſte Brut. Daß es aber möglich iſt, aus von Krankheit befallenen Eiern geſunde Fiſche zu ziehen, mag folgendes Beiſpiel zeigen: Der ſehr intelligente Zierfiſchzüchter Paul Matte in Lankwitz erhielt im Frühjahr 1890 von mir Zandereier, welche durch ein Verſehen der Poſt mehrere Tage unterwegs waren. Beim Erbrüten ſtellte ſich ſchnelle Pilzbildung ein, die alles zu zer: ſtören drohte. Um doch etwas zu retten, ſtellte Herr Matte die Eier in Gläſern unter nöthiger Vorſicht und mit blauem Papier verdunkelt an eine Kochmaſchine. Alles, was noch Leben hatte, ſchlüpfte in kurzer Zeit aus, und mit 6 em langen Fiſchchen konnte die in demſelben Sommer ſtattfindende Ausſtellung des Vereins „Triton“ beſchickt werden. Weniger Mühe als bei künſtlicher Befruchtung iſt erforderlich, Zander in einem Teich oder Hälter ſelbſt ablaichen zu laſſen. Da hierbei die Eier jedoch nicht ſo zahlreich befruchtet werden wie beim Abſtreichen, ein Erfolg, namentlich wenn dieſelben verſchickt werden, häufig ausbleibt, verſuche ich möglichſt vielen Fiſchen die Laichprodukte künſtlich zu entnehmen, um ſo mehr, als es häufig in dieſer Weiſe gelingt, Eier bis zu 100 % zu embryoniren. Der: gleichen Proben in Spiritus hatte ich im vorigen Jahre in Berlin, Harburg und Marienburg ausgeſtellt. Wenn weiter gefragt wird, welche Reſultate nach den bisherigen fortgeſetzten Be: völkerungsverſuchen der Gewäſſer mit Zandern zu verzeichnen ſind, ſo iſt Sicheres erſt wenig mitzutheilen. Die größte Hälfte der Köllnitzer Produkte kam nach dem Rheingebiet, vereint mit den Bezügen aus Tomice, Wittingau und Hüningen. Doch auch Norddeutſchland erhielt ſeinen Theil und wenn auch hier wie auf anderen Fiſchzuchtgebieten Antworten auf die Frage um Beſcheid nur ſpärlich einlaufen, ſo liegen hingegen auch einige recht günſtige Beweiſe vor. Der Fiſcherei⸗-Pächter G. Kolberg in Jaſſen erhielt z. B. im Jahre 1891, 1892, 1893 je 5000 Brut und 10 000 Eier von Zandern, zog dieſelben in Teichen zu einſömmerigen Fiſchen heran und entließ dieſe in jedem Herbſt in den 550 Hektar großen Lupowske-See. Nachdem im erſten und dritten Jahre große Mengen, im zweiten aber nur eine mäßige Zahl aus den Teichen nach dem See überführt werden konnten, ſchreibt mir Herr Kolberg zuletzt, daß der See nun hinreichend mit Zandern beſetzt ſei, welche dort ſchon laichen und gute 57 Fangreſultate ergeben. Es iſt jetzt ein Zanderſee, während früher kein ſolcher Fiſch fich darin befand und außer der Köllnitzer Brut auch keine ausgeſetzt wurde. Trotz weiterer Erfolge mit dieſer Art der Zucht iſt es jedoch rathſam und ſehr zu empfehlen, da wo die Möglichkeit gegeben, für öffentliche Gewäſſer, Ströme oder Seren zwei- oder drei⸗ ſömmerige, in hechtfreie Teiche aber einjährige Fiſche auszuſetzen. Hierüber liegen außerordentlich günſtige Berichte vor. Beim großen Setzling kommt ſein Aufkommen gar nicht in Frage, er frißt ſich in jedem Gewäſſer durch und wächſt ſchnell; ob aber jedes wilde Waſſer zum Laichgeſchäft und für Aufzucht von Jungbrut ſich eignet, hängt von ſehr vielen Umſtänden ab. Die zarten Eier ſind eine leckere Speiſe für die meiſten Waſſerbewohner, vom großen Aal an bis zur kleinen Fiſchbrut, für Waſſerinſckten, Larven, Enten u. ſ. w. Andererſeits werden dieſelben auch von thieriſchen und pflanzlichen Schmarotzern angegriffen und vernichtet. Nicht weniger Feinde treten der Brut entgegen, zu deren Entwickelung weiter noch paſſende Nahrung, warmes Wetter erforderlich iſt. Es iſt daher auch in den beſten Zandergewäſſern Regel, daß reichliche Jahrgänge mit ärmeren wechſeln und in manchen Jahren ſo gut wie nichts aufkommt. Welche Anforderungen nun an ein Waſſer zu ſtellen ſind um als zur Zanderzucht geeignet angeſehen zu werden, iſt im voraus nicht zu beſtimmen. Kühles Waſſer, Bäche und ſcharfe Strömung ſind nicht beliebt, dagegen ruhigere Flüſſe, flache und tiefe, klare und trübe Seeen, ebenſo auch brackiges Waſſer als Zanderwohnungen bekannt. Flache Seeen mit warmem trübem Waſſer, welche zugleich auch mit Stinten bevölkert ſind, ergeben häufig reiche Fänge dieſer dann leicht zu transportirenden Stachelfloſſer, während ſolche aus tiefen Seeen, ſobald ſie an die Oberfläche gebracht werden, „Wind fangen“, ſich auf den Rücken legen und bald verenden. a Ein maßgebendes Urtheil wie Zander ſich als Beiſatzfiſche für Karpfenteiche eignen, welchen Nutzen dieſelben im Gegenſatz zum Hecht gewähren, könnte Herr Generaldirektor Suſta als älteſter Zanderzüchter am ſicherſten abgeben. Sehr viel verdankt der Deutſche Fiſcherei⸗Verein gerade in dieſer Hinſicht dieſem ſeinem hochgeſchätzten Ehrenmitgliede. Wie aber die ſo empfindliche Dotterbrut im Teich zu einſömmerigen Fiſchen heran— zuziehen ſind, dürfte Niemand dem obengenannten Herrn Kolberg nachthun und wäre zu wünſchen, daß derſelbe ſein Wiſſen weiteren Kreiſen zugänglich machte. Wie ſchon ſeit längerer Zeit der Wunſch beſteht, das Rheingebiet mit Zandern zu be— ſetzen, trat derſelbe auch wieder auf dem Breslauer Fiſcherei-Rath recht lebhaft hervor. Be— dauert wurde mit Recht, daß ſo wenig Material zu haben ſei. Köllnitzer Zanderprodukte wurden, wohl weil zu theuer (Eircular 5 des Deutſchen Fiſcherei-Vereins pro 1891 Seite 205 bis 206 ſagt zwar das Gegentheil) wenig beachtet. Hüningen allein aber kann den Bedarf nicht befriedigen. Der Vorſchlag, einſömmerige Zander & 5 aus Riebnitz zu beziehen, iſt ſchon deßhalb als verfehlt anzuſehen, als der Deutſche Seefiſcherei-Verein mit Unterſtützung der Königlichen Regierung zu Stralſund, den bei Riebnitz liegenden Saaler Bodden, dem die Setzlinge nach obigem Vorſchlag entnommen werden ſollten, mit Zandern oder anderen Nutzfiſchen zu beſetzen eifrig und mit Aufwendung erheblicher Mittel bemüht iſt. Ob der Preis, 5 J pro Stück 10—12 cm langer Edelfiſche übrigens ein entſprechender iſt, dürfte bezweifelt werden, wenn in Betracht gezogen wird, daß einſömmerige Karpfenbrut in derſelben Größe höher, a Tauſend mit 60 —80 M in Norddeutſchland, willig bezahlt wird, deren Aufzucht Zandern gegenüber aber bekanntlich ſo äußerſt einfach iſt. Der Vorſchlag, in Norddeutſchland eine Zanderzuchtanſtalt zu errichten, iſt daher wohl begründet. Da im Oſten an dieſen Fiſchen kein Mangel und ſolche aus naheliegenden Gewäſſern in laichfähigen Exemplaren zu beziehen weit zweckmäßiger iſt, als ſchwache Brut oder Eier auszuſetzen, ſo dürfte im Weſten, vielleicht in Hannover, der geeignetſte Punkt hierzu ſein. Herr Amtsgerichtsrath Adickes, welcher ſo große Erfolge zu verzeichnen hat, ich erinnere nur an ſeine Schnäpelzucht, würde es gewiß übernehmen, eine ſolche Anſtalt in paſſender Lage errichten zu laſſen und zu beauffichtigen. Von Bedeutung hierbei iſt die richtige Wahl des Zuchtmaterials. Junge Laichfiſche aus Hüningen, Tomice oder auch aus ſchleſiſchen Teichwirthſchaften mit Zanderbeſatz möchten 58 aus dem Grunde zu empfehlen fein, weil diefe mehr an Teichnahrung gewöhnt find und ſich beſſer entwickeln werden, auch dürften ſie trotz des weiten Transports kaum theuerer werden, als über Berlin bezogene Fluß- oder Seezander. Letztere laichen zwar wenn reif, gleichfalls in kleinen Teichen und engen Käſten, auch die Nachzucht von wilden Fiſchen dürfte für wilde Gewäſſer die angemeſſenere ſein, doch möchte die Eingewöhnung und erſte Ernährung der Laicher mehr Schwierigkeiten als die der Teichzander bereiten. Eine weitere Bedeutung würde eine Zanderzüchterei im Weſten noch dadurch gewinnen, als in nächſter Zeit der Lachsvertrag mit Holland abläuft und die Zanderzucht im Rhein dann vorausſichtlich freigegeben ſein wird. — Kommt ein neuer Vertrag nicht zu Stande, deſto beſſer. Dann werden die 21000 A, welche der Deutſche Fiſcherei-Verein für den Lachs im Rhein zahlt, für andere, ebenſo wichtige Zwecke frei, ſei es, daß man die Lachs: zucht in den anderen Flüſſen, z. B. dem rein deutſchen Strom der Wefer intenfiver betreibt, ſei es, daß der Deutſche Fiſcherei-Verein dafür der Elbe jährlich 30 Centner 200 — 500 Gramm ſchwere Sterlets zuführt und dieſen Königsfiſch bei uns einbürgert. Die Anerkennung Seitens aller Berufsfiſcher wäre ihm dann gewiß. Thalmühle, im Januar 1895. A. Hübner, Berufsfiſcher und Fiſchzüchter. III. Der Elbelachs. Eine biologiſch-anatomiſche Studie von Prof. Dr. Ant. Fritſch in Prag. Referat von Dr. Bruno Hofer. Unter dem vorſtehenden Titel hat der auch in deutſchen Fiſcherei-Kreiſen ſehr wohl bekannte Verfaſſer um die Mitte des vergangenen Jahres eine Studie veröffentlicht, deren be— deutungsvoller Inhalt auf das Intereſſe der Ichthyologen ſowohl als auch der Fiſchzüchter— kreiſe Deutſchlands nach mehrfacher Richtung hin Anſpruch erheben darf. Die Lachszucht gehört in Deutſchland zu den vornehmſten Aufgaben der Fiſchzüchter— kreiſe und mit Recht iſt man energiſch bemüht, allen unſeren zu den Meeren ſtrömenden Flüſſen womöglich zu dem ehemaligen, ſprichwörtlich geweſenen Lachsreichthum zu verhelfen. Die ſeit den Brutausſetzungen offenkundige Zunahme des Lachsfanges im Rhein, in der Ems, Weſer, Eider ꝛc. berechtigen zu den beſten Hoffnungen, wenn auch anderwärts, wie in der Memel die bisherigen Wiederbevölkerungsverſuche fehlgeſchlagen ſind, oder wie in der Elbe noch nicht ſo eklatante Mehrerträge im Fang erzielen konnten. Mißerfolge auf dieſem Gebiet dürfen uns nicht entmuthigen, ja nicht einmal unſere Verwunderung beſonders erregen, wenn wir bedenken, mit welchen enormen Schwierigkeiten die Wiederbevölkerung unſerer von der Schifffahrt und Induſtrie ſo vielfach in Anſpruch genommenen Flüſſe verbunden und wie Vieles noch dazu aus der Naturgeſchichte des Lachſes unſerer Kenntniß entzogen iſt. Von dem Leben des Lachſes im Meere wiſſen wir noch herzlich wenig, ſeine Wanderungen, ſein Alter, die ſo wichtige Raſſenkunde geben uns noch zahlreiche Fragen auf, und es ſind nicht viel über 20 Jahre darüber verfloſſen, ſeit wir durch Profeſſor Fritſch genauere Kunde von den in der Forellenregion lebenden jungen Lachſen, den Salmlingen, erhielten, welche in früheren Jahrhunderten allgemeiner bekannt waren, ja bei Piſek in Böhmen ſogar marinirt verſendet wurden,“) deren Kenntniß in ſpäterer Zeit jedoch in völlige Vergeſſenheit ge— rathen war. Aber abgeſehen von den erheblichen Lücken unſerer Kenntniſſe in der Naturgeſchichte des Lachſes, fehlen uns auch noch von manchen unſerer großen Ströme genauere Angaben über die Laichplätze des Lachſes, ferner Beſchreibungen der für den Aufſtieg und Fang der Laichfiſche in Betracht kommenden Nebenflüſſe mit den daſelbſt vorhandenen Hinderniſſen wie Stauwehren, Fabrikanlagen ꝛc. ꝛc. — alles Vorausſetzungen, ohne welche die fiſchzüchteriſche Thätigkeit mit Erfolg nicht einſetzen kann. ) Vorſtehende Arbeit iſt im Selbſtverlag des Verfaſſers erſchienen und in Kommiſſion bei Fr. Nivnac in Prag, 1894. *) Balbin: Miscellanea Regni Bohemiae 1679. R In allen dieſen Beziehungen füllt die vorliegende Schrift, ſowelt das Gebiet der Elbe in Betracht kommt, manche ſehr fühlbare Lücke aus, fo daß wir uns nicht verſagen können, den intereſſanten Inhalt derſelben mit unferen Leſern eingehender zu beſprechen. A Nach einer hiſtoriſchen Einleitung über die Entwickelung unſerer Kenntniffe vom Gib: lachs in Böhmen gibt der Verfaſſer im erſten Abſchnitt zunächſt eine kurze Ueberſicht über die Lebeusgeſchichte dieſes Fiſches, über ſein Leben im Meere, über den Zug der Laichlachſe nach den Laichplätzen, über fein Verhalten auf den letzteren, über das Leben der Salmlinge (in Böhmen Struwitzen genannt), endlich über das Schickſal der ausgelaichten Lachſe. J Was den Aufſtieg nach den Laichplätzen anbelangt, fo unterſcheidet der Ver: a ſaſſer vier verſchiedene Züge. 5 Der erite Zug beginnt in der Regel ſchon im Januar an der Elbmündang und dauert bis Ende Mai. Der Hauptfang von Fiſchen aus dieſem Zug fällt in den März. In dieſem Zug finden ſich nur große 8 — 15 Kilo ſchwere ſilberweiße Fiſche mit fettem roſarothem Fleiſch und ſehr wenig entwickelten Geſchlechtsorganen, welche in ſtark über: wiegender Zahl Weibchen find. Obwohl die Lachſe dieſes Zuges bei den Frübjahrshochwäſſern ungehindert bis zu den Lalchplätzen in Böhmen gelangen könnten, fo thun fie dies, wie der Autor meint, möglicherweiſe aus Scheu vor den kalten Schneewäflern der Forellenregion nicht, ſondern lagern an beſtimmten tichen Stellen ein und warten eine Zeit lang, um dann erſt ſoster ftromaufwärts weiter zu ziehen. Solche Lagerplätze finden ſich in Böhmen z. B. bei Leitmeritz, ferner in der Wattawa x. Der zweite Zug mittelgroßer Fiſche von 1—6 Kilo trifft im Mai in Vöhmen ein und dauert bis Ende Juni, Bei Hamburg macht ſich dieſer Zug von April bis Mai bemerklich. Auch dieſer Zug lagert ein und wartet den Oerbſt ab. Er iſt der Hauptzug und liefert in Vöhmen den gößten Fang des Jahres gewöhnlich von Mitte Mai bis Mitte Juni. Die Färbung dieſer Lachſe iſt ſchon etwas bunter, die Körperfeiten haben einen roſa Anflug und auf den Riemendeckeln ſchimmert ſchon die rothe Marmorirung durch, die Ge: ſchlechtsorgane ſind weiter entwickelt, wie bei den Fiſchen des erſten Zuges. Im Aug uſt trifft ein dritter eigenthümlicher Zug von halbwüchſigen circa 2 Kilo ſchweren Lachſen ein, welche von den Fiſchern Bartbolomäuslachſe genannt werden Es find lauter buntgefärbte, rel. kleine Fiſche, unter denen bisher nut Männchen beobachtet werden konnten, welche alle ſchon einen kleinen Hacken am Unterkiefer haben. Dieſe Bartholomäuslachſe ſollen nur die Moldau aufiteigen und werden alle in Prag weggefangen. Von der zweiten Hälfte des September ab, der Hauptmaſſe nach aber im Oktober, wird endlich ein letzter Zug von Lachſen verſchiederer Grötze in Böhmen beobachtet, welche in: deſſen nicht friſch aus dem Meere angekommen ſind, ſondern die mit dem erſten und zweiten Zug angekommenen, in den Lagern geweſenen Fiſche vorſtellen, welche nun endlich an die Laichplätze gelangen wollen und durch die fühlen Herbſigewäſſer angelockt das Quellgebiet der Flüſſe auſſuchen, wo Ende Oktober das Laichgeſchäft begiant. Sie find ſowohl an ihrer bunten Färbung, wie auch an den ſtark in der Entwicklung vorgeſchrittenen Geſchlechtsorganen zu erkennen, womit eine gewiſſe Abmagerung und ein Abblaſſen des vorher rofenrothen Fleiſches verbunden iſt. Unter dieſen Lachſen ſind übrigens ſchon wiederholt im November auch direkt aus dem Meere aufgeſtiegene ſilberfarbige Volllachſe mit wenig entwickelten Genitalien beobachtet worden. Prof. Fritſch deutet die Möglichkeit an, daß dich. filberigen Volllachſe von den der Elbe zugeführten Rheinlachseiern herſtammen möchten. Wie man ſieht, zeigt uns der Elblachs in ſeinem Verhalten beim Aufſtieg zu den Laichplätzen auffallend ähnliche Erſchelnungen wie der Nheinlachs. Auch der Rheinlachs fteigt ja bekanntermaaßen nicht auf einmal in ganzer Maſſe zu den Laichplätzen auf, ſondern die Lachſe verſchiedener Größe und verſchiedenen Alters ziehen geſondert in einzelnen, regel⸗ näßig ſich wiederholenden Zügen zum Quellgebiet, wenn auch ein ſehr großer Theil derſelben in einer Maſſenwanderung von Mitte Juli bis Mitte Auguſt in den Rhein eintritt. So unterſcheidet man im Rhein: ) Den großen Winterlachs, welcher ſchon von Oktober ab während der Winter: monate bis Anfang Mai in die Flußmündung eintritt und nur aus großen 10 — 20 Kilo : g 60 und mehr ſchweren Fiſchen beſteht. Dieſer Zug iſt offenbar vergleichbar dem erſten Zug der großen Winterlachſe in der Elbe, nur mit dem Unterſchied, daß derſelbe dort! normaler⸗ weiſe 2—3 Monate ſpäter beginnt. 2) Den kleinen Sommerlachs. Mit dieſem Namen bezeichnet man Lachſe von 4—6, höchſtens 7 Kilogramm, welche vom Monat Mai bis zum Juli aufſteigen. Dieſer Zug zeigt uns gleichfalls ſowohl in der Zeit des Aufſtieges, wie in der Größe der aufſteigenden Fiſche völlige Uebereinſtimmung mit dem zweiten Zug des Elblachſes. 3) Den St. Jakobsſalm. Die Fiſcher am Rhein haben dieſen Namen einem kleinen, 2, 2½ bis höchſtens 3¼ Kilo ſchweren Lachs beigelegt, welcher im Rhein namentlich um St. Jakobi, d. h. um die Zeit des 25. Juli, am häufigſten aufſteigt. Die St. Jakobs⸗ ſalme beſtehen auch im Rhein vorwiegend aus Milchnern. Wir ſehen auch hier offenbar denſelben Zug, wie ihn der Bartholomäuslachs in der Elbe vorſtellt. 4) Den großen Sommerlachs. Im Rhein zeigt ſich von Ende Juli, zuweilen auch ſchon früher, ein Zug von großen, über 7 Kilo ſchweren Lachſen, welche bis zum Oktober ziehen, d. h. bis die erſten großen Winterlachſe wieder aufzuſteigen beginnen. Dieſer große Sommerlachs ſcheint nach den Beobachtungen Fritſch's im Elbegebiet völlig zu fehlen, ſo daß trotz all' der ſonſtigen Uebereinſtimmung in den Gewohnheiten beim Aufſtieg dennoch immerhin einzelne gewichtige Unterſchiede zu konſtatiren ſind, welche die Auf— faſſung rechtfertigen, daß der Elbelachs eine dem Flußgebiet der Elbe angepaßte und vom Rheinlachs verſchiedene Raſſe darſtellt. Kehren wir nach dieſer kurzen Abſchweifung wieder zum Inhalt der uns vorliegenden Schrift zurück, ſo ſchildert der Autor des Weiteren das Leben auf den Laichplätzen, das Leben der Salmlinge und das Schickſal der ausgelaichten Lachſe. Dieſe, wie die vorhergehenden Kapitel, werden dann ſpäter auf pag. 53 —62 in dem ſpeziellen Theil des Buches durch ſehr intereſſante Mittheilungen eingehend erweitert. Gegen Ende Oktober beginnt das Laichgeſchäft des Lachſes, welches ähnlich dem der Forellen beſorgt wird; die Brut ſoll aber erſt im Mai ausſchlüpfen. Dieſelbe erreicht im Auguſt ſchon eine Länge von 4—5 em und ift im September circa 7 em lang. Im Sommer des nächſten Jahres find daraus durchſchnittlich 15 cm lange Salmlinge geworden, welche mit den Frühjahrs- und Sommerhochwäſſern nach dem Meere abziehen. Auffallend größere Salmlinge von 20 em und darüber laſſen darauf ſchließen, daß ein Theil der jungen Lachſe noch ein zweites Jahr im ſüßen Waſſer zubringt, ehe er die Reife nach dem Meere antritt. Bei dieſem Kapitel berichtet der Autor über eine auffallende Thatſache. Unter den ſpannlangen Salmlingen, den ſogenannten Struwitzen, von denen der Verfaſſer übrigens zwei ſehr ſchöne kolorirte Abbildungen ſeinem Werk beigegeben hat, fand derſelbe immer nur 2— 3 „% Weibchen, jo daß die einjährigen jungen Lachſe in der Wattawa, wo dieſelben in großer Maſſe vorkommen, faſt nur aus Männchen beſtehen, welche auch bereits geſchlechts— reif werden und häufig, wenn Mangel an alten Milchnern eintritt, zur künſtlichen Befruchtung Verwendung finden. Zur Erklärung dieſes Befundes läßt der Autor die Möglichkeit zu, daß die Weibchen als halbjährige Brut, alſo bereits im Herbſt des Jahres, in dem ſie geboren werden, ſtrom— abwärts zum Meere wandern, während die Männchen zur Unterſtützung des Laichgeſchäftes noch zurückbleiben und erſt im nächſten Frühjahr zu Thal wandern. Dieſe Anſicht iſt zwar nur eine unbewieſene Hypotheſe, und wir wollen auch daran keine billige Kritik üben, die Beobachtung aber, daß die Salmlinge überwiegend Milchner ſind, während die Laichſalme umgekehrt der Mehrzahl nach Rogner darſtellen, zeigt uns, daß noch Manches aus der Lebensgeſchichte des Lachſes unbekannt und unaufgeklärt vorliegt. (Schluß folgt.) IV. Deutſche Jiſcherei-Ausſtellung 1896 in Berlin. Der Deutſche Fiſcherei-Verein hat, wie bereits bekannt gegeben, den Beſchluß gefaßt, gelegentlich der Berliner Gewerbeausſtellung im Sommer 1896 eine Deutſche Fiſcherei-Aus⸗ ſtellung zu veranſtalten. Als Organe der Ausſtellung, für welche ſich in der Geſchäftsſtelle r WET TIER a KENN : £ We 4 * 4 eee 61 — ——ö des Deutſchen Fiſcherei⸗Vereins Berlin 8. W., Zimmerſtraße 90/91 das Bureau unter Leitung des Generalſekretärs Herrn Prof. Dr. Weigelt befindet, ſind nachſtehende Herren aufgeſtellt worden: Ehren⸗Präſidium. Fürſt von Hatzfeldt⸗Trachenberg auf Trachenberg, Ober-Präſident der Provinz Schleſien. Herwig, Präſident der Kloſter-Kammer in Hannover, Hannover, Eichſtraße 12. Vorſtand. Friedel, Geheimrath, Stadtrath, Berlin N. W., Paulſtr. 4, Vorſitzender. O. Hermes, Dr., Direktor des Berliner Aquariums, Mitglied des Reichstages und des Abge⸗ geordnetenhauſes, Berlin W., Unter den Linden 13, Vorſitzender. Weigelt, Prof Dr., General-Sekretär des Deutſchen Fiſcherei-Vereins, Berlin S. W., Zimmerſtr. 90/91, Vorſitzender. Architekt der Gruppe: K. Hoffacker, Charlottenburg, Hardenbergſtr. 4/5. Adickes, Amtsgerichtsrath, Vorſitzender der Fiſcherei-Kommiſſion der Königl. Landwirthſchafts⸗ Gefellihait in Hannover, Nienburg a/ Weſer. Braun, Profeſſor, Dr., Königsberg i. Pr. a von Cannſtein, Freiherr, Dr., Oekonomierath, Geſchäftsführer des Fiſcherei-Vereins für die Provinz Brandenburg, Berlin N. W., Werftſtr. 9. von Derſchau, Oberſtlieutenant a. D., Vorſitzender des Fiſcherel-Vereins für den Regierungsbezirk Wiesbaden, Auerbach i. Heſſen. F. Dill, Fiſchzüchter, Heidelberg. Dröſcher, Dr., zweiter Vorſitzender des Mecklenburgiſchen Fiſcherei-Vereins, Schwerin i. Mecklenburg. Dunker, Redakteur der Deutſchen Fiſcherei-Zeitung, Stettin. Eckardt, Rittergutsbeſitzer, Vorſitzender des Fiſcherei-Vereins für die Provinz Brandenburg, Lübbinchen bei Guben. von und zu Egloffſtein, Freiherr, Oberſtlieutenant a. D., Vorſitzender des Thüringer Fiſcherei⸗ Vereins, Weimar. Ehrenberg, Dr., General-Sekretär, Altona. Federath, Dr., Landrath, Vorſitzender des Fiſcherei-Vereins für Weſtfalen und Lippe, Brilon. Fred Graf Frankenberg, Vorſitzender des Schleſiſchen Fiſcherei-Vereins, Tillowitz. Joh. Frenzel, Profeſſor, Dr., Friedrichshagen. N von Gärtner, Freiherr, Dresden. Gruber, Profeſſor, Dr. Vorſitzender des Badiſchen Fiſcherei-Vereins, Freiburg i. B. Günther⸗Naumburg, Maler, Privat-Dozent an der Königl. Techniſchen Hochſchule, Charlotten⸗ burg, Faſanenſtr 11. Haack, Direktor der Kaiſerl. Fiſchzuchtanſtalt bei Hüningen. Heincke, Profeſſor, Dr., Helgoland. Henking, Dr., Privatdozent, General-Sekretär des Deutſchen Seefiſcherei-Vereins, Hannover. Herbig, Kapitän zur See, Stettin. Heyl zu Herrnsheim, Freiherr, Vorſitzender des Fiſcherei-Vereins für das Großherzogthum Heſſen, Worms. g nn 2 Dr., Privatdozent an der Univerſität und Redakteur der Allg. Fiſcherel-Zeitung, ünchen. A. Hübner, Fiſchzüchter, Thalmühle bei Frankfurt a / O. Hulwa, Dr., Breslau. Huppertz, Profeſſor, Dr., Poppelsdorf bei Bonn. Iſaak, Julius, i. F.: Mann Iſaak, Berlin N., Chauſſeeſtraße 114. P. Kraatz, Vorſitzender des Vereins preuß. Berufsfiſcher, Stralſund. C. Lindenberg. Kaufmann, Berlin W., Neue Winterfeldtſtr. 6. Rud. Linke, Fiſchzüchter, Tharandt bei Dresden. P. Magnus, Profeſſor, Dr., Berlin W., Blumeshof 15. Metzger, Profeſſor, Dr., Hannöveriſch Münden. Osc. Micha, Kaufmann, Berlin O., Madaiſtr. 14. Möbius, Geh. Regierungsrath, Profeſſor, Dr., Berlin W., Sigismundſtr. 8. Müller, Oberforſtmeiſter, Vorſitzender des Fiſchere-Vereins für Provinz Sachſen und Herzogthum Anhalt, Merſeburg. Nehring, Profeſſor, Dr., Charlottenburg, Carmerſtr. 8. Nitſche, Profeſſor, Dr., zweiter Vorſitzender des Sächſiſchen Fiſcherel-Vereins, Tharandt bei Dresden. Rübſaamen, Fiſchzüchter, Welſchneudorf bei Montabaur. A. Schillinger, Vorſtandsmitglied des Bayeriſchen Landes-Fiſcherei⸗Vereins und Leiter der Fiſchzucht⸗ anftal: in Starnberg, München. Schrader, Stadtrath, Stolp in Pommern. Eilhard Schulze, Geh. Regierungsrath, Profeſſor. Dr., Berlin N., Invalldenſtr. 48. Seelig, Amtsgerichtsrath, Vorſitzender des Caſſeler Fiſcherei⸗Vereins, Caſſel. Seligo, Dr., Geſchäftsführer des Oſtpreußiſchen und des Weſtpreußiſchen Fiſcherei⸗Vereins, 5 Königsberg in Pr. Sieglin, Rıofeffor, Dr., Geſchäftsführer des Württembergiſchen Landes-Fiſcherei-Vereins, Hohenheim bei Stuttgart. Stahl, Staodtbaurath, Altona. von Stemann, Geſchäftsführer des Central-Fiſcherei-vereins für Schleswig⸗Holſtein. Rendsburg. Ed. Thorner, Sanitätsrath, Dr., Berlin S. W., Anhaltſtr. 15. g von Tiedemann-Seelheim, Major a. D., Seeheim, Reg.⸗Bez. Poſen. la Vallette-St. George, Freiherr, Profeſſor, Dr., Geheimer Medicinalrath, Vorſitzender des Rheiniſchen Fiſcherei-Vereins, Bonn. R. Virchow, Geheimer Medielnalrath, Profeſſor, Dr., Berlin W., Schellingſtr. 10. W. Volckens, Rheder, Hamburg. Walther, Dr., Geſchäftsführer des Schleſiſchen Fiſchere-Vereins, Radziunz bei Trachenberg. Wilhelms, Hafen-Bauinfpektor, Neufahrwaſſer. Wittmack, Profeſſor, Dr., Geheimer Regierungsrat), Berlin N. W., Platz v. d. neuen Thor 1. Zenk, Stabsauditeur, Würzburg. 5 8 V. Vereinsnachrichten. Bezirks⸗Fiſcherei-Verein Miesbach⸗Tegernſee. Am 2. Dezember 1894 hielt der obengenannte Verein in Miesbach feine V. Generalverſammlung ab, welche ſehr zahlreich, auch von zwei Mitgliedern des Bayeriſchen Landes-Fiſcherei⸗Vereins, Herrn Schillinger und Herrn Strähuber, beſucht war. g Der I. Vorſitzende, Herr Bezirksamtmann Riezler, eröffnete die Verſammlung und gab einen Rückblick über die Thätigkeit des Vereins im abgelaufenen Jahre 1894. Hieraus ſei hervorgehoben, daß in der Vereinsbrutanſtalt im Ganzen 85000 Salmonideneier erbrütet wurden und zwar 31000 Bachforellen, 10000 Bachſaiblinge, 10000 Sceforellen, 5000 Elſäſſer, 5000 Seeſaiblinge, 20 000 Aeſchen, 5000 Regenbogenforellen. Hievon waren 46 000 aus Vereinsmitteln angefchafit, die übrigen 39 000 erhielt der Verein von dem Bayeriſchen Landes-Jiſcherei-Verein gratis. Weiter erhielt der Verein noch unentgeltlich 6000 Aal- und 1500 Bachſaiblingsbrut. An Mitglieder abgegeben, reſpektive im Bezirke ausgeſetzt wurden: 23 400 Bachforellen, 8400 Bachſaiblinge, 5000 Regenbogenforellen, 4900 Seeſaiblinge, 5500 Elſäſſer, 7500 Seeforellen, 12 000 Ae chen, 4300 Aale, 460 Karpfen; außerdem wurden mehrere 1000 Stück Brut und Setzlinge von Salmoniden, ein- und zweijährige, von Auswärts bezogen. Das Brutgeſchäft iſt normal verlaufen. Die vom Verein zurückbehaltene Brut wurde in Weiher elngeſetzt, um dort zu Setzlingen herangezogen zu werden. Der Vorſtand machte den Vorſchlag, dem Soienſee noch einige Jahre weiter mit Elſäſſerſaiblingen zu beſetzen, was Herr Schillinger auch von dem Geſichtspunkte aus befürwortete, daß in dieſem ganz abgeſchloſſenen Gebirgsſee ſich die Frage nach der dauernden Fortpflanzungsfähigkeit dieſes Baſtardfiſches, reſpektive nach der Erhaltung ſeiner Baſtardmeikmale werde löſen laſſen. 5 Aus der Rechnungsablage, welche durch den Vereinskaſſter Herrn Schaffner erſtattet wurde, heben wir hervor, daß die Einnahmen in den hauptſächlichſten Poſten beſtanden aus: Aktivreſt vom Vorjahre W, 388.74; Zuſchuß der Diſtrikte Miesbach und Tegernſee + 100; vom landwirthſchaft⸗ lichen Bezirfscomite cM 60; von Herrn Förſter Meiler cAH 10; Mitgliederbeiträge (129 Mitglieder . 516; Erlös aus verkauften Fiſchen * 591.66. Den Geſammteinnahmen von 2074.40 ſtehen an Ausgaben «AM 1295.87 gegenüber und zwar u. A.: Porto und Fracht cH 47.97; Druck- und Inſertionskoſten 20; Abonnement der Allg. Fiſcherel-Zeitung à * 1.50 «A 190; Ankauf von Eiern und Brutfiſchen «#4 478.75; Unterhaltung der Brutanlagen, Fiſchfutter, Pacht der Weiher, diverſe Ausgaben ꝛc. Es bleibt ſomit ein Aftivreft von cM 778.53, fo daß der Verein mithin ſehr gut ſituirt iſt. Er verdankt aber dieſe erfreuliche Thatſache nicht etwa einer übel angebrachten Sparſamkeit, — denn wir ſehen aus der Höhe der für einen Bezirks-Fiſcherei-Vverein immerhin beträchtlichen Ausgaben ſowie aus den Brutergebniſſen, daß der Verein auf ſehr anerkennenswerthe Leiſtungen mit Stolz zurück- blicken darf — ſondern die Urſache für die geſunde finanzielle Lage des Vereins beruht, wie aus den Einnahmen des Vereins zu erkennen iſt, in einem richtigen und andern Vereinen ſehr zur Nachahmung zu empfehlenden Geſchäftsprinzip, nämlich an Privatperſonen und zu Privatzwecken, Produkte der Fiſchzucht nicht unentgeltlich herauszugeben. Bei allen Erleichterungen, die der Verein ſeinen Mit⸗ gliedern beim Bezug fiſchzüchteriſcher Produkte gewährte, hat er dieſelben, wenn ſie zu Privatzwecken wie zur Beſetzung von Teichen oder Bächen ꝛc. beſtimmt waren, nicht einfach geſchenkt, ſondern ſehr richtiger Weiſe verkauft. Wir ſehen daher in den Einnahmen den Betrag von 591.66 & als Erlös aus ver⸗ kauften Fiſchen, d. h. Brut und Setzlingen. Die Vereinsleitung hat Recht daran gethan und zwar deßhalb, weil fie wohl auch die Erfahrung gemacht haben wird, daß mit den weggeſchenkten Eiern ꝛc., deren Zahl in jedem einzelnen Fall natürlich nicht ſehr hoch ſein kann und in Folge deſſen auch nur ſelten einen Erfolgegerzſelt hat, viel weniger auch im allgemeinen Intereſſe erreicht wird, als wenn die Beziehenden materiell bei der Erwerbung der Fiſcherei-Produkte intereſſirt werden. Die e * 7 ANNO . ²˙ 63 — — — geſchenkte Brut wird einfach in's Waſſer geſetzt und ſich ſelbſt überlaſſen, ſchaden thuts ja keinesfalls; wird Jemand dagegen genöthigt, ſeine Brut zu kaufen, ſo wird die Sorge um richtige Ausſetzung, um nöthige Bewachung, Vertilgung der Feinde ꝛc. ꝛc. ganz von ſelbſt kommen. So iſt's erfahrungs— gemäß in vielen Fällen! Die Mitglieder des Miesbacher Fiſcherei-Vereins ſind aber offenbar auch von der Richtigkeit dieſes Prinzipes ihrer Vereinsleitung überzeugt, denn ſonſt würde der Verein nicht die für einen Bezirksverein ſehr beträchtiche und immer noch in Zunahme begriffene Zahl von 129 Mit: gliedern haben. — Herr Schillinger nahm daher auch, als Vertreter des Bayeriſchen Landes-Fiſcherei-Vereins Veranlaſſung der erfolgreichen Thätigkeit des Bezirksvereins Miesbach-Tegernſee die vollſte Anerkennung des Landes vereins auszuſprechen, indem er beſonders hervorhob, daß der Bezirksverein in feiner Thätigkeit nicht einſeitig vorgehe, ſondern durch Züchtung der verſchiedenartigſten Fiſcharten den mannig— faltigen Verhältniſſen und Bedürfniſſen des Vereinsgebietes Rechnung zu tragen wiſſe. In dem Verein pulſire ein friſches Leben und feine muſtergillige Thätigkeit ſei für viele andere Bezirksvereine ſehr nachahmenswerth. Dies ſei in erſter Linie dem unermüdlichen Eifer des I. Vorſtandes Herrn Be— zuksamtmann Riezler zu danken, auf den ein Hoch auszubringen er die Anweſenden erfuchie, Herr Bezirksamtmann Riezler dankte für die freundlichen Worte; die erzielten Erfolge ſeien zum großen Theil feinen Mitarbeitern, den Herren Pfiftermeifter, Fohr, Wolff ꝛc. zu verdanken. Der Verein werde beſtrebt ſein, ſich der erwieſenen Anerkennung auch in Zukunſt würdig zu zeigen. Nachdem der Etat pro 1894/95 mit 1568 . in Einnahmen und Ausgaben feſtgeſtellt und dabei auch als neuer Poſten die Prämtirung von Anzeigen über Fiſcherei-Frevel eingeſetzt war, regte Herr Schillinger an, die Thätigkeit des Vereins auch auf die Renkenzucht auszudehnen, wozu im Schlierſee, Tegernſee und Seehammerſee geeignete Gewäſſer gegeben wären. Der Verein wird im nächſten Jahre die Beſetzung des Seehammerſee's mit Blaufelchenbrut in's Werk ſetzen, welche der Bayeriſche Landes Fiſcherei⸗Verein zur Verfügung ſtellt. Der Herr Vorſitzende machte ſodann noch auf die Fiſch— zuchtanlagen des Herrn Steininger in Thalham aufmerkſam und forderte zu deren lehrreicher Be— ſichtigung auf. Bei der per Akklamation vorgenommenen Neuwahl des Vorſtandes wurden wiedergewählt: Herr Bezirksamtmann Riezler als I., Herr von Weidenbach als II. Vorſtand, Herr Schaffner als Kaſſier, Herr Wolff als Sekretär, ſowie die bisherigen 9 weiteren Ausſchußmiiglieder. Sächſiſcher Fiſcherei-Verein. Die XI. Generalverſammlung des Sächſiſchen Fiſcherei-Vereines findet Sonnabend, den 23. Februar 1895 Mittags 1½ Uhr in Renner's Schankwirthſchaft „Zu den 3 Raben“, Dres den, Marienſtr. 22 (unterer, ſogenannter weißer Saal) ſtatt und werden die Herren Mitglieder ganz er— gebenſt dazu eingeladen. Der Zutritt iſt nur Mügliedern und von ſolchen eingeführten Gäſten ge— ſtattet. Eine kleine Ausſtellung von Fiſchmodellen und-Karten wird ſeitens des Vereins im Ver— ſammlungslekale erfolgen. Außerdem wird Herr R. Linke Tharand Präparate ausſtellen von den Hauptſtadien der Entwickelung des Forellenembryos. Die Firma Müller-Dresden wird Angelgeräthe und die Firma Weinhold, Klempnermeiſter, Tharand, Brut: und Transportgefäße ausſtellen. Tagesordnung: 1. Vortrag der Vereinsrechnung aus 1894 und des Geſchäftsberichtes. 2. Antrag auf Richtigſprechung der Vereinsrechnung aus 1894 und Wahl einer Rechnungs— Prüfungs⸗Abordnung für die 1895er Vereins rechnung. 3. Mittheilung über verwendete und zu verwendende Mittel a) für Wiederbevölkerung ſächſiſcher Gewäſſer, b) für Beſchaffung praktiſcher Lehrmittel an die landwirthſchaftlichen Schulen, c) zur Gewahrung von Rabatt auch für Beſteller von Brut- und Satzliſchen, d) zu Prämien für Kleinteichanlagen und zur Unterſtützung von unbemittelten Beſuchern der Lehrkarſe in Tharand. 4. Einleitung der Frage durch Herrn Profeſſor Dr. Nitſche: „Iſt die Einrichtung von großen Waſſeraufſammlungs-Anlagen im Intereſſe der Fiſcherei zu befürworten.“ 5. Vo trag des Herrn Dr. Steglich: „Die Fiſchwäſſer im Königreich Sachſen.“ 6. Vortrag des Fiſchzüchters Herrn R. Linke: „Welche Grenzen ſind heute dem intenſiven Betriebe einer Forellenteichwirthſchaft geſteckt.“ (Debatte beſonders erm ünſcht.) 7. Allgemeine Mlitheilungen über Anträge und Wünſche aus der Mitte der Verſammlung. Anſchließend an die Generalverſammlung ſoll hierauf um 5 Uhr im oberen Saale ein ge— meinſames Mittageſſen verbunden mit einer vergleichenden Fiſchkoſtprobe zwiſchen Bachforelle und Regenbogenforelle ſtattfinden. Zur zahlreichen Theilnahme an dieſem Mahle wird hierdurch gleichfalls ergebenſt eingeladen. Das Gedeck berechnet man ausſchließlich Getränke zu 2 A, Um ſich einen Platz an der gemeinſamen Tafel zu ſichern, wolle man die Anmeldung hiezu bis ſpäteſtens den 20. Februar anher zurückgelangen zu laſſen. Der Vorſtand des Sächſiſchen Fiſcherei⸗Vereines. Graf von Könneritz-Loſſa. Aſter. REIS Schleſiſcher Fiſcherei⸗Verein. Am Sonnabend den 5. Januar er. vereinigten ſich circa 40 Mitolieder des Schleſiſchen Fiſcherei⸗ Vereins in Breslau zu einer Abſchieds-Feier für den aus Schleſien ſcheidenden Schriftführer des Vereins, Freiherrn W. von Gärtner. Zahlreiche andere angeſehene Mitglieder hatten unter Aus— drücken lebhafter Antheilnahme ihr Ausbleiben ſchriſtlich entſchuldigt oder durch Telegramme ihre Sympathieen für den Gefeierten kundgegeben. Herr Regierungsrath Frank brachte ein Hoch auf Freiherin von Gärtner aus, indem er die Verdienſte desſelben um die Schleſiſche Fiſcherei in das rechte Licht rückte, wo auf Freiherr von Gärtner mit einem Hoch auf das Wohl der Schleſiſchen Fiſcher und der Sch eſiſchen Fiſcherel dankte. Im weiteren Verlauf der von Herrn Dr. Hulwa arrangirten, ſehr gelungenen Feſtlichkeit, machte Letzterer den Vorſchlag, einen zwangsloſen „Fiſcherclub“ in Breslau ohne Mitgliederbeiträge, ohne Vorſtand ꝛc. ins Leben zu rufen. Wer ſich fur die Fiſcherei in Schleſien interefjirt, der könne ſich jeden Freitag Abend im Reſtaurant „Tauentzien“ zu Breslau einfinden, wo an jedem Clubabend ein gutes Fiſchgericht bereit fein würde. Auch für ein Clubliederbuch ſolle Sorge getragen werden. Wie wir hören, haben die Clubabende inzwiſchen unter reger Betheiligung bereits jtattgefunden, was auch vom Standpunkte des Fiſcherei-Sports, der im Oſten Deutſchlands leider ſo wenig Verbreitung beſitzt, nur freudig begrüßt werden kann. H. Fiſcherei-Verein für das Flußgebiet der Schleuſe. Dieſer ſeit 3 Jahren mit dem Sitz in Schleuſingen aus 34 Mitgliedern beſtehende Fiſcherei Verein hat feinen Bericht für die Jahre 1891/94 erſtattet. Wir eninehmen demſelben, daß der Verein weſentlich mit Unterſtützung des Staates in Schleuſingen eine eigene Brutanſtalt errichtet, in der⸗ ſelben im Jahre 1893/4 40 500 Forelleneier ausgebrütet und in dem Flußgebiet der Schleuſe ver⸗ theilt hat. Der Verein zahlte 9 l Prämien für Ermittlung von Fiſchfrevlern. Die Kaſſarechnung bilanzirte 1893/94 mit 1276.74 M VI. Vermiſchte Mittheilungen. x Unfallverſicherung für Hochſeeſiſcher Der Reichskanzler theilte der Handelskammer in Geeſtemünde mit, er berkenne die Wohlthaten der Unfalverſicherung für die Hochſeefiſcher nicht; bei dem Geſetzentwurf über die Erweiterung der Unfallverſicherung ſei auch die Aus— dehnung auf die Fiſcherei in Ausſicht genommen; die beklagenswerthen Ereigniſſe beim Dezenberſturm hätten ihm Anlaß gegeben, beim Bundesrath auf Beſchleunigung der Beſchluß— faſſung hinzuwirken. Fiſcherei-Muſeum. Der Deutſche Seefiſcherei-Verein hat in der Wohnung feines Generalſekretärs, Herrn Dr. Henkeng, eine Modell- Sammlung von Fiſcherei-Geräthen und Fiſcherei-Betrieben, ſowie eine Kollektion Spiri uspräparate von Seethieren aufgeſtellt und die Beſichtigung derſelben dem Publikum ſonntäglich von 11—1 Uhr geſtattet. Der Fiſchbedarf für die kaiſerliche Hoftafel entſtammt zum größten Theil, wie nur wenig bekannt ſein dürfte, dem ungefähr 2000 Morgen großen Seddinſee im Kreiſe Zauch⸗ Belzig. Er iſt einer der fiſchreichſten Seen der Mark. Unter feinen Bewohnern finden ſich neben edleren Fiſchen, wie Karpfen, Hechten, Schleihen, Barſen, auch der allergewöhn— lichſte Berliner Marktfiſch, der Stint, der hier in großen Mengen gefangen wird. In einem abgegrenzten Theile des Sees, welcher durch die Potsdam-Belziger Chauſſee von dem großen See getrennt wird, wird eine beſondere Karpfenzucht betrieben. Die Ufer des Sees ſind überau romantiſch, ſtark bewaldet oder von Hügelketten umgeben. Die ſchmucken Dörfer Wildenbruch, Frähsdorf, Kähnsdorf, und Seddin ziehen ſich am See entlang, und an ſeinem Ausläufer liegt, wie ein echtes Waldidyll, die Oberföriterei Kunersdorf, während ſchrägüber der Sommerſitz eines Berliner Großi ıduftriellen an die ehemals darauf befindliche Gaſt— wirthſchaft „Zum luſtigen Studenten“ erinnert. Der Seddinſee mit ſeinem Fiſchreichthum gehörte bis vor Kurzem der Bauernſchaft von Seddin, die ihn an einen Fiſcher verpachtete. Jetzt hat letzterer den ganzen See käuflich erworben, betreibt ein blühendes Fiſchereigeſchäft und iſt, auch ohne Beſtallung und Diplom, ein echter Hoflieferant geworden. Sterlet. Auf Sandfort wurden im Jahre 1894 zwei Sterlets verſuchsweiſe in einen ſehr klaren und mit Quellwaſſer ſehr reichlich geſpeiſten, 5 Meter breiten und 20 Meter langen, 1 Meter tiefen Graben geſetzt, der auf ſandigem Moorgrund gut mit Bachbungen und Brunnenkreſſe beſtanden war. 1 nn 65 Die Fiſche waren von Hübner als circa / Pfund-Fiſche bezogen und ergaben im Winter 1895 ein Gewicht von zuſammen 2 Pfund. Die Sterlets ſaßen mit Saiblingen und Forellen zuſammen und vertrugen ſich ſehr gut. Die Forellen wurden künſtlich gefüttert, indeß ſchienen die Sterlets ſich auf das im Graben ſehr reichliche Naturfutter, das der Strom fortwährend erneuerte, zu beſchränken. Die Sterlets wurden Anfangs in einem wärmeren, trägeren Waſſer, das mit Fadenalgen ſtark beſetzt war, gehalten, befanden ſich dort aber augenſcheinlich nicht gemüthlich. Die Fiſche fühlten ſich indeß in ihrem neuen Quartier dann bald ſehr heimiſch; ſcheuerten un— aufhörlich den weichen Boden und ſogen denſelben ein, die Nahrungstheile ausſeihend, die Erdtheile in kleinen trüben Wölkchen durch die Kiemen ausſtoßend. Die Nahrung ſchien hauptſächlich in Sumpfmuſcheln zu beſtehen. Die Sterlets gruben ſehr eifrig den reichlichen Bungenbeſtand mit den Stielen aus, nachdem ſie die an den Pflanzen lebenden Muſcheln abgeweidet hatten. Der Spiegel des Teichs war öfters auf mehrere Quadratmeter mit ſolchen loſen Bungenpflanzen bedeckt. Die Thiere waren augenſcheinlich noch nicht laichreif. Die von Wismar importirten Dobrudſcha-Donau Sterlets find nicht die in Rußland am höchſten geſchätzten grauen Sterlets, welche nur in der Wolga vorkommen ſollen. Dieſe Fiſche erreichen ſelten 2 Pfund und gelangen in größeren Quantitäten jedes Jahr nach Niſchni zur großen Sommermeſſe. Sie werden in Flößen die Wolga herauf nach Niſchni gebracht und der berühmte rothe Caviar (nicht der gewöhnliche ſchwarze) wird dort den friſchen Fiſchen ausgeſchnitten und viel direkt auf den Flößen verzehrt. 2 Größe und Gewicht der Aalmontée. Herr Dr. Seligo (Königsberg i. Pr.) ſchreibt dem Deutſchen Seefiſcherei-Verein unterm 1. November 1894: Bei der Durch— muſterung der neueren Aalliteratur finde ich in dem erſten von La Motte veröffentlichten Artikel (Mittheilungen der Sektion 1893 Seite 123) ſehr widerſprechende Angaben über die Größe der Montée und werden da mm und em verwechſelt. Zurückzuführen iſt dies an— ſcheinend auf Jakoby's Angabe (Commachio S. 61), daß die Montee 6—8 mm (!/, bis J½ Zoll) lang iſt und 3000 — 3500 Stück auf 1 Kilo gehen. Ich vermuthe, Jakoby hat mm und em verwechſelt und nachträglich in Zollmaaß umgerechnet. Denn die mir vor— liegende Montée iſt nie kleiner als 5 em, meiſt 6—8 em lang und ein Thierchen von 65 mm Länge wiegt faſt genau 0,25 gr, fo daß alſo 4000 Stück auf 1 Kilo gehen und 1000 Stück ap Pfund wiegen. Letzteres Maaß gilt insbeſondere von der durch Haack verſandten Montee; die feiner Zeit aus Rendsburg bezogene Montse iſt ebenfalls 6—8 cm lang. Jakoby's Angabe könnte wohl auch Andere irre führen. Vielleicht nehmen Sie Ge— legenheit, in Ihrer Zeitſchrift auf den Widerſpruch zwiſchen Länge und Gewicht hinzuweiſen. („Mitth. des Deutſchen Seefiſcherei-Vereins“ Nr. 1 pro 1895.) Ueber Liebesſpiele und Werbungen der Seeſchmetterlinge (Blennius-Arten) ha Herr Guitel in dem an der franzöſiſchen Küſte des atlantiſchen Ozeans gelegenen Labora torium von Banyuls⸗ſur⸗mer anziehende Beobachtungen angeſtellt und in der Zeitſchrift „Archives de Zoologie experimentale et générale“ (1893) veröffentlicht. Die „See: ſchmetterlinge“ find kleine, ſehr lebhafte Fiſche, die ihren Namen theils einem Paar Büſchel— hörner verdanken, welche ihre Stirn wie Schmetterlingsfühler krönen, theils auch ihren leb— haften Bewegungen und den großen buntgefärbten und an die Flügel von Schmetterlingen er— innernden Rückenfloſſen. Guitel beobachtete den dort beſonders häufigen Nachtſchwärmer (Blennius Sphinx), einen kleinen, im Zuſtande der Ruhe bräunlich gefärbten Schmetterlings— fiſch, deſſen ſchwärzlicher Kopf mit blauen Streifen und zwei gelben „Fühlhörnern“ beſetzt iſt, während die Rückfloſſe lebhaft gefärbt, die Seiten blau, gelb und ſchwarz geſtreift ſind. Das bewegliche Männchen durchforſcht alle Löcher und Ritzen der Felſen, um einen paſſenden Platz für das Neſt auszumitteln, welches er ebenſo wie der Stichling ſelbſt erbaut und als ſein Luſtſchlößchen betrachtet, in welches er wohl weibliche Gäſte, aber keine Hauswirthin ein— führt. Man ſieht ihn davor Schildwache ſtehen oder den Kopf mit den lebhaften Augen daraus hervorſtrecken, um nach den Schönen auszuſchauen, die er hineinführen möchte. Sobald er ſolche erblickt, ſpreizt er ſeine große Rückenfloſſe und die Seitenfloſſen aus und bewegt ſich wie ein Tanzmeiſter in zierlichen, wellenförmigen Linien. Die Farben ſeines Körpers 66 — — werden Verräther ſeiner inneren Bewegung; der ſchwarze Kopf wird noch ſchwärzer, die blauen Streifen leuchten lebhafter, alle Farben gewinnen ein ſtärkeres Feuer. Die Weibchen, wie gewöhnlich kokett, geben ſich im Vorbeiſchwimmen den Anſchein, als ob ſie von all dieſen Reizen nichts bemerken. Das iſt zu viel für das flammende Herz des Schloßherrn; er ſtürzt aus ſeinem Neſt hervor, umtänzelt die Erkorene ſeines Herzeus mit wunderlichen Bewegungen, drängt ſich zärtlich an ihrer Seite vorüber, wechſelt die Farben wie ein Chamäleo! und zeigt ſich, das Sprichwort: „Kalt wie ein Fiſch“ lügenſtrafend, raſend verliebt, worauf das Weibchen Mitleid empfindet, ihm in ſein Neſt folgt und dann eine Anzahl Eier ſeiner Obhut anvertraut. Er bewacht dieſe ihm zur alleinigen Pflege überlaſſenen Pfänder mit einer nur bei den neſtbauenden Fiſchen vorkommenden väterlichen Sorgfalt. Wehe den Krebſen oder anderen Thieren, die ſich gelüſten laſſen, den ſchmackhaften Eiern nachzugehen, mit denen dieſe Neſter erfüllt ſind. Er treibt ſie mit grauſamen Biſſen hinweg und verfolgt ſie noch weit, um ihnen das Wiederkommen zu verleiden; eben ſo wild fährt er gegen einen einge— bildeten Nebenbuhler los, den man ihm im Spiegel zeigt. Auch dem Weibchen wird kaum ein neugieriger Blick in das Neſt geſtattet, während der Vater nicht müde wird, das Neit von hineinſchwimmenden Thier- und Pflanzenreſten, mit denen ihn Herr Guitel abſichtlich auf die Probe ſtellte, zu ſäubern und den Eiern mit feinen Floſſen friſches Waſſer zuzu- fächeln. — Aehnliche Inſtinkte laſſen ſich bei den Stichling- und Gobiusarten beobachten, von denen die meiſten im Aquarium gezüchtet werden können. Aale im Donaugebiet. In dem circa 36 Tagwerk (circa 12 Hektar) großen Freudenſee bei Paſſau wurden 1886 und 1887 je 10 000 Montee, von Hüningen bezogen, eingeſetzt. Bei der oberflächlichen Abfiſchung im Auguſt v. J. wurden ca. 500 Stück von 90 — 95 em Länge und 24: Pfund Durchſchnittsgewicht gefangen. Dies ergibt rund 11 Centner, die durchſchnittlich zu 70 AM pro Centner Abſatz fanden. In dem den See durchfließenden Bache wurden ſchon durch mehrere Jahre Aale von ähnlicher Größe gefangen. Und Aale, ſchreibt mir der Beſitzer, der ſich jetzt, angeregt durch dies ſchöne Reſultat, für die Beſetzung ſeines Seees, ſehr intereſſirt, ſind noch genug darin! Paſſau, im Februar 1895. L. Koller. Oeſterreichiſche Fiſcherei-Geſetzgebung. Der Mähriſche Landtag hat in ſeiner Sitzung vom 9. Februar einen Fiſcherei-Geſetzentwurf angenommen, welcher zwar in einigen Stücken von der urſprünglichen Regierungsvorlage abweicht, hocherfreulicherweiſe aber am Prinzip der Bildung von eigenen und zuſammengelegten Revieren mit ungetheilter Bewirthſchaftung feſthält. Dem mähriſchen Landtage darf zu dieſem Beſchluße gratulirt werden. M. VII. Fragekaſten. Antwort auf Frage Nr. 6. (Herrn G. S. in S.): Für Teiche dieſer Tiefe, dieſes 16,05 Flächeninhalts und bei Forellenbeſatz, ſchadet das Cismachen den Fiſchen nichts. A. Frage Nr. 7. (Herr C. M. in B.): Auf einer Strecke meiner Fiſcherei in einem kleinen Fluße möchte ich einen Verſuch mit Regenbogenforellen machen. Der Waſſerſtand darin iſt durch— ſchnittlich 1,50 — 2,00 Meter. Das Waſſer klar aber langſam fließend, im Sommer ſich bis 18 R. erwärmend, im Winter zufrierend. Untergrund Schlamm und Sand. Das Terrain iſt durch Mühlen abgeſchloſſen. Wäre unter den geſchilderten Umſtänden Ausſicht auf Erfolg? Was dürfte für einen Verſuch am geeignetſten ſein Brut oder Setzlinge? Antwort auf Frage Nr. 7. Nach der vorſtehenden Beſchreibung liegt kein Grund vor, der Si. von einem Verſuch mit der Regenbogenforelle abhalten könnte. Ob Brut oder Setzling- geeigneter ſind, wird ſich weſentlich darnach richten, ob in der Flußſtrecke viel kleines Raubzeug vorhanden iſt, oder nicht. Im erſteren Fall rathen wir Ihnen zu Setzlingen. In einer der nächſten Nummern der Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung werden Sie einen längeren Aufſatz und genaue Angaben über Einſetzung von Regenbogenforellen finden. Frage Nr. 8. (Herr F. S. in N.): Sind Verſuche mit Schnitzelfütterung an Fiſchen be— ſonders Karpfen ꝛc. ꝛc. gemacht? a EEE Fee 3 ö \ ü Iran er 2 ld de Ya Sud din Zee BU az 6 PER, Eh WE Fin he a a a ER Frage Nr. 9. (Herr L. W. in L.): Wie wird Blut in größeren Mengen zu Blutmehl gedörrt, und wie wird friſches Blut gekocht und wo ſind Blutkochapparate erhältlich? Antwort auf Frage Nr. 9. Blut kann feines Fettgehaltes wegen unvermiſcht nur ſchwierig gedörrt werden. Soll dasſelbe als Fiſchfutter Verwendung finden, wozu es ſich vorzüglich eignet, ſo verſetzt man dasſelbe am beſten mit Roggenmehl. 10% davon genügen bereits, um das Blut zu binden, d. h. in eine als Fiſchfutter geeignete Form zu bringen. Die Behandlung iſt folgende: In einem Keſſel z. B. einem elſernen Waſchkeſſel mit Feuerung, der überall im Freien aufgeſtellt werden kann, wird das Blut mit dem zugeſetzten Mehl unter fortwährendem Umrühren ſo lange gekocht, bis die Maſſe ziemlich ſteif iſt, was circa 10 Minuten bis /, Stunde nach dem erſten Aufwallen der Maſſe der Fall zu fein pflegt. Sodann wird dieſelbe auf einfachen Brettern mit Randleiſten in etwa fingerdicken Schichten wie ein Blechfladen ausgegoſſen und an der Luft ſtehen gelaſſen. Nach dem Erkalten iſt die Maſſe ſo ſteif, (wenn zu lange gekocht wurde, ſogar ganz hart), daß ſie nun leicht durch die Riedel'ſche Fleiſchmaſchine getrieben und in die bekannte Wurmform gebracht werden kann, in welcher ſie ſich auch am bequemſten zum Gebrauche aufheben läßt. Wenn das Blut zu Blutmehl, d. h. in pulveriſirte Form gebracht werden ſoll, ſo braucht man die oben beſchriebene Maſſe nur etwas ſtärker zu kochen und härter trocknen zu laſſen. Sie wird dann ſo ſpröde, daß ſie ſpringt, und kann nun entweder zwiſchen Steinen auf der Handmühle zu Mehl vermahlen werden. Als Fiſchfutter für Fiſchbrut möchten wir dies harte Futter jedoch nicht empfehlen. em d. h. Waſchkeſſel mit oder ohne Feuerung liefert natürlich jede größere Eiſenhandlung. Frage Nr. 10. (Herr Dr. v. H. in D.): Kann man den Sterlet in Deutſchland überall züchten? Sit er ein Fluß- oder Teichfiſch? Ich bitte Sie nächſtens einen Artikel über die Zucht dieſes Fiſches zu veröffentlichen oder Quellen nachzuweiſen, wo man ſich über denſelben unterrichten kann. Frage Nr. 11. (Herr H. B. in F.): In einem Fiſchteiche, groß 30 Ruthen, welcher geſpeiſt wird von einer direkt anliegenden Felſenquelle mit einer Waſſerwärme von 7° R. ſind ſeit einigen Jahren Sumpfpflanzen, Algen entſtanden. Dieſelben kehren trotz wiederholten Ablaſſens und Reinigens des Teiches immer wieder. Wie ſind dieſelben zu vertreiben, da ſie dem kryſtallklaren Waſſer ein häßliches Ausſehen und unangenehmen Geſchmack geben? Frage Nr. 12. (Herr H. W. in F.): Aus der letzten Nummer der „Allg. Fiſcherei-Zig.“ erfahre ich mit Intereſſe die Namen der Ausſchußmitglieder des Deutſchen Seefiſcherei-Vereins. Die Namen der Ausſchußmitglieder unſeres Deutſchen Fiſcherei-Vereines kenne ich dagegen nicht und habe auch vergeblich danach in der Allg. Fiſcherei-Ztg., der Zeitſchrift für Fiſcherei, ja ſelbſt in den früheren Cirkularen geſucht. Sie würden mich, und wie ich glaube, auch viele andere Leſer ihrer Zeitung zu Dank verpflichten, wenn Sie uns die Herren namhaft machen wollten. Antwort auf Frage Nr. 12. Ausſchuß des Deutſchen Fiſcherel-Vereins, Berlin: Adickes, Amtsgerichtsrath, Nienburg a. d. Weſer; Freiherr von Baumbach, Neutershauſen bei Bebra; C. Bolle, Kaufmann, Berlin N. W., Alt-Moabit 99— 103; Brüſſow, Oekonomierath, Schwerin in Mecklenburg; F. Dernburg, Schriftſteller, Kolonie Grunewald bei Berlin, Hertheſtraße 15; Dr. Dohrn, Stettin; Eckardt, Nittergutsbeliger, Lübbinchen bei Guben; Freiherr von und zu Egloffſtein, Oberſt— lieutenant a. D., Weimar; Graf Fred von Frankenberg, Tillowig, O / Schleſien; von Friedberg, Geh. Oberregierungsrath, Berlin W., Potsdamerſtraße 118 e; Frledel, Geh. Regierungsrath, Berlin N. W., Paulſtraße 4; Profeſſor Dr. Fritſch, Geh. Medizinalrath, Berlin W., Roonſtraße 10; Profeſſor Dr. Gruber, Freiburg i. Brelsgau; Direktor Dr. Hermes, Berlin N. W., Schadowſtraße 14; Hübner, Fiſchermeiſter, Thalmühle b. Frankfurt a. O.; Wilh. Kegel, Fiſchermeiſter, Calbe a. d. Saale; Prof. Dr. Magnus, Berlin W., Blumeshof 15; von Maſſow, Rittergutsbeſitzer, Rohr in Pommern; Prof. Dr. Möbius, Geh. Regierungsrath, Berlin W., Sigksmundſtraße 8; Profeſſor Dr. Nehring, Charlotten— burg, Carmerſtr. 8; Prof. Dr. Niiſche, Tharandt; Oeſten, Oberingenieur, Berlin S. O., Rungeſtr. 9; A. Schillinger, Rentier, München, Leopoldſtraße 9; Prinz zu Schönaich-Carolath, Schloß Amtitz b. Jeſſnitz in der Lauſitz; Profeſſor Dr. Eilhard Schulze, Geh. Regierungsrath, Berlin N., Invaliden— ſtraße 43; Profeſſor Dr. Sieglin, Hohenheim b. Stuttgart; Sanitätsrath Dr. Thorner, Berlin S. W., Anhaltſtraße 15; Uhles, Kammergerichtsrath, Berlin W., Thiergartenſtraße 3 a; Profeſſor Dr. Virchow, Geheimer Medizinalrath, Berlin W., Schellingſtr. 10. — Vorſtand: Fürſt von Hatzfeldt-Trachenberg, Präſident; Dr. G. von Bunſen, Berlin W. 62, J. ſtellvertretender Vorſitzender; Herwig, Präſident der Königl. Kloſterkammer, Hannover, II. ſtellvertretender Vorſitzender; Profeſſor Dr. C. Weigelt, General— Sekretär, Berlin 8. W., Zimmerſtraße 90/91. Frage Nr. 13. (Herr Gf. H. St. in W.): Kann man Krebszucht auch in ſtehenden Gewäſſern betreiben? Wo kann man ſich über die Methoden orientiren. Antwort auf Frage Nr. 13. Gewiß kann man Krebſe auch in ſtehenden Gewäſſern, wie Seeen und Teichen, züchten. In der freien Natur finden ſich ja Krebſe ebenſowohl in Flüſſen, wie auch in Seeen. Ueber die Methode der Kıebszucht gibt Auskunſt die Brochüre von Fritz Püchner: Der Krebs und feine Zucht. Wien C, Gerold u. Sohn. Ein anderes Syſtem hat Herr Oekonomierath Büſſow in Schwerin, Vorſtand des Meckleuburgiſchen Fiſchere-Verelns, mit Erfolg durchgeführt. Darüber finden Sie Auskunft in den Cirkularen des Deutſchen Fiſcherei-Vereins, zu beziehen durch 68 die Geſchäftsſtelle desſelben in Berlin SW., Zimmerſtraße 90/91. Anweiſungen zur Beſetzung ertheilen auch die Lieferanten von Zuchtkrebſen, welche aus dem Inſeratentheil unſerer Zeitung zu erſehen ſind. Unſere direkte nach Weſtheim gerichtete Antwort an Sie iſt als unbeſtellbar von der Poſt zu: rückgenommen. Herrn Saß in Sulzdorf. Die von Ihnen gewünſchte und an Sie geſandte Nr. der Allge- meinen Fiſcherei-Zeitung ſowie eine ſpäter nachgeſchickte Poſtkarte iſt als unbeſtellbar von der Poſt zurückgekommen. Bitten daher um genauere Adreſſe. Die Redaktion. VIII. Titeratur. Zur Geſchichte der Lindauer Fiſcherzunft. Von Max Freiherrn Lochner v. Hüttenbach in Lindau. Ein kurzes, mit Liebe zur Sache geſchriebenes und die Hauptmomente aus der Geſchichte der Lindauer Fiſcherzunft von 1275 bis 1866 darſtellendes Büchlein, welches allen, die ſich für die Geſchichte der Bodenſee-Fiſcherei intereſſiren, zur Lektüre empfohlen werden kann. IX. Jiſcherei- und Jiſchmarftberichte. Berlin, 12. Februar. Preiſe in Pfennigen. En (per FL, lebende friſch, in Eis Hechte 58—73 | 4557 ander Sa 60 66— 70 Barſche 50—55 | 36 Karpfen, mittelgroße 68 — 70 29 do Vene our 60 — Schleie De 65 39—40 Bleie 30—31 20—26 Plöke . 41—44 11—26 Aale 84—90 70 Oſtſeelachs — 260 IB 41 — Zufuhren genügend, Geſchäft lebhaft. Preiſe befriedigend. En gros- Fiſche geräucherte 0 Winter⸗Rheinlachs. per Pfund 320 Ruſſ. Lachs. ; x 200 Flundern, gr. „ Schock | 250—400 do. mittel 5 z 150—200 Bücklinge, pomm. . . „ Wall 150—175 Dorſche . 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Siſc Siſcherei⸗Seitung Erſch eint monatlich zwei- bis dreimal, Preis: jährlich 4 Mt. — Beriehba — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Unter ſtreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 1.50 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Expedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19. Organ für die Gefammtintereſſen derFilherei, ſowie für die Heſtrebungen der Fiſcherei-Hereine. in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei Vereins, ſowie der Landes⸗Fiſch. Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schleſ. Fiſch. Ver., des Brandenburg. Fiſch.⸗ Ver., des Thüring. Fiſch. Ver., des Fiſch.⸗Ver. Miesbach Tegernſee, des Fiſch. Der. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗ Ver. für das Großherzogthum Heſſen, des Kheiniſchen Fiſch. Ver., des Central,-Fiſch. ‚Dereins für Schleswig-Holftein, des Kölner Fiſch. Ver., des Hamburger Sifh.-Der., des Fiſcherei⸗Vereins für Weſtfalen und Lippe, des Eljaf;- Lothringiſchen Fiſch.⸗Ver., des Fiſcherei-Vereins für den Kreis Lingen, des Fiſcherei⸗Vereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt ec. ıc. In Verbindung mit Tachmännern Zeutſchlands, Oeſterreich-Unaarns und der Schweiz, herausgegeben vom Banerifhen und vam Deutſchen FTiſcherei-Verein. XX. Jahrg. Inhalt: I., II., III. und IV. Bekanntmachungen. * Deutſche und engliſche Forellenausſetzungs— methoden. — VI. Der Elbelachs. — VII. Die Fiſcherei auf den Ausſtellungen der Deutſchen Landwirthſchaftsgeſellſchaft. — VIII. Vermiſchte Mittheilungen. — IX. Vereins⸗ nachricht. — X. Fragekaſten. — XI. Literatur. — XII. Perſonalnachrichten. — XIII. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. I. Bekanntmachung. Montag den 18. März ds. Is., Abends 8 Uhr, findet zur Feier des 25jährigen Beſtehens des Deutſchen Fiſcherei-Vereins im neuen Reichstage eine Feſtſitzung ſtatt. Der J. Vicepräſident des Vereins, Herr Dr. Georg von Bunſen, wird die Feſt— rede halten. Im Anſchluß daran folgt die öffentliche jährliche Hauptverſammlung. Tagesordnung: Vericht über die Arbeiten des Jahres 1894/95. — Der Arbeitsplan für das Jahr 1895/96. — Der Etat für 1895/96. — Die neuen Statuten des Deutſchen Fiſcherei-Vereins. — Wahlen. Nach der Si zung findet in den Reſtaurationsräumen des Reichstages eine zwangloſe Vereinigung ſtatt. 74 un Indem wir das Vorſtehende zur Kenntniß unferer Mitglieder bringen, laden wir die⸗ ſelben, ſowie die Freunde unſeres Vereins hierdurch zu recht zahlreichem Beſuch ein. Berlin, den 27. Februar 1895. Der Präſident des Deutſchen Filcherei-Bereins. Fürſt Hatzfeldt-Trachenberg. * II. Bekanntmachung. Deutſche Fiſcherei⸗Ausſtellung Berlin 1896. Dienſtag den 19. März 1895, Vormittags 10 Uhr, findet in den Räumen des Club der Landwirthe zu Berlin eine Beſprechung in Sachen der Binnen-Fiſcherei und der Betheiligung derſelben an der Ausſtellung ſtatt. Wir bitten unſere Freunde, welche uns ihre Mithilfe hiefür ſchon zugeſagt haben, ſich möglichſt zahlreich zur Sitzung einfinden zu wollen. Berlin, den 27. Februar 1895. Der Präſident des Deutſchen Liſcherei-Pereins. Fürſt Hatzfeldt-Trachenberg, Ehrenvorſitzender der Gruppe XX. Die Vorſitzenden der Gruppe XX der Berliner Gewerbeausſtellung 1896: E. Friedel. O. Hermes. C. Weigelt. III. Bekanntmachung. Die Vertilgung der für die Fiſcherei ſchädlichen Thiere betr. 54, Aus den im Staatsbudget vorgefehenen Mitteln können auch im laufenden Jahre Prämien für die innerhalb des Landes erfolgte Vertilgung von der Fiſcherei ſchädlichen Thieren, und zwar für Fiſchottern und Fiſchreiher bewilligt werden; für Erlegung der Waſſer— amſeln werden Prämien dagegen nicht mehr gewährt. Die Prämie für einen erlegten Fiſchotter beträgt 5 , diejenige für einen Fiſch— reiher 1,50 M. 8 2 Wer auf die Auszahlung der Prämie Anſpruch erhebt, hat von dem erlegten Fiſchotter die Schnauze, von dem erlegten Fiſchreiher die beiden Ständer an den Vorſtand des Badiſchen Fiſcherei-Vereins in Freiburg i. B. frankirt (einſchließlich des Beſtellgeldes) einzuſenden. Der Sendung muß eine Beſcheinigung des Bürgermeiſteramts, des Wohnorts des Er— legers beigegeben ſein, welcher zu entnehmen iſt: a) daß der Prämienbewerber zur Erlegung des Thieres berechtigt war, auch ſelber der Erleger des Thieres iſt; b) daß letzteres der beſcheinigenden Stelle vorgelegen hat; c) an welchem Tage und an welchem Orte nach Angabe des Erlegers die Erlegung ſtattgefunden hat. Die Einſendung der Belegſtücke (Abſatz 1) ſoll längſtens binnen acht Tagen nach er— folgter Erlegung geſchehen. Karlsruhe, den 25. Januar 1895. Großherzogliches Miniſterium des Innern. Eiſenlohr. IV. Bekanntmachung. Am 3. und 4. April ds. Is. findet bei der Kaiſerlichen Fiſchzuchtanſtalt zu Hüningen ein unentgeltlicher, theoretiſcher und praktiſcher Lehrkurſus über Fiſchzucht ſtatt. Derſelbe wird die Fiſchzucht im Allgemeinen unter beſonderer Ve r & — 7 — re WZ RL Er — rückſichtigung der künſtlichen Fiſchzucht und der rationellen Anlage und Bewirthſchaftung von Karpfen⸗ und Forellenteichen zum Gegenſtande haben. Der theoretiſche Theil des Kurſus wird an den Vormittagen in St. Ludwig, der praktiſche Theil an den Nachmittagen auf der Fiſchzuchtanſtalt bei Hüningen abgehalten. Der Kurſus beginnt Mittwoch den 3. April ds. Is. Vormittags 9 Uhr im Saale des Hotelbeſitzers John in St. Ludwig. Theilnehmer wollen ſich vorher bei dem Leiter des Kurſes, Herrn Direktor Haack, Fiſchzuchtanſtalt zu Hüningen, Poſt St. Ludwig, ſchriftlich an— melden, welcher zu jeder weiteren Auskunftertheilung bereit iſt. Straßburg, den 24. Februar 1895. Miniſterium für Elſaß-Tothringen. Abtheilung für Landwirthſchaft und öffentliche Arbeiten. Der Unterſtaatsſekretär: Zorn v. Bulach. V. Deutſche und engliſche Jorellenausſetzungsmethoden. Von S. Jaffé in Sandfort. (Nachdruck verboten.) Es freut mich, daß Herr Arens anerkennt, daß die Beſchaffung von Satzgut hier wie in England Geſchäft iſt. Wir ſtehen damit auf einem feſten Boden, denn ſobald die ge— ſchäftliche Ertragsfrage entſcheidend iſt, wird der Ausſetzende erwägen, mit welcher Anſchaffung er ſich am rentabelſten (und das iſt auch immer am zweckentſprechendſten) Abwachsfiſche ſchafft, und ich wiederhole, was ich auch im erſten Artikel ſagte, daß uns da eine Vergleich— ung der Methoden der beiden Länder doch wohl intereſſiren und der deutſchen Fiſchzucht von Nutzen ſein dürfte. 0 Der Gegenſtand des Geſchäfts iſt in beiden Ländern derſelbe, dem reichen Mann für ſeinen Luxus Forellen zu ſchaffen; ob ihm da nun in England die theuere Forelle an die Angel gehängt oder in Deutſchland auf den Tiſch geſetzt wird, der Endzweck iſt immer Luxus, nicht aber die Mittel, die zur Befriedigung desſelben angeſetzt werden: Dieſe ſind Geſchäft und das Geſchäft iſt: Satzgut beſt und billigſt zu ſchaffen. Satzgut kann nun ſein: Jährlinge, Jungfiſche, Dotterblaſenbrut und Eier; Eierausſetzung verwirft Herr Arens ganz; ich habe die Ueberzeugung, daß wir dem leider zu früh ver: ſtorbenen Francis Day, den der Deutſche Fiſcherei-Verein wegen feiner beſonderen Kenntniſſe und Verdienſte um die Salmonidenkultur, zu ſeinem Ehrenmitgliede erwählte, und der Anſtalt, welche über 15 Jahre unter feiner Einwirkung ſtand und heute uubeſtritten erſte Autorität in Salmonidenkulturen in England iſt, wohl zutrauen können, nichts Ungeprüftes empfohlen zu haben. Und was iſt nun deren Anſicht nach 20 jähriger Erfahrung: Sir James Maitland ſagt hierüber in ſeinem Bericht über Howietown 1892: „Die ſo oft an mich geſtellte Frage, was auszuſetzen iſt, löſt ſich auf in die Frage, wie können wir den beſten Ertrag für unſer Geld bekommen. Jahrlinge ſind par ex- cellence die zu empfehlende Waare für alle Zwecke; ſie ſind ſtark genug um Nahrung zu ſuchen und man vermeidet ſo die häufigſte Todesurſache der Brut, nämlich den Hungertod. Sind viele kleine kieſige Zuflüſſe und ſehr reichliches reines Waſſer vorhanden, ſo iſt indeß die billigere Methode und zweifellos die beſte, fertig embryonirte Eier in Brutbetten aus— zuſäen, ſind indeß die Zuflüſſe nicht klar genug, um Verſchlammung zu vermeiden, ſo nehmen wir 3 Monat alte Brut (d. h. Brut, die lange die Dotterblaſe verzehrt hat und bis zum 3. Monat danach künſtlich ernährt und als Jungfiſch ausgeſetzt wird)“. Unſere Erfahrung iſt, daß es zwiſchen fertig embryonirten ausgeſetzten Eiern und 3 Monate alten Jungfiſchen keine brauchbare Zwiſchenſtufe zum Ausſetzen gibt. Dotterblaſen— brut (d. h. ſolche, die ſie faſt verzehrt hat) iſt zu riskant; möglicherweiſe kommt ſie durch aber nur, wo Eierausſaat ebenſo dienen würde und zwar halb ſo theuer; Eier und ſpeziell ſolche, die für Brutbetten beſtimmt ſind, ſollten bezogen werden, wenn ſie ganz unmittelbar vor dem Ausſchlüpfen ſtehen. 220 Armiſtead, die zweitbeſte Autorität für Salmonidenkultur und ein genauer Kenner amerikaniſcher Verhältniſſe, ſagt: „Ich habe Tauſende von Forellen-Naturbrutſtätten geſehen. .. (Der Mann ſpricht alſo nicht ohne Erfahrung, ſondern aus ſeiner 30 jährigen Praxis als Fiſchzüchter). Ich finde, daß die Methode fertig gebrütete Eier in künſtlichen Beutſtätten auszuſetzen, in geſchickten Händen, eine der beſten und billigſten, jetzt gebräuchlichen Methoden iſt.“ Die dagegen von Herrn Arens im Jahre 1883/84 geübten Naturbrutverſuche find wohl gerade da aufgegeben worden, wo eine Verbeſſerung derſelben zum Erfolge geführt hätte, denn in engliſchen Brutbetten werden Eier nicht übereinander begraben, ſondern (und dies ergibt ſich ſchon aus der von mir gegebenen Beſatzzahl von höchſtens 20000 Eiern auf 40 Quadratfuß) außerordentlich dünn und auf grobem Kies ausgebreitet, und was die Hauptſache iſt, weder friſch befruchtet noch angebrütet, ſondern ganz dicht vor dem Aus— ſchlüpfen. Selbſtverſtändlich fallen, trotzdem die lichtſcheuen Brütlinge ſich ſofort unter den Kies verkriechen, manche den verſchiedenſten Räubern zur Beute; aber wo Eier, wie Niemand beſtreitet, im Durchſchnitt uur „A 4 pro Hundert betragen und die Koſten eines 20 000 Eier umfaſſenden Brutbetts mit AM 20 hoch gerechnet find, da kann ſchon mancher Brütling verloren gehen, ehe die ſonſt üblichen Koſten der Brutausſetzungen auch nur erreicht werden; denn ich beſtreite ganz entſchieden, daß es den kleineren Vertheilungsanſtalten, denen das Be— fetzen der Brutgebiete obliegt (wenn fie auch was weit über dem Durchſchnitt iſt, mit 20 000 Eiern dotirt werden) gelingt, den von Herrn Arens normirten Satz von AA 1 per 1000 alſo M. 20 für den ganzen Betrieb einzuhalten. Wenn ich für Beſchaffung, Amortiſation und Erhaltung der Apparate, wochenlanger Aufſicht der Brut, auch nur das Beſcheidenſte rechne (und die Regie der Vereine und Be— hörden iſt, wenn nicht Arbeit abſolut geſchenkt wird, eine ſchon durch die Umſtändlichkeit der Verwaltung bedingte theuerere als die Privatthätigkeit), ſo habe ich an meinem Satz von circa A. 15 per 1000 Brut nichts zu kürzen. Wer daran zweifelt, dem kann ich die Ein— ſicht in die Betriebsrechnungen einiger gewiß ſparſamſt verwalteter fiskaliſcher Brütereien nachweiſen. Daß Herr Arens, wie wir in Sandfort und wohl die meiſten gut gelegenen An— ſtalten, nach ſeiner Wahl und den Bedürfniſſen feiner Abſatzzebiete mit Quell und Bach— waſſer brütet, das Ei alſo für früheren oder ſpäteren Ausſatz heranbildet, habe ich ſchon nach den Mittheilungen ſeiner Preisliſte vorausgeſetzt. Ich hatte aber in meinem vorhergehenden Artikel alle Aufmerkſamkeit auf die ungemein wichtige Periode vom Ausſchlüpfen an bis zum kritiſchen Punkt, wo Futterzufuhr von außen ftattfinden muß oder Hungertod eintritt, konzentrirt, weil hier «ine ganz verborgene Klippe liegt, an der Brutausſetzungen nur zu oft ſcheitern. Der Brütling hat im Dotterſack nur einen beſtimmten Nahrungsvorrath und wenn ich ihn im Troge zurückhalte bis zur Freßfähigkeit und daun ausſetze und er findet dann den Tiſch nicht gedeckt, jo geht er ein und all die künſtliche Fiſchzucht iſt eben eine gekünſtelte geblieben. Hiergegen gibt es nur. ein Mittel, möglichſt mit dem Waſſer ausbrüten, welches dem Fiſchlein den Tiſch deckt; hier helfen uns aber die künſtlichen Brutbetten, welche in und an dem Waſſer gemacht werden, welches dem Fiſchchen die erſte Nahrung bietet. Da läßt die ſchwankende Waſſertemperatur die Dotterblaſe des Fiſchchens genau in dem Maaße ſchwinden, als es zu gleicher Zeit die kleine Thierwelt, welche den Fiſchchen zur Nahrung dienen ſoll, weckt oder noch in der Entwicklung zurückhält. Ich möchte dieſen Satz, in dem mir der Hauptpunkt der Brauchbarkeit der Kiesbetten zu liegen ſcheint, an zwei Beiſpielen erläutern, einem ſupponirten und einem eben wirklich beobachteten. Die Eier ſind am 1. November befruchtet, Temperatur des Brutwaſſers der Centrale, die mit konſtanter Quellwaſſertemperatur arbeitet, 6° R. Die Eier ſchlüpfen am 6. Januar, nach 67 Tagen, d. h. nach Verbrauch von 402 R. aus und zwar in einer kleineren Ausbrütungsanſtalt, welche, wie die meiſten der kleinen Anſtalten, ebenfalls mit mehr oder minder kaltem Ouellwaſſer arbeitet. Der Schluß der Dotterſackperiode und die Nothwendigkeit der Nahrungsaufnahme wird re nl n 3 E r De «⁰ölun² Ü —˙—d.O ˙mmf̃ ww ·⅛ͤůùü ̃ R -ůãm:;p̃̃ ̃ ᷣ Ä . - 77 nach 25— 40 Tagen (ſobald weitere 150° R. verzehrt find) eintreten, alſo zwiſchen dem Il. bis 15. Februar, d. h. zu einer Zeit, wo nur ſehr wenige Gewäſſer Nahrung haben. In Kiesbetten ausgeſetzt, welche dem kalten Bachwaſſer abgezweigt ſind, würden die— ſelben Eier, die am 6. Januar bausſchlüpfungsfähig ausgeſetzt find und die ebenfalls 150° R. verzehren müſſen, bei 29 Wärme (dies wird wohl die Durchſchnittstemperatur eines üblichen Bachwaſſers ſein) den Dotterſack erſt nach 75 Tagen, alſo am 20. März, reſorbirt baby, bei kälterer Temperatur noch fpäter. Nun zur Praxis: Ich erhalte ultimo Januar von Schottland fertig gebrütete Eier: Dieſelben ſind laut Bericht der ſchottiſchen Centrale in 5° R. konſtanten Brutwaſſer gebrütet, am 20. November befruchtet, ausſchlüpfungsfertig verſandt und von mir zur Hälfte in Quellbrutwaſſer von 3—4 , zur Hälfte in Bachbrutwaſſer gelegt, deſſen Temperatur bei dem abnorm kalten Charakter dieſes Winters faſt konſtant O0“ wenig überſteigt. Beide Beläge find gut aus— geſchlüpft, aber am 20. Februar finde ich die Hälfte, welche dem Quellwaſſer anvertraut iſt, mit halb verzehrtem Dotterſack, die anderen, welche in einem ſchwimmenden Bachbrutbett ſich befindet, noch mit faſt intakten Nahrungsvorrath. Es wird mir entgegnet werden, daß es ja gar nicht nöthig iſt, ſo früh fertig gebrütete Eier zu beziehen, aber abgeſehen davon, daß die Eier früh laichender Fiſche an ſich beſſere Eier ſind, als die der Spätlinge, oder ſelbſt wenn die Centrale mit kaltem Bachwaſſer ge— brütet hätte, ſo iſt gar keine Garantie gegeben, daß ſich auch bei ſpät verſandten Eiern in der Ausbrütungsanſtalt nicht ähnliche Verhältniſſe in knapperem Zeitraum wiederholen; es dürfte ſich bei Brutausſetzungen meiſtens nicht um Wochen, ſondern um Tage handeln, in in denen durch Hungersnoth die ganze Ausſetzung gefährdet iſt, und da treten eben mit un— gemeiner Sicherheit die Kiesbetten ein, da hat der Fiſch dann Nahrung wenn er ſie bedarf und die Brutbetten ſind mit nicht vermehrter Ausgabe um ſo reichlicher mit Eiern zu dotiren, als an den Betriebsſpeſen der Brutanſtalt ſchon erſpart werden kann. Ich komme nun zum Jährling und ſeinen Koſten. Herr Arens ſtimmt mit mir darin überein, daß er im Teich der beſte und ſchließlich billigſte Beſatz iſt, er ſagt, daß derſelbe indeß im Vergleich zur Brut als an und für ſich genommen zu theuer für Bach— beſatz iſt. Er baſirt dieſe Rechnung auf meine eigenen Zahlen. Aber thut er dies wirklich? Herr Arens ſagt: Ich lege die Jaffé' ſchen Zahlen ſelbſt zu Grunde und werden demnach von der ausgeſetzten Brut nur 5% zu Jährlingen und dieſe vermindern ſich bis zum erwachſenen Fiſch auf 2%. Er wiederholt dies ſogar und ſagt: Herr Jaffe meint, daß fünf aus der Brut erwachſenene Jährlinge ſich bis auf zwei weitere vermindern. Ich ſagte: Ich will die Arens ſchen Zahlen zu Grund legen, wonach aus der Brut 10 % Jährlinge werden ſollen. Ich ſagte ferner: Herr Arens wird mir beiſtimmen, wenn ich den Verluſt im Teich vom Jährling bis zum Abwachsfiſch auf 5% , im höheren Alter mit höchſtens 2 % normire, d. h. von 100 Fiſchen bleiben 95 und vermindern dieſe ſpäter ſich auf 93, nicht aber wie Herr Arens mich zitiren will, von 5 bleiben nur 2! Herr Arens' ganze Berechnung fällt mit dieſem doch etwas ſtarkem Irrthum und ich erlaube mir bei meiner Behauptung zu bleiben, daß ein guter Jährling, der wohl zu circa 15 W zu ſchaffen iſt, doch wohl kein fo theuerer Satz ſelbſt für den Bach iſt. Ich ſage abſichtlich: ſelbſt für den Bach, denn Herr Arens gipfelt ja ſeinen Satz darin, daß der Jährling zu theuer für den Bach iſt, aber wie ich in meinem vorigen Artikel ſagte, ſo möchte ich doch etwas weitherziger ſein, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß ich verſchiedene Salmonidenintereſſen zuſammenwerfe und auch ein Scherflein für unſere unteren großen Ströme und deren trägere Zuflüſſe fordere und ich wiederhole: hier hat nur der Jährling Platz und Recht und leider jetzt noch zu viel Platz und zu wenig Recht, und wir müſſen ihn haben, theuer oder billig. Warum ich gerade die Regenbogenforelle wie Herr Stemann den Lachs als Jährling hierfür forderte, in einem nächſten Artikel. Ich ſchließe hiemit, ſo weit ich betroffen bin, die Diskuſſion über die engliſchen Aus— ſetzungs methoden. 75 — Die engliſchen Aufzucht methoden fordern zwei Dinge: ungewöhnlich kräftig gebrütete Eier und eine genaue Kontrole und Pflege des Fiſchchens bis mindeſtens zum Jährling. Der Zweck der künſtlichen Zucht iſt dort nicht wie für viele in Deutſchland: Der Schutz der Eier und Fiſchchen bis zum Ende der Dotterperiode, nein man iſt dort auch ſo neugierig, wiſſen zu wollen, wie es denn weiter geht; man hat am Teich gelernt, wie recht wenig vom Jährlinge bis zum Abwachsfiſch eingeht und man hilft dem Fiſch eben über die ſchlimmſte Periode — mindeſtens bis zum Jährling — künſtlich hinweg, das nenne auch ich künſtliche Fiſchzucht! Ich will nun durchaus nicht behaupten, daß wir die engliſchen Aufzuchtmethoden un— geändert in Deutſchland kopiren ſollen; es arbeitet doch auch jede engliſche Anſtalt mit durch Lokal- oder Waſſerverhältniſſen bedingten Modifikationen und ich ſelbſt habe ebenſo wie die Anſtalten, die in Deutſchland nach mir dieſe Methoden übernommen haben, dieſelben erſt nach oft ſehr einſchneidenden Aenderungen im Detail, erfolgreich geübt. Die Prinzipien ſind und bleiben dieſelben: ſehr kräftige Eier, ſehr dünne Brütung, ſehr eingehender Schutz und künſtliche Nahrungszuführung der Brut bis zum dritten und vierten Lebensmonat, und die Erfolge ſind dort und hier auch für die Bachforelle da. Nachſchrift des Herrn C. Arens: Ich erſehe allerdings, daß ich die Zahlenangaben des Herrn Jaff é falſch aufgefaßt habe, deßhalb der Berechnung, in welche ich in dieſer Richtung meine Entgegnung kleidete, der Boden entzogen iſt, aber der Kern der Sache ſelbſt bleibt beſtehen, nämlich daß der Jährling zur Beſetzung des Baches theuerer iſt als Brutausſetzung. Herr Jaff be: ſtreitet dieſe Thatſache und rechnet den gleichen Preis heraus für den aus Brut im Bache herangewachſenen und den Kaufjährling. Dieſe Berechnung baſirt aber auf der Vorausſetzung, daß das 1000 Brut bis zur Ausſetzung 15 M koſtet. Das mag hie und da vielleicht vor— kommen und manchen kleinen, unwirthſchaftlich betriebenen Vereins-Brutanſtalten paſſiren, die Regel iſt das nicht, fo lange man das 1000 Bachforelleneier für 5 M, überall kaufen kann. In der Berechnung des Herrn Jaffsé iſt ſomit der eine Hauptfaktor, der Preis für das 1000 Brut irrthümlich zu hoch angeſetzt. Ebenſo iſt aber auch der andere Faktor, der Preis für 100 Stück Setzlinge = 15 AM. ſehr niedrig angenommen. Eine auf alle Fälle paſſende Berechnung läßt ſich nicht geben, aber wenn man im Durchſchnitt für 100 Stück Forellenſetzlinge 20 / zahlt und darüber, für 1000 Eier dagegen 5 ., To ift, mag man die Speſen für Erbrütung und Ausſetzung auch ſehr hoch anrechnen, ein weiterer Streit darüber, ob der Kaufjährling oder der im Bach aus Brut entſtandene Abwachsjährling theuerer iſt, wohl überflüſſig. Hierzu kommt noch, daß ſelbſt bei gleichen Preiſen der Vortheil entſchieden auf der Seite der Brutausſetzungen iſt, denn der im Bache erwachſene Jährling hat den Beweis er— bracht, daß er den ihm dort lauernden Gefahren gewachſen iſt, einen Beweis, welchen der Ausſatzjährling erſt bringen muß, und jeder praktiſche Fiſcher weiß, wie viele offene Mäuler einem Fiſch⸗Neulinge in einer fremden Umgebung lauern und wie ſchwer ihm die Erbringung dieſes Beweiſes gemacht wird. Ich habe ſoeben gezeigt, daß ſelbſt bei der Vorausſetzung, welche auch Herr Jaffe feiner Berechnung zu Grunde gelegt hat, nämlich daß von der Brut nur 10 % GJährlinge werden, der Vortheil auf Seiten der Brutausſetzungen iſt. Ohne dieſe Annahme dagegen ſtellen ſich auf meiner eigenen Baſis die Reſultate aber noch bei Weitem günſtiger. Ich ſagte nicht, wie Herr Jaffé (ebenfalls irrthümlicher Weiſe) es darſtellt: „Es bleiben von der Brut nur PO, fondern die Worte lauten: „Und wenn der Wirth auch weiß, daß vom 1000 Brut viele zu Grunde gehen, mehr als von dem 100 Setzlingen, ſo hat er doch die gegründete Hoffnung, daß mehr als 10 910 bleiben“. Alſo ich habe nicht geſagt, es bleiben 10 ur fondern es bleiben mehr als 10 9105 und daß ſich dann die Reſultate um ein Gewaltiges beſſer für die Brutausſetzungen ſtellen, beſonders wenn man bedenkt, daß nicht der höchſte von Herrn Jaffé angegebene Preis der Brut, ſondern der der Eier maßgebend (mit entſprechendeu Verluſtaufſſ h lage) iſt, liegt klar auf der Hand. Der eine Umſtand allein, daß aus der Brut oft und zwar gerade da, wo ein Bach beſatzbedürftig iſt und daher Ueberfluß an Nahrung hat, bedeutend | 2 2 * 2 2 r 5 A 7 5 79 mehr Thiere am Leben bleiben als 10 %, die allenfalls dem Jährling gleichwerthig genannt werden können, während umgekehrt der Jährling naturgemäß bei dem 10% aufwiegenden Werthe unter allen Umſtänden, ſelbſt den günſtigſten, ſtehen bleiben muß, iſt ausſchlaggebend. Der ganze Streit iſt im Allgemeinen ein Streit um Kaiſers Bart. Es wird nie einem Bachfiſcher einfallen, ſo tief in den Beutel zu greifen, wie es der Ankauf der Setzlinge erheiſcht, auch nicht auf die Jaffé'ſchen Empfehlungen hin, er bleibt bei den viel höhere Chancen bietenden Brutausſetzungen. Zieht der Bachfiſcher in eigener Anſtalt oder in eigenen Teichen Brut auf und kann er ſie ſich deßhalb viel billiger anrechnen, als beim Kauf, ſo mag deren Aus— ſetzung in den Bach gelten, obwohl es meiner Anſicht nach für feinen Geldbeutel immer noch vortheilhafter iſt, wenn er ſeine Teiche zum Abwachs benutzt, reſp. die Jährlinge für die Teichzucht verkauft und die Aufzucht dem dazu von der Natur beſtimmtem Bache überläßt. Die Frage des Herrn Jaff é: „Iſt der Jährling mit 15—20 6 zu theuer für den Bach?“ iſt ſomit ſchon an und für ſich mit „Ja“ zu beantworten, aber die Frageſtellung iſt überhaupt zu allgemein. Sie ſchließt ſich in relativer Form vielmehr der Praxis an und muß heißen: „Stellt ſich im Bache aus Brutausſetzungen der Jährling theurer als der Kaufjährling mit 15—20 ?“ und dieſe Frage iſt an der Hand der bisherigen Aus: laſſungen viel leichter zu beantworten. Jeder Bachfiſcher iſt nicht im Unklaren zu weſſen Gunſten. l C. Arens. VI. Der Elbelachs. Eine biologiſch-anatomiſche Studie von Prof. Dr. Ant. Fritſch in Prag. Referat von Dr. Bruno Hofer. Fortſetzung: Der Fang und die Laichplätze des Elblachſes. So intereſſant die kurze Ueberſicht über die Lebensgeſchichte des Lachſes iſt, welche der Autor in den bisher beſprochenen Kapiteln mittheilt, ſo wichtig ſind beſonders vom Stand— punkt der Fiſchzucht aus betrachtet die nun folgenden ſpeziellen Unterſuchungen über den Zug, den Fang und die Laichplätze des Elblachſes. Der Autor verſucht es zum erſtenmal den Lachsfang in der ganzen Elbe und deren Zu— flüſſen ſtatiſtiſch anzugeben; er iſt ſich dabei ſehr wohl bewußt, daß ſeine Zahlen nur einen annähernden Werth haben, aber er greift dieſelben nicht etwa aus der Luft, ſondern iſt bemüht, an jedem als ſolchem bekannten Lachsfangplatz genaue Aufzeichnungen über möglichſt lange Zeiträume von den Fiſcherei-Berechtigten zu erhalten. Die angegebenen Durchſchnittszahlen dürften ungefähr der Richtigkeit entſprechen, auch ſoweit der Lachsfang in Böhmen in Betracht kommt. In der deutſchen Elbe ſind ſie dagegen durchſchnittlich zu niedrig taxirt. Doch hören wir zuerſt die Angaben des Autors. Dieſelben ſind im Einzelnen genauer begründet, folgender— maßen aufgeſtellt. Es ſollen jährlich durchſchnittlich gefangen werden: 1) Von Hamburg, rꝛeſp. Lauenburg abwärts . . . 1800 Stück Lachſe 2) Von Hitzacker bis Lauen bung 500 „ 1 Bei Möhlenberg in Preußen 200 „ a ANSCHABILIENDer ge 7 150 3 e I SET AENERDIT H e Se N trag: 1: | FIRERR 1 F/ d e, 1 7) In Böhmen: bei Leitmeritz . (ü De An \ | rag " „ Wegſtädtel⸗ Melnik BE TEN e 5 o e 7 in der Wattawa von Son bone aufwärts 60 7} , „ „ Moldau von Prag 85 e 1 Din Fi Br Rah DAN 5 elbe bis Enno oe 1 55 ’ 0 Im Samen 3875 Stüc Tale Br AA Dies Reſultat wäre ein allerdings ſehr niedriges und deprimirendes. Indeſſen be: dürfen die vorſtehenden Angaben über den Fang des Lachſes außerhalb Böhmens der Ver— vollſtändigung und Berichtigung. Es würde uns an dieſer Stelle zu weit führen, die nöthigen Ergänzungen einzufügen, zumal da wir dieſen Gegenſtand in Bälde in einem beſonderen Artikel zu beſprechen gedenken. Wir wollen hier nur kurz bemerken, daß unſe en Informationen nach in der deutſchen Elbe und deren Nebenflüſſen durchſchnittlich 6000 Lachſe im ungefähren Gewicht von 42000 Kilo gefangen werden. Wir werden dieſe Behauptung ſpäter im Ein— zelnen genauer begründen. Der Geſammtlachsfang in der Elbe würde demnach auf circa 10 000 Stück zu taxiren ſein, d. h. nicht ganz ſo viel wie in der Weſer und etwa den ſechſten Theil des Fanges im Rhein betragen, — ein für das große Flußgebiet immerhin gewiß ſehr geringer Ertrag, über den wir uns indeſſen nicht beſonders verwundern dürfen, wenn wir die zahlreichen und vielfach geradezu unüberwindlichen Hinderniſſe bedenken, die ſich dem Elblachs in Böhmen, ſeiner Haupt— geburtsſtätte, entgegenſtellen, und welche der Autor ſehr eingehend und oft mit trefflichen bildlichen Darſtellungen unterſtützt, ſchildert. So erfahren wir, daß, während der Lachs bis Böhmen ungehindert aufſteigen kann, ſich demſelben hier in der oberen Elbe, d. h. vom Zuſammenfluß der Elbe mit der Moldau, bis zum Einfluß der Adler allein ſchon 7 Wehre entgegenſtellen bei Obriſtvi, Lobkovic, Brandeis. Nimburg, Kolin, Veletoo, Elbeteinitz, von denen jedes im Stande iſt, bei niedrigem Waſſerſtande den Lachs am Weiterzuge zu verhindern. Die meiſten dieſer Wehre ſind außerdem mit ſtändigen Fangvorrichtungen verſehen, oder es werden im Frühjahr Fangkörbe in dieſelben eingelegt. In neueſter Zeit iſt in der Nähe des erſten Wehres bei Obriftvi Dank der Bemühungen des Autors eine Lachsbrutſtätte er: baut, ſo daß es im Intereſſe der künſtlichen Fiſchzucht ſogar wünſchenswerth wäre, wenn in Obriſtvi viele Laichlachſe gefangen würden. Die wenigen Lachſe, welche bei Hochwaſſer die genannten 7 Wehre paſſirt haben, bleiben nun aber, wie der Autor ſich ausdrückt, verdutzt vor dem hohen Wehr bei Opatovic ſtehen, welches 4,1 Meter über das Waſſer ragt und ſchon im Jahre 1693 errichtet wurde. Erſt im Jahre 1888 wurde in dem Wehr eine Lachsleiter angebracht, deren Thätigkeit nach wiederholter Störung nun ſicher geſtellt erſcheint. Oberhalb Opatovie können die Lachſe nun ungeſtört bis zur Einmündung des Adlerfluſſes in der Elbe weiterziehen, d. h. bis Königgrätz. Von hier ab iſt aber die Elbe für den Weiterzug des Lachſes vollſtändig abgeſperrt, ſo daß das ganze eigentliche Quellgebiet der Elbe, welches von Königgrätz an aufwärts den Charakter der Forellenregion zeigt und als Laichſtätte für den Lachs ſo vorzüglich wäre, für die Lachs— zucht als vollkommen verloren bertrachtet werden muß. Das Schleuſenwerk bei Königgrätz. das hohe Wehr bei Predmeric (5 Meter hoch), ſowie zahlreiche Wehre in Hohenelbe ſind alle unpaſſirbar, und die vielen hier befindlichen Turbinen, Waſſerräder, chemiſchen Induſtrie— anlagen mit ihren Verunreinigungen verbieten ſogar das Ausſetzen von Jungbrut in das Quellgebiet der Elbe. Es müſſen daher ſämmtliche Lachſe, welche bis Königgrätz aufgeſtiegen ſind, in den Seitenfluß der Elbe, die Adler, einbiegen. Hier finden ſie ſowohl in der ſtillen, wie namentlich in der wilden Adler zwar noch eine ganze Reihe von Wehren, welche indeſſen bei Hochwaſſer alle paſſirbar ſind, ſo daß in der Adler die Lachſe thatſächlich zum Laichen kommen. Hier befinden ſich auch, in Gabel und Nekor, an der ſtillen und wilden Adler, zwei Brutanſtalten, welche nachweislich erfolgreich wirken. Die Adler iſt ſomit eine der nicht ſehr zahlreichen Brutſtätten, welchen der Elblachs ſein Daſein verdankt. Von den Nebenflüſſen der Elbe, welche für die Lachszucht heute noch von Bedeutung ſind, nennt der Autor ferner die Mulde, in welcher der Lachszug in neuerer Zeit allerdings faſt ganz aufgehört hat, ferner den Lachs bach bei Schandau und den Kamnitzbach, in welche jährlich im Durchſchnitt je circa 30 Laichlachſe eintreten. Der Egerfluß iſt ſeit dem Aufbau der Feſtung Thereſienſtadt, alſo ſeit mehr als 100 Jahren, für den Lachszug voll: ſtändig verſperrt geweſen. Es beſteht indeſſen die Ausſicht, daß dieſer Fluß bei Thereſien— ſtadt wieder gangbar gemacht wird, und da in der oberen Eger dem Lachs kein namhaftes Hinderniß im Wege ſteht, ſo eröffnet ſich für ſpäter die erfreuliche Ausſicht, durch vermehrte Anlage von Brutanſtalten im Quellgebiet der Eger in Bayern, ſowie an den Bächen der „ — . , a ZI Zu 2 2 5 % en N 81 — Falkenauer und Karlsbader Gegend dem Lachs der Elbe ein neues, beſſer geſagt, ein lange verloren gegangenes, umfangreiches Brutgebiet wieder zu erobern. Wie wir ſehen, tragen außer der Adler die genannten Nebenflüſſe der Elbe nur ſehr wenig zur Vermehrung des Lachſes bei.“ g Dagegen fällt dieſe Aufgabe der Hauptſache nach der Moldau zu. Allerdings finden ſich auch in dieſem Fluß zahlreiche Wehre vor, ſo namentlich in der Stadt Prag das Wehr unterhalb der Franz Joſeph⸗Brücke, an welchem ſich der bedeutendſte Lachsfangplatz in der ganzen Elbe befindet. Der nicht ganz ſicher zu ermittelnde Ertrag dieſer von dem Autor mit ſehr inſtruktiven Abbildungen dargeſtellten Fangſtelle wird auf 300 Stück Lachſe im Durchſchnittsgewicht von 5—6 Kilogramm angegeben. Dieſes und andere Wehre find aber bei Hochwaſſer paſſirbar, ſo daß die Lachſe die Moldau aufwärts bis zur Einmündung der Wattawa aufſteigen können. In dieſen Fluß zieht nun erfahrungsgemäß die Hauptmaſſe der Laichlachſe, während nur einzelne nach der oberen Moldau weiter ſteigen. Auch in der Vattawa erheben ſich mehrere, aber nur kleine und niedrige Wehre und oberhalb des letzten derſelben bei Schüttenhofen beginnt die eigentliche Laichregion des Lachſes. „Hier findet man, ſo ſagt der Autor, im Sommer faſt hinter jedem Steine einen Salmling. Daß dies keine leere Phraſe iſt, davon kann man ſich leicht aus der Thatſache überzeugen, daß mir die Fiſcher Markuci und Bauer in 24 Stunden über 100 Stück zu fangen im Stande waren. Mit der Angelruthe, auf welcher ein Ameiſenei angebracht iſt, fängt man in der Mitte des Stromes watend viel früher 10 bis 15 Salmlinge als eine Forelle. Bei der Patecek⸗Mühle oberhalb Schüttenhofen ſchätzen die Fiſcher auf 500 Schritt ebenſo viele Struwitzen. Je mehr man ſtromaufwärts vorgeht, deſto kleinere Struwitzen fängt man, was darauf hinweiſt, daß ſie bei zunehmender Größe immer niedriger in's Flußbett rücken. Hier beſtehen keine Wehre mehr, welche die ganzen Flußbreite einnehmen würden, ſondern nur durch Steinwälle wird ein Theil des Flußwaſſers den Betriebskanälen zugeleitet. Hier lagern die mit dem erſten und zweiten Zuge angekommenen Lachſe an tiefen Stellen ein oder bergen ſich unter den Holzflößen. Im Herbſte ſind daſelbſt zahlreiche Laich— gruben des alten Lachſes zu finden, theils im Hauptſtrome des Fluſſes, namentlich an Stellen, wo ſich das „Waſſer bricht“, theils in den Abfallsgräben der Mühlen und Fabriken.“ Die obere Moldau wird nur von wenigen Laichlachſen aufgeſucht, während dieſelben in den früher lachsreichen Zuflüſſen, der Sazawa und der Beraun, beinahe ganz ausgeblieben ſind. Prof. Fritſch ſieht die Urſache dafür nicht ſowohl in der veränderten Natur der Gewäſſer, als vielmehr in deren Umſtand, daß der Stamm der Sazawa- oder der Beraun: lachſe längſt ausgeſtorben iſt und ſich von ſelbſt aus den Moldaulachſen nicht mehr erſetzt. Der Autor iſt, wie wir auch an anderen Stellen ſehen, der ſtrengſte Anhänger der Theorie, nach welcher die Laichlachſe immer nur dahin ziehen, wo ſie geboren ſind, nicht aber in die benachbarten Gewäſſer. Wenn dieſe Theorie auch im Allgemeinen richtig ſein wird, ſo darf ſie doch nicht ſo auf die Spitze getrieben werden. Einmal ſtehen einige direkte Beob— achtungen an gezeichneten Lachſen damit in Widerſpruch, andererſeits wäre es ja auch uner— klärlich, wie der Lachs zu einer ſo ausgedehnten geographiſchen Verbreitung gekommen iſt. Wie hätte derſelbe ſich ſo große Gebiete erobern können, wenn er immer nur die Gewohnheit gehabt hätte, auf die Stätte ſeiner Geburt zurückzuwandern? Wir ſind daher der Ueber— zeugung, daß mancher „Wattawalachs“ auch die Beraun zum Laichen aufſuchen wird, geben aber dem Autor darin völlig Recht, daß der vernichtete Stamm z. B. der Beraunlachſe durch Zufuhr von Jungbrut ſchneller zu erſetzen fein wird, wie auf dem natürlichen Wege. Ueberblicken wir noch einmal kurz den Inhalt dieſes von dem Autor mit großer Arbeit und als das Produkt Jahre langer eifriger Bemühungen dargeſtellten Kapitels, ſo ſehen wir, daß in Böhmen die Wiege des Elblachſes der Hauptſache nach in der Wattawa und im Adlerfluß ſteht, daß zur Zeit die meiſten der als Laichitätten. brauchbaren Zuflüſſe, wie die Mulde, die Eger, die oberſte Elbe ꝛc. entweder gar nicht oder ) Indeſſen hat der Autor die außerhalb Böhmens gelegenen Laichplätze weniger genau berück⸗ ſichtigt, wir werden deren noch eine ganze Anzahl nennen können. 82 — — nur wenig mehr vom Lachs aufgeſucht werden, daß dagegen in großen Gebieten, ſo in der Moldau mit manchen ihrer Nebenflüſſe, in der Eger, Mulde ꝛc. eine fruchtbare und aus⸗ ſichtsreiche Thätigkeit der künſtlichen Fiſchzucht erobert werden kann. Es wird dem Autor zu dauerndem Verdienſt gereichen, genau die Mittel und Wege in feinem Vaterlande gezeigt zu haben, auf denen dem weiteren Verfall der Elblachs— Fiſcherei entgegen zu wirken iſt. (Schluß folgt.) VII. Die Jiſcherei auf den Ausſtellungen der Deutſchen Tandwirtßhſchaftsgeſellſchaft. In dem großen Saale des Klubs der Landwirthe zu Berlin fand am Mittwoch den 20. Februar, Mittags 1 Uhr, eine Sitzung des Geſammtausſchuſſes der Deutſchen Land⸗ wirthſchaftsgeſellſchaft ſtatte. Punkt 3 der Tagesordnung lautete: „Die Fiſcherei auf den Ausſtellungen der Deutſchen LE a Zu dieſer Sitzung war u. A. auch der Direktor der Kaiſerlichen ee bei Hüningen in Elſaß von dem Vorſtande eingeladen und in der Sitzung anweſend. Herr Rittergutsbeſitzer Schirmer-Neuhaus bei Dellitzſch leitete die obige oe mit einem kurzen Referate ein. Her Schirmer war der Anſicht, daß die bisherigen Fiſcherei-Ausſtellungen auf den Wanderverſammlungen der Deutſchen Landwirthſchaftsgeſellſchaft wohl ſtets ein hübſches Schau⸗ ſtück der Ausſtellungen geweſen ſeien, daß dieſelben jedoch für die eigentlichen Veranſtalter derſelben, die Landwirthe, wohl kaum von einem größeren Nutzen geweſen wären. Herr Schirmer kam zu dem Schluße, daß in Zukunft die Fiſcherei-Ausſtellungen auf den Ausſtellungen der Deutſchen Landwirthſchaftsgeſellſchaft völlig anders zu geſtalten ſeien, ſollten ſie von wirklichem Nutzen für die Landwirthſchaft ſein. Hierauf ergriff Herr Direktor Haack-Hüningen das Wort. Dieſer ſtimmte zunächſt dem Referenten darin bei, daß die Fiſcherei-Ausſtellungen auf den Ausſtellungen der Deutſchen Landwirthſchaftsgeſellſchaft keine allgemeinen Fiſcherei-Ausſtellungen ſein ſollten, ſondern daß im Weſentlichen nur Zuchtprodukte vorgeführt werden müßten. In ausführlicher Weiſe er⸗ örterte der Vortragende hierauf die Wichtigkeit einer rationellen Fiſchzucht gerade für die gegenwärtig ſo ſehr gedrückte Lage der Landwirthſchaft. Er wies darauf hin, wie in Schleſien durch rationellen Betrieb der Teichwirthſchaft ohne Mehrkoſten die Reinerträge um ein volles Drittheil geſteigert worden ſeien, welche Bedeutung in vielen Gegenden unſeres Vaterlandes die Forellenzucht erreicht habe und erachtete es zum Schluße für durchaus geboten, daß die Deutſche Landwirthſchaftsgeſellſchaft in Zukunft der Fiſchzucht, wenn auch in dem angedeuteten engeren Rahmen, Gleichberechtigung mit anderen Zweigen der Landwirthſchaft gewähren müſſe. Die überzeugenden Worte des Redners hatten ſichtlich die Verſammlung erwärmt, und durch lebhaften Beifall ſprach dieſelbe ihr Einverſtändniß aus. Der Vorſitzende, indem er dem Direktor Haack für ſein warmes Eintreten für die Sache ſeinen Dank ausſprach, betonte noch beſonders, daß der lebhafte Beifall der ganzen Verſammlung der beſte Beweis dafür ſei, daß die Verſammlung die Wichtigkeit der Fiſchzucht für die Landwirthſchaft anerkenne. Herr Generalſekretär Dr. Kreis-Königsberg war der Anſicht, daß die Ausſtellungen ſich nicht auf den engeren Rahmen beſchränken dürfen, ſondern daß auch die Fiſcherei in den Flüſſen, Seeen und Haffen, wie die Hochſee-Fiſcherei auf den Ausſtellungen vertreten ſein müſſe, da eine Grenze hier kaum zu ziehen ſei. Dieſe Anſicht fand jedoch nicht die Unter⸗ ſtützung der Verſammlung. Der Vorſitzende des Schleſiſchen Fiſcherei-Vereins, Herr Graf Fred Frankenberg, betonte ebenfalls die Bedeutung der Fiſchzucht für die Landwirthe, er wies darauf hin, daß gerade diejenigen Güter, auf welchen Teichwirthſchaft in rationeller Weiſe getrieben würde, auch heute noch einen Ertrag abwürfen, was ja leider von anderen Betrieben, wie Viehzucht, Milchwirthſchaft und Rübenbau nicht zu ſagen ſei, von reinem Getreidebau gar nicht zu reden. Auch Herr Vogel-Lauenbruch bei Harburg erörterte die Wichtigkeit der Teichwirthſchaft für die Landwirthſchaft und erwähnt, daß ein Beſitzer in der Lüneburger Haide große Flächen ertragloſen Bodens in guten Ertrag bringende Teiche umgewandelt habe, daß dort jedoch noch 83 — —— Tauſende von Hektaren in ähnlicher Weiſe nutzbringend zu verwerthen ſeien. Sämmtliche noch folgende Redner ſchloſſen ſich im Weſentlichen den Ausführungen des Direktor Haack an, Widerſpruch erhob ſich von keiner Seite. Das Mitglied des Vorſtandes, Herr von Arnim, theilte mit, daß der Vorſtand der Deutſchen Landwirthſchaftsgeſellſchaft ſich mit den größeren Fiſcherei-Vereinen, wie mit größeren Fiſchzüchtern in Verbindung ſetzen werde, um darüber Material zu ſammeln, in welcher Weiſe die Fiſcherei⸗Ausſtellungen auf den Wanderausſtellungen in Zukunft zu geſtalten ſeien. Von einem eigentlichen Beſchluſſe wurde daher vorläufig abgeſehen und derſelbe bis zur Verſamm— lung im Oktober d. J. vertagt. Die Nachwirkungen dieſer Verhandlung zeigte ſich jedoch bereits bei Nr. 4 der Tages: ordnung, in welcher über die in dieſem Jahre im Monat Juni in Köln ſtattfindende Aus⸗ ſtellung verhandelt wurde. Obgleich bisher wenig Geneigtheit vorhanden geweſen, für die Fiſcherei auf der Aus⸗ ſtellung in Köln größere Mittel zu gewähren, erklärte ſich die Verſammlung ſchließlich damit einverſtanden, daß für dieſen Zweck ein größerer Betrag, bis zu 10 000 Mark und hierunter mindeſtens 1000 Mark für Preiſe, ausgeſetzt werde. Es ſteht alſo zu erhoffen, daß in Zukunft auf den großen Ausſtellungen der Deutſchen Landwirthſchaftsgeſellſchaft, welche bekanntlich abwechſelnd in allen größeren Städten in allen Theilen Deutſchlands abgehalten werden, der Fiſchzucht endlich die ihrer großen volfswirth: ſchaftlichen Bedeutung gebührende Beachtung geſchenkt werde. VIII. Vermiſchte Mittheilungen. Fiſcherklub in Berlin. Am 15. Februar hat ſich als zwangloſe Vereinigung ein Berliner Fiſcherklub konſtituirt. Derſelbe tagt allmonatlich am 1. Sonnabend des Monats Abends 7¼ Uhr im Panorama am Alexanderplatz. Gäſte find ſtets willkommen. Wir behalten uns vor, hierüber noch eingehender zu berichten. Oeſterreichiſche Fiſcherei⸗Geſetzgebung. Der in der Nummer 8 der „Allgemeinen Fiſcherei⸗ Zeitung“ 1894 (Seite 132) beſprochene und mit Allerhöchſter Entſchließung vom 8. Oktober v. J. nicht genehmigte, beziehungsweiſe rückſichtlich mehrerer Paragraphen beanſtandete Fiſcherei-Geſetzentwurf für Oberöſterreich, wurde in der 31. Sitzung des oberöſterreichiſchen Landtages abermals berathen und iſt, laut Journalberichten, den Wünſchen der Regierung betreffs gedachter Paragraphen endlich Rechnung getragen worden. Näher kann auf dieſe Thatſache erſt auf Grund der ſtenographiſchen Landtags-Sitzungsprotokolle ein⸗ gegangen werden. Laut ſtenographiſchem Protokolle der 16. Sitzung des ſteiermärkiſchen Landtags hat derſelbe den Bericht des Landesausſchuſſes, wonach die über Landtagsbeſchluß vom 13. Februar v. J.“) eingeleiteten Erhebungen noch nicht vollſtändig eingelangt ſeien, zur Kenntniß genommen und die Vorlage des Geſetzes im Sinne des vorerwähnten Landtags— beſchluſſes im nächſten Landtage angeordnet. N M n. Der Sterlet. Die Mittheilung über den Sterlet auf Seite 64 Nr. 4 Jahrgang 1895 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ veranlaßt mich, einige Angaben über das Vorkommen dieſes Fiſches zu machen, welche ich der zur internationalen Fiſcherei-Ausſtellung in London 1883 veröffentlichten Broſchüre von Profeſſor O. Grimm in Petersburg: „Fishing and Hunting in Russian Waters“ entnommen habe. Was dort mitgetheilt iſt, iſt beſonders deßhalb von Intereſſe, weil es zeigt, von welcher Bedeutung die Einbürgerung eines Fiſches in ein Flußgebiet werden kann, dem er urſprünglich fremd war. Der Sterlet bewohnt nach Grimm die Flüſſe, welche in das ſchwarze und kaſpiſche Meer münden, ausgenommen das Gebiet des ſüdlichen Theiles des kaſpiſchen Meeres. Er bewohnt ferner die dem Eismeer zu— ſtrömenden Flüſſe Sibiriens, beſonders den Irtiſch. Erſt in der Mitte dieſes Jahrhunderts iſt er durch Kanäle in die nördliche Dwina eingewandert. Dort fand er äußerſt günſtige Exiſtenzbedingungen, beſonders kaltes Waſſer, das er durchaus verlangt, vermehrte ſich und 2) Siehe „Allgemeine Fiſcherel⸗Zeitung“ 1894 Nr. 14, Seite 249. 34 veränderte nicht nur fein Ausſehen dadurch, daß er eine kurze, ſtumpfe Schnauze und einen gekrümmten Rücken erhielt, ſondern wurde auch bedeutend feiner im Geſchmack, ſo daß in Petersburg der Dwina-Sterlet über den Wolga-Sterlet geſtellt wird. Auch im Flußgebiet der Wolga iſt der Sterlet nach Norden hin, z. B. im Scheksna, weit feiner als ſüdwärts und je weiter gen Süden man kommt, um ſo mehr verliert der Sterlet an Wohlgeſchmack. Exemplare von 1 Meter Länge und 60 Pfund Gewicht ſind ſelten, Zwanzigpfünder ſind nicht ungewöhnlich, doch die meiſten, die gefangen werden, haben eine Länge von 30 bis 50 em. Leider hat man ſelbſt in der Wolga angefangen, Sterlets von 10 — 12 em Länge zu fangen. Liegnitz, 18. Februar 1895. G. Joſephy. Des Weiteren wird der „Allg. Fiſcherei-Zeitung“ über dasſelbe Thema geſchrieben: Der Sterlet kann in Deutſchland nirgends in der Natur gezogen werden, da ihm die Verhältniſſe, welche er zum Reifwerden braucht, in hieſigem Waſſer fehlen. Gelingt es uns aber, die eigenthümlichen Verhältniſſe, Temperatur, Boden, Stromſchnelle, Nahrung der Sterletflüſſe künſtlich herzuſtellen, was durchaus nicht unmöglich, jo würden wir den Sterlet hier auch zum Laichen bringen. Es gehört eine genaue Kenntniß der Temperaturen des Waſſers dazu, worauf es hauptſächlich ankommt. Der Sterlet hat die längſte Laichzeit der Sommerlaichfiſche und läßt ſich nicht in geſchloſſenen Räumen bis zum Laichen halten. Würde ſich ein Mann mit Kapital finden, ſo wäre nach meiner völligen Ueberzeugung die künſtliche Zucht des Sterlet in Deutſchland ganz gut möglich. Der Sterlet muß im Alter von ½ —2 Jahren aus den Flüſſen Kulpa, Lonya oder Save importirt werden und koſtet dort das Stück halbjährige Sterlets 20 Pfennig. Dieſe Fiſchchen werden bis zum Alter von 2½ Jahren in Teichen mit gewöhnlichem ſtehenden oder fließendem Waſſer gehalten und künſtlich zur Geſchlechtsreife gebracht. Nach dem Ablaichen könnten die abgelaichten Fiſche wieder in jedem beliebigem Waſſer, was natürlich die nöthige Nahrung und Bodenverhältniſſe beſitzt, gehalten werden. Es würde mich freuen, wenn ſich in unſerem Vaterlande ein Mann finden würde, um die künſtliche Zucht des Sterlets in die Hand zu nehmen. Lübbinchen⸗-Guben, 18. Februar 1895. Georg Eckardt. Minimalmaaße für Regenbogenforelle und Bachſaibling. Auf dem V. Oeſter⸗ reichiſchen Fiſchereitag wurde, wie wir bereits berichteten, der Beſchluß gefaßt, für die Regen: bogenforelle das Brittelmaaß auf 30 em zur Feſtſtellung zu empfehlen. Irrthümlicherweiſe war in dem offiziellen Bericht über den Fiſchereitag, welcher im Heft 56 der „Mittheilungen des Oeſterreichiſchen Fiſcherei-Vereins“ veröffentlicht wurde, geſagt worden, daß auch für den Bachſaibling dasſelbe Mindeſtmaaß von 30 em empfolen ſei. Die ſoeben erſchienene Nr. 57 der „Mittheilungen“ korrigirt dieſen Irrthum mit der Mit⸗ theilung, daß für den Bachſaibling ein Minimalmaaß von 20 em vorgeſchlagen wurde. Die Gründe dafür ſind nicht angegeben, aus der Naturgeſchichte des Bachſaiblings jedenfalls auch nicht gut herzuleiten. Auch an dieſer Stelle fragen wir uns vergeblich, zu welchem Zweck wohl die zahlreichen Veröffentlichungen in allen möglichen Organen über das ſchnelle, die Forelle bei weitem übertreffende Wachsthum des Bachſaiblings erfolgt ſind, wenn man dann ſpäter bei der Feſtſtellung von Minimalmaaßen, die doch gewiß genügend bekannte Thatſache ignorirt, daß ein Bachſaiblingsweibchen mit 20 em nimmermehr laichreif iſt? H. Vertilgung von Fiſchfeinden in Baden. Aus den im Staatsbudget vorgeſehenen Mitteln für Vertilg ang von der Fiſcherei ſchädlichen Thieren im Jahre 1894 find folgende Prämien bewilligt worden: für 84 Fiſchotteern 420,00 M. „ 272 Fiche DRSABS.DUFT „ 182 Waſſeramſelln . . 145,60 „ Perlen-Fiſcherei in Sachſen. Die Klage über ungünftige Ergebniſſe der Perlen⸗ Fiſcherei in der Weißen Elſter und in den in dieſelbe mündenden Bächen ertönt auch diesmal wieder bei Erſtattung des Berichtes über das Jahr 1894. Während im Jahre 1893 noch DD ern u a ha nn Du 1 ae "nn u a ZZ N 50 Perlen von verſchiedenem Werthe gefunden wurden, belief ſich im verfloſſenen Jahre das Geſammterträgniß nur auf 13 Stück: 5 helle, 4 halbhelle und 4 verdorbene Perlen. Die Perlen⸗Fiſcherei, königl. Regal, iſt eine alte Gerechtſame der Familien Schmerler und Seeling in Oelsnitz. Dieſe geben als Grund für das ſpärliche Ergebniß der vorjährigen Fiſcherei an, daß die Muſchelthiere überhaupt erſchöpft ſind (man findet ſtets eine große Anzahl un— reifer Perlen, die mit den Muſcheln wieder in's Waſſer zurückwandern); theilweiſe konnten im Jahre 1894 in Folge des beſtändig hohen Waſſerſtandes viele ſonſt ergiebig geweſenen Strecken gar nicht ausgefiſcht werden Waſſerdichter Anſtrich. William H. Browne in Ticonderoga, N.., hat ſich durch das amerikaniſche Patent Nr. 528 848 vom 6. November 1894 folgende Miſchung zum Waſſerdichtmachen von Geweben aller Art ſchützen laſſen: Gekochtes Leinbl. . . 20 Maaßtheile, rr 5 Meizu 3 r S ya Ne el 5 Holzkohr 8 5 Die feſten Beſtandtheile werden gepulvert und in ein Gefäß eingetragen, das Oel darüber gegoſſen und die Miſchung unter tüchtigem Rühren erhitzt. Nach dem Erkalten wird dieſelbe durch Bürſten auf die Gewebe gebracht, oder die Gewebe durchgezogen und der Ueber— ſchuß durch paſſend angeordnete Walzen entfernt. Der getrocknete Anſtrich ſoll nicht kleben, Hitze und Kälte aushalten, ohne zu ſpringen, und immer biegſam bleiben. Er ſoll ſich daher ſtatt Kautſchuk zum Waſſerdichtmachen von Kleidern, Wagendecken, Schuhwerk, Waſſer— ſchläuchen u. ſ. w. verwenden laſſen und auch als Anſtrich für Holz und Metall zu empfehlen ſein. i 5 „Fortſchr. d. Induſtrie“ Nr. 7, 1895. Fiſcher⸗Liederbuch. Die Tafellieder des V. Deutſchen Fiſchereitages, welche Herr Dr. Hulwa in Breslau zu den Feitlichfeiten des Fiſchereitages verfaßt hatte, fanden be— kanntlich ſo allgemeinen Beifall, daß von vielen Seiten angeregt wurde, für die Mitglieder der deutſchen Fiſcherei-Vereine ein Liederbuch zu ſtiften. Dr. Franz Hulwa, Breslau, hat ſich dieſer Sache angenommen und iſt bereit ein ſolches Liederbuch, eventuell im Selbſtverlage, unter der Bedingung herauszugeben, daß die Abnahme von mindeſtens 300 Exemplaren durch Pränumeration geſichert erſcheint. Das Buch ſoll außer diverſen Fiſcherei-Liedern noch eine Reihe ausgewählter Volks— und Kommerslieder enthalten, damit ſolche bei geſelligen Vereinigungen von Freunden der Fiſcherei gemeinſam geſungen werden können. Der Preis des Liederbuches iſt pro Exemplar mit 1 / in Ausſicht genommen. — Alle Reflektanten wollen ſich unter Angabe der gewünfch'en Anzahl von Exemplaren an Dr. Franz Hulwa, Breslau, Tauentzienſtraße 68, wenden. Stand⸗Lachſe in der Eider. Die von der Nordſee bis hinauf zu Rendsburg unter dem Einfluſſe der Ebbe⸗ und Fluthbewegung ſtehende Eider iſt ſtark mit Lachſen bevölkert, welche im Laufe des Sommers und Herbſtes die größeren und kleineren Zuflüſſe beſuchen. Es ge— winnt den Anſchein, daß der Lachs während des ganzen Sommers auf allen Strecken der circa 14 Meilen langen Eider anzutreffen iſt, weil an mehreren Strecken ein dauernd lohnender Fang betrieben wird. Dies folgt jedoch noch ſicherer aus nachfolgender Beobachtung. Bei ruhigem Wetter wird das Herannahen der Fluthwelle oft von einem weithin ver— nehmbarem Geplätſcher begleitet. Die Fluthwelle bewegt ſich raſch ſtromauf vorwärts und wendet plötzlich den abwärts fließenden Strom zu einem hinaufſchiebenden Gewäſſer. Mit dem Paſſiren der Fluthwelle vor unſerem Standpunkte folgt auch das ſtarke Geplätſcher — und was ſehen wir! — rieſige Lachſe tauchen aus dem Waſſer heraus, um in glattem Bogen wieder in ihr Element zurückzufallen. Dieſe Beobachtung iſt auch von Fiſchern und Schiffern beſtätigt. Wandert nun der Lachs mit der Fluthwelle oder wird er von dieſer nur in ſeinem Lager aufgerüttelt, um dasſelbe oder ein anderes in der Nähe ſofort wieder aufzuſuchen. Erſteres iſt wohl ausgeſchloſſen, weil man doch nicht annehmen kann, daß alle Lachſe 86 — oder ein großer Theil derſelben mit der Fluthwelle auf und ab wandern. Auch die Lachs— fänge weiſen hierauf nicht hin. Es iſt daher wohl möglich, daß die Lachſe im Flußbette ihr Lager halten, welches denſelben ohne Ortsveränderung durch den Strom reichliche Nahrung an Kleinfiſchen, Cruſtaceen ꝛc. gewährt. Der Kopf iſt natürlich gegen den Strom gerichtet. Die plötzlich durch die Fluthwelle veränderte Stromrichtung zwingt den Fiſch ſich um zuwenden, wobei derſelbe ſein Lager verläßt, an die Oberfläche ſteigt und wahrſcheinlich an der anderen Seite des Stromes ein neues Lager aufſucht, weil Ebbe- und Fluthſtromrichtung ſich fortwährend kreuzen, ſo daß eine rechtſeitige Uferſtrecke von Fluthſtrom und die gegenüber liegende linke Seite vom Ebbrft:om berührt wird. Ein ſolcher fetter Sommerlachs wird daher vermuthlich nur geringe Ortsveränderungen vornehmen. Rendsburg, den 20. Februar 1895. v. St. Ueber Brutpflege einheimiſcher Fiſche. Im Anſchluß an die höchſt intereſſante Notiz über die brutbewachenden Blennius-Arten in der letzten Nummer dieſer Zeitſchrift erlaube ich mir zu bemerken, daß ich im Laufe des vergangenen Sommers bei uns am Zobten, Mittel— ſchleſien, häufig genug Gelegenheit hatte, die Liebeswerbungen des dort ſehr gemeinen Moder— lieschens (Leucaspius delineatus v. Siebold) ganz genau zu beobachten. Dabei fand ich denn Folgendes, das zwar ſchon an anderer Stelle kurz erzählt wurde („Zeitſchrift für Naturwiſſenſchaften“, Halle a/ S.), aber doch auch für die Leſer dieſes Blattes intereſſant ſein dürfte. Zur Laichzeit fochten die Männchen um die Weibchen die wüthendſten Kämpfe aus bis eines den Platz behauptet und den ähnlich wie die Eier des Ringelſpinners um den Stengel des Froſchlöffels oder des Teichrohres angehefteten Laich befruchtet. Bei dieſem nun hält der pater familias ſo lange getreulich Wache bis die Brut ausgeſchlüpft iſt und zwar bringt er einerſeits durch ſtändiges Schlagen mit dem Schwanze oder Stoßen mit dem Kopfe den Pflanzenhalm in pendelnde Bewegung und verſucht andererſeits durch Biſſe ſelbſt größere Fiſche, die ſich ſeiner Nachkommenſchaft nähern, zu vertreiben. Intereſſant war mir's zu— zuſchauen, wie ſolch ein Zwerg wüthend gegen 8— 10 pfündige Karpfen losfuhr und dieſe auch glücklich in die Flucht ſchlug, intereffanter aber noch zu ſehen, wenn ein Bitterlings— männchen mit ihm in Streit gerieth. Da ſtrahlte der kleine Rhodeus in den wundervollſten Regenbogenfarben, da wurde meiſt ſo lange geſtritten, bis der eine, gewöhnlich der Bitterling, todtmatt eben gerade noch ein Stück weit wegſchwimmen konnte und dann lange Zeit brauchte, um ſich zu erholen. Die eben geſchilderte Brutpflege hindert den Vater aber gar nicht, ſpäterhin einen Theil der Nachkommenſchaft zu verzehren, ein Faktum, das auch von anderen brutpflegenden Fiſchen berichtet wurde. Karl Knauthe. IX. Pereins nachricht. Fiſchſchutz⸗Verein in Köln. Am 30. Januar hielt der hieſige Fiſchſchutz-Verein unter Leitung des ſtellvertretenden Porz ſitzenden, Herrn Schulrath Dr. Brandenberg, ſeine alljährliche ordentliche Hauptverſammlung im Vereinslokale „Elſäſſer Taverne“ ab. Nach lurzer Begrüßung ſeitens des Herrn Dr. Brande n⸗— berg ging die Verſammlung alsbald zur Neuwahl des Vorſtandes über und einigte ſich durch Akkla— mation dahin, daß an Stelle des ſcheidenden Beiſitzers Herrn C. Lauer, Herr Ingenieur Adam Meyer, und an Stelle des ſcheidenden Schatzmeiſters Herrn Dorl, Herr Theodor Görgens trete. Das abgelaufene Geſchäftsjahr, in welchem 34 Mitglieder theils durch Austritt, theils durch den Tod dem Vereine entzogen wurden, hatte eine Einnahme von 2627.13 und eine Ausgabe von 2583.87 W. zu verzeichnen, fo daß 43.26 * als Beſtand in das neue Jahr übernommen werden können. Zur Abnahme der Jahresrechnung für 1894 ſowie auch das laufende Geſchäftsjahr wurden die Herren F. Thiele und Max Garthe als Rechnungsprüfer gewählt. Aus dem von dem Schrift: führer vorgetragenen Geſchäftsbericht für 1894 iſt hervorzuheben, daß dasſelbe innerhalb des Wirk— ungskreiſes des Vereins als ein gutes bezeichnet werden kann. Zwar hüben die Berufsfiſcher wegen des geringen Beſtandes an Stand- und Wanderfiſchen im Rhein in ihren Betrieben auch in dieſem Jahre wenig Erfolg zu verzeichnen gehabt, find jedoch im Allgemeinen mit dem Langsjang, welcher zeitweilig recht ergiebig ausgefallen iſt, ſehr zufrieden. Imgleichen iſt der Salmonidenbeſtand in den Nebenflüſſen und Bächen des Sieggeblietes ein zufriedenſtellender, fo daß wohl der Hinweis nicht un— berechtigt erſcheint, daß die Bemühungen der Fiſcherei-Vereine zur Hebung dieſer werthvollen Fiſch— Nrn. ER nn N — VBA .. . ELLE r 87 beſtände einen Antheil an dieſem Erfolge für ſich in Anſpruch nehmen dürfen. Die mit gutem Erfolg eingeführte Regenbogenforelle zählt in einzelnen Geväfjern Schon zu den Standfiſchen und verſpricht ein beſonders geſchätzter Pileglıng unſerer heimiſchen Fiſcher wegen ihrer außerordentlichen Schnell- wüchſigkeit zu werden. Erwähnenswerth hierbei iſt ein von dem Vorſtand mit einigen hundert Regen— bogenforellenbrut in einer der Baſſinanlagen am Oeutſchen Ring hierſelbſt angeſtellter Verſuch. Mitte Mai 1894 wurde dieſe kaum 2 Centimeter lange Brut in das von der ſtädtiſchen Waſſerleitung ge— ſpeiſte Baſſin eingeſetzt und als erſte Nahrung den Thieren der ſich ſchnell mehrende Waſſerfloh be— off und zugeführt, die ſpätere Ernährung jedoch durch gekochte und dann zerriebene Fleiſchmengen bewirkt. Nach Verlauf von kaum ſiebeneinhalb Monaten konnte bei den Regenbogenforellen ein Durch— ſchnittsmaß von 18 bis 20 Centimeter, bei den größten Exemplaren ſogar eine Länge von 22 Centt— meter mit einem Gewicht von genau 125 Gramm nachgewieſen werden. Der Nährzufta d der Thiere war im Uebrigen ein vorzüglicher. Der für 1895 vorgelegte Entwurf des Wirihſchaftsplanes ſchließt mit einer Einnahme und Ausgabe von 1850 & ab. Weiter gelangte auf Anregung einiger Mitglieder die Frage einer Fiſcherei-Ausſtellung gelegentlich der Deutſchen landwirthſchaftlichen Aus: ſtellung zur Beſprechung. Da mangels aufklärender Unterlagen eine beſtimmte Auskunft nicht ge— geben werden konnte, ſo wird dem Vorſtand anheimgegeben, dieſe Frage gegebenen Falls einer wohl— wollenden Prüfung zu unterziehen. Mit Erörterung einiger Punkte, betreffs erfolgreicher Anſpornung kleinerer Landwirthe zur wirthſchaftlichen Nutzung vorhandener Waſſerläufe und Teichanlagen fand die Verſammlung ihren Schluß. X. Fragekaſten. - Antwort auf Frage Nr. 8. (Herrn F. S. in N.): In meiner Heimath, Mittelſchleſien, habe ich wiederholt Verſuche mit Schnitzelfütterung an Karpfen und anderen Weißfiſchen gemacht. Ich verabreichte dieſelben einige male roh, friſch, dann gekocht oder gedörrt, theils ganz, theils in Stücke zerbröckelt oder zu Pulver zerrieben. Immer habe ich gefunden, daß die Karpfen, wenn ſie nicht ge⸗ waltigen Hunger hatten, die Schnitzel überhaupt nicht annahmen oder daß dieſelben im letzteren Falle faſt unverdaut wieder abgingen, — ihr Gehalt an Nährſtoffen für Fiſche iſt ja auch ganz minimal E und dann regelmäßig durch Byſſuswucherungen, mit denen ſie ſich rapide bedeckten, höchſt gefährlich im Weiher wurden. Karpfenbrut mit pulveriſirten Schnitzeln in einem ganz nahrungsarmen Teiche gefüttert, zeigte Krankheitserſcheinungen, es ſtarb ſogar ein anſehnlicher Prozentſatz davon. — Meiner Meinung nach iſt Schnitzelfütterung für Fiſche ganz werthlos, ja ſchädlich. Geben Sie alſo das Zeug lieber Ihrem Rindvieh und düngen Sie Ihre Teiche entweder mit Miſt oder compoſtiren Sie dieſelben nach Burda'ſcher Merhode, werfen Sie endlich im Herbſte fo viel Laub als Sie können an den Ufern in's Waſſer, dann entwickelt ſich jo viel natürliche, höchſt zuträgliche Nahrung, daß Sie, falls der Teich nicht überſetzt wird, überhaupt an keine künſtliche Fütterung zu denken brauchen. Friedrichshagen. g Karl Knauthe. Antwort auf Frage Nr. 11. (Herrn H. B. in F.): Sie werden die Algen wohl nur durch Herausziehen mit der Harke oder Herauskätſchern mittelſt eines Gazekätſchers aus dem Teiche entfernen können. Ich habe wenigſtens in einem ähnlichen Fall alles möglich andere probirt, aber nichts als probat gefunden. Die Anfrage iſt intereſſant und verdient es, recht gründlich beantwortet zu werden. N Knauthe. Anmerkung der Redaktion. Die vorſtehende Antwort wird den thatſächlichen Verhält— niſſen wohl entſprechen, obwohl ſich eine zuverläßige Antwort nur geben läßt, wenn Sie die betreffen⸗ den „Algen“ hierher einſenden, reſp. den botaniſchen Namen dafür angeben. Unter Umſtänden wenn es ſich z. B. um Spirogyen handelt, könnte man auch den Zeitpunkt angeben, an welchen die Pflanzen am beſten entfernt werden können. Frage Nr. 14. (Herr B. in H.): Wo erhält man wohl die Glaskelche zu den Weiß'ſchen Selbſtausleſern? Antwort auf Frage Nr. 14: Als Bezugsquelle für die gewünſchten Gläſer können wir Ihnen v. Poncet in Berlin 8. O., Köpnickerſtraße 54, empfehlen, welcher das Stück mit 0,75 A verkauft. Herr Dr. Seligo in Danzig hatte die Freundlichkeit uns mitzutheilen, daß er eine Anzahl der Kelchgläſer bezogen und dieſelben recht brauchbar befunden habe. XI. Literafur. Die Waſſerverunreinigung, die dadurch bedingte Schädigung der Fiſcherei und die Mittel zur Abwaſſerreinigung von Profeſſor Dr. C. Weigelt in Berlin. Sonderabdruck aus v. d. Borne, „Künſtliche Fiſchzucht“. Verlag von Paul Parey 1895. Der Autor, den Leſern der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ längſt als eine Autorität auf dem Gebiet der Abwaſſerfragen bekannt, entwirft in der vorliegenden 22 Oktapſeiten umfaſſenden, kurzen Broſchüre nach einer die Urſachen des heutigen Zuſtandes der Waſſerverunreinigung 88 — ———— darſtellenden Einleitung, welche zugleich einige treffende Schlaglichter auf den gegenwärtigen Stand der eines wiſſenſchaftlichen Fundaments entbehrenden Fiſcherei und Fiſcherei-Wirthſchaft wirft, zunächſt ein Bild über die Art und Werſe der Waſſerverunreinigungen ſelbſt. Es werden dabei die in Frage kommenden unlöslichen und löslichen (feſten, fluſſigen und gasförmigen) Stofje beſprochen, natürlich nicht alle im Einzelnen, ſondern meiſt nur gruppenweiſe ihrer chemiſchen Zuſammenſetzung nach und in ihrer Wirkung unter Zugrundelegung allgemeiner Geſichtspunkte. Hieran ſchließt ſich dann eine kurze Darſtellung der Mittel, welche uns die Neuzeit zur Abwendung der durch die Waſſerverunreinigung hervorgerufenen Schäden bietet, um dann mit einer Schilderung des Prozeſſes der Selbſtreinigung unſerer Gewäſſer zu ſchließen. Dies mit wenigen Worten der Inhalt der Broſchüre, welche mit der dem Autor eigenen Klar: heit der Darſtellung und Treffſicherheit des Ausdruckes ein gemeinverſtändliches Bild der Waſſer⸗ verunreinigung vor den Kreiſen der Fiſcherei entrollt und daher Allen, die ſich für den Gegenſtand intereſſiren zur Lektüre beſtens empfohlen werden kann, um ſo mehr als ja der bekannte, vermittelnde Standpunkt des Verfaſſers, welcher alle berechtigten Forderungen der Fiſcherei ſcharf hervorhebt und vertritt, vor unmäßigen und undurchführbaren Anſprüchen in dem mit ſo ungleichen Kräften geführten Kampf gegen die Induſtrie aber warnt, nur zur Klärung der Anſchauungen auf beiden Parteien bei⸗ tragen kann. B. XII. Verſonalnachrichten. Der Rheiniſche Fiſcherei-Verein hat die Herren Profeſſor Dr. Weigelt in Berlin, ſowie Alfred Schillinger und Dr. Bruno Hofer in München zu auswärtigen Mit: gliedern ernannt. — XIII. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 22. Februar. Zufuhr genügend, Geſchäft lebhaft. Preiſe gut. En gros-Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per An lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte Hechte 59—83 | 48 Winter⸗Rheinlachs . . | per Pfund 620 BAUER = 3 | 77 Ruf. Lachs . 200 Barſche . 61—69 28— 33 Flundern, gg.. . „ Schock 250 400 Karpfen, mittelgroße 5 75 | 51—52 does mitteln m Der ee 150— 200 do“ kleine 60 — Bücklinge, pomm. . . „ Wall 150-175 Schlele 6s s1 25. 30 Dorſche „Schock 200 e er ee | 31 Schellfiſ ß „ Stiege 75 —120 WPH 6 1 Aale, große „ Pfund 110 120 ee 70 Sr r — Oſtſeelac s, — 300 Heringe „ 100 Stck. 100 110 . 24 FE | Inserate. In der Biofogifhen und Jiſcherei-Verſuchsſtation des Deutſchen Fiſcherei-Vereins „Müggelſee“ wird a egen Fiſcher oder Fiſchzüchter zum 1. April ein Praktikant oder Volontär mit praktiſchen Kenntniſſen erhalten den Vorzug. Auskunft ertheilt der Unterzeichnete. Friedrichshagen bei Berlin. a Prof. Dr. Joh. Frenzel. Belochte Sine Getrocknete Garnerlen wie in der Anleitung zur Forellenzucht von (kl. Nordſeekrabben), Herrn S. Jaffé, Sandfort, empfohlen, hält ſowie davon fabr. Mehl, iſt das beſte u. billigſie ſtets zu bilicgſt n Preiſen vorräthig Kraftfutter für Fiſche und deren Brut. 50 Kilo Nudolph Richter, Osnabrück, | 15 Mark; unge nahlen 13 Mark von der (7/1) gegründet 1761. | (5/2) Granalmühle Ditzum a. d. Ems. Lmbrgonirte Bachforelleneier, 100,000 Stück Forelleneier ca. 100,000, auch in kleineren Poſten, ſuche zu hat noch billig abzugeben kaufen. Ofſerten an Friedr. Glaſer Sohn M. Teubner, Forellenzucht, in Baſel. (2/1) (6 ſ/) Wilthen (Sachſen). r 2 22ͤͥͤ ⁵²˙ » ˙ LE RRTEITTORNE N ULOTE Die Klußer Teichwirth cat von E. C. 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Allgemeine Fiſcherei-Zeitung. © Teue Solge der Bayer. Siſcherei-Seitung. Erſcheint monatlich zwei- bis dreimal, Preis: jährlich 4 Mk. — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Unter Kreuzvandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 150 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Expedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19. Organ für die Geſammtintereſſen der Fischerei, ſowie für lie Heſtrebungen der kiſcherei-Pereine. in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei Dereins, ſowie der Landes⸗Fiſch.⸗ Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schleſ. Fiſch.⸗Ver., des Brandenburg. Sifch.-Der., des Thüring. Sifch.-Der., des Fiſch.⸗ Ver. Miesbach⸗ Tegernſee, des Fiſch.⸗ Ver. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch. Ver., des Fiſch.⸗Ver. für das Großherzogthum Heſſen, des Rheinifhen Fiſch. Ver., des Central-Fiſch⸗Vereins für Schleswig ⸗Haolſtein, des Kölner Fiſch. Ver., des Hamburger Fiſch.⸗Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Tothringiſchen Fiſch. Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für den Kreis Lingen, des Fiſcherei⸗Vereins für die Provinz Sachſen und das Herzoathum Anhalt 2c. 2c. In Perbindung mit Tachmännern Deutſalands, Oeſterreich-Ungarns und der Schweiz, herausgegeben vom Barcrifsen und vom Neutſ en Tiſcherei-Verein. Nr. 6. 60% Münden, den 13. März 1855. XX. Jahrg. Inhalt: I. Michael von Erl T. — II., III. und IV. Bekanntmachungen. — V. Ueber die Möglichkeit einer biologiſchen Bonitirung von Teichen. — VI. Der (elbelachs. — VII. Die Regenbogen— Forelle. — VIII. Vorſchriften über die Beförderung von Sendungen lebender Fiſche auf Giſen— bahnen. — IX. Vermiſchte Mittheilungen. — X. Vereinsnachrichten. — XI. Fragekaſten. XII. Perſonalnachrichten. — XIII. Literatur. — XIV. Fiſcherei und Fiſchmarktberichte. Michael von Erl 7. Am 3. ds. Mts. ſchied der k. Generalauditeur a. D. Herr Michael von Erl, Ehrenpräſident des Bayeriſchen Landes⸗Fiſcherei-Vereins, im Alter von 73 Jahren, aus dem Leben. Mit ihm iſt ein Mann dahingegangen, welcher ſich um die gedeihliche Entwick— lung der bayeriſchen Fiſcherei-Verhältniſſe große und bleibende Verdienſte erworben hat. 10 Jahre hindurch hatte derſelbe als der erſte Vorſitzende des Bayeriſchen Landes— Fiſcherei⸗Vereins voller hingebender Liebe zur Fiſcherei feines Amtes mit der ſeinem verſöhnlichen Charakter ſtets eigenen Milde zum Beſten des Vereins gewaltet, bis die Rückſichten auf ſeine Geſundheit ihn zum Rücktritt nöthigten. In dieſer Zeit fiel ihm u. A. die beſonders große und ſchwierige Aufgabe zu, die umfaſſenden Vorarbeiten zu 94 — — — der im Jahre 1884 in Kraft getretenen Bayeriſchen Landes-Fiſcherei-Ordnung zu leiten, wobei ſeine große Sachkenntniß auf dem Gebiete der Fiſchzucht und des Fiſchfanges, welche er als langjähriger Beſitzer ausgedehnter Fiſchwaſſer in verſtändnißvoller Bewirthſchaftung und mit der Angel in der Hand geſammelt hatte, in hervorragender Weiſe zur Geltung kam. Ein echter Sportsmann mit ſcharfer Beobachtungsgabe für den Fiſch und ſeine Lebens— gewohnheiten verfügte er über einen reichen Schatz von Sportskenntniſſen, welche er gerne Anderen mittheilte und jo auch bei der vom Bayeriſchen Landes-Fiſcherei-Verein heraus⸗ gegebenen II. Auflage der „Anleitung zur Angel-Fiſcherei von W. Biſchoff“ einer der thätigſten Mitarbeiter wurde. i Der Verſtorbene gehörte zu den wenigen Menſchen, von denen man ſagen kann, ſie ſind ohne Feinde dahingegangen. Sein ſchlichter, biederer Sinn, ſeine ſeltene Beſcheidenheit, die ſeine Perſon nie in den Vordergrund treten ließ, ſein mildes, verſöhnliches Weſen hatten ihm die Liebe Aller geſichert. In der Geſchichte des bayeriſchen Fiſcherei-Weſens wird daher der Name Michael von Erl alle Zeit mit Auszeichnung genannt, im Bayerischen Landes-Fiſcherei-Verein aber, der Stätte feiner jahreiangen ſegensreichen Wirkſamkeit, wird fein Andenken ſtets in verehrungsvoller Erinnerung bewahrt werden. II. Bekanntmachung. Unter wiederholter Bekanntgabe der Tagesordnung für die Jahres-Hauptver⸗ ſammlung und die Feſtverſammlung zur Feier des 25 jährigen Beſtehens des Deutſchen Fiſcherei-Vereins am Montag den 18. März 1895, Abends 8 Uhr, im Reichstage, theilen wir gleichzeitig mit, daß nicht Herr Dr. Georg von Bunſen, ſondern, da dieſer erkrankt iſt, Herr Geheimrath Profeſſor Dr. Moebius die Feſtrede halten wird. Tagesordnung: 1. Feſtrede. — 2. Bericht über die Arbeiten des Jahres 1893/94. — 3. Der Arbeitsplan für das Jahr 1895/96. — 4. Die neuen Statuten des Deutſchen Fiſcherei-Vereins. — 5. Wahlen. Nach der Sitzung zwangloſe Vereinigung in den Reſtaurationsräumen des Reichstages. Berlin, den 1. März 1895. Die Geſchäftsſtelle des Deutſchen Filcherei-Vereins. Profeſſor Dr. Weigelt. III. Bekanntmachung. Der Deutſche Fiſcherei-Verein wird in den Bezirks-Eiſenbahnräthen Altona, Berlin und Bromberg durch Deputirte vertreten werden. Wir erſuchen die bei dem Transport von lebenden und todten Fiſchen, von Krebſen, Fiſchbrut u. ſ. w. betheiligten Intereſſentenkreiſe etwaige Wünſche, betreffend Tarif und Transportfragen, ſowie zweckmäßige oder nothwendig erſcheinende Neueinrichtungen (Kühlwagen ꝛc.) auf den deutſchen Eiſenbahnen, bezw. auf ein⸗ zelnen Bahnſtrecken an uns gelangen zu laſſen. Wir werden dafür Sorge tragen, daß deren Berückſichtigung, ſoweit dies thunlich iſt, an maßgebender Stelle befürwortet wird. Berlin, im März 1895. Deutſcher Liſcherei-Verein. Profeſſor Dr. Weigelt, General-Sekretär. IV. Bekanntmachung. Für die Hinterbliebenen der auf der „Elbe“ Verunglückten gingen vom Fiſcherei⸗ Verein in Coburg 34.25 N. bei unſerer Kaffe ein. Wir bitten um fernere Beiträge und empfehlen namentlich den uns angeſchloſſenen Vereinen Sammlungen zu vorgedachtem Zwecke zu veranſtalten. Berlin, im März 1895. — Deutſcher Fiſcherei-Berein. Profeſſor Dr. Weigelt, General-Sekretär. 95 (Nachdruck ſämmtlicher Artikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtattet.) V. 7. Kleber die Möglichkeit einer biologiſchen Bonitirung von Teichen.“ Von Dr. Emil Walter. b Die Teichwirthſchaft ift ein Zweig der Landwirthſchaft, der als ſolcher erit in den letzten . zehn Jahren eine größere Würdigung und Anerkennung gefunden hat. Seitdem aber die neueren Methoden uns gezeigt haben, welch' eine bedeutende Rentabilität rationell bewirthſchaftete Teichflächen aufweiſen können, ſeitdem uns durch ſtetig ſich mehrende Beiſpiele bewieſen iſt, daß der Ertrag landwirthſchaftlich benutzter Flächen weit hinter demjenigen zurückbleibt, den dieſelben Flächen liefern, wenn ſie unter Waſſer geſetzt und durch Edelfiſche ausgenützt werden, ſeitdem hat auch der bedrängte Landwirth alle Urſache, dieſem einträglichen Nebenerwerb, der 7 auch recht gut zum Haupterwerb werden kann, ſeine volle Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Obwohl nun die neueren Methoden einen ſo erfreulichen Wandel in der Teichwirthſchaft 6 hervorgerufen haben, können wir doch mit Fug und Recht behaupten, daß gerade die Teich— wirthſchaft noch in den erſten Anfängen ſteht, und daß ihre Wiſſenſchaft noch nicht weit 5 über die primitivſten Grundlagen hinausgekommen iſt. Suſta war der erſte, der in wahr— 1 haft muſtergiltiger Weiſe die wiſſenſchaftlichen Grundlagen der Teichwirthſchaft behandelt hat. Er war der erſte und iſt bis jetzt der einzige geblieben. Demnach iſt es bis jetzt noch nicht 7 gelungen, die bisher übliche extenſive Bewirthſchaftung unſerer Teiche durch eine intenſive zu verdrängen. Es ſind zwar von vielen Seiten dahin zielende Verſuche gemacht, aber noch . öfter, als ich von erfreulichen Reſultaten gehört habe, iſt mir — theils von denſelben Inter— eſſenten — von gänzlichen Mißerfolgen berichtet worden. Es iſt deßhalb die Feſtſtellung 4 einer wiſſenſchaftlichen Baſis unſerer Teichwirthſchaft als dringendes Deſiderat für die nächſte Zukunft zu bezeichnen. 2 Zu den wichtigſten Kapiteln, welche hier in Angriff genommen werden müſſen, gehört dasjenige über die natürliche Nahrung unſerer Nutzſiſche. Dieſem Gebiet bringen unſere Teichwirthe auch das größte Intereſſe entgegen, und es iſt verhältnißmäßig am meiſten hierin gearbeitet worden. Nun liegen aber die Verhältniſſe hier bei weitem nicht ſo einfach, als auf dem Gebiete unſerer ſonſtigen landwirthſchaftlichen Nutzthiere, und dem Teichwirth wird > es ohne Anwendung wiſſenſchaftlicher Hilfsmittel nicht gelingen, in die Geheimniſſe der Waſſer— welt tiefer einzudringen. Der Stoffkreislauf im Waſſer iſt ein ſo komplizirter, daß zu ſeinem Studium und zu ſeinem Verſtändniß eine gewiſſe Kenntniß und die Anwendung wiſſenſchaft— licher Hilfsmittel unbedingt erforderlich find. Der Landwirth ſieht das Futter für feine Nutz⸗ thiere auf feinen Feldern aufwachſen, er erntet es aber, wiegt und mißt es und berechnet danach, wie viel Futter er verkaufen kann oder zukaufen muß, um den von ihm gewünſchten Viehſtand während eines Jahres zu erhalten. — Ganz anders der Teichwirth. Das Futter, welches ſeine Karpfen oder Forellen freſſen, iſt ihm mehr oder weniger in ein geheimnißvolles Dunkel gehüllt. Das Eine weiß er jetzt: pflanzliche Nahrung, wie ſie im Teiche wächſt, iſt 5 es nicht, der die Fiſche ihr Wachsthum verdanken; ihre Nahrung iſt rein thieriſcher Art. Was aber weiter? Dort unten in den kryſtallenen Fluthen lebt nicht bloß eine, leben nicht bloß mehrere Arten, dort unten lebt eine ganze Welt von kleinen und kleinſten Organismen, theils thieriſcher, theils pflanzlicher Art, welche zur Ernährung der Fiſche oder zur Ernährung der Fiſchnahrung in mannigfaltiger Beziehung ſtehen. Wie ſoll der Teichwirth dieſe Organis⸗ men, die zum größten Theil gar nicht mit bloßen Augen wahrgenommen werden können, beobachten, wie ſoll er ſie fangen, wie ſoll er ſie aber gar meſſen und das für die Ernähr— ung feiner Fiſche Weſentliche vom Unweſentlichen trennen? Er iſt eben nicht im Stande, wie der Landwirth, der ſein Vieh auf die Weide treibt, genau anzugeben oder vorauszuſehen, zu welcher Zeit das Weiderevier von den Thieren abgeweidet ſein wird, von welcher Zeit an die Thiere hungern müſſen und von ihrem eigenen Fette zehren, um den ſtofflichen Aufwand, den Bewegung und Athmung erfordert, zu erſetzen. Er kann ſeine Fiſche nicht vor dem Hungern und Abmagern ſchützen, weil er das Futter nicht mit ſeinen Augen kontrolliren kann. 2 Große Schwierigkeiten ſind alſo hier zu überwinden. In der That hat denn auch 4 bisher noch Niemand vergleichende Unterſuchungen angeſtellt, welche zu praktiſch wichtigen E *) V Vortrag mit Demonſtratlonen, gehalten in der Generalverſammlung des Schleſiſchen Fiſcherel— 3 Vereins am 27. Februar 1895. * 96 Schlußfolgerungen über die Beziehungen der natürlichen Nahrung zum Fiſchertrage von Teichen geführt hätten. Und doch, welche praktiſch bedeutſamen Vortheile würde uns eine genügende Kenntniß dieſer Beziehungen ſichern, welche großen Vorzüge gegen das frühere Umhertaſten im Dunkeln beſäße jener Teichwirth, der jederzeit den Nahrungsgehalt ſeiner Teiche in beſtimmten Zahlen feſtzuſtellen vermöchte! Es ſei mir geſtattet, ein kleines Bild von jenen Ausſichten zu ent: rollen, welche ſich uns eröffnen, wenn wir im Stande wären, die Nahrung eines Teiches jederzeit zu meſſen. Ich mache zuerſt darauf aufmerkſam, welche Vortheile Nahrungsunterſuchungen für den Fall bieten, daß bisher unbekannte Teiche käuflich erworben oder gepachtet werden ſollen. Sie würden uns hier einen Einblick in die Qualität der Teiche geſtatten. Uebernimmt man als⸗ dann ſolche bisher dem Betreffenden unbekannte Teiche, ſo iſt man zunächſt über die Stärke des Beſatzes im Unklaren, und erſt jahrelange Erfahrungen werden dieſe Frage löſen können — wenn uns nicht Nahrungsunterſuchungen zu Hilfe kommen. Aber es winken noch größere Vortheile. Es iſt ja bekannt, daß ſelbſt in ein und demſelben Teiche die Erträge innerhalb verſchiedener Jahre beträchtlich ſchwanken. So haben z. B. die beiden vergangenen Jahre in Folge ihrer Dürre den Durchſchnittsertrag vieler Teiche erheblich herabgedrückt. In der: artig ungünſtigen Jahren oder bei einem zufälligen oder abſichtlich zu ſtarken Beſatz würden uns nun periodiſche Nahrungsunterſuchungen ein vortreffliches Korrektivmittel an die Hand geben. Von dem Zeitpunkte an nämlich, in welchem wir konſtatiren könnten, daß die Nahr⸗ ung im Teiche aufgezehrt ſei — und dieſer Zeitpunkt tritt, wie wir ſpäter ſehen werden, in ſchlechten Teichen ſehr früh, in überſetzten Teichen ſchon Mitte Juni ein, wenn alſo noch nicht einmal die erſte Hälfte der ſommerlichen Wachsthumsperiode beendet iſt — könnten wir an⸗ fangen, künſtlich zu füttern, oder wir könnten die Fiſche in einen Teich überſetzen, welcher nach unſeren Unterſuchungen noch einen Ueberſchuß an Nahrung birgt, kurz wir könnten auf die eine oder die andere Weiſe dem konſtatirten Mangel abhelfen. — So könnte ich noch eine ganze Reihe von Vortheilen herzählen, welche ſich an die quantitative Unterſuchung der Fiſchnahrung anknüpfen. Dieſe Unterſuchung würde alle unſere wirthſchaftlichen Maßnahmen beeinflußen, uns eine weit bedeutendere Aktionsfähigkeit und ein ſichereres Handeln geſtatten, uns im gewiſſen Sinne zum Herrn der jeweiligen Situation machen. Und wie ſteht es nun mit der Möglichkeit ſolcher quantitativer Nahrungsunterſuchungen, der Nahrungsmeſſungen? Sollen wir auf dieſelben gänzlich verzichten oder werden wir ihrer Vortheile in kürzerer oder längerer Zeit einmal theilhaftig werden? Nun, ich glaube, daß nunmehr die Zeit gekommen ift, in welcher es der Wiſſenſchaft Dank der umfaſſenden Vor: arbeiten vieler emſiger Forſcher gelingen wird, dieſes Problem zum bleibenden Nutzen der Teich wirthſchaft zu löſen. Ich glaube ferner, daß es bald möglich ſein wird, die wiſſenſchaftlichen Reſultate und Methoden in eine ſo vereinfachte und leicht faßliche Form zu bringen, daß künftig jeder intelligente Teichwirth auf eigene Fauſt feine Nahrungsmeſſungen vornehmen kann. Die Unterſuchungen, die ich ſelbſt in dieſer Richtung ausgeführt habe, ſowie meine Schlußfolgerungen und Kombinationen will ich nun in gedrängter Faſſung entwickeln, dabei kann ich aber den wiſſenſchaftlichen Theil nur inſofern berühren, als er für die Praxis un⸗ umgänzlich nothwendig iſt. Von vornherein betone ich jedoch, daß dieſe Unterſuchungen und Folgerungen nur vorläufige genannt werden können, die erſt gewiſſenhaft weiter fort— geführt werden müſſen, ehe dieſe von bedeutenden wirthſchaftlichen Folgen begleitete Frage einen Abſchluß finden kann. Bei der Fütterung der landwirthſchaftlichen Nutzthiere ſpielt, wie Jedermann weiß, der Stickſtoffgehalt des Futters die erſte Rolle. Der Stickſtoffgehalt iſt ſowohl beim Erfolg in der Praxis als auch bei der Feſtſtellung des Futtermarktpreiſes maßgebend. In noch weit höherem Maaße kommt aber der Stickſtoffgehalt für das Futter der Karpfen und Forellen in Betracht, da dieſe von Natur Thierfreſſer ſind und nur im Nothfalle zur vegetabiliſchen Koſt greifen.“) Wir würden demnach im Stande ſein, eine völlig befriedigende Antwort auf *) Pflanzliche Nahrung nimmt die Forelle überhaupt nicht auf, der Karpfen ebenfalls nur, wenn er nichts Beſſeres hat. Ich ſelbſt habe zuweilen die Hülſen von Gräſer- und Schilfſamen in dem Darminhalt des Karpfen in größerer Menge gefunden, doch dieſe Exemplare ſtammten immer aus e ul ie * TE unfere Frage nach dem jeweiligen Nahrungsinhalt eines Teiches zu erhalten, wenn es uns gelänge, den Geſammtſtickſtoffgehalt der den Karpfen und die jungen Forellen ernährenden Kleinfauna feſtzuſtellen. Wollten wir aber noch ein Weiteres thun, wollten wir wiſſen, wie lange ſich dieſe unmittelbar zur Nahrung dienende Kleinfauna noch erhalten und vermehren würde, ſo hätten wir ſelbſtverſtändlich auch den Stickſtoffgehalt der direkten und indirekten Ernährer dieſer Kleinfauna zu meſſen. — Leider ſtehen wir hier an der Grenze menſchlichen Könnens. Geſetzt ſelbſt den Fall, wir wollten uns der ſchwierigen und langwierigen chemiſchen Unterſuchung unterziehen, ſo fehlt uns doch jede Möglichkeit, ein zur Geſammtmenge in genau beſtimmten Verhältniß ſtehendes Quantum der geſammten Kleinfauna zu ſammeln. Wollen wir alſo auf unſere Aufgabe nicht gänzlich verzichten, ſo bleibt uns nichts übrig, als zu irgend einem Hilfsmittel zu greifen, welches geeignet iſt, uns einen möglichſt vollſtändigen Erſatz für die in dieſem Falle ein für allemal unmögliche abſolute Genauigkeit zu bieten. Wenn wir uns über die vorliegenden Möglichkeiten klar werden wollen, ſo müſſen wir zunächſt einen Blick auf die verſchiedenen Beſtandtheile der natürlichen Nahrung unſerer Nutz⸗ fiſche werfen. Vor Allem müſſen wir die natürliche Nahrung eintheilen in planktoniſche Thiere und nichtplanktoniſche Thiere. Da wir es mit dem Begriff Plankton fortan hauptſächlich zu thun haben werden, ſo iſt es nöthig, eine kurze Definition dieſes Begriffes zu geben. Planktoniſche Thierorganismen nenne ich alle diejenigen, welche während des Lebens ein dem Waſſer gleiches oder annähernd gleiches Gewicht beſitzen und entweder gar keine oder nur geringe Eigen— bewegung aufweiſen, welche alſo in Folge dieſer beiden Eigenſchaften im Waſſer flottiren.*) Zu den nicht planktoniſchen Organismen gehören dagegen alle feſtſitzenden, alle (kim Schlamm, auf dem Boden und an Pflanzen) kriechenden und alle mit kräftiger Eigenbewegung verſehenen. Die planktoniſchen Thiere, welche einen Theil der Nahrung unſerer Nutzfiſche bilden, ſind Cruſtaceen, gewiſſe Inſektenlarven““) und theilweiſe wohl auch die größeren Räderthierchen. Die nichtplanktoniſchen Thiere, welche der Nährfauna angehören, möchte ich auf Grund meiner Unterſuchungen ſowohl der Teichfauna als auch des Darminhalts der Karpfen in zwei große Theile theilen, erſtens in nichtplanktoniſche Cruſtaceen, Waſſermilben, Waſſerinſekten und Inſektenlarven und zweitens in Mollusken und deren Brut. So viele andere Thierarten auch in Teichen noch außer den genannten leben mögen, ſo kommen ſie doch als Fiſchnahrung kaum in Betracht, denn ihre Quantität verſchwindet gegen die der eben genannten drei Theile. Sehen wir nun einmal zu, welche Beſtandtheile von den drei Theilen wir ſo meſſen können, daß das geſammelte und ge neſſene Quantum in einem genau zu beſtimmenden Ber: hältniß zu der Geſammtmenge des in dem betreffenden Teiche vorhandenen Nahrungstheiles ſteht. Da muß denn zunächſt bemerkt werden, daß wir durchaus keine Methoden beſitzen, um die auf oder im Boden oder an Pflanzen lebenden, ſowie die kräftig ſchwimmenden Thiere in genügender Vollzähligkeit zu ſammeln. Geſetzt auch den Fall, es gäbe eine derartige Methode, ſo würde ſie uns doch nicht helfen können, denn die genannten Thiere ſind nicht gleichmäßig über den ganzen Teich hin verbreitet. Sie finden ihre Lebensbedingungen wenigſtens Teichen, deren eigentliche Karpfennahrung bereits von den Fiſchen verzehrt war. Auch auf die Befunde von Algen kann ich gar kein Gewicht legen, denn dieſe ſind entweder bei der Nahrungsaufnahme mechaniſch mitgeriſſen oder fie entſtammen — und das wird bei dieſen Befunden meiſtenthells der Fall ſein — dem Darmkanal der aufgenommenen Kleinfauna, welcher ſie — wenigſtens bei einzelnen Arten — in großen Maſſen enthält. ) Diefe Definition deckt ſich nicht genau mit derjenigen, welche für das Meer- und Seeplankton üblich iſt. Die Grenzen dieſes Begriffes müſſen für unſere Teiche etwas erweitert werden, da in den rationell bewirthſchafteten, flachen Teichen, die ja trocken überwintert, des öfteren auch geſömmert, be: ackert und beſtellt werden, natürlich ganz andere Verhältniſſe und Lebens bedingungen vorliegen, als im Meere und in den Seeen. Meine Definition entſpricht durchaus nur dem praktiſchen Bedürſniß, das weiter unten genauer erläutert werden fol. — Für den Laien fei bemerkt, daß das Plankton, ein Sammelname für das im Waſſer „Treibende“, aus einer ſehr großen Anzahl pflanzlicher und thleriſcher Organismen beſtehen kann, die zwar alle nur ſehr klein, meiſt ſogar mikroſkopiſch klein find, trotzdem aber, in Folge ihrer ungeheuren Individuenanzahl, gewaltige Maſſen bilden können. ) Dazu gehören z. B. zuweilen in etlichen Exemplaren in dem geſammelten Teichplankton bes findlichen Larven einer Corethra, welche auch vom thierischen Theile des Planklons ſich ernähren. 98 —— —-— zum Theil nur an beſtimmten Stellen, die regellos über den Teich zerſtreut ſind. Eine gleichmäßige Vertheilung iſt aber das erſte Erforderniß, um die Giltigkeit der betreffenden Stichproben, die wir machen, auf den ganzen Teich ausdehnen zu können. 2 Somit bleibt uns nur ein Beſtandtheil übrig, welcher alle geſtellten Anforderungen er— 9 füllt: Das Plankton kann mittelſt beſtimmter Methoden gemeſſen werden und es iſt gleichmäßig über den Teich vertheilt. Die Vertheilung des Teichplanktons iſt, wie ich ſchon in einem Artikel, welcher im letzten Jahresbericht der Plöner Station erſchienen iſt, betont habe, zwar keine abſolut, aber doch eine annähernd gleichmäßige, eine ſolche, welche für unſere praktiſchen Zwecke vollkommen genügt. Die gleichmäßige Vertheilung wird durch den Wellen- ſchlag herbeigeführt, welcher die flottirenden Organismen mit geringer Eigenbewegung, die ihre Lebensbedingungen überall im freien Waſſer finden, wie einen feinen Staub im Waſſer vertheilt.“) Man mißt das Plankton mit ſogenannten Planktonnetzen, die aus feiner Seiden⸗ gaze und einem Meſſingunterſatz beſtehen. > Gelänge es uns nun noch die ſtickſtoffreichen thieriſchen Organismen von den ſtickſtoff⸗ armen pflanzlichen zu trennen, ſo hätten wir ein Mittel, um wenigſtens einen Theil der Fiſchnahrung zu meſſen. Aber was würde uns das nützen? werden viele fragen. Nun, 3 ein Blick auf den Stoffkreislauf in Karpfenteichen wird uns fofort lehren, daß dieſes Mittel einen faſt vollſtändigen Erſatz für die Meſſung der Geſammtnahrung bietet. 1 Zunächſt iſt darauf hinzuweiſen, daß für Brutſtreckteiche der Forellen und Karpfen die Meſſung des thieriſchen Planktons ohne weiteres genügend iſt, denn beide Fiſche leben während ihres erſten Lebensjahres faſt ausſchließlich von planktoniſchen Cruſtaeeen. Friec und Vävra *) haben nachgewieſen, daß die Karpfen ſelbſt im zweiten Sommer noch zum größten Theil dieſelbe Koſt lieben wie ihre jüngeren Geſchwiſter, und ich kann dem hinzu⸗ fügen, daß ich auch bei dreiſömmerigen oder Abwachskarpfen im Darmkanale noch beträchtliche Mengen planktoniſcher Cruſtaceen vorfand. Gleichwohl haben meine Unterſuchungen mir auch gezeigt, daß planktoniſche Cruſtaceen nicht die einzige, auch nicht die Hauptnahrung der drei⸗ ſömmerigen, häufig auch der zweiſömmerigen Karpfen bilden. Nichtplanktoniſche Cruſtaceen, Waſſermilben, Waſſerinſekten und deren Larven, Mollusken und deren Brut ſtellen ein großes Kontingent zur Füllung des Darmkanals dieſer Fiſche. n) Und doch genügt auch in den Aufzuchtteichen der zwei- und dreijährigen Karpfen, den Streck⸗ und Abwachsteichen, die Meſſung des thieriſchen Planktons, um uns einen Ueberblick über die Geſammtnahrung zu geben. Und das aus folgenden Gründen: Erſtens bilden die planktoniſchen Cruſtaceen immer noch einen großen Theil der Nahr⸗ ung dieſer Fiſche. Viel wichtiger ſind aber die Beziehungen, in welchen das thieriſche und auch ein Theil des pflanzlichen Planktons zur Ernährung der nichtplanktoniſchen Tieffauna ſteht. Man vergegenwärtige ſich zuerſt, daß das Plankton die weitaus größte Maſſe der organiſchen Weſen bildet, welche in ſtagnirenden Gewäſſern vorhanden ſind (abgeſehen natürlich von den im Boden wurzelnden Pflanzen, welche in ſtark „verwachſenen“ Teichen nicht nur eine größere Maſſe bilden, ſondern auch für das Gedeihen des Planktons geradezu ein Hinderniß ſind). In größeren Teichen beläuft ſich die Maſſe des neben einander (nicht nach einander) vorhandenen Planktons auf Hunderte von Zentnern. Ich erinnere hier nur daran, daß Zacharias die Menge des Planktons im großen Plöner See für den 7. April 1894 auf 15,000 Zentner berechnet hat. P) Daß eine ſolche nun, wie wir gleich ſehen werden, in Teichen ſo ſtickſtoffreiche Maſſe nicht ohne Einfluß, ſondern ſogar von weſentlicher Bedeutung ür das Gedeihen der übrigen Organismen ſein muß, liegt auf der Hand. In der That iſt denn auch ein beträchtlicher Theil der nichtplanktoniſchen Kleinfauna vom Plankton direkt *) Ausgeſchloſſen iſt dieſe gleichmäßige Vertheilung wie überhaupt die Konſtanz der Lebens⸗ bedingungen des Planktons in den kleinen Forellenteichen mit permanentem Durchfluß, die Nahrungs⸗ verhältniſſe dieſer Teiche find noch nicht erforſcht. Für fie gilt alſo das weiterhin Geſagte nicht. *) Fric und Vävra: „Die Thierwelt des Unterpocernitzer und Gatterſchlager Teiches.“ S. 123. ) Auch die Schleihe partizipirt an derſelben Nahrung. +) Schon im Jahre 1892 hat Dr. Hofer ähnliche Berechnungen für den Bodenſee bekannt gegeben. Siehe „Zirkulare des Deutſchen Fiſcherei-Vereins 1892.“ Nr. 7. Sa 99 — — oder indirekt abhängig: Das Plankton bildet nämlich die Nahrung eines großen Theiles dieſer Kleinfauna. Manche nichtplanktoniſche Cruſtaceen, die Waſſermilben und der größte Theil der Waſſerinſekten und deren Larven nähren ſich entweder von den lebenden Planktonorganismen oder von den zu Boden fallenden Leichen oder doch von Thieren, welche ihrerſeits ſich wieder vom Plankton ernähren. Somit ergeben ſich folgende Beziehungen: Sit viel Plankton da, jo findet auch die planktonfreſſende Kleinfauna günſtige Lebens- und Vermehrungsbedingungen, iſt aber wenig Plankton vorhanden, ſo kann man Sicherheit darauf ſchließen, daß es auch an planktonfreſſender Kleinfauna mangelt; denn wovon ſollte ſich denn dieſe ernähren? Das Plankton iſt gewiſſermaßen die Mutter dieſer Fauna, von der die letztere in gänzlicher Abhängigkeit ſteht. So wird es denn ohne weiteres einleuchten, daß wir mit dem einen Faktor auch den anderen meſſen, daß uns die Menge des Planktons immer auch als Wegweiſer für die Menge der planktonfreſſenden Klein— fauna dienen kann. Nun kommt aber der dritte und letzte Theil der Karpfennahrung, jene Kleinfauna, die ſich nicht vom Plankton, ſondern von den Theilen größerer Pflanzen ernährt. Er beſteht in der Hauptmaſſe aus Mollusken, einigen Inſektenlarven und nichtplanktoniſchen Gruftaceen. Wie groß dieſer Theil iſt, iſt nicht leicht zu ſchätzen; ich möchte ihn nach meinen Unterſuch— ungen aber höchſtens auf ein Drittel der Geſammtnahrung anſetzen. Was ſollen wir nun mit dieſem Theil beginnen? Nun, es möge mir geſtattet ſein, ein Gleichniß anzuführen. Ein reicher Herr war von dem Wunſche beſeelt, einmal den kulinariſchen Geſchmack des Publikums zu ergründen. Es intereſſirte ihn nämlich, welche Art von Fleiſch dem Gaumen des Publikums am meiſten zuſage. Und er veranſtaltete ein großes Feſt und ſandte ſeine Diener auf die Straßen und in die Häuſer und ließ Tauſende von Menſchen in ſeinen Palaſt laden. Hier waren in drei Sälen drei große Tafeln aufgeſtellt, und in dem einen Saal trug man nur Fleiſch von Rindern, in dem zweiten von Schweinen und in dem dritten von jungen Lämmern auf. Und als das Feſt vorüber war, da ging er nachſehen, welches Fleiſch wohl am meiſten Anklang und Abſatz gefunden hätte. — Nun welches wird das wohl ge— weſen ſein? In der That, eine ſchwierige, ja eine überflüſſige Frage! Auch der reiche Mann fand bald, daß von allen drei Theilen annähernd gleichmäßig viel verzehrt war. Genau ſo geht es uns mit den drei Beſtandtheilen der Karpfennahrung: es wird wohl in einer gegebenen Zeit vom einen ſo viel gefreſſen werden wie vom andern, oder doch wenigſtens Theile, welche immer annähernd in demſelben Verhältniß zu einander und zum Ganzen ſtehen. Somit wäre aber auch dieſer letzte pflanzenfreſſende Theil der Karpfen nahrung bereits in die Meſſung des thieriſchen Planktons mit eingeſchloſſen. Das Letztere würde alſo nach den vorhergehenden Auseinanderſetzungen allein genügen, um uns ein Bild von der Geſammtnahrung zu verſchaffen. Ich möchte es mit einem Spiegel vergleichen, in dem wir auch die Menge der nichtplank— toniſchen Nahrungskomponenten zu erkennen vermögen. Die Gründe dafür ſind, um ſie nochmals kurz zu wiederholen, folgende: Erſtens bildet das Plankton an ſich einen erheblichen Theil der Karpfennahrung. Zweitens ſtellt es diejenige Größe dar, deren Schwankungen direkt dieſelben Shwanf: ungen in dem Quantum desjenigen Nahrungstheiles nach ſich ziehen, welcher ſich vom Plankton ernährt. Drittens dürfen wir annehmen, daß die Nahrungsaufnahme der Fiſche ſich ſo gleichmäßig auf alle, auf die vom Plankton unabhängigen Theile erſtreckt, daß die Zu- und Ab- nahme der Nahrungstheile ſich immer in gleichen Verhältniſſen bewegt. Ich ſtelle ſomit den Satz auf: Die Menge des in ſtagnirenden Karpfenteichen vorhandenen thieriſchen Planktons iſt direkt proportional der Menge der in dem Teiche überhaupt vorhandenen Karpfennahrung. Um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, will ich hier aber ſogleich bemerken, daß eine mathematiſche Genauigkeit natürlich vollſtändig ausgeſchloſſen iſt, und daß mich bei Aufſtellung dieſes Satzes durchaus nur die Bedürfniſſe des Praktikers, dem ja mit einem annähernd der Wirklichkeit nahekommenden Einblick vollauf gedient iſt, geleitet haben. (Fortſ. folgt.) 100 — — — VI. Der Elbelachs. Eine biologiſch⸗anato miſche Studie von Prof. Dr. Ant. Fritſch in Prag. Referat von Dr. Bruno Hofer. (Schluß.) In dem nächſten Abſatz „die Lachsbrutanſtalten in Böhmen“ wird uns Weiteren berichtet, was bisher in Böhmen auf dem Gebiete der künſtlichen Fiſchzucht für den Lachs geleiſtet worden iſt. Wir erfahren da, daß Profeſſor Fritſch, die eigentliche Seele und der ehrenamtliche Leiter der ganzen Lachszuchtbeſtrebungen in Böhmen, ſeit Anfang der ſiebziger Jahre, wo der Lachsfang fo ſtark geſunken war, daß auf dem Hauptfangplatz in Prag nur mehr 70 Stück erbeutet wurden, nach und nach über 30 Lachsbrutanſtalten in's Leben rief, von denen zur Zeit etwa die Hälfte erſprießlich wirkt. In denſelben könnten etwa 1 Millionen Lachseier erbrütet werden. Während der verfloſſenen 23 Jahre, in welchen man überhaupt Lachszucht in Böhmen betreibt, wurden ſieben Millionen Stück Lachsbrut ausgeſetzt. Hierzu lieferte der Deutſche Fiſcherei⸗Verein jährlich 300 000—600 000 Rheinlachseier, alſo weitaus die größte Menge, während es ſehr ſchwierig iſt, in Böhmen vom Elblachs ſelbſt größere Mengen von Eiern zu gewinnen. Erſt in den letzten Jahren werden in der Wattawa 70 000 - 100 000 Eier jährlich mit der Milch von Salmlingen befruchtet. Die öſterreichiſche Regierung ſteuert für die Lachszucht in Böhmen jährlich circa 1000 Gulden bei. Das folgende Kapitel iſt der Nahrung des Lachſes gewidmet. Auf Grund ſeiner zahl reichen Unterſuchungen ſchildert der Verfaſſer zunächſt die Nahrung der Salmlinge, welche der Hauptſache nach aus Inſettenlarven, den Larven der Eintagsfliegen, der Zuckmücken, der Köcherfliegen 1c. beſteht. Die häufigſten Formen find auf einer Tafel bildlich dargeſtellt. Während der Zeit des Aufitieges zu den Laichplätzen nimmt der Elblachs gerade fo wie der Rheinlachs keine Nahrung zu ſich. Prof. Fritſch hat mehr als 100 Stück er: wachſener Laichlachſe unterſucht, in ihrem Darm aber niemals etwas anderes, wie einen zähen, gelblichen Schleim gefunden. Nach Vollendung des Laichgeſchäfts dagegen erwacht in dem ſehr ſtark abgemagerten Lachs der Hunger und er beginnt ſchon auf ſeiner Reiſe nach dem Meere in der Elbe zu freſſen. Ein bei Prag im April 1887 gefangenes ausgelaichtes Weibchen hatte den ganzen Darm voller Inſektenlarven, ein anderes hatte in einem Behälter einige junge Salmlinge verzehrt. Der Elblachs verhält ſich ſomit bei ſeinem Abſtieg anders wie der Rheinlachs, welcher bekanntlich auch auf ſeiner Rückreiſe nach dem Meer im Süßwaſſer nicht frißt. Auf das Kapitel über die Nahrung folgt nun ein umfaſſender Abſatz über die Ana: tomie des Elblachſes, in welchem der Verfaſſer hauptſächlich wohl mit Rückſicht auf einen weiteren Leſerkreis den geſammten Bau des Lachſes mit zahlreichen trefflichen Abbild: ungen erläutert darſtellt und dadurch dem Laien ein leicht verſtändliches Bild der Organiſation eines Fiſches überhaupt vorführt. Wir können naturgemäß auf den Inhalt dieſes Kapitels nicht näher eingehen, möchten die Lektüre desſelben aber allen Fiſcherei-Freunden, welche nicht bloß die Fiſche eſſen mögen, empfohlen haben. Es ſei uns hierzu nur die kurze Bemerkung geſtattet, daß wir die Anſicht des Herrn Autors nicht theilen können, daß man aus der Zahl der ſogenannten Anwachsringe der Schuppen, d. h. der auf der Oberfläche der Schuppen befindlichen konzentriſchen Streifen einen Schluß auf das Alter der Fiſche ziehen könne. Die Zahl der Streifen nimmt natürlich mit der Größe der Schuppen zu, bei großen und alten Schuppen aber fließen viele Streifen durch Kalkablagerungen zwiſchen denſelben wieder zu— ſammen, nehmen alſo an Zahl wieder ab. Eher könnte aus der Zahl der die Schuppe zuſammenſetzenden Lamellen, welche auf dem Querſchnitt erkennbar ſind, ein Schluß auf das Alter der Fiſche gezogen werden. Auf die Beſchreibung der Anatomie des Elblachſes folgt ſodann eine mit Abbildungen verſehene kurze Beſchreibung der Paraſiten des Elblachſes, ſodann kommen einige Bemerkungen über fremde Lachſe am Prager Markt und über die Zubereitung des Lachſes, ſchließlich legt der Autor in einem Schlußwort ſeine Anſichten über die Zukunft des Elblachſes nieder, welche wir hier wörtlich folgen laſſen; 1 1 = Y h ur 101 — „Nachdem ich mich an 25 Jahre mit der Naturgeſchichte des Elbelachſes beſchäftigt und manches zu ſeiner Erhaltung und Vermehrung verſucht habe, tritt nun an mich die Frage heran: Was iſt das Schickſal des Lachſes in der Zukunft? Ohne Zuthun des Menſchen durch Zucht und Schonung und bei ſteter Zunahme der dem Lachſe ſchädlichen Einflüſſe, wäre das gänzliche Ausſterben des Elbelachſes nur eine Frage der Zeit. Was der Menſch bei den beſtehenden Verhältniſſen für die Erhaltung und Vermehrung dieſes ſchönſten und wichtigſten unſerer Fiſche thun könnte und ſollte, läßt ſich in folgenden Sätzen ausdrücken: 1. Errichtung von S an den zwei wichtigſten Laichgegenden des Lachſes: am Wattawafluſſe von Horazdovic aufwärts bis in den Böhmerwald und an der Wilden Adler von Littic an bis zur Landesgrenze. An dieſen zwei Flußſtrecken ſoll das Fiſchereirecht auf Rechnung des Landes abgelöſt und dann namentlich im Herbſte während der Laichzeit des Lachſes ſtreng bewacht werden. . Strenges Verbot des Fanges der Salmlinge namentlich in der Gegend von Schüttenhofen aufwärts. Verbot des Kaufes und Verkaufes derſelben. 3. Strenge Beſtrafung des Fanges, Verkaufes und Kaufes der Laichlachſe vom Oktober bis Dezember. 4. Alljährliche Beſetzung der Quellgebiete der Flüſſe mit 1 500 000 bis 2 000 000 Lachsbrut. 5. Vertilgung der Seehunde an der Elbemündung. 6. Abſchaffung der Steerthamennetze bei Hamburg. . Verbot der Anlegung von Celluloſe-Fabriken im Quellgebiet der Wattawa und der Wilden Adler. 8. Creirung des Amtes eines ſtändigen Fiſchereiinſpektors, dem die Pflege der genauen Handhabung des Fiſchereigeſetzes als Hauptaufgabe zugetheilt wäre und der um die Lachsfrage ſpeziell zu ſorgen hätte.“ 8 Wir ſchließen hiermit die Beſprechung dieſes vortrefflichen und für die Lachszucht in der Elbe Grund legenden Werkes von Profeſſor Fritſch mit der Bemerkung, daß die inter— eſſante Lektüre desſelben unter Benützung der von demſelben Autor herausgegebenen Fiſcherei— Karte Böhmens weſentlich unterſtützt und erleichtert wird. 2 = VII. Die Negenbogen-Jorelle. Das bekannte Zirkulär ſeiner Exzellenz des preußiſchen Miniſters für Landwirthſchaft, Herrn von Hammerſtein, ſelbſt eines ſehr eifrigen Freundes und Förderers der Fiſchzucht, nach welchem nun neuere Nachforſchungen angeſtellt werden ſollen, in wie fern die weitere Verbreitung der drei amerikaniſchen Fiſchſorten, Forellenbarſch, Bachſaibling und Regenbogen: forelle der Fiſcherei treibenden Bevölkerung — und hierunter ſind ebenſo Teichwirthe, als die Fiſcher unſerer Stromgebiete im Gegenſatz zu eigentlichen Fiſchzuchtanſtalten zu ver: ſtehen, — von Nutzen fein könnte, gibt mir Gelegenheit, gerade auf die Regenbogenforelle noch einmal zurückzukommen. | Die Urtheile profeſſioneller Fiſchzüchter dürften über dieſen Fiſch kaum viel differiren: raſchwüchſig, leicht zu domeſtiziren und verhältnißmäßig ſichere und bequeme Aufzucht, vom Ausſchlüpfen an, das ſind klingende Empfehlungen für räumlich beſchränkte Zucht; andrerſeits kommen gerade von Züchtern Klagen, daß der Fiſch hier und da überaus früh (ſchon vom vierten Jahr ab) und ganz plötzlich ſenil wird, in feiner Eierproduktion merkwürdige krankhafte Er: ſcheinungen zeigt oder körperlich rapide verkümmert. Die Erfahrungen deutſcher Anſtalten (3. B. Arens und Peeck) decken ſich hierin mit denen engliſcher Anſtalten; ſie rechtfertigen auch in Verbindung mit der größeren Sterblichkeit der Regenbogeneier bis zur halben Ent— wicklung den anſcheinend hohen Preis der Eier des Fiſches. Fiſcherei⸗Vereine klagen, ohne daß trotz der Aufforderung des Deutſchen Fiſcherei-Vereins viel faßbares Material hierüber zu Tage gefördert wurde, daß der Fiſch als Brut in Quell⸗ 102 — ananN gebiete ausgeſetzt, bald zu Thal wandere und tiefes Waller aufſuche, der Ausſetzende im Ober⸗ lauf alſo wenig Nutzen von ſeiner Thätigkeit haben dürfte. Es liegen auch effektiv z. B. an der unteren Weſer und von Rheinzuflüſſen ꝛc. Nach— richten vor, daß große iridea weitab vom Ausſetzungsplatz gemeldet find. Man kann es da den Fiſcherei-Vereinen kaum verargen, wenn ſie in die ſogenannte Forellenregion nicht viel von der theuren Regenbogenforellenbrut ausſetzen mögen, zumal trotz der nachgewieſenen Unthunlichkeit einer Baſtardirung zwiſchen der heimiſchen Forelle und der Regen: bogenforelle, weil in vielen Fällen die Furcht vor einer ſolchen überflüſſiger Weiſe noch beſteht. Aber heimathet denn die Regenbogenforelle überhaupt in unſeren Oberläufen, und weiſen uns die Wanderluſt und der geſtörte Entwicklungsgang des Fiſches in unſeren Züchtereien nicht ſchon darauf hin, daß wir es hier mit einem Fiſch zu thun haben, deſſen Lebens: gewohnheiten dem Lachs viel näher ſtehen? Ich glaube es und glaube auch, daß wir in dem kaliforniſchen oder vielmehr alaskiſchen Steelhead (Salmo gardnerii, red salmon, Oncorynchus nerka der Amerikaner) wenigſtens einen ſehr nahen Verwandten der iridea anſprechen dürfen. Die Regenbogenforelle wird, wenn wir ſie als einen Standlachs der unteren Flüſſe (ein ſolcher iſt der Steelhead) nehmen um nichts werthloſer für unſere Züchter, ihre ausge— zeichnete Abwachs- und Maſtfähigkeit als Teichfiſch bis zu einem begrenzten Alter, wird darum um nichts geringer, und wenn wir andrerſeits für unſere Tieflandſtröme damit einen Stand: edelfiſch gewinnen, ſo werden es uns unſere Fiſcher nur danken. Wir werden allerdings dann einerſeits um den Ausſetzungsgründen unſeres Lachſes und der Forellen nicht Abbruch zu thun, andrerſeits bei dem vorläufig nothwendig hohen Eier— preis des Fiſches gut thun, ſeine große Leichtigkeit der Aufzucht zum Jährling auszunutzen und ſicheres halbfertiges Material in Geſtalt von guten Jährlingen direkt dem Mittellauf unſerer Gewäſſer anzuvertrauen, wo ſie ſicher und ſofort ſich entwickeln werden. Der Nutzen und der Dank ſolcher Ausſetzungen fällt natürlich nicht dem Einzelnen zu, ſondern iſt Staats- angelegenheit; die ganz deutſche Weſer und vor allem die Ems dürften die richtigen Gebiete hierfür ſein. S. Jaffé⸗Sandfort. VIII. Vorſchriften über die Beförderung von Sendungen lebender Jaiſche auf Eiſenbahnen. Wir bringen hiermit nachſtehend einen Brief des Deutſchen Eiſenbahn-Verkehrs⸗ Verbandes in Hannover vom 24. Februar 1895 an den Deutſchen Fiſcherei-Verein zur allgemeinen Kenntniß: „An den Deutſchen Fiſcherei-Verein in Berlin. Im weiteren Verfolg unſeres Schreibens vom 27. Februar v. J. beehren wir uns dem Deutſchen Fiſcherei-Vereine ergebenſt mitzutheilen, daß wir die uns feiner Zeit gemachten Vor⸗ ſchläge bezüglich Erleichterung und Verbeſſerung der Beförderung lebender Fiſche dem Ver— fehrsverbande der Deutſchen Eiſenbahnen vorgelegt haben. Nach eingehender Berathung des Gegenſtandes und unter Berückſichtigung der ſeitens der einzelnen Verwaltungen geſammelten Erfahrungen faßte der Verkehrs-Verband den Beſchluß, die von dem Deutſchen Fiſcherei-Vereine gewünſchten Bedingungen, ſoweit dieſelben überhaupt ausführbar erſchienen, verſuchsweiſe zur Einführung zu bringen, um ſo einerſeits den geäußerten Wünſchen entgegen zu kommen, andrerſeits aber auch die erforderliche Erfahrung darüber zu gewinnen, ob die fraglichen Maßnahmen für die Eiſenbahnverwaltungen ohne zu große Beläſtigungen durchführbar ſeien und den gewünſchten Erfolg haben würden. In der Anlage beehren wir uns 2 Exemplare der betreffenden Kundmachung zur ge— fälligen Kenntnißnahme ergebenſt beizufügen, woraus hervorgeht, in wie weit die Een verwaltungen glauben, den dortſeitigen Wünſchen entſprechen zu können. Indem wir ſchließlich noch bemerken, daß die Eiſenbahnverwaltungen zu dieſen weit: gehenden Zugeſtändniſſen ſich lediglich mit Rückſicht auf die von dem Deutſchen Fiſcherei⸗ Verein erftrebten anerkennungswerthen Zwecke der Einführung der Fiſche als Volksnahrungs⸗ „ —— . NA 103 — — mittel in weiteren Schichten und Veredelung der Fiſchraſſen haben bereit finden laſſen, ge— ſtatten wir uns noch hervorzuheben, daß mit Rückſicht auf den verſuchsweiſen Charakter der Maßnahme ein Rechtsanſpruch wegen Nichtbeachtung einzelner Beſtimmungen der Kundmachung nicht begründet werden dürfte, wenn auch ſeitens der Eiſenbahnverwaltungen alles geſchehen wird, deren Handhabung ſicher zu ſtellen. Die geſchäftsführende Direktion. 1. 8.“ Wir laſſen hierunter die betreffende Kundmachung in ihrem Wortlaut folgen: Kundmachung 31. Giltig vom 1. März 1895 ab im geſammten Bereiche des Deutſchen Eiſenbahn Verkehrs Verbandes, ausſchließlich der Niederländiſchen Staatsbahn. Vorſchriften über die Beförderung von Sendungen lebender Kiſche auf Giſenbafinen. 1) Bei Aufgabe lebender Fiſche als Frachtgut (ſ. § 34 der Allgemeinen Tarif-Vor⸗ ſchriften); erfolgt die Beförderung, wenn geeignete ſchnell fahrende Eilgüterzüge nicht zu Gebote ſtehen, mit Perſonenzügen. Bei Aufgabe als Eilgut werden die Sendungen mit Schnellzügen befördert, ſoweit nicht deren Benutzung aus Betriebsrückſichten aus: drücklich ausgeſchloſſen iſt. (Die Verbindungen ſind ſo zu wählen, daß thunlichſt jedes längere Stilllager auf den Stationen vermieden wird.) 2)* a. Jede Verwaltung, in deren Bereich regelmäßig Sendungen lebender Fiſche zur Aufgabe gelangen, macht nach Vereinbarung mit den betheiligten Verwaltungen eine Zuſammenſtellung der für die Beförderung dieſer Sendungen hauptſächlich in Betracht kommenden Zugverhinderungen Verkehrsbeziehungen, in welchen die Sendungen regelmäßig vorkommen, durch Aushang auf geeigneten Stationen bekannt. b. Soweit aus dieſen Zuſammenſtellungen die Anſchlüſſe oder Endſtationen nicht erſichtlich ſind, werden bei regelmäßigen Transporten die Verſandtverwaltungen mit den Abſendern die günſtigſten Verbindungen vereinbaren. c. Eine Gewähr für die unbedingte Einhaltung der nach den vorſtehenden Be— ſtimmungen zu a und b feſtgeſetzten Beförderungszeiten wird nicht übernommen. 3) Auf denjenigen Stationen, auf welchen lebende Fiſche regelmäßig im Verſandt oder 4 — Empfang vorkommen oder zur Umladung gelangen, ſind Vorkehrungen zur raſchen und ſichern Ver: und Entladung zu treffen. (Bereithaltung beſonders geeigneter hoher Handkarren, Schrottleitern u. ſ. w.) Auf Antrag des Abſenders und gegen jedesmalige Entrichtung einer feſten Gebühr von 0.25 M. find Sendungen lebender Fiſche von der Verſandſtation den in Frage kommenden Uebergangs- und Empfangsſtationen telegraphiſch vorzumelden. Dieſe Stationen haben dafür Sorge zu tragen, daß zur Um- und Entladung alle Vorkehrungen bei Eintreffen des Zuges zur Hand find; die Empfangsſtationen haben ferner nach Empfang des Telegramms ſofort eine vorläufige Benachrichtigung des Empfängers auf deſſen Koſten durch Telegramm oder beſonderen Boten unter Mittheilung des vorausſichtlichen Eintreffens der Sendung zu veranlaſſen. Die Telegramme deren Faſſung der Verſandtſtation überlaſſen bleibt, haben etwa wie folgt zu lauten: „Eilgutabfertigung Wittenberge. Zug 57 bringt 3 Faß lebende Karpfen für Friedr. Böhm. Eilgutabfertigung Schwarzenbeck Unterſchrift“. Die Gebühr von 0.25 A. verbleibt der Verſandtbahn. 5) Soweit dies nach den örtlichen Verhältniſſen angängig iſt, haben die Dienſtſtellen derartige Sendungen, wenn ein außerhalb der Dienſtzeit abgehender, für die Be förderung lebender Fiſche beſonders günſtiger Zug in Frage kommt, auch außer— *) Die Beſtimmungen unter Ziffer 2 werden von der Holländiſchen Bahn nicht ausgeführt. halb der gewöhnlichen Dienſtſtunden zur Beförderung anzunehmen, auch auf Ber: langen die Ablieferung der Sendung ſofort nach Ankunft des Zuges zu bewirken. Die außerhalb der Dienſtzeit zur Auflieferung kommenden Sendungen ſind der Verſandt-Abfertigungsſtelle vom Abſender vorher anzumelden. Den Zeitpunkt, bis zu welchem, ſowie den Ort (Schuppen, Bahnſteig u. ſ. w.), wo die Sendungen anzuliefern ſind, beſtimmt in dieſen Fällen die Verſandt-Abfertigungsſtelle. Auf Verlangen der letzteren hat der Abſender auch den Frachtbrief zwecks vorheriger Anfertigung der Frachtkarte innerhalb der gewöhnlichen Dienſtſtunden einzuliefern. 6) Um das Abſterben lebender Fiſche unterwegs zu verhindern, wird empfohlen, auf ſolchen Stationen, zuf welchen die Sendungen längeren Aufenthalt erleiden müſſen, gelegentlich (durch Rütteln der Behälter u. ſ. w.) für Bewegung des Waſſers Sorge zu tragen, insbeſondere dann, wenn der längere Aufenthalt bahnſeitig ver— ſchuldet iſt. Im Sommer ſollen die Fiſchbehälter nicht längere Zeit den Sonnenſtrahlen, im Winter nicht dem Froſt ausgeſetzt, andererſeits auch nicht in ſtark geheizten Räumen untergebracht werden. 5 7) Zur beſonderen Kenntlichmachung der Frachtbriefe über lebende Fiſche können dieſe oberhalb der Frachtbriefadreſſe vom Abſender mit dem in's Auge fallenden Vermerk „lebende Fiſche“ verſehen werden. 8) Die Abfertigung von lebenden Fiſchen mit anderen Eilgütern auf einer Frachtkarte iſt nicht ſtatthaft. 9) Die mit lebenden Fiſchen beladenen Wagen find an beiden Langſeiten mit der An- ſchrift „lebende Fiſche“ zu verſehen, ſofern die Verladung nicht in einem von einem Packmeiſter bedienten Gepäckwagen oder in einem Kurswagen erfolgt. IX. Bermifdite Mittheilungen. Lachszucht in der Weichſel. Die Beſtrebungen zu gemeinſamer Arbeit in Sachen der Beſetzung der öſtlichen Lachsſtröme ſind von gutem Erfolge. Bereits hat der Ruſſiſche Fiſcherei-Verein zu dieſem Zweck für die Lachszucht in der Weichſel 250 Rubel bewilligt. Später werden Verhandlungen mit den betheiligten Staaten und Vereinen folgen. W. Grundangel mit Meldevorrichtung. Herr Mechaniker Flick in Wetzlar hat eine Legangel mit Meldevorrichtung konſtruirt, welche darin beſteht, daß die Schnur auf einer gewöhnlichen Rolle befeſtigt iſt, welche im Falle eines Anbiſſes abläuft und dabei eine daneben befindliche Glocke in Thätigkeit ſetzt. i Wie viel Fleiſch hat ein Karpfen im Vergleich mit einem Salmoniden von gleichem Gewicht? Nach Verſuchen, welche Herr Dr. Jouſſet de Bellesme in Paris angeſtellt hat, wog ein Karpfen von 1 Kilo nach dem Kochen 991,80 gr. Hiervon kam auf die Haut .. 96,90 gr 8 r t Eingeweide Den , na Dr elt 201,78 ==, Es hatte demnach ein Karpfen von 1 Kilo nur 312,36 gr Fleiſch. Ein Lachs dagegen oder eine Forelle von 1 Kilo wog nach dem Kochen 965,70 gr. Hiervon kam auf die Haut . . 49,90 gr „ „ „ „ Eingeweide 199,80 . " M Skelet 1 h 10 m) Das Fleiſch betrug ſomit 593,80 gr. Wir bemerken hierzu, daß unſere fränkiſchen, böhmiſchen oder galiziſchen Karpfen ver— hältnißmäßig beſſer befleiſcht ſind, wie die verkümmerte franzöſiſche Karpfenraſſe. Immerhin dürften aber auch dieſe Karpfen im Vergleich zu den Salmoniden erheblich im relativen Fleiſchgewicht zurückſtehen. 8 H. Eine ſtaatsrechtliche Fiſcherei-Frage am Bodenſee. Am 28. Februar d. Is. kam vor dem Kgl. Württembergiſchen Schöffengerichte Tettnang ein Rechtsſtreit, der ſeit Dezember 1894 TER en A eee u a. ee 2 422 gegen 12 badiſche Fiſcher bei dortigem Gerichte ſchwebte, zur Verhandlung. Es waren hierzu außer badiſchen Intereſſenten Delegirte aus der Schweiz, ſowie zahlreiche Intereſſenten aus Württem—⸗ berg erſchienen, um dem Gang der Verhandlung zu folgen und die Entſcheidung zu vernehmen. Es handelte ſich um einen Prinzipienſtreit, einen Streit zwiſchen zwei verſchiedenen Anſchauungen, welche in den beiden Staaten Württemberg und Baden zum Ausdruck gelangten. Während für erſteren Staat Profeſſor Gaupp in Tübingen die Anſicht vertritt, es ſei in ſtaats- und völkerrecht— licher Hinſicht das tiefe Waſſer des Bodenſeees durch eine „gedachte Linie“ in der Mitte des See's zu theilen und der eine Theil der Schweiz, der andere aber Württemberg zuzuſprechen, jagt Rettich, Profeſſor für Staats: und Völkerrecht, Tübingen 1884, daß die Fiſcherei— Rechte im Bodenſee, ſeien ſie nun ſtaatliche oder ſolche im Beſitze von Gemeinden oder Privaten, nur auf das Seegebiet längs des Ufers ſich erſtrecken und über den Bereich der ſogenannten Halden hinaus nicht in Anſpruch genommen werden können, daß alſo außerhalb dieſer Waſſerfläche, d. h. im tiefen See, die Fiſcherei allen Uferanwohnern des See's ohne Rückſicht auf ihre Staatsangehörigkeit, freigegeben iſt. Es wären ſonach die Angehörigen anderer Uferſtaaten bei uns ebenſo zu fiſchen berechtigt, wie unſere Fiſcher auf anderen Ge— bieten, und es wurde auch ſeit langer Zeit von badiſcher Seite nach letzteren Geſichtspunkten verfahren. Während der Schonzeit für Blaufelchen im Jahre 1894 kamen nun 12 badiſche Fiſcher von Immenſtaad, Hagnau und Uhldingen vom badiſchen Ufer aus auf die Haupt— laichſtelle in der Höhe von Langenargen und übten ihr Gewerbe auf hoher See aus, wurden aber auf Grund der von Profeſſor Gaupp vertretenen Anſicht in Anklagezuſtand verſetzt und mit entſprechend hoher Strafe belegt. Dieſes Vorgehen von Seiten Württembergs wurde im Intereſſe der nicht unbedeutenden Hochſee-Fiſcherei Badens in mehreren Verſammlungen des Fiſcherei⸗Vereins Ueberlingen eingehend beſprochen, die ſich aus demſelben ergebenden Kon: ſequenzen hervorgehoben und beſchloſſen, Antrag aaf gerichtliche Entſcheidung zu ſtellen, trotzdem Manche der Theilnehmer an den Verſammlungen beſonders im Hinblick auf die eventuell den Verein treffenden, nicht unbeträchtlichen Koſten ſich nicht dazu verſtehen konnten. Letzterer Punkt fiel aber um ſo weniger in die Waagſchale, als es ſich in dieſem Falle weniger um den Fiſchfang, als vielmehr um das „Recht zur Ausübung des Felchenfangs auf hoher See handelte“, deſſen Verluſt die damals ſich ablehnend verhaltenden Fiſcher erſt zu ſpät em— pfunden haben würden. In dem nun kürzlich ſtattgehabten Termine wurde nach Zſtündiger Verhandlung und halbſtündiger Berathung des Gerichts das Urtheil verkündigt, welches auf gänzliche Freiſprechun! ſämmtlicher 12 badiſcher Angeklagten und Verfallung der Königlichen Württembergiſchen Staatskaſſe in die Koſten des Verfahrens lautete. Gegen das Urheil wurde Berufung eingelegt. Wir bemerken hierzu, daß auch in Bayern, welches das Kondominationsrecht auf dem ganzen Bodenſee beanſprucht, an maßgebender Stelle die gleiche Anſicht vertreten wird, wie in Baden. Es wäre indeſſen angezeigt, daß die Fiſcher am Bodenſee über dieſe für ſie ſehr wichtige Frage eine zuverläſſige Belehrung erhielten, da auch an dem Oeſterreichiſchen Ufer ein ähnlicher Fall, wie in dem vorſtehenden Prozeß bereits paſſirt iſt. X. Vereinsnachrichten. Bayeriſcher Landes-Fiſcherei⸗Verein. Der Bayeriſche Landes-Fiſcherei-Verein erfüllte am 5. d. Mts. die traurige Pflicht, ſeinem Ehrenprändenten Herrn Generalauditeur a. D. Michael von Erl die letzte Ehre zu erweiſen. Zahl— reiche der in München anweſenden Mitglieder des Vereins hatten ſich, den I. Vorſtand Se. Excellenz Herrn Regierungspräſident Dr. von Ziegler ſowie die übrigen Mitglieder der Vorſtandſchaft an der Spitze, am Dienſtag Nachmittag auf dem nördlichen Friedhofe in München zu den Leichenfeierlich— keiten eingefunden. Das Kgl. Staatsminiſterium des Innern war durch ſeinen Referenten für Landwirthſchaft und Fiſcherei, Herrn Miniſterlalrath Ritter von Haag vertreten. Der Verein hatte auf das Grab ſeines langjährigen früheren J. Vorſitzenden als Zeichen ſeiner Verehrung und Dankbarkeit einen Kranz niederlegen laſſen. Fiſcherei-Verein Hamburg. Mit der diesjährigen Generalverſammlung des Vereins war ein Fiſcherei-Tag verbunden, zu welchem auch Nichtvereinsmitglieder eingeladen und erſchienen waren; jo waren etwa 250 Perſonen 106 — ꝛ—— G.ꝛ— anweſend. Wegen Erkrankung des J. Vorſitzenden leitete Herr Stadtbaurath Stahl-Altona, der II. Vorſitzende, die Verhandlungen. Zunächſt fand die eigentliche Generalverſammlung ſtatt, in welcher Herr Dr. Möring den Kaſſenbericht erſtattete, und da derſelbe recht günſtig lautete, ſo wurden im Anſchluß daran auf An⸗ trag des Herrn Dr. von Brunn dem hieſigen Comité für die Unterſſützung von Wittwen und Waiſen der durch die Dezemberſtürme verunglückten Hochſeefiſcher 100 „ überwieſen. — Darauf er⸗ ſtattete Herr Dr. von Brunn Bericht über ſeine Thätigkeit als Delegirter zum allgemeinen deutſchen Fiſcherei-Tage in Breslau. Wir bemerken über dieſe Thätigkeit, ſowie über die des Herrn Stadtbau- rath Stahl bei der Gründung des Deutſchen See-Fiſcherei-Vereins, daß beide ſich bemüht haben, der Küſten⸗Fiſcherei einen beſtimmten Platz entweder bei der Binnen- oder bei der See-Fiſcherei zu ver⸗ ſchaffen. Dieſelbe iſt jetzt in das Gebiet des Deutſchen See-Fiſcherei-Vereins verwieſen und ſoll darauf hingewirkt werden, daß in Zukunft die Reichsſubvention nicht mehr nur für die „Hochſee-Fiſcherei“, ſondern für die „Küſten- und Hochſee-Fiſcherei“ bewilligt werde. Aus dem von Herrn Dr. Möring erſtatteſen Jahresberichte möge ferner hervorgehoben werden, daß im verfloſſenen Jahre wieder Vorbe⸗ reitungen zur Erbrütung von Störeiern getroffen waren, jedoch leider nie gleichzeitig laichreife Weibchen und Männchen nach Glückſtadt gebracht wurden. In der öffentlichen Verſammlung hielt zunächſt Herr Kapitän Meyer-Altenwerder einen Vor⸗ trag über die vom Deutſchen See-Fiſcherel-Verein herausgegebenen, von Herrn Korvetten-Kapitän z. D. und Vermeſſungsdirigent der Nordſee bearbeiteten Fiſcherei-Karten- und Segelhandbücher. Die größere Karte umfaßt die Nordſee bis 5830“ nördlicher Breite, d. i. bis zum ſüdlichen Theile Norwegens und dem nördlichen von Schottland, die kleinere, die deutſche Bucht der Nordſee. Dieſe Karten unterjcheiden. ſich hauptſächlich durch die genauere und überſichtlichere Bezeichnung des Meeresgrundes von den übrigen Seekarten, weil für den Fiſcher die Kenntniß des Meeresgrundes von vorwiegender Bedeutung iſt. Der Referent erkennt das Gute an, ift aber der Anſicht, daß der Maaßſtab 1: 800 000 zu klein ſei, um zu verhüten, daß andere vorhandene Karten für das tägliche Beſteck in Gebrauch genommen werden. Darauf ſprach Herr Dr. Möring über Gründung eines Rechtsſchutzvereines unter den Fiſchern; er ſtellt vornehmlich die Frage zur Debatte, in welchen Fällen der Rechtsſchutz einzutreten habe, um daran zu erkennen, ob wirkich ein allgemeines Bedürfniß für die Errichtung eines ſolchen vorhanden ſei. Herr Mohr-Glückſtadt tritt lebhaft für die Gründung eines Rechtſchutzvereins ein, auch Herr Wriede-Finkenwärder befürwortet die Gründung, Fragen von prinzipieller Bedeutung für die ge— ſammte Fiſcherei und Kolliſionsausfälle dem Rechtsſchutzvereine zugehörig bezeichnend. Es wurde be⸗ ſchloſſen, daß die dem Fiſcherei-Vereine Hamburg angeſchloſſenen Vereine Delegirte ernennen, welche mit dem Vorſtande zuſammen die Sache näher prüfen und der nächſten Generalverſammlung eventuell geeignete Vorſchläge machen ſollen. Die wichtigſte Frage der Tagesordnung: Wie ift die Ausdehnung der Uufallverſicherung auf die Fiſcherei-Treibenden zu bewerkſtelligen? ſollte ſchon zurückgeſtellt werden, weil der Referent, Herr Dr. Voigt, erkrankt war; doch war vom Vorſtande der Finkenwärder Seefiſcher-Kaſſe eine Statiſtik der dortigen Unglücksfälle ſei Ende 1880 aufgeſtellt und daran einige Rechnungen geknüpft, die aller⸗ dings nicht grundlegende ſein, ſondern nur zur Orientirung dienen ſollen. Dieſe Ausführungen nehmen an, daß für 160 Segelſeefiſcherfahrzeuge auf die Unterhaltung von 28 Wittwen und etwa ebenſoviel verſorgungsberech igten Kindern gerechnet werden müſſe; ſie wünſchen, daß die Seefiſcher von der Unterelbe bezw. alle gedeckten Fiſcherfahrzeuge von hier eine eigene Berufsgenoſſenſchaft bilden ſollen, well ſie fürchten, daß eine ausgedehntere Berufsgenoſſenſchaft ſehr beengende Bedingungen zwecks Unfall— verhütung an die Einrichtungen auf den Fahrzeugen ſtellen könnten, welche wiederum der Fiſcherei hinderlich ſind: ſie hoffen mit Hilfe des Reiches und aus den vorhandenen Kaſſen einen genügenden Fonds zuſammen zu bringen, welcher der Berufsgenoſſenſchaft eine ſichere Grundlage zu geben vermag. Nach ihren Ausführungen ſoll jede Wittwe oder verſorgungsberechtigte Mutter jährlich 200 A, jedes Kind unter 15 Jahren 80 l haben, der Ganzin valide 666.67 «M ꝛc. und würde der Marimalbeitrag für ein Fahrzeug hoffentlich nicht über 40 A, für einen Elbfiſcher /, für einen Küſtenfiſcher /Y— 0 dieſer Summe ſein. Alle Fiſcher ſchließen ſich dieſem Wunſche an, für die Segler von der Unterelbe eine Genoſſenſchaft zu bilden. Herr Platzmann macht den geeigneten Vorſchlag, die Beiträge nach Prozenten von der Verkaufsſumme zu bemeſſen und der Vorſtand verſpricht, ſich demnächſt mit dem vorgelegten Entwürfe zu bejchäftigen. Nach einſtündiger Pauſe wird das Verbot, das ſüdliche Fahrwaſſer der Elbe bei Finkenwärder zu benutzen, beſprochen, Dies Verbot trifft ſämmtliche kleinen See- ſowie die Küſten- und Flußfahr⸗ zeuge; es iſt gegeben um die große Fahrt nicht zu beengen und Kolliſionen mit den großen Dampfern zu vermeiden; es iſt jedoch beſonders hart für die Fiſcher, weil ihre Waaren bei einem Feſtkommen in dem ſchmalen und wenig tiefen nördlichen Fahrwaſſer ſehr leicht verderben; der Fiſcher Herr Rubeke-Neuhof hat dies in einer ausführlichen Eingabe genau dargelegt und der Vorſtand werd beauft:aat, Material zu ſammeln und Schritte in dieſer Angelegenheit zu thun. Ueber die Buchführung im Fiſcherei-Gewerbe hielt Herr Lehrer Boſenick-Altenwerder einen Vortrag und empfahl die vom Deutſchen See-Fiſcherei-Vereine herausgegebenen Anleitungen und Formulare. Darauf machten die Herren Dr. Ehrenberg und von Brunn Mittheilungen über die Aus— ſtellungen in Berlin 1896 und die Betheiligung der See-Fiſcherel an derſelben. Für die See-Fiſcherel iſt von beſonderem Intereſſe, daß eine Fiſchkoſthalle eingerichtet werden ſoll, in welcher einerſeits un⸗ entgeltlich Proben verſchleden zubereiteter Seefiſche verabfolgt und anderſeils junge Mädchen (vielleicht a vom Letteverein) im Bereiten der Seefiſche geübt werden ſollen. Herr Oberfiſchmeiſter Decker tritt als Anwalt der Segel-Fiſcherei auf, indem er die Nothwendlgkeit betont, einen Verſuch mit der Ein— führung lebender oder friſch geſchlachteter Seefiſche in Berlin zu machen. Insbeſondere die Scholle verliert bedeutend an Geſchmack wenn ſie einige Zeit auf Eis liegt; ihr würde im Binnenlande viel mehr Beachtung geſchenkt werden, wenn es gelingen würde, ſie lebend einzuführen; die Fiſcher ſtimmen dem bei. Der ſiebente und letzte Punkt der Tagesordnung betraf die Schädigung der Butt-Fiſcherei in der Elbe durch die Beſchüttung der Fangſtellen mit Baggerſand. Herr Marquard leitet dieſe Be— ſprechungen ein, die Thatſache der Schädigung feſtſtellend. Herr Dr. Möring fordert auf eine Statiſtik aufzuſtellen, an welchen Orten die größte Schädigung ſtattfinde. Könne man der Behörde die Stellen angeben, welche der größten Schonung bedürfen, ſo ſei vielleicht auf Erfolg zu rechnen. Mit einem Dank an die Anweſenden ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung, welcher noch ein längeres gemüthliches Beiſammenſein folgte. XI. Bragekaften. Frage Nr. 15. (Herr K. H. in U.): Ich laſſe in dieſem Jahre 12000 Forelleneier aus— brüten und bitte ich Sie um gütige Antwort im Fragekaſten, ob die ausgebrüteten Fiſchchen in einen Weiher, in dem ſich voriges Jahr ausgebrütete Forellchen bereits befinden, eingeſetzt werden können, ohne daß die vorjährigen die heurigen verzehren. Antwort auf Frage Nr. 15: Nein, das wäre Ihnen nicht zu rathen. Die Jungbrut wäre ihren vorjährigen Vettern nur ein willkommenes Futter. Denn Forellen ſind bekanntermaßen ſtets herzloſe Kannibalen! XII. Perſonalnachrichten. Se. Kgl. Hoheit der Prinz-Regent Luitpold von Bayern haben allergnädigſt geruht, Herrn Alfred Schillinger, Vorſtand der Fiſchzuchtanſtalt des Bayeriſchen Landes— Fiſcherei⸗ʃvereins in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Fiſcherei den Orden vom heiligen Michael IV. Claſſe zu verleihen. f Sonntag, den 3. März, 2 Uhr Morgens, ſtarb in Wien der erſte Vicepräſident des Oeſterreichiſchen Fiſcherei-Vereins, Herr Dr. Joſeph Schwach, nach längerem Leiden im 74. Lebensjahre. Dieſer Todesfall gilt mit vollem Rechte als ein jch.verer Schickſalsſchlag, den der Oeſterreichiſche Fiſcherei-Verein erlitten, der in ſeinem erſten Vicepräſidenten einen warmen Freund, einen unermüdlichen Förderer ſeiner Intereſſen verloren hat. An den ſchönen Errungenſchaften der jüngſten Zeit, auf dem in Oeſterreich ſo lange vernachläſſigtem Gebiete des Fiſcherei-Weſens, trug nicht zum geringen Theile der hoch ehrenhafte Charakter, die Sachkenntniß und Klugheit, die unermüdliche Thätigkeit des Verewigten bei. Schwer empfindet unſer Verein den Verluſt, den er dadurch erlitten, daß ihm einer der Beſten für immer genommen iſt. i Mahrwaltersdorf, Niederöſterreich, März 1895. Dre. Gov. Gers, Ausſchußmitglied des Oeſterreichiſchen Fiſcherei-Vereins. ———— XIII. Titeratur. „An Anglers Paradise and how to obtain it“ von Armistead- Angler office Scarboro 7.50 Wegweiſer zum Paradies eines Fiſchers. Wie ein enthuſiaſtiſcher Naturfreund, tüchtiger Angler und liebenswürdiger Menſch in mehr als 30 jähriger Arbeit ſich und ſeinen Fiſchen am lachsreichen Solway und unter dem Schatten der ſchottiſchen Granitberge ein Heim geſchaffen hat, wird in dieſem Buche geſchildert. Das Buch enthält in über 300 Druckſeiten mit vielen photographiſchen Drucken die Arbeit eines Lebens und der Autor, der auf der Heringsflotte ebenſo zu Hauſe iſt, wie an ſeinem heimiſchen Fjord, ſchildert wie er in ſeiner Fiſchzucht das mit Kunſt verwerthet, was ihn die Natur gelehrt. Aus der langen Arbeit iſt eine prächtige Fiſchzuchtanlage hervorgegangen und Bilder und Text führen die Teichanlagen, Bruthaus und Handhabungen der Fiſchzucht gut vor. Armiſtead's Arbeit baſirt vor Allem auf einer genauen praktiſchen Keuntniß der amerikaniſchen Züchter, die er öfters perſönlich beſucht hat. Den deutſchen Teichwirth wird beſonders eine genaue Be— ſchreibung der für künſtliche Teiche wichtigen Waſſerflora intereſſiren. Es wird außer den in Deutſch— land genügend bekannten Pflanzen, beſonders Littorella lacustris enpfohlen mit der Bemerkung, daß die Pflanze nie übermäßig hoch wucher wird, 3—6 Zoll hoch wird und Teich, Boden und Seiten raſch bedeckt, es wächſt in 1—10 Faß Waſſer und Cruſtaceen lieben es ſehr. — — Aus den in weiteren Kreiſen wohl wenig bekannten Thatſachen, die das Buch bringt, wird intereſſiren, daß ein Fall einer hermaphroditen Forelle vorkam; der Fiſch hatte gleichzeitig Milch und Eier und ſeine von ihm befruchteten Eier ſchlüpften aus. Der Fiſch iſt jetzt im Royal College of Surgeons. Armiſtead empfiehlt vor allen Dingen Jährlingsausſenung, die er im größten Maaßſtab aus⸗ geführt hat, ſeine Bemerkungen über die Herſtellung künſtlicher Laichplätze für Lachs (Seite 174— 177) ſind bemerkenswerth. Sandfort. XIV. Jiſcherei- und Jiſchmarſtberichte. Berlin, 9. März. Geſchäft wurden gute Preiſe erzielt. Preiſe in Pfennigen. Bu (per 7 lebende friſch, in Eis 5 9— 76 45—56 1 8185 „„ „ „ lit: 60—100 Barſche .| 52—62 80—41 Karpfen, mittelgroße 71-90 45—48 a: 60 — Schleie 47590 46 Bleie 2850 25— 37 . 21-30 A | 90 70 Oſtſeelachs 8 | 280—300 W 50 24 Die Fiſchzufuhren waren in dieſer Woche ſehr knapp und bei lebhaftem Nur in ruſſiſchen Fiſchen war die Zufuhr beträchtlicher. En gros- Fiſche geräucherte Ah Winter⸗Rheinlachs. per Pfund 620 Ruſſ. Lachs. 2 5 200 Flundern, gr. „ Schock 250 — 400 do. mittel 4 5 150— 200 Bücklinge, pomm. . „ Wall 150— 175 Dorſche . „Schock 200 Schellfiſch „ Stiege 75—120 Aale, große. „ Pfund | 110-120 Stör 1 e — Heringe „ 100 Stck.] 60 110 Inserate. D Filchzudtanftalt Köslin hat bis Mitte April d. J. abzugeben: Bachforellenbrut das 1000 zu Bachſaib ling sort, „„ „ 12 „ Einſommerige Bachforellen das 100 zu 18 Bachſaiblinge, „ „ 20 „ Beſatzſchleihe, 5—8 cm lang, das 100 zu TR 9— " 10 " Die Preiſe verftehen ſich 1000 Bruthaus. Transportgefäße ſind mitzubringen, bezw. ein: zuſenden. Koſten und Gefahr des Transports trägt der Beſteller. Der Abgang beſtellter Sendungen wird dem Empfänger 3 Tage vorher mittelſt Poſt mit⸗ getheilt, der Betrag durch Nachnahme erhoben, ofern nicht anders vereinbart. ) Alle Gattungen Liſchnetze für Seen, Teiche und Flüſſe fix und fertig, auch Reuſen u. Flügelreuſen, alles mit Gebrauchsanweiſung, Erfolg garantirt, (10 liefert H. Blum, Netsibt. in Eichſtätt, Bayern. Preisliſte üb. ca. 300 Netze franco. Mexıeo-Caffee- u. Havanız- -Ciparıe) N port und Versandt von Dr. E. Hartmann, Blaubeuren, wur οαe Und ter geren I Mk in Briefmarken. ı (u IB 100,000 Sfück Sorelleneicr hat noch billig abzugeben M. Teubner, Forellenzucht, Wilthen (Sachſen). n Lmbrgonirte Baſhforelleneier. ca. 100,000, auch in kleineren Poſten, ſuche zu llauſen. Offerten an Friedr. Glaſer Sohn in Bafel, (2/2) Brut | (4/3) (8/2) eee eee Gelocſte Zingblecke wie in der Anleitung zur Forellenzucht von Herrn §. 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Zuſchlag. — Inſerate: die gespaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Expedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19. Organ für lie Geſammtintereſſen der$ildherei, ſowie für dieBeltrebungen der Filherei-Bereine. in Sonderheit Organ des Deutjchen Fiſcherei⸗ Vereins, ſowie der Landes⸗Fiſch. Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schlef. Fiſch.⸗Ver., des Brandenburg. Fiſch.⸗Ver., des Thüring. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. Miesbach Tegernſee, des Fiſch.⸗ Ver. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. für das Großherzogthum Befien, des Kheiniſchen Fiſch. Ver., des Central⸗Fiſch.⸗Vereins für Schleswig-Holftein, des Kölner Fiſch. Ver., des Hamburger Fiſch⸗Ver., des Fiſcherei⸗Dereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Lothringiſchen Fiſch.⸗Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für den Kreis Lingen, des Sijcherei-Dereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt ꝛc. ıc. In Verbindung mit Tachmännern Zeutſchlands, Oeflerreih=HUnaarns und der Schweiz, herausgegeben 5 vom Jayeriſchen und vom Deutſchen Tiſcherti-Verein. Nr. 7. 669 München, den 27. März 1895. XX. Jahrg. Inhalt: I., II. und III. Bekanntmachungen. — IV. Die Feſtfeier zu Ehren des 25jährigen Beſtehens * des Deutſchen Fiſcherei-Vereines. — V. Ueber die Möglichkeit einer biologiſchen Bonitirung von Teichen (Fortſetzung). — VI. Ueber Fiſchreuſen. — VII. Vermiſchte Mittheilungen. — VIII. Vereinsnachrichten. — IX. Fragekaſten. — X. Perſonalnachrichten. — XI. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. I. Bekanntmachung des Württembergiſchen Landes-Fiſcherei⸗Vereins. Die diesjährige Hauptverſammlung des Württembergiſchen Landes-Fiſcherel⸗-Vereins (VI. Württembergiſcher Fiſchereitag! findet am Ofter- montag den 15. April 1895, Vormittags 9 Uhr, in der Liederhalle zu Rottweil ſtatt. Tagesordnung Geſchäftliche Mittheilungen des Präſidiums. „Jahresbericht des Schriftführers. . Rechnungsablage des Kaſſiers pro 1894. Rechnungsvoranſchlag pro 1895. Neuwahlen. . Schonzeit für Weißfiſche. Vorträge: a) Schiffmeiſter Käßbohrer und Fiſchmeiſter Armbruſter über die verſchiede nen Methoden des Fiſchfangs im Donau: und Nedargebiet. A MWDD 114 b) u Dr. Lampert⸗Stuttgart über die vorwiegend als Fiſchnahrung dienenden ruſtaceen. c) Oberamtspfleger Steinhardt-Ellwangen über Krebszucht. d) Geheimer Kommerzienrath Duttenhofer über Fiſchaufzucht. e) Dr. Fickert-Tübingen über Ausſetzung von Aalbrut. f) Profeſſor Dr. Sieglin-Hohenheim über Erfahrungen mit fremden Fiſcharten. 8. Ort und Zeit der Hauptverſammlung 1896. 9. Anträge unb Mittheilungen aus der Verſammlung. Am 14. aben 3 8 Uhr Banket in der Liederhalle. Am 15. um 1 Uhr Beſichtigung der Fiſchzuchtanſtalten des Herrn Geheimen Kommerzienraths Duttenhofer. Um 4 Uhr gemeinſchaftliches Mittageſſen in der Liederhalle, (Couvert mit ½ Liter Wein 2 , 60 A). Anmeldungen für Quartier und das Eſſen am 15. April find bei Mittheilung der Ankunfts⸗— zeit 10 Rottweil bis zum 11. April an Herrn Geheimen Kommerzienrath Duttenhofer daſelbſt zu richten. Die Herren Belräthe reſpektive Vereinsvorſtände werden erſucht für Verbreitung in den Lokalblättern beſorgt zu ſein. II. Bekanntmachung. In der diesjährigen Jahres-Hauptverſammlung unſeres Vereines am 18. März wurden die neuen Satzungen einſtimmig angenommen. Nach Beſtätigung derſelben durch den Königl. Oberpräſidenten werden dieſelben in der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ bekannt gemacht werden, demnächſt aber unſeren angeſchloſſenen Vereinen Sonderabdrücke in der Faſſung der Beſchlüſſe der Hauptverſammlung zugehen. Schon jetzt machen wir darauf aufmerkſam, daß der Mitgliedsbeitrag von 9 auf 10 M erhöht wurde; wir bitten deßhalb für das laufende Kalenderjahr um Einſendung von 10 A, ſeitens unſerer ordentlichen Mitglieder. Berlin, im März 1895. Deutſcher Fiſcherei-Verein. als Profeſſor Dr. Weigelt, General-Sekretär. III. Bekanntmachung. Für die Hinterbliebenen der auf der „Elbe“ Verunglückten gingen vom Sächſiſchen Fiſcherei-Verein in Dresden 30.— A. bei uns ein. Wir bitten um fernere Beiträge. Berlin, den 16. März 1895. Geſchäftsſtelle des Deutſchen Fifcherei-VDereins. Profeſſor Dr. Weigelt, General-Sekretär. IV. Die Jeſtfeier zu Ehren des 25jährigen Veſtehens des Deutſchen Jiſcherei-Vereines. Am 18. dieſes Monats Abends 8 Uhr feierte der Deutſche Fiſcherei-Verein im neuen Reichstagsgebäude das Feſt ſeines 25 jährigen Beſtehens. Eine zahlreiche und glänzende Verſammlung wohnte der Veranſtaltung bei. Für das Reichsamt des Innern erſchien Se. Excellenz der Herr Staatsſekretär von Boetticher mit dem Geheimen Oberregierungsrath von Woedtke, für das Miniſterium für Landwirthſchaft, Domänen und Forſten der Geheime Oberregierungsrath von Friedberg. Das Reichsgeſund— heitsamt wurde durch deſſen Direktor, Herrn Dr. Köhler vertreten. Von Mitgliedern des Bundesrathes ſahen wir den badiſchen Geſandeen von Jagemann und den mecklenburgiſchen von Oertzen. Auch der holländiſche Geſandte Ikhr. von Tets van Goudrian war erſchienen. N * * * ** 741 4 En 3 MEN RU IOYI) 115 Von Mitgliedern der Berliner, ſtädtiſchen Behörden waren Stadtrath Friedel Geh. Regierungsrath und Stadtverordneter Dr. Hermes anweſend. Von Berliner Geſellſchaften hatten Abgeordnete entſendet: die Deutſche Land— wirthſchafts-Geſellſchaft, der Berliner Fiſcher-Club und der Centralverein der Angel— freunde zu Berlin, welch' letzterer durch ſeinen Vorſitzenden Guſtav Weſſely ein kunſtvoll ausgeführtes Diplom überreichen ließ. Die an den Deutſchen Fiſcherei-Verein angeſchloſſenen Vereine (A. V.) waren der Mehrzahl nach durch Abgeſandte oder Mitglieder vertreten, von 8 derſelben gingen herzliche Glückwunſchſchreiben ein, die leider die Nachricht brachten, daß die mit der Vertretung betrauten Mitglieder erkrankt ſeien. Ein beſonders warm gehaltenes Glückwunſch— ſchreiben hatte der Bayeriſche Landes-Fiſcherei-Verein eingeſendet; wir können uns nicht verſagen, dasſelbe hier wortgetreu mitzutheilen: „Die bevorſtehende Gedenkfeier des Deutſchen Fiſcherei-Vereines führt die Erin— „nerung zu einem bedeutungsvollen Greigniß zurück, welches eine Epoche in der Ent— „wicklung des deutſchen Fiſcherei-Weſens darſtellt. „Wohl hatte bereits vor der Bildung des Deutſchen Fiſcherei-Vereines das Ver— „ſtändniß für die Wichtigkeit einer rationellen Pflege der Binnenfiſcherei ſich hier und „da kleineren Kreiſen eröffnet und zu einzelnen Vereinigungen von Intereſſenten geführt, „Ihrem Vereine blieb es jedoch vorbehalten, der bis dahin nicht nach Gebühr ge— „würdigten volkswirthſchaftlichen Bedeutung der Fiſcherei-Pflege allgemeine Anerkennung „zu verſchaffen, die Beſtrebungen zur Hebung dieſes wirthſchaftlichen Zweiges durch ein „nach großem Plane angelegtes und mit hoher Einſicht und Thatkraft durchgeführtes „erfolgreiches Wirken zu ungetheiltem Anſehen zu erheben und in einer ganz Deutſch— „land umfaſſenden Organiſation zu vereinigen. „Der Bayerische Landes-Fiſcherei-Verein feiert im Geiſte mit Ihnen das Ge— „dächtniß der vor 25 Jahren vollzogenen ſegensreichen That und ſendet Ihnen ſeine „herzlichſten Wünſche zu dem Gedenktage der Gründung Ihres Vereines. „Möge der Deutſche Fiſcherei-Verein zum Heile des deutſchen Fiſcherei-Weſens „für alle Zeiten blühen und gedeihen!“ Der Vorſitzende, Fürſt Hatzfeldt, eröffnete um 8 / Uhr die Verhandlungen: „Vor Eintritt in die Tagesordnung geziemt es uns, Sr. Majeſtät dem Kaiſer und „König unſeren ehrfurchtsvollſten Dank abzuſtatten für die ſeiner Zeit erfolgte Ueber— „nahme des Protektorates über unſeren Verein. „Ich bitte um Ihre Zuſtimmung, Seiner Majeſtät in einem Huldigungstelegramme „unſern allerunterthänigſten Dank auszuſprechen.“ Allgemeine Zuſtimmung! Sodann theilte der Vorſitzende ein Glückwunſchſchreiben des Mitbegründers und erſten Präſidenten des Vereines, des kaiſerlich deutſchen Botſchafters in Paris, Grafen von Münſter mit, in welchem derſelbe ſein fortgeſetztes Intereſſe am Vereine bekundet und die Ueberzeugung ausſpricht, daß der Verein reichen Nutzen geſtiftet und ſegensreich gewirkt habe. „Der Deutſche Fiſcherei-Verein blickt heute auf eine 25jährige Thätigkeit zurück“ fuhr der Präſident fort. „Wir haben daher, um unſerer diesmaligen Generalverſamm— lung ein etwas feſtlicheres Gepräge zu geben, um die Erlaubniß gebeten, dieſelbe im „Hauſe des Deutſchen Reiches abhalten zu dürfen, um hierdurch gleichzeitig dem Reiche „unſeren Dank abzuſtatten für die reichen alljährlichen Zuwendungen, ohne welche wir „die Aufgaben, die wir uns geſtellt haben, auch nicht annähernd erfüllen könnten. „Indem ich Sie Alle, meine Herren, insbeſondere die Vertreter der hohen Staats— „regierungen und Behörden, welche ſich hier eingefunden haben, herzlich begrüße, danke „ich Ihnen für Ihr Erſcheinen. Das unſerem Vereine hierdurch bekundete Intereſſe „ſei uns ein Anſporn fortzufahren in den Bahnen, die uns Herr von Behr— „Schmoldow gewieſen und die wir für richtig anerkannt haben: „Vermehren und „hegen, dem Schöpfer zu Ehren, dem Menſchen zum Segen!“ Sodann ertheilte der Präſident dem Geheimen Regierungsrath Prof. Dr. Möbius das Wort zur Feſtrede, die in großen Zügen ein Bild von dem Wirken und der Ent— 116 wickelung des Vereines gab. Dieſe Feſtrede wird als Beilage in einer der nächften Nummern dieſes Blattes erſcheinen. Der Bericht des Präſidenten über die Arbeiten des letzten und des laufenden Geſchäftsjahres, welchen der Generalſekretär Profeſſor Dr. Weigelt verlas, lautet wie folgt: - Meine Herren! Das Jahr 1893/94 halten wir für ein ſehr wichtiges in der Fortentwickelung unſeres Vereines inſofern es in dieſem Jahre gelang, den Zuſammen⸗ ſchluß der deutſchen Landesvereine und der königlich preußiſchen Provinzialvereine zu erreichen, welcher in dem erſten deutſchen Fiſchereirath, der am 19. 20. November 1893 unter meinem Vorſitz in Berlin tagte, ſeinen Ausdruck fand. 3 Die wichtigen Berathungen und Beſchlüſſe dieſer neuen Körperſchaft, welche ſich aus der fiſchereilichen Intelligenz des Reiches in theoretiſcher wie praktiſcher Hinſicht zu— ſammenſetzt, ſind Ihnen durch die „Zeitſchrift für Fiſcherei“ zugänglich geworden. Die Aufnahme, welche als Folge der Beſchlüſſe des Fiſcherei-Rathes unſere An— träge bei den deutſchen Regierungen fanden, war ganz allgemein eine ſehr wohlwollende, ſo daß wir hoffen dürfen, daß an den deutſchen techniſchen, landwirthſchaftlichen und forſtlichen Hochſchulen jetzt und in Zukunft der Waſſerverunreinigung und ihren Folgen und den Mitteln zu ihrer Verhütung eine größere Aufmerkſamkeit geſchenkt und durch Einführung der Lehre von dieſen Fragen in die Lehrpläne dieſer Anſtalten die wünſchenswerthe Abhilfe geſchaffen werden wird. Wir dürfen ferner annehmen, daß auf den landwirthſchaftlichen und forſtlichen Hochſchulen ſowie an den landwirthſchaftlichen Mittelſchulen des Reiches fernerhin Fiſchereiwirthſchaftslehre und Fiſchzucht eingehender werden gelehrt werden, als dies früher der Fall war. g Im gewiſſen Zuſammenhang mit dem Zuſammenſchluß des deutſchen Fiſcherei- Vereinslebens ſteht das Zeitſchriftenweſen unſeres Vereines. 1 Mit dem Beginne des Betriebsjahres erſchien neu die „Zeitſchrift für Fiſcherei“ und als Organ unſeres Vereines die Münchener „Allgemeine Fiſcherei-Zeitung“. Die letztere ging mit einem Leſerkreis von 2200 Abonnenten in die Mitverwaltung unſeres Vereines über und wurde am Jahresſchluß Dank des Anſchluſſes der deutſchen Vereine an den Deutſchen Fiſcherei-Verein in mehr als 6000 Exemplaren ausgeben. — In das Betriebsjahr fällt ferner die Begründung der Biologiſchen und Fiſcherei-Verſuchsſtation am Müggelſee, welche uns gelang unter Mitwirkung der königl. preuß. Miniſterien für Landwirthſchaft und Kultus, ſowie der Stadt Berlin, denen für dieſe werkthätige Mit⸗ hilfe unſerer beſonderer Dank gebührt. Mit dem Inkrafttreten dieſes Inſtitutes dürfte der deutſchen Teichwirthſchaft eine Stelle geſchaffen worden fein, von welcher ihr Be⸗ lehrung in reichem Maße kommen wird. Die Teichwirthſchaft iſt unſeres Erachtens überhaupt nur durch eine wiſſenſchaftliche Erforſchung des Wachsthums und der Ernähr⸗ ungsverhältniſſe unſerer Teichfiſche und eine zielbewußte Erforſchung ihrer Nährfauna zu unterſtützen. % Ferner iſt es uns gelungen, dabei gleichzeitig einer Anregung des Fiſcherei⸗Vereines f für Sachſen und Anhalt und des königl. Miniſteriums für Landwirthſchaft, Domänen und Forſten entſprechend, einen Fiſcherei-Kurſus zu Calbe a/ S. in's Leben zu rufen, welcher von 15 Theilnehmern beſucht in den Tagen vom 29.— 30. Dezember 1893 ſtattfand. Als Lehrer fungirten Herr Dr. Dröſcher-Schwerin, Prof. Dr. Frenzel— Friedrichshagen, der Leiter unſerer neuen Station am Müggelſee, und der Generals ſekretär Prof. Dr. Weigelt. Wir haben ferner nicht verfehlt die Ausſetzungen von Fiſchbrut und Edelfiſchen in der erprobten Weiſe fortzuſetzen. Es kamen hierbei in Betracht der Lachs und Huchen (Donaulachs), die Seeforelle, der Seeſaibling, die Aeſche, die Regenbogenforelle, die Bachforelle und deren ſchnell— wüchſige ſchottiſche Spielart, die Lochleven trout, der amerikaniſche Bachſaibling, der Elſäſſerſaibling, die ſüddeutſchen Felchen, der Nordſeeſchnäpel und die Maduemaräne. Ferner wurden von Sommerlaichern verbreitet: der amerikaniſche Forellenbarſch, BEE? deſſen Einführung in Deutſchland wir unſerem unvergeßlichen Mar von dem Borne verdanken, der Zander und in beſonders hervorragenden Raſſen der Karpfen. ö Die Aalausſetzungen in Süddeutſchland, und beſonders zu Gunſten des Donau— gebietes, wurden mit Erfolg fortgeſetzt und auch die durch die Krebspeſt vernichteten Krebsbeſtände mit beträchtlichen Mitteln zu erneuern verſucht. Indem ich wegen der Einzelheiten auf unſere im Druck erſchienene Zuſammen— ſtellung unſerer Leiſtungen verweiſe, beſchränke ich mich hier auf die Mittheilung der Geſammtzahlen. Es wurden ausgeſetzt rund 4 355 000 Stück Lachsbrut, ſowie die Brut von rund 9 613 000 Stück Edelfiſcheiern, 609 000 Stück Aalbrut und 678 Schock Krebſe mit einem Koſtenaufwande von: 41661 Mk. 83 Pf. Dabei muß ich erwähnen, daß die Ausſetzungen von Lachsbrut allein im Rhein um faſt 1200000 Stück höher ausfielen als eigentlich beabſichtigt war. Die beſonders günſtige Lachseiererute am Rhein ſchuf eigenartige Verhältniſſe, welche den Ausſchuß veranlaßten, im Intereſſe der rheiniſchen Lachsbrutanſtalten helfend einzuſpringen, wodurch wir aller— dings genöthigt waren, recht weſentlich in die Mittel des Jahres 1894— 1895 über— zugreifen. Das Betriebsjahr umfaßt 5 Quartale, da mit dem 31. März 1894 die Verlegung des Etatsjahres auf das bürgerliche ſtattfand, während unſer Jahr früher das Kalender— jahr umfaßte. 0 Die Inanſpruchnahme unſerer Geſchäftsſtelle iſt in erfreulicher Zunahme begriffen, wie die im Journal notirten 3589 Nummern beweiſen. Im abgelaufenen Jahre hatte unſer Verein das Ableben zweier hochbedeutender Mitglieder, der Herren Kammerherr Max von dem Borne-Berneuchen und Stadtrath Eberty-Berlin zu beklagen. Die Thätigkeit des erſteren war, wie Ihnen allen bekannt, geradezu bahnbrechend auf faſt allen Gebieten der Fiſcherei. Ihr An— denken wird dauernd fortleben in unſerem Vereine. Auf Aufforderung des Präſidenten erhebt ſich die Verſammlung zu Ehren der Verſtorbenen von den Sitzen. E Ein zutreffender Bericht über das noch nicht abgelaufene Jahr läßt ſich nicht erſtatten, wir müſſen uns hierbei auf einzelne allgemeine Bemerkungen beſchränken. In der Oſterzeit 1894 beriefen wir einer Anregung des erſten deutſchen Fiſchereirathes ent— ſprechend eine wiſſenſchaftliche Kommiſſion, welche ſich aus Gelehrten der verſchiedenen Fiſchereibezirke des Reiches zuſammenſetzte, zum Zwecke von Berathungen, wie den Schäden der induſtriellen Abwäſſer vorgebeugt werden könne. Die Kommiſſion hatte die Aufgabe, Regeln für die Waſſerentnahme und Anterſuchung feſtzuſtellen. Die Arbeiten ſind weſentlich gefördert, konnten indeſſen noch nicht zum Abſchluß gebracht werden, da erhebliche Meinungsverſchiedenheiten bei der Ausarbeitung der Ergebniſſe ſich N erausſtellten, welche eine nochmalige mündliche Berathung nothwendig erſcheinen laſſen. 2 Der Kommiſſion wurden gleichzeitig 3 Preisaufgaben innerhalb des Rahmens ihrer Arbeiten vorgelegt, deren Ausſchreibung der Ausſchuß beſchloſſen und deren Faſſung | 7 Begründung der Kommiſſion oblag. Dieſelben ſind Ihnen aus unſeren Zeitſchriften ekannt. Hoffen wir, daß es der Wiſſenſchaft gelingt, dieſe in letzter Linie für die fiſcherei— liche Praxis überaus wichtigen Fragen zu löſen. | Einer Anregung des Arbeitsausſchuſſes der Berliner Gewerbeausſtellung ent⸗ ſprechend bei Gelegenheit dieſer Ausſtellung eine deutſche Fiſchereij⸗Ausſtellung in Berlin abzuhalten, ſetzten wir uns mit dem deutſchen See-Fiſcherei-Verein in's Benehmen, mit velchem gemeinſam eine ſolche Ausstellung geſtaltet werden ſoll. Das Zuſtandekommen der Ausſtellung erſcheint geſichert; wir gedenken morgen mit unſeren Freunden aus dem Reich hierüber in Berathung zu kreten, nachdem uns der deutſche See-Fiſcherei-Verein hierin bereits im Januar vorangegangen iſt. Leider iſt die Frage der Beſchaffung der nothwendigen Mittel, zu denen in dankenswerther Weiſe der Arbeitsausſchuß der Gewerbeausſtellung neben dem Gebäude eine ſehr beträchtliche Beihilfe den beiden führenden Vereinen zugeſagt hat, noch als eine offene zu bezeichnen 22 Er: Eigene Mittel ſtehen uns hierfür nicht zur Verfügung, doch hoffen wir, daß uns das Reich und Preußen nicht im Stich laſſen werden, wie das Reich dem deutſchen See— fiſcherei⸗-Vereine bereits eine reiche Bewilligung zuſagte. Auf Veranlaſſung der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft beſchloß der Aus— ſchuß gelegentlich der Ausſtellung der D. L.-G. im Treptower Park aus den Mitteln der Landwirthſchafts-Geſellſchaft eine kleine Fiſcherei-Ausſtellung ins Leben zu rufen. Haben dieſe Mittel auch nicht völlig ausgereicht, jo find wir doch durch' die wünſchens— werthe Erwerbung von Aquarien und Modellen vor einem direkten Verluſte bewahrt geblieben. Ein ſpezieller Bericht über die Ausſtellung aus der Feder des Generalſekretärs iſt Ihnen in der „Zeitſchrift für Fiſcherei“ zugegangen. Der Zweite deutſche Fiſchereirath und der fünfte deutſche Fiſchereitag hat in Breslau in der Zeit vom 28. bis 30. Auguſt getagt. Der Bericht über die Berathungen des Fiſchereirathes iſt gedruckt und wird demnächſt in Ihren Händen ſein, ebenſo die ge— legentlich des Fiſchereirathes gehaltenen Vorträge. ö Die Brutausſetzungen dieſes Winters, über welche ich Ihnen beſtimmte Angaben noch nicht zu machen vermag, da das Geſchäft bei weitem noch nicht beendet iſt, haben wie alljährlich ſtattgefunden, doch erſtmalig unter Mithilfe der uns angeſchloſſenen Vereine. Früher wurden die Eier direkt vertheilt und in Natura aus den leiſtungsfähigſten Brutanſtalten bezogen abgegeben. Das hatte mancherlei Mißſtände im Gefolge beſonders die Unſicherheit über die Höhe der erwachſenden Koſten. Auch ließ ſich von hier aus nicht mit ausreichender Sicherheit über die Geſuche um Eierabgabe urtheilen. Wir haben deshalb den Ausweg getroffen jeden der uns angeſchloſſenen 21 Vereine gleichſam zu unſerem Beauftragten zu machen und dieſem die Beſorgung der Aus— ſetzungen überlaſſen, indem wir ihm nach Maßgabe unſerer Mittel und ſeines Bedürfniſſes Baarmittel anweiſen, über welche er nach Vereinbarung mit der Geſchäftsſtelle frei ver— fügen kann unter der Auflage eines ſpeziellen Verwendungsnachweiſes zu unſeren Akten. Entgegen dem Vorjahre iſt die Lachseierernte dieſes Winters keine beſonders reiche geweſen, auch die Schnäpeleiergewinnung iſt gegen das Vorjahr ſehr beträchtlich zurück— geblieben, doch zweifeln wir nicht, daß wir unſeren Verpflichtungen zur Ausſetzung von Lachsbrut im Rhein werden genügen können. Der Umſtand, daß unſere beſchränkten Mittel eine ausreichende Beſetzung nament- lich unſerer Oſtſeeflüſſe mit Lachsbrut nicht geſtatten, die fernere Erwägung, daß wir bei den Lachsbrutausſetzungen für das Elbegebiet weſentlich auf die von der Induſtrie noch wenig berührten böhmiſchen Elbflüſſe angewieſen ſind, haben den Gedanken an— geregt, die benachbarten öſterreichiſchen und ruſſiſchen Vereine zu gemeinſamer Pflege unſerer Beſtrebungen anzuregen. Dankbar können wir ferner anerkennen, daß unſere Bemühungen zur Verbeſſerung des Transportes von lebenden Fiſchen nach einer Mittheilung des deutſchen Eiſenbahn— Verkehrs-Verbandes vom 24. Februar 1895 in ſofern von Erfolg geweſen ſind, als mehrere unſerer Vorſchläge wenigſtens verſuchsweiſe zur Einführung gelangt ſind. Unſere Biologiſche Station am Müggelſee hat ſich günſtig weiterentwickelt. Eine Reihe von Weihern und Teichen wurde angelegt, deren Beſetzung die uns befreundeten Fiſchzüchter in dankenswerther Weiſe durch koſtenloſe Ueberweiſungen von Jungbrut und Fiſchen gefördert haben. Beſonderer Dank gebührt nach dieſer Richtung der von dem Borne'ſchen Fiſcherei-Verwaltung, den Fiſchzuchtanſtalten des Bayeriſchen Landes— Fiſcherei⸗vereines und der Herren C. Arens und v. Derſchau. Der Bericht des Leiters der Station hat ſich leider durch deſſen Erkrankung ver— zögert, doch werden Sie denſelben demnächſt in der „Zeitſchrift für Fiſcherei“ vorfinden. Zum Schluß hätten wir noch mit beſonderem Danke an die betreffenden deutſchen Landesregierungen hervorzuheben, daß Bayern, Mecklenburg und Elſaß-Lothringen unſere Bemühungen durch direkte baare Zuwendungen belohnt haben. Möchten dieſe Vorgänge bei anderen Staaten Nachahmung finden! ER 1 119 Für das kommende Jahr werden unſere Arbeiten weſentlich in den bisherigen Bahnen ſich zu bewegen haben. Die überaus freundlichen Geſinnungen, welche die bei uns eingebürgerten ameri— kaniſchen Salmoniden: Regenbogenforelle und Bachſaibling in züchteriſchen Kreiſen Deutſch— lands ſich errungen haben, für welche Sie in den Verhandlungen des Breslauer Fiſcherei— rathes eine ſehr lebhafte Beſtätigung finden werden, hat zu dem Antrag geführt, die Einführung eines dritten amerikaniſchen Salmoniden in die Wege leiten zu wollen. Herr Schillinger, unſer bewährtes Ausſchußmitglied, hat die Trutta purpurata, die wir wohl als „Purpurforelle“ bezeichnen dürfen, in Amerika kennen und ſchätzen gelernt. Wir haben uns entſchloſſen, die Einführung dieſer Forelle durch Herrn Schil— linger verſuchen zu laſſen. Leider ſtehen dem Vorhaben nicht unbeträchtliche Schwierig— keiten entgegen, die ich indeß nicht für unüberwindlich halte. Im Uebrigen glauben wir annehmen zu dürfen, daß im nächſten Jahre der Ge— ſchäftsſtelle durch die zu veranſtaltende deutſche Fiſcherei-Ausſtellung eine ſehr beträcht— liche Mehrarbeit erwachſen wird. Wir erhoffen trotzdem die Möglichkeit einer gedeih— lichen Erfüllung unſerer ſonſtigen regelmäßigen Aufgaben. Der Generalſekretär berichtet darauf über die abgeſchloſſene und rechneriſch geprüfte Rechnung für 1893/94 und den Etat für 1895/96, worauf beides ohne Widerſpruch genehmigt und dem Rechnungsführer Entlaſtung ertheilt wird. Darauf theilte der Präſident der Verſammlung mit, daß die neuen Satzungen des Vereines, die jedem der Anweſenden gedruckt vorlagen, die mühevolle Arbeit der Statuten— kommiſſion ausmachten. Der Ausſchuß habe ſich in mehreren Sitzungen mit dieſen Satzungen beſchäftigt und gemeint, zur Vereinfachung der ganzen Organiſation den in dem erſten Entwurf vorgeſehenen Geſammtausſchuß ſtreichen zu müſſen. Nach den mit den angeſchloſſenen Vereinen gepflogenen Verhandlungen halte er und mit ihm eine Reihe von Ausſchußmitgliedern indeſſen die Wiederherſtellung des urſprünglichen Entwurfes, ſoweit ſich derſelbe mit dem Geſammtausſchuſſe befaſſe, für wünſchenswerth, namentlich im Intereſſe der angeſchloſſenen Vereine. Er gebe anheim, daß die Generalverſammlung darüber ſchlüſſig werde, ob ſie das Statut mit oder ohne dieſen Geſammtausſchuß an— nehmen wolle. Die Verſammlung erklärte ſich darauf, nachdem der Präſident noch ein ſoeben eingegangenes Telegramm des Bayer. Landes-Fiſcherei-Vereines verleſen, welches die Wiederherſtellung des Geſammtausſchuſſes dringend erbat, für die Annahme des Statutes mit dem Geſammtausſchuſſe, und ſtimmte gleichzeitig denjenigen Aenderungen bei, welche bei der Erwerbung der Korporationsrechte von den Behörden gefordert werden ſollten. Die Verſammlung ging nun zur Vornahme der ſatzungsmäßigen Wahlen über. Hierbei ergriff Herr von Derſchau das Wort und erbat eine thunliche Ver— tretung aller Haupt-Fiſcherei-Bezirke des Reiches. Die Verſammlung wählte darauf zum Präſidenten des Deutſchen Fiſcherei-Vereines den Fürſten von Hatzfeld-Trachenberg und die nachſtehenden 32 Herren in den Vorſtand: 8 Adickes, Amtsgerichtsrath, Nienburg a. d. W. Direktor Dr. Hermes, Berlin NW, Schadow— Dr. G. v. Bunſen. Berlin W. 62. ſtraße 14. Prinz Heinrich zu Schön aich⸗Carolath, Hübner, Fiſchermeiſter, Thalmühle b. Frank— Schloß Amtitz bei Jeßnitz i. d. Lauſitz. furt a. Oder. v. Derſchau, Oberſtlieutenant a. D., Auer: | Kegel Wilh., Fiſchermeiſter, Calbe a. Saale. bach i. Heſſen. Profeſſor Dr. Magnus, Berlin W., Blumes— Dr. Dröſcher, Schwerin i. Meckl. hof 15. Eckardt, Rittergutsbeſitzer, Lübbinchen bei Mahnkopf, Großfiſcher, Spandau, Kolk 1. Guben. von Maſſow, Rittergutsbeſitzer, Rohr in Freiherr von und zu Egloffſtein, Oberſtlieu— Pommern. tenant a. D., Weimar. Meyer, Regierungsrath, Bromberg. Landrath Dr. Federath, Brilon. Profeſſor Dr. Möbius, Geh. Regierungsrath, Graf Fred von Frankenberg, n Berlin W., Sigismundſtr. 8 f Friedel, Geh. Regierungsrath, Berlin NW. Profeſſor Dr. Nehring, Charlottenburg, Car: Paulſtr. 4, merſtr. 8. Profeſſor Dr. et dd Geh. Medizinalrath, Profeſſor Dr. Nitſche, Tharandt. Berlin W. Roonſtr. Oeſten, Oberingenieur, Berlin 80., Rungeſtr. 9. Profeſſor Dr. Eee Freiburg i. Breisgau. von Plato, Oberjägermeiſter, Stuttgart. 120 nn Graf Rantzau, Schloß Breitenburg b. Itzehde. Kammergerichtsrath Uhles, Berlin W., Thier- Schillinger, Rentier, München, . 9. gartenitr. 3 a. Profeſſor Dr. Eilhard Schulze, Geh. Re⸗ Freiherr von la Valette St. George, Geh. gierungsrath, Berlin N. „Invalidenſtr. 43. Medizinalrath, Profeſſor, Dr., Bonn. Dr. Seligo, Königsberg i. Pr. Drummſtr. 32. Profeſſor Dr. Virchow, Geh. Medizinalrath, Sanitätsrath Dr. Thorner, Berlin SW. An⸗ Berlin W., Scellingitr. 10. haltſtr. 15. Um 10% Uhr ſchloß der Präſident die Verſammlung und erſucht die anweſenden Vorſtandsmitglieder zur Konſtituirung des Vorſtandes zu einer kurzen Sitzung zuſammen— zutreten. Es wurden nunmehr gewählt: i Dr. Georg von Bunſen zum erſten und Prinz Heinrich von Schönaich— Carolath zum zweiten Vicepräſidenten des Vereines. In den ſchönen Räumen der Reſtauration des Reichstages vereinigten ſich dann die Feſtgenoſſen zu zwangloſem heiterem Zuſammenſein. W. V. Aeber die Möglichkeit einer biologiſchen Bonitirung von Teichen. Von Dr. Emil Walter. (Fortſetzung.) Ich komme nun zum letzten und ſchwierigſten Theil meiner Aufgabe, an dem bis jetzt alle ähnlichen Bonitirungsverſuche, die man in größeren Seeen gemacht hat, geſcheitert ſind, das iſt die Sonderung der weſentlichen Beſtandtheile der Plankton: organismen von den unweſentlichen, der ſtickſtoffreichen von den ſtick⸗ ſtoffarmen, alſo in der Hauptſache der thieriſchen Formen von den pflanzlichen. Jedem, der an Seeen quantitative Planktonunterſuchungen angeſtellt hat, wird es nämlich aufgefallen ſein, daß ſich in den Maſſenverhältniſſen des Planktons ganz erhebliche Differenzen — ſelbſt innerhalb weniger Wochen — zeigen können, zunächſt ein rapides Steigen der Maſſe, alsdann ein kürzeres oder längeres Verweilen auf dem Höhepunkte, und ſchließlich ein ebenſo rapides Sinken, welches durchaus nicht auf Rechnung der Nahrungsaufnahme der Fiſche geſchrieben werden kann. Geht man der Urſache dieſer zuweilen ganz bedeutenden Schwankungen nach, fo ergibt ſich, daß dieſelben auf das Erſcheinen und Verſchwinden meiſt mikroſkopiſch kleiner Pflanzengebilde zurückzuführen find.*) Es find Algen und ſie beſtehen hauptſächlich aus Diatomaceen und Cyanophyceen, welche letzteren die ſogenannte Waſſerblüthe verurſachen. Ihre Lebensbedingungen ſind ganz andere als die der in ihrem Auftreten und Verweilen viel konſtanteren Thierwelt. Sie leben nicht, wie die thieriſchen Formen, von bereits vorhandenen Geſchöpfen, ſondern bilden ihre Körperſubſtanz als echte Pflanzen durch die vom Sonnenlicht abhängige Aſſimilation des Kohlenſtoffes, den ſie der Kohlenſäure des Waſſers entnehmen und aus dem ſie mit Hilfe von Waſſerſtoff und Sauerſtoff Stärke bilden. Es ſcheint, daß zum Aufbau ihres zarten und hinfälligen Körpers und zu ihrem Gedeihen nur ſehr wenig im Waſſer gelöſte plasmabildende Subſtanzen noth⸗ wendig ſind. Demnach ſtellen ſie in der Oekonomie des Waſſers gewiſſermaßen die Spreu und Halme des reifen Kornfeldes dar: ſie ſind für das Endglied des Stoffkreis— laufes im Waſſer, für den Fiſch, auch indirekt von einer ſehr unter⸗ geordneten Bedeutung. Sie, die ſtickſtoffarmen, kommen und vergehen, ohne einen merklichen Einfluß auf die Thierwelt des Gewäſſers zurückzulaſſen, wenigſtens gilt das in vollem Maaße von einigen Diatomaceen und den Cyanophyceen, von welchen letzteren ſogar W welche den Fiſchen ſchädlich ſind, nachgewieſen wurden. 0 Uebrigens beftauden auch die vorerwähnten 15,000 Zentner Plankton, welche nach Zacharias' Berechnung am 7. April 1894 im Plöner See vorhanden waren, faſt nur aus einer ſolchen Algenart (Melosira laevissima). Schon nach 10 Tagen, am 17. April, war dieſe Alge faſt wieder verſchwunden und die Menge des Planktons im Plöner See belief ſich nur noch auf 900 Zentner — Beweis genug, daß dieſe minderwerthigen Beſtandthelle aus der Berechnung der Produftivität eines Gewäſſers an Fiſchfleiſch unbedingt ausgeſchloſſen werden müſſen. * no 8 1 7 5 121 Dieſe indifferenten Faktoren müßten alſo — wenn ſie vorhanden wären — aus dem zu unterſuchenden Teichplankton eliminirt werden. Ehe wir uns dieſer Frage wieder zuwenden, müſſen wir uns einmal über das Plankton orientiren, welches ich gefunden habe, und — ich will gleich hinzufügen — welches ich in rationell bewirthſchafteten Teichen gefunden habe. Es beſteht dasſelbe im Weſent— lichen aus Cruſtaceen, Räderthierchen, gefärbten Geißelthierchen *) und Algen. In fait allen von mir unterſuchten Teichen — und es ſind deren zahlreiche geweſen — beſtand das Plankton zum weitaus größten Theil aus Cruſtaceen und Räderthierchen, und zwar ſtellten die Cruſtaceen wiederum die weitaus größte Menge dar. In einigen wenigen Fällen, zumal kurz nach der Beſpannung der Teiche, **) überwiegt jedoch die Maſſe der grünen Geißelthierchen. Diatomaceen und Cyanophyceen habe ich dagegen niemals in größeren Mengen gefunden, ſelbſt die gemeinen Waſſerblüthenarten, die doch ſonſt überall zu Haufe find, zeigten ſich nur in ganz kümmerlichen Quantitäten.“ “) Meine Erklärung hierfür iſt folgende: Rationell bewirthſchaftete Teiche im Sinne der neueren Wirthſchaftsmethode ſind ſolche, welche ſowohl des öfteren geſömmert, geackert und beſtellt werden, als auch jeden Winter trocken liegen. Das Sömmern, Düngen und Beſtellen erfolgt, damit die ſumpfigen Plätze einmal austrocknen, damit die auf und im Boden lagernden organiſchen Reſte (zumal der Schlamm und Pflanzentheile) unter dem Einfluß der Atmoſphärilien und des Pflanzenwuchſes ſich zerſetzen und hierdurch neue wirthſchaftlich werthvolle Beſtandtheile im Boden frei werden und ſich anſammeln. Die trockene Ueberwinterung verfolgt denſelben Zweck. Nun iſt aber leicht einzuſehen, daß beide Maaßnahmen die Lebens- oder doch wenigſtens Fortpflanzungs— bedingungen vieler Organismen, welche an das konſtante Vorhandenſein von Waſſer gebunden ſind, zerſtören. Der winterliche Froſt vernichtet alle Keime, welche nicht genügend wider— ſtandsfähig ſind. Deßhalb flüchten ſich auch alle Pflanzenkeime in Seeen bei Anbruch des % Winters in die Tiefe des Gewäſſers, auf den Boden, um hier, vor Kälte geſchützt, den An— bruch der beſſeren Jahreszeit zu erwarten. In trocken liegenden Teichen erreicht aber der Froſt alle Keime und zerſtört erbarmungslos, was nicht trefflich gewappnet iſt. Somit dürfen wir uns nicht wundern, wenn wir in rationell bewirthſchafteten Teichen viele in Seeen gemeine Organismen, zu denen eben auch gewiſſe Diatomaceen und Cyanophyceen +) gehören mögen, nicht auffinden. Dagegen iſt es ja bekannt, daß gerade die Eier gewiſſer Räder— thierchen und Cruſtaceen dem Froſte ſehr gut zu trotzen wiſſen. Thatſache iſt alſo, daß in rationell bewirthſchafteten Teichen die Menge der Algen das Bild des wirthſchaftlich werthvollen Planktons ) Die mit Chromatophoren verſehenen Flagellaten (zumal die chlorophyllgrünen) fehlen in keinem Teiche, ſie ſind geradezu ſogar charakteriſtiſch für rationell bewirthſchaftete Teiche. Ich nenne als ihre Hauptvertreter Volvox, Eudorina, Gonium, Dinobryon und Synura. Dagegen erregte es meine Verwunderung, daß die Menge und die Artenzahl der uͤbrigen Flagellaten, ſowie überhaupt der an Protozoen in allen von mir unterſuchten Teichen ſo ſchwach war, daß ſie kaum Erwähnung verdient. *) Die gefärbten Flagellaten bilden die Avantgarde, welche zuerſt die friſch beſpannten Teiche bevölkert, die Rot feren und Cruſtaceen folgen nach und nähren ſich wahrſcheinlich zum großen Thel von den Flagellaten, ebenſo wie die eben ausgeſchſüpften Karpfen, deren Nahrung in den erſten 3 bis 10 Tagen (je nach der Witterung) zumeiſt aus den genannten Geißelthierchen, außerdem aus einigen Diatomaceen, Protococcaceen, Palmellaceen und Rottferen befteht. *) An Individuenzahl find die Algen, zumal die Diatomaceen, in manchen Teichen zwar immer noch reich genug, aber ihre Maſſe verſchwindet ganz neben der der thieriſchen Organismen und in erſter Linle der Cruſtaceen. Nur in einem Falle erreicht ſie dieſelbe, und zwar wenn die Cruſtaceen von den Fiſchen und der Kleinfauna aufgezehrt find, wenn das Plankton alſo nur noch ſehr dürftig iſt. Das tritt im Laufe des Sommers oder des Herbſtes — es hängt das natürlich ganz von der Qualität des Teiches und von der Beſatzſtärke ab — ein. Iſt es aber eingetreten, ſo kann man an— nehmen, daß die Fiſche in dem betreffenden Teiche kein Produktkonsfutter mehr finden. 7) Ein Beiſpiel dafür, daß auch die Cyanophyceen ihre Keime vor dem Winterfroſt zu ſchützen ſuchen, findet in: „Forſchungsberichte aus der biologiſchen Station zu Plön.“ Theil III. VIII. Dr. Strodtmann, Bemerkungen über die Lebensverhältniſſe des Süßwaſſerplankton. St. 178. 122 nur in ganz geringem Grade beeinträchtigt.“) Deßhalb find wir auch berechtigt, von einer Ausſchaltung dieſes Wenigen für unſere Zwecke ganz abzuſehen. Obwohl alſo nach meinen bisherigen Beobachtungen dem rationell verfahrenden Teich— wirth keine Schwierigkeiten der Unterſuchung aus dem Vorhandenſein der Algen erwachſen, ſo müſſen wir uns doch einmal umſehen, ob es für den entgegengeſetzten Fall nicht Mittel gäbe, dieſen läſtigen Faktor zu eliminiren. Es wäre ja möglich, daß in einem oder dem anderen Teiche Diatomaceen und beſonders Waſſerblüthenarten aufträten und das Bild der Unterſuchung trübten. Es gibt ferner noch viele unrationell bewirthſchaftete Teiche, welche nicht geſömmert und nicht trocken überwintert werden, und ſchließlich könnte ja auch die Nahrungsunterſuchung von Seeen in Betracht kommen.“ ) Hierzu iſt es nöthig daß wir uns ein mal über die Methode der Meſſung des Planktons verſtändigen. Auf die Methoden des Sammelns des Teichplanktons, das natürlich nach ganz be— ſtimmten Regeln vorgenommen werden muß, kann ich hier nicht näher eingehen.“ *) Ich habe darüber ganz ausführlich im diesjährigen Jahresbericht der Plöner Station berichtet. f) Hat man die 5, 10— 20 Stichproben (je nach der Größe des Teiches) beiſammen, jo filtrirt man ſie nochmals zuſammen durch den Unterſatz des Planktonnetzes und erhält nun einen dicken Brei. Man tödtet das Plankton durch Zuſatz einiger Tropfen Formol ab und kann nun die Meſſung vornehmen. Zunächſt bietet ſich uns hier die Henſen'ſche mikroſkopiſche Zählmethode dar. Mittelſt derſelben würden wir wohl recht gut die pflanzlichen von den thieriſchen Organismen trennen können, aber ſie gibt uns auch nicht einmal einen annähernden Aufſchluß über die Stickſtoffmenge oder wenigſtens über die abſolute Größe der ſtickſtoffreichen Plasmaſubſtanz — auf den es uns doch hier allein ankommt. Außerdem iſt ſie ſo komplizirt, daß der Teichwirth ein für allemal darauf verzichten muß. Aber es bieten ſich uns noch zwei andere Methoden, die Wägung und die eigentliche Meſſung, die volumetriſche Methode. Bei der Wägung wird das Plankton auf Fließpapier ausgebreitet, oberflächlich abgetrocknet und dann mittelſt einer feinen chemiſchen Waage gewogen. Einfacher iſt die volumetriſche Methode, ſie gewährt auch außerdem, wie wir gleich ſehen werden, für unſere Zwecke ver— ſchiedene Vortheile. Sie zerfällt wieder in vier verſchiedene Methoden, welche ſich erſtrecken auf die Beſtimmung des Rohvolumens, des dichten Volumens, des abſoluten Volumens und des wirklichen Volumens. r) Für unſere Zwecke kommt wieder nur die Beſtimmung des Rob: volumens, die einfachſte Methode, in Betracht. Sie wird ausgeführt, indem man das ab— getödtete Plankton aus dem Unterſatz des Planktonnetzes in einen kleinen Meßzylinder ein— läßt, der mit einer Skala verſehen iſt, welche ſich auf 10 ccm. erſtreckt. Nun iſt nichts weiter nöthig, als einige Stunden zu warten, bis das Plankton in dem Zylinder zu Boden geſunken iſt. Schon nach 12 Stunden findet keine merkliche Verringerung des Volumens *) Wollte und könnte man die Periodizitätsverhältn ſſe des Geſamm ptanktous — feine Zu: nahme und Abnahme — graphlſch darſtellen, ſo würde für das Teichplankton annähernd eine Kurve zu Stande kommen, welche im März oder April (bei der Beſpannung des Teiches) mit 0 beginnt, bis in den Mai rapid ſteigt, von hier ab aber ganz allmählich ſinkt, bis fie (in rationell beſetzten Teichen) kurz vor der Abfiſchung wieder ziemlich auf 0 anlangt. Das Sinken richtet ſich natürlich nach der Intenſität der Nahrungsaufnahme durch die Fiſche. Wollte man aber das Seeplankton in ſeiner Periodizität graphiſch darſtellen, ſo könnte das natürlich keine reine Kurve ſein, da eine ganze Anzahl von Zickzacklinten zu verzeichnen wären. Dagegen glaube ich annehmen zu dürfen, daß die Darſtellung der Periodizität des thieriſchen Theiles des Serplanftons ebenfalls einer Kurve nahekommen würde. ) Für die Seeen können jedoch alle die vorſtehenden Ausführungen nicht in dem Maaße Giltig— keit beanſpruchen, wie für Karpfenteiche. Der Stoffkreislauf in Seeen iſt denn doch nicht ſo einfach, wie in Teichen, die über Winter trocken liegen. Es kommt hier ganz darauf an, welche Nahrung die ver: ſchiedenen Arten von Fiſchen zu ſich nehmen, die ſich in dem See befinden und ob ſie, wie die Karpfen, eine Art von Winterſchlaf abhal len. Ferner muß die Menge der Fiſche berückſichtigt werden und das Zahlen- und Gewich sverhältniß, in welchem die einzelnen Arten zu einander ſtehen. e Ich werde aber darüber im Laufe dieſes Jahres nochmals dasjenige darüber veröffentlichen, was für die teichwirthſchaftliche Praxis nothwendig iſt. 7) Forſchungsberichte aus der blologiſchen Station zu Plön. Theil III. Berlin, Friedländer = — 05 1895. St. 180 u. ff. Derſelbe Artikel erſcheint auch im März in der „Deutſchen Fiſcherel⸗ eitung.“ Ii) Schütt, Analytiſche Planktonſtudlen. 1892. S. 42. .... CT RENENU BE SSR CHE ERHE NORERTRERR * * 123 mehr ſtatt, und nun lieſt man die Anzahl der cem und ihrer Bruchtheile von der Skala ab und die Meſſung iſt beendet. Dieſe Methode gibt uns aber auch ein vorzügliches Mittel an die Hand, ſchon mit bloßen Augen die Mengenunterſchiede der einzelnen Beſtandtheile zu verfolgen. Zuerſt ſinken natürlich die ſchwerſten Beſtandtheile, die großen Kruſtaceen zu Boden, hierauf folgen lang— ſamer die Räderthiere und zuletzt, oft erſt nach Stunden, kommen die Flagellatenkolonieen und die Diatomaceen.“) Hat man nun die Zylinder am Fenſter ſtehen, ſo ſieht man ſchon mit bloßen Augen die Grenzlinien zwiſchen den Cruſtaceen und den übrigen Organismen. (Das iſt jedoch nur bei friſch abgetödtetem Plankton der Fall). Man kann alſo ſchon in vielen Fällen die Menge des werthvollen Beſtandtheiles direkt von der Skala ableſen. Es empfiehlt ſich aber vielleicht auch die Menge der übrigen Organismen mitzurechnen, für den Fall, daß wir auch die Nahrung der Gıuftaceen mitmeſſen wollen.““) Der größte Vortheil dieſer Methode beſteht aber in einem anderen Umſtande. Dr. Strodtmann“) und ich ) haben nämlich gleichzeitig feſtgeſtellt, daß die von uns aufgefundenen Waſſerblüthenarten oder Cyanophyceen die Eigenſchaft beſitzen, auch nach ihrem Tode nicht unterzuſinken e) ſondern nur an der Oberfläche des Waſſers zu ſchwimmen. Hierdurch werden ſie aber auf die einfachſte Art aus dem zu meſſenden Plankton eliminirt. Ob das nun bei allen Waſſerblüthen bildenden Algen der Fall iſt, das muß erſt die Zukunft lehren; es iſt mir aber ſehr wahrſcheinlich, da ja die meiſten Waſſerblüthen für die oberſten Schichten des Waſſers charakteriſtiſch ſind. Tr) Die Cyanophyceen können wir alſo leicht aus der Menge des übrigen Planktons ausſcheiden, indem wir uns der Methode der Rohvolumenbeſtimmung bedienen; ſie verbleiben alle im oberſten Theil des Zylinders. Nun bleiben uns noch die Diatomaceen. Auch zur Entfernung dieſer pflanzlichen Formen bietet ſich uns in den meiſten Fällen ein Mittel dar. Die Diatomaceen beſtehen nämlich zum größten Theil entweder aus äußerſt kleinen, zierlichen oder aus fadenförmig an einander gereihten Formen. Es fragt ſich nun, welche Nummer der Seidengaze wir zum ) Es erklärt ſich dieſes langſame Sinken der Diatomaceen und Flagellaten jedenfalls dadurch, daß nach ihrem Tode langſame Veränderungen innerhalb ihres Organismus vor ſich gehen, in deren Folge ein Theil des Gaſes, welches fie im Leben flotttrend erhielt, den Körper verläßt, wodurch dieſer ſchwerer wird als das Waſſer und unterſinkt. Dagegen ſinken die Cruſtaceen und Räderthierchen, welche ſich wohl nur durch ihre Eigenbewegung während des Lebens ſchwimmend erhalten, ſofort nach Ein— tritt des Todes. ) Auch die Diatomaceen bilden in vielen ihrer Vertreter eine gute Nahrung der Cruſtaceen, zumal wenn ſie Fett⸗ und Oeltropfen in ihren Zellen enthalten. — Ferner iſt darauf hinzuweiſen, daß die wirkliche Maſſe der Diatomaceen, die wie geſagt, nur gering iſt, ſchon deßhalb noch weniger in's Gewicht fällt, weil ſie ja einen relativ viel geringeren Raum einnimmt als die wirkliche Maſſe der Cruſtaceen. Die großen Cruſtaceen mit ihren zum Theil mächtigen Extremitäten laſſen zwiſchen 5 ihren einzelnen Individuen relativ große Zwiſchenräume zurück, welche von den ſpäter nachſinkenden kleinen Organismen nicht ausgefüllt werden, da diefe ſich auf die oberſten Cruſtaceen auflegen Die Diatomaceen, welche im Teichplankton nur aus ganz kleinen Formen beſtehen, laſſen natürlich keine ſo großen Zwiſchenräume zwiſchen ſich, und deßhalb nimmt ihre wirkliche Maſſe einen weit geringeren Raum ein, als die gleiche wirkliche Maſſe von Cruſtaceen. Es iſt das zwar — wiſſenſchaftlich be— 5 trachtet — ein Mangel der Methode, für den Teichwirth liegt aber hierin ein großer Vorthell, denn er wünſcht ja keine Auskunft über die wirklichen Maſſen des Planktons zu haben, ſondern die Methode ſoll ihm einen vergleichenden Ueberblick geben über den wirthſchaftlich werthvollen Nahrungs— gehalt verſchiedener Teiche oder ein“ und desſelben Teiches zu verſchiedenen Zeiten der jährlichen Wachsthumsperiode ſeiner Fiſche. Gerade darin liegt eben der Vorzug dieſer Methode — der Be— ſtimmung der Rohvolumina, daß bei gleichen wirklichen Volumina die wirthſchaftlich werthvolleren Beſtandtheile weit größere und auge nfälligere Rohvolumina abgeben als die minderwerthigen Beſtand— theile, deren Rohvolumina ſich in dieſem Falle mehr den wirklichen Volumina nähern. e) Forſchungsberichte aus der biologiſchen Station zu Plön. Theil III. S. 145 u. ff. 7) I. e. S. 185 Anmerkung. Tr) Strodtmann hat feſtgeſtellt, daß dies Verhalten in dem Vorh andenſein von Gasblaſen be ründet iſt, welche auch nach dem Tode den Körper nicht verlaſſen (im Gegenſatz zu den Diatomaceen, bei welchen dies der Fall ſein muß). Tr) Auch diejenigen Waſſerblüthen, welche ſich in allen Schichten des Waſſers vorfinden, wie . B. gewiſſe Noſtocaceen, welche ich gefunden habe, zeigen nach ihrem Tode dieſelbe oben beſprochene Erſcheinung. Planktonnetze benutzen. Es gibt 20 verſchiedene Nummern von der gröbſten bis zu der feinſten (Nr. 20), welche letztere 6000 Maſchen pro Quadratcentimeter beſitzt. Ich habe dieſe feinſte Nummer bei meinen Fängen nie benutzt, ſondern ſchon eine gröbere, die Nr. 16 und hierin liegt vielleicht ein Grund mit, daß ich überhaupt ſo wenig Diatomaceen in meinen Fängen vorfand. Man verſchaffe ſich nun ein kleines rundes Meſſinggefäß ohne Loden und einen zweiten federnden Meſſingring, der mittelſt einer Schraube feſt um das Meſſinggefäß gelegt werden kann (am beiten benutzt man dazu die Unterſätze der einfachſten Planktonnetze), befeſtige mit dem Ringe ein paſſendes Stück Seidengaze der Nr. 12 an dem Boden des Planktonnetzes und ſiebe alsdann das geſammelte Plankton durch dieſen Apparat, das geſchieht in der Weiſe, daß man fortwährend und wiederholt Waſſer in den Apparat eingießt. Bei Anwendung von Nr. 12 oder höchſtens Nr. 10 der Gaze laſſen ſich alle kleinen Diatomaceen und Protococcoideen aus dem zu unterſuchenden Plankton entfernen.“) Vorzuziehen iſt aber vielleicht noch, daß man gleich beim Sammeln mit den Planktonnetzen ſich dieſer weiteren Nummer bedient. Es wird nun einleuchten, daß man nach demſelben Prinzip auch die fadenförmigen Diatomaceen und etwaige andere Fadenalgen (auch Waſſerblüthenarten) aus dem zu meſſenden Quantum ausmerzen kann. Man hat zu dieſem Zweck nur ganz grobe Nummern der Gaze (je nach Größe der Cruſtaceen) über den Filter zu ſpannen, um die Durchſiebung vorzu— nehmen. Es wird dann in dem Filter der weitaus größte Theil der Fadenalgen zurückbleiben, während das filtrirte Waſſerquantum die werthvolleren Beſtandtheile enthält, deren Menge man nur durch die Methode der Rohvolumenbeſtimmung mißt. Die bisher angeführten Methoden zur Eliminirung des rein pflanzlichen Plankrontheiles gingen alle von der Vorausſetzung aus, daß man beabſichtigt, die Flagellatenkolonieen als zum Thierreich gehörig mit in die Meſſung einzuſchließen.“*) Gegen dieſe Abſicht laſſen ſich aber unter Umſtänden Bedenken erheben. Die gefärbten Flagellaten bilden ihrer ganzen phyſiologiſchen Natur nach eine Art von Mittelſtufe zwiſchen Pflanze und Thier, und dem— nach können wir annehmen, daß auch ihre chemiſche Beſchaffenheit auf dieſer Mittelſtufe fteht.***) Wir dürfen alſo nicht ohne Weiteres 1 cem Flagellaten mit 1 cm Cruſtaceen wirthſchaftlich auf dieſelbe Stufe ſtellen. Ich habe einmal in einem Teiche, der kurz vorher gedüngt war, 2 cem Plankton pro 31400 cem Waſſer gemeſſen, und dieſes Plankton beſtand faſt aus⸗ ſchließlich aus Volvox-Kolonieen. Zwei Wochen ſpäter maß ich aber nur noch 0,4 cem, und hiervon beſtand etwa nur 0,1 cem aus Volvox-Kolonieen, die übrigen 0,3 cem aus Cruſtaceen. Es wäre alſo in den Fällen, wo es ſich um größere Mengen von Flagellaten⸗ Kolonieen handelt — alſo noch dem oben Geſagten kurz nach der Beſpannung der Teiche — wünſchenswerth, auch dieſe Mengen mit ſammt den Algen aus dem zu meſſenden Plankton auszuſchalten. Nichts iſt aber leichter als das. Man thue das Plankton in einen Meß— zylinder mit Waſſer. Die Cruſtaceen ſinken ſchnell zu Boden. Die Cyanophyceen bleiben an der Oberfläche und man gieße dieſe behutſam ab. Die Diatomaceen und Flagellaten ſinken, wie geſagt, wenn fie friſch abgetödtet find, nur ganz allmählich und ſehr langſam. Wenn die Cruſtaceen geſunken ſind, ſo ſauge man mit einer großen Pipette den oberhalb ſtehenden Waſſertheil ab, fülle friſches Waſſer auf und wiederhole das Manöver ein- oder zweimal, um auch die von den Cruſtaceen etwa mit zu Boden geriſſenen Algen und Flagel— laten zu entfernen. Der übrig bleibende Reſt beſteht dann nur aus den Cruſtaceen und größeren Räderthierchen, alſo aus den werthvollſten Beſtandtheilen. Vielleicht iſt es überhaupt angebracht, ſich ganz und gar auf dieſe Methode zu beſchränken. Verſuche ſollen mit allen ) Daß einige kleine Nauplien und Räderthiere auf dieſe Weiſe mit verloren gehen, kann für unſere Zwecke ganz gleichgiltig ſein. *) Wo ich größere Mengen von Flagellaten fand, beſtanden dieſelben immer aus Volvox⸗ Kolonieen, welche ja etwa dieſelbe Größe beſitzen wie kleine Cruſtaceen, bei einer Durchſiebung alſo auch denſelben Bedingungen wie dieſe unterliegen. — Es empfiehlt ſich auch ſchon deßhalb eine Eli— minirung dieſer Volvor:Kolonteen, weil ja dieſe Hohlkugeln find und weil deßhalb ihr „Rohvolumen“ in einem ganz anderen Verhältniß zum „wirklichen Volumen? ſteht, als bei den Gruftaceen. ) Profeſſor Migula hatte die Liebenswürdigkeit, mir zu ſchreiben, daß auch er der Anficht fet, daß die Subſtanz der gefärbten Flagellaten ſtickſtoffreicher ſei, als die der Algen. genannten Methoden in den nächſten Jahren angeftellt werden, und es wird ſich alsdann er: geben, welche der Praxis am beſten dient. Somit hoffe ich denn gezeigt zu haben, daß man bei einiger Sorgfalt wohl im Stande iſt, alle jene Faktoren, welche das Bild des wirthſchaftlich Werthvollen zu trüben vermöger, nach Möglichkeit zu berückſichtigen und zu entfernen, und zwar durch Methoden, welche durch die eigenthümliche Größe, Geſtalt und die phyſiologiſchen Eigenſchaften der einzelnen Beſtand— theile bedingt ſind. Freilich gehört noch eine lange und mühevolle wiſſenſchaftliche Arbeit dazu, um die Prinzipien der biologiſchen Bonitirungskunde unſerer Gewäſſer, zumal die der Seeen, nach jeder Richtung hin und in allen ihren Theilen auszuarbeiten und ſicher zu ſtellen. — Aller dieſer zuletzt beſprochenen Methoden bedarf aber der praktiſche Teichwirth, welcher über rationell bewirthſchaftete Teiche ver— fügt, wie ſchon wiederholt betont, überhaupt nicht. Er hat nur das Plankton nach den von mir angegebenen Regeln!) zu ſammeln und im Meßzylinder zu meſſen. Alle in Seeen die Unterſuchung beeinträchtigenden Faktoren können feine Reſultate in der weitaus größten Anzahl der Fälle nicht weſentlich beeinflußen. Iſt er aber gar im Beſitze eines Mikroſkops und einer, wenn auch nur oberflächlichen Kenntniß der Waſſerorganismen, ſo thue er einige Tropfen des geſammelten Planktons auf einen Objektträger und ein Blick durch's Mikroſkop wird ihm dann die Frage beantworten, welche zunächſt für ihn die wichtigſte iſt, nämlich: Haben die Fiſche noch Futter, oder iſt dasſelbe bereits aufgezehrt? *) Wer ſich aber erſt einige Uebung erworben hat, der kann des Mikro— ſkopes ganz entbehren, für ihn genügt ein Blick auf das geſammelte Plankton, um ſelbſt feinere Unterſchiede in den Qualitäten verſchiedener Teiche oder desſelben Teiches zu ver— ſchiedenen Jahreszeiten augenblicklich wahrzunehmen.“ *) (Schluß folgt.) ) Vergl. die Anmerkungen 3 und 4 auf S. 122. **) Wie ich ſchon angab, haben wir es im letzteren Falle im Weſentlichen nur mit dem ge— ringen pflanzlichen Reſt der Algen zu thun bei faſt gänzlichem Ausſchluß der Cruſtaceen. en) Wenn man ſich eine oberflächliche Kenntniß über die Menge der Waſſermilben, Waſſer— inſekten und Mollusken verſchaffen will, fo kann man mit Vortheil einen der großen Käſcher benutzen, mit welchen die Brut abgefiſcht wird (50 cm Durchmeſſer; die grobe Gaze bildet übrigens nur einen ganz flachen Bauch). Mit dieſem käſchert man den unter Waſſer ſtehenden Pflanzenwuchs mehrere Male ab und betrachtet dann genau den Inhalt des Käſchers. ch mache übrigens darauf aufmerkſam, daß die Prinzipien der biologiſchen Bonitirungswiſſen— ſchaft unbedingt in den Lehrplan der teichwirthſchaftlichen Lehranſtalten oder Lehrkurſe aufgenommen werden müſſen. Teichwirthſchaftliche Lehrkurſe aber ſind ein dringendes Poſtulat für die nächſte Zukunft. VI. Weber Jiſchreuſen.) Wer je mit Fiſchern verſchiedener Gegenden in Berührung gekommen iſt, weiß, daß betreffs der Reuſen die Anſichten weit auseinandergehen. Wenn nun thatſächlich in der einen Gegend die Fiſcher auf Garnreuſen in der anderen auf Weidenkörbe und in einer dritten auf Drahtreuſen ſchwören, ſo iſt dadurch der Beweis erbracht, daß das zu den Reuſen ver— wendete Material an und für ſich z. B. dem Aale ganz gleichgiltig iſt, und daß die größere oder geringere Beliebtheit der verſchiedenen Reuſenarten andere Urſachen haben muß. Es könnte da zunächſt in Frage kommen, ob nicht für Fiſchwäſſer verſchiedenen Charakters je nachdem Reuſen aus dem einen oder anderen Material den Vorzug verdienen würden? Aus Gründen, die nachher angeführt ſind, weiſe ich dieſe Möglichkeit nicht ganz von der Hand, neige aber zu der Anſicht, daß meiſtens die Fiſcher eben nur eine Art von Reuſen richtig anzuwenden verſtehen, oder aber die anderen Arten nicht in zweckmäßiger Konſtruktion kennen gelernt haben. Jede Art von Reuſen hat übrigens, wenn auch richtig konſtruirt, Eigenſchaften, die auf den Fang keinen Einfluß haben, die trotzdem dem Einen Vortheile bieten, dem Anderen aber den Gebrauch einer ſolchen Reuſe einfach unmöglich machen können. Wie ſchon geſagt, kann bezüglich des Materials, von „abſtoßend“ oder „anziehend“ bei Aalen ) Nachſtehender Artikel iſt einer vor Kurzem erſchienenen Brochure: „Anleitung zum Fange von Aalen und anderen Fiſchen mit Sturms Aalreuſe“ von Eruſt Sturm in Forchtenberg entnommen. wie anderen Fiſchen niemals die Rede fein. Es find durchaus andere Rückſichten, die hier zur Geltung kommen, und die, ſoweit ſie für den Fiſcher und Reuſen-Käufer Intereſſe haben, nachſtehend Erwähnung finden ſollen. Garnreuſen. Vortheile: Niederſte Anſchaffungskoſten. Lichter Innenraum, wo durch bei gewöhnlicher Konſtruktion das Wiederfinden des Auswegs namentlich für Fiſche er— ſchwert iſt. Netzſäcke mit mehreren Kammern ſind bei guter Einrichtung ganz fangſicher und können in Verbindung mit Flügeln (Sperrnetzen) leichter angewendet, transportirt oder in der Lage verändert werden, wie jede Sperrvorrichtung aus feſtem Material. Nachtheile: Geringe Widerſtandsfähigkeit und Dauer. Sollen Netz⸗ reuſen einen Sommer dauern, ſo müſſen ſie jeden Morgen gehoben und getrocknet werden. Sie dürfen alſo nur Nachts über im Waſſer liegen. Der profeſſionelle Fiſcher, der ohnedies den ganzen Tag am Waſſer liegt, mag immerhin ſeine an Winterabenden ſelbſt angefertigten Netzſäcke anwenden. Jeder Andere aber, der nicht Sklave der Sache ſein will, läßt am beſten von Netzreuſen, auch wenn ſie geſchenkt zu haben wären. Korbreuſen aus Weiden ꝛc. Vortheile: Billige Anſchaffungskoſten Aale und andere Fiſche verletzen ſich weniger als in Reuſen aus jedem anderen Material. Im Innenraume herrſcht ein an⸗ genehmes Ha bdunkel, das dem Aal in weiten Waſſern mit einförmigem, keinen Unterſchlupf bietendem Grunde die Reuſe als Zufluchtsſtätte erſcheinen laſſen mag. Wo dieſer Fall zutrifft, kommt es weniger auf befonders gute Lagerung und Auswahl der Fangſtelle an, da die Reuſe von den Aalen aufgeſucht wird. Nachtheile: Höchſtens zweijährige Dauer, weßhalb allein die Fracht eine aus— ſchlaggebende Rolle ſpielen kann, wenn die Körbe nicht in nächſter Nähe zu haben ſind. Schweres Gewicht. Größere, mit Waſſer geſättigte Körbe mit genügender Beſchwerung können namentlich vom Ufer aus kaum gehandhabt werden. Fiſche fangen ſich ſeltener als in lichteren Reuſen. Was vorhin für manche Waſſer als Vortheil angeführt wurde, das Halbdunkel im Innenraum, wirkt nachtheilig in allen vorwiegend klaren Waſſern mit guten Verſtecken. In Folge der durch die Einlaufsöffnung fallenden Lichtſtrahlen findet der Aal bei hellem Waſſer aus dem Korbe den Ausgang viel raſcher, als aus den lichteren Draht- und Garnreuſen. Ich ſelbſt konnte hier mit Körben trotz aller Mühe nur bei Trüb— waſſer befriedigende Erfolge erzielen. a Drahtreuſen. Seit das verzinkte Drahtgeflecht fabrikmäßig und billig hergeſtellt wird, hat man überall verſucht, es an Stelle von Garn und Holz zu Reuſen zu verwenden. Vortheile: Die große Brauchbarkeitsdauer gleicht die Mehrkoſten den Garn: und Holzreuſen gegenüber reichlich aus. Das Eigengewicht macht die bei anderen Reuſen nöthige Beſchwerung überflüſſig. Sie können fortwährend im Waſſer liegen bleiben, wodurch viel Arbeit erſpart und die Fangzeit nicht unterbrochen wird. Aus dem lichten Innenraum finden die Fiſche den Ausweg weniger leicht als aus Korbreuſen. Nachtheil: Die Fiſche verletzen ſich leichter und mehr als in Garn- und namentlich Weidenreuſen. Wird übrigens das richtige Geflecht ausgewählt, ſo reduzirt ſich das Uebel ſehr, beſonders wenn ſich die vom Verzinken herrührenden ſcharfen Anſätze ꝛc. nach längerem Ge: brauch abgenützt haben. Wird nun die Korbreufe in den unteren Stromgebieten und in größeren Landſeeen vielleicht am Platze ſein, wird es ſonſtwo der eifrige Fiſcher wohl auch einmal mit der Netz⸗ flügelreuſe verſuchen, — in weitaus den meiſten Fällen, namentlich für alle kleineren und mittleren Flüſſe und Seeen verdient die gut konſtruirte Drahtreuſe den Vorzug. Es ſind drei verſchiedene Arten von Drahtgeflecht im Handel. Betonen möchte ich, daß nur von rohem Eiſendraht geflochtene und nachher am Stück verzinkte Geflechte dauerhafte Reuſen geben, daß ferner Geflecht mit engen Maſchen und dickem Draht nicht nur dauerhafter iſt, ſondern auch die gefangenen Fiſche weniger verletzt, als weitmaſchiges Gitter aus dünnem Drahte. Die drei Drahtgeflechtarten ſind folgende: 127 Spiraldrahtgeflecht. Die vor Verarbeitung verzinkten Drähte hängen an den Verbindungsſtellen loſe in einander. Das Gewebe iſt elaſtiſch. Durch die fortwährende Bewegung, ſchon durch leichteſte Ström— ung des Waſſers verurſacht, reibt ſich an den Verbindungsſtellen nicht nur das Zink, ſondern auch das Eiſen ab. Der Roſt hilft daun dazu, daß das Geflecht vor der Zeit ſchadhaft wird. Ob— , wohl die Verarbeitung dieſes Geflechts dem Reuſenmacher am 85 bequemſten ginge, muß es, beſonders auch da ſich am leichteſten Fiſche in dieſe Maſchen einkeilen, und auch ſonſt verletzen, als „durchaus unzweckmäßig für Reuſen“ erklärt werden. Sechseckiges Drahtnetz. 5 Abgeſehen davon, daß ſich gelegentliche Aale und andere Fiſche in entſprechender Größe in die ovalen Maſchen einkeilen, iſt dieſes Drahtnetz, wenn aus möglichſt ſtarkem Draht ange— fertigt, recht wohl zu Reuſen geeignet. Da das in der Folge erwähnte Carrogewebe am Stück verzinkt nur in Maſchenweiten bis zu 12 mm zu haben iſt, muß in allen Fällen, in denen größere Maſchenweite erwünſcht, oder durch das Fiſcherei-Geſetz vorgeſchrieben iſt, zu dem ſechseckigen Drahtnetz gegriffen werden. Dasſelbe eignet ſich auch in leichter Ausführung ſehr gut zu Reuſenflügeln, Sperrvorrichtungen ꝛc. Carrogewebe. Meines Wiſſens bin ich der erſte, der dieſes Gewebe vom Jahre 1882 ab zu Reuſen verwendet und. empfohlen hat. In beobachten kann. Auch iſt es ſchwieriger zu verarbeiten, als die anderen Geflechtsarten. Daraus kann geſchloſſen werden, daß es ! ! keine bloße Liebhaberei ift, wenn ich Reuſen aus Carrogewebe em— pfehle. Die enge Maſchenweite (10 mm) iſt ſchon von verſchiedenen Seiten beanſtandet worden. Wenn ſich nun auch gelegentlich Fiſche unter dem Mindeſtmaaß fangen, ſo iſt dies das größte Unglück gewiß noch lange nicht, da ſolche ja wieder freigelaſſen werden koͤnnen. Im Uebrigen möchte ich bemerken: 5 In den quadratiſchen Maſchen findet man nur in den allerſeltenſten Fällen Fiſchchen eingekeilt. Niemals jedoch Salmoniden oder Aale, da bei dieſen, ſobald der Kopf durch die Mafche geht, auch der übrige Körper durchſchlüpft. (eie Größere Fiſche beſchädigen ſich aus ſchon früher angegebenem Grunde weniger, als bei den anderen Geflechtsarten, und Aale leiden nicht, jedenfalls nicht ſo, daß ſie ſofort ver: wendet werden müßten. Der Waſſerdurchfluß iſt bei ſtarker Strömung ein gemäßigter, dem Fange günſtiger. Bei Hochwaſſer ausgelegt, gelangen bei Reuſen aus ſolchem Gewebe keine Holztyeile, Laub dc. in den Innenraum, was bei weitmaſchigen Geflechten ſtets vorkommt und dann den Fang vereiteln kann. Kleine, in die Reuſe gerathene Fiſchchen locken Aale und namentlich große Forellen an. Die Widerſtandsfähigkeit iſt eine derartige, daß ſolche Reuſen nicht nur dem ſtärkſten Stromdruck ausgeſetzt werden, ſondern auch ſonſt manchen unabwendbaren Puff aus— halten können. Kleinere Reuſen aus ſolchem Gewebe ſind geradezu unverwüſtlich, während es freilich bei größeren Reuſen, die nicht in dem Grade geſchont werden können, auf die jeweils mögliche Behandlung ankommt. Zum Ausfangen von Brut, kleinen Aalen ꝛc. aus Teichen, ferner für den Fang von Köder⸗ und kleinen Futterfiſchen können ausſchließlich nur Reuſen aus Carrogewebe mit ent— prechender Maſchenweite in Betracht kommen. Ernſt Sturm. 28 VII. Vermiſchte Mittheilungen. Teichwirthſchaftliche Verſuchsſtation zu Trachenberg. Der Schleſiſche Fiſcherei— Verein hat in ſeiner letzten Hauptverſammlung vom 27. Februar er. den für die geſammte Teichwirthſchaft ſehr wichtigen Beſchluß gefaßt, eine teichwirthſchaftliche Verſuchs⸗ ſtation unter der Leitung des Herrn Dr. Walter zu begründen. Se. Durchlaucht der Herr Fürſt von Hatzfeldt hat zu dieſem Zweck in munificenteſter Weiſe auf feiner Herr— ſchaft Trachenberg die Aulage von 20 kleinen Verſuchsteichen, die Errichtung eines Arbeits— hauſes, ſowie 600 / Zuſchuß gewährt. Der Schleſiſche Fiſcherei-Verein bewilligte zu dem gleichen Zweck 1000 AH, der preußiſche Herr Miniſter für Landwirthſchaft hat eine Sub— vention von 3000 A. zugeſagt und auch der landwirthſchaftliche Centralverein für Schleſien hat 600 M. zur Verfügung geſtellt, fo daß das Unternehmen völlig geſichert erſcheint und bereits am 1. April er, in's Leben treten ſoll. Der Arbeitsplan der Station iſt folgender: 1) Es ſoll das Demonſtrationsmaterial für eine innerhalb der nächſten Jahre zu begründende teichwirthſchaftliche Lehranſtalt geſammelt werden, die jährlich zwei je vierwöchentliche Kurſe abhalten wird. 2) Es ſollen ſorgfältige praktische Verſuche zur Hebung des Fiſchertrages in den Teichen angeſtellt werden, und zwar: a. Verſuche mit Erzeugung der natürlichen Fiſchnahrung mittelſt Düngung und Beackerung des Bodens und Düngung des Waſſers; b. Verſuche mit direkter Fütterung. 3) Es ſollen Beobachtungen und Unterſuchungen über die naturwiſſenſchaftliche Baſis der Teichwirthſchaft angeſtellt werden. In erſter Linie ſind hier zu berückſichtigen; a. die natürliche Nahrung der Nutzfiſche; b. die natürlichen Feinde der Nutzfiſche; c. die Krankheiten der Nußfifche. Wir zweifeln keinen Augenblick, daß der Schleſiſche Fiſcherei-Verein mit der Errichtung einer teichwirthſchaftlichen Verſuchsſtation einem eminent praktiſchen Bedürfniß Abhilfe ſchaffen und daß dieſe Station nicht nur in Schleſien, ſondern für unſere geſammte Teichwirth— ſchaft von großem Nutzen ſein wird. H: Einiges über den Zander. Vor einer Reihe von Jahren ſetzte ich Zander in einen See, die gut gediehen, ſo daß ich nach einiger Zeit ſo viel Brat hatte, daß ich davon ab— geben konnte; im nächſten Jahr war kein einziger Zander mehr vorhanden. Auch in früheren Zeiten iſt derſelbe Fall eingetreten, daß der Zander mit einmal verſchwand. Ich ſchiebe es darauf, daß der etwa 5 Meter tiefe See viel Schlamm im Untergrund hat und der Zander feſten Boden verlangt; in meiner Nachbarſchaft iſt ein See mit Sand im Untergrund, der alljährlich reiche Zanderernte gibt. Auffallend war mir, daß der ſehr gut gedeihende Hecht bei mir merklich abnahm, als der Zander zunahm; demnach ſcheint mir der Zander ein größerer Räuber als der Hecht zu ſein.“) Es wäre mir interreſſant zu erfahren, ob auch dieſe Beobachtung anderwärts ge⸗ macht wurde, und ob dem Zander der ſchlammige Untergrund nicht zuſagt.“ — 8 von Homeyer, Rittergutsbeſitzer.““ Ein Mönch mit Abfluß vom Boden. Faſt in allen Teichwirthſchaften iſt man chon zu der Anſicht gekommen, daß der ſogenannte Mönch der beſte Teichablaß iſt; gleich— viel, ob er aus ſtarken Brettern oder aus Steinen hergeſtellt iſt, übertrifft er doch in allen Stücken das Zapfenhaus. Jedoch hatte er bisher immer noch den einen großen Fehler, daß er gerade das beſte, ſauerſtoffhaltige Waſſer bei gefülltem Waſſerſtande von der Oberfläche =) Anmerku ng der Redaktion: Dieſer Schluß geht aus der vorher mitgetheilten Beob⸗ achtung nicht nothwendigerweiſe hervor; denn es braucht ja z. B. in dem vorliegenden Falle der Zander nur der aus kleinen Weißfiſchen, z. B. Lauben 2c. beſtehenden Nahrung des Hechtes nachgeſtellt zu haben, um das Gedeihen desſelben zu beeinträchtigen. Kleine Fiſche fängt der Zander gerade ſo gut, wie der Hecht, ohne deshalb gleich ein größerer Räuber ſein zu müſſen. Zorn ai 5 > * e ae a A 1 N U N- x el. re 129 — des Teiches abführte, während ſich das für die Fiſche weniger zuträgliche Bodenwaſſer am Teichgrunde hielt. Dieſen Fehler zu beſeitigen, bringe ich jetzt drei Schlitze bei a b und e im Möuch an, von denen der vordere bei a zum Y Y Be Y Einſetzen des Gitters beſtimmt iſt, während in den beiden hinteren 2 * Staubrettchen gelegt werden, und zwar folgendermaßen: Das un: a b 0 terſte Brett im zweiten (mittleren) Schlitz bei b wird etwa bis 2 1 = zur Hälfte feiner Breite ausgeſchnitten, doch fo, daß die beiden = 9 Enden rechts und links vom Ausſchnitt auf der Sohle des Mönches 8 5 = aufitehen, während in der Mitte das Waſſer durchfließen kann. = (Bei ſtarkem Durchfluß bringe ich kleine Streben von circa 20 8 em Länge an, welche einen gleichen Abſtand des Brettchens vom SER Y Boden bezwecken). Sodann wird dieſer Schlitz mit Brettern bis Abfluß oben hin, d. h. noch über den Waſſerſpiegel hinaus, feſt zugeſetzt. Im dritten Schlitz bei e wird nun die eigentliche Stauwand geſetzt, welche man mit Sägeſpähnen, reſp. Teichſchlamm dichtet. So iſt nun alles Waſſer ge: zwungen, vom Grunde unter der vorderen Stauwand b hindurch und über die hintere hinweg abzufließen. Wird dieſes Kohlenſäure enthaltende Waſſer zum Füllen eines zweiten Teiches benutzt, ſo braucht man die Kohlenſäure hierbei nicht als ſchädlich zu betrachten, da ſie während des Falles verfliegt und das Waſſer ſich mit neuer Luft und neuem Sauerſtoff durchſetzt. Herrguth, Fiſchmeiſter, in der Biologiſchen Station des Deutſchen Fiſcherei-Vereins am Müggelſee. Anmerkung der Redaktion: Es iſt zweifellos richtig, daß bei langſamen Abfluß durch die vorgeſchlagene Einrichtung in der That vorwiegend das Bodenwaſſer ohne Druck abfließt, Veil größeren Mönchen aber und ſtärkerem Abfluß wird ſich die Sache in der Praxis ſo geſtalten, daß ſich nach dem Durchlaß in der Stauwand b ein Zug aus allen Schichten des Waſſers einſtellt, ſo daß nicht blos Grundwaſſer, ſondern Waſſer aus allen Höhen, ja ſogar Oberflächenwaſſer abfließt. $ Derartige Beobachtungen hat man bei größeren Zapfenhäuſern machen können, wo ſich ſelbſt merkliche Zuſammenziehungen der Teichoberfläche konſtatiren ließen. Immerhin kann die vorſtehende ſehr hübſche und einfache Einrichtung, welche an jedem Mönch leicht anzubringen iſt, nur empfohlen werden, wo Rees ſich um Ablaſſung des Bodenwaſſers in kleineren Teichen handelt. Aalbrut. Das abnorm kalte Wetter im Februar und März hat in dieſem Jahre die Verſendung von Aalbrut über Hüningen verzögert. Einmal iſt die junge Montde, welche nur bei milden Süd⸗ und Südweſtwinden den Arno bei Piſa aufſteigt, in Folge der auch in Italien ſeit Januar lange Zeit herrſchenden niedrigen Temperaturen länger im Meere zurück— geblieben, als ſonſt, andererſeits wäre bis vor Kurzem auch ein Transport derſelben über die Alpen und eine Verſendung in Deutſchland unmöglich geweſen. Mitte März iſt aber die erſte Sendung Aalbrut glücklich in Hüningen eingetroffen und die weitere Vertheilung derſelben in Folge der wärmeren Witterung möglich. Es wird ſich empfehlen, etwaige Beſtellungen in Hüningen möglichſt bald zu machen, da erfahrungsgemäß die frühzeitigen Sendungen ohne weſentliche Verluſte von Statten gehen. Schweizeriſche Fiſchereiꝙ-Ausſtellung. Vom 25. Auguſt bis 22. September 1895 wird in Bern eine Fiſcherei⸗Ausſtellung ſtattfinden, welche in folgende 8 Gruppen zerfallen wird: J. Fiſcherei-Gewäſſer der Schweiz; II. Fiſch- und Krebsarten der Schweiz; III. Fiſch— und Krebszucht; IV. Fiſch⸗ und Krebsfang; V. Fiſchmarkt und Fiſchverwerthung; VI. Bor: kehrungen zum Schutz der Fiſche; VII. Fiſch- und Krebsfeinde VIII. Geſchichte und Statiſtik des Schweizeriſchen Fiſcherei-Weſens. Nach Artikel 5 des Ausſtellungsreglements trägt die Ausſtellung ſchweizeriſchen Charakter; an derſelben können ſich nur Bewohner der Schweiz betheiligen. Das Organiſationscomité it allerdings berechtigt, auch ausländiſche Gegenſtände zuzulaſſen; doch ſtehen dieſelben außer Konkurs bei der Preisbewerbung, können aber durch Anerkennungsſchreiben in Geſtalt von CEhrenmeldungen hervorgehoben werden. 2 Barben im Müggelſee. Neulich wurde von den Kleinfiſchern in Kietz-Coepenick eine im Müggelſee gefangene 25 em lange Flußbarbe (Barbus fluviatilis Ag.) an die bio— 130 logiſche Station Friedrichshagen als angeblich ausländischer, ihnen unbekannter Fiſch abgeliefert. Es illuſtrirt dieſes Vorkommniß am beſten di Seltenheit des ſonſt ſo gewöhnlichen Cypriniden in unſerem See. Müggelſee, 22. März 1895. K. Knauthe. Baſtardfiſche. Durch die Güte des Herrn E. Mahnkopf in Spandau erhielt ich neulich zwei äußerſt intereſſante Fiſche, Baſtarde zwiſchen Blei und Güſter und Blei und Rapfen. Beide Baſtarde ſind noch nicht beſchrieben. K. Knauthe. Fiſcherei-Konſum⸗Geſellſchaft zu Hamburg. Unter dieſer Firma haben ſich drei Herren zuſammengethan, die heute ihre erſte Fiſchkoſthalle in dem Hauſe Neuſtädter Fuhlent— wiete Nr. 35 eröffnen. Die Geſellſchaft will den Konſum der See-DFiſcherei fördern und im Publikum das Verſtändniß für die Brauchbarkeit der einzelnen Fiſcharten zu heben ſuchen. In der Verkaufshalle ſind die Flußfiſche in geräumigen Baſſins untergebracht, während die Seefiſche in beſonderen mit geeigneten Kühlvorrichtungen verſehenen Räumen in großen Quantitäten lagern. In den Reſtaurationsräumen, die recht behaglich und geſchmackvoll ausgceſtattet find, werden Freunde der Fiſchkoſt in der im übrigen ſehr reichhaltigen Speiſenkarte ſtets eine Auswahl von etwa 30 täglich wechſelnden Fiſchſpeiſen vorfinden, fo daß jedem Geſchmack ge: nügt werden kann. Bei der vor Kurzem ſtattgefundenen Beleuchtungsprobe legte die Küche des Reſtaurants ein treffliches Zeugniß ihrer Leiſtungsfähigkeit ab. Die Dekorationen von künſtlichen Blumen, die ſich recht gut ausnehmen, ſind von C. L. Peterſen & Co, die hübſchen Aquarien-Anlagen, die im Reſtaurant geſchaffen ſind und dort in Verbindung mit einer gut ausgeführten Wandmalerei, Helgoland darſtellend, einen ſchönen Schmuck bilden, von Bernhard Rode geliefert. Das Lokal gewährt einen gemüthlichen und angenehmen Aufenthalt und dürfte bald viele Beſucher finden. „Hamb. Korreſpondent.“ VIII. Vereinsnachrichten. Schleſiſcher Fiſcherei-Verein. XI. Hauptverſammlung am 27. Februar 1895. i Zunächſt macht der Herr Vorſitzende Mittheilung über die Gründung der teichwirthſchaftlichen Verſuchsſtation zu Trachenberg, welche mit dem 1. April e. in's Leben treten fol. Der Schleſiſche Fiſcherei-Verein bem.lligt zu dieſem Zwecke 1000 , der landwirthſcha etliche Centralverein 600 cM und Se. Durchlaucht der Fürſt Hatzfeldt-Trachenberg 20 kleine Verſuchsteiche und 600 *, auch der Herr Miniſter für Landwirthſchaft hat eine Subvention von 3000 A, zugeſagt, die vielleicht noch eine Vermehrung erfahren dürfte, Alsdann erfolgt die Verleſung der ausgetretenen 16 Mitglieder; die Verſammlung ehrt das Andenken des verſtorbenen Mitgliedes, des Herrn Amtsrath Hohberg -Sczepanowitz, durch Erheben von den Sitzen. Da ſich lein Widerſpruch erhebt, fo erfolgt die Aufnahme von neu eingetretenen Mitgliedern, 20 an der Zahl. Einſtimmig wird der Antrag des Vorſitzenden angenommen, Se. Durchlaucht den Fürſten Hatzfeldt-Trachenberg, Oberpräſidenten der Provinz Schleſien, zum Ehrenmitgliede des Schleſiſchen Fiſcherei-Vereins zu ernennen. In längeren Ausführungen gibt Herr Regierungsrath Frank Aufklärung über die Jahres. rechnung pro 1894 und beantragt, den früheren Schriftführer, Herrn Freiheren von Gaertner, für dieſe Jahresrechnung zu entlaſten und ihm den Dank der Verſammlung für richtig geführte Rechnung auszuſprechen. Der Herr Vorſitzende ſchließt ſich dieſem Antrage an und die Berſammlung beſchließt demgemäß. Zum Schriftführer wird gewählt Herr Dr. Walter, zum Schatzmeiſter, Herr Dr. Kutzleb, zu Delegirten zu den Sitzungen des landwirthſchaftlichen Centralvereins die Herren Graf Franken— berg, Stadtrath Kern und Dr. Hulwa, zu Reviſoren der Vereinsrechnung die Herren Regierungs— rath Frank und Lieutenaut von Prittwitz und Gaffron auf Hennersdorf. Der Voranſchlag des Etat, welcher mit 8536.18 , in Einnahmen und Ausgaben bilanzirt, findet inſofern eine Abänderung, als der Schriftführer auf 500 cM der perſönlichen Eutſchädigung ver: zichtet. Dieſe ſollen in dem Titel „Förderung der Fiſchzucht“ untergebracht werden. Eine freiwillige Zuwendung des Herrn Freiherrn von Gaertner in Höhe von 200 A wird auf den Titel „Reiſe— koſten und Tagegelder“ übertragen. Im Uebrigen wird der Voranſchlag von der Verſammlung genehmigt. Der Schriftführer trägt alsdann eine Eingabe des Vorſtandes an die kgl. Regierungen der Provinz betr. einen Erlaß des Herrn Miniſters für Landwirtbſchaft, welcher zur Prüfung der Urſachen EN ee “ ET Tee & i E ZT W 131 des Niederganges der Gemeinde-Fiſchereien anregt, vor und theilt mit, daß der Vorſtand in Ausſicht genommen habe, durch eine geeignet: Perſönlichkeit eine ſyſtematiſche Exploration der ſchleſiſchen Ge— wäſſer vornehmen zu laſſen, welche den Zweck haben ſoll, eine rationelle Bewirthſchaftung und Wieder— bevölkerung der fließenden Gewäſſer zu ermöglichen. Hieran ſchließen ſich längere Debatten über die Bedeutung der ſchleſiſchen Fluß-Fiſcherei und Teichwirthſchaft, an denen ſich die Herren Graf Franken— berg, Freiherr von Gaertner, Regierungsrath Frank, Dr. Hulwa, Dr. Walter, Ritterguts— beſitzer Kühn und Güterdirektor Kogho betheiligen. Da die in Ausſicht genommenen Erhebungen über die ſchleſiſche Fluß Fiſcherei nicht den ungetheilten Beifall der Verſammlung finden, fo muß vor— läufig davon abgeſehen werden. Der Vortrag des Herrn Dr. Walter mußte der vorgerückten Zeit halber außerordentlich ge— kürzt werden, ebenſo die Demonſtrationen. Derſelbe iſt in dieſer und vorletzter Nummer der „Allg. Fiſcherei Zeitung“ bis auf den Schluß zum Abdruck gekommen. 8 Gauverband des Fiſcherei-Vereins für den oberen Neckar. Gelegentlich der am 6. Januar d. J. in Sulz ſtattgehabten 7. Hauptverſammlung des Gau— verbands der Fiſcherei-Vereine für den oberen Neckar wurde unter Anderem auch der Fiſcherei-Jahres— bericht des Geheimen Kommerzienraths Herrn Duttenhofer in Rottweil veröffentlicht und iſt daraus zu erſehen, in welch' hervorragender und aufopfernder Weiſe er ſich um die Vermehrung des Beſtandes an Edelfiſchen im oberen Neckar verdient macht. Die Fiſchzuchtanſtalt umfaßt 30 mit Quellwaſſer geſpeiſte kaliforniſche Brutapparate, ver— ſchledene Aufzuchtgräben und 8 etwa 32 Quadratmeter große Baſſins und wurden im Frühjahr 1894 erbrütet von ſelbſtgezüchteten Fiſchen: 90000 Bachforellen-, 5000 Regenbogenforellen-, 20000 Bad): faibling3= und 10000 Regenbogenforellen-(Hüningen) und 5000 Schottiſche Bachforelleneier (Diepolds— dorf). Die hievon gewonnene Brut wurde theils in den Neckar und die Eſchach eingeſetzt, theils zu Fütterungsverſuchen in der Anſtalt zurückbehalten; ferner wurden in den Neckar 20000 Aalbrut eingeſetzt. Im Frühjahr 1895 ſollen Maſſeneinſätze vorgenommen und Verſuche im Großen angeſtellt werden, hiezu find beſtellt: 100 000 Forellen-, 45000 Regenbogenforellen-, 30000 amerik. Bach— ſaiblings- und 30000 Elſäßer Saiblingseier; ferner 20,000 Aaalbrut und 4000 einjährige Regen— bogenforellen. Hiezu kommen noch über 100 000 Eier von ſelbſtgezüchteten Forellen. Teichwirthſchaft wird in 3 zuſammen ca. 16 Württemb. Morgen großen Teichen getrieben, das Reſultat war in Folge der ungünſtigen Witterung des vorigen Teiches nicht befriedigend. Der Fiſchzuchtanſtalt Rottweil ſteht ein überaus tüchtiger Fiſchmeiſter vor, der im vergangenen Jahre verſchiedene große Fiſchzuchtanſtalten u. A. diejenigen von Dill in Heidelberg und Jaffé in Sandfort beſichtigt und kennen gelernt hat. Möge die mühevolle mit nicht unbedeutenden Ausgaben verbundene Arbeit auch weiterhin von beſtem Erfolge begleitet ſein. Tübingen. E. S. IX. Jragelkaſten. Weitere Antwort auf Frage Nr. 11, betr. „die Vertilgung von Algen in Teichen.“ Der Herr Frageſteller hat uns die betr. Algen eingeſandt. Es ſind nicht eigentliche Algen, ſondern ſogenannte fadenbildende Diatomeen, der Gattung Melosira zugehörig. Gegen dieſe durch einen Kieſelpanzer geſchützten Pflanzen läßt ſich durch Zuſatz irgend welcher ſonſt unſchädlichen Chemikalien nichts machen, zumal da das aus dem Teich abfließende Waſſer in dem vorliegenden Fall als Trink— waſſer dient. Der Teich iſt alſo nicht trocken zu legen, darf auch nicht gekalkt werden, wie der Beſitzer ſchrelbt. Das Trockenlegen und Durchfrieren, eventuell das Kalken des Teiches, hätte ſonſt ſeine Wirkung nicht verfehlt und das Auftreten der Diatomeen zum mindeſten beſchränkt. So bleibt nichts anderes übrig, als die Pflanzen, beſonders im Frühjahr, mit einem Rechen immer wieder mechaniſch zu entfernen. Das iſt zwar läſtig, aber das einzige Mittel. Weitere Antwort auf Frage Nr. 11: Setzen Sie je nach Größe des Teiches ein bis zwei Schwäne ein und Sie werden in Ihrem Teiche durch keine Algen mehr beläſtigt fein. Freiherr von Grainger. Anm. der Red.: Für die Aufzucht von Brut iſt in dieſem Fall der Teich dann allerdings 5 mehr zu gebrauchen, da die Schwäne gewiß keinen Anſtand nehmen werden, die Brut zu de— zimiren. Frage Nr. 16. (Herr R. in St.): „Ich beabſichtige in der Nähe meiner Forellenfiſchzuchtan— ſtalt einen bereits vorhandenen Karpfenteich neu beſpannen zu laſſen und möchte dieſen Teich vorher mit Waſſerpflanzen, welche Karpfen lieben, bepflanzen; erbitte mir nun gütigen Beſcheid, welche Sorte ich zu dieſem Zwecke zu wählen habe und von wo ich die Pflänzchen oder Knollen beziehen kann.“ Antwort auf Frage Nr. 16. Es iſt nicht gut möglich ohne nähere Kenntniß des Teich— untergrundes, ſeiner Temperatur, Stärke des Zu- und Abfluſſes ꝛc. diejenigen Pflanzen zu bezeichnen, welche in dem vorliegenden Falle auch fortkommen werden. Wir müſſen uns daher darauf beſchränken, eine Anzahl Pflan en zu nennen, welche in Karpfenteichen vorkommen, reſp. daſelbſt mit Vortheil an— zupflanzen ſind. Hierher gehören z. B. die verſchiedenen Arten des Waſſerhahnenfuß (Ranunculus aquat.), mehrere Arten von Laichkräutern (Potamogeton natans, fluitans etc.), das ähıige Federkraut 132 (Myriophyllum spicatum), das Hornblatt (Ceratophyllum demersum), der Waſſerknöterich (Poly- gonum amphibium), der Calmus (Acorus calamus), die 3 Arten von Waſſerlinſen (Lemna major, minor und trisulea), der Froſchlöffel (Alisma natans), das Pfeilkraut (Sagittaria latifolia), die Schwertlilie (Iris Pseudacorus), das Mannagras (Glyceria fluitans und aquatica) 2c. 2c. Direkt warnen wir vor der Anpflanzung des z. B. in dem Buch: „Teichwirthſchaftslehre von Ed. Aug. Schröder zur Anpflanzung empfohlenen Schlauchkrauts Utricularia, welches nach den Be: obachtungen von Dr. Walter (cf. Allgemeine Fiſcherei-Zeitung Nr. 6 u. ff. pro 1895) in Karpfenbrut⸗ teichen ganz beſonders ſchädlich iſt. 22 Auch können wir die Waſſerpeſt (Elodea canadensis) nicht empfehlen, da dieſelbe möglicher⸗ weiſe bei genügend reichem Kalkgehalt des Waſſers ſo ſtark wuchert, daß ſie alles Fiſchleben geradezu erſticken kann. Uebermäßiger Schilfwuchs iſt auch ſchädlich. Ueber den „Pflanzenanbau“ ſchreibt Näheres der vorher bereits genannte Ed. Aug. Schröder in feiner Fiſcherei-Wirthſchaftslehre (G. Schönfeld's Verlag in Dresden). Die obengenannten und noch andere Teichpflanzen ſind zu beziehen durch die Firma Haage & Schmidt in Erfurt, wenn man es nicht vorzieht, dieſelben aus benachbarten Teichen oder Seen einfach zu verpflanzen. Schließlich bemerken wir noch, daß Herr Fiſchzüchter Eckardt in Lübbinchen bei Guben für Karpfenteiche ganz beſonders die Anpflanzung des amerikaniſchen Waſſerreiſes empfiehlt, welcher auch von ihm zu beziehen iſt. H. Frage Nr. 17. (Herr A. Sch. in B.): Gibt es in Deutſchland leiſtungsfähige Fabriken, welche Maſchinen zur Anfertigung von Fiſchnetzen bauen? Wir bitten um gef. Anworten aus unſerem Leſerkreis. 5 X. Perſonalnachrichten. Der Bayeriſche Landes-Fiſcherei-Verein ernannte in ſeiner letzten Plenarverſammlung Se. Durchlaucht Herrn Fürſten von Hatzfeldt zum Ehrenmitgliede. Der Schleſiſche Fiſcherei-Verein hat in ſeiner Hauptverſammlung am 27. Februar d. J. Se. Durchlaucht den Fürſten von Hatzfeldt-Trachenberg einſtimmig zum Ehrenmitgliede des Schleſiſchen Fiſcherei-Vereines ernannt. Se. Kgl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin haben in Anlaß Ihres Geburtstages am 19. ds. Mts. Herrn Oekonomierath Brüßow zu Schwerin, dem bekannten Fiſchzüchter und langjährigen Ausſchußmitgliede des Deutschen Fiſcherei-Vereins, in Anbetracht ſeiner Verdienſte um die Fiſcherei die Verdienſtmedaille in Gold für hervorragende Leiſtungen auf den verſchiedenen Gebieten der Künſte, der Wiſſenſchaften und des Gewerbefleißes zu ver: leihen geruht. Herr Landrath Dr. Federath in Brilon wurde vom Rheiniſchen Fiſcherei-Verein zum auswärtigen Mitgliede ernannt. Todesfall. Am 17. ds. Mts. ſtarb nächſt Mariazell in Steyermark im 60. Lebens⸗ jahre der k. k. Profeſſor an der Wiener Hochſchule für Bodenkultur, Herr Guſtav Henſchel. Henſchel tradirte forſtliche Entomologie, war aber auch Ichthyologe und ſchrieb u. A. die 1890 bei Franz Deutike (Leipzig) erſchienene „praktiſche Anleitung zur Beſtimmung unſerer Süßwaſſerfiſche.“ XI. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 23. März. Bei genügenden, theilweiſe reichlichen Zufuhren und ziemlich regem Geſchäft waren die Preiſe in dieſer Woche mäßig. En gros-Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte A V 52— 75 43—51 Winter⸗Rheinlachs. . per Pfund 620 rr 363278 59— 71 Ruf- Lachs z 200 Barige =. u 3%. [3565 28—36 Flundern, gg. . . „ Schock | 250—400 Karpfen, mittelgroße . 70—75 56 Dos mite 7 7 150— 200 do feine 6970 — Bücklinge, pomm. . „ Wall 175— 200 Schleie 67-85 46—53 Dorſc e Sa 200 Melle . . 16—48 17-34 Schellſiſcch fh „ Stiege 75 —120 Plüitz e 88 11— 24 Aale, große. „ Pfund | 110—120 All 9992 70 Stör 1 7 a Oſtſeelach — 120—130 [Heringe „ 100 Stck. 600 - 1000 WelTl dnnn 30—43 24 | BALD ENTE Pr it ur N. U el BER TANTE TE FE EEE 133 Inserate. 100,000 Stück Sorelleneier hat noch bilg abzugeben M. Teubner, Forellenzucht, (3/3) Wiltſien (Sachſen). 5 Sturms Aalreuse | 8267. ist fürAale u.and. Fische der sicherste 8 Mark Die den es giebt. 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Siſcherei-Seitung. 4 Erſcheint monatlich zwei⸗ bis dreimal, Preis: jährlich 4 Mk. — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Anter Kreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 150 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Expedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19. . Organ für die Befammtintereffen der Fiſcherei, ſowie für cllie Heſtrebungen ler Fiſcherei-Pereine. in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei- Vereins, ſowie der Candes⸗Fiſch.⸗ Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schleſ. Fiſch.⸗ Ver., des Brandenburg. Fiſch.⸗Ver., des Thüring. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗ Ver. Miesbach⸗ Tegernſee, des Fiſch. Ver. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. für das Großherzogthum Heſſen, des Rheiniſchen Fiſch. Ver., des Central-Fiſch.Vereins für Schleswig⸗kholſtein, des Kölner Fiſch. Ver., des Hamburger Fiſch Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Lothringiſchen Fiſch.⸗Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für den Kreis Lingen, des Sijcherei-Dereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt ꝛc. ꝛc. In Perbindung mit FTachmännern Deutſchlands, Oeſlerreich-Ungarns und der Schweiß, herausgegeben vom Bayeriſchen und vom Deutſchen Fiſcherei-Verein. Nr. 8. München, den 10. April 185. XX. Jahrg. Inhalt: I. und II. Bekanntmachung. — III. Die Deutſche Fiſcherei-Ausſtellung Berlin 1896. — IV. Ueber die Möglichkeit einer biologiſchen Bonitirung von Teichen (Schluß.) — V. Der jüngſte Entwurf eines Landes⸗Fiſcherei-Geſetzes für Mähren. — VI. Ueber den Sterlet. — VII. IX. Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft zu Köln. — VIII. Der Stauheber. — IX. Vermiſchte Mittheilungen. — X. Fragekaſten. XI. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämmtlicher Artikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Nach unſeren neuen Satzungen kann durch einmalige Zahlung eines Beitrages von 100 , welche dem zinsbaren Vereinsvermögen zufließen, die lebenslängliche Mit- gliedſchaft erworben werden. Wir bitten von dieſer Beſtimmung recht zahlreich Gebrauch machen zu wollen. Ferner machen wir darauf aufmerkſam, daß Berufsfiſcher, Teichverwalter, Fiſcherei— Aufſeher, Förſter und Hilfsjäger einen jährlichen Beitrag von nur 3 X. zu zahlen haben. Berlin, im März 1895. Deutſcher Fiſcherei-Berein. Profeſſor Dr. Weigelt, General⸗Sekretär. 8 II. Bekanntmachung. Der Unterfränkiſche Kreis-Fiſcherei-Verein in Würzburg ſandte uns 100 A. für die Hinterbliebenen der im Dezember v. J. verunglückten Nordſeefiſcher. 70 / hiervon wurden unter den Mitgliedern geſammelt, 30 X/ ſtiftete die Vereinskaſſe. Wir bitten um fernere Beiträge. Berlin, den 3. April 1895. Deutſcher Fifcherei-Berein. Profeſſor Dr. Weigelt, General-Sekretär. III. Die Deutſche Jiſcherei-Ausſtellung Berlin 1896. Abtheilung für Binnen⸗Fiſcherei. Die Deutſche Fiſcherei-Ausſtellung in Berlin 1896 will beſtrebt ſein, ein Bild zu bieten, ſowohl von der deutſchen Fiſchfauna, als auch von den die deutſche Fiſcherei im weiteſten Sinne bewegenden Fragen, einſchließlich der Mittel, welche Wiſſenſchaft und Praxis bieten, um das Ziel der Hebung und Förderung der deutſchen Fiſcherei und Fiſcherei-Wirth⸗ ſchaft zu erreichen. Es werden mithin zu veranſchaulichen ſein: I. Die deutſchen Fiſche (einfchlieglih Krebs- und Perlmuſchel). Dieſe Sammlung wäre thunlichſt von den deutſchen Fiſcherei-Vereinen zu beſchaffen. II. Die wirthſchaftlich bedeutſamen Speiſefiſche Deutſchlands, ſoweit möglich lebend; ſonſt auf Eis oder konſervirt. Ausſteller: Fiſchzüchtereien, Fiſchhandlungen u. ſ. w. Konkurrenzausſtellung. III. Die ſogenannte künſtliche Fiſchzucht, ihr Weſen und ihre Werkzeuge. a) Brutanſtalt in Betrieb, Modelle, Pläne und Zeichnungen von Brutanſtalten, Bruthäuſern ꝛe. b) Die verſchiedenen Konſtruktionen von Brutapparaten (Kaliforniſche Tröge, Selbſt— ausleſer) mit deren Nebenapparaten (Eierzähler, Pinzetten, Meßapparate, Brut: transportapparate). IV. Die Teichwirthſchaft. a) Kleine Karpfenwirthſchaft in Betrieb, Modelle, Pläne 15 Abbildungen (Photo⸗ graphieen) von Teichwirthſchaften, Teichen, Mönchen und ſonſtigen Ablaß- und Stauvorrichtungen. b) Fiſchtransportapparate ꝛc. auch in Abbildungen und Modellen. V. Fluß⸗ und Wildfiſcherei. Fiſchwaage, Leitern und Schutzvorrichtungen (Gitter) in Modellen und Zeichnungen. VI. Die Fiſcherei⸗Induſtrieen. a) Konſervirung von Fiſchen und Fiſchtheilen (Caviar) zu menſchlichem und thieriſchem Genuß, bezugsweiſe zur Herſtellung von Düngemitteln, zuſammen mit dem Deutſchen See-Fiſcherei-Verein. b) Die deutſche Perleninduſtrie. e) Die deutſche Kunſtperleninduſtrie. d) Induſtrieen, welche als Rohmaterial Fiſche oder Fiſchbeſtandtheile verarbeiten: Fiſchleim, Fiſchthran, Perlmutterinduſtrie, Muſchel- und Korallenverarbeitung, Fiſchſchuppeninduſtrie, zuſammen mit dem Deutſchen See⸗Fiſcherei-Verein. VII. Die Werkzeuge und Hilfsmittel der Fiſcherei-Betriebe, zuſammen mit dem Deutſchen See⸗Fiſcherei⸗Verein. Netze, Reuſen, Winden, Fiſcherboote, Fiſchkaſten, Dröbel. VIII. Die Angel⸗ und Sport⸗Fiſcherei. Angeln, Köder u. a. IX. Die Zierfiſchzucht und Aquarienkunde. a) Zierfiſche und Pflanzen. b) Aquarien, Durchlüfter, Heizapparate und ſonſtige Geräthe. x 0 7 7 a “ — ä # 2 er De a N A Q NN Sun A TEREEN JUL 1650 ne X. Feinde der Fiſcherei und Mittel zu ihrer Vertilgung. a) Die Feinde in konſervirten Exemplaren oder in Abbildungen. b) Fallen und Fanggeräthe. XI. Die Fiſcherei⸗Wiſſenſchaft und ihre Hilfswiſſenſchaften. a) Die Thier⸗ und Pflanzenwelt der Binnengewäſſer, konſervirt oder in Abbildungen. b) Die Ernährung der Fiſche. ) Die natürliche Nahrung, konſervirt oder in Abbildungen. 6) Fiſchfuttermittel und die Werkzeuge zu ihrer Bereitung. c) Wiſſenſchaftliche Apparate und Geräthe zum Studium der Nährfauna und zur ſonſtigen Unterſuchung der Fiſchgewäſſer. d) Kranke Fiſche, Mißbildungen, Krankheitserreger ꝛc., konſervirt oder in Abbildungen. e) Geſchichte und Entwicklung der Fiſcherei. e) Hiſtoriſche und prähiſtoriſche Fiſcherei in Funden, Modellen und Zeichnungen. 5) Die Fiſcherei der Naturvölker in Originalen, Modellen und Zeichnungen. XII. Literatur und Statiſtik. Das Vorſtehende fol zunächſt einen Entwurf darſtellen. Etwaige Wünſche auf Ab: änderung oder Erweiterung bitten wir der Geſchäftsſtelle mitzutheilen. Anmeldeformulare liegen dieſer Nummer der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ bei. Dieſelben find auch auf Wunſch von der Geſchäftsſtelle, Berlin, Zimmerſtraße 90/91, zu bes ziehen, welche auch nähere Auskunft ertheilt. Wir bemerken, daß Anmeldungen nur bis zum 15. Mai entgegen genommen werden können. J. A.: Profeſſor Dr. Weigelt. IV. leber die Möglichkeit einer biologiſchen Bonitirung von Teichen. Von Dr. Emil Walter. (Schluß.) Will man freilich wiſſenſchaftliche Unterſuchungen, welche der Praxis nützen ſollen, vor— nehmen, jo muß man auf alle jene Momente möglichſt Rückſicht nehmen, welche oben des näheren erörtert find.*) Ich habe ſolche vergleichende Unterſuchungen im vergangenen Sommer in Karpfenteichen ausgeführt und hatte dabei die Abſicht, aus meinen Unterſuchungen Schlüſſe auf den Zuwachs der einzelnen Teiche zu ziehen.“) Ehe ich jedoch die Reſultate anführe, muß ich betonen, daß dieſe Unterſuchungen noch durchaus keinen Anſpruch auf Vollkommenheit machen können, und das aus drei Gründen. Eiſtens datiren die Unterſuchungen erſt vom Monat Juni her, es fehlt mir alſo ein wichtiger Theil der Wachsthumsperiode. Zweitens hat ſich meine Methode erſt allmählich vervollkommnet. Drittens ſind die Unterſuchungen nicht mit der nöthigen Regelmäßigkeit und Vollſtändigkeit ausgeführt: manche Teiche habe ich überhaupt nur ein bis zweimal unterſucht. Aus dieſen Gründen gibt ein Theil der aufge— führten Ziffern keinen richtigen Anhaltspunkt. Dennoch will ich nicht unterlaſſen, die Reſultate in gedrängter Ueberſicht hier anzu— führen, da ſie manches Intereſſante bieten und mir auch gezeigt haben, welche Fehlerquellen dabei noch umgangen werden müſſen. *) Um etwas genauere, für wiſſenſchaftliche Zwecke mehr geeignete Reſultate zu erzielen, empfiehlt es ſich — nach Eliminirung aller minderwerthigen Beſtandtheile durch die oben erläuterten Methoden — das zu meſſende Quantum bei eder Unterſuchung nach feinem „dichten Volumen“ — entweder volumetriſch oder durch die Wägemethode — zu beſtimmen. ) Die Unterſuchungen wurden auf Veranlaſſung des Herrn Victor Burda vorgenommen in den großen Teichwirthſchaften Sr. Durchlaucht des Fürſten Hatzfeldt⸗Trachenberg und des Grafen von Maltzan⸗Militſch, welchen beiden hohen Herren ich für ihr großes Entgegenkommen und ihre liebenswürdige Gaſtfreundſchaft zu außerordentlichem Dank verpflichtet bin. Ebenſo erachte ich es für meine Schuldigkeit, Herrn Teichverwalter Sperling in Radziunz meinen Dank auch an diefer Stelle auszuſprechen, welcher mir mit feinem erfahrenen Rath zur Seite ſtand und meine Unter— ſuchungen mit zuvorkommender Liebenswürdigkeit jederzeit unterſtützt hat. I EEE — ͥͤ — — u—L— . —ñ— EEE | | u — | sa 8 882 | S S EN = — ee = oS S o 2 — S — = 2 — © S 2 τπν — Name des 8 eps = E Teiches ars 8 2 — 8 Bemerkungen 6 Er ee S 32 2 = DI S 2 — u \ 2 2 — 2 8 8 IL ar S S8 Sen a 1. Altteich 0.381 12.129 79.2 2. Herrnteich 0.32 10.24 71.5 elle | | = | DE = 115 ſo arg N daß ſowohl die Entwicklung des anktons als auch die Ausnützung des Futters durch die Fiſche nur = 3. Straßteich 0.21 6.72 24.5 auf einen ſehr kleinen Raum beſchränkt iſt, was bei der Berechnung = des Zuwachſes pro ha aber nicht berückſichtigt worden it. Peterwitzer Der Teich war überſetzt, deßhalb fiel die Unterſuchung (in dieſem Falle 4 Teich 0.03 0.96 36.3 nur eine) in eine Zeit, in der die Nahrung bereits aufgezehrt war. Kainover | 5. Altteich 0.375 12.0 100.5 | Großer 6. Sprimeſſen 0.366 11.712 93.3 7 Schätzker 0.28 8.96 41.1 Der geringe Zuwachs iſt hier durch einen außerordentlich ſtarken Ab- ö Mühlteich 8 5 = gang (von 68,1 Proz, durch Fiſchottern) veranlaßt. Großer 8. Povitzkoer 0.25 8.0 75 8 Kleiner Das Plus im Zuwachs Nr. 8 f ine einmalige krä gegen Nr. 8 iſt hier auf eine einmalige kräftige = jan: Sprimeſſen 0.25 8.0 91.1 Düngung mit phosphorjaurem Blutmehl und Kuhmiſt zurückzuführen. 2 —— = In dieſem Teiche wurde während zweier Monate mit Fleiſchmehl nnd 9 10 Kleiner 0.166 5 Erbſen gefüttert, merkwürdiger Weiſe, wie das Reſultat zeigt, mit wenig 2 Povitzkoer a 312 64.2 Erfolg. Das Futter ſoll nach der Abfiſchung noch auf den Futter⸗ plätzen gelegen haben. Da der Teich (mit Abſicht) außerordentlich ſtark überſetzt war (1000 11. Großer 0.085 2.720 61.2 Stück pro ha), ſo fällt die Unterſuchung in eine Zeit, in der die Schätzke SH . Nahrung bereits aufgezehrt war. Die Ziffer für den Nahrungswerth ergibt alſo keinen richtigen Anhaltspunkt. ; Zur Zeit der Unterſuchung war die Nahrung bereits aufgezehrt. Das 12. en 0.083 | 2.656 | 61.3 Plus des Zuwachſes gegen Nr. 13 kommt wahrſcheinlich auf Rechnung Ha auf einer zweimonatlichen Fütterung mit reinem Blutmehl und Erbſen. Großer i f > 13. Haltauf 0.075 2.4 42.9 Zur Zeit der Unterſuchung war die Nahrung bereits aufgezehrt. Die ungewöhnlich hohe Ziffer für den Nährwerth erklärt ſich daraus, Große | daß ich gleich in der zweiten Woche nach der . die A 1 ſuchung vornahm, wo alſo die Nahrung noch nicht gelichtet war. Eine 14. Kretſcham⸗ 2.0 64.0 116 ſpätere Unterſuchung ergab weit weniger, leider habe ich aber die Nahr⸗ Lache ung damals nicht genau gemeſſen und aufgezeichnet. Die Ziffer 2 gibt alſo in dieſem Falle keinen genügenden Anhaltspunkt. | = | 5 5 15. Sprenſen 0.4 12.8 150 = | | 5 | Großer . 3 16. Kalnover 0.35 11.20 122.8 — 8 Be 17. Winterungen | 0.3 9.6 96 Der geringe Zuwachs erklärt ſich aus dem Umſtande, daß der große 18 Kleiner | 98 9.216 3 Kalnover ſein Waſſer durch den kleinen Kainover erhält. Die Nahrung - Kainover 0.288 5 38.9 (vielleicht auch ein Theil der Fiſche) wurde alſo aus dem kleinen Kainover zeitweiſe in den großen Kainover hinüdergeſpült. Bar In der Tabelle gibt die Ziffer für den „durchſchnittlichen Nahrungswerth“ einen Mittelwerth an, welcher aus mehreren (wo nicht anders angeführt) Unterſuchungen im Laufe der Monate Juni, Juli und Auguſt 1894 gewonnen iſt. Jeder Unterſuchung liegen wieder 515 einzelne Fänge zu Grunde, aus denen ebenfalls der Mittelwerth genommen wurde, E welcher ſich auf eine filtrirte Waſſermenge von 31400 ecm bezieht. In der fünften Rubrik it dieſer durchſchnittliche Nahrungswerth, welchen 31400 cem Waſſer beſitzen, auf 1 cm umgerechnet, und zwar durch Multiplikation mit 32. Kombinirt man nun diejenigen Teiche, welche keine Bemerkungen in der Tabelle auf— weiſen, deren Unterſuchungen mir alſo einen genügenden Anhaltspunkt zu geben ſcheinen, nämlich die Nr. 1, 2, die Nr. 5, 6, 8 und die Nr. 15, 16, 17 addirt deren durchſchnitt⸗ liche Nahrungswerthe pro 31400 cem und deren Produktivität pro ha, dividirt dann mit der Summe der Nährwerthe in die Summe der Produktivität, ſo erhält man jenen Zuwachs, welchen eine einzelne Nahrungseinheit (0,001 des durchſchnittlichen Nahrungswerthes pro 31 400 cem) in den verſchiedenen Teichklaſſen herbeiführt. Dieſelbe Nahrungseinheit würde alſo in Brutſtreckteichen einen Zuwachs von 3,512 kg, in Streckteichen einen ſolchen von 2,712 kg und in Abwachsteichen nur einen ſolchen von 2,150 kg herbeiführen. Ich bin ſelbſtverſtändlich weit entfernt, dieſen Ziffern irgend welche apodiktiſche Giltigkeit zuzuſprechen, und bin mir der Mängel, welche meine Unterſuchungen beſaßen, wohl bewußt. Gleichwohl ſehe ich in den aufgefundenen Verhältnißzahlen doch wenigſtens einen Beweis für die bekannte Thatſache, daß jüngere Jahrgänge von Fiſchen einen Teich weit beſſer ausnutzen, eine weit größere Rentabilität ergeben, als ältere. Es beruht das natürlich auf der größeren Menge von Erhaltungsfutter, welche größere Thiere nöthig haben. Beſäßen wir genaue Angaben über die Größe dieſes Erhaltungsfutters bei den drei Altersklaſſen, ſo wären wir im Stande, genaue Berechnungen über die Beſatzſtärke von Teichen anzuſtellen, welche wir aus irgend einem Grunde mit einer anderen als der bisherigen Alters— klaſſe beſetzen wollen. Es ſcheinen mir die Differenzen zwiſchen den genannten drei Zahlen aber doch etwas zu weit zu ſein. Im nächſten Jahre wird es mir vielleicht gelingen, Zahlen zu liefern, welche der Wirklichkeit näher kommen. Meine Reſultate haben mir nun gezeigt, daß man Schlüſſe auf die iffermadbin genaue Produktivität der Teiche nur dann ziehen kann, wenn mehrere Unterfuchungen zu dem Reſultat beitragen, die ſich gleichmäßig über die ganze Wachsthumsperiode zu vertheilen haben. Genauere Angaben kann ich aber hier nicht machen, da ich ſonſt mich eingehender über den Verlauf der Nahrungskurve äußern müßte, welche uns einen Begriff von dem Entſtehen und Wachſen, kurz von den Periodizitätsverhältniſſen der Nahrung gibt. Eine Schwierigkeit will ich hier nur noch erwähnen, die verſchiedene Beſatzſtärke der Teiche; ſie erfordert bei allen Berechnungen eine beſondere Beachtung. Ob es nun jemals gelingen wird, aus dem Nahrungsdurchſchnittswerth in Perbinbung mit dem auf die durchſchnittliche Nohelng heit entfallenden durchſchnittlichen Zuwachs der einzelnen Teichklaſſen die Geſammtproduktidität eines Teiches annähernd genau zu berechnen. — Das müſſen zukünftige wiſſenſchaftliche Unterſuchungen entſcheiden: Dem Praktiker kann es zunächſt gleichgiltig ſein, ihm genügt es vorläufig, wenn er im Stande iſt, ſich jederzeit Kenntniß von dem Nahrungsſtande in ſeinen Teichen zu verſchaffen, und dazu wird ihm die Meſſung des thieriſchen Planktons immer ein völlig genügendes Mittel bieten. Ich habe durch dieſe wiederholten Meſſungen einen genauen Einblick in die Qualität der verſchiedenen Teiche erhalten und habe auch theilweiſe dieſem Einblick entſprechende Maß— nahmen veranlaſſen können. In vielen ſchlechten Teichen iſt die Nahrung ſchon mitten im Sommer aufgezehrt, in überſetzten Teichen ſogar noch früher), und damit iſt natürlich auch der Zuwachs beendet, oder es nehmen ſogar die Fiſche wieder etwas von ihrem Gewicht ab, da ſie ja den ſtofflichen Bedarf, den Athmung und Bewegung erfordern, nunmehr aus ihrem eigenen Körperbeſtand erſetzen müſſen. In einigen dieſer Teiche habe ich füttern oder düngen ieee e , e 4 J. u 7 ee x x a an 22 N 3 ) Beſetzt man aber zu ſchwach, jo liegt die Gefahr nahe, daß die Nahrung gar nicht aufge— zehrt wird, und daß der unaufgezehrte Reſt beim Ablaſſen des Teiches im Herbſte mit dem abfließenden Waſſer auf Nimmerwiederſehen davonſchwimmt. Auch dieſe Fälle habe ich des öfteren in der Praris Leennen gelernt. 142 laſſen — wie man aus der Tabelle erſieht, theils mit, theils ohne Erfolg. Die Bedingungen der Fütterung und Düngung in Teichen ſind eben noch nicht genügend bekannt und müſſen ebenfalls erſt durch möglichſt exakte Methoden ergründet werden. Einen anderen vollſtändig leergefreſſenen Teich habe ich abfiſchen und die Hälfte der Fiſche in einen großen Teich über— ſetzen laſſen, in dem noch genügendes Futter vorhanden war. Um nun einen eventuellen Zuwachs konſtatiren zu können, ließ ich 20 Fiſche von genau gleich großem Gewicht in der Weiſe zeichnen, daß ihnen an beiden Seiten der Rückenfloſſe je ein weißer Hemdenknopf ange— näht wurde. Dieſes Mittel bewährte ſich aber durchaus nicht. Bei der Abfiſchung wurde keiner der Knöpfe wieder geſehen. Nur bei einem Karpfen fand man einen entſprechenden Riß an der Stelle, wo die Knöpfe geſeſſen hatten. Dieſer ehemalige „Gefreite“ — wie wir ſie ſcherzweiſe nannten — hatte aber / Pfund zugenommen, obwohl er nur einen Monat in dem Teiche verweilt hatte. V. Der jüngſte Entwurf eines LTandes-Jiſcherei-Geſetzes für Mähren. Mitgetheilt und beſprochen von Victor Maria von Milborn. Als die Nummer 20 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ vom vorigen Jahre die aktenmäßige Schilderung der großen Schwierigkeiten brachte, welche der Schöpfung eines definitiven Landes-Fiſcherei⸗Geſetzes für Mähren auf Grund der bekannten Regierungsvorlage entgegenſtanden, dachte wohl Niemand daran, daß der mähriſche Landtag, wie bereits ge— meldet, ſchon heuer den Eutwurf eines ſolchen Geſetzes ohne Debatte und ohne irgend eine Einwendung der anweſenden Regierungsvertreter beſchließen werde. Und doch hat ſich dieſes Ereigniß in der am 9. Februar d. J. abgehaltenen 30. Sitzung des mähriſchen Landtages vollzogen.“) Der Referent des Fiſcherei-Ausſchuſſes im Landtage, Graf Fries, wurde zu ſeinem Erfolge beglückwünſcht und es darf jeder mit den überwundenen Hinderniſſen vertraute Fach— mann getroſt in dieſen Glückwunſch einſtimmen, ohne für ſeinen guten Ruf bangen zu müſſen. Dieſes günſtige Ergebniß ſpricht nicht nur für den eifrigen und ſehr guten Willen aller mitgewirkt habenden Faktoren, endlich ein möglichſt zweckmäßiges Fiſcherei-Geſetz für Mähren zu ſchaffen, ſondern auch für deren kluges, die widerſtreitenden Intereſſengegenſätze, wenn auch durch gegenſeitige Opfer, thunlichſt verſöhnendes Vorgehen. Die Landesvertretung iſt hierbei anerkanntermaßen durch den gewiegten Beirath des doppelt ſachkundigen Präſidenten des mähriſchen Landes-Fiſcherei-Vereines, Dr. jur. Friedrich Klob wirkſamſt unterſtützt worden. Deſſen Verdienſte um die gute Sache ſollen daher gebührende Erwähnung finden. Der Entwurf läßt immerhin gar manches zu wünſchen übrig. So iſt es z. B. in geſetztechniſcher Beziehung ſehr fraglich, ob die Kürzung der 88 Paragraphen der urſprünglichen Regierungsvorlage auf die 58 Paragraphen des neuen Geſetzentwurfes, die Deutlichkeit und Handſamkeit des letzteren fördert oder erſchwert, — weil die in den §§ 34, 37, 39 und 56 nur „zitirten“, theilweiſe aufrecht erhaltenen, theilweiſe außer Kraft geſetzten Beſtimmungen des alſo nicht in ſeiner Gänze aufgehobenen proviſoriſchen Fiſcherei⸗Geſetzes vom 27. Dezember 1881, Behörden und Publikum zwingen, ſich fernerhin ſtets beide Geſetze gegenwärtig zu halten. Ebenſo iſt es für minder Eingeweihte nicht wohl erklärbar, warum in dem die Beziehungen der „Fiſcherei“ zu anderen Waſſerbenützungen regelnden Hauptparagraphen 34, der in das Landes-Fiſcherei-Geſetz an dieſer Stelle doch unausweichlich aufzunehmende Para— graph 7 des Reichs-Fiſcherei-Geſetzes vom 25. April 1885, nicht nur dem ebenfalls dort berufenen einſchlägigen Paragraph 16 des bisherigen Landes -Fiſcherei-Geſetzes na ch bezogen, ſondern „ganz verſchämt“, bloß mit ſeiner „Ziffer“, ohne Wiedergabe ſeines vollen *) Anmerkung: Stenographiſches Protokoll des mähriſchen Landtages 1895 Selten 823 u. ff., ferner Ausſchußbericht 777 er 15. ſammt Geſetzentwurf. — 143 Inhaltes, angeführt wird, während der neue Geſetzentwurf doch alle anderen in den: ſelben aufgenommenen Paragraphe des „Reichs-Fiſcherei-Geſetzes“ ihrem ganzen Inhalte nach wiedergibt. Es wird nur beſtimmt, daß in Betreff des Verhältniſſes der Fiſcherei zu anderen Waſſerbenützungen nach Maßgabe der zitirten Paragraphe vorzugehen ſei.“) Es wird auch in meritoriſcher Beziehung ſchwer empfunden werden, daß in demſelben Abſchnitte des neuen Landesgeſetzentwurfes der Inhalt der Paragraphe 47 (1. und 2. Abſatz) 49, 51 und 52 der Regierungsvorlage, womit gewiſſe beſondere Vorſchriften hinſichtlich der nach Paragraph 7 des Reichs⸗Fiſcherei-Geſetzes zuläſſigen Anſprüche der Fiſcherei-Berechtigten bei Waſſerverunreinigungen und zur Ermöglichung des Fiſchzuges, ferner bei Waſſerabzweigungen zur Bodenentwäſſerung oder anderen Zwecken, bei Waſſerabkehrungen und Abſperrungen in Mühl⸗ und Werkskanälen und dergleichen, endlich bei Waſſerregulirungen formulirt wurden, ganz oder doch theilweiſe außer Berückſichtigung und ohne konkrete geſetzliche Regelung blieb. Man muß ſich aber weislich gegenwärtig halten, daß die von Seite des mähriſchen Landtages glattweg erfolgte Annahme des Prinzips der Eintheilung aller fließenden Gewäſſer in Eigen- und piscikulturell gut hege- und bewirthſchaftungsfähige zuſammengelegte Reviere mit ungetheilter (einheitlicher) Bewirthſchaftung, im Angeſichte des zähen Sträubens anderer Landtage gegen dieſes oberſte Poſtulat rationeller moderner Fiſcherei-Geſetzgebung, heute, ſchon der Exemplifikation wegen, einen wahren Triumph und Hauptſieg der Regierung bedeutet, deſſen Erkämpfung manches vorläufige Opfer in anderer Beziehung aufwiegt. k Man muß in's Auge fallen, daß die nahezu unüberwindliche Scheu der Waſſerwerks— beſitzer vor den obberufenen, ſogenannten „Müller- und Induſtrie-Kanal-Paragraphen“ der bekannten Regierungsvorlage, allem Anſcheine nach, in Mähren dermalen nur durch den vor— ſichtigen Rückzug auf die generellen bezüglichen Beſtimmungen des unweigerlich aufzunehmenden Paragraphen 7 des Reichs-Fiſcherei-Geſetzes und jener des Paragraphen 16 des bisherigen Fiſcherei-Geſetzes entkräftet werden konnte. Man darf hoffen, daß, ließen ſich nicht ſchon in die Durchführungsverordnung zum Geſetze manche zweckmäßige Erläuterungen einfügen, die ſich aus der Praxis und aus den gegenſeitigen Erfahrungen der Waſſernutznießer ergebenden Konſequenzen, an und für ſich, in nicht allzu ferner Zeit zum freiwilligen Zugeſtändniſſe ſanirender novellariſcher Nachtrags— beſtimmungen durch die Landesvertretung ſelbſt führen werden. 8 Aus dem vorliegenden Geſetzentwurf erhellt endlich doch die deutliche und ehrliche Ab— ſicht, ein der „Fiſcherei“ thunlichſt förderliches Fiſcherei-Geſetz raſch in's Leben zu rufen, während im Schooße mancher anderen Landesvertretungen, abgeſehen von der Perhorreſzirung des Revierſyſtems mit ungetheilter Bewirthſchaftung, die ſonderbare Tendenz zur Erſcheinung trat: aus dem „Anlaſſe“ einer definitiven Fiſcherei-Geſetzgebung die Rechtsſphäre anderer Waſſernutznießer zum Nachtheile der Fiſcherei noch zu erweitern. Es dürften ſich daher auch die ſkrupulöſeſten Beurtheiler des vorliegenden Geſetzentwurſes in dem reſignirten Wunſche einig finden, daß das vorgeſchlagene Geſetz, worauf übrigens ſchon das ſchweigſame Verhalten der Regierungsvertreter im Landtage hindeutet, im Rathe der Krone eine wohlwollende Beurtheilung erfahren möchte. *) Anmerkung: Paragraph 16 des bisherigen proviſoriſchen Fiſcherei-Poltzei⸗Geſetzes vom 27. Dezember 1881 beſtimmt, daß die Behörden angemeſſen zu verfügen haben, damit bei Waſſer— benützungen, welche nach dem Waſſerrechte keiner behördlichen Bewilligung bedürfen, vermeidliche Beeinträchtigungen der Fiſcherei hintangehalten, — aus Anlaß anderer Waſſerbenützungen, wofür nach den beſtehenden Geſetzen eine behördliche Bewilligung nothwendig iſt, die intereſſirten Fiſcheret— Berechtigten beizuziehen und deren begründete Einwendungen angemeſſen zu berückſichtigen ſind. Paragraph 7 des Reichs-Fiſcherei-Geſetzes beſtimmt, daß zu den, nach den bisherigen Waſſer— rechtsgeſetzen aus geſchloſſenen Einwendungen der Fiſcherei-Berechtigten gegen die Ausübung anderer Waſſerbenützungsrechte, ſolche Einwendungen nicht zu zählen ſind, welche die Hintanhaltung von Fiſchwaſſer⸗Verunreinigungen, die Anlegung von Fiſchſtegen und Fiſchrechen und die Trockenlegung von Waſſerleitungen in einer der Fiſcherei thunlichſt unſchädlichen Weiſe bezwecken, inſo⸗ ferne ſolchen Einwendungen entſprochen werden kann, ohne der anderweitigen Waſſerbenützung eine erhebliche Erſchwerniß zu verurſachen. 144 Der wejentliche, auch für andere öſterreichiſche Länder und das Ausland intereſſante, vom Texte der bekannten Regierungsvorlage abweichende Inhalt des vorliegenden Geſetz⸗— entwurfes iſt — inſoferne er nicht bereits aus dem Vorausgelaſſenen erſichtlich wurde, in gedrängtem Auszuge folgender: In die Fiſcherei⸗Reviere ſind auch die künſtlichen Gerinne ausnahmslos einzubeziehen. Die Durchführung der Exoffo-Verpachtung zuſammengelegter Reviere zu Gunſten der darin Fiſcherei-Berechtigten hat zu unterbleiben, wenn binnen einer beſtimmten Friſt die Mehrheit derſelben, ein, auch für die Rechtsnachfolger verbindliches Statut vorlegt, worin ſich dieſelbe als Genoſſenſchaft zur ungetheilten Bewirthſchaftung des Revieres auf gemeinſchaftliche Rechnung vereinigen, wobei das Stimmrecht nicht nach Köpfen, ſondern nach der Längenausdehnung der einzelnen Fiſchwäſſer zu berechnen iſt. Durch freie Uebereinkunft können auch angrenzende Reviere zu einer Genoſſenſchaft behufs einheitlicher Hege vereinigt werden. Wo nur wenige Fiſcherei-Berechtigte am Reviere betheiligt ſind, kann die einheitliche und gemeinſchaftliche Revierbildung auch ohne eigentliche Genoſſenſchaftsbildung mit behörd— licher Bewilligung durch einen zweckentſprechenden Vertrag der Fiſcherei-Berechtigten ſicher— geſtellt werden. Der genoſſenſchaftliche oder geſellſchaftliche Fiſcherei-Betrieb eines Revieres kann von der Landesſtelle entzogen werden, wenn es wiederholt vorkommt, daß dieſer Betrieb in einer geſetzwidrigen oder dem Zwecke ungetheilter Bewirthſchaftung des Revieres widerſtreitenden Weiſe geführt wird. Die Einrichtung des Fiſcherei-Betriebes auf „Teichen“ bleibt den Fiſcherei-Berechtigten unter Beobachtung der fiſchereipolizeilichen Vorſchriften überlaſſen. Die in der Regierungsvorlage für ein oder mehrere Flußgebiete in Vorſchlag gebrachte „Revierausſchüſſe“ entfallen gänzlich, und wurde dafür die Creirung eines aus dem Landeskulturfonds zu bezahlenden „Fiſcherei-Inſpektors“ mit allfälligen Hilfskräften beſchloſſen, welchem unter Anderen auch die Einleitung der mit vorläufiger Zuſtimmung des Landesausſchuſſes im Intereſſe der Fiſcherei eines größeren Gebietes zu beanſpruchenden Ab— löſung von beſtehenden Fiſcherei-Rechten zu a Zwecken gegen Entſchädigung aus dem Landeskulturfonds zuſteht. Bedeutungsvoll iſt hierbei die Beſtimmung, daß auf dieſe Weiſe ſelbſt eine, wenn auch nicht geſetzwidrige, doch übermäßige Ausnützung eines Fiſchwaſſers, wie namentlich durch gewiſſe, auf Grund beſonderer Rechte beſtehende ſtändige Anlagen, beſeitigt werden kann. Die „Reviertaxen“ im Sinne der Regierungsvorlage entfallen, doch hat Jeder— mann, der die Fiſcherei ausüben will, eine Fiſcherei-Karte zu löſen, welche pro Jahr 2 fl., für 3 Jahre 6 fl. koſtet. Die beim Fiſchen verwendeten Hilfsorgane ſind davon befreit. Dieſe Gebühren fließen, ebenſo wie die Strafgelder in den Landeskulturfonds. Die im vorliegenden Geſetzentwurfe für zuläſſig erklärte ungetheilte Bewirthſchaftung zuſammengelegter Reviere, durch auf gemeinſchaftliche Rechnung und nach gemeinſam ge— regeltem Wirthſchaftsplane arbeitende Genoſſenſchaften oder Geſellſchaften der im Reviere Fiſcherei-Berechtigten, trug unbedingt ſehr viel zur glatten Annahme des Entwurfes bei, weil auf dieſem Wege dem Hauptzwecke einheitlicher Revierbewirthſchaftung ebenſo gut gedient, dafür aber die vielfach unpopuläre und möglicherweiſe zum monopoliſtiſchen oder aus— beuteriſchen Fiſcherei-Betriebe führende allgemeine und unbedingte Exoffo-Verpachtung zuſammengelegter Reviere an Land- und Ortsfremde oder „händleriſche Koalitionen“ ver— meidlich wird. Dieſelbe Maßregel wurde vom Verfaſſer dieſer Zeilen bekanntlich bereits in den „Mit— theilungen des öſterreichiſchen Fiſcherei-Vereines“ (XI. Jahrgang, Nr. 40, April 1891, Seite 66) angeregt, — ſpäter in deſſem Gutachten an den oberöſterreichiſchen Landesausſchuß vom 28. Februar 1892 (sub Beilage C. ad Nr. 2 zum ſtenographiſchen Protokolle des oberöſterreichiſchen Landtages 1893) genauer formulirt und ebenſo in verſchiedenen Schriften empfohlen. 87 — —— Das „Nemo propheta in patria“ hat ſich hier buchſtäblich erfüllt. Gegen die Schöpfung der „Flußgebietsrevierausſchüſſe“ ward in Mähren von fach— männiſcher Seite angeführt, daß ſich das Bedürfniß hierfür dort nicht wie anderswo geltend mache, weil nur wenige an einander ſchließende Reviere eine autonome Verwaltung im Ganzen mit Rückſicht auf ihre Fiſchfauna (namentlich das Vorkommen von Wanderedelfiſchen) be— dingen und auch Mangel an geeigneten leitenden Perſönlichkeiten obwalten dürfte, — endlich die Funktionen, welche den Revierausſchüſſen zugedacht waren, — beſſer und zweckmäßiger von den Fiſcherei⸗Inſpektoren und ihrem Hilfsperſonale beſorgt werden könnten. Ohne das Gewicht dieſer gewiß auf genauerer Landeskenntniß beruhenden Gründe zu beſtreiten, möchte es ſich etwa dennoch empfehlen, auf Grund der ſpäteren, praktiſchen Wahr— nehmun zen und Erfahrungen in Erwägung zu ziehen, ob das im vorliegenden Geſetzentwurfe ($ 16) enthaltene Zugeſtändniß, wornach ſich durch freie Uebereinkunft auch mehrere aneinander grenzende Reviere zu einer „Genoſſenſchaft“ behufs einheitlicher Hege ver— einigen können, eventuell nicht durch eine Beſtimmung ergänzen ließe, welche es angrenzenden, im Eigen- oder Pachtbetriebe ſtehenden Revieren ebenfalls ermöglichen und erleichtern würde, durch freie Uebereinkunft, ſich wenigſtens behufs einheitlicher Hege, auch ohne Ge— noſſenſchaftsbildung, durch ein dieſem Zwecke entſprechendes Kartell gegenſeitig zu verbinden und zu verpflichten. Ob, oder beſſer, daß die „Fiſcherei-Karten-Taxe“ auch für die Teich-Fiſcherei zu entrichten kommt, wäre wohl in der „Durchführungs-Verordnung“ deutlich zu präzifiren. Der Vollſtändigkeit halber mag ſchließlich angeführt werden, daß es der berichterſtattende . Fiſcherei-Ausſchuß des Landtages für nothwendig fand, mit Rückſicht auf das bei einigen ur * ER . “ — 7 Landgemeinde-⸗Vertretern auch gegen den neuen Geſetzentwurf fortbeſtehende Mißtrauen, welches ſich namentlich auf die möglicherweiſe noch beſtehenden Fiſcherei-Rechte auf fremdem Grund und Boden bezieht, eine an den Landesausſchuß am 5. Auguſt 1887 Z. 23 199 ergangene Erklärung der k. k. mähriſchen Statthalterei zu berufen, — wornach das Fiſcherei-Recht auf fremden Grund und Boden ohne Entſchädigung aufgehoben ſei. Laut Bericht des Landes-Ausſchuſſes Nr. 170 L. H. (57) ex 1888 Seite 2, an den damaligen Landtag, lautete die berufene Statthalterei-Note dahin, „daß im Grunde der Beſtimmungen der Durchführungs-Verordnung, betreffend die Grundentlaſtung in Mähren, das Fiſcherei-Recht auf fremdem Grund und Boden mit der gleichen Ausnahme wie beim Jagdrechte, (Paragraph 4, Abſatz 3) und die Zinſen für die Fiſcherei auf fremdem Grund und Boden oder als Entſchädigung für deren Störung (Paragraph 5, Abſatz 8) ohne Ent— ſchädigung aufgehoben wurden, und daß die obige Ausnahme den Fall betreffe, daß das Fiſcherei⸗Recht ſich erweislich auf einen, mit dem Eigenthümer des damit belaſteten Grundes abgeſchloſſenen, entgeldlichen Vertrag gründet.“) *) Anmerkung: Rechtskundige Leſer wollen diesbezüglich die „Fußnote“ (*) auf Seite 335 des 5 Nr. 27 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ vom 17. Dezember 1892 erſchienenen Artikels vergleichen. Bei der landtäglichen Verhandlung über den beſprochenen Fiſcherei-Geſetzentwuf, wurde der erwähnte Hinweis der Berichterſtattung von keiner Seite in Diskuſſion gezogen. VI. Aeber den Sterlet. Zu dem in Nr. 5 der „Allgemeinen Fiſcherei⸗Zeitung“ pro 1895 über den Sterlet von Herrn G. Joſephy Geſagten erlaube ich mir der geehrten Redaktion aus meiner 25jährigen Praxis Folgendes mitzutheilen :*) „Weder in Teichen noch in Seen laicht der Sterlet oder kann künſtlich befruchtet werden, denn er bleibt in denſelben ſteril; — ſein Rogen entwickelt ſich im Eierſtock nicht, *) Anmerkung der Redaktion: Wir erlauben uns, Herrn Dr. Grimm, dem bekannten Ichthyologen und erfolgreichen Leiter der Fiſchzuchtbeſtrebungen in Rußland unſeren verbindlichſten Dank für ſeine freundlichen Mittheilungen auszuſprechen, um ſo mehr als gerade über den Sterlet authentiſche auf feine Zucht bezügliche Angaben in der Literatur nur wenige vorliegen.“ 146 und namentlich in Folge deſſen wird fein Fleiſch fett und ganz vorzüglich in Hinſicht des Geſchmacks. i In den Flüſſen laicht der Sterlet auch nicht überall; ſo bleiben in der N. Dwina gegen 80 10 Sterlets ſteril; in der Wolga, dem Stammfluß des Sterlets, laicht er von Rybinsk bis Tchernnyi⸗Jar in gewiſſen Stromſchnellen, wo das Gefäll 21 bis 28 Fuß per 100 Werft iſt; bei kleinerem Gefäll, z. B. von Tchernyi-Jar abwärts mit einem Gefäll von 7 Fuß per 330 Werſt laicht der Sterlet, wie auch andere Störarten, niemals und kann hier auch nicht künſtlich befruchtet werden. Die Laichzeit des Sterlet dauert nicht lange, ungefähr gegen zwei Wochen, während des Steigens des Frühjahrswaſſers, und endigt ſtets mit dem Anfang des Waſſerabfalls; wie nur das Frühjahrswaſſer anfängt abzufallen, hört der Sterlet auf zu laichen und der Rogen der noch nicht abgelaichten Sterlets unterliegt der Fettmetamorphoſe und wird reſorbirt, was auch bei den Rogenern geſchieht, die in Teiche, Seeen oder Fiſchbehälter geſetzt worden find. Deßhalb gelingt die künſtliche Befruchtung des Sterlets, nur auf den natürlichen Laichſtelle n. Zur Aufzucht in Teichen und Seeen iſt der Sterlet vollkommen geeignet, und bei uns, in Rußland, ſind einige Teichwirthſchaften, die auf der Aufzucht des Sterlets baſiren. St. Petersburg, 12. März 1895. Dr. Grimm. VII. IX. Wanderausſtellung der Deutſchen Tandwirthſchafts-Geſellſchaft zu Köln. Fiſcherei⸗Abtheilung. (Eingerichtet von dem Vorſtande des Fiſchſchutz-Vereins in Köln.) (Vertreten in dem großen Ehrencomité der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft durch den Vorſitzenden des Rheiniſchen Fiſcherei-Vereins, Herrn Geheimen Medizinalrath, Freiherrn von La Valette St. George zu Bonn, den Ehrenvorſitzenden des Fiſchſchutz-Vereins in Köln, Herrn Oberregierungsrath Fink und den Vorſitzenden, Herrn Direktor Lubitz.) Durch Beſchluß des Geſammtausſchuſſes der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft zu Berlin vom 20. Februar d. J. iſt der Vorſtand des Fiſchſchutz-Vereins in Köln erſucht worden, gelegentlich der in den Tagen vom 6. bis 10. Juni in Köln ſtattfindenden IX. Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft eine Fiſcherei-Ausſtellung einzurichten, auf welcher unter Gleichberechtigung der Fiſchzucht mit anderen Zweigen der Landwirthſchaft die Wichtigkeit dieſes Gebietes für das landwirthſchaftliche Gewerbe vor— geführt werden ſoll. Der Fiſchſchutz-Verein hat deßhalb, abweichend von den üblichen Gepflogenheiten bei Fiſcherei-Ausſtellungen, die Einrichtung einer Ausſtellung übernommen, auf welcher Produkte, ſowie Hilfsmittel zur Pflege der Fiſcherei vorgeführt werden ſollen, wie ſolche im Allgemeinen Anwendung finden, um die Fiſcherei zu einem lohnenden Nebengewerbe der Landwirthſchaft zu machen. Für hervorragende Leiſtungen find Geldpreiſe bis zum Betrage von 1000 A, ſowie auch werthvolle Ehrenpreiſe ausgeſetzt und hängt deren Vertheilung von der Beſchickung der einzelnen Abtheilungen ab. Da die Ausdehnung der Fiſcherei-Ausſtellung in dem vorgedachten Sinne auf den ganzen Wirkungskreis der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft Mangels hinreichender Er: fahrung und wegen der Kürze an Zeit als gewagt erſcheint, ſo werden zu der Ausſtellung nur die aus dem Süßwaſſergeblete Nordweſtdeutſchlands, d. h. die aus dem weſtlich der Weſer und nördlich des Mains gelegenen Gewäſſern ſtammenden lebenden Fiſche und Krebſe zugelaſſen, die Beſchickung von anderen Ausſtellungsgegenſtänden dagegen einer Be— ſchränkung nicht unterworfen. Die näheren Bedingungen wegen der Beſchickung der Ausſtellung ſind in dem Programm erfichtlich gemacht und werden dieſe ſowie Anmeldeſcheine von dem Vorſtande des Fiſchſchutz⸗ } A ; 3 3 ö j | v7 ar Vereins in Köln, Geſchäftsſtelle an den Dominikanern 11, I. E. (Gaſtwirthſchaft C. Au ße m) auf Verlangen frei überſandt. Als Schlußtermin für die Anmeldungen iſt der 25. April vorgeſehen. Programm. Die Ausſtellung bezweckt im Allgemeinen die Hebung der Fiſcherei und der Fiſchzucht, im Be— ſonderen aber fol fie anregend wirken, um die Fifcheret zu einem lohnenden Nebengewerbe der Land— wirthſchaft zu machen. Zugelaſſen zu der Ausſtellung werden nur die aus dem Süßwaſſergebiet Nordweſtdeutſchlands d. h. die aus den weſtlich der Elbe und nördlich des Mains gelegenen Gewäſſern ſtammenden lebenden Fiſche und Krebſe, wogegen die Beſchickung von anderen Ausſtellungsgegenſtänden einer Beſchränkung nicht unterliegt. Die Anmeldungen zur Ausſtellung, welche vom 6. bis 10. Juni dauert, werden von dem Vorſtande des Fiſchſchutz⸗Vereins in Köln, Geſchäftsſtelle an den Dominikanern 11, I. E. (Gaſtwirth— ſchaft C. Außem) bis zum 25. April entgegengenommen und finden ſpätere Anmeldungen nur aus— nahmsweiſe Berückſichtigung. Erwünſcht iſt die Beſchickung mit lebenden Fiſchen und Krebſen ſowie mit Geräthen für die Fiſchzucht und den Fiſchfang. Ingleichen dürfen Modelle, Erſcheinungen auf dem Gebiete der Fach— n Zeichnungen und Einrichtungen zur Erhaltung und Vermehrung der Fiſchbeſtände vorgeführt werden. Für Gegenſtände, bei welchen der Ausſteller ein kaufmänniſches oder gewerbliches Intereſſe nicht hat, wird kein Standgeld erhoben; dagegen iſt für Gegenſtände, welche verkäuflich ſind, oder deren Ausſtellung einen kaufmänniſchen oder gewerblichen Zweck verfolgt, wie bei Fiſcherei-Geräthen u. ſ. w. ein Standgeld zu entrichten, welches für den Tiſch mit Rückwand 12 A und ohne Rückwand 8 A für den Quadratmeter Fläche beträgt. Das Standgeld iſt mit der Anmeldung zugleich einzuſenden. Für Empfang, Aufſtellung und Rückſendung der lebenden Ausſtellungsgegenſtände wird von dem Vorſtande des Fiſchſchutz⸗Vereins Sorge getragen, wogegen alle anderen Gegenſtände von dem Ausſteller ſelbſt aufzuſtellen, zu beaufſichtigen und zurückzunehmen ſind. Die Verſicherung der Ausſtellungsobjekte gegen Feuersgefahr wird von der Deutſchen Land— wirthſchaftsgeſellſchaft übernommen. Da die Eröffnung der Ausſtellung am 6. Juni Vormittags 8 Uhr ſtattfindet, ſo ſind die Aus⸗ ſtellungsobjekte ſämmtlich bis ſpäteſtens zum 5. Junt Mittags 12 Uhr einzuliefern, und werden ſpäter ankommende Gegenſtände nicht mehr zugelaſſen. Für hervorragende Leiſtungen find Geldpreiſe im Betrage von 1000 ., ſowie auch Chren— prelfe ausgeſetzt, und hängt deren Vertheilung von der Beſchickung der einzelnen Abtheilungen ab. Außerdem wird jedem Prämlirten ein beſonderes Diplom ausgehändigt. Die Ausſtellung zerfällt in die nachſtehenden Abtheilungen und Gruppen: I. Abtheilung: Die künſtliche Fiſchzucht und deren Hilfsmittel. Brutapparate, Aufzuchtmittel, lebendes und todtes Fiſchfutter, Meßapparate für Eier und Brut, Transportgefäße für Brut und große Fiſche u. ſ. w. II. Abtheilung: Die Fiſcherei als Nebenerwerb im Landwirthſchaftsbetrieb. Gruppe A.: Teichwirthſchaft. Lebende Fiſche und Krebſe. 4. Fiſche zur Zucht in kaltem (Gebirgs-) Waſſer. Die Forelle (Brut, Setzlinge und Speiſefiſche): a) die Bachforelle; b) der Bachſaibling; e) die Regenbogenforelle. 2. Fiſche und Krebſe zur Zucht in kaltem (Gebirgs-) Waſſer, wie auch in wärmerem Waſſer der Niederung. a) Die Regenbogenforelle; b) die Karpfen, Schleien, Karauſchen u. ſ. w.; c) Aale und Krebſe als Beſatzmaterial; d) Zander, Hecht, ſowie Barſch zum Bei— ſetzen in größeren Karpfen⸗ ꝛc. Teichen; e) Zierfiſche, wie Goldſiſche, Goldorfen, Schleier— fiſche ꝛc. f Gruppe B.: Freie Fiſcherei. a) Lebende Fiſche und Krebſe des freien Fanges aus Bächen, Flüſſen und Seeen; b) Geräthe und Apparate, ſowie Konſervirungsmittel zum Transport lebender und todter Fiſche. III. Abtheilung: Hilfsmittel zur Pflege und zum Betriebe der Fiſcherei. Gruppe A.;: Fiſcherei⸗Literatur und wiſſenſchaftliche Präparate. — Gruppe B.: Fiſchfeinde und Mittel zu deren Vertilgung. — Gruppe C.: Fiſcherei-Geräthe jeglicher Art, ſowie Modelle, Pläne und Anlagen zur Erhaltung und Vermehrung der Fiſchbeſtände. | 148 Außerdem ift in Ausſicht genommen, in einer Gruppe die hauptſächlich in den Ge⸗ wäſſern der Rheinlande vorkommenden Fiſche und Krebſe vorzuführen. Köln, den 27. März 1895. Das Direktorium Der Vorſtand der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft des Fiſchſchutz-Vereins in Köln gez. Eyth. gez. Fink, gez. Lubitz, Ehrenvorſitzender. Vorſitzender. VIII. Der Stauheber. Stau⸗ und Ablaßvorrichtung für Teiche (D. R.⸗P. 80309). Ein äußerſt wichtiger Punkt bei Anlage eines Teiches iſt die Wahl einer geeigneten Stau- und Ablaßvorrichtung. Iſt ein regelmäßiger Zufluß vorhanden, ſo muß die Teichhöhe durch Abfluß geregelt werden. Auch muß die Vorrichtung eine Entleerung des Teiches bis zum Grunde geſtatten. Die früher vielfach angewandten Zapfen- und Klappenverſchlüſſe mit ihren zum Theil recht koſtſpieligen Rechen und Geſtellen ließen das Waſſer vom Grunde des Teiches mit ſtarkem Druck entweichen, wodurch Fiſche und Dämme beſchädigt wurden. Dieſen Teichverſchlüſſen gegenüber war der hölzerne Mönch oder Staukaſten ein nennenswerther Fort⸗ ſchritt auf dem Gebiete der Teichwirthſchaft. Durch Aufſetzen oder Abnehmen der Stau— brettchen läßt ſich der Waſſerſpiegel auf jeder beliebigen Höhe halten; durch Entfernung der Staubrettchen von oben kann man den Teich nach und nach ohne erheblichen Waſſerdruck bis zum Grunde entleeren. Indes hat der allgemein eingeführte hölzerne Staukaſten eine Reihe ganz erheblicher Nachtheile. Das Material nutzt ſich im Waſſer bald ab. Die Befeſtigung des hölzernen Kaſtens auf dem Abflußrohre iſt mühſam und ſelten dauerhaft. Sind die Staubrettchen genau gearbeitet, dann quellen ſie häufig in einer Weiſe, daß ſie nur mit Gewalt zu ziehen ſind, wodurch die ganze Vorrichtung gefährdet wird. Sind die Brettchen weniger genau ge— arbeitet, ſo beanſprucht das Dichten wiederholte zeitraubende Arbeiten. Die gegen das Ent— weichen der Fiſche angebrachten ſenkrechten Siebe verſtopfen ſich oft ſo mit Algen, daß kein Tropfen hindurchgeht. Ein Arbeiter muß beim Entleeren fortwährend thätig ſein, das Ziehen der Staubrettchen und das Reinigen der Siebe beſorgen. Sehr bald werden die hölzernen Staukäſten reparaturbedürftig und verurſachen unangenehme Ausgaben. 8 Alle dieſe Nachtheile vermindert der nebenſtehend \ Ai. Stebeinsatz. abgebildete Stauheber. Derſelbe wird aus dauerhaftem EN Material, Zink, verzinktem Eiſenblech, Cement hergeſtellt. Derſelbe beſitzt aber außerdem den großen Vortheil, daß dadurch die Temperatur des Waſſers geregelt werden kann. Der Erfinder ging von dem Gedanken aus, daß ſich ein Teich auch durch den bekannten Saugheber voll: kommen entleeren laſſen müſſe. Wir finden daher in der Zeichnung die Grundform des Saughebers mit einem linken Steigrohr und mit einem rechten etwas längeren Fallrohr. Das wagerechte Ende des Fall⸗ rohres iſt doppelwandig. Die äußere Wandung greift über einen Wulſt der inneren, wodurch die Vorrichtung drehbar bleibt, wenn die äußere Wandung in das Dammrohr bis j geſchoben und dort feſt cementirt wird. Ein eingeſtampfter Klotz m iſt für die nothwendige Feſtigkeit wünſchenswerth. Laſſen wir, nachdem die Vorrichtung eingeſetzt und der Cement erhärtet iſt, das Waſſer in den Teich, ſo würde ſich derſelbe bis b füllen, und das überflüſſige bei e eintretende Waſſer über b 8 7 hre. 5 \ SS In — |) — Stei = DD — 4770479 in das rechte Fallrohr gelangen und jo entweichen. Hierbei läge jedoch die Gefahr nahe, dag bei ſtarkem Waſſerzufluſſe die über b befindliche Luft verdrängt würde. Dadurch könnte der Q TRIERER DENE ̃ /ĩ REN * „ 5 * * 149 Heber in Wirkſamkeit geſetzt werden und der Teich entleerte ſich gegen unſeren Willen bis zum Grunde. Dieſe Entleerung geſchieht nur mit einem ſo geringen Waſſerdruck, als das rechte Rohr länger wie das linke iſt, und zwar ſehr raſch, weil ſtets die ganze Waſſerſäule des Rohres entweicht. — Um die Gefahr der Entleerung zu beſeitigen, könnte man in den Saugheber ein kleines Loch oben anbringen, und ſo ließe ſich der einfache Saugheber wohl als Teich— verſchluß benutzen. Indeß würde das abfließende Waſſer ſtets vom Grunde bei e entnommen, wichtig jedoch für viele Teiche iſt es, das im Sommer oft ſtark erwärmte Waſſer an der Oberfläche des Teiches entweichen zu laſſen. Wir bringen daher im rechten Fallrohr bei a einige Centimeter unter b eine durch kleine Punkte angedeutete Oeffnung an, welche gegen das Entweichen der Fiſche eine Siebvorrichtung hat, welche einige Centimeter unter den Spiegel des Waſſers reicht, wodurch ein Verſtopfen, durch an der Oberfläche ſchwimmende Stoffe, vermieden wird. Das überflüſſige Waſſer entweicht, da die Oeffnung a etwas tiefer als b liegt, nun ſtets von der Oberfläche. Würde ſich indeß der Weg a durch Algen ver— ſtopfen, oder verſchließe ich denſelben abſichtlich, ſo entweicht fortwährend das kältere Grund— waſſer, welches bei c eintritt. Ein Sieb verhindert hier den Eintritt der Fiſche in das Rohr. Es liegt ſomit in der Hand des Teichbeſitzers, dem Wärmebedürfniß der Teichbewohner zu entſprechen. Eine ſchnelle Entleerung des Teiches ohne ſtörenden Waſſerdruck bewirkt man auf folgende Weiſe: Beim Aufſtellen des Stauhebers war nach der Teichſeite hin, dem Dammrohre gegen— über, ein ſtarker Pfahl eingerammt, welcher etwas höher als die Rohre über Waſſer ragt. Eine um Pfahl und Rohre gelegte ſogenannte Rohrſchelle, welche zur Verhinderung unbe— rechtigten Eingriffs verſchloſſen wurde, wird gelöſt. Die Oeffnung a wird mit einer mit einem Gummiringe verſehenen Kapſel luftdicht geſchloſſen und ſo der Saugheber wieder her— geſtellt. Um denſelben nun in Wirkſamkeit treten zu laſſen, drehe ich den Stauheber ſoweit abwärts, daß er einmal ganz unter Waſſer taucht, wodurch die über den Rohren befindliche Luft verdrängt wird. Sodann ziehe ich die Vorrichtung wieder gerade, und die Entleerung erfolgt raſch in wünſchenswerther Weiſe. Sollte einmal die luftdicht ſchließende Kapſel nicht bei der Hand fein, jo kann man die Oeffnung a unter Waſſer nach und nach ſenken, wodurch der Teich ebenfalls ohne Druck entleert wird und auf beliebiger Höhe gehalten werden kann. Für ganz große Teiche mit Dammrohre von 25 bis 30 em wird die Vorrichtung auch aus Cement hergeſtellt. Dabei wird eine ſtarke Untermauerung nothwendig. Ueber die gibt der Erfinder Intereſſenten brieflich Auskunft. Bei einer Beſtellung genügt Angabe der Weite des Dammrohres und Höhe des Waſſer— ſtandes, gemeſſen von der Unterkannte des Dammrohres 1 bis zum Waſſerſpiegel a. Der Preis dürfte ſich etwa auf 18 bis 30 M. je nach Größe ſtellen. Um in allen Theilen Deutſchlands den Teichwirthen den Stauheber leicht zugängig zu machen, ſollen die Lizenzen zur Anfertigung für die einzelnen Provinzen vergeben werden, eventuell iſt das Patent an eine leiſtungsfähige Firma mit entſprechenden Filialen zu verkaufen. Für Oeſterreich⸗Ungarn wird ein Unternehmer zur Verwerthung des Patents geſucht. Bünde i. W. Rumbke, Schriftführer des Fiſcherei-Vereins für das Elſegebiet. IX. Vermiſchte Mittheilungen. Fiſcherei⸗Lehrkurs in Hüningen. Am 3. und 4. April wurde durch den Direktor der Kaiſerl. Fiſchzucht⸗Anſtalt bei Hüningen ein Lehrkurſus über Fiſchzucht abgehalten. Der theoretiſche Theil fand an den beiden Vormittagen in St. Ludwig in einem Saale des Hotelbeſitzers John ſtatt, während die praktiſchen Unterweiſungen auf der Kaiſerl. Fiſch— zucht⸗Anſtalt ſelbſt vorgenommen wurden. Die Betheiligung war eine ganz unerwartet große, es waren nämlich im Ganzen 56 Theil: nehmer erſchienen. Höhere Verwaltungs- und Baubeamte, Offiziere a. D. und Gutsbeſitzer, Oberförſter und Förſter, Beamte des Waſſerbaues und des Meliorationsbaues, Fiſcherei-Aufſeher und Fiſcher, a — Fabrikanten und Kaufleute, Lehrer und Beſitzer von Fiſchzucht-Anſtalten waren erſchienen, um dem Lehrkurſus beizuwohnen. Sehr erfreulich war es für den Leiter des Kurſus, daß auch aus der benachbarten Schweiz, wie aus Baden, ja ſelbſt aus Bayern Theilnehmer ſich eingefunden hatten. Bei der Kürze der Zeit mußte der Leiter des Kurſus ſich ſelbſtredend nur auf das Wichtigſte beſchränken, um ſo mehr, da außer der Forellenzucht, bezw. künſtlicher Fiſchzucht auch die volkswirthſchaftlich fo überaus wichtige Karpfenzucht in Anbetracht der hieſigen Ber: hältniſſe Berückſichtigung finden mußte. Es wurde daher am erſten Tage vorzugsweiſe die Forellenzucht, am zweiten Tage dagegen Karpfenzucht und Teichwirthſchaft behandelt. Hoffen wir, daß auch dieſer Kurſus dazu beitragen möge, das Intereſſe für den Fiſchzuchtbetrieb in immer weiteren Kreiſen zu wecken und unſerer guten Sache neue Anhänger zu gewinnen. Hck. Die Fangergebniſſe der engliſchen Hochſee-Fiſcherei während des vergangenen Jahres beliefen ſich, einſchließlich der Ausbeute an Auſtern, ſowie ſonſtigen Muſcheln und Kruſtenthieren, auf ein Quantum von 702000 Tonnen im Geſammtwerthe von 144 000 000 l., ein Ergebniß, das hinter dem des Vorjahres um eine Kleinigkeit zurückbleibt. Getrockneter Lachs trifft ſeit einiger Zeit in Hamburg in großen Maſſen mit den Dampfern der Hamburg-Amerika-Linie hier ein. Die Fiſche ſtammen aus Kalifornien. Die dieſer Tage an die Stadt gekommene „Perſia“ hatte wiederum ein bedeutendes Quantum dieſer Waare an Bord. Die Fiſche werden zum größten Theil in Hamburg verarbeitet. Warnung der Schulkinder vor dem Fangen von Fiſchbrut. Auf Anregung des Fiſcherei⸗k“Lereins für das Elſegebiet hat die Königliche Regierung zu Minden nachſtehende Verfügung erlaſſen: „Der Fiſcherei-Verein für das Elſegebiet hat uns den Wunſch vorgetragen, es möchten im Intereſſe der Fiſchzucht die Schulkinder des Bezirkes auf die Wichtigkeit der jungen Fiſch⸗ brut in den Bächen aufmerkſam gemacht werden, damit die zur Sommerzeit überall ſich zeigende Unſitte des Wegfangens von Fiſchbrut und jungen Krebſen aufhöre. Wir halten dieſe Angelegenheit ſowohl im Intereſſe der Fiſchzucht, als auch zur Bewahrung der Kinder vor Thierquälerei für wichtig genug, um dem Wunſche zu entſprechen. Wir beſtimmen deßhalb hierdurch, daß an geeigneten Stellen des Unterrichts, ins— beſondere beim Beginn der wärmeren Jahreszeit, die Schulkinder vor dem Wegfangen von Fiſchbrut und jungen Krebſen ernſtlich gewarnt werden und daß gegen das Nichtbeachten dieſer Warnung mit Schulſtrafen eingeſchritten werde.“ Wie ſehr die Fiſchzucht durch ſchulpflichtige Knaben, welche im Sommer die kleinen Forellenbäche abwaten und die junge Brut zum Vergnügen fangen und in Pfützen einſperren, geſchädigt werden kann, mag man daraus entnehmen, daß der Schriftführer des Vereins eines Sonntags Morgens 5 Knaben bei der Arbeit ertappte, welche außer einigen Krebſen und minderwerthigen Setzfiſchen 43 kleine Forellen in der Größe von 5 bis 7 em eingefangen, in einer trüben Lache eingeſperrt und ſo dem ſicheren Tode geweiht hatten. Die Eltern und anwohnenden Landleute laſſen den Kindern das Vergnügen der Thierquälerei, die kleinen Fiſche haben nach ihrer Anſicht ja gar keinen Werth und es verlohnt ſich ja doch nicht der Mühe, dagegen einzuſchreiten. Alle Fiſcherei-Freunde werden daher die Verfügung der König— lichen Regierung zu Minden begrüßen und dahin wirken, daß auch in ihren Bezirken ähnliche Maßnahmen zum Schutze der Fiſchzucht getroffen werden, zumal dadurch mit die Aufmerk- ſamkeit der Bevölkerung auf die Fiſchzucht gelenkt wird. i Bünde i. W. Rumbke. Raſſenverbeſſerung bei Fiſchen. Zu meinen Baſtardirungsverſuchen mit verſchiedenen Weißfiſchen, über welche ich demnächſt an anderer Stelle eine größere Arbeit zu publiziren gedenke, hatte ich mir ſeiner Zeit Plötzen, Rothaugen, Bleie, Güſter, Uckeleien, Döbel und andere Fiſche von weit her kommen laſſen, meiſtens in jüngeren kleineren Exemplaren. Alle dieſe Thiere zeigten den gleichalterigen am Zobten heimiſchen Fiſchen gegenüber eine über— raſchende Schnellwüchſigkeit, wurden in der nämlichen Zeit / bis ¼ größer als jene. Da erzählte mir neulich Herr Großfiſcher E. Mahnkopf in Spandau, daß er ſchon 151 feit Jahren Bleie aus Spandau und Alande aus Dänemark, der Elbe und der Hawel in die von ihm gepachteten Seeen bei Rheinsberg eingeſetzt und außerordentliche Erfolge damit erzielt habe. Ueberall dort kommen nunmehr Fiſche von vorher unbekannter Größe vor. Ich dächte, ſolche Beobachtungen wären es werth, auch in Fiſcherei-Vereinen einmal gründlich beſprochen zu werden, wie fie neulich bereits im Berliner Fiſcherelub eingehend er: örtert wurden. Eine Anzahl norddeutſcher Seeen ſind entweder ausgeraubt oder von ganz degenerirten Weißfiſchraſſen bevölkert. Man ſollte nun die geringen Koſten nicht ſcheuen, da hinein einige hundert große Exemplare von den urſprünglich heimiſchen Nutzfiſchen zu werfen und man würde damit den Fiſchern einen großen Gefallen erweiſen. K; Fiſchotterfang in Pommern. Der Provinzialvorfigende des Allgemeinen Deutichen Jagdſchutzvereins für Pommern, Herr Rittergutsbeſitzer von Homeyer, macht uns über den Fiſchotterfang der letzten Jahre in Pommern, ſoweit derſelbe von den Beamten der Mitglieder des Allgemeinen Deutſchen Jagdſchutzvereins gemeldet wurde, nachſtehende Mittheilungen, wofür wir unſeren verbindlichſten Dank hiermit abſtatten: 1891 fingen 88 Beamte 48 Ottern, die beſten Fänger waren Inſpektor Nell in Fürſtenflagge mit 10 und Förſter Damaske in Cremzow mit 6 Ottern. 1892: 85 Beamte, 54 Ottern; Förſter Letzring in Wuſterwitz (Kreis Schlawe) 7. 1893: 89 Beamte, 41 Ottern; Förſter Koltermann in Leſſenthin 10. 1894: 108 Beamte, 30 Ottern; Inſpektor Nell in Fürſtenflagge 7; Förſter Damaske in Cremzow 5. Temperaturmeſſungen im Traunſee. Herr Kapitän Zehden ſchreibt aus Gmunden unterm 20. Febr. der „Linzer Tagespoſt“ Folgendes: „Die meteorologiſche Station Traunſteinfuß unterſuchte heute aus Anlaß der andauernden Kälte mittelſt eines fehlerloſen Umkehrthermometers nach Negretti und Zambra die Temperaturen der Waſſermaſſe des Traunſees in allen Tiefen. Das Reſultat iſt folgendes: Oberflächen-Temperatur 1.2 Grad C., bis 22 Meter Tiefe 1.2 Grad C., 25 Meter 2.0 Grad C., 30 Meter 2.8 Grad C., 40 Meter 3.7 Grad C., 50 Meter 3.8 Grad C., 60 Meter 4.2 Grad C., 80 Meter 4.2 Grad C., 100 Meter 4.2 Grad C., 200 Meter (Grund) 4.2 Grad C. Mithin iſt zufolge der Abkühlung die Sprung: ſchichte verſchwunden. Die Abkühlung auf die Oberflächentemperatur reicht auf >: Tiefe von 22 Meter und die normale Tiefentemperatur von 4.2 Grad C. bis 60 Mete weßhalb der Auftrieb der warmen Schichte endigte und die Abkühlung nach abwärts fon ſchreitet. Trotzdem zeigt ſich jedoch der heute noch offene Traunſee gegenüber allen zuge— frorenen Alpenſeeen bis zum tiefen Königsſee auch bei dieſer andauernden Kälte als der widerſtandsfähigſte. Neuerliche Meſſungen am 7. März ergaben in Folge der andauernd hohen Kältegrade der Luft und ſtarker Schneefälle ein auffallendes Fortſchreiten der Ab— kühlung des Sees. Die Reſultate ſind folgende: Oberflächentemperatur 0,3 Grad C, 10 Meter Tiefe 0,8 Grad C, 30 Meter 1,0 Grad C, 40 Meter 1,2 Grad C,50 Meter 2,9 Grad C, 60 Meter 3,8 Grad C, 80 Meter 3,9 Grad C, 100 Meter Tiefe und abwärts 4,0 Grad C bis 4,2 Grad C. Dieſen Umſtänden zufolge war der See auch über Keiner größten Tiefe in der Mitte zugefroren. M. Einiges über die Fiſcherei-Verhältniſſe im Regierungsbezirk Düſſeldorf.?) Aus den Jahresberichten der Fiſcherei-Aufſeher des Regierungsbezirks Düſſeldorf, von denen 14 am Rhön, 5 an der Ruhr und einer an der Lippe angeſtellt ſind, ſowie aus anderen Materialien wird uns mitgetheilt, daß im Jahre 1894 im Ganzen 289 Fälle von Fiſcherei-Freveln zur Anzeige bei den Polizeibehörden und Gerichten gebracht ſind. Hiervon wurde in einem Falle auf Grund des § 296 des Strafgeſetzbuchs auf zwei Monat Gefängniß, in einem anderen (Fiſcherei mit Kokelskörnern) auf 30 / Geldſtrafe, bezw. 6 Tage Haft erkannt. In 225 weiteren Fällen wurden Strafen von 2 bis 15 &, oder Haft von 1 bis zu 10 Tagen ver: kündigt. Bei den übrigen Fällen iſt auf Freiſprechung erkannt oder das Verfahren eingeſtellt e worden. ) Wir geſtatten uns, dem ſehr geehrten Herrn Berichterſtatter unſern beſten Dank für feine authentiſchen Angaben auszusprechen, und möchten nur den Wunſch daran knüpfen, daß auch aus anderen Regterungsbezirken ähnliche ſtatiſtiſche Mittheilungen freundlichſt bekannt gegeben würden, welche ſtets dem allgemeinen Intereſſe der Fiſchereikreiſe entgegenkommen. a Die Fangergebniſſe des Jahres 1894 waren bezüglich des werthvollen Rheinfiſches, des Salmen, verhältnißmäßig günſtige. Auf der etwa eine Meile langen Stromſtrecke von Stürzelberg bis Grimlinghauſen oberhalb Düſſeldorf wurden im Frühjahr wöchentlich 2 bis 6 Salmen von 3 bis 15 Kilogramm Schwere, im Herbſt wöchentlich 10—20 Stück von 2½ bis 15 Kilogramm Schwere gefangen. Aehnliche Fangergebniſſe werden auch aus anderen Rheinſtrecken des hieſigen Bezirks gemeldet. Die vor mehreren Jahren bei Koblenz unter anderem geſchehene Einſetzung von Zanderbrut ſcheint eine ſtarke Vermehrung dieſes, im Rhein früher nicht vorhandenen Fiſches, zur Folge gehabt zu haben, denn es wurden auf einer Fiſcherei nahe bei Düſſeldorf im Herbſt v. J. wöchentlich 4— 10 Stück von bis zu 3 Kilogramm Schwere gefangen. Auch von Xanten, Emmerich und Cleve wird gemeldet, daß in den dortigen Rhein-Fiſchereien auffallend viele Zander gefangen ſeien. Von Stören wurde einer im Gewicht von 100 Kilogramm und ein anderer von 90 Kilogramm erbeutet. Der Maifiſchfang geht von Jahr zu Jahr mehr zurück. Auf den im hieſigen Bezirk vorhandenen Fiſchbrutanſtalten (in Ellringhauſen bei Remſcheid, Leichlingen und Winkelsmühle) wurden im Jahre 1893 200 000 Lachſe, 105 000 Bachforellen und 18 000 Regenbogenforellen erbrütet und ausgeſetzt, die Brutergebniſſe des Jahres 1894 find noch nicht vollſtändig bekannt geworden. 18 Berichtigung. Zu Folge eines Irrthums wurden die vom Sächſiſchen Fiſcherei-Verein eingeſandten AM, 30. als für die Hinterbliebenen der auf der „Elbe“ Verunglückten ge: ſammelt angeſehen, während ſie für die Hinterbliebenen der verunglückten Seefiſcher (ſ. Nr. 3 dieſer Zeitung) beſtimmt waren. X. Jragekaſten. Frage Nr. 18. (Herr O. P. in Bl.): Welches iſt für Salmoniden der geeignetſte Futter: fiſch, den man in Teichen anziehen kann? Antwort auf Frage Nr. 18: Es ſind zu dieſem Zweck der Karpfen und die Karauſche beſonders empfohlen worden. Sehr zweckmäßig iſt es, zur Laichzeit der Weißfiſche auf den Laichplätzen Wachholderzweige zu verſeuken, auf denen die Sommerlaſcher ihre Eier abſetzen. Dieſe Zweige können dann in Teiche übertragen werden, wo dann die junge Brut ausſchlüpft und eine vorzügliche Nahrung für Jungſalmoniden abgibt. Es iſt aber zu bedenken, daß in den kalten Salmonidenteichen die Cypriniden nicht recht gedeihen. Das gilt beſonders für die Weißfiſcharten. Sehr geeignet zur An— zucht als Futter für Salmoniden wäre indeſſen in kalten Teichen die Pfeille oder Ellritze, welche auch recht fruchtbar iſt. Frage Nr. 19. (Herr P. in Bl.): Wie ſchließt man für Brut einen Theil eines Teiches am ſicherſten ab? Antwort auf Frage Nr. 19: Einen Bach abzuſchließen, iſt in den meiſten Fällen weder geſtattet noch rathſam. Wir vermuthen aber, daß es ſich in Ihrem Fall mehr um einen Aufzuchtsgraben handelt. Derſelbe wird zum Abſperren von Brut durch Einſetzen eines Gitters verſchloſſen, welches in einem hölzernen Rahmen ſitzt und an den Seiten des Grabens mit Lehm befeſtigt wird. 4 rage Nr. 20. (Herr H. in S.): Wie fol man beim Abfiſchen von Forellen bei un⸗ zugänglichen, ſtark ſchlammigen, mit Waſſerpeſt überzogenen Teichen verfahren, um Ver uſte zu vermeiden. Antwort auf Frage Nr. 20. Sie entfernen zweckmäßig mit einer Harke die Waſſerpeſt und laſſen den Teich ſo langſam ab, daß ſich der Schlamm nicht aufrührt. Die Forellen, welche ſich bekanntlich nicht im Schlamm verſtecken, werden ſich dann an der tiefſten Stelle ſammeln und können mit einem Schöpfnetz herausgehoben werden. Nothwendig iſt es dabei, daß Ste ſofort einen Behälter mit ganz friſchem reinem Waſſer zum Uebertragen der Fiſche zur Stelle haben, weil dieſelben andernfalls abſtehen würden. Frage Nr. 21. (Herr Sch. in L.) Es wird am hieſigen Badeorte geplant, in der Nähe eines Forellenbaches eine Molkerei mit Dampfbetrieb zu errichten. Ich bitte um gütige Auskunft, ob die Anlage eines ſolchen Betriebes dem Fiſcherei-Beſtande des ganz in der Nähe fließenden Baches verderblich werden kann? Antwort auf Frage Nr. 21. Zur exakten Beantwortung der geſtellten Frage bitten wir um genauere Angaben der Natur und der Menge der eventuellen Abwäſſer reſpektive der ungefähren Menge des Bachwaſſers. 2 — 153 XI. Jiſcherei- und Jiſchmarltberichte. Berlin, 2. April. In der erſten Hälfte dieſer Woche waren die Fiſchzufuhren knapp, die Preiſe bei ſtillem Geſchäft mäßig. Bei reichlichen Sendungen und lebhafter Nachfrage wurden gute Preiſe erzielt. En gros-Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis V BAT 50—55 Zander 66—90 50—86 Barſche . .| 42-67 15—38 Karpfen, mittelgroße. 70—75 47—50 do. kleine 63—66 — Schleie 70—110 45—46 Bleie 18—45 15—25 Plötze 20—42 11—25 Aale 85—90 70 70—120 Offelah® . . . = r 45—49 24—26 Winter⸗Rheinlachs. Ruff es. 200 Fiſche geräucherte per Pfund | 360—400 Flundern, gr. . „ Schock | 250—400 rr 5 150-200 Bücklinge, pomm. . „ Wall 175-200 Dich, Schock == Schellfiſch „ Stiege — Aale, große . „ Pfund | 110—120 Stör En 110 Heringe 8 n 1000 TAE eee Fiſcherei⸗HMusſtellung. In Verbindung mit der großen Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirth— ſchafts⸗Geſellſchaft vom 6. bis 10. Juni 1895 zu Köln, findet unter Leitung des Kölner Fiſchſchutzvereins eine Fiſchereiausſtellung ſtatt, welche in drei Gruppen künſtliche Fiſchzucht und deren Hilfsmittel, Fiſcherei als Nebenerwerb der Laud— wirthſchaft und Hilfsmittel zur Pflege und zum Betrieb der Fiſcherei umfaßt. Anmeldungen müſſen vor dem 25. April bei der Geſellſchaft des Fiſch— ſchutzvereins „An den Dominikanern Nr. 11“ in Köln eingeſandt ſein. Programm und Anmeldeſchein können auf Verlangen koſtenfrei von derſelben Adreſſe bezogen werden. GE Der Vorſtand des Jiſchſchutzvereins in Köln. UVUNUVUUDUUUDUUUUDLUNUUUUUUDUUUUDLUUDUUDUUUUNDUCHUTUUUANDUNUUUTUNDUTUUGUUNUNUUUUN ee Gelochte Sinkblehe wie in der Anleitung zur Forellenzucht von Herrn 3. Jaffé⸗Sandfort empfohlen, hält ſtets zu billigſten Preiſen vorräthig _ Rudolph Richter, Bsnabrüd, gegründet 1761. 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Erſcheint monatlich zwei- bis dreimal, Preis: jährlich 4 Mk. — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Unter Kreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 1.50 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Expedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19. Organ für die Befammtinterellen derFifkherei, lowie für dlie Beſtrebungen der Fiſcherei-Pereine. in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei Vereins, ſowie der Landes⸗Fiſch.⸗Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schlef. Fiſch. Ver., des Brandenburg. Fiſch.⸗Ver., des Thüring. Fiſch. Ver., des Fiſch. Ver. Miesbach⸗ Tegernſee, des Fiſch. Ver. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. für das Großherzogthum Beffen, des Rheiniſchen Fiſch.⸗Der., des Central-Fiſch.⸗Vereins für Schleswig-Holftein, des Kölner Fiſch. Ver., des Hamburger Fiſch⸗Ver., des Sifcherei-Dereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Lothringiſchen Fiſch.⸗ Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für den Kreis Lingen, des Sifcherei-Dereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt ec. ꝛc. In Verbindung mit Tachmännern Zeutſchlands, Geſlerreich-Ungarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayeriſchen und vom Deutſchen Fiſcherei-Verein. Nr. 9. München, den 24. April 1895. XX. Jahrg. Inhalt: I. und II. Bekanntmachungen. — III. Bedingungen für die Verleihung von Staatsmedaillen für „Verdienſt um die Fiſcherei“. — IV. Die Aufzucht von Jährlingen in Sandfort. — V. Bericht über das Ergebniß der Fiſcheret auf dem Bodenſee von Konſtanz bis Lindau im Jahre 1894. — VI. Fiſcherei⸗Ausſtellung in Köln. — VII. Vermiſchte Mittheilungen. — VIII. Vereins nachrichten. — IX. Fragekaſten. — X. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämmtlicher Artikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Der III. Deutſche Fiſcherei⸗Rath findet wie im Vorjahre gegen Ende Auguſt in München ſtatt. Wir machen die Herren Delegirten bereits jetzt darauf aufmerkſam und be— merken, daß das genauere Programm gegen Ende Juni bekannt gegeben wird. Wir bitten daher um baldige Bekanntgabe etwaiger Vorſchläge zur Tagesordnung. Berlin, den 22. April 1895. Die Geſchäftsſtelle des Beutfchen Fifcherei-Bereins. Profeſſor Dr. Weigelt, General-Sekretär. II. Bekanntmachung. Die Fiſchverſandtzettel (rother Fiſch) welche bisher von der Geſchäftsſtelle des Deutſchen Fiſcherei⸗vereins abgegeben wurden, ſind in Zukunft von der Expedition der „Allgemeinen 158 Fiſcherei⸗Zeitung“ in München, Herzogſpitalſtraße 19 zum Preis von 1 / pro Hundert franko zu beziehen. Der Betrag iſt der Beſtellung in Poſtmarken beizulegen. Die Geſchäftsſtelle des Deutſchen Fiſcherei-Pereins, Profeſſor Dr. Weigelt, General-Sekretär. III. Bedingungen für die Verleihung von Staatsmedaillen für „Verdienſt um die Fiſcherei“. Das Kgl. preuß. Miniſterium für Landwirthſchaft, Domänen und Forſten hat vor kurzem Staatsmedaillen prägen laſſen, welche bei Fiſcherei-Ausſtellungen für Leiſtungen auf dem Geſammtgebiete der Fiſcherei unter nachſtehenden Bedingungen verliehen werden können: 1. Die Staatsmedaillen mit der Inſchrift „Verdienſt um die Fiſcherei“ ſind in Silber und Bronze ausgeprägt und beſtimmt: bei öffentlichen Ausſtellungen als Anerkennung für Leiſtungen auf dem Gebiete der Binnen- und Seefiſcherei verliehen zu werden. 2. Die Staatsmedaillen dürfen bei Leiſtungen, für welche mehr als ein Preis bei einer Ausſtellung gewährt wird, nur als erſte Preiſe zugeſprochen werden. 3. Wenn nicht ganz beſondere Umſtände vorliegen, dürfen zwei Staatspreiſe bei einer Ausſtellung an einen und denſelben Ausſteller nicht verliehen werden. 4. Bei der Verleihung der Staatsmedaillen darf nicht lediglich der relative d. h. der durch Verleihung mit anderen Ausſtellungsgegenſtänden gleicher Art ſich ergebende Werth der Leiſtung ausſchlaggebend fein; vielmehr iſt die Leiſtung, deren Prämiirung in Frage ſteht, auf ihren abjoluten Werth hin unter Berückſichtigung der Produktionsbedingungen, insbeſondere der Jahreszeit, der klimatiſchen und Waſſer-Verhältniſſe, zu prüfen. 5. Es bleibt dafür Sorge zu tragen, daß das Preisrichter-Kollegium ordnungsmäßig berufen wird und ſeine Beſchlüſſe unter Betheiligung aller Preisrichter, bezw. der für be— hinderte Mitglieder eintretenden Stellvertreter faßt. Ausſteller dürfen in dieſem Kollegium nicht vertreten ſein, es ſei denn, daß ſie ſämmtliche, von ihnen ausgeſtellte Gegenſtände außer Preisbewerbung geſtellt haben. 6. Staatlichen Fiſchereibeamten, fo.vie Staatsbehörden können Staatsmedaillen nicht verliehen werden. Ebenſo bleibt die Verleihung derſelben an Beamte des Vereins ausgeſchloſſen, welcher die betreffende Ausſtellung veranstaltet hat. 7. Staatsmedaillen, welche nach dem Ergebniß der gemäß Nr. 4 anzuſtellenden Prüſung in Ermangelung preis würdiger Leiſtungen nicht zur Vergebung gelangen, ſind ſpäteſtens 4 Wochen nach Beendigung der Ausſtellung zurückzureichen. IV. Die Aufzucht von Jährlingen in Sandfort. Von S. Jaffé. Wiederholte Anfragen, auf welche Weiſe in der Sandforter Forellenzucht die Brut— aufzucht zu Sänlingen gehandhabt wird, veranlaſſen mich, die lokalen Erfahrungen und Hand— griffe hier zuſammenzufaſſen. Ich möchte indeß vorausſchicken, daß, was in Sandfort jetzt regelmäßig erreicht wird und anderswo nach ähnlicher, durch die lokalen Verhältniſſe vielleicht leicht modifizirter Methode erreicht werden kann und erreicht worden iſt, einen größeren und regelmäßigen Betrieb vorausſetzt, der nicht nur über die faſt ſelbſtverſtändliche und doch ſo häufig fehlende Grundbedingung jeder künſtlichen Fiſchzuchtanlage — regelmäßiges und ge— eignetes Waſſer — ſondern auch über die Gelegenheit disponirt friſches Futter ganz regel— mäßig beziehen zu können. Die Anſtalt muß außerdem in der Lage ſein, die Zeit mindeſtens einer geeigneten Perſon ganz für die Brutaufzucht zu opfern. Es iſt ferner für die nach Sandforter Methode geübte Aufzucht durchaus nicht gleich— giltig, welchen Forelleneiern die zu pflegende Brut entſtammt, und ich kann es hier nur als einen Erfahrungsſatz konſtatiren, daß Brut, deren Eltern bereits an künſtliche Nahrung ge— wöhnt find, ſich in der Aufzucht leichter und beſonders ſicherer geſtaltet, und daß (ich ſpreche —— N) nat ET ET EIN re A ET — * + wer eee x en N EI VE TEN SEN EHI, © Am F FT 90s 159 hier von fario⸗Sorten) die Reſultate ſich ganz beträchtlich beſſern, je länger der Stamm—⸗ baum der gezähmten und gezüchteten Elterngenerationen wächſt. Dieſe Erfahrungen decken ſich übrigens mit der engliſcher und amerikaniſcher Anſtalten ebenſo, wie die mir nicht minder werthvolle, daß der Fiſch möglichſt in dem Waſſer aus dem Ei ausſchlüpfen ſoll, welches ihm für ſeine ſchutzloſe Lebensperiode (und dieſe reicht bis in den Sommer hinein) Quartier geben muß. Die Handhabungen für die Aufzucht der fario und der amerikaniſchen Sorten find in Sandfort faſt dieſelben. Die Eier beider werden in ca. 4 Meter langen Holztrögen, die von innen 1 Centimeter tief angekohlt ſind (lichte Breite 22 Centimeter bei gleicher Höhe und 6 — 8 Centimeter Waſſerſtand) in ſehr dünner Lage gebrütet und die Jungbrut ſofort nach dem Ausſchlüpfen in der Zahl von ca. 15 000 pro Kaſten in die friſch gereinigten Brut— tröge, die am Ende mit Schrägſieben aus gelochtem Zinkblech verſehen ſind (Lochung Nr. 9) geſchüttet. Es wind vermieden, die Brut zu zählen (gezählt werden die Eier dicht vor dem Aus: ſchlüpfen), da die geringſte Berührung der Brütlinge den Oberhautſchleim verletzen und zu ſpäterem Schwamm den Grund legen kann. Kräftige Brut reinigt ſelbſt, wo mit unfiltrirtem Bach— waſſer gearbeitet wird, den Boden des Kaſtens ganz ſelbſtſtändig und bis zum Verluſt der Dotterblaſe iſt, außer einer gelegentlichen Reinigung der Siebe wenig zu thun. Die Brut liegt während dieſer Periode dicht am Einfluß auf einem Längsraum von knapp! Melker dicht gepackt und gegen Ende der Dotterſackperiode wird der Durchſtrom, der bis dahin ca. 20 Liter per Minute und Kaſten beträgt, erhöht und die bis dahin feſten Deckel des Kaſtens durch ſolche aus feinem Drahtgewebe erſetzt. Es iſt vom Anfang der Fütterung ab ein ſelbſt ſtarkes Licht der Brut nur zuträglich. Sobald die erſten Fiſchchen ſich auf Nahrung zu ſtellen beginnen, muß Futter gereicht werden. Dasſelbe beſteht aus ganz friſcher Schweineleber (Leber, die mehr als einen Tag alt wird, iſt mindeſtens gefährlich), welche durch eine kleine Fleiſchhackmaſchine getrieben wird. Der Brei wird alsdann mit einem Meſſer durch ein ganz fein gelochtes Zinkblech getrieben (Lochung Nr. 4 Stecknadelgröße) und alsdann mit einem rohen Ei in Proportion von zwei Eiern zu einer Schweineleber durchgeſchlagen. Eine Schweineleber und die Zeit einer Perſon genügt in erſter Zeit zur täglichen Bedienung von vier Kaſten mit je ca. 15 000 Brut. Dies Futter wird theelöffelweiſe auf einem Futterlöffel gegeben, der mit Zink (Lochung 4 für Saiblinge, Lochung 6 für andere Salmoniden) bezogen iſt und aus dem ſehr allmählich der Futterbrei unter Waſſer entweicht. Die Fiſchchen nehmen dies Futter ſehr gerne, aber nur (denn Forellen fouragiren bis weit in den Sommer hinein nicht ſelbſtſtändig auf Futter) wenn es ihnen im ſcharfen Strom zutreibt. Fontinalis- und fario-Sorten verhalten ſich dabei ganz verschieden in der Nahrungsaufnahme. Fario-Sorten lich rechne hierzu auch die ſchottiſchen Loch⸗Leven) bleiben dicht auf den Boden geduckt und nur ein Schlenkern des Kopfes zeigt, daß fie Nahrung nehmen, fontinalis ſtehen durch die ganze Waſſertiefe vertheilt und ſtürzen dem Futter faſt entgegen. Im Allgemeinen iſt indeß ſowohl eine außerordentliche Geduld als größte Sorgfalt, daß kein Futter ungenützt zu Boden fällt, erforderlich, um die Brut befriedigend zu pflegen. Die Brut lernt bald, ſich am Kopf des Troges zu ſammeln und je eher ſie dies thut, deſto beſſer iſt dies Zeichen. Schlecht gezogene oder gebrütete Brut (und ich rechne dazu ſowohl Brut aus zu jungen Elternfiſchen, die anſcheinend im Ei ganz nett ausſieht, als ſolche, die in dicht vollgepackten Brutapparaten kaum genügende Sauerſtoffzufuhr im Ei während der Brütung empfangen hat) wird in dieſem Stadium eingehen und ich kann nicht genug die Nothwendigkeit betonen, daß zu einer erfolgreichen Brutaufzucht zu verwendende Eier, wenn fie nicht, was entſchieden vor: Aziehen iſt, in der Anſtalt ſelbſt gewonnen und gebrütet find, nur von ganz zuverläſſigen Centralanſtalten bezogen werden, deren Sorgfalt Garantiven für gute Lieferung ſelbſt bei etwas höherem Eierpreis bietet. An Mißerfolgen bei der Brutaufzucht ſind in ſehr vielen Fällen Fehler Schuld, welche in weit zurückliegenden Entwickelungsſtadien des Eies, wenn nicht der Elternfiſche, gemacht 160 find; es ift, wenn Brut eingeht, durchaus nicht richtig, den Grund nur in Vorgängen der letzten Tage zu ſuchen, die Ernährung ſchon der Elternfiſche, die Brütung des Eies, ſind hier ganz maßgebende Faktoren und die allgemeine Sorgfalt, welche die Heranzucht folder hoc: klaſſigen Eier bedingt iſt, wird die Produktion derſelben immer nur auf wenige hoch ſpezäliſirte Anſtalten beſchränken können und auch einen höheren Preis für deren Produkte mit Erfolg rechtfertigen. 8 Solche geſunde Brut wird vom Freßſtadium an, wenig Beſchwerde machen, es wird trotz äußerſter Sorgfalt in der Verabreichung des Futters indeß nöthig ſein, die Brutkäſten mindeſtens alle acht Tage ordentlich auszubürſten. Eine ſcharfhaarige Nagelbürſte dient hiezu vortrefflich, und nachdem das Waſſer im Bruttrog bis auf etwa einen Zoll abgelaſſen iſt, werden am Trogkopf anfangend, die Seiten ordentlich ausgebürſtet. Die Brut weicht der Bürſte ſo geſchickt aus, daß Fiſche nicht leicht beſchädigt werden. Vom Anfang der Fütterung an wird zweimal pro Tag in Mitten der Fütterung das Waſſer in jedem Troge durch Ein: gießen einer Miſchung eines Eimers voll guter Raſenerde das Waſſer ſtark getrübt. Die Brut frißt hiernach beſonders gut. Nachdem die Brut gründlich in den Trögen an Fütterung gewöhnt iſt, werden die Tröge mittelſt Ziehen des Endzapfens entleert und die Fiſchchen und Waſſer in große Eimer abgeſchwemmt. Es ſind bereits vorher die Sandforter Kinderſtuben (größere Aufzuchtskiſten, wie die Illuſtration zeigt) im freien Bachbett in der Nähe der Brutanſtalt an Käſten und Pfählen verankert. | Dieſe Kinderſtuben find ſtarke Käſten aus 1!/,zölligem Holz mit gut ſchließend ge: 5 arbeiteten glatten Böden aus /zölligem Holz, die Seiten und Vorder- und Hinterflächen ſind mit Tafeln von durchlochtem Zinkblech (Lochung 9) bezogen und die Käſten mit gut ſchließenden Klappdeckeln verſehen, die mit Drahtgewebe bezogen ſind und möglichſt viel Licht durchlaſſen. Es wird Werth darauf gelegt, daß die Kiſten im ſtarken Strom liegen und je ſtärker der Waſſerdruck iſt, dem die Fiſchchen entgegenzukämpfen haben, deſto beſſer ſcheinen ſie ſich zu n machen. Der Sandforter Bach iſt ein ſehr unregelmäßig durchſtrömter Mühlbach mit häufiger Trübung durch Sturmwaſſer und ſtark wechſelndem Waſſerſtand von ½ Meter bis 1 Meter Tiefe. Die Fiſchchen befinden ſich indeß gerade nach ſtarker Trübung beſonders wohl. Die Kiſten werden nun mit angefütterter Brut von 10000 —20 000 Stück beſetzt, am wenigſten mit Bachforellen, am ſtärkſten mit Regenbogenforellenbrut und es iſt bei Regenbogenforellen: brut in Sandfort ſogar üblich, ſchon die Dotterblaſenbrut (d. h. die eben ausgeſchlüpften Fiſchchen) direkt in dieſe Kinderſtuben zu ſchütten und die bei Regenbogenforellen ſehr leichte Fütterung direkt in den Kiſten zu beginnen. Das Futter wird mit dem Heranwachſen der Fiſchchen allmählich auf Kalbsleber ohne Ei und dann Rindsleber geſetzt, die im Juni bereits direkt, wie ſie aus der Hackmaſchine kommt, verfüttert wird. Die Fütterung iſt dann ſpielend leicht und beſchränkt ſich auf den Einwurf des Futters mit einem gewöhnlichen Löffel in die Kiſten; eine Perſon kann 6 und ſpäter auch 10 Kiſten ſo bedienen. Die Fiſchchen werden im Juni in Erdteiche überführt und dabei möglichſt in Größen ſortirt. Der Abgang iſt von dort ab ungemein gering. 161 Der Gebrauch der „Kinderſtuben“ ſpeziell für Regenbogenforellenbrut bietet den unge: meinen Vortheil großer Sicherheit in der Aufzucht und Reinlichkeit; die Kiſten werden zur größeren Vorſicht nach jeder Campagne mit Asphaltlack geſtrichen und halten ſich jahrelang. Die Erdteiche können, während die Brut in den Kiſten iſt, gründlich ausſömmern und gründ— lich gereinigt und getrocknet werden und der Entwickelung von Larven und anderem Ungeziefer iſt in denſelben bei der ſpäten Beſpannung (Juni) eine Grenze geſetzt. Die Koſten einer ſolchen Kiſte ſchwanken je nach mehr oder weniger ſorgfältiger Ausführung zwiſchen 50 und 70 A. und kommen natürlich bei dem verhältnißmäßig hohen Werth der produzirten Jähr— linge kaum in Betracht. Von 14 Kiſtchen, die in der Campagne 1893 im Sandforter Revier arbeiteten, lieferten die Regenbogenforellen den beſten Ertrag und von dieſen wieder den beſten Erfolg eine Kiſte, die mit Brut aus 20 000 Eiern beſchickt, im Juni über 17 500 Jungfiſche lieferte. Es iſt möglich und auch verſuchsweiſe durchgeführt, die Fiſchchen bis zum November und länger in dünnerer Zahl (bis zu 5 000) in den Kiſten zu halten. Der Abwachs vom Juni ab iſt aber in den Erdteichen ein bedeutend befriedigenderer, zumal die Fiſchchen in den Erd— teichen, die beim ſpäten Beſpannen der Teiche ungemein reichlich produzirte natürliche Nahrung in Geſtalt von Cyclops und anderen Cruſtaceen beſchneiden und ſpäter die kleinen Teichſchnecken wie Lymnäen ꝛc. ausgezeichnet ausnutzen. Die Haupteinwendung, die gegen eine ſolche anſcheinend ganz auf künſtliche Nahrung baſirte Zucht gemacht werden könnte, iſt, daß ſich ſolche Fiſche nicht im Bach oder Natur— teich ſelbſtſtändig zu ernähren verſtehen. Aber abgeſehen davon, daß der Nahrungsinſtinkt und Selbſterhaltungstrieb bei Thieren ein außerordentlich ſtarker iſt, wird der wohlgenährte Setzling mit ſich eine ſicher größere Nahrungsreſerde mitführen, als der hungrige wilde Geb: ling und eher letzteren von der Nahrung abdrängen, als ſelbſt untergehen. Fiſche können, was kaum genug bekannt iſt, außerordentlich lange ohne jedes Futter exiſtiren und im Gegen— ſatz zu jedem Warmblütler über 50% ihres Eigengewichtes verlieren, ohne einzugehen oder die Fähigkeit zu verlieren, ſich wieder anzumäſten. Es genügt aber, um dieſen Einwand zu widerlegen, einmal Nachmittags oder Abends an ſolchen Jährlingsteichen, wie in Sandfort vorüberzugehen und zu ſehen, wie ſelbſt eben gefütterte Fiſche ſich auf den Mückenfang einexerziren. Das Auge kann da nicht ſchnell ge— nug die Fiſche zählen, die nach Mücken hüpfend ſpringen und wem der Augenſchein noch nicht genügt, der braucht nur von Zeit zu Zeit einen ſolchen „Kunſtfiſch“ zu ſeciren und ſehen, was der kleine Magen außer all den künſtlichen Leckerbiſſen, noch an Lymnäen und anderem ebenden Kleinzeug beipackt! V. Bericht über das Ergebniß der Jiſcherei auf dem Bodenfee von Konſtanz bis Lindau im Jahre 1894. Die Fiſchfangergebniſſe im Bodenſee blieben im Jahre 1894 in derſelben Weiſe zurück wie in den anderen Seeen, beſonders blieben dieſelben gegen das Jahr 1893 zurück; die Urſachen waren hauptſächlich: 1) vorherrſchend ſchlechtes Wetter während des Frühjahrs, Sommers und Herbſtes; 2) vorherrſchend ungünſtige Winde, von denen hauptſächlich der Nord— oſtwind der ungünſtigſte war; letzterer iſt es nicht nur in den Seeen, ſondern auch in den Flüſſen und Bächen, und leider war dieſer meiſtens vertreten. Weſt- und Nordweſtwinde ver: urſachten hauptſächlich ſtarke Strömungen im Waſſer, wodurch das Fiſchen mit dem Zuggarn ſehr oft zur Unmöglichkeit gemacht und das Fiſchen mit den Schwebnetzen beeinträchtigt und gefährdet wurde. Auch fanden ſich auffallender Weiſe die Fiſche nicht in der Anzahl vor, daß ſie mit dem Zuggarn (Waade) gefangen werden konnten, wie in den vorhergehenden Jahren; deßhalb kann das Jahr 1894 nur ein mittelmäßiges Fangjahr genannt werden. Die Fangergebniſſe, ſoweit dieſelben zu eruiren und im anderen Falle zu ſchätzen waren, ſind in der Durchſchnittszahl angegeben, da die Einzelaufführungen zu weitläufig werden würden. Dieſelben ſtellen ſich wie folgt: 162 — — Im Gebiet Bayern befanden ſich 7 Netzfiſcher und circa 20 Turbinen⸗(Schleppangel-) Fiſcher. Von den 7 Nebfiichern wurden gefangen: un Blaufelchen ). 2465 Stück, Alant (Aitel ) 20 Zenineß 1 Sandfelchen 11, Zentner, Barben. Forellen 217 2% Naſen e 7 Hehe 50 5 ANC 8 Eglie (Barſch : 8 Trüſchen 3 1323 Brachſen .. 15 0 Saibling el Waren: tn BUN Zandt > Te einige S Shleibema ar, 3 Des Weiteren von den 20 Turbinenfiſchern: Forelln nn rar are 2 Sp Hechte 5 Pinlie;- , aan a 5 I LAD 6 und circa 5 Zentner Karpfen und Alant durch Legangeln. Auch einzelne Zander wurden mit der Turbine gefangen. In der Fiſchzuchtanſtalt Lindau wurden ausgebrütet: Sandfelcheneier. 76 980, erzielte Brut 30 000, circa 39 „%, Blaufelchen eier 520 140, „ „ 460 000, eirca 80 %, In der Fiſchzuchtanſtalt Starnberg wurden 1 Million Blaufelchen- und 40 000 Sand⸗ felcheneier ausgebrütet. Fiſchkarten wurden in Bayern gegen 250 ausgegeben, darunter hauptſächlich ſolche für kürzere Zeit, und zwar alle unentgeltlich. Bayern iſt das einzige Land, welches Fiſcherei⸗ Karten unentgeltlich ertheilt, darum läuft jeder hierher, um Karten zu erhalten. Gebiet Württemberg. Es befinden ſich dortſelbſt 10 Netzfiſcher, von denſelben wurden gefangen: Sanden #1. 5 Zentner, Brachſe n Senne e t . ke 1 15 fen e ene Zan: 5 % RE I 1 1 Wels (Waller) 6 = STUNORS HT. EN 5 Eglie . . 8 u ih 50 1 Karpfen . 2 5 Von den 10 Fiſchern fiſchen 5 mit Schwebnetzen auf Felchen; von Welſen wurde der größte mit 108 Pfund gefangen. Von den neu eingeſetzten Zandern wurden von einem Fiſcher in Eriskirch allein 190 Pfund gefangen, der größte wog 13 ½ Pfund. Ausgebrütet wurden in der Fiſchzuchtanſtalt in Friedrichshafen: 0 Zünder 8 — Seeforellen „ Blaufelchen eier 3000 000 Bachforellensnsn Sandfel chen 175 000: Bachſaib line Mabufmaränen 21000 Regenbogenfor ellen 2000 Gebiet Baden. Von Konſtanz bis Friedrichshafen befinden ſich 70 Netzfiſcher, wovon circa 60 mit 4 Felchengarn (Zugnetz) und 10 mit Schwebnetzen fiſchen, von den Felchengarn-Fiſchern rechnet man im Durchſchnitt pro Felchengarn 4000 Blaufelchen, von den Schwebnetz-Fiſchern 3500 Blaufelchen per Jahr. 5 ) Anmerkung: An der Blaufelchen-Fiſcheret beteiligten ſich nur 8 Schiffe. 163 Es wurden gefangen: aufeſchen 275 000 Stück, Brachen 480 Zentner, / 10 ongfiſche 120 000 Stück, Saibling 5 Forellen . „ 150 einer, Karpfen ar E 1 ee ˙» 0 1 | NWR 6 P E 10 „ Ein Schiff, welches mit Felchengarn fiſcht, braucht 4 Mann, ein ſolches mit Schweb— netzen 3 Mann Beſatzung. Ein Fiſcher von Hagnau fing am 18. Juli v. J. vor Meers— burg auf einen Zug 120 Stück Blaufelchen. Züge mit 50, 60 und 80 Felchen kommen während des Jahres öfters vor, aber es kommen auch ſehr viele Tage, an denen gar nichts gefangen werden kann, da die Fiſcherei mit dem Felchengarn am meiſten von der Witterung abhängt. Ausgebrütet wurden in der Fiſchzuchtanſtalt Ueberlingen: Hahn 659 000 eee, a 0 ren — F 456 000 Gebiet Schweiz. Dortſelbſt befanden ſich 55 Schwebnetz-Fiſcher, deren Fangreſultat folgendes war: e o Stück, Trüſ chen 2 Zentner, Sandfelchen . er, CCC 4 angfiſchhe 250 Stück, Be en 06 N FREE AT 1 Forellen „82 Zentner, Schleien 2 nr Saibling . 5 Karpfen NN 5 4 W Zander nnd Sni 5 7 Ausgebrütet wurden in der Fiſchzuchtanſtalt Ermatingen: Blaufelcheneier . .. 29000 eee, ee: 866 000 h enn Da die Fiſchzuchtanſtalt in Ermatingen nicht im Stande iſt, alle gewonnenen Coregonen— eier ausbrüten zu können und dieſelben zum Theil nach der Fiſchzuchtanſtalt Ueberlingen geſandt werden müſſen, ſo macht ſich die Nothwendigkeit zur Errichtung einer weiteren Fiſchzuchtanſtalt auf ſchweizeriſchem Gebiet ſehr fühlbar. (Wird in Thurgau angeſtrebt!) 4 In den Monaten Januar, Februar und März find auf ſchweizeriſchem Gebiete nicht ſo viel Fiſche gefangen worden, daß fie den Werth von 100 Frances ausmachen würden, weil die Ufer hier zu ſteil abfallen. Gebiet Oeſterreich. Auf demſelben befinden ſich 6 Netzfiſcher; das Fangergebniß derſelben war: Forellen e ti an | Salbligg unbebeutend, r 120 C — 310 „ öh n unbedeutend, rn 20 1 r Zenner, rent — FF „ 1 Als Hauptfänge find hervorzuheben: Herr Fiſcher Bilgeri von Bregenz fing davon 10 Zentner Forellen und 300 Zentner Brachſen, ſowie 1 Zentner Zander, außer den großen Zandern fing Letzterer zufälliger Weiſe circa 15 Stück einjährige Zander in der Länge von beiläufig 10—15 em; da in den letzten Jahren keine Zander in den Bodenſee eingeſetzt wurden, ſo kann erfreulicher Weiſe mit Sicherheit angenommen werden, daß der eingeſetzte Zander im Bodenſee ſich fortpflanzt. Blaufelchen gibt es nicht ſo weit oben; die Karpfen wurden bei Fußach gefangen. > Das Geſammtergebniß der Hauptfiiharten im ganzen Oberſee ift ſomit folgendes: Blaufelchen . . 479 265 Stück, Saibling... 7 Zentner 20 Pfund, Sandfelchen .. 41 Zentner 50 Pfund, Trüſchen 57 „ — „ Gangfiſche . . 120 250 Stück, Zanner er Ur 45 Forellen 300 Zentner — Pfund, | EBEN EL — „ Se EL | [7 <= — 5 Rafe * — „ W — „ Braihſen 4.3200 nu, — Des Weiteren wurden noch ſehr viele Weißfiſche verſchiedener Gattungen gefangen. Das Gewicht eines Blaufelchen (Coregonus Wartmanni) beträgt ¼ Pfund, das eines Sandfelchen (Coregonus fera) 1½ —2 Pfund im Durchſchnitt, jedoch werden letztere auch bis 4 Pfund ſchwer. Gangfiſche rechnet man 5 Stück auf 1 Pfund, Kilche (Core- gonus hiemalis) 4 Stück auf 1 Pfund. Die Seeforelle (Trutta lacustris) wird ge: wöhnlich im Gewichte von 2— 6 Pfund gefangen, es wurden aber auch ſchon Exemplare von 20 —30 Pfund gefangen; es gibt die Grundforelle und die ſterile Form, die ſogenannte Schwebforelle, letztere iſt am ſtärkſten vertreten. Nach Zandern wird eigens nicht gefiſcht, ſondern dieſelben werden nur mitunter gefangen. Das Verlangen nach weiterer Zandereinſetzung iſt von Seiten der Bodenſee-Fiſcher ein durchgehends allgemeines, da jeder Fiſcher die günſtigen Reſultate anerkennt und ſich von der Zandereinbürgerung in den Bodenſee Vortheile verſpricht: 1 weil derſelbe gut im Preiſe ſteht (am Ammerſee koſtet das Pfund Amaul (Zander) 1.20 bis 1.40 A); 2) weil derſelbe ſich zu jeder Jahreszeit einzeln fangen läßt und zwar mit Zugnetzen, Stellnetzen, Reuſen und Legangeln. Die Geſammtzahl der ausgebrüteten Coregoneneier iſt folgende: Blaufelcheneier Sandfelcheneier Gangfiſcheie Maduemaräneneier R 520 000 76 000 — — Starnberg . 1 000 000 40 000 — — Friedrichshafen.. 3 000 000 175 000 — 21000 Ermatingen. . 2923 000 866 000 1021 000 — Ueberlingen . . . . 5 650 000 — 456 000 — Im Ganzen 11 093 000 1157 000 1477 000 21000 Rechnet man bei der Erbrütung von Blaufelchen einen Verluſt von 25 9305 bei den Sandfelchen 50% , bei den Gangfiſchen 40 %, welcher Verluſt hoch gerechnet fein dürfte, ſo iſt das Ergebniß von jungen Fiſchen, welche in den Bodenſee eingeſetzt wurden, nahezu folgendes: Blaufelchen Sandfelchen Gangfiſche Maränen 5 550 000 575 000 880 000 290 000 dagegen wurden an erwachſenen Fiſchen ge— fauge rt. 179 268 2 075 120 250 einzelne Folglich wurden mehr junge Fiſche eingeſetzt als gefangen und zwar . 5 070 735 572 925 880 000 20 000 Letztere Zahlen beweiſen, wie hoch die Verdienſte um die Hebung der Fiſchzucht von Seite der Fiſchzuchtanſtalten ſind, und wie nothwendig es iſt, die Coregonen während der Laichzeit zu fangen, um ihnen die Laichprodukte abzunehmen und künſtlich zu erbrüten; des Weiteren wie übertrieben es iſt, wenn in einzelnen Fällen von manchen unkundigen Perſonen das Wort „Raubfiſcherei“ gebraucht wird, wenn gelegentlich einer oder mehrere gute Fänge gemacht werden; endlich möchten die Zahlen ermunternd dort wirken, wo noch die ſchönſten Seeen mit Coregonen vorhanden ſind, aber in der Abnahme von Laichprodukten und deren Erbrütung noch zu wenig geſchieht. Gg. Rauch, Fiſchermeiſter. ) 25 % iſt eine nur annähernd richtige Zahl, da die Erbrütung ſehr vom Glück abhängig iſt; heuer geht es gut, das nächſte Jahr vielleicht ſchlechter. Im Durchſchnitt könnte ſie aber richtig ſein. 165 VI. Jiſcherei-Ausſtellung in Köln. Auf Einladung des Vorſtandes fand am Samſtag den 6. April d. J. im großen Saale der Elſäßer Taverne eine außerordentliche Hauptverſammlung des Kölner Fiſchſchutz— Vereins ſtatt, zu welcher der Vorſitzende der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft, Herr Geheimrath Eyth, der Vorſitzende des Rheiniſchen Fiſcherei-Vereins, Herr Geheime Medizinal— rath Prof. Dr. Freiherr von La Valette St. George, Herr Profeſſor Huppertz, Herr Bauinſpektor Isphording, Herr Hotelbeſitzer Ebrecht aus Neuſtadt am Rübenberge, ſowie zahlreiche andere auswärtige und auch ortsangehörige Mitglieder erſchienen waren. Herr Direktor Lubitz begrüßte die Anweſenden, dankte für ihr zahlreiches Erſcheinen und führte des Weiteren aus, daß der einzige Gegenſtand der Tagesordnung die Beſprechung des Programms der Fiſcherei-Ausſtellung ſein werde, um den Herren Gelegenheit zu geben, etwaige Zweifel über die Bedingungen, welche vorhanden ſein möchten, zum Vortrage zu bringen, bezw. aufzuklären. Nach längerer Diskuſſion wurden die Ausſtellungsbedingungen denn auch dahin inter: pretirt, daß für lebende Ausſtellungsobjekte kein Standgeld erhoben werde; für Gegenſtände dagegen, welche einen kaufmänniſchen oder gewerblichen Zweck ver— folgen, ein Standgeld von 5 WJ für den Quadratmeter Ausſtellungsraum bezw. von 8 M. für den Quadratmeter Tiſch ohne Rückwand zu entrichten ſeien. Im Weiteren wurde mit Rückſicht auf ein weitgehendes Anerbieten einer Rheiniſchen Krebshandlung zugegeben, daß Rheiniſchen Firmen geſtattet ſein ſolle, Krebſe auch aus anderen Süßwaſſergebieten, als denjenigen Nordweſtdeutſchlands auszuſtellen. Nach Vortrag des Herrn Geheimraths Eyth über die Geſichtspunkte, nach welchen bei den anderen Ausſtellungsabtheilungen der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft die Vertheilung der Preiſe ſtattfinde, einigte man ſich dahin, daß die Vertheilung der Preiſe auf die einzelnen Abtheilungen der Fiſcherei-Ausſtellung lediglich nach Maßgabe der Beſchickung der einzelnen Abtheilungen und Gruppen ſtattfinden müſſe und daß Ausſteller zu Jurymitgliedern nicht zu— gelaſſen werden dürfen. Zu jedem Preiſe werde überdies ein Diplom der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft verliehen, das mit Rückſicht darauf, daß die Fiſcherei nunmehr als gleichberechtigt mit anderen Zweigen der Landwirthſchaft, wie Geflügel- ꝛc. Zucht angeſehen werden ſolle, eine Ergänzung durch ein Initiale der Fiſcherei erhalten werde. Das Anerbieten des Herrn Geheimrath Eyth dem Fiſchſchutz-Verein ein 12 Meter breites und 50 Meter langes Zelt für die Fiſcherei-Ausſtellung zur Verfügung zu ſtellen, fand dankbare Annahme. Zum Schluß wurde feſtgeſtellt, daß bei der Schwierigkeit des Verſandts von lebenden Fiſchen Ausnahmen von dem feſtgeſetzten Termine zuläſſig ſein ſollten, für todte Gegenſtände jedoch der Termin ſtrengſtens eingehalten werden müſſe. Mit dem Wunſche eines glücklichen Gelingens der Ausſtellung ſchloß der Vorſitzende die Generalverſammlung. VII. Vermiſchte Mittheilungen. Ein neuer Fiſchkorb. Als Sportfiſcher, hauptſächlich auf Forellen, der gelegentlich einer Reiſe oder eines Jagdausflugs, faſt immer ſein Angelzeug mit ſich führt, habe ich gar häufig den Fiſchkorb entbehrt oder wenn ich ihn mitführte, mein Gepäck unangehnem vermehrt, ſo daß ich oft empfand, es fehle für dieſen Zweck ein zuſammenlegbarer leichter Fiſchkorb. Umſomehr als ich die Fiſche ſtets gerne in einem luftigen Behälter transportire, ſowohl am Waſſer, als auf der Reiſe! Aber auch bezüglich der kleinen Geräthſchaften beim Fiſchen ſelbſt, fehlt einem der Korb, wenn man an ihn gewöhnt iſt. Um dieſen Bedürfniſſen ab— zuhelfen, habe ich einen Fiſchkorb aus Draht, mit waſſerdichten havannafarbigen Leinen über— zogen, konſtruirt. Innen hat derſelbe eine Taſche für Fliegenbuch ꝛc. Ich kann denſelben jedem Sportfiſcher auf's Wärmſte empfehlen. (Die Anfertigung und den Verſchleiß hat die in Jäger⸗ ſowie in Fiſcherkreiſen rühmlichſt bekannte Firma Jakob Sackreuter, Frankfurt am Main, übernommen. (Siehe Inſerat.) 166 — —— — Dieſer Fiſchkorb iſt leichter als die bisher gebräuchlichen und ſehr preiswerth und bequem, weil man ihn zuſammengelegt mitführen kann. Ich wickle meine Forellen, welche ich ſofort abſchlage, noch ehe ich den Haken löſe, jede einzeln in ein dünnes, der Größe nach vorgerichtetes Pergamentpapier (Royal Pergament in Bogen) und bringe auf dieſe Art meine Fiſche friſch und mit ſchöner Farbe nach Hauſe. Am ſelben Tage bereitet, werden ſie noch blau, am folgenden muß man etwas Soda hinzufügen, wenn ſie blau werden ſollen, was übrigens nur den Zweck des ſchönen Ausſehens hat und deßhalb unnöthig iſt! Ich ſehe die geſottenen Forellen eben ſo lieb in ihrer natürlichen Farbe auf der Schüſſel. Richtig behandelte todte Forellen ſchmecken auch am zweiten und ſelbſt am dritten Tage noch gerade ſo gut, wie ſo lange gefangen gehaltene! Iſt es ſehr heiß, dann nehme ich die Fiſche ſofort aus, faſſe ſie aber dabei nicht direkt an, ſondern laſſe ſie im Papier. Ich entferne auch die Kiemen und bringe meine ſo behandelten Fiſche gut nach Hauſe und hebe ſie dort im Keller, eventuell auf Eis auf. Sie bleiben im Papier bis zur Bereitung! E. Andreae, i Mitglied des Fiſcherei-Vereins Wiesbaden und Fiſcherei-Beſitzer. Lebensfähigkeit von Saiblingsbrut. Das meine Anlage durchfließende Bächlein iſt friſches, aber wildes Wäſſerchen. Jede Gelegenheit wahrnehmend, möglichſt unartig zu ſein, iſt es unberechenbar wie ein Deutſcher Reichstag. Gelegentlich einer nächtlichen Schneeſchmelze wuchs dieſes ungerathene Kind um Meter— höhe, und — kein Engel ſonſt ſo rein — führte es eine Flüſſigkeit, die jeder Unbefangene ſofort auf Tinte angeſprochen hätte. Ich erwartete beſtimmt, meine im Kiesbett lagernde Saiblingsbrut erſtickt wieder zu ſehen, und war ſomit erſtaunt, dieſelbe friſch und lebendig vorzufinden, obgleich die Verunreinigung einen halben Tag dauerte. Vor Kurzem zerſtörte er mir eine Aufſtauung für in geſchloſſenem Behälter gehaltene Saiblingsbrut. Dieſelbe wurde dadurch mehrere Stunden lang völlig trocken gelegt. Glücklicherweiſe war Froſt eingetreten, und glaube ich es nur dieſem Umſtande zu verdanken, daß eine gänzliche Wiederbelebung der Saiblingsbrut in ſtrömendem Waſſer ſtattfand. Schmidt, Eichburg. Folgen der ſtrengen Kälte. Man ſchreibt uns: „Die ſtrenge Kälte des verfloſſenen Winters hat in den Gräben, welche das Schloß von Oſthauſen, das ſchöne Beſitzthum der Familie Zorn von Bulach, umgeben, eine wahre Kataſtrophe verurſacht. In dieſen Gräben befanden ſich zahlreiche hundertjährige Karpfen, von welchen ſchon in den alten Chroniken die Rede iſt, und die als eine lokale Merkwürdigkeit von allen Seiten her Neu— gierige herbeizogen. Es waren darunter Fiſche, die über 25 Pfund wogen. Leider ſind die Gräben bis auf den Boden eingefroren, und alle Karpfen, ſowie die anderen Fiſche wie Aale, Schleihen, Barſche, Hechte u. ſ. w. umgekommen. Man habe unter anderem im Eiſe einen ſenkrecht eingefrorenen 12 Pfund ſchweren Hecht gefunden. Im Ganzen find mehr als 15 Zentner Fiſche zu Grunde gegangen.“ „Elſ. Journ.“ 13. April 1895. VIII. Vereinsnachrichten. Fiſcherei-Verein für Weſtfalen und Lippe. »>rofokoll der Vorſtandsſitzung des Jiſcherei-Vereins für Weſtſalen und Tippe zu Milspe am 2. März 1895. Anweſend ſind vom Vorſtande die Herren Landrath Federath und Landrath von Ditfurth; entſchuldigt haben ſich die Herren von Borries, Weddige, Vrede und von Lengerke. Die Herren Landeshauptmann, Geheimer Oberregierungsrath Overweg und Oberpräſidialrath von Viebahn, welche ihr Erſcheinen in Ausſicht geſtellt hatten, waren leider verhindert zu kommen, wie fie noch telegraphiſch bezw. ſchriftlich mittheilten. Es wohnten der Verſammnelung bei, Herr Landesrath Boeſe, in Vertretung des Herrn Landes— hauptmaunes, Herr Meliorationsbauinſpektor und Oberfiſchmeiſter Nuyken und 16 Herren des Haupt: Fiicherei-Vereins Milspe, bezw. der zu ihm gehörigen Lokalvereine Milspe, Voerde und Gevels— berg mit dem Haupt-⸗Vereins-Borſitzenden Herrn Landrath Harz. Herr Landrath Federath begrüßte die Erſchienenen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß, der Fiſcherei-Verein Milspe nebſt ſeinen Lokalvereinen Milspe, Voerde und Gevelsberg, welche unter dem Uebelſtande der Adjazenten-Fiſcherei ſo zu leiden gehabt hätten, daß der Gevelsberger Verein ſich * 8 G 8 8 Ne * FN * * RE Unger ee bereits ſuspendirt habe, nunmehr, nach Erlaß des Geſetzes vom 30. Juni 1894 mit neuem Eifer ihre Beſtrebungen zur Hebung der Fiſcherei aufnehmen und daß dieſe von reichem Erfolg begleitet ſein würden. Er betonte die Verhältniſſe, welche durch die Errichtung der Thalſperre in der Heilenbecke für die Fiſcherei gefchaffen werden würden und hofſte, daß bei einer im Herbſte des Jahres wiederum in Milspe abzuhaltenden Vorſtandsſitzung Gelegenheit geboten ſein würde, außer dem fertigen Thalſperren— bau, die ſich in den alten Hammerteichen fo zahlreich und günſtig, wie kaum anderwo darbietenden Fiſchgewäſſer kennen zu lernen, was zur Zeit des hohen Schnees wegen nicht möglich fei. I. Anträge der angeſchloſſenen Vereine auf Bewilligung von Beihilfen für das 5 Jahr 1895/96. Die eingelaufenen Anträge werden vorgetragen und geprüft und wird nach Berückſichtigung der beſonderen Verhältniſſe folgender Vertheilungsplan feſtgeſtellt. Für den Verein 3470 &. und zwar: ih und Lenne )) legen) 9.2. arte B00 AM Dienden-Hallingen. . —. . .... 100 „ 10) Minden Ravensberg. . 250 „ 3 ET BE EN 3200, II1C1CCCCCC0C0ç —Ä 00 denſcheed 250 „ 12) „ Lüdinghauſen 300 „ CCC ö nde 150 „ ,, . 2000, bordee 00, | P 300 „ CCC ts e Vatren dor 100 re li Die einzelnen Beihilfen ſind unter der Vorausſetzung normirt, daß der Staat auch in dieſem, wie im vorigem Jahre, ebenſo wie die Provinz die entſprechenden Beihilfen bewilligen werden. In Betreff der für den Verein Paderborn bewilligten Beihilfe wurde beſonders betont, daß ſie im Hinblick auf die in dieſem Jahre dort abzuhaltenden General-Verſammlung und die damit verbundenen Un— koſten mit der verhältnißmäßig hohen Summe von 400 AM bemeſſen jet. Im Anſchluſſe an die Vertheilung der Beihilfen wurde ein Antrag des Fiſcherel-Vereins zu Lüdenſcheid vorgelegt, welcher beim Herrn Ober-Präſidenten eingegangen und von letzterem zur Abgabe eines Gutachtens an den Vorſtand des Fiſcherei-Vereins für Weſtfalen und Lippe weiter gegeben iſt. Der Verein zu Lüdenſcheid beabſichtigt in Anlehnung an die Fällbecker Thalſperre oberhalb Altena eine große Brutanſtalt mit Brut-, Streck⸗ und Abwachsteiche anzulegen und erbittet als Beihilfe hier- zu einen Beitrag von 3000 «A. Es wurde anerkannt, daß es durchaus wünſchenswerth ſei, die ar der Thalſperre aufgeſpeicherten Waſſermaſſen der Fiſchzucht dienſtbar zu machen, dagegen eine Unter— ſtützung zur Anlage einer Anſtalt, welche Maſſenproduktion von Fiſchbrut — über den lokalen Be— darf hinaus — beabſichtigt, aus Staats- bezw. Provinzialmitteln nicht für angezeigt erachtet, weil zur Zeit ſchon eine Ueberproduktion an Brut vorhanden ſei und die größeren Anſtalten, welche lebens— fähig erhalten werden müßten, heute nur noch unter den ſchwierigſten Verhältniſſen exiſtiren könnten. Der Vorſtand müſſe in dieſer Beziehung an dem früher von ihm gefaßten Beſchluſſe feſthalten, nach welchem neue Brutanſtalten nur dann unterſtützt werden ſollten, wenn ſie in Verbindung mit Land— wirthſchaftsſchulen errichtet würden und demgemäß in erſter Linie Unterrichtszwecken zu dienen beſtimmt wären. Auch wurde noch darauf hingewieſen, daß die vorgelegten Projekte zu allgemein gehalten ſeien, und die Zweckmäßigkeit der einzelnen Anlagen beurtheilen zu können, und befürwortet, daß die Unterſtützung aus anderweitigen dem Herrn Miniſter zur Verfügung ſtehenden, nicht aber aus den dem Fiſcherei⸗Verein für Weſtfalen und Lippe überwieſenen Geldern bewilligt werden möchte. Einem Antrage des Lippe'ſchen Vereins auf Gewährung einer Beihilfe wird entſprochen, und werden unter der Vorausſetzung der Gewährung einer gleich hohen Beihilfe Seitens der Lippe'ſchen Regierung 100 A. bewilligt. II. Plan für die Ausſetzung von Fiſchbrut in öffentliche Gewäſſer der Provinz Weſtfalen Seitens der Fiſchzuchtanſtalt Wünnenberg-Fürſtenberg. Der vom Amtmann Stennes vorgelegte Plan wird mit den vom Oberfiſchmeiſter gemachten Abänderungsvorſchlägen befürwortet, doch werden 2000 Stück Regenbogenforellen weniger als vorge— ſehen, ausgeſetzt werden müſſen, weil die zur Verfügung ſtehende Summe um 40 AM. gegen die an— ſchlagmäßige zurückbleibt Wie ferner Herr Landesrath Boeſe bemerkt, iſt im Provinzial-Ausſchuß die Frage angeregt, weßhalb die Ruhr nicht in dem Ausſetzungsplane berückſichtigt ſei. Herr Oberfiſchmeiſter Nuyken erwidert darauf, daß, um Erfolge zu erzielen, es in erſterer Linie nöthig ſei, in mehreren aufeinander folgenden Jahren Brut an derſelben Stelle auszuſetzen, und deßhalb und mit Rückſicht auf die von den Lokal⸗Vereinen vorgenommene Beſetzung der Ruhr, der letzteren diesmal keine weitere Brut direkt zugeführt worden ſei. Der Vorſitzende äußert ſich im gleichen Sinne und führt eine Reihe von Aus— ſetzungszahlen an, welche die Ruhr betreſſen. Es wird beſchloſſen, den in Rede ſtehenden Ausſetzungen in Zukunft eine beſondere Aufmerkſamkeit zuzuwenden und namentlich auch zu erwägen, ob in Anbe— tracht der beſonderen Fiſcherei⸗Verhältniſſe an der Wiele und Afte eine weitere Beſetzung dieſer beiden Bäche als angezeigt erachtet werden könne. 168 III. Mittheilung über den vorjährigen Lachsaufſtieg in Ruhr und Meere. Bevor der Oberfiſchmeiſter Nuyken zu dem Vortragsthema übergeht, macht er im Auftrage des Herrn Oberpräſidenten die Mittheilung, daß am Wehr zu Rheine im Monate November vom Strommeiſter Gehrke das Springen von Lachſen 69 mal beobachtet worden ſei, und der Herr Ober— präſident dem von Seiten des Vereins an ihn gerichteten Erſuchen um Unterſtützung der Veſtrebung, welche auf eine baldige Ausführung einer maſſiven Lachstreppe am Wehre in Rheine gerichtet ſeien, durch eine Befürwortung beim Herrn Miniſter Folge gegeben habe. Der Vorſitzende ſpricht namens des Vereins dem Herrn Oberpräſidenten ſeinen Dank für dieſe thatkräftige Unterſtützung aus, und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß nunmehr in Bälde dies ſeit mehr denn 10 Jahren vom Verein erſtrebte Ziel erreicht werden möge. Aus dem nun folgenden Vortrage, der wegen der weit vorgeſchrittenen Zeit nur in abgekürzter Form gehalten werden konnte, ſei hier nur hervorgehoben, daß, wie in Weſer und Rhein, ſo auch in Werre und Ruhr eine ſtarke Vermehrung der Lachſe beobachtet worden iſt. Einem aus der Verſamm— lung heraus geäußerten Wunſche, um Veröffentlichung des Vortrages, will der Vortragende entſprechen, ſobald er die nöthige Zeit hierzu findet. IV. Ausführung des Geſetzes vom 30. Juni 1894 im Vereinsbezirke Milspe. Bei dieſem Punkte der Tagesordnung wurden einige Schwierigkeiten hervorgehoben, welche ſich eventuell daraus ergeben können, daß in der benachbarten Rheinprovinz laut dem jetzt dem Landtage zur Berathung vorliegenden Geſetzentwurfe der Gemeindevertretung die Verwaltung der fiſchereilichen Angelegenheiten zugewieſen wird, in Weſtfalen dagegen letztere den Intereſſenten verblieben iſt. Es wurde darauf hingewieſen, daß es bei der Einſchränkung der Giltigkeit des Geſetzes vom 30. Juni 1894 auf die Provinz Weſtfalen unmöglich geweſen ſei, alle Verhältniſſe, welche durch die Berührung Weſtfalens mit anderen Provinzen entſtehen könnten, zu berückſichtigen, und daß es nicht ſchwer halten dürfte, im einzelnen Falle eine beſondere die fiſchereilichen Intereſſenten beider Bezirke wahrende Vereinbarung zu treffen. gez. Federath gez. Nuyken. IX. Zragekaften. Herr Fritz Büchner wird ergebenſt um Mittheilung feiner Adreſſe gebeten, da ein Antwort: ſchreiben an ihn als unbeſtellbar zurückgekommen iſt. Frage Nr. 22. (Herr A. in O.): 1. Wächſt die Schleihe gedeihlich in einem kalten, durch kalte Quellen geſpeiſten Teiche; Karpfen wollen nicht recht drin gedeihen und zur Forellenmaſt fehlt es mir an friſchem Blut, Leber, Lunge, Pferdefleiſch, Seefiſchen. Derartige Forellenmaſt wäre ja das Richtige, aber ich will es mal mit Schleibenmaſt verſuchen. 2. Wie und mit was füttere ich dieſelben? Ich wollte Kartoffeln und Lupinen (gekocht) einfach hineinwerfen und den Teich ſtark beſetzen. Ich hatte ſchon mal einige Schleihen mit ſtark gefütterten Karpfen zuſammen drin, welch erſteren nicht ſchlecht waren. 3. Könnte ich Sa blinge und Regenbogenforellen noch mit anderen Futtermitteln als obigen gedeihlich füttern? Fiſchrogen? Woher zu beziehen? Antwort zu Frage Nr. 22. Die Schleihe hat ſehr ähnliche Exiſtenzbedingungen wie der Karpfen, d. h. fie gedeiht gut und rentabel nur in wärmeren 18° R überſteigendem Waſſer mit weichem Untergrund und reichlichem Pflanzenzuwuchs, wo ſie im Schlamm des Bodens die kleine thierlſche Nahrung aufſucht. Wenn Sie daher in dem betreffenden Teiche mit den Karpfen bereits Mißerfolge erzielt haben, ſo können Sie auch darauf rechnen, daß Sie mit Schleihen keine weſentlich anderen Reſultate haben werden. Die direkte Fütterung mit Kartoffeln und Lupinen allein kann Ihnen nur dann etwas leiſten, wenn Sie das Futter gekocht verabfolgen. Sie wiſſen, daß Kartoffeln und Lupinen weſentlich aus Stärke beſtehen, und daß Fiſche ungekochte Stärke faſt garnirt verdauen können. Immerhin iſt dieſe Fütterungsart eine einſeitige, weil die genannten Stoſſe zu wenig ſtickſtoffhaltige Subſtanzen enthalten, ſomit wohl als Erhaltungsfutter dienen können, für den Zuwachs aber wenig leiſten. Sie ſind brauchbar, wenn der Teich eine genügende Menge natürlicher Nahrung produzirt, die dann, die zum Wachsthum nöthigen ſtickſtoffhaltigen d. h. eiweißartigen Körper liefert. Je nach dem Reichthum an natürlicher Nahrung, den Sie ſelbſt an Ort und Stelle beurtheilen müſſen, hat ſich deshalb auch die Stärke des Beſatzes zu richten. Nach Lage der Verhältniſſe ſcheint uns in Ihrem Falle aber die Aufzucht der Regenbogen— forelle das richtigſte. Sie können dieſelben ſehr gut mit Fiſchrogen füttern, welcher von Mewes in Hamburg, oder den großen Fiſchhandlungen, wie Bade oder Buße in Geeſtemünde zu beziehen iſt. Daher bekommen Sie auch Seefiſche regelmäßig, welche erheblich billiger ſein dürften, als Fiſch— rogen. Der Letztere wird auch hauptſächlich nur zur Fütterung der Jungbrut bei der Jährlings— Aufzucht mit gutem Erfolg verwendet. 7 ; 7 VE 169 X. Jiſcherei⸗ und Jiſ e Berlin, 23. April. Reichliche Zufuhren, lebhaftes Geſchäft, Preiſe für Lachs und Schellfiſche ſehr geſunken, ſonſt wenig verändert. Fiſche (per Fund) 1 99 friſch, in Eis Fiſche geräucherte Ah Hechte 35 Winter⸗Rheinlachs. . per Pfund 360 Zander 5 A 05 70 Wi e cr, 5 200 Barſche . 36—43 9—11 Flundern, gr. . „ Schock | 175—250 * mittelgroße : 80 67 do. kleine pomm. „ 5 60 leine 66 — Bücklinge, pomm. . „ Wall 70-110 Schlee 100-140 50 Dorſche = „Schock — Bleie 40—43 30 Schellfiſch „ Stiege — Plötze. 23—27 7—10 Aale, große. „ Pfund 120 —125 R 110—111 65 Stör 2 5 110-150 Oſtſeelachs — 43—47 Heringe 4 100 Stck. 600 - 1000 Wels 40 24—26 RER ebe -G Herdes dere Gelodtte Finkblehe wie in der Anleitung zur Forellenzucht von Herrn S. 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Ber., des Fiſcherei⸗ Vereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Lothringiſ ſchen Fiſch.⸗Ver., des Fiſcherei⸗ Vereins für den Kreis Lingen, des Fiſcherei Hereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt 2c. 2c. In Verbindung mit Tachmännern Zeutſchlands, Geſterreich-Ungarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayeriſchen und vom Zeutſchen Tiſcherei-Verein. Nr. 10. Münden, den 8. Mai 1895. XX. Jahrg. Inhalt: I. und II. Bekanntmachungen. — III. Fiſchpaß bei Hameln. — IV. Vorläufige Mittheilung, die Fütterung der Fiſchbrut betreffend. — V. Der Entwurf eines Landes-Fiſcherti-Geſetzes für Oberöſterreich. — VI. Vermiſchte Mittheilungen. — VII. Vereins nachrichten. — VIII. Fragekaſten. — IX. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämmtlicher Artikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtauet.) I. Bekanntmachung. Die nachſtehenden Gaſthäuſer in Berlin: Hotel Friedrichshof, Friedrichſtraße 93, in der Nähe des Bahnhof Friedrichſtraße, das „Hotel zu den vier Jahreszeiten“, Albrechtſtraße 9, in der Nähe unſerer Geſchäftsſtelle und der „Prinzenhof“ am Leipziger Platz haben den Mitgliedern des Deutſchen Fiſcherei-Vereins und jenen der angeſchloſſenen Vereine eine Preis— ermäßigung von 10% auf ihre Hotelrechnung gewährt. Die Mitgliedſchaft wird in der Geſchäftsſtelle des Deutſchen Fiſcherei-Vereins beurkundet, wozu ſich die Mitglieder der an— geſchloſſenen Vereine zu legitimiren haben. Berlin, den 7. Mai 1895. Die Geſchäftsſtelle des Deutſchen Fifcherei-Bereins. Profeſſor Dr. Weigelt, General-Sekretär. 174 II. Bekanntmachung des Direktoriums der Deutſchen Tandwirthſchafts-Geſellſchaft. Aufforderung zur Einſendung von Nachrichten über Benachtheiligung land wirthſchaft⸗ licher Betriebe durch Verbreitung von Rauch, Ruß, Gaſen, Dämpfen ꝛc. aus induſtriellen Unternehmungen. Die zunehmende Verbreitung der Induſtrie auch auf dem platten Lande hat vielfach zu großen Beläſtigungen nnd Behinderungen der landwirthſchaftlichen Betriebe geführt; durch Rauch und Ruß wird der Pflanzenwuchs gehemmt, insbeſondere die Verwendung des Landes zu dem feineren Gemüſebau beeinträchtigt; durch giftige Gaſe, wie die der Zinkhütten, wird auf große Entfernungen hin die Vegetation gänzlich zerſtört; durch Ausſtrömen von Dämpfen geſchieht ein gleiches bei näher gelegenen Grundſtücken, durch Zuführung gewiſſer Chemikalien in das fließende Waſſer oder das Grundwaſſer wird letzteres zu ländlichen Wirthſchaftszwecken unbrauchbar gemacht. Die Deutſche Landwirthſchafts-Geſellſchaft beabſichtigt über das Vor⸗ kommen derartiger Einwirkungen in möglichſt umfaſſender Weile Stoff zu ſammeln, um ſo⸗ dann der Erörterung der Mittel zur Beſeitigung oder Milderung der fraglichen Uebelſtände näher zu treten. Es ergeht daher an alle Vereinsmitglieder das angelegentliche Erſuchen, ſich dieſer für die Landwirthſchaft immer bedeutungsvoller werdenden Angelegenheit anzunehmen und entweder ſelbſt einſchlagende Darſtellungen an das unterfertigte Direktorium einzureichen oder deren Einreichung bei geeigneten Intereſſenten anzuregen. Es würden die folgenden Punkte im Auge zu behalten ſein: 1) Welche Schädigungen hat die Landwirthſchaft zu erleiden durch Rauch Ruß, Gaſe, Dämpfe u. ſ. w., die von induſtriellen Unternehmungen oder Feuerſtellen herrühren? 2) Welche Abwehrmaßregeln ſind in dem einzelnen Falle durch die Verwaltung oder im Rechtswege erlangt worden? 3) In welchem Verhältniß ſteht etwa der in der Landwirthſchaft angerichtete Schaden zu dem von dem gewerblichen Unternehmen erzielten Vortheile? 4) Welche Maßnahmen werden zum Schutze der Intereſſen der Landwirthſchaft weiterhin als erforderlich angeſehen? Wir erſuchen hierdurch, einſchlagende Ausführungen bis zum 1. September d. J. an unſere Geſchäftsſtelle, Berlin S W., Zimmerſtraße 8, gefl. einreichen zu wollen.“) III. Jiſchpaß bei Hameln. In Nr. 45 des „Centralblattes der Bauverwaltung“ vom 8. November 1890 (S. 462) befindet ſich eine Beſchreibung des im Jahre 1887 erbauten Fiſchpaſſes im Weſer-Wehr bei Hameln. Das darin enthaltene günſtige Urtheil über die Wirkſamkeit des Paſſes wurde be— ſonders in den Fiſcherei-Kreiſen von Hameln als nicht zutreffend bezeichnet, da man trotz viel: facher Beobachtungen noch niemals das Aufſteigen von Lachſen im Paſſe bemerkt haben wollte. Es war daher wichtig, zweifellos feſtzuſtellen, ob überhaupt und in welchem Maaße der Paß von aufſteigenden Lachſen benutzt wird. Zu dieſem Zwecke wurde vor dem oberſten Schlupfloch eine Drahtreuſe angebracht, ſo daß jeder den Paß erſteigende Fiſch beim Verlaſſen desſelben und Eintritt in das Oberwaſſer des Wehres unbedingt gefangen werden mußte. Die Reuſe wurde täglich nachgeſehen und dabei hochgezogen, um das Fangergebniß mit Sicherheit feſtſtellen zu können. Dieſe Verſuche erſtreckten ſich auf die Zeit vom 1. April bis 10. November 1893, und es wurden dabei im Ganzen 109 Lachſe, 1 Meerforelle und 139 Sommerlaicher gefangen. Am 17. Oktober 1893 allein betrug der Fang 16 Lachſe. Die gefangenen Fiſche wurden in das Oberwaſſer des Wehres eingeſetzt, wobei 20 große Lachſe durch eine Zinkblechmarke mit dem Hamelner Wappen gekennzeichnet worden ſind. Durch dieſe Fangverſuche iſt erwieſen, daß der Paß ein ) Anmerkung der Redaktion: Wir machen die Herren Fiſcherei-Intereſſenten auf die 5 vorſtehende Bekanntmachung beſonders aufmerkſam mit der Bitte, namentlich möglichſt eingehend über die durch Zuführung von Chemikalien verurſachten Waſſerverunreinigungen berichten zu wollen. 175 Auffteigen der Fiſche ermög- licht. Wenn die Zahl der gefangenen Lachſe verhältniß⸗ - mäßig gering war, fo liegt das hauptſächlich an den außergewöhnlich niedrigen Waſſerſtänden der Weſer während der Verſuchszeit. Die Wehrkrone liegt (ver- gleiche die Abbildung 3) auf + 2,25 m. Fällt das Unter⸗ waſſer unter den zur Zeit der Erbauung des Fiſchpaſſes angenommenen Niedrigwaſſer— ſtand, wie er in Abb. 4 ein⸗ getragen iſt, auf — 0,25 m, 11 d. h. unter Oberkante des 15 Schlupflochs der unterſten Abb. 1. Lageplan Sperrmauer, ſo wird den Fiſchen der Eintritt in den Paß erſchwert. Dem Unterwaſſer von — 0,25 m entſpricht ein Ober⸗ waſſer von + 2,45 m, und ein Sinken des letz— teren unter dieſen Stand iſt ebenfalls inſofern une günſtig, als dadurch die Abb. 2. Grundriß Speiſung des Paſſes vermindert, in Folge 22 Niesrigobermass ungenügender Fül⸗ —— lung der Kammern sdrigwasser der Aufſtieg der Lachſe erſchwert und die zum Anlocken N 5 5 derſelben erforder⸗ = Abb. 3. Querſchnitt liche ſtarke Aus⸗ e fhrömuug aus dem Paſſe in das Unterwaſſer des Wehres abgeſchwächt wird. Zn Fällt das Oberwaſſer unter Wehrkrone — + 2,25 m, fo werden , die Verhältniſſe des Paſſes noch ganz beſonders dadurch verſchlechtert, daß über das Wehr ſelbſt kein Waſſer mehr überfließt, alles Waſſer vielmehr b AR durch die flußabwärts gelegenen Turbinen der Weſermühle geht und aus Abb. 4. Längenſchnitt den Turbinenkanälen erſt weit unterhalb des Paſſes in das Unterwaſſer der Weſer abfließt. Infolge deſſen entſteht zwiſchen dem Paß und den Ausflußkanälen der Turbinen ſtillſtehendes Waſſer, welches von den Lachſen gemieden wird. Das durch den Jiſchpaß abfließende Waſſer, deſſen Menge bei Oberwaſſerſtänden unter + 2,25 m- gering iſt, kann hieran nicht viel ändern. In der außergewöhnlich trocknen Zeit vom 1. April bis 10 November 1893 hat aber die Wehrkrone lange Zeit trocken gelegen und fiel das Oberwaſſer bis auf + 2,10 m, das Unterwaſſer bis auf 1,10 m ab, Dazu kam noch der Neubau der Hamelner Weſer— brücke mit den zugehörigen Rammarbeiten im Unterwaſſer des Wehres in der Nähe des a Paſſes. Die Brücke liegt zwiſchen dem Paß und dem Ausfluß der Turbinenkanäle, und unzweifelhaft wurden durch das Geräuſch der Bauarbeiten die Lachſe noch mehr davon abge— 8 halten, durch das ſtillſtehende Waſſer unterhalb des Wehres nach dem Fiſchpaß vorzudringen. lter 9 Fischpass a u za 2 > DIT ® = 5 ,x, N 98 A l er a? wi 1 176 — W——ͥ Als Beweis hiefür dienen die Ergebniſſe des Kämmereilachsfanges in Hameln. Derſelbe er- folgt mittels Senke gleich unterhalb des Wehres, welches den Paß enthält, befand ſich dem: nach im Jahre 1893 in derſelben ungünſtigen Lage wie der Paß ſelbſt. Dagegen liegt eine zweite Fangſtelle, der ſogenannte Hude-Fang, mehr flußabwärts, wo die Weſer das Waſſer aus den Turbinenkanälen wieder aufgenommen hat. Es ergibt ſich nun als Ge ſammtfang für beide Fangſtellen: im Jahre 1890 a) Kämmerei 528 Lachſe Doide 486 im Jahre 1891 a) Kämmerei 752 „ im Jahre 1893 a) Kämmerei 213 „ Die 10035 b) Hude 816 Hiernach iſt der Kämmereifang im Jahre 1893 im Vergleich mit dem Hudefung ſehr ſchlecht geweſen, ein Beweis, daß aus den oben angeführten Gründen im Jahre 1893 nur wenige Lachſe zum Wehr gekommen, und daß die meiſten bei dem Ausfluß der Turbinen- kanäle umgekehrt und alsdann bei der Hude gefangen find. Hiernach kann mit Sicherheit angenommen werden, daß bei günſtigeren Waſſerverhältniſſen als im Jahre 1893 eine ganz erheblich größere Zahl von Lachſen den Paß benutzen wird und zwar umſomehr, als bei höheren Waſſerſtänden die unterhalb Hammeln gelegenen zahlreichen Lachsfänge in der Weſer— den wandernden Lachſen nicht mit demjenigen Erfolge nachſtellen koͤnnen, den ſie in dem waſſerarmen Jahre 1893 faſt allgemein zu verzeichnen hatten. 3 Aus der Zuſammenſtellung ergibt fih aber auch, daß bei Unterwaſſerſtänden unter — 0,25 m, welches Maß früher als die Grenze für ein bequemes Aufſteigen der Lachſr an- geſehen wurde, beſonders im Jahre 1893 zahlreiche Lachſe erſchienen und bei dem Kämmerei- und Hudefang gefangen worden ſind. Nach dieſen neuerdings gemachten Erfahrungen würde 3 es zweckmäßig geweſen fein, den Paß noch um zwei Kammern zu verlängern, um auch in ſolch' außergewöhnlich trocknen Jahren wie 1893 bei Waſſerſtänden unter — 0,25 m im Unterwaſſer des Wehres den Lachſen ein bequemes Aufſteigen zu ermöglichen. Es wird be- abſichtigt im laufenden Jahre, falls die Weſer alsdann günſtigere Wafferverhältniffe aufweiſt die Fangverſuche im Paſſe fortzuſetzen. (Centralblatt der Bauverwaltung vom 30. März 1895). Recken. im Jahre 1892 a) Kämmerei 418 Kurz h b) Hude 5 IV. Vorläuſige Mittheilung, die Fütterung der Jiſchbrut beteefiend, Von Prof. Dr. Joh. Frenzel, Friedrichshagen. Bereits bei früherer Gelegenheit hatte ich von Neuem auf die Bedeutung der Fütterung der Fiſchbrut hingewieſen, namentlich auf die der Salmoniden. Sodann hatte ich zu zeigen verſucht, daß eine große Anzahl der gebräuchlichen oder empfohlenen Futtermittel werthlos find und hatte um freundliche Mittheilungen aus den Kreiſen der Züchter über ihre Fütterungs- methoden gebeten. Obgleich dieſe Mittheilungen ſehr ſpärliche blieben, ſo ging aus ihnen doch hervor, daß unter allen künſtlichen Futtermitteln das beſte der Fiſchrogen iſt, eine Subſtanz, die eigentlich eine recht natürliche Nahrung darſtellt, da die Freßbrut ohne Zweifel auch im freien Waſſer Gelegenheit hat, den Laich anderer Fiſche zu erhaſchen. 1 Fiſcheier müſſen nach jeder Richtung hin als eine ganz vorzügliche Nahrung bezeichnet werden; Jeder kennt den Werth des Caviar, und auch die anderen Eier, deren Zuſammen⸗ ſetzung an Subſtanzen ja überall nahezu übereinſſimmt, z. B. Hühnereier haben einen un beſtrittenen hohen Nährwerth. Die Eier, aus denen ſich ja ein ganzes Thier und zwar zuerſt ohne irgend welche Speiſeaufnahme, entwickeln muß, oder ſagen wir lieber, der Eidotter ent- hält nicht nur die Baſis der Ernährung, nämlich Eiweißſtoffe, ſondern auch die erforderlichen Salze Kalk 2c.), Fett ꝛc. und zwar — dies iſt beſonders wichtig — in den richtigen Mengeverhältniſſen; denn richtig müſſen ſie doch wohl ſein, da ſie alle zum Aufbau des künftigen Thierchens eine Zeit lang wenigſtens ausreichen. Werden mithin Gier, und zwar ſpeziell Fiſcheier an Fiſchchen verfüttert, ſo geben wir dieſen ungefähr dieſelbe Nahrung, die ſie während der Dotterperiode hatten, ja, wir verlängern dieſe gewiſſermaßen und gehen N nicht ſo ſchroff zu einer anderen Ernährung über. Dazu geſellt ſich ferner noch ein anderer ET NDS * 0 * Nee i m 177 Umſtand. Die Fiſcheier enthalten nämlich nicht bloß alle erforderlichen Nahrungsſtoffe in den richtigen Mengeverhällniſſen, ſondern fie entbehren auch allen überflüſſigen Ballaſtes, der nicht nur zwecklos wäre, ſondern die zarten Verdauungsorgane auch unnöthiger Weiſe be: laſten würde. Hervorzuheben iſt hierbei namentlich, daß dieſe Eier keine harten, un— verdaulichen Beſtandtheile beſitzen, wie dies ſogar bei der natürlichen Nahrung der Fall iſt, z. B. bei den kleinen Krebschen (Daphnien ꝛc.), deren Panzer aus unverdaulichem Chitin beſteht. Haben wir nunmehr die Vorzüge erwähnt, welche Fiſcheier als Futter für unſere Salmonidenbrut beſitzen, jo muß auch der Nachtheile dieſes Futtermittels gedacht werden. Fiſchrogen in geeigneter Körnung, d. h. in erſter Linie der von Zandern, iſt nicht überall, wo man ihn gerade braucht, zu haben und hält ſich nur kurze Zeit lang friſch und geſund; denn wenn man einigermaßen rationell füttern will, jo muß man immer möglichſt friſches, unverdorbenes Futter reichen, da ſonſt leicht Epidemieen entſtehen könnten. Man hat daher verſucht, den Fiſchrogen zu konſerviren, und zwar geſchah dies in zweierlei Weiſe, entweder durch Salzen oder durch Kälte (Eis). Nun muß aber einleuchten, daß beide Manieren ihre großen Nachtheile und Fehler haben, denn Salz iſt ein ſehr ſchlechtes Konſervirungs— mittel und gar nicht antiſeptiſch, wozu noch kommt, daß ein Ueberſchuß an Salz (Kochſalz) den Fiſchchen ſehr ſchädlich wirkt. Ebenſowenig ferner iſt Eis zu empfehlen, zumal auch dies nicht im Stande iſt, die Fäulniß hintanzuhalten und zumal bekannt iſt, daß einmal gefrorene Subſtanzen ſehr viel leichter in Fäulniß übergehen, als friſche. Um den ſoeben genannten Uebelſtänden abzuhelfen, machte ich nun Verſuche, den Fiſch— rogen durch Erhitzen zu ſteriliſiren, in der Weiſe, daß ich ihn in einer Glasflaſche mittels des Waſſerbades kochte. Dies bewährte ſich auch ſehr gut, nach einer Richtung hin ſogar überraſchend gut. Einerſeits nämlich werden die etwa noch vorhandenen Faſern, welche die Eier zuſammenhalten, gelockert und in Leim verwandelt, und anderſeits wird die Subſtanz der Eier ſelbſt durch das Kochen nicht gehärtet, ſondern ſehr erweicht, ſo daß die Verdaulich— keit erhöht wird. Die gekochten Eier werden von der Freßbrut ebenſo gern genommen wie die friſchen Eier. Der Uebelſtand dieſer Fütterungsmethode beruht jedoch darin, daß die ein— mal geöffneten Kochfläſchchen, wenn etwas von dem Futter entnommen wird, ſofort wieder Mikrobenkeime aufnehmen, fo daß ein baldiges Verderben des Futters eintreten kann. Außer: dem aber bringt die Fütterung mit Fiſcheiern, mit rohen ſowohl wie mit gekochten, noch einen weiteren Uebelſtand mit ſich. Wie bekannt, nimmt nämlich die Salmonidenbrut eigent— lich nur ſchwimmende Nahrung zu ſich und gewöhnt ſich erſt ganz allmählich daran, dieſe vom Boden aufzunehmen. Die Fiſcheier (Zandereier) haben nun aber den Nachtheil, nicht zu ſchwimmen (zu flottiren), ſondern ſofort zu Boden zu ſinken, ſo daß ſie nur theil— weiſe ausgenutzt werden, während der Ueberreſt ſtets entfernt werden muß. Um derartigen Uebelſtänden abzuhelfen verſuchte ich ſodann, die Fütterung in Selbſt— ausleſern vorzunehmen, reſp. in trichterförmigen Apparaten, derart, daß der auf den Boden des Gefäßes eingeführte Waſſerſtrahl eine ſtete Zirkulation hervorrief. Es gab jedoch immer noch genug tote Punkte, an denen ſich die Speiſereſte, Koth ꝛc. anhäuften, ſo daß auch dieſe Fütterung keine ideale war, und ich mußte dazu übergehen, aus den Zandereiern ein ſchwimmendes Futter herzuſtellen, was ich nun dadurch erreichte, daß ſie getrocknet wurden. Es zeigte ſich indeſſen auch dabei, daß es nicht vortheilhaft iſt, die rohen Eier zu trocknen, ſondern die gekochten, und wenn man dies befolgt, ſo erhält man in der That ein Futtermittel, das, wie ich glaube, allen Anforderungen genügen wird. Man koche mithin, ohne Zuſatz von Waſſer, am beſten im Waſſerbade, die Eier kurze Zeit — ca. 20 — 30 Minuten — und trockne fie ſodann vorſichtig im Trockenofen bei einer Temperatur 2 von höchſtens 60 C. unter öfterem Rühren. Bilden ſich hierbei vielleicht noch kleine 15 Klümpchen, ſo können dieſe abgeſiebt und in der Reibeſchale ꝛc. zerkleinert werden. Das ſo erhaltene Futtermittel hält ſich hinreichend trocken aufbewahrt, unbegrenzt lange Zeit gut. Auf das Waſſer geſtreut oder geſiebt, ſchwimmt es auf der Oberfläche und * ; quillt innerhalb einiger Sekunden zu einem weichen, milchweißen Körper auf, der fih eben: falls noch ſchwimmend erhält und ſo von den Fiſchchen gerne genommen wird, und 178 nur allmählich ſinken die einzelnen Körner herab, um von den herbeieilenden Fiſchchen erhaſcht zu werden. Mit den gekochten und getrockneten Fiſcheiern glaube ich nach vielen, vergeblichen Ver— ſuchen ein Futtermi'tel gefunden zu haben, das allen Anforderungen gerecht werden kann. Allerdings müſſen noch weitere Verſuche damit angeſtellt werden, und dazu gerade ſollte dieſe Mittheilung anregen. Zwar iſt die Herſtellung des Futtermittels im Kleinen etwas zeit— raubend und umſtändlich; aber es findet ſich vielleicht ein Fiſchhändler oder ſonſtiger Unter— nehmer, der größere Mengen davon produzirt und abgibt. Bemerken möchte ich noch, daß die Verſuche vorerſt nur mit Zandereiern ausgeführt wurden, daß vorausſichtlich aber auch die leichter zu beſchaffenden Seefiſcheier ebenſo gute Reſultate ergeben werden. Die Fütterung der Brut kann, zuerſt in den Bruttrögen ſpäter in Aufzuchtrinnen, Jaffe'ſchen Kinderſtuben oder dergleichen vorgenommen werden. Biologiſche und Fiſcherei-Verſuchsſtation in Friedrichshagen, Mai 1895. V. Der Entwurf eines Tandes-Jiſcherei-Geſetzes für Gberöſterreich.“ Mitgetheilt und beſprochen von Victor Maria von Milborn. Der in Nr. 8 des vorigen Jahrgangs der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ beſprochene Geſetzentwurf des oberöſterreichiſchen Landtages hat genau jene Erledigung gefunden, welche wir damals vorausſagten. Se. k. und k. apoſtoliſche Majeſtät haben dieſem Geſetzentwurfe mit allerhöchſter Ent: ſchließung vom 8. Oktober v. J. die allerhöchſte Sanktion nicht zu ertheilen, jedoch den Herrn k. k. Ackerbauminiſter zu ermächtigen geruht, die Gründe hiefür bekannt geben zu können, was auch mit dem Exlaſſe des k. k. Ackerbauminiſteriums vom 16. Oktober v. J. Z. 19 392, beziehungsweiſe mit jenem der k. k. oberöſterreichiſchen Statthalterei vom 26. Oktober v. J. Z. 17190 geſchah. Dem uns vorliegenden, dießfalls an den oberöſterreichiſchen Landtag erſtatteten Berichte des oberöſterreichiſchen Landesausſchuſſes vom 27. Dezember 1894, iſt vor Allem zu ent— nehmen, „daß die k. k. Regierung in dem Abgehen vom Prinzipe der Regierungsvorlage hinſichtlich der Schaffung einheitlich zu bewirth-⸗ ſchaftender Fiſchwäſſer, beziehungsweiſe in der Aufrechthaltung ihrer Zerſtückelung auch bei der Fiſcherei-Ausübung, ihrerſeits einen Vortheil nicht erblicken konnte.“ „Wollte man aber auch, fo heißt es weiter, auf den Vortheil ver: zichten, den das Prinzip der Regierungsvorlage geboten hätte, fo wäre es um ſo nothwendiger geweſen, bei allen anderen von dieſem Prinzipe nicht beeinflußten Detailbeſtimmungen nur dort von der Vorlage ab- zuweichen, wo thatſächlich triftige Gründe für eine entſprechende Modifi— kation geſprochen hätten. Letzteres trifft aber beim Landtagsbeſchluſſe nicht ganz zu, wie ſich dieß aus folgenden Stellen ergiebt.“ Der Landesausſchuß und auch der „volkswirthſchaftliche Ausſchuß des Landtages“ in ſeinem Berichte vom 12. Februar 1895 folgern aus dem vorerwähnten Inhalte der Regierungs— erledigung, daß die Nichtſanktionirung des vorliegenden Geſetzentwurfes keineswegs aus dem Grunde des Abgehens vom Prinzipe der Revierbildung mit ungetheilter (einheitlicher) Wirthſchaftsausübung, ſondern aus „anderen Gründen“, d. h. nur wegen der bean— ſtandeten ſechs Paragraphen erfolgte. Der volkswirthſchaftliche Ausſchuß ſtellte daher den Antrag, dem k. k. Ackerbauminiſterium für ſein „wohlwollendes Entgegenkommen“ den be— ſonderen Dank des Landes auszuſprechen, einen Antrag, den auch die „Majorität“ des Landtags zum Beſchluſſe erhob. Es iſt ſicher nicht ohne Intereſſe bei dieſer Gelegenheit daran zu erinnern, daß der *) Anmerkung. Siehe Beilagen 49, ad 49 und 196 zum ſtenographiſchen Landtags Sitzungsprotokoll, ferner Protokoll der 31. Landtags-Sitzung vom 14. Februar 1895 (Abends). * 179 am 20. Oktober d. J. zu Wien abgehaltene V. öſterreichiſche Fiſchereitag allen Verfechtern der Regierungsvorlage in den einzelnen Krouländern feinen Dank ausſprach, während hier der „beſondere Dank“ eines Landes dafür votirt wird, daß der Miniſter ſo entgegen— kommend war, vom Prinzipe ſeiner Geſetzvorlage abzugehen. Der Landesausſchuß betont ferner, daß falls die von der k. k. Regierung beanſtandeten Gebrechen entſprechend behoben werden, der Sanktionirung des beſchloſſenen Geſetzentwurfes Seitens der Krone nichts mehr im Wege ſtehen dürfte. In der am 14. Februar d. J. Abends — abgehaltenen 31. Sitzung des oberöfter: reichiſchen Landtages, wo die Fiſcherei-Geſetzvorlagen zur Plenarberathung gelangten, — er: klärte der k. k. Regierungsvertreter, gleichlautend mit ſeiner im vorigen Jahre abgegebenen Aeußerung auch mündlich, daß die k. k. Regierung zwar ihren prinzipiellen Standpunkt wahre, wonach das Syſtem der Regierungsvorlage jenem des Entwurfes des Landes- und volkswirthſchaftlichen Ausſchuſſes vor— zuziehen wäre, der Herr k. k. Ackerbauminiſter aber nichtsdeſtoweniger ſeinerſeits auch gegen den vorliegenden Geſetzentwurf keinen Anſtand erhebe, hierdurch jedoch „dem end— giltigen Beſchluſſe aller betheiligten Miniſterien über das Ergebniß der Landtagsberathungen nicht vorgegriffen werden ſoll.“ Nachdem die Majorität des oberöſterreichiſchen Landtages in derſelben Sitzung die von ſeinem volkswirthſchaftlichen Ausſchuſſe gleichfalls empfohlenen Anträge des Landesausſchuſſes zur entſprechenden Behebung der von der k. k. Regierung beanſtandeten Gebrechen des Geſcetz— entwurfes thatſächlich zum Beſchluſſe erhoben hat, ohne daß von Seite der anweſenden Regierungsvertreter der geringſte Einwand gegen dieſe Beſchlüſſe laut ward, ſo läßt ſich die günſtige Prognoſe des Landesausſchuſſes für die Sanktion des aller— jüngſten Geſetzentwurfes wohl erklären. Was nun die von Seite der k. k. Regierung beanſtandeten Beſtimmungen vorerwähnter ſechs Paragraphen und die landtägliche Beſchlußfaſſung hierüber betrifft, ſo ſei in Kürze kon— ſtatirt, daß die nach den Anträgen des Herrn Abgeordneten Ignaz Huber im Vorjahre ge— faßten landtäglichen Mehrheitsbeſchlüſſe, welche die Ausnahme der „Mühl-Radſtuben“ von der fiſchereipolizeilichen Aufſicht (§S 51), — die Aberkennung jedes eventuellen Entſchädigungs— Anſpruches der Fiſcherei⸗Berechtigten aus Anlaß von Fluß- oder Bachregulirungen ($ 36), — endlich die Forderung der ſelbſt mit „erheblichen Erſchwerniſſen“ verbundenen Ableitung ſchädlicher Effluvien betrafen ($ 31), — heuer wieder aufgehoben und für immer aus der Welt geſchafft wurden. Bezüglich des ferneren Differenzpunktes, daß die k. k. Regierung vor Erlaſſung der ihr im Fiſcherei Geſetze vorbehaltenen „Verordnungen“ nur das „Ein vernehmen“ mit dem Landesausſchuſſe pflegen wollte, währeud der Geſetzentwurf des Landtages (§ 52) fordert, daß ſich die Regierung dießfalls in das „Ein verſtändniß“ mit dem Landesausſchuſſe zu ſetzen habe, wurde ein Ausgleich dahin beantragt, daß im Falle des Nichtzuſtandekommens dieſes „Einverſtändniſſes“ das k. k. Ackerbauminiſterium zu entſcheiden habe. Von dem (zu $ 12) la dtäglich gefaßten Beſchluſſe, daß anläßlich der Revierbildung die Beſcheinigung des angemeldeten Rechtsbeſitzes nur im Falle widerſtreitender An— meldungen gefordert werden ſolle, wurde dießmal Umgang genommen und die Zuläſſigkeit der Forderung eines zweckentſprechenden Beſitztitelnachweiſes im Allgemeinen wieder hergeſtellt. Die beiden letzten Beſchlüſſe dürften wohl unter allen Umſtänden aufrecht bleiben. Es erübrigt daher nur noch zu unterſuchen, ob auch die vom k. k. Ackerbauminiſterium gegen gewiſſe Beſtimmungen des § 7 des landtäglichen Geſetzentwurfes erhobenen Bedenken als befriedigend gelöſt betrachtet werden können oder nicht? Dieſe Frage erſcheint uns nicht nur noch diskutabel, ſondern deren Beſprechung — Pflicht. Wie bekannt, wurde im § 7 des zwiſchen dem k. k. Ackerbauminiſterium und dem oberöſter— reichiſchen Landesausſchuſſe ſeiner Zeit vereinbarten neuen Fiſcherei-Geſetzentwurfes, gleichſam als Aequivalent für das zugelaſſene Abgehen vom Syſteme der zuſammengelegten Reviere mit ungetheilter Wirthſchaft und um mindeſtens eine gewiſſe Cautel gegen die fortſchreitenden Zerſtückelungen beſtehender Fiſcherei-Rechtsgebiete zu ſchaffen, endlich um Abtrennungen und Theilabpachtungen von ſolchen nur im Falle ihrer Unbedenklichkeit für die betreffenden Fiſch— r ENG En wäſſer zuzulaſſen, — die weſentliche, dahin lautende Beſtimmung aufgenommen, „daß die beim Eintritte der Geſetzwirkſamkeit beſtehenden Fiſcherei-Rechte ohne vorläufige Bewilligung der politiſchen Landesbehörde nicht weiter zer⸗ legt und ohne vorerwähnte Bewilligung nur ungetheilt, d. i. nach der ganzen Ausdehnung des betreffenden Fiſchwaſſers und ohne Sonderung der einzelnen Fiſcherei-Zweige verpachtet werden dürfen.“ g Der vorjährige Landtag beſchloß aber über Betreiben des Abgeordneten J. Huber einen Zuſatz, welcher dahin lautete: a „Die Erwerbung und Pachtung von Fiſcherei-Rechten in den Werks⸗ kanälen durch den Beſitzer der betreffenden Werke oder Betriebe im Wege freien Uebereinkommens mit den Fiſcherei-Berechtigten bedarf der be⸗ hördlichen Bewilligung nicht.“ An Motiven hierfür wurde von Seite der Landesvertretung im Vorjahre gel’end gemacht, daß damit wenigſtens einigermaßen dem Petitionsanſturme der Werksbeſitzer entiproten werden ſolle, welche ſogar die Zuerkennung des Fiſcherei-Rechtes in allen Werkskanälen oder die Ermöglichung der billigen Ablöſung dort herrſchender Fiſcherei-Rechte forderten, — daß durch die leichtere Erwerbung oder Erpachtung fremder Fiſcherei-Nechte in künſtlichen, den Werksbeſitzern eigenthümlichen Waſſergerinnen zahlloſen Streitigkeiten und Vexationen vor: gebeugt würde, und endlich, daß die politiſchen Behörden die anzuſuchenden Zuſtimmungen zum Ankauf ſolcher Fiſcherei-Rechte nie ertheilen werden. Lebhaft und gründlich bekämpfte die, auch im Auslande weit bekannte Petition der oberöſterreichiſchen Fiſcherei-Vereine gegen verſchiedene Beſtimmungen des jüngſten Fiſcherei- Geſetzentwurfes, dieſes Amendement. 3 Der ausgezeichnete Regierungsvertreter hob im vorjährigen Landtage, nahezu überein ſtimmend mit den Gründen dieſer Petition, hervor, daß durch die beantragte Beſtimmung ein weder nothwendiges noch zuläſſiges Privil gium für die Werksbeſitzer geſchaffen werden ſoll, daß der Fiſcherei nicht nachtheilige Fiſcherei-Rechtsabtrennungen oder Erpachtungen zu Gunſten künſtlicher Gerinne ohnehin bewilligt werden würden, daß in der Hand jener Werk⸗ beſitzer aber, wo der Altbach oft austrocknet und dann alles Waſſer durch den Werflanal fließt, ein ſo kleines Fiſchwaſſer beſonders gefährlich ſei, ferner, daß die Zwiſtigkeiten aus Anlaß der im Werkskanal vorzunehmenden fiſchereiſchädlichen Manipulationen wieder beginnen und aus dem Werkskanale in das Hauptgerinne hinausgetragen werden dürften, endlich daß dort, wo an einem Werkskanal mehrere Werksbeſitzer ſind, einem jeden das Fiſcherei⸗ Recht doch nur auf einer gewiſſen Strecke zugeſprochen werden könnte, deren genaue Abgrenz ung unmöglich ſei. Wollte man dem erſten Anſpruchswerber das Fiſcherei-Recht im ganzen Werkskanale einräumen, ſo würde das zur Drangſalirung der anderen führen.“ Der Regierungsvertreter betonte, daß die politiſche Landesbehörde bei ihren Entfcheidungen ſtets korrekt und ohne un— ſtatthafte Bevorzugung vorgehen werde. f Laut Bericht des Landesausſchuſſes vom 27. Dezember v. J. ſoll das k. k. Mini⸗ ſterium in ſeiner Erledigung über den vorjährigen Entwurf erklärt haben, „daß die bean⸗ tragte Ausnahme zu Gunſten der Werkskanalbeſitzer ſachlich nicht bes gründet und auch nicht im Intereſſe der Fiſcherei gelegen ſei.“ Trotzdem nahm der heurige Landtag folgenden Antrag des Landes- und des volkswirth⸗ ſchaftlichen Ausſchuſſes an: „Das Erforderniß der politiſchen Bewilligung ent: fällt, wenn es ſich um die geſonderte Verpachtung der Nutzung des Fiſch⸗ waſſers auf Muſchelthiere, jedoch ohne räumliche Untertheilung des Fiſchwaſſers ſelbſt, handelt, oder wenn das durch Veräußerung oder Verpachtung abzutrennende Fiſcherei-Recht die Fiſcherei in einem künſt⸗ lichen Gerinne oder in einer künſtlichen Waſſeranſammlung ($ 3) zum Gegenſtande hat und die Erwerbung oder Pachtung Seitens des Eigen- thümers dieſer künſtlichen Anlage erfolgt, in welchem Falle jedoch eine etwaige weitere Veräußerung oder Verpachtung durch letzteren auch dann der behördlichen Bewilligung bedarf, wenn dieſes Fiſcherei-Recht in N. Nasse = eee ee eee eee wee be bee, Ne. 181 ſeiner Gänze wieder vom Eigenthume der künſtlichen Anlage abgetrennt, beziehungsweiſe abverpachtet werden ſoll.“ Dießmal ſchwieg der Vertreter der k. k. Regierung im offenen Land: tage völlig zu dieſer vorgenommenen Modifikation und das ſtenographiſche Protokoll der 31. Landtagsſitzung enthält auf Seite 620, 2. Spalte, letzte Alinea zu unterſt, ſogar eine ganz un vermittelte und weil durch die Ausſchußberichte nirgend begrün— dete, ganz eigenthümliche Stelle aus der Rede des Herrn Berichterſtatters, Abt Baumgartner, welche dahin lautet: „Die hohe k. k. Regierung“ ſagt aber ferner, „daß dieſes ſo erworbene Fiſcherei-Recht oder dieſe jo erworbene Verpachtung nicht weiter verpachtet werden darf, ſondern zu dieſer weiteren Verpachtung oder weiteren Veräußerung die be— hördliche Bewilligung wieder angeſucht und erhalten werden muß. Das iſt der Unterſchied zwiſchen der vorjährigen und der heurigen Textirung.“ Wo und wann die „k. k. Regierung“ dieſen Ausſpruch that, wo und wann dieſelbe ſich dieſem modifizirten Antrage des Landesausſchuſſes anſchloß, beziehungsweiſe demſelben ihre Zuſtimmung ertheilt hätte, das ift aus den amtlichen Veröffent- lichungen nicht erſichtlich und man hat daher ein „gutes Recht“, an dieſer Zuſtim— mung zu zweifeln, in ſolange darüber nicht offizielle Klarheit verbreitet wird. Man ſucht vergeblich nach den Gründen, durch welche der offizielle Einwand der Regierungserledigung, „daß die Ausnahme von dem Erforderniß der politiſchen Bewilligung für Zerlegung oder Theilpachtung von Fiſcherei-Rechten zu Gunſten der Werkskanalbeſitzer weder fachlich begründet, noch im Intereſſe der Fiſcherei gelegen ſei,“ entkräftet worden wäre. Der Bericht des Landesausſchuſſes vom 27. Dezember v. J. (ad 8 7, Seite 2) wiederholt für das Feſthalten an dieſer Ausnahme nur abermals das alte und bei dieſer konkreten Frage durchaus nicht ſo allgemein anwendbare Motiv, daß die Intereſſen der Induſtrie von ungleich höherem Werthe als jene der Fiſcherei ſind, er beruft ſich wieder auf die an— geblichen Betriebshemmniſſe und Sekkaturen der Werksbeſitzer durch die Fiſcherei-Berechtigten und erneuert die, den k. k. Behörden ſogar ſehr nahe tretende Behauptung, „daß dieſe faſt ausnahmslos zu Gunſten der Fiſcherei- Berechtigten entſcheiden.“ Hierbei wird aber nicht in Betracht gezogen, daß gerade in den beregten Fällen eine generaliſirende Geltendmachung des Prinzipes der überwiegend höheren Induſtrialintereſſen am allerwenigſten zuläſſig iſt. Es kann in zahlreichen Einzelfällen vorkommen, daß die Abtrennung oder theilweiſe Erpachtung des Fiſcherei-Rechtes im Hauptwaſſer zu Gunſten des kurzen künſtlichen Waſſergerinnes irgend einer kleinen, abgelegenen, halb verfallenen und längſt nicht lukrativen Mühle, ein wohlgepflegtes, bedeutenden Ertrag lieferndes altes Fiſcherei— Rechtsgebiet mit ſeinem Edelfiſchbeſtande bedeutend ſchädigen oder gar total ruiniren wird. Es iſt nicht billig erwogen worden, daß die Werkskanalbeſitzer die im Hauptwaſſer Fiſcherei⸗Berechtigten auch ihrerſeits derart zu drangſaliren und zu „ſekkiren“ im Stande ſind, daß letztere nicht eigentlich im Wege „freien Uebereinkommens“, ſondern faſt er— zwungen und nothgedrungen ihr Fiſcherei-Recht im Kanale den Werksbeſitzern hintanzugeben, endlich bemüßigt ſein werden, ohne daß die politiſche Behörde auch nur in die Lage käme, bei der Abtrennungsbewilligung mindeſtens die allernothwendigſten Beſtimmungen zum Schutze der Fiſcherei im Hauptwaſſer zu treffen. Es ſtünde wohl traurig um eine Adminiſtration, welche das Motiv, daß ihre Behörden in gewiſſen ſtrittigen Fragen angeblich eine habituelle Bevorzugung gewiſſer Intereſſengruppen eintreten laſſen, nicht nur ſchweigend acceptiren, ſondern zu einer Geſetzbeſtimmung mit— wirken würde, welche „aus dieſem Titel“ die behördliche Einflußnahme auf beregte Fragen gänzlich ausſchließen ſoll. Derlei war bisher unerhört — in Oeſterreich. Das weitere Motiv der Landesvertretung, daß durch den heuer beantragten Zuſatz zur vorbehandelten Alinea, eines Zuſatzes, welcher das den Werksbeſitzern zu gewährende Privi— legium nur noch greller beleuchtet, einer vom Landesausſchuſſe ſelbſt zugegebenen, möglich weiteren Zerlegung von Fiſcherei⸗Rechten vorgebeugt werden ſolle, trifft überhaupt nicht — —— — oder imaginär höchſtens nur dann zu, wenn man die erſten und nächſten Abtren⸗ nungen von Fiſcherei-Rechten zu Gunſten der Werkskanäle als „gar keine weitere Zer— legung“ anſieht. Laut der 1892 erſchienenen ſtatiſtiſchen Berichte der Linzer Handelskammer über die volkswirthſchaftlichen Verhältniſſe Oberöſterreichs finden ſich aber dortſelbſt 2071 Waſſer⸗-, Mahl: und Sägemühlen, daher, die wenigen Schiffmühlen abgerechnet, und die mit Waſſer betriebenen anderen (nicht ſofort nachweisbaren) Induſtrialwerke ganz ungerechnet — mindeſtens ebenſoviel „künſtliche Gerinne“ vor, auf denen meiſt ein fremdes Fiſcherei-Recht haftet. Würden auch nur zwei Drittel der Eigenthümer dieſer künſtlichen Gerinne von der an keine behördliche Bewilligung gebundenen Erwerbung des zerſtückten Fiſcherei-Rechtes in dieſen Gerinnen Gebrauch machen, ſo entſtehen faſt eben ſo viel neue, minimale an und für ſich nicht hege- und gut bewirthſchaftungsfähige, meiſt recht ſchädliche Klein-Fiſcherei-Rechte, als es dermal überhaupt Fiſcherei-Rechte im Lande gibt. Die für die Bewilligung zur Zerlegung von Fiſcherei-Rechten im Allgemeinen vor: geſchriebene Bedingung, daß aus der Zerlegung kein Nachtheil für die Pflege, Ertrags- fähigkeit und ordnungsmäßige Ausübung der Fiſcherei zu beſorgen ſei, wird zu Gunſten der „Werksbeſitzer“ außer Betracht und Geltung geſetzt, alſo das „Vorrecht und Privilegium“ letzterer zur „Benachtheiligung“ der Fiſcherei geradezu anerkannt. Die in Werkskanälen Fiſcherei-Berechtigten, denen die Fiſcherei „Hecuba“ iſt, welche aber den Revierverbänden doch anzugliedern ſind, werden ſich auch in die Revierausſchüſſe einzudrängen wiſſen und dort in „ihrer Weiſe“ Einfluß gewinnen. 3 Der Reſt iſt dann — Schweigen! Dieſe Gefahr iſt für die Fiſcherei nicht gar ſo „lächerlich“, wie Herr Abgeordneter Ignaz Huber auf Seite 374 des vorjährigen Landtagsprotokolles ſpöttelte. Solche Fiſcherei-Rechte werden auch nur höchſt vereinzelt und Gott weiß wann, — wieder vom Eigenthume der künſtlichen Gerinne abgetrennt werden, weil die Waſſernutzung in denſelben eine Exiſtenzbedingung für die damit verbundenen Induſtrial- oder Werksanlagen iſt. Da auch nicht entfernt vorgeſehen ſcheint, daß den Fiſcherei-Rechtsbeſitzern im Hauptwaſſer beim Eintritte dieſer ſeltenen Fälle mindeſtens das Vor- und Rückkaufsrecht der ab⸗ getrennten Fiſcherei-Rechte unter billigen Bedingniſſen gewahrt werde, ſo wird auch dann, falls ein Dritter dieſe eventuell von der Werksanlage wieder einmal abzutrennenden Fiſcherei-Rechte mit politiſcher Bewilligung erwerben muß, die größere Zerſtückung der Fiſcherei-Rechte nicht wett gemacht werden, ſondern die nächſte Vermehrung der zerſtückten Kleinrechte, welche durch $ 7 des neuen Fiſcherei-Geſetzes weſentlich gefördert wird, wenigſtens ſtationär bleiben. Es kann ſich endlich und zwar in nicht ſeltenen Fällen ergeben, daß, wenn ein Waffer: benützungsrecht zu induſtriellen Zwecken, nicht ausdrücklich auf die Perſon ſeines Erwerbers beſchränkt wurde, ſondern nach Maßgabe des § 25 des oberöſterreichiſchen Waſſerrechtsgeſetzes auf den jeweiligen Beſitzer derjenigen Betriebsanlage oder Liegenſchaft übergeht, für welche die Bewilligung erfolgt iſt, das in oder beſſer zu einem ſolchen künſtlichen Gerinne abgeſondert erworbene Fiſcherei-Recht auch dann damit verbunden bleibt, wenn der ſpätere Beſitzer derſelben Liegenſchaft kein Induſtrieller und dieſe Liegenſchaft längſt anderen Zwecken dienſtbar gemacht iſt. Dann entfiele ſogar die „ratio legis“, für eine der Fiſcherei fo ſchädliche „Aus: nahme“ von einer wolthätigen „Regel“. Bei „Abpachtungen“ ſtünde es betreff der nachtheiligen Folgen nur um Weniges beſſer. Trotz aller dieſer Bedenken hat die Mehrheit des oberöſterreichiſchen Landtages den 87 in ſeiner angeführten ergänzten Faſſung angenommen. 4 Wir können jedoch, ungeachtet der Nichtanfechtung desſelben durch die Regierungs- Vertretung unmöglich glauben, daß die ſe Faſſung des § 7 die Zuſtimmung der Gefammtz regierung erhalten werde. Komme nun, was da wolle; — Se. Exzellenz der Herr k. k. Ackerbauminiſter empfing für fein wohlwollendes Entgegenkommen den „beſonderen Dank des Landes“, d. h. der Lande tagsmajorität, dieſe dürfte das erwünſchte Fiſcherei-Geſetz erhalten; wir Andersgläubigen haben x 183 aber den nicht zu unterſchätzenden Troſt, daß Se. Exzellenz der Herr k. k. Acker⸗ bauminiſter im Vorjahre wie heuer, amtlich und öffentlich, erklären ließ, daß er das Syſtem der Regierugsvorlage gegenüber dem Geſetzentwurfe des Landes als das beſſere erkenne, daß er in dem Abgehen von dem Prinzipe der Regierungsvorlage hinſichtlich der Schaffung ein— heitlich zu bewirthſchaftender Fiſchwaſſer, beziehungsweiſe in der Aufrechthaltung ihrer Zer— ftüdelung ſeinerſeits einen Vortheil nicht erblicken könne, daß von feinem prinzipiellen Standpunkte das Syſtem der Regierungsvorlage jenem des Entwurfes des Landes ausſchuſſes vorzuziehen ſei.“ Das genügt uns mehr als genügend, für alle Zeiten. In magnis et voluisse sat est. VI. Vermiſchte Mittheilungen. Fang der Fiſchotter mit Harpune, beziehungsweiſe Zweizack. Als ich vor etlichen Wochen in meiner Anlage eine Fiſchotter verſpürte und ich derſelben mit meinem Hunde nachſtellte, kam zufälliger Weiſe ein mir bekannter Jagdgehilfe dazu, der mir Folgendes mittheilte, das ich hier zu Nutz und Frommen der Fiſcherei wiedergebe. Derſelbe ſagte: „Ich bin nun ſeit 40 Jahren im Jagddienſte und habe mehr wie 50 Ottern erlegt, viele derſelben jedoch ohne Schuß. Dieſes iſt leicht zu bewerkſtelligen in Gewäſſern, welche weit überhängende Ufer aufweiſen, oder welche weichen, ſchlammigen Untergrund haben. Bei Verfolgung flüchtet die Fiſchotter bekanntlich ſofort in das Waſſer und entzieht ſich dem Blicke des Jägers dadurch, daß ſie ſich entweder unter dem hohlen Ufer verbirgt, oder auch in den Schlamm einwühlt. *) An der Stelle, wo ſich die Otter jedoch verbirgt, treten beſtändig kleine Luftbläschen in die Höhe, welche mit der Vorwärtsbewegung der Otter auf der Oberfläche des Waſſers erſcheinen und ihren Standpunkt dem Laufe des Thieres nach ver— ändern. Um nun die Otter zu fangen bedarf man nur einer Harpune, oder um das Fell des Thieres beſſer ſchonen zu können, eines Zweizackes, wie ich ihn immer benützte. Es iſt dieſes eine ſtarke eiſerne Gabel von 20 em Länge und 10 em Breite. Am unteren Ende derſelben ſind zwei Widerhaken, welche nach innen gerichtet ſind. Am anderen Ende befindet ſich ein leichter, aber feſter Stiel von 2— 2,5 m. Sieht man nun die oben benannten Luftbläschen aufſteigen und ſich vor— wärts bewegen, ſo ſtoße man getroſt ungefähr 15 em hinter denſelben kräftig bis auf den Grund. Hat man nun die Gewißheit, daß man die Otter feſtgenagelt, hüte man ſich dieſelbe emporzuziehen, ſondern warte ſo lange, bis man an dem Nachlaſſen der Bewegungen merkt, daß die Otter erſtickt iſt, was in 5—6 Minuten eintritt. Nun iſt es ein Leichtes dieſelbe an das Land zu bringen Es gehört gerade keine beſondere Uebung dazu, nur muß man die Ufer des Baches genar kennen, um nicht an einer Stelle durchſtoßen zu wollen, die zu ſtark iſt. Bei nicht zu breiten Bächen iſt es rathſamer auf die entgegengeſetzte Seite zu ſpringen, wobei man den Zweizack als geeignete Sprungſtange verwenden kann. Hat die Otter ſich im Schlamme verborgen, ſo bleibt ſie in der Regel einige Zeit ruhig, um dann jedoch mit Blitzesſchnelle einen neuen Standpunkt zu ſuchen und gleicher Zeit Luft zu ſchöpfen. Sieht man daher die Bläschen mitten im Waſſer vom Grunde aufſteigen, ſtoße man ſofort zu. Die Hauptſache dieſer Jagd, der es an Aufregung keineswegs fehlt, iſt Kaltblütig— keit und Sicherheit, ſowie kurze Ueberlegung, dann wird der Erfolg nicht ausbleiben.“ Soweit die Mittheilung des erfahrenen Jägers, die ich ohne Gewähr hier wiedergebe. Ich habe wohl eine ſolche Gabel mir angeſchafft, allein ich hatte noch nicht Gelegenheit ſie *) Dieſes iſt jedoch nur dann der Fall, wenn fie ſich zu weit von ihrem Baue befindet. 184 in Anwendung zu bringen. Bis dieſelbe fertig war, hat mein Hund der Otter eine ſolche Lektion ertheilt, daß ſie ſich bis zur Stunde nicht mehr ſehen und ſpüren ließ. Da mit dieſer Methode jedoch immerhin eine Probe gemacht werden kann, dieſelbe auch keine Unkoſten mit ſich bringt, fühlte ich mich veranlaßt, dieſe vielleicht noch wenig bekannte Fangart zu veröffentlichen. Fritz Büchner, i Vom Huchen. Die diesjährige Huchenſtreife in Landshut war ganz befonders ergiebig. Es ſtanden 36, meiſt über 20 Pfund ſchwere, laichreife Huchen zur Verfügung, darunter der größte mit 36 Pfund. Hiervon konnten ca. 150 000 Eier gewonnen und befruchtet werden, welche ſich ſeit ca. 6 Wochen ohne nennenswerthe Verluſte vortrefflich entwickeln. Bei dieſer Gelegenheit konnte eine für den Huchen eigenthümliche Thatſache konſtatirt werden. Jeder, der ſich ſchon mit der künſtlichen Befruchtung des Huchens beſchäftigte, hat die unangenehme Erfahrung machen müſſen, daß ſich faſt immer ein mehr oder minder großer Prozentſatz der gewonnenen Eier als unbefruchtet erweiſt, ſo daß im Allgemeinen der Verluſt bei der Huch⸗nerbrütung ein unverhältnißmäßig hoher genannt werden muß. Bei der Huchen⸗ ſtreife in Landshut wurde der Verſuch gemacht, hinter die Urſache dieſes ſo häufigen Miß⸗ lingens der Befruchtung beim Huchen zu kommen, indem die Herren Schillinger und Dr. Hofer vor jeder Befruchtung zunächſt unter dem Mikroſkop die Lebensfähigkeit der? Spermatozoen in der Milch konſtatirten, und nur ſolche Milch zur Befruchtung verwendeten, in welcher die Samenthierchen bei Waſſerzuſatz die bekannte lebhafte Bewegung zeigten. Bei dieſer Unterſuchung wurden nun mehrere Huchenmilchner aufgefunden, deren Samen ſich als durchaus ungeeignet zur Befruchtung erwies, da die äußerlich ſcheinbar ganz normalen Sper— matozoen im Waſſer entweder gar keine oder theilweiſe nur eine ſehr träge Bewegung zeigten. Eine ſolche Milch verräth bereits dem bloßen Auge ihre Befruchtungsunfähigkeit. Denn ein normaler Samen zeigt die weiße Farbe und zähe Conſiſtenz wie z. B. friſcher Rahm, während der als untauglich zur Befruchtung reſp. krank befundene Samen das Ausſehen einen dünnen, abgerahmten blauen Milch aufwies. Der Grund für dieſe Erkrankung des Samens iſt aller Wahrſcheinlichkeit nach in dem Umſtande zu ſuchen, daß manche Huchen Wochen lang in den Hältern aufbewahrt werden und ihre reife Milch zu lange beherbergen müſſen, ehe ihnen die Gelegenheit, abgeſtreift zu werden, geboten werden kann, da es bekanntlich nicht leicht iſt, an einem Ort und zu gleicher Zeit eine größere Anzahl Huchenmilchner und Rogner zu fangen. Auch die Eier leiden offenbar unter dem durch den Druck der Verhältniſſe öfters gebotenen zu langen Zögern der Laichablage, da ſchon wiederholt Rogner beobachtet wurden, deren Eier nach der Befruchtung im Waſſer nicht anquellen, ſondern eckig und unregelmäßig geformt bleiben und zu Grunde gehen. Würde man die zur künſtlichen Befruchtung zu verwendenden Huchen immer direkt von den Laichplätzen wegfangen, oder kurze Zeit nach dem Fang zur Streife bringen können, ſo würde man wahrſcheinlich nur geſunde Fortpflanzungselemente gewinnen. Bei der großen Schwierigkeit, den Huchen zur Laichzeit zu fangen, muß man indeſſen zufrieden ſein, wenn man überhaupt eine einigermaßen befriedigende Zahl Rogner und Milchner an einem Ort zuſammenbekommt. Es ſollte indeſſen bei jeder Hucheneierbefruchtung ſorgfältig darauf geachtet werden, keine Milch zur Befruchtung zu verwenden, welche nicht die weiße Farbe und zähe Beſchaffenheit etwa wie ein friſcher Rahm, aufweiſt. Den Eiern kann man es leider vorher nicht mit bloßem Auge anſehen, ob fie nach der Befruchtung im Waſſer aufquellen werden. HB: Eine Koſtprobe mit Bachforellen und Regenbogenforellen. Nach der am 23. Februar dieſes Jahres in Dresden abgehaltenen letzten Generalverſammlung des Sächſiſchen Fiſcherei⸗Vereins vereinigten ſich unmittelbar anſchließend hierauf 46 Theilnehmer zu einem einfachen Mittagsmahle, zu welchem die Herren Hoflieferant Gg. Jank-Dresden und Hof⸗ lieferant Theo. Richter-Dresden, Zinzendorfſtraße 51, Erſterer Regenbogenforellen, Letzterer Bachforellen in ausgeſucht ſchönen Exemplaren, im Gewicht von / bis '/, Pfund per Stück, gratis zur Verfügung geſtellt hatten, um die Frage praktiſch zum Austrage zu bringen, ob der einen der beiden Fiſcharten vor der anderen betreffs des Geſchmackes, Ausſehens oder ſonſt ein Vorzug einzuräumen ſei. Die Frage ſelbſt war bereits in vorjähriger General: verſammlung durch eine Koſtprobe mit Regenbogenforellen eingeleitet worden, damals aber noch 185 — zu keinem Abſchluſſe gelangt (vergl. Nr. 18 der Schriften des Sächſiſchen Fiſcherei-Vereines Seite 11 und Seite 15 ff.). Jeder der 46 Theilnehmer an der diesjährigen Probe erhielt gleichzeitig eine vorzüglich blau geſottene Regenbogenforelle und eine dergleichen Bachforelle mit friſcher Butter und Salzkartoffeln ſervirt. Außerdem wurde ihm ein Fragebogen mit folgenden Fragen zur Ausfüllung behändigt: . Welcher der beiden Fiſcharten geben Sie den Vorzug: a) bezüglich des Ausſehens auf der Schüſſel? b) bezüglich des Geſchmackes des Fleiſches? e) welchen Preis würden Sie für 1 Pfund Regenbogenforelle angemeſſen erachten, wenn das Pfund Bachforelle mit 3 AM. bezahlt wird? Haben Sie noch Beſonderes zu bemerken? Dieſe Fragebogen wurden ohne Namensunterſchrift zuſammengefaltet eingeſammelt und die Antworten ſofort von zwei dazu erwählten Vertrawensmännern zuſammengeſtellt und be— kannt gegeben. Als Reſultat ergab ſich: a) daß bezüglich des Ausſehens 19 Urtheile zu Gunſten der Ba hforelle, 14 5 5 75 „ Regenbogenforelle, 13 A 5 5 von keiner von beiden; b) bezüglich des Geſchmackes 36 Urtheile zu Gunſten der Bachforelle, 5 u 5 5 „ Regenbogenforelle, 5 5 55 5 von keiner von beiden abgegeben waren. c) Bezüglich des Werthverhältniſſes der Regenbogenforelle zur Bachforelle ſchwankten die Urtheile zwiſchen 2 bis 3.50 AK für das Pfund Regenbogenforelle gegenüber dem als feſt angenommenen Marktwerthe von 3 / für 1 Pfund Bachforelle. Dieſe Abſtimmung ergab folgendes Reſultat: 11 Stimmen für 2 M, 2 St. für 2.25 /, 2 St. für 2.40 M, 8 St für fr St. 52280 , 1 St für 290 , 16 St. für 3 /, 1 St. für 3.50 M. Im Allgemeinen ergab ſich, daß die Bachforelle als Siegerin aus dem intereſſanten Kampfe hervorging, wenn auch nicht mit der Einſtimmigkeit, die man mehrfach vorausgeſetzt hatte. Gerechtfertigt will es jedenfalls erſcheinen, wenn der Marktpreis der Regenbogenforelle um ¼ niedriger geſtellt wird als der der Bachforelle, denn bei der größeren Schnellwüchſigkeit und Widerſtandsfähigkeit dieſer Fiſchart kann unter günſtigen Verhältniſſen der Züchter, ſelbſt bei einer derartigen Preisermäßigung, immer noch höheren Gewinn erzielen als mit der Bachforelle. (Schrift des Sächſ. F.⸗V. Nr. 19 pag. 22). Ueber die Werthloſigkeit der Eier von Maſtfiſchen machte auf der letzten General— verſammlung des Sächſiſchen Fiſcherei-Vereins Herr Fiſchzüchter R. Linke nachſtehende ſehr zutreffende Mittheilungen: „Dem praktiſchen Fiſchzüchter iſt es eine bekannte Thatſache, daß die Fortpflanzungs— produkte von Maſtfiſchen faſt werthlos ſind. Vergleicht man das Ei einer gemäſteten Forelle mit demjenigen einer natürlich ernährten, ſo zeigt letzteres eine lebhafte Färbung bei völliger Durchſichtigkeit, während das erſtere eine weißlichgraue Färbung beſitzt und nur matt durch— ſcheinend iſt, Der Embryo iſt im Ei der natürlichen Forelle ganz klar und deutlich zu er— kennen, während er im Ei der Maſtforelle kaum ſichtbar iſt, weil dieſes Ei von einer viel ſtärkeren Eihaut umgeben wird. Die Ausbrütung der Eier von Maſtfiſchen erfordert durch das unaufhörliche Ausleſen von unbefruchteten und mangelhaft entwickelten Eiern viel Zeit und Mühe und ergibt demzufolge bedeutend höhere Verluſte, namentlich während des Brut— geſchäftes und auch noch ſpäter unter den ausgeſetzten Brutfiſchen.“ VII. Vereinsnachrichten. Fiſcherei⸗Verein für den Regierungsbezirk Wiesbaden. Verhandlungen der auf den 5. März 1895 nach Niederlahnftein berufenen Jiſchereiverſammlung. Der Fiſcherei-Verein für den Regierungsbezirk Wiesbaden hat eine Verſammlung von Berufs— fiſchern des Rheins und der Lahn nach Niederlahnſtein berufen, um die im vorigen Jahre bereits mit 186 gutem Reſultate gemachten Verſuche, in ſchwimmenden Brutkäſten die Eier von Sommerlaichfiſchen zum | Ausſchlüpfen zu bringen, zu beſprechen und weiter zu verfolgen, ſowie thunlichſt viele Berufsfiſcher zu bewegen, ſelbſt derartige Verſuche anzuſtellen. Zu dieſer Verſammlung waren erſchienen; a) Von Seiten des genannten Fiſcherei-Vereins: 1. Herr Oberſtlieutenant v. Derſchau, Vorſitzender des Vereins; 2. Herr Landrath Berg, St. »Goarshauſen, als zweiter ſtellvertretender Vorſitzender des Vereins und Vertreterdes Kreiſes St. Goars⸗ hauſen; 3. Herr Landrath Johannes, Mitglied des Vereins, als Vertreter des Kreiſes Unterlahn, Diez; 4. Herr Regierungsrath Kroſſa, Mitglied des Nere ns, als Vertreter der königlichen Regierung zu Wiesbaden; 5. Herr Baurath und Oberfiſchmeiſter Mylius, als Vertreter der königlichen Regierung zu Koblenz, ebenfalls Mitglied des Vereins; 6. Herr Oberförſter Graf Schmiſing-Kerſſenbrock zu Hatzfeld, Mitglied des Vereins; 7. Herr Fiſchgutsbeſitzer G. Seelig, als Vertreter des Fifcherel: Vereins für den Regierungsbezirk Kaſſel; 8. Herr Fiſchzüchter Rübſaamen, Welſchneudorf, Mitglied des Vereins; 9. Herr Rentmeiſter Prüſer, Oberlahnſtein, Mitglied des Vereins; 10. Herr Premier⸗ Lieutenant a. D. von Goetz, Schriftführer und Schatzmeiſter des Vereins. b) Ctwa 50 Berufs— fiſcher des Rheins und der Lahn, welche zum Theil auch Mttglieder des Vereins ſind. Herr Landrath Berg, als Vertreter des Kreiſes St. Goarshauſen, eröffnet um 2½ Uhr die Sitzung und ſtellt den zahlreich erſchienenen Fiſchern den Vorſitzenden des Fiſchere-Vereins für den Regierungsbezirk Wiesbaden, Herrn Oberſtlieutenant von Derſchau, von welchem die heutige Ein— ladung ausgegangen jet, mit der an denſelben gerichteten Bitte vor, die Verhandlungen beginnen zu wollen. Herr Oberſtlieutenant von Derſchau bedankt ſich zunächſt bei den verſchiedenen oben auf— geführten Herren Vertretern ſowohl, als auch bei den Fiſchern für ihr Erſcheinen und für das hierdurch an den Tag gelegte Intereſſe an der Sache, in der Hoffnung, daß die heutigen Verhan lungen er: ſprießlich ſein und dazu beitragen möchten, den Berufsfiſchern wieder neuen Muth für die gegenwärtig ungünſtigen Fiſcherei-Verhältniſſe einzuflößen. Er habe ſchon im vorigen Jahre, als hierſelbſt eine ähnliche Verſammlung ſtattgefunden hätte, darauf hingewieſen, wie außerordentlich ſchwierig es ſel, den Fiſchbeſtand der Flüſſe zu heben, be— ſonders Angeſichts der mancherlei Mißſtände, mit denen wir zu kämpfen hätten — als Verſteinung der Ufer, Dampfſchifffahrt ꝛc., ſowie in Anbetracht der geringen Mittel, welche dem Vereine zu dieſem Zwecke zur Verfügung ſtänden. Nach einer kurzen Darlegung der hauptſä lichſten Einnahmen des Vereins, unter welchen vor— nehmlich ein Zuſchuß des Staates, ſowie die Zuſchüſſe, welche ſeit etwa zwei Jahren die Stadt Frank— furt am Main und einige Kreiſe dem Vereine in dankenswerther Weiſe zugewendet hätten, die Haupt: rolle ſpielten, ſtellt der Redner als Hauptziel des Vereins hin, Fiſche zu ſchaffen, in den Flüſſen, nicht in den Bächen, und zwar müßten erſtere vornehmlich mit Weißfiſchen wieder belebt werden. Den Lachs wieder in größeres Mengen in den Rhein zu bringen, das ſei Aufgabe des Deutſchen Fiſcherei-Vereins, welcher auch nach dieſer Richtung hin erfolgreich arbeite. Durch die Wiederbelebung der Flüſſe mit Weißfiſchen, welche ja außerdem noch zum Verkauf gebracht werden könnten, würde beſonders ein Futter für andere werthvollere Fiſche geſchaffen und eln reicher Fang von werthvollen Fiſchen ſei doch für den Fiſcher die Hauptſache. Die künſtliche Erbrütung von Sommerlaichern in Brutkäſten ſei ein vorzügliches Mittel zur Hebung des Weißfiſchbeſtandes. Sein hierauf gerichteter Antrag ſei auf dem Fiſcherei-Tage allerdings abgelehnt worden, dies liege aber daran, weil man im Oſten andere Verhältniſſe in den Flüſſen habe, wie wir hier im Weſten. Verſteinung der Ufer kenne man dort z. B. nicht in ſolchem Umfange wie im Rhein. Es bleibe alſo nichts übrig, als daß der Wie badener und der Rheiniſche Fiſcherei-Verein auf dieſem Gebiete allein ſelbſtſtändig vorgingen. Da die bisherigen Verſuche mit Brutfäften von ſehr erfreulichem Erfolge begleitet geweſen ſeien, ſo ſolle alſo auf dieſem Gebiete weiter vorgegangen werden, und der Verein habe beſchloſſen, denjenigen Fiſchern, welche an die Aufgabe der künſtlichen Erbrütung von Sommerlaichern in Brutkäſten herangehen wollten, die letzteren unentgeltlich zu liefern und außer— dem für die erzielten Reſultate nach folgender Maßgabe Prämien zu bewilligen. Die erſten drei Fiſcher, welche einen Brutkaſten mit ausgeſchlüpfter Brut vorzeigen (es müſſe die örtliche Polizeibehörde erſucht werden, eine Beſcheinigung darüber abzugeben) erhalten eine Prämie von je 10 &,, die zweiten drei Fiſcher je 5 ũ „* und die übrigen je 3 — Der Redner richtet dann noch das Mahnwort an die Fiſcher, den Verein in ſeinen Beſtrebungen zu unterſtützen und ſich recht zahlreich zu dem Unter— nehmen zu melden; der anweſende Schriftführer des Vereins werde ſpäter die Namen verzeichnen. Nachdem der Herr Vorſitzende die Fiſcher noch aufgefordert hatte, den Verein auch durch ihr Beitreten zu demſelben als Mitglieder zu unterſtützen, wodurch ihnen der Vortheil würde, daß ihnen die „Allgemeine Fiſcherei-Zeitung“ unentgeltlich zugehen würde (ein Organ, aus dem ſie nicht nur vieles Wiſſenswerthe ſchöpfen, ſondern durch welches fie auch ihre Wünſche ꝛc. zum Ausdruck bringen könnten) — der Beitrag betrage für Fiſcher nur 1 *. jährlich — ſpricht er noch den Wunſch aus, die Fiſcher möchten doch ja in der demnächſt noch zu eröffnenden Diskuſſion nicht nur über die ver: ſchiedenen Fiſche — Zander, Karpfen, Lachs, Regeubogenforelle ꝛc. — ihre Anfichten mittheilen, ſondern auch alle ſonſtigen Wünſche vorbringen. Er, der Vorſitzende, wolle gerne bei dem Verein dahin wirken, daß die Wüunſche der Fiſcher Berückſichtigung fänden. b Hierauf ertheilt der Herr Vorſitzende dem Fiſchzüchter Herrn Rübſaamen — Welſchneudorf — das Wort, der dann in längerem Vortrage die Entwickelung der Fiſchbrut ſchildert und anknüpfend hieran den oben erwähnten Brutkaſten, das Verfahren mit demſelben und die Vortheile dieſes Ver: fahrens vor Augen führt. N: a Nach der mit großem Beifall aufgenommenen Rede, für welche der Vorſitzende im Namen der Verſammlung ſeinen beſonderen Dank ausſprach, werden die Fiſcher aufgefordert, ſich zu melden, welche die Brutkäſten⸗Erbrütung verſuchen wollen. Es melden ſich hierauf folgende Fiſcher: 1. Peter Rüdel aus St. Goarshauſen. | 4. Anton Lahnſtein aus Keſtert (Rhein). 2. Jakob Elbert aus Dauſenau (Lahn). 5. Jakob Naß II aus Filſen (Rhein). 3. Joſef Böhm aus Niederlahuſtein. | 6. Fiſcher Greiff aus St. Goarshauſen. Nunmehr eröffnet der Herr Vorſitzende eine Diskuſſton über die Schädigung, welche den Rhein— Fiſchern durch den Fiſchfang der Holländer verurſacht wird. An dieſer Diskuſſton betheiligen ſich der Herr Oberfiſchmeiſter Mylius aus Koblenz, welcher Gelegenheit nahm, verſchiedene Punkte zu widerlegen, bezw. klar zu ſtellen, ſowie außerdem der Herr Landrath Berg — St. Goarshauſen — welcher mit beſonderer Wärme wiederholt darauf hinwies, wie nothwendig es ſet, daß thunlichſt bald Maßregeln ergriffen würden, welche geeignet ſeien, die darniederliegende Fiſcherei im Rheine wieder zu heben und zwar in erſter Linie die beregten Mißſtände (Holland) zu beſeitigen. Aus Kreiſen der Fiſcher wurden viele, theilweiſe recht begründete Klagen laut, von denen die wichtigſten hier Erwähnung finden mögen. 1) Erörterungen des Fiſcherei-Aufſehers Glöckner in Neuendorff — Koblenz. Spricht vor— nehmlich über den Zander und Lachs. 4 2. Fiſcher Jakob Menges — St. Goarshauſen — ſpricht über Zander und bringt eine Arbeit zur Verleſung, welche im Beſonderen die Lachsfrage behandelt. 3. Phil. Klein — St. Goarshauſen — verlieſt ebenfalls die allgemein laut gewordenen Klagen über die Lachsfangverhältniſſe. Sodann werden auch noch Wünſche von den Fiſchern laut über die Verlängerung reſp. Ver— legung der Schonzeit für den Lachs. f Der Herr Vorſitzende betont ſodann, daß mit der Lachsfrage auch diejenige des Maifiſches, der ein ſehr werthvoller Fiſch ſei, verbunden werden müſſe. Nachdem noch der Herr Rübſaamen er— mahnt hatte, daß es gar nicht ſo wichtig ſei, einen größeren Lachsfang zu erzielen, es vielmehr zu erſtreben fet, einen ſicheren Standfiſch zu ſchaffen, kommen auch noch die Verſuche des Vereins mit der Regenbogenforelle zur Sprache. Hierbei ſagte der Herr Vorſitzende, daß nach feiner Anſicht, trotzdem bis jetzt leider von einem weſentlichen Erfolge mit der iridea noch nicht geſprochen werden könne, der Verein doch noch nicht von weiteren Verſuchen abſtehen dürſe, weil die negativen Reſultate vor Allem auf die beiſplellos ſchlechten Waſſerverhältniſſe der Jahre 1892 und 93 zurückgeführt werden müßten. Auf beſondere Anregung des Herrn Landraths Berg wird ſodann in Betreff des Lachſes und des Maifiſches folgende Reſolution formult:t und einſtimmig zum Beſchluß erhoben: „Die heute in Niederlahnſtein tagende Verſammlung von Berufsfiſchern des Rheins und der Lahn bittet den Fiſcherei-Verein für den Regierungsbezirk Wiesbaden, er möge feinen Einfluß dahin geltend machen: . 1) Daß die Salmenfiſcher an den feſtſtehenden Woogen in der Schonzeit vom 10. April bis 9. Juni an ſechs Tagen die Fiſcherei — jedoch nur auf Lachſe und mit großmaſchigem Netze — ausüben dürfen. 2) Daß eine Reviſion der Konvention mit Holland dahin gehend vorgenommen wird, daß eine gerechtere Vertheilung des Erträgniſſes des Lachsfanges und des Maffiſchfanges erzielt wird.“ Ferner wird noch auf Anregung des Herrn Landraths Berg beſchloſſen, der Verein möge bei der Königlichen Preußiſchen Regierung vorſtellig werden, 1) daß das Verbot des Zanderansſetzens aufgehoben wird, 2) daß in der Lahn die Anlage von Fiſchpäſſen eingerichtet wird. Zum Schluß (um ½6 Uhr) nimmt der Herr Vorſitzende das Wort und bringt nach einigen Schlußbemerkungen ein dreifaches Hoch auf Seine Majeſtät den Katfer und König aus, welches mit Begeiſterung von der ganzen Verſammlung aufgenommen wurde. Nachdem hierauf noch der Bürgermeiſter von Niederlahnſtein die Verſammlung bittet, dem Fiſcherei⸗Lverein, im Beſonderen dem thätigen Vorſtande desſelben, den Dank für feine Bemühungen auszuſprechen, eine Bitte, welcher die Verſammlung durch ein dreifaches Hoch auf den Vorſtand mit Wärme entſprach, wurde die Verſammlung geſchloſſen. Wiesbaden, im April 1895. N Der Schriftführer des Vereins von Goetz. Fiſcherei-Verein für Weſtfalen und Lippe. Tagesordnung für die am Samſtag den 18. Mai d. J., Nachmittags 1 Uhr, in Lüdenſcheid ſtattfindende Vorſtandsſitzung des Fiſcherei-Vereins für Weſtfalen und Lippe. 1. Fiſcherei⸗Ausſtellung gelegentlich der in den Tagen vom 6.—10. Juni d. J. in Köln ſtatt— findenden IX. Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft. 2. Ausſetzung von Fiſch— insbeſondere Lachsbrut. (Der Provinzial-Ausſchuß hat 1000 % zur Ausferung von Lachsbrut im we Weſer- und Emsgebiet bewilligt.) 3. Beſprechung der Vorbereitungen für die in dieſem Jahre in Paderborn ſtattfindende Generalverſammlung. 4. Jahresberichte der Lokalvereine und Berichte, welche die Fiſcherei-Aufſeher den Herren Regierungs-Präſidenten erſtattet haben. 5. Neuere Eingänge. VIII. Jragekaſten. Frage Nr. 23. (Herr K. in K. [Württemberg]): Ich bin Eigenthümer und Bewirthſchaſter des Forellen-Fiſchwaſſers in der Fils, einem nicht ſchiff- und floßbaren Gewäſſer, auf der Markung K. Meine Voreltern haben das Fiſchwaſſergut von dem früheren Flußelgenthümer, der Reichsſtadt Ulm, gekauft und die Laudemien abgelöſt, ſo daß „das Fiſchwaſſer nun die Eigenſchaft eines gemeinen Zins- und Gültgutes hat“ und der Gegenſtand des privatrechtlichen Verkehrs iſt. Nach dem Ablöſungsvertrag mit der württembergiſchen Staatsfinanzverwaltung vom 17. November 1828 hat „das Gut außer der Grundabgabe und den auf ihm haftenden Steuern und Frohnen keine weiteren Laſten zu tragen.“ Weder ich noch meine Rechtsvorfahren haben geduldet, daß im Fiſchwaſſer überſchwemmter Sand und Kies au gebaggert und abgeführt wurde und jeder Bürger hat ſich dieſem Verbot gefügt; ein Wider⸗ haariger unterlag in dem im angehängten Prozeß im Jahre 1858 und hat ſich ſeither auch gefügt. Habe ich nun heutzutage zu dulden, daß durch die im Großen und gewerbsmäßig betriebenen Kies— und Sandbaggerungen von einem auswärts wohnenden Bauunternehmer mir die Bewirthſchaftung meines Gutes, alſo die Forellenhege und der Forellenfang unmöglich gemacht oder doch weſentlich be— einträchtigt wird? Habe ich nach dem in Württemberg geltenden Recht, da das verletzte Recht 1 ein Privatrecht iſt, beim Zivilgericht, oder, da der Störer ſich auf den Gemeingebrauch an öſſent— lichen Gewäſſern beruft, beim Verwaltungsgericht zu klagen? Frage Nr. 24. (Herr Sch. in S.): 1) Mein Brutwaſſer ſetzt ſo ſehr ab, daß die kleinen Forellen ganz mit Flocken bewachſen; eignet ſich dieſes Waſſer nicht ur Aufzucht? 2) Wie trifft man am beſten die Einrichtung, daß der Froſchlaich nicht von den Forellen ge— 4 freſſen wird, ſondern erſt zu Kaulquappen ſich ausbildet, damit derſelbe beſſer als Futier ausgenutzt wird. 3) Ich möchte meine Fiſchteiche gegen Fiſchotter, zahme Enten u. ſ. w. ſchützen. Genügt dazu ein Maſchendrahtzaun? ; Antwort auf Frage Nr. 24. ad 1) Sie müſſen das Brutwaſſer, welches offenbar zu viel Pilzkeime mitführt, vor dem Gebrauch in einem Kiesfilter reinigen. ad 2) Den Froſchlaich heben Sie am beſten mit einem Netz aus den Teichen und werfen ihn in fiſchfreie Tümpel aus denen Sie dann die Kaulquappen wieder herausfiſchen und den Forellen vor— ſetzen können. ad 3) Ein Drahtzaun wird Ihnen gegen Enten nichts nützen, Ste müſſen vielmehr dle Teiche in ihrer ganzen Fläche mit einem Drahtnetz bedecken. Frage Nr. 25. (Herr M. D. in W.) Bitte wer kann mir guten Rath geben, wie ich meine Meilen langen Altwäſſer (Altflüſſe) bewirthſchaften fol? Es find jetzt Fiſche und zwar Weiß: fiſche Schleihen und Hechte vorhanden! Dem guten Rathgeber beſten Dank. IX. Jiſcherei- und Jiſchmarftberichte. Berlin, 3. Mai. Preiſe etwas anziehend, ſonſt unverändert. En gros-Preiſe in e Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte r er 10—15 Winter⸗Rheinlachs. . per Pfund 360 5 J el 40 ea or 100 48 Ruſſ. Lach 7 x 200— 220 Varſche 8 14 Flundern, gr. . „ Schock | 175—250 Karpfen, mittelgroße . 80 | 50 do. kleine pomm. . 7 2 60 —80 do. feines 68 — Bücklinge, pomm.. Wan 70—120 Schleie a: 45-48 Oorſch ß „ Schock 175-200 Wie... 17 Schellfiſch. . „ Stiege | 30-80 Blöte eg 7—10 Aale, grüß: „ Pfund 110-120 Aale 2 . 74 Sr = 110— 120 Dftfeelah37. 7. — 93 —105 [Heringe |... 1008td.,600 - 1000 Wels 0 — f 24 — 26 g Inserate. Chi | ien , e, zum Angeln und zur Reufen-Filhernn, ſowie davon fabr. 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Ver., des Hamburger Fiſch⸗Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Lothringiſchen Fiſch.⸗ Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für den Kreis Lingen, des Fiſcherei⸗Dereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt ꝛc. ꝛc. In Yerbindung mit Tachmännern Deutſchlands, Oeſterreich-Ungarns und der Schweiz, herausgegeben = vom Zayeriſchen und vom Zeutſchen Tiſcherei-VNerein. Nr. 11. München, den 22. Mai 18955. XX. Jahrg. Inhalt: I. Nachruf. — II. Feſtrede gehalten zur Feier des 25 jährigen Beſtehens des Deutſchen Fiſcherei⸗Vereins. — III. Ueber die Ergebnſſſe des Aalfangs in Württemberg. — IV. Die Entftefung und Beſeitigung der Fäkalſen bei der künſtlichen Fütterung der Salmoniden. — V. Vermiſchte Mittheilungen. — VI. Perſonalnachrichten. — VII. Fragekaſten. — VIII. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämmtlicher Artikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtattet.) IJ. Nachruf. Am 13. ds. Mts. verſchied nach kurzem Krankenlager der Vorſitzende des Fiſcherei— Vereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt, der Königliche Oberforſtmeiſter a. D. Herr Ludwig Wilhelm Müller, in bald vollendetem 76. Lebensjahre. Seit Oktober 1883 hat der Heimgegangene die gemeinnützigen Beſtrebungen des Vereins mit raſtloſem Eifer und beſtem Erfolge gefördert. In Liebe und Verehrung werden wir Seiner ſtets gedenken. Neuhaus, den 16. Mai 1895. Der Porſtand des Tiſcherei-Vereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt. Schirmer, ſtellvertretender Vorſitzender. > II. Seftrede gehalten zur Feier des 25 jährigen Beſtehens des Deutſchen Jiſcherei-Vereins von Prof. Dr. K. Möbius Geh. Regierungs-Rath. „Hochgeehrte Feſtgenoſſen! Ein Jubiläum zu feiern, haben wir uns in dieſem wundervollen monumentalen Hauſe des deutſchen Reichstages verſammelt. Ein Feſt reinſter Freude über Erfolge gemeinnütziger Arbeit zahlreicher deutſcher Männer würde der deutſche Fiſcherei-Verein heute feiern können, wenn ihm der Tod nicht unerſetzliche Gönner und Förderer viel zu früh entriſſen hätte: ſeinen erſten Protektor, den allgeliebten Kronprinzen und Kaiſer Friedrich; ſeinen ideellen arbeitsmuthigen Urheber, den Unterſtaatsſekretär von Marcard; ſeinen langjährigen Präſidenten von Behr-Schmoldow, der für ſeinen Fiſcherei-vVerein wie für ein geliebtes Kind unermüdlich ſorgte und thätig war; den ausgezeichneten kenntnißreichen Fiſchzüchter von dem Borne und noch manche andere vortrefflichen Mitglieder. Was uns heute freudig und ſchmerzlich bewegt, würde viel beſſer als ich es kann, unſer verehrter Vicepräſident, Herr Dr. G. von Bunſen nach ſeinen reichen perſönlichen Erlebniſſen geſchildert haben, wenn ihn leider nicht Krankheit gezwungen hätte, von dem gern übernommenen Amte des Feſtredners zurückzutreten. Als ſich der Deutſche Fiſcherei-Verein unter dem Vorſitze des Grafen Münter konſtituirt hatte, bezeichnete der Vorſtand in dem am 7. März 1870 abgefaßten erſten Circular als ſein Ziel die Hebung und Ausbildung der geſammten deutſchen See- und Binnenfiſcherei und forderte die Vereinsmitglieder zu opferwilliger Mitarbeit auf. Als beſondere zunächſt in Angriff zu nehmende Arbeiten wurden hervorgehoben: Die Wieder: — bevölkerung der Flüſſe durch künſtliche Fiſchzucht, die Ausführung wiſſenſchaftlicher Unterſuchungen der Oſt- und Nordſee, die möglichſte Erleichterung des Transports friſcher Fiſche, die Hebung der Krebs- und Miesmuſchelzucht, die Herſtellung von Fiſch— wegen für Wanderfiſche und Vorarbeiten für eine Fiſcherei-Geſetzgebung. Nicht allein dieſes vielumfaſſende Programm, ſondern noch weit mehr iſt in den fünfundzwanzig Jahren, auf die wir heute zurückblicken, durch opferwillige, für die Hebung der deutſchen Fiſcherei begeiſterte Männer in allen Gauen Deutſchlands aus— geführt worden. f Nach der Einigung des Reiches befürwortete der Deutſche Fiſcherei-Verein die Erhaltung und Fortführung der Fiſchzuchtanſtalt zu Hüningen bei dem Reichskanzler Fürſten Bismarck, der die dazu nöthigen Geldmittel bereitwillig zur Verfügung ſtellte. Unter der Direktion eines erprobten Fiſchzüchters, des Herrn Haack, iſt dieſe Anſtalt dann unausgeſetzt thätig geweſen, den Beſtand der Lachſe zu vermehren, Aale in die Donau zu verſetzen, den Zander nach Süddeutſchland zu verbreiten und neue werthvolle Nutzfiſche einzuführen. Ihre vorbildliche Thätigkeit fand an vielen Orten fruchtbare Nachahmung, nicht blos in Deutſchland ſondern auch in Nachbarſtaaten, mit deren Fiſcherei-Vereinen und Fiſchzüchtern unſer Verein vielfache gemeinſame Arbeiten zur Vermehrung des Fiſchbeſtandes ganzer Stromgebiete ausgeführt hat. Für die Circulare des Vereins floß immer mehr werthvolles Material zuſammen. Zahlreiche Fragebogen, welche der Vorſtand 1872 ausgeſandt hatte, lieferten ſchätzbares Material zu einer von Dr, L. Wittmack bearbeiteten Fiſchereiſtatiſtik des deutſchen Reichs, welche begleitet von einer Verbreitungskarte werthvoller Nutzfiſche 1875 erſchien. Zur Ergänzung dieſer außerordentlich mühevollen Arbeit ſtellte ich mit Dr. Heincke 1883 die Fiſche der Oſtſee mit Abbildungen aller bekannten Arten zuſammen. Von der größten Bedeutung für die Hebung der Fiſcherei war die Ausarbeitung eines Fiſcherei-Geſetzes für den preußiſchen Staat, eines Werkes, dem Herr von Marcard Jahre ſeiner unermüdlichen Thätigkeit widmete. Dieſes Geſetz wurde am 2. November 1877 von dem hochſeligen Kaiſer Wilhelm unterzeichnet. In dent: ſelben Jahre ſah ſich der hochverdiente erſte Präſident des Vereines, Graf Münſter genöthigt, ſein Amt niederzulegen, um als Botſchafter nach London zu gehen. Ihm a wird unſer Verein ſtets dankbar bleiben für feine umfaſſenden Grundlegungen zu allen bedeutenden Vereinsarbeiten und für die unermüdliche Ausbreitung des warmen Inter— eſſes für die Hebung der Fiſcherei, welches ihn ſelbſt beſeelte, bis in die höchſten Kreiſe des deutſchen Vaterlandes hinauf. Sein Nachfolger wurde am 16. Nov. 1877 Herr von Behr-Schmoldow. Die fünfzehnjährige Vereinsthätigkeit dieſes herr— lichen Mannes, den alle liebgewannen, die ihm näher zu treten das Glück hatten, ge— bührend zu ſchildern, müßte man alle unter ſeinem Präſidium erſchienenen Circulare durchgehen und Stöße von Briefen leſen, die er nicht nur nach allen Gauen Deutſch— lands ſchrieb, um die Fiſcherei zu heben, ſondern auch über die Grenze des Deutſchen Reiches hinaus. Vorzugsweiſe ſeinen Bemühungen verdankt unſer Verein die Einigung der ſüddeutſchen Fiſchzüchter mit den mittel- und norddeutſchen. Er trat in freund— lichen Verkehr zu gemeinſamen Arbeiten mit böhmiſchen und öſterreichiſchen Fiſchzüchtern, vermittelte mit Prof. Spencer Baird in Waſhington den Austauſch werthvoller nord— amerikaniſcher Salmoniden gegen europäiſche Nutzfiſche. Er regte Unterſuchungen an über fiſchſchädliche Verunreinigungen der Gewäſſer, förderte die Vertilgung fiſchfreſſender Thiere und bemühte ſich unabläſſig, den Transport lebender Fiſche und befruchteter Eier zu verbeſſern und zu erleichtern. Unter ſeinem Präſidium wurden wichtige Verträge zum Schutze der Lachs-Fiſcherei im Rhein mit Holland und der Schweiz abgeſchloſſen und freundſchaftliche Beziehungen zu Rußland angebahnt, welche in dieſem Jahre für das Weichſelgebiet erfreuliche Früchte eidg 2 getragen haben. Beſonders warmes Intereſſe wandte Herr von Behr der Anlegung zweckmäſſiger Fiſchpäſſe für die Wanderfiſche zu und ruhete nicht, bis allen Arten der Aufſtieg zu ihren Laichſtellen ermöglicht ward. Eines ſeiner ſchönſten Werke war die große internationale Fiſcherei-Ausſtellung im Jahre 1880. Sie war nicht die erſte Ausſtellung, die unſer Verein veranſtaltete. Schon im März 1873 wurden auf An— regung des Herrn von Marcard in der älteſten Berliner Markthalle, dem nachherigen Zirkus Renz, vorzugsweiſe Geräthe und Fiſchereiprodukte preußiſcher Fiſcher und die Unterſuchungsapparate der Kieler Kommiſſion zur Unterſuchung der deutſchen Meere vor— N geführt. Dieſer beſchränkten Ausſtellung gegenüber verſchaulichte die große im Jahre 1880, * Ra Re re 4 2 re} a .a deren Urheber und unermüdlicher Förderer, unſer unvergeßlicher Präſident von Behr war, die Fiſcherei der ſüßen Gewäſſer und Meere von Europa, Aſien und Amerika in einer noch nie geſehenen Weiſe und lieferte ſo vielfache Belehrungen über Fiſchzucht, Fiſchfang und Fiſchhandel, daß ſie in der Geſchichte der Fiſcherei ſtets als ein hervor— ragendes Ereigniß gefeiert werden wird. War von Behr's Hauptſorge auch der Hebung der Süßwaſſer-Fiſcherei zugewandt, ſo unterließ er doch auch nie, zur Förderung der Küſten-Fiſcherei anzuregen und für ſie zu arbeiten. Zu Gunſten der Lachs-Fiſcherei an den Küſten trat er ein für die Vernichtung der Seehunde. Mit lebhaftem Intereſſe verfolgte er alle Bemühungen, die Auſtern an unſere Nordſeeküſten zu vermehren, und als ihm der Landtagsabgeordnete C. Rumpff ſeine opferwillige Hilfe anbot, nordamerikaniſche Auſtern aus den kälteſten Theilen ihres Verbreitungsgebietes, von den Geſtaden Kanadas in die Oſtſee zu verpflanzen, ſo ent— faltete er den liebenswürdigſten Eifer, dieſes Experiment auszuführen. Ihm einige Jahre nachher, im September 1886 melden zu müſſen, daß auch dieſer auf das Beſte durchgeführte Verſuch nicht den erwünſchten Erfolg hatte, wurde mir ſehr ſchwer. Aber zu danken haben wir Herrn von Behr doch dafür, daß dieſer Verſuch gemacht wurde, da er das ſeit der Mitte des 18. Jahrhunderts wiederholt erhobene Verlangen, En auch in der Oſtſee zu ziehen, wenigstens für kundige Leute nun endgiltig be— eitigt hat. Für die wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen der Oſt- und Nordſee zur Hebung des See⸗Fiſcherei-Betriebes wurde auf Anregung des Deutſchen Fiſcherei-Vereins eine aus vier Kieler Naturforſchern beſtehende Kommiſſion gegründet, welche wie der Verein im Jahre 1870 in's Leben trat und dem Miniſterium für Landwirthſchaft unterſtellt ward. Dieſe Kommiſſion unterſuchte mit einem Dampfer der kaiſerlichen Marine 1871 und 1872 Boden, Salzgehalt, Temperatur, Strömungen, Flora und Fauna der Oſt- und Nordſee, 3 — — übernahm Arbeiten zur Hebung der Miesmuſchelzucht und richtete Stationen ein, an denen regelmäßig Aufzeichnungen über alles, was zur beſſeren Kenntniß der Lebensverhältniſſe der Seeßſche und zur Hebung der Fiſcherei dienen konnte, gemacht wurden. Immer in freundlichen Beziehungen zu dem Deutſchen Fiſcherei-Verein bleibend, gab die Kieler Kommiſſion in den Jahren 1873 bis 1894 ſechs Foliobände Jahresberichte über ihre Thätigkeit heraus, worin wichtige Abhandlungen über die Eigenſchaften des Waſſers der Oſt- und Nordſee, über die Flora und Fauna beider Meere, über Varietäten und Entwicklung des Herings, über die ſchwimmenden Eier der Plattfiſche und Dorſche, über das Plankton, die treibende Urnahrung der Fiſche des Meeres, und viele andere Mit— theilungen niedergelegt ſind. Nach der Erwerbung Helgolands für das deutſche Reich iſt auch die dort errichtete biologische Anſtalt an die Kieler Kommiſſion angegliedert worden, um die im erſten Programm des Deutſchen Fiſcherei-Vereins geplanten Unterſuchungen der deutſchen Meer— gebiete ſchneller und umfaſſender als es die vorher zur Verfügung ſtehenden Mittel und Arbeitskräfte möglich machten, zur Ausführung zu bringen. Die aus Naturforſchern beſtehende Kieler Kommiſſion hatte vollauf zu thun, naturwiſſenſchaftliche Fragen, welche ihr die Praxis reichlich ſtellte, zu löſen; vielen ſonſt aus Kreiſen der Küſtenfiſcherei den Behörden und dem Deutſchen Fiſcherei-Verein vorgetragene Wünſche über Ver— beſſerungen der Fanggeräthe und Fahrzeuge, Verſicherungen gegen deren Verluſte, Ein— richtungen von Fiſcherei-Häfen und dem Aehnliches konnte die Kommiſſion nicht näher treten. Solchen höchſt wichtigen Seiten unſerer See-Fiſcherei wendeten aber eine Anzahl Ausſchußmitglieder des Deutſchen Fiſcherei-Vereins vorzugsweiſe ihre freiwillige Thätig— keit zu, welche nach und nach einen ſolchen Umfang annahm, daß es zweckmäßig gefunden wurde, im März 1885 iunerhalb des Fiſcherei-Vereins eine beſondere Sektion für Küſten- und Hochſee-Fiſcherei unter dem Vorſitz des Herrn Präſidenten Herwig zu bilden. Dieſe veröffentlichte neben den Zirkularen des Vereins be— ſondere, das ganze Seefiſchereiweſen umfaſſende Mittheilungen, veranlaßte wichtige Unter- ſuchungen über nutzbare Fiſche und Krebſe des Nordſeegebietes, ließ Lehrkurſe für Seefiſcher def Unterelbe halten und bemühte ſich angelegentlich, unter den Fiſchern aller deutſchen Küſtengebiete Verſicherungskaſſen einzurichten. Nachdem dieſe Sektion neun Jahre hindurch gearbeitet und reiche Erfahrungen geſammelt hatte, wurde ſie zu einem ſelbſtſtändigen deutſchen Seefiſchereiverein erhoben. Dies geſchah am 29. Januar 1894 unter dem Vorſitz Sr. Durchlaucht des Fürſten Hatzfeldt-Trachenberg, der am 26. März 1892 zum Präſidenten des Fiſcherei-Vereins erwählt worden war. Ihm verdankt unſer Verein, neue wichtige Einrichtungen, deren Bedürfniß ſchon unter ſeinem Vorgänger lebhaft empfunden worden war, insbeſondere die Anſtellung eines General- ſekretärs für die geſammten Verwaltungs- und Redaktionsgeſchäfte, den geregelten An— ſchluß von einundzwanzig Fiſcherei-Vereinen aller deutſchen Gaue an den allgemeinen deutſchen Fiſcherei-Verein zu gemeinſamen Arbeiten, die Herausgabe eines gemein— ſamen Organs für geſchäftliche und praktiſch verwerthbare wiſſenſchaftliche Mittheilungen und die Begründung einer biologiſchen Unterſuchungs-Anſtalt am Müggelſee mit gütiger Unterſtützung der Stadt Berlin. Die an den Centralverein angeſchloſſenen Lokal— vereine behalten ihre volle frühere Freiheit zur Löſung ihrer lokalen Aufgaben. Sie entſenden Vertreter zu den jährlich ſtattfindenden Verſammlungen des Fiſcherei-Rathes, der ſchon zweimal tagte, im November 1893 in Berlin, im Auguſt 1894 in Breslau, um über wichtige, alle Vereine angehende Fragen zu verhandeln. Für die bedeutenden Geldmittel, welche dem Deutſchen Fiſcherei-Verein in den ver— floſſenen 25 Jahren zur Verfügung ſtanden, haben wir vorzugsweiſe dem Reiche und Preußen, aber auch Bayern, Mecklenburg, Sachſen-Weimar, Elſaß-Lothringen, Württem— berg und der Stadt Berlin zu danken. Viele Vereinsmitglieder haben nicht bloß durch ihre regelmäßigen Jahresbeiträge die Zwecke des Vereins gefördert, ſondern außerdem noch wichtige mühevolle Arbeiten übernommen; manche haben bedeutende Koſten auf gemeinnützige Verſuche verwendet, die Aufzucht von Nutzfiſchen zu verbeſſern, die natür— liche Fiſchnahrung zu vermehren oder ſie durch künſtliche zu erſetzen. Die Werthe, welche 197 ſeit der Stiftung des Deutſchen Fiſcherei-Vereins der Hebung der deutſchen Binnen— und See⸗Fiſcherei zugefloſſen find, überſteigen daher bedeutend die Geldſummen, welche $ aus Staatsunterſtützungen und Jahresbeiträgen der Mitglieder zuſammenkamen. ® Sit aber das, was der Deutſche Fiſcherei-Verein zu Stande gebracht hat, wirklich ſo viel werth, wie das viele durch ihn verwendete Geld und eine fünfundzwanzigjährige 4 Arbeit ſeiner Mitglieder, Freunde und Beamten? 1 Als ich 1869 von Herrn Marcard aufgefordert wurde, mich an der Bildung eines Deutſchen Fiſcherei-Vereins und deſſen Arbeiten zu betheiligen, fürchtete ich, daß er für die Ausführung feiner ſchönen Pläne nur wenig arbeitende Mitglieder gewinnen 4 würde. Meine beſcheidenen Erwartungen wurden aber bald weit übertroffen. i Die Deutſche Fiſcherei, mag fie als nährendes Haupt- oder Nebengewerbe oder als erfreulicher Sport betrieben werden, fühlt ſich gegenwärtig viel mehr, als früher geahnt werden konnte, als eine zuſammengehörende Einheit. Ein neues Band, nicht des vaterländiſchen Gefühls allein, ſondern das Band einer gewinn- und genußreichen gemeinſamen Arbeit umſchließt jetzt den Süden und Norden, den Weiten und Oſten des Deutſchen Vaterlandes. Praktiſche und wiſſenſchaftliche Entdeckungen im Gebiete des Fiſcherei-Weſens, an irgend einem Punkte gemacht, ſind ohne Rückſicht auf die Grenzen, welche Oeſterreich-Ungarn von Deutſchland trennen, hier und dort Gemeingut geworden. Die Intereſſen der einzelnen Strom- und Seeengebiete haben ſich dem Gewirre der Staaten⸗ und Verwaltungsbezirke gegenüber vortheilhaft geltend gemacht. Die Be— mühungen in den vaterländiſchen Binnengewäſſern den höchſten Fiſchreichthum dauernd zu erzeugen, den die vorhandenen Nährſtoffe und das gewaltige Anwachſen der Induſtrie ermöglichen, finden jetzt volles Verſtändniß bei Reichs-, Staats-, Provinz- und Gemeinde— behörden. An hohen Stellen wurde anerkannt, daß ein freier Verein, der das ganze Reich umfaßt, gute Dienſte leiſten könne, wenn Verſtändigungen mit Nachbarländern in Fiſcherei-Angelegenheiten erzielt werden ſollen. Das Zutrauen der Fiſcherei-Bevölkerung, daß die Unterſuchungen der Naturforſcher, die Bemühungen der Fiſchfreunde und die Vorſchriften der Behörden nur das Beſte der Fiſcher bezwecken, iſt gewachſen. Seit . 1870 ſind die Preiſe faſt aller Marktwaaren geſtiegen; die Fiſchpreiſe dagegen find weſentlich dieſelben geblieben. Das iſt vielleicht der handgreiflichſte Beweis für die ſegensreiche Wirkſamkeit des Deutſchen Fiſcherei-Vereins. Einig in ihrem letzten Ziele, die Erträge der geſammten Fiſcherei andauernd auf das höchſte Maaß zu bringen, haben ſicch in dem Deutſchen Fiſcherei-Verein nun zwei Kreiſe freiwilliger Arbeiter ausgebildet, 4 um die verſchiedenen großen Aufgaben, welche ſowohl für die Hebung der Binnen— Fiſcherei, als auch der Seefiſcherei, zu löſen ſind, deſto vollkommener ausführen zu können. Beide unter dem Protektorate Sr. Majeſtät unſeres erhabenen Kaiſers ſtehend, 4 der für Alles, was zum Wohle aller Klaſſen des ganzen Deutſchen Vaterlandes dient, = ein warmes Herz hat, werden beide Vereine fortfahren, unermüdlich, freudig, und 1 hoffentlich dann auch ſegensreich weiter zu Ban 5 4 III. Ueber die Ergebniſſe des Aalfangs in Württemberg. 4 Von Dr. C. Fickert. Seit dem Jahre 1889 ſind im Ganzen mit Ausnahme des Jahres 1892, für welches mir ſtatiſtiſche Notizen nicht zu Gebote ſtanden, ſeitens des Deutſchen Fiſcherei-Vereines, bzw. des Landes⸗Fiſcherei⸗vVereines in Württemberg 865 000 Stück Aalbrut zum Ausſetzen gelangt, zu welchen dann aber noch die von einzelnen Vereinen und Privatperſonen von ſich ausgeſetzte Aalbrut hinzuzurechnen iſt, ſo daß, wenn wir für 1892 einen Einſatz von 150 000 Stück annehmen, wohl im Ganzen im beſagten Zeitraum ungefähr 1¼ Millionen junge Aale den württembergiſchen Gewäſſern zugeführt worden find. 4 Von den oben genannten 865000 Aalen wurden im Donaugebiet ausgeſetzt 412 000, im Bodenſeegebiet 63 000, im oberen und mittleren Neckargebiet 147000, im Kocher-Jagſt⸗ gebiet 98 000, im Nagold-Enzgebiet 25 000 und im Taubergebiet 20 000, N RR ere e d Herr ve 3 e Zar: BE 18 Die Ergebniſſe, welche ſich in Folge des Ausſetzen zeigten, find für die einzelnen Ge⸗ biete ſehr verſchiedene. Um mit dem Donaugebiet, dem der Aal ja urſprünglich fremd war, zu beginnen, ſo wird aus Ulm berichtet, daß dort jetzt ungefähr 60 Stück jährlich im Gewicht von 1—1!/, Pfund gefangen werden, wobei bemerkt wird, daß der Fang dort im Allgemeinen nur zufällig in Garnreuſen geſchieht, von Sturm'ſchen Reuſen ſind nur zwei im Gebrauch. Auffällig iſt, daß die Aale bei Ulm nur ein Gewicht von 1½ bis höchſtens 2 Pfund er⸗ reichen. Von Schwendi wird berichtet, daß dort in einem Teiche und benachbarten Wieſen⸗ gräben ungefähr 40 Aale bis 1 m lang und 3 Pfund ſchwer gefangen find, in der Roth dagegen keine, ebenſo wie auch von Onſenhauſen negativer Bericht erſtattet wird. Aus dem Gebiete der Roth, Rottum und Riß wird von Ummendorf, Biberach, Laupheim, Kappel und Hochdorf berichtet, daß dort Aale bis zu 90 em Länge gefangen worden ſind, wenn auch die meiſten von geringerer Größe waren. Die Zahl der gefangenen Aale betrug in Laupheim 50 bis 60 Stück im Jahr, in Biberach ein bis mehrere die Woche, in Kappel-Buchau 70 Stück beim Ausſchlagen des Mühlbaches. Aus Rottenacker wird angegeben, daß dort jährlich 4 bis 6 Stück gefangen werden, daß aber auch ſchon größere todte gefunden worden find, in Munderkingen und Riedlingen iſt der Fang unbedeutend. In Hunderſingen O. -A. Mengen werden Aale bis 2½ Pfund Gewicht gefangen, doch iſt der Fang jetzt unbedeutend geworden. Von Scheer wird berichtet, daß in der dortigen Papierfabrik im letzten Jahre mehrere Zentner Aale gefangen ſeien. Bei Sigmaringen wurden im letzten Jahre 12 Stück gefangen, in Tuttlingen 20 bis 25 Stück bis zu einem Maximalgewicht von 800 Gramm. Aus dem Gebiete der Oſtrach und Abbach kommt aus verſchiedenen Orten die Nachricht, daß dort einzelne Aale theilweiſe von bedeutenderem Gewichte gefangen ſind. In der Schmieche, wo der Einſatz bei Straßberg in Altwaſſer erfolgte, ſind letztes Jahr 15 Stück im Gewicht von 1 bis 3 Pfund gefangen, welche der betreffende Fiſcher aber ſelbſt eſſen mußte, da ſie unverkäuflich waren. Von der Brenz wird aus Herbrechtingen berichtet, daß dort nichts ge— fangen ſei, während in Giengen letztes Jahr etwa 10 Stück mit der Handangel gefangen wurden. Sehen wir von einzelnen Maſſenfängen, wie ſie verſchiedene Male in der Papierfabrik in Scheer ſtattgefunden haben, ab, ſo zeigt ſich, daß der Aalfang in der Donau und ihren Nebenflüſſen im Verhältniß zu dem Einſatz doch ein ziemlich geringer iſt und daß namentlich auch ſchwerere Aale nur ausnahmsweiſe gefangen werden. Man könnte ja annehmen, daß die Donau denn doch nicht ſo für Aale geeignet iſt, wie die anderen Flüſſe, wo ſie ſchon von Alters her vorkommen. Ich möchte aber den theilweiſen Mißerfolg auf andere Gründe zurückführen, welche auch von einzelnen Berichterſtattern hervorgehoben worden ſind. Man kennt bis jetzt — und das iſt nicht zu verwundern — an der Donau die Eigenart der Aale und die Eigenart des Aalfanges noch zu wenig, um letzteren intenſiv betreiben zu können und hier iſt es, wo meines Erachtens der Landes-Fiſcherei-Verein einzuſetzen hat. Man gebe einzelnen Donaufiſchern, welche dazu geeignet erſcheinen, Gelegenheit, an Orten, wo der Aalfang ſchon lange ſyſtematiſch betrieben wird, denſelben praktiſch zu lernen und der Erfolg wird nicht ausbleiben. Ich gehe nun zum Bodenſeegebiet über, welchem, wie ſchon erwähnt, 63000 Xal- brut zugeführt worden find. Hier wird zuerſt aus Waldſee berichtet, daß ſich dort der Aal— fang ſehr gehoben hat. Vorher waren in den Gewäſſern, in welche die Brut ausgeſetzt worden iſt, keine Aale und jetzt werden ſolche bis 3 Pfund ſchwer gefangen. Namentlich er— giebig war der Fang im letzten Jahre im Waldſeeer Stadtſee, wo mindeſtens 200 Stück gefangen worden ſind. Aus Wangen wird berichtet, daß dort erſt im letzten Jahre Aalbrut in die Argen ausgeſetzt worden iſt, von einem Erfolge alſo noch keine Rede ſein kann. In Schuſſenried iſt Aalbrut ſowohl in die Schuſſen, als auch in den vorher keine Aale ent— haltenden Otzreuter See eingeſetzt worden, in welch' letzterem vom 22. Mai bis 30. Oktober 1894 149 Stück Aale gefangen, aber bis auf 2 wegen zu geringen Gewichtes wieder ein: geſetzt worden ſind. In Ravensburg werden nur äußerſt ſelten Aale gefangen, aber im Gewicht von bis zu 3 und 4 Pfund. Auf die Gründe dieſes verhältnißmäßig geringen Fanges habe ich ſpäter einzugehen. Vom Gebiete des mittleren und oberen Neckar liegt zuerſt ein Bericht aus Heilbronn * * * * 199 vor. Darnach hat ſich dort bis jetzt eine weſentliche Steigerung des Aalfanges nicht ergeben, doch werden häufiger kleinere Exemplare gefangen, welche offenbar vom Einſatze herrühren. Aus Lauffen wird berichtet, daß der Fang dort ſchlecht ſei, der Grund dafür wird ſpäter er— wähnt werden. In der Murr bei Backnang werden jährlich 10 bis 12 Stück gefangen, der erſt 1894 erfolgte Einſatz hat ſelbſtverſtändlicher Weiſe noch nicht wirken können. Von der Rems liegen zwei Berichte vor, der eine aus Gmünd, wo jährlich circa 6 Aale im Gewicht von 12 Pfund gefangen werden und der 1894 erfolgte Einſatz noch keinen Erfolg zeigte. Der zweite Bericht iſt vom Fiſcherklub Stuttgart, der erſtmals 1893 der Rems bei Waib— lingen 5000 Stück zugeführt hat, doch bis jetzt natürlich noch ohne ſichtbaren Erfolg. Ge— fangen werden dort durchſchnittlich 15 Stück. Von Hohenheim aus iſt voriges Jahr der Körſch Brut zugeführt worden, welche wahrſcheinlich ſpäter in den Neckar gehen wird. Von der Fils kommt aus Reichenbach die Nachricht, daß ſich dort noch keine Steigerung gezeigt hat, was auch, da das Ausſetzen erſt 1894 erfolgte, erklärlich iſt. Bei Nürtingen hat ſich der Aalfang um das Doppelte gehoben, wäre aber noch beſſer, wenn nicht ſpäter zu be— ſprechende Schädigungen vorlägen. Aus Metzingen wird berichtet, daß dort in der Erms noch nie ein Aal gefangen ſei, was wahrſcheinlich eine Folge der Verunreinigung des Waſſers durch die oberhalb liegenden Fabriken iſt. In Tübingen wurden früher etwa 30 bis 40 Aale gefangen, im letzten Jahre in Folge des ſchon ſeit längerer Zeit betriebenen intenſiven Ein— ſetzens gegen 3 Zentner. Auch in Rottenburg war der Aalfang in Folge des wiederholten Einſatzes im letzten Jahre ergiebig: er betrug 176 Pfund. In Horb hat die Steigerung des Aalfangs nach Angabe der dortigen Fiſcher / des früheren Betrages ergeben. In der Glatt zeigen ſich in den letzteren Jahren öfters größere Aale, während ſich in Sulz, wo 1892 erſtmals Aalbrut eingeſetzt worden iſt, noch kein nennenswerther Erfolg zeigt. Rottweil endlich berichtet, daß, während 1889 nur circa 30 Pfund gefangen wurden, jetzt 150 Pfund gefangen werden und daß eine weitere Steigerung auf das Mehrfache in 1 bis 2 Jahren zu erwarten ſteht. Der ſchwerſte dort gefangene Aal wog etwa 5 Pfund. Wir ſehen alſo, daß im Neckar der Aalfang ſich durchſchnittlich wohl um das Drei— fache in Folge des Einſatzes von Brut gehoben hat, ein Beweis, wie ſegensreich dieſes Ein— ſetzen war. ; Das Kocher: und Jagſtgebiet muß gemeinſam behandelt werden, da von einzelnen, welche Aalbrut erhalten haben, in beide Gebiete eingeſetzt worden iſt. Hier wird zuerſt aus Oehringen von der Ohre berichtet, daß zwar der erſt 1893 erfolgte Einſatz noch keine Stei— gerung gezeigt hat, daß aber jedes Jahr ſchöne Exemplare von Aalen gefangen werden. Der Bericht von Gaildorf über Einſatz in den Kocher beſagt, daß dort der Aalfang um das Doppelte geſtiegen iſt. In Jagſtfeld, von wo aus Kocher und Jagſt beſiedelt worden ſind, war der Fang das letzte Jahr ſehr zufriedenſtellend, genau iſt derſelbe aber nicht zu ermitteln. Ellwangen berichtet, daß ſich der Fang in der Jagſt um das Doppelte gehoben habe, während bei Crailsheim ebenfalls eine ziemliche Steigerung zu verzeichnen iſt. Von Roth a. See iſt in die Brettach eingeſetzt worden, eine Zunahme aber noch nicht zu erkennen. In Langenburg endlich, wo in die Jagſt, welche ſtets aalreich war, eingeſetzt worden iſt, hat ſich keine be— ſondere Steigerung ergeben. Im Allgemeinen wäre alſo für Kocher- und Jagſtgebiet dasſelbe zum jagen, wie für das Neckargebiet: Der Aaleinſatz hat ſich bewährt! PT Im Nagold⸗Eugzgebiet zeigt fich zuerſt, daß bei Dürrmenz-Mühlacker die im Frühjahr 1893 ausgeſetzte Aalbrut eine Größe von 25—30 em erreicht hat und häufig gefunden wird. Ueber die Schädigungen bei Mühlacker habe ich ſpäter zu berichten. Von Bietigheim aus wurde ſeit 1892 Enz und Metter beſetzt: es hat ſich dort zwar noch keine beſondere Beſſerung des Aalfanges gezeigt, aber kleinere Aale ſind ſchon öfters gefangen und wieder eingeſetzt worden. Von Merklingen, wo die Würm beſetzt worden iſt, wird berichtet, daß ſich der 4 Fang verdreifacht hat, allerdings den Zeltverhältniſſen entſprechend in noch kleineren Exemplaren. Bei Pfrondorf, wo die Nagold bevölkert wurde, hat der Eisgang von 1893 großen Schaden 1 angerichtet, ſo daß ſich durch den Einſatz keine Steigerung ergeben hat. In Nagold iſt erſt im letzten Jahre eingeſetzt worden, alſo noch kein Erfolg zu verzeichnen, dagegen wird von dort berichtet, daß in einem Nebenbach der Nagold, der Waldach, in Folge früherer Aus— ſetzungen jetzt häufiger Aale gefangen werden. Die Waldach iſt ein Forellenbach und werde 200 ich auf die Frage, ob es zweckmäßig erſcheint in Forellenbäche Aalbrut auszuſetzen, ſpäter zurückkommen. Im Allgemeinen gilt für das Nagold- und Enzgebiet dasſelbe, was auch für das Jagſt-, Kocher- und das Neckargebiet gilt. Was das Taubergebiet anbetrifft, ſo ſind die Einſätze erſt 1892/93 bezw. 1894 gemacht worden, ſo daß merkbare Erfolge noch nicht zu verzeichnen ſind, doch wird von Creglingen berichtet, daß daſelbſt im letzten Sommer ziemlich viele kleinere Aale gefange worden ſind, ſich ſomit ein Gedeihen der Aale daſelbſt kundgibt. Damit wäre ich mit der Zuſammenſtellung der Erfolge, welche das Ausſetzen von Aalbrut in Württemberg gehabt hat, fertig und ich kann wohl ſagen, daß im großen Ganzen das Ausſetzen gute Früchte getragen hat. Es mag mir jetzt vergönnt fein auf einige all- gemeinere Punkte einzugehen, die theilweiſe bei Beantwortung der Fragebogen berührt worden ſind, theilweiſe ſich mir aber von ſelbſt aufdrängen. Da ſind nun in erſter Linie die Schädigungen zu erwähnen, welche die Aalzucht durch Fabrik-, ſpeziell Turbinenanlagen erleidet. Hier kommen von den verſchiedenſten Seiten Klagen. So z. B. ſchreibt man mir von Scheer, daß dort wiederholt die Turbinen der dortigen Papierfabrik die Aale zentnerweiſe zerſchnitten haben, aus Ravensberg wird dasſelbe von der Papierfabrik und Holzſchleife in Mochenwangen vom vorigen Jahre berichtet, ebenſo von Munderſtingen. In Lauffen am Neckar zerſchneiden die Turbinen des dortigen Portland: Cementwerkes jährlich hunderte von Aalen und in Nürtingen kommen viele ſchwere Aale zeriſſen oder zerquetſcht ſtromabwärts. Aus Dürrmenz berichtet ein dortiger Fiſcher, daß er unterhalb des Mühlkanals körbeweis zerſtückelte Aale ſammeln könnte und auch von Bietigheim wird über ungenügenden Schutz gegenüber einem Werkbeſitzer geklagt. Hier, glaube ich, ließe ſich bei einigem gutem Willen und etwas weniger Indolenz ſeitens vieler Fabrikbeſitzer leicht Abhilfe ſchaffen: erſtens durch Anlage entſprechender Turbinengitter und zweitens durch Anz lage von Aalpäſſen, welche den zum Meere hinabwandernden Aalen es ermöglichen der Turbinengefahr aus dem Wege zu gehen. Was anderwärts — ich erinnere nur an das induſtriereiche England — ſich als möglich erweiſt, ſollte auch bei uns in Deutſchland und ſpeziell in Württemberg durchführbar ſein. Wir müſſen nur da etwas von dem dem Menſchen nur allzuſehr eingefleiſchten Egoismus uns frei zu machen ſuchen und auch für Inter— eſſen unſerer Nebenmenſchen einigermaßen Gefühl haben! Eine weitere Klage, welche übrigens ſchon wiederholt vorgebracht worden iſt, kommt aus dem Jagſtgebiet bezüglich der Aalfänge der Müller. Hier wird von Jagſtfeld berichtet, daß die Müller den Hauptfang von Aalen machen, von Crailsheim heißt es, daß ſich der Aalfang ſowohl dort als bei den Aalfänge beſitzenden Müllern ziemlich geſteigert habe. Von Roth a. See ſchreibt man mir über den Fang: „Mit Legangeln und Reuſen und unſere lieben Müller in ihren Schwatterichen.“ Der Berichterſtatter aus Langenburg giebt an, daß die dortigen 5—6 Müller bei trübem Waſſer jeder 40 bis 100 Pfund in einer Nacht fangen. Hall endlich berichtet, daß die altherkömmlichen Aalfänge in der Kgl. Saline und bei der Heltinger Seizenmühle große Reſultate erzielten. Nun ich gebe gern zu, daß es unangenehm iſt, wenn man ſieht, daß das, was man ſelbſt eingeſetzt hat, Anderen zu Gute kommt, aber auf der anderen Seite muß man doch zugeben, daß die in den Aalfängen gefangenen Aale wenigſtens ihrem Zwecke dienen als Nahrung verwendet zu werden, was bei den von Turbinen in Portionsſtücken zerſchnittenen Aale in weitaus der größeren Mehrzahl der Fälle nicht ftatthat. Außerdem fand, beziehungsweiſe findet der Einſatz von Aalen in der Hauptſache ſeitens des Deutſchen und jetzt ſeitens der Landes-Fiſcherei-Vereine ſtatt, welche die Geſammtheit der Intereſſenten und nicht einzelne in's Auge faſſen. Zugeben will ich, daß an vielen Orten ſich vielleicht unrechtmäßig Aalfänge befinden, deren Entfernung nach Kräften angeſtrebt werden muß. Ich komme jetzt zu der Frage, die ich ſchon vorher berührt, ob es ſich empfiehlt in Forellengewäſſer Aale einzuſetzen. Dieſe Frage möchte ich entſchieden verneinen. Die junge Forellenbrut hat ſchon ſo wie ſo an Groppen, Ellritzen, Bartgrundeln und den eigenen Stammgenoſſen Feinde genug, als daß, man ihr noch neue — und das find die Aale auf jeden Fall — zuzuführen braucht, um ſo mehr als Aale den jungen Forellen in ihre ver— borgenſten Schlupfwinkel nachzufolgen verſtehen und ſelbſt 10 bis 15 em lange Fiſche als 24 j #4 u ja + BJ Ni en 201 — —— — willkommene Beute betrachten. Außerdem ſind die Aale aber auch Nahrungskonkurrenten der doch bedeutend werthvolleren Forellen und ſchon deshalb allein aus Forellenwaſſern möglichſt fernzuhalten. . Endlich habe ich noch kurz über die verſchiedenen Arten des Aalfanges, wie fie in Württemberg geübt werden, zu berichten. Derſelbe geſchieht im Allgemeinen mit Legangeln und mit Reuſen. Der Fang mit Legangeln, welcher früher faſt allein herrſchte, iſt, wie ich mit Befriedigung konſtatiren kann, jetzt mehr und mehr in Abnahme begriffen. Denn ab— geſehen davon, daß ſich ſehr häufig gefangene Aale in die Schnüre der Angeln verwickeln und erſticken, fangen ſich oft auch minderwerthige Aale, welche man dann wegen der Ver— letzungen, welche ſie ſich zugezogen haben, nothgezwungen mitnehmen muß, obwohl man ſie viel lieber noch hätte weiter wachſen laſſen. Etwas ganz Anderes iſt es bei dem Fang in Reuſen: hier hat man es vollkommen in der Hand kleinere Aale wieder dem Waſſer zu überliefern, ohne daß ſie beſchädigt werden. In den Berichten über den Reuſenfang finde ich nun aber ganz übereinſtimmend hervorgehoben, welche ausgezeichneten Reſultate mittelſt der Sturm'ſchen Aalreuſen erzielt werden, und ich kann dieſelben, ohne in den Verdacht zu kommen, etwa Reklame machen zu wollen, nur beſtens empfehlen. Zum Schluſſe möchte ich darauf hinweiſen, daß die bisherigen Erfahrungen mit dem Einſatz von Aalbrut nur darauf hinweiſen mit demſelben möglichſt intenſiv und extenſiv fort— zufahren, denn alle unſere diesbezüglichen Gewäſſer zeigen ſich für Aalzucht durchaus geeignet und der Erfolg iſt oft ſchon im dritten, ſicher im vierten und fünften Jahre nach dem Einſatz deutlich zu erkennen. < a reis IV. Die Entſtehung und Beſeitigung der Jäkalien bei der Künſtlichen Jütterung der Salmoniden. Herr Rudolf Linke unterzieht in dem Geſchäftsbericht des Sächſiſchen Fiſchereivereins Nr. 19 für 1895 meinen Artikel „Intenſive Teichwirthſchaft“ in Nr. 24 der „Allgemeinen Fiſcherei⸗Zeitung“ einer freundlichen Kritik und da nun einerſeits die Zirkulation des genannten Geſchäftsberichtes eine ſo ſparſame zu ſein ſcheint, daß mir ſelbſt erſt durch Freundlichkeit dritter Seite ein Exemplar desſelben behändigt iſt, andrerſeits die Kritik von Suppoſitionen ausgeht, welche den Thatſachen nicht entſprechen, ſo laſſe ich Herrn Linkes Auslaſſung meiner Entgegnung vorangehen. Die Kritik beſagt: „In Nr. 24 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ von 1894 empfiehlt Herr S. Jaffe, Sandfort, intenſiven Betrieb der Forellenzucht, indem er anräth, in einem kleinen Teiche von 180 J Meter Oberfläche und 17 Meter Tiefe etwa 4000 Stück 8—11 em lange mit todtem Futter aufgezogene Forellenſetzlinge durch Verabreichung todten Futters (Fleiſch, See— fifche u. dgl.) in kürzeſter Zeit zu Verkaufsfiſchen von / bis / Pfund zu mäſten, alſo auf das 6= bis 10⸗fache ihres Gewichtes zu bringen. Herr Jaffé geht davon aus, daß bei ausſchließlicher Ernährung mit todtem Futter 5—6 Pfund desſelben etwa ein Pfund Gewichtszunahme ergeben. Dieſe Vorausſetzung iſt jedoch nur unter gewiſſen Be— dingungen als richtig anzuerkennen, da vielfach Verhältniſſe eintreten, wo man bis zum doppelten Quantum todten Futters zur Erzeugung von 1 Pfund Forellenfleiſch bedarf. Geſteht man fie aber zu, jo wären immerhin 5—6000 Pfd. Futter für eine Fütterungsperiode zu beſchaffen und zu verabreichen. Völlig unerfindlich iſt es, wie Herr Jaff é die Fiſche dahin bringen will, todtes Futter williger anzunehmen, als Kruſtaceen, Inſektenlarven, Schnecken ꝛc. welche er zur Ver— tilgung der entſtehenden ca. 4000 Pfd. Fiſchexkremente in den Teich geben will. Theoretiſch klingt es ja ganz überzeugend, in der Praxis dürfte ſich die Sache indeſſen ſo geſtalten, daß wenn es auch möglich wäre unter Aufwendung erheblicher Koſten dieſe Unmaſſen von Inſekten ꝛc. auf einige Zeit zu beſchaffen, aller Wahrſcheinlichkeit nach die Forellen es vorziehen würden, dieſelben ſofort nach der Einwerfung als Lieblingsſpeiſe auf— zufreſſen, ſo daß alſo dieſe Kruſtaceen ꝛc. gar nicht dahin gelangen dürften, vorher die Ex— kremente der Fiſche zu verzehren. Wo will der Herr Jaffé die benöthigten Maſſen dieſer Kruſtaceen und Inſektenlarven hernehmen? Beſitzt er ein Recept zu deren billigen Erzeugung im Großen, ſo bedarf es überhaupt des todten Futters für die Salmo— . niden nicht mehr und die Frage für deren Ernährung wäre damit gelöſt.“ — So weit die Kritik über die Ernährung des Fiſches. Setzlinge von 8 — 11 em wiegen nun höchſtens 80 Pfund pr. 4000 und es be: deutet deshalb die Gewichtsvermehrung bis zum Abwuchsfiſch von / bis ¼ Pfund nicht das 6= bis 105fache, ſondern das 12- bis 15-fache des Einſatzgewichtes. Dies Reſultat wird nun auch mittelſt des von Herren Linke angenommenen Quantums von 5—6000 Pfd. Zu: futter in Sanfort und anderen nach deſſen Muſter angelegten Züchtereien erreicht, aber dabei iſt weder dies Zufutter allein maßgebend, noch entſtehen dabei auch nur annähernd die von Herrn Linke ſo gefürchteten 4000 Pfd. Fiſchexkremente. Fleiſchfreſſende Warmblüter oder ſolche, die von gemiſchter Koſt leben, geben erfahrungsweiſe circa 6% des abſorbirten Futters als Fäkalien ab, Fiſche, wie mir von kompetenter wiſſenſchaftlicher Seite verſichert wird, höchſtens e das wäre alſo mit Zugrundelegung des höchſten Satzes nicht 4000 Pfd. ſondern 360 Pfd. Fäkalmaſſe für eine Campagne Teich. Aber in der Praxis (und von dieſer geht meine ganze Darlegung aus) haben wir auch mit dieſen 360 Pfd. Fäkalien pro Teich, welche ich in dieſer Geſtalt ganz ebenſo wie Herr Linke fürchten würde, in ganz anderer Form zu thun und die Umſetzung derſelben in Fiſchnahrung und Fiſchfleiſch, wie ich fie praktiſch durchführe, löſt gleichzeitig Herrn Linke's Zweifel, daß es in der Praxis unmöglich wäre, ſelbſt unter Aufwendung bedeutender Koſten die Unmaſſen Inſekten, die zur Vertilgung der Fäkalien nöthig wären auch nur auf einige Zeit zu be⸗ ſchaffen und daß, wenn es ſelbſt gelänge, dieſe Maſſen zu beſchaffen, die Forellen dieſe Lecker— biſſen mit Hintanſetzung der todten Nahrung bald austilgen würden. Mein Artikel „Intenſibe Teichwirthſchaft“ beſagte: „Es iſt dringend räthlich Lymnäen (Sumpfſchnecken), Flohkrebſe und Köcherfliegen den Maſtteichen von Anfang an zuzuführen und den Fiſchen ſo nicht nur ein wichtiges Naturfutter nach Möglichkeit zu geben, ſondern ſo mühelos für eine Ausnutzung und Aufräumung der Futterreſte zu ſorgen. Wer Fiſche auf einen kleinen Raum zuſammendrängt und todtes Futter einführt, muß ſuchen, das ſo geſtörte Gleichgewicht der Natur nach Kräften durch Zufuhr von kleinen Lebeweſen wieder herzuſtellen. Auf Sandfort liegen über und zwiſchen den Maſtteichen ſpezielle kleinere Erdbaſſins, welche ſtark mit Pflanzen beſetzt ſind und die erfolgreich dem Zweck dienen, das Waſſer wieder mit Sauerſtoff und Lebeweſen zu verſehen.“ Hierin iſt nun das von Herrn Linke gewünſchte „Rezept“ gegeben. Allerdings nicht in der Form, daß mit der maſſenweiſen Produktion der Nahrungs- und Tilgungsthiere die ſogenannte „natürliche Nahrungsverſorgung“ der Salmoniden allein gelöſt würde, ſondern daß ein praktiſcher Weg gezeigt iſt, mittels der Fäkalausſcheidungen des Kunſtfutters eine hoch intenſive Fauna: (und Flora-) Entwicklung zu erzielen, die nicht nur zur Vertilgung der Fäkalien ſondern auch als direkte Nahrung der Fiſche dient. — Zu unterſuchen, wie gewichtig dieſe künſtliche Steigerung der Naturnahrung ſich ſummirt, hat mich allerdings erſt Herrn Linke's Kritik angeregt, ich begnügte mich bis dahin in der Praxis zu konſtatiren, daß durch dieſe Zwiſchenteiche ſowohl als durch die direkt eingeworfenen Kruſter eine tot ale Reſorption der Fäkalien ftattfand und zwar eine fo totale, daß nicht nur keine Rückſtände in meinem kryſtallklaren Waſſer zu ſehen waren, daß beim Abfiſchen der Teiche die „Futter— reſte“ ſich auf einige Schaufeln voll zerſetzter Reſte beſchränkte, ſondern daß auch eine von techniſcher Seite zur erhöhten Sicherheit regelmäßig bei mir ausgeführte Bakterienanalyſe Dr. Thörer, ſtädtiſches Unterſuchungsamt Osnabrück) das dem Geſammtabfluß der Teiche entnommene Produkt als „vorzügliches Trinkwaſſer“ bezeichnete. Angeregt durch Herrn Linke's Zweifel unternahm ich nun mittelſt Gaeekätſchers einem unſerer Zwiſchengräben (derſelbe liegt zwiſchen zwei Teichen, in welchen gefüttert wird und iſt eines der Zwiſchenbaſſins, welches der ungeſtörten Entwickelung der Fauna für das die Reſorption der Futterreſte im oberliegenden und für die Nahrungsverſorgung des unter— liegenden Teiches dient) den Bodeninhalt auf eine Fläche von 5050 em, alſo ¼ Quadrat— meter und finde: 726 vollentwickelte Lymnäen n wiegend 130 Gramm, 362 Köcherfliegen, wiegend .. RER N REN Int Guten 328 Gramm 203 oder pro Quadratmeter Sohlenflähe annähernd 1'/, Kilo Naturnahrung, d. h. auf den ganzen Teich von 180 Meter Spiegel und 51 Quadratmeter Sohle (die Böſchungen führen im Verhältniß wenig Nahrung) berechnet — 1⅝ Zentner lebende Nahrung. Außerdem zähle ich nun, um dem Einwand zu begegnen, daß die Fiſche nach Ausfiſchung dieſer gröberen fertigen Nahrung keine Abnehmer für ihre Fäkalien finden dürften auf diefem ¼ Quadrat: meter Fläche 83 Flohkrebſe und was mir wichtiger iſt, 218 Kolonien junger Lymnäen, d. h. Zymnäen von Stecknadelkopfgröße in Gallerte gehüllt, mit circa 50— 120 jungen Thieren er Kolonie oder eine Saat von über 50 000 jungen Lymnäen per Quadratmeter Sohle, Jon denen doch wohl einige dem Fiſchappetit entgehen werden! Ich prüfte nun zur Kontrolle den Boden eines Teichs welcher mir bei 75 Quadrat: Meter Sohlenfläche 7200 Jährlinge geliefert hat, welche ich mit einem Gewicht von 262 Pfund im Frühling abgefiſcht habe, dann reinigte und in dem jetzt bei 1-5 em Waſſerſtand nur ein verhältnißmäßig kleiner Mutterſatz von Lymräen (Köcherfliegen verlaſſen einen fo niedrig gehaltenen und während der Ruhe nicht gut durchſtrömten Teich bald) geblieben iſt. Ich finde auf einer genau abgeſteckten Fläche von 50><50 cm 1110 vollentwickelte Lymnäen m Gewicht von 148 Gramm, und das, nachdem 7200 Jährlinge 8 Monate lang ihr Quartier, Natur- und Kunſtfutter in dem Teich gehabt haben! Alſo (der Teichboden erſcheint ſo dicht mit Lymnäen beſät, wie wohl ein Ackerer ſein Korn ausſäet) eine Reſerve von 44 Kilo ſich reproduzirender Naturnahrung pro Teich! Ich lege größten Werth auf das Wort: ſich reproduzirender Nahrung und ich glaube es liegt darin nicht nur die Löſung des Lin ke'ſchen Satzes: „daß nur unter gewiſſen Bedingungen 5— 6 Pfund todtes Futter ein Pfund Zunahme ergeben und vielfach Verhältniſſe vorkommen, wo man bis zum doppelten Quantum todten Futters bedarf,“ ſondern auch (denn eine Verwendung von 10 — 12 Pfund todtes Futter deutet ſicher auf eine ungenügende Aus— nutzung desſelben und damit auf ſehr naheliegende pefuniäre Gefahren) eine Erklärung, weß— halb forcirte Forellenzucht bis jetzt ſo zweifelhafte Erfolge hatte. Die Forellen in Sandfort nehmen eben eine große aber ſchwer abzuſchätzende Menge Naturfutter, welches ſein Daſein dem Kunſtfutter verdankt. Daß das in Sandfort ver— wendete Futter: Kuhleber und Kuhfleiſch mit abſichtlicher Ausſchließung von Pferdefleiſch und die verhältnißmäßig große Menge ganz friſcher Seefiſche und Seemuſcheln mit Abſicht nicht ur auf eine ſchnelle Ausnutzung des nur anſcheinend theueren Futters, ſondern auch mit Zezug auf den Wohlgeſchmack und ſelbſt die innere und äußere Färbung des erzielten Fiſchfleiſches gewählt iſt, bedarf keiner Erwähnung; ich werde in einer künftigen Notiz nach— weiſen, welches die Reſultate dieſer der Natur nachgebildeten Einflüſſe ſind. Ich möchte zum Schluß den Eingang meines Artikels über intenſive Teichwirthſchaft wiederholen: f In meiner Broſchüre „Forellenzucht“ habe ich den kleinen Teichwirth eindringlich gewarnt, ſeinen Teichen anderes Kunſtfutter zuzuführen, als ſich im Teich von ſelbſt reprodu— ziren kann; er ſoll feinen Teich bewirthſchaften, wie feinen Acker, ſich auf den Einſatz be— ſchränken, den ſein Waſſer ohne viel weiteres Zuthun nährt, er ſoll die lebende Teichnahrung urch Zuführung von Schnecken, Muſcheln, Flohkrebſen und nützlichen Waſſerpflanzen hegen und mehren, aber alles todte Futter meiden. Waſſer, Futtermittel und Energie zu einer intenſiveren Wirthſchaft fehlen ihm meiſt. Wo indeß dieſe drei Faktoren vorhanden, liegt kein Grund vor, weßhalb nicht eine intenſive Wirthſchaft betrieben werden ſollte; aber ich möchte betonen, daß fie auch nur de lohnend betrieben werden kann, wo Waſſer, Futtermittel und Zeit reichlich vorhanden find, daß dann aber auch Reſultate regelmäßig erreicht werden können, wie fie keine Natur: wirthſchaft bieten kann. S. Jaffé. V. Vermiſchte Wittheilungen. Die Norddeutſche Gewerbe-Ausſtellung, auf welcher auch die Fiſcherei reichhaltig und gediegen vertreten fein wird, ſoll am 26. Mai in Königsberg i/ Pr. eröffnet werden. Ausarbeitung eines Normalpachtformulares. Um zu verhüten, daß in gemein— ſchaftlichen Fiſchereibezirken ſich als Fiſchereibevollmächtigte, Afterpächter oder Fiſchereigehilfen 204 — — — Perſonen zur Ausübung der Fiſcherei herandrängen, welche dieſelbe nur zum Vorwande für Fiſch- und Wilddiebſtahl benützen wollen, wird im preußiſchen Landwirthſchaftsminiſterium ein Normalpachtformular ausgearbeitet und in dieſes eine Beſtimmung aufgenommen werden, daß Niemand als Pächter, Afterpächter und Fiſchereigehilfe zugelaſſen wird, der in den letzten fünf Jahren wegen Fiſchereifrevels oder Widerſtandes gegen Forſt- und Fiſchereiaufſeher beſtraft iſt. Notoriſche Wilddiebe ſollen gleichfalls ausgeſchloſſen werden. Verſendung todter Fiſche in der heißen Jahreszeit. Mancher Angler geräth im Sommer in Verlegenheit, wie er gefangene Fiſche verpacken ſoll, damit ſie friſch und unver— ſehrt am Beſtimmungsorte ankommen. Ich habe ſ. Z. in württembergiſch Franken eine praktiſche Methode kennen gelernt, die nie verſagte und welche ich den geehrten Leſern der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ nicht vorenthalten will. Man nehme zum Verſandt ein Holkzkiſtchen, bedecke den Boden faſt handhoch mit Säge— ſpähnen (in Württemberg Sägmehl genannt), wickle die Fiſche in Pergamentpapier, das beim Wurſter oder in der Papierhandlung erhältlich, bringe ſie auf die Mitte der Sägeſpähne nebſt einigen Stücken Eis, hierauf wieder Sägeſpähne, dann eine Lage nicht zu kleiner Eisſtücke und obenauf nochmals eine dichte Lage Sägeſpähne. Das Pergamentpapier hält die Fiſche rein und verhindert das Auslaugen, die Spähne ſaugen das Eiswaſſer auf und halten als ausgezeichnete Nichtwärmeleiter den Inhalt auf niederer Temperatur. Wie gut ſich dieſe Packung bewährt, hatte ich im heißen Sommer 1893 zu beobachten Gelegenheit. Ein Kiſtchen Forellen, welches ich an meine Frau geſandt hatte, wurde in Folge Abreißens der Adreſſe anſtatt am andern Morgen auf meine Reklamation hin erſt nach drei Tagen abgeliefert, das Eis war geſchmolzen, die Spähne voll Feuchtigkeit geſogen und eiskalt, die Forellen waren noch friſch und wohlſchmeckend. K. Eine Koſtprobe mit Bachforellen und Regenbogenforellen mitgetheilt in Nr. 10 Ihres Blattes iſt zu Ungunſten der letzteren Fiſchart ausgefallen. Vermuthlich ſtammten die Regenbogenforellen aus Teichen, die Bachforellen dagegen aus Gebirgswaſſer oder wenigſtens aus anderen offenen Waſſerläufen, denn letztere dürften kaum die genügende Zahl Regen: bogenforellen beziehungsweiſe Wildfiſche dieſer Gattung zu liefern im Stande geweſen ſein. Aufklärung hierüber wäre erwünſcht. Irideus. VI Verſonalnachrichten. Herr Victor Maria von Milborn, k. k. Truchſeß in Gmunden (Oberöſterreich), wurde zum korreſpondirenden Mitgliede des Mähriſchen Landes-Fiſcherei-Vereins ernannt. Zum erſten Präſidenten des Oeſterreichiſchen Fiſcherei-Vereins wurde Herr Dr. Ritter von Rinaldini, Sektionschef im k. k. Ackerbau-Miniſterlum, zum erſten Vigepräſidenten Herr Dr. Wild- gans, k. k. Sektionsrath, und zum zweiten Vicepräſidenten Herr Dr. Ritter von Gerl gewählt. — Herr Dr. Wildgans, deſſen volle Wiedergeneſung erfreulicher Weiſe gemeldet werden 9955 be⸗ hält die Redaktion der „Mittheilungen“ des Oeſterreichiſchen Fiſcherei-Vereins. VII. FJragekaſten. Weitere Antwort auf Frage Nr. 24 ad 1. (Herrn Sch. in S.): Bezüglich der Ant⸗ wort auf Frage Nr. 24 in Nr. 10 dieſes Blattes ſcheint mir ein Ktesfilter nicht zu genügen. Bei Aquarien habe ich dieſe oder ähnliche Erſcheinungen öfter gehabt und durch Zuſatz von Kochſalz dem Uebel ſofort ein Ende gemacht. Ich weiß zwar nicht, ob die jungen Forellen dieſes vertragen können. Vielleicht wäre auch dem Uebel zu helfen, wenn man der IT ‚ohfah beigebe. . Frhr. v. Fürſtenberg. Zuſatz der Red. Kochſalz darf ohne Schaden nur nach b Entwickelung der Augenpunkte auf die Eier geſtreut werden. Weitere Antwort auf Frage Nr. 24 ad 3. (Herrn Sch. in S. ): Ich beſitze einen kleinen Teich (2 Ar groß), in welchem meine großen Laichkarpfen ſehr oft von dem Ot er dezimirt wurden. Ich umgab den Teich mit einem Drahtmaſchenzaun von 80 Centimeter Höhe über und 20 Centimeter Tiefe unter der Erde und der Otter iſt ſeitdem nicht wieder zwiſchen meinen Karpfen geweſen (d. h. etwas 8 Jahre). Können Sie die Enten nicht fangen? Z. B. mittelſt einer dicht über dem Waſſerſpiegel mit einem Stückchen Brod verſehenen Angel? oder mit einem unter Waſſer liegenden Fangeiſen wie die Raubthierfallenfabrik von Adolf Pieper in 9 1 5 ſie en = n Frage Nr. 26. (Herr Dr. v. H. in D.): Auf einem 160 Hektare großen Grundſtück (Halde) befinden ſich mehrere Vertiefungen, aus welchen Torf gemacht wurde, weil ſie Moor enthielten. 205 — — Einige dieſer Moorkuhlen enthalten daher braunes mooriges Waſſer, andere weniger braunes, fait klares. Es iſt nun aufgefallen, daß in einigen dieſer Moorkuhlen die in dieſem Frühling hinein⸗ geſetzten Karpfen ſtarben, d. h. theilweiſe, in anderen weniger oder gar nicht. Daß Temperatur⸗ unterſchiede dieſes verurſachen, iſt nicht wahrſcheinlich, da alle Moorkuhlen in einer Fläche und nahe bei einander liegen und jede von ½ bis 2 Hektar groß, aber nicht ſehr tief find, nicht über einige Fuß. — Hat Jemand Kenntniſſe darüber, ob die chemiſche Zuſammenſetzung des Moorwaſſers den Tod der Fiſche verurſachen kann? Sind es Gaſe, z. B. Kohlenwaſſerſtoffgas, oder werden die Moor— 4 ſäuren von den Fiſchen nicht vertragen? oder ſind es Salze? Ich richte dieſe Fragen nicht bloß an 7 Fiſchzüchter, ſondern auch an Chemiker, namentlich von den Moorverſuchs- und landwirthſchaftlich— * chemiſchen Stationen. Sollte auch das Verſetzen der Fiſche aus nicht moorigem in mooriges Waſſer ; die Urſache ſein? VIII. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 17. Mat. Zufuhr weniger EU) Geſchäftslage unverändert. En gros-Preiſe in Pfennigen. Ab Fiſche (per 0 lebende friſch, in Eis iſche geräucherte Hechte 62—75 45—48 Winter⸗Rheinlachs. per Pfund 360 Zander „ „97 76 Ruff hdd el 3 R 200— 220 Barſche 4 52— 64 13 Flundern, gr. [„ Schock 175 250 4 Karpfen, mittelgroße . 80 30—38 do. kleine pomm. „ - 60— 80 7 ein, 70 — Bücklinge, Kieler „ Wall 200— 225 Schleie 74—90 42—46 [Dorſche 0 „ Schock 175-200 Blele 29—37 16—18 Schellfiſch „ Stiege 30 —80 Plötze . | 32—37 8—17 Aale, große. „ Pfund 110-120 7285 60 Sir 5 100—110 lachs — 85—110 [Heringe 5 100 Stck. 600 - 1000 A 37 2426 Von 20 Fiſchdampfern mit 200 Mann Beſatzung werden täglich ſämmtlich gewonnene Fiſcheier präparirt. 8 48 Fiſcherboote mit 96 Mann Be⸗ ſatzung gehen täglich aus zum Garneelenfang. = Preisliſte gratis und franko. Fiaſchfutter⸗Fabrik Altona, Ottilienhof J. H. Mewes. Eine ſeit einer Reihe von Jahren in Betrieb ſtehende größere, mit den vorzüglichſten Ergeb— niſſen bewirthſchaftete (4/3) FJiſchzuchtanſtalt wird wegen Erkrankung des bisherigen Leiters aus freier Band verkauft, 5 Reflektanten wollen ihre Adreſſen unter Chiffre (6/1) F. 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Siſcherei⸗Seitung ent monatlich zwei- bis dreimal, Preis: jährlich 4 Mk. — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Unter Kreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 150 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. 7 Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Grpedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19. Gan für die ee derFilherei, fowie für dieBeltrebungen der Fildterei-Bereine. in Sonderheit 4 Organ des Deutſchen Fiſcherei Vereins, ſowie Per Landes⸗Fiſch.⸗Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schleſ. Fiſch.⸗Ver., des Brandenburg. Fiſch.⸗ Der, des Thüring. gi iſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Der. Miesbach⸗ Eszernſec, des Fiſch.⸗ ber. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗ Ver. für das Großherzogthum Per des Kheiniſchen Fiſch.⸗Ver., des Ceutral⸗Fiſch.⸗ ‚Dereins für Schleswig⸗Holſtein, des Kölner si ch.-Der., des Hamburger Fiſch⸗Der., des Fiſcherei-Dereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Kotheiuglichen Fiſch. 515 des Sifcherei- Vereins für den Kreis Lingen, des Sijcherei-Dereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt 2c. ꝛc. bn Derbindung mit Tachmännern Deulſchlands, Geſlerreich-Ungarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayerifdyen und vom Deutfden Fiſcherei-Verein. Nr. 12. München, den 5. Juni 1895. XX. Jahrg. de I. Bekanntmachung. — II. Statiſtiſche und biologiſche Unterſuchungen an in den Nieder: landen gefangenen Lachſen. — III. Zur Hebung der Maifiſchzucht im Rhein. — IV. Fiſcherei— Ausſtellung in Augsburg. — V. Vermiſchte Mittheilungen. — VI. Perſonalnachricht. — VII. Vereins nachrichten. — VIII. Fragekaſten. — IX. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Juſerate. RM e aer cee e (Nachdruck ſämmtlicher Artikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Für den III. Deutſchen Fiſchereirath in München ſind die Tage vom 16. und 17. Auguſt 1895 ſeſtgeſetzt worden. Die Tagesordnung wird demnächſt bekannt gegeben werden. Fürſt von Hatzfeldt-Trachenberg, Präſident des Deutſchen Fiſcherei-Vereins. e el 210 II. Statiſtiſche und biologiſche Anterſuchungen an in den Niederlanden gefangenen Tachſen.“) — Don Dr. P. P. C. Hoek. Referat von Dr. Bruno Hofer. Seit der grundlegenden Unterſuchung von Mieſcher-Rueſch iſt über den Rheinlachs keine Arbeit veröffentlicht worden, welche über ſo viele und wichtige Verhältniſſe aus der Lebensgeſchichte des Lachſes ſo viel Licht verbreitet, wie die oben zitirte Abhandlung des auf dem Gebiete der Fiſcherei auch unſeren Leſern längſt als Autorität bekannten holländischen Naturforſchers Dr. Hoek. Der Autor iſt ja auch in feiner Stellung als wiſſenſchaftlicher Berather der k. Nieder— ländiſchen Regierung wie kein Anderer in der Lage über ein fo großes Material von Rhein- lachſen zu verfügen, welche ihm auf dem Markt zu „Kralingſche Veer“ in der Nähe von Rotterdam zu Gebote ſtanden, ſodaß derſelbe unter Benützung älterer Aufzeichnungen von Dr, van Lidth de Jeude und A. ten Houten mehrere Tauſende weiblicher und männ- licher Lachſe, welche in allen Monaten des Jahres gefangen waren, nach verſchiedenen Richtungen hin unterſuchen konnte. An dieſem Material hat der Verfaſſer in erſter Linie die intereſſante Frage ſtudiert, in welchem Entwicklungszuſtand ihrer Geſchlechtsorgane die Lachſe aus dem Meere in den Rhein eintreten. ; Mieſcher-Rueſch, welcher in den Jahren 1877—80 ähnliche Unterfuhungen an den Lachſen des Oberrheins in Baſel angeſtellt hatte, vertrat als Reſultat derſelben die Anſicht, daß die Entwicklung der Geſchlechtsorgane des Lachſes der Hauptſache nach im ſüßen Waſſer verlaufe, ſodaß die in die Rheinmündung eintretenden Lachſe noch ganz unreif ſeien. Hieraus zog der Schweizer Forſcher die weitere Konſequenz, daß die große Verſchiedenheit in dem Entwickelungsgrad der Geſchlechtsorgane, welche bisweilen zwiſchen zwei an demſelben Tage bei Baſel gefangenen Lachſen beobachtet wurde, auf die verſchieden lange Zeit ihres Aufenthaltes im Süßwaſſer reſp. auf das Datum ihrer Einwanderung in den Fluß bezogen werden müßte. Dem gegenüber konnte nun Hoek feſtſtellen, daß die Entwicklung der Geſchlechtsdrüſen der Lachſe auch im Meere auf äußerſt regelmäßige Weiſe fortſchreitet, wie aus nachſtehender Tabelle zu 3 iſt. 4 F Zahl 7 Maximalgewicht der Monat der unterſuchten Geſchlechtsorgane in / N Weibchen Männchen der Elerſtöcke der Hoden Gal. 861 34 0,37 0,092 ehe 5 87 0,4 0,095 Mär: 10 57 0,47 0 AD N TEEN ENT 55 90,56 0,104 e 5 0,85 0,161 W 107 55 1,25 0,201 l 123 WRLSREREN 0,28 Auguſt 137 6 A 1,41 September 17 Bir 6,15 Otto ber.. 32 8 16,9 2 November. 21 1 20,3 5 Dezember 2 — 15,1 — Summa 1102 491 — u Wenn man diefe Zahlen mit den von Mieſcher-Rueſch angegebenen Daten ver⸗ gleicht, fo wird man dem Autor zuftimmen, wenn derſelbe daraus den Schluß zieht, daß *) Die Originalabhandlung erſchlen in holländiſcher Sprache im „Verlag Staat Nederlandſch Zeeviſſcheryen 1893.“ Die oben eltirte Abhandlung, welche in der „Zeitſchrift für Fiſcherei“, Heft 1, 1895 veröffentlicht wurde, iſt nicht nur eine Ueberſetzung des holländischen Textes, ſondern in vieler Hinſich elne Neubearbeitung des Materials durch den Autor ſelbſt. 211 die Entwicklung der Geſchlechtsorgane der Lachſe im Meere im Allgemeinen denſelben Fort: ſchritt vom Januar bis zum November zeigt, wie er bei den im Oberrhein bei Baſel ge— fangenen Lachſen beobachtet werden konnte. Ein auffallender Unterſchied findet ſich haupt— ſächlich nur im Auguſt, wo die im Süßwaſſer heranreifenden Lachsweibchen von Anfang Auguſt an mit größerer Schnelligkeit reif werden, während die länger im Meere zurück— gebliebenen Fiſche erſt circa drei Wochen ſpäter ihrem Beiſpiele folgen. Anfang Oktober hat ſich dieſer Unterſchied aber wieder ausgeglichen und die weiblichen Lachſe beider Kategorien entwickeln ſich von dieſem Zeitpunkte an ungefähr mit derſelben Schnelligkeit zu vollkommen geſchlechtsreifen Thieren. Die Laichzeit des Lachſes fällt für Baſel in die Zeit von Mitte November bis Mitte Dezember, wo dann das Gewicht der Eierſtöcke durchſchnittlich 23,09 Prozent des Körper— gewichts beträgt. Auch in Holland werden um dieſe Zeit einige vollkommen laichreife Lachſe gefangen, bei denen das Gewicht der Ovarien zwiſchen circa 20 und 26 Prozent des Körper: gewichtes fchwanft.*) Allein die Zahl dieſer reifen Fiſche in Holland iſt jo gering, daß der Autor ſelbſt ihrer Bedeutung für die Erhaltung des Lachsbeſtandes im Rheine keinen großen Werth beilegt. In dem zweiten Kapitel ſeiner intereſſanten Arbeit beantwortet der Verfaſſer die Frage: Wie vertheilt ſich der Aufſtieg des Lachſes über die ver: ſchiedenen Monate des Jahres? Dem Autor ſtand zur Beantwortung das umfaſſende ſtatiſtiſche Material der auf dem 5 Markte zu Kralingſche Veer angeführten Lachſe zur Verfügung, welches ein wenn auch nicht ganz vollſtändiges, jo doch im Allgemeinen den Umfang des holländiſchen Lachsfanges dar: ſtellendes Bild liefert. Dieſes Material hat der Autor in überſichtlicher Weiſe ſo geordnet, daß er die Zahlen für die einzelnen Fänge zunächſt für die Periode 1887—1893 angibt, d. h. für die Zeit, in welcher der ſogenannte Lachsvertrag zwiſchen Deutſchland, Holland und der Schweiz in Wirkſamkeit war. Dieſer Periode iſt ſodann der Fang für die gleich lange Zeit von 1877 bis 1883 gegenübergeſetzt, in welcher der Lachsvertrag noch nicht exiſtirte, ferner iſt die Statiſtik für die dazwiſchen liegenden Jahre von 1884 — 1886 mitgetheilt und dann ſchließ— lich der Fang für den ganzen Zeitraum von 1877 —1893 zuſammengefaßt. Innerhalb jeder dieſer drei Perioden iſt das Zahlenmaterial nach Monaten und innerhalb der Monate nach Dekaden angeordnet. Es würde uns hier zu weit führen auf die einzelnen Tabellen ſpeziell näher ein⸗ zugehen, die nachſtehende graphiſche Darſtellung, welche die einzelnen Reſultate umfaßt, wird uns aber auch genügen, um uns eine Vorſtellung von dem Aufſtieg der Lachſe in den Rhein zu geben. Zur Erläuterung derſelben bemerken wir nur noch, daß die ſchwarzen dicken Linien die Zahl der Lachſe für je eine Dekade, d. h. 10 Tage, innerhalb der Periode = 1887 —1893, die geſtrichelten Linien für die Periode 1877—1883, die punktirten ER eee Kal ze Linien für die Periode 1877—1893 angibt. Die Länge dieſer drei verſchiedenen ſenkrechten Linienſyſteme gibt an, wie groß der Fang in der unter der Linie angegebenen Dekade war, wobei 1 Millimeter Linienlänge immer gleich 188 Lachſen iſt. Der beſſeren Ueberſicht wegen find links die hauptſächlichſten Linienlängen in Zahlen (500 — 7500) angegeben. (Tafel ſiehe Seite 212.) Man ſieht aus dieſer Tafel, daß im Allgemeinen die drei Linienſyſteme ziemlich die gleichen Verhältniſſe zeigen, mag man die Periode vor dem Lachsvertrag oder während des— ſelben oder den ganzen Zeitraum von 1877 — 1893 verfolgen. Der Lachsaufſtieg im Rhein ſtellt ſich danach ungefähr folgendermaſſen dar: — Der Aufſtieg beginnt mit Anfang des Jahres und nimmt ziemlich regelmäßig bis Mitte März zu, zeigt dann eine Reihe von kleinen Schwankungen, ſo daß das Maximum vom März erſt Anfang Juni wieder erreicht wird. Vom Juni ab zeigt ſich dann ein rapides Anſchwellen, welches ziemlich gleichmäßig erfolgt, um dann Ende Juni reſpektive Anfang Auguſt das Jahresmaximum zu erreichen. Von Anfang Auguſt an iſt zunächſt ein ganz *) Der Durchmeſſer der Eier dieſer Fiſche wurde zwiſchen 5,7 und 6,5 Millimeter feſtgeſtellt und 200 Eier wogen circa 23—25 Gramm. [0 Zee : * 3 — — e IE 1 E — \ 1 1 f N f 1.— m — — . Er 4 > 3 T b N a a a ee! ,»‚m mm >» — — — 1-0 MO DS — — FE a ru UNTEN DMI-O HM LU AIR EU — —— ti . — — — — — Januar Februar Mar pr Juni Juli ‚August September October ‚Moember allmähliger Abfall zu bemerken, welcher in der zweiten Auguſthälfte aber ſchon fo rapide wird, daß zu Anfang September der Fang bis auf die geringe Höhe des Februar gefallen iſt, um im Oktober noch verſchwindender zu werden und im November faſt ganz aufzuhören. Dieſes Ergebniß iſt im Zuſammenhang mit der im I. Kapitel mitgetheilten Beob- achtung einer kontinuirlichen Reifezunahme der Lachſe auch im Meere von fundamentaler Bedeutung für die Beurtheilung der Frage, zu welcher Zeit nun eigentlich die Hauptmaſſe der Lachſe im Rheine zum Laichen aufiteigt. Mieſcher-Rueſch hatte die Anſicht vertreten, daß die zum Laichen aufſteigenden Lachſe, welche von der Rheinmündung bis zum Oberrheine eine circa zwei Monate lange Wanderzeit brauchen, der Hauptmaſſe nach ſchon einige Monate früher am Oberrhein erſcheinen. Sie müßten, fo meinte er, hauptſächlich während der Monate März — April Holland paſſiren und in dieſe Monate müßte eigentlich die Schonzeit für Holland verlegt werden. Demgegen— über konnte Hoek auf Grund der in der vorſtehenden Tafel mitgetheilten Statiſtik feite ſtellen, daß der Hauptaufſtieg des Rheinlachſes, die eigentliche Maſſen⸗ wanderung, von Ende Juni bis Mitte Auguſt ſtattfindet. Daß dieſe Lachſe nun bis zum November reſpektive Dezember desſelben Jahres ſowohl Zeit haben, die Laichplätze zu erreichen, als auch bis dahin ſich zur völligen Laichreife zu entwickeln, kann — nicht zweifelhaft ſein. Diefe Erkenntniß iſt naturgemäß von der wichtigſten Bedeutung für die richtige Feſts ſetzung der ſtaffelförmigen Schonzeit für den Lachs im Rheine. Auf dieſen letzteren Gegenſtand, in welchem wir mit den von dem Autor ausgeſprochenen Anſchauungen und Schlußfolgerungen nicht übereinſtimmen können, wollen wir indeſſen erſt weiter unten näher eingehen. f Zuvor ſei es uns geſtattet, den Inhalt der intereſſanten Hoek ' ſchen Arbeit weiter zu verfolgen. Das nächſte Kapitel III erörtert die Länge der in Holland gefangenen Lachſe, von denen Dr. Hoek 4653 Stück hat meſſen reſpektive wiegen laſſen. Danach kann man, wie ſchon früher bekannt war, drei Kalegorien von Lachſen unterſcheiden: 4 1. Lachſe der geringiten Größe (ſogenannte St. Jakobslachſe) von durchſchnittlich 64 em Länge, 2. Lachſe mittlerer Größe (ſogenannte kleine Sommerlachſe) von durchſchnittlich 87 em Länge, 3. Lachſe der anſehnlichſten Größe (ſogenannte große Sommer- reſpektive Winter: lachſe) von durchſchnittlich 107 em Länge. 0 Nach den Monaten vertheilen ſich dieſe drei Größen derartig, daß vom November ab bis Ende April faſt ausſchließlich ſchwere Winterlachſe von circa 100 — 115 em Länge auf⸗ ſteigen. Im Mai zeigen ſich dann bereits die erſten kleinen Sommerlachſe von 78 — 89 em Länge, doch iſt ihre Zahl neben den hauptſächlich vorkommenden ſchweren und von nun an „große Sommerlachſe“ genannten Fiſchen gering. Dieſe kleinen Sommerlachſe überwiegen aber im Juni bereits die großen Sommer⸗ lachſe, um dieſelben im Juli faſt ganz zu verdrängen. In demſelben Monat Juli bee Be ginnen zugleich die kleinen „St. Jakobslachſe“ ſtromaufwärts zu ſchwimmen, Lachſe von 58 —68 em Länge. Die Anzahl dieſer Letzteren nimmt im Auguſt noch zu, während da— neben nur „kleine Sommerlachſe“ vorkommen, wie im Juli, deren Längenmaße aber im Ganzen etwas zugenommen haben. Im September hat die Zahl aller Fiſche gewaltig abgenommen, ihr relatives Verhältniß iſt aber das nämliche wie im Auguft. Im Oktober finden ſich nur noch wenige St. Jakobsſalme und die kleinen Sommerlachſe gehen allmählig in die großen Winterlachſe über. Dieſe Letzteren beherrſchen nun vom November ab, wo die Jakobslachſe ganz verſchwunden ſind, allein den ganzen Winter über das Feld. Gegenüber der namentlich von Mieſcher-Rueſch vertretenen Anſchauung nach welcher man aus dieſen konſtanten Größendifferenzen auf das verſchiedene Alter der Lachſe einen Schluß ziehen könne, betont der Autor die große Unſicherheit derartiger Folgerungen, indem er den individuellen Wachsthumsſchwankungen ein größeres Gewicht beimißt, ſodaß die Frage nach dem Alter der Lachſe noch als eine offene zu betrachten iſt. Das Zahlenverhältniß der beiden Geſchlechter iſt der Gegenſtand des nun folgenden Abſatzes IV der Hoek' ſchen Schrift. In Uebereinſtimmung mit Mieſcher-Rueſch, welcher unter den bei Baſel gefangenen Lachſen 62.6% Weibchen und 37.4% Männchen gefunden hatte, konſtatirt Hoek unter 1825 unterſuchten Lachſen aus Holland 68.8 910 Rogner und 33.2 910 Milchner, ſo daß alſo ungefähr auf zwei weibliche Lachſe ein männlicher kommt. Nur in den Monaten September bis November treten in den Fängen relativ mehr Männchen auf, ſo daß in manchen Jahren das Verhältniß der Geſchlechter in den Herbſtmonaten etwa das gleiche iſt, in anderen Jahren, im Oktober 1884, ſogar etwas mehr Männchen als Weibchen gefangen wurden. Im Durchſchnitt iſt jedoch das Verhältniß von Milchner zu Rogner wie 1: 2 die Regel — eine gewiß recht auffallende Thatſache, da wir von der Forelle gerade das Gegen— theil ſicher wiſſen. Es hat ja jeder Fiſchzüchter, welcher im Herbſt zur Gewinnung der Geſchlechts— produkte Forellen aus freiem Gewäſſer mit dem Netze fängt, die bekannte und nicht gerade angenehme Erfahrung gemacht, daß er dabei durchgängig circa / Milchner und nur / Rogner bekommt. Dieſe Beobachtung, welche alljährlich in verſchiedenen Bächen an großen Maſſen von Fiſchen gemacht wird, iſt um ſo weniger in ihrer Richtigkeit anzuzweifeln, als dabei die Methode des Fanges keinen Einfluß auf die Zuſammenſetzung desſelben nach Geſchlechtern beſitzt, da wiederholt ganze Bachſtrecken zum Fange abgeſperrt und ihrem ganzen Beſtande nach ausgefiſcht wurden. Beim Lachsfang dagegen könnte, worauf ſchon Mieſcher— Rueſch und auch Hoek aufmerkſam gemacht haben, die Fangart einen Einfluß auf die Zuſammenſetzung des Fanges haben, ſo daß es noch nicht völlig ſicher feſtſteht, daß das in den Fängen beobachtete Verhältniß der Geſchlechter auch in der freien Natur das gleiche ſein müſſe. Wenn die überwiegend große Zahl von Lachsweibchen weſentlich bei den großen Sommer— Rund Winterlachſen vorkommt, fo iſt umgekehrt bei den kleinen St. Jakobslachſen das männ— liche Geſchlecht in der Ueberzahl. Das Verhältniß der Geſchlechter dieſer Kategorie während des Hauptaufſtieges iſt zwar ziffernmäßig noch nicht feſtgeſtellt, unter 536 Stück in den Monaten Oktober — Dezember zu dieſem Zweck unterſuchten Jakobslachſen kamen aber auf 6 Milchner nicht ganz 1 Rogner. Für dieſe auffallende Erſcheinung gibt der Autor in dem vorliegenden Werk zwar keine Erklärung; ich glaube aber, daß dieſelbe darin zu ſuchen ſein wird, daß beim Lachs, ebenſo wie bei andern Salmoniden z. B. der Forelle, dem Bachſaibling, der Regenbogenforelle die Männchen vielfach bereits ein Jahr früher geſchlechtsreif werden und dann auch auf— ſteigen, als die Mehrzahl der Weibchen. Vom Lachs in der Elbe berichtete ja unlängſt Prof. Fritſch in Prag, daß bereits die Jährlinge, die ſogenannten Struwitzen, als reife Milchner zur künſtlichen Befruchtung verwendet würden. Zum Schluß dieſes Kapitels macht der Autor noch einige recht intereſſante Angaben über die ſogenannten „Hengſte“, wie die holländiſchen Fiſcher die Lachſe nennen, welche ab— gelaicht haben und den Fluß hinabſteigen. Ihr Fang iſt ein „vereinzelter“ und fällt haupt— 214 —ͤ ſächlich in die Monate März und April. Alle, welche in Kralingſche Veer zur Beobachtung kamen, waren St. Jakobs⸗ und kleinere Sommerlachſe. Ueber 93,5 em Länge kam kein Stück dem Autor zu Geſicht. Dieſe „Hengſte“ haben in ihrem Körpergewicht außerordentlich abgenommen, ſo daß ſie faſt um die Hälfte ihres Gewichts weniger zeigen, wie gleich lange aufſteigende Lachſe. Sehr bemerkenswerth iſt die weitere Beobachtung, daß dieſe ab— gelaichten Fiſche auch während ihrer 3—4 Monate dauernden Reife zum Meer im Rhein ebenſo wie die aufſteigenden Lachſe keine Nahrung zu ſich nehmen. Jedenfalls konnte Hoek „bei keinem der unterſuchten Exemplare Rückſtände von halb oder theilweis verdauter Nahrung vorfinden.“ Immer war der Darm nur mit einem zähen, gelblichen Schleim erfüllt. In dem letzten Kapitel V, in welchem der Verfaſſer eine Vergleichung mit den von Mieſcher-Rueſch erzielten Ergebniſſen anſtellt, welche wir zum Theil bereits vorweg genommen haben, ſpricht ſich der Autor auch auf Grund ſeiner Unterſuchungen über den „Lachsvertrag“ des Näheren aus. Seine Schlußfolgerungen gipfeln in der Behauptung, daß nach ſeiner Meinung durch das Verbot mit den großen Zeegen vom 16. Auguſt bis 15. September zu fiſchen von den holländiſchen Fiſchereien für das Laichgeſchäft ſowohl zur rechten Zeit, als auch in hinreichendem Maaße geſchont wird. Dieſer Schlußfolgerung des holländiſchen Gelehrten vermögen wir uns bei aller Werth: ſchätzung ſeiner vortrefflichen und mit größter Sorgfalt durchgeführten Unterſuchungen nicht anzuſchließen. Vielmehr müſſen wir an der Hand der vorliegenden Unterſuchungen beſtreiten, daß 1. zur rechten Zeit 2. in genügendem Maaße durch das vierwöchentliche Verbot der Zeegen-Fiſchereien in Holland für das Laichgeſchäft ge: - ſchont wird. Wer die oben auf pag. 212 reproduzirte Tafel vorurtheilsfrei betrachtet, der wird zu⸗ geſtehen müſſen, daß der Hauptaufſtieg des Lachſes zum Laichgeſchäft in die Monate Juli bis Mitte Auguſt hineinfällt, wie das der Autor ſelbſt gegenüber Mieſcher-Rueſch mit Recht⸗ auf pag. 53 ausgeſprochen hat. Nun — was wäre da wohl natürlicher, als daß die Schonzeit in dieſe Periode, etwa von Mitte Juli bis Mitte Auguſt hinein verlegt würde! Dann würde zu rechter Zeit geſchont werden, nicht aber wenn, wie das thatſächlich der Fall iſt, die vierwöchentliche Schonzeit in Holland erſt nach Beendigung des Hauptaufſtieges d. h. am 16. Auguſt beginnt. Man könnte hiergegen allerdings den Einwand verſuchen — was der Autor auch bereits gethan hat — daß in der zweiten Auguſthälfte immer noch eine ſo große Menge von Lachſen aufſteigt, daß dadurch genügend für die Lachszucht geſorgt wäre. Dieſem Einwand würden wir unbedingt zuſtimmen, wenn von den in dieſer Zeit auf⸗ ſteigenden Lachſen ein erheblicher Theil wirklich die Laichplätze erreichte und nicht ſchon der Hauptſache nach in Holland weggefangen würde. Denn man täuſcht ſich ſehr, wenn man glauben wollte, daß mit dem vierwöchentlichen Verbot der Zeegenfiſcherei in Holland den in dieſer Zeit zu den Laichplätzen ziehenden Lachſen nun auch die Paſſage wirklich frei wäre. Die Zeegenfiſchereien ruhen allerdings, dafür arbeiten aber die Treibnetze und die Reuſen ruhig weiter und zwar in viel intenſiverer Weiſe als vorher, wie ſchon allein aus den um dieſe Zeit am Markt zu Kralingſche Veer angeführten Lachsfängen zu erſehen iſt. Wenn man ſich eine genaue Vorſtellung davon machen will, wie viel Lachſe in der zweiten Auguſthälfte in Folge des Verbotes der Zeegen-Fiſcherei etwa weniger gefangen werden, ſo braucht man nur die von Dr. Hoek ſelbſt mitgetheilten Zahlen der Auguſtfänge in der Periode 1877—83, wo mit Zeegen gefiſcht wurde, mit denſelben Auguſtfängen in der Periode 1887 —93, wo das Verbot der Zeegen-Fiſchereien in Wirkſamkeit war, zu vergleichen: Es wurden gefangen im Durchſchnitt: Im Auguſt 1877—83 vom 11 bis SR E ER nehme fr ER . 1 Sit. 1 U a Are = Pe en Annan u Auguſt 1887—93 vom 1. bis 10. ae tück, in Summe VVVVCC ee an, , 5 jj “ Berechnen wir hieraus den Sans in der zweiten Auguſthälfte, welche ja allein für die aufgeworfene Frage in Betracht kommt und theilen wir zu dem Zweck die Fangzahlen für die mittlere Decade der Einfachheit wegen in zwei gleiche Theile, was zwar den thatſächlichen Verhältniſſen nicht ganz entſpricht, in unſere Berechnung aber keinen erheblichen Fehler bringt, da wir beide mal die gleiche Interpolation machen, ſo ergibt ſich, daß 1) in der Periode 1877 — 1883 gefangen wurden: r air 6, TCC 17 —r IT, 2) in der Periode 1887 —93 gefangen wurden: VTV „550 ohne Zeegen) , . Der Fangverluſt in der zweiten Auguſthälfte, wo ohne Zeegen ge- fiſcht wurde, betrug daher 9-10 %, d. h. ungefähr 400 Stück Lachſe. Rechnen wir nun noch aus der erſten Hälfte des September, in welchem Monat ja bekanntlich der geſammte Lachsfang rapide abgefallen iſt, in derſelben Weiſe noch etwa 100 Stück Lachſe, welche in Folge des Zeegen-Fiſcherei-Verbots weniger gefangen werden, ſo beſchränkt ſich die geſammte Wirkung des in Holland giltigen vier- wöchentlichen Verbotes mit der Zeege zu fiſchen darauf, daß im beſten Fall in dieſer ganzen Zeit 500—600 Stück Lachſe weniger gefangen werden, als wenn das Verbot nicht beſtände. Wir ſagen mit Abſicht im beſten Fall, denn in Wirklichkeit wird ſich dieſe Zahl noch erheblich vermindern. Wir haben dieſe Berechnung erhalten auf Grund der Statiſtik von Kralingſche Veer, welche ja im Allgemeinen ein zutreffendes Bild des geſammten Lachsaufſtieges und des Fanges in Holland geben dürfte. Allein dieſe Zuverläſſigkeit erleidet gerade in der in Rede ſtehenden Periode vom Aufhören bis zur Wiederaufnahme der Zeegen— fiſchereien in ſo ferne eine erhebliche Einbuße, als die Treibnetz- und Reuſenfiſcher ihre Fänge nicht mit derſelben Promptheit am Markt zu Kralingſche Veer anführen, wie dieß die ver— einigten Zeegenfiſcher zu thun verpflichtet ſind, ſondern bei ihrer zerſtreuten Lage dieſelben an verſchiedenen Orten feil halten. Man wird daher nicht fehl gehen, wenn man annimmt, daß vom 16. Auguſt ab bis zur Wiederaufnahme der Zeegenfiſchereien in Wirklichkeit mehr Lachſe gefangen werden, als in der Statiſtik von Kralingſche Veer zum Ausdruck kommt. Sei dem aber wie ihm wolle, auf keinen Fall wird man zugeben können, daß mit dem in Folge der in Holland beſtehenden vierwöchentlichen ſogenannten „Schonzeit“ im beſten Falle um 600 Stück Lachſe vermehrten Aufſtieg von Seiten der holländiſchen Fiſchereien genügend für die Nachzucht des Lachſes geſorgt ſei, um ſo weniger, wenn man bedenkt, daß allein zu Kralingſche Veer während der letzten 10 Jahre alljährlich durchſchnittlich 67 000 Stück Lachſe angeführt werden. Das iſt ein offenkundiges Mißverhältniß zwiſchen Fang und Schonung, und wir haben die feſte Ueberzeugung, daß es weſentlich den Wirkungen der künſtlichen Fiſchzucht zu danken iſt, wenn in den letzten 10 Jahren kein Rückgang, ſondern vielmehr eine Steigerung des Lachsfanges in Holland um über 20 000 Stück jährlich ein— getreten iſt. Es iſt hier nicht der Ort, um auch die übrigen Beſtimmungen des „Lachsvertrages“ zu diskutiren, und zu zeigen, wie namentlich die wichtige Vorſchrift der Sonntagsſchonzeit entgegen dem Sinne des Vertrages von den holländiſchen Fiſchereien bekannter- und unwider⸗ ſprochenermaſſen außer Wirkung geſetzt wurde — dazu bietet die vorliegende Schrift keine Gelegenheit, da ſie die Wirkſamkeit der Sonntagsſchonzeit ganz unberührt läßt. Wir ſchließen daher unſer Referat, indem wir die vortreffliche, an Gedanken, wie an wichtigen Ergebniſſen gleich reiche Arbeit des Verfaſſers allen, die ſich für die Zucht des Lachſes intereſſiren, auf das Wärmſte zur Lektüre empfehlen. 216 — ũ— — III. Zur Hebung der Maiſiſchzucht im Ahein. Am 28. und 29. Mai fand bei Königswinter eine Konferenz von Vertretern Deutfche lands, Hollands und der Schweiz ſtatt, welche ſich mit der Frage beſchäftigte, wie dem er— ſchreckenden Rückgang des Maifiſchfanges im Rhein zu ſteuern fei. Die Konferenz einigte ſich dahin, daß zunächſt eine Kommiſſion eingeſetzt wurde, welcher die nöthigen Mittel zur Verfügung ſtehen, um die künſtliche Zucht des Maifiſches im größeren Maaßſtabe durchzuführen. E Wir möchten hierzu nur dem Wunſche und der Hoffnung Ausdruck verleihen, daB dieſe Verſuche mit der künſtlichen Fiſchzucht von den beſten Reſultaten begleitet ſein möchten. Die Schutzerbrütung des Maifiſches als ſolche macht ja, wie die Amerikaner bereits gezeigt haben, keine unüberwindlichen Schwierigkeiten. Das Haupthinderniß liegt dagegen in dem Umſtand, daß zur Zeit die Laichplätze des Maifiſches bereits verödet ſind, ſodaß es ſehr ſchwierig ſein dürfte, ein nur einigermaßen genügendes Material von Laichfiſchen für die ge— planten Verſuche zu erhalten. Wir haben auf dieſen Punkt früher bereits wiederholt hingewieſen; ?) darauf hat ſich aber auch eine holländiſche Stimme in ſehr bemerkenswerther und mit unſern Anſchauungen erfreulicherweiſe der Hauptſache nach übereinſtimmender Weiſe hierüber ausgeſprochen. 2 Dr. Hoek ſchreibt in den Mededeelingen over Vischerij, Juni 1894, folgendermaßen: Welchen Urſachen muß nun der Rückgang des Maifiſchfanges zugeſchrieben werden? Es iſt gar nicht leicht, dieſe Frage zutreffend zu beantworten. Gelegentlich meiner Unter- ſuchungen über die ſogenannte Ankerkeulen-Fiſcherei, welche ich zuſammen mit dem Herrn J. F. Bottemanne zu Bergen op Zoom in den Jahren 1886/87 angeſtellt habe, habe ich ganz beſonders auf die eine der Urſachen, welcher dieſer Rückgang zugeſchrieben wird, auf: gepaßt, — die Fiſcherei mit jenen großen keulenförmigen Netzen, welche der Holländer Diep und Haringvliet benennt. — Wir konnten dabei feſtſtellen, daß die mit dieſen Netzen ge fangenen häringsartigen Fiſchchen junge Häringe und keine Maifiſche waren; es kamen uns zwar auch ab und zu junge Maifiſche zu Händen, jedoch in fo verſchwindend kleiner Zahl, daß man unmöglich die Schuld am Rückgange des Maifiſchfanges dieſem Fiſcherei-Betriebe zuſchreiben kann. Das Fiſchen mit den Keulen, ſei es, daß dieſe als echte Ankerkeulen an Fahrzeugen oder an den in den Grund gerammten Pfählen befeſtigt werden, datirt nicht erſt von geſtern und iſt auch ſicherlich in ſolchen Jahren, die guten Maffiſchperioden voraufgingen, intenſiv genug betrieben worden. Im Vorjahre wurde zudem dieſe Fiſcherei vom 1. April bis zum 10. Juni völlig geſchloſſen, eine Schonzeit, welche ebenſo ſehr den Schutz der nach See zu wandernden jungen Lachſe und Maifiſche, als das Ablaichen der Frühjahrslaicher be— zweckte. Im Allgemeinen iſt nun aber die Polizei gar nicht im Stande, ein ſolches Gebot durchzuführen, es wird, ſcheint mir, trotz desſelben noch tagtäglich in den Frühjahrsmonaten gefiſcht und, was freilich auf dasſelbe hinauskommt, ununterbrochen und tüchtig unterhalb der verpachteten Parzellen. Früher wurde ſolche Fiſcherei nur von Leuten betrieben, die Köder nöthig hatten, jetzt geſellen ſich dieſen indeſſen noch Fiſcher mit ihren Fahrzeugen zu, welche junge häringsartige Fiſche für die Sardinenfabrik in Hellevoetsluis fangen. Es geht folglich die Ankerkeulen-⸗Fiſcherei das ganze Jahr hindurch und es iſt mithin die Möglichkeit nicht ausgeſchloſſen, daß gegenwärtig durch dieſen Fiſcherei-Betrieb mehr Schaden verurſacht wird, als früher. 1 Trotzdem kann ich mir nicht vorſtellen, daß in erſter Linie der Rückgang des Maifiſch⸗ fanges dieſer Art der Fiſcherei zugeſchrieben werden muß. Ihr Einfluß wird nicht mit Unrecht 4 ſchädlich genannt, aber es fpielen dabei dann doch noch ganz andere Faktoren mit, deren hauptſächlichſter mir folgender zu ſein ſcheint, daß bei dem heutigen Stande der Fiſcherei nicht mehr genügend große Exemplare für's Laichgeſchäft übrig bleiben. Es ſind nun im Laufe der letzten Jahre mit allerhand Fiſchſpecies Proben angeſtellt worden, um mit Hilfe der künſtlichen Fiſchzucht die Produktivität der Gewäſſer zu heben, im *) ef. „Allg. Fiſcherei⸗Zeitg.“ 1894, pag. 18, 33, 59 ff. 217 — Großen und Ganzen mit nahezu negativem Erfolge.“) Der ſogenannte praktiſche Fiſcher, der verdammt raſch bei der Hand iſt, wenn es gilt, irgendwelche Schlüſſe zu ziehen, hat längſt mit der künſtlichen Fiſchzucht abgerechnet, er zuckt mit den Schultern und ſagt, ſie hilft doch nicht.““) Wer aber nicht ſo praktiſch oder nicht in dem Sinne praktiſch iſt, der frägt ſich in— deſſen, wie es doch kommt, daß man mit der künſtlichen Fiſchzucht ſo wenig auszurichten vermochte. Darauf muß meiner Anſicht nach Folgendes geantwortet werden: Man arbeitet bei derſelben mit relativ zu wenig Exemplaren und (wie das beiſpielsweiſe beim Lachs zu— trifft) mit ſolchen nur, die in reifem oder beinahe reifem Zuſtande in die Hände des Züchters gelangen. Das können nun ebenſo wohl ganz ausnehmend geeignete, als auch recht minder— werthige Stücke fein. Darauf ſcheint mir viel anzukommen und ich möchte es dem Umſtande zunächſt zuſchreiben, daß man von der künſtlichen Fiſchzucht keine beſſeren Reſultate ſieht; denn gerade bei den Fiſchen arbeitet die Natur ſtets mit einer großen Anzahl fortpflanzungs— fähiger Individuen. Ob nun die Eier oder die Dotterſackbrut oder die Fiſchchen am meiſten zu leiden haben, das wollen wir hier momentan nicht erörtern, aber ſicher iſt's daß alle im Handel eine Rolle ſpielenden Fiſche, wie Häring, Sardinen, Kabeljau, ſich um das Laich— geſchäft herum zu gewaltigen Schwärmen vereinigen. Auch der Maifiſch, ein häringsartiger, der Sardine, dem Anchovis und Häring naheſtehender Fiſch, entſendet ganze Schwärme laich— fähiger Thiere den Strom hinauf. Von dieſen Thieren wird nun ein hoher Prozentſatz durch die Fiſcher im Unterlaufe bereits weggefangen, es bleiben mithin zu wenig für den natürlichen Laichprozeß übrig. =: Das iſt meiner Meinung nach die Haupturſache für den Rückgang des Maifiſchfanges. ; Das Mißliche an der ganzen Geſchichte iſt es nun, daß der größte Theil der bei uns ge— fangenen Maifiſche nicht in beſonderen Werkzeugen, ſondern zugleich mit den Lachſen im Salmennetz erbeutet wird. Will man nun gegen die Ausrottung des Maffiſches geſetzlich vorgehen — und darauf läuft es ſchließlich meiner Meinung nach hinaus —, ſo wird man dadurch unwillkürlich in den Monaten April und Mai die Lachs-Fiſcherei ſchädigen, ohne daß letztere einen Nutzen davon hat. — i 3 Derjenige, welcher mit dieſer Fiſcherei gar nicht oder nur unvollſtändig auf der Höhe iſt und mir ſoweit gefolgt iſt, wird nun ſicherlich die Frage an mich richten, ob das nicht ſchon immer ſo geweſen ſei, daß ein großer Theil der Maifiſche durch das Lachsnetz zu Grunde gehe. Dieſe Frage will ich nun kurz beantworten: Ich muß zunächſt bemerken, daß im Laufe der letzten Jahre, beſonders ſeitdem der Lachsvertrag in Wirkung getreten iſt, die Lachs-Fiſcherei ſowohl oberhalb der holländiſchen Grenze, als auch in Holland ſelbſt, bedeutend intenſiver geworden iſt, daß gegenwärtig von einigen dieſer Fiſchereien, durch die Umſtände begünſtigt, mit einer früher nie gekannten Gründlichkeit gefiſcht wird und daß ſchließlich auch die Aufhebung der früheren geſetzlichen Beſtimmung über das Fiſchen (zu Maas, Waal, Merwede ꝛc.) mit Segen von 9 Uhr Abends bis 3 Uhr Morgens und mit dem Treibnetz von 9 Uhr Früh bis 3 Uhr Nachmittags nichts anderes als eine Verſchärfung der Lachs-Fiſcherei herbei geführt hat. Während nun aber der Nachtheil, den die Aufhebung dieſer letzteren Beſtimmung der Lachsproduktion hätte bringen können, vielleicht aufgewogen wird durch den früheren Schluß der Seegen-Fiſchereien, der nach dem Lachsvertrag am 15. Auguſt beginnt, iſt der Maifiſchfang unzweifelhaft ſchärfer geworden, ohne daß man ihn durch geſetzliche Maßnahmen eingeſchränkt hätte. 6 Ich glaube alſo, daß vor dem Jahre 1887 die Zahl der den Netzen entſchlüpfenden Maifiſche beträchtlich größer geweſen iſt, als in der Folgezeit. Ich meine zweitens, daß dem zufolge vor 1887 alljährlich eine hinreichende Zahl Laicher aufgeſpart wurde. Was mir aber nicht recht in den Sinn will, iſt der Umſtand, daß man leicht wird das durchführen ) Anmerk. der Red. Der Verfaſſer hat hier offenbar die Fiſchzucht in der Forellenreglon nicht im Auge. Auch unter größeren Verhältniffen ve die künſtliche Fischzucht große Erfolge gehabt. Bezüglich des Maifiſches weiſen wir Hier nur auf die mit durchſchlagendem Erfolg geglückte Einführung x Be aus dem Atlantiſchen in den großen Ocean in merika hin. 5 ) Anmerk. der Red. Das trifft wohl für die Küſten⸗ und die an manchen großen Strömen wohnenden Fiſcher zum Theil zu, nicht aber für die Bachfiſcher, namentlich in der Forellenregion, welche z. B. in Süddeutſchland in großer Zahl bereits ſelbſt Züchter find, und wohl miffen, warum. können, was gethan werden muß, um dieſem ſtark zurückgegangenen Zweige ber Fiſcherei wieder aufzubelfen. — Zunächſt noch ein Wort über die in den letzten Jahren in's We Auch in dieſem Jahre iſt der Verſuch bei Koblenz Maifiſche auf natürliche Weiſe zu züchten, mißglückt. Zwar war das Waſſer nicht ſo niedrig als im Vorjahre. War alſo auch genügend Waſſer vorhanden, jo wurden leider keine Maifiihe gefangen und in Folge deſſen konnte die Probe nicht ſtattfinden. Auch auf der Moſel war es traurig beſtellt; dort hatte ein Züchter es auf ſich genommen im Anſchluß an die 79 durch Riedel eingeleiteten Verſuche befruchtete Eier in Käſten unterzubringen, die im Fluſſe bleiben ſollten, damit ſich die Fiſchchen in ihrem Element entwickeln könnten. Am 20. Juni ſchrieb er mir, daß bis dato nur zwei männliche Exemplare gefangen wurden, alſo auch dieſer Verſuch kann als total geſcheitert betrachtet werden. Im Neckar endlich, wo ſich früher Laichplätze des Maifiſches vorfanden, — beſonders rühmte man in dieſer Hinſicht die Strecke zwiſchen Neckarſtein und Hirſchhorn —, wird gegenwärtig nur noch ſehr ſelten ein Maifiſch erbeutet. Auch da nn man jeden Verſuch der künſtlichen Zucht des Fiſches aufgeben müſſen. x Auf jedem Gebiete alfo Mißerfolge in Folge eines zu weit fortgeſchrittenen Rüdganges! Und überall Entrüſtung gegen die Bewohner des Unterlaufes vom Strome, „die durch ihre ſchreckliche Rückſichtsloſigkeit einen der koſtbarſten Rheinfiſche mit totaler Vernichtung bedrohen!“ Rückſichtsloſigkeit und Vernichten find gar harte Worte, die auch derjenige, der gewohnt ij das Gebahren ſeiner Landsleute mit einem weniger parteiiſchen Auge zu betrachten, der den Stand der Fiſchereien im Unterlaufe ganz genau kennt und weiß, wie ſehr die dortigen Fiſcher dieſen Zuſtand ſelbſt betrauern, nur ungern unterſchreibt. Aber ausgemachte Sache ſcheint mir's doch zu ſein, daß die Zukunft des Maifiſchfanges in den Händen der große Fiſcherei⸗Betriebe des unteren Stromlaufes liegt und daß man ſo lange auch nicht die mindeſte Beſſerung erhoffen darf, als man nicht dieſen Zuſtand einſieht und bereit iſt, ihn unter Opfern zu beendigen. Und iſt das auch tauſendmal wahr, daß es der Beruf des Fiſchers mit ſich bringt, daß er gern erntet ohne jede Saat, ſo wird er doch im eigenen Intereſſe zu letzterem übergehen müſſen. Er wird entweder auf die Einkünfte, die ihm der Maifiſch⸗ fang noch immer gebracht hat, verzichten oder ſich dazu bequemen müſſen, einer größeren Menge von Fiſchen während der Laichzeit freie Paſſage zu gewähren, ohne ſich darüber Kummer zu machen, daß gleichzeitig manch ein werthvoller Lachs mit entſchlüpft. Sogar das wird er ertragen müſſen, daß von dieſen Lachſen und Maifiſchen ein gewiſſer Prozentſatz den deutſchen Fiſchern in die Hände fällt. Dieſes Opfer erachte ich indeſſen für nicht zu ſchwer, wenn nur geſorgt wird, daß die anderen ſich auf natürliche Weiſe fortpflanzen können. IV. Jiſcherei-Ausſtellung in Augsburg vom 25. Auguſt bis 2. September 1895. Der Schwäbiſche Kreis-Fiſcherei⸗Verein veranſtaltet gelegentlich feiner am 25. Auguſt 1895 in Augsburg ſtattfindenden Fiſcherei⸗Verſammlung eine Fiſcherei⸗Ausſtellung, welche den gegenwärtigen Stand der Fiſcherei in Schwaben zur Anſicht bringen ſoll. Programm: 0 1) Die Fiſcherei-Ausſtellung findet in der Zeit vom 25. Auguſt bis einſchließlich 2. September 1895 in demjenigen beim „Augsburger Stadtgarten befindlichen Gebäude ſtatt, in welchem im Jahre 1886 die kunſthiſtoriſche Ausſtellung untergebracht war, und beſchränkt ſich auf den Kreis Schwaben und Neuburg. N 2) Zweck der Ausſtellung iſt es, ein Vild der filchereilihen Entwicklung und des der⸗ zeitigen Standes der Fiſcherei in Schwaben zu geben, insbeſondere die neueſten Verbeſſerungen und Errungenſchaften auf dem Gebiete der Fiſcherei zu veranſchaulichen und die volkswirth⸗ ſchaftliche Bedeutung der Fiſcherei im Allgemeinen, insbeſondere aber ihren Nutzen für den Landwirth zu zeigen. Die Ausſtellung ſoll weniger durch räumliche Ausdehnung und maſſenhafte Vorführung, als vielmehr durch Darſtellung ausgeſuchter fiſcherellicher Produkte und ſyſtematiſche Anordnung wirken, Sie ſoll insbeſondere das Wachsthum der edleren Jiſcharten in den einzelnen Ges wäſſern durch Veranſchaulichung verſchiedener Altersſtufen (Brut, einjährige, zweijährige, mehr: jährige, beſonders große Fiſche) erſehen laſſen. Hervorragende Berückſichtigung ſollen auch die Teichwirthſchaft und die Produkte der künſtlichen Fiſchzucht finden. 3) Außer lebenden Fiſchen und Waſſerthieren können alle auf die Fiſcherei bezüglichen Gegenſtände ausgeſtellt werden, welche dem Ausſtellungsgebiete entſtammen, oder für dieſes Gebiet fiſchereiliches Intereſſe haben, alſo insbeſondere auch präparirte, konſervirte und aus— geſtopfte Fiſche und Waſſerthiere, Pflanzen, Inſekten, Fiſchfeinde und die Mittel zu ihrer Vertilgung, Fiſcherei⸗Geräthe und Werkzeuge, Pläne, Modelle. 4) Ueber Zulaſſung entſcheidet der Kreis⸗Fiſcherei-Verein und beſtätigt die Zulaſſung dem Ausſteller auf einem Anmeldeſcheine. Eine Platzmiethe kommt für lebende Fiſche und Waſſerthiere und auch für andere Ausſtellungsgegenſtände, welche nicht gewerbsmäßig hergeſtellt ſind, nicht zur Erhebung. 1 Auch für gewerbsmäßig hergeſtellte Erzeugniſſe wird von einer Platzmiethe abgeſehen, ſoweit fie zur Dekoration des Ausſtellungsraumes dienen. : Soweit eine Platzmiethe zu bezahlen iſt, beträgt dieſelbe 3 Mark für den Quadratmeter Tiſch⸗ oder Wandfläche. 3 Für lebende Fiſche und Waſſerthiere trägt der Kreis-Fiſcherei-Verein die Koſten des Bahntransportes und des Transportes von der Bahn zum Ausſtellungsgebäude. Der Kreis: verein ſtellt auch die nöthigen Ausſtellungsbehälter auf ſeine Koſten und wird nach Schluß der Ausſtellung auf Wunſch die ausgeſtellten Fiſche und Waſſerthiere für Rechnung des Aus⸗ ſtellers veräußern. Für andere fiſchereiliche Ausſtellungsgegenſtände ſind die Koſten des Transportes zur Ausſtellung vom Kreisverein zu tragen, ſoweit dieſe Gegenſtände nicht gewerbsmäßig erzeugt ſind, beziehungsweiſe vom Ausſteller, ſoweit es ſich um gewerbsmäßige Erzeugniſſe handelt. 2 Die Koſten des Rücktransportes an den Ausſteller trägt in allen Fällen der Fiſcherei— Verein. 4 Von den Ausſtellungsgegenſtänden müſſen 1) Fiſche, Waſſerthiere und leicht verderbliche Gegenſtände am 23. und 24. Auguſt, 2) die übrigen Gegenſtände aber ſpäteſtens bis zum 15. Auguſt in Augsburg eintreffen. 5 Lieferſcheine werden den Ausſtellern rechtzeitig überſendet werden. f Die Beaufſichtigung der ausgeſtellten Gegenſtände beſorgt der Kreis-Fiſcherei-Verein, ohne jedoch damit eine Haftung für Verluſt oder Beſchädigung zu übernehmen. 4 Die Ausſtellungsgegenſtände werden vom Kreis-Fiſcherei-Verein gegen Feuersgefahr ver: ſichert, wenn ein Verſicherungswerth auf dem Anmeldeſchein angegeben wird. 4 Der Ausſteller kann ſeine Gegenſtände als verkäuflich bezeichnen; verkaufte Gegenſtände werden nicht auf Koſten des Fiſcherei⸗Vereins zurückgeſendet. Ausgeſtellte Gegenſtände dürfen vor Schluß der Ausſtellung nicht entfernt werden. 0 Hervorragende Leiſtungen werden auf Grund Urtheils eines Preisgerichts ausgezeichnet werden. . 5) Die Ausſtellungsgegenſtände find in folgende Gruppen eingetheilt: Gruppe 1: Lebende Fiſche, Waſſerthiere und Fiſchfeinde; Teichwirthſchaft. Gruppe II: Künſtliche Fiſchzucht; Fiſchzucht-Apparate und Produkte. Gruppe III: Mittel, Geräthſchaften und Werkzeuge zum Fangen von Fiſchen und Fiſchfeinden, zur Fiſchverſendung, Fiſchbewahrung, Verarbeitung und Zubereitung. Gruppe IV: Todte Fiſche, Waſſerthiere und Fiſchfeinde (auf Eis, getrocknet, konſervirt, zu— | bereitet, ausgeſtopft u. ſ. w.) 2 Gruppe V: Literatur, Pläne, Wiſſenſchaftliches. V. Vermiſchte Mittheilungen. Vom Bodenſee. Heuer find vom Vorarlberger Fiſcherei-Verein wieder 150 000 Stück Seeforellenbrut ausgeſetzt worden. Gegenwärtig werden hier, in der Gegend von Lindau, 220 an der Legſchnur viele Aale gefangen, darunter große Exemplare bis zu 4 Pfund ſchwer. Auch der Brachsenfang iſt in jüngſter Zeit ziemlich ergiebig. Zwei Lindauer Fiſcher fingen in den letzten 14 Tagen gegen 12 Zentner. F : Auch ein Vorſchlag zur Hebung der Krebszucht in den natürlichen Waſſer⸗ läufen. Angeſichts der erſchreckenden Abnahme des Krebsbeſtandes in zahlreichen Binnen— gewäſſern unſeres Vaterlandes — auch in ſolchen, die noch nicht durch induſtrielle Anlagen verunreinigt find und wo die Krebspeſt noch nicht verheerend aufgetreten — beſchäftigt mich die Frage nach dem Grunde dieſer beklagenswerthen Erſcheinung. Und da finde ich als ein ſehr bedeutſames Moment das Fangen und den Verkauf der kleinen, kaum 6—7 em langen und demnach noch lange nicht geſchlechtsreifen und fortpflanzungsfähigen Krebschen, die — man ſtaune! — zu nichts anderem verwendet werden, als zum Aufputzen von Schüſſeln in Reſtaurants, Hotels und bei Diners in Privatzirkeln. Denn an und für ſich ſind ſolche kleinen Krebſe auch für den größten Gourmand ja gar nicht einmal genießbar. Beſtehen ſie doch in der Hauptſache nur aus Schale! Dieſer „Mode“ werden aber Tauſende und Abertauſende kleiner Krebschen alljährlich geopfert, um hinterher einfach weggeworfen zu werden. Solcher Unfug (denn anders kann man dieſen Küchengebrauch nicht bezeichnen) ſollte doch jedem denkenden Menſchen zuwider fein und Jeder, dem an der Erhaltung beziehungs- weiſe Vermehrung der Krebsbeſtände in unſeren Bächen ꝛc. gelegen iſt, ſollte ſich gegen der⸗ artige Garnirungen von Schüſſeln (eine zweckloſe Spielerei!) verwahren. Ja, ich gehe noch weiter: Jeder Reſtaurateur, Hotelier, jede private Haushaltung, die ſolche kleine Krebschen verwenden, ſollen eine erhebliche Ordnungsſtrafe dafür zahlen müſſen. Damit würde dem Unfug, der unſere Krebsbeſtände auf das Schwerſte ſchädigt und ſie ihrem endlichen Ruine entgegenführt, wohl am nachdrücklichſten geſteuert werden. Wir haben bereits ein Analogon in der Nachtigallenſteuer. Nun wohl: Wer ſich darauf kaprizirt, ſeine Schüſſeln mit kleinen Krebschen aufzuputzen, der mag auch einen Tribut entrichten. Vielleicht würde er ſich dann eines Beſſeren beſinnen. Die Hauptſache aber: das Fangen und Feilbieten ſo kleiner Krebschen würde dann ganz von ſelbſt aufhören, wenn erſt die Abnehmer dafür mangeln. Vielleicht dürfte — falls der Deutſche Fiſcherei-Verein geneigt wäre, ſich der Sache anzunehmen — es gelingen, die maßgebenden Behörden für den Gegenſtand zu intereſſieren und durch von dieſen zu erlaſſende Verordnungen in der angedeuteten Richtung zu Nutz und Frommen der vaterländiſchen Krebszucht jenem oben geſchilderten Unfuge den Boden zu entziehen. Lauchhammer, im Mai 1895. R. Schier. 1 Zuſatz der Redaktion: In Preußen und ſo auch im Regierungsbezirke Merſeburg gilt die Verordnung betreffend Ausführung des Fiſcherei-Geſetzes vom 8. Auguſt 1887, deren § 1 ꝛc. lautet: Beim Fiſchfang in nicht geſchloſſenen Gewäſſern finden folgende Vorſchriften Anwendung: 2. Fiſche — und Krebſe ſind auch Fiſche im Sinne des Geſetzes — der nach⸗ benannten Arten dürfen nicht gefangen werden, wenn ſie von der Kopfſpitze bis zum Ende der Schwanzfloſſe gemeſſen nicht mindeſtens folgende Länge haben: Krebs (astacus fluviatilis) Rondelet . . . 10 cm Der Regierungspräſident kann den Fang der Steinkrebſe (astacus fluviatilis Var. torrentium Schrenk) mit 8 em Länge, von der Kopfſpitze bis zum Schwanzende gemeſſen, geſtatten. Letzteres iſt wohl kaum der Fall, alſo dürfen im Regierungsbezirke Merſeburg und in Preußen überhaupt im allgemeinen Krebſe unter 10 cm Länge in nicht geſchloſſenen Gewäſſern nicht gefangen und nicht verkauft ꝛc. werden. $ 18 der Verordnung bedroht Zuwiderhandlungen mit Geldſtrafe bis zu 150 M. oder Haft. a Es bedarf alſo keines neuen Verbotes vielmehr nur der Handhabung desſelben, der genügenden Aufſicht, daß die mindermaaßigen Krebschen nicht gefangen und verkauft werden. Ei TEE, WINE N F d TRUENEBTERTNE NETTE e 1 1 5 2 ae — — un Daß auch gegen Wirthe ꝛc., welche ſolche verwenden, ſtrafrechtlich vorgegangen werden kann, folgt aus allgemein rechtlichen Grundſätzen. Ein Verſuch, dieſerhalb Anzeige zu machen, wird ſchon Beſſerung bringen. Verſammlung von Fiſcherei-Intereſſenten in Köln. Gelegentlich der in den Tagen vom 6.— 10. Juni hierſelbſt ſtattfindenden IX. Wander-Ausſtellung der Deutſchen Land: wirthſchafts⸗Geſellſchaft, auf welcher die Fiſcherei-Abtheilung von dem Fiſchſchutz-Verein in Köln eingerichtet worden iſt, wird am 7. Juni, Vormittags 9 ½ Uhr, im Saale des Stadt— gaitens eine Feſtverſammlung der Fiſcherei-Intereſſenten abgehalten, auf welcher mehrere be— lehrende Vorträge mit freier Diskuſſion über die Bedeutung der Fiſchzucht im Landwirthſchafts— betriebe von anerkannten Fachmännern gehalten werden. Der Fiſchſchutz-Verein Köln ladet zur Theilnahme an dieſer Verſammlung alle Mit— glieder der Fiſcherei-Vereine und ſonſtige Fiſcherei-Intereſſenten ein und macht darauf auf— merkſam, daß die Vorträge beſonders anregend und belehrend zur Hebung der Fiſchzucht und der freien Fiſcherei wirken ſoll. l Im Anſchluß hieran ſoll ein freier Meinungsaustauſch der Theilnehmer bei einem kleinen Imbiß ſowie ein gemeinſamer Beſuch der Ausſtellung folgen. Internationale Ausſtellung für die Nahrungsmittel- und Bekleidungsinduſtrie, Geſundheitspflege, Sport und Erfindungen aller Art in Bremen. Vom 14. September bis 6. Oktober 1895 wird in Bremen vorſtehend bezeichnete Ausſtellung ſtattfinden, auf welcher auch Fiſche als Nahrungsmittel und Fiſchfanggeräthe als Sportsartikel ausgeſtellt werden ſollen. Nähere Auskunft ertheilt der „geſchäfts führende Ausſchuß der Inter— nationalen Ausſtellung 1895 in Bremen.“ VI. Verſonalnachricht. Am 28. Mai verſtarb plötzlich an Herzlähmung Herr Hermann Danner, Mit— begründer und langiähriger Vicepräſes des Oberöſterreichiſchen Fiſcherei-Vereins, welcher ſich auch als Fachſchriftſteller auf dem Gebiete der Fiſcherei einen Namen gemacht hat. VII. Bereinsnadiriditen. Württembergiſcher Landes-Fiſcherei-Verein. Der IV. Württembergiſche Jiſchereitag in Noltweil. Am Oſtermontag Vormittags 9 Uhr wurde in der feſtlich dekorirten Liederhalle in Rottweil der IV. Württembergiſche Fiſchereitag von dem Präſidenten, kgl. Oberjägermeiſter Freiherrn von Plato, eröffnet. An demſelben nahmen außer einigen hundert Vereinsmitgliedern und Fiſcherei-Intereſſenten, welche aus allen Theilen Württembergs und Hohenzollerns zuſammengekommen waren, ergangener Einladung zufolge u. A. Theil: Staatsminiſter von Piſchek mit Oberregierungsrath Maginot, der Präſident der kgl. Centralſtelle für die Landwirthſchaft Freiherr von Ow mit Regierungsrath Krais, als Vertreter des Finanzminiſteriums: Finanzrath Geyer und Namens der Centralſtelle des Vereins zur Beförderung der Landwirthſchaft und der Gewerbe in den Hohenzollern'ſchen Landen: Oberforſt— rath von Fiſchbach in Sigmaringen. Der Vorſitzende dankte der Stadt Rottwell für den groß— artigen Empfang, ſowie den verſchiedenen Behörden, welche durch Entſendung von Vertretern einen neuen Beweis ihres Intereſſes an der Fiſchereiſache geliefert haben und machte die Mittheilung, daß er beauftragt ſei, der Verſammlung den Gruß Sr. Majeſtät des Königs, welcher den Beſtrebungen des unter Allerhöchſtſeinem Protektorat ſtehenden Vereines ſtets ſein beſonderes Wohlwollen zuwende, zu entbieten. Der Vorſchlag, Sr. Majeſtät für dieſen gnädigſten Ausdruck königlicher Huld den Dank des Fiſchereitages ſofort telegraphiſch auszuſprechen, fand allſeitig begeliterte Aufnahme. Von den von dem Vorſitzendem gemachten geſchäftlichen Mittheilungen ſei hervorgehoben, daß auch in dieſem Jahre dem Verein eine ſtaatliche Beihilfe von 1000 & bewilligt worden iſt, daß derſelbe au 5 Perſonen, welche binnen Jahresfriſt mindeſtens je 5 Fiſchotter erlegt haben (im Ganzen wurden in Württemberg im Jahre 1894 110 Otter und 203 Fiſchreiher getödtet), je eine Ehren-Oiterfalle nebſt Diplom ver— leihen konnte und daß aus Vereinsmitteln an 121 Landjäger, 29 Steuerwächter, 3 Forſtwarte und 1 Grenzwächter, zuſammen 154 Perſonen, für 283 Fälle der Verletzung der fiſchereipoltzeklichen Vor— ſchriſten Gratifikationen im Geſammtbetrag von 612 * und außerdem 18 Fiſchtafeln bewilligt worden 222 — — ſind. Die zur Anzeige gebrachten 410 Perſonen erhielten zuſammen 34 Tage Gefängniß, 72 Tage Haft und Geldſtrafen im Betrage von 1577 A Künftighin ſollen die angefchloffenen Vereine den ſtaatlichen Aufſichtsorganen (Landjägern, Steuerwächtern, Forſtwarten und Grenzwächtern) keine Prämien mehr gewähren, vielmehr gehen die Bewerbungen derſelben direkt an das Präſidium des Landesvereines und iſt in den Jahresberichten nur anzugeben, welche Gratifikatlonen die angeſchloſſenen Vereine Polizeidienern, Fiſcherei-Aufſehern ꝛc. bewilligt haben, reſp. für dieſe beantragen. — Hierauf erſtattete der Schriftführer, Profeſſor Dr. Sieglun- Hohenheim, den Jahresbericht, wornach im vorigen Jahr in Urach, Gmund, Bitzfeld und Welzheim neue Lokalvereine ſich gebildet haben und dem Landes— vereine beigetreten ſind, fo daß die Zahl derſelben jetzt 47 mit etwa 2000 Mitgliedern beträgt. Außer⸗ dem haben ſich 9 landwirihſchaftliche Bezirksvereine angeſchloſſen. Da urch iſt die Zahl der korpora— tiven Mitglieder auf 63 geſtiegen, wozu noch 305 direkte perſönliche Mitglieder darunter eine große Zahl eigentlicher Berufsfifcher — kommen. Die Thätigkeit in faſt allen angeſchloſſenen Vereinen war eine ſehr rege und die Zahl der Brutanſtalten hat wieder eine recht erfreuliche Vermehrung er— fahren. Man überzeugt ſich überall, daß auch der Fiſcher eine ergiebige Ernte nur dann zu erwarten hat, wenn eine regelrechte Ausſaat vorausgegangen iſt und läßt man in faſt allen Landesthellen an Stelle der früheren Raubwirthſchaſt eine ausgiebige Anwendung der künſtlichen Fiſchzucht mit Schutz— brütung treten. Dieſer iſt es vor Allem zu danken, wenn die Gewäſſer jetzt weſentlich höhere Roh— und Reinerträge abwerfen als früher und demgemäß bei der Neuverpachtung der Fiſchwaſſer in der Regel erheblich größere Summen erzielt werden. So iſt ein ſtaatliches Fiſchwaſſer, für das bisher 100 A. Pachtgeld bezahlt wurde, vor Kurzem auf 510 & geſteigert worden. Die landwirthſchaftlichen Bezirksvereine haben daher auch allen Grund, dieſem ſo lange vernachläſſigten Zweig der Thierzucht gleiche Aufmerkſamkeit zuzuwenden wie den übrigen, von denſelben bisher mit Vorliebe gepflegten Zweigen und zwar handelt es ſich keineswegs nur um Vermehrung der Edelfiſche, ſondern auch um diejenige der ſogenannten Mittelfiſche, d. h. um Beſetzung unſerer tieferen und wärmeren fließenden Gewäſſer mit Karpfen, Schleihen, Zandern, Forellenbarſchen u. ſ. w. Zum erſten Male ſeit mehr als 10 Jahren ſind im letzten Winter im württembergiſchen Neckargebiet (bei Heilbronn) wieder prächtige, bis zu 16 Pfund ſchwere Lachſe gefangen worden. Durch Vermittelung des Vereins wurden von nichtwürttembergiſchen Brutanſtalten 229 000 Bach- und Kreuzungsſaiblings-, 70 000 Regenbogen⸗ forellen- und 29000 Madue Maräneneier bezogen. Mit Rückſicht auf die Größe unſeres Bedarfes haben dieſe Brutanſtalten unſeren Vereinsmitgliedern ganz bedeutende Preisermäßigungen zugeſtanden. Wie viel hunderttauſend ſelbſtgewonnene Bachforellen-, Bachſaiblings- und Regenbogenforelleneier außerdem unſere einheimiſchen Brutanſtalten abgegeben haben, kann mit Sicherheit nicht ermittelt werden. Vielfach find wegen unvorſchriftsmäßiger Behandlung der Eier auf dem Transport (Stehen⸗ lafjen, Stürzen, Werfen und Fallenlaſſen der Kiſten ꝛc.) Klagen laut geworden. Es wurde daher beſchloſſen, die kgl. Poſtverwaltung zu bitten, ihr Perſonal zu veranlaſſen, den durch den rothen Fiſch auf der Adrefſe kenntlich gemachten Sendungen von Fiſcheiern und Fiſchbrut die nothwendige Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Aalbrut wurde im Frühjahr 1894 200 000 und heuer 150000 Stück für Rechnung des Vereins in offene Gewäſſer eingeſetzt. Für Blaufelchenerbrütung in Friedrichshafen wurden 300 / aufgewendet und für dieſen Betrag 2352000 Eier ausgebrütet. Ebenſo wie in Folge des ſeit einer Reihe von Jahren durchgeführten regelmäßigen Einſatzes von Aalbrut der Ertrag der Aalfänge ſich ganz bedeutend gehoben hat, tft auch der Blaufelchenfang im Bodenfee ſeit Anwendung der künſtlichen Vermehrung dieſer vorzüglichen Fiſchart von Jahr zu Jahr ergiebiger geworden. Die Zanderzuchtanſtalt in Vaihingen a/ Fildern konnte im vorigen Jahre leider nur wenige Eier zur Vers ſendung bringen, da das Laichgeſchäft durch Hochwaſſer eine Störung erlitt. Dagegen wurde es möglich, einige hunderttauſend Zandereier von Hüningen und eine erhebliche Menge Zanderbrut von Thalmühle bei Frankfurt a/ Oder zu beziehen. Die Vermehrung amerikaniſcher Forelleubarſche gelang in Hohenheim auch im vorigen Jahre wieder recht gut, ſo daß eine große Zahl Setzlinge an heimiſche Fiſchzüchter abgegeben werden konnte. An dem im Januar in Hohenheim abgehaltenen dreitägigen Kurs für Fiſchzüchter haben 25 Lehrbegierige Theil genommen und ſchon jetzt liegen viele Anmeld⸗ ungen für den nächſtjährigen Kurs vor. Für hervorragende Leiſtungen auf dem Gebiete des Fiſcherei- Weſens hat die fol. Centralſtelle für die Landwirthſchaft 9 Geldpreiſe von zuſammen 500 & vertheilt. Schließlich ſei erwähnt, daß der Verein eine Zuſammenſtellung der in Württemberg geltenden, die Fiſcherei betreffenden geſetzlichen Beſtimmungen hat anfertigen und hiervon circa 3000 Exemplare an ſeine Mitglieder gratis vertheilen laſſen. = Der Vereinskaſſier Stabsſekretär Hinderer- Stuttgart trug die Jahresrechnung pro 1894 vor und wurde, nachdem die Rechnung durch zwei Mitglieder geprüft worden war, entlaſtet. Hiernach betrugen die Einnahmen 4119 , 80 A, die Ausgaben 3419 A 10 , ſomit der Kaſſenbeſtand 700 A 70 . Der von dem Kaſſier vorgetragene Rechnungsvoranſchlag für das Jahr 1895 wurde nach dem Antrag des Vorſtandes einſtimmig genehmigt und hierauf der bisherige Vorſtand durch Zuruf für die nächſten drei Jahre wiedergewählt. Sämmtliche anweſenden Herren nahmen die Wieder⸗ wahl dankend an. u Die Behandlung der Frage, ob für Weißfiſche eine Schonzeit einzuführen ſei, wie dies von verſchiedenen Seiten beantragt worden iſt, leitete Profeſſor Dr. Sieglin durch einige Erläuterungen ein und ſprach ſich dahin aus, daß es nicht zweckmäßig ſei, dem Weißfiſch (Naſe) in allen, wohl aber in gewiſſen Gewäſſern, nämlich da, wo er die Haupteinnahme des Fiſchers bildet, Schutz zu gewähren. Geh. Kommerzienrath Duttenhofer-Rottweil hält die Weißfiſche für Fiſchräuber, und will dieſelben, wenigſtens im oberen Neckar, nicht geſchont wiſſen, während Armbruſter-Tübingen darauf hinwelſt, ihn daß der Tübinger Fiſcherei-Verein weſentlich höhere Erträge aus feinem Pachtwaſſer erzielt, fett der Weiß⸗ fiſch daſelbſt ſich einiger Schonung zu erfreuen hat. Oberamtmann Haller-Neckarsulm fürchtet ein Schädigung der Fiſcher an der württembergiſch-badiſchen Grenze durch Einführung einer Schonzeit weil die laichreifen Weißfiſche aus der badiſchen Neckarſtrecke, ja ſelbſt vom Rhein heraufkommen, um bei Jagſtfeld zu laichen und hauptſächlich das Material zu den ergiebigen Fiſchzügen vor Oſtern liefern. Nachdem noch Sontheimer-Tübingen ſich der Weißfiſche angenommen hatte, faßte der Vorſitzende unter Zuſtimmung der Verſammlung das Reſultat der Berathungen dahin zuſammen, daß der Weißfiſch nur in gewiſſen Strecken des Neckargebietes, wo die Fiſcher dies ausdrücklich wünſchen, zu ſchonen ſei. — Sodann verbreiteten ſich Schiffmeiſter Käßbohrer-Ulm und Fiſchmeiſter Arm— brufter- Tübingen über die in Donau- und Neckargebiet üblichen Methoden des Fiſchfanges. Im Donaugebiet iſt zu unterſcheiden die Fiſcherei im laufenden Fluß und in offenen Altwaſſern mit Netzen, ſowie mittelſt Angelſtock und Legangeln, welche vier Arten ſtets von Schiffen aus betrieben werden. Am häufigften findet das Wurfgarn (Spreitgarn und Haube) Anwendung, wozu 3 Männer erforderlich ſind, da es größer iſt, als das im Neckar gebräuchliche. Es dient hauptſächlich zum Fang der Weißfiſche und Barben, aber auch anderer Mittelfiſche, ja ſelbſt von Aeſchen und Huchen. Das Spiegelgarn (Klebgarn) iſt dreiwandig. Die Fiſche fangen ſich in dem innerſten kleinmaſchigen Netz, das auf beiden Seiten von einem weitmaſchigen umgeben iſt. Der Steckbehren iſt ein in einem halb— mondartigen Holzbogen und unten mit einer Leine eingeſtelltes Stecknetz, das im Fluß nur bei niederem hellem Waſſer zur Herbſt- und Winterszeit benutzt wird, um die unter hohlen Ufern verſteckten Fiſche, welche durch zwei Männer mittelſt durch Lederpolſter geſchützten Stangen dem von dem dritten Mann geſteckten Behren zugetrieben werden, zu fangen. Die offenen Altwaſſer werden durch Verſetzgarne, die mit ſchweren Bleigewichten verſehen find, abgeſperrt und dann, nachdem die Pflanzen ausgeſchnitten ſind, mit dem Ziehgarn (Seege) durchzogen. Endlich werden noch Nachtſätze und Reuſen gebraucht. Armbruſter erwähnt, daß der Setzhamen (Beeren) bei Tübingen nur wenig Anwendung findet, weil das Fangergebniß desſelben nicht im richtigen Verhältniß zum Zeitaufwand ſteht und die Fiſche durch das Treiben zu Sehr in ihrer Ruhe geſtört werden. Ferner empfiehlt er beſondere Vorſicht bei Anwendung des ſogenannten Buſchhamens, den man in der Nähe derjenigen Stellen zu ſetzen pflegt, an welchen der Kies durch die Fiſche blank gerieben wurde, dagegen empfiehlt er für tiefere und größere Waſſerſtrecken beſonders das Wurfgarn, das 27 Meter Umfang hat, ſpitz zuläuft, 3,5 Meter lang und mit ca. 700 Bleikugeln beſchwert iſt. Dasſelbe läßt ſich nur flußabwärts anwenden. Jeder Zaum gibt in der Tübinger Neckarſtrecke durchſchnittlich einen Centner lebender Fiſche, die zu fangen, 8-9 A koſten. Vorzügliche Nefultate liefern auch die Sturm'ſchen Reuſen, die an 3 Meter langen Ketten befeſtigt werden und beſonders zum Fangen von Aalen und Forellen, aber auch zu dem von Barben und Schuppfiſchen ſehr geeignet ſind und den Vorzug haben, daß die Fiſche in denſelben 14 Tage und länger am Leben bleiben, während durch Legangeln viele kleine Fiſche beſonders unter— mäßige Aale gefangen werden. Namentlich iſt dies der Fall, wenn man als Köder Regenwürmer ſtatt Groppen, Grundeln oder Ellritzen verwendet. Bei dieſer Gelegenheit wird der Wunſch aus: geſprochen, das Mindeſtmaaß für Aale zu erhöhen, da 35 Centimeter lange Nedaraale nur 90 Gramm ſchwer find, 50 Centimeter lange dagegen bei einem Gewicht von 250 Gramm erſt anfangen, Markt— waare zu fein, ſowie, daß Preußen für feine nur ca. 7,5 Kilometer lange Neckarſtrecke die gleiche Schonzeit einführen möchte, wie ſie auf württembergiſchen und badiſchem Geblet beſteht. Darauf machte Profeſſor Dr. Sieglin die Mittheilung, daß die Württembergiſche Regierung vor wenigen Jahren den Verſuch gemacht habe, ſich mit Preußen wegen gleichartiger Schonvorſchriften in Hohen— zꝛollern zu verſtändigen, aber von Seiten der Preußiſchen Regierung kein Entgegenkommen gefunden habe, fo daß eine Wiederholung eines ſolchen Vorgehens kaum von Erfolg begleitet fein dürfte. 1 (Fortſetzung folgt). 8 7 Badiſch⸗ Unterländer Fiſcherei-Verein. Mittheilung an die Mitglieder des Badifh-Anterländer Jiſcherei-Vereins. Der nächſte Fiſchereitag wird in Unterſchüpf, Amtsbezirk Tauberbiſchofsheim, am 9. Juni abgehalten. Die Vereinsmitglieder und ſonſtige Intereſſenten für rationelle Fiſchzucht find hierzu jreundlichſt eingeladen. 8 Tagesordnung: & Von 1 bis 3 Uhr Nachmittags: Vortrag des Vorſtands mit anſchließender fiſchereiſachlicher Beſprechung Fr im Rathhausſaal. 2 Von 3 bis 5 Uhr Beſuch der Fiſchzuchtanſtalt des Herrn Grimmer. Von 5 bis 8 Uhr geſellige Unterhaltung in der Gartenwirthſchaft zur Roſe. 1 Waibſtadt, den 25. Mai 1895. Riedel. = 2 VII. Sragekaften. Antwort auf Frage Nr. 23, betr. die Zuläſſigkeit des Rechtsweges für die Beſitzſtörungs— klage des Fiſchwaſſerberechtigten. (Herrn K. in K. [Württemberg ]): Das Urtheil der I. Eivilfammer des Landgerichts Ulm vom 22. April 1893 in der bekannten Eisprozeßſache (ſ. „Allgemeine Fiſcherei⸗ 224 ey y Zeitung“ 1893 Nr. 19 Seite 293), das auf die eingelegte Berufung durch den II. Civilſenat des Oberlandesgerichts Stuttgart am 23. November 1893 beſtätigt wurde, hat die Zuſtändigkeit des Civil gerichts bejaht und fo begründet: „Die Zuläſſigkeit des Rechtsweges für die erhobene Klage ſteht außer Zweifel. Zwar handelt es ſich um Nutzungen an einem öffentlichen Waſſer; aber der Kläger ſtützt ſeine Anſprüche auf ein Verhältniß privatrechtlicher Natur, ein Sonderrecht der Fiſcherei, bezw. Beſitz eines ſolchen, und auch die Verteidigung Seitens des Beklagten, wenn es je auf dieſe ankommen ſollte, tft nicht von der Art, daß die Entſcheidung im Ganzen oder in einzelnen Punkten dem Civll⸗ richter entzogen wäre. Vergl. Artikel 10, Ziffer 24 des Geſetzes über die Verwaltungsrechtspflege vom 10. Dezember 1876; Gaupp, C.⸗P.⸗O. Band I, Vorwort S. 4 f.; Anhang II S. 9, Ziffer 23; Lang, Sachenrecht I § 122, Seite 568, 571, 573; Sonweg, öffentl. Recht IT, § 24, S. 356 f.; Seuffert, Archiv 28, Nr. 164.“ Weiter unten heißt es dann: Dem Fiſcherei-Berechtigten kommen 1 geg nüber von Störung und Beeinträchtigung in Ausübung ſeines Rechts diejenigen petitoriſchen und poſſeſſoriſchen Rechtsmittel zu, welche im Allgemeinen und für dingliche Rechte, ſo auch für die ſervitutähnlichen ausſchließlichen Sonderrechte an öffentlichen Flüſſen gegeben ſind. Lang, §118, S. 549 f., S. 550, Nr. 8 und civilrechtliches Archiv von Schwab, Band 30, Beilage-Band S. 73, Nr. 113.“ „Der Fiſcherei-Berechtigte kann verlangen, daß andere ſolche Handlungen unterlaſſen, welche die Fiſcherel unmöglich machen oder weſentlich beeinträchtigen. Lang, § 121, S. 560, Nr. 11, Württ. Archiv J, S. 432 f.; Gerber, Privatrecht I § 94, S. 157.“ „Die durch das Eisbrechen verurſachte Beein— trächtigung des Fiſcherei-Berechtigten ſchließt eine Störung in dem Beſitze dieſes Rechts in ſich. Zu einer ſolchen gehört nicht, wie der Beklagte angedeutet hat, daß die Ausübung des Rechts gänzlich verhindert, z. B. dem Fiſcher der Zugang zu dem Fiſchwaſſer unmöglich gemacht wird; es genügt eine Handlung, welche dem Nechtsbefiger die Ausübung des Rechts auch nur theilweiſe nach einer einzelnen Beziehung unmöglich macht, oder die Anmaßung eines Rechts, durch welche der Andere in Ausübung ſeines Rechts beſchränkt, gehindert würde. Die Beſitzſtörung iſt eine rechtswidrige, namentlich durch die Berufung auf den Gemeingebrauch nicht gerechtfertigte.“ Das Eisbrechen, wie das Waſſer— ſchöpfen, die Entnahme von Schilf, Rohr, Sand, Kies u. ſ. w. gehört zum Gemeingebrauch, aber dieſer darf nicht ſo ausgeübt werden, daß dadurch wohlerworbene Sonderrechte, wie das Fiſcherei-Recht, erheblich gefährdet und geſchädigt werden, was Zweifel ohne der Fall iſt, wenn in einem Forellen— Fiſchwaſſer im großen Maßſtab und gewerbsmäßig überſchwemmter Sand und Kies geſammelt und abgeführt und Sand und Kies ausgebaggert wird. Von einer geordneten Fiſchwaſſerwirthſchaft, von einer Fiſcherei-Pflege und einem Fiſchfang kann da nicht mehr die Rede fein. Hat der Fiſch— waſſer⸗Eigenthümer den ihn erheblich ſchädigenden Gemeingebrauch noch nie geduldet, fo daß dieſer nicht hergebracht iſt, ſo hat er ein Privatrecht auf Ausſchließung des Gemeingebrauchs erworben (ſ. Lang, Sachenrecht, Seite 6, 12, 17). Dieſe Nebennutzungen des Fiſcherei-Rechts können auch * als dingliche Rechte dem Fiſchwaſſer-Eigenthümer zuſtehen. Nach Artikel 40 des Württembergiſchen— Steuergeſetzes vom 28. April 1873 hat der Fiſcherei-Berechtigte den Ertrag des Fiſchwaſſers an Schllf, Rohr, Sand u. ſ. w. zu verſteuern. Das Geſetz über die Verwaltungsrechtspflege vom 16. Dezember 1876 behandelt in Artikel 10 die Gegenſtände der verwaltungsrichterlichen Zuſtändigkeit und nennt in Ziffer 24 unter Anderem „die Ausübung der Fiſcherei, wenn hierüber ein Streit zwiſchen mehreren Betheiligten beſteht und der erhobene Anſpruch nicht privutrechtlicher Art iſt.“ Nach den Motiven zum Entwurf diefes Geſetzes will dieſes „das Problem einer prinzipiellen Grenzſcheidung zwiſchen den Gegenſtänden der bürger— lichen und Verwaltungsgerichtsbarkeit nicht zur geſetzlichen Löſung bringen und die Grenzregultrung der Doktrin und Praris überlaſſen.“ Dieſe hat ſich dahin geeinigt, daß der Schwerpunkt in die Klage und nicht in die beklagtiſche Vertheidigung zu legen iſt und daß die Jurisdiktion ſich lediglich nach der inneren Natur des verletzten Einzelrechtes beſtimmt. Aufgabe der Verwaltung iſt es nicht, über verletzte Privatrechte zu entſcheiden; ihre Aufgabe iſt vielmehr, die Streitigkeiten des öffentlichen Rechts zur Entſcheidung zu bringen. Behauptet alſo ein Fiſchwaſſer-Eigenthümer in ſeinem Privatrecht, das den Schutz genießt, den der Staat jedem Einwohner in Anſehung ſeines Rechts und ſeines Eigen— thums gewährleiſtet, verletzt zu ſein und verletzt zu werden, ſo ſind die bürgerlichen Gerichte zuſtändig. Auch das Reichsgericht hat über das Verhältniß des Fiſcherel-Rechts zum Gemeingebrauch öfters ſchon fachlich entſchieden, wie aus Nr. 9 der „Blätter für Rechtsanwendung zu entnehmen iſt. (Vergleiche „Allgemeine Fiſcherei-Zeitung“, Jahrgang 1893, Nr. 16, Seite 250.) Kuchen. Killinger. Frage Nr. 27. (Herr E. Sp. in R.): Exiſtirt eine Tiefſeekarte vom Ammerſee und wo iſt eine ſolche zu haben? Antwort auf Frage Nr. 27: Eine Spezialkarte des Ammerſee's mit Tiefenangaben gibt es nicht. Indeſſen iſt eine Tiefenkarte dieſes See's in dem Werk von Geiſtbeck: „Die Oberbayeriſchen Seeen“ enthalten. — Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Frage Nr. 28 (Herr D. F. in V.): Hat der Pächter eines Baches im Regierungsbezirke Wiesbaden (früher naſſauiſch), an welchem mehrere Mühlenbeſitzer wohnen, das Recht, die Mühl— gräben zu befiſchen, oder ſteht dieſes dem Beſitzer der Mühle zu? Antwort zu Nr. 28: Die Beantwortung dieſer Frage ergibt ſich u. a. aus der von uns chon mehrfach angezogenen und empfohlenen Schrift: Seelig, Fiſcherei und einjchlagendes Waſſer⸗ vecht betreffende Entſcheidungen höherer deutſcher Gerichtshöfe, insbeſondere des Reichsgerichts, wo— ſelbſt Seite 93 unter Nr. 119 ſpeziell das Fiſchereirecht in Mühlgräben nach naſſauiſchem Rechte be- % ee 7 * 35 NN 0 2 2A * MER I re N e > + 2 Dis « 225 handelt iſt. Dieſes auch in der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeltung“ von 1887 Nr. 2 S. 317 ausführ⸗ licher beſprochene Reichsgerichtsurthell vom 24. Juni 1887 lautet dahin, daß ein Fiſcherelrecht des Fiskus — des Verpächters — an den von einem Bache abgeleiteten und wieder in denſelben zurück— kehrenden Gräben — das ſind eben meiſt die Mühlgräben — nach naſſauiſchem Rechte nicht aus dem Fiſchereirechte im Bache hergeleitet werden könne, weil dort Regalität in allen fließenden Wäſſern nicht beſteht.“ i Es wird im vorliegenden Falle Frageſteller und Pächter ſich wohl zunächſt bei dem Verpächter zu erkundigen haben, ob die fraglichen Mühlgräben im Eigenthum der Mühlenbeſitzer ſtehen oder nicht, was in jedem Falle anders ſein kann, ſpeziell ob der Verpächter das Fiſchereirecht in den Mühlgräben mitverpachtet hat oder nicht. Ohne Kenntniß aller thatſächlichen Umſtände läßt ſich die Frage für elnzelne Mühlgräben nicht beantworten. IX. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Wee kane Berlin, 31. Mal. Lebhaftes Geſchäft bei ungenügender Zufuhr, Preiſe für todte Fiſche gedrückt. En gros-Preiſe in Pfennigen. 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Für die Redaktion verantwortlich: Dr. Bruno Hofer in München, zoologiſches Inſtitut. Pöſſenbacher'ſche Buchdruckerei (Franz & Mühlthaler) München. Für den Buchhandel zu beziehen durch J. Neumann in Neudamm. Die nächſte Nummer erſcheint am 19. Juni 1895. N MN) N NN: I 100 N Allgemeine Jiſcherei-Zeitung. eue Solge der Bayer. Siſcherei⸗Seitung. Erſcheint monatlich zwei- bis dreimal, Preis: jährlich 4 Mk. — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. = Unter ſtreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 1.50 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. edaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Expedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19. p Organ für die Befammtinterefen der Fischerei, owie für die Heſtrebungen der Fifdterei-Bereine, in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei Pereins, ſowie der Landes⸗Fiſch.⸗Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schlef. Fiſch.⸗ Ver., des Brandenburg. Fiſch. Ver., des Thüring. Fiſch. Ver., des Fiſch⸗Der. Miesbach⸗ Tegernſee, des Fiſch.Ver. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Sifch.-Der. für das Großherzogthum Beffen, des Rheinifhen Fiſch. Ver., des Central-Fiſch.⸗ Vereins für Schleswig-Holftein, des Kölner Sifch..Der., des Hamburger Fiſch⸗Ver., des Sifcherei-Dereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Lothringiſchen Fiſch. Ver., des Fifcherei-Dereins für den Kreis Lingen, des Fiſcherei⸗Vereins für } die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt 2c. ꝛc. In Berbindung mit Tachmännern Deutſchlands, Heſlerreich-UAngarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayeriſchen und vom Deutfhen Tiſcherei-Verein. Nr. 13. München, den 19. Juni 1895. XX. Jahrg. Inhalt: I. Bekanntmachung. — II. Von der Fiſcherei-Ausſtellung in Köln. — III. Feſtverſammlung der Fiſcherei⸗Intereſſenten in Köln. — IV. Eine Fiſchwaſſer⸗Verunreinigung durch Holz⸗ paplermaſſe und eine dadurch bedingte Schädigung des Fiſchbeſtandes. — V. Lachsfiſcheret und Lachszucht im Weſergebiet. — VI. Vermiſchte Mittheilungen. — VII. Vereinsnachrichten. — VIII. Literatur. — IX. Fragekaſten. — X. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämmtlicher Originalartikel nur mit Erlaubniß der Nedaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Das gewaltige und lang anhaltende Hochwaſſer, welches in der Woche nach Pfingſten die Eyach, die Starzel und den oberen Theil des Neckar zu reißenden Strömen verwandelte, hat auch durch Wegſchwemmen von im Waſſer liegenden Fiſcherei-Geräthſchaften, wie Kähnen und Reuſen ꝛc. den Fiſchern großen Schaden verurſacht, welcher für einzelne ärmere Männer ſehr empfindlich iſt. Es dürfte daher angezeigt ſein, an diejenigen Kollegen, welche ſolche Geräthſchaften aufgefangen haben, die dringende Bitte zu ſtellen, doch gefl. hiervon dem Schriftführer des Gauverbandes der Fiſcherei-Vereine vom oberen Neckar — Herrn Kaufmann Sontheimer in Tübingen — Mittheilung machen zu wollen, wobei bemerkt wird, daß die Auslagen gerne erſetzt und auf Verlangen auch ein Bergungslohn bezahlt wird. Sämmt— liche Reuſen waren mit den Namen der Eigenthümer verſehen, dieſe Täfelchen können aber weggeriſſen worden ſein, außerdem hat aber jede Reuſe ein geheimes Zeichen, wo— durch der rechtmäßige Eigenthümer unzweifelhaft herauszufinden iſt. Tübingen, 15. Juni 1895. W. Armbruſter, Fiſchmeiſter. 230 II. Von der Jiſcherei-Ausſtellung in Köln. Zum erſten Male hatte die Deutſche Landwirthſchafts-Geſellſchaft auf ihren alljährlich wiederkehrenden großartigen Ausſtellungen in dieſem Jahre in Köln die Fiſcherei auch unter den landwirthſchaftlichen Nebengewerben als einen gleichberechtigten Zweig anerkannt, indem ſie nicht nur die geſammten Unkoſten für die Fiſcherei-Ausſtellung übernahm, ſondern auch die Summe von 1000 AM für Geldpreife zur Verfügung ſtellte. Auch das Königlich Preußiſche Landwirthſchaftsminiſterium hatte ſechs Preismedaillen geſtiftet, ebenſo der Fiſchſchutz⸗— Verein in Köln eine Ehrengabe, der Rheiniſche Fiſcherei-Verein in Bonn eine Ehrengabe, der Fiſcherei-Verein für Weſtfalen und Lippe eine Ehrengabe, der Vorſtand des Fiſcherei-Vereins in Heſſen, Herr Heyl von Hernsheim, eine Ehrengabe, der Provinzialausſchuß der Rhein- provinz drei Preiſe von je 100 M. Die Durchführung der Ausſtellung hatte der Vorſtand des Fiſchſchutz-Vereins in Köln übernommen, deſſen Vorſitzender Herr Direktor Lubitz und deſſen Sekretär Herr Schönrock ſich hierbei beſonders verdient gemacht haben. s Die Ausſtellung, deren Programm wir bereits früher mitgetheilt haben, zerfiel in drei Abtheilungen: In der erſten Abtheilung für künſtliche Fiſchzucht und deren Hilfsmittel, waren 25 Nummern nach dem Ausſtellungskatalog vorgeführt, jo vom Kölner Fiſchſchutz— Verein Regenbogenforelleneier, welche während der Ausſtellung ausſchlüpften, ebenſo Lachseier, Zandereier und vier Wochen alte Zanderbrut, Regenbogenforellenbrut von Carl Froitzheim in Krichelsmühle, ferner einige kaliforniſche Bruttröge, ein paar Sorten Fiſchfutter, Transport kannen ꝛc. Hier hatte auch der Fiſchſchutz- Verein das Modell einer Brutanſtalt aufgeſtellt. Die zweite Abtheilung: Teichwirthſchaft und freie Fiſcherei enthielt in 52 Nummern die lebenden Fiſche. Herr Froitzheim-Krichelsmühle ſtellte Brut der Bachforelle, Regenbogenforelle und des Saiblings aus, ſowie Speiſefiſche und Laichforellen; Herr Siegfried Jaffé-Sandfort bei Osnabrück 5—6 Pfund ſchwere Regenbogenforellen, Bachſaiblinge von ca. 2 Pfund; die Oeſeder Fiſchzuchtanſtalt angefütterte Brut der deutſchen Bachforelle, der amerikaniſchen Regenbogenforelle und des amerikaniſchen Bachſaiblings, alles durchweg ſchönes Material. Herr Heinrich Rübſaamen-Welſchneudorf führt in feiner Aus: ſtellung von Bachforellen, Bachſaiblingen und Regenbogenforellen wahre Schmuckſtücke feiner Zucht vor; nicht minder der Lippe' ſche Fiſcherei-Verein, welcher mit ſchöner diesjähriger Brut von Bachforellen und Saiblingen vertreten iſt, ſovie Herr Froitzheim. Herr Micha-Berlin ſtellt Krebſe in verſchiedenem Alter, beſonders auch ſchöne Exemplare von Zuchtkrebſen, aus; der Fiſchſchutz-Verein Köln muntere Aalbrut; Herr Vogel-Harburg einen Kaſten lebender Aale von 12— 40 Centimeter Länge; Herr Dahmen -Weiß-Haus bei Köln lebende Perlmuſcheln aus dem Roergebiet; Herr Oberſtlieutenant a. D. v. Derſchau⸗ Seewieſe Forellen und große fränkiſche Spiegel- und Lederkarpfen; Herr Adolf Giersberg— Bünde Karpfen in verſchiedenen Altersſtadien, Goldorfen und Schleihen; die fürſtliche Hofkammer Bückeburg ſechs Rieſenexemplare von Karpfen, von welchen jeder ſeine 25 Pfund wiegen dürfte — nach den Angaben des Hofjägers Faudt ſind zwei davon, welche er ſelbſt eingeſetzt hatte, erſt 6 Jahre alt. Die Schnellwüchſigkeit erklärt ſich nur dadurch, daß in einem Teich von mehr als zwei Morgen Waſſer mit den vorzüglichſten Nahrungsbedingungen nur einige Exemplare (6— 10 Setzlinge) eingeſetzt wurden. Herr Guftav Voß-Köln hat eine reiche Sammlung von amerikaniſchen Zierfiſchen in Aquarien — unter welchen ſich auch eine Anzahl billiger aber recht praktiſcher befinden — mit getrocknetem, gut flottirendem und lebendem Fiſchfutter zur Ausſtellung gebracht, welche viel beachtet wird. Mit Produkten der freien Fiſcherei ſind die Bergheimer Fiſcherei-Bruderſchaft (ſchöne Fiſche und Krebſe des freien Fanges aus dem Rhein und der Sieg, wie Hecht, Barſch, Karpfen, Schleihe, Barbe, Möne, Makrele ꝛc.), die Herren Karl Werner-Aggerdeich bei Troisdorf, Rudolf Wattler⸗ Köln-Riehl und Karl Froitzheim-Krichelsmühle, recht gut vertreten. In der dritten Abtheilung, welche die Hilfsmittel zur Pflege und zum Betriebe der Fiſcherei enthielt, waren gegen 250 Nummern ausgeſtellt. Herr Geheim rath Profeſſor Dr. Freiherr von La Valette St. George in Bonn hatte davon allein 5 4 2 W * n SEE eee ae! $ . * 2 a — — 8 * = 7 * * RR 2 3 on > a 1 8 > A 2 Er B ee les 1 e wn de 231 ca. 160 verſchiedene Präparate von Süß⸗ und Seewaſſerthieren vorgeführt, ſowohl als Total— präparate, wie zur Erläuterung des Baus der Fiſche, ihres Skelets, der Haut, Muskulatur, der Athmungsorgane, des Darmkanals, der Fortpflanzungsorgane 2c. ꝛc., der Entwickelungs— geſchichte; des Weiteren hatte derſelbe aber auch eine Reihe von Fiſchfeinden, wie Bandwürmer, Käfer, Ringelnatter, Froſch, zahlreiche Vögel ꝛc. ꝛc. zur Anſchauung gebracht. Hieran ſchloß ſich eine kleine Ausſtellung von Fachliteratur, in welcher Herr S. Jaffé neben anderen ſelbſtverfaßten Schriften feine illuſtrirte Broſchüre „Forellenzucht“ aufgelegt hatte. Der kgl. Amtsgerichtsrath Herr F. v. Seelig in Caſſel hatte ſeine zahlreichen, zumeiſt auf das Fiſcherei-Recht bezüglichen Arbeiten zur Anſicht gebracht, wie „Fiſcherei und einſchlagendes Waſſerrecht betreffende Entſcheidungen höherer deutſcher Gerichte, insbeſondere des Reichs— gerichts,“ Leipzig 1889; die Bergheimer Fiſcherei-Bruderſchaft zu Bergheim an der Sieg hatte eine Urkunde von Kaiſer Karl dem Großen, betreffend die Fiſcherei-Gerechtſame der Bruderſchaften, ausgeſtellt. In derſelben Gruppe war auch eine Ausſtellung von Präparaten, welche Fiſche, Fröſche, Inſekten darſtellten, ſowie Tafeln und Literatur zur Demonſtration und zum Unterricht durch die Buchhandlung von A. J. Tonger in Köln untergebracht. Auch das Naturhiſtoriſche Muſeum in Köln war mit hübſchen Präparaten aus der Anatomie der Fiſche, Fröſche und Inſekten vertreten. Von den vorhandenen ſonſtigen Fiſcherei-Geräthen erwähnen wir praktiſche Transport: keſſel, ausgeſtellt von Herrn E. Kettner-Köln; verſchiedene Fallen, ausgeſtellt von E. Grell & Co.-Haynau und A. Pieper-Mörs; Luftbrauſen von Gg. Mürrle in Pforzheim; eine Anzahl Netze und Reuſen von F. Klinder-Neubabelsberg; hübſche in Zink getriebene Fontainefiguren von der Kölniſchen Zinkornamentenfabrik Larondelle Pelzer & &o.: Köln; ſowie einen äußerſt praktiſchen Fiſcherkahn von Herrn Johann Conrad-Köln-Deutz. Wenn wir zum Schluſſe noch ein Teichmodell ſowie einen hübſchen Grottenbau, ein Stück des Sieglaufes darſtellend, beide vom Fiſchſchutz-Verein in Köln ausgeſtellt, erwähnen, dürften wir die hauptſächlichſten Punkte der in allen Theilen wohlgelungenen Ausſtellung berührt haben. Indem wir uns eine ſpezielle kritiſche Beſprechung einzelner Ausſtellungsobjekte für nächſte Nummer vorbehalten, laſſen wir hier nun die Liſte der Prämiirten folgen: Preisrichter: Dr. Federath, Königlicher Landrath und Vorſitzender des Fiſcherei— Vereins für Weſtfalen und Lippe, Brilon; Haak, Direktor der Kaiſerlichen Fiſchzuchtanſtalt in Hüningen im Elſaß; Karl Huppertz, Profeſſor der Baukunde und Kulturtechnik an der landwirthſchaftlichen Akademie Poppelsdorf; Dr. Sieglin, Profeſſor an der landwirth— ſchaftlichen Akademie zu Hohenheim; Dr. Weigelt, Profeſſor, General-Sekretär des Deutſchen Fiſcherei⸗Vereins, Berlin. (Der im Ausſtellungskatalog als Preisrichter aufgeführte Herr Schillinger-München war am Erſcheinen in Köln verhindert). 5 Prämiirt wurden in: I. Abtheilung. — Für künſtliche Fiſchzucht und deren Hilfsmittel. 1. Dr. Freiherr von la Valette, Profeſſor und Geheimer Medizinalrath in Bonn: Ehrengabe des Kölner Fiſchſchutz Vereins. — 2. F. Tielker in Bünde i. W.: 1 Geldpreis von 25 ,; ſowie ferner 1 Geldpreis von 25 , an Herrn W. Rumbke in Bünde für den von ihm erfundenen Stauheber, außerdem an denſelben eine Ehrenurkunde des Deutſchen Fiſcherei⸗Vereins in beſonderer Anerkennung feiner Schrift: „Jeder Landwirth ein Teichwirth.“ — 3. C. W. Mühlbach in Neudamm: 1 Geldpreis von 25 M. und eine Ehrenurkunde des Deutſchen Fiſcherei⸗Vereins. II. Abtheilung. — A. Teich wirthſchaft. 1. Carl Froitzheim in Krichelsmühle bei Langerwehe: I. Preis: Bronzene Staats⸗ medaille, II. Preis: 100 HM, Provinzialpreis (vergl, Bemerkung über Geſammtleiſtung am Schluſſe des Protokolls). — 2. Siegfried Jaff é, Rittergutsbeſitzer, Gut Sandfort: I. Preis: Silberne Staatsmedaille, außerdem ein Geldpreis von 50 J an deſſen Fiſchmeiſter (vergl. wie vor). — 3. Oeſeder Fiſchzuchtanſtalt in Oeſede: I. Preis: Bronzene Staatsmedaille, außerdem an deſſen Fiſchmeiſter ein Geldpreis von 50 , (für die beſondere Sorgfalt in 232 der Aufzucht der Brut). — 4. W. von Derſchau in Seewieſe: Für Geſammtausſtellung von Salmoniden und Karpfen: Ehrengabe des Fiſcherei-Vereins für Weſtfalen und Lippe, ferner Ehrenurkunde des Deutſchen Fiſcherei-Vereins und an den Fiſchmeiſter ein Geldpreis von 50 A. — 5. Heinrich Rübſaamen in Welſchneudorf bei Montabaur: I, Preis: Silberne Staatsmedaille, II. Preis: 100 HM Provinzialpreis, außerdem an feine Gehülfen ein Geldpreis von 25 M, (für feine beſonderen Verdienſte um die Fiſch- ſpeziell Salmoniden⸗ zucht.) — 6. Lippe 'ſcher Fiſcherei-Verein in Steinbeck: An zwei Ausſteller des Vereins je ein Geldpreis von 25 J, außerdem an den Lippe'ſchen Fiſcherei-Verein eine Ehrenurkunde des Deutſchen Fiſcherei-Vereins. — 7. Gebrüder Greve in Iburg: 1 Geldpreis von 50 M. — 8. A. Micha, Königlicher Hoflieferant in Köln-Deutz: Bronzene Staatsmedaille (für feine langjährigen Verdienſte in der Krebszuht). — 9. Paul Vogel in Harburg a. d. Elbe: 1 Geldpreis von 100 A. für vorzügliche Verpackungsart und Berfandtmethode für lebende Aale; außerdem Ehrenurkunde des Deutſchen Fiſcherei-Vereins. — 10. Joſef Dahmen, Gutsbeſitzer, Hofgut Weiß-Haus bei Köln: Ehrenurkunde des Deutſchen Fiſcherei-Vereins. — 11. Adolf Giersberg in Bünde i. W.: 1 Geldpreis von 100 N; außerdem dem Anſtaltseigenthümer Herrn Steinmeiſter eine Ehrenurkunde des Deutſchen Fiſcherei-Vereins. — 12. Fürſtliche Hofkammer in Bückeburg: Ehrenurkunde des Deutſchen Fiſcherei⸗ Vereins; außerdem an den Fiſchmeiſter 1 Geldpreis von 25 , — 13. Guftav Voß, Hoflieferant in Köln: 1 Geldpreis von 25 M. B. Freie Fiſcherei. N 14. Bergheimer Fiſcherei-Bruderſchaft in Bergheim a. d. Sieg: 100 M, Provinzial: preis; außerdem eine Ehrenurkunde des Deutſchen Fiſcherei-Vereins für ihre beſonderen Ver— dienſte um die Fiſcherei. — 15. Carl Werner in Aggerdeich bei Troisdorf: 1 Geldpreis von 25 4 — 16. Philipp Hanſen in Siegburg: Ehrenurkunde des Deutſchen Fiſcherei⸗ Vereins. — 17. Rudolf Wattler in Köln-Riehl: 1 Geldpreis von 25 M. III. Abtheilung. — Hilfsmittel zur Pflege und zum Betriebe der Fiſcherei 1. F. W. Seelig, Königlicher Amtsgerichtsrath in Caſſel: Ehrengabe des Rheiniſchen Fiſcherei-Vereins in Bonn (für ſeine beſonderen ſchriftſtelleriſchen Leiſtungen auf dem Gebiete des Fiſcherei-Rechts). — 2. A. Hübner in Thalmühle bei Frankfurt a. d. Oder: Bronzene Staatsmedaille, für ſeine Zanderpräparate und ſeine Verdienſte um Verbreitung des Zanders in den Gewäſſern weſtlich der Elbe. — 3. A. J. Tonger's Buchhandlung, Inhaber: Hugo Inderau in Köln: Ehrenurkunde des Deutſchen Fiſcherei-Vereins. — 4. A. Grell u. Co. in Haynau i. Schl.: 1 Geldpreis von 25 % — 5. A. Pieper in Mörs: 1 Geldpreis von 25 J — 6. H. Pauck in Bünde: 1 Geldpreis von 25 M — 7. F. Klinder in Neubabelsberg: 1 Geldpreis von 50 / — 8. J. Rösler in Lipp borg: 1 Geldpreis von 25 , — 9. J. Conrad, Bootbauer in Köln-Deutz: 1 Geldpreis von 50 M. 4 Außerdem wurde dem Fiſchſchutz-Verein in Köln, ſowie dem Herrn E. Schönrock in Köln⸗Deutz für ihre erfolgreichen Bemühungen um die Ausſtellung je eine Ehrenurkunde des Deutſchen Fiſcherei-Vereins zuerkannt. Dem Fiſchſchutz-Verein in Köln endlich die nach- träglich von dem Präſidenten des Heſſiſchen Fiſcherei-Vereins angemeldete Ehrengabe. 4 Die Prämiirung gilt bei den Ausſtellern, die in mehreren Abtheilungen konkurriiten, für die Geſammtleiſtung. i Bei den Abtheilungen I und II der Ausſtellung fungirten die ſämmtlichen Preisrichter, | während die Abtheilung III von den Herren Preisrichtern Profeſſor Huppertz und 4 Dr. Weigelt allein beurtheilt wurde, die in ihrem Urtheil einig waren. Um auch außerhalb der Prämiirungsvorſchriften beſondere fiſchereiliche Leiſtungen zur Anerkennung bringen zu können, hat das Preisrichterkollegium gern von Ehrenurkunden Gebrauch gemacht, welche der Deutſche Fiſcherei-Verein für dieſen Zweck zur Verfügung ſtellte. Schluß der Verhandlung 8'/, Uhr Abends. 3 Köln, den 6. Juni 1895. gez.: Dr. Federath. Dr. Weigelt. H. Haak. Profeſſor Dr. Sieglin. C. Huppertz. a 233 III. Seftverfammlung der Jiſcherei-Intereſſenten in Köln. Immer mehr bricht fi) die Ueberzeugung Bahn, daß auch der rationelle Betrieb der Fiſcherei ein nicht zu unterſchätzender Zweig unſerer ſchwer darniederliegenden Landwirthſchaft werden kann. Dieſer Gedanke kam auch in der am 8. Juni in dem feſtlich geſchmückten Saale des Stadtgartens abgehaltenen Verſammlung von Fiſcherei-Intereſſenten, welche Herr Direktor Lubitz leitete, wiederholt zum Ausdruck. Bereits in ſeiner Begrüßungsrede betonte der Vorſitzende, daß die Mitglieder der Fiſch— ſchutz- und Zuchtvereine längſt erkannt haben, daß die von ihnen vertretenen Ziele mit ge— eignet ſind, der Landwirthſchaft aufzuhelfen und immer beſtrebt waren, dieſes Ziel weiter zu verfolgen; das iſt zum Theile bereits gelungen. Auch der Kölner Fiſchſchutz-Verein war redlich beſtrebt, für dieſes Ziel eifrig einzutreten. Als die Deutſche Landwirthſchafts-Geſellſchaft, führt Redner aus, an uns herantrat, mit der Anfrage, ob wir anläßlich ihrer Ausſtellung nicht eine Fiſcherei-Ausſtellung veranſtalten wollen, bejahten wir dies nur unter der Be— dingung, wenn uns gewährleiſtet werde, daß die Landwirthſchafts-Geſellſchaft die Fiſcherei auch als gleichberechtigten Zweig betrachte. Die Geſellſchaft ſtimmte dieſer Bedingung zu. Wir haben uns muthig an die Sache begeben und haben heute das Glück, ſagen zu können, daß wir die erſten geweſen ſind, denen es vergönnt war, den erſten Schritt zu thun auf einem bisher unbeſchrittenen und unſicheren Pfade. Dieſer Schritt iſt uns gelungen und haben wir heute die Ueberzeugung, daß ſich uns in Zukunft ein lichterer Pfad cröffnet. Nachdem auf Vorſchlag des Vorſitzenden die Herren Oberregierungsrath Fink, Profeſſor Dr. Weigelt und Herr Landrath Federath in das Bureau gewählt wurden, überbrachte letzterer die Grüße des Fiſcherei- Vereins aus Weſtfalen und gab ſeiner beſonderen Freude darüber Ausdruck, daß die Fiſcherei in der gegenwärtigen landwirthſchaftlichen Ausſtellung als ein gleich wichtiger Zweig der Landwirthſchaft erſcheine. Redner betont, daß dieſe An— erkennung, welche die Fiſcherei auf dieſe Weiſe erfahren, den Vertretern derſelben auch die Pflicht auferlege, ſich dankbar zu erweiſen und ſich in den Dienſt der Landwirthſchaft zu ſtellen. Nach Verleſung und Begründung der Prämiirungsliſte, deren Reſultate mit allgemeinem Beifall aufgenommen wurden, nimmt der Direktor der Fiſchzuchtanſtalt zu St. Ludwig, Herr Haak das Wort zu einem hochintereſſanten Vortrag. Von dem Ausſpruche eines bedeutenden Fiſchzüchters ausgehend: „Jeder Landwirth ein Teichwirth“, beſpricht der Redner die Be— deutung beſonders unſerer Teich-Fiſcherei für die Landwirthſchaft. Derſelbe führte aus: Iſt auch nicht jeder Beſitz für Teichbewirthſchaftung angethan, ſo gibt es heute doch noch viele Wirthſchaften, die, obwohl die Möglichkeit einer Teichbewirthſchaftung vorhanden iſt, derſelben entbehren. Früher war das anders, Klöſter und Orden pflegten die Teichwirthſchaft in hohem Maße. Mit der Zeit, als ſich der Preis für Grund und Boden hob, ließ man die Teiche trocken legen, ja Bayern ging ſogar ſo weit, daß es für die Trockenlegung von Teichen Staatspreiſe ausſchrieb. In unſerer Zeit iſt ein Aufſchwung nach der anderen Seite ein— getreten. Die Landwirthſchaft hat ſchwer zu leiden, der Getreidebau rentirt nicht mehr und auch die anderen Zweige der Landwirthſchaft proſperiren nicht, die Fiſchwirthſchaft, die Teich: wirthſchaft iſt der einzige Zweig, welcher für den Landwirth heute noch rentabel iſt. Wie aber ſtellen wir dieſelbe an. Es taucht die Frage auf, ob Forellen-, ob Karpfenzucht und da möchte ich jagen, erſtere iſt mehr Sache der Induſtrie, letztere die der Landwirthſchaft. Will der Landwirth Teichwirthſchaft betreiben, ſo muß er ſie in erſter Linie rationell betreiben und dazu gehört vor Allem die richtige Anlage der Teiche. Grundbedingung einer guten Karpfenwirthſchaft iſt, daß wir unſeren Teich in der Hand haben, d. h. nach unſerem Be— lieben trocken legen und unter Waſſer ſetzen können, ferner muß derſelbe gegen Hochwaſſer geſchützt ſein. Des Weiteren verlangt eine rentable Bewirthſchaftung einen rationellen Betrieb, der ſich annähernd folgendermaßen geſtalten könnte: Ein feiner Raſen ſoll den trocken gelegten Teich bedecken, bevor man dieſen an warmen Tagen, nachdem der Boden ordentlich erwärmt iſt, etwa im Mai befpannt. Dann ſetze man den Karpfen hinein, der in etwa zwei Tagen laichen wird. Nach weiteren 3—4 Tagen ſchlüpft aus dem Ei der junge Karpfen aus, den man weitere 6— 7 Tage noch im Teiche läßt, um ihn dann herauszufiſchen oder aber 234 mit Hilfe weitmaſchiger Siebe in einen niederer gelegenen Teich gelangen zu laſſen. Man hüte ſich aber, den Teich zu ſtark zu bejeren, da ſonſt die kleinen Geſchöpfe Mangel an Nahrung leiden. Um zu einem erfolgreichen Reſultate zu gelangen, iſt auch eine rationelle Zucht in der Weiſe nöthig, wie ſie der Landwirth ſchon lange handhabt, indem er zur Weiterzucht nur geeignete Exemplare auswählt. Außer dem Karpfen kann der Teich auch noch andere Fiſche enthalten, ohne daß erſterer beſonders Schaden leidet. Schleihe und Aal werden ſich wohl nicht mit ſo großem Erfolge gleichzeitig züchten laſſen, man verſucht es oft mit dem Zander, doch iſt dieſer ſehr weichlich, ſo daß er leicht verletzt werden kann. Recht gut hat ſich aber die Regenbogenforelle bewährt, mit welcher ſchon bedeutende Erfolge erzielt wurden. Zum Schluße ſeiner beifälligſt aufgenommenen Ausführungen ermahnt Redner, auf dem beſchrittenen Pfade auszuharren und erinnert an die Worte des Herrn Miniſters bei Eröffnung der landwirthſchaftlichen Ausſtellung, man möge nicht Alles von der Hilfe des Staates erwarten, ſondern in fleißiger Arbeit ſich zuerſt ſelbſt zu helfen ſuchen. Der folgende Redner, Herr S. Jaffé, zu Haus Sandfort bei Osnabrück, verbreitet ſich über die Rentabilität der Forellenzucht, wobei er dem kleineren Züchter anräth, nicht ſelbſt Forellenbrut auszuſetzen, ſondern ungefähr einſömmerige Fiſche von einer renommirten Anſtalt zu kaufen und dieſe erſt auszuſetzen. Zahlen, welche der Redner mittheilt, ſprechen deutlich, zu welcher Rentabilität auch die Zucht von Forellen gebracht werden kann, wenn ſie rationell betrieben wird. — In der nachfolgenden Diskuſſion bleiben die Zahlen, die der Vorredner gegeben, inſofern nicht einwandfrei, als nach Anſicht des Herrn Direktors Haak dieſelben nur bei Anwendung aller Sorgfalt und Anſtrengung erreicht werden können. Von großem Intereſſe war weiter die Mittheilung des Herrn Rübſaamen-Welſch⸗ Neudorf von der Fruktifizirung eines faſt werthloſen Bodens, auf welchem der Eigenthümer Teichwirthſchaft begann und es, der früher nicht in den beſten Schuhen ſteckte, zu einem ge— 4 wiſſen Wohlſtande gebracht hatte. Nachdem Profeſſor Dr. Weigelt in kurzer Ausführung einige in den Verhandlungen aufgetauchten Punkte berührt, ſchließt Herr Direktor Lubitz, dem die Verſammlung als dem eifrigen Leiter des Kölner Fiſchſchutz-Vereins ein dreifaches Hoch brachte, die durch Vertreter von 17 Fiſcherei⸗Vereinen beſuchte Verſammlung. Nach der „Ausſtellungs-Zeitung “.) IV. Eine Jiſchwaſſer-Verunreinigung durch Holzpapiermaſſer und eine dadurch bedingte Schädigung des Jiſchbeſtandes. Wie der Adminiſtrationsbericht des Steiermärkiſchen Fiſcherei-Vereins pro 1894 mittheilt, wurde der k. k. Profeſſor Herr Auguſt Edler von Mojfifovics in Graz von der k. k. Bezirkshauptmannſchaft daſelbſt erfucht, in der Rechtsſache des fürſtlich Oettingen-Wallerſtein'ſchen Forſtamtes in Waldſtein gegen die Ruhmann'ſche Papierfabrik in Uebelbach, betreffend die durch den Betrieb dieſer Fabrik verurſachte Verunreinigung des Uebelbaches, auf Grund der vom Herrn Sachverſtändigen Profeſſor J. B. Reinitzer durchgeführten chemiſchen Unter⸗ ſuchung des Uebelbachwaſſers, ein Gutachten darüber abzugeben, „ob durch fragliche Verunreinigung des Waſſers die Fiſchzucht „thatſächlich geſchädigt werden könne?“ „Mit Rückſicht auf das Ergebniß der erwähnten chemiſchen Unterſuchung, daß das („vorliegende“) Waſſer zwar nicht chemiſch, wohl aber mechaniſch durch Holzpapiermaſſe und zwar in bedeutendem Maße verunreinigt“ ſei, hätte zwar (ganz abgeſehen von der beſonderen Empfindlichkeit unſerer Edelfiſche [Forelle, Aeſche u. ſ. w.) für ganz geringfügige Trübungen und Verunreinigungen des Waſſers die oben zitirte Frage im Allgemeinen kurzweg und un- bedingt bejaht werden können; — es ſchien jedoch auch wichtig, zu unterſuchen, ob, beziehungs- weiſe wie lange geſunde Altfiſche in dem beanſtandeten Waſſer exiſtiren könnten und unter welchen pathologiſchen Veränderungen dieſelben erkranken, eventuell verenden würden, wenn ſie verhindert werden, den infizirten Bachſtrecken zu entfliehen. Für einen derartigen Verſuch war unter Anderem auch eine Unterſuchung der Verhält⸗ N 235 — — niſſe des Uebelbaches an Ort und Stelle nothwendig und ergab dieſelbe nachfolgend mit⸗ setheilten Befund: 1. Die Bachſtrecke von der Mündung bis zur „Hochſchleife“ wurde am 26. Dezember 1892 begangen; das Waſſer erwies ſich zwar als leicht getrübt, aber ohne irgend welche charakteriſtiſche Färbung; breites Randeis verhinderte eine Beſichtigung der Ufer und vor Allem des Bachbettes. 2. Die dem Schloſſe Waldſtein zunächſt gelegene Bachſtrecke wurde am 26. April 1893 genauer unterſucht und ergab ſich, daß beſonders die weniger ſteilen Uferpartien auf eine be— deutende Ausdehnung hin, von einer pappendeckelartigen, ſchmierig grau-weißen Decke bis zu 1 und 1,5 em Dicke überkleidet find. Dieſe in trockenem Zuſtande brüchige Decke entſtand zweifellos durch Ablagerungen aus dem verunreinigten Waſſer während eines höheren Waſſer— ſtandes des Uebelbaches. An der unteren Grenze dieſer ziemlich kontinuirlichen Pappſchichte, die vom Waſſer noch beſpült wird, zeigt ſich dieſelbe als eine verſchieden dicke, gallertartig weiche, klebrige Maſſe, in der zahlreiche Fremdkörper (Hölzchen, kleine Steinchen u. ſ. w.) eingeſchloſſen ſind. Das Bett des Uebelbaches iſt am genannten Orte demnach von den Sedimenten des Waſſers, über deren Natur zum Theile auch das Gutachten des Herrn Chemikers berichtet, wie austapezirt und nur in Folge Verdunſtung ergibt ſich an den der Luft exponirten (bloßgelegten) Theilen des Bachbettes eine ſcheinbare Verſchiedenheit in der Qualität der erwähnten kontinuirlichen Dede. Das Waſſer ſelbſt hatte, auch bei dieſer Inſpektion, keine auffällige Farbe, erſchien aber etwas trübe, „nicht rein“ und ließ keine Spur irgend eines lebenden thieriſchen Organis— mus als ſeinen Bewohner erkennen. Die mehrſeitig hervorgehobene gelegentliche Verfärbung des Uebelbaches (Vergl. den Befund des Herrn Sachverſtändigen für Chemie) erſcheint angeſichts des eben mitgetheilten Befundes ſo wenig belangreich, daß ſelbſt der (noch ausſtändige) Nachweis, es handle ſich um einen in minimalem Prozentgehalte vertheilten ſchädlichen Farbſtoff, für dieſe biologiſche Unter: ſuchung gar nicht mehr in Betracht kam. Als Verſuchsfiſche wurden vier etwa 19—21 em lange Bachforellen ausgewählt und dieſelben am 26. April Nachmittags in einem mit entſprechenden Bohrlöchern verſehenen Fiſchbehälter in den Bach eingeſetzt, der Deckel des Behälters wurde durch ein Schloß ver— ſichert und der Schlüſſel zu letzterem dem Herrn Oberlehrer von Waldſtein, als Unbetheiligten, zur Aufbewahrung übergeben. Am 15. Mai a. c. wurden dem Herrn von Mojſiſovics die Verſuchsthiere todt überbracht; kurz zuvor war aus Waldſtein die Meldung eingelaufen, daß „ſeit geraumer Zeit“ das Bachwaſſer an Klarheit zugenommen habe und eine bereits vor dem 9. Mai kränkelnde Forelle ſich wieder erholt habe. Die Verunreinigung des Baches bedingte, wie ferner berichtet wurde, eine beſondere Reinigung der Bohrlöcher, „ſonſt wäre der Fiſch— behälter waſſerlos geworden.“ Sectionsbefund. Hautfarbe der Forellen blaß grünlich-gelb, ein Exemplar iſt am Rücken hellbräunlich nd läßt noch deutliche rothe Flecken erkennen. Sämmtliche Kiemen ſind mißfarbig, hell grau⸗gelb, nur an ihrem baſalen Theile ſchimmern die blaßröthlichen Kiemengefäße durch die Schleimhaut. Die zwiſchen den Reuſenzähnen beſtehenden Lücken ſind an einem Exemplare in ganz beſonderem, an den drei übrigen Exemplaren in geringerem Grade mit einer grün— lichen Maſſe belegt. Die Oberflächen der Kiemenblätter zeigen unter Loupenbetrachtung einen Belag von einer gelblich⸗-grauen Subſtanz, die ſich, im getrockneten Zuſtande, übereinſtimmend erweiſt mit Beſtandtheilen der das Bachbett auskleidenden Schichte. Der Magen enthielt einen dicken, enorm zähen („fadenziehenden“) Schleim, beziehungsweiſe eine ſchleimartige Subſtanz neben winzigen, unbeſtimmbaren Chitintheilen von Inſekten, bräunlichen, fäzesartigen Knollen u. dergl. Todesurſache: Anaemie, bedingt durch behinderte Reſpiration, Zirku— lation und Nahrungsmangel. Ergebniß. In der Strecke des Uebelbaches, die durch die Ruhmann'ſche Papierfabrik in dem ge— ſchilderten Maße verunreinigt wird, können Fiſche überhaupt, geſchweige Edelfiſche, nicht exiſtiren; die Verunreinigung iſt jedoch, wie es ſcheint, in der Regel nicht derart, daß ſchon 236 ein kurzer Aufenthalt in dem infizirten Waſſer die Fiſche tödtet, ſondern letztere entziehen fich gewiß den Schädlichkeiten durch die Flucht; „Einſtand“ würde unter den jetzt gegebenen Ver— hältniſſen keine Fiſchart nehmen und wird die genannte Bachſtrecke von Fiſchen ohne Frage bis auf Weiteres entvölkert bleiben. V. Tachsfiſcherei und Tachszucht im Weſergebiet. Die Weſer iſt nach dem Rhein der vorzüglichſte Lachsfluß Deutſchlands und übertrifft bei weitem die Elbe und Oder an Reichthum und Schönheit der Lachſe. Im Gegenſatz zum Rhein und zur Elbe iſt die Weſer ein rein deutſcher Fluß, in dem der Lachsfang ſeit uralter Zeit bis zu den letzten Jahrzehnten faſt allein vom Bremiſchen Fiſcheramt und vor den Wehren der Stadt Hameln betrieben wurde. Der Lachs, der König unter den Fiſchen, lebt im Meere und zieht tief in's Binnenland, um in den klaren und ſchnellſtrömenden Gebirgs— bächen zu laichen. Hier findet die zarte Brut auch die paſſende Nahrung und wandert nach einem Jahre allmählich thalabwärts in das Meer, in deſſen fetten Weidegründen der Fiſch heranwächſt und vom vierten oder fünften Jahre an wieder in den Fluß ſeiner Geburt auf— ſteigt. Obgleich das Laichen erſt gegen den Anfang Dezember ſtattfindet, ſo werden doch faſt das ganze Jahr hindurch laichfähige und unreife Lachſe in der Weſer angetroffen. Es muß daher noch andere Urſachen geben, die den Fiſch zum Aufſteigen veranlaſſen. Soweit bekannt, wird der Lachs von Schmarotzerthieren des Meeres, namentlich an den Kiemen ge— peinigt, was ihn zum längeren Aufenthalt im Flußwaſſer veranlaßt, wo die Paraſiten ab— ſterben; auch iſt erwieſen, daß aufſteigende Lachsſchwärme im Mittellauf des Fluſſes um— kehrten, weil ihnen das unreine Waſſer wohl nicht behagte. Ein großes Hinderniß für den Aufſtieg des Lachſes bilden die zahlreichen Wehre in den Flüſſen und Bächen, die nur bei gewiſſen Waſſerſtänden von den Fiſchen überſprungen werden können. Um den Zugang zu den natürlichen Laichplätzen, die z. B. im heſſiſchen Oberlande bei Frankenberg an der Eder ſich befinden, zu ermöglichen, hat die preußiſche Regierung mit ſchweren Koſten ſogenannte Lachstreppen oder Fiſchpäſſe in der Weſer bei Hameln, in der Werra bei Oeynhauſen 2c. anlegen laſſen. Im Sommer 1893 paſſirten am erſtgenannten Fiſchpaß 103 Lachſe und gelangten in das Oberwaſſer. So erfreulich auch das endliche Funktioniren dieſer Anlage iſt, ſo iſt dies für die Beſtockung mit Lachsbrut nur eine geringe Anzahl, da viele Eier unbefruchtet bleiben oder an Pilzen zu Grunde gehen, andere den Raubfiſchen, beſonders den Aalen, zur Beute fallen. Trotz der beſten Schuß: und Schonvorſchriften hängt die natürliche Vermehrung des Lachſes doch von den Waſſer— ſtänden und vielen anderen Faktoren ab, was mit der künſtlichen Zucht nicht der Fall iſt. Vor Beginn der künſtlichen Fiſchzucht betrug der Lachsfang bei Hameln jährlich 400 bis 500 Stück und dürfte an allen anderen Orten des Weſergebiets zuſammen höchſtens die gleiche Anzahl erreicht haben. Nach zuverläſſiger Angabe erbeutete das Bremiſche Fiſcheramt Anfangs der fünfziger Jahre während der ganzen Saiſon nur zwei Lachſe. Schon 1836 ſchrieb der Phyſikus Heineken in feiner Topographie Bremens: „Der Fiſchfang in der Weſer iſt nicht mehr ergiebig und liefert von Jahr zu Jahr eine geringere Ausbeute.“ Im Jahre 1858 wurde der erſte beſcheidene Anfang mit der künſtlichen Fiſchzucht in der Weſer gemacht, indem 79000 junge Lachſe dem Fluſſe übergeben wurden, die in der Anſtalt Schlickers— brunnen vor den Thoren Hamelns ausgebrütet waren. In Folge deſſen hob ſich der Fang bei Hameln bereits 1862 auf 2600 Stück und ſtieg 1875 auf 7300 Stück. Wenn in den folgenden Jahren dieſe Erträge erheblich ſchwankten und wieder abnahmen, ſo iſt zu be— rückſichtigen, daß unterhalb Hameln bis Bremen und Elsfleth ſich mehr als ein halbes Dutzend neuer Lachsfänge mit Erfolg etablirt hat. Der zunehmende Fang aber und die ſteigenden Pachtpreiſe bewieſen die Zweckmäßigkeit der künſtlichen Fiſchzucht, weßhalb die Stadt Hameln die Brutanſtalt 1883 bedeutend erweitern ließ. Die beſte Grundlage für die Beurtheilung der Lachs-Fiſcherei und ihrer Erträge bildet die ſorgfältige ſtatiſtiſche Aufzeichnung über die Größe der Fänge, die von den praktiſchen Holländern bereits ſeit 25 Jahren amtlich eingeführt iſt. Außer dem Fiſcherei-Intereſſe find zahlreiche biologiſche Fragen vorhanden, die allein durch eine Fangſtatiſtik beantwortet werden 237 können, da man von dem Leben des Lachſes bislang wenig weiß. Eine ſolche Statiſtik, die allen anderen deutſchen Strömen noch fehlt, liegt nun zum erſten Male für die Weſer vor, die auf Erſuchen des preußiſchen Miniſters für Landwirthſchaft von dem Verband weſtdeutſcher Fiſcherei⸗Vereine über das Jahr 1894 zuſammengeſtellt iſt. Darnach ſind im vorigen Jahre von Januar bis Mitte September, wo die Schonzeit begann, rund 10000 Stück Lachſe im Geſammtgewicht von 135000 Pfund gefangen worden, welche bei dem Durchſchnittspreiſe von 1.50 AM. für das Pfund einen Geldertrag von 202000 AM. ergaben. Aus dieſen Zahlen geht hervor, daß die Lachszucht in der Weſer trotz aller Hinderniſſe zu einer kräftigen Entwickelung gelangt iſt. Das Ausbrüten der Eier und die Pflege der jungen Brut geſchah außer in dem genannten Schlickersbrunnen in den Fiſchzuchtanſtalten Meiningens, in den heſſiſchen zu Münchhauſen und Bettenhauſen, ferner in Münden, Bienenbüttel und Bünde, die zum Theil mit großer Opferwilligkeit arbeiteten. Nach dem bremiſchen Fiſcherei-Geſetz vom 5. November 1882 darf in der jährlichen Schonzeit vom 10. April bis 9. Juni nur an drei Tagen in jeder Woche gefiiht werben. Den Fiſchern kann jedoch von der Oberaufſichtsbehörde geſtattet werden, an zwei weiteren Tagen jeder Woche auf Lachſe zu fiſchen, wofür ſie ſogenannte Dispensgelder zahlen, die zur vermehrten Brutausſetzung dienen. Zu dieſem Zwecke hat das bremiſche Fiſcheramt in den Jahren 1884 —87 der Polizeidirektion insgeſammt 1600 . eingezahlt, die dem Deutſchen Fiſcherei⸗Verein überſandt wurden. Von 1888 an bis jetzt ſind die bremiſchen Fiſcher nicht in Anſpruch genommen worden, da die Beſtockung unſeres Fluſſes mit Lachsbrut Seitens der holländiſchen Lachs⸗Fiſcherei⸗Geſellſchaft Hohenzollern erfolgte. Als die preußiſche Regierung dem genannten Konſortium die Anlage am Rekumer Loch bei Elsfleth geitattete, verpflichtete ſich dasſelbe, alljährlich gegen zwei Millionen Eier für die Weſer ausbrüten zu laſſen, was von 1889 —94 einen jährlichen Aufwand von über 12 000 / erforderte. Da das koſt⸗ ſpielige Unternehmen aber bei weitem nicht die Unkoſten des Fanges deckte, geſchweige denn die Zinſen der mehrere hunderttauſend Mark koſtenden Anlage aufbrachte, jo wurde der Ve: trieb im vorigen Herbſte eingeſtellt. Mit dem Aufhören desſelben hat auch das Einſetzen der Lachsbrut aufgehört und wir ſtehen vor einem Rückſchritt in der Lachszucht, wenn nicht anderweitig Fürſorge getroffen wird. Durch die Bemühungen des Herrn Amtsgerichtsrathes Adickes, Vorſitzender des Weſt— deutſchen Fiſcherei⸗Verbandes, find bis jetzt für Lachsbrutausſetzung in der Weſer an jähr⸗ lichen Beiträgen geſichert: Vom Deutſchen Fiſcherei-Verein 1600 AM, vom preußiſchen Staat 1000 I, von der Provinz Hannover 1000 , von der Provinz Weſtfalen (die für das Emsgebiet 700 J zahlt) 300 AM, und von den preußiſchen Lachsfiſchern 600 M, zu: fammen 4500 N. Nach den bisherigen Erfahrungen kommt das Tauſend Lachsbrut je nach den Oertlichkeiten auf 6 — 9 AM. zu ſtehen. Um eine Million junge Lachſe der Weſer jähr— lich zuzuführen, find bei dem niedrigſten Preiſe 6000 / erforderlich; demnach fehlen noch 1500 / Da die Hoffnung gänzlich ausgeſchloſſen iſt, daß die Lachs-Fiſcherei Hohenzollern oder eine andere Geſellſchaft den Betrieb bei Elsfleth wieder eröffnet, ſo hat ſich der genannte Verbandsvorſitzende an den Senat gewandt und um einen Jahresbeitrag von 1000 K gebeten, und Senat und Bürgerſchaft haben der Bitte ſoweit entſprochen, daß fie 300 AM bewilligt haben. Laut Vertrag des bremiſchen Staats mit dem Fiſcheramt fällt die Ausübung der Fiſcherei in herkömmlicher Weiſe vom Jahre 1905 ab dem Staate zu. Die beſſere Be: ſtockung der Weſer mit Lachsbrut wird nach zehn Jahren auch dem Staate höhere Pacht; erträge ſichern. Es iſt ferner keine Frage, daß das Fiſcherei-Gewerbe durch die Weſerkorrektion geſchädigt iſt, indem ſich die natürlichen Laichſtellen verminderten und der Fang durch Schiff— fahrt und Strombau erſchwert wurde. Die Uferverhältniſſe, die ſtark auftretende Ebbe und Fluth und der lebhafte Schiffsverkehr geſtatten nur an einer Stelle des bremiſchen Gebietes den Lachsfang mit Zugnetzen. Dieſer kann auch nur bei niedrigem Waſſerſtaud betrieben werden und beginnt oft erſt ſpät im Frühjahr. Das hieſige Fiſcheramt will jedoch als nächſter Intereſſent ſich der Förderung der Lachszucht nicht ganz entziehen und hat ſich für dieſes Jahr zu einem Beitrage von 50 , bereit erklärt. Bei günſtigen Fangreſultaten läßt ſich hoffen, daß dieſe Summe für die Folge erheblich erhöht wird. Verſchiedentlich iſt ſelbſt unter den Fiſchern die Befürchtung aufgetaucht, daß die in 258 einem Flußgebiet erbrüteten Lachſe nicht an die Stätte ihrer Geburt zurückkehren, ſondern in andere Ströme auswandern. Das mächtige Heimathsgefühl aller lebenden Geſchöpfe ſpricht jedoch entſchieden für die Wiederkehr, die in zahlreichen Fällen in England, Schottland, Holland und Norwegen auch beim Lachſe erwieſen iſt. Man hat in dieſen Ländern eine Anzahl junger Lachſe in verſchiedener Weiſe markirt, die nach Jahr und Tag in demſelben Fluſſe wieder gefangen wurden. Nach dem amtlichen Bericht über die holländiſchen Fiſchereien z. B. betrug die Anzahl der auf dem Fiſchmarkt zu Kralingſche Veer bei Rotterdam 1888 angebrachten Lachſe 68 048 Stück, unter denen 48 gezeichnete waren. Auch für die Weſer liegt ein direkter Beweis der Wiederkehr ſolcher Fiſche vor. Im März 1872 haben die Profeſſoren Virchow und Hanſen 1000 Stück der zu Hameln erbrüteten einjährigen Lachſe durch Abſcheeren der Fettfloſſe gezeichnet. Virchow's Vorſchlag, für den Fang der ſo gezeichneten Fiſche Prämien auszuſetzen, blieb leider unbeachtet. Erſt nach 12 Jahren ſind mir von dieſen Lachſen zwei prächtige Exemplare von mehr als Meterlänge und 30 Pfund Schwere zu Geſicht gekommen, die von den Fiſchern Klevenhuſen und Ley⸗ mann hier bei der Stadt gefangen waren. Ohne Kenntniß der Bedeutung dieſer Defekte hatten die Fiſcher zwei früher ohne Fettfloſſe gefangene Lachſe unbeachtet gelaſſen. Die ſilberglänzenden, dunkelgefleckten und außerordentlich fetten Thiere waren demnach 13 Jahre alt, was nach Angabe der Fiſchkenner mit ihrer Größe und Schwere übereinſtimmte. Da der Lachs in den Binnengewäſſern nichts verzehrt, ſo iſt er ein Geſchenk des Meeres an das Binnenland. Um die Zahl der einwandernden Lachſe auf die größte Höhe zu bringen und das Weſergebiet für die Lachszucht auszunützen, müſſen die anliegenden Staaten und Intereſſenten die Opfer tragen in der Zuverſicht, ſie mit reichen Zinſen wieder zurückzuerhalten. („Weſer⸗Ztg.“) Bremen, 14. Juni. L. Häpke. VI. Vermiſchte Mittheilungen. Deutſche Hochſee-Fiſcherei. Wer ſich eine ungefähre Vorſtellung von dem fo erfreu— lichen Aufblühen der erſt 10 Jahre alten Deutſchen Hochſee-Fiſcherei in der Nordſee machen will, der braucht nur die Maſſenfänge der Fiſcherei-Dampfer zu vergleichen, welche in den hauptſächlichſten Fiſchhandelsplätzen zu Geeſtemünde, Bremerhaven, Altona und Hamburg auf Auktionen verkauft worden ſind. Die Zahlen ſind nach dem Jahresberichte über die Deutſche See- und Küſten⸗Fiſcherei pro 1893 94, welcher in den „Mittheilungen des Deutſchen See— Fiſcherei-Vereins“, Nr. 5, 1895, veröffentlicht iſt, folgende: | Total⸗Umſatz auf den Auktionen | Zunahme Jahr Geeſtemünde Eee Altona ne | Planet | das Vorjahr 187 72 062 8 Dia 1888 103 782 —d 319 644 565477 | 988 903 473 014 1889 397 438 — 784 221 574 488 1756147 767 244 1890 | 903 965 — 965 904 805 649 2 657 518 901371 18911572 124 — 1236 322 8614383 669 884 | 1 012 366 1892 | 1 789 154 309 746 | 1329 227 1 002 880 | 4 401 007 73:18 1893 | 2076 174 703 810 | 1 421 303 1 026 701 || 5 227 988 826 981 Das ſoeben veröffentlichte Geſetz zur Ausführung des preußiſch⸗luxemburgiſchen Vertrages über den Beitritt Luxemburg's zum Vertrage, betreffend die Regelung der Lachs⸗Fiſcherei im Stromgebiete des Rheines, vom 30. Juni 1885 und zur Regelung der Fiſcherei⸗Verhältniſſe der unter der gemeinſchaftlichen Hoheit beider Staaten ſtehenden Gewäſſer, hat folgenden Wortlaut: 8 1. Zuwiderhandlungen gegen die fiſcherei-polizeilichen Vorſchriften des Vertrages zwiſchen Preußen und Luxemburg vom 5./15. November 1894 über den Beitritt Luxem⸗ burg's zum Vertrage, betreffend die Regelung der Lachs-Fiſcherei im Stromgebiete des Rheins, 239 — ͥ — vom 30. Juni 1885 — Reichs ⸗Geſetzbl. 1886 S. 192 ff. — und zur Regelung der Fiſcherei⸗Verhältniſſe der unter der gemeinſchaftlichen Hoheit beider Staaten ſtehenden Gewäſſer — Geſetz⸗Samml. S. 157 — und der zur Ausführung dieſes Vertrages zu erlaſſenden Polizeiverordnungen werden, ſoweit nicht nach allgemeinen Strafgeſetzen eine höhere Strafe verwirkt iſt, mit Geldſtrafe bis zu einhundert Mark, im Unvermögensfalle mit Haft beſtraft. 5 § 2. Neben der Strafe iſt auf Einziehung der gefangenen Fiſche und Fiſcherei-Geräthe und Werkzeuge zu erkennen, ohne Unterſchied, ob fie dem Verurtheilten gehören oder nicht. * § 3. Ebenſo kann die Vernichtung der zum Fiſchfang verwendeten unſtatthaften Ge— räthe und Werkzeuge in dem verurtheilenden Erkenntniß angeordnet werden. 7 § 4. Iſt die Verfolgung oder Verurtheilung einer beſtimmten Perſon nicht ausführbar, ſoo kann auf die Einziehung oder Vernichtung (SS 2 und 3) ſelbſtändig erkannt werden. 20 § 5. Mit dem Inkrafttreten dieſes Geſetzes und des preußiſch-luxemburgiſchen Ver— trages ($ 1) treten die dieſem Vertrage entgegenſtehenden, für die Handhabung der Fiſcherei— polizei auf den preußiſch-luxemburgiſchen Grenzgewäſſern maßgebenden Beſtimmungen, ins— beſondere des Titels XXXI der Ordonnanz vom Auguſt 1669, für die Dauer der Giltigkeit des Vertrages außer Wirkſamkeit. Preußiſches Waſſerrecht. Ueber den im Herbſt 1893 veröffentlichten Entwurf eines preußiſchen Waſſergeſetzes ſind bekanntlich nicht nur die Berichte zahlreicher Behörden ein— gefordert, ſondern es ſind auch von Vereinen und Einzelperſonen Gutachten in großer Zahl eingegangen. Der Umfang des gutachtlichen Materials iſt ein jo großer, daß, obwohl ein beſonderer Beamter mit der Sichtung und Zuſammenſtellung desſelben betraut iſt, dieſe Arbeit vorausſichtlich erſt im Spätſommer zum Abſchluß gebracht werden kann. Die Be⸗ rathungen über das Ergebniß der Begutachtungen, an deren grundlegendem Theile der Miiniſter für Landwirthſchaft bekanntlich theilzunehmen beabſichtigt, dürften daher wohl nicht vor Ende der Urlaubszeit beginnen und ſomit auch für die nächſte Seſſion des Landtages, ſelbſt bei günſtigſtem und ſchnellſtem Verlauf der Sache, die Vorlegung des Entwurfes eines einheitlichen preußiſchen Waſſergeſetzes ausgeſchloſſen ſein. („Schiff“ Nr. 792.) Auf der zur Zeit ſtattfindenden Induſtrie-Ausſtellung in Straßburg i. Elſaß iſt auch eine kleinere Fiſcherei⸗Ausſtellung in einer Grotte untergebracht, über welche ſich eine hübſche, von Cascaden beſpülte Felſengruppe erhebt. * Hauptſächlichſter Ausſteller iſt die K. Fiſchzuchtanſtalt in Hüningen, welche Bachforellen, Reegenbogenforellen, Bachſaiblinge, Elſäßerſaiblinge, Forellenbarſche, Steinbarſche und Karpfen in verſchiedenen Jahrgängen und in bekannten Muſterexemplaren vorführt. Karl Artzner aus Straßburg hat eine Anzahl von Speiſefiſchen ausgeſtellt: Donauwelſe, Rheinkarpfen, Aale, Schleihen, Spiegelkarpfen, Brachſen, Barben c. Die Firma Dietrich & Co., welche eine Forellenzuchtanſtalt in Muttershauſen beſitzt, führte große Forellen vor, der Wirth „zum Rheinfiſcher“, A. Schmutz, hat eine größere Zahl kleiner Fiſche, beſonders Forellen, * Ein komiſches Intermezzo ereignete ſich in den letzten Tagen. Die zwei Seehunde, welche ſich ſeit der Eröffnung der Ausſtellung in dem Waſſerbecken des früheren zoologiſchen Gartens befanden, waren am verfloſſenen Sonntag in das große Aquarium der Fiſchzucht— Ausſtellung verbracht worden. In einer Nacht barſt vollſtändig die dicke Glasſcheibe, welche das Aquarium abſchließt; dasſelbe entleerte ſich ſofort und hatten die beiden Seehunde nichts Eiligeres zu thun, als aus ihrem Gefängniß zu entweichen und ſich in den See zu ſtürzen, wo ihre luſtigen Sprünge im Waſſer die Aufmerkſamkeit der Wächter der Ausſtellung auf ſich zogen. Es wurde ſofort eine Jagd auf die Thiere veranſtaltet; dieſelbe blieb jedoch er: folglos, und gelang es den ganzen Morgen über den zwei Seehunden, ſich allen Verfolgungen zu entziehen. 5 Eine internationale Ausſtellung für Sport: und Geſundheitspflege findet vom 10. bis 25. Auguſt in Bad Harzburg ſtatt. Auf derſelben ſollen auch Fiſcherei— Sportsartikel und Fiſche als Nahrungsmittel ausgeſtellt werden. Der Schlußtermin für Anmeldungen, welche an das Ausſtellungsbureau: Bockmann's Hotel, Bad Harzburg, zu richten find, iſt auf den 15. Juli feſtgeſetzt worden. 9 Eine zweckmäßige Methode zur Erzeugung kleiner Fliegenmaden. Die Fütterung der Jungbrut mit den Maden der Fliegen hat ſich überaus raſch in den Salmonidenzucht— 3 anftalten Eingang verſchafft. Es iſt das auch ſehr begreiflich, wenn man bedenkt, wie mühe⸗ und nahezu koſtenlos die Beſchaffung der Maden gelingt und wie gerne dieſes leicht verdauliche Futter von den Jungfiſchen angenommen wird. Ein Umſtand allerdings ſchränkte dieſe Art der Fütterung in fo ferne ein, als die Fliegenmaden zumeiſt zu groß find, um au h von der kleinen Freßbrut verſchlungen werden zu können. Man muß bekanntlich längere Zeit mit ganz feinem Futter die Brut ernähren, ehe man zur Madenfütterung übergehen kann. Dieſen Uebelſtand kann man jedoch zum guten Theil beſeitigen, wenn man dafür Sorge trägt, daß nur kleinen Fliegen der Zutritt zu den Madenkäſten ermöglicht iſt. In der Fiſchzuchtanſtalt Starnberg wird zu dieſem Zweck das faulende Fleiſch, welches die Fliegen zur Eiablage anlockt, mit einem Drahtnetz bedeckt, das in Folge der Feinheit ſeiner Maſchen die großen Fliegen zurückhält und nur kleinen den Durchtritt geſtattet. Es entſtehen dadurch HB: nur kleine Maden, welche ſchon von jehr junger Freßbrut angenommen werden. Transport lebender Seefiſche. Die deutſche Hochſee-Fiſcherei wird ſich an der in Berlin im Jahre 1893 abzuhaltenden Gewerbeausſtellung betheiligen. Zu dieſem Zwecke iſt es nöthig, friſche Seefiſche lebend in's Binnenland zu transportiren da todte Fiſche, ſelbſt wenn ſie ſorgfältigſt auf Eis verpackt ſind, ſtets an Quälität eingebüßt haben. Auf aus Berlin gegebene Veranlaſſung und Anweiſung hat nun die Bremerhafener Hochſee-Fiſcherei⸗ Firma Bernh. Droſte u. Co. eine neue Einrichtung getroffen, welche mit dem Fange des ihr gehörenden Fiſchdampfers „Erna“ zum erſten Male erprobt worden iſt und ſich als ver⸗ wendbar erwieſen hat. Die genannte Firma hat einen ausſchließlich für den Fiſchverſandt eingerichteten Eiſenbahnwagen bauen laſſen, der auf Laufſchienen vier große Tanks beſitzt, die von dem Fiſchdampfer mit auf See genommen werden. Auf See werden die Tanks mit Seewaſſer gefüllt und in dieſes die friſchgefangenen Seefiſche hineingeſetzt. Iſt der Dampfer 5 = in den Hafen zurückgekehrt, jo werden die Tanks aus dem Dampfer in den Eiſenbahnwagen hineingeſchoben. Jeder Tank hat ein Gewicht von etwa 35 Zentnern. In dem Eiſenbahn— 4 wagen iſt überdieß eine kleine Dampfmaſchine untergebracht als Motor für Reinigung und Erſatz des Waſſers. Das von den Fiſchabſonderungen verunreinigte Waſſer läuft in einen dazu beſtimmten beſonderen Behälter ab, ſodann über einen Filter und wird, nachdem der richtige Salzgehalt durch Zuſatz von Seeſalz wieder hergeſtellt iſt, wieder in die Tanks zurück- geleitet. Die am 28. Mai von Bremerhafen abgegangene erſte Sendung friſcher, lebender Seefiſche iſt in vortrefflicher Beſchaffenheit in Berlin angekommen, was um ſo mehr zu er— warten war, da bie Bahnverwaltung vom Eiſenbahnminiſterium Auftrag erhalten N für ſchnellſte Abfertigung des betreffenden Wagens Sorge zu tragen. Die Luftbrauſe für Fiſchtröge, konſtruirt von Mürrle in Pforzheim, eignet ſich | beſonders zum Durchlüften von Aquarien, da, wo bei ſtarkem Waſſerdruck nur wenig Waſſer zur Verfügung ſteht. Wir machen daher Intereſſenten, welche nicht über reichliches Waſſer verfügen, reſpektive dasſelbe theuer bezahlen müſſen, auf dieſes Syſtem beſonders aufmerkſam. Einige ichthyologiſche Bemerkungen. Bereits im erſten Jahrgang dieſer Blätter (Nr. 6 vom 18. Dezember 1876) habe ich einen ſtändigen ſelbſtthätigen Otterf ang be ° ſchrieben. (Durch einen Druckfehler heißt es darin „vorräthigen Zugang“ ſtatt „verräther— iſchen Zugang“.) Ich habe ſeitdem denſelben wiederholt mündlich wie ſchriftlich empfehlen hören, finde aber trotzdem, daß er viel zu wenig angewendet wird. Vielleicht will die verehr— liche Redaktion gelegentlich darauf zurückkommen und den Fang ihren, inzwiſchen ja jo er⸗ freulich gemehrten Leſern durch eine Abbildung veranſchaulichen. Da an leicht überſichtlichen und zugänglichen Gewäſſern der Otternfang in Eiſen auf manche Hinderniſſe ſtößt (Diebſtahl, Verunglückung von Menſchen oder Hausthieren, Ver— ſchwemmen, Einfrieren ꝛc.) gab ich bald dem Anſtande den Vorzug, und zwar mit ziemlichem Erfolg, indem namentlich unſer Gärtner im Laufe der Jahre nicht wenige erlegte. Zudem machte ich die ſeither immer allgemeiner beſtätigte Erfahrung, daß- dieſer Anſtand am ſicherſten in der Abenddämmerung ausgeübt wird, und daß das ſtundenlange Anſitzen in der Kälte und in der unſichern Mondbeleuchtung der Winternacht ganz zu enlbehren if. Der 241 Otter kam immer ſchon in der Dämmerung, im Dezember z. B. bereits um 3 ½ Uhr Nachmittags. Aus manchen Fehljagden mit „berühmten“ Otterhunden abſtrahirte ich mir, daß Bäche und kleine Flüſſe durch zwei Netze oberhalb und unterhalb des befahrenen Baues abgeſpeert werden ſollten, ehe man den Bau ſelbſt in Angriff nimmt; an dieſe Netze werden Schützen geſtellt, denen der Fiſchräuber ſo ſicher zu Schuß kommen muß, falls er nicht im oder am Bau ſelbſt erlegt oder abgewürgt wird. Ich darf hoffen, daß der neue Fiſchwaſſer— pächter dieſe Methode hier einführen werde. Ebenſo dürfte ſich die Anlage von Kunſtbauen, welche bekanntlich manchen Fuchs, Dachs oder Wildkater erbeuten laſſen, auch für die Otterjagd ſehr empfehlen. Da die Waſſeramſel zwar Fiſchlaich und junge Fiſche gerne verzehrt, indeſſen doch noch weſentlich mehr Inſekten und namentlich die der Fiſchbrut höchſt gefährlichen, waſſer— bewohnenden Larven derſelben, jo ſchadet und nützt fie der Fiſchzucht gleichzeitig. Beſonders hat Herr Profeſſor Metzger zahlreiche Gehörſteine junger Forellen in den Waſſeramſel mägen nachgewieſen, während andere wieder den häufigen Befund von Käferpanzern und ſonſtigen Inſektenreſten rühmend hervorheben. Bei der Seltenheit derartiger Feſtſtellungen Seitens ſolcher Männer, welche geübte Anatomen, Zoologen und Mikroſkopiker zugleich ſein müſſen, wird die Waſſeramſel noch ſehr verſchieden beurtheilt. Während ſie in Württem— berg laut Verordnung vom Jahre 1876 unbedingt und jederzeit geſchont werden muß, wurden im Jahre 1892 im angrenzenden Baden vom Minifterium 288 J als Prämien für deren Vernichtung ausbezahlt! Dieſe Prämiirung wurde indeſſen im Vorjahre wieder abgeſchafft. Da darf ich annehmen, die richtige Mittelſtraße gewandelt zu ſein, indem ich, ſo lange ich noch ausgedehntere Jagden beſaß und künſtliche Fiſchzucht betrieb, alle drei bis vier Jahre zu Ende Oktobers — wenn ich auf meiner 8 Kilometer langen Bachſtrecke etwa 24 bis 30 Stück zählte, und wenn deren häufige Kämpfe in der Luft ſchon eine Uebervölkerung an— zeigten, — eine Razzia auf Waſſeramſelm mit der Flinte unternahm und alle, die ich dabei bekommen konnte, wegſchoß. Es blieb immer noch ein genügender Stamm übrig und Waſſeramſeln und Forellen befanden ſich gut bei dieſer Praxis. Außerdem ſchoß ich nur hie und da, gleichfalls außerhalb der Brütezeit, das eine oder andere für Sammlungen nach auswärts verlangte Exemplar und erfreue mich noch ſtets an ihrem geſchäftigen Treiben, ihren Waſſerkünſten und an ihrem ſelbſt im ſtrengſten Winter zu hörenden Liede. Bei der hier von mir begründeten Forellenzucht, machte ich, als ich eines Tages eine undicht gewordene Kaſtenſtelle proviſoriſch mit Lehm verſtrichen, die Beobachtung, daß faſt ſämmtliche Fiſchchen der betreffenden Abtheilung verendeten; nach Beſeitigung des Lehms hörte das Abſterben ſofort auf. Auch ausgewachſene Exemplare ſtanden, in einem aus ſandigem Lehm kommenden Waſſer gehalten, einem benachbarten Wirthe jederzeit bald ab, während ſie in einem anderen, lehmfreien Leitungswaſſer geſund blieben. Merkwürdiger Weiſe habe ich noch niemals von anderen Fiſchzüchtern gehört oder geleſen, daß — wie ich es beobachtet — manchmal lange Algenfäden aus den Kiemen jüngſt ausgeſchlüpfter Forellchen heraus— wuchſen und dieſe ſchließlich erſtickten. Ich konnte ſolche Fiſchchen noch lebend, wie an einer grünen Angelſchnur hängend, einem naturwiſſenſchaftlichen Vereine vorzeigen. Ebenſo auffällig iſt mir, daß gelehrte Zoologen noch immer im Unklaren ſind über die Bedeutung des nervöſen Seitenorgans der Fiſche. Würde, im Allgemeinen geſprochen, die Biologie der Thiere, dieſes Stiefkind der Forſcher, mehr gewürdigt, ſo hätte man durch die Beobachtung des Laichens und ſeines Vorſpieles in der freien Natur oder im Aquarium, ſowie beim Abſtreifen der Laichprodukte meines Erachtens ſchon längſt auf die von mir zuerſt auf— geſtellte Vermuthung kommen müſſen, daß jenes räthſelhafte Organ einfach der Schamnerv (N. pudendus) ſei. Die Reizung dieſes Nerven durch Aneinanderreibung von Milchner und Rogner bei der Begattung, durch leiſes Abſtreifen bei der künſtlichen Befruchtung, durch vor— ſichtiges Berühren beim Handfange vermittelt Wolluſtempfindung, Ausſpritzung der Geſchlechts— produkte und leichtſinniges Stillhalten.“) Schwarzwaldbad Teinach. Dr. Wurm, Mitglied des Württ. Fiſcherei-Vereins. *) Anm. der Red.: Dieſe auch ſchon von anderer Seite ausgeſprochene Vermuthung bedarf doch ſehr der experimentellen Beſtätigung. Der Fiſch hat in ſeiner Haut genug andere Nerven, deren Reizung auch die Austreibung der Geſchlechtsprodukte veranlaſſen könnte.“ 242 VII. Vereinsnachrichten. Württembergiſcher Landes-Fiſcherei-Verein. Der IV. Württembergiſche Fiſchereitag in Rottweil. (Schluß.) a Profeſſor Dr. K. Lampert (Vorſtand des kgl. Naturalien-Kabinets in Stuttgart) ſprach über die als Fiſchnahrung hauptſächlich in Betracht kommenden Gruftaceen. Redner erinnerte Eingangs daran, daß auch von Seiten der praktiſchen Fiſcher immer mehr Beachtung der natürlichen Nahrung der Fiſche geſchenkt werde, als deren hauptſächlichſter Theil ſich die kleinen Kruſter, die Cruſtaceen, er— wieſen haben, und lud die Anweſenden ein, ihm im Geiſte auf eine Exkurſion zum Fange dieſer kleinen Geſchöpfe zu begleiten. Nach kurzer Schilderung der Mannigfaltigkeit der aus den ver⸗ ſchiedenſten Klaſſen und Ordnungen des Thierreichs ſich rekrutirenden niederen Thierwelt, welche wir in unſeren ſtehenden Gewäſſern antreffen, ſkizzirte der Reoner den Unterſchied zwiſchen Uferfauna, der Fauna des offenen Waſſers, dem ſogenannten Plankton oder pelagiſcher Fauna und der Boden— fauna in der Tiefe größerer Seeen und wies darauf hin, daß unter dieſer Schaar kleiner und kleinſter Lebeweſen die ſogenannten niederen Krebſe einen hervorragenden Platz einnehmen. Die drei haupt⸗ ſächlich hiebei in Betracht kommenden Ordnungen der Hüpferlinge (Cyelopiden), Waſſerflöhe (Daphniden) und Muſchelkrebſe (Oſtracoden) wurden unter Anführung der wichtigſten Gattungen an der Hand großer Zeichnungen ihrem Bau und Ausſehen nach geſchildert und in gleicher Weiſe noch die beiden auffallenden, der pelagiſchen Fauna angehörenden Waſſerflöhe, Bythotrephes und Leptodora beſprochen;— von dieſen wie auch von einigen anderen Gattungen der Cruſtaceen wurden auch mikroſkopiſche Präparate vorgezeigt und als Beweis der Häufigkeit dieſer Lebeweſen einige Waſſerproben zur Anſicht gebracht. Zur Beſprechung der Bedeutung dieſer Cruſtaceen als Fiſchnahrung übergehend, weiſt Redner zunächſt darauf hin, daß viele Fiſche, voran die auf offenes Waſſer beſchränkten Felchenarten, ſich völlig von Cruſtaceen nähren und erinnert an die Entdeckung des Bythotrephes im Magen von Felchen durch Leydig im Jahre 1857; aber auch die ſogenannten Pflanzenfreſſer unter den Fiſchen nähren ſich ebenſo wie auch alle jungen Fiſche nach den neueren Unterſuchungen in hervorragendem Maße von Cruſtaceen, worüber Redner beſonders auf die Erfahrungen von Profeſſor Frie in Prag verweiſt. Mit der Erkenntniß der Wichtigkeit der kleinen Kruſter als Fiſchnahrung wurde ihnen auch von Seiten der praktiſchen Fiſcher ein ſich von Jahr zu Jahr ſteigerndes Intereſſe zugewendet und das Studium derſelben vielfach im Hinblick auf praktiſche Zwecke und auf Anregung der Fiſcherei-Vereine in Angriff genommen. Unzweifelhaft wird der Erfolg nicht fehlen, aber es will dem Redner ſcheinen, als ob in praktiſchen Fiſcherkreiſen die Schwierigkeit des Studiums dieſer kleinen Welt und ihrer Lebensbeding⸗ ungen oft nicht völlig gewürdigt würde, und es wäre ſehr zu bedauern, enn in Folge einer ſolchen Unterſchätzung ihre Enttäuſchung darüber Platz griffe, daß nicht von heute auf morgen ſich ein praktiſcher Erfolg zeigt. Von den mannigfachen Gattungen und Arten kommen allen ihre beiiimmten, mehr oder weniger verſchiedenen Lebensbedingungen zu und kaum gibt es etwas komplizirteres, als die verwickelten gegenſeitigen Beziehungen, die in der artenreichen Thierweit eines abgeſchloſſenen Waſſerbeckens herrſchen. Als biologiſche Beiſpiele führt Redner an den Aufenthalt beſtimmter Cruſta⸗ ceen in wechſender Tiefe zur Tages- oder Nachtzeit, die Prduktlion von Sommer- oder Wintereiern bei den Daphnien, das Vorkommen der Copepoden auch unter dem Eis u. a. Ein völlig befriedigender Einblick in die Biologie der Mikrofauna des Waſſers und auch der Cruſtaceen mit Ausſicht auf praktiſche Folgerungen kann nur gewonnen werden durch andauerndes Studium, womöglich an ein und demſelben Ort, wie dies am beſten an biologiſchen Stationen möglich iſt, deren thunlichſte Förderung erwünſcht iſt; bisher als derartige verdienſtvolle Anſtalten ſind vor allen zu nennen die von Dr. Zacharias mit großer Energie in's Leben gerufene Station in Ploen und die Station des Deutſchen Fiſcherei-Vereins in Friedrichshagen am Müggelſee, denen die in Böhmen in's Leben ges rufene biologiſche Wanderftation anzureihen iſt. Viel iſt bereits in der Unterſuchung der niederen Cruſtaceen gethan; eingehend beſpricht der Redner beſonders die Methoden zur Feſtſtellung der Menge der in einem See enthaltenen niederen Organismen und führt einige Zahlen als Beiſpiele für die gewaltigen Maſſen, um die es ſich hier handelt, an. Ju dieſen quantitativen Methoden iſt der Praxls eine Handhabe geboten zur Bonitkrung eines Teiches, zur Feſtſtellung feines Reichthums an natürlicher Fiſchnahrung. Allein es darf nicht vergeſſen werden, daß bei dieſen Methoden nur die freiſchwimmende Fauna gemeſſen wird und zu einer richtigen Würdigung der Fruchtbarkeit eines Teiches an niederen Lebeweſen iſt es nöthig, die Unterſuchungen in kurzen Zwiſchenräumen über eine längere Zeit, wo— möglich das ganze Sommerhalbjahr hin fortzuſetzen, denn die Maſſe der niederen Organismen unter⸗ liegt in kurzer Zeit gewaltigen Schwankungen, wofür wiederum einige Zahlenbeiſpiele angeführt wurden. Die Klarlegung der Urſachen der plötzlichen Vermehrung und Verminderung der einzelnen Arten iſt eine der Hauptaufgaben der biologiſchen Statlonen. Nachdem Redner noch einige biologiſche Fragen, wie z. B. die Vertheilung der Cruſtaceen in Teichen mit und ohne Waſſerpflanzen geſtrelft, beſpricht er noch kurz, in wie weit unſer Wiſſen über die Cruſtaceen in der Fiſcherei-Praxis bereits Verwerthung gefunden; beſonders kommen hier die Beſtrebungen in Betracht, die Cruſtaceen künſtlich zu züchten und weiſt der Redner darauf hin, daß die Anweſenden Gelegenheit haben werden, in den von Herrn Ge— heimrath Duttenhofer angelegten Cruſtaceengräben einen Verſuch im Großen kennen zu lernen. Daß nicht alle dieſe Bemühungen ſofort von Erfolg gekrönt ſind, liegt in unſerer angedeuteten mangel⸗ haften Kenntniß der Lebensbedingungen der kleinen Geſchöpfe, aber wir werden ſicher auch hier noch Vieles lernen und der Redner glaubt zum Schluß der Ueberzeugung Ausdruck verleihen zu dürfen, TEURER r NN daß auch in der Cruſtaceenfrage die Verbindung wiſſenſchaftlichen Studiums und praktiſcher Erfahrung zum Heil des Ganzen, des Gedeihens des Fiſcherei-Weſens, ſich erweiſen wird. Oberamtspfleger Steinhardt⸗Ellwangen ſprach über Krebszucht und wies darauf hin, daß ſolche ſich noch in ganz kleinen Bächen, ja ſelbſt in Wieſengräben, kleinen Weihern und ausgetorften Flächen mit gutem Erfolge betrei en laſſe, wenn der Boden und die Ufer weich ſind und von letzterem wenigſtens eine Seite beſchattet iſt. Forellenbäche eignen ſich nicht für den Edelkrebs (Astacus fluviatilis) höchſtens für den weſentlich kleineren Steinkrebs (Astacus fontinalis). Erſterer wächſt laugſam, ſo daß die vorgezeigten Exemplare ein Alter von 10—12 Jahren haben dürften. Weibliche Krebſe (Doggen) ſollten immer wieder in's Waſſer zurückgeworfen, ihr Fang überhaupt gänzlich verboten und auch Männchen erſt nach Beendigung der Häutung, daher nicht vor 1. Juli, gefangen werden, obwohl dies vom 1. Juni an geftattet iſt. Der Fang ſollte nicht anders als mit Reuſen (Tellergarnen) ges ſchehen. Durch das Einlangen in die Löcher werden dieſe erweitert, reſpektive zerſtört und dadurch den Krebſen ihre Verſtecke genommen, fo daß fie ihren vielen Feinden (Fiſchotter, Waſſerratten, Enten u |. w.) leicht zum Opfer fallen. Bei günſtiger Witterung können in der empfohlenen Welle an einem Nach— mittag leicht einige hundert Krebſe gefangen werden. Mit Rückſicht darauf daß die ſogenannte Krebspeſt noch nicht erloſchen iſt, ſollen z. B. Einſatzkrebſe nur aus ſeuchefreien Gewäſſern bezogen und damit nur abgeſchloſſene Gewäſſer (Weiher, Teiche, Seeen, ſowie durch hohe Wehre nach unten abgeſchloſſene Bäche beſetzt werden. Proſeſſor Dr. Grützner-Tübingen fügte noch Einiges über Spaltpilze, welche in den Körper des Krebſes gelangen und die Erkrankung desſelben verurſachen ſowie über die verſchiedene Färbung der Krebſe in verſchiedenen Gewäſſern bei. Geheimer Kommerzienrath Duttenhofer berichtet über feine anfänglichen Mißerfolge mit der künſtlichen Ernährung der jungen Fiſche und befchreibt die neuerdings mit befriedigendem Reſultat angewendete Sandforter Methode der Fiſchaufzucht. Beſonders bekömmlich ſei jungen Salmoniden Ochſenleber und ſpäter Pferdefleiſch nebſt Seefiſchen. Mit Hilfe ſolchen Futters ſeien Regenbogen— forellen in drei Jahren auf ein Gewicht von 7 Pfund gebracht worden. (Einige ſolche Rieſenexemplare wurden vorgezeigt und ſpäter verſpeiſt.) Dr. Fickert⸗Tübingen führte aus, daß der Aalfang in Württemberg in Folge des ſeit Jahren fortgeſetzten regelmäßigen Einſatzes von Aalbaut ſich ſehr günſtig geſtaltet habe und der Aal, der früher im ganzen Donaugebiet nicht heimiſch geweſen ſei, hier jetzt ſehr häufig gefangen werde. Daß noch weit günſtig ere Fangrefultate in der Donau erzielt werden könnten, wenn dem Fange daſelbſt gleiche Aufmerkſamkeit wie im Neckargebiet geſchenkt werde, gehe daraus hervor, daß im Donaugebiet (Scheer) Turbinen durch maſſenhaft eingezwängte Aale wiederholt zum Stillſtand gebracht worden ſind. Domänenrath Mutſchler-Lang nburg wünſcht ſtrenge polizeiliche Ueberwachung der Aalfänge, welche vielfach ohne Berechtigung angelegt worden ſind und viel zu kleine Oeffnungen haben, ſo daß nicht nur ausgewachſene, ſondern auch ganz junge Aale in denſelben zurückbleiben. Profeſſor Dr. Sieglin theilt feine Erfahrungen mit den in dem letzten Jahrzehnt in Württem⸗ berg eingeführten Nutzfiſcharten mit, betont, wie es etwas in der Geſchichte der Thierzucht ganz Un: erhörtes ſei, daß mehrere fremde Thierſpecles gleichzeitig und fo überaus raſch ſich irgendwo ein⸗ gebürgert haben und empfiehlt den amerikaniſchen Bachſaibling hauptſächlich für kalte Forellenbäche wo er beſonders im erſten Lebensjahr weit raſcher wächſt, als unſere Bachforelle. Dagegen eignet ſich die kaliforniſche Regenbogenforelle mehr zur Beſetzung von Teichen, Seeen und Flüſſen mit warmem, ruhigem und tiefem Waſſer (unterer Neckar, Jagſt, Kocher und untere Enz). Für ſolche an ſchmack— hafteren Fiſcharten arme Gewäſſer iſt aber auch der Zander und Forellenbarſch von großer wirth⸗ ſchaftlicher Bedeutung. Nur bezweifelt Redner auf Grund ſeiner mit letzterer Fiſchart in Teichen ge— machten Erfahrung, ob der Forellenbarſch auch in unſeren wärmſten Flüſſen alljährlich ſtark ſich ver: mehren wird, oder ob dies eventuell auf kleine Teiche beſchränkt bleiben wird. Die Madue-Maräne, von welcher einzelne in Oberſchwaben gezogene, binnen 7¼ Monaten 27 Centimeter lang gewordene Exemplare vorgezeigt wurden, find nur für tiefe, nicht zu ſchlammige Teiche und Seeen empfehlens⸗ werth. Geheimer Kommerzienrath Duttenhofer und Oberamtmann Haller beſtätigen die große praktiſche Bedeutung der Einführung dieſer Fiſcharten und theilen mit, daß z. V. neuerdings in der Sulm 5-6 Pfund ſchwere Regenbogenforellen und im Neckar 3—5 Pfund und im Bodenſee bis zu 14 Pfund ſchwere Zander gefangen worden ſind. Nachdem ſodann roch der Beſchluß gefaßt woden war, die nächſtjährige Hauptverſammlung im Sommer 1896 in Verbindung mit der großen landwirſhſchaftlichen Ausſtellung in Kannſtatt, auf welcher ein möglichſt vollſtändiges Bild unſeres Fiſcherei-Weſens vorgeführt werden ſoll, abzuhalten, wurde die Verſammlung von Oberjägermeiſter Freiheren von Plato geſchloſſen. Die Theilnehmer des Fiſchereitages beſichtigten hierauf die großartige Fiſchbrutanſtalt des Geheimen Kommerzienraths Duttenhofer und vereinigten ſich ſodann zu einem Mittageſſen in der Liederhalle, bis die Abend— 3 züge die Mehrzahl der Gäſte, von dem in Rottweil Gebotenen ſichtlich befriedigt, nach allen Himmels⸗ richtungen entführten. Caſſeler Fiſcherei-Verein. - Beftrafungen wegen Jiſcherei-Vergehen und Jiſcherei-Aebertretungen innerhalb des Regierungsbezirkes Caſſel im Sabre 1894. Unter Verweiſung auf die bezüglichen Mittheilungen über das Jahr 1893 auf Seite 386 des 5 Jahrganges 1894 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ wird aus den eingegangenen Ueberſichten der Erſten Herren Staatsanwälte zu Hanau, Marburg und Caſſel über die in 1894 erfolgten Beſtraf— ungen, das die fiſchereilichen Kreiſe Intereſſirende, mitgetheilt: 244 I. Wie in 1893 waren auch in 1894 von den im Bezirke vorhandenen 68 Amts- bezlehungs⸗ weiſe Schöffengerichten, 33 mit Fiſcherti-Straſſachen befaßt und zwar im Landgerichtsbezirke Hanau 9 (gegen 12 im Vorjahre), Marburg 8 (7) und Caſſel 16 (14). Verhandelt iſt in 76 (137) Anklageſachen gegen 117 (173) Angeklagte, gegen 1 (1) Perſon zweimal. Die Angeklagten vertheilen ſich auf die Landgerichtsbezirke Hanau 29 (43), Marburg 14 (43) und Caſſel 74 (87). Freigeſprochen wurden im Caſſcler Bezirk 11 Angeklagte, im Hanau-Marburger keiner, fo daß 106 (117—11) Verurtheilungen übrig bleiben; gegen 3 Schulkinder wurde auf Verweis erkannt und ebenſo gegen 1 ſiebenzehnjährigen Angeklagten. Die Freiſprechungen wurden ausgeſprochen vou den Schöffengerichten in Caſſel in 1 Falle, Friedewald in 2, von Zierenberg und von Hofgeismar in je 6 Fällen. Die 117 Beſtraften (gegen 173 im Vorjahre) vertheilen ſich auf die Amtsgerichte: Caſſel mit 13 (11), Oberkaufungen 3 (1), Abterode 4 (0), Carlshafen 3 (0). Eſchwege 2 (0), Fritzlar 2 (4), Friedewald 11 (0), Hersfeld 7 (10), Lichtenau 2 (3), Melſungen 8 (8), Nehr 2 (0), Rotenburg 1 (3), Witzenhauſen 4 (4), Wannſried 1 (1); ferner Bergen 5 (3), Burghauſen 1 (0), Eiterfeld 3 (8), Neuhof 1 (5), Großenlüder 2 (2), Hanau 12 (7) Steinau 3 (8), Weyhers 1 (5), Schlüchtern 1 (0); — Marburg 1 (12), Wetter 1 (5), Fronhauſen 2 (4), Frankenberg 5 (10), Jesberg 1 (4), Kirchhain 2 (0), Oberaula 1 (0), Vohe 1 (2) Angeklagte. Unter 14 Jahren waren 5 (4) Angeklagte, von denen 2 mit Verweis, 3 mit Geld in Höhe von 1—3 Mark beſtraft wurden. Vorbeſtrafungen erhellen aus der Hanauer Ueberſicht nicht, im Landgerichtsbezirk Caſſel waren wegen Fiſcherei-Vergehungen bereits 4 (6) vorbeſtraft, vom Marburger 2 (1). II. Die Form der Erkenntniſſe iſt auch dies Jahr im Hanauer Verzeichniſſe nicht mit⸗ getheilt, im Bezirk Caſſel ergingen 36 Strafverfügungen und 23 Urtheile, im Marburger 10 (31) Strafverfügungen und 6 (8 Urtheife. III. Die Strafthat angehend, ſo iſt u. A. außer wegen unberechtigten Fiſchens (§ 370, 4 Strafgeſetzbuch) auf Strafe erkannt: 1) wegen verbotswidrigen Einlaſſens von Enten in Fiſchwaſſer gegen 3 Angeklagte: vom Schöffengericht Jesberg und Amtsgericht Caſſel mit 15 Mark, vom Amtsgericht Wannfried mit 3 Mark; 2) wegen Flachsröthens in Fiſchwaſſern gegen 8 Angeklagte mit je 3 Mark; 3) wegen Fiſchens bei Nacht mittelſt Leuchten gegen 2 Angeklagte mit 2, wegen Verſperrens des Fiſchwaſſers für den Zug der Fiſche (§ 11° und 18 bezw. 112 und 15 der Verord— nung vom 8. Auguſt 1887) und gegen 2 wegen Fiſchens in der Schonzeit unter Benützung einer Gabel mit je einem Tag Haft ($ 3 und 11 der Verordnung). IV. Erkannt wurden an Strafen: N 1) auf Geld: im Bezirk Caſſel gegen 59 (67) Angeklagte auf 474 (472) Mark, im Bezirk Marburg gegen 14 (36) auf 210,50 (139) Mark, im Bezirk Hanau gegen 24 (38) An⸗ geklagte auf 202 (174) Mark, zuſammen 886,50 (885) Mark; 2) auf Haft im Caſſeler Bezirk gegen 1 (3) auf 3 Wochen, gegen 4 (1) auf je 1 Tag; im Bezirk Marburg und Hanau zweimal; 3) auf Gefängniß im Caſſeler Bezirk auf 1 Tag wegen Hehlerei. V. Anzeiger waren im Jahr 1894: Forſtbeamte: im Caſſeler Bezirke bei 7 (18) Fällen; im Marburger bei 4 (11), bezüglich des Hanauer Bezirkes fehlen bezügliche Augaben; Waſſerbau— und ſtaatlich beſtellte Fiſcherei-Aufſeher: im Caſſeler Bezirk bei 12 (19) Anzeigen, im Marburger bei 0 (1); Privat-Fiſcherei-Aufſeher: im Caſſeler Bezirk 6 (8); Gendarmen und Schutzleute: im Caſſeler Bezirk 18 (40), im Marburger 8 (23); von Privaten waren 6 Anzeigen veranlaßt. } Von den beſonders zum Fiſcherel-Schutz geeigneten Feldhütern war nur im Caſſeler Bezirk 1 Anzeige gemacht, im Marburger Bezirk keine. VI. Mit Genehmigung der vorgeſetzten Behörde ſind an vier Gendarmen, beziehungsweiſe einen Schutzmann, die beſondere Aufmerkſamkeit auf die Fiſcherei verwendet hatten, Gratifikationen gegeben. Es wird beabfichtigt, ſolchen künftig ſtatt Geldes, brauchbare Ferngläſer zu geben. Für einzelne Anzeigen überhaupt Belohnungen zu geben, iſt im Bezirke nicht angezeigt. VIII. Citeratur. Jeder Landwirth ein Teichwirth. Cin Wort zur Mahnung und Aufklärung von H. W- Rumbke, Schriftführer des Fiſcherei-Vereins für das Elſegebiet. Bünde i. W. bei H. F. Vorm⸗ bäumen. Eine kleine, flott geſchriebene Broſchüre, welche ſich an die Adreſſe des Landwirths wendet und demſelben in kurzen Zügen einige Hauptpunkte aus der Teichwirthſchaftslehre vorführt, fo die allge: meine Anlage der Teſche, die Abflußvorrichtungen, die Befiſchung und Beſpannung, die Zucht des Karpfens, der Forelle und Regenbogenforelle, ſchließlich noch einige Bemerkungen über Fiſchfeinde und Fiſchpreiſe. Eine Reihe der in Fiſchereikreiſen aus Benecke's „Teichwirthſchaft“ rühmlichſt bekannten vortrefflichen Abbildungen gereichen der kleinen Schrift zur beſonderen Zierde, jo daß wir dleſelbe als durchaus geeignet empfehlen können, um in den Kreiſen der ländlichen Bevölkerung für die Flſchzucht Propaganda zu machen. H. eh IX. Zragekaflen. Frage Nr. 29. (Herr B. K. in L.): Mir find von Freplern ſchon mehrere Male meine Mönche zertrümmert und die Teiche abgelaſſen, ſelbſt ſtarke Dämme ſchon eingehackt und Gift verſucht worden. Die Arbeit beginnt immer mit Erbrechen des Mönchdeckels. Welchen Schutz gibt es gegen dieſen Unfug? Die Teiche ſind zum Theil über eine halbe Stunde von meiner Wohnung entfernt. Iſt es erlaubt Selbſtſchüſſe in die Mönche zu legen oder gibt es eine ſicher funktlonirende, die Thäter zeichnende Vorrichtung? Können in die näheren Teiche elektriſche Signalapparate gelegt werden? Wer lieſerte ähnliche Schutzvorrichtungen? X. Jiſcherei- und Jiſchmarltberichte. Berlin, 18. Juni. Zufuhr genügend, Geſchäft ruhig, Preiſe mäßig. En gros-Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per Pfund) | Lebende friſch, in Eis geräuderte | 65 35—41 Winter⸗ e 9 per Pfund 360 A — 50 Ruſſ. 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Setzlinge: Loch Leven, Bachsaiblinge, Regenbogenforelle. Forellenkultur-Anweisung 50 W. (12/4) Redaktion: Dr Bruno Hofer- Münden und Dr. Curt Weigelt- Berlin, Für die Redaktion verantwortlich: Dr. Bruno Hofer in München, zoologiſches Inſtitut. öſſenbacher'ſche Buchdruckerel (Fran & Mühlthaler) Münden. Für den Buchhandel zu beziehen durch J. Neumann in Neudamm. Dit nächſte Nummer erſcheint am 3. Juli 1895. der Geſammt⸗Auflage liegt ein Proſpekt des Cigarren-Verſandthauſes von Paul Malich in Chemnitz in Sachſen bei. EI 7 7 Allgemeine * * [ T * f Fiſcherei-Zeitung. @TTeue Solge der Bayer. Siſcherei⸗Seitung. Erſcheint monatlich zwei⸗ bis dreimal, Preis: jährlich 4 Mk. — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Unter Kreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 150 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Erpedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19 Organ für die Befammtintereffen der Eifckerei, owie für lie Bestrebungen der Fifherei-Bereine. in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei Vereins, ſowie der Landes⸗Fiſch.⸗Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schleſ. Fiſch.⸗Ver., des Brandenburg. Fiſch.⸗Ver., des Thüring. Fiſch.⸗Der., des Fiſch. Ver. Miesbach⸗ Tegernſee, des Fiſch. Ver. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. für das Großherzogthum Heſſen, des Kheiniſchen Fiſch.⸗Der., des Central⸗Fiſch.⸗Vereins für Schleswig-Holftein, des Kölner Fiſch. Ber., des Hamburger Fiſch⸗Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Lothringiſchen Fiſch.⸗Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für den Kreis Lingen, des Fiſcherei⸗Hereins für die Provinz Sachſen und das Herzoathum Anhalt ꝛc. ꝛc. In Yerbindung mit Tachmännern Deulſchlands, Geſterreich-Angarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayerifhen und vom Deutſchen Tiſcherti-Verein. Nr. 14. 00 München, den 3. Juli 1895. XX. Jahrg. ER eee ae a nn ge den en * 2 5 „ Inhalt: 1. Teichwirthſchaftliche Mittheilungen. — II. Die Königsberger Fiſcherei-Ausſtellung im N Jahre 1895. — III. Bemerkungen zu der Fiſcherei-Ausſtellung in Köln. — IV. Vermiſchte Mittheilungen. — V. Vereinsnachrichten. — VI. Literatur. — VII. Fiſcherei⸗ und Fiſch⸗ marktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämmtlicher Originalartikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtattet.) I. Feichwirthſchaftliche Mitteilungen. Von Profeſſor Dr. Johannes Frenzel, Friedrichshagen. . Mehrfachen an mich gerichtete Anfragen, welche von den zur Anwendung empfohlenen Futtermitteln für Salmoniden der Vorzug zu geben iſt, möchte ich an dieſer Stelle eine aus: 1 führlichere Beantwortung geben. Es iſt dies eine Frage, die, ſo natürlich und ſo einfach ſie auch klingt, doch in der allgemein geſtellten Faſſung kaum ebenſo allgemein und bündig be— antwortet werden kann. Wie bekannt, unterſcheidet man zwiſchen natürlicher und künſtlicher Ernährung, ohne daß aber dieſe Unterſcheidung haarſcharf durchzuführen wäre; denn die Ekünſtliche Zufuhr natürlicher Nahrung iſt nicht mehr ganz natürlich zu nennen, und künſtliche Futtermittel find in verſchiedenem Grade künſtlich und können den natürlichen mehr oder % weniger nahe kommen. Die Frage ferner, ob es überhaupt zweckmäßig ſei, unſere Zuchtfiiche klünſtlich zu füttern, iſt ebenfalls nicht mit einem Worte zu beantworten, das auf alle Ber: hältniſſe und Fälle paßt; denn Jemand, der weit draußen und abgeſchnitten von aller Zus et N 250 fuhr für billiges Geld große Gewäſſer zur Verfügung hat, wird kaum an eine künſtliche Fütterung zu denken haben, während ein Züchter, der auf möglichſte Raumausnutzung an⸗ gewieſen iſt und dem billige Futtermittel erreichbar ſind, vielleicht thöricht handeln würde, wollte er keinen Gebrauch davon machen. Zur Fütterung von Fiſchen kann faſt jede überhaupt genießbare Subſtanz verwendet werden, ſei ſie nun Protein oder Stärke. Es iſt erſtaunlich, daß ſelbſt ſo ausgeſprochene Fleiſchfreſſer wie Salmoniden Futterſtoffe aufnehmen, verdauen und dabei — wenigſtens zeitweiſe — gedeihen, welche faſt nur aus Kohlehydraten beſtehen. So wurden hierſelbſt verſuchsweiſe Regenbogenforellen und Bachſaiblinge mit dem Spratt'ſchen Fiſchfutter, das uns Seitens der Fabrik in liberalſter Weiſe zur Verfügung geſtellt wurde und welches ſehr reich an Stärke iſt, ferner aber auch mit Nudeln aus Roggenmehl ꝛc. gefüttert, ohne daß die Fiſche darunter litten, wenngleich ja auch nicht zu verkennen war, daß ihnen ein protein- haltiges Futter ſehr viel mehr zuſagt. Andererſeits kann man Karpfen mit ſehr ſtickſtoff⸗ reichen Subſtanzen, z. B. mit Fleiſch- oder Fiſchmehl füttern, obgleich ſie ja mehr auf ſtärke⸗ mehlhaltige Subſtanzen angewieſen ſind und jene erſtere nur theilweiſe verdauen, während der Reſt unverdaut ausgeſchieden wird. Der Fiſchzüchter iſt mithin in dieſer Beziehung viel günſtiger daran, als der Viehzüchter, denn dieſer könnte unmöglich einen Ochſen nur mit Fleiſch oder einen Hund nur mit Stärkekleiſter erhalten. Aber, wer wirklich rationell füttern will, muß doch unter den Futterſtoffen eine ſorgfältige Auswahl treffen, eine Auswahl, die ſich ſowohl nach der Konſtitution und Organiſation des Fiſches, wie auch nach den gegebenen Verhältniſſen richtet. Erſtere, die Fähigkeit des Fiſches, ein Futtermittel zu verdauen und zu aſſimiliren, iſt ſehr ſchwierig, ja gegenwärtig eigentlich nur nach einigen empiriſchen Er⸗ fahrungen annähernd abzumeſſen. Letztere aber, die Umſtände und Verhältniſſe, die dabei mitſpielen, laſſen ſich viel leichter kontroliren und beſtimmen. Ein Fiſchzüchter z. B., der große Mengen Quargkäſe zur Verfügung hat, handelt ſehr vernünftig, dieſen zu verfüttern, während ein Anderer, der in einer milcharmen Gegend wohnt, ihn viel zu theuer bezahlen müßte, während er vielleicht Seefiſche billig hat. Wie ſchon oben erwähnt, kann alles Mögliche zum Füttern der Fiſche verwendet werden. Es kommt jedoch nicht allein auf die Subſtanzen an, ſondern auch auf die Form, in welcher man ſie verfüttert. So wäre es ebenſo unſinnig, einen großen Klumpen Fleiſch in einen Teich zu werfen, wie etwa fein gemahlenes Fiſchmehl zur Fütterung großer Forellen auf's Waſſer zu ſtreuen. Die von Riedel empfohlene Nudel (-Fleiſchhack-)maſchine, welche nirgends fehlen ſollte, wo künſtlich gefüttert wird, hilft uns in dieſer Hinſicht am beſten. Außerdem kommt es aber noch auf die vorhergehende Zubereitung des Futters ſehr viel an. Unterſcheiden können wir zwiſchen rohem und irgendwie zubereitetem Futter. Unter erſterem ſpielen ſodann Fleiſch, friſche Seefiſche ꝛc. eine Rolle, zu letzterem rechnen wir Fiſch— oder Fleiſchmehl, Fleiſchguano ꝛc. Dieſer Unterſchied iſt nun außerordentlich wichtig und ver⸗ dient unſere größte Aufmerkſamkeit. Rohes Fleiſch ꝛc. iſt ſehr bequem zu verfüttern, das iſt nicht zu leugnen; denn es wird einfach gemahlen und in die Teiche geworfen, wo es gierig genommen wird. Dieſe Fütterung iſt mithin überall da am Platze, wo das Fleiſch gefallener Thiere billig und in ſolchen Maſſen zu haben iſt, daß niemals Noth eintreten kann. Ebenſo können rohe See- fiſche, wo ſie bequem zu erreichen ſind, mit gutem Erfolge verwendet werden, namentlich ſolche ohne harte, ftarfe Gräten, wie etwa Häringe, kleine Dorſche und Schellfiſche ꝛc. Anderſeits bringt dieſe Futtermethode ſehr bedenkliche Nachtheile mit ſich. Die Reſte von rohem Futter gehen nämlich erſtens ſehr raſch in Verweſung über, namentlich, wenn es nicht mehr völlig friſch war. Eine Konſervirung auf Eis nützt dabei wenig, auch dann, wenn das Futter ganz durchgefroren war, da nach dem Aufthauen die Fäulniß um ſo ſchneller eintritt. Verweſende, d. h. ſchimmelnde oder faulende, Stoffe ſind den Fiſchen unter allen Umſtänden ſchädlich, namentlich den Karpfen und der Forellenbrut. Um dies noch einmal feſtzuſtellen, wurde in der hieſigen biologiſchen Station folgender Verſuch ausgeführt: Es wurden zwei Portionen von Forellenfreßbrut künſtlich gefüttert und zwar, wie kürzlich ans gegeben (vergl. „Allg. Fiſcherei-Ztg.“ Nr. 10 S. 176 ff.) mit gekochten und getrockneten Zandereiern. Die eine Portion befand ſich in einem Behälter, der täglich gereinigt wurde, * 251 5 ſo daß die Futterreſte gar nicht erſt zur Verweſung kommen konnten, die andere Portion hingegen hielt ſich in einem Glasaquarium mit Durchfluß auf, deſſen Boden mit Sand be: deckt war, der geſunde Pflanzen trug. Dieſes Aquarium wurde nicht gereinigt. Zunächſt nun war ein Unterſchied kaum zu bemerken. Plötzlich aber gingen die im Aquarium ge— haltenen Fiſchchen in großen Mengen ein, während die anderen ſich gut hielten und gut gediehen. Siegfried Jaff é auf Sandfort bei Osnabrück hat es verſtanden, der Futterreſte auf f eigenthümliche Weiſe Herr zu werden, indem er die Zuchtteiche mit Sumpfſchnecken (Lymnäen), Larven von Köcherfliegen ꝛc. beſetzt und das Waſſer außerdem noch durch kleine Zwiſchenteiche fließen läßt, „welche ſtark mit Pflanzen beſetzt ſind und die erfolgreich dem Zweck dienen, das Waſſer wieder mit Sauerſtoff und Lebeweſen zu verſehen“ (vergl. „Allg. Fiſcherei-Ztg.“ Nr. 11 S. 202 pro 1895). In der That muß man dies Verfahren, welches ſich, wie ich dies zu ſehen Gelegenheit hatte, gut bewährt, als durchaus rationell bezeichnen. Werden doch dabei einerſeits die ſo gefährlichen Futterreſte vernichtet und andererſeits Nährthiere heran— gezüchtet. Jeden Teichwirthe alſo, welcher darauf angewieſen iſt, rohe Subſtanzen zu ver— . E füttern oder der überhaupt intenſiv füttern will, kann nur gerathen werden, das Jaffé'ſche Verfahren, das ja leicht durchzuführen iſt, nachzuahmen. Iſt es doch, um dies hier nebenbei zu bemerken, bei der künſtlichen Fütterung immer ein Uebelſtand, daß man ſtark füttern muß, damit eben alle Fiſche ſatt werden, wobei dann ein Verbleiben von Futterreſten ſelbſt dann nicht zu umgehen iſt, wenn die Fiſche auch gelernt haben, vom Boden zu freſſen. Man braucht ſich indeſſen auf die von S. Jaffé benutzten Thiere (Aasfreſſer) nicht zu be— ſchränken, ſondern kann auch ſolche verwenden, welche einen direkten Nutzen abwerfen und dies ſind Fiſche, nämlich der Karpfen oder der Schlei. Geradeſo wie man neuerdings daran geht, Regenbogenforellen anſtatt des Hechtes in Karpfenteiche zu ſetzen, ſo ſollte man anderſeits einige Karpfen oder auch Schleihen in Forellenteiche bringen; die, wie Verſuche in der hieſigen biologiſchen Station gelehrt haben, ſehr wohl zum Reinhalten der Baſſins oder Teiche geeignet ſind. Iſt man auch im Stande, wie oben beſprochen, der Futterreſte in Teichen Herr zu werden, ſo bringen doch rohe Futterſtoffe noch manche andere Uebelſtände mit ſich. Sie ſind, wie ſchon oben erwähnt, ſelten ganz friſch und noch ſeltener friſch zu erhalten. Sie tragen Krankheitskeime aller Art in ſich und bringen ſtets die Gefahr einer Infektion mit ſich. Außerdem beſtehen fie in rohem Zuſtande aus ſchwer verdaulichen Subſtanzen, wie Sehnen, Häuten ꝛc., welche wenig verdaut oder ganz unverdaut mit dem Fäces wieder ab⸗ gehen. Thatſächlich geben — und auch darüber haben wir hier ausführliche Verſuche ange: ſtellt — rohe Futtermittel, wie Fleiſch ꝛc., ſehr viel mehr Kothabgänge als gekochte; und wenn jene auch nur 5% vom gegebenen Futter ſein ſollten — gewöhnlich iſt es nach meiner Erfahrung erheblich mehr, — So find dies eben 5 % ͤ und wenn man dieſe Zahl auf die Hälfte oder noch weniger herabdrücken kann, ſo iſt immer ein doppelter Vortheil vorhanden, einmal die beſſere Ausnutzung des Futters und zweitens die geringere Maſſe an Fäkalien, die zu beſeitigen iſt. Ja, wenn man dieſe Fäkalien auf nahezu Null reduziren kann, ſo muß dies doch als ein weſentlicher Fortſchritt bezeichnet werden und dies gelingt thatſächlich bei Anwendung von getrockneten Futtermitteln, wie Fiſch- oder Fleiſchmehl (Fleiſchguano) ꝛc., Subſtanzen, welche wegen ihrer Zubereitung (Erhitzung) und feinen Vertheilung bei hohem Nährwerth ganz außerordentlich verdaulich find.*) Wir hatten hier während der kühleren Jahreszeit Gelegenheit, in einem Cementbecken im Hauſe gehaltene Bachſaiblinge und Regen— bogenforellen vorzuführen, die bei intenſiver Fütterung und ſtarkem Wachsthum ſo äußerſt geringe Kothabgänge hatten, daß dieſe kaum zu ſpüren waren. Das Futter beſtand aus einem Gemiſch von Fleiſch- und Fiſchmehl, weißem Käſe (Quarg) und Roggenmehl. Das gewöhnliche Spratt'ſche Fiſchfutter hatte übrigens, das ſei hier nebenbei bemerkt, trotz ſeines — „) Vielfachen Anfragen erwidere ich, daß ſogenanntes weiches Fleiſchmehl zu haben iſt bei Schülke & Co., Hamburg; Fiſchmehl liefert in guter Waare die Alt-Pillauer Fabrik (Deutſche See⸗ Fiſcherei⸗Geſellſchaft „Germania“ in Alt⸗Pillau, Oſtpreußen). Auch die von Waldemar Thomſen in ea abe 27, in den Handel gebrachten Fabrikate (Fiſch⸗ und Fleiſchmehl machen eine guten Eindruck. 252 hohen Gehaltes an Stärkemehl, denſelben Vortheil der verringerten Fäkalien; doch iſt es zur Karpfenfütterung beſſer geeignet. Es iſt ſehr zu bedauern, daß Fiſch- oder Fleiſchmehle theils durch den Zwiſchenhandel, theils durch hohe Transportkoſten oft ſo vertheuert werden, daß ſie dann gar nicht oder nur aushilfsweiſe zur Anwendung kommen können. In ſolchen Fällen wird man naturgemäß bei friſchem Fiſch oder Fleiſch zu bleiben haben. Man ſollte dieſe dann aber, wo es irgend wie angängig erſcheint, gut durchkochen oder dämpfen, theils um Krankheitskeime (Paraſiten, Bakterien ꝛc.) abzutödten, theils um die Subſtanzen verdaulicher zu machen, jo daß ſie beſſer ausgenutzt werden. Den weißen Käſe (Quarg) in dieſer Weiſe zu behandeln, iſt ebenfalls zweckmäßig, wie es auch vortheilhaft iſt, Fiſch- oder Fleiſchmehl, friſches Fleiſch und Käſe mit einander zu miſchen und zwar unter Zuſatz von Cerealien (Reis-, Roggen: oder Erbs⸗ mehl ꝛc.) Fiſch⸗ oder Fleiſchmehl zu dämpfen iſt indeſſen nicht erforderlich; denn wenngleich dieſe Präparate durchaus nicht als ſteril (keimfrei) anzuſehen ſind, ſo enthalten ſie doch — in gutem Zuſtande — keine Pilze in Vegetation, wie etwa rohes, nicht mehr ganz friſches Fleiſch oder Quarg, und die Gefahr, daß ſich etwa vorhandene Keime von Pilzen im Fiſchdarm zu ſolchen ausbilden, iſt viel geringer, als wenn dieſe bereits in energiſcher Thätigkeit und Lebenskraft vorhanden ſind. Anderſeits aber ſind Fiſch- oder Fleiſchmehl in der ihnen gegebenen Form nicht unmittelbar zu verwenden, ſondern, wie oben ſchon geſagt, in Nudel⸗ form zu bringen, am beſten eben in Miſchung mit ſchon feuchten, bindenden Stoffen, wie Quarg, Fiſch, Fleiſch ꝛc., Getreidemehl ac. 4 Zum Dämpfen der rohen Subſtanzen (Fleiſch Fiſch, Schnecken, Muſcheln, Ouarg, Mehl ꝛc.) eignet ſich jeder Futterdämpfer oder Futterkocher, wobei die mit Dampf arbeitenden vorzuziehen ſind. Für kleine Verhältniſſe eignen ſich Papin'ſche Töpfe, z. B. die fehr brauchbaren Dampfkochtöpfe von A. H. Liſt, Berlin S. W., Zimmerſtraße 5 (in der Nähe der Geſchäftsſtelle des Deutſchen Fiſcherei-Vereins). Wir benützen einen ſolchen (Nr. 15) zum Preiſe von 24 .. in der Weiſe, daß der Boden in geringer Höhe mit Waſſer gefüllt wird, worauf ein Einſatz geſtellt wird, und zwar am einfachſten eine emaillirte Schüſſel (Waſchſchüſſel), die gerade hineinpaßt. Der untere Theil des Topfes wirkt dabei mithin als Dampfentwickler, der Theil oberhalb der Schüſſel aber zur Aufnahme der zu dämpfenden Materie. Dieſe letztere beſteht bei uns zumeiſt aus einem Gemiſch von Quargkäſe, Roggen⸗ mehl, Fiſchen und auch wohl Fleiſchabfällen. Doch verwenden wir auch nur ein Gemiſch von gleichen Gewichtstheilen von Roggenmehl und Quargkäſe, das nach dem Dämpfen mit dem vier- bis fünffachen Ouantum eines Gemiſches von gleichen Theilen Fiſchmehl und Fleiſchmehl unter Zuſatz von etwas Salz gemengt und dann genudelt und getrocknet wird. Zum Füttern werden die Nudeln ſodann etwas aufgeweicht, in welcher Form ſie außer⸗ ordentlich gerne genommen werden. Es iſt ſchon weiter oben geſagt worden, daß ſelbſt große Mengen von Kohlehydraten (Stärke) den Forellen nicht ſchädlich ſind. Leider läßt ſich aber zur Zeit nicht angeben, welches das zweckmäßigſte Verhältniß von Protein zu Stärke ift, da genauere Unterſuchungen darüber noch fehlen und es kann nur geſagt werden, daß das Verhältniß von 4 oder 5 (Protein) zu 1 (Stärke oder Mehl) ſehr praktiſch iſt. Weniger Roggenmehl zu nehmen empfiehlt ſich ſchon deswegen nicht, weil die Maſſe zu wenig bindet und bei mehr Roggen⸗ mehl arbeitet die Nudelmaſchine zu ſchwer. Ich kann aber nur dringend empfehlen, daß man dort, wo rohe oder gedämpfte Fleiſchſtoffe (Fleiſch, Fiſch) verfüttert werden, ſtets einen Zuſatz von Getreidemehl oder dergl. machen ſollte, einmal um die jenen Subſtanzen fehlenden Kohle: hydrate zuzugeben, die, wie ſchon mehrfach betont, ſehr gut verdaut werden, und zweitens, um die genudelten Fleiſchſtoffe beſſer zu binden, damit beim Füttern nicht ſo viel verloren gehe und zur Verunreinigung des Waſſers beitrage. 5 Die Frage, ob und inwieweit es zweckmäßig iſt, die Fiſche, in Sonderheit Forellen, nur künſtlich zu füttern oder gar zu mäſten, ſoll an dieſer Stelle nicht weiter erörtert werden. Bei intenſiver Fütterung gelingt es allerdings nicht ſchwer, Forellen in einem Jahre (ſogenannte einſömmerige) bis zu einem Gewichte heranzuziehen, daß ſie tafelrecht ſind, alſo von circa 150 bis 200 Gramm. Sie hätten dann alſo eine Größe wie der Händler ſie am meiſten verlangt. Dabei behalten ſie indeſſen ihr Jugendkleid bei (nämlich die dunklen 253 — — Qiuerſtreifen ꝛc) und ihr Geſchmack iſt nach allgemeiner Anſicht fade und wäſſerig, in Folge deſſen vorſichtige Händler derartige Thiere zurückweiſen. Würde man nun die ſo gemäſteten Fiſche noch ein weiteres Jahr mäſten, ſo wäre es wohl möglich, daß ſie — als zweiſömmerige 3 — einen vorzüglichen Geſchmack erhalten. Ihre Größe und ihr Gewicht würden dann aber derart zugenommen haben, daß ſie als Portionsforellen zu groß ſind, ſo daß der Händler ſie nun ebenfalls zurückweiſt. So lange es mithin im Publikum Sitte iſt, Portions— forellen zu verlangen, ſo lange wird es keinen praktiſchen Zweck haben, die Forellen durch ſtarke Fütterung zu mäſten, und es würde ſich, von anderen mitſprechenden Umſtänden dabei ganz abgeſehen, wohl mehr empfehlen, die Fiſche durch geringere Fütterung oder durch ſtärkere Beſetzung der Futterteiche im Wachsthum fo weit zurückzuhalten, daß fie früheſtens als zwei— ſömmerige auf den Markt kommen, ſo alſo, wie es bisher gebräuchlich war. Es iſt nun noch der Frage zu gedenken, wann, d. h. zu welcher Tageszeit man am beſten füttert. Hier muß zunächſt einem weit verbreiteten Irrthum entgegengetreten werden. Vielfach nämlich hört man die Anſicht ausſprechen, daß die Forellen hauptſächlich des Nachts freſſen, jo daß fie dann alſo reſpektive recht ſpät am Abend zu füttern wären. Nun läßt ſich dieſe Anſicht ſchon durch eine einfache Ueberlegung widerlegen; denn die Fiſche, in Sonder— heit Forellen, haben ein außerordentlich gutes Auge, das ſich, wie neuere anatomiſche Unter: ſuchungen gelehrt haben, den verſchiedenen Entfernungen geradeſo anpaßt, wie das Auge der höheren Thiere (3. B. Vögel oder Säugethiere), während ihre übrigen Sinne, namentlich der Geruchsſinn, der hier noch in Betracht käme, verhältnißmäßig ſehr viel ſchwächer entwickelt find. Die Forelle wird alſo dann freſſen, wenn fie ſehen kann, und dies iſt doch um fo ſchwieriger, je dunkler es iſt. In ſtockfinſteren Nächten wird alſo die Forelle wohl gar nicht, in mondhellen Nächten beſſer und am Tage am beſten freſſen, wobei allerdings ein Ueberfluß an Licht, z. B. greller Sonnenſchein, wohl im Stande fein mag, die ängſtlichen Thiere zu verſcheuchen. Dieſer Ueberlegung entſprechen nun auch die thatſächlichen Verhältniſſe voll: kommen, und wer Gelegenheit hat, einen Forellenbach oder Teich zu beobachten, der wird finden, daß die Freßluſt der jetzt munter ſpringenden Fiſche am lebhafteſten iſt am Morgen und am Abend. Dem zu Folge wird es mithin am zweckmäßigſten ſein, zu dieſen beiden Zeiten die Hauptfütterungen vorzunehmen. (Schluß folgt.) II. Die Königsberger Jiſcherei-Ausſtellung im Jahre 1895. ee. Wie in Lübeck und Straßburg, jo findet in dieſem Jahre auch in Königsberg eine 3 lokal beſchränkte Gewerbe- und Induſtrie-Ausſtellung ſtatt, auf welcher die Fiſcherci ebenfalls 4 vertreten iſt. Der Ausſtellungsplatz liegt auf einem ſehr günſtigen Terrain vor der Stadt, doch in unmittelbarer Nähe derſelben, auf dem aus einer Reihe verſchiedenartiger Vergnügungslokale beſtehenden „Hufen“, die mit den wichtigſten Punkten der Stadt durch Pferdebahnen verbunden ſind. Die für die Fiſcherei beſtimmte Halle iſt der Verbindungsbau zwiſchen den Gebäuden für Marine und für Handel; 28 Meter lang und 12 Meter breit beſitzt dieſelbe an jeder ihrer langen Seiten einen Ausbau, von denen der nach Norden gerichtete grottenartig geſtaltet iſt und elf große Baſſins zur Aufnahme von lebenden Fiſchen enthält, während der gegen— überliegende ſüdliche Ausbau ein „Panorama- Aquarium“ aufnimmt, in welchem von der Hamburger Naturalienhandlung, J. F. G. Umlauff, der Verſuch gemacht worden iſt, ein Bild aus dem Leben des Meeres vorzuführen. Das hierzu verwendete Material beſteht aus ausgeſtopften Fiſchen, Delphinen, Seeſchildkröten, trockenen Muſcheln, Korallen, Stachelhäutern und Schwämmen und iſt unter Zuhilfenahme von Steinen, Sand ꝛc. in zwei große Abtheilungen geordnet, von denen die einen Thiere ſüdlicher, die andern ſolcher nörd— licher Herkunft enthält. Das ganze Arrangement iſt von dem Chef der genannten Firma ſelbſt ausgeführt worden und erfreut ſich mit Recht der lebhaften Theilnahme von Seiten der Beſucher. Da für die Fiſcherei⸗Ausſtellung eine lokale Beſchränkung wie für andere Abtheilungen der nordoſtdeutſchen Gewerbe- und Induſtrie-Ausſtellung nicht beſtand, To konnte von vorn: herein der Rahmen etwas weiter gezogen werden, um dem Publikum wenigſtens einen Theil 3 der zahlloſen Beziehungen zwiſchen der Lebewelt des Waſſers und dem Menſchen vor Augen zu bringen. Daher finden wir eine mehr allgemeine Abtheilung, die nützliche und ſchäd⸗ liche Waſſerthiere überhaupt umfaßt, während andere Abtheilungen (Fiſchzucht und Ausübung der Fiſcherei, vorgeſchichtliche Fiſcherei und vorweltliche Waſſerfauna) ſich beinahe ganz auf Oſt- und Weſtpreußen beſchränken; nur bei Teich⸗ wirthſchaft und lebenden Fiſchen ſind auch außerprovinzielle Ausſteller vertreten. In der erſten Abtheilung ſind die Seeſeugethiere durch große, die Wände ſchmückende Abbildungen von Zahn- und Bartenwalen (Zo ol. Muſe um, Königsberg), Schädel und andere Skelettheile ſolcher, ſowie einige ausgeſtopfte Delphine (Umlauff- Hamburg) ver: treten; Walharpunen (Großkopf-Königsberg), Meſſer zum Abſpecken der Wale und einige andere Geräthe erinnern an den Fang dieſer Ungethüme des Meeres, während große Barten des Grönlandwales (Mann Iſaac-Berlin), Walrath und Ambra (Kahle-Königsberg) ſowie geſchnitzte Zähne des Potwales wenigſtens einen Theil der von Walen gewonnenen Produkte darſtellen. Ein mit Rankenfüßlern beſetztes Hautſtück des Knotenwales hat das Roſtocker zoologiſche Inſtitut, und das Modell des 1874 bei Danzig geſtrandeten Finwales das Königsberger zoologiſche Muſeum ausgeſtellt. Von den Seehundsarten ſind die drei Arten der Oſtſee in ausgeſtopften Exemplaren 3 fowie in Skelettheilen durch das hieſige Muſeum vertreten, wogegen B. Liedtfe: Königsberg aus Seehundsleder hergeſtellte Geld- und Brieftaſchen, Mappen ꝛc. in großer Auswahl darbietet. J. F. G. Umlauff⸗Hamburg hat in ſeinem „Panorama-Aquarium“ die Suppen⸗ und die Carettſchildkröten untergebracht, außerdem aber noch in einem beſonderen Schranke Schildpatt in Originalpackung und einzelne daraus gefertigte Gegenſtände. Naturgemäß nehmen die Fiſche den größten Raum in Anſpruch; das eben erwähnte Umlauff'ſche Aquarium enthält noch verſchiedene Haifiſcharten, wie den Hammer- und den Rieſenhai (Selache maxima), den Meerengel (Squatina angelus), mehrere Rochen arten und zahlreiche Knochenfiſche (Lophius, Orthagoriscus, Anarichas, Diodon, Xiphias etc.). Lehrer L. v. Kirchroth in Mödling bei Wien hat als Proben einer von ihm erfundenen trockenen Konſervirungsmethode mehrere Fiſche und Amphibien eingeſendet, die zweifellos das Zweckmäßige ſeiner Methode bewieſen; die Objekte (Huchen, Forelle, Zander, Barſch, Sterlet, Kröte, Laubfroſch, Sumpfſchildkröte) find durchweg fo ſchön auf: geſtellt und ſo gut präpariert, daß ſie jedem Muſeum zur Zierde gereichen werden; auch | eignen fie ſich als vorzügliches Demonſtrationsmaterial beim Unterricht in höheren, wie anderen Lehranſtalten. Gegenüber dieſen Stücken treten die Modelle von Fiſchen, die W. Dürfeld's Nachfolger in Niedervogelgeſang bei Pirna i. S. ausgeſtellt hat, ziemlich zurück, wogegen die von derſelben Firma gelieferten Modelle von größeren Seeſäugethieren als gut ausgeführt bezeichnet werden können; wegen ihres niederen Preiſes haben ſie ſchon vielfach Eingang in Schulen erhalten. Aus den reichen Vorräthen deszoologiſchen Muſeums in Königsberg ſind mehrere | Kollektionen ausgeſtellt: jo die wichtigſten Nutzfiſche der Nordſee und des Mittel meeres, eine Anzahl Edelfiſche Süddeutſchlands, die Süßwaſſer- und See⸗ € fiſche Oſtpreußens, ferner fliegende Fiſche; beſonderes Intereſſe erregt immer der Kopf eines 19 Pfund ſchweren Hechtes (Oſtpreußen) und ein 65 Centimeter langer und 25 Centimeter hoher Braſſen, der vom livländiſchen Fiſcherei-Verein dem oſtpreußiſchen geſchenkt worden iſt. Zahlreiche Präparate illuſtriren die Anatomie und Entwickelung der Fiſche; Ausſteller ſind das zoologiſche Muſeum in Königsberg, das zoologiſche Inſtitut in Roſtock, A. Hübner in Thalmühle, Umlauff in Hamburg und die Naturalienhandlung von Haferlandt & Poppow in Berlin. Hier können dann gleich die Fiſchfeinde erwähnt werden, die das Königsberger zoologiſche Muſeum ausgeſtellt hat, während Grell & Co. in Haynau i. S. zum Fange von Fiſchfeinden (Säuger, Vögel) geeignete Fallen eingeſandt haben. Bemerkenswerth find auch die Paraſiten der Fiſche (Myxroſporidien, paraſitiſche Cruſtaceen und Plattwürmer) ſowie die wichtigſten Nahrungsthiere der Fiſche, beide Kollektionen vom zoologiſchen Muſeum in Königsberg ſtammend und faſt ausſchließlich oſtpreußiſche Arten vorführend. — & 255 Wie unter den Fiſchen eine mehr praktiſche Geſichtspunkte berückſichtigende Auswahl getroffen worden iſt, ſo auch unter den niederen Thieren; wir erwähnen zunächſt die ebenſo ſehr durch Reichhaltigkeit wie ſaubere und eigenartige Ausſtellung ſich auszeichnende Kollektion eines Königsberger Privatmannes, Ernſt Liedtke, welche Echinodermen, Conchylien und Kruſter umfaßt, ſodann die vom zoologiſchen Muſeum in Königsberg ausgeſtellten eßbaren Mollusken des Mittelmeeres und der Nordſee, die Auſtern- und die Perlmuſchel-Arten der Erde mit Karten, die deren geographiſche Verbreitung erklären, verſchiedene FTlußkrebsarten (ebenfalls mit Karte), zu techniſchen Zwecken oder zu Schmuck— gegenſtänden ꝛc. benützte Conchylien, die Edelkoralle (mit Karte) und die verſchiedenen Arten und Varietäten der Badeſchwämme aus dem Mittelmeer und von den Antillen; auch bei dieſer umfangreichen und mehrere Prachtſtücke aufweiſenden Kollektion iſt die geo— graphiſche Verbreitung der Badeſchwämme und der Edelkoralle im Mittelmeere auf einer großen Karte dargeſtellt; einige Photographien zeigen die verſchiedenen Methoden der Schwamm: fiſcherei und eine Zeichnung den Bau des Badeſchwammes; ſelbſtredend iſt, daß auch ein mit den Weichtheilen konſervirter Badeſchwamm ausgeſtellt iſt, der von den meiſten Laien mit etwas ungläubigen Mienen betrachtet wird. Auch die Süßwaſſerſchwämme Oſtpreußens (5 Arten) und die Regenwürmer der Provinz (10 Arten) ſind in typiſchen Exemplaren vertreten, erſtere nur, um das große Publikum auf die Exiſtenz von Schwämmen im zoologiſchen Sinne in unſeren Seen, Teichen, Flüſſen und Bächen aufmerkſam zu machen, letztere wegen ihrer Bedeutung für den Angler. Die zweite Gruppe umfaßt zahlreiche und inſtruktive Objekte der praktiſchen Fiſcherei und Fiſchzucht; zwei große Karten, eine für Oſt- und eine für Weſtpreußen zeigen die Verbreitung des Aales, Lachſes, Störs, der Forelle, des Stint, der kleinen Maräne und des Zander an, außerdem die Schonreviere, Fiſchbrutanſtalten, Teichwirthſchaften, Fiſch— leitern, ſperrende Mühlenbauwerke und die glücklicherweiſe erſt in geringer Anzahl vorhandenen Abwäſſer entlaſſenden Fabriken. Zwei kleinere Karten orientieren über die der Her bſt— ſchonzeit unterworfenen Gewäſſer, und eine große über einige von den Provinzial-Fiſcherei⸗ Vereinen reſp. den Regierungen im Intereſſe der Fiſcherei getroffenen Einrichtungen (Brut— häuſer, Fiſchleitern, Beobachtungsſtationen ꝛc.). Die in der Oſtſee benützten Fiſchereigeräthe ſind durch zahlreiche, ſehr in— ſtruktive Modelle vertreten, die vorzugsweiſe der weſtpreußiſche Fiſcherei-Verein ausgeſtellt hat: ſo das überall an den hieſigen Küſten angewendete Strandgarn ſowie die Zeeſe mit dem zugehörigen Boot; von Stellnetzen finden wir die Heringsmanze, die Plawnitz (Lachsſtellnetz), das Flundernetz in zwei Modifikationen, das Zärthennetz, ein Störnetz (im Modell und im Original, letzteres von der mechaniſchen Netzfabrik in Landsberg a. W.) und ein Aalſack, wie er beſonders im Putziger Wiek angewendet wird. Die Memeler Schiffszimmergenoſſenſchaft hat einen vollſtändig ausgerüſteten Hochſeekutter (9 Meter lang, 2,80 Meter breit) im Original ausgeſtellt; derſelbe zeichnet ſich durch elegante und ſolide Bauart ſowie praktiſche Einrichtung aus und erregt lebhaftes Intereſſe bei Laien wie Kennern. Die bei der Hochſeefiſcherei benützten Netze reſp. Angeln hat wiederum der weſt— preußiſche Fiſcherei-Verein in Modellen geliefert, der oſtpreußiſche einige andere Angelgeräthe wie die Dorſchkoppel, Heringshaue, Makrelſchnur und Tibberangeln. Das Modell eines Kußfelder Sicken und eines Helaer großen Bootes, die beide zum Verkehr auf See und zum Transport von Fiſchen benützt werden, vervollſtändigen dieſen Theil der Ausſtellung. 2 Die Fiſcherei in den Strömen iſt vertreten durch das Modell des Lachs wehres bei Skirwieth, ferner des Lachsſelbſtfanges bei Oslanin (Weſtpreußen), durch Modelle von Aalſelbſtfängen nach Hauſchild & Fedderſen; dazu kommen noch verſchiedene Korbreuſen für Aale und Neunaugen, die theils der weſtpreußiſche Fiſcherei-Verein (in Modellen), theils die Landsberger Netzfabrik (in Originalen) ausgeſtellt haben, ſowie die Sturm'ſche Aalreuſe (ausgeſtellt vom oſtpreußiſchen Fiſcherei-Verein). Zwei große von Dr. A. Seligo entworfene Karten geben eine inſtruktive Ueberſicht über die monatlichen Durchſchnittserträge der Fiſcherei im kuriſchen und friſchen Haff und zwar nach dem Geldwerthe. Den Hauptertrag liefert in beiden Haffen der Aalfang; f —— — im Durchſchnitt betrug der Jahresertrag des Fiſchfanges im kuriſchen Haff etwa 570000 M (— 358.58 M. pro km), im friſchen etwa 500 000 M. (— 574.84 , vro km). Die bei der Haff-Fiſcherei benützten Gezeuge und Boote hat der oſtpreußiſche Fiſcherei- Verein in zahlreichen Modellen ausgeſtellt, ſo das große Zug netz, welches auch bei der ebenfalls im Modell vorgeführten Eisfiſcherei benützt wird, ein kleineres Zugnetz, das Wind: kartell, das Braddengarn, Kurrennetz und Keitelgarn mit Kurren- und Keitel⸗ kähnen, ferner von ſtehenden Gezeugen das Staaknetz, das Braſſen-, Kaulbars- und Zandernetz und die verſchiedenen zum Aal- und Neunaugenfang dienenden Haffſäcke und Korbreuſen. Der im Winter auch von Nichtfiſchern betriebene Aalfang mittelſt Speeren iſt durch das Modell eines Aalſtechers vom kuriſchen Haff ſowie durch verſchiedene Aalſpeere dargeſtellt. Die zur Fiſcherei in den Bin nengewäſſern gebrauchten Netze, Reuſen ꝛc. haben die mechaniſche Netzfabrik in Landsberg a. W., ferner S. Eichelbaum in Inſterburg und Gebrüder Siebert in Königsberg in zahlreichen Stücken ausgeſtellt; erſterer hat auch den ganzen Raum unter dem Dache der Fiſcherhalle und den Eingang zu derſelben in geſchmackvoller Weiſe dekorirt und ſich ſchon dadurch die lebhafte Anerkennung aller Beſucher erworben. — Von ſonſtigen auf Binnengewäſſern gebrauchten Fiſcherei-Geräthen erwähnen wir noch das Modell eines einfachen Fiſcherkahnes von den maſuriſchen Seen ſowie mehrere Hechtſpeere, dann aus Holzſtäben gefertigte Reuſen zum Krebsfang (mech. Netzfabrik Landsberg) und das Modell des von Püchner vorgeſchlagenen, zur Zucht und Mäſtung der Flußkrebſe beſtimmten Geheges; zwei kleine Karten geben die Verbreitung der Krebspeſt in Oſt- und Weſtpreußen an. Der Binnenfiſcherei kann der Angelſport angeſchloſſen werden; er iſt durch eine reichhaltige Sammlung von Geräthen vertreten, welche der Danziger Angler-Klub in einem geſchmackvollen Arrangement ausgeſtellt hat; die meiſten Gegenſtände find von den — Mitgliedern des Klubs ſelbſt hergeſtellt, wobei ſie weder an Brauchbarkeit noch an Eleganz der Form verloren haben. 3 Zum Gebiete der Fiſchzucht uns wendend erwähnen wir zuerft die Brutapparate, die in zahlreichen Modifikationen, von der einfachen Jakobi' ſchen Brutkiſte bis zu den Selbſtausleſern, theils von der von dem Borne ſchen Fiſchzüchterei in Berneuchen, theils vom oſtpreußiſchen Fiſcherei-Verein und den Fabrikanten Glauß in Königsberg und Warm brunn, Quilitz & Co. in Berlin ausgeſtellt ſind. Manche dieſer Apparate haben nur noch hiſtoriſches Intereſſe und ſind von beſſeren verdrängt worden; die neueſten anderen ſind in ihren Vorzügen allgemein bekannt; neu dürften die von Warmbrunn, Quilitz & Co. in Berlin aus cmaillirtem Blech hergeſtellten Apparate ſein, bei denen das Waſſer zuerſt in ein kleines Siebgefäß läuft, um ſich dann durch die Löcher desſelben zu vertheilen. Neu iſt auch ein von Glauß in Königsberg verfertigter Brutapparat, der ſich durch allſeitig gleich— mäßigen Zu- und Abfluß auszeichnet. Die Nebenapparate, wie Pinzetten, Sieblöffel, Eier— lineal, Eier- und Brutzähler find ebenfalls vertreten, ferner Transportgefä.e für Fiſchbrut Beſatzfiſche und Fiſcheier (von dem Bor ne 'ſche Fiſcherei in Berneuchen und Klempner Glauß in Königsberg). Sehr elegant gearbeitet iſt das vom Weſtpreußiſchen Fiſcherei-Verein ausgeſtellte Modell 3 Bruthauſes in Königsthal bei Langfuhr; das Haus ſelbſt iſt in , die Brut: apparate in ¼ der natürlichen Größe hergeſtellt; ein kleineres Modell und zwar in Per: bindung mit dem Modell einer Teichanlage hat auch der oſtpreußiſche Fiſcherei-Verein zur Anſchauung gebracht; beide Modelle, namentlich das erſtere erregen das lebhafte Intereſſe der Laien, die wohl von Bruthäuſern gehört haben, aber deren innere Einrichtung nicht kennen. Als Belegobjekte für die Erfolge der künſtlichen Fiſchzucht iſt eine Anzahl konſervirter Bachforellen aus Oſtpreußen (Jankendorf, obere Rominte, Bohnau und mittlere Paſſarge) ausgeſtellt. Die von dem Bor ne'iſche Fiſcherei in Berneuchen hat noch andere wichtige Hilfs: einrichtungen zur Fiſchzucht nach Königsberg geſandt: das Modell eines mit kaliforniſchen Brutapparaten und Selbſtausleſern beſetzten Bruttiſches, dann eines zur Aufbewahrung von * N * * * * N nat iu * ene 257 Fiſchen beſtimmten und mit verſtellbaren Abflußſieben verſehenen Bruttiſches und Zeichnungen der Bruthalle und des Fiſchkaſtenhauſes in Berneuchen, das zum Aufbewahren der Verkaufs: und Zuchtfiſche dient. Die immer größere Bedeutung gewinnende Teichwirthſchaft iſt ebenfalls auf der Königsberger Fiſcherei⸗Ausſtellung vertreten; das eine Teichmodell, mit dem ein Bruthaus verbunden iſt, haben wir ſchon erwähnt; von dem Borne hat eine Karte der in der Nähe des Gutshofes gelegenen Teichanlagen ausgeſtellt, ferner das Modell eines „Mönches“, Käſcher und Netze zum Fangen der Fiſchbrut ſowie ſchwimmende Brutſiebe und Brutwannen. Rumbke in Bünde i. W. ſandte ſeinen neuen patentirten Stauheber ein; Fiſchfutter iſt nur durch J. C. F. Schwartze in Berlin vertreten. Eine kleine, aber ausreichende Kollektion von Apparaten zur Unterſuchung der Fauna, Flora und der phyſikaliſchen Eigenſchaften der Gewäſſer haben die beiden Pro— vinzial⸗Fiſcherei⸗vereine zuſammengeſtellt, während die biologiſche Station in Plön Anſichten der Stadt, des Gebäudes der Station und eines Arbeitstiſches geſandt hat; beige— fügt find dann noch zwei Karten, auf denen die Lage der europäiſchen reſpektive der außer— europäiſchen zoologiſchen Stationen angegeben iſt. Unter der Rubrik Hilfsinduſtrien der Fiſcherei ſeien diejenigen Objekte angeführt, welche die Verwerthung der Fiſchereiprodukte veranſchaulichen; wir erwähnen zuerſt das in ½ der natürlichen Größe hergeſtellte Modell der Räucherei von F. Kohnke in W. Neufuhr an der Weichſelmündung, das ebenſo wie das oben angeführte Modell des Königs: thaler Bruthauſes von den Maſchiniſten Großmann und Röske in Neufahrwaſſer ange: fertigt worden iſt; es gehört zu den ſchönſten und inſtruktivſten Gegenſtänden der Ausſtellung. Fiſch⸗ und Krebsconſerven, lebende Krebſe, Hummern und geräucherte Fiſche hat Kaufmann Metzdorf-Königsberg ausgeſtellt (die für die erſten Auguſttage geplante Sonder-Ausſtellung von Nahrungs: und Genußmitteln wird weitere Produkte der oft: und weſtpreußiſchen Fiſch— räuchereien vorführen). Verarbeitete Korallen, Perlmutterwaaren u. dergl. bringen B. Liedtke⸗ Königsberg und Umlauff⸗Hamburg; erſterer auch noch wie H. Jäger-Labiau künſtliche Perlen, Perleneſſenz und Uckeleiſchuppen. Die Seefiſcherei-Geſellſchaft Germania in Alt⸗ Pillau hat die Produkte ihrer Fabrikation in vorzüglicher Qualität ausgeſtellt: verſchiedene Thranſorten und Fiſchmehle, welch' letztere wegen ihrer leichten Verdaulichkeit ſich zum Futter⸗ beiſatz für Hausthiere und Fiſche eignen; die Fabrikate werden aus Stichlingen, Häringen und anderen billigen Fiſchen erzeugt. Die wiederholt erwähnte Firma B. Liedtke in Königsberg hat dann noch patentirte Korkweſten, Bluſen, Rettungsringe u. dergl. ausgeſtellt, die mit Korkkohle gefüttert ſind und eine große Tragfähigkeit beſitzen; waſſerdichte Gezeuge für Fiſcher und Schiffer hat Hellgardt⸗Königsberg geliefert. Ueber der Abtheilung „Lebende Fiſche“ waltete inſoferne bisher ein Mißgeſchick, als die oben erwähnten elf großen, faſt einen Kubikmeter faſſenden Aquarien, die aus Cement⸗ beton hergeſtellt find, nicht waſſerdicht zu bekommen waren und der Erſatz noch nicht ein— getroffen iſt; es iſt das um ſo mehr zu bedauern, als damit nicht nur ein weſentliches An— ziehungsmittel entbehrt werden muß, ſondern auch die Abſicht, dem Publikum, ſpeziell den Teichwirthen und „ſolchen, die es werden wollen“ die vorzüglichen Produkte einheimiſcher wie fremder Fiſcherei-Wirthſchaften vorzuführen, noch nicht ausgeführt werden konnte; wir er: wähnen daher nur, daß von einheimiſchen Fiſchzüchtern Forſtreuter-Königsberg, von Hauenfeld⸗Grunenfeld, Werner-Wangotten und andere, von auswärtigen unter anderen von dem Borne-Berneuchen, und A. Hübner⸗Thalmühle reichhaltige Sendungen lebender Fiſche in Ausſicht geſtellt hatten und zwar nur ſolche eigener Zucht; in kleineren Aquarien find bereits untergebracht diesjährige Karpfen: und Schwarzbarſchbrut aus Berneuchen und diesjährige Zanderbrut aus Thalmühle. Eine eigene Gruppe bilden zahlreiche, wohleingerichtete Aquarien, die mit den verſchie⸗ denartigſten Zier- und Stubenfiſchen beſetzt find; Ausſteller find J. Reich elt-Berlin und Schul ze⸗Königsberg; in derſelben Abtheilung find noch die eines guten Rufes ſich er: freuenden Nebenapparate zur Aquarienliebhaberei, wie Aquarien, Durchlüftungsapparate, Thermometer, Pipetten ꝛc. von Warmbrunn, Quilitz & Co., ſowie einige Futterſorten 258 — oqQ1ũ (von Schul ze⸗Königsberg) ausgeſtellt. Die ganze Kollektion, die das Intereſſe bei Jung und Alt erweckt, iſt in einem Glashauſe neben der Fiſcherei-Ausſtellung untergebracht. Die letzte Gruppe der Königsberger Fiſcherei-Ausſtellung betrifft die vorgeſchichtliche Fiſcherei in Oſt- und Weſtpreußen ſowie hieſige vorweltliche Waſſerbewohner. In einer von dem Gymnaſialvorſchullehrer Kir buß-Königsberg entworfenen Wandkarte der beiden Provinzen ſind die bisherigen Fundorte von Fiſchereigeräthen und Fiſchreſten aus vor⸗ geſchichtlicher Zeit eingetragen und die erſteren am Rande der Karte bildlich dargeſtellt — die betreffenden Originale befinden ſich theils in Königsberger und Danziger Sammlungen, theils in einer anderen Abtheilung der Ausſtellung. Die Meeresbewohner aus früheren Erdperioden find vom hieſigen mineralogiſch⸗ geologiſchen Inſtitut der Univerſität in einzelnen charakteriſtiſchen Stücken, nach den Formationen geordnet, aufgeſtellt; die Sammlung umfaßt nur Funde aus Oſt- und Weſt⸗ preußen und gibt ein überſichtliches Bild der Waſſerthiere längſt entſchwundener Zeiten. Schließlich iſt noch zu erwähnen, daß ein populär geſchriebener „Führer durch die Fiſcherei-Ausſtellung“ (3 Bogen ſtark, Preis 20 ) dem Laien — und das find die meiſten Beſucher — ſoweit als möglich über die ausgeſtellten Gegenſtände, deren Her⸗ kunft, Verwendung ꝛc. Auskunft gibt. n. Anmerk. der Red.: Wir machen die Fiſcherei-Vereine auf dieſen von den Herren M. Braun und A. Seligo mit größter Sorgfalt und Sachkenntniß hergeſtellten Katalog beſonders aufmerkſam. Derſelbe muß für allgemeine Fiſcherei-Ausſtellungen geradezu als muſtergiltig bezeichnet werden, da er ſich nicht auf eine trockene Aufzählung der einzelnen Ausſtellungsnummern beſchränkt, ſondern jeder derſelben eine, oft ſehr eingehende, belehrende Inſtruktion beifügt. III. Bemerkungen zu der Jiſcherei-Ausſtellung in Köln. Ueber die Fiſcherei-⸗Ausſtellung in Köln ſchreibt man uns von fachmänniſcher Seite: Bekanntlich ſollte die Fiſcherei⸗Ausſtellung in Köln keine allgemeine Fiſcherei-Ausſtellung fein, ſondern die für den Landwirth wichtigen und verwerthbaren Zweige der Fiſchzucht allein vor⸗ führen. Die räumlich, wenn nicht ſchon durch das Ausſtellungsprogramm der Landwirthſchafts⸗ Geſellſchaft gebotene Beſchränkung auf den Weſten Deutſchlands, hätte aber gleichwohl eine kompletere Beſchickung der Ausſtellung, namentlich mit Raſſefiſchen, Seitens der Ausſteller ermöglichen ſollen; unter den Salmoniden waren z. B. bei ſehr reichlicher und ſchöner Bes ſchickung mit den amerikaniſchen Fiſchraſſen die heimiſche Bamforelle und Salvelinus durchaus nicht genügend vertreten, andererſeits waren die für den Landwirth ſo wichtigen Karpfenraſſen faſt ausnahmslos zwar in großen, aber keineswegs durchweg als Zuchtfiſche muſterhaften Exemplaren vorhanden. Dieſer Punkt wurde von dem Direktor der Kaiſerlichen Fiſchzucht in Hüningen, Herrn Haack bei der während der Ausſtellung ſtattgefundenen Feſtverſammlungen von Fiſcherei⸗ Freunden in ſehr zutreffender Weiſe hervorgehoben; es ſoll ſich bei Ausſtellungen nicht darum handeln, ungewöhnlich große Paradefiſche, ohne jede Rückſicht auf Bau, Fleiſchausnutzung und Zuchtwahl, auszuſtellen, ſondern gerade im Rahmen einer landwirthſchaftlichen Nutzausſtellung müſſen Ausſteller und Richter in Zukunft weit mehr als es verſuchsweiſe in Köln im Hinblick auf die Verleihung von Staatsmedaillen geſchehen, vor allen Dingen auf hervorragend zweck— entſprechend gezüchtete oder gewählte Fiſche oder Fangmethoden derſelben abzielen. Die Bedingungen für Verleihung der als unbedingt erſte Preiſe gedachten Staats: medaillen ſchreiben vor, daß nicht lediglich der relative, d. h. der durch Verleihung mit anderen Ausſtellungsgegenſtänden gleicher Art ſich ergebende Werth der Leiſtung ausſchlag— gebend ſein darf; vielmehr iſt die Leiſtung, deren Prämiirung in Frage ſteht, auf ihren abſoluten Werth hin unter Berückſichtigung der Produktionsbedingungen zu prüfen. Wir werden, wenn die Ausſteller ſich in Zukunft von vornherein mehr auf Beachtung dieſer Vorſchrift vorbereiten, ſicher manchen ganz unnützen Lückenbüßer auf den Fiſcherei-Aus⸗ ſtellungen weniger ſehen, dafür aber eine der Fiſchzucht dienlichere Auswahl von Muſter⸗ fiſchen, richtigere Altersangaben und Provenienzzertifikate des Ausgeſtellten. Rieſenexemplare von Karpfen ohne Altersangabe und von keineswegs züchteriſch hervor ragender Schönheit oder Nützlichkeit, welche als Zug- und keineswegs Zuchtſtücke ausgeſtellt waren, dürften in Zukunft wohl verſchwinden und andere Ausſtellungsgegenſtände wie die 4 259 kleine, aber ungemein forgfältig ausgeſtellte Kollektion Perlmuſchelpräparate von Dahmen⸗ Weißhaus, die Ausſtellung nützlicher Waſſerpflanzen des Lippe'ſchen Vereins, oder die neuen zweckentſprechenden Netze von Hübner-Frankfurt ꝛc., mehr Würdigung finden. Auch Aquarienſpielereien gehören nicht auf dieſe Ausſtellungen, ebenſo nicht Fiſche aus Flüſſen und Seeen, außer wenn ſie nachweislich Produkte unſerer Zucht ſind. Wir ſollen eben auf dieſen Ausſtellungen in erſter Linie zeigen, was durch rationelle Zucht geleiſtet werden kann. Das war aber in Köln nur theilweiſe der Fall. | Die Herren Preisrichter hatten bei den ſehr reichlich zur Verfügung ftehenden- Gelb: und Ehrenpreiſen in anderer Beziehung wohl leichtere Wahl und es muß dankbar hervor— gehoben werden, daß die Geldpreiſe ſpeziell die neben den Staatsmedaillen vertheilten, den wirklich aktiven Teichwirthen, ſei es nun Fiſchmeiſtern oder Züchtern, zu gute kamen und zwar unter ſorgfältiger Begründung der ſpeziellen Leiſtung Seitens der Preisrichter. Beſonders erfreulich war, daß ſowohl in den Vorträgen des Herren Direktor Haack— Hüningen und des Herrn Gutsbeſiſitzers Jaffé-Sandfort bei Gelegenheit der Feſtverſamm— lung als auch in der Ausſtellung ſelbſt ein ganz beſonderer Werth auf Hebung und Hoch— ſchätzung von Fiſchwirthſchaft und Teichwirthſchaft vom privaten Standpunkte aus gelegt war, und daß die Beſucher und anweſenden Vertreter der ſiebzehn Fiſcherei-Vereine in der Sicherheit auseinandergingen, für ihre Beſtrebungen keinen beſſeren Vertreter und Befürworter zu haben, als den rührigen Vorſtand ihres Deutſchen Fiſcherei-Vereins. Die Leitung der Ausſtellung, die Fürſorge für gutes Waſſer und ſichere Aquarien war eine hervorragend gute und fand in dem Dank der Feſtverſammlung und der Votirung einer Ehrengabe an die Herren des Kölniſchen Fiſchſchutz-Vereins einſtimmigen Ausdruck. d. IV. Vermiſchte Mittheilungen. = Ueber ein Fiſchſterben in Folge Vergiftung des Waſſers gehen uns nachſtehende, beklagenswerthe Mittheilungen aus einer Fiſchzuchtanlage Mitteldeutſchlands zu: Am vergangenen Sonnabend hörten plötzlich die diesjährigen Fiſchchen (beiläufig 5—7 em lang und prächtig gediehen), auf zu freſſen, ſuchten die Ecken auf oder zogen in großen Schwärmen ängſtlich umher. Verſchiedentlich führten ſie krampfartig torkelnde Bewegungen aus, ſcheuerten ſich am Boden als ob fie etwas abſtreifen wollten. Am Sonntag begann ein maſſenhaftes Abſterben der Forellen, ihnen folgten in mäßigem Abſtande die kleinen Lachſe, nach längerer Pauſe und in viel geringerem Grade dann Regenbogenforellen, am Geringſten die Bachſaiblinge. Die Widerſtandsfähigkeit letzterer habe ich ſchon mehrfach in Erfahrung gebracht. Nur leider pflegt das höhere Alter hierin einen Wandel zu bringen. — Die ab: geſtorbenen Fiſchchen zeigten ſich an verſchiedenen Stellen von der Oberhaut entblößt, ſo daß die Schuppen nackt zu Tage lagen. Ein Kontrollgang am ſpeiſenden Flüßchen zeigte, daß die Fiſche auch darin ähnlich litten, ſie ſtanden dichtgedrängt mit den Köpfen in jedem kleinen Seitengraben. Nachforſchungen ergaben, daß ein fremder Malergehilfe, welchen ſein Brodherr weggeſchickt hatte, mit Hilfe einer ſtarken beizenden Flüſſigkeit, ſich Forellen gefangen hat. Gegen Andere hat er geäußert, dieſe Beize ſei ſo ſtark, daß alle Fiſche ſofort ſterben. Am folgenden Tage zeigten ſich auch die Symptome bei den zweijährigen Fiſchen. Hier wurden ſie noch vermehrt durch ein augenſcheinlich von Schmerzen verurſachtes, krampf— artiges Herausſpringen aus dem Waſſer, ſtellenweiſe anf's Ufer. Die Fiſche erſchienen bald blau, bald grau. Beſucher ſagen, ſie ſehen aus als ob ſie ſchon gekocht ſeien und haben damit ganz recht. Bei denen, welche nicht alſobald ſterben, ſetzt ſich wie gar nicht zu ver— wundern der Byſſus bald an die wunden Stellen. Aus anderen Flußläufen eingebrachte Forellen ſind nach 3 Tagen ebenſo erkrankt. Am wenigſten widerſtandsfähig zeigen ſich auch hier Forellen und Lachſe. Die Zjährigen und älteren Regenbogenforellen haben bis vorgeſtern keine auffälligen Erſcheinungen geboten, aber nunmehr ergreift die Sache auch ſie, ebenſo wie die Karpfen. Vielfach erblinden die Augen. Selbſt die Sterlets wurden ſchnell ergriffen. Von den diesjährigen Fiſchen iſt nicht viel mehr übrig, was um ſo mehr zu beklagen iſt, als die Fiſchchen brillant angetreten waren und zu den allerſchönſten Hoffnungen berech— 260 — —— — tigten. Die Verluſte bei den größeren Fiſchen ſind nicht minder empfindlich, ine fie große, bewährte Zuchtweibchen betreffen. Der Schaden beläuft ſich auf 5—6 Tauſend Mark und das um die Nichtswürdigkeit eines hergelaufenen Menſchen. — Selbſtverſtändlich iſt alles Vertrauen erſchüttert uud das 2 Intereſſe gelähmt. — Seit heute ſcheint der Zulauf wieder frei zu ſein, wenigſtens machen die überlebenden Fiſchchen einen vertrauenserweckenden Eindruck. Auch im Bache ſind viele Fiſche abgeſtorben. 15 Ueber eine intereſſante Beziehung zwiſchen den St. Jakobslachſen und ſogenannten kleinen Sommerlachſen im Rheine ſchreibt Herr Dr. Hoeck in ſeiner in Nr. 11 der „Allgemeinen Fiſcherei⸗Zeitung“ von uns referirten vortrefflichen Arbeit über den Rheinlachs folgendermaſſen: Ich möchte bei dieſer Gelegenheit noch auf die eigenthümliche Relation aufmerkſam machen, welche zwiſchen den St. Jakobslachſen des einen und den kleinen Sommerlachſen des darauffolgenden Jahres beſteht. Ein an St. Jakobslachſen reiches Jahr iſt für die holländiſchen Fiſcher ein Anzeichen dafür, daß das nächſte Jahr ihnen viel Sommerlachſe bringen wird, und wirklich geht auch aus den Zahlen der nachſtehenden Tabelle hervor, dag beinahe regelmäßig auf ein fi von feinen Vorgängern durch einen größeren St. Jakobs. lachsfang unterſcheidendes Jahr ein ſolches mit vielen kleinen Sommerlachſen folgt. (Die Zahlen der St. Jakobslachſe und der kleinenen Sommerlachſe einzelner Jahre ſind fett ge⸗ druckt.) Es iſt dies ſo zu erklären, daß die St. Jakobslachſe eines Jahres und die kleinen Sommerlachſe des darauffolgenden Jahres von der Zucht desſelben Jahres (oder der nämlichen zwei Jahre) herſtammen. Von dieſen ſteigen viele Männchen ein Jahr früher auf, als die übrigbleibenden männlichen und viele der weiblichen Exemplare; ſtammen nun die St. Jakobs⸗ lachſe aus einem reichen Geburtsjahre, ſo muß dieſer Umſtand auch auf die Produktion an Sommerlachſen des folgenden Jahres einen günſtigen Einfluß ausüben. Dieſer Zuſammen⸗ hang der Zahlen der St. Jakobslachſe eines Jahres und der kleinen Sommerlachſe des de a) r ji nächſtfolgenden Jahres Liefert, wie es mir vorkommt, eine ſehr wichtige Beſtätigung für die Annahme, daß die Altersdifferenz zwiſchen dieſen beiden Lachskategorien nur ein einziges 5 Jahr beträgt. Zahl der gefangenen Zahl der gefangenen 5 kleinen kleinen Jahr a Sommer⸗ Jahr ee Sommer⸗ lachſe lachſe in °/, des Geſammtjahresfanges in °/, des Geſammtjahresfanges 1870 13.6 40.4 1883 21.6 39.5 1871 at 36.7 1884 42.3 23.4 1872 19.2 39.4 1885 33.8 48.7 1873 57.4 18.3 ö 1886 27.6 46.9 1874 22.1 57.8 1887 12.0 57.0 1875 13.4 45.0 1888 18.0 25.6 1876 26.0 32.9 1889 21.3 37.4 1877 13.8 45.1 1890 17.0 45.9 1878 23.2 20.3 1891 28.2 43.7 i 1879 28.2 42.2 1892 19.1 52.0 2 1880 31.6 39.9 1893 13.8 40.4 1881 25.2 51.6 1894 19.4 33.6 1882 22.5 42.5 Die Hamburg-Altonner Hochſee⸗Fiſcherei⸗Geſellſchaft hat im Jahre 1894 eine Geſammteinnahme von 174 809 ,, (gegen 126 885 , im Vorjahre) erzielt. Davon er⸗ forderten die Betriebskoſten einſchließlich der Gage für die Mannſchaft un) der Aſſekuranz 141 213 AM. (117 361 AM), To daß ein Nettogewinn von 33 595 W.. verbleibt, der zu weiteren Abſchreibungen auf die Schiffe und zur Herabminderung des aus der erſten Betriebs⸗ periode mit 20 741 AM überkommenen Defizits auf 646 A Verwendung findet. Das 8 261 Aktienkapital der Geſellſchaft beträgt unverändert 330,000 , die Dampferflotte ſteht mit 256 500 AM. zu Buch (270 000 , im Vorjahre), das Netz- und Geſchirrmaterial mit 45 000 AM. (45 000 A). Die Geſammteinnahmen des Jahres 1884 ergeben gegen das Rſultat der erſten Betriebsperiode eine Steigerung von etwa 30 000 AH, es find 10 Reiſen mehr gemacht worden, was für die Regelmäßigkeit und Schnelligkeit des Betriebes ſpricht. Bei der italieniſchen See-Fiſcherei waren im Jahre 1893 nach dem Jahresbericht des Generaldirektors der Handelsmarine 21173 Fiſcherboobte mit 94132 Mann Beſatzung beſchäftigt. Der Werth der gefangenen Fiſche wird auf circa 12 Millionen Mark geſchätzt, ſo daß der Verdienſt des einzelnen Mannes circa 130 Mark beträgt. Man ſieht daraus, wie ſehr die Fiſcherei in Italien darniederliegt, der Hauptſache nach wohl in Folge der maſſenhaften Zerſtörung von Jungbrut bei der verbreiteten Fiſcherei mit dem Grundnetz und der überall vorkommenden Dynamit-Filcherei. Der Californiſche Lachs als Teichfiſch. In den Frühlingsnummern des Journal „Peche et Pisciculture“ berichtet Dr. Belles me über in Frankreich mit anſcheinendem Erfolg ausgeführte Akklimationsverſuche mit dem californiſchen Lachs (Salmo quinat) und da die Berichte jo beſonders roſig gefärbt find, daß fie woll zu weiteren Verſuchen anſpornen könnten, ſo wären Mittheilungen deutſcher Züchter, welche ſich mit dieſem Fiſch befaßt haben, über etwaige neuere Erfahrungen mit demſelben erwünſcht. Die franzöſiſchen Verſuchsthiere entſtammen ebenſo wie die feiner Zeit nach Deutſchland gelangten Eier dieſer Fiſche direkten Sendungen aus Californien, es iſt indeß in Deutſchland, ſowohl in Hüningen als bei den Herren Schuſter- Freiburg u. A., welche eine Zeit lang den quinat züchteten, keine Nachkommenſchaft dieſes Fiſches mehr vorhanden und es wird deßhalb um ſo mehr intereſſiren, zu ſehen, was die Herren Franzoſen von dem Fiſch jetzt ſagen. Die Mutterthiere, aus denen Herr de Bellesme ſeine Fortpflanzungsprodukte ge— winnt, befinden ſich in den großen Aquarien des Trocadéro in Paris und wiegen 5 bis 6 Kilo per Stück, er beſchreibt ſie als beſonders kräftige ſilberige Fiſche, die im dritten Jahr laichreif werden, dann aber nach dem Ablaichen beſonders hinfällig ſind. Die Weibchen werden bis zum dritten Jahr in geſchloſſenen großen Aquarien aufgezogen und dann uicht weiter benutzt. Es find für deren Aufzucht in Paris vier große Aquarien: für Brut, ein-, zwei⸗ und dreijährige Fiſche reſervirt und es gelingt mit dieſem durchaus künſtlichen Apparat doch eine Produktion von 50 bis 60 000 Eiern zu ſichern und 30 000 Brut bis zur Größe von 10 em aufzuziehen. Der Fiſch wird ſehr früh laichreif (leider iſt die Temperatur des Verſuchs- und Brut— waſſers nicht angegeben) und ſoll Ende Oktober laichen, die Brut Mitte Dezember auskommen. Die Brut wird mittelſt Fleiſchfütterung (oder richtiger Milzfütterung) bis zum Juli (alſo 6 Monate) künſtlich aufgezogen und ſoll dann 12 em erreichen. Die Fiſche werden dann in Teiche geſetzt und erreichen bei reichlicher Nahrung in weiteren ſechs Monaten, alſo inner— halb eines Lebensjahres, vom Ausſchlüpfen an gerechnet / Pfund. Es wird ausdrücklich bemerkt, daß dies Gewicht als ſicheres Durchſchnittsgewicht angenommen werden ſoll und in beſſeren Nahrungsverhältniſſen überſchritten werden kann. Der franzöſiſche Bericht, der ſich auf größere Experimente baſirt, die in den Teichen der Sologne gemacht find, ſchlägt nun vor, den Salmo quinat als Nebenfiſch in Karpfen— teichen auf die Weiſe zu ziehen, daß man Karpfen im Mai in friſch beſpannte ſehr große Laichteiche gibt und die überzählig erzeugte Karpfenbrut vom Juli bis Auguſt ab durch ſechs Monate alte quinats abweiden läßt. Dr. Bellesme meint auf dieſe Weiſe folgenden Abwachs nachweiſen zu können: pr. Hektar. Tiefe 1,50 Meter 1000 % 200 ͤ Gramm, 5905757 r > = 200 r Allo, 125 7 = 1½ Kilo. Dieſe Zahlen dürften indeß wohl dringend einer Reviſion bedürftig ſein. Es iſt hier hervorzuheben, daß die in der Sologne gemachten Experimente ſich aus; 262 drücklich auf in der Ebene befindliche und als ftagnivende heiß (im Gegenſatz zu Quell⸗ teichen) bezeichnete Karpfenteiche beziehen, es fehlt leider die Angabe der Tiefe der Teiche. Es wird ferner behauptet, daß nach Verſuchen in der Haute Marne (Teich bei Lies) in einem abſolut ſtagnirenden Teich von 200 Hektar mit eingeſetzten ſechs Monat alten Fiſchen vor dem dritten Jahr Fiſche von 78 em und im Gewicht von 6—7 Kilo erzielt wurden, von denen einige im Teich ablaichten. Der franzöſiſche Bericht behauptet, daß dieſe Lachſe über 25 R. Wärme gut ertragen und auch mit ſchlechterem Waſſer vorlieb nehmen. Das Fleiſch wird als ſehr gut ſchmeckend und aprikoſenfarbig beſchrieben, das Ausſehen des Fiſches ſelbſt als hellſilbern ohne weitere Abzeichen. S. Jaffe. V. Vereinsnachrichten. Bayeriſcher Landes-Fiſcherei-Verein. Die diesjährige Delegirtenverſammlung der bayeriſchen Fiſcherei-Vereine findet am Sonntag, den 9. Juli er. um 9 Uhr Vormittags zu München im Gebäude der Kgl. Regierung für Oberbayern ſtatt. Badiſcher Fiſcherei-Verein. 30jähriges Stiſtungsſeſt des Vadiſchen Jiſcherei-Vereins. Am 23. Juni hielt der Badiſche Fiſcherei-Verein ſeine alljährliche Generalverſammlung ab, diesmal in feierlicher Weiſe, denn es handelte ſich um die Feier des 30 jährigen B ſtehens des Vereins. Um 11½ Uhr war die Verſammlung im großen Rathſaal anberaumt, es waren anweſend: Herr Staatsrath Dr. Buchenberger, Präſident des Großherzoglichen Finanzminiſterlums, Herr Bürger⸗ meiſter Dr. Thoma, als Vertreter der Stadt, Herr Landeskommiſſär Siegel, Herr Stadtdirektor Sonntag, Vertreter von Vereinen, Beamte, Profeſſoren und andere Intereſſenten, auch aus Sports⸗ kreiſen. Eine ganz beſondere Weihe erhielt das Feſt dadurch, daß der hohe Protektor des Vereins, Seine königliche Hoheit der Erbgroßherzog ſowohl der Generalverſammlung, als auch dem ge⸗ meinſamen Mahle, welches hierauf die Feſttheilnehmer im „Europätſchen Hofe“ vereinigte, anzuwohnen geruhten. Der erſte Vorſitzende eröffnete die Verſammlung mit Worten des Dankes für das Erſcheinen der Anweſenden und dankte vor Allem dem Protektor des Vereins Seiner königlichen Hoheit dem Erbgroßherzog. Von den zahlreich eingegangenen Glückwünſchſchreiben fei beſonders erwähnt dasjenige, welches dem Vereine durch Herrn Miniſterialrath Föhrenbach Namens des Großherzoglichen Miniſteriums des Innern zuging. Dasſelbe hat folgenden Wortlaut: „Hochgeehrter Herr Profeſſor! „Daß dem Badiſchen Fiſcherei-Verein vergönnt iſt, mit ſeiner diesjährigen General— „verſammlung die Feier des 30 jährigen Stiftungsfeſtes zu begehen, findet auch bei der „Großherzoglichen Regierung freudigen Wiederhall und iſt mir der ehrende Auftrag geworden, „dem Vereine den Feſtgruß des Großherzoglichen Miniſteriums zu übermitteln.“ „Gerne hätte ich, der freundlichen Einladung folgend, an der Feſtfeier theilgenommen, „und mich mündlich meines Auftrages entledigt, doch muß ich, einer anderen Dienſtreiſe „wegen, leider hierauf verzichten und darum bitten, unſere Glückwünſche ſchriftlich entgegen: „nehmen zu wollen.“ „Gewiß darf der Verein mit Freude und Genugthuung auf die drei Jahrzehnte ſeines „Beſtehens und Schaffens zurückblicken, iſt er doch während dieſer Zeit ein warmer Vertreter „der Fiſcherei-Intereſſen geweſen und haben Piscikultur und Fiſcherei-Wirthſchaft im Lande „unter ſeiner Mitwirkung einen neuen lebensvollen Aufſchwung genommen.“ „Das Großherzogliche Miniſterium erkennt insbeſondere die verſtändnißvolle und be— „reitwillige Unterſtützung dankend an, die ihre auf den Schutz, die Pflege und Förderung „der Fiſcherei gerichteten Beſtrebungen und Maßnahmen bei der Vereinsleitung jederzeit ge— „funden haben.“ „In Würdigung der volkswirthſchaftlichen Bedeutung der Fiſcherei wird das Groß: „herzogliche Miniſterium fortfahren, derſelben beſondere Fürſorge zuzuwenden und gibt ſich „dasſelbe der beſtimmten Hoffnung hin, daß der Badiſche Fiſcherei- Verein der Staatsbehörde „auch ferner als fachkundiger Berather und thatkräftiger Mitarbeiter zur Seite ſtehen werde. „Den aufrichtigen Wünſchen für das weitere Gedeihen des Vereins und ſeiner Sache i 7 85 3 * 7 5 3 5 3 i af % Sri ENT 83 KA c r r * 8 „darf die Verſicherung beigefügt werden, daß das Großherzogliche Miniſterium gerne bereit „ſein wird, die Bemühungen des Vereins um die Hebung des Fiſcherei-Weſens ſeinerſeits nach „Möglichkeit zu fördern und zu unterſtützen.“ „Indem ich die Gelegenheit benütze, Ihnen, hochgeehrter Herr Profeſſor noch perſönlich „für Ihr liebenswürdiges Entgegenkommen zu danken, bin ich unter dem Ausdrucke vorzüg— „licher Hochachtung und mit freundlichem Gruße Ihr ergebenſter (gez.) Föhrenbach, Miniſterialrath.“ Karlsruhe, 20. Juni 1895. Hierauf erthellte der Vorſitzende dem Schriftführer des Vereins, Herrn A. Schuſter, das Wort zur Verleſung des Jahresberichtes für das Vereinsjahr 1894, welchen wir hier im Wortlaut folgen laſſen. Die heutige X. ordentliche Generalverſammlung wurde gemäß § 17 unſerer Statuten durch Zirkular unſeren Mitgliedern bekannt gegeben. Der vom erſten Vorſitzenden bei der letzten Generalverſammlung geäußerte Wunſch, es möge gelingen, das bedeutendſte der Fiſchwaſſer, welche der Verein zuletzt noch in Pacht hatte, nämlich die Kinzing, zum Zwecke einer ſchonlichen und ſachgemäßen Bewirthſchaftung nach Ablauf der letzten Pacht— periode wieder übertragen zu erhalten, hat ſich leider nicht erfüllt, indem Großh. Domänendireftion unſerem Wunſche nach einer Verlängerung der Pacht auf weltere 12 Jahre nicht zu entſprechen in der Lage war, da ſich verſchiedene andere Pachtliebhaber meldeten. Es ſcheint, daß die Angebote außer— ordentlich hoch getrieben worden ſind, doch haben wir noch nicht erfahren, wer den Zuſchlag erhalten hat. Wenn auch der Verein grundſätzlich die eigene Bewirthſchaftung von Fiſchwaſſern aufgegeben hat, ſo hätten wir doch im vorliegenden Falle eine Fortſetzung dieſes Pachtverhältniſſes für wünſchens— werth erachtet, um ſo mehr als dies auch der dringende Wunſch aller unſerer Afterpächter war. Das verfloſſene Jahr war für den Verein kein ereignißreiches, inſofern als demſelben wenig Gelegenheit geboten war, nach außen hin eine größere Wirkſamkeit zu entfalten. Der ſonſt ſeit einigen Jahren abgehaltene Fiſchereikurs für Regierungsbeamte fiel diesmal auch weg, indem die Großh. Regierung die Abhaltung eines ſolchen nicht in Ausſicht genommen hatte, hiegegen hielt der erſte Vorſitzende einen ſolchen für Schüler der landwirthſchaftlichen Winterſchule ab. Wie immer wurde der Vorſtand des Vereins auch im abgelaufenen Jahre ſowohl von Seiten der Behörden, als privater Fiſcherei-Intereſſenten zur Erſtattung von Gutachten vielfach in Anſpruch genommen. a Wie im Vorjahre waren wir auch in dem verfloſſenen Vereinsjahr durch Zuwendung eines Staatsbeitrags, für welchen wir hiermit Großh. Regierung den ehrerbietigſten Dank ausſprechen, in den Stand geſetzt, badiſchen Fiſcherei-Intereſſenten den Bezug von bebrüteten Eiern und von Brut zu den bekannten ermäßigten Preiſen zu vermitteln. — Es wurden abgegeben: a) Bebrütete Eier b) Fiſchbrut 5 von Bachfo rellen 58 000 Stück, Bon e 2. 462 000 Stück, Regenbogenforellen .. 3 000 „ „ Bachſaiblinge n 20 00 „ e ea. 200 „ „ Regenbogenforellen. .. 30 500 „ r a 500 zuſammen 512 500 Stück. zuſammen 63 500 Stück. Der Vergleich mit dem vorigen Jahre ergibt in der Abgabe von Brut eine Abnahme von 300 000 Stück. Dieſe Abnahme hat darin ihren Grund, daß in dieſem Jahr die Aeſchenausſetzung der Anſtalt Radolfzell (v. J. 250 000 Stück) nicht inbegriffen iſt, da die Fiſchzuchtanſtalt Radolfzell, die ſeitherige Filiale der Fiſchzuchtanſtalt Selzenhof in dieſem Jahre von der Großh. Regierung übernommen und der Aufſicht des Herrn Oberförſters Hübſch in Konſtanz unterſtellt wurde. Ferner ſind nicht inbegriffen die Forellenausſetzungen der mittlerweilen an einen engliſchen Club (Bad Boll Fiſhing Club) übergegangenen Wutach-Fiſcherei (im Vorjahre 60 000). Auch in dieſem Frühjahr wurde eine ſehr bedeutende Menge von Lachsbrut im Gebiet des Oberrheins zur Ausſetzung gebracht und zwar 250 000 Stück für die Großh. Badiſche und 780 000 Stück auf Rechnung der Königlich Niederländiſchen Regierung, ſomit im Ganzen ein Quantum von 1030 000 Stück junger Lachſe. Erbrütet wurden dieſelben in der Fiſchzuchtanſtalt Selzenhof. Die Ausſetzung fand in der Nähe von Freiburg (bei Ebnet, Zarten, Littenweiler, Neuhäuſer, Kirchzarten, Burg, Oberried, Lehen, Buchheim, Gottenheim, Umkirch, Daxwangen, ſowie bei Breiſach, Burfheim, Niederhauſen und in die Wutach bei Bad Boll ſtatt. Ferner wurden durch Herrn von der Wengen (hier) bei Memprechtshofen (Amt Kehl) 50 000 Stück junge Lachſe im Auftrag des Deutſchen Fiſcherei-Vereins in die Rench ausgeſetzt. Dieſe Lachſe wurden in der Brutanſtalt des Curcomités Baden-Baden ausgebrütet. Auf Anſuchen des Herrn Fabrikdirektor Jeanmaire in Kollnau bei Waldkirch ſtattete der erſte Vorſitzende der von dieſem Herrn angelegten kleinen Fiſchzuchtanſtalt einen Beſuch ab und fand die Anſtalt jo zweckmäßig angelegt, daß er dem Vorſtande eine Prämlirung derſelben beſtens empfehlen konnte. Es wurde von Letzterem beſchloſſen, dem Aufſeher dieſer Anſtalt ſeine Anerkennung aus— zuſprechen und demſelben eine Prämie von 50 l, zu bewilligen. Vom Deutſchen Fiſcherei⸗Verein wurden uns 400 * überwieſen, davon wurden laut Auftrag 3 des Deutſchen Fiſcherei-Vereins 200 A dem Ueberlinger Fiſcherei-Verein und 50 A dem Badiſch⸗ Unterländer Fiſcherei-Verein übergeben. Die reſtlichen 150 & ſollen zum Ankauf von Regenbogen: forellen in den Waldſee verwendet werden, um über die Entwicklung und den Werth der Regenbogen— forelle als Teichfiſch Erfahrungen zu ſammeln. Vom 1. Dezember 1893 bis ebendahin 1894 ſind in Baden aus den im Staatshaushalte vor: geſehenen Mitteln an Prämien bezahlt worden: c irn: . 420.— Fin N. 409.50 und für 182 Waſſeramſeln & 0.80 % .. J 145.50 Die bewilligten Prämien betrugen insgeſammt «#4 975.10. Im Vorjahr betrug dieſer Aufwand , 1702.60, ſomit gegen dieſes ein Minus von ν 727.50. Die Prämtirung von Waſſeramſeln tft durch Erlaß Großh. Miniſteriums des Innern vom 11. Junt 1894 aufgehoben, weil die Schädlichkeit dieſes Vogels nicht als erwieſen erachtet wird. Der Vorſtand unſeres Vereines hat in feiner Sitzung vom 20. Dezember 1894 beſchloſſen, für die Waſſer⸗ amſeljäger des Amtsbezirks Freiburg fo lange eine Prämie aus der Kaſſe des Vereins weiter zu be⸗ zahlen, bis genügendes Material vorläge, die Frage der Fiſchſchädlichkeit dieſes Vogels ihrer Löſung entgegenzuführen. Mit der Unterſuchung des Mageninhaltes der erlegten Vögel wurde der Zoologe Privatdozent Dr. Adolf Fritze betraut, welcher uns über das Reſultat ſeiner Unterſuchungen folgende Mittheilungen machte: „Das mir vom Badiſchen Fiſcherei-Verein zur Unterſuchung überwieſene Material beſtand aus 16 Exemplaren von Cinclus aquaticus, die ſämmtlich bei Ebnet an der Drelſam geſchoſſen wurden und zwar in einem Zeitraum vom 2. Januar bis zum 12. Februar 1895, alſo in einer Jahreszeit, in der es wohl Eier von Lachs und Bachforelle, aber noch keine Jungbrut gibt. Der Inhalt des Magens der unterſuchten Stücke beſtand außer kleinen Kieſelſteinchen und Pflanzentheilchen aus einer großen Menge von Köchern der Larven von Phryganeiden (Köcherfliegen) und einzelnen Chttintheilen derſelben, wie Beinen und Kopfſchildern; außerdem waren zahlreiche Larven von Chironomiden (Zuck— mücke) vertreten. Ueberreſte von Fiſchen oder Fiſcheiern waren nicht vorhanden. Während der Winter⸗ monate dürften alſo im Waſſer lebende Inſektenlarven die Nahrung der Waſſeramſel bilden.“) Mündlich wurde mir eine Beobachtung mitgetheilt, dahingehend, daß die Waſſeramſel zwar fiſche, die gefangenen Fiſchchen aber nicht freſſe, ſondern auf die Steine des Bachufers lege. Es wäre im Intereſſe der Waſſeramſel und der Fiſcherei-Intereſſenten ſehr wünſchenswerth, wenn über dieſen Punkt weitere Be⸗ obachtungen angeſtellt würden. Das nähere Reſultat der Unterſuchungen wird demnächſt in der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ veröffentlicht werden.“ Die Zahl der Vereinsmitglieder des Badiſchen Fiſcherei-Vereins beträgt zur Zeit: 1 Ehren- mitglied, 16 korporative und 198 perſönliche. Hierzu kommen noch die Mitglieder des Badiſch— Unterländer Fiſcherei-Vereins, welcher zur Zeit 130 perſönliche und 3 korporative Mitglieder zählt. Die 1894er Rechnung iſt zur Einſicht der Mitglieder hier aufgelegt und es beſagt der Prüfungs⸗ beſcheid, daß dieſelbe in allen ihren Theilen als richtig geführt befunden wurde und dem Rechner Herrn Stiftungsverwalter Schlager Decharge ertheilt werden wolle. Die Geſammieinnahmen haben betragen A. 10 107.18 DiesCeluumiansgaben .. 2. re ee . 8877.53 Somit KAENDOrEREN u a ER ne A. 1229.65 Das Vereinsvermögen berechnet fih am 1. Januar 1895 auf «M 17 573.34 Dasſelbe hat am 1. Januar 1894 betragen , 16 685.80 Es hat ſich ſomit vermehrt 8 M 887.54 um nn Betrag im Jahre 1894 die laufenden Ausgaben hinter den laufenden Einnahmen zurück— geblieben ſind. Wir mußten darnach ſtreben, in dieſem Jahr einen namhaften Ueberſchuß zu erreichen, d. h. es war uns Sparſamkeit geboten, indem durch den Wegfall der Kinzingpachtung uns ein Ausfall er— wachſen wird, auf den Rückſicht zu nehmen wir gezwungen ſind. Zum zweiten Punkt der Tagesordnung: „Wahl der Rechnungsprüfungskommiſſion“ ſchlägt der erſte Vorſitzende vor, die früheren Reviſoren wieder zu wählen, wogegen kein Einſpruch erhoben wird. Zum dritten Punkt: „Entgegennahme von Wünſchen aus der Verſammlung“ erwähnt der erſte Vorſitzende, daß von zwei Fiſchwaſſerpächtern der Elz eine Blttſchrift vorliege, worin die Er: bauung eines Fiſchſteges am Wehr von Kollmarsreuthe als wünſchenswerth bezeichnet und der Verein um ſeine Mitwirkung zur Ausführung einer ſolchen Anlage gebeten wird. Die Angelegenheit wird vom Vorſtand einer eingehenden Prüfung unterzogen werden. (Fortſetzung folgt.) Schleſiſcher Fiſcherei-Club. Am Dienstag den 11. Junt fand auf Veranlaſſung des Herrn Dr. Hulwa unter reger Betheillgung zahlreicher ca. 50 Herrn aus Breslau, Oberſchleſien ꝛc. ein Ausflug des Schleſiſchen Fiſcherei-Clubs nach Krappitz, Rogau und Dobrau zunächſt zur Beſichtigung der gräflich Haugwitz'ſchen Forellenteichanlagen im Rogauer Forſt bei Krappig ſtatt. ) Anm. der Red.: In dieſer Verallgemeinerung tft die Behauptung nicht zutreffend. Der Unterzeichnete erhielt z. B. im letzten Winter 7 Stück Amſeln aus einem Forellenbach im Allgäu (vom Jauuar bis März). Vier davon hatten in ihrem Magen zum Theil zahlreiche Reſte von Fiſchen, namentlich Wirbel. a Dr. Hofer. | — PL BEFORE EU ETE DARE ER En. Do Era 33 kan, N Die wirklich A n Aulagen ſind erſt etwa vier Jahre alt. Ehe ſie von dem Beſitzer Herrn Grafen Haugwitz durch feinen Güterdirector Marx, nicht ohne die Anregung und Beihülfe des verdienten erſten Geſchäftsführers des Schleſiſchen Fiſcherei-vereins, Frhrn. von Gärtner, geſchaffen wurde, war das Gelände, auf dem ſie ſich befindet, und eine weiler unten ſich daran an⸗ ſchließende, über hundert Morgen große Wieſe verſumpft, verſauert und faſt ertraglos. Durch Säuberung des Terrains und ratlonelle Entwäſſerungsanlagen iſt es gelungen, ebenſo das an ſich für Forellen vortrefflich geeignete, kalte und im Sommer wie im Winter in ſeiner Temperatur ſich faſt völlig gleichbleibende Waſſer der mehrerwähnten Quelle der Zucht unſeres edelſten Fiſches nutzbar zu machen, wie auf der großen Wieſe das koſtbarſte Heu zu ernten. Was beſonders die Forellenanlage betrifft, fo durchſtrömt das Waſſer mit ziemlich ſtarkem Gefälle eine große Zahl kleinerer und größerer, ſich dicht an einander reihender Teiche, in denen vornehmlich Bachforellen, dann auch Bachſaiblinge und daneben Goldorfen gezüchtet werden. Nur zwei oder drei der von der Quelle am weiteſten entfernten Teiche weiſen auch einen Beſtand an Regenbogenforellen auf, für deren Forikommen ja eine niedrigere Temperatur des Waſſers weit weniger erforderlich iſt. Uebrigens tragen der durch die Stärke der Strömung ſehr raſche Wechſel des Waſſers und der von den bis hart an das Ufer herantretenden alten Baumbeſtänden geſpendete Schatten dazu bei, dem Waſſer ſeine niedrige Temperatur ſehr lange zu erhalten. Die Fiſche müſſen bei der überaus ſtarken Beſetzung der Teiche künſtlich gefüttert werden. Der Ertrag der Anlage iſt durchaus lohnend, mindeſtens aber angemeſſen. Nach gründlicher Beſichtigung der Teiche und des Bruthauſes und einem darauf von dem Grundherrn dargebotenem Frühſtück, begaben ſich die Theilnehmer nach Schloß Rogau, dem Sommer— ſitze des Grafen Haugwitz, um von hier aus die neue Stauſtufe Rogau in der Oder zu beſichtigen, welche Herr Regierungs- und Baurath Mohr aus Oppeln eingehend erläuterte. Das Rogauer Wehr iſt gleich allen übrigen aus Anlaß der Canaliſirung der Oder hergeſtellten und noch herzuſtellenden Wehren auch mit einem Fiſchpaſſe verſehen, der die praktiſche Probe hoffentlich gut beſtehen wird. Nach einer gaſtlichen Aufnahme der Geſellſchaft im Rogauer Schloßparke und einem nicht minder freundlichen Empfang auf Schloß Dobrau durch den Beſitzer Herrn Grafen von Seherr-Thoß, welcher die Clubgenoſſen durch ſeinen mit Teichanlagen geſchmückten Park führte, wurde der ebenſo lehrreiche, wie wohlgelungene Ausflug durch ein ſehr animirtes Feſtmahl in Krappitz beſchloſſen, auf welchem auch Forellen, von der gräflich Haugwitz'ſchen Verwaltung zur Verfügung geſtellt, auf der Tafel prangten. Zahlreiche Tiſchreden nud frohe Lieder, letztere zum Theil von der Muſe des Herrn Dr. Hulwa, dem verdienſtvollen Leiter des Fiſcherei-Clubs, ee das Mahl, bis die viel zu frühe Abſchſedsſtunde zur Heimreiſe mahnte. VI. Literatur. Es erſchien ein neues Werkchen „Die künſtliche Zucht der Bachforelle“ von Fiſchmeiſter Bruno Dießner, Verlag von Max Hoffmann Leipzig-Reudnitz. — In dem Vorworte gibt der Verfaſſer demſelben den Wunſch auf den Weg, es ſolle ſeinen Platz nicht auf dem Tiſche, ſondern in der Taſche des Züchters finden und ihm ein ſteter Begleiter ſein. Soll dieſer Wunſch erfüllt werden, ſo muß es mitten in die Praxis hineinführen und in gedrängter Kürze alles nothwendig Wiſſens— werthe in faßlicher Welſe und in leitenden Geſtchtspunkten bringen und das geſchieht in hinreichender Weiſe. Mag auch Manches, was darin ſteht, vor der Leuchte der Wiſſenſchaft, vielleicht auch vor längerer praktiſcher Erfahrung nicht ſtichhaltig erſcheinen, ſo gibt das Werkchen doch das Ganze der Forellenzucht nach dem jetzigen Stande, dem Anfänger die nothwendigen und beherzigenswerthen Ge— ſichtspunkte, dem bereits fertigen Züchter Manches, was ihm die Augen über räthſelhafte Vorgänge öffnet. Die leitenden Geſichtspunkte ſind ſowohl für die Teichzucht, wie für die künſtliche Forellenzucht vom Ei ab in überſichtlicher Weiſe gegeben, ſo daß es einem Forellenzüchter, wenn Anders er das Zeug dazu hat, nicht ſchwer fallen kann, ſie auf ſeine ſpeziellen und lokalen Verhältniſſe anzuwenden und in nutzbringender Weiſe zu verwenden. Es mag deshalb das Werkchen Allen, die einen Leitfaden für das Ganze der Forellenzucht ſuchen, empfohlen ſein. 8. VII. Zifderei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 29. Juni. In vergangener Woche waren die Zufuhren genügend. Bei lebhaftem Geſchäft waren die Preiſe nur mittelmäßig. En gros-Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per Pins) lebende friſch, in Eis Fiſche I geräucherte Ab Hechte 52—86 37—50 Winter-Rheinlachs . per Pfund 360 Bonbere 2 ar 80 60—70 Rai Las ee, ? 150— 220 Barſche 35-40 31—24 Flundern, gr. 5 Schock 175 250 Karpfen, mittelgroße > 90 — do. kleine pomm. 8 60 —80 de kleine — — Bücklinge, Stralf. . Wall 200— 300 Sei! et 684 27—48 Dorſche Ar Schock 175—200 lie. zn 7. . 4 36—40 10—25 Schellfiſch Stiege 60 100 Pfund 110-120 120 100 Stck. 600 - 1000 Plötze ] 30—36 18-29 Aale, große . Adle 105 60 — 85 Stör Oſtſeelach!l — 75 —100 [Heringe e e 25—38 — 3 2 222 Inserate. Angelgeräthe Vorzügl. Fabrikat. Preisliste frei. Hoher Rabatt. Neuanfertig. jed. Geräthe. Reparatur. prompt. G. Staudenmayer, Ulm, k. württ. Hoflieferant. JULIUS KOCH, Ingenieur, ROLE Liſenach (Thüring.) „ Neneite Fiſch⸗ u. Aalreuſe, Flachfäng., vollſt. aus verzinkt. Draht hergeſtellt. Reichs⸗Patent. — Muſterſchutz. Vielmals prämiirt mit Medaillen und Diplomen. Nr. 1Flachfäng. 150 em Länge, 356m hoch & A frco. Bahnh. Eiſenach. Nr. II. 150 em Länge, 40 em hoch & e, 11.00 desgl. Nr. III. 150 em Länge, 50 em hoch a A. 13.00 desgl. Lattenverpadung à 50 extra. — Eine Büchſe Fiſchwitterung wird jeder Reuſe gratis beigefügt. — Illuſtr. Proſpekte auf Wunſch ſofort gratis und franco. 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Pöſſenbacher'ſche Buchdruckerei (Franz & Mühlthaler) Münden. Für den Buchhandel zu beziehen durch J. Neumann in Neudamm. Die nächſte Nummer erſcheint am 17. Juli 1895. der Geſammt⸗Auflage liegt ein Proſpekt der Fabrik von Gg. Ib. Mürrle, Pforzheim, bei. u a TEEN EIER BED OLE u is al Ha as er ee Bi . Allg 5 ee ng @ Teue Solge der r Bayer. Siſc Siſcherei⸗Seitung Erſcheint monatlich zwei- bis dreimal, Preis: jährlich 4 Mt. — Berichba — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Unter Kreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 150 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Expedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19. Organ für die Geſammtintereſſen der Fischerei, lowie für lie Heſtrebungen derFilherei-Bereine, in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei Vereins, ſowie der en für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes des Schleſ. Sifch.-Der., des Brandenburg. Fiſch.⸗ Ver., des Thüring. Fisch. Ver., des Fiſch.⸗Ver. Miesbach. Tegernſee, des Fiſch. Der. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Sifch.-Der. für das Großherzogthum Heſſen, des Rheiniſchen Fiſch.⸗Der., des Lentral-Sijch.- Hereins für Schleswig-Holftein, des Kölner Fiſch. Ver., des Hamburger Fiſch Ver., des Fiſcherei⸗Dereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Lothringiſchen Fiſch.⸗Ver., des Fiſcherei Vereins für den Kreis Lingen, des Fiſcherei- Vereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt ꝛc. 2c. In Verbindung mit Tachmännern Deutſchlands, Oeſterreich-Ungarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayeriſchen und vom Deutſchen Fiſcherei-Verein. Inhalt: I. Dritter Deutſcher diſcherel Rath 175 — II. Teichwirthſchaftliche Mittheilungen. — III. Inter⸗ nationale Bodenſee-Konferenz in Friedrichshafen und der Fiſchertag in Lindau. — IV. Die Delegirtenverſammlung der bayeriſchen Fiſcherei-Vereine. — V. Kleine Plaudereien über Salmoniden⸗Kreuzungen und Baſtardirungen. — VI. Vermiſchte Mittheilungen. — VII. Vereins⸗ nachrichten. — VIII. Perſonalnachricht. — IX. Fragekaſten. — X. Fiſcherei- und Fiſch⸗ marktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämmtlicher Originalartikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtattet.) I. Dritter Deutſcher Jiſcherei-Nath. München 16. und 17. Auguſt. Donnerſtag, 15. Auguſt, Abends 8 Uhr, Zuſammenkunft im Reſtaurant zur „Iſarluſt“ (nächſt der Maximiliansbrücke). Freitag, den 16. Auguſt, Morgens 9 ½ Uhr, Sitzung des Deutſchen Fiſcherei-Rathes in einem von der königlichen Regierung von Oberbayern im Regierungsgebäude an der Maximilianſtraße gütigſt zur Verfügung geſtellten Saale. Tagesordnung: 1) Bericht über die Ausführung der Beſchlüſſe des vorigen Fiſcherei-Rathes, Breslau 1894. 2) Wünſche der Vereine zur Zucht und Pflege der einzelnen Nutzfiſche. 3) Zur Hebung der deutſchen Krebsbeſtände. 270 4) Vertheilung der Mittel des Deutſchen Fiſcherei-Vereins zur Hebung der Lachsbeſtände. 5) Berliner Ausſtellung 1896. Betheiligung der einzelnen Vereine an derſelben. 6) Können und ſollen Karpfenteichwirthe füttern und womit? 7) Wie iſt die Fiſcherei in den natürlichen Seeen zu heben? 8) Sind Vereinsbrutanſtalten als zweckdienlich zu erachten und iſt deren Erweiterung bezw. Vermehrung zu fördern? (Antrag Conze-Sarlhuſen). 9) Unterſuchungen erkrankter Fiſche. 10) Herausgabe von billigen Druckſchriften durch den Deutſchen Fiſcherei-Verein: a. Abbildungen der deutſchen Fiſche nebſt kurzer Beſchreibung. b. Fragebogen für Statiſtik der Fiſche, Fiſchwaſſer, Teiche, Brutanſtalten und Reſultate der Fiſchzucht und Fiſcherei. (Antrag Adickes-Nienburg). 11) Die Lachsfangſtatiſtik im Weſergebiet; Bericht darüber. (Antrag Adickes- Nienburg). 12) Einrichtung einer teichwirthſchaftlichen Sektion des Deutſchen Fiſcherei-Vereines mit beſonderem Organ als Beilage zur „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“. (Antrag Dr. Hulwa-Breslau). 13) Stellungnahme gegen $ 820 des neuen bürgerlichen Geſetzbuches. (Antrag von Sybel— Berlin. Nachmittags 5 Uhr gemeinſames Eſſen im Hotel „Zu den vier Jahreszeiten“ (Marimiliansftraße 4). Samſtag, 17. Auguſt. Ausflug an den Starnberger See. Abfahrt in München, Centralbahnhof 8 Uhr 20 Minuten nach Station Mühlthal. Beſichtigung der Fiſchzucht⸗ anſtalt Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Ludwig von Bayern. Vormittag 11 Uhr 26 Minuten Fortſetzung der Fahrt nach Starnberg. Beſuch der Fiſchzuchtanſtalt des Bayeriſchen Landes-Fiſcherei-Vereines. Nachmittags 3 Uhr 30 Minuten Rundfahrt mit dem Dampfſchiffe auf dem Starnberger⸗See. Ankunft in Poſſenhofen 5 Uhr 25 Minuten. Gemeinſchaftliches Eſſen in Feldafing. Rückfahrt von Starnberg nach München 9 Uhr 10 Minuten. Herr Gillitzer, Beſitzer der Fiſchzuchtanſtalt Bavaria bei Roſenheim, ladet in dankenswerther Liebenswürdigkeit die Theilnehmer am Fiſcherei-Rath ein, ſeine Fiſchzuchtanſtalt Sonntag, den 18. Auguſt mit ihrem Beſuch zu erfreuen. Meldungen zur Theilnahme bis zum 16. Abends erbeten. Abfahrt von München am 18. Auguſt morgens 8 Uhr 45 Min. Berlin, 16. Juli 1895. Der Präſident des Deutſchen Fiſcherei-Pereines. gez. Fürſt von Hatzfeldt-Trachenberg. II. Teichwirthſchaftliche Mittheilungen. Von Profeſſor Dr. Johannes Frenzel, Friedrichshagen. (Schluß.) Zum Schluß ſei auch des Karpfens noch mit einem Worte gedacht. Daß dieſer kein Pflanzenfreſſer in des Wortes gewöhnlicher Bedeutung iſt, iſt ja ſchon längſt bewieſen worden; man iſt jedoch hinſichtlich der Karpfennahrung etwas zu weit gegangen und in den Fehler verfallen, dieſen Fiſch ſchlankweg für einen Fleiſchfreſſer par excellence zu erklären, was er ebenfalls nicht iſt; denn wenngleich er ja Inſektenlarven, kleine Kruſter und Würmer ꝛc. ſehr gerne nimmt und ſogar Forellenbrut, wo er fie erwiſchen kann, nicht ver— ſchmäht, ſo nimmt er doch, gerade ſo wie die meiſten Weißfiſche, z. B. Braſſen (Bleie), Plötzen ꝛc. gleichzeitig mit jenen Thierchen ſehr viel pflanzliche Nahrung mit auf und verdaut fie auch, z. B. Diatomeen aller Art, ja ſogar Waſſerblüthe c. Namentlich bei der Brut der Friedfiſche, die, wie bekannt, an der Uferregion ſteht und dieſe abweidet, fand ich in Magen und Darm mindeſtens ebenſo viel pflanzliche wie thieriſche Nahrung und zwar zumeiſt Organismen, welche dem Plankton angehören, d. h. natürlich demjenigen Theil Be ren . | | a ia 241 Zu 2 A u ac Ad 7 6 r , c c na nl 1) a nt in 1090 271 desſelben, welcher ſich auf jene Uferregion beſchränkt. Außerdem vermochte ich feſtzuſtellen, vaß dieſe pflanzliche Nahrung ebenſo gut wie die thieriſche verdaut wird, daß ſie alſo nicht etwa einen zweckloſen Ballaſt vorſtellt. Will man mithin Karpfen und ähnliche Fiſche, etwa Schleihen, die überhaupt mehr Beachtung Seitens des Teichwirthes verdienten, künſtlich füttern, ſo ſollte man nicht bloß reines Fleiſchmehl (Kadavermehl) ꝛc. geben, ſondern Eerealien zu— fügen; denn, wie bereits weiter oben erwähnt worden, es geht ein Ueberſchuß von protein: haltigem Futter beim Karpfen einfach unverdaut ab, während man, wie mir Verſuche gezeigt haben, einen Ueberſchuß an ſtärkemehlhaltigem Futter nicht zu befürchten hat, da Futter, welches aus reiner Stärke beſteht, von den Karpfen völlig verdaut werden kann. Leider fehlt es auch hinſichtlich des Karpfens noch an ausführlichen Unterſuchungen darüber, wie das Verhältniß von Kohlehydrat zum Stickſtoff im Futter am zweckmäßigſten zu ſein hat. Man thut aber gut, bei der Karpfenfütterung mehr Stärkemehl als Fleiſch u. dergl. zu geben, namentlich wenn man einen ſtarken Fettanſatz wünſcht. Das Sprati'ſche Fiſchfutter iſt allem Anſcheine nach für Karpfen recht zweckmäßig zuſammengeſetzt und wird von dieſen, wie hier ausgeführte Verſuche gezeigt haben, ſehr gut verdaut. Da es ferner ſehr ſauber und bequem zu verfüttern iſt, ſo dürfte es ſich namentlich für den kleineren Be— trieb und für Liebhaber, die etwa zum eigenen Bedarf einige Karpfen aufziehen, ganz be— ſonders eignen. Denjenigen aber, welche ſich ihr Karpfenfutter ſelbſt herſtellen wollen, möchte ich empfehlen, mindeſtens ebenſo viel Kohlehydrate wie Stickſtoff, oder von erſteren noch mehr zu verwenden, um gut und billig zu füttern; denn billig muß das Karpfenfutter immer ſein, mehr als das Futter der Forellen, da dieſe ſehr viel höher im Preiſe ſtehen. Es ſollte daher gerade bei den niedrigen Kornpreiſen mit Mehl, Schrot ꝛc. viel mehr gefüttert werden, als dies bis jetzt zu geſchehen pflegt. Auch hier, bei den Karpfen, iſt es ſehr zweckmäßig das Futter zu dämpfen, reſpektive zu kochen, ja ſogar noch zweckmäßiger als bei den Forellen, da gekochte Stärke unvergleichlich viel beſſer als rohe verdaut wird. Allerdings iſt ja beim Karpfen die Gefahr, daß Futterreſte den Teich verpeſten, lange nicht ſo bedenklich wie bei der Forelle, da jener ja gewöhnt iſt, vom Boden zu nehmen. Ungekochtes Futter gibt indeſſen, wie ſchon oben erwähnt, bedeutend mehr Kothabgänge als gekochtes, und dieſe Abgänge ſind im Karpfenteiche noch gefährlicher als im Forellenteiche, da der Karpfen namentlich gegen Schimmelpilze, die hier in erſter Linie in Betracht kommen, noch weniger widerſtandsfähig als die Forelle iſt. Legt man ſich die Frage vor, mit wie viel Fiſchen ein Teich am zweckmäßigſten zu beſetzen iſt, ſo gilt gewöhnlich als Maßſtab dafür, und namentlich in neuerer Zeit wird von Seiten der Zoologen großer Werth darauf gelegt, ſein Gehalt an natürlicher Nahrung. Dies Verhältniß wird jetzt gerne als Bonitirung bezeichnet. Nun ſind wir aber leider mit Hilfe der uns zur Seite ſtehenden Mittel und Methoden nicht im Stande, dieſen Futterwerth irgendwie genau zu beſtimmen, da unſere Zuchtfiſche ſowohl wie die Wildfiſche (hier mit wenigen Ausnahmen) ſich ausſchließlich in der Ufer- und — namentlich in flachen Teichen, in Karpfenteichen — in der Bodenregion aufhalten und ernähren. Planktonmeſſungen ſind mithin in dieſer Beziehung ſo gut wie werthlos, da es nicht erwieſen, ja nicht einmal wahr— scheinlich iſt, daß die kleinen Organismen des Plankton ſchließlich in Fiſchfleiſch umgeſetzt werden, mit Ausnahme natürlich des Uferplanktons, wie wir hier, um allgemein verſtändlich zu ſein, ſagen wollen.“) Vorläufig mithin werden diejenigen Teiche als die beſten anzuſehen *) Anm. der Red.: Wir können dieſer Anſicht des Herrn Verfaſſers in der vorliegenden Form nicht beiſtimmen, namentlich nicht der Meinung, daß in Karpfenteichen nicht die geſammte kleine Lebewelt, die man im frelen Waſſer ſchwimmend, allerdings nicht ſonderlich zutreffend, mit dem Namen „Plankton“ bezeichnet hat, als Fiſchnahrung verwendet wird. Wean der Verfaſſer ganz richtig bemerkt, daß der Karpfen ſeine Nahrung vorwiegend am Boden und zwiſchen den Pflanzen ſucht, nicht aber im freien Waſſer, fo iſt hierzu zu bemerken, daß fo ziemlich alle in Karpfenteichen lebenden „Planktonthiere“ ſchlechte Schwimmer ſind, die von Zeit zu Zeit Ruheplätze und Verſtecke am Boden und zwiſchen den Pflanzen auſſuchen, wo ſie von den Karpfen gefreſſen werden können. Ganz anders verhalten ſich die echten Planktonthiere, welche während ihres ganzen Lebens umherſchwimmen und niemals Ruhe: und Stützpunkte, reſpektive Verſtecke aufſuchen. Dieſe Formen finden wir vorwiegend nur (außer im Meere) in unſeren tiefen, nicht bis zum Boden durchleuchteteten und erwärmten Seeen, wie z. B. im Bodenſee. Sie find hier die faſt ausſchließliche Nahrung der Renken und die Haupt: 272 fein, die Sehr viel und ſehr flach auslaufendes Ufer haben und die nicht zu tief find, denn je flacher ein Teich, um ſo mehr können wir ſeinen Boden als unmittelbare Fortſetzung der Uferregion, alſo als deren Vergrößerung betrachten. Diejenigen Teiche werden ferner in dieſer Hinſicht den größten Werth haben, die eine üppige Ufer- und Bodenvegetation auf— weiſen; denn überall, wo Waſſerpflanzen wachſen, und wenn es auch die mit Unrecht ſo verſchrieene Waſſerpeſt iſt, herrſcht auch ein üppiges Thierleben, das reich an Schnecken, Würmern und Inſekten iſt, während ein Teich, deſſen Boden und Ufer nichts als nackter, weißer Sand wäre, ſo gut wie ſteril genannt werden kann, und wenn er auch von Planktonorganismen wimmeln ſollte, — es ſei denn, man wollte Stinte züchten. Jeder Teichwirth thut mithin gut daran, wenn er die Teiche einmal recht klein anlegt, denn ein kleiner Teich hat im Verhältniß mehr Uferfläche als ein großer. Habe ich z. B. einen Teich von 100 Quadratmeter und im einfachſten Falle von quadratiſcher Form, ſo hat dieſer 40 Meter Uferlängen; wenn ich aber vier Teiche von zuſammen 100 Quadratmeter und von denen jeder wieder quadratiſch iſt, ſo habe ich anſtatt der 40 Meter jetzt 80 Meter, alſo doppelt ſo viel, Uferlänge. Zweitens aber gebe man den Teichen möglichſt eine lange ſchmale Ge— ſtalt und nicht die eines Quadrates oder Kreiſes, da ein ſchmaler Teich mehr Ufer hat als ein ein gleich zroßer breiter. Wenn nämlich, um dies wieder an einem Beiſpiel zu erörtern, ein quadratiſcher Teich von 100 Quadratmeter 40 Meter Uferlänge hat, ſo hat ein rechteckiger, doppelt ſo langer und halb ſo breiter Teich ſchon 50 Meter Ufer u. ſ. f. Ferner benutze man die Bodenverhältniſſe zur Anlage von Inſeln, Ausbuchtungen ꝛc., immer, um eine möglichſt große Uferfläche zu erzielen. Wenn gute Ufer- und Bodenverhältniſſe, wie eben ausgeführt, zum größten Theil den Werth eines Teiches beſtimmen, ſo iſt es klar, daß ein guter nahrhafter Untergrund maßgebend dafür iſt. Glücklicherweiſe iſt nun der Teichwirth nach dieſer Richtung hin viel beſſer daran als der Landwirth, da ſelbſt ein ſonſt recht ſteriler Sandboden immer noch einen leidlichen Teich abgibt und ſich im Laufe der Zeit durch Schlammbildung, Selbſtdüngung durch die Fäkalien der Fiſche ꝛc. ſtets mehr und mehr verbeſſert, während ſich bekanntlich ein ſonſt guter Ackerboden im Laufe der Zeit verſchlechtert, wenn ihm nicht wieder die fehlenden Stoffe zugeführt werden. Gerade alſo, wie ſchon die alte Chemie den Satz auf— ſtellen konnte: Corpora non agunt nisi fluida, d. h.: Nur in naſſem Zuſtande wirken die Körper, ſo können auch wir das Waſſer als unſer wichtigſtes Agens betrachten, nicht bloß, weil es den Fiſchen und deren Nahrung Aufenthalt gewährt, ſondern auch, weil es im Stande iſt, einen troſtloſen, dürren Sandboden, auf welchem vielleicht nur Quecken ein kümmerliches Daſein friſten, zu einem rentablen Teichboden zu verwandeln. Gewiß können wir auch hier der Natur zur Hilfe kommen und die befruchtende Wirkung des Waſſers unter- ſtützen und zwar auf zweierlei Weiſe, nämlich erſtens, indem wir die urſprünglich noch fehlenden Waſſerpflanzen wie Laichkraut, Waſſerhahnenfuß ze. in den neuen Teich bringen und zweitens, indem wir geradezu den Teichboden düngen, wie es vielfach mit gutem Erfolge geſchieht. Es ſcheint mir aber das Erſtere, das Beſetzen mit Waſſerpflanzen (und mit den daran haftenden Thieren) wichtiger und nothwendiger zu ſein als das Letztere, das Düngen; denn der Dung oder die Jauche bringen nicht unmittelbar jene ſo nothwendigen Pflanzen und Thiere, ſondern geben erſt Anlaß zu einer Bakterien-, Infuſorien- und Krufter: vegetation, die doch eigentlich nur für Fiſchbrut von Werth iſt, da größere Fiſche, Forellen wie Karpfen, mit Vorliebe größere Thiere verzehren. Dabei bringt das Düngen immer die Gefahr einer Infektion mit ſich, namentlich gerade für jene Fiſchbrut, ſo daß man damit doch recht vorſichtig und den Dung recht frühzeitig auf den Teichboden bringen ſollte. Wenn man von einer Bonitirung eines Gewäſſers ſprechen will, ſo muß man möglichſt alle natürlichen Verhältniſſe desſelben in Erwägung ziehen, alſo nicht nur, wie oben ausgeführt, die Nährfauna und -Flora, ſondern auch andere, mindeſtens ebenſo wichtige nahrung der Saiblinge. Von ihnen hat der Karpfen freilich nichts, aber, wie geſagt, dieſe echten planktoniſchen Thiere finden ſich gar nicht oder nur in wenigen Formen in Karpfenteichen. Im Grunde genommen, polemiſirt daher der Herr Verfaſſer nur — und das mit Recht — gegen eine zu Mißverſtändniſſen führende Ausdehnung des Planktonbegriffs auf alles, was ſich in jedem beliebigen Waſſer herumtreibt. a l iN * 5 — FF ͤ—Ml Ad a I nu a nn nt * v * N ö An — . . r 273 — —2—c —— Umſtände, wie namentlich den Waſſerreichthum und vor Allem den Luftgehalt des Waſſers. Man wird finden, daß, wenn man einen Teich normal beſetzt hat, d. h. mit ſo viel Fiſchen wie er gut zu ernähren vermag, daß man dann immer noch ſehr viel mehr Fiſche hineinbringen könnte, für welche auch noch Raum und Luft vorhanden wäre. Thatſächlich werden alſo unſere Teiche bei Weitem nicht voll und ganz ausgenutzt, ſo lange wir die Fiſche auf Naturfutter beſchränken und es iſt klar, daß wir im Stande ſind, durch Hinzuziehen der künſtlichen Fütterung den Ertrag unſerer Teiche weſentlich zu erhöhen. Daher ſcheint es mir, daß jeder Fiſchzüchter dieſen Umſtand ernſtlich erwägen ſollte; er wird dann überlegen und durch Verſuche feſtſtellen müſſen, ob und inwieweit er künſtlich füttern ſoll und welches Futtermittel ſich für ihn am beſten eignet, wobei ja, wie ſchon oben betont, die Preisverhältniſſe beſonders in's Gewicht fallen. Ich würde dann, wenn ich ganz im Allgemeinen eine Skala aufzuſtellen hätte, in erſter Linie gekochte und getrocknete, ſowie ge— mahlene Futtermittel, alſo Fleiſch- und Fiſchmehle, in zweiter Linie friſche, aber gekochte Fleiſchſtoffe (Fleiſch, Abfälle, Fiſche, Schnecken ꝛc.) ſowie Quargkäſe und Pflanzenmehle und in letzter Linie erſt rohes Fleiſch 2c. empfehlen, fo wie es oben ausführlich erörtert worden iſt. III. Internationale Bodenfee- Konferenz in Jriedrichshafen und der Jiſchertag in Tindau. Am 26. Juni cr. hatten ſich auf Einladung Württembergs die Bevollmächtigten der internationalen Kommiſſion zur Regelung der Fiſcherei im Bodenſee in Friedrichshafen ver— ſammelt und hierzu auch Vertreter des Deutſchen, ſowie der Bayeriſchen, Württembergiſchen, Badiſchen, Schweizeriſchen Fiſcherei-Vereine eingeladen. Zum erſten Punkt der Tagesordnung: „Organiſation der Fiſcherei-Aufſicht auf dem Bodenſee“ wurde konſtatirt, daß bereits ſämmtliche Uferſtaaten das zur Aufſicht nöthige Perſonal angeſtellt haben. Als zweiter Gegenſtand der Verhandlungen kam der bekannte, unſeren Leſern bereits in der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ ausführlich mitgetheilte Rechtsſtreit zwiſchen den Badiſchen und Württembergiſchen Fiſchern zur Sprache, von denen die Letzteren das Recht auf der an Württemberg angrenzenden Bodenſeehälfte zu fiſchen, für ſich allein in Anſpruch nahmen, während von Seiten Badens behauptet wird, daß das Fiſcherei-Recht außerhalb der Halden im ſogenannten blauen Waſſer über die Tiefe des ganzen Seees jedem Uferanwohner zuſtehe. Die Anſichten der Kommiſſion hierüber blieben getheilte, es wurde jedoch mit Recht betont, daß die Entſcheidung in dieſer Frage einem Einzelſtaat überhaupt nicht zuſtehe, ſondern nur durch gemeinſamen Beſchluß aller betheiligten Uferſtaaten herbeigeführt werden könne. 3) Bei dem Referat über „die Leiſtungen durch die künſtliche Fiſchzucht“ wurde betont, daß das Hauptaugenmerk auf die Zucht der Felchen und der Seeforelle zu legen ſei. Hierbei ſtellte Regierungsrath Dr. Egloff aus Thurgau die Schaffung einer neuen Brutanſtalt in Romanshorn in Ausſicht. Der Verein Rorſchach gab ferner bekannt, daß er beſtrebt ſei, auch dem Hecht durch die künſtliche Fiſchzucht aufzuhelfen. 4) Die Förderung der Zanderzucht wurde von Seiten der bayeriſchen und württembergiſchen Vertreter lebhaft befürwortet, während der Vertreter von Thurgau immer noch dieſen Beſtrebungen ohne ſtichhaltigen Grund entgegenſteht. Die Kommiſſion ſprach ſich jedoch dahin aus, daß eine Förderung der Zanderzucht wünſchenswerth ſei. 5) Bei den Verhandlungen über das „Verbot der gewerbsmäßigen Fiſcherei an Sonn- und Feiertagen“ wurde konſtatirt, daß mit Ausnahme des Kantons Thurgau in allen übrigen Staaten bereits ein ſolches Verbot beſteht. Es wurde beſchloſſen, die ge— eigneten Schritte beim eidgenöſſiſchen Departement zu thun, um auch in Thurgau gleich— indende Beſtimmungen durchzuführen. 6) Von Seiten der Fiſcher des Kanton Thurgau war der Antrag geſtellt worden, die Zahl der Blaufelchennetze und ihrer Dimenſionen zu beſchränken, ſowie eine Erweiterung der Maſchenweite dieſer Netze von 3 auf Lem zu ver— ee fügen. Es wurde beſchloſſen, zu dieſem Antrag für das nächſte Jahr umfaſſenderes Material zu ſammeln. 7) Der Antrag auf „Aufſtellung gemeinſamer Vorſchriften für den Felchenfang während der Schonzeit“ war dadurch veranlaßt, daß der Fang der Blaufelchen während der Schonzeit bereits am 15. November beginnt, während es wiederholt beobachtet wurde, daß die Blaufelchen erſt am 25., reſpektive 27. November laichreif werden, ſo daß in Folge deſſen eine große Maſſe der ſich vorher bereits zu Schaaren anſammelnden Renken weggefangen werden kann, ohne daß man ihre Fortpflanzungsprodukte zu gewinnen vermag. Es wurde daher ein Hinausſchieben des Fangtermins beantragt. Die Kommiſſion hielt jedoch die Frage nicht für ſpruchreif und beſchloß, dieſelbe für die nächſte Jahres⸗ verſammlung zu inſtruiren. Die Punkte 8 und 9 der Tagesordnung: „Die Feſtſetzung der Maſchenweite für den Fang der Haſel als Köder und Speiſefiſche, ſowie Ausnahmen vom Verbote des Fanges zur Nachtzeit“ wurden der nächſtjährigen Verſammlung zur Beſchlußfaſſung überwieſen, welche in Romanshorn abgehalten werden wird. An die Verhandlungen ſchloß ſich ein vom Württembergiſchen Staate gegebenes Bankett im Kurſaal zu Friedrichshafen, auf welchem zahlreiche Tiſchreden gehalten und ſpeziell die gemeinſame Arbeit der vereinigten Uferſtaaten im Zuſammenhang mit den Fiſcherei-Vereinen gefeiert wurde. Im Anſchluß an die Fiſcherei-Konferenz fand am 27. Juni ein Fiſchereitag in Lindau ſtatt, zu welchem die Fiſcherei-Vereine und die Berufsfiſcher am Bodenſee ihre Ver⸗ treter geſandt hatten, um einen Vortrag des Herrn Schillinger, Vorſtand der Fiſchzucht⸗ anſtalt des Bayeriſchen Landes-Fiſcherei-Vereins in Starnberg, anzuhören. Der Redner forderte die Berufsfiſcher mit eindringlichen Worten auf, ſich zu einer gemeinſamen Vereinigung am Bodenſee ebenſo zuſammenzuthun, wie dies z. B. mit großem Erfolg die Fiſcher am Starn⸗ berger-, Ammerſee ꝛc. bereits gethan haben. Der Erfolg beſtehe darin, daß dadurch beträcht⸗ liche Summen Geldes zur Hebung der Fiſchzucht und Fiſcherei-Pflege herbeigeſchafft worden ſeien. Die Fiſcher ſind damit vorangegangen, indem ſich jeder derſelben zu einem kleinen Beitrag von einigen Mark verpflichtete. Dieſes von einem richtigen Verſtändniß für die Fiſcherei⸗Pflege zeigende Vorgehen hat dann auch die königlichen Behörden veranlaßt, ihrerſeits namhafte Beiträge zu dem gleichen Zweck zur Verfügung zu ſtellen. So hat am Starn⸗ bergerſee der kgl. Oberſthofmarſchallſtab einen Theil der Erträgniſſe der Fiſchfangkarten zu Fiſchzuchtszwecken zur Verfügung geſtellt und auch die Dampfſchifffahrts-Geſellſchaft iſt bemüht, die fiſchzüchteriſchen Beſtrebungen der Fiſcher materiell zu unterſtützen. Auf dieſe Weiſe ſind für einzelne Seeen ſo beträchtliche Mittel zur Hebung des Fiſchbeſtandes durch die künſtliche Fiſchzucht flüſſig gemacht worden, daß eine richtige Verwendung derſelben von zweifelloſem Erfolg begleitet ſein wird. Das Beiſpiel der Fiſcher an den oberbayeriſchen Seeen ſollte daher auch für die Bodenſeefiſcher maßgebend fein; denn er zweifle nicht, daß ein ein: müthiges Vorgehen der Fiſcher, welche zeigen, daß es ihnen nicht bloß um den Fang, ſondern auch um die Pflege der Fiſche Ernſt iſt, auch am Bodenſee dieſelben günſtigen Folgen haben werde. Die Beſchaffung von Mitteln für die Fiſchzucht im Bodenſee, ſei jedoch keineswegs der einzige Zweck einer Fiſcher-Vereinigung. Bei dem gegenwärtigen Zuſtande der Zerſplitterung fehlt es den Fiſchern an jedem rechten Einfluß auf die geſammte Regelung der Fiſcherei, die Feſtſetzung der Brittelmaße, Schonzeiten, Netzweiten ꝛc. ꝛc. Die kgl. Staatsregierungen, denen die Sorge dafür obliegt, haben ſich zwar ſtets in wohlwollendſter Weiſe bereit gefunden, den Wünſchen der Fiſcher nachzukommen. Nach den Anſichten nicht weniger und gerade der rationell wirthſchaftenden Fiſcher iſt man in dieſer Richtung ſogar etwas zu weit gegangen. Hier muß es Sache einer Fiſcher-Vereinigung fein, im .ı niten Intereſſe die richtigen Maßregeln vorzuſchlagen und zu halten. So gut, wie es bereits zahlreiche Fiſchwaſſerbeſitzer gibt, die ſich ſelbſt zur Hebung des Fiſchbeſtandes verſchiedene Beſchränkungen, z. B. ein hohes Brittelmaß ꝛc. auferlegen, ebenſo würde eine Fiſcher-Vereinigung die nöthigen Maßregeln ſelbſt a. j | | | | | | | | | | 2 ergreifen können in der wohlberechneten Abſicht, daß nicht alles an einem Tage gefangen werden ſoll, ſondern, daß die Fiſcher Jahr für Jahr geſicherte Erträgniffe haben wollen und werden. Die Grundſätze für ein gemeinſames Handeln ſind bekannt und auch von den Fiſchern anerkannt. Das Brittelmaß z. B. ſoll ſo feſtgeſetzt ſein, daß der Fiſch die Möglichkeit hat, mindeſtens einmal zu laichen. Mit dem Brittelmaß ſteht dann in unmittelbarem Zuſammen— hang die Beſtimmung der Maſchenweite. Das Fangen der Felchen zur Laichzeit könne er nicht für ſchädlich halten, ſo lange dafür Sorge getragen iſt, daß die Fortpflanzungsprodukte ſorgfältig gewonnen, befruchtet und erbrütet werden. In dieſer Beziehung beſitzen die Fiſcher noch zu wenig Erfahrungen. Er werde daher im nächſten Winter ſelbſt am Bodenſee die Fiſcher in der Gewinnung, Befruchtung und Verpackung der Felcheneier unterrichten. Da bei einer ſorgfältigen Erbrütung die Verluſte nicht größer als ca. 25% zu fein brauchen, ſo kann man die Ueberzeugung haben, daß die künſtliche Fiſchzucht mit Sachkenntniß und in genügend großem Maßſtabe betrieben, gerade beim Felchen, große Erfolge zeitigt, um ſo mehr, als gerade die Felcheneier in der freien Natur den größten Gefahren ausgeſetzt ſind. Man muß nur wiſſen, wie viele Tauſende von Eiern den Trüſchen und einer kleinen, am Grunde des Bodenſee's lebenden Saiblingsart, die Fiſcher Rauch auch im Bodenſee auf— gefunden hat, zum Opfer fallen, man darf ferner nicht vergeſſen, wie viele Eier in der Natur unbefruchtet zu Grunde gehen und man wird die Thätigkeit und die Erfolge der künſtlichen Fiſchzucht, d. h. der Schutzbrütung richtig zu würdigen verſtehen. Auch der künſtlichen Hechtzucht ſpricht Redner das Wort. Der Hecht iſt in allen unſeren Seeen in einem offenbaren Rückgang begriffen. Vielfach haben ſich daher die minder— werthigen Weißfiſche gemehrt, ſo daß es an der Zeit iſt, auch dem Hecht durch die künſtliche Fiſchzucht aufzuhelfen, um ſo mehr als derſelbe mit Recht der „Brodfiſch“ des Fiſchers ge— nannt werden muß. . Es gäbe noch eine Menge von Gegenſtänden, welche in einer gemeinſamen Vereinigung der Fiſcher berathen und erledigt werden könnten. Er glaube jedoch bereits die Anweſenden überzeugt zu haben, daß eine Vereinigung der Fiſcher am Bodenſee, ein Seeverband, welcher Verſammlungen und Delegirtentage abhält, den Fiſchern nur von großem Nutzen ſein könne. Derſelbe würde auch die Bevollmächtigten der Uferſtaaten denen die geſetzliche Regelung der Fiſcherei im Bodenſee in erſter Linie obliegt, über die Anſichten und die Wünſche der Fiſcher viel beſſer unterrichten können, als das wenigſtens bisher geſchehen iſt. — An dieſen mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Diskuſſion, in welcher namentlich von einem Schweizer Fiſcher auf den in großem Maßſtabe betriebenen geſetzwidrigen Fang untermaßiger Renken hingewieſen wurde, der nur durch die zu geringe Maſchenweite (1,8 em) im Sack des Zugnetzes ermöglicht werde. Dieſe kleinen Renken finden bei den Händlern guten Abſatz, um von denſelben wahrſcheinlich als Gungfiiche weiter verkauft zu werden. Er könne ſich von einem Verbande der Fiſcher nur eine Abhilfe dieſer Mißſtände verſprechen, wie er auch feſt überzeugt ſei, daß die künſtliche Fiſchzucht ſehr fördernd auf den Fiſchbeſtand wirken müſſe. Wer am Bodenſee gegen die künſtliche Fiſchzucht ſei, der zeige ſich ſeiner Meinung nach entweder als unwiſſend oder aber, er habe ein perſön— liches Intereſſe daran, daß zur Schonzeit keine Fiſche auf den Markt gebracht werden. Nach der Beſprechung einiger weiterer Mißſtände am See, ergriff hierauf ein badiſcher Fiſcher zu längerer Rede das Wort und führte insbeſondere aus, wie im Unterſee durch Anwendung zu geringer Maſchenweiten des Sackes im Zugnetze anfangs zwar ganz gewaltige Mengen auch von großen Felchen gefangen wurden, zur Zeit jedoch die großen Formen bereits verſchwunden ſeien, ſodaß nur mehr kleine Fiſche zum Fang kommen und der ganze Felchenfang kaum mehr die Mühe lohnt. Dieſem Ruin des Felchenfangs gehen die Fiſcher in Oberſee ſicher auch entgegen, wenn fie nicht die Maſchenweite im Zugnetzſack auf 3 em erweitern. Er könne ihnen daher nur den Rath ertheilen, aus eigner Initiative im Wege einer gemeinſamen Vereinigung die geſetzlich erlaubte enge Maſchenweite aufzugeben. Wie in dieſer Richtung die geſetzlichen Vorſchriften zu weiten Spielraum gelaſſen haben, ſo daß dieſelben beſonders dem Raubfiſcher willkommen ſind, ſo halte er auch die feſtgeſetzten Brittelmaße 276 — — durchweg für zu geringe. Felchen, Seeforellen, Aeſchen ꝛc. können jedenfalls bei den beſtehenden Mindeſtmaßen noch nicht laichreif werden. Eine Vereinigung der Fiſcher würde daher in ihrem eigenſten Intereſſe viel Gutes ſchaffen können. Hierauf wurde zum Schluß von dem Vorſtand des Fiſcherei-Vereins Friedrichshafen der Antrag eingebracht und angenommen, daß der Vorſtand des Lindauer Fiſcherei-Vereins die geeigneten Schritte thun möge, um ein engeres Zuſammenſchließen der Fiſcherei-Vereine und der Berufsfiſcher zum gemeinſamen Handeln zu ermöglichen. IV. Die Delegirtenverſammlung der bayerifhen Jiſcherei-Vereine. Am Sonntag den 7. Juli c. fand im Gebäude der k. Kreisregierung von Oberbayern die diesjährige Delegirtenverſammlung der bayeriſchen Fiſcherei-Vereine ſtatt, zu welcher ſich unter dem Vorſitze Sr. Exz. des k. Regierungspräſidenten Herrn Dr. von Ziegler, die Abgeordneten des Bayeriſchen Landes-Fiſcherei-Vereins und der acht Kreisvereine vollzählig zuſammengefunden hatten. Als Vertreter des k. Staatsminiſteriums des Innern war Herr Miniſterialrath Ritter von Haag anweſend, außerdem nahmen an den Verhandlungen die genannten Vorſtandsmitglieder des Bayeriſchen Landes-Fiſcherei-Vereins, ſowie mehrere weitere Mitglieder desſelben Vereins theil. Der Vorſitzende, Exz. Dr. von Ziegler eröffnete um 9 Uhr Vormittag mit einer begrüßenden Anrede die Verſammlung, welche dann auf ſeinen Vor— ſchlag als II. Vorſitzenden den Vertreter der Oberpfalz Herrn Rechnungsrath Seitz aus Regensburg wählte. Als Schriftführer fungirte Herr Kulturingenieur Döpping. 1. Den erſten Gegenſtand der Verhandlungen bildete ein Antrag des Bayeriſchen Landes: Fiſcherei-Vereins nach welchem die Delegirtenverſammlung an die k. bayeriſche Staatsregierung die Bitte richten wolle, daß dieſelbe ihren Einfluß beim Bundesrath geltend machen möchte, um die vom Reich dem Deutſchen Fiſcherei-Verein bewilligten Mittel zu erhöhen. Der Antrag fand nach eingehender Begründung durch Herrn Landgerichtsrath Dompierre einſtimmige Annahme. 2. Der weitere Antrag auf Aufſtellung eines Fiſchmeiſters, welcher, um den von Jahr zu Jahr wachſenden Anforderungen zu genügen, namentlich auf dem Lande bei Anlage von Teichwirthſchaften und Brutanſtalten mit Rath und That an Ort und Stelle zu wirken haben wird, wird nach eingehender Berathung dahin formulirt, daß die Delegirten⸗ verſammlung beim k. Staatsminiſterium des Innern um die Mittel zur Aufſtellung eines Fiſchmeiſters zunächſt für den Kreis Oberbayern petitioniren ſolle, daß dieſelbe aber die ſtaatliche Beihilfe auch für diejenigen andern Kreiſe für ebenſo wünſchens⸗ werth halte, von denen ein gleichbegründeter Antrag geſtellt werden würde. Der Vertreter des k. Staatsminiſteriums Herr Miniſterialrath von Haag erklärte hierzu, daß das k. Staats⸗ miniſterium dem Antrag, deſſen ſachliche Begründung er anerkenne, ſympathiſch gegenüberſtehe und ſeine Beihilfe dazu thunlichſt nicht verſagen werde, worauf derſelbe einſtimmig An⸗ nahme fand. 3. Ueber die Beſeitigung der Adjazenten-Fiſcherei in der Pfalz hielt der Vertreter der Pfalz Herr Regierungsrath Krapp einen eingehenden Vortrag, in welchem er auf die trau— rige, durch die Adjazenten-Fiſcherei hervorgerufene Lage der Fiſcherei in der Pfalz hinwies und die Nothwendigkeit ihrer Beſeitigung eingehend motivirte. Wir werden das ausführliche Referat demnächſt publiziren.) Referent ſtellte den Antrag, die Delegirtenverſammlung wolle die Beſtrebungen des Pfälzer Kreisvereins unterſtützen, welche darauf hinausgehen, die Adjazenten⸗ Fiſcherei nach Analogie der Jagd zu regeln. Dieſer Antrag wurde einſtimmig angenommen, nachdem zuvor der Vertreter der k. Staatsregierung den Beſtrebungen des Pfälzer Filcherei: Vereines wohlwollende Berückſichtigung zugeſagt hatte. Herr Rechtsrath Gentner aus Augs⸗ burg gab bei dieſer Gelegenheit die Anregung, die Frage der Adjazenten-Fiſcherei im Wege eines für ganz Bayern zu erlaſſenden Fiſchereigeſetzes zu regeln, wobei dann auch andere wichtige Fragen der Waſſerbenützung, Uferbetretungsrecht ꝛc. ꝛc. geregelt werden könnten. 4. Zur Beſetzung des Mains mit Karpfen und Aalbrut ſtellte der Herr Vertreter für Oberfranken auf Grund eines der Verſammlung vorgelegten Vertheilungsplanes den Antrag, vom k. Staatsminiſterium hierzu eine Beihilfe von 4—500 M, zu erbitten. Die Er} 277 Befürwortung dieſes Antrages wurde einſtimmig beſchloſſen, ebenſo zu dem gleichen Zweck ein Zuſchuß von 100 4 für den unterfränkiſchen Main empfohlen. 5. Ein Antrag des Schwäbiſchen Kreis-Vereins auf Verlegung der Schonzeit für die Aeſche vom 15. März bis 15. Mai im Illerfluſſe wurde zur Kenntnißnahme an das königliche Miniſterium hinübergegeben. 5 6. Der Oberpfälziſche Kreis-Fiſcherei⸗ʃverein hatte den Antrag auf Einführung einer Schonzeit für die Regenbogenforelle vom 1. März bis 31. Mai und Feſt⸗ ſetzung eines Brittelmaßes von 24 cm geſtellt. Nach längerer Discuſſion wurde beſchloſſen, den Antrag zur Kenntniß zu nehmen, zunächſt aber noch mehr Beobachtungen zu ſammeln, ehe ſeine Durchführung empfohlen werden könne. i 7. Der weitere Antrag des Bayerischen Landes-Fiſcherei⸗Vereins, daß fich die Bayeriſchen Fiſcherei⸗Vereine bei der im Jahre 1896 geplanten Deutſchen Fiſcherei-Ausſtellung in Berlin nach Thunlichkeit betheiligen mögen, wurde nach ſpezieller Begründung durch den 2. Vorſitzenden Herrn Landgerichtstsrath Dompierre einſtimmig angenommen. 8. Ebenſo wurde es für zweckmäßig befunden, daß die Bayeriſchen Fiſcherei⸗Vereine eine Aalfangſtatiſtik im Donaugebiet durchzuführen verſuchen ſollen. 9. Gegen den ſogenannten galiziſchen Krebs als Zuchtobjekt wendete ſich unter eingehehender Motivirung ein einſtimmig angenommener Antrag des Herrn Schillinger dahingehend, die Delegirtenverſammlung möge den einzelnen Vereinen empfehlen, zu Zucht: zwecken nur den Edelkrebs (Astacus fluviatilis) nicht aber den „galiziſchen“ Krebs (Ast. leptodactylus) zu verwenden. 10. Es folgte ein weiterer von Dr. Hofer geſtellter Antrag, daß die am Main liegenden Fiſcherei⸗Vereine durch Anbringung von Lachsfangkörben an geeigneten Wehren — etwa wie am Wehr zu Hameln — die Frage zur Entſcheidung bringen möchten, ob der Lachs neuerdings wieder in den Main aufzuſteigen beginne. Es wurde dem Antrag gemäß beſchloſſen. Nachdem ſodann noch die Vertreter für den diesjährigen Deutſchen Fiſcherei-Rath in München gewählt worden waren und ſchließlich noch ein Schreiben des kgl. Staatsminiſteriums des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten, betreffend den Unterricht in der Fiſcherei— Kunde in Bayern verleſen worden war, wurde die Sitzung um 12 ¼ Uhr von Sr. Exzellenz Dr. von Ziegler mit Worten des Dankes und einem Hinweis darauf geſchloſſen, daß die Vereine bei ihren Beſtrebungen für die Hebung der Fiſcherei in ihren Kreiſen nach Möglichkeit mit den Forſtbeamten Hand in Hand gehen möchten, an denen ſie ſehr geeignete und ſpeziell intereſſirte Förderer der Fiſcherei finden würden. Am Nachmittag erfolgte ein Ausflug der Verſammlung nach Starnberg, woſelbſt die Fiſchzuchtanſtalt des Bayeriſchen Landes Fiſcherei-Vereins eingehend beſichtigt wurde. V. Kleine Plaudereien über Halmoniden- Kreuzungen und Vaſtardirungen. Von W. Riedel. Offen geſtanden, muß ich bekennen, daß ich für Verbaſtardirung von Salmoniden niemals ein beſonderes Intereſſe hatte, obgleich mich Freunde des Baſtards von Lachs und Bachforelle verſicherten, daß das Fleiſch eines Lachsbaſtardfiſches dem der Bachforelle weitaus vorzuziehen ſei. Perſönlich fand ich, obwohl ich viele Lachsbaſtardbrut züchtete, da ſolche be— gehrt war, keine Gelegenheit, mir ein Urtheil anzueignen. Einen echten Lachsbaſtard ver— koſtet zu haben, kann ich mich nicht erinnern, wenigſtens mußte ich bezweifeln, wenn ich zu⸗ weilen Gelegenheit fand, einem Forellengericht anzuwohnen, daß diejenigen Fiſche, deren Fleiſch eine etwas roſa angehauchte Färbung hatte, Lachsbaſtarde ſeien, wie man mich verſichern wollte. Ich wußte zu gut, daß das Fleiſch der Bachforellen theilweiſe eine roſa Färbung annimmt, wenn ſolche ein größeres Gewicht erreichen. Kenner, die ſich ein Urtheil erlauben dürfen, beſagen, daß Forellen, die ein ſolch' roſa Fleiſch haben, Kanibalen unter den Bachforellen ſeien, d. h. daß ſich dieſe meiſt oder vorzugsweiſe durch Verſpeiſen von anderen Forellen ernähren. az Ich möchte dies zugeben, da andere gleich große Forellen aus ein und demſelben Fiſch— waſſer, dieſe Roſafärbung nicht beſitzen, ſondern ein weißes Fleiſch beibehalten. Eine Urſache für dieſe Differenzen ließe ſich durch die Annahme des Kanibalismus bei einzelnen Exemplaren, wenigſtens theilweiſe, rechtfertigen. Dem mag nun ſein wie ihm wolle. In neueſter Zeit fand ich Gelegenheit, einige echte Lachsbaſtarde zu fangen, die ich als Brut perſönlich vor vier Jahren in einem Bach ausſetzte. Das Fleiſch derſelben hatte keine Roſafärbung, vielmehr eine intenſiv roth-gelbliche. Leider verſäumte ich, der Köchin den Auftrag zu geben, mir die Eingeweide aufzubewahren, um eine Unterſuchung nach Laich— ſtoffen vornehmen zu können. Inwieweit dieſe echten Lachsbaſtarde fortpflanzungsfähig ſind, dieſe Frage mag meinetwegen für mich auch weiter eine offene bleiben; denn irgendwie bahn⸗ brechend für die Fiſchzucht iſt die Lachsbaſtardfrage doch nicht. Was nun das Fleiſch dieſer von mir gefangenen Lachsbaſtarde betrifft, jo waren die Herren, welche die Fiſche verſpeiſten, der Anſicht, daß dasſelbe weitaus beſſer ſei, als ſolches der gewöhnlichen Bachforellen. Ich war dagegen der Anſicht, daß ſich die Herren durch die ſchöne Fleiſchfärbung beſtechen ließen, ihr Urtheil daher ſehr anzweiflungsfähig ſei und daß ein Unterſchied in Wirklichkeit kaum beſtehen dürfte. Eine eigenthümliche Erſcheinung iſt die, daß im großen Publikum allgemein faſt oder nahezu jede Bachforelle, die ein größeres Gewicht erreicht hat, als eine Lachsforelle er— klärt wird. Was iſt denn eine eigentliche Lachsforelle? Eine Lachsforelle iſt Trutta Trutta, die, wie der Lachs, aus dem Meere aufſteigt, aber nur in der Laichzeit (mit Vermeidung der großen Lachsreiſen) die nächſt gelegenenen Bäche oder Zuflüſſe aufſucht, um die Laichſtoffe abzulegen.“) Niemals gelangen Lachsforellen, auch Meerforellen benannt, in geſchloſſene Binnen: gewäſſer, wenn nicht als Brut oder ſonſtwie darin ausgeſetzt. Die Unterſtellungen, daß eine Bachforelle mit Roſafleiſchfärbung eine Lachsforelle ſei oder fein müſſe, find derart eingewurzelt, daß eine beabſichtigte Berichtigung häufig keinen Boden findet. Selbſt in Fiſchzüchterkreiſen iſt man zuweilen veranlaßt, eine belehrende Berichtigung eintreten zu laſſen. Einen Verſuch Baſtarde zu züchten, machte ich am 17. März 1891 mit Regenbogen⸗ forelleneiern, befruchtet mit dem Samen einer Bachforelle, welche die geſetzliche Laichzeit (Schonzeit) unbenützt vorübergehen ließ und mir daher eine willkommene Gelegenheit bot, einen Verſuch mit dieſer Kreuzung (Regenbogenforellen mit Bachforellen) vorzunehmen. Die Brut hiervon ſetzte ich am 1. Auguſt 1891 in einen, mehrere Stunden von meinem Wohnſitz abgelegenen Weiher mit noch reiner Bachforellen und Regenbogenforellenbrut. Ich konnte dem Gedeihen der Fiſche wenig, oder richtiger geſagt, keine Aufmerkſamkeit zu⸗ wenden, da mich traurig widerwärtige Eclebniſſe in der Zwiſchenzeit heimſuchten. Beim Be⸗ fiſchen des Weihers am 21. Oktober 1894 fand ich von den vor drei Jahren eingeſetzten Fiſchchen nur die Bachforelle und die Regenbogenbaſtarde vertreten, aber keine Regenbogen⸗ forellen. Letztere waren verſchwunden, da der Auslauf des Weihers ein Entweichen geſtattete. Daß die Regenbogenforellenbaſtarde nicht auch mit ihren Stiefgeſchwiſtern das Weite ſuchten, war mir ein gutes Zeichen für dieſe Kreuzung. Mehr aber ſteigerte ſich mein Intereſſe für dieſen Baſtardfiſch, als die Zeit der Laich⸗ reife kam und Rogner wie Milchner ausgebildete Laichſtoffe lieferten, welche ſich denen anderer Raſſefiſche vollſtändig ebenbürtig zeigten. Ich hatte alſo einen neuen Salmoniden vor mir, dem eine Zukunft ohne Zweifel geſichert erſcheint.“ *) Der Fiſch vereinigt in feiner äußerlichen Zeichnung die etwas dunkleren Farben der Mutter und des Vaters vermiſcht und iſt von Geſtalt ſchlank. Dieſe Fiſche erreichten mit drei Jahren, trotz der kümmerlichen Ernährung, ein Gewicht von ½ bis 1 Pfund. Außerdem bleibt dieſer neue Baſtard mehr Standfiſch, der nicht wie die Regenbogenforelle wandert, um tiefgründige Waſſer aufzuſuchen. Eine günſtige Gelegenheit zur Verbaſtardirung, oder richtiger geſagt, Kreuzung der Regenbogenforelle mit der Bachforelle im großen Maßſtab, bietet ſich im Tauberthal. Daſelbſt läßt ſich dieſe um ſo mehr zur Ausführung bringen, als die Bachforellen dort allgemein, ſoweit dies das *) Anm. der Red.: In Bayern verſteht man unter Lachsforelle die Seeforelle Trutta lacustris. *) Anm. der Red.: Dieſe Ausſicht erſcheint uns etwas ſanguintiſch; nach den Erfahrungen anderer Züchter, z. B. des Herrn Schillinger in Starnberg ꝛc., gelingt wohl die Befruchtung der Regenbogenforelleneier mit Forellen milch gut, dagegen find die Todesfälle ſchon bei der Jungbrut enorm. ee BT . .... NEE N TERN GE LEER VORBERDE Sa oa? SERIEN HT x TE, AR N 3 N r * n rr ö E e = 4 3 i 279 — — badiſche Gebiet betrifft, nicht in der geſetzlich feſigeſetzten Schonzeit — 10. Oktober bis 10. Januar — laichen, vielmehr den Laichakt erſt im Februar und März vollziehen, einzeln auch ſchon Ende Januar, folglich ſolchen mit der Regenbogenforelle gemein haben. Man hat auch ſeit Entdeckung dieſer Thatſachen, welche in die 80er Jahre fällt, von Seiten der ſtaatlichen Behörden dieſen renitenten Neigungen der Bachforellen in zwei badiſchen Amtsbezirken Rechnung getragen und die Schonzeit bis Ende März verlängert. Die Fiſchzuchtanſtalt in Unterſchüpf iſt wohl zweifellos in der Lage, in nächſter Brut: periode verbaſtardirte Eier und Brut von beiden Fiſchen zu liefern. Der Vorſtand des Badiſch⸗Unterländer Fiſcherei-Vereins wird es ſich angelegen ſein laſſen, daß dieſe Kreuzung in der Unterſchüpfer Fiſchzuchtanſtalt in größerem Umfang ſtattfindet und vermittelt auch etwaige Beſtellungen auf befruchtete Eier, ſoweit ſolche nicht bei dem Beſitzer der Fiſchzucht, Herrn Grimmer, gemacht werden wollen. In das Namensregiſter der Salmoniden iſt übrigens dieſer Fiſch noch nicht aufgenommen. Der Taufakt bleibt vorerſt noch eine offene Frage. Gelegentlich des Fiſcherei-Tages, den der Vorſtand des Badiſch-Unterländer Fiſcherei⸗ Vereins am 9. Juni 1895 für den Amtsbezirk Tauberbiſchofsheim abhielt, beſtätigte Herr Stephan von Königheim, daß er ebenfalls ſolche Regenbogen-Bachforellenkreuzung, jüngeren Datums, verſucht habe und die erzielten Fiſchchen ſehr ſchön ſeien. Herr Direktor Haack wird übrigens über dieſe Kreuzung von Salmoniden in den Badiſchen Unterlanden nicht eiferſüchtig werden, denn feinen Salmo alsaticus oder wie ſolcher urſprünglich getauft war, Salmo Haack, erreicht dieſer Badiſch-Unterländer Neuling, was Farbenpracht betrifft, nicht. Dagegen läßt ſich heute noch nicht feſtſtellen, welcher von beiden in Güte des Fleiſches den Vorzug verdient. Nebenbei ſei hier noch bemerkt, daß in dem beſagten Fiſchereitag in Unterſchüpf die Frage der Güte des Fleiſches der Regenbogenforelle, gegenüber dem der Bachforelle, eingehend beſprochen wurde. Das Reſultat war, daß man der Anſicht des Herrn Pfarrer Glock in Zuzenhauſen beiſtimmte, daß die Bachforelle in kleinerem Zuſtand beſſer als eine gleich große Regenbogenforelle ſei; dagegen wurde beſtätigt, daß in größerem Zuſtand die Regenbogenforelle, gegenüber der Bachforelle, den Vorzug verdiene. Selbſtverſtändlich muß angenommen werden, daß dies nur zutreffen kann, wenn die Waſſer der beiden die gleichen ſind, das heißt, daß nicht der eine der beiden Fiſche ſeine Heimath in klarem Bachwaſſer hatte, während der andere dieſen Vorzug entbehren mußte. VI. Vermiſchte Mittheilungen. Ein noch nicht beſchriebener Baſtard. Kürzlich erhielt ich wiederum von Herrn E. Mahnkopf in Spandau, dem ich für ſeine Liebenswürdigkeit hiermit beſten Dank ab— ſtatte, zwei Baſtardfiſche aus den Rheinsberger Seeen, die einen neuen, noch unbeſchriebenen Blendling repräſentirten. Es ſind Hybride-Formen zwiſchen Güſter und Uekelai (Abramis blicca und Alburnus lueidus), Dem äußeren habitus nach ähneln fie einigermaßen dem von Siebold in feinen Süßwaſſerfiſchen von Mitteleuropa kurz ſkizzirten Abramidopsis alburniformis, den Schlundzähnen nach können es aber, wie mir auch Prof. Hilgendorf vom Berliner Muſeum für Naturkunde beſtätigte, nur Baſtarde zwiſchen blicca und A. lucidus ſein. Derartige Kreuzungsprodukte ſind in unſeren Gewäſſern, wie mir geſagt wurde, keine Seltenheit, laichen doch die beiden Stammformen gleichzeitig an denſelben Plätzen. Ich habe mit Hilfe der künſtlichen Fiſchzucht bereits ſolche Blendlinge zur Kontrole (Abr. blicca 8, Alb. lucidus 5,2) erzeugt und zur Entwickelung gebracht, jo daß ich ſpäterhin eine ganz genaue Beſchreibung derſelben in der „Zeitſchrift für Fiſcherei“ veröffentlichen zu können hoffe. Knauthe. Zander in der Jagſt. Herr Mühlenbeſitzer Ley in Eichenau bei Kirchberg a. J. fing in ſeinem Aalfang bei den vorigen Monat niedergegangenen Gewitterregen einen über zwei Pfund ſchweren Zander; ein Beweis dafür, daß dieſer Fiſch ſich nach und nach daſelbſt einbürgert; dagegen ſcheint er ſein Fortkommen im oberen Neckargebiet nicht zu finden, da noch kein Stück — trotz Maſſenausſätzen — gefangen wurde, Tübingen. L. Sontheimer. 280 — — Ueberſicht der während des Etatsjahres 1894/95 in den K. preuß. Staatsforſten er⸗ legten Fiſchreiher, Kormorane ꝛt. Regierumgebeght aer morane dern A erhfie Regierungstegirt Pier merane den dbu 1. Königsberg . 248 1 26 3 18. Schleswig 197 — 13 2. Gumbinnen 241 — 6 22 19. Hannover. 170 — 6 88 3. Danzig 136 — — 11 20. Hildesheim. 21 — 3 88 4. Marienwerder 4002 — 14 11 21. Lüneburg. 230 — 1 3 5. Potsdam . 638 — 4 1 22. Stade 351 — — 8 6. Frankfurta O. 520 — 11 23 23. Osnabrück inel.— — — — 113 — 24. Aurich — — — 8. Coeslin 191 — 10 34 25. Münſter 1 — — — 9. Stralſund . 99 — 2 4 26. Minden 7 — — — 10. Poſen . 239 — 5 1 27. Arnsberg. — — — — 11. Bromberg 147 — — 1 28. Kaſſel . 20 — 29 — 12. Breslaun 64 — 2 2 29. Wiesbaden — — 44 — 13. Liegnitz 33 — — — 30. edlem .. 5 — 3 — 14. Oppenn 2 — — — 31. Düſſeldorf 42 — 1 . 15. Magdeburg. 162 — — 13 32. Köln 1 — — — 16. Merſebung 24 — — — 33. Trier 2 — 1 — 17. Erfurt. — — —— 34. Aachen 22 8 Im Ganzen wurden 4238 Fiſchreiher, 1 Kormoran, 156 Fiſchottern erlegt und 231 Reiherhorſte zerſtötrt. Im Jahre vorher wurden 4291 Fiſchreiher, 143 Fiſchottern erlegt und 143 Reiherhorſte zerſtört. te Fiſcherei⸗Geſetzliches. Wie die amtliche „Linzer Zeitung“ in ihrer Nummer vom 3. Juli d. J. meldet, iſt dem vom Landtage des Erzherzogthums Oberöſterreich beſchloſſenem Fiſcherei-Geſetze mit allerhöchſter Entſchließung vom 2. Mai d. J. die allerhöchſte Sanktion ertheilt worden. Der Inhalt dieſes Geſetzes iſt den Leſern der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ genügend bekannt. Wir werden dieſelben feiner Zeit auch mit der Durchführungs-Verordnung zu dem neuen Fiſcherei⸗Geſetze vertraut machen. Laut amtlicher „Wiener Zeitung“ vom 2. Juli d. J. Z. 151 hat Seine Majeſtät der Kaiſer von Oeſterreich mit allerhöchſter Entſchließung vom 6. Juni d. J. dem vom Landtage der Markgrafſchaft Mähren beſchloſſenen, in Nummer 8 der „Allgemeinen Fiſcherei⸗ Zeitung“ vom 10. April d. J. (Artikel V) beſprochenen Entwurfe eines Fiſcherei-Geſetzes die allerhöchſte Sanktion ;u ertheilen geruht. Ueber die Durchführungs-Verordnung wird ſ. Z. berichtet werden. Das Zuſtandekommen dieſes freudig zu begrüßenden Fiſcherei-⸗Geſetzes wird hoffentlich nicht ohne günſtigen Einfluß auf die ferneren Entſchließungen des Landtags für das benach— barte Herzogthum Schleſien und die bezüglichen Vorarbeiten im ebenfalls an Mähren grenzen den onigteiche Bühnen beds Da re n. Perlen⸗Fiſcherei im Vogtlande. Der fortgeſetzte Rückgang der Perlen-⸗Fiſcherei in den vogtländiſchen Gewäſſern (Ertrag des Vorjahres: 55 Perlen — 18 helle, 19 halbhelle, 5 Sandperlen und 13 verdorbene) — veranlaßt die Königliche Oberforſtmeiſterei Auerbach, im Oelsnitzer Amtsblatte erneut darauf hinzuweiſen, daß dieſe Perlenſucherei königliches Regal iſt, deren Ausübung ausſchließlich zwei Oelsnitzer Bürgern, Schmerler und Seeling, zuſteht. Es iſt ſonſt Niemand befugt, Muſcheln aus der Elſter oder ſonſtwie den in dieſe ſich ergießenden Bächen zu entnehmen oder ſolche Muſcheln, welche durch Hochwaſſer an das Land getragen worden find, ſich anzueignen. Zuwiderhandlungen werden nach SS 242 und 370 des Reichsſtrafgeſetzbuches mit hoher Strafe belegt. Wenn einerſeits die oben genannten Perlenſucher über den geringen Ertrag der Perlen-Fiſcherei klagen und ein längeres Ruhen⸗ laſſen derſelben befürworten, jo gibt es doch auch noch uralte Muſchelexemplare, und es wurde vor Kurzem eine Muſchel in Dresden als Kurioſum eingeliefert, deren Alter ſich auf ungefähr 150 Jahre berechnen ließ. inn NA 1 2 j 7 ; * 8 — e rr J u 281 — — Raſches Wachsthum von Salmo ferox. Das „Field“ berichtet: Ein alter Stein: bruch von circa 1 Morgen und bis 55 Fuß tief, wurde mit 4—5 zölligen einjährigen Ferox beſetzt. Das Waſſer war klar und hatte wenig Unkraut. Von Fiſchen waren nur Stichlinge im Waſſer. Nach einem Jahr wurde zum erſten Mal Angeln erlaubt und am Pfingſtmontag 12 Fiſche im Gewicht von 1¼ bis 3½ Pfund gefangen — zuſammen 22 Pfund und bis zu 20 Zoll lang. Der Teich liegt bei Alnwick. Es fehlt die Angabe wie ſtark beſetzt wurde. Gutes Fortkommen von künſtlich aufgezogenen und dann in Naturteiche ge— ſetzten Regenbogenforellen. Ein 1½ Morgen großer Teich, der an der tiefſten Stelle zwei Meter Tiefe hat und durch dicht am Teich entſpringende Rinnſale geſpeiſt wird, wurde im Mai 1894 abgefiſcht und die darin befindlichen Hechte und großen Fiſchſorten entfernt, ſo daß kein fremder Fiſch über Brutgröße im Teiche blieb. Ein Aufſteigen fremder Fiſche war ausgeſchloſſen, da der als Mühlteich dienende Teich am Ausfluß das 12 Fuß ſteile Gefäll des Mühlrades hatte. Es blieben leider, wie ſich bei Abſiſchung des Teiches ergab, etwas 1894er Hechtbrut in den Rinnſalen zurück, die furchtbar unter den Regenbogenforellen aufräumte. Die Abfiſchung am 1. Juli 1895 ergab nämlich vier Hechte im Gewichte von 6,5 Kilo und 106 Forellen, meiſt im Gewicht von 450 —500 Gramm, keine unter 250 Gramm und eine gute Anzahl 600 bis 670 Gramm ſchwer. Die Sektion der Fiſche ergab bei den Weibchen meiſt ſehr vorgeſchritten entwickelte Eierſtöcke. Die Fiſche waren bis zum Juli 1894 künſtlich ernährt, dann als 4—6 cm lange Freßbrut ausgeſetzt und hatten dann ganz auf der ſehr reichlichen Naturnahrung des Teiches geweidet. Das Fleiſch der Fiſche war der reichlichen Flohkrebsnahrung entſprechend, ſehr feſt dunkelroth und von reinem guten Geſchmack. J. VII. Vereins nachrichten. Badiſcher Fiſcherei-Verein. 30jähriges Stiſtungsfeſt des Vadiſchen Jiſcherei-Vereins. (Fortſetzung.) Den zweiten Theil des Programms bildete ein Vortrag des erſten Vorſitenden, den wir hier im Wortlaute veröffentlichen: Die Geſchichte des Badiſchen Fiſcherei-Vereins ſeit den 30 Jahren ſeines Beſtehens un) der heutige Stand der Fiſcherei-Frage. Wenn wir leute das dreißigjährige Stiftungsfeſt des „Badiſchen Fiſcherei-Vereins“ feiern, ſo haben wir, wollte man ſpitzfindig ſein, dazu ſtreng genommen kein Recht, denn der „Badiſche Fiſcherei-Verein“ iſt erſt zehn Jahre alt und zwar wurde er heute, oder wenn wir genau ſein wollen, vorgeſtern vor zehn Jahren gegründet. Die Vereinigung aber, die ihm voraus ging, war ſo ähnlich in ihren Beſtrebungen und die Wandlung war eine ſo wenig ſchroffe, daß wir füglich berechtigt ſind, die Wiege des Badiſchen Fiſcherei-Vereins zurückzuverlegen in das Jahr 1865, wenn das Kind damals auch „Badiſche Geſellſchaft für Fiſchzucht“ genannt wurde. Es iſt vor Allem der Name eines Mannes, an welchen ſich die Entſtehungs— geſchichte des Vereines knüpft, des ehemaligen Kreisſteuerperäquators, ſpäteren Oberbürger— meiſters der Stadt Freiburg, Karl Schuſter. Schuſter hatte im Jahre 1859 das im lieblichen Katzenthale am Fuße des Gerſtenhalms gelegene Landgut Selzenhof gekauft. Durch das Gut fließt ein kleiner Wildbach, der damals, wie ſo viele Gewäſſer des Landes, einen ſehr ſchlechten Fiſchbeſtand hatte, ſo daß Schuſter, als der Bach 1860 zur Ber: pachtung kam, denſelben vom Pächter um — ſage — 5 fl. in Afterpacht erhielt. Durch die Beſtrebungen und Erfolge der franzöſiſchen Fiſchzuchtanſtalt in Hüningen angeregt, be— ſchloß Schuſter auch bei ſich einen Verſuch zu machen, dem Fiſchbeſtand durch künſtliche Zucht aufzuhelfen. Die Anfänge waren ſehr beſcheidene, ein Fiſchkaſten und die Anlage eines kleinen Weihers neben dem Bache. Für uns, die wir gewohnt find, in unſeren An⸗ 282 EEE et FR ftalten nach Hunderttauſenden zu rechnen, iſt es intereffant einige Auszüge aus Schuſter Tagebuch, das ſich noch in ſeiner Familie befindet, nachzuſchlagen: 1) „Dienſtag den 25. November 1862 beſuchte ich die Anſtalt in Hüningen und erhielt daſelbſt 56 befruchtete Eier von Lachsforellen. 2) Den 26. November wurden dieſe Eier in einer mit Sand bedeckten Schüſſel in den Brunnentrog auf dem Hofgute geſetzt. 3) Den 27. November wurde der Weiher abgelaſſen, daraus einige der größten Bach⸗ forellen (von ca. / bis ½ Pfund) herausgenommen und die künſtliche Befruchtung verſucht. Die Operation iſt gelungen. Gegen 300 Eier wurden gewonnen und noch am gleichen Tag unter Waſſer (in den Brunnentrog) geſetzt. 4) Am 6. Dezember ſind ca. 10 Stück von den 56 Eiern (Lachsforellen) ausgeſchlüpft. 5) Den 15. Januar find ca. 10 der aus eigenen Forellen gewonnenen Eier aus: geſchlüpft. Kommen täglich weitere zum Vorſchein. 6) Den 20. Januar ſind alle Forellchen ausgeſchlüpft.“ Dieſe für unſere heutigen Begriffe jo unſcheinbaren Verſuche waren von größter Be: deutung und ſie erregten in Freiburg bald das Intereſſe weiterer Kreiſe. Es wurden Wünſche laut, die Gewäſſer in der Umgebung der Stadt auch in den Bereich ſolcher Be⸗ ſtrebungen zu ziehen und auf die Vermehrung ihres Fiſchbeſtandes hinzuwirken. Um dies zu erreichen wurde ein gemeinſames Eingreifen mehrerer Intereſſenten erſtrebt und ſo wurde laut Notariatsurkunde vom 6. April 1865 ein Aktienverein unter dem Namen „Badiſche Geſellſchaft für Fiſchzucht“ in's Leben gerufen. Das Aktienkapital der Geſellſchaft ſollte urſprünglich 40 000 fl. betragen, die in Antheilsſcheinen von 25 fl. gezeichnet werden ſollten, doch wurden in der Folge nur 15 200 fl. baar einbezahlt. Die Geſellſchaft ſuchte nun ſämmtliche Gewäſſer in der Umgebung von Freiburg zu pachten und ein möglichſt großes, zuſammenhängendes Wirthſchaftsgebiet zu erhalten, eine Tendenz, die ſich auch heute in den von der Regierung erſtrebten Bildungen von Fiſcherei— Genoſſenſchaften ausſpricht. Die Befiſchung des Fiſcherei-Gebietes hatte durch angeſtellte Fiſcher zu geſchehen und das Hauptaugenmerk ſollte darauf gerichtet ſein, den Fiſchbeſtand durch Einſetzen künſtlich gezüchteter Brut zu vermehren. Die gefangenen Fiſche ſollten zu— nächſt zur Eiergewinnung und künſtlichen Befruchtung verwendet und dann verkauft werden. Der Verkauf mußte dann den Reingewinn ergeben. Die Erbrütung der Eier wollte nicht die Gefellſchaft ſelbſt betreiben, ſondern das war der Schuſter'ſchen Fiſchzuchtanſtalt über⸗ laſſen. Durch einen Vertrag, datirt vom 4. Oktober 1865, wurde der Bezug von Eiern durch Schuſter geregelt, es wurde demſelben von der Geſellſchaft ein Darlehen von 1500 fl., abtragbar in 10 Jahresterminen, gemacht, um mit dieſer Summe ein Fiſchhaus zu erbauen. Dieſes wurde noch in demſelben Jahre fertiggeſtellt und eingerichtet. Die Geſellſchaft beſtimmte zunächſt 1000 fl. per Jahr zum Ankauf von Brut; dafür lieferte der Selzenhof 40 000 Stück Brut, ſo daß mit anderen Worten der Preis 25 fl. per Tauſend betrug. Heute koſtet das Tauſend Forellenbrut nur noch 15 , ja der badische Abnehmer erhält dieſelbe ſchon für 12 M. Es wurde weiter die Beſtimmung vorgeſehen, daß der Preis nach fünf Jahren um |, herabgeſetzt werden ſollte, wenn andere Anftalten bis dahin um ½ billiger zu liefern im Stande ſein ſollten. Es beſtanden nämlich damals noch drei kleine Fiſchzuchtanſtalten im Lande, die Fürſtlich Fürſtenbergiſche in Donaueſchingen, welche keine Brut abgab, ferner die Anſtalten von Leitz in Heidelberg und Herzog in Oberlauchringen. Die Letzteren hatten es abgelehnt, Forellenbrut zum Preiſe von 23 fl. per Tauſend zu liefern. Im Frühjahr 1860 fanden die erſten Brutausſetzungen ſtatt und zwar wurden 50 000 Stück Forellen in die Vereinsgewäſſer eingeſetzt; ſpäter wurde der Betrag ein von Jahr zu Jahr größerer. Die Fiſchzuchtanſtalt Selzenhof, die Geſellſchaft für Fiſchzucht und ſpäter der Badiſche Fiſcherei-kverein blieben fortan in fo enger Verbindung mit einander, daß fie ſich bei einer Betrachtung ihrer Leiſtungen und ihrer Erfolge nicht wohl von einander trennen laſſen. Obgleich das Unternehmen durchaus nicht überall Verſtändniß fand, ja man kann be— — | | £ | | 283 haupten, ziemlich allgemein mit Mißtrauen und Spott aufgenommen wurde, hatte die Groß: herzogliche Regierung ſofort die Bedeutung der Sache erkannt und unterſtützend eingegriffen. Zunächſt warf ſie eine Summe von 200 fl. aus, um den Verwalter der Geſellſchaft, Carl Schuſter, zur Beſichtigung einer franzöſiſchen Fiſchzuchtanſtalt nach Arcachon zu entſenden. Dieſer Beſuch unterblieb zwar in Folge der Kriegsereigniſſe von 1866, der Betrag aber durfte in die Kaſſe der Geſellſchaft fließen. Ferner beſtimmte die Großherzogliche Regierung, daß die ſämmtlichen Gewäſſer während 15 Jahren nicht mehr verſteigert werden, ſondern um den Anſchlag der Geſellſchaft überlaſſen werden ſollten. Warmes Entgegenkommen und viel: fache Förderung fanden die Fiſcherei-Beſtrebungen durch die Herren Miniſterialräthe Dietz und Buchenberger, welche in fteter Fühlung mit der Geſellſchaft blieben und denen wir die geſetzliche Regelung unſerer Fiſcherei-Verhältniſſe in Baden verdanken. Was gerade in dieſer Beziehung der Name Buchenberger zu bedeuten hat, brauche ich wohl kaum hervor— zuheben, iſt derſelbe doch weit über die Grenzen unſeres Vaterlandes in Fiſcherei-Kreiſen ein wohlbekannter. Dem Badiſchen Fiſcherei-Verein war es vergönnt, den jetzigen Staatsrath Dr. Adolf Buchenberger, als derſelbe aus ſeiner früheren Stellung ausſchied, um das Präſidium des Finanzminiſteriums zu übernehmen, zu ſeinem Ehrenmitgliede ernennen zu dürfen. Die Erwerbung eines einheitlichen Fiſcherei-Gebietes konnte nie völlig erreicht werden, Hochwaſſer im Jahre 1872 und anhaltende Trockenheit in den Jahren 1868 und 1870 brachten ſchwere Verluſte. Trotzdem gediehen ſowohl die Geſellſchaft als auch die Anſtalt Selzenhof auf's Beſte. Letztere wurde 1872 bedeutend vergrößert und zwar mit Unterſtützung des Großherzoglichen Handelsminiſteriums, das einen Beitrag von 2000 fl. beiſteuerte. Außerdem gewährte ſeit 1871 die Großherzogliche Regierung einen jährlichen Zuſchuß von 1000 fl., wofür ſich die Geſellſchaft verpflichtete, Eier und Brut zu ermäßigten Preiſen an badiſche Abnehmer abzugeben. Zum erſten male im Jahre 1877 und ſeither jedes Jahr wurden auf Koſten der Badiſchen Regierung 250 000 Stück Lachsbrut in das Rheingebiet ausgeſetzt und um dieſelbe Zeit begannen auch die Ausſetzungen von Felchenbrut in den Bodenſee. Um dieſe ermög— lichen zu können, hatte Schuſter aus eigenen Mitteln eine Fiſchzuchtanſtalt in Radolfszell errichtet, in welcher nun Jahr für Jahr hunderttauſende von Felcheneiern zur Ausbrütung gelangten, um dann an geeigneten Stellen des Unterſees eingeſetzt zu werden. Auch hier gewährte die Regierung einen jährlichen Zuſchuß zur Deckung der Koſten, während fie heute die ganze Anſtalt in Regie übernommen hat. 5 z Im Jahre 1870 iſt der Deutſche Fiſcherei-Verein gegründet worden und es war natürlich, daß die Geſellſchaft ſowohl wie die Fiſchzuchtanſtalt in lebhafte Beziehungen zu demſelben traten. Beſonders die Lachs-Fiſcherei und die Bodenſee-Fiſcherei waren die Gebiete, wo der Deutſche Fiſcherei-Verein ſegensreich einzugreifen beſtimmt war und wobei er ſich der Geſell— ſchaft und des Selzenhofes als Vermittler bediente. Von Seite unſeres hohen Regentenhauſes wurde den Fiſcherei-Beſtrebungen in Freiburg ebenfalls das allerhöchſte Intereſſe zugewendet. Prinz Wilhelm von Baden hatte das Pro— teftorat über die Badiſche Geſellſchaft für Fiſchzucht übernommen und im Mai 1870 unter: nahm Sr. K. H. der Großherzog eine Beſichtigung der Fiſchzuchtanſtalt auf dem Selzenhof. Zwei Jahre ſpäter, am 26. Mai 1880, beehrte die geſammte Großherzogliche Familie die Anſtalt mit Allerhöchſt ihrem Beſuche und am 9. Auguſt 1887 wiederholte Sr. K. H. der Erbgroßherzog den Beſuch, diesmal in Begleitung ſeiner hohen Gemahlin. Am 19. Auguſt 1869 wurde die Anſtalt von den Vertretern ſämmtlicher Rheinufer— ſtaaten beſucht, welche zu einer Konferenz in Mannheim zuſammengetreten waren. Außerdem ſeien noch die Beſuche der deutſchen Forftverfammlung im September 1874 und der Theil— nehmer am Deutſchen Fiſchereitag am 30. Juli 1887 erwähnt. Es war natürlich, daß die Geſellſchaft und die Anſtalt auch nach außen hin Zeugniß von ihren Leiſtungen ablegen wollten und die Auszeichnungen, die der Anſtalt zu Theil ge— worden, beweiſen, daß dies nicht umſonſt geſchehen. Im Jahre 1869 wurde der Fiſchzucht— anſtalt auf der landwirthſchaftlichen Ausſtellung in Karlsruhe die ſilberne Medaille verliehen, 1876 eine ebenſolche auf der landwirthſchaftlichen Ausſtellung in Freiburg, während ihr 284 — — — internationale Ausſtellung in Berlin im Jahre 1880 die große goldene und ſilberne Medaille und den von Sr. K. H. dem Kronprinzen Friedrich geſtifteten Ehrenpreis eintrug. Im Jahre 1887 betheiligte ſich die Anſtall — ohne Preisbewerbung — in hervorragendem Maaße an der hieſigen Induſtrie- und Gewerbeausſtellung. Von der société d'acclimatation in Paris wurde der Anſtalt für ihre Beſtrebungen zur Einführung des kaliforniſchen Lachſes eine ſilberne Medaille gewidmet. f Die Erfolge, welche die Badiſche Geſellſchaft für Fiſchzucht im Laufe der Jahre er: rungen hatte, weckten bei der Regierung den Wunſch, den Kreis derjenigen zu erweitern, die an ſolchen Einrichtungen theilnehmen könnten und ſeit dem Frühjahr 1884 wurden daher Verhandlungen gepflogen, um die Aktiengeſellſchaft in einen Verein umzugeſtalten. So wurde dann durch Beſchluß vom 21. Juni 1885 die Geſellſchaft aufgehoben und die Gründung eines Badiſchen Fiſcherei-Vereins beſchloſſen. Die noch nicht aus⸗ gelooften Aktien wurden mit je 56 . zurückgezahlt, ſoweit dies verlangt wurde. Das Ver⸗ mögen der Geſellſchaft im Betrage von 5000 AM. wurde dem neuen Verein überwieſen, der auch die gepachteten Fiſchwaſſer übernahm. In der konſtituirenden Verſammlung trat ſofort in Theil der ſeitherigen Geſellſchaftsmitglieder in den neuen Verein ein und in weiteren Kreiſen folgte man ihrem Beiſpiel. Von höchſter Bedeutung war es für den Verein, daß Seine Königliche Hoheit der Erb— großherzog Friedrich das Protektorat zu übernehmen geruhte. Es liegt darin ein Zeichen des Werthes, der an höchſter Stelle einem derartigen Landesverein beigemeſſen wird, und das wird hoffentlich heute und in Zukunft immer in gebührender Weiſe beachtet und geſchätzt werden. Die Beſtrebungen des Badiſchen Fiſcherei-Vereins waren im Allgemeinen die nämlichen, wie die der ſeitherigen Geſellſchaft. Sie drücken ſich in den Statuten aus, wo es heißt, daß der Verein, „im Anſchluſſe an die Beſtrebungen des Deutſchen Fiſcherei-Vereins in Berlin, die Hebung der Fiſchzucht und des Fiſcherei-Weſens im Großherzogthum Baden“ bezweckt. Nach $ 2 ſucht der Verein dieſen Zweck zu erreichen durch: ‚a. Vertretung der Intereſſen der Fiſchzucht und der Fiſcherei im Allgemeinen, insbeſondere ! durch Erſtattung von Fachgutachten, ſoweit ſolche von den betreffenden Staatsbehörden gewünſcht werden, b. Unterhaltung eines angemeſſenen Verkehrs mit verwandten Vereinen, ſowie durch an⸗ regende Mittheilungen in Wort und Schrift in- und außerhalb des Vereins, c. Förderung der rationellen Fiſchzucht in öffentlichen und privaten Gewäſſern, durch Be⸗ lehrung ſowie Beſchaffung von Apparaten, Eiern und Brut von Edelfiſchen zur Be⸗ völkerung der Fiſchgewäſſer, d. Einführung und Vermehrung vorzüglicher Fiſcharten, welche in unſeren Gewäſſern noch gar nicht oder ſelten vorkommen, . L. Ausſetzung von Prämien für Anzeigen von Uebertretungen der Fiſcherei-Vorſchriften. Hierzu kam dann noch in neuerer Zeit die Abhaltung von Fiſcherei Kurſen für Staats⸗ beamte und Fiſcherei-Intereſſenten im Allgemeinen. Der Verein beſchloß die Abgabe einer Fachzeitſchrift an jedes ſeiner Mitglieder und zwar wurde die Münchener Allgemeine, frühere Bayeriſche Fiſcherei-Zeitung gewählt, das Blatt, welches jetzt Vereinsorgan faſt ſämmtlicher deutſcher Fiſcherei-Vereine geworden iſt. Um dem Verein das Halten der Zeitung zu ermöglichen, gewährte und gewährt noch heute das Großherzogliche Miniſterium des Innern einen Zuſchuß von 500 / Heute wird es wohl keinem Zweifel unterliegen, daß der Verein an der Hand der langjährigen Erfahrungen an den eigenen Fiſchgewäſſern erſprießlich gewirkt und daß er durch die Züchtung der Salmoniden dazu beigetragen hat, den Fiſchbeſtand in unſeren Gewäſſern zu erhalten und, wo das nöthig war, wieder zu heben. Die Kenntniſſe von der Bedeutung der künſtlichen Fiſchzucht und den damit zuſammenhängenden Fragen hat ſich jetzt ſo eingebürgert, daß jeder Fiſchwaſſerpächter im Stande iſt, der Verödung ſeines Gewäſſers entgegen zu arbeiten. Die Thätigkeit des Vereins liegt daher heute nicht mehr ſo ſehr wie früher in der Belehrung auf dieſem Gebiete; er wirkt jetzt hauptſächlich durch Vertretung der Fiſcherei-Intereſſen, Ab⸗ gaben von Gutachten an Behörden und Private, Beſorgung und Katalogiſirung der vom a r 6 m rs an EUER We ee. RE U GE N c SS 285 - taat beſtimmten Prämien für Vertilgung von Fiſchfeinden, hauptſächlich Ottern und Reihern. Die Intereſſen Badens hat der Verein vertreten auf den Fiſcherei-Tagen in München 1885, Freiburg 1887, Danzig 1890, Friedrichshafen 1892, Schwäbiſch-Hall 1894, und den Kon— ferenzen in Bern 1886, Lindau 1888, Laufenburg 1893; den Fiſcherei-Beſprechungen in Haslach, Heidelberg, Baden-Baden 1886, Sinsheim 1889 u. ſ. w. Aus den zahlreichen Gutachten, welche an das Großherzogliche Miniſterium des Innern, an die Großherzoglichen Bezirksämter und an eine große Reihe von Fiſcherei-Intereſſenten ab— gegeben wurden, ſeien nur die folgenden Betreffe erwähnt: Gründung von Fiſcherei-Genoſſenſchaften, Verunreinigung der Gewäſſer, Umfang der Bruteinſätze, Kenntlichmachung von Netzen, Prämiirung von Brutanſtalten, Schutz der Brut von Sommerlaichern, Pilzerſcheinungen bei Fiſchen, Fiſcherei-Frevel, Einwirkung der Dunkelheit auf die Brutzeit, Anwendung von Fallen mit Schlagfedern beim Lachsfang, Auswahl der in verſchiedenartige Gewäſſer auszuſetzenden Fiſche, deren Behandlung und Fütterung, Hebung des durch die Krebspeſt zerſtörten Krebsbeſtandes und vieles andere mehr. Am 23. Februar 1891 erlitt der Verein den ſchwerſten Verluſt durch den Tod Kar! Schuſters, der ſeit dem November 1887 den Verein als erſter Vorſtand geleitet hatte. Es ſei mir erlaubt, hier den kurzen Nachruf zu wiederholen, den Julius v. Staudinger in der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ dem Verſtorbenen gewidmet: „Am 23. Februar 1891 verſtarb zu Freiburg in Baden Herr Oberbürgermeiſter Schuſter. Wir zeigen dies mit aufrichtiger Trauer an. Iſt doch in dieſem Manne eine der älteſten und kräftigſten Stützen der Fiſcherei⸗Beſtrebungen geſchieden. Sein Name iſt viel und überall mit Ehren genannt durch ganz Deutſchland. Welche Verdienſte ſich Schuſter im Deutſchen und Badiſchen Fiſcherei⸗vVereine als Ausſchußmitglied und Vorſtand erworben, iſt zu bekannt, als daß es näherer Darlegung bedürfte. Das gleiche gilt von ſeinen Fiſchzuchtanſtalten in Selzenhof und Radolfszell, denen nun der ebenfalls ſchon viel erfahrene Sohn das Gedeihen erhalten möge, auf daß nicht nur in unſerem freundſchaftlichen Gedenken, ſondern auch in ſeinen Werken das Gedächtniß des viel verehrten Verſtorbenen fortleben möge.“ Leider riß auch dieſen Sohn, der Schuſters Nachfolger hätte werden ſollen, ein früh— zeitiger Tod bald nach dem Vater aus dem Leben, doch waren zum Glück ſeine beiden Brüder im Stande, der eine als Schriftführer und der andere als fachmänniſcher Berather ſich dem Vereine zu widmen. Beſonders der Letztere, Carl Schuſter, hat ſich neben ſeinem Maler— berufe jo viele praktiſche Kenntniſſe im Fiſcherei-Weſen zu erwerben gewußt, daß er die oben gewünſchte Tradition forterhalten konnte und daß der jetzige Vorſtand eine ſichere Stütze an ihm hat. Nach dem Tode des Oberbürgermeiſters Schuſter wählte der Verein meine Wenigkeit, den Unterzeichneten, an deſſen Stelle zum erſten Vorſitzenden, da derſelbe, als Zoologe wenigſtens, die wiſſenſchaftliche Seite der Fiſcherei beherrſchen konnte. Er hat verſucht, in den letzten Jahren durch die Fiſcherei-Kurſe, durch Vorträge und Vorleſungen an der Univerſität auf dieſem Gebiete etwas zu erreichen. Eine wichtige Aenderung innerhalb des Vereins hat darin ſtattgefunden, daß faſt alle der noch von der Geſellſchaft für Fiſchzucht übernommenen und vom Verein bewirthſchafteten Fiſchwaſſer aufgegeben worden ſind. Die Preiſe für die Fiſchwaſſer waren wieder ſehr in die Höhe gegangen, wohl in Folge des durch die rationellen Maßnahmen gehobenen Fiſch— beſtandes, ſo daß die Pachtverträge ſchwer aufrecht zu erhalten waren. Außerdem war einer ziemlichen Anzahl von Intereſſenten die Pachtung einzelner Fiſchwaſſer ſehr erſchwert. Dies und der Wunſch, vollkommen unparteiiſch zu ſein, den anderen Fiſchwaſſerbeſitzern gegenüber nicht als Konkurrent zu erſcheinen, entſchloß ſich der Verein im Einverſtändniß mit dem Fiſcherei⸗Referenten im Miniſterium des Innern, Miniſterialrath Buchenberger, zu dem erwähnten Schritt. Dieſer war für den Verein kein leichter, da ſelbſtverſtändlich nur bei den werthvollen Fiſchwaſſern die Gemeinden auf eine Kündigung der Pachtverträge eingingen, überall da aber, wo der Verein minderwerthige Gewäſſer um zu hohe Summen in Pacht hatte, auf eine Ablöſung nicht eingegangen wurde. Derartige Verträge ſind auch heute noch eine Anzahl in Pacht. Die Fiſchzuchtanſtalt Selzenhof war nach Schuſters Tode zunächſt von deſſen Söhnen 3 verwaltet worden, welche dieſelbe durch Erbauung eines weiteren Bruthauſes vergrößerten; am 1. Dezember 1894 aber ging das Gut an eine kleine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung über, deren fünf Mitglieder aus der Familie Schuſter ſelbſt und den Univerſitätskreiſen an⸗ gehören. Der derzeitige erſte Vorſitzende des Badiſchen Fiſcherei-Vereins hat auch den Vorſitz in der Selzenhof-Geſellſchaft übernommen, und dieſe iſt beſtrebt, die Anſtalt unverändert in den altbewährten Wegen zu erhalten und weiter zu führen. (Schluß folgt.) Weſtdeutſcher Fiſcherei-Verband. 2 Programm für die am 9. Auguſt 1895 zu Trier ftattfindende XI. ordentliche General- Verſammlung des Weſtdeutſchen Fiſcherei-Verbandes. Donnerſtag, den 8. Auguſt 1895, Abends von 6 Uhr an: Begrüßung der Theil nehmer im Garten des Clvil-Caſinos. Freitag, den 9. Auguſt 1895, Vormittags 10 Uhr im Saale des Civil-Caſinos: General-Verſammlung. Tages⸗Ordnung: 1. Jahresbericht und Rechnungsablage. — 2. Bericht der Verbandsmitglieder über ihre Thälig⸗ keit im Jahre 1894/95. — 3. Wahl der Vorſitzenden und des Ortes der Generalverſammlung für 1896. — 4. Lachsfangſtatiſtik im Weſer- und Rheingebiet. — 5. Zucht und Ausſetzung der Wanderfiſche und der Sommerlaicher. — 6. Adjazenten- und Koppel-Fiſcherei. — 7. Gemeinde-⸗Fiſcherei. — 8. Waſſer⸗ geſetzgebung. — 9. Verunreinigung der Gewäſſer, § 820 des deutſchen bürgerlichen Geſetzbuches. — 10. Reihervertilgung. — 11. Sonſtige Anträge und Anregungen. — 12. Beſchlußfaſſung über die am 10. und 11. Auguſt 1895 zu machenden Ausflüge. Nach Schluß der Verſammlung: Gemeinſchaftliches Mittageſſen. Später: Beſichtigung der Stadt Trier. Geſellige Vereinigung. Sonnabend den 10. Auguſt 1895: Beſuch von Fiſchzuchtan⸗ ſtalten im Moſelgeblet. Sonntag, den 11. Auguſt 1895: Moſeltour. — Alle Freunde der Fiſcherei und Fiſchzucht ladet ergebenſt ein Nienburg (Weſer), Ende Juni 1895. E. Adickes, Amtsgerichtsrath, z. Z. Verbandsvorſitzender. Rheiniſcher Fiſcherei⸗Verein. Einladung zur Generalverſammlung des Rheiniſchen Fiſcherei-Vereins in Bonn am Mittwoch den 31. Juli 1895, Morgens 11 Uhr, im Hotel Kley. Nach der Sitzung gemeinſchaftliches Mittageſſen. Der Vorſtand: Frhr. von la Valette St. George. Fiſcherei-Verein für Weſtfalen und Lippe. Tagesordnung für die am 20. Juli d. J., Vormittags 9½ Uhr in Paderborn auf dem Schützenplatze ſtattfindende Generalverſammlung des Fiſcherei-Vereins für Weſtfalen und Lippe: 1. a) Jahresbericht; b) Bericht des Herrn Oberfiſchmeiſters, Meliorationsbau-Juſpektors Nuyken-Münſter. 2. Vorſtandswahlen ($ 9 des Statuts). 3. Rechnung pro 1894/95. 4. Etat pro 1895/96. 5. Beſtimmung des Ortes der nächſten Generalverſammlung. 6. Neue Organiſation des Deutſchen Fiſcherei-Vereins. 7. Vortrag: Hiſtoriſcher Rückblick auf die Fiſcherei im Paderborner Lande. 8. Vortrag des Herrn Eiſenbahndirektors, königlichen Baurath Tilly über die ſtädtiſchen Fiſchteiche auf der Dubeloh. 9. Beſichtigung der Teichanlagen auf der Dubeloh. — Frühſtückspauſe. 10. Von der Generalverſammlung angeregte Beſprechungen (§ 19 des Statuts). Es haben auch Freunde der Fiſcherei Zutritt, welche nicht Mitglieder des Vereins ſind. Brilon, den 28. Juni 1895. Der Vorſitzende: Federath. Protokoll über die Vorſtandsſitzung vom 18. Mai 1895 zu Cüdenſcheid. Der Herr Vorſitzende hatte den Vorſtand nach Lüdenſcheid einberufen, um mit der Vorſtands⸗ ſitzung eine Beſichtigung der Füllbecker Thalſperre zu verbinden. Lüdenſcheid präſentirte ſich im winterlichen Bilde, auf den weißen Blüthen der Kaſtanien lag Schnee. Wir hatten die Ehre und Freude, den Herrn Landeshauptmann Geheimen Oberregterungsrath Overweg in Begleitung des Herrn Landesraths Boeſe und den Herrn Regierungspräſidenten Winzer in unſerer Mitte zu ſehen. Ihre Behinderung hatten angezekgt: Der Vorſitzende des landwirthſchaftlichen Provinzialvereins, Herr Kammerherr Freiherr von Landsberg-Steinfurt und Herr Oberpräſidialrath von Viebahn. Vom Vorſtande waren anweſend: Herr Landrath Dr. Federath, Herr Landrath von Dit⸗ furth, Herr Schloßhauptmann von Lengerke, Herr Amtsgerichtsrath Dr. Weihe; während die Herren Dr. von Borries, Dr. Freiherr von Landsberg, Dr. Weddige und Vrede ſich ent- ſchuldigt hatten. Erſchienen waren ferner der Oberfiſchmeiſter, Herr Meltorationsbauinfpeftor Nuyken und als Gäſte: Der Kreislandrath Herr Dr. Hejdweiller, der Vorſitzende des Lüdenſcheider Fiſcherei⸗ Vereins, Herr Amtmann Hauptmann a. D. Opderbeck, welcher in liebenswürdigſter Weiſe die 2 8 g x 2 > 2 ee a N UU RL Honneurs machte, Herr Eiſenbahndirektor Reimer, Vorſteher der Thalſperre-Genoſſenſchaft, Herr Trunit, Herr Regierungsaſſeſſor Hoeckner, ſowie Herr Landesbauinſpektor Schmitz. Thalſperre Füllbecke. Die Füllbecker Thalſperre iſt im Bau begriffen. Elne mächtige 18 Meter breite Mauer wird das Thal abſperren und dadurch eine Waſſerfläche von etwa 38 Morgen Ausdehnung entſtehen laſſen. Jedenfalls wird der damit geſchaffene mitten in den Sauerländiſchen Bergen eingebettete See dereinſt einen Glanzpunkt des maleriſchen Sauerlandes bilden. Er wird nicht nur der Induſtrie dienen, ſondern auch für die Fiſchzucht von erheblicher Bedeutung ſein. Bei der großen Tiefe und Kälte des Waſſers werden namentlich Saiblinge in demſelben herrlich gedeihen; auch mit der Maduemaräne könnte hier der erſte Verſuch gemacht werden, ſie im Vereinsgebiet einzuführen. Wie der Vorſitzende ausführte, bietet der altbewährte Fiſcherei-Verein Lüdenſcheid unter der thatkräftigen Leitung des Herrn Amtmanns Opderbeck volle Garantie dafür, daß die Thalſperranlage auch in fiſchereiwirthſchaftlicher Beziehung völlig ausgenutzt werden wird. Nachdem Herr Opderbeck unter Vorlegung von Plänen eine nähere Darlegung der fiſcherei— lichen Abſichten gegeben und der Vorſitzende auf die im Verhältniſſe zu einer ſo großartigen Anlage beſchränkten Mittel des Vereines hingewieſen hatte, ſagte der Herr Landeshauptmann feine Mitwirkung zur Erlangung einer provinziellen Beihilfe zu. Derſelbe verwies auch auf die Landeskulturrentenbank. Zu dem Antrage des Fiſchere-Vereins Lüdenſcheid auf Unterſtützung aus Vereinsmitteln wurde be— ſchloſſen, als Beihilfe diejenige Zuwendung in Ausſicht zu nehmen, welche der Herr Oberpräſident dem Vereine alljährlich, beſonders für das verfloſſene Jahr, mittelſt Erlaſſes vom 16. April d. Is. im Betrage von 865 A bewilligt hat, und welche auch für dieſes Jahr zu erhoffen ſteht. Herr Land— rath v. Ditfurth verzichtet zu Gunſten einer Unterſtützung dieſer Anlage auf jede Zuwendung an den von ihm geleiteten Fiſcherei-Verein Minden⸗Ravensberg für das nächſte Jahr. Fiſcherei-Ausſtellung. Der Vorſitzende macht die Mittheilung, daß die Deutſche Landwirthſchafts-Geſellſchaft 1000 «AM an Prämien für die bei ihrer diesjährigen Wanderausſtellung in Köln eingerichtete Fiſcherei-Abtheilung ausgeſetzt habe. Seinem Antrage entſprechend wurde ihm ein Betrag bis zu 300 *. für eine Ehrengabe und zu Beihilfen für Ausſtellungsunkoſten zur Verfügung geſtellt. Generalverſammlung. Den Termin für die nächſte zu Paderborn ſtattfindende Generalverſammlung fol der Vor— ſitzende nach Benehmen mit den maßgebenden Perſönlichkeiten Paderborns beſtimmen. An Vorträgen werden in Ausſicht genommen der von Herrn Prof. Fränkell ſchon für die vorjährige Generalverſamm— lung freundlichſt offerirte über „Ernährung der Fiſche“ und ein Vortrag des Herrn Oberfiſchmeiſters. Lachsbrut-Ausſetzung. Zufolge Schreibens des Herrn Landeshauptmanns vom 22. April d. Is. hat der Provinzial: Ausſchuß zur Ausſetzung von Lachsbrut 1000 / bewilligt in der Erwartung, daß bei Vertheilung der für dieſen Betrag anzuſchaffenden Lachsbrut die Ems weſentlich ſtärker beſetzt wird, als die Weſer un daß d dem Aufſteigen der Lachſe hinderlichen jetzigen Zuſtände an dem Wehre in Hameln be— ſeitigt werden. Der die Lachsbrut⸗Ausſetzung leitende Vorſitzende des Weſtdeutſchen Fiſchere-Verbandes hat hierauf eine Erklärung abgegeben, mit welcher ſich der Herr Landeshauptmann auf Vorſchlag des Vorſtandes einverſtanden zeigt. a Derſelbe ſagt die Befürwortung einer gleichen Unterſtützung für das nächſte Jahr zu. Fluß⸗ Verunreinigung. Der Vorſitzende ſpricht ſodann dem Herrn Regierungspräſidenten Winzer den lebhaften Dank des Vereines aus für ſeine Stellungnahme gegen die Verunreinigung der Flüſſe durch ſchädliche Ab— wäſſer und bittet denſelben ferner um Aufhebung der Polizeiverordnung über den Fang der Mat- pieren, beziehungsweiſe um Beſchränkung derſelben auf die Flußläufe, in denen keine eigentlichen Maipierenzüge ſtattfinden. Nach Schluß der Sitzung fuhr die Verſammlung in einem von der Schmalſpur-Bahnverwaltung des Kreiſes Altena zur Verfügung geſtellten Extrazuge durch das Lennethal nach Altena, den Gewerbe— fleiß und die landwirthſchaftliche Schönheit in dieſem Thale bewundernd. Mögen die Hofinungen, welche ſich an die Füllbecker Thalſperre knüpfen, in Erfüllung gehen! Den Naturfreunden kann der Beſuch derſelben ſchon jetzt warm empfohlen werden. gez. Federath. Dr. Weihe. Schleſiſcher Fiſcherei⸗Verein. Der Vorſtand des Schleſiſchen Fiſcherei-Vereins hielt kürzlich im Schloß Tillowitz eine Sitzung ab, über welche die „Schleſiſche Zeitung“ Folgendes mittheilt: Der Schriftführer Dr. Walter aus Trachenberg berichtete über die diesjährigen Ausſetzungen von Brut ſowohl auf Koſten des Vereins als durch Vermittelung desſelben. Hauptſächlich wurden Aale und Schleihen ausgeſetzt, weil dieſe beiden Fiſcharten nachweislich die größte Widerſtandskraft gegen äußere ſchädigende Einflüſſe beſitzen, zugleich aber auch einen hohen Marktpreis haben. Dieſe beiden Fiſche kommen nach Ausſage der Fiſcher noch am beſten in den ſchleſiſchen Gewäſſern fort. Ausgeſetzt wurden im verfloſſenen Früh— jahre von dem Verein Brut, Setzlinge und Krebſe im Geſammtwerthe von mehr als 1600 Mark. Im Anſchluß an den Bericht des Schriftführers wurde die Nothwendigkeit betont und allſeitig anerkannt, angeſichts der zunehmenden Gefährdung der Fiſcherei durch Induſtrie und Schifffahrt bei Ausſetzungen 288 den einjährigen Setzlingen vor der Brut den Vorzug zu geben. Der Setzling ſel zwar erheblich theurer als Brut, verſpreche aber unter den nun einmal obwaltenden Verhältniſſen einen ungleich höheren und ſicheren Erfolg. — Darauf kam ein Antrag des im Deutſchen Fiſcherei-Rathe den ſchleſiſchen Verein vertretenden Dr. Franz Hulwa aus Breslau zur Beſprechung, der ſich in der Richtung des von Dr. Walter in der letzten Generalverſammlung des Vereins geſtellten bewegte und die Inangriffnahme einer ſyſtematiſchen Erforſchung der öffentlichen Gewäſſer der Provinz Schleſien auf's dringendſte empfahl. Der Antrag fand die Zuſtimmung aller Anweſenden und wird auf der nächſten Generalverſammlung des Vereins, die nach Erledigung der Teichabfiſchungen im Oktober d. J. ſtattfinden ſoll, zur endgiltigen Beſchlußfaſſung geſtellt werden. Es wurde in Ausſicht genommen, die praktiſche Ausführung des Antrages durch die Ausarbeitung eines umfaſſenden Arbeitsplanes Seitens eines beſonderen Ausſchuſſes vorzubereiten. — Hierauf warde der Etat der teichwirthſchaftlichen Station in Trachenberg berathen und feſtgeſtellt. Die Entwürfe für die Verſuchsteiche der Station ſollen möalichſt bald angefertigt und die Herſtellung der Teiche ſoll noch im Laufe dieſes Sommers in An— griff genommen werden, wenn die vom Landwirthſchaftsminiſter dafür erbetenen Mittel bewilligt werden. Ein beſonderes Kuratorium für die Station ſoll vorläufig nicht gebildet werden, vielmehr ſoll der Vorſtand des Vereins die Obliegenheiten eines Kuratoriums übernehmen; doch ſollen Fürſt Hatzfeldt-Trachenberg und Graf von der Recke-Volmerſtein auf Craſchnitz erſucht werden, dem Vorſtand in feiner Eigenſchaft als Kuratorium beizutreten. — Ferner wurde ein Bericht des Oberfiſchmeiſters für den Regierungsbezirk Oppeln, Meliorationsbauinſpektors Hennings aus Oppeln, erleſen und beſprochen, in welchem dieſer die über die Hebung der Gemeinde-Fiſchereien angeſtellten Ermittelungen ausführlich darlegt. Der allenthalben auf thatſächlichen Verhältniſſen fußende Bericht gab zu fruchtbaren Erörterungen über die Fifcheret ſchädigenden Einflüſſe und über die Möglichkeit von Meliorationen Veranlaſſung. — Sodann wurde der Beſchluß gefaßt, im Bureau des Schleſiſchen Fiſcherei-Vereins eine Melde- und Auskunftſtelle für den Kauf und Verkauf von Beſatzfiſchen zu er⸗ richten. Es hat fi das Bedürfniß herausgeſtellt, in ſyſtematiſcher Weiſe alljährlich dieſen Nachweis zu vermitteln und die beſchloſſene neue Einrichtung dürfte allen Mitgliedern des Vereins recht will⸗ kommen ſein. Die Nachweiſung von Speiſefiſchen durch dieſe Auskunftſtelle iſt jedoch ausgeſchloſſen; dieſem Zwecke dient der alljährlich in Breslau neben der Herbſtverſammlung des Vereins ſtattfindende Fiſchverkauftag. — Bisher iſt der Vereinsſchriftführer Dr. Walter, einem Beſchluſſe der vorletzten Vorſtandsſitzung gemäß, allwöchentlich Dienſtags von Trachenberg nach Breslau gereiſt, um dort Sprechſtunden abzuhalten. Da ſich dieſe Einrichtung als entbehrlich erwieſen hat, wurde beſchloſſen fie fallen zu laſſen. Der Schriftführer wurde indeſſen verpflichtet, dem etwaigen Wunſche von Vereins- mitgliedern, die ihn in Breslau zu ſprechen wünſchen, Folge zu leiſten. Da auch die Bureauhllfe des Schriftführers von Breslau nach Trachenberg übernommen worden iſt, ſo ſind fortan alle für den ſchleſiſchen Fiſchere-Verein beſtimmten Poſtſendungen, einſchließlich der Abzeichen erlegter Fiſchottern und Fiſchreiher, für welche die Vereinsprämie beanſprucht wird, doch mit Ausnahme der Geldſendungen, an den Schriftführer des Vereins Dr. Walter in Trachenberg zu adreſſiren. — Zum Schluſſe der Vorſtandsſitzung fragte Dr. Hulwa, ob er den Auftrag erhalte, auf der nächſten Sitzung des Deutſchen Fiſcherei-Raths den erwähnten Hennings'ſchen Bericht über die Hebung der Gemeinde— Fiſchereien und ſeinen eigenen Antrag, betreffend die ſyſtematiſche Erforſchung der öffentlichen Gewäſſer in Schleſien, zur Sprache zu bringen, und er bat ferner um die Ermächtigung, in derſelben Sitzung als Vertreter des ſchleſiſchen Vereins zu beantragen, daß bei dem Deutſchen Fiſcherei-Verein eine beſondere teichwirthſchaftliche Section eingerichtet wurde ſowie daß die bisher ſich vorwiegend mit der Salmonidenzucht beſchäftigende „Allgemeine Fiſcherei-Zeitung“ eine teichwirthſchaftliche Beilage erhalte. Die Anfrage des Dr. Hulwa wurde einſtimmig bejaht und fein Antrag ebenſo einſtimmig ans genommen. Der Vorſitzende des ſchleſiſchen Vereins Fred Graf von Frankenberg auf Tillowitz verſprach überdies die perſönliche nachdrückliche Unterſtützung der Hulwa'ſchen Anregungen und Anträge. — An die ſehr anregende Sitzung ſchloß ſich noch eine intereſſante Beſichtigung der gräflich Frankenberg'ſchen Beſitzungen, namentlich der Teichanlagen. VIII. Verſonalnachricht. Seine Kaiſerliche und Königliche Apoſtoliſche Majeſtät der Kaiſer von Oeſterreich hat mit allerhöchſtem Handſchreiben vom 25. Juni d. J. dem Sektionschef im k. k. Ackerbau⸗ miniſterium, Anton Ritter von Rinaldini, in Anerkennung ſeiner vieljährigen aus— gezeichneten Dienſtleiſtung die Würde eines geheimen Rathes tarfrei zu verleihen geruht. Dieſe allerhöchſte Auszeichnung des um die öſterreichiſche Fiſcherei-Geſetzgebung und die Hebung der öſterreichiſchen Piscikultur hochverdienten und durch ſeine Theilnahme an inter— nationalen Fiſcherei-Konventionen auch im Auslande befannten” "Mannes “wird” gewiß all- gemeine Befriedigung erwecken. F IX. Fragekaften. Frage Nr. 30 (Herr H. J. in N.): Ich habe 12 Teiche angelegt, 2 Hektar groß. 1. Habe ich nöthig die Jagd darauf, welche die Gemeinde am 22. Auguſt verpachten will, mit ver: pachten zu laſſen? 2. Darf man die Reiher und die Enten vom Damm aus ſchießen? 1289 — — Antwort auf Frage Nr. 30: Die Jagd auf Ihren Telchen unterſteht, wie Sie an— zudeuten ſcheinen dem Jagdrecht der Gemeinde, welche dleſelbe am 22. Auguſt verpachten will. Iſt dem ſo, ſo iſt Frage 1: „Ob man nöthig habe, die Jagd mitverpachten zu laſſen?“ zu bejahen, weil ein Ausſchlußrecht in der Bedeckung einer Bodenfläche mit Waſſer nicht zu finden iſt und ein ſonſtiges nicht dargelegt iſt. — Frage 2: „Darf man die Reiher und die Enten von dem Damme aus ſchießen?“ iſt folgendermaßen zu beantworten: Es ſteht nichts entgegen, daß der Jagdberechtigte dies thun darf, der Fiſchberechtigte darf nach Art. IV des Geſetzes vom 30. März 1880 Ottern, Taucher (keine ſonſtigen Wildenten) Reiher ꝛc. ohne Anwendung von Schußwaffen tödten oder fangen und fie für ſich behalten, er darf alſo nicht vom Damme aus nach Enten und Reihern ſchießen! 8. Frage Nr. 31 (Herr H. O. iu S.): In der „N. Züricher Zeitung“ vom 10. ds. leſe ich: Schill, Amaul und Fogoſch (in Ungarn) fei identiſch mit Zander. Ich würde Ihnen ſehr dankbar fein, wenn Sie die Güte haben wollten, mir in dem Fragekaſten Ihrer Zeitſchrift hierüber Auskunft zu geben. Antwort auf Frage Nr. 31: Es iſt vollſtändig richtig, daß Schill, Schiel, Amaul, Sandart und Fogoſch nur verſchiedene Provinzialnamen für denſelben Fiſch, den Zander (Lucioperca sandra) ſind. X. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 16. Juli. Lebhaftes Geſchäft, Preiſe wenig verändert. En gros-Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte Ah DEE SUR Winter⸗Rheinlachs. 60—75 40—56 per Pfund 360 F 84 64 Ruf. Lachs „ 1 150-220 Barſce 4 45— 50 31 Flundern, gr. ., Schock | 175—250 Karpfen, mittelgroße . — —— do. kleine pomm.. | „ 2 60— 80 „ — — Bücklinge, Stralf. . „ Wall 300— 400 Schleie 73—85 40—46 Dorſche . „ Schock 175 — 200 Bleie 36—40 33 Schellfiſch „ Stiege 60 —80 Plötze 30—36 25—31 [Aale, große. „ Pfund 120 10d 106 99 Stör LE 120—130 Oſtſeelachs — 78 Heringe „ 100 Stck. 600 - 1000 G 50 23 Inserate. Die weltbekannte und in allen Orten eingeführte Firma M. 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Der Geſammt⸗Auflage liegen je ein Proſpekt des Cigarren⸗ Verſandthauſes von Paul Malich in Chemnitz in Sachſen und betreffs Univerfal-Magenpulver von P. F. W. Barella in Berlin bei. Allg e meine Filcherei Zeitung. ſſeue Solge der Bayer. r Bayer. Siſcherei· Seitung Erſd eint monatlich zwei- bis dreimal, Preis: jährlich 4 N Sedtehba — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Unter Kreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 150 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie: Expedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19 Organ für lie Geſammkinkereſſen derFihderei, ſowie für lliecheſtrebungen ler Fiſcherei-Pereine. in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei Vereins, ſowie der Landes⸗Fiſch.⸗Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch.Derbandes, des Schleſ. Fiſch.⸗Ver., des Brandenburg. Fiſch.⸗ Der,, des Thüring. sit ch.⸗Ver., des Fiſch. Ver. Miesbach: Tegernſee, des Fiſch.⸗ Der. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. für das Großherzogthum Heſſen, des Rheiniſchen Sifch.-Der., des Ceutral,Fiſch. Hereins für Schleswig⸗Holſtein, des Kölner Fiſch. Ver., des Hamburger Fiſch Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß— Lothringiſchen Fiſch.⸗Ver., des SUB Vereins für den Kreis Lingen, ei Siicherei:Dereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt 2 In Verbindung mit Tachmännern Deutſchlands, Geſlerreich-Ungarns und 955 heit herausgegeben vom Bayeriſchen und vom Veutſchen Fiſcherei-Verein. Nr. 16. 66577. Ninchen, den 51. Su 1905. XX. Jahrg. Inhalt: I. Bekanntmachung. — II. Was kann eine intenſive Fiſchzucht leiſten? — II. Die Forelle als Wanderfiſch. — IV. Vermiſchte Mittheilungen. — V. Vereinsnachrichten. — VI. Frage⸗ kaſten. — VII. Literatur. — VIII. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämmtlicher Originalartikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Zu der Tagesordnung für den Fiſchereirath in München am 16. bis 17. Auguſt iſt unter Nr. 7a noch hinzuzufügen: „Vorſchläge zur beſſeren Ausnützung der Gemeinde-Fiſchereien (Antrag Conze-Sarlhuſen).“ Berlin, den 30. Juli 1895. Die Geſchäftsſtelle des Deutſchen Fifcherei-Bereins. Profeſſor Dr. Weigelt, General-Sekretär. II. Was kann eine intenfive Jiſchzucht leiſten? Sehr häufig wird die Frage nach der Rentabilität der Fiſchzucht geſtellt, ohne daß man indeſſen in der Lage iſt, die Frage in der Allgemeinheit beantworten zu können. Die Nebenumſtände, wie die Menge und Natur des zur Verfügung ſtehenden Waſſers, der 294 Nahrungsreichthum desſelben, das Abſatzgebiet ꝛc. geben im einzelnen Falle jo ſehr den Aus— ſchlag für die geſammte Beurtheilung, daß ſich ein allgemein giltiges Schema nicht auf- ſtellen läßt. Einen extremen Fall einer durch eiſernen Fleiß und großes Geſchick geſteigerten hohen Ertragsfähigkeit intenſiver Fiſchzucht möchten wir aber unſeren Leſern aus der Fiſchzuchtanſtalt zu Sandfort bei Osnabrück mittheilen. Hierüber machte der Beſitzer der Anſtalt Herr S. Jaffé gelegentlich der Fiſcherei-Verſammlung auf der Kölner Ausſtellung nachſtehende Angaben, welche wir dem vom Kölner Fiſchſchutz-Verein erſtatteten offiziellen Ausſtellungsbericht ent⸗ lehnen: „Die Fiſcherei war bis jetzt auf jeder Ausſtellung ein gern geſehener Gaſt, ein Jeder freut ſich über die munteren Thierchen aber das Intereſſe an denſelben war doch in erſter Linie ein kulinariſches, denn jeder Beſucher dachte ſich wohl, daß die hübſchen Forellen ſich am beſten auf der Schüſſel ausnehmen werden. Aber gerade auf unſerer heutigen Ausſtellung möchten wir Fiſchzüchter des Weſtens die Fiſcherei als einen ſelbſtſtändigen und auch lohnenden Erwerbszweig der Landwirthſchaft vorführen. Gerade unſer nordweſtdeutſches Klima drängt uns beinahe zu intenſiverer Wirthſchaft in der Fiſchzucht. Sie finden bei uns nicht die ge— eigneten Flächen, die dem ſchleſiſchen Landwirthe den Karpfen als einen Adjunkt ſeiner Wirth— ſchaftsobjekte erſcheinen laſſen, aber dafür iſt in den Mittelgebirgen des Rheinlandes und vor allen Dingen in Hannover und Weſtfalen ein Quellenreich hum an kleineren waſſerreichen Gewäſſern, welche für unſere Wirthſchaften eine ganz koſtbare Unterlage bilden. Dazu haben wir die großen Städte und Induſtriebezirke des Weſtens, welche uns zwar von Jahr zu Jahr mehr Schaden an der Zucht in freien Gewäſſern thun, dagegen aber auch das Hauptabſatz— gebiet für den Fiſch bieten, der für uns die Hauptbaſis der weſtlichen Fiſchwirthſchaft bildet: die Forelle. Und ich möchte vorausſchicken, daß die Mehrproduktion in den letzten Jahren durchaus kein Fallen des Preiſes zur Folge hatte, denn auch heute liegen die Verhältniſſe noch ſo, daß der Bedarf noch immer höher iſt, als die Produktion. Es ſind nun für eine intenſive Zucht der Forelle in den letzten Jahren eine Reihe von Wirth— ſchaften entſtanden, welche ganz außerordentlich gute Reſultate in der Fiſchzucht liefern, und zwar nicht für einmal, ſondern wie mit ziemlicher Beſtimmtheit vorauszuſagen iſt, für längere Zeit. Wir bafiren unſere Wirthſchaft darauf, daß wir dem Landwirth den Fiſch bereits als mindeſtens jährigen Fiſch liefern, denn für ihn muß es ſich darum handeln, ſo raſch und ſo ſicher als möglich ſeine fertige Marktwaare zu ſchaffen und für ſeine Wirthſchaft darf der Fiſch erſt beim einjährigen Setzling anfangen, die Vorarbeiten muß er der Zucht überlaſſen. Leider iſt bis jetzt der Unterſchied zwiſchen einer proſeſſionellen Zuchtanſtalt und einem Wirthſchafts betriebe lange nicht ſcharf genug gezogen worden; ich meine zwiſchen der Fiſchzucht, welche das ſchwierig herzuſtellende Beſatzmaterial liefert und der Abwachswirthſchaft, welche das Material dann marktfertig macht. Die Sicherheit des Bezuges und des Transportes ſolchen Sabgu'es iſt heutzutage eine ſehr große; jo hat meine Anſtalt z. B. bei einem Verſandt von 80 000 Setzlingen letzter Campagne noch nicht 80 verloren und für den Teichinhaber bedeutet ſolch' fertiges Material nicht allein einen Vorſprung von mindeſtens einem Jahr, ſondern vor allen Dingen auch einen ungemein ſicheren Betrieb. Der Abwachs von gut bezogenem Satzgut iſt dann ein außerordentlich befriedigender und Sie werden in der Ausſtellung in den neben einander ſtehenden Altersklaſſen von kleinen Jährlingen bis zum dreijährigen Fiſch ſehen, wie prächtige Fiſche bei guter Pflege gedeihen können. Ich möchte Ihnen nur an einem Beiſpiel erläutern, was, wenn mit gutem Satzgut gewirthichaftet wird, auch bei der Forellenzucht herauskommt. Es handelt ſich um meinen Hausteich, welcher auch die in den Aquarien befindlichen Fiſche beherbergt. Der Teich hat eine Größe von 1½ Morgen und dient zum Betriebe der Gutsmühle; er wird von ſehr reichen Quellen geſpeiſt, welche auf dem Terrain des Gutes ſelbſt ent— ſpringen und deren Waſſer Verunreinigungen nicht unterworfen iſt. Der Teich ergab vor Einrichtung der regelmäßigen Bewirthſchaftung vor drei Jahren bei gründlicher Abfiſchung und nachfolgender Reinigung einen Beſtand von 57 ungewöhnlich großen Hechten und 13 Forellen; von einem irgendwie nennenswerthen Ertrage desſelben konnte alſo keine Rede ſein. Derſelbe brachte mir 1894/95 nur bei regelmäßiger Bewirthſchaftung eine Abfiſchung 6 1895 295 von 675 Kilo Forellen; d. h. er war im Frühling 1894 mit einem Einſatz von fait 1000 Forellen verſehen, im Gewichte von 270 Kilo, welche in den 12 Monaten bis zu der im Frühjahr 1895 ſtattfindenden Ernte einen Gewichtszuwachs von 405 Kilo zeigten. Der Gewichtszuwachs war erkauft mit einer Futterzugabe von etwas über 1800 Kilo, die loco Teich a 32 ½ = , 585.— koſteten, und ich verwerthete die 405 Kilo Zuwachs am Teich für Brutto = N 2025.— Der Teich von etwas über einen Morgen brachte demnach, nach Abzug der Futterkoſten, eine Reinernte von AM 1440.— Ich habe hierbei die Nebennutzung, welche mir der Teich durch Eiererwerbung ergab, nicht in Betracht gezogen, obgleich ich die Eier in meiner Fiſchzuchtanſtalt weiter zur Zucht verwendete, weil ich mich hier lediglich auf das beſchränken will, was ein landwirthſchaftlicher Betrieb im Gegenſatz zu einer profeſſionirten Fiſchzuchtanſtalt bei genügend vorhandenem Waſſer aus einem Teich erreichen kann. Wie ſehr übrigens ein ſpezifiſch, auf Fiſchwirth— ſchaft abzielender Betrieb die intenſive Zucht ferner ſteigern kann, möge Ihnen daraus hervor— gehen, daß auf meinem Gute, aus den zuſammen wenig über 3 Hektare betragenden Waſſer— flächen, für über 35 000 l, Fiſchprodukte verkauft find. Wir führen Ihnen nun in unſeren Aquarien die Fiſche vor, die die Baſis einer ſolchen intenſiven Wirthſchaft bilden. Es ſind neben der Bachforelle vor allem die beiden Ameri— kaner: Regenbogenforelle und Saibling, welche wir, je nach deren Gewohnheiten, den Saibling im kälteſten Quellwaſſer, die Regenbogenforelle faſt in jedem geſunden Waſſer ziehen. Der Abwachs derſelben iſt, wie Sie in den Aquarien an den ausgeſtellten Durch— ſchnittsfiſchen ſehen, ein ſehr guter. Die Saiblinge haben ſich in zwei Campagnen vom Setzling bis über zwei Pfund entwickelt; die Regenbogenforellen überſteigen drei Pfund in derſelben Zeit und ich möchte dieſen Fiſch hier nochmals als den Wirthſchaftsfiſch par ex- cellence bezeichnen. Saiblinge ſind an ſich vielleicht feinere Fiſche als Regenbogenforellen, aber ſie ſind ſehr anſpruchsvoll in ihren Waſſerbedingungen und ſo räuberiſcher Natur, daß für den kleineren Wirth, der ſelten mehr als über einen Teich disponirt, ein gewiſſer unan— genehmer Zwang beſteht, die verſchiedenen Altersklaſſen dieſes Fiſches, ebenſo wie die der Bach— forelle, ſtreng getrennt halten zu ſollen, um den Schaden nicht an eigener Taſche zu fühlen. Bei den Regenbogenforellen iſt dies indeß unnöthig; der Ihnen eben beſchriebene Hausteich hat wiederholt eine gleichzeitige Beſetzung von drei Altersklaſſen gehabt und der Augenſchein zeigt mir auch in dieſem Jahre, 1895, wo ich nach der vorhin erwähnten Abfiſchung den Teich mit drei Altersklaſſen beſetzte, daß man die einjährigen Regenbogenforellen mit zwei, drei— und vie jährigen Fiſchen zuſammen im Teiche abwachſen laſſen kann, ohne daß eine der Altersklaſſen verkümmert, vorausgeſetzt natürlich, daß im Teich genügend Nahrung vorhanden iſt, entweder natürliche oder mit Zuſatzfutter. Ich möchte noch einmal auf die von uns zur Zucht verwendeten Seblinge zurück— kommen. Dieſelben ſind bis zu dieſem Lebensalter faſt ſämmtlich künſtlich genährte Thiere und es iſt mir wiederholt der Einwand gemacht worden, daß ſo künſtlich aufgezogene Salmo— niden, ſich, in einen Naturteich geſetzt, und auf natürliche Nahrung angewieſen, nicht zurecht— finden. Nun meine Herren, ich brauche Ihnen als Landwirthe kaum zu ſagen, daß ein im beſchränktem Raume ernährtes Stück Vieh, auf die freie Weide entlaſſen, nicht gerade das Maul zumacht und mit den Fiſchen iſt es gerade ſo. Es iſt kürzlich auch empfohlen worden, daß der Teichwirth ſich an, aus den natür— lichen Bächen zuſammengefangenen, klein gebliebenen zweijährigen Fiſchen ein beſſeres Beſatzgut kauft, als an den ungewöhnlich kräftig vorgewachſenen einjährigen Fiſchen, wie ich ſie ver— wende; aber abgeſehen davon, daß ich es mindeſtens für eine zweifelhafte Politik halte, den Bächen ihren Beſatz zu rauben, haben wir es doch in dieſem unregelmäßigen Naturmaterial, welches die Fiſcher als zurückgeblieben, ausſortiren, mit einem an ſich ſchon verkümmerten Zuchtmaterial zu thun, welches doch nur als Lückenbüßer dienen könnte, ſo lange ein regel— mäßiges, be'onders ſchön und groß gewachſenes Beſatzmaterial in Geſtalt von gut gepflegten Züchtlingen nicht zu beſchaffen war. Die Frage iſt hauptſächlich die: Können ſich überhaupt (wie auch bei anderen Thierklaſſen) bis zu einem beſtimmten Alter künſtlich gehegte Salmo— niden im offenen Daſeinskampfe ſelbſtſtändig ernähren und dieſe Frage kann ich auf Grund meiner Erfahrungen durchaus bejahen. . Ich ſelbſt verwende nämlich in meinen zahlreichen Bauern-Pachtteichen, welche zum Theil weit von Haus abliegen und in denen ſchon der Entfernung wegen eine intenſive Zu— fütterung unthunlich iſt, ausſchließlich ſolche Jährlinge zum Beſatz, die nach der Ausſetzung ganz dem Naturfutter nachzugehen haben und die ich dann wieder nach ein oder zwei Cam— pagnen zurückverſetze.“ III. Die Jorelle als Wanderſiſch. Die bemerkenswerthen Akklimatiſationsverſuche mit einzelnen Salmonidenſpezies, welche von England aus in Neuſeeland unternommen worden ſind, haben neuerdings u. A. das intereſſante Reſultat ergeben, daß die gewöhnliche Bachforelle (trutta fario) aus England in Neuſeeland die Gewohnheiten eines Wanderfiſches angenommen hat. Wir entnehmen hierüber dem „Field“ nachſtehende intereſſante Korreſpondenz: Am 19. Juni d. J. kam ein Telegramm in London von Neuſeeland an, welches die Abſendung von Probefiſchen meldete und mit Bezug auf dasſelbe ſchrieben die Neuſeeländer Zeitungen: „Unſere Akklimatiſations-Geſellſchaft wünſcht definitiv die Frage zu löſen, welcher Spezies die Salmoniden angehören, die bei uns akklimatiſirt ſind. Das Faktum, daß dieſelben zur See abſteigen und dann wieder in unſere Süßwaſſerflüſſe aufſteigen, läßt uns auf Lachſe ſchließen. Es ſind bei uns engliſche Forellen, echte Lachſe und amerikaniſche Lachſe ausgeſetzt worden. Wir haben deßhalb verſchiedene unſerer Salmoniden in einen großen Eisblock ein— frieren laſſen und ſo nach England geſchickt. Die Fiſche ſind am 6. Juli in London angekommen und von den Herren Dr. Günther und Boulenger im Naturhiſtoriſchen Muſeum unterſucht und dann konſervirt worden. Es ergab ſich dabei folgendes Reſultat: Nr. 1: Gefangen im Fluß bei Osmarun am 18. Februar 1895. 33 Zoll lang, 16 Zoll Umfang, 17 Pfund Gewicht. — Eine ſehr fette Forelle mit ſtark entwickeltem Haken. Zweifellos eine männliche Bachforelle fario. Nr. 2: Gefangen am 6. März 1895 im Waitakifluſſe. Länge 25 Zoll, Umfang 15 Zoll, 8 Pfund Gewicht. — Weibliche kario mit gut entwickelten Eiern. Nr. 3: Gefangen am 10. März 1895 im Waitakifluſſe. Länge 24½ Zoll, Umfang 15 Zoll, 7¼ Pfund Gewicht. — Männlicher fario, aber ſteril. Nr. 4: Als weibliche Forelle von Neuſeeland aus bezeichnet. Länge 29 Zoll, Umfang 15 Zoll, 9 Pfund Gewicht. — Dieſer Fiſch war ganz verſchieden von den anderen. Die Schuppen längs der Seitenlinie zählten 128 und übrige Kennzeichen wieſen auch auf eine andere Art als fario hin. Der Fiſch war ein Weibchen mit gut entwickelten Eiern, zweifellos kein salmo salar, ſondern wahrſcheinlich ein kaliforniſcher Lachs Nr. 5 und 6: Zweifellos fario. Kleinere Exemplare. Es wurden ſomit nach ſorgfältiger Unterſuchung ſämmtliche Exemplare außer Nr. 4 als engliſche Bachforellen erkannt, welche bei ſehr reichlicher Nahrung ungewöhnlich gewachſen waren und wandernde Gewohnheiten angenommen hatten. Mit Bezug auf den Bericht über die von Dr. Günther unterſuchten neuſeeländiſchen Salmoniden wird des Weiteren folgender Brief der Waitaki-Akklimatiſations-Geſellſchaft intereſſiren: „Es ſteht feſt, daß Framis und Buckland fario-Gier von England nach Tasmania ſandten, daß Nachkömmlinge dieſer fario alsdann durch unſere Geſellſchaft in ſolchem Maße verbreitet wurden, daß nach und nach faſt jeder Strom, zum mindeſten in Süd-Neuſeeland, fiſchreich iſt. Nach und nach ſind dann Eier folgender Spezies importirt worden: fontinalis, levenensis, Regenbogenforellen und Salmo quinat, auch Lachſe. Lachſe ſind noch nicht nachgewieſen und ſelbſt Bachforellen haben lange Zeit gebraucht ſich zu akklimatiſiren, find dann indeß nach einigen günſtigen Laichzeiten plötzlich maſſenhaft aufgetreten. Nachdem ich die Gewohnheiten dieſer Einwanderer nun in den letzten 15 Jahren genau beobachtet habe, finde ich, daß viele — in der That die meiſten — dieſer fario regelmäßig er in unſerem Herbſt (d. h. in Neufeeland der Märzmonat) zur See abjteigen und in unſerem Winter (Juni, Juli, Auguſt) zum laichen aufſteigen und dann wieder zur See fallen, um die reichliche Nahrung dort aufzuſuchen. Ende Oktober und im November ſteigen ſie wieder in die Flüſſe auf, bleiben indeß im Mündungsgebiet derſelben und nicht gar viele Meilen von der See entfernt. Dieſe zur See gehenden Fiſche ſind ſilberig, die anderen braun und düſter gefärbt. Die Forelle, die zur See abgeſtiegen iſt, iſt mit Netzen, ſowohl in den Häfen als auf der See, gefangen worden, theilweiſe auch mit dem Spinnköder an der Mündung größerer Ströme. Auch die nicht zur See abſteigenden Fiſche geben guten Sport und wachſen ſehr ſtark, wenigſtens in den tiefen Tümpeln der Flüſſe; ſie wiegen 16 auch 20 Pfund. Es iſt hier leicht zu verſtehen, weßhalb dieſe kario zur See abſteigen, denn im Frühling kommen zahlloſe Millionen kleiner Futterfiſche an's Ufer und in ihrem Gefolge die Forellen. Die Futterfiſche verſchwinden ſeeabwärts im März und mit ihnen die Forelle.“ IV. Vermiſchte Mittheilungen. Schädigung der Karpfenzucht in Schleſien. Unter der großen Dürre hat auch die ſchleſiſche Teichwirthſchaft beträchtlich zu leiden. Bereits in den vergangenen Jahren iſt der teichwirthſchaftliche Betrieb von dem großen Waſſermangel hart betroffen worden. Der Waſſermangel hat ſich jedoch im heurigen Jahr ſo ſehr geſteigert, daß ſtellenweiſe bereits eine größere Anzahl von Teichen abgefiſcht werden mußten, weil die Fiſche in den zurück— gebliebenen Lachen weder Futter noch genügend Sauerſtoff fanden, ſo daß ihr Abſterben be— fürchtet wurde. Vor Allem trifft das natürlich jene Teiche, die keinen permanenten Zufluß von Bächen und Strömen beſitzen, dann aber auch jene, welche unter dem niedrigen Waſſerſtand der Bäche und Flüſſe zu leiden haben. Die diesjährige Brut, welche den Teichbeſatz für die nächſten Jahre bilden muß, iſt ſtellenweiſe ganz vernichtet, aber auch die diesjährige Verkaufs— waare — die Speiſefiſche — iſt ohne Zwe fel ſehr ſtark reduzirt. Es ſteht deßhalb eine Preisſteigerung der Verkaufswaare mit Sicherheit zu erwarten, und man darf geſpannt ſein, welche Preiſe auf dem heurigen Fiſchverkaufstag, welcher ſich an die Ende Oktober abzu— haltende nächſte Generalverſammlung des ſchleſiſchen Fiſcherei-Vereins anſchließen wird, erzielt werden. Liebeskind. Reinigung der Gewäſſer von Abfällen der Papierfabriken. Im Anſchluß an das in Nr. 13 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ pro 1895 mitgetheilte Fiſchſterben ver— aulaßt durch Papiermaſſe, welche die Kiemen der Fiſche verklebte, machen wir hiermit auf das im Beſitze des Herrn Dr, Hulwa in Breslau befindliche vortheilhafte Reinigungsſyſtem vermittelſt des Schuricht'ſchen Papierſtofffängers aufmerkſam. Durch dieſes Reinigungsſyſtem wird aus den Abwäſſern eine bedeutende Menge von zur Wiederverwerthung ſich gut eignenden Papierſtoffes, Holzſtoffes, Celluloſefaſern ꝛc. auf— gefangen und damit eine Verunreinigung der Flüſſe, in welche die Abwäſſer entlaſſen werden, verhindert. Um die in den Abwäſſern ſuspendirten Stoffe wieder zu gewinnen, wurden bisher verſchiedene Methoden angewendet, als da find: rotirende Zeugfänger, Setzkäſten, Klärteiche. Die erſteren laſſen noch einen großen Theil der Stoffe durch die Siebmaſchen entweichen und ebenſo klären Setzkäſten und Teiche theils unvollkommen, theils erſchweren ſie die Wieder— gewinnung des Stoffes und beeinträchtigen den Werth desſelben, indem dieſe Stoffe nur in unreinem Zuſtande gewonnen werden und leicht in Fäulniß übergehen. In Folge der raſchen und ſehr erheblichen Entwäſſerung im Sedimentir-Apparat gehen die in demſelben zurück— bleibenden Stoffe nicht in Fäulniß über und können leicht und regelmäßig gewonnen werden. Für die Vortrefflichkeit der Anlage ſpricht wohl am beſten, daß mittelſt derſelben in einer größeren Papierfabrik mit zwei Papiermaſchinen trotz der rotirenden Zeugfänger noch pro Monat an Fangſtoff gewonnen werden: aus den Abgangsgewäſſern der Papiermaſchine 5000 kg trockene Maſſe, aus den Abgangsgewäſſern der Halb-Zeug-, Waſch- und Bleichholländer 10 000 kg trockene Maſſe. Der durchſchnittlich wiedergewonnene Stoff entſpricht erfahrungsgemäß 3¼ bis 4% der Tagesproduktion, jo daß ſich alſo die Anlage Schon binnen kurzer Zeit amortiſirt. ee — Dieſe Vorzüge und Vortheile geſtalten ſich nach den von Dr. Hulwa getroffenen und zum Patent angemeldeten Verbeſſerungen noch weſentlich größer, ſo daß dieſes verbeſſerte Syſtem als das billigſte und einfachſte gilt und als ſolches auch von den Behörden zum Reinigen der Abwäſſer aus Papier-, Holzitoff:, Celluloſe-Fabriken, Holzſchleifen ꝛc. empfohlen und angeordnet wird. — Näbere Auskunft ertheilt Herr Dr, Franz Hulwa in Breslau. Der Fiſchotter ein lieber Gaſt in Pyrmont. In dem Jahresbericht des Fiſcherei⸗ Vereins für die Fürſtenthümer Waldeck und Pyrmont pro 1894/95 leſen wir in dem Protokoll über die letzte Generalverſammlung des Vereins zu Pyrmont am 17. Mai 1894 pag. 4: „Gelegentlich der Vertilgung der Fiſchfeinde bemerkt Herr Sanitätsrath Dr. Gruner, die Otterjäger brauchten nicht nach Pyrmont zu kommen, da er es für zweckmäßig halte, daß nichtalle Otter vertilgt würden, dieſe verzehrten auch viele Döbel, die ſonſt überhand nehmen.“ Hierzu ſchreibt uns ein alter Fiſchotter: „Ein Hoch dem Herrn Sanitätsrath Dr. Gruner, dem Vertheidiger unſerer viel verkannten Sippe. Ich gedenke mit meiner zahlreichen Vetternſchaft Waldeck und Pyrmont zur Sommerfriſche zu wählen, kann allerdings unſerem hochverehrten Herrn Anwalt nicht verſprechen, mich in dieſem Eldorado vorwiegend von Döbeln zu ernähren, da auch ich eine Forelle zu würdigen verſtehe.“ Die Lachszucht in Böhmen wurde in der Saiſon 1894/95 in beſcheidenem Maße aber mit gutem Erfolge unter Leitung des Profeſſors Dr. Ant. Fric durchgeführt. Von einheimiſchen Lachſen gelang es an drei Orten embryonirte Eier zu erlangen. Von laichreifen Weibchen, die von Obriſtwi nach Schüttenhofen geſandt wurden, um dort mit der Milch der kleinen Lachsmännchen befruchtet zu werden, erzielte man 15 000 Stück und aus einer Partie von Eiern, welche in friſchem Zuſtande von Herrn K. Podhorsky nach Schüttenhofen zur Befruchtung geſandt wurden, 2500 Stück, Herr Raab in Schröbersdorf erzielte 8000 und Herr Forſtkontrolor Jaroska in Herrnskretſchen 31000 Stück. Somit wurden im Ganzen 56 500 Eier von einheimiſchen Lachſen gewonnen. Der Deutſche Fiſcherei-Verein in Berlin ſandte 200 000 Lachseier aus Poronin in Galizien und 50000 aus Tharandt. Durch Kauf konnte man bloß 50 000 von Seewieſe, 40 000 von Bünde erwerben. Im Ganzen kamen alſo 396 500 Stück embryonirte Lachseier zur Vertheilung an acht Brutanſtalten, während mehrere andere wegen der geringen Zahl der disponiblen Eier unbeſetzt blieben. Zur Aus: ſetzung kamen durch Herrn Joſ. Markuci in Schüttenhofen 106 550 Stück in die Wottawa, durch den Angelfiſcher Jakob Bauer in Neuhäuſer bei Langendorf 36057 Stück und durch Herrn J. Raab in Schröbersdorf bei Unterreichenſtein 67695 Stück in die Wottawa. Herr Revierförſter J. Moravec in Zaleſi bei Bergreichenſtein züchtete 9725 Stück und Herr Maſak, Grundbeſitzer in Zaleſi, 18 831 Stück für die Zuflüſſe der Wottawa. Für die kalte Moldau wurden in der fürſtl. Schwarzenberg'ſchen Brutanſtalt in Tuſſet 29 500 Stück gezüchtet (Ant. Ruttenſteiner). Für das Flußgebiet der Elbe züchtete der Fiſcherei-Verein in Nekor bei Geiersberg 77890 Stück, für die wilde Adler und den Fiſcherei-Verein in Gabel a. d. A. 57 666 Stück für die ſtille Adler. Demnach wurden in dieſem Frühjahre 403 914 Stück junge, 30 Millimeter lange Lachſe in die Quellgebiete der Moldau und Elbe eingeſetzt. Dieſe Zahl iſt im Verhältniß zu der Länge der Elbe bis Hamburg eine ſehr kleine und es iſt zu bedauern, daß die in Böhmen beſtehenden Brutanſtalten, welche auf zwei Millionen Eier ein— gerichtet ſind, nicht gehörig beſetzt werden können. Der im Mai herrſchende hohe Waſſerſtand ermöglichte es, daß der Hauptzug der Lachſe frei nach dem Böhmerwalde ziehen konnte und daher am Prager Lachsfang verhältnißmäßig wenig gefangen wurde. V. Vereinsnachrichten. Badiſcher Fiſcherei-Verein. 30jähriges Stiftungsſeſt des Badifhen Fifherei-Bereins. (Schluß.) Die Geſchichte des Badiſchen Fiſcherei-Vereins ſeit den 30 Jahren ſeines Beſtehens und der heutige Stand der Fiſcherei-Frage. Ich habe in kurzen Zügen Ihnen die Geſchichte des Badiſchen Fiſcherei-Vereins dar: geſtellt und es lohnt ſich wohl, bei dieſem Anlaß auf den heutigen Stand der Fiſcherei-Frage g 299 un — — mit einigen Worten einzugehen, wobei ich mich nur an die Binnen-Fifcherei halten will. Was iſt ſeit jenen 30 Jahren, ſeit welchen unſer Verein beſteht, geleiſtet und erreicht worden? Die Frage iſt gar nicht ſo leicht zu beantworten. Denn um den Werth einer Leiſtung zu berechnen, muß man doch abwägen, in welchem Verhältniß der angewandte Apparat, die Summe an Arbeit zu dem ſteht, was gegenüber früheren Zuſtänden verbeſſert worden iſt. Man vergißt ſehr oft, daß die Pflege der Fiſcherei in unſerem Binnenlande durchaus nicht neueren Datums iſt, ſondern daß ſie auch in unſerem Lande ſchon vor vielen Jahrhunderten beſtanden hat. Ich habe einmal in unſerem ſtädtiſchen Archiv die Urkunden nachgeſehen, welche ſich auf das Fiſcherei-Weſen in Freiburg beziehen, und wie ich nachher erſt fand, hat Herr von der Wengen gerade über dieſe Urkunden einige ſehr intereſſante Artikel in den Zirkularen des Deutſchen Fiſcherei-Vereins publizirt. Daraus geht hervor, daß ſchon im Mittelalter, wo natürlich die Fiſcherzunft die Hoheit über die Gewäſſer ausübte, eine Menge von Vorſchriften über Schonzeit, Mindeſtmaaß u. ſ. w. beſtanden, die ſich von unſeren heutigen geſetzlichen Beſtimmungen nicht ſo weſentlich unterſcheiden. Es war alſo offenbar ſchon damals — Ende des 15. Jahrhunderts — nothwendig, dem willkürlichen Eingriff des Menſchen vorzubeugen, um eine Ausrottung der Fiſche zu verhindern. Man hört ſo oft die Behauptung, früher habe es in unſeren Gewäſſern viel mehr Fiſche gegeben, auch ohne Geſetzgebung und Fiſcherei-Vereine; das it nicht richtig. Die Illuſion von der guten, alten Zeit ſpielt eben auch hier, wie überall, ihre Streiche. Was in den letzten Jahrzehnten außerordentlich zugenommen hat, das iſt das Vereins— leben. Beſonders iſt es in neueſter Zeit der Deutſche Fiſcherei-Verein, der durch die Regelung der Vereinsthätigkeit, durch Einführung einer ſcharf durchgeführten Organiſation das Vereins— leben auf eine vorher noch nicht erreichte Höhe gebracht hat. Eine vor einiger Zeit vom Deutſchen Fiſcherei-Verein herausgegebene Statiſtik über die Vereine iſt ſehr intereſſant. Ich will derſelben nur Folgendes entnehmen: In Baden beſtehen jetzt außer unſerem Landes— Verein noch 10 kleinere Vereine, die meiſt dem Hauptverein angeſchloſſen find. In Württem— berg aber, wo das Vereinsweſen ſehr in Blüthe ſteht, zählt man außer dem Landesverband ſogar 43 Vereine. In Bayern iſt deren Anzahl eine noch größere. Im ganzen deutſchen Reich weiſt die Statiſtik nicht weniger als 439 Vereine auf. Man wird ſich unwillkürlich fragen, ob denn auch dieſer außerordentlichen Vereins— thätigkeit entſprechend viel geleiſtet wird, und ob das Vereinsweſen auf dieſem Gebiete, wo ja der Staat ſelbſt fördernd eingreift, überhaupt nothwendig ſei. Auf die letztere Frage iſt zu erwiedern, daß eins das andere nicht ausſchließt, wie wir es ja am beſten in der Land— wirthſchaft ſehen, wo ebenfalls die Vereine ein reiches Feld der Thätigkeit entwickeln, und daß überhaupt faſt überall die Vereinsthätigkeit die Vorläuferin für die Thätigkeit des Staates iſt, es außerdem heute noch eine große Menge von Punkten gibt, die der Fürſorge der Staats— regierungen noch nicht unterſtellt werden können. Es beſteht darüber kein Zweifel, daß durch das Vereinsweſen das Intereſſe der Fiſcherei in die weiteſten Kreiſe getragen worden iſt. Den Vereinen verdankt man die Hebung des Fiſcherei-Sports bei uns, der wie der Jagd— Sport eine reiche Einnahmsquelle für die Gemeinden abgeben kann, man verdankt ihnen die Vervollkommnung und Weiterentwicklung der wirthſchaftlich ſo überaus wichtigen Teichwirth— ſchaft. Bei uns im Süden iſt dieſelbe allerdings nur wenig verbreitet und wird auch die Höhe niemals erreichen wie im Norden, aus dem einfachen Grund, weil uns die Haupt— bedingung fehlt: billiges Land, welches in Teiche umgewandelt werden kann. Man ſpricht oft davon, daß früher darin auch bei uns mehr geleiſtet wurde und weiſt auf die Reſte der alten Kloſterteiche hin. Dab i iſt zu bemerken, daß dieſe Kloſterteiche ja nicht dazu beſtimmt waren, eine ſtaatswirthſchaftlich wichtige Einnahmequelle zu ſpielen und daß wir über deren Rentabilität natürlich nichts wiſſen. Im Süden wird die Teichwirthſchaft wohl nur dann national⸗ökonomiſch wichtig werden, wenn es gelingt, die aus Amerika eingeführten, für ſtehendes Waſſer geeigneten Salmoniden, wie die Regenbogenforelle, erfolgreich zu verwenden. Doch ſind wir hier noch nicht über das Stadium des Verſuchs hinaus. Die Regenbogen— forelle iſt vor der Hand nur deßhalb ſo ſehr geſucht, weil ihre Laichprodukte ſehr hoch im Preiſe ſtehen — eingebürgert iſt ſie noch nicht, mag man auch von mancher Seite dies be— haupten. 300 — ũ— — Eine wichtige Aufgabe, welche hauptſächlich auch durch die Vereine gefördert wird, iſt die Ausbildung der Fiſcherei-Literatur. Es ſoll ja nicht geläugnet werden, daß auch hier, wie auf allen Gebieten, des Guten zu viel gethan wird, aber es iſt nicht zu unterſchätzen, daß in den Fachzeitſchriften doch eine unendliche Menge intereſſanter und nützlicher Beobacht— ungen niedergelegt und der Allgemeinheit zugänglich gemacht wird, während ſie ſonſt der Ueberlieferung von Mund zu Mund und dadurch bald der Vergeſſenheit anheim gegeben war. Gerade in unſerem Badiſchen Fiſcherei-Verein iſt die Vertheilung des Vereinsblattes, der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ noch das Hauptband, welches die weit zerſtreuten Mitglieder zuſammenhält. Die große Verbreitung, welche die Kenntniſſe in der künſtlichen Fiſchzucht erfahren haben, das maſſenhafte Entſtehen von Fiſchzuchtanſtalten, hauptſächlich auch ſolchen zum Klein— betrieb, das ſind Alles auch Errungenſchaften der Vereinsthätigkeit. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich mit einigen Worten darauf zu ſprechen kommen, daß trotz alledem auch heute noch Mancher der künſtlichen Fiſchzucht ſkeptiſch gegenüber ſteht und nicht nur ihren Nutzen läugnet, ſondern dieſelbe als ſchädlich bezeichnet. Daß die künſtliche Erbrütung von Fiſchen entſchieden zur rationellen Bewirthſchaftung eines Gewäſſers gehört, dafür haben wir in unſerem Forellengebiet Beweiſe genug; eine Menge Gewäſſer, die durch induſtrielle Anlagen oder andere Störungen ganz oder beinahe verödet waren, ſind dadurch wieder bevölkert worden und bei allen Fiſchwaſſern, denen wir Fiſchbrut zuführen, erhält ſich der Fiſchbeſtand auf's Beſte. Daß die künſtliche Erbrütung die natürliche ganz erſetzen kann und ſelbſt da, wo alle Vorbedingungen zum Gedeihen der Naturbrut vorhanden ſind, aus— ſchließlich anzuwenden ſei, das halte auch ich für ganz irrig. Das Richtige liegt auch hier in der Mitte. Wir bringen in unſeren Brutanſtalten unendlich viel mehr Eier zum Aus— ſchlüpfen und junge Fiſchchen zur Selbſtſtändigkeit als dies in der Natur der Fall ſein kann. Daß dieſe Kunſtbrut im Freien lebensfähig iſt, dafür haben wir unantaſtbare Beweiſe genug. Ueberall da, wo alſo der Fiſch am natürlichen Laichgeſchäft verhindert iſt und wo verödete Gewäſſer neu bevölkert werden ſollen, iſt die künſtliche Fiſchzucht unentbehrlich. Aber auch in Verbindung mit der natürlichen Aufzucht gehört fie zur rationellen Bewirthſchaftung eines Fiſchwaſſers, wenigſtens in den meiſten Fällen. Ueberlaſſen wir z. B. ein Forellenwaſſer ganz ſich ſelbſt, ſo wird die Folge ſein, daß die Fiſche an Größe zu- und an Zahl ab— nehmen. Die Forelle, welche ſich in ihrer Jugend vorwiegend von Inſekten und Inſekten— larven ernährt, wird ſpäter zum gefräßigen Raubfiſch, der, je mehr er heranwächſt, um ſo mehr unter den jüngeren ſeines Geſchlechts aufräumt. Will man ſein Fiſchwaſſer ertragreich erhalten, ſo muß man die großen Exemplare vor Allem abfiſchen; man nützt aber die zur Zeit der Geſchlechtsreife gefangenen aus, ſtreift ſie ab und verwendet die künſtlich erzogene Brut wieder zur Bevölkerung des Baches, einerlei, ob nebenher auch auf natürlichem Wege eine Vermehrung der Art einhergeht. Vor dem Irrthum muß ſich aber der Züchter hüten, als könnte der Fiſchbeſtand durch Einſetzen künſtlicher Brut ganz beliebig vermehrt werden. Der Kampf um's Daſein, der in demſelben Gewäſſer lebenden Pflanzen und Thiere ſetzt der Individuenzahl jeder Art eine Grenze, die nicht überſchritten werden kann. Es läßt ſich aber theoretiſch wohl annehmen, daß eben durch reichliches Einſetzen von Brut die Grenze über— haupt erreicht wird Die künſtliche Fiſchzucht hat auch noch ein anderes Reſultat gehabt, das iſt die Ein— führung von neuen Fiſcharten in ein Gewäſſer. Dabei muß natürlich das Ziel nur darin zu ſuchen ſein, daß man ein fiſcharmes Waſſer mit anderen Arten zu bevölkern ſucht, oder daß man minderwerthige Fiſche durch andere verdrängt, oder auch ihr minderwerthiges Fleiſch in das höherwerthige irgend eines Raubfiſches umſetzt, der vorher dem Gewäſſer fremd war. So hat man beiſpielsweiſe den Aal, welcher der Fauna der Donau fremd war, mit Erfolg dort eingeführt, man hat ihn auch zu einem weſentlichen Beſtandtheil der Bodenſeefauna gemacht; man hat den Zander in das Rheingebiet eingebürgert, man hat die werthvollen Coregonen unſerer Alpenſeeen in die ſüdlich der Alpen liegenden italieniſchen Seeen übertragen, wo ſie fremd waren; ja man hat auch eine Reihe von amerikaniſchen Fiſcharten in Europa eingebürgert und wenigſtens bei einer derſelben, der Regenbogenforelle, iſt Ausſicht vorhanden, daß ſie bei uns heimiſch werde, entweder als Teichfiſch, wie ich ſchon vorhin be— R ͤůr —¹ u us ii a merkte, oder aber in den tiefer liegenden und langſamer fließenden Gewäſſern des Forellen: gebietes, wo die Bachforelle ihr eigentliches Element nicht mehr findet. Ich habe früher einmal darauf hingewieſen, daß man mit dem Einſetzen fremder Fiſch— arten in ein natürliches Gewäſſer, das eine wirthſchaftlich werthvolle Fiſcherei betreibt, vor— fichtig fein ſollte, weil leicht der Fall eintreten könnte, daß die eingeſetzten Fiſche die ſchon beſtehenden Arten verdrängen. Ich hatte das Beiſpiel am Bodenſee gewählt, wo ja alle Organismen im Zuſtande des Gleichgewichts ſtehen müſſen, oder, um einen anderen Vergleich zu wählen, wo wir ein großes Uhrwerk vor uns haben, in welchem jedes Rädchen zum andern paßt und das audere beeinflußt. Wird ein neues Element eingeführt, ſo kann leicht auf Koſten der anderen eine Störung entſtehen, die wir nachher nicht mehr gut zu machen ver— mögen. Es handelte ſich damals um den Zander, der im Bodenſee eingeſetzt war, und von dem ich ausführte, auf welche Art er, wenn er ſich ſtark vermehren ſollte, ſchädlich auf die beſtehenden, für unſere Fiſcherei fo überaus bedeutſamen Felchenarten einwirken könnte. Einig; Unterſuchungen von Zandermägen haben bisher günſtige Reſultate ergeben, es fanden ſich nur Repräſentanten der Uferfauna darin, kleine Weißfiſche und ſogar kleine Barſche. Doch werde ich auf der Konferenz in Friedrichshafen, zu welcher ich von der württembergiſchen Regierung eingeladen worden bin, darauf hinweiſen, daß man immerhin noch mehr Material ſammeln ſollte, ehe man mit der Einſetzung des Zanders noch intenſiver vorgeht. Ich glaube wirklich, daß die Gefahr eines derartigen Experiments in den meiſten Kreiſen zu ſehr unterſchätzt wird. Im Karpfenteich können wir jederzeit eingreifen und können den Hecht, wenn er ſeine ſprich— wörtlich gewordene Rolle gar zu eifrig betreibt, herausfangen, den Bodenſee können wir aber nicht ablaſſen und den Zander nicht mehr ausrotten, wenn er ſich etwa in unliebſamer Weile breit machen ſollte Die Wiſſenſchaft kennt zu viele Beiſpiele vom Auftreten neuer Arten in einem Faunengebiet, die gar bald die Eingeborenen zu verdrängen vermochte; bei den Me ſchen— raſſen ſelbſt iſt es ja auch nicht anders. Hier haben wir einen Punkt, wo die Wiſſenſchaft ein bedeutſames Wort mitzuſprechen hat und das bringt mich zum Schluß noch auf das Verhältniß von Wiſſenſchaft und Fiſcherei, wie es ſich in unſeren Tagen ausgebildet hat. In manchen Kreiſen ſteht man den Theoretikern, den Herrn vom Mikroſkop und vom Skalpell nicht hold gegenüber und möchte ihnen jedes Recht und jede Befähigung abſprechen, in Fiſcherei-Sachen mitzureden. Ich bin perſönlich geneigt, den Praktiker ſehr hoch zu halten, weiß doch der Fiſcher z. B. die einzelnen Fiſcharten oft beſſer zu unterſcheiden als der Zoologe, der mit allen Apparaten ſeiner Wiſſenſchaft daran herumſtudirt, von der biologiſchen Seite, den Lebensgewoynheiten, Nahrungsverhältniſſen, dem Laichgeſchäft u. ſ. w., gar nicht zu reden. Ich bin auch vollkommen überzeugt, daß mancher Bauer, der nie etwas anderes gelernt, als was er von ſeinen Vätern gehört, oft praktiſcher und richtiger arbeitet, als der ſtudirte Land— wirth. Aber das ſetzt voraus, daß auch das Feld ſeiner Thätigkeit immer das alte unver— änderte geblieben iſt. Wo es ſich aber darum handelt, Neues zu ſchaffen, neue Erwerbs— quellen zu ſuchen, wo das Alte nicht mehr ausreicht, wo es durch die Umgeſtal ungen, welche die menſchliche Kultur mit ſich bringt, verändert wird, wo, wie ich vorhin ſagte, das Gleich— gewicht geſtört iſt, da wird die Hilfe des Theoretikers am Platze ſein, weil ſein Auge über die Scholle hinauszuſehen vermag und weil ihn ſeine Wiſſenſchaft gelehrt hat, den Zuſammen— hang der Dinge in der Natur zu erkennen und zum Wohl des Ganzen auszunützen. Dann iſt es auch ein Vortheil, daß der Beſitz wiſſenſchaftlicher Kenntniſſe ſehr häufig von Ueber— treibungen, ſei es vor allzu ſanguiniſchen Hoffnungen, ſei es vor allzu ſkeptiſchen Zweifeln zu ſchützen vermag, denn das kann manchen Experimenten auf unſerem Gebicte nur förderlich ſein. Ein Zweig der Wiſſenſchaft iſt es, der vor Allem in neuerer Zeit — nicht nur im Binnenland, ſondern auch auf dem Ocean zu großen und wichtigen Reſultaten geführt hat, das iſt die Unterſuchung des Nährgehalts der Gewäſſer an Organismen, vor Allem treibenden Pflanzen und Thieren, die ſogenannte Planktonforſchung. Sie wiſſen, daß Deutſchland im Jahre 1889 eine eigene Expedition unter Führung des Phyſiologen Henſen in Kiel aus: gerüſtet hat, welche derartige Unterſuchungen im atlantiſchen Ocean mit Erfolg betrieben hat. Aber auch in unſeren Binnengewäſſern hat das Studium der mikroſkopiſchen Thierwelt, welche das ſcheinbar kryſtallhelle Waſſer unſerer Seeen wie ein feiner organiſcher Staub durchſetzt 302 und gerade unſeren werthvollſten Fiſcharten zur Nahrung dient, große Fortſchritte gemacht. Es ſind auch hier Unterſuchungen im großen Maßſtabe betrieben worden, wie die am Genfer See, die am Bodenſee, welche demnächſt zur Veröffentlichung kommen werden; es ſind bio— logiſche Stationen entſtanden, ich nenne nur die am Plöner See und am Müggelſee — letztere vom Deutſchen Fiſcherei-Verein in's Leben gerufen, kurz die Erforſchung unſerer Binnen— gewäſſer iſt in raſchem Aufblühen begriffen und das iſt für die Fiſcherei von höchſter Wichtig— keit, denn nur dadurch werden Verſuche auf feſter Grundlage ermöglicht, während wir ſonſt nur vom einzelnen Experimentiren auf's Geradewohl ſprechen können. Aber noch auf einem Gebiet iſt die Wiſſenſchaft berufen, der Fiſcherei ihre Dienſte zu leiſten, nämlich im Kampf um's Daſein mit der ſich ausbreitenden Kultur, vorab der Induſtrie. Es will mich bedünken, daß hier das wichtigſte Arbeitsfeld für die Wiſſenſchaft iſt, das, wo der Praktiker ohne fie nicht auskommt und dasjenige, wo der Fiſcherei die größte Gefahr droht. Wir haben in Baden, beſonders in unſerem Forellengebiet, mit ſeinen natürlichen Wild waſſern von der Induſtrie noch nicht in dem Maße gelitten, wie andere Länder, aber doch hat auch bei uns die Fiſcherei im Schwarzwald, vor Allem durch die Holzſtoffinduſtrie, außer— ordentlichen Schaden erlitten. Ueberläßt man die beiden kämpfenden Faktoren ganz ſich ſelbſt, ſo wird wohl faſt immer die Fiſcherei unterliegen, da ſie ſtaatswirthſchaftlich meiſt von viel geringerer Bedeutung iſt; es müſſen daher die Mittel und Wege geſucht werden, um ein Nebeneinanderbeſtehen der beiden Theile möglich zu machen — das Eine thun und das Andere nicht laſſen. Die chemiſche Zuſammenſetzung der Gewäſſer zu unterſuchen, die Ein— wirkung der giftigen Endprodukte unſerer Fabriken auf die Fiſche, experimentell zu ſtudiren, die Wege zu finden, um die Abwaſſer der Fabriken und Städte unſchädlich zu machen, dieſes ganze große Gebiet iſt es, auf dem ſich heute dem Chemiker ein reiches Feld der Thätigkeit eröffnet. Der Deutſche Fiſcherei-Verein hat richtig erkannt, wie groß das Intereſſe iſt, welches unſere Binnen-Fiſcherei daran hat, ja daß es ſich hier um eine Exiſtenzfrage handelt und er hat durch Errichtung oben genannter Station, durch Preisausſchreiben u. ſ. w. den Auſtoß zu ernſter Arbeit gegeben. Zudem iſt der umſichtige und thätige Generalſekretär des Deutſchen Fiſcherei⸗Vereins, Profeſſor Dr. Weigelt, eine Autorität auf dieſem Gebiete. Die Fiſch— hygiene, wie der vom Deutſchen Fiſcherei-Verein gewählte Ausdruck lautet, wird ohne Zweifel in den nächſten Jahren große Fortſchritte machen und wird dem Staat, denn dieſer iſt es, der im Kampf zwiſchen Induſtrie und Fiſcherei allein wirkſam eingreifen kann, die Mittel an die Hand geben, die ſich gegenüberſtehenden Parteien gedeihlich zu vereinigen. Ich habe für die Wiſſenſchaft in der Fiſcherei eine Lanze gebrochen, wie ich hoffe nicht parteilich. Noch einmal möchte ich hervorheben, wie hoch ich den reinen Empiriker in ſolchen Fragen ſtelle. Ja ich bedaure es, daß gerade bei uns in Deutſchland die Wiſſenſchaft oft zu exkluſiv der Praktiker gegenüberſteht, weil er ein Laie iſt; ich erwähne nur das klaſſiſche Beiſpiel: Schliemann, den lange nicht anerkannten! Vielleicht — ich kann das nicht be— urtheilen — gehört auch Falb in dieſe Kategorie. Wiſſenſchaft und Handwerk — ſo möchte ich es nennen — müſſen in der Fiſcherei zuſammengehen, wenn das Werk gefördert werden ſoll und ich ſchließe mit dem Wunſche, daß es unſerem Vereine vergönnt ſein möge, auf dieſem Wege weiter zu ſchreiten und ſeinen Antheil zu haben am wirthſchaftlichen Gedeihen unſeres ſchönen Badenerlandes. An dieſe Feier ſchloß ſich ein gemeinſames Mittagsmahl an, dem Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog, ſowie Seine Königliche Hoheit Prinz Albert, Herzog zu Sachſen, beiwohnten, bei welchem Herr Profeſſor Dr. Gruber folgenden Trinkſpruch ausbrachte: „Vor einigen Tagen iſt in Kiel ein Feſt gefeiert worden, wie es Deatſchland wohl „noch nie geſehen hat. Vierzehn ſeefahrende Nationen haben ihre Schiffe entſendet und ihre „Flaggen wehten dem Deutſchen Reiche huldigend entgegen. An der Spitze ſtand die glänzende „Geſtalt unſeres Kaiſers. Wir hier feiern in kleinem Kreiſe ein nur beſcheidenes Feſt, und „doch haben auch wir das Glück, an unſerer Spitze den erlauchten Sohn unſeres geliebten „Landesherrn zu ſehen. Auch auf unſeren Großherzog bezog ſich unſer Geſpräch und auf „ſeine raſtloſe, nie ermüdende Pflichttreue, daß man ſich bewundernd fragen muß, woher dieſer „Fürſt die Kraft nimmt, all' dieſe Mühen zu überſtehen. Dieſes große Pflichtgefühl iſt auch R 2 G 3 3 - ; 3 a a Hl Lan 10 nu 1 us Da dd a BZ nal Sin lem LE En 2 a Ser „auf feinen erhabenen Sohn übergegangen. Als ich die Ehre hatte, Ihn zu unſerm 3Ojährigen „Stiftungsfeſte einzuladen, glaubte ich nicht anders, als Er würde keine Zeit finden, daran „theilzunehmen und doch hat Er es ausdrücklich gewünſcht und unſer Feſt erhält erſt die „rechte Weihe dadurch, daß wir das Glück haben können, Ihn in unſerer Mitte zu ſehen. „Nicht der Verſtand iſt es bloß und die Ueberlegung, ſondern der warme Pulsſchlag des „Herzens, der uns die Gläſer in die Hand drückt und uns begeiſtert rufen läßt: der erlauchte „Protektor des Vereins, Sr. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog lebe hoch! — —“ Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog erwiderte dieſen Trinkſpruch mit folgenden Worten: „Meine Herren! Geſtatten Sie, daß Ich anſchließe an die Begrüßung durch Ihren „Präſidenten, um Ihnen Meinen ebenſo herzlichen Dank auszuſprechen. Ich freue mich, wenn „Ich Mich von dem Gedeihen des Badischen Fiſcherei-Vereins perſönlich überzeugen kann. Der „Rückblick, den Ihr Präſident gegeben hat, hat uns wohl den Eindruck hinterlaſſen, daß eine „Zeit hinter uns liegt, wo recht Schönes und Erfreuliches auf dieſem Gebiete geleiſtet worden „iſt. Mögen dem Verein noch viele ſolcher Jahre des Wirkens beſchieden ſein. Ich möchte „nicht unterlaſſen, auch an dieſer Stelle mit Wehmuth deſſen zu gedenken, der heute unter uns „fehlt, des Oberbürgermeiſters Schuſter, deſſen Verdienſte am beſten ſich an dem ermeſſen „laſſen, was der Verein heute noch leiſtet. Ich weiß, er hätte ſich mit uns gefreut, hätte „er dies Feſt mit uns begehen können. Ich weiß aber auch, daß in ſeinem Geiſte der Verein „unter ſeinem jetzigen Präſidenten fortgeführt wird. Ich trinke auf das Gedeihen des „Badiſchen Fiſcherei-Vereins. Er lebe hoch! — —“ Der Verlauf des Feſtes darf ein ſehr ſchöner genannt werden und erſt gegen / 6 Uhr Abends trennten ſich die Feſttheilnehmer. Caſſeler Fiſcherei-Verein. Aleberſicht der Leiſtungen der Jiſchbrutanſtalten im Gebiet des Caſſeler Jiſcherei-Vereins in der Campagne 1894/95. (Vergleiche „Allg. Fiſcherei-Zeitung“ Nr. 22 Seite 384 Jahrgang 1894). A. Rheingebiet. I. Kinzig. Es fehlen zur Zeit noch die Berichte von: a) der Fürſtlich Yſenburg-Wächtersbach'ſchen Brutanſtalt Hammer bei Wächtersbach, b) den Fürſtlich Yſenburg-Birſtein'ſchen Erbrütungen zu Birſtein. II. Sinn. Es ruhte die Brutanſtalt des Müllers Balthaſar Ochs zu Oberzell, Kreis Schlüchtern, wegen Umbaues. 1. Kgl. Oberförſter Wetzel zu Mottgers erzielte aus 5000 Stück Bachforellen eigener Werbung 3800 Stück Jungfiſche bei großem Verluſte durch Hochwaſſer und Froſt. Es fehlt noch Bericht über Reſultate der Brutanſtalt des kgl. Oberförſters Jacobi zu Burgjoß. III. Lahngebiet. 2. Vereinsbrutanſtalt zu Münchhauſen bei Wetter, Kreis Marburg: a) aus etwa 200 000 Stück angebrüteten Bachforelleneiern wurden 180000 Stück Forellen erzielt und davon ca. 100 000 Stück an Fiſcherei-Intereſſenten abgegeben, der Reſt zu eigenem Bedarfe und im öffentlichen Intereſſe verwendet, b) aus 26000 Stück angebrüteten Bachſaiblingsetern wurden 24000 Fiſchchen erbrütet und zum weitaus größten Theile an Fiſcherei-Intereſſenten des Regierungsbezirkes, der Reſt un— entgeltlich zum Beſetzen öffentlicher Gewäſſer verwendet; c) aus 25 000 Stück angebrüteten Regenbogenforelleneiern wurden etwa 23000 Stück Fiſchchen erzielt und wie zu b) angegeben, verwendet; d) Lachs, gemeinſchaftlich mit der Vereinsbrutanſtalt Fiſchhof erbrütet und daſelbſt (V 6) nachzuſehen. B. Weſergebiet. IV. Werragebiet. 3. Forſthaus Ouerenberg bei Großallmerode: Aus ca. 22000 Stück Bachforelleneiern eigener Werbung wurden etwa 13000 Stück Fiſchchen erbrütet, von denen 2000 Stück zu eigenem Bedarfe verbraucht, der Reſt verkauft iſt; Leiter kgl. Förſter Stückrath daſelbſt; 4. Auramühle des Nikolaus Bohn bei Hilders in der Rhön: Von 25 000 ſelbſtgeworbenen Eiern 21000 Stück Bachforellen, von denen 9000 Stück zu eigenem Bedarf, der Reſt an Fiſcherei-Intereſſenten abgegeben; 5. Brutanſtalt Wüſtenſachſen in der Rhön, Beſitzer Frei und Happel: Aus 12000 Stück Eiern eigener Werbung etwa 11000 S'ück Bachforellen zu eigenem Bedarf und Abgabe an Intereſſenten. 304 — — — Es fehlt noch Bericht von der Brutanſtalt des Johannes Dänner zu Esbachsgraben bei Tann in der Rhön. V. Fuldagebiet. 6. Vereinsbrutanſtalt Fiſchhof bei Bettenhauſen, Landkreis Kaſſel (ſ. oben III 3.) a) von 50 000 ſelbſtgeworbenen und 50000 Stück angebrütet erworbenen Eiern wurden rund 90000 Stück Bachforellen erbrütet und davon 30000 Stück in die zum Fiſchhof ge— hörenden Bäche eingeſetzt, der Reſt mit 60000 Stück an Vereinsmitglieder und Jutereſſenten abgegeben; \ b) Lachs, gemeinſchaftlich mit Brutanſtalt Münchhauſen (oben III 3): Aus 250000 Stück ſelbſtbefruchteten und 250000 Stück im Weſer- und Rheingebtete gewonnenen und angekauften — 505000 Stück Eiern wurden 382 500 Stück ausſetzungsfähige Fiſchchen, Lachs, erzielt und in der Zeit vom 26. April bis 28. Mat in die obere Eder und deren Nebenbäche, von oberhalb Battenberg bis unterhalb Vöhl, in die Fulda und Nebenbäche, von Rohnburg bis Kaſſel, ſowie in einen Nebenbach der Werra ausgeſetzt. Leiter der Vereinsbrutanſtalten: Georg Seelig zu Kaſſel und Fiſchhof. Oberaula, kgl. Forſtmeiſter Borgmann erzielte aus 17067 Stück Ciern, eigener Werbung, 14770 Stück Bachforellen, von denen 10050 Stück zu eigenem Bedarfe verwendet und 4770 Stück abgegeben ſind; 8. Brutanſtalt Gershauſen bei Niederaula — kgl. Förſter Neumann: a) Aus 10000 Stück ſelbſtgeworbenen Eiern der Bachforelle 7000 Stück Fiſchchen meiſt zu eigenem Gebrauche, b) aus 20000 Stück ſelbſtgeworbenen amerikaniſchen Bachſaiblingseiern 4000 Stück Fiſchchen zu eigenem Bedarfe. Starker Froſt, der die Waſſerleitung zerſtörte, war Grund der großen Verluſte. 9. Brutanſtalt des landwirthſchaftlichen Centralvereins für den Regierungsbezirk Kaſſel zu Halingsmühle, Kreis Fulda (Gebrüder Reinhard) unter Oberleitung des Generalſekretärs Gerland zu Kaſſel. Erzielt wurden aus 270 000 ſelbſtgeworbenen Eiern 261000 Stück Bachforellen, von denen 43 000 Stück verkauft find; 10. Brutanſtalt des E. Groß zu Dietershauſen, Kreis Fulda: Aus 180000 Stück Eiern eigener Werbung 150000 Stück Bachforellen, von denen 80000 verkauft, 70000 Stück zu eigenem Bedarfe verwendet ſind; 11. Brutanſtalt der Frau Wwe. des Philipp Krönung zu Hunmühle, Kreis Gersfeld in der Rhön: Von 1035 000 Stück theils ſelbſtgeworbenen, theils angebrütet angefauften Eiern der Bach⸗ forelle wurden bei Verluſt von 2%é ä rechneriſch 1008 000 Fiſchchen erzielt, von denen 20000 Stück zur Beſetzung der vom Staate erpachteten Gewäſſer verwendet ſind, der Reſt iſt, ſoweit er nicht bereits als Eier abgegeben war, veräußert. In Anrechnung bei der Zuſammenſtellung ſind nur die 20000 Stück Jungfiſchchen zu bringen, da über die Zahl der weiteren Fiſchchen und deren Verwendung nichts Gewiſſes aus dem eingegangenen Berichte erhellt. 12. Ferdinand Karges zu Mittelſtellberg, Krels Gersfeld, erzielte aus 15000 ſelbſtgeworbenen Eiern 13800 Bachforellen zu eigenem Bedarf. 13. Brutanſtalt im Gaſthof „zum Adler“ des Schußler zu Gersfeld: Aus 25,000 Stück Eiern der Bachforelle wurden 17000 Fiſchchen erzielt, meiſt zu eigenem Bedarfe verwendet, 3000 Stück wurden nach Biſchoffsheim an der Rhon — außerhalb des Vereinsgebietes — verkauft und bleiben außer Berechnung. 5 14. Gräflich Froberg-Montjote' ſche Brutanſtalt zu Gersfeld erzielte aus 25 000 Stück Eiern 22 600 Bachforellen zu eigener Verwendung. Nicht im Gange war die fiskaliſche Brutanſtalt zu Gutteln bei Rohnburg an der Fulda. Es fehlen die Berichte noch von J. R. Roth zu Döllbach, Kreis Gersfeld, ſowie VI. Weſergebiet der Fiſchbrutanſtalt der kgl. Forſtakademie zu Hannover-Münden — Geheimer Regierungsrath Profeſſor Dr. A. Metzger zu Hannover-Münden, die wir in Kürze zu bringen hoffen. Vorläufige Zuſammenſtellung der Ausſetzungen im Vereinsgeblet — Regierungsbezirk Kaſſel und ſüdlicher Theil der Provinz Hannover, ſoweit es an der Weſer und Werra liegt — in 1894/95 auf Grund der vorſtehenden Berichte: 836 970 Stück Bachforellen (sal mo fario), 28 000 „ Bachſaiblinge (s. fontinalis), 23000 „ Regenbogenforellen (trutta iridea), 383 500 „ U Lachſe (salmo salar). a Im Ganzen 1270 000 Stück künſtlich erbrüteter Jungfiſche. P. S. Der vom Deutſchen Fiſcherei-Verein dem Kaſſeler Fiſcherei-Verein überwieſene Geldbetrag iſt zur Erbrütung von 26 000 Stück Eiern des Bachſalblings und 21000 Stück Ciern der Regen— bogenforelle verwendet. Ueber die Beſetzung von Gewäſſern des Vereinsgebietes durch den Kaſſeler Fiſcherei-Verein im Frühjahr 1895 wird beſonderer Bericht gelegentlich der Mittheilung der definitiven Zu— ſammenſtellung des Reſultates der Ausſetzungen im Frühjahr 1895 erſtattet werden. = EEE WET WERE * RA 305 — ũ— — VI. Fragekaſten. Frage Nr. 32 (Herr A. J. in J.): Ein Teich von 50 120 Meter Ausdehnung und 6 Meter größter Tiefe ſoll beſetzt werden. Der Boden iſt ſchlammig, die Ufer theilweiſe mit Schilf und Gras beſtanden; Umgebung Wieſen, Zufluß jederzeit vorhanden. Welche Art oder welche Arten eignen ſich am beſten zur Beſetzung, wie alt müſſen die Fiſche ſein und wie ſtark der Einſatz? Antwort auf Frage Nr. 32. Auf Grund dieſer allzu knapp mit genaueren Angaben verſehenen Anfrage erſcheint uns der Teich geeignet für Karpfen und allenfalls, wenn der Zufluß nicht gar zu ſchwach ſein ſollte, noch für Regenbogenforellen. Die Hauptſache iſt natürlich die, ob Sie den Teich ablaſſen und von Hechten ausfiſchen können. Iſt das der Fall und können Sie den Hechten den Zutritt verwehren, ſo rathen wir Ihnen Karpfenjährlinge und Regenbogenforellenjährlinge einzuſetzen. Von den Karpfen können Sie ca. 300 Stück, von den Regenbogenforellen ca. 30 Stück einſetzen. Ueber Karpfenzucht können Sie ſich weiter informiren durch das Lehrbuch der Teichwlrthſchaft von M. v. d. Borne, über die Zucht der Regenbogenforelle finden Sie trefflichen Rath in der Brochüre von C. Jaffé „ZForellenzucht“ bei Rackhorſt in Osnabrück 1894. VII. Literatur. Ueber Irrthümer, Mißverſtändniffe, Namensverwechslungen, Fiſcherlatein und ähnliche Dinge auf dem Gebiet der Fiſchkunde und des Fiſcherei-Weſens, von Dr. A. Metzger, Geh. Regierungsrath und Profeſſor der Zoologie an der kgl. Forſtakademie zu Münden. Kaſſel 1895. Separatabdruck aus den Abhandl. n. Ber. XXXX des Vereins für Naturkunde zu Kaſſel. Der Verfaſſer, welcher bekanntlich über eine reiche Erfahrung nicht nur auf dem Gebiete der Ichthyologie, ſondern anch auf dem der praktiſchen Fiſchkunde gebietet, hebt aus dem Schatz ſeiner Kenntniſſe einzelne der eklatanteſten in der Literatur graſſirenden Irrthümer hervor und ſtellt dieſelben, indem er ihrer Entſtehung nachgeht, in belehrender und unterhaltender Form richtig. Die Lektüre der kleinen Schrift, deren Inhalt in dem Titel angedeutet iſt, wird dem Leſer nicht nur eine angenehme Stunde bereiten, ſondern denſelben auch zu größerer Kritik in der Aufnahme und der Verwerthung, namentlich vieler ſogenannter populärwiſſenſchaftlicher Erzeugniſſe auf dem Gebiete der Fiſcheret, anregen. H. Die Otterjagd mit Hunden. Geſchildert von Hubert Vogler, illuſtrirt von Emil Klein. 30 Seiten Großquartformat. Ravensburg 1895 bei Adolf Braunwarth. Preis 2.50 , in Prachtband 10.50 . bei Frankozuſendung. Wenn auch das und vorliegende prächtige Werk in erſter Linie für den Jäger geſchrieben iſt, ſo gibt es doch in den Kreiſen der Fiſcherei gewiß zahlreiche Intereſſenten, welche dem Otter nicht bloß Urfehde geſchworen haben, und denen jedes Mittel zur Vertilgung dieſes größten Fiſchräubers recht iſt, ſondern die auch an der regulären Otterjagd ihre Freude haben und daher das Werk von Hubert Vogler mit Intereſſe leſen werden. Nachdem der Verfaſſer zunächſt von den früher thätigen Otterjägern erzählt, über die zur Otterjagd mit Hunden geeigneten Bäche und Flüſſe und die zweckmäßigſte Zeit der Jagd, ſowie über die Vorbereitungen zu derſelben und die Ausrüſtung geſprochen, ſchildert derſelbe in ebenſo belehrender wie unterhaltender und mit trefflichem Humor gewürzten Weiſe auf Grund ſeiner langjährigen reichen Erfahrung als Otterjäger den Verlauf einer Otterjagd mit Hunden, wobei er wiederholt Gelegenheit findet, über die Naturgeſchichte und die Lebensweiſe des Otters, ſowie über den Otterhund eingehende, überall von genauer Sachkenntniß zeugende Mittheilungen zu machen. In den Text ſind eine Reihe von bildlichen Darſtellungen einiger Epiſoden aus der Otterjagd aufgenommen, welche in flotter Manier, künſtleriſch gezeichnet, den lebendigen Eindruck der Lektüre erhöhen. Wir können daher die vorliegende Schrift von Hubert Vogler, welche auch in der Jägerwelt die günſtigſte Aufnahme gefunden hat, in den Fiſchereikreiſen auf das Wärmſte empfehlen. H. VIII. Fiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 30. Juli. Zufuhr in Aalen knapp, im Uebrigen ſehr reichlich, Geſchäft und Preiſe etwas beſſer. En gros-Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte A Hechhe 52 65 28—35 Winter⸗Rheinlachs. per Pfund 360 rr 80 60 Hu Lach 6 150— 220 Bache 8 50 12— 18 Flundern, gg. „ Schock 175-250 Karpfen, mittelgroße — — do. kleine pomm.. | „ „ 60—80 Dos Heine, == — Bücklinge, Stralf. . „ Wall 350-450 Schleie 103— 107 34—42 Dorſche „ Schock 125 — 200 Blee 5 = 17 Schellfiſch . „ Stiege 90—110 Pilger, 52,2 7. „173545 18—20 Aale, große . „ Pfund 120 FEC 100 65 Stör RR 120—130 ſtſeelachs 90—103 [Heringe - e 1000 O RR — F 50 13 306 Die von Herrn W. Riedel in Nr. 13 vom Jahre 1894 und von Herrn Prof. Dr. Frenzel in Friedrichshagen verſchiedentlich empfohlene Fiſchfutter⸗Schneidmaſchine nebſt Scheiben⸗Einſätzen von ½ bis 10 mm Loch— weite, liefere ich zu billigſten Preiſen. Herr Prof. Dr. Frenzel ſchreibt hierüber in Nr. 14 der „Allg. Fiſcherei-Ztg.“ v. J. 1895: „Die von Riedel empfohlene Nudel-Fleifch: „hackmaſchine, ſollte nirgenos fehlen, wo künſtlich „gefüttert wird.“ (6/3) C. Krugmann, Heidelberg. Eine ſeit einer Reihe von Jahren in Betrieb ſtehende größere, mit den vorzüglichſten 8 niſſen bewirthſchaftete (8) Fiſchzuchtanſtalt wird wegen Erkrankung des bisherigen Leiters aus freier Band verkauft. Reflektanten wollen ihre Adreſſen unter Chiffre F. A. bei der Expedition dieſes Blattes gefälligſt hinterlegen, worauf nähere Auskunft ertheilt wird. Angelgeräthe Vorzügl. Fabrikat. Preisliste frei. Hoher Rabatt. Neuanfertig. jed. Geräthe. Reparatur. prompt. G.Staudenmayer, Ulm, k. württ. Hoflieferant. a 9 Lachs⸗- u. 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Ver., des Hamburger Fiſch Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Fothringiſchen Fiſch.⸗Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für den Kreis Lingen, des Fiſcherei⸗Dereins für die Provinz Sachſen und das Berzogthum Anhalt ec. ꝛc. In Verbindung mit Tachmännern Zeutſchlands, Geſlerreich-Angarns und der Schweiz, herausgegeben vom Vayeriſchen und vom Deutſchen Tiſcherei-Verein. Nr. 17. 66577. Nunchen, den 14. Wuguft 1855. XX Jahrg. Inhalt: I. Bekanntmachung. — II. Der ſogenannte Schlamm auf den Teichen. — III. Der Zug der Mainfiſche im Frühjahr 1895. — IV. Schleſiſche Karpfenwirthſchaften. — V. Einige Bemerkungen über intenſive Fiſchzucht. — VI. Vermiſchte Mittheilungen. — VII. Vereins⸗ nachrichten. — VIII. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämmtlicher Originalartikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Die Deutſche Fiſcherei-Ausſtellung Berlin 1896. Abtheilung für Binnen⸗Fiſcherei. Die Deutſche Fiſcherei-Ausſtellung in Berlin 1896 will beſtrebt fein, ein Bild zu bieten, ſowohl von der deutſchen Fiſchfauna, als auch von den die deutſche Fiſcherei im weiteſten Sinne bewegenden Fragen, einſchließlich der Mittel, welche Wiſſenſchaft und Praxis bieten, um das Ziel der Hebung und Förderung der deutſchen Fiſcherei und Fiſcherei-Wirth— ſchaft zu erreichen. Es werden mithin zu veranſchaulichen ſein: J. Die deutſchen Fiſche (einſchließlich Krebs und Perlmuſchel). Dieſe Sammlung wäre thunlichſt von den deutſchen Fiſcherei-Vereinen zu beſchaffen. II. Die wirthſchaftlich bedeutſamen Zucht- und Speiſefiſche Deutſchlands, ſoweit möglich lebend; ſonſt auf Eis oder konſervirt. In dieſer Abtheilung wird eine möglichſt vollſtändige Darſtellung der fiſchzüchteriſch werthvollſten Raſſen angeſtrebt. Ausſteller: Fiſchzüchtereien, Fiſchhandlungen u. ſ. w. Konkurrenzausſtellung. III, EV: NT: XII. . Die ſogenannte künſtliche Fiſchzucht, ihr Weſen und ihre Werkzeuge. a) Brutanſtalt in Betrieb, Modelle, Pläne und Zeichnungen von Brutanſtalten, Bruthäuſern ꝛc. b) Die verſchiedenen Konſtruktionen von Brutapparaten (Kaliforniſche Tröge, Selbſt— ausleſer) mit deren Nebenapparaten (Eierzähler, Pinzetten, Meßapparate, Brut— transportapparate). Die Teichwirthſchaft. a) Kleine Karpfenwirthſchaft in Betrieb, Modelle, Pläne und Abbildungen (Photo: | graphieen) von Teichwirthſchaften, Teichen, Mönchen und fonftigen Ablaß- und Stauvorrichtungen. 5 b) Fiſchtransportapparate ꝛc. auch in Abbildungen und Modellen. Fluß⸗ und Wildfiſcherei. Fiſchwaage, Leitern, Päſſe und Schutzvorrichtungen (Gitter) in Modellen und Zeichnungen. Die Fiſcherei-Induſtrieen. a) Konſervirung von Fiſchen und Fiſchtheilen (Caviar) zu menſchlichem und thieriſchem Genuß, beziehungsweiſe zur Herſtellung von Düngemitteln, zuſammen mit dem Deutſchen See-Fiſcherei-Verein. b) Die deutſche Perleninduſtrie. c) Die deutſche Kunſtperleninduſtrie. d) Induſtrieen, welche als Rohmaterial Fiſche oder Fiſchbeſtandtheile verarbeiten: Fiſchleim, Fiſchthran, Perlmutterinduſtrie, Muſchel- und Korallenverarbeitung, Fiſchſchuppeninduſtrie, zuſammen mit dem Deutſchen See-Fiſcherei-Verein. Die Werkzeuge und Hilfsmittel der Fiſcherei-Betriebe, zuſammen mit dem Deutſchen See-Fiſcherei⸗Verein. Netze, Reuſen, Winden Fiſcherboote, Fiſchkaſten, Dröbel. Die Angel- und Sport⸗-Fiſcherei. Angeln, Köder u. a. „Die Zierfiſchzucht und Aquarienkunde. a) Zierfiſche und Pflanzen. b) Aquarien, Durchlüfter, Heizapparate und ſonſtige Geräthe. „Feinde der Fiſcherei und Mittel zu ihrer Vertilgung. a) Die Feinde in konſervirten Exemplaren oder in Abbildungen. b) Fallen und Fanggeräthe. Die Fiſcherei-Wiſſenſchaft und ihre Hilfswiſſenſchaften. a) Die Thier- und Pflanzenwelt der Binnengewäſſer, konſervirt oder in Abbildungen. b) Die Ernährung der Fiſche. . Die natürliche Nahrung, fonfervirt oder in Abbildungen. 5) Fiſchfuttermittel und die Werkzeuge zu ihrer Bereitung. c) Wiſſenſchaftliche Apparate und Geräthe zum Studium der Nährfauna und zur ſonſtigen Unterſuchung der Fiſchgewäſſer. d) Kranke Fiſche, Mißbildungen, Krankheitserreger ꝛc., konſervirt oder in Abbildungen. e) Geſchichte und Entwicklung der Fiſcherei. ) Hiſtoriſche und prähiſtoriſche Fiſcherei in Funden, Modellen und Zeichnungen. 8) Die Fiſcherei der Naturvölker in Originalen, Modellen und Zeichnungen. Literatur und Statiſtik. Die Ausſtellungskommiſſion hat in ihrer Sitzung vom 5. Auguſt beſchloſſen, Aumeld— ungen noch bis zum 1. November entgegenzunehmen. In Sachen der Ausſtellung lebender Fiſche, für welche ſchon zahlreiche Anmeldungen vorliegen, wurde in Erwägung gezogen, die einzelnen Ausſteller nur in Gruppen bei be— ſchränkter Ausſtellungsdauer zuzulaſſen, alſo entweder in nach dem Looſe beſtimmten Gruppen der Ausſteller (4 Gruppen 15. Mai bis 1. Juli, Juli, Auguſt, September, oder gruppirt nach Entwicklungsſtadien: Stammfiſche, Verkaufsfiſche (zwei- und dreiſömmerige), Brut und Jungfiſche. Es wäre ſehr erwünſcht, hierüber die Anſichten der Betheiligten zu hören. Die Preisrichter ſollen im Oktober ernannt werden und darunter — ſelbſtverſtändlich — auch EN EN PR U EEE OEL DER \ 5 Berufsfiſcher vertreten ſein. Der Antrag eines nicht erſchienenen Kommiſſionsmitgliedes, die Ausſtellung nicht abzuhalten, wurde einſtimmig abgelehnt. Anmeldeformulare ſind auf Wunſch von der Geſchäftsſtelle, Berlin, Zimmerſtraße 90/91, zu beziehen, welche auch nähere Auskunft ertheilt. Wir erſuchen die befreundete Preſſe um thunliche Verbreitung dieſer Bekanntmachung. . Profeſſor Dr. Weigelt. II. Der ſogenannte Schlamm auf den Teichen. Von Profeſſor Dr. Joh. Frenzel-Friedrichshagen. Jedem Fiſchzüchter, der nicht gerade mit ſehr kaltem und ſchnellfließendem Waſſer arbeitet, iſt die üppige Vegetation bekannt, welche ſich zur Sommerszeit auf der Oberfläche ſeiner Teiche einfindet und welche man wohl vielfach, wenn auch fälſchlicherweiſe, als Schlamm bezeichnet. Es find dies durcheinander gewachſene Maſſen von fadenbil denden grünen Algen aus der Ordnung der Conjugaten (Spirogyra ꝛc.), welche von einzelnen Algen wie Desmidiaceen, Diatomeen ꝛc. durchſetzt ſind. Das Wachsthum dieſer Algen geht nun für gewöhnlich in der Weiſe vor ſich, daß ſie auf der Sohle und den Rändern der Teiche dichte, grüne Raſen bilden, welche ſich ſpäter loslöſen und in oft großen Fladen auf der Oberfläche des Waſſers ſchwimmen, wo ſie dann mit der Zeit abſterben und ein nußfarbiges, braunes Ausſehen, das an Schlamm erinnert, erhalten. Bekannt iſt ferner, daß viele Teich— wirthe dieſe Algenvegeiation als durchaus ſchädlich anſehen und fie nach Möglichkeit entfernen. So klagen, um nur ein Beiſpiel anzuführen, Karpfenzüchter darüber, daß ſich die Karpfen— brut leicht in den Algenfäden verwickelt und ſo zu Grunde geht. Außerdem iſt es auch ſehr wohl möglich, daß die abſterbenden und dann in Fäulniß gerathenen Maſſen ſchädliche Stoffe z. B. Kohlenſäure produziren und dadurch zur Verunreinigung des Waſſers beitragen. Gewöhnlich aber begnügt man ſich ſchon mit der Begründung, daß die genannten Algen— fladen einen unſchönen Anblick darbieten und den Teich unſauber genug erſcheinen laſſen, um dieſen von ihnen zu befreien. Es würde nun an dieſer Stelle zu weit führen, wollte man das Für und Wider hinſichtlich dieſer letzteren Maßregel erwägen; auch fehlen zur Zeit noch ausgiebige Erfahrungen und Verſuche in betreff jener Algen. Hervorgehoben ſei hier daher nur, daß ſie ohne Zweifel auch manchen Nutzen mit ſich bringen. So gewähren ſie den Fiſchen Schutz gegen Sonnenwärme und Licht, und fie führen, fo lange wenigſtens als ſie noch hinreichend grün ſind und lebhaft vegetiren, dem Waſſer Sauerſtoff zu. Außerdem aber — und dies möchte wohl das Wichtigſte fein — dienen fie zahlreichen kleinen Thieren, In: ſekten, Kruſtaceen, Würmern ꝛc. zum Aufenthalt, die ihrerſeits im Stande find, den Fiſchen als Nahrung zu dienen. Entfernt man mithin die Algenfladen, ſo beraubt man das Waſſer ganz unzweifelhaft eines Theiles ſeiner Nährſtoffe, und zwar ſind es gerade maſſen— haft Daphnien, Inſektenlarven, kleine Käferchen ꝛc., welche man auf dieſe Weiſe den Fiſchen entzieht. Anderſeits iſt allerdings nicht zu verkennen, daß es auch Fiſchfeinde find, die in dem Algengewirre Zuflucht finden, ſo Schwimmkäferlarven, Egel, Waſſerwanzen ꝛc., welche ihrerſeits zu entfernen entſchieden von Nutzen iſt. Erwägt man alſo, daß die Algen einer— ſeits durch Fäulniß das Waſſer verderben und anderſeits die ebenerwähnten Schädlinge ent— halten, ſo mag es ſchon aus dieſen Gründen angebracht erſcheinen, ſie aus dem Waſſer zu entfernen, und zwar mindeſtens dann, wenn ſie nußfarbig zu werden anfangen. Es fragt ſich jetzt indeſſen, was wir zweckmäßigerweiſe mit ihnen beginnen und da iſt es jedenfalls ganz verkehrt gehandelt, ſie einfach auf die Teichränder oder dergleichen zu werfen, da in dieſem Falle die außerhalb des Waſſers aushaltenden Fiſchfeinde, nämlich die Waſſerkäfer und -Wanzen, ſchleunigſt wieder dem feuchten Elemente zuwandern, während die nützlichen Thiere, z. B. die Daphnien, zu Grunde gehen. Bekannt iſt, daß gerade die letzteren, die Daphnien, es find, welche der Brut unſerer Teichfiſche, den Forellen und Saiblingen ſowohl wie den Karpfen ꝛc., hauptſächlich als Nahrung dienen. Anderſeits aber iſt bekannt, daß dieſe kleinen Kruſter eine ganz eigenthümliche Fort— 312 pflanzung haben, derart, daß fie zweierlei Eier produziren — nämlich — durch Jungfern— zeugung — Sommereier und außerdem — geſchlechtlich — Winter- oder Dauereier, welch letztere, wie ja ihr Name beſagen ſoll, die Eigenthümlichkeit haben, den Winter reſpektive eine Zeit der Trockenheit zu überdauern, um nachher wieder, wenn fie in's Waſſer gelangeu, zu neuem Leben zu erwachen. Wenn wir mithin, und dies gilt namentlich für das Ende des Sommers, die genannten Algenfladen aus dem Waſſer entfernen und trocknen, ſo werden wir zwar die darin enthaltenen Thierchen, ſoweit ſie nicht entfliehen können, tödten; wir tödten dann auch die kleinen Kruſter. Aber — ihre Eier bleiben entwicklungsfähig erhalten und wir können nun die getrockneten Algenfladen benützen, um neue Kulturen von Daphnien ꝛc. zu gewinnen. Um ferner die flüchtigen Schädlinge, die Wanzen und Käfer zu vernichten, wenden wir hier ein ſehr einfaches Mittel an, indem wir nämlich die dem Teiche ent— nommenen Algenfladen auf den Hühnerhof bringen, wo jene ſchnell ein Opfer der ihnen eifrig nachſtellenden Hühner werden. Wir ſtellten zu dem Zwecke eine kleine flache Grube im Hofe her, um das Zerſtreuen der Waſſerpflanzen zu vermeiden. Dabei hatten wir noch den weiteren Vortheil, daß die Hühner ihren Miſt auf den Algenfladen ablegten, der ja, wie bekannt, zur Kruſtaceenzucht ſehr dienlich iſt. Im Anfang des Sommers, wo die Kruſter eigentliche Dauereier kaum produziren, hat es keinen Zweck, die Algenfladen zu trocknen; wir verfuhren daher derart, daß wir ſie, nachdem ſie von den Hühnern durchſucht und ge— düngt waren, in beſondere, ganz kleine Teiche brachten, um die noch lebensfähigen Sommer⸗ eier zur Entwicklung zu bringen, und in der That zeigten ſich die friſch angelegten Teiche, die noch keine Daphnien ꝛc. enthalten hatten, ſehr reich daran, ein Zeichen dafür, daß dieſen reſpektive deren Eiern ein kürzeres Verweilen am Lande auch im Sommer nicht ſonderlich ſchädlich iſt. Verſuche, die im Herbſte den Teichen entnommenen Algenfladen zu trocknen, um ſie im Winter zur Kruſtaceenzucht zu benutzen, hatten hier im verfloſſenen Jahre noch kein definitives Reſultat ergeben, was hauptſächlich daran lag, daß in unſeren erſt neu angelegten Teichen noch zu wenig Kruſtaceen enthalten waren. Es ſollen indeſſen dieſe Verſuche in der oben angegebenen Weiſe wieder aufgenommen werden. Um Kruſtaceen zu züchten find ja eine ganze Reihe von Methoden empfohlen worden, welche zumeiſt auf der Miſchung ver: ſchiedener Düngemittel beruhen. Dieſe letzteren haben indeſſen doch nur den Zweck, die— jenigen Organismen zunächſt heranzuzüchten, welche den Kruſtern zur Nahrung dienen, näm— lich die Infuſorien, Räderthierchen ꝛc. Sehr viel rationeller muß es mithin erſcheinen, wenn man auch diejenigen Subſtanzen dabei hat, die unzweifelhaft und mit Sicherheit auch die Keime der Kruſter ſelbſt enthalten, und da dieſe Bedingung hinſichtlich der Algenfladen erfüllt iſt, ſo ſollte man dieſe nicht kurzweg fortwerfen, ſondern in der oben beſprochenen Art und Weiſe behandeln und bei paſſender Gelegenheit verwenden. Für diejenigen, welche nicht zu außergewöhnlicher Zeit Kruſtaceen züchten wollen, würde es genügen, die getrockneten und gedüngten Algenfladen zum Frühjahr in die Teiche zu bringen, wenn dieſe von neuem be— ſpannt werden ſollen. III. Der Zug der Mainſiſche im Frühjahre 1895. Von L. Buxbaum in Raunheim. Die Fiſcherei im unteren Main ging im letzten Winker ſehr ſchlecht und die Fiſcher waren wirklich zu bedauern. Der Hechtfang, der bei abgelaſſenem Stau oft noch einiger maßen lohnend war, ja bei reinem Waſſer manchmal gut rentirte, war diesmal ſehr gering. Gar oft konnten unſere Fiſcher mit Petrus ſprechen: „Wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen“. Am 6., 7. und 8. Februar haben drei Fiſcher das Eis in dem Oberkanal losgehauen und über ein vorgeſpanntes Netz hinaus in den Main gedrückt, darauf das Schleppnetz beigezogen und haben fünf Fiſchchen gefangen. Drei Tage Arbeit für drei Mann und keine Beute gemacht; wovon ſollen die Leute da leben? Am 10. Februar hat ſich das Maineis geſtellt und auch da war der Fiſchfang gleich Null. Vom 20. bis 22. Februar haben vier Fiſcher gearbeitet und drei Fiſchchen gefangen und vom 25. bis 313 — h—ẽ — 27. Februar haben ſieben Mann mit dem Schleppnetz unter dem Eiſe im Unterkanal gefiſcht und das Reſultat waren zwei Rothaugen. Die Leute haben mich gedauert, als all die ſauere Arbeit vergebens war und ihre große Mühe auch gar keinen Lohn brachte. Am 11. März kam das Maineis in Bewegung und ging ohne Störung ab in den Rhein, deſſen Eisdecke auch ſchon einige Tage vorher gebrochen war. Bei dem nun eingetretenen Hochwaſſer lohnte die Fiſcherei etwas beſſer und wurden beſonders Breſem (Abramis Brama), Rothaugen (Leueiscus rutilus) und Flußbarſche (Perca fluviatilis) mit dem Wurfnetz erbeutet. Man merkte ſchon, daß bei dem Hochwaſſer und niedergelegtem Nadelwehr der Fiſchzug bereits begonnen hatte und am 1. April haben die Fiſcher in Seligenſtadt in ſeichtem Waſſer viele Hechte gefangen, darunter Exemplare von 20 Pfund. Alle waren weiblichen Geſchlechtes und angefüllt mit Laich. Die Laichzeit des Hechtes beginnt bekanntlich früher, als die der anderen Fiſche. Am 5. April wurden die Nadelwehre wieder aufgeſtellt und nun mußte der Fiſchzug wieder durch die Fiſchpäſſe und Schleuſen gehen. Am 6. April beobachtete ich beſonders den Flußbarſch (Perca fluviatilis) und den Kaulbarſch (Acerina cernua). Am 10. April war der Fiſchpaß gefüllt mit Schneider (Alburnus lucidus), Rothaugen (Leueiscus rutilus) und Flußbarſch (Perca fluv.) Am 12 April ſprangen die Fiſche über die Trennungswände der Paßkammern bei + 12° R. und am 18. April war der Paß vollſtändig gefüllt und die Fiſche ſprangen beſtändig. Es kamen noch dazu der Döbel (Squalius cephalus), der Weißfiſch (Chondrostoma nasus), der Breſem (Abramis Brama) und der Bitterling (Rhodeus amarus). Am 24. April waren die Flußbarſche in der Ueberzahl und am 28. April war der Zug ſo ſtark, daß ſich die Fiſche faſt nicht regen konnten; an dieſem Tage ſprangen ſie fortwährend. Dieſer ſtarke Zug konnte nun Tag für Tag beobachtet werden, bald war die eine Art, bald eine andere vorherrſchend. Am 2. Mai war der Breſem (Abramis Brama) vorwiegend, bei dem man das geſetzliche Maß etwas herabſetzen könnte, weil er mehr in die Breite wächſt, als in die Länge. Er kommt wohl am häufigſten im Main vor und iſt der Fiſch, der ſich jagen läßt. Ein ſolcher Jagdzug von 6 oder 8 Fiſcher⸗ nachen ſieht ſehr ſchön aus, weil dieſe in zwei Linien fahren, die ſich nähern und ſich durch Schlagen auf das Waſſer die Fiſche gegenſeitig zujagen. Am 7. Mai war der Zug wieder beſonders ſtark und waren die Rothaugen (Leuciscus rutilus) vorherrſchend. Durch Regenwetter, das den Schnee raſcher zum Schmelzen brachte, war das Mainwaſſer ſo ge— ſtiegen, daß die Nadeln am Wehre gezogen werden mußten und nun gingen die Fiſche durch das Wehr. Nachdem die Nadeln wieder eingeſtellt waren, mußten die Fiſche durch den Paß aufwärts gehen und noch am 10. Juni ſprangen ſie häufig. Ende Juni kamen wieder die Barben (Barbus fluviatilis) in großen Exemplaren an 50 und 55 em lang und fo mit Laich gefüllt, daß es ihnen ſchwer hält, durch den Paß zu kommen und ſie meiſt auf dem Grunde liegen. Sie laſſen ſich leicht mit den Händen herausnehmen und geben bei leichtem Streichen den Laich ab. Dieſer Zug der ſtarken Barben währte 10 Tage, dann wurden ſie ſeltener und am 2. Juli hatte der Fiſchzug ſein Ende erreicht. Der Zug war in dieſem Frühjahr ſtärker als im Vorjahre und wenn das Waſſer nicht verunreinigt und vergiftet würde, ſo müßte der Main eine Menge Fiſche liefern. So aber wird allerorts ge— klagt über die Verunreinigung der Bäche im Vogelsberg und der Wetterau, ſowie im Taunus, wodurch die Fiſche ſterben. Wir, am Untermain, ſind beſonders übel daran, denn das Waſſer hat jetzt eine Beſchaffenheit, daß das Baden in demſelben gefährlich iſt. Daß auch Seltenheiten in den Main kommen, davon zeugt der Fang einer Scholle, die am 27. Juli 1894 im Gewicht von !/, Kilo im Main gefangen wurde. Auch in dieſem Jahre ſind die Maifiſche (Alausa vulgaris) nicht in den Main gegangen und habe ich nicht gehört, daß ſolche gefangen wurden. Der Aalfang war in dieſem Jahre auch ſehr gering und haben die Fiſcher wenig Beute gemacht. Da in den Fiſchpäſſen keine Aalleitern angebracht ſind, ſo hält es den jungen Aalen ſchwer, dieſelben zu durchwandern und kommen weniger ſtromaufwärts. Eine ſolche Vorrichtung könnte jedoch leicht hergeſtellt werden. Der Bitterling (Rhodeus amarus) kommt ziemlich häufig vor und wird von den Fiſchern Bille genannt. Ich habe welche gehabt, bei denen zur Laich— zeit die Legröhre 1 em lang war, womit ſie bekanntlich ihren Laich in die Muſcheln hinein— 314 legen, die am ſtumpfen Ende auch in geſchloſſenem Zuſtande noch ſo viel Oeffnung haben, daß das Fiſchchen ſeine Eier mit dieſer Legröhre hineinlegen kann. Die Muſcheln, Unionen und Anodonten haben ſich im Untermain wieder an— geſiedelt, ſie ſcheinen ſich an das Waſſer gewöhnt zu haben, aber der Krebs iſt bis jetzt noch nicht wieder erſchienen und ich glaube nicht, daß er überhaupt in dieſem verunreinigten Waſſer leben kann. s Die Fiſcherei im Main ernährt ihren Mann nicht mehr wie früher. An anderen Orten werden Fiſchteiche angelegt und ſucht man die Fiſcherei zu heben, hier geht die Fiſcherei zu Grunde und es wäre doch ſo leicht zu helfen. Möchte doch bald Beſſerung eintreten. IV. Schleſiſche Karpfenwirthſchaften. Von der Vorausſetzung ausgehend, daß es ſo manchen Leſer der „Allg. Fiſcherei-Ztg.“ intereſſiren dürfte, ein Bild von kleinen, intenſiv betriebenen Karpfenwirthſchaften Schleſiens zu erhalten, erlaube ich mir im Nachſtehenden zunächſt die Bewirthſchaftung der Weiher auf dem Prinzlich Carolather Majoratsgute Mellendorf, Kreis Reichenbach in Schleſien, durch Herrn Inſpektor Fechner, einen gewiegten Praktiker, in großen Zügen zu ſchildern. Als Streichteich bedient man ſich einer Wieſenfläche von 1—1!/, Morgen, die an der tiefiten Stelle 70 —80 em hoch beipannt und dann mit 3 2 und 5 reiner galiziſcher Raſſe (Burda) beſetzt wird. — Bisher benützte man zum Laichgeſchäft 10—12 Pfund ſchwere Stücke, doch haben dieſe in den letzten Jahren nur wenig Nachkommenſchaft gezeitigt; ſie mögen zu alt ſein, man will daher zu jüngeren greifen.“) — Sobald die Brut eben den Dotterſack verloren hat, wird ſie mittelſt feiner Gazekätſcher eingefangen, was um ſo leichter iſt, weil fie dann ſchaarenweiſe am Ufer ſteht,*) und nach dem einen Morgen großen „Lehmteiche“ gebracht, der nach Dubiſcher Methode behandelt, das ganze Frühjahr bis kurz vor dem Beſatze trocken gelegen hat; dort bleiben die Kärpfchen bis Mitte Auguſt, um dann nach dem dicht mit Pflanzen beſetzten „Wandateich“, der ebenfalls in jedem Sommer, bis zum 1. Auguſt, trocken liegt, überführt zu werden. Seine Abfiſchung findet erſt im kom⸗ menden Frühjahr, Ende März oder Anfang April, ſtatt und ergab in den letzten Jahren folgende Reſultate: 1893 (92er Brut) 13 Schock von durchſchnittlich 16— 18 cm Länge, 189 Mer 12 55 5 16—18 „ 5 1895 (94er „) 6 DIR = Ein Theil der Brut wird nun verkauft und 105 7 — 8 Schock zurückgehalten und in den den Winter hindurch trocken gelegten „Entenſchlag“, einen ebenfalls an Waſſerpflanzen reichen a: Morgen beſpannenden Weiher gebracht, in dem fie bis zum Herbſt bis zu „pfündigen Stücken abwachſen. Als ſolche werden fie überwintert und dann auf den zwei Morgen großen Schloßteich und den etwas größeren Grundmühlteich vertheilt. — Dieſe beiden Weiher liegen nicht in jedem Jahre eine Zeit lang „brach“, fie erhalten indeſſen durch Ein⸗ leiten von Miſtjauche und Eintrieb von Rindvieh (zweimal täglich) Nahrungsſtoffe in Maſſe. Hier werden alſo pro Morgen zwei Schock eingeſetzt, die im dritten Jahre zu 2½ —3 pfün⸗ digen Exemplaren heranwachſen. Als Beiſatzfiſche werden in die Streck- und Abwachsteiche Schleihen und Goldorfen gegeben. Letztere hatten im Jahre 1894 fo ſtark gelaicht, daß 20 Schock zu 15 A, 4 Schock zu 25 J verkauft werden konnten. 24 Schock blieben übrig. Dieſe kamen in in den nur 2½ Quadrat-Ruthen großen „Karaßteich“, erhielten dort pro Tag einen Liter rohe trockene Weizenkleie auf's Waſſer geſtreut und wuchſen dabei bis zu 16 em Länge (6. Auguſt) an. In den Karpfenteichen wird niemals gefüttert, doch hat Se. Durchlaucht der Prinz *) Gleicher Anſicht iſt übrigens V. Burda auch, der meines Wiſſens fo alte Stücke zum Laich- geſchäft „nicht mehr verwendet. *) Man nehme die Kärpfchen nicht als Dotterſackbrut aus dem Laichteiche heraus, ſonſt wird ſie „pilzig“ und geht ein, laſſe ſie aber auch ja nicht zu alt werden, ſonſt flieht ſie, ſobald ſich Jemand dem Teiche nähert, in's tiefere Waſſer und läßt ſich nur ſehr ſchwer herauskätſchern. | D r Rr K aan — ey VI früher mit dem Blutmehl aus der chemiſchen Fabrik von Pyrkoſch in Ratibor diverfe Ver: ſuche angeſtellt, welche eklatant zeigten, daß dieſes Fabrikat ungemein zur Erzeugung von Mikroorganismen beiträgt. (Vergl. hierüber die Jahresberichte des Schleſiſchen Fiſcherei-Vereins.) Schlaupitz, 8. Auguſt 1895. Karl Knauthe. 3 Einige Bemerkungen über intenfive Jiſchzucht. Die Natur läßt ſich nicht ungeſtraft hofmeiſtern. Es iſt das ein Erfahrungsſatz, welcher ganz beſonders in der Fiſchzucht ſeine Geltung hat. Wie überall in der organiſchen Natur hat ſich auch bei ihr ein Kreislauf heraus— gebildet, welcher die nothwendige Folge der einwirkenden Faktoren iſt. Sobald ein weſentliches Glied aus der Kette dieſes Kreislaufes herausgenommen, oder unverhältnißmäßig ausgebildet wird, entſtehen nothwendig Störungen, die dem Ganzen eine andere Richtung geben und in der Folge verhängnißvoll werden können. Dieſe Störungen ſind keine plötzlichen, ohne Weiteres in die Augen ſpringenden, ſondern ſtellen ſich allmählig, anfangs unbeachtet und unbewerkt ein, bis die Folgen dann das Ganze in Frage ſtellen. Das Verſtändniß für die Fiſchzucht wächſt und erweitert ſich erfreulicher Weiſe von Jahr zu Jahr, damit aber auch die Neigung zu einem intenſiveren Betriebe, ganz beſonders da derſelbe durch den Vorgang einiger Fiſchzuchtanſtalten und durch Empfehlungen und Bei— ſpiele unterſtützt wird. Es iſt bekannt, daß da, wo durch irgend eine äußere Einwirkung die Lebensbedingungen für irgend eine Thierart (namentlich aus der niederen Thierwelt) ſich günſtiger geſtalten, dann ſofort auch ein rapides Vermehren derſelben eintritt, dem dann plötzliches Verſchwinden gegen— überſteht, wenn dieſe Verſchiebung des Gleichgewichtes neue Kräfte entfaltet, die ihren Er— zeugern keinen Raum laſſen. Es braucht dabei ja nur an die Inſekten- und Nagethierplagen erinnert zu werden. a Wenn nun auch bei Leibe unſere Fiſche nicht in denſelben Topf, vor Allem nicht in das Kapitel der „Plage“ verwieſen werden können, ſo haben ſie doch Eins mit Jenen gemein und das iſt gerade das Weſentliche, nämlich die große Vermehrungsfähigkeit. — Da wo ſolche vorhanden iſt, pflegt ſich die Natur nun aber auch durch um ſo leichtere Vergänglichkeit zu korrigiren. Jedenfalls ſorgt ſie nach der einen oder anderen Richtung dafür, daß die Bäume nicht in den Himmel wachſen. Die intenſive Fiſchzucht hat ſich nun die große Vermehrungsfähigkeit der Fiſche zu Nutze gemacht, indem ſie künſtlich die Lebensbedingungen mehrt und günſtiger geſtaltet und in dieſen Rahmen die große Vermehrungsfähigkett einbringt. Es gelingt ihr auch dieſes Experiment für den Anfang. Unerwartete, ſpielend leicht errungene Erfolge eifern an, es wird aber leicht über das Ziel hinweggeſchoſſen und die Folge lehrt, daß ſich auch hier die Natur nicht ungeſtraft hofmeiſtern läßt. Die gröbſten, ſichtbarſten Folgen der Verſchiebungen kann der Züchter mit Leichtigkeit abwenden, aber die Natur ſchafft im Verborgenen, was ihr mit offenem Viſir verwehrt war, im Kleinen, was ihr im großen Style nicht gelang, ſie packt und reißt an den Erfolgen, je länger je mehr, mit nächtlichen Räubern, deren Spürnaſen fein find, wenn es gilt, m't leichter Mühe ſich einen Fraß zu holen, mit dem Heer von krankheitserregenden Kleinweſen, gegen deren Einniſten es keine Schranke gibt, bis endlich des Kampfes müde, der Züchter einſieht, daß er die Geiſter nicht wieder los wird, welche er freventlich rief. Die Natur allein, welche ſie ſchickte, hat Waffen, ſie zu bannen, indem ſie dem Züchter korrigirend den Kreislauf wieder herſtellt, den jener freventlich ſtörte. Die Fiſchzucht mag ſich das zur Warnung dienen laſſen, wenn ſie ſich vor Enttäuſch— ungen bewahren will. Noch hat ſie keine Mittel und Wege, um das Walten der Natur ſo in Feſſeln zu ſchlagen, daß ſie Alleinherrſcherin wird. Maßhalten iſt auch hier das Loſungs— wort, nicht anfänglichen Erfolgen Beweiskraft zulegen und auf dieſen zuverſichtlich weiter bauen. Es gibt aber auch hier ein Pflaſter auf die Wunde. Die Natur iſt ſichtlich und nach— haltig dankbar, wenn man ihr mit künſtlichen Mitteln in gewiſſen Grenzen zu Hilfe kommt, ohne ihren Kreislauf allzu ſehr zu ſtören. So lange die intenſive Fiſchzucht nicht über— 316 — — trieben wird, iſt ein dauernder Erfolg ſicher. Man füttere deßhalb ſeine Fiſche dreiſt, vermehre durch künſtliche Mittel das natürliche Nahrungsquantum, erfreue ſich der ſichtlichen Erfolge, aber man glaube nicht, daß nun jedes kleine Waſſerfleckchen zeutnerweiſen Ertrag bringen könne, ſo verlockend, überaus kräftig die anfänglichen Erfolge auch zu ſein ſcheinen. Den Leſern der früheren Jahrgänge der „Allg. Fiſcherei-Zeitung“ wird noch ein Aufſatz des erfahrungsreichen Direktors der Kaiſerlichen Fiſchzucht in Hüningen in Erinnerung ſein, betitelt: „Große oder kleine Fiſchzuchtanſtalten“. Er kommt an der Hand gleicher Geſichts— punkte zu dem Reſultate, daß die Fiſchzucht niemals konzentrirt, ſondern möglichſt dezentraliſirt werden müſſe. Das Beſtreben der meiſten Fiſcherei-Vereine durch Vertheilung von theils angekauften, theils ſelbſt gewonnenen angebrüteten Eiern an ihre Mitglieder behufs weiterer Behandlung und Ausſetzung in freie Gewäſſer hilft bei dieſer Dezentraliſirung und beruht deßhalb auf einer ſehr geſunden Grundlage, ſo ſehr es auch angefeindet wird. — Wenn große Anſtalten ſich die Mühe nehmen, durch Bereithaltung geeigneter Zuchtfiſche, einen hinreichenden Eier— gewinn zu demnächſter Vertreibung zu ſichern, ſo iſt deren Aufgabe eine natürliche und dauernd Erfolg verſprechende, unſicher wird ſie, wenn das Weitere nicht im Weſentlichen einer größeren Reihe kleinerer Zuchtanſtalten überlaſſen bleibt, welche auf natürlicher Grundlage arbeiten. Vornehmſte Aufgabe bleibt deßhalb: Schaffung und Mehrung günſtiger Lebensbedingungen, Unterſtützung der Natur mit künſtlichen Mitteln, aber Maßhalten den ſichtbaren anfänglichen Erfolgen gegenüber! Cleyſingen a. Harz. C. Arens. VI Vermiſchte Mittheilungen. Abwachsreſultate diverſer Karpfenraſſen in Schlaupitz 1894 und 1895. ] Tag Schwere 8 | des Raſſe Alter | am | 5 + Einſetzens | Einſatztage 5. Aug. 1895 i | TEN EN, 1. April Alte ſchleſiſche unveredelt 2 Sommer 86 gr . 110 gr 1. April Veredelte Ichlefiihe .. . 2 = 250 gr { 550 gr . April eich, 2 0 270 gr 0 600 gr 1, ABU BEDaride e 2 1 375 gr 5 820 gr | 1895 10. April Alte ſchleſiſ che. 2 Sommer 88 gr 106 gr 10. April Veredelte ſchleſiſche. . 2 5 260 gr 500 gr 10. April Böhmiſchkte . 278 gr 550 gr 10. April Burda ſ che 2 1 350 gr 730 gr Die Fiſche waren aus je einem Bezuge herausgeleſen, nach den einzelnen Raſſen ge: zeichnet und dann in eine nahrungsreiche Lettengrube geworfen worden. Es zeigt ſich hierbei wieder einmal, daß die Burda'ſche Raſſe die beſte von allen iſt. K. Knauthe. Vorſicht bei Madenfütterung! In einer kleineren Forellenteichwirthſchaft in Pommern wurde als künſtliche Fütterung ausſchließlich die mit Fliegenmaden angewendet, welche in Madenkäſten gezüchtet wurden. Die Fütterung war eine ſehr intenſive und die Forellen nahmen außerordentlich gut zu. Plötzlich aber entſtand in einigen der Teiche ein ſtarkes Sterben und es zeigte ſich bei den abgegangenen Fiſchen der Bauch aufgetrieben und der Magen (oder Darm?) geplatzt, reſpektive mit Gas erfüllt. Es kann keinem Zweifel unter⸗ liegen — unterſucht wurde die Erſcheinung nur von einem Apotheker, der nichts heraus— brachte, — daß dieſe auf die Fütterung mit jenen Maden zurückzuführen iſt und daß die⸗ ſelben offenbar mit einem Gift infizirt waren, ſeien es nun Bakterien oder deren Produkte, welches aus dem faulenden Aas entſtammte. Es iſt dies eine Warnung dafür, daß man hinſichtlich der Madenfütterung ſehr vorſichtig ſein ſollte. Dr. Joh. Frenzel. Fiſchzucht in Amerika. Laut Bericht des Dr. Bean in der amerikaniſchen Fiſcherei⸗ Verſammlung vom 12. Juni 1895 hat die Fiſcherei-Kommiſſion der Vereinigten Staaten in N 317 diefem 25. Jahre ihres Beſtehens folgende Eier gewonnen: Hecht und Barſch 450 Millionen, Whitefiſh, Dorſch und andere Seefiſche 385 Mill., Hummer 70 Mill., Schollen und ver- wandte Fiſche 4 Mill. — Von Salmoniden wurden gewonnen: Fontinalis (See-Fontinalis) 13 Mill., Quinnat-Lachſe 4½ Mill., Fontinalis (Strom-Fontinalis) 1½ Mill., Regen: bogenforellen und Steelhead 2 ½¼ Mill., andere Lachsarten / Mill. — Vertheilt wurden außerdem 100 000 Barſche verſchiedenen Alters. — Die Gewinnungskoſten dieſer auf 20 Stationen vertheilten Fiſchprodukte waren 800 000 M. Die Kommiſſion beklagt ſehr, daß ihr keine Mittel gegeben ſeien von Staatswegen dem Fiſchſchutz in allen Unionsſtaaten dienende und giltige Geſetze zu ſchaffen. Dieſelben werden als beſonders nöthig für Alaska bezeichnet, wo die werthvollen Lachsfiſchereien allerdings noch immer ſehr ergiebig ſind, der Lachs aber nur deßhalb noch einige Nahrung hat, weil die Lachskonſervenfabriken noch kein Intereſſe daran haben, ihren Fang zu ſteigern, da der Markt mit Fiſchkonſerven überfüllt iſt. J. Kann man das Alter des Karpfen aus den Schuppen beſtimmen? Durch die Zeitungen und auch durch einige Fiſcherei-Fachſchriften macht neuerdin,s wieder einmal die irrthümliche Angabe die Runde, daß man aus den Schuppen ſehr einfach das Alter des Karpfens beſtimmen könne. Man brauche nur eine Schuppe aus der Seitenlinie von dem darüber liegenden Gewebe zu reinigen und gegen das Licht zu halten. Findet man im Zentrum der Seitenlinienſchuppen einen helleren Fleck, ſo iſt der Fiſch ein Jährling; finden ſich um die helle Stelle ein, zwei, drei ꝛc. weitere konzentriſche Ringe, ſo deuten dieſelben auf ein Alter von zwei, drei, vier ꝛc. Jahren des Fiſches. Dieſe Angabe iſt durchaus unrichtig und gehört in das Gebiet des Fiſcherlateins. Die konzentriſchen Streifen, welche man auf den Schuppen der Karpfen beobachtet, ſind zweierlei Art. Einmal ſieht man mit Loupenvergrößerung als ringförmige Streifen ſehr feine riff— artige Erhebungen der oberflächlichen oder der ſo genannten Deckſchicht der Schuppe, deren Zahl bei einem zweijährigen Karpfen zwiſchen ca. 100 und 200 ſchwanken kann. Zweitens ſieht man ſehr viel gröbere Ringe, wenn man eine Schuppe gegen das Licht hält, ſchon mit bloßem Auge. Dieſe entſtehen dadurch, daß ſich in den unter der Deckſchicht lagernden Lamellen der Schuppen Kalkkörperchen ringförmig ablagern. Ihre Zahl iſt nicht nur bei einzelnen gleich großen und gleich alten Schuppen verſchieden und kann z. B. bei einem zweijährigen Karpfen 10 bis 15 betragen, ſie iſt aber auch gar nicht genau beim einfachen Durchſehen durch eine Schuppe zu beſtimmen, da die Zahl, je nachdem das Licht gerade oder ſchief durch die Schuppe fällt, ſcheinbar wechſelt, indem die Ringe bei verſchiedener Beleuchtung bald breiter und daun weniger zahlreich, bald enger und dann natüllich zahlreicher hervortreten. Eher könnte man daran denken, aus der äußerlich nicht ſichtbaren Zahl der die Schuppe zuſammenſetzenden Lamellen einen Schluß auf das Alter eines Fiſches zu ziehen. Jedoch liegen darüber noch keine ſicheren Beobachtungen vor. . Fackelfiſchen auf amerikaniſchen Barſch. „Forest and Stream“ ſchreibt: „Wir lagerten im September am St. Francis-Fluß in Arkanſas. Der Fluß bildet hier auf eine Strecke von acht engliſchen Meilen einen wohl eine halbe Meile breiten See, der ſeinen Namen „das verſunkene Land“ wohl mit Recht führt, denn das Waſſer bedeckt mächtige Baumſtümpfe und gefallene Stämme. Es war Vollmond und die Nächte ſehr klar. Wir hatten ausgezeichneten Erfolg beim Fiſchen, fingen aber keinen Barſch, obgleich wir in dem klaren Waſſer zahlloſe Schaaren dieſer faulen Kerls liegen ſahen. Unſer Führer meinte, daß die Barſche Nachts wohl ſpringen würden und da die Moskitos am Ufer furchtbar quälten, ſo ließ ich ihn Boot und Laterne zurecht machen und auf den kühlen See hinausfahren. Die Laterne ſtand am Bug und wir ruderten ruhig am Ufer entlang als faſt ſofort einer, dann ein anderer der großen Fiſche ſprang, dann mehr und mehr, ſo weit das Licht fiel, bis der See mit blitzenden Körpern belebt ſchien. Einige Fiſche ſprangen glatt über das Boot weg, die meiſten dicht vor dem Boot aus dem Waſſer auf, bis plötzlich zwei große Fiſche plump in's Boot fielen und gleich darauf ein dritter in meinen Schooß. Schöne Kerls von 2 bis 2½ Pfund. Wir ſtellten nun zwei Laternen aus und dahinter als Reflekloren zwei Blechteller aus unſeren Kochutenſilien und fuhren langſam zurück, unſere Beute waren 10 Fiſche, alle über 318 — 2 Pfund, die freiwillig oder unfreiwillig, aber keiner mit Haken und Angel gefangen, uns Geſellſchaft leiſteten. Wir hatten an denſelben Stellen ganz vergebens bei Tage gefiſcht, ob— gleich wir zahlreiche Barſche in dem wohl 10 Fuß tiefen Waſſer an den verſunkenen Stämmen liegend ſehen konnten, aber keiner biß an. Des Nachks ſcheinen ſie in flacheres Waſſer zu gehen und ſcheint der Fiſch wohl zweifellos dann feiner Nahrung nachzugehen. J. Fiſcherei-Ausſtellung in Luxemburg. Zur Feier ſeines fünfzigjährigen Beſtehens wird der landwirthſchaftliche Verein des Großherzogthums Luxemburg eine internationale Ausſtellung veranſtalten, wobei die Fiſcherei mit bedeutenden Geldprämien und Denkmünzen bedacht ſein wird. Dieſe Ausſtellung wird bis Ende Auguſt in Diekirch abgehalten. Anfragen ſind zu richten an den großh. Inſpektor der Gewäſſer und Forſten, Herrn Koltz, in Luxemburg. Zu dem Artikel „ein Mönch mit Abfluß vom Boden“. In der Nr. 7 der „Allg. Fiſch.⸗Ztg.“ pro 1895 war von Herrn Fiſchmeiſter Herrguth-Müggelſee ein Mönch beſchrieben und empfohlen worden, mit dem ich mich je— doch keineswegs einverſtanden erklären kann. Ich will nun zunächſt einen Mönch beſchreiben, den wir hier zu Lande in Gebrauch finden und der, nach vielen Ver— beſſerungen im Laufe der Zeit, zweifellos als der beſte und zweckentſprechendſte Teichablaß bezeichnet werden dürfte. Bei demſelben liegt das Drahtgitter b hinter einer Schutzwand a und dadurch wird nicht allein das Gitter beim Teichablaſſen durch Laub und Waſſerpflanzen nicht verſchlämmt und ſomit der Waſſerabfluß nicht gehindert, ſondern auch das Kohlenſäure enthaltende Bodenwaſſer wird in erſter Linie zum Ablauf gebracht. Beim Ueber: laufen über die Bretterwand e gibt das Waſſer einen bedeutenden Theil der Kohlenſäure an die Luft ab und nimmt dafür Sauerſtoff auf. Außerdem iſt eine Demolirung des Drahtgitters durch Steine ꝛc., wodurch weiterhin wieder ein Verluſt von Fiſchen eintreten kann, vollſtändig ausgeſchloſſen. Die Schutzwand a hat dieſelbe Stärke wie die Mönch: Y wände, da fie einen gewiſſen Druck auszuhalten hat. J Als praktiſch hat ſich weiter herausgeſtellt, daß man das — x— Gitter b nicht dauernd feſt, ſondern zwiſchen zwei Leiſten einſchiebbar, anbringt. Dies hat z. B. beim Ablaſſen den vortheilhaften Zweck, daß man dann das Gitter herausnimmt und einem Theil der Fiſche dadurch den Weg durch den Mönch offen läßt; mit einem Käſcher oder Korb, den man am Ende des Abflußrohres unterhält, fängt man die Fiſche auf und vermeidet ſo das Anhäufen zu vieler Fiſche bis zum letzten Augenblick. Der Abſtand der Schutzwand a von dem Gitter b beträgt 10— 15 em, der von Gitter b bis zur Bretterwand e etwa gerade jo viel. Der Mönch iſt mit einem Deckel zu verſchließen und zwar hinreichend ſicher, um eine böswillige Aenderung des Waſſerſpiegels unmöglich zu machen und ein Hineinwerfen von Steinen und dergleichen Gegenſtänden zu vermeiden. Auf der im September lfd. Is. zu Gießen ſtattfindenden landwirthſchaftlichen Ausſtellung wird ein ſolcher Mönch zu ſehen ſein. Scheel, Forſtaſſeſſor. VII. Vereinsnachrichten. Fiſcherei-Verein für Weſtfalen und Lippe. Protokoll der Vorſtandsſitzung des Fiſcherei-Vereins für Weſtſalen und Tippe. Unter den Vorſitze des Herrn Dr. Federath nahmen an der Vorſtands-Sitzung Theil die Herren: Landrath von Ditfurth, Gutsbeſitzer Vrede, Landrath von Borries und Schloß— hauptmann von Lengerke. Es wohnten der Sitzung noch bei, die Herren Landesrath Melioratlons-Bauinſpektor Boeſe und Oberfiſchmeiſter Nuyken und vom Lokalverein zu Paderborn die Herren Geheimer Regierungsrath Jentſch, Bürgermeiſter Plaßmann, Frhr. von Fürſtenberg und Hauptmann der L. und e e e e- eee eb l 319 — —L— Ingenleur Vonderbeck. Mit Entſchuldigung fehlten die Vorſtandsmitglleder: Regterungsrath Dr. Weddige und Amtsgerichtsrath Dr. Weihe. Punkt 1 der Tagesordnung: Vorbereitung der Tagesordnung für die General-Verſammlung. Zu Punkt 1 der Tagesordnung wurde mitgetheilt, daß der Sekretär des Alterthums-Vereins zu Paderborn Herr Poſtſekretär Stolte es übernommen habe, den Vortrag „Hiſtoriſcher Rückblick auf die Fiſcherel im Paderborner Lande“ zu halten, und daß an Stelle des dienſtlich verhinderten Bau— raths Tilly Herr Vonderbeck in dankenswerther Weiſe eingetreten ſei, den Vortrag über die Dubeloh⸗Teiche halten und auch die Führung bei der Beſichtigung übernehmen werde. Nächſte Vorſtandsſitzung. Mit Rückſicht auf die vom 13. bis 16. September in Stegen ſtattfindende Ausſtellung für Erzeugniſſe der Landwirthſchaft, mit der auch eine Fiſcherei-Ausſtellung verbunden ſein wird, wurde beſchloſſen, die nächſte Vorſtandsſitzung in Siegen ſtattfinden zu laſſen und dem Vorſitzenden die Beſtimmung des Tages anheim zu ſtellen. Herr Landrath Federath, dem das Preisrichteramt für die Fiſcherei-Ausſtellung angetragen iſt, wird unter Zuſtimmung der Verſammlung den Vorſtand als ſolchen hierfür in Vorſchlag bringen. Als Ort der nächſten Generalverſammlung fol mit Rückſicht auf das dann 10 jährige Beſtehen des Fiſcherei-Vereins die Provinzial-Hauptſtadt, in welcher der Verein gegründet worden tft, der morgen tagenden Generalverſammlung vorgeſchlagen werden. Punkt 2 der Tagesordnung: Vertheilung der Staatsunterſtützung an die angeſchloſſenen Vereine. Leider hat der Herr Oberpräſident ſtatt der beantragten 3770 «A vorläufig nur 2600 A als Unterſtützung für die Einzelvereine bewilligt, es hat in Folge deſſen eine neue Vertheilung ſtatt— zufinden, und wird folgender Vertheilungsplan nach eingehender Erörterung beſchloſſen. Es ſollen nachfolgende Vereine erhalten: 1. Siegen 250 «A; 2. Hattingen 100 «A; 3. Brilon 100 M; 4. Lüdenſcheid 200 «A; 5. Steinfurt 450 «A; 6. Homm 100 «A; 7. Paderborn 350 «A; 8. Minden: Ravensberg 200 «A; 9. Lüdinghauſen 250 ; 10. Bünde 80 A; 11. Münſter 100 A; 12. Warendorf 50 «A; 13. Milſpe 50 A; 14. Voerde 50 A; 15. Gevelsberg 50 «A; 16. Olpe 170 A; 17. Rüthen 50 * und 18. Meſchede 200 «A; in Summa 2600 M. Der Vorſitzende gibt der Hoffnung Ausdruck, der Herr Oberpräſident werde ſich zur nach— träglichen Erhöhung der Summe auf 3200 & bereit finden laſſen. Mit beſonderer Freude wurde die Mittheilung entgegengenommen, daß der Provinzilalausſchuß auf Befürwortung des Herrn Landeshauptmanns den Zuſchuß von 1500 & zur Beſtreitung der Verwaltungskoſten auf 2000 «AM erhöht und den etatsmäßigen Zuſchuß von 900 & auch für das laufende Jahr wiederum bewilligt habe. Der Vorſitzende gedenkt mit warmen Worten der Fürſorge, welche der Herr Landeshauptmann den Beſtrebungen des Vereins überall zu Theil werden läßt und bittet Herrn Landesrath Boeſe, ſeinem Herrn Chef den Dank des Vereins übermitteln zu wollen. Punkt 3 der Tagesordnung: Ausſetzung ausländiſcher Fiſcharten in öffentlichen Gewäſſern. Durch miniftertellen Runderlaß vom 3. Oktober 1890 iſt beſtimmt worden, daß die Fiſcherel— Vereine die ihnen aus öffentlichen Fonds zufließenden Gelder nur zur Zucht einheimiſcher Nutzfiſche und Ausſetzung derſelben in öffentliche Gewäſſer, nicht aber zu Verſuchen in der Zucht und Ein— bürgerung fremdländiſcher Fiſche oder zu Baſtardirungsverſuchen verwenden dürfen. Der deutſche Fiſcherei-Verein hat nunmehr an den Herrn Miniſter für Landwirthſchaft die Bitte gerichtet, die vorſtehende Beſtimmung bezüglich der amerikaniſchen Regenbogenforelle (Salmo irrideus), des amerikaniſchen Bachſaiblings (Salmo fontinalis) und des amerifanifchen Forellen— barſches (Grystes Salmoides) außer Anwendung zu ſetzen, da die Züchtung dieſer drei Fiſcharten ſich bewährt habe. . Aus Anlaß dieſes Antrages wünſcht der Herr Oberpräſident einen Bericht darüber, ob und in welchem Umfange die oben gedachten ausländiſchen Fiſcharten in diesſeitigen öffentlichen Gewäſſern eingebürgert worden ſind und ob und in wie weit ſich dadurch, abgeſehen von dem Nutzen der Fichzuchtanſtalten und Teichwirthſchaften, ein Vortheil für die fiſchereitreibende Bevölkerung ergeben hat. Auch wünſcht der Herr Oberpräſident erörtert zu ſehen, ob und in welchem Umfange bie Fiſcherei⸗Vereine in der Lage fein würden, ohne Schädigung anderer Intereſſen und insbeſondere ohne Beſchränkung der Zucht einheimiſcher Fiſcharten, aus den ihnen z. Z. zur Verfügung geſtellten öffents lichen Mitteln — deren Erhöhung nicht in Ausſicht geſtellt werden könne — Fonds für die Züchtung der oben genannten amerikaniſchen Fiſcharten flüſſig zu machen. Aus der eingehenden Erörterung, welche ſich bei Beſprechung dieſer Anfragen ergab, iſt Folgendes hervorzuheben: Es ſind ſeither noch keine Verſuche gemacht worden, den Forellenbarſch in die öffentlichen Gewäſſer der Provinz einzubürgern; die Verſammlung hält derartige Verſuche auch nicht für angezeigt, da einzelne Verſuche, welche mit dieſem Fiſche gemacht ſind, kein befriedigendes Ergebniß geliefert haben, und bei der allſeitig anerkannten Eigenſchalt des Fiſches als eines großen Näubers nur Nachtheile für die übrigen hier beheimatheten Fiſche erwartet werden könnten. — Der Bachfaibling iſt ſeither noch nicht in dem Maße ausgeſetzt worden, um eln abſchlleßendes Urtheil über den Erfolg abgeben zu können. Soweit Erfahrungen darüber vorliegen, beſitzt er ſtarken Wandertrieb, ein Umſtand, der ihn im Vergleich mit der Bachforelle, erheblich weniger werthvoll, als letztere erſcheinen läßt. So wenig ſeine Vorzüge als Teichfiſch für Teiche mit kaltem und reinem 320 — — — Waſſer bezweifelt werden ſollen, ebenſo wenig ſcheint feine Einbürgerung in fließende Gewäſſer fomelt ſie zur Region der Barben gehören, mit Rückſicht auf den Wandertrieb, empfehlenswerth. Ob die Ausſetzungen in die oberſte im Gebirge liegende Flußſtrecke vielleicht beſſere Erfolge liefern werden, kann ſ. Z. mangels genügender Erfahrungen nicht beurtheilt werden. h Die mit der Ausſetzung der Regenbogenſorelle erzielten Ergebniſſe weichen ſehr von einander ab, fo find die Erfolge der Ausſetzung in dem gebirgigen Theile der Provinz im Allgemeinen ungüyſtig und klagt man über das Verſchwinden der Fiſche die der Vermuthung nach abwärts gewandert ſeien, wogegen die Erfolge an andern Stellen, wie z. B. in der Pader nicht ausgeblieben ſind. Die Ver⸗ ſammlung neigt der, auch von Kaffe vertretenen Anſicht zu, daß die Regenbogenforelle ein Wander: fiſch ſei, der — abgeſehen von den guten Erfolgen, die in Teichen mit ihm zu erzielen ſeien — viel⸗ leicht von Bedeutung für die untern Flußſtrecken werden könnte, deſſen Ausſetzung ſich jedoch für die in der Provinz Weſtfalen belegenen Flüſſe mit wenigen Ausnahmen ſeither noch nicht gelohnt habe. Im Uebrigen ſchloß ſich die Verſammlung dem vom Oberfiſchmeiſter in dieſer Angelegenheit an den Herrn Oberpräſidenten zu erſtattenden Berichte, welcher zur Verleſung gelangte, an. Es wurde noch darauf hingewieſen, daß es nicht wünſchenswerth ſei, die Einſetzung der Regenbogen: forellen vollſtändig zu ſiſtiren, damit noch feſtgeſtellt werden könne, ob ſie demnächſt ſich in größerer Menge in den unteren Flußſtrecken zeigen würde, daß es aber anderſeits in erſter Linie Aufgabe des Fiſcherei⸗Vereins ſei, für die Hebung und Vermehrung der einheimiſchen Fiſche — z. B. Aeſche in der betr. Region — Sorge zu tragen, und die hierfür zur Verfügung geſtellten öffentlichen Mittel nicht zur Einführung fremder Fiſchſorten Verwendung finden dürften. Punkt 4 der Tagesordnung: Krebsausſetzungen. Vom Vorſitenden wird angeregt der Ausſetzung von Krebſen und der Anlage von Krebs— gehegen näher zu treten, nachdem die Krebspeſt erloſchen zu ſein ſcheine. Herr von Lengerke theilt mit, daß er beabſichtige, ſich mit dem Krebszüchter Püchner in Düſſeldorf, welcher mit gutem Erfolge in der Nähe von München Krebsgehege angelegt haben ſoll, in Verbindung zu ſetzen und demnächſt weiter darüber berichten werde. Nachdem noch der Oberfiſchmeiſter mitgetheilt hatte, daß in der oberen Diemel, namentlich in den Mühlgräben wieder ſchöne Beſtände an Krebſen vorhanden ſeien, beſchließt der Verein, der Wiedereinbürgerung der Kruſter ſeine beſondere Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Punkt 5 der Tagesordnung: Neuere Eingänge. a) Bezug der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“. Auf eine diesbezügliche Anfrage wird beſchloſſen, die Zeitung für jedes Mitglied im laufenden Jahre weiter zu beziehen, bei den hohen Koſten aber, welche dem Vereine daraus erwachſen, einen Antrag auf Verbilligung des Bezuges beim deutſchen Fiſcherei-Verein zu ſtellen. b) Fiſcherei-Rath. Auf Anregung des Vorſitzenden wird beſchloſſen, der Generalverſammlung vorzuſchlagen, neben dem ſtimmführenden Mitgliede in geeigneten Fällen ein zweites berathendes Mitglied zu den Sitzungen des Fiſchereirathes zu entſenden. c) 1. Pachtverträge. Herr Landrath von Borries legt einen von ihm in Verbindung mit Herrn Dr. Weihe bearbeiteten Entwurf zu einem Pachtvertrage für die in Gemäßheit des Geſetzes vom 30. Juni 1894 zu bildenden gemeinſchaftlichen Fiſcherei-Bezirke im Kreiſe Herford vor. Demſelben iſt ein Auszug aus dem genannten Geſetz, dem Fiſcherei-Geſetz und den polizeilichen Verordnungen, ſoweit ſie für den Kreis Herford in Frage kommen, beigegeben. Der Vertrag iſt nach Analogie des Normal-Vertrags über Jagdverpachtung aufgeſtellt, findet den Beifall der Verſammlung und fol als Muſter empfohlen werden. 2. Codifieirung der fiſchereilichen Beſtimmungen. Auf Anregung des Oberfiſchmeiſters werden dleſelben Herren — Dr. von Borries und Dr. Weihe — als Commiſſion gewählt, welche die Codlficirung der auf die Fiſcherei Bezug habenden geſetzlichen und polizeilichen Beſtimmungen vorbereiten fol (eonk. den Beſchluß in den Vorſtands— ſitzungen zu Osnabrück vom 4. April 1894 und zu Rheine vom 6. Oktober 1894). d) Ottervertilgung. Aus Anlaß der aus den Kreiſen Olpe, Vielefeld und Herford neuerdings eingelaufenen Klagen über Vermehrung der Otter, wird beſchloſſen, den Otterjäger Schmidt ſofort mit der Vertilgung des Raubzeugs zu beauftragen. e) Anlage neuer Teiche bei Paderborn. Herr Freiherr von Fürſtenberg macht darauf aufmerkſam, daß auf militärfiskaliſchem Terrain bei Paderborn ſich alte Fiſchteiche befänden, welche mit leichter Mühe und geringen Koſten wieder in Stand geſetzt werden könnten. Herr Geheimrath Jentſch ſchließt ſich dieſer Anſicht an und erklärt ſich bereit, mit der Militärbehörde in Verbindung zu treten, um zu erfahren, ob das fragliche Terrain für anderweitige Zwecke frei bleiben muß, oder im Intereſſe der Fiſchzucht verwendet werden kann. Er wird dem Vorſtande des Fiſcherei-Vereins hierüber Mittheilung zugehen laſſen. 725 f) Rumbke'ſche Schrift: „Jeder Landwirth ein Teichwirth“. 2 Der Vorſitzende, welcher ſchon gelegentlich der Ausſtellung in Köln die Schrift: „Jeder Land— wirth ein Teichwirth“, empfohlen hat, gibt einen Auszug aus denſelben mit beſonderem Hinweis auf den dem Verfaſſer patentirten Stauheber. Das Werkchen iſt bereits in zweiter Auflage erſchienen 321 — — und find von dem Verfaſſer eine größere Anzahl Exemplare zur Verſügung gejtellt, welche den Theilnehmern an der Generalverſammlung ausgehändigt werden ſollen. g) Geldbewilligungen. Dem Landwirthſchaftslehrer Homberg aus Lüdinghauſen, welcher einen längeren Bericht über die Fiſcherei-Ausſtellung in Köln eingereicht hat, wird ein Zuſchuß von 20 «A zu den Reiſekoſten, und dem Oberwachtmeiſter Herold zu Brakel eine Prämie von 5 &. für die erfolgreiche Anzeige eines Fiſchfrevlers zugebilligt. Nachdem der elegant ausgeſtattete Privatbericht des Rittergutes Sandfort für 1894/95, welchem ein ſchöner Lageplan der bekannten Jaffé' ſchen Anſtalt beigegeben iſt und der Bericht über die am 15. Oktober 1894 zu Kaſſel ſtattgehabte X. ordentliche Generalverſammlung des Weſldeutſchen Fü cherei— Verbandes vertheilt und zur Theilnahme an der am 9. Auguſt d. Is. in Trier tagenden diesjährigen Verſammlung aufgefordert war, kam noch ein Schreiben der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft zur Verleſung, indem ſie Mittheilung darüber macht, in welcher Art und in welchem Umfange ſie das Intereſſe an der Fiſchzucht auf den zukünftigen Ausſtellungen wahrzunehmen beabſichtigt. Der Vor— ſtand pflichtet dieſen Ausführungen überall bei und begrüßt eine ſolche Einbeziehung des Fiſcherei— Weſens in die Thätigkeit der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft mit lebhaftem Danke. Paderborn, den 19. Juli 1895. gez. Federath. Nuyken. VIII. Fiſcherei- und Jiſchmarftberichte. Berlin, 9. Auguſt. Zufuhr mäßig, Geſchäft lebhaft, Preiſe meift höher. En gros-Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte A Hechte 2. | 68—86 58 Winter⸗Rheinlachs. . per Pfund 360 Zander ..| 86-89 60 o 150—220 Bache 56— 74 26—30 Flundern, gr. „ Schock 175-250 Karpfen, mittelgroße — — do. kleine pomm. | „ . 60—80 F — — Bücklinge, Stralf. . „ Wall — Schleie 105-111 3443 Die „ Schock 125 — 200 Bit . . 44249 36 Schellfiſch „ Stiege 90—110 BIOBE:- 15 42.0.2217 7895-40 25—27 Aale, große. „ Pfund | 120—130 6ʒIůů„„ 99 65 Stör Dre 120—130 Offelah8 . . . . — 122 Heringe 3 A -1090 N 43 30 Unter dem Ehrenpräſidium Seiner Exzellenz des Herrn Regierungspräfidenten von Kopp. Schwäbiſche Siſcherei-Ausſtellung in Augsburg 1895. Eröffnung am 25. Auguſt. Schluß am 2. September. Am Eröffnungstage, Vormittags 11 Ahr: Fiſcherei⸗Verſammlung im Stadtgarten, wobei Vorträge übernommen haben dle Herren: Dr. Hofer und Schillinger in München, Frelherr von Lochner in Lindau, Gentner in Augsburg. (10 Der Filcherei-Berein für Schwaben und Neuburg. Filcherei-Berpachtung. Zur öffentlich meiſtbietenden Verpachtung der Fiſcherei-, Rohr-, Gras- und Schilfnutzung lu dem etwa 288 Hektar (1140 Morgen) großen, in den Kreiſen Greifenhagen und Pyritz an der Chaufjee Neumark-Pyritz belegenen fiskaliſchen Bomgaſtſee, nebſt dem in den Madüeſee führenden Kattengraben auf die 12 Jahre — vom 1. Oktober d. J. bis dahin 1907 — habe ich Termin auf Donnerſtag den 15. Auguſt d. J., Vormittags 11 Uhr, im Hauſe des Gemeindevorſtehers in Gieſenthal anberaumt, zu welchem Reflektanten mit dem Be— merken eingeladen werden, daß die im Termin bekannt zu machenden Bedingungen vorher in meinem Geſchäftszimmer eingeſehen, auch bei dem Königl. Fiſcherei-Auſſeher Büttner in Werben in Erfahrung gebracht werden können. Unbekannte Perſonen haben über ihre Vermögenslage und bisherige Thätigkeit als Fiſcher durch ein Zeugniß ihrer Ortspolizeibehörde (Magiſtrat, Amtsvorſteher) im Termin ſich auszuweiſen. Carolinenhorſt (Pommern), 30. Juli 1895. . 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Erſcheint monatlich zwei- bis dreimal, Preis: jährlich 4 Mk. — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Unter Kreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 1.50 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Grpedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19 Organ für die Befammtintereflen der Fischerei, ſowie für die Bestrebungen derFilderei-Bereine. in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei- Vereins, ſo wie der Landes⸗Fiſch.⸗Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schlef. Fiſch. Ver., des Brandenburg. Fiſch.⸗Ver., des Thüring. Fiſch. Ver., des Fiſch.⸗Ver. Miesbach⸗ Tegernſee, des Fiſch. Ver. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. für das Großherzogthum heſſen, des Kheiniſchen Fiſch⸗Ver., des Central⸗Fiſch⸗Vereins für Schleswig-Holftein, des Kölner Fiſch. Ver., des Hamburger Fiſch⸗Ver., des Fiſcherei⸗Dereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Tothringiſchen Fiſch.⸗ Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für den Kreis Lingen, des Sijcherei-Dereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt ꝛc. 2c. In Perbindung mit Tachmännern Deutſchlands, Geflerreih- Ungarns und der Schweiß, herausgegeben vom Jayeriſchen und vom Beutſchen Fiſcherti-Verein. Nr. 18. München, den 28. Auguſt 1895. XX. Jahrg. Inhalt: I. Dritter Deutſcher Fiſchereirach in München. — II. Preisfragen des „Triton“. — III. Der Mönch als Teichablaß. — IV. Vermiſchte Mittheilungen. — V. Fragekaſten. — VI. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämmtlicher Originalartikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtattet.) I. Dritter Deutſcher Jiſchereirath in München. I. Die Verhandlungen. Am Freitag den 16. Auguſt, 9 ¾ Uhr Vormittags, eröffnete Se. Durchlaucht Fürſt Hatzfeldt im Landrathsſaal der Kgl. Regierung von Oberbayern den III. Deutſchen Fiſchereirath mit einer Begrüßung der Anweſenden. Es hatten ſich eingefunden neben einigen Vertretern Deutſcher Landesregierungen (Bayern, Braunſchweig, Elſaß⸗Lothringen; der preußiſch: Herr Vertreter war bedauerlicher Weiſe durch anderweitige Dienſtgeſchäfte verhindert) eine ſtattliche Reihe von Vorſtandsmitgliedern des Deutſchen Fiſcherei-Vereins; ferner die Vertreter der 21 angeſchloſſenen Vereine mit Ausnahme des Sächſiſchen Fiſcherei⸗Vereins (Königreich) und des Rheiniſchen Fiſcherei⸗Vereins, deſſen Delegirter leider in letzter Stunde erkrankt war, fo daß die Theilnehmerzahl 38 betrug. In ſeiner Begrüßungsrede betonte der Herr Präſident, daß es ihm eine beſondere Freude ſei, den erſten Fiſchereirath unter den neuen Satzungen in dem Sitz des Bayeriſchen 326 — —— —-—-— Landes⸗Fiſcherei⸗ʃvereins abhalten zu können, da er dieſem Verein bei der Geſtaltung der Satzungen des Deutſchen Fiſcherei-Vereins zu beſonderem Dank verpflichtet ſei. Ferner habe er mit Genugthuung zu konſtatiren, daß die ſämmtlichen hier vertretenen Vereine den neuen Satzungen des Deutſchen Fiſcherei-Vereins entweder ihre direkte Zuſtimmung ertheilt, oder in dankenswerther Weiſe bei der Schaffung derſelben ihre Beihilfe nicht verſagt hätten. Als ein neues Glied in dem nun feſtgefügten Bunde begrüße er den vor Kurzem beigetretenen Braunſchweigiſchen Fiſcherei⸗Verein. In das Präſidium der heutigen Verſammlung erlaube er ſich vorzuſchlagen den kgl. Regierungspräſidenten Exzellenz Dr. von Ziegler, I. Vorſitzenden des Bayeriſchen Landes⸗ Fiſcherei⸗Vereins, Herrn Prof. Dr. Gruber, I. Vorſitzenden des Badiſchen Landes-Fiſcherei⸗ Vereins, Herrn Prof. Dr. Braun, I. Vorſitzenden des Oſtpreußiſchen Fiſcherei-Vereins und Herrn Regierungsrath Dr. Griepenkerl, Vertreter des Braunſchweigiſchen Fiſcherei-Vereins. (Zuſtimmung.) Hierauf ergriff Se. Exzellenz Dr. von Ziegler das Wort zu einer Begrüßung der Anweſenden Namens der kgl. bayeriſchen Staatsregierung und des Bayeriſchen Landes-Fiſcherei⸗ Vereins und gab ſeinem Bedauern Ausdruck, daß die kgl. bayeriſchen Staatsbehörden wegen der Ferienzeit nicht zahlreicher vertreten ſeien. Insbeſondere ſei Se. Exzellenz der Herr Miniſter von Feilitzſch zu ſeinem Leidweſen verhindert, hier perſönlich anweſend zu ſein. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedenkt Fürſt Hatzfeldt der ſchmerzlichen Verluſte, welche das deutſche Fiſcherei-Vereinsweſen im letzten Jahre durch das Ableben des Herrn Oberforſtmeiſters Müller, I. Vorſitzenden des Fiſcherei-Vereins für Sachſen und Anhalt, und des langjährigen Geſchäftsführers des Central-⸗Fiſcherei⸗Vereins für Schleswig-Holſtein, Herrn von Steemann, erlitten habe. Zum Andenken an die Verſtorbenen erhebt ſich die Verſammlung von ihren Sitzen. Zu Punkt 1 der Tagesordnung berichtete Fürſt Hatzfeldt zunächſt über die Aus⸗ führung der Beſchlüſſe des vorigen Fiſchereirathes, wobei er insbeſondere betonte, daß dem Beſchluſſe, auf die Kündigung des holländiſchen Lachsvertrages hinzuwirken, bei der Abneig— ung der preußiſchen Regierung, hierauf einzugehen, keine Folge gegeben werden konnte. Zum 2. Gegenſtand der Verhandlungen ſchlägt der Präſident vor, die Beſprechungen über die Zucht und Pflege der einzelnen Nutzfiſche nicht nach Stromgebieten, ſondern nach den Arten der Fiſche (wie in Breslau) zu ordnen und hierbei mit dem Lachs zu beginnen, unter Einſchließung des Punktes IV der Tagesordnung: Vertheilung der Mittel des Deutſchen Fiſcherei-Vereins zur Hebung der Lachsbeſtände. Für die Lachszucht ſtehen 16000 A. zur Verfügung und zwar 8000 J für den Lachs im Rhein, 2000 M. in der Weſer, 300 A. in der Ems, 1300 M in der Elbe, 1300 Al in der Oder und 2100 A, in der Weichſel. In der Debatte hierüber ſpricht Amtsgerichtsrath Adickes für eine Erhöhung des Beitrages für die Weſer. Fürſt Hatzfeldt erwidert, daß zur Zeit keine Mittel dafür vor⸗ handen wären, daß aber die gewünſchte Erhöhung im Auge behalten werden ſolle. Prof. Gruber aus Freiburg wünſcht, daß der Lachszucht im Rhein wie bisher möglichſte Fürſorge gewidmet werde, da der Lachsfang in Baden z. B. immer noch eine erhebliche wirthſchaftliche Bedeutung habe. Der letzteren Anſicht tritt dagegen Dr. Hofer entgegen, indem er aus: führt, daß in Baden der ſogenannte Salmfang nahezu ganz aufgehört habe, wie auch die Zunft der Salmfänger nicht mehr exiſtiere, daß dagegen immer noch eine beträchtliche Zahl von Laichlachſen gefangen werde, deren Geſammtwerth aber in Folge des geringeren Markt: preiſes der Laichlachſe nur auf ca. 10 - 15000 M, angegeben werde, während man noch zu Anfang der 70er Jahre den badiſchen Lachsfang auf ca. 100 000 AM, bewerthete. Jeden: falls iſt der Lachsfang im badiſchen Oberrhein ſehr bedeutend zurückgegangen. In gleicher Weiſe konſtatirte Schulrath Doſch (Worms), daß in Heſſen, wo eine Statiſtik des Lachs⸗ fanges geführt werde, der Lachsfang geradezu eingeſtellt ſei, weil der ganz minimale Ertrag die Arbeit des Fiſchens nicht mehr lohne. Man kann ſagen, daß heute in Heſſen eigentlich kein Lachsfang mehr exiſtirt. Auch Herr Miniſterialrath v. Bibra berichtete, daß in Elſaß⸗ Lothringen der Lachsfang wenig Bedeutung mehr habe. Dagegen glaubt er, daß in der Schweiz noch ein guter Fang gemacht werde. n 8 | h | es 10800 327 — — Huchen. Auf Antrag der Herren Schillinger und Dr. Hofer werden für die Zucht des Huchens in der Donau 1000 AM bewilligt. Prof. Sieglin ſtellt dabei den weiteren Antrag, daß von dieſer Summe / dem Württembergiſchen Landes-Fiſcherei⸗Verein zur Beſetzung der Donauſtrecke von Ulm bis Tuttlingen übergeben werde, obwohl es nicht möglich ſei, in Württemberg die nöthigen Hucheneier zu gewinnen. Dr. Hofer erwidert darauf, daß es zur Zeit unmöglich ſei, von den ausſchließlich in Bayern gewonnenen Huchen- eiern einen Theil nach auswärts abzugeben. Dazu ſei die gewonnene Summe der Eier noch zu klein, auch ſei dabei vorerſt mit dem ſicher zu erwartenden Widerſtand der die Laichhuchen liefernden Fiſcher zu rechnen. Der Ankauf von Hucheneiern aus Oeſterreich wäre auch nicht durchführbar, da die öſterreichiſche Regierung bezügliche Ausfuhrverbote erlaſſen habe. Eine Theilung der beantragten Summe ſei deßhalb ohne Zweck, würde vielmehr die - Beitrebungen der Bayeriſchen Fiſcherei⸗Vereine für die Huchenzucht ſehr einengen. Der Bayeriſche Landes-Fiſcherei⸗Verein hat gerade in den letzten Jahren mehrere neue Hucheneier⸗ Gewinnungsſtationen eingerichtet und dabei auf die weitere Zurdispoſitionsſtellung der bisher dafür gegebenen gerechnet. Können dieſe Stationen erhalten werden und mit Erfolg arbeiten, ſo iſt dann allerdings zu erwarten, daß die Eiergewinnung eine genügende Höhe erreicht, um auch in die württembergiſche Donau davon abzugeben, wozu ſonſt ſelbſtverſtändlich alle Geneigt: heit prinzipiell vorhanden iſt. Der Antrag Sieglin wird darauf abgelehnt. Für die Zucht der übrigen Salmonidenarten (Bachforelle, Regenbogenforelle, Saibling, Bachſaibling, Elſäßer Saibling, Aeſche, Coregonen) ſtehen 8400 M, zur Verfügung. Die Verſammlung beſchließt, die ſpezielle Verwendung dieſer Mittel dem Ermeſſen der einzelnen Landes⸗ und Provinzialvereine, in Uebereinſtimmung mit dem Deutſchen Fiſcherei-Verein, zu überlaſſen. Bei dieſer Gelegenheit entſpann ſich auf Anregung des Herrn Prof. Gruber eine Diskuſſion über die Frage, ob die Forelle durch die Aeſche verdrängt wird. Amtsgerichts⸗ rath Adickes konſtatirt, daß in der Emmer dies thatſächlich der Fall ſei, während Land: rath Dr. Federath dagegen von den weſtfäliſchen Gewäſſern berichtet, daß daſelbſt die Aeſche in der eigentlichen Forellenregion die Forelle nicht verdrängt habe; nur in der Aeſchen⸗ region ſei das der Fall geweſen. Herr von Derſchau beſtreitet indeſſen die Exiſtenz einer ſpezifiſchen Aeſchenregion, da z. B. im Naſſauiſchen Forelle und Aeſche überall gemeinſam vorkämen. Für die Felchen ſtehen 400 — 600 . zur Verfügung, für den Nordſeeſchnäpel 1500 J, für den Oſtſeeſchnäpel 200 —300 A. Auf Antrag des Herrn Dr. Seligo wird eine Erhöhung des letzteren Betrages um 200 WM. bewilligt. Bei dieſer Gelegenheit erſucht Herr Forſtmeiſter Reuter den Deutſchen Fiſcherei-Verein, unter allſeitiger Zuſtim⸗ mung, dahin wirken zu wollen, daß die k. preußiſche Regierung das Verbot der Gewinnung von Maduemaräneneiern aus dem Madueſee aufhebe. In der Diskuſſion wurde darauf hin— gewieſen, daß zwar in Wittingau eine empfehlenswerthe Bezugsquelle für dieſe Eier vor: handen ſei, daß es jedoch wegen der Transportſchwierigkeiten wünſchenswerth ſei, namentlich für Norddeutſchland, die im Madueſee vorhandene Quelle wieder zu erſchließen, worauf Fürſt Hatzfeldt die Stellung des Antrages zwar zuſagt, einen Erfolg desſelben jedoch in Zweifel zieht. Bei den weiteren Berathungen über die Zanderzucht regt Herr Adickes die Anlage von weiteren Zanderzuchtanſtalten wiederum an, wobei er von Herrn Direktor Haack unter: ſtützt wird. Prof. Weigelt wünſcht hierzu nähere Vorſchläge, worauf Prof. Sieglin die in Württemberg bereits beſtehende private Zander⸗Zuchtanſtalt unterſtützt wiſſen will, während Herr Conze in Holſtein ſich bereit erklärt, ſelbſt eine Anſtalt eventuell in's Leben zu rufen. In gleicher Weiſe gibt auch Fürſt Hatzfeldt ſeine Bereitwilligkeit zu erkennen, der Zander: zucht in ſeiner Teichwirthſchaft eine Stätte zu gewähren. Herr Schillinger, welcher die Zanderzucht bereits betreibt, regt dazu an, ſtatt der ſehr unſicheren Eierausſetzung die Aus— ſetzung von Jährlingen zu bevorzugen, wobei die Koſten nicht zu hohe ſeien. Dieſer Anreg— ung tritt Prof. Nitſche bei und bemerkt, daß dadurch die Eiergewinnung ja nicht ausge— ſchloſſen wäre. Mit Bezugnahme auf den Antrag Sieglin, betreffend die Unterſtützung einer Privatzuchtanſtalt für Zander, ſpricht ſich Prof. Nitſche des Weiteren dahin aus, daß perſönliche Subventionen an Privatperſonen aus prinzipiellen Gründen doch nicht zu empfehlen 328 ſein dürften, worauf Rechtsrath Gentner nach einer bezüglichen Diskuſſion den Antrag ſtellt, der Deutſche Fiſcherei-Verein möge ſich prinzipiell für die Förderung der Zanderzucht aus⸗ ſprechen. Nachdem zu Gunſten dieſes Antrages Prof. Sieglin den ſeinigen zurückgezogen hatte, erklärt Fürſt Hatzfeldt, daß der Deutſche Fiſcherei-Verein im Sinne des Antrages Gentner vorgehen werde, unter beſonderer Berückſichtigung der Frage der Jährlingsausſetz⸗ ungen. Es ſtünden für die Zanderzucht 600 l zur Verfügung. Für die Zucht des Aales durch Einſetzung von Brut in das Donaugebiet ſind 1800 XJ vorgeſehen, womit ſich die Verſammlung einverſtanden erklärt. Bei den Berathungen über die Zucht des Karpfens ergreift Se. Durchlaucht Fürſt Hatzfeldt das Wort zu folgender Erklärung: „Der Deutſche Fiſcherei-Vere in habe in letzter Zeit wiederholt Angriffe erfahren, daß die demſelbden zur Verfügung geſtellten Mittel des Reiches bisher für die Hebung der Teichwirthſchaft, reſp. der Karpfenzucht zu wenig verwendet wor en ſeien. Er habe hierauf zu entgegnen, daß der Deutſche Fiſcherei-Verein die vom Reich bewilligten Mittel zur Hebung der künſtlichen Fiſchzucht im Intereſſe der öffentlichen Gewäſſer erhalte. Bei der Teichwirthſchaft handle es ſich faſt ausſchließlich um private Gewäſſer und Privatintereſſen. Dazu können öffentliche Gelder keine direkte Verwendung finden. Daß dagegen der Deutſche Fiſcherei-Verein ſowohl ein großes Wohlwollen für die Hebung der Teichwirthſchaft beſitzt und dafür, ſoweit die För⸗ derung öffentlicher und allgemeiner Intereſſen in Frage kommt auch erhebliche Aufwendungen gemacht hat, beweiſt ſchon allein die Begrün⸗ dung ſeiner nicht zum mindeſten mit Rückſicht auf die Förderung der Teichwirthſchaft geſchaffenen Station am Müggelſee. Ich darf hierbei wohl als Teichwirth ferner darauf aufmerkſam machen, daß der Schleſiſche Fiſcherei-Verein dieſem Vorgange folgte und auf meinem Grund und Boden mit Unterſtützung der kgl. Staatsregierung eine weitere teichwirthſchaftliche Verſuchsſtation in's Leben gerufen hat.“ Ueber den nächſten Punkt der Tagesordnung „Die Hebung der Krebszucht“ hielt Herr Schillinger einen ſehr eingehenden Vortrag, welchen wir demnächſt um des allgemeinen Intereſſes willen ausführlicher mittheilen werden. Seine Ausführungen gipfelten in folgenden Anträgen: 1. Der Deutſche Fiſcheri⸗Verein möge die Abfaſſung einer belehrenden Abhandlung über den Krebs als Beilage zur Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung veranlaſſen. 2. Die Landesregierungen mögen die vorher begründeten geeigneten Schonvorſchriften zu deren Einführung bekannt geben. 3. Es mögen die Mittel zur Verfügung geſtellt werden, um mit geeigneten ſchnellwüchſigen Raſſen des Edelkrebſes z. B. aus Finnland, Steiermark ꝛc. Zuchtverſuche zu machen. Dieſen Anträgen ſchloß ſich der Korreferent, Herr Dr. Dröſcher, im Allgemeinen an und machte einige intereſſante Mittheilungen über das Verhältniß zwiſchen Krebsmännchen und Weibchen bei den Fängen in den verſchiedenen Monaten. In Mecklenburgiſchen Ge— wäſſern verlaſſe im April das Krebsmännchen ſein Winterlager und ſei dann ſehr hungerig. Verſuchsfänge beſtehen zu dieſer Zeit faſt ausſchließlich aus Männchen. Leider ſei der all⸗ gemeine Fang dann verboten. Erſt Ende Mai kommen auch die Weibchen aus den Winter: lagern und erſcheinen im Fang bis zu 5% . Vom Juni an werden Männchen und Weibchen durcheinander gefangen, dann iſt auch der Fang erlaubt. Im Juli hülſt ſich der Krebs und läßt ſich nicht fangen. Im Auguſt gibt er wieder guten Fang, immer aber wiegt das Männchen vor. Er glaube daher, daß auch in der freien Natur die Zahl der Männchen erheblich größer ſei (ca. 10—12 mal) als die der Weibchen. In der weiteren Diskuſſion empfahl noch Herr Dr. Federath die Anlegung von Krebsgehegen und Herr von Eglofſtein berichtete über befriedigenden Bezug von Satzkrebſen aus Oſtpreußen. Fürſt Hatzfeldt theilteſchließlich mit, daß das Kgl. preußiſche Miniſterium den Deutſchen Fiſchereiꝙ-Verein erſucht habe, die Krebsfrage in Fluß zu bringen und zu dem Zweck die einzelnen Fiſcherei-Vereine zur Mittheilung ihrer ein⸗ A ung AN 329 — —ͤl2— ſchlägigen Erfahrungen zu veranlaſſen. Dieſer Anregung wird mit beſonderer Aufforderung an die Vereine Folge gegeben werden und es können die eingegangenen Mit⸗ theilungen derſelben in der oben erwähnten Abhandlung über den Krebs zur Benutzung gelangen. Punkt 6 der Tagesordnung: „Können und ſollen Karpfenwirthe füttern und womit“, wurde durch einen Vortrag von Prof. Frenzel eingeleitet, welchen wir ſpäter eingehender mittheilen werden. Redner vertritt auf Grund ſeiner in der Müggelſeeſtation ausgeführten Verſuche den von den bisherigen Anſchauungen abweichenden Standpunkt, daß der Karpfen 4 wie auch die anderen Fiſche Kohlehydrate (Stärke, Zucker ꝛc.) verdauen können, ja dieſelben 4 ſogar zu ſeiner normalen Ernährung bedürfe. Er müſſe daher anrathen bei künſtlicher Fioütterung ein Futter zu wählen, welches neben den Eiweißkörpern Kohlehydrate enthalte. f Direktor Haack hob hierauf hervor, daß ſeiner Anſicht nach im Mittelpunkt der Fütterungs— > 5 frage der Koſtenpunkt ſtehe. Man möge vorerſt feſtſtellen, was der Zuwachs von 1 Pfund Karpfenfleiſch mit den einzelnen Futtermitteln koſte. Eher könne er ſich für die direkte Fütterung des Karpfens nicht erwärmen, halte vielmehr die Melioration des Teichbodens zur Vermehrung des natürlichen Karpfenfutters für zweckmäßiger. Fürſt Hatzfeldt machte des Weiteren darauf aufmerkſam, daß er mit der Lupinenfütterung zwar gute Reſultate erzielt habe, indeſſen vor zu ſtarker Fütterung damit warnen müſſe, weil andernfalls die Karpfen daran zu Grunde gehen. Herr Dr. Hulwa wies ferner darauf hin, wie vortrefflich die Karpfen im Breslauer Stadtgraben zuwachſen, weil ſie neben ihrem natürlichen Futter eine ſehr erhebliche Menge von kohlehydrathaltigen Nahrungsſtoffen in Geſtalt von Brod und Semmel erhalten. Gegenüber den Zweifeln an der Zweckmäßigkeit der direkten Fütterung und deren Rentabilität, machte ſodann Herr Geheimrath Prof. Dr. Metzger darauf auf— merkſam, daß Direktor Suſta bereits eingehende Berechnungen darüber veröffentlicht habe. Alauch die Fürſtl. Lippe'ſche Regierung habe auf feine Anregung die direkte Fütterung ein⸗ geführt und bewährt gefunden. i Seine Durchlaucht Fürſt Hatzfeldt faßte ſchließlich das Ergebniß der Verhandlungen dahin zuſammen, daß dieſe wichtige Frage als völlig geklärt noch nicht bezeichnet werden dürfe. Zum nächſten Gegenſtand der Tagesordnung: „Wie iſt die Fiſcherei in den natürlichen Seen zu heben“ hielt Herr Dr. Dröſcher einen Vortrag, auf den wir demnächſt um ſeines höchſt beachtenswerthen und gedankenreichen Inhaltes willen noch näher eeingehen werden. An dieſer Stelle ſei hervorgehoben, daß Redner vom Standpunkte der norddeutſchen Seen-Fiſchereien aus größere und kleinere ſowie weichgründige und hartgründige Gewäſſer unterſcheidet. In den kleineren Seen müſſe nur eine Fiſchart das Hauptwirthſchafts— Objekt fein, in den weichen Gewäſſern der Karpfen, in den harten der Zander. Die Futterkonkurrenten derſelben, z. B. die Güſtern, Rothaugen, Karauſchen, die Barſche, ſind durh Herausfiſchen und Zerſtören des Laiches zu vermindern. In größeren Gewäſſern dagegen, wo eine derartige, auf eine Edelfiſchart begründete Bewirthſchaftung nicht leicht durchführbar erſcheint, iſt ein gemiſchter Beſtand zu pflegen, worüber er ſich bereits auf den Verhandlungen zu Friedrichshafen genauer ausgeſprochen habe (c. k. Zirkulare des Deutſchen Viicherei: Vereins 1892.) Hier wurde nur noch als beſonders wirkſam Blutauffriſchung durch Einführung geeignter Raſſen empfohlen, wie fie z. B. Herr Großfiſcher Mahnkopf in Spandau mit den Brachſen und dem Zander bereits erfolgreich durchgeführt habe, dafür allerdings nach dem Wortlaut des preußiſchen Fiſcherei-Geſetzes wegen Entnahme untermaſſiger Fiſche in Polizeiſtrafe genommen worden ſei. (Heiterkeit.) Der natürliche Bewirthſchafter eines Sees ſolle der Fiſcher ſein und dazu ſei die Heranbildung eines ausreichend unterrichteten Fiſcherſtandes nothwendig. Ebenſo nothwendig erachte er aber auch die Förderung wiſſenſchaftlicher Unterſuchungen, um eine wiſſenſchaftliche Grundlage für eine Fiſcherei-Wirthſchaftslehre zu ſchaffen. Zu Ausführung aller dieſer Forder— ungen ſei aber eine Erhöhung der Reichsſubvention an den Deutſchen Fiſcherei-Verein un— bedingt nothwendig. Redner faßte ſodann ſeine Ausführungen in folgende Anträge zuſammen: 1. Es mögen wiſſenſchaftliche Unterſuchungen zur Begründung einer Fiſchereiwirthſchaftslehre in Seen angeregt und vom Deutſchen — — Fiſcherei-Verein gefördert werden (Redner bezeichnet hierzu einige Geſichts⸗ punkte z. B. den Einfluß der Temperatur auf den Standwechſel der Fiſche, Eintritt und Dauer der Laichzeit, die genaue Feſtſtellung derjenigen Glieder der Fauna, welche thatſächlich von den einzelnen Fiſcharten zur Nahrung verwendet werden, ohne deren vorhergehende Kenntniß er die Möglichkeit einer brauchbaren Bonitirung für aus⸗ geſchloſſen halte). 2. Der Deutſche Fiſcherei⸗verein möge eine Reform des preußiſchen Fiſcherei-Geſetzes an⸗ ſtreben, und den Berufsfiſchern in Zukunft eine ausreichende Vertretung der Intereſſen ihres Gewerbes gewährleiſten. Hierzu äußerte ſich der Korreferent, Herr Dr. Federath dahin, daß ſeiner Meinung nach zunächſt für eine genügende Sicherſtellung des Fiſchereibetriebes zu ſorgen ſei und zwar 1. durch Zuſammenlegung wirthſchaftlich zu kleiner Fiſcherei- Berechtigungen; 2. durch Auf⸗ hebung der Adjazenten⸗Fiſcherei; 3. durch Maßregeln gegen die Waſſerverunreinigung. Erſt dann wäre die Möglichkeit einer gedeihlichen Fiſcherei-Wirthſchaft gegeben. Es bemerkt ferner noch Herr Amtsgerichtsrath Adickes, daß er auch für eine Inter⸗ eſſenvertretung der Berufsfiſcher einzutreten bereit ſei, daß er jedoch die von den Berufsfiſchern angeſtrebten ſogenannten Berufsfiſcher-Kommiſſionen für viel zu einſeitig und weitgehend erachte. Seiner Meinung nach würden gemiſchte Kommiſſionen allen be⸗ rechtigten Anforderungen entſprechen. Nachdem Herr Landrath Dr. Federath die auch von dem Referenten zugegebenen großen Schwierigkeiten der Verbeſſerungen des preußiſchen Fiſcherei⸗Geſetzes beleuchtet hatte, bemerkt Seine Durchlaucht Fürſt Hatzfeldt des Weiteren, daß ihm auch von anderer Seite Beſchwerden über das preußiſche Fiſcherei⸗Geſetz zugegangen ſeien und daß der Deutſche Fiſcherei⸗Verein gerne bereit ſein werde auf eine Abänderung der empfindlichſten Mängel der⸗ ſelben hinzuarbeiten. Im Anſchluß an dieſen Gegenſtand der Tagesordnung wies Herr Conze-Sarlhuſen auf die Nothwendigkeit der Hebung der Gemeinde-Fiſchereien hin. Herr Dr. Hulwa theilt hierzu die von dem Oberfiſchmeiſter der Provinz Schleſien angeſtellten Erhebungen mit, während Dr. Seligo empfahl, die Gemeinde-Fiſchereien zu verpachten und daraus ſelbſt⸗ ſtändige bewirthſchaftungsfähige Reviere von genügender Größe zu bilden, ſo daß ſich davon ein Fiſcher ernähren könne. Im Anſchluß an die Forderung des Referenten nach einer Erhöhung der Reichs ſubvention theilte Herr Landgerichtsrath Dompierre (München) der Verſammlung mit, daß die Vereinigung der bayeriſchen Fiſcherei⸗Vereine auf ihrer letzten Delegirten-Verſammlung den Beſchluß gefaßt habe, die kgl. bayeriſche Staatsregierung zu erſuchen, beim Bundesrath auf eine Erhöhung der Reichsmittel für die Binnen⸗Fiſcherei hinwirken zu wollen. Er könne dieſen von Bayern eingeleiteten, aber wohl in dem eigenſten Intereſſe auch jedes anderen Fiſcherei⸗Vereins liegenden Schritt allen hier anweſenden Vertretern derſelben nur zur Nach⸗ ahmung empfehlen. Se. Durchlaucht Fürſt Hatzfeldt dankt dem Herrn Vorredner ſowie den bayeriſchen Fiſcherei⸗Vereinen für ihr Vorgehen und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß übereinſtimmende Anträge aller Vereine in gleichem Sinne von Erfolg begleitet ſein werden. Die heutigen Verhandlungen hätten auf's Neue gezeigt, wie viele neuen Anforderungen an den Deutſchen Fiſcherei⸗Verein herangetreten ſeien und wie ſehr eine Erhöhung ſeiner Mittel zu deren Er⸗ füllung nothwendig erſcheinen. Mit Bezug auf die Hauptanträge, gegen welche ſich aus der Verſamulung ein Wider⸗ ſpruch nicht erhob, fordert zum Schluß Fürſt Hatzfeldt die Herren Referenten auf, die Anträge ſchriftlich an den Deutſchen Fiſcherei-Verein zu richten und Herrn Dr. Dröſcher eine eingehende Motivirung zu den ſeinigen auszuarbeiten und vorzulegen, wozu ſich Dr. Dröſcher bereit erklärt. Endlich erhebt Herr Prof. Sieglin im Anſchluß an die Frage der Reviſion des preußiſchen Fiſcherei⸗Geſetzes die bereits im Vorjahre genauer begründeten Beſchwerden über das mangelnde Entgegenkommen der preußiſchen Behörden in den Hohenzollern'ſchen Landen R. f 3 { 5 = 1 r 1 331 — —5 — gegenüber den berechtigten Wünſchen um Anſchluß an die in den umliegenden ſüddeutſchen Staaten geltenden fiſchereirechtlichen Beſtimmungen. Ueber die Deutſche Fiſcherei-Ausſtellung 1896 in Berlin und ihre Aus— ſichten berichtete Prof. Weigelt, indem er mittheilte, daß die Ausſtellungskommiſſion für die Ausſtellung das Gebäude, die Aquarien und die Waſſerleitung mit einem Koſtenaufwand 220 000 Mark aus eigenen Mitteln herſtellen laſſen werde und den beiden für die Aus⸗ ſtellung eintretenden Vereinen (Deutſcher Fiſcherei-Verein und Deutſcher See⸗Fiſcherei⸗Verein) eine an ſich beſcheidene weitere baare Beihilfe gewähre. Der Deutſche See-Fiſcherei⸗Verein verfügt außerdem über einen Zuſchuß des Reichs von 30 000 l, während unſer Verein einer gleichen Beihilfe ſich nicht zu erfreuen hat, da das Reich für die Binnen-Fiſcherei keine weiteren etatsmäßigen Mittel beſitzt. Wir find daher bei Durchführung der Ausſtellung auf die Unter— ſtützung der Fiſcherei-Vereine angewieſen und bitten dieſelben, ihre Landesregierungen dafür zu intereſſiren, da ein direkter Antrag unſererſeits an die Landesregierungen nicht opportun er⸗ ſcheinen dürfte. Der Schwerpunkt unſerer Ausſtellung muß auf die vollſtändige Vorführung der lebenden Fiſche gelegt werden. Dabei tritt uns die Schwierigkeit entgegen, weil die Aus⸗ ſtellung fünf Monate dauert, während dieſer ganzen Zeit die Aquarien bevölkert zu halten. Es wird daher nöthig ſein, eine Theilung der Ausſtellung lebender Fiſche in der Weiſe durch— zuführen, daß die Konkurrenzausſtellung der Züchter getrennt innerhalb der erſten 14 Tage bis 3 Wochen abgehalten wird, woran ſich dann während der übrigen Zeit eine möglichſt vollſtändige Ausſtellung der Fiſchfaung Deutſchlands anzuſchließen hätte. Hierzu bemerkte Se. Durchlaucht Fürſt Hatzfeldt, daß auch er einen Antrag an die Landesregierungen ſeinerſeits nicht für zweckmäßig halte, dagegen die werkthätige Beihilfe der Fiſcherei⸗-Vereine erbitte und das Vertrauen habe, daß die Vereine uns helfen werden. (Zus: ſtimmung.) Nachdem ſich auch einige weitere Redner, ſo Fürſt Hatzfeldt, Direktor Haack, Dr. Federath, für die oben erwähnte Theilung der Ausſtellung ausgeſprochen, im Uebrigen aber für eine gleichzeitige Vorführung des geſammten konkurrirenden Ausſtellungsmaterials eingetreten waren, lenkt Dr. Federath die Diskuſſion auf die in Stuttgart gleichzeitig ge⸗ plante Fiſcherei⸗Ausſtellung gelegentlich der Ausſtellung der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſell⸗ ſchaft und theilt dabei unter Verleſung eines Schreibens der Deutſchen Landwirthſchafts— Geſellſchaft mit, daß die Letztere einen Sonderausſchuß für Fiſcherei-Ausſtellungen zu bilden im Begriff iſt, welcher in Stuttgart zum erſten Mal in Funktion treten werde. Den 8. Gegenſtand der Tagesordnung: „Sind Vereinsbrutanſtalten als zweckdienlich zu erachten und iſt deren Erweiterung beziehungsweiſe Vermehrung zu fördern?“ leitete Herr von Derſchau unter Bezugnahme auf ſeine ſehr eingehenden Ausführungen zu demſelben Thema auf dem I. Deutſchen Fiſcherei-Rath in Berlin mit einem kurzen Vortrag ein, welcher dahin gipfelte, daß Vereinsbrutanſtalten nur dann zu fördern ſeien, wenn ſie 1. weſentlich wiſſenſchaftlichen Verſuchszwecken dienen, 2. in ſolchen Gegenden liegen, in denen ſie als ein Hauptagitationsmittel zur Förderung fiſchzüchteriſcher Beſtrebungen aufzufaſſen ſind. Mit dieſen Ausführungen erklärte ſich Prof. Braun prinzipiell einverſtanden, hob jedoch beſonders hervor, daß im Oſten des Reichs die Vereinsfiſchzucht— anſtalten ſowohl den Mittekpunkt der fiſchereilichen Beſtrebungen darſtellten, als auch zur weiteren Aaregung und Förderung des Vereinslebens ganz unentbehrlich ſeien. Ebenſo er: klären ſich die Herren Dr. Federath und Conze mit dem Referenten im Weſentlichen einverſtanden, wobei der Erſtere mittheilte, daß der Weſtfäliſche Fiſcherei-Verein eine Sub⸗ vention für eine neu zu begründende Anſtalt eines dortigen Lokalvereins, welcher damit lediglich die benachbarten Gewäſſer zu bevölkern beabſichtigte, abgelehnt habe, während Herr Conze beſonders auf die möglichen Schädigungen der Privatanſtalten durch die von Vereinen unterhaltenen hinwies. Prof. Gruber ſtellte als erſtrebenswerth das gute Einvernehmen hin, in welchem der Badiſche Fiſcherei-Verein mit der Privatanſtalt zu Selzenhof ſtünde. Seine Durchlaucht Fürſt Hatzfeldt faßte das Ergebniß der Berathungen ſchließlich dahin zuſammen, daß die aufgeworfene Frage wegen der in den einzelnen Theilen des Reichs zu verſchiedenartigen Intereſſen eine prinzipielle Entſcheidung wohl kaum finden könne, ſondern von Fall zu Fall zu beurtheilen ſei. 202 ——— Der folgende Gegenſtand der Tagesordnung: Unterſuchungen erkrankter Fiſche, wird von der Tagesordnung abgeſetzt, indem Fürſt Hatzfeldt die Mittheilung macht, daß in der heutigen Vorſtandsſitzung des Deutſchen Fiſcherei⸗Vereins beſchloſſen worden ſei, für die Ausführung von Unterſuchungen erkrankter Fiſche in dem nächſtjährigen Etat eine Summe von 300 — 500 AM. einzuftellen, und von dem Einſender der Fiſche, falls derſelbe Mitglied des Deutſchen Fiſcherei-Vereins oder eines angeſchloſſenen Fiſcherei Vereins ſei, nur in dem Fall einen Erſatz der erwachſenen Koſten zu erheben, wenn demſelben ein Erſatz ſeines Schadens zuerkannt worden ſei; Herr Dr. Hofer wird überdies eine Inſtruktion ausarbeiten und bekannt geben, in welcher Weiſe erkrankte Fiſche an die Unterſuchungsſtelle einzuſenden ſind. Den weiteren Antrag: Herausgabe von billigen Druckſchriften durch den Deutſchen Fiſcherei-Verein formulirt Herr Adickes dahin, daß es wünſchens⸗ werth ſei, eine populäre Darſtellung aller deutſchen Fiſche mit Abbildungen herauszugeben. Prof. Nitſche weiſt dabei auf die vom Sächſiſchen Fiſcherei-Verein herausgegebene allgemein⸗ verſtändliche Beſchreibung der ſächſiſchen Fiſche hin mit dem Anheimgeben ſich an dieſelbe an⸗ zulehnen. Ebenſo bringt Exzellenz von Plato die im Auftrage des Württembergiſchen Fiſcherei⸗ʃvereins von Dr. Fickert herausgegebene Fiſchtafel Süddeutſchlands in Erinnerung. Fürſt Hatzfeldt dankte darauf für die Anregung und verſprach die Angelegenheit in nähere Erwägung ziehen zu wollen. Zum 11. Punkt der Tagesordnung: „Die Lachsfangſtatiſtik im Weſergebiet“ hielt Herr Geheimrath Prof. Dr. Metzger einen böchſt intereſſanten Vortrag, welchen wir in der nächſten Nummer als ſelbſtſtändigen Artikel abdrucken werden, weßhalb wir uns hier mit einem Hinweis darauf begnügen können. Herr Amtsgerichtsrath Adickes wünſchte, daß auch auf anderen deutſchen Strömen eine ähnliche Lachsfangſtatiſtik wie in der Weſer eingeführt werde, und wurde hierin von Herrn Dr. Federath unterſtützt, welcher die Einführung einer Fangſtatiſtik für den Rheinlachs beſonders mit Rückſicht auf eine richtige Beurtheilung des holländiſchen Lachsvertrages als nöthig erachtete. Auch Herr von Derſchau befürwortete die Durchführung einer Fangſtatiſtik im Rhein, nicht etwa wegen des holländiſchen Lachsvertrages, zu deſſen richtiger Würdigung derſelbe durchaus überflüſſig ſei, da die Zahl der deutſchen Rheinlachſe bekanntlich ganz minimal geworden ſei, ſondern um über die Naturgeſchichte des Lachſes noch nähere Aufſchlüſſe zu erhalten. Seine Durchlaucht Fürſt Hatzfeldt weiſt auf die beſonderen Schwierigkeiten der Durchführung einer zuverläſſigen Fangſtatiſtik im Rhein hin, erklärt jedoch der Frage wohl⸗ wollend gegenüber zu ſtehen. Prof. Sieglin theilt hierbei ſchließlich mit, daß von Seiten der Schweiz eine Kündigung des Lachsvertrages bevorſtände. Den 12. Gegenſtand der Verhandlungen: Einrichtung einer teichwirthſchaft⸗ lichen Sektion des Deutſchen Fiſchereiꝙ-Vereins mit beſonderem Organ als Beilage zur „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ erläuterte Herr Dr. Hulwa aus Breslau in eingehender Rede, in welcher er auf die große volkswirthſchaftliche Bedeutung der Teichwirthſchaft ſowohl im Allgemeinen, wie beſonders für Schleſien, gewiſſermaßen der „Heimath des Karpfens“, hinwies. Eine Förderung der Karpfenwirthſchaft ſei daher eine der vornehmſten Aufgaben deutſcher Vereinsthätigkeit, welcher auch der Deutſche Fiſcherei⸗ Verein feine beſondere Aufmerkſamkeit ſchenken müſſe. Nach den unter Punkt II der Tages: ordnung von dem Herrn Präſidenten, Se. Durchlaucht dem Fürſten von Hatzfeldt, ab: gegebenen, ſeinen Antrag weſentlich beeinflußenden Erklärungen erſcheine ihm die von ihm vertretene Angelegenheit in ein neues Stadium getreten zu ſein, ſo daß er ſich heute daranf beſchränken müſſe, ſeinen Antrag dahin abzuändern, daß der Präſident des Deutſchen Fiſcherei⸗ Vereins vorerſt eine Kommiſſion zur Prüfung näherer Vorſchläge, wie der Deutſche Fiſcherei⸗ Verein der Teichwirthſchaft förderlich ſein könne, einſetzen möge. Se. Durchlaucht Fürſt Hatzfeldt verſpricht dieſem Wunſche Folge zu leiſten und betont nochmals, daß der Deutſche Fiſcherei-Verein die Teichwirthſchaft im Allgemeinen jederzeit zu fördern beſtrebt ſein werde, dem einzelnen Karpfenwirth dagegen aus der Reichsſubvention eine perſönliche und private Unterſtützung nicht in Ausſicht ſtellen könne. Was die Förderung der Teichwirthſchaft durch Belehrungen in der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ betrifft, ſo EF done 14 aon 339 werde gewiß unſer Blatt bereit fein, in Zukunft dieſem Zweig feiner literariſchen Thätigkeit noch größere Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Dr. Hofer erklärt darauf namens der Redaktion dieſem Wunſche Se. Durchlaucht und des Antragſtellers Folge leiſten zu wollen. Nachdem ſodann der 13. Punkt der Tagesordnung wegen Abweſenheit des Herrn Referenten abgeſetzt worden war, ſchließt der Herr Präſident die Sitzung mit Worten des Dankes an die Theilnehmer derſelben, worauf Herr Landgerichtsrkath Dompierre Se. Durch— laucht für die umſichtige und mühevolle Leitung der Verhandlungen namens der Anweſenden den wärmſten Dank ausſprach. Schluß 5 ½ Uhr. Ueber die Feſtlichkeiten und die lehrreichen Ausflüge in die Fiſchzuchtanſtalten ꝛc., welche im Anſchluß an die Berathungen des Fiſcherei-Nathes programmmäßig ſtattfanden, werden wir uns erlauben in nächſter Nummer eingehender zu berichten. II. Preisfragen des „Triton“, Verein für Aquarien⸗ und Terrarienkunde zu Berlin, betreffend die Vertilgung ſchädlicher Ektoparaſiten der Fiſche, des Süßwaſſerpolypen (Hydra) und des Tubifex rivulorum, I. Es iſt ein Verfahren zu ermitteln, um die den Fiſchen ſchädlichen thieriſchen und pflanzlichen Ektoparaſiten in einer Weiſe zu vernichten, daß nicht nur die Fiſche ſelbſt, ſondern thunlichſt auch die mit dieſen im Aquarium gehaltenen Pflanzen keinerlei Schaden erleiden. Das Verfahren ſoll möglichſt einfach, leicht durchführbar und völlig geeignet ſein, um, wenn nicht alle, fo doch die ſchädlichſten und verbreitetſten Ektoparaſiten, unter anderen: Gyro— dactylus, Dactylogyrus, Ichthyophthirius, Trichodina, Chilodon, Tetramitus, Bodo, die Myxosporidien, zu befeitigen, und zwar nicht nur von den Fiſchen, ſondern auch aus dem Aquarium. Die Preisrichter haben Werth darauf zu legen, daß die anzuwendenden Mittel von unſeren werthvollſten Aquarienfiſchen, den Teleſkopfiſchen und den Schleierſchwanz⸗ fiſchen, möglichſt auch von ſchon durch die Paraſiten geſchwächten Exemplaren und ebenſo auch von junger Brut der genannten Fiſcharten vertragen werden und ſchädliche Nachwirk— ungen nicht haben. Eine auf eigenen Beobachtungen und Erfahrungen gegründete Dar— ſtellung der Entſtehung und des Verlaufes der durch die betreffenden Paraſiten bedingten Krankheiten der Fiſche iſt vorauszuſchicken. II. Es iſt ein Verfahren zu ermitteln, um ohne Schädigung der möglichſt im Aquarium verbleibenden Pflanzen den Süßwaſſerpolypen, Hydra, zu vernichten. Das Ber: fahren ſoll möglichſt einfach, leicht ausführbar und völlig ausreichend ſein, um ſämmtliche Hydren aus dem Aquarium zu beſeitigen. III. Es iſt ein Verfahren zu ermitteln, um ohne Schädigung der möglichſt im Aquarium verbleibenden Pflanzen, den Röhrenwurm, Tubifex rivulorum, zu vernichten. Das Verfahren ſoll thunlichſt einfach, leicht ausführbar und völlig ausreichend ſein, um ſämmtliche Röhrenwürmer in dem Aquarium zu beſeitigen. — — Die Zuſammenſetzung der Mittel iſt genau anzugeben. Solche Mittel, welche bereits in einer der Zeitſchriften: „Blätter für Aquarien- und Terrarienfreunde“, „Natur und Haus“, „Allgemeine Fiſcherei⸗Zeitung“, „Korreſpondenzblatt für Fiſchzüchter“, Deutſche Fiſcherei-Zeitung“, „Zeitſchrift für Fiſcherei“ veröffentlicht ſind, oder bis zum 1. Juli 1897 veröffentlicht werden, ſind von der Prämiirung durch Geldprämien ausgeſchloſſen. Die Preisrichter dürfen nicht Bewerber ſein. Die in deutſcher, engliſcher, franzöſiſcher, italieniſcher, ruſſiſcher oder in einer der nor— diſchen Sprachen abzufaſſenden Bewerbungen müſſen eine genaue Angabe des Verfahrens nebſt einer ausführlichen Darſtellung aller mit demſelben angeſtellten Verſuche und gemachten Erfahrungen enthalten, ſo daß eine Nachprüfung leicht und ſicher ausgeführt werden kann; ſie müſſen von fremder Hand deutlich geſchrieben und bis zum 1. Juli des Jahres 1897 an Herrn Geheimen Regierungsrath Profeſſor Dr. F. E. Schulze, Direktor des zoologiſchen Inſtituts, Berlin N., Invalidenſtraße Nr. 43, portofrei eingeſandt ſein. Die Sendung muß mit der Bezeichnung „Preisaufgabe des Triton“ und mit einem Br kurzen Motto verſehen und darf beides nicht vom Einſender ſelbſt geichrieben fein. Dasſelbe Motto muß ein beizulegendes und undurchſcheinendes Couvert, das mit fremdem Siegel ver- ſchloſſen wurde, tragen, welches den eigenhändig geſchriebenen vollen Namen und die genaue Adreſſe des Bewerbers zu enthalten hat. Es find für Aufgabe I zwei Preiſe, der erſte zu 700 AM, der zweite zu 400 M, ausgeſetzt, welche entweder einzeln oder kombinirt nach dem Ermeſſen der Herren Preisrichter ertheilt werden können; für Aufgabe II und III find je 200 M ausgeſetzt. Außerdem ſtehen zur freien Verfügung des Preisrichterkollegiums die uns für dieſen Zweck von dem Herrn Miniſter für Landwirthſchaft, Domänen und Forſten gütigſt bewilligten zwei Staats⸗ medaillen, je eine ſilberne und bronzene, und eine Anzahl Diplome des Vereins. Den Preisrichtern wird eine von dem Verein „Triton“ zu wählende Kommiſſion zur Seite geſtellt, welche zwar keine beſchließende, wohl aber eine berathende Stimme haben ſoll. Die Verkündigung des Urtheils des Preisgerichts erfolgt am 1. April des Jahres 1898 in den „Blättern für Aquarien- und Terrarienfreunde“ oder einem anderen Organ des Vereins. Der Verein „Triton“ behält ſich das Recht vor, ohne beſondere Entſchädigung die preisgekrönten Arbeiten ganz, theilweiſe oder im Auszuge in feinem Vereinsorgane, oder ſelbſt— ſtändig zu veröffentlichen. Die nicht prämiirten Arbeiten können von den Verfaſſern unter Angabe des gewählten Mottos zurückgefordert werden. Die Summe von 1100 AM. ift am 1. Juli 1895 bei der Deutſchen Bank hinterlegt worden, weitere 400 AM, find von Vereinen gezeichnet, die ihrer Satzungen wegen erſt nach Löſung der Aufgaben zahlen dürfen. Die Namen der Herren Preisrichter werden demnächſt hier bekannt gegeben werden. ; Der Vorſtand. J. A.: Paul Nitſche, I. Vorſitzender, Berlin NO., Barnimſtraße 24. III. Der Mönch als Teichablaß. In Nr. 17 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ beſchreibt Herr Forſtaſſeſſor Scheel aus Gießen unter Bezugnahme auf einen von mir konſtruirten und vor circa einem halben Jahr in der „Allgemeinen Fiſcherei⸗Zeitung“ beſchriebenen Mönch einen anderen „beſſeren“, der — wie es ſcheint — und wie auch der Herr Verfaſſer ſagt, dort zu Lande ſchon längere Zeit im Gebrauche iſt, wobei aber der Herr Verfaſſer über meinen Mönch ganz ohne weitere Motivirung und nähere Begründung ein abſprechendes Urtheil fällt. Das veranlaßt mich zu nachſtehenden Bemerkungen. Iſt es etwa ein Schaden, wenn man bei eintretendem ſtarken Regen, oder ſonſtigem ſtarken Waſſerzufluß die vordere Stauwand in meinem Mönch heben kann? Dies kann man bei der Schutzwand, wie ſie Herr Scheel beſchreibt, nicht. Tritt nun ein ſolcher, plötzlich vermehrter Waſſerzufluß ein, und es kann ſelbſtverſtändlich das ablaufende Waſſer nicht alles unter dem vorderen Brette hindurch, ſo iſt ein Dammbruch, Herr Aſſeſſor, unvermeidlich. Als ſehr großen Vortheil ſcheint es Herr Scheel zu betrachten, wenn das Gitter gegen feindliche Angriffe durch die Schutzwand gedeckt iſt. Hierauf gebe ich in erſter Linie weniger; denn das Gitter iſt nach dem Waſſer zugewendet und iſt von dorther eine Demolirung ſelten zu befürchten. Wenn ich das Gitter aber abſolut decken will und muß, gut, ſo iſt ja nichts leichter wie das auch bei meinem Mönch; dann ſetze ich dasſelbe einfach in den zweiten Schlitz und die Grundwaſſerſtauwand in den vorderen, da die früher beſprochenen drei Schlitze gleiche Breite und Stärke haben, und ich das Gitter ebenſowenig wie die beiden Stauwände direkt befeſtige. Was nun die Verſtopfung des Gitters durch Laub ꝛc. anbetrifft, ſo iſt es doch ſehr fraglich, welches von beiden, das durch längeres Liegen im Waſſer geſunkene, oder das oben ſchwimmende trockene Laub mehr verſtopft; denn daß durch den verengten Grunddurchfluß des Waſſers ein mehr oder weniger ſtarker Wirbelſtrom hergeſtellt wird, läßt ſich wohl nicht leugnen und daß hierdurch wiederum alles unten liegende Laub und ſonſtige loſe und flot⸗ 335 — — tirende Körper mitgezogen werden, liegt ebenſo klar auf der Hand. Dieſe ſchwereren, die Verſtopfung des Gitters herbeiführenden Gegenſtände laſſen ſich nun viel ſchwieriger vom Gitter entfernen, wie ſolche, die oben ſchwimmen und welche man bequem mit einem Kätſcher oder ſonſtwie wegfiſchen kann. Nun aber gar die Fiſche, welche bei dem Mönch des Herrn Scheel mit an's Gitter kommen. Sie ſind ſehr gut unter der vorderen Bretterwand durchgelangt, plötzlich fühlen ſie ſich durch den Waſſerſtrom an's Gitter gedrückt, ſie machen einen kräftigen Ruck nach vorne, treffen jedoch die Oeffnung nicht wieder, ſondern ſtoßen vielmehr mit der ganzen angewandten Kraft gegen die Bretterwand, ſo daß ſie nach vergeblichen Fluchtverſuchen erſchöpft an's Gitter zurück ſinken und dort zu Grunde gehen können. Ich bin gleichwohl durchaus nicht geneigt, trotz der genannten Uebelſtände dem von Herrn Forſtaſſeſſor Scheel beſchriebenen Mönche alle Vorzüge abzuſprechen, wie das der ge— nannte Herr mit meinem Mönch gethan hat. Ich glaube vielmehr, daß Jeder von dem Anderen etwas lernen kann und unterſtelle vorſtehende Bemerkungen einer erneuten Be— urtheilung. Ein Modell meines Mönches wird im nächſten Jahre auf der Gewerbeausſtellung in Treptow zu ſehen ſein. Herrguth, Fiſchmeiſter. IV. Vermiſchte Mittheilungen. Berichtigung. In Nr. 15 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ findet ſich in dem Bericht über die Delegirten⸗Verſammlung der bayeriſchen Fiſcherei-Vereine irrthümlicher Weiſe die Angabe, daß der Oberfränkiſche Fiſcherei-Verein zur Beſetzung des Mains mit Karpfen und Aalbrut um einen Zuſchuß von 400 — 500 A. beim kgl. Staatsminiſterium petitioniren wolle und daß die Delegirten⸗Verſammlung die Befürwortung dieſes Antrages einſtimmig beſchloſſen habe. Der Antrag wurde nicht vom Oberfränkiſchen, ſondern vom Unterfränkiſchen Kreis-Fiſcherei-Verein geſtellt und von der Delegirten-Verſamm⸗ lung befürwortet, ebenſo von der Letzteren beſchloſſen, einen weiteren Zuſchuß von 100 M. für den Oberfränkiſchen Main zu empfehlen. Teichwirthſchaftliche Notizen. Im Anſchluß an die in der letzten Nummer ver⸗ öffentlichte kleine Tabelle über die Abwachsreſultate diverſer Karpfenraſſen in Schlaupitz gebe ich hier die Erfahrungen eines der tüchtigſten Karpfenwirthe meiner Heimathprovinz über dieſen Punkt wieder. Bemerkt ſei hierbei, daß die „ſchleſiſche Raſſe“, welche der Herr früher züchtete, ſchon beträchtlich veredelt war: Im erſten Herbſte: W 2 Lane | an A a sa | Au 0 eu a) Galizier, b) Schleſier, c) Schleihe, d) Hecht, i 10 gr, 5 gr, 1 gr, 50 gr. N Im zweiten Herbſte: j a) 250 gr, b) 100 gr, c 5 Sr, d) 300 gr. Im dritten Herbſte: a) 1250 gr, b) 350 gr, c) 50 gr, d) 1500 gr. Im vierten Herbſte: a) 2000 gr, b) 750 gr, c) 250 gr, d) 2500 gr. f Karl Knauthe. Patentanmeldung. Unter Nr. 43910 iſt ein Gangſpill für Fiſchereibetrieb mit Doppelzahnrad und vierfachem Vorgelege zur Erzielung ſechsfacher Geſchwindigkeit der Seil— trommel angemeldet worden. Hamburg, 18. Juli 1895. J. A. T. Langhoff. Emdener Herings⸗Fiſcherei. Am 14. Auguſt fand in Emden die diesjährige Generalverſammlung der Aktionäre der Emdener Herings-Fiſcherei-Aktiengeſellſchaft ſtatt. Die⸗ * 336 .nnnnnnnnn ſelbe war von 19 Aktionären mit 782 Stimmen beſucht. In dem vom Vorſtande erſtatteten Geſchäftsberichte für das Betriebsjahr vom 15. Juni 1894 bis 1895 heißt es: Mit 22 Loggern wurde ein Fang von 28 405 handelsüblich gepackten Tonnen erzielt, alſo durch⸗ ſchnittlich pro Schiff 1291 Tonnen. Die Fang⸗ und Reiſedauer betrug pro Schiff durch⸗ ſchnittlich 167 Tage. Die Preiſe ſtellten ſich durchſchnittlich auf 22.81 M pro Tonne gegen 22.48 W im Jahre 1894. Hiernach erzielte der Fang einen Geſammterlös von 648 018.48 Al Nach Deckung ſämmtlicher Betriebskoſten und Abſchreibungen verblieb ein Ueberſchuß von 80 855.58 ., welcher außer der Dotirung der Reſervefonds die Vertheilung einer Dividende von 12 Prozent geſtattet, wozu 51516 M Verwendung finden werden. Es find drei Logger neu erbaut worden, welche die Namen „Dresden“, „Halle“ und „Eſſen“ erhalten haben und gegenwärtig bereits an dem Fangbetrieb Theil nehmen. Nach der Konſtituirung der Geſellſchaft im Jahre 1892 iſt die Zahl der Logger von 6 auf 25 und der Ertrag des Fanges von 147777 M auf 648 018 M. geſtiegen. Der Logger „Vorwärts“ wurde am 28. September v. J. durch den engliſchen Fiſchdampfer „Spider“ am hellen Tage angerannt und zum Sinken gebracht; die Mannſchaft des Loggers iſt gerettet. Aus dem Oberamt Balingen (Württemberg). 800 Meter über dem Meere und günſtige Fiſchzuchtreſultate! Wer hätte das in unſerem Bezirke je geglaubt? Noch vor zehn Jahren hätte man denjenigen für „aberwitzig“ erklärt, der da die Behauptung aufgeſtellt hätte, daß in Winterlingen, einem der höchſt gelegenen Dorfe der ſchwäbiſchen Alb, auch die Teichwirthſchaft rentabel getrieben werden könnte. Auf Veranlaſſung des Herrn Schultheiß Blickle wurde nach erfolgter Waſſerverſorgung in den Weihern, die durch das Ueberreich ſich ergaben und die urſprünglich nur zum Betrieb der Turbine beſtimmt waren, vor vier Jahren der Verſuch angeſtellt, durch Einſetzen von einſömmerigen Karpfen auch die Fiſchzucht zu betreiben. Bei dreimaligem Abfiſchen im Laufe dieſes Jahres ergab ſich ein ganz be⸗ friedigendes Reſultat, nicht weniger als 350 Pfund Karpfen wurden gefangen und zwar Exemplare im Gewichte bis zu 3 kg. Auch Regenbogenforellen waren vor drei Jahren auf Koſten der Gemeinde eingeſetzt worden, dieſelben ſcheinen aber Mangel an Nahrung zu haben, denn ſie ſind bis jetzt nur 18 em lang und kaum 200 gr ſchwer geworden. Kommendes Jahr ſoll der Verſuch mit Aalbrut gemacht werden und es iſt wohl ſehr intereſſant, wie die— ſelbe ſich auf unſerer „Höhe“ machen wird. Herr Hotelier Landenberger „zum Schiff“ in Ebingen iſt Pächter der drei Weiher, die circa 15 ar groß find, alljährlich wird der vor⸗ geſchriebene Einſatz von Jungfiſchen in Ausführung gebracht und wenn die ganze Anlage auch nur klein iſt, ſo hat doch die Gemeinde, ſowie der Pächter künftig einen ganz hübſchen Ertrag in Ausſicht. Da auf den Höhen der Alb noch eine große Anzahl von kleineren Teichen ſich befinden, ſo dürfte dieſer Vorgang wohl da und dort Nachahmung finden. Daiber. Etwas über den Zwergwels. Im Frühjahr 1894 erſchien ein Aufſatz über dieſen intereſſanten, werthvollen aber noch wenig bekannten und geſchätzten Fiſch in den „Mittheil⸗ ungen des Deutſchen Fiſcherei-Vereins“, den ich nach eigenen Beobachtungen niedergeſchrieben hatte. In demſelben mußte ich einige Fragen offen laſſen, die ich jetzt beantworten kann. Der Zwergwels macht im Mai ein Neſt, wie es ſcheint paarweiſe, in ſelbſtverfertigten Löchern im Ufer, an Wurzeln z. B. von Typha, an verſunkenem Holz ꝛc. Dieſes Neſt wird von zwei Fiſchen abwechſelnd bewacht. Der wachende Fiſch legt ſich dicht darüber und flieht trotz ſeiner ſonſtigen Scheu nicht, wenn man in die Nähe kommt. Die Löcher — Neſter — ſcheint nur ein Fiſch des Paares zu machen, er bohrt mit dem Kopfe zuerſt und mit dem gekrümmten Rücken fpäter einige Zoll tief ein, wobei am Kopfe regelmäßig ein halbmond⸗ förmiger Kranz von der dicken, ſchwarzen Haut weiß und ſelbſt blutig geſchabt wird und ebenſo bei ſchwierigen Löchern auch am Rücken. Der andere zum Neſte gehörige Fiſch iſt unverletzt. Ob Männchen oder Weibchen ſich der harten Arbeit des Ausgrabens unterzieht, weiß ich nicht; meiſtens wacht der beſchädigte Fiſch. Dieſes Wachen dauert 8 bis 14 Tage, während welcher Zeit die blutrunſtigen Stellen vernarben, aber noch weiß ſind. Dann füttern beide Alten die ausgeſchlüpften Jungen bis Mitte oder Ende Juli, wo ſich bei den letzteren die Stacheln entwickelt haben und ſie ſelbſtſtändig ſind — wie ich dies ſchon beſchrieb. ; FF ¹ù— r r . > a — — Der Zwergwels frißt auch im Winter und wächſt während dieſer Zeit nicht unbedeutend; er darf alſo nicht in engen Winterteichen untergebracht werden. Da er aber ganz harmlos und verträglich iſt und anderen Fiſchen gern aus dem Wege geht, kann man ihn in be— liebige Teiche ſetzen und er nutzt dann das Futter aus, welches z. B. Karpfen und Schleihen im Winter unberührt laſſen. Den Wohlgeſchmack des Fiſches kannte ich in ſeiner Heimath, Nordamerika, ſchon vor 40 Jahren, — jetzt habe ich wieder Zwergwelſe verſpeiſt und finde ſie in ihrer neuen Heimath ſo ſchmackhaft wie in der alten, ſaftig, feſt, ſüß. Ich ſchließe wiederum mit der Bitte, dem Zwergwels mehr Beachtung zu ſchenken — er ſchadet nirgends und nützt allenthalben, im Teich und freien Fiſchwaſſer, wenn auch natürlich nicht in dem Maße wie Karpfen oder Forellen. Dafür aber iſt er ſehr anſpruchs— los und läßt ſich allenthalben, in ſtehendem und fließendem, warmem und kaltem Waſſer, in Brut⸗ oder Streckteichen, koſtenlos nebenbei halten. Da er feine Jungen bis zu einer ge— wiſſen Selbſtſtändigkeit führt und ſchützt, iſt die Vermehrung, die an ſich nicht ſehr ſtark iſt, geſichert — ſelbſt in Teichen und Gewäſſern, wo andere Friedfiſche wegen des Raubzeuges ſchwer oder gar nicht aufkommen. Ich kann jedem Fiſchzüchter nur empfehlen, wenigſtens einen Verſuch zu machen. Arnsberg, Auguſt 1895. Kerlen, Major a. D. V. Jragekaſten. Anfrage der Fiſchzüchter-Vereinigung. In Folge Nachſendung iſt die Anmeldung eines Herrn Züchters verloren gegangen. Derſelbe wird hiermit freundlichſt um ſeine Adreſſe gebeten. v. Derſchau. VI. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 23. Auguſt. Zufuhr reichlich Geſchäft lebhaft, Preiſe zum Theil gedrückt, große Ver⸗ luſte bei Krebſen. En gros-Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte A Denne 64— 75 nn Winter⸗Rheinlachs. . | per Pfund 360 Zander 3638614 | Ruß dh 1 150—220 Barſche 59-71 20 5 0 Flundern, gg. . „ Schock 275— 450 un, mittelgroße g 0 do. kleine pomm. | „ 5 60—80 „ kleee a: — | — e 1 „ Wall 300— 400 Schlee „ 07 112 50 Dorſche „Schock | 125—200 Bleie 1 33—39 22-24 Schellfiſch „ Stiege 90-110 Plötze. [ 35—40 4—21 or grobe ; „ Pfund 120 d te 0 63 a : 5 — Oſtſee lachs — 100-108 ink „ 1008td./600 - 1000 a 24 Inserate. Fiſchfutter! Sorellenfutter! Teichwirth, 1 Mitte zwanziger, ſucht Stellung in einer Fiſch⸗ als ſolches empfiehlt kleine Schellſiſche, Knurhähne, züchterei. Anſprüche beſcheiden. Offerte unter 5 ch Geb 1 7 7 1 die (6/3) O. P. 120 an die Expedition ds. Bl. ( ee ⸗Groß-Handlung von Be eo a = . 0 Derfandt von I. &. 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I . cr 18 189 N W N 1 N N In 689 e OR, ee = a EEE 7 r Allgemeine — ' % + % eue Solge der Bayer. Siſcherei⸗Seitung. Erſcheint monatlich zwei⸗ bis dreimal, Preis: jährlich 4 Mk. — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Unter Kreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 1.50 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pig. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Expedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19. Organ für die Befammtinterefen der Fifckerei, ſowie für die eſtrebungen der Fiſcherei-ereine. in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei Vereins, ſowie der Landes⸗Fiſch. Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch- Verbandes, des Schlef. Fiſch. Ver., des Brandenburg. Fiſch. Ver., des Thüring. Fiſch. Ver., des Fiſch.⸗Der. Miesbach: Tegernfee, des Fiſch.⸗Ver. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. für das Großherzogthum Heſſen, des Rheiniſchen Sifch.-Der., des Central-Fiſch.⸗Vereins für Schleswig-Holftein, des Kölner Fiſch.⸗ Ver., des Hamburger Fiſch⸗Ver., des Fiſcherei⸗Dereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Lothringiſchen Fiſch.⸗Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für den Kreis Lingen, des Fiſcherei⸗Vereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt ꝛc. ꝛc. In Perbindung mit Tachmännern Jeutſchlands, Oeſterreich-Angaarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayerifhen und vom Deutſchen Tiſcherei-Verein. Nr. 20. München, den 25. September 1895. XX. Jahrg. Inhalt: I. Bekanntmachung. — II. Prämitrungsliſte der Fiſcherei-Ausſtellung in Königsberg 1. Pr. — III. Ueber Karpfenfütterung. — IV. Mecklenburgiſche Fiſcher⸗-Verſammlung. — V. Der Karpfenmarkt zu Cottbus. — VI. Vermiſchte Mittheilungen. — VII. Vereinsnachrichten. — VIII. Fragekaſten. — IX. Literatur. — X. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nad druck ſämmtlicher Originalartikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Der Deutſche Fiſcherei⸗Verein hat in den Jahren 1893 und 1894 eine Zuſammen⸗ ſtellung der Preisliſten von Fiſchbrut⸗ und Fiſchzuchtanſtalten drucken laſſen und dieſelbe ſowohl mit der Zeitſchrift für Fiſcherei als Beilage publizirt, als auch zahlreichen Anfragen entſprechend die Preisliſten vielfach ſeparat verſendet. Der Deutſche Fiſcherei⸗Verein gedenkt auch in dieſem Jahre eine gleiche Zuſammen— ſtellung herauszugeben und bittet deßhalb die Verwaltungen der Brut- und Fiſchzuchtanſtalten, welche Werth darauf legen, ihre Preisliſten auf dieſem Wege zum Druck und zur Ver— öffentlichung gebracht zu wiſſen, unſerer Geſchäftsſtelle ihre Preisverzeichniſſe bis längſtens den 10. Oktober cr. einzuſenden. Wir berechnen dabei unſeren Mitgliedern etwa die ganze Seite mit 10 % — die halbe mit 5 &, während Nichtmitglieder die doppelten Preiſe zu zahlen haben. 358 Die Preisverzeichniffe werden ohne ornamentales Beiwerk alle in gleicher Weiſe gedruckt werden. Ein Index am Schluſſe der Zuſammenſtellung wird die Auffindung erleichtern. Berlin 8. W., Zimmerſtraße 90/91. Die Geſchäftsſtelle des Beutſchen Fifcherei-Bereins. Profeſſor Dr. Weigelt, General-Sekretär. II. Brämiirungsliſte der Jiſcherei-Ausſtellung in Königsberg i. Pr. Auf der diesjährigen Fiſcherei-Ausſtellung in Königsberg i. Pr. find folgende Preiſe vertheilt worden: 1. Die ſilberne Staatsmedaille für Verdienſt um Fiſcherei an: a) Herrn Rittergutsbeſitzer Dr. G. von dem Borne in Berneuchen (Sammlung von Geräthen und Modellen zur Fiſchzucht, Kollektion ſelbſtgezüchteter nordamerikaniſcher Fiſche); b) der deutſchen Seefiſcherei-Geſellſchaft „Germania“ in Alt-Pillau, O.⸗Pr. (Kraftfuttermittel, Dungſtoffe und Thran aus minderwerthigen Fiſchen hergeſtellt); e) der Memeler Schiffs- zimmerer⸗Genoſſenſchaft in Memel (getakelter und ausgerüſteter Fiſcherei⸗Kutter). 2. Die bronzene Staatsmedaille für Verdienſt um Fiſcherei an: a) Herrn Bernhard Liedtke in Königsberg (Rettungsweſten aus Korkkohle); b) Herrn C. Hübner in Thalmühle bei Frankfurt a. O. (für Erfolge in der Zanderzucht und ein Zugnetz mit offenbleibenden Maſchen); c) Herrn Rittergutsbeſitzer Werner in Wangotten bei Raſtenburg, O.⸗Pr. (für ſelbſtgezüchtete Karpfen, böhmiſche und galiziſche Raſſe, und für winterharte Goldfiſche eigener Zucht); d) Herrn C. Forſtreuter in Königsberg i. Pr. (für ſelbſt⸗ gezogene Bachſaiblinge und Regenbogenforellen). 3. Ehrenpreiſe des Oſtpreußiſchen Fiſcherei-Vereins erhielten für Zuchterfolge in Oſtpreußen: Rittergutsbeſitzer von Hauenfeld in Grunenfeld, Kreis Heiligenbeil (Forellen); Rittergutsbeſitzer Werner in Wangotten bei Raſtenburg (Karpfen); Privatier Forſtreuter in Königsberg i. Pr. (Bachſaiblinge und Regenbogenforellen). 3. Die goldene Ausſtellungsmedaille erhielten: a) Danziger Angler-⸗Club (für eine reichhaltige Kollektion ſelbſtgefertigter Angelgeräthe und ſonſtiger Vorrichtungen zum Angeln); b) Mechaniſche Neßfabrik in Landsberg a. W. (für eine große und geſchmack⸗ voll arrangirte Kollektion von montirten und unmontirten Netzen und Reuſen ꝛc.); c) Klempner Glauß in Königsberg i. Pr. (für ſelbſtgefertigte Apparate zur künſtlichen Erbrütung von Fiſcheiern); d) J. Reichelt in Berlin, Elſäſſerſtraße (für muſtergiltige Einrichtung und Er⸗ haltung von Stubenaquarien mit einheimiſchen, reſpektive fremdländiſchen Zierfiſchen und Pflanzen); e) Naturalienhandlung von J. F. Umlauff in Hamburg (für die Herſtellung eines großen Panorama⸗Aquariums und eine reichhaltige Sammlung von Fiſcherei-Geräthen fremder Völker). 5. Die große ſilberne Ausſtellungsmedaille wurde ertheilt an: a) Herrn Ernſt Liedtke in Königsberg i. Pr. (für ſeine reichhaltige und wiſſenſchaftlich geordnete Kollektion von Cruſtaceen, Conchylien und Echinodermen); b) Haferlandt & Pippow in Berlin, Oderbergerſtraße (für anatomiſche und biologiſche Präparate von Waſſerthieren); c) Warm: brunn, Quilitz & Co. in Berlin, Roſenthalerſtraße (für Brutapparate, ſowie für Hilfs⸗ geräthe der Aquarienliebhaberei); d) Anderſen in Memel (für Taue); e) Lehrer Kirbuß in Königsberg i. Pr. (für eine die prähiſtoriſche Fiſcherei in Oſt- und Weſtpreußen dar⸗ ſtellende Wandkarte). 6. Die kleine ſilberne Ausſtellungsmedaille erhielten: a) J. Eichelbaum in Inſterburg (für Netze eigenen Fabrikates); b) Lehrer v. Kirchroth in Mödling bei Wien (für Trockenpräparate von Fiſchen, die nach einer neuen Methode hergeſtellt find); c) Kaufmann Metzdorff in Königsberg i. Pr. (für Fiſch- und Krebskonſerven); d) Brückner, Lampe & Co. in Leipzig (für Fiſchdroguen); e) Fiſcher Wingerning in Gilge (für ein ſelbſt⸗ gefertigtes Modell eines kuriſchen Keitelkahnes). 7. Anerkennungsdiplome des Deutſchen Fiſcherei-Vereins ſind beantragt: a) für die von dem Borne ſche Fiſcherei in Berneuchen in N. M. (für Zuchtfiſche); b) Memeler | n ER 359 Schiffszimmerer-Genoſſenſchaft in Memel (Lachskutter); e) Klempner Glauß in Königsberg i. Pr. (für Brutapparate); d) B. Liedtke in Königsberg i. Pr. (für Rettungs⸗ jacken); e) Kaufmann Metzdorff in Königsberg i. Pr. (für Fiſch- und Krebskonſerven); k) Danziger Angler-Club in Danzig (für Angelgeräthe). Als Preisrichter fungirten die Herren Oberfiſchmeiſter Hoffmann in Pillau, Dr. A. Seligo in Königsberg i. Pr. und an Stelle des verhinderten Prof. Dr. M. Braun Rittergutsbeſitzer Urſell in Nagurren bei Ilmsdorf. Die Fiſcherei⸗Vereine für Oft: und für Weſtpreußen, ſowie das zoologiſche Univerſitäts⸗ Muſeum in Königsberg, die ſich an der Ausſtellung in hervorragender Weiſe betheiligten, haben ſich von vornherein als „außer Preisbewerbung“ erklärt. III. Ueber Karpfenfütterung. Von Profeſſor Joh. Frenzel — Friedrichshagen. Wenn man die Frage aufwirft: „Soll man Karpfen füttern und womit?“ ſo iſt dies nur eine Theilfrage, und zwar: „Ob man überhaupt Fiſche füttern ſoll und welche Futter— mittel dafür die geeignetſten ſind?“ Dieſe Fragen, ſeien ſie nun die allgemeinere oder die ſpeziellere, mit einem kurzen Worte zu beantworten, dürfte ſehr ſchwer, ja zur Zeit wohl geradezu unmöglich ſein; denn ſelbſt in der Viehzucht, die uns doch ſo weit voraus iſt, ſind Probleme dieſer Art noch bei weitem nicht völlig geklärt und ein für allemal entſchieden. Auch wäre es überaus falſch, wollte man dieſelben Grundſätze und Methoden für alle Ver— hältniſſe zur Anwendung bringen, ſo verſchieden dieſe auch ſeien. Ein Viehzüchter in Süd⸗ amerika oder Auſtralien beiſpielsweiſe, dem viele Hektare, ja Meilen Landes zur Verfügung ſtehen, wird überhaupt gar nicht daran denken, ſein Vieh beſonders zu füttern, während bei uns die Stallfütterung immer mehr die Ueberhand gewinnt. So wird auch der Fiſch— und ſpeziell der Karpfenzüchter nur dann zur künſtlichen Fütterung überzugehen haben, wenn die Umſtände ihn dazu zwingen, wenn er zwar viel Waſſer, aber nur kleine Teiche hat und wenn er auf engem Raume möglichſt viel Fiſche produziren will. Sind es doch hauptſächlich zwei Faktoren, welche den Werth eines Gewäſſers, inſonderheit eines Teiches ac. beſtimmen, nämlich einerſeits die Menge der ausnutzbaren Luft (d. h. Reichthum an Sauerſtoff und Mangel an Kohlenſäure) und zweitens der Gehalt an Nahrung. Beide Faktoren würden als Komponente eine Reſultirende ergeben, welche wir berechtigt wären, als Bonitirung eines Gewäſſers zu bezeichnen. Ueberwiegt nun die eine der beiden Komponenten, nämlich Luft, und tritt die andere: Nahrung zurück, ſo werden wir dieſe Komponente verſtärken können, indem wir Nahrung von außen zuführen, ſei es nun künſtliche, natürliche, Düngung oder dergl. Wir werden dann verſuchen, ein Optimum zu erreichen, d. h. einen Zuſtand, in welchem beide Komponenten gleichwerthig ſind; denn dann wird die Reſultirende, d. h. der Werth des Gewäſſers, am größten ſein. Wir können uns dies klar machen, indem 3 . e wir ein Parallelogramm der Kräfte konſtruiren, deſſen Seite a b die Luft und Seite a d die Nahrung bedeutet. Sit dann a b — a d, fo iſt die Diagonale a c am größten (Optimum). Wenn aber Mangel an Nahrung vorhanden, d. h. wenn a d, kleiner als a b iſt, fo wird auch die Diagonale a c, kleiner als a c und der Werth des betreffenden Gewäſſers ein geringerer ſein. In neuerer Zeit ſind uns durch die Planktonforſchungen Dr. O. Zacharias' u. A., die auf denen Prof. Victor Henſen's a 0777077 a (in Kiel) baſiren, intereſſante Aufſchlüſſe über den Nährwerth eines Gewäſſers gegeben worden, indem das Gewicht des Plankton, d. h. der im Waſſer frei: ſchwebenden Organismen, wenigſtens annähernd oder doch innerhalb gewiſſer Grenzen beſtimmt wurde. Wenngleich nun allerdings der im Allgemeinen wichtigere Theil der Nahrung, nämlich die der Uferregion (Schaar) und dem Boden angehörenden Lebeweſen nicht mit in die Berechnung ein— bezogen werden konnten, ſo ergaben jene Berechnungen doch viele, viele Zentner von planktoniſchen Lebeweſen, die wir zum Theil mit bloßem Auge kaum noch wahrnehmen können, gewiß eine Maſſe, von der wir früher kaum eine Ahnung hatten. Rechnen wir hierzu noch die Ufer thiere und Pflanzen, welche letztere theils indirekt, theils aber auch direkt in Fiſchfleiſch um⸗ geſetzt werden,“) jo werden wir geſtehen müſſen, daß der Nutzwerth unſerer Gewäſſer ein größerer iſt, als wir gemeinhin anzunehmen geneigt waren, und wenn wir freilich zur Zeit vielleicht noch nicht im Stande ſind, dieſen Nutzwerth mit dem eines Ackers oder einer Wieſe zahlenmäßig genau zu vergleichen, ſo wiſſen wir doch ſo viel, daß ein Teich mindeſtens ebenſo viel einbringt, wie irgend ein Stück Feld. Wie wir nun aber weiter wiſſen, daß wir den Werth eines Ackers ganz erheblich ſteigern können, indem wir dieſen düngen, d. h. indem wir ihm Stickſtoff, Nährſalze ꝛc. zuführen, ſo können wir den Werth eines Gewäſſers in gleichem Sinne ſteigern, d. h. durch Zufuhr der ihm fehlenden Stoffe. Wir werden dies indeſſen, wie dies oben auseinandergeſetzt worden, nur ſoweit thun, daß ſich beide Kompo— nenten, Luft und Nahrung, das Gleichgewicht halten. Betrachten wir der Einfachheit halber irgend ein kleines abgegrenztes Gewäſſer, z. B. einen kleinen Teich, ſo würden wir im Stande ſein, deſſen Geſammt-Nährwerth, d. h. ſeinen Gehalt an Protein (Stickſtoff), Stärkemehl, Nährſalzen ꝛc. zu beſtimmen, indem wir ihn auspumpen, das abgepumpte Waſſer filtriren und das Filtrat chemiſch unterſuchen. Ebenſo würden wir alle in der Uferregion und auf der Sohle befindlichen Thiere und Pflanzen ſorg— fältig ſammeln, was freilich kaum durchführbar fein würde und ebenfalls einer Analyſe unter: werfen. Dann würden wir ſo und ſo viel Pfund oder Zentner Nährſtoffe, wie wir ſie kurz nennen wollen, daraus berechnen können, wobei wir uns freilich klar machen müſſen, daß bei weitem nicht der ganze Inhalt des Teiches an Nährſtoffen den Fiſchen wirklich zu gute gekommen wäre, ein Punkt, der an dieſer Stelle leider nicht ausführlich erörtert werden kann. Immerhin würden wir aus dieſer Prozedur einen gewiſſen Maaßſtab für den Nähr⸗ werth des betreffenden Teiches ableiten können. Wir würden dann unter Umſtänden finden, daß dieſer unſeren Erwartungen nicht entſpricht, daß er unter einer gewiſſen Norm bleibt, die wir jetzt freilich noch nicht kennen und wir würden dann zur künſtlichen Zufuhr von Nahrung übergehen. In der Praxis verfährt man freilich viel einfacher, bequemer und auch hinreichend ſicher, indem man eben zuſieht, wie die Fiſche in dem Gewäſſer gedeihen und wie ſie gedeihen würden, wenn man ihre Anzahl vergrößern würde. Unter der künſtlichen Zufuhr von Nährſtoffen ſpielt die Fütterung, ſei ſie mehr natürlich oder mehr künſtlich, die Hauptrolle, denn mittelſt dieſer ſind wir im Stande, die Futterſtoffe direkt in Fiſchfleiſch überzuführen. Es knüpft ſich nun aber die Frage daran, was und womit wir füttern ſollen, eine Frage, der zunächſt eine theoretiſche Erörterung vorangehen möge. Die für Thiere beſtimmten Nährſtoffe theilt man bekanntlich ein in drei Hauptgruppen: Proteine (Eiweiß), Kohlehydrate (Stärkemehl) und Nährſalze (Kalk x.) Wir wiſſen ferner, daß es Thiere gibt, welche hauptſächlich, ja faſt ausſchließlich von den erſteren“ ) leben und dabei gut gedeihen, z. B. die Raubthiere. Ferner gibt es Thiere, welche hauptſächlich Kohle⸗ hydrate verzehren, z. B. unſere Hausthiere, etwa das Pferd, indem man es mit Hafer füttert, und welche dabei ebenfalls gedeihen. Es iſt uns indeſſen bekannt, daß die Kohlehydrate das Protein nicht vollends erſetzen können, während das Umgekehrte eher möglich iſt. So hatte ich, um dies kurz zu erwähnen, früher einen Fütterungsverſuch an Mehlwürmern gemacht, indem ich dieſen reine Stärke vorſetzte; die Thierchen gingen dabei indeſſen elend zu Grunde, während fie bei Fütterung mit Mehl, das ja noch etwas Eiweiß enthält, gut gediehen. Um⸗ gekehrt gelingt es, Raubthiere, z. B. Hunde, mit reinem Fleiſch, dem nur etwa noch Knochen beigemiſcht ſind, dauernd am Leben zu erhalten, alſo ohne Kohlehydrate. Betrachten wir in— deſſen die Verdaungsorgane dieſer Thiere, ſo ſehen wir, daß ſie Säfte abſondern, welche ſehr wohl im Stande ſind, Stärkemehl zu verdauen, nämlich den Mundſpeichel (Diastase) und den Bauchſpeichel (Trypsin). Es kann mithin auch ein Raubthier, z. B. ein Löwe, ſehr wohl Stärkemehl verdauen und kein Hundebeſitzer denkt daran, ſeinen Hund ausſchließlich mit *) Anmerkung. Unſere Flußfifche, z. B. Plötzen u. A., freſſen, wie ich kürzlich feſtſtellen konnte, mindeſtens eben fo viel Pflanzen wie Thiere, und zwar nicht nur mikroſkopiſche Pflanzen (Dlatomeen), ſondern auch größere (junge Triebe, Spirogyren ꝛc.) ) Von den Nährſalzen wollen wir an dieſer Stelle ganz abſehen. # * 2 > F 361 Fleiſch zu füttern, ſondern er gibt ihm, oft ſogar in überwiegender Menge Brod, Kartoffeln, Hundekuchen ꝛc., ohne daß der Hund im mindeſten Schaden leidet. Gehen wir nunmehr zu den Fiſchen über, ſo müſſen wir, wenn wir dieſe künſtlich füttern wollen, ebenfalls zunächſt zuſehen, wie ihre Verdauungsorgane beſchaffen ſind. Wir ſehen dann zunächſt, daß ſie alle einen Magen haben, der Salzſäure — Pepſin abſondert und ſomit Eiweiß zu verdauen im Stande iſt. Viele beſitzen ſodann am Endtheile des Magens die ſogenannten Prörtneranhänge, ſchlauchförmige Drüſen, welche nach den Angaben Dr. Krukenberg's ähnlich wie die Bauchſpeicheldrüſe funktioniren, d. h. neben Eiweiß auch Stärke verdauen. Außerdem aber kommt den Fiſchen, gerade wie den übrigen Wirbelthieren, eine echte Bauchſpeicheldrüſe (Pancreas) zu, eine Thatſache, die früher vielfach verkannt wurde, da dies Organ mit der Leber oft innig verwachſen ſein kann, wie zuerſt von dem Jeſuitenpater Legonis (1873) feſtgeſtellt worden iſt; und auch in dieſem letzteren Falle hat das komplizirte Organ nicht ſeine Fähigkeiten verloren und kann nach wie vor Stärke und Eiweiß verdauen. Wir ſehen mithin, daß die Verdauungsorgane der Fiſche phyſiologiſch nicht weſentlich von denen der anderen Wirbelthiere verſchieden ſind und wir müſſen folge— richtig, wenn wir die Fiſche künſtlich füttern wollen, auf dieſe anatomiſchen und phyſiologiſchen Verhältniſſe Rückſicht nehmen. Manchem möchten vielleicht die vorausgegangenen theoretiſchen Auseinanderſetzungen überflüſſig erſcheinen. Bedenkt man indeſſen, daß die Anſicht, unſere Fiſche ſeien ausſchließlich Fleiſchfreſſer immer mehr Boden gewann, ſo dürfte eine andere Meinung wohl am Platze ſein, denn nun können wir, wenn wir für unſere Fiſche eine andere als die bisher übliche Fütterung empfehlen, uns getroſt auf die natürlichen Thatſachen beziehen. Gehen wir dabei im Beſonderen zum Karpfen über, ſo beſitzt dieſer zwar keine Pförtneranhänge, dagegen eine kräftig wirkende Bauchſpeicheldrüſe, ſo daß wir mithin behaupten können, er ſei für eine Fütterung mit Stärkemehl durchaus eingerichtet. Freilich müſſen wir ja zugeben, daß gewiſſe äußere Umſtände dieſer Behauptung zu widerſprechen ſcheinen; denn niemand anderer als Suſta war es, der thieriſche Speiſe im Karpfenmagen nachwies und oft genug mag man auch nichts anderes darin finden, ſo daß die Anſicht, der Karpfen ſei ein Raub— fiſch und Fleiſchfreſſer durchaus berechtigt erſcheine. Aber auch den Hund rechnen wir, wie oben ſchon erwähnt, zu den Raubthieren und wenn wir ihn ſich ſelbſt überlaſſen würden, ſo würde er ohne Zweifel ein Stück Fleiſch einem Kartoffelbrei vorziehen. Dennoch aber wird jeder Hundezüchter beſtätigen, daß der Hund bei einer gemiſchten Nahrung weit beſſer gedeiht, ſo daß wir ihn richtiger als Omnivoren oder Allesfreſſer zu bezeichnen hätten. Dieſe Behauptungen werden ferner durch Verſuche unterſtützt, welche ich Gelegenheit hatte, in der hieſigen biologiſchen Station anzuſtellen. Einerſeits zeigten ſelbſt größere (pfündige) Karpfen, die in einem Teiche gehalten wurden, dem viel Waſſerpflanzen zugeführt wurden, Theile der— ſelben, kleine Blättchen, Spirogyren, Diatomeen ꝛc. in reichlicher Menge im Magen und anderſeits ergaben Futterverſuche mit Getreidekörnern (Gerſte) und Kartoffeln, daß dieſe ſtärkemehlhaltigen Subſtanzen recht gut verdaut werden. So lange allerdings das Stärke— mehl roh verabreicht wurde, war die Verdauung und Ausnutzung nur eine geringe, ſie ſtieg jedoch ganz rapide, wenn der Roggen, reſpektive die Kartoffeln vorher gedämpft wurde, derart, daß im Koth keine unverdaute Stärke mehr nachweisbar war. Bei den ſo gedrückten Preiſen der Feldfrüchte ſtehen unſere Landwirthe oft vor der Frage, was ſie mit dieſen anfangen ſollen, um ſie noch einigermaßen angemeſſen zu ver— werthen. Viele füttern ihr Vieh, ihre Schweine, damit; dann aber könnten ſie auch ebenſo gut ihre Karpfen damit füttern. Gibt man ferner zu, daß dieſe zwar die thieriſche Nahrung vorziehen, ſo würden ſie doch, wenn ſolche knapp wird, auch die pflanzliche annehmen, wenn ſie ihnen in paſſender Form gereicht wird und ſo geradezu einen Mangel ausgleichen, unter dem ſie in der Natur lebten. Es würde ſich in dieſem Falle lediglich um ein Beifutter handeln. Wollte Jemand jedoch ſeine Karpfen intenſiv füttern, fo thäte er gut, das (gequollene oder beſſer gedämpfte) ſtärkemehlhaltige Futter mit Proteinſtoffen zu miſchen, z. B. mit Kadaver-, Fiſchmehl ꝛc. und zwar etwa zu gleichen Theilen, ſo etwa, wie ja auch das Spratt' ſche Fiſchfutter zuſammengeſetzt iſt. (Fortſetzung folgt.) 362 IV. Necklenburgiſche Jiſcher- Verſammlung. Am Sonntag, den 8. September, Morgens 11 Uhr, fand im Heidelbach'ſchen Saale zu Waren eine ſehr zahlreich beſuchte Verſammlung von Fiſchern ſtatt, zu welcher das Fiſcher— amt in Waren eingeladen hatte. Es handelte ſich darum, zu den die Mindeſtmaſchenweite der Fiſcherei-Geräthe, namentlich des Wadenhamens und der Reuſen, betreffenden Beſtim— mungen ($ 7 der Verordnung betreffend den Fiſcherei-Betrieb vom 18. März 1891) Stellung zu nehmen und den Einfluß dieſer Beſtimmungen auf den Fiſcherei-Betrieb einerſeits und auf den Fiſchbeſtand andererſeits zu erörtern und Schritte zu berathen, durch welche eine Ab— änderung dieſer Beſtimmungen des Fiſcherei-Geſetzes, durch die die Fiſcher ſich einſtimmig ſchwer geſchädigt glauben, herbeigeführt werden kann. Die ſehr ſtattliche Zahl von Fiſchern, welche aus allen Richtungen Mecklenburgs der Einladung des Warener Fiſcheramtes gefolgt waren und ſich an den ſehr lebhaften Verhandlungen betheiligten, zeigt, von welcher tief ein— ſchneidenden Wichtigkeit dieſe Angelegenheit für das Fiſcherei-Gewerbe iſt. Das vom 18. März 1891 datirte mecklenburgiſche Fiſcherei-Geſetz iſt in Bezug auf die Maſchenweite der Geräthe, d. h. in Bezug auf den für die praktiſche Ausübung der Fiſcherei zunächſt wichtigſten Punkt, erſt ſeit dem 1. April 1894 in Kraft, nachdem drei Jahre als Friſt feſtgeſetzt waren, zum Aufgebrauchen der den älteren Beſtimmungen entſprechenden Netze. Wir wir hören, ſollen in letzter Zeit mehrfach Reviſionen der im Fiſchereibetrieb verwandten Netze, namentlich der Waden, an mehreren Orten ſtattgefunden haben und Anzeigen wegen Fiſcherei-Kontraventionen auf Grund der erwähnten Beſtimmungen erſtattet ſein, welche zu Strafverfügungen geführt haben. Daher mag es kommen, daß die Fiſcher ſich veranlaßt ſehen, jetzt erſt zum Fiſcherei— Geſetz Stellung zu nehmen. Sie folgen darin dem Beiſpiel ihrer preußiſchen Kollegen, welche ſeit einigen Jahren mit allen Kräften auf eine gänzliche Reviſion des preußiſchen Fiſcherei— Geſetzes, mit dem die mecklenburgiſche Verordnung in den weſentlichſten Punkten überein— ſtimmt, hinarbeiten. ) Die Verſammlung wurde von dem Filcherältermann Prehn-Waren eröffnet, indem derſelbe die Anweſenden, unter denen als Vertreter des Mecklenburgiſchen Fiſcherei-Vereins Dr. Dröſcher ſich befand, willkommen hieß, ihnen für ihr Erſcheinen dankte und zur Wahl eines Vorſtandes für die Verſammlung aufforderte. Nachdem auf Vorſchlag des Dr. Dröſcher die Herren Fiſcherältermann Prehn-Waren zum Vorſitzenden, Fiſchermeiſter Riepitſch-Waren und Mitteldorf-Roſtock (Bruchfiſcheramt) zu Beiſitzern und Rechts— anwalt Kortüm-Waren zur Protokollführung berufen waren, ſetzte Rechtsanwalt Kortüm kurz die Veranlaſſung der Verſammlung, die geſetzlichen Beſtimmungen über Maſchenweite auseinander, erwähnte die Beſtrafung der Warener und Röbeler Fiſcher, die Reviſion der Roſtocker Fiſcher und legte den Verhandlungen folgende beiden Fragen zu Grunde: 1. Iſt bei der geſetzlich vorgeſchriebenen Maſchenweite von 2,5 em im Hamen ein rationeller Fiſch— fang, der einerſeits den Fiſchfang nicht ſchädigt und andererſeits den Fiſcher nicht übermäßig im Fang beſchränkt, möglich, oder welche Uebelſtände ergeben ſich aus dieſer Maſchenweite? 2. Welche Beſtimmungen der Maſchenweite ſind mit einem rationellen Fiſchfang vereinbar? In der Diskuſſion der erſten Frage ergriff Fiſchermeiſter Riepitſch- Waren zuerſt das Wort und legte dar, daß mit einem Hamen von der geſetzlich vorgeſchriebenen Maſchen— weite von 2,5 em verſchiedene, nicht unwichtige Fiſcharten, wie Kaulbarſche, Stinte und Maränen, nicht zu fangen ſeien, da ſie durch die Maſchen entſchlüpften; von den anderen Fiſcharten würden große Mengen kleiner Exemplare beſchädigt und im Sommer wenigſtens lebensunfähig gemacht, indem ſie ſich theils durch die Maſchen hindurchklemmten und hierbei ihre Schleimhaut über einem Theil ihrer Schuppen verlören, theils in den Maſchen ſtecken blieben und herausgezogen oder herausgeſchüttelt werden müßten. Dadurch würde mit der Zeit der Fiſchbeſtand arg geſchädigt werden. Außerdem ſei mit einem engen Hamen beſſer zu fiſchen, der Gang desſelben ſei gleichmäßiger, er öffne ſich leichter und weiter als ein weitmaſchiger Hamen; wenn die Regierung die Beſtimmung über Maſchenweite aufrecht er— halten wolle, dann müßten die Fiſcher verarmen, da die Fangreſultate mit weitmaſchigen Ge äthen ihnen eine geſicherte Exiſtenz nicht bieten könnten. Daher ſei es dringend noth— wendig, eine Abänderung des Fiſcherei-Geſetzes herbeizuführen. Im weiteren Verlauf der 1 363 — un — Debatte, an der ſich namentlich die Fiſchermeiſter Mitteldorf-Roſtock, Niemeier-Waren, Prignitz⸗Hohen⸗Viecheln und Rechtsanwalt Kortüm-Waren, ſowie Dr. Dröſcher— Schwerin betheiligten, wurde darauf hingewieſen, daß ähnliche Verhältniſſe wie für den Hamen der Wade auch für den Hintertheil der Reuſe gelten; namentlich im Unterlauf von Flüſſen, wo der Waſſerſtand oft ſchnell beträchtlich ſich ändert, ſei es nothwendig, den Hintertheil der Reuſe enger zu machen, als die geſetzliche Beſtimmung der Maſchenweite dies zuläßt. Es wurde ferner beſonders betont, daß die in den Maſchen ſich fangenden Fiſche, die zwar das geſetzlich vorgeſchriebene Minimalmaaß hätten und daher genommen werden dürften, für den Fiſcher im Sommer werthlos, weil unverkäuflich würden, da ſie ſchon beim Fang oder gleich darauf abſtürben und daher am nächſten Tag in Folge der Sommerhitze verdorben und ge— ſundheitsſchädlich wären; wenn ein Fiſcher, wie dies oft vorkäme, ſchon früh Morgens beim erſten oder zweiten Zug eine große Menge Plöge anträfe, fo würde ein großer Theil der: ſelben in weitmaſchigen Hamen in den Maſchen ſtecken; es könnte nicht jeder einzelne Fiſch behutſam herausgezogen werden, das müßte durch heftiges Schütteln geſchehen; in Folge deſſen ſtürben dieſe Fiſche ab, es fände ſich jedoch am ſelben Tage keine Gelegenheit, dieſe Fiſche zu verwerthen; wenn nun, wie dies wohl natürlich wäre und oft vorkäme, ſolche Fiſche trotzdem an einen Aufkäufer abgegeben und von dieſem am nächſten Tage verhöckert würden, ſo wären ſie verdorben und könnten nicht mehr als geſunde Nahrung gelten; es läge daher im ge— ſundheitspoltzeilichen Intereſſe, ſolche aus dem Gebrauch weitmaſchiger Wadehamen ſich er— gebende Fälle unmöglich zu machen. Ferner wurde beſonders auf die Beſtimmungen über das Minimalmaaß der Fiſche hingewieſen und betont, daß dadurch ein genügender Schutz des Fiſchbeſtandes gegen zu ſtark ausbeutende Fiſcherei gegeben ſei; eventuell könne für einzelne Fiſchſorten das Minimalmaaß erhöht werden. Von viel größerer Bedeutung als eine Be— ſchränkung der Fiſcher durch vorgeſchriebene Maſchenweite ſei eine möglichſt ſcharfe Kontrole des zum Verkauf ausgebotenen Fanges der Fiſcher und namentlich eine ſcharfe Kontrole der Fiſchhändler. Es wurde auch auf den Gegenſatz zwiſchen den Beſtimmungen über das Minimalmaaß der Fiſche und denen über die Mindeſtweite der Maſchen aufmerkſam gemacht; die erſteren ließen den Fang von Fiſchen in einer Größe zu, in welcher ſie mit vorſchrifts— mäßigen Geräthen nicht zu fangen ſeien. Schließlich wurde darauf hingewieſen, daß die Fiſcherei⸗Verhältniſſe lokal ſehr verſchieden ſich geſtalteten und daß es unzweckmäßig und ſogar unmöglich ſei, für alle Betriebe dieſelbe Mindeſtmaſchenweite vorzuſchreiben; es müßte in den geſetzlichen Beſtimmungen ein ſolcher Spielraum gelaſſen ſein, daß ſie ſich den lokalen Ver— ſchiedenheiten beſſer als bisher anpaſſen könnten. Im Gegenſatz zu dieſen Ausführungen mußte allerdings auch darauf hingewieſen werden, daß eine noch ſo ſtrenge Handhabung der Vorſchriften, betreffend das Minimalmaaß, eine noch fo ſcharfe Aufſicht des Fiſchhandels in Bezug auf untermaaßige Fiſche den Fang und Verkauf derſelben nicht verhindern könne, ſondern daß es namentlich für Fiſcher auf dem Lande nicht ſchwierig ſei, wöchentlich nicht unbeträchtliche Mengen von untermaaßigen Fiſchen in Dörfern, an Arbeiter ꝛc. zu verhandeln; hierzu liege namentlich in den letzten Pachtjahren die Verſuchung ſehr nahe und dadurch müſſe eine empfindliche Schädigung der Eigenthümer und Verpächter der Gewäſſer und der Fiſchereien entſtehen. Die Regierung habe aber die Pflicht, nicht bloß die Fiſcher und ihren Betrieb zu ſchützen, ſondern auch die Rechte und Intereſſen der Eigenthümer der Gewäſſer. Aus ſolchen Erwägungen ſeien die Vorſchriften über Maſchenweite hervorgegangen und es ſei fraglich, ob nicht die Rechte und Intereſſen der Eigenthümer der Gewäſſer durch Abänderung von geſetzlichen Vorſchriften verletzt würden, welche bei Abſchluß der gegenwärtigen Fiſcherei-Pachtverträge als giltig und genügenden Schutz bietend angeſehen und vorausgeſetzt worden ſeien und unter deren Vorausſetzung dieſe Pacht— verträge abgeſchloſſen ſeien. Als Reſultat dieſer Erörterungen wurde folgende Reſolution an— genommen: „Die heutige Verſammlung Mecklenburgiſcher Fiſcher iſt einſtimmig der Meinung, daß Fiſche, die ſich durch Maſchen durchquetſchen, die Schleimhaut abſtreifen und in Folge deſſen eingehen, daß ferner beim Aufziehen der Wade große Mengen von Fiſchen im letzten Ende des Sackes ſich regelmäßig einklemmen, deßwegen mit den Fingern herausgeholt werden müſſen und unverkäuflich werden, und daß endlich für die Hintertheile der Reuſen dasſelbe gilt wie für den Sack der Wade. Die Verſammlung iſt daher der Anſicht, daß die durch 364 die gegenwärtige Verordnung feſtgeſetzte Mindeſtmaſchenweite von 2,5 cm für den Fiſchbeſtand ſowohl, wie für den Fang der Fiſcher gleich ſchädlich iſt und daß ihre Abänderung als eine dringende Nothwendigkeit bezeichnet werden muß“. In der nun folgenden Diskuſſion der zweiten Frage: Welche Mindeſtmaſchenweite mit einem rationellen Fiſchfang zu vereinbaren ſei, ſprachen ſich zahlreiche Anweſende zunächſt gegen jede Feſtſetzung einer Mindeſtmaſchenweite aus, deren Nothwendigkeit ſie einfach leugneten, indem ſie einen genügenden Schutz des Fiſchbeſtandes gegen ausbeutende Fiſcherei in der Handhabung der Beſtimmung der Minimalmaaße der Fiſche und in der Thatſache erblickten, daß jeder vernünftig denkende und wirthſchaftende Fiſcher von ſelbſt ſeine Fiſcherei in ſchonender Weiſe betreiben müſſe, um nicht ſelbſt vorzeitig ſeine Erwerbsquelle zu erſchöpfen. Da jedoch von anderer Seite darauf hingewieſen wurde, daß an eine gänzliche Freigabe der Maſchen⸗ weite gar nicht zu denken ſei, daß die Regierung ſich nicht darauf einlaſſen würde, von einer Beſtimmung einer Mindeſtmaſchenweite ganz abzuſehen, ſo wurde vom Fiſcherei-Beſitzer Prignitz⸗Hohen⸗Viecheln für die vordere Hälfte des Hamens eine Maſchenweite von 2,5 em und für die hintere Hälfte eine ſolche von 1,8 em vorgeſchlagen; dadurch würde dem ſchlimmſten Uebelſtand, nämlich dem Feſtklemmen der Fiſche in den Maſchen beim Heraus: heben des Fanges, in genügender Weiſe abgeholfen. Dagegen wurde geltend gemacht und von vielen Seiten anerkannt, daß dies nicht genüge, daß Fiſche unter 25 em Länge regel⸗ mäßig durch Maſchen von 2,5 em Weite hindurchſchlüpfen könnten, daß alſo an ſich ge— ſetzlich fangbare Fiſche mit ſolchen Netzen ſich nicht mit genügender Sicherheit fangen ließen. Von Fiſchermeiſter Mitteldorf-Roſtock wurde darauf hingewieſen, daß in § 7 bei Ge: räthen, welche ausſchließlich zum Fang von Aalen dienten, von einer Mindeſtmaſchenweite ganz abgeſehen ſei; es gebe jedoch kaum Geräthe, welche als ausſchließlich zum Aalfang ge— eignet bezeichnet werden könnten, wenigſtens ſeien ſie bei uns nicht gebräuchlich; da, wo alſo der Aalfang einen ſehr weſentlichen Beſtandtheil der Fiſcherei⸗Erträge ausmache, wie auf der Unterwarnow, und wo namentlich die Aale auch mit der Wade gefangen würden, müſſe für letztere ohne Weiteres, auch ohne daß ſie als ausſchließlich zum Aalfang geeignet bezeichnet werden könnten, eine ſolche Maſchenweite zugelaſſen ſein, daß ſich Aale damit fangen ließen; dasſelbe gälte auf der Warnow vom Kaulbarſch. Schließlich wurde zu dieſem Punkte folgende Reſolution angenommen: „Die heute verſammelten Fiſcher ſind der Anſicht, daß für die hintere Hälfte des Hamens eine Maſchenweite überhaupt nicht vorgeſchrieben werden dürfe, daß aber für die vordere Hälfte des Hamens eine Maſchenweite von 2,0 cm erlaubt fein müſſe, während für die Flügel die Feſtſetzung der Mindeſtmaſchenweite auf 2,5 em genüge“. Dann wurde beſchloſſen: 1. einen ſofort entworfenen Vortrag an das hohe Groß— herzogliche Miniſterium zu unterſchreiben; 2. das Fiſcheramt zu Waren zu beauftragen, dieſen Vortrag zur Einholung weiterer Unterſchriften zirkuliren zu laſſen und dann unter Anſchluß einer Abſchrift des Protokolls dem hohen Miniſterium einzureichen und ferner einen ähnlichen Vortrag im Namen der heutigen Verſammlung an den hochlöblichen engeren Ausſchuß der Stände zu richten. Nach dem darauf erfolgten Schluß der Verſammlung vereinigten ſich ſämmtilche Theilnehmer zu einem fröhlichen Mahle. In der zwangloſen Unterhaltung nach Schluß der offiziellen Verſammlung ſowie in der Rede bei Tiſch wurde es als nothwendig bezeichnet, daß die Fiſcher ſich zur Vertretung ihrer Intereſſen, zur Hebung der Fiſcherei und zur eigenen theoretiſchen Belehrung beſſer als bisher organiſiren müßten. Dabei wurde betont, daß es nicht empfehlenswerth ſei, ſich zu etwaigen ſchon beſtehenden Fiſcherei-Vereinen, deren Verdienſte man trotz mancher Irrungen und Fehler, die gemacht ſeien, nicht verkennen dürfe, in Gegenſatz zu ſetzen; ſondern es ſei wünſchenswerth, daß möglichſt ſämmtliche Fiſcher den beſtehenden Fiſcherei-Vereinen beiträten und fie dadurch zu dem machten, was fie fein ſollten, zu Fiſcher-Vereinen im wahrſten Sinne des Wortes. Es ſei praktiſcher und führe ſchneller zum Ziele, wenn die Fiſcher in ihren Beſtrebungen, eine zweckmäßige Reform der durchaus unzureichenden Fiſcherei-Geſetzgebung herbeizuführen und bei derſelben ſich ſelbſt Einfluß und Gehör zu verſchaffen, ſich der ſchon beſtehenden Fiſcherei⸗Vereine bedienten, die durch die Uneigennützigkeit ihres Wirkens und durch die Vertretung der verſchiedenartigſten Fiſcherei-Intereſſen ſich vielfach ein gewiſſes Wohlwollen und einen nicht unbedeutenden Einfluß bei den Behörden erworben hätten. In dieſem Sinne r 9 wurde von den Fiſchern ſelbſt ein möglichſt maſſenbafter Anſchluß an den mecklenburgiſchen Fiſcherei⸗Verein, der gerade die Vertretung der Intereſſen der praktiſchen Berufsfiſcher zu ſeiner vornehmſten Aufgabe gemacht hat, befürwortet und eine Mitwirkung desſelben bei der Reform der Fiſcherei-Geſetzgebung gewünſcht. r. V. Der Karpfenmarkt zu Cottbus fand am 9. September cr. ſtatt. Wegen der Feier des Sedantages hatte der Cottbuſer Magiſtrat die Verſchiebung des großen Herbſtmarktes um eine Woche veranlaßt; auch war der große Viehmarkt von Montag auf Dienſtag, den 10. September er., verlegt worden. Dieſer Umſtand trug auch wohl dazu bei, daß die Teichbeſitzer oder deren Vertreter nicht jo zahlreich erſchienen waren, wie im vorigen Jahre. Die Fiſchhändler aus Norddeutſchland dagegen waren, wie Herr von Treskow-Weißagk im „Landboten“ berichtet, äußerſt zahlreich erſchienen: ſie kommen jetzt meiſtens einen Tag vor dem Karpfenmarkt nach Cottbus und halten eine gemeinſame Beſprechung ab; auch die drei Inhaber von Fiſch⸗Auktionshallen in Berlin: Kretſchmer, Kraatz und Heinemann nahmen an der Karpfenbörſe theil. Da nun viele Teichbeſitzer gleichzeitig den Beſuch des großen Cottbuſer Viehmarktes mit dem Karpfenmarkt verbunden ſehen möchten (an einem Montage aber wegen der großen Störung, die das Heranſchaffen des Viehes in jener Stadt am Tage zuvor veranlaßt, dürfen Viehmärkte an einem Montage überhaupt nicht mehr ſtattfinden), jo wird auch der Karpfen— markt in Zukunft vom erſten Montage im September auf den erſten Dienſtag verlegt werden müſſen. Die Kaufluſt für Fiſche war eine rege, und müſſen es die Teichwirthe, die dem Markt fern blieben, bedauern, daß ſie die Gelegenbeit, den Verkauf feſt abzuſchließen, verſäumt haben. Die Gelegenheit, Fiſche zu jeder Zeit in den Auktionshallen der Reichshauptſtadt los zu werden, iſt ja vorhanden, und die Gefahr, mit den Fiſchen ſitzen zu bleiben, iſt ja vorbei. Aber wieviel Umſtände und große Koften find mit dem Verkauf in den Auktionshallen verbunden. Ich gebe ja zu, daß bei dem um das Zehnfache gewachſenen Bedarf es unmög— lich geworden iſt, denſelben auf die alte Art decken zu wollen. Das Ideal des leider verſtorbenen Stadtſyndicus Eberty, des Gründers der Markt: hallen, daß das Fiſch Verkaufsgeſchäft in Berlin ſich ebenſo geſtalten ſollte wie in London, iſt erreicht. Verſchwindend iſt wohl die Zahl der Fiſche, die von den Händlern von dem Produzenten direkt gekauft, in den zahlre chen Markthallen ausgeboten werden. Die Fiſch⸗ Großhändler, die da meinten, den kleinen Fiſchhändlern verbieten zu können, auf den Auktionen Karpfen zu kaufen, ihnen androhend, ſie würden in dieſem Falle ihnen andere Fiſche dann auch nicht verkaufen, haben ſich doch ſehr geirrt. Die Großhändler ſelber find durch das Verauktioniren unzähliger Lowrys lebender Karpfen meines Erachtens nach verhindert, unſere Teichprodukte in demſelben Maaße zu kaufen wie früher, und in ihren Fiſchhältern unterzubringen. Die ungeregelte Zufuhr von Karpfen zu den Auktionen macht die Preiſe äußerſt ſchwankend, es iſt die reine Lotterie, ob man mit ſeiner Fiſchſendung einen Tag trifft, in dem dieſe allein in Berlin eintrifft, oder einen ſolchen, an dem acht Lowrys Fiſche zu gleicher Zeit zum Ver— kauf kommen. Die Koſten, die der Teichwirth zu tragen hat, ſind enorm hohe, ſie ſind mit 10% des auf der Auktion erzielten Geſammterlöſes nicht zu hoch gegriffen. Und wie war es früher. Sobald die Fiſche am Teich oder aus den Behältern ge— wogen und in die Transportfäſſer verladen waren, gehörten ſie dem Käufer. Der Teich— beſitzer hatte nur die Geſpanne nach der Eiſenbahnſtation zu liefern und das Geld einzu— kaſſiren, dann konnte er vergnüg: nach Haufe gehen. Heute hat er für die Darleihung der Transportfäſſer Miethe zu zahlen, die Fracht der leeren Fäſſer, die Eiſenbahnfracht der vollen Fäſſer, Trinkgeld beim Abladen auf dem Berliner Bahnhof, das Rollgeld bis zur Auktions— halle, das Waſſer in den Fiſchhältern, und meiſt 5%, in einigen Fällen 4% vom Geſammt⸗ erlöſe auf der Auktion. Hierzu kommt noch das Riſiko, das der Verkäufer allein trägt, ob die Fiſche rechtzeitig verladen, ob der Wagen nicht auf einer Station ſitzen bleibt, wenn die 366 Route nicht eine direkte ift und unterwegs nicht zu viele geſtohlen werden; hierbei will ich noch einſchalten, daß es ſich empfiehlt, zum Transport bedeckte Lowrys zu wählen, die Schiebe— thüren ein wenig zu öffnen, ſie aber zu plombiren. Das Riſiko trägt allein der Verkäufer; dem Auktionar iſt es ganz gleichgültig, ob er die Fiſche lebendig oder todt verkauft. Die bewilligten Preiſe ſind faſt ganz genau wie die des vorigen Jahres, Entjernuig vom Konſumtionsort, Transportgelegenheit, d. h. per Bahn oder zu Waſſer, kommen, wie ich ſchon oft erwähnt, bei den bewilligten Preiſen in Betracht. Hierzu Scala bei 5 Stück mehr auf den Zentner 3 Mark weniger u. ſ. w. Es wurden verkauft: Stück auf den Stück auf den Zentner. MN. Zentner. 1. 0 2 66 10. bis 30. . 66 „ 30 63 i ODER 7 „ 40 . 60 aus dem Hälter. 5 00 DA 11 „ 2 über 40 2 6 8 Am Tage der Sifcherei ſelber aus dem Hälter „% DT fallen die 5 0 dem Käufer zur Laſt. AU LI 2. bis 30 . 66 „ RE SS darüber . . 63 50 bis 70 . „48 3 b bis 120 42 0 8 Man beachte den en bei 35 auf den „ Zentner. über. 35 57 ah Teich. 12 bis 52.22,.00 5. bis 45 54 ee ir darüber. . 50 112392... 12 (hieran) 6. bis 30 .60 A202 3 3 57 „ 45 51 5 8 rtf 32.1 14. 000307 22.00 5838 60 „ 40 57 5 66 „ 45 54 ei 63 „ 50 50 no DT, 60 45 „5 5 15. Für im Auguſt gefiſchte Fiſche ſind „ 45 . . 51 ab Teich. 70 A., für Anfang September gefiſchte 9 ae) Karpfen 66 , bewilligt worden. 38 60 aus dem Hälter. Schließlich 11 55 ich die Bitte aus: 1. daß ich von Verkaufsabſchlüſſen, die zu Hauſe oder per Brief gemacht worden ſind, in Kenntniß geſetzt werde. Zu meiner Orientirung iſt dies doch dringend nöthig; die Namen der Fiſcherei und der Käufer werden niemals genannt; 2. daß die reſtirenden Beiträge mit 3 Mark möglichſt bald eingeſandt werden; die gemein⸗ ſchaftliche Bowle in Cottbus hat mit der Kaffe des Vereins reinen Tiſch gemacht; 3. daß von der hieſigen Centralſtelle für Angebot und Nachfrage im Karpfenſamen mehr Gebrauch gemacht wird, wie es bisher geſchehen. Weiſſagk bei Forſt i. L., den 10. September 1895. 5 v. Treskow, Vorſitzender des Lauſitzer Fiſcherei⸗Vereins. Mit Rückſicht auf die in vorſtehendem Artikel erhobenen mehrfachen Klagen über die Verwerthung von Fiſchen in den in Berlin abgehaltenen Fiſchauktionen ſchreibt des Weiteren die „Berliner Markthallen-Zeitung“ in ihrer Nr. 77 cr.: „Gemäß den von uns an zuſtändiger Stelle eingezogenen Erkundigungen haben die von Herrn Treskow erhobenen Anklagen keinen Bezug auf die Fiſchauktionen des in der N S N ne ER Centralmarkthalle amtirenden ſtädtiſchen Verkaufsvermittlers, Herrn Ferdinand Kretſchmer, gegen deſſen Geſchäftsführung keinerlei Beſchwerden aus Produzentenkreiſen vorliegen. Dagegen iſt es uns bekannt, daß Beſchwerden der vorgebrachten Art wiederholt gegen einen außerhalb der Markthallen ſtehenden, ſogenannten „Verkaufsvermittler“ vorgebracht worden ſind. Es ſei hierbei im Intereſſe der Abſender darauf hingewieſen, daß ſich die Direktion der ſtädtiſchen Markthallen wiederholt bereit erklärt hat, eingehende Auskünfte über die Markt— und Abſatzverhältniſſe zu ertheilen.“ VI. Vermiſchte Mittheilungen. Karpfenzucht in Seeen. Die in Nr. 18 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ vom 28. Auguſt 1895 auf Seite 329 von Herrn Dr. Dröſcher gebrachte Anregung in den natürlichen Seeen mit weichem Grunde den Karpfen als Hauptwirthſchaftsobjekt einzuführen, iſt ſehr richtig. Als ich durch Ankauf des Hopfen-, Weißen- und Bannwaldſee bei Füſſen — dieſes Secengebiet in den Jahren 1874 und 1875, ſowie in den gleichen Jahren ſämmtliche am nördlichen Chiemſeeufer gelegene, 24 größere und kleinere Seeen, darunter die nachſtehenden vier Hauptſeeen: den Langenbürgner-, Schloß-, Hort: und Pelhamerſee mit dem Schloßgute Hartmannsberg durch Ankauf, unter Aufwand vieler Mühen und Koſten, zu einem Ganzen arrondirte, ſo daß auch dieſes Beſitzthum ein vollkommen geſchloſſenes großes Seegut und zwar jedes zu 465 Hektaren bildet, ſtellte ich mir die gleiche Aufgabe vor zwanzig Jahren vor, wie dieſelbe ron Herrn Dr. Dröſcher angedeutet wurde — allein der Ausführung dieſes Unternehmens ſtellten ſich die jedem größeren Seebeſitzer bekannten nachſtehenden Hinder— niſſe entgegen: 1. Werden die kleinen Karpfenſetzlinge, worauf ich bereits in einer Notiz vom 3. April 1886, „Allgemeine Fiſcherei-Zeitung“, Seite 122, „Verdient der Hecht Schonung oder nicht?“ hingewieſen habe, durch Raubfiſche auf das Bedenklichſte gefährdet. g 2. Iſt in Südbayern und in Südſchwaben die Beſchaffung der Karpfenſetzlinge in Er— mangelung von Karpfenzuchtanſtalten daſelbſt wegen des zu entfernten Bezuges nicht allein ſehr erſchwert, ſondern auch zu koſtſpielig. Einſömmerige Karpfenſetzlinge ſind für Seeen zu klein, ältere ſind äußerſt ſchwer zu bekommen, theils aber auch bei dem riskirten Durchkommen und bei dem Zweifel ob die— ſelben je zum Fange kommen werden, zu theuer. Den beſten Widerſtand gegen die Raub— fiſche würden etwa pfündige Karpfen zu bieten vermögen. Die Karpfen ſollten mit animaliſchen Abfällen und Blut aus den Schlachthäuſern ge— füttert und dieſe Produkte durch Unternehmer gegen entſprechenden Gewinn in womöglich ge— trocknetem Zuſtand behufs leichterem und billigerem Transporte umgewandelt werden. Würden dieſe Produkte nicht zu koſtſpielig, dann wäre eine Fütterung hiemit ermöglicht Auch die Einſetzung von ſachdienlichen Waſſergewächſen in die betreffenden Seeen vermöchte den Karpfen als Nahrung nutzbringend zu werden. 3. Vermögen unſere Fiſcher keine Karpfen in ven Seeen zu fangen und ſtehen dem Karpfenfange rath- und hilflos gegenüber. Sehr richtig iſt der gleichfalls auf Seite 329 ſtehende Satz: „Der natürliche Bewirthſchafter eines Sees ſolle der Fiſcher ſein und dazu ſei die Heranbildung eines ausreichend unterrichteten Fiſcherſtandes nothwendig. Betreffs Er— richtung einer ſtaatlichen Fiſcherei-Schule am Chiemſee, ſowohl behufs Erlernung der künſt— lichen Fiſchzucht, als ebenſo auch zur Erlernung des Fiſchfanges, machte ich ſchon vor fünf— zehn Jahren oder noch länger den damaligen, inzwiſchen verſtorbenen Chiemſee-Adminiſtrator, Herr Joſeph Wispaur in Traunſtein auf die Dringlichkeit und Nützlichkeit einer leider ſelbſt heute noch fehlenden Lehranſtalt aufmerkſam — allein es war und blieb — wie nütz— liche Anregungen ſo häufig dasſelbe Schickſal tbeilen — leider Alles umſonſt! — Auch heute noch halte ich die Errichtung einer Fiſcher-Schule z. B. an dem hierzu ſehr geeigneten Chiemſee für ſehr nothwendig. Fr. Schneider, Schloßgutsbeſitzer. Vom Bachſaibling. In ſeiner Broſchüre „Sechs amerikaniſche Salmoniden“ ſchreibt von dem Borne hinſichtlich der Zählebigkeit des amerikaniſchen Bachſaiblings: „Unſere 368 Bachforelle hat ein zäheres Leben wie der Bachſaibling,“ fügt allerdings dann hinzu: „Baron von Waſhington theilt mit, daß bei ihm in Steiermark der Bachſaibling zählebiger wie die Bachforelle zu ſein ſcheine.“ Ich war bis zu jüngſter Zeit ebenfalls der Anſicht von dem Borne's. Während ich die von mir gefangenen Bachforellen faſt regelmäßig von meinem etwa eine Stunde entfernten Fiſchwaſſer in einer von Meeroth in Ulm konſtruirten Transport⸗ kapſel lebend nach Hauſe brachte, ſtanden mir die Saiblinge faſt ebenſo regelmäßig ab. Anders erging es bei der in Verbindung mit einer Bezirks-Gewerbeausſtellung veranſtalteten Fiſchereiꝙ-Ausſtellung in Mergentheim. Zu dieſer hatte der Creglinger Fiſcherei-Verein eine Anzahl Saiblinge aus dem Rimbach im Gewicht von als Pfund bis 1 Pfund geliefert. Die Waſſerverhältniſſe bei dieſer Ausſtellung waren jedoch für alle Fiſche ziemlich ungünstige. Das Waſſer wurde von einem Bach mittelſt eines Daimleriſchen Motors in ein Reſervoir ge— pumpt und von dort den Aquarien zugeführt. Die Luftbrauſen waren ſchlecht gemacht und unbrauchbar, der Motor fette oft ſtundenlang aus, ſo daß längere Zeit gar kein Waſſer zu: ſtrömte. In Folge deſſen ſtanden Bachforellen und andere Fiſche, ſogar Karpfen vielfach ab, von den Saiblingen dagegen kein einziger. Dieſelben wurden am 31. Auguſt in die Aquarien geſetzt und waren am 18. September noch vollſtändig munter, jo daß fie an dieſem Tag noch in Teichen untergebracht werden konnten. Der Bachſaibling, im Frühjahr 1892 erſt— mals hier eingeſetzt, iſt nun in zwei Bächen unſerer Gegend vollſtändig eingebürgert und verträgt ſich mit der Bachforelle vorzüglich. Wir haben im Frühjahr 1895 bereits etwa 10 000 Eier von denſelben gewonnen Auffallend iſt mir, daß derielve die Bäche bis jetzt nicht verläßt; in der die beiden Bäche aufnehmenden Tauber, deren klares Waſſer, wenn auch noch wenige, ſo doch ſehr ſchöne Exemplare der Bachforelle aufweiſt, habe ich bis jetzt den Saibling weder gefangen noch geſehen. Creglingen (Württemberg). Pr eſſe Bezirks⸗Fiſcherei-Verein Lindau. Der Verein hat jüngſt beim Ablaſſen des Lamperts— weiler Weiher Seßiinge ausgeſucht und dieſelben dem Bodenſee zugeführt, um auch für Ver: mehrung der ſogenannten Sommerlaicher zu ſorgen. Hechte kamen 98 Stück in den See, davon 43 Stück zwei- und dreijährige, 55 einjährige. Schleihen waren es im Ganzen 152, davon 4 dreijährige, 102 zweijährige, 46 einjährige. In Summa wurden alſo 250 Geb: linge in den See gebracht, die, weil ſchon ſo groß, zum größten Theil aufkommen dürften. Es ergeht an alle Weiherbeſitzer die Bitte, den Fiſcherei-Verein vom Ablaſſen ihre. Weiher zu verſtändigen, damit allenfalls überſchüſſige Jungbrut oder Setzlinge dem Bodenſee zugeführt werden können. N Ein Bild einer erfolgreichen Bewirthſchaftung eines größeren Sees im Mittel— gebirge dürfte folgender Berickt der Loch Leven-Angling-Geſellſchaft geben, die den Loch Leven— See in Schottland ſeit einer Reihe von Jahren rationell bewirthſchaftet. Der See enthält außer den bekannten Loch Leven-Forellen eine ziemliche Anzabl Hechte und Barſche, welche beide durch Netzfiſchen nach Möglichkeit dezimirt wurden, die Forellen dürfen nur geangelt werden. Die Geſellſchaft hat ein Bruthaus und ſetzt Jährlinge aus, vielleicht in etwas zu großer Zahl, wenn anders das Zurückgehen im Einzelgewicht der gefangenen Fiſche ein Maß— ſtab für den Nahrungsvorrath des Sees iſt. Geangelt darf nur fünf Monate im Jahr werden (April bis Auguſt.) Unter dieſen Umſtänden wurden von Hechten mit Netzen 945 Stück — 3357 Pfund gefangen, darunter Fiſche bis zu 30 Pfund. Der Fang von Forellen mit der Angel war: 1893. 22 206 Stück — 18 687 Pfund, 1894 3415 re; 1895 1234 J. Bachforellen in Südafrika haben ſich, aus imvortirten engliſchen Eiern erzogen, jetzt an einzelnen Stellen des Caplandes akklimatiſirt. Die Ausſetzungen begannen im Jahre 1893 und ſind aus dieſen jetzt Fiſche von 5 bis 7 Pfund vorhanden. Die Laichzeit der Fiſche hat ſich dem ſüdafrikaniſchen Klima entſprechend, bedeutend verſchoben und werden die Fiſche im Juni (dem ſüdafrikaniſchen Winter) laichreif Pa Giftige Fiſche in Auſtralien. Außer dem Toadfish (Krötenfiſch), deſſen Fleiſch ſehr giftig iſt, ſind in Auſtralien ungewöhnlich zahlreich mit Stacheln bewehrte giftige Fiſche, 369 deren Verwundungen ſehr gefürchtet werden. Unter dieſen wird ein kleiner, unter dem lokalen Namen fortescue bekannter Fiſch, beſonders erwähnt, der eine ſtark ſtachelige Rücken⸗ floſſe hat und deſſen Stacheln mit kleinen Giftdrüſen verbunden ſind, alſo ähnlich wie bei unſeren Petermännchen. J. VII. Vereinsnachrichten. Fiſcherei-Verein für Weſtfalen und Lippe. Protokoll über die Generalverſammkung des Jiſcherei-Vereins für Weſtſalen und Lippe zu Paderborn am 20. Juli 1895. Der Vorſitzende Landrath Dr. Federath eröffnete die Verſammlung im Schützenhauſe zu Paderborn, begrüßte den Vertreter des Herrn Oberpräſidenten, Herrn Oberpräſidialrath von Viebahn, den Vertreter des Herrn Landeshauptmanns, Herrn Landesrath Boeſe, den Vorſitzenden des Provinzial— Ausſchuſſes, Herrn Freiherrn von Landsberg, den Vertreter des Regierungspräſidenten zu Arns— berg, Herrn Regierungsaſſeſſor Bauſch, ſowie den Landesvorſtand des deutſchen Jagdſchutzvereins, Herrn Freiherrn von Ketteler und den Vorſitzenden des landwirthſchaftlichen Hauptvereins Pader— born, Herrn Erſten Staatsanwalt Müller. Der Bürgermeiſter von Paderborn, Herr Plaßmann, gab der Freude Ausdruck, die General— verſammlung in Paderborn tagen zu ſehen. Der Vorſitzende dankte hierfür und für das freundliche Entgegenkommen überhaupt, welches die Gene ralverſammlung Seitens des Ortsausſchuſſes gefunden habe, der ſich unter dem Vorſitze des Herrn Kreislandrathes, Geheimen Regierungsrath Jentzſch, des verdienſtvollen Vorſitzenden des Fiſcherei⸗Vereins für die Kreiſe Paderborn, Warburg, Büren und Höxter, gebildet hat. Hierauf wurde der Jahresbericht vorgetragen, welcher zu einer lebhaften Diskuſſion Veran— laſſung gab. Anknüpfend an die Stelle desſelben, wo beſonders der Fiſcherei-Verein zu Rheine den Tod des Freiherrn von Schorlemer-Alſt beklagte, hob der Vorſitzende die Verdienſte dieſes großen Mannes auch auf dem Gebiete der Hebung der Fiſchzucht hervor, und erſuchte die Verſammlung ſich zu Ehren desſelben von ihren Sitzen zu erheben, was mit ſichtlicher Bewegung geſchah. Freiherr von Ketteler machte darauf aufmerkſam, daß die gegen die Fiſchfrevler verhängten Strafen viel zu niedrig bemeſſen ſeien, um abſchreckend wirken zu können. N Der Herr Erſte Staatsanwalt Müller zu Paderborn beſtätigte dieſe Beobachtung und erklärte, daß er die ihm unterſtellten Amtsanwälte auwetiſen werde, gegen zu niedrige Strafen Berufung ein— zulegen. Es wurde ein Antrag des Herrn Amtsgerichtsrath Weihe angenommen, nach welchem der Vorſtand die Herren Regierungspräſidenten bitten ſoll, eine ſtrengere Beſtrafung der Fiſchfrevler durch die Polizeibehörden zu veranlaſſen. Ferner ſoll ein Erſuchen an den Herrn Ober-Staatsanwalt ge— richtet werden, den Amtsanwälten aufzugeben, gegen zu milde Strafen der Schöffengerichte in Fiſch— Kontraventionsſachen Berufung einzulegen. Seitens des Herrn Landraths Tenge wurde darauf hingewieſen, daß nicht überall die Kreis— Ausſchüſſe von der ihnen durch das Geſetz vom 24. Juni 1894 gewährten Befugniß, gemeinſchaftliche Fiſcherei⸗Bezirke zu bilden, Gebrauch machten. Herr Landrath von Ditfurth meint, daß das Geſetz ſich erſt allmählich Bahn brechen werde. Ob man hier mit einem ganz vereinzelten Vorkommniß oder einem allgemeinen Mißſtand zu thun hat, werde ſich bis zum 1. Dezember 1895 herausſtellen, bis zu welchem Termin der Herr Ober— Präſident Bericht über die gemeinfchaftlichen Fiſcherei-Bezirke eingefordert habe. Der Vorſitzende hält es für dringend erforderlich, auf Verminderung der Fiſcherei-Erlaubniß— ſcheine hinzuwi ken; wenn auf einer Strecke bei Rheine von 5¼ km 80 Fiſchetei-Erlaubnißſcheine ausgeſtellt ſeien, ſo widerſpricht ein derartiger Zuſtand jeder rationellen Fiſchwirthſchaft. Uebrigens ſei es zweifellos, daß die Kreisausſchüſſe in Ausführung des Geſetzes vom 24. Juni v. Is. zur Beſtim— mung der Zahl der Fiſcherei-Erlaubnißſcheine befugt ſeien. Es folgt hierauf ein höchſt anziehender Vortrag des Poſtſekretärs Stolte aus Paderborn über die ee der Fiſcherei in dem früheren Bisthum Paderborn. (Derſelbe wird beſonders abgedruckt werden). Der Vorſitzende, welcher dem Herrn Referenten lebhaften Dank ausſprach, entnahm unter Anderem mit beſonderem Intereſſe dem Vortrage die Thatſache, daß die Fiſcherei urſprünglich ſtets Regal geweſen ſei und daß die Adjazenten-Fiſcherei lediglich per abusum ſich entwickelt habe. Der Herr Landes-Meliorationsbauinſpektor Nuyken gab hierauf ein ſehr intereſſantes Bild Bor 8 über die Fiſcherei in Weſtfalen. (Auch dieſer Vortrag wird vollſtändig abgedruckt werden. Der Vorſitzende ſprach dem Herrn Vortragenden den beſten Dank des Vereins aus; er ent⸗ ſpräche als Oberfiſchmeiſter der Provinz Weſtfalen dem Ideal eines Fiſchmeiſters der alten Biſchöfe in Paderborn, von dem wir vorhin gehört haben, „wie er obſervirt und fultivirt“ habe. Auf Antrag des Herrn Geheimen Regierungsraths Jentzſch wurden ſämmtlliche Mitglieder des Vorſtandes einſtimmig wieder gewählt und beſchloſſen, falls eines derſelben ablehnen ſollte, Herrn Guſtav Lohmann in Witten zu fooptiren. Die Jahresrechnung ſchließt mit 8638.22 Einnahme und 7998.58 Ausgabe ab; es ver— bleibt ſomit ein Beſtand von 639.64 / Nachdem die Rechnung geprüft und richtig befunden worden, erfolgte Entlaſtung. Der Etat, welcher in Einnahme und Ausgabe mit 6830 % abgleicht, wurde angenommen und der Beſchluß gefaßt, den Mitgliedern die „Allgemeine Fiſcherei-Zeitung“ weiter zugehen zu laſſen, in der Erwartung, daß für die Zeitung der Abonnementspreis herabgeſetzt würde. Nach § 35 der Statuten des Deutſchen Fiſcherei-Vereins hat der Fiſcherei-Verein für Weſtfalen und Lippe das Recht, außer einem ſtimmberechtigten Mitgliede ein ſolches mit berathender Stimme in den Deutſchen Fiſcherei-Rath zu ſenden. Die Verſammlung entſchied ſich dafür, von dieſer Befugniß Gebrauch zu machen. Der Herr Vorſitzende macht auf die am 8. Auguſt in Trier ſtattfindende Generalverſammlung des Weſtdeutſchen Fiſcherei-Verbandes aufmerkſam. Im nächſten Jahr feiert unſer Verein ſein zehnjähriges Stiftungsfeſt. Die Gründung fand in einer großen Verſammlung zu Münſter ſtatt, welcher auch der verſtorbene erſte Präſident des Deutſchen Fiſcherei-Vereins, Kammerherr von Behr, beiwohnte. So wurde als Ort der nächſten General- Verſammlung Münſter gewählt. Es wurde auf den Mißſtand hingewieſen, daß die angeſchloſſenen Vereine in den General- Verſammlungen nicht ausreichend vertreten ſeien. Die Vereine ſollen erſucht werden zu den General- Verſammlungen ſtets ein Mitglied zu deputtren. Schließlich macht der Herr Vorſitzende noch auf das ſehr empfehlenswerthe Werkchen des Herrn Rumbke in Bünde: „Jeder Landwirth ein Teichwirth“, von welchem 2000 Exemplare vertheilt werden ſollen, und auf den Bericht der Jaffé' chen Fiſcherei-Anſtalten pro 1894/95 aufmerkſam. Der General-Verſammlung folgte eine Beſich tigung der Teichanlagen auf der Dubeloh, ſodann eine zwangloſe Beſprechung von Fiſchereifragen im Hotel Loeffelmann, woran ein Feſteſſen ſich an⸗ reihte. Bei demſelben erſchien eine Regenbogenforelle von 5 ⅛ Pfund aus der Pader, welche erſt vor drei Jahren eingeſetzt war, vom feinſten Ausſehen und Geſchmack auf der Tafel. gez. Federath. gez. Weihe. Weſtdeutſcher Fiſcherei-Verband. Die zahlreich beſuchte XI. General-Verſammlung des Weſtdeutſchen Fiſcherei-Verbandes hat am 9. Auguſt ds. Is. in Trier unter dem Vorſitz des Amtsgerichtsrathes Adickes-Nienburg a. W. ſtattgefunden. Namens der kgl. Staatsregierung begrüßte Regterungspräſident von Heppe die Er⸗ ſchienenen, während dieſelben ſeitens der Stadt Trier von dem Oberbürgermeiſter Nys willkommen geheißen wurden. Aus der reichhaltigen Tagesordnung wollen wir nur der folgenden Gegenſtände Erwähnung thun. Der Jahresbericht des Vorſitzenden konſtatirte mit Genugthuung, daß Dank der fortgeſetzten Bemühungen des Verbandes für die Provinzen Weſtfalen und Rheinland Geſetze zur Rege— lung der Adjazenten-Fſcherei ergangen ſind. Ueber den Entwurf eines preußiſchen Waſſerrechts hat Amtsgerichtsrath Seelig-Kaſſel ein eingehendes Gutachten ausgearbeitet, welches dem Herrn Miniſter für Landwirthſchaft, Domänen und Forſten eingereicht worden iſt und die Zuſtimmung des deutſchen Fiſcherei-Rathes auf deſſen Verſammlung zu Breslau gefunden hat. Die Lachsfaugſtatiſtik im Weſergebiete hat einen guten Schritt vorwärts gemacht und liegt es in der Abſicht des Verbandes, auf eine gleiche Einführung auch im Gebiete des Rheines und der Ems hinzuwirken. Mit Unterſtützung und unter Mitwirkung des Verbandes hat auch im verfloſſenen Jahre eine Ausſetzung von Wander-Fiſchbrut in erheblichem Umfange in verſchiedene Gewäſſer ſtattgefunden. Bezüglich der Rechnungsablage wurde von Amtsgerichtsrath Seelig-Kaſſel bemerkt, daß die Einnahmen ſich auf 1874 , 25 A) und die Ausgaben auf 897 «AM 02 belaufen haben, der ver⸗ bliebene Kaſſenbeſtand indeß durch verſchiedene, vom Verbande noch zu bezahlende Rechnungen abſorbirt werde. Auf ſeinen Antrag wurde die Entlaſtung des Rechnungsführers ausgeſprochen. Ueber die Thätigkeit der einzelnen Fiſcherei-Vereine erſtatteten mündlichen Bericht die Herren Geheimer Medizinalrath Prof. Dr. Freiherr von Lavalette-St. George-Bonn, Oberſtlieutenant von Derſchau-⸗Wiesbaden, Ingenieur Schott-Köln, Schulrath Doſch-Worms, Kaufmann Seelig⸗ Fiſchhof, u. Aa. Aus ſämmtlichen Berichten war zu entnehmen, daß alle Vereine eine gedeihliche Wirkſamkeit entfaltet haben. Die Neuwahl der Verbandsleitung fiel auf den Amtsgerichtsrath Adickes-Nienburg und den Amtsgerichtsrath Seelig-Kaſſel. Auf Antrag des Landrathes Federath-Brilon wurde als Ort der nächſtjährigen General: Verſammlung die Stadt Münſter i. W. beſtimmt. Profeſſor Dr. Metzger-Minden hielt einen intereſſanten Vortrag über die Lachsfangſtatiſtik im Weſergebiete, welcher in Nr. 19 der „Allg. Fiſcherei-Ztg.“ sub J ausführlich abgedruckt iſt. Der Referent betonte wiederholt den großen Werth einer ſolchen Statiſtik für die Fiſchereien Deutſchlands und empfahl dringend, auf die Einführung der Statiſtik auch für das Rheingebiet Bedacht zu nehmen. In der ſich an dieſen Vortrag anſchließenden lebhaften Diskuſſton wurde von verſchiedenen Seiten die Lachsfangſtatiſtit für den Rhein warm befürwortet, während man von anderer Seite auf die einer ſolchen Maßregel entgegenſtehenden, meiſt in der Natur der rheiniſchen Fiſcher begründeten Schwierigkeiten hinwies. Nachdem ſich Landrath Federath-Brilon über die Adjazenten- und Koppel⸗-Fiſcherei verbreitet hatte, referirte Amtsgerichtsrath Seelig-Kaſſel über die Verunreinigung der Gewäſſer, indem er den von Herrn von Sybel zum $ 820 des deutſchen Bürgerlichen Geſetzbuches geſtellten Abänderungsantrag | a | 371 des Näheren beleuchtete. Dieſer Antrag wurde zur weiteren Vorberathung dem Rechtspflegeausſchuſſe des Verbandes überwieſen. Bei der Verhandlung über die Reihervertilgung wurde empfohlen, ſich nicht allein auf das Ab— ſchießen zu beſchränken, ſondern ſich auch der Reiherfallen zu bedienen. Es wurde allſeitig mit Freuden begrüßt, daß die Deutſche Land wirthſchaftsgeſellſchaft bei ihren gelegentlich der Wanderverſammlungen zu veranſtaltenden Ausſtellungen auch die Fiſcherei mit berück— ſichtigen wolle. Die Beſchickung dieſer Ausſtellungen ſeitens der Fiſcherei-Vereine wurde empfohlen, dabei indes vorausgeſetzt, daß den Ausſtellern gewiſſe Vortheile gewährt würden. Nachdem noch die Anſichten über die Vertilgung der Enten ausgetauſcht waren, erfolgte nach 4½ſtündigen Verhandlungen der Schluß der Verſammlung. Hinterher fand eine gemeinſchaftliche Mittagstafel ſtatt und wurden darauf die Sehenswürdig— keiten der Stadt Trier in Augenſchein genommen. An den folgenden Tagen vereinigte ſich eine größere Zahl der Theilnehmer zu einer Beſichtig— ung verſchiedener Fiſchzuchtanſtalten im Moſelgebiete. Fiſcherei-Verein für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt. Die Generalverſammlung des Fiſcherei-Vereins findet am Sonnabend, den 28. Sep— tember 1895, Vormittags 11 Uhr, in der Saalſchloß-Brauerei zu Giebechenſtein bei Halle ſtatt. Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht. — 2. Rechnungsablage und Entlaſtung für den Rendanten. — 3. Bericht— erſtattung des Bauraths Brünecke-Halle über die Verhandlungen des III. Deutſchen Fiſcherei-Rathes zu München am 16. und 17. Auguſt ds. Is. — 4. Mittheilungen über die Brutreſultate des Vor— jahres durch Profeſſor Albert-Halle. — 5. Vortrag des Fiſchzuchtanſtaltsbeſitzer Arens-Cleyſingen bei Ellrich a. H. über den Werth des Bachſalblings und der Regenbogenforellen gegenüber der Bad): forelle. — 6. Vortrag des Bürgermeiſters Jahr-Heltſtedt über feine Erfahrungen in der Fiſchzucht und der Anzucht von Krebſen. — 7. Vortrag des Rittergutsbeſitzers Hertwig-Gotha bei Gilenburg über Einbeziehung des Fiſcherei-Weſens in die Thätigkeit der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft. — 8. Bericht des Fiſchermeiſters Kegel-Calbe über Erfolge der Fiſchereiſchule in Calbe. 9. Mit⸗ theilungen des Obermeiſters Großmann in Giebichenſtein über Fiſchereti-Verhältniſſe in der Saale bei Halle. — 10. Wahl der Reviſoren für die letztjährige Rechnung und Wahl des Ortes für die nächſte Generalverſammlung. — 11. Erſatz- bezw. Wiederwahl der nach § 11 der Statuten aus— ſcheidenden Mitglieder des Vorſtandes und demnächſt Neuwahl des geſchäftsführenden Vorſitzenden. — 12. Anträge, Wünſche und Anfragen aus der Mitte der Verſammlung. Alle Mitglieder unſeres Vereines und alle Gönner und Freunde der Fiſcherei werden zu dieſer Verſammlung ergebenſt eingeladen. Nach Schluß derſelben findet ein gemeinſchaftliches Mittageſſen (1.75 K, für das Gedeck) ſtatt, an welchem eine recht zahlreiche Betheiligung erwünſcht iſt. Anmeldungen zum Eſſen ſind bis ſpäteſtens den 25. September d. J. an den Baurath Brünecke in Halle zu richten. Nach dem Eſſen ſoll eine Gondelfahrt oder ein Spaziergang durch das Saalthal bis zur Peißnitz unternommen werden. Abſchiedstrunk im Peißnitz-Reſtaurant. Der Vorſtand des Fiſcherei⸗Vereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt. Schirmer, ſtellvertretender Vorſitzender. VIII. Fragekaſten. Frage Nr. 34. (Herr G. in B.): Kann man eine Krebszucht anlegen in einem größeren Teiche, in welchem Forellen gehalten werden? 5 Antwort: Eine Krebs zucht in Forellenteichen wäre verlorene Liebesmüh. Die Forelle iſt ein ausgeſprochener Feind des Krebſes und ſtellt demſelben mit Vorliebe nach, ſoweit ſie ihn bewältigen kann. Die jungen Krebschen würden, ſelbſt wenn der Teich an ſeinen Rändern viele Unterſchlupfe gewährte, zumeiſt den Forellen zum Opfer fallen. Eine Krebszucht ſoll man überhaupt nur da ans legen, wo die jungen Krebſe gar keine Feinde finden. Aus dieſem Grunde entfernt man ja auch ſo bald als möglich die Mutterkrebſe aus den Gehegen. IX. Literatur. Fiſcherei⸗Geſetzgebung des Bundes und der Kantone — Legislation de la Confederation et des cantons, relative à la pöche. — Legislazione della Confederazione e des Canton relativa alla pesca, betitelt ſich ein foeben zu Bern, Buchdruckerei Michel und Büchler, 1895, er⸗ ſchienenes Werk, herausgegeben vom ſchweizeriſchen Induſtrie- und Landwirthſchafts-Departement Ab— theilung Forſtweſen. 592 S., 8°, mit Inhaltsverzeichniß I— VIII. ’ Alſo eine ſtaatliche Zuſammenſtellung der geſammten ſchweizeriſchen Geſetzgebung über das Fiſcherei⸗Weſen der Schweiz, eine gewiß ſehr dankenswerthe Arbeit, die Jeder mit Freuden begrüßen wird, der es weiß, wie ſchwer es dem Einzelnen iſt, dies geſetzgeberiſche, ſehr zerſtreute Material ſich zu beſchaffen. Im erſten Abſchnitt iſt die Geſetzgebung des Bundes in 4 Stücken mitgetheilt, Bundesgeſetz, Vollziehungs- und Spezial⸗Verordnung ſowie ein Artikel 7 der Vollziehungs-Verordnung ändernder Bundesbeſchluß vom 10. Februar 1893 — ſämmtlich in den drei Sprachen: deutſch, franzöſiſch und italleniſch mitgetheilt —, Abſchnitt II bringt die Verträge mit den auswärtigen Staaten (9 Stück), theilweiſe mit Vollzugs⸗Verordnungen und zwar der ſog. Lachs- und Bodenſeekonventſon mit Frankreich und Italien, ebenfalls in drei Sprachen. Der dritte, die Geſetzgebung der Kantone enthaltende, Abichnitt bringt die Einzelgeſetze meiſt nur in einer Sprache — deutſch: Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden, Glarus, Zug, Solothurn, 2 Baſel, Schaffhauſen, Appenzell, A. u. J. Rh., St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau — franzöſiſch von Genf (Genève), Neuenburg (Neuchätel), Wallis (Valois), Waad (Vaud) — italieniſch von Teſſin (Tizino); deutſch und franzöſiſch von Bern. Abſchnitt IV Internationale Uebereinkünfte: deutſch bezüglich des Züricher-, Wallenſee-, Vierwaldſtätter-, Zuger -W und Hallwyler-Sees, franzöſiſch bezüglich des Neuenburger-, Morat- und Genferſees. Auch die Geſetzgebung von Graubünden, Teſſin und Wallis liegt nun gedruckt vor und damit die geſammte Ausführungs-Geſetzgebung ſämmtlicher Kantone der Schweiz. Commentar, ſachliche Zuſammenſtellung und dergleichen fehlt überall, lediglich der Text der geſetzlichen Beſtimmungen iſt gegeben. Hoffentlich folgt demnächſt ein ähnliches Werk, wie das feiner Zeit erſchienene: „Die Fiſche der Schweiz“, das ſich über die ſchweizeriſche Fiſcherei-Geſetzgebung erſtreckt. F. 8. „Die Fiſchwäſſer im Königreiche Sachſen“ betitelt ſich ein Werk, welches der Sächſiſche Fiſcherei⸗ Verein nach langjährigen Vorarbeiten ganz neuerdings herausgegeben hat. Dieſes Werk, für welches der Verein ganz erhebliche Koſten aufgewendet hat, enthält auf 290 Seiten eine Darſtellung der ges ſammten Fiſcherei-Verhältniſſe des Königreiches Sachſen, ſowie eine Fiſchwaſſerkarte (1:2500 000), eine Elbſtromkarte, 3 Profiltafeln des Elbſtromes, eine graphiſche Darſtellung der Stromgeſchwindigkeit, ſowie 23 in den Text gedruckte Abbildungen von Fanggeräthen. Kein anderer, gleich großer Theil von Deutſchland hat bis jetzt in gleicher Vollſtändigkeit und Zuverläſſigkeit ein ähnliches Werk aufzuweiſen, welches eine ebenſo gründliche Beſchreibung der ſämmtlichen fließenden und der hauptſächlichſten geſchloſſenen Ge- wäſſer unter Berückſichtigung ihres wirthſchaftlichen Werthes enthält. Alles Wiſſenswerthe über die beſtehenden Fiſchzuchtanſtalten und Anlagen zur Förderung und Ausübung der Fiſcherei, die Hinderniſſe und Schädigungen, welche der Fiſchzucht namentlich durch gewerbliche Anlagen und Stauwerke ent⸗ gegentreten, die fiſchbaren Thiere, die bei Ausübung der Fiſcherei gebräuchlichen Fanggeräthe. die Fiſcherei⸗Geſetzgebung, ein Normalſtatut für Bildung von freiwilligen Fiſcherei-Geuoſſenſchaften die Stromvermeſſung, Gefälle und Elbwaſſerſtandsbeobachtungen von anno 782 bis 1894 iſt in dem Werke enthalten. Das Verſtändniß des Textes wird durch die beigegebenen graphiſchen Darſtellungen, Tafeln und Karten, namentlich durch eine große, ſechsfarbig ausgeführte Fiſchwaſſerkarte, die ein an— ſchauliches Bild des geſammten ächſiſchen Fiſchere-Betriebes gewährt, weſentlich unterſtützt. An der Hand des Werkes wird es jedem Inhaber eines Fiſchwaſſers leicht möglich, nicht nur im Allgemeinen alle auf die Fiſcherei Bezug habenden Verhältniſſe kennen zu lernen, ſondern auch diejenigen Maß: nahmen zu ergreifen, welche je nach den örtlichen Verhältniſſen für eine rationelle Beſetzung und Be⸗ wirthſchaftung eines Waſſers die geeignetſten ſind. — Aber auch für Nationalökonomen, Waſſerbau⸗ techniker, In zuſtrielle, Verwaltungsbehörden und Lehranſtalten, kurz für alle, die an den ſächſchen Ge— wäſſern Intereſſe nehmen, bietet das der Verlagsbuchhandlung von G. Schönfeld in Dresden zum Vertriebe übergebene und von ihr elegant ausgeſtattete Werk reichen Stoff zum Studium. Wir werden noch wiederholt Gelegenheit nehmen, auf den Inhalt desſelben an dieſer Stelle einzugehen, und machen vorerſt auf die in dieſer Nummer enthaltene Beilage aufmerkſam. Das Geſetz betreffend die Fiſcherei der Ufereigenthümer in den Privatflüſſen der Rheinprovinz vom 25. Juni 1895 nebſt den übrigen für die Rheinprovinz geltenden, die Fiſcherei betreffenden Ge: ſetzen und Verordnungen. Zuſammengeſtellt von F. von Schilgen, Oberlandesgerichtsrath. E. Griebſch, Verlagsbuchhandlung. Hamm 1895. 1.25 &. ord. X. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 24. September. Zufuhr ausreichend, Geſchäft etwas lebhafter. Preiſe beſſer. En gros- Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte Hehe 100 45 Winter⸗Rheinlachs .. | per Pfund | 360 Zander 5069 60 Ruſſ. 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Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Erpedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19. Organ für die Befammtinterellen der chiſckerei, ſowie für die Heſtrebungen der &ildierei-Bereine in Sonderheit Organ des Deutſchen Sticherei-Dereins, ſowie der Landes⸗Fiſch.⸗Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schleſ. Fiſch.⸗Ver., des Brandenburg. Fiſch.⸗Ver., des Thüring. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch. Ver. Miesbach Tegernſee, des Fiſch.⸗Ver. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. für das Großherzogthum Heſſen, des Kheiniſchen Fiſch.⸗Ver., des Central⸗Fiſch.⸗Vereins für Schleswig-Bolftein, des Kölner Fiſch. Ver., des Hamburger Fiſch⸗Ver., des Sticherei-Dereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß— Lothringiſchen Fiſch.⸗ Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für den Kreis Lingen, des Sijcherei-Dereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt ec. ıc. In Berbindung mit Tachmännern Deutſchlands, Geflerreich-Angarns und der Schweiz herausgegeben vom Janeriſchen und vom Deutſchen Tiſcherti-Verein. Nr. 21. Münden, den 9. Oktober 185. XX. Jahrg. Inhalt: I. Bekanntmachung. — II. und III. Bekanntmachungen der Königl. Württ. Centralſtelle für die Landwirthſchaft. — IV. Die Regenbogenforelle als Teichfiſch. — V. Giftige einheimiſche Fiſche. — VI. Ein horizontaler Teichablaß. — VII. Vermiſchte Mittheilungen. — VIII. Vereins nachrichten. — IX. Fragekaſten. — X. Literatur. — XI. Fiſcherei⸗ und Fiſch⸗ marktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämmtlicher Originalartikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Diejenigen Herren Delegirten zum III. Fiſcherei-Rath, welche die ſatzungsmäßigen Reife: koſten nach München (Rückfahrtſchein II. Klaſſe) bis jetzt noch nicht liquidirt haben, bitten wir um Ueberſendung einer Rechnung bis ſpäteſtens Ende Oktober d. J., widrigen— fall wir annehmen werden, daß auf Erſtattung der Reiſekoſten, zu Gunſten der Vereinskaſſe, verzichtet wird. Berlin, den 25. September 1895. Die Geſchäftsſtelle des Deutfchen Fifcherei-Bereins. Profeſſor Dr. Weigelt, General⸗Sekretär. 378 II. Bekanntmachung der Königl. Württ. Centralſtelle für die Tandwirthſchaft, betr. die Zuerkennung von Preiſen für Leiſtungen im Fiſchereiweſen für das Jahr 1895. Für Leiſtungen im Fiſcherei⸗Weſen ſind für das Jahr 1895 folgende Preiſe vergeben worden: I. ein Preis von 60 N.: dem Fiſcherei-Verein Gaildorf (Vorſtand Oberamtmann Chriſtmann) für Auf⸗ ſtellung mehrerer einzelner Fiſchbrutapparate im Bezirk, Einrichtung einer größeren Fiſchzucht⸗ anſtalt nebſt Streckteich, Vereinigung mehrerer Fiſchwaſſerſtrecken zu einem rationellen Geſammt⸗ betrieb und Einführung geeigneter fremder Nutzfiſcharten; II. je ein Preis von 50 M: 1. dem Forſtverwalter von Stubenrauch in Gutenzell, Oberamt Biberach, für Errichtung einer größeren Fiſchzuchtanſtalt, Beſetzung offener Gewäſſer mit Edelfiſchen, Anlage von Fiſchteichen und muſterhaft betriebene Teichwirthſchaft, 2. dem Fiſchzüchter Gottlieb Englert von Weilheim u. T., OA. Kirchheim u. T., für Anlage einer Fiſchzuchtanſtalt, mehrerer Streck- und Maſtteiche und Vereinigung ver⸗ ſchiedener Fiſchwaſſerſtrecken zu einem geordneten Geſammtbetrieb, 3. dem Fabrikanten Georg Wagner in Naſſachmühle, Gemeindebezirks Baiereck, OA. Schorndorf, für Errichtung einer Fiſchzuchtanſtalt in Verbindung mit mehreren Streck⸗ und Abwachsteichen und Beſetzung verſchiedener Fiſchwaſſerſtrecken mit geeigneten Fiſcharten; III. je ein Preis von 40 W.: 1. dem Kaufmann Julius Kieffer in Künzelsau für Errichtung einer Fiſchzucht⸗ anſtalt, Anlage und Beſetzung von Fiſchteichen, Vereinigung mehrerer Fiſchwaſſerſtrecken ſowie Bevölkerung derſelben mit geeigneten Fiſcharten und Krebſen, 2. dem Müller Heinrich Köpf in Oberroggenmühle, Gemeindebezirks Steinenkirch, OA. Geislingen, für Einrichtung einer Fiſchzuchtanſtalt, Anlage mehrerer Teiche und Beſetzung offener Gewäſſer mit Edelfiſchen, 3. dem Fiſcherei⸗Vereinsvorſtand Wilhelm Melchinger und dem Gemeindepfleger Melchinger in Unterenſingen, OA. Nürtingen, für eine muſterhafte Teichanlage, Aufſtellung und Benützung von Fiſchbrutapparaten, zweckmäßige Verbindung der Teichwirthſchaft mit Fluß⸗ Fiſcherei und Förderung des Vereinsweſens, 4. dem Schneidermeiſter Friedrich Friedhofer in Gronau, OA. Marbach, für Er⸗ richtung einer Fiſchzuchtanſtalt, Anlage von Fiſchteichen und Beſetzung offener Gewäſſer mit Edelfiſchen; IV. je ein Preis von 30 A.: 1. dem Auguſt Zipperlen zum „Waldhorn“ in Enzklöſterle, OA. Neuenbürg, für Auf⸗ ſtellung und Benützung von Fiſchbrutapparaten, Vereinigung einer größeren Zahl Fiſchwaſſer⸗ ſtrecken zu einem geordneten Geſammtbetrieb und Einbürgerung einer geeigneten fremden Salmonidenart, 2. dem Baumwärter Fridolin Joachim in Oberthalheim, OA. Nagold, für Auf⸗ ſtellung von Brutapparaten und Anlage von Fiſchteichen, 3. der Gemeinde Pfrondorf, OA. Nagold, für die Anlage geeigneter Forellenteiche; V. je ein Preis von 20 WM.: 1. dem Fiſcherei⸗-Verein Merklingen, OA. Leonberg (Vorſtand Landwirth L. Walter daſelbſt), für Aufſtellung und Benützung eines Brutapparates und Beſetzung eines offenen Gewäſſers mit geeigneten Fiſcharten, 2. dem Fabrikanten Otto Schwaderer in Burgſtall, OA. Marbach, für Aufſtellung eines Brutapparates, Beſetzung eines offenen Gewäſſers mit geeigneten Fiſcharten und Anlage eines kleinen Teiches. f Stuttgart, den 16. September 1895. v. O w. 1 - DEC 19 1896 379 — — III. Bekanntmachung der Königl. Württ. Centralſtelle für die i | Sandwirthfdaft, betr. die Ausſetzung von Preiſen für Leiſtungen im Fiſchereiweſen für das Jahr 1896. Zur Förderung der künſtlichen Fiſchzucht und eines rationellen Betriebes der Fiſcherei werden als Anerkennung für hervorragendere Leiſtungen auf dieſem Gebiete, insbeſondere für Errichtung zweckmäßiger Fiſchbrutanſtalten, für Aufſtellung und Anwendung geeigneter kleiner Fiſchbrutapparate, für zweckentſprechende Einrichtung und rationellen Betrieb der Teich-Fiſcherei (in Setz⸗ und Streckteichen), für Vereinigung kleiner Fiſchwaſſerbezirke zu einem rationellen Geſammtbetrieb ꝛc. Preiſe von 20 bis 100 A, im Geſammtbetrag von 500 AM. ausgeſetzt. Die Preisbewerbungen, welche eine Darlegung der Leiſtung, beziehungsweiſe eine nähere, unter Umſtänden mit Zeichnungen belegte Beſchreibung der Anlage enthalten müſſen, ſind bis 1. März k. J. an die Centralſtelle für die Landwirthſchaft in Stuttgart einzuſenden. Diejenigen Fiſchzüchter, welche in den Jahren von 1890 ab Preiſe erhalten haben, können für das Jahr 1896 nicht wieder für die gleiche Leiſtung als Bewerber auftreten. Stuttgart, den 16. September 1895. v. O w. IV. Die Negenbogenforelle als Teichſtſch. Der Nachdruck, mit welchem die Regenbogenforelle als Teichfiſch empfohlen wird, hat, wie man aus vielfachen Aeußerungen und Anfragen ſchließen kann, zum Theil ein ganz falſches Bild von den Gewohnheiten und Lebensbedingungen dieſes Fiſches gegeben. Deßhalb mögen die folgenden Mittheilungen zur Klärung beitragen. Sehr wohl iſt die Regenbogenforelle ein für die Teichwirthſchaft äußerſt empfehlens⸗ werther Fiſch, aber man darf ſie nicht, wie es vielfach geſchieht, in ihrer Widerſtands⸗ fähigkeit mit den karpfenartigen Fiſchen in eine Linie ſtellen. Sie iſt und bleibt auch darin ein Salmonide, wenn auch in vielen (aber nicht allen) Beziehungen einer der Zäheſten. Ihr Vorzug gipfelt im Weſentlichen neben der bekannten und offenkundigen Schnell⸗ wüchſigkeit darin, daß ſie gegen die ſchädlichen Einflüſſe mehr oder weniger verdorbenen Waſſers, d. h. gegen die Qualität eines Niederungswaſſers, weit weniger empfindlich iſt als ihre Gattungsgenoſſen. Dieſe Widerſtandsfähigkeit beſteht aber keineswegs darin, daß ſie, wie man ziemlich allgemein annimmt, größeren Luftmangel und größere Waſſererwärmung ertragen kann, als die anderen Salmoniden. Thut man z. B. in ein Gefäß in gleicher Weiſe erzogene und gleichalterige Bach-, Regenbogenforellen und Bachſaiblinge, ohne das Waſſer oder die Luft zu erneuern, ſo ſterben an Luftmangel zuerſt Bach⸗ und Regenbogenforellen, ſehr oft zuerft die Regenbogen⸗ forellen, nach einem bemerkenswerthen Abſtande aber erſt die Bachſaiblinge. Es zeichnet ſich demnach die Regenbogenforelle keineswegs vortheilhaft in dieſer Beziehung aus, wie man auch beim Abfiſchen von Teichen beobachten kann, wobei ſie ſehr leicht abſteht und im Schlammwaſſer erſtickt. Was nun weiter das Ertragen der Waſſererwärmung betrifft, ſo iſt dieſes mit dem Ertragen von Luftarmuth ſtellenweiſe identiſch. Im Allgemeinen iſt es unberechtigt zu ſagen: „die und die Fiſchart erträgt ſo und ſo viel Grade Waſſererwärmung“. Man würde ſich täuſchen, wollte man darauf fußen. In dem einen Waſſer werden 18 ſchon gefährlich, in dem anderen kaum 22 bis 24%. Die Erklärung liegt darin, daß nicht die Temperaturgrade des Waſſers (in ſo fern ſie ſich in natürlichen Grenzen halten) die Fiſche tödten, ſondern vielmehr die Folgeerſcheinungen und da ſpielt wieder in erſter Linie die Luftarmuth eine große Rolle. Je höher die Temperatur des Waſſers iſt, je weniger Luft iſt es befähigt aufgelöſt zu erhalten. Deßhalb ſollte man wohl annehmen, daß ſich für jeden Fiſch eine beſtimmte Grenze angeben ließe, wo das für ihn nothwendige Luftquantum zu mangeln beginnt, aber es gilt obiger phyſikaliſcher Grundſatz nur für „reines“ Waſſer und das gibt es in der Natur ja wenig oder gar nicht. Beimiſchungen, größere oder kleinere Oberfläche, Bewegung ꝛc. 380 _ verändern beſagte Grenze ganz gewaltig. So verbrauchen beifpielsweife todte organiſche Bei⸗ miſchungen einen erheblichen Theil der Lebensluft um zu faulen, d. h. langſam zu verbrennen. Ein über Stock und Stein ſtürzendes Waſſer durchlüftet ſich mechaniſch und bietet den Fiſchen mehr Luft dar als bei gleicher Temperatur in ruhendem Zuſtand. Es folgt daraus, daß die Fiſche in dem einen Waſſer eine gewiſſe hohe Waſſertemperatur ertragen können, in dem anderen aber nicht. Daß nun bei dieſer Folgeerſcheinung der Erwärmung, nämlich dem Luftmangel, die Regenbogenforelle nicht all zu ſehr widerſtandsfähig iſt, das iſt ſchon oben gezeigt worden. Wo aber nicht mit der Waſſererwärmung eine ungewöhnliche Luftverringerung einher geht, zeigt ſie ſich in weit geringerem Grade empfindlich, als die anderen Salmoniden. Während beiſpielsweiſe die Bachforelle und der Bachſaibling bei hohen und niederen Waſſer— temperaturen aufhört (oder doch ſo gut wie aufgehört) zu freſſen, iſt das bei der Regen⸗ bogenforelle in weſentlich geringerem Grade der Fall, ſie kehrt ſich, um ihrer ſtets regen Freßbegier zu genügen, nicht an die Temperatur. Während bei den anderen beiden Salmo— niden eine Temperatur von 10 bis 14 R. die Freßluſt am beſten beeinflußt, kann man bei der Regenbogenforelle noch bei weit höheren Temperaturen auf eine rege Nahrungsauf: nahme rechnen. Nicht minder iſt das bei niedrigen Temperaturgraden der Fall. Gerade die Widerſtandsfähigkeit in dieſer Richtung iſt es, welche ihr den großen Werth für die Teichzucht verleiht. Sie iſt kraft deſſen befähigt, manchen Teich zu bevölkern, in denen die anderen Salmo⸗ niden nicht fortkommen. Aber auch hier iſt eine Grenze geſteckt. Eine ganze Reihe Niederungs— teiche, ſo namentlich alte, verſchilfte, auf faulendem Untergrunde ſtehende ꝛc., ſind für die Regenbogenforelle ebenſo wenig geeignet, als für andere Salmoniden; der Kreis iſt für die Regenbogenforelle erweitert, aber er iſt ebenfalls begrenzt. Die Parole „die Regenbogenforelle im Karpfenteiche“ hat viele Teichbeſitzer dazu ver⸗ leitet, zu glauben, ſie wäre ebenſo leicht und eben da zu ziehen, wo die Karpfen gezogen werden, ja man begegnet oft der nach der anderen Seite falſchen Anſicht, daß Quellteiche, ebenſo wie zur Karpfenzucht, zur Regenbogenforellenzucht ungeeignet ſeien, weil dieſe ein warmes Waſſer haben müſſe. Es iſt dieſe Verwirrung die Folge der Verallgemeinerung, mit welcher die Parole aufgeſtellt iſt und der Kritikloſigkeit, mit der ſolche Schlagworte auf⸗ genommen und hartnäckig befolgt und geglaubt werden. Der Fiſchzucht iſt dies mehr ver⸗ hängnißvoll als nützlich. Die nothwendig kommenden Mißerfolge entmuthigen und bringen die Fiſchzucht mehr in Mißkredit als ſie ihr nützen. Inſofern es ſich nicht um notoriſche Forellenteiche handelt, iſt lediglich ein „Verſuch“ entſcheidend, ob Teiche, die man für „Karpfenteiche“ anſprechen muß, auch Regenbogenforellen oder andere Salmoniden beherbergen können. Zu ſolchen Verſuchen kann allgemein gerathen werden, es werden ſich dann noch eine ganze Reihe Teiche, ſtehende ſowohl wie durchfloſſene, für brauchbar erweiſen, nur glaube man nicht, einen „Karpfen“ vor ſich zu haben und richte ſeine ganze Handlungsweiſe auf Salmoniden ein. Das Bild ſoll nicht geſchloſſen werden, ohne noch auf weitere Vorzüge der Regenbogenforelle für die Teichzucht hinzuweiſen. Dies iſt vor Allem ihre große Schnellwüchſigkeit, in der ſie den anderen Salmoniden weit voraus ſteht und weiter der nicht zu unterſchätzende Umſtand, daß ſie aus der Brut auf künſtliche Weiſe ſehr leicht zu Jährlingen erzogen werden kann, es deßhalb auch vorausſichtlich nicht an Satzmaterial mangeln wird. Das iſt es auch, was ſich verſchiedene Züchtereien zu Nutze machen und ihre vollſte Kraft dieſem Fiſche widmen. Es darf aber auch hier nicht verallgemeinert werden, wie es theils durch die Züchtereien, theils durch die kritikloſe Hin⸗ nahme Seitens der Waſſerwirthe geſchieht, es iſt die leichte Aufzucht ein beſonderer Vorzug der Regenbogenforelle, mit dem ſie im vollſten Gegenſatze zur Bachforelle ſteht. Sollte unſere Teichwirtl ſchaft allgemein mit Bachforellenſetzlingen arbeiten müſſen, jo würde es manchmal für dieſe an Satzmaterial mangeln, geſchweige denn für den Beſatz von Bächen, wenn auch bei dieſen, wie empfohlen, Beſatz mit Jährlingen gegen die in Millionen leicht zu beſchaffende Brut getauſcht werden ſoll. Hier ſteht faſt ſpielende Leichtigkeit mit größter Schwierigkeit in Parallele. Sehr wohl iſt die Regenbogenforelle als Teichfiſch und als Beifiſch eng 381 — mn im Karpfenteiche warm zu empfehlen, aber ſie wird dadurch nicht in ihren Eigen⸗ ſchaften zu einem „Karpfen“, ſondern iſt und bleibt ein Salmonide, welcher wie dieſe be— handelt und wie ſolche untergebracht ſein will. Richtig behandelt gibt er die relativ ſchönſten Erfolge und hat unſtreitig ſeine Zukunft, die ihm höchſtens durch allzu allgemein gehaltene Schlagworte oder eine übertriebene, zu ungerechtfertigten Hoffnungen Anlaß gebende Lobhudelei geraubt werden kann. Cleyſingen, den 11. September 1895. C. Arens. V. Giftige einheimiſche Jiſche. Zu den in Europa vorkommenden Fiſchen, welche den Menſchen gefährlich werden können, gehört unter anderen auch das ſogenannte Petermännchen, Trachinus draco L. Dr. Berthold Benecke ſchreibt über dasfelbe*): „Das Petermännchen iſt ein Meerfiſch, der bei uns nur ſelten vorkommt, d. h. in der Oſtſee, eine Länge von circa 30 Centimeter erreicht, ſich meiſtens in der Tiefe hält, wo er in Schlamm oder Sand eingewühlt, auf kleine Fiſche und andere Thiere, namentlich auf Garneelen, lauert. Im Juni und Juli kommt er zum Laichen an's Ufer. Er wird gelegentlich mit anderen Fiſchen zuſammen ge— fangen, hat ein ſehr zähes Leben und wird von den Fiſchern ſehr gefürchtet, weil er, wenn man ihn unvorſichtig anfaßt, durch plötzliches Aufrichten der ſtarkſtacheligen erſten Rückfloſſe tiefe Stichwunden beibringt, die ſehr ſchmerzhaft ſind und von den Fiſchern irrthümlich für vergiftet gehalten werden“. Dieſe Anſicht Benecke's von der Ungiftigkeit dieſes Fiſches haben neuere Unterſuchungen jedoch widerlegt. Bereits im Jahre 1884 ging Leon Greſſin daran, experimentell die Gefährlichkeit der Verwundungen durch Trachinus zu erforſchen. Er fand, daß der Stich ſowohl des Kiemendeckelſtachels als auch der erſten Rückenfloſſenſtachel bei kleinen Fiſchen, Fröſchen und Ratten tödtlich wirke. Eine Taube überwand die Wirkungen des Stiches. Greſſin glaubte, das beim Stich mit dem Kiemendeckelſtachel ausfließende Sekret wirke giftig auf die Nerven ein, was ſich mit den Nachrichten über Verletzungen von Menſchen durch Trachinus ſeit den älteſten Zeiten decken würde. Denn es werden nicht nur lokale Erſcheinungen in der Umgebung der Wunde beſchrieben, ſondern es find ſogar Allgemeinerfcheinungen wie Delirium, Konvulſionen, Fieber und Ohnmachtsanwandlungen beobachtet worden. Die Verletzungen finden hauptſächlich beim Aufaſſen mit der Hand ſtatt, dann aber auch zur Laichzeit, wo die Fiſche in Sand und Schlamm eingegraben, den Füßen der Fiſcher gefährlich werden. In jüngſter Zeit hat Privatdozent Dr. J. Pohl die Unterſuchungen wieder aufge: nommen,“) indem er mehr als 50 Fröſche mit dem Kiemendeckelſtachel am Oberſchenkel ver: wundete und dann die Herzthätigkeit beobachtete. Der Herd des Giftes iſt in der Hauttaſche zu ſuchen, in welcher der Kiemendeckelſtachel ſteckt. Das innere dem Stachel zugewendete Blatt der Hauttaſche iſt weiß, von ſchleimhautartigem Charakter und ſezernirt eine kleine Menge eines Sekretes, das ſich über den Stachel ergießt und bei Verletzungen mit jenem in die Wunde dringt. Pohl fand keine konvulſive Wirkung, nicht einmal eine Steigerung der Erregbarkeit, nach ihm wirkt aber das Gift direkt auf den Herzmuskel; denn alle Mittel, die an: gewendet wurden, um durch Erregung der Herznerven die Herzthätigkeit zu beleben, blieben bei den vorliegenden Experimenten ohne Erfolg. Die Symptome der Erkrankung ſind folgende: Die Pulsſchläge werden langſamer, ohne ſchwächer zu ſein, dann tritt ein Stadium ein, wo ſich wegen mangelhafter Füllung des Herzens, das Herz nicht mehr in normaler Weiſe aus— dehnt und zuſammenzieht. Darauf folgt eine oft zwei bis drei Stunden andauernde gleich— förmige geringe Pulsfrequenz, welche immer geringer wird und allmählich ganz aufhört. Das Herz bleibt in erſchlaffter Stellung ſtill und kann dann mechaniſch nur lokal oder überhaupt nicht mehr erregt werden. Aehnliche Wirkungen zeigte die Verletzung mit dem zweiten Stachel der Rückenfloſſe, doch ſind dieſelben nicht ſo konſtant. Andere Theile des Körpers von ) Dr. Berth. Benecke: „Fiſche, Fiſcherel und Fiſchzucht in Oft: und Weſtpreußen“. Königs⸗ berg i. Pr. 1881. Seite 68. *) „Prager Mediziniſche Wochenſchrift“. 1894. Nr. 4: „Beitrag zur Lehre von den Fiſchgiften“. 382 Trachinus, wie das Muskelfleiſch, Blut, Sekrete zeigten durchaus keine gefährliche Wirkung. Ja das Fleiſch iſt, wie Benecke (I. c.) angibt, ganz wohlſchmeckend. Außer mit Trachinus, einem Mittelmeerfiſch, machte Pohl auch mit der Gattung Scorpaena, welcher in der Nordſee häufiger vorkommt, Verſuche. Bei Scorpaena iſt es der erſte Stachel der Afterfloſſe, deren Verletzung ebenſo gefährlich wirkt, wie der Kiemen⸗ deckelſtachel bei Trachinus. Nur ziehen ſich die Vergiftungserfheinungen länger bin und find die Wirkungen nicht fo konſtant. Durch dieſe neueren Unterſuchungen von Greſſin und Pohl dürfte wohl die Giftigkeit der Verletzung durch das Petermännchen zur Genüge dargethan ſein. Freilich wäre es ſehr angezeigt, die Verſuche nicht bloß an kaltblütigen, ſondern auch an warmblütigen Thieren zu machen, welch letztere zu einem Vergleiche mit den Verletzungen beim Menſchen mehr geeignet wären. VI. Ein horizontaler Teichablaß. Beifolgende Abbildungen A und B geben eine einfache und praktiſche Form eines Teichauslaſſes in horizontaler Form, welcher in manchen Fällen den ſenkrecht ſtehenden "QUERSCHNITT. = = TITTEN = . TWENTETT —̃̃————— — 2 Sieben, wie ſie die meiſten Mönche zeigen, vorzuziehen iſt. Der horizontale Auslaß dürfte beſonders in Fällen, wo von Teich zu Teich nur wenig Gefälle vorhanden iſt und doch wegen des vorhandenen Waſſerquantums, reſpektive ſtarker Verſchmutzung des Waſſers, eine ſehr große OBERANSICHT iſt, dienlich fein. Er bietet die Vor⸗ theile, daß die ganze Fläche des Siebes leicht zu kontrolliren und ſich nur wenige Zoll in ſeiner ganzen Fläche unter Waſſer befindet, alſo ſehr leicht zu reinigen iſt. Der Verſchluß iſt in jeder vorhandenen Holzrinne, die zur Ueberleitung dient, anzu⸗ bringen. Zur Reinigung des Siebes genügt es, wie Figur A zeigt, das Sieb, welches ſich in Charnieren befindet, zu heben, und iſt dadurch die Möglichkeit genommen, daß Fiſche beim Reinigen des Siebes überſteigen. Der Auslaß kann in derſelben Form am Einfluß einer Rinne angebracht, auch zur Speiſung der Teiche dienen. ©. Yaffe. Siebfläche erwünſcht SP — nn VII. Vermiſchte Mittheilungen. Als Preisrichter für die Preisfragen des Vereins „Triton“, betreffend die Ver⸗ tilgung ſchädlicher Ektoparaſiten der Fiſche ꝛc., welche wir bereits in Nr. 18 der „Allg. Fiſcherei⸗ Zeitung“ pro 1895 bekannt gegeben haben, wurden die nachſtehend aufgeführten fünf Herren gewählt, welche ſämmtlich die Wahl angenommen haben: 1. der Geheime Regierungsrath Profeſſor Dr. F. E. Schulze, Direktor des zoologiſchen Inſtituts in Berlin; 2. Geheimer Regierungsrath Profeſſor Dr. K. Möbius, Direktor der zoologiſchen Samm⸗ lung des Muſeums für Naturkunde in Berlin; 3. H. Haack, Direktor der Kaiſerlichen Fiſchzuchtanſtalt bei Hüningen im Elſaß, Poſt St. Ludwig; 4. Dr. Bruno Hofer, Privat⸗ dozent an der Univerſität und Kuſtos an der zoologiſchen Sammlung des Staates in München; 5. A. Schillinger, Direktorial⸗Mitglied des Bayeriſchen und Deutſchen Fiſcherei-Vereins in München. Hebung des Lachsbeſtandes in der Oſtſee. Im März dieſes Jahres hat die kaiſerl. ruſſiſche Geſellſchaft für Fiſchzucht und Fiſchfang in St. Petersburg einen großen Poſten embryonirter Lachseier aus der Anſtalt Alt⸗Salis bezogen und die daraus gewonnene Brut in die Luga (einem in den finniſchen Meerbuſen fließenden Fluß) eingesetzt; weiter wurden vom 6. bis 12. Mai aus derſelben Anſtalt 1120 000 junge Lachſe und 200 000 junge Schnäpel (Coreg. lavaret.) in die Salis und deren Nebenflüſſen frei gelaſſen. K. Wo wandert die Regenbogenforelle? Auf die Frage, ob Regenbogenforellen, wenn genügend tiefes Waſſer für fie vorhanden iſt, wandern, dürfte folgende Mittheilung aus Neu: fundland, welche die Fishing Gazette vom September 1895 bringt, Antwort geben; der Berichterſtatter ſchreibt: „Unſere Seeen haben reichlichen Beſatz von einheimiſchen Forellen, indeß ſind dieſelben ſehr klein und es wurde deßhalb beſchloſſen, es mit fremden Fiſcharten zu verſuchen. Wir verſuchten es erſt mit Lochleven, indeß gingen dieſelben zu ſtark auf Raub aus und ließen ſich ſchwer angeln. Wir verſuchten dann Regenbogenforellen, und obgleich unſer Klima rauh und ſich mit dem milden kaliforniſchen Klima nicht vergleichen läßt, iſt unſer Experiment weit über Erwarten hinaus gelungen. Unſer erſter Verſuch betraf zwei ziemlich tiefe, anſcheinend fiſchleere Seen und wurden dieſelben nach dem Beſatz zwei Jahre lang geſchont. Beim Angeln wurden dann im folgenden Sommer viele 2 Pfund⸗Fiſche gefangen. Im Jahre 1894, d. h. vier Jahre nach Einführ⸗ ung der Fiſche, fing ich an einem Abend drei Fiſche und zwar nach einem ganz ausgezeich- neten Kampf an der Angel, Gewicht 5, 4 und 4½ Pfund. Die Seen, rund um unſere Hauptſtadt, ſind jetzt mit Regenbogenforellen beſetzt und ſind die Angler ſich darin einig, daß es ein ſchnell wachſender und ſehr gut anbeißender Fiſch iſt. Einige Fiſche ſind von Fiſchern in Netzen am Abfluß der Seen gefangen, indeß ſehr wenig Fiſche ſind ſtromab gegangen. „Seemannsheim“. Nachdem die menſchenfreundliche Gräfin Adeline Schimmelmann begonnen hatte, „Seemannsheime“ in Göhren und auf der Greifswalder Oie zu gründen, wo die vom Sturm bedrängten Fiſcher Unterkunft fanden, als die Küſtenorte, wegen des Badelebens, für ſie verſchloſſen waren, wurde im Jahre 1891 ein Verein „Seemannsheim“ gegründet, der zunächſt das „Seemannsheim“ in Saßnitz auf Rügen in's Leben rief und bereits die Gründung einer zweiten auf der Greifswalder Oie begonnen hat. Der Zweck der Seemannsheime iſt die „Hebung und Sicherung der materiellen und geiſtigen Intereſſen der von Noth und Drangſal aller Art heimgeſuchten Schiffer- und Fiſcherei-Bevölkerung der deutſchen Oſt⸗ und Nordſeeküſte“ Die Leitung des Vereins liegt in den Händen der Herren Andreas Graf von Bernſtorff, Vorſitzender; Generalmajor von Arnim, ſtellvertretender Vor— ſitzender; Rechtsanwalt Dr. Haaſe, Schriftführer; Profeſſor Dr. Weigelt, ſtellvertretender Schriftführer und einer Anzahl Beiſitzer. Die erſten Jahre der Thätigkeit des Vereins, über welche ein Bericht erſtattet iſt, verſprechen ein gedeihliches Wirken, beſonders da ſich der Verein der Gunſt Seiner Majeſtät des Kaiſers und vieler anderer Gönner, ſowie der Behörden erfreut. Forellenfütterung mit Brod. Hierzu geht uns nachſtehende intereſſante Mittheilung zu: „Vor zwei Jahren verkaufte ich einem Herrn einige hundert, etwa einjährige Regenbogen— forellen. Die Fiſche wurden in einen mit Karpfen und Goldfiſchen beſetzten Teich geſetzt und wie dieſe mit Brod gefüttert. Als ich nach Ablauf eines Jahres von dieſer eigenartigen Fütterungsmethode für Forellen hörte, rieth ich dem Beſitzer dringend, die Forellen nicht mit 384 Brod, ſondern mit der für Forellen ſonſt üblichen Nahrung zu füttern. Er machte einen Verſuch wie ich gerathen; da die Forellen das Fleiſchfutter aber nicht ſchnell genug nahmen, ſo ging er wieder zu der Brodfütterung über und die Forellen, die in dem Teiche, in welchem ſie jetzt ſind, faſt keine natürliche Nahrung finden, werden ausſchließlich mit Brod (Hamburger Rundſtücken, Weißbrod) gefüttert. Sie haben ein Gewicht von 5 bis 1 Pfund“. M. Fiſcherei⸗Kurſe des Vöcklabrucker Bezirks⸗Fiſcherei⸗Vereins. Ueber Beſchluß des Vereinsausſchuſſes werden am 3., 11. und 25. November l. J. in den Fiſchzuchtanſtalten in Dörfl bei Vöcklabruck, Bärnthal bei Manning und bei Mondſee eintägige Fiſcherei⸗Kurſe unter Mitwirkung der betreffenden Fiſchzuchtanſtalt und der Fiſchzüchter Hans Köttl und Georg Leitner mit nachſtehendem Programm abgehalten: 11!/,, bezw. 10 Uhr Vormittags, Zuſammenkunft der Theilnehmer und Beſichtigung der betreffenden Fiſchzuchtanſtalt nebſt Vor⸗ trag über Anlage von Fiſchzuchtanſtalten. Nachmittags bis 5 Uhr Vorträge über Auslaichen und Ausbrüten der Fiſche. Behandlung und Ernährung der Jungfiſche. Verpackung und Verſendung der Fiſcheier und Jungfiſche. Fang und Verſendung der Speiſefiſche. Vertilgung fiſchfeindlicher Thiere ꝛc. Die eintägigen Fiſcherei⸗Kurſe mit Vorträgen und Demonſtrationen werden abgehalten: 1. Sonntag den 3. November l. J. beim Fiſchzüchter Georg Leitner in Dörfl bei Vöcklabruck. Zuſammenkunft 11¼ Uhr Vormittags. 2. Montag den 11. November l. J. (Martinitag) beim Fiſchzüchter Joſef Niedermayr, Heiml in Bärn⸗ thal bei Manning — Wolfsegg. Zuſammenkunft 11½ Uhr Vormittags. 3. Montag den 25. November l. J. (Katharina) in der fürſtl. Wrede'ſchen Fiſchzuchtanſtalt bei Mondſee. Zuſammenkunft 10 Uhr Vormittags. Außerdem wird am 4., 5. und 6. November l. J. wie im Vorjahre auch heuer beim Fiſchzüchter Hans Köttl in Redl — Neukirchen (Halteſtelle Gampern — Neukirchen) ein dreitägiger Fiſcherei-Kurs mit demſelben Programme wie im Vor⸗ jahre abgehalten. Zuſammenkunft 4. November Vormittags von 8 bis 11 Uhr. — An dieſen Kurſen können alle Diejenigen theilnehmen, welche ſich für die Fiſchzucht intereſſiren, in reiferem Alter ſtehen und eine entſprechende Vorbildung beſitzen. Der Beſuch dieſer Kurſe empfiehlt ſich insbeſondere für Fiſcherei-Berechtigte und Grundbeſitzer, welche ſelbſt Fiſchzucht betreiben oder ſich eine ſolche anlegen und hiebei die Erfahrungen langjähriger erprobter Fiſch⸗ züchter verwerthen wollen. Anmeldungen ſind rechtzeitig dem Vöcklabrucker Bezirks⸗Fiſcherei⸗ Vereine und dem Beſitzer der betreffenden Fiſchzuchtanſtalt einzuſenden. Falls keine Abſage erfolgt, waltet gegen die Theilnahme kein Anſtand. Für Verpflegung und Unterkunft hat jeder Theilnehmer auf eigene Koſten ſelbſt zu ſorgen. Ueber ein Fiſchſterben in Folge einer maſſenhaften Infektion mit „Kratzern“ berichtet Herr Dr. v. Linſtow in ſeinen helminthologiſchen Studien (Jenaiſche Zeitſchrift XXVIII. Bd. pag. 337) folgendermaßen: „Im Mai 1893 erhielt ich durch die Güte des Herrn A. Becker in Höxter eine Anzahl Aeſchen, Thymallus vulgaris, aus der Nethe, einem Zufluß der Weſer, welche todt im Waſſer gefunden waren, und fragte Herr Becker, ob ſich das maſſenhafte Abſterben der Fiſche aus einer Unterſuchung der geſandten Exemplare erkennen laſſe.“ Die hintere Hälfte der Fiſche war mit einem ſchleimigen, algenartigen Ueberzug verſehen, der hier und da blutig durchtränkt war und die Haut verdickt und entzündet hatte; er beſtand aus einer mächtigen Wucherung von Sapro— legniaceen, gebildet von dem algenartigen Pilz Achlya prolifera, der häufig auf in Aquarien gehaltenen Fiſchen wuchert. Im Darm der Fiſche fanden ſich maſſenhafte Exemplare von Echinorhynchus clavula Duj., welche ohne Zweifel die Lebenskraft der Fiſche herabgeſetzt hatten; dadurch waren vermuthlich ihre Bewegungen verlangſamt, ſo daß die Pilze ſich auf ihnen anſiedeln und wuchern konnten, ähnlich wieauf den durch das Leben in Aquarien geſchwächten Fiſchen, ſo daß der Paraſitismus der Echinorhynchen wohl als die indirekte Todesurſache anzuſehen iſt.“ Echinorhynchus clavula iſt ein zur Familie der „Kratzer“ gehörender Wurm, von welchem wir nebenſtehend einen Typus abgebildet haben. Aus dieſer Echino— Familie kommen in Fiſchen mehrere Arten vor. Einer der häufigſten iſt z. B. rhynchus. der bis zu drei Gentimeter lange Echinorhynchus proteus aus dem Darm der Aeſche, AN Quappe, Barſch, Hecht, Aal, Saibling ꝛc. Die erwachſenen geſchlechtsreifen Thiere leben nur im Darm der Fiſche, wo ſie ſich mit ihrem, durch kräftige Hacken bewaffneten Rüſſel in die Darmwand eingebohrt haben. Der vorliegende Echinorhynchus clavula iſt kleiner, 1 bis 1½ em lang, ½ bis 1 mm breit und zeigt im Leben eine orangegelbe Farbe. Der Rüſſel iſt ca. 1,1 mm lang und mit 30 bis 36 Querreihen von je 10 Hacken beſetzt. Trotz der weiten Verbreitung der „Kratzer“ in ſo verſchiedenen Fiſcharten iſt ein größeres Fiſchſterben durch dieſe Paraſiten bisher noch nicht bekannt geworden. Der vorliegende Fall eines „maſſenhaften Abſterbens der Aeſchen“ beſitzt daher ein beſonderes Intereſſe, wenn auch die Paraſiten den Tod der Fiſche nur indirekt veranlaßt haben. H. VIII. Vereinsnachrichten. Elſäßiſcher Fiſcherei⸗Verein. In der am 14. Juli cr. in Straßburg abgehaltenen Generalverſammlung des Vereins kamen unter Anderem nachſtehende, auch weitere Kreiſe intereſſirende Gegenſtände zur Verhandlung, über welche wir dem Bericht des Vereins Folgendes entnehmen: 3. Gegenſtand der Tagesordnung: Wiedereinführung der allgemeinen Schonzett. „Profeſſor Ritgen, Präſident der Sef.ion Schlettſtadt, begründete zunächſt den Antrag feiner Sektion, obſchon er perſönlich gegen die Abſchaffung der Individualſchonzeit ſich ausſpricht. Die Sektion Schlettſtadt hat den Antrag geſtellt, weil in derſelben die Meinung vorherrſcht, daß die Individual— ſchonzeit der Fiſchzucht im Allgemeinen aus praktiſchen Gründen Nachtheil bringe. Die Fiſche, die während der für ſie angeſetzten Schonzeit gefangen würden, würden nur in den ſeltenſten Fällen wieder eingeſetzt, weil der Fiſcher dem Verſuche den einmal gefangenen Fiſch zu behalten nicht leicht widerſtehen kann. Dazu komme noch, daß die Handhabung der Fiſcherei-Aufſicht ſehr ſchwierig jet, ſo daß etwaiger Frevel nur ſchwer entdeckt und verfolgt werden könne. Redner iſt der Anſicht, daß man abwarten und ſich an die neuen Beſtimmungen gewöhnen müſſe; jedoch ſei eine beſſere Aufſicht über die Ausübung der Fiſcherei und den Fiſchverkauf anzuſtreben. Präſident Koehren theilt hierauf der Verſammlung mit, daß auch die Sektion Mülhauſen den ſchriftlichen Antrag geſtellt habe: Der Verein möge die Wiedereinführung der allgemeinen Schon— zeit, beziehungsweiſe das gänzliche Verbot des Angelns mit lebenden Fiſchen während der Monate Mai und Juni anſtreben. Dieſer Antrag wird ſchriftlich damit begründet, daß beim Angeln auf nicht geſchonte Fiſche viele Mißbräuche vorkommen, indem bei dieſer Gelegenheit auch andere gejchonte Fiſch— gattungen gefangen werden und eine Ueberwachung der Fiſche nicht gut ausführbar ſei. Auch ſei es nothwendig auf Schonung und Fortpflanzung der Hechte, die in gewiſſen Bezirken nur ſpärlich ver— treten ſeien, hinzuwirken. In einer weiteren Zuſchrift des Mitgliedes Auguſt Saenger wird beantragt, den Antrag Schlettſtadt abzulehnen, da kein Grund vorliege, die Individualſchonzeit abzuſchaffen. Mitglied Winkler ſtellt im Intereſſe der Berufsfiſcher den Antrag, die Anträge der Sektionen Schlettſtadt und Mülhauſen abzuweiſen, da keine Gründe vorlägen, um die erſt ſeit kurzer Zeit ein— geführte Individualſchonzeit abzuſchaffen.“ Präſident Koehren hält die Sache aus dem zuletzt angegebenen Grunde des Herrn Winkler nicht für ſpruchreif. Mitglied Hamm, Fiſchhändler, führt aus, daß nach § 33 des Fiſcherei-Geſetzes die Eigen: thümer von Fiſchteichen zwar berechtigt ſeien, im Falle der Abfiſchung während der Schonzeit, die ge- wonnenen Fiſche feilzubieten und in den Verkehr zu bringen. Den Fiſchhändlern, die dieſe Fiſche ge: wöhnlich in großen Quantitäten ankaufen, entſtänden jedoch beim Verkaufe der Fiſche an die Kon— ſumenten große Schwierigkeiten mit Rückſicht auf Art. 4 der Verordnung vom 29. April 1892. Der Fiſchhändler könne zwar die Fiſche bei ſich unterbringen, er ſei jedoch an dem Detatlverfandt dadurch gehindert, daß die erforderlichen Urſprungszeugniſſe nicht beſchafft werden könnten. Er ſtellt den Antrag: Daß für den Verkauf und Vertrieb von Fiſchen aus Weihern, welche abgefiſcht werden, eine Erleichterung herbeizuführen ſei, in der Weiſe, daß für den Verkauf von Fiſchen aus dieſen Weihern ein Urſprungszeugniß des Bürgermeiſters der Gemeinde, in welcher der Weiher gelegen iſt (anſtatt eines des Polizei- oder Kreisdirektors) für ausreichend erachtet wird und das ge— ſtattet werden ſollte, daß ſolche Fiſche von den Händlern in Fiſchbehälter geſetzt und während der Schonzeit auf Grund eines neuen Urſprungszeugniſſes des Bürgermeiſters des Ortes, in welchem ſich die Fiſchbehälter befinden, wieder in den Verkehr gebracht werden. Herr Aſſeſſor Lichtenberg bemerkt hierzu, daß die in § 33 des Fiſcherei-Geſetzes vorgeſehenen Ausnahmen nur für den Fall des vollſtändigen Abfiſchens während der Schonzeit geſtattet ſet. Dem geſtellten Antrage ſtünden weſentliche Bedenken entgegen, weil dadurch thatſächlich die Schonzelt für die Weiherbeſitzer zum Nachtheile der Flußfiſcher beſeitigt würde. Redner ſtellt jedoch in Ausſicht, daß auf Antrag Seitens der Regterung etwaige Mißſtände bei Handhabung der beſtehenden Beſtimmungen beſeitigt werden könnten, daß aber an dem Geſetze ſelbſt und an demſelben ausgeſprochenen allgemeinen Prinzipe wohl keine Abänderung vorgenommen werden könne. Mit dem Antrage würde für Teich— beſitzer thatſächlich die Schonzeit abgeſchafft werden, was nicht thunlich ſei. 386 — Nachdem Herr Baurath Koehren und Herr Waſſerbauinſpektor Doell betont hatten, daß früher mit den von den Bürgermeiſtern ausgeſtellten Urſprungszeugniſſen oft Mißbräuche hervor⸗ getreten ſeien, ſchließt ſich Herr Direktor Haack dieſen Bemerkungen an und ſtellt die Frage auf, ob nicht dem von Herrn Hamm hervorgehobenen Uebelſtande dadurch abgeholfen werden könnte, daß die Schonzeit für den Karpfen abgeſchafft würde. Die hierauf erfolgte Abſtimmung ergibt die Ablehnung der Anträge Schlettſtadt, Mülhauſen und Hamm. Zum Schluß der Generalverſammlung hielt Herr Direktor Haack in Hüningen einen ein⸗ gehenden Voctrag über die Urſachen des gegenwärtigen Standes der Fiſcherel in Elſaß⸗Lothringen und über die Mittel zu ihrer Hebung. Redner betonte beſonders die Nothwendigkeit der Beſeitigung der Adjazenten⸗Fiſcherei: „Die Adjazenten-Fiſcherei müſſe wie in Weſtfalen und in der Rheinprovinz un⸗ bedingt abgeſchafft werden, man müſſe dies immer wieder betonen und anſtreben, wenn auch eine ſtarke Strömung gegen dieſe Maßregel im Lande noch vorherrſche. Der Einzelne kann Nichts aus⸗ richten, es müſſen Vereine gebildet werden, die die Fiſchereien pachten und bewirthſchaften“. Caſſeler Fiſcherei⸗Verein. FJiſchbrut-Campagne 1894/95 im Vereinsgebiete. (Vergl. „Allg. Fiſcherei⸗Ztg.“ Nr. 16 S. 303 dieſes Jahres.) Von den in der Zuſammenſtellung am angegebenen Orte als noch fehlend bezeichnenten Be⸗ richten der Fiſchbrutanſtalten im Vereinsgebiete ſind nun noch die der Yſenburg-Wächtersbach'ſchen zu Hammer und der k. Forſtakademie zu Münden eingegangen, jene erzielte 13000 Stück Bachforellen zu eigenem Bedarf, dieſe, wie der angedruckte ausführlichere Bericht ergibt 37 500 Stück Lachs, 9 200 „ Oſtſeeſchnäpel, 7500 „ Bachforellen, fo daß ſich die S. 304 angegebenen Geſammtſummen auf folgende Zahlen ſtellen: 857 470 (836 970 + 20 500) Bachforellen, 2 28 000 Bachſaiblinge, 23 000 Regenbogenforellen, 421 000 (383 500 + 37 500) Lachs, 9 200 Oſtſeeſchnäpel Summa 1 338 670 im Ganzen erzielte Jungfiſche, die den Gewäſſern des Vereinsgebietes Regierungs⸗ bezirk Caſſel und ſüdlicher Theil der Provinz Hannover — linkes Werra- und Weſerufer — zuge⸗ führt ſind. P. S. Dabei mag bemerkt ſein, daß die Aufrechnung S. 104 nicht ganz richtig iſt, ſie muß 1271 470 lauten; der Name der Brutanſtalt bei Rotenburg (nicht Rohnburg) V 14 iſt Guttels (nicht Gutteln) — Oberleiter der Brutanſtalt zu Halingsmühle — daſ. V 9 — iſt Amtsrath Kloſtermann zu Johannisberg bei Fulda (nicht Generalſekretär Gerland zu Caſſel) was be= richtigend hier mitgetheilt wird. 2. Fiſchzuchtanſtalt der k. Forſtakademie zu Münden. Lachs. 36 000 Eier von Hameln (Fiſchmeiſter Rehm) am 22. und 23. Dezember erhalten. Mittlerer Ausſchlüpftermin nach 25 Tagen bei 4,32 R. mittlerer Waſſertemperatur. (Die Eier waren am 30. Oktober befruchtet, hatten alſo in der Brutanſtalt zu Hameln 51 Tage gelegen. Da nun die Wärmeſumme, welche zur Erbrütung von Lachseiern erforderlich iſt, nach meinen Unterſuchungen 424° beträgt, fo hatten alſo die Gier in Hameln bereits 424° minus 108° 316 Wärmeſumme gehabt, was auf eine Durchſchnittstemperatur des Brutwaſſers von 316/51 = 6,2“ R. hinauskommt. Kälteres Brutwaſſer für die Brutanſtalt zu Hameln erſcheint daher durchaus wünſchenswerth !) Erzielt wurden 28 000 Fiſchchen, die am 13., 16., 17. und 18. April an paſſender Stelle der Werra oberhalb Münden ausgeſetzt ſind. Verluſte während der Erbrütung ſehr gering, ebenſo während des Dotterlingſtandes. Daß trotzdem nur 28 000 Fiſchchen erzielt ſind, daran hat die unzureichende Verpackung Schuld: etwa 6000 Stück waren auf dem Transport ſchlecht geworden. Lachs. 10 000 Stück von Bienenbüttel am 9. März erhalten. Erbrütet 9500 Fiſchchen, die am 16., 17. und 22. Mai in die Werra ausgeſetzt ſind. Oſtſeeſchnäpel. 10000 Eier den 4. Februar aus Kl. Böſſau bei Rothafließ durch Herrn F erhalten. Verluſte ſehr gering. Ausgeſetzt circa 9200 Fiſchchen am 18. März in die Werra. \ Bachforelle. 4500 Gier, ſelbſt gewonnen (Schwülme bei Adelebſen), 20. Dezember. 5000 Eier am 9. März von Bienenbüttel erhalten. Ausgeſetzt bis zum 17. Mat in die umliegenden forſt- und domänenfiskaliſchen Gewäſſer 7500 Fiſchchen. Incubationsdauer der ſelbſtgewonnenen Forelleneier 101 Tag, mittlere Brutwaſſertemperatur = 4“ K. 3. Beſetzung von Gewäſſern des Vereinsgebietes durch den Caſſeler Fiſcherei— Verein. Der Verein muß vertragsmäßig die von ihm erpachteten fiskaliſchen Gewäſſer mit künſtlich erbrüteten Fiſchchen beſetzen. Er thut dies in einer Weiſe, daß die verträgsmäßige Zahl erheblich 387 überſtiegen wird, daneben bringt er in deſſen bedürftige Gewäſſer im öffentlichen Intereſſe zumeiſt Bachforellenbrut bezw. Bachſaibling und Regenbogenforelle. Im Frühjahre 1895 find in dieſer Weiſe auf Koſten des Vereines ausgeſetzt: A. im Rheingebiet: in die Teiche, Aufzuchtgräbdan und Bäche bei Brutanſtalt Münchhauſen ſowie ver: ſchiedene Bäche des Communalverbandes (Hein; . 15500 Stück B. im Weſergebiet: 1. Fuldagebiet: in die obere Efge, Loſſe, Wehre, Alman, Nieſche, Entenfang / y 22 650 2. Diemelgebiet: in die Bäche des Blumihardswaldes-Lempe, Soode, Holz— e d U. 3 2050 eee ent ne a „ 1500 Summa 60000 Stück und zwar in etwa 57 einzelnen Sendungen an den verſchiedenſten Stellen der Gewäſſer. IX. Zragekaften. Frage Nr. 35. (Herr M. Rh. in M.): 1. In welchem Alter wird der Flußkrebs unter normalen Verhältniſſen eßbar? 2. Eignet ſich ein kleiner Fluß mit klarem, ſchnellfließendem Waſſer und kleinen Tümpeln, ſtellenweiſe, zum Einſetzen von Krebſen? Das Flüßchen enthält hauptſächlich Forellen und Aeſchen; außerdem Hechte und einige Weißfiſcharten. i Antwort: 1. Ein Krebs unter 40 Gramm Schwere ſollte eigentlich nirgends genoſſen werden. Die Bayeriſche Landes⸗Fiſcherei-Ordnung verbietet ſogar den Fang von Krebſen unter dieſem Gewicht. Nach den Beobachtungen von Benecke erreichen unſere Flußkrebſe dieſes Gewicht im dritten Jahre. Benecke gibt in ſeinem Lehrbuch der Teichwirthſchaft folgende Maaße für das Wachsthum der Krebſe an. Dieſelben erreichen In alt Sobre-einenSange- don 5— 6 cm, VVV Ba r RE BO N BEE 10 10 J))%%%ͤ ee 5 im ca. 20. „ 5 0 FFF 20—25 „ Dieſen Maaßangaben entſprechen folgende Gewichtsbeſtimmungen: Krebſe von 10 em Länge wiegen circa... .. 30 gr, N 2 5 40 „ [2 n 12 " " " E 50— 55 1 " „ 13 1 + 1 " e ET 65— 80 1 5 SIE REN 2108 5 iioch %%% u Ko 100—110 „ Unter günftigen Nahrungsverhältuiſſen können unſere Edelkrebſe allerdings auch ein ſchnelleres Wachsthum zeigen. So beobachtete z. B. Herr Schillinger in der Mooſach (Flußgebiet der Iſar), daß daſelbſt Krebſe, welche im April 1891 in einem Gewicht von 25—27 gr eingeſetzt wurden, bereits Eule Nodemiber . x 55 gr wogen, „ Auguſt C 157 7 en ne , 110 , 5 Im Oktober 89 2222 8 125 7 Dieſe Krebſe waren höchſtens fünf Jahre alt, eher etwas jünger. 2. Ein Fluß, wie der beſchriebene, eignet ſich ſehr wohl zum Einſetzen von Krebſen, wenn die Ufer denſelben genügenden Unterſchlupf gewähren, da Forellen und Hechte dem Krebs gerne und mit Erfolg nachſtellen. Die Ufer ſollen alſo z. B. nicht felſig ſein, ſondern am beſten lehmig, von Wurzelwerk reichlich durchwachſen. Aber auch zwiſchen Steinen findet der Krebs ſeinen Unterſchlupf. Iſt das Waſſer kalt und hart, was an und für ſich dem Krebs nichts ſchadet, ſo iſt jedoch darauf zu achten, daß die Satzkrebſe nicht aus Flüſſen mit warmem und weichem Waſſer ſtammen. In den kalten Quellbächen Oberbayerns z. B. find mit dem Einſetzen von Oderkrebſen ſchon mehrfach Miß- erfolge erzielt, welche nur auf dieſen Umſtand zurückgeführt werden konnten, da nachfolgende Einſetz— ungen mit Krebſen aus kalten und harten Gewäſſern den gewünſchten Erfolg zeigten. X. Literatur. The Natural History of aquatic Inseets von Profeſſor L. C. Miall, London, Macmillan u. Co., 1895, «A 6.—, illuſtrirt, 395 Seiten. Dies iſt ein für den praktiſchen Fiſchzüchter und Naturfreund gleichwerthvolles und beſonders reich und ſorgfältig illuſtrirtes Buch. Es iſt weder eine trockene gelehrte Aufzählung von Arten und und Unterarten, noch eine flüchtige „populäre“ Darſtellung, ſondern in den Worten des Verfaſſers ein Verſuch, denjenigen Naturfreunden, welche die Gewohnheiten und den Bau lebender Thiere beob— achten wollen, eine Anleitung und Hilfe dazu zu geben und fie nebenbei auf die werthvollen Arbeiten 388 — —-—-—- un älterer Naturforſcher, wie Smammerdam, Reaumur u. a., welche augenblicklich ganz unverdientermaßen vernachläſſigt ſind, hinzuweiſen. Der Verfaſſer hofft, daß ſeine Darſtellung der Lebensgeſchichte der im und am Waſſer lebenden Inſekten dazu anſpornt, mit offenen Augen die Lebensgewohnheiten dieſer Thiere ſelbſt zu ſtudieren und ſchließt an eine kurze Diskuſſion über die Art und Weiſe, wie Inſekten, welche ihren Athmungsorganen nach doch zuvörderſt auf das Landleben angewieſen, ſich im Waſſer habi⸗ litiren konnten, wie dann ihr ſpezifiſches Gewicht ihre Schwimmfähigkeit bedingt und wie ſie im Beſonderen die zwiſchen Luft und Waſſerfläche befindliche eigenthümliche Oberflächenſchichte des Waſſers ausnützen, eine Reihe von Lebensgeſchichten einzelner Inſekten: der Schwimmkäfer, Mücken, Fliegen ꝛc., die auf einer langjährigen Beobachtung der Thiere nicht nur im Obſervationsraume, ſondern beſonders auch in freier Natur baſiren. Wir werden einzelne der Kapitel, welche für den Fiſchzüchter beſonderes Intereſſe haben, ſpäter in längerem Auszug bringen, leſenswerth ſind ſie ſämmtlich. Wer am Waſſer lebt, hat im lebhaft ſtrömenden Bache gewiß ſchon oft die kleinen, ſchwarzen Simulia⸗Larven in zahlloſen Mengen die Waſſerpflanzen gerade im ſtärkſten Strome be⸗ decken ſehen. Wie halten ſich dieſe winzigen Thierchen ohne jedes Schwimmorgan dort feſt und wieſo treiben ſie nie weit weg, ſelbſt wenn die Finger des Beobachters ſie vom Blatt löſen, auf dem ihre kleinen Saugfüſſe ſie feſthalten? Miall ſtellte einen weißen Teller in den ſtarkfließenden Bach und ſah nun deutlich, wie die dunkeln kleinen Larven ſich auf einem faſt durchſichtigen und nur durch anhängenden vegetabiliſchen Staub erkennbarem Spinngewebe bewegten, welches ſie von Blatt zu Blatt geſpannt hatten, unter Waſſer, gleichwie die Spinne in der Luft. Kommt dann für die Larve das Uebergangsſtadium heran, wo ſie ſich einſpinnt und das Spinngewebe ihr keinen Halt mehr gibt, ſo dienen dieſelben Speicheldrüſen, welche das Material zum Netz geliefert, dazu, ein Neſt zu bauen in Form eines Schwalbenneſtes, aus deſſen Oeffnung die luftſaugenden Fäden heraustreiben, welche aus dem ſchnellfließenden Waſſer Luft in die Hülſe hineindeſtilliren und aufſpeichern. Dann kommt eine neue Schwierigkeit: Die fertige Simulia-Mücke, die ſich allmählig in dem mit feinen ſeidengleichen Fäden gepolſterten Netz ausbaut, iſt ein ungemein zartes und kleines Mückchen, mit feehaften, winzig leichten Flügeln und ſcheint abſolut ungeeignet, durch das raſchſtrömende tiefe Waſſer zur Luft durchzudringen. Hier kommen die luftſaugenden, ſchon vorhin erwähnten Fäden zu Nutz, die einen Ueberſchuß von Athemluft in Form einer kleinen Lufiblafe in der Puppenhülle auf⸗ ſpeichern, bis durch den Druck der kleinen Blaſe die feine Hülle ſelbſt platzt und die fertige kleine Mücke mit derſelben Reiſegelegenheit durchs Waſſer zur Luft führt. Hunderte ſolcher kleiner Beob— achtungen find durch das Buch zerſtreut, das beſonders ſorgfältige Notizen über Fortpflanz ingsorgane und Methoden enthält und ſo dem Fiſchzüchter manchen ſtillen Wink gibt, wie und wann er am beſten ſeine kleinen Feinde vernichtet oder ſeine Nahrungsthiere mehrt. S. Jaffs. XI. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 8. Oktober. Zufuhr mäßig, Geſchäft ruhig. Preiſe befriedigend. En gros-Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fische geräucherte Ah Dede. 5 2 40—45 Winter⸗Rheinlachs. . per Pfund 360 Zander 6075 60 Nuſſ. Suchhs Bahre 68 27-33 Flundern, gr. . . „ Schock 275-450 Karpfen, mittelgroße 70 50 do. kleine pomm. „ 5 60—80 do. kleine 62 69 — Bücklinge, Stralf. . „ Wall 350—400 C 93 37—48 Dorſche ?: „ Schock 125 — 200 Bleie „„ „ „ 4050 22—28 Schellfisch „ Stiege 50—100 Melde... or an 14 Aale, große „ Pfund 100-110 CC ent 50 Stör 3 110120 Oſtſee lachs — 80—95 Heringe „ 1008td.|600 - 1000 W 40 30 Inserate. Für kommende Yrutſaiſon ſuche ich 5 5 9 200 000 Eier der Bachforelle Audolf Linke, Tſiarancht Königreich Ba von naturell gezogenen Fiſchen. Billigſte Preis- eee (2) notirung fofort zu richten unter L. 10 an bie ; Expedition der „Allg. Fiſcherei-Zeitung.“ (“) — Balzliſche — von Regenbogenforelle, Bachſaibling, Bachſorelle, U m Seeeforelle, Saiblingskreuzung, in ſchnellwüchſiger n armer ie u. lebenden Fifchen | I cm lang das Hundert ei: 5 gegen, Bon DeeME Een von 1 Mark | I 6 W Heimarfen) Fro 400 Stück von der Erpe⸗ Bei rößerer Entnahme: Preisermüßi ung. — ition der „Allg. Fiſcherei⸗Zeitung“ München 9 N er gung. Herzoglpitalſtr. 155 franko zu berieben. e | Eier und Brut nn billigt laut 389 . 800 Stück Junghechte bis ein Viertelpfund ſchwer, kauft (3/2) O. Bayerl, Aidenbach, Bayern. Fiſchgut Beewieſe bei Gemünden (Bayern). Salmoniden und Spiegelkarpfen. Beſtellungen auf letztere für 1895/96 recht früh—⸗ zeitig erbeten. (8) Die von Herrn A. Schillinger empfohlenen Macdonald’Ichen Fiſchhrutgläſer verſendet per Stück 2 Mark ab München (2) J. B. Krüſy, Meftermühlfie. 18/1 r. Patent. Zur Ausbeutung einer großartigen Erfindung für Waſſerſport ſuche einen Intereſſenten mit Capital. Off. u. L. 4635 an Rudolf Moſſe, Leipzig. (2/2) Fisehzuehtanstalt Bernenehen um Karpfen, ſchnellrüchſaer Bf, 1 pro 100 4.00 —15.00 M, 2 2ſömmerige, pro Pfund 00 „ Laichkarpfen, pro Pfund 1.00 „ Zander, 1 ſömmerige, pro 100 20.00 „ Amerik. Forellenbarſche p. St 0.10 — 3.00 „ 3 Schwarzbarſche „ „ 0.25— 5.00 „ 8 Steinbarſche „ „ 0.20 — 5.00 „ 5 Sonnenfiſche „ „ 0.10 — 3.00 „ 8 Zwergwelfe 0.50 — 5.00 „ Näheres Preisverzeichniß gratis und franko. von dem Borne. Formalin, beſtes Mittel zum Konſerviren von Fiſchen. (10/2) Dr. Bender und Dr. Hobein, München. Cement-Tröge und Röhren in allen Formen für Fischereien und Teichwirthschaften. (14) Cementwerke Silberhütte (Anhalt). Getrocknete Garneelen (kl. Nordſeekrabben), ſowie davon fabr. Mehl, iſt das beſte u. billigſte Kraftfutter für Fiſche und deren Brut. 50 Kilo von 12.50 A an. Poſtkolli ſchon von 2.50 A an (5/2) von der Granatmühle Ditzum a. d. Ems. Die Forellen⸗Kultur von Kari Feldbacher in Payerbach (Nieder-⸗Oeſterreich) liefert aus den Bachforellen des Schwarza-Flußes im Höllenthale (Semmeringgebiet) geſunde kräf- tige Eier und Jungſiſche. Ferner Eier und Jungſiſche der Aegenbogenſorelle u. des amerik. Vachſaiblings. Preisliſte und Kulturanweiſung auf Verlangen gratis. Bedingungen coulant. 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Teubner, Wilthen (Sachſen) liefert in der bevorſtehenden Brutperiode: Eier von Bachforellen. . à 1000 St. 2.50 4 „ Bachſaiblingen Ti Fa Begenbogenforeilen 1) Brut „ Bahforellen „ „ 9 Bu Bahjaiblingen . Re 5 Regenbogenforellen 5 ‚15.— „ Bei Abnahme von größeren Poſten billiger. (5/1) ee zn, Die Fischzucht von 0 S C. Arens 9 8 in Cleysingen b. Ellrich a. Harz S liefert in der bevorstehenden Brutperiode: rl te Bier, Brut, ale aller Sennen \ im Besonderen: (4der Bachforelle, des a 9 und der Regenbogenforelle. N Man fordere Preisliste. (2 ö — CEF. Die ſtädtiſche Fiſchzuchtanſtalt bei Wiesbaden gibt ab Eier, Brut und Setzlinge der Bach- und Regenbogenforelle. (7/2) 8 Man fordere preisliſte. ei Karpfen En une, An im October er., in Käufer's Fäſſern, offerirt das Domin. Lorzendorf, Poſt Mettfau, 1 Breslau. (2/2) 390 — — Altonaer Siſchfutter⸗Fabrik „Ottilienhof“ empfiehlt Garneelen und Garneelmehl. Man fordere Preisliſte. 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Erſcheint monatlich zwei- bis dreimal, Preis: jährlich 4 Mk. — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Unter Kreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 150 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Expedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19 Organ für die Befammtinterelen der Fischerei, owie für lie Beſtrebungen leer Fifherei-Bereine in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei Vereins, ſowie der Landes⸗Fiſch.⸗Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schlef. Fiſch.⸗Ver., des Brandenburg. Fiſch.⸗Ver., des Thüring. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. Miesbach: Tegernſee, des Fiſch.⸗ Ver. Wiesbaden, des Mecklenburg Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. für das Großherzogthum Heſſen, des Kheiniſchen Fiſch.⸗ Ver., des Central⸗Fiſch.⸗Vereins für Schleswig⸗Hholſtein, des Kölner Fiſch. Ver., des Hamburger Fiſch⸗Ver., des Sifcherei-Dereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Lothringiſchen Fiſch.Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für den Kreis Lingen, des Sifcherei-Dereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt ec. ıc. In Berbindung mit Fachmännern Deutſchlands, Geſlerreich-Ungarns und der Schweiz, herausgegeben vom Zaneriſchen und vom Deutſchen Tiſcherei⸗ Verein. Nr. 22. Münden, den 23. Oktober 1895. XX. Jahrg. Inhalt: I. Bekanntmachung des Württemb. Landes⸗Fiſcherei⸗Vereins. — II. Ueber ein Fiſchſterben in der Lindauer Ach und deſſen Urſachen. — III. Die Regenbogenforelle als Teichfiſch. — IV. Fiſche mit vier Augen. — V. Vermiſchte Mittheilungen. — VI. Perſonalnachricht. — VII. Vereins nachrichten. — VIII. Fragekaſten. — IX. Literatur. — X. Fiſcherei⸗ und Fiſch⸗ marktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämmtlicher Originalartikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung des Württemb. Tandes-Jiſcherei-Vereins betreffend die Lieferung von Fiſcheiern. Um den Bezug von Bachforelleneiern zu erleichtern, hat der Württembergiſche Landes— Fiſcherei⸗Verein mit folgenden Fiſchzüchtern ein Uebereinkommen getroffen, die ſich bereit er— klärt haben, je 1000 gut befruchtete und angebrütete Bachforelleneier zum Preiſe von A 4.50 einſchließlich Verpackungskoſten, und bei Bezug von mindeſtens 5000 Eiern in einer Sendung auch portofrei, zu liefern: 1) Ulmer Fiſcherei⸗Verein in Ulm a. Donau, 2) Fiſchzüchter Weber in Oberkochen, OA. Aalen, 3) 5 Kübler in Böffingen, OA. Freudenſtadt, 4) 5 Hartmann in Pfrondorf, OA. Nagold, 5) 5 Ocker in Herbrechtingen, OA. Heidenheim, 6) Fiſchzüchter Gunzenhauſer, Jakob, in Kuchen, OA. Geislingen. 7) Schultheiß Merkt in Iſenburg, OA. Horb, 8) Hoflieferant Vogler, Hubert, Ravensburg. Wird eine andere als die übliche, für Verſendungen auf nicht ſehr große Entfernung übrigens ausreichende Art der Verpackung gewünſcht, ſo ſind die Lieferanten berechtigt, etwaige Mehrkoſten in Anrechnung zu bringen. Beſtellungen ſind thunlichſt bald, jedenfalls aber vor dem 31. Dezember d. J. entweder direkt an obige Lieferanten oder an Prof. Dr. Sieglin in Hohenheim zu richten. Da ferner der Bedarf an Eiern von Bachſaiblingen, Kreuzungs- ((Elſäßer⸗) Saiblingen, Regenbogenforellen, Huchen (Rothfiſchen), Zandern und Madue-Maränen in dieſem Jahre durch württembergiſche Fiſchzuchtanſtalten vorausſichtlich noch nicht wird gedeckt werden können, ſo iſt der Landes⸗Fiſcherei⸗-Verein wieder bereit, den Bezug derſelben zu vermitteln und wollen Beſtellungen auf ſolche Eier baldigſt — ſpäteſtens bis 31. Dezember d. J. — bei Prof. Dr. Sieglin gemacht werden. Derſelbe nimmt auch Beſtellungen auf Laichkarpfen, Laich⸗ ſchleien, Forellenbarſche, ſowie andere Zucht- und Beſatzfiſche entgegen. Stuttgart, den 6. Oktober 1895. Das Präſidium des Württembergiſchen Landes-Fiſcherei⸗Vereins: gez. von Plato. II. Ueber ein Jiſchſterben in der Tindauer Ach und deſſen Arſache. Am 29. September er. wurde in der bei Lindau in den Bodenſee fließenden ſoge— nannten „Ach“ ein großes Fiſchſterben beobachtet, welches dadurch entſtanden war, daß die an dem Bach liegende Helmensdorfer'ſche Pfannenfabrik ihre Abwaſſer plötzlich in den Bach entleert hatte. Im Ganzen wurden 31 Pfund größere und kleinere Fiſche geſammelt. Es waren darunter 20 Forellen, vier halbpfündige, ein Hecht, ein Karpfen (je ½ Pfund), 70 größere Weißfiſche, darunter mehrere von 1 Pfund Schwere, I9 kleinere Weißfiſche, bis herab zur Fingerlänge, circa 150 Groppen und Grundeln, mehrere Krebſe. Viele Fiſche mögen, von Schlamm bedeckt, unbemerkt auf dem Grunde liegen geblieben ſein, das Gleiche gilt von den Krebſen, die meiſtens wohl in ihren Löchern verendeten. Außerdem waren im Schlamme eine große Menge kleiner Fiſchchen (Heuerlinge) begraben, deren Zahl ſich auch nicht annähernd ſchätzen läßt. Der Unterzeichnete erhielt von den verendeten Fiſchen eine Anzahl Forellen und m fiſche zur Unterſuchung eingeſandt und konnte Folgendes konſtatiren: Während alle übrigen Organe ſich als vollſtändig normal und geſund erwieſen, zeigten ſich die Kiemen ſämmtlicher Fiſche mit einem roſtbraunen feinen Schlamm allſeitig auf ihrer Oberfläche bedeckt. Eine chemiſche Unterſuchung des Schlammes ſtellte feſt, daß derſelbe aus Eiſenoxyd— hydrat beſtand, welches offenbar in großer Maſſe in dem Waſſer in Geſtalt feiner Flocken herumgeſchwommen fein mußte und ſich beim Athmen der Fiſche mit dem Athemwaſſer auf den Kiemen feſtgeſetzt hatte. Es kann gar keinem Zweifel unterliegen, daß durch dieſe die Kiemen in einer kontinuirlichen Schicht bedeckende Lage von Eiſenoxydhydrat der Athmungs— prozeß der Fiſche unmöglich gemacht ſein mußte, und daß daher die Fiſche einfach erſtickt ſind. Das Eiſenoxydhydrat, welches in Waſſer unlöslich iſt, wirkt zwar chemiſch nicht giftig auf Organismen ein, allein in dem vorliegenden Fall übte es rein mechaniſch ſeine ver— nichtende Wirkung aus. Zufälliger Weiſe wurde die durch die betteffende Fabrik verurſachte Verunreinigung der Aach ſofort beobachtet und von dem ſogleich an Ort und Stelle erſcheinenden Sachverſtän— digen Herrn Dr. Kellermann aus Lindau einer chemiſchen Unterſuchung unterzogen. Derſelbe fand das Bachwaſſer der Aach, eine Strecke unterhalb der Fabrik, „durch einen roſtrothen, aus Eiſenoxydhydrat beſtehenden Schlamm ſo getrübt, daß dasſelbe ſelbſt in kleinen Quantitäten vollſtändig undurchſichtig war. Außer dem Eiſenoxydhydrat enthielt dasſelbe eine abnorm große Menge von Chlorcalcium und ſchwefelſaurem Kalk“. = * Do 1° 1995 . 99 5 Es deckt ſich ſomit in dem vorliegenden Falle bezüglich der Todesurſache die chemiſche Unterſuchung des Bachwaſſers völlig mit der davon gänzlich unabhängig angeſtellten Unter— ſuchung der eingeſandten Fiſchkadaver, obwohl an den todten Fiſchen eine Wirkung des ſonſt „ätzenden“ Chlorcalciums nicht zu beobachten war, was wohl an dem immerhin erheblichen Grade der Verdünnung gelegen ſein mag. Es kann ſomit gar keinem Zweifel unterliegen, daß die betreffende Fabrik, welche eiſerne Pfannen fabrizirt und dieſelben vor der Fertig— ſtellung beizt, durch das Einleiten dieſer Beizabwäſſer den Tod der Fiſche veranlaßt hat. Selbſtverſtändlich iſt der entſtandene Schaden nicht nur nach der Maſſe der geſammelten todten Fiſche zu bewerthen, da naturgemäß außer den Fiſchen auch die als Fiſchnahrung ebenſo werthvolle Pflanzen- und niedere Thierwelt auf eine gewiſſe Zeit hinaus vernichtet ſein wird und damit der Wiederbeſetzung der verunreinigten Bachſtrecke ein erhebliches Hinderniß ebenſo lange im Wege ſteht. Wir zweifeln indeſſen nicht, daß das zuſtändige Bezirksamt jedenfalls dafür Sorge tragen wird, daß die betreffende Fabrik neben der Leiſtung eines entſprechenden Schadenerſatzes Mittel und Wege finden wird, um Wiederholungen derartiger Verunreinigungen zu vermeiden, da nicht nur der Beſtand der Fiſche in der Ach ſelbſt in Frage ſteht, ſondern auch die Fiſche des Bodenſees, welche in der Ach laichen, bei dem nahen Abſtande desſelben von der Fabrik, auf die Dauer eine Verminderung erfahren müßten. Dr. Hofer. III. Die Negenbogenforelle als Teichſiſch. Der intereſſante Artikel ihres geſchätzten Korreſpondenten in Nr. 21 der „Allgemeinen Fiſcherei⸗Zeitung“ bedarf doch wohl noch einiger Erweiterung, wenn die auf etwas ſchmaler Baſis gezogenen Schlüſſe betreffs Lebensfähigkeit der verſchiedenen Salmonidenarten bei ver— ſchiedenen Temperaturgraden nicht zu Mißverſtändniſſen führen ſollen. Ein definitives, für alle Fälle giltiges Urtheil iſt hier um ſo ſchwieriger, als einerſeits wiſſenſchaftliche Experi⸗ mente in genügender Anzahl nicht vorliegen, andererſeits auch dieſe keine abſolut abſchließende Löſung geben würden, weil immer eine oder die andere der in der Natur ſich immer von neuem variirenden Lokalbedingungen fehlen wird. Es würden unter dieſen Umſtänden auch aus der Praxis gegebene Erfahrungen nicht für alle Fälle maßgebend ſein. Ihr Korreſpon— dent führt den leider bei Ausſtellungen öfters erprobten Satz an, daß von Bach-, Regen— bogenforellen und Saiblingen unter gleichen Verhältniſſen der Luftberaubung der Saibling am längſten überlebt. Es liegt dies indeß daran, daß Saiblinge naturgemäß lange nicht das Athmungsmaaß von Sauerſtoff bedürfen, wie andere Salmoniden und konſtitutionell ſich ſelbſt in recht kohlenſäurereichem Waſſer ſogar wohl fühlen. Saiblinge (und ich ſpreche hier nicht nur vom fontinalis, ſondern auch dem salvelinus) haben eben ihren Standort entweder in ſehr tiefen Seen oder unter künſtlich analogen Bedingungen in ganz unmittelbar an den Quellen liegenden tiefen Teichen, in denen eine Durchlüftung des Waſſers öfters ganz aus— geſchloſſen iſt und ich zweifle nicht, daß wiſſenſchaftliche Experimente auch praktiſch beweiſen würden, daß die Athmungsorgane des Saiblings mit einem beſchränkten Sauerſtoffvorrath ſparſamer zu arbeiten wiſſen, wie andere Salmoniden und deßhalb auch in dem von Ihrem Korreſpondenten angeführten Falle ihr Leben länger friſteten. Niemand, und ich glaube zuletzt Ihr geehrter Herr Korreſpondent, wird darum daran denken, den Saibling an und für ſich, das heißt auch unter allgemein wärmeren Waſſer— bedingungen für lebensfähiger als die Regenbogenforelle zu halten, ebenſowenig wie ich daran denken würde, der Regenbogenforelle oder irgend einem Edelfiſch als Beſatz „für die alten, verſchilftem, auf faulendem Untergrund ſtehenden Teiche der Niederung“ das Wort zu reden. Ich möchte allerdings unſere kalten Quellteiche, welche ſelten, wenn indes nicht durch künſtliches Futter nachgeholfen wird, die richtige und genügende Nahrung für die ſo ungemein raſch wachſende Regenbogenforelle bieten, für den Saibling oder unſere heimiſche Forelle er— halten wiſſen, ganz ebenſo wie die ſogenannte obere Forellenregion unſerer Bäche. Ich be— ſchränkte, als ich in Ihrem geehrten Blatte der Regenbogenforelle als Beiſatzfiſch für Karpfen— teiche das Wort redete, ſelbſt hier noch ſehr beträchtlich das Feld derſelben, indem ich (in 1893 und wieder in 1894 Nr. 25 der „Allgemeinen Fiſcherei- Zeitung“ ſchrieb: 396 „Nach den in dem ſehr heißen Sommer 1893 gemachten Erfahrungen, kann die Regen: bogenforelle, wenn nur genügend tiefes Waſſer vorhanden, Temperaturen von über 20° vertragen und es dürfte wohl kaum eine beſſere Verwendung des Fiſches exiſtiren denn als Beiſatzfiſch in tiefen und großen Karpfenteichen, welche an ſich regelmäßig abgefiſcht und bewirthſchaftet werden.“ Es liegt in dieſer Bedingung der Tiefe zugleich die Löſung der von Ihrem geehrten Korrefpondenten mit Recht gefürchteten Gefahr des durch Erwärmung abſtändigen Waſſers. Denn abgeſehen davon, daß unſere wärmeren Niederungsteiche bei regelmäßigem Zufluß ein an ſich ſehr mit Sauerſtoff durchſetztes Waſſer erhalten, wahrt die Tiefe den Fiſchen ſelbſt bei relativ hoher Oberflächenerwärmung einen geſünderen Waſſervorrath in den unteren Lagen. Dieſe Art großer tiefer Teiche und unſere tieferen, trägeren, größeren Flüſſe der Niederung ſind aber der rechte Standort der Regenbogenforelle und hier iſt auch bei reichlicher Nahrung die Möglichkeit leicht gegeben, den Fiſch zu ſeiner marktfähigen Größe von 3 bis 7 Pfund abwachſen zu laſſen, anſtatt ihn als Portionsfiſch vor der Reife auf den Markt zu werfen. Daß Regenbogenforellen, wenn ſie die Wahl haben, wärmeres Waſſer vorziehen, dürfte folgender Fall aus der Praxis illuſtriren: In einen Langteich, in dem ich einige tauſende Regenbogenforellenſetzlinge halte, fallen am Kopfende zwei Zuflüſſe, ein ſtarker Quellzufluß von circa 8° R. und wenige Meter entfernt, aber unter ganz gleichen Bedingungen, ein ſchwächerer, aber ſtark erwärmter Zufluß, der beim langſamen Durchſtrom durch vier andere Teiche viel Sonnenwärme inkorporirt hat. Die Fiſche ſtehen in ſehr ungleichen Partieen, ſowohl numeriſch, als der Größe nach, unter dieſen Einflüſſen, und zwar die weitaus meiſten und ſtärkſten, ziehen dem ſchwächeren Warmwaſſerzufluß entgegen. Wie außerordentlich ferner Tiefe und Größe der beſſer erwärmten Teiche zum Ge— deihen der iridea beiträgt, kann ich Jahr für Jahr konſtatiren, wo ich bei proportionell gleich großem Nahrungszuſchuß und gleich großem Satzgut in meinem tiefſten, größten und proportionell ſtärkſt erwärmten Teiche (Mühlteich, 2¼ Meter tief, / Hektar groß, 20° Oberflächentemperatur im Juni / Juli) unverhältnißmäßig beſſeren Abwachs erziele als in flacheren Teichen mit Quellwaſſercharakter. Daß die Regenbogenforelle ſich langſam, wenn auch ſicher als Standfiſch auch in den fließenden trägeren Gewäſſern unſerer Nachbarſchaft einbürgert, zeigen folgende zwei Fälle u. a.: Ausgeſetzt im Elzegebiet bei Bünde vor vier Jahren als Setzling; gefangen 1895 (zurück⸗ gekauft vom Schriftführer des Elzegebiet-Vereins) ein Exemplar von 3 Pfund und eines von 5 Pfund. Ausgeſetzt im Haaſegebiet (Goldbach) Herbſt 1894 als Setzling; gefangen Herbſt 1895: 5 Fiſche, ca. /, ½ bis / Pfund durch Colon Reuter. Meine Erfahrungen, betreffs Abfiſchungsgefahr bei der Regenbogenforelle, decken ſich nicht mit denen Ihres geehrten Korreſpondenten. Während wir beim Abfiſchen ſelbſt ſtark— quelliger Teiche bei Saiblingen leicht Hinfälligkeit während des Abfiſchens finden, haben wir bei Regenbogenforellen hierüber nicht zu klagen, im Gegentheil habe ich öfters Teiche mit un— gewöhnlich ſtarkem Beſatz von Regenbogenforellen (5— 15 Centner per Morgen) ohne Verluſt abgefiſcht. Es reden auch hier aber zweifellos lokale und an jedem Platz verſchiedene Ver⸗ hältniſſe mit. Bei ſehr ſtark beſetzten fontinalis- oder Regenbogenforellen-Teichen dürfte es ſich empfehlen, die Abfiſchung ganz allmählich vorzunehmen und den größeren Theil der Fiſche, zumal in großen Teichen, mit Reuſen herauszufangen. Dieſe Amerikaner (fontinalis leichter noch als Regenbogenforellen) gehen leicht und gerne in ausgelegte ungeköderte Garnreuſen, welche nicht nothwendiger Weiſe im vollen Durchfluß des Teiches zu liegen brauchen. Ich verwende hierzu mit gutem Erfolg Garnreuſen ohne Flügel, mit zwei Oeffnungen, die gleich⸗ mäßig beſchwert, Abends ausgelegt und Morgens aufgenommen werden. Sehr tiefe und nicht zu große Quellteiche laſſen ſich mittelſt dieſer, ſelbſt wenn nicht ablaßfähig, rein aus: fiſchen und die Gefahr bei Abfiſchung ablaßbarer Teiche wird mindeſtens dadurch in jedem Fall verringert. Jaffé. — — — IV. Jiſche mit vier Augen. Wirbelthiere mit vier Augen gehören wohl in's Fabelreich, aber es gibt eine Fiſchart, den Anableps tetrophthalmus, der ſeinen Namen „vieräugiger Guck in die Welt“ doch Wasseroberfläche ziemlich rechtfertigt. Die FF Augen des Fiſches ſind — = _ außerordentlich hervor: ragend und beim Schwim⸗ \ men befindet ſich die eine Fig. 1 Hälfte des Auges im Waſſer, die andere in der Luft und zwar geht quer über die Pupille, wie ſie in der zweiten Zeichnung erſcheint, ein dunkler Streif, der einen Theil der Hornhaut bildet und dieſelbe in zwei Abſchnitte theilt. Von vorne geſehen, ſcheint das Auge je zwei Pupillen zu haben und zwar die obere zur Aufnahme direkter Luftbilder, die zweite für Waſſerbilder und die Trennung iſt ſo weit durchgeführt, daß ſelbſt die Iris auf beiden Seiten des Querbandes eckig vortritt und die Pupille ſo noch ſchärfer dig. 2 ſcheidet. Die nebenſtehenden Abbildungen, einem Artikel des „Field“ * entſtammend, ſind nach ſorgfältigen Querſchnitten von Prof. Steward gemacht. Fig.! zeigt den ſchwimmenden Fiſch, die Querlinie ſtellt die Waſſeroberfläche dar. Bekannt iſt ja, daß bei Fiſchen die Augenlinſe ſtark kugelig iſt, während die Augen der luftathmenden Wirbelthiere eine wenig gewölbte abgeflachte Linſe zeigen. Es hängt das damit zuſammen, daß die luftathmenden Wirbelthiere in ihr Auge während der Ruhe Bilder auch aus weiter Ferne aufnehmen, was nur durch eine vorne flache Linſe geſchehen kann. Die Fiſche dagegen können wegen der relativen Undurchſichtigkeit des Waſſers über— haupt nur Bilder aus der Nähe aufnehmen und haben hierzu eine ſtark kugelige Linſe noth— wendig. Bei dieſem merkwürdigen Fiſch iſt nun wie die dritte Illuſtration zeigt, eine wunderſchöne Anpaſſung der Linſe zu ſehen, welche ſich dem Doppelzweck des Auges, in der Luft und im Waſſer zu ſehen, anſchließt. Der untere Theil iſt ein halber Kugelſchnitt wie die halbe Linſe eines Fiſches, während der obere Theil wie ein halber Zitronenkern geformt iſt, ähnlich wie bei Thieren, die ihr Auge in der Luft zu gebrauchen haben. Fig. 3. Der Anableps gehört zu der Familie der Cyprinodonten, oder Zahnkarpfen. Dieſe Fiſche gebären lebendige Junge, die Männchen ſind ungewöhnlich klein und wohl mit die kleinſten exiſtirenden Fiſche. Sie bewohnen unter Anderm die ſehr ſalzhaltigen Quellen bei dem Todten Meer. Aehnliche Arten kommen in Oſtindien und in den peruaniſchen Gebirgsſeen vor, und die größten circa 12 Zoll langen Vertreter dieſer kleinen Familie bewohnen das tropiſche Amerika. V. Vermiſchte Mittheilungen. Stellen für Fiſchmeiſter. Wiederholt laufen bei mir Anfragen nach Fiſchmeiſtern ein, die ſowohl die Fiſchzucht, wie auch die freie Fiſcherei verſtehen. Derartige Fiſch— wirthe ſcheinen recht ſelten zu fein und ich möchte daher nicht verfehlen, das Augenmerk der Fiſchzüchter einerſeits und der ſogenannten Berufsfiſcher andererſeits auf dieſen Umſtand zu lenken. Bedenkt man, daß allenthalben, namentlich aber in Norddeutſchland (Pommern, Mecklenburg, Oſtpreußen ꝛc.) das Land von oft großen Seen durchſetzt iſt, welche der Fiſcherei dienen, und daß ſich ferner in deren Nähe oft Gelegenheit zu künſtlicher Fiſchzucht bietet, ſo wird der Fiſcher geradezu gedrängt, ſich auch mit Fiſchzucht zu befaſſen, zumal dieſe ja durchaus nicht ſchwerer zu erlernen iſt als die freie Fiſcherei, wie dies ſo mancher befürchtet. Der Fiſcher hätte dann Gelegenheit, zu Zeiten, wenn die Fiſcherei ruht, oder ruhen ſollte, wie z. B. im Sommer, wo wan beſſer thäte, gar nicht zu fiſchen, ſeine Mußeſtunden mit der Fiſchzucht auszufüllen. Der Fiſchzüchter andererſeits würde, wenn er ſich mehr als 398 — — dies bisher geſchah, der Fiſcherei und dem Fiſchfang widmete, Gelegenheit haben, im Winter, wo nur gebrütet wird, zu fiſchen oder, was vielleicht noch wichtiger ſein möchte, das minder: werthige Fiſchmaterial des freien Waſſers, z. B. Plötzen in werthvolles Fiſchmaterial, z. B. in Forellen umzuſetzen, indem er dieſe mit jenen füttert. Leider beſtand bisher, in Deutſchland wenigſtens, zwiſchen Fiſchzüchtern und ſogenannten Berufsfiſchern ein bedauerlicher, an ſich durchaus ungerechtfertigter Gegenſatz. Mir ſcheint, daß dieſer Gegenſatz am beſten beſeitigt werden könnte, wenn der eine in dem anderen auf— ginge, wenn es weder ausſchließliche Fiſchzüchter, noch ebenſolche Fiſcher, ſondern wenn es Fiſchwirthe gäbe, d. h. ſolche, die das Geſammtgebiet der Fiſchwirthſchaft überſehen. Dr. Joh. Frenzel. Seeforellen im Chiemſee. Der Fang der ſogenannten Chiemſeelachſe iſt im heurigen Jahre beſonders günſtig. Bis Mitte dieſes Monats waren ſchon 81 Stück im Gewicht von 12 bis 28 Pfund gefangen. Auffallender Weiſe befanden ſich darunter wenig Weibchen; das Verhältniß der Geſchlechter war 28 Rogner zu 53 Stück Milchnern. Hb. Aalzucht im Donaugebiet. Nachdem ich ſeit 20 Jahren in meinen im Donaugebiet belegenen Seen die Aalzucht betrieben habe, bin ich auf Grund dieſer Erfahrungen zu nach- ſtehenden Reſultaten gelangt: 1. Setzte ich die aus der Kaiſerlichen Fiſchzuchtanſtalt Hüningen als Montse bezogenen, circa ſechs Centimeter langen Aale, in meine Seen verſchiedener Größe und zwar circa 200 Stück auf einen Hektar ein; die Seen ſind theils unter einander durch Bäche verbunden, theils auch ohne jeglichen Zu- und Abfluß. 2. Eine Fütterung fand niemals ſtatt, welcher es auch nicht bedurfte, da es niemals an animaliſcher und vegetabiliſcher Nahrung in den betreffenden Seen fehlte. 3. Den Fang ließ ich beginnen fünf Jahre nach dem Einſatz der Montée. Das Reſultat beſtand in zweipfündigen Exemplaren. Aeltere, ungefähr zehn Jahre alte Aale, hatten beim Montée⸗Einſatz ein Gewicht von vier Pfund. 4. Gefangen werden die Aale am Beſten in Reuſen, aber auch mit Angeln. Bei letzterer Methode ſind jedoch die Aale durch die Angelhaken beſchädigt und ihre Lebensfähigkeit ſowie deren Verſandt wird hierdurch beeinträchtigt. 5. Um jedoch Aale mit Erfolg aufziehen zu können, muß bei dem unbezähmbaren Wandertrieb derſelben als Grundbedingung vorausgehen, daß die betreffenden Gewäſſer, in welche Aale eingeſetzt werden, derart abgeſperrt werden, daß denſelben das Auswandern zur Unmöglichkeit gemacht wird, denn ſobald dieſelben in das Alter der Geſchlechtsreife kommen, darf mit Sicherheit angenommen werden, daß 9/50 der eingeſetzten Aale dem Beſitzer durch Auswanderung verloren gehen, weßhalb die Aufzucht von Aalen, wenn dieſelbe im Privatintereſſe erfolgen ſoll, wohl nur da möglich iſt, wo die unabweisbare Abſperrung gegen das Entweichen der betreffenden Setzlinge ſtrikte durchgeführt wird. Friedrich Schneider, Schloßgutsbeſitzer. Ueber die Regenbogenforelle und andere Salmoniden in Amerika. Das „Field“ berichtet auszugsweiſe aus dem zehnten zweijährigen Staatsbericht der kaliforniſchen Fiſcherei⸗ Kommiſſion folgende von Dr. D. S. Jordan (Präſident der Leland Stanford Univerſität) redigirte Information über die Regenbogenforelle. Es erſcheint aus dieſem Bericht, daß ge— wöhnlich die Regenbogenforelle und der Steelhead-Lahs (Salmo gairdneri) verwechſelt werden, während beide Varianten einer Spezies ſind. Die eigentliche Regenbogenforelle iſt nach Dr. Jordan eine in den Küſtengebirgsflüſſen Kaliforniens heimiſche Abart, während die ſogenannte Regenbogenforelle der Fiſchzüchter in Wirklichkeit der Salmo gairdneri Shasta (Steelhead) iſt. Dr. Jordan bezeichnet die Regenbogenforelle als eine nicht ſtark wandernde Spezies, die aber doch manchmal zur See abſteigt und klaſſifizirt dieſen Fiſch unter vier Spielarten. Er ſchlägt als Namen für die Spezies Salmo gairdneri irideus vor, da Steelhead-Lachs (gairdneri) und irideus nur Abarten eines und desſelben Stammes zu ſein ſcheinen. Als charalteriſtiſch für die Spezies bezeichnet er die großen Längsſchuppen (circa 135), die ſilberigen, oft mit rothem Längsband gezeichneten Seiten und röthlichen und und dunklen Flecken. Den rothen Halsfleck der Purpurforelle (Salmo Mykiss) zeigt dieſe Spezies ſelten und die Abart irideus, welche die Gebirgsküſtenflüſſe bewohnt, zeigt den Fleck we niemals. Der Steelhead ift bedeutend größer wie die irideus und hat einen eckig ge: ſtutzten und nicht den gegabelten Schwanz. Bei Exemplaren, die in der Seemündung ge⸗ fangen, iſt die Farbe hell, ſilberig und zuweilen ohne Abzeichen. Jordan ſchlägt deßhalb vor, irideus und Salmo gairdneri als mindeſtens ſehr nahe verwandt zu betrachten. Wir können nur hinzufügen, daß dieſe Meinung eine erfreuliche Beſtätigung der Be⸗ obachtungen auch deutſcher Fiſchzüchter iſt, welche die Regenbogenforelle als einen ſehr werth— vollen Standlachs der größeren Niederungsflüſſe bezeichneten. Was nun den eigentlichen zur See gehenden pacifiſchen Lachs angeht, ſo ſcheidet Dr Jordan nach Verwerfung einer ganzen Reihe von Phantaſienamen doch noch fünf Spezies aus: 1. Quinnat, 70 — 100 Pfund, im Sacramento circa 16 Pfund; 2. Nerka (rother Lachs), 5— 8 Pfund, öfters in Bergſeen eingeſchloſſen; 3. Kisutsch (Silberlachs), 3 bis 8 Pfund; 4. Hundelachs, circa 12 Pfund; 5. Gorbucha-Lachs, 3—6 Pfund. — Alle dieſe ſteigen im Columbia- und Fraſer⸗Strom, der Quinnat und Nerka im Frühling, die anderen im Herbſt. Nur die Frühlingsfiſche haben wirklichen Handelswerth, vor allem der Quinnat, auf dem die rieſige amerikaniſche Lachskonſerveninduſtrie beruht. Dr. Jordan und ſeine Kollegen nehmen in ihrem Bericht nicht ſo ſehr einen Rückwanderungstrieb des Lachſes in beſtimmte Heimathsquartiere an ſondern glauben, daß ſich die jungen, in irgend einem Fluß abgeſtiegenen Lachſe nicht über einen Radius von gegen 40 engliſchen Meilen von der Mündung entfernen und ſo direkt der Strömung entgegen wieder zurückwenden. Der oben erwähnte Salmo Mykiss (Purpurforelle) hat feinen purpurrothen Flecken, der ihm den Namen gibt, auf dem halbverdeckten Hautſtück, welches zwiſchen den Unter— kiefern liegt. Sämmtliche kaliforniſchen Lachſe unterſcheiden ſich nach Jordan dadurch vom euro— päiſchen Lachs, daß fie 14 —20 Knochenſtrahlen anſtatt höchſtens 11 in der Bauchfloſſe haben. Die pyloriſchen Magenfortſätze ſind bedeutend zahlreicher als beim europäiſchen Lachs. Der Transport der Eier dieſer Lachſe nach Europa iſt ein außerordentlich ſchwieriger, da die Fiſche in den ſehr warmen kaliforniſchen Frühlingsmonaten laichen. Die amerikaniſche Fiſcherei-Kommiſſion beabſichtigt deßhalb jetzt eine Akklimatiſirung derſelben erſtmals im öſtlichen Amerika durchzuführen, um ſich Stammfiſche (u. a. auch von der Purpurforelle) in den öſtlichen Unionsſtaaten heranzuziehen. J. Neue Grundſchleppnetze. Bei der Hochſee-Fiſcherei in der Nordſee wendet man ſich einer neuen Art der Grundſchleppnetze zu, welche gegen die alten manche Vortheile verſpricht. Das neue Netz hat ſtatt des Baumes zwei ſogenannte Scheerbretter, die dazu dienen, das Netz auseinander zu halten. Dieſe Bretter ſind an den beiden Flügeln des Netzes befeſtigt und die Zugleinen an demſelben fo angebracht, daß fie in einem Winkel von etwa 25— 309 zur Kursrichtung des fiſchenden Dampfers nach auswärts ſtehend geſchleppt werden, wodurch ſie das Beſtreben haben, ſtets nach den Seiten auszuſcheeren. Die Bretter ſind durch Eiſen— beſchläge jo beſchwert, daß fie ein Gewicht von 5—800 Pfund beſitzen und dadurch im Stande ſind, das Netz an den Grund zu ziehen. In England wandte man dieſe Art Netze ſchon lange als Oberflächennetz zur Lachsfiſcherei im Briſtolkanal an. Ihre Verwendung als Grundſchleppnetz gelang erſt in dieſem Frühling, nachdem viele Experimente mißlungen waren, obwohl es bereits in England ſowohl wie in Deutſchland patentirt war. Die Erfolge waren ſo durchſchlagend, daß in der kurzen Zeit von etwa fünf Monaten ſeit Ingebrauchnahme des erſten Patentnetzes, jetzt über die Hälfte aller engliſchen Fiſchdampfer mit demſelben ausgerüſtet ſind, und wird es nicht lange dauern bis das Baumnetz völlig beſeitigt iſt. Vortheile des Patentnetzes ſind, daß es eine größere Fläche befiſcht als das Baumnetz und daher der Fang größer iſt, die Bäume, welche ziemlich koſtſpielig ſind, da ſie häufig brechen, fallen weg und an ihre Stelle treten die billigeren und wenig Reparaturen bedürfenden Bretter. Die Gefahr beim Feſtgerathen mit dem Netz die Schleppleine zu brechen und das ganze Geräth zu ver— lieren, iſt bei dem neuen Netz viel geringer als beim alten, da der einen plötzlichen Wider: ſtand leiſtende Baum nicht mehr vorhanden iſt, hierdurch wird auch das Fiſchen bei ſchlechtem Wetter und hohem Seegang ermöglicht. In Deutſchland werden zur Zeit die erſten Verſuche mit dem Patentnetz gemacht und iſt zunächſt noch bei einer großen Anzahl von Fiſchern die 400 — — ihnen eigenthümliche Abneigung gegen Neuerungen zu überwinden, nichtsdeſtoweniger werden zweifellos in Kürze auch die deutſchen Fiſchdampfer zu der entſchieden beſſeren Methode der Grundſchleppnetz⸗Fiſcherei übergehen. In Hamburg ſowohl wie in Geeſtemünde find die erſten Anfänge dazu bereits gemacht und theilweiſe ſehr befriedigende Reſultate erreicht, aller: dings nicht ohne auf die vorerwähnten Schwierigkeiten zu ſtoßen. Um dieſe zu beheben hat man einen geübten engliſchen Fiſcher kommen laſſen, welcher mit den Dampfern für eine Reiſe hinausgeht, um die Leute mit dem Gebrauch des Netzes vertraut zu machen. D. Zur Karpfenzucht. Vor einiger Zeit las ich in der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ einen Bericht über gelungene Karpfenzucht im Hochgebirge. Das gibt mir Anlaß, über einen Verſuch zu ſprechen, den ich hier im Weſtfäliſchen Sauerlande machte. Es kann hier zwar keine Rede von Hochgebirge ſein — die Höhe über dem Meere beträgt nur 206 Meter — aber wir haben hier ein vollſtändiges Gebirgsklima, kühl, ſehr viel Niederſchläge, wenig Sommerhitze, ſtets kalte Nächte, kaltes kalk- und kalihaltiges Gebirgswaſſer und man hat bislang allgemein geglaubt, Forellen und Aeſchen ſeien die hier allein für Züchtung geeigneten Edelfiſche. Vor 14 Jahren legte ich Teiche an und züchtete auch Karpfen — mit ſo ſchlechtem Erfolg, daß ich es aufgab. Wie ſich jetzt herausſtellt, lag das aber nur an den ſchlechten Raſſen, die mir damals zu Gebote ſtanden. Mehrfache Anfragen von Landwirthen, die gerne Teiche anlegen und Speiſefiſche züchten wollten, veranlaßten mich in dieſem Frühjahr einen neuen Verſuch zu machen. Ich ſetzte 10 Stück einſömmerige Galiziſche Spiegelkarpfen und 10 Stück ebenſolche Frankenkarpfen, ſowie 10 Stück einſömmerige Berneuchen-Karpfen (eine Raſſe, welche der verſtorbene Kammerherr von dem Borne aus Böhmiſchen Schuppenz, Thüringer Blauen und Galiziſchen Spiegelkarpfen erzüchtete) — alle in denſelben im Uebrigen mit Schleihen und Karauſchen ſtark beſetzten Teich. Ich fütterte mäßig und das Reſultat war, daß die Berneuchenkarpfen jetzt beim Abfiſchen 1½, theilweiſe 2 Pfund wogen, während die anderen zum Theil zwar weſentlich kleiner blieben, aber immerhin für hieſige Verhältniſſe recht befriedigend heranwuchſen. Sie wurden / bis 1¼ Pfund ſchwer. Dieſer an und für ſich unbedeutende Verſuch erſcheint mir darum wichtig genug zur Veröffentlichung, weil ſich im Gebirge ſo leicht Gelegenheit bietet mit wenig Koſten Teiche anzulegen, in denen aber ſehr oft Forellen nicht recht gedeihen wollen, weil der Zufluß im Sommer zu gering, oder durch Kultur- und Induſtrieverhältniſſe das Waſſer für dieſelben zu ſchlecht geworden iſt. Während Forellen in einem Bache oder Fluſſe, das verunreinigtes oder mangelhaftes Waſſer enthält, noch immerhin leidlich fortkommen, gedeihen ſie gewöhnlich gar nicht in Teichen, die durch dasſelbe geſpeiſt werden. Außerdem ſind Forellen ſehr ſchwer friſch zum Markt zu bringen und es fehlt im Gebirge meiſt an raſchen Verkehrsgelegenheiten. Da kann der Karpfen aushelfen. Ebenſo iſt dort die Schleihe zu empfehlen, von der man auch meiſtens glaubt, ſie müſſe das weiche, warme Waſſer der Ebene haben. Ich ziehe aber ſeit Jahren recht befriedigende Schleihen in theilweiſe ganz kaltem und hartem Waſſer, in Teichen, die früher Forellen und Alpen-Saiblinge beherbergten. Es dürfte daher Landwirthen in Gebirgsgegenden zu empfehlen ſein, ſich ihr Gelände auf Einrichtung von Karpfenteichen anzuſehen. Major Kerlen. Karpfenfütterung. Herr Fried. A. Ruſche in Magdeburg empfiehlt das von ihm vertriebene „Liebig'ſche Fleiſchfuttermehl“ 70 — 74% Eiweis, 12— 16% Fett. (Preis pro Zentner incl. Sack 8.85 /) durch die Mittheilung eines Züchters, welcher dasſelbe folgender Maßen anwendet: Das Fleiſchmehl wird Tags vorher zu einem dicken Brei eingerührt, am Fütterungstage mit den entbitterten Lupinen zuſammengemengt und auf den verſchiedenen Futterſtellen der Teiche ausgeſtreut. Das Quantum des verabreichten Futters iſt pro 100 Stück 3 jährige Karpfen 3—4 Ztr. Lupinen und ¼ —1 Ztr. Fleiſchmehl, der Ertrag hievon iſt ca. 1—1 1 /˙ Ztr. Karpfen. Die Teiche haben den denkbar ſchlechteſten Boden, werden durch ſaure, oft ſchädliche Waſſer geſpeiſt und brachten vor Einführung der Fütterung keinerlei Ertrag. — Man kann das Fleiſchmehl auch mit Schwarzmehl mengen und davon Brot backen, der Fütterungsertrag iſt dann noch günſtiger, indeſſen ſoll die Methode für größere Futtermengen zu koſtſpielig ſein. (Mitth. des Weſtpr. Fiſch.⸗Ver.) Ein Lehrkurſus in der Fiſchzucht wird in der zweiten Hälfte des November in Königsberg abgehalten werden. Derſelbe wird 3—4 Tage dauern und ſich auf die künſt⸗ 401 — —— — liche Fiſchzucht, die Teichwirthſchaft und die Fiſcherei⸗Pflege in freien Gewäſſern erſtrecken. Der Unterricht, welcher mit praktiſchen Uebungen verbunden ſein wird, tft unentgeltlich. Meldungen zur Theilnahme ſind bis 15. November an den Vorſitzenden des Vereins, Prof. Dr. Braun, zu richten. Zur Beſprechung kommen: 1. Bau und Leben der Fiſche. — 2. Künſtliche Vermehrung der Fiſche, Forellenzucht. — 3. Bau und Bewirthſchaftung der Teiche, Karpfenzucht. — 4. Pflege der Fiſche in offenen Gewäſſern, beſonders in Seen, Geſetzgebung darüber. (Ber. des Oſtpr. Fiſch.⸗Ver.) Krebspeſt in Finnland. In einzelnen Seen des öſtlichen Finnlands (Wiborgs Län) iſt ein Ausſterben der Krebſe bemerkt. Nähere Unterſuchungen ſind eingeleitet. Die Nahrung der Störe. Nach den Unterfuhungen eines ruſſiſchen Forſchers Kuszenow beſteht die Nahrung des Störs hauptſächlich aus Inſektenlarven. Neben kleinen Krebſen und Muſcheln fanden ſich im Magen der Störe aus der Wolga vorherrſchend Chironomuslarven vor. Fiſcherei in der Lüneburger Haide. Dem Berichte der Lüneburger Handelskammer entnehmen wir in Bezug auf die Fiſchzucht Folgendes: Die Fiſchbrutanſtalt Bienenbüttel wurde im vergangenen Winter belegt mit 230 000 Forelleneiern (davon ſelbſt gewonnen 170 000), 400 000 Lachseiern (davon ſelbſt gewonnen 70 000), 390 000 Schnäpeleiern (ſelbſt gewonnen), 22 000 Bachſaiblingseiern (ſelbſt gewonnen). Die Eier entwickelten ſich in Folge der ſtarken Kälte langſam, aber gut. Die Fiſcherei in den Flüſſen und Bächen der Haide hat ſich in den letzten zehn Jahren erheblich gebeſſert. Böhme, Oetze, Ilmenau, Cateminer, Bach, Luhe, Seeve, Aue, Eſte und ihre Zuflüſſe haben jetzt wieder einen ziemlich guten Forellenbeſtand. Die Teichanlagen haben ſich auch im verfloſſenen Jahre bedeutend vermehrt; von Neuanlagen ſind im Bezirke bekannt geworden: Kreis Uelzen 5 ha, Lüneburg 2 ha, Bleckede 2 ha, Winſen 2 ha. Weitere Teichanlagen ſind geplant, beziehungsweiſe in Angriff genommen. Die Provinz und der Kreis Uelzen geben Beihilfen zu den Anlagekoſten. Fiſchverkaufstag. Donnerſtag den 24. Oktober d. J. wird in Breslau im großen Saale der Chriſtian Hauſen'ſchen Weinhandlung, Schweidnitzerſtr. 16/18 gegen 3 Uhr der IV. Schleſiſche Fiſchverkaufstag abgehalten, zu welchem alle Fiſchgroßhändler Deutſchlands eingeladen ſind. Der Aalfang in Oberſchwaben. Die ſeit Ende der 80er Jahre in den Zuflüſſen der Donau auf Württembergiſchen Gebiete gemachten Aaleinſätze weiſen von Jahr zu Jahr mehr Erfolg auf. Während im Jahre 1892 und 1893 vereinzelte Fälle vorgekommen ſind, daß man da und dort kleinerer Aale anſichtig wurde, ſei es beim Netzfiſchfang an ſumpfigen Stellen oder beim Fiſchen mit der Wurmangel, kamen im verfloſſenen Jahre ſchon ziemlich viele Exemplare mit der Wurmangel zum Fang. In Folge hievon wurden nun heuer zum erſtenmale Verſuche mit Reuſen gemacht und das Ergebniß war insbeſondere in der Riß bei Unterſulmetingen ganz befriedigend und zwar ſowohl mit Weidenkörben, als auch mit Draht— Reuſen, und es darf mit Beſtimmtheit angenommen werden, daß auch anderwärts dieſelben Reſultate ſich ergeben werden; dem Aalfang ſteht bei uns hauptſächlich die Unkenntniß der Fangart noch hinderlich im Wege, obgleich eigentlich das Einlegen von Reuſen keineswegs als eine beſondere „Kunſt“ betrachtet werden darf. Während in dieſen ſich die Aale über Nacht verfingen, wurde man derſelben mit der Wurmangel in der Regel in der Dämmerung hab— haft (9 bis 10 Uhr Abends an regneriſchen Tagen) und zwar an möglichſt tiefen Stellen, woſelbſt das Waſſer ziemlich ruhig fließt und neben ſchlammigem Untergrund auch unters wühlte Ufer vorhanden waren. Da der Aalfang mit Reuſen ziemlich mühelos iſt — es fällt ja ſchon das oft ſehr beſchwerliche Fangen der Fiſchköder weg — und da derſelbe von Ende April bis Anfangs Juli ganz beſonders lohnend werden kann, ſo dürfte derſelbe auch fernerhin im Oberland immer mehr zur Anwendung kommen, allein vom Jahre des Ein— ſatzes an muß man mindeſtens vier Jahre“) dahingehen laſſen, bevor man auf ſicheren Er— folg rechnen darf. Daiber. *) Anmerkung. Der Fall bei Scheer a/ D. gab zu Mißverſtändniſſen Anlaß, ſofern mir auf meiner letzten Ferienreiſe ein allerdings noch junger Fiſcher von Sport die erfreuliche Mittheilung machen zu müſſen glaubte, daß die dort gefangenen armsdicken Aale höchſtens zwei Jahre alt felen; während dieſelben zweifelsohne von den Einſätzen herrührten, die der Ulmer Fiſcherei-Verein ſchon Anfangs der 80er Jahre gemacht hatte. 402 — — N VI. Verſonalnachricht. Hermann Georg Chriſtian Magnus von Stemann +. Am 5. Juni d. J. tarb in Rendsburg nach kurzem Leiden der Kataſter-Kontroleur Steuerinſpektor von Stemann, Stifter und Geſchäftsführer des Zentral-Fiſcherei-Vereins für Schleswig⸗Holſtein. Hermann Georg Chriſtian Magnus von Stemann wurde am 16. Januar 1841 auf der Nordſeeinſel Nordſtrand geboren, wo ſein Vater damals als Staller fungirte. Der Verſtorbene beſuchte in Flensburg die Schule, bereitete ſich dort auch für das Feldmeſſerexamen vor und beſtand dasſelbe 1864 in Liegnitz, wo er von der Regierung be— ſchäftigt wurde. Im Jahre 1870 wurde er bei der Landesvermeſſung in der Provinz Schleswig-Holſtein Perſonalvorſteher, etwa 1873 Kataſter-Kontroleur in Rendsburg und 1885 erhielt er den Titel eines Steuerinſpektors. Im ſelben Jahre erhielt von Stemann den Rothen Adler-Orden IV. Kl. und 1888 das Offizier⸗Kreuz des Ordens der Rumäniſchen Krone. Durch den deutſchen Fiſcherei-Verein veranlaßt, begann von Stemann im Jahre 1876 das Intereſſe für die Fiſchzucht in der Provinz Schleswig-Holſtein anzuregen und hattte nach vielen Mühen und Arbeiten die Genugthuung, ſchon am 6. Juli 1877 den Fiſcherei⸗Verein der Provinz Schleswig-Holſtein in einer größeren Verſammlung gründen zu können. Von dieſem Tage an bis zu ſeinem Tode hat er die Geſchäfte des Vereins ununterbrochen geführt. Mit unermüdlichem Eifer hat der Verſtorbene an der Entwicklung und Ausbreitung des Vereins geſchafft; ſtets hat er mit neuem Muth und friſcher Kraft die Sache der Fiſch⸗ zucht zu heben geſucht, wenn Andere ſich bereits ermüdet abwandten. Den Orden von Rumänien hat von Stemann ſich dadurch erworben, daß er die Be— ſetzung der Donau mit lebenden Aalen von Rendsburg beſchaffte. Auf der Ausſtellung zu Hamburg im Jahre 1883 errang der Verein unter des Ver⸗ ſtorbenen Leitung ſowohl eine goldene wie eine ſilberne Medaille. Mit dem Hinſcheiden von Stemann's hat der Verein ſeinen beſten Vorkämpfer ver⸗ loren. Die Vereinsmitglieder und Alle, die ein Intereſſe für die Fiſchzucht haben, werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Der Vorſtand des Central-Fiſcherei⸗ʃvereins für Schleswig-Holſtein. VII. Vereinsnachrichten. Fiſcherei⸗Verein für den Regierungsbezirk Wiesbaden. Die diesjährige Generalverſammlung des Vereins war auf Samſtag den 13. Juli nach St. Goarshauſen einberufen worden. Der Vorſitzende, Herr Oberſtlieutenant von Derſchau eröffnete die Verſammlung, zu welcher der zweite Vorſitzende, Herr Landrath Wagner (Rüdesheim), ſowie die Herren Landrath Berg (St. Goarshauſen), Regierungsrath Kroſſa (als Vertreter des Regierungspräſidenten zu Wiesbaden), Oberförſter Elze (Königſtein), Fiſchzüchter Rübſaamen (Welſchneudorf) und etwa 20 Mitglieder erſchienen waren, mit folgender Anſprache: Der Fiſcherei Verein für den Regierungsbezirk Wiesbaden, der auch den Kreis Wetzlar umfaßt, blickt heute auf ein zehnjähriges Beſtehen zurück. In Folge einer dringlichen Aufforderung Seitens des verſtorbenen Herrn v. Behr habe ich im Frühjahr 1885 die Bildung des Vereins angeregt. Die anfänglich entgegenſtehenden Schwierigkeiten waren bald gehoben und konnte folgender Aufruf im März 1885 erlaſſen werden. Aufruf zur Bildung eines Fiſcherei-Vereins für den Regierungsbezirk Wiesbaden. In allen Gauen Deutſchlands und in allen Theilen unſeres engeren Vaterlandes haben ſich in den letzten Jahrzehnten Vereine zur Wahrung und Hebung der fiſchereilichen Intereſſen gebildet, welche im Anſchluß an den großen Deutſchen Fiſcherei-Verein gedeihlich wirken. Nur unſer Regierungs- bezirk hat noch keinen derartigen Verein aufzuweiſen und doch bietet ſich in unſerem fo reich ausge— ſtatteten Lande für die Beſtrebungen, den Fiſchbeſtand ſeiner herrlichen Gewäſſer zu pflegen, zu hegen und zu vermehren, gewiß ein weites und dankbares Arbeitsfeld. Dieſen Beſtrebungen einen Mittelpunkt zu geben, bringen die Unterzeichneten „die Gründung eines Fiſcherei-Vereins für den Regierungsbezirk Wiesbaden“ in Vorſchlag. f Es ergeht daher an die Beſitzer und Pächter von Fiſcherel-Gewäſſern, Fiſchzüchter, Berufsfiſcher, Fiſchhändler, Liebhaber des Fiſchfanges, ſowie an Alle, die ſich für die Hebung des in volkswirth⸗ ſchaftlicher Beziehung ſo wichtigen Fiſcherei-Weſens intereſſiren, die Bitte, ſich am 15. April Morgens 10 Uhr in Wiesbaden im Nonnenhof zur Konftituirung eines Fiſcherei-Vereines einfinden zu wollen. Hattenheim, im März 1885. r 403 — — 8 PR! Unterzeichneter erlaubt ſich hiermit einen Aufruf und Statutenentwurf zur geneigten Kenntniß⸗ nahme zu unterbreiten mit der Bitte, Ihre geſchätzte Unterſchrift unter den Aufruf ſetzen zu dürfen und knüpft daran die fernere Bitte, angeſchloſſenes weiteres Exemplar an eine geeignete Perſönlichkeit, Pächter oder Fiſcher überſenden zu wollen, behufs Erlangung von deren Unterſchrift. Einer geneigten Antwort entgegenſehend zeichnet mit Hochachtung v. Derſchau, Oberſtlieutenant a. D. Den Aufruf zu unterzeichnen haben ſich bis jetzt bereit erklärt die Herren: Landrath von Dewitz, Fritz von Lade jr., Regierungsrath Opitz, Fiſchzüchter Rübſaamen, Präſident des Vereins Naſſauiſcher Land- und Forſtwirthe Sartorius, Oberforſtmeiſter Tilmann, Graf Matuſchka. Am 15. April erfolgte die Konſtituirung des Vereins und wurden die Statuten feſtgeſetzt, wie ſie mit geringen Abweichungen noch heute in Kraft ſind. Die Mitgliederzahl betrug 94. Von den anfänglichen Vorſtandsmitgliedern ſind heute noch fünf in derſelben Stellung. Im Jahre 1886 betrug die Mitgliederzahl 180. 0 1887 ungefähr die gleiche Zahl, ſtieg im Jahre 1888 auf 200 und hat heute die Zahl 250 erreicht. Die Einnahmen des Vereins betrugen 1885 1 384 50 , wozu eine Staatsbeihilfe von A. 300 kam. Ein Drittel dieſer Summe mußte zu Einrichtungskoſten verwendet werden, zwei Drittel ver: blieben pro 1886. Mit den Staatsſubventionen machte der Kaſſenſtand pro 1886 ca. 1200 . Davon iſt die Hälfte für Prämien, Zandertransport, Bibliothek und Verwaltung verwandt, ſo daß ca. 600 % auf 1887 wieder übergingen. Ich kann in Kürze erwähnen, daß in den folgenden Jahren die Staatsbeihilfe von 400 A, bis zu 1000 «A anwuchs. In einem Jahre (1893/94) ſtieg ſie ſogar auf 1500 % Zu bedauern iſt, daß trotz vielfacher Anträge bis heute von Seiten der kommunalſtändiſchen Verwaltung dem Verein keine Zuwendungen gemacht ſind. Wenn auch ca. 90 % der Fiſchwäſſer fiskaliſch find, fo tft doch die allgemeine national⸗ökonomiſche Wichtigkeit unſerer Beſtrebungen für die ganze Bevölkerung zweifellos. Wir ſtehen in dieſer Beziehung unter wohl allen deutſchen Fiſcherei-Vereinen iſolirt da. Sollte in Zukunft hierin eine Beſſerung eintreten, fo würde der Verein den wichtigen Punkten der Krebseinſetz⸗ ung und der Agitation für Teichanlagen näher treten können. Die Grundſätze, nach denen der Verein zehn Jahre gearbeitet hat, will ich verſuchen, in Folgendem darzulegen: Außer einem überaus reichen Stande an Salmonidenbächen gehören der Rhein rechten Ufers von der Heſſiſchen Genze bis Niederlahnſtein, der Main von der Mündung bis zur Heſſiſchen Grenze, die Lahn von der Mündung bis zur Heſſiſchen Grenze, die Dill, die Nied und ein Stück Eder zum Vereinsgebiet. Die Bäche, zum weitaus größten Theile fiskaliſch, werden durch Verpachtung genutzt. Die Pachtkontrakte enthalten die Verpflichtung zum Bruteinſatz. Abgeſehen von der Beſchränktheit der Mittel hat der Vorſtand mit einer Ausnahme keine Gelder verwendet, um Forelleneier und Brut an⸗ zukaufen. Als man einmal dazu überging, trat das ein, was ich befürchtete. Es traten Mitglieder aus, weil fie nicht mit fario-Eiern bedacht waren. Die Rente aus Forellenbächen iſt eine ſolche, daß die Pächter ſehr gut den Einſatz ohne Vereinsunterſtützung leiſten können. Ich glaube nicht fehl zu gehen, wenn ich behaupte, daß der Salmonidenbeſtand unſerer Bäche ein vorzüglicher iſt. Die Pacht⸗ preiſe ſteigen. Nur möchte ich die Bitte an die Königliche Regierung hier ausſprechen, zwei Punkten näher treten zu wollen, welche für die Steigerung der Bacherträge von Bedeutung ſind: Der erſte Punkt betrifft die Vertretung der Pächter, wenn Verunreinigungen erfolgen und wenn das Recht der Uferbetretung angefochten wird. Für erſteres iſt durch eine ſtändige Kommiſſion Beihilfe geſchaffen im Deutſchen Fiſcherei⸗Verein, die überall mit Erfolg gewirkt hat. Ueber den weiteren Pankt der Ufer⸗ betretung will ich mich nicht weiter auslaſſen. Wird darin nicht nachdrücklichſt der Weg des Prozeſſes beſchritten, ſo werden die Bäche werthlos. 5 Die zweite Bitte geht dahin, zu erſtreben, daß die großen Bachläufe in eine Hand kommen. Nur ſo iſt eine höhere Rente und Hebung des Fiſchbeſtandes zu erreichen. Es gibt heute in Deutſch— land viele kapitalkräftige Fiſcherei⸗Liebhaber, die gerne für dieſen Zweck große Summen aufwenden und ſogar Fiſcherei⸗-Aufſeher auf Verlangen anſtellen. Letztere könnten aus der großen Zahl der Forſt— aufſeher entnommen werden, die heute oft erſt mit 45 Jahren eine Anſtellung als Förſter erhalten. Ich erwähne letzteren Punkt beſonders, weil eine von mir gemachte Eingabe mißverſtändlich dahin ausgelegt wurde, als wenn ſolche Aufſeher auf Staatskoſten mit der Aufſicht betraut werden ſollten. Auf die von mir vorgeſchlagene Weiſe würde aber auch in den unteren Kreiſen des unteren Forſt— perſonals ein lebendigeres Intereſſe für das Fiſcherei-Weſen wach gerufen. Was unſere Flüſſe an— langt, ſo liegen die Verhältniſſe inſofern anders, als dieſelben den Unterhalt der Fiſcherei treibenden Bevölkerung und billige Volksnahrung beſtreiten ſollen. Der Rhein in erſter Linie leidet unter der Korrektion und der Schifffahrt. Die Laichſtellen ſind durch Steinuferbauten genommen. In dieſem Punkte Abhilfe zu ſchaffen, hat der Verein ſeit vorigem Frühjahr begonnen. Wenn je ein Wort des verſtorbenen Herrn v. Behr berechtigt war, ſo iſt es: „Die Fiſcher ſollen uns bei unſeren Beſtrebungen helfen“! Darauf hin hat der Vorſtand unter beſonderer Hilfe des Herrn Landraths Berg nach Niederlahnſtein die Fiſcher des Rheines und der Lahn zu Sitzungen 1894 und 1895 zuſammenberufen, um dleſelben zu veranlaſſen, das beim Fange erhaltene Laichmaterial zu befruchten und in ſchwimmenden Trögen zum Ausſchlüpfen zu bringen. 404 —— — — Die erſten Erfolge ſind viel verſprechend und wird der Verein auf dem betretenen Wege fortfahren. Hervorheben will ich noch, daß die Berufsfiſcher unſeren Wünſchen bereitwilligſt entgegenkommen. — Leider iſt ein ſeit zehn Jahren zu verſchiedenen Malen vorgebrachter Mißſtand der Fiſcherei⸗Wirthſchaft auf der Rheinſtrecke von der Heſſiſchen Grenze bis Rüdesheim nicht beſeitigt: die Nutzung durch Aus⸗ gabe von Erlaubnißſcheinen. Wenn auch dem Fiskus auf dieſer Strecke vielleicht eine Mehreinnahme von wenigen hundert Mark erwächſt, ſo ſtehen dieſem Punkte doch recht erhebliche Nachtheile gegenüber: .Es hat kein Fiſcher mehr Intereſſe am Fiſchwaſſer. Die Ottern nehmen überhand. Die Kontrole iſt ſehr erſchwert. Verunreinigungen, wie im ſonſt fiſchreichen Schierſteiner Hafen kommen nicht zur Anzeige. . Eine Hebung des Fiſchbeſtandes iſt ausgeſchloſſen. 6. Der günſtige Fiſcherſtand geht zurück. Aus dieſen Gründen glaubt der Verein für dieſe Rheinſtrecke keine Mittel aufwenden zu ſollen und gerade hier wäre der Verſuch angezeigt, die ſeit der letzten Korrektion entſtandenen Parallelbauten der Hebung des Fiſchbeſtandes nutzbar zu machen. Ich kann dieſen Punkt der Königlichen Regierung nicht warm genug der geneigten Beachtung empfehlen. Von den Standfiſchen des Rheines, die für unſer Gebiet faſt lediglich in Frage kommen, ver⸗ dient der Zander in erſter Linie genannt zu werden. Wenn ich nicht irre, habe ich im Jahre 1881 mit dem verſtorbenen Oberfiſchmeiſter Gravens heim in Koblenz die erſten Zander in den Rhein gebracht. Der Erfolg iſt ein überraſchender geweſen, ſo daß z. B. bei Koblenz und Worms der Zander die Haupteinnahme der Fiſcher bildet. Leider iſt es dem Verein Seitens des Königlichen Miniſteriums unterſagt, Staatsgelder zum Einſatz von Zander zu verwenden und zwar aus dem Grunde, weil er dem Lachſe ſchade. Nachdem unwiderleglich dargethan iſt, daß der Zander dem Lachſe nicht ſchadet, wäre es ſehr verdienſtlich, wenn die Königliche Regierung Schritte zur Aufhebung dieſes Verbotes thun wollte. i Wenn der Rheingauer Rhein verpachtet würde, wäre er zum Aufkommen des Zanders ſehr geeignet. Von den Wanderfiſchen des Rheines erwähne ich nur den Lachs und den Maifiſch. Wie Sie aus der „Allgemeinen Fiſcherei⸗Zeitung“ erſehen haben, habe ich den langjährigen Beſchwerden der Rheinfiſcher über die Abnahme des Lachſes inſoferne Rechnung getragen, als ich in Breslau eine Reviſion des Lachsvertrages beantragt habe. Ob dieſer Antrag Erfolg haben wird, iſt mir ſehr zweifelhaft, nur das Eine ſteht feſt, daß von Holländiſcher Seite meinem Antrage Motive unterge⸗ ſchoben ſind, die zurückzuweiſen ich mir keine Mühe zu geben brauche. Daß, ſoweit es an mir liegt, die Sache nicht einſchlafen ſoll, verſichere ich Ihnen. Dagegen iſt man der Maifiſchfrage näher ge⸗ treten, und wollen wir hoffen, nicht ohne Erfolg. Der Main, auf unſerem Gebiete zum größten Theile kanaliſirt, litt ſtark unter den Verun⸗ reinigungen durch chemiſche Fabriken. Leider ſind die Bemühungen, eine gründliche Abhilfe zu ſchaffen, vergeblich geweſen, obgleich energiſches Vorgehen nicht ohne Erfolg ſein würde, wie die Reichsgerichts⸗ Entſcheidungen beweiſen. Der Verein kann keine Prozeſſe führen, ebenſo die Höchſter Fiſcher nicht. Daß die vorwiegenden induſtriellen Intereſſen fo geſchädigt würden, daß die Exiſtenz der Fabriken in Frage ſtünde, iſt ein vollſtändig hinfälliger Einwurf. Wenn die Haupftfabrik ſeit Jahren über 25% Dividenden vertheilt, kann ſie zweifellos die Abwäſſer unſchädlich machen. Es fehlt nur an dem nöthigen Druck. Seitdem die Ammoniakabgänge der Gasfabriken wieder genützt werden, haben ſich die Main⸗ verhältniſſe gebeſſert, das beſtätigen die Höchſter Fiſcher. In Folge deſſen haben wir dem Wunſche der Fiſcher entſprechend, Karpfen in den Main geſetzt. Eine wichtige Aufgabe liegt noch dem Verein ob: Die Beobachtung der Fiſchpäſſe. Da vorwiegend die Oberlieger bis in Bayern hinein ein Intereſſe am Aufſtieg haben, habe ich beantragt, daß die Bayeriſchen Vereine ſich an den Koſten einer ſolchen Beobachtung betheiligen. Tiefer Antrag wird im Auguſt berathen und werde ich über das Weitere ſeiner Zeit in der „Allgemeinen Fiſcherel Zeitung“ berichten. Die Lahn iſt hauptſächlich mit Vereinsmitteln bedacht worden, beſonders weil ſie als ein ge⸗ eignetes Verſuchsfeld erſcheint, den Verſuch zu machen, die Regenbogenforelle einzubürgern. Der Vor⸗ ſtand hat ſich dabei zu folgenden Grundſätzen bekannt: 1. Der Einſatz muß in genügender Menge erfolgen. 2. Derſelbe muß mindeſtens acht Jahre fortgeſetzt werden. Wir haben ausgeſetzt: Im Jahre 1889 für 144 , im Jahre 1890 für 230 A, im Jahre 1891 für 345 A1, im Jahre 1892/93 für 600 *, im Jahre 1893/94 für 600 A, im Jahre 1894/95 für 600 A, im Ganzen für 2519 M Für 1000 Stück eingeſetzte Brut find den Anſtalten Welſchneudorf und Wiesbaden 25 AM ge: zahlt, ſo daß 100 000 Stück Brut den Bächen übergeben ſind. Wie überall ſpielt auf dem Gebiete der Fiſchzucht die Erfahrung eine Hauptrolle, und fo ſtehe ich nicht an, zu bekennen, daß wir über die Art und den Ort der Ausſetzung erſt Erfahrungen machen mußten. Sind wir doch der einzige Verein, der mit Regenbogenforellen konſequent und in entſprechendem Umfange vorgegangen iſt. Was die Refultate anlangt, jo waren dieſelben Anfangs günſtig, während die überaus trockenen Jahre 1892 und 1893 dle Reſultate gewiß beeinträchtigt haben. Es kommt bei Beurtheilung der Reſultate hinzu, daß die Lahnfiſcher erſtens Anfangs den Fiſch nicht gekannt haben und zweitens zum großen Theil nicht aufrichtig in der Angabe der Fangreſultate ſind und zwar aus naheliegenden Gründen. * m 405 — — Aus einem Bericht, der gelegentlich der Lahnbefahrung aufgeſtellt iſt, habe ich zu erſehen ge— glaubt, daß man über unſer Vorgehen mit der Regenbogenforelle ſehr getheilter Anſicht iſt. Das iſt eine Veranlaſſung geweſen, mich gegen die betreffenden Behörden ausführlich auszuſprechen. Mein Antrag, die Regenbogenforelle durch Minimalmaaß zu ſchützen, iſt noch nicht erledigt. Die unleidlichen Fiſcherei-Verhältniſſe der unteren Lahn, wo der Fluß drei-, ja viermal auf derſelben Strecke verpachtet war, ſind zum Theil in Folge der Bemühungen der Königlichen Behörden doch be— ſeitigt. Ob eine geſetzliche Regelung auf dieſem Gebiete, analog Rheinland und Weſtfalen nicht zu erreichen ſei, muß ich dem Urtheile der Königlichen Regierung anheimſtellen. Ich gehe nun über zur Teichwirthſchaft, die in neuerer Zeit auch in unſerem Bezirke größere Beachtung gefunden hat. Sie iſt ein Theil der Landwirthſchaft und kein unwichtiger. Leider haben meine Bemühungen, mit dem Landwirthſchaftlichen Verein auf dieſem Gebiete mehr Hand in Hand zu gehen, wenig Erfolg gehabt; indeſſen bricht ſich auf dieſem Gebiete die Einſicht immer mehr Bahn, daß große Strecken am Beſten durch Teichwirthſchaft nutzbar gemacht werden. Ob von Seiten der Königlichen Forſtverwaltung auf dtefem Gebiete etwas geſchehen iſt, kann ich nicht berichten. Es bleibt mir noch unſere Fiſcherei-Wirthſchaft betreffend übrig, die im Bezirke beſtehenden Zuchtanſtalten zu beſprechen. Außer mehreren Privatanſtalten, welche die Beſetzung der eigenen Bach— gebiete zum Zwecke haben, ſind die Anſtalten in Welſchneudorf und Wiesbaden zu nennen. Die erſtere iſt geſchaffen von unſerem höchſt verdienſtvollen Vorſtandsmitgliede Herrn H. Rübſaamen. Derſelbe genießt als praktiſcher Züchter eines weitverbreiteten und wohlbegründeten Rufes, der neuer— dings durch Verleihung der Staasnedatlle feine Beſtätigung gefunden hat. Herr Rübſaamen iſt un— ermüdlich in uneigennütziger Weiſe beſtrebt, die Kenntniß vom Werthe der Fiſchzucht und Fiſcherei— Wirthſchaft in weite Kreiſe zu bringen. Ich bitte ihn beſonders, uns noch heute berichten zu wollen über ſeine jährlich ſtattfindenden Kurſe für künſtliche Fiſchzucht. Wenn auch heute die Welſchneudorfer Anſtalt für ſich allein eine leidliche Exiſtenz zu friſten im Stande iſt, liegt doch ein großer Theil ihres Werthes in der Möglichkeit, ein ausgedehntes Bachge.iet beſetzen und befiſchen zu können. Dieſe Möglichkeit iſt ihm durch das Entgegenkommen der Königlichen Regierung gewährt und kann im all— gemeinen Intereſſe Herrn Rübſaamen nur gewünſcht werden, daß das fürderhin ſo bleiben möge. Die Anſtalt Wiesbaden, früher dem leider ſchon verſtorbenen Vorſtandsmitgliede Herrn Forſt gehörig, iſt in den Beſitz der Stadt Wiesbaden übergegangen und nunmehr von dem langjährigen Leiter der Anſtalt Herrn Roſſel erpachtet. Die früher hoch geſpannten Erwartungen von pefuntären Erfolgen der Brutanſtalten find in Folge ſtarker Konkurrenz herabgedrückt und nicht ſowohl dieſer Grund hat den Verein abgehalten, eigene Anſtalten und Pachtungen zu übernehmen, als ein anderer Geſichtspunkt. Wenn die Beſtrebungen auf dem Gebiete der Salmonidenzucht dauernd der Allgemeinheit zu gut kommen ſollen, ſo muß die Privatinduſtrie die Grundlage fein. Nur wo wiſſenſchaftliche Fragen zu erledigen ſind und wo es nöthig erſcheint, den Werth der Salmonidenzucht erſt vor Augen zu führen, ſcheint mir das Vorgehen der Vereine mit eigenen Anſtalten gerechtfertigt. Beide Gründe liegen in unſerem Bezirke nicht vor. Unſere beſcheidenen Mittel geſtatien uns auch nicht ſolche koſt— ſpielige Aufwendungen zu machen. Was die Stellung des Vereins nach Außen anbelangt, ſo iſt derſelbe angeſchloſſenes Mitglied des Deutſchen Fiſcherei-Vereins und des Weſtdeutſchen Verbandes. Die Wichtigkeit dieſer beiden Kor— porationen hat den Vorſtand veranlaßt, deren jährliche Verſammlungen durch einen Delegirten zu be— ſchicken, dem die Reiſekoſten erſtattet werden. Daß die Stimme des Vereins nicht ungehört dabei ver— hallt, können Sie aus den Berichten erfahren, die Ihnen allen durch die „Allgemeine Fiſcherei-Zeitung“ zugehen. Ich halte es für ein recht erfreuliches Zeichen, daß der Vorſtand in die Lage verſetzt iſt, die „Allgemeine Fiſcherei-Zeitung“ jedem Mitgliede koſtenfrei zuſtellen zu können. Freilich ſind 600 «MH viel Geld bei un eren Einnahmen, aber es wäre ein Tropfen auf einen heißen Stein, wenn wir dafür Brut oder Eier kaufen wollten, während hingegen die Zeitung am beſten hilft, uns Mitglieder zu werben um die Erkenntniß unſerer Ziele in weite Schichten der Bevölkerung zu tragen. Die vielen Forellenbäche und die großen und kleinen Bäder unſeres Bezirks haben leider den Fiſchdiebſtahl in großer Ausbreitung zur Folge gehabt. Der Verein hat es ſich ſeit ſeinem Beſtehen zur vornehmſten Aufgabe gemacht, die Steuerung dieſes Krebsſchadens zu unterſtützen. Es ſind von Anfang an verhältnißmäßig große Summen zur Prämtirung von Anzeigen aufgewendet worden. Das iſt aber dem Verein nur möglich geworden, durch das Entgegenkommen der Behörden. Ein abſolut richtiges Urtheil in wie weit dleſe Prämien Nutzen geſtiftet haben, läßt ſich kaum fällen, allein daß ſie von Vortheil ſind, läßt ſich kaum bezweifeln. Durch das Entgegenkommen der Königlichen Regierung und des Kreiſes Wetzlar iſt es dem Vorſtande möglich geworden, eine jährliche Zuſammenſtellung der erfolgten Anzeigen und Beſtrafungen zu veröffentlichen. Dieſes Entgegen— kommen hat auf dem Verbandstage volle Anerkennung gefunden und hat den Wunſch hervorgerufen, daß überall die Vereine in gleiche Lage kommen möchten. Nach meiner Anſicht haben dieſe Zuſammen— ſtellungen den Vortheil, daß immer mehr eine ſtrengere Beſtrafung der Fiſchfrevel zur Geltung kommt. Meine Herren, ich habe nur wenige Punkte auf die heutige Tagesordnung geſetzt und zwar in der Abſicht, daß Zeit bliebe, um eine Disfuffion über meinen Vortrag zu ermöglichen. Ich bitte, davon reichlichen Gebrauch zu machen. f Nach vollendetem zehnjährigem Beſtehen des Vereines fühlt ſich der Vorſtand verpflichtet, nach verſchiedenen Seiten ſeinen Dank auszuſprechen: Das Königliche Miniſterium der Landwirthſchaft ſpendet uns eine jährliche im Laufe der Jahre wachſende Beihilfe, von Seiten des Ausſchuſſes von 406 — — acht Kreiſen wird uns eine jährliche Beihilfe gewährt, die Stadt Frankfurt ſpendet jährlich 100 Al, eine Anzahl Mitglieder hat freiwillig ihren Beitrag erhöht, um die Unkoſten für die Zeitung einiger⸗ maßen auszugleichen. Nicht minder aber gebührt unſer Dank dem Herrn Regierungspräſidenten, der unſeren Be- ſtrebungen das größte Intereſſe entgegenbringt. Der Verein hätte aber auch mit großen Schwierig⸗ keiten zu kämpfen, wenn ihm nicht die thatkräftige Hilfe der Herren Landräthe zur Seite ſtände. Der jetzigen Leitung des Deutſchen Fiſcherei-Vereins, durch welche wir jährlich 300 AM erhalten, ſpricht der Vorſtand ſeinen beſten Dank aus. Ich habe mich bemüht, in dem Geſagten in großen Umriſſen die Thätigkeit und die Ziele des Vereines klar zu legen und hoffe ich, daß dieſelben Ihren Beifall finden. Der Vorſtand wird beſtrebt ſein, ſo lange ihn das Vertrauen der Mitglieder an ſeiner Stelle läßt, allen Wünſchen weiter gerecht zu werden. Nachdem ich zehn Jahre lang nach beſtem Können dem Verein gedient zu haben glaube, möchte ich dem Verein zu freundlicher Erwägung unterbreiten, nach Ablauf der folgenden zwei Jahre an einen Erſatz im Vorſitze des Vereins zu denken. Im Allgemeinen iſt es gut, wenn nicht zu lange Zeit die Geſchäfte in derſelben Hand ruhen — auch unſerem Verein thut eine Auffriſchung Noth. Ich ſchließe meinen Bericht mit dem herzlichen Wunſche auf weiteres geſundes Gedeihen des Fiſcherei-Vereins für den Regierungsbezirk Wiesbaden. Nach dieſer mit großem Beifall aufgenommenen Rede gab der Schatzmeiſter des Vereins, Herr Premier⸗Lieutenant a. D. v. Goetz einen Ueberblick über die finanziellen Verhältniſſe des Vereins, wonach das verfloſſene Wirthſchaftsjahr bei einer Einnahme von rund 3300 «A und einer Ausgabe von rund 3000 % mit einem Ueberſchuß von 300 ./ abſchließt. Auf Grund der von den hierzu beſtellten Vereinsmitgliedern vorgenommenen Reviſion des Kaſſenbuches und der Beläge wird dem Herrn Schatzmeiſter Decharge ertheilt. Von den nun folgenden Verhandlungen bleibt noch zu erwähnen, daß nach Mittheilung des Herrn Vorſitzenden, den Fiſchern Joſeph Böhm in Niederlahnſtein und Heinrich Martin Greiff zu St. Goarshauſen die künſtliche Erbrütung von Fiſchen in ſchwimmenden Brutkaſten gelungen iſt und zwar hat Böhm in der Lahn in einem Falle Hechte erbrütet und Greiff im Rhein einmal Bräſen und zweimal Barſche. Die hierfür zugeſagten Prämien werden deinnächſt den Fiſchern bewilligt werden. Nachdem ſodaun Herr Fiſchzüchter Rübſaamen — Welſchneudorf — kurz die guten Erfolge der bei ihm ſtattfindenden Fiſcherei-Kurſe beſprochen halte, berührt derſelbe nochmals die Regenbogen— forellenfrage und ſpricht dabei ſeine Meinung dahin aus, daß der Verein die Verſuche mit dem Aus— ſetzen von Regenbogenforellen in der Lahn fortſetzen müſſe und zwar nach ſeiner Meinung beſſer durch Ausſetzen einſömmeriger Brut. Die Erfolge würden dann zufriedenſtellender ſein. Der Herr Vorſitzende erklärte, daß der Vorſtand beſchloſſen habe, in dieſer Weiſe das Ausſetzen von Regenbogenforellen in der Lahn fortzuſetzen. Fiſcher Greiff aus St. Goarshauſen theilte mit, daß er im Rheine mehrere Fiſche gefangen habe, die er für Regenbogenforellen gehalten hätte. Aus ſeiner Beſchreibung dieſer Fiſche konnten jedoch keine genügenden Anhaltspunkte für die Beſtätigung ſeiner Vermuthung gewonnen werden. Der Herr Vorſitzende legte den Fiſchern recht eindringlich an's Herz, in dergleichen Fällen die Fiſche an Herrn Rübſaamen zur Beſtimmung zu ſenden. Der Werth derſelben würde vom Verein vergütet werden. Eine längere Debatte knüpfte ſich ſodann noch an die von dem Fiſchmeiſter Schindling (Fiſcherei⸗Genoſſenſchaft Höchſt) vorgebrachten Klagen über die Verhältniſſe in Main. Der Herr Vorſitzende ſagt zu, alle Klagen ſorgfältig zu prüfen und Abhilfe nach Möglichkeit herbeizuführen. Um 2 Uhr war Schluß der Verſammlung. Ein gemeinſchaftliches Mittageſſen hielt die Theilnehmer ſodann noch längere Zeit vereint. Wiesbaden, September 1895. gez. v. Goetz, Schriftführer des Vereins. Central⸗-Fiſcherei-Verein für Schleswig-Holitein. Die Generalverſammkung des Central-Fiſcherei-Vereins für Schleswig-Holſtein findet am Sonnabend, den 26. Oktober 1895, Vormittags 11 Uhr, zu Glückſtadt in Mohr's Gaſt⸗ hof ſtatt. Tagesordnung: 1. Berichterſtattung für 1894/95. — 2. Vorlage zur revidirten Jahresrechnung pro 1893. — 3. Vorlage der Jahresrechnung pro 1894/95 und Wahl der Reviſoren. — 4. Vorlage und Seit: ſtellung des Haushaltungsplanes für 1895/96. — 5. Abänderung des § 10 der Vereinsſtatuten. — 6. Wahl eines Geſchäftsführers. — 7. Wahl von Vorſtandsmitgliedern für die ausſcheidenden Mit— glieder Kapitän Krogh-Sonderburg und Fiſcher Peterſen-Bellin. — 8. Wahl des Ortes der General— verſammlung im Mai 1896. — 9. Mittheilungen über die Verhandlungen des dritten Fiſcherei— Rathes in München. — Die Aufzucht der Jungbrut vom Ablaichen bis zum Setzfiſch und deren Transport-Vortrag des Herrn Giersberg-Wiedenborſtel. — 11. Erörterung über Errichtung von Fiſch— heller für Bachforellenſetzlinge. — 12. Wie iſt die Krebszucht zu heben mit Hilfe von Schonzeit und Mindeſtmaß beim Fang. — 13. Entgegennahme von Anträgen. Der Vorſtand. 1 28.999 7 DEREN LET, - Aafekiihn st VW» . 2 < * 3 4 & = | c 407 Schleſiſcher Fiſcherei-Verein. Donnerſtag, den 24. Oktober 1895, findet in Breslau im großen Saale der Chriſtian Hanſen'ſchen Weinhandlung, Schweidnitzerſtraße 16/18, die zweite diesjährige Hauptverſammlung des Schleſiſchen Jiſcherei-Vereins, Vormittags 10 ½ Uhr, ſtatt. Tagesordnung: 1. Geſchäftliche Mittheilungen des Vorſitzenden. — 2. Aufnahme neuer Mitglieder. — 3. Wahlen: a) des Vorſitzenden, des ſtellvertretenden Vorſitzenden, des Schatzmeiſters und der drei Beiſitzer; b) des Vertreters des Schleſiſchen Fiſchere-Vereins beim Deutſchen Fiſchereirath. — 4. Geſchäftsbericht des Schriftführers. — 5. Bericht des Herrn Dr. Hulwa über die Verhandlungen des Münchener Fiſcherei— rathes. — 6. Antrag des Herin Dr. Hulwa betreffend die Exploration der ſchleſiſchen Gewäſſer. — 7. Antrag des Schriftführers betreffend die Errichtung einer Melde- und Auskunſtſtelle für den Kauf und Verkauf von Beſatzfiſchen. — 8. Antrag des Schriftführers betreffend die Prämiirung der Neu: oder Wiederanlage von Teichen. — 9. Beſchlußfaſſung über die Frage: Erſcheint es zweckmäßig, daß die im Regierungsbezirk Oppeln für die Oder und deren Nebengewäſſer angeordnete abſolute Schonzeit (vom 10. April bis zum 9. Juni) auch auf die Regterungsbezirke Breslau und Liegnitz ausgedehnt werde? Nach Schluß der Sitzung vereinigen ſich die Theilnehmer zu einem gemeinſamen Mittageſſen in demſelben Lokale. Nach Beendigung des Mahles, gegen 3 Uhr, wird im nämlichen Saale der IV. Schleſiſche Jiſchverkaufstag abgehalten, zu welchem alle Fiſchgroßhändler Deutſchlands Einladungen erhalten haben. Der Vorſitzende des Schleſiſchen Fiſcherei-Vereins: Fred Graf von Frankenberg. VIII. Fragekaſten. Frage Nr. 36. (Herr v. S. in H.) Ein mir bekannter Gutsnachbar hat ſich vor einigen Jahren Fiſchweiher in ſeinem Garten angelegt, dieſelben werden von der vorbeifließenden Pegnitz geſpeiſt, einem in ſeinem oberen Lauf kleinen raſchfließenden Fluß mit ſteinigem Untergrund. Im ver⸗ gangenen Jahr und insbeſondere dieſes Frühjahr haben ſich in den Weihern an den Fiſchen eine Menge Egel angehängt und dieſe natürlich ſehr geſchwächt. Die Karpfen hielten den Blutentzug leichter aus, den Forellen dagegen wurde Schaden zugefügt und viele gingen ein. Die Fiſche in der Pegnitz haben hie und da Egel anhängen, allein nie in ſolchen Maſſen als die Weiher dieſes Frühjahr gezeigt haben. Ich bitte mir Rath zur Abhilfe ertheilen zu wollen. Die Fiſche konnten gar nicht verwerthet werden und ſahen auch wahrhaft eckelhaft aus. Antwort: In meinem Vortrage „Ueber Fiſchkrankheiten“ (ef. dieſe Nummer sub Literatur— bericht) habe ich Näheres über die Lebensweiſe und die Entwicklung der Fiſchegel berichtet. Darin heißt es: „Die Fiſchegel ſind nur vorübergehende Paraſiten, welche auch freiſchwimmend, oder unter Steinen, oder an Pflanzen verſteckt im Waſſer leben und nur von Zeit zu Zeit Fiſche befallen, um aus denſelben Blut zu ſaugen. Die verſchiedenen bisher an Süßwaſſerfiſchen beſchriebenen Varietäten gehören alle zu der einen in Europa vorkommenden Art Piscicola piscium (geometra). Dieſelbe iſt ein 2—4 em langer Wurm von grüngrauer Grundfarbe mit feinen braunen Punkten und reihenweiſe geſtellten hellen länglichen Flecken. Wie alle Blutegel, hat auch der Fiſchegel am Vorderende einen kleineren, von der Mundöffnung durch— bohrten Saugnapf und am Hinterende eine etwa doppelt ſo große Haft⸗ ſcheibe. Aus der Mundhöhle kann ein kräftiger Rüſſel zum Schlagen der Wunde hervorgeſtülpt werden. Die Thiere legen kleine, gelbrothe, längs geſtreifte Cocons, welche ſowohl auf der Haut der Fiſche, als auch an anderen feſten Objekten unter Waſſer angeheftet werden, nicht aber Piseicola piseium wie in manchen Lehrbüchern der Fiſchzucht zu leſen iſt, analog den Cocons nat. Größe 2—4 em. des mediziniſchen Blutegels in der Erde, über dem Waſſerſpiegel zur Ablage kommen. Im Waſſer ſpielt ſich auch die ganze Entwicklung der Fiſchegel ab, welche überhaupt zu keiner Zeit ihres Lebens ſich außerhalb deßſelben, etwa in feuchter Erde ꝛc. aufhalten. Die Fiſchegel finden ſich hauptſächlich auf der Haut der Karpfen, Schleihen, Barben, Hechte, ſind aber auch bei Forellen und beim Lachs beobachtet worden. Treten dieſelben nur in geringer Zahl auf, ſo verurſachen ſie den Fiſchen keinen beſonderen Schaden, obwohl die Stellen, an denen ein Fiſchegel mit ſeinem Mundſaugnapf angeheftet war, blutig und entzündet zurückbleiben und den Schimmel-Pilzen günſtige Angriffspunkte darbieten. Treten die Fiſchegel jedoch in einem Teiche in größerer Zahl auf, ſo plagen ſie die Fiſche ſehr heftig, ſo daß dieſelben vor Schmerzen wie wild im Waſſer umherſchießen oder ſogar aus demſelben herausſpringen, oft aber von ihren Quälgeiſtern getötet werden, Eine gewiſſe Abhilfe iſt dadurch möglich, daß man in die Teiche einige größere Steine wirft, an denen ſich die Fiſche durch Scheuern von ihren Paraſiten zu befreien ſuchen. Die vollſtändige BE Reinigung eines Teiches tft jedoch nur dadurch möglich, daß man den Teich trocken legt und kalkt, um durch die Kalklauge die Thiere und die Cocons, reſp. die darin befindlichen Eier der Fiſchegel abzutöten.“ Im Laufe dieſes Sommers habe ich eine größere Hälteranlage kennen gelernt, in welcher alljährlich in den letzten Jahren zahlreiche Saiblinge von den Fiſchegeln zu Grunde gerichtet wurden. Der betreffende Verwalter hat ſich ſeiner Plage dadurch entledigt, daß er alljährlich vor der Neubeſetzung der Hälter den Kiesboden derſelben aushebt und die Steine ſorgfältig wäſcht, reſpektive eine Zeit lang trocken legt. Dadurch müſſen natürlich die an den Steinen befeſtigten Cocons der Egel vernichtet werden. Wo analoge Verhältniſſe vorliegen, d. h, wo der Boden der Teiche aus Kies beſteht, welcher bequem ausgehoben, gewaſchen und getrocknet werden kann, genügt dieſes Ver⸗ fahren ſomit völlig. Andernfalls wird das Kalken nothwendig ſein aber auch ſtets zum Ziele führen Dr. Hofer. IX. CTiteratur. Ueber Fiſchkrankheiten. Vortrag, gehalten gelegentlich des V. Deutſchen Fiſchereitages in Breslau 1894. Separatabdruck aus der „Zeitſchrift für Fiſcherei“ 1895 Heft 3/4 mit 23 Abbildungen. Das vorliegende Schriftchen, ein Sonderabdruck aus der „Zeitſchrift für Fiſcherei“ (Band III 1895), iſt die bedeutend erweiterte Wiedergabe eines Vortrages, den der Herr Verfaſſer auf dem Bres⸗ lauer Fiſchereitage gehalten hat. Aus der dem Vortrage folgenden Diskuſſion, noch mehr vielleicht aus privaten Aeußerungen zahlreicher Theilnehmer der Breslauer Verhandlungen war zu entnehmen, daß die Wichtigkeit des Themas volle Würdigung in den betheiligten Kreiſen gefunden hat; dieſe Wahrnehmung hat gewiß den Deutſchen Fiſcherei-Verein veranlaßt, den Redner zu einer Erweiterung ſeines Vortrages, ſowie zur Beigabe von zahlreichen inſtruktiven Abbildungen zu erſuchen und den Vortrag als Sonderſchriſt herauszugeben. Wir bezweifeln nicht, daß hiedurch die Wünſche vieler ein⸗ ſichtiger Fiſcherei-Intereſſenten vollauf befriedigt find, denn wenn auch zugegeben werden muß, daß wir im Kapitel der Fiſchkrankheiten wie in manchen anderen Fragen über Fiſche und Fiſcherei erſt am Anfange des Wiſſens und Könnens ſtehen, ſo iſt es doch wichtig, daß auch dies Wenige, aber Ge⸗ ſicherte in weitere Kreiſe dringt, nicht nur deßhalb, um allzu große Hoffnungen auf das richtige Maaß zurückzuführen, ſondern auch, um die zunächſt beiheiligten Intereſſenten zur Mithilfe an der Löſung dieſer ſo wichtigen Frage zu veranlaſſen. Der in Rede ſtehende Vortrag beſchäftigt ſich faſt ausſchließlich mit den durch thiertſche oder pflanzliche Schmarotzer bedingten Fiſchkrankheiten und den Maßnahmen, welche die beſſere Einſicht in die Urſachen der Erkrankungen uns an die Hand gibt, um eingetretene Krankheiten zu heilen, reſp. — was zweckmäßiger tft — das Auftreten von Krankheiten bei unſeren Zuchtfiſchen zu verhindern. Durch Befolgung der hier gegebenen Rathſchläge wird ſich mancher Züchter vor ſchweren Schädigungen ſichern und manche Unterlaſſungsſünde, die vor Publikation des Hofer 'ſchen Vortrages entſchuldbar war, wird unterbleiben, da ſich nun Jeder Rath und Aufklärung in dem verſtändlich geſchriebenen und trefflich ausgeſtatteten Schriftchen Hofer's holen kann. Wir möchten dasſelbe in der Hand jedes Fiſcherei-Intereſſenten wiſſen und empfehlen es mit gutem Gewiſſen auf's Lebhafteſte; es ent⸗ hält Alles, was zur Zeit über den praktiſch wichtigen Gegenſtand ſich ſagen läßt, in klarer und über— ſichtlicher Darſtellung. Königsberg i. Pr. Prof. Dr. M. Braun. Jeder Landwirth ein Teichwirth von H. W. Rumbke in Bünde i. Weſtf. — Wir haben bereits in einer früheren Nummer der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ auf dieſes Schriftchen aufmerk- ſam gemacht, welches ſich ſpeziell an die Adreſſe des Landwirthes wendet und denſelben zur Teid)- wirthſchaft aufmuntert. Dasſelbe liegt jetzt in zweiter, etwas vermehrter Auflage vor und verdient in den Kreiſen der Landwirthe um feines anregenden Tones willen, weite Verbreitung. Es wurde auf der Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirthſchaftsgeſellſchaft in Köln in dieſem Jahre preisgekrönt. X. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 22. Oktober. Zufuhr genügend, Geſchäft ſchleppend, Preiſe mäßig. En gros-Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte | A ehe 10 55 Winter⸗Rheinlachs. . per Pfund 360 Zander 90-105 50—60 Nu. Lachs“ E 150—220 eee 48 21—35 Flundern, gr. .. „ Schock | 355—550 Karpfen, mittelgroße. 70—75 51—52 do. kleine pomm. u A 60— 80 „ 65 — Bücklinge, Stralf. . „ Wall 300 450 ee TEh. N 92 50 Dore! „ Schock 125-200 Be „ PETE 8 13 Schellfiſch „ Stiege 150-200 Pe 37 5— 20 [Aale, große „ Pfund 90-110 Nn AT: 66 S 60-90 Oſtſeelachs — 120 HerinRg g „ 100 Stck. 600 1000 DIF tr. 30 | | \ W . he a De ch 409 Hullapeſter Landwirtlchaftlihe Preſſe Linziges deutſchſprachiges Jachblakt für die geſammte Landwirkhſchaft und die land— wirkhſchaftlichen Gewerbe in Ungarn. Die reich illuſtrirte Zeitung erſcheint monatlich dreimal und beträgt deren ganzjähriger Bezugspreis für Deutſchland 9 Mark bei freier Zuſendung; halbjährig 4 Mk. 50 Pf. — Inſerate werden billigſt berechnet. Die Adminiſtration und Redaktion befindet ſich: = Budapeft VI., Deſſewffy Gaſſe 45 I. Stock. Veiches Fleiſchmeſl. von Prof. Dr. J. Frenzel u. A. zur Fiſch⸗ fütterung und Aufzucht benutzt und warm empfohlen, ſpeziell zur Karpfen⸗ u. Forellen⸗ zucht. Schülke & Mayr, (3/3) Hamburg. 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(9) Rothe Fisch-Adressen Kraneen om Fiſcheiern, Brut u. lebenden Fiſchen ſind gegen vorherige Einſendung von 1 Mark e pro 100 Stück von der Expe⸗ ition der ag Fiſcherei⸗Zeitung“ Münden, He rzogſpitalſtr. 19, franko zu beziehen. Die von Herrn A. Schillinger empfohlenen Macdonald’fchen Fiſchhrukgläſer verſendet per Stück 2 Mark ab München (3) 3. 3. Krüſy, Weftermühlfte. 18/1 r. Peſatz qtarpfen jeder Größe und jeden Alters, von ſehr ſchnell— wüchſigen galiziſchen Edelkarpfen. + Dreisliſte gratis und franſo. 8 Bärsdorf⸗Trach, Station Arnsdorf b. Liegnitz. (10/3) Graf Rokſikirch'ſche Verwalkung. Die Fiſchzuchtanſtalt Scheibe, Schw. Aud. hat im Laufe des Herbſtes Setzlinge der Bach- forelle, des Vachſaiblings, der Hegenbogen- forelle, des Saiblingsbaſtards (ſogen. Elſäßer Fiſch). Beſtellungen werden möglichſt bald erbeten. (3/3) A. Rühm, Oberf. a D. Nudolf Linke, Tran (Königreich Sachſen) empfiehlt (3) KIT Satfıfılle TI von Regenbogenforelle, Bachſaibling, Bachforelle, Seeforelle, Saiblingskreuzung, in ſchnellwüchſiger gewählter Raſſe 5— 7 em lang das Hundert 12 4 1 " [2 „ 15 „ 10—13 „ „* „ „ 25 v Bei größerer Entnahme: Preisermäßigung. — Eier und Brut aller Salmoniden billigt laut Preisliſte. 800 Stück Junghechte bis ein Viertelpfund ſchwer, kauft (3/3) O. Bayerl, Aidenbach, Bayern. Gekrockneke Garneelen (kl. Nordſeekrabben), jowie davon fabr. Mehl, iſt das beſte u. billigſte Kraftfutter für Fiſche und deren Brut. 50 Kilo von 12.50 & an. Poſtkollt ſchon von 2.50 A an (5/3) von der Granatmüßhle Ditzum a. d. Ems. Die Forellen: Kultur von Karl Feldbacher in Payerbach (Nieder-Oeſterreich) liefert aus den Bachſorellen des Schwarza-Flußes im Höllenthale (Semmeringgeblet) gefunde Rräf- tige Eier und Jungſiſche. Ferner Eier und Jungſiſche der Regenbogenſorelle u. des amerik. Bachſaiblings. Preisliſte und Kulturanweiſung auf Verlangen gratis. Bedingungen coulant. (3) Ueber Jiſchkrankheiten. Vortrag gehalten auf dem V. Deutſchen Fiſchereitag in Breslau 1894 von : Dr. 3runo Hofer in München. Derſelbe iſt als Separatabzug gegen Einfend- | ung von 1 Mark in Briefmarken von der Ge— ſchäftsſtelle des Deutſchen Jiſcherei-Vereins, Berlin S. W., Zimmerſtraße 90/91, fran lo zu beziehen. Die Fischzueht von N A C. Arens 9 Gun, Cleysingen b. Ellrich a. Harz l iefert in der bevorstehenden Brutperiode: n tete Eier, Brut, I, Salle aller Selmouiden, im Besonderen: Ä der Bachforelle, des Bachsaiblings } und der Regenbogenforelle. Man fordere Preisliste. (3) 8 TTT . Die ſtädtiſche Fiſchzuchtanſtalt bei Wiesbaden gibt ab Eier, Brut und Setzlinge der Bach- und Regenbogenforelle. (7/3) Nan fordere Preislifte 2 Angelgeräthe Vorzügl. Fabrikat. Preisliste frei. Hoher Rabatt. Neuanfertig. jed. Geräthe. Reparatur. prompt. G. Staudenmayer, Ulm, k. württ. Hoflieferant. 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RI er he A a en ai, Dal al A au nz DEC 13895 — W ee ee 5 RN \ e N 7 e = 2 Allgemeine Jiſcherei-Zeitung. eue Solge der Bayer. Siſcherei⸗Seitung. Erſcheint monatlich zwei- bis dreimal, Preis: jährlich 4 Mk. — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Unter Kreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 150 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Grpedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19. Organ für lie Befammtintereffen der chiſckerei, ſowie für die Beſtrebungen ler Filherei-Bereine in Sonderheit Organ des Deutſchen Sticherei:Dereins, ſowie der Landes⸗Fiſch.⸗Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schleſ. Fiſch.⸗Ver., des Brandenburg. Fiſch.⸗Ver., des Thüring. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Der. Miesbach⸗ Tegernſee, des Fiſch.⸗ Ver. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. für das Großherzogthum Heſſen, des Kheiniſchen Fiſch. Ver., des Central-Fiſch.⸗ Vereins für Schleswig-Holftein, des Kölner Fiſch.⸗ Ver., des Hamburger Fiſch⸗Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Sothringifchen Fiſch. Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für den Kreis Lingen, des Fiſcherei⸗Vereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt ꝛc. ꝛc. In Berbindung mit FTachmännern Zeutſchlands, Oeſlerreich-Angarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bancrildien und vom Deutſchen Tiſcherei-Verein. Nr. 23 München, den 6. Novenzer 1805. NN. Jahrg. Inhalt: I., II., III. Bekanntmachungen. — IV. Aufforderung. — V. Was machen wir mit ſauren Wieſen und ähnlichem Unland? — VI. Mittheilung einiger Beobachtungen über die Fiſcherei in Weſtfalen aus dem verfloſſenen Jahre. — VII. Das Mainwaſſer ſonſt und jetzt. — VIII. Vermiſchte Mittheilungen. — IX. Perſonalnachricht. — X. Vereinsnachrichten. — XI. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämmtlicher Originalartikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Die Begründung eines internationalen Weichſel-⸗Verbandes betreffend. Auf Einladung des Deutſchen Fiſcherei-Vereins waren erſchienen: Se. Durchlaucht Fürſt Hatzfeldt-Trachenberg, Präſident des Deutſchen Fiſcherei-Vereins; Prof. Dr. O. von Grimm in Petersburg, Ehrenmitglied des Ruſſiſchen Fiſcherei-Vereins; Dr. F. Wilkosz, Advokat in Krakau, Präſident des Galiziſchen Landes-Fiſcherei-Vereins; J. Landgraf, Baurath in Budapeſt, Kgl. Ungariſcher Fiſcherei-Inſpektor; Prof. Dr. Weigelt, Generalſekretär des Deutſchen Fiſcherei-Vereins, Berlin; Prof. Dr. M. Braun, Königsberg, Vorſitzender des Fiſcherei-Vereins für Oſtpreußen; Dr. A. Seligo, Königsberg, Geſchäftsführer des Weſtpreußiſchen Fiſcherei-Vereins; um in einen Meinungsaustauſch über gemeinſame Maßnahmen zur Hebung des Lachsbeſtandes im Weichſelgebiet zu treten. 414 Nach längerer eingehendfter Debatte und aus den Anträgen der Herren Dr. Wilkosz und Prof. Dr. von Grimm faßt Se. Durchlaucht der Fürſt Hatzfeldt das Ergebniß der Berathungen unter einmüthiger Zuſtimmung der Anweſenden wie folgt zuſammen: Durch die bisherigen Brutausſetzungen iſt der Lachsbeſtand im Weichſelgebiet nach— weislich gehoben worden, es iſt daher erforderlich, nicht nur in dieſer Richtung fortzufahren, ſondern die Brutausſetzungen auf mindeſtens 1¼ Million p. a. zu erhöhen. Es wollen hierzu beitragen der Deutſche Fiſcherei-Verein 500 000 Eier bis zu einem Maximalkoſtenbetrage von 3000 Mark, der Galiziſche Landes-Fiſcherei⸗-Verein bis zum Betrage von 900 Gulden (300 000 - 400 000 Eier), der Ruſſiſche Fiſcherei-Verein bis 600 Rubel (300 000 bis 400 000 Eier). Herr Baurath Landgraf als Vertreter des Kgl. Ungariſchen Fiſcherei⸗Inſpektorats gibt feine Bereitwilligkeit, an der gemeinſamen Arbeit theilzunehmen kund und glaubt die Zuſage machen zu können, daß auf ungariſche Koſten jährlich mindeſtens 40 000 bis 50 000 Stück Lachsbrut ausgeſetzt werden. Da die Mehrzahl der Ausſetzungen auf galiziſchem Gebiete zu erfolgen hat, jo über: nimmt für dieſe Arbeiten der Galiziſche Landes-Fiſcherei-Verein ſelbſtſtändige Dispoſitionen. Die Betheiligten ſehen gemeinſame Schritte zur Schonung der Lachſe im Weichſelgebiet als nothwendig an und verpflichten ſich, bei ihren Regierungen dahin vorſtellig zu werden, daß für das ganze Weichſelgebiet gemeinſame Schutzmaßregeln getroffen werden, insbeſondere nach Richtung der Schonzeiten, des Mindeſtmaaßes, der Erhaltung der Laichplätze, der Ver⸗ hütung von Verunreinigungen ꝛc. Ferner erachten es die Betheiligten für nothwendig, die Beſprechungen über die Hebung der Fiſcherei im Weichſelgebiet in paſſenden Zwiſchenräumen zu wiederholen. Herr Prof. Dr. v. Grimm gibt dem Wunſche Ausdruck, daß der Deutſche Fiſcherei— Verein einen internationalen Verband zur Regelung internationaler Fiſcherei-Fragen in's Leben rufen möge; die Anweſenden ſchließen ſich dieſem Wunſche an und der Präſident des Deutſchen Fiſcherei- Vereins giebt die Zuſage, dieſerhalb ſich mit dem Deutſchen See⸗-Fiſcherei-Verein in Verbindung zu ſetzen. Herr Dr. Wilkosz hält es ferner für wünſchenswerth, daß auch der galiziſche Landes⸗Fiſcherei⸗Verein bei Beſetzung der Weichſel mit Standfiſchen von den benachbarten Fiſcherei Vereinen unterſtützt werde, was Se. Durchlaucht für den Deutſchen Fiſcherei-Verein zuſagt. Die Verſammelten erſuchen endlich den Präſidenten des Deutſchen Fiſcherei-Vereins, die weitere Leitung des hiermit begründeten Weichſelverbandes zu übernehmen und drücken den Wunſch aus, die nächſte Verſammlung nach Wien berufen zu wollen. Für den Deukſchen Fiſcherei⸗Verein: (gez.) Fürſt von Hatzfeldt, (gez.) M. Braun, (gez.) Seligo, Vorſitzender des Fiſcherei-Vereins für Geſchäftsführer des Weſtpreußiſchen Oſtpreußen, Fiſcherei⸗Vereins, (gez.) Prof. Dr. Weigelt, General⸗Sekretär des Deutſchen Fiſcherei-Vereins. Für len Galiziſcken Kandes-Fifcerei-Verein: Für den Kuſſiſcten Kiſcſerei-Verein; (gez.) Ferdinand Wilkosz. (gez.) Dr. Oskar v. Grimm. Für das Ungariſche FifdereiInfpektorat : (gez.) J. Landgraf. Das Vorſtehende bringe ich hierdurch zur öffentlichen Kenntniß. Breslau, den 29. Oktober 1895. Der Präſident des Deutſchen Fifcherei-Bereins: (gez.) Fürſt von Hatzfeldt. s 7 j 4 3 3 DEE 15 1695 N — II. Bekanntmachung. Im Auftrage der unterzeichneten Miniſterien wird auch in dieſem Jahre an der könig— lichen Forſtakademie zu Tharandt durch den Profeſſor Dr. Nitſche ein Lehrkurſus für Fiſchzucht abgehalten werden. Derſelbe beginnt Donnerſtag den 14. November Nachmittags 5 Uhr und ſchließt Sonnabend den 16. November Nachmittags 4 Uhr. 5 Der Kurſus wird wie früher aus Vorleſungen und praktiſchen Uebungen beſtehen und Jedermann unentgeltlich gegen einfache Einzeichnung ſeines Namens in die an Ort und Stelle ausliegende Liſte zugänglich ſein. Während aber bisher dieſer Lehrkurſus vornehmlich die künſtliche Fiſchzucht behandelte, wird er ſich in dieſem Jahre auf Teichwirthſchaft beziehen und es ſollen in Zukunft beide Gegenſtände derart mit einander abwechſeln, daß in den Jahren mit gerader Jahres⸗ zahl über künſtliche Fiſchzucht, in den Jahren mit ungerader Jahreszahl über Teichwirthſchaft geleſen wird. Dresden, am 10. Oktober 1895. Die Miniſterien des Innern und der Finanzen. v. Metzſch. v. Watzdorf. III. Bekanntmadung der Königl. Württ. Centralſtelle für die Tandwirtßſchaft, betreffend die Beſchaffung von Aalbrut für inländiſche Fiſchzüchter. Die Centralſtelle wird inländiſchen Fiſchzüchtern die Beſchaffung von Aalbrut wie bisher dadurch erleichtern, daß fie den Ankauf der Brut vermittelt und die Verpackungs- und Trans⸗ portkoſten auf ihre Kaſſe übernimmt, ſo daß die Beſteller nur den Ankaufspreis zu erſtatten haben. Beſtellungen ſind bei dem Fiſcherei-Sachverſtändigen der Centralſtelle, Herrn Profeſſor Dr. Sieglin in Hohenheim ſpäteſtens bis 31. Dezember d. J. einzureichen. Stuttgart, den 8. Oktober 1895. v. O w. IV. Aufforderung. Mit der Zuſammenſtellung der gebräuchlichen Fiſchfuttermittel für die Gruppe XX der Berliner Gewerbe-Ausſtellung 1896 betraut, bitte ich Produzenten und Händler um ge: fällige Zuſtellung von Proben, wenn angängig im Gewichte von / Zentner (25 Kilo) und mehr. Angaben über Herſtellungsweiſe, Zuſammenſetzung, chemiſche Analyſe, Preiſe ac. ſind beſonders erwünſcht. Die Sendungen ſind an die Biologiſche und Fiſcherei-Verſuchsſtation, Friedrichshagen, zu richten. Prof. Joh. Frenzel. V. Was machen wir mit ſauren Wieſen und ähnlichem Anland? Von Profeſſor Joh. Frenzel — Friedrichshagen. Betrachtet man die hydrologiſchen Verhältniſſe der Erdoberfläche, ſo theilt man dieſe gewöhnlich in zwei Hauptgebiete ein, nämlich in das des trockenen (feſten) Landes und das des Waſſers (Meere, Seen, Flüſſe, Bäche ꝛc.) Wer aber genauer zuſieht, der wird finden, daß dieſer Gegenſatz in Wahrheit doch nicht ganz ſo ſchroff ſei und daß ſich ein Zwiſchengebiet einſchieben läßt, das weder als „Waſſer“ noch als „feſtes Land“ zu bezeichnen iſt, nämlich das der Sümpfe, naſſen Wieſen, Moore, Fenne, Laken ꝛc. Sehen wir als feſtes Land dasjenige an, welches nur fo viel Flüſſigkeit aufgenommen hat, daß es höchſtens als angefeuchtet, oder mehr oder weniger feucht zu nennen iſt, ſo wiſſen wir ja, daß es ſchon hier zahlreiche Unterſchiede gibt und einen kontinuirlichen Uebergang vom völlig trockenen, ſterilen Sandboden der Wüſte bis zu dem mit Waſſer ſchon geſättigten 4156 — — Wieſenboden. Läßt man nun den Waſſergehalt einen größeren ſein, ſo etwa, daß die vor⸗ handenen Erdetheilchen nicht mehr an einander backen, ſondern einen Brei bilden, ſo geht der feſte Boden in den halbflüſſigen über, der nun auch wieder, je nach dem Waſſergehalte, Unterſchiede darbieten kann, deren Grenzen etwa — bei geringerem Waſſergehalte — als naſſe (ſaure) Wieſen, bei größerem aber als Sumpf ꝛc. zu bezeichnen wäre, der, im End: falle, vom Waſſer ſchon völlig bedeckt ſein kann, ohne doch ſchon als eigentliches Gewäſſer bezeichnet werden zu dürfen. Als ſolches würde vielmehr erſt diejenige Waſſeranſammlung zu gelten haben, welche um ſo viel höher über dem Erdboden ſteht, daß es zur Entwicklung einer ſpezifiſchen Thier- und Pflanzenwelt des Waſſers kommt, welche weſentlich verſchieden iſt von derjenigen des feſten Landes oder des Sumpfes. Vom Standpunkte der Fiſchwirthſchaft im Beſonderen kann man diejenige Waſſeranſammlung als „Gewäſſer“ bezeichnen, welche als Aufenthaltsort für Fiſche und für andere, dieſen direkt oder indirekt zur Nahrung dienende Organismen geeignet iſt. Glücklicherweiſe überwiegen auf der Erdoberfläche diejenigen Gebiete, welche für uns von wirthſchaftlicher Bedeutung find, nämlich das feſte Land einerſeits und die Gewäſſer anderſeits. Immerhin aber gibt es doch noch Strecken genug, welche wirthſchaftlich ſo gut wie werthlos für uns ſind, deßwegen, weil ſie als Wieſen zu naß ſind, ohne doch eigentliche Gewäſſer in obigem Sinne darzuſtellen. Eine naſſe Wieſe aber erzeugt, wie ja bekannt genug iſt, bloß harte, ſaure Gräſer, welche für den Landwirth kaum irgend einen erheblichen Werth haben. Anderſeits aber iſt nicht zu leugnen, daß derartige Sümpfe, wenn ihnen ein Theil des Waſſers entzogen werden könnte, ausgezeichnete Graswieſen, Kleefelder oder dergl. abgeben würden, weil der reichliche Waſſergehalt für eine energiſche Zerſetzung des Erdbodens und für eine ausgiebige Humusbildung geſorgt hat. Thatſächlich iſt es vielfach auch möglich, derartige Stellen zu drainiren. Oft aber wird ſich dies verbieten, wenn das Drainwaſſer nicht abgeführt werden kann, wenn alſo der nöthige Fall fehlt. Dann läßt ſich freilich der Sumpfboden auch dadurch verbeſſern, daß man ihn mit Sand, und ſei er noch ſo ſteril, überkornt. Aber auch dies iſt oft nicht ausführbar, zumal dann, wenn das Herbeiholen des Sandes zu viel Koſten verurſacht. Soll man nun rathlos der Natur gegenüberſtehen? Soll man die ſauere Wieſe weiter vegetiren laſſen, ohne daß ſie irgendwelchen Ertrag abwirft? Nein, denn es gibt noch einen Behelf, der namentlich für den Fiſchwirth und den, der ein Intereſſe an Fiſchen hat, anwendbar iſt und der leider viel zu wenig beachtet wird. Man kann nämlich gewiſſermaßen das Drainiren und das Aufhöhen des Landes mit einander ver⸗ binden, derart, daß man die betreffende Wieſe in Theilſtücke eintheilt (Parzellen) von denen man abwechſelnd das eine ausgräbt und das andere ſtehen läßt, um es ſodann mit der ausgehobenen Erde zu bedecken. Dies ift das ganze Geheimniß; und mancher wird mir ſagen, daß er es ſchon längſt entdeckt hat, wie auch andere meinen werden, die Sache ſei viel zu einfach, um darüber noch lange Worte zu verlieren. Die Anlage derartiger kleiner Weiher, oder ſagen wir auch Tümpel, und die Verbeſſerung des Bodens durch Aufhöhen desſelben läßt ſich jedoch an ſo vielen Stellen und mit ſolcher Leichtigkeit ausführen, daß es geradezu räthſelhaft bleibt, warum es es nicht überall geſchieht und ſo ſelten zu ſehen iſt. Schuld daran mag wohl theilweiſe das mangelnde Intereſſe ſein, welches man in den Kreiſen der Landwirthſchaft immer noch der Fiſchwirthſchaft entgegenbringt. Es kommt hier aber noch die irrthümliche Meinung hinzu, daß nur diejenigen Gewäſſer für den Fiſchzüchter von Werth ſeien, welche man ablaſſen und trocken legen kann. Aber in jedem, ſonſt geſunden Waſſer können Fiſche gedeihen und es kommt nur darauf an, den richtigen Fiſch in das richtige Waſſer zu bringen. Freilich, wollte man verſuchen, Bachforellen in derartige Wieſenteiche zu bringen, ſo dürfte das Reſultat zumeiſt ein negatives ſein, einmal, weil dieſer Fiſch bekanntlich ſauerſtoffreiches Waſſer verlangt und aus nicht ablaßbaren Teichen ſchwer herauszufiſchen iſt. Aus dem letzteren Grunde dürfte ſich auch der Karpfen hier nicht eignen, wie es auch nicht beſonders rationell iſt, dieſen Fiſch in Flüſſe und Seen zu bringen. Es gibt indeſſen noch andere Fiſche, die höchſt werthvoll ſind, und die zum Beiſpiel wieder nicht für die eigentlichen (ablaßbaren) Teiche geeignet ſind. Dies ſind vor Allem die Aale und Krebſe, denen etwa noch Schleihen, Barſche ꝛc. anzuſchließen wären. Ja, für ein nicht fließendes und nicht ablaßbares Gewäſſer gibt es kaum einen geeigneteren Fiſch als den 5 — — Aal, denn wir können ihn mit Leichtigkeit — als Brut — hineinbringen und wir können ihn verhindern, wieder davon zu gehen, wie er es in fließenden Gewäſſern ja ſo leicht thut. Gefangen wird er in Reuſen oder mit Legangeln (Puppen). Ebenſo wichtig möchte ferner der Krebs ſein, den wir ja ebenſo leicht verſetzen können. Nachdem die Krebspeſt vor einem Jahrzehnt unter unſeren Krebſen ſo aufgeräumt hat und nachdem ſie neuerdings wieder verſchiedentlich aufgetreten iſt, möchte man faſt behaupten, dieſes Thier gehöre nicht mehr in die offenen Gewäſſer, die ja immer eine Verbreitung von Epidemieen begünſtigen. Ander⸗ ſeits aber ſind die Krebſe im Preiſe ſo außerordentlich geſtiegen, daß man es nicht verab— ſaumen ſollte, die Krebszucht nach Kräften zu heben. Und dies könnte an keinem Orte beſſer geſchehen, als in nicht zu großen Weihern und Tümpeln, die von einander iſolirt bleiben können, ſo daß eine etwa einmal auftretende Epidemie auf den Herd der Entſtehung leicht zu beſchränken iſt. Man hat dann auch hier den weiteren Vortheil, daß die Krebſe nicht davon gehen können und daß ſie mittelſt Reuſen ꝛc. leicht zu erbeuten ſind. Ob es weiterhin zweckmäßig iſt, Aale und Krebſe in dasſelbe Waſſer zu bringen, möge hier nicht ohne Weiteres entſchieden werden. Richtig iſt ja, daß beide arge Räuber ſind und ſich heftig be— feinden; doch wäre dies noch kein ausreichender Grund, ſie getrennt zu halten. Außerdem aber ſind ſie größtentheils Nahrungskonkurrenten und dies möchte eher in's Gewicht fallen. Die Umwandlung einer naſſen Wieſe oder dergl. in Weiher geſchieht am zweckmäßigſten in der Weiſe, daß man die letzteren möglichſt lang und ſchmal macht, ihnen alſo die Geſtalt von Gräben gibt. Dies iſt ſchon deßwegen von Vortheil, als man ſo in bequemſter Weiſe die ausgehobene Erde links und rechts auf den zwiſchen den Weihern liegenden Boden werfen kann, ohne ſie erſt fortkarren zu müſſen. Wenn alſo der Weiher zwei bis vier Meter Breite hat, ſo iſt dies völlig ausreichend. Das dazwiſchen liegende Erdreich kann dann etwa ebenſo breit ſein. Es iſt immer gut, die Weiher nicht zu breit anzulegen; für die Länge aber gibt es weniger eine Beſchränkung, und dieſe muß ſich zunächſt nach den örtlichen Verhält— niſſen richten, wobei aber immer zu beachten bleibt, daß — bei gleicher Geſtalt — ein kleinerer, hier alſo kürzerer Weiher, ſtets mehr Ufer hat, als ein großer, und auf die Uferentwicklung kommt es doch in allererſter Linie an. Auch die Tiefe der Weiher braucht keine große zu ſein; denn je flacher ein Waſſer iſt, um ſo beſſer entwickelt ſich die Boden vegetation. Allerdings gewährt dann der Weiher auch um fo weniger Raum und kann um jo weniger Fiſche beherbergen, wozu dann uoch kommt, daß ein flaches Waſſer ſich ſtärker erwärmt als ein tieferes, und wenngleich die Wärme als ſolche den Fiſchen noch nicht ſchädlich iſt, ſo könnte das Waſſer doch leicht zu luftarm werden. Man wird alſo auch hier die gute Mitte einhalten müſſen. Allerdings iſt es, wenn man tiefer gehen will, ſchwer, den Weiher mit dem Spaten auszuheben, ſo daß man gut thut, ihn während der Arbeit mittelſt einer Baupumpe oder dergl. leer zu pumpen, wodurch das Ausgraben ganz weſentlich erleichtert wird. Natürlich läßt ſich ein kleiner Weiher leichter als ein großer auspumpen, ſo daß man ſchon aus dieſem Grunde die Länge beſchränken ſollte. Es würde mithin bei einer Breite von 2 bis 4 Meter die Länge 5 bis höchſtens 20 Meter zu be— tragen haben. Für die Tiefe des Weihers endlich, d. h. für die Höhe der Waſſerſchicht, würde in den meiſten Fällen ein halber Meter ſchon genügen und höher als 1 Meter brauchten ſie nie zu ſein. Legt man Weiher in der oben angegebenen Weiſe an, ſo kann man dieſelben bald probeweiſe mit Fiſchen ꝛc. beſetzen. Man hüte ſich indeſſen vor dem Fehler, den Weiher von Anfang an voll zu beſetzen, denn man kann nicht erwarten, daß ſofort die erforderliche Menge an Nahrung darin iſt. Vielmehr iſt es nöthig, für die Zufuhr derſelben zu ſorgen, und zwar am einfachſten dadurch, daß man aus irgend einem benachbarten See, Teiche, Tümpel ꝛc. Waſſerpflanzen (auch Waſſerpeſt), Schnecken, Muſcheln ꝛc. herbeiholt, wobei man auch nicht die auf dem Waſſer ſchwimmenden Algen (den ſogenannten „Schlamm“ ſ. „Allg. Fiſcherei⸗Zeitung“ pro 1895 Nr. 17 S. 311) vergeſſen ſollte, da ſich in dieſen mit Vor— liebe die ſogenannten Waſſerläuſe (Daphnien) und andere Thiere aufhalten. Es empfiehlt ſich hierbei ferner, dieſe Waſſerpflanzen nicht unmittelbar aus dem einen Waſſer in das andere zu ſetzen, ſondern erſt den Schädlingen (Käfern, Wanzen ꝛc.) Zeit zum Verlaſſen des 418 — — —-— Krautes zu geben, wenn man es nicht vorzieht, dieſes erſt Hühnern oder Enten vorzuwerfen, damit jene Schädlinge vertilgt werden. Manch' ein in der Praxis ſtehender Fiſchzüchter wird einen großen Theil der obigen Ausführungen und Angaben ſo ſelbſtverſtändlich und allgemein bekannt finden, daß ich mir vielleicht die Mühe damit hätte ſparen können. Da ich indeſſen wiederholentliche Anfragen von Landwirthen empfing, ob es zweckmäßig ſei, ſchlechte Wieſen auszugraben und in Weiher zu verwandeln, und da es mir ferner zu viel geworden wäre, alle jene Anfragen brieflich und ausführlich zu beantworten, ſo nahm ich zu dieſem kleinen Aufſatz meine Zuflucht. Wir müſſen es ja auch als unſere Aufgabe betrachten, nicht bloß die Fiſchwirthſchaft als ſelbſt⸗ ſtändiges Gewerbe zu fördern und zu heben, ſondern auch darauf hinzuweiſen, wie wichtig ſie als Nebenbetrieb ſein kann, namentlich in der Landwirthſchaft und in der Forſt⸗ wirthſchaft. Allerdings iſt ja richtig, daß weder der Land- noch der Forſtwirth aus der Um⸗ wandlung von Unland in Fiſchwäſſer große Kapitalien ziehen wird; er wird aber durch Auf⸗ höhen des Bodens dieſen verbeſſern und daher ertragreicher machen und er wird durch Anlage, wenn auch vielleicht nur kleiner Weiher, für feinen eigenen Bedarf und für den der Nach: barſchaft Fiſche genug ernten können, deren Zucht und Pflege noch dazu weniger mühſam iſt als Ackerbau und Viehzucht. VI. Mittheilung einiger Beobachtungen über die Jiſcherei in Weflfalen aus dem verfloffenen Jahre. Vortrag, gehalten in der Generalverſammlung des Fiſcherei-Vereins für Weſtfalen und Lippe zu Paderborn am 20. Juli 1895 von dem Oberfiſchmeiſter der Provinz Weſtfalen, Herrn Nuyken. Das verfloſſene Jahr kann als ein für die Fiſchzucht günſtiges bezeichnet werden, da im Gegenſatz zu dem außerordentlich trockenen Sommer des Jahres 1893 derjenige des letzten Jahres ſich durch großen Waſſerreichthum ausgezeichnet hat.“) Während im vorletzten Jahre die Niederſchläge bis zum Juli hin ſo gering waren, daß die ganze, von den Flüſſen geführte Waſſermenge bequem in den Kanälen der Trieb⸗ werke Platz fand, ſomit kein Waſſer über die Wehre zum Abfluß kam, die Flußbetten bis auf einzelne tiefere Kolke, in welche die Fiſche ſich zuſammenzogen, und leicht — erlaubt oder unerlaubt — gefangen werden konnten, trocken lagen, war im verfloſſenen Jahre überall ein Ueberſchuß an Waſſer vorhanden; die Fiſche konnten ſich im Fluße ſelbſt halten und waren nicht gezwungen, um überhaupt im Waſſer bleiben zu können, in die Rieſelgräben zu treten, die bekanntlich für die Brut und Jungfiſche außerordentlich ſchädlich wirken. Bei den höheren Waſſerſtänden vollzog ſich auch der Aufſtieg leicht über Wehre, die ſonſt ihrer Höhe wegen nur von den größeren Fiſchen überwunden werden können, das Laichgeſchäft konnte an den dafür geeigneten Plätzen ſtattfinden, die Verunreinigungen der Flüſſe verloren bei der großen Waſſerfülle an ſchädlichem Einfluß — kurz, der Fiſchbeſtand iſt heute, trotz des ſehr ungünſtigen Frühjahrs und Vorſommers 1893, in den Gewäſſern unſerer Provinz, ſoweit fie als Fiſchwaſſer überhaupt noch in Betracht kommen, ein durchweg befriedigender, an einzelnen Stellen, z. B. an der oberen Diemel, wo beſonders günſtige Waſſerverhältniſſe vorhanden ſind und den Fiſchdieben ſtark auf die Finger geſehen wird, wie auch in den Ge— wäſſern des Kreiſes Bielefeld, die ſich ebenfalls einer 9 forgfältigen Behandlung und Aufſicht erfreuen, als ein vorzüglicher zu bezeichnen. Aalleitern. Im verfloſſenen Jahre find einige Verſuche mit Moosbändern**) gemacht worden, die den Zweck haben, den jungen Aalen beim Aufſteigen auch dann einen feuchten Weg an den Wehren zu bieten, wenn das Waſſer oberhalb abgemahlen ift und tiefer als die Schutz⸗ oberkante ſteht. Die Bänder beſtehen aus 6 cm breiten Leinwandſtreifen, auf welche ge— trocknetes Moos (Sphagnum curpidatum beziehungsweiſe Sphagnum cymbifolium) etwa „) Anm. d. Red.: In anderen Theilen Deutſchlands, z. B. am Oberrhein, in Schleſien :c. wurde über die enorm große Trockenheit dieſes Jahres geklagt. ) Die Moosbänder werden von M. Marwede in Neuſtadt a. Rbge. angefertigt und koſten 60 Pfennig pro Meter. N R 419 1 em ſtark genäht iſt. Sie werden derart an den Schützen befeſtigt, daß das eine Ende auch dann noch in das Oberwaſſer taucht, wenn es ſeinen tiefſten Stand erreicht, während das andere Ende über das Schütz hinweg bis in's Unterwaſſer geführt wird. Die Bänder wirken bei ihrer großen Poröſität heberartig und bleiben noch feucht, wenn die Schütztafeln bei fallendem Oberwaſſer längſt abgetrocknet find und den Aalen den Aufſtieg un möglich machen. Bei Herford ſind an mehreren Mühlen derartige Bänder angebracht und iſt auch das Aufſteigen der Montée hier beobachtet worden, dagegen hat ein in Hamm angeſtellter Verſuch keinen Erfolg gehabt. Der Schleuſenmeiſter Möller dort hat im Juli v. Is. an einem Abend junge Aale in größerer Menge — er ſchätzt ſie auf etwa 1000 Stück — vor den unteren Schleuſenthoren beobachtet und, als ſie keinen Verſuch zum Erklettern der Thore oder des dort hängenden Moosbandes machten, das untere Thorpaar geöffnet, ſie in die Kammer treten laſſen und regelrecht durchgeſchleuſt. Nach ſeiner Angabe haben die Aale bereits eine Länge von etwa 25 bis 30 em und die Stärke eines kleinen Fingers gehabt. Lachstreppe bei Oeynhauſen. Im Laufe des vorigen Herbſtes iſt eine Frage zum Austrag gebracht worden, über welche die Sachverſtändigen verſchiedener Meinung waren: Sie betrifft den Fiſchpaß zu Oeyn—⸗ hauſen, von dem in gleicher Weiſe wie von dem Paſſe am Wehr zu Hameln einerſeits be— hauptet wurde, er werde von den Lachſen angenommen während dies von anderer Seite be— zweifelt wurde.“) Es ſind nun mit Genehmigung des Herrn Oberpräſidenten, der auch die erforderlichen Mittel in dankenswertheſter Weiſe bereit ſtellte, zwei Reuſen beſchafft und Anfangs Oktober derart vor die Austrittöffnungen in's Oberwaſſer gelegt worden, daß jeder Lachs, welcher den Paß durchſchwommen hatte, gefangen werden mußte. Auf dieſe Weiſe ſind vom 17. Oktober, an welchem Tage der erſte Lachs vor dem Wehre beobachtet wurde, bis Ende November 63 Lachſe in den Reuſen gefangen. Es iſt hiermit erwieſen, daß der Paß nunmehr, nach der Vornahme einiger kleiner Veränderungen, welche ſich als wünſchenswerth herausgeſtellt hatten, bei ausreichendem Waſſer gut funktionirt. Außer den mit den Reuſen erbeuteten ſind noch 32 Lachſe mit dem Hamen auf dem Wehrboden gefangen worden. Dieſe letzte Art des Fangens iſt nicht unintereſſant: Der Ab: fallboden des Nadelwehres iſt ſehr lang und flach geneigt und ſelbſt bei höheren Waſſer— ſtänden nicht über 25—30 em hoch vom Waſſer überſtrömt. Die aufſteigenden Lachſe, welche daher beim Aufſteigen vom Wehrwärter ſehr gut beobachtet werden können, pflegen ſich möglichſt nahe an die Waſſerſtrudel zu ſtellen, welche ſich bei Fortnahme einer oder mehrerer Wehrnadeln bilden, um hier längere Zeit ruhig ſtehen zu bleiben. Sobald nun ein Lachs in dieſer Stellung beobachtet wird, kommt der Wärter mit einem an einem langen Stiel befeſtigten Hamen von hinterher, ſchiebt den letzteren unter den Fiſch und hebt ihn in einfachſter Weiſe aus dem Waſſer heraus. | Die hier gefangenen Fiſche werden zur Gewinnung von Laich verwendet, welcher in der Fiſchbrutanſtalt des Herrn Aug. Stein meiſter in Bünde erbrütet wird. Ueber die Zahl der in früheren Jahren gefangenen Lachſe waren genaue Angaben nicht zu erlangen, doch läßt die mir von Herrn Steinmeiſter freundlichſt mitgetheilte Anzahl Lachs— eier, welche ſeine Anſtalt aus Oeynhauſen erhalten hat, einen Rückſchluß auf die Zahl der gefangenen Lachſe zu. Es ſind ihm nämlich von Oeynhauſen geliefert worden: im Jahre befruchtete Eier im Jahre befruchtete Eier 139 000 18904 ĩ 6 000 5 000 189223 25 22000 1099 5. 17 000 2000 900 11 000 1894 . 300 000 Wie hieraus hervorgeht, iſt das Geſammtergebniß des letzten Jahres mit 95 Lachſen ein außergewöhnlich reiches, welches die erfreulichſten Rückſchlüſſe auf die Erfolge der Brut— ausſetzung zuläßt. Von den im letzten Jahre gefangenen Fiſchen waren 57 Männchen und 38 Weibchen, *) Im Vortrage wurde die Anlage des Paſſes an der Hand von Zeichnungen eingehend erläutert. 420 mit einem Durchſchnittsgewicht von 8 Pfund; das Höchſtgewicht betrug 19, das Mindeſt⸗ gewicht 4 Pfund. Die am Paß in Oeynhauſen angeſtellten Verſuche waren auch erforderlich zur Beant⸗ wortung der weiteren Frage nach der Zweckmäßigkeit der Anlage von Päſſen oberhalb, und zwar ſowohl in der Werre ſelbſt, als auch in der Elſe, einem einige Kilometer oberhalb Oeynhauſen in jene einmündenden Nebenfluſſe. In ihm hindern die Brauſe- und Elſemühle den Aufſtieg, erſtere mit 3,6, letztere mit 2,8 m Wehrhöhe; in der Werre ſtellt ſich das Wehr der Untermühle bei Behme und — abgeſehen von einigen kleineren, nicht hindernden Wehren, — dasjenige der Bergerthorſchleuſe in Herford den Lachſen in den Weg. Die be theiligten Fiſcherei-Vereine Bünde und Herford ſtreben nun ſchon ſeit längerer Zeit die Er- richtung von Lachstreppen an dieſen Wehren an, um die Quellgebiete für die natürliche Laichung wieder zu erſchließen, es konnte der Frage aber nicht näher getreten werden, da die Erkundigungen, welche ich bei der Brauſe- und Behmer-Mühle über das Erſcheinen von Lachſen im Unterwaſſer eingezogen hatten, vollſtändig negativ ausgefallen waren. Aufgabe dieſes Jahres wird es nunmehr ſein zu beobachten, ob die Lachſe nach Durchſchwimmen des Oeynhauſer Paſſes in die Elſe oder Werre aufſteigen und feſtzuſtellen, ob die Anzahl der erſcheinenden Fiſche genügend groß iſt, um die hohen Anlagekoſten der fraglichen Wehre wirth- ſchaftlich zu rechtfertigen. Fiſchpaß bei Rheine. Wie in der Weſer, ſo hat auch in der Ems ein ſtarkes Aufſteigen von Lachſen ſtatt⸗ gefunden; die Fiſche ſind jedoch nicht über das Wehr bei Rheine hinausgelangt, da der lang erſehnte Paß hier immer noch nicht erbaut iſt. Nachdem im verfloſſenen Frühjahre nochmals eine Berathung über die zweckmäßigſte Anlage desſelben ſtattgefunden hat, ein vom Herrn Baurath Meyer in Lingen ausgearbeitetes Projekt einſtimmig als das beſte von vier vor⸗ liegenden Entwürfen anerkannt worden iſt, und der Herr Oberpräſident die Ausführung des—⸗ ſelben bei dem Herrn Minifter befürwortet hat, ſteht zu erwarten, daß endlich dem beſonders vom Verein Steinfurt geäußerten Wunſche Rechnung getragen, der Paß erbaut und die obere Ems den Lachſen wieder zugänglich gemacht werden wird. Neue Päſſe. In Betreff der Fiſchpäſſe dürfte noch von Intereſſe ſein mitzutheilen, daß die Königliche Generalkommiſſion zu Münſter bei Gelegenheit der Möhneregulirung bei Rüthen in der nächſten Zeit drei Fiſchpäſſe zur Ausführung bringen laſſen will, die nach einem in der Provinz Heſſen⸗Naſſau mehrfach ausgeführtem Syſteme, das ſich dort gut bewährt hat, erbaut werden ſollen. Im Gegenſatz zu der ſonſt gebräuchlichen Anordnung, bei der die einzelnen Stauſtufen in einer Richtung hinter einander angelegt werden, finden ſie ſich hier theils hinter, theils neben einander gruppirt, wodurch das ganze Bauwerk einen annähernd quadratiſchen Grundriß erhält. Im Uebrigen ſei noch bemerkt, daß bei den neu angelegten Bewäſſerungs⸗ wehren auch Rückſicht auf die Fiſchzucht genommen iſt, und die Wehre mit rauhen und flachen Abfallböden, die den Fiſchen den Aufſtieg geſtatten, angelegt worden ſind. Lachsfang bei Witten. Neben der Weſer, beziehungsweiſe Werre und Ems, kommt in der Provinz Weſtfalen die Ruhr als Lachsfluß in Betracht und iſt es erfreulich feſtſtellen zu können, daß auch in ihr im vorigen Jahre der Fang ein ſehr guter geweſen iſt. Die Hauptfangſtelle für Lachſe liegt unterhalb des Wehres bei Witten, woſelbſt die Herren Gebrüder Lohmann auf dem rechten Ruhrufer auf Grund eines alten Rechts einen ſelbſtthätigen Lachsfang beſitzen und betreiben. Gütiger Mittheilung der Genannten zufolge wurden gefangen: im Jahre 1888 58 Stück; im Jahre 1889 42 Stück; im Jahre 1890 40 Stück; im Jahre 1891 und 1892 fand wegen Neubau des Wehres kein Fang ſtatt; im Jahre 1893 etwa 100 kleinere Fiſche im Geſammtgewicht von etwa 400 — 500 Pfund und im Jahre 1894 106 Stück große, mit einem Durchſchnittsgewicht von 9— 10 Pfund. Außerdem ſind im vorigen Jahre an der gegenüberliegenden Seite der Ruhr, woſelbſt der Landwirth Wilhelms fiſchereiberechtigt iſt, mit dem Zugnetz und Hamen 32 Stück ge: fangen worden. Nach den übereinſtimmenden Mittheilungen der Herren Lohmann und Wilhelms iſt IRRE e N N — — der Aufſtieg der Lachſe über das Wehr bei Witten im vorigen Herbſte ein ſehr bedeutender geweſen und ſind die gleichen Beobachtungen auch an dem Stau bei Herdecke gemacht worden. Wohin ſich der Hauptzug der Lachſe weiter oberhalb gewendet hat, habe ich nicht ermitteln können, es iſt mir nur bekannt geworden, daß in der Nähe von Fröndenberg, nach Angabe des Amtmanns Schmitz daſelbſt „einige ziemlich ſchwere Lachſe“ gefangen, und, wie ich vor einigen Tagen zufällig erfahren habe, in Arnsberg an einem Nachmittage drei große Lachſe von Arbeitern, welche Verkribbungen an den Ruhrufern vornahmen, erbeutet worden ſind, was ſeit längeren Jahren dort nicht mehr vorgekommen iſt. Endlich ſind auch in Meſchede mehrere ſchwere Fiſche gefangen worden, die für außergewöhnlich große Forellen ge— halten ſind, wahrſcheinlich aber Lachſe geweſen ſein werden. Eine genaue Feſtſtellung des Fangergebniſſes iſt außerordentlich ſchwer, aber ſehr wünſchenswerth: nicht allein um zu ermeſſen, welchen Erfolg die Brutausſetzungen gehabt haben, ſondern auch im Hinblick auf eine Reviſion des Lachsfangvertrages mit Holland, um feſtſtellen zu können, ob letzteres nicht im Vergleich zu dem Nutzen, der ihm aus der Brut— ausſetzung erwächſt, einen größeren Theil der Koſten, als ſeither, hierfür zu tragen haben müßte. Die Geſammtzahl der jährlich in der Ruhr gefangenen Lachſe wird von einem ge— nauen Kenner der Verhältniſſe, dem Herrn Guſtav Lohmann, auf etwa 500 bis 600 Stück geſchätzt. Brutausſetzung. Iſt das oben genannte Fangergebniß auch kein übermäßig glänzendes, ſo iſt es doch immerhin ein befriedigendes zu nennen, und es verlohnt ſich wohl zu fragen, welchen Um— ſtänden dasſelbe zu danken iſt. Vergleicht man den heutigen Zuſtand der Flüſſe mit demjenigen vor etwa 50 oder 100 Jahren, ſo iſt in die Augen ſpringend, daß Veränderungen vorgegangen ſind, die — wohl ohne Ausnahme — nur eine Verſchlechterung der Flüſſe als Fiſchwaſſer zur Folge ge— habt und, in den extremſten Fällen, Bäche mit klarem Quellwaſſer in ſtinkende Kloaken, in denen kein Lebeweſen mehr fortkommen kann, verwandelt haben. Der obere Lauf der Emſcher, etwa bis Henrichenburg, die das Abwaſſer der Stadt Eſſen aufnehmende Berne u. ſ. w. ſind abſchreckende Beiſpiele dieſer ärgſten Verunreinigung. An anderen Stellen ſind die in den Flüſſen ſteckenden Waſſerkräfte derart durch Anlage von Wehren und Triebwerken ausgenutzt, daß ſie alles Waſſer dem eigentlichen Flußbette entziehen und den zu den Laichplätzen auf— ſteigenden Fiſchen keine genügende Waſſertiefe mehr bieten, ganz abgeſehen davon, daß die Wehre in vielen Fällen überhaupt nicht überwunden werden können. Das Laichgeſchäft wird dann, wenn nicht vollſtändig unterlaſſen, fo doch an Stellen voll ogen, an denen wenig Aus— ſicht für das Aufkommen der Brut gegeben iſt. Faßt man alle dieſe Umſtände, die in den einem Jahre mehr, in dem anderen weniger ſchädlich auftreten, zuſammen, ſo wird man ſich der Ueberzeugung nicht verſchließen können, daß die natürliche Laichung allein nicht in der Lage geweſen ſein würde, den heutigen Fiſchbeſtand zu ſchaffen, dies vielmehr nur mit Hilfe der künſtlichen Erbrütung möglich geweſen iſt. Aus dieſem Grunde iſt denn ſeit dem Be— ſtehen des Fiſcherei-Vereins für Weſtfalen und Lippe der größte Werth auf die Brutausſetz— ungen gelegt worden, und hat auch die Königliche Staatsregierung, als fie der Geſellſchaſt Hohenzollern zur Einrichtung einer neuen Lachsfangſtelle in der Weſer bei Elsfleth die Er— laubniß ertheilte, ihr die Auflage gemacht, jährlich zwei Millionen Eier zu erbrüten und die Brut der Weſer zuzuführen. Dies iſt ſeit dem Beſtehen der Geſellſchaft, d. h. ſeit ſechs Jahren, mit einem jährlichen Koftenaufwande von rund 12000 Ml geſchehen, wird aber in Zukunft aufhören, da die Geſellſchaft in dieſem Jahre ihren Betrieb eingeſtellt hat. Die Intereſſenten, voran der um die Hebung der Fiſcherei in der Weſer hochverdiente Vorſitzende des Weſtdeutſchen Fiſcherei-Verbandes, Herr Amtsgerichtsrath Adickes in Nienburg, gaben ſich nun die größte Mühe, anderweitig die Mittel aufzubringen, um die Brutausſetzung in dem bisherigen Maaße fortführen und den Fiſchbeſtand in der Weſer auf ſeiner jetzigen Höhe halten zu können. Dieſe Bemühungen ſind von unſerem Vereine unterſtützt und gereicht es uns zur beſonderem Freude, daß der Landeshauptmann von Weſtfalen, Herr Geheimer Ober— Regierungsrath Overweg, auch bei dieſer Gelegenheit wieder, wie ſchon oft, fein Wohlwollen unſeren Beſtrebungen erwieſen und bei dem Provinzialausſchuß die Bewilligung von 1000 M. — 422 — für die Lachsbrutausſetzung in die Weſer und Ems beantragt und bewilligt erhalten hat. Es ſei geſtattee, ihm und dem Provinzialausſchuſſe auch an dieſer Stelle hierfür beſtens zu danken. Da der Provinzialausſchuß erſt Mitte April ds. Is. zuſammentrat, die Lachsbrut in dieſem Jahre aber beſonders früh ausfiel, ſo war es nicht mehr möglich, dieſe Mittel im laufenden Jahre für die Ems (600 A) zu verwenden. Die in dieſem Frühjahr vom Deutſchen Fiſcherei-Verein überwieſene Lachsbrut iſt wie folgt ausgeſetzt worden. Es wurde beſetzt: ; I, im Emsgebiet: 1. der Randelbach bei Rheine, 2. der Höpingsmühlenbach bei Rheine, 3. die Emsdetter Aa, 4. der Urlaulsbach bei Dreuſteinfurt, 5. der Hamelbach bei Wiedenbrück, 6. der Euſternbach bei Wiedenbrück, mit je 5000 Stück. II. im Rheingebiete: 1. das obere Niederſchlagsgebiet der Stever bei Appelhülſen mit 8000 Stück, 2. dasjenige der mittleren Stever bei Lüdinghauſen mit 22 000 Stück, 3. ſind noch von der Rheinprovinz aus im Niederſchlagsgebiete der Ennepe in der Nähe von Milspe 30 000 Stück Lachsbrut zur Ausſetzung gelangt. Um die Erbrütung und Ausſetzung der unter II. 1. und 2. genannten Brut haben ſich die Herren Landwirthſchaftslehrer Dr. Potthaſt in Billerbeck und Hömberg in Lüdinghauſen beſonders verdient gemacht, bei der Ausſetzung der Brut im Emsgebiete bin ich in bereitwilligſter Weiſe von den Herren Landrath Oſterrath, Windhoff, Deitmar, Geutrup und Diekmann unterſtützt worden. Im Anſchluſſe an die vorſtehend mitgetheilten Zahlen dürfte es von Intereſſe ſein, die Brutausſetzungen kennen zu lernen, welche in den letzten fünf Jahren 1890 —1894 in der Provinz Weſtfalen ſtattgefunden haben. Die bezüglichen Zahlen ſind in der nachſtehenden Tabelle zuſammengetragen und geben, wenn ſie auch bei den nicht ganz zuverläſſigen Unter⸗ lagen, als abſolut richtig nicht angeſehen werden können, doch ein Bild über die rege Thätigkeit, welche nach dieſer Richtung hin im Vereinsgebiet entwickelt worden iſt. In der Provinz Weſtfalen ſind in den Jahren 1890 bis 1894 zur Ausſetzung ge⸗ kommen: Bachforellen | Regenbogen- forellen Saiblinge Lachſe Aale Aeſchen Zander Karpfen Seeforellen Maränen J. Aus den Mitteln | | der Einzelvereine 2 490 000 119 100 17200 151 200 54 200| 31 750 30 00039 250 23 800 9 170 II. Aus der Sten⸗ nes'ſchen Anſtalt | auf Staats- und | Provinzialkoſten 172500 90 700 | III. Auf Koſten des | deutſchenFiſcherei— Vereins 8 23 000 812 000 5 000 In Summa 2 622 500 232 800 17 200 963 200 54 200 36 750 30 000 39 250 23 a 9 170 | | 1 und insgeſammt 4 068 870 Stück Brut. Fluß⸗ Verunreinigung. Auf der vorigen Generalverſammlung in Marsberg haben wir Gelegenheit gehabt, die Kläranlage kennen zu lernen, welche von der Stadtberger Hütte angelegt iſt; dieſe nach der Anſicht des Profeſſors Weigelt bei richtigem Betriebe muſtergiltige Anlage, iſt meines Wiſſens leider ohne Nachfolge geblieben, ſo dringend nothwendig ſelbe gerade in unſerer induſtriereichen Provinz iſt. Im Allgemeinen fehlt es ja nicht an Klärteichen, ob dieſelben aber ihren Zweck erfüllen, iſt eine andere Frage. Iſt der gute Wille vorhanden die Abwäſſer nach Möglichkeit zu reinigen, werden die Klärteiche rechtzeitigt entſchlammt, ſo iſt auch mit ee ente eee eee eee, 423 — — —¾ꝛ eiufachen Anlagen Manches zu erreichen, fehlt aber der erſtere, ſo ſind auch die beſten Klär— anlagen nutzlos. Ich muß leider nach meinen Beobachtungen geſtehen, daß der gute Wille noch an gar vielen Stellen fehlt, und kann mich bei ruhiger Betrachtung nicht der Anſicht verſchließen, daß viele Fabrikbeſitzer glauben, genug gethan zu haben, wenn ſie der Forderung der Aufſichts— behörde nachgekommen ſind und Klärteiche angelegt haben, daß es ihnen im Uebrigen aber mehr oder weniger gleichgiltig iſt, ob der angeftrebte Zweck, die Sicherung der Rechte der Fiſcherei⸗ Berechtigten, nun auch durch einen ordnungsmäßigen Betrieb erreicht wird oder nicht. Möchten dieſe Verhältniſſe im nächſten Jahre eine Aenderung zum Beſſeren erfahren und möchte die Induſtrie eingedenk ſein, daß der Standpunkt, den die Fiſcherei-Intereſſenten ihr gegenüber einnehmen, ein Standpunkt, der gerade in unſerem Verein in dem Worte „leben und leben laſſen“, ſcinen Ausdruck gefunden hat, der Induſtrie die Verpflichtung auferlegt, die Fiſcherei nach Möglichkeit vor Schaden zu bewahren. gez. Nuyken. VII. Das Mainwaſſer ſonſt und jetzt. Von L. Buxbaum, Raunheim am Main. Vor 25 bis 30 Jahren war das Mainwaſſer noch in ſeinem normalen Zuſtand. Der Main brachte ſein Waſſer aus dem Fichtelgebirge und ſeine Nebenflüſſe das ihrige aus den verſchiedenen Gebirgen in unverdorbenem, unverfälſchtem Zuſtande bis in den Rhein. Dort ſah man freilich das braune Mainwaſſer von dem grünlichen Rheinwaſſer auf weite Ent— fernung ſich noch auffallend abheben, allein das Mainwaſſer war doch ſo klar, daß man überall, wo es nicht allzu tief war, durch dasſelbe auf den Boden ſehen konnte. Es fand deßhalb auch vielfach Verwendung zu techniſchen Zwecken, zum Waſchen und Bleichen, auch wurden in den anliegenden Orten zur Sommerzeit Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine, Gänſe u. dgl. hinein getrieben und darin gebadet und gewaſchen. Man konnte ſich damals ungefährdet im Mainwaſſer baden und waſchen und die Schiffleute verwendeten es durchweg zum Kochen, oft ſogar zum Trinken. Ja, es wurde mitunter als Medizin angewendet, denn wenn Jemand an den Augen litt, ſo wurden dieſelben mit Mainwaſſer ausgewaſchen. Die Fiſche ließen es ſich in dieſem Waſſer ſehr wohl ſein und die Fiſcherei war damals ein ganz lohnendes Gewerbe. Als Knabe habe ich den Flußbarſch auf ſeinem Anſtand, hinter einem Steine, oder in den Laichkräutern ſtehend, mit den Händen ergriffen und Heraus: geworfen. Krebſe gab es in Menge und Mufcheln, die Unionen wie Anodonten wurden in Maſſe aus dem Schlamm herausgeholt, mit kochendem Waſſer übergoſſen, die Thiere herausgenommen und als Schweinefutter verwendet. So war der Main damals ein vielfach geſuchter und benutzter Fluß. Nun entſtanden die chemiſchen Fabriken am Untermain, in Fechenheim, Offenbach, Griesheim, Höchſt, Okriftel und anderen Orten, die ſämmtlich ihre Abwaſſer in den Main leiteten. Wenn dieſe ihre Fabrikabwaſſer ablaufen ließen, ſo kamen damit noch viele Farb— ſtoffe, Säuren, Kalk und andere Beſtandtheile in den Main, ſo daß das Mainwaſſer vielfach gefärbt wurde und auf die Fiſche geradezu giftig wirkte. Da aber dieſe Verunreinigung des Fluſſes nur auf eine Entfernung von ca. 10 Stunden von der Mainmündung an ſtattfand, ſo wurden dieſe Stoffe, ſobald die Abflußzapfen geſchloſſen wurden, in einem Zeitraume von 8 bis 10 Stunden von der Strömung in den Rhein befördert und das nachrückende Main: waſſer aus dem Mittel- und Obermain zeigte ſich wieder klar und hell. Dadurch war alſo nur zeitweiſe das Waſſer verdorben, denn die Fabrıfabwailer liefen nicht beſtändig fort, ſondern nur an ganz beſtimmten Tagen oder bei Nacht. Man konnte deßhalb das Main— waſſer zu den oben angeführten Zwecken nicht mehr fortdauernd verwenden und mußte der Verbrauch ſchon bedeutend eingeſchränkt werden. Jetzt wurde in den Jahren 1883 bis 1886 die Mainkanaliſation ausgeführt und auf eine Entfernung von 35 Kilometer fünf Nadelwehre mit Schleuſen und Trommelwehren er— richtet. Dadurch ſteht das Waſſer an ſeiner Oberfläche jetzt faſt ruhig und die Fabrik— abwaſſer, die ſich von Jahr zu Jahr vermehrten, werden überhaupt nur einmal ganz weg: geſchwemmt, wenn die Nadeln wegen Hochwaſſer oder Eisgang niedergelegt werden müſſen. Das Waſſer iſt jetzt gewöhnlich in einem Zuſtande, daß man an keiner Stelle auf den Boden ſehen kann und ſieht aus wie rothe, blaue oder braune Tinte, je nachdem die ein: zelnen Farben vorheirſchen. Das Waſchen und Bleichen mit dieſem Waſſer iſt nicht mehr möglich, auch kann das Vieh darin nicht mehr gebadet und gewaſchen werden. In Flörsheim ſind ſchon viele Gänſe an dieſem Waſſer zu Grunde gegangen, die darin ſich baden ſollten. Die Frankfurter Badeanſtalten-Beſitzer haben ſchon öfter Beſchwerde eingereicht, weil das Baden in dieſem Waſſer in Frage geſtellt war und die Badegäſte wegblieben. Einige Schiffer, die ſich damit gewaſchen hatten, bekamen Augenkrankheiten und zum Trinken oder Kochen wird es von den Schiffleuten überhaupt nicht mehr verwendet. Wenn die Fabrikwaſſer laufen, dann flüchten die Fiſche in die Nebenflüßchen, in den Rhein, oder gehen ſtromaufwärts; viele gehen aber darin zu Grunde oder werden krank und ſiechen dann dahin, eine Beute für die Krähen und Milane. Die Krebſe ſind ganz fort und die Muſcheln haben ſich ſehr vermindert. Durch das ruhige Waſſer ſetzen ſich jetzt auch die mineraliſchen Beſtandtheile der Fabrikabwaſſer auf den Boden und verderben dadurch auch die Fiſchbrut. Zu techniſchen Zwecken kann das Waſſer in dem Untermain überhaupt nicht mehr verwendet werden, denn die mitgeführten Säuren ſind noch ſo ſtark, daß das Eiſen ſtark angefreſſen wird und die Floſſen der Fiſche häufig wie verbrannt ausſehen, meiſtens iſt das Waſſer mit einer häutigen Schicht bedeckt, die in allen Regenbogenfarben ſchillert. Welche Stoffe es ſind, die in dem Waſſer ſo ſchädlich wirken, kann ich nicht beſtimmen, das iſt die Aufgabe eines Chemikers, die nachtheilige Wirkung desſelben auf alles organiſche Leben, liegt aber offen zu Tage. Wenn im Winter die Nadeln umgelegt werden müſſen, dann gibt es Tage, an denen das Waſſer wieder in dem früheren normalem Zuſtande erſcheint und es iſt dann auch ſo klar, daß man auf den Grund ſehen kann; im Winter iſt bekanntlich das Flußwaſſer klarer als im Sommer. Auch bei Hochwaſſer werden die Farbſtoffe raſch fortgeführt, aber klar iſt das Waſſer dann nicht. Bei niedrigem Stande hat das nicht geſtaute Mainwaſſer eine Geſchwindigkeit von ca. 0,50 m in der Sekunde und liefert ungefähr 70 ebm Waſſer in den Rhein; bei Hochwaſſer beträgt die Geſchwindigkeit 2,20 m und liefert 3400 ebm Waſſer. Das Ge: fälle von Frankfurt bis Mainz beträgt auf eine Entfernung von 35 km 10,91 m, bei Hoch⸗ waſſer aber nur 7 bis 8 m. Der Durchſchnittsquerſchnitt bei niedrigem Stand beträgt 130 bis 150 qm, bei Hochwaſſer 1500 — 3000 qm. Die ganze Länge des Mains be⸗ trägt in der Luftlinie 35 Meilen, mit ſeinen Krümmungen macht er aber einen Weg von 80 Meilen und ſein Gefäll beträgt auf ſeine ganze Länge 570 m. Auch das Kanalſyſtem der Stadt Frankfurt hat zur Verſchlechterung des Mainwaſſers beigetragen, weil das Klär⸗ becken nur am Tage in Thätigkeit war, Nachts aber die Kanäle ihren Inhalt in den Main ergoſſen. Auf eine diesbezügliche Beſchwerde des Kommerzienrathes Engelhardt tn Rüſſels— heim iſt dieſem Uebelſtande nun abgeholfen worden und wird der Inhalt der Kanäle jetzt auch Nachts geklärt. So müßte auch den Fabriken die Verpflichtung auferlegt werden, ihre Abwaſſer nur nach vollſtändiger Klärung ablaufen zu laſſen. Alle am Maine angeſtellten Strommeiſter und Flußbauaufſeher ſollten auch über die Verunreinigung des Fluſſes die Aufſicht führen und ſollte es ihnen zur Pflicht gemacht werden, das Flußwaſſer öfter durch einen Chemiker unterſuchen zu laſſen auf giftige Beſtandtheile. Dadurch wäre es leicht möglich, diejenigen Fabriken heraus zu finden, die in dieſer Beziehung Nachläſſigkeiten ſich zu Schulden kommen laſſen und könnte dann auf Beſeitigung dieſes Mißſtandes Bedacht ge— nommen werden. Schon das einfache Kalkwaſſer iſt für die Fiſche ein ſehr ſtarkes Gift und als vor einigen Jahren die Zuckerfabrik Großtherau erbaut wurde und ihr Kalkwaſſer in den Schwarzbach laufen ließ, waren am nächſten Tage alle Fiſche darin todt. Das ruhig ſtehende Mainwaſſer verbreitet im Sommer auch einen unangenehmen Geruch und iſt es nicht an— genehm, direkt am Fluſſe zu wohnen. VIII. Vermiſchte Mittheilungen. Aus dem Leben der Waſſerinſekten. (Mit Erlaubniß von Mac Millan & Co., London, aus Prof. L. C. Miall's aquatie Insects reproduzirt). Der große gelbrandige „ re 1 7 8 a ng 425 Schwimmkäfer (Dyticus marginalis) iſt dem Fiſchzüchter leider nur zu gut bekannt und nachſtehende kurze Lebensgeſchichte gibt ihm vielleicht Veranlaſſung, zu erkennen, wann dieſer ſchlimme Räuber am leichteſten in ſeiner Entwicklung zu bekämpfen iſt. Die Larve und der Käfer ſelbſt leben bekanntlich im Waſſer, die Larve bringt indeß die Zeit nach der Ver— puppung in der Erde zu. Die Erklärung iſt darin gegeben, daß das Thier während ſeiner ganzen Lebenszeit Luft athmet und als Larve und Käfer beweglich genug iſt, ſich dieſe von der Oberfläche des Waſſers zu holen, als Puppe in ihrem ſtarren Mumienkleide muß ſie aber einen Platz bewohnen, der ihr ungehinderte Luftzufuhr gibt und deßhalb gräbt ſich die Larve vor der Metamorphoſe ganz flach in die Erde ein. Das Weibchen legt ſeine Eier unter der Waſſerfläche in Schilf und Pflanzen ab; der Pflanzenſtengel wird von ihr dazu bis zum Mark angebohrt und die Eier in dieſe Höhlungen abgeſetzt. Dies geſchieht im März bis April und in drei Wochen kriechen dann die ſehr kleinen Larven aus, die ungemein raſch wachſen und innerhalb vier oder fünf Wochen ihre Lebenszeit als Larve abſchließen; natürlich bedürfen ſie in dieſer Zeit ungemein viel Nahrung und nehmen dieſe in der bekannten Weiſe, daß ſie ihr Opfer mit den Zangen anklammern und anbohren und mittelſt derſelben aus— ſaugen. Die ungemein fein gearbeitetee hohlen Zangen arbeiten dabei in Verbindung mit den Mundmuskeln wie eine Saugpumpe. Der Dyticus frißt ziemlich Alles, was im Waſſer lebt, Schnecken und Würmer, Froſchlarven und Fiſche. Wenn die Larve (die leichter als Waſſer iſt) athmen will, muß ſie ſich an einen feſten Gegenſtand anklammern und ihren Schwanz allmählich in die Luft ſtecken; ſie kann dann den feſten Gegenſtand loslaſſen und hängt gleichſam an der Spiegelfläche des Waſſers zum Athmen. Die Larven kriechen zur Einpuppung nicht weit vom Teich ab, machen ganz nahe am Teichrand im feuchten Boden eine kleine Zelle und kriechen im Sommer, bereits nach 14 Tagen, als fertiger Käfer aus. Bei kaltem Wetter bleiben ſie lange, vielleicht ſogar bis zum Frühling, als Larve begraben. Der Käfer lebt länger als ein Jahr und ſchwimmt und frißt, außer bei ſehr kaltem Wetter, luſtig weiter, er iſt nicht weniger räuberiſch als die Larve. Der große ſchwarze Schwimmkäfer (Hydrophilus piceus) iſt durchaus kein ſo ſchlimmer Gaſt trotz feines großen Leibesumfanges (er wird bis 4½ , 2 em groß). Er nimmt nur Pflanzennahrung und daneben kleine Waſſerthierchen, für Fiſche iſt er faſt unſchädlich. Seine Lebensgeſchichte iſt durchaus verſchieden vom Gelbrand. Das Weibchen legt ſeine Eier im Juni bis Juli. Man findet dann öfters auf dem Waſſer kleine ovale Cocons herumſchwimmen, von leicht gerauhtem Aeußern, ſie ſehen faſt aus wie eine platt gedrückte Haſelnuß mit merkwürdigem maſtbaumähnlichen Zopffortſatz am Ende. In dieſe mit außer: ordentlichem Geſchick ſelbſtgeſponnenen Schiffchen legt der Käfer ſeine Eier, die nach drei Wochen auskriechen und als Larve dreimal ſich häuten und einſpinnen. Das Eierſchiffchen wird mit großer Sorgfalt hergeſtellt: Der Käfer hat hierzu einen kleinen Spinnapparat an ſeinem Hinterkörper, deſſen Konſtruktion einem geſchickten Ingenieur alle Ehre machen würde. Er läßt mit demſelben zwei einzelne etwas klebrige Fäden in drehender Bewegung heraus— treten, ſammelt mit den Hinterfüßen aus einem ihm bequem liegenden Algenbündel ein Häufchen Algenwerg und dreht und drückt aus dieſen beiden, mit den Vorderfüßen arbeitend, und den eigenen Körper zur Form nehmend, allmählich eine kleine halbe Nußſchale heraus. Hierauf macht er ebenſo eine zweite halbe Schale und webt und klebt endlich die beiden Theile zuſammen, 115 Stunden genügen für dieſe gewiß ſchwere Arbeit. Der Käfer drückt ſich dann in dies Schiffchen hinein und legt in weiteren zwei Stunden ſeine Eier ab, zieht ſich dann aus dem Schiffchen zurück und ſchließt gleichmäßig webend den Cocon. Er ſetzt dann den oben erwähnten kleinen Maſt oder Stengel auf, deſſen Beſtimmung nicht ganz ſicher iſt. Wahrſcheinlich dient er zur Ventilation der Eier während der Brutzeit. Die ganze Arbeit nimmt faſt fünf Stunden in Anſpruch. In ſehr ſeichten pflanzenreichen Teichen finden wir im Frühſommer bis zum Herbſt (die erſte Generation verſchwindet im Juli und im Auguſt kommen die Nachfolger heraus) kleine, ſchwarze, luſtig kreiſende Käfer, es find dies garz unſchuldige Pflanzenfreſſer (Hydro- bius), die höchſtens, wenn fie einmal in tieferes Waſſer gerathen, dem großen Gelbrand zum Opfer fallen. Die kleinen Herren legen ſich gern auf den Rücken und athmen dann 426 — ſchwimmend die ihnen nöthige Luft. Luft ſich zu verſchaffen iſt eine der erſten Sorgen der Waſſerinſekten, aber keine löſt vielleicht fo ingeniös dieſe Aufgabe wie die Larve der kleinen, Donacia genannten, ebenfalls pflanzenfreſſenden Waſſerkäfer. Dieſe ſind kleine, ungefähr 1 em lange weißliche Larven, faſt wie jede andere Landkäferlarve ausſehend, fie haben eigentlich gar keine Vorrichtung ſich unter Waſſer die nöthige Lebensluft zu ſichern außer zwei kleinen mit Oeffnungen verſehenen Stacheln und dieſe benutzen ſie, um tief unter Waſſer die Wurzeln von Waſſerroſen und anderen, ſtarke Hohlräume enthaltenden Waſſerpflanzen anzu⸗ bohren, um den Luftvorrath zu beſtehlen, den dieſe Wurzeln und Schößlinge in ihren großen Hohlräumen führen. Alle Waſſerinſekten haben außerordentlich verſchiedene Vorrichtungen um ſich die Luftzufuhr zu ſichern, indeß keine Species wohl ſo merkwürdige, wie dieſe kleinen Donacien, die mit ihrem Bohrapparat dieſe unterſeeiſchen Lufträume anzapfen können. S. Jaffé. Fiſchreichthum der Nordſee. Welchen enormen Fiſchreichthum die Nordſee birgt, wurde durch einige im Oktober d. Is. von Fiſchdampfern in Geeſtemünde angebrachte Fänge illuſtrirt. Zwei Dampfer fiſchten auf der Dogger Bank mit dem Grundnetz und fingen in einer Fiſchzeit von zwei Tagen circa 250 Centner Fiſche. Die in ihrer unmittelbaren Nähe thätigen Heringsfiſcher erzielten nicht minder reiche Fänge mit dem Treibnetz. Die gefangenen Heringsmaſſen waren ſo groß, daß die Netze nur theilweiſe aufgenommen und dann der Fang zunächſt bei Seite geſchafft werden mußte, bevor man weitere Netze einholte. Es waren alſo ſowohl am Grunde wie in den oberen Schichten des Meeres erſtaunlich viel Fiſche vorhanden. Die Kabeliau und Schellfiſche, welche vorzugsweiſe die Beute der Schleppnetzfiſcher bilden, jagen den Heringen nach und ſind daher meiſt größere Fiſche, denn die kleinen betheiligen ſich an dieſer für ſie zweckloſen Jagd nicht. Einen noch größeren Fang machte der „Präſident Herwig“, derſelbe brachte nach ſechstägiger Abweſenheit eine aus 500 Centner Fiſchen be⸗ ſtehende Ladung heim und würde eine noch weit größere Menge erbeutet haben, wenn nicht ſein Netz in Folge eines in demſelben gefangenen Fiſchquantums von ſchätzungsweiſe 150 Centnern zerriſſen und der Fang verloren gegangen wäre. Der letzterwähnte Fang wurde in fünf Stunden Schleppzeit erzielt und war der Dampfer nicht mehr im Stande das volle Netz fortzubewegen. Der durch das Grundſchleppnetz abgefiſchte Raum beträgt etwa 16 Meter in der Breite und 1½ Meter in der Höhe und wird dasſelbe in fünf Stunden ca. 25 000 bis 28000 Meter über dem Meeresgrund fortbewegt. Bei fo reichen Fängen ſuchen die Dampfer ſich möglichſt auf einer Stelle zu halten und drehen fortwährend in großen Kreiſen herum, da die Fiſchſchwärme gewöhnlich nur auf kurzen Strecken ſo dicht ſind, es kommt natürlich häufig vor, daß ſie den Zug verlieren und ſtatt des erhofften reichen Fanges faſt nichts im Netze haben, das Auffinden ſolcher Fiſchſchwärme iſt die reine Glücksſache, daher auch das Geheimhalten der Fangplätze, an denen man gute Reſultate erzielt hat, wie ſolches von den Fiſchern oft gethan wird, zwecklos. Kratzerſeuche. Im Hinblick auf das in No. 21 S. 384 der „Allgemeinen Fiſcherei⸗ Zeitung“, erwähnte Abſterben von Aeſchen in Folge von Infektion mit Kratzwürmern, beziehungsweiſe Schwächung der Fiſche durch dieſe Infektion und nachfolgende Pilzerkrankung möchte ich auf einen ähnlichen Fall aufmerkſam machen, der mir zu Anfang dieſes Jahres zur Unterſuchung vorlag. Durch den bekannten Aalreuſenfabrikanten Sturm in Forchtenberg erhielt ich, wenn ich nicht irre, im Februar dieſes Jahres eine Anzahl verſchiedener Weißfiſche (Naſen, Barben, Schuppfiſche, Rothaugen u. ſ. w.), welche im Kocher, einem Nebenfluß des Neckars, tot auf— gefunden worden waren. Es war ja von einem maſſenhaften Sterben von Weißfiſchen im Kocher ſowohl wie in der Jagſt ſchon 1894 auf dem Fiſchereitag in Breslau geredet worden und hatten Profeſſor Sieglin uud ich dafür dieſelben Gründe angenommen, wie für das Fiſchſterben im oberen Neckar: Infektion mit Myxoſporidien. Bei der Unterfuhung der mir überſandten Fiſche konnte ich nun aber weder an den Kiemen, noch in den Muskeln oder ſonſtigen Organen der Thiere Myxoſporidien finden, dagegen war der Darm der Fiſche in hohem Grade mit einem Echynorhynchus und zwar Echynorhynchus proteus Westrumb infizirt, ſo daß ich ſchon damals die Anſicht ausſprach, daß dieſe Darmparaſiten die Urſache jener Seuche im Kocher ſeien. 8 12 PN 427 —— — — Herr Sturm, mit welchem ich auf dem Württembergiſchen Fiſchereitag in Rottweil über die Sache ſprach, theilte mir mit, daß ihm auch von anderer Seite dieſer Verdacht aus— geſprochen worden ſei. Ich zweifle nicht daran, daß durch ein maſſenhaftes Infizirtwerden mit Kratzern Fiſche derart in ihrer Lebenskraft geſchwächt werden können, daß ſie gegen andere äußere Inſulte, welche ſie ſonſt gut ausgehalten hätten, nicht mehr die genügende Widerſtandsfähigkeit haben. Zwiſchenwirth des Echinorhynchus proteus iſt bekanntlich die gemeine Waſſeraſſel Asellus aquaticus. Tübingen, den 3. November 1895. Dr. C. Fickert. Oberbadiſche landwirthſchaftliche Ausſtellung. Auf der vom 26. bis 29. Sep: tember in Freiburg i. Br. abgehaltenen oberbadiſchen landwirthſchaftlichen Ausſtellung war auch die Fiſcherei vertreten. Die Fiſchzuchtanſtalt Selzenhof ſtellte drei Aquarien mit lebenden Regenbogenforellen, Bachforellen und ein- und zweiſömmerigen Sälmlingen aus, ferner eine Sammlung ſämmtlicher im Gebiet des Oberrheins vorkommender Fiſcharten, ana— tomiſche und entwicklungsgeſchichtliche Präparate und die als Fiſchnahrung wichtigſten Inſekten und Kruſtaceen. Außerdem Bruttröge, Netze, Reuſen u. ſ. w. Die Fiſchzuchtanſtalt Selzenhof wurde durch Verleihung der ſilbernen Medaille ausgezeichnet. IX. Perſonalnachricht. Der Deutſche Fiſcherei-Verein bringt hiermit ſeinen Mitgliedern zur Kenntniß, daß derſelbe den plötzlichen Tod ſeines Vorſtandsmitgliedes Herrn Kuno Grafen von Rantzau zu betrauern hat. Derſelbe iſt im Alter von 43 Jahren während einer Reiſe auf dem Bahnhof Soeſt i W. am Gehirnſchlag verſchieden. Fürſt von Hatzfeldt, Präſident des Deutſchen Fiſcherei-Vereins. X. Vereinsnachrichten. Fiſcherei⸗Verein für Weſtfalen und Lippe. Protokoll der Vorſtandsſitzung des Jiſcherei-Vereins für Weftfalen und Lippe. Die heutige Sitzung fand ſtatt im Anſchluß an die landwirthſchaftliche Ausſtellung des Kreiſes Siegen mit der auch eine Fiſcherei-Ausſtellung verbunden war, über welche der Vorſtand das ihm ugetragene Amt als Preisrichter übernommen hatte. Von den Vorſtandsmitgliedern ſind anweſend: die Herren Landrath Dr. Federath als Vor— fip der, Landrath von Ditfurth und Landrath von Borries; die übrigen Vorſtandsmitglieder hatten ihr Ausbleiben entſchuldigt; der Verſammlung wohnten bei: die Herren Landesrath Boeſe, Meliorationsbauinſpektor Nuyken, Ehrenamtmann Dr. Rentzing, der Vorſitzende des Fiſcherei— Vereins für den Kreis Siegen, Herr Amtmann Liebau und mehrere Mitglieder dieſes Vereins. In der Abwickelung des Programmes der Ausſtellung war eine Verzögerung eingetreten, unter der auch die Vorſtandsſitzung in ſofern zu leiden hatte, als die zur Verfügung bleibende Zeit nicht ausreichte, die Tagesordnung erſchöpfend zu erledigen. Vor Eintritt in die letztere gab der Vorſitzende der Hoffnung Ausdruck, daß die Fiſcherei-Aus— ſtellung, welche hervorragend gelungen und die Fiſchfauna des Kreiſes Siegen in einer ſelbſt hoch— geſpannte Erwartungen übertreffenden Reichhaltigkeit zeige, Veranlaſſung ſein möge, den Kreisverein zur weiteren Pflege der heimiſchen Gewäſſer und ihrer Produkte zum Nutzen des Kreiſes zu ermuntern. Punkt 1 und 2 der Tagesordnung: Bericht über die Generalverſammlung des weſtdeutſchen Fiſcherei-Verbandes und des dritten deutſchen Fiſchereiraths. Der Vorſitzende erklärte dann zu Punkt 1 und 2 der Tagesordnung auf ein ausführliches Referat über die ſehr intereſſanten Verhandlungen in Trier und München mit Rückſicht auf die weit vorgeſchrittene Zeit verzichten zu müſſen und beſchränkte ſich auf die Mittheilung, daß die nächſte Verſammlung des Weftdeutfchen Fiſcherei-Verbandes in Münſter abgehalten werden ſolle. Sein Vor— ſchlag die zehnte Generalverſammlung des Fiſcherei-Vereins für Weſtfalen und Lippe hiermit zu ver— binden und für die Tagung den Stiftungstag, den 21. Oktober zu beſtimmen, wird einſtimmig an— genommen. Punkt 3 der Tagesordnung: Normirung der Zahl der für nicht geſchloſſene Gewäſſer auszuſtellenden Fiſcherei⸗Erlaubnißſcheine ($ 12 des Fiſcherei-Geſetzes vom 30. Juni 1894). Es hat ſich als dringend nothwendig herausgeſtellt, die Zahl der Erlaubnißſcheine im Jutereſſe der Hebung der Fifcheret in einzelnen Bezirken einzuſchränken. 428 — —— — Nach eingehender Erwägung der verſchiedenen in Betracht kommenden Verhältniſſe wird be⸗ ſchloſſen vorzuſchlagen, für je 1000 Meter Länge eines Gewäſſers die Ausſtellung eines Erlaubniß⸗ ſcheines zu geſtatten, ſofern das Gewäſſer auf den geraden normalen Strecken eine Breite von 10 Meter und darunter in der Vegetationslinie der Ufer, die dem mittlern Waſſerſtande entſpricht, beſitzt, da⸗ gegen bei größerer Breite die Ausſtellung von 2 Scheinen für dle gleiche Länge zulaſſen zu wollen. Bei dieſer Gelegenheit wurde mitgetheilt, daß in den Formularen zu den Verträgen, welche der Kreisausſchuß des Kreiſes Herford für die Verpachtung der gemeinſchaftlichen Fiſcherei-Bezirke aufgeſtellt habe und welche durch Druck vervielfältigt ſeien, ſolche Beſchränkungen ſchon vorgeſehen wären. Es ſeien auch die weſentlichſten geſetzlichen und polizeilichen Fiſcherei-Vorſchriften in einem Druckhefte vereinigt worden, in der Abſicht ſie den Fiſchern u. ſ. w. leicht zugänglich zu machen. Beide Druckſachen, wie auch die Formulare für die auszuſtellenden Erlaubniß- und Berichtigungs⸗Karten, werden als ſehr zweckmäßig anerkannt und ſollen den Lokal-Vereinen als Vorbilder empfohlen werden. Punkt 4 der Tagesordnung: Maßnahmen zur Hebung der Krebszucht. Aus Anlaß einer vom landwirthſchaftlichen Miniſterium ergangenen Anregung, hat ſich der deutſche Fiſchereirath in feiner letzten Sitzung auch mit der Frage der Hebung der Krebszucht be— ſchäftigt und beſchloſſen, ſich an die Einzelvereine zu wenden um das Material für eine eingehende Darſtellung des Zuſtandes, in dem ſich die Krebszucht z. Z. befindet, zu erhalten. Es wird anerkannt, daß dieſer Zweig der Flſchzucht der Pflege auch in der Provinz Weſtfalen noch dringend bedarf, und daß es durchaus wünſchenswerth und lohnend erſcheint, ihm größere Sorg⸗ falt zuzuwenden. Herr Landrath von Ditfurth ſtellt einen Vortrag hierüber für die nächſte Vor⸗ ſtandsſitzung in Ausſicht, in dem er auch die vom deutſchen Fiſchereirathe angeregte Frage einer anderen Schonzeit für die Krebſe, namentlich einer etwaigen Ausdehnung derſelben für die Weibchen, zu behandeln beabſichtigt. Punkt 5 der Tagesordnung: Neuere Eingänge. In dem Kreiſe Meſchede beſteht neben der Adjacenten-Fiſcherei die Gemeinde-Fiſcherei auf den⸗ ſelben Flußſtrecken. Da letztere für ſich verpachtet zu werden pflegt, ſo wird, falls die Bildung eines gemeinſchaftlichen Fiſcherei-Bezirks, in dem die Rechte der Uferanlieger zuſammengefaßt werden würden, erfolgen ſollte, auch dieſe Rechte durch Verpachtung genutzt werden müſſen, jomit dieſelbe Flußſtrecke zweimal verpachtet werden. Der com. Oberförſter, Herr Forſtaſſeſſor Walloth, hat dieſe Verhältniſſe, von denen er unter Umſtänden eine Schädigung, ſtatt einer Hebung der Fiſchzucht erwartet, zum Gegenſtande einer Be: ſprechung in feinem dem Herrn Regierungs-Präſidenten zu Arnsberg erſtattenen Verwaltungsbericht gemacht und bittet das Geſetz vom 30. Juni 1894 auf das Sauerland nicht ausdehnen, bezw. nur eine beſcheidene Probe mit demſelben machen zu wollen. Die Eingabe iſt dem Vorſtande zur Kennt⸗ nißnahme und Aeußerung mitgetheilt worden. Zunächſt erſcheint ein Rechtszuſtand, wie der vorge: tragene, daß neben der Gemeinde-Fiſcherei-Berechtigung noch Adjacenten-Fiſcherei-Berechtigungen be⸗ ſtehen, als ein anormaler. Koppel-Fiſcherei- Berechtigungen, als welche ſich letztere jo darſtellen würden, müſſen verliehen fein und ſtehen nicht ex lege einer Geſammtheit (cuivis adjacenti) zu. Dies vorausgeſchickt iſt nicht zu erkennen, daß dann eine Schädigung der Fiſcherei-Intereſſen eintreten kann, wenn zwei Verpachtungen gedachter Art an verſchiedene Pächter erfolgen, es muß aber doch erwartet werden, daß dies nur in den ſeltenſten Fällen eintreten wird, weil derjenige, der die zuerſt gebotene Fiſcherei pachtet, im eigenen Intereſſe auch die zweite erwerben wird. Ferner darf angenommen werden, daß die Fiſcherei-Bezirks-Vertretung und die Gemeinde-Vertretung ſich über eine gemeinſchaftliche Nutzung einigen werden. Der Vorſtand glaubt den Herrn Regierungs-Präſidenten vorſchlagen zu ſollen, von einer Verfolgung dieſer Angelegenheit, die ſeines Wiſſens nur den Kreis Meſchede betrifft Abſtand zu nehmen und die Regelung dem Kreis-Ausſchuſſe zu überlaſſen, der zunächſt von Aufſichtswegen darauf halten möchte, daß die Gemeinden dort, wo ſie fiſchereiberechtigt ſind, die Adjacenten-Fiſcherei⸗Berechtigungen nicht anerkennen und wenn keine der vorerwähnten Löſungen möglich ſei, von der Bildung eines gemeinſchaftlichen Fiſcherei-Bezirks abſehen können. Siegen, den 13. September 1895. gez. Federath. gez. Nuyken. XI. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. f Berlin, 1. November. Zufuhren reichlich, Geſchäft ſchleppend, Preiſe gedrückt. En gros-Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte A Depten... vor 0°. 12 43.06 40 Winter⸗Rheinlachs. . | per Pfund 360 Zandeeeeeeer .| 46-62 50 RUN. 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Der Geſammt⸗Auflage liegt ein Proſpekt des Cigarren-Verſandthauſes von Paul Malich in Chemnitz in Sachſen bei. EI 1 f e | - 3 | e Ne e e I 6 N e AN RR Sn N INN 0005 ) Allgemeine FJiſcherei-Zeitung. eue Solge der Bayer. Siſcherei⸗Seitung. Erſcheint monatlich zwei- bis dreimal, Preis: jährlich 4 Mk. — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Unter Kreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 150 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Expedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19. Organ für die Befammtinterelen der Fischerei, ſowie für dießeltrebungen der Fiſcherei-Pereine in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei Vereins, ſowie der Landes⸗Fiſch.⸗Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schlef. Fiſch.⸗Ver., des Brandenburg. Sifch.-Der., des Thüring. Sifch.-Der., des Fiſch.⸗Ver. Miesbach⸗ Tegernſee, des Fiſch.⸗Ver. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch. Ver. für das Großherzogthum Heſſen, des Kheiniſchen Fiſch.Der., des Central-Fiſch.⸗Vereins für Schleswig⸗Holſtein, des Kölner Fiſch. Ver., des Hamburger Fiſch⸗Ver., des Fiſcherei⸗Dereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß— Lothringiſchen Fiſch.⸗Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für den Kreis Lingen, des Sifcherei-Dereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt ec. ꝛc. In Berbindung mit Tachmännern Jeutſchlands, Oeflerreich-Ungarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayeriſchen und vom Deutſchen Fiſcherei-⸗Verein. Nr. 24. München, den 20. November 1895. XX. Jahrg. Inhalt: I., II., III. Bekanntmachungen. — IV. Aufforderung. — V. Aufzucht des Schnäpels in Teichen. — VI. Fiſcherei⸗Ausſtellung in Gießen. — VII. Schleſiſche Karpfenwirthſchaften. — VIII. Künſtliche Fütterung im Winter. — IX. Der horizontale Teichablaß. — X. Vermiſchte Mittheilungen. — XI. Vereinsnachrichten. — XII. Fragekaſten. — XIII. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämmtlicher Originalartikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Der Vicepräſident unſeres Vereines, Herr Dr. Georg von Bunſen, hat mich unter Hinweis auf ſein hohes Alter und die Anordnung ſeines Arztes, nach welcher ſich bedauerlicher Weiſe Herr von Bunſen „allen Vereinsämtern entziehen ſoll“, um Entlaſſung aus ſeiner Stellung im Deutſchen Fiſcherei⸗Verein erſucht. Es wird mir ſehr ſchwer, mich mit dem Gedanken zu befreunden, in dem aus unſerem Vorſtande Ausſcheidenden nicht mehr einen allezeit bewährten Stellvertreter und Mithelfer bei der Führung und Leitung unſeres Vereines erblicken zu dürfen. Seit der Begründung des— ſelben hat Herr von Bunſen in treuer Arbeit zu unſerem Verein geſtanden als Nachfolger des Herrn Grafen zu Münſter und Vorgänger des Herrn von Behr-Schmoldow, ſogar in erſter leitender Stelle, vorher und ſpäter lange Jahre als ſtellvertretender Vorſitzender. Möge es Herrn von Bunſen noch recht lange vergönnt fein, unſere Were e intereſſevoll verfolgen zu können. Berlin, den 8. November 1895. Der Präſident des Deutſchen Fifcherei-Bereins. gez. Fürſt v. Hatzfeldt-Trachenberg. II. Bekanntmachung des Vayeriſchen Tandes-Jiſcherei-Vereins. Der Bayeriſche Landes-Fiſcherei-Verein beabſichtigt mit Unterſtützung des k. hohen Staatsminiſteriums des Innern durch ſeine Mitglieder die Herren A. Schillinger, Vor⸗ ſtand der Fiſchzucht-Anſtalt in Starnberg, und Dr. Bruno ee Privatdozent der Zoologie an der Univerſität München, einen Lehrkurs für praktiſche gcc abhalten zu laſſen. Derſelbe wird am 20. und 21. Dezember 1895 ſtattfinden und zwar am erſten Tage in München, woſelbſt von 9 Uhr ab im zoologiſchen Hörſaale der alten Akademie (Neuhauſerſtraße 51) Vorträge gehalten werden: I. Ueber die Naturgeſchichte unſerer Zuchtfiſche mit vornehmlicher Berückſichtigung ihrer wirthſchaftlich wichtigen Eigenſchaften und Lebensgewohnheiten. II. Ueber die Teichwirthſchaft (Karpfen- und Salmoniden-⸗Teichwirthſchaft). III. Ueber die Ernährung der Fiſche. IV. Ueber die wiſſenſchaftlichen Grundlagen der künſtlichen Befruchtung und ihre Be— deutung für die Praxis. Am zweiten Tage ſollen die Theilnehmer des Lehrkunſes in der Fiſchzuchtanſtalt des Bayeriſchen Landes-Fiſcherei-Vereins zu Starnberg praktiſche Unterweiſungen und Anleitungen erhalten und zwar: I. Ueber Laichfiſche im Allgemeinen. II. Ueber die praktiſche Ausführung der künſtlichen Befruchtung. III. Ueber Herſtellung von Brutanlagen. IV. Ueber Transport: a) friſch befruchteter Eier, b) embryonirter Eier. V. Ueber Ausſetzung der Jungbrut. VI. Ueber Ernährung der Jungbrut. VII. Ueber den Nutzen der Pflanzen in Salmoniden-Weihern, insbeſondere bei künſt⸗ licher animaler Ernährung. Am Donnerſtag den 19. Dezember 1895, Abends 8 Uhr, findet im Verſammlungs⸗ lokale des Bayerischen Landes⸗Fiſcherei-Vereins (Muſeum, Promenadeſtraße) eine zwangsloſe Vereinigung der Theilnehmer des Kurſes ſtatt, wobei über ev. weitere Fragen Auskunft ertheilt werden wird. Der Beſuch des Lehrkurſes iſt Jedermann unentgeltlich geſtattet. Anmeldungen ſind an Herrn Dr. Hofer, zoolog. Inſtitut in München, zu richten. III. Bekanntmachung der Königl. Württ. Centralſtelle für die Jandwirthſchaft, betreſſend die Abhaltung eines Unterrichtskurſes für Fiſchzucht in Hohenheim. Mit Genehmigung der Kgl. Miniſterien des Innern ſowie des Kirchen- und Schul⸗ weſens und im Einverſtändniß mit der Kgl. Inſtitutsdirektion Hohenheim wird ein drei- tägiger theoretiſch-praktiſcher Fiſchereikurs am 2., 3. und 4. Januar 1896 in Hohen- heim ſtattfinden. An den genannten Tagen werden die Profeſſoren Dr. Sieglin und Dr. Klunzinger populäre Vorträge über die wichtigſten Nutzfiſche, die natürliche und künſtliche Vermehrung derſelben, Teichanlagen und Teich wirthſchaft, Fiſchfang, Krebszucht u. ſ. w. in Verbindung uit praktiſchen Demonſtrationen halten. Der Unterricht iſt unentgeltlich. . un a a DEC 30 1898 435 Anmeldungen ſind vor dem 15. Dezember d. J. an den Leiter des Kurſes Profeſſor Dr. Sieglin in Hohenheim zu richten. Da der Kurs auf höchſtens 25 Theil— nehmer eingerichtet werden ſoll, müßte für den Fall, daß mehr Anmeldungen eingehen, vor— behalten werden, eine Auswahl derart zu treffen, daß die verſchiedenen Landestheile möglichſt gleichmäßige Berückſichtigung finden. Diejenigen Angemeldeten, welche nicht mittelſt beſonderen Schreibens auf einen ſpäteren Kurs verwieſen werden müſſen, wollen ſich am 2. Januar k. J., Vormittags 9½ Uhr, in dem Hörſaal der Ackerbauſchule in Hohenheim einfinden. Um die Theilnahme an dem Kurs auch Minderbemittelten zu erleichtern, ſtellt ſolchen der Württembergiſche Landes-Fiſcherei-Verein die Vergütung der Hälfte der Auslagen für eine Rückfahrkarte III. (laſſe der Eiſenbahn, ſowie einen Betrag von 5 Al zu den Koſten des Aufenthalts in Hohenheim in Ausſicht. Bezügliche Anträge ſind mit der Anmeldung zu ſtellen. Stuttgart, den 25. Oktober 1895. v. O w. IV. Aufforderung. Beauftragt mit der Zuſammenſtellung aller gebräuchlichen Syſteme von Brut— apparaten für die Berliner Gewerbe-Ausſtellung, Gruppe Fiſcherei, bitte ich Fabrikanten und Händler um Mittheilung ihrer Adreſſe, ſowie um Angaben über die von ihnen ange— fertigten Apparate. Prof. Dr. J. Frenzel, Biologiſche Station Friedrichshagen. V. Aufzucht des Schnäpels in Teichen. Von Dr. Dröſch er - Schwerin. Seit einer Reihe von Jahren hat der Mecklenburgiſche Fiſcherei-Verein den Verſuch gemacht, in den an der mecklenburgiſchen Küſte befindlichen Gewäſſern den Schnäpel und zwar den Nordſeeſchnäpel, Cor. oxyrhynchus. einzubürgern. Die Eier dieſes Fiſches wurden von der Fiſchzuchtanſtalt Bienenbüttel bezogen und in der Fiſchzuchtanſtalt des Oekonomierathes Brüſſow mit ſehr geringen Verluſten erbrütet. Bisher wurde die Brut kurz vor der gänz— lichen Aufzehrung der Dotterſacknahrung ausgeſetzt. Im vorigen Jahre iſt nun der Verſuch gemacht worden, einige hundert Stück der für den Ribnitzer Binnenſee (und Saaler Bodden) beſtimmten Schnäpelbrut in einem Teiche bei Ribnitz einen Sommer lang aufzuziehen, um ſie im Herbſt als größere und widerſtandsfähigere Fiſche auszuſetzen. Dieſer Verſuch iſt gelungen, von der Brut wurden im vorigen Herbſt circa 75% wieder gefangen und zwar in einer Größe von 10—12 em. Der Teich, welcher zuſammen mit zwei anderen im Jahre 1889 bei Ribnitz angele,t und in Betrieb geſetzt, zur Aufbeſſerung des Fiſchbeſtandes im Ribnitzer Binnenſee, iſt 44 m lang und 20 m breit. Derſelbe erhält ſein Waſſer aus der Recknitz und zwar wird es mit einer Windmühle herübergepumpt. Dieſer Teich war urſprünglich zur Erzeugung von Karpfenbrut für den Ribnitzer Binnenſee beſtimmt, um mit derſelben die Fiſcherei⸗Erträge zu heben. Man gab jedoch den Karpfen auf und ließ Schleihe ablaichen und erzielte dadurch jährlich einen erheblichen Poſten kleiner einſömmeriger Schleihe von circa 2½ bis 3 em Länge, welche im Herbſt in den Ribnitzer Binnenſee abgelaſſen wurden. In dieſem Waſſer ſind Stichlinge mit dem Recknitzwaſſer in den Teich gerathen und haben ſich maſſenhaft vermehrt; bei der Abfiſchung fanden ſich 25 große Stichlinge und ungemein viele kleine. Dieſe Stichlinge haben als ſcharfe Laichfreſſer jedenfalls dem Schleihlaich ſehr ge— ſchadet; daher iſt die Menge der erzielten Schleihbrut in dieſem Jahre erheblich geringer ge— weſen, es iſt auch ſehr wohl möglich, daß die auch in dieſem Jahre in den Teich geſetzten Schnäpel, welche zur Laichzeit der Schleihe ſchon hübſch herangewachſen waren, unter der eben ausgeſchlüpften Schleihbrut aufgeräumt haben. Der Ribnitzer Binnenſee iſt durch feine Flachheit, die leichte Durchwärmung ſeines Waſſers und ſeinem Krautreichthum außerordentlich gut für Schleihe geeignet, um ſo mehr als ſeit einigen Jahren die für das Gedeihen und Wachsthum der Schleihe wichtigſte Pflanze, Stratiotes aloides, Waſſeraloe, hier Egel ge— nannt, ſich mehr und mehr anſiedelt. In Folge der mehrjährigen Verſorgung mit Schleih— 436 — — — brut zeigen ſich die Schleihen recht zahlreich in freiem Waſſer, natürlich vorläufig namentlich jüngere Jahrgänge, ſolche werden häufig gefangen, namentlich in den Aalreuſen; ein Beiſpiel, wie man mit Hilfe eines nur kleinen Teiches leicht zur Hebung der Fiſcherei-Erträge, einer größeren Waſſerfläche beitragen kann. In dieſem Frühling, am 25. April, wurden nun 60 000 Stück Nordſeeſchnäpelbrut in den erwähnten Teich geſetzt. Im Laufe des Sommers wurden zweimal, um eine zu ſtarke Beſetzung und eine Erſchöpfung des Nahrungsvorrathes zu verhindern, größere Poſten herausgefiſcht, welche ein gut fortſchreitendes Wachsthum zeigten. Schließlich wurde der Teich am 10. September abgelaſſen; der Reſt der Schnäpel zeigte eine Länge von 9—11 cm. Im Ganzen mögen nach annähernder Schätzung ca. 70 — 75 16 der eingeſetzten Brut aus dem Teich der freien Waſſerfläche zugeführt worden ſein. Es iſt alſo auch beim Nordſeeſchnäpel eine vorläufige einſömmerige Aufzucht und Streckung im Teich, ſogar in einem kleinen, möglich. Leider ſind alle Verſuche, den Nordſeeſchnäpel, deſſen Eier und Brut ſich vielleicht in den zu ſolchen Verſuchen erforderlichen genügend großen Mengen gewinnen ließen, in den Oſtſeegewäſſern einzubürgern, völlig erfolglos geblieben und müſſen auch für die Zukunft als durchaus ausſichtslos angeſehen werden. Der Nordſeeſchnäpel iſt dem ſtärkeren Salzgehalt der Nordſee angepaßt; in der Oſtſee findet er ſich, und zwar nur ſpärlich, nur in den weſtlichſten, d. h. ſalzhaltigſten Theilen, ohne jedoch auch hier irgend eine Rolle in den jährlichen Fiſcherei-Ecträgen zu ſpielen. Wie ſelten der echte Nordſee— ſchnäpel noch in der weſtlichen Oſtſee iſt, geht aus der Bemerkung auf pag. 261 in Heincke und Möbius: „Fiſche der Oſtſee“ hervor, daß die Verfaſſer aus den weſtlichen Theilen der Oſtſee noch keinen echten Schnäpel erhalten haben. Wenn in Wittmack: „Beiträge zur Fiſcherei⸗Statiſtik des Deutſchen Reiches“, pag. 77 von Cor. oxyrhynchus (Nordſeeſchnäpel) in neuvorpommerſchen Gewäſſern geſprochen wird, ſo bezieht ſich das Geſagte nur auf den C. lavaretus, den Oſtſeeſchnäpel oder die Wandermaräne, der hier mit dem Nordſeeſchnäpel zuſammengeworfen wird. Ebenſo unrichtig iſt die Angabe Blanck's in „Fiſche Mecklenburgs“, pag. 125, daß der Nordſeeſchnäpel im Kummerower See und im Ribnitzer Binnenſee vorkomme. Dasſelbe gilt auch von der Behauptung von dem Borne's auf pag. 84 ſeiner „Fiſcherei⸗Verhältniſſe des Deutſchen Reiches ꝛc.“, daß der Schnäpel im Sommer in der Recknitz in großer Menge gefangen werde. Zu ſolchen falſchen Angaben führt die Verwechſelung einerſeits mit der Zürthe oder Rußnaſe (Abramis vimba), welche ſtellenweiſe Schnäpel genannt wird, andererſeits mit dem Döbel, welcher in der falſchen Be— hauptung von der Recknitz gemeint iſt. Wenn nun die Verſuche mit dem Nordſeeſchnäpel als durchaus ausſichtslos und zwecklos betrachtet werden müſſen, ſo könnte man den Verſuch machen, den der Oſtſee angepaßten Oſtſeeſchnäpel (Cor. lavaretus) an der mecklenburgiſchen Küſte heimiſch zu machen. Doch fehlen hierzu die Mittel; die Eier desſelben ſind oft ſehr ſchwer und nicht mit der geeigneten Sicherheit zu erhalten, namentlich auch nicht annähernd in der geeigneten Menge, welche erforderlich iſt, um die in Betracht kommenden Küſtengewäſſer, Wismarſche Bucht, Salzhaff und Saaler Bodden mit einiger Ausſicht auf Erfolg zu beſetzen, und Verſuche mit den üblichen kleinen Mengen müſſen von vornherein als völlig ausſichtslos und unzweckmäßig betrachtet werden. VI. Jiſcherei-Ansſtellung zu Gießen. Ein Gang durch die vom 19. bis 22. September l. Is. zu Gießen ſtattgefundene landwirthſchaftliche Ausſtellung führt uns zur Abtheilung VIII, Fiſchzucht. In höchſt anerkennenswerther Weiſe war dieſe Abtheilung beſchickt worden, i. sp. aus der Provinz Oberheſſen. Nach einer der Prämiirung entſprechenden Reihenfolge waren daſelbſt folgende Fiſche vertreten: 1. Großherzoglich Heſſiſche Oberföſterei Grebenhain: 1, 2⸗, 3:, As und mehrſömmerige Karpfen, 1⸗, 2⸗, 3: und mehrſömmerige Forellen und einſömmerige Bach⸗ ſaiblinge. Der Platz erlaubte es die Jahrgänge größtentheils wenigſtens zu trennen und dadurch gewann die Ausſtellung weſentlich an Belehrung und Ueberſichtlichkeit. Von Karpfen waren ſowohl Spiegelkarpfen als auch Schuppenkarpfen vertreten. Intereſſant war der ſtark in die 437 —— av Augen fallende Unterſchied zwiſchen Maſtfiſch und Zuchtfiſch, indem erſterer an Wohlgenährtheit nichts zu wünſchen übrig ließen. Die Fütterung derſelben hatte mit Maden und Gerſte ſtattgefunden. Nach Angabe des betreffenden Züchters (Großh. Oberförſter Weber) ſollen von nun ab nur noch Spiegelkarpfen gezüchtet werden. Welches Produkt bei ſachgemäßer Fütterung zu erreichen iſt, beweiſen ſechsſömmerige Karpfen von 14 und 18 Pfund, deren Rundung hinter dem Kopf auf Bauch- und Rückenſeite den höchſten Grad der Feiſtheit zeigten. Den Karpfen würdig zur Seite ſtanden die Forellen (Bachforellen). 2. Fürſtlich Yſenburg⸗Büdingen ' ſches Forſtamt, Büdingen: Spiegel: karpfen, Streichkarpfen, Maſtkarpfen, dreijährige, zweijährige und einjährige Strecklinge, Brut von Strecklingen. Auch dieſe Nummer gab ein anſchauliches Bild von der Höhe der Teich— wirthſchaft dieſer Gegend. 3. J. Zimmer, Landwirth und Müller, Bingemühle bei Lauter (Oberheſſen): Bach: forellen in verſchiedenen Altersſtufen. Es war dies, was Forellen anbetrifft, die reichhaltigſte Sammlung. 4. C. Rübſamen, Gießen: Karpfen, Hechte, Forellen, Aale und Schleihen aus der Lahn. Dieſe Nummer zeigte die in nächſter Nähe von Gießen in freiem Gewäſſer vorkommenden Fiſcharten. Obgleich das Gebiet der Forelle in der Lahn weiter oben hinauf erſt liegt, ſo kommen doch vereinzelt auch hier im mittleren Laufe Forellen vor; dieſelben waren zwar der Größe nach gleich den Teichforellen, dürften indeſſen zweifellos auch älter geweſen ſein. 5. Major Freiherr von Riedeſel, Lauterbach: Spiegel- und Schuppenkarpfen, Schleihen und Hechte in verſchiedenen Entwickelungsſtadien. 6. Profeſſor Wimmenauer, Gießen: ein Fiſchbrutapparat, eine Aalleiter, ein Modell einer Teichanlage. 7. Großherzoglicher Forſtmeiſter Heyer, Gießen: ein Teichmönch. Derſelbe erregte beſonders die Aufmerkſamkeit der Intereſſenten; eine Beſchreibung nebſt Skizze befindet ſich bereits in Nr. 17 pro 1895 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“. Weiter ſtellte Heyer-Gießen noch einen Madenkaſten aus, mit der von mir angegebenen Verbeſſerung verſehen, daß derſelbe auf einem Floß angebracht iſt und daher auf der Waſſer— fläche ſchimmt; dadurch bleibt das Fleiſch ſtets in angemeſſener Entfernung vom Waſſer⸗ ſpiegel. Nebenſtehende Zeichnung veranſchaulicht das Nähere. In derſelben bedeutet a einen aus Eiſenblech gefertigten Cylinder vom = = E ungefähren Durchmeſſer 0,45 m, der durch den Deckel e verſchließbar iſt. Bei b be: * finden ſich koniſch geformte Schlupflöcher, 0D 2 durch welche die Fliege den Eingaug, nie⸗ mals aber den Ausgang findet. Auf dem a a Roſt e kommt das Fleiſch zu liegen, das, RE f in Folge der Drahtfenſter bei d, von außen der Fliege bemerkbar iſt. Der Kaſten iſt W . w =. y auf dem Floß kf möglichſt ſolide zu be- I VE b feſtigen und das Ganze etwa an einer f f Kette zu verankern. Die Dicke der Flöße richtet ſich nach dem Gewicht des zu ver— wendenden Fleiſches. Jedenfalls muß verhindert werden, daß die Fliege unter dem Kaſten her entkommt; es muß alſo entweder der Kaſten ſtets bis etwas unter den Waſſerſpiegel W gehen, oder derſelbe muß dicht auf dem Floß aufſitzen. Erſtere Befeſtigung iſt entſchieden vorzuziehen. 8. Weiter waren noch eine größere Anzahl Netze, Muſter von Netzflickereien ꝛe. von verſchiedenen Ausſtellern zu ſehen; ſie trugen zur Drapirung des Ausſtellungsraumes weſentlich bei. Die Böden der Baſſins waren mit Lahn⸗Sand verſehen und außerdem noch mit Kalk: ſteinen ausgebaut, welch' letztere reizende Kryſtalle von Kalkſpat zeigten. Lebende Waſſer— pflanzen gaben dem Ganzen ein ſehr natürliches Ausſehen und vollendeten die Schönheit der Ausſtellung. 438 Der Grund, welcher mich zum Schreiben dieſer Zeilen bewog, iſt nun der, auf die Fehler hinzuweiſen, die bei dieſer Fiſcherei-Ausſtellung gemacht wurden und einen Verluſt einer größeren Anzahl Fiſche zur Folge hatte. Zunächſt ließ die Art des Verſandts recht viel zu wünſchen übrig. Die Herren Aus— ſteller werden wohl eine Lehre für die Zukunft daraus ziehen und nicht wieder 60 Pfund Forellen in einem 100 Liter-Faß verſenden. Man ſoll bei einem Transport von Forellen circa 10 Pfund Fiſche auf 100 Liter Waſſer nehmen. Sparen mit Waſſer rächt ſich hier bitter und theuer. Viel Waſſer und ſchneller Transport, das iſt das ganze Geheimniß, welches aber von den in Frage kommenden Forellen -Ausſtellern kein Einziger beachtet oder — gekannt hat. Im Uebrigen hätte der vierte oder fünfte Theil der gelieferten Forellen (und auch Karpfen!) für die Ausſtellung vollſtändig genügt. Was aber noch weiter Unglaubliches geleiſtet worden iſt, davon habe ich mich an Ort und Stelle überzeugt; ich fand nämlich ein Transportfaß, das ganz impertinent nach Alkohol duftete, und auf Befragen erfuhr ich denn auch, daß das betreffende Faß früher Apfelwein enthalten hatte. Ja, ſolche Fäſſer benutzt man nicht zum Verſandt von Forellen, ſondern von Heringen! — E Wie unzuläſſig und fehlerhaft es iſt, Forellen vor dem Transport zu füttern, hat ſich ebenfalls hier wieder gezeigt. Die Forelle iſt empfindlich, das weiß ein jeder Züchter und der Transport derſelben macht ſo vielen Kummer, obgleich er abſolut leicht iſt, wenn man die Forellen circa drei Tage vor dem Verſandt hungern läßt und ihr genügend Waſſer zum Transport gibt, welch letzterer auf die geringſte Zeit zu bemeſſen iſt. Ein weiterer Umſtand, der zum Mißlingen der Forellen-Ausſtellung beitrug, war der geringe Waſſerzufluß zu den Baſſins. Anſtatt eines zweizölligen Zuflußrohres ſah man nur ein halbzölliges mit verhältnißmäßig geringem Druck laufen. Nach 12 Stunden lag der größte Theil der Forellen, und zwar durchweg die ſtärkſten und prächtigſten Exemplare, auf dem Rücken im „Todenkleid“. Nur wenige kleinere Fiſche gaben noch ſchwache Lebenszeichen von ſich, gingen aber während der Ausſtellung oder nach Schluß dieſer ebenfalls ein. Weniger empfindlich iſt der Karpfen und zeigten dieſe daher ſich auch ganz behaglich; allein bei Schluß der Ausſtellung — alſo nach drei Tagen — merkte man auch den ſtärkeren Karpfen an, daß fie mit dem Waſſer nicht zufrieden, während auch wieder die jüngeren Karpfen am regſten waren. Die Temperaturen waren beim Einſetzen aus den Transportfäſſern in die Baſſins ge: meſſen und langſam ausgeglichen worden, alſo hieran konnte es nicht liegen, daß ſolche Ver— luſte ſtatthatten. N Ein Glück iſt es geweſen, daß man die eingegangenen Forellen auf Eis noch an den Mann bringen konnte, denn das Feſteſſen am dritten Tage der Ausſtellung verlangte Forellen. Sie wurden alle gegeſſen, kein Menſch hat herausgeſchmeckt, daß dieſe eingegangen waren, ſelbſt ein Gourmand nicht! — W. VII. Schleſiſche Karpfenwirthſchaften. II. Lauterbach. Kreis Reichenbach u. d. Eule. Herr Inſpektor Groegor, der Verwalter des Gräflichen Majoratsgutes Lauterbach, hat zunächſt durch eine peinlich ſorgfältig geübte Zuchtwahl aus unſerer heimiſchen, arg degenerirten, großköpfigen und ſchmalrückigen Karpfen, eine ganz neue, dem von Heckel und Kner unter dem Namen Cyprinus hungaricus beſchriebenen böhmiſchen Karpfen täuſchend ähn— liche Raſſe von hoher Streckfähigkeit herangezüchtet, deren Beſtand er dadurch zu ſichern beſtrebt iſt, daß er fortwährend aus jedem Jahrgange die allerſchönſten Stücke herausſucht und zu Zuchtzwecken zurückbehält. Aehnlich wie ſein Kollege Fechner in Mellendorf läßt auch Herr Groegor die Karpfen auf einer flach eingedämmten Wieſenfläche von etwa Al Morgen Umfang ablaichen, doch verwendet er dazu 4 und 5 & von höchſtens 3 bis 4 Pfund Schwere, natürlich Eliteſtücke, weil er längſt herausgefunden hat, daß dieſe die meiſte Nachkommenſchaft produ— ziren. Sobald die Brut eben den Dotterſack verloren hat, wird fie durch Leute, die im rn eee 439 —äẽ Waſſer herumwaten, mittelſt feiner Gazekätſcher ſorgfältig ausgehoben und nach dem vorher gehörig „ausgetrockneten“, einen Morgen großen erſten Streckteich gebracht, wo ſie bis zum Auguſt, mitunter aber auch bis ſpät in den November bleiben muß, um dann nach dem zweiten, ebenfalls einen Morgen großen, nach dem Dubiſch-Syſtem behandelten Weiher ge— bracht zu werden. Dieſer dient zwei Schock einſömmeriger Karpfen als Aufenthaltsort bis zum Oktober des kommenden Jahres, wo ſie herausgefiſcht und in einer Anzahl von 60 pro Morgen in den 25 Morgen großen Rohrmühlteich, auch Großteich, geſetzt werden. Darin werden ſie nach zwei Jahren 357 bis 4 Pfund ſchwer zur Marktwaare. Als Beiſatzfiſche dienen in Lauterbach Schleihen, Hechte und Welſe, außerdem finden ſich im Großteiche, obwohl ſie immer ſorgfältig entfernt werden, bei dem alle zwei Jahre ſtattfindenden Fiſchen maſſenhaft Karauſchen, Plötzen und Rothaugen vor, welche wahr— ſcheinlich durch die dort häufigen, nach anderen Teichen herüberwechſelnden Wildenten einge— ſchleppt werden. Die Schleihen, an denen ebenfalls eine, wenngleich beſchränkte Zuchtwahl geübt wird, werden in beſonderen Teichen zum Streichen gebracht und ſollen hier alljährlich ſehr regel— mäßig ihr Brutgeſchäft verrichten. In anderen Teichen werden ſie gezogen bis ſie handgroß geworden ſind, dann erſt kommen ſie in den Rohrmühlteich. Der Wels, von dem geradezu rieſige Exemplare in Lauterbach gehalten werden, inkommodirt nach Anſicht des Herrn Groegor die Karpfen gar nicht. Neuerdings hat Herr Graf Seydlitz-Sandretzky Verſuche mit Regenbogenforellen-, Steinbarſch- und Zwergwelsjährlingen gemacht, die Reſultate derſelben ſollen ſpäter hier wiedergegeben werden. Erwähnen will ich nur ganz kurz, daß Ausgang der 80er Jahre Se. Durchlaucht Prinz Schoenaich-Carolath, nachdem er ſich davon überzeugt hatte, wie ſchön in unſeren kiesgründigen Teichen die Schwarzbarſche in relativ kurzer Zeit ge— wachſen waren, einen Verſuch mit Schwarz- und Forellenbarſchen in Mellendorf anſtellte. Derſelbe mißlang leider ebenſo total, wie meine Anſtrengungen, den Zander hier heimiſch zu machen. Dagegen wuchſen Aale, die ſowohl der Prinz, als auch Herr v. Prittwitz-— Gaffron auf Hennersdorf als Montee in die Teiche geſetzt, ganz vorzüglich; trotzdem iſt man von deren Zucht mehr und mehr abgekommen, weil dieſe Thiere ſich, ſobald die Weiher abgelaſſen werden, in den Schlamm vergraben und dort elendiglich umkommen. So wurden, um nur ein Beiſpiel anzuführen, Herrn Inſpektor Fechner in Mellendorf aus dem am 10. Oktober abgelaſſenen Entenſchlage noch Mitte Dezember zahlreiche, lethargiſche, halb ab— geſtorbene Aale durch ſeine Leute überbracht. Zum Schluß noch einige Worte über die Karauſche! Herr Geheimer Regierungsrath E. Friedel ſagt in ſeinem Führer durch das Märkiſche Muſeum, daß er in Einklang mit der Anſicht der Fiſcher den Giebel nicht als Varietät der Karauſche, ſondern als ſelbſtändige Form aufzufaſſen gezwungen ſei. Nun, ich habe hier die allerſchönſten, typiſchen Giebel in meinen Gruben gezogen und ſchon in der zweiten Generation 40 bis 50, in der dritten 90 „ä hochrückige Nachkommenſchaft von ihnen erzielt, die in nichts mehr an die degenerirten Eltern erinnerte. Karl Knauthe. VIII. Künſtliche Fütterung im Winter. Von Profeſſor Joh. Frenzel — Friedrichshagen. Wenn wir auch mit der Thatſache rechnen, daß unſere Fiſche nur in der wärmeren Jahreszeit freſſen und wachſen — wir ſchätzen dieſelben ja auch nach Sommern — und wenngleich dieſe Thatſache auch für die meiſten unſerer Süßwaſſerfiſche gilt, To iſt es doch hinreichend genug bekannt, daß die Salmoniden auch in ſehr kaltem Waſſer gut gedeihen und daß ſie mithin auch zur Winterszeit die Freßluſt nicht verlieren und die Fähigkeit zum Wachſen behalten. Ein kaltes Waſſer iſt nun gemeinhin ärmer an natürlicher Nahrung als ein wärmeres und in Folge deſſen iſt auch der Winter eine nahrungsarme Zeit. Dazu kommt noch, daß wir aus anderen Gründen im Herbſte unſere Teiche ablaſſen und trocken legen und die Fiſche in enge Behälter zuſammen ſperren, in denen es keine natürliche Nahrung gibt. Was nun, wenn wir die Sache von einer anderen Seite betrachten, die künſtliche be Ernährung betrifft, fo gibt es dabei bekanntlich jo viele Umſtände zu erwägen, daß man ganz im Allgemeinen noch nicht ſagen kann, ſie ſei unter allen Umſtänden rationell und empfehlenswerth. Dies mag namentlich dann gelten, wenn wir über ſehr nahrungsreiche Ge: wäſſer verfügen. Sehen wir aber, wie oben auseinandergeſetzt, daß dieſer Nahrungsreichthum ſich nur auf die warme Jahreszeit bezieht, ſo müſſen wir zugeben, daß wir für die kalte Zeit vor der Nothwendigkeit ſtehen, die Fiſche entweder hungern zu laſſen oder ſie zu füttern. Wenn nun weiter die Fiſche faſten, fo nehmen fie auch an Gewicht ab, denn ihre Lebens- prozeſſe laufen weiter und bedingen einen Verluſt an Fett und Eiweiß. Allerdings ſind dieſe letzteren verſchieden rege und ein in Kälteſtarre ſchlummernder Karpfen wird daher wenig an Gewicht verlieren. Halten wir indeſſen Forellen in einem engen Behälter, und ſei auch die Waſſertemperatur kaum über 0, fo ſehen wir doch recht lebhafte Bewegungen, die ſchon allein darauf zurückzuführen ſind, daß die Thiere ſich gegenſeitig hetzen und jagen. Es verlieren alſo faſtende Forellen mehr an Gewicht als Karpfen und jedenfalls mehr als uns lieb iſt. Werfen wir nun aber einige Brocken Nahrung in das Becken, ſo ſehen wir, wie gierig dieſe verſchlungen werden, ſelbſt dann, wenn die Fiſche noch gar nicht an künſtliches Futter gewöhnt waren; und machen wir ferner exaktere Verſuche, indem wir ſie vor und nach dem Füttern wiegen, ſo ſehen wir, daß ſie ganz erheblich an Gewicht zunehmen können. So nahmen, um nur ein Beiſpiel anzuführen, einige „einſömmerige“ Regenbogenforellen während der fünf kalten Monate in der hieſigen Station um das ſechsfache etwa ihres Ge: wichtes zu, gewiß eine rieſige Zunahme, die allerdings durch ſehr ſtarke Fütterung bedingt wurde. Eine mäßige Fütterung genügt aber auch, denn es kommt doch in allererſter Linie auf die Erhaltung des Fiſchgewichtes an. Außerdem bringt ein Ueberfluß an Futter unbenutzte Ueberreſte und reichlicheren Kothabgang, ſo daß eine Verpeſtung nicht ausgeſchloſſen iſt, wenn nicht auf ſehr ſorgfältige Reinigung geſehen wird. Man ſollte mithin die in Hältern, Baſſins oder dergl. überwinternden Forellen auf alle Fälle mäßig füttern; und wenn es ſo eingerichtet werden kann, daß die Hälter etwa wöchentlich einmal gründlich zu reinigen find, dann könnte man mit Erfolg auch intenſiver füttern. Es ſcheint ſich ferner in ſolchen Fällen gut zu bewähren, wenn man möglichſt viele geſunde und noch grüne Waſſerpflanzen, namentlich die Waſſerpeſt (Elodea) in die Becken gibt, da dieſe den Fiſchen einmal Schutz und Unterſchlupf verleiht und zweitens auch im Stande iſt, das Waſſer rein zu halten. Es haben wenigſtens Verſuche, welche daraufhin in der Biologiſchen Station Friedrichshagen angeſtellt wurden, ein überaus günſtiges Reſultat ergeben und es hielten ſich die Forellen in Becken mit Waſſerpflanzen ſehr viel beſſer als in denen ohne ſolche. IX. Der horizontale Teichablaß. In Nr. 21 er. der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ brachten wir unſeren Leſern die Darſtellung eines horizontalen Teichablaſſes. Eine im Prinzip ganz gleiche Einrichtung iſt bereits von Herrn Arens in Cleyſingen ſeit längerer Zeit getroffen und auch in den „Mittheilungen des Fiſcherei-Vereins für die Provinz Sachſen vom Jahre 1891/92“ beſchrieben worden. Da der horizontale Teichablaß zweifellos ſehr viele Vorzüge beſitzt und die Aufmerkſam⸗ keit aller Teichbeſitzer verdient, ſo laſſen wir nachſtehend die Beſchreibung der bei Herrn Arens in Gebrauch ſtehenden Einrichtung folgen: „Das Einlaufgitter der Anſtalt ſteht nicht wie ſonſt üblich ſenkrecht, ſondern wagerecht, ein Prinzip, welches bei allen Gittern angewendet werden ſollte. Es erlaubt dieſe Stellung eine ſolche Vergrößerung, daß der Zug über die Maſchen größer iſt als durch dieſelben, deß— halb ein Verſtopfen derſelben ausgeſchloſſen iſt. Alle vom Waſſer mitgebrachten Sedimente ſetzen ſich erſt am letzten Ende des Gitters ab und auch da vermöge der dort ſtattfindenden kreiſelnden Bewegung nur ſtellenweiſe, es bleibt demnach ſtets der größte Theil des Gitters offen. Das der Anſtalt iſt ſo eng, daß nicht mehr bedotterte Forellchen kaum durch können, etwa 2 mm in Lichten und klärt trotzdem 12 ebm Waſſer in der Minute, ohne ſich je zu verſtopfen, kaum nur eine tägliche Reinigung nöthig machend, die ebenfalls höchſt einfach iſt, 22 — n 5 al _ wie fpäter gezeigt werden wird. Es hat eine Fläche von 24 qm, die nachſtehende Skizze ſoll es erläutern. Grundriß: — — — ——— —— b 1 — NN Gitter ut - —. =» De = | Ber, a | a, Einfluß in F die Anftalt Senkrechter Schnitt: „ Jöalierhand = 22, ; 5% Staus IN \ \ brett * Gitter Abfluß des überſchüſſigen Waſſers Boden ab]|a,b,| bb, find im Flußbette angebrachte, nicht unterſpülbare Mauern, auf denen das Gitter vermittelſt Balkenlage ruht. Das anfließende Waſſer iſt gezwungen, auf dasſelbe zu treten, da es weder unter noch neben den Mauern durch kann. Es füllt den Raum zwiſchen den Mauern aus und fließt ſeitlich durch a a, der Anſtalt zu. Ein bei a, b, angebrachtes bewegliches Staubrett regelt durch ſeine Höhe die durch das Gitter fließende Waſſermenge, indem etwa überſchüſſiges Waſſer über dasſelbe im Fluſſe weiter fließt. Beim Heben des Staubrettes fließt alles Waſſer über das Gitter hinweg und reinigt dasſelbe bei einiger Nachhilfe mit dem Beſen in kürzeſter Friſt ohne große Mühe gründlich. Dieſes Gitter nahm inſofern Intereſſe in Anſpruch, als es einen Beitrag zu der Löſung der Turbinen⸗ ſchutzgitter-Frage liefert. Es erlaubt die wagerechte Lage eine hinreichende Vergrößerung, um ſtatt des Stab ein Maſchengitter anzuwenden, welches inſofern einen wirkſameren Fiſchſchutz bietet, als es auch Aale von der Turbine abhält, die bekanntlich ſich auch durch enge Stabgitter hindurchzwängen. Der freie Paß um die Turbine herum iſt dabei den Fiſchen nicht gewehrt, weil ſie mit Leichtigkeit das Staubrett überſteigen können. Der Einwand, daß für große Waſſermengen eine zu große Anlage: nöthig ſei, entkräftigt ſich durch folgende Be⸗ trachtungen. Man will natürlich von der Turbine keine Fiſchbrut, ſondern ſchon erwachſene Fiſche abhalten, es genügt deßhalb ein Carogewebe von 1— 1 ½ cm Weite, und was dieſer Im: ſtand für eine gewaltige Verkleinerung der Gitterfläche gegen die Maſchenweite von 2 mm meiner Anſtalt zuläßt, das bedarf keiner weiteren Ausführung. Schon die jetzt für gewöhnlich angewandten ſenkrechten oder ſchräg geſtellten Gitter würden ohne weitere Vergrößerung ein ganz bedeutendes Mehr leiſten, wenn ſie wagrecht gelegt würden. Abgeſehen davon, daß dann ihre ganze Fläche fortwährend in Aktion bleibt, während ſonſt ein erheblicher Theil in die Luft ragt und unthätig iſt, ſo verhindert die ſchon erwähnte kreiſende Bewegung ein allzu oftes Verſtopfen, um wie viel mehr, wenn die Fläche vergrößert wird, was in dieſer Lage ja leicht zu erreichen iſt. Sollten ſich die Anlagekoſten wirklich bedeutend erhöhen, ſo macht ſich dieſer Mehraufwand dadurch reichlich bezahlt, daß die Reinigung viel leichter und ſeltener iſt, die bei ſtehenden Gittern oft eine Arbeitskraft für Tag und Nacht beſchäftigt. In Allem ſollte der wirkſamere Schutz der Carogewebe für unſere Fiſchchen ſchon allein einen Mehr: aufwand für die Anlage ausgleichen.“ X. Vermiſchte Mittheilungen. Zanderzucht des Bahyeriſchen Landes⸗Fiſcherei⸗Vereins. Der Bayeriſche Landes: Fiſcherei⸗Verein hat in dieſem Jahre in Bernried in der Nähe des Starnberger Sees in einigen Weihern mit ſteinigem Wieſenuntergrund einen glücklich gelungenen Verſuch mit der Zanderzucht angeſtellt, um hier eine Stelle zu begründen, von welcher aus die immer häufiger werdenden Nachfragen nach dieſem Zuchtfiſch aus Bayern ſpeziell befriedigt werden können. 442 Es wurde im Mai diefes Jahres ein Weiher von 13 Tagewerk (circa 4,3 Hektar) mit Zandereiern beſetzt, ein größerer Teich mit einigen Stück Laichzandern. Die eingeſetzten Eier entwickelten ſich vortrefflich, ebenſo kamen auch die Zuchtzander zur Laichablage. Mitte November dieſes Jahres fand die Abfiſchung dieſes Weihers ſtatt, welche folgendes Reſultat ergab. Es wurden neben einer größeren Zahl kleinerer Zander 300 Stück junger Zander von 20—26 em Länge im Gewicht bis zu 135 gr gefiſcht. Durchſchnittlich hatten die alſo circa ſechs Monate alten Zander eine Länge von 16 — 17 cm. Das Verhältniß von Gewicht und Größe der Fiſche, welches hier nebenbei bemerkt ſein ſoll, war folgendes: Es wogen Zander von 12 cm 5 a: Sr. " " 7 17 15 7 N 20 9 5 1 1 „ 16 1 27 5 70 5 1 7 17 " . 35 5 26 2135 Obwohl derselbe Weiher Ar Forellen ech dätteben aber beſonders ſtark mit Karpfen⸗ brut beſetzt war, hatten die größeren Zander gar keine Karpfen, ſondern nur maſſenhafte Forellenbarſche in ihrem Magen. A. Schillinger. Karpfenfütterung mit Mais und Lupinen. Ein Teich von 20 Morgen (eirca 5 Hektar), welcher alljährlich bewäſſert wird, jedoch im Winter trocken liegt, wurde im April dieſes Jahres mit 4½ Centner einſömmerigen Karpfen (720 Stück pro Centner) beſetzt. Die Fiſche wurden gefüttert mit verdorbenem Mais und ſchadhaften Lupinen, außerdem wurde zur Erzeugung der niederen Teichfauna beſter Rindviehdünger zugeführt. Die Koſten ſtellten ſich folgendermaßen: Für 5 Fuhren Dünger a6 M = . „ 30 Centner Mais, incl. Schroten 5 2 6 „ 63 Centner Lupinen a RTT 1189 Summa 279 7 Im Herbſt desſelben Jahres ergab die Abfiſchung das enorme Reſultat von 48 Ctr. zweiſömmeriger Beſatzkarpfen, 64 Stück pro Centner wiegend. Es iſt das allerdings der allerbeſte Erfolg, welchen ich mit der Fütterung beim Karpfen in meiner 25jährigen Praxis erhalten habe. Brzezic bei Ratibor. Paul Sobtzick. Zur Karpfenzucht. Meine Veröffentlichung „zur Karpfenzucht“ in Nummer 22 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ pro 1895 hat Zuſchriften veranlaßt, die ich am zweckmäßigſten hier beantworte. Der betreffende Teich ift in mageren Lehmboden gebaut, 1¼ Meter tief, liegt lang: geſtreckt an einem ſteilen Hange, der ihn nach Oſten ſchützt, aber die Sonne erſt gegen 11 Uhr Vormittags zuläßt. Nord-, Süd⸗ und Weſtwind haben Zutritt. Den Untergrund bildet Thon, das Gebirge beſteht aus Faulſchiefer und Grauwacke. Das Waſſer wird durch Schöpfräder aus der Ruhr in die oberhalb liegenden Teiche getrieben, iſt alſo vorgewärmt. Dazu kommen ſogenannte Tagesquellen, die ſtets etwas, nach Regenperioden ſtärker fließen und das Waſſer im Sommer oft ſo kalt machen, daß die Fiſche kaum freſſen. Der Teich hat ſteile Ufer, kann nicht trocken gelegt werden und muß nach dem Abfiſchen bald wieder beſpannt werden. Der Pflanzenwuchs beſteht aus typha, glyceria, potamogeton-Arten, elodea, und iſt ſehr reichlich. Er iſt alſo durchaus kein guter Karpfenteich und das günſtige Reſultat dieſes Sommers muß um ſo mehr den guten Raſſen zugeſchrieben werden, die ich einſetzte. Das Futter beſtand aus Grandmehl (grob gemahlene Weizen- und Roggenkleie) und etwas gekochten Kartoffelſchalen mit Blut aus dem Schlachthauſe zu einem dicken Brei angerührt, welcher dann auf dem Küchenofen ſtark erwärmt wurde, ſo daß er „aufging“. Wenn das Blut mangelte, nahm ich Fleiſch- und Fiſchmehl mit kochendem Waſſer aufgebrüht und zu gleichen Theilen mit Grandmehl vermiſcht. Das mit Blut angemengte Futter wurde vor: gezogen. Im nächſten Sommer werde ich den Verſuch erneuern und gekochtes Futter verwenden. Was den Geſchmack der drei dieſes Jahr erprobten Karpfenſorten anbetrifft, ſo ſtanden obenan die Frankenkarpfen — zart, ſüß, aromatiſch. Faſt ebenſo gut waren die Berneuchen-Karpfen, 443 wogegen die Galizier, deren Fleiſch, beſonders an den Seiten, langfaſerig, zähe und- grob war, zurückſtanden. M Prämien für Erlegung von Fiſchfeinden. In dem Großherzogthum Heſſen ſind während des Etatsjahres 1894/95 an Prämien für erlegte 44 Fiſchotter (6 / per Stück) — 264 A, für 74 Fiſchreiher (1 W per Stück) —= 74 AA, im Ganzen 338 M. bezahlt worden, welche auf 7 Fiſcherei-Berechtigte und 58 Jagd- Berechtigte entfielen. Die Emdener Herings⸗Fiſcherei blickt nach dem Jahresbericht der Handelskammer für Oſtfriesland und Papenburg auf ein außerordentlich günſtiges Reſultat zurück: 1890 . . . 12126 Tonnen auf 17 Reiſen; Erlös // 350 035 18 Be 31 Pe: Eee 5 „ 414 440 „ 2 F 1 „ 468 926 J 9 A 5, 1 0 „ 515 813 1894 28 405 5 1 22 1 1 „ 648 018 Verwendung von Petroleummotorbooten im Fiſchereibetrieb. Eine für Pächter umfangreicher Fiſchereien auf den größeren Landſeen praktiſche und empfehlenswerthe Erleich— terung bietet die Verwendung von Petroleummotorbooten. Die großen Entfernungen auf ſolchen Seen bilden ein läſtiges und zeitraubendes Hinderniß bei der Fiſcherei, namentlich bei ungünſtigem Wetter, widrigem Wind ꝛc. und verhindern oft eine genügend gründliche Be— fiſchung und Ausnutzung der weiter vom Hauſe entlegenen Waſſerflächen und Fiſchzüge. Die Fahrt nach den letzteren nimmt zu lange Zeit in Anſpruch, ſo daß nur wenige Züge am Tage gemacht werden können. Da bietet nun ein Petroleummotor ein nicht theueres und leicht zu handhabendes Mittel, die Kähne mit den Netzen und den Mannſchaften ſchnell zu ſchleppen und gleichzeitig größere Poſten lebender Fiſche zu transportiren. In dieſer Weiſe wird ſeit faſt 3 Jahren auf dem Plauer See von dem dortigen Großfiſchereipächter Hacker ein Petroleummotorboot verwendet, welches von der Firma C. Jaſtram in Hamburg gebaut it und ſich vorzüglich bewährt hat. Es iſt 10 m lang, 2,10 m breit und hat einen Tiefgang von 0,60 m. Der Petroleummotor, welcher außer geringen Mengen von Oel ca. 6 Pfund Petroleum pro Stunde verbraucht, hat 6 Pferdekräfte und gibt dem Boot eine Geſchwindigkeit von 6 Knoten. In dieſem Boot findet ſich ein 2 Cubikmeter Waſſer faſſender Fiſchbehälter, der 15 Centner Fiſche aufnehmen und transportiren kann; die Wände desſelben, d. h. die 3 mm ſtarken Bootswände find zur Ermöglichung ftetigen Waſſerwechſels mit 15 mm großen Löchern verſehen. Ein ſolches Boot koſtet mit voller Einrichtung 6000 M., an Sonntagen wird dasſelbe zu Luſtfahrten und zur Beförderung von Paſſagieren benutzt. Für Seen, welche mit den nach Berlin führenden Waſſerwegen in Verbindung ſtehen, kann ein ſolches Motorboot gleichzeitig den Fiſchtransport nach Berlin beſorgen. Freilich erfordert die Benutzung eines Petroleummotorbootes eine gründliche Kenntniß der Maſchine und eine ſehr ſorgfältige Behandlung, namentlich Reinigung derſelben. In jedem größeren Fiſcherei— Betrieb dürfte ſich aber ein Mann finden laſſen, der ſich hierauf verſteht; und dann iſt ein ſolches Motorboot zuverläßig und für Süßwaſſerſeen, ſelbſt bei ſtürmiſcher Witterung als ent: ſchieden praktiſch zu empfehlen. Bei dem Boot auf dem Plauer See ſind, abgeſehen von den erſten Uebungsfahrten, weder Betriebsſtörungen oder Unregelmäßigkeiten, noch weſentliche Reparaturen vorgekommen. 8 Ueber Fiſchſterben durch Papiermaſſe. In Nr. 22 der „Allgemeinen Fiſcherei— Zeitung“ pro 1895 hat Herr Dr. Hofer über ein Fiſchſterben in der Lindauer Ach und deſſen Urſache berichtet, welche Darlegung mich veranlaßt, einige von mir angeſtellte Beob— achtungen im Untermain hier zu erwähnen. Eine Fabrik, die Papiermaſſe aus Holz herſtellt, läßt ihre Abwäſſer auch in den Main ablaufen. Das Waſſer iſt dann voll feinen Gerinnſels und wenn es in den Main abgelaſſen wird, ſo kommen ſehr bald die Fiſche an die Ober— fläche des Waſſers und ſchnappen nach Luft; nach kurzer Zeit ſind ſie erſtickt und liegen todt auf dem Waſſer. Die Fiſche zeigen dann die Kiemen mit der feinen Papiermaſſe ganz durch— ſetzt, ſodaß ſie eben nicht mehr athmen können. Buxbaum. Nachſchrift der Redaktion: Wir haben in No. 13 der „Allgemeinen Fiſcherei— Zeitung“ pro 1895 bereits über ein ſolches durch Papiermaſſe veranlaßtes Fiſchſterben be— richtet, deſſen Urſache von Profeſſor Mojſiſovics in Graz feſtgeſtellt wurde. 1 — nn = Frühzeitiges Auftreten von Laichknötchen. Ende Oktober dieſes Jahres erhielt das hieſige zoologiſche Inſtitut eine Naſe (Chondrostoma nasus), bei welcher die charakteriſtiſchen weißen Laichknötchen namentlich am Kopf ſchon vollſtändig ausgebildet waren. Eine Unterſuchung der übrigen in den Fiſchkäſten des hieſigen Fiſcherei-Vereins gehaltenen Naſen ergab, daß auch bei anderen die Bildung dieſer Laichknötchen ſchon angefangen hatte, wenn auch kein zweites Exemplar ſie ſo weit entwickelt zeigte. Wahrſcheinlich hängt dieſe frühzeitige Ausbildung von Laichzeichen mit den abnormen Waſſerverhältniſſen auch dieſes Jahres zuſammen. Tübingen, den 3. November 1895. Dr. C. Fickert. Fiſche der Leine bei Göttingen. Nach den Beobachtungen des Herrn Dr. v. Linſtow kommen in der Leine bei Göttingen folgende Fiſcharten vor: 1. Die Ellritze (Phoxinus laevis Agass.); 2. der Stichling (Gasterosteus aculeatus L.); 3. der Zwergſtichling (Gasterosteus pungitius L.); 4. die Forelle (Trutta fario L.); 5. der Aal (Anguilla vulgaris Flem.); 6. der Koppen oder Kaulkopf (Cottus gobio L.); 7. der Gründling (Gobio fluviatilis Cuv.) 8. die Bartgrundel (Cobitis barbatula Bl.); 9. das Fluß⸗ neunauge (Petromyzon fluviatilis L.); 10. der Döbel oder Aitel (Squalius cephalus L.) Kaliforniſcher Lachs am Markt in Europa. Das „Field“ ſchreibt: Es iſt nach London eine Sendung gefrorener kaliforniſcher Lachſe gelangt (Salmo quinnat), welche im Lande ziemliches Aufſehen erregt. Die Fiſche ſtammen aus dem Fraſer-Fluß (Kalifornien) und find in Kiſten von 1 Dutzend gepackt, jeder Fiſch in Papier, fo hart wie Stein ge⸗ froren, aber prachtvoll erhalten und ſo ſchön ausſehend, als ob ſie eine Stunde vorher ge— fangen worden wären. Die Fiſche ſind 8— 18 Pfund ſchwer und ganz ſilberig mit wenigen ſternartigen ſchwarzen Punkten. Der Geſchmack wird als rein und gut geſchildert. Die Fiſche ſind eine Probeſendung von 100 Centnern und ſoll dieſes Quantum oder mehr monatlich kommen. Die Sendung iſt über Auſtralien nach England gekommen und hat 5000 deutſche Meilen auf der Reiſe zurückgelegt. XI. Vereinsnachrichten. Central⸗Fiſcherei-Verein für Schleswig⸗-Holſtein. 18. Jahresbericht des Central-Jiſcherei-Vereins für Schleswig-Holſtein. Auf der letzten Generalverſammlung zu Hadersleben wurde der Beſchluß gefaßt, die diesjährige Generalverſammlung in Glückſtadt abzuhalten und die Hochſee-Fiſcherei-Aktiengeſellſchaft zur Theilnahme einzuladen. In Folge dieſes Beſchluſſes hat der unterzeichnete Vorſtand die Verſammlung auf den 26. Oktober angeſetzt und die entſprechenden Einladungen erlaſſen. Um mit den Behörden das gleiche Rechnungsjahr zu haben, ſoll das Rechnungsjahr des Central⸗ Fiſcherei-Vereins künftig vom 1. April bis 31. März geführt werden, deßhalb umfaßt der 18. Jahres⸗ bericht des Vereins den Zeitraum von 15 Monaten und zwar die Zeit vom 1. Januar 1894 bis 31. März 1895. Zur Vermeidung von Mißverſtändniſſen muß vorweg bemerkt werden, daß es ſich hier nicht um zwei Brutperioden und Fiſchbrutausſetzungen handelt, ſondern nur um eine, weil in früheren Jahren der Geſchäftsbericht und die ganze Rechnungslegung immer in das folgende Jahr hineingriff, jo daß die Frühjahrs-Brutausſetzung ſtets in dem Geſchäftsberichte des vorhergehenden Jahres nach⸗ gewieſen wurde. Dadurch wurde auch herbeigeführt, daß die letzte Ratenzahlung der Beihilfe der Provinz (1. Januar bis 1. April) ſteis in der Rechnung des vorhergehenden Jahres nachgewieſen werden mußte. Durch das Hinſcheiden des Geſchäftsführers, Kataſter-Inſpektors von Stemann, des eigent⸗ lichen Gründers des Ftſcherei-Vereins, hat der Verein einen ſchweren Verluſt erlitten. Veranlaßt durch den Deutſchen Fiſcheret-Verein hat Herr von Stemann es durch unermüdliche Arbeit dahin gebracht, daß in einer Verſammlung am 6. Juli 1877 zur Bildung eines Fiſcherei-Vereins geſchritten werden konnte. Dieſe Verſammlung war gleichzeitig die erſte Generalverſammlung des Fiſcherei-Vereins für die Provinz Schleswig-Holſtein. Wie Herr von Stemann für die Bildung des Vereins keine Mühe geſcheut hat, ſo hat er auch bis zu feinem Tode, am 5. Juni 1895, dem Verein feine Kräfte geliehen und mit großem Intereſſe, für die Sache des Vereins, die Geſchäfte desſelben geführt. Für die Hebung der Fiſchzucht in unſerer Provinz iſt Heer von Stemann leider zu früh geſtorben. Nach dem Ableben des Herrn von Stemann wurde die Rechnungslegung für den Fifcherel: Verein Herrn von John in Rendsburg übertragen, während der Vorſtand die weiteren Arbeiten ſelbſt übernahm. Die Rechnung für 1894/95 ſchließt mit einer Einnahme von 7190 , 26 , die Aus⸗ — — PPP tere 445 en mit 7189 «A. 60 A ab, fo daß ein Kaſſenbeſtand von 60 % am Schluſſe des Etatsjahres vor: anden war. Die Jahresrechnung des Vereins wird für ſich herausgegeben und dem Jahresberichte belfolgen. Für die dem Verein gütlgſt ertheilten Unterſtützungen wird an dieſer Stelle dem Staate, der Provinz, den Kreifen und der Sparkaſſe zu Nortorf der Dank des Vereins ausgeſprochen. Das Geſchäftsjahr 1894/95 iſt im Allgemeinen als nicht ungünſtig für die Fiſchzucht zu be— zeichnen. An Eiern wurden vom Rheinlachs 275 000 und vom Oſtſeelachs 69 000 mehr gewonnen als im vorhergehenden Jahre. Letztere kamen namentlich von Laugballigau und Süderballig, während die Rheinlachseler in Beringſtedt, Legan. Alt-Mühlen dorf, Owſchlag, au der Treene und an der Eider gewonnen find. Die Meerforelleneier find gleichfalls von der Treene, Eider und Wehrau, dagegen ſind die Bachforelleneier aus der Haalerau, der Wehrau und den Teichen in Nindorf. Ueber die bei der Landwirthſchaftlichen Schule zu Flensburg eingerichtete Brutanſtalt mit Bes nützung der ſtädtiſchen Waſſerleitung ſchreibt der Herr Direktor Liedke: „Unſere Fiſchbrutanſtalt (in einem Anbau am Schulgebäude) harte im vorigen Jahre den Mißerfolg, daß die erbrüteten Fiſchchen, die wir von den Pilzwucherungen, trotz aller Mühe, die Herr Oberlehrer Dr. Jacobi ſich gab, nicht bewahren konnten, zu Grunde gingen. Die Erfahrungen aber, welche der Verein auf der hieſigen Fiſcherei⸗Ausſtellung gemacht, als alle ſtarken Fiſche in den mit unſerem ſtädtiſchen Leitungswaſſer ge— füllten Glasbehältern angſtvoll umherſchwammen und bald ſtarben, ließ uns auf einen für Klemen⸗ athmer zu hohen Kohlenſäuregehalt des Waſſers ſchließen. Wir ließen daher die Zuleitungsröhre höher führen und in eine große Brauſe endigen, fo daß die feinen Waſſerſtrahlen bei ihrem Fallen in das Reſervoir Gelegenheit hatten Sauerſtoff aus der Luft aufzunehmen; auch führten wir mittelſt eines Blaſebalgs noch Luft in das Waſſer des Reſervoirs ein. Der Erfolg war ein ganz befriedigender. Die Erbrütung der vom Verein wieder überſandten angebrüteten Lachsforelleneier verlief gut; circa 5000 junge Fiſchchen wurden von dem Teichaufſeher Stern in Anweſenheit der Lehrer und der Schüler unſeren Käſten entnommen und dem nahen Bache, weſtlich der Stadt, übergeben. Schnäpeleier find in dieſem Jahre 8000 ausgebrütet und ausgeſetzt; der Vorſtand hofft aber für das nächſte Jahr Schnäpeleter in größerer Anzahl von Hannover oder vom Oſtpreußiſchen Fiſcherei⸗ Verein zu erhalten, um die Schnäpelzucht fortſetzen zu können. Die Ende April 1893 zur Beobachtung in einen Fiſchteich geſetzten Schnäpel waren bei der Ausſetzung 1 om lang, im Alter von 5 Monaten waren fie 15 om und jetzt meſſen fie 25 em. Die ausgeſetzten Schnäpel ziehen ſich abwärts zur Nordſee um das Salzwaſſer aufzuſuchen. Bei dem zunehmenden Salzgehalt des Kanalwaſſers und des Waſſers der Obereider wird die Schnäpelzucht ſich künftig gewiß noch mehr empfehlen wie bisher. Der Salzgehalt des Waſſers und die direkte Verbindung der Nord- und Oſtſee durch den Kaiſer Wilhelm⸗Kanal haben bereits große Schwärme von Nordſeekrabben bis in die Seeen bei Rendsburg gebracht. Ebenſo ſind in der Umgebung von Rendsburg ſchon Schollen und Dorſch gefangen, wo— gegen die Süßwaſſerfiſche der Eiderſeen nach und nach eingehen. Durch den Kanalbau und die ba- durch hervorgerufenen Waſſerſtands veränderungen find vielfache Aenderungen für Fiſchzucht und Fiſch— fangſtellen erforderlich. So iſt unter Anderem bei Achterwehr eine neue Aalleiter angelegt. Die durch den Kanal abgeſchnittenen Strecken des alten Kanals, reſp. der Eider, werden ein hübſches Arbeitsfeld für den Fiſcherei⸗Verein geben. Die Verſuche, kleine Gewäſſer mit Krebſen zu beſetzen, ſind in der Sorge und der Luhnau fortgeſetzt. Die Ausſetzungen für 1895 ſind leider unterblieben, weil Herr von Stemann gerade um die Zeit der Ausſetzung ſtarb. Die bereits gegebene Ordre für die Zuſtellung der Setzkrebſe mußte deßhalb zurückgezogen werden. Aus dieſem Grunde iſt auch die Beſetzung der Dellbrückau im Kreiſe Süderdithmarchen für dies Jahr unterblieben. Ueber die Verſuche zur Aufbeſſerung der Fiſcherei im fiskaliſchen Owſchlager See durch Gold— karauſchen flehen die Ergebniſſe noch aus und kann über dieſelben deßhalb erſt ſpäter berichtet werden. Auf Wunſch des Vereins beſuchte der Königliche Fiſchmeiſter Herr Elsner die großen Teich— anlagen auf Fehmarn, wo in Suhlsdorf 35 ha, in Wallnau 200 ha Fiſchteiche, meiſtens mit Karpfen beſetzt ſind. Ebenſo beſichtigte derſelbe die Fiſchereien auf Panker-Hohenſelde u. ſ. w. Von der Treene und Langballigau holte der Herr Fiſchmeiſter 250 000 Fiſcheier für die Brutanſtalt und von Lippingen und Niesgrau 52 000 Forelleneier. Es wurden circa 1000 Pfund Meerforellen hierbet gefangen. gewiß ein hübſches Reſultat. Ferner beſuchte derſelbe Flensburg, Apenrade, Strohgaard, Kundemühle und Süderballig. Am Schloßteich in Apenrade wurde eine proviſoriſche Bruthütte errichtet. Nach Süderballig kam gleichfalls eine ſolche Hütte für die Hoptruper Fiſcherei-Genoſſenſchaft. Auf einer Reife nach Sonderburg, Höruphav, Kettingnoor und Wibekmühle (an letzterem Platze iſt eine Brut— anſtalt mit circa 50 000 Fiſchelern) konſtatirte Herr Elsner, daß die Brutausſetzung auf Alſen von gutem Erfolge ſei, ebenſo lautete die Ausſage des Vorſtandes der Fiſcherei-Genoſſenſchaft. In Höruphav hat namentlich der Fang der Meerforellen nach der Brutausſetzung zugenommen. Zur Beſetzung der Alſter mit Fiſchbrut war Herr Elsner nach Wandsbek gereiſt u. ſ. w. und be— fürwortete hier nicht nur die Beſetzung der Alſter, ſondern gleichzeitig die Beſetzung der einmündenden kleinen Bäche mit Forellenbrut. Die Fiſchbrutausſetzungen werden in einem beſonderen Verzeichniſſe bekannt gegeben. Zu beſonderem Danke tft der Verein dem Herrn Minifter für Landwirthſchaft, Domänen und Forſten verpflichtet, für die, von demſelben durch Rundſchreiben vom 11. Oktober 1894 zur Hebung der Gemeinde⸗Fiſcherei gegebene Anregung. Hier bietet ſich ein großes Feld für die Thätigkeit des Vereins und iſt derſelbe flet3 bereit Anträge entgegen zu nehmen und Hilfe zu lelſten. Zur Ermitt— lung des jetzigen Ausnutzungswerthes der Gemeinde-Fiſchereien und zur Beſtimmung von Maßregeln 446 — —u—— — auf Grund geſammelter Erfahrungen, zur Erhöhung desſelben, iſt eine in's Einzelne gehende Be— ſchreibung der Gewäſſer vom Quellengebiete bis zur Mündung erforderlich. Für die Beſchreibung hat der Verein folgende Punkte in Vorſchlag gebracht: Ort des Quellengebietes und Benennung des Gewäſſers. Zugehörigkeit zur Nordſee oder Oſtſee. Ob auch in trockenen Zeiten Waſſer vorhanden iſt. Zwiſchen welchen Gemeinden bildet das Gewäſſer die Grenze und in welcher Weiſe, oder bildet dasſelbe alleiniges Eigenthum einer Gemeinde und welcher? Die aus 4. und 5. ſich ergebenden Strecken ſind annähernd nach Kilometern anzugeben. Innerhalb dieſer einzelnen Strecken aus 4. und 5. iſt eine ſpezielle Beſchreibung des Ge⸗ wäſſers vorzunehmen, aus welcher hervorgeht: 8. Die Befchanung der Bachſohle (ob Sand, Steingerölle, Moor, Lehm u. ſ. w.). 9. Die Beſchaffenheit des Uferlandes. 10. Ob das Gewäſſer langſam oder raſch fließt. 11. Die Tiefe an flachen und tiefen Stellen, ſowie die Breite. 12. Welche Fiſche (auch Krebſe) jetzt vorhanden ſind. 13. Welchen Geldwerth der jährliche Fang an Fiſchen hat. 14. Mit welchen Geräthen bisher gefiſcht worden tft. 15. Ob ſchädliche Fabrikabflüffe dem Gewäſſer zugeführt werden. 16. 115 Gewäſſer bisher Lachs-, Meerforellen- und Bachforellenbrut oder Krebſe zugeführt ind und 17. welche Erfolge hieraus zu vermerken waren. 18. Welche Stauanlagen (Mühlen u. ſ. w.) ſind vorhanden. 19. Vorſchläge zur Verbeſſerung der Fiſcherei. Selbſtredend wird die Praxis noch weitere Fragen aufwerfen, welche eine einheitliche Bearbeitung erforderlich machen und von einem einheitlichen Vorgehen wird der Werth der ganzen Arbeit abhängen. Es wird an dieſer Stelle wiederholt darauf hingewleſen, daß ein Hauptfehler bei der Bewirth— ſchaftung der Fiſchteiche darin liegt, daß die Beſitzer derſelben nicht rechtzeitig für die Beſchaffung des Beſatzes Sorge tragen. Wenn dagegen die Teichbeſitzer ihren Bedarf für das Frühjahr ſchon im Herbſt beſtimmen, ſo können alle Wünſche befriedigt werden und die Waare ſtellt ſich dabei billiger. Der Verein iſt, wie immer, gerne bereit, die Vermittlung des An- und Verkaufs von Teich— beſatz koſtenfrei zu übernehmen. Er richtet fein Augenmerk darauf, daß die Setzfiſche friſch den Teichen entnommen werden und möglichſt kurze Transportwege haben. Die in Fiſchkiſten aufbewahrten Setz— fiſche ſind mit großer Vorſicht abzunehmen, weil dleſelben meiſtens ſtark gelitten haben. Bis jetzt haben zu Verkauf angemeldet: 1. Gutsbeſitzer Conze, Sarlhuſen, Bachforellen und Schleihen. 2. C. Hympendahl, Junien, Karpfen, Schleihen, Forellen, Regenbogenforellen und Gold— orfen 5 allen Größen. 3. P. Giersberg, Wiedenborſtel, Bachforellen, Setzkarpfen, einjährige Karpfenkoller, Karpfen⸗ ſtreck 2 jährig, Setzſchleihe jährig, 2—3 jährige Schleihen, Karauſchen, Goldorfen, Ellritzen, Regen— bogenforellen und Saiblingkreuzung. 4. J. Hadenfeldt, Beringſtedt, Karpfen, Bachforellen, Schleihen, Goldſchleihen und Goldfiſche. 5. Hauſchildt, Hohenweſtedt, Forellen, Karpfen, Schleihen, Goldfiſche und Goldorfen. 6. H. Stern, Rendsburg, Karpfenkoller, Karpfenſtreck und Goldorfen. 7. Der Landmann Chr. Reh ſe, Legan bei Stafſtedt, Karpfenkoller, Karpfenſtreck und Goldorfen. An den Verhandlungen des Dritten Fiſchereirathes nahm der Vorſitzende des Vereins, Herr Gutsbeſitzer Conze in Sarlhuſen Theil und wird der Bericht über die Verhandlungen veröffentlicht werden. Gleichzeitig wird das Verzeichniß der Bücher der Vereinsbibliothek veröffentlicht und ergebenſt darauf aufmerkſam gemacht, daß die Bücher allen Vereinsmitgliedern zur Verfügung ſtehen. Der Vorſtand. Zur Theilnahme an der am 26. Oktober d. J. in Glückſtadt abgehaltenen Jahres- verſammlung des Central-Jiſcherei-Vereins für Schleswig-Holſtein waren erfchlenen: vom Vorſtande die Herren: Gutsbeſitzer Conze, Sarlhuſen, Bürgermeiſter Jargſtorff, Kellinghuſen, Kapitän Ebeling, Ekenſund und Fiſcher Hauſchild, Hohenweſtedt. Die Königliche Regierung war vertreten durch den Herrn Geheimrath Peterſen. Die Pros A vinzialo: rwaltung vertrat Herr Landesdirektor von Graba. Außerdem nahmen Theil Herr Land- rath Junge-Itzehoe, für den Landwirthſchaftlichen Generalverein Herr Direktor Hölck-Kiel und von der Hochſee⸗ Aktien⸗Fiſcherci-Geſellſchaft die Herren der Direktion und des Aufjichtsrathes, ſowie ver⸗ ſchiedene Mitglieder. Die Verſammlung wurde durch den Vorſitzenden des Vereins, Gutsbeſitzer Conze auf Sarl- huſen, eröffnet, der zunächſt des im laufenden Jahre verftorbenen langjährigen Geſchäftsführers Herrn von Stemann gedachte, als des Gründers des Vereins. Durch Erheben von den Sitzen wurde der Verſtorbene geehrt. Nach Verleſung des Jahresberichtes und Vorlage der revidirten Jahresrechnung pro 1893 wurde dem Geſchäftsführer für die Rechnung Decharge erthellt. Darauf erfolgte die Vorlage der Rechnung für 1894/95, zu deren Revlſoren die Herren Bürgermeiſter Reiff und Kaufmann H. Stieper in Nortorf gewählt wurden. „ M eee 5 5 F —— * f | ee — Der Rechnung ſelbſt entnehmen wir folgende Angaben: Von der Königlichen Regierung erhielt der Verein 1000 l, von der Provinz Schleswig⸗Holſtein 3300 «A, von dem Deutſchen Fiſcherei— Verein 400 %, von den Kreiſen 1300 l, von Prwaten-, Spar- und Leihkaſſen 277 M 65 AL und an Mitgliederbeiträgen 871 cM 50 . Dagegen vertheilen ſich die Ausgaben wie folgt: Pacht, Unterhaltung und Wartung der Fiſchbruthäuſer 1272 M 41 , Beſchaffung von Salmonideneiern und einſömmerigen Lachſen 1576 «M 83 , Schnäpelausbrüten 30 l, Förderung der Teichwirthſchaft 499 1 75 , für den Transport der Fiſcheler und der Ausſetzung der Fiſche 621 A. 40 , Reiſekoſten der Sachverſtändigen und der Vorſtandsmitglieder 753 25 W, Beiträge an Vereine, deren Mitglied der Central-Fiſcherei⸗Verein iſt 103 , für Druckſachen 818 A 6 Ab, Fracht und Porto 342 / 3 , für die Bureauhaltung 750 A, an Prämien für 109 gefangene Ottern 327 W und verſchiedene Ausgaben 85 * 87 A. Nach Abänderung der 88 8, 10, 15 und 16 der Vereinsſtatuten wurde vorgeſchlagen für die nächſtjährige Generalverſammlung eine Reviſion der Statuten vornehmen zu wollen. Zum Geſchäftsführer des Vereins wurde der Königliche Fiſchmeiſter Herr Elsner in Nortorf gewählt, welcher vorbehaltlich der Genehmigung der Königlichen Regierung, die Stellung bereits vom 1. November ab übernimmt. Als Remuneratkon für die Geſchäftsführung wurden 1800 * Gehalt und 600 A/ Bureaukoſten beſtimmt. Der Haushaltungsplan wird vorgele,t, in denſelben das Gehalt für den Geſchäftsführer auf- genommen und für dle Ausſtellung in Kiel ein Poſten von 1000 . in Ausgabe geſtellt. Nach ver⸗ ſchiedenen kleinen Abänderungen der einzelnen Poſten wird derſelbe genehmigt mit einer Einnahme von 6400 AM 66 und einer Ausgabe von 7350 «/ Der Vorſtand wurde erſucht zur Ausgleichung des Defizits ſich mit Geſuchen an die Provinz, die Kreiſe, die Spar- und Leihkaſſen u. ſ w. zu wenden. Das ausſcheidende Mitglied des Vorſtandes Herr Kapitän Krogh in Sonderburg wird wieder gewählt und für Herrn Fiſcher Peterſen in Bellin wird Fiſcher Köhn in Plön gewählt, für den Fall der Ablehnung Herr Rechtsanwalt Chriſtenſen in Kiel. Als Ort der nächſtjährigen Generalverſammlung wird Kiel vorgeſchlagen und angenommen. Wegen Zeitmangels mußten die angemeldeten Vorträge von der Tagesordnung abgeſetzt werden. Ein gemeinſchaftliches Mittageſſen hielt die Theilnehmer noch kurze Zeit zuſammen. v. J XII. Fragekaſten. Frage Nr. 37. (Herr A. in B.): Bitte um Auskunft, welches die beſte Form des Mönches iſt? Antwort: Statt einer längeren Beſchrei tung geben wir Ihnen hier eine Abbildung, welche einen zweckmäßig konſtruirten Mönchabfluß darſtellt. Die Skizze rechts ſtellt die Staubretter in der Seitenanſicht dar. Wir empfehlen Ihnen dieſe Art der mit den Rändern übereinandergreifenden Staubretter, weil dieſelben einen dichten Verſchluß ermöglichen. Frage Nr. 38. (Herr S. in S.): Ich bitte als Mitglied um Auskunft, ob das Waſſer von Brennereien ſchädlich iſt für Fiſche, ſpezlell für Karpfen. Ich könnte einen Teich anlegen, in den aber das Brennereiwaſſer laufen würde. Empfiehlt ſich dieſe Anlage eventuell nicht, weil die Fiſche wegen des Brennereiwaſſers nicht gedeihen würden? Antwort: Wir können Ihnen nur dringend von dieſer Anlage abrathen. Die Abwäſſer der Brennereien ſind wie die der Brauereien ſehr reich an fäulnißfähigen organiſchen Subſtanzen, welche ſehr ſchnell in Gährung und Fäulniß übergehen, und daher Ihren Teich bald in eine ſtinkende, von Pilzen durchſetzte Jauche verwandeln würden. Ste müßten in Ihrem Teiche ſchon ſehr bedeutende Waſſermaſſen zur Verfügung haben, um derartige Abwäſſer fo ſtark zu verdünnen, daß ſie den Fiſchen nicht mehr ſchädlich würden. Frage Nr. 39. Als Abonnent ihrer Zeitung geſtatten wir uns die ergebene Anfrage, ob Sie zum Einſetzen der Regenbogenforelle in unſeren nachfolgend näher beſchriebenen Teich rathen würden. Derſelbe ift aus einem ſogenaunten Alt-Rhein, der bereits ſeit etwa 30 Jahren eingedämmt iſt, entſtanden, hat durch Dohlen Zu- und Abfluß. Das Waſſer ift klar und rein, von mittlerer Tem: peratur. Der Boden beſtand früher wohl nur aus Kies, iſt aber jetzt mit elner Schlammſchicht über— zogen, auf der ziemlich viel Waſſerpflanzen gedeihen. Die Größe des Teiches iſt 180 m lang und 20 m breit. Ohne weiteres Zuthun gedeihten darin bisher ſehr gut Hechte, Barſche, Rothaugen, Schlelhen, Aale, und vor etwa 20 Jahren wurden darin auch Karpfen Fuliivirt, die aber in Folge einer Ueberſchwemmung und durch Ausfiſchen heute ausgerottet find. Nachdem wir nun die Hechte ſo gut es eben ging aus dem Teiche entfernt haben, und im Frühjahr auch den Beſtand an Barſchen möglichſt zu reduziren beabſichtigen, gedenken wir dieſes Spätjahr noch 1—1'/s Centner / — ½)pfün— dige Karpfen einzuſetzen, daneben möchten wir aber auch einen Verſuch mit Regenbogenſorellen machen, vielleicht zunächſt mit 50—100 Stück Setzlingen von 9— 12 em, da wir die Einrichtung für die Fort— entwickelung von Eier und Brut nicht beſitzen. Skizze zu Frage 37. Be Antwort: Es fehlt in ihrer Anfrage die Angabe der Tiefe des Alt-Rheins, welche in dieſem Falle weſentlich iſt, denn in flachem Waſſer von unter 1 Meter dürfte unter genannten Verhältniſſen die Regenbogenforelle nicht gedeihen. Es fehlt ebenfalls die Angabe, ob der Waſſerabſchnitt am Zufluß und Ausfluß durch Vorrichtungen gegen Entweichen der Fiſche ſicher geſchützt iſt. Die Regenbogenforelle würde bei genügender Tiefe unter vorliegenden Waſſerverhältniſſen wohl gedeihen, indeß erſcheint bei dem Vorhandenſein von Hechten und Aalen, wenn auch in kleineren Mengen, ein Einſatz der Forelle in dieſem Falle als nicht ratlonell. Herrn F. F. Beſten Dank für die freundliche Einſendung Ihres humorlſtiſchen Beitrages. Wenn wir denſelben jedoch nicht aufgenommen haben, ſo wollen ſie freundlichſt die Erklärung darln ſehen, daß wir, obwohl dem Humor in der Fiſcherei keineswegs abhold, prinziptell nur ſolche Mit⸗ theilungen unſeren Leſern bringen zu müſſen glauben, welche dieſelben nicht nur unterhalten, ſondern in erſter Lin ie belehren. Die Red. XIII. Jiſcherei- und Jiſchmarftberichte. Berlin, 19. November. Zufuhr reichlicher, doch nicht ausreichend, Geſchäft lebhaft. Preiſe höher. En gros-Preiſe in Pfennigen. Fiſche (per Pfund) | lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte A „ 23 Winter⸗Rheinlachs. . per Pfund 360 Zander ] 50-66 46 Ruff e 8 150— 220 Balde -. . . . . 40—45 25—30 Flundern, gr. | „ Schock | 350—550 Karpfen, mittelgroße. 55—63 36—40 do. kleine pomm. „ = 60—80 do. kleine 61 — Bücklinge, Stralf. . „ Wall 300-400 Schleie gr. 71 56 Dorſche ar: „ Schock 125 — 200 Bleie „ere 16—20 Schellfiſch „ Stiege 125-200 Pee... ] 26.29 16—17 Aale, große. „ Pfund 90—100 Aale 4 75—82 60 Stör . „ " Er Oſtſeelachs e — 150 Heringe „ 100 Scck. 600 - 1000 E 40 30 Aeber Fiſchkrankheiten. Die Fischzuchtanstalt von A. Kirsch V or tra 9 in Alt⸗Salis, 5 > > ? | per Biga—Lemfal— Livland, gehalten eh liefert in der bevorſtehenden Brutperiode: angebrütete Eier vom Lachſe Salmo salap, von „ „ Schnäpel (Coregonus lavaret. 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Peerſonen, deren Fähigkeit, zu Pachtungen von Fiſch- und Krebswaſſern zugelaſſen zu werden, nicht notoriſch iſt, haben ſich binnen 14 Tagen hierüber bei der unterzeichneten Oberförfterei auszuweiſen. Lörzenbach, den 11. November 1895. Großherzogliche Oberfürſterei Lindenfels. — Schaub. Belaunkmachung. Zur öffentlich meiſtbietenden Verpachtung der Fiſchereinutzungen auf den nachſtehend verzeichneten Gewäſſern im Bereiche der Königlichen Oberförſterei Laska für den Zeitraum von zwölf Jahren iſt auf Dienſtag, den 10. Dezember ds. Is., Vormittags 11 Uhr, im Geſchäftszimmer der Oberförfterei ein Termin anberaumt. Zur Verpachtung kommen: Der Plensno-Hee, einſchließlich Ueberſtauungsſtreifen, in der Gemarkung Groß Chelm, von 99,352 ha Größe. Der Tonsk-See, nebſt Ueberſtauungsſtreifen, in derſelben Gemarkung, von 187,486 ha Größe. Der Debrz-See, nebſt Ueberſtauungsſtreifen, in der Gemarkung Czernitza, von 212,915 ha Größe. Ein Theil des Vrahe-Fluſſes bei Plensno, Parzelle 43, Kartenblatt 1, auf welchem dem Fiskus die Adjazenten⸗Fiſcherei zuſteht, von 0,700 ha Größe. Der Theil des Brahe-Fluſſes, welcher den Lonsk-See mit dem Debrz-See verbindet, von 1,787 ha Größe. Das Pachtgelderminimum für die im Ganzen 502,240 ha großen Gewäſſer beträgt gemäß Ertragsanſchlag 1350 Auf Wunſch werden eventuell die Seen auch einzeln zum Ausgebot kommen. Der Pächter hat eine Kaution von 1500 zu hinterlegen. Die näheren Bedingungen werden im Termine ſelbſt bekannt gegeben. Der Königliche Forſtaufſeher Murgoth zu Asmus bei Bunß und der Hilfsjäger Anders zu Czernitza bei Memzikal, iſt angewieſen, über die Seen nach Lage ıc. an Ort und Stelle Auskunft zu ertheilen. Tasſia bei Schwornigatz, Bahnſtation Könitz, den 12. November 1895. (2/1) Der Oberförſter: Ehlert. 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Organ für die Befammtintereffen der Fifcherei, ſowie für die Heſtrebungen ler Fiſcherei Pereine in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei-Dereins, ſowie der Landes ⸗Fiſch. Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch. Verbandes, des Schleſ. Fiſch.⸗Ver., des Brandenburg. Fiſch.⸗Ver., des Thüring. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. Miesbach⸗ Tegernſee, des Fiſch.⸗ Ver. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch. Ver. für das Großherzogthum Heſſen, des Kheiniſchen Fiſch.Der., des Central-Fiſch.⸗ Vereins für Schleswig-Holftein, des Kölner Fiſch. Ver., des Hamburger Fiſch Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ Sothringifchen Fiſch.⸗Ver., des Fifcherei-Dereins für den Kreis Lingen, des Sifcherei-Dereins für die Provinz Sachſen und das Herzogthum Anhalt ꝛc. ꝛc. In Berbindung mit Tachmännern Deutſchlands, Heſlerreich-Angarns und der Schweif herausgegeben vom Bayeriſchen und vom Deutfdhen Tiſcherti-Verein. Nr. 25. München, den 4. Dezember 1895. XX. Jahrg. Inhalt: I. Teichanlagen auf der Dubeloh bei Paderborn. — II. Entwickelung der Forellen-Fiſcherei im Hagelgrundthale. — III. Vermiſchte Mittheilungen. — IV. Vereinsnachrichten. — V. Fragekaſten. — VI. Literatur. — VII. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämmtlicher Originalartikel nur mit Erlaubniß der Redaktton geſtattet.) I. Teichanlagen auf der Dubeloh bei Paderborn. Im Anſchluß an das Protokoll über die in Paderborn ſtattgehabte General-Verſamm' lung des Fiſcherei-Vereins für Weſtfalen und Lippe vom 20. Juli 1895 — Nr. 23 der „Allgemeinen Fiſcherei⸗ Zeitung“ pro 1895 — werden nachſtehend einige Notizen über die Teichanlagen auf der Dubeloh bei Paderborn und das Reſultat der erſtmaligen Abfiſchung mitgetheilt. Die 6 Teiche umfaſſen ein Areal von ca. 60 Morgen mit etwa 48 Morgen Waſſer— fläche und beſtanden früher zur Hälfte aus Sumpf und zur anderen Hälfte aus öder Haide. 1 Teich von etwa 2 Morgen iſt jetzt verſuchsweiſe mit Laichkarpfen beſetzt, während die übrigen 5 Teiche im 3 jährigen Turnus abgefiſcht werden ſollen. Die Größe der jetzt abgefiſchten beiden Teiche beträgt etwa 3 und 8 Morgen, die für das folgende Jahr beſtimmten ſind an— nähernd ebenſo groß, während nach 2 Jahren der größte von 24 Morgen an die Reihe kommt. 454 Zur Speifung dienen 2 kleine aus dem Felde kommende Entwäſſerungsgräben, von denen einer in waſſerreicher Zeit den Ueberſchuß einem Verbindungsgraben von Lippe und Pader zuführt. Im Sommer liefern beide Gräben oft ſo wenig Waſſer, daß es zum Er— ſatz des durch Verdunſtung und die Undichtigkeit der Dämme entſtehenden Verluſtes nicht immer ganz ausreicht, ſo daß die Tiefe der Teiche von 1— 1,3 m bis auf 0,5 —0,6 m herabgeht. Die Dämme haben ſich übrigens im letzten Jahre ſchon erheblich geſetzt und die Verluſte ſind daher geringer geworden. Die Zuführung ausreichenden Waſſers aus der Lippe iſt bis— lang ohne Erfolg angeſtrebt. f Die Koſten der ganzen Anlage betragen bis jetzt ca. 9000 A, doch werden noch etwa 2000 A. für Verbeſſerungen erforderlich ſein, jo daß die Geſammtkoſten ſich auf etwa 11000 && beziffern werden, von denen der Herr Oberpräſident 300 . und der Fiſcherei— Verein für Weſtfalen und Lippe 500 AM. als Beihilfe gegeben haben. Von den beiden jetzt abgefiſchten Teichen war der kleinere im März 1893 mit 300 Stück 9—12 em langen Karpfen, der größere zu gleicher Zeit mit 1100 Karpfen von 5—7 em und 110 Regenbogenforellen von I—12 em Länge beſetzt. Bei der Beſetzung waren die Teiche erſt halb gefüllt, und da eine lange anhaltende Dürre eintrat, und die friſch aufgeſchütteten Dämme viel Waſſer durchließen, fo ſank in beiden Teichen der Waſſer— ſpiegel fo ſtark, daß die Oberfläche in dem kleineren Teiche noch etwa , im größeren etwa 1 Morgen bei höchſtens % m größter Tiefe betrug. Dieſer Zuſtand dauerte bis zum Herbſt und galt der ganze Einſatz umſo mehr als verloren, als beide Teiche von unzähligen Fröſchen belebt waren, welche mit ihrem Gequacke alle Beſucher zurückſcheuchten. Die ganze Anlage wurde als verfehlt verſchrieen, und bedurfte es der ganzen Energie des verſtorbenen Bürger: meiſters Frankenberg, dieſelbe trotzdem nach dem Entwurfe fertig zu ſtellen. Als im Frühjahr 1894 die beiden folgenden Teiche fertiggeſtellt waren und beſetzt wurden, wurden in dem größeren vom vorigen Jahre noch etwa 150 — 200 Karpfen von 4— 7 em Länge nachgeſetzt. Daß die vorgenannten Befürchtungen übertrieben waren, zeigte ſich gar bald im nachfolgenden Jahre 1894, wo man zu Zeiten viele und recht gut entwickelte Fiſche an den Futterſtellen ſehen konnte. In dem ſchwächer beſetzten Teiche wurden im vergangenen Som: mer ſogar viele kleine Fiſche wahrgenommen, was vermuthen ließ, daß einzelne Karpfen darin gelaicht hatten. Im Juli find 17 Hechte von 18 — 27 em Länge nachgeſetzt, welche ſehr gute Nahrung fanden. Die am 3. Oktober erfolgte Abfiſchung der Teiche ergab ein äußerſt überraſchendes Reſultat. i Im kleineren Teiche wurden von den eingeſetzten 300 Karpfen 270 Stück von 19/8 bis annähernd 4 Pfund, und von den 17 Hechten 15 Stück im Durchſchnittsgewicht von 2 Pfund gefangen. Das Wachsthum der Hechte iſt geradezu erſtaunenerregend zu nennen. Das Geſammtgewicht dieſer Fiſche iſt nicht genau ermittelt, weil dieſelben vor dem Verkauf mit den Fiſchen aus dem anderen Teiche zuſammengeſetzt wurden, doch iſt dasſelbe auf 650 —700 Pfund zu ſchätzen. Die Zahl der im größeren Teich gefangenen Karpfen iſt nicht genau feſtgeſtellt, weil die kleinſten (je über 1 Pfund ſchwer) ſofort wieder den anderen Teichen zugeführt wurden. Das Gewicht vartirte zwiſchen 1 und 3 Pfund, das Geſammtgewicht aus beiden Teichen hat 2300 — 2400 Pfund betragen. Von den 110 Regenbogenforellen wurden nur noch 15 Stück im Gewicht von 1—2 Pfund vorgefunden. Außer dieſen eingeſetzten Fiſchen wurden noch im Teich II ca. 180 Bachforellen von je / — / Pfund und 5 Aeſchen (und einige Weißfiſche) von gleicher Größe gefangen, welche den andern Teichen wieder zugeführt wurden. Dieſe Fiſche ſind alſo mit dem Waſſer des Dubelohgrabens in den Teich gelangt, und fanden dort augenſcheinlich gutes Gedeihen, trotzdem das Waſſer an manchen heißen Tagen des vorgedachten Sommers ſehr warm ge— weſen iſt. Das Vorkommniß diefer Fiſche zeigte auch, wie die Laichfiſche aus den Flüſſen ſelbſt in den ſeichteſten Gräben (der Dubelohgraben hat etwa 1 m Sohlenbreite und das Waſſer eine Tiefe von 10—15 cm) hinaufſteigen, um dort ihre Eier abzuſetzen. a Zaun sa tn ei a H 2 4e L: — — 455 Was die Fütterung der Fiſche anlangt, fo geihah dieſe mit Ausnahme der letzten 5 Wochen ausſchließlich mit werthloſen Schlachthausabfällen, welche ſonſt nur als Dung Ver— wendung finden konnten. Die Fütterung geſchah nicht regelmäßig, ſondern es wurde ab und zu ein Wagen mit ſolchen Abfällen zu den Teichen gebracht und an den Einlaufſtellen des Waſſers in dieſes hineingeworfen. Die letzten 5 Wochen hindurch wurde noch aus minder— werthigem Korn hergeſtelltes Brot verfüttert, und zwar täglich etwa 16 Pfund. Was nun die vorausſichtliche Rentabilität der Anlage angeht, fo iſt zunächſt das Er— gebniß des erſten Jahres wohl nicht ohne Weiteres als ſtets wiederkehrend zu betrachten. Nach den bis jetzt gemachten Beobachtungen zeigen jedoch in allen übrigen Teichen die Fiſche ein ſo vorzügliches Gedeihen, daß für das nächſte Jahr ein mindeſtens ebenſo hoher, für 1897 aber wohl ein noch höherer Ertrag zu erwarten iſt. Zudem iſt nicht wohl anzunehmen, daß nach den noch in Ausſicht genommenen Verbeſſerungen (Vertiefung zu flacher Stellen, Be— pflanzung der Ufer ꝛc.) ſich ein Minderertrag einſtellen wird. Die etwaige Verzinſung würde ſich folgendermaßen berechnen: . Grundzinſen (früherer Pachtbetrag der 60 sr a „ 1 = 1030 5 Koſten für den Einſatz der Fiſche .. nn 3. Fütterungskoſten pro Jahr (für alle Teiche) e 4. Laufende Unterhaltungskoſten und zur Abrundung . Summa 350 M. Die Einnahme aus dem Fiſchverkauf betrug . . . „ Davon 5 die Unkoſten 350 l.. Ueberſchuß 800 M. Die V (jetzt 9000 AM.) werden betragen 11000 M., daher Ber: Wee rund 9155 zinſ ung 11 600 II. Entwickelung der Jorellen-Jiſcherei im Hagelgrundthale. Das Hagelgrundthal in der Nähe von Kaiſerslautern wird in einer Länge von vier Kilometern von dem Eſelsbache durchfloſſen, der ungefähr 1½ m breit und 30 em tief iſt. Chroniken, und auch die ältere, jetzt lebende Generation, wiſſen von dem früheren Forellen— reichthum im Bache zu erzählen; ſeit ungefähr 20 Jahren jedoch verminderte er ſich ſo, daß vor ſieben Jahren kaum ein Stück Forelle zu ſehen war. Herr Dr. Bayberger kam von Kempten, wo er ein Forellenbächlein in Pacht hatte und gab die Veranlaſſung, daß ich mich der Bevölkerung des Eſelsbaches annahm. Vor allem erkundigte ich mich nach den Faktoren, welche den Bach entvölkerten. Die verſchiedenſten Antworten waren das Reſultat. Die eine war: Seit die Zündholzfabrik Eſelsfürth in Betrieb iſt, ſind die Fiſche fort. Nachdem aber einzelne Forellen immer vorhanden waren, nachdem die anliegenden Mühlenbeſitzer kein Ab— ſterben wahr genommen hatten und der Bach von Elritzen wimmelte, mußte obiger Grund fallen gelaſſen werden. Eine andere Löſung wurde in den Ottern und Dieben geſucht. Ich ſuchte den Bach mit Hunden ab, fand keine Otter, aber Ausſtiege mit friſcher und alter Loſung. Geſtehen muß ich, daß es drei Monate dauerte, bis ich einen ſtarken Otter fing. (Um übrigens die Ottern von beſetzten Waſſern fern zu halten, beſtreiche ich anliegende Steine, Baumſtrünke mit Carbolineum oder hänge kleine, damit getränkte Lumpenbündel über den Waſſerſpiegel) Nachdem ich den einen Otter, den ich ſpürte, gefangen hatte, ging es an das Pachten und Beſetzen. 13 Pachtoerträge mußten mit vieler Arbeit abgeſchloſſen werden, um eine längere Strecke zu bekommen; heute iſt noch ein Beſitzer einer ungefähr 300 Meter langen Strecke unbeugſam und ſagte: „Wenn Sie Forellen ziehen, bekomme ja ich auch“. Als die Forellen ſich mehrten, kamen auch Fiſchreiher, Eisvögel und Waſſeramſeln und viele Gänge waren nöthig, um dieſe Geſellſchaft theils mit Schrot, theils mit Falle in's Jenſeits zu befördern. Wenn das Frühjahr die Wieſen trocknete, kamen noch die Feinde aus den Vorſtädten unſerer Fabrikſtadt, um mit den Händen die Ufer und Steine zu unterſuchen 456 und zu ſäubern. Wohl 60 bis 80 ſolch ungebetener Gäſte wurden zur Anzeige gebracht. Die erſteren erhielten einen Tag Haft oder drei Mark Geldſtrafe, vor zwei Jahren wurden ſchon durchſchnittlich acht Tage diktirt und die letztere 8 köpfige Geſellſchaft bekam zuſammen 88 Tage Haft. — Heute iſt mir klar, daß Ottern und Fiſchdiebe, letztere beſonders be— günſtigt durch das hier leider beſtehende Syſtem der Adjazenten-Fiſcherei, die Entvölkerung des Baches fertigbrachten. Höchſt beruhigend für mich iſt es, daß kein Dieb, der einmal be— ſtraft wurde, zum zweitenmale erſchien. Jedes Frühjahr ſeit 1888, ausgenommen 1893, ſetzte ich Forellenbrut, die ich theils erwarb, theils unentgeltlich vom Pfälziſchen Fiſcherei-Verein erhielt, in den Bach. Leider war aber bis zum Frühjahr 1894 jeder Transport theilweiſe verunglückt, da der Bote, welcher die Brut per Bahn holte, beim Waſſerwechſel den Strahl zu hoch fallen ließ, was den größten Theil der zarten Weſen erſchlug. Seit zwei Jahren bekomme ich die Fiſchchen in Transportkannen, die auf meine Anregung hin vom Vereine angeſchafft wurden und fand bei zwei Transporten nur 5—10 pro Mille tot. Trotz dieſes ungünſtigen Umſtandes hat ſich der vor acht Jahren faſt völlig verſchwundene Forellenbeſtand ſo ſehr gehoben, daß ſich in dieſem Jahre bereits 102 Pfund Speiſeforellen, ferner 588 Stück Forellenſetzlinge dem Bach entnehmen konnte. Der oben erwähnte Beſitzer der Bachſtrecke, die ich nicht pachten konnte, fing auf ſeiner ca. 300 Meter langen Strecke 50 Speiſefiſche und 50 Setzlinge. Die Setzlinge habe ich aus dem Bach herausgefangen, um fie in Weihern weiter auf⸗ zuzüchten. In der Nähe des Baches befinden ſich nämlich ſieben Quellenweiher mit einer Durch—⸗ ſchnittsfläche von ungefähr 150 Quadratmeter. Dieſe beſetzte ich Anfangs auch mit Brut, konnte aber nach einigen Jahren kein Stück wieder finden; Fröſche, Salamander u. ſ. w. werden die Attentäter geweſen ſein. Jetzt ſetze ich die Setzlinge aus dem Bache in die Weiher und habe gute Ernte, wenn ich nach je zwei Jahren abfiſche. Dieſe Weiher ſind dicht mit Waſſerpflanzen gefüllt, die eine Nahrungsquelle für viele niedere Thiere, ein Sauerſtofferzeuger und Schutz für die Fiſche ſind. Seit zwei Jahren ſetze ich auch Saiblingsbrut (amerikaniſche) aus. Die Strecke, die ich im Vorjahre beſetzte, fiſchte ich vorher gründlich ab und ſehe bereits jetzt den Erfolg, der darin beſteht, daß dieſelbe faſt dicht bevölkert iſt. Von den 1894er Saiblingen fing ich vor einiger Zeit zwei Exemplare, von denen eines ſchon 170 Gramm, das andere 220 Gramm ſchwer war, den erſteren fing ich / Kilometer oberhalb und den letzteren ungefähr 300 Meter unterhalb der Einſatzſtelle. Wie es mit dem Gros derſelben ausſieht, kann ich erſt beurtheilen, wenn das Gras im Bache geſchwunden ſein wird. Man ſieht aus dieſem Beiſpiel wiederum, daß es möglich iſt, durch alleiniges Ausſetzen von Brut einen nahezu bereits vernichteten Fiſchbeſtand wieder auf die Höhe zu bringen. Fernhalten von Räubern jeder Art wird denſelben von Jahr zu Jahr erhöhen und ein Nach— legen von Brut darin unnöthig machen. Kaiſerslautern. G. Pöppl. III. Vermiſchte Mittheilungen. Fiſcherei⸗Wirthſchaft als Lehrgegenſtand in Oberöſterreich. Der oberöſterreichiſche Fiſcherei⸗Verein zu Linz hat einvernehmlch mit dem Vöckllabrucker Bezirks-Fiſcherei-Verein in Ausführung der bekannten Beſchlüſſe des V. öſterreichiſchen Fiſcherei-Tages, betreffend die Einführung der Fiſcherei-Wirthſchaftslehre, als obligaten Lehrgegenſtandes an den Lehrerbildungsanſtalten und landwirthſchaftlichen Schulen, — ein gediegenes Memorandum verfaßt und ſowohl der k. k. oberöſterreichiſchen Statthalterei, als dem oberöſterreichiſchen Landesausſchuſſe überreicht. Die beiden Vereine haben hierbei die „k. k. Lehrer-Bildungs⸗ anſtalt zu Linz“ und die „Landes-Ackerbauſchule zu Ritzlhof“ im Auge und erörterten in ebenſo klarer als überzeugender Weiſe die Modalitäten und Mittel, durch welche, mit Unter ſtützung des Staates und Landes, die angeſtrebte Einführung ermöglicht werden könnte. Hoffentlich geben ſchon diesfällige Verhandlungen und Beſchlüſſe des heurigen Land: tages Gelegenheit auf dieſen Gegenſtand zurückzukommen. n, r r — / ˖ A nn 457 — — Aus Oberöſterreich wird uns geſchrieben, daß am 14. November d. J. von Seite der k. k. oberöſterreichiſchen Statthalterei eine Enquete abgehalten wurde, welche ſich über vorbereitete Entwürfe einer Durchführungsverordnung zum allerhöchſt ſanktionirten Fiſcherei— Geſetze und einer Verordnung wegen des Vorganges bei der Revierbildung zu „äußern“ hatte. Den Vorſitz führte der Herr k. k. Hofrath Karl Heyß, das Referat Herr k. k. Statthalterei⸗ Rath Graf; weiter waren anweſend: für den oberöſterreichiſchen Landesausſchuß, deſſen Fach— referent, Freiherr Michael von Kaſt; der Abgeordnete und Landesausſchuß, Ignaz Huber; der hochw. Herr Prälat des Stiftes Larnbach, Cöleſtin Baumgartner (derzeitiger Referent des landtäglich volkswirthſchaftlichen Ausſchuſſes über das Fiſcherei-Geſetz); für den oberöſter⸗ reichiſchen Landeskulturrath, deſſen Fachreferent hochw. Pater Benno Mayer; für die k. k. Forſt⸗ und Domänendirektion in Gmunden, Herr k. k. Adminiſtrationsrath Dr. Ferdinand Angermüller; der Delegirte der Traunſee-Fiſchergenoſſen, Herr Joſef Sturm; endlich für den oberöſterreichiſchen Schutzverein für Jagd und Fiſcherei, deſſen Delegirter, Herr Viktor Maria Edler von Milborn; für den oberöfterreichiichen Fiſcherei-Verein, deſſen Präſident, Herr Rath Georg Lahner, für den Vöcklabrucker Bezirks-Fiſcherei-Verein, deſſen Obmann, Herr Rudolf Wacha. — Es wurde von Seite des Herrn Vorſitzenden wiederholt betont, daß dieſe Enquete keine Majoritätsbeſchlüſſe zu faſſen habe, ſondern nur die berathende Be— ſprechung der Vorlagen bezwecke; ebenſo erklärte der Herr Vertreter des Landesausſchuſſes, daß er nicht ermächtigt ſei, bindende Voten im Namen des letzteren abzugeben, ſondern die Enqueteberathungen lediglich ad referendum nehme. Die Feſtſtellung Eingangs erwähnter Verordnungen hängt vom Ein verſtändniſſe der k. k. Statthalterei mit dem Landes⸗ ausſchuſſe, beziehungsweiſe der Entſcheidung des k. k. Ackerbauminiſteriums ab. Ausſtellungsweſen. Auf der Berliner Gewerbeausſtellung 1896, die jetzt nicht nur in Berlin und ganz Deutſchland, ſondern auch im Auslande von Tag zu Tag mehr in das öffentliche Intereſſe tritt, dürfte das von den Baumeiſtern Carl Hoffader und Bruno Schmitz in wirklich großartiger Weiſe projektirte Hauptreſtaurant eine der größten An— ziehungspunkte bilden. Dasſelbe wird in Bezug auf ſeine monumentale äußere Architektur ſo— wohl wie in Bezug auf luxuriöſe Ausſtattung und innere Dekoration eine Sehenswürdigkeit ſein. Auf Veranlaſſung der Beſitzer dieſes Hauptreſtaurants, der Herren Hoflieferanten Adlon in Firma Carl Hiller, und Rudolf Dreſſel wird in dieſem Reſtaurant ein großer, 1200 Perſonen faſſender Feſtſaal mit 10 zu Empfangsſalons beſtimmten Nebenſälen und reizend angelegten und Abends feenhaft mit eleklriſchem Licht erleuchteten Teraſſen, von welchen man den ganzen Ausſtellungsplatz überſehen kann, geſchaffen werden. In dem Feſtſaal ſollen während der Ausſtellung Kongreſſe, Verſammlungen, Feſtbankette ꝛc. ſtattfinden. Fachwiſſen— ſchaftliche und andere Vereinigungen, ſowie Private dürften gut thun, ſich möglichſt bald mit den Herren Adlon und Dreſſel in Verbindung zu ſetzen, da ſchon mancherlei Verhandlungen wegen Benutzung dieſes Saales ſchweben. Eine internationale Ausſtellung für körperliche Erziehung, Geſundheitspflege und Sport wird vom Mai bis Oktober 1896 in Innsbruck abgehalten werden. In der Gruppe VIII, Jagd und Fiſcherei ſollen Fiſcherei-Geräthe, Angelruthen, Netze, Angellock— ſpeiſen, Aquarien und Fiſcherei-Produkte vorgeführt werden. Wir machen deßhalb die Herren Intereſſenten mit dem Bemerken darauf aufmerkſam, daß der Anmeldetermin bis zum 15. Februar 1896 verlängert iſt. An Auszeichnungen werden verliehen Ehrendiplome und Diplome. Letztere geben Anſpruch auf den Bezug einer Medaille gegen Zahlung der Koſten für dieſelbe. Lachsfang im Oberrhein. In dieſem Jahre ſcheint der Lachsfang im Oberrhein ein relativ günſtigerer zu ſein, wie von mehreren Seiten bekannt gegeben wird. Aus Kembs wird unter dem 16. November berichtet, daß ein Fiſcher an einem Tage einen Centner dieſer geſchätzten Fiſche gefangen habe, darunter ein Exemplar von 38 Pfund. Man ſieht daraus, wie beſcheiden man bereits am Oberrhein geworden iſt, wenn von dem Fang eines Centners Lachſe an einem Tage bereits in den Zeitungen berichtet wird. Lachsfang im Oberrhein. Am Donnerſtag den 21. November d. J. wurde die Lachsfiſcherei zu Groß-Laufenburg öffentlich an den Meiſtbietenden für die nächſten ſechs Jahre 458 — verpachtet. Der alleinig Bietende war Herr Fiſchhändler Glaſer zu Baſel, welcher ein An— gebot von 5800 Francs machte. Der Pachtzins in früheren Jahren war folgender: Groß-Laufenburg. Pachtzins für die Jahre 1878 —1883 18 045 Francs; Pachtzins für die Jahre 1884-1889 14350 Francs; Pachtzins für die Jahre 1890 — 1895 10 200 Franes. Klein-Laufen⸗ burg: Pachtzins für die Jahre 1879 — 1884 10005 Mark; Pachtzins für die Jahre 1885—1890 9 500 Mark; Pachtzins für die Jahre 1891— 1895 6700 Mark. Dieſe Zahlen beweiſen wohl am deutlichſten den Niedergang des Lachsfanges am Oberrhein. Der Schuricht'ſche Papierſtofffänger zur Verhinderung von Maſſenſterben der Fiſche. Die Mittheilungen in der letzten Nummer der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ über ver⸗ ſchiedene Fiſchſterben durch die Abfallſtoffe der Papierfabriken veranlaſſen uns die Aufmerkſam⸗ keit der Betheiligten wiederholt darauf hinzulenken, daß wir in dem Schuricht'ſchen Papierſtofffänger in der von Herrn Dr. Hulwa in Breslau verbeſſerten und demſelben patentirten Form ein wirkſames Mittel beſitzen, um die den Fiſchen ſo ſchädliche Papiermaſſe vor ihrem Einlaſſen in's Waſſer abzufangen und ſomit unſchädlich zu machen. Dieſe Einrichtung iſt in zahlreichen Papierfabriken bereits eingeführt, hat ſich vorzüglich bewährt und ſogar rentirt, jo daß deſſen verhältnißmäßig geringe Einrichtungs⸗ koſten durch die Vortheile, die der Apparat in ſeiner Anwendung gewährt, ſehr bald gedeckt find. Nähere Auskunft hierüber ertheilt Herr Dr. Franz Hulwa in Breslau, Tauentzien⸗ ſtraße Nr. 68. Schnellwüchſigkeit des Bachſaiblings. Wie ſehr fortgeſetzte Zuchtwahl die Schnell— wüchſigkeit befördert, dafür liegt ein lehrreiches Beiſpiel in einer jüngſten Abfiſchung vor. Der betreffende Teich, zwar im Gebirge, aber in freier Feldmark, alſo allerſeits der Sonne ausgeſetzt, gelegen, iſt ein ſogenannter Himmelsteich, d. h. wird nicht durch einen Zu⸗ fluß oder eine laufenden Quelle geſpeiſt, ſondern von einigen unbedeutenden Hungerquellen, in der Hauptſache von Regen- und Schneeſchmelzwaſſer. Er hat den ominöſen Namen „faule Pfütze“. Angelegt war er mit weiteren anderen Teichen behufs Waſſernutzung für ein größeres induſtrielles Werk und nur nebenſächlich und durchaus unrationell zur Karpfenzucht genutzt. Den Namen „faule Pfütze“ hat er inſofern mit Recht, weil er ſehr viel Mulder enthält. Da er wenig verſchilft und ſonſt immerhin einen Vertrauen erweckenden Eindruck machte, wurde er auf meinen Autrieb verſuchsweiſe im Frühjahr d. Is. mit Jährlingen der Regenbogen⸗ forelle und des Bachſaiblings beſetzt. Bei der kürzlich vorgenommenen Abfiſchung ergaben ſich geringe Zahlverluſte und Fiſche von durchſchnittlich ½ Kilo Schwere. Es ſind dabei ſämmtliche Fiſche gewogen, ſelbſt verſchiedene, augenſcheinlich wegen innerer Fehler Ver⸗ kümmerte. Wollte man dieſe außer Acht laſſen, was wohl gerechtfertigt wäre, ſo würde der Durchſchnitt ſich noch 30 — 50 Gramm höher geſtellt haben. Es iſt das natürlich für 1 Jahr alte Fiſche ein vorzügliches Reſultat, das Be⸗ achtenswertheſte iſt aber dabei, daß Regenbogenforellen und Bachſaiblinge genau gleiche Schwere aufwieſen, während ſonſt die Regenbogenforelle vorwächſt, wenn beide unter gleichen Verhältniſſen in Konkurrenz ſtehen. (NB. Auch die Setzlinge waren gleich groß.) Es folgt daraus, daß der Bachſaibling ſich ſehr wohl auch zu einem gleichen Wachs— thum aufzuſchwingen vermag, wie die Regenbogenforelle, wenn er nur in ihm zuſagenden Verhältniſſen ſteht und ferner, daß dieſe Verhältniſſe durchaus nicht fo anſpruchs⸗ volle ſind, wie von verſchiedenen Seiten hervorgehoben wird. Leider kann ich nicht an— geben, wie hoch ſich das Waſſer des Teiches erwärmt, aber da er vollſtändig frei im Felde, alſo der Sonne ausgeſetzt liegt und nicht von einer laufenden Quelle geſpeiſt wird, ſo läßt ſich annehmen, daß er die übliche, ſommerliche Temperatur erreicht und weder die „faule Pfütze“, noch der arge Mulder ein Hindernis für ein fröhliches Gedeihen des Bachſaiblings geweſen ſind. Solche Beiſpiele ſtehen nicht vereinzelt da. Ich ziehe ſogar in vielen Him— melsteichen Bachſaiblinge mit größtem und ſtetem Erfolge. Die Sache iſt eben die, daß der Regenbogenforelle viele Eigenſchaften angedichtet werden, die ſie nicht hat und umgekehrt dem Bachſaiblinge vieles abgeſprochen wird, was er hat. Ausgedehnte Verſuche mit dem Bachſaiblinge ſind deshalb neben ſolchen mit der Regen— bogenforelle angelegentlichſt nach wie vor geboten. Arens. * 2 * & * > “ I Einiges von den fiskaliſchen Fiſchereien bei St. Goarshauſen. Ueber dieſe ſchon ſeit Jahrhunderten beſtehenden Fiſchereien, iſt, bie bei allen mittel- und oberrheiniſchen Fängen, leider nur recht Trauriges zu berichten. In Folge des ſich ſtets mehrenden Verkehrs auf dem Rheine, der Verſteinung der Ufer, Anlegung großer Uferbauten, Eindämmungen, insbeſondere aber wegen der ausgedehnten intenſiven Fiſcherei in Holland gehen unſere ſtehenden Fiſchereien immer mehr zurück, und iſt, wenn nicht Eis und Hochwaſſer eintreten, unſer Geſchäft kaum noch lohnenswerth. Zum Zeichen, wie enorm bei uns der Lachsfang zurückgeht, diene die Thatſache, daß von 1870 —1880 auf den Fiſchereien Lung, Sann, Klodd und Werb und Fiſcherei Ober— weſel ca. 8 000 Stück Lachſe gefangen wurden. Seit 1880 bis jetzt ergeben die Fänge nun nicht mehr die Hälfte dieſes Ertrags. Ebenſo iſt es mit der Kleinfiſcherei, mit jedem Jahre wird es weniger. Früher fingen wir 3—4 Zentner Weißfiſche täglich, jetzt wird 1 Zentner pro Tag als Seltenheit betrachtet. Im Jahre 1878 fingen wir hier noch 150 —200 Stück Maifiſche in einem Tag, dieſes Jahr in Summa 8 Stück. Der Fang eines Karpfen wird als Seltenheit angeſehen, im Jahre 1895 wurde keiner erbeutet. Ueber Hecht und Barſch iſt nun gerade noch nicht zu klagen, ſo habe ich am 21. November noch ca. 30 Pfund Barſche gefangen. Erfreuliches iſt nur von dem Zander mitzutheilen. Vor wenigen Jahren noch ganz unbekannt, iſt derſelbe jetzt allgemein geworden, wurden doch dieſes Jahr hier über 200 Stück gefangen, worunter Exemplare bis zu 7 Pfund ſchwer. Von größtem Werthe für unſere Fiicherei wäre es daher, wenn der Verbot zum Zander: einſatze aufgehoben würde. Der Vorwand, der Zander ſchade dem Lachs, muß ſchon aus dem Grunde zurückgewieſen werden, weil wir ja doch nur ſehr wenig Lachſe mehr fangen, und auf die Holländer ebenſo wenig Rückſicht zu nehmen brauchen, wie dieſelben es bekannt— lich auf die unterliegenden Fiſcher am Mittel- und Oberrhein ſeit langem ſelbſt thun. Bereits in einem halben Jahre haben wir jetzt keinen Salmen mehr gefangen. Findet nicht eine anderweitige Regulierung der Lachsfiſcherei im Unterrhein ſtatt, ſo kann es nicht ausbleiben, daß in dem einſtigen Fiſcherdorfe an der Loreley die Zunft der Lachsfiſcher verſchwindet. St. Goarshauſen. Heinr. M. Greiff, Berufsfiſcher. Zur Förderung der Fiſch⸗ und Krebszucht. Es iſt wiederholt darüber Klage ges führt worden, daß von Schulkindern häufig Fiſchbrut, insbeſondere Forellenbrut, und ebenſo kleine Krebſe, weggefangen wurden und hierdurch nicht nur erheblicher Schaden verurſacht, ſondern auch Thierquälerei begangen wurde. Wie auch anderwärts bereits geſchehen, hat neuerdings in einer an ſämmtliche Kreisſchulinſpektoren des Bezirks ergangenen Verfügung deßhalb die königliche Regierung zu Oppeln beſtimmt, daß an geeigneten Stellen des Unter— richts die Schuljugend über das Verwerfliche des Wegfangens und Vernichtens von Fiſchbrut und kleinen Krebſen wiederholt belehrt und die Nichtbeachtung dieſer Belehrung im Rahmen der Schulzucht geahndet wird. Gelegentlich der Abhaltung der Bezirks- und Generallehrer— Konferenzen ſollen hiernach die Lehrer mit entſprechender Weiſung verſehen werden. Forellenfang in der Herzegowina. Der bekannte Ethnologe Dr. Max Bartels berichtete kürzlich in der Geſellſchaft Naturforſchender Freunde zu Berlin über den Forellenfang in der Herzegowina. Er lernte dieſen bei einem Beſuch eines kleinen Sees kennen, welchen die Buna bildet, ehe ſie in die Narenta fließt. Dort tauchte von einer ſeichteren Stelle aus ein nackter Mann in die Tiefe, blieb längere Zeit unter dem Waſſerſpiegel verſchwunden und brachte, als er wieder auftauchte, in jeder Hand eine große, lebende Forelle empor. Beide Fiſche ſchleuderte er mit geſchicktem Wurfe an das Ufer, wo ein Knabe ſie ſofort erhaſchte und an einem Stocke befeſtigte. Letzteres geſchah auf eine höchſt unbarmherzige Weiſe. Der Knabe hob nämlich dem gefangenen Fiſch den einen Kiemendeckel in die Höhe und ſchob die Spitze des Stockes hindurch, ſo daß ſie zum Maule wieder herauskam und der Fiſch am Stock herabglitt. Der Fang des Tauchers war ſehr ergiebig und niemals kehrte er mit leeren Händen zu Tage. Er zeigte eine erſtaunliche Geſchicklichkeit und große Ausdauer unter Waſſer. Ein ſtromabwärts quer aufgeſtelltes Netz verhinderte die aufgeſcheuchten Forellen aus dem Jagd— gebiet zu entweichen, während ein Mann auf einem Kahn ſie dem Taucher entgegen trieb. . Der geſchilderte Forellenfang ſoll nur dann möglich ſein, wenn die Sonne grell ſcheint, ſo daß die Fiſche geblendet Deckung ſuchen und ſich mit dem Kopf in Felsſpalten verſtecken. Die Geſchicklichkeit des Tauchers beſteht nun darin, ſich von hinten heranzuſch leichen und den Fiſch am Schwanzende zu erfaſſen. Selbſt drei Forellen ſollen mit einemmal erhaſcht werden können, wobei der Taucher eine davon in den Mund nimmt. Dr. Patent⸗Anmeldungen. Kl. 45 A. 4467. Schleppnetz in Verbindung mit einem Schiff, in welches die gefangenen Fiſche unausgeſetzt übergeführt werden. William Adam Darliſtan, Grſch. Elgin. — Sch. 10953. Schleppnetz ohne Baum, Zuſ. z. Pat. 69 235. Fr. Schellhaß, Bremen. — B. 12 736. Vorrichtung zur Rettung in Waſſersgefahr. Ernſt Kuhlo, Stettin. N Patent⸗Ertheilung. Kl. 61. Nr. 84560. Vorrichtung zur Rettung Ertrinkender. Baron A. von der Ropp, Berlin N. Gebrauchsmuſter-Eintragungen. Kl. 45. Nr. 47519. Schwimmkiſte für Fiſche mit Seitenwändeu aus gelochtem Zink. S. J. Jaffé, Sandfort bei Osnabrück. — Nr. 47919. Kaſten zum Fangen von Raubfiſchen mit trichterförmigen, durch nach dem Kaſteninnern be— wegliche, pendelnd aufgehängte Stäbe verſchloſſenem Eingang und Köderbehälter im Innern. Hugo Bauer, Grünthal. — Kl. 61. Nr. 47860. Dem Körperumfang anpaſſender, aufzu⸗ blaſender Schwimmgürtel mit von einander unabhängigen Luftkammern und Vorrichtung zum Aufhängen von Gegenſtänden. A. Meydam, Stettin. — Nr. 47216. Aus einem zuſammen⸗ legbaren Schlauch mit Karabinerhaken und Oeſen beſtehender Rettungsgürtel. F. W. Rinske, Breslau. (Nach Mittheilungen des Patentbureauf G. Dedreux in München.) IV. Vereinsnachrichten. Elſäßiſcher Fiſcherei⸗Verein. Der Elſäßiſche Fiſcherei-Verein, umfaſſend die Bezirke Ober-Elſaß und Unter-Elſaß mit 1093 114 Einwohner und 8287 Quadrat⸗Kilometer, entwickelt fett feiner im Jahre 1880 ſtattgehabten Gründung neben ſeiner Hauptaufgabe der Fiſcherei-Pflege eine eifrige Thätigkeit auf dem Gebiete der Fiſcherei⸗ Poltzei, welche namentlich durch die Gewährung von Prämien für Vertilgung von den Fiſchbeſtänden ſchädlichen Thieren und für die Feſtſtellung von Fiſcherei-Vergehen und Uebertretungen zum Aus— drucke kommt. Von ſchädlichen Thieren kommen die Fiſchotter und der Fiſchreiher in Betracht. Es wurden bezahlt für Fiſchottern bis 1888 für alte 10 /, für junge 5 , ſeit 1889 7.50 , beziehungsweiſe 3 l; für Fiſchreiher 3 A, für junge 2 J, für Eier von Fiſchreihern 30 . Die Prämien werden nach Ablieferung des Schädels der Thiere und auf bürgermeiſteramtliches Zeugniß bezahlt. Für An⸗ zeigen von Fiſcherei-Vergehen und Uebertretungen, welche eine Verurtheilung zur Folge hatten, bezahlt der Verein je nach der Schwere des Deliktes, der Gefährlichkeit der angewendeten Geräthe oder Stoffe (Dynamit) ferner je nachdem das Delikt zur freien, oder zur Schonzeit bei Tag oder bei Nacht be— gangen wurde, Prämien im Betrage von 3 M bis 15 W. Nachſtehende Zuſammmenſtellung, welche wir den Jahresberichten des elſäſſiſchen Fiſcherei-Ver⸗ eins entnehmen, gibt einen Ueberblick über den Umfang der Thätigkeit dieſes Vereins auf dieſem Ge⸗ biete der Fiſcherei-Polizer in den letzten zehn Jahren: Jahr Fiſchottern Prämien Fiſchreiher Prämien Anzeigen Prämien 22 MN. M. 1888 105 1023 182 355 93 1324 18880ͤöõö§õ9 R 97 925 140 275 91 1537 LEBT RR 82 162 156 291 62 688 1888. 60 476 118 222 50 646 88 9ͤ L 60 438 143 268 54 884 SINE. 987 457 63 130 65 868 Sarl! 83 569 137 260 31 481 18922 86 636 96 182 38 450 8988 ENG 116 834 125 249 144 2175 189944 RE 71 519 63 125 140 1752 Summa 827 6639 1223 2357 768 10 805 Der Verein hat ſonach in den letzten 10 Jahren für Vertilgung ſchädlicher Thiere und für An⸗ zeigen, welche zu Verurthetlungen führten, die Summe von rund 20 000 &. verausgabt. ‘ PL PETERS —— e . Weſtfäliſcher Fiſcherei-Verein. Tagesordnung der Vorſtands-Hitzung des Jiſcherei-Vereins für Weftfalen und Tippe, welche am 14. Dezember 1895 in Hamm („Hotel zum Grafen v. d. Mark“) Vormittags 9¾ Uhr, ſtattfindet. 1. Anträge der dem Vereine angeſchloſſenen Fiſcherei-Vereine auf Bewilligung von Beihilfen für das Jahr 1896/97. 2. Schreiben Sr. Durchlaucht des Fürſten von Hatzfeldt betreffend Erhöhung der Reichs— Subvention für den Deutſchen Fiſcherei-Verein. 3. Vorlage, betreffend die Beſchränkung der Zahl der gemeinſamen Mitpächter eines auf Grund des Geſetzes vom 30. Juni 1874 gebildeten Fiſcherei-Bezirks. 4. Otterjäger des Vereins. 5. Verfahren des Ingenieurs Reichsedler von Scheidlin-Sühartshof auf Weißkirchen (Mähren— Oeſterreich), betreffend die künſtliche Maſſenerzeugung lebenden Fiſchnaturfutters. „ Reſultat der Abfiſchung der Fiſchteiche auf der Dubeloh bei Paderborn. Aufhebung der Polizeiverordnung über den Fang von Maipieren. . Hebung der Krebszucht (vgl. den bezüglichen Beſchluß in der letzten Vorſtandsſitzung). . Neuere Eingänge. Brilon, den 23. November 1895. Der Vorſitzende: Federath. Schleſiſcher Fiſcherei-Verein. Am 24. Oktober 1895, Vormittags 10 %½ Uhr, wurde in Breslau die diesjährige XII. Haupt- verſammlung des Vereins abgehalten. Der Vorſitzende, Herr Graf von Frankenberg, eröffnete die Sitzung und ſchlägt vor, den neuernannten Regierungspräſidenten für den Bezirk Liegnitz, Herrn Dr. von Heyer, zum Ehren— mitgliede des Schleſiſchen Fiſcherei-vereins zu erwählen. Einſtimmig wird dieſem Antrage Folge ge: geben. Alsdann macht der Vorſitzende darauf aufmerkſam, daß die preisgekrönte Broſchüre: „Jeder Landwirth ein Teichwirth“ von W. Rumbke, gratis durch die Geſchäftsſtelle des Vereins bezogen werden kann. Bei den Neuwahlen des Vorſtandes ergibt die Abſtimmung durch Stimmzettel die einſtimmige Wiederwahl des geſammten Vorſtandes; nur an Stelle des auf ſeinen Wunſch ausſcheidenden Heroen Dr. Kutzleb wird Herr Dr. Walter zum Schatzmeiſter gewählt. Die Gewählien nehmen, ſoweit fie anweſend find, die Wahl an. Demnach beſteht der Vorſtand des Schleſiſchen Fiſcherei-Vereins für die vorliegende Wahlperiode aus den folgenden Herren: Vorſitzender: Graf Fred von Frankenberg auf Tillowitz. Stellvereretender Vorſitzender: Prinz Georg zu Schönaich-Carolath, Durchlaucht, auf Saabor. Schriftführer und Schatzmeiſter: Dr. Walter⸗Trachenberg. I. Beiſitzer: General-Landſchafts-Direktor Graf von Pückler-Burghauß Excellenz, auf Ober⸗Weiſtritz. II. Beiſitzer: Kammer:Direftor von Gehren--Ratibor. III. Bei⸗ ſitzer: Rittergutsbeſitzer von Ruffer auf Rudzinitz. Zum Vertreter des Schleſiſchen Fiſcherei-Vereins im Deutſchen Fiſchereirath für das Jahr 1896 wird Herr Dr. Hulwa-Breslau durch Zuruf wieder gewählt. Der Schriftführer erſtattet nunmehr den Geſchäftsbericht, welcher ausführlicher im gedruckten Jahresbericht zum Abdruck gelangen ſoll. Zu Beginn des Jahres zählte der Verein 5 Ehrenpatrone, 5 Ehrenmitglieder und 315 wirk— liche Mitglieder, zur Zeit der Verhandlung beträgt die Anzahl 5 Ehrenpatrone, 7 Ehrenmitglieder und 310 wirkliche Mitglieder. Aus dem Vereine ſind ausgeſchieden 18 Mitglieder, davon eines durch den Tod; neu aufge— nommen wurden 9 Mttglieder. Vorſtandsſitzungen wurden abgehalten drei, am 4. Februar in Breslau, 25. Mat in Tillo- witz und 25. Oktober in Trachenberg, General-Verſammlungen dagegen zwei, am 27. Februar und die vorliegende. An Fiſcheiern, Brut, Beſatzfiſchen und Krebſen wurden in öffentliche Gewäſſer ausgeſetzt während des Jahres 1895 im Geſammtwerthe von 1610.60 Mark: 26 000 Stück Bachforellenbrut. 1000 Stück Regenbogenforellenbrut. 10 000 Stück Lachs— brut. 385 000 Stück Zandereier. 6 625 Stück Schleienſetzlinge. 20 250 Stück Aalſetzlinge und Aal— brut. 13 330 Stück Beſatzkrebſe. An Raubthierprämien wurden bis zur vorliegenden Verſammlung gezahlt 523.50 Mark. Verſchiedene Reiſen machten ſich nothwendig, um an Ort und Stelle Fiſchereiverhältniſſe prüfen und der Prüfung entſprechende Rathſchläge geben zu können oder um Unterſuchungen und Requt— ſitionen anzuſtellen oder zur Vertretung des Vereins. So unternahm der Schriftführer Reiſen nach Brieg, Haynau, Krappitz, Schollendorf, Brynow bei Kattowitz, Göllſchau, Berlin und mehrmalige Reiſen in die Grafſchaft Glatz, nach Oberlangenau, Plomnitz, Habel— ſchwerdt, Wölfelsdorf, Landeck und Wünſchelburg. Auch wurde der Verein von Behörden und Privatperſonen in zahlreichen Fällen um Aus— laſſungen, Gutachten und Rathſchläge angegangen. 0 462 — —— — Die im letzten Frühjahr begründete teichwirthſchaftliche Station in Trachenberg hat während des Sommers nach drei Richtungen ihres Programmes hin Folgendes gearbeitet: 1. Es iſt Demonſtrationsmaterial geſammelt worden, wovon beſonders die Mikrophotogramme des Teichplanktons hervorzuheben find, welche in augenfälliger Weiſe die Quantität und Quali⸗ tät des Fiſchfutters in verſchiedenen Teichen illuſtriren. Dieſes Material ſoll auf der Berliner Gewerbeausſtellung 1896 ſeinen Platz finden. 2. Bei Trachenberg iſt im Laufe des Sommers die Anlage der Verſuchsteiche, 14 an der Zahl, fertig geſtellt worden. Näheres, ſo wie Situations- und Wirthſchaftsplan, ſollen im nächſten Jahresbericht zur Ver⸗ öffentlichung gelangen. 3. Die Unterſuchungen, hauptſächlich über die Nahrung der Fiſche, ſind fortgeſetzt worden, und nach Vorſtandsbeſchluß ſollen dieſelben in ausführlicher und populärer Form im nächſten Jahresbericht veröffentlicht und hieran zugleich ein Vorſchlag von Seiten des Leiters der Station geknüpft werden, welcher für die Mitglieder des Schleſiſchen Fiſcherei-Vereins von unmittelbar praktiſcher Bedeutung iſt. Der Generalſekretär des Deutſchen Fiſcherei-Vereins, Herr Profeſſor Weigelt, weiſt darauf hin, daß dem Deutſchen Fiſcherel-Verein beſondere Mittel für Lachsbrutausſetzungen zur Verfügung ſtänden, und fordert den Verein auf, bezügliche Geſuche an den Deutſchen Fiſcherei-Verein zu richten. Herr Dr. Hulwa erſtattet alsdann den Bericht über die Verhandlungen des diesjährigen Fiſchere-Rathes in München. Der Vorſitzende bemerkt ſodann, daß er ſich bez. der vom Deutſchen Fiſcherei-Verein gewünſchten Auslaſſungen der Provinzial⸗-Vereine über die Krebsfrage an Herrn Benno Reche gewandt habe, deſſen gutachtliche Aeußerung nunmehr erfolgt ſei, und dem Deutſchen Fiſcherei-Verein überſandt werden würde. Herr Geheimer Kommerzienrath Schöller-Breslau weiſt auf die Bedeutung hin, welche Waſſer— Sammelbecken oder Stauweiher bei niedrigen Waſſerſtänden haben würden. Man möge ſich an die Staatsregierung wenden, damit dieſe ermitteln laſſe, in welcher Weiſe und Ausdehnung die für Fiſcherei, Landwirthſchaft und Schifffahrt gleich bedeutſamen Sammelbecken angelegt werden könnten. Der Vorſitzende, der auch Mitglied des Ausſchuſſes für Unterſuchung der Hochwaſſergefahren iſt, erwähnt, daß die Staatsregierung die Grafſchaft Glatz ſeit Jahren eingehend hydrologiſch prüfe. Der Errichtung von Stauweihern ſtänden die natürlichen Verhältniſſe der ſchleſiſchen Gebirge leider entgegen. Eine einzige Stelle im Oberthale des Zackens habe er zu einem Stauweiher geeignet ge— funden. Vielleicht habe aber Profeſſor Intze bei ſeiner Bereiſung von Schleſien noch andere geeignete Stellen entdeckt. In den Vogeſen z B. hätten ſich die Stauweiher vortrefflich bewährt. Herr Dr. Hulwa begründet hierauf feinen Antrag auf Erforſchung der ſchleſiſchen Gewäſſer, deren Fiſchreichthum leider zurückgeht. Wolle man die fließenden Gewäſſer noch ferner vortheilhaft mit Brut beſetzen, ſo müſſe man vorher die Gewäſſer gründlich ſtudiren. Die Beſetzung müſſe auf Grund wiſſenſchaftlichen und ſtatiſt⸗ iſchen Materials vorgenommen werden. Zuerſt ſei der Gedanke in der letzten Vereinsſitzung durch Herrn Dr. Walter angeregt worden. Der Fiſcherei-Verein des Königreichs Sachſen habe in dieſer Richtung bereits gearbeitet und als Reſultat liege ein umfangreiches, nach jeder Richtung hin durch gearbeitetes, werthvolles Werk vor, nebſt einer Karte der ſächſiſchen Gewäſſer, die ein klares Bild von dem Werthe der einzelnen -Gewäſſer geben. Redner beantragt elne gleiche Arbeit für Schleſien. Beauftragt mit der Arbeit ſoll der Herr Lehrer Schikora aus Haynau werden. Die Arbeit wird ſich zunächſt über drei Jahre erſtrecken müſſen. Aus Vereinsmitteln beantragt Redner für das erſte Jahr 1000 Mark zu bewilligen, in der Erwartung, daß der Staat, wie der Herr Landwirthſchaftsminiſter in Ausſicht geſtellt habe, ebenfalls Mittel dafür bewilligen werde. Die Inſtruktion für Herrn Schikora ſoll eine Kommiſſion, beſtehend aus dem Vorſitzenden den beiden ſchleſiſchen Oberfiſchmeiſtern, Dr. Walter und dem Redner, aus⸗ arbeiten. Die Ausdehnung der Arbeit auf die Seen und Teiche fet bereits in Ausſicht genommen. Der Vorſitzende erläutert hierauf die erwähnte treffliche Arbeit des Sächſiſchen Fiſcherei-Vereins über die Gewäſſer feines Gebietes, die allerdings ſehr zur Nachfolge anretze. Ueber die Oder ſei eine größere Publikation des Waſſer-Ausſchuſſes in Vorbereitung, welche dem ſchleſiſchen Verein vielfach die Arbeit erleichtern werde. Redner bittet um Annahme der Hulwa'ſchen Anträge. Herr Bevollmächtigter Blume aus Bärsdorf wünſcht Aufſchlüſſe über Teichſchädlinge und knüpft daran die Aufforderung, die geplante Arbeit auch auf die Teiche auszudehnen. Herr Schikora äußert ſich über die Verunreinigung der Oeichſa durch Fabrikabwäſſer. Die Verſammlung beſchlleßt hierauf die Annahme der Hulwa'ſchen Anträge. Der Schriftführer begründet feinen Antrag auf Errichtung einer Melde- u nd Aus⸗ kunftſtelle für den Kauf und Verkauf von Beſatzfiſchen, Brut, Salmonkdeneiern und Krebſen. Darnach hat ſich das Bedürfniß einer ſolchen Stelle praktiſch als ſehr wünſchenswerth herausgeſtellt. Die Stelle fol im Bureau des Vereins, welches ſich in Trachenberg befindet, eingerichtet werden und zwar zunächſt nur für Vereinsmitglieder. Das Bureau ſoll nicht direkt den Verkauf, ſondern nur den Nachweis vermitteln; auch ſoll ſich der Nachweis nicht auf Speiſeſiſche erſtrecken. Man wird zwei Liſten führen, eine für die Produzenten, die andere für die Konſumenten. s In den Liſten ſollen Eintragung finden: 1. Name und Wohnort des Produzenten, reſpektive Konſumenten. 2. Lieferungs- reſp. Empfangs-Eiſenbahnſtation. 3. Anzahl, reſp. Gewicht der zu BI. — — kaufenden oder verkaufenden Fiſche u. ſ. w. 4. Durchſchnittliches Gewicht reſp. Größe des einzelnen Fiſches. 5. Altersſtadium. 6. Raſſe der Fiſche. 7. Preisangaben. Genaue Angaben über dieſe ſieben Rubriken ſind in jedem einzelnen Falle von den Antrag— ſtellern abzugeben, da andernfalls eine Berückſichtigung nicht erfolgen kann. Redner bittet um eine Bewilligung von 150 Mark für Mlethe, Beheizung, Beleuchtung u. ſ. w. für das Bureau und fügt hinzu, daß die Koſten für Schreibhilfe ſpäter vielleicht auch wachſen würden. Herr von Treskow⸗ Weißagk theilt mit, daß in Croſſen a. O. eine ähnliche Auskunftſtelle beſteht. Der Vorſitzende erklärt, daß Nichtmitglieder des Vereins bei Benutzung der Auskunftſtelle die entſtehenden Koſten erſtatten ſollen. Hierauf wird der Antrag Walter angenommen. Der Geſchäftsführer begründet ferner ſeinen zweiten Antrag auf Prämiirung für Neu⸗ oder Wiederanlage von kleinen Teichen, welcher jedoch nach längerer Debatte abgelehnt wird. Vom Regierungspräſidium in Breslau iſt der Verein aufgefordert worden, ſich über die Frage zu äußern, ob es zweckmäßig ſei, daß die im Regierungsbezirk Oppeln angeordnete abſolute Schonzeit (vom 10. April bis zum 9. Junt), während welcher in der Oder und deren Nebengewäſſern überhaupt keine Fiſche gefangen werden dürfen, auch auf den Regierungsbezirk Breslau ausgedehnt werde. Da dieſe Frage für die Fiſcher von äußerſter Wichtigkeit iſt, ſo hat Herr Pr. Walter Ver⸗ handlungen mit Fiſcher⸗Innungen angeknüpft. Zwei gutachtliche Aeußerungen gelangen zur Verleſung. Sowohl die Brieger als die Breslauer Innung ſprechen ſich unter Anführung einer Reihe ſachlicher uud perſönlicher Gründe gegen die Durchführung der genannten Maßregel aus und führen an, daß im Regierungsbezirk Oppeln weſentlich andere Verhältniſſe vorliegen, als im Breslauer Bezirke. Nach längerer Diskuſſion für und wider den Antrag empfiehlt Herr Graf v. d. Recke-Voll⸗ merſtein auf Kraſchnitz, daß man während der geplanten abſoluten Schonzeit den Fang derjenigen Fiſche freigeben möge, derei Laichzeit in den Winter falle. Er beantragt deshalb die Einführung der abſoluten Schonzeit für die Sommerlaicher im Sommer, für die Winterlaicher im Winter. Herr Dr. Walter betont dem gegenüber, daß die Winterlaicher für Schleſien ſehr wenig prak⸗ tiſche Bedeutung haben. Er erinnert nochmals daran, welch' großer Nothſtand ſich für die Oderfiſcher von Profeſſion durch Einführung der abſoluten Schonzeit ergeben würde. Die Abſtimmung ergibt die Annahme des Antrages Graf v. d. Recke-Vollmerſtein. Hiermit iſt die Tagesordnung erledigt und die Verſammlung wird gegen 2 Uhr geſchloſſen. Im Saale hatte Herr Rittergutspächter Paul Sobtzik aus Brzezie bei Ratibor ſelbſtgezüchtete Beſatzfiſche, Schleihen, Goldſchleihen und galiziſche Karpfen ausgeſtellt. Nach Beendigung des gemeinſamen Mittageſſens, welches unter Betheiligung von etwa 70 Perſonen abgehalten wurde, fand der diesjährige Fiſchverkaufstag ſtatt, an dem ſich zahl— reiche Großhändler aus dem Reiche betheiligten. Die Preiſe ſtellten ſich etwa folgendermaßen: f Karpfen: Stücke auf den Zentner 55 bis 45, pro Zentner 45 bis 50 Mark, „ „ „ 0 35 n [2 56 " 60 " " „ " n 25 „ 20 " ” 70 „ 75 " Schleihen: pro Zentner 90 Mark. Erfreulicher Weiſe kann konſtatirt werden, daß die bisherige Abneigung gegen galiziſche Karpfen nunmehr geſchwunden iſt, und daß ſich ſogar eine lebhafte Nachfrage nach denſelben geltend macht. V. Jragelaſten. Frage Nr. 40 (Herr H. in Sch.): Ich will den Schlamm aus meinem 5 Morgen großen Mühlteiche ausbaggern, möchte aber zuvor um die Erfahrungen bitten, die anderweitig damit gemacht worden ſind, auch ob zu befürchten ſei, daß die Fiſcherei weſentlich darunter leide. Es ſoll nur ein Kahn mit zwei Baggerſchaufeln benutzt werden. Der Teich iſt mit Forellen beſetzt, bis 3 Meter tief, das Waſſer kalt, das Baggern ſoll alljährlich fortgeſetzt werden. Antwort: Beim Ausbaggern des Schlammes aus Fiſchteichen verfährt man gewöhnlich folgender— maßen: Zunächſt iſt der Teich abzulaſſen und von ſeiner tiefſten Stelle ab ein Graben zu ziehen, damit das Waſſer gründlich ablaufen, und der Schlamm ſich ſetzen kann. Iſt das geſchehen, dann kann man den Schlamm entweder herauskarren, und als brauchbaren Dünger auf den Acker ſtreuen laſſen, oder es iſt auch möglich, den Schlamm innerhalb des Teiches auf mehrere größere Haufen aufſchütten zu laſſen. Läßt man dieſe Haufen Winter über trocken ſtehen, ſo ſetzen ſie ſich ſo feſt, daß ſie ſpäter beim Wiederbeſpannen der Teiche nicht mehr auseinanderfallen. Dieſes Verfahren iſt wiederholt mit Erfolg durchgeführt worden und ſtellt ſich natürlich weſentlich billiger als das Auskarren des Teich— ſchlammes. Im vorliegenden Falle ſcheint es nicht gut möglich den Teich abzulaſſen, ſo daß das Ausbaggern unter Waſſer vorgenommen werden ſoll. Es ſteht dabei zu erwarten, daß die Forellen, wenn ſie nicht vorher herausgefangen werden, durch die ſtarke und fortgeſetzte Trübung des Wajjeıs leiden und gewiß zahlreich eingehen würden. Frage Nr. 41 (Herr Oberförſter Gr.): Iſt die Ueberwinterung in Grundwaſſerweihern nicht bedenklich? Iſt nicht anzunehmen, daß der Verluſt bel lange liegender Eisdecke, beſonders auch an Aalen, ein ſehr großer ſein würde? Antwort: Das Grundwaſſer hat im Allgemeinen eine ſehr gleichmäßige Temperatur. Dennoch erfordert es freilich die Vorſicht, daß man dieſelbe von Zeit zu Zeit mittels eines Thermometers feſt— ſtellt, und dort, wo größere Schwankungen eintreten, die Weiher lieber etwas tiefer ausgräbt. Auch dürfte ſich das Hauen von Elslöchern wohl empfehlen, doch ſo, daß die Fiſche nicht zu ſehr beunruhlgt 464 — — — werden. Ueber die Beobachtungen, welche wir hinſichtlich der Temperatur ꝛc. in der Biolog. Station gemacht haben, werden wir bei anderer Gelegenheit ausführlich berichten. Dr. Fr. Frage Nr. 42 (Herr J. W., Innsbruck): Die Fütterung der Forellen betreffend: Die von Herrn H. Popp-Hamburg in den Handel gebrachten, getrockneten Fiſcheier, kennen wir aus eigener Erfahrung leider nicht. Falls dieſelben indeſſen nach Vorſchrift behandelt worden ſind, ſo dürften dieſelben zur Auffütterung von Forellenbrut ebenſo brauchbar, wie Zandereier fein. Der Rogen von Schellfiſchen tft allerdings ärmer an Fett, fo daß die getrockneten Eier eher zu Boden ſinken, weßhalb ſich alſo eine geringe Fettbeimiſchung empfehlen dürfte. Dr. Fr. VI. Literatur. Orientirungsblätter für Deichwirthe und Fiſchzüchter, herausgegeben von Dr. O. Zacharias in Plön. Unter dieſem Titel gedenkt der Herausgeber eine Reihe von Themen, welche eine direkte Be: ziehung zur Prarts beſitzen, gemeinverſtändlich zu erörtern und in der Form von Mittheilungen, deren Erſcheinen an keinen beſtimmten Termin geknüpft iſt, den Intereſſenten zugänglich zu machen. Der Herausgeber erwartet, daß ſein Unternehmen Anklang finden werde und namentlich die Vereine ſich zu einer Maſſenabnahme der kleinen Heftchen entſchließen werden, von denen 100 Stück 10 Mark koſten ſollen. Es ſollen jährlich etwa 10 Themata erörtert werden. Das erſte, als Probenummer bereits erſchienene Heft hat zum Gegenſtand: „Die natürliche Nahrung der jungen Wildfiſche in Binnenſeen“. - Der Verfaſſer bemüht ſich darin, den Nachweis zu führen, daß für die Ernährung der jungen Fiſche in den Seen nicht ſowohl die zu der ſogenannten Uferfauna gehörenden Thiere eine Rolle ſpielen, als vielmehr die niedere, beſonders aus Cruſtaceen beſtehende Thierwelt des freien Waſſers, der ſogenannten limnetiſchen Region. Dieſe Behauptung wird auf Grund der Unterſuchung von 10 jungen Barſchen, 13 Ukelei's, 1 Brachſe, 1 Kaulbarſch und 6 Stichlingen aufgeſtellt, in deren Darm Zacharias zum über: wiegenden Theil Cruſtaceen der limnetiſchen Region, jo Hyalodaphnia Kahlbergensis, Eurytemora laeustris, Bosmina coregoni, Leptodora hyalina und Cyelops oithonoides, daneben auch Chironomuslarven gefunden hat. Auf Grund dieſer Beobachtungen polemiſirt der Verfaſſer gegen die landläufige Anſicht, daß die Gruppe der limnetiſchen Cruſtaceen keine beſondere Rolle bei der Ernährung der Jungbrut der Fiſche ſpiele. Man nimmt ja bekanntlich, und wie wir meinen, auch mit Recht an, daß ſich die Brut unſerer Fiſche weſentlich von den Thieren der Uferregion ernährt, wo ſie ſich, wie jeder Fiſcher weiß, in den dafeloft reichlich vorhandenen Verſtecken auch vorwiegend aufhält. Die oben mitgetheilten Beobachtungen von Zacharias ſcheinen uns aber mit dieſer Anſicht keineswegs im Widerſpruch zu ſtehen, da Zacharias ja ſelbſt wiederholt und ſo auch in der vorliegenden Schrift darauf hingewieſen hat, daß die Thierwelt der limnetiſchen Region keineswegs nur die Mittelzone der Seen bewohnt, ſondern auch den Uferſaum bevölkert. Wenn dem ſo iſt, was nicht bezweifelt werden ſoll, ſo iſt nicht einzuſehen, warum die von Zacharias unterſuchten 31 jungen Fiſchchen ihre aus limnetiſchen Thieren beſtehende Nahrung nicht auch am Ufer gefangen haben konnten, zumal da die zur Uferfauna ges hörenden Inſektenlarven ſich nicht gerade ſelten auch im Darm derſelben vorfanden. Wir können daher auf Grund der von dem Verfaſſer mitgetheilten, zur Entſcheidung der von ihm aufgeworfenen Frage, auch zweifellos noch viel zu ſpärlichen Unterſuchungen, den Beweis nicht für erbracht erachten, daß die bisher herrſchende Anſicht von der Ernährung unſerer jungen Fiſche in der Uferregion unzutreffend ſei. Auch möchten wir glauben, daß die Diskuſſion der ganzen Frage vorläufig und bis zu ihrer definitiven Löſung noch vor das Forum der Fachzoologen gehört und nicht ſonderlich geeignet iſt zur Orientlrung von prakliſchen Teichwirthen und Fiſchzüchtern, denen viel mehr daran gelegen iſt, wiſſenſchaftlich wirklich geſicherte Forſchungsergebniſſe, als ſchwebende Streit— fragen zu erfahren. Im Uebrigen möchten wir nicht verabſäumen, auch an dieſer Stelle die Aufmerkſamkeit namentlich der Fiſcherei-Vereine auf das Unternehmen des Herrn Dr. Zacharias zu richten, welchem wir, wie jeder zur Belehrung der Fiſchereikreiſe beabſichtigten Veranſtaltung, ſympatiſch gegenüberſtehen. Dr. Hofer. VII. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 29. November. Tendenz wenig verändert. En gros-Preiſe in Pfennigen. i Fiſche (per Pfund) | lebende friſch, in Eis joe geräucherte Hechte [ 42-59 36 Winter⸗Rheinlachs. . per Pfund 360 Zander A i 60 51—65 Ruſſ NE 5 150— 220 Barſche . „| 42-58 23 Flundern, gr.. . „ Schock | 350—550 Karpfen, mittelgroße . | 70—75 50—54 do. kleine pomm. „ 8 60—80 do. kleine 58-62 | = Bücklinge, Stralf. . „ Wall 300-400 Schleie 65-70 50 Dorſ che „ Schock 128 Bleie 2254 9—26 (Schellfisch „ Stiege 125200 Plötze . . 16—22 11— 23 Aale, große . ; „ Pfund 90—100 Aale 68-69 70 FÄ 5 — Oſtſeelachs B | — 130 Heringe „ 100 Stck. 600 - 1000 Wels rl 40 30 ng 2 A 465 Inserate. Beirk-Sifherei-Berein Miebhach-Tegernſee. Wir laden unſere verehrl. Vereinsmitglieder zu der am Samſtag, den 14. Dezember Abends 8 Uhr im Gaſthof „Waitziuger“ (Salon) ſtattfindenden — Generaluerlammlun g hiemit ein. Der Ausſchuß. Bekanntmachung. Zur öffentlich meiſtbietenden Verpachtung der Fiſchereinutzungen auf den nachſtehend verzeichneten Gewäſſern im Bereiche der Königlichen Oberförſterei Laska für den Zeitraum von zwölf Jahren iſt auf Dienſtag, den 10. Dezember ds. Is., Vormittags 11 Uhr, im Geſchäftszimmer der Oberförſterei ein Termin anberaumt. Zur Verpachtung kommen: Der Plensno-See, einſchließlich Ueberſtauungsſtreifen, in der Gemarkung Groß Chelm, von 99,352 ha Größe. Der Tonsk-See, nebſt Ueberſtauungsſtreifen, in derſelben Gemarkung, von 187,486 ha Größe. Der Debrz⸗See, nebſt Ueberſtauungsſtreifen, in der Gemarkung Czernitza, von 212,915 ha Größe. Ein Theil des Brahe-Fluſſes bei Plensno, Parzelle 43, Kartenblatt 1, auf welchem dem Fiskus die Adjazenten⸗Fiſcherei zuſteht, von 0,700 ha Größe. Der Theil des Brahe-Iluſſes, welcher den Lonsk⸗See mit dem Debrz-See verbindet, 1,787 ha Größe. von Das Pachtgelderminimum für die im Ganzen 502,240 ha großen Gewäſſer beträgt gemäß Ertragsanſchlag 1350 % Auf Wunſch werden eventuell die Seen auch einzeln zum Ausgebot kommen. Der Pächter hat eine Kaution von 1500 &, zu hinterlegen. Der Königliche Forſtaufſeher im Termine ſelbſt bekannt gegeben. Ab: näheren Bedingungen werden MNurgoth zu Asmus bei Bunß und der Hilfsjäger Anders zu Czernitza bei Memzikal, iſt angewleſen, über die Seen nach Lage x. an Ort und Stelle Auskunft zu ertheilen. Tasſia bei Schwornigatz, Bahnſtation König, den 12. November 1895. (2/2) Der Oberförſter: Ehlert. Von hervorragendem Vortheil für Fiſcher und Schiffer ꝛc. iſt unſere patentirte waſſerdichte Stieſelhoſe aus Leder oder waffer- dichtem Stoff. Dieſelbe hält im Waſſer voll⸗ ſtändig trocken und warm, ſchützt die Geſundheit und fördert die Arbeit. Proſpekte gratis u. franko B. Bolkmer & Co., (5/5) Tauban i. 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Dezember 1895, Vormittags 9 Ahr ſoll im Geſchäftszimmer der hieſigen Ober: förſterei die Fiſcherei im ſiskaliſchen Fiſch- waſſer der Joßa von ihrer Mündung in die Sinn bis zur Gemarkungsgrenze Marjoß⸗Mernes und des in die Joßa fließenden Rohrbachs öffent- lich meiſtbtetend verpachtet werden. Das Fiſch⸗ waſſer iſt ca. 14 km lang und von der Bahn⸗ ſtation Joßa — Bahn Elm-Gemünden, bezw. Joßa⸗Brückenau — ſehr bequem zu erreichen. Nähere Auskunft ertheilt der unterzeichnete Ober⸗ förſter. Marjoß, Reg.⸗Bez. Caſſel, den. 29. Nov. 1895. Der königliche Oberförſter: (2/1) F. Rechenberg. Die Forellen-Kultur von Karl Feldbader in Payerbach (Nieder⸗Oeſterreich) liefert aus den Bachſorellen des Schwarza-Flußes im Höllenthale (Semmeringgebiet) gefunde kräſ—⸗ tige Eier und Jungſiſche. Ferner Eier und Jungſiſche der Regenbogenforelle u. des amerik. Bachſaiblings. Preisliſte und Kulturanweiſung auf Verlangen gratis. Bedingungen coulant. (6) VVT 90 Die Fischzucht von N 0 C. Arens 9 in Cleysingen b. 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Leck, Oberbayern, > e I Karpfeustrich find verfauft, 5 hat vorräthig: (30/1) x $.Jaffe Forelleuzucht SandfOPt . anne | Bachforelleneier, embryonirt, 2 Bachſaiblingseier, embryonirt, > gibt Forelleneier ab. als Frühjahrslieferung: Bestellungen vor d. 1. Nov. zu Vorzugspreisen. 4 Einſömm. Forellenbarſche (8—10 em), > Loch Leven, Bachsaiblinge, Regenbogenforelle. Zweiſömm. Spiegelkarpfen (ca. Pfd.) Setzlinge jetzt versandtfertig. Bi — Preisliſte l zu Dienſten. > Man fordere Preise. Forellenkultur- "Anweisung 50 Pfg. Redaktion: Dr. Bruno Ho fer⸗ München und Dr. Curt Weigelt⸗Berlin. Für die Redaktion verantwortlich: Dr. Bruno Hofer in München, zoologiſches Inſtitut Pöſſenbacher'ſche Buchdruckerei (Franz & Mühlthaler) München. Für den Buchhandel zu beziehen durch J. Neumann in Neudamm. Die nächſte Nummer erſcheint am 18. Dezember 1895. Fe” Der Geſammt⸗Auflage liegt ein Proſpekt des Cigarren-Verſandthauſes von Paul Malich in Chemnitz in Sachſen bei. ER van 20 10 f r ETRRUNRRRR ARE RENNER n n 8 W N * 10 10 G N e 0 N 0 U UL LE 7 SE) 7 7 Allgemeine Fiſcherei- Zeitung. Meue Solge der Bayer. Siſcherei⸗Seitung. Nun 0 0 Erſcheint monatlich zwei- bis dreimal, Preis: jährlich 4 Mk. — Beziehbar durch die Poſt, den Buchhandel und die Expedition. — Unter Kreuzbandzuſendung im Inland 1 Mk., nach dem Ausland 150 Mk. Zuſchlag. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pig. Redaktion: München, Zoologiſches Inſtitut, alte Akademie; Erpedition: Herzogſpitalſtraße Nr. 19 Organ für die Befammtintereffen der Fiſchetei, lowie für tlie Bestrebungen der Fiſckerei-Pereine in Sonderheit Organ des Deutſchen Fiſcherei Vereins, ſowie der Landes⸗Fiſch.⸗Ver. für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſch.⸗Verbandes, des Schleſ. Fiſch.⸗Ver., des Brandenburg. Fiſch.⸗Der., des Thüring. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. Miesbach⸗ Tegernſee, des Fiſch.⸗Ver. Wiesbaden, des Mecklenburg. Fiſch.⸗Ver., des Fiſch.⸗Ver. für das Großherzogthum Beffen, des Rheiniſchen Fiſch⸗Der., des Central-Fiſch.⸗Vereins für Schleswig-Holftein, des Kölner Fiſch. Ver., des Hamburger Fiſch⸗Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für Weſtfalen und Lippe, des Elſaß⸗ TCothringiſchen Fiſch. Ver., des Fiſcherei⸗Vereins für den Kreis Lingen, des Fiſcherei⸗Vereins für - die Provinz Sachſen und das Herzoathum Anhalt ꝛc. 2c. In Berbindung mit Fachmännern Deutſchlands, Geſterreich-Angarns und der Schweiz, herausgegeben vom Zaneriſchen und vom Deutſchen Zifderei-Herein. Nr. 26. München, den 18. Dezember 1895. XX. Jahrg. Inhalt: I. An unſere Leſer. — II. Bekanntmachung. — III. Deutſche Landwirthſchafts-Geſellſchaft. — IV. Ein Sonderausſchuß des Deutſchen Fiſchere-Vereins für Teichwirthſchaft. — V. Ein Mönch mit Horizontalem Sieb. — VI. Forellen als Belſatz in Karpfenteichen. — VII. Zur Durchführung des Fiſcherei-Geſetzes für Oberöſterreich. — VIII. Vermiſchte Mittheilungen. — IX. Fragekaſten. — X. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämmtlicher Originalartikel nur mit Erlaubniß der Redaktion geſtattet.) I. An unſere CTeſer. Mit dieſer Nummer vollendet die „Allgemeine Fiſcherei-Zeitung“ ihren XX. Jahrgang. Wir bitten daher unſere verehrten Leſer, welche bei der Poſt direkt abonnirt ſind, die Abonnementserneuerung baldigſt bewirken zu wollen, damit keine Unterbrechung in der Zu— ſendung des Blattes eintritt. Diejenigen Herren Leſer, welche das Blatt direkt durch die Expedition beziehen, ſowie die außerhalb Münchens wohnenden Mitglieder des Bayeriſchen Landes⸗Fiſcherei-Vereins werden höflichſt erſucht, die Abonnements— gebühr pro 1896 baldigſt an die Expedition einzuſenden. Sollte es bequemer gefunden werden, ſo werden wir uns erlauben, den Betrag mit Nr. 1 pro 1896 durch Poſtnachnahme zu erheben. — Ferner werden die verehrl. Vereinsleitungen gebeten, die revidirten Verſandt— liſten vor dem 1. Januar 1896 an die Expedition einſenden zu wollen. Schließlich geben wir noch bekannt, daß der Kommiſſionsverlag der „Allgemeinen Fiſcherei⸗Zeitung“ vom 1. Januar 1896 an die Verlagsbuchhandlung von Herrn Georg D. W. Callwey in München, Maximiliansplatz, übergehen wird. 470 II. Bekanntmachung. Die Anſichten über Werth oder Unwerth der amerikaniſchen Salmoniden, der Regen— bogenforelle (Trutta iridea) und des Bachſaiblings (Salmo fontinalis) erſcheinen noch immer getheilt, namentlich auch darüber, ob die beiden Fremdlinge ſich in deutſchen Ge— wäſſern ſoweit eingebürgert haben, daß ſie ſich ohne menſchliches Zuthun dort fortpflanzen oder fortgepflanzt haben. 5 Ich richte deßhalb an alle uns angeſchloſſenen und befreundeten Vereine und an alle Leſer der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ die Bitte, unſerer Geſchäftsſtelle, wenn irgend möglich noch vor Ablauf dieſes Jahres, berichten zu wollen, in welchen Bächen, Flüſſen oder Teichen ihres Arbeitsgebietes die beiden Salmoniden oder einer derſelben als „heimiſch“ anzuſehen ſind und ſeit wenn etwa erſtmalig dort eine natürliche Fortpflanzung beobachtet wurde. Berlin, den 13. Dezember 1895. Der Präſident des Deutſchen Fiſcherei-Bereins: Fürſt von Hatzfeldt. III. Deutſche Tandwirthſchafts-Geſellſchaft. Hie Kiſcherei⸗Abtſieilung auf der Manderausftelung zu SkukkgarkCannſtakt. Nachdem der Geſammtausſchuß der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft im Februar dieſes Jahres der Frage näher zu treten beſchloſſen hatte, ob und in welcher Weiſe die Ge— ſellſchaft das Fiſcherei-Weſen in ihre Ausſtellungen einbeziehen ſolle, wurde ein Rundſchreiben an alle deutſchen Fiſcherei-Vereine gerichtet. In demſelben wurde ausgeführt, daß die Deutſche Landwirthſchafts⸗Geſellſchaft nicht etwa einen neuen Fiſcherei-Verein plane, ſondern daß ſie lediglich eine Fiſcherei-Abtheilung auf ihren Ausſtellungen einzurichten beabſichtige. Sie wünſche dieſe Abtheilung in anderer Weiſe auszugeſtalten, wie dies bisher auf Fiſcherei-Ausſtellungen üblich geweſen ſei, indem ſie ihre bewährten Ausſtellungseinrichtungen auch auf dieſen Theil der Ausſtellung auszudehnen gedenke. Faſt alle deutſchen Fiſcherei-Vereine haben auf dieſes Rundſchreiben geantwortet und zwar ſämmtlich in dem Sinne, daß ſie es für ihre Beſtrebungen von ganz außerordentlichem Nutzen hielten, wenn die Deutſche Landwirthſchafts-Geſellſchaft auch die Fiſcherei auf ihren Ausſtellungen berückſichtigen würde. Gleichzeitig war in dieſen Antworten eine größere Anzahl werthvoller Winke enthalten. Nach beendetem Eingange dieſer Schreiben berief das Direktorium einen Sonderausſchuß für das Fiſcherei-Weſen auf ihren Ausſtellungen, beſtehend aus den Herren Direktor Haack, Vorſitzender, Prof. Sieglin, Schriftführer, und den Ausſchußmitgliedern Geheimrath v. Eyth, Oekonomierath Wölbling, Prof. Weigelt, v. Treitſchke und Jaffé, welcher am 5. November in Berlin tagte und dabei ſowohl die in den Antworten der Fiſcherei-Vereine niedergelegten Anſichten einer weiteren Prüfung unterwarf, wie auch ein Preisausſchreiben für die Stuttgart-Cannſtatter Ausſtellung in Berathung nahm. In dieſem Preisausſchreiben ſind alle Ausſtellungserfahr— ungen und Grundſätze zum Ausdruck gekommen, welche die Deutſche Landwirthſchafts-Geſell—⸗ ſchaft bis jetzt leiteten, ſo daß es ſich ganz ſymmetriſch in die allgemeine Ausſtellordnung einfügt. Wir laſſen das Preisausſchreiben folgen und bemerken, daß Ausſtellungsbedingungen und Anmeldeformulare von der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft, Koch-Straße in Berlin auf Nachfrage überſandt werden. Abtheilung 2: Landwirthſchaftliche Erzeugniſſe und Hilfsmittel. Klaſſe 10. Fiſcherei. (1000 AM. und 12 Preismünzen.) Vorbemerkung. Die allgemeinen Bedingungen für Abtheilung 2 gelten auch für Klaſſe 10 mit folgenden Ausnahmen: Die Anmeldung für A und B hat bis zum 10. April zu geſchehen; für O, D, E und F verbleibt es bei dem allgemeinen Anmeldetermin am 29. Februar. Für 3 | | | Bann AN 27 1896 471 tote Fiſche und Krebſe wird Eis geliefert ohne Erhöhung des Standgeldes. Für große Aquarien von über 0,5 Qudratmeter Grundfläche beträgt das Standgeld 6 l, für Aquarien unter 0,5 Quadratmeter 4 //, Der Waſſerbedarf iſt frei. In den Beſtimmungen über Prüfung von Neuheiten Nr. 43 iſt für dieſes erſte Jahr der Fiſchereiꝙ-Ausſtellung der Zeitraum von 24 Monaten auf 36 verlängert. Die Gruppe A und B, Fiſche, ſteht unter Preisbewerb, aus Gruppe ( ſtehen unter Preisbewerb: Teichabſchlüſſe; aus Gruppe E Transportgefäße. Preiſe. A. Lebende Fiſche, Krebſe und Nutzmuſcheln. 1. Preis 2. Preis 3. Preis 4. Preis M. M. I. Salmoniden 2 zu 50 2 zu 40 2 zu 30 3 zu 20 II. Teichkarpfen CC 1 0 1 III. Sonſtige 7 8 5 0 „ 40 30 E20 IV, Krebſe 1 „ 0 — — V. Muſcheln 1 „ 15 1 „ 10 ve 123 B. Tote Fiſche (als Gegenstände der Zucht, nicht des Handels, beurtheilt). 2 zu 25 3 zu 20 3 zu 15 n C. Die künſtliche Fiſch- und Krebszucht und die Hilfsmittel außer Preisbewerb mit folgender Ausnahme: Teichabſchlüſſe. 1. Preis 2. Preis 3. Preis Kleine ſilberne Große bronz. Kleine bronz. Preismünze Preismünze Preismünze a) Für Teicheinläufe AREA 5 1 1 b) Für Teichabläſſe (Mönche) ERS 1 1 1 D. Pflege der Fiſche und Krebſe außer Preisbewerb. E. Fang und Verwerthung von Fiſchen außer Preisbewerb mit folgender Ausnahme: Transportvorrichtungen. a) Für lebende Fiſ che 1 1 1 b) Für tote Fiſche RE 1 1 | F. Wiſſenſchaftlche a außer Preisbewerb. Bedingungen der Preisbewerbung zu A und B. Die Empfangnahme und Verſorgung der Fiſche während der Ausſtellung, ſowie die Rückſendung übernimmt die Ausſtellleitung. Für den Fall der Ausſteller dies ſelbſt auszu— führen beabſichtigt, iſt dies auf dem Anmeldeſchein anzugeben. Die Fiſche ſind nur in folgenden Einheiten auszuſtellen: Mindeſtens 100 diesjährige Fiſche, F 25 vorjährige Fiſche, 0 5 mehr als zweijährige Fiſche und A 30 Krebſe. Zu C und E. Die Richter werden die zum Preisbewerb geſtellten Gegenſtände unter C und E auf der Ausſtellung beſichtigen, beziehungsweiſe richten. Sollte es ſich herausſtellen, daß die be— treffenden Gegenſtände nur im praktiſchen Betrieb zu prüfen ſind, werden ſie zu einer ſolchen Prüfung zurückgeſtellt. Da die Ausſtellungsbedingungen der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft von denen auf den bisherigen Fiſcherei-Ausſtellungen üblichen in Manchem abweichen, heben wir zur Er— läuterung aus den Allgemeinen Vorſchriften der Ausſtellungsordnungen der Geſellſchaft fol— gende Beſtimmungen hervor: Zulaſſung von Thieren. Jedes Thier muß am Tage der Anmeldung und am erſten Tage der Ausſtellung Eigenthum des Ausſtellers oder eines Mitgliedes einer aus— ftellenden, von der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft als dauernde Züchtervereinigung anerkannten Genoſſenſchaft ſein. Die Aufſtellung der Thiere erfolgt nach Klaſſen und innerhalb dieſer nach Ländern reſpektive Provinzen in der alphabetiſchen Reihenfolge der Namen der Ausſteller. Es kann demnach der Ausſteller, welcher verſchiedenartige Raſſen, z. B. Bachforellen und Saiblinge ausſtellt, nicht gewärtig ſein, daß dieſe beiden Sorten in der Ausſtellung neben einander plazirt werden, es werden vielmehr z. B. ſämmtliche zu der Ausſtellung eingeſandte Bachforellen neben einander plazirt und unter einander konkurriren. Der Ausſteller iſt berechtigt an den Aquarien Etiquetten anzubringen, welche in Uebereinſtimmung mit dem Anmeldebogen: Ausſteller, Wohnort, Fiſchart und Altersklaſſe zeigen. Es bedeutet dieſes für die Ausſteller einen bedeutenden Fortſchritt gegen die meiſten bisherigen Fiſcherei-Ausſtellungen, auf denen an den Aquarien nur die Anbringung der Katalognummer geſtattet war. Fiſche rangiren auf den Ausſtellungen der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft als Thiere und nicht als landwirthſchaftliche Erzeugniſſe, wie denn die Landwirthſchafts-Geſellſchaft bei ihren Preisbewerbungen 3 Klaſſen ſcharf trennt. Es find nun an Preiſen für Cannſtatt⸗ Stuttgart ausgeſetzt: Klaſſe 1. Für Thiere, in dieſem Falle für Fiſche, die ſowohl im lebenden reſp. im toten Zuſtande einer Beurtheilung auf Form und Zuchtwerth unterzogen werden ſollen, ſind Geldpreiſe ausgeſetzt im Geſammtbetrage von 1000 A, Es iſt anzunehmen, daß dieſelben durch anderweitige Zuwendungen noch eine Vermehrung erfahren, und daß durch Stiftungen auch noch Ehrenpreiſe hinzutreten werden. Klaſſe 2. Erzeugniſſe, reſp. Hilfsmittel der Fiſcheret, alſo Brutapparate, Futtermittel, wiſſenſchaftliche Apparate. Für dieſe wurden im Allgemeinen Preiſe nicht ausgeſetzt, weil es unmöglich iſt, dieſes außerordentlich reichhaltige Thätigkeitsfeld jedes Jahr vollſtändig zu prüfen. Es wurde dennoch angenommen, daß die Beſchickung eine reiche ſein wird, weil die Gewerbetreibenden die betreffenden Gegenſtände vorausſichtlich zum Zwecke des Abſatzes gern ausſtellen werden. Für beſonders hervorragende neue Leiſtungen in dieſer Klaſſe hat indeß die Deutſche Landwirthſchafts⸗Geſellſchaft folgende Beſtimmungen: Prüfung von Neuheiten. In allen Klaſſen oder Unterabtheilungen der Ab— theilung 2: Erzeugniſſe reſp. Hilfsmittel, für welche Preisausſchreiben nicht erlaſſen ſind, iſt eine Anmeldung für die Prüfung auf „neu und beachtenswerth“ geſtattet. Es iſt bei dieſer Anmeldung nachzuweiſen, daß der Gegenſtand im praktiſchen Betriebe der Landwirthſchaft, reſp. Fiſchzucht, wenn auch im Kleinen und ohne große Ausdehnung, wirklich eingeführt iſt. Es ſind hierüber Belege bei der Anmeldung, die auf dem allge— meinen Anmeldeſchein ausdrücklich ausgeſprochen ſein muß, beizubringen. Die angemeldeten Gegenſtände müſſen nach Möglichkeit in einer Weiſe auf der Aus: ſtellung vorgeführt werden, daß deren Weſen und Bedeutung von den Richtern und den Be— ſchauern ohne weiteres beurtheilt werden kann. Zur Anmeldung für die Prüfung auf „neu und beachtenswerth“ werden ferner nur ſolche Gegenſtände und Verfahren oder ſolche Verbeſſerungen derſelben zugelaſſen, welche ſeit dem letzten Preisausſchreiben in der Klaſſe als neu zur Anwendung gekommen ſind oder, falls ſie patentirt ſind, wenn dies innerhalb der letzten 36 Monate vor dem Datum der Ausſtellung geſchah, oder, wenn für ſie eine bezügliche Patentanmeldung vom Patentamt in dieſer Zeit ausgelegt wurde. ! Die Ausſteller find verpflichtet, den Richtern die Gegenſtände entweder ſelbſt vorzuſtellen, oder von einem Sachverſtändigen vorſtellen zu laſſen, falls die Richter dies wünſchen. Sollte der Gegenſtand ſich nicht vollſtändig auf der Ausſtellung beſichtigen laſſen, kann von den Richtern eine weitere Unterſuchung an einem andern Orte für erforderlich erklärt werden, und werden dann die Gegenſtände als zur Prüfung zurückgeſtellt bezeichnet. Wie dieſelben vor: zunehmen iſt, wird von den Richtern und dem Ausſteller nach gegenſeitiger Vereinbarung beſtimmt. Die Koſten etwaiger Unterſuchungen ſind in dieſem Falle vom Ausſteller, die Koſten der Richter aber von der Geſellſchaft zu tragen. 43 — — — Die Richter haben ihr Urtheil ausſchließlich in der Form anzugeben, daß ſie die wür⸗ digen Gegenſtände für „neu und beachtenswerth“ erklären. Für bedeutende und unzweifelhaft verdienſtvolle Neuerungen können die Richter dem Ausſteller eine große ſilberne Denkmünze zuſprechen; dieſe kann nur dem Erfinder oder Entdecker des betreffenden Gegenſtandes oder Verfahrens zugeſprochen werden. Sie bildet eine Anerkennung und nicht einen Preis und darf vom Empfänger nicht als Preis bezeichnet werden. Klaſſe 3. Landwirthſchaftliche reſp. fiſchereiliche Geräthe in Sonderausſtellungen. Die Sonderausſtellungen ſind Zuſammenſtellungen von Maſchinen oder Geräthen, die in einem beſtimmten Zweige des landwirthſchaftlichen Betriebs zur Verwendung kommen. Die eine Sonderausſtellung bil⸗ dende Gattung von Maſchinen u. ſ. w. wird auf Vorſchlag des Fiſcherei— Ausſchuſſes für jede Wanderausſtellung beſtimmt. Eine Prüfung und Preisertheilung in den Sonderausſtellungen findet ſtatt, und es wird ein eingehender Bericht über die ausgeſtellten Gegenſtände im Jahr— buche veröffentlicht. Für die nächſte Ausſtellung werden für dieſen Preisbewerb Transportvorrichtungen für lebende und todte Fiſche, ſowie Teichabſchlüſſe und zwar Einläufe und Abläſſe beſtimmt. Die Transportvorrichtungen für lebende Fiſche werden demnach Fäſſer, Kannen ic. und beſonders praktiſche Verſchlußvorrichtungen umfaſſen können, die Transportvorrichtungen für tote Fiſche: Kiſten, Körbe und praktiſche Verſandarten aller Art zu demonſtrieren haben. Die Preiſe der deutſchen Landwirthſchafts⸗Geſellſchaft werden ihrer Gattung nach ein— getheilt in Klaſſenpreiſe, Siegerpreiſe und Sonderpreiſe. Die Klaſſenpreiſe ſind Geldpreiſe und werden bezeichnet mit I., II., III. und IV. Preis; die Sieger⸗ und anderen Preiſe können Geldpreiſe ſein oder Preisgaben. Die Siegerpreiſe ſind Zuſchlagspreiſe zu erſten Preiſen. Für jede preisgekrönte Thiereinheit wird eine Preisurkunde ausgeſtellt, welche die Bezeichnung des Preiſes und den Gegenſtand desſelben zu enthalten hat. Außer den Preiſen können auch „Anerkennungen“ vergeben werden, die aus Urkunden beſtehen. a Der Werth gleichartiger Preiſe und Anerkennungen wird durch deren Reihenfolge beſtimmt. Die von anderer Seite geſtifteten Preiſe müſſen nach den Grundſätzen ausgeſetzt werden, welche für die Preiſe der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft gelten. Dieſelben werden von der Deutſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft angenommen bis zum erſten Ausſtellungstage Morgens 8 Uhr. Es iſt nicht geſtattet, die Zahl der Preiſe noch über die Hälfte der An— meldungen für eine Klaſſe zu vermehren. Es iſt geſtattet, daß Ausſteller Wettpreiſe auf irgend welche Leiſtung nach Genehmigung durch das Direktorium ausſetzen. Die betreffenden Ausſteller haben das Wettausſchreiben in den „Mittheilungen“ zu veröffentlichen und den Betrag bei der Geſellſchafttskaſſe zu hinterlegen. Diejenigen Ausſteller, welche die Wette annehmen, haben den Betrag ebenfalls zu hinterlegen. Eine den Ausgang der Wette erklärende Mittheilung kann der Sieger an ſeinem Platze an— ſchlagen und in dem „Ausſtellungs-Tagblatt“ veröffentlichen laſſen. An dem Stande der mit Preiſen gekrönten Thiere wird eine entſprechende Tafel an— gebracht. Die preisgekrönten Ausſteller haben das Recht, für einen erſten Preis anſtatt des Geldes eine kleine ſilberne, und für den zweiten Preis anſtatt des Geldes eine kleine bronzene Preismünze zu verlangen. Jeder Ausſteller kann aber nur je eine dieſer Münzen erhalten, und nur für ſolche Thiere, die er ſelbſt gezüchtet hat. IV. Ein Sonderausſchuß des Deutſchen Jiſcherei-Vereins für Teichwirthſchaft. Gelegentlich der Verhandlungen des diesjährigen Deutſchen Fiſcherei-Rathes zu München war der Antrag geſtellt worden, innerhalb des Deutſchen Fiſcherei-Vereins eine teichwirth— ſchaftliche Sektion zu begründen. Seine Durchlaucht der Fürſt Hatzfeldt-Trachenberg wurde durch Beſchluß des Deutſchen Fiſcherei-Raths erſucht, das Erforderliche zu veranlaſſen und 474 — verſprach der Anregung Folge zu leiſten. Da der Antrag von dem ſchleſiſchen Fiſcherei-Verein (Dr. Hulwa) geſtellt worden war, ſo bat der Präſident des Deutſchen Fiſcherei-Vereins den Herrn Vorſitzenden des ſchleſiſchen Vereins, Grafen Fred Frankenberg den Vorſitz einer Kommiffton zu übernehmen, welche den Antrag erwägen und eventuell ein die Aufgaben der geplanten Sektion enthaltendes Programm dem Vorſtand des Deutſchen Fiſcherei-Vereins zur Beſchlußfaſſung unterbreiten ſolle. f Nach einer von dem Herrn Grafen Frankenberg Ende Oktober in Breslau ein- berufenen Vorkonferenz ſchleſiſcher Teichwirthe, bei welcher unter Anderem die Namen der aus allen Theilen Deutſchlands zur Theilnahme aufzufordernden Kommiſſionsmitglieder feſtgeſtellt worden waren, berief der Deutſche Fiſcherei-Verein die Kommiſſion zum 5. ds. Mts. nach Berlin. Von den 20 eingeladenen Herren entſprachen 12 der an ſie ergangenen Aufforderung; 7 gaben ihr lebhaftes Bedauern zu erkennen, verhindert zu ſein, einer blieb dem Verein die Antwort ſchuldig. Unter dem Vorſitz des Grafen Frankenberg beſtand die berathende Kommiſſion aus den nachſtehenden Herren: Adickes, Amtsgerichtsrath, Nienburg a Weſer, H. Haack, Direktor, Hüningen, V. Burda Bielitz, Dr, Hulwa⸗ Breslau, Dr. W. Dröſcher-Schwerin, Dr. Nitſche, Profeſſor, Tharandt, Freiherr von und zu Egloffſtein-Weimar, von Treskow-Weiſſagk, Dr. Federath, Landrath, Brilon, Dr. Walter Trachenberg, von Gehren, Herzogl. Kammerdirektor, Ratibor, Dr. Weigelt, Generalſekretär, Berlin, Haaſe, Cameralrath, Trachenberg, Dr. Frenzel: Friedrichshagen. In reger Verhandlung, an welcher ſich ſämmtliche Herren betheiligten, wurden des Näheren klar gelegt und durchgeſprochen die Aufgaben einer ſolchen Sektion, für welche Direktor Haack die Bezeichnung Sonderausſchuß für Teichwirthſchaft des Deutſchen Fiſcherei-Vereins unter Zuſtimmung beantragte, und ſchließlich zu Beſchluß erhoben, den Vorſtand des Deutſchen Fiſcherei-Vereins zu erſuchen, die Begründung des Sonder: ausſchuſſes vornehmen zu wollen. Die Herren Nitſche, Walter, Weigelt und Frenzel wurden beauftragt, auf Grund des in den Protokollen niedergelegten Materials das Arbeits— programm des Sonderausſchuſſes zuſammen zu ſtellen, wobei der Herr Vorſitzende hervorhob, daß der Deutſche Fiſcherei-Verein, wie er ſich überzeugt, auf faſt allen Gebieten der Thätigkeit des zu begründenden Sonderausſchuſſes bereits vorgegangen ſei, wie die Zirkulare und Zeitſchriften des Vereins, entgegen den Angriffen, denen der Verein neuerdings ausgeſetzt ſei, beweiſen. Das dem Vorſtande des Deutſchen Fiſcherei-Vereins vorzulegende Programm gliedert ſich in: 5 A. Praktiſche Maaßregeln zur Förderung der Teichwirthſchaft, B. Wiſſenſchaftliche und theoretiſche Forſchungen, C. Belehrung und Unterweiſung in Praxis und Theorie. Es will vorerſt im Februar nächſten Jahres durch eine unter Victor Burda' s Vorſitz nach Berlin einzuberufende Konferenz bewährter Praktiker und Theoretiker gewiſſermaßen unſeren dermaligen Beſitzſtand an anerkannten Lehren und Erfahrungen feſt⸗ legen, welcher Beſprechnng dann im Juni und Oktober praktiſche Demonſtrationen in Trachenberg folgen ſollen. Zu letzteren Zutritt zu erhalten wird den angeſchloſſenen Vereinen vorbehalten werden, in ſofern dieſelben um die Entſendung geeigneter Theilnehmer erſucht werden ſollen. Herr Direktor Haack wird im Laufe des Jahres ähnliche Demonſtrationskurſe in der Teichwirthſchaft einſchließlich der Salmonidenteichwirthſchaft veranſtalten. Dieſe Maßregeln ſind als Proviſorium anzuſehen, um den dringendſten Bedürfniſſen der Praxis ſchnellſtens entgegen zu kommen. Es werden ferner angeſtrebt: Maßnahmen zur Förderung und räumlichen Ausdehnung beſtehender und Anregungen zur Einrichtung neuer Teid- wirthſchaften durch Entſendung von begutachtenden Sachverſtändigen, Anfertigung von Plänen und Koſtenanſchlägen, Beſchaffung von Geldmitteln und Kredit für Teichwirthe. r we. Der Sonderausſchuß will weiter beftrebt fein die Abſatz- und Transport: verhältniſſe zu fördern durch Hebung und Regelung des Abſatzes, Beſchaffung von Beſatzmitteln, den Nachweis von Bezugsquellen für teichwirthſchaftliche Bedarfsgegenſtände, Verbeſſerung der Transportverhältniſſe auf Eiſenbahnen und Anlegung von Transport: verſicherungen für Sendungen lebender Fiſche. Es ſoll endlich zu den Aufgaben des Sonderausſchuſſes gehören, die Teichwirthe — und die Geſammtfiſcherei überhaupt — zu ſchützen gegen abſtellbare Schädig— ungen durch das moderne Kulturleben, wozu die Erhaltung genügender Waſſer— ſtände ꝛc., die Feſtſtellung der Methoden zum Nachweiſe ſtattgehabter Schädigung durch Abwäſſer, die Reviſion der geſetzlichen Beſtimmungen zur Fernhaltung ſolcher Schäden und der Verſuch, die allgemeine deutſche Waſſergeſetzgebung in der Fiſcherei günſtigere Bahnen zu lenken, zu rechnen wäre. Die wiſſenſchaftlichen und theoretiſchen Forſchungen würden ſich zu erſtrecken haben auf die Förderung unſerer Erkenntniß über die natürlichen Lebens- bedingungen und Verrichtungen der Fiſche und der ihnen zur Nahrung dienenden oder ſie ſchädigenden Organismen, die Hebung der teichwirth— ſchaftlichen Erträge durch wiſſenſchaftliche Verſuche nach Richtung der Melioration des Teichbodens, der Düngung des Waſſers und durch direkte Fütterung; Erforſchung von Fiſchkrankheiten und deren Be— kämpfung; Experimentelle Unterſuchungen normaler und verunreinigter Fiſchgewäſſer auf ihre Einflüſſe für Leben und Gedeihen der einzelnen Fiſcharten. Hiefür wäre die Unterſtützung und Ausgeſtaltung beſtehender und die Be: gründung neuer Fiſcherei-Verſuchsſtationen anzuſtreben. Die Belehrung hätte ſich zu erſtrecken auf die Ausbildung und Beſtellung entſendbarer Sachverſtändigen und Wanderlehrer, die Einführung der teichwirthſchaftlichen Lehren in den landwirthſchaftlichen Unterricht, die Ausbildung der hierzu erforderlichen Lehrkräfte in beſonderen Lehr: kurſen mit praktiſchen Demonſtrationen an Muſterwirthſchaften, welche wenn möglich mit teichwirthſchaftlichen Verſuchsſtationen in Verbindung zu bringen wären, die Abhaltung praktiſcher und elementar theoretiſcher Kurſe an dieſen Anſtalten für Teichwirthe und zur Ausbildung teichwirthſchaftlich geſchulten Perſonals. Eine Erweiterung und Ausgeſtaltung dieſer Aufgaben für die Bewirthſchaftung natür⸗ licher Seen, Teiche und Flüſſe bleibt vorbehalten. W. V. Ein Mönch mit horizontalem Sieb. Im letzten Jahrgang der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ iſt die für die Teichwirth— ſchaft höchſt wichtige Frage der Ablaufvorrichtungen wiederholt beſprochen und durch zahlreiche Beiträge gefördert worden. Beſonders wurde die Aufmerkſamkeit auf die Teichabläſſe mit horizontalem Sieb, welche in England ſchon ſeit 20 Jahren im Gebrauch ſind, gerichtet und dieſe Form als beſonders praktiſch mit Recht von mehreren Seiten empfohlen. Das Prinzip der Horizontal-Siebe iſt nun letzthin auch mit Vortheil auf Teichabläſſe in der Form von Mönchen angewendet. Mönche in der Form wie in Nummer 24 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ angegeben (Fragekaſten Nr. 37) ſind allerdings die einfachſte Form dieſer praktiſchſten aller Teichabläſſe, aber einfache Mönche haben den großen Nachtheil, daß ſich bei dem mangelnden Gegendruck auf die Durchlaßfläche des ſenkrechten Siebes letzteres ſehr bald verſtopft. Es iſt deshalb unter allen Umſtänden für Mönche die Form des Doppelmöunchs vorzuziehen wie fie Abbildung A gibt. Dieſelbe, und dies erläutert der Querſchnitt wie in Abbildung B dargeſtellt, zeigt hinter der äußeren Reihe der Staubretter eine zweite Reihe in Längsleiſten laufender Staubretter. Die Höhe dieſer letzteren beſtimmt die Höhe der Waſſerfläche des Teichs und da ſie gleichzeitig auf die ganze Fläche des im Vorderrahmen befindlichen Siebes einen Gegendruck ausüben, ſo bietet das Sieb dauernd nicht nur eine bedeutend größere Durchlaßfläche für den Durchſtrom, ſondern bei dem breiten Anſtau auch von vorneherein viel weniger Saugkraft für anſtrömende Blätter ꝛc. Es iſt natürlich 476 möglich die ganze Vorderſeite eines ſolchen Doppel⸗ mönchs durch ein Sieb auszufüllen, es wird indeß an der Praxis ſich als vortheilhafter herausſtellen, im Boden und Kopf des Mönchs ein ſchmales Staubrett einzuſtellen. Doppelmönche bieten ferner den großen Vortheil vor einfachen Mönchen, daß es beim Ablaſſen des Teichs möglich iſt, das Sieb ſtehen zu laſſen und durch einfaches Ziehen der zweiten Staubrettreihe den Teich zu ſenken. Bei ſchmalen Mönchen, großen Waſſermaſſen und ſehr trüben Teichen, bei denen trotz eines verhältnißmäßig langen Siebes ungenügender Durchfluß ſtattfand, hat es ſich nun vortheilhaft gezeigt, auch beim Mönch Horizontalſiebe anzuwenden und zwar in beweglicher Form. Ein ſolches Horizontal⸗ ſieb nimmt nicht mehr Raum im Mönch ein, als ein Staubrett und Figur D er⸗ läutert das⸗ ſelbe. Das Sieb iſt auf einem Rahmen aufgebaut, deſſen Form und Größe einem Stau⸗ brett mit aus⸗ 0 geſchnittenem Zentrum ent⸗ ſpricht und die weit vorra⸗ gende Naſe iſt aus feſten Brettern ge⸗ zimmert, mit Ausnahme des unteren Theils, welches das Sieb bildet. Figur C zeigt wie dieſe bewegliche Horizontal⸗Sieb⸗ naſe im Mönche arbeitet; bei reinen Teichen wird es beffer fein, das Sieb ſicht⸗ bar nach oben zu drehen, bei ſehr ſchmutzigem Waſſer hält das Sieb ſich reiner, wenn es! nach unten ſteht, wie in der Abbildung demon⸗ b — — 477 ftrirt, und auf alle Fälle ſollte es mindeſtens einen Fuß unter Waſſerfläche ſtehen, damit der ge— nügende Gegendruck gebildet wird. Schwimmende Hinderniſſe, wie Blätter, Zweige ꝛc. werden dann auch auf der Waſſerfläche bleiben ohne von dem Sieb angeſaugt zu werden. Ob für Siebe Karrogewebe aus verzinktem Draht oder gelochte Bleche vorzuziehen ſind, muß die Natur der Antriebshinderniſſe entſcheiden. Für Waſſer, das viel Fadenalgen führt, ſind die gelochten Bleche vorzuziehen, trotz der geringeren Durchlaßfähigkeit, da die Karro— gewebe ſich ſchwerer von Algen reinigen laſſen; es kann hier nur die lokale Erfahrung maß— gebend ſein. Da leider ſpeziell bei neuen Teichanlagen der Mönch, der an ſich der ſchwächſte Punkt im Teich iſt (ſoweit ein Durchbrechen desſelben zu befürchten iſt), ſelten mit genügender Sorgfalt geſetzt wird, dürſte die Figur C, die zugleich zeigt wie ein Mönch ſtehen ſoll, um ſicher zu ſein, willkommen ſein. Um dem Mönch einen recht feſten Stand zu geben, ſetzt man denſelben weit zurück in die Dammböſchung und läßt beim Anfertigen des Dammes in den ſpäter zum Mönch führenden Einſchnitt den Querſchnitt des Dammes mit Plaggen an den Seiten ausſetzen und feſtſtampfen. Außerdem verſenkt man den Mönch etwa einen Fuß tiefer als die Teichſohle iſt in den Boden, damit derſelbe ſich beim Feſtſtampfen nicht nach vorn drückt. Bei ſehr ſchlechtem Boden ſollte der Urboden unter dem Mönche entfernt und ebenfalls durch Plaggeneinlage erſetzt werden. Plaggen werden im Allgemeinen leichter zu beſchaffen ſein als Thon und erſetzen dieſen faſt vollkommen. Ich möchte nicht unerwähnt laſſen, daß in gewiſſen Bodenarten (Moor und leichtem Lehm) öfters ein Hochfrieren der Mönche ſtattfindet, das heißt Mönch und Rohr heben ſich bei ſtarkem Froſt und das Teichwaſſer entweicht unter dem Mönch. Die auf Zeichnung C indizirten Bretterſtränge um das hölzerne Abflußrohr ſind hiergegen und gegen Rattenpaſſagen am Rohr ein gutes Gegenmittel. i S. Jaffé. VI. Jorellen als Veiſatz in Karpfenteichen. Mit Bezug auf Ihre freundliche Mittheilung über den Verſuch des Herrn von Schrader, Sundern („Allgemeine Fiſcherei⸗Zeitung“ Nr. 25 pro 1894) Regenbogenforellen als Beiſatz in ſeinen Karpfenteichen zuzuziehen, dürfte ein Bericht über die im Jahre 1895 wiederholten Experimente in Sundern willkommen ſein. Herr v. Schrader ſchrieb ſeinerzeit über die 1894er Abfiſchung: Ich erhielt im Frühjahr 300 Stück von Ihren Regenbogenforellen (22. März 1894, 7—10 Gentimeter Fiſche) und ſetzte dieſelben neben ausgeſucht großen einſömmerigen Karpfen in einen circa 50 Morgen großen Teich und war nicht wenig überraſcht, ſtatt der erwarteten pfündigen Fiſche, Fiſche von /— 1 Pfund Gewicht zu bekommen. Von den 300 Stück bekam ich 175 Stück wieder. Die Abfiſchung war eine ſchwierige, da der Teich ſehr verkrautet. Ich muß ſagen, daß wir im Geſchmack den Regenbogenforellen vor den Bachforellen den Vorzug gegeben haben Die Regenbogenforellen waren im Geſchmack bereits ganz lachsähnlich. Was haben die Forellen nun hauptſächlich für Nahrung in den Teichen gehabt? Die verzehrten Fiſche haben uns darüber Aufklärung gegeben. Sämmtliche Forellen hatten eine Menge Stichlinge im Magen und da die Stichlinge hier ſehr reichlich, wird es ihnen ſo leicht an dieſer Nahrung nicht gefehlt haben. Nebenbei machten ſich die Forellen alſo dadurch nützlich, daß ſie die die Karpfen in ihrer Nahrung beeinträchtigenden Stichlinge vertilgten. Im Jahre 1895 wurde nun der Verſuch in etwas größerem Maaßſtab wiederholt und im April 1895 800 Regenbogenforellen (von 7— 10 em) bezogen. Verſuchsweiſe wurden auf Herrn v. S. Wunſch 100 fontinalis, 100 ſchottiſche Bachforellen beigegeben und dieſe 1000 Fiſche in zwei Teiche von 50 und 70 Morgen neben 2500, reſpektive 3000 dreiſömmerigen Karpfen eingeſchoſſen. Die Teiche von Sundern liegen auf ſehr armem Haideboden und ſind durch Dämme hergeſtellt, deren Material aus längs den Dämmen laufenden Grabenausſchachtungen ge— 478 288 ʒʒ̃̃ ͤ D—-—è wonnen iſt. An den Dämmen iſt in Folge deſſen 1,60, reſp. 1,90 Meter Waſſerſtand, auf der übrigen Teichſohle an den tiefſten Stellen, nahe dieſen Ausſchachtungen 70 em bis 100 em Waſſerſtand, die Teiche verlaufen dann vom Damme ab allmählich ganz flach und find ſtark durchſonnt und leider auch periodiſch mit Algen durchſetzt. Der Zufluß iſt unregel— mäßig und von Gewittern abhängig, indeß iſt das Terrain in den Ausſchachtungen vor den Dämmen etwas quellig. Wir haben es alſo mit echten, ſtark ausgeſonnten Karpfenabwachsteichen u armer Natur zu thun, die noch dazu durch periodifches Auftreten der Faden- und Netzalgen (beides für Forellen leider ſehr todtbringende Pflanzen) einen ungewöhnlich großen numeriſchen Abgang des Einſatzes ſicher erſcheinen ließen. Es wurde außerdem der Fehler begangen, die Einſatzgröße der kario-Sorte zu gering anzunehmen, denn während die amerikaniſchen Sorten mit 7— 10 cm einen genügenden Ab⸗ wachs erfahrungsmäßig verſprechen konnten, hätte die langſamer wachſende Bachforelle nicht unter 10—12 em genommen werden müſſen. Das Abfiſchungsreſultat entſprach nun auch dieſen Vorausſetzungen, d. h. während die Bachforellen nicht auf ein Verkaufsgewicht kamen und numeriſch ebenſo wie die Saiblinge, die beſonders unter der Wärme leiden mußten, faſt 50% Abgang zeigten, fiſchten die Regenbogenforellen noch bedeutend beſſer als im Jahre 1894 ab, nämlich: 567 Regenbogenforellen von.. ½¼ bis ¾ Pfund Gewicht, A ontinalis bon 50 Bachforellen unter Die Setzlinge waren bis zur Ausſezung künſtlich hrt, müßte ſich aber von der Ausſetzung ab und wie oben erſcheint, mit ſehr gutem Abwachsreſultat, ſelbſt ernähren und ihre Feinde (die Teiche ſind nicht hechtrein und leiden unter wilden Enten und Reihern) ernähren. Ich habe obiges Reſultat nach genauen Informationen zahlenmäßig angelegt, weil es wiederum zeigt, eine wie werthvolle Nebennutzung ſpeziell die Regenbogenforelle in unſeren Niederungsteichen bieten kann und daß ſie der größten Aufmerkſamkeit gerade unſerer Karpfen⸗ wirthſchaften werth iſt. Es muß aber, worauf ich bereits im Jahre 1893 und 1894 ſpeziell hingewieſen habe, durchaus nicht jeder Teich und zumal nicht faulige, nicht ablaßbare Wäſſer zu ſolchen Ver⸗ ſuchen herangezogen werden, es iſt eine erſte und für eine ordentliche Fiſchzucht ja eigentlich ſelbſtverſtändliche Bedingung, daß die Teiche geſund, ablaßbar und ganz regelmäßig bewirth⸗ ſchaftet werden. Es dürfte ſich, wenn hierüber nicht genügend Klarheit beſteht, immer empfehlen, über die Tauglichkeit des Waſſers ſachverſtändiges, nicht intereſſirtes Urtheil an Ort und Stelle zu nehmen; der lokale Fiſcherei-Verein — im Hannöveriſchen die Provinzial-Fiſcherei⸗Kommiſſion — wird ſolches ſachverſtändiges Urtheil am beſten nachweiſen können. VII. Zur Durchführung des Jiſcherei-Geſetzes für Gberöſterreich. Von Victor Maria von Milborn. 2 15 1 Vier Jahre nach dem 13. November 1891, an dem eine dritte, vom oberöſterreichiſchen Landesausſchuſſe zuſammengeſtellte Enquete, im Widerſpruche mit zwei früheren Exverten⸗ verſammlungen, über die ein Fiſcherei-Geſetz für Oberöſterreich betreffende Regierungsvorlage den Stab brach und jenen Gegengeſetzentwurf veranlaßte, welcher nach mannigfachen Wand⸗ lungen endlich die allerhöchſte Sanktion erlangte, — vereinigte eine von der k. k. oberöſter⸗ reichiſchen Statthalterei einberufene Enquete abermals Fachkundige, um ſich über vorbereitete Entwürfe zur Durchführung des neuen Fiſcherei-Geſetzes und der Revierbildung insbeſondere, — „abhören“ zu laſſen. Was den zweiten, zuerſt behandelten Gegenſtand betrifft, ſo wird dieſe den k. k. Be⸗ hörden Oberöſterreichs obliegende Arbeit vielfach für eine leichtere als in anderen Kronländern erklärt und angeſehen werden, weil für Oberöſterreich bekanntlich die Unterſcheidungen zwiſchen Eigen⸗ und Pachtrevieren mit einheitlicher Bewirthſchaftung und demnach die Amtshandlungen An - e — NER * e „ eee e e eee 3 g f F | über dieſe zweifachen Qualifizirungen, ferner jene im Zwecke der Verpachtungen und Ertrags— quotenbemeſſungen entfallen, endlich die Fiſcherei-NRevierausſchüſſe, wenigſtens ex lege, nicht überall für ganze Flußgebiete geſchaffen werden müſſen. Um aber die Schwierigkeiten, welche ſich den Behörden trotzdem gegenüber ſtellen dürften, nicht zu unterſchätzen, darf man nur die auf die Revierbildung bezüglichen Beſtimmungen der einſtigen Regierungsvorlage und des jetzt durchzuführenden Geſetzes, ſowie die weſentlichen Kriterien für die adminiſtrative Revierabgrenzung ſchärfer in's Auge faſſen und entgegen— halten. Hatte die Regierungsvorlage (§ 9) die Revierbildung auf die fließenden Gewäſſer beſchränkt und vorgezeichnet, daß jedes Revier eine ſolche ununterbrochene Waſſerſtrecke um— faſſen ſolle, welche die nachhaltige Hege eines angemeſſenen Fiſchbeſtandes und eine ordentliche Bewirthſchaftung des Revieres überhaupt zuläßt, jo ſchreibt das neue Geſetz (§ 11) vor, daß die fließenden und ſtehenden Gewäſſer des Landes zur Förderung des den einzelnen Fiſcherei⸗Berechtigten zuſtehenden Betriebes, — insbeſonders zur Hebung des Fiſch— beſtandes des ganzen betreffenden Waſſergebietes derart in Reviere einzu— theilen ſind, daß die vorerwähnten gemeinſchaftlichen Maßnahmen thunlichſt zweckmäßig und wirkſam durchgeführt werden können. Die jeweiligen Beſitzer der in einem ſolchen Reviere enthaltenen Fiſchwäſſer ſind Revier⸗ genoſſen, d. h. Mitglieder der „Fiſcher-⸗Genoſſenſchaft“ im früher abgegrenzten „Ficherei— Reviere“. Der Unterſchied zwiſchen beiden Aufgaben ſpringt jedem Sachverſtändigen leicht in die Augen und man wird zugeben müſſen, daß ganz abgeſehen von den vorausſichtlich großen Schwierigkeiten, welche die Revierbildung für manche Seen mit ſich bringen kann, wenn man die Seen nicht in vorhinein als wirthſchaftlich-untheilbare Einheiten betrachtet, es keine kleine Aufgabe für die k. k. Behörden fein wird, — der auch im heutigen Geſetze geforderten Bildung von — zur Hebung des Fiſchbeſtandes des ganzen betreffenden Waſſer— gebietes — piscikulturell geeigneten Revieren zu entſprechen und den Appirationen derer zu begegnen, welche in ihrer Eigenſchaft als berufene fachmänniſche Berather, die Rückſichtnahme auf eine den Fiſcherei-Berechtigten „zuſagendere Genoſſenſchafts-Zuſammen— gehörigkeit“ höher veranſchlagen dürften, als jene auf eine richtige, piscifulturellen Grun dſätzen und Intereſſen entſprechende Reviergemarkung. Ueber derlei wurde in der vornehmen Enquete vom 14. November allerdings nicht laut verhandelt; der perſönlichen Orientirung des Verfaſſers, außerhalb derſelben, iſt es aber nicht entgangen, daß von nicht unmaßgeblichen Seiten noch immer das weitaus größere Gewicht auf eine den einzelnen Fiſcherei⸗Berechtigten und Gruppen derſelben zuſagende, etwa „bezirks-“ oder gar „kirchſpielweiſe“ Genoſſenſchaftsbildung, als auf die ſtreng pisci— kulturell⸗ bedingte und begründete Abgrenzung der Reviere mit der erſt dadurch nothwendig eintretenden Folge der Vereinigung aller Beſitzer der in einem Reviere enthaltenen Fiſch— wäſſer zu einer „Genoſſenſchaft“ gelegt werden möchte. Obſchon eine „Fiſcher⸗Genoſſenſchaft“ um ihre fiſchereiwirthſchaftlichen Zwecke erfüllen zu können, vor Allem eines piscikulturell richtig abgegrenzten „Genoſſenſchafts-Arbeits— gebietes“ (Revieres) bedarf, ſo fehlt es noch immer nicht an Weiſen, welche die Fiſcherei— Genoſſenſchaften, gleich landwirthſchaftlichen oder Gewerbsgenoſſenſchaften auf feſtem Boden, auch ohne die erwähnte unerläßliche Vorausſetzung, für nützlich halten. Solche „hervorragende Fiſcherei-Berechtigte“ ſind als Berather der Behörden wirklich zu fürchten! Andererſeits zeigt es ſich ſchon dermal, daß für gar manches, oft ein ganzes Fluß— gebiet oder einen See bildende Waſſergebiet, das nach ſeiner großen Ausdehnung und ſeiner trefflichen Beſchaffenheit den ſtrengſten, an ein ſelbſtſtändiges Revier zu ſtellenden Anforder— augen entſpricht, auch die ausſchließliche Verwaltung desſelben von dem Beſitzer des darin nllein herrſchenden Fiſcherei-Rechts in Anſpruch genommen werden will, jo daß jede Ge— noſſenſchaftsbildung für ſolche Gebiete entfallen muß, möchte man den dort allein Fiſcherei— Berechtigten nicht zwangsweiſe und ohne jede wirthſchaftliche Nöthigung als „guten Reviertax— Zahler“ einem etwa angrenzenden Genoſſenſchaftsreviere angliedern. 480 Derlei hatte die wenig beachtete Petition des oberöſterreichiſchen Fiſcherei-Vereines an den letzten hohen Landtag ſehr richtig vorausgeſehen. Man darf daher die einzige und letzte Hoffnung in Betreff des Zuſtandekommens einer, wahrhaft piscikulturellen Grundſätzen entſprechenden und der Fiſcherei wirklich erſprießlichen Revierbildung, nur auf das richtige und ſelbſtändige Vorgehen der k. k. Bezirksbehörden bei der Auswahl thatſächlich hervorragender und von faktiöſen Einwirkungen unbeeinflußter Experten, ſowie bei der Stellung der endlichen Anträge für die Revierabtheilung ſetzen. Dieſer Empfindung und Erkenntniß mag es auch zu danken ſein, daß ſich der vor— gelegte Entwurf für die Revierbildungsdurchführung auf die unerläßlichſten Direktiben be— ſchränkte und auch im Laufe ihrer Beſprechungen, im Großen und Ganzen, nur mehr formelle Abänderungsanträge unter thunlichſter Vermeidung meritoriſcher Kontroverſen laut wurden. Von weiter reichender Bedeutung erwies ſich ein Antrag, welcher dahin zielte, den k. k. Bezirksbehörden nahe zu legen, daß ſie bei ihren Erhebungen und Anträgen im Zwecke der Revierbildung beſondere Rückſicht auf den fiſchereiwirthſchaftlichen Zuſammenhang und das gleichartige Wechſelverhältniß zwiſchen den Seen und den in dieſelben einmündenden fließenden Gewäſſern ſammt Seitenzuflüſſen zu nehmen hätten. Es handelt ſich hierbei in erſter Linie um die Erleichterung und Förderung ſolcher die Seen und ihre Zuflüſſe umfaſſender zweckmäßiger Maßregeln, welche den Fortbeſtand und die angemeſſene Nachzucht jener koſtbaren Wanderfiſche ſichern ſollen, die behufs Verrichtung ihres Laichgeſchäftes regelmäßig aus den Seen in deren Zuflüſſe aufſteigen und aus dieſen wieder in die Seen zurückkehren. Die abgethane Regierungsvorlage, nach ihrem aus dem Superreviſions-Comité hervor— gegangenen Texte, enthielt im § 14 die Beſtimmung, daß die in Seen einmündenden Ge— wäſſer inſoferne von der Einbeziehung in „Pachtreviere“ ausgenommen ſind, als deren Bewirthſchaftung auf jene des Sees ſelbſt von Einfluß iſt und es wurde dem § 11 mit miniſterieller Zuſtimmung damals ſogar eine letzte Alinea angefügt, deren Tendenz dahin ging, auch zwiſchen den als „Eigenreviere“ zu konſtituirenden Strecken von „Ein: mündungsgewäſſern“ in Seen und dieſen, die gemeinſam belangreichen wirthſchaftlichen Momente und Beziehungen zu erheben und durch Maßnahmen zu regeln, welche im gemeinſamen Intereſſe einer guten beider- und gegenſeitigen Wirtbſchaft unerläßlich befunden würden. Trotz des rein fiſchereiwirthſchaftlichen Inhaltes dieſer Beſtimmungen fanden dieſelben im neuen Geſetze offenbar nur darum keine Aufnahme mehr, weil, wie es beim damaligen Stande der Sachen unerläßlich geſchehen mußte, dabei von „Eigen- und Pachtrevieren“ die Rede war, deren völlige Ausmerzung und Beſeitigung eben vorgenommen werden ſollte. Dieſe Sätze wurden einfach mit dem übrigen weſentlichen Inhalte des II. Hauptſtückes aus dem Rahmen des Geſetzes, ohne zwingende Nothwendigkeit, entfernt. Nachdem aber dadurch, daß ſtatt Eigen- und Pachtrevieren nun überhaupt nur ſchlecht— weg „Reviere“ zur Hebung des Fiſchbeſtandes des ganzen betreffenden Waſſer— gebietes und zur zweckdienlichen und wirkſamen Durchführung dieſer gemeinſchaftlichen Maßnahmen abgegrenzt werden ſollen, die Motive obigen Antrages keinen Abbruch erleiden und die Ausführung des geſtellten Antrages durchaus vereinbar mit Inhalt und Tendenz des neuen Geſetzes erſcheint, ſo darf wohl die weiſe Berückſichtigung desſelben noch erhofft werden. Die „gemeinſchaftlichen Maßnahmen zur Förderung des Fiſcherei-Betriebes“ ſollen ſich in Gemäßheit des für das II. Hauptſtück des neuen Fiſcherei-Geſetzes gewählten neuen Titels eben auf Seen und deren Einmündungsgewäſſer in der wirthſchaftlich nothwendig erkannten Ausdehnung erſtrecken. Einen zweiten Verhandlungsgegenſtand von größerer Bedeutung, bildeten bei der Be— rathung der Durchführungsverordnung zum Geſetze ſelbſt, deren Beſtimmungen zu § 40 des Geſetzes, welcher folgendermaßen lautet: § 40. „Ueber Anſuchen des Fiſcherei-Berechtigten und mit Zuſtimmung des für das betreffende Gewäſſer „beſtehenden Fiſcheret-Revierausſchuſſes, kann die politiſche Bezirksbehörde Ausnahmen von der „Vorſchriſt des zweiten Abſatzes des § 38 zu Zwecken der künſtlichen Fiſchzucht oder zu wiſſenſchaftlichen „Unterſuchungen geſtatten; unter derſelben Vorausſetzung kann ſie, ohne Rückſicht auf den „Zweck, Ausnahmen für jene Dertlichfeiten einräumen, in denen der Fang beſtimmter Fiſcharten nach „den Standortsverhältniſſen überhaupt nur zur Laichzeit wirthſchaftlich ausführbar erſcheint. : U 4 9 „In dieſen Fällen hat die politiſche Bezirksbehörde einen beſonderen, auf den Namen lautenden, „das Gewäſſer und die ſonſtigen weſentlichen Punkte der Geſtattung bezeichnenden Erlaubnißſchein „nach dem von der politiſchen Landesbehörde hiefür zu beſtimmenden Formulare auszufolgen; der eh hat dieſen Erlaubnißſchein bei ſich zu führen und den Aufſichtsorganen auf Verlangen vor— „zuweiſen.“ d Es machten ſich hierbei Stimmen geltend, welche vor Allem eine dem Artikel III der Durchführungsverordnung für Niederöſterreich vom 9. Januar 1891 (Nr. 2 L.⸗G.⸗B. 1891) ſowie dem Artikel 6 beziehungsweiſe 7 und 9 der Bodenſee-Convention vom 5. Juli 1893 und anderer neuerer fiſcherei-polizeilicher Maßnahmen analogere Textirung wünſchten. Es ſoll, ſo ſcharf als thunlich, betont werden, daß die Ausnahmsbewilligungen zum Fiſchfange während der Schonzeiten „zu Zwecken künſtlicher Fiſchzucht“ nur beim Beſtande voller Sicherheit für die thatſächliche Verwendung der gefangenen laichreiſen Fiſche zum gedachten Zwecke und nur für eine dem nachzuweiſenden Bedarfe ent⸗ ſprechende beiläufige Zahl oder Menge von Fiſchen ertheilt werden können. Es ſoll vorgeſchrieben werden, daß ſich die Fiſcherei-Aufſichtsorgane von der Erfüllung der bei ausnahmsweiſen Fanglicenzen behördlich vorge— zeichneten Bedingungen auch kontrolirend überzeugen können. Was bisher in dieſer Hinſicht ſelbſt von ſonſt gut beleumundeten Fiſchzüchtern, umſo— mehr aber von einfachen Berufsfiſchern geſündigt wurde, welche gar keine eigenen Zucht— anſtalten beſitzen, ſondern das gewonnene Laichmaterial nur an ihnen bezeichnete An— ſtalten zu liefern verpflichtet werden, iſt geradezu unerhört. Es hing z. B., beim Mangel jeder genauen Kontrole, ziemlich völlig „vom guten Willen“ der, übrigens für ihre Leiſtung gar nicht entſchädigten, Huchenfiſcher ab, ob ſie gefangene laichreife Fiſche oder richtig befruchtetes Laichmaterial an die ihnen bezeichneten, oft weit entfernten fremden Brutanſtalten lieferten, oder damit flunkerten, daß ſie meiſt nur unreife oder bereits ausgelaichte oder in richtigem Zeitraume niemals Fiſche beider Geſchlechter gefangen hätten, dabei aber die ſämmtlichen gefangenen Thiere „fröhlich“ verkauften. Ebenſo hat der Verfaſſer dieſer Zeilen perſönlich Einſicht in „Fangbewilligungen“ für Forellen und namentlich für Aeſchen zur Schonzeit genommen, welche auf ganz unglaubliche Fiſchmengen lauteten, während die Geſuchſteller notoriſch nur ganz winzige Brutanſtalten be- ſaßen und namentlich „Aeſchen“, was leicht glaublich iſt, faktiſch niemals künſtlich erbrüteten, den beſtehenden Normen daher, begünſtigt durch die mindere Vertrautheit einzelner Organe mit dem Fiſchereiweſen oder durch läſſige Kontrole, „wächſerne Naſen“ in Unzahl gedreht wurden. n Weitere Bedenken mußte die Textirung des § 40 dadurch hervorrufen, daß, wenn auch das geſetzlich allgemein aufgeſtellte Axiom, wornach der Fang gewiſſer Fiſcharten nach deren Standortsverhältniſſen überhaupt nur zur Laichzeit wirthſchaftlich (beſſer geſagt, leicht und maſſenhaft) ausführbar ſei, nunmehr fallweiſe einer Prüfung der Behörden auf die Richtigkeit dieſer ſehr oft nur legendären oder auf alte Herkommen geſtützten Behauptung unterliegt und ferner der behördliche Erlaubnißſchein für ſolche Fänge die weſentlichen Punkte der Geſtattung enthalten muß, doch weder in erſter noch in zweiter Alinea des § 40, wie es in anderen modernen Fiſcherei⸗Geſetzgebungen vorkommt, eine ausdrückliche Be— ſtimmung enthalten iſt, daß auch der Fang der örtlich nur während ihrer Schonzeiten fang— baren edleren Fiſcharten gleichfalls nur unter der Vorausſetzung bewilligt werden dürfe, daß volle Sicherheit für die künſtliche Nachzucht derſelben Fiſcharten im betreffenden Gewäſſer und in einer der Fiſchentnahme entſprechenden Menge, ſei es nun durch Verſenken befruchteten Laiches, ſei es durch Satz von Brutfiſchen oder Jährlingen an geeigneten Stellen ge— ſchaffen werde. Ein bezüglicher Antrag ſtieß auf manchen Widerſpruch. Dieſer Antrag muß aber trotzdem aufrecht erhalten werden, weil eben das Geſetz einen, wenn auch angeblich nur ſcheinbaren, aber doch ſehr leicht zu unſtatthafter Auslegung Anlaß gebenden Gegenſatz damit „formulirte“, daß zwiſchen Anſuchen um ausnahmsweiſe Fang— bewilligungen während der Schonzeiten „zum Zwecke künſtlicher Fiſchzucht“ und ſolchen Anſuchen „ohne Rückſicht auf den Zweck“, betreff des Fanges von den nach ihren Standorten wirthſchaftlich nur zur Laichzeit erlangbaren Fiſcharten unterſchieden wird. ur, Neigten ſich die Behörden ſelbſt uuſerer Geſetzauslegung zu, daß auch im zweiten Falle eine zweckentſprechende Nachzucht als Bedingung der Fanglicenz-Ertheilung vorgeſchrieben werde müſſe, ſo iſt es mehr als fraglich, ob ſie ſich ohne eine ausdrückliche dießfällige Erklärung in der autoritativen Durchführungs Verordnung ermächtigt halten werden in dieſem Sinne Amt zu handeln. Die für „moderne Beſchränkungen“ wenig ſchwärmenden Geſuchſteller und die aus ihnen hervorgehendeu Revierausſchüſſe werden ſchwerlich ſolche Maßregeln anbieten oder — empfehlen. Beſondere diesfällige Inſtruktionen an die Bezirksbehörden entſprechen wohl nicht dem durch § 52 des Geſetzes vorgeſchriebenen Einverſtändniß mit dem Landesausſchuſſe bezüglich der Geſetzdurchführung. Ohne obige Bedingung bleibt aber der Beſtand der edelſten Fiſcharten, der Seeforellen, Saiblinge und Renken, eventuell der Huchen wie bisher hochgefährdet, deren Nach⸗ zucht an zahlreichen Oertlichkeiten wenigſteus durch das Geſetz und ſeine Durchführungs— verordnung völlig ungeſchützt. Was bisher in dieſer Richtung geſchah, beruhte nur auf dem freien Willen einer geringen Anzahl von Fiſchereiberechtigten oder auf gewiſſen, den „Pächtern“ namentlich ärariſcher Fiſchrechte kontraktlich auferlegten Pachtbedingungen. Im Falle der Annahme der beantragten Klauſel wäre durch § 40 und ſeine Durch- führungsbeſtimmung nicht blos die angemeſſene Nachzucht der Forelle und Aeſche, eventuell des Huchens und Schills, ſondern auch jene der Seeforelle, des Saiblings und der Renken allerorten ſichergeſtellt. Von einer Nachzucht der Näslinge, einiger Laubenarten und der Hechte, für welche hier und da etwa auf Grund § 40 eine ausnahmsweiſe Fangbewilligung während ihrer Schonzeit nachgeſucht werden könnte, — iſt ohnehin ſelbſtverſtändlich keine Rede. Für „Hechte“ ſind übrigens beſondere Vorſchriften mit Rückſicht auf jene Gewäſſer beantragt, deren Fiſchfauna hauptſächlich aus Edelfiſchſorten beſteht. Obigen Ausführungen entſprechend, iſt auch der fernere Antrag geſtellt worden, den zuſtändigen Bezirksbehörden die Licenz zum Verkaufe, zur Feilbietung und zum Verſandt, endlich zur Verabreichung während der Schonzeit unter nöthiger Kontrole für jene Fiſche oder Fiſcharten einzuräumen, bezüglich welcher der Nachweis der faktiſchen Erfüllung der für ihren Fang geſtellten Bedingungen, bei Edelfiſchen alſo der Benützung ihres Laichmateriales zu Nachzuchtszwecken oder des Nachſatzes von Jungfiſchen, geliefert wird. Das wird ſchon von der Billigkeit, als eine Prämie für die Einhaltung der Fang⸗ licenzbedingungen, einer oft koſtſpieligen und mühſamen Nachzuchtsprozedur, erfordert. Ohne eine ſolche Geſtattung würde ſich der ſattſam bekannte „Sturm der oberöſterreich⸗ iſchen Berufsfiſcher“ erheben, weil nach dem bisherigen, 15 Jahre beſtandenen Geſetze und ſeiner Durchführungsverordnung maßhaltige Huchen, Saiblinge, Seeforellen, Renken, ſogar Hechte, — de facto auch an gewiſſen Orten gefangene Näslinge, in Oberöfterreich auch während der Schonzeiten bedingungslos verkauft und verabreicht werden durften. Es fehlte auch nicht an Anregungen, welche für gewiſſe, allerdings minderwerthige und nicht überall ſchonungswerthe Fiſche, z. B. für den „Hecht“, mit Rückſicht auf ihre verſchiedene Laichperiode in Seen und namentlich in den untern Strecken fließender Gewäſſer auch beſondere Schonzeiten für dieſelbe Fiſchart in ſtehenden und fließenden Gewäſſern im Auge hatten. Nun iſt es wohl hinlänglich bekannt, wie zahlreiche und verſchiedenartige äußere Ein: flüſſe nicht nur in verſchiedenen Waſſergebieten ſelbſt mäßig umfangreicher Länder, ſondern auch „jahrweiſe“ verſchieden, in denſelben Waſſergebieten auf den Beginn und die Dauer des Laichtriebes einwirken. Man weiß auch, daß manche Fiſcherei-Geſetze oder Fiſcherei-Ord⸗ nungen darum den Unterbehörden Verlängerungen der allgemeinen feſtgeſetzten Schon— zeiten für Forellen oder Aeſchen in beſonderen Waſſergebieten einräumen oder ihnen Anträge auf ausnahmsweiſe Verlegung der Schonzeiten (ohne Verkürzung der Schondauer) ſowie die Selbſtbeſtimmung des faktiſchen Eintrittes gewiſſer, bezüglich der Dauer der für Renken und Saiblinge allgemein fixirten Schonzeiten überlaſſen. 483 Es ſprechen für ſolche, wenn auch, mit Hinblick auf die Marktkontrole auf weiteren Gebieten, mannigfachen Bedenken unterliegende Ausnahmen zu Gunſten mancher edleren Fiſcharten, namentlich der einzelnen Renkenarten, die in räumlich oft wenig entfernten Seen thatſächlich und faſt regelmäßig zu recht verſchiedenen, kurzen Perioden laichen, gewiß viele einleuchtende Gründe der Opportunität und Billigkeit, doch wurden durch Beſtimmungen obiger Natur bisher eben nur edle, werthvolle, zum Theile, wie die Renken und Saiblinge, überhaupt nur in gewiſſen allgemein und allen Kontrolorganen wohlbekannten Oert— lichkeiten heimiſche und meiſt nur im Grunde von behördlichen und bedingten Ausnahms— bewilligungen, zur Schonzeit dem Waſſer zu entnehmen geſtattete Fiſcharten berührt, während ſolche Maßregeln nirgend auf minderwerthige in allen Gewäſſern (ſtehenden oder fließenden) gleichmäßig vorkommenden Waſſerthiere ausgedehnt wurden. Mag es auch Thatſache fein, daß die bei berührten Anträgen berückſichtigten Fiſch— arten in den untern Strecken der oberöſtereichiſchen Ströme und Flüſſe etwas früher zu laichen beginnen als in den tiefſten Gebirgsſeen, ſo wird ſich derſelbe Unterſchied aber auch zwiſchen der Laichperiode derſelben Arten in flachern und niederer gelegenen und den tiefern und höher gelegenen Gebirgsſeen, zwiſchen dieſen und ihren Einmündungs- und Ausflußgewäſſern erweiſen laſſen. Um daher in nicht allzu große, die Schonvorſchriften und deren Kontrole allzu fehr erſchwerende Verwicklungen zu gerathen, empfiehlt es ſich wohl am beſten, für jene im All— gemeinen überdies nur fraglicher Weiſe und in gewiſſen Gewäſſern ſchonungswerthe Fiſcharten, welchen eine doppelte Schonzeit zugedacht war, ſolche Schonzeiten aufzuſtellen, welche je einen angemeſſenen Theil der in den unteren Strom- und Flußſtellen, den Seen und den oberen Strecken fließender Gewäſſer erfahrungsmäßigen Laichzeit derſelben Fiſcharten umfaſſen. Das wäre in Oberöſterreich z. B. für den Hecht die Periode vom 15. März bis 15. April. . Das genügte beiden Anſprüchen. Die für die größeren Seen Oberöſterreichs ganz vorausſichtlich unerläßlichen, beſonderen Fiſcherei⸗OHrdnungen auf Grund § 10 des neuen Geſetzes, werden, wo es wirklich noth thut, — weitere Abhilfen ſchaffen können. Es ſei an dieſer Stelle nur noch davor gewarnt, den Angaben der Lokal⸗Berufsfiſcher über Laichzeiten, ohne Weiteres und im Allgemeinen, größeres Gewicht als den dießfalls niedergelegten Forſchungsergebniſſen gewiegter Ichtyologen und unbefangener Experten beizulegen, weil die Angaben der erſteren allzu häufig die wirk— lichen, regelmäßigen und durchſchnittlichen Laichzeiten unrichtig begrenzen, um mindeſtens einen guten Theil derſelben außerhalb die angezeigte Schonzeit fallen zu machen, was bei ge— wiſſen unedlen Fiſcharten auch vom Geſetzgeber zugelaſſen werden mag, bei Edelfiſchen aber gewiß unſtatthaft wäre. VIII. Vermiſchte Mittheilungen. Berichtigung. In dem Bericht über die Hauptverſammlung des Schleſiſchen Fiſcherei— Vereins am 24. Oktober muß es heißen: „Die Centralſtelle des Lauſitzer Fiſcherei-Vereins iſt Weiſſagk bei Forſt /.“ und nicht Croſſen a/ O. v. Treskow, Vorſitzender des Lauſitzer Fiſcherei-Vereins. Fiſchereij⸗Lehrkurſe in Oberöſterreich. Die in Nummer 21 der „Allgemeinen Fiſcherei⸗ Zeitung“ pro 1895, Seite 384, angekündigten Fiſcherei-Kurſe des Vöcklabrucker Bezirks⸗Fiſcherei⸗Vereins waren vom beſten Erfolge begleitet. Bei Herrn Leitner erſchienen 35, bei Herrn H. Köttl 16, bei Herrn Niedermayer 58, endlich in „Mondſee“ 60 Theilnehmer. Es ſind das ſtattliche Ziffern, welche beweiſen, daß das durch den „Vöckla— bruder Verein“ erweckte und genährte Intereſſe für die rationelle Fiſcherei-Wirthſchaft in keinem oberöſterreichiſchen Waſſergebiete ein ſo lebhaftes iſt, wie in dem vom gedachten Vereine be— herrſchten. Die Vereinsmitglieder ſind eben faſt ausnahmslos ſelbſt Fiſchwirthe oder ſogar Fiſchzüchter und Berufsfiſcher, es überwiegt die Zahl praktiſcher Sachverſtändiger das Laien— element; der Verein hat im Fiſchervolke Wurzeln gefaßt und wurde von ſeinen überaus SIR rührigen Obmännern Hans Köttl und Wacha in populärer und ſehr konzilianter Weile geleitet. Als eine gute Folge dieſer Methode dürfte es ſich zeigen, daß der Geiſt des Vereins durch viele in die „künftigen Fiſchereirevier-Ausſchüſſe“ des Bezirkes ſicher eintretenden Vereins⸗ mitglieder auch in dieſe neuen Korporationen verpflanzt und übertragen werden wird. Hätten die „Vöcklabrucker Männer“ kein anderes Verdienſt, ſo muß ihnen dieſes hoch angerechnet werden. N V. Miss n. Vom Aal. Vor einigen Wochen brachten Arbeiter aus Zuffenhauſen bei Ludwigsburg dem dortigen Arzte zwei Aale, je circa / Pfund ſchwer. Dieſelben hatten die zwei Exem⸗ plare beim Ausſchlammen eines kleinen Teiches, der von dem Orte etwa / Stunden ent⸗ fernt iſt, gefunden. Wie kamen dieſelben dorthin? Ein Verſuch Aale in dieſen Teich ein⸗ zuſetzen, iſt, ſo viel der Arzt erfahren konnte, nie gemacht worden, ein ſolcher Verſuch hätte auch keinen Sinn gehabt, da der Teich zeitweiſe Sommers vollſtändig eintrocknet. Das nächſte Gewäſſer, in dem Aale ſich befinden, der Neckar, iſt 1½ Stunden entfernt. Ich kann es mir nur damit erklären, daß dieſelben dem Aquarium eben des Arztes entkommen ſind. Kollaborator Daiber überließ demſelben eine Anzahl der bei Gründung des Württem⸗ bergiſchen Landes⸗Fiſcherei-vereins 1892 in Cannſtatt ausgeſtellten zweijährigen Aale, ſeit Herbſt 1894 ſind dieſelben aus ſeinem Aquarium verſchwunden und nun vielleicht bei naſſer Witterung glücklich in den Teich gelangt. Daß irgend welcher Schwindel hiebei im Spiele iſt, iſt völlig ausgeſchloſſen. Preſſel. Gegen das Auswintern. Im Intereſſe der Teichbeſitzer habe ich vor mehreren Jahren ſchon einmal einen Artikel geſchrieben über das Offenhalten der Teiche bei Froſt. Trotzdem ſehe ich immer wieder, wie man ſich bei Froſtwetter quält, durch Aufeiſen den Fiſchen Luft zuzuführen. Das Aufeiſen hat gar keinen Zweck, da die Löcher gleich wieder zufrieren und viel Arbeit machen. Das einfachſte Mittel iſt, unmittelbar über dem Waſſer⸗ ſpiegel einen Roſt herzurichten und dieſen mit Zweigen von Nadelholz, Brettern, Reſern, Miſt, Stroh oder was man gerade hat, zu bedecken. Hierunter friert es nicht, ſollte es einmal ein wenig darunter frieren, ſo iſt die Eisdecke leicht zu öffnen. Gut iſt es, wenn man nach Norden und Oſten eine kleine Bekleidung bis in's Waſſer macht. Man braucht die Zweige nur herunter hangen zu laſſen, was genügend hilft. Paderborn, 13. Dezember 1895. Clemens Frhr. von Fürſtenberg. Seeforellen im Chiemſee. Wie wir bereits berichtet haben, iſt der Fang der See: forellen im Chiemſee heuer ſehr reichlich ausgefallen. Es wurden erbeutet 136 Stück, darunter 65 Milchner und 71 Rogen, im Geſammtgewicht von 2266 Pfund, alſo mit einem Durch⸗ ſchnittsgewicht von 16°], Pfund (pro 1894: 15 ¼ Pfund). Hievon wurden im Ganzen 250 000 Eier gewonnen und befruchtet. Hb. Lachs⸗Fiſcherei in Norwegen. Seit mehreren Jahren iſt in Norwegen zwiſchen den Lachsfiſchern im Binnenlande und den Fjordfiſchern ein Streit ausgebrochen, weil die Binnen⸗ fiſcher behaupten, daß die Fiordfifcher ihnen alle Lachſe an den Flußmündungen wegfangen, ſo daß nicht genügendes Material zur Nachzucht vorhanden ſei. Die Letzteren haben dagegen den merkwürdigen Einwand erhoben, daß der Lachs gar nicht im Süßwaſſer, ſondern im Meerwaſſer an der Küſte laiche und die Binnenfiſcher ſeien gerade diejenigen, welche die Lachſe an der Fortpflanzung hinderten. Die Norwegiſche Regierung hat dieſen Einwand nicht ſofort abgewieſen, ſondern Verſuche veranlaßt, um zu erfahren, ob ſich Lachseier im Seewaſſer überhaupt entwickeln können, was aller Vorausſicht nach nicht der Fall ſein dürfte. IX. Bragekaften. Frage Nr. 43. (Herr A. F. in S.): Wer liefert Lachsleitern, ſpeziell transportabl ? Frage Nr. 44. Mitglieder des Fiſcherei⸗Vereins der Provinz Sachſen und Anhalt ſuchen galiziſche Streichkarpfen. Wo find dieſelben in Galizien von beſter Beſchaffenheit zu beziehen? Schirmer, Vorſitzender des Fiſchere-Verelns für die Provinz Sachſen und Anhalt. 485 X. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 13. Dezember. ſonſt mäßig, Geſchäft lebhaft, Preiſe befriedigend. Zufuhr in Prima Seefiſchen knapp, in ruſſiſchen Zandern reichlich, En gros-Preiſe in Pfennigen. 8 (per Pfund) | lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte A ä 51—58 45 Winter⸗Rheinlachs . | per Pfund 360 1 . 90 60 e ar 7 150—220 F 34—40 15—24 Flundern, g.. »| „ Schock | 350—550 urn, DE 65—66 30—39 do. kleine pomm. . „ 1 60—80 kleine. 60—61 — Bücklinge, Stralf.. .| „ Wall 350 Säle SW EN BR 100 50 P „ Schock | 125—200 Bleie 31—38 10—20 Schellfifch „ Stiege 275 F 21—24 13—17 Aale, große „ Pfund 90—100 T 68— 70 60 Sic ur ee 4 ES er Oſtſeelachs — 165 Herrn „ 100 Stck. 800 - 1000 EC „ 30 | Inserate. E Die Fischzucht Bavaria : Die Fischzucht Bavaria. in Junleiten, Poſt Roſenheim, offerirt: = 100000 Saiblingseier per ſof ort. 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Derſelbe iſt als Separatabzug gegen Einſend⸗ ung von 1 Mark in Briefmarken von der Ge- ſchäftsſtelle des Deutſchen Fiſcherei-Vereins, Berlin S. W., Zimmerſtraße 90/91, fran lo zu beziehen. Heſatz-Karpfen⸗ und Schleiſien von vorzüglichſter Qualität, offerirt Victor Burda, (3/1) Bielitz, Oeſterreich. Schleſien. Fiſchgut Beewiele bei Gemünden (Bayern). Salmoniden und Spiegelkarpfen. Beſtellungen auf letztere für 1895/96 recht en zeitig erbeten. (13 486 Fischzuchtanstalt Bernenchen Nenmark X verfauft: (30/7) Taichkarvfen ſchnellwüchſigſter Raſſe Schuppen und Spiegel, pro Pfund 1.10 M. Zander, 1 ſömmerige, pro 100 . 20.00 „ Amerik. Forellenbarſche p. St 0.10 — 3.00 „ 9 Schwarzbarſche „ „ 0.25 — 5.00 „ 4 Steinbarſche „ „ 0.20 — 5.00 „ 5 Sonnenſiſche „ „ 0.10 — 3.00 „ 8 Zwergwelfe „ „ 0.50 — 5.00 „ Näheres Preisverzeichniß gratis und franko. von dem Borne. Lachs⸗- u. Forellen⸗Eier⸗ zählapparat, raſch und genau zählend, liefert für fl. 5.— franco Franz Brandſtetter, Deite, (8) Com. 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Redaktion: Dr. Bruno Hofer- München und Dr. Curt Weigelt⸗ Berlin. Für die Redaktion verantwortlich: Dr. Bruno Hofer in München, zoologiſches Inſtttut Pöſſenbacher'ſche Buchdruckerei (Franz & Mühlthaler) München. Für den Buchhandel zu beziehen durch J. Neumann in Neudamm. Die nächſte Nummer erſcheint am 1. Januar 1896. Der ganzen Auflage liegt ein Weihnachtsauszug der I. Verſandtabtheilung der Firma Ernſt Vogdt, Juwelier in Breslau, bei. ER vr — gell „May VW f ** ee ee rern 4 1. j 1 u g f 80 1 . R 4 . 1 5 Er ze! “u 6 Br 5 1 — — wh ˙ A Er 2 n N 8 Fa aA AANAAN la Fi ö A A 2 AA Ann, AR AAN 8 FR r 588 A ARARARAn 4 eee e eee, . 985 NANANN NR N AA NAVY Wan e N 11 | AN See AARAARNAN AARRMAMAMA . Aa AAN AL Ne Ark ne \ VN ZONE . N” 2 ee \ NAARRARN 1 \ U AN, Ay e e eee eee RAR SOS , AR AP AARAARR N AA , 14 W ee Manny AAN g | e OO And N. A AR NAnnn 00 IN . RAN ee, eee eee ee eee hi RN AIR Aae N 4 1 Br) N AR ARE SL AA SEEN ala A ge D r ee e ar „ IN RAY N DNA NA A 7 W 8 A . 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