HARVARD - UNIVERSITY: | LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. oma as God fa ABS, F e r . Allgemeine F.ischerei- Zeitung. Neue Folge der Bayerischen Fischerei-Zeitung. Organ für die Geſamkinkereſſen der Fischerei, ſowie für die Beſtrebungen dev Fiſchereivereine inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſowie der Sandesftfchereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei— verbandes, des Schlef. Fiſchereivereins, des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaffeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Heffen, des Kheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß-Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Würt⸗ tembergiſchen Angler vereins, des Sentral-Fiſchereivereins für Schleswig⸗Holſtein ꝛc. ꝛc. ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Verbindung mik Fachmännern Deutfclands, Oeſterreick⸗Angarns und der Schweiz herausgegeben vom Sageriſchen und dem Deuffiien Fiſchereiverein. Redigiert von Dr. Bruno Bafer und Friedrich Fiſcher. XXIX. Jahrgang 1904. — Neue Folge Band XIX. Münden. Pöſſenbacher'ſche Buchdruckerei (Klöck & Giehrl), Herzogſpitalſtraße 19. \ II Inhalls- Verzeichnis. A. Sachregiſter. Seite Aal, Beförderung in Kiſten .. 272 Malls ichppfloge 330 Aal als Vertilger von Waſſerratten .. 312 Mabrehſe Eine menun?nßn 432 Aalſchuppen zur Altersbeſtimmung . 188 Aalſchutzvor richtungen 112 Abfertigung von Fiſchſendungen .. 206 Abſatz und Produktion von Speiſefiſchen 66 AhwWiſſerbe handlung 262 Aegypten, Fiſchereiverhältniſſe in. . 308 Aiſchgründer Karpfenraſſe 66 452 Akademie zu Berlin, Preisaufgabe 290 — zu Brüſſel, BreiSaufgabe. . . .. 352 Alaska, Der Lachsfang in 218 Albino, Bachſaiblingnn gs 31 Allgemeine Fiſcherei-Zeitung, Enbao s 120 Altersbeſtimmung durch Schuppen 1 3 2 Alte Ziele und neue Wege im Fiſcherei— e ee Be Re 345 Altona, Muſem zu 227 Az, Regulierung der 446 467 Amerika, Vereinigte Staaten. .. 22 218 Amerikaniſche Zwergwels, Der 432 Anköderung des Regenwurmes . .. 191 Annahmeverweigerung bei Fiſch⸗ e Va een enle 454 Anwendung eines Fernſprechers in e, er here 74 Aquarien für Ausſtellungen .. 429 Arbon, Konferenz [lux 248 Archangelsk-Lachsfiſcherii . . 193 Magen kranke Fiſchhe 211 Augsburg, Lehrkurs in 466 Ausfuhr und Einfuhr Deutſchlands 291 414 Auslieferungshindernis bei Fiſch⸗ ndunnf een Ns 454 Ausstellung Bautzen . .. 277 358 458 hem 277 358 Dahn Se . lane ee 130 241 r ne ae Re FR 350 s,... ae eng 331 e 250 e Münſe n 378 — Nürnberg . 50 87 247 289 312 358 378 Mute Giftigkeit den 172 Baden, Fiſchereiſachverſtändige 369 — Salmonideneier⸗Verteilung 441 Prämien für Ottern u. Reiher 86 109 394 Bachfaiblings⸗ Albino 31 Barbe, Bealen krankheit 291 C . IN, 133 r 7a 2 er NE 278 Bautzen, Fiſchereiausſtellung . 277 358 458 Biologie — Süßwaſſer Biologiſche Station Müggelſee Seite 87 258 42 Bayern, Entwurf eines Waſſergeſetzes Bayern, Konſulentie für Fiſcherei .. — Stand der Fiſchereivereine .. — Teichwirtſchaftliche Statiſtik 130 Bayreuth, Vermittlungsſtelle . . . 358 Beförderung von Fiſchen 150 206 227 291 298 312 394 412 426 454 476 Berichtigung ee 452 Berlin, Jahresbericht über den Fiſch— handel zu 338 Beſtimmungen über die Tarifierung u. Beförderung von Fiſchſendungen 206 e a Here ie; Feine, Toren Beulenkrankheit in der Moſel und e ee 291 92 113 303 . 345 381 — München, Geſchäftsbericht . .. 318 — Aus der, 129 130 151 183 217 Saar 290 421 „ Plön 303 345 433 — Unterſuchungsmethoden bei Waſſer— Verunreinigungen Blotzheim-Hüningen 86 158 401 422 442 Bodenſee⸗Fiſcherei .. 11 248 290 473 — Fäſcherſtreii t 157 — Konferenz zu Arboaeon 248 Brahe, Lachsbrutausſetzungg. .. 98 Brühl, Teichabfiſchung 25 Budapeſt, Unterſuchungsſtelle für Fiſch⸗ krankheit g 272 Burghauſen, Der Wöhrſee bei 10 Garassius Falgar is 189 Careinom bei Salmoniden 307 Chemiſche Waſſerzuſammenſetzung .. 130 Chemnitz, Fiſchereiausſtellung .. 277 358 Chiemſee, Einfluß der Alzregulierung 446 467 Cottbuſer Karpfenmarkt 297 369 Danzig, Fiſchereirat 1904 . 138 280 — Hauptverſammlung des Deutſchen Fiſchereivereins zu, 149 165 201 238 258 283 — Fiſchereiausſtellung zu . . . . 130 241 — Verlängerung der Krebsſchonzeit 369 Das Fiſchereibure au der Vereinigt. Staaten von Nordamerika. 22 — periodiſche Wachstum der Gadidenſchuppen als Grundlage zur Altersbeſtimmung 188 Der Einfluß der Erdrotation auf die Flüſſe 184 — Lachsfang in den Vereinigten Staaten und in Alaska 218 — Rötel⸗ oder Saiblingsfang in Walchwil am Zugerſe . 154 III — ; Seite Der Wanderzug der Mainfiſche Deutſchlands Ein- und Ausfuhr 291 414 Deutſche Hochſeefiſchereiflotte . 53 Die biologiſche Unterſuchungsmethode bei Fiſchwaſſerverunreinigungen .. 205 Dienſttätigkeit d. württembergiſchen Landjäger bezüglich des Fiſcherei— 8CÜL !!! RE 224 Die Eröffnung des neuen Fiſchmarktes RE AAAAVT (ET Eee 190 Farben der Seen 70 — Klapperfiſcherei unter dem Eiſe auf dem Kuriſchen Hafffffeeef 473 — Lachsfänge bei Groß- und Klein⸗ Seien sss. 68 — märkiſche Fiſchwirtſchaft im Ver⸗ gleich zur oſt- und weſtdeutſchen A A 2 — Regulierung der Loiſach und Alz in ihrer Wirkung auf die Fiſcherei im Kochel⸗ und Chiemſee. .. 446 467 Donau, Schwäbiſche Strecke, Fiſcherei— berechtigte, Aufforderung der Kon— JCTTTCTCVV SCENES 257 eee 32 349 428 454 Dortmund⸗Emskanal, Fiſcherei im 455 Drehkrankheit, Woher ſtammt die 151 183 Dworatzkerſee, Bewirtſchaftung Eberswalde. Lehrkurs . 318 452 Eider, Polizeiverordnung über Sal- % e le teren 227 Einbanddecke zur „Allg. Fiſcherei— eee 120 Einfuhr und Ausfuhr Deutſchlands 291 414 Einige Erfahrungen über Bewirt⸗ ſchaftung eines oſtpreußiſchen Sees Einiges über die Fiſchwirtſchaft am Main Einiges über den Star bei Forellen Ein neues Teichſyſtem für inten⸗ ſive Forellenzucht — Wort der Entgegnung auf eine grundloſe Behauptung. — Wort für die Einführung der Teichwirtſchaftslehre in Seminarien Eiskühlungsfrage beim Fiſchtrans⸗ port Eismieten, Eisgruben und Eishütten fle cu. Eller 'ſches Legat der e 1 Berlin Emden, i ſchaft en Ems⸗Dortmundkanal, Fiſcherei im Emsgebiet, Lachsfänge im Entſchädigung für Verunreinigung r et var € Entſchädigungsprozeß Erding, Fiſchereiausſtellung. .. Erdrotation, Der Einfluß auf die ICC le Erlangen, Vermittlungsſtelle . . . 52 77 Ertragsfähigkeit von Dorfweihern 454 Farben der Seen 70 Färbung der Forellen und Fleiſchfarbe 210 248 280 288 49 FF ar te \er_ a 412 408 370 re beit se, Harler tie oe V 290 S in a et Da Die „ ne ie EEE 49 223 Felchen im Laacher Se 9 ieee a ra WER 225 Fleiſchfarbe der Forellen 210 248 280 288 Fleiſch der Fiſche, Verdaulichkeit. 365 Daf! a, 244 422 — und Trypanoſomen. . .66 166 217 Fiſchereibeobachtungen im Weſer— ccc ( ( Fiſchereirechtliches 7487137312393 434 Fiſchereirat, XII. zu Danzig 138 280 Fiſchereiſchutz. 86 109 180 224 394 Fiſchereiver hältniſſe in Aegypten 308 ere 272 434 , ae N 180 Fiſchhandel zu Berlin. 338 Jiſchkarke in Sachen 211 Fiſchkrankheiten 5 3031 48 217 272 290 291 451 469 Fiſchheſſee 112 455 Fiſchſterben 137 228 272 292 312 330 370 392 432 433 Flußkorrektionen und Schadenerſatz 11 118 Forchheim, Lehrkurs zu 422 ile, a 8 137 ß FFT 451 Forellen und Krebe . - 331 Forellenbrutausſetzungen . . . 383 Forellen färbung und Fleiſchfarbe 210 248 280 288 Forellemarkt in Paris 158 Forellenzucht, Teichſyſtem für in- e a ee 221 Fränkiſche Karpfenraſſe 88 ibhrg Lehrurs in 137 Friſches Haff oſchfang ene di Froſchkaviar in Rußland? 453 [Fütterung mit Kruſtaceen 10 Gadiden, Altersbeſtimmung durch Schr 8 188 243 Geeſtem undes 30 194 211 434 Gefrieren lebender Fiſcheeteteee 450 Genſingen, unbrauchbarer Fiſchpaß. 455 Gerichtliche Entſcheidungen 74 312 392 434 Geſchloſſene Mundſpalte beim Karpfen 31 Geſetze für Fiſcherei .. 1 137 452 453 Gezeichnete Fiſche . 194 Giftigkeit der Auſteernn 172 Gitterverſtopfung, Verhütung. 324 Graslitz, Lehrlurs in 393 Große Jiſchete 74 137 172 228 Haff, Friſches und Kuriſches 193 291 343 473 Hamburg, Fiſchereiinſpektorat. . . . 369 Hand buch der Fiſchkrankheiten. . 11 Hecht, Brittelmaß in ee e 85 — Der VCC 168 329 — Seuche im Wörtherſee e 30 e e 0 ae THE. 278 — Krankheit der weiblichen Geſchlechts⸗ Wanne LEE 469 — Vom Wachstum des 10 ier Rn Sa 137 Heringsfiſchev ei: 211 228 393 Heilbutt, Laichplätze des .. 330 Heuerbureau, Geeſtemünde 30 IV — — Hochſeefiſchereiflotte, Deutſche .. Hochſeefiſcherei 30 137 157 172 211 . Lachs vertrag .. — Rhein, Lachs, Ara und Stör- TON Am. RE Hüningen, Kaiſerliche Sich SDehrluüurrrſns, ER: BUBEN, Große 74 Ichthyophthiriuskrankheit 217 In Sachen der Süßwaſſerbiologie 92 Inſtitut für Meeres kunde Intenſive . Teich⸗ ſchſten ür 8 Internationaler Stichereifonnten in „2 ER RÄTNEE u ae 32 re Ausſtellung zu Mai⸗ and ER Jagdberechtigung der Fiſchwaſſer— beſitzer Japan, Karpfen in Jubilä umder Fiſchzuchtanſtalt Nikolsk Kältegrade, Welche halten Fiſche aus? Kaiſerliche Fiſchzuchtanſtalt Hüningen 158 401 422 Kaiſer-Wilhelmkanal, Verſuchsfiſcherei — Heringsfang im Karauſche Die e ern — Markt in Cottbus mit geſchloſſener Mundſpalte . Schlafſucht des Wachstum des Zola nl Karte des Friſchen Haffs — der Proving Poſeen Kleinteichwirtſchaft in Bayern — in Mecklenburg Kochelſee, lierung Konſulentie für Fiſcherei in Bayern Korrektionen von Flüſſen . .11 Krankheiten der Fiſche . 5 30 31 48 272 290 291 451 , e e e ice ae r r Weiite elle e bald lleg Tears Krebſe und Forellen Krebsſchonzeit, Verlängerung.. Krebs (Careinom) bei Salmoniden .. Kruſtaceen, Über eine Methode, zu Herfütte ß hehe Künſtliche Störzucht, Prämien.. Küſten und Seefiſchereiergebniſſe. Ku riſches Haff Kuriſche Nehrung, Notſtand der Fiſcher Laacher See, Felchen im Lachſe, Sibiriſche — Belohnung für den Fang gezeichneter — Gegen den Fang untermäßiger .. Lachsbeobachtungsſtationen in rr er naher Zr BU Lachsbrut in der Brahe Lachsfang in der Prims — im Rhein bei Laufenburg , Pe a ARE — im holländischen Rhein Lachsfang in den Vereinigten Staaten von Nordamerika und Alaska.. en ee S e Seite 53 331 202 248 158 2 442 218 Lachsfang im Emsgebiet. — in der Lübecker Bucht — Lachsfangſtatiſttik i. Weſergebiet im Rheingebiet 3 Lachs fiſcherei in Archangels Lachs peſt, Die ; Lachsvertrag, Holländiſcher ... Laichplätze des Aals und Heilbutts . Laufenburg, Lachsfänge bei. Lehrkurs zu Blotzheim-Hüningen — zu aug burg über Salmoniden- Zucht — zu Eberswalde — zu Freiburg — Forchheim — zu Klagenfurt zu Graslitz — zu München über Salmonidenzucht zu München üb. Karpfenzucht 338 377 S . e eee une, ——— T E W 2 re e nm m r Wahl Tue erh Ole rar ©, 326 329 193 5 202 330 68 iz Tharaud 2 zu Trachenbernn g 166 246 zu Tübingen SE 9 zu Welſchneu dort 290 Lehrvorträge im Inſtitut für Meeres- kunde ee 413 Von Dr: Zacharias 392 Literatur, Beſprechungen 16 79 80 124 144 176 196 213 232 254 272 274 291 334 352 358 372 396 397 408 460 Loiſach regulierung ar 446 Lübecker Bucht, Heringsfänge . .. 158 Lüd ing hauſen, Fiſchſterben durch Flußräumu ggg 432 Lüneburger Heide, Fiſchzucht in der 138 Lüneburg, Regierungsbezirk, Fiſch— kichſtatiſt t 392 Märkiſche Fiſchwirtſchaftt 2 Maifiſch fang im holländiſchen Rhein 248 Maikäfer als Forellenfutter x 193 Mailand, Internationale Fiſchereiaus⸗ ſtellung e 331 Mainfiſche, Wanderzug der — 223 Main, Fiſchwirtſchaft am 73 270 — Verunreinigung des . 7 Markierungszeichen bei Fiſchen . 194 Marktberichte 16 36 62 81 105 124 145 161 176 197 213 232 255 274 294 314 334 353 373 397 417 437 461 477 Markt für Forellen in Paris IB — für Karpfen in Cottbus „ 297 368 — für Seefiſche in Süddeutſchland. 414 „ in Winx 190 Marſtrand, Nordiſche e ſtellung g 250 291 Meeresforſchung, Lehrkurs für. 172 Meereskunde, Inſtitut für . . 413 Mecklenburg, Beſetzung von 119 fklein⸗ teic hen 460 Metz, Preisangeln zj 249 Mo natlide Anweiſung für Anfänger in der Fiſchzucht 8 51 100 135 170 209 269 309 349 391 428 471 Moorgewäſſer, Die Fiſcherei in. . 192 Mo ſel, Beulenkrankheit in der. ... 291 Müggelſee, Biologiſche Station 345 — Zu dem Projekt einer ſtaatlichen Forſchungsſtatioo n 345 381 München, Biologiſche Station u ZBEHLIS U ae 9 338 377 — Fiſchereiausſtellung 1905. arena Altonag Neckar, Vom unteren, Württembergs. TLachsfang nm — Verunreinigung des Nidden, Notſtand der Fifher . . . . Nikolsk, Zum 50 jährigen Jubiläum. Nochmals die Teleſkop⸗-Stahlrute . Nordamerika, Vereinigte Staaten v., Ilſchereime nun da ang rin Nordiſche Fiſchereiausſtellung Mar- Emi er ern Nürnberg, II Allgemeine Fiſcherei— ausſtellung 1904. 50 87 247 289 312 3} Oeſterreich⸗Ungarn, Tarifierung von Fiſchſen dungen Oelsnitz i. V., Perlenfiſchereiergebniſſe Oktoberfeſt München, Preisbewerbung Oſtpreußen, Eine Seenbewirtſchaftung Paris, Forellenmarkt in Paten t nachrichten 31 194 249 310 369 41: enen a eiſchhr r: 455 Pillau, Walfleifchverarbeitung . .. Planktonkrebſe, Nächtliches Auf— ee a Me Plön, Biologiſche Station 303 345 Polizeiverordnungen 180 211 227 Poſen, Fiſchereikarte der Provinz .. Prämien für Störzuc t — für Vertilung von Ottern und Reihern o jaye:e C ET DE Tr Yan 7 a ee Wr Breisangeln in Me;: Preis aufgabe der Akademie zu Berlin — der Akademie zu Brüſſel Preisausſchreiben des Sächſiſchen Miniſteriums, Reuning⸗-Preis . Preis bewerbung, Oftoberfeit . Preußen, Fiſchereietat für Prims, Lachsfänge in deeeeeeer Produktion und Abſatz von Speiſe— fiſchen Regenbogenforellen im Rhein CTTTTTTTTTCCC F Ne Ey AL 446 al ie) ur nei a — Lachsfänge bei Laufenburg . . .. — 1 im holländiſchen Rhein . — Regenbogenforellen im Reuſe, neue für Aale — für Froſchfang e 86 109 3 Reuſenfiſcherei am Sonntag A felfang im Zugerſee Rumäniſche Fiſche in Deutſchland und Deſterrei g nn, Rußland, Froſchkaviar?2?ʒ i en ef , — Fiſchzuchtanſtalt Nikolsns Saar, Beulenkrankheit in der .. Sachſen, Fiſchkarten n — Reuningpreis fürͤleinteichwirtſchaft Sächſiſche Lachsbeobachtungsſtationen Saiblingsfang im Zugerſee .. Salmoniden, Drehkrankheit der 151 Salmonidenfang in der Eider .. Salmoniden lehrkurs in München. Schadenerſatz für Flußkorrektionen 11 Schlafſucht des Karpfen, die. SAchlsienz uh! 117 Schleiforelle, Gegen die Bezeichnung Schzäpel in der Weſeenrn Schnecken, Eſſen Sie gerne? . 8 „ ggärten im Algauuu 2... 99 Schonzeit für Krebſe Schuppen der Gadiden und Aale zur Altersbeſtimmung 188 Sch wäbiſche Strecke der Donau i Schwebnetzfiſcherei im Würmſee Schwefel waſſerſtoff am Meeres- grund Schweiz, Fiſcherei in der Seen, Farben der Seefiſchereimärkte in Süddeutſch⸗ land Seminarien, Teichwirtſchaftslehre in Sibtpiſche dachhe Sichling (Pelecus cultratus) .... . Siebold, E. von, Zum 100. Geburtstag Soldatenkoſt, Fiſche als 365 Sonntag, Reuſenfiſcherei am.. Sport, Feiner Sprotten, Zoll auf Stag hei Forellen Stadtamhof, Fiſchwaſſerſtreit .. Stühle, Deleſfersß‚ Stand der bayeriſchen Fiſchereivereine zu Ende des Jahres 1902 Starnbergerſee, Schwebnetzfiſcherei Statiſtik der Fiſchteiche in Lüneburg — Teichwirtſchaftliche in Bayern .. — für den Lachsfang im Weſergebiet . 5 „ Rheingebiet Stör, Fangzeitverlängerung — Fang im holländiſchen Rhein.. Große te — Prämien für Zucht Süßwaſſerbiologie . Te Lemieatiienee, Les Sala): ie „ ee Her er eee GE lee Ein Hosnseı En et jerchanAcht a, Am Ne o ger! .e: tee Net ie „ ta ya, e Ken ie Tarifierung von Fiſchſendungen 150 2% 29 31 Seleayt on=- Stahlrun fee Teichſyſtem f. intenſive Forellenzucht Teichwirtſchaft in Bayern 130 , Er e Meilen g Teichwirtſchaftslehre in Semi⸗ FCC le NL LER, 206 426 136 221 405 138 VI nn — Seite 182 246 291 454 217 48 Tharandt, Lehrkurs a. d. Forſtakademie Trachenberg, Lehrkurs 166 Transport von Fiſchen 150 206 227 298 312 394 412 426 Trypanoſomen und Fiſchegel 66 166 Trypanoplasma eyprini Tübingen, Lehrfurs Turbinen, Schädigung der Fiſcherei durch — Aalſchutzvorrichtungen an Ueberdas Gefrieren lebender Fiſche das nächtliche i der Planktonkrebſe — den Krebs bei Salmoniden. — die Abfiſchung der Teiche bei Brüh ell! Arie en: 25 — die Behandlung gewerblicher Abwäſſer zum Schutz der Gewäſſer 262 — die Färbung der Forellen und die Farbe ihres Fleiſches . 288 — die Produktion und den Ab— ſatz von Speiſefiſcheemma:s:s: 66 — die Verdaulichkeit von Fiſch⸗ fleiſ ch ee 365 — die Vorzüge der fränkiſchen und Aiſchgründer Karpfenraſſen und die Vermittlungseinrichtungen i. Bayern 88 — eine Krankeit der weibl. Geſchlechts— Degane des Hechtes 469 — Forellenbrutausſetzungen . 338 Verdaulichkeit von Fiſchfleiſch 365 Vereinigte Staaten von Nord— amerita, im Fiſchereibureau . . 22 — Der Lachsfa ng 8 Verlängerung der Störfangzeit .. 228 der Krebsſchonz een 369 Vermittlungsſtellen für Verkauf von Fiſchen. . . . 52 77 88 358 441 Verſtopfungsverhütung bei Fiſch— Herr. 8 324 Verſuche zur Einführung der Schweb— netzfiſcherei im Würmſes 387 Verunreinigungen der Gewäſſer 73 137 250 291 311 330 433 434 Verurteilung bei Verunreinigungen 392 434 Vorläufige Mitteilung über die Re— ſultate der teichwirtſchaftl. Statiſtik ah PT Ne N 130 | Vorrichtung zur Verhütung von Ver⸗ letzungen und Verſtopfungen der | Fiche! ALT HRE 324 Vorzüge des fränkiſchen und Aiſch⸗ gender Rarpfen 188 Seite Wachstum der Schuppen zur Alters— eng 188 243 der Karpfen, RR 454 Walchwil, Der Saiblingsfang zu . 154 Walfleiſch und Walknochenverarbei— ung TE re 74 Wanderzug der Mainfiſche A 223 Wandervorträge von Dr. Zacharias 392 Wann und unter welchen Verhältniſſen iſt ein Fiſchwaſſerbeſitzer jagdberech— Higgs 37 PATE STE 28 Was können die bayeriſchen Fiſcherei— vereine zur Hebung der Kleinteich— Wirkſchaft tun 8 405 Waſſergeſetz in Bayern, Entwurf e. | Waßſerdatteßn 312 436 Waſſerzuſammenſetzung, Chem. 130 Weiden, Weshalb kann man hohe Stöcke ſtehen laſſen? s 75 Weißfiſche in Forellengewäſſern' 29 Weiteres über die Drehkrankheit 183 Welſchneudorf, Lehrklu hs 290 Weſer, Schnäpel in dr! 158 Weſergebiet, Fiſchereibeobachtg. im 110 Wien, Fiſchverkaufstag in x 158 249 — Eröffnung des neuen Fiſchmarktes 190 — Internat. Fiſchereikongreß 32311 Wieſel als Vertilger von Waſſerratten 312 30 Wörtherſee, Hechtſeuche m Wöhrſee, Der, bei Burghauſen . 10 Woher ſtammt die Drehkrankheit der Salmoniden 151 Würmſee, Schwebnetzfiſcherei . . . 387 Württembergiſche Landjäger, Dienſt⸗ tätigkeit der. 2 Zoll auf deutſche Sprotten in Rußland 7 — auf Karpfen 30 Zu dem Projekt einer ſtaatlichen Fiſchereiforſchungsſtation a. Müggelſee 381 Zugerſee, Der Saiblingsfang im . 154 Zum 50 jährigen Beſtehen der K. Ruſſ. Kronfiſchzuchtanſtalt in Nikolsk 472 Zum 100 jährigen Geburtstag E. von Siebolds . Zur Alters- und Wachstumserkennung der Fiſche nach der Schuppe 188 243 — Anköderung des Regenwurms 191 Zur Eiskühlungsfrage beim Trans⸗ Port AR 412 ei ekenoct 166 217 244 422 — Frage des Transportes lebender B. Vereinsnachrichten. Aibling, Bezirksfiſchereiverein 142 Anhalt, Herzogtum und Provinz Sachſen, Fiſchereiverein für 333 Badiſcher Fiſchereiverein 137 441 456 Badiſch⸗ Unterländer Fiſchereiverein 143 196 251 441 457 Fiſ cht: 298 — Klärſtellunn g 433 — Naturgeſchichte der Regenbogen— fo relle oe 169 Zwergwels, Der amerikaniſche. .. 432 Bamberg, Bezirksfiſchereiverein . .. 173 Bayeriſcher Landesfiſchereiverein 143 196 251 441 466 Caſſeler Fiſchereiverein Chiemſee, Fiſchereiverein e dee VII ä——— ů — Seite Deutſch er Fiſchereiverrein 149 165 201 227 238 258 283 Pommerſcher Fiſchereiverein ... Seite 313 Poſen, Fiſchereiverein für die Provinz 98 253 e e ee he 280 — Seefiſchereiverein . . . . 227 331 333452 Rheiniſcher Fiſchereiverein 22 Rottenburg am Neckar, Fiſchereiverein 226 Elſäß er Fiſchereiverein 435 Ruſſiſcher Anglerverband .. 53 Erlangen, Bezirksfiſchereiverein. 77 102 Internationale Konferenz für Meeresforſchunn . . . - 138 Internationaler Verein zur Rein⸗ haltung der Flüſſe, des Bodens und e ee re 138 394 Aſarfiſcher, Verband der 272 un, Fiſchſchutzve redn 159 Kolmar, Fiſchereigenoſſenſchaft 350 Krems, Fiſchereirevierausſchuß I. .. 314 Lauſitzer Fiſchereiverin.ngn 352 Lippe, Fiſchereiverein für Weſtfalen und 13 Lothringiſcher Fiſchereiverein . 249 333 Metzer Angelfiſchereiverein . 249 Miesbach 2 Tegernſee, Bezirksfiſcherei⸗ FCC ea München, Sportfiſchereiverein „Die Geſpließten“ RN 77 Neuburg und Schwaben, Kreisfiſcherei— o Leckere 230 370 Niederbayeriſcher Kreisfiſcherei— ENT NE ER ERESERAN 230 434 Nürnberg, Fiſchereiverein 105 Oberfranken, Kreisfiſchereiverein 223 358 Sächſiſcher Fiſchereiverein 77 121 183 277 358 416 458 Sachſen, Provinz u. Herzogtum Anhalt, Fiſchereiverein für. . . . 333 394 435 Salzburg, Sektion, Fiſcherei der K. K. Landwirtſchaftsgeſellſchaft See Schleſiſcher Fiſchereiverein 32 59 143 173 396 458 473 Schwaben und Neuburg, Kreisfiſcherei— Herein ;; Neal 230 270 466 Schweizeriſcher Fiſchereiverein 5 Seefiſchereiverein, Deutſcher 227 331 333 452 Siegfiſchereigeſellſchaft m. b. H. Sociètà Lombarda per la pesca . . 161 Tübingen, Fiſchereiverein us "eine, Net e 54 | Unterfränkiſcher Kreisfiſchereiverein 11 Verein deutſcher Teichwirte 30 52 57 212 237 238 253 457 — der Fiſchinduſtriellen . .. b 454 — Deutſcher Fiſchhändle . 454 Weſtdeutſcher Fiſchereiverband ERBreB NER 27134 520° 3916321 | Weſtfalen und Lippe, Fiſchereiverein für 13 Wiesbaden, Fiſchereiverein für den Bezirk 102 434 Württembergiſcher Anglerverein 12 32 75 120 173 195 212 251 293 370 416 — Landesfiſchereiverein. . .. 54 194 429 F ö TE RT C. Fragekaſten. 422 (Verband d. oberfränkiſchen Fiſcherei— vereine) Oſtpreußen, Fiſchereiverein für die Proging 12 58 77 144 Ackerung bei Teichanlageen . . 231 Adjazentenfiſchereigeſet z . . 373 ,,, er lee 175 Se g von Eigentum und Jagd— BEL 78 Elektriſches Licht beim Fifchen . 196 Ellritzen als Forellenfutter . .. 460 ett 294 JFlohkrebs produktion 123 tern gs ai 436 460 Inttermittel, Qualit.ltete 436 Gasanſtalt und Teichanlage. . 417 wicht der Laichſiſc ge 917 Goldesrfenaufuhh 16 Joagdausdbungs recht 78 Kahnfahrtrecht 770 Siögmellken 254 Kruſtaceenaufzucht 12 . . — Laichreife, Erkennung deer 417 Sauerſtoffbeſtim mung 436 Sauerſtoffgehalt 436 Schadenerſatz bei Waſſerentziehung. 417 Schnecken a 62 104 Schutz der Fiſchbäſe nr 294 eggs 8 231 Umfriedigung von Eigentum 78 Waſſermäuſe⸗ und Waſſerratten⸗ vertilgung o 436 Waſſerzufuhrungs⸗- und Verhinde— en N ee 417 Weißfiſche als Forellenfutter . 460 VIII D. Verzeichnis der Mitarbeiter und Verſonalnotizen. 14 Seite | Seite Seite T 79 H ee 52 — n 13 59 78 144 D 309 Haack 401 422 442 Nehring, Dr. . 250 nun „ 55 1 5 N 0 e 273 Hatzfe ür von 5 ! Ahlers, ee 392 Haubenſchmied .. . 262 W He Andrian, Freiherr von 85 Hennings 112 1 RE 289 383 Herrgut h 98 ite jr rmbrufter..... 16 Herrmann 30 115 130 191 reiherr von After 17 183 278 358 458 278 Plehn, Dr. 151 183 189 308 Aufſeß, Dr. Freiherr von 70 Hi eke 413 Pirko, von 333 Aan nde SUSE 16 e . 198 Hippel, sohn. 50 N ee 249 330 Be rin RR 108 Hjord, Dr e 172 e 301 Hömberg .. . 433 455 Natz, v on 272 MITTE RN 5 Hofer, Dr. 5 31 48 66 105 Reichard, Dr. 25 Bohn ee « 393 Art ; 2 Bea, Dre 80 129 205 318 333 Rie beef 318 Wehn Dres. 81 Hofbauer, Dr, 166 242 Rudolph Be 358 Bretſchneider 211 Honnersbach 136 247 Buchenberger, Dr.. . 16 ee BERN VVV 73 o 333 511 Be 3 „„ 10 11 Buxbaum 223 15 122 5 F 16 8 86 110 442 Bee I Schiemenz a 31 114 Schirmer 58 119 196 213 Geer i DET 124 311 458 i 77 88 102 Jaffe 06 1% es Ka diſch, Dr. von. 311 333 S Prinz zu ee bers, 123 Killinger RD Sumager Sl 125 411 Eckſtein. Dr. 105 318 Könneritz, Graf von 3 Si bn 8 65 Ehrhardt 99 Kretſchmer (alle Mark- Sith „ von ü 70 o 102 0 Berit; 338 S 485 [9] [3 . Engler 105 Kuhnert 297 369 Stengel, Freiherr von 120 . Steindachner . 31 Federath . 16 L. „ 246 Stier 137 312 330 393 Feilitzſch, Dr. Freiherr 0 E NER TEE eee Dr. bonn; ldd Ja Valette, Dr. Frei⸗ Stork 136 226 Fuhrmann Dr. 452 470 her n 329 Stowaſſer 393 Loſfſen 73 144 190 192 208 Strome yer . . 79 6 176 227 232 255 274 353 373 Surbeck, Dr. 10 32 142 257 ee 3 DR REN TERN 248 397 460 271 350 390 446 467 Gärtner, von 4 e 5 i 432 ER TE RAR 105 DB 454 rf 370 M. 30% „ Hͤ;? 100 Gerl, Ritter von 62 Manskopf . 321 Thomfon .. 188 Sertah 2... 2 Mag. „ 16 Trachen berg, Herzog zu 150 Girſewald, Freiherr Meixner, Dr. . . 25 172 roa ee 1 F 2735 17 Goetz, von De „ 37 WM 454 1 N = Metzger, Dr.. 110 123 326 W. M en Re 208 Grotrian 184 oe 50 155 „FCC 226 ıMotay .. 167 2 Sacha Dr. 92 161 303 E 212 Moy, Graf von 101 338 467 | 345 368 392 433 FFB 170 Müller . 8 396 Zirzoſop ee 303 451 Hn. Dr 954 4417 Murra g ne 5 Zorn von Bulach 86 Jan AR 2 1904 : 1004. No. 1. bbs Aufl. 6000. rr Allg en Fischzucht Werneuchen Forellen-setzlinge. zum Frühjahr Satkarpfen u. Laichkarpfen, Sehr schnellwüchsige einsömm. Bachforellen, ſchnellw. Raſſe, Regenbogenforellen, Gold⸗ | Regenbogenfor. u. Bachsaiblinge. Vorwiegend orfen, Forellenbarſche, Schwarzbarſche, natürlich ernährte Fische; sicherste Qualität Zwergwelſe, Schleie, Higoi. zur Aufzucht und Mast; Goldorfen. ag eine bester pet franfo! | Mässige Preise. Garantie lebender Ankunft. Weidenſtecklinge r Sorte. 2 . 2 Annahme 95 Volontären. Oesterling, Fischzucht Zellin d. l. Oder von dem Borne. (Station Bärwalde 1. d. Neumark). Forellenzucht 0 E S E D E in Oesede bei Osnabrück. Beste Eier, Brut, angefütterte Brut und Satzfische von Bachforelle, Bachsaibling u. 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Beziehbar durch Poſt, Buchhandel und Expedition. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: Zoologiſches Inſtitut der Tierärztlichen Hochſchule, München, Königinſtraße. Expedition: München, Veterinärſtraße 6. Organ für die eſamkiutereſſeu der Filterei, ſowie für die Bestrebungen dee Fildtereivereine, inſonderheitz Organ des Deutſchen Fiſchereivereins ſowie der Landesfiſchereivereine für Bapern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei— verbandes, des Schleſ. Fiſchereivereins, des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des zen Miesbach ⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kafjeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Beſſen, des Rheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Fiſcherei— vereins für die Provinz Poſen, des Sentral-Fiſchereivereins für Schleswig-Holftein ꝛc. ꝛc. In Verbindung mit Tachmännern Deutſchlands, Gſterreich-Ungarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayeriſchen und vom Zeutſchen Tiſchereiverein. Nr. 1. München, den 1. Januar 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: I. Die märkiſche Teichwirtſchaft im Vergleich zur oſt⸗ und weſtdeutſchen Fiſcherei. — II. Die Lachspeſt (Pestis salmonis). — III. Zoll auf deutſche Sprotten in Rußland. — IV. Mo- natliche Anweiſung für Anfänger in der Fiſchzucht. — V. Vermiſchte Mitteilungen. — VI. Vereinsnachrichten. — VII. Fragekaſten. — VIII. Perſonalnotiz. — IX. Fiſcherei⸗ und Fiſch⸗ marktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel une mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) 1904. Allen unſeren verehrten Freunden, Mitarbeitern und Leſern ſenden wir beim Beginne des neuen Jahres die beſten Glückwünſche, verbunden mit unſerem ergebenſten Danke für das uns bisher er— wieſene Wohlwollen. Auf dem gewohnten Wege fortſchreitend, hoffen und bitten wir, daß uns die alten Freunde treu bleiben und viele neue Anhänger zugehen möchten. Die Redaktion. * 0 2 I. Die märkiſche Jiſchwirtſchaft im Vergleich zur oll- und wefl- deutſchen Jiſcherei. Vortrag, gehalten am 6. November im Fiſchereiverein für die Provinz Brandenburg vom Fiſchereibeſitzer A. Hübner-Frankfurt a. O. (Fortſetzung und Schluß aus Nr. 24 pro 1903.) Daß es anders werden könnte, zeigt der 8000 Morgen große Dümmerſee bei Osna— brück. Der preußiſche Staat als Eigentümer zahlt an den betreffenden Kreis 625 Mk. Grundſteuer, erhält aus Verpachtung der Fiſcherei und Rohrnutzung nur 600 Mk. Zins, ver» liert alſo jährlich 25 Mk. Der Pächter kann ſich aus der Fiſcherei allein nicht ernähren und betreibt deshalb eine Reſtauration. Dieſen Mißſtand erkennend, beantragen maßgebende Herren der bisherigen Wirtſchaftstheorie bei der Königlichen Regierung: „Der See iſt fiſch— arm, ſoll drei Jahre ruhen und ſoll für 400 Mk. Fiſchbrut zur Hebung des Fiſchbeſtandes ausgeſetzt werden.“ Ehe der Miniſter für Landwirtſchaft dies genehmigt, entſendet er vor— ſichtigerweiſe einen märkiſchen Berufsfiſcher, die Verhältniſſe am Orte zu unterſuchen. Ich fand nun ein recht gutes, fiſchreiches Gewäſſer vor, das ſeit undenklichen Zeiten noch niemals in ausreichender Weiſe mit zweckmäßigen Geräten bearbeitet worden war. Mein Gegen— antrag: „Stärkere Befiſchung mit beſſeren Geräten“ wurde angenommen; der Pächter ſandte auf Veranlaſſung der Königlichen Regierung ſeine Söhne nach meiner Köllnitzer Fiſcherei zum Lernen und bald blühte nach deren Rückkehr durch ſtärkeren Betrieb ein ſo fiſchreiches Gewäſſer auf, daß nach drei Jahren bei einer Neuverpachtung des Sees ſtatt 600 nun 5000 Mk. und noch außerdem die Grundſteuern von demſelben Pächter gezahlt werden. Beide Beiſpiele zeigen, daß nicht die alte Lehre vom Schonen und Brutausſetzen aller— wärts angebracht iſt. Es müßte unſeren Schontheoretikern ja Anlaß zum Nachdenken geben, wie bereits ſeit Jahrhunderten über die Ausraubung der Gewäſſer lebhaft Klage geführt wird, wie Verordnungen und ſtrenge Schonvorſchriften in Archiven und alten Akten gefunden werden. Wenn ſchon damals der Fiſchbeſtand durch die Fiſcher ruiniert werden konnte, wo die Bevölkerung noch ſpärlich, die Fiſchereigeräte armſelig, der Abſatz von Fiſchen ſchlecht war: wie ſollte jetzt bei ſchärfſter Ausbeutung mit fabrikmäßig hergeſtellten, verbeſſerten Geräten, beim Anreiz durch hohe Preiſe, leichten Abſatz und Verſand durch Eifenbahnen, außerdem noch wo Dampfſchiffahrt, giftige Abwäſſer, Strombauten den Fiſchbeſtand mindern helfen — wie ſollte alſo jetzt noch ein Fiſch ſich retten, wenn ſchon damals in der guten alten Zeit ſeines Bleibens nicht mehr war? Alſo die Schonfreunde mögen ſich beruhigen; es werden jetzt dauernd mehr Werte dem Waſſer entnommen als damals und die Oder liefert trotz Ueberfiſchung wohl 50 bis 100 Mal mehr Fiſche als die überſchonte Ems. Der Dümmenſee bringt vielfach höheren Gewinn jetzt bei ſtarker Ausbeutung als bei früherer Ruhe. (Anm. der Red. Wir möchten doch darauf aufmerkſam machen, daß im vorliegenden Falle nicht das Schonen an ſich, ſondern die Unkenntnis geeigneter Fangmethoden, welche erſt in Kollnitz erlernt werden mußten, die niederen Erträge gegeben haben. Gegen das Prinzip des vernünftigen Schonens belehrt der Fall aber gar nichts.) Wie treibt man nun dagegen in Brandenburg Waſſerwirtſchaft? Ich glaube am beſten durch Beiſpiele beweiſen zu können. Als maßgebender Waſſerwirt iſt der Forſt— meister Reuter-Siehdichum bekannt. Wenig ertragreiche Waldſeen wurden mit ſchärfſten Mitteln von der minderwertigen Fiſchbrut befreit, d. h. ſie wurden ſoviel als möglich ab— gefiſcht, und was nicht zu verwerten, im Acker eingepflügt; um Hechte zu vermindern, ſetzte der Forſtmeiſter ſogar Prämien aus. Andererſeits ließ er Zanderlaichſtellen bauen, Teiche zur Heranzucht von Setzkarpfen errichten und dieſe in die Seen ſetzen, ſo daß dieſelben jetzt hohe Erträge an Karpfen und Zandern geben; die minderwertigen Fiſche aber werden weiter als Unkraut verfolgt. In ähnlicher Weiſe wirtſchaftet der Fiſcher Würke in Dammendorf. Beide pflegen in erfolgreichſter Weiſe den Zander, verſenden Eier, Brut-, Satz- und Laichzander weit über die Provinz hinaus. Viele wären noch zu nennen; ich erinnere an Kraatz (Vater und Sohn), Mahnkopf, Barth u. ſ. w., doch ich muß weiter. Rationelle Waſſerwirtſchaft läßt ſich nur dort treiben, wo geſchloſſene Gewäſſer vor— 3 handen, alfo nicht andere mitberechtigt find und wo der Geſetzgeber mit den einſchränkenden Schonvorſchriften nicht ſtörend zwiſchentritt. Wirtſchaftsverſuche in Flüſſen machen zwar die Fiſchſchutzgenoſſenſchaften an der Havel, jedoch mit nur mäßigem Erfolg. Die zuſtändigſte Stelle für öffentliche Gewäſſer aber iſt der Fiſchereiverein mit ſeinen vom Staat bereitgeſtellten Mitteln. Von Praktikern be— raten, werden dieſe Mittel vom Verein in zweckmäßigſter Weiſe reichlich verwendet. Es wird hier nicht, wie vielfach anderwärts, Klage geführt, daß unpaſſende Fiſchbrut an falſchen Stellen ausgeſetzt wird. — Alſo nicht nur ſcharfes Fiſchen, Ausnützen der Werte iſt hier üblich, ſondern auch reichliches Ausſetzen angemeſſener Fiſcharten. Ich habe noch keinen Landesteil gefunden, wo die Berufsfiſcher ſolche Summen für Fiſchbeſatz aufwenden, und es wird vielfach angezweifelt, wenn ich ſage, daß ich allein 2000 bis 4000 Mk. für Satzfiſche alljährlich ausgebe. Iſt die Mark ſchon reichlich mit Seen bedacht, fo finden ſich im Oſten: Pommern, Weſt⸗ und Oſtpreußen noch mehr und größere Waſſerbecken. Die Fiſcherei wird allerwärts viel ſchärfer als im Weſten Deutſchlands betrieben. Die höchſten Renten, Pachterträge aber geben im Durchſchuitt die brandenburgiſchen Gewäſſer. Die Pachtpreiſe wechſeln hier wohl meiſtens von 5 bis 8 Mk. pro Hektar, von 3 bis 6 Mk. in Pommern und Poſen und von 2 bis 3 Mk. weſtlich der Elbe und im äußerſten Oſten. — Ein ganz eigenartiges Fiſcherei— gebiet ſind die maſuriſchen Seen. Es lohnt ſich, hier näher darauf einzugehen. In fünf maſuriſchen Landkreiſen iſt ein Seengebiet von mehreren Hunderttauſend Morgen zuſammengedrängt; einzelne Seen wie Spirding und Mauerſee haben je über 40 000 Morgen Größe, ſtehen unter einander in Verbindung, werden im Sommer von Touriſten— dampfern befahren; Schiffahrt aber iſt nicht vorhanden. Die Fiſcherei wird ſeit alter Zeit von den Anliegern betrieben, ſowie auch von der Königlichen Regierung öffentlich verpachtet. Im Laufe der Zeit kamen Händler aus Ruſſiſch-Polen herüber und kauften die Fiſche auf. Der Verdienſt muß wohl ein guter geweſen ſein, denn nach und nach traten dieſe polniſch— jüdiſchen Händler als Pächter auf und zogen bald jo viel Kapital heraus, daß fie als General- pächter ſchließlich faſt ſämtliche Wäſſer Maſurens zur Ausnutzung erhielten. Da dieſe Ge— wäſſer in großen Pachtloſen zuſammengelegt waren, konnten die deutſchen Fiſcher die nötigen Kapitalien nicht aufbringen und der ruſſiſche Generalpächterring blieb ohne Kon— kurrenz. Die großen Pächter wohnten und verzehrten aber die aus Deutſchland gezogenen Werte in Rußland, ſetzten jüdiſche Inſpektoren in die Fiſchereien ein und die deutſchen Fiſcher waren die Knechte. Daß hier endlich eine lebhafte Gegenſtrömung in Preſſe und Verſammlungen eintrat, iſt wohl erklärlich. Aber wie war zu helfen? Die Schwierigkeiten zu ſchildern, würde zu weit führen. Nach manchen Unterſuchungen und Verhandlungen wurde endlich ein märkiſcher Fiſcher abgeſandt. Dies hatte den Erfolg, daß im Verlauf von kaum acht Jahren der weitaus größte Teil der maſuriſchen Fiſchereien ſich wieder in deutſchen Händen befindet, die Werte in Deutſchland genützt und verwendet werden und Beruhigung unter der Fiſchereibevölkerung eingetreten iſt. Gleichfalls zeigen ſich die An- fänge einer beſſeren Fiſchwirtſchaft nun auch dort. Es wird mir das immer zu hoher Befriedigung gereichen, wie ich ſo vielfach im Weſten und Norden, ebenſo im Oſten an den deutſchen Kulturaufgaben erfolgreich habe mit— wirken können. In der Betriebsweiſe dieſer maſuriſchen Fiſchereien fällt beſonders die Anwendung engmaſchiger Garne auf. Als Hauptfiſche werden dort Stint, Ucklei und die köſtlichen Ma⸗ ränen gefangen, wozu natürlich engmaſchige Garne nötig ſind. Es iſt aber merkwürdig; wie allgemein angenommen wird, müßte durch ſo enge Garne der Fiſchbeſtand ruiniert werden, weil viel Fiſchbrut dadurch umkommt. Dies iſt jedoch nicht der Fall; obwohl jahraus, jahrein eine große Maſſe untermaßiger Fiſche in Tonnen in bequemſter Weiſe nach Rußland abgeſetzt werden, bleibt der Fiſchbeſtand gerade dort ein recht günſtiger. Durch maſſenhaftes Abfangen überzähliger Kleinfiſche bleibt den anderen reichlichere Nahrung, ſie können ſchneller nachwachſen und wieder für Vermehrung und für den Markt ſorgen. Es zeigt ſich auch wieder, daß die Ernährungsfrage weit wichtiger als die Vermehrungsfrage iſt, und bei jeder rationellen Waſſerwirtſchaft dies vor allem klar geſtellt werden muß. Wie natürlich klingt 4 es zwar: „Der See muß geſchont, die Fischerei verboten und Brut ausgeſetzt werden: bald wird es wie zu Odyſſees Zeiten von Fiſchen wimmeln.“ Dies trifft eher beim Lachs zu; bei unſeren Sommerlaichern aber käme es ſo, als wenn der Landmann doppelt Samen aus⸗ ſtreuen und zu ſeinem Schrecken zwar viel aber ganz dünne Halme mit winzigen Aehrchen und eingeſchrumpften Körnern ernten würde. Dieſe Körner zur neuen Ausſaat benutzt, gibt zuletzt eine verkümmerte Art. Gerade ſo kommt es häufig in überſchonten Landſeen vor. Der intelligente Landwirt aber ſät das Getreide einzeln aus und erzielt reiche Ernten, große Körner und züchtet ſo neue großwüchſige Getreidearten. In der neueren Karpfenzucht iſt die Ernährungsfrage längſt erkannt und gelöſt und deshalb die großen Erfolge; warum will man es in der Seenwirtſchaft ignorieren? Beim Rind, das alljährlich nur ein Junges zieht, werden die meiſten als Kälber geſchlachtet und doch erhält ſich die Art auf gleicher Höhe. Wie ſollte es werden, wenn alles groß gezogen und wieder vermehrt würde? Wo ſollte das Futter hergenommen werden? Wie anders iſt es aber erſt bei den Fiſchen! Dieſe ergeben alljährlich je 10 000 bis 500 000 Eier. Hier gibt es ein intereſſantes Rechenexempel. Wenn alle die jährlich abge— laichten Eier zu Fiſchen werden, dieſe wieder laichen und ſich entwickeln würden und ſo fort, wie lange müßte es dauern, bis die Fiſche in der Oder keinen Platz mehr hätten, dieſe trocken übereinander lägen und das Waſſer nebenher liefe? Vielleicht 12 bis 15 Jahre! Aber die Bäume wachſen nicht in den Himmel. Die Natur läßt die Fiſche ſich hunderttauſendfach ver— mehren, vernichtet aber auch wieder neunundneunzigtauſendfach, ſo daß der als räuberiſch verſchriene Fiſcher nur einen ſehr winzigen Anteil behält. Alſo das Vermehren beſorgt die Natur genügend und überreichlich, wir ſollten mehr für Nahrung ſorgen. Steht nun die Provinz Brandenburg im Vereinsweſen in künſtlicher Fiſchzucht, Teich wirtſchaft, rationeller Seen- und in Stromfiſcherei an erſter Stelle, ſo ſind auch andere in das Fiſchgebiet einſchlagende Fächer hier beſtens gepflegt. Die Wiſſenſchaft — neuere prak— tiſche Wiſſenſchaft kann man es nennen — wird von unſerem Herrn Dr. Schiemenz, Biolo— giſche Station am Müggelſee, in weit zutreffenderer, zweckmäßiger Weiſe als bisher geſchehen, angewendet. Nicht das reine Studium im Zimmer oder Laboratorium führt zum Ziel, viel— mehr geht Dr. Schiemenz aufs Meer, auf Strom und See und findet unter Zuhilfenahme der Fiſcher die Waſſerwelt vielfach von ganz anderen Bedingungen abhängig als bisher an— genommen wurde. Auch Herr Dr. Schiemenz wird die größere Bedeutung der Ernährung gegen die Vermehrungsfrage klären helfen, während in der Abwäſſerfrage, Fiſchvergiftungen Herr Profeſſor Dr. Weigelt den brandenburgiſchen Namen zu Ehren bringt. In der Fiſchereiliteratur nimmt die Provinz gleichfalls einen hervorragenden Platz ein; die vielen Schriften des Kammerherrn v. d. Borne namentlich haben Anregung auf gute Betriebsweiſe und Pflege des Fiſchbeſtandes gegeben. Eine vorzügliche Fiſchwaſſerkarte iſt von Herrn Profeſſor Dr. Eckſtein heute ausgeſtellt. Andererſeits ſorgt der Schriften- und Zeitungsverlag Neumann-Neudamm laufend und in ausreichendſter Weiſe für Publikation der neueſten Erfahrungen. Soll die Fiſcherei proſperieren, muß auch für Abſatz und Verwertung der Waſſer— produkte geſorgt werden, und hier braucht wohl kaum erwähnt zu werden, wie weit voraus und international unſer Berliner Fiſchhandel iſt. Erwähnt muß nun auch noch werden, eine wie intereſſante und hervorragende Aus— ſtellung noch in dieſem Jahre der Brandenburgiſche Fiſchereiverein veranſtaltete. Es iſt nicht zum » wenigſten das Verdienſt des eifrigen Leiters derſelben, Dr. Brühl, der in Wien jo Großes geleiſtet, daß der Erfolg auch hier ein ſo außerordentlicher war, wie ihn eine Pro— vinzialausſtellung bisher nicht aufzuweiſen hat. Konnte ich bisher nur Erfreuliches berichten, dann muß auch ein ſehr wunder Punkt erwähnt werden. Die Waſſerbauverwaltung ſchädigt durch die Art und Weiſe der Bautenausführung die Oderfiſcher in ſchwerem Maße. Es werden große und lange Prozeſſe geführt, welche die ge— ſchädigten Fiſcher anſtrengen müſſen. In keiner preußiſchen Provinz tritt dies in ſolchem Maße hervor und die Stromregulierungen an Ems und Main zeigen, mit welcher Fürſorge dort gebaut wird. Der Geh. Baurat Schmidt von Kaſſel wurde von den Fiſchern hierher nach Croſſen gebeten und konnte feine äußerſte Verwunderung über die hieſigen Zuſtände nicht verhehlen. Hier ſteht Brandenburg weit zurück und iſt dies noch ein dringendes Arbeitsfeld für den Verein, Abhilfe zu ſchaffen. Noch weitere Mißſtände könnten erwähnt werden; doch leiden da andere Provinzen nicht minder. Im Vergleich zu den Nachbarn aber haben wir geſehen, wie hoch die Fiſch— wirtſchaft in der Mark gediehen iſt. Ein erhebliches Verdienſt daran darf ſich auch der Brandenburgiſche Fiſchereiverein zuſchreiben. Da es aber noch nichts Vollkommenes gibt und der Verein ſehr arbeiten muß, um ſich und die Fiſcherei auf dem hohen Standpunkt zu er— halten und noch weiteres zu erringen, iſt die tatkräftige Hilfe der Behörden und das werk— tätige Intereſſe des großen Publikums nötig. Heute wäre dazu Gelegenheit für die geehrten Anweſenden, ſoweit dieſe noch nicht Mitglieder ſind, dem Verein beizutreten. 11. Die Tachspeſt (Pestis salmonis). Aus dem ſoeben erſchienenen Handbuch der Fiſchkrankheiten von Prof. Dr. Hofer. Fig. 1. Peſtkranker Lachs (nach Patterſon). Schon wiederholt iſt in zahlreichen Flüſſen Englands und Schottlands unter den dortigen Lachſen eine Krankheit aufgetreten, welche namentlich in den Jahren 18771882 fo große Opfer an dieſen edlen Fiſchen forderte, daß in England das öffentliche Intereſſe für dieſe Krankheit erregt wurde und die hervorragendſten Forſcher ſich mit dem Studium der— ſelben befaßten. Die Krankheit wurde damals beſonders von Huxley), ſowie von Murray!) eingehend beſchrieben und auf eine gewöhnliche durch Saprolegnia ferax hervorgerufene Ver— pilzung zurückgeführt. Indeſſen hat ſich neuerdings gelegentlich eines in Schottland im Jahre 1901 vor— gekommenen Lachsſterbens durch die Unterſuchungen eines englichen Forſchers Patterſon“ herausgeſtellt, daß, was ich“) übrigens ſchon früher als wahrſcheinlich angenommen hatte, die beobachtete Verpilzung nur eine ſekundäre Rolle bei der Krankheit ſpielt, während die eigentliche Erkrankung, wie die Beobachtungen von Patterſon ergeben haben, durch einen ſpezifiſchen Bacillus hervorgerufen wird. Die an der Krankheit eingegangenen Lachſe zeigen (vergl. die vorſtehende Fig. 1) auf ihrer Oberfläche ſowohl am Kopf wie an den Floſſen und am Körper zahlreiche flache Ge— ſchwüre und ſind an verſchiedenen Körperſtellen mit mehr oder minder großen Pilzraſen be— deckt. Die Floſſen ſind zumeiſt ausgefafert, d. h. die Floſſenhaut und auch teilweiſe die Floſſenſtrahlen ſind nekrotiſch zerfallen. ) Huxley: „Saprolegnia in Relation to Salmon Disease“. Quart. Journ. of mier. Science. 1882. ) Murray G.: „Inoculation of Fishes with Saprolegnia Ferax.“ Journal of Botany 1885 Pp. 302. ) J. Hume Patterſon: „On the cause of Salmon Disease. A bacteriological In- vestigation. Glasgow 1903. ) Hofer: „Die Krankheiten unferer Fiſche“. 3. Fort. Allg. Fiſcherei-Zeitung Nr. 22 pro 1901 pag. 455. Als Urſache der Krankheit hat Patterſon, wie bereits bemerkt, ein Bakterium entdeckt, welches er mit dem Namen bacillus Salmonis pestis belegt hat. Patterſon beſchreibt ſeinen Bacillus folgendermaßen: „Er ſtellt ein kurzes, dickes Stäb— chen mit abgerundeten Enden von ver- ſchiedener Länge dar (vergl. Fig. 2), der einzeln oder zu Paaren vereinigt angetroffen wird, er iſt beweglich, Fig. 2. Fig. 3. erzeugt keine Sporen, wächſt raſch bei Zimmertemperatur, während fein Wachstum bei 37° C. aufhört, und er in ſechs Tagen bei dieſer Temperatur abſtirbt. In einer Miſchung von Salz und Eis zeigt der Bacillus reichliches Wachstum; Entwicklungsformen werden nur in glucoſe— haltigen Kulturen beobachtet: der Bacillus iſt pathogen für Fiſche, beſonders für Salmoniden, weniger für karpfenartige Fiſche, iſt nicht pathogen für Fröſche, Mäuſe und Schweine. Auf Gelatineplatten weiſt der Bazillus bei Zimmertemperatur in ca. drei Tagen kleine, grauliche, nadelſpitzartige Kolonien auf, um welche ſich ein durchſcheinender Verflüſſigungshof bildet, der rapid zunimmt, ſo daß dann die ganze Platte in 36 Stunden verflüſſigt iſt (vergl. Fig. 3). Stichkulturen wachſen längs des Stiches und verflüſſigen gleichfalls die Gelatine rapid. In 1% iger Karbolgelatine findet längs der Nadel ein langſames Wachstum ſtatt, ſowie all— mähliche Verflüſſigung, in 0,03 % iger Karbolgelatine iſt dagegen das Wachstum ſehr reichlich. In Agarglucoſe wächſt der Bacillus reichlich mit Créͤmefarbe und zwar längs des Stiches in 24 Stunden ca. ½ Zoll lang, während er ſich an der Oberfläche ausbreitet, dabei, und das iſt beſonders charakteriſtiſch, wird der Agar allmählich, von der Oberfläche nach der Mitte zu, wolkig getrübt; der Bacillus produziert dabei keine Gaſe. Auf Agarglucoſeplatten iſt jede der crémefarbenen, feuchtſchimmenden Kolonien mit einer runden, weißen Wolke umgeben. Der Bacillus koaguliert Milch, die er unter ſauerer Reaktion langſam zerſetzt, er gibt keine Indolreaktion und entwickelt ſich gut in Seewaſſer.“ Wenn die Lachſe von dem Bacillus der Lachspeſt ergriffen ſind, ſo tritt bei ihnen, wie wir das überhaupt bei Bakterieninfektionen von Fiſchen häufig beobachten, eine reichliche Entwicklung von Saprolegnien auf, die nun im Verein mit den Bakterien den Tod der Fiſche in Kürze herbeiführen. Die Krankheit entſteht, wie Patterſon meint, nur bei ſolchen Lachſen, welche ſich während ihrer Wanderungen aus dem Meer ins Süßwaſſer Verletzungen an der Haut zugezogen haben, alſo von der Haut aus. Sie iſt anſteckend und kann von toten Fiſchen auf geſunde übertragen werden. Es empfiehlt ſich daher, ſämtliche erkrankten Lachſe, die zum Fang kommen, ſorgfältig zu entfernen und zu vernichten. Da die Lachspeſtbakterien bei niederer Temperatur beſſer wachſen als bei höherer, fo iſt die kalte Jahreszeit für die Ent- wicklung der Krankheit am günſtigſten. III. Zoll auf deutfhe Hprotten in Rußland. In der Kaiſerl. ruſſiſchen Geſellſchaft für Fiſchzucht und Fiſchfang wurde kürzlich über die Frage verhandelt, einen Zoll auf deutſche Sprotten, die in Rußland eingeführt werden, zu erheben. Wir teilen unſeren Leſern die Verhandlungen hierüber nach dem Referat aus der „St. Petersburger Zeitung“ mit: Den Hauptvortrag des Abends hielt Herr Heinze (Reval) über den durch den Import fremder Fiſche den Fiſchern und Killoinduſtriellen verurſachten Schaden. Eingeleitet wurde der Vortrag durch einen kleinen, von A. K. Heynemann gegebenen Ueberblick über den Stand des Fangens und Einſalzens der Killo. Vor drei Jahren bereits war ſeitens der Killo— induſtriellen das Geſuch eingegangen, eine Erhöhung des Zolls auf den aus Deutſchland und Schweden importierten Brießling (Clupea Sprattus) zu erwirken. Es beruhte darauf, daß der Brießling an der Grenze, wie behauptet wurde, derartig verpackt wurde, daß er leicht mit gutem, einheimiſchem (aus Reval) verwechſelt werden konnte, was nach Möglichkeit vom Markt fernzuhalten ſei. Damals konnte jedoch nicht nur keine Zolltariferhöhung ausgewirkt werden, ſondern im Gegenteil, es wurde aus handelspolitiſchen Gründen der Zollſatz ſogar ermäßigt, zum Schaden der in Reval rationell einſalzenden Gewerbetreibenden, wodurch ſo— wohl Fiſcher als auch Fabrikanten zu leiden hatten. Maßgebend war hierbei außerdem auch der Umſtand, daß man dieſe billigeren (deutſchen) Killo nicht der armen Bevölkerung des ſüdlichen Teils der Oſtſeeprovinzen entziehen wollte, welche nach Angabe des Livländiſchen Filialvereins hauptſächlich die Abnehmer dieſer wohlfeileren Fiſchkonſerven wären. In ihren Berichten teilten nun die Herren Heinze und Malachow aus Reval mit, daß die damals einigermaßen erträglichen Verhältniſſe ſich ſehr zum Schaden der Revalſchen Induſtrie ver— ändert hätten. Gegen 30 000 am Killofang intereſſierte Menſchen durchleben jetzt ſchwere Zeiten infolge der Einfuhr friſcher kleiner Heringe aus Deutſchland, welche an der Grenze in Wirrballen geſalzen und dann als Killo in den Handel gebracht, den echten und guten Revalſchen ſtarken Abbruch bereiten, ſo daß die Revalſchen, die früher in einer Anzahl von 60 000 Blechbüchſen auf den Markt gebracht werden konnten, jetzt nur für 30 000 ihre Ab— nehmer finden. Ein Teil der deutſchen friſchen Fiſche für die Killokonſerven wird auch direkt nach Reval gebracht. Dieſe Fiſche werden (wie der Referent behauptete), um beſſer den zu— weilen bis ſieben Tage dauernden Transport überſtehen zu können, tüchtig mit dem unbe— dingt ſchädlichen Salicyl oder mit Borſäurelöſungen imprägniert. Den bekannten guten Revaler Killo bereiten ſie Schaden von vielen Tauſend Rubel jährlich, indem ſie die Preiſe auf ein gefährliches Minimum reduzieren und unter der Fiſchereibevölkerung eine Panik her— vorgerufen haben, da der Käufer ſich vorſichtshalber ſelbſt zu guter Ware ungläubig ver— hält. Daher wenden ſich die am Killoabſatz intereſſierten Fiſcher und Verarbeiter an die Kaiſerliche Fiſchereigeſellſchaft mit der Bitte, auswirken zu wollen, daß der Zolltarif auf friſche Heringe und Brießlinge bis auf 4 Rubel pro Pud, wie er für die Einfuhr von friſchen Forellen, Seezungen und Steinbutten (Turbot) nach $ 7 des Zolltarifs normiert iſt, erhöht werde. Die Feſtſetzung eines ſo hohen Tarifſatzes wurde aber von den Anweſenden bean— ſtandet, obgleich die Notwendigkeit der Sicherſtellung unſerer bewährten Revalſchen Killo— induſtrie im allgemeinen anerkannt wurde. In Anbetracht der Kompliziertheit der auf— geworfenen Frage wurde daher beſchloſſen, eine beſondere Kommiſſion zur Durchſicht der ge— machten Angaben und der zu empfehlenden Schritte zu konſtituieren; hierzu ſeien natürlich auch Revaler Fiſcher und Killoinduſtrielle heranzuziehen, um die Induſtrie der Küſtenbevölke— rung entſprechend vertreten zu können und dem offenbaren Bedürfnis nach Schutzmaßregeln gegen das Preisdrücken entgegen zu kommen. Dieſem Berichte über die vorſtehenden Verhandlungen iſt zu entnehmen, daß man in unſerem Nachbarlande Rußland es für ſelbſtverſtändlich hält, einheimiſche Fiſche, welche durch die Konkurrenz des Auslandes bedroht werden, mit einem Fiſchzoll zu ſchützen. Bei uns in Deutſchland, wo der Karpfen nicht minder durch die Konkurrenz des Auslandes gefährdet iſt, erhebt ſich gegen die Beſtrebungen zur Einführung eines Karpfenzolles vonſeiten der Händler und Handelskammern neuerdings eine lebhafte Agitation. Die zuſtändigen Landesfiſcherei— vereine werden daher gut tun, bei ihren Miniſterien auf die Sachlage aufmerkſam zu machen 8 und dieſelben in ihrer bisherigen Stellungnahme zur Einführung eines Karpfenzolles zu befeſtigen. IV. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Jiſchzucht Von M. Schumacher ⸗Kruft. a Januar. Proſit Neujahr und freundlichen Dank für die Anerkennung, welche die monatlichen Anweiſungen in ihrem ſchlichten Gewande bei ſo vielen Leſern gewonnen haben. Es ermutigt das zu neuer Arbeit im neuen Jahr. Die Zeit des Verſendens der Forelleneier iſt gekommen; denn die Eier, welche im November abgelaicht wurden, zeigen jetzt, wenn man dieſelben zwiſchen Daumen und Zeige— finger gegen das Licht hält, zwei ſchwarze Punkte und zwiſchen dieſen ausgehend einen dunklen Streifen. Erſtere find die Augen des zukünftigen Fiſchchens, letzterer iſt der Rücken des⸗ ſelben. Bei dieſem Entwicklungsgrade iſt die Empfindlichkeit der Eier geſchwunden, man kann nun ſchon anders damit umgehen. So laſſen ſich z. B. durch Heben und Senken der Hürde im Waſſer die Eier abſpülen; man kann ferner die Hürde mit den Eiern aus dem Brutkaſten herausnehmen und mit einer feingelochten Gießkanne überbrauſen. Zum gründ— lichen Entfernen von Schmutz kann dieſes Abbrauſen nicht genug empfohlen werden. Man kann, was von weittragendſter Bedeutung iſt, die Eier auf große Entfernung mit der Eiſen— bahn und Poſt verſenden. Zu dieſem Zwecke gilt es, zunächſt das Quantum der zu ver⸗ ſendenden Eier feſtzuſtellen und zwar durch Zählen, Meſſen oder Wiegen. 1000 Stück Bach- forelleneier wiegen z. B. etwa 90 Gramm, 1000 Stück Bachſaiblingseier ca. 50 Gramm. In⸗ deſſen gibt es wie bei den Hühnereiern auch viel größere und ſchwerere Eier, die wenn ſie nicht von Maſtfiſchen ſtammen, auch viel beſſer ſind. Als einfaches und ſehr praktiſches Meßinſtrument läßt ſich ein Teeſieb verwenden. Ich habe wenigſtens von all den patentierten, mehr oder minder komplizierten Meßinſtrumenten bis jetzt noch keins gefunden, was praktiſcher wäre als ein Teeſieb. Selbſtredend muß bei der Verſchiedenheit der Teeſiebe durch Ab— zählen von 1000 Eiern zunächſt feſtgeſtellt werden, wie weit das Sieb mit dem abgezählten Quantum gefüllt wird. Alsdann hält man mit der linken Hand das Sieb ins Waſſer und ſchüttet mit der rechten aus einer Emailleſchüſſel mit Ausflußtülle, in welche man vorher die abzumeſſenden Eier getan hat, das Sieb bis zu der markierten Grenze voll. So iſt das erſte Tauſend abgemeſſen. Es geht das alles ſehr raſch und genau; übrigens kann man die abgezählten Eier der Kontrolle halber auch noch wiegen. (Sind viele Eier verſchiedener Herkunft und ungleicher Größe zu verſenden, ſo muß das Abzählen von je 1000 Stück zu oft vorgenommen werden. Dann iſt es bequemer, die in allen großen Fiſchzuchtanſtalten eingeführte Zählplatte von Brandſtätter in Dejthe (Ungarn) zu verwenden, mit welcher auf einmal je 200 Eier mit einem Griff genau abgezählt werden können. Anm. der Red.) Meiſtens werden die zu verſendenden Eier auf Rähmchen verpackt. Es ſind dies kleine, aus Holzleiſten zuſammengenagelte Rähmchen, die mit Leinwand oder Gaze überſpannt ſind. Rähmchen für 1000 Eier haben etwa 20 em im Quadrat. Andere für 1500 oder 2000 Eier ſind verhältnismäßig größer. Zu unterſt kommt ein der Größe der Rähmchen entſprechen— des Brettchen. Auf dieſem liegt ein Rähmchen, das ſtatt der Eier mit feuchter Watte oder feuchtem Moos ausgelegt iſt, und nun erſt kommt das erſte Rähmchen mit Eiern die immer nur in einer Lage aufgelegt werden ſollen. Auf dieſes folgt das zweite, dritte ꝛc., das oberſte Rähmchen hat wieder ſtatt der Eier feuchtes Moos oder Watte. Auf dieſes wird ein kleines, mit reinem Eis gefülltes Käſtchen geſetzt. Das Eis, welches langſam abſchmilzt, hält die Eier feucht und kühl. Rähmchen mit Eiskäſtchen werden in Leinwand eingeſchlagen und gut verſchnürt. Das ſoge— nannte innere Paket iſt fertig und es gilt noch, dasſelbe in eine Kiſte zu verpacken. Zu dieſem Ende nimmt man eine Holzkiſte, die jo groß iſt, daß das innere Paketchen überall handbreit von den Wänden der Kiſte entfernt iſt. Dieſer freie Raum wird mit Holzwolle, Häckſel, Kaaf, Spreu oder ähnlichem ausgefüllt. Dadurch wird einesteils das innere Paketchen ſo— wohl gegen Froſt als auch gegen Wärme geſchützt, ſodann ſchwächt dieſe Iſolierſchicht auch etwaige Knüffe und Stöße ab. In dieſer Verpackung können die Eier recht gut einen Trans- port von drei bis acht Tagen vertragen. Zum Aufſchreiben der Adreſſe hat man die fo- genannten roten Fiſchadreſſen, durch welche die Poſt durch den Aufdruck Vorſicht und oben gebeten wird, mit möglichſter Schonung dieſe Pakete zu behandeln. Leider wird dieſe Bitte recht oft gar nicht oder kaum erhört; denn dieſe Pakete rollen ebenſo wie die anderen aus dem Waggon auf den Perron und umgekehrt. V. Vermiſchte Mittheilungen. Fiſchereilehrkurs für Salmonidenzucht in München. Die Zahl der Teilnehmer an dem am 10., 11. und 12. Dezember 1903 in München und Starnberg abgehaltenen Fiſchereilehrkurſe betrug 154, worunter 32 Vertreter der Landwirtſchaft, 16 Kaufleute, 12 Berufsfiſcher, 12 Forſtleute, 9 Studierende, 7 Lehrer und 66 Intereſſenten verſchiedener Berufsklaſſen ſich befanden. Die Vorträge fanden am Donnerstag und Freitag im zoologiſchen Hörſaal der Tierärztlichen Hochſchule ſtatt. Am Samstag wurde in Starnberg in der Fiſch⸗ zuchtanſtalt des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins die Anlage von Teichen und Bruthäuſern und der praktiſche Betrieb einer Fiſchzüchterei demonſtriert, ſowie Uebungen im Abſtreifen und Befruchten von Forelleneiern abgehalten. Am Donnerstag Abend vereinigten ſich zahlreiche Kursteilnehmer zu einer zwangsloſen Beſprechung im Hofbräuhaus, wo Profeſſor Dr. Hofer einen Vortrag über die Bewirtſchaftung von Seen hielt. An denſelben ſchloß ſich eine lebhafte Diskuſſion beſonders vonſeiten der Berufsfiſcher. Ebenſo wurden zahlreiche Anfragen über fiſchzüchteriſche Fragen geſtellt und von den Kursleitern und einzelnen Kursteilnehmern beantwortet. Fiſchereikurs des Württembergiſchen Landesvereins in Tübingen. Um einer größeren Zahl von Fiſchereiintereſſenten die Teilnahme an einem Lehrkurs zu ermöglichen, veran⸗ ſtaltete der Württembergiſche Landesfiſchereiverein unter Mitwirkung der Herren Prof. Dr. Hofer⸗München, Prof. Blochmann und Prof. Heſſe-Tübingen im Hörſaale des zoologiſchen In⸗ ſtituts der württembergiſchen Muſenſtadt am 18./19. Dezember einen Lehrkurs für Salmo⸗ nidenzucht. An demſelben beteiligten ſich: Verwaltungs- und Forſtbeamte 21, Fiſchwaſſer⸗ befiter 34, Studierende an der Univerſität 20, ſonſtige Teilnehmer 10, in Summa 85. Auf Freitag, den 18. Dezember, abends, hatte der Fiſchereiverein Tübingen die Kurscteil⸗ nehmer zu einem Begrüßungsabend eingeladen, welchem ſehr zahlreich entſprochen wurde, um nicht nur nach des Tages Mühe ſich bei Militärmuſik und dem Doppelquartett eines Fiſcher⸗ ſingchors Erholung zu ſuchen, ſondern auch noch fiſchereiliche Fragen zu erörtern, welche von den Kursteilnehmern geſtellt uud den Kursleitern beantwortet wurden. Mit welchem Intereſſe die Vorträge verfolgt wurden, davon gab der reiche Dank Kunde, welcher am Schluſſe des Kurſes durch einen Teilnehmer nicht nur den Vortragenden, ſondern auch dem Württembergiſchen Landesverein und dem Tübinger Fiſchereiverein ausgeſprochen wurde, ebenſo dem Direktor des zoologiſchen Inſtituts — Herrn Prof. Blochmann —, welcher während dieſer Tage die zoologiſchen Sammlungen den Kursteilnehmern zur Beſichtigung geöffnet hatte. Eine Aus⸗ ſtellung von Brutapparaten von Reinhold Spreng, Rottweil a. N., welche auch zum Teil als Demonſtrationsobjekte im Lehrkurs dienten, fand allſeitige Würdigung. Am Sonntag früh fand noch ein Ausflug nach dem Königl. Jagdſchloß Bebenhauſen zur Beſichtigung der dortigen Teiche und des Schloſſes ſtatt, wo bei dem darauffolgenden Frühſchoppen der großen Ver⸗ dienſte des Württembergiſchen Landesfiſchereivereins, im beſonderen ſeines Präſidenten und des Schriftführers um das Zuſtandekommen des Lehrkurſes gedacht und erſterem noch ein ſchrift— licher Dank überſandt wurde. Felchen im Laacher See. Der Rheiniſche Fiſchereiverein hat unter der rührigen und zielbewußten Leitung ſeines Vorſitzenden, des Geheimen Medizinalrates Freiherrn von La Valette St. George zu Bonn wieder einmal einen ſehr ſchönen und nachhaltigen Erfolg ſeiner emſigen Tätig— keit zu verzeichnen. Vor etwa 12 Jahren ſetzte der Rheiniſche Fiſchereiverein Weißfelchen in den Laacher See aus. Lange Jahre ſah und hörte man nichts von dieſen Fiſchen bis man vor zwei Jahren im Rachen gefangener Hechte in zwei Fällen Weißfelchen entdeckte. Es mußten alſo doch wohl dieſe Fiſche aufgekommen ſein und ſich vielleicht auch vermehrt haben. Die Guts— verwaltung Maria Laach ſchickte nun zu gelegener Zeit einen ihrer Herren zum Bodenſee, 10 um ſich dort über die Art und Weiſe des Fanges dieſer Fiſche zu orientieren. Jetzt, zu Anfang Dezember, wurde nun, um über das Vorhandenſein von Weißfelchen ſich zu ver— gewiſſern, probeweiſe ein Fangnetz in den See geſtellt und man wäre herzlich zufrieden geweſen, wenn etwa hierdurch 10—12 Stück gefangen worden wären. Aber es kam anders. In den erſten 14 Tagen des Dezember wurden in dieſem Probenetz etwa 1100 Weißfelchen mit einem Geſamtgewicht von rund 9 Zentnern gefangen. Die einzelnen Fiſche, welche ſehr gut genährt ausſahen, wogen durchſchnittlich / Pfund. Von den gefangenen Fiſchen wurden 2—3 Millionen Eier gewonnen und befruchtet. Da es an geeigneter Einrichtung zum fünft- lichen Erbrüten dieſer Eier fehlte, ſo mußten dieſelben gleich nach der Befruchtung in den See geſchüttet und der Mutter Natur das Weitere überlaſſen werden. Im nächſten Jahre ſoll nun der Fang an fünf bis ſechs Stellen des Sees betrieben werden und man iſt allſeitig geſpannt, wie dann das Ergebnis ſein wird. So iſt der ſchöne, reizvolle Laacher See um eine Perle reicher geworden, die nicht verfehlen wird, die Schar ſeiner Beſucher zu ver— mehren, und der Rheiniſche Fiſchereiverein zann mit ſtolzer Freude dieſen ungeahnt ſchönen Erfolg ſeiner Wirkſamkeit verzeichnen. Kr. Sch. Ueber eine Methode lebende Kruftaceen in Brutrinnen ſparſam zu verfüttern. Wer ſeine Jungbrut mit lebenden Kruſtern auffüttert, die er aus Waſſertümpeln, Teichen oder Seen ſammelt, wird wiſſen, wie ſchwierig es iſt, größere Mengen davon täglich zu beſchaffen, und wie unlieb daher das Ausſchwemmen der in die Bruttröge eingeſchütteten Kruſter mit dem Abflußwaſſer empfunden wird. Außerdem hat man beim Aufſammeln der Kruſter nicht ſelten den unangenehmen Nachteil, daß gleichzeitig Brutſchädlinge, wie Käferlarven, Wanzen ꝛc. mitgefangen werden, die man dann vor der Anfütterung mühſam ausleſen muß. Dieſem Uebelſtande hilft eine ſehr nette, von dem bekannten Fiſchzüchter Herrn Pölzl in Wagram in Nummer 6 der „Oeſterreichiſchen Fiſchereizeitung“ beſchriebene Methode ab. Herr Pölzl ſchüttet das eingefangene lebende Futter in kleine, eiförmig geſtaltete Drahtkäſtchen, wie ſie zum Auf⸗ brühen von Tee verwendet werden. Die Gtttermaſchen des Drahtſiebes müſſen jo grob ſein, daß die kleinen Kruſter gerade hindurch können, während die größeren Inſektenlarven zurück⸗ gehalten werden. Die Drahtkäſtchen werden in die Brutrinnen eingehängt und ſehr bald von der Brut umlagert, welche jedes daraus ſchlüpfende Krebschen ſofort erhaſcht. Vom Wachstum des Hechtes. Vergangenes Frühjahr ſetzte ich in einen kleinen Karpfenteich neben größeren Karpfen verſuchsweiſe 4000 Stück Hechtjungbrut ein. Um den⸗ ſelben Nahrung zu verſchaffen, wurden 25 Pfund laichfähiger Haſel und Rotaugen beigegeben. Das Reſultat der Ende Oktober 1903 vorgenommenen Abfiſchung war hinſichtlich der Hechte ein ſehr überraſchendes. Sei es, daß die Mehrzahl der Hechtbrut aus dem Teiche entweichen konnte, ſei es, daß ſie das Opfer kannibaliſcher Nächſtenliebe wurde — das Ergebnis war 15 Stück einſömmerige Hechte in einer Länge von 25—32 em und mit einem Durchſchnitts⸗ gewicht von einem guten Viertelpfund. s Sbek. Der Wöhrſee bei Burghauſen bildet mit ſeinen 12 ha Waſſerfläche im Hinblick auf ſeine Lage, auf Wafjer-, Untergrund⸗, Temperaturverhältniſſe ꝛc. ein äußerſt günftiges Objekt zur fiſchereilichen Ausnützung und Bewirtſchaftung. Der See iſt Eigentum der Stadt⸗ gemeinde Burghauſen und war bisher um die geringe Summe von 100 Mk. jährlich an die dortige Fiſchereigenoſſenſchaft verpachtet. Der Initiative eines fiſchereifreundlichen ſtädtiſchen Beamten iſt das Projekt zu verdanken, den Wöhrſee ablaßbar zu machen und einen geregelten Fiſchereibetrieb in ſtädtiſcher Regie einzurichten. Mitte November 1903 wurde durch den ſtaatlichen Konſulenten für Fiſcherei eine Beſichtigung und Prüfung der örtlichen Verhältniſſe vorgenommen. In einer hierauf abgehaltenen zahlreich beſuchten Verſammlung, an welcher faſt ſämtliche Milglieder der beiden ſtädtiſchen Kollegien teilnahmen, beleuchtete der Konſulent die Vorteile, welche für die fiſchereiliche Bewirtſchaftung des Wöhrſees durch die Herſtellung eines Ablaßkanales erwachſen würden. An Hand einer ausführlichen, den in Augenſchein ge⸗ nommenen Verhältniſſen angepaßten Rentabilitätsberechnung für einen zwei⸗ und dreijährigen Umtrieb, wies der Vortragende nach, daß mit Durchführung des ſchwebenden Projektes die Stadtgemeinde ſich eine den bisherigen Erlös weit überſteigende Rente ſichern kann. Kürzlich hat nun die Stadtgemeinde Burghauſen beſchloſſen, die Summe von 4000 Mk. zu den Koſten 11 des Ablaßkanales zu bewilligen und die Bewirtſchaftung des Wöhrſees in Regie zu über- nehmen. Mit dem Bau des Kanals wurde bereits begonnen, ſo daß die Abfiſchung des jetzigen Beſtandes im März 1904 betätigt und bald darauf die erſtmalige Beſetzung mit Karpfen und Regenbogenforellen vorgenommen werden kann. Sbe Großer Fiſchfang im Bodenſee. Der Fiſcher Häfeli von Hard hatte kürzlich das ſeltene Glück, einen ungewöhnlich großen Fiſchfang zu machen. Der Fang wird auf 500 Zentner geſchätzt und beſteht vorherrſchend aus Brachsmen. Es find aber auch Forellen und Hechte dabei, von letzteren ein Exemplar von 14 Kilo. Die Fiſche ſind in einem abgeſperrten Bache untergebracht; auf eine Strecke von 200 Meter Länge, 4 Meter Breite und einen halben Meter Tiefe befinden ſich Fiſch an Fiſch in vier bis fünf Schichten übereinander. Der Preis für Brachsmen iſt 32 Pfg. per Kilo. Bodenſeefiſcherei. Der Felchenfang im Bodenſee hat in der verfloſſenen Laichperiode im allgemeinen gute Reſultate gezeitigt. Infolgedeſſen konnte auch eine große Anzahl Eier gewonnen und künſtlich befruchtet werden, um ſie in den verſchiedenen Brutſtationen der be⸗ teiligten Uferſtaaten auszubrüten. Die erzielte Jungbrut wird jeweilen wieder zur Beſetzung des Sees verwendet. Während nun im Jahre 1902 in der Brutſtation zu Lindau i/ B. nicht viel über 3½ Millionen Coregoneneier ausgebrütet werden konnten, liegen in der dortigen Brutanſtalt zurzeit (18. Dezember 1903) zirka 6 Millionen Blaufelchen⸗, Sandfelchen⸗ und Gangfiſcheier zur Erbrütung auf. Seit einer Reihe von Jahren findet zwiſchen genannter Brutſtation und der Fiſchzuchtanſtalt des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins ein im Intereſſe unſerer Seenfiſcherei begrüßenswerter Austauſch von Eiermaterial ſtatt. Auch in dieſer Brut⸗ periode wurde der Anſtalt in Starnberg ein namhafter Poſten von Blaufelchen- und Gang- fiſcheiern zur Ausbrütung überlaſſen. Die Brut wird zur Beſetzung oberbayeriſcher Renkenſeen verwendet; zum Teil werden aus ihr auch Jährlinge in Karpfenteichen des Landesfiſcherei— vereins zur Beſetzung bayeriſcher Seen herangezogen. Als Gegenleiſtung liefert die Starnberger Anſtalt an den Bodenſee zumeiſt Seeſaiblings- und Seeforelleneier von Mutterfiſchen aus ober⸗ bayeriſchen Seen. Auch mit der Württembergiſchen Brutſtation in Friedrichshafen ſteht die Starnberger Anſtalt in ähnlichem Tauſchverkehr. Auf dieſe Weiſe wird eine ſtändige Blut⸗ auffriſchung der Coregonen⸗ und Salmonidenarten in unſeren Seen ermöglicht. Nachdem auf der letzten Bodenſeefiſchereikonferenz in Friedrichshafen vom 18. Juli 1903 allſeitig der Wunſch geäußert wurde, es möchten die Beſetzungen des Sees auch mit Regenbogenforellen in größerem Maßſtabe durchgeführt werden, ſind kürzlich bei Lindau 3000 Regenbogenforellen⸗ jährlinge in den Bodenſee ausgeſetzt worden. Sbek. Schadenerſatz für Flußkorrektionen. Der Poſener Fiſcherinnung, die gegenwärtig noch aus 18 Mitgliedern beſteht, iſt vom Staate eine Schadenerſatzſumme von 64,000 Mk. angewieſen worden. Die Summe gilt als Entſchädigung für den Verluſt an Fiſcherträgen, den die Innung im letzten Jahrzehnt durch die Regulierung der Warthe erlitten hat. Die Fiſcherinnung hat im Jahre 1503 von dem polniſchen König Zygmund I. das Privileg der freien Fiſcherei in der Warthe von Neuſtadt a. W. bis Wronke erhalten, und dieſes Privileg beſteht auch heute noch. Mit Auszahlung der oben genannten Summe geht jeder weitere An⸗ ſpruch der Innung, der ihr etwa durch weitere Regulierung der Warthe entſtehen ſollte, verloren. Wir machen unſere Leſer auf das ſoeben erſchienene Handbuch der Fiſch⸗ krankheiten von Profeſſor Dr. Hofer⸗München aufmerkſam, über deſſen Inhalt in dem Inſeratenteil näheres angegeben iſt. VI. Vereinsnachrichten. Unterfränkiſcher Kreisfiſchereiverein. Der Unterfränkiſche Kreisfiſchereiverein (e. V.) hielt am 10. Dezember, abends 8 Uhr, in den Zentralſälen zu Würzburg ſeine Generalverſammkung ab unter Leitung ſeines I. Vorſtandes, Kgl. Oberlandesgerichtsrat M. Scherpf. Aus dem erſtatteten Jahresberichte war zu entnehmen, daß der Verein 443 Mitglieder bei einem Abgang von 38 und einem Zugang von 43 zählt. 12 Zur Beſetzung der Forellengewäſſer wurden an Mitglieder abgegeben 72 000 Bachforellen, 4200 Regenbogenforellen, 3700 amerikaniſche Bachſaiblinge. In Durchführung der Fiſchwirtſchaft im Maine wurden 25 Schonreviere mit 4390 zweiſömmerigen Karpfen beſetzt. Ferner wurden dem Maine übergeben 40 000 Stück Aalbrut und 950 einſömmerige Zanderſetzlinge. Zur Verteilung kamen noch 5250 Krebſe. An Prämien wurden verteilt: 120 Mk. für 40 Fiſchottern, 37 Mk. für 37 Fiſchreiher und 40 Mk. an Sicherheitsorgane für erfolgreiche Strafanzeigen. Die Kaſſenrechnung ſchloß ab mit 5507.46 Mk. Einnahmen, 5250.71 Mk. Ausgaben und 256.75 Mk. Aktivreſt. a Wöürttembergiſcher Anglerverein. Monats verſammlung, abgehalten am 7. Dezember, abends 8 Uhr, im Hotel „Viktoria“. Der ſehr zahlreich beſuchten Verſammlung wohnen als Gäſte Herr Adolf Nill und einige Herren des Aquarien- uud Terrarien⸗ vereins bei. Der Vorſitzende eröffnet die Sitzung mit der Mitteilung, daß die Barſcheinſätze im Köngener Waſſer und in der Aich am 20. November und 3. Dezember vorgenommen wurden. Leider waren von der Sendung für Köngen über 400 Stück auf dem Transport ‚hieher umgekommen, ſo daß dieſes Waſſer weniger als 600 Stück erhielt. Ferner teilt derſelbe mit, daß er beim Begehen eines ſeiner Forellenbäche nicht zu verkennende Anzeichen dafür gefunden hat, daß den Forellen auf ihren Laichplätzen ſtark nachgeſtellt wird. Es wird daher allen Beſitzern ſolcher Bäche warm ans Herz gelegt, für fleißige Aufſicht derſelben während der Laichzeit beſorgt zu ſein. Gleichzeitig gibt er bekannt, daß die Mitglieder Herr Wähmer und Herr Maurer paſſende Lokale für die Aufſtellung von Brutapparaten den Vereinsmitgliedern zur Verfügung geſtellt haben. Mitglied Herr Off regt die Einrichtung einiger Forellenzuchtteiche an, wofür ihm ſehr günſtige Verhältniſſe zur Verfügung ſtänden. Die Angelegenheit wird an den Vorſtand zur Er- wägung verwieſen. Ebenſo wird die Abhaltung einer Vereinsweihnachtsfeier in Anregung gebracht. Stell— vertretender Vorſitzender, Herr Hofacker, übernimmt es, das nötige Arrangement dafür zu treffen. Damit endigte das Geſchäftliche des Abends. Fiſchereiverein für die Provinz Oſtpreußen. Monatsverſammlung am 7. Dezember 1903, abends 8 Ahr, in Königsberg i. Pr, Der Vorſitzende, Herr Prof. Dr. M. Braun, eröffnete die gutbeſuchte Verſammlung mit einer Reihe von Mitteilungen, welche betrafen die Einführung fiſchereilichen Unterrichts in den landwirtſchaftlichen Winterſchulen der Provinz, die in Finland ausgeſetzten und gekennzeichneten Aale, ein Angebot von Setzzandern und Setzbreſſen, die Verwertung der Uckeleiſchuppen ꝛc. Als beſonders bemerkenswert wird dann noch eine Anfrage eines Fiſchers vom Kuriſchen Haff er⸗ wähnt, der Wege angegeben haben will, um den Ueberſchuß feiner Fänge an Zandern, Aalen, Neunaugen und Uckeleis verwerten zu können. Darauf ſprach Prof. Braun unter Vorlage einſchlägiger Präparate über „Fiſche als Paraſitenlieferanten für den Menſchen.“ Es handelt ſich hierbei um den breiten Band⸗ wurm (Dibothrio cephalus latus) und den erſt neuerdings beim Menſchen konſtatierten Katzenegel (Distomum felineum). Der Vortragende berichtete über die zuerſt von ihm in Dorpat Anfang der 80 er Jahre angeſtellten Unterſuchungen, durch welche beſtimmte Fiſcharten als die Quelle der Infektion des Menſchen mit dem breiten Bandwurm einwandsfrei erkannt worden find. Der ge- nannte, bis 9 m lang werdende Wurm iſt aber auch in Oſtpreußen recht häufig, beſonders bei den Anwohnern des Kuriſchen Haffs. Für Oſtpreußen haben ſich nun Quappen (Lota vulgaris), Hechte (E Sox lucius) und Barſche (Perca fluviatilis) als die Zwiſchenträger erwieſen, die, ſofern fie aus dem Kuriſchen Haff oder deſſen Zuflüſſen ſtammen, außerordentlich häufig das die Infektion ver⸗ mittelnde Finnenſtadium des breiten Bandwurms in ihrer Muskulatur, an Leber und anderen Ein- geweiden beherbergen. Zum Beweiſe deſſen wurden zwei friſche Quappen, die am Morgen auf dem Königsberger Fiſchmarkt gekauft waren, geöffnet und die lebenden Finnen den Anweſenden demonſtriert. — Der Leberegel der Katzen, der auch bei Hunden vorkommt und bisher aus Italien, Ungarn, Holland, Sibirien und Kiew bekannt geworden iſt, iſt in Oſtpreußen, ſpeziell in Königs⸗ berg, bei Katzen ſehr häufig. Nachdem durch Winogradoff in Tomsk das Vorkommen des Katzenegels auch beim Menſchen feſtgeſtellt war, hat der Vortragende auf Grund ſeiner Beobachtungen den Ausſpruch ge— tan, daß, wenn in Deutſchland der Katzenegel ebenfalls den Menſchen befällt, dies am eheſten in Oſtpreußen der Fall ſein würde. Dieſe Vorausſage hat ſich leider beſtätigt. Seit 1900 iſt in der Königsberger Univerſitätsklinik und durch die Bemühungen des Herrn Prof. Aſkanazy eine überraſchend große Zahl von Fällen bekannt geworden, die zum Teil tötlich verliefen und alle aus dem Kreiſe Heydekrug ſtammen. Unter dieſen Umſtänden wurde es dringend, auch hierfür die 13 Infektionsquelle feitzuftellen, die der Vortragende von Anfang an beſtimmt in Fiſchen vermutete. Von Prof. Aſkanazy an jungen Hunden und Katzen angeſtellten Verſuche haben in der Tat er- geben, daß auch hier Fiſche eine Rolle ſpielen und zwar kleine, neben anderen Fiſchen auf den Markt als „Katzenfiſche“ kommende Plötzen! Das Jugendſtadium des Katzenegels, das in Plötzen vorkommen muß, iſt allerdings bisher noch nicht gefunden worden. Der einzige Schutz vor In⸗ fektionen iſt gute Zubereitung der Fiſche beim Kochen und Braten und das Vermeiden des Ge— nuſſes ungenügend zubereiteter (auch geräucherter) Fiſche der genannten Arten. — In der Dis- alle wurde beſonders auf die Unſitte der Hafffiſcher hingewieſen, Fiſche im rohen Zuſtande zu genießen. Hierauf ſprach Prof. Klien „über den Salzgehalt des Waſſers im Friſchen Haff“ auf Grund von Analyſen von Waſſerproben, die ihm ein Schiffskapitän auf einer Rundfahrt um das ganze Haff an mehreren Stellen geſchöpft hatte. Redner war geneiat, den Salzgehalt des Haffwaſſers, der an einzelnen Stellen ein verhältnismäßig hoher war, auf Quellen zurückzuführen, die dem Haff Salzwaſſer zuführten. Der Vorſitzende wies dem gegenüber darauf hin, daß die einzige Quelle, aus der das Friſche und auch das Kuriſche Haff ſeinen Salzgehalt bezöge, die Oſtſee ſei, mit der die Haffe bei Pillau und Memel in offener Verbindung ſtänden. Die von der Provinz Weſtpreußen geplante (völlige oder teilweiſe) Abſchließung der Nogat hat den Fiſchereiverein ver— anlaßt, Beobachtungen über das ſpezifiſche Gewicht und die Temperatur des Waſſers im Friſchen Haff und beſonders im Pillauer Tief anſtellen zu laſſen, woraus nach den Knudſenſchen hydro— graphiſchen Tabellen der Salzgehalt berechnet worden iſt. Es ergibt ſich, was übrigens längſt be— kannt war, wenn auch beſtimmte Zahlen fehlten, daß im Tief, je nachdem der Strom ein- oder ausläuft, der Salzgehalt außerordentlich wechſelt: bei einlaufendem Strom hat das Tief durchweg von der Oberfläche bis zum Boden (8,5 m) einen dem Oſtſeewaſſer vor Pillau entſprechend hohen Salzgehalt (bis 0,7 Prozent), während umgekehrt bei auslaufendem Strom ein niedriger Salzgehalt beobachtet wird, der mitunter bis auf 0,0392 Prozent ſinkt. Nur bei Umkehr des Stromes erhält ſich naturgemäß eine Zeit lang der frühere Zuſtand. Dieſe in Pillau wohl- bekannten Strömungen werden in erſter Linie durch Winde veranlaßt, die je nach ihrer Richtung das Haffwaſſer nach See oder Seewaſſer ins Haff treiben. Dem Redner iſt es möglich geweſen, den ſtark ſalzhaltigen eintretenden Strom weit im Haff zu verfolgen, wie er andererſeits auch das weite Vordringen von Haffwaſſer im Meere feſtſtellen konnte. Im großen ganzen weiſt das Haff im kleinen die gleichen Verhältniſſe auf wie die Oſtſee im großen. Der Direktor des Königsberger Tiergartens, Herr Kommiſſionsrat Claaß, erörtert dann unter Vorlage eines Situationsplanes die Abſicht, im Tiergarten eine Anzahl von Aquarien aufzuſtellen und zunächſt mit einheimiſchen Wildfiſchen zu bevölkern; er erbäte ſich hierzu die Unter» ſtützung des Fiſchereivereins. Außerdem regte er an, das Fiſchereimuſeum, das an ſeinem bisherigen Aufſtellungsorte, dem Provinzialmuſeum, wegen Platzmangels nicht verbleiben könne, im Tiergarten aufzuſtellen und ſo dem großen Publikum zugänglich zu machen. Die Verſammlung nahm dieſe Mitteilungen mit großem Intereſſe entgegen, ſagte gern die erbetene Mithilfe zu, weil damit auch die Möglichkeit gegeben wird, im Herbſt Ausſtellungen von Teichfiſchen zu arrangieren und beauftragte den Vorſtand, wegen der Ueberführung des Fiſchereimuſeums nach dem Tiergarten mit letzterem in Verbindung zu treten. Endlich legte der Vorſitzende Abbildungen und Originale der von den Fiſchern des Kuriſchen Haffs geſührten, reich verzierten Bootsflaggen vor und bewies durch Vorlage von Objekten, daß die Fiſcher aus Chioggia ganz ähnliche Flaggen (Cimaroli genannt) auf ihren Booten führten; der Trieſtiner Fiſchereiverein hat dem hieſigen durch Ueberlaſſung einer ſolchen Flagge im Original und im Modell ein werthvolles und intereſſantes Geſchenk gemacht. —n. Fifchereiverein für Weſtfalen und Lippe. Protokoll über die am 7. Oktober 1903 in Rheine abgehaltene Vorſtandsſitzung. Der Vorſitzende eröffnete die Sitzung um 5 Uhr mit der Begrüßung der Erſchienenen und gab ſeiner Freude darüber, daß die Namen Nuyken und Lohmann nunmehr wieder im Vorſtande vertreten ſind, beſonderen Ausdruck. Es wurden die nachfolgenden Gegenſtäude zur Beratung geſtellt und darüber folgende Beſchlüſſe gefaßt: 1. Antrag Schäfer in Ebbe, Kreis Altena. Zu dieſem Antrage, welcher die Gewährung einer Beihilfe zu einer ausgeführten Teichanlage betrifft, kann erſt Stellung genommen werden, ſobald das Gutachten eines Sachverſtändigen vorliegt. 2. Vermehrung der Angelkarten im Bezirk des Fiſchereivereins Münſter. Eine endgültige Stellungnahme zu der Angelegenheit kann noch nicht erfolgen, da die eingegangenen Berichte noch Widerſprüche und keine erſchöpfenden Mitteilungen über die bisher gemachten Er- fahrungen enthalten. 3. Unbefugte Fiſcherei im Dortmund⸗Emskanale. Der Vorſitzende gibt der Verſammlung von dem Erlaß des Herrn Oberpräſidenten vom 3. ds. Mts. Kenntnis, wonach die Strompolizeibeamten zu einer ſchärferen Kontrolle über das unbefugte Fiſchen der Schiffer angehalten werden. Den mit der Bewirtſchaftung des Kanals betrauten Fiſchereivereinen ſoll empfohlen werden, das Intereſſe an der Anzeige von Fiſchfrevlern durch Prämien rege zu halten. Hierbei wird noch es darauf hingewieſen, daß es fich nicht empfiehlt, feſte Prämien feſtzuſetzen, ſondern die Höhe der Prämien je nach der Schwere des Falles zu bemeſſen. Die Auszahlung von Prämien kann natürlich an 1 Fällen in Frage kammen, in denen eine polizeiliche oder gerichtliche Beſtrafung erfolgt iſt. Auch ſoll den Fiſchereivereinen empfohlen werden, ihrerſeits eine ſchärfere Kontrolle über Fiſchfrevler durch ihre Organe bezw. durch die Ortspolizeibehörde auszuüben. Herr von Ditfurth hält folgende Maßnahmen zur Verminderung des unbefugten Netzfiſchens durch die Schiffer für beſonders geeignet: g „Jeder Schiffer, der eine Angelkarte erhält, darf keine Netze an Bord führen, wird er mit Netzen an Bord betroffen, ſo wird ihm die Angelkarte für das laufende Jahr entzogen; wird er beim Fiſchen mit Netz betroffen, ſo ſoll er für wenigſtens drei Jahre keine Angelkarte erhalten.“ Einſtweilen ſoll jedoch von einem bezüglichen Antrage bei dem Herrn Oberpräſidenten ab- geſehen und erſt abgewartet werden, wie ſich die neuen, durch obigen Erlaß angeordneten verſchärften Aufſichtsmaßregeln bewähren. 4. Der Antrag des Dortmunder Fiſchereivereins auf Vermehrung der Angelkarten für den Kanal, wird durch Herrn Brügmann von neuem eingebracht und von der Verſammlung befürwortet mit der Maßgabe, daß die Erhöhung der Anzahl der Angel- karten vom 1. Januar 1904 ab erfolgen ſoll. 5. In der Frage, ob der Hafen von Hardenburg als Laichplatz geeignet iſt, hat inzwiſchen Herr Geheimrat Profeſſor Dr. Metzger ein eingehendes Gutachten erſtattet, welches vorgetragen und nachſtehend wörtlich wiedergegeben wird: „Auf Grund einer infolge des vorrubrizierten Schreibens vorgenommenen örtlichen Unter⸗ ſuchung kann ich mich nunmehr ebenfalls der Anſicht anſchließen, daß der Hafen Hardenburg den Hechten vorausſichtlich einen Laichplatz gewähren wird, wenn anders der bislang noch geringe, aber vielleicht doch bald zunehmende Schiffsverkehr nicht hindernd oder ſtörend einwirken wird. Zur Begründung führe ich folgendes an: Außer einigen hie und da auf der Sohle des Hafens vorhandenen Vegetationsſtellen, beſtehend vorzugsweiſe aus den der Fiſchzucht günſtigen Waſſerkräutern, Tauſendblatt und Hornblatt (Myriopbyllum und Ceratophyllum) fand ich die ſüdliche Uferbegrenzung mit einem üppigen Gürtel von Schilf- und Süßgraß (Glyceria) und Waſſerknöterich in anſehnlicher Breite beſetzt. Dieſer im Waſſer ſtehende Vegetationsſtreifen wird nun im Frühjahr zunächſt von Hechten als Laichplatz angenommen werden und nach dieſen auch von den etwa vorhandenen karpfenartigen Fiſchen, während die Barſche ihren Laich mehr an die mehr einzelſtändigen Myrio- und Cèratophyllum-Büſchel abſetzen werden. In Bezug auf Fiſchnahrung ergab die Unterſuchung mit dem feinen Handnetz, daß tieriſches und pflanzliches Plankton, ſoweit es mit bloßem Auge noch zu erkennen iſt, im freien Waſſer des Hafens zurzeit nicht vorhanden war; dagegen fanden ſich an den Waſſerpflanzen der Uferzone ver⸗ ſchiedene Schneckenarten (Limnaeus, Physa, Planorbis), Flohkrebſe (Gammarus), kleine Waſſerkäfer⸗ arten, Larven von Köcherfliegen und anderen Inſekten, ſowie Planarien in mehr oder weniger großer Anzahl vor, am meiſten aber war vertreten, beſonders an den unteren Partien der Schilf- und Grasſtengel, die ſogenannte Wandermuſchel (Dreissena polymorpha), die auch die ganze ört⸗ liche Hafenmauer beſetzt hielt und ſelbſt auf der Sohle des Hafens Steine und Schlackenſtücke dicht gedrängt überzog. Dieſe Muſchel, welche bis über halbwüchſig den größeren karpfenartigen Fiſchen zur Nahrung dient und deren ſchwärmende Jugendform (Larve) auch der Fiſchbrut ein willkommenes Futter ab⸗ gibt, war 1897, als ich den noch nicht ganz fertiggeſtellten Dortmund -Emskanal bereiſte, noch nicht vorhanden, ja ſelbſt in dem ganzen weſtfäliſchen Emsgebiet bis zur Provinzialgrenze bei Rheine abwärts war das Vorkommen von Dreissena polymorpha in der fauniſtiſchen Literatur nicht bekannt. Ich fand damals dieſe Muſchel erſt weiter unten und zwar im alten Emskanal zwiſchen Lingen und Meppen und ſodann auch in dem Seitenkanal Piccardi⸗Coeverden bei Emblichheim. Es haben alſo nach Eröffnung der Schiffahrt im Dortmund. Emskanale ſchon wenige Jahre hingereicht, die Wandermuſchel kanalaufwärts in augenfälliger Weiſe zu verbreiten. t Dieſe unvorhergeſehene, namentlich der Fiſchbrut zu gute kommende Mehrung der Fiſchnahrung durch Dreissena legte mir nun den Gedanken nahe, ob nicht ſolche mit Schilf, Gras und ſonſtigen Waſſerkräutern dicht beſtandene Uferzonen des Kanals mit Erfolg auch als Ausſatzſtellen für Fiſch⸗ brut und einſömmerige Karpfen, wenn auch zunächſt nur verſuchsweiſe, zu benutzen ſeien. Es würde das doch, wenn es ſich bewähren ſollte, für die bewirtſchaftenden Lokalvereine eine materielle wie finanzielle Erleichterung ſein. Da mir ferner aus meinen früheren Aufzeichnungen über den Dortmund⸗Emskanal ſolch reichbewachſene Uferzonen in der Haltung Herne-Münſter, namentlich in der Nähe von Lüdinghauſen, in der Erinnerung vorſchwebten, ſo entſchloß ich mich kurzerhand, dieſelbe Unterſuchung wie im Hafen Hardenberg auch bei Lüdinghauſen auszuführen. Ich begab mich alſo am 26. September von Dortmund dahin und fand allerdings eine üppige Vegetation auf beiden Uferſeiten des Kanals vor. Insbeſondere bei der dortigen Strommeiſterwohnung befand ſich ein über einen Meter breiter Gürtel von Kalmus, Kolbenrohr und anderen Waſſerpflanzen; auch am gegenüberliegenden Ufer war ein ſchmalerer und hie und da mehr unterbrochener Streifen von Froſchlöffel (Alisma), Waſſer⸗ 15 knöterich, flutendem Schwadengras und Tauſendblatt, alſo hüben und drüben wohl geeignet, die Fiſchbrut vor der Verfolgung von größeren Fiſchen zu ſchützen, indem dieſe ihr nicht durch das Pflanzengewirr bis in die Zwiſchenräume der gepflaſterten Böſchung zu folgen vermögen. Soweit entſprach alles meinen geſtellten Anforderungen, als ich aber die im Waſſer befind— liche Vegetation auf ihren Gehalt an Fiſchnährtieren unterſuchte, fand ich wohl an den unteren Stengelteilen mehrfach die Wandermuſchel angehaftet, aber ſonſtige Fiſchnahrung, als Gammarus und Schnecken, nur ganz vereinzelt und dies hatte ſeinen Grund in einem Umſtand, der mir für die Fiſchereiwirtſchaft auf der davon betroffenen Strecke ſehr bedenklich erſcheint, zumal wenn er ſich, was zunächſt feſtzuſtellen wäre, auf weite Strecken hin vorfände. Dieſer Umſtand beſteht nämlich in der Umhüllung der im Waſſer befindlichen Pflanzenteile mit einem gelblichweißen, ſchlüpferigen bezw. gallertartigen Schlamm, der im weſentlichen aus Kreide— mergelſtaub, Diatomeen und niederſten Fadenalgen beſteht und zäh an allen Pflanzenteilen haftet. Das tieriſche Leben an dieſen Pflanzen beſchränkt ſich daher auf die vom Niederſchlag und Ueberzug verſchonten Stellen, die dann, wie ſchon geſagt, von einigen Wandermuſcheln beſetzt ſind und außerdem hie und da eine kleine Schnecke oder einen Gammarus beherbergen. Das reiche Tierleben, welches ich im Herbſte des Jahres 1897 daſelbſt antraf, war ſehr ſtark reduziert und jetzt geradezu als arm zu bezeichnen. Alle bis auf den Grund des Kanals reichenden Waſſerbewegungen, fahrende Schiffe u. dergl., rühren den Kreidemergelſchlamm des Bodens auf und Wind, Wellen und Strömungen verteilen ihn im Waſſer, das ihn langſam wieder abſetzt. Die Wandermuſchel ſcheint ſich hieraus nicht viel zu machen, ſie kann alſo hier gewiſſermaßen als Erſatz für die durch den Schlammniederſchlag bezw. Ueberzug ſtark reduzierte andere Fiſchnah— rung als beſonders willkommen betrachtet werden. Meines Erachtens verdient nun der Kreidemergelſchlamm bezüglich ſeines Einfluſſes auf den Fiſchbeſtand und ſeine Wanderungen, ſowie wegen ſeines Verhaltens zur Fiſchnahrung eine ein— gehendere Unterſuchung. Für jetzt kann ich mich leider nur beſcheiden, auf dieſen ebenfalls nicht vorausgeſehenen Umſtand aufmerkſam gemacht zu haben.“ Im Anſchluſſe hieran empfiehlt Herr Geheimrat Metzger, auf denjenigen Kanalſtrecken, auf welchen eine gute Vegetation vorhanden iſt, einen Verſuch mit einſömmeriger Brut zu machen, auf Strecken ohne Vegetation können mit Erfolg nur größere Fiſche ausgeſetzt werden, da die Brut dort keine angemeſſene Nahrung findet, hier dürften höchſtens Verſuche mit Schleienbrut an— gebracht ſein. Herrn Profeſſor Metzger ſoll ſchriftlich für das jo ausführliche und höchſt intereſſante Gut achten der Dank des Vorſtandes ausgeſprochen werden. 6. Beſchaffung von Hechtbrut für den Kanal. Der Vorſitzende gibt ſodann der Verſammlung von dem Schreiben der Steinmeiſterſchen Fiſchzuchtanſtalt Kenntnis, wonach dieſe bereit iſt, für das nächſte Jahr möglichſt viel Hechtbrut zu liefern und zwar für 5 Mk. pro Tauſend ab Bünde, jedoch bei Abnahme von je 25000 Stück für nur 4 Mk., falls jeder einzelne Fiſcherei— verein etwa 25000 Stück nimmt. Herr Steinmeiſter hält außer dem Hecht auch den Karpfen für den Kanal für einen ſehr geeigneten Fiſch und empfiehlt auch die Ausſetzung von Karpfenbrut, wobei er darauf hinweiſt, daß das Ausſetzen von Karpfenbrut in der Elſe, trotz der Anweſenheit zahlreicher Hechte, Aale und Barſche, ſich gut bewährt hätte. Ein Angler hätte in dieſem ungünſtigen Sommr mit der Hand— angel etwa 100 Pfund Karpfen (3 bis 5 Pfund ſchwer) gefangen. Karpfenbrut kann in großen Mengen für 4 Mk. pro 1000 Stück bei Abnahme von nicht unter 10 000 Stück geliefert werden. Auch auf das Ausſetzen von Schleienbrut will Herr Steinmeiſter pro 1904 Bedacht nehmen. Den Fiſchereivereinen ſoll hiervon Nachrichtgegeben werden. 7. Der Deutſche Anglerbund will nach einem kürzlich eingegangenen Schreiben ſeine Erfahrungen beim Befiſchen des Kanals und der Talſperre bereitwilligſt zur Verfügung ſtellen. 8. Klebe⸗ und Stellnetz für den Kanal. In dieſer Angelegenheit wird der Ober— fiſchmeiſter beauftragt, noch weitere Erhebungen anzuſtellen. Die Koſten für Beſchaffung der Netze ſollen vom Hauptverein getragen werden und ſollen die Netze dem Fiſchereiverein Münſter über- wieſen werden mit der Maßgabe, daß er die Netze den anderen Kanalvereinen gegen Erſtattung der Koſten für die Inſtandhaltung abzugeben hat. 9. Die „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“⸗ München ſoll als Vereinsorgan nur beibehalten werden, wenn der bisher gewährte Rabatt auch weiter gewährt wird, da 2,5 Mk. Jahreskoſten für die Zeitung bei einem Mitgliederbeitrage von 3 Mk. zu hoch ſind. Die Geſchäftsſtelle ſoll darauf aufmerkſam gemacht werden, daß verſchiedene Herren zwei bis drei Exemplare der Zeitung erhalten. Hierin könnte erheblich geſpart werden. 10. Brutanſtalt in Witten. Der Vorſchlag des Oberfiſchmeiſters, anſtatt der Errichtung einer beſonderen Brutanſtalt für dieſes Jahr verſuchsweiſe die Eier durch den Fiſchzuchtanſtalts— beſitzer Rameil in Totenohl gewinnen und ausbrüten zu laſſen, wird allſeitig gebilligt und ſollen beim Deutſchen Fiſchereiverein die erforderlichen Mittel beantragt werden. 11. Erhaltung der Stennes'ſchen Fiſchzuchtanſtalt. In die Kommiſſion zur Begutachtung des Kaufwertes dieſer Anſtalt werden die Herren von Lengerke und Jaffé gewählt. 12. Als Sachverſtändiger zur Abgabe eines Gutachtens über die Fiſch⸗ teiche auf der Kgl. Domäne Hardehauſen ſoll dem Herrn Regierungspräſidenten in Minden Herr Wieſenbaumeiſter Kreuz, bei dem Meliorationsbauamt II in Münſter, vorgeſchlagen werden. 16 — 13. In Sachen Prämien für Otter ſeitens des Provinzialausſchuſſes erklärt Nen Vorſtand mit dem entworfenen und vorgetragenen Antwortſchreiben vom 1. ds. Mts. ein- verſtanden. gez. Federath. gez. Matz. VII. Stagekaften. Frage Nr. 1: (Herr B. in W.) Wie ſteht es mit der Aufzucht von Goldorfen und wie iſt das Preisverhältnis dieſer Fiſche gegen den Karpfen? Antwort: Goldorfen werden im allgemeinen als Zierfiſche für große Parkweiher, Stadt- weiher 2c. gezüchtet und als ſolche naturgemäß höher bezahlt wie als Speiſefiſche. In neuerer Zeit iſt aber auch auf die Zucht der Goldorfen als Speiſefiſche wiederholt hingewieſen und namentlich betont worden, wie anſpruchslos dieſer Fiſch iſt und wie er ſich überall in jedem warmen Weiher züchten läßt. Im Preiſe ſteht die Goldorfe dem Karpfen etwa um die Hälfte nach und zwar mit Recht, da ihr Fleiſch wegen der vielen Gräten wenig Liebhaber findet. Trotz aller Bemühungen die Zucht der Goldorfen zu verbreiten, wird ihr daher wohl kaum eine goldene Zukunft vorausgeſagt werden können. VIII. Perſonalnotiz. Se. Königl. Hoheit der Fürſt von Hohenzollern hat in Würdigung ihrer Verdienſte um die im Sommer 1893 ſtattgefundene Fiſchereiausſtellung in Sigmaringen den Vorſtands⸗ mitgliedern des Württembergiſchen Landesfiſchereivereins, Hofrat Hinderer in Stuttgart das Ehrenkreuz III. Klaſſe des Fürſtl. Hohenzollernſchen Hausordens, Privatier Wilh. Ar m⸗ bruſter in Tübingen die goldene Ehrenmedaille desſelben Ordens verliehen. Dem Geſchäftsführer des Schleſiſchen Fiſchereivereins, Profeſſor Dr. Hulwa, iſt der Rote Adlerorden IV. Klaſſe verliehen worden. i IX. Literatur. Fiſchereirecht und Fiſchereipflege im Großherzogtum Baden. Nach amtlichen Quellen dargeſtellt von Dr. A. Buchenberger, Miniſter der Finanzen. II. Auflage. Karlsruhe. J. Langs Buchhandlung 1903. Wir machen unſere Leſer auf das in zweiter Auflage erſchienene Handbuch des badiſchen Fiſcherei⸗ rechtes aufmerkſam, welches eine Darſtellung des Fiſchereirechtes in Baden nach ſeinem neueſten Stande aus der Feder des berufenſten Kenners des Fiſchereirechtes bringt. Inhaltlich unterſcheidet ſich die zweite Auflage von der erſten, die wir im Jahre 1888 eingehend in der „Allgem. Fiſcherei⸗ Zeitung“ gewürdigt haben, nur dadurch, daß die Geſetzgebung betreffend die Kanalfiſcherei vom 29. März 1890 und die Neuordnung der Fiſchereipolizei für den Bodenſee im Anſchluß an die in den Jahren 1894 und 97 zum Abſchluß gebrachten Fiſchereiübereinkünfte Aufnahme und Würdigung gefunden haben Zu den dem Handbuch am Schluſſe beigefügten Abbildungen der im Großherzogtum Baden durch Mindeſtmaß geſchützten Fiſcharten bemerken wir, daß dieſelben im allgemeinen natur⸗ getreu ſind, bis auf die Darſtellung des Blaufelchens Coregonus Wartmanni, deſſen Schnauze un⸗ richtig und wie beim Weißfelchen abgebildet iſt. X. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 24. Dezember. Zufuhr genügend, Geſchäft ziemlich matt, Preiſe wenig verändert. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche | geräucherte 5 e 85 49 Winter⸗Rheinlachs . per Pfund 400 Bandes? han 114 83 uff. Lach?2s 0 — Borſche — — Flundern, Kieler. . „ Stiege 400-500 Karpfen, mittelgr.. . | 40—60 — do. mittelgr.. | „ Kiſte 250 —350 Karauſchen MN: — — Bücklinge, Kieler. „ Wall 300 — 500 Schleie — — Dorſche Nie 300 Bleie — — Scheiß 0 350 Bunte Fiſche — 20 Aale, große . „ Pfund 100 —130 C — — Stor, NEE 1 — Lachs Ia gefr. — 36 — 40 Heringe „100 Stck. 700 1000 Bericht über den Engrosverkehe in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 8. Dezember bis einſchließlich 22. Dezember 1903. Das Geſchäft in Karpfen war, wie meiſtens kurz vor Weihnachten, bis Ablauf vergangener Woche ein verhältnismäßig flaues, ſetzte indeſſen mit Beginn der Weihnachtswoche flotter ein und — hat heute, am zweiten Tage vor Heiligabend, eine kaum erwartete Höhe erreicht. Die Zufuhren zur Fiſchauktion in der ſtädtiſchen Zentralmarkthalle fanden zu hohen Preiſen flotteſten Abſatz, große Fiſche erzielten faſt Detailverkaufspreiſe. Das Schleigeſchäft trat jetzt etwas in den Hintergrund, einmal der allgemeinen geringen Zufuhr in lebenden Fiſchen wegen, ſodann auch in Anbetracht der Karpfenhochſaiſon. Dezbr. Karpfen: Mark 8. lebend, unſor tier! 71— 72 1 „ Lauſitzer 40er .. 66—69 155 Schleſier 28er . 67-69 VOL a RE 56 12. lebend, Schleſier 30er . . .. 67—72 190, Lauſitzer 40er . .. . 67-71 ET 88 45—46 16. lebend, Lauſitzer 55 er 67-69 TFT UNTEREN T» © 45 17. lebend, Lauſitzer 55er . . . . 67-68 OT NER ge 50 18. lebend, Lauſitzer 45er u 50er 66-71 „ Schleſier 30er 6669 o e 46 19. lebend, Lauſitzer Ader . .. . 67-69 Hi Galtzier 40er u. 50er. 61—64 e EDIT 49 Land wirtſchaftslehrer, der das Examen in der Fiſchzucht an der landw. Akademie Poppelsdorf mit „Sehr gut“ beſtanden hat und mit der künſtlichen Fiſchzucht und den meiſten einſchlägigen Arbeiten vertraut iſt, ſucht Beſchäſtigung auf dem Gebiete der Jiſchzucht. Offerten mit Gehaltsangaben unter R. J. poſtlagernd Dockweiler (Eifel). 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Karpfen: Mark 21. lebend, Lauſitzer 40er .. 71—74 15 Schleſier 456er. 64—68 TT NE en 51—59 22. lebend, Lauſitzer 20 er u. 40er 72 — 75 1 15 Ser 7012 is Schleſier 40er u. 50er 67—76 N 55 25 er u. 30er 83—97 ut o . 60 Dezbr. Schleie: Mark 8. lebend, unten 86 3 5 CCC 102-109 10. lebend, unſortieerrtr 78 15 10 een ARD 104 GM ee N er 74 18. lebend, mtjortier® 2-20. 107 Per 1. März 1904 wird ein tüchtiger, nicht über 40 Jahre alter Fiſchmeiſter, welcher in allen Zweigen der künſtlichen Fiſch⸗ zucht bewandert und mit der Teich- und Bach- fiſcherei vertraut iſt, aufzunehmen geſucht. Der⸗ ſelbe ſoll, da ſich ſeine Dienſtwohnung im Schloſſe befindet, auch teilweiſe Hausmeiſterdienſte verſehen. Auch gediente Militärs bevorzugt. Gehalt 1100 Kronen. Geſuche mit Zeugnisabſchriften zu richten an die Domäneverwaltung Schluckenau (Böhmen). Jiſchmeiſten, in der Salmonidenaufzucht erfahren, nach Süd- frankreich geſucht. Bedingungen nach Ueber⸗ einkunft. Schriftl. Offerten an Fried. 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Der Verfasser, welcher als Vorstand der Biologischen Versuchsstation für Fischerei seit laugem in der Lage war, jährlich viele Hundert Fälle von Fischkrank- heiten persönlich zu untersuchen, schildert daher die wesentlichsten und wirtschaftlich bedeutungsvollsten Fischkrankheiten aus eigener Anschauung, hat aber auch die Erfah- rungen anderer eingehend berücksichtigt. Das Werk zerfällt in vier Abschnitte und behandelt im I. Abschnitt die allgemeinen Infektions krankheiten. Hierbei werden 14 für Fische pathogene Bakterieuarten und die von ihnen hervorgerufenen Krankheiten ge- schildert, ferner die sämtlichen bei den Fischen so weit verbreiteten Sporentiere (Sporozoen) als Krankheitserreger an der Hand von Abbildungen dargestellt. Abschnitt II behandelt die speziellen Krankheiten der einzelnen Organe und zwar: a) die Krankheiten der Haut, b) die Krankheiten der Kiemen, c) die Krankheiten des Darms, d) die Krankheiten der Leber, e) die Krankheiten der Schwimmblase, f) die Krankheiten der Niere, g) die Krankheiten der Geschlechtsorgane und ihrer Produkte, h) die Krankheiten des Herzens, der Blutgefässe und des Blutes und der Milz, i) die Krankheiten der Leibeshöhle, k) die Krankheiten der Muskeln, l) die Krankheiten des Nervensystems und der Sinnesorgane (Auge, Gehörorgan), m) Geschwülste, n) die Krankheiten des Skelets (Missbildungen). Abschnitt III enthält die Darstellung der Krebspest. Abschnitt IV bringt Verhaltungsmassregeln beim Eintritt von Fisch- krankheiten. Ein ausführliches Register, sowie ein Inhalts verzeichnis erleichtern den Gebrauch und die Lektüre des Buches. Der Verfasser hat sich bemüht, auf wissenschaftlicher Grundlage eine allgemein verständliche und den Bedürfnissen des praktischen Fischzüchters Rechnung tragende Darstellung zu liefern. Sein Werk ist daher zunächst für die praktischen Kreise be- stimmt und soll diesen in allen Fällen von Fischkrankheiten mit Ratschlägen an die Hand gehen. In zweiter Linie verfolgt der Verfasser aber auch die Absicht, den wissen- schaftlichen Mitarbeitern die bisher so weit zerstreute und noch niemals gesammelte Materie einheitlich vorzuführen. Mit Rücksicht auf eine weite Verbreitung des Werkes in den Kreisen der Prak- tiker ist der Preis des Buches möglichst nieder bemessen und auf Mk. 12.50 pro Exemplar festgesetzt. Das Buch ist zu beziehen von der Expedition der Allgem. Fischerei- Zeitung, München, Veterinärstrasse 6. 3 SGIHISOSOIIOSIIIYOOOIOOOSI 9 Graf Harrach'ſche Forellenzucht-Auſtalt Tiefhartmannsdorf bei Schönau a. d. Katzb. 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Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaffeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das HGroßh. Hefjen, des RKheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Fiſcherei⸗ vereins für die Provinz Pofen, des Zentral-Fiſcherewereins für Schleswig- Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Verbindung mit Tachmännern Deutſchlands, Öflerreid)- Ungarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayerifdyen und vom Deutſchen Zifdjereiverein. Nr. 2. Munchen, den 15 Januar 1904. XXIX. Jahra. Inhalt: I. Das Fiſchereibureau der Vereinigten Staaten von Nordamerika. — II. Ueber die Ab- fiſchung der ärariſchen Teiche auf Gemarkung Brühl bei Schwetzingen im Großherzogtum Baden. — III Wann und unter welchen Verhältniſſen iſt ein Fiſchwaſſerbeſitzer jagdberechtigt? — IV. Weißfiſche im Forellengewäſſer. — V. Vermiſchte Mitteilungen. — VI. Vereinsnachrichten. — VII. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel uur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) J. Das Jiſchereibureau der Vereinigten Staaten von Nord- amerika. Welche Bedeutung man in den Vereinigten Staaten der Fiſcherei beimißt und mit welcher Aufmerkſamkeit man vonſeiten der Regierung in den letzten Jahrzehnten das Ge— deihen dieſes Erwerbszweiges verfolgt, der ein gutes Teil der täglichen Nahrung für die Bewohner des großen Kontinents liefert und der Hunderttauſenden von Händen Beſchäfti— gung bietet, das zeigte ſich in der Einführung der „Commission of Fish and Fisheries“ als einer geſonderten Abteilung der Staatsverwaltung. (Seit dem 1. Juli 1903 iſt die „Commission of Fish and Fisheries“ allerdings dem neugegründeten „Department of Com- merce and Labor“ unter dem Namen „Bureau of Fisheries“ einverleibt worden.) Mit dem urſprünglichen Zwecke, Unterſuchungen über die Verminderung des Erträg— niſſes des Fiſchfangs an der Südküſte von Neu-England anzuſtellen, hat ſich im Laufe der Jahre das Arbeitsgebiet der „Fisheommission‘“, wie fie kurz genannt wird, immer mehr er— weitert und ihre Beſtrebungen verallgemeinert und damit hat ſich auch ihr Geſchäftsbetrieb zu einem außerordentlich regen und für Praktiker und Wiſſenſchaftler gleich wertvollen und intereſſanten entwickelt. Das Haupt der „Fisheommission“ ift der vom Senat ernannte Commissioner, der dem „Secretary of Commerce and Labor“ unterſteht, und der feinen Sitz in Waſhington hat. Dem Commissioner ſteht neben den Beamten der Adminiſtrationsverwaltung ein ſtatt— licher Stab von Gelehrten, Zoologen, Botanikern, Phyſiologen, Chemikern, Meteorologen, und neben den Männern der Wiſſenſchaft auch von Praktikern, Kennern der verſchiedenſten Fangapparate, der bewährteſten Verwertungsmethoden und von Fiſchzüchtern zur Seite. Die Fiſchkommiſſion iſt nach den zu beobachtenden Geſichtspunkten eingeteilt, die ſich mit den einzelnen Zweigen des Betriebes befaſſen. Es ſind dies: 1. die Sektion zur Unterſuchung von Nutzfiſchen und Fiſchgründen, 2. die Sektion für Fiſchereibetrieb und Statiſtik, 3. die Sektion für Fiſchzucht. Jede dieſer drei Sektionen hat ihren eigenen Vorſteher und ihr eigenes Perſonal. *. Die Sektion für Unterſuchung von Nutzfiſchen und Fiſchgründen läßt in erſter Linie das Feld offen für den Wiffenfchaftler. Ihm liegt ob das Studium der Fiſche und anderer Gegenſtände der Fiſchinduſtrie, wie Krebſe, Muſcheln, Schwämme, einſchließlich ihrer Entwicklungs- und Lebensgeſchichte, ihrer Nahrung, Wachstums bedingungen, Krankheiten u. ſ. w.; ferner müſſen Unterſuchungen angeſtellt werden über die phyſikaliſchen und chemiſchen Verhältniſſe des Meeres, der Flüſſe und der Seen, in denen ſich das Leben der Fiſche ab— ſpielt, dann muß aber auch die Biologie aller anderen Waſſertiere und Pflanzen zur Klar— legung der Lebensbedingungen der Fiſche unterſucht werden, und es muß Rückſicht genommen werden auf den Einfluß äußerer phyſikaliſcher Einwirkungen, als Stürme, Strömungen, Aenderungen im Salzgehalt des Waſſers, Temperaturwechſel u. ſ. w. So gibt es eine Menge von Einzelheiten zu beobachten, die jede von großer Bedeutung für den Fiſchbeſtand eines Gewäſſers ſein können. Der größte Teil dieſer wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen wird in den biologiſchen Stationen zu Woods Hole, Maſſachuſetts und Beaufort, North Carolina, ausgeführt. Zoologen und Botaniker aus allen Teilen des Landes verſammeln ſich hier während des Sommers, um freiwillig einen Teil der Arbeit zu übernehmen, als Entgelt die Gelegenheit benützend, in einem gut eingerichteten Laboratorium an der Meeresküſte ihren Studien ob— liegen zu können. Es ſei an dieſer Stelle einiges über die beiden Marineſtationen der „Fisheommission‘ geſagt. — Noch ehe man an die Errichtung eines ſtändigen Laboratoriums dachte, gingen die erſten Unterſuchungen von dem kleinen Orte Woods Hole an der Küſte von Maſſachuſetts aus, und als ſich endlich im Jahre 1881 die Mittel für einen Laboratoriumsbau fanden, da wurde von allen in Betracht kommenden Plätzen Woods Hole als der für eine zu errichtende Station geeignetſte erachtet. Die Station, wie ſie ſich in ihrer heutigen Geſtalt präſentiert, beſteht aus einem Komplex von fünf Gebäuden; das Haupthaus, ein freundlicher, dreiſtöckiger Holzbau, enthält das große Laboratorium, die Aquarien und eine Fiſchbrutanſtalt; die Nebenbauten umfaſſen ein Wohnhaus für die in der Anſtalt arbeitenden Gelehrten, ein Vor— ratshaus für Fiſchereigeräte, Gläſer und Konſervierungsflüſſigkeiten, einen Waſſerturm und einen Kohlenſchuppen. Das eigentliche biologiſche Laboratorium iſt ein großer, luftiger Raum im mittleren Stockwerke des Hauptgebäudes; auf demſelben Flur liegen außerdem noch einige kleinere Arbeitsräume. Das phyſikaliſche Laboratorium, eine Dunkelkammer, mehrere kleine Arbeitszimmer, ſowie Reſerveſchlafräume für den Fall, daß das Wohnhaus beſetzt ſei, liegen im oberſten Stockwerk. Das Erdgeſchoß enthält die Fiſchbrutanſtalt und 23 Aquarien. Das Ganze iſt mit allen Fineſſen ausgeſtattet; elektriſches Licht, ſowie Krahnen für Süß⸗ und Seewaſſer ſind an jedem Arbeitsplatze angebracht; Apparate und Reagentien ſind im Ueberfluß vorhanden und Aquarien mit beſtändig zufließendem Seewaſſer ſtehen in Hülle und Fülle zur Verfügung. Um das "zu verarbeitende Material herbeizuſchaffen und Exkurſionen zu machen, dienen außer zahlreichen Ruder- und Segelbooten und kleinen Dampf— ſchaluppen zwei größere Dampfer, Fish Hawk und Grampus, erſterer mehr für die Küſten⸗ und Flußfiſchereiverſuche, letzterer für Unterſuchungen auf der offenen See. Beide Dampfer ſind ſpeziell für dieſe Zwecke erbaut und mit jeglicher nötigen Ausrüſtung verſehen. Die Marineſtation in Beaufort beſteht in ihrer jetzigen Geſtalt erſt ſeit einem Jahre anfangs war nur in notdürftig in Laboratorien verwandelten Mietshäuſern gearbeitet worden, bis ji 1901 die Fishcommission zu einem eigenen Bau entſchloß, Seit vergangenem Jahre ſteht nun der Neubau, ein hübſches, mit Veranden und Galerien rings umgebenes Gebäude, mit ſeinem Anweſen auf einer kleinen Inſel, durch einen ſchmalen Sund von der Stadt Beaufort getrennt. Das zweiſtöckige Haupthaus enthält im unteren Flur des Mittelbaues einen Saal für Sammlungen und Aquarien, ein chemiſches Laboratorium mit Dunkelkammer und ein Arbeitszimmer. Den oberen Flur nimmt der große Laboratoriumsraum ein, in dem zwanzig Arbeitstiſche bequem Platz finden. In zwei kleinen Türmen auf dem Dache ſind große Behälter angebracht, die die Aquarien mit Zulauf verſorgen. Die beiden Seitenflügel des Haupthauſes haben zuſammen zwölf Schlaf- und Wohnzimmer für die hier arbeitenden Biologen. Zur Station gehören noch ein Bootshaus, ſowie zwei kleine Holzbauten, deren einer Speiſeſaal und Küche, der andere Dampfmaſchine und elektriſche Lichtanlage enthält. An Exkurſionsfahrzeugen ſteht außer Ruder- und Segelbooten eine kleine Dampfjacht zur Verfügung. Wenn die Station zu Beaufort während ihres kurzen Beſtehens in erſter Linie ſich mit rein wiſſenſchaftlichen Fragen beſchäftigt hat, haben die Arbeiten in Woods Hole ſchon einige recht hübſche Reſultate praktiſcher Natur erzielt. Außer der Entdeckung mehrerer neuer und ergiebiger Fiſchgründe, deren Aufſuchen auch zu dem Gebiete der erſten Sektion der Fishcommission gehört, find beſonders in der letzten Zeit die Experimente über Ver— mehrung von Badeſchwämmen durch Stecklinge, die Aufzucht von jungen Hummern, die Verbreitung von eßbaren Muſcheln und über das Mäſten von Auſtern für Marktzwecke von Erfolg geweſen. Auf eine ältere Entdeckung möchte ich noch hinweiſen, die ſeinerzeit viel Aufſehen erregte. Der Dampfer Fish Hawk fand 1879 bei Fangverſuchen in größeren Tiefen nicht weit von der Küſte von Maſſachuſetts einen bis dahin vollkommen unbekannten Fiſch in großen Mengen vor, der ſich als vorzüglicher Tafelfiſch erwies und unter dem Namen Tile-Fish, einer Abkürzung der ihm nach feiner Entdeckung beigelegten, wiſſenſchaftlichen Benennung Lopholatilus, auf den Fiſchmärkten New-Yorks bald ein viel begehrter Artikel war. Lange ſollte dieſer neue Reichtum aber nicht andauern. Im März und April 1882 berichteten Schiffe, die an der Küſte Neu-Englands landeten, über ungeheuere Maſſen toter Fiſche, die auf der See umhertreiben ſollten, und mitgebrachte Exemplare erwieſen ſich als Individuen des vor wenigen Jahren aufgefundenen Lopholatilus. Seit dieſer Zeit iſt es nicht mehr möglich geweſen, auch nur ein einziges Stück dieſer Fiſchſpezies zu fangen; man hielt ſie für ausgeſtorben. Was den plötzlichen Tod dieſer Fiſche verurſacht hat, iſt nicht ſicher feſtgeſtellt: ſie zeigten keinerlei Verletzungen oder Krankheitserſcheinungen; möglich, daß plötzliche Aenderungen in den Meeresſtrömungen den eiskalten Polarſtrom zwangen, die von ihnen bevorzugten Stellen zu überfluten, und der momentane Temperaturwechſel ihren Tod herbeiführte. Neueſten Berichten zufolge, die mir von Waſhington aus zugingen, hat ſich der Lopholatilus wieder in größeren Scharen an der Neufundlandbank gezeigt, ſo daß ſich die Befürchtung, er ſei ausgeſtorben, glücklicherweiſe nicht bewahrheitet hat. * Die Sektion für Statiſtik und Fiſchereimethoden hat die Aufgabe, die von der erſten Sektion erſchloſſenen Fiſchgründe auf ihre Ergiebigkeit zu unterſuchen und dieſen und den ſchon bekannten älteren jeden erdenklichen Schutz angedeihen zu laſſen. Sie beſchäftigt ſich mit den Unterſuchungen über Fiſchereiapparate und Fangmethoden, ſucht Aufſchluß zu geben 24 über ihre Anwendbarkeit in allen einzelnen Fällen und den Einfluß, den fie auf die Ergiebig— keit der Fiſchgründe ausüben. Sie ſammelt ſtatiſtiſche Daten über das Ergebnis der Fänge der einzelnen Fiſcharten. In ihrem Dienſte wetteifern Nahrungsmittel-Chemiker und Männer der Praxis in der Suche nach den beſten Methoden, um Fiſche zu trocknen, einzuſalzen, in Büchſen einzumachen oder zu räuchern, Auſtern und andere eßbare Muſcheln durch Präſer— vierung für die Zwecke der Küche nutzbar zu machen, aus Fiſchabfällen und den nicht zur Nahrung verwendbaren Fiſchſorten Tran zu gewinnen und Dünger zu bereiten, Fiſchſchuppen zur Fabrikation künſtlicher Perlen zu verwenden u. ſ. w. Außerdem liegt dieſer Sektion noch ob, Geſetzentwürfe zum Schutze der Fiſcherei vorzubereiten, Verhandlungen betreffend Fiſchereifragen mit fremden Staaten zu führen und die Fiſchereiverhältniſſe anderer Länder zu ſtudieren. — Ein kleines Beiſpiel möge zeigen, was dieſe Sektion für Statiſtik und Fiſcherei— methoden unter anderem erreicht hat. Noch vor 12 Jahren lagen die Schalen der Perl— muſcheln an den Ufern des Miſſiſſippi unbenutzt umher. Heute find 60 Fabriken mit 2000 Arbeitern in den Miſſiſſippi⸗Staaten beſchäftigt, aus den bis dahin wertloſen Muſchelſchalen Perlmutterknöpfe zu verfertigen. Im Jahre 1899 betrug der Wert der Ausbeute an rohen Schalen etwas über 200,000 Doll.; zu Knöpfen verarbeitet, war er auf über 800,000 Doll. geſtiegen. Die 60 Fabriken hatten einen Material- und Grundwert von zuſammen 225,000 Doll., und ihr Arbeitskapital betrug 150,000 Doll. — Dank den Bemühungen und der Arbeit der „Sektion für Statiſtik u. ſ. w.“ ſtehen die Vereinigten Staaten, was Fiſchprodukte anbetrifft, zurzeit an der Spitze der Nationen. * Nun zur letzten und, was angewandte Betriebskräfte und Geldmittel anbelangt, die anderen weit überflügelnden Abteilung, der Sektion für Fiſchkultur. Ihre Arbeit beſteht in dem Brüten und Aufzüchten von Fiſchen aller Art und der Ausſetzung von befruchteten Eiern und Jungfiſchen in Meeresteile, Seen und Flüſſe. Zu dieſem Zwecke ſtehen ihr zurzeit 35 über das ganze Land zerſtreute Brutanſtalten und 4 eigens erbaute Eiſenbahnwagen mit den beſten Einrichtungen zum Transporte von Jungfiſchen und Eiern zur Verfügung. Alle erdenklichen Arten von Süßwaſſer- und Seefiſchen werden in dieſen Brutanſtalten gezüchtet und Millionen von Fiſcheiern und Jungfiſchen gelangen jährlich aus ihnen zur Verteilung. Während des Jahres 1901/1902 belief ſich die Zahl der ausgeſetzten, künſtlich befruchteten Eier auf 1,488,673,000 Stück. Von einjährigen Fiſchen wurden ausgeſetzt 6,870,000 Stück. Vonſeiten der Berufsfiſcher wird der Nutzen, den dieſes Bevölkern der Gewäſſer mit Fiſchbrut bringt, mit großem Intereſſe verfolgt, und die Fiſchfaktoreien an der pacifiſchen Küſte, die ſich beſonders mit dem Fange des Salms beſchäftigen, haben daraufhin zum Teil Fiſchbrutanſtalten auf eigene Koſten errichtet, um durch Ausſetzen von Jungfiſchen einer Ueber— fiſchung ihrer Gewäſſer vorzubeugen. * Welch eine Fülle des Reichtums die amerikaniſchen Meere bieten, das zeigt die von der Fiſchkommiſſion geführte Statiſtik; ſo betrug z. B. im Jahre 1888 der Wert der an den amerikaniſchen Küſten gefangenen Fiſche 34,042,285 Doll. 178 980 Mann waren mit Fiſcherei und ihren Nebenzweigen beſchäftigt und ein Kapital von 55,837,000 Doll. war in Booten, Netzen, Löhnen u. ſ. w. angelegt. 1899 war das Kapital auf 63,647,000 Doll. geſtiegen; die Arbeitskräfte hatten ſich auf 192 420 Mann erhöht und der Wert des Fanges betrug 31,975,216 Doll. Dieſe zwei Daten zeigen, wie es auch die Statiſtik der übrigen Jahre be— weiſt, daß trotz vermehrter Arbeitskräfte und erhöhten Kapitals der Wert der Ausbeute des Fiſchereibetriebes gegen früher geringer geworden iſt. Verfolgt man die Statiftif der ein- zelnen Jahre ſeit 1880 etwas genauer, ſo ſieht man ein Anwachſen des Wertergebniſſes bis zum Jahre 1895; dann beginnt der Wert langſam zu ſinken. Es hat dies verſchiedene Ur— ſachen. Einmal iſt tatſächlich eine Verminderung in der Häufigkeit einiger hochbezahlter Nutzfiſche eingetreten; dann aber iſt auch der Marktpreis für einige Fiſchſorten bedeutend gefallen und dies mag wohl hauptſächlich die Urſache für das Sinken des Wertes ſein, denn an Gewicht hat ſich der jährliche Fang während der letzten 20 Jahre nicht vermindert, ſondern eher etwas erhöht, jedoch nicht entſprechend dem Kapital und den Betriebskräften. 25 Vergleicht man die jährliche Ausbeute der einzelnen Staaten der Union, fo ſieht man, daß ſie in einigen derſelben in beſtändigem Steigen begriffen iſt, in anderen beträchtlich hin und her ſchwankt, in wieder anderen ſtetig fällt. Werden die einzelnen Staaten zu— ſammengefaßt, ſo findet man, daß ſich der Wert der Ausbeute der Fiſcherei in den Vereinigten Staaten ſeit 1895 langſam vermindert, die Ausbeute an ſich zwar etwas ſteigt, aber nicht entſprechend der Vermehrung der Arbeitskräfte und des Betriebskapitals. Ein weiteres Steigen der Ausbeute und ihres Wertes iſt jedoch nicht ausgeſchloſſen, denn große Gebiete der Fiſcherei, wie z. B. die Heringsfiſcherei, liegen in den Vereinigten Staaten vollkommen brach und müſſen erſt allmählich ausgebaut werden. Beaufort, September 1903. Dr. Adolf Reichard. (Aus der Beilage zur Münchener „Allgem. Zeitung, Nr. 7, 1904.“ II. Weber die Abſiſchung der ärariſchen Teiche auf Gemarkung Brühl bei Schwetzingen im Großherzogtum Baden. Von Profeſſor G. Meixner, Pforzheim. Nicht weit von Brühl, etwa eine Wegſtunde von Schwetzingen, befindet ſich, einerſeits vom Rhein, anderſeits von der in dieſen mündenden Leimbach begrenzt, eine große Zahl von alten Lettengruben, aus denen jahrelang die Ziegeleibeſitzer in Brühl ihren Bedarf an Letten holten. Als die Gruben endlich erſchöpft waren, ſuchte man andere geeignete Plätze und überließ die Gruben ſich ſelbſt. Bald hatten ſich Sumpfgewächſe aller Art angeſiedelt. Vom nahen Rhein wurden dieſelben unterirdiſch mit Waſſer verſehen, das bei hohem Waſſer— ſtand die Löcher teilweiſe halb füllte, bei niedrigem aber auch bisweilen verſiegte und im Sommer viele der allmählich verflachenden Gruben für den Jäger gangbar werden ließ, der in dem Schilf und Röhricht eine reiche Beute an Haar- und Federwild fand. Das ganze Gelände iſt Domänengut und lag bis vor einigen Jahren unbenützt da. Da mackte man von ſachverſtändiger Seite den Vorſchlag, einen Teil der Gruben zu Fiſchteichen anzulegen und ſie durch den Leimbach zu ſpeiſen. Dieſer führt viel Schlamm mit ſich, da er in ſeinem oberen Lauf durch Lehmboden fließt, daher belächelten die Bewohner der nächſten Umgebung die Ausführung des Vorſchlages durch die Domänendirektion und meinten, daß in dem „Dreckwaſſer“ keine Fiſche gedeihen würden. Aber ſiehe da, der Verſuch ſchlug ein und die in die wenigen zuerſt angelegten Teiche eingeſetzten Karpfen und Zander nebſt einigen Forellen— und Schwarzbarſchen gediehen vortrefflich, ſo daß man, durch dieſen Erfolg ermutigt, dieſe mit verhältnismäßig wenig Koſten ins Leben gerufene ſtaatliche Fiſchzuchtanſtalt von Jahr zu Jahr vergrößern konnte. Gegenwärtig umfaßt dieſelbe (ſiehe Tabelle) 13 ha 24a 23 qm, von denen allerdings nur 10 ha als eigentliche Teichfläche in Betracht kommen, wenn man zahlreiche, dicht mit Schilfrohr bewachſene Inſeln in Abgang bringt, dazu kommen noch acht Winterteiche mit zuſammen 20 a. Es ergab ſich, daß der Leimbach außer dem Schlamm auch ſehr viel Futterſtoffe mit ſich führt, ſo daß die Fiſche ohne künſtliche Fütterung prächtig gediehen. Für die Raubfiſche wurde außerdem noch durch einen entſprechenden Einſatz von Weißfiſchen geſorgt. Die Karpfen und Zander laichen alljährlich in befriedigender Weiſe in dem Laichteich und die Jungbrut gedeiht vortrefflich (ſiehe Tabelle — Einzelgewicht).' Der liebenswürdigen Einladung des Herrn Domänenrat Reinach folgend, hatte ich Gelegenheit, im November dem ſehr intereſſanten Schauſpiel der Abfiſchung dieſer ärariſchen Teiche beizuwohnen. Die nötigen Vorbereitungen wie: Ablaſſen der Teiche, Sammeln der Fiſche in den ſogenannten Fiſchgruben, Bereithaltung von Netzen und Gefäßen ꝛc, waren durch den Teichaufſeher und ſeine Gehilfen bereits getroffen worden, ſo daß ſofort nach An— kunft des die Abfiſchung mit großer Umſicht und Sachkenntnis leitenden Herrn Oberdomänen— inſpektor Vierling von Mannheim, ſowie zahlreicher eingeladener Gäſte mit dem Abfiſchen be— gonnen werden konnte. Die Teiche enthielten meiſtens Spiegelkarpfen verſchiedener Jahrgänge, daneben auch Zander, weniger Schleien, Forellen- und Schwarzbarſche, ſowie einige Zwergwelſe, Hechte 26 iche I/III u. V/VI n Ab⸗ 3 Teiche a e e os Abfiſchung am 16.1. November 1903 ane Zuwachs Verkauf Eingewintert Nr f Gewicht 5 8 Gewicht . = Bel „ . 0 Kay F — — — fi Ken) | fi lächenma Einſatz „ 5 "| „ß wicht = wicht 8 wicht an 5 N = E 85 Fiſchart = ES 2 5 285 2 im = im = im Fiſchart 5 & 1) 5 = 9) 5 8 ganzen 5 ganzen. 5 ganzen ha | a qm kg | 8 I: E ke 1 | 1 ſöm. Karpfen (kleine) 15040 75 5 — 15040 75 11240 56 3 800 19 ditto (große) 21 071/1053,5 50 — 21 071/1053,5 5 165 258,5 15 906 795 1 ſöm. Karpfen .. 1850 92,50 502 ſömmerige Karpfen | | 141| 92 I | — 39 13 2 u. 3 ſöm. Karpfen 378297 —\\3-u.mehrföm. „ 948 982,5 — 12977 — 522 |. 741 790,5 | Laikarpfen.. .. | 1771 — , ; 3 5 9 100 II 1 40 86 1 ſömmerige Schleien 93 025 3 —: % O, 25 — — 30 0,25 1 ſöm. Schleien 750 3,75 5 2 x 7 1551-13 — 595 — 9,25 — | — 155 13 75 3 07 | 40 2⸗ u. mehrſ. Schleien 65 21 | — [3⸗ u. mehrſöm. „ I 54 31 26 12, 98 39,50 Ab⸗ welche 2-u. mehrſ. Forel⸗ 1föm. Forellen⸗ und | len⸗ u. Schwarz⸗ Schwarzbarſche .. 311 4,50 15 — 311 4,50 — — 311] 4,50 1 ah 65 14,50 — 3⸗- u. mehrſöm. Forell.- f 5 5 5 I er f | 0 [3 | 5 Sa 1 28 18 u. Schwarzbarſche 56 28 9 13,50 55. 2, 51 25,50 Streck⸗ 1föm. Zander .. 399 15,75 40 — 399 15,75 112 5, 287 10,25 teich 2⸗ u. mehrſ. Zander 2317,25 —3⸗ u. mehrſöm. Zander 22 22 — 1 — 4,77 — — 22 22 V5 74 87 | u 2=u. mehrſ. Zwerg⸗ 1 ſöm. Zwergwelſe .. — — — — — — — — — — ee welfe.... 17 3 | — || 3:1. mehrſöm. Zwerg⸗ | wachs⸗ Welſfſdf U — 10 — 1 — — 1m 2 teich Nat — — — — Hechte 2 1,5 — | — 1 2 1,5 — — Ab⸗ | | i Wei hes! 109 Sa. 13 24 53 3165 520 — 38223 2494 | 1912136 970 1974 |17 291 1271* 2093 1220 Bemerkungen. Gewogen wurden die ſämtlich verkauften großen Fiſche; f { 3 0 Bei den großen einſömmerigen Karpfen (21071 Stück) wurden Stichproben mit einer kleinen Menge gemacht, wobei jeweils je 10 Stück zuſammen gewogen wurden. ) Geſamterlös daraus 1505 Mk. Für die mehrſömmerigen Karpfen wurden von einem Mannheimer Fiſchhändler 60 Pfg. pro Pfund bezahlt. N 2 5 das Gewicht der eingewinterten großen Fiſche wurde hieraus berechnet beziehungsweiſe geſchätzt. Die Gewichte für je Das Durchſchnittsgewicht pro Stück 100 Stück ſchwanken hier, da manchmal nur die allergrößten, dann nur mittlere und kleinere zuſammen gewogen wurden, zwiſchen 450 g und 1025 g. wird ſich auf 65 bis 70 g ftellen, In der Berechnung find indeſſen nur 50 g angenommen. .% 27 und Futterfiſche. Alle herausgefangenen Fiſche machten auf mich einen vorzüglichen Eindruck, und die Karpfen und Zander haben nach der Auskunft, die ich von dem Teichaufſeher er— hielt, eine ſtattliche Gewichtszunahme in einem Jahre aufzuweiſen. Geradezu überraſchend war die Größe einer großen Menge einſömmeriger Karpfen und Zander; ich hätte nicht ge— glaubt, daß dieſelben im Teiche ohne Fütterung in einem Sommer eine ſolche Größe er— reichen könnten. Was waren dagegen einſömmerige, gutgefütterte Regenbogenforellen, die ich ſonſtwo geſehen, für Zwerge. Ueber die Zahl, das Gewicht und die Verwendung der im Laufe mehrerer Tage den Teichen entnommenen Fiſchen gibt die nachſtehende Tabelle Auskunft, zu der mir das Material von der Großh. Domänendirektion gütigſt zur Verfügung geſtellt wurde. Meine Berufstätigkeit geſtattete mir nicht, länger als einen Tag der Ausfiſcherei bei— zuwohnen. Als der erſte ſehr ergebnisreiche Tag zu Ende ging, fuhr ich mit Herrn Geheim— rat Siegl, Herrn Domänenrat Reinach, Herrn Oberdomäneninſpektor Vierling und einigen anderen Herren, die trotz der Kälte bis zuletzt ausgeharrt hatten, nach Schwetzingen, wo im Gaſthof „zum Adler“ von den Karpfen und Hechten eine Probe verzehrt wurde, die vorzüg— lich mundete. Obwohl mir aus eigener Erfahrung bekannt iſt, daß Teichfiſche oft durch ſumpfigen Geſchmack faſt ungenießbar ſind, wenn ſie nicht einige Tage lebend in fließendes Waſſer gebracht werden, hatte ich es mir doch nicht verſagen können, einen prachtvollen vierpfündigen Spiegelkarpfen zu erwerben, der am andern Tag den Mittagstiſch zierte und zu meiner großen Ueberraſchung keine Spur von Sumpfgeſchmack zeigte, ſondern allen vor— züglich ſchmeckte. Mögen die Anlagen ſo weiter gedeihen wie bisher und auch außerhalb Baden An— regung geben zur Nutzbarmachung von vielem noch brachliegendem Gelände, das ſich zur Karpfenzucht eignet. Zu dem Ergebnis der Ausfiſchung macht das Großh. Domänenamt Mannheim, dem die Fiſchzuchtanſtalt unterſtellt iſt, einige Bemerkungen, die ich hier im Auszuge wiedergebe: „Die Abfiſchung war keine gründliche. Ganz ausgefiſcht wurden nur die Teiche IV, Wund VI, deren Gruben ausgepumpt wurden, während bei den Teichen I, II und III wegen des höheren Rheinwaſſerſtandes und der ſpäten Jahreszeit von einem Auspumpen abgeſehen werden mußte. Im Teich III werden nur noch wenige Fiſche fein, dagegen find in Teich I und II große Fiſche wie Brut jeglicher Art. Dieſe zwei Teiche werden daher den Winter über be— ſpannt bleiben (die anderen werden trockengelegt). Das Ergebnis der Abfiſchung war ein durchaus befriedigendes. Herausgeholt wurden 38 223 Stück mit einem Gewicht von rund 50 Zentner, gegenüber dem Einſatz von 3165 mit rund 10 Zentner, unter Berückſichtigung eines Abgangs von 1912 Stück, ſomit ein Zuwachs von 36 970 Stück mit rund 40 Zentner. Verkauft wurden 17291 Stück mit über 25 Zentner, während 20 932 Stück mit einem Gewicht von über 24 Zentner in die Winterteiche ver— bracht wurden. Die Zahlen des Ergebniſſes jedes einzelnen Teiches genau anzugeben, iſt nicht mög— lich, da die Teiche bei der Abfiſchung mit Ausnahme von Teich III, gegen die anſtoßenden geöffnet waren. Der Stolz des ganzen Ergebniſſes iſt eine unvergleichliche Karpfenbrut von 21000 Stück, wovon rund 16 000 Stück in die Winterungen gebracht worden find. Es ſind darunter einige Tauſend Exemplare von einer Größe, wie ſie in der Ausſtellung zu Berlin im Mai 1903 nicht geſehen wurden. Daneben ergab ſich freilich auch eine Sorte von 15000 Stück von 3—5 cm Größe, die zu überwintern fi) nicht gelohnt hätte und die zum Teil an Fiſcher der Umgegend zu entſprechendem Preiſe abgelaſſen, zum Teil den Zandern ec. als Futter in die Winterteiche gegeben wurden. Groß iſt der Abgang an eingeſetzten Fiſchen, nämlich 1912 Stück. Zweifellos iſt der weitaus größte Teil von Raubtieren, insbeſondere von Fiſchottern, geholt worden. Es wird daher im nächſten Jahr von vornherein, nachdem die Fiſche eingeſetzt ſind, den Raubtieren eine größere Aufmerkſamkeit zu widmen fein. 28 III. Wann und unter welchen Verhältniſſen iſt ein Jiſchwaſſerbeſttzer jagdberechtigt? Dieſe Frage, welche ſchon wiederholt beſonders aus den Kreiſen bayeriſcher Fiſcherei— intereſſenten an die „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ geſtellt worden iſt, kann für Bayern in nachſtehender Weiſe beantwortet werden: Jagdberechtigt, d. h. berechtigt zur ſelbſtändigen Ausübung der Jagd unter Inbeſitz— nahme des erlegbaren Wildes iſt: J. Der Grundeigentümer eines Sees oder Teiches von mindeſtens 50 Tagwerk = 17,03 ha Flächeninhalt. Als Teich mit 50 Tagwerk Flächeninhalt gelten auch mehrere nebeneinandergelegene durch Dämme getrennte Fiſchteiche, welche nicht einzeln, ſondern zuſammen die Minimalfläche von 50 Tagwerk erreichen. Bedingung iſt jedoch, daß die Dämme nach ihrer Zweckbeſtimmung (Bewirtſchaftung der Teiche) und nach ihrer ſteuerlichen Behandlung (Mangel an eigenen Plan⸗Nummern) ſich als Zugehörungen der Fiſchteiche darſtellen. Zeitweiſe Trockenlegung eines Sees oder Teiches und Bebauung derſelben mit Feld— früchten zwecks Meliorationen hebt die Jagdberechtigung nicht auf; nur bei dauernder Trockenlegung erliſcht dieſelbe. 5 II. Der Grundeigentümer eines nicht 50 Tagwerk faſſenden Sees oder Teiches, wenn dieſer mit dem übrigen zuſammen hängenden Grund beſitze desſelben Eigentümers mindeſtens 240 Tagwerk im Flachlande und 400 Tagwerk im Hochgebirge umfaßt. In dieſem Falle erſtreckt ſich die Jagdberechtigung auf den geſamten 240 bezw. 400 Tagwerk umfaſſenden Grundbeſitz. 5 III. Der Grundeigentümer eines Teiches oder Weihers, wenn derſelbe für ſich eingezäunt iſt oder in einem eingezäunten Grundſtücke liegt. Jagdberechtigung beſteht hier für den ganzen innerhalb der Umzäunung gelegenen Grundbeſitz. Als Einzäunung im Sinne des Geſetzes gilt jede mit einer verſchließbaren Türe verſehene, zuſammenhängende Umzäunung — Mauer, Zaun, lebende Hecke — ſoferne ſie dem Menſchen den freien Zutritt zu dem umfriedeten Raume oder das einfache Ueberſchreiten wehrt. Die Dichtigkeit oder Höhe braucht nicht derart zu fein, daß fie auch dem Wilde das Einſchlüpfen oder Einſpringen in den umfriedeten Raum unmöglich macht. Dem Erforder— niſſe der Verſchließbarkeit der Türen wird durch Anbringung hölzerner Riegel ꝛc., ebenſogut wie durch kunſtgerechte Schlöſſer entſprochen. Für die Dauer der Durchbrechung oder Niederlegung einer Umfriedung zwecks Reparatur oder Erneuerung bleibt das Jagdrecht beſtehen. Nur dauernde Beſeitigung der Umzäunung hebt dasſelbe auf. Als Umfriedung im Sinne des Geſetzes gelten nicht die gewöhnlichen, zunächſt nur die Abwehr oder den Einſchluß des Weideviehes bezweckenden Feldzäune. Im allgemeinen iſt zu bemerken: 1. Straßen, Wege oder Eiſenbahnkörper, welche einen Grundbeſitz durchziehen, heben die Zuſammengehörigkeit desſelben nicht auf, wenn bei deren rechtswinkligem Ueberſchreiten der andere (abgetrennte) Teil des Grund— beſitzes erreicht werden kann. 2. Grundeigentümer kann ſowohl eine phyſiſche als juriſtiſche Perſon, eine, zwei oder mehrere Perſonen zuſammen ſein. Sind mehrere Perſonen zuſammen Eigentümer, ſo iſt für die Zuſtändigkeit des Jagd— rechtes Bedingung, daß der Grundbeſitz ſich im gemeinſamen ungeteilten Eigentume der betreffenden Perſonen befindet. 3. Der Jagdberechtigte iſt innerhalb der örtlichen, feines, das ſelbſtändige Jagdaus— übungsrecht gewährleiſtenden Beſitztumes befugt, jedes jagdbare Tier zu erlegen und zwar ohne Rückſicht darauf, ob die Erlegungsſtelle augenblicklich mit Waſſer bedeckt iſt oder nicht. 4. Bei Neuanlage eines Sees oder Teiches von mindeſtens 50 Tagwerk Fläche oder 29 nn Neueinzäunung eines bisher offenen Grundſtückes, dann für den Fall, daß ein Grundeigen— tümer von ſeinem ihm zuſtehenden, bisher aber nicht ausgeübten Jagdrechte ſelbſt Gebrauch machen will, beginnt das Ausübungsrecht mit dem Tage der Vollendung der Anlage, bezw. ſofort, wenn die Gemeinde die Jagd in Selbſtverwaltung ausübt, andernfalls erſt nach Ablauf des von der Gemeinde abgeſchloſſenen Jagdpachtvertrages. 5. Bei Verpachtung eines, das ſelbſtändige Jagdausübungsrecht gewährleiſtenden Grund— beſitzes geht das Jagdrecht nicht ipso jure, ſondern nur bei ausdrücklicher Vereinbarung auf den Pächter über. 6. Bei der Jagdausübung ſind die feld-, forſt⸗, jagd- und ſicherheitspolizeilichen Vor⸗ ſchriften zu beachten; auch muß der Jagdausübende im Beſitze einer gültigen Jagdkarte ſein. 7. Einem Fiſchereiberechtigten, der nicht zugleich Grundeigentümer des Waſſers iſt, ſteht keinerlei Jagdrecht zu. St. IV. Weißſiſche im Jorellengewäſſer. Man unterſcheidet an einem fließenden Gewäſſer bekanntlich vier Regionen, die Forellen-, Aeſchen-, Barben- und Bleienregion. In den erſten beiden behaupten auch die Forellen und Aeſchen das Hausrecht. Eine genaue Abgrenzung beſagter Strecken läßt ſich ſelbſtverſtändlich nicht feſtſtellen, denn die Forelle kommt außer im Oberlaufe der Gewäſſer, wo ihre eigent— lichſte Heimat iſt, auch im Mittellaufe neben der Barbe vor, während die Aeſche noch an der Grenze der Bleienregion angetroffen wird. Umgekehrt beobachtet man die in der Bleienregion eigentlich beheimateten Weißfiſche, ſo beſonders den Aitel oder Döbel recht häufig in Forellenbächen; er kann ebenſo wie der Hecht eigentlich in allen Regionen leben. In den Gewäſſern des Bayreuther Bezirks kommen in buntem Gemiſch neben der trutta fario und iridea vor Barben, Weißfiſche (Aitel und Haſel) Rotaugen, Grundeln zc. An raſch fließenden, ſeichten Stellen behauptet erſtere die Alleinherrſchaft. Früher waren hier nur kleine Floſſenproletarier, wie Ellritzen, Gründlinge ꝛc. zu finden, welche jetzt nach fortgeſetzter Bevölkerung dieſer Strecken mit Edelfiſchen durch den Bayreuther Fiſchereiverein, ſtets von der Forelle verdrängt werden. Ich erachte dies für eine Veredlung des Waſſers, denn jene minderwertigen Fiſchchen, fo ſehr fie auch mancherſeits verteidigt werden, ſind in Forellenregionen weiter nichts als ein Unkraut, das jeder ſtrebſame Züchter den edleren Fiſchen gerne zur Nahrung gewährt, aber nicht überhand nehmen laſſen wird. Die geſuchteren Arten des Cyprinidengeſchlechts, welche ſelbſt ein anſehnliches Gewicht erreichen können, wie Aitel und Barben, laſſen ſich aus den ihnen zuſagenden Flußteilen von der Forelle nicht verdrängen. In manchen Gewäſſern iſt durch ihr häufiges Vorkommen ſogar ein Beſetzungsverſuch mit Forellen in Frage geſtellt und zwar hauptſächlich wohl wegen der Aitel (Elte), die in Forellengewäſſern allgemein bei uns zu Raubfiſchen geworden ſind und ſelbſt ſtattliche Forellen zu verſchlingen imſtande ſind. Es iſt daher für jeden, der ein Forellenwaſſer beſitzt und gut beſetzt haben will, von großem Wert, dieſe Weißfiſche, namentlich die größeren Exemplare, auszurotten. Das ſicherſte Mittel hierzu iſt natürlich das ſyſtematiſche Abfiſchen des Baches mit Netzen durch einen Berufsfiſcher. Aber auch mit der Angel kann man zum Ziel kommen. Den Fiſchwaſſer— beſitzern, welche derlei Abſicht haben, ſei folgendes mitgeteilt: Die Weißfiſche ſind, wie ich ſeit vielen Jahren zu beobachten Gelegenheit gefunden habe, äußerſt lüſterne und in „vor— geſchrittenen Jahren“ auch ſcheue, oder wie man gewöhnlich ſagt, kluge Fiſche. Wer von den Anglern nur mit einem Köder ans Fiſchwaſſer geht, kehrt oft recht enttäuſcht wieder heim, obwohl er ſicher weiß, daß in dem betreffenden Waſſer große Weißfiſche ſein müſſen. Und gerade mit der Angel laſſen ſich ſolche leicht fangen. Es gibt Zeiten, während welcher die Weißfiſche auf gewiſſe Köder unfehlbar anbeißen. Im Frühjahr (März bis Anfang Juni) iſt der Wurm allen anderen Ködern vorzu— ziehen; im Mai nehmen ſie an warmen Tagen auch begierig Käſe (weicher, reifer Limburger, in kleine Würfel geſchnitten), der jedoch etliche Stunden zuvor geködert werden ſollte. Im 30 Juli und Auguſt, ſolange es in dieſem Monat noch Kirſchen gibt, fängt man auf ſolche, nach vorheriger Köderung (ca. 10—15 Stück auf einer Stelle) ſehr große und reichliche Weißfiſche. Die Kirſchen, welche rot und recht reif ſein ſollen, werden mitſamt dem Steine an den Angel— haken geſtochen. Das Verködern muß ca. vier bis ſechs Stunden vor dem Angeln geſchehen. Der Fang iſt nur ergiebig an heißen Tagen bei wolkenloſem Himmel; an trüben, regneriſchen und kühlen Tagen fängt man auf Kirſchen wenig oder nichts; ſie nehmen auch da Käſe oder Brot nicht gerne. Der Weißfiſch iſt an ſolchen Tagen nicht Vegetarier; er will Fleiſchkoſt, alſo wieder Wurm oder in Würfel geſchnittene Wurſt. (Sollten die Karpfen, welche doch auch zu den Cypriniden gehören, nicht ebenfalls, je nach Beſchaffenheit der Tage, einen Wechſel von rein vegetabiliſchem Futter und Fleiſchkoſt [Fleiſchmehl] lieben?) Vom Juni bis zum Anbruche des Winters nehmen die Weißfiſche auch ſehr gerne neugebackenes Brot. Namentlich hat man hiermit während der Monate Juni bis September, an ſonnigen Tagen und Oktober, November an froſtfreien Tagen überraſchende Erfolge. Im vergangenen Spät— herbſte fing ich neben Weißfiſchen auch mehrere Regenbogenforellen, die um dieſe Zeit ſehr gerne auf Brot anbeißen. Das zum Angeln zu verwendende Brot ſoll aus Roggen- oder gemiſchtem Mehl hergeſtellt und neugebacken, d. h. weich ſein, ſo daß es ſich leicht kneten läßt. Einige Stückchen werden als kleine Kügelchen an der Angelſtelle ins Waſſer geworfen, dann kann ſofort das Angeln beginnen. Den Angelhaken beködere man folgendermaßen: ein Stückchen Brot wird, ohne es zu kneten durch den Haken geſteckt, ſodann am Stiel feſt— gedrückt; am Haken ſelbſt bleibt das Brot locker. Das Geſenke ſei tief, wie bei allen vor— genannten Ködern. Dem Anbiß hat ein ſofortiger kräftiger Anhieb zu folgen. Im Spätherbſte verſagt dieſer Köder faſt an keinem Tage, namentlich wenn keine Reif- oder Eisbildung ſtattfand; im Sommer iſt er ſtets gut zu verwenden an ſonnigen, heißen Tagen. Den Fiſchereifreunden wird durch beſagte Methode außer Erreichung ihrer züchteriſchen Abſichten meiſt noch ein recht ſchönes Angelvergnügen beſchieden ſein, und hierzu: „Petri Heil!“ W. Herrmann. V. Vermiſchte Mittheilungen. Zum Karpfenzoll. Gegenüber den fortgeſetzten Beſtrebungen ſeitens der deutſchen Fiſchhändler, Fiſchinduſtriellen und einiger Handelskammern hat der Verein deutſcher Teichwirte auf ſeiner in Leipzig am 30. Dezember 1903 abgehaltenen Generalverſammlung beſchloſſen, den Bundesrat durch eine begründete Eingabe zu bitten, unter keinen Umſtänden dem Anſinnen des Vereins deutſcher Fiſchhändler und der Kieler Handelskammer nachzugeben, und außerdem den Reichstag in einer begründeten Eingabe zu bitten, unter keinen Umſtänden einem Handels⸗ vertrage ſeine Zuſtimmung zu geben, in dem der ohnehin ſchon gänzlich unzulängliche Karpfen⸗ zoll von 15 Mk. als Kompenſationsobjekt für Zugeſtändniſſe an die Ausfuhrinduſtrie ganz oder auch nur teilweiſe zum Opfer gebracht würde. Umſatz im Geeſtemünder Hochſeefiſchereihafen. Der Umſatz im Geeſtemünder Hochſeefiſchereihafen, dem weitaus größten Deutſchlands, hat der Quantität nach auch im Jahre 1903 einen erheblichen Fortſchritt gemacht. Es wurden in den Auktionen 50 422 431 Pfund Fiſche verſteigert gegen 44 680 866 Pfund im Jahre 1902. Dagegen weiſt der finanzielle Ertrag zum erſten Male ſeit Beſtehen des Fiſchereihafens einen kleinen Rückgang auf; er betrug 5 100 113 Mk. gegen 5 125 325 Mk. im Jahre zuvor. Die Entwicklung wäre eine weſentlich günſtigere geweſen, wenn nicht die zahlreichen Verluſte von Fiſchdampfern im vergangenen Winter lähmend gewirkt hätten. Die Preiſe waren durchweg niedriger als im Vorjahre; der Durchſchnittspreis ſtellt ſich auf ca. 10 Pfg. per Pfund, ein Beweis für die Billigkeit des Volksnahrungsmittels, welches durch die Hochſeefiſcherei gewonnen wird. Hechtſeuche im Wörtherſee. Seit längerer Zeit wird die Beobachtung gemacht, daß im Wörtherſee die Fiſche maſſenhaft abſterben. Es handelt ſich ohne Zweifel um eine Seuche, welche erſt näher aufgeklärt werden muß. 31 — — — Karpfen mit verſchloſſener Mundſpalte. Beim Karpfen trifft man hie und da ein— mal ein Exemplar, bei welchem die Mundſpalte duch Verwachſung der Kiefer völlig ver— ſchloſſen iſt. Wahrſcheinlich iſt die Verwachſung der Mundränder infolge einer Verletzung eingetreten, wie bei einem Fall, den Schiemenz ') mitgeteilt hat, und bei welchem das Vorderende des Oberkiefers und des rechten Unterkiefers wahrſcheinlich durch Quetſchung verloren gegangen war. Eben— ſo ſteht es mit einem Karpfen, den Steindachner!) beſchrieben hat und bei dem der rechte Zwiſchen-, Ober- und Unterkiefer zu einem kleinen, unförmigen Knochenſtück verwachſen waren, während der linke Zwiſchen- und Oberkiefer ſowie die ſogenannten Schaltknochen völlig fehlten und der linke Unterkiefer halb ver— kümmert war. Bei einem weiteren Karpfen, der mir vor einiger Zeit durch die freundliche Vermittlung des Vereins Triton in Berlin in die Hände kam, und den ich in nebenſtehender Figur abgebildet habe, war ich leider nicht in der Lage, eine anatomiſche Unterſuch— ung vorzunehmen, weil das Prä— parat nicht zerſchnitten werden ſollte. Wahrſcheinlich iſt aber auch hier eine vorausgegangene Verletzung die Urſache der Miß— bildung geworden. Die vorſte— hend mitgeteilten Fälle von Ver— ſchluß der Mundſpalte find des- halb beſonders intereſſant, weil ſie uns zeigen, daß der Karpfen auch ohne Mundſpalte zu leben vermag, indem er ſowohl fein Atemwaſſer wie mit demſelben die darin ſchwebende aus mikroſkopiſchen Tierchen und Pflanzen beſtehende Nahrung durch den Kiemendeckelſpalt auf— zunehmen in der Lage iſt. Hofer. Patentnachrichten. 1. Anmeldungen: Klaſſe 45 vacat. 2. Erteilungen: Klaſſe 43 bh. 149221. Fiſchangel, bei der der Köder lebend an einem Längsſtück ange⸗ bunden wird. Paul Biſchof, Mathiasſtraße 174, u. Fa. Bruno Vogt, Breslau. 15. 2. 03, Ein Bachſaiblingsalbino. Die Fiſchzuchtanſtalt des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins iſt um eine lebende Rarität reicher geworden. Während daſelbſt ſeit Jahren eine am ganzen Körper gleichmäßig himmelblau gefärbte Badforelle gehalten wird, ift nunmehr zur Ergänzung der bayeriſchen Landesfarben ein vollſtändig weißer Bachſaibling aus der diesjäh⸗ rigen Produktion hervorgegangen, deſſen Wiege in Oberfranken ſtand. Das Exemplar iſt ſonſt völlig normal entwickelt und mißt zur Zeit gegen 15 em in der Länge. Das lebens— kräftige Fiſchchen ſchwimmt munter unter feinen normal gefärbten Artgenoſſen umher und macht auf das Auge des Beſchauers einen ungewohnten, ſeltſamen Eindruck. Da das ſeltene Tier vor— ) Schiemenz, ein zweiſömmeriger Karpfen mit vollkommen geſchloſſenem Munde. Berichte der Geſellſchaft naturf. Freunde, Berlin. Sitzung vom 16. November 1897. ) Steindachner: Ueber das Vorkommen monſtröſer Kopfbildungen bei den Karpfen. Vortr. der K. K. Zool.-botan. Geſellſchaft in Wien, 1863. 32 läufig lebend erhalten bleiben und in der Anftalt groß gezogen werden fol, iſt eine nähere Unterſuchung vorerſt nicht möglich. Bevor aber nicht eine mikroskopiſche Unterſuch ung der Haut 2c. vorgenommen werden kann, iſt über die Struktur, über das Vorhandenſe in oder Fehlen von Ohromatophoren kurz über die Urſache des Albinis mus im vorliegenden Falle nichts auszuſagen. Sbck. Fiſchnutzung der Dorfteiche. Der Kgl. Regierungspräſident in Frankfurt a. O. macht darauf aufmerkſam, daß Prof. Dr. Eckſtein von der Kgl. Forſtakademie in Eberswalde ſeit einer Reihe von Jahren ſich mit der Fiſchnutzung der Dorfteiche und anderer kleiner Waſſerflächen beſchäftigt und daraufhingewieſen habe, daß auch dieſe in einſömmerigem Umtriebe mit einem Beſatze von Karpfen, Karauſchen und Schleien einen nicht unbedeutenden Ertrag gewähren können. Er fordert die Ortsbehörden, in deren Bezirk ſich derartige bisher unbenutzte Gewäſſer befinden, auf, dieſe Frage in Erwägung zu ziehen und ſich binnen 14 Tagen darüber zu äußern. Internationaler Fiſchereikongreß in Wien 1905. Ueber Beſchluß des Inter⸗ nationalen Fiſchereikongreſſes in St. Petersburg 1902 wird der nächſte Kongreß im Jahre 1905 in Wien ſtattfinden. Der Oeſterreichiſche Fiſchereiverein, über deſſen Einladung Wien als Ort des nächſten Internationalen Kongreſſes beſtimmt wurde, hat die Vorarbeiten bereits in Angriff genommen und den K. u. K. Hofrat, Intendanten des K. K. Naturhiſtoriſchen Hofmuſeums, Herrn Dr. Franz Steindachner zum Präſidenten, den K. K, Adminiſtrationsrat der K. K. Forſt⸗ und Domänendirektion in Wien, Herrn Dr. Heinrich v. Kadich, zum General⸗ ſekretär des Kongreſſes gewählt. Die Abhaltung des Kongreſſes iſt für den Monat Mai in Ausſicht genommen. Das Kongreßbureau befindet ſich im Lokale des Oeſterreichiſchen Fiſchereivereins in Wien I, Schauflergaſſe 6. VI. Vereinsnachrichten. Württembergiſcher Anglerverein. Vorſtandsſitzung, abgehalten am 4. Januar 1904, abends 7 Uhr, im Hotel „Viktoria“. Anweſend waren die Herren: Seeger, Morhart, Wähmer, Hofacker, Maier und Backe. Folgende neue Mitglieder find vorgeſchlagen und werden auf- genommen. Herren: Turing v. Ferrier, Major a. D., Stuttgart; Hofrat Hinderer, Hofjagdamt, Stuttgart; Karl Werner in Aggerdeich bei Troisdorf; Langgut, Eßlingen, Berkheimerſtr. Die erſte ordentliche Generalverſammlung wird für den 18. Januar, abends 8 Uhr, im Hotel „Viktoria“ anberaumt und folgende Tagesordnung feſtgeſetzt: 1. Jahresbericht. 2. Kaſſenbericht. 3 Neuwahlen. 4. Haushaltsplan für 1904. 5. Anträge und Vereinsangelegenheiten. Die Weihnachtsfeier wird für den 23. Januar feſtgeſetzt. Programm ꝛc. wird vereinbart und wird demnächſt den Mitgliedern zugeſtellt werden. Die nächſte ordentliche Monatsverſamm⸗ lung (die erſte im neuen Jahr) findet den 1. Februar, abends 8 Uhr, im Hotel „Viktoria“ ftatt. Schleſiſcher Fiſchereiverein. Die Herbſthauptverſammlung fand am 17. November 1903, vormittags 10 Uhr, in den neuen Räumlichkeiten der Chriſtian Hanſen'ſchen Weinhandlung zu Breslau ſtatt und war ſehr zahlreich beſucht. Entſchuldigt, weil verhindert, waren die Herren: Herzog von Ratibor, Staatsminiſter Graf von Zedlitz⸗Trützſchler, Oberpräſident der Provinz Schleſien, ſowie die Herren Regierungspräſidenten zu Liegnitz und Oppeln, welche aber Vertreter entſandt hatten, der Vorſitzende des Vereins, Georg Prinz zu Schönaich⸗Carolath⸗Saabor, Graf von Praſchma-Falkenberg und Herr von Gehren⸗Ratibor. Der Verſammlung wohnten bei: Der Vertreter des Herrn Oberpräſidenten, Herr Ober- präſidialrat Dr. Michaelis, Se. Exzellenz der frühere Regierungspräſident von Breslau, wirkliche Geheimrat Dr. von Heydebrandt u. d. Laſa auf Naßadel, der derzeitige Regierungspräſident Herr von Holwede, ferner Herr Regierungsrat Serlo, ſowie Herr Regierungsrat und Baurat Mylius als Vertreter der Kgl. Regierungen zu Oppeln und Liegnitz, endlich der verdiente frühere Geſchäfts- führer des Schleſiſchen Fiſchereivereins, Freiherr von Gärtner aus Hoynſcheidt, Bezirk Kaſſel. An Stelle des leider verhinderten Vereinsvorſitzenden eröffnete um 10 Uhr der ſtell⸗ vertretende Vorſitzende Graf von der Recke-Volmerſtein⸗Kraſchnitz die Verſammlung mit einer Begrüßung der anweſenden behördlichen Organe und überhaupt Erſchienenen, indem er gleichzeitig im 4 a ee 33 — Namen des Vorſtandes vorſchlug, Se. Exzellenz den Herrn Staatsminiſter Graf von Zedlitz⸗ Trützſchler, unſeren jetzigen Herrn Oberpräſidenten von Schleſien, zum Ehrenmitgliede des Vereins zu wählen, welche Wahl auch einſtimmig erfolgte. Sodann verlieſt der Geſchäftsführer, Profeſſor Dr. Hul wa, die neuangemeldeten Mitglieder, 30 an der Zahl, welche aufgenommen werden, ſo daß der Verein nunmehr 781 Mitglieder zählt. Zu Punkt 3 der Tagesordnung wendet ſich Profeſſor Dr. Hulwa vorerſt der Geſchäft s⸗ lage zu und führt folgendes aus: Der Umfang der Geſchäfte war auch im Jahre 1903 bis da⸗ hin ein außerordentlich bedeutender; das Journal weiſt nahezu 13000 Nummern auf, jo daß täg- lich im Durchſchnitt vom Bureau ca. 40 Nummern zu erledigen waren. Das Geſchäftsgebiet um⸗ faßt wieder alle Zweige der Fiſchzucht, alſo beſonders Teich-, Fluß- und Seenwirtſchaft. In her⸗ vorragendem Maße hat die diesjährige Hochwaſſerkataſtrophe die Geſchäftsſtelle in Anſpruch ge— nommen. Die Finanzlage des Vereins iſt auch in dieſem Jahre im allgemeinen eine zufrieden- ſtellende, indem ſowohl die Einnahmen gegenüber dem Voranſchlage nicht unerheblich überſchritten wurden, aber auch die Ausgaben für Fiſchereizwecke größer wurden. Die erhöhten Mehreinnahmen ſind weſentlich zu verdanken der überaus gütigen und wohl— wollenden Unterſtützung ſeitens der Kgl. Behörden bezw. des Kgl. Oberpräſidiums, ſowie der Kgl. Regierungen, betreffend einen vermehrten Fiſchbeſatz, teils reſp. vornehmlich in Sachen der er— betenen Subvention für geſchädigte Fiſchereiintereſſenten der Grafſchaft Glatz. Es gereicht die Bewilligung dieſer Unterſtützungen dem Geſchäftsführer umſomehr zur Genug— tuung und Freude, als ſonſt in allen Zeitungsberichten über die Hochwaſſerkataſtrophe und deren Folgen mit keinem Wort der geſchädigten Fiſcher gedacht worden iſt. Wer Gelegenheit gehabt hat in die Wohnungen der Fiſcher zu kommen und zu beobachten, mit welcher unendlicher Mühe und Arbeit ſie um ihre Exiſtenz ringen, welche verhältnismäßig ſehr hohe Pacht ſie für ihre Fiſchereiſtrecke zahlen müſſen, wie ſie genötigt ſind, Tag und Nacht auf den Beinen und im Waſſer zu ſein um ihre Familie zu ernähren, der wird zugeben, daß dieſe Leute angeſichts der durch das Hochwaſſer erlittenen ſchweren Schädigung in der Tat eine weitgehendſte Unterſtützung verdient haben und ſehr erfreut ſein mußten, als dieſe ihnen durch Vermittlung des Geſchäftsführers aus dem Notſtandsgelderfonds überwieſen wurde Die behördlichen Organe haben ſich mit dieſer raſchen Subventionierung einen Gotteslohn und den lebhafteſten Dank der Fiſcher verdient. Im Namen der faſt vollzählig anweſenden Forellenfiſcher der Grafſchaft Glatz ſpricht hierbei den Behörden uud dem Verein Herr Fiſchereipächter Froſt-Mutelſteine den Dank der Fiſcherei— intereſſenten aus und knüpft daran die Hoffnung und den Wunſch, daß der auf das Wohl der Fiſcher ſtets bedachte Geſchäftsführer Profeſſor Dr. Hulwa noch recht lange dem Verein und ſeinem Wirken erhalten bleiben möchte. Die Echöhung der Ausgaben iſt beſonders entſtanden bei Beſchaffung von Beſatzmaterial, Prämiierung von erlegtem Fiſchraubzeug und Verwaltungskoſten, die naturgemäß infolge ver— größerten Umfanges der Geſchäfte eine Erhöhung erfahren mußten. Ein klares Bild über dieſe ganze Angelegenheit kann jedoch erſt der Abſchluß am Ende des Jahres ergeben, aber immerhin zeigt das Geſagte ſchon jetzt, daß der Verein im ſtändigen Wachſen und Gedeihen begriffen iſt Damit der Verein indes fein gemeinnütziges Wirken noch weiter ausdehnen kann, wird hier— mit wiederum an alle Fiſchereiintereſſenten Schleſiens die Bitte gerichtet, dem Schleſiſchen Fiſcherei— verein recht zahlreich beizutreten und denſelben zu unterſtützen. Der Geſchäftsführer fährt dann fort, daß der Verein Angriffe wegen ſeiner Stellung in. Sachen der Zolltariffrage zu erleiden hatte. Dieſe Angriffe erſcheinen ſehr ungerecht und können nur der Unkenntnis der Verhältniſſe zugeſchrieben werden. Er habe daher Veranlaſſung genommen, in dieſem Herbſte ſich nach den Preiſen der Karpfen zu erkundigen und könne nicht unterlaſſen, dieſe hier mitzuteilen zur eventuellen Beachtung für Produzenten und für diejenigen, welche ſich für Karpfenzucht intereſſieren. Dieſe Preiſe geſtalten ſich bis jetzt folgendermaßen: Preiſe der Produzenten Einkaufspreiſe der Händler Verkaufspreiſe 58 50 - 70 er 50-55 58-61 70— 75 40—49er 61 30-39 er 65 58—62 64-68 75—80 25 29er 68 * 5 20 er 70 65 — 80 80 85 80—120 6 10 pfünd. 85—90 100—-110—150 Gleich zeitig macht der ftellvertretende Herr Vorſitzende Mitteilung von einer Offerte des rühmlichſt bekannten Karpfenzüchters Viktor Burda-Wien, unſeres Ehrenmitgliedes, wonach derſelbe beſonders ſchnellwüchſige Lederlaichkarpfen zum Preiſe von 1,20 Mk. per Pfund loco Wirſchkowitz anbietet. Dieſe Preiſe geben einen deutlichen Beweis dafür, daß wir uns mit der Karpfenzucht nicht im Rückgange befinden. Im Gegenteil ſind dieſelben immer noch ſo hoch, daß der Teichbeſitzer bei denſelben ſehr gut beſtehen kann und daß weiterhin in den breiten Schichten der Bevölker ung nicht Jedermann ſich den Genuß eines Karpfens, außer etwa zu Weihnachten, gönnen kann. 34 — Um den Genuß zu fördern wird es ſowohl dem Schleſiſchen Fiſchereiverein, als auch jedem anderen Verein ſehr angenehm ſein, wenn er außer Teichwirten auch Fiſchkoſtliebhaber in roßer Anzahl zu ſeinen Mitgliedern zählen darf, denn dieſe letzteren beſonders ſind die Abnehmer, auf welche und mit welchen die Produzenten rechnen müſſen. Zu den Errungenſchaften des Vereins zählt namentlich auch die Förderung der Zucht von Edelfiſchen überhaupt, wie außer Karpfen und Schleien, Hecht, Zander, Aal, Bachſaibling, Bach⸗ und Regenbogenforelle, der Aeſchen ſowie in neueſter Zeit der Forellenbarſch, welcher mit großem Glück in der Trachenberger Verſuchsſtation gezüchtet worden iſt, und deren Einbürgerung in den ſchleſiſchen Gewäſſern, welchen Edelfiſchen ſich im nächſten Jahre noch der „amerikaniſche Zwerg— wels“ anreihen ſoll. Für die Ausſetzung von Krebſen in Bächen und Flüſſen iſt anläßlich des Inkrafttretens eines ſeit langer Zeit erſtrebten Krebsfangverbotes, mit Hilfe und Unterſtützung der Herren Ober— fiſchmeiſter der Regierungsbezirke Breslau, Liegnitz, Oppeln ein vollſtändiges Syſtem ausgearbeitet worden, ſo daß nunmehr berechtigte Ausſicht vorhanden iſt, der Krebsſtand in den heimiſchen Ge— wäſſern werde ſich fortſchreitend heben, zumal von verſchiedenen Seiten bereits mehrere diesbezüglich zufriedenſtellende Nachrichten hier eingegangen ſind. Es verbleibt aber immerhin noch der Wunſch, den Verkauf der ſogenannten Suppenkrebſe ſtrenger zu kontrollieren. Die verſchiedenen Delikateßhandlungen, Reſtaurants u. ſ. w. werden beſonders angehalten werden müſſen, die Urſprungsatteſte nachzuweiſen, da in der Tat durch den Handel mit Suppen— krebſen und mit weiblichen Krebſen die Aufbeſſerung der Gewäſſer mit Krebsbeſatz ſtändig ſehr großen Schaden erleidet bezw. gehemmt wird Nunmehr wendet ſich der Geſchäftsführer der Hochwaſſer kataſtrophe zu, wobei er ausführt, daß dieſelbe mit ihrer enormen Schädigung der Glatzer Forellenfiſcherei einen weſentlichen Teil der Tätigkeit der Geſchäftsſtelle in Anſpruch genommen hat. Das diesjährige Hochwaſſer war das größte in Schleſien ſeit einem halben Jahrhundert. Durch die entfeſſelten Elemente dieſes Hochwaſſers in den Unglückstagen des Juli iſt der Fiſchbeſtand bezw. die Forellenfiſcherei und Zucht in den meiſten Gewäſſern der Grafſchaft Glatz auf Jahre hinaus derartig verwüſtet worden, daß die geſchädigten Fiſchereiintereſſenten ihres ſonſt blühenden Erwerbes faſt vollſtändig beraubt wurden. Bereits im Jahre 1897 hatte die damalige Hochwaſſerkataſtrophe die Forellenfiſcherei der Grafſchaft überaus ſchwer geſchädigt und gelang es ſchon damals dem derzeitigen Geſchäftsführer Profeſſor Dr. Hulwa auf mehrfache eindringliche Vorſtellungen und Bitten hin, an ſehnliche Geldſpenden für Unterſtützungszwecke zu erhalten. Sowohl von Sr. Exzellenz Graf von Frankenberg, unvergeßlichen Angedenkens, als auch von dem damaligen Herrn Regierungspräſidenten zu Breslau und Liegnitz, Exzellenz Dr. von Heydebrandt u. d. Laſa bezw. Wirklichen Geheimen Rat Dr. von Heyer gingen namhafte Summen ein, denen ſich der Schleſiſche Fiſchereiklub und der Schleſiſche Fiſchereiverein anſchloß. Bald nach Ausbruch der diesjährigen Kataſtrophe wandte ſich deshalb, wie geſagt, der Geſchäfts— führer an den Herrn Oberpräſidenten von Schleſien mit der Bitte, aus dem Notſtandsfonds dem Verein baldmöglichſt eine größere Summe überweiſen zu wollen, damit die Geſchäftsſtelle recht bald in die Lage käme, helfend eingreifen zu können. Dieſe Bitte wurde ſodann erneuert unter Einreichung einer Nachweiſung der von den Fiſchern ſelbſt geſchätzten Schäden und ferner unternahm der Geſchäftsführer zwei Reiſen in das ge— ſchädigte Gebiet, um an Ort und Stelle die Höhe des angerichteten Schadens durch Inaugenſchein— nahme perſönlich kennen zu lernen, um daraufhin auf beſonderen Wunſch dem Herrn Regierungs— präſidenten einen eingehenden Bericht zu erſtatten. f Auf Grund dieſer Beſichtigungen konnte nun berichtet werden, daß am ſchlimmſten gelitten haben: die Biele von Landeck an bis zur Einmündung in die Neiſſe, ſodann die Wölfel vom Schneeberge her bis zur Mündung in denſelben Fluß oberhalb Habelſchwerdt, die Plommnitz, aus Weiß⸗ und Glaſewaſſer beſtehend, in ihrem ganzen Verlauf bis zum Einfluß in die Neiſſe unter— halb Habelſchwerdt. Daran reiht ſich die Neiſſe ſelbſt mit ihrer bis nach Glatz und weit darüber hinaus reichenden Fiſchſchädigung, ferner die Steine mit den Nebenflüſſen Rathenwaſſer, Jahr- waſſer und Zaſe. Sodann die von Seitendorf herkommenden Zuflüſſe der Neiſſe und überhaupt alle Gewäſſer des geſchädigten Gebietes, z. B. das Hermsdorfer Waſſer u |. w. Jedermann, beſonders aber der Sachverſtändige, wird bei der Beſichtigung bezw. Bereiſung des verwüſteten Terrains augenfällig darüber belehrt, welches Vermögen an Fiſchbeſtand durch die Kataſtrophe verloren gegangen iſt, insbeſondere an Forellen und Aeſchen, welch letzteren Fiſch der Verein mit großen Koſten und Mühen wieder aufgezüchtet hat. Sowohl Laich- und Speiſefiſche, als auch Beſatzfiſche und Brut bis in das jüngſte Lebens- alter hinein, ſind teils fortgeſchwemmt, teils durch die ſandigen und ſteinigen Geſchiebe zerrieben, erblindet und vernichtet. Zudem wurden die Fiſche durch die reißenden Fluten auf die angrenzenden Uferländereien geworfen, woſelbſt ſie nach dem raſchen Abfluß des Waſſers, ſowohl dem Fiſchraub— zeug, wie Krähen, Katzen u |. w., als auch Fiſchdieben zu Tauſenden zum Opfer fielen oder umkamen, zumal die Beſitzer der angrenzenden Uferländereien meiſt nicht zu bewegen geweſen find, mit den Fiſchberechtigten ſich zu einigen. 35 Anderſeits wurden eine Menge Fiſche in die unterhalb gelegenen größeren Flüſſe mitge- ſchwemmt und zwar ſogar bis in die Oder, in welcher, ſelbſt in der Nähe von Breslau, nach dem Hochwaſſer Forellen gefangen worden ſind. Wenn man nun in Betracht zieht, daß die Gebirgsbachforelle bei ihrem verhältnismäßig nahrungsarmen Waſſer vier Jahre bedarf, um bis zum Speiſefiſch heranzuwachſen, ſo ſind gerade vier Jahrgänge von der Brut bis Speiſefiſch durch das Hochwaſſer vernichtet worden. Bei einigen Fiſchereiintereſſenten wurden auch die Brut häu ſer durch die raſenden Waſſer⸗ fluten vernichtet bezw. zerſtört oder verſchlemmt. Auf dieſe Weiſe geſtaltete ſich das Bild der Ber- ſtörung, welches am beſten aus Bildern erſichtlich wird, die auf Veranlaſſung und Koſten des Schleſiſchen Fiſchereivereins Herr Oberförſter Kleiner-Ullersdorf an Ort und Stelle durch den Photo— graphen Fiſcher⸗Ullersdorf zwecks Belehrung hat aufnehmen laſſen. Im Anſchluſſe daran muß. noch erwähnt werden, daß ein großer Teil der bis jetzt ausgeführten Regulierungsarbeiten durch das Hochwaſſer, ebenſo wie in der Freiwaldauer Biele zerſtört und fortgeriſſen worden iſt. Bei der Wiederherſtellung der Regulierungsarbeiten, welche ſchon an und für ſich die Fiſcherei ſchädigen, kommen dann lange Zeit hindurch die Fiſche nicht zur Ruhe und können ſich nicht ſo entwickeln wie es eigentlich jetzt gerade dringend notwendig iſt. Es müßte daher wenigſtens darauf Rückſicht genommen werden, daß bei den neuen Regu⸗ lierungsarbeiten nicht bloß durchweg glatte Ufer und glattes Flußbett geſchaffen wird, ſondern es möge durch Anlage von Buhnen und Schutzſtellen (ek. Nr. 4 des „Korreſpondenzblattes des Schleſiſchen Fiſchereivereins“) Fürſorge getroffen werden, damit die ſcheue Forelle Schlupfwinkel in genügender Zahl findet. Mit dieſem Berichte reichte noch der Geſchäftsführer eine Nachweiſung der von ihm ſelbſt geſchätzten Schäden ein und hatte daraufhin die große Genugtuung ſowie Freude, daß ihm dankens⸗ werterweiſe ſehr raſch vonſeiten des Herrn Regierungspräſidenten zu Breslau die anjehnliche Summe von 4000 Mk. zur Verteilung nach eigenem Ermeſſen innerhalb einer gegebenen Direktive an die geſchädigten Forellenfiſcher überwieſen wurde. Auch Se. Excellenz Staatsminiſter Graf von Zedlitz⸗Trützſchler, der Herr Oberpräſident von Schleſien, bringt fortgeſetzt der Fiſchſchadensfrage ein äußerſt lebhaftes Intereſſe entgegen. Namens desſelben erklärte Herr Oberpräſidialrat Dr Michaelis, daß zu der bereits überwieſenen Summe noch der weitere Betrag von 2000 Mk. durch den Herrn Regierungspräſidenten zu Unterſtützungs⸗ zwecken dem Verein übermittelt werden würde. Dieſe Errungenſchaft des Vereins kann wohl mit Recht zu den ſegensreichſten gezählt werden, welche der Schleſiſche Fiſchereiverein ſeit feinem Beſtehen aufzuweiſen hat. Die Fiſcher der Grafſchaft Glatz aber und der Verein werden den bei beiden Hochwaſſer— kataſtrophen erwähnter Behörden für alle Zeiten zu größtem Danke verpflichtet bleiben. Der Fiſchereipächter Beſuch-Glatz erwähnt dazu, daß fein früher ziemlich reiches Fijche waſſer im Neiſſefluß durch das Hochwaſſer ebenfalls bedeutenden Schaden an den Fiſchbeſtänden erlitten habe und zwar nicht bloß an den teuren Fiſchen wie Forellen u. ſ. w, ſondern auch an den billigen Weißfiſchen, wie Barben, Barſchen ꝛc und bittet er, ſeinem Gewäſſer derartigen Beſatz, beſonders auch Karpfen, zuzuwenden. Was die Errichtung von Fiſchereigenoſſenſchaften betrifft, welche außerordent— lich erſprießlich auf die Hebung der Fiſcherei einwirken und zwar einerſeits durch die geregelte Auf— ſichtsführung und Bewirtſchaftung, ſowie durch die gemeinſchaftlichen Maßnahmen zum Schutze und zur Pflege des Fiſchbeſtandes, endlich andererſeits durch eine rationelle Ausnützung der Fiſcherei in gepflegten Gewäſſern. Immer zahlreichere Kreiſe kommen zur Einſicht, daß die bis dahin zerſplittert und ertraglos darniederliegenden Waſſerſtrecken auf ſolche Weiſe bewirtſchaftet werden müſſen, um daraus eine Rente zu ſichern. So haben ſich in letzter Zeit zwei neue Fiſchereigenoſſenſchaften gebildet und zwar diejenige von Löwen⸗Sarne, Kreis Brieg, welche die bis dahin ſehr vernachläſſigte Gewäſſerſtrecke der unteren Neiſſe, ſowie deren Nebenflüſſe, z. B. die Steinau, von den bei der Stadt Löwen in der Neiſſe ge— legenen Wehre aufwärts bis zur Grenze der Kreiſe Brieg⸗Grottkau nunmehr endlich einem ordnungs- mäßigen Fiſchereibetriebe unterzieht. Dieſe Genoſſenſchaft iſt ſowohl vom Staate als auch vom Schleſiſchen Fiſchereiverein anſehnlich mit Beſatzfiſchen und Krebſen ſubventioniert worden. Weiterhin hat ſich unter der tatkräftigen Leitung des Kgl. Landrats des Kreiſes Tarnowitz, Herrn von Schwerin, welcher ſich außerordentlich hierfür intereſſiert, zwecks Hebung der Fiſcherei im Dramafluß eine Forellenzuchtgenoſſenſchaft mit dem Sitz in Kempezowitz, Kreis Tarnowitz, ge— gründet, welche nach dem Vorbilde der Piltſch⸗Kunzendorfer Fiſchereigenoſſenſchaft (Grafſchaft Glatz) und auf den Rat des ſachverſtändigen Oberförſters Kleiner Ullersdorf a. d. Biele in vielverſprechender Weiſe in das Leben getreten iſt. Auch hierbei hat der Schleſiſche Fiſchereiverein durch koſtenloſe Gewährung von Beſatzfiſchen, ſowie durch teilweiſe Uebernahme der Koſten einer Expertiſe des Sachverſtändigen werktätig ein— gegriffen, da die von der Kgl. Regierung zu Oppeln dankenswerterweiſe gewährten Beihilfen noch nicht zur Deckung der erſten Einrichtungskoſten ausreichten. Auch in anderen Gegenden Schleſiens beginnt es ſich bezüglich der Bildung von Fiſcherei— genoſſenſchaften zu regen und zwar ſollen dem Vernehmen nach ſolche in Preiskretſcham, Kreuz— 36 burg DJS. und bei Sagen im Entſtehen begriffen ſein. Die Bildung der Genoſſenſchaften iſt auch noch im Intereſſe bezw. Sinne des Entwurfes zum neuen Fiſchereigeſetz ſehr zu wünſchen, da hier⸗ durch die dem Fiſchbeſtande ſo überaus ſchädliche Adjazentenfiſcherei beſeitigt wird. Der anweſende Vertreter der Fiſchereigenoſſenſchaft Löwen⸗Sarne ſprach ſowohl im Namen der Stadt Löwen als auch im Namen des Vorſtands der Genoſſenſchaft den tiefgefühlten Dank aus für die ſo reichlich gewordene Unterſtützung von Fiſchbeſatz, beſonders Aalen. Was die Sammlung von Fiſchlaich, ſowie das Fangen von Brut in den nach Hochwaſſer zurückgebliebenen Lachen auf Uferländereien und Wieder⸗ einſetzung in fließende Gewäſſer betrifft, ſo hat in dieſem Jahre die Fiſcherinnung Steinau wiederholt geklagt, daß auch nach dem diesjährigen Hochwaſſer in derartigen Lachen Fiſch⸗ brut maſſenhaft zurückgeblieben ſei und von ihr nicht ohne weiteres herausgefangen werden könne. Daraufhin iſt die Geſchäftsführung an maßgebender Stelle vorſtellig geworden und ſind infolgedeſſen durch den Herrn Oberfiſchmeiſter zu Breslau in dankenswerter Weiſe die zuſtändigen Fiſchereiaufſeher angewieſen worden, unter Beihilfe der Fiſcher, ſowie anderer Arbeiter den Laich zu ſammeln bezw. die Lachen auszufiſchen und den gewonnenen Laich ſowie Brutfiſche in den Strom zurückzuſetzen. Bei dieſer Gelegenheit wurden in der Tat viele Tauſende von Karpfen gefangen und blieben ſo für die Oder erhalten. Die Kgl. Regierung hatte fernerhin die Gewogenheit, für ſolche Zwecke einen Fonds anzu- weiſen und der Verein hat aus eigenen Mitteln die gleich hohe Summe bewilligt. Der Obermeiſter der Fiſcherinnung Steinau, deren Mitglieder vollzählig anweſend waren, dankt für die gewordene Hilfe indem er erwähnt, daß Tauſende von Karpfen umgekommen ſein würden, wenn vorſtehend beregte Maßnahmen ausgeblieben wären. Dieſer Punkt bildete den Uebergang zur Behandlung der Frage über Eigentumsanſprüche an Fiſche, welche durch Hochwaſſer auf angrenzende Ländereien geſchwemmt worden ſind. Bis dahin herrſchten arge Differenzen zwiſchen den Landwirten bezw. Uferbeſitzern einerſeits und Fiſchereiberechtigten andererſeits. Der Verein hat dieſe wichtige Frage ſchon ſeit vielen Jahren anhängig gemacht und dürfte dieſelbe nun auf dem Wege der behördlicherſeits an— geordneten Sammlung von Laich und Brut der Streit der Intereſſenten beglichen werden. Weiterhin ſind auch in Sachen des Betretens der Uferländereien bei Ausübung der Fiſcherei einige maßgebende gerichtliche Entſcheidungen getroffen worden. Das Oberlandes— gericht zu Frankfurt a/ M. hat kürzlich gelegentlich einer Reviſionsklage entſchieden, das Uferbetre— tungsrecht charakteriſiere ſich lediglich als ein ſolches zivilrechtlicher Natur und könne nicht zum Gegenſtande eines ſtrafrechtlichen Verfahrens gemacht werden Schon aus älteſten Rechten, wie aus dem Sachſenſpiegel, geht hervor, es habe ſchon damals dem allgemeinen Rechtsbewußtſein entſprochen, daß der die Fiſchereiausübende auch das Recht zur Uferbetretung habe. Die Frage, ob der Fiſcherei Ausübende dem Beſitzer der Wieſe bezw. des Ufers gegenüber ſchadenserſatzpflichtig ſei, liege auf zivilrechtlichem Gebiete. In dieſem Sinne wurde auch ein anderer Prozeß entſchieden durch das Schöffengericht zu Höchſt und zwar handelte es ſich in dieſem Falle um einen Angler, welcher, um feinen Sport aus⸗ zuüben, eine am Ufer gelegene Wieſe betreten mußte. Derſelbe befand ſich zwar im Beſitz einer vorſchriftsmäßigen Angelkarte, wurde aber zur Anzeige gebracht, weil er zur Ausübung der Sport- angelei das Ufer nicht betreten dürfe. Die Entſcheidung, welche auf Freiſprechung erkannte, lautete: „Da ſich der Angeklagte im Beſitze einer Angelkarte befindet, ſo iſt derſelbe nicht als Unbefugter zu betrachten und beim Aus⸗ üben des Sportes müſſe er unbedingt auf irgend eine Weiſe an das Waſſer gelangen können, außerdem iſt nicht nachzuweiſen und feſtgeſtellt, daß er im Graſe herumgelaufen iſt und Schaden angerichtet hat.“ Auch in dem Entwurf für das neue Fiſchereigeſetz ſoll ein Paragraph (89) aufgenommen werden, welcher dieſen ſtreitigen Punkt ein für allemal im Intereſſe der Fiſcherei regelt. (Schluß folgt.) VII. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 13. Januar. Zufuhr mäßig, Geſchäft rege, Preiſe wenig verändert. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche | geräucherte 1 HMhe BD 42 —56 Winter⸗Rheinlachs per Pfund 400 Band?: — 54 — 55 Ruſſ. Lachs = 5 — Barſche 51—63 19 - 42 Flundern, Kieler. „ Stiege 400 —500 Karpfen, mittelgr. 73 40 do. mittelgr.. | „ Kiſte | 250—350 Karauſchen A — — Bücklinge, Kieler. „ Wall 300 —500 Schleie — — Doriche . h „Vite 300 . Schellfiſch 5 7 300 Bunte Fiſche 23—29 16-23 Aale, große „ Pfund | 100-130 Aale — — Stor 5 2 — Lachs II a gefr. — 40 Heringe. „100 Stck. 700 1000 a Bericht über den Engrosverkehr in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 22. Dezember 1903 bis einſchließlich 8. Januar 1904. Das eben beendete Weihnachts⸗ und Neujahrskarpfengeſchäft verlief außerordentlich günſtig, Verkaufspreiſe in ſolcher Höhe ſind bisher nicht erreicht worden. Diejenigen Produzenten, welche ihre Karpfen zur Verſteigerung ſtellten, ſind gewiß überaus zufrieden, inſofern ihnen Nettobeträge abgerechnet worden ſind, welche die weitgehendſten Hoffnungen noch bei weitem übertreffen dürften. Alle Eingänge ſind zumeiſt ſchlank verkauft, ſo daß ein nennenswerter Beſtand nicht übrig blieb. Auffallenderweiſe zeigten ſich ſchwerere Fiſche, d. h. ſolche von 4 Pfund aufwärts ſehr knapp und wurden die verhältnismäßig wenigen, welche zum Verkauf ſtanden, zum Preiſe von 90 Pfg. bis 1 Mk. pro Pfund abgegeben. Man kann behaupten, daß im allgemeinen die Fiſche ſehr mäßig abgewachſen ſind, kleine Größen ſind trotz hoher Preiſe, welche ſie erzielten, viel am Markte geweſen. Die Steigerung der Karpfenpreiſe während der Weihnachtswoche iſt wohl, wie noch bemerkt werden ſoll, mit der knappen Zufuhr anderer Fiſche in Zuſammenhang zu bringen. Aus dem Verkehr kann man weiter folgern, daß der ſchleſiſche Fiſch allmählich dem Lauſitzer den Vorrang ſtreitig macht, da erſterer vonſeiten des konſumierenden Publikums dem Fleiſch und Geſchmack nach ſchon oft bevorzugt wird. — Wenn auch an Ueberbleibſeln ein Verkauf noch ftatt- findet, ſo iſt doch der Umſatz nach Neujahr nur ein ſehr mäßiger. Ob für ſpätere Wochen eine ſteigende Nachfrage zu erwarten ſein wird, läßt ſich noch nicht ermeſſen, es könnte die Nachfrage ſich unerwartet ſteigern, wenn Fiſche anderer Gattungen, mehr als anzunehmen iſt, am Markte IS ſollten. — In toten ausländiſchen Karpfen war die Zufuhr bei weitem geringer als in den or jahren. Das Geſchäft in Schleien bewegte ſich in mäßiger Form. Dezbr. Karpfen: Mark Dezbr. Karpfen: Mark Abend Laiter 195 15 I 0 31. lebend, Lauſitzer 70er . . . 70-7 „ 1 WEN 5 „ ae. gend „ Schleſier 5 1 96 rn „ Sclefier 50 er. . 69-5 VF 60 tot, gefroren 32—42 23. lebend, Lauſitzer 20er . .. . 73-78 Fan „ unſortier it 35—57 7) 7 5 80 er . . . < 64—68 S 9 tot > ! 49 105 Schleſter 50 err 90 265 5, lebend, unfortiert „0. 0. un 1 VF 6 : 30er. 1 4 24. lebend, Lauſitzer 40er . . . 73—75 . a = 28. Lauſitzer 40 ur 72—76 & 4 Galtzier V FFF 58 VVV 29. lebend, Lauſitzer 40 er .. 7478 VVV 5 1 70 er 2 R ; 3 73 7 “08/00 Matrei or ja Nemza deiner es — 5 Scheer err 61-70 Dezbr. Schleie: Mark 5 ruſſiſche SER A SEHE 405 15 28. lebend, unsortiert 84 - 91 30. lebend, Lauſiger 0 er. 7-71 0 un 5 N J))))))))))V)!C!T(.((ͤͤũͤũ y 5 1 BODer 69. 72 Jan. 5 Galizier 50er. . . 68-72 an,, Zeig ae 80 Fotargeitoreie. 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Abschnitt die allgemeinen Infektionskrankheiten. Hierbei werden 14 für Fische pathogene Bakterienarten und die von ihnen hervorgerufenen Krankheiten ge- schildert, ferner die sämtlichen bei den Fischen so weit verbreiteten Sporentiere (Sporozoen) als Krankheitserreger an der Hand von Abbildungen dargestellt. Abschnitt Il behandelt die speziellen Krankheiten der einzelnen Organe und zwar: a) die Krankheiten der Haut, b) dieKrankheiten der Kiemen (enthält zugleich eine Darstellung der sämtlichen an unseren Süsswasserfischen vorkommenden parasitischen Copepoden, m. Abbild. c) die Krankheiten des Darms, d) die Krankheiten der Leber, Gallenblase und Pancreas, e) die Krankheiten der Schwimmblase, f) die Krankheiten der Niere, g) die Krankheiten der Geschlechtsorgane und ihrer Produkte, h) die Krankheiten des Herzens, der Blutgefässe und des Blutes und der Milz, i) die Krankheiten der Leibeshöhle, k) die Krankheiten der Muskeln, l) die Krankheiten des Nervensystems und der Sinnesorgane (Auge, e m) Geschwülste, n) die Krankheiten des Skelets (Missbildungen). Abschnitt III enthält die Darstellung der Krebspest. Abschnitt IV bringt Verhaltungsmassregeln beim Eintritt von Fisch- krankheiten. Ein ausführliches Register, sowie ein Inhalts verzeichnis erleichtern den Gebrauch und die Lektüre des Buches. Der Verfasser hat sich bemüht, auf wissenschaftlicher Grundlage eine allgemein verständliche und den Bedürfnissen des praktischen Fischzüchters Rechnung tragende Darstellun zu liefern. Sein Werk ist daher zunächst für die praktischen Kreise be- stimmt un soll diesen in allen Fällen von Fischkrankheiten mit Ratschlägen an die Hand 8 In zweiter Linie verfolgt der Verfasser aber auch die Absicht, den wissen- schaftlichen Mitarbeitern die bisher so weit zerstreute und noch niemals gesammelte Materie einheitlich vorzuführen, um zur Mitarbeit auf dem Gebiete der Fischkrankheiten anzuregen. Mit Rücksicht auf eine weite Verbreitung des Werkes in den Kreisen der Prak- tiker ist der Preis des Buches möglichst nieder bemessen und auf Mk. 12.50 pro Exemplar festgesetzt. Das Buch ist zu beziehen von der Expedition der Allgem. Fischerei- Zeitung, München, Veterinärstrasse 6. AREREEATTRERTRRRRRETATTETRRRERTE RER 39 Lin fleißiger, ſtrebſamer Mann findet bei einem größeren teichwirtſchaftlichen Betriebe in der Oberpfalz Stellung. Geſuchter muß Kenntniſſe in den teichwirtſchaftlichen Be⸗ triebsgeſchäften beſitzen und hat bei vorkommen⸗ den Arbeiten mit ſelbſt Hand anzulegen. 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Für die Redaktion verantwortlich: Prof. Dr. Bruno Hofer, Zoologiſches Inſtitut der Tierärztlichen Hochſ chule München, Königinſtraße. Druck der Pöiſſ an bacher'ſchen Buchdruckerei (Klöck & Giehrl), München, Herzogſpitalſtraße 19, Papier von der München⸗Dachauer Aktien⸗Geſellſchaft für Papierfabrikation. Für den Buchhandel zu beziehen durch Georg D. W. Callwey in München, Bayerſtraße 67. Bach forellen⸗, Saiblings- und Regenbogenforellen-Eier, angefütterte Brut und Setzlinge hat ſehr billig abzugeben die Fiſchzucht-Anſtalt Peeck, Moisburg. Kreis Harburg, Provinz Hannover. 95 Beste Forellen Eier, Brut und Setzlinge aller Arten fietert die Karpfen und Goldorien Fischzucht 8 in Bünde ı w. PIyOS una Lebende Ankunft garantiert. Angelsport! 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Organ für die Geſamtintereſſen ler Fiſcherei, ſowie für die Heſtrebungen ler Fiſchereivereine, inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſowie der Landesfiſchereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei— verbandes, des Schleſ. Fiſchereivereins, des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaffeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Heſſen, des Rheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Fiſcherei— vereins für die Provinz Pofen, des Fentral-Fiſchereivereins für Schleswig⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Verbindung mit Tachmännern Deutſchlands, Gſterreich-Ungarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayeriſchen und vom Deutfden Fiſchereiverein. Nr. 3. München, den 1. Februar 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: I. Stand der bayeriſchen Fiſchereivereine zu Ende des Jahres 1902. — II. Die Schlaff⸗ ſucht des Karpfens. — III. Einige Erfahrungen über Bewirtſchaftung eines oſtpreußiſchen Sees. — IV. II. Allgemeine Fiſchereiausſtellung Nürnberg 1904. — V. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Fiſchzucht. — VI. Vermiſchte Mitteilungen. — VII. Vereinsnachrichten. — VIII. Perſonalnotiz. — XI. Fragekaſten. — X. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) I. Stand der bayeriſchen Jiſchereivereine zu Ende des Jahres 1902. Nachdem ſeit einem Jahrzehnt über den Mitgliederſtand der bayeriſchen Fiſcherei— vereine keine Erhebungen angeſtellt worden waren, hat der Bayeriſche Landesfiſchereiverein unlängſt eine Statiſtik der bayeriſchen Fiſchereivereine erhoben, aus welcher ſowohl die Zahl der in Bayern bis zum Ende des Jahres 1902 beſtandenen Fiſchereivereine und ihrer Mit- glieder als auch die dieſen Vereinen zur Verfügung ſtehenden Mittel erſehen werden können. Dieſe ſtatiſtiſchen Erhebungen werden vom Bayeriſchen Landesfiſchereivereine nunmehr all- jährlich fortgeſetzt und auch dahin erweitert werden, daß die Leiſtungen der Vereine, ſoweit dieſelben ziffernmäßig zum Ausdruck kommen, das iſt insbeſondere die Menge der ausgeſetzten Fiſche, die Prämien für erlegtes Raubzeug u. ſ. w. darin Aufnahme finden werden. Wir bemerken hierzu, daß im allgemeinen die Zuſchüſſe aus Mitteln des Staates und des Reiches durch den Bayeriſchen Landesfiſchereiverein an die Kreis- und Bezirksvereine weiter— gegeben werden. Damit dieſelben in der Statiſtik nicht zweimal erſcheinen, ſind ſie nur unter der Rubrik „Bayeriſcher Landesfiſchereiverein“ aufgeführt worden. Bei den Kreis— und Bezirksvereinen erſcheinen ſie nur dann, wenn dieſe direkt Staatsmittel erhalten haben. Hierdurch wird in der Statiſtik der Anſchein erweckt, als ob den Kreis- und Bezirksvereinen im allgemeinen keine Zuſchüſſe aus Zentralfonds zur Verfügung ſtänden, was aber der Sach— lage nicht entſpricht. Name des Vereins Wie viele Mitglieder | zählt der Verein? Welche aus Staatsfonds? A. Bayeriſcher Landesfiſchereiverein. Sa. B. Angeſchloſſene Vereine. J. Oberbayern. a) Kreisausſchuß für Oberbayern (Sek— tion des Bayer. Landesfiſchereivereins an Stelle eines eigenen Kreisvereins) b) Dem Kreisausſchuſſe angegliederte 25 Fiſchereivereine: | Aichach, Altötting, Dorfen, Ebers- berg, Erding, Freiſing, Garmiſch, Glontal, Haag, Landsberg, Laufen, Miesbach, Mühldorf, Neumarkt a. R., Pfaffenhofen, Roſenheim, Schongau, Schrobenhauſen, Tölz, Waſſerburg, Weilheim, Ammerſee, Chiemſee, Kochelſee, Würmſee. | 670 direkte Mitglieder 670 Hat feine unmittelbaren Mitglieder. Derſelbe um- faßt lediglich 25 ober— bayeriſche Fiſchereiver— 11,280 M vom K. Staats- miniſterium des Innern für beſtimmte, im Etat des Vereins vorgeſehene Zwecke, 4500 M vom K. Staatsminiſterium derFi⸗ nanzen zur Beſetzung ära— rialiſcher' Gewäſſer. 15,780 M 1,423.25 % von der K. Regierung v. Oberbayern, Kammer der Finanzen, zur Beſetzung der ära— II. Niederbayern. a) Kreisfiſchereiverein. b) Angeſchloſſene 23 Fiſchereivereine: Bogen, Deggendorf, Dingolfing, Eggenfelden, Grafenau, Griesbach, Kelheim, Kötzting, Landshut, Mallers⸗ dorf, Paſſau, Pfarrkirchen, Plattling, Regen, Rottenburg, Straubing, Viech⸗ tach, Vilsbiburg, Vilshofen, Weg⸗ ſcheid, Wolfſtein, Zwieſel, Fiſcherei⸗ verein „Abens“. III. Pfalz. a) Kreisfiſchereiverein. b) Andere Fiſchereivereine: | Verein Pfälziſcher Fiſcher, Fiſch⸗ zuchtverein und Anglerklub, beide in Speyer. eine. rial. Seen. | 1267 — Sa. 1267 1,423.25 M. | 87 Ei direkte Mitglieder. | l 1720 | 5 Sa. 1807 | — 215 2a | direfte Mitglieder | 91 413 + direkt vom K. Staats⸗ miniſterium des Innern Sa. 306 413 M 43 —— ————-— — —— — — —— ————— ET ET EEE aous Diſtritts⸗ (Deutſcher aus Kreisfonds? und aus aus Vereinsmitteln? Fiſchereiverein)) Ortszuſchüſſen? . 6,480 1 wurden an die — == | 2,927 A von den unmittel- bayeriſchen Fiſcherei⸗ | baren Mitgliedern als regel⸗ vereine teils in Beſatz⸗ | mäßiger Vereinsbeitrag. material, teils in bar | verteilt. | | 6,480.— M. — | — 2,927.— M | | | | | 3,000 „ vom Land- 554 % Diefe Summe ent- — rate, 500 1 vom land⸗ — richteten die dem Kreisaus— wirtſchaftlichen Kreis- ſchuſſe angeſchloſſenen | ausſchuſſe. | Vereine. — | — | 870.— MN. 2,963.— M. — 3,500. — M. 870.— M 3,517.— M. — 500 & u. 200 % vom — 174 1 von den unmittel- landwirtſchaftlichen | baren Mitgliedern. Kͤreisausſchuſſe. | = | = Ee 2,783.— M. — | 700% % 1860. , 2,957.— M | == 500 M und 2004 vom | — 645 AM. von den unmittel⸗ landwirtſchaftlichen | baren Mitgliedern. | Kreisausſchuſſe. > | * | er | 133.20 % En | el = | 778.20 M 44 zählt der Verein? Wie viele Mitgliedern Welche aus Staatsfonds? IV. Oberpfalz. a) Kreisfiſchereiverein. b) 26 angeſchloſſene Fiſchereivereine: 2) — Amberg, Burglengenfeld, Cham, Eſchenbach, Erbendorf, Kemnath, Nabburg, Neumarkt, Neunburg v. W., Neuſtadt a. WN., Weiden, Floſſen⸗ burg, Nittenau, Parsberg, Roding, Sulzbach, Tirſchenreuth, Vohenſtrauß, Waldmünchen, Eichhofen, Beilngries, Rötz, Schwandorf, Regensburg, Winzer, Stadtamhof. 398 direkte Mitglieder Sa. V. Oberfranken. Kreisfiſchereiverein. Hat keine perſönlichen 150 M. Mitglieder direkt vom K. Staats⸗ miniſterium des Innern. 27 angeſchloſſene Fiſchereivereine: | Bamberg (2), Bamberg I, Bamz= | berg II, Bayreuth, Berneck, Höch⸗ _ ſtadt a. A., Hof, Gräfenberg, Kronach, Kulmbach (2), Münchberg, Reuthlas, Jeſſen, Selbitz, Pegnitz, Rehau, Selb, Stadtſteinach (2), Preſſeck, Staffel- . g ſtein, Thurnau, Teuſchnitz, Wunſiedel, 1803 300 A Biſchberg, Föhrenreuth, Ebermann— direkt vom K. Staats- ſtadt, Kreußen. | miniſterium des Innern. Sa. 1803 450 M. VI. Mittelfranken. | a) Kreisfiſchereiverein. 18 | = | direkte Mitglieder bp) 21 angeſchloſſene Fiſchereivereine: | | Gunzenhauſen, Solnhofen, Rothen | burg o.TZauber, Hilpoltſtein, Dinfels- | | bühl, Waſſertrüdingen, Erlangen, | Ansbach, Feuchtwangen, Fürth, | 1 a. S., Pleinfeld, Nürn- berg, arkt Erlbach, Hersbruck, 65 Schwabach, Uehlfeld, Eichſtätt, 1275 BT 1100 # Windsheim, Fiſchereiverein „An- direkt vom K. Staats⸗ lauter“ und „Altmühl“. miniſterium des Innern. Sa. 1293 1100 M. 45 Mittel hat der Verein aus Reichsmitteln? aus Diſtrikts⸗ (Deutſcher aus Kreisfonds? und aus aus Vereinsmitteln? Fiſchereiverein) Ortszuſchüſſen? — 800 A. und 500 1 vom — 1,194 AM von den unmittel- landwirtſchaftlichen baren Mitgliedern. Kreisausſchuſſe. | — — 100.— A.. 2,255.70 M. 5 | 1,300.— M. 100.— M. 3,449.70 M. — 575 % vom landwirt— — 319.60 , von den ange— ſchaftlichen Kreisaus⸗ | ſchloſſenen Vereinen. | ſchuſſe. | - ur 510.— M | rs ab | — 575.— l. 510.— 3,037.60 M. = 1,200 A u. 300 M v. = 36 A von den unmittelbaren landwirtſchaftlichen Mitgliedern. 1,168 «M von Kreisausſchuſſe. den angeſchloſſenen Vereinen. . — 360.— A. | 2,177.31 M. | = 1,500.— 4 360.— AM. | 3,381.31 M | Name des Vereins Wie viele Mitglieder zählt der Verein? 4 Welche aus Staatsfonds? VII. Unterfranken: a) Kreisfiſchereiverein. b) 18 angeſchloſſene Fiſchereivereine: Obernburg, Alzenau, Biſchofsheim v. Rh., Haßfurt, Schweinfurt, Kit⸗ zingen, Ochſenfurt, Randersacker, Würzburg, Gemünden, Lohr, Rothen— fels, Marktheidenfeld, Dorfprozel- ten, Reiſtenhauſen, Miltenberg, Klingenberg, Aſchaffenburg. | direkte Mitglieder. 423 600 M. direkt vom K. Staats- miniſterium des Innern. 55¹ | — Sa. VIII. Schwaben. a) Kreisfiſchereiverein. b) 15 angeſchloſſene Fiſchereivereine: Dillingen, Donauwörth, Füſſen, Immenſtadt, Kaufbeuren, Krumbach, direkte Mitglieder. 974 i 600 M. 120 — Mindelheim, Kempten (2), Lindau, 828 42 M. Memmingen, Neuburg a.D., Schwab— direkt vom K. Staats- münchen, Wertingen, Zusmars⸗ miniſterium des Innern. hauſen, Gundelfingen. Sa. 948 42 . Zuſammen⸗ 1 | 22 A. Sandesfifchereiverein . - 2.2... | 670 | 15,780.— B. Angeſchloſſene Vereine: | | oo | 1,267 | 1,423.25 II. Niederbayern 5 1,807 — DE ae Le 306 | 413.— IV: Sberpfal zz: 1,785 — V. Oberfranken. ä 1,803 r VI, Mittelfranken | 1,293 | 1,100 VI Unteufsanten = eo. va. 974 | 600.— VII Schaben nn | 948 | 42.— Geſamtſumme | 10,853 19,808.25 | | Geſamtſumme der Mittel Außer dieſen Mitteln, welche mit unweſentlichen Schwankungen den Durchſchnitt auch ausſtellungen zumeiſt vonſeiten der beteiligten Gemeinden aufgebracht. Da dieſelben natur- 47 Mittel hat der Verein aus Reichsmitteln? aus Diſtrikts⸗ (Deutſcher aus Kreisfonds? und aus aus Vereinsmitteln? Fiſchereiverein) Ortszuſchüſſen? 8 | 5 | 900.— M. 175.-- M 846 , von den unmittel- | baren Mitgliedern, 490 M von anderen Vereinen und Privaten. = — — 759.45 M. — 900.— M. | | 2,095.45 .. N | | — 750.— M. — 524 , von den unmittel- baren Mitgliedern, 578 AM. von den Sektionen, 96 A von den Bezirks-Fiſcherei— | | vereinen. | 600 A direkt vom — 70.— M. 1,769.— M. Deutſchen Fiſcherei— | verein für den Boden= fee 600.— A 750.— M. 70.— AM | 2,967.— NM. Hellung. M M. M M. 6,480.— — — | 2,927. — — 3,500.— 870.— 3,517.— = 700.— 160.— 2,957.— 700. — — 778.20 — 15300.— 100 — 3,449.70 -- | 575.— 510.— 3,037.60 — 1,500.— 360.— 3,381.31 Ar 900.— 175. 2,095.45 600.— | 750.— 70.— 2,967.— 7,080. — 9,925.— 1 25,110.26 —= 64,168.51 M. für andere Jahre darſtellen, werden noch erhebliche Koſten zur Durchführung von Fiſcherei— gemäß ſehr ſchwanken, ſo ſind ſie in der vorſtehenden Statiſtik nicht aufgeführt. 48 II. Die Schlaffſucht des Karpfens. Aus dem „Handbuch der Fiſchkrankheiten“ von Prof. Dr. Hofer. „In einigen großen Karpfenzüchtereien Oſtdeutſchlands trat in den Jahren 1900 bis 1902 eine eigentümliche Krankheit auf, welche ganz enorme Opfer forderte und z. B. in einer Teichwirtſchaft allein ca. 120000 Stück Karpfenſetzlinge dahinraffte. Die Krankheit äußerte ſich darin, daß die Fiſche während der Winterung und kurz nach derſelben ein auffallend mattes Verhalten zeigten. Sie lagen wochenlang auf der Seite, Kopf und Schwanz nach abwärts gebogen. Wurden ſie aufrecht geſtellt, ſo ſchwammen ſie eine Zeitlang umher, um dann aber wieder auf die Seite zu fallen und hier langſam matt atmend, völlig erſchlafft dazuliegen. Hand in Hand mit der totalen Entkräftung ging eine ſtarke Abmagerung einher, während andere Symptome nicht zu beobachten waren. Eine ſorgfältige Unterſuchung der erkrankten Karpfen ſtellte die Abweſenheit von Bakterien oder ſonſt welcher anderer Paraſiten feſt; auch das Waſſer, in dem die Fiſche ge— halten wurden, hatte keine Veränderung erfahren; dahingegen wurden im Blute mehrerer Exemplare Trypanoplasmen beobachtet, freilich nicht in der großen Zahl, daß hierdurch das Krankheitsbild zu erklären geweſen wäre. Die Urſache der Schlaffſucht, welche auch ſonſt während und nach der Ueberwinterung des Karpfens auftritt, iſt daher zur Zeit noch unaufgeklärt, immerhin wäre es denkbar, daß hier gleichwohl Trypanoſomen im Spiele ſind, da dieſe Paraſiten nicht ſtets in gleich großer Menge im Blute der Fiſche vorhanden ſind, ſondern nach einer Periode lebhafter Vermeh— rung an Zahl abnehmen und wahrſcheinlich in noch unbekannte Formen übergehen, die bis- her der Unterſuchung entgangen find. Man kann die Krankheit mit dem Namen der Schlaff- ſucht bezeichnen.“ Zu den vorſtehenden Ausführungen, welche eine praktiſch ſehr wichtige Krankheit be— treffen, möchte ich bemerken, daß Trypanoſomen im Blut der Fiſche ſehr häufige Paraſiten ſind. Die nebenſtehende, meinem Handbuch der Fiſch— ä krankheiten entnommene Abbildung gibt eine Vor— ſtellung von dieſen Paraſiten aus Karpfenblut. Eine genauere mit Abbildungen verſehene Beſchreibung der bisher bekannten Arten iſt in meinem Handbuch der Fiſchkrankheiten enthalten. Obwohl die Trypanoſomen im Blut der Fiſche zuweilen in ganz enormer Zahl, zuweilen jedenfalls nach Millionen auftreten, ſo ſind bisher noch keine größeren epidemiſchen Krankheiten infolge ihres Pa— raſitismus ſicher beobachtet worden. Ich glaube indeſſen, daß dies nur in unſerer e mangelhaften und noch jungen Kenntnis der Fiſch⸗ vier Exemplare zwiſchen Blutkörperchen des krankheiten liegt. Denn bei Säugetieren, wie Rindern, Karpfens (nach M. Plehn). Pferden ꝛc. und auch beim Menſchen verurſachen nahe verwandte Trypanoſomen äußerſt gefährliche und vielfach tötlich verlaufende Epidemien, ſo z. B die Beſchälkrankheit der Pferde in Süd— europa, die Surra in Indien, die Nagana oder Tſetſe-Fliegenkrankheit in Afrika 2c. Es iſt daher nicht unmöglich, daß auch bei Fiſchen ähnliche mit Zerſtörung von Blut— körperchen Hand in Hand gehende Infektionen mit Trypanoſomen vorkommen, worauf be— ſonders die oben beſchriebene Krankheit des Karpfens, die ſogenannte Schlaffſucht, hinweiſt, ebenſo wie einige, an einzelnen Karpfen bereits ſichergeſtellte Fälle von ſchwerer Anämie mit tötlichem Ausgang. Auf welchem Wege bekommen nun die Fiſche dieſe Paraſiten in ihr Blut? Der Zoologe Leydig hat ſchon vor mehreren Jahrzehnten feſtgeſtellt, daß in dem Blute, welches Fiſchegel von Fiſchen geſogen hatten, eigentümliche Körperchen enthalten ſeien, welche waͤhrſcheinlich Trypanoſomen geweſen find. Es lag deshalb die Vermutung. 29. nahe, anzunehmen, daß dieſe Blutparaſiten auch umgekehrt durch Fiſchegel auf die Fiſche übertragen werden könnten; zumal da andere Trypanoſomen, welche bei Haustieren vor— kommen, auch direkt durch blutſaugende Paraſiten, wie z. B. Stechfliegen, vermittelt werden. Um dieſe Hypotheſe zu unterſuchen hat jüngſt in der Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei zu München Herr Keyßelitz eine größere Zahl von Infektionsverſuchen durchgeführt und es iſt ihm zunächſt gelungen, Trypanoſomen dadurch zu übertragen, daß er auf Schleien Fiſch— egel ſetzte, welche an Karpfen, Schleien und Hechten, die mit Trypanoſomen infiziert waren, geſogen hatten. Natürlich waren die Verſuchsſchleien vorher ſorgfältig darauf geprüft worden, daß ſie keine Trypanoſomen in ihrem Blute enthielten. Es ſind weitere Verſuche mit anderen Fiſchen im Gange; über den genauen Vorgang der Infektion, ſowie über die Formen, in welchen die Trypanoſomen übertragen werden und über deren Entwicklungskreis wird an anderer Stelle eingehender Bericht erſtattet werden. Für die Fiſchzucht ſind dieſe Konſtatierungen inſofern von Bedeutung, als man die Fiſchegel von nun ab nicht mehr nur als unangenehme Plagegeiſter der Fiſche anſehen wird, welche an dieſen Blut ſaugen, ihnen Schmerz verurſachen und Veranlaſſung geben, daß ſich an den Wundſtellen Pilze anſetzen, ſondern man wird dieſelben als die Ueberträger von unter Umſtänden ſehr ſchweren Blutkrankheiten betrachten müſſen, welche nicht nur das Wachstum der Fiſche ungünſtig beeinfluſſen, ſondern vermutlich, wenn z. B. die Schlaffſucht durch Trypanoſomen verurſacht wird, auch zu Maſſenſterben Veranlaſſung geben können. Die weite Verbreitung der Fiſchegel an zahlreichen unſerer Fiſche, namentlich aber an Zuchtfiſchen und die große Leichtigkeit der Uebertragung von Trypanoſomen in das Blut derſelben laſſen die Vorausſage gerechtfertigt erſcheinen, daß bei näherem Studium derſelben wahrſcheinlich manche bisher noch unerklärte Krankheit der Fiſche auf dieſe Para— ſiten zurückzuführen fein wird. Die ſyſtematiſche Vertilgung der Fiſchegel wird aber ſchon jetzt eine wichtige Aufgabe der Fiſchzucht ſein. Wir richten an die Herren Fiſchzüchter im Intereſſe einer weiteren Aufklärung der hier erörterten Fragen die Bitte, uns Mitteilung über jedes ſtärkere Auftreten von Fiſchegeln zu machen, ſowie über die Fiſchart, bei welcher dieſelben beobachtet worden ſind. Hofer. III. Einige Erfahrungen über Bewirtſchaftung eines oſtpreußiſchen Sees. Es handelt ſich um den 150 ha großer Dworatzker See, Kreis Oletzko, Oſtpreußen, den ich vom 1. Juni 1898 bis 1. Juli 1903 bewirtſchaftete. Ich betone von vornherein, die Be— wirtſchaftung war mehr Liebhaberei, wie ſtrikte Wiſſenſchaftlichkeit, aber verſchiedene Winke habe ich doch erhalten, ebenſo wie ich verſchiedentlich noch vor ganz ungeklärten Rätſeln ſtand. Der See iſt 3200 m lang, durchſchnittlich ca. 300 m breit, 7—12 m tief, hat unebenes Bodenrelief mit kleinen Keſſeln, viel Waſſerpeſt an den Rändern, bis in ca. 3 m Tiefe. Der Grund iſt meiſt 30—40 cm tiefer Schlamm, wird aber ſtellenweiſe feſt und bildet auch viele abſolut harte Kiesberge. Von allen Seiten münden kleine fruchtbare Feldbächlein in den See. Der Hauptbach, die Verbindung des ca. 8 m höher liegenden oberliegenden Sees, treibt eine Mühle, welche den Dworatzker See nach oberhalb abſchließt, nach unten wird er durch gutes Gitterwerk geſperrt. Der See gilt als normal fiſchreich und führt beſonders Hechte, Barſch, Ucklei. Braſſenzüge waren ganz unregelmäßig, manchmal überaus reichlich, ſeit 1900 ſo gut wie ergebnislos. Der Schlei ging ſeit 1899 auffallend zurück und liefert auch jetzt dauernd recht geringe Erträge. Aal kam nie vor. 1898 wurden 10000 Stück, 1899 6000 Stück, 1900 3000 Stück, 1901 12 000 Stück und 1902 12000 Stück, in Summa 43 000 Stück aus Hüningen eingeſetzt. Der Erfolg war durchſchlagend. 1900 und 1901 wurden viele ca. 30—40 em lange Aale, vereinzelt bis 50 em gefangen und wieder zurückgeſetzt. 1902 befanden ſich faſt bei jedem Zuge und in Reuſen Mittelale von 30—40 em Länge, einzelne bis 60 em und jetzt 1903 hat der Verkauf begonnen, indem verſchiedentlich zu Meer ziehende Aale im Aalfang am Ausfluß des Sees gefangen werden, ich taxiere ca. 1 Zentner bis 1. Juli 1903. Frei⸗ 50 lich waren in den Fängen immer auch recht viele kleine Aale dabei, die nach unterhalb durdj= brennen wollten. Wegen Verkauf meiner Beſitzung gab ich die Sache am 1. Juli 1903 auf. Durch meinen Fiſcher höre ich aber, daß er reichlichſt zufrieden geſtellt iſt. Einfügen möchte ich noch, daß auch mancherlei Verſuche mit Netzen, ſo beſonders mit dem italieniſchen Beutelnetz, das ich auf dem Comer See mit dem zu früh heimgegangenen Fiſchmeiſter Rauch-Bernried kennen lernte, gemacht wurden. Jedoch hat ſich das Netz nicht bewährt. Dadurch iſt natürlich nicht ausgeſchloſſen, daß es in tiefen Seen Erfolge auf— weiſen kann. Der zweite Verſuch betraf Karpfen. Ohne meinen Willen riß im erſten Frühjahr ein Damm und 9 Laickkarpfen und ca. 200 Stück zweiſömmerige gingen in den See. Weiter erfolgte verſchiedentlich Brutausſetzung durch einen am See gelegenen kleinen Laichteich. Schließlich wurden in den Jahren 1899 und 1900 ca. 10000 Sömmerlinge ausgeſetzt und ſeitdem nichts mehr. Der Erfolg war Null. Kein einziger erheblicher Fang hat bis auf den heutigen Tag ſtattgefunden, freilich gebe ich auch zu, daß mein Fiſcher nicht der geeignetſte Mann für einen ſo ſcheuen und ſchlauen Fiſch, wie der Karpfen, war. Nur hin und her wurden ſtets einzelne Karpfen gefangen. a Schließlich ſei noch eines kleinen Verſuches mit Regenbogenforellen erwähnt. Auch dieſer erſte Verſuch war unfreiwillig. Durch die ſommerliche Hitze befürchtete ich in einem kleinen Teiche das Eingehen des Beſtandes, da der Zufluß verſiegte und griff zur Notfiſcherei. Von 200 Stück gelangten noch ca. 50 Stück Sömmerlinge in den See. Im April 1899 wurden dann noch 2000 winzige Brut dem Mühlenbach unweit des Sees übergeben. Bis 1901 hörte ich nichts. 1901 im Frühjahr brachte mein Fiſcher eine ca. 30 cm lange Regen- bogenforelle, die er unweit des Sees im Gutsgraben gefangen hatte, im nächſten Frühjahr 1902 folgte ein zweites Exemplar gleicher Größe und im Oktober wieder eine, nicht größer ſeltſamerweiſe, dann nichts mehr. Ein Schluß iſt alſo aus einem ſolchen Verſuch in keiner Weiſe zu ziehen. Noch ſollte ein Verſuch mit Einbürgerung des Zanders gemacht werden. Leider unterblieb dieſer, da ich im Frühjahr 1902 keine Zander erhalten konnte. \ Karl von Hippel. IV. II. Allgemeine Jiſchereiausſtellung Nürnberg 1904. Der 1879 gegründete Fiſchereiverein Nürnberg, einer der älteſten bayeriſchen Fiſcherei— vereine, blickt im Jahre 1904 auf eine 25 jährige Wirkſamkeit zurück und da in dieſem Zeit— raume das Wiederaufleben der Fiſcherei ſich abſpielte und in dieſem Jahre die Kreisverſamm— lung mittelfränkiſcher Fiſchereivereine eine große Zahl von Fiſchereiintereſſenten nach Nürn— berg führt, ſo wurde einmütig beſchloſſen, 1904 in Nürnberg eine allgemeine Fiſcherei— ausſtellung zu veranſtalten, die den heutigen Stand der Fiſcherei und ihre Vielſeitigkeit veranſchaulichen und Stoff zu neuen Anregungen geben ſoll. Regierungspräſident Freiherr von Welſer und erſter Bürgermeiſter Geh. Hofrat Dr. Ritter von Schuh haben den Ehren— vorſitz im Ausſtellungskomitee angenommen, an der Spitze des geſchäftsführenden Ausſchuſſes ſtehen die Herren K. Oberregierungsrat Gareis und Schlachthofdirektor Rogner. Ueber den Inhalt der Ausſtellung entnehmen wir dem von der Ausſtellungsleitung verſandten Zirkular folgendes: „Um die Reichhaltigkeit der Fiſcherei einem großen Publikum vor Augen führen zu können und deſſen Intereſſe zu wecken, wurde in Ausſicht genommen, die Ausſtellung während des alljährlich ftattfindenden Volksfeſtes vom 27. Auguſt bis 5. September und zwar auf dem Volksfeſtplatze ſelbſt abzuhalten. Es ſollen zunächſt die lebenden Bewohner unſerer Süßwaſſer ausgeſtellt werden und zwar Fiſche aus freien Gewäſſern, aus dem Gebiete der Teichwirtſchaft und der künſtlichen Fiſchzucht. Hier ſoll beſonders gutes Zuchtmaterial und deſſen Abwachsverhältniſſe durch Jahrgänge und Angaben vertreten ſein, wodurch die Ausſtellung zu manch neuen Verſuchen Anregung geben kann. N Die Zierfiſche, dieſe Lieblinge in unſeren Zimmern, ſollen in heimiſchen und ausländiſchen 51 Raſſen weiteren Kreiſen näher gebracht werden und der Verein für Aquarienkunde „Heros“, der in ſeiner früheren Ausſtellung im Auerbachskeller ſchon mit ſo ſchönem Erfolg dieſes Gebiet vertrat, hat ſeine Beteiligung an der Ausſtellung in Ausſicht genommen. Auch lebende Kruſtentiere (Krebſe), Weichtiere (Muſcheln), Fiſchfeinde ꝛc. ſollen die Ausſtellung bereichern. In den Rahmen derſelben iſt beabſichtigt, auch tote Süß- und Seewaſſerfiſche einzu⸗ beziehen und zwar friſch auf Eis, geſalzen, getrocknet, geräuchert, in Büchſen, kurz in allen Arten des konſervierten Zuſtandes, und der Beſchauer ſoll einen Blick darüber gewinnen, welch großer Handelsartikel heute Fiſche und Fiſchkonſerven ſind. Auch den Fiſchereigeräten wird wohl ein beſonderer Platz in der Ausſtellung ein— geräumt werden. Geräte, die der Berufsfiſcher benützt, alle Ausrüſtungsgegenſtände für den Angelſport, praktiſche Kleidung für die Fiſcherei, Apparate zur künſtlichen Fiſchzucht und zum Verſand lebender Fiſche, Werkzeuge zur Vertilgung von Fiſchfeinden und anderes mehr werden ein Bild geben, wie heute eine ganze Induſtrie für die Fiſcherei arbeitet, die, früher nur im Ausland heimiſch, nun auch in Deutſchland zu blühen beginnt. Auch in Vorrich— tungen und Geräten zur Zubereitung von Fiſchereiprodukten im Handel und Haushalt, in Futterapparaten und anderen Objekten ſoll ſich ein Teil dieſer Induſtrie präſentieren. Speziell ſollen wiſſenſchaftliche Unterſuchungen und Präparate zur Ausſtellung ge— langen. Die Wiſſenſchaft hat auch auf dem Gebiete der Fiſcherei in den letzten Jahrzehnten unentwegt gearbeitet und müßte dieſe Ausſtellungsabteilung, wenn entſprechend beſchickt, be— ſonderes Intereſſe in Anſpruch nehmen. Auch Gegenſtände, die mit der Geſchichte der Fiſcherei in Beziehung ſtehen, ſowie Fiſchereiliteratur, die die Erfahrung einzelner zum Ge— meingut aller gemacht hat, ſoll das Geſamtbild der Ausſtellung vervollſtändigen. Es iſt geplant, den Ausſtellern durch Prämiierung nicht nur Dank, ſondern auch die verdiente Anerkennung ausſprechen zu können. Möge die Tätigkeit des Ausſtellungskomitees allſeitigen Sympathien und allſeitiger Unterſtützung begegnen, dann wird der Fiſchereiverein Nürnberg, der das Unternehmen ver— anſtaltet, noch in ſpäterer Zeit mit Genugtuung auf die II. Allgemeine Fiſchereiausſtellung in Nürnberg zurückblicken dürfen. V. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Jiſchzucht. Von M. Schumacher-⸗Kruft. Bei Ankunft einer Eierſendung möge man folgendes beachten: Nachdem der Deckel der Kiſte gelöſt und dann das innere kleine Paketchen herausgenommen iſt, ſtelle man dieſes eine Stunde lang in den Brutraum. Alsdann entferne man den Eisbehälter und begieße hierauf das Paketchen etwa fünf Minuten lang mit Brutwaſſer. Erſt jetzt, nachdem das Eierpaketchen die Temperatur des Brutwaſſers angenommen, nehme man ein Rähmchen nach dem andern und ſchütte ſie auf die Hürden um. Durch das Eis, welches der Eierſendung beigegeben iſt, ſinkt die Temperatur derſelben auf 1 bis 2 Grad herab; das Brutwaſſer hat vielleicht 5, 6 bis 8 Grad. Würde man nun die Eier ſofort in das Waſſer bringen und nicht, wie vorhin erwähnt, die Temperaturdifferenz vorerſt allmählich ausgleichen, ſo würden ſicher dadurch eine Menge der Eier getötet werden. Es wird gewiß jedem, der Fiſcheier kauft, darum zu tun ſein, auch für ſein Geld ſchöne, geſunde, lebenskräftige Eier zu erhalten. Obſchon nun bei richtiger Behandlung der Teichforellen auch von dieſen recht gute Eier ge— wonnen werden können und auch in richtig geleiteten Anſtalten gewonnen werden, gebührt doch den Eiern der Wildfiſche der Vorzug. Schon das äußere Ausſehen dieſer, die rötliche Färbung nämlich, empfiehlt uns dieſelben an erſter Stelle, während die blaſſe Färbung der von Teichforellen gewonnenen Eier uns weniger zuſagt. Es mag daher zunächſt derjenige, welcher Eier kauft, zuſehen, daß er ſolche von Wildfiſchen erhält. Wenn auch der Preis der— ſelben 50 Pfg. bis 1 Mk. höher iſt, billiger ſind ſie ſchließlich doch, weil der Erfolg größer iſt. Daß während des Transportes immer einige Eier eingehen, iſt nicht zu vermeiden und der Empfänger braucht nicht gleich von allzu großen Verluſten zu reden, wenn unter 1000 Eiern 52 einmal 10 bis 15 tote find. Das ift nun einmal nicht zu ändern, und wenn die Behandlung der angekommenen Eier nun ſo ſorgfältig iſt, daß weiter nichts mehr zugrunde geht, ſo ſpielt ein ſolcher Verluſt gar keine Rolle. Leider aber hapert es da weit mehr als man glauben mag; namentlich bei kleinen Einrichtungen. Das ſchöne, friſche, reinliche Ausſehen der Eier iſt bald hin. Durch die feinen Schlammteilchen, welche ihnen anhaften, haben ſie eine faſt graue Färbung angenommen. Der Boden des Kaſtens iſt verſchlammt, die Maſchen der Hürde ſind zum Teil oder gar ganz verſtopft, hie und da ſieht man zuſammenhängende Eierklumpen. Dem Fiſchzüchter blutet bei dieſer vorſätzlichen Tötung das Herz. Zu was verlieren denn die Hühner und Gänſe die ſchönen Schwungfedern? Zu was bietet der Bürſten— händler die harten und weichen Bürſten feil? Können da nicht die Eier täglich umgerührt, der Schlamm weggebürſtet werden? Wenn täglich das alles geſchieht, dann iſt's leicht und wenige Arbeit; wenn man aber ſchon einige Tage verſtreichen läßt, ohne die toten Eier auszuleſen, die Hürde herauszunehmen und mit der Gießkanne abzubrauſen, dann wächſt die Arbeit über den Kopf. Mit der anfänglichen Begeiſterung, die uns in den erſten acht Tagen täglich ein paarmal zum Brutkaſten treibt, iſt es allein nicht getan; das Intereſſe und die Sorge um Eier müſſen anhalten bis zur gänzlichen Vollendung des Werkes, das heißt bis das Fiſchchen ausgeſetzt iſt. Zum wenigſten muß man verlangen, daß die Hürde täglich einmal gehoben und wieder geſenkt wird, damit die Eier eine andere Lage bekommen. Bei Brutkaſten, die im Freien ſtehen, darf nie der Deckel und dann, wenn der Deckel vorhanden iſt, das Zudecken des Kaſtens vergeſſen werden. Wenn es ſchon in einem ordentlichen Brut— hauſe ratſam iſt, die Bruttröge immer zuzudecken, dann umſomehr im Freien. Denn hier treiben ſich eine ganze Menge Schleckermäuler herum, die mit großem Wohlbehagen den Inhalt einer Hürde verſchmauſen würden, wenn fie dieſe offen fänden. Da find zum Beifpiel die Spitzmäuſe, die Waſſerratten, die Waſſeramſel, die Enten und noch manche andere. Sodann ſoll aber auch der Kaſten zugedeckt ſein, um das Licht abzuhalten; im Dunkeln nämlich machen die Pilzbildungen ſich weniger breit und die junge Brut drängt ſich auch uicht ſo haufenweiſe übereinander. VI. Vermiſchte Mitteilungen. Regenbogenforellen im Rhein. Am 20. Januar ds. 38. wurden ebenſo, wie im vorigen Jahre wieder mehrere hundert laichreife Regenbogenforellen in den Rhein ausgeſetzt. Der Wiesbadener- und der Rheiniſche Fiſchereiverein hatten ſich wiederum zu dieſem Zwecke vereinigt und Vertreter geſandt. Die Fiſche ſtammten auch diesmal aus der Zucht des Herrn Baun⸗ ſcheidt in Lengsdorf bei Bonn, und wurde zum Ausſetzen dieſelbe Stelle gewählt wie im vorigen Jahre, nämlich das ruhige Waſſer bei der Inſel Mariannenau in der Nähe des Ortes Hattenheim. Von dem vorigjährigen Ausſatz iſt im vergangenen Sommer in der Nähe der genannten Inſel Jungbrut geſehen. Im übrigen aber wird man bezüglich wirklichen Erfolges ſich wohl mehrere Jahre gedulden müſſen. Es wird wohl ähnlich verlaufen, wie mit dem in Nummer 1 dieſer Zeitung mitgeteilten Ausſatz von Felchen in den Laacher See. Schnelle, ſichtbare Erfolge ſind in ſolchen Fällen erfahrungsgemäß nicht zu erwarten. Hz. Fiſchverkaufsvermittlungsſtelle. Der Verein deutſcher Teichwirte hat in ſeiner letzten Generalverſammlung beſchloſſen, eine Fiſchverkaufs-Vermittlungsſtelle für Fiſcheier, Fiſchbrut, ſowie für Fiſchbeſatz zu errichten. Der Verein verfolgt dabei den Zweck, ſeinen Mitgliedern gutes Material zu liefern, um ſomit die Mitglieder wirtſchaftlich zu heben. Angebote ſowie Nachfragen werden von Mitgliedern und ſolchen Züchtern und Teichbeſitzern, die es werden wollen, von der Geſchäftsſtelle entgegengenommen. Zur näheren Auskunft iſt gern bereit der Präſident des Vereins, Herr Rittergutsbeſitzer Schirmer-Neuhaus, Poſt Paupitzſch, Bezirk Halle a. S. Internationaler Fiſchereikongreß in Wien 1905. Ueber Beſchluß des Inter⸗ nationalen Fiſchereikongreſſes in St. Petersburg 1902 wird der nächſte Kongreß im Jahre 1905 in Wien ſtattfinden. Der Oeſterreichiſche Fiſchereiverein, über deſſen Einladung Wien als Ort des nächſten Internationalen Kongreſſes beſtimmt wurde, hat die Vorarbeiten 53 bereits in Angriff genommen und den K. u. K. Hofrat, Intendanten des K. K. Naturhiſtoriſchen Hofmuſeums, Herrn Dr. Franz Steindachner zum Präſidenten, den K. K, Adminiſtrationsrat der K. K. Forſt⸗ und Domänendirektion in Wien, Herrn Dr. Heinrich v. Kadich, zum General- ſekretär des Kongreſſes gewählt. Die Abhaltung des Kongreſſes iſt für den Monat Mai in Ausſicht genommen. Das Kongreßbureau befindet ſich im Lokale des Oeſterreichiſchen Fiſchereivereins in Wien J, Schauflergaſſe 6. Die deutſche Hochſeefiſchereiflotte. Schließt man die 159 regiſtrierten Fiſchdampfer, die Heringslogger, die ihre Fänge in See ſalzen und in Tonnen verpacken, und auch die Fiſch— handels fahrzeuge ein, jo beſteht die deutſche Hochſeefiſchereiflotte aus 753 Schiffen von 123 492 kbm Geſamtgröße mit 4963 Mann Beſatzung. Noch viel umfangreicher iſt der- jenige Seefiſchereibetrieb Deutſchlands, der in kleinen gedeckten, halbgedeckten und offenen Fahr— zeugen und Booten von den Häfen, Strom- und Flußmündungen, ſowie von den offenen Küſten aus ſtattfindet. 17679 Fahrzeuge und Boote mit einer Geſamtbeſatzung von 47 560 Mann liegen dieſem Teil des Gewerbes ob. Welche Kältegrade halten Fiſche aus? In den Tageszeitungen kurſiert gegenwärtig nachſtehende Notiz: „Welche Kältegrade halten Fiſche aus? Profeſſor Pictet hat mittels künſt— licher Kältemiſchung Verſuche an verſchiedenen Tieren angeſtellt, bis zu welch niedrigſter Temperatur fie am Leben bleiben, und gefunden, daß manche niedere Waſſerlebeweſen bis zu — 2000, ohne abzuſterben, aushalten, Fiſche können in Waſſer von — 20“ R. ſo ſtark einfrieren, daß ſie, gegen einen harten Gegenſtand geſchlagen, wie ein Stück Eis zerſplittern. So können ſie weite Strecken verſendet werden. An Ort und Stelle in gewöhnlichgradiges Waſſer geſetzt, erwachen ſie wieder zum Leben, nachdem ſie mehrere Stunden einen totähnlichen Schlaf ſchliefen. In ſehr ſtrengen Wintern friert in ſeichten, quellenloſen Teichen, Tümpeln, Weihern, Pfuhlen das Waſſer oft bis auf den Grund aus, und die in diejen befindlichen Fiſche und ſonſtigen Waſſerlebeweſen bleiben tage- und wochenlang in dieſen großen Eisblock eingefroren. Sobald aber wieder Tauwetter eintritt, erwachen alle dieſe Waſſerlebeweſen zu neuem Leben, nur die Fiſche verraten durch Mattigkeit, Bläſſe und Hunger, daß ſie lange Zeit einen unfreiwilligen Schlaf ſchliefen.“ Wir möchten die Fiſchereiintereſſenten dringend davor warnen, derartige Notizen für richtig zu halten und daraus praktiſche Konſequenzen, etwa für die Ueberwinterung der Fiſche oder die Anlage von Winterteichen, zu ziehen. Sie würden das bitter zu bereuen haben. Die Frage, welche Temperaturen unter O die Fiſche aushalten können, iſt generell überhaupt nicht zu löſen, da die beſonderen Umſtände, unter denen Fiſche einfrieren, ſehr verſchiedenartig ſind. Es kann beiſpielsweiſe ein Fiſch bei — 20“ einfrieren und im Innern ſeines Körpers braucht deshalb die Temperatur nur wenige Grade unter 0 zu liegen. Daß Fiſche Temperaturen unter 0 ertragen können, iſt ſicher, nur darf die Temperatur nicht jo nieder gefallen ſein, daß ſich in den Zellen des Fiſchkörpers Eiskriſtalle gebildet haben, denn dann iſt die Struktur der Zellen unter allen Umſtänden zerſtört und die Fiſche erwachen nicht mehr zu neuem Leben. Der erſte ruſſiſche Anglerverband. In Rußland hat ſich ein Anglerverband be— gründet, welcher die ſämtlichen Anglervereine Rußlands zuſammenfaſſen und durch Verſamm— lungen ſeiner Mitglieder, Veranſtaltung von Vorleſungen und Ausſtellungen, Herausgabe von Büchern ꝛc. das Intereſſe für den Angelſport in weiten Kreiſen verbreiten will. Der Sitz des Verbandes iſt in St. Petersburg. Schwefelwaſſerſtoff am Grunde gewiſſer Meere. Wir haben unſeren Leſern in Nr. 23 der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“, Jahrgang 1897, über die intereſſanten Unterſuchungen von Andruſſow im Schwarzen Meere Mitteilung gemacht, nach welchen dort unterhalb 200 m Tiefe ſo große Mengen Schwefelwaſſerſtoff vorhanden ſind, daß jedes tieriſche Leben daſelbſt unmöglich iſt. Dieſe Unterſuchungen ſind von dem ruſſiſchen Chemiker Herrn A. A. Lebe⸗ dinzew beſtätigt worden. 8 Dieſer Forſcher, welcher ſich an dem im letzten Sommer in Bergen abgehaltenen Lehrkurſe für marine Fiſcherei beteiligte, hat bei dieſer Gelegenheit den Gas— gehalt verſchiedener tiefer Fjorde an der norwegiſchen Küſte unterſucht und konſtatiert, daß in denſelben, da wo ſie infolge ihrer abgeſchloſſenen Lage einen zu geringen Waſſerwechſel mit dem offenen Meere aufweiſen, gleichfalls große Mengen von Schwefelwaſſerſtoff in der Tiefe vorhanden ſind. Derſelbe iſt hier wahrſcheinlich von Schwefelbakterien entſtanden, die die 54 — — — ſchwefelſauren Salze des Meerwaſſers unter Bildung von Schwefelwaſſerſtoff zerſetzen. Dieſer intereſſante Befund erklärt die längſt bekannte Tatſache, daß gewiſſe Fjorde auffallend arm an Fiſchen ſind, während benachbarte einen großen Reichtum davon aufweiſen. VII. Vereinsnachrichten. Bezirksfiſchereiverein Miesbach Tegernſee. Die Generalverſammlung findet am Samstag, den 20. Februar 1904, abends 8 Uhr, im Gaſthofe Waitzinger in Miesbach, ſtatt. Württembergiſcher Landesfiſchereiverein. Vorſtandsſitzung vom 6. Dezember 1903. Die letzte Vorſtandsſitzung des Jahres fand am 6. Dezember im Teraſſenſaal des Stadt- gartens zu Stuttgart ſtatt. 8 Der Vorſitzende, Oberjägermeiſter Freiherr von Plato, Exzellenz, begrüßt zunächſt außer den zahlreich erſchienenen Beiräten die Vertreter der Staatsbehörden, den Präſidenten der K. Zentral» ſtelle für Landwirtſchaft Freiherrn von Om, Miniſterialrat Hilpert, Oberfinanzrat Jäger von der Domänendirektion, die Kreisſachverſtändigen, ſowie die aus Anlaß des Vortrages von Profeſſor Weigelt eingeladenen Herren. In die Tagesordnung eintretend, teilt der Vorſitzende zuerſt einen Antrag des Fiſcherei— vereins Gaildorf mit, den Herren Oberamtsſparkaſſier Ackermann, Heinrich Hiller und Friedrich Maier das Ehrendiplom für zehnjährige Mitarbeit im Vorſtand zu verleihen. Der Antrag wird genehmigt: Sodann wird den Anweſenden von einem beabſichtigten Geſuch der Vorſtandſchaft an den Staat um Erhöhung des Staatsbeitrages Kenntnis gegeben. Der Präſident der K. Zentralſtelle Freiherr von Om erklärt hierauf, daß wenig Ausſicht auf Gewährung dieſes Geſuches vorhanden ſei, da das Geſamtkollegium der Zentralſtelle für Landwirtſchaft davon ausgeht, daß, ehe die Poſition für Fiſchzucht im Betrag von 4000 Mark erhöht werden könne, in erſter Linie andere Poſitionen erhöht werden müſſen, umſomehr als die Poſition „Fiſchzucht“ ohnedies in den letzten Jahren über— ſchritten worden ſei. 5 Der Vorſitzende erwidert, daß der Landesfiſchereiverein nie mehr als ſeine 1000 Mark jährlich erhalten habe. Die beſonderen Aufwendungen für die Ausſtellung 1901 ſeien nicht im Intereſſe des Fiſchereivereins, ſondern des Landes gemacht worden Wenn Ueberſchreitungen vorgekommen ſeien, ſo beweiſe das nur, daß die Zentralſtelle mit den ihr zur Verfügung geſtellten 4000 Mark nicht auskommen könne. Schuld an letzterem tragen insbeſondere die Beſoldung der vier Kreis— ſachverſtändigen, die ſeit zwei Jahren infolge des Waſſergeſetzes aufgeſtellt worden ſeien und die von den ſeit Jahren gewährten 4000 Mark nun auch noch beſtritten werden müſſen Regierungsrat Haller von Neckarſulm fügt dem bei, daß es angeſichts der für die Fiſcherei— ſache in den letzten Jahren von Vereinen (131,000 Mk.) und von Privaten (10,800 Mk.) aufge- brachten Opfern und angeſichts der Bedeutung der Fiſchzucht, dank welcher die Staatseinnahmen in kurzer Zeit um das Vierfache ſich vermehrt haben, nämlich von 3,11 per Hektar auf 11,10 bei Flüſſen und von 12,09 auf 42,14 bei Seen, dank welcher weiter die Erhöhung des Pachtſchillings bei den Gemeindewaſſern eine noch viel höhere iſt, doch verwunderlich ſei, daß die Beiräte der K. Zentral- ſtelle dies nicht beachten. Er ſtelle den Antrag zur Aufklärung in erſter Linie im landwirtſchaftl. Wochenblatt eine Statiſtik über die Erhöhung der Pachtſchillinge einerſeits und über die von Privaten und Vereinen für die Fiſcherei gebrachten Opfer andererſeits zu veröffentlichen Ferner ſoll auch angefügt werden, was in den Nachbarländern ſeitens des Staates für die Fiſcherei geſchehe. Der Antrag wird angenommen. Weiter bringt der Vorſitzende eine Reihe irreführender Berichte zur Sprache, die ſeit der letzten Vorſtandsſitzung in öffentlichen Blättern erſchienen find, jo betr. eine von der K. General— direktion der Eiſenbahnen erbetene Aeußerung des Landesvereins betreffend den Einſatz von Fiſchen in die durch die Schwellenſiederei Tuffenhauſen im Vorjahr geſchädigte Neckarſtrecke, ferner betr. den Einſatz von Aalbrut, von welcher nicht 320 000 Stück, ſondern nur 100 000 eingeſetzt worden ſein ſollen. Die Berichte werden beſprochen und die Unrichtigkeit jener Berichte feſtgenagelt. Auf einen Zeitungskrieg in öffentlichen Blättern läßt ſich der Verein nicht ein. Punkt 2 der Tagesordnung: Fiſchereiausſtellung in Sigmaringen. Hierüber referierte Pfarrer Preſſel, Mühlhauſen. Dieſelbe war in erſter Linie dank dem gnädigen Entgegenkommen Sr. Königl. Hoheit des Fürſten von Hohenzollern, der hiefür die Reit- halle zur Verfügung geſtellt hatte, trefflich gelungen. In 52 Aquarien waren die verſchiedenen Fiſcharten des Donau- und Bodenſeegebietes ausgeſtellt. Auffallend war, daß Bachſaiblinge und Regenbogenforellen nur in geringer Anzahl und mittelmäßiger Qualität zu ſehen waren. Referent ſieht darin ein Zeichen, daß man in dieſem Gebiete wieder anfängt, unter den Salmoniden der bewährten einheimiſchen Bachforelle und Aeſche das Hauptintereſſe zu ſchenken. Hofrat Hinderer berichtet über das finanzielle Ergebnis der Ausſtellung, die mit einem 55 — — Defizit von 1195 Mk. abſchloß. Dasſelbe iſt jedoch namentlich dank einem größeren Beitrag Seiner Königl Hoheit erheblich vermindert worden. g Der Vorſitzende bemerkt zu dem Referat, daß, entgegen einer Mitteilung in der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“ über die Fiſchereiverhältniſſe in der Lauchert, wonach die Gebrüder Wahl ſich haupt— ſächlich mit Saiblingen und Regenbogenforellen beſchäftigen, dieſe ſelbſt in dem Bericht an den Schriftführer erklären „Regenbogenforellen und Saiblinge taugen für unſer Gewäſſer nicht“. Sodann teilt Se. Exzellenz mit, daß Se. Königl. Hoheit der Fürſt von Hohenzollern dem Hofrat Hinderer und dem Schriftführer Privatier Wilh. Armbruſter in Anbetracht ihrer großen Verdienſte, welche fie ſich um die Ausſtellung erworben haben, das Ehrenkreuz III. Klaſſe bezw. die goldene Ehren- medaille des Fürſtlich Hohenzolleriſchen Hausordens verliehen habe und ſpricht den beiden Herren die herzlichſten Glückwünſche aus Punkt 3. Vorläufiges Rechnungsergebnis des Jahres 1903. Hofrat Hinderer teilt mit, daß das vorläufige Rechnungsergebnis mit einem Kaſſenbeſtand von etwa 600 Mark abſchließe, ſo daß wir Mittel zur Verfügung haben, wenn die Kaſſe zur Deckung des Defizits der Sigmaringer Ausſtellung in Anſpruch genommen werden ſollte. Punkt 4. Bericht des Schriftführers. Nach demſelben beſtehen in Württemberg im ganzen 57 Fiſchereivereine: im Neckarkreis 19, im Schwarzwaldkreis 14, im Jagſtkreis 14, im Donaukreis 10. Aus den Vereinsberichten ergibt ſich, daß für offene Gewäſſer die Bachforelle den amerikaniſchen Salmoniden vorgezogen wird. Ausgeſetzt wurden im verfloſſenen Jahr Bachforellen: Brut 900 000 Stück, Jähr⸗ linge 4400 Stück. Amerikaniſche Salmoniden: Brut 56000 Stück, Jährlinge 1340 Stück. Huchen: 15000 Stück Brut; Karpfen: 1- und 2 jährige 13 150; Schleien: 6150, Zander 800; Flußbarſche 200, Aalmontée: 300 000 und 4200 Elbaale, ſowie 2200 Krebſe. Hiezu hat der Landesverein beigetragen 1850 Mk. Für den Bodenſee wurden 3200000 Blaufelcheneier aus- gebrütet und konnten hievon 2 144000 Jungfiſche ausgeſetzt werden; ebenſo 25 000 Seeforellen- eier deren Brut in die Argen, 5 Kilometer oberhalb ihrer Mündung, eingeſetzt wurde. Pfarrer Preſſel richtet im Anſchluß an die vom Schriftführer verleſenen Vereinsberichte an die Beiräte die Bitte, doch bei Abfaſſung der Berichte nur Tatſachen mitzuteilen. Wie wichtig das ſei, zeige der von Se. Exzellenz vorgeleſene Bericht von der Lauchert. Er führt das an der Hand einiger anderer ſich widerſprechender Berichte aus, unter anderem auch aus dem Gebiet des mittleren Neckars, wo derjelde Berichterſtatter im Jahre 1897 mitgeteilt habe, daß die Regenbogenforelle im dortigen Neckar eingebürgert ſei, ſodaß 3, und 4 pfündige Fiſche gefangen und abgeſtreift worden ſeien, während er 1903 bei Gelegenheit des Fiſchſterbens dort einen Verſuch zur Einbürgerung der Regenbogenforelle für wünſchenswert erklärte Namentlich warne er davor, aus dem Fange einiger früher eingeſetzter, ausländiſcher Fiſcharten ſofort den Schluß zu ziehen, daß dieſelben eingebürgert ſeien. Derartige Berichterſtattungen haben ſchon manches Unheil angerichtet. a Darauf wird zu Punkt 5 der Tagesordnung übergegangen, zu dem Vortrag von Profeſſor Weigelt über die Verunreinigung des Neckars unterhalb Heilbronns durch die dortige chemiſche Fabrik Wohlgelegen. Referent legt zuerſt ganz allgemein ſeinen Standpunkt zur Frage der Waſſerverunreinigung klar. Nach ſeiner Auffaſſung müßte das Waſſer unſerer öffentlichen Gewäſſer jedem Anlieger und Intereſſenten an reinem Waſſer frei zur Verfügung ſtehen und niemand habe das Recht, unſere öffentlichen Gewäſſer zu verunreinigen, jedenfalls nicht jo weit, daß dadurch irgend einer der Inter- eſſenten an reinem Waſſer geſchädigt werde Als ſolche Intereſſenten bezeichnet er die Fiſcherei, Landwirtſchaſt, den menſchlichen Haushalt und die Induſtrie. Von letzterer gehe in den meiſten Fallen die ſchädliche Waſſerverunremigung aus Es gebe aber für manche Beſtandteile induſtrieller Abwaſſer kein Mittel zur Reinigung des Abwaſſers. Die Induſtrie muß unter Umſtänden die Gewäſſer verunreinigen, will ſie ihren Betrieb lohnend ausüben. Die chemiſche Selbſtreinigung und die Verdünnung helfen vielfach über akute Gefahren hinweg. Bei der in kultureller und nationaler Hinſicht unbeſtreitbaren Bedeutung der Induſtrie müſſen wir bis zu einem gewiſſen Grad die Waſſerverunreinigung durch ſie hinnehmen. Dieſe Duldung aber darf nicht jo weit gehen, daß dadurch andere Intereſſenten an reinem Waſſer geſchädigt werden. Geſchieht es trotzdem, ſo werden wir von der Schädigerin verlangen dürfen, daß die Geſchädigten in entſprechender Weiſe entſchädigt werden. Anders iſt es, wenn es ſich um verunreinigte Gewäſſer— ſtrecken handelt, deren Verunreinigung und ſchädigende Verderbnis von alters her durch eine Reihe von Induſtrien bewirkt wird, deren Anſiedlung die Aufſichtsbehörde duldete, ohne vorauszuſehen, daß dieſe Schädiger in ihrer Geſamtheit dem Vorfluter direkt verderblich werden mußten, daß aus dieſen Abgängen das Waſſer des öffentlichen Gewäſſers auf dem Wege der Selbſtreinigung nicht ſogleich, ſondern erſt nach dem Durchfluten einer kilometerlangen Strecke fertig werden könne. Dieſe Strecke wäre als „Opferſtrecke“ anzuſehen und aus der Reihe unſerer öffentlichen Gewäſſer zu ſtreichen, z. B. die Wupper von Elberfeld - Barmen abwärts und der Feuerbach. Hier iſt nichts mehr zu machen. Verantwortlich iſt hier aber nicht der ſchädigende Induſtrielle, ſondern ſtreng genommen die Aufſichtsbehörde, welche die Induſtrie zuließ. Sie hat insbeſondere neu zu begründenden Induſtrien gegenüber beſondere Vorſicht bei Auswahl des Fabrikgeländes obwalten zu laſſen und zu ermeſſen, ob der Waſſerreichtum des Vorfluters mit den zu erwartenden Schädigungen leicht und ohne Schaden für andere fertig zu werden vermag — wohlverſtanden, nachdem der Fabrik aufgegeben wurde, das Mögliche für Reinigung der Abwäſſer zu tun. 56 Nach dieſen allgemeinen Betrachtungen wandte fich Referent den Verhältniſſen am Neckar und ſpeziell denen der Ammoniak- und Sodafabrik Wohlgelegen zu. Oberhalb Heilbronns befinden ſich Papierfabriken, welche in ihren Abwäſſern ſchweflige Säuren und gelegentlich auch freies Chlor in die Gewäſſer ſchicken — die ſchlimmſten Würger der Flußfauna und „flora. Die Abwäſſerungsverhältniſſe der Fabrik Wohlgelegen ſeien abänderungs- und verbeſſerungs⸗ bedürftig. Jede Ammoniak- und Sodafabrik werfe nach dem Prinzip ihrer Fabrikation aus: lösliche Chloride, weſentlich Chlorcalcium und Kochſalz und unlösliche Sinkſtoffe, Trübſtoffe (weſentlich kohlenſauren Kalk mit geringen Mengen Aetzkalk nebſt gelöſten Aetzkalkanteilen und Spuren von Ammoniak und ferner gröbere Verunreinigungen aus dem für die Fabrikation verwendeten Kalkſtein.) Ihre Abwäſſer verlaſſen ferner den Betrieb mit höherer Temperatur als für das Einleiten in die Gewäſſer zuläſſig iſt. Die Chloride find nun für die Fiſcherei jo gut wie unſchädlich; dies beweiſen die im Dftjee- waſſer mit 1 Salzgehalt und im Nordſeewaſſer mit 3% Salzgehalt ſich aufhaltenden Süßwaſſerfiſche. Von den an ſich unſchädlichen Sinkſtoffen ermeiren ſich ſehr beträchtliche Mengen als völlig einflußlos für das Wohlbehagen geſunder Fiſche. Die Cypriniden erhalten dank ihrer Fouragierung ihren Aufenthalt ſtändig trüb und nach Regengüſſen ſteigen die Sinkſtoffe unſerer Flüſſe bis zu 500 me im Liter (im Neckar 373 mg im Liter). Der Sand und Grand ſchadet dem Neckar durch Bankbildungen. Dieſe Stoffe können aber zurückgehalten werden. Der durch den Betrieb aufs feinſte verteilte kohlenſaure Kalk ſchadet den Fiſchen nicht Gegen das furchtbare Fiſchgift des Aetzkalkes habe die Natur in der halbgebundenen Kohlenſäure des Flußwaſſers einſchließlich der freien Kohlenſäure ein Heilmittel geſchaffen, das den gelöſten Aetzkalk alsbald in unlöslichen und unſchädlichen kohlenſauren Kalk überführe. Die etwaigen Gefahren, welche die erhöhte Temperatur der ablaufendeu Gewäſſer im Gefolge haben, laſſen ſich leicht abſtellen. Redner demonftriert nun an Zeichnungen, welche auf Grund chemiſcher Unterſuchungen die Zonen gleich großer Gehalte an den oben erwähnten Stoffen zeigen, einſchließlich der Temperatur- erhöhung, daß unterhalb des Ausfluſſes der Abwaſſer höchſtens bis zu einer Entfernung von 50 bis 60 Meter von für die Fiſche ſchädlichen Konzentrationen des Aetzkalkes der Sinkſtoffe und der Chloride die Rede ſein könne. Dank der regelmäßigen Strömungsverhältniſſe verbleiben zudem die verunreinigenden Beſtandteile auf dem linken Ufer und ſind auf dem rechten Ufer bis zu 2000 Meter nicht nachweisbar, die rechte Nedarhälfte innerhalb der weſentlich beeinflußten Zone iſt völlig intakt und ein tadelloſer Fiſchweg, die wandernden Fiſche aber ſind klug genug, den vermeidbaren Stromſtrecken auszuweichen. Trotzdem ſei das Vorliegen einer fiſchereilichen Schädigung der beein— flußten Neckarſtrecke auf etwa 2 Kilometer ab Wohlgelegen zuzugeben und hiefür eine Entſchädigung zu geben. Die Forderung der Fiſcher „Völlige Verhütung jeder Verunreinigung durch die Fabrik „Wohlgelegen“ ſei unmöglich zu befriedigen. Die Chloride laſſen ſich nicht entfernen. Die Sinkſtoffe ließen ſich durch Reinigungstechnik beſeitigen, aber dieſe ſind nur für eine kleine Strecke der Fiſcherei unzuträglich und die Auflage völliger Zurückhaltung derſelben würde der Fabrik ungeheuere, ihre Konkurrenzfähigkeit erſchwerende Opfer auferlegen, zumal in Anſehung des Mangels geeigneter Terrains für Ablagerung der Sinkſtoffe die Kalkſchlamme mittelſt einer Drahtſeilbahn auf das andere Neckarufer befördert werden müßte. Dabei iſt ins Auge zu faſſen, daß es ſich um täglich in Maximo 20 000 kg trockene Sinkſtoſſe handelt — was bei einer täglichen Geſamtwaſſerführung des Neckars bei Niederwaſſer von 2 835 000 cbm eine Belaſtung des Liters Neckarwaſſers mit 7 mg Sinkſtoffen ausmacht. Das kann doch keine milchige Trübung auf weite Strecken ergeben. Weiter iſt zu bedenken, daß durch die benötigten weiten Lagerflächen in 20 Jahren ein Areal von 20 ha infolge der Zuſammenſetzung des Ablagerungsmaterials für alle Zeit land- und forſt⸗ wirtſchaftlich unbrauchbar wäre. Dies ſtehe doch in keinem Verhältnis zu der kleinen Unbill, die durch die Fabrik dem Neckar zugefügt werde, zumal dieſe reichlich entſchädigt werden ſoll. Redner weiſt zum Schluß auf Artifel 23 des Waſſergeſetzes vom 1. Dezember 1900 Abſ. 4 hin, wo geſagt iſt: „Wird durch die beabſichtigte Einleitung von Flüſſigkeiten der Gemeingebrauch der öffentlichen Gewäſſer gefährdet, und iſt es nicht oder mit unverhältnismäßigen Koſten möglich, dieſer Folge durch geeignete Schutzmaßregeln vorzubeugen, ſo kann die Erlaubnis von der zuſtändigen Verwaltungsbehörde nur erteilt werden, wenn nach ihrem Ermeſſen keine Schädigung der menſchlichen Geſundheit zu beſorgen iſt und überdies der aus dem geplanten Unternehmen zu erwartende Nutzen von größerer gemeinſchaftlicher Bedeutung iſt als der aus der Einleitung entſtehende Nachteil? Dieſer Fall treffe hier zu und da der entſtehende Nachteil überdies reichlich durch Geld aufgewogen werde, ſo werde die Neckarfiſcherei im Laufe der Jahre reichlichen Vorteil haben. Bei der ſich anſchließenden regen Debatte ergriff zunächſt der Kreisſachverſtändige des Neckar⸗ kreiſes Oberförſter Stier das Wort und führte aus, daß er trotz der Ausführungen des Referenten der feſten Ueberzeugung ſei, daß, wenn keine gründlichen Vorkehrungen getroffen werden, in den nächſten 3 bis 4 Kilometern des Neckars unterhalb Wohlgelegens die Fiſcherei völlig ruiniert werden müſſe. Ein deutliches Bild der ungeheueren Schädigung, die dieſe Fabrik verurſache, könne man ſich machen, wenn man höre, daß täglich 1000 ebm Schlammabwaſſer in den Neckar von der Fabrik entſendet werden, wovon 200 bis 500 ebm trockenen Schlamm bilden — dies Tag für Tag, das ganze Jahr hindurch. 57 Nicht nur der Laich werde dadurch zerftört, ſondern auch alles Futter. Zum Durchſchwimmen könne das Waſſer vielleicht noch dienen, zu bleibendem Aufenthalt niemals. Daraus ergebe ſich, daß die Fiſchereiintereſſenten zum mindeſten das fordern können, daß die Abwäſſer teilweiſe geklärt werden und die Fiſcher entſprechend entſchädigt werden. Profeſſor Weigelt beſtreitet die Ausführungen teilweiſe. An Stellen, die das ganze Jahr hindurch mit ſolchen Senkſtoffen überzogen werden, laiche überhaupt kein Fiſch. Dann habe Profeſſor Hofer in München den Nachweis geliefert, daß ſolche Senkſtoffe an und für ſich den Fiſchen nicht ſchaden, vorausgeſetzt, daß nicht andere Urſachen vorliegen, die eine Erkrankung der Fiſche zur Folge haben, z. B. Gifte. Kranke Fiſche haben allerdings nicht die Kraft, die im Trüben ſich ablagernden Stoffe abzuſtoßen. Schaden bringe Wohlgelegen ohne Zweifel, allein es ſei doch zu bedenken, welche wirtſchaftliche Bedeutung die Induſtrie gegenüber der Fiſcherei habe. Er ſei der Anſicht, daß gewiſſe Reinigungsvorrichtungen getroffen werden müſſen, ſo z. B. Verdünnung und Kühlung der Abwäſſer durch Neckarwaſſer, ehe dieſe in den Neckar gelangen; ferner Verhütung des Eintrittes grober Senkſtoffe in das Flußbett, aber Unmögliches dürfe man nicht verlangen. Dr. Wildt, Heilbronn, erklärt, daß gerade die Heilbronner die letzten ſeien, die von der Induſtrie Unmögliches verlangen. Sie wiſſen die Bedeutung der Induſtrie ganz und voll zu ſchätzen, aber ſie wiſſen auch, daß die Induſtrie auf die Fiſcherei Rückſicht nehmen könne. Sie haben mit verſchiedenen Fabriken zu tun, mit Papierfabriken, Bleiweißfabriken 2c., aber dieſe alle ſtellen dank ihrer Rückſichtnahme die Fiſcherei in Heilbronn nicht in Frage, dagegen umſomehr die Fabrik Wohlgelegen. Redner führt aus, wie durch die obengenannten Senkſtoffe, die bis unterhalb Neckarſulm, ja bis Jagſtfeld, handhoch auf der Sohle ſich lagern, die geſamte Mikrofauna und Mikroflora zerſtört iſt, und erklärt, daß er trotz der Ausführungen von Profeſſor Weigelt der feſten Ueber⸗ zeugung ſei, daß auch der Aetzkalk ſchädigend wirke. Früher, als die Abwaſſer nur von Zeit zu Zeit am Tag floſſen, haben ſich die Fiſche wieder erholen können, jetzt ſei das unmöglich. Man empfinde dies namentlich auch am Fiſchbeſtand in den nicht weit von der Einmündung der Fabrik— dohle befindlichen Häfen, dieſen Hauptbrutplätzen. Wenn das ſo weitergehe, werde man mit der Fiſcherei bald am Ende ſein. Die Heilbronner Fiſcher verlangen gründliche Abhilfe. Dr. Fölle, Vertreter der chemiſchen Fabrik, glaubt, daß gerade infolge davon, daß gegen⸗ wärtig das Abwaſſer konſtant dem Fluß zugeleitet wird, der Schaden, den die Fabrik anrichtet, kleiner als früher iſt. Regierungsrat Haller, Neckarſulm, beſtätigt die Ausführungen von Dr. Wildt ſowohl hin- ſichtlich der Ausdehnung wie der Intenſivität des ſchädigenden Einfluſſes der Fabrik. Darüber ſei kein Zweifel, daß ein Strom von der Bedeutung des Neckars in erſter Linie der Induſtrie zu dienen habe, ebenſowenig aber darüber, daß kraft des Waſſergeſetzes der Fiſcher einen geſetz— lichen Anſpruch auf Entſchädigung habe. Der Vorſitzende erklärt, daß das Anerbieten einer Entſchädigung nicht ohne weiteres ab⸗ gewieſen werden ſollte, vorausgeſetzt, daß ſie eine der Schädigung entſprechende ſei. Ferner weiſt er darauf hin, daß der Landesfiſchereiverein berechtigt ſei, eine etwaige Vermittlung zwiſchen den Intereſſenten zu übernehmen, da mehrere Fiſchereivereine, Heilbronn und Neckarſulm, beteiligt ſeien. Damit wird der Gegenſtand verlaſſen. Punkt 6. Abhaltung eines Fiſchereikurſes in Tübingen vom 18.— 20. Dezember. Die Beiräte werden aufgefordert, hievon in ihren Bezirken Kenntnis zu geben, da die Zahl der Teil— nehmer eine unbeſchränkte iſt. : Als Ort der nächſtjährigen Hauptverſammlung wird Ellwangen beſtimmt. Oberamtspfleger Steinhardt von dort gibt namens ſeines Vereins der Freude Ausdruck, den Landesverein im Juni in Ellwangen begrüßen zu dürfen. Damit ſchloſſen die intereſſanten Verhandlungen. Verein deutſcher Teichwirte. Laut Beſchluß der Leipziger Generalverſammlung findet unſere nächſte Generalverſammlung während der großen Berliner landwirtſchaftlichen Woche Mittwoch, den 17. Februar 1904, des nachmittags 6 Uhr im „Spaten“ (Friedrichsſtraße 172) in Berlin ſtatt. Tagesordnung: 1. Geſchäftliches. 2. Bericht der Reviſoren über Prüfung der Vereins- rechnung pro 1903 und Entlaſtung des Kaſſierers. 3. Gerechte Forderungen über Beſeitigung der Mängel beim Fiſchtransport auf den Eiſenbahnen. (Berichterſtatter: Herr Amtsvorſteher Klaehn⸗ Leetze.) 4. Unter welchen Verhältniſſen gedeiht die Schleie am beſten und wie viele Teiche ſind zur Zucht derſelben erforderlich, um baldmöglichſt die kleinen, ſo beliebten Speiſefiſche zu erzielen? (Frageſteller: Herr Freiherr von Armin auf Hohenſund; Berichterſtatter: Herr Fiſchzüchter Ziemſen⸗ Kluß.) 5. Welches ift das rationellſte Futter für einſömmerige und ältere Schleien? (Frageſteller: Herr von Altrock⸗Gröba; Berichterſtatter: Herr Fiſchzüchter Bräuning-Göllſchau.) 6. a) Wie laſſen ſich Schleien mit Sicherheit künſtlich nachzüchten? b) Wie kann man die Produktivität von Teichen erhöhen, welche bisher nur 30 bis 40 Mk. per Hektar gaben? Die in Frage kommenden Teiche ſind Himmelsteiche, unterliegen der permanenten Bewäſſerung, ſind mit Schilf und Rohr verwachſen und haben Boden V. Klaſſe. (Frageſteller: Herr Teichverwalter Galinski in der freien Standes herr ſchaft Militſch. (Berichterſtatter: Herr Wehle⸗Crenſitz) 7. Welche Erfahrungen ſind in der letzten Zeit mit der Gewinnung und Aufzucht der Karpfenbrut gemacht worden? Iſt dabei dem Dubiſch⸗ Verfahren oder der Zucht im Teiche der Vorzug zu geben? (Frageſteller: Herr Kommerzienrat 58 — Bartolomäus Stadtilm; Berichterſtatter: Herr Fiſchzüchter Hübner, Frankfurt a O.) 8. Zwei meiner Quellenteiche unterſcheiden ſich dadurch, daß in Nr. 2 maſſenweiſe grüne Algen auſtreten, während ſich in Nr. 1 dieſe Vegetation in geringerem Maße zeigt. Teich 2 iſt mehr beſchattet als 1. Welches ſind die Urſachen des ſo verſchiedenen Auſtretens der Algen? Gibt es Mittel, dieſe übermäßige Wucherung zu verhindern? Eignet ſich Teich 1 zur Aufzucht von Forellen beſſer als Teich 2? (Frageſteller: Herr Landgerichtsrat Behm⸗Innien; Berichterſtatter wird noch genannt.) 9. Anträge und Mitteilungen aus der Verſammlung. 10. Ort und Zeit der nächſten General- verſammlung. 11. Aufnahme neuer Mitglieder. 12. Zahlung der Vereinsbeiträge. Nach Schluß der Verſammlung gememſames Eſſen. i Zu dieſer Verſammlung find nicht nur die Mitglieder des Vereins deutſcher Teichwirte, ſondern ſämtliche Teichwirte Deutſchlands, ſowie alle Freunde des Fiſchereigewerbes eingeladen. Mit „Petri Heil!“ Neuhaus, Kreis Delitzſch, Bez. Halle a. S., im Januar 1904. Der Präſident: Schirmer. Fiſchereiverein für die Provinz Oſtpreußen. Monatsverſammlung am 4. Januar 1904 zu Königsberg i. Pr. Der Vorſitzende, Herr Profeſſor Dr. M. Braun, eröffnete die zahlreich beſuchte Verſammlung mit einem Glückwunſch an die Mitglieder anläßlich des Jahreswechſels. Hierauf legte er das vor Kurzem eingetroffene Diplom vor, in welchem dem Verein ſeitens der internationalen Filcherei- Ausſtellung in St. Petersburg die goldene Medaille verliehen wurde. An Stelle des einen Vortrages, der wegen Behinderung des Vortragenden ausfallen mußte, erfolgten ſeitens des Vorſitzenden mehrere Mitteilungen. Es wurde als Beleg für die erfolgreiche Beſetzung eines oſtpreußiſchen Flußgebietes eine faſt einpfündige Bachforelle vorgelegt, die mit vier anderen dem Verein im vorigen Dezember eingeſandt worden war. Damit hat der Verein, unterſtützt von Behörden und Korporationen das vierte Flußgebiet in Oſtpreußen mit Bachforellen bevölkert. N Eine Beobachtung Beneckes, die der Vorſitzende wiederholt beſtätigen konnte, gab Beran- laſſung zu einer Feſtſtellung der Verhältniszahl der Geſchlechter beim gewöhnlichen Stichling. Benecke berichtet, daß man im Friſchen Haff nach der Fortpflanzungs periode zahl- reiche Stichlingsweibchen anträfe, die ihren Laich nicht abgeſetzt haben. Man konnte daher auf einen Ueberſchuß an Weibchen ſchließen, den die Unterſuchung von 1000 im Dezember im Pillauer Tief gefangenen Stichlingen (480 Männchen, 520 Weibchen) in der Tat auch ergab, aber doch in einem ſo wenig belangreichen Maße, daß hieraus die oben berührte Tatſache umſoweniger erklärt werden kann, als ein Stichlingsmännchen mitunter auch zwei und mehr Weibchen zur Eiablage in dem ſelbſtgefertigten Neſt veranlaßt. Auch das Auffinden eines Myxoſporids (Nosema ano- malum Mon.) bei den Stichlingen des Fiſchen Haffs kann zur Erklärung nicht ausreichen, obgleich bei ſechs unter tauſend dieſer Paraſit im Eierſtock ſaß. Noch weniger kommt für dieſe Frage der Stichlingsbandwurm (Schistocephalus dimorphus Crepl.) in Betracht, da er zwar häufig iſt, aber beide Geſchlechter befällt. Wahrſcheinlich ſpielen Erkrankungen der Eierſtöcke eine Rolle, die noch näher unterſucht werden müſſen. Eine große Zahl von Präparaten diente zur Erläuterung der beſprochenen Verhältniſſe. Nachdem dann noch mitgeteilt war, daß einem Vorſtandsbeſchluß zufolge das Fiſcherei— Muſeum im Zoologiſchen Muſeum aufgeſtellt werden ſolle, wo es auch zum Unterricht benützt würde, ſprach Herr Dr. G. Braun über den im Herbſt 1903 zu Bergen in Norwegen abgehaltenen Kurſus für Meeresforſchung, an dem der Vortragende teilgenommen hat und von dem er wie die übrigen, ſo ziemlich aus allen Kulturſtaaten ſtammenden Teilnehmer höchſt befriedigt zurückgekehrt iſt. Der Vortragende ſchilderte Zweck und Gang des Kurſus, der alle Teile der Meereskunde umfaßt, ging dann auf die internationale Meeresforſchung ein, an der ſich auch Deutſchland mit einem beſonderen Dampfer „Poſeidon“ beteiligt, und erörterte einige für die Fiſcherei wichtige Ergebniſſe der Terminfahrten des norwegiſchen Unterſuchungsdampfers „Michael Sas“. Den Schluß bildete eine durch Abbildungen belegte Schilderung des Heringsfanges und des Fiſch— marktes in Bergen. Aus allem gewannen die Zuhörer die Ueberzeugung von der hohen Bedeutung der internationalen Meeresforſchung für Wiſſenſchaft und Praxis und konnten den Dank an die Männer in Bergen, welche für den dieſe Forſchungen in weitere Kreiſe tragenden Kurſus Zeit und Geld opferten, nur gerechtfertigt finden. Hierauf demonſtrierte der Vorſitzende ein von einem Karpfen Oſtpreußens ſtammendes Blut- präparat, in welchem ſich der von Frl. Dr. M. Plehn entdeckte Blutparaſit des Karpfens (Trypanoplasma cyprini) vorfand. Der Redner erörterte die bekannt gewordenen Krankheits- erſcheinungen, die noch nicht ſicherſtehende, aber ſehr wahrſcheinliche Uebertragung durch blutſaugende niedere Tiere und beſprach andere Arten derſelben reſp. einer verwandten Gattung (Trypanosoma), die bei Fiſchen, Amphibien, Vögeln, Säugern und Menſch bekannt geworden ſind und unter den Haustieren wie beim Menſchen ſchwere Erkrankungen hervorrufen. Nachdem dann das Werk von Fritz Skowronnek: „Die Fiſchwaid“ vorgelegt und empfehlend beſprochen war, referierte Herr Kantor Beldt über das Ergebnis der Beſetzung zweier Dorfteiche ſeines Wirkungsortes mit zweiſömmerigen Karpfen, welche der Verein im Frühjahr 1903 geſpendet hatte. Das Reſultat iſt ein durchaus zufriedenſtellendes, da die beim rr ²ͤ e r er > 59 — Einſetzen nur halbpfündigen Karpfen in einem Sommer gut gewachſen find und zum Teil 2% Pfund erreicht haben. Die ganze Ortſchaft habe an dem Verſuch lebhaften Anteil genommen und das urſprüngliche Mißtrauen ſei nach der Abfiſckung in das Gegenteil umgeſchlagen. Ein noch beſſeres Reſultat hatte ein anweſender Großgrundbeſitzer erzielt, der, wie nachträglich mitgeteilt wurde, in den kleinen Teich des Gutsſchmiedes 30 zweiſömmerige Karpfen hatte einſetzen laſſen, die bei der Herbſtabfiſchung alle wieder gefangen wurden und zwar in großen, ſchönen Exemplaren, trotzdem auch hier der Teich von Karauſchen wimmelte. — n. Schleſiſcher Fiſchereiverein. (Schluß aus Nr. 2.) Mit Bezug auf einen neuen Krankheitserreger bei Fiſchen machte der Geſchäfts⸗ führer auf Ausführungen des Herrn Profeſſor Dr. Hofer⸗München aufmerkſam, welche zwar ſchon in Nr. 2 der „Allgem. Fiſcherei⸗ Zeitung“ in München pro 1903 enthalten ſeien, jedoch allem An- ſchein nach vielen Fiſchereimtereſſenten entgangen ſein dürften. Redner beſchreibt den Paraſit „Chilodon cyprini“ und deſſen Empfindlichkeit gegen Koch— ſalzlöſung, wobei er erwähnt, daß in letzter Zeit durch denſelben bereits ein ſehr großes Fiſchſterben bei Goldfiſchen verurſacht worden ſei, welches eine rechtzeitige Behandlung der erkrankten Fiſche mittelſt beregter Löſung verhüten konnte. Da „Chilodon cyprini“ an unſerem Karpfen überaus häufig vorkommt, jo ſei es wohl möglich, daß er in nicht beſonders günſtigen Winter- und Hälterteichen, wo die Fiſche in engen a zuſammengedrängt leben, gleichfalls maſſenhaft auftreten und ein Fiſchſterben zur Folge aben kann. Hierbei macht Herr Kammerherr Haaſe-Trachenberg Mitteilung davon, daß ihm Herr Profeſſor Dr. Hofer⸗München über einen weiteren Krankheitserreger im Blute der Karpfen (Try- panosomen) berichtet haben ſoll, welchen derſelbe im Blute zur Unterſuchung eingeſandter Fiſche entdeckt hat. Derſelbe wird vermutlich durch Fiſchegel übertragen. Weiterhin mahnt Profeſſor Dr. Hulwa zur Vorſicht beim Kauf von Fiſchen, welche aus irgend einem Grunde, beiſpielsweiſe durch Einleitung von Abwäſſern oder gar durch Anwendung der berüchtigten Ukkels⸗ oder Kokkelskörner, betäubt oder gar getötet worden ſind. Solche Fiſche ſchwimmen in der Regel maſſenhaft an der Gewäſſeroberfläche und werden dann von Raubfiſchen und Fiſchdieben leicht gefangen ſowie zu billigen Preiſen in den Handel gebracht. Der Genuß derſelben gebe aber erfahrungsgemäß nicht ſelten Veranlaſſung zu ernſt⸗ lichen Erkrankungen, Uebelſein und Erbrechen, denn die Kokkelskörner enthalten ein ſcharfes Gift von bitterem Geſchmack, das Pikrotoxin, welches in kleinen Doſen betäubend, in größeren ſo— gar tötlich wirkt und zwar nicht allein bei Fiſchen. Dieſe Kokkelskörner gehören zu denjenigen Giften, deren Handel nur gegen Giftſchein geſtattet wird, während der Fang von Fiſchen mittelſt diejer Kokkelskörner als Köder verboten, ſowie ſtrafbar iſt. Es wäre daher im Intereſſe der Fiſcherei ſehr wichtig und erſprießlich, wenn alle diejenigen, welche auf ſolche Weiſe Fiſche fangen, zwecks ſtrenger Beſtrafung zur Anzeige gebracht würden. Zur Prüfung von Fiſchwäſſern ſpricht ſich Profeſſor Dr. Hulwa im weſentlichen folgendermaßen aus: Unter einem Fiſchwaſſer verſteht man ein Gewäſſer, See, Teich, Fluß, Bach, in welchem Fiſche ſich dauernd aufhalten, auf natürliche Weiſe ernähren und heranwachſen, ſowie zur Fortpflanzung gelangen können. Als Bedingung für einen geſunden Aufenthalt ſpielt hin— reichender Sauerſtoffgehalt eine beſondere Rolle. Dieſer richtet ſich bei einem normalen Fiſch— gewäſſer, abgeſehen von dem Luftdrucke, weſentlich nach der Temperatur, bezw. dem durch letzteren bedingten Löſungsvermögen des Waſſers für Sauerſtoffgas und ſchwankt begreiflicherweiſe mit dieſem. Der Sauerſtoffgehalt natürlicher Gewäſſer wird ferner beeinflußt durch die eventuelle Be— wegung, jo zwar, daß in raſch fließenden, ſich überſtürzenden Gewäſſern über das Löslichkeits- maximum hinaus ein weiteres Mehr von darin enthaltenem Sauerſtoff erwartet werden darf und zwar nicht als gelöſtes, ſondern als mechaniſch beigemengtes Gas. Sauerſtoffvermehrend wirken auch Regengüſſe. Im Sinne der Sauerſtoffvermehrung ſind weiterhin tätig die im Waſſer lebenden grünen Pflanzen, die unter dem Einfluß der Belichtung Sauerſtoff ausſcheiden. Wie weit dieſe Sauerſtoffanreicherung gehen kann, lehren Verſuche, welche Knauthe neuerer Zeit mit Hilfe des „Tenax“-Apparates ausführte. Dieſelben lehren, daß die grünen Algen (beobachtet bei Euglena viridis) infolge ihres maſſenhaften Auftretens den normalen Gauerftoff- gehalt am Tage auf ein Vielfaches vermehren können. Als Konkurrenten im Sauerſtoffverbrauch, alſo als Verminderer des normalen Sauerftoffgenaltes find neben den Fiſchen die verſchiedenartigen Waſſertiere tätig. Ein weiterer Anteil Sauerſtoff geht verloren durch die Gärungs- und Fäulnis⸗ prozeſſe, denen die Leiber der abgeſtorbenen Tiere und Pflanzen im Waſſer erliegen. Auch die Kotreſte dicht belebter Gewäſſer ſpielen dieſelbe Rolle, in dieſen rein chemiſche Prozeſſe. Ganz beſonders aber hat man bei Ausübung der praktiſchen Fiſcherei zu beachten die Vor— gänge, welche ſich unter der winterlichen Eisdecke in den Fiſchgewäſſern vollziehen und die um ſo verderblicher ſich geſtalten, je geringfügiger der Waſſerdurchfluß unter dem Eiſe iſt, ſowie je inten— ſiver die Fäulnisprozeſſe im Schlamm des Untergrundes ihren Fortgang nehmen. Der Sauerſtoff— gehalt der Fiſchgewäſſer darf, wenn nicht Atemnot eintreten ſoll, eine gewiſſe Grenze nicht unter— ſchreiten, da die Fiſche nicht jeden Sauerſtoffgehalt noch als Atemſauerſtoff auszunützen vermögen. 60 Bei unſeren raſch fließenden Forellengewäſſern müſſen wir mit einem mittleren Sauerſtoff gehalt von etwa 7,5 cem im Liter rechnen. Derſelbe kann ſich vorübergehend bis etwa auf die Hälfte vermindern, bei weniger aber als 1,5 cem Sauerſtoffgehalt vermag die Forelle denſelben als Atemſauerſtoff nicht mehr auszunützen. 5 Bei den langſam fließenden Gewäſſern der Ebene, die ſich bis gegen 20° Celſius und darüber erwärmen, iſt anzunehmen, daß die karpfenartigen Fiſche vielleicht noch mit 2 — 3 cem pro Liter als Atemſauerſtoff auskommen. Es iſt demnach für jeden Fiſchzüchter und Fiſchereiintereſſenten dringend wünſchenswert, den Sauerſtoffgehalt ſeines Fiſchgewäſſers kennen zu lernen. Wir beſitzen jetzt eine ſehr zweckmäßige, von Herrn Profeſſor Dr. Hofer⸗München aus dem Winkler'ſchen Verfahren herausgebildete Methode zur Beſtimmung des Sauerſtoffgehaltes bezw zu deſſen Schätzung in Fiſchwäſſern, welche unter Umſtänden auch direkt in die Hände des Praktikus gelegt werden kann, und bei welcher aus der Farbe eines in einfacher Weiſe zu erzeugenden Niederſchlages ſich der Sauerſtoffgehalt annähernd ſchätzen läßt und zwar annähernd ſo weit genau, wie es für die Fragen der Praxis meiſt genügt. Dieſe Methode iſt nicht nur in der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ ausführlich beſprochen und beſchrieben, ſondern auch gelegentlich ihrer Ausſtellung in Wien mit einer hohen Prämie aus- gezeichnet worden. Will beiſpielsweiſe ein Fiſcher ſich darüber orientieren, ob in ſeiner Winterung, nachdem die⸗ ſelbe mit einer ſtarken Eisdecke geſchloſſen iſt, infolge Sauerſtoffmangels ein Abſterben der Fiſche im Verzuge iſt, ſo braucht derſelbe nur ein Loch in die Eisdecke ſchlagen, eine mit Glasſtopſen ver⸗ ſchließbare Flaſche mit dem betreffenden Waſſer zu füllen, die beiden in Betracht kommenden Rea⸗ gentien vorſchriftsmäßig hineinzuwerfen und die Farbe des entſtehenden Niederſchlages zu beobachten. Wird dasſelbe braun, ſo iſt Gefahr für die Fiſche nicht vorhanden, je mehr derſelbe indes von dunkel zu hellgelb ins Weißliche überſpielt, um ſo geringer iſt der Sauerſtoffgehalt des Waſſers, alſo umſomehr Gefahr im Verzuge. Ebenſo kann die Methode herangezogen werden, um den Sauerſtoff gehalt von Quellen zu beſtimmen, welche zu Brutanſtaltszwecken benutzt werden und ferner wenn es ſich darum handelt bei Fiſchtransporten raſch feſtzuſtellen, ob der Sauerſtoffgehalt im Transportwaſſer noch ein genügender ift. Endlich auch zur Beantwortung der Frage, ob eine bedenkliche Einleitung von Effluvien aus Wohnſtätten und aus Fabriken ſtattgefunden habe bezw. ob eine ſchlammige Verſumpfung von Teichen zu einer Schädigung des Sauerſtoffgehaltes des be⸗ treffenden Waſſers geführt hat. Um den Vereinsmitgliedern einen Dienſt zu erweiſen, erklärt ſich die Geſchäftsführung be⸗ reit, gegen Erſtattung der entſtehenden Koſten, ſolche Waſſerproben auf ihren Sauerſtoffgehalt hin. ſelbſt zu prüfen und wird eventuell zu dieſem Zweck den Intereſſenten auf Wunſch die entſprechenden Flaſchen behufs Füllung und Rückſendung einſchicken. Da, wo es ſich in dringenden Fällen darum handeln ſollte, ſchnell an Ort und Stelle den Sauerſtoffgehalt feſtzuſtellen, werden den Flaſchen die erforderlichen Reagentien ſowie eine kurze Gebrauchsanweiſung mitgegeben. Profeſſor Dr. Hulwa demonſtriert darauf unter geſpannter Aufmerkſamkeit der Verſamm⸗ lung die Methode dieſer Sauerſtoffbeſtimmung an einer Reihe verſchiedener, mehr oder minder ſauerſtoffhaltigen Waſſerproben und erwähnt, daß er während ſeines diesjährigen Sommeraufent- haltes in Trebnitz auf die Klage einer Intereſſentin hin aus dem Abflußgraben eines Teiches eine Waſſerprobe entnommen und auf ſolche Weiſe unterſucht habe. Hierbei konnte er indes keinen Atemſauerſtoff mehr feſtſtellen, was darauf ſchließen ließ, daß auch in dem Teiche ſelbſt, der mit dem Graben in direkter Verbindung ſteht, nicht die Bedingungen für ein gedeihliches, ſowie ge— ſundes Fiſchleben vorhanden ſind. Die Prüſung derartiger Wäſſer führt den Referenten zur Beantwortung der weiteren, zuerſt von der „Allgem. Fiſcherei- Zeitung“ angeregten und jetzt in öffentlichen Blättern vielfach ventilierten Frage „Wird der Geſundheitszuſtand der Menſchen durch die Anlage von Teichen geſchädigt?“ a In Württemberg hat das Kgl. Medizinalkollegium dieſe Frage in gewiſſem Sinne bejaht, und iſt daraufhin einem Intereſſenten die Anlegung eines neuen Teiches unterſagt worden. Hier in Schleſien, mit ſeiner ausgedehnten Teichwirtſchaft, hat man einen ſolchen ſchädlichen Einfluß noch niemals an den Orten beobachtet, wo die Waſſerflächen rationell bewirtſchaftet werden. Der ſtellvertretende Vorſitzende Graf von der Recke-Volmerſtein auf Kraſchnitz, Kreis Militſch, welcher einen großen Teil ſeines Lebens in teichreicher Gegend zugebracht hat, erklärt, daß die Gegend ſehr geſund ſei; dieſe Ausführungen werden auch vonſeiten anderer Großteichbeſitzer beſtätigt. Nur da, wo die Teiche ſich nicht in rationeller Kultur befinden, alſo vernachläſſigt und verſumpft ſind, wie beiſpielsweiſe in Trebnitz, wo man in unmittelbarer Nähe der Stadt ſolche x ar will man aus den verwahrloſten Teichen ſchädliche und beläftigende Ausdünſtungen emerkt haben. Dieſem Uebelſtande könne indes zweckmäßig bald dadurch begegnet werden, und ſolches möge der Stadt Trebnitz von dieſer Stelle aus an's Herz gelegt ſein, daß man die vernachläſſigten Teiche räumt und rationell mit Fiſchen beſetzt, alſo rationell Fiſchzucht einführt. Es würde dann nicht nur der in guten Kulturzuſtand verſetzte Teich der Stadt Trebnitz zur Zierde und zum Nutzen ge- reichen, ſondern es würde auch die Hygiene der Gegend verbeſſert werden. Daraufhin dankte der ſtellvertretende Vorſitzende im Namen der Verſammlung dem Geſchäfts- führer für ſeine höchſt intereſſanten und belehrenden Ausführungen. 61 Hierauf berichtete der Kuſtos am Zoologiſchen Inſtitut und Muſeum der Kgl. Univerſität zu Breslau, Dr. phil. Zimmer, über ſeine Reiſe, welche er als Gaſt der Deutſchen Dampf— fiſchereigeſellſchaft „Nordſee“ auf einem Hochſeefiſchdampfer derſelben nach Island unternommen hat. Den Vortrag illuſtrierte er durch eine größere Anzahl von Photographien. Am 16. Juni 1903 ging der Fiſchdampfer „Brandenburg“ von Nordenham aus in See. Es war ein Schiff etwa 37 m lang und 7—8 m breit. An Bord waren die Schiffsoffiziere, näm— lich Kapitän, Steuermann, erſter und zweiſter Maſchiniſt und Koch, ſowie vier Matroſen, ein Netz— mann und ein Heizer, insgeſamt alſo elf Mann Beſatzung. Der Vortragende lebte mit allen Offizieren zuſammen in einer kleinen Kajüte im Hinterdeck. Die Koſt war für die geſamte Be— ſatzung gleich, auch ſehr kräftig, gut und namentlich ſehr reichlich. Am 18. Juni wurde der Hafen Blyth bei Nodhumberland angelaufen, um dort die für die Reiſe nötigen Kohlen einzunehmen. Die Kohlen ſind dort ſo bedeutend billiger als in Deutſchland, daß der Verluſt eines Reiſetages dabei wieder herauskommt. Nun ging es bei hoher See an der ſchottiſchen Küſte entlang und (am 19. Juni abends) zwiſchen den Orkneyinſeln und Schottland hindurch in den Atlantiſchen Ozean. Der Kurs wurde geradewegs auf Island zu genommen, das am 22. Juni erreicht wurde. Es war einer der beſten Fiſchplätze an der Südoſtecke, gerade vor dem höchſten Berge Islands, dem Oräfajökul, aufgeſucht worden, wo ſich bereits etwa zehn Fiſchdampfer der verſchiedenſten Nationen befanden. Es begann ſofort das Fiſchen. Das gewaltige, mit mächtigen Scheerbrettern ausgeſtattete Netz wurde mit Hilfe der Dampfwinde ins Waſſer gelaſſen und der Dampfer fuhr auf und ab. Immer nach ſechs Stunden wurde das Netz gehievt, d. h. aufgezogen. Sobald es auf Deck entleert war, wurde es wieder in's Waſſer gelaſſen und das Fiſchen begann von neuem. Die Fiſche werden inzwiſchen ausgeworfen, gereinigt und dann in den Schiffsraum zwiſchen Eis verpackt. Auch die Lebern wurden aufgehoben, um dann in Deutſchland zur Fabrikation verkauft zu werden. — Es iſt dies ein Privatgeſchäft. Bei den Fiſchzügen kamen hauptſächlich zum Vorſchein Dorſche, Rotfiſche, Schollen, Kohl- fiſche, Weißfiſche, Kappfiſche oder Auſternbeißer, Plattfiſche, Weißbutten, Längfiſche, kleine Haie, Seeteufel, Rotbarſche, ſowie noch eine Menge anderer Fiſche, welche nicht zu Speiſezwecken zu, ver- werten waren. Am 29. Juni war der Raum faſt mit Fiſchen gefüllt — 1050 Zentner waren erbeutet worden — und man machte ſich auf die Heimfahrt. Es ging zwiſchen den Orkney- und Shet⸗ landsinſeln hindurch in die Nordſee und auf die Weſermündung zu. Beim Leuchtturm „Roter Sand“ wurde die Ankunft mittelſt Flaggenſignale nach Nordenham telegraphiert, jo daß dann beim Einlaufen (am 3. Juli) bereits die nötigen Inſtruktionen für die Verwendung der erbeuteten Fiſche getroffen waren. Ein Teil wurde an die Filialen der Geſellſchaft im Binnenlande weiter— verſandt, ein Teil in Geeſtemünde auf dem Markte verſteigert. Zum Schluß ſchildert der Vortragende auch die umfangreichen Werkſtätten und Einrichtungen der Geſellſchaft in Nordenham. Nach dieſem mit vielem Beifall aufgenommenen Vortrage erhielt Herr Rechtsanwalt Dr.jur. Bohn⸗Breslau das Wort zum letzten Punkt der Tagesordnung: „Das ſchleſiſche Fiſcherei— recht“. Das ſchleſiſche Fiſchereirecht iſt nirgends ſchriftlich fixiert, auf ſeinem Gebiete herrſcht ſo große Verworrenheit, die Details ſind ſo zahlreich, daß ihre Schilderung ermüden würde. Nach verſchiedenen Beratungen des Entwurfs wurde 1895 eine neue Kommiſſion eingeſetzt. Man ging von dem Gedanken der Evolution aus und ſuchte an das Gute des beſtehenden Geſetzes anzuknüpfen und es durch Abänderungen weiter zu bilden. Der Entwurf gibt nur einheitliche Normal— beſtimmungen, das Detail bleibt für die einzelnen Provinzen den Regierungspräſidenten überlaſſen. Grundſätzlich wird nun ein Unterſchied hinſichtlich des Eigentums an den Fiſchen zwiſchen offenen und geſchloſſenen Gewäſſern gemacht; das neue Geſetz iſt nicht polizeilich, ſondern wirtſchaftlich. Bisher wurde hauptſächlich die Fiſchvermehrung durch Schutz der laichenden Fiſche und der Brut und durch Rückſicht auf den Zug der Wanderfiſche geſchützt; das neue Geſetz nimmt Rückſicht auf die Vermehrung, die Ernährung und den Fang, ſo daß durch die Vermehrung nicht die Ernährung der Fiſche beeinträchtigt wird. Weiter wendet ſich das neue Geſetz gegen die Ueberfiſchung und die vielen Berechtigungen. Hier muß ſcharf eingegriffen werden, es wäre auch zu empfehlen, daß der Fiſchereipächter nicht beliebig Erlaubnisſcheine ausſtellen darf, höchſtens einen und dabei natürlich auf eigene Ausübung der Fiſcherei verzichten muß. Das Ziel iſt über- haupt: Zuſammenfaſſung und einheitliche Erhaltung der Fiſcherei bei gleichzeitiger Erhaltung der ſelbſtändigen Exiſtenzen. Als Mittel dazu kommen in Betracht: Ablöſung der Berechtigungen, wenn möglich im Wege des Vergleichs; Förderung der Genoſſenſchaften, die als Aufſichts⸗, Melio⸗ rations⸗ und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften zu wirken hätten; Innungen, beſonders zur Erhaltung ſelbſtändiger Exiſtenzen und beruflichen Ausbildung. Dem Regierungspräſidenten, der ebenſo wie ſeine Beamten perſönlich zu überlaſtet iſt, müſſen Vertreter der Fiſchereiintereſſenten als Beiraz Fandel ſtehen, d. h. Vertreter der Berufsfiſcher, der Freunde des Fiſchereiſportes und auch des andels. Nach dem mit großem Beifall gelohnten Vortrage beantragt Freiherr von Gärtner, daß der Verein dieſen Vortrag an alle deutſchen Fiſchereivereine übermittle, womit ſich der Herr Vor— tragende und der Verein einverſtanden erklären. Schluß der Verſammlung um ½2 Uhr, woran ſich noch ein gemeinſchaftliches Mahl der Teilnehmer ſchloß. 62 — VIII. Perſonalnotiz. Herr Dr. Guſtav Ritter von Gerl wurde mit 1. Januar 1904 als ſtän⸗ diger Fachkonſulent für Fiſchereifragen in das K. K. Ackerbauminiſterium in Wien berufen. IX. Jragelkaſten. Frage Nr. 2. Ich habe in der Nr. 6 der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“ vom 15. März 1903 einen Artikel über Schneckenzucht geleſen und möchte mir gerne neben meiner Fiſcherei einen Schneckengarten anlegen. Da ich darin keine praktiſchen Erfahrungen habe, ſo bitte ich um gefällige Auskunft. Mit wem könnte ich brieflich hierüber in Verkehr treten? Rudersberg. Friedrich Neth. Antwort: Wir bitten gefälligſt aus unſerem Leſerkreiſe um nähere Mitteilung. X. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 27. Januar. Unverändert. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche | geräucherte A Hehe 9 86 48—59 Winter⸗Rheinlachs per Pfund 400 Zane? — 71 Nut Lach 5 = Borſc :e 0 6 18 —32 Flundern, Kieler. „ Stiege 400 —500 Karpfen, mittelgr.. . 72 — 76 — do. mittelgr.. „ Kiſte 250—350 Karauſchen : — — Bücklinge, Kieler. „ Wall | 300-500 Schlee. 79 — Dorſche „ Kiſte 300 DEINER 20 1 24 - 33 Shelfiih . SAN 5 300 Bunte Fiſche — 15—17 Aale, große. | „ Pfund | 100-130 Aale ie — — SEO ER f | — Lachs Ha ger... — 46-48 Heringe. „100 Stck. 700 1000 Bericht über den Engrosverkehr in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 9. Januar 1904 bis einſchließlich 22. Januar 1904. Die Zufuhr in Karpfen war eine nur mäßige, während von den Reſtbeſtänden aus dem Weihnachts⸗ und Sylveſtergeſchäft faſt täglich mehr oder minder umfangreiche Quanten zum Verkauf geſtellt worden ſind. Die Verkäufe neu eingegangener, glatter lebensfähiger Karpfen erfolgten bei nicht allzu reger Nachfrage in kleineren Poſten vorzugsweiſe zu höchſten Mittelpreiſen, während die aus den Reſtbeſtänden übernommenen Fiſche, meiſtens matt und ſtumpf, im Preiſe gedrückt waren. Für Schleie lag das Geſchäft ähnlich. Die etwas vermehrten, aber immerhin nicht reich⸗ lichen Eingänge fanden nur zu gedrückten Preiſen Abſatz. Das Geſchäft war ein ſehr mattes trotz günſtiger Witterung und die Nachfrage der Konjunktur für die meiſten lebenden Fiſche entſprechend eine äußerſt geringe. Januar Karpfen: Mark Januar Schleie: Mark 13. lebend, unſortieerrrr 18 l lebens, unsortiert 90 — 92 1 RAS EAN | et 24 19, lebend, unſortſe t 14. lebend, unſortert 89 90 BIF 45 | 1 5F5„ 8⁵ 20, lebend, unſort iert 6 16. 5 „„ 72— 74 21. 5 BESTE ARE SER ARE TE 10 71 22. 1 F 89 Re ein Mann, der auf eigene | Geſucht Rechnung einen 7 Morgen | Purpurforellen, 5 großen Teich, der mit Quellwaſſer geſpeiſt Krzg., ſchöne, geſunde, wertvolle Fiſche, ein⸗ wird, zur Jorellen- und Karpſenzucht, über- und zweiſömmerig, hat einige tauſend Stück ab⸗ nimmt. Wohnhaus und 4 Morgen Land dabei. zugeben Chr. Ahlers, Sahrendorf bei Waldhauſen— Hannover. H. Bartels. Egeſtorf (Lüneburg). Sportgerechter Angler ſucht Angelgelegenheit auf Forellen oder Forellenwaſſer in Schleſien zu pachten. Offerten unter C. S. an die Expedition ds. Bl. erbeten. Fiſchmeiſter, erfahren in Landſeefiſcherei, künſtlicher Zucht und Maſt von Karpfen und Salmoniden, ſucht bei beſcheidenen Anſprüchen Stellung. Offerte unter G. 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Organ für die Geſamtintereſſen der Fischerei, ſowie für die Heſtrebungen der Filhereivereine, inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſowie der Landesfiſchereivereine für Bapern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei⸗ verbandes, des Schleſ. Fiſchereivereins, des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des e Wiesbaden, des Kaffeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Heſſen, des Kheiniſchen Fiſ chereivereins, des Hölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Fiſcherei⸗ vereins für die Provinz Poſen, des Zentral-Fiſchereivereins für Schleswig⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Verbindung mit Tachmännern Deutfdlands, Gſterreich-Ungarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayeriſchen und vom Deutſchen Tiſchereiverein. Nr. 4. München, den 15. Februar 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: I. Zum 100 jährigen Geburtstag Karl Theodor Ernſt von Siebold's. — II. Aufforderung. — III. Ueber die zukünftige Produktion und den Abſatz von Speiſeforellen. — IV. Die Lachs fänge bei Groß- und Klein⸗Laufenburg am Rhein. — V. Die Farben der Seen. — VI. Vermiſcht Mitteilungen. — VII. Vereinsnachrichten. — VIII. Fragekaſten. — IX. Perſonalnotiz. — X Literatur. — XI. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) I. Zum 100 jährigen Geburtstag Karl Theodor Ernſt von Siebold's. Am 16. Februar werden es 100 Jahre, ſeitdem einer der größten Naturforſcher und insbeſondere einer der bedeutendſten Ichthyologen aller Zeiten das Licht der Welt erblickt hat. Wenn wir dieſen Tag heute beſonders hervorheben, ſo veranlaßt uns hierzu vor allem der Dank, den Fiſcherei und Fiſchzucht dieſem hervorragenden Gelehrten ſchulden, der durch die Abfaſſung ſeines für alle Zeiten klaſſiſchen Werkes: „Die Süßwaſſerfiſche von Mitteleuropa“, die naturwiſſenſchaftliche Grundlage für die Entwicklung der modernen Fiſchereipflege und namentlich der geſamten neueren Fiſchereigeſetzgebung geſchaffen hat. Wer 66 fih der Zeiten vor 1863, in welchem Siebold's Werk in München erſchien, erinnert, wer ſich das faſt unglaubliche Durcheinander von Fiſcharten, die ſtändigen Verwechslungen und un⸗ richtigen Beſtimmungen unſerer Fiſche, die damals an der Tagesordnung waren, vor Augen hält, der wird uns zuſtimmen, wenn wir Siebold's, deſſen kritiſcher Scharfblick die definitive und allgemein anerkannte Ordnung unter den Süßwaſſerfiſchen von Mitteleuropa ſchuf, heute mit den Gefühlen des Dankes, der Verehrung und Hochachtung gedenken. II. Aufforderung. Mitteilung aus der K. B. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. Wir haben in der letzten Nummer der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“ unſeren Leſern die Mitteilung gemacht, daß durch Fiſchegel gefährliche Blutparaſiten, welche zur Familie der Trypanoſomen gehören, übertragen werden. Da nahe verwandte Arten dieſer im Fiſchblut lebenden Schmarotzer beim Menſchen, den Haustieren, Vögeln, Reptilien ꝛc. ſehr ſchwere und ſelbſt epidemiſch ſich ausbreitende Krankheiten hervorrufen, da ferner künſtliche Infektions- verſuche in der Biologiſchen Verſuchsſtation zu München ergeben haben, daß dieſe Paraſiten auch bei Fiſchen eine Zerſtörung des Blutes im Gefolge haben können, und da ferner die Vermutung nahe liegt, daß namentlich beim Karpfen gewiſſe Krankheiten, wie z. B. die Schlaffſucht auf Trypanoſomen zurückzuführen ſind, ſo bitte ich die Herren Fiſchzüchter mir über jeden Fall von ſtarkem Auftreten der Fiſchegel nicht nur beim Karpfen und der Schleie, ſondern auch bei anderen Fiſchen, Mitteilung machen zu wollen, beſonders dann, wenn mit dem Auftreten von Fiſchegeln gleichzeitig eine auffallende Abnahme im Wachstum oder ein Abſterben der Fiſche beobachtet worden iſt. Beſonderen Wert würde ich auch auf Nachrichten aus ſolchen Teichwirtſchaften legen, in welchen noch mit den alten, ſogenannten verbutteten Karpfen gearbeitet wird, da zu ver⸗ muten iſt, daß dieſe Fiſche möglicherweiſe auch infolge von Trypanoſomeninfektionen ihre Wachs⸗ tumsfähigkeit eingebüßt haben, zumal da neuere Unterſuchungen ergeben haben, daß wenigſtens bei anderen Tieren die Trypanoſomenkrankheit auch durch die Eier vererblich iſt. Prof. Dr. Hofer. III. Ueber die zukünftige Produktion und den Abſatz von Speiſeſiſchen. Von S. Jaffe-Sandfort. Es dürfte ſich nach einem Zeitraum von annähernd zehn Jahren, in welchem die intenſive Forellenzucht allmählich größere Ausdehnung gewonnen hat und damit eine größere Produktion dauernd auf den Markt getreten iſt, lohnen, zu fragen, mit welchen Verhältniſſen die Produktion und der Abſatz von Speiſeforellen wohl in Zukunft zu rechnen haben wird. Es haben außer der wachſenden Zahl der intenſiven Forellenzüchter — eine Zahl, die, wie es durch die Lage der Sache bedingt iſt — ich denke hier an die immerhin ſeltenen Gelegen— heiten einer außerordentlich guten Waſſerlage und wirtſchaftlich geſchäftlichen Tüchtigkeit — immerhin beſchränkt bleiben muß — auch die ſehr verbeſſerten Eiſenbahnverkehrsverhält— niſſe dazu beigetragen, auch entferntere Waſſergelegenheit und nicht immer intenſivere Art zur Lieferung heranzuziehen. Es wird alſo dauernd mit einer gegen vor zehn Jahren be— deutend vergrößerten Produktionskraft zu rechnen ſein. Sind die Preiſe und Abſatzverhältniſſe nun ſo, daß hierin eine Gefahr von Ueber— produktion vorliegt und wie weit dürfen Preiſe weichen, um für den Produzenten in dor intenſiven Zucht noch rentabel zu ſein? Von einer Ueberproduktion dieſes Luxusfiſches kann vorläufig noch nicht die Rede ſein, allerdings drängen ſich im Herbſte, wenn der Züchter meiſt mit ſeinem Material den Abwachs vollendet hat und es ihm wünſchenswert iſt, die Ware zu Geld zu machen, die Angebote, während bei der Forelle im Gegenſatz zum Karpfen, der eigentliche dringende Be— darf der Händler und Konſumenten erſt zum Januar — Februar einzutreten pflegt. BVerech— 67 tigt intenſiv arbeitende Anſtalten, welche notwendig über große fließende Waſſerquantitäten verfügen, werden es aber gar nicht nötig haben, mit unzeitigen Angeboten den Markt zu drücken und ſich bis jetzt Jahr für Jahr zum Jahresanfang in der richtigen Lage befunden haben, den Bedarf des Marktes haben abwarten zu können. Bis jetzt ſind bis zum Schluß der Winterſaiſon, den wir in Norddeutſchland mit April bezeichnen können, die Vorräte dann ſtets vorzeitig geräumt geweſen. Immerhin werden ſich auch dieſe vorſichtigen Produzenten, und es ſind nicht die kleinere Zahl nach dem Produktionsquantum, fragen: wie ſtehen wir wirtſchaftlich, wenn einmal die Produktion zu groß für die Aufnahme wird und wann hören wir auf mit Nutzen zu produzieren? Die Frage kann ſchon der örtlichen Verhältniſſe wegen nicht allgemein beantwortet werden und was ich ſage, iſt deshalb durch praktiſche Beiträge Anderer ſicher verbeſſerungs— fähig. Aber es mag eine Baſis abgeben und zeigen, wie kalkuliert werden ſollte. Die Pro— duktion des Portionsfiſches beſchränkt ſich in Norddeutſchland weſentlich auf zwei oder drei Forellenarten, nachdem der Saibling einesteils wegen ſeines großen Kannibalismus, anderer— ſeits wegen ſeiner ſtarken Neigung zu Darminfektionskrankheiten, trotz mancher anderer Vor— züge, vielen Orts ſehr in den Hintergrund gedrängt iſt. Er lohnt ſich noch als Spezialität, aber ſicher nicht zu dem üblichen Portionspreis und der Raum den er einnimmt, wird wirtſchaftlich beſſer durch Regenbogenforellen und Bachforellen erſetzt. Der Streit, ob Bachforelle oder Regenbogenforelle gaſtronomiſch der beſſere Fiſch und ob letzterer als Portions- oder größerer Fiſch verkauft werden ſollte oder nicht, iſt für uns ein müßiger; ſowohl Bachforelle als Regenbogenforelle haben als Portionsfiſch ihren Markt, Käufer und Preis und zwar die Bachforelle im allgemeinen 10% é beſſer als die Portion Regenbogenforelle. Der Verkauf fordert beide und beide laſſen in der Produktion noch Rente, die Regenbogenforelle aller— dings etwas beſſer, ſelbſt bei 10% Minderpreis. Zu beachten iſt für den Verkäufer, das heißt Produzenten, daß eine Abneigung gegen ſilberige, das heißt zu ſtark verpoußierte Regenbogenforellen beſteht und eine beſondere Nachfrage nach gut gezeichneten, das heißt farbigen und gut ſchwarzfleckigen Regenbogen— forellen, welcher wir gerecht werden müſſen und können. Wir werden zu dem Zweck unſere Regenbogenforellen nicht zu ſehr im Wachstum treiben (was auch ſonſt durchaus un— vorteilhaft iſt) und etwaigen ſilberigen Verwuchs, der meiſt aus ſterilen Weibchen beſtehen wird, für unſere größeren und tieferen Teiche zum Anwuchs in die gut bezahlten vierjährigen 2— 3pfündigen Fiſche verwenden. Wir rechnen ſelbſt bei ganz vernünftiger, mäßiger Fütterung als Regel bei Regen— bogenforellen in zweijährigem Turnus mit dem Portionsfiſch, bei der Bachforelle dagegen auf dreijährigen Turnus. Wir verlieren alſo bei der Bachforelle für den 10% Mehrpreis ein Wirtſchaftsjahr, das heißt mindeſtens 10% an Zinſen, Teichabnützung und auch vermehrtem Futter. Trotz— dem — und ich warne ganz ſpeziell hier noch nach dieſer Richtung — müſſen wir dem Händler dieſen Fiſch bieten und zwar erfahrungsmäßig in Proportion von einer Bachforelle zu zwei Regenbogenforellen; wir können uns die Wirtſchaft mit Bachforellen bedeutend er— leichtern, indem wir ſtatt der Trutta fario (der deutſchen Bachforelle) die Trutta levenensis (ſchottiſche Bachforelle) ziehen. Dieſelbe iſt der deutſchen faſt gleich gezeichnet und wird vom Händler gleich bezahlt, aber ſie iſt ſicherer in der Jäh rlingsaufzucht und rapider im Wuchs, wenigſtens nach hieſigen Erfahrungen. Die Frage der Produktion einer beſſer gezeichneten, das heißt ſpeziell ſchärfer und ſtärker in Flecken gezeichneten Regenbogenforelle iſt wenigſtens über das Verſuchsſtadium her aus. Wir haben in der Kreuzung zwiſchen der Regenbogenforelle und Purpurforelle eine ſehr gut abwachſende und ſtark dunkel gefleckte Varietät gefunden, welche die Händler mit Vorzug nehmen. Die Kreuzung iſt bei Anwendung von Purpurforellen-Milch auf Regenbogenforellen zu über 90 % fruchtbar und hat anſcheinend Zukunft. Die wirtſchaftliche Frage, zu welchem Preis iſt nun die Forelle zu produzieren, hängt bei intenſiver Produktion vor allen Dingen am Umſatz. Es iſt nicht ſo ſehr eine Frage der Höhe des Umſatzes, denn die Höhe, das heißt die Grenze nach oben, iſt durch natürliche 68 Umſtände wohl ſchon fo gebunden, daß feine vernünftige Anſtalt mit mehr als 25 000 Pfund Speiſefiſchproduktion rechnen wird, als mit der Grenze nach unten. Es ſind hier eine Reihe von feſtſtehenden Speſen zu berückſichtigen, welche erſt verdient werden müſſen, ehe der Wirt mit Nutzen rechnen ſoll und welche des Anſehens wert ſind. Wir ſchalten, um auf reine Rechnung zu kommen, den ganzen Betrieb der Brutanzucht aus und nehmen als Baſis, daß der brauchbare Forellenſetzling heute mit 10% loko Abwachsteich gekauft werden kann. Wir haben dann an feſtſtehenden Speſen der Gehalt eines Fiſchmeiſters oder die Entſchädigung für eigene Arbeit mit pre Jar 8 1200.— M. eine Hilſe in Geld gereche .. 8 600.— M. Zins auf Ankauf der Waſſergelegenheit oder Pacht derſelben .. 500.— AM Anlage von 10 Teichen und Hältern à 250 / inkluſive Zu- und Ableitung hiezu zirka 1 % moet mu Dee 375.— M Steuern, Annoncen und Bureau ausgaben 325.— M Geräte pro Jae. 8 100.— AM. Das ind ne THEMEN CAS Tree REIHE 3100.— M - die erſtmal jedes Jahr verdient werden müſſen, ehe an die eigent- lichen Wirtſchaftsausgaben gedacht werden kann. Wir nehmen bei den 10 Teichen und Hältern nun einen Einſatz von 25000, Setzüngen an 0 l!!! 2500.— 4 und erwarten für dieſelben einen Futterverbrauch von dem ſiebenfachen ihres Abfiſchungsgewichtes von 5000 Pfund = 35 000 Pfund, wobei wir einen Verluſt von bis 30% auf den eingeſetzten Fiſch rechnen. Es erfordert dies erfahrungsmäßig loko wenn friſches Fiſchfleiſch Hepfültertwreieids»dd ee ER RREER 2250.— AM. Wir haben nun außerdem an Zins für . Kapital zu berechnen Se . ER 2 5 362.50 M. Unſere Rechnung ftellt ſich deshalb pro Jahr für tote Speſen auf.. 3100.— M. für wirtſchaftliche Auslagen auf Produktion von 5000 Pfund.. 5012.50 M. 8112.50 M. Der Preis bei einer Produktion von 5000 Pfund zirka ¼ pfündiger Portionsfifche be— trägt ſomit loko Teich 1.65 „ pro Pfund. Rechnet man hiezu die Koſten ar Abfiſchung, Transport bis zur Bahn und Schuldenausfälle, jo geſtattet ein Preis von 2 , pro Pfund frei Bahn noch eine beſcheidene Verzinſung und Lohnung der Mühe. Die Rechnung lehrt uns aber auch, und ich lege darauf mehr Wert als auf die Einzelzahlen, die notgedrungen manches angenommene haben müſſen und nicht jeden Einzel» fall ſchätzen können, etwas über den Kapitalbedarf einer ſolchen Unternehmung. Wir haben an Baranlagen einer ſolchen Wirtſchaft eine erſte Ausgabe für Teiche vonn a RE N. Saar). 2500.— M. Geräten mindeitens 2.0. ae 2 Ale RE Re 100.— M. und für das erſte Wirtſchaftsjahr Gehälter oder eigener Unterhalt.. 1200.— M. Setzlinge, Fiſch- und Futterbeſchaffung und Pacht in irgend einer Form 5250.— MA zuſammen 9050.— M. und haben damit die Norm, unter welches Kapital ſelbſt bei ſonſt günſtigen Verhältniſſen eine ſolche Unternehmung nicht fallen ſollte, wir haben aber auch die Ausſicht, daß für ſolche gut fundierte Anſtalten der gegenwärtige Marktpreis noch ausreichend iſt. IV. Die Tachsfänge bei Groß- und Klein- Laufenburg am Rhein. Die beiden bedeutendſten Lachsfänge des Oberrheins, ſowohl auf badiſcher wie auch auf ſchweizeriſcher Seite bei Laufenburg a. Rh. ſind neuerdings in den Beſitz eines Kon⸗ ſortiums übergegangen, welches das mächtige Gefälle und die bedeutende Waſſermenge des 69 Rheines in diefer Gegend zu einem großartigen Kraftwerke verwenden will. Wie verlautet ſollen hier „30 000“ Pferdekräfte gewonnen werden. Die landſchaftliche Schönheit des Rheinſtromes dieſer Gegend wird durch das zu er— ſtellende großartige Wehr ſehr erheblich beeinträchtigt werden. Wo jetzt der Rhein in gewaltiger Stromſchnelle zwiſchen ſchroffen Felſen brauſend dahineilt, wird ſpäterhin eine ruhige ſeeartige Fläche vorhanden fein. Die fo wildroman— tiſche Stromſchnelle bei Laufenburg, deren ganz eigenartige Schönheit von vielen noch über den in der Ferne bekannteren Waſſerfall bei Neuhauſen (Schaffhauſen) geſtellt wird, iſt dann verſchwunden und an deren Stelle ein großer Teich getreten. So ſehr dies nun auch im allgemeinen zu bedauern iſt, ſo hat für uns die Frage doch wohl noch größere Wichtigkeit, welchen Einfluß wohl das bei Laufenburg zu errichtende Kraftwerk, beziehungsweiſe das daſelbſt zu erbauende mächtige Wehr auf den Lachsbeſtand des Rheinſtromes haben wird. Dieſe Frage iſt nun allerdings im Voraus nicht wohl zu beantworten. Die in Frage kommenden ſchweizeriſchen wie badiſchen Behörden werden bei der Kon— zeſſionierung des betreffenden Kraftwerkes ſelbſtredend die Erſtellung eines oder gar zweier geeigneter Lachspäſſe zur Bedingung machen. Es wird nun ganz darauf ankommen, ob be— ziehungsweiſe wie die betreffenden Lachspäſſe funktionieren. Sollten die betreffenden Lachs— päſſe ohne Schwierigkeit von den aufwärts ſteigenden Lachſen angenommen und durch— ſchwommen werden, ſo könnte der Wegfall der Lachsfänge in den Stromſchnellen bei Lau— fenburg nur vorteilhaft für den Lachsbeſtand im Rheine ſein. Es würde dann nur eine Verſchiebung der Lachsfänge eintreten. Die Lachſe würden nicht mehr wie bisher in den Stromſchnellen bei Laufenburg ab— gefangen werden, ſondern in der oberhalb belegenen, ruhig ſtrömenden Rheinſtrecke. Ich ſetze hierbei allerdings voraus, daß der Fang der Lachſe in den Lachspäſſen ſelbſt, wie auch eine größere Strecke vor denſelben verboten wird, was ja wohl anzunehmen iſt. Die Lachſe würden dann erſtlich nicht in der Mehrzahl in der Stromſchnelle ſelbſt abge— fangen, ſondern ſie könnten in das ruhigere Waſſer eintreten, wo Maſſenfänge wie in der Stromſchnelle nicht möglich ſind. Es würde dann eine viel größere Anzahl der Laichlachſe in dem oberhalb Laufenburg belegenen Teile des Rheines natürlich verlaichen und würde ſich dies wohl in dem ganzen Rheinſtrome bemerklich machen. Die ganze Rheinſtrecke vom Rheinfall bei Neuhauſen bis zur Einmündung der Thur iſt ein wahrhaft idealer Laichplatz für Lachſe. Das Waſſer des Rheinſtromes fällt bei dem berühmten Rheinfalle bei Neuhauſen ſtets völlig kryſtallklar hernieder, weil ſämmtliche Schlammteilchen ſich in den mächtigen Waſſerbecken des Bodenſees und Unterſees abgelagert haben. Selbſt bei andauerndem Regenwetter, ſogar bei der Schneeſchmelze wird hier das Waſſer kaum merklich getrübt. Der Untergrund, aus fauſtgroßen Rheinkieſeln beſtehend, iſt ganz wie geſchaffen ein gutes Bett für die abgelegten Lachseier und herrliche Verſteckplätze für die junge Brut abzugeben. Die Lachſe ſtreben daher auch mit aller Macht dahin, dieſe herrlichen Laichplätze zu erreichen, beſonders wenn die Nebenflüſſe Glatt und Thur nach Regenwetter ihre trüben ſchlammigen Fluten dem Rheinſtrome zuführen. Jedoch nicht nur die natürliche Fortpflanzung würde durch den Wegfall der Maſſen— fänge in den Stromſchnellen gewinnen, ſondern auch die künſtliche Zucht des Lachſes würde hierdurch eine beſſere werden. Gegenwärtig ſind nur wenige der in dem Laufenburger Stromſchnellen gefangenen Lachſe für die Fortpflanzung zu gebrauchen. Die ungeheuere Gewalt der Wogen in den Stromſchnellen drückt die Mehrzahl der gefangenen Lachſe mit ſolcher Wucht gegen die mächtigen eiſernen Reuſen, in welchen die Lachſe hier gefangen werden, daß die Eier der Weibchen nur noch ſelten für die Fortpflanzung verwendet werden können. Dies alles fiele hinweg, wenn die Lachſe bei Laufenburg ungehindert durch die anzulegenden Lachspäſſe aufſteigen könnten. Die Lachsfänge oberhalb würden ſich mehren und die Gewinnung be— fruchteter Eier eine größere werden. Ganz anders würde ſich jedoch die Sachlage geſtalten, wenn die bei Laufenburg ans zulegenden Lachspäſſe nicht oder nicht gut angenommen würden, wenn die Lachſe in Menge 70 unterhalb des Wehres weggefangen würden. Die oben geſchilderten idealen Laichplätze könnten alsdann von den Laichlachſen nicht mehr erreicht werden und würden öde und tot daliegen. Dies müßte ſich notwendig für den ganzen Rheinſtrom bemerklich machen, denn unter⸗ halb Laufenburg ſind ſo vorzügliche Laichplätze wie die oben geſchilderten nicht mehr vor— handen. Es genügt daher nicht, daß das Konſortium für die Erſtellung des Kraftwerkes bei Laufenburg die beiden Lachsfänge durch Ankauf an fi gebracht und hierfür ganz beträcht— liche Summen bezahlt hat. Für die Lachsfänge auf badiſcher Seite, Kleinlaufenburg, allein ſollen 200,000 Fres. gleich 160,000 Mk. gezahlt worden und hierfür noch die Verpflichtung übernommen ſein, die Stadt mit elektriſcher Beleuchtung zum Selbſtkoſtenpreiſe zu verſehen. Es genügt durchaus nicht, daß den oberhalb gelegenen Kantonen Schaffhauſen und Zürich eine Entſchädigung für die Verminderung oder gänzlichen Wegfall des Lachsfanges gezahlt werde, das Konſor— tium wäre hierdurch ſeiner allgemeinen Verpflichtung noch keineswegs entbunden. Es handelt ſich, wie oben gezeigt, durchaus nicht allein um die kurze Rheinſtrecke von Laufenburg bis an den Rheinfall, es handelt ſich um den ganzen großen Rheinſtrom. Die Lachsfänge am Oberrhein haben ſich gegen früher ganz beträchtlich vermindert. Viele ehemals ſehr wertvolle Lachsfänge (Lachswagen) ſind jetzt faſt wertlos, ſelbſt der Er— trag der beiden großen Lachsfänge bei Laufenburg iſt viel geringer geworden. Vor etwa 20 Jahren betrug die Pacht für dieſe Lachsfänge ziemlich das doppelte des jetzigen Pachterlöſes. Zu dieſer Zeit hätte ein derartiges Konſortium ſicherlich eine volle Million zum Ankauf der betreffenden Lachsfänge hergeben müſſen und wäre es doch wohl noch zweifelhaft geblieben, ob die Stadtgemeinden von Groß- und Kleinlaufenburg ſich ent- ſchloſſen hätten, ſelbſt zu dieſem hohen Preiſe in den Verkauf zu willigen. Wenn die beiden Stadtgemeinden jetzt ſich zum Verkaufe der betreffenden Lachs— fiſchereien bereit finden ließen, ſo hat hierbei wohl ohne Frage die Befürchtung mitgeſprochen, daß die Erträge auch fernerhin in gleicher Weiſe zurückgehen könnten wie in den letzten Jahrzehnten. Mit voller Sicherheit iſt jedoch anzunehmen, daß die Lachsfänge ſich noch ſchnell weiter vermindern, wenn die betreffenden Behörden nicht mit aller Strenge darauf ſehen, daß bei dem zu errichtenden hohen Wehr wirklich gut gangbare Fiſchpäſſe angebracht werden. Dieſen Lachspäſſen muß einige Zeit vor und während der Laichzeit in reichlichem Maße ſo viel Waſſer zugeführt werden, daß die aufwärtsſteigenden Laichlachſe die Päſſe leicht und gerne annehmen und durchſchwimmen, ſollten hierdurch auch einige hundert, ſelbſt tauſend Pferdekräfte und mehr verloren gehen. Hk. V. Die Jarben der Seen. Es iſt wohl ſehr begreiflich, daß zwei Haupterſcheinungen in der umgebenden Natur, das Blau des Himmels und die verſchiedenen Farben der natürlichen Gewäſſer, beſonders der Seen, ſchon in früher Zeit die Naturforſcher zu Unterſuchungen nach der Entſtehung und der Art dieſer Farbenerſcheinungen angeregt haben. Schon Leonardo da Vinci, ſpäter Newton und Goethe ſuchten das Blau des Himmels als die Farbe eines trüben Mediums zu erklären Tatſächlich iſt Tyndals Theorie, daß das Himmelsblau keine Eigenfarbe ſei, ſondern durch Diffuſion des Lichtes an kleinſten farbloſen Teilchen entſtehe, heute in der Wiſſenſchaft als mathematiſch begründete Tatſache anerkannt. Nicht ſo die Frage nach der Entſtehung und der Art der Farbe der Gewäſſer. Aller— dings wurde bereits durch Davy und Bunſen nachgewieſen, daß reines deſtilliertes Waſſer blau iſt und zwar azurblau ohne Beimiſchung von Grün, aber über die Entſtehung der blauen Farbe und der Abweichungen davon blieb man im Zweifel. Werden doch ſowohl die „Diffraktionstheorie“, wonach die Waſſerfarbe als die Farbe eines trüben Mediums aufgefaßt wird, als auch die „Chemiſche Theorie“, welche die ver— 71 — ſchiedenen Farben ausſchließlich durch die Farben der im Waſſer gelöſten Subſtanzen erklärt durch namhafte Gelehrte bis in die jüngſte Zeit eifrig verfochten. Die neueſten Unterſuchungen in dieſen Fragen hat wohl Dr. Otto Freiherr von und zu Aufſeß durchgeführt und in ſeiner Inaugural-Diſſertationsſchrift über „die Farbe der Seen“ im Jahre 1903 zu München veröffentlicht. Da dieſes Tema, beſonders für den Leſer— kreis der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ von Intereſſe erſcheint, gebe ich nachfolgend ein kurzes Referat über das Ergebnis dieſer Forſchungen. Dr. von Aufſeß geht von der Tatſache aus, daß in der einſchlägigen Litteratur, in welcher die Ergebniſſe der Forſchung nach der Farbe der Gewäſſer niedergelegt ſind, quantitative in der Natur ſelbſt angeſtellte Unterſuchungen über die Lichtabſorption des Waſſers vollſtändig fehlen. Durch ſolche allein hält er es für möglich, ſich darüber Rechen— ſchaft zu geben, in welcher Weiſe die verſchiedenen Faktoren, wie Beleuchtung, Trübung des Waſſers, Temperaturveränderung von einander abhängen und welchen Einfluß ſie auf die Farbe ausüben. Auf die bei den Unterſuchungen angewandten wiſſenſchaftlichen Methoden und die Art der Verwendung und die Beſchaffenheit der Inſtrumente und Apparate kann ich hier nicht näher eingehen, ich muß mich darauf beſchränken, die Reſultate möglichſt mit den Worten des Verfaſſers wiederzugeben. Als erſte Tatſache erkannte auch Dr. von Aufſeß durch Laboratoriumsverſuche, wie Davy und Bunſen, daß nicht nur opriſch leeres Waſſer, welches entweder durch 12 bis 15 maliges Filtrieren von doppelt deſtilliertem Waſſer durch Tierkohle oder durch Fällung der in doppelt deſtilliertem Waſſer immer noch ſuspendierten Staubteilchen mit einem farb— loſen Stoff, z. B. Zinkchlorid, hergeſtellt wird, ſondern auch ſchon doppelt deſtilliertes, alſo reines Waſſer, eine blaue Eigenfarbe beſitzt. „Alle Abweichungen vom Blau des reinen Waſſers ſind durch Anweſenheit von Fremdkörpern verurſacht.“ Dieſe Abweichungen wurden nun ihrer Größe nach (= quantitativ) mittels eines Spektrophotometers auf einem geräumigen, ſtabilen Boot, bei gleichmäßiger Himmelsbeleuchtung, vollkommen glatter Waſſer— fläche, möglichſt konſtanter Waſſerſchichtentemperatur, an verſchiedenen Seen feſtgeſtellt, jo am Kochelſee, Walchenſee, Eibſee, Baderjee, an den blauen Gumpen bei Partenkirchen, Aachenſee, König⸗ und Oberſee, Würmſee, Staffelſee, großer Arberſee im bayeriſchen Wald. Zunächſt ergibt ſich als Reſultat der Meſſungen der Lichtabſorption, daß man ſämtliche Gewäſſer be— züglich ihrer Farbe in vier Gruppen unterbringen kann. J. Gruppe: Blau wird nicht abſorbiert, Farbe: blau (Typus Achenſee) II. 5 „ſchwach „ Farbe: grün (Typus Walchenſee) 117: 5 „ ſtark er Farbe: gelblich-grün (Typus Kochelſee) IV. NE „ vollſtändig „ Farbe: gelb oder braun (Typus Staffelſee). Dieſe Umiortihiebe laſſen ſich auch für den Laien entweder ſchon mit bloßem Auge, ſicher aber bei einiger Uebung mit großer Genauigkeit mit Hilfe eines Taſchenſpektroskop konſtatieren. In demſelben erſcheint das Geſichtsfeld um ſo kleiner, je kleiner das Spektrum wird, das heißt, je mehr Lichtſtrahlen durch das zu unterſuchende Waſſer abſorbiert werden. Ein ſolches Inſtrument iſt ſtets leicht in der Taſche mitzuführen, man braucht zur Aus— führung der Beſtimmung nur mehr ein kleines geſchwärztes Rohr, um die Oberflächenreflexe ablenken zu können. Damit man vergleichbare Reſultate bekommt, muß der Spalt des Spektroskops immer eine und dieſelbe Breite haben. Dies läßt ſich leicht dadurch erreichen, daß man an der Vorrichtung, durch die der Spalt reguliert wird, eine Marke anbringt. Auf die Einteilung in die vier Gruppen und die Gründe der jeweiligen Abſorption von Blau werde ich unten nochmals zu ſprechen kommen. Die Unterſuchungen in den ge— nannten Seen ergaben außerdem noch wichtige Reſultate über Durchſichtigkeits- und Tempe- raturverhältniſſe. „Die Farbenzuſammenſetzung eines Sees bleibt konſtant, es hat alſo auch eine Trübung, welche die Sichttiefe um mehrere Meter verändert, auf die Art der Farbe keinen Einfluß. Es wechſelt blos ihre Intenſität.“ Scheinbar andere Farbe rührt oft auch nur daher, daß man den Grund durchſieht. Oft liegt auch ein rein phyſiologiſcher Grund vor. Ein klarer See mit durchſichtigem Waſſer erſcheint dem Auge viel dunkler, als ein ſolcher mit z. B. grünem Waſſer. Auch verliſcht häufig die Empfindung einer Farbe oder wird abgeſchwächt, wenn das Auge durch die Wahrnehmung anderer Farben oder durch 72 — ſtarke äußere Reize, wie vollen Sonnenſchein, beanſprucht iſt. Die Erſcheinung, daß alle Seen im Winter dunklere Farben zeigen, hängt lediglich mit der durch die größere Reinheit bedingten Aenderung der Sichttiefe und deren Einfluß auf das Auge zuſammen. Die Ver⸗ mutung mancher Forſcher, daß die Temperatur einen gewiſſen Einfluß auf die Waſſer⸗ farbe haben könnte, hat Dr. von Aufſeß bei Beobachtungen an den erwähnten Seen nicht beſtätigt gefunden. Im gewöhnlichen, nicht optiſch leeren Waſſer, alſo in der Natur, können. ſehr wohl große Temperaturunterſchiede nebeneinander beſtehen, ohne daß hierdurch die Farbenintenſität vermindert wird, wenn dieſe Unterſchiede nur ſtationär ſind, wenn alſo keine ſtarken Strömungen infolge von Temperaturdifferenzen auftreten. Übrigens hoffe ich, über die Temperatur- und Sichttiefenverhältniſſe der Gewäſſer, worüber beſonders Profeſſor E. Richter und Profeſſor A. Forel grundlegende Forſchungen angeſtellt, ſpäter berichten zu können. Was nun die oben erwähnte „Diffraktionstheorie“ betrifft, jo kommt Dr. von Aufſeß durch vergleichende Unterſuchungen zu dem Reſultat, „daß die Waſſerfarbe keinesfalls als die Farbe eines trüben Mediums aufgefaßt werden kann. Denn die Abſorptionskurve, die ſich bei künſtlich durch ein Medium, z. B. alkoholiſche Maſtixlöſung, getrübten Waſſer er— gab, ſtimmte durchaus nicht mit der Abſorptionskurve eines natürlichen Gewäſſers überein.“ Es blieb alſo die „Chemiſche Theorie“ zur Erklärung der vom Blau abweichenden Farben der Gewäſſer, und die Vermutung, daß die am häufigſten und in größten Mengen im Waſſer vorkommenden Subſtanzen, alſo Kalk in ſeinen verſchiedenen Arten und organiſche, humöſe Stoffe die Färbung bedingen, veranlaßte Dr. von Aufſeß zu vergleichenden Ver— ſuchen. In der Tat ergaben die Verſuche mit doppelt deſtilliertem Waſſer, welches einerſeits mit Calciumhydrooxyd vermiſcht wurde, andererſeits mit friſcher Gartenerde filtriert wurde, ganz ausgeſprochene Waſſerfarbenkurven. Gleichzeitig konnte man aus der Kurve für das künſtlich hergeſtellte Kalkwaſſer entnehmen, daß dieſes eine grünliche Farbe hatte, da ſchon etwas Abſorption der Lichtſtrahlen im Blau auftrat; die Kurve für die Löſung organiſcher Stoffe (Gartenerde) ergab, daß man es mit einem gelblichen oder braunen Waſſer zu tun hatte. Es ergab ſich alſo auch für die natürlichen Gewäſſer das Reſultat, daß einzig und allein Löſungen verſchiedener Subſtanzen dem Waſſer ſeine ſpezifiſche (vom Blau abweichende) Farbe verleihen und zwar 1. Kalk in ſeinen verſchiedenen Arten, wie Dolomit, kohlenſaurer und ſchwefelſaurer Kalk und 2. organiſche, humöſe Stoffe. Dabei entſcheidet die geologiſche Beſchaffenheit eines Seebeckens oder des dazu gehörigen Niederſchlaggebietes, welche Subſtanz nun gerade ein See in überwiegendem Maße gelöſt enthält. Wir ſehen, daß die tiefgrünen Gewäſſer hauptſächlich auf reinem Kalkboden vorkommen. II. Gruppe (Typus Walchenſee). Viele Vorlandſeen (Kochel-⸗, Würm-, Ammer⸗-, Chiemſee) liegen wohl auch noch im Kalk- gebiete, grenzen aber doch großenteils an mooſige Gegenden, oder haben Zuflüſſe, die aus ſolchen kommen. Daher iſt ihre Farbe ein gelbliches Grün. III. Gruppe (Typus Kochelſee). Die gelben oder braunen Gewäſſer endlich treffen wir in ſolchen Gegenden, wo große ver— weſende Pflanzenmaſſen (Torfmoore) vorkommen. Sie find alſo entweder ausgeſprochene Moorwäſſer, oder aber ihre Umgebung und ihr Zuflußgebiet iſt reich an Verwitterungs— produkten (Humus), wie dies im Urgebirge (Bayeriſcher Wald, Fichtelgebirge, Schwarzwald) ſo auffallend zu Tage tritt. IV. Gruppe. (Typus Staffelſee.) Die blauen Gewäſſer enthalten am wenigſten gelöſte Beſtandteile, zu wenig alſo, um die Eigenfarbe des Waſſers zu ändern. I. Gruppe. (Typus Achenſee.) Am Schluß der Diſſertationsſchrift faßt Dr. von Aufſeß die vorerwähnten Reſultate nochmals in dem Satze zuſammen: „Die Farbe eines jeden Sees und auch die jedes anderen Gewäſſers iſt eine Eigenfarbe, die ihre Urſache hat zu⸗ nächſt in der Eigenfarbe des reinen Waſſers (azurblau), welche dann mo⸗ difiziert wird durch den chemiſchen Gehalt, der ſeinerſeits wiederum ab⸗ hängt von den geologiſchen Verhältniſſen der nächſten und weiteren Umgebung.“ Wie weit dieſe Reſultate, die einen fo engen Zuſammenhang zwiſchen geologiſcher Bodenbeſchaffenheit und Vegetation einerſeits, Färbung, Sichttiefe und Temperatur der Ge- 73 — — wäſſer andererſeits erkennen laſſen, verwertet werden können ſpeziell für die Aufgaben des Fiſchfanges und der Fiſchzucht, werden weitere Forſchungen ergeben. Teilweiſe werde ich bei dem Referat über Temperatur- und Sichttiefenverhältniſſe der Gewäſſer auf dieſe Frage zurückkommen. W. Loſſen. VI. Vermiſchte Mitteilungen. Hebung der Fiſcherei im Main. Die auf der Delegiertenverſammlung des Fiſcher⸗ und Schifferverbandes vom 24. vor. Mis. zu Lohr vereinigten Gewerbefiſcher aus allen Teichen Uaterfrankens erklärten einſtimmig, daß ſich die Einrichtung der Schonreviere und die Karpfenausſetzung ſehr gut bewährt habe und daß es wünſchenswert ſei, in gleicher Weiſe wie ſeit vier Jahren auch in der Zukunft mit der Karpfenausſetzung fortfahren. Nicht allein wurden nach dieſen Berichten die Karpfen in größerer Anzahl als in früherer Zeit gefangen, ſo z. B. bei Kitzingen über 1 Zentner, bei Miltenberg 2 Zentner, bei Dorfprozelten 1 Zentner bei Marktheidenfeld 70—80 Pfund und zwar in Exemplaren von 2—7 Pfund — die Angaben der Fiſcher find eher zu niedrig als zu hoch —, ſondern es wurde auch feſtgeſtellt, daß die ausgeſetzten Karpfen im vergangenen Jahre auch ſchon gelaicht haben; beſonders bei Schweinfurt, Kitzingen, Würzburg, Karlſtadt wurden große Mengen heuriger Karpfenbrut beobachtet. Nach Angabe des Fiſchermeiſters Andreas Göß in Würzburg wurden in letzterer Zeit bei jedem Zuge mit dem Wurfnetze mehrere kleine Kärpfchen gefangen. Das Laichen des Karpfen im Maine ſelbſt herbeizuführen, war ein hauptſächlich anzuſtrebendes Ziel. Da der Karpfen 3 — 700 000 Eier abſetzt, war zu er- hoffen, daß, wenn die Karpfen zum Laichen im Maine kommen, dieſe Fiſchart raſch zunimmt. Auch das Gedeihen der Aale wird als gut bezeichnet. Greifbare Reſultate bezüglich der Zanderausſetzung wurden noch nicht erzielt, dieſelbe war wohl auch noch zu gering; doch ſoll der hierauf bezügliche Verſuch nicht aufgegeben werden. Für das Jahr 1904 ſollen auf⸗ gewendet werden: 1. Zur Beſetzung von 25 Schonrevieren mit je 150 zweiſömmerigen Karpfen — 3750 Stück — 19 Zentner a 75 Mk. = 1425 Mk.; 2. zur Ueberweiſung an die oberfränkiſche Mainſtrecke zum Ankauf von Karpfen 150 Mk.; 3. zur Ausſetzung von 40 000 Stück Aalbrut 340 Mk.; 4. zur Ausſetzung von Zandern 600 Mk., in Summa 2515 Mk. 8. Verunreinigung des unteren Mains. Die heſſiſche Fiſchereigenoſſenſchaft hat ſich einer Eingabe der Frankfurter und einer Bayeriſchen Fiſchereigenoſſenſchaft an den Land- und Reichstag angeſchloſſen, in der wegen der Verunreinigungen im Main um Abhilfe gebeten wird. Die Eingabe ſchildert ausführlich, daß die Verunreinigungen von den oberhalb Frankfurts in Offen⸗ bach, Fechenheim, Mühlheim, Stockſtadt und Damm gelegenen Induſtrieanlagen herrühren. Die Verſuchsfiſcherei auf dem Kaiſer Wilhelm-Kanal nahm auch im Jahre 1903 ihren gewohnten Fortgang. Auf der Maifahrt, die ſich ausnahmsweiſe über den ganzen Kanal, von Holtenau nach Brunsbüttel erſtreckte, wurden bezüglich des Herings alle früher gewonnenen Reſultate bei weitem übertroffen und alle Befürchtungen, den Heringen könnte infolge des veränderten Schleuſenbetriebes der Aufſtieg zu den Laichplätzen verwehrt, zum mindeſten aber ſehr erſchwert werden, allein durch die Tatſache zu Schanden gemacht, daß der Kanal in keinem Jahre von ſo großen Heringsſchwärmen bevölkert geweſen iſt als im Frühjahr 1903. Bei Rendsburg erſchienen die Heringe in ſolchen Maſſen, daß alt und jung mit den Händen, mit Ketſcher oder Korb, vom Ufer aus den Heringsfang betrieb, um ſich eine billige Mahlzeit zu beſchaffen. Wie angeſichts einer ſo über die Maßen geſteigerten Frequenz der den Kanal zum Zweck des Laichens aufſuchenden Heringe vorauszuſehen war, wurde ein neuer (vierter) Laich⸗ platz und zwar am nördlichen Ufer des Kanals bei 69,5 km, ausfindig gemacht. Infolge des bereits erwähnten Durchganges des Panzergeſchwaders von Hoitenau nach Brunsbüttel ſind inſofern erhebliche Verſchiebungen in der Verbreitung der Kleintierwelt des Kanals eingetreten, als die Planktonmaſſen (Krebstiere, Heringslarven von 1 em Länge u. ſ. w.) von Oſten nach Weſten gedrängt worden ſind. Auch konnte, und zwar zum erſtenmale, das Vorhandenſein von Heringen bei Brunsbüttel nachgewieſen werden. Die Vermutung, daß einige Kanalheringe auch 74 in die Eider vorgedrungen ſein könnten, lag zwar nahe, beſtätigte ſich jedoch nicht. Auch der ſonſtige Fiſchbeſtand des Kanals iſt nach wie vor ein vorzüglicher. Unter den eingewanderten Fiſchen nimmt der Strufbutt nächſt dem Hering die bedeutendſte Stelle ein. Etwa zwei Drittel aller im Kanal und ſeinen Ausbuchtungen gefangenen Flundern ſind „Blendlinge“, mit großen hellgelben Flecken. Ihre Qualität iſt vorzüglich. Mit Vorliebe halten ſich die Strufbutt in der Nähe der Böſchung auf. Große Huchen. Fiſcherdorfer Fiſcher fingen dieſer Tage in der Donau in der Nähe von Deggendorf einen Huchen, der bei einer Länge von 1,33 m 45 Pfund wog. Noch glücklicher war der Fiſcher Groß, welcher in der dem Rentier Herrn Schwann gehörenden Strecke der Iller mit einem Zuge drei Huchen im Gewichte von 140 Pfund erbeutete. Alle dieſe Fiſche waren dieſer Tage auf dem Münchener Markt zu ſehen. Lachsfang in der Prims. In Dillingen (Rheinland) wird hier ſchon jeit einer Reihe von Jahren auf Staatskoſten an einem Stauwehr der Prims, oberhalb der Hütte ein Lachsfang be- trieben. Zwecks Leitung des Fanges werden jedesmal ein bis zwei ſachkundige Jäger ſeitens des rheiniſchen Jägerbataillons abkommandiert, denen einige Fiſcher zum Fange ſelbſt beigegeben ſind. Heuerwar das Ergebnis auffallend gering. Während früher ſchon bis 200 und noch darüber Stück in einer Fangzeit erbeutet wurden, waren es dieſes Mal nur 34 Stück, welche 7 Liter Laiche ergaben. Die Witterung und der dadurch bedingte Waſſerſtand der Flüſſe, waren dem Fange beſonders ungünſtig. Ein 350 Jahre alter Fiſchwaſſerſtreit iſt durch die Bemühungen des Herrn Amts⸗ richters Bertram in Stadtamhof durch einen Vergleich zwiſchen den Fiſchereiberechtigten der oberen Donau und den Stromgemeinden Stadtamhof, Kleinprüfening, Kneiting, Winzer, Regensburg und der Fiſcherinnung Regensburg aus der Welt geſchafft. Es wurden die Fiſchereirechte der ca. 84 Vorgeladenen anerkannt und bezüglich der Grenzen eine Einigung erzielt. Die 160 000 ſibiriſchen Lachſe, die der Dampfer „Bianka“ von der Amurmündung nach Hamburg gebracht hat, ſahen aus, wie der „Tägl. Rundſchau“ zufolge ein Augenzeuge berichtet, wie friſche Lachſe. Die „Bianka“, Eigentum der Reederei Theodor & F. Eimbcke, verließ im April vr. Is. mit einer Ladung Stückgut für Wladiwoſtok den Hamburger Hafen. Nach etwa dreimonatiger Fahrt traf der Dampfer in Wladiwoſtok ein, löſchte dort die Stückgutladung und dampfte dann nach Nikolajewsk, dem eigentlichen Fanggebiet. In Niko⸗ lajewsk wurden alle mit dem Fang verbundenen Arbeiten durch ſibiriſche Fiſcher erledigt. In flachen Booten, Kongaſen, brachten die Fiſcher ihre Fänge längsſeits des Dampfers. Die Fiſche wurden dann lebend in die Schiffsräume gebracht, die durch die Eismaſchine in 6 Grad Kälte gehalten wurden. Dort wurden ſie von Leuten, die faſt völlig in Filz gekleidet waren, einigemal in Bottiche mit Waſſer getaucht und dann am Schwanzende aufgehängt. In kurzer Zeit bildete ſich um den einzelnen Fiſch eine Eiskruſte und nun wurde jeder einzelne in eine doppelte Lage von Pergamentpapier eingewickelt und dann in einfache Holzkiſten verpackt. In drei Monaten waren auf dieſe Weiſe etwa 6000 Zentner friſcher Lachs in den Schiffsräumen untergebracht. Es wurde aber außerdem noch ein anderes Verfahren eingeſchlagen. Es wurden etwa 2000 Zentner Lachs an Bord ausgenommen und dann geſalzen in Fäſſer ver- packt. Der Dampfer überbrachte ſomit 8000 Zentner. Am 30. September wurde Niko⸗ lajewsk verlaſſen. Anfangs wurde die Kälte in den Räumen auf 6 Grad gelaſſen. In Singapore, wo der Kohlenvorrat ergänzt werden mußte, und während der Reiſe bis Port Said mußte eine Kälte bis zu 10 Grad erzeugt werden. Hauptſächlich war dieſe größere Kälteerzeugung während der Fahrt durch das Rote Meer nötig. Verarbeitung von Walfleiſch und Walknochen in Pillau. Ein Haupterwerbs⸗ zweig der Fiſcher am Friſchen Haff, namentlich der Pillauer Fiſcher, beſteht in dem Fang der Stichlinge, von denen manchmal an einem Tage mehrere tauſend Zentner gefangen werden, die von der Tranfabrik zu Pillau, die Eigentum der Seefiſcherei-Geſellſchaft „Germania“ zu Hamburg iſt, mit 60 Pfg. für den Zentner bezahlt werden. Da der Stichlingsfang aber nur drei Herbſtmonate währt, ſo hat die genannte Fiſchereigeſellſchaft, um während der übrigen Zeit nicht untätig zu bleiben, im Frühjahr des vorigen Jahres eine aus Technikern und Bauhandwerkern beſtehende Expedition von 80 Mann ausgerüſtet, die an der Oſtküſte Is⸗ lands in völliger Wildnis und weit entfernt von allen Anſiedlungen ein Fabrikgebäude er⸗ 75 richtet und Maſchinen für Gewinnung von Walfiſchtran aufgeſtellt hat. Im vergangenen Jahre wurden, wie der „Globus“ mitteilt, von Mitte Juli bis Mitte September von zwei Dampfern 47 Wale gefangen, von denen der größte eine Länge von 112 Fuß, einen Wert von rund 40,000 Mk. hatte. Der Walſpeck wird in Island ausgebraten. Das Fleiſch und die Knochen wurden zerkleinert und nach Pillau gebracht, wo ſie während der Sommermonate verarbeitet werden ſollen. Zunächſt wird der Tran herausgezogen und aus den Rückſtän den wird Fiſchmehl, das hauptſächlich als Düngemittel Verwendung findet, bereitet. Weshalb kann man unter Umſtänden beim Schneiden dee Weiden hohe Stü cke ſtehen laſſen? Zur Genüge dürfte es bekannt ſein, daß zum Gedeihen einer rationellen Weidenkultur ein guter Schnitt eine der Hauptbedingungen iſt. Nach einer alten Forſtregel muß möglichſt nahe an der Erde und möglichſt glatt das Schlagholz abgehauen werden. Es können dann die Wundränder am ſchnellſten überwallen und es bilden ſich keine trockene Stumpfe, die den mancherlei Inſekten, wie Bohrkäfern und anderen Schädlingen Unterſchlupf gewähren würden. Es können jedoch Fälle eintreten, in denen nicht die Regel gilt, ſondern die Ausnahme. In niedrig gelegenen Flußkämpen oder auf Mooren, die an ſtehender Näſſe leiden, kann es ſehr leicht vorkommen, daß die jungen Schößlinge durch die Näſſe geſchädigt werden, auch kann es wohl vorkommen, daß Frühlings- und Sommerhochwaſſer den jungen Nachwuchs vernichtet, wenn er allzulange ſtehen bleibt. Auf Mooren ſucht man ſich dadurch zu helfen, daß man Rabattkulturen anlegt. Da ſich durch dieſe Kultur das Areal aber nicht ſo vorteilhaft ausnützen läßt, weil die Reihen von einander weiter entfernt ſind, wird man, wenn irgend angängig, das Pflanzen im engen Verbande vorziehen. Gleich beim erſten Schnitt läßt man etwas lange Köpfe ſtehen, man braucht beim Schneiden nicht ſo peinlich darauf zu achten, daß die Ruten dicht an der Erde abgeſchnitten werden. Der Schnitt kann daher auch mit dem Schnitzker ausgeführt werden. Der neue Stockausſchlag zeigt ſich an den Enden der Stümpfe und es bilden ſich ſo Köpfe, die ſoweit über der Erde ſtehen, als die Stümpfe lang werden. Bleibt im Frühjahr allzuviel Waſſer längere Zeit ſtehen, ſo kann es dem neuen Schößlinge nichts anhaben, den alten Köpfen ſchadet es weniger oder garnichts. Auf Fluß— kämpen lagert ſich der fette Schlamm ab und erhöht von Jahr zu Jahr den Boden, die Länge der Stöcke vermindernd. Iſt die Schlickablagerung eine ſtarke, ſo kann nach einer Reihe von Jahren das Niveau derartig erhöht ſein, daß von den hohen Stöcken überhaupt nichts mehr zu merken iſt, die Köpfe ſich dicht auf dem Boden befinden. Dort, wo Kulturen unterhalb ſteiler Bergabhänge angelegt werden, kann es wohl vorkommen, daß bei ſtarken Regengüſſen und Schneeſchmelzen derartige Sand- und Geröllmaſſen herabgeſchwemmt werden, daß die Stöcke verſandet und verſchüttet werden, wenn ſie ſich dicht auf dem Erdboden be— finden. Es ſind mir Fälle bekannt, daß ſogar hohe Kopfweiden verſandet waren und wie verwachſene Zwerge ausſahen. Bei ſolchen Bodenverhältniſſen wird es vorteilhaft ſein, die Stümpfe der Ruten ziemlich hoch ſtehen zu laſſen. Verſanden oder Verſchütten der Anpflan- zung wird dann unmöglich ſein. Grams -⸗Schönſee. VII. Bereinsnadridten Württembergiſcher Anglerverein. Erſte ordentliche Heneralverſammlung, abgehalten am 18. Januar 1904 im Hotel „Viktoria“, abends 8 ¼ Uhr. Anweſend ſind im ganzen 21 Mitglieder. Der Vorſitzende, Herr Seeger, eröffnet die Sitzung mit dem Dank des Vereins an die Mitglieder, welche im Laufe des Jahres beſonders tätig waren; er erinnert an das im Laufe des Jahres durch den Tod ausgeſchiedene Mitglied Herrn Büttner, deſſen Andenken die Verſammlung durch Erheben ehrt und nach einigen weiteren, generellen Bemerkungen fordert er den Schriftführer auf, den Jahresbericht zu verleſen — dieſem Bericht wird ohne Einwendung zugeſtimmt —; hierauf erfolgt Vortrag des Kaſſenberichts durch den Kaſſier; nach einigen Bemerkungen des Herrn H. Wolf wird auch der Kaſſenbericht ein- ſtimmig angenommen und dem Kaſſier Decharge erteilt. 76 Herr Profeſſor Dr. Klunzinger übernimmt nun den Vorſitz als Alterspräſident und die Leitung der Neuwahl eines Vorſtandes. Auf Antrag des Herrn Hompertz, unterſtützt durch Herrn Klingler, wird der alte Vorſtand durch Akklamation wiedergewählt und zwar die Herren: Seeger als Vorſitzender; Hofacker als Vorſitzender⸗Stellvertreter; Backe als Schriftführer; Mosbart als Schriftführer⸗Stellvertreter; Wähmer als J. Kaſſier; E. Meier als II. Kaſſier. Die Wiederwahl wird von den Betreffenden dankend angenommen. Herr Seeger nimmt den Vorſitz wieder ein und ſchlägt das Mitglied Herrn Bankier Bauer als Kaſſenreviſor für das neue Jahr vor. — Einſtimmig angenommen. Nunmehr trägt Herr E. Meier den Etat für 1904 vor. Darüber entſpinnt ſich eine längere Debatte, an der ſich die Herren H. Wolf, Apotheker Seeger, Maurer, Wähmer und Backe beteiligen. Der Etat wird ſchließlich genehmigt, mit dem Vorbehalt jedoch, daß der Poſten „Fiſchertrag aus dem Neckar bei Untertürkheim“ ſich lediglich aus Aalen und Weißfiſchen (Naſen) zuſammenſetzen darf; jede andere Gattung von Fiſchen dürfen nur mit der Angel gefangen werden und wenn »ſolche ab und zu ſich in den Aalreuſen fangen, jo müſſen ſie ins Waſſer zurückgeſetzt werden. u Herr Klingler regt die Entfernung eines Stacheldrahtzaunes auf dem rechten Untertürf- heimer Ufer an, welcher es dem Angler manchmal faſt unmöglich mache, ans Waſſer zu gelangen. Herr Seeger antwortet: Das betreffende Grundſtück werde behufs Regulierung des Ufers demnächſt zur Zwangsenteignung gelangen und dann erſt werde es möglich ſein zu ſehen, was in der An⸗ gelegenheit zu tun ſei. Herr Hompertz wünſcht die genaue Grenze des Untertürkheimer Waſſers deutlich ausgeſteckt zu ſehen. Remedur wird verſprochen. Herr Profeſſor Dr. Klunzinger erſucht die Angler, über dem Vergnügen nicht die Wiljen- ſchaft zu vergeſſen. Eines der wichtigſten Probleme einer rationellen Fiſchzucht iſt die natürliche Ernährung der Fiſche und dieſe kann am beſten durch Unterſuchung des Mageninhalts gefangener Fiſche erforſcht werden. Er erbietet ſich, die Mägen ſolcher Fiſche mikroſkopiſch zu unterſuchen und das Reſultat den Betreffenden mitzuteilen, eventuell es bei den nächſten Monatsverſammlungen vorzutragen. Dabei iſt es von Wichtigkeit, bei der Ueberſendung des Magens Angaben über Datum, Oertlichkeit, Waſſerſtand und Tageszeit des Fanges zu machen. Daran anſchließend erbietet ſich Herr Seeger, den Anglern zu dieſem Zweck Gläſer mit Formalinlöſung unentgeltlich zu überlaſſen. Nach einigen weiteren perſönlichen Bemerkungen ſchließt der Vorſitzende die Verſammlung. Am 23 Januar hielt der Verein ſein I. Stiftungsfeſt im Hotel „Viktoria“ ab. Das Pro⸗ gramm enthielt elf Geſangsnummern, zum größten Teil vorgetragen von Mitgliedern des Vereins. Die Begrüßungsrede hielt der Vorſitzende Herrn A. Seeger, auf welche einige der geladenen Gäſte, darunter Herr Profeſſor Dr. Sieglin von Hohenheim und Herr Otto Lötte, I. Vorſitzender des Aquarien⸗ und Terrarienvereins antworteten. Herr Hofrat Hinderer ſprach in Vertretung des I. Vorſitzenden des Württembergiſchen Landesfiſchereivereins des Freiherrn von Plato. Auch der Hofacke kam zu ſeinem Rechte in Vorträgen des Herrn Profeſſors Dr. Klunzinger und Herrn Hugo ofacker. Verbunden mit der Feier war eine Gabenverloſung und eine kleine Ausſtellung der ein⸗ heimiſchen Fiſchfeinde, zu welcher die Oberleitung des hieſigen Naturalienkabinets das Material in entgegenkommendſter Weiſe überlaſſen hatte. Das Programm fand ſeinen Abſchluß mit einer Tanz⸗ unterhaltung, die bis jpät in den Morgen hinein dauerte. Borftandsfigung vom 1. Februar 1904, abends 8 Uhr im Hotel „Viktoria“. Anweſend ſind fünf Vorſtandsmitglieder. Als neue Mitglieder ſind vorgeſchlagen und werden einſtimmig auf⸗ genommen die Herren: Herm. Lindner, Kaufmann, Stuttgart, Neckarſtr 75; Dr. Friedr. Knupfer, Zahnarzt, Stuttgart, Seeſtr. 5/2; Otto Ulmer, Kaufmann, Stuttgart, Engeſtr. 6/2; Chriſt. Merkle, Präparator, Stuttgart, Eßlingerſtr. 23; Dr. Kurt Lampert, Oberſtudienrat, Stuttgart, Archivſtr. 3/2; Heinrich Heerlein, Privatier, Stuttgart, Hauptſtätterſtr. 128/1; Philipp Whitefoord, engl. Pfarrer, Stuttgart, Olgaſtr. 69%; Otto Lötte, Kaufmann, Stuttgart, Silberburgſtr. 159 /1; Ernſt Pittſchau, Kaufmann, Stuttgart, Gymnaſiumſtr. 21a; Verein der Aquarien- und Terrarienfreunde, Stuttgart, als Korporationsmitglied. Monatsverſammlung am 1. Februar 1904, abends 8 Uhr, im Hotel „Viktoria“. Der Vorſitzende teilt mit, daß für Rechnung einiger Mitglieder 53 000 Stück angebrütete Lachsforelleneier beſtellt worden ſind. Dieſelben werden in den kaliforniſchen Brutapparaten aus⸗ gebrütet und dann in den verſchiedenen Privatgewäſſern ausgeſetzt. Ferner gibt er bekannt, daß dem Verein zwei kleinere Forellenbäche angeboten ſind; mit Rückſicht auf die Unbedeutenheit derſelben und der ſchweren Zugänglichkeit wird der Erwerb ab⸗ gelehnt. Da nichts weiteres Geſchäftliches vorliegt, wird die Verſammlung vertagt. Nächſte Monats- verſammlung am 7. März, abends 8 Uhr, Hotel „Viktoria“. Bayeriſcher Landesfiſchereiverein. Am 6. März, vormittags 10 Uhr, findet im Sitzungsſaale des Bayeriſchen Landwirtſchafts⸗ rates München, Prinz Ludwigſtraße 1 die Generalverſammkung des Bayeriſchen Fiſchereivereins pro 1903 ſtatt, zu welcher alle Mitglieder und ſonſtige Fiſchereiintereſſenten eingeladen find. Die Tagesordnung wird in der nächſten Nummer der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ bekannt gegebe n. N Sportfiſcherverein „Die Geſplißten“ in München. Der Verein wurde am 22. Januar lfd. Is. gegründet und beſteht zur Zeit aus 33 Mit⸗ gliedern. Zweck desſelben iſt: Pflege des feineren Angelſportes und der Geſelligkeit unter ſeinen Mitgliedern. Gewählt wurden zum Vorſitzenden: Herr Dr. Karl Heintz, zu deſſen Stellvertreter: Herr Akademieprofeſſor Ritter von Ruemann, zum Sekretär: Herr Direktor Karl Gerlach. Am 5. Februar fand eine außerordentliche Generalverſammlung ſtatt. Tagesordnung: Definitive Feſtſetzung der Statuten. Es wurde der Beſchluß gefaßt, den Verein als anerkannten eintragen zu laſſen. Die Anzahl der Mitglieder ſoll beſchränkt ſein und Neuaufnahmen nur dann ſtattfinden können, wenn die Ein⸗ ladung zum Beitritt vom Vereine ausgegangen iſt. Vorbedingung iſt auf alle Fälle die Mitglied⸗ ſchaft zum Bayeriſchen Landesfiſchereiverein. Die Einführung von Gäſten iſt geſtattet. Verſammlungen finden einmal monatlich im Jagdzimmer des Auguſtinerbräu ſtatt. Nachdem Herr Dr. Heintz einige ſportliche Mitteilungen gemacht, wurde ein am gleichen Abend in den „Neueſten Nachrichten“ erſchienener Artikel von Fritz Skowronnek „Die Fiſch⸗ weid im Winter“ lebhaft erörtert und in Anbetracht der nicht zu billigenden Anſicht des Ver⸗ faſſers, daß auch der Speer und das Jagdnetz (Spiegelnetz) zu den Waffen des Sportfiſchers zuzu⸗ zählen ſeien, das Bedauern ausgeſprochen, daß in den weiten Grenzen des Deutſchen Reiches noch ſo verſchiedene Auffaſſungen über den wahren Angelſport beſtehen, während über den weidmänniſchen Betrieb der Jagd ziemlich allgemein giltige Anſchauungen herrſchen. Bezirksfiſchereiverein Erlangen. Von der Fiſchzuchtanſtalt des Bezirksfiſchereivereins Erlangen und beziehungsweiſe von der dieſem Verein errichteten Karpfenvermittlungsſtelle können im März und April ds. Is. bezogen werden: 1- und 2⸗ſömmerige Satzfiſche der Aiſchgründer und fränkiſchen Karpfenraſſe, Forellenbarſchjährlinge, Regenbogenforellenjährlinge, Bachſaiblingsjährlinge, Hechtjährlinge (zirka 2000 Stück). Anfragen an Stadtkämmerer Colb in Erlangen. Sächſiſcher Fiſchereiverein. Am 26. Februar, mittags 1 Uhr, findet in Dresden in der deutſchen Schänke „zu den drei Raben“ die Generalverſammlung des Sächſiſchen Fiſchereivereins ſtatt und werden Mit- glieder und von ſolchen eingeführte Gäſte höflichſt eingeladen. Tagesordnung: 1. Vortrag der Vereinsrechnung und des Geſchäftsberichts aus 1903. 2. Antrag auf Richtigſprechung der Vereinsrechnung aus 1903 und Wahl einer Prüfungsabordnung für die 1904er Vereinsrechnung. 3. Mitteilung über verwendete und zu verwendende Mittel. 4. Vortrag des Herrn Dr. Emil Walter-Schwerin über: „Die Schleie als Nutzfiſch, ihre Naturgeſchichte, Pflege und Zucht.“ 5. Allgemeine Mitteilungen und Wünſche aus der Mitte der Verſammlung. Anſchließend an die Generalverſammlung findet ein gemeinſames Mittageſſen ſtatt. Dresden, 10. Februar 1904. Der Vorſtand des Sächſiſchen Fiſchereivereins. gez. Graf von Könneritz⸗„Loſſa. gez. Aſter. Fiſchereiverein für die Provinz Oſtpreußen. Monatsverſammlung am 1. Februar 1904 zu Königsberg i. Pr, 1. Der Vorſitzende gedenkt des vor wenigen Tagen verſtorbenen Apothekerbeſitzers Perwo in 1 dem der Verein die im Herbſt 1901 erfolgte floriſtiſche Erforſchung des friſchen Haffs verdankt. 2. Anläßlich des auf dem 16. Februar ds. Is. fallenden 100. Geburtstages C. Th. E. von Siebolds, gibt der Vorſitzende einen kurzen Lebensabriß des Münchener Gelehrten und beſpricht beſonders ſein noch heut nicht übertroffenes Werk: „Die Süßwaſſerfiſche Mitteleuropas (Leipzig 1863)“, das ihm auch in fiſchereilichen Kreiſen ein dauerndes Andenken ſichert. Die zur Abfaſſung des Werkes notwendigen Vorſtudien führten den Verfaſſer, der als Arzt etwa zehn Jahre in Heilsberg, Königsberg und Danzig verbracht hatte, im Herbſt 1860 nach Preußen zurück und dankbar gedachte derſelbe der Förderung, die ſeitens der Behörden ſeinen Studien in Oſtpreußen zuteil geworden iſt. 3. Der ſtellvertretende Vorſitzende, Herr Regierungsrat Fetſchrien beſprach einige Fragen aus der Rechtſprechung über das preußiſche Fiſchereigeſetz vom 30. Mai 1874 und zwar die SS 4 und 20, von denen der erſte über die geſchloſſenen Gewäſſer, der andere von der Beſeitigung der Hinderniſſe für den Wechſel der Fiſche handelt. Der Vortragende erörterte die auf dieſe Materie Bezug habenden Entſcheidungen des Oberverwaltungsgerichtes und ging dabei auch auf den Entwurf des neuen Fiſchereigeſetzes ein. Bei der Behandlung des § 20 wurde auch der ſelbſttätigen, mit Mühlenwehren in Verbindung ſtehenden Aalfänge gedacht, zu deren Anlage meiſtens eine beſonders erteilte Berechtigung nicht vorliege. Es wurde die Frage angeregt, ob es, wozu die Judikatur die Möglichkeit biete, nicht zweckmäßig ſei und im Intereſſe der Allgemeinheit 78 liege, die rechtliche Grundlage für das Beſtehen der ſehr zahlreichen ſelbſttätigen Aalfänge zu prüfen und gegebenenfalls unberechtigte Anlagen zu beſeitigen Mit Rückſicht auf die Rechtslage und den Umſtand, daß nunmehr ſeitens der Behörden den Pächtern fiskaliſcher Seen die Ausſetzung von Aalbrut beziehungsweiſe Aalen zur Pflicht gemacht ſei, auch zahlreiche Privatſeen in gleicher Weiſe bedacht würden und daß bei der nun einmal beſtehenden Lebensweiſe der Aale weniger diejenigen am Erfolg partizipierten, welche Koſten aufgewendet hätten, als die Müller, die ſich nur ganz ausnahmsweiſe zur Ausſetzung von Aalen verſtünden, ſprachen ſich alle Redner für ein ſolches Vorgehen aus. In einer einſtimmig angenommenen Reſolution wurde beſchloſſen, einen darauf be- züglichen motivierten Antrag bei den Herrn Regierungspräſidenten zu ſtellen. Hierauf beſprach Herr Prof. Dr. Braun das ſoeben erſchienene „Handbuch der Fiſch— krankheiten“ von Prof. Dr. Hofer-München, das auf ſehr umfaſſenden Studien beruhend eine längſt empfundene Lücke in der Literatur ausfüllt und allen Praktikern, an die er ſich in erſter Linie wendet, auf's Wärmſte empfohlen wurde. Sodann legte der Vorſitzende mehrere Belegſtücke für erfolgreiche Beſetzung oſt⸗ preußiſcher Seen mit Coregonen vor, die die Winterfiſcherei des Januar geliefert hat. In dem einen Falle handelt es ſich um die ſchon 1883 erfolgte Ueberführung der kleinen Maräne (Coregonus albula) aus dem Dadayſee nach dem bis dahin maränenfreien D.. ſee bei Gr. R., die vollkommen gelungen iſt, wie die alljährlichen Winterfänge bewieſen; die Maränen erreichen dort Längen von 34 cm und ein Gewicht von 400 f (nach der Laichzeit). Auch in einem zweiten See Oſtpreußens iſt die Einbürgerung der kleinen Maräne gelungen und zwar durch eine einmal erfolgte Ausſetzung größerer Brutmengen. Schon frühere Fänge wieſen auf das gute Wachstum die eintretende Geſchlechtsreife und Vermehrung der neuen Inſaſſen des S.-Sees bei A. hin, doch konnte von einem wirklichen Ertrage nicht geſprochen werden. In dieſem Januar ſind jedoch mit zwei Zügen 1% Zentner kleine Maränen gefangen worden, die der Pächter bis auf 20 Pfund wieder zurückſetzte, da ſie großenteils ein⸗ und zweijährige Tiere waren. Derſelbe See hat auch den Beweis geliefert, daß in ihm früher (als Brut) ausgeſetzte Schnäpel ſich bereits vermehrt haben, neben dem Teiſtimmer See der zweite in Oſtpreußen, in dem dies feſtgeſtellt tt — Ein nur 46 ha großer Privatſee im Oſten der Provinz, mit 10 m Maximaltiefe, bis dahin frei von allen Maränenarten, erhielt im Frühjahr 1903 Brut der großen Maräne (Coregonus maraena); drei Exemplare ſind im Januar 1904 gefangen worden, die in neun Monaten eine Länge von 20—21 cm erreicht hatten. Mit dem Dank an die Einſender der wichtigen Belegſtücke verband der Vortragende die Bitte, in den Beobachtungen nicht nachzulaſſen und alle Erfahrungen dem Vorſtande möglichſt unter Einſendung von Belegſtücken, die im Fiſchereimuſeum aufbewahrt werden, zur Kenntnis zu bringen. Endlich legte Herr Forſtrat Voß kaum fingerlange Plötzen vor, die in einer Menge von 20 Tonnen an einem Tage bei Anwendung engmaſchiger Netze, wie ſolche zum Fang von Kaul— barſchen und Uckeleis konzeſſioniert ſeien, in einem See gefangen worden ſind; in einem anderen See ſind bei der gleichen Gelegenheit 5 —7 Tonnen kleiner Maränen und 15 Tonnen kleiner Plötzen — alle unter dem Minimalmaß — erbeutet worden. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob nicht angeſichts ſolcher offenbarer Schädigungen durch engmaſchige Netze (1.3 beziehungsweiſe 0.7 cm) bei der Konzeſſionserteilung mit größerer Strenge vorzugehen ſei. In der ſehr lebhaften Dis- kuſſion wurde auf die Notwendigkeit der Benützung engmaſchiger Netze in ſolchen Seen hingewieſen, deren Hauptertrag in Kaulbarſchen oder Uckeleis liege; auch ſeien engmaſchige Netze das einzige Mittel, um der beſonders in den Laichſchonrevieren wüſtenden Stichlinge einigermaßen Herr zu werden, wie durch Anführung von Beiſpielen (12 Tonnen Stichlinge bei der unter amt- licher Aufſicht probeweiſe vorgenommenen Befiſchung eines einzigen Reviers) bewieſen wurde. Wo allerdings wertvolle Fiſche mit vernichtet würden, müſſe die Aufſicht ſtrenger, eventuell die erteilte Konzeſſion zurückgezogen werden. . VIII. Fragekaſten. Frage Nr. 3. (Herr Dr. U. in P.): 1. Welche Höhe des Holzzaunes und welcher Ab— ſtand der einzelnen Holzſtangen von einander in horizontaler oder in vertikaler Anlage wird nach dem Sinne des Geſetzes genügen, um ein Grundſtück als umfriedet zu betrachten und dem Grund— eigentümer die Ausübung des Jagdrechts darauf zu ſichern? 2. Iſt der derzeitige Jagdpächter berechtigt, mein eingezäuntes Grundeigentum bis zum Ablaufe ſeines Pachtvertrages noch weiterhin zu betreten und die Jagd darin auszuüben? Antwort. Zu 1: Hier iſt zu unterſcheiden, ob das betreffende Grundſtück an die Be- hauſung anſtößt und als Hausgarten zu betrachten iſt oder nicht. Im erſten Fall würde irgend eine Umfriedung genügen um dem Grundeigentümer die Ausübung des Jagdrechtes daſelbſt zu ſichern. (Art. 2 Ziff. 1 des Jagdgeſ.). Im letzteren Falle muß die Einzäunung eine dichte und mit verſchließbaren Türen verſehen ſein. (Art. 2 Ziff. 2 loc. eit.) Eine beſtimmte Höhe oder Weite der Zaunſtangen iſt nicht vorgeſchrieben, es genügt, daß die Einzäunung ſo beſchaffen und geſtellt iſt, daß durch dieſelbe Menſchen von einem einfachen be- quemen, weder beſonderen Kraftaufwandes, noch einer Gewaltanwendung bedürfenden Ueberſchreiten 79 abgehalten werden. Die Möglichkeit eines Eindringens mittelſt Durchkriechens, Durchſchlüpfens, Durchzwängens, Ueber- oder Einſteigens hebt den Begriff der Umſchloſſenheit eines Raumes nicht auf. Eine dieſe Möglichkeit unbedingt ausſchließende Beſchaffenheit der Einfriedigung erſcheint auch nicht notwendig, da gegen widerrechtliches Eindringen in befriedetes Beſitztum ſtrafrechtlicher Schutz gewährt iſt. (SS 123, 368 Ziff 9 d. Str.⸗G.⸗B.) Im Uebrigen ſiehe die Ausführungen in der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“ Nr. 2 pro 1904 S. 28.) Zu 2. Dieſe Frage, welche ſich auf die vorbemerkten Ausführungen der „Allgem. Fiſcherei— Zeitung“ unter III, 4 ſtützt, iſt nicht unbedingt zu bejahen. Nach einem Entſcheid des bayeriſchen oberſten Gerichtshofes vom 30 November 1900 wurde — analog den Entſcheidungen des preuß. Oberverwaltungsgerichtes — ausgeſprochen, daß der Grundeigentümer ſofort jagdausübungs⸗ berechtigt wird, wenn die Vorausſetzungen des Art. 2 Ziff. 3 des Jagdgeſetzes — und ſomit auch Ziff. 2 bezüglich der eingezäunten Grundſtücke — gegeben ſind. Geſtützt auf dieſes Erkenntnis, können Sie dem Jagdpächter den Eintritt in Ihr Beſitztum verſagen. At IX. Perſonalnotiz. Der Chemiker, Herr Dr. Franz Graf iſt zum wiſſenſchaftlichen Mitglied der K. B. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München ernannt worden. Dem Präſidenten des Elſäſſiſchen Fiſchereivereins, Herrn Leo Stromeyer, Mitglied der Handelskammer, iſt der rote Adlerorden IV. Klaſſe verliehen worden. X. Literatur. Prof. Dr. Bruno Hofer: „Handbuch der Fiſchkrankheiten“. XV. r. 359 Seit. 8“. Mit 18 Farbentafeln und 222 Textabbildungen. München, 1904. Preis 12.50 M. Gar oft wird die Phraſe, daß irgend ein erſcheinendes Werk eine Lücke in der Literatur ausfülle, gebraucht — nicht immer mit Recht; wenn ſie aber irgendwo eine Berechtigung beſitzt, ſo iſt das bei dem vorliegenden Werke und zwar ohne jede Einſchränkung der Fall. In der Tat beſitzen wir bisher kein die Fiſchkrankheiten ausſchließlich behandelndes Werk, obgleich die dringende Notwendigkeit eines ſolchen ſich jedem Praktiker und auch jedem Theoretiker auf fiſchereilichem Gebiet längſt aufgedrängt hat. Beweis dafür ſind die kaum einem Werke über Fiſchzucht ganz fehlenden Kapitel über Fiſchkrankheiten — aber welcher Unterſchied zwiſchen dieſen mehr als An— hängſel erſcheinenden Abhandlungen und dem Hofer'ſchen Werk! Keineswegs ſoll hiermit ein Vorwurf gegen die Verfaſſer der Fiſchkrankheiten behandelnden Abſchnitte fiſchereilicher Werke er— hoben werden; ſie taten ihr Beſtes, waren aber überall eingeengt, beſonders, weil das Wiſſen in dieſer Beziehung noch wenig fortgeſchritten war. Das iſt durch Hofers langjährige Arbeiten nunmehr anders geworden: von allen Seiten Mitteleuropas ſtrömten ihm, als dem Leiter der Kgl. Bayeriſchen biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München, Mengen erkrankter Fiſche zu, die auf das ſorgfältigſte unterſucht worden ſind; weitere Erfahrungen erwuchſen durch Unterſuchungen von Fiſch⸗ und Krebsſterben an Ort und Stelle, durch Beobachtungen lebender erkrankter Fiſche und durch Experimente. Erſt nach langjährigen Vorſtudien, deren Ergebniſſe gelegentlich — be— ſonders in der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ veröffentlicht worden find, und nach Durcharbeitung der ſehr zerſtreuten, für Viele gar nicht zugänglichen Litteratur iſt der Verfaſſer an die Fertig- ſtellung des vorliegenden Werkes herangetreten, das allen Intereſſenten gleich willkommen ſein wird. Es wendet ſich in erſter Linie an den praktiſchen Fiſchzüchter und ſetzt demgemäß weder ſpeziell mediziniſche noch naturwiſſenſchaftliche Kenntniſſe voraus; bei der Beſchreibung der einzelnen — überraſchend zahlreichen Krankheitsformen ſind daher die äußeren Symptome, die Heil- und Vorbeugungsmaßregeln in den Vordergrund getreten, welch letztere freilich nur nach Kenntnis der Erkrankungsurſachen verſtanden werden können. Nicht daß es dem Hofer'ſchen Werk an wiſſen⸗ ſchaftlicher Grundlage fehlte — in ihr allein wurzelt ja jede Erkenntnis —, aber ſie drängt ſich nicht ſo direkt dem Leſer auf, daß der Laie davon berührt werden könnte. Sehr richtig finde ich die Einſchränkung auf die Süßwaſſerfiſche (inkl. Flußkrebs) Mitteleuropas, da ſonſt das Werk einen weitere Leſerkreiſe nur abſchreckenden Umfang angenommen hätte. Es zerfällt in mehrere, der Natur der Sache nach verſchieden große Abſchnitte. Der erſte behandelt die allgemeinen Infektionskrankheiten der Fiſche, die zum Teil durch Bakterien, zum Teil durch Sporozen verurſacht werden. Dann folgen die Erkrankungen der einzelnen Organe des Fiſchkörpers, die zum großen Teil ebenfalls durch Schmarotzer, pflanzlicher oder tieriſcher Art bedingt werden. Im Anſchluß an die Erkrankungen der Geſchlechtsorgane werden auch diejenigen der Fiſcheier und der Brut geſchildert, ſowie am Schluß des zweiten, umfangreichſten Hauptabſchnitres die Mißbildungen der Embryonen Der dritte Abſchnitt iſt der Krebspeſt gewidmet, die wir erſt wirklich verſtehen gelernt haben nach der vor Jahren durch Hofer erfolgten Entdeckung des Krebspeſtbacillus, der, auch bei Weißfiſchen vorkommend, bei dieſen 80 un ‚eine äußerlich leicht erkennbare Schuppenſträubung hervorruft. Hierbei geht der Verfaſſer auch auf die neueſten Unterſuchungen Schikoras ein, welcher die Urſache der noch immer vorkommenden Krebspeſt in zu den Saprolegnien gehörigen Pilzen ſehen will, weiſt aber dieſe Anſchauung als jedes wirklichen Beweiſes entbehrend zurück. Das Schlußkapitel gibt allgemeine Verhaltungsmaßregeln beim Eintritt von Fiſch— krankheiten. Das leicht lesbare und überſichtlich geſchriebene Werk iſt mit zahlreichen Textabbildungen ſowie mit vorzüglich reproduzierten Tafeln verſehen, welche erkrankte Fiſche in natürlicher Fär⸗ bung wiedergeben und ſehr weſentlich zum Verſtändnis des nicht gerade leichten Gebietes beitragen werden. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß der Verfaſſer bei der Schilderung der Erkrankungen der Organe, wo es notwendig war, auch den normalen Zuſtand und die Leiſtungen der Organe erörtert, da Kenntniſſe hierüber nicht überall vorhanden ſind und die Beurteilung der Symptome, die Organerkrankungen mit ſich bringen, nur vom Normalen ausgehen kann Es wäre gewiß nicht unzweckmäßig geweſen, hierin noch weiter zu gehen, als es geſchehen iſt, da in dem Wiſſen vieler Laien gerade in dieſer Beziehung große Lücken vorhanden ſind oder ganz verworrene Vorſtellungen herrſchen; vielleicht entſchließt ſich daher der Verfaſſer zu einer handlichen Darſtel⸗ lung der normalen Anatomie und Phyſiologie der Fiſche, die eine vollkommene Ergänzung ſeines Werkes wäre und nur Nutzen ſtiften könnte. Das Hofer'ſche Werk wird aber nicht nur in praktiſcher Beziehung von großem Wert ſein, ſondern ganz gewiß auch weitere Unterſuchungen anregen, die immer von dieſem erſten, Grund legenden Buch der Fiſchkrankheiten ausgehen, unſer Wiſſen vertiefen und erweitern und damit auch das Können verſtärken werden. Hierzu kann auch der Praktiker beitragen, indem er die An⸗ weiſungen des Schlußabſchnittes befolgend, dem Sachverſtändigen das Material in einem Zuſtande zugänglich macht, der eine erfolgreiche Unterſuchung ermöglicht. Prof. Dr. M. Braun, Königsberg, Pr. Dr. Karl Heintz, „Der Angelſport im Süßwaſſer“, mit 285 Abbildungen und 7farbigen Tafeln. 452 und VIII Seiten, groß 8°. München und Berlin. R. Oldenbourg. Preis 15 Mk., elegant gebunden. Wer unter ſeinen Verwandten und Freunden einen echten Sportangler oder einen wahren Freund deutſcher Fiſcherei beſitzt und jemals im Zweifel ſein ſollte, womit er ihm eine große und dauernde Freude zu bereiten vermöchte, der ſei ebenſo wie jeder, der ſelbſt auf gute Erwerbungen hält, auf das im Titel genannte Werk mit wärmſter Empfehlung hingewieſen! Dieſes Buch iſt in der Tat ein köſtlicher Schatz nicht nur für jeden Beſitzer, nein, auch für die deutſche Literatur und inſonderheit für den deutſchen Angelſport. Für dieſen bedeutet es geradezu eine befreiende Tat, die ihm aus ſeiner Aſchenbrödelrolle emporhob zu dem ihm gebühren- den Range. Kein ausländiſcher Sportsmann, vor allem kein ſolcher engliſcher Zunge nahm bis da⸗ hin die deutſche Waſſerweid und ihre Vertreter ernſt oder betrachtete ſie gar als ebenbürtig. Wohl fehlte es nicht an deutſchen Angelbüchern, aber ohne dieſen und ihren verehrungswürdigen Autoren zu nahe treten und ihre gewiß großen Verdienſte im geringſten verkennen und ſchmälern zu wollen, — mit dieſem Werke vermag ſich keines zu meſſen! Sie alle haben gewiſſermaßen die Arbeit der Bahnbrecher in treuer Weiſe geleiſtet, aber über die von ihnen erkundeten Wege zog nunmehr der Feldherr ſiegreich ein in ſtolzer Rüſtung wie in eine bis dahin gehaltene Stadt, deren Mauern jetzt ohne Widerſtand ſanken. Und während die Waffen feiner Vorkämpfer geſchmückt waren zu⸗ meiſt mit Edelſteinen aus fremden Lande, erſtrahlt ſein Schild in dem Glanze heimiſchen Goldes und weiß von ruhmvollen Taten und Siegen zu berichten, ohne daß deshalb ſein Träger voll Hoch⸗ mut oder mit Undank auf ſeine redlichen Vorfechter herabſähe. Während alle bisherigen Werke über unſeren Gegenſtand noch gar zu ſehr unter engliſchem Einfluſſe ſtanden und mehr oder minder bedrückt anerkannten, daß nur in England der wahre Gral des Angelſports gehütet werde, während fie gewiſſermaßen den Schüler nur in den Elementarfächern der Schule ausbildeten und ihm dann den Abſchluß angleriſcher Kenntniſſe bei den Engländern zu ſuchen anheimgeben, hat Hein tz geradezu ſein Thema in die Beleuchtung der Hochſchule gerückt und uns von den Engländern bei voller Gerechtigkeit gegen ſie emanzipiert, zum mindeſten gezeigt, daß es einen ebenbürtigen deutſchen Angelſport gibt, der ſich weder zu verſtecken noch zu beugen braucht Sein Buch iſt ein ernſtes, wiſſenſchaftliches Werk, ohne doch jemals ungemütlich gelehrt zu werden. Es bietet eine Fülle von Anregungen und der Verfaſſer ſchöpft überall aus dem nie verſiegenden Born -perfönlicher Erfahrungen und eigenen Nachdenkens. Dabei beherrſcht er neben feinem Thema die Sprache in ſo glänzender Weiſe, daß das Leſen dieſes Buches ſelbſt für einen Laien zum Genuß, zur Quelle reicher Belehrung und zum Ausgangspunkte achtungsvollſter Beurteilung unſeres ſo viel verkannten Sports werden muß. Ich ſehe davon ab, hier auf Einzelnheiten des Werkes einzugehen. Zum Teil haben die Leſer dieſer Zeitſchrift ja ſchon Gelegenheit gehabt, in früheren Nummern einige Ausführungen des Verfaſſers im Auszuge kennen und ſchätzen zu lernen. Ich kritiſiere auch nicht an dem Buche, — ich ſehe keine Möglichkeit dazu, — das Werk fteht über jeder mäkelnden Kritik, zumal der Ver⸗ faſſer ſelbſt in hervorragend kritiſcher Weiſe ſein Material geſichtet hat und die Weltliteratur unſeres Sports beſſer beherrſcht, wie irgend ein anderer, und ſo wie keiner vor ihm. Ich kann mein Ur⸗ 81 teil nur dahin zuſammenfaſſen: Die deutſchen Angler können ſtolz auf das ſchöne Buch ſein und mögen ſich bemühen, ſich desſelben wert zu erweiſen und den Verfaſſer in Dankbarkeit wie einen Reformator des Angelſports zu ehren! Ganz beſonderen Dank gebührt aber auch dem getreuen Mitarbeiter, Herrn Prof. Dr. Hofer in München, der den naturwiſſenſchaftlichen, anatomiſchen und phyſiologiſchen Teil des Werkes ſyſtematiſch bearbeitet hat und deſſen exzellente Fachkenntnis ſelbſt⸗ verſtändlich Muſtergültiges ſchuf. Gerade dieſes Kapitel war in allen bisherigen Angelwerken viel zu kurz gekommen und mühſelig mußte ſich der ſtrebſame Angler, der ſein „Wild“ auch gründlich kennen lernen, nicht bloß fangen wollte, das Wiſſenswerte allenthalben zuſammenſuchen, ohne es anderswo nur annähernd ſo zuſammenfaſſend und dabei doch ohne alle Trockenheit und Weit— ſchweifigkeit dargeſtellt zu finden. Daß auch die äußere Ausſtattung des Werkes vornehm und ſeiner Verfaſſer würdig iſt, ſei nur nebenbei, wenn auch mit voller Anerkennung, erwähnt. Das Buch wird ſeinen ſicheren Weg nehmen, es wird klaſſiſch werden und ſich ſeine dauernde Stellung nicht nur in Deutſchland, ſondern auch in der Weltliteratur erwerben und kein künftiger Autor wird an Karl Heintz vorbeigehen können, ohne achtungsvoll ſich zu verneigen. Und es wird Angler geben mit und ohne „Karl Heintz“ in ihrer Bücherei — die letzteren aber werden wie bisher „Stipper“ ſein und bleiben ihr Lebelang, keine Weidmänner und ohne Anſpruch auf den von Karl Heintz zu neuem Leben erweckten Anglergruß: „Gut Waſſerweid!“ Dr. Brehm-Berlin, Präſident des deutſchen Anglerbundes. XI. Jiſcherei- und Jiſchmarltberichte. Berlin, 10. Februar. Zufuhr reichlicher, Geſchäft mehrfach ſchleppend, Preiſe wenig verändert. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche | geräucherte 4 o 699 44—57 Winter⸗Rheinlachs per Pfund 400 FFF 63 62 Ruß Lach??se? 5 —— h 5063 22 —31 Flundern, Kieler. . | „ Stiege 400 —500 Karpfen, mittelgr.. . — . do. mittelgr.. | „ Kiſte | 250—350 Karauſchen — — Bücklinge, Kieler. „ Wall | 300-450 Schleie 4. — 42 DDLIME. > f, SEHE 450 C29 46 21— 24 Schellſſchßhß = 75 450 — 500 Bunte Fiſche — — Aale, große. „ Pfund | 100-130 Ao win, — — SS a 5 — Lachs Ia gefr. — — Heringe 5„ 100 Stck. 700 - 1000 Bericht über den Engrosverkehr in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 23. Januar 1904 bis einſchließlich 8. Februar 1904. N Für Karpfen in kleineren Quanten ſcheint ſich die Nachfrage in letzter Zeit zu heben. Die nicht zahlreich eingegangenen Sendungen, unter denen ſich mehrfach ſolche größerer Fiſche aus Wildgewäſſern befanden, wurden ſchlank zu annehmbaren Mittelpreiſen abgeſetzt. Es iſt nicht aus⸗ geſchloſſen, daß in der Faſtenzeit eine ſtärkere Nachfrage zu Tage tritt. Schleie waren in umfangreicheren Quanten häufig zugeführt, erzielten aber bei der nicht ſonderlich regen Kaufluſt nur kleine Mittelpreiſe. Ausgeſuchte Portionsfiſche werden bevorzugt und etwas höher bewertet. Januar Karpfen: Mark Januar Schleie: Mark CCTV 29 — 35 2 ü er ee 49 22. lebend, unſortieert 72— 76 29, lebend, unſoxtie tt 95 96 29. F DE 0 ne 71 VVT 32 Februar 30, lebend, amijortiett... area 80—101 lebend, unſortieerr 71 „ BB Sn: 76 CCC 34 V? DONE EEE 50—57 5. lebend, unſortieert 73 Februar eee 60—69 Serlebendsniortiett. .. ae. 75—85 SCC BAR er 37—45 4. 5 W 82 e e 30 e 18—22 Januar Schleie. VVFFVVVT lebend, unſortieerrtrt 70-90 6 lebend, amjortierk”... 252... 74—82 JJC. 45 ü EUR 42 lebend, unſor tiert 79 8 lebend, unſor tiert 74 82 Mehrere 12 garantiert ae, Regenbogenforellen-Liex S » Preis per Mill. 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Expedition: München, Veterinärſtraße 6. Organ für die Geſamkintereſſen der Fischerei, ſowie für die Heſtrebungen der Filhereivereine, inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſowie der Landesfiſchereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei— verbandes, des Schlef. Fiſchereivereins, des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Niesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kafjeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Heſſen, des Rheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß-Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Fiſcherei—⸗ vereins für die Provinz Poſen, des Sentral-Fiſchereivereins für Schleswig⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtatian für Fiſcherei in München. In Verbindung mit Tachmännern Deutſchlands, Gſterreich-Angarns und der Schweiß, herausgegeben vom Payeriſchen und vom Zeutſchen Tiſchereiverein. Inhalt: I., II. und III. Bekanntmachungen. — IV. Entwurf eines neuen Waſſergeſetzes für Bayern — V. II. Allgemeine Fiſchereiausſtellung in Nürnberg 1904. — VI. Ueber die Vorzüge des „Fränkiſchen und Aiſchgründer“ Karpfens, ſowie über Karpfen⸗Vermittlungseinrichtungen in Bayern. — VII. In Sachen der Süßwaſſerbiologie. — VIII. Bericht über die Ausſetzung der Lachsbrut und Lachsſetzlinge in die Brahe 1903. — IX. Schneckengärten im Allgäu. — X. Mo⸗ natliche Anweiſung für Anfänger in der Fiſchzucht. — XI. Vereinsnachrichten. — XII. Frage- kaſten. — XIII. Perſonalnotiz. — XIV. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Vollzug der Landesfiſchereiordnung, hier Brittelmaß für Hechte betr. Auf Grund des Art. 126 Ziffer 1 des Polizeiſtrafgeſetzbuches und des § 5 Abſatz III der Landesfiſchereiordnung vom 4. Oktober 1884 erläßt die K. Regierung von Niederbayern, 86 — Kammer des Innern, unter Außerkraftſetzung der oberpolizeilichen Vorſchrift vom 13. Auguſt 1901 (Kr.⸗A. Bl. 1901 Seite 132) nachſtehende oberpolizeiliche Vorſchrift: Für Hechte in allen niederbayeriſchen Gewäſſern wird ein Minimalmaß — Brittel⸗ maß — von 40 cm in der ganzen Länge des Fiſches von der Kopfſpitze bis zum Schwanzende feſtgeſetzt. Landshut, den 9. Februar 1904. Königliche Regierung von Riederbayern, Kammer des Innern. Freiherr v. Andrian⸗Werburg, K. Regterungspräſident. II. Bekanntmachung. Am 28. und 29. März ds. Is. findet bei der Kaiſerlichen Fiſchzuchtanſtalt Blotz⸗ heim, vormals genannt bei Hüningen, ein unentgeltlicher theoretiſcher und praktiſcher Lehrkurſus über Fiſchzucht ſtatt. Am erſten Tage wird vorzugsweiſe die ſogenannte künſtliche Fiſchzucht, am zweiten Tage dagegen die Teichwirtſchaft behandelt werden. Der theoretiſche Teil des Kurſus wird an den Vormittagen in St. Ludwig, der praktiſche Teil an den Nachmittagen auf der Fiſchzuchtanſtalt abgehalten werden. Der Kurſus beginnt Montag, den 28. März, vormittags 10 Uhr, im Saale des Hotels „St. Ludwig“ (vormals Hotel John) in St. Ludwig. Teilnehmer wollen ſich vorher bei dem Leiter des Kurſus, Direktor Oekonomierat Haack, Fiſchzuchtanſtalt Blotzheim, vormals genannt bei Hüningen — Poſt St. Ludwig — ſchriftlich anmelden, welcher auch zu jeder Auskunftserteilung bereit iſt. Straßburg, den 8. Februar 1904. Miniſterium für Elſaß⸗Lothringen, Abteilung für Landwirtſchaft und öffentliche Arbeiten. Der Unterftaatzjefretär: Zorn v. Bulach. III. Bekanntmachung. Die Vertilgung von der Fiſcherei ſchädlichen Tieren betr. Aus den im Staatsbudget vorgeſehenen Mitteln können auch im laufenden Jahre Prämien für die innerhalb des Landes erfolgte Vertilgung von Fiſchottern und Fiſch⸗ reihern bewilligt werden. Die Prämie für einen erlegten Fiſchotter beträgt 5 Mk., diejenige für einen Fiſch⸗ reiher 1,50 Mk. Wer auf Auszahlung der Prämie Anſpruch erhebt, hat von dem erlegten Fiſch⸗ otter die Schnauze, von dem erlegten Fiſchreiher die beiden Ständer an den Vorſtand des Badiſchen Fiſchereivereins in Freiburg i. Br. frankiert (einſchließlich des Beſtellgeldes) ein⸗ zuſenden. Der Sendung muß eine Beſcheinigung des Bürgermeiſteramtes des Wohnortes des Er⸗ legers beigegeben ſein, welcher zu entnehmen iſt: a) daß der Prämienbewerber zur Erlegung des Tieres berechtigt war, auch ſelbſt der Erleger des Tieres iſt; b) daß letzteres der beſcheinigenden Stelle vorgelegen hat; c) an welchem Tage und an welchem Orte nach Angabe des Erlegers die Erlegung ſtattgefunden hat. Die Einſendung der Belegſtücke ſoll längſtens binnen 8 Tagen nach erfolgter Erlegung geſchehen. Karlsruhe, den 2. Februar 1904. Großh. Miniſterium des Innern. Schenkel. 87 IV. Entwurf eines neuen Waſſergeſetzes für Bayern. Der Entwurf eines neuen Waſſergeſetzes iſt der Kammer der Abgeordneten zugegangen. Wir haben über denſelben, ſoweit die Fiſcherei davon betroffen wird, in den Nr. 22 und 23 der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“, Jahrgang 1903, ein eingehendes Referat aus der Feder des Herrn Hofrat Gentner, Bürgermeiſter in Augsburg, unſeren Leſern zur Kenntnis gebracht. Dieſes Referat war auf Grund desjenigen Entwurfes erſtattet worden, welcher im Sommer vorigen Jahres in der Tagespreſſe bekanntgegeben war. Unſere Leſer werden ſich erinnern, daß die Fiſchereiintereſſenten bei aller Anerkennung der wohlwollenden Rückſichtnahme auf die Fiſcherei in dem Entwurfe gegen den $ 86 ent⸗ ſchieden Stellung nehmen mußten, in welchem der Fiſcherei ein Anſpruch auf Schadenerſatz bei Flußkorrektionen ausdrücklich aberkannt werden ſollte. Der Delegiertentag der bayeriſchen Fiſchereivereine vom 25. Oktober in Speyer hatte daher einſtimmig beſchloſſen, bei der Staats⸗ regierung auf eine Beſeitigung dieſes Paragraphen hinzuarbeiten. Mit beſonderer Befriedigung können wir nunmehr konſtatieren, daß der neue Entwurf, welcher der Kammer der Abgeordneten von der Staatsregierung vorgelegt iſt, dieſen für die Fiſcherei beſonders anſtößigen Paragraphen hat fallen laſſen. Nachdem in Zukunft die letzte Entſcheidung über Entſchädigungsanſprüche bei Fluß⸗ Erektionen nicht mehr vom Bayeriſchen oberſten Landesgericht, ſondern vom Reichsgericht gefällt werden wird, ſo ſteht zu erwarten, daß, da das Reichsgericht wiederholt die Entſchädigungspflicht des Staates bei Flußkorrektionen gegenüber der Fiſcherei ausgeſprochen hat, auch in Zukunft in Bayern, im Gegenſatz zu der bisherigen Praxis für Schädigungen, welche durch Flußkorrek— tionen der Fiſcherei zugefügt werden, Schadenerſatz zu leiſten ſein wird. V. II. Allgemeine Jiſchereiausſtellung in Nürnberg 1904. Für die vom 27. Auguſt bis 5. September er. in Nürnberg auf dem Volksfeſtplatze ſtattfindende Fiſchereiausſtellung hat der Fiſchereiverein Nürnberg nachſtehendes Programm ent- worfen: Abteilung I: Lebende Waſſertiere. 1. Lebende Süßwaſſerfiſche und zwar a) Nutzfiſche, wie Salmoniden, Karpfen und andere aus freien Gewäſſern, aus dem Gebiete der Teichwirt- ſchaft und aus dem Gebiete der künſtlichen Fiſchzucht, möglichſt mit Veranſchaulichung der Ab- wachsverhältniſſe. b) Zierfiſche, mit Berückſichtigung aller in den Bereich der Aquarienkunde gehörigen Fiſche und andere Tiere, Waſſerpflanzen ꝛc. c. 2. Lebende Seetiere. 3. Kruſten⸗ tiere (Krebſe). 4. Weichtiere (Muſcheltiere). 5. Wirbelloſe Tiere des ſüßen Waſſers (ſpeziell die den Fiſchen zur Nahrung dienenden niederen Tiere). 6. Fiſchfeinde (Waſſervögel, Säugetiere). Abteilung II: Tote Waſſertiere. 1. Zur Nahrung dienende, friſch gefangene, auf Eis gelegte Süßwaſſer⸗ und Seefiſche. 2. Zur Nahrung dienende Süßwaſſer⸗ und Seefiſche in konſerviertem Zuſtande (geſalzen, getrocknet, geräuchert, in Büchſen ꝛc.). 3. Weichtiere (Muſcheln). Abteilung III: Fiſchereigeräte und Ausrüſtungsgegenſtände. 1. Für den Fiſch⸗ fang: a) Für den Berufsfiſcher: Netze, Fahrzeuge, Reuſen, Bekleidungsgegenſtände und alle für den Fiſchfang gebräuchlichen Geräte. b) Für den Fiſchereiſport, insbeſondere alle zur Angel⸗ fiſchereiausrüſtung gehörigen Objekte. 2. Für die künſtliche Fiſchzucht: Brutapparate, Brut⸗ tröge, kurz alle zur künſtlichen Zucht dienenden Geräte und Vorrichtungen. Modelle von Fiſch⸗ zuchtanſtalten, Teichen 2c. 3. Vorrichtungen und Geräte zur Aufbewahrung und zum Ver— ſand lebender Fiſche. 4. Mittel und Werkzeuge zur Vertilgung von Fiſchfeinden. Abteilung IV: Gegenſtände in Beziehung zur künſtlichen Fiſchfütterung, Zubereitung der Fiſche und zum Betriebe der Ausſtellung. 1. Alle Arten künſtlichen Fiſchfutters und darauf bezügliche Apparate. 2. Vorrichtungen und Geräte zur Verarbeitung und Zubereitung der Fiſche und Fiſchereiprodukte im Handel und Haushalt. 3. Maſchinen, Vorrichtungen und Geräte, die zum Betriebe der Ausſtellung gehören. 88 — Abteilung V: Wiſſenſchaftliche Unterſuchungen und Präparate. Tiere, insbeſondere Fiſchfeinde, in Spiritus und ausgeſtopft, Präparate von Fiſchkrankheiten, Skelette, Verſteine⸗ rungen und alle naturwiſſenſchaftlichen Präparate, ſoweit ſie in Beziehung zur Fiſcherei ſtehen. Abteilung VI: Geſchichte und Literatur der Fiſcherei. 1. Die Geſchichte und Ent⸗ wicklung der Fiſcherei kennzeichnende und erklärende alte Bücher und Bilder, alte Fiſcherei⸗ geräte, Urkunden, Embleme früherer Fiſcherzünfte u. a. 2. Literatur und Statiſtik, alle er⸗ ſchienenen Bücher über alle Zweige der Fiſcherei, Fiſchereikarten, ſtatiſtiſche Tabellen ꝛc. Aenderungen in der Einteilung bleiben vorbehalten. Die Anmeldeſcheine find möglichſt bis zum 1. Mai, ſpäteſtens 1. Juni, an das Aus⸗ ſtellungskomitee einzuſenden. Platzmiete wird nicht erhoben. Als Prämien werden Ehren⸗ preiſe, Medaillen und Diplome zuerkannt. Nähere Auskunft erteilt der geſchäftsführende Ausſchuß der Fiſchereiausſtellung in Nürnberg. VI. Aleber die Vorzüge des „Jränkiſchen und Kiſchgründer“ Karpfens, ſowie über Karpfen Vermittlungseinrichtungen in Bayern. Von Stadtkämmerer Colb in Erlangen. Die durchaus raſſerein gehaltenen ſogenannten „Fränkiſchen“ und Aiſchgrün der“ Karpfen beſitzen ein ehrwürdiges Alter; ſie wurden bereits vor 200 Jahren in den Sprengeln der Bezirksämter Bamberg, Forchheim, Höchſtadt a. Aiſch, Erlangen und auch in mehreren anderen fränkiſchen Bezirken gezüchtet. Die Schnellwüchſigkeit dieſer beiden Karpfenraſſen iſt eine vortreffliche, indem der dreiſömmerige Fiſch ohne Beifütterung in nahrungsreichen Teichen ein Gewicht von 3 bis 4 Pfund erreicht. Was Zartheit und Wohlgeſchmack des Fleiſches betrifft, dürften dieſe Karpfenraſſen wohl noch von keiner anderen Raſſe übertroffen worden ſein. Trotz dieſer vorzüglichen Eigenſchaften und obwohl auf die reine Zucht dieſer Karpfen großer Fleiß verwendet wird, erfreuten ſie ſich doch bisher keiner großen Verbreitung; ſie glichen dem duftenden Veilchen, das im Verborgenen blühte. Ihre Zucht blieb bis in die jüngſte Zeit faſt auf die vorbezeichneten Produktionsbezirke beſchränkt. Die Gourmets in Nürnberg, Fürth, Bamberg und Erlangen, wohin die meiſten Aiſchgründer und fränkiſchen Speiſekarpfen bisher verbracht wurden, erkannten allerdings längſt die Vorzüge dieſes Fiſches an. Beim Leſen dieſer Zeilen wird ſo mancher Fiſchfreund, der ſchon im „Luftſprung“ zu Nürnberg und auf der „Windmühle“ in Erlangen verkehrte, mit Befriedigung an die dort genoſſenen vorzüglichen „Blaugeſottenen“ und „Gebackenen“ fi erinnern. Der Karpfen— konſum in den vorbezeichneten fränkiſchen Städten iſt aber auch ſeit Jahren ein ſehr großer. Erſt den Bemühungen der Herren Profeſſor Dr. Hofer und Landeskonſulent Dr. Schillinger, welche ſich durch in den Teichen der Fiſchzuchtanſtalt des Bayeriſchen Landes- fiſchereivereins angeſtellte Verſuche von den vorzüglichen Eigenſchaften der bezeichneten beiden Karpfenraſſen überzeugten, für ſie durch Wort und Schrift eintraten und ſie zur Zucht empfohlen haben, iſt es zu verdanken, daß man ſich nun in weiteren Kreiſen und zwar weit über die weißblauen Grenzpfähle hinaus um die beiden Karpfenarten lebhaft intereſſiert. Früher und auch zum Teil jetzt noch wurde in mehreren Bezirken Bayerns die böhmiſche und. galiziſche Raſſe gezüchtet. Dieſelben ſind an ſich gewiß nicht ſchlecht und haben ſich auch be— währt, wenn auch nicht verhehlt werden darf, daß die importierten Satzfiſche nicht ſelten mit der Pockenkrankheit behaftet waren und oft ganze Teichbeſtände verſeuchten. Da wir aber in unſerem Lande ſelbſt die zwei obenbezeichneten Karpfenraſſen haben, die allen an ein hochgezüchtetes Material zu ſtellenden Anſprüchen zu genügen geeignet find, fo haben wir keinen Anlaß in die Ferne zu ſchweifen. Die Vorzüge, welche dieſe unſere beiden einheimiſchen gegenüber den vorbezeichneten BR 3 5 r r ö lan 89 ausländiſchen Karpfenraſſen haben, ſind in der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ wiederholt her— vorgehoben worden. Ich will dieſe Vorzüge kurz wiederholen: Der langgeſtreckte fränkiſche Karpfen übertrifft den langgeſtreckten böhmiſchen Karpfen durch ſeinen kleineren zierlicheren Kopf und alle überhaupt gezüchteten Karpfenraſſen an Schönheit und Form. Der hochrückige Aiſchgründer Karpfen dagegen überragt den hochrückigen galiziſchen Karpfen durch ſeinen ganz kleinen ſpitzigen Kopf, den mächtig hohen, fleiſchigen Rücken und den ganz kurzen Schwanz. . — Aiſchgründer Raſſe. Die moderne Zucht lenkt ja ihr Hauptaugenmerk auf die beſondere Entwicklung des eigentlichen Fleiſchanſatzes, ſucht dagegen die der Entwicklung der Extreme des Fiſches, das iſt Kopf und Schwanz auf das mögliche Mindeſtmaß zu beſchränken. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß die beiden einheimiſchen Karpfenraſſen in warmen, nahrungsreichen Teichen gleich gut gedeihen. Ob ſich nun der Teichwirt für die fränkiſche oder Aiſchgründer Raſſe entſcheiden ſoll, das hängt ausſchließlich von den Marktbedürfniſſen der betreffenden Gegend . ab. In Südbayern wird der langgeſtreckte Franke mehr verlangt. Die Wirte behaupten, 90 es laſſen ſich daraus profitabler Portionen machen. In Nordbayern dagegen, und ſo namentlich in den Städten Nürnberg, Fürth, Erlangen, Bamberg wird der Aiſchgründer bevorzugt und dafür in der Regel auch ein höherer Preis bezahlt. Die Nachfrage nach unſeren einheimiſchen beiden Karpfenraſſen iſt nun in den letzteren Jahren eine ſehr große geworden.“ Da nur ſehr wenige Karpfenzüchter in obigen Produktionsbezirken ſich ſelbſt mit dem Verſand von Zucht- und Satzfiſchen, namentlich auf weitere Entfernungen, befaſſen, auch die nötigen Transportgefäße und Erfahrungen, die für einen weiteren Transport nötig ſind, nicht beſitzen und ihre Satzfiſche bequem ohne weiteres Riſiko direkt an die Fiſchhändler ab Teich verkaufen konnten, ſo waren die Intereſſenten um gutes Satzmaterial gezwungen, ſich an die Fiſchhändler zu wenden. Da aber bekanntlich die Fiſchhändler bei den Bauern alle Karpfen ohne Unterſchied des Alters und der Raſſe zu⸗ ſammenkaufen und bei denſelben die Praxis beſteht, die größeren als Speiſefiſche, dagegen die zurückgebliebenen als Satzfiſche zu verkaufen, ſo wurden die Beſteller in ihren Erwar⸗ tungen, gutes reinraſſiges Beſatzmaterial an fränkiſchen und Aiſchgründer Karpfen zu be⸗ kommen, meiſtens ſchon beim Empfang der Ware ſehr enttäuſcht und bei der Abfiſchung be— kommen ſie völlig die Ueberzeugung, daß ſie betrogen worden ſind. Dieſem Umſtande iſt es zuzuſchreiben, daß ſich die Intereſſenten von den Fiſchhändlern abgewendet und an die den Produktionsbezirken am nächſten gelegenen Fiſchereivereine mit der Bitte um Namhaftmachung von verläſſigen Karpfenzüchtern und beziehungsweiſe um Vermittlung von reinraſſigen Satzfiſchen gewendet haben. Zunächſt war es der Bayeriſche Landesfiſchereiverein, der ſich damit befaßte, ſelbſt gutes Satzmaterial zu züchten, ſolches auch von renommierten Züchtern ankaufte, um es direkt an die Intereſſenten zu überſenden. Damit hatte der Landesfiſchereiverein das richtige getroffen und damit war ein guter Schritt in der Beſchaffung guten Beſatzmaterials vor⸗ wärts getan. Die ungünſtige geographiſche Lage der Starnberger Fiſchzuchtanſtalt einerſeits, ander⸗ ſeits der Umſtand, daß das Waſſer den Karpfen, welche man aus fränkiſchen und ſonſtigen Karpfenproduktionsbezirken zum Zwecke der Wiederverſendung nach Starnberg kommen ließ, nicht zuſagte und große Verluſte zur Folge hatte, brachten es mit ſich, daß zu einer Dezen⸗ tralijierung der Karpfen vermittlung in Bayern geſchritten werden mußte. Da ſich Ausſicht eröffnete, daß ſich fränkiſche Fiſchereivereine mit der Vermittlung von Satzfiſchen befaſſen, beſchränkte ſich die Fiſchzuchtanſtalt des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins darauf, künftig nur noch den Bedarf an Karpfenſatzfiſchen für den ſüdlicher gelegenen Teil Bayerns zu vermitteln. Zunächſt war es der Bezirksfiſchereiverein Erlangen, der nebenbei bemerkt, ſich ſelbſt eine Fiſchzuchtanſtalt gegründet hat und alljährlich gute Satzfiſche an Intereſſenten abgibt, welcher in dieſer Richtung auf Veranlaſſung des nun verlebten Landeskonſulenten Herrn Dr. Schillinger bahnbrechend vorging. Dieſer Verein, der bei dem Umſtande, daß er im Herzen Bayerns, an der Hauptbahn, dann an einigen Zweigbahnen und am Ausgange des karpfenreichen Seebach-, Aura)» und Aiſchgrundes, mithin in der Nähe unſerer bedeutendſten bayeriſchen Karpfenproduktions— bezirke feinen Sitz hat, beſchränkte ſich anfänglich darauf, Intereſſenten für Satz⸗ fiſche gute Bezugsquellen namhaft zu machen. — Die alsbald auch vom oberfränkiſchen Kreisfiſchereiverein mit dem Sitze in Bayreuth ins Leben gerufene Karpfenvermittlungsſtelle hat dieſe Art der Vermittlung bis jetzt beibehalten, das heißt ſie vermittelt lediglich Ange— bot und Nachfrage. Der Fiſchereiverein Erlangen aber iſt davon alsbald wieder abgekommen, denn er hat gefunden, daß durch dieſe Vermittlungsart die Fiſch⸗ zucht unter Umſtänden eher eine Schädigung, als eine Förderung erfährt und zwar aus folgenden Gründen: ) Anm. der Red. Wir bemerken hierzu, daß namentlich die letzte internationale Wiener Ausſtellung, wo die fränkiſche Karpfenraſſe mit einem Staatsehrendiplom ausgezeichnet wurde, auf den Abſatz von Frankenkarpfen ſehr günſtig eingewirkt hat. Mehrere bayeriſche Züchter fränkiſcher Karpfen konnten den Bedarf ſeitdem nicht mehr befriedigen. r Wenden ſich Fiſchwaſſerbeſitzer an einen Fiſchereiverein mit der Bitte, ihnen Produ— zenten von Satzfiſchen namhaft zu machen und der Verein kömmt dieſen Erſuchen nach, ſo empfiehlt er Produzenten, die er nicht immer genügend kennt, von deren Verläſſigkeit er nicht immer überzeugt ſein kann und er empfiehlt Satzfiſche, die er nicht geſehen hat und von denen er nicht weiß, ob ſie reinraſſig und geſund ſind, und dem verlangten Alter ent— ſprechen. Der ſo vermittelnde Verein übernimmt damit immerhin eine gewiſſe Empfehlung von Perſon und Ware. Manche der Beſteller erblicken aber, wie die Erfahrung gelehrt hat, darin ſogar ſchon eine Garantie dafür, auf dieſe Weiſe ganz gutes reinraſſiges Material geliefert zu erhalten. Der einſichtige Menſch wird freilich einen Verein für die beſagte Empfehlung nicht verantwortlich machen, wenn die Lieferung und der Erfolg nicht nach Wunſch waren, allein es gibt auch andere Elemente, die gleich mit Vorwürfen bei der Hand ſind. Der Verein Erlangen, welcher von ſolchen Vorwürfen auch nicht verſchont blieb, ſagte ſich daher: Durch diefe Art der Vermittlung von Satzfiſchen kann man eine Garantie über Reinraſſigkeit, Egelfreiheit, Geſundheit ꝛc. der Satzfiſche nicht übernehmen, man kann aber hierwegen gleichwohl öfter in eine recht unangenehme Lage verſetzt werden; fehlt aber dieſe Garantie, dann hat die Vermittlung für den Beſteller keinen beſonderen Wert und man kann ſich wie bisher wieder ebenſo an einen Fiſchhändler, den der Produzent in der Regel ohnehin mit dem Verſand der Fiſche betrauen wird, wenden oder man braucht nur periodiſch die Namen von Karpfenzüchtern, welche Satzfiſche zu verkaufen haben, in den Fachzeitungen bekannt zu geben. Aber auch für die Produzenten bietet dieſe Art der Vermittlung um deswillen keinen Vorteil, weil ſich dieſelben, wie oben bereits ausgeführt wurde, in der Regel nicht dazu verſtehen, Satzfiſche auf eigene Wag und Gefahr auf weitere Entfer⸗ nungen ſelbſt zu verſenden. Seit zwei Jahren hat nun der Fiſchereiverein Erlangen, von der Notwendigkeit einer ſolchen Einrichtung überzeugt, eine Karpfenvermittlungsſtelle eingerichtet, welche, unter der Leitung des Verfaſſers ſtehend, ſich für Pro— duzenten und Abnehmer von Satzfiſchen gleich gut bewährt hat und die verdient, daß fie dort, wo die Vorausſetzungen gegeben ſind, Nachahmung findet. Ich will dieſe Einrichtung, welche allerdings einen nicht unbedeutenden Koſtenaufwand verurſacht hat und von der bereits eine große Anzahl bayeriſcher und außerbayeriſcher Fiſchereivereine und viele Private zur vollſten Zufriedenheit Gebrauch gemacht haben, in Kürze ſchildern: 8 Der Fiſchereiverein Erlangen nimmt alle jene Karpfenzüchter aus den obenbezeichneten Bezirken, die ohnehin ſchon als rationelle Züchter und reelle Männer bekannt ſind, in eine Genoſſenſchaft (Zuchtgenoſſenſchaft) auf, die ſich verpflichten, ſowohl ihre Zuchtfiſche als ihren teichwirtſchaftlichen Betrieb unter die Kontrolle des Leiters der Erlanger Fiſchzuchtanſtalt, zurzeit des Verfaſſers, zu ſtellen und die bereit ſind, die Satzfiſche nach Erlangen — das allerdings vom Wohnſitze der meiſten Produzenten (Genoſſenſchafter) nur 2 bis 6 Stunden ent- fernt iſt — zu verbringen. Nach Ankunft in Erlangen werden die Satzfiſche von Sach— kundigen beſichtigt, gute Ware wird übernommen und ſchlechte Ware, wie im voraus vereinbart, zurückgewieſen. Die abgenommenen Fiſche werden hierauf gezählt, ſortiert und bis zum Verſand in Baſſins mit laufendem Waſſer, oder wenn der Verſand erſt ſpäter möglich iſt, in kleinen Weiherchen der Fiſchzuchtanſtalt untergebracht. Der vorſichtigen Be— handlung der Fiſche, Beſchaffenheit und Temperatur des Waſſers wird hierbei die größte Sorgfalt zugewendet, um Verluſte möglichſt fern zu halten. Mit Egel behaftete Fiſche werden, wenn ſie ſonſt entſprechen, nicht zurückgewieſen, ſondern mittelſt Anwendung von Salzbädern von dieſen Plagegeiſtern befreit und ſodann die Satzfiſche nach der Reihe der Anmeldung an die Beſteller nach vorheriger Verſtändigung derſelben unter Auswahl der günſtigſten Zugsverbindungen in vorſchriftsmäßiger Weiſe verſendet. Zur Verrichtung der Arbeiten iſt während der Zeit vom 1. März bis anfangs Mai hinein und bei Herbſtabnahme im Oktober und November ein ſachkundiger Hilfsarbeiter (Fiſchmeiſter) nötig. Die Koſten hierfür werden nach Maßgabe des betreffenden Quantums auf die Abnehmer repartiert, das heißt es wird auf den Preis, der den Produzenten bezahlt wird, ſoviel darauf geſchlagen, daß die Koſten für den Taglöhner und jene des unvermeid— lichen Verluſtes an Satzfiſchen wieder herauskommen, jo daß der Fiſchereiverein Erlangen durch die Vermittlung, wenn auch keinen materiellen Nutzen, doch auch keinen Schaden erleidet. 92 — Die Abnehmer erhalten die Rechnung durch den Fiſchereiverein Erlangen zugeſtellt, an den auch die Beträge hierfür einzubezahlen ſind, während die Produzenten ihr Guthaben durch den Fiſchereiverein Erlangen zugeſendet erhalten. Es ſetzt dieſe Art der Vermittlung, allerdings abgeſehen von vorzüglichen und koſt— ſpieligen Einrichtungen, auch eine große Mühe, Arbeit, Verantwortung und Sachkenntnis voraus, allein eine derartige Vermittlung erſcheint mir als eine ganz weſentliche Förderung der Fiſchzucht, ſie erweckt Vertrauen und bietet dem Beſteller die Garantie, daß er gutes und geſundes Satzmaterial geliefert bekommt. Obwohl die Jahre 1902 und 1903 für die Karpfenzucht im allgemeinen ſehr ungünſtig waren, ſo gab ſich der Fiſchereiverein Erlangen doch alle Mühe, den großen Anforderungen, welche an die Vermittlungsſtelle geſtellt wurden, gerecht zu werden. Es wurden von ihm entgegengenommen und verſendet: Im Frühjahr 1902 . . . . 41500 Stück einſömmerige Karpfen Desgl. , ͤ wee, 7 Desgl. 190 ein 7 5 Desgl. ie mer 2 5 Dieſes Satzmaterial, das ſich im ganzen auf 180 Fiſchtransporte erſtreckte, ging nach Oberfranken, Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Rheinpfalz, Thüringen und Sachſen. Zahlreiche Zuſchriften von Produzenten und Abnehmern von Satzfiſchen an den Er— langer Verein beweiſen, wie ſegensreich die bezeichnete Vermittlungsart von beiden Teilen empfunden wird. Daß der Erlanger Verein mit dieſer ſeiner Einrichtung auch der Sympathien des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins ſich zu erfreuen hat, dürfte daraus hervorgehen, daß der II. Präſident desſelben, Herr Prof. Dr. Hofer, in der Monatsverſammlung vom 8. Januar 1903 gelegentlich der Beratung der Angelegenheit wegen der Art und Weiſe der Beſchaffung guter Satzfiſche ſich wie folgt äußerte: „Es kann nur dann ein Erfolg erhofft werden, wenn dem Vorgehen des Fiſcherei— vereins Erlangen entſprechend, in den Zentren der Karpfenzucht eine Vermittlung unter Kontrolle eines Lokal- oder Kreisvereins eingerichtet wird.“ Auch das K. B. Staatsminiſterium und das Reichsamt des Innern haben durch Ge— währung eines Zuſchuſſes zu den Koſten der Einrichtung der Erlanger Vermittlungsſtelle ihr Wohlwollen bekundet. Nachdem ich im Vorſtehenden die vorzüglichen Eigenſchaften unſerer beiden fränkiſchen Karpfenraſſen hervorgehoben und auch geſchildert habe, auf welch verläſſige Weiſe man ſich gute Satzfiſche verſchaffen kann, möchte ich zum Schluſſe noch anfügen, daß leider auch die Herbſtabfiſchungen in den eingangs bezeichneten Karpfenproduktionsbezirken weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben ſind und daß daher diejenigen Teichbeſitzer, welche gezwungen find, Satzfiſche zu kaufen, gut tun, wenn ſie ſich ihren Bedarf durch Beſtellung baldigſt ſichern. Die geeignetſte Zeit zum Verſand und zur Beſetzung der Teiche iſt der März, bis wohin die Teiche eisfrei ſein werden und die Temperatur ſowohl zum Verſand als zum Beſetzen am geeignetſten iſt. Man ſetze alſo die betreffenden Teiche alsbald in Stand, damit die Be— ſpannung und Beſetzung derſelben rechtzeitig erfolgen kann. Was die Erlanger Ver— mittlungsſtelle betrifft, ſo ſind Anfragen an den Leiter derſelben, Herrn Stadtkämmerer Colb in Erlangen, zu richten. VII. In Sachen der Süß waſſerbiologie. (Ein Wort zur Klarſtellung verſchiedener Irrtümer.) Von Dr. Otto Zacharias (Plön). Am 6. November des verfloſſenen Jahres hat der bekannte Fiſchereibeſitzer Herr Hübner⸗-Thalmühle im Brandenburgiſchen Fiſchereiverein einen Vortrag gehalten, welcher in beinahe allen Fachzeitſchriften zum Abdruck gekommen iſt und der betitelt war: „Die 93 — märkiſche Fiſchereiwirtſchaft im Vergleich zur oſt- und weſtdeutſchen Fiſcherei.“ Auch die „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ hat dieſen Vortrag in ihre Spalten aufgenommen und dadurch zur Verbreitung desſelben in den weiteſten Kreiſen beigetragen. Der Inhalt der Hübner'ſchen Ausführungen war im ganzen lehrreich und man konnte ſehen, daß man es in dem Redner mit einem Manne von Sachkenntnis auf dem Gebiete des Fiſchereiweſens zu tun hatte. Aber Herr Hübner beſchränkte fi nicht darauf, den Maßſtab feiner praktiſchen Erfahrungen an die Leiſtungen der Fiſcherei in den oſt- und weſtdeutſchen Landesgebieten zu legen, ſondern begab ſich auch auf ein Terrain, wo er ganz ſicher nicht als kompetent gelten kann, nämlich auf das der Wiſſenſchaft und verſtieg ſich in ſeiner hierauf bezüglichen Darlegung zu folgendem Ausſpruche, den ich wörtlich zitieren muß. Er ſagte: „Steht nun die Provinz Brandenburg im Vereinsweſen, in künſtlicher Fiſchzucht, Teichwirtſchaft, rationeller Strom— und Seenfifcherei obenan, fo find auch andere in das Fiſchgebiet einſchlagende Fächer hier beſtens gepflegt. Die Wiſſenſchaft — neuere, praktiſche Wiſſenſchaft kann man es nennen — wird von unſerem Dr. P. Schiemenz, Biologiſche Station am Müggelſee, in weit zutreffen— derer, zweckmäßigerer Weiſe, als bisher geſchehen, angewendet. Nicht das reine Studium in Zimmer und Laboratorium führt zum Ziel, vielmehr geht Dr. Schiemenz aufs Meer, auf Strom und See und findet unter Zuhilfenahme der Fiſcher die Waſſerwelt vielfach von anderen Bedingungen abhängig, als bisher angenommen wurde.“ So ſprach Herr Hübner mit dem zuverſichtlichen Nachdrucke und der Miene eines Mannes, der ganz genau weiß, was er ſagt. In ſeinem Auditorium mag aber doch manch Einer geſeſſen haben, der das obige Diktum ſich hinterher etwas genauer überlegt hat, um dann zur Einſicht zu kommen, daß es ſich in Wahrheit nicht ſo verhält, wie Herr Hübner verkündete. Der Redner feierte quaſi den Leiter der Müggelſeeſtation als den Einleiter einer völlig neuen Epoche und ſtellte die Sache ſo dar, als ob jetzt in Friedrichshagen die Zentralſonne der biologiſchen Wiſſenſchaft aufgegangen ſei, die alle bisherige Erleuchtung auf dem Felde der Süßwaſſerdurchforſchung überſtrahle und die Verdienſte anderer Arbeiter auf demſelben Ge— biete vollkommen in den Schatten ſtelle. Gegen dieſe Schilderung des Sachverhaltes muß ich im Namen Aller, die ſich durch notoriſche Leiſtungen auf ſüßwaſſerbiologiſchem Gebiete ausgezeichnet haben, proteſtieren, indem ich gleichzeitig dabei betone, daß ich Herrn Dr. Schiemenz ſelbſt nicht in dem Verdachte habe zu glauben, was Herr Hübner geſagt hat. Mein Proteſt bezieht ſich ſomit ausſchließlich nur auf die Perſon des genannten Redners und Panegyrikers, dem ich nun folgendes zu bedenken gebe. Wollte Herr Hübner mit ſeiner Hervorhebung des Inslebentretens einer „neueren praktiſchen Wiſſenſchaft“ ſagen, daß die bisherige Betätigung namhafter Forſcher an der Löſung fiſchereiwirtſchaftlicher Fragen und Probleme unfruchtbar geweſen ſei, oder wollte er der Süßwaſſerbiologie als Wiſſenſchaftszweig die Exiſtenzberechtigung darum abſprechen, weil ſie — nach ſeinem individuellen Ermeſſen — bislang noch nichts in Geldwert Beziffer— bares und das finanzielle Intereſſe der Fiſchereibeſitzer unmittelbar Förderndes zuwege gebracht habe? Eins von beiden muß ihm bei Ausarbeitung ſeines Vortrags vorgeſchwebt haben und ich vermute, daß es das letztere geweſen iſt, weil jene angeblich „neuere Wiſſen— ſchaft“ in einen Gegenſatz zu der anderen gebracht wird, die „im Zimmer oder Laboratorium“ ihre Reſultate gewinnt. Nach Hübner geht offenbar der echt-praktiſche Gelehrte in Waſſer— ſtiefeln und Lederjacke umher, gondelt den ganzen Tag auf den Seen herum, begleitet die Fiſcher auf ihren Fangtouren, beobachtet das Leben und Treiben der Fiſche an ihren Stand— orten und ſtellt vorläufig das Mikroſkop beiſeite, um zunächſt „unter freiem Himmel“ ſeine Studien zu betreiben, während die Stubenhocker zu Hauſe bleiben und dort ihre mehr oder minder unfruchtbare Tätigkeit ausüben. Ich will nun durchaus nicht ſagen, daß ein junger Zoolog, welcher klare und offene Augen beſitzt, nicht auch auf ſolchen Exkurſionen, wie ſie Herr Hübner im Sinne hat, vielerlei intereſſante Wahrnehmungen machen könnte, welche die Forſchungen im Laboratorium zu er— gänzen geeignet ſind — aber man ſoll nur nicht behaupten, daß dieſes der wahre wiſſen— ſchaftliche Betrieb ſei, der einen Gegenſatz zu dem anderen bilde und von dem man ſich brauchbarere Ergebniſſe zu verſprechen habe, als von der mühevollen Arbeit des Beobachters am Mikroſkop und im Bereiche des Studierzimmers. 94 Man ſehe ſich doch in der Literatur ein wenig um und frage ſich, wo Prof. C. Weigelt ſeinerzeit beſtimmte Anhalte über die Einwirkung verſchiedener chemiſcher Sub— ſtanzen auf das körperliche Befinden der Fiſche gewann und wo Prof. B. Hofer die ſo wertvollen Einſichten in die Urſachen der verheerenden Fiſchkrankheiten erzielte? Wo entdeckte, ſo frage man weiter, derſelbe Gelehrte den Bacillus der Krebspeſt? Wo ermittelte Prof. N. Zuntz die näheren Daten über den Stoffwechſel und den Verdauungsvorgang beim Karpfen, und wo prüfte man denn die zahlreichen, künſtlich hergeſtellten Futtermittel in Betreff ihres Nährgehaltes? Wo ſtellte der Franzoſe P. Regnard feine berühmten Unter- ſuchungen über die phyſikaliſchen Lebensbedingungen der im Waſſer lebenden Organismen an und wo ſchöpfte W. Oſtwald die fruchtbaren Grundgedanken für ſeine Theorie der Schwebfähigkeit bei Planktonweſen pflanzlicher und tieriſcher Natur? Wurden nicht alle dieſe wichtigen Gedankengänge und Forſchungsreſultate in der Stille des Laboratoriums ge— zeitigt? Wäre es etwa möglich geweſen, dieſelben unter freiem Himmel und im Boote ſitzend zu gewinnen? Es iſt deshalb ein höchſt merkwürdiges Unterfangen des Herrn Hübner, wenn er ſeinerſeits der Wiſſenſchaft vorſchreiben will, auf welche Art und Weiſe dieſelbe vorzugehen habe, um Reſultate zu erlangen, die — nach feiner perſönlichen Auffaſſung — beſonders brauchbar und wichtig für das Fiſchereiweſen ſein ſollen. Ich bin überzeugt, daß mancher Leſer jenes Berliner Vortrags ſich ſchon ſelbſt geſagt haben wird, wie einſeitig und irrig dieſe Hübnerſche Anſicht von der Rolle iſt, welche die Wiſſenſchaft der Fiſcherei gegenüber ſpielen ſoll. Aber ein beträchtlicher Teil der Hörerſchaft wird doch der Meinung geweſen ſein, daß Herr Hübner, dem man ein autoritatives Urteil in Fiſchereiſachen niemals ab⸗ ſprechen wird, vielleicht auch in jenem Punkte, der das Verhältnis der Süßwaſſerbiologie zur Praxis der Fiſcherei und Teichwirtſchaft betrifft, Recht haben könnte. Eben dieſe Möglichkeit eines Mißverſtändniſſes der Auslaſſungen des Herrn Hübner hat mich veranlaßt, die Re— daktion dieſer Zeitſchrift zu bitten, mir das Wort zu einer eingehenderen Darlegung des wirklichen Sachverhaltes zu verſtatten. Es iſt das ſehr notwendig, denn in weiten Kreiſen beſteht eine völlig unzutreffende Anſicht über den Wert der Süßwaſſerbiologie als Wiſſen— ſchaftszweig überhaupt und feine Beziehung zum Fiſchereiweſen im beſonderen. Es iſt hohe Zeit, daß einmal Klarheit über dieſes Verhältnis verbreitet wird und, ohne Namen nennen zu wollen, darf ich behaupten, daß ich hier nicht nur meine individuelle Anſicht (als Ver⸗ treter der Süßwaſſerbiologie) kundgebe, ſondern auch diejenige einſichtsvoller Praktiker, mit denen ich mich darüber längſt auseinandergeſetzt habe. Man kann ſich auf zwei verſchiedene Weiſen mit dem Leben in unſeren Teichen, Seen und Flußläufen beſchäftigen: entweder nämlich ſtellt man die Fiſchfauna ins Zentrum der bezüglichen Forſchungen und betrachtet alles Uebrige, was noch im Waſſer lebt und webt, von dem Geſichtspunkte aus, daß es den Fiſchen teils nützlich, teils ſchädlich, teils indifferent iſt. Oder man läßt den rein wiſſenſchaftlichen Standpunkt vorwalten und erforſcht die Tier— und Pflanzenwelt unſerer binnenländiſchen Waſſerbecken ganz objektiv und in der aus— geſprochenen Abſicht, lediglich ihre Zuſammenſetzung nach Arten und Gattungen kennen u lernen, ihre Lebenseigentümlichkeiten zu ſtudieren, ſich mit ihrem periodiſchen Auftreten und ihren Entwicklungsverhältniſſen bekannt zu machen ꝛc., um auf dieſem Wege neue Tatſachen feſtzuſtellen, welche wie alle anderen gut beobachteten Fakta ihren unzweifelhaften Wert — auch ganz abge— ſehen von ihrer praktiſchen Anwendung — beſitzen. Der landläufige Praktiker dürfte natür- lich den erſt bezeichneten Weg für den allein richtigen und förderſamen halten, wogegen er den anderen mehr für eine Liebhaberei der Herren Zoologen und Botaniker anzuſehen ge— neigt ſein wird, die ſich mit einer Maſſe Kleinkram abgeben, ohne daß man — immer den Horizont des Praktikers als Geſichtskreis vorausgeſetzt — recht ſieht, wohin das führen ſoll. So iſt es denn gekommen, daß Leute, die abſolut nicht die Vorbildung und das Zeug dazu haben, über die Erſprießlichkeit eines neubegründeten und ſehr gut proſperierenden Wiſſen— ſchaftszweiges zu urteilen, letzteren vielmehr als etwas ziemlich Ueberflüſſiges zu betrachten ſich erkühnt haben und mit der Prätenſion hervorgetreten find, daß die ganze Süßwaſſer— biologie, wenn ſie irgend einen Wert haben ſolle, in der Wiſſenſchaft vom Fiſch aufgehen müſſe. Dieſe Anſicht iſt aufs allerſchärfſte zurückzuweiſen und es ſind diejenigen, welche Ne) N einen ſo beſchränkten Standpunkt zu dem ihrigen machen, unter die Banauſen, das heißt unter die Handwerker ihres Faches, zu rechnen, denen keinerlei Stimmrecht in ſolchen An- gelegenheiten zukommt. Dieſe weiſen Thebaner möchten ſich in erſter Linie ein Beiſpiel an der unzweifelhaften Autorität eines Joſeph Suſta nehmen, der die objektiv forſchende Wiſſenſchaft hochhielt und der wiederholt feinem Bedauern darüber Ausdruck gegeben hat, daß es ihm nach Maßgabe ſeines Bildungsganges nicht möglich geweſen ſei, das Leben im Waſſer ſo gründlich nach allen Seiten hin ſich verſtändlich zu machen, als es im Intereſſe der Begründung einer rationellen Fiſchereiwirtſchaftslehre notwendig geweſen wäre. Aber was dieſer Mann trotzdem für die wiſſenſchaftliche Begründung ſeiner erprobten Meliora— tions⸗ und Fütterungsmaßnahmen geleiſtet hat, das liegt für jeden offen zutage, der jenes herrliche Buch lieſt, welches uns der Großmeiſter der böhmiſchen Karpfenzüchterei als ein ſchönes Vermächtnis hinterlaſſen hat.) Es wird mir niemals beifallen zu ſagen, daß die zu Friedrichshagen und in Trachenberg beſtehenden Fiſchereiverſuchsanſtalten ihren Zweck nicht erfüllten, oder daß man aus den bisher von dort ausgegangenen Publikationen nicht zu erſehen vermöge, in wiefern die dort angeſtellten Unterſuchungen die Praxis zu fördern imſtande ſeien — wie ich es mehrfach von Fiſchereileuten habe ausſprechen hören — ſondern ich bin meinerſeits voll— kommen davon überzeugt, daß ſolche Verſuchsanſtalten, wenn ſie nicht mit einem chroniſchen Mangel an Geldmitteln zu kämpfen haben und ſich nicht in eine Spezialität verrennen, ſehr viel Nützliches und Brauchbares für die Fiſcherei zu leiſten in der Lage ſein werden. Dies iſt beſonders aus den Arbeiten in der Trachenberger Station erſichtlich geworden, ſowohl in der Zeit, wo ihr die praktiſchen Erfahrungen des Dr. E. Walter zur Verfügung ſtanden, als auch gegenwärtig, wo ein friſcher Zug in den dortigen Arbeiten zu verſpüren iſt, wie ja über- haupt der Schleſiſche Fiſchereiverein, dem jene Forſchungsſtätte unterſtellt iſt, mit zu den⸗ jenigen Korporationen zählt, die in ihren Beſtrebungen ernſt zu nehmen ſind. 6 Vor einiger Zeit (1901) hat ſich Dr. Schiemenz, der Leiter der Müggelſeeſtation, in einem Aufſatze über die Einrichtung jener Anſtalt wie folgt über ſeine perſönliche Anſicht von den Aufgaben, die dem Süßwaſſerbiologen zufallen, geäußert. Er ſagt auf Seite 287 der „Mitteilungen des Fiſchereivereins der Provinz Brandenburg“, darüber nachſtehendes: „Das Studium der Biologie der Fiſche iſt nicht ſo einfach, als es wohl ſcheinen möchte, denn es fällt eigentlich zufammen mit dem Studium der Süßwaſſerbiologie überhaupt, dehnt ſich alſo auch auf die Biologie aller Waſſertiere und Waſſerpflanzen, ſowie auf die phyſikaliſchen und chemiſchen Bedingungen des ſüßen Waſſers aus.“ Derſelbe Autor ſchildert aber in einem früheren Aufſatze, den das nämliche Heft der „Mitteilungen“ publiziert, die Tätigkeit des Süß⸗ waſſerbiologen ſpöttiſch in folgender Weiſe: „Da wird eine kleine Spazierfahrt nach irgend einem Gewäſſer gemacht, ein paar Tiere und Pflanzen werden herausgeholt und eine epoche— machende Arbeit mit dem Titel: „Fauna und Flora des X-Gewäſſers“ iſt dann fertig. Endloſe nackte Liſten führen die Organismen auf, die man ſo ziemlich auch in jedem anderen Gewäſſer findet und zwar noch einige dazu.“ Hierauf heißt es weiter: „Wenn unſere biologifchen Studien Wert für die Praxis haben ſollen, ſo müſſen erſt durch Fühlung mit der Praxis die Bedürfniſſe derſelben feſtgeſtellt werden, und hieran müſſen ſich dann zielbewußte Arbeiten ſeitens der Biologen knüpfen. Das planloſe Jagen nach Plankton hat wenig Intereſſe für andere.“ Hier werden alſo von jemand, der ſich ſelbſt als „Biologen“ bezeichnet, die bei der Erforſchung jedweden Gewäſſers ſo notwendigen Planktonforſchungen als eine Art Spielerei oder mindeſtens doch als etwas ſehr Nebenſächliches hingeſtellt und dann wird die Arbeits— weiſe des Planktologen in einer karikierten Schilderung ſo beſchrieben, daß daraufhin aller— dings jeder „Praktiker“ ſeine geldeinbringende Tätigkeit für hundertmal wichtiger halten muß, als diejenige eines Süßwaſſerforſchers. Dann wird weiter geſagt, daß der Biolog „ziel— bewußt“ arbeiten müſſe; als ob irgend jemand, der Anſpruch auf das Prädikat eines Wiſſen— ſchaftlers macht, ohne Zielbewußtſein an ſeine Arbeit ginge. Wo nimmt denn der Verfaſſer ) „Fünf Jahrhunderte der Teichwirtſchaft zu Wittingau.“ Ein Beitrag zur Geſchichte der Fiſchzucht. Stettin 1898. 96 — dieſer Aufſätze das Recht her, in ſolchem Tone der ſtärkſten Ueberhebung von ſeinen Kollegen zu ſprechen? Und wer ſind denn jene Planktologen, die ſo, wie es oben behauptet wird, ihre Forſchungen betreiben? Die von mir zitierten Aufſätze des Dr. Schiemenz waren für die Mitglieder eines großen Fiſchereivereins beſtimmt, alſo im weſentlichen für Praktiker. Was ſollen nun die letzteren von der Süßwaſſerbiologie denken, wenn ſie ihnen ſo, wie es geſchehen iſt, geſchildert wird? Wo ſind denn die Arbeiten aus der Müggelſeeſtation, auf die hingewieſen werden könnte, um zu definieren, was „ordentliche Planktonſtudien“ ſind im Gegenſatze zu ſolchen, vor denen die Praktiker der „nötigen Achtung“ ermangeln (Vergl. I. c. S. 272)? Wenn den Männern der Praxis bekannt wäre, was von ruſſiſchen und amerikaniſchen Süßwaſſerbiologen im verfloſſenen Dezennium geleiſtet worden iſt, welche Fülle von intereſſanten Tatſachen engliſche, franzöſiſche, ſchweizeriſche und italieniſche Planktologen feſtgeſtellt haben und wie erfolgreich man auch in Oeſterreich die einheimiſchen Gewäſſer zu unterſuchen be— gonnen hat — ſo würden ſie ſofort einen ganz anderen Begriff von der Erſprießlichkeit dieſes Wiſſenſchaftszweiges bekommen und über die obige Darſtellung der Sachlage, die offenbar wider jedes beſſere Wiſſen zu Papier gebracht worden iſt, einfach zur Tagesord— nung übergehen. Ich ſage ausdrücklich, daß jene Darftellung dem wirklichen Sachverhalt in keiner Hinſicht entſpricht und daß zur Entſchuldigung des Verfaſſers auch nicht angenommen werden kann, es ſei ihm der Stand der Süßwaſſerbiologie bei uns und in den Nachbar— ländern unbekannt geblieben. Es iſt zwar begreiflich, aber darum doch nicht verzeihlich, daß in jenen Aufſätzen auch gefliſſentlich verſchwiegen worden iſt, wie viel wiſſenſchaftlich wert— volle und für die Praxis nicht unwichtige Ergebniſſe während des verfloſſenen Jahrzehnts in der Plöner Biologiſchen Station gewonnen und publiziert worden ſind, ſo daß einer unſerer hervorragendſten Seenforſcher, Prof. F. A. Forel, die Jahresberichte dieſer An— ſtalt in einer Rezenſion als „une riche mine de faits importants“ (als eine reiche Fund— grube wichtiger Tatſachen) zu bezeichnen Veranlaſſung nahm. Ich bin genötigt, nicht bloß mein eigenes Inſtitut, welches ſich ſtaatlicher Unterſtützung erfreut, ſondern auch die Forſchungen von biologiſchen Kollegen, mit denen ich mich ſolida— riſch fühle, gegen die Unterſtellung zu verteidigen, daß die bisherige Süßwaſſerbiologie (im Gegenſatz zu der von Herrn Hübner als „neuere, praktiſche Wiſſenſchaft“ bezeichneten und in Friedrichshagen allein gepflegten) nicht auf der Höhe ihrer Aufgabe ſtehe. Ganz das Gegenteil iſt der Fall, wie die bisher erſchienenen elf umfangreichen Jahresberichte der Plöner Station einerſeits und die mit viel bedeutenderen Mitteln arbeitenden amerikaniſchen Süßwaſſer— ſtationen durch ihre Publikationen andererſeits beweiſen, von denen namentlich der kürz— lich herausgekommene VI. Band des „Bulletin of the Illinois State Laboratory of Naturel History“ größter Aufmerkſamkeit wert ijt. ') Es liegt nicht an der Süßwaſſerbiologie, ſondern hauptſächlich an der Bequemlichkeit vieler Praktiker, ſich mit den Errungenſchaften derſelben bekannt zu machen, wenn bisher noch nicht viel von dem Einfluſſe der Wiſſenſchaft auf das Fiſchereiweſen zu ſpüren iſt. Man gehe doch hin in die verſchiedenen Teichwirtſchaften und überzeuge ſich davon, in wie wenigen bisher das kleine Planktonnetz Eingang gefunden hat. Und doch iſt dieſer leicht zu handhabende Apparat außerordentlich nützlich zur Erkundung des in einem Teiche noch vorhandenen Nahrungsvorrats und zur Ermittluug des Zeitpunktes, wann mit der künſtlichen Fütterung zu beginnen iſt und in welchem Umfange eine ſolche ſtattzufinden hat. Wenn wir hier einmal dabei ſind, Tatſachen zu konſtatieren, ſo mag auch nicht verſchwiegen werden, daß es kaum einen Stand gibt, der ſo zähe am Hergebrachten hängt und der ſo wenig zugänglich für Neuerungen iſt, als eben der Fiſcherſtand! Man wird es kaum für möglich halten — aber es gab wirklich eine Zeit, wo man der Meinung war, daß der Karpfen von Schlamm und Luft lebe, ſodaß die künſtliche Er— nährung desſelben mit geeigneten JFutterſtoffen für vollkommen überflüſſig gehalten wurde. Erſt als man gewahr wurde, was die Maſtfütterung beim Stallvieh zu bedeuten habe und ) The Plankton of the Illinois River 1894-1899. With introductory Notes upon the Hydrographie of the Illinois River. als die Erfolge derſelben unleugbar auf landwirtſchaftlichen Ausſtellungen zu Tage traten da kam man endlich zu der Einſicht, daß es ſich doch wohl lohne, auch einmal hinſichtlich, der Fiſche nach dieſem Prinzip zu handeln. Und damit wurde eine Methode eingeſchlagen, die man heutzutage für ſelbſtverſtändlich in ihrer Anwendung hält, obgleich ſie erſt 50 bis 60 Jahre in jrichtiger Ausübung iſt. So war es aber nicht nur zurzeit unſerer Väter und Großväter, ſondern ſo iſt es noch heute, und von den vielen Winken, welche die Wiſſen— ſchaft erteilt, wird kaum einer einmal wirklich berückſichtigt. Ich appelliere in dieſem Bezug an die Erfahrung derjenigen Herren, welche mit Praktikern der „alten Schule“ zuſammen— zutreffen Gelegenheit haben. Wie dem abzuhelfen ſei — das iſt eine ſehr wichtige Frage und wenn ich mir er— lauben darf, dazu einen Vorſchlag zu machen, ſo wäre es der, daß an die Stelle der bis— herigen Fiſchmeiſter Leute träten, die zwar ebenfalls praktiſch vorgebildet ſein müßten, außerdem aber eine gründliche Schulung in verſchiedenen theoretiſchen Fächern beſäßen, wie 3. B. in der Naturgeſchichte der Fiſche und ihrer gröberen Anatomie, ferner Einſicht in die Urſachen der hauptſächlichſten Fiſchkrankheiten, Kenntnis der tieriſchen und pflanzlichen Beſtandteile des Planktons und ſoviel Geſchicklichkeit in der Handhabung des Mikroſkopes, wie ſie von einem Fleiſchbeſchauer verlangt wird. Solche beſſer inſtruierten Fiſchmeiſter müßten ſelbſtredend auch beſſer bezahlt werden und man müßte ihnen, um ſie von jenen anderen zu unterſcheiden, den Titel von „Fiſchereiverwaltern“ beilegen. Eine Beamtenkategorie dieſer Art könnte viel Nutzen ſtiften und wenn ſo oft von Hebung der Fiſcherei und des Fiſcherſtandes die Rede iſt, ſo wäre durch Schaffung des Poſtens von Fiſchereiverwaltern damit der Anfang zu machen. In einzelnen Betrieben find ſchon gegenwärtig ſolche Fiſchereiverwalter in Funktion und die betreffenden Teichwirtſchaften ſtehen ſich — ſoviel ich aus eigener Anſchauung urteilen kann — ſehr gut dabei. Die Fiſchereikurſe, welche an dieſer oder jener Hochſchule — oder an einzelnen Fiſchereiverſuchsanſtalten — alljährlich abgehalten werden, ſind nichts weiter als ſchwache Surrogate für die noch fehlenden Fiſcherſchulen und fiſchereiwiſſenſchaftlichen Vor— träge an Univerſitäten. Beides wird und muß noch kommen, wenn der Stand der Fiſcher wirklich gehoben und auf ein den fortgeſchrittenen Zeiten entſprechendes Niveau gebracht werden ſoll. Der „Fiſchereiverwalter“ iſt zunächſt aber das Haupterfordernis, welches zu beſchaffen iſt. Dieſer Beamte entſpricht genau dem Verwalter (oder Inſpektor) auf dem Ge— biete der Landwirtſchaft, und wie man ſich einen größeren Hof nicht mehr ohne die gediegene, praftifche und theoretiſche Sachkenntnis eines ſolchen Oberleiters denken kann, ſo wird dies künftig auch in bedeutenderen Teichwirtſchaften der Fall ſein, wenn ſie rationell betrieben werden ſollen. Ich ſchließe dieſe Expektoration mit der nochmaligen Hervorhebung, daß die von mir und zahlreichen anderen Forſchern gepflegte Disziplin der Süßwaſſerbiologie nicht als die Magd der Fiſcherei zu betrachten iſt, welche nur im Dienſte der letzteren ihr Daſein friſtet, ſondern daß dieſer Wiſſenſchaftszweig ein völlig ſelbſtändiges Daſein führt, der ſeine ſpeziellen Aufgaben in der gleichen Weiſe ſich ſtellt und ausführt, wie die ihm nächſtverwandten Diszi— plinen der Zoologie und Botanik. Die fiſchereilichen Verſuchsanſtalten hingegen ſtehen ihrer— ſeits in engerer Verbindung mit der Praxis, müſſen aber trotzdem beſtändige Fühlung mit den Spezialwiſſenſchaften halten, wenn ſie nicht einſeitig und unfruchtbar in ihren Beſtrebungen werden wollen. Die Süßwaſſerbiologie hat ihrerſeits ſchon bewieſen, daß ſie leiſtungsfähig iſt und ihr verdanken wir die Inangriffnahme der zahlreichen Probleme, welche ſich aus der Beobachtung des Tier- und Pflanzenlebens in unſeren Gewäſſern ergeben. Ohne eine oder mehrere Stellen, welche dieſe Probleme unbeirrt von den Anſprüchen und Wünſchen der Praxis durcharbeiten, gibt es auch keine „Fiſchwiſſenſchaft“, denn dieſe muß auf Schritt und Tritt Anleihen bei der Süßwaſſerbiologie machen, wenn ſie auf ein feſtes Fundament bauen will. Und der Mittelpunkt der Süßwaſſerbiologie iſt wieder die Erforſchung des Planktons, ohne deſſen Naturgeſchichte die Lebensökonomie unſerer Teiche und Seen für immer rätſel— haft bleiben würde. III. Bericht über die Ausſetzung der JSadjisbrut und Tachsſetzlinge in die Brahe 1903. Die Fiſchbrutanſtalt Prinzenthal erhielt am 16. Februar 1903 von der Fiſchzuch t⸗ anſtalt Hemeringen 50000 angebrütete Lachseier, welche ihr durch den Deutſchen Fiſcherei— verein zur Erbrütung und ſpäteren Ausſetzung in öffentliche Gewäſſer überwieſen waren. Die Eier befanden ſich bei ihrer Ankunft in tadelloſer Verfaſſung und hielten ſich auch während der weiteren Brutperiode ſehr gut, ſo daß bis zum Zeitpunkte der Ausſetzung, alſo nach dem Verzehren der Dotterblaſe, nur ein Verluſt von 944 zu verzeichnen war. Die übrig gebliebenen rund 49 000 Stück recht kräftige Lachsbrut wieder, wie es bis— her geſchah, in unſere drei Lachsflüſſe — Brahe, Küddow und Drage — zu verteilen, hätte keinen rechten Zweck gehabt, da die Zahl zu gering war, und auch die Transport- und ſon⸗ ſtigen Unkoſten dadurch nur unnötig erhöht worden wären. Sie wurden deshalb dem Vor— ſchlage des Vereinsfiſchmeiſters entſprechend, nur für die Brahe beſtimmt. Am 29. April 1903 wurden von dieſer Brut durch den Fiſchmeiſter Herrguth im Bei— ſein des Königlichen Förſters Koch zu Thiloshöhe Forſthaus 40 000 Stück in die Brahe ober— halbe Crone an geeigneter Stelle ausgeſetzt. Die kleinen Fiſchchen kamen recht munter ins Waſſer und ſuchten ſich bald hinter Steinen und Pflanzen zu verſtecken. Die übrigen 9000 Stück kleinere Brut wurden am 30. April 1903 auf der Fiſchzucht⸗ anſtalt Prinzental in den ſogenannten Waldteich geſetzt zum Zwecke der Aufzucht zu ein— jährigen Setzlingen. i Dieſer Teich iſt etwa 6 a groß, hat eine viereckige Form und eine langſam abfallende Tiefe von ½% bis 1½ m; er wird reichlich von friſchem Quellwaſſer durchfloſſen. Im Sommer verwächſt er, wenn er nicht gereinigt wird, was in dieſem Jahre nicht geſchah, weil die kleinen Fiſchchen nicht geſtört werden und die Pflanzen ihnen auch Schutz geben ſollten — zur größten Hälfte mit Waſſerpeſt (elodea canadensis). In dieſem Teich verblieben die Fiſchchen bei natürlicher Nahrung, ohne künſtliche Beifütterung, bis zum 17. November 1903, an welchem Tage der Teich abgelaſſen wurde. Die Abfiſchung ergab ein recht erfreuliches Reſultat: es wurden 2176 Stück 7—13 cm lange, recht gut genährte Setzlinge gezählt. Hiervon wurden 100 Stück der größten und kräftigſten Setzlinge ausgeſucht und in ein Zementbaſſin der Brutanſtalt geſetzt; die übrigen Fiſchchen kamen in der Nähe der Peterſon'ſchen Ziegelei in die Brahe. Dieſe zeigten beim Einſetzen ein rechtes Wohlbefinden und waren bald munter fortſchwimmend den Blicken der Zuſchauer entſchwunden. Um vielleicht einen kleinen Anhalt an der Wanderung der ausgeſetzten Lachſe zu haben, wurden die in der Brutanſtalt behaltenen 100 Setzlinge gezeichnet, indem ihnen eine kleine Bleiplombe angehangen wurde. Dies geſchah in der Form, daß an ganz kleinen Angelhaken ein Schrotkorn Nr. 3 an dem Schaftende des Hakens mittelſt Plombenzange angeſchlagen wurde. Die kleine Plombe zeigt auf der einen Seite den Buchſtaben F, auf der anderen ein P: „Fiſchzucht Prinzenthal.“ Der Haken wurde dann in Creolin getränkt und den Fiſchchen hinter der Rückenflhoſſe durch die Haut gehakt. Hierauf verblieben die Fiſchchen noch eine Woche zur Beobachtung in der Brutanſtalt. Sie haben die kleine Operation gut überſtanden; die Wunden verheilten ſämtlich ſehr gut, und es ſchien den Fiſchen auch die äußerſt gering gewählte Laſt der Plombe nicht allzu ſchwer zu fallen. Am 25. November 1903 wurden auch dieſe Fiſchchen an der obenbezeichneten Stelle in die Brahe geſetzt und verſchwanden fröhlich im friſchen Brahewaſſer. Bromberg, den 11. Januar 1904. gez. Herrguth, Vereinsfiſchmeiſter. * * * Zu vorſtehendem Bericht ſchreibt der Fiſchereiverein für die Provinz Poſen: Wir überſenden den beifolgenden Bericht unſeres Fiſchmeiſters Herrguth und be— merken hierzu, daß die Lachsbrut in den hieſigen Gewäſſern ſich ungefähr ein Jahr lang aufhält und dann zum Meere wandert, wo der Lachs heranwächſt und bis zur Laichreife 99 verbleibt. Nachdem der Lachs dieſe erlangt hat, was ungefähr 4 bis 5 Jahre dauert, jteigt er wieder in die oberen Flußläufe auf, wobei er ſich bemüht, an die Stätte ſeiner Geburt (Ausſetzungsſtelle) zurück zu gelangen. Um dies zu kontrollieren, ſind 100 Stück der jungen Lachſe wie oben dargetan, mit Erkennungszeichen verſehen worden. Wir bitten hierauf hinzuweiſen und die Fiſcher zu erſuchen, jeden Fang gekennzeich— neter Lachſe jetzt und ſpäter uns auf einer Poſtkarte mitzuteilen, die Lachsjährlinge, alſo die zum Meere wandernden Lachſe, außerdem ſogleich wieder dem Waſſer zu übergeben. Etwaige Unkoſten werden diesſeits erſtattet werden. Der Vorſitzende: Ehrhardt, Regierungsrat. IX. Schneckengärten im Allgäu. Das Allgäu hat nicht bloß herrliche Viehweiden, ſondern es gedeihen an den ſonnigen Halden auch die Schnecken vorzüglich. Das Sammeln und Hegen der Schnecken verſchafft den Hirtenbuben und ſonſtigem jungen Volk einen ganz netten Nebenverdienſt. Die Schnecken bilden nur in gutgedeckeltem Zuſtande einen Handelsartikel. Gedeckelte Schnecken findet man aber nicht ſo leicht, da ſie ſich vor dem Deckeln unter Laub und Moss verkriechen, wo ſie überwintern. Man ſammelt deshalb die kriechenden Schnecken und füttert ſie bis ſie gedeckelt haben in ſogenannten Schneckenhäuſern oder Schneckengärten. Mit dem Sammeln beginnt man am beſten Mitte Juli, nicht vorher, weil das Fortpflanzungsgeſchäft vorbei ſein muß und die früher geſammelten in der Gefangenſchaft leicht abſterben. Die Schneckengärten find alſo keine Brutanſtalten, ſondern nur Auf— bewahrungsanſtalten. Anlage eines Schneckengartens. Derſelbe wird auf einem trockenen, ſonnigen Raſenplatze angelegt, behufs beſſerer Ueberwachung in der Nähe des Hauſes. Die Schnecken lieben die Sonne. Man findet ſie meiſt an den ſonnigen Halden. Damit die Sonnenwärme Zutritt hat, muß der Schneckengarten oben offen ſein, vier Bretter werden im Viereck ſo auf dem Boden aufgeſtellt, daß die Kanten dicht am Boden anliegen und mit kurzen Pfählen in ihrer Lage erhalten. Sie bilden nun für die Schnecken eine dichte Hürde. Damit dieſe nun nicht über die Bretter hinauskriechen, werden letztere an der inneren Seite oben eine Handbreit mit einer Maſſe aus Lehm, Salzwaſſer und Eſſig beſtrichen und die Fugen verſtrichen oder man nagelt in zwei Drittel der Höhe ringsum an die Bretter Latten, auf welche man etwas Salz ſtreut, aber nicht zu viel, damit keines auf den Boden hinunter fällt. Salz können die Schnecken nicht vertragen. Damit dieſe Maſſe nicht weggeregnet wird, wird über jedes beſtrichene Seitenbrett ein anderes oben darüber gelegt. Zu einem ſolchen Gehege kann man alte Bretter nehmen. Die Höhe beträgt etwa 30 bis 40 cm. Bei anhaltender Trockenheit muß man den Boden mit einer Gießkanne etwas beſprengen. Um den Schnecken Gelegenheit zum Tummeln zu geben, ſteckt man einige Stecken aufrecht in den Boden. Als Futter wird ihnen vorgeworfen Gras, junger Klee, namentlich gerne freſſen ſie auch Kohlblätter, Salatblätter ꝛc. 2c. Bei Regenwetter gibt man auch grobe Kleie, bei trockenem Wetter iſt ſie den Schnecken ſchädlich. Sie erhalten täglich friſches Grünfutter, Kleie wöchentlich einmal. Das Futter ſoll immer aufgezehrt werden. Die Futterreſte, namentlich die Rippen der Kohlblätter, müſſen fleißig entfernt werden. Wenigſtens alle 14 Tage ſoll der Garten gründlich geſäubert werden. So werden ſie gefüttert bis das Deckeln beginnt gegen Ende September und Anfang Oktober. Je nachdem der Herbſt kalt oder warm iſt, deckeln ſie früher oder ſpäter. Wenn die Zeit des Deckelns kommt, ſoll in den Schneckengarten Moos gebracht werden, reichlich und trocken. So bleiben fie ſauber und arbeiten ſich nicht in den Boden hinein. Die Moosdecke ſoll dick ſein, dann kann die warme Oktoberſonne (der Herbſt iſt ja im Allgäu meiſt ſehr ſchön) nicht ſo durchdringen, die Schnecken haben kühler und deckeln ſchneller. Das Deckeln dauert den ganzen Oktober hin— durch. Einige (zirka 3%) deckeln nicht, d. h. fie haben ſchon ſehr früh gedeckelt und haben dann den Deckel wieder abgeworfen. Andere bilden nur einen ganz dünnen, hautigen Deckel 100 (Glasdeckel). Dieſe können nicht verſandt werden. Viel Moos hält die Wärme ab und ver— hindert das zu frühe Auskriechen. Auch deckt man bei warmem Wetter das Schneckenhaus mit Brettern zu, damit es kühl bleibt. Die gedeckelten ſollen alle zwei Tage herausgenommen werden, damit die anderen mehr Schlupfwinkel haben. Die Aufbewahrung der gedeckelten Schnecken geſchieht in der Weiſe, daß man ſie, wenn der Deckel hart und trocken iſt, in einer Kiſte oder auf dem Boden an einem kühlen, ſchattigen Orte, wo keine Sonne zutreten kann, ausſchüttet, den Deckel immer nach oben. Bei Zutritt der Sonnenwärme kriechen ſie ſonſt zu früh aus. Nur die gut gedeckelten ſind verſandfähig und marktfähig. Anfang November werden ſie an die Händler abgegeben. Dieſe bezahlen pro 100 Stück 70 Pfg. bis 1 Mk. Die Schnecken ſind eine beliebte Faſtenſpeiſe und werden in verſchiedener Zubereitung genoſſen. Der echte Schneckeneſſer ißt fie „aus dem Haus“. Die gedeckelten Schnecken werden in heißes Salzwaſſer geworfen. Dann fangen ſie zu „ſingen“ an (die Luft tritt aus). Sie werden gekocht bis die Deckel abfallen. Dann werden ſie mit der Gabel herausgeſtochen, in Salz und Pfeffer gewendet und verzehrt. Ein Liebhaber genehmigt ſich 100 Stück auf einmal. Es ſoll auch ſolche geben, die ſie ſamt dem Haus zerbeißen; dann ſollen ſie aber ſehr „röſch“ ſein. Mahlzeit! TV E X. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Jiſchzucht. Von M. Schumacher ⸗Kruft. f Februar und März ſind die Monate, in denen in der Regel die jungen Forellchen aus dem Ei ſchlüpfen. Zuerſt ſind's nur einige, die eines Morgens noch ziemlich hilflos ſich zwiſchen den Eiern bewegen; am nächſten Morgen ſind's ſchon mehr und in drei bis vier Tagen find faſt alle ausgeſchlüpft. Da gibt es nun neue Arbeit. Zunächſt finden ſich in den Tagen des Ausſchlüpfens mehr tote Eier vor, die auszuleſen ſind. Dann machen die Eihäute mancherlei Kopfzerbrechen. Die Maſchen der Hürde werden von denſelben verſtopft, ſo daß die Waſſerzirkulation, welche jetzt noch weit notwendiger iſt als früher, gehemmt wird. Da muß genau nachgeſehen werden. Die Hühner- oder Gänſefeder leiſtet vorzügliche Dienſte. Durch fleißiges Umrühren im Brutkaſten mit einer ſolchen Feder werden zunächſt die Maſchen offen gehalten, ſodann bleiben aber auch jedesmal eine Menge Häute an der Feder hängen und werden ſo entfernt. Die toten Fiſchchen müſſen ſorgfältig herausgeleſen werden; es iſt dies zwar läſtiger als das Ausleſen von Eiern, aber noch wichtiger; denn die Fiſchchen ſetzen erſtens raſcher Pilz an und zweitens gehen die toten Kö.perchen bald in Zerſetzung über und verpeſten dann das Brutwaſſer. Ob die Fiſchchen in der Hürde verbleiben, oder ob man die Hürde nach dem Ausſchlüpfen in den äußeren Kaſten, falls dieſer eine Abſperrung hat, umſchütten ſoll, wer kann es ſagen? Beides hat ſeine Vorteile; beides ſeine Nachteile. Im Kaſten iſt zwar mehr Raum und das Waſſer kann hier durch Verſtopfung von Maſchen nicht abgeſperrt werden, aber die Fiſchchen häufen ſich öfters in den Ecken der Käſten ſo an, daß die unteren erſticken. Dies kann in der Hürde freilich nicht vorkommen, weil die in der Ecke zu unterſt ſitzenden Fiſchchen von unten herauf auch ſtets friſches Waſſer erhalten. Dagegen bietet die Hürde den immer größer werdenden Fiſchchen weniger Raum und Bewegungsfreiheit und ſehr häufig kommt es vor, daß durch Eihäute und ſonſtige Unreinlichkeiten ſich die Maſchen der Hürde ſo verſtopfen, daß der Zutritt friſchen Waſſers zum Teil oder ganz gehemmt wird. Da iſt dann die Gefahr ſo groß, daß mancher Anfänger eines ſchönen Morgens nur mehr Leichen findet. Zweckmäßig ſind ſolche Bruteinrichtungen, bei denen die Hürde ſo tief im Waſſer ſteht, daß die Fiſchchen über den Rand derſelben in den äußeren Kaſten ſchwimmen können. Die ſtärkeren tun dies auch bald und verſtecken ſich dann unter die Hürde, was bedeutend ungefährlicher iſt, als das Anhäufen in die Ecken des Kaſtens. Die ſchwächeren bleiben auf der Hürde zurück und ſchließlich befinden ſich auf der Hürde, wenigſtens in der Mitte derſelben, faſt nur mehr Krüppel, Mißgeburten und dergleichen. n 101 Mit dem nahenden Frühlinge ſteuern die Fiſchchen im Brutkaſten einer neuen, ſehr großen Gefahr entgegen; der zu hohen Temperatur des Waſſers. So lange es draußen kalt iſt, hat's keine Not. Wenn das Waſſer 4 bis 8. hat, fo iſt das eine Temperatur, die der Natur der Fiſchchen entſpricht, ſie gehen von Tag zu Tag erfreulichermaßen vorwärts. Wird das Waſſer wärmer, fo ſteht's um die Fiſchchen ſchlimmer; 9 und 10° gehen noch an, aber bei 11, 12 und mehr Grad fangen die Fiſchchen, nachdem fie etwa vier Fünftel des Dotter- ſackes verloren haben, an, in Maſſen abzuſterben. In einigen Tagen ſind Hunderttauſende dahin. Deshalb aufgepaßt. Wenn das Sterben anfängt, dann iſt's ſchon zu ſpät. Vorher fleißig das Thermometer beobachten und ſobald die Temperatur in der erwähnten Weiſe ſteigt, muß das Bachwaſſer völlig abgeſperrt und die Brutanſtalt nur mehr mit Quellwaſſer geſpeiſt werden. Für diejenigen Bruteinrichtungen, die nur mit Bachwaſſer arbeiten, iſt das ein Fingerzeig, möglichſt früh angebrütete Eier zu nehmen, die ſchon zu Beginn des Februar aus— ſchlüpfen. Viele aber haben das Prinzip, fo ſpät als nur möglich die Eier zu bekommen. Das hat ſchon manche Enttäuſchung bereitet, ohne daß der Betroffene die Urſache erkannt hat. Ein Blick in die Natur, d. h. ein aufmerkſamer Blick, würde ihn aber darüber genügend belehrt haben; denn bei allem Tun, durch welches wir der Natur nachhelfen wollen, muß es oberſter Grundſatz ſein, dabei doch den Weg der Natur beizubehalten. Anm. der Redaktion. Die hohe Temperatur allein iſt es natürlich nicht, wodurch Fiſchbrut hier und da zugrunde geht, ſondern meiſt wohl die durch das warme Waſſer be— dingte Ueberhandnahme von Bakterien, unter denen ſich oft fiſchſchädliche Arten befinden können. Auch geht bei 11 und 12° C. die Entwicklung der Fiſchchen zu rapide vorwärts und ſchlägt dann leicht abnorme Bahnen ein. XI. Vereinsnachrichten. Bayeriſcher Landesfifchereiverein. Am 6. März, vormittags 10 Uhr, findet im Sitzungsſaale des Bayeriſchen Landwirtſchafts⸗ rates in München, Prinz Ludwigſtraße 1, die Generalverſammlung des Bayeriſchen Landes- fiſchereivereins pro 1903 ſtatt, zu welcher alle Mitglieder, ſowie alle Freunde der Fiſcherei ein— geladen werden. Tagesordnung: I. Aenderung der Satzungen. 1. In 8 5 lit. b ſollen die Worte: „für die in München wohnhaften und von 3 Mk. für die auswärtigen Mitglieder und Vereine“ in Wegfall kommen. 2. S 9 erhält folgende Faſſung: „Mit der geſchäftlichen Leitung der Vereins- angelegenheiten iſt der Vorſtand betraut. Derſelbe beſteht 1. aus dem I. Vorſitzenden, 2. aus dem II. (ſtellvertretenden) Vorſitzenden, 3. aus zwei Schriftführern, 4. aus dem Schatzmeiſter, 5. aus dem jeweiligen Vorſitzenden der Kommiſſion für die Verwaltung der Fiſchzuchtanſtalt des Vereins und 6. aus je einem Vertreter der ſieben Kreisvereine und des Kreisausſchuſſes für Oberbayern.“ 3. In $ 10 iſt hinter den Worten: „Sämtliche Mitglieder des Vorſtandes“ einzuſchalten „ad Ziffern 1 bis 4.“ Als Abſatz 3 iſt beizufügen: „Die unter Ziffer 6 aufgeführten Vertreter der Kreisvereine und des Kreisausſchuſſes für Oberbayern werden von den Kreisvereinen und dem Kreisausſchuſſe für Oberbayern alljährlich benannt.“ 4. S 15 erhält folgende Faſſung: „Zur Förderung der Aufgaben des Vereins wird ein ſtändiger Ausſchuß für Teichwirtſchaft gebildet, deſſen Mitglieder der Vorſtand des Bayerischen Landesfiſchereivereins zu berufen ermächtigt iſt. In dieſem Ausſchuſſe haben die Mitglieder des Vorſtandes Sitz und Stimme. Die Tätigkeit des Ausſchuſſes wird durch eine Geſchäftsordnung geregelt.“ 5. $ 16 und 18 kommen in Wegfall. II. Aenderung der Beſtimmungen über den Wirkungskreis des Kreisausſchuſſes für Ober— bayern. 1. Einfügung eines §S 5a mit folgendem Wortlaut: „Alljährlich iſt eine Verſammlung von Delegierten der an den Kreisausſchuß angeſchloſſenen oberbayeriſchen Fiſchereivereine in München einzuberufen. Jeder dieſer Vereine hat das Recht, ohne Rückſicht auf ſeine Größe beziehungsweiſe Mitgliederzahl, eines ſeiner Mitglieder als Delegierten zu entſenden Dieſer Delegiertenverſamm— lung hat der Kreisſchuß für Oberbayern mündlichen Rechenſchaftsbericht zu erſtatten und über die Verwendung der dem Kreisaus ſchuſſe im Vorjahre zur Verfügung geſtandenen Mittel Rechnung zu legen. Der Delegiertenverſammlung iſt ferner ein vom Kreisausſchuſſe ausgearbeiteter Entwurf über die Verwendung der ihm zur Verfügung ſtehenden Mittel zur Genehmigung vorzulegen. Die Delegiertenverſammlung iſt beſchlußfähig ohne Rückſicht auf die Anzahl der erſchienenen Delegierten. Die Beſchlüſſe werden mit einfacher Stimmenmehrheit gefaßt. Die Mitglieder des Kreisausſchuſſes find in der Delegiertenverſammlung je für ihre Perſon ſtimmberechtigt. 2. In § 6 iſt nach den Worten: „Die von dem Kreisausſchuſſe“ einzuſchalten: „und ſeiner Delegiertenverſammlung.“ 102 III. Jahresbericht des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins. IV. Rechnungsablage. V. Feſtſtellung des Etats pro 1904. VI. Wahl der Mitglieder des Vorſtandes. VII. Jahresbericht des Vorſtandes der Fiſchzuchtanſtaltkommiſſion. VIII. Kaſſabericht des Kaſſiers der Fiſchzuchtanſtalt. IX. Bericht über die Tätigkeit der bayeriſchen Fiſchereivereine im Jahre 1903. X. Bericht über die Ergebniſſe der teichwirtſchaftlichen Statiſtik in Bayern und Beſchluß⸗ faſſung über die daraus ſich ergebenden Mittel zur Förderung der Teichwirtſchaft. München, im Februar 1904. I. Präſident: Graf von Moy. Bezirksfiſchereiverein Erlangen. Von der Fiſchzuchtanſtalt des Bezirksfiſchereivereins Erlangen und beziehungsweiſe von der dieſem Verein errichteten Karpfenvermittlungsſtelle können im März und April ds. Is. bezogen werden: 1- und 2⸗fömmerige Satzfiſche der Aiſchgründer und fränkiſchen Karpfenraſſe, Forellenbarſchjährlinge, Regenbogenforellenjährlinge, Bachſaiblingsjährlinge, Hechtjährlinge (zirka 2000 Stück). Anfragen an Stadtkämmerer Colb in Erlangen. Fiſchereiverein für den Regierungsbezirk Wiesbaden. Ausſetzen von Regenbogenſorellen in den Rhein. Freitag, den 22. Januar 1904, fand ein abermaliges Ausſetzen von Regenbogenforellen in den Rhein ſtatt und zwar wie im Vorjahre in dem Parallelwerk der ſogenannten Mariannenaue gegenüber von Hattenheim. Zugegen waren, wie im vorigen Jahre: 1. als Vertreter des Rheiniſchen Fiſchereivereins Herr Profeſſor Huppertz aus Bonn, 2 als Vertreter des Fiſchereivereins für den Regierungsbezirk Wiesbaden die beiden Vorſitzenden: a) Herr Landrat Wagner⸗Rüdesheim, p) der Unterzeichnete. Außerdem waren noch zugegen: Der Lieferant der Fiſche, Herr E. Baun⸗ ſcheid aus Endenich bei Bonn, der Lokalforſtbeamte Herr Forſtmeiſter Freiherr von Spießen und Herr Regierungsreferendar Graf Adelmann, der zurzeit am Landratsamt Rüdesheim beſchäftigt iſt. Die Regenbogenforellen wurden wie im Vorjahre von der Fiſchbrutanſtalt Lengsdorf bei Bonn geliefert. Sie kamen mit dem Zuge auf Station Hattenheim um 2% Uhr nachmittags an in 14 Fäſſern. Dieſelben wurden ſofort auf einen Rollwagen verladen, nach dem Rhein gefahren und hier in den bereitſtehenden großen Nachen verſtaut. Vorher wurden die Fäſſer ſämtlich von dem 1 auf ihren Inhalt unterſucht und die Forellen ſämtlich lebend und munter vor⸗ gefunden. Hierauf wurden die Fäſſer über den Rhein gefahren, an der Krippe (Parallelwerk) aus⸗ geladen und an einer ſandigen Stelle ihres Inhaltes entleert. Die Fiſche kamen ſämtlich geſund ins Waſſer, mit Ausnahme eines einzigen, der anſcheinend beim Auskippen etwas gequetſcht worden war. Da er vorausſichtlich eingehen würde, ſo wurde er aus dem Waſſer gefiſcht und vollends getötet. Es war ein Männchen, der bei Druck den Laich (Milch) fahren ließ; es war alſo höchſte Zeit, daß die Regenbogenforellen zur Vornahme ihres Laichgeſchäftes ausgeſetzt wurden, aber auch wohl gerade der günſtigſte Zeitmoment, da anzunehmen iſt, daß die Fiſche in den nächſten Tagen laichen und ſich daher nicht weiter zerſtreuen und von dem Ausſetzpunkte entfernen werden. Es waren im ganzen 234 Stück und zwar 114 Männchen und 120 Weibchen, die zuſammen 2 Zentner wogen. Hoffentlich geht das Laichgeſchäft gut vor ſich, ſo daß die aus dem Laich ausſchlüpfende Brut zur Bevölkerung des Rheins einen guten Beitrag liefern kann. Petri Heil! Der Vorſitzende des Fiſchereivereins: gez. Elz e, Regierungs- und Forſtrat. Bericht über die 17. ordentliche Generalverſammlung, am 26. September 1903 zu Limburg a. d. Lahn im Gaſthauſe zur „Alten Poſt“. Vom Vorſtande waren anweſend: der Vorſitzende Herr Regierungs- und Forſtrat Elze (Wiesbaden), der ſtellvertretende Vorſitzende Herr Landrat Wagner (Rüdesheim), Herr Landrat Berg (St. Goarshauſen), Herr Fiſchzüchter Rübſaamen (Welſchneudorf), Herr Regierungsrat von Grimm (Wiesbaden), Herr Oberfiſchmeiſter und Meliorationsbauinſpektor Thoholte (Wies⸗ baden) und etwa 18 Mitglieder des Vereins. Die Führung des Protokolls hatte Herr Landwirt- ſchaſtsinſpektor Schulze-Rößler (Weſterburg) übernommen. 1. Der Herr Vorſitzende eröffnet die Generalverſammlung und trägt den nachfolgenden Bericht des Vorſtandes über die Tätigkeit des Vereins im verfloſſenen Jahre re vor. ee 103 Der Verein zählt 260 Mitglieder. Vonſeiten des K. Miniſteriums für Landwirtſchaft find dem Verein — wie auch in früheren Jahren — wiederum 1000 Mk. bewilligt worden. Die Ge⸗ ſamteinnahmen des Vereins betrugen 3711 Mk. 70 Pfg., darunter Zuſchüſſe einzelner Kreiſe und Städte (320 Mk.), des Deutſchen Fiſchereivereins (800 Mk), des Rheiniſchen Fiſchereivereins (500 Mk.). An Prämien wurden gezahlt: 273 Mk. für Fiſchereifrevelanzeigen und 10 Mk. für erlegte Fiſchotter. Nach den eingelaufenen Liſten über Fiſchereifrevelanzeigen iſt die Tätigkeit der berufenen Aufſichtsorgane eine ähnlich wirkſame und erfolgreiche wie in den Vorjahren ge⸗ weſen. Gar keine Anzeigen ſind erſtattet in den Kreiſen Wiesbaden (Stadt) und Obertaunus. In Bezug auf die Tätigkeit des Vereins zur Hebung der Fiſchbeſtände in den öffentlichen Gewäſſern iſt folgendes zu ſagen: 1. Am 30. Dezember 1902 und am 30. Januar 1903 ſind 2 Zentner zweiſömmerige Regenbogenforellen in den Rhein an verſchiedenen Stellen ausgeſetzt worden. Die hiefür aufgewendeten Koſten betrugen im ganzen 1448 Mk. 65 Pfg. 2. Am 14. März 1903 ſind 2500 Stück zweiſömmerige Schleien in die Lahn (bei Limburg) ausgeſetzt worden; die Geſamtkoſten betrugen 305 Mk. 20 Pfg. 3. Am 17. März 1903 wurden 4 Zentner zweiſöm⸗ merige Karpfen in den Rhein bei St. Goarshauſen ausgeſetzt; die Geſamtkoſten betrugen 430 Mk. Das Ausſetzen ad 2 und 3 iſt von den betreffenden Herren Landräten überwacht worden. 4. Für Verſuche zur Wiederbelebung von Bächen mit Krebſen iſt ein Betrag von 121 Mk. 80 Pfg. aufgewendet worden. Zu Punkt 4 iſt zu bemerken, daß der Verein zur Löſung dieſer Frage geglaubt hat, am ſicherſten durch Anpachtung eines geeigneten Krebsbaches zum Ziele zu gelangen. Dies iſt eſchehen. 0 en der Vorſtand des Vereins nach den ihm aus Berufs- und Intereſſentenkreiſen zu⸗ gehenden Informationen hiezu in der Lage iſt, kann er der Ueberzeugung Ausdruck geben, daß im allgemeinen die Fiſchereiverhältniſſe im Regierungsbezirk Wiesbaden günſtige ſind. Der Bericht wird von der Verſammlung mit Intereſſe und Dank entgegengenommen. Herr Landrat Berg (St. Goarshauſen) wundert ſich, daß im Landkreis Wiesbaden keine Anzeigen wegen Fiſchereiübertretungen ergangen ſind und ſtellt den Antrag, daß gerade in Wiesbaden eine beſſere Ueberwachung des Fiſchhandels, insbeſondere mit Forellen, jtatt- finden müßte. = Herr Mentges (Limburg) fragt an, ob Gendarm Hübner, Limburg, eine beantragte Prämie für erfolgreiche Anzeige eines Fiſchfrevlers erhalten hätte, was vom Vorſitzenden bejaht wird. Herr Regierungsrat von Grimm erläutert kurz einige wichtige Beſtimmungen über den Forellenhandel. Herr Fiſchzüchter Rübſaamen (Welſchneudorf) macht darauf aufmerk- ſam, daß in Wiesbaden von den Fiſchhändlern auch während der Schonzeit Bachforellen verkauft werden, die nicht aus Teichen ſtammen. Herr Forſtmeiſter Kreckel (Hofheim) und Landwirtſchafts⸗ inſpektor Schulze⸗Rößler (Weſterburg) beſtätigen ebenfalls den Verkauf von Bachforellen während der Schonzeit in Wiesbaden. Der Vorſitzende wird von der Verſammlung erſucht, weitere Schritte hiergegen zu tun. ; Herr Fiſcher Weingärtner (Flörsheim) beſpricht noch die verſchiedenen Beſtimmungen über das Mindeſtmaß der Fiſche in den verſchiedenen Staaten und ſtellt den Antrag dahin zu wirken, daß eine einheitliche Regelung dieſer Beſtimmungen ſtattfinde. Der Herr Vorſitzende entgegnete, daß dies nicht Sache der Fiſchereivereine ſei, ſondern auf dem Wege der Geſetzgebung geordnet werden müßte. Für den durch Krankheit verhinderten Schatzmeiſter Herrn von Goetz trägt der Herr Worſitzende den Kaſſenbericht vor und erläutert denſelben näher. Die Rechnung, welche von zwei Herren des Vorſtandes geprüft und richtig befunden worden iſt, wird der Verſammlung nebſt Belegen zur Durchſicht vorgelegt, worauf dem Herrn Schatzmeiſter Decharge erteilt wurde. Herr Rübſaamen (Welſchneudorf) tadelt, daß die Landwirtſchaftskammer in ihrer letzten Plenarſitzung jede Unterſtützung, beſonders den diesbezüglichen Antrag des Vor⸗ ſitzenden des Fiſchereivereins abgelehnt hätte. Es wird einſtimmig der Antrag an— genommen, daß in der nächſten Generalverſammlung der Landwirtſchaftskammer derſelbe Antrag auf Unterſtützung der Fiſcherei durch Einſtellung einer entſprechenden Summe in den Etat wieder— holt werden ſoll. Herr Landrat Wagner (Rüdesheim) berichtet über das im Dezember 1902 und Ende Januar 1903 erfolgte Ausſetzen von laichreifen Regenbogenforellen in den Rhein. Die Hauptmittel dazu hätte der Deutſche Fiſchereiverein gegeben, der Fiſchereiverein für den Regierungsbezirk Wies⸗ baden iſt nur mit etwa 200 Mk. finanziell dabei beteiligt. Die Verſuche ſollen wahrſcheinlich noch⸗ mals wiederholt werden und ſind in Gemeinſchaft mit dem Rheiniſchen Fiſchereiverein bei dem Deutſchen Fiſchereiverein entſprechende Anträge geſtellt worden. Herr Rübſa amen (Welſchneu⸗ dorf) macht darauf aufmerkſam, daß nur die ſogenannten Stahlkopfforellen nicht genommen werden ſollten. Im übrigen ſteht er dieſer ganzen Sache immer noch ſehr ſkept iſch gegenüber. Herr Landrat Berg jagt, er ſei eigentlich auch ſtets gegen das Ausſetzen von Regenbogen— forellen in Lahn und Rhein geweſen. Er bittet, die Einführung von Stören in den Rhein in den Arbeitsplan des Fiſchereivereins aufzunehmen. Es ſollten Prämien an Fiſcher gegeben werden, welche laichreife Störe lebend aufbewahren. Mit Holland beſteht bis jetzt noch kein Vertrag wegen dieſes Fiſches. Herr Oberfiſchmeiſter Thoholte (Wiesbaden) teilte mit, daß es ſehr ſchwer wäre, lebende Rogner des Störes zu fangen. Ein inzwiſchen ſchriftlich eingereichter Antrag des Herrn 104 ann Landrat Berg, St. Goarshauſen, betreffend die Förderung der Störzucht im Rhein, wird von der Generalverſammlung einſtimmig angenommen. Herr Thoholte begründet dann einen Antrag des Herrn Landrats Büchting (Marien⸗ berg) über das Beſetzen von Dorfteichen im Oberweſterwaldkreis mit Karpfen und Schleien. Hiezu ſoll der Fiſchereiverein Mittel hergeben. Herr Rübjaamen (Welſchneudorf) ſpricht gegen den Antrag, die Sache ſei gar nicht ſo leicht, wie man ſie ſich vielleicht vorſtelle. Die Teiche müßten erſt alle gekalkt werden. Teilweiſe wären dieſelben auch viel zu klein, um nennenswerte Reſultate zu erzielen. Herr Forſtmeiſter Kreckel iſt der Meinung, daß der Fiſchereiverein dieſe Teiche pachten ſoll. Herr Landrat Wagner iſt derſelben Meinung. Der Fiſchereiverein ſoll eigentlich nur an⸗ regend und aufklärend wirken und iſt er der Meinung, daß zunächſt eventuell nur ein Teich gepachtet und ein Muſterbetrieb eingerichtet werde und erläutert näher, wie die Mittel des Kommunal- verbandes dazu verwendet werden könnten. Die Generalverſammlung beſchließt nun einſtimmig, daß die vom Kommunalverband für Förderung der Fiſchzucht und Teichwirtſchaft ausgeſetzten Gelder dem Fiſchereiverein zur ſelbſtändigen Verwendung überwieſen werden ſollten. Weiter wird der Vorſchlag des Herrn Regierungs- und Gewerberats Dr. Leymann (Wies⸗ baden) betreffend Förderung der Krebszucht und Ueberlaſſung der Fiſcherei in der Perf einſtimmig angenommen. Auch der Antrag des Fiſchereivereins, daß 15 km der Lahn vom Fiſchereiverein gepachtet werden ſollen, findet, nachdem ihn der Herr Oberfiſchmeiſter noch näher erläutert hatte und Herr Rübſaamen ihn noch beſonders befürwortet hatte, einſtimmige Annahme. Der Herr Vorſitzende macht noch Mitteilungen über das Uferbetretungsrecht bei der Fiſcherei, indem er beſonders auf einige Artikel in der Aarzeitung hinweiſt, die beſſer dort nicht erſchienen wären. Weiter berichtet er über den Antrag des Herrn Fiſchers Kröck-Rüdesheim, betreffend die Verpachtung der Rheinfiſcherei. Hierauf erſtattet Herr Landrat Wagner (Rüdesheim) ein eingehendes Referat über den diesjährigen Fiſchereitag in Berlin, dem er als Abgeordneter des Fiſchereivereins für den Regie— rungsbezirk Wiesbaden beigewohnt habe. Der Bericht wird von der Verſammlung mit Intereſſe und Dank entgegengenommen. a Zu dem letzten Punkt der Tagesordnung fragte Herr Mentges (Limburg) an, ob Enten und Gänſe während der Laichzeit der Fiſche auf die Lahn gelaſſen werden dürfen. Der Herr Vo r— ſitzende entgegnete darauf, daß eine Anzeige nur dann Erfolg haben könnte, wenn nachgewieſen werden kann, daß die Enten Schaden angerichtet haben und wenn der Beſitzer der Tiere unſtreitbar feſtgeſtellt werden könnte. Zu derſelben Sache ſprechen ferner die Herren Strommeiſter Kühn— Runkel und Fiſchzüchter Rübſaamen-Welſchneudorf. Herr Fiſcher Weingärtner (Flörsheim a. M.) beſpricht hierauf das Anpflanzen von Weiden an den Ufern des Mains und berichtet von dem Schaden der Baggermaſchinen, welche jede Laichſtätte der Fiſche zerſtören. Dieſer Antrag ſoll auf die Tagesordnung der nächſten General- verſammlung geſetzt werden. Herr Strommeiſter Kühn (Runkel) fragt noch an, ob das ſogenannte Greifen der Fiſche bei Hochwaſſer erlaubt fer? ſchlof Hierauf wird die Generalverſammlung nach 2 Uhr mittags vom Herrn Vorſitzenden ge— oſſen. a Wiesbaden, Februar 1904. gez. v. Goetz, Schriftführer. XII. Fragekaſten. Antwort auf Nr. 2 des Fragekaſtens in Nr. 3 der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“. Ich ſelbſt treibe Schneckenzucht, indem ich an Regentagen die Weinbergſchnecke, die hier nicht häufig iſt, ſammeln laſſe und ſie auf den Dämmen meiner Teiche ausſetze. In einigen derſelben ſind Krebſe. Die Schnecken werden zum Ködern der Krebsreuſen benützt. Zu dieſem Zwecke werden ſie dicht hinter dem Rande der Oeffnung des Gehäuſes einmal ſtark auf den Stiefelabſatz — oder auf einen Stein — aufgeſchlagen. Die Schale ſpringt ſo, daß ein Loch entſteht, während der Außenrand erhalten bleibt. Jetzt läßt ſich die Schnecke lebend, leicht in der Ködergabel der Krebsreuſe be— feſtigen, indem man einfach den einen Schenkel derſelben durch dieſes Loch ſteckt. Im Waſſer kriecht die Schnecke aus dem Haus, ſie kann nicht entfliehen, die Krebſe kommen in die Reuſe die Beute zu fangen, die Schnecke erſtickt, wird ausgefreſſen oder bei dem Heben der Reuſe ausgewechſelt. Das Gehäuſe wird, mit Waſſer gefüllt, in den Teich geworfen, deſſen Kalkgehalt dadurch geſteigert wird. — Die Anlage eines eigentlichen Schneckengartens ſteht auf dem Arbeitsprogramm für 1904. Die von mir ſeit Jahren ausgeſetzten Schnecken haben ſich auf den Dämmen vermehrt. Wird zus fällig eine zertreten, dann wird ſie ſofort in den nächſten Teich geworfen. Ich laſſe den Schnecken beſondere Pflege angedeihen, doch davon ein andersmal. — Ueber Schneckenzucht ſind zwei billige Bücher erſchienen: Schneider, „Die Weinbergſchnecke, ihre Behandlung und Verwertung.“ 3. Auflage. Bern bei K. J. Wyß 1903. Preis 80 Pfg. und H. Streich, „Die Schneckenzucht, nebſt einem An⸗ hang: Die Schneckenkuchen.“ Weber, Heilbronn. Preis 75 Pfg. — ann — Ich bemerke noch, daß bei Geisleden (Eichsfeld) eine ee beſteht, die Wein⸗ 3 nach Frankreich exportiert. Prof. Dr. K. Eckſtein, Eberswalde. Des weitern ſchreibt uns zu dieſer Frage Herr Fiſchzüchter G. Englert-Weilheim⸗Teck: Infolge zehnjähriger Erfahrung teile ich Ihnen folgendes mit: Um Schneckenzucht mit Erfolg zu betreiben, ſammelt man Ende Juli die Schnecken und bringt ſie an einen ſchattigen, aber nicht feuchten Platz, den man mit etwa 30 em hohen Brettern eingezäunt hat. Man rechnet auf den Quadratmeter Raum 200 Stück Schnecken. Der Boden wird mit Moos bedeckt, damit ſich die Schnecken vor der Sonne ſchützen können. Um das Ueberkriechen der Schnecken zu vermeiden, beſtreicht man von Zeit zu Zeit das obere Ende der Bretter etwa 5 em breit mit Steinöl. XIII. Perſonalnotiz. PEFC ˙ AAcTTTTTTTTCCC Am 11. ds. Mts. verſchied nach längerem Leiden, indes unerwartet raſch, Herr K. Oberregierungsrat W. Gareis, an dem die Fiſcherei und ihre Beſtrebungen im Nürnberger Bezirk und weit darüber hinaus, einen warmen Freund verloren hat. Lange Jahre war der Verlebte Vorſtand des Fiſchereivereins Nürnberg, der ihn nach ſeinem Rücktritte zum Ehrenmitgliede ernannte. Mit ſeiner reichen praktiſchen Erfahrung ſtand er dem Verein ſtets treu zur Seite und als ſchon ein ſchweres Herzleiden an ſeiner Kraft zu zehren begann, hat er keinen Augenblick gezögert, ſich an die Spitze des geſchäftsführenden Ausſchuſſes der 1904 in Nürnberg ſtattfindenden Fiſchereiausſtellung zu begeben. In glücklichſter Weiſe vereinte ſich reichſte Erfahrung mit ſchlichtem liebens⸗ würdigen Weſen, ſo daß ſich Herr K. Oberregierungsrat Gareis die aufrichtigſte Liebe und Verehrung aller erwarb und ſein Andenken in hohen Ehren gehalten wird. Der 1 e Der italieniſche en Societk Pom a per la Pesca e l' Aquicoltura“ hat Herrn Prof. Dr. Bruno Hofer in München zum Ehrenmitglied ernannt. XIV. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 24. Februar. Unverändert. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte Ah C 66586 9 52—56 Winter⸗Rheinlachs . | per Pfund 400 Per — — Ruff Lache 5 — Barſche 5 57 32 — 43 Flundern, Kieler. . | „ Stiege | 400-500 Karpfen, mittelgr. . Ä — — do. mittelgr. „ Kiſte 250 —350 arauſchen — — Bücklinge, Kieler. . | „ Wall | 300-600 C 82 — Dorſche . e iſte 450 FF 35 28 30 [ Schellfiſc h.. „ „ | 450-500 Bunte Fiſche — 17-20 Aale, große .. „ Pfund 100 —130 Aale 1 25 — — S 15 — Lachs Ia gefr. 5 — — Heringe „ 100 Stck. 700 1000 Bericht über den Engrosverkehr in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 9. bis einſchließlich 22. Februar 1904. Die in faſt regelmäßigen, aber nicht ſehr umfangreichen Sendungen eingegangenen Karpfen, ſowohl aus Teichen als auch Wildgewäſſern, fanden ſchlankeſten Abſatz zu annehmbarſten Mittel- preiſen, welche für kleinere Größen ſogar als hohe bezeichnet werden müſſen. Ein Fallen der Preiſe iſt kaum zu erwarten. Schleie in verſchiedenen Größen und in beſter Lebensfähigkeit wurden mehr oder weniger umfangreich zugeführt und erzielten, wenn auch nicht hohe, ſo doch recht befriedigende Preiſe. Die begehrteſten bleiben ausgeſuchte Portionsfiſche von / bis / Pfund pro Stück. 106 Februar Karpfen: Mark ien udrtiek 77—81 BFV 48 ebend z er 66—76 „ Galizier 50er. . 66-68 e © < 44 —45 / 12)... oe ae 78 16. e 72 75 18. o 75— 77 r 73 19. c 75 —76 Februar Schleie: Mark 9. lebend, unſor tiert 4 86 tot, 2 EL EN 48 11. lebend, FF 76—78 tot, 0 cee eee 31 12. lebend, „ ee a (il 75—82 tot, FF 40 13. lebend, e eee 76 tot, FFF 44 19. lebend, „ 89 101 tot, I RE KR SAME 37—55 20. lebend, o 87 89 tot, e 42 5 Dieſer Nummer liegt ein Zigarrenangebot der alten, angeſehenen, leiſtungs⸗ fähigen Firma Wilhelm Volckmann, Hamburg, bei. Dieſem vertrauenswürdigen Hauſe können Sie ohne Riſiko Beſtellungen machen, eine mangelhafte Bedienung iſt hier ausgeſchloſſen. Bitte, beziehen Sie ſich auf dieſes Blatt. Junger Mann, Fiſchersſohn, mit allen Zweigen der Fiſcherei und Fiſchzucht vertraut, ſucht bis 1. oder 15. April Fiſchmeiſter⸗Stellung. 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Redaktion: Zoologiſches Inſtitut der Tierärztlichen Hochſchule, München, Königinſtraße. Expedition: München, Veterinärſtraße 6. Organ für die Belamtintereffen der Fischerei, owie für die Heſtrebungen der Fifhereivereine, inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſowie der Landesfiſchereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei⸗ verbandes, des Schlef. Fiſchereivereins, des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Miesbach ⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Aaſſeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Hefjen, des Kheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß-Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Fiſcherei⸗ vereins für die Provinz Pofen, des Hentral-Sifchereivereins für Schleswig⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Verbindung mit Tachmännern Deutſchlands, Gſterreich-Angarns und der Schweiz, herausgegeben vom Janeriſchen und vom! Deutſchen Fiſchereiverein. Nr. 6. München, den 15. März 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: I. Bekanntmachung. — II. Fiſchereibeobachtungen im Weſergebiet. — III. Fiſchpäſſe und Aalſchutzvorrichtungen. — IV. In Sachen der Süßwaſſerbiologie. — V. Ein Wort für die Einführung der Teichwirtſchaft in den Seminaren. — VI. Praktiſche Erfahrungen über Schleienzucht. — VII. Vermiſchtes — VIII. Vereinsnachrichten. — IX. Fragekaſten. — X. Per⸗ ſonalnotiz. — XI. Literatur. — XII. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubnis der Redaktlon geſtattet.) I. Bekanntmachung. Vertilgung von der Fiſcherei ſchädlichen Tieren betr. Mit Bezug auf unſer Ausſchreiben vom 6. Februar lfd. Is. (Landwirtſchaftliches Wochenblatt Nr. 7) bringen wir zur öffentlichen Kenntnis, daß aus den im Staatsbudget vorgeſehenen Mitteln für Vertilgung von der Fiſcherei ſchädlichen Tieren im Jahre 1903 Prämien bewilligt worden ſind und zwar — —d———2j— für 53 Fiſchotter . 265 Mk., „ 1 Fiſchreiher 64 „ zuſammen 529 M. Karlsruhe, den 3. Dezember 1903 Großh. Miniſterium des Innern. Schenkel. 11. Jiſchereibeobachtungen im Weſergebiet. Bericht über einen Vortrag, gehalten von Herrn Prof. Dr. Metzger-Münden auf der Hauptverſammlung des Caſſeler Fiſchereivereins am 22. Februar 1904. Der wichtigſte Fiſchereibetrieb in der Weſer iſt ohne Frage die Lachsfiſcherei. Sie wird von den Flußanwohnern allerdings mit ſehr geteilten Gefühlen beurteilt und dieſes Urteil fällt um ſo ungünſtiger aus, je weiter wir uns flußaufwärts bewegen und dem Ge— biete näher kommen, wo die natürlichen Laichſtätten des Lachſes liegen, die er in früheren Zeiten in größerer Anzahl aufſuchte, nach denen er aber jetzt nicht mehr oder doch nur ganz vereinzelt unter beſonders günſtigen Umſtänden gelangen kann, weil die Hinderniſſe, die ſich ſeinem Aufſtieg entgegenſtellen, im Laufe der Zeit immer zahlreicher, auch wohl größer ge— worden ſind, ſei es nun infolge von Flußkorrektionen in Verbindung mit der Errichtung von neuen Stauwehren, oder ſei es infolge des viel ſtärkeren Fangbetriebes am mittleren und unteren Flußlauf, oder ſei es infolge des viel regeren Dampferverkehrs, oder endlich in— folge der Nichtachtung der geſetzlichen Schonvorſchriften ſeitens der berechtigten wie unbe— rechtigten Fiſcher. Soll nun die Lachsfiſcherei mit der Zeit nicht ganz aufhören oder auf ein wirt— ſchaftlich ganz bedeutungsloſes Minimum herabſinken, ſo muß offenbar da künſtlich ge— ſäet werden, wo früher die natürliche Verjüngung ausreichend obwaltete und es wird da— durch der unſeren gewohnten Anſchauungen und Gefühlen widerſprechende Umſtand bedingt, daß den Anliegern des oberen Flußgebietes die Sorge für die Ausſaat obliegt, während da— gegen den Anwohnern des unteren Stromlaufes der Hauptanteil an der Ernte zufällt. Um nun doch eine Art von Ausgleich zwiſchen den Stromoberliegern und den durch ihre geo— graphiſche Lage bevorzugten Stromunterliegern herbeizuführen, werden eben die Koſten der Ausſaat aus öffentlichen Mitteln beſtritten und geben dazu die ſelbſtändigen Lachsbetriebe für den Dispens von der Frühjahrsſchonzeit einen Geldbetrag, ſodann dient dem Zwecke des Ausgleichs auch noch die ſtaffelförmige und die wöchentliche Schonzeit. Dazu kommt dann außerdem noch das beruhigende Gefühl, daß die Weſer ein durchaus deutſcher Strom iſt und daß daher die Aufwendungen öffentlicher Mittel für die Lachszucht den beteiligten deutſchen Staaten auch wieder zugute kommen, was ja, wie allbekannt, beim Rheinſtrom nicht der Fall iſt, wo vielmehr der Löwenanteil des Lachsfanges den Holländern zufällt. Was nun die Lachsernte des Jahres 1903 betrifft, fo ſind auf der 264 km langen Weſerſtrecke Hameln bis Elsfleth, mit Einſchluß des lippeſchen Flüßchens Kalle und der Oertze in der Lüneburger Heide rund 3700 Lachſe im Werte von 71,000 Mk. gefangen: Gegen das Vorjahr 1902 iſt dieſer Erfolg 185 Zentner geringer, übertrifft aber die Ernten von 1901, 1900, 1899 und 1897. Der Hauptaufſtieg erfolgte im Juli und Auguſt, in welchen Monaten allein 57,6 °/, des Geſamtfanges erbeutet find. Im Juli wurden an ſechs Fangſtellen — ſogenannten Lachsauszügen — mittels des Zugnetzes im ganzen 815 und im Auguſt an vier Fangſtellen zuſammen 1259 Lachſe gefangen, in beiden Monaten auf der Strecke Hameln— Elsfleth 263 Zentner. ö In der Zeit vom 26. Oktober bis 15. Dezember wurde bei Hameln zu Zwecken der künſtlichen Lachszucht gefiſcht. Die erſten Eier wurden am 7. November gewonnen, die letzten am 16. Dezember. Die Eierernte belief ſich auf 978500, wozu 85 Rogener und 105 Milchner in Anſpruch genommen wurden. Dieſe Zahlen haben für uns, die wir dem oberen Stromgebiet angehören, noch eine ganz beſondere Bedeutung. Legen wir ſie einmal zu vi Grunde, um uns die Frage zu beantworten: wie viel weibliche und männliche Lachſe ſind im Laichgebiete der Eder nötig, um eine natürliche Laichablage von einer Million Eier zu bewerkſtelligen? Unter der günſtigen Annahme, daß bei der natürlichen Eierablage im fließenden Waſſer eben ſo viele Eier befruchtet werden und in ein vor Feinden ſicheres Brut— bett gelangen, wie bei der künſtlichen Lachszucht in die Bruttröge, würden demnach mindeſtens 87 Weibchen und etwa eben fo viele Männchen, alſo annähernd 174 Lachſe das Laichgeſchäft un⸗ geſtört vollziehen müſſen. Die Anweſenheit oder doch das Erſcheinen ſo vieler Lachſe würde aber ſicher von den Anwohnern der Eder nicht unbemerkt bleiben und ſich auch trotz der Schweigſamkeit der Fiſche durch vermehrten Fang wenigſtens auf der Ederſtrecke bis zur weſtdeutſchen Grenze aufwärts, wo ja der Fang während der ganzen Winterſchonzeit frei iſt, kundgeben. Auch nach der Winterſchonzeit vom 15. Dezember an würden dann noch Lachſe im oberſten Gebiet gefangen werden, davon iſt aber an der Eder in den letzten 10 bis 15 Jahren nichts mehr gewahr geworden. Seit 1895 iſt hier kein Lachs mehr geſehen worden. Hieraus geht hervor, daß ſeit der Kanaliſierung der Fulda, diejenigen Lachſe, welche das Wehr bei Hameln paſſiert haben, auf ihrer weiteren Bergfahrt zumeiſt ſchon auf der Fuldaſtrecke Münden —Caſſel den Hinder— niſſen des Aufſtiegs unterliegen und daß ſomit die natürliche Laichablage auf den Laich— plätzen der Eder ſo gut wie ganz aufgehört hat. Die Beteiligung unſerer Brutanſtalten an der Erbrütung und Ausſetzung von Lachsbrut im öffentlichen Intereſſe iſt daher ebenſo not— wendig wie ſachlich gerechtfertigt. Nur iſt es bedauerlich, daß wir die Lachseier nicht ſelbſt gewinnen können. Ich habe es an der Fulda und Werra bei Münden nun drei Jahre hinter— einander verſucht, die Gelegenheitsfänge von Lachſen während der verbotenen Zeit (1. Oktober bis 31. Dezember) auf den Aalfängen zu Münden, Hedemünden und Speele für die künſt— liche Lachszucht zu verwerten, es iſt mir aber nur einmal im Jahre 1901 geglückt, eine kleine Partie hier zu gewinnen. Die Gelegenheitsfänge ſtellten ſich entweder zu vereinzelt in großen Zwiſchenräumen ein, ſo daß die zuerſt gefangenen Fiſche nicht ſo lange im Fiſchkaſten aus— hielten, oder es fingen ſich nur männliche Fiſche. Es will mir nun ſcheinen, als wenn dies Vorwiegen des männlichen Geſchlechts beſonders da in die Erſcheinung tritt, wo der Auf— ſtieg durch ſtärkeres Gefälle ein mehr anſtrengender iſt. Ich komme jetzt zur Lachsernte in unſerem Vereinsgebiet. Auf der Fuldaſtrecke Münden— Caſſel ſind im Jahre 1903 17 Lachſe (drei im Mai, die übrigen im Oktober, November und Dezember) gefangen; in der Werraſtrecke Münden — Allendorf 10 Stück, zuſammen alſo 27 im Gewichte von 400 Pfund, im Werte von 500 Mk. Das iſt alſo der Anteil unſeres Vereinsgebietes an der Lachsernte, ſoweit dieſe in der Fulda unterhalb von Caſſel und in der Werra in den Kreiſen Münden und Witzenhauſen ſtattgefunden hat. Oberhalb von Caſſel ſoll auch hier und da ein vereinzelter Lachs den Fiſchern in die Hände geraten ſein. Ver— mutlich hätten wir einen größeren Ertrag bis zu etwa 1000 Mk. zu verzeichnen gehabt, wenn nicht in den Monaten Mai bis Auguſt 19 große Lachſe zu niemandes Vorteil ihr Leben eingebüßt hätten, ſei es nun infolge von Erſchöpfung und Beſchädigung beim Anſpringen gegen die Wehre oder durch Kolliſion mit Dampfern oder infolge zeitweiliger Waſſerverderb— nis durch ſchädliche Abwäſſer. Ob nun die Lachſe, welche auf der kanaliſierten Fulda bis Spickershauſen vorgedrungen ſind, dazu die Fiſchpäſſe oder die an Hochwaſſertagen in den Nadelwehren hergeſtellten Lücken zum Aufſtieg in das Oberwaſſer benützt haben, iſt nicht feſtgeſtellt worden; dagegen iſt aber das Durchſchlüpfen von Lachſen durch die Schleuſen gelegentlich des Durchſchleuſens von Schiffen mehrmals beobachtet worden. Zum Schluſſe möchte ich Ihre Aufmerkſamkeit noch auf einen ſpäteren Punkt der Tages— ordnung, die Koppelfiſcherei, lenken und empfehlen, das hannover'ſche Geſetz betreffend die Fiſcherei der Ufereigentümer und die Koppelfiſcherei auch ſobald als nur möglich in Heſſen beziehungsweiſe im Regierungsbezirk Caſſel einzuführen. Die Uebelſtände, deren Be— ſeitigung ich dabei im Auge habe, ſind erſtens die gegenwärtige Regelung des Lachsfanges auf der kanaliſierten Fuldaſtrecke während der Laichzeit dieſes Fiſches und zweitens die Aus— gabe von Fiſcherei⸗ oder Angelſcheinen ſeitens der Koppelberechtigten innerhalb des Koppel— fiſchereidiſtrikts. Auf der rund 23 km langen Fuldaſtrecke vom Caſſeler Wehr bis Münden 112 — wechſeln die Fiſchereiberechtigungen auf dem erſten etwa 18 km langen, faſt ſchachbrettartig oder richtiger geſagt ſtufenförmig zwiſchen Heſſen und Hannover ab. Zunächſt kommt die Fiſchereiberechtigung des heſſiſchen Domänenfiskus, dann die Berechtigung der hannoverſchen Gemeinde Spieckershauſen, darauf wieder die der heſſiſchen Gemeinde Wahnhauſen zuſtehende Berechtigung und dann wieder die hannoverſche Gemeinde Speele bis zur Mündung des Oſterbaches bei der Spiegelmühle, von da bis Münden kommt dann das ſogenannte Kom— munwaſſer, auf welchem ſechs oder ſieben Gemeinden und zwei Privatberechtigte Koppel— fiſchereiberechtigt ſind. Nun beſteht ſeit dem 19. November 1900 im Regierungsbezirk Hildes— heim eine Polizeiverordnung, welche den Fang des Lachſes in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember unterſagt. Die Gemeinde Spieckershauſen ſieht ſich dadurch in die nicht beneidenswerte Lage verſetzt, die Hände in den Schoß zu legen, während ihre nächſte Nach— bargemeinde ſtromabwärts und ebenſo ihr nächſter Fiſchereinachbar ſtromaufwärts den Lachs fangen. Ebenſo geht es der Gemeinde Speele, ſie ſieht ſich gezwungen, den Lachſen in ihrem Fiſchereirevier freie Paſſage zu gewähren, damit ſie dem Fiſcher der oberhalb angrenzenden Nachbargemeinde in die Hände fallen. Die etwa 10 km lange Kommunwaſſerſtrecke der Fulda wird nicht allein von den Fiſchereipächtern der ſechs Gemeindefiſchereien befiſcht, ſondern außerdem von einer ſehr großen Anglerſchar. So ſind 1902 auf dem Kataſteramte zu Münden und von der Stadt Münden zuſammen 254 Fiſchereierlaubnisſcheine beglaubigt worden, wovon etwa zwei Drittel auf die Koppelfiſchereiſtrecke der Fulda entfallen. Im Jahre 1903 ſind im Kreis und Stadt Münden 152 Scheine beglaubigt, von denen 105 auf die Fulda entfallen. Durch die Aus- gabe von Fiſchereiſcheinen verdienen die Pächter mancher Gemeindefiſchereien nicht allein die zu zahlende Pacht, ſondern haben noch einen baren Ueberſchuß, der doch viel richtiger und zweckmäßiger in die Gemeindekaſſe wandern ſollte. Wie die Sache jetzt liegt, iſt es ſchwer etwas auszurichten. Bekommen wir indeſſen recht bald das Geſetz, welches die Koppel— fiſcherei beſeitigt und die Adjazentenfiſcherei regelt, ſo werden alle dieſe Uebelſtände ohne viel Mühe auf dem geſetzlichen Wege verſchwinden. III. Jiſchpäſſe und Ralſchutzvorrichtungen. Bericht über einen Vortrag, gehalten von Herrn Oberfiſchmeiſter, Regierungs- und Baurat Hennings“⸗Caſſel auf der Hauptverſammlung des Caſſeler Fiſchereivereins am 22. Februar 1904. Je mehr der Hauptſtrom eines größeren Flußgebietes im Intereſſe der Schiffahrt ein— heitlich ausgebaut wird, um jo wichtiger und dringlicher iſt es, feine Neben- und Seiten- flüſſe für den Aufſtieg der Fiſche zugänglich zu machen. Das Gefälle dieſer Nebenflüſſe iſt faſt durchweg an einzelnen Stellen durch die Anlage von Wehren konzentriert, wodurch der Aufſtieg der Fiſche behindert, oft gehemmt wird. Dieſe Wehranlagen müſſen daher durch Einbau von Fiſchpäſſen für die aufſteigenden Fiſche bei jeglichem Waſſerſtande gangbar ge— macht werden. Bei Neuanlagen von Wehren regelt ſich die Sache inſofern leicht, als die Genehmigung zur Erbauung dieſer Anlage nur unter der Bedingung des Einbaus eines zweckmäßigen Fiſchweges erteilt wird. Der nachträgliche Einbau eines Fiſchpaſſes ſtößt oft auf große Schwierigkeiten. Was nun die Ausführung der Fiſchpäſſe anbelangt, ſo iſt hier zunächſt zu entſcheiden, wo der Paß angelegt werden ſoll. Der Fiſch zieht im allgemeinen in der ſtärkſten Strömung des Flußgquerſchnittes aufwärts. Es erſcheint deshalb wichtig, den Fiſchpaß dorthin zu legen, wo die ſtärkſte Strömung über das Wehr fällt. Dieſe wird, wenn nicht künſtliche Eingriffe dies ändern, in Flußkrümmungen an dem konkaven Ufer zu finden ſein. Bei geraden Strecken iſt die Wahl der Bauſtelle ſchon ſchwieriger und man muß hier noch andere Faktoren berückſichtigen, ſo z. B. kann bei kleinen Bächen je nach der Lage des Wehres zum Stromſtrich die Räumung, welche vorwiegend im Intereſſe des Mühlenbetriebes eine Rolle ſpielt, auf die Wahl der Bauſtelle von Einfluß ſein. Die weitere Frage iſt, wie ſollen die Fiſchpäſſe angelegt werden? In den Fiſchpäſſen wird das Wehrgefälle entweder in eine größere Zahl kleinerer Gefälle zerlegt, die durch Becken von einander getrennt werden, oder es wird auf eine längere Strecke verteilt. In 113 den Fiſchpäſſen der Oder, des Mains, der Weſer, Fulda, Eder ec. iſt die Stufenhöhe meiſt 30 — 39 em und die Waſſertiefe vorwiegend 80 cm tief; größere Verſchiedenheiten zeigen die Längen der Becken die in der Fulda und Eder nur 2 m lang find, während der Paß bei Hameln 2,70 m lange und die Mainpäſſe 33,60 m lange Kammern haben. Eine größere Kammerlänge wird jedenfalls den Vorzug verdienen, weil die größeren Fiſche beſſere Be— wegungsfreiheit haben und beim Sprung beſſer abkommen können. Einzelne Päſſe haben in den Trennungswänden Schlupflöcher, welche den Fiſchen die Möglichkeit geben ſollen, den Paß ſtatt ſpringend, auch ſchwimmend nehmen zu können. Dieſe Löcher haben aber auch den ferneren Vorteil, daß der Paß eine kräftige Spülung und Ausſtrömung erhält, wodurch die Fiſche angezogen werden. Beſchränkt man ſich auf den Ueberfall des Waſſers über die Trennungswände allein, ſo ſind die Kronen der Trennungswände entſchieden durchgehends horizontal zu legen und nicht muldenförmig auszubauen, da bei der gleichmäßigen Ueber— ſtrömung keine Seitenſtrömungen eintreten, durch welche ſonſt die Fiſche irregeleitet werden. Zur Verſtärkung der Strömung zwecks beſſeren Anlockens der Fiſche empfiehlt es ſich, unter den Kammern Spülrohre anzubringen, die direkt vom Ober- ins Unterwaſſer führen. Zu erwähnen iſt noch ein Fiſchpaß eines franzöſiſchen Ingenieurs Cameré und ein Fiſchpaß, Syſtem Schmidt-Liebold. Bei erſterem führt eine gleichmäßig geneigte Ebene mit 1:4 vom Unter- waſſer ins Oberwaſſer; das Konſtruktionsgerippe beſteht aus Eiſen, während die Wände mit Holz bekleidet ſind; die lichte Weite beträgt 90 cm; in dem Boden befinden ſich in ganzer Breite desſelben 2 cm lange Schlitze, durch welche das Oberwaſſer eintritt und fo durch Gegenſtrömung die Waſſergeſchwindigkeit derart mindert, daß die Fiſche ſtromaufwärts durch den Paß ſchwimmen können. Der Fiſchpaß Schmidt-Liebold beſteht aus einer Reihe von Zementbetontrögen iſt für Forellenbäche geeignet. Um die vorwärts wandernden Aale von den Turbinen abzuhalten, wo ſie zerſchlagen und getötet werden würden, dient folgende Schutzvorrichtung: Am Fuße der vor den Tur— binen angebrachten Gitter wird eine nach ſtromaufwärts offene hölzerne Kaſtenrinne ange— bracht, durch welche die Aale nach der Seite zu einem Schlupfloch geführt werden ſollen, durch welches ſie ohne Schaden in das Unterwaſſer eintreten können. Das Prinzip beruht darauf, daß die vornehmlich ſich am Flußgrunde talwärts bewegenden Aale nicht über das horizontale Brett hinüberkommen, ſondern daß ſie unterhalb desſelben bleibend der Strömung nach dem Schlupfloch folgen werden. Die Kaligewerkſchaft Wintershall bei Heringen an der Werra hat verſuchsweiſe eine ſolche Vorrichtung anbringen müſſen. Durch entſprechendes Oeffnen der Schützen kann ein Strom erzeugt werden, der vorausſichtlich für die Reinhaltung der hölzernen Rinne ausreichen wird. IV. In Sachen der SHüßwaſſerbiologie. (Eine Antwort an Herrn Zacharias.) Herr Hübner hat mich in einem Vortrage in Frankfurt gelobt; dafür kann denn ich habe Herrn Hübner nicht darum gebeten oder ſonſt irgendwie dazu veranlaßt. Wenn mich Herr Hübner alſo dennoch lobt — und ſeine Meinung wird er doch wohl aus— ſprechen dürfen —, ſo muß ich annehmen, daß er ſeinen Grund dazu gehabt hat. Herr Hübner hat meine Tätigkeit gelobt im Gegenſatz zu der anderer. Wen Herr Hübner unter den anderen meint, weiß ich nicht, ich habe ihn nicht darnach gefragt, glaube aber nicht, daß er meine Kollegen, die, gleich mir, in ernſthafter Weiſe ſich bemühen, die Wiſſenſchaft für die Fiſcherei dienſtbar zu machen, damit gemeint hat; er wird wohl dieſelben Leute im Auge gehabt haben, die ich in meinen früheren Schriften gegeißelt habe. Nun bekennt ſich Herr Zacharias getroffen; dafür kann ich wieder nichts, nehme aber auch hier an, daß er Ur— ſache dazu gehabt hat. Sodann geht Herr Zacharias gegen mich los und wirft mir eine maßloſe Ueberhebung über meine Kollegen vor. Da kann ich nur ſagen, daß mir eine ſolche Ueberhebung ganz fern liegt und immer fern gelegen hat. Wie ich meine Kollegen einſchätze, das kann Herr 114 Zacharias daraus erſehen, daß ich, um bei den von ihm angeführten Namen zu bleiben, mir von dem Lehrbuche von Walter ein eigenes Exemplar für meine Privatbibliothek (aljv nicht nur für die Biologiſche Station) angeſchafft habe, um es immer zu Händen zu haben. Ja, ich habe dieſes Buch mit ſolchem Intereſſe geleſen und ſoviel Anregung daraus ge— ſchöpft, daß ich noch ein drittes Exemplar anſchaffe für die Hochſchule. Ganz genau das— ſelbe gilt von dem ſoeben erſchienenen Buche von Hofer über die Fiſchkrankheiten. Das macht man aber doch nicht mit Büchern, die man geringſchätzt. Auch wenn Herr Zacharias mir unterſtellt, daß ich die Planktonſtudien verachte, hat er kein Glück. Gerade vor einigen Tagen hat Herr Prof. Zuntz mit mir ein Abkommen getroffen wegen Beteiligung an den Arbeiten ſeines Laboratoriums über das Teichplankton. Ja, ich kann Herrn Zacharias ſogar verraten, daß das treffliche Buch von Apſtein über das Süßwaſſerplankton zu meinen „Handbüchern“ gehört und mich ſchon oft auf Reiſen be— gleitet hat. Ich bin mir zwar bewußt, daß meine Kollegen andere Anſchauungen über den Wert des Süßwaſſerplanktons haben als ich, aber ich verlange keineswegs als unfehlbar zu gelten, ja im Gegenteil, ich bin ſehr froh darüber, daß verſchiedene Anſichten hierüber exiſtieren. Hoffentlich kommen wir dadurch, daß ſich die verſchiedenen Anſichten bekämpfen — natürlich in wiſſenſchaftlicher Weiſe — allmählich zu der richtigen Auffaſſung zum Vor— teile der Wiſſenſchaft und der Fiſcherei. In meinen von Herrn Zacharias zitierten Artikeln habe ich mich denn auch weder gegen meine ernſthaften Kollegen und deren Arbeiten, noch gegen die ernſthaften Plankton— ſtudien gewendet, ich ſollte meinen, das konnte jeder Menſch erſehen. Es hat auch, wie ſelbſtverſtändlich, kein Kollege perſönlichen Proteſt gegen mich erhoben. Ich be— greife daher abſolut nicht, wie Herr Zacharias ſich mir gegenüber als Vertreter meiner Kollegen aufſpielen kann. Ich habe in meinen Ausführungen, welche Zacharias heranzieht, mich nur gegen die ſogenannten „Planktonforſchungen“ gerichtet, die in der von mir dort geſchilderten Weiſe betrieben werden. Dieſen „Planktonforſchungen“ muß ich auch heute noch jedweden Wert für die Praxis abſprechen und auch in wiſſenſchaftlicher Be- ziehung ſteht ihr Wert im umgekehrten Verhältnis zu der Reklame, die damit getrieben worden iſt. Als ich in intimere Berührung mit der praktiſchen Fiſcherei kam, bemerkte ich ſofort daß durch dieſe unwürdige Reklame unſere Wiſſenſchaft Gefahr lief, bei den Praktikern in Mißkredit zu geraten. Deshalb trat ich dagegen auf. Ich gebe freilich zu, daß es vielleicht überflüſſig war, denn auf die Dauer läßt fi fo wie fo ein Praktiker durch Reklame nicht. blenden. Ich bemerkte dann auch bald zu meiner Freude, daß man allmählich zu einer richtigen Einſchätzung derartiger Planktonforſchungen gelangte und habe meine Polemik da— gegen ſeit dem Jahre 1902 als nunmehr überflüſſig eingeſtellt. Ich habe in den von Zacharias angezogenen Artikeln keine Namen genannt, abſichtlich nicht, um eben ein perſön— liches Gezänk in den Zeitungen zu vermeiden; ich wollte ja auch niemanden perſönlich ärgern, ſondern nur den Unfug ſelbſt bekämpfen. Nun jetzt, wo Herr Hübner, von dem Zacharias felbſt ſagt, daß er ein Mann von Sachkenntnis auf dem Gebiete des Fiſchereiweſens iſt, meine Tätigkeit lobt und gewiſſer— maßen damit den Beweis liefert, daß ich ganz richtig gehandelt habe, bekennt ſich plötzlich Herr Zacharias durch meinen vor mehr als zwei Jahren geſchriebenen Artikel getroffen. Nun, ich kann auch hier wieder nur vermuten, daß er Grund dazu haben wird. Im übrigen überlaſſe ich jedem wiſſenſchaftlichen Kollegen und jedem praftifchen Fiſcher, ſich über dieſe Angelegenheit fein eigenes Urteil nach Belieben zu bilden und ver— weiſe auf den in Vorbereitung befindlichen Bericht über die Tätigkeit der Biologiſchen Station in den Jahren 1898 bis 1903. Für mich iſt die Sache hiermit erledigt. Paulus Schiemenz 115 V. Ein Wort für die Einführung der Teichwirtſchaftslehre in den Seminarien. Von W. Herrmann, Bayreuth. Wer mit den Verhältniſſen des Landwirtes einigermaßen vertraut iſt, der wird zu— geben müſſen, daß es trotz aller Erleichterungen, die ihm bei Ausübung ſeines Berufes ge— ſchaffen worden ſind, nicht recht vorwärts gehen will. Es liegt dies zum Teil an der ge— ringen Beachtung der Nebenbetriebe. Daß der Landmann ſich der Bewirtſchaftung ſeiner Aecker und Wieſen annimmt, das halte ich für ſo ſelbſtverſtändlich, als wenn der Hand— werker oder der Beamte ſeine feſtgeſetzte Zeit in der Werkſtätte oder im Bureau zubringt. Daß beide in dieſen Räumen bis ins einzelnſte und kleinſte ihrer Pflicht genügen, das erſt macht ſie zur Zierde ihres Standes. Wie ſieht es aber mit dem Einzelnen und Kleinen oft beim Landwirte aus? Werfen wir einen Blick in ſeinen Obſtgarten, auf ſeinen Bienenſtand! Beſuchen wir ſein Fiſchwaſſer, ſeine Teiche! Solche Faktoren müßten zuſammen bei richtiger Berechnung alljährlich ein kleines Vermögen ergeben. In Wirklichkeit aber ſind dieſe Neben— betriebe mehr oder minder vernachläſſigt oder wenigſtens unrentabel bewirtſchaftet. Woran liegt hier die Schuld? Zumeiſt an dem Mangel des richtigen Verſtändniſſes; des Verſtänd— niſſes, aus welchem Luſt und Liebe entſpringen. Es iſt hier nicht am Platze, von den erſt— genannten Betrieben zu ſprechen; auch von den fließenden Gewäſſern will ich abſehen, zumal die ſegensreiche Tätigkeit der Fiſchereivereine an den wilden Gewäſſern allenthalben ſichtliche Erfolge gezeitigt und fernſtehenden Zweiflern die Augen geöffnet hat. Aber der Teichwirt— ſchaft ſoll der Platz geſichert werden, der ihr gebührt. Leider verſchließen viele Kleinteich— beſitzer unſeren Beſtrebungen Ohr und Tor. Wohl werden die auf Veranlaſſung der Kreis— fiſchereivereine veranſtalteten Lehrkurſe, deren reger Beſuch einen ſehr günſtigen Schluß auf ihre Bedeutung und Berechtigung zuläßt, viele Erfolge erringen, aber die guten Lehren ſollten auch in die entlegenen Gehöfte und dorthin getragen werden, wo man aus Be— quemlichkeit und Gleichmut es unterläßt, einen Lehrkurs zu beſuchen. Zudem bedarf es gar manchmal eines Mannes, der immer wieder auf augenſcheinliche Verſtöße und Fehler auf— merkſam macht und aus einſchläfernder Lethargie aufrüttelt. Ich habe des öfteren ſchon die Gelegenheit gehabt und geſucht, Gewäſſer jeder Art nach ihrem Soll und Haben zu prüfen und gefunden, daß mit wenigen rühmlichen Ausnahmen, die dem direkten Einfluſſe der Be— zirksfiſchereivereine gut zu ſchreiben ſind, recht viele Mängel ſich zeigten. Es fehlen die unerläßlichſten Bedingungen, welche für eine ſichere und gute Ernte Garantie bieten. Mißernten ſind ſo ſehr an der Tagesordnung, daß die geringen Erfolge nicht nur in der Teichbewirtſchaftung, ſondern auch in allen anderen Nebenbetrieben ſprich— wörtlich geworden ſind. Wie könnte nun ſolchen Uebelſtänden geſteuert und der Landwirt, wie ſeine Teiche dahin gebracht werden, daß beide ſich Reſpekt abgewinnen? Dies möchte einesteils durch ſachliche Vorträge, welche gelegentlich der Wanderverſammlungen der land— wirtſchaftlichen Vereine gehalten werden, zu erreichen ſein, andernteils durch Perſonen, denen ihre ein flußreiche Stellung in der Gemeinde Gelegenheit gibt, reformatoriſch in die Verhält— niſſe eines „Rückſtändigen“ oder Rückſchrittlers einzugreifen. Daß ich da vor allen anderen an die Geiſtlichen und Lehrer denken muß, dürfte wohl ſelbſtverſtändlich erſcheinen, denn beide kommen am häufigſten und regſten mit den einzelnen Landwirten in Berührung und haben wiederholt ſchon erfreuliche Beweiſe dafür erbracht, was in Obſtbaum und Bienenzucht ihr Einfluß und Beiſpiel für ganze Gemeinden vermag. Es verbietet hier der Raum, näher auf die Namen Braun, Dzierzon, Schwarz, Grünewald, Rottmann, Dannhäuſer ꝛc. ꝛc. und ihren hohe Verdienſte für die landwirtſchaftlichen Nebenbetriebe, einzugehen. Geiſtliche wie Lehrer kennen die Bewirtſchaftungsweiſe der Grundſtücke und beſitzen das Vertrauen der Landleute in oft unbegrenztem Maße. Ihre Ratſchläge werden häufig erholt und gerne be— folgt. Wo ſich denn auch hier zu Lande ein Geiſtlicher oder Lehrer der rationellen Fiſch— zucht befleißigt oder darin unterrichtet iſt, da findet er ſtets Nachahmer und einen ſtattlichen Kreis dankbarer Anhänger. Schade, daß von ſolch gutem Beiſpiel nicht allzu häufig geſprochen werden kann. Es mangelt den Herren oft an Zeit, die dienſtlichen und nebendienſtlichen 116 — Obliegenheiten nehmen ſie ganz und gar in Anſpruch; doch ließe ſich ſchließlich ſo manches erreichen, wenn man die Nebenbetriebe und darunter nicht an letzter Stelle die Teichbewirt— ſchaftung, in ihrem vollen Werte erkannt hätte und Luſt, Liebe und Verſtändnis zur Sache grundlegend vorbereitet wären. Es liegt mir natürlich ferne, den ohnehin gewaltigen Lehrſtoff der Seminarien noch mehr zu belaſten, und, obwohl ich mir bewußt bin, daß einer Sache von weittragender Be— deutung gedient ſein wird, ſo würde ich doch meine Anregung unterlaſſen haben, wenn zu deren Durchführung erſt ein ganzer Berg von Schwierigkeiten überwunden werden müßte. Nun liegt aber die Sache recht einfach. Die Bewirtſchaftung von Seen und großen Teich— komplexen fällt nicht in den Rahmen des Nebenbetriebes, zudem werden ſolche bedeutende und wertvolle Grundſtücke wohl in ſachgemäßer Verwaltung ſtehen. Es handelt ſich hier mehr um die kleinen Teiche in Dorf, Feld und Wald, die angeſichts ihres ſcheinbar geringen Wertes faſt jeder Pflege entbehren und der Verwahrloſung entgegengehen; ferner um ſumpfige und unfruchtbare Wieſen und Moorſtrecken ꝛc., die in rentable Waſſeran lagen umgewandelt werden könnten, ſchließlich noch um die Ausnützung von Waſſergerinnen zu Brutaufzuchts— gräben und primitiven Brutanſtalten. Wenn man nun vom Lehrer ſeit vielen Jahren ſchon fordert, daß er mit den Grundlehren der Landwirtſchaft (einſchließlich Obſtbaum und Bienen- zucht) vertraut ſei, fo fragt man ſich als Intereſſent der Fiſcher ei, warum eine ſolch einfluß⸗ reiche Perſönlichkeit nicht auch in der Oekonomie des Waſſers unterrichtet wird. Der Se— minariſt wird belehrt über: a) Beſtandteile der Pflanzen (allgemeine Zuſammenſetzung; Grundſtoffe der Pflanzen und ihre einfachen Verbindungen; nähere Beſtandteile der Pflanzen und Veränderungen derſelben; unorganiſche Beſtandteile). bp) Entwicklung und Wachstum der Pflanzen. c) Nahrungsquellen (Atmoſphäre und Klima; Ackerboden; Düngung; Bearbeitung des Bodens; Ernte; Fruchtfolge). d) Anbau der landwirtſchaftlichen Gewächſe im engeren Sinne. e) Obſtbaumzucht. f) Viehzucht (Pferde-, Schweine-, Ziegen-, Bienen- ꝛc. Zucht). Und hier gebührt auch der Fiſchzucht, die ebenſogut ein Zweig der Landwirtſchaft und dazu ein volkswirtſchaftlicher Faktor von allergrößter Bedeutung geworden iſt, ein be— ſcheidenes Plätzchen. Wenn eine Unterweiſung in dieſer Disziplin bisher nicht ſtattgefunden hat, ſo dürfte dies wohl in den früheren geringen Erfolgen begründet geweſen ſein; jetzt iſt die Teichwirtſchaft zu einer Wiſſenſchaft und ihr Betrieb zur lohnenden Erwerbsquelle ge— worden. Es wird ſich zeigen, daß dadurch dem Lehrer ſelbſt, wie den meiſten Bewohnern ſeines Wirkungskreiſes ein recht erſprießlicher Dienſt erwieſen werden wird. Die Einführung dieſer neuen Disziplin in den Lehrplan kann mit keinerlei Schwierigkeiten verknüpft ſein, da dies ja in den Seminarien anderer Staaten auch möglich geworden iſt; ſie ſtellt nur einen Teil der Landwirtſchaftslehre dar und wird demnach in Verbindung mit derſelben ge— lehrt werden können. Als weſentlichſte Punkte dürften zu nennen ſein: I. Die Melioration des Teichbodens. 1. Kanaliſation und Durchſtrom. 2. Düngung. 3. Anlage. 4. Pflanzen. 5. Trockenlegung und Sömmerung (Einfluß auf Feinde und Nährtierchen). II. Wahl der Fiſche; richtige Beſetzung des Teiches (unter beſonderer Rünſichtnahme auf den einjährigen Umtrieb); Fütterung. III. Nebenfiſche im Forellen- und Karpfenteich. IV. Fiſchfeinde und Krankheiten. . Winke für den Ein- und Verkauf. Nach dieſen Geſichtspunkten dürften die Grundlehren für eine erfolgreiche Teichbewirt— ſchaftung wohl vermittelt werden können. Eine Ueberbürdung des Stoffes fürchte ich nicht, 117 da ja ein Teil der für den Hauptbetrieb der Landwirtſchaft erforderlichen Kenntniſſe (Pflanzenbau, Bodenarten, -Bearbeitung und Erſchöpfung, Geräte, Düngung 2c.) auch für die Teichbewirtſchaftung Anwendung finden kann und weniger weſentliche Teile der Tier— produktionslehre eine Verkürzung erfahren könnten. Es dürfte ſich ſogar empfehlen, die für die Nebenbetriebe der Landwirtſchaft (Obſtbaum-, Fiſch⸗ und Bienenzucht) erforderlichen Kenntniſſe in den Vordergrund zu ſtellen und alle aus dieſem Rahmen hinausreichenden Maßnahmen tunlichſt einzuſchränken; denn für die Obliegenheiten der Nebenbetrieben be— darf es in vielen Fällen ganz entſchiedener und gründlicher Eingriffe, die beim Hauptbetriebe ſicherlich nicht mehr erforderlich ſind. Ich kam nie in die Lage, hierin um Rat und Hilfe angeſprochen zu werden, während mir in der Teichwirtſchaft ꝛc. ein Feld ſchöner und dank— barer Arbeit erwuchs. An dieſer Stelle möchte ich noch der Anregung Raum geben, daß, wenn die Verhältniſſe es geſtatten, den Seminariſten des zweiten Kurſes der Beſuch eines jeweilig abgehaltenen Fiſchereilehrkurſes ermöglicht werde. Ich wiederhole, daß es mir ferne liegt, meinen Kollegen eine neue Bürde zu ſchaffen. Meine Anregung ſucht einem Mangel zu ſteuern und die Pflege eines bisher viel verkannten und doch ſehr rentablen Be— triebes zu empfehlen, deſſen Beachtung in der Folge ein Segen für ganze Gemeinden werden könnte. VI. Praktiſche Erfahrungen über Schleienzucht. Von Henry Bydekarken, Rendsburg in Holſtein. Nachdem ich ſeit Jahren mich beſonders für den ſo vorzüglichen Teichfiſch „Schlei“ intereſſierte und dieſen nur gelegentlich in Karpfenteichen entweder in koloſſaler Menge oder aber ganz ohne Erfolg züchtete, bemühte ich mich, auf irgend eine Weiſe dieſe Zucht in ſichere Bahnen zu leiten. Alle angeführten Verſuche, welche mehr oder weniger ohne Erfolg verliefen, hier an— zuführen, dürfte unintereſſant, jedenfalls aber überflüſſig ſein. Ich will nur betonen, daß ein Züchten in kleinen Teichen, wie z. B. ) Hektar und kleiner, welche zur Hauptſache flach ſind, ſtets ohne Erfolg blieben. Die Schleien kamen in dieſen Teichen gar nicht aus den tiefſten Stellen heraus, ſondern hielten ſich immer, auch während der Laichzeit, in den Ver— ſtecken auf. Die Schleien ſind nun einmal Schlammfiſche und ſcheuen das Licht und wenn man denſelben keine tieferen und ſehr nahrungsreichen Teiche gibt, wird man auch keinen be— ſonderen Zuwachs von den Schleien erwarten dürfen. Dieſes iſt mir ſchon lange bekannt und begründe ich es mir damit, daß der Schlei ſcheu iſt und deshalb die nahrungsreichen flachen Teichränder meidet. Von der Zucht in kleineren Teichen ſah ich ab, da, wie geſagt, der Erfolg hier ſtets ausblieb. Ich ging daher wieder zur Zufallszucht über und zwar in größeren und tieferen Forellen- und Karpfenteichen und machte denn hierin allerlei Verſuche. Mit drei- bis ſechs⸗ pfündigen Schleien aus Seen erzielte ich eigentlich nie gute Reſultate. Ich glaube, dieſe Fiſche find zu alt, zumal wenn die betreffenden Seen nicht ſehr nahrungsreich find. Die beſten Erfolge habe ich mit drei- und vierjährigen Schleien zu verzeichnen und zwar dann, wenn von dieſen Schleien nicht etwa einige Satz-, ſondern hundert und mehr Fiſche eingeſetzt wurden. Ich glaube die Schleien ſind zu verſchiedenen Zeiten in einem Teiche reif und wenn dann die Rogner keine Auswahl in Milchnern haben, wird aus der Sache nichts. Wie ich nun ſagte, erhielt ich bei dieſer Methode in einigen Jahren rieſig viel Schleien— brut (200 000 und mehr) und in anderen Jahren wieder gar nichts, je nachdem Wind und Wetter waren. Ich ſagte mir nun: „Schleibrut erzielt man nur in den großen und tiefen Teichen, aber wenn es in der Laichzeit ſtürmiſch iſt, geht alles kaput.“ Ich mußte alſo einen geſchützten Laichplatz in einem großen und tiefen Teiche ſchaffen. Zu dieſem Zwecke ließ ich in meinem 9 Hektar großen Teich, welcher nur mit Mutterforellen und Schleien beſetzt wird, und welcher auf mehreren Stellen größere Rethwüchſe zeigt, welche ich zum Schutz gegen Wärme für meine Mutterforellen ſtehen laſſe, geſchützte Laichplätze in folgender Weiſe her— richten: Vor der Beſpannung ließ ich in der Mitte der Rethwüchſe, wo zirka ein / Meter 118 tiefer Waſſerſtand ſteht, von Fichtenſtämmen entſprechende Gerüſte bauen, welche zur Laichzeit der Schleien Wachholderbüſche feſtzuhalten haben. Mitte Juni wurde dann ein entſprechend großer Platz um das Gerüſt herum derartig abgemäht, daß das Gerüſt reſp. die am 1. Juli dort befeſtigten Wachholderbüſche den ganzen Tag den Sonnenſtrahlen ausgeſetzt waren. Mitte Juli iſt dann gewöhnlich die Laichzeit, die Rethalme find dann ſchon ziemlich hoch und ſchützen den Laichplatz vor Winden. Da auch der ſcheue Schlei ſich an dieſen Plätzen ohne Furcht aufhalten kann, wunderte es mich gar nicht, daß mein Verſuch vorzüglich glückte. Denn bald waren die Büſche mit Eiern überſät und welche dann auch gut auskamen und ſomit, was mitbezweckt wurde, meinen Laichforellen im großen Quellteich ein vorzügliches Naturfutter boten. Einen Teil Schleienlaich bringe ich dann alle Jahre nach einem mit altem Schweine— dung gut gedüngten Brutſtreckteich von / Hektar Größe, welcher immer erſt kurze Zeit vor— her beſpannt wird. Hier ſchlüpft die Brut nun aus, kann fi ohne Konkurrenz pracht— voll entwickeln und zeigt Größen auf, worüber ein jeder Züchter ſeine Freude hat. Auf dieſe Weiſe habe ich nun in den letzten Jahren nicht nur meinen eigenen Bedarf an Satz ſchleien gedeckt, ſondern habe noch viele Satzſchleie verkaufen können. VII. Vermiſchte Mitteilungen. Flußkorrektion und Schadenerſatz. Seit zwölf Jahren ſchwebt ein Prozeß der Fiſcherinnung Kroſſen a. O. gegen den Stromfiskus. Die Fiſcher behaupten, daß ſie durch die vom Fiskus bewirkte Oderregulierung und durch den Einbau von 800 Buhnen in ihren durch alte Privilegien vom Jahre 1472 geſchützten Rechten beeinträchtigt ſeien, da die großen Netze nun nicht mehr ausgezogen werden könnten. Das Kammergericht, als höchſte Inſtanz, hat letzter Tage das Urteil gefällt und dem Fiſchergewerk im Prinzip recht gegeben. Ueber die Höhe der zu leiſtenden Entſchädigung — die Fiſcher hatten „zunächſt“ 340,000 Mk. ge⸗ fordert — wird in einem beſonderen Verfahren befunden werden. Sächſiſche Lachsbeobachtungsſtationen im Jahre 1903. Die Kontrolle der Lachs⸗ beochtungsſtationen ſtromabwärts von Dresden geſchah durch den Herrn Fiſcherobermeiſter O. Stange, ſtromaufwärts bei Dehlen durch Herrn Fiſcherobermeiſter Schumann. Die dadurch entſtehenden Koſten trägt ſeit dem Jahre 1897 der Deutſche Fiſchereiverein. Die in dieſem Jahre gemeldeten Fänge ſind folgende: Sigi | Zahl der Lachſe Gewicht Fangzeit . im ganzen Milchner Roaner in Pfund Anfang Ende . MN 30 11 19 421 12. Februar 26. Auguſt Rehbo gk 8s 110 78 3105 23. Februar 7. Mai N | 184 102 82 28461], 28 Februar 16. Mat Stadt Wehla | 9 22 7 13838 ½ 9. Januar 5. Oktober | | Summa 411 225 186 6511 Das Ergebnis des abgelaufenen Jahres ſtellt ſich als das bei weitem günſtigſte ſeit der Einrichtung regelmäßiger Beobachtungen dar. Damals, im Jahr 1886, war ein Geſamtfang von 291 Lachſen im Geſamtgewicht von 4219 ½½ Pfund konſtatiert worden. Nur im Vor⸗ jahre war das Ergebnis des Lach sfanges, 287 Stück mit einem Geſamtgewicht von 4505 ½ Pfund, in der ſächſiſchen Elbſtrecke als ein relativ günſtiges zu bezeichnen. Es iſt zu hoffen, daß auch die nächſten Jahre günſtige Reſultate ergeben werden und ſomit die Bemühungen des Deutſchen Fiſchereivereins, durch ſehr erhebliche Einſetzungen von Lachsbrut in die deutſchen Flüſſe des Nordſeegebietes eine Vermehrung des Lachsbeſtandes herbeizuführen, ſich auch in der Elbe als nicht vergeblich gezeigt haben. Das Durchſchnittsgewicht des einzelnen Lachſes betrug dies⸗ 119 mal 15,8 Pfund und überfteigt ſomit das bisher angenommene und auch im Jahre 1886 feſtgeſtellte Durchſchnittsgewicht von 14,5 Pfund um 1,3 Pfund und ſelbſt das letztjährige Durch⸗ ſchnittsgewicht noch um rund 0,1 Pfund. Die günſtigſte Fangzeit fiel im Jahre 1903 in die erſte Hälfte des Monats März. Schleiforellen. Während der landwirtſchaftlichen Woche in Berlin habe ich wiederholt auf den Speiſekarten Schleiforellen gefunden. Das eine Mal habe ich mir in dem Schultheiß ⸗Reſtaurant ſolche beſtellt, dem Kellner aber vorher gejagt, es gäbe dieſen Fiſch nicht. Trotzdem beſtand aber der Kellner darauf, daß der Fiſch vielfach beſtellt und gegeſſen würde. Der Fiſch kam an und war ein gemeiner grober Schlei. Das andere Mal ſtand auf der Speiſenfolge des Feſtmahls der Deutſchen Landwirtſchafts-Geſellſchaft „Schleienforellen“. Beim Servieren ſtellte ſich heraus, daß es gewöhnliche aber kleine Schleien waren. Wie lange wird das Publikum ſich durch das Wort „Schleiforellen“ fangen laſſen? Es iſt an der Zeit, daß öffentlich einmal auf den Unſinn hingewieſen wird. Schleiforellen gibt es nicht; die Wirte ſcheinen aber dadurch, daß die Forellen teurer ſind, zu glauben, das Publikum durch den Namen „Schleiforelle“ fangen zu können und durch den billigen Preis glaubt das Publikum auch einmal Forellen eſſen zu können. Schirmer⸗Neuhaus. „Ehen Sie gerne Schnecken?“ Wenn bei einer Berliner Tiſchgeſellſchaft ein junger Herr ſeine ſchöne Nachbarin ſo fragte, dann würde ſie vielleicht entſetzt erwidern: „Sind denn Schnecken überhaupt zu eſſen? Das ſagte ich mir, als ich vor einiger Zeit im Schau⸗ fenſter eines Delikateßladens der Leipziger Straße ein paar große Schnecken liegen ſah und dabei einen Zettel, auf dem zu leſen war: „Escargots farcis. Getrüffelte Schnecken“. Schnecken wird nicht leicht einer trüffeln, um ihnen ſelbſt ein Vergnügen damit zu bereiten, ſondern es geſchieht offenbar, um ſie dadurch in einen Leckerbiſſen für Feinſchmecker zu ver⸗ wandeln. Sie ſahen auch ganz appetitlich aus und wenn man in die offenen Einfahrten ihrer Häuſer hineinſah, fiel der Blick auf eine hellbraune, dunkelgetüpfelte Maſſe; die dunklen Tüpfelchen aber rührten augenſcheinlich von der Trüffelung her. Lange betrachtete ich auf⸗ merkſam die Schnecken, ſorglich im lieben Herzen erwägend, ob ich eine davon — voraus⸗ geſetzt, daß der Verkäufer mit ſich handeln ließe — zum Koſten für die Familie anſchaffen ſollte. Nachdem ich beſchloſſen, davon vorläufig abzuſtehen, fing ich an über escargot nach⸗ zudenken. „Woher kommt escargot?“, fragte ich mich und konnte mir darauf keine Antwort geben, weil es weder in den alten Sprachen, noch im Deutſchen ein ähnlich klingendes Wort gibt. Zu Hauſe ſchlug ich im großen „Sachs“ nach und wurde von ihm auf das ſpaniſche „earagollo* verwieſen. Das hieß aber, einen, wie das Sprichwort ſagt, von Pontius zu Pilatus ſchicken, denn als ich darauf in Diez’ „Wörterbuch der romaniſchen Sprachen“ caragollo aufſuchte, fand ich, daß die einen das Wort von dem arabiſchen „karkara“ (ſich im Kreiſe drehen), die andern von dem gäliſchen „carach“ (gewunden) herleiten. Gewiſſes aber wüßte man nicht darüber. Nun, wie dem auch ſei, feſtſteht, daß auf Franzöſiſch die große Weinberg⸗ ſchnecke escargot heißt, dieſe große Schnecke aber hat ihre Geſchichte. Vor Zeiten waren dieſe Schnecken nicht in romaniſchen Ländern nur, ſondern auch in Deutſchland eine allbeliebte Speiſe. Schnecken waren ein wichtiger Handelsartikel und wurden von Ulm aus, wo es große Schneckenzüchtereien gab, im Winter und zumal um die Faſtenzeit in Fäſſern weithin verſandt. Die Mönche aber züchteten ſelbſt in den Kloſtergärten Schnecken, und durch die Kloſterleute iſt die eßbare große Weinbergsſchnecke in Gegenden angeſiedelt und heimiſch gemacht worden, zu. deren Fauna ſie urſprünglich nicht gehörte, ſo in der Mark Brandenburg. Auch in meiner engeren weſtpreußiſchen Heimat hat ſich die Weinbergsſchnecke von dem alten Ciſterzienſer⸗ kloſter Oliva aus verbreitet. Wie beliebt gekochte, gebratene uud ſauer eingelegte Schnecken noch vor noch nicht ſo ſehr langer Zeit auch im nördlichen Deutſchland waren, das wird dadurch bezeugt, daß ich im „Nutzbaren, galanten und kuriöſen Frauenzimmerlexikon“, das 1715 in Leipzig erſchienen iſt, nicht weniger als acht Rezepte für Zubereitung von Schnecken gefunden habe. Noch als ich im Frühling 1856 nach Göttingen kam, betrieb dort an einer feuchten Stelle am Wall ein alter Herr, der früher beſſere Tage geſehen hatte, die Schneckenzucht, und es hieß, daß ſelbige gehörnte und hausbewohnende Tiere gekocht ein gutes Kraftſüpplein ab⸗ gäben für Geneſende und Kindbetterinnen. Im allgemeinen aber ſind die Schnecken jetzt, wenigſtens bei uns im Norden, beinahe ganz vom Tiſch gekommen und zu einer Delikateſſe 120 — — geworden, die von wenigen nur gewürdigt wird. Dagegen hilft auch das Trüffeln nicht. Noch anderes Eßbare, das früher von der Kirche zu den Faſtenſpeiſen gerechnet wurde, iſt ganz aus Verkehr und Handel verſchwunden, ſo z. B. Biber und Fiſchotter. Beim Biber iſt das begreiflich, weil er überhaupt ſo gut wie ausgeſtorben iſt, Fiſchottern werden aber all⸗ jährlich noch genug in Tellereiſen gefangen und könnten ſehr wohl auch auf die Tafel ſelbſt der Minderbegüterten kommen. Daß ſie aber in Berlin, auch in der Faſtenzeit, nicht mehr zum Verkauf gebracht werden, habe ich neulich feſtgeſtellt. Als ich an eine Wildhändlerin auf dem Markt die Frage richtete: „Haben Sie gute Fiſchottern?“, ſah ſie mich mit einem Blick an, der es mir geraten erſcheinen ließ, raſch im Gedränge zu verſchwinden. Trojan. Einbanddecke zur „Allgem. Fiſcherei⸗ Zeitung“. Der Württembergiſche Angler⸗ Verein hat eine künſtlich ausgeſtattete Einbanddecke zur „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ herſtellen laſſen, welche von dem Vereine einzelne Decken zum Preiſe von 1.50 Mk., bei Mehrbezug von mindeſtens 10 Stück zu 1.20 Mk. bezogen werden können. VIII. Vereinsnachrichten. Bayeriſcher Landesfiſchereiverein. Sonntag, den 20. März lfd. Js., vormittags 10 Uhr, findet im Verſammlungslokale des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins in München, Promenadeſtraße 12 (Rückgebäude, parterre), die Delegiertenverſammlung der oberbayeriſchen Fiſchereivereine ftatt. Tagesordnung: 1. Rechenſchaftsbericht des Kreisausſchuſſes für Oberbayern über das Jahr 1903. 2. Beſchlußfaſſung über den Etat für das Jahr 1904. 3. Fiſchereiausſtellung anläßlich der Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft zu München im Jahre 1905. 4. Sonſtige Mitteilungen. München, im März 1904. Bayerifher LSandesfifhereiverein. Kreisausſchuß für Oberbayern. Frhr. von Stengel. Württembergiſcher Anglerverein. Vorſtandsſitzung am 4. März, abends 7 Uhr, im „Hotel Viktoria.“ Anweſend find die Herren: Seeger, Hofacker, Wähmer, Meier, Mos⸗ hart und Backe. Als neue Mitglieder werden aufgenommen die Herren: Herm. Roſenthal, Kaufmann, Stuttgart; Fritz Kicherer, Intend.⸗B.⸗ Diätar, Stuttgart; Rudolf Meyding, Kaufmann, Stuttgart; Gottlieb Fiſcher, Lehrer, Neuenhaus bei Nürtingen; Andrew H. Brown, Pri⸗ vatier, Stuttgart. Beſchloſſen wird die Anſchaffung des Werkes: „Die Fiſchkrankheiten“ von Prof. Dr. Hofer und von zehn Exemplaren des Liederbuches „Anglerlieder“ vom Deutſchen Anglerbund. Monatsverſammlung am 7. März im „Hotel Viktoria“, abends r. Der Vorſitzende, Herr Seger, teilt mit, daß fünf neue Mitglieder beigetreten ſind. Ein künſtleriſch ausgeführter Einband für das Vereinsblatt („Allgem. Fiſcherei⸗ Zeitung“) wird vorgelegt. Derſelbe iſt vom Verein beziehbar und zwar ſowohl für Mitglieder als auch Nichtmitglieder zum Preis von 1 Mk. 50 Pfg. für Einzelexemplare und 1 Mk. 20 Pfg. bei Abnahme von mindeſtens 10 Stück. — Einſchließlich Einbinden des Jahrgangs koſtet derſelbe 2 Mk. Herr Seeger gibt bekannt, daß die Formalingläſer zur Konſervierung von Fiſchmägen voa jetzt ab und zwar gratis, bei ihm abgeholt werden können. Wie ſchon früher erwähnt, haben ſich unſere Mitglieder die Herren Prof. Dr. Klunzinger und Oberſtudienrat Dr. Lampert freundlichſt erboten, ſolche Mägen auf ihren Inhalt zu unterſuchen und über den Befund dem Verein Bericht zu er— ſtatten. Um aber die Reſultate dieſer Unterſuchungen auch richtig verwerten zu können, iſt es not⸗ wendig, dem Magen genaue Angaben beizufügen über das Datum des Fanges, die Tageszeit, die Oertlichkeit, ob in ſtrömendem oder ſtillem Waſſer, den Waſſerſtand, das Wetter und die annähernde Lufttemperatur. Herr Hompertz berichtet über einige glückliche Fänge im Untertürkheimer Waſſer, worunter hervorzuheben find: eine 2 pfündige Regenbogenforelle, ein 3¼ pfündiger Karpfen und eine 2pfündige Naſe. 8 Der Vorſitzende macht die Waſſerbeſitzer darauf aufmerkſam, daß mit dem 1. März die Schonzeit der Regenbogenforellen begonnen hat und daß ſie gut daran tun würden, ihre Oberämter zu erſuchen, das Geſetz betreffend die Fernhaltung von Waſſergeflügel während der Laichzeit in den betreffenden Gemeinden in Erinnerung zu bringen. Ebenſo regt er an, in den betreffenden Lokal⸗ zeitungen eine Warnung gegen Fiſchfrevel ergehen zu laſſen. Herr Hofacker regt die Bildung von Gauen oder Anglergeſellſchaften innerhalb des Vereins 121 — ä —ꝓ—ä—U—ſ — an. Hiezu teilt Herr Wähmer mit, daß er das Fiſchwaſſer in der Bottwar von Steinheim an aufwärts bis nahe an deren Urſprung nebſt ſämtlichen Seitenbächen (ca. 20 km), hauptſächlich Bachforellen enthaltend, gepachtet hat und daß er bereit iſt, für dieſes Waſſer 15 Mitglieder zu 40 Mk. per Mitglied und Jahr aufzunehmen. Liebhaber wollen ſich direkt an Herrn Wähmer wenden. — Dieſe Vereinigung ſoll den Namen Bottwargeſellſchaft führen. Ebenſo beſteht bereits eine Aichgeſellſchaft unter Führung des Herrn Apotheker Seeger, welcher ſchon ſeit einigen Jahren die Aich mit zahlreichen Seitenbächen bewirtſchaftet. Dieſelbs enthält einige Bachforellen, viele Karpfen, Schuppfiſche und Aale und iſt neuerdings mit Barſchen und Regenbogenforellen beſtockt worden Herr Seeger gibt dafür eine beſchränkte Zahl Karten an Mitglieder zu 15 Mk. ab. Weitere Geſellſchaftswaſſer ſtehen in Ausſicht. Herr Hofacker bringt einen intereſſanten Aufſatz des Herrn Dr. Heintz aus den „Münch. Neueſten Nachrichten“: „Die Verwertung unſerer Süßwaſſerfiſche“ zur Verleſung. Bei der ſich daran knüpfenden Diskuſſion wird überwiegend zum Ausdruck gebracht, daß die Bachforelle unter keinen Umſtänden vor dem 1. März gefangen werden ſollte Herr Hofacker bringt in Anregung, der Verein ſolle ein Sortiment von ca. ſechs der für unſere Gewäſſer geeignetſten künſtlichen Fliegen zuſammenſtellen und denſelben unter dem Sammelnamen „W. U.-®.-Univerjalfliegen" möglichſt große Verbreitung zu geben ſuchen. Die nächſte Monatsverſammlung findet wegen der Oſterfeiertage erſt am Montag, den 11. April, abends 8 Uhr, im „Hotel Viktoria“ ſtatt. Sächſiſcher Fiſchereiverein. Aus dem vor kurzem erſchienenen Bericht des Sächſiſchen Fiſchereivereins über die Tätigkeit im Jahre 1903, erſtattet vom Schriftführer des Vereins, Herrn Oberſt z. D. Aſter, entnehmen wir folgende allgemein intereſſante Mitteilungen: Im Herbſt 1903 veranſtaltete der Verein in Bautzen und Chemnitz zwei Fiſchausſtellungen von Zucht⸗Kollektionen und Verkaufsmuſtern, deren Beſuch ein recht lebhafter war. Leider war die Beteiligung kleinerer Teichwirte als Ausſteller noch immer eine ziemlich geringe. Ueber den näheren Verlauf der Ausſtellungen haben wir in der „Allgem. Fiſcherei⸗ Zeitung“ ſeinerzeit Mitteilung gemacht. Auch im Herbſt 1904 ſollen in Bautzen und Chemnitz wiederum Fiſchausſtellungen ftattfinden. Der Verein ließ es ſich auch angelegen ſein, durch koſten⸗ loſe Verbreitung gemeinverſtändlicher, belehrender Fachſchriften zu wirken, um denjenigen kleinen Teichwirten, welche zurzeit noch nicht Mitglieder des Vereins ſind, Gelegenheit zur Belehrung in Bezug auf Bewirtſchaftung und namentlich Beſetzung ihrer Teiche zu bieten. So wurden Ende Oktober 1903 an zuſammen 564 ſtädtiſche und ländliche Gemeindebehörden je drei Flugblätter belehrenden Inhalts über verſchiedene fiſchereiliche Tagesfragen überſandt, außerdem an 172 Taich⸗ beſitzer im Dezember 1903 die dem Verein unentgeltlich zur Verfügung geſtellte Broſchüre: „Die Berechtigung eines Schutzzolles auf Süßwaſſerfiſche und des Karpfenſchutzzolles“. Durch Vermitt⸗ lung des Vereins wurden im Jahre 1903 an 15 Beſteller folgende Mengen an Brut- und Satz⸗ fiſchen geliefert: 102,400 Stück Bachforellen⸗Brut, 300 Stück einſömmeriger Bachforellen⸗Satz, m Stück zweiſömmerige Karpfen, 13 Stück dreiſömmerige Schleien, 500 Stück Aalſatz, 1000 Stück rebsſatz. Vom K. Miniſterium des Innern ſowohl, wie von mehreren Amtshauptmannſchaften und vom K Landgericht Breslau iſt der Verein mehrfach veranlaßt worden, umfängliche Gutachten cin- zureichen und als beratendes Organ dienftbar zu fein. Als Vorgänge von allgemeinem Intereſſe ſind davon hervorzuheben: Nach gutachtlicher Aeußerung des Vereins wurde für die Mulde an Stelle der Winterſchonzeit die Frühjahrs ſchonzeit auch im preußiſchen Muldegebiet eingeführt. In zwei Streitfällen bezüglich der Anwendung verſchiedener Fanggeräte wurden ebenfalls Gutachten abgegeben. Eine Eingabe des Vorſtandes des Sächſiſchen Fiſchereivereins im Jahre 1903, die auf die Waſſer⸗ verunreinigung und die dadurch hervorgerufenen Fiſchſterben in faſt ſämtlichen Hauptwaſſerläufen des Landes aufmerkſam machte, veranlaßte das Miniſterium des Innern, erneut die beſtehenden Vorſchriften bezüglich der Senkgruben und Klärbaſſins einzuſchärfen. Ebenſo wurde auf die Gefähr⸗ lichkeit der Pockenkrankheit des Karpfens hingewieſen, nachdem öfters das Einwerfen von in Teichen an Pocken erkrankten Karpfen in die fließenden Gewäſſer beobachtet wurde. Auch einer Eingabe des Vereins, es möge der den Pleißefluß und die Elſter bei Leipzig verbindende Flutkanal in der Laichzeit der Fiſche, vom 10. April bis 10. Juni jeden Jahres für den Bootsverkehr geſperrt werden, wurde entſprochen. Dem Geſchäftsbericht entnehmen wir ferner: Der Mitgliederbeſtand betrug am 1. Januar 1903 477 Mitglieder, es kamen im Laufe des Jahres 22 Mitglieder in Zuwachs und 32 in Abgang, ſo daß zu Beginn 1904 ein Beſtand von 467 Mitgliedern verblieb Die Zahl der Abonnenten auf die „Allgemeine Fiſcherei-Zeitung“ betrug 291. Die Geldeinnahmen betrugen 9071,20 Mk. lein⸗ ſchließlich Uebertrag aus 1902). Die Geldausgaben betrugen 4871.49 Mk. Es ergibt ſich ſomit ein Kaſſenbeſtand von 4199,71 Mk. aus dem Rechnungsabſchluß vom 31. Dezember 1903. Der vollabgeſchriebene Inventar⸗ und Bibliothekwert beziffert ſich auf annähernd 5500 Mk. Dem Berichte des Sächſiſchen Fiſchereivereins ſind auch die Rechnungsabſchlüſſe der dem Vereine angeſchloſſenen Fiſchereigenoſſenſchaften: Wochau, Zöthain, Nauslitz⸗Vinnewitz, Niederbobritzſch und des Fiſcherei— vereines für das Zſchopau⸗, Preßnitz⸗ und Schwarzwaſſertal, beigefügt, ferner ein ſpezieller Kaſſen⸗ bericht über die an Aufſichtsbeamte für erfolgreiche Anzeige verübter Fiſchfrevel ausgezahlten 122 Gratifikationen im Betrage von 320 Mk., ſowie ein Kafjenbericht über bezahlte Fangprämien im Jahre 1903, wonach für 15 Ottern, 71 Reiher, 7 Fiſchadler der Betrag von 333.70 Mk. bezahlt wurde. Der Bericht enthält ferner die Rechnungsnachweiſungen einiger Fiſchereigenoſſenſchaften, ſowie über die Sächſiſchen Lachsbeobachtungsſtationen im 18. Arbeitsjahr 1903. Die wichtigſten Reſultate derſelben haben wir unter „Vermiſchtes“ in dieſer Nummer zum Abdruck gebracht. Jeden⸗ falls kann der Sächſiſche Fiſcherewerein auf feine Tätigkeit im vergangenen Jahre wie bisher mit Genugtuung und Stolz zurückſehen und wünſchen wir ihm unter der trefflichen Leitung ſeines Geſamtvorſtandes im Jahre 1904 gleichen Erfolg. Caſſeler Fiſchereiverein. Die 26. Hauptverſammlung fand am 22. Februar 1904 in Caſſel ſtatt. Den Mit- teilungen des Oberforſtmeiſters Hintz über das abgelaufene Geſchäfts jahr entnehmen wir folgendes: Die Zahl der Mitglieder des Vereins beträgt 3 Ehrenmitglieder und 300 ordentliche Mitglieder. In den beiden Brutanſtalten des Vereins find erbrütet worden 475000 Lachſe aus 500 000 Lachseiern, 300 000 Forellen aus 350 000 Forelleneiern, 33000 Regenbogenforellen aus ſelbſtgewonnenen Regenbogenforelleneiern. Außerdem wurden 100000 Zandereier angekauft und zur Erbrütung in drei Teiche geſetzt. Ueber das Reſultat kann erſt im nächſten Jahre be» richtet werden. Von den im Jahre 1902 angekauften 30 000 Zandereiern erhielt der Verein leider nur 350 Fiſchchen, die eine Länge von 15 em hatten und in die Fulda ausgeſetzt wurden, wo der Zander vortrefflich gedeiht und ſich natürlich fortpflanzt. Ferner wurden in die Fulda, Werra und Lahn 1150 etwa ½ pfündige Karpfen und ferner in die Bäche des Vereinsgebietes 10000 Krebſe ausgeſetzt. Die Ein nahme betrug im Jahre 1903 6043 Mk., die Ausgabe 5446 Mk. Nach einem Vortrag des Herrn Oberfiſchmeiſter Regierungs- und Baurat Hennings über „Fiſchpäſſe und Aalſchutzvorrichtungen“, welchen wir in dieſer Nummer als ſelbſtändigen Artikel abgedruckt haben, ſowie einem weiteren Vortrage des Herrn Prof. Dr. Metzger über „Fiſcherei⸗ beobachtungen im Weſergebiet“, welchen wir gleichfalls in dieſer Nummer zum Abdruck gebracht haben, ſtellte Regierungs- und Forſtrat Eberts-Caſſel namens des Vorſtandes des Caſſeler Fiſchereivereins folgenden Antrag: „Die am 22. Februar 1904 in Caſſel tagende 26. Hauptverſammlung des Caſſeler Fiſchereivereins hält die baldige Regelung der ſo überaus ſchäd— lichen Koppelfiſcherei für ſehr erwünſcht und erſucht ihren Vorſtand, dieſe Regelung an maßgebender Stelle zu beantragen.“ Zur Begründung dieſes Antrages, der einſtimmig angenommen wurde, führt Forſtrat Eberts aus: Ueber die Schädlichkeit der Koppelfiſcherei brauche ich weiter nichts zu ſagen. In den meiſten Fällen führt dieſelbe zur Raubwirtſchaſt. Bereits ſeit längerer Zeit beſteht die Ab- ſicht, die Koppelfiſcherei zu regeln und ſchon im Jahre 1888 hat das Landesökonomiekollegium in ſeinem bekannten Gutachten vom 15. November 1888 erklärt: 1. Die Fiſchereiverhältniſſe in ein⸗ zelnen Landesteilen laſſen es notwendig erſcheinen, die Ausübung der Adjazentenfiſcherei zu be- ſchränken, ſofern die betreffenden Provinzialbehörden dies beantragen. 2. Es erſcheint ferner an⸗ gezeigt zu erwägen, ob die Ablöſung der auf Dienſtbarkeiten beruhenden Fiſchereiberechtigungen in Privatgewäſſern auch in der Provinz Hannover, im vormaligen Kurfürſtent um Heſſen und in den hohenzollernſchen Landen einzuführen ſei. 3. Es iſt für eine rationelle Fiſchereiwirt⸗ ſchaft erforderlich, die Koppelfiſcherei unter Umſtänden einer Regelung der Ausübung durch die Auseinanderſetzungsbehörden unterwerfen zu können und iſt hierzu die Einführung ähnlicher Vorſchriften angezeigt, wie ſie hinſichtlich der Gemeinheiten in den SS 166-180 der altländiſchen Gemeinheitsteilungsordnung vom 7. Juni 1821 gegeben ſind, jedoch mit der Maßgabe, daß die Regulierung auch von Amts wegen ſtattfinden könne. Auf Grund dieſer Beſchlüſſe wurde die Generalkommiſſion zu Caſſel durch Erlaß vom 6. Februar 1889 beauftragt, die rechtliche Lage der durch die Beſchlüſſe des Landesökonomiekollegiums angeregten Fragen für ihren Bezirk zu prüfen und unter eingehender Begründung formulierte Vorſchläge zu einem etwa auszuarbeitenden Geſetzentwurfe vorzulegen und noch beſonders zu er— wägen, ob die geſetzlichen Vorſchriften über die Ablöſung von Fiſchereiſervituten nicht außer auf das ehemalige Kurfürſtentum Heſſen, auch auf den Kreis Biedenkopf des Regierungsbezirks Wies⸗ baden auszudehnen ſei. Dieſe Frage wurde mit Rückſicht auf die Verſchiedenartigkeit der in dem Bezirke der Generalkommiſſion zu Caſſel geltenden Auseinanderſetzungs-Geſetzgebung von der Generalkommiſſion bejaht. Der Geltungsbereich der Verordnung vom 13. Mai 1867, betreffend die Ablöſung der Ger- vituten, die Teilung der Gemeinheiten und die Zuſammenlegung der Grundſtücke für das ehemalige Kurfürſtentum Heſſen, gilt nämlich für den Regierungsbezirk Caſſel und den Kreis Biedenkopf, während andererſeits das gleichartige Geſetz die Gemeinheitsteilungsordnung für den Regierungs⸗ bezirk Wiesbaden vom 5. April 1869 mit Ausſchluß des Kreiſes Biedenkopf gilt. Im Regierungsbezirk Caſſel gibt es rund 3222 km fließenden Waſſers, in welchem die Fiſcherei betrieben wird. Hieran ſind fiſchereiberechtigt der Fiskus mit 1848, die Gemeinden mit 414, die Kirchen, Schulen und Stiftungen mit 66, die reichsunmittelbaren Standesherren mit 122, ſonſtige Privatperſonen mit 420 km; der Koppelfiſcherei gehören 351 km, alſo 11% an. An örtlich getrennten Teilſtrecken, die von verſchiedenen Berechtigten befiſcht werden, ſind 800 vor⸗— — — — handen; die Teilſtrecke iſt alſo durchſchnittlich 5 km groß; 150 Teilſtrecken find nur 1 km und weniger lang. Stehende Gewäſſer von Bedeutung, wie Seen oder größere Teiche, ſind im Regie— rungsbezirk Caſſel nicht vorhanden. Im Kreiſe Biedenkopf gibt es 2218 km fließenden Waſſers, davon fallen der Fiſcherei⸗ berechtigung des Fiskus 1558 km, der von Privatperſonen 150 km zu; 510 km ſind Koppel⸗ fiſcherei. Im Regierungsbezirk Caſſel und in dem Kreiſe Biedenkopf ge⸗ hören alſo der Koppelfiſcherei 861 km an, eine recht anſehnliche Waſſerſtrecke! Die Koppelfiſcherei bezeichnete die Generalkommiſſion in Uebereinſtimmung mit den örtlichen Fiſcherei— vereinen als jeder rationellen Fiſcherei im Wege ſtehend und reichte dem Miniſter den Entwurf eines Geſetzes, betreffend die Beſeitigung der Koppelfiſcherei im Regierungsbezirk Caſſel und in dem Kreiſe Biedenkopf ein. Inzwiſchen iſt die Regelung der Adjazentenfiſcherei für die Provinz Weſtfalen und die Rheinprovinz, ſowie die Regelung der Adja zenten⸗ und Koppelfiſcherei in der Preovin; Hannover erfolgt. Für Helfen ſteht fie noch aus. Dieſe Verzögerung iſt wohl dem Umſtande zuzuſchreiben, daß die Koppelfiſcherei in Hannover einen größeren Umfang hatte wie in Heſſen, und daß man eine Regelung der Materie für den ganzen Umfang der Monarchie durch das in der Ausarbeitung begriffene neue Fiſchereigeſetz erhoffte. Vielleicht wollte man auch zuerſt abwarten, wie ſich das hannoverſche Geſetz bewähren würde. Die Anſichten, ob es zweckmäßig ſei, die Frage der Adjazenten⸗ und Koppelfiſcherei in dem neuen Fiſchereigeſetze einheitlich für die ganze Monarchie zu regeln, ſind ſehr geteilt und man wird wohl mit Rückſicht auf die örtliche Verſchiedenheit der einſchlägigen Verhältniſſe einer provinziellen Regelung den Vorzug geben. Darüber herrſcht jedenfalls Uebereinſtimmung, daß eine geſetzliche Regelung in ähnlicher Weiſe wie ſie in Hannover erfolgt iſt und ſich dort bewährt hat, auch für die übrigen Teile der Monarchie, ſoweit dies überhaupt erforderlich, recht bald erfolgen muß. Redner ſpricht zum Schluſſe die Ueberzeugung aus, daß die Verſammlung wohl mit ihrem Vorſtande der Ueberzeugung ſei, daß eine baldige Regelung der Koppelfiſcherei auch für Heſſen erwünſcht und notwendig ſei. Wie bereits bemerkt, wurde ein diesbezüglicher Antrag einſtimmig angenommen. Herr G. Seelig⸗Fiſchhof bei Caſſel berichtet noch kurz über die fiſchereilichen Verhältniſſe im Regierungsbezirke während des Jahres 1903. Sodann wurden einige geſchäftliche Angelegen— heiten erledigt, welche ein allgemeines Intereſſe nicht für ſich in Anſpruch nehmen un berts. IX. Fragefaſten. Frage Nr. 4. (Herrn B. H. in M.) Kann man Flohkrebſe als Nahrung für Salmo⸗ nidenbrut künſtlich in Menge produzieren? Antwort. Die Maſſenzucht von Flohkrebſen iſt in der Tat ſehr wohl möglich und ein— fach. Zu dieſem Zweck werden entweder in kleinen Gerinnen teichartige Erweiterungen von 3 bis 4 qm Oberfläche gegraben oder auch kleine, 20 bis 30 em tiefe Teiche von gleicher Größe, durch die ein ſtändiger, wenn auch mäßiger Waſſerſtrom läuft Die Teiche werden mit Pflanzen Kreſſenarten, Berula, oder anderen in Forellenteichen häufigen Pflanzen ſtark beſetzt und einige Handvoll großer Flohkrebſe eingeſetzt. Zur Ernährung derſelben können allerhand Fleiſchabfälle verwendet werden; Schlachthausabfälle, Fiſchköpfe ꝛc., welche von den Tieren direkt angenommen werden. Sie vermehren ſich dann auch bei niederer Temperatur in Menge. Zum Verfüttern an die Brut werden die Pflanzen und der Grund des Teiches abgekätſchert und der Inhalt durch Siebe mit verſchiedenen Löchern geſiebt. Man kann auf dieſe Weiſe die allerjüngſten Tierchen, welche nur wenige Millimeter groß find, erhalten und direkt an die Brut verfüttern. Es gibt Brutan⸗ ſtalten, z. B. die Fiſchzuchtanſtalt Bosnaquellen in Ilidze, welche große Maſſen von Brut aus- ſchließlich in der erſten Zeit mit jungen Flohkrebschen auffüttern. Die Zucht der Flohkrebſe hat auch den Vorteil, daß ſie am wenigſten abhängig von der Temperatur iſt, da die Fortpflanzung auch in kaltem Waſſer bei genügender Ernährung der Muttertiere eine reichliche iſt. X. Verſonalnotiz. Geheimrat Prof. Dr. Metzger tritt am 1. April cr. von ſeinem Amte als Lehrer der Zoologie an der Forſtakademie Münden, welches er ſeit dem 15. Oktober 1873 bekleidet hatte, in den Ruheſtand. Wir knüpfen daran die Hoffnung, daß es dem um die Fiſcherei Deutſchlands hochverdienten Gelehrten, dem wir zahlreiche Aufſchlüſſe ſo auf dem Gebiete der Fiſchereiſtatiſtik, insbeſondere aber in Fragen der Lachsfiſcherei und Lachszucht, verdanken, noch lange vergönnt ſein möge, zum Beſten der Fiſcherei ſeine Arbeiten fortzuſetzen. 124 XI. Literatur. Plöner Forſchungsberichte. XI. Teil. Mit 7 Figurentafeln und 41 Abbildungen im Text. 1904. Verlag von Erwin Nägele in Stuttgart. Vor kurzem iſt ein neues, über 300 Druckſeiten ſtarkes Heft der „Forſchungsberichte aus der Biologiſchen Station zu Plön“ erſchienen, welches fünf Kapitel enthält, von denen das erſte (S. 1—180) die Rädertierfauna der Plöner Seen und Teiche behandelt, insbeſondere auch die Formen des Planktons. Der Verfaſſer dieſer ſorgfältigen Arbeit, welcher nicht bloß die Syſte⸗ matik, ſondern auch die Biologie der Rotatorien behandelt, iſt Dr. M. Voigt in Leipzig, welcher während zweier Jahre ſich ausſchließlich mit jener Tiergruppe beſchäftigte. Die vorliegende dürfte die umfaſſendſte Arbeit ſein, welche neuerlich über Rädertiere in Deutſchland erſchienen ift. — Das zweite Kapitel (S. 181—251) iſt vom Leiter der Station (Dr. O. Zacharias) bearbeitet und beſchäftigt ſich mit der Planktonkompoſition in thüringiſchen, ſächſiſchen und ſchleſiſchen Teichgewäſſern. Dieſer Abſchnitt iſt reich an Beobachtungen und Bemerkungen, welche den Teichwirt angehen und gelegentlich gibt der Verfaſſer Winke, die vonſeiten der Praktiker auf ihre Nutzanwendung geprüft werden ſollten. — Das dritte Kapitel (S. 252— 275) iſt von der namhaften italieniſchen Zoologin Signora Dottore Rina Monti (Pavia) publiziert und erſtreckt ſich auf die Limnobiologie von Alpenſeen im Hinblick auf deren Beſiedelungsfähigkeit mit gewiſſen Fiſcharten. — Der vierte Beitrag (S. 276 bis 288) iſt von ſehr allgemeiner Wichtigkeit und erörtert die Bedeutung der pflanzlichen Schwebe⸗ weſen für den Sauerſtoffhaushalt der Gewäſſer. Der Verfaſſer desſelben iſt Dr. Cronheim (Aſſiſtent am tierphyſiologiſchen Inſtitut des Profeſſor Zuntz in Berlin). — Zum Schluß des Heftes liefert der bekannte Algenforſcher E. Lemmermann (Bremen) eine ausführliche Analyſe (S. 289 — 311) des pflanzlichen Planktons zweier bei Plön gelegener Seen, welche einen ganzen Sommer hindurch auf ihren Mikrophyten⸗Gehalt kontrolliert wurden. ö Wenn ſich die Plöner Forſchungsberichte auch nicht zur Lektüre für jedermann eignen, wei ſie zum vollen Verſtändnis fachmänniſche, zoologiſche und botaniſche Kenntniſſe vorausſetzen, ſo können ſie doch zur Anſchaffung für Vereinsbibliotheken empfohlen werden, weil ſie dort gelegentlich an den richtigen Mann kommen, der ſich die darin niedergelegten Reſultate zunutze machen kann. Insbeſondere iſt Dr. Zacharias unverkennbar beſtrebt, unbeſchadet der wiſſenſchaftlichen Gründlich⸗ keit des Gebotenen feine Schreibweiſe dem populären Verſtändnis anzupaſſen, was hier noch aus⸗ drücklich hervorgehoben ſei, da ſeine Mitteilungen häufig direkten Bezug auf die ET Praxis haben. The Pacifie Fisherman. Von dieſer Zeitſchrift iſt vor kurzem ein BR erſchienen, welches ca. 100 Seiten umfaßt in elegantem mit farbigen Lithographien verſehenen Einband. Es gibt uns zunächſt einen Ueberblick über die hauptſächlichſten Zweige der Fijcherei- Induſtrie an der Pacifie-Küſte, ſowie eine ſorgfältig zuſammengeſtellte Statiſtik der diesjährigen Lachspackereien nebſt Vergleichstabellen über die Lachspackereien der letzteren Jahre. Hieran ſchließen fi) mehrere aus der Feder berufener Fachleute ſtammende Artikel, von denen wir beſonders hervor— heben: Der Lachs der Pacific-Küſte, in welchem Dr David Starr-Jordan den Lachsfang und die Lachspackerei an der Pacific-Küſte ausführlich ſchildert, ſowie die ebenſo anregenden wie lehrreichen Berichte von R. W. Doane über das Vorkommen und den Fang der Schaltiere, beſonders der Auſtern und Krabben. Zwei Karten, eine größere mit genauer Angabe ſämtlicher Faktoreien, Salzereien und Kühlhäuſer, ſowie eine kleinere, welche die Lage ſämtlicher Auſternbänke verzeichnet, vervollſtändigen die Nummer, deren Lektüre allen, die ſich für den Fortſchritt der Fiſcherei an der fi intereſſieren, zu empfehlen iſt. Die Zeitſchrift erſcheint monatlich und wird in Seattle . 8. A. herausgegeben zum Preiſe von 2 ¼ Dollars pro Jahr. XII. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 9. März. Zufuhr noch mäßig, Geſchäft rege, Preiſe faſt unverändert. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in 658 Fiſche | geräucherte Ah Hich e EBD 66— 70 Winter⸗Rheinlachs per Pfund 400 gad 103 105 Ruſſ. 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B. für die Faſtenzeit, zu reſervieren. In Schleien lag und liegt gegenwärtig das Geſchäft nicht viel anders als in Karpfen. Die e lebensfähiger Ware war nur ſehr mäßig bei wenig veränderter Preislage. Portionsfiſche begehrt. Februar Karpfen: Mark Februar Schleie: Mark CF 75—76 24. lebend, unſortiertt. 82 o 7273 27 89 25. %%% 72 — 75 : n Z 26. CCC 70-71 März ä „ unfortiert e 69 72 1 groß. a g 84 März 5 05 8 14 80 dr r SUR A 74 e m . 8 4. I ierter rk 66—173 ½p Ser ne te re FR taz Malte! Mam Wim, Köln (Inh. Karl Zimmermann). Gegr. 1841. Friedrich Wilhelmstrasse 9. Telephon 4446, Ältestes und erstes Haus Rheinlands in Fischereigeräten aller Art. Eigene Hanfseilerei. Netze, Käscher, Reusen etc. Auf Wunsch Preisliste franko. EE . ˙ A — r Am 2., 3. und 4. April ds. Is. veranſtaltet Ein Jiſchmeiſter, der Fiſchereiverein Weinsberg i. 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Botschafter zu Paris und ehemalizer Präsident des Deutschen Fischereivereins, Berlin, schreibt: „Als leidenschaftlicher Angler kenne ich so ziemlich alles, aber eine so „gute Zusammenstellung und Anleitung gibt es, so viel mir bekannt, noch nicht und ein so instruktives, jedem verständliches Werk ist mir selbst in englischer Sprache nicht bekannt“ etc. Herr Dr. med. Brehm in Berlin, Vorstand des Deutschen Anglerklub, berichtete s. Z.: „Ihr mir auf „meine Bestellung?frdl. übersandtes Buch hat mich geradezu begeistert. Auf viele Fragen, die ich mir aus „den zahlreichen in meinem Besitz befindl. Angelbüchern nicht beantworten konnte, habe ich in Ihrem „vortrefflichen Ratgeber die Antwort gefunden‘ ete. etc. Das offizielle Organ der niederösterr. Fischereiausschüsse und österr. Fischereivereine berichtet über obiges Werk: ‚„Das;vorliegende Werk ist das hohe Lied der modernen Angelgeräte und d rfte kaum zu „übertreffen sein. Mit/vollster Anerkennung sei gleich hervorgehoben, dass der Autor, den Geschäftsmann „gänzlich ignorierend, seine praktischen Vorschläge objektiv erstattet und zwischen Wünschenswertem und „Notwendigenzunterscheidet. Das Buch ist dem erfahrensten Sportsmanne unentbehrlich. Insbesondere „gefiel uns das Kapitel vom Fang der Aesche und die Reminsizenz an Scheffel. Das Stork’sche Buch bildet „eine wertvolle Bereicherung der Sportliteratur.““ Herr Prorektor Lud w. Kögner in Preussen schreibt: „Ich kann Ihnen nach Durchlesung Ihres „Werkes das Zeugnis geben, dass es dasjenige deutsehe Angelbuch ist, welches den reichhaltigsten Inhalt bietet, ich „habe viel Anregung und Belehrung darin gefunden.‘ Herr Professor‘Dr. Strassney in Oesterreich schreibt (Auf Bestellung erhaltenes Buch): „Durch „Ihre tatsächlich gediegene Arbeit hat die Fachliteratur eine wertvolle Bereicherung erfahren, wofür Ihnen „jeder sachkundige Angelfischer Dank zollen muss und auch wird. Ihre Empfehlung: Freunden des Angel- „sportes’fein gewissenhafter Ratgeber, ist voll und g nz gerechtfertigt.“ Wegen Mangel an Raum können nicht alle die vielen Anerkennungsschreiben hier erwähnt werden. K. Württemb. Forflamt Weingarten. Fiſch⸗Verkauf. 900 Stück zweiſömmerige, meiſt deutſche, und 2500 Stück einſömmerige galiziſche Karpfen werden dem Verkauf ausgeſetzt. K. Forstamt. J. V.: Locher, K. Forſtamtmann. EEEDTETC————— Tiſchzuchtanſtalt axhofen b. Deggendorf gibt ab: Eier, Brut und Setzlinge von: Zander (Schill), Huchen, Hecht. ſowie ſämtlichen Forellen-Arten zu billigften Preiſen. Garantie lebender Ankunſt. Preisliſte franko. FFT Spiegelkarpfen, einſömmerige, 5— 7 cm lang à 100 Stück J 5.— 7—10 em lang à 100 Stück M. 8.— hat abzugeben Reichart, Unterfahlheim, Schwaben, Bayern. Zuftwaller. 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Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaſſeler Fiſ chereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Heſſen, des Rheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Fiſcherei— vereins für die Provinz Poſen, des Sentral-Fiſchereivereins für Schleswig⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Verbindung mit Tadjmännern Zeutſchlands, Gſterreich-Angarns und der Schweiz, herausgegeben vom Vayeriſchen und vom JNeutſchen Fiſchereiverein. Nr. 7. München, den 1. April 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: I. Bekanntmachung. — II. Fiſchereiausſtellung auf der 18. Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft zu Danzig vom 9. bis 14. Juni 1904. — III. Vorläufige Mitteilung über die Reſultate der teichwirtſchaftlichen Statiſtik in Bayern. — IV. Die Barbe. — V. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Fiſchzucht. — VI. Die Teleſkop⸗Stahlrute. — VII. Vermiſchtes — VIII. Vereinsnachrichten. — IX. Perſonalnotiz. — X. Literatur. — XI. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Die K. B. Biologiſche Verſuchsſtation für Fiſcherei in München hat ſich die Aufgabe geſtellt, gewiſſe Beziehungen zwiſchen der chemiſchen Zuſammenſetzung des Waſſers und dem Gedeihen der Fiſche ſyſtematiſch zu ſtudieren und zwar ſollen zunächſt diejenigen chemiſchen Beimengungen natürlicher Gewäſſer, von denen man auf Grund von Beobachtungen in der Praxis die Vermutung ausgeſprochen hat, daß ſie einen ſchädlichen Einfluß auf die Fiſche aus— üben, wie z. B. der Gehalt an Eiſen, Humusſäure und die Härte des Waſſers in erſter Linie zur Unterſuchung gelangen. 130 Die K. B. Biologiſche Verſuchsſtation bittet daher die Herren Fiſchzüchter, namentlich aus der norddeutſchen Tiefebene, in welcher bekanntlich das Grundwaſſer ſich durch hohen Eiſengehalt allgemein auszeichnet, ſolche Gewäſſer namhaft machen zu wollen, in denen an dem Abſatz von braunem Gifenoryd ein hoher Eiſengehalt leicht zu beobachten iſt und in welchen zu gleicher Zeit Fiſche mehr oder minder gut gedeihen. Insbeſondere würde es ſich hier um Teiche handeln, welche von eiſenhaltigen Quellen geſpeiſt werden. Die Biologiſche Verſuchsſtation würde dann auf Grund der eingelaufenen Nachrichten die nötigen Gläſer und Vorſchriften zur Einſendung des Waſſers den Herren Intereſſenten direkt überſenden. Der Vorſtand: Prof. Dr. Hofer. 11. Jiſchereiausſlellung auf der 18. Wanderausſtellung der Deutſchen Tandwirtſchaftsgeſellſchaft zu Danzig vom 9. bis 14. Juni 1904. Wie bisher wird auch in dieſem Jahre mit der 18. Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft, welche vom 9. bis 14. Juni ds. Js. in Danzig ſtattfinden wird, eine Fiſchereiausſtellung verbunden ſein. Das Preisausſchreiben iſt mit den Anmeldepapieren von der Hauptſtelle der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft, Berlin SW., Deſſauerſtraße 14, zu beziehen. Die Anmeldungen zur Ausſtellung ſind bis zum 1. Mai ds. Is. bei der ge⸗ nannten Geſchäftsſtelle einzureichen und iſt bis dahin das erforderliche Standgeld einzuſenden. Zur Ausſtellung werden zugelaſſen Karpfen, Salmoniden und ſonſtige Nutzfiſche. Von den zur Fiſchzucht gehörigen Hilfsmitteln ſtehen unter Preisbewerb Vorrichtungen zum Ver— ſenden von lebenden Fiſchen und Darſtellungen über Aufbewahrung beziehungsweiſe Verſand von toten Fiſchen. Darſtellungen über Pflege der Fiſche und Krebſe und wiſſenſchaftliche Darſtellungen ſind außer Preisbewerb An Geldpreiſen ſind insgeſamt 1000 Mk, ſeitens der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſell— ſchaft ausgeſetzt und zwar je zwei erſte Preiſe zu 100 Mk., zwei zweite Preiſe zu 50 Mk. und zwei dritte Preiſe zu 30 Mk. für Karpfen und Salmoniden. In Klaſſe III, ſonſtige Nub- fiſche, können je zwei erſte Preiſe zu 70 Mk., zwei zweite Preiſe zu 40 Mk. und zwei dritte Preiſe zu 30 Mk. vergeben werden. Ferner ſind noch Siegerpreiſe als Zuſchlagspreiſe zu erſten Preiſen in Ausſicht geſtellt. Für die oben bezeichneten Hilfsmittel für Fiſchzucht können, ſoweit ſie unter Preisbewerb ſtehen, je eine ſilberne, eine große bronzene und eine kleine brozene Preismünze zur Verteilung kommen. Die zur Ausſtellung kommenden Einheiten von lebenden Fiſchen müſſen ſich zuſammen— ſetzen aus mindeſtens 100 diesjährigen Fiſchen, 25 vorjährigen Fiſchen und 5 zwei- und mehr— jährigen Fiſchen. Sofern Sammlungen dargeſtellt werden ſollen, müſſen drei aufeinander folgende Jahrgänge zur Ausſtellung gebracht werden. III. Vorläuſige Mitteilung über die Neſultate der teichwirtſchaft⸗ lichen Statiſtik in Bayern. Der Bayeriſche Landesfiſchereiverein hat mit Unterſtützung des K. Staatsminiſteriums des Innern im Verlaufe des vorigen Jahres eine Statiſtik der in Bayern zurzeit beſtehenden Teiche angeſtellt und zu dieſem Zwecke durch Vermittlung der K. Bezirksämter und Gemeinde— vorſteher insgeſamt 27000 Fragebogen verſendet. Dieſelben ſind von dem Sekretär des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins, Herrn Kommiſſär Büttner, einer vorläufigen Bearbeitung unterzogen worden, welche nachſtehende Reſultate auf nebenſtehender Tabelle ergeben hat. Die nebenſtehende Tabelle erhebt noch nicht den Anſpruch auf eine abſolute Zuver läſſigkeit der Angaben, wohl aber iſt ſie zuverläſſig in Bezug auf die untere Grenze der ge— gebenen Zahlen. Es ſind nämlich noch nicht diejenigen Teiche eingetragen, welche im Beſitze des Forſtärars ſich befinden. Auch dürfte in manchen Gemeinden die Zahl der erhobenen Teiche zu gering angegeben ſein. Hierüber wird eine demnächſt einzuleitende Kontrolle der eingelaufenen Fragebögen definitiven Aufſchluß geben. Indeſſen ſind die Fragebögen im cee = 8 (. apasyualdarg = N ( 682969 F085. LEH9 | 1929 gail 09e 00 dg OF 266 PE 208 219 9801 392 029 166 1 es 228 1 Fol 8 8 682 8979 2898 IIe elde BOT II 685 18 91 288 68 888 ke H aun EC 0¹9 ET n STIER || 886 91 99 06 89 89 991 90 55 118 8 Le LG 185 085 FIT 816 880 90 LLS m N ugqvaulpe E 16 991 061 0068 8 69 5 91 6 18 88 6 101 80 E 601 8 0 201 sr 208 88 181 68% 19 562 098 N uozuvalaejun l ae TTT Sole 6 8 89 8 6 2 96 II 08 8 ee 1081 89 01s 9911 Ps 2686 68 | 0818 8208 N uu . 1928 686 1899 6688 of 6688 06 8986 1198 sg 251 616 18 99¹ 819 19 188 089 8 618 6618 898 8189 BIC ISCH 9887 68 1876 1808 J uayuoalaagg 9568 | nee 9650 128 i 2659 9 988 1 olle 81 02 891 65 08 18 79 20% 998 8 891 9866 087 dle el) 1818 1909 01 880 81 299 NJ eyvlcasgg . 1 081 69 2 e 019 9 0.1 828 61 06 Ir 88 09 cl 68 86 691 8 0¹ 9 96 87 07 09 191 989 909 661 N Kjuolch BE Ka NIE DIV rer Le DIESE OFOL 9881 01 62 98 69 68 cl 96 97 081 8 8⁰ ll 891 628 9 185 9651 20 966 8691 J Maaavgaagang e e 818 666 209 28e 08 061898 88 9 715 185 595 rel 68% 96 rad (+089 8 10 6551 1801 196 N 665 9981 LE Les Esels n UaAvgaagg 5 ei vB: 5 i 8 Re 8 1 IST SE aAhylahou ap! 0 eee e eee gar phahpl sunzeungs uopiag un apa & aaa 8 EEE = ut uaBatoßrlgjal|| uaaugduggn | — — — —— swag a0 hug uo ae jgvog epi Tb ue ee, PT ce eee ie een ce e »Anap = 132 allgemeinen fo korrekt beantwortet worden, daß das Geſamtbild durch die nachfolgende Kontrolle keine weſentlichen Aenderungen erfahren wird. Die Geſamtfläche der bayeriſchen Teiche beträgt ſomit rund 40 000 Tagwerk oder 13 300 ha. Dieſe Fläche verteilt ſich auf rund 25 000 Teiche. Es find ſomit ebenſo wie das Land auch die Teiche weſentlich in den Händen kleiner Grundbeſitzer, wenngleich auch einige wenige große Teichwirtſchaften in Bayern beſtehen. Die vorliegende Statiſtik hat es ſich zur Aufgabe gemacht, neben der Ermittlung der Zahl und Größe der Teiche, insbeſondere über den gegenwärtigen wirtſchaftlichen Zuſtand der Teichwirtſchaft Nachforſchungen anzuſtellen. Abſichtlich wurde die Frage vermieden nach dem Ertrage der einzelnen Teiche, da vermutet werden konnte, daß hierüber nicht gern Auf— ſchluß von den Beſitzern gegeben werden würde, oder daß die gegebenen Aufſchlüſſe auf approximativen Schätzungen, nicht aber auf genauen buchmäßig zu belegenden Zahlen beruhen würden. Es wird ſich überdies der Ertrag der Teiche bei der weiteren Durcharbeitung der eingelaufenen Fragebögen, auch mit ſehr großer Genauigkeit aus den geſtellten Fragen über den wirtſchaftlichen Zuſtand berechnen laſſen. Wie bereits hervorgehoben, war der Hauptzweck der Statiſtik die Feſtſtellung des gegen— wärtigen Zuſtandes der Teichwirtſchaft. Derſelbe kommt zum Ausdruck einmal in der Zahl der ablaßbaren Teiche, welche rund 23 000 beträgt, ſo daß nur 1000 Teiche nicht abgelaſſen werden können. . Hieraus geht hervor, daß im allgemeinen die Teiche in Bayern der erſten Bedingung einer rationellen Bewirtſchaftungsfähigkeit entſprechen. Anders liegt dagegen ſchon die Sache, wenn wir die Frage ſtellen, wie viele Teiche werden nun auch wirklich im Winter trocken gelegt, wie viele Teiche bleiben dagegen nach der Abfiſchung unter Waſſer. Darauf antwortet die Statiſtik, daß noch nicht ein Drittel der Teiche über Winter trocken liegt, ſondern nach der Abfiſchung immer wieder ſofort beſpannt wird. Aus dieſem Umſtand allein kann ſchon der Schluß gezogen werden, daß eine der weſentlichſten Vorſchriften für eine rationelle Teichwirtſchaft, eine der wichtigſten Maßnahmen zur Hebung des Ertrags, das iſt eben die alljährliche Trockenlegung ihrer Teiche unter den bayeriſchen Teichwirten noch lange nicht genügend beachtet wird. Mehr als zwei Drittel aller Teichwirte berauben ſich des beſten Vorteils bei der Teichwirtſchaft, indem ſie die alljährliche Trockenlegung der Teiche über Winter außer Acht laſſen. Zu dem gleichen ungünſtigen Reſultat über den gegenwärtigen Stand der Teichwirtſchaft kommen wir, wenn wir das Reſultat der Frage vergleichen, wie viel Karpfenbrutteiche in Bayern exiſtieren und in wie viel Teichen der Beſatz ſelbſt gezogen wird. Eigene, ſpeziell für die Aufzucht der Brut der Karpfen geeignete Teiche gibt es im ganzen 739; es wird da— gegen in nahezu 11 758 Teichen der Beſatz ſelbſt gezogen, das heißt mit anderen Worten, in dieſen Teichen werden, wie die Fragebögen auch im einzelnen unzweideutig ergeben haben, alle Jahrgänge des Karpfens gleichzeitig gezüchtet, das heißt es wird hier der alte Fehmel— betrieb, wie er zur mittelalterlichen Zeit herrſchend war, noch unverändert fortgeführt; nur in der Hälfte aller Karpfenteiche werden die Fiſche nach Jahrgängen getrennt gezüchtet. Damit hängt auch der Umſtand zuſammen, daß über 4000 Teiche nicht alljährlich abgefiſcht, ſondern in mehrjährigem Turnus bewirtſchaftet werden, wozu bei der Kleinheit der Teiche keine ſachliche Notwendigkeit vorliegt. Es dürfte vielleicht auffallen, daß in der vorliegenden Tabelle die Frage nicht beant— wortet erſcheint, wie ſtark die Teiche beſetzt worden ſind. Dieſe Frage iſt nicht überſehen worden, ſondern es iſt lediglich die überaus mühſame Verarbeitung dieſes Materials aus den Fragebogen noch nicht ſoweit gefördert worden, um ſchon zum zahlenmäßigen Ausdruck gebracht werden zu können. Indeſſen kann jetzt ſchon geſagt werden, daß im allgemeinen die meiſten Teiche bei weitem überſetzt werden, daß alſo dieſer allgemein verbreitete Fehler in der klein— bäuerlichen Teichwirtſchaft auch in Bayern überall zu finden iſt. Die völlige Verarbeitung des geſamten vorliegenden Materiales, welches in einer mit kartographiſchen Darſtellungen begleiteten Abhandlung zum Druck kommen ſoll, wird immer— hin noch einige Monate in Anſpruch nehmen, da die Kontrolle desſelben ſehr zeitraubend iſt; ſoweit die Reſultate aber zurzeit feſtſtehen, genügen ſie bereits vollſtändig, um darüber 133 Klarheit zu verſchaffen, daß die Teichwirtſchaft in Bayern einer intenfiven Förderung dringend bedürftig iſt. Die Generalverſammlung des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins vom 6. März hat ſich daher mit dieſem Gegenſtand eingehend beſchäftigt und beſchloſſen, auf eine Förderung der Teichwirtſchaft in Bayern mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln hinzuarbeiten. Ueber die Detailvorſchläge hierzu wird in dem Bericht über dieſe Generalverſammlung näheres enthalten ſein. IV. Die Varbe. Von W. Herrmann, Bayreuth. Bei der Beſetzung von Flüſſen werden noch mancherlei Fehler gemacht. So habe ich jüngſt einen Vorſchlag für die Beſetzung eines fränkiſchen Flüßchens geleſen. Letzteres hat im oberen Teile bedeutendes Gefälle, vorherrſchend lehmige Sohle und Ufer, jedoch häufig durch ſchotterigen, ſandigen Boden unterbrochen. Zuflüßchen ſind in größerer Zahl vor— handen. Die Tiefe iſt oft ganz beträchtlich. Es wechſeln lebhaft fließende Stellen mit Tümpeln ab und Naturfutter iſt reichlich vorhanden. Das Flüßchen war einſtens außer— ordentlich fiſchreich, hatte im Oberlaufe Forellen, Aeſchen, Barſche und Barben, im Unter— laufe Barben, Weißfiſche, Karpfen, Hechte ꝛc. Von letzteren wurden ſogar Exemplare bis zu 20 Pfund und darüber gefangen. Da der Fluß aus verſchiedenen Gründen verarmt iſt, ſollen Maßregeln für feine Wiederbevölkerung getroffen werden und zwar ſeien Hechte, Karpfen und Weißfiſche für die Beſetzung zu wählen. Barben werden nicht empfohlen, da ſie als Speiſe— fiſche wegen ihres grätigen Fleiſches wenig geſchätzt ſind und zudem der Rogen giftige Eigen— ſchaften haben ſoll. Ich will an dem Berichte durchaus keine Kritik üben, obwohl ich mich vergeblich frage, was Hechte in einem Flüßchen zu tun haben, für das zweifelsohne die Bedingungen zur Zucht edler Fiſchgattungen gegeben ſind. Die Anweſenheit zahlreicher Hechte und noch dazu in ſolcher Größe iſt nach meiner Anſicht ein weſentlicher Faktor für die Verarmung des Flüßchens geworden und beweiſt, daß dieſes jeder Pflege entbehrte, denn wo der Hirte ſchläft, ſchleicht ſich leicht der Wolf in die Herde. Der Hecht ſpielt außer als Oekonom im Karpfenteiche nur in großen Strömen und Seen und da eine dankbare Rolle, wo überhand— nehmendes Fiſchunkraut auszurotten oder die Zucht wertvollerer Fiſche aus irgend welchem Grunde nicht durchführbar iſt. In kleinen Flüßchen, welche eine Gewähr für das Fort— kommen edler Fiſche bieten, iſt der esox lucius eine Geißel und gehört ausgerottet und dann erſt recht, wenn er in bedeutender Zahl und Größe vorkommt. Oder fällt es etwa dem Jäger ein, in ſeinem Reviere Raubwild zu hegen, weil dieſes dort weite Verbreitung ge— funden hat? Auch der Karpfen ſpielt als Flußfiſch keine dankbare Rolle. Am meiſten aber befremdet es mich, daß die intenſive Zucht irgend einer Salmonidenart nicht dringend empfohlen und unter Höhereinſchätzung der Weißfiſche, der Wiedereinführung der Barbe ſogar direkt widerraten wird. Letztere Maßnahme legt die Vermutung nahe, daß über die Barbe und ihren Wert unrichtige Anſchauungen beſtehen und veranlaßt mich, ein Wort zu ihren Gunſten einzulegen. Wir haben in unſerem Bezirke nur einen einzigen Fluß, der dieſen Fiſch von ſeinem Mittellaufe an beherbergt; in den Zuflüſſen iſt er nirgends zu finden, auch nicht im Ober— laufe erwähnten Fluſſes. Die Barbe fühlt ſich dort nicht heimiſch, da ihr ausgedehn— tere Tiefungen fehlen. Sie liebt raſch- aber glattfließende Flußſtrecken von ¼ Meter Tiefe an, gewöhnt ſich aber auch recht gut an ruhigſtrömende Stellen. In Bezug auf den Untergrund des Waſſers habe ich ſie nicht ſo wähleriſch gefunden als ihr nachgeredet wird, doch liebt ſie ſandigen und kieſigen Boden mehr als weichgründige Sohle. Die Hauptſache iſt reines Waſſer; in verunreinigtem kann ſich die Barbe auf die Dauer nicht halten, da ſie für Krankheiten leicht empfänglich iſt. Wo aber in einem Gewäſſer Barben bereits heimiſch waren und ſich nicht ungünſtigere Zuſtände für ihr Fortkommen herausgebildet haben, da iſt die beſte Gewähr für ihr Gedeihen gegeben und der Fiſchwaſſerbeſitzer hat ſich allen Ernſtes um ihre Wiedereinführung zu bemühen. Daß das Fleiſch nicht dem Gaumen eines 134 jeden Gourmands entſpricht, iſt etwas ganz Nebenſächliches; die Barbe erreicht faſt den- ſelben Marktwert wie der Hecht; ſie wird hier zum Beiſpiel mit 60 bis 70 Pfennige pro Pfund gerne gekauft (Hecht 70 bis 80 Pfennig, Weißfiſche 30 bis 40 Pfennig) und findet ſich auf den Speifefarten der beſſeren Reſtaurants. Auch andere Vorzüge dürften ihre Zucht an— gelegentlichſt empfehlen. Sie iſt dankbar in der Bleienregion und lebt ebenſogut neben Forellen und Aeſchen. Dabei iſt ſie dieſen wertvollen Fiſcharten durchaus kein gefährlicher Nahrungskonkurrent oder gar direkter Feind, denn ſie nährt ſich faſt ausſchließlich von der litoralen Fauna und Pflanzenkoſt, während die Vertreter des Salmonidengeſchlechtes Anflug= nahrung bevorzugen. Die Barbe wird im dritten Jahre laichreif und erreicht in unſeren verhältnismäßig kleinen Gewäſſern das reſpektable Gewicht von 6 bis 10 Pfund. Wenn nun auch der Hecht zwei⸗ und mehrmal ſo ſchwer wird, ſo iſt dies nicht immer als ein Vorzug anzuſprechen, da er bis zur Erlangung dieſes Gewichtes oft ganze Fiſchbeſtände vernichtet und bedeutende Ver— heerung angerichtet hat. Das Wachstum des Hechtes hält, wie ich aus Erfahrung zu be— richten weiß, mit dem der Barbe durchaus nicht gleichen Schritt und wo er dieſe in der gleichen Zeit überholen fol, da muß er im Ueberfluß ſchwelgen können. (Der Nahrungs- koeffizient des Hechtes wird bekanntlich auf 25—30 geſchätzt, das heißt für 1 Pfund Zuwachs ſind 25 bis 30 Pfund Nahrung erforderlich. Dieſe Annahme iſt kaum übertrieben. Ich komme ſehr häufig mit Fiſchwaſſerbeſitzern in Berührung; alle ſprechen mit Stolz von ihren prächtigen Barben und Forellen; nicht einer hätte je an ihrer Stelle Hechte gewünſcht. Fragen wir den Sport fiſcher. In unſeren kleinen fränkiſchen Flüſſen, wo der Fang eines Huchen, Wallers oder Lachſes wohl für immer verſagt ſein wird, dürfte man ſich kaum einen intereſſanteren und dankbareren Fiſch wünſchen, als die Barbe, zumal deren Fang auch nach Beendigung der Forellenſaiſon noch auf Wochen hinaus in voller Blüte ſteht. Ueber den Wert der Barbe in der Küche mögen die Meinungen geteilt fein, wie überhaupt bei vielen Gaumenfragen; mir iſt jedoch bekannt, daß das Barbenfleiſch bei uns in jeder Zubereitung gerne gegeſſen wird. Es rangiert in der Beliebtheit wohl nach dem Fleiſch des Karpfen, wird aber ge— backen dieſem ſogar vorgezogen. Weißfiſche, Naſen, Rotaugen ꝛc. ſpielen als Speiſefiſche im Verhältnis zur Barbe eine ganz untergeordnete Rolle. Allerdings, der Rogen iſt giftig; ſein Genuß verurſacht Durchfall, Erbrechen und Fieber; auch kann der Fiſch ſelbſt während und kurz nach der Laichperiode zum Genuſſe nicht empfohlen werden. In dieſer Zeit ſind auch die Barben am leichteſten zu Krankheiten geneigt, die oft zu Kataſtrophen ausarten können, namentlich dann, wenn eine Infizierung mit Sporozoen (Myxobolus Pfeifferi) ſtattgefunden hat. (Anm. der Red. Ueber die Urſache der Giftigkeit des Barbenrogens liegen ab— ſchließende Unterſuchungen noch nicht vor. Die Arbeiten der Biologiſchen Station in München auf dieſem Gebiete haben übrigens ergeben, daß, wahrſcheinlich in Abhängigkeit von der Nahrung, nur der Rogen von Barben aus gewiſſen Gegenden giftig iſt. Das Gift, ein Eiweißkörper, iſt noch nicht rein dargeſtellt.) Am beſten iſt die Barbe im April, dann vom Auguſt bis in den Winter hinein. Der Fang iſt leicht und oft außerordentlich ergiebig. Die Barbe geht ſehr gerne an die Angel und wird viel mit Netzen gefangen. Ich würde ſie dieſerhalb für wilde Gewäſſer entſchieden mehr empfehleu können als den Karpfen, der wohl ein anſehnliches Kapital darſtellt, aber mit unſicherem Zins⸗ genuß. Es wäre ein Unrecht, des wertloſen Rogens halber den ganzen Fiſch zu verachten und von jedweder Zucht auszuſchließen. Es ſoll ja auch der Rogen der Aalraupe der Ge— ſundheit nicht zuträglich ſein und übrigens, wird denn der Rogen des Hechtes und der Weiß— fiſche beſonders reſpektiert? Fragt jemand nach dem Rogen bei Salmoniden, Schellfiſchen, Kabeljaus, Aalen ꝛc.? Durch ſolcherlei Nebenſächlichkeiten würde die Fiſchzucht in ganz falſche Bahnen gedrängt. Wir haben Rückſicht zu nehmen auf den Wert des Fiſches im ganzen und auf die Möglichkeit einer recht rentablen Ausnützung des Fluſſes. Damit ſteht in engſter Verbindung die richtige Beſetzung und Pflege des Gewäſſers; und wenn wir korrekt nach dem Grundſatze: „den rechten Fiſch ins rechte Waſſer“ verfahren wollen, dann darf ein Beſetzungsverſuch der oberen Flußteile mit Salmoniden und die Zucht der Barbe in den hierzu geeigneten Flußſtrecken nie unterlaſſen werden. Für den Unterlauf können dann Barſche (Forellenbarſche), Weißfiſche, Bleien ꝛc. und an letzter Stelle erſt Karpfen in Be— 135 tracht kommen, obwohl man von dieſen in Heinen, nicht verunreinigten Flüſſen beſſer ganz abſehen ſollte. Der Hecht aber werde dort gezüchtet, wo fein Schaden nicht allzu ſehr ins Gewicht fällt, oder wo der Teufel nur durch Beelzebub auszutreiben iſt. V. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Jiſchzucht. Von M. Schumacher⸗ Kruft. Von größter Wichtigkeit iſt das Verfahren beim Ausſetzen der Fiſchbrut. Hierbei wird in vielen Fällen ſchwer geſündigt und die Folge davon iſt, daß alle Sorgfalt, die auf das Erbrüten der Fiſchchen verwandt wurde, dadurch vergeblich wird. Zunächſt kommt der Trans— port vom Bruthauſe bis zur Ausſatzſtelle in Betracht. Es iſt an dieſer Stelle ſchon ſehr häufig erwähnt worden, daß die kleinen Fiſchchen ebenſogut atmen wollen und müſſen wie wir Menſchen und daß denſelben nur diejenige Luft zur Verfügung ſteht, welche mit dem Waſſer vermiſcht iſt. Nun denke man ſich eine Transportkanne, die etwa drei Viertel mit Waſſer gefüllt iſt und in der verſchiedene Tauſend Fiſchchen ſtundenlang ſein müſſen. Wie bald iſt da der Sauerſtoff der im Waſſer enthaltenen Luft verbraucht, wenn nicht für ſtändige Erneuerung derſelben geſorgt wird. Letzteres geſchieht, indem man die Transportkanne in ſtändiger Bewegung hält. Durch die Bewegung des Waſſers in der Kanne ſättigt ſich das— ſelbe fort und fort mit friſcher Luft. Während der Eiſenbahnfahrt braucht man weiter nicht zu ſorgen, da bleibt Kanne und Waſſer ebenſogut in Bewegung als beim Tragen der Kannen. Schlimmer iſt es auf den Stationen, wo auf den Zug gewartet werden muß. Da wird manchmal die Kanne in eine Ecke geſtellt, vielleicht gar hinter den geheizten Ofen und der Ueberbringer wandert zum Buffet, um ſeinen inneren Menſchen etwas aufzufriſchen. Jammer— ſchade, daß die Fiſchchen ihm nicht „Mörder“ zuſchreien können; ſie hätten das ſchönſte Recht dazu; denn von Minute zu Minute verſchwindet der Sauerſtoff in der Kanne und wenn es etwas lange dauert, bevor der Zug kommt, fo ſterben die armen Tierchen in der Transport- kanne einen jämmerlichen Erſtickungstod, während ihr Begleiter ſich bei Bier und Schinken— brötchen gütlich tut. Dieſe Auſenthaltszeit ſollte doch der Begleiter im Intereſſe der ihm anvertrauten Brut verwenden, indem er, falls es möglich iſt, für gutes, friſches und kühles Waſſer ſorgt, oder aber zum mindeſten durch Tragen oder Schaukeln der Kanne auf ſtändige Lufterneuerung hinwirkt. Auf den meiſten Eiſenbahnſtationen iſt gutes Trinkwaſſer und da verſäume man es nie, von dieſem allmählich ſolange zuzuſchütten und dementſprechend wieder aus der Kanne ablaufen zu laſſen, bis das ganze Waſſerquantum erneuert iſt. Eine zweite Gefahr für die zu überbringenden Fiſchchen beſteht darin, daß ſich das Waſſer in der Kanne zu ſehr erwärmt. Einesteils ſchadet die zu hohe Temperatur des Waſſers den Fiſchchen direkt; andernteils ſteigert ſich bei zunehmender Wärme das Sauerſtoffbedürfnis der Jung— brut, während wärmeres Waſſer weniger Luft aufnehmen kann als kälteres. Hieraus folgt, daß es vorteilhaft iſt, den Transport der Brut an kühlen Tagen vorzunehmen. Das mag wohl für den Transporteur weniger angenehm ſein, als an einem ſchönen, warmen Früh— lingstage. Jedoch es handelt ſich bei dieſem Geſchäfte nicht um eine Vergnügungstour für uns Menſchen, ſondern wir ſollen lediglich den einen Zweck ins Auge faſſen, die Fiſchchen ſo geſund ans Ziel zu bringen, wie wir ſie aus dem Bruthaus übernommen haben. Während der Eiſenbahnfahrt müſſen wir, um auch in den geheizten Wagenabteilungen das Waſſer kühl zu halten, Eis anwenden. Das Eis gleich ins Waſſer der Kanne zu werfen iſt, wieder aus „Sauerſtoffgründen“ nicht anzuraten; denn Schmelzwaſſer iſt bekanntlich ſauerſtoffarm. Das Eis ſoll vielmehr in den eigens hierzu konſtruierten Deckel der Kanne getan werden. Das abtropfende Schmelzwaſſer ſättigt ſich dann, während es in die Kanne fällt, mit Luft. Wer dieſe Geſichtspunkte ſtreng befolgt und erſt dann an ſich ſelber denkt, wenn die ihm anvertrauten Fiſchchen ausgeſetzt ſind, braucht nicht zu bangen, daß er mit kranken oder toten Fiſchchen an ſeinem Beſtimmungsort ankomme und auch dann nicht, wenn die Reiſe weit iſt und den ganzen Tag dauern ſollte. Aber leider geſchieht es zu oft, daß gerade während des Transportes in der einen oder anderen Weiſe entweder durch Unkenntnis oder durch Nachläſſigkeit gefündigt wird. Wenn dann auch die Fiſchchen vielleicht noch lebend 136 — ankommen, dieſelben ſind aber ſo geſchwächt, daß ſie in einigen Tagen doch zugrunde gehen. Daher die vielen Klagen, daß trotz jahrelangen Ausſetzens von Brut ſich der Fiſchbeſtand. entweder gar nicht oder nur wenig heben will. VI. Die Teleſkop-Stahlrute. In dem Jahresbericht des Fiſchſchutzvereins Köln ſchreibt Herr Joſ. Honnerbach aus Köln: „Für die Forellenfiſcherei hat uns Amerika in letzter Zeit verſchiedene Ruten geliefert, von denen die eine immer beſſer iſt als die andere. Zunächſt kam der ſechsfach geſpließte Bambusſtock. Er war leicht, handlich und ſtark. Im Preiſe ſtand er von 6 bis 100 Mk. und darüber. Um eine etwas gute Ware zu haben, mußte wan 15 bis 20 Mk. anlegen; die billigeren näherten ſich mehr dem Schund, die teureren mehr dem Luxus. Beſſer als dieſe Rute war die Aufſteckſtahlrute. Doch auch dieſe wurde bald übertroffen von der Teleſkop⸗ Stahlrute. Ihr gehört die Zukunft. Sie beſteht aus drei ineinanderſchiebbaren, nach vorn verjüngten Rohren, in deren Inneren die Schnur läuft, die an der Spitze herauskommt. Außen find keine Ringe, die Rohre find ganz glatt. Dadurch, daß die Schnur im Innern. verläuft, iſt ein Verhängen ausgeſchloſſen; durch Geſträuch und Gebüſch kommt man nochmal ſo leicht als früher. Die Rute iſt ſehr leicht; ihr Hauptgewicht liegt im Griffe; deshalb läßt ſie ſich auch beſſer und ſicherer handhaben. Dazu kommt noch der Vorteil, daß ſie an Dauer jede andere Rute mindeſtens um das fünffache übertrifft; ja man könnte ſie unverwüſtlich nennen. — Der Preis iſt ein außerordentlich mäßiger. Eine Rute für kleinere und mittlere Bäche geeignet, 2,95 m lang, 290 g ſchwer, koſtet 20 Mk. Für breitere Bäche und kleinere Flüßchen gibr's zwei Sorten. Die eine, 3,60 m lang und 365 g ſchwer, etwas ſteif, koſtet 24.50 Mk.; die andere von derſelben Länge, aber 380 gr ſchwer, iſt biegſamer; für ſie muß man 27 Mk. anlegen. Mit einer ſolchen Teleſkop-Stahlrute fiſche ich nun ſchon ſeit einem Jahre und bin erſtaunt über die großartigen Erfolge, welche ich mit derſelben erzielte; ſie iſt jeder anderen Rute bei weitem überlegen.“ Zu demſelben Thema gehen uns von der Feder des Herrn Stork nachſtehende Aus⸗ führungen zu: Ganz unzweifelhaft iſt die Teleſkop⸗Stahlrute in ihrer Zuſammenſtellung, in ihrer äußerſt präziſen Arbeit, beſonders aber in ihrer feinlinigen Flucht und ſchönen Proportionen, verbunden mit geradezu wunderbarer Elaſtizität, ein verführeriſches Angelgeräte, und ich habe vor wenigen Jahren ſowohl Fliegen-Teleſkopruten als Spinn-Telefkopruten häufig auf meinen Fiſchereiausflügen benützt, dabei aber folgende Nachteile gefunden, die mich veranlaßten wieder zur Aufſteckſtahlrute und zur ſechskantigen geſpließten amerik. Bambusrute zurückzukommen: Vielleicht iſt mein Mangel an Geduld daran ſchuld, allein das Einziehen der Schnur machte mir jedesmal mehr oder weniger Schwierigkeiten, dieſes beſonders, wenn ich im Freien nicht ein Brückengeländer, einen am Boden liegenden Baumſtamm, oder eine Felſenfläche zu dieſem Geſchäfte benützen konnte — dabei kam es vor, daß durch Rückfall einzelner Teile während der Manipulation die Schnur gequetſcht und beſchädigt wurde — daran mag vielleicht auch meine Ungeſchicklichkeit ſchuld geweſen ſein. Die eminent leichte Führung und das an— genehme Gefühl eine Rute zu beſitzen, welche auch dem feinften Drucke der Hand folgte und einen vorzüglichen Wurf geſtattete, konnten mich aber an der Teleſkop-Fliegen rute nur ſo lange befriedigen als die Schnur auf größere Längen trocken blieb. Sobald durch ſucceſſiv. weiteren Auswurf die Schnur einmal naß auf dem Haſpel wurde, und dieſes kann auch der beſte Fliegenfiſcher nicht vermeiden, ließ ſie ſich nicht mehr werfen und ich war jedesmal genötigt, die Schnur aus der Mündung der Röhre herauszuziehen. Das iſt eine Kalamität bei der Fliegen⸗Teleſkoprute, die ſich nicht beſtreiten läßt, und welche durch die glatteſt präparierte waſſerdichte Schnur, ſie mag ſo fein ſein als ſie will, nicht beſeitigt werden kann. Dagegen liegt die Sache anders bei einer Teleſkop-Spinn rute — hier beſitzen wir an dem Vorfach mit dem toten Fiſchchen oder dem Metallſpinner (beſonders wenn ſolche noch ein Bleigewicht haben, um ſie in der richtigen Tiefe zu halten) ein Vordergewicht, welches, wenn auch die Schnur naß iſt, ſolche beim Auswurf auf ganz beliebige Entfernung leicht herausbefördert! Wer ſich mit dem komplizierten Shnureinzug befreunden kann, der wird daher an der 137 — Teleſkop⸗Spinn rute und auch noch Teleſkop-Grund rute ein vorzügliches Angelzeug beſitzen, jedoch werden, meines Erachtens, ſolange nicht noch einige Verbeſſerungen an den Stahlruten ſtattfinden, dieſe in abſehbarer Zeit niemals die geſpließten ſechskantigen Angelruten verdrängen. VII. Vermiſchte Mitteilungen. Flußverunreinigung. Ein trauriger Anblick bot ſich am 10. März an der Singold von Bobingen bei Augsburg. Tauſende von Fiſchen, zum großen Teile Forellen, ſchwammen tot an der Oberfläche des Waſſers. Aus Unachtſamkeit wurde in der Kunſtſeidefabrik Bobingen Schwefelſäure in die Singold abgeführt und dieſe vernichtete zahlreiche Lebeweſen. Der bedeutende Schaden wird, wie wir hören, von der Fabrik freiwillig erſetzt werden. Weißer Hecht. Beim Abfiſchen des zirka 50 Morgen großen, bei Maulbronn in Württemberg gelegenen Aalkiſtenſees wurde ein ganz weißer, zirka 2 Pfund ſchwerer Hecht gefangen. Derſelbe wurde an Herrn Dr. Klunzinger, Profeſſor an der tierärztlichen Hochſchule in Stuttgart, abgeliefert. St. Fiſchereilehrkurs des Badiſchen Fiſchereivereins in Freiburg. Im Auftrage des Großherzoglichen Miniſteriums des Innern veranſtaltete der Badiſche Fiſchereiverein unter Leitung ſeines Vorſitzenden Profeſſor A. Gruber einen zweitägigen Fiſchereikurs. Am 14. März fanden vor- und nachmittags im zoologiſchen Inſtitut der Univerſität die theoretiſchen Vorleſungen ſtatt, welche die Anatomie, Entwicklungsgeſchichte, Syſtematik und Biologie unſerer einheimiſchen Fiſche umfaßte. Zahlreiche Abbildungen und Präparate dienten zur Erläuterung der Vorträge. Den Vorleſungen ſchloſſen ſich Demonſtrationen im zoologiſchen Inſtitut und ſtädtiſchen Muſeum an. Am 15. verſammelten ſich die Kursteilnehmer in der Fiſchzuchtanſtalt Selzenhof bei Au, wo die geſamte künſtliche Fiſchzucht vom Ausſtreifen bis zur Verpackung und Verſendung der Eier und Brut praktiſch vorgeführt wurde. Der Geſchäftsführer der An⸗ ſtalt und Sekretär des Vereins, Herr Emil Meyer, gab hierbei und bei der Vorführung der Fangmethoden ſachkundige Erläuterungen. Die Teilnehmer, welche von der Großherzog— lichen Regierung zum Kurſe entſendet wurden, waren Beamte des Waſſer- und Straßenbaus, der Domäne, des Forſtreſſorts und des Bergbaus, ſowie eine Anzahl Fiſchmeiſter. Auch der Referent für Fiſcherei im Miniſterium, Herr Miniſterialrat Seubert, war bei den Kurſen zu— gegen. Der Badiſche Fiſchereiverein und der Unterländer Verein hatten gemeinſam Einladungen an ihre Mitglieder ergehen laſſen. Entſchädigungsprozeß. Der ſeit ſieben Jahren ſchwebende Prozeß der Prenzlauer Blindowerſeefiſcher gegen die Zucker fabrik-Aktiengeſellſchaft wegen Schädigung der Fiſcherei iſt nunmehr vom Reichsgericht endgültig zugunſten der Fiſcher entſchieden. Die Zuckerfabrik iſt zu einer Geſamtentſchädigung von 5066 Mk. für drei, vorläufig eingeklagt geweſene Jahre und zwar von 1894 bis 1897 rechtskräftig verurteilt und hat auch die recht erheblichen Koſten zu zahlen. Rieſige Fiſchfänge auf See. Welche Wichtigkeit die Hochſeefiſcherei für die deutſche Volks ernährung hat, geht deutlich aus den Fängen hervor, die die Dampfer „Preußen“, „Sachſen“, „Württemberg“, „Augsburg“, „Marburg“, „Straßburg“ und „Wien“ der Deutſchen Dampffiſchereigeſellſchaft „Nordſee“ in der Woche vom 13. — 18. März im Fiſchereihafen zu Nordenham angebracht haben. Dieſe ſieben Dampfer kamen mit zuſammen über 900,000 Pfund Seefiſchen von Island zurück. Die Kapitäne berichten von rieſigen Fiſchſchwärmen unter Island, die häufig ſchon nach viertelſtündiger Fangzeit das Netz bis zum Berſten an⸗ füllten, während die gewöhnliche Schleppzeit gegen drei Stunden beträgt. Große Forelle. Einen ſeltenen Fang machte geſtern ein Herr beim Angeln. Er fing in einem Bache zwiſchen Wilferdingen und Königsbach eine Forelle von 82 em Länge und 15 Pfund Gewicht. Fiſchereirechtliches. Zwölf Fiſcher von Seligenſtadt hatten Strafmandate in Höhe von je 3 Mk. bekommen, weil Sie auf der preußiſcheu Seite des Mains mit einem Wurfnetz fiſchten, deſſen Maſchenweite in naſſem Zuſtande nicht in allen Teilen 2 ½½ cm betrug. Das betreffende Netz beſitzt am unteren Teile eine ſogenannte Kehle oder Sack zur Schonung und 138 zur größeren Haltbarkeit und nur an dieſem Teile find die Maſchen 2 cm breit, während fie an allen übrigen Teilen der Vorſchrift von 2 ½ em entſprechen. Der Sachverſtändige gibt ſelbſt zu, daß das gegenwärtige Fiſchereigeſetz gewiſſe Härten enthalte, aber ſolange es eben beſtehe, müſſe das vor liegende Netz als unvorſchriftsmäßig bezeichnet werden. Das Gericht ſetzte die Strafe auf 1 Mk. herab. Die Fiſchzucht in der Lüneburger Heide. Im Jahrbuch der Deutſchen Landwirt⸗ ſchaftsgeſellſchaft ſür 1903 hat Herr Amtsgerichtsrat Adickes die Fiſchzucht in der Lüne⸗ burger Heide beſchrieben. Nach ſeinen Ausführungen ſind zurzeit in der Lüneburger Heide 2136 Teiche vorhanden mit 1554 ha Größe. Davon ſind 168 ha der Forellenzucht und 1386 ha der Karpfenzucht gewidmet. Die Produktion der Teiche wird auf zirka ein Zentner pro Hektar geſchätzt; im ganzen ſollen etwa für 60 bis 90,000 Mk. Karpfen, für 5000 Mk. Schleien und für 12,000 Mk. Bachforellen und andere Salmoniden gezüchtet werden. Die Teichwirtſchaft in der Lüneburger Heide iſt noch ſehr erweiterungsfähig und wird namentlich in den Emslanden noch zu großer Bedeutung gelangen. Fiſchereirat in Danzig. Die diesjährige Hauptverſammlung des Deutſchen Fiſcherei⸗ vereins und der XII. Deutſche Fiſchereirat finden in dieſem Jahre in Danzig ſtatt, ebenſo die mit der Hauptverſammlung in Verbindung ſtehenden Sitzungen des Vorſtandes und des Ge⸗ ſamtausſchuſſes des Deutſchen Fiſchereivereins. Das vorläufig aufgeſtellte Programm iſt das folgende. Mittwoch, den 8. Juni 1904: Begrüßungsabend; Donnerstag, den 9. Juni, mittags 12 Uhr: Eröffnung der Ausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft, nach⸗ mittags 3 Uhr: Sitzung des Vorſtandes des Deutſchen Fiſchereivereins, abends 6 Uhr: Sitzung des Geſamtausſchuſſes des Deutſchen Fiſchereivereins; Freitag, den 10. Juni, vormittags 9 Uhr: XII. Deutſcher Fiſchereirat, nachmittags 4 Uhr: Hauptverſammlung des Deutſchen Fiſcherei⸗ vereins, abends 6 Uhr: Feſtmahl; Sonnabend, den 11. Juni, vormittags 10 Uhr: öffentliche Fiſchereiverſammlung veranſtaltet von dem Fiſchereiausſchuß der Deutſchen Landwirtſchafts⸗ geſellſchaft; Sonntag, den 12. Juni, vormittags: Ausflug mit Dampfern in die Danziger Bucht 2c. (zu dieſem Ausflug ſollen die Mitglieder der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft, insbeſondere die des Fiſchereiausſchuſſes, eingeladen werden). Der internationale Verein zur Reinhaltung der Flüſſe, des Bodens und der Luft wendet ſich an die deutſchen Fiſchereivereine unter Ueberſendung eines Fragebogens mit der Bitte, ihm Auskunft zu geben über die etwa im Gebiete der einzelnen Vereine auf⸗ getretenen Verunreinigungen von Flüſſen und Fiſchwäſſern. Der genannte Verein hat ſich die dankenswerte Aufgabe geſtellt, dieſen gemeinſchädlichen Verunreinigungen entgegenzuwirken und womöglich die Schaffung eines Reichsflußſchutzgeſetzes durchzuſetzen. Wir machen auf die verdienſtvollen Beſtrebungen des Vereins aufmerkſam und bemerken, daß der zweite Schrift⸗ führer, Herr Dr. med. Bonne in Klein-Flottbeck (Holſtein), gern zu weiterer Auskunft erbötig und bereit iſt, Fragebogen zu verabfolgen, durch deren Beantwortung der gegenwärtige Zu⸗ ſtand der Flußverunreinigung ermittelt werden kann. Auch die Geſchäftsſtelle des Deutſchen Fiſchereivereins Berlin 8. W., Deſſauerſtraße 14, erteilt auf Anfragen gerne weitere Infor⸗ mationen. Internationale Konferenz für Meeresforſchung. Ende Februar fand zu Hamburg eine Konferenz für internationale Meeresforſchung ſtatt, an welcher Deutſchland, Rußland, Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden, Holland und Belgien vertreten waren. Das weſentliche Ergebnis der Verhandlungen bezieht ſich auf Beſchlüſſe, welche zum Schutz der Flachfiſche in der Nordſee gefaßt wurden. In Seefiſcherkreiſen iſt ſeit langem über die Abnahme an Flachfiſchen infolge übermäßigen Fanges von untermaßigen Fiſchen geklagt worden. In England iſt man dagegen in der Weiſe vorgegangen, daß man ein Verkaufsverbot untermaßiger Flachfiſche in England vor⸗ geſchlagen hat. Die internationale Konferenz beſchloß dementſprechend, wenn dieſes Verbot in England angenommen wird, dasſelbe auch für andere Länder zu befürworten, im übrigen noch mehr ſtatiſtiſches Material über den Flachfiſchfang in der Nordſee zu ſammeln. Der Kongreß beſchloß ferner eine vorläufige Beſchreibung über die Abhängigkeit der Fänge der Dorſche und Merlane von der Meeresſtrömung herauszugeben und hierüber regelmäßige Publikationen auf Grund der jährlich angeſtellten Forſchungen folgen zu laſſen. Die Maßregeln, welche man gegen den Rückgang der Flachfiſche ergriffen hat, mögen ins⸗ 139 beſondere diejenigen beachten, welche behaupten, daß im Süßwaſſer durch menſchliche Tätigkeit überhaupt kein Rückgang der Fiſcherei herbeigeführt werden könne. Wir ſtehen in den Meeren offenbar vor der Einführung ähnlicher Maßnahmen, wie fie ſeit Jahrhunderten zum Schutze der Süß- waſſerfiſcherei erprobt ſind. VIII. Vereinsnachrichten. Bayeriſcher Landesfiſchereiverein. Am Sonntag, den 6. März lfd. Is., vormittags 10 Uhr, fand in dem Sitzungsſaale des Bayeriſchen Landwirtſchaftsrates, der von dieſem in dankenswerter Weiſe zur Verfügung geſtellt wurde, die Generalverſammlung des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins für das Jahr 1903 ſtatt. Dieſelbe wurde von dem I. Vorſitzenden, Herrn Reichsrat Ernſt Graf Moy, mit einer Begrüßung der zahlreichen, insbeſondere von auswärts erſchienenen Teilnehmer und namentlich des Vertreters der K. Staatsregierung, Herrn Miniſterialrat Brettreich eröffnet. Die Verſammlung hatte ſich zunächſt mit einer durchgreifenden Statutenänderung zu befaſſen. Hierbei betonte der Reichstagsabgeordnete Baron von Pfetten, daß die zurzeit beſtehenden Statuten des Bayeriſchen Landes fiſchereivereins nicht mehr zeitgemäß ſeien und namentlich nicht den Charakter eines wirtſchaftlichen Vereins genügend zum Ausdruck brächten. Er beantrage daher eine gründliche Reviſion der Statuten, welche in einer außerordentlichen Generalverſammlung durch— zuberaten wären. Nach längerer Debatte hierüber, in welcher die Berechtigung des Antrages auf Statutenreviſion im Prinzip anerkannt, aber auch betont wurde, daß die vorliegenden Anträge des Vorſtandes auf Statutenänderung deshalb nicht zurückgeſtellt werden dürften, einigte ſich die Ver⸗ ſammlung auf einen von Baron von Pfetten eingebrachten modifizierten Antrag, die Vorſchläge des Vorſtandes anzunehmen, der nächſten Generalverſammlung jedoch den Entwurf neuer Statuten zur Beratung vorzulegen. Durch die Annahme der Anträge des Vorſtandes', nach welchem die Vorſtandſchaft des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins in Zukunft durch acht Vertreter der Kreiſe als ſtimmberechtigte Beiſitzer erweitert werden ſolle, iſt einem von den Kreiſen wiederholt ausgeſprochenen Wunſche Rechnung getragen worden und eine aus vielfachen ſachlichen Gründen ſehr erwünſchte Annäherung zwiſchen den Kreisvereinen und dem Landesvereine nunmehr zur glücklichen Durch- führung gekommen. Mit Rückſicht auf die ſtark angewachſenen Arbeiten des Schriftführers erklärte ſich die Verſammlung auch damit einverſtanden, einen weiteren Schriftführer in den Vorſtand des Landesfiſchereivereins zu wählen. Des weiteren wurde beſchloſſen, den Jahresbeitrag für ſämtliche Mitglieder auf 5 Mk. feſt⸗ zuſetzen, während bisher die auswärtigen Mitglieder nur 3 Mk. bezahlt hatten. Für dieſen Vor⸗ ſchlag des Vorſtandes war der Umſtand maßgebend, daß die Bezirksfiſchereivereine häufig eine Konkurrenz in der Anwerbung von Mitgliedern empfunden hatten, da der Landesfiſchereiverein nur denſelben Beitrag von 3 Mk. erhob, wie die Bezirksvereine. Nachdem es aber allgemein als zweck— mäßig anerkannt wurde, daß man beſtrebt fein müſſe, die 161 bayeriſchen Bezirksfiſchereivereine möglichſt lebenskräftig und mitgliederreich zu geſtalten, wurde durch die Erhöhung des Jahres- beitrages auf 5 Mk. die Konkurrenz des Landesfiſchereivereins bei der Anwerbung von Mitgliedern beſchränkt. Der Landtagsabgeordnete Dr. Freiherr von Haller hatte zu dieſem Punkte der Tagesordnung den Antrag geſtellt, den Jahresbeitrag für Berufsfiſcher auf 3 Mk. zu belaſſen. Nachdem hiegegen Herr Stadtfiſcher Schöppler von Augsburg als Berufsfiſcher Einſpruch erhoben hatte und nachdem in der Diskuſſion die Frage auf Schwierigkeiten ſtieß, wie weit man den Be⸗ griff „Berufsfiſcher“ zu ſtecken habe, wurde auf Antrag des Herrn Baron von Pfetten beſchloſſen, dieſe Frage auch für die vollſtändige Umarbeitung des Statuts zurückzuſtellen. Ein weiterer Beſchluß wurde dahingehend gefaßt, ſtatt der bisher im Landesverein beſtehenden Ausſchüſſe für Fiſchkunde und Fiſchzucht, für Fiſchfang, für Rechtsſchutz und Geſetzgebung einen Ausſchuß für Teich wirtſchaft einzuſetzen, welcher ſich ſpeziell mit der Aufgabe zu befaſſen haben wird, wie in Bayern die Teichwirtſchaft entſprechend gefördert werden ſolle. Der Vorſtand des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins wurde beauftragt, dieſen Ausſchuß aus bayeriſchen Teich- wirten, welche an der Hebung der Teichwirtſchaft mitzuarbeiten gewillt ſind, zuſammen zu berufen. Zum zweiten Gegenſtand der Tagesordnung wurde als Statutenänderung der Beſchluß ge— faßt, daß der Kreisausſchuß für Oberbayern alljährlich ſeine Bezirksvereine zu einer Verſammlung nach München einzuberufen und mit dieſen den Etat und die Verwendung der öffentlichen Mittel für Oberbayern zu beraten habe. Hierauf erſtattete der Schriftführer des Vereins, Herr Dr. Birkner, den Jahresbericht, welcher genehmigt wurde und den Mitgliedern des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins im Drucke überſandt werden wird. Im Anſchluſſe hieran wurde auf Antrag des Herrn Baron von Pfetten beſchloſſen, in Zukunft den Jahresbericht ſowie den Etat des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins zu— gleich mit der Einladung zur Generalverſammlung allen Mitgliedern zu überſenden. Zum vierten Gegenſtande der Tagesordnung erſtattete der Schatzmeiſter des Vereins, Herr Bankbeamter Scheffelmayer, die Jahresrechnung, welche in Einnahmen 79,258 Mk. 91 Pfg., in Ausgaben 78,537 Mk. 80 Pfg. ergab. Der Vorſitzende ſprach dem Schatzmeiſter für deſſen 140 — — ſorgſame und mühevolle Führung der Kaſſengeſchäfte den Dank des Vereins aus. Die Verſamm⸗ lung beſchloß auf Grund der Erklärung der Reviſoren, daß die Kaſſaführung in allen Stücken in Ordnung befunden worden ſei, die Decharge zu erteilen. Hierauf wurde über den Etat pro 1904 beraten. Derſelbe bilanziert mit 25,218 Mk. 11 Pfg. in Einnahmen und Ausgaben Die Abminderung gegen das Vorjahr iſt im weſentlichen nur eine formelle inſoferne, als in Zukunft die Fiſchzuchtanſtalt Starnberg ihren Etat der Generalverſamm⸗ lung ſelbſt vorzulegen haben wird. Dr. von Haller ſtellte bei der Etatsberatung die Frage, welche Zuſchüſſe die Fiſchzuchtanſtalt aus öffentlichen Mitteln erhalte. Der II. Vorſitzende, Herr Profeſſor Dr. Hofer, erklärte, daß die Fiſchzuchtanſtalt direkte Zuſchüſſe aus öffentlichen Mitteln überhaupt nicht erhalte, ſondern dieſelbe ſei nur das Vollzugsorgan für die praktiſche Durchführung der Verwendung der im Etat des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins ausgeworfenen Mittel, ſoweit Beſetzungen von Gewäſſern in Frage kämen, und erhalte öffentliche oder Vereinsgelder nur für be⸗ ſtimmte und entſprechende Leiſtungen. Auch das Perſonal der Fiſch zuchtanſtalt werde nicht aus öffentlichen oder Vereinsmitteln beſoldet, ſondern lediglich aus den Erübrigungen der Anſtalt ſelbſt. Die verbreitete Anſchauung, daß die Fiſchzuchtanſtalt Starnberg große öffentliche Mittel als Zu- ſchuß à kond perdu erhalte, ſei daher unrichtig und lediglich durch ein Mißverſtändnis des früheren Etats des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins hervorgerufen, welches nunmehr durch die ſelbſtändige Rechnungsführung der Fiſchzuchtanſtalt beſeitigt ſein werde. Der Etat wurde ſodann nach dem Vorſchlage des Vorſtandes genehmigt. Hierauf trat die Vorſtandſchaft formell von der Leitung der Geſchäfte zurück, indem zugleich die Neuwahl des Vorſtandes ſtattfand. Dieſelbe ergab, nachdem Herr Bürgermeiſter Hofrat Gentner von Augsburg dem bisherigen Vorſtande den Dank für die Leitung der Geſchäfte ausgeſprochen hatte, die einſtimmige Wiederwahl des bisherigen I. Vorſitzenden Herrn Reichsrat Graf E, von Moy, des II. Vorſitzenden Herrn Prof. Dr. Hofer, des Schriftführers Herrn Dr. Birkner und des Schatzmeiſters Herrn Bankbeamten Scheffelmayer. Als weiterer Schriftführer wurde Herr Bezirks— kommiſſär a. D. Büttner neugewählt. Zum ſiebten Gegenſtande der Tagesordnung berichtete der Landeskonſulent für Fiſcherei, Herr Dr. Surbeck, über die Tätigkeit der Fiſchzuchtanſtalt Starnberg. Nach ſeinem Berichte liefen durch die Anſtalt im Jahre 1903 2 893 100 Eier von Coregonen, 2 769 500 von Salmoniden, 227 000 von Cypriniden und anderen Fiſchen; 588 000 Stück Brut von Coregonen, 530 000 von Salmoniden, 7000 von Cypriniden und anderen Fiſchen; 80803 Jährlinge von Salmoniden, 53 270 von Cypriniden und anderen Fiſchen; 3477 Pfund und 4190 Stück zweijährige von Cypri⸗ niden und anderen Fiſchen; 508 Pfund Laichfiſche von Salmoniden, 134 Pfund von Cypriniden und anderen Fiſchen; 100 128 Keebſe. Nach der von dem Kaſſierer der Fiſchzuchtanſtalt, Herrn Kaufmann Groß vorgelegten Bilanz hat die Anſtalt im letzten Jahre mit einem Verluſte von 326 Mk. 9 Pfg gearbeitet, der aber im weſentlichen darauf zurückzuführen iſt, daß ſehr bedeutende Materialabſchreibungen vorgenommen werden mußten. Der Vortragende führte auch die in der Tages- und Fachpreſſe gegen die Anſtalt erhobenen Vorwürfe, daß fie den Privatanſtalten unan⸗ gebrachte Konkurrenz ſchaffe, auf ihre Nichtigkeit zurück, indem er darauf hinwies, daß erſtens die Anſtalt höhere Preiſe habe wie jede andere Zuchtanſtalt und daß ſie zweitens ſich vornehmlich auf die Zucht von Fiſchen verlege, die ſie zur Beſetzung der Gewäſſer aus öffentlichen Mitteln benötige und die in Privatanſtalten entweder gar nicht oder nur in ganz geringen Quantitäten erhältlich ſeien. Namens der Reviſoren erklärte Herr Genoſſenſchaftsbeamter Mühlhäußer, daß die Kaſſa⸗ führung der Anſtalt in Ordnung befunden worden ſei, worauf die Verſammlung nach einem Danke des Vorſitzenden an die Fiſchzuchtanſtaltkommiſſion, insbeſondere auch an den Vorſitzenden Herrn Dr. Surbeck, den ſtellvertretenden Vorſitzenden Herrn Rentier Bermühler und den Kaſſier Herrn Kaufmann Groß die Dechargeerteilung beſchloß. Zum neunten Gegenſtande der Tagesordnung berichtete der II. Vorſitzende des Vereins über die Tätigkeit der bayeriſchen Fiſchereivereine im Jahre 1903 auf Grund einer umfaſſenden, ſtatiſtiſchen Erhebung bei den ſämtlichen 169 bayeriſchen Fiſchereivereinen. Aus dem Berichte heben wir hervor, daß die Zahl der Vereinsmitglieder in ganz Bay ern im Jahre 1903 10672 betrug. Die Vereine hatten über eine Einnahme von rund 102,000 Mk. und eine Ausgabe von 89,550 ME. zu verfügen. Die Beſetzung von Gewäſſern durch die Vereine erſtreckte ſich in der Hauptſache auf vier Fiſcharten: Bachforellen, Regenbogenforellen, Karpfen und Renken, gegen welche die Zucht der übrigen Fiſche ſtark zurücktritt. Nachſtehende Tabelle gibt hierüber kurzen Aufſchluß. — Es wurden ausgeſetzt: De Regen⸗ I 8 | | Badı- | See⸗ See⸗ Bach⸗ 2 u forellen fe forellen ſaiblingen ſaiblingen Huchen — — — — — T — — === — — 5 1 r t 881 800 100 200 30000 | 40150 | 68300 = p) Jährlinge n 28 850 21 580 12 600 1800 19 576 5355 c) zweijähr. und älteren Fiſchen 2216 2 900 150 500 1 100 — von Aeſchen Renken Lachſen en | Zandern | Karpfen I 81 000 3 210 000 i 55 785 Pingen ee 6 170 — — 24 740 2400 65 172 c) zweijähr. und älteren Fiſchen „ — | 5 318 — 58 013 ER . f | N | 8 von Schleien Hechten Aalen Krebſen | Sonſtigen Fiſchen CCC | — 6000 69000 | 79 768 4000 Schnäpel und | 100 Silberlachs irlingen 5180 1944 13 000 — 500 Barſche c) zweijähr. und älteren Fiſchenn 5612 | 4409 1 Zentner“ . 820 Schnäpel, 10 | | I | Goldorfen, 200 Orfen. Der Vortragende teilte hiezu mit, daß ſämtlichen bayeriſchen Fiſchereivereinen die detaillierte Statiſtik im Drucke demnächſt zugänglich gemacht werden wird und daß dieſelbe nunmehr alljähr- lich in noch erweiterter Form erhoben werden ſoll, ſo daß ſich auf Grund derſelben ein Ueberblick über die Tätigkeit der bayeriſchen Fiſchereivereine alljährlich ermöglichen laſſen wird. Großes Intereſſe beanſpruchte die Beratung des letzten Gegenſtandes der Tagesordnung der Bericht über die große Statiſtik, welche der Bayeriſche Landesfiſchereiverein über den gegenwärtig een Stand der Teichwirtſchaft in Bayern in ihren Grundzügen durchgeführt hat. Vor Eintritt in die Beratung dieſes Gegenſtandes ſtellte und begründete Baron von Pfetten einen Antrag, daß es zum Schutze unſerer deutſchen Karpfenzucht unbedingt nötig ſei, den im Zolltarif feſtgeſetzten Karpfenzoll von 15 Mk. pro 100 kg beim Abſchluß von Handelsverträgen mit Rumänien, Italien und Oeſterreich⸗Ungarn aufrecht zu erhalten und dem Bundesrat durch eine Eingabe, ſowie dem Reichstag durch eine Petition von dieſer Tatſache Kenntnis zu geben. Gegen dieſen Antrag ſprach in längeren Ausführungen der Landtagsabgeordnete Dr. Freiherr von Haller, indem er beſonders ausführte, daß durch die Einführung eines Karpfenzolles ein wichtiges Nahrungsmittel unnötig verteuert werden würde, ohne daß den einheimiſchen Züchtern aus dem Zoll ein entſprechender Gewinn in Ausſicht ſtünde. Man ſolle vielmehr auf eine rationellere Bewirtſchaftung der Karpfenteiche hinarbeiten, dann brauche man keinen Karpfenzoll. Der II. Vorſitzende Profeſſor Dr. Hofer führte dagegen unter genauerer Darlegung der Ver— hältniſſe in Rumänien und Italien aus, daß die bayeriſchen Karpfenzüchter keine Erhöhung der bisherigen Preiſe für Karpfen anſtreben, ſondern daß ſie ſich nur gegen eine Ueberſchwemmung des Karpfenmarktes aus den Wildgewäſſern Rumäniens und den Reisfeldern Italiens mit Karpfenzucht ſichern wollten, von wo aus Karpfen ſo billig in Maſſen auf den Markt gebracht werden könnten, daß eine Konkurrenz der einheimiſchen Züchter hiergegen unmöglich ſei. Die Verſammlung beſchloß hierauf im Sinne des Antragſtellers. Zum ſpeziellen Gegenſtand der Tagesordnung berichtete als Referent Herr Kommiſſär Büttner, welcher die äußerſt mühevolle Bearbeitung der 27000 hiezu eingelaufenen Fragebogen übernommen hatte. Derſelbe beſchränkte ſich naturgemäß auf die Mitteilung der weſentlichſten Endreſultate. Darnach beſtehen zur Zeit in Bayern 21992 in Privatbeſitz befindliche Teiche mit einem Geſamtflächenmhalte von 40 705 Tag- werk. Von dieſen Teichen find 23 160 ablaßbar, in 11 758 wird der Beſatz ſelbſt gezogen, in 6367 wird gefüttert, 16 497 werden jährlich, 4204 in längeren Zwiſchenräumen gefiſcht, 6965 liegen im Winter trocken. Brutteiche ſind 739, leere Teiche 1431 vorhanden. Krebſe kommen in 706 Teichen vor. Redner gab ſodann einen ſehr intereſſanten Ueberblick über die Verteilung der Teichwirtſchaft auf die einzelnen Kreiſe und ſchloß mit einer Wertberechnung, nach welcher der gegenwärtige Er— trag auf mindeſtens eine Million Mark zu bewerten iſt. Aus den Ausführungen des Referenten geht, wie der II. Vorſitzende, Herr Prof. Dr. Hofer, betonte, hervor, daß das wirtſchaftliche Objekt, welches ig der Teichwirtſchaftsfläche Bayerns vor— liegt, ein ſehr bedeutendes ſei, daß aber der gegenwärtige Stand der Teichwirtſchaft in Bayern der Hauptſache nach als niedrig bezeichnet werden müſſe. Wir haben in Bayern neben einer erheblichen Zahl von muſtergültigen und erſtklaſſigen teichwirtſchaftlichen Betrieben ein Gros von kleinen bäuer— lichen Teichwirten, deren Wirtſchaftsmethode geradezu in den Formen des Mittelalters erſtarrt iſt und an denen alle bisherigen Lehren über eine rationelle Bewirtſchaftung ihrer Teiche wirkungslos abgeprallt ſind. Hieraus ergibt ſich für den Bayeriſchen Landesfiſchereiverein und alle bayeriſchen Fiſchereivereine die unabweisbare Pflicht, die Förderung der Teichwirtſchaft als eine der erſten und vornehmſten Aufgaben zu betrachten und er ſchlage daher der Verſammlung folgende Mittel zur Hebung derſelben vor: Es müſſe eine ſyſtematiſche Unterweiſung der bayeriſchen Teichwirte über die Methoden 142 nn der modernen Teichwirtſchaft durchgeführt werden und zwar 1. durch das Beiſpiel; 2. durch das Wort und 3. durch die Schrift. Durch das Beiſpiel ſolle in der Form gewirkt werden, daß Prämien für muſtergültig be- triebene Teichwirtſchaften ausgeſetzt werden und daß namentlich in denjenigen Bezirken, in welchen die Teickwirtſchaſt beſonders darniederliege, Muſterwirtſchaſten eingerichtet werden. Es werde notwendig ſein, daß der Beſatz für kleinbäuerliche Teichwirte aus öffentlichen Mitteln angeſchafft werde unter der Bedingung, daß die Teichwirte ſich verpflichten, ihre Teiche nach den vom Landes- fiſchereivereine vorgeſchlagenen Methoden zu bewirtſchaften. Die Belehrung durch das Wort müſſe durch erweiterte Lehrkurſe betätigt werden, welche überall, wo es notwendig ſei, im Lande abzuhalten ſeien. Es mußten ferner einzelne Vorträge über beſtimmte Fragen der Teichwirtſckaſt in größerer Zahl ſtattfinden und um alle dieſe Aufgaben durch⸗ zuführen, werde es unbedingt notwendig ſein, daß für jeden Kreis ein Kreisfiſchereikonſulent aufgeſtellt werde. Dieſen würde nicht nur die Förderung der Teichwirtſchaft zuſammen mit den Kreis- und Bezirksfiſchereivereinen zufallen, ſondern ihnen ſtünden noch größere Aufgaben in der Sorge für die offenen Gewäſſer Bayerns bevor, deren Statiſtik der Bayeriſche Landesfiſchereiverein bereits in Angriff genommen habe und die obne Zweifel ein noch viel bedeutenderes Wirtſchaftsobjekt darſtellen werde wie die Teichwirtſchaft. Nach ſeinen approximativen Schätzungen könnte bei rationeller Wirtſchaft der Wert der geſamten bayeriſchen Fiſcherei in geſchloſſenen und offenen Gewäſſern auf jährlich zirka 10 Millionen Mark geſteigert werden. Was die Belehrung durch die Schrift anbetreffe, jo beabſichtige der Bayeriſche Landes- fiſchereiverein durch Maſſen verbreitung von Flugblättern die Teichwirte über die Grundſätze der Teichwirtſchaft aufzuklären und durch Zugänglichmachung der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ an die Mitglieder der Bezirksvereine für eine regelmäßige Belehrung Sorge zu tragen. Der Vertreter der K. Staatsregierung, Herr Miniſterialrat Brettreich, erklärte ſich mit dieſem Programm einverſtanden, indem er zugleich dem Bayeriſchen Landesfiſchereiverein den Dank der Regierung für die umfaſſenden und überaus mühevollen ſtatiſtiſchen Erhebungen ausſprach. Seiner Ueberzeugung nach ſei die Schaffung von Kreiskonſulenten eine ebenſo zweckmäßige wie den Bedürfniſſen voll entſprechende Einrichtung, die ſich auf die Dauer nicht umgehen laſſen würde. Die K. Staatsregierung ſtehe den Beſtrebungen zur Förderung der Teichwirtſchaft mit größtem Wohlwollen gegenüber und werde bereit ſein, nach Maßgabe der vorhandenen Mittel dieſelben zu unterſtützen. Der General⸗ ſekretär des Landwirtſchaftlichen Vereins, Herr Prof. May, ſprach gleichfalls ſeine beſondere An- erkennung über die geſchaffenen Grundlagen und die nunmehr einzuſchlagenden Wege aus, indem er beſonders auf die erfolgreiche Wirkſamkeit der „Obſtbau-Zeitung“ hinwies, welche ſämtlichen Mit⸗ gliedern der Obſtbauvereine zugänglich gemacht worden ſei und ſichtbare Erfolge erzielt habe Er erklärte ſich bereit, auch durch das „Landwirtſchaftliche Wochenblatt“ mit zur Förderung der Teich— wirtſchaft in Bayern nach Kräften beizutragen. Der Vorſitzende, Herr Reichsrat Graf von Moy, dankte zunächſt Herrn Miniſterialrat Brettreich ſowie Herrn Prof. May für die in Ausſicht geſtellte Hilfeleiſtung und richtete an die zahl⸗ reich anweſenden Vertreter der Kreis- und Bezirksfiſchereivereine die Bitte, im Sinne des auf⸗ geſtellten Programms kräſtig zur Förderung der Teichwirtſchaſt in Bayern mitzuarbeiten. Ein Wirtſchaftsobjekt von einer ſolchen Bedeutung ſei des Schweißes der Edelſten wert. Hiemit wurde die Generalverſammlung geſchloſſen. Bezirksfiſchereiverein Aibling. Auf Einladung des K. Bezirksamtes Bad Aibling trat eine Anzahl von Fiſchereiintereſſenten dieſes Bezirkes am 20. März ds. Is. zu einer Verſammlung im „Schuhbräu“ zu Bad Aibling zu- ſammen. Die Leitung der letzteren hatte Herr K. Bezirksamtmann v. Le iſtner übernommen, welcher auf die Notwendigkeit der Hebung der Fiſcherei im Bezirke hinwies. Hierauf ſprach Fiſcherei⸗ konſulent Dr. Surbeck über die „Ziele und Aufgaben eines Fiſchereivereins“. Unter tunlichſter Berückſichtigung der lokalen Verhältniſſe beleuchtete der Vortragende dieſe Aufgaben, ſowohl hin⸗ ſichtlich der Fiſcherei in den offenen Gewäſſern, als auch der künſtlichen Fiſchzucht und Teichwirt⸗ ſchaft. In der nachfolgenden Diskuſſion wurde eine Reihe ſpezieller Fragen, wie Bekämpfung des Fiſchfrevels, Einſchränkung der Abgabe von Fiſchkarten u. a. m., behandelt. Hierauf beſchloß die Verſammlung einſtimmig die Gründung eines Bezirksfiſchereivereins Aibling und wählte zum erſten Vorſitzenden Herrn Bezirkstierarzt Kiderle, zum zweiten Vor— ſitzenden Herrn Fiſchzüchter Niggl, beide in Bad Aibling; ebenſo wurde die Kommiſſion durch Wahl eines Schriftführers und Kaſſiers, ſowie von vier Beiſitzern ergänzt. In die Mitgliederliſte zeichneten ſich ſofort zirka 25 Teilnehmer ein. Der neugegründete Verein beſchloß hierauf, ſich dem Bayeriſchen Landesfiſchereiverein beziehungsweiſe deſſen Kreisausſchuß für Oberbayern, anzuſchließen. Das von den Teilnehmern an der Verſammlung allſeitig bekundete Intereſſe an den Fragen der Fiſcherei und Fiſchzucht läßt auf ein Gedeihen und eine erſprießliche Tätigkeit des jungen Fiſchereivereins hoffen. Sbek. e 143 — Badiſch⸗ Unterländer Fiſchereiverein. Aus dem Jahresberichte des genannten Vereins entnehmen wir, daß das Großherzogliche Miniſterium des Innern deſſen Beſtrebungen in entgegenkommendſter und wirkſamſter Weiſe unter⸗ ſtützt hat. Beſonders dankenswert war die Bewilligung der Mittel zur Durchführung des Arbeits- planes für das abgelaufene Jahr. Auch die Großherzogliche Domänendirektion hat den Beſtrebungen des Vereins erfreuliches Intereſſe entgegengebracht, indem ſie aus den muſtergültig eingerichteten domänenärariſchen Teichen bei Brühl, deren Beſichtigung allen Intereſſenten zu empfehlen iſt, 2600 Stück kräftige Spiegelkarpfenſetzlinge für den Neckar koſtenlos überwieſen hat. Die durch das Fiſchereigeſetz geſchaffene Einrichtung von Fiſchereigenoſſenſchaften hat zur Förderung und Hebung der Fiſcherei ſehr ſegensreich gewirkt. Die Fiſchereigenoſſenſchaften des Unterlandes ſind jetzt zu⸗ meiſt dem Vereine beigetreten und beziehen durch deſſen Vermittlung ihren Bedarf an Satzfiſchen, die Brut und Eier von Edelfiſchen, wobei ihnen Zuſchüſſe gewährt werden. Auch veranlaſſen ſie ihre Fiſchereipächter, den ihnen vorgeſchriebenen Beſatz durch Vermittlung des Vereins zu beziehen. Leider waren auch im letzten Jahre durch Verunreinigung von Fiſchwäſſern u. a. m. im Vereins- gebiet, beſonders in der Tauber und im Elſenzbache, bedeutende Fiſchſterben zu verzeichnen. Dieſer Schaden wurde hauptſächlich durch Gleichgültigkeit und Unwiſſenheit veranlaßt; eine richtige Be— lehrung der Bevölkerung beſonders über den volkswirtſchaftlichen Wert der Fiſchzucht wäre deshalb ſehr zu wünſchen. Hierzu wären in erſter Linie die Landwirtſchaftslehrer berufen, die in den Nach⸗ barländern die eifrigſten Förderer der Fiſchzucht ſind. Auch die Schädlinge der Fiſcherei haben zugenommen. Beſonders entſtehen trotz der ausgeſetzten Prämien immer mehr Reiherhorſte. Auch über Entenſchaden wird viel geklagt und gerade an unſeren Forellenbächen haben die Hausenten ſtark zugenommen. Als korporative Mitglieder ſind neu beigetreten: der Fiſchereiverein Hilsbach und die Fiſchereigenoſſenſchaſten der Tauber, des Umpfer⸗ und Schüpfbaches. Der Vereinsbeitrag ergab eine Einnahme von 648 Mk. gegen 574 Mk. des Vorjahres. Mit Staatszuſchuß und aus eigenen Mitteln beſorgte der Verein für 1902/03 den Bezug von 253 500 Stück Eiern und Brut der Bach⸗ forelle. Außerdem wurden 8600 Spiegelkarpfen, 6500 Bachforellen und 4000 Regenbogenforellen und außerdem noch Brut derjelben eingeſetzt. Die Eier, Brut und Satzfiſche der Forellen lieferten zur vollſten Zufriedenheit die leiſtungsfähigen Fiſchzuchtanſtalten des Unterlandes. Der Verſuch, aus der Elſenz zur Gewinnung von Laichſtoffen Regenbogenforellen zu fangen und dieſe Laichſtoffe in den zu Ittlingen an der Elſenz aufgeſtellten Bruttrögen des Vereins zu erbrüten, iſt gelungen. Es wurden die ſchönſten Exemplare von Rognern und Milchnern gefangen; die gewonnene Brut wurde teilweiſe in der Elſenz und deren Seitengräben ſofort ausgeſetzt, teilweiſe wurde ſie mit Er- laubnis des Herrn Forſtrates Könige in Heidelberg auf den Haſſelbacher Hof bei Ziegelhauſen ver» bracht und iſt in einem der dortigen Aufzuchtteiche vortrefflich gediehen. Die Vereinsleitung iſt auch in dieſem Jahre in der Lage, den Fiſchereigenoſſenſchaften und Intereſſenten für die vorzu⸗ nehmende Beſetzung mit Satzfiſchen in geeigneten Fällen Zuſchüſſe zu gewähren und ſieht Be- ſtellungen auf Jährlinge, Sömmerlinge der Bach- und Regenbogenforelle, ſowie auf Setzaale, Karpfen und Krebſe entgegen und hofft, den Beſtellern die Hälfte oder doch ein Drittel der Koſten erſetzen zu können. Aus allem iſt zu erſehen, daß auch im letzten Jahre die Tätigkeit des Vereins recht erfolgreich war. Nach der dem Berichte beigegebenen Rechnung betrugen die Einnahmen 5162.69 Mk., die Ausgaben 4732.32 Mk., jo daß am 31. Dezember 1903 ein Kaſſenbeſtand von 430.37 Mk. vorhanden war. Schleſiſcher Fiſchereiverein. Mittwoch, den 13. April 1904, vormittags 10 Uhr, findet in Breslau im Hotel „Monopol“ die erſte diesjährige Hauptverſammlung des Schleſiſchen Fiſchereivereins ſtatt. Tagesordnung: 1. Mitteilungen des Vorſitzenden; 2. Aufnahme neuer Mitglieder; 3. Wahl eines Vertreters des Schleſiſchen Fiſchereivereins für den Deutſchen Fiſchereirat; 4. Wahl zweier Reviſoren zur Prüfung der Jahresrechnung pro Etatsjahr 1904; 5. Jahresrechnung, Re- viſionsbericht, Dechargeerteilung pro 1903; 6. Haushaltungsplan (Voranſchlag) pro 1904; 7. Jahres- bericht des Geſchäftsführers; 8. Beſprechung folgender Gegenſtände: Ablöſung der Fiſchereigerech— tigkeiten durch den Staat — Schleuſengeld für Fiſcherfahrzeuge — Prämiierung von Fiſchraubzeug — Vermittlung des Fiſchbeſatzes — Vergiftung von Fiſchgewäſſern, Prüfung von Fiſchwäſſern — Erlaß einer Polizeiverordnung betreffend das Abſchlagen von Mühlgräben; a) Können Fiſche hören? bp) Lebensverhältniſſe der Süßwaſſer- und Seefiſche. Referent: Dr. Roſenfeld- Breslau; Waſſer⸗ wirtſchaft und Fiſchzucht — Demonſtration des Modelles einer Vorrichtung zur Verhütung von Verſtopfungen der Fiſchrechen am Teichabfluß bei Hochwaſſer. Referent: Kulturingenieur Man 3 kopf⸗ Breslau. Nach Schluß der Sitzung findet im Verſammlungslokal ein gemeinſames Mittagsmahl jtatt.. Der Vorſitzende des Schleſiſchen Fiſchereivereins. G. Prinz zu Schoenaich⸗Carolath. 144 Fiſchereiverein für die Provinz Oſtpreußen. Monatsverſammlung am 7. März 1904 in Königsberg i. Pr. Herr Ingenieur A. Wichulla erörterte die Frage: Wie läßt ſich die Anlage von Teichen finanziell erleichtern? Er empfahl, die Teiche ſo anzulegen, daß das von ihnen kommende Waſſer noch zur Bewäſſerung von Flächen benützt werden könne, die durch Plantagen⸗ bau einen hohen Ertrag geben, ſo daß dann die Anlagekoſten für Teiche, welch letztere natürlich noch fiſchereilich zu nützen ſind, kaum in Betracht kämen. Die Vorſchläge fanden jedoch in der Verſammlung wenig Gegenliebe, wenn auch zugegeben wurde, daß in Bezug auf Plantagenbau noch manches in Oſtpreußen geſchehen könne; doch werde nie von (iner großen Ausdehnung ſolcher Flächen die Rede ſein können, weil die klimatiſchen Verhältniſſe entgegenſtünden; auch leide man in Oſtpreußen weit eher unter Näſſe als unter Dürre und endlich lieferten richtig bewirtſchaftete Teiche noch immer jo gute Erträge, daß ihre Anlage einer beſonderen finanziellen Unterſtützung nicht be- en man nicht Luxusbauten ausführe beziehungsweiſe unter allen Umſtänden Teiche aben wolle. Daran anſchließend beſprach der Vorſitzende, Herr Prof. Dr. M. Braun, die neueren Erfahrungen über Schleienzucht und empfahl den Teichbeſitzern, die günſtiger gewordenen Ver⸗ hältniſſe durch größere Berückſichtigung der wertvollen Schleie auszunützen und vor allem dafür zu ſorgen, daß ſchnellwüchſige Schleiſetzlinge für den ſtets großen Bedarf in der Provinz ſelbſt gezogen werden; damit ließe ſich die Rentabilität vieler Teiche erheblich ſteigern. Herr Regierungsrat Fetſchrien, der ſtellvertretende Vorſitzende, berichtete dann über das Ergebnis der Abſchlußprüfung in der Memeler Fiſcherſchule, der er als Vertreter des Vereins beigewohnt hat. Die Reſultate waren recht erfreuliche; nicht nur ſei der Beſuch ein regel» mäßiger und zahlreicher geweſen, ſondern die Fiſcher, meiſt jüngere Leute, hätten ſich recht gute fiſchkundliche und nautiſche Kenntniſſe angeeignet. Es konnten daher wie in den Vorjahren die acht beiten Schüler mit Prämien belohnt werden. Angeſichts dieſer Ergebniſſe regte der Bor- ſitzende an, auch in anderen Orten mit ſtarker Fiſcherbevölkerung Schulen mit gleicher Tendenz einzurichten, was die Verſammlung billigte. Herr Dr. G. Braun legte mehrere Tiefen karten von Seen Oſtpreußens vor, die er vom Eiſe aus abgelotet hat und erörterte die Entſtehung der unterſuchten Gewäſſer. Es folgten dann geſchäftliche Mitteilungen. Dem Antrage des Vorſtandes entſprechend, haben Staat und Provinz Mittel bewilligt, um in den landwirtſchaftlicheu Winterſchulen der Pro⸗ vinz fiſchereilichen Unterricht durch den Teichmeiſter erteilen und außerdem in landwirt- ſchaftlichen Vereinen Vorträge fiſchereilichen Inhalts halten zu laſſen; von letzterer Einrichtung wird ein jo ſtarker Gebrauch gemacht, daß lange nicht alle Anträge befriedigt werden können, ob» gleich auch der Vorſitzende die Provinz zu gleichen Zwecken bereiſt. — Mit Rückſicht auf das Oſter⸗ feſt fällt die nächſte Monatsverſammlung aus. Die Wanderverſammlung ſoll im Juli zu Morggrabowa abgehalten und von da den Teichanlagen des Herrn Reinert in Doliwen, der Karpfen und Forellen züchtet, ein Beſuch abgeſtattet werden. n. IX. Perſonalnotiz. In der am 26. Februar 1904 abgehaltenen Generalverſammlung des Sächſiſchen Fiſchereivereins wurde Freiherr Wilhelm von Gaertner auf Hoynſcheid bei Caſſel in An⸗ erkennung ſeiner Verdienſte um die Hebung der Fiſcherei ſowie ſeiner tatkräftigen und ſtets hilfsbereiten Förderung der Beſtrebungen des Sächſiſchen Fiſchereivereins zum Ehrenmitgliede einſtimmig ernannt. X. Literatur. Der intereſſanten Arbeit, „Oſtfrießlands Schiffahrt und Seeſiſcherei“ von Dr. Lübbert, Eiken Lübbers, im Ergänzungsheft VII der „Zeitſchrift für die geſamte Staatswiſſenſchaft“, liegt ein eingehendes Studium der geſchichtlichen Entwicklung und des derzeitigen Standes der Kanal-, Fluß⸗, Watten⸗, Küſten⸗ und Seeſchiffahrt, ſowie der Seefiſcherei Oſtfrießlands zugrunde. Wir ent⸗ nehmen derſelben, daß bereits 1552 die Stadt Emden mit 16 Schiffen den Heringsfang betrieb und Ende des achtzehnten Jahrhunderts, dank der Unterſtützung durch die Könige von Preußen, die Heringsfiſcherei beſonderen Aufſchwung nahm. Die Heringsfiſchereikompagnie der Stadt Emden verfügte im Jahre 1794 über 217 „Buiſen“ mit 598 Mann Beſatzung. Unter der darauffolgenden Fremdherrſchaft, bei dem Mangel an Unterſtützung, durch Krieg und Unruhe ging das Unternehmen 1811 zugrunde und erſt in jüngſter Zeit nimmt die Seefiſcherei Oſtfrießlands wieder einen erfreut» lichen Aufſchwung. Die mit größerem Kapital ins Leben gerufenen drei Emdener Heringsfiſchereiunter⸗ nehmungen erweiſen ſich als lebensfähig; die Gewinne der Aktionäre ſind befriedigend, in manchen 145 Fällen geradezu glänzend und ein Perſonal von über 1000 Perſonen, das ſich zum Teil aus der oſtfrießiſchen Schifferbevölkerung rekrutiert, kann während der Saiſon einen reichlichen Lebensunter⸗ halt verdienen. Auch hat die Heringsfiſcherei oſtfrießiſchen Schiffbauern Beſtellungen und Repara⸗ turen zugeführt. — Neuerdings geht durch die Preſſe die Notiz, daß in Emden die beſtehenden drei Unternehmungen eine Vergrößerung ihres Schiffparks beabſichtigen und die Bildung einer vierten Fiſchereigeſellſchaft geplant iſt. In der benachbarten Stadt Brake iſt durch ein Kapital von 600,000 Mk. nunmehr ebenfalls die Gründung einer Heringsfiſchereigeſellſchaft geſichert. L. XI. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 26. März. Zufuhr noch mäßig, Geſchäft rege, Preiſe faſt unverändert. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte A Hechte 68086 66—70 Winter⸗Rheinlachs per Pfund 400 o 103 105 Ruſſ. Lachs 1 N — Barſche — 42 Flundern, Kieler. „ Stiege 400-500 Karpfen, mittelgr. . — — do. mittelgr.. | „ Kiſte 250 —350 Karauſchen 4 — — Bücklinge, a „ Wall | 300-500 C — — Dorſche He Re 500 Dleie . . | 4548 33 - 38 Schellfiſch . 5 500 —550 — Fiſche 83 — — a große .. „ Pfund | 100-140 5 Bye — — or CCC N 65 5 == Lachs IIa gefr. le — Heringe. „100 Stck. 700-1000 Bericht über den Engrosverkehr in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 9. März bis einſchließlich 21. März 1904. Wie in faſt allen Fiſcharten während der letzten Wochen war auch in Karpfen die en durchaus ungenügend und dem Bedarf nicht angemeſſen. Entſprechend waren auch die Preiſe für beſchädigte Ware hohe. ſelbſt Knapp zeigten ſich ebenſo Schleie, von denen in der letzten Woche ſogar nennenswerte Zus fuhr gänzlich fehlte. März Karpfen: Mark lend rr LU 75 76 bund stier 2. 71 rr EEE 71— 76 12. rr 69 70 PTC ˙ RE RRE N. 51— 55 e SS a 50 I Nee ne 59 BURN ENDEN REN NE 54 17 hend, unſortiert, IIa 65—70 | VT 0 Bei reger Nachfrage ziehen die Preiſe an. Portionsfiſche weiter bevorzugt. März Karpfen: Mark itt la. Br. 48 V%PVVV 50 —55 DER DEE BR RE Ne re or 46 März Schleie: Mark 10. lebend, unſor tiert 111 2 AR 95 11) „ Unfortie - 25 111 15 FFF 103 10 b . 0 17. lebend, unfortiert . EEE 110 BEREITET ß Am 2., 3. und 4. April ds. Is. veranftaltet der Fiſchereiverein Weinsberg i. Württemb. eine Lokalausſtellung in Verbindung mit dem Geflügelverein. Eingeladen ſind alle Freunde der Sache. Der Ausſchuß. Tüchtiger Teichwärter findet auf größerer Fiſchzuchtanſtalt dauernde Stellung. Angebote mit Zeugnisabſchriften und Gehaltsanſprüchen bei freier Wohnung und Feuerung 8 8 die Expedition dieſer Zeitung unter A. Z. Sußkarulen, ein⸗ und zweiſömmerige, einige Tauſend noch abzugeben zum billigſten Preis J. Kerber, Worms a. Ah. 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Organ für die Gefamkintereſſen der Filherei, ſowie für die Bestrebungen der Fifhereivereine, inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſo wie der Landesfiſchereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei— verbandes, des Schleſ. Sijchereivereins, des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kafjeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Heſſen, des Kheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Sifcherei- vereins für die Provinz Poſen, des Hentral-Sifchereivereins für Schleswig⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Verbindung mit Tachmännern Deutſchlands, Gſterreich-Ungarns und der Schweiß, herausgegeben vom Bayeriſchen und vom Deutſchen Fiſchereiverein. Nr. 8. München, den 15. April 1904. XXIX Jahrg. Inhalt: I. und II. Bekanntmachungen. — III. Woher ſtammt die Drehkrankheit der Salmoniden? — IV. Lachsfänge im Emsgebiete in den Jahren 1902 und 1903. — V. Der Rötel⸗ oder Saiblingsfang in Walchwil im Zugerſee. — VI. Vermiſchtes — VII. Vereinsnachrichten. — VIII. Perſonalnotiz. — IX. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Am Freitag, den 10. Juni ds. Is., nachmittags 4 Uhr, findet in Danzig im Landes— hauſe die diesjährige Hauptverſammlung des Deutſchen Fiſchereivereins ſtatt. Tagesordnung: 1. Rechenſchaftsbericht. 2 Mitteilung des Etats für das Jahr 1904. 3. Wahlen. 4. Beſtätigung der vom Vorſtande gewählten Reviſoren. 5. Beratung etwaiger Anträge. 6. Vortrag. Am Donnerstag, den 9. Juni ds. Is., abends 6 Uhr, findet am gleichen Orte die Sitzung des Geſamtausſchuſſes des Deutſchen Fiſchereivereins ſtatt. Hierzu ergehen an die Herren Mitglieder des Geſamtausſchuſſes noch beſondere Einladungen. — (dor | S Indem ich das Vorſtehende zur Kenntnis unſerer Mitglieder bringe, lade ich dieſe und die Freunde unſeres Vereins zu recht zahlreichem Beſuche ein. Berlin, im April 1904. Der Präſident des Deutfchen Fiſchereivereins. gez.: Herzog zu Trachenberg, Fürſt von Hatzfeldt. II. Bekanntmachung. Das Reichseiſenbahnamt hat dem Deutſchen Fiſchereiverein mitgeteilt, daß an Stelle der in dem deutſchen Eiſenbahngütertarif, Teil I, enthaltenen Beſtimmungen über die Be⸗ förderung von Schnellzugsgut am 1. April ds. Is. neue Vorſchriften treten, wodurch die Be⸗ zeichnung „Schnellzugsgut“ in „beſchleunigtes Eilgut“ abgeändert und gleichzeitig eine beſondere Lieferfriſt für das Eilgut eingeführt wird. Von der Abänderung wird auch die im 8 39 der Allgemeinen Tariſvorſchriften behandelte Beförderung von Fiſchen betroffen. Die betref⸗ fenden Beſtimmungen, wie ſie in dem am 1. April ds. Is. in Kraft tretenden neuen deutſchen Eiſenbahngütertarif, Teil I, enthalten find, haben folgenden Wortlaut: A. Zuſatzbeſtimmungen zur Verkehrsordnung. „ AV Mayer. a Wird eine beſonders beſchleunigte Beförderung gewünſcht, ſo iſt dies im Eilfrachtbriefe durch den Vermerk „beſchleunigtes Eilgut“ zu beantragen. (2). Das Verlangen, daß eine Sendung nur auf einem Teile der Beförderungsſtrecke als Eilgut oder als beſchleunigtes Eilgut befördert werden ſoll, iſt unzuläſſig. $ 63. II (1). Die Lieferfriſt für beſchleunigtes Eilgut beträgt: 1. Expe⸗ ditionsfriſt ein halber Tag. 2. Transportfriſt für je auch nur angefangene 300 km ein halber Tag. f (2). Die Lieferfriſt für beſchleunigtes Eilgut beginnt bei Gütern, die im Laufe des Vormittags abgeliefert werden, um 12 Uhr mittags, bei Gütern, die im Laufe des Nach⸗ mittags aufgeliefert werden, um 12 Uhr mitternachts. (3). Die Lieferfriſt für beſchleunigtes Eilgut gilt als gewahrt, wenn das Gut ſo ſchnell befördert wurde, als es mit den dafür freigegebenen Zügen möglich war. (Die bisherige Zuſatzbeſtimmung II erhält die Ziffer III.) § 68 (hinter Abſatz 3). III. Die Eiſenbahn iſt berechtigt, bei beſchleunigtem Eilgut an Stelle der Zuführung durch den Rollfuhrunternehmer Benachrichtigung eintreten zu laſſen. (Die bisherigen Zuſatzbeſtimmungen III und IV erhalten die Ziffern IV und V.) B. Allgemeine Tarifvorſchriften. § 4. Beſchleunigtes Eilgut wird vorzugsweiſe vor anderem Eilgut mit den günſtigſten, von der Eiſenbahnverwaltung dafür freigegebenen Zügen befördert. Es wird als— dann ohne Unterſchied der Artikel — und zwar auch bei den im Spezialtarife für beſtimmte Eilgüter aufgeführten Artikeln — erhoben: für Stückgut die Eilſtückgutſätze für das doppelte wirkliche Gewicht, mindeſtens jedoch für 40 kg, und mindeſtens 1 Mk. für jede Frachtbriefſendung, für Wagenladungen die Sätze der allgemeinen Wagen⸗ ladungsklaſſe (B bezw. A 1) für das Vierfache des der Frachtberechnung nach den Vor⸗ ſchriften für dieſe Klaſſe zugrunde zu legenden Gewichts (vergl. § 9). (Für Fiſche vergl. S 39 [I]). § 39. (1). Werden lebende, friſche und geräucherte Fiſche, zer⸗ kleinerte friſche Fiſche, gewäſſerte Stockfiſche, auch oberflächlich geſalzene (grüne) Heringe und Breitlinge, Fiſchbrut, für Aquarien beſtimmte kleine Fluß- und Seetiere, ſowie der von den Seehafenſtationen an Fiſchzuchtanſtalten zum Verſande kommende Fiſchrogen (Fiſcheier) als beſchleunigtes Eilgut befördert (vergl. § 4), fo wird die einfache Ellgutfracht ($ 3, 1), mindeſtens jedoch 0,50 Mk. für jede Frachtbriefſendung erhoben. (2). Die Beförderung von lebenden Fiſchen in Waſſer zu den Sätzen des Spezial⸗ tarifs für beſtimmte Eilgüter, ſowie ihre Beſörderung als beſchleunigtes Eilgut nach Maßgabe des vorigen Abſatzes iſt von der Erfüllung folgender Bedingungen abhängig: 1. Die Fiſche Mülsen (u. ſ. w. wie bisher). 151 — —— (3). Die Beförderung von zerkleinerten friſchen Fiſchen zu den Sätzen des Spezial⸗ tarifs für beſtimmte Eilgüter, ſowie ihre Beförderung als beſchleunigtes Eilgut nach Maß⸗ gabe des Abſatz 1 iſt davon abhängig, daß ſie in feſten, dicht verſchloſſenen Fäſſern ver⸗ packt ſind. III. Woher ſtammt die Drehkrankheit der Salmoniden? Von Dr. Marianne Plehn. Mitteilung aus der K. B. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. Wenn die folgende Mitteilung ſchon jetzt an dieſer Stelle veröffentlicht wird, fo ge— ſchieht das, weil ſie von großer praktiſcher Wichtigkeit für alle Salmonidenzüchter iſt. Das durch ganz neuerliche Beobachtungen gewonnene Reſultat bedarf noch ſehr eingehender und gründlicher Vertiefung und umfangreicher Studien; ich würde es noch zurückhalten, bis es wiſſenſchaftlich beſſer bearbeitet iſt, wenn es nicht gälte, einer Krankheit vorzubeugen, die eine in den letzten Jahren immer wachſende Bedeutung gewonnen hat und der, wie wir nun wiſſen, mit Sicherheit vorgebeugt werden kann. N In Nr. 1 der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ von 1903 wird von Profeſſor Hofer zum erſtenmal der Erreger der Drehkrankheit be- N } ſchrieben; er gehört zu den Myxoſporidien, aus deren Geſchlecht viele verderbliche Fiſchparaſiten ſtammen. Er iſt beſonders durch l Spbrei des Er⸗ ſeine hier abgebildeten Sporen charakteriſiert, die einen Durchmeſſer regers der Krankheit, von von ſieben bis neun Tauſendſtel Millimeter haben, alſo nur mit dem der Seite und von born. Mikroſkop wahrzunehmen find. Hofers „Handbuch der Fiſchkrankheiten“ (München 1904) enthält ſchon nähere Angaben über die Krankheit und ihren Erreger und be— richtigt reſp. erweitert die erſte kurze Notiz. Inzwiſchen ſind wir aber wieder etwas weiter gekommen; ſchönes, reichliches Unter— ſuchungsmaterial, das wir aus einer hervorragenden norddeutſchen Züchterei erhielten, ge— ſtattete manches feſtzuſtellen, was früher der Beobachtung entgangen war. Eine wiſſen— ſchaftliche Darſtellung der Ergebniſſe iſt im Druck und wird im „Archiv für Protiſtenkunde“ erſcheinen; hier ſollen nur die Hauptpunkte hervorgehoben werden. Das wichtigſte Symptom der Drehkrankheit, dem dieſelbe ihren Namen verdankt, ſind be— kanntlich kreiſende Bewegungen, die von den Kranken ausgeführt werden ſobald ſie durch eine Störung beunruhigt werden, oder ſobald ſie aus irgend einem Grunde die Ruhelage verlaſſen, beſonders wenn fie nach Futter ſchnappen. Es hat den Anſchein, als ob fie einen Tobſuchtsanfall bekämen; 20-, 30 mal wirbeln fie im Kreiſe umher, ſchnell atmend, offenbar gequält; dann halten ſie erſchöpft inne und es dauert einige Zeit, bis ſie ihre normale Lage wieder gewinnen. Lebensgefährlich ſind die Anfälle nicht; ſie können ſich wochenlang mehrmals täglich wiederholen und doch kann der Patient wieder geneſen. Für den Kundigen ſind ſie kaum zu verwechſeln mit den wilden Todeskampfbewegungen, die bei darmkranken Salmoniden ſo häufig auftreten, die offenbar Zeichen heftigſter Schmerzen ſind und die unfehlbar meiſt ſchon nach einigen Stunden zum Ende führen. Eine ſichere Diagnoſe am friſchen Tier kann ſtets leicht mittelſt des Mikroſkops geſtellt werden. Handelt es ſich um Drehkrankheit, ſo findet man immer die abgebildeten Sporen im Knorpel des Schädels, der ihr Hauptſitz iſt. Aber auch in allen übrigen Skeletteilen können ſie vorkommen; ſehr häufig ſind z. B. die Schwanzwirbel befallen und das hintere Körperende erſcheint dann dunkel, faſt ſchwarz ver— färbt. Mannigfache Mißbildungen hat die Infektion am Kopf im Gefolge; derſelbe wird häufig ſchief, die Kiemenbogen treten geſpreizt hervor, die Kiemendeckel ſind beulig aufge— trieben, das Maul kann nicht geſchloſſen werden. Die wichtigſte Veränderung betrifft aber das Gehörorgan, das beim Fiſch äußerlich unſichtbar, von der Haut verdeckt wird. Es liegt im Schädel hinter dem Auge und nimmt einen ziemlich beträchtlichen Raum ein, rings iſt es von Knorpel eingeſchloſſen, der ſich beim heranwachſenden Tier ſpäter zum Teil in Knochen umwandelt. Da es ſo in einer feſten Kapſel liegt, iſt es ſchwer ſichtbar zu machen und im ganzen herauszupräparieren. Die beim jungen Tier knorpelige Kapſel 152 iſt der bevorzugte Aufenthalt unſeres Paraſiten, der hier entzündliche Wucherungen hervor— ruft, die das Gehörorgan mehr oder weniger vollſtändig vernichten können. Dem Gehör— organ der Fiſche fehlt faſt ganz derjenige Teil, der bei den Säuge— tieren die Hauptrolle beim Hören ſpielt: die ſogenannte Schnecke. Da— gegen beſitzen ſie den anderen Hauptteil: die drei ſogenannten halb— zirkelförmigen Kanäle (vergl. Fig. 2). Das ſind feine, bogig ge— krümmte Röhrchen, von denen eines parallel der Längsachſe des Fiſches liegt, eines quer dazu und das dritte ſenkrecht zu beiden; die Enden dieſer drei Röhrchen entſpringen aus einem rundlichen Säckchen (in der Figur mit U bezeichnet). Solche halbzirkelförmige Kanäle kommen auch allen höheren Tieren zu; ſie beherbergen nervöſe Ap— 8 . parate, die nicht ſowohl dem Hören dienen als vielmehr einer anderen e e Aufgabe: der Erhaltung des Gleichgewichts. Mannigfache Beobach— halbgtekelſbrniger Kanüle tungen und Experimente haben erwieſen, daß Tiere, denen die halb⸗ U - Säckchen. zirkelförmigen Kanäle entfernt wurden oder bei welchen ſie erkrankt waren, ſich nicht wie ſonſt bewegen; ſie taumeln und ſchwanken, fallen leicht und können ſich dann nicht wieder aufrichten, kurz, ſie haben die Fähigkeit verloren, ſich im Raum zu richten und ihre natürliche Stellung einzunehmen und beizubehalten. Die taumelnden Bewegungen der drehkranken Fiſche rühren auch von der Erkrankung dieſes Apparates her. Solange der Prozeß fortſchreitet, iſt das Gleichgewicht geſtört, ſolange treten die krampfhaften Bewegungen auf, die an Tobſucht— anfälle erinnern. Aber die Krankheit kann auch ſtilleſtehen — und glücklicherweiſe iſt das bei tadellos gehaltenen Fiſchen recht häufig der Fall — dann gewöhnen ſich die Tiere an den veränderten Zuſtand, und beſonders wenn ein Ohr erhalten blieb, ſchwimmen ſie ſchließlich wieder ebenſo ſicher wie vorher. — Die Bösartigkeit, mit der die Krankheit auftritt, iſt ſehr verſchieden; es gibt Epidemien, in denen alle befallenen Fiſche zugrunde gehen und es kann andererſeits auch vorkommen, daß die Mehrzahl wieder geſund wird. Wahrſcheinlich hängt das von den allgemeinen hygieniſchen Bedingungen der betreffenden Fiſchzuchtanſtalt ab und von der mehr oder minder zweckmäßigen Pflege. — Eine ſehr gefährliche Krankheit bleibt es aber in jedem Falle. Für den Praktiker ſteht nun naturgemäß die Frage im Vordergrund: Wie kommen die jungen Salmoniden zu dieſer böſen Krankheit? Wo lebt der Paraſit, der ſie hervor— ruft und wie gelangt er in die Fiſchchen? Dieſe Fragen, die bisher offen gelaſſen werden mußten, haben nun ihre Löſung gefunden. Es lag von vornherein die Vermutung nahe, daß der Paraſit mit der Nahrung auf— genommen wird, weil das bei den zahlreichen anderen Schmarotzern der gleichen Gruppe der Fall iſt. Da bei unſeren Wildfiſchen der Paraſit nicht bekannt iſt, mußte es eine Nah⸗ rung ſein, die in unſeren Gewäſſern in der freien Natur nicht vorkommt, ſondern ſolche, die nur der Züchter reicht. Künſtliche Präparate aus Milch, Blut, Fleiſch oder ſonſtigen Pro— dukten unſerer Haustiere konnten nicht in Frage kommen; — daß in ihnen der Paraſit nicht lebt, war ja bekannt. Es blieb alſo als Wahrſcheinlichſtes die aus Seefiſchen hergeſtellt Brutnah— rung. Dafür ſprach von vornherein die Tatſache, daß die Drehkrankheit in Norddeutſchland, wo viel friſche Seefiſche gefüttert werden, bei weitem häufiger iſt, als im Süden, daß ſie aber auch in Süddeutſchland beobachtet iſt in einer Züchterei, die mit nichtgekochten Seefiſchen arbeitet. Die erſte Unterſuchung, die vor kurzem in der Biologiſchen Station für Fiſcherei in München darauf gerichtet wurde, beſtätigte ſofort die Vermutung. Eine Anzahl (18 Stück) von Schellfiſchſchädeln, die von der Fiſchereigeſellſchaft „Nordſee“ geliefert waren, erwies ſich durchweg als mehr oder weniger ſtark infiziert mit dem Erreger der Drehkrankheit. Es iſt alſo kein Zweifel, daß wir hier die Quelle vor uns haben, aus welcher die Epidemien herſtammen. Die Fiſchchen nehmen mit dem zerkleinerten Schellfiſchfleiſch Partikelchen von paraſitenhaltigem Knorpel auf; die Keime wandern durch die Darmwand in die Gefäße, werden in die verſchiedenſten Körperteile verſchleppt, ſetzen ſich mit Vorliebe im Knorpel feſt und verurſachen Entzündungen und Wucherungen, die Mißbildungen und Wachstumsſchädigungen im Gefolge haben und häufig den Tod herbeiführen. 153 — — Die Krankheit kann alſo leicht vermieden werden, wenn man auf die Verabreichung von ungekochtem Futter aus Seefiſchen ganz verzichtet. Wäre es möglich, die Muskulatur abſolut frei von jeder Spur von Knochen und Knorpel zu präparieren, ſo wäre ein ſolches Futter unbedenklich. Praktiſch iſt das aber nicht herſtellbar; kleine Stückchen von Gräten werden immer dazwiſchen geraten und ſie können genügen, um die Infektion zuſtande zu bringen. Dagegen liegt in der Verwendung von ausreichend gekochtem Futter die Gewähr dafür, daß der Paraſit ſicher abgetötet und damit die Drehkrankheit vermieden wird. Friſche Seefiſche ſollten daher vor der Fütterung ſtets ſorgfältig gekocht werden, bis ſie durch und durch gar ſind. Zur Herſtellung von Fiſchmehlen genügt wahrſcheinlich ſchon eine geringere, unter dem Siedepunkt des Waſſers liegende Temperatur. Welcher Hitzegrad und welche Dauer der Erhitzung zu dieſem Zwecke erforderlich ſind, um den Paraſiten mit Sicherheit abzutöten, darüber werden in der Biologiſchen Station erſt Verſuche angeſtellt. Es iſt ja wünſchenswert, den niedrigſten Temperaturgrad ausfindig zu machen, der noch ſichere Garantie bietet, da jedes Futter durch ſtärkere Erhitzung an Verdaulichkeit einbüßt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die hier ausgeſprochene Warnung, friſche ungekochte Seefiſche als Futter zu reichen, demnächſt wieder eingeſchränkt werden kann; vielleicht ſtellt ſich heraus, daß nicht alle Seefiſcharten ſchädlich find, oder daß ſelbſt die gleiche Art nicht in allen Meeresteilen, die für die deutſche Fiſcherei in Frage kommen, den Paraſiten führt. — Syſtematiſche Unterſuchungen über ſeine geographiſche Verbreitung und über ſeine natür— lichen Wirte ſind im Gange und werden, ſobald ſie abgeſchloſſen ſind, mitgeteilt werden. IV. Tachsfänge im Emsgebiete in den Jahren 1902 und 1903. In Nr. 10 des Jahrgangs 1902 der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ geſtattete ich mir, über die Lachsfiſcherei in der Ems ſeit dem Bau des Dortmund-Ems-Kanals und über die Aus— ſetzung von Lachsbrut nähere Mitteilungen zu machen. Sie erſtreckten ſich über den Zeit— raum von 1892 bis inkl. 1901, von welchem die Zeit bis 1897/98 vor, die folgende nach Eröffnung des Dortmund-Emskanals liegt. Im nachſtehenden werden die Ergebniſſe der Lachsfänge in den beiden letzten Jahren 1902 und 1903 und die Umſtände, welche ſolche un— günſtig beeinflußt haben, mitgeteilt. (Tabellariſche Zuſammenſtellung ſiehe nächſte Seite.) Die Lachsfänge fanden auf der etwa 170 ku langen Strecke der Ems von Haneken bis Emden und der Ahe oberhalb Haneken bis Plantlünne ſtatt. Die Ems hat auf dieſer Abteilung ein maſſives Wehr mit Freiflut bei Haneken, vier Nadelwehre und ein Schützen— wehr zwiſchen Meppen und Aſchendorf. Bei ſämtlichen Wehren ſind Fiſchpäſſe vorhanden. Das Gewicht der Lachſe betrug zwiſchen 5 und 20 Pfund. Auch an anderen Stellen der Ems und der bei Meppen in dieſelbe mündenden Haſe ſollen noch einige Lachſe gefangen ſein, deren Anzahl mir jedoch nicht bekannt geworden iſt. In der mittleren und oberen Ems erfolgte der Lachsfang hauptſächlich in aufgeſtellten großen Fuken (Reuſen, beſchrieben in Nr. 6 de 1897 dieſer Zeitung), im Flutgebiet bis oberhalb Leer mit Zugnetzen, unterhalb in Hämen (Sperrnetzen) und im Dollart mit ſtehenden Netzen aus Weiden- oder Drahtgeflecht. Wie die umſtehendeZuſammenſtellung zeigt, find im mittleren Emsgebiet 1902 nur 99 Lachſe, 1903 nur 94 Lachſe gefangen. Vergleicht man dieſe Ergebniſſe mit den Lachsernten vor Eröffnung des Dortmund-Emskanals, ſo ergibt ſich, daß in den beiden letzten Jahren ein erheblicher Rückgang eingetreten iſt, welcher teils durch die unterhalb Meppen angelegten fünf Wehre, teils durch ungünſtige Waſſer- und Witterungsverhältniſſe herbeigeführt wurde. Der Herbſt und Winter 1902/03 war ſowohl wegen des niedrigen Emswaſſerſtandes, bei welchem die Nadelwehre unterhalb Meppen geſchloſſen waren, als wegen des im November 1902 ein— getretenen, etwa drei Wochen andauernden Froſtwetters für den Aufſtieg der Lachſe un— günſtig. Erſt nachdem Mitte Dezember 1902 Tauwetter mit Hochwaſſer eintrat, in deſſen Folge die Nadeln in den Wehren unterhalb Meppen gezogen wurden, fand ein Aufſtieg von Lachſen ſtatt, von welchen jedoch mehrere Rogener bereits einen großen Teil ihrer Laichs durch Aufſpringen vor den Wehren und durch den längeren Aufenthalt unter dem Eiſe und den Eisſchollen verloren hatten. 154 | Geſamtfang angſtelle | Gewicht n. Bemerkungen Jahr Fangf Stückzahl Schätzung 1 Pfund 1902 A he: . bei Plantlünn e 5 43 Hierunter 2 Rogener. Ems: | bei Hanekenfähr 68 19 5 32 3 (im Ströhenbache) hen 9 101 hu 4 ji (in der Ems) bei Dörpen 3) 12 1 3 1 bei Goldfiſch ; 12 137 5 — 8 im Flutgebiete Sommer zwiſchen Rhede und Emden 278 3870 7 — = 1903 A he: | | a bei Plantlünne N 194 | 7 10 2 Ems: | | bei Hanefenfahrn . 12.2... | 62 739 Ü 18 0 im Lingener Mühlenbache . 5 40 7 2 5 Ströhen, Dörpen, Goldfiſch — — im Flutgebiete | Sommer zwiſchen Rhede und Emden 62 848 5 = „ Im Herbſt 1903 hielten die andauernden hohen Waſſerfluten und die kalte Witterung den Lachs in der Nordſee zurück. Das hohe Oberwaſſer der Ems, vermengt mit dem aus den Moorbächen zugeführten braunen, bitteren Moorwaſſer, verunreinigt das zur Flutzeit aufſteigende Meerwaſſer und bildete das ſchlickhaltige Brackwaſſer. Anſcheinend hat der Lachs dieſes trübe und bittere Waſſer vermieden, da aus dem geringen Lachsfange im Flutgebiete während des Sommers 1903 zu ſchließen iſt, daß der Lachs nur ſelten aus dem Dollart herausgekommen ſein wird. Die von den gefangenen Lachſen gewonnenen Eier ſind künſtlich befruchtet und ge— langen in der Lingener Brutanſtalt der Landwirtſchaftskammer zur Ausbrütung. Die Lachs— brut wird teils in dieſem Frühjahre ausgeſetzt, teils in einem Teiche zu Jährlingen ange— füttert, welche im nächſten Herbſte zur Ausſetzung gelangen. Lingen, im März 1904. H. Meyer, Baurat. V. Der Rötel- oder Saiblingsfang in Walchwil im Zugerſee. Von Hürlimann in Walchwil. Die Rötelfiſcher in Walchwil bilden unter ſich eine Geſellſchaft, welche eigens zu dieſer Fiſcherei paſſende, von dem Gemeinderat und der hohen Regierung des Kantons Zug ge— nehmigte Statuten beſitzen. Dieſen Statuten gemäß führt die Geſellſchaft eine eigene Fiſcherei— polizei und die Führung derſelben beſorgt der Vorſtand der Geſellſchaft, beſtehend aus Prä— ſident, Vizepräſident und Aktuar. Die Zeit zur Ausübung der Rötelfiſcherei wird alljährlich von der hohen Regierung beſtimmt und im Amtsblatt bekanntgegeben. Die Fangzeit iſt ſechs Wochen (Anfang November bis Mitte Dezember). Jeder Rötelfiſcher bedarf hiezu eines ſpeziellen Rötelfangpatentes und hat zugleich die Verpflichtung, von den gefangenen Röteln 155 ſämtliches gewinnbare Brutmaterial (Rogen) den Fiſchen zu entnehmen und in eine hieſige Brutanſtalt gratis abzuliefern. Eine hiezu erforderliche Kontrolle beſorgt der Fiſchereiaufſeher. Die Rötelfiſcherei hat vom Anfangstage bis zum Schluß einen geregelten Fortgang. Ende September wird von den Fiſchern die ſogenannte Stelle gelegt. Dieſes iſt eine in der Form eines Doppelkreuzes aus von Lindenbaſt angefertigten Seilen und von Holzſtücken (Stelleſtöcke) getragene Markierung des Fiſchrayons. (Siehe Zeichnung). © ® — 2 = & D = B 3 B 5 7 2 72 * 6 M 3 2 ® & 150 m breit | 100 m breit 150 m breit — 8 — — — — — 2 — 9 — 0 — 8 8 Abteilung für Angler 8 0 8— 2 — | — ——2— | 9 8 — 9 —9 = = ® ® 3 = 3 B = — 5 85 W 4 80 1 150 m breit | 100 m breit | 150 m breit ® ® Land > 5 — 1 2 2 = 305 = {=>} — 2 . 9 > Dieſe Stelle ift an allen Endpunkten verankert und bietet jedem Sturme Trotz. Iſt dieſe Stelle gelegt, wird von hiezu eigens beſtimmten Schiffleuten mit Kiesſchiffen grober Bach— kies auf die nummerierten Plätze geführt und dort ausgeladen (ausgeſchöpft), ſo daß die beſagten Punkte auf dem Seegrunde eine ca. 30 em hohe (dicke) Kieslage erhalten. Dieſe Kiesausführung koſtet der Geſellſchaft alljährlich ca. 1000 Fr. Früher war dieſe künſtliche Anlegung der Laichplätze nicht nötig, da der kiesführende Sagenbach genügend Material in den See anſchwemmte, in jüngerer Zeit iſt aber der Verbrauch dieſes Kieſes, welchen der Bach vor der Einmündung in den See dort ablagert (Abfuhr in die Kantonſtraßen und bauliche Zwecke) ſo groß geworden, daß kein ſolcher Kies mehr in den See geſchwemmt wird, und infolgedeſſen dieſe künſtliche Bekieſung nötig geworden iſt. Iſt die Zeit des Rötelfanges angerückt, ſo finden ſich die Fiſcher am Morgen des Anfangstages Punkt 8 Uhr an Ort und Stelle ein. (Letztes Jahr waren es zwölf Netz— ſiſcher und acht Angler [Hegener]). Die Netzfiſcher werden durchs Los in Abteilungen (Geſchwader) eingeteilt, je größer die Zahl der Fiſcher iſt, um ſo größer werden die Mannſchaft reſp. Schiffe der Abteilungen; zu den mehr als drei Abteilungen ſind bis jetzt noch eine gemacht worden. Letztes Jahr kamen auf eine Abteilung vier Schiffe (das Schiff mit einem Mann). Sind die Abteilungen, welche mit 1—3 numeriert werden, eingeteilt, ſo nimmt Abteilung Nr. 1 auf dem Laichplatze 1 und 2 (ſiehe Stellezeichnung) Abteilung Nr. 2 auf Platz 3 und 4 und Abteilung Nr. 3 auf Platz 5 und 6, Stellung und das Netzauswerfen (Setzen) beginnt bei allen Abteilungen gleichzeitig. Jeden Tag rückt jede Abteilung um einen Platz vor, zum 156 Beispiel Abteilung Nr. 1 geht auf Platz 3 und 4 und Abteilung Nr. 3 geht auf Platz 1 und 2 zurück, ſo daß jede Abteilung nur zweimal wöchentlich auf je einem Platze fiſcht. So geht dieſe Abwechslungsweiſe während der ſechswöchentlichen Fangzeit geregelt vorwärts. Gleich wie die Abteilungen ſind auch die Fiſcher unter ſich numeriert, ſo daß beim Netzauswerfen (Setzen) Nr. 1 vorfährt und die andern geregelt folgen. (Siehe Zeichnung). 4 Stellung der Schiffe —— — beim Setzen „ 2 1 Ber Stellung der 10 Netzen auf dem Seegrunde 1 Abſtand ca. 5 m. Die Tiefe wo die Netze ſtehen wechſelt zwiſchen 20—180 m von der innerſten bis zu den ääßerſten Netzen gerechnet. Jeden Tag mit Ausnahme des Sonntags wird zweimal gezogen. Die Fiſcher müſſen bei jedem Satz ganz genau die Tiefe des Sees kennen (denn auf jeden friſchen Satz iſt die Differenz an Tiefezunahme ca. 5 m), damit der richtige Faden an das Netz gebunden wird, an welchem auf der Oberfläche des Waſſers das Tragholz (Klos) befeſtigt iſt. Es ſetzt jeder Fiſcher pro Tag 15—20 Netze, ſomit werden täglich auf ſämtlichen Plätzen des Gejell- ſchaftsrayons ca. 200 Netze gezogen (Gebürt). (Außer dieſen ſind noch ſechs ſogenannte Eigenplätze, auf welchen auch noch ca. 100 Netze gezogen werden). Nach jedem Zuge müſſen dieſe Netze am Lande an eigens hierfür eingerichteten Pfählen (Stecken) ausgeſpannt und getrocknet werden. Dieſes Ausſpannen (Zügellöſen) beſorgen die Fiſcherfrauen und Fiſcher— mädchen. Es braucht hierzu eine beſondere Uebung und Fertigkeit, die Knoten (Zügel), welche die Rötel in den feinen ſeidenen Netzen gemacht haben, zu löſen. Die Zahl der gefangenen Rötel eines Netzfiſchers pro Tag iſt ſo verſchieden, daß man kaum eine Durchſchnittszahl angeben kann, es gibt Tage, wo ein ſolcher bloß 20—50, aber auch 200 Stück fangen kann. Was die Angelfiſcherei beim Rötelfang anbetrifft, ſo hat dieſelbe ſolche Eigenarten, daß kaum bei einer anderen Fiſcherei derartiges angetroffen werden kann. Die Angler haben ihre Rechte zum Angeln (Hegenen) in der Stelle nur zwiſchen den beiden parallel laufenden Kreuzſeilen (zwiſchen denſelben dürfen aber auch keine Netze geſetzt werdend. An den Knoten— punkten (wo die Seile ſich kreuzen, haben ſie ihre Angelplätze auf eigene Rechnung bekieſet und da hat jeder Angler (Hegener) ſeinen beſtimmten Platz während der ganzen Rötelzeit. Die Tiefe an dieſen Stellen beträgt 50 m. Morgens 3 Uhr nimmt jeder Hegener ſeinen Platz ein und angelt den ganzen Tag ununterbrochen ſo lange die Tageshelle es erlaubt. Nicht einmal Wind und Kälte vermag dieſe Eskimos gleichenden Hegener zu vertreiben, bei der kälteſten Witterung ſitzen dieſelben wie angefroren bewegunglos auf ihren Poſten (die Schiffe find an den Seilen fejtgebunden). Ihr ganzer Fangapparat beſteht aus einer 60 m langen fünf- bis ſiebenfach zuſammenge— drehten Roßhaarſchnur (Hegene), welche auf einem kleinen hölzernen Haſpel aufgehaſpelt iſt. Am unteren Ende dieſer Hegene ſind bloß zwei nicht zuſammengedrehte weiße, waſſerhelle Roßhaare, an welchen eine ſehr kleine Angel, ebenfalls mit weißem Roßhaar angebunden iſt. 30 em von der Angel entfernt iſt ein ca. 50 g ſchweres Senkblei angebracht. Als Köder ſtecken ſie fünf bis ſechs verdorbene Roggenkörner an die Angel. Iſt das Senkblei am Boden, ſo wird die Schnur (Hegene) wieder um einen halben Meter gehoben, ſo daß die geköderte Angel 20—30 em über dem Seegrunde ſchwebt, dann wird die Hegene durch ſchnelles Auf und Abheben (Zöpfeln) immer in Bewegung gehalten. Infolge dieſer bedeutenden Tiefe (50 m) wird das Anbeißen des Fiſches durch Fühlung an der Hand nicht mehr verſpürt, ſondern es bewirkt der Angler durch das Zöpfeln an der Schnur bei jeder Bewegung ein Bögli (Krümmung der Schnur), welches beim Anbeißen des Rötels unvollſtändig (verzwickt) wird, in dieſem Moment macht der Fiſcher mit der Schnur einen ſchnellen Zug (ungefähr m) aufwärts und der Fiſch hängt an der Angel, welche dann ſchnell aufgezogen wird. RE 157 — — Durch dieſes ſchnelle Aufziehen wird dann der Rötel gebläht. (Die Luftblaſe des Fiſches wird zum Zerſpringen prall). Will man aber den Rötel lebend behalten, muß die durch den ver— minderten Druck ausgedehnte Luft wieder entfernt werden; zu dieſem Zwecke hat jeder Hegener eine Alſe (Bläſter) bei ſich, mit welcher er durch einen halben Zentimeter tiefen Stoß hinter dem After des Fiſches die Luft zum Ausſtrömen bringt (Bläſten). Intereſſant iſt bei dieſer Fiſcherei, daß die ſogenannten Zwiken (Rötel, welche keine Geſchlechtsprodukte entwickelt haben) am liebſten anbeißen; denn es kann Tage geben, wo ein Hegener bereits die Hälfte ſeines ganzen Fanges ſolche Zwiken hat (15—20 Stück). (Die Netzfiſcher bekommen dieſe Fiſche ſehr ſelten in ihre Netze). Das Quantum des Fanges eines Hegeners iſt pro Tag ſehr verſchieden, es differiert zwiſchen 3—100 Stück, Durchſchnittszahl kann 40—50 Stück angenommen werden. Erwähnenswert iſt zugleich ein ganz alter Brauch, welcher bis jetzt immer noch gewiſſenhaft vollzogen wurde. Am erſten Röteltage wird von den Hegenern die ſogenannte Ruhmmutter gewählt (dieſes iſt ein ärmeres, alleinſtehendes, in der Gemeinde wohnendes älteres Frauenzimmer). Wenn ein Hegener an einem Tage nicht über vier Stück Rötel fängt (dies kommt bei ſchlechtem Wetter vor), ſo iſt er nach altem Fiſcherausdruck nicht von Ruhmen, und dieſer Angler iſt verpflichtet, dieſe Rötel am nämlichen Tage der Ruhmmutter gratis ab- zuliefern. Ebenſo alt als obengenannter Brauch iſt die Abgabe der Kapuzinerrötel (dieſes betrifft dann ſämtliche Netz- wie Angel-Fiſcher). Am 8. Dezember (Feiertag) jeden Jahres iſt jeder Rötler verpflichtet, die Hälfte der an dieſem Tage gefangenen Rötel an die Hochw. Väter Kapuziner im Kloſter in Arth gratis abzugeben. Zur Spedierung derſelben werden drei Schiffe zu je zwei Mann beſtimmt, dieſe Fiſche gleichen Tages bei ſämtlichen Fiſchern ab⸗ zuholen und dann lebend nach Arth ins Kloſter abzuliefern. Dieſe Fiſcher werden dann von den Vätern Kapuzinern mit einem beſcheidenen Nachteſſen bewirtet. Iſt die Zeit des Rötelfanges vorbei, wird die Stelle wieder eingezogen, die Seile und Stöcke getrocknet und in einem luftigen Raum aufbewahrt, um dann das nächſte Jahr wieder in gleicher Weiſe und am nämlichen Platze ausgelegt zu werden. Auch die Schiffe (Ein— bäume ruhen dann zum größten Teil während des Sommers wieder aus, da nur etwa ſechs Fiſcher in Walchwil ſtändig mit Jahrespatenten fiſchen. Es iſt dieſe Fiſcherei (Rötelfang) für hieſige Ortſchaft immerhin ein nicht zu unterſchätzender Erwerbszweig, da erſtens eine ziemlich große Zahl Perſonen damit beſchäftigt iſt und zweitens der Rötelfang in eine Jahreszeit fällt, wo der Verdienſt am kleinſten iſt. VI. Vermiſchte Mitteilungen. Fiſcherſtreit am Bodenſee. Auf dem Bodenſee herrſcht Streit zwiſchen badiſchen und ſchweizeriſchen Fiſchern über die Ausübung des Fiſchereigewerbes. Beim ſchweizeriſchen Bundes⸗ rat iſt Beſchwerde der Fiſchervereine von Arbon und Romanshorn eingelangt, worin gegen die engmaſchigen Netze der badiſchen Bodenſeefiſcher Einſpruch erhoben und Uebervorteilung der ſchweizeriſchen Fiſcher behauptet wird. Schon vor Zeiten ſind in dieſer Beziehung Verein⸗ barungen der Bodenſeefiſcher erfolgt und Beſchlüſſe gefaßt worden, welche die badiſchen Fiſcher nicht beachtet haben ſollen. Es wird von den Schweizer Fiſchern die allerdings gänzlich aus⸗ ſichtsloſe, baldige Teilung des Fiſchereigebietes im Bodenſee beantragt. Seefiſchmarkt in der Karwoche. Die zu Beginn der Karwoche regelmäßig im Hochſeefiſchereibetrieb eintretende Hochflut war in dieſem Jahre noch größer als in den Vor— jahren. In den letzten drei Tagen des Monat März trafen 72 Fiſchdampfer in Geeſtemünde ein, von denen beſonders die von Island heimkehrenden koloſſale Fänge, 1000 bis 1800 Zentner, anbrachten. Insgeſamt wurden ſeit Palmſonntag gegen zwei Millionen Pfund Fiſche in den Auktionen verſteigert und dafür reichlich 250,000 Mk. gelöſt. Am Montag darauf waren allein 33 Fiſchdampfer am Markt. Am Sonntag gingen vier, am Montag ſieben und am Karfreitag wieder vier Fiſchzüge von je etwa 40 Waggons ins Binnenland ab. 158 — — Reiche Lachszüge wurden anfangs April in der Lübecker Bucht von Travemünder und Schlutuper Fiſchern erbeutet. Während in dieſem Jahre der Heringsfang nur wenig erträg⸗ lich iſt, haben ſich die Lachsfänge bedeutend vermehrt. Kaiſerliche Fiſchzuchtanſtalt HFüningen. Wir erfahren ſoeben von zuverläſſiger Seite, daß die älteſte Fiſchzuchtanſtalt, nämlich die Kaiſerliche Fiſchzuchtanſtalt bei Hüningen im Elſaß Ende Juni 1905 ihren Betrieb als Staatsanſtalt einſtellen wird. Ob die Anſtalt von privater Seite weiter geführt werden wird, iſt noch unbeſtimmt. Wir behalten uns vor, ſpäter ausführlicher auf die Geſchichte der im Jahre 1852 von der franzöſiſchen Verwaltung gegründeten Staatsanſtalt zurückzukommen. Schnäpel in der Weſer. Seit Jahren ſchon iſt man bemüht, den Fiſchreichtum der Weſer zu heben und auch Schnäpel in der Weſer heimiſch zu machen. Die Landwirtſchafts⸗ kammer für die Provinz Hannover hat ſeit mehreren Jahren eine große Zahl junger Schnäpel- brut in die Weſer ausgeſetzt. Bislang iſt allerdings der Erfolg nur ſehr wenig befriedigend geweſen. Soweit bekannt geworden iſt, ſind Schnäpel in der Weſer nur in ganz vereinzelten Fällen gefangen worden. Trotzdem hat die Landwirtſchaftskammer auch in dieſem Jahre wieder 100 000 Stück junge Schnäpelbrut von Bienenbüttel nach der Zentral-Lachsbrutanſtalt in Hemeringen ſchicken laſſen, von welcher dieſelben vor einigen Tagen in die Weſer aus⸗ geſetzt wurden. Fiſchverkaufstag in Wien. Der Oeſterreichiſche Fiſchereiverein gibt bekannt, daß der diesjährige Fiſchverkaufstag in Wien am Montag, den 30. Mai 1904, um 10 Uhr vormittags, im Gebäude der k. k. Landwirtſchaftsgeſellſchaft in Wien, I. Schauflergaſſe Nr. 6, Mezzanin, ſtattfinden wird. Von 8 Uhr früh an werden dort an dem bezeichneten Tage für die Herren Produzenten und Käufer geſonderte Beratungsräume zur Verfügung ſtehen. Die tags vorher eintreffenden Teilnehmer werden gebeten, ſich am Sonntag, den 29. Mai, abends, im Reſtaurant J. Schauflergaſſe 6 zu einer zwangloſen Vereinigung zu verſammeln. Am 30. Mai gemeinſames Mittageſſen; ſodann Beſichtigung der neuen Wiener Fiſchmarkthalle mit den Fiſchhaltern, Kühl⸗ und Gefrieranlagen. Um baldige Anmeldung der Teilnehmer wird gebeten. Der Oſterfiſchmarkt in Wien. Die Geſamtzufuhr belief ſich auf 101910 kg diverſe Fiſchgattungen und zwar 69 380 kg Süßwaſſer- und 32 530 kg Seefiſche. Mit Rückſicht auf den geſteigerten Bedarf während der Karwoche war der dies— wöchentliche Markt äußerſt ſtark beſchickt und zeigt auch gegen das Vorjahr eine Zunahme in der Zufuhr um 11050 kg. Der Verkehr war am 31. März infolge der ungünſtigen Witterung ſchlecht, am 1. April war mehr Animo zu konſtatieren, hingegen wird von den Vorſtadtmärkten gemeldet, daß das Geſchäft ziemlich lebhaft verlief. Am 15. ds. Mts. dürfte laut einer Verſtändigung des Magiſtrats die neue Fiſchhalle eröffnet werden. Man zahlte: Barben 1.20 K. bis 1.60 K.; Brachſen, 150 kg, 2.80 K.; Hechte, lebend, 150 Kg, 2.80 K.; Karpfen, lebend, 62 640 kg, 1.70 K. bis 2.40 K.; Lachſe, 30 kg, 10 K. bis 12 K.; Scheiden, 260 kg. 2 K. bis 4.40 K.; Schille, tot, 3300 kg, 2 K. bis 3.20 K.; Weißfiſche, 3000 kg, 60 H. bis 80 H.; Köhler, 1000 kg, 80 H. bis 90 H.; Rotzungen, 550 kg, 1.80 K.; Seezungen, 350 kg, 4 K. bis 5.20 K.; Schille, 450 kg, 1.108. bis 1.40 K. Meerfiſche: Stockfiſch, 800 kg, 70 H.; Schellfiſche, 7080 kg, 66 H. bis 1,50 K. Preiſe inkluſive Verzehrungsſteuer. Die Pariſer Forellenmarkt. Die weſtlichen Forellenhändler Deutſchlands werden gelegent⸗ lich in die Lage kommen, Offerten für den Verkauf ihrer Produkte nach Paris zu erhalten. Im Pariſer Konſum ſind gängig: Lachsforellen, die als truite Saumonie gehen und bei denen abſolut ſilberige Schuppen und ſehr dunkelrotes Fleiſch gefordert wird. Es iſt dies die Oſtſeeforelle (800 g bis 1½ kg), die pro Kilogramm 8 bis 13 Fres. bringt und mit welcher unſere ſelbſt ebenſo große Teich- oder Bachforelle wegen ihrer andersartigen Zeichnung und Fleiſchfarbe nicht in Paris konkurrieren kann. Es gehen ferner in Paris Bach- und Regenbogenforellen von 100 bis 125 g, alſo eine Portionsforelle von / bis höchſtens / Pfund, für die die Preiſe von 5,50 Fred. bis 8 Fres. per Kilo auch am ſelben Tage, weniger nach Zufuhr als nach Friſche und paſſender Packung, vartieren können. Die Preiſe A 2 a 2 Bi * 159 find anſcheinend ziemlich hoch und es könnte unter Umſtänden, wo es fih darum handelt, ein Quantum Forellen raſch und unter allen Umſtänden los zu werden, konvenieren, ſie nach Paris zu adreſſieren. Am beſten geſchieht dies dann an einen der verſchiedenen (meiſt ſehr reſpektablen) mandatoire für den engeren Verkauf von Süß- und Seefiſchen in den Zentral— markthallen Paris. Die Pariſer Marktſpeſen ſind indes recht hohe und es empfiehlt ſich, ſolche in Betracht zu ziehen; die Speſen ſind außer Fracht und Rollgeld: Zoll 30 Fres. per 100 kg, Stadtzoll (Octroi) 40 Fres. per 100 kg, Abri (Abzug) 1% des Netto⸗ gewichts, Wiegen 1% dis Nettogewichts, Kommiſſion 8 % des Produkts. In Anbetracht dieſer Speſen bedeutet ein Pariſer Marktpreis von 5 Fics. per Kilo zirka 1.70 Mk. und von 8 Fres. per Kilo zirka 2.40 Mk. per Pfund in Deutſchland ohne Verpackung. Die beſte Verpackung iſt für Paris je 50 Portionsforellen in ein Kiſtchen mit Eis und zirka zehn dieſer Kiſtchen in einer großen Kiſte, wiederum unter Eis. Freitag, Sonnabend und Sonntag ſind die beſten Verkaufstage. S. Zaffe, VII. Vereins nachrichten. Fiſchſchutzverein Köln. Zur Hauptverſammlung für das Geſchäftsjahr 1903 hatte ſich am 17. Januar 1904, nach⸗ mittags 5 Uhr, im Feſtſaale der Wolkenburg — dem trauten Heim des Kölner Männergejang- vereins — eine zahlreiche Schaar von Mitgliedern und Gäſten des Kölner Fiſchſchutzvereins ein⸗ gefunden. Als Vertreter der K. Regierung und des durch hohen Beſuch verhinderten Herrn Regierungspräſidenten von Balan, waren die Herren Oberregierungsrat Fink, Geheimrat Trilling und Regierungsrat Wenkebach erſchienen. Der Vorſitzende des Rheiniſchen Fiſchereivereins, Herr Geheimrat und Profeſſor Dr. Freiherr von La Valette⸗St. George, hatte ſich entſchuldigt; dagegen war der Deutſche Fiſchereiverein durch Herrn Generalſekretär Fiſcher vertreten. Nachdem der Vorſitzende des Fiſchſchutzbereins, K. Schulrat Dr. Brandenberg, die Ver⸗ ſammelten in herzlicher Anſprache begrüßt und allen, insbeſondere aber den Gäſten für ihr Er⸗ ſcheinen ſowie gleichzeitig den Vertretern der K. Regierung für die dem Vereine vermittelte behörd— liche Unterſtützung gedankt hatte, nahm der Ehrenpräſident des Vereins, Oberregierungsrat Fink, Veranlaſſung, namens der Regierung die Erklärung abzugeben, daß der Fiſchſchutzverein ſich weiter- hin jeder möglichen Unterſtützung verſichert halten dürfe, umſomehr, als die Behörde bei der Bearbeitung der verſchiedenartigſten Fiſchereiſachen in dem Verein ſtets ſachverſtändige Mitarbeiter und volles Entgegenkommen gefunden habe, was er gerne dankend anerkenne. Die Leitung der Verhandlungen in der heutigen Hauptverſammlung lehnte der genannte Ehrenpräſident, gegenüber dem Vereinsvorſitzenden Dr. Brandenberg dankend ab. Dieſer erſtattete ſodann den Jahresbericht, aus welchem folgende Einzelheiten zu entnehmen: Der Verein zählte am Schluſſe des Geſchäftsjahres 533 ordentliche, 9 körperſchaftliche und 15 Ehrenmitglieder. Der Vorſtand erledigte die Vereinsgeſchäfte in 12 Sitzungen. Außer der Hauptverſammlung fanden drei Vierteljahresverſammlungen ſtatt, die durchweg gut beſucht und durch fachmänniſche Vorfräge gehoben waren. — Eine der Hauptſorgen des Vereins bildet die Verun⸗ reinigung der Gewäſſer; erſtrebt wird, ohne die Induſtrie zu behindern, daß durch aus⸗ reichende Vorkehrungen in den Fabriken die Verſchmutzung des Waſſers und Fiſchvergiftungen ver- hindert werden. Zurzeit handelt es ſich um die Beſeitigung der Uebelſtände, durch welche in den beiden letzten Jahren die Fiſchbeſtände an der Sieg auf einer großen Strecke unterhalb Schladern wiederholt gänzlich vernichtet wurden. Der Verſuch, einem induſtriellen Werke in Schladern die Schuld an den Fiſchvergiftungen nachzuweiſen, war bislang erfolglos; doch hofft der Vorſtand, daß die ſcharfe Unterſuchung, welche die K. Regierung veranlaßt hat, die Fabriken zur Vorſicht beſtimmen wird. — Für die Freizügigkeit der Fiſche, Wegräumung der Hinderniſſe an Wehren u dergl. ift der Verein wiederholt eingetreten und hat hierbei auch die volle Unterſtützung der Regierung ge— funden. — In Anſehung der Erhaltung und Vermehrung der Fiſchbeſtände iſt zunächſt für den Schutz der Jungbrut eingetreten, die am Rhein durch Dampferwellen und Ueberflutungen viel⸗ fach an Stellen getrieben wird, von wo es für ſie keinen Rückweg mehr gibt. Bei Mondorf, wo ſich landeinwärts vom Hafen eine Vertiefung befindet, die ſich nach jedesmaliger Hochflut mit Waſſer und Fiſchen füllt, beim Sinken des Waſſers aber von jeder Verbindung mit dem Fluſſe abgeſchnitten war, iſt eine Einrichtung getroffen worden, die den Fiſchen und der Brut das Abſchwimmen mit dem ſinkenden Waſſer ermöglicht. Wegen der Wahl geeigneter Laichſchonreviere ſowie wegen der Schonzeiten für ſolche find mehrfach Verhandlungen gepflogen worden, die ihrem Abſchluſſe nahe ſind. Sehr viele junge Fiſche gingen ſeither durch das Ablaſſen der Mühlenteiche und Stau⸗ weiher zugrunde. Hierzu hat der Regierungspräſident eine ſehr wichtige Verfügung erlaſſen, wonach jeder Beſitzer eines Stauwerkes oder eines mit einem Stauwerk verbundenen Triebwerkes verpflichtet iſt, wenn er behufs Reinigung des Stauweihers oder der Leitungsgräben das Waſſer ablaſſen will, 160 dies mindeſtens acht Tage vorher dem zuftändigen Bürgermeister anzuzeigen, damit dieſer veran- laſſen kann, daß die zur Erhaltung des Fiſchbeſtandes notwendigen Maßregeln getroffen werden. Zur Bevölkerung der Gewäſſer mit Fiſchen hat der Verein im Geſchäftsjahre beſonders viel getan. Es wurden ihm geliefert: 1. Befruchtete Eier: von Bachforellen 93 500 Stück, von Regen- bogenforellen 10 000 Stück. 2. Jungbrut: Bachforellen 76 500 Stück, Regenbogenforellen 2500 Stück, Saiblinge 4000 Stück. 3. Einſömmerige Fiſche: Bachforellen 850 Stück, Regenbogenforellen 2300 Stück, Saiblinge 600 und Karpfen 100 Stück. 4. Zweiſömmerige Fiſche: Saiblinge 400 Stück. Der Beſatz verteilte ſich auf die Eifel, das hohe Venn, den Weſterwald und die Bergiſchen Höhen. 52 Stück laichreife Regenbogenforellen wurden oberhalb Bröl in den Brölbach gebracht; 45 Stück kamen in den Glaadbach, einem Nebenfluß der Kyll, und 40 Stück in den Nonnenbach, einem Nebenfluß der Ahr. Dieſe Bäche wurden gewählt, weil ſie Verbindung mit dem Rhein haben und dadurch den Fiſch beim Abwärtsgehen in den Rhein führen konnten, und weil die Fiſch⸗ berechtigten ſich bereit erklärt hatten, etwa gefangene Erſatzfiſche wieder ins Waſſer zu bringen. Feſtgeſtellt iſt, daß die Regenbogenforellen ſich längere Zeit an den Stellen, wo ſie ausgeſetzt waren, gehalten haben, daß ſie ſogar flußaufwärts gezogen ſind und daß ſie wirklich abgelaicht haben. Einen Verſuch anderer Art hat der Verein mit Regenbogenforellen am Deutſchen Ring gemacht. In das Gewäſſer wurden 30) einjährige Fiſche, etwa 10 Pfund, eingeſetzt; bei regelmäßiger Fütterung gediehen ſie zuſehends. Wenn auch einige unberechtigten Anglern zum Opfer gefallen waren, ſo wurde doch im Herbſt beim Abfiſchen ein Geſamtgewicht von 80 Pfund feſtgeſtellt. 200 einjährige Bachforellen im Gewichte von 7 Pfund, die zu gleicher Zeit in das Becken des Springbrunnens eingeſetzt und dann ebenfalls regelmäßig gefüttert worden waren, hatten ein Geſamtgewicht von 40 Pfund erreicht. Eine ſeltene, faſt kaum glaubhafte Entwicklung hatten vier Karpfen, die im Gewicht von je 3 Pfund zu den Regenbogenforellen gebracht worden waren; beim Abfiſchen wogen ſie zuſammen 50 Pfund. Die Fiſcherei im Rhein unterhalb der Stadt iſt aus verſchiedenen Gründen nicht mehr ſo viel wert als früher. Beſſer war es oberhalb. In Poll wurden unter an⸗ derem gefangen: 107 Lachſe, 4000 kg Makrelen und 200 kg Zander. Im allgemeinen war die Fiſcherei durch das Hochwaſſer ſtark behindert. So konnte bei Mondorf während der Zeit vom 1. November bis 15. Dezember nur an fünf Tagen auf Lachſe gefiſcht werden. Der Lachsfang iſt infolgedeſſen auch weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Im vorigen Jahre wurden an einem Tage einmal nahezu 800 Pfund gefangen; in dieſem Jahre während der ganzen Schonzeit nur 17 Stück. Im ganzen wurden in der Agger, in der Sieg und im Rhein bei Mondorf vom 15. Oktober bis zum 15. Dezember 80 Lachſe gefangen; der ſchwerſte, ein Milchner, wog 30 Pfund. Die Forellenfiſcherei in den Gebirgs bächen, die im Berichtsjahre meiſt einen guten Waſſerſtand hatten, war im allgemeinen von recht befriedigendem Erfolg begleitet. In einigen Bächen der Eifel, ſowie in der Sieg zeigen ſich auch die Krebſe wieder in größerer Zahl und ſchönen Exemplaren. Für eine Bevölkerung der Bäche mit dieſen wohlſchmeckenden Kruſtentieren will der Verein ebenfalls eintreten. In beſonderer Weiſe iſt der Verein den Fiſchfrevlern entgegen- getreten. 68 Perſonen wurden im Berichtsjahre wegen Fiſchfrevels beſtraft, mit Strafen von einem Tage bis ſechs Wochen Gefängnis. Den ſich auszeichnenden Fiſchſchutzbeamten gewährte der Verein an Belohnungen 160 Mk. Fiſchraubtiere ſind indes nur wenige erlegt worden; der Verein zahlt auch hier ein Schuß⸗ und Fanggeld. Die Beſtrebungen des Vereins zur Hebung des Fiſchereiweſens haben vielfache Anerkennung gefunden. Der Rheiniſche Fiſchereiverein ernannte den Vorſitzenden zum Ehrenmitglied; der Deutſche Fiſchereiverein wählte ihn in den Vorſtand und der Fiſchereiverein für die Provinz Brandenburg machte ihn zum korreſpondierenden Mitgliede. Die K. Regierung in Köln gewährte einen Beitrag von 496 Mk., der Rheiniſche Fiſchereiverein einen Zuſchuß von 250 Mk. und einen beſonderen Beitrag von 150 Mk. für den Lachsfang; der Deutſche Fiſchereiverein einen Zuſchuß von 400 Mk. Reicher Beifall lohnte den Berichterſtatter für feine umfaſſenden und intereſſanten Mit- teilungen. Bei den anſchließenden Erörterungen beteiligten ſich unter anderem auch die Herren Regierungsvertreter. Herr Oberregierungsrat Fink ſprach die Hoffnung aus, daß er in ſeiner Eigen- ſchaft als Direktor der Sektion für Fiſcherei im landwirtſchaftlichen Verein für Rheinpreußen Gelegenheit finden werde, die Intereſſen weiterer Kreiſe zu wecken. Herr Geheimrat Trilling gab intereſſante Aufſchlüſſe über ſeine Unterſuchungen und Befunde in der bei den Fiſchvergiftungen in der Sieg vorwiegend in Betracht kommenden Fabrik und über einen daſelbſt anzubringenden Kontrollapparat. Herr Regierungsrat Wenkebach habe der Verfügung des Herrn Regierungs- präſidenten über die Anzeigepflicht der Triebwerkbeſitzer vor Reinigung der Gräben und Teiche an die Bürgermeiſter durch eine Anweiſung an dieſe zu ergänzen, daß ſie gehalten ſein ſollen, nach Empfang der Anzeige ſofort auch die Fiſchereiberechtigten zu verſtändigen. In der Geſchäftsordnung weiterfahrend, erſtattete der Schatzmeiſter, Herr Görgens, den Kaſſenbericht. An Mitgliederbeiträgen gingen 1582 Mk. ein, an Beihilfen aus ſtaatlichen Fonds 1671 Mk., Ertrag aus verkauften Fiſchen und Fiſchbrut 920 Mk. Die Geſamteinnahmen bezifferten ſich auf 4565 Mk., denen eine Ausgabe in gleicher Höhe gegenüberſteht. Darunter ſind Beſchaffung von Fiſchbrut 1509 Mk., an Ausgaben für Lachsfiſcherei 612 Mk., als Koſten der Geſchäftsleitung 939 Mk. Dem Kaſſierer wurde Entlaſtung erteilt und der Wirtſchaſtsplan für das folgende Jahr auf 3900 Mk. feſtgeſtellt. Der Vorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt und neu hinzu Baurat Comes und Inſpektor Donsbach. Regierungspräſident von Balan wurde zum Ehrenmitgliede ernannt. Sieben neue Mitglieder treten dem Vereine bei. 161 — —— Baumeiſter Hauck hielt ſodann einen recht intereſſanten Vortrag über den Lachsfaug, dem ſich ein Vortrag des Generalſekretärs Fiſcher aus Berlin über Lachsbrutausſetzungen am Oberrhein anſchloß. Beide Vorträge wurden mit lebhaftem Intereſſe verfolgt und beide Redner ernteten reichen Beifall. Wir hoffen auf den Inhalt der beiden Vorträge gelegentlich näher eingehen zu können. Mit der Verſammlung war eine reichhaltige Ausſtellung von Fiſchereigerätſchaften und Präparaten von Fiſchen und Fiſchfeinden aus der Tierwelt verbunden, welche die Verſammlungs⸗ teilnehmer mit großem Intereſſe durchwanderten. Eine Abendunterhaltung unter der vorzüglichen Leitung des Herrn Kürten hielt die Teilnehmer noch einige Stunden in fröhlicher Stimmung beiſammen. M. VIII. Perſonalnotiz. Die Societä Lombarda per la pesca et l’acquicoltura hat Herrn Dr. Otto Zacharias, Leiter der Biologiſchen Station in Plön, zum korreſpondierenden Mitglied ernannt. IX, Jiſcherei⸗ und Jiſchmarktberichte. Bericht über den Engrosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 24. März bis einſchließlich 7. April 1904. Nach wie vor bleiben Schleie und Karpfen begehrt. Die Zufuhren find durchaus unge⸗ nügend. Wo ſollen dieſe auch herkommen? — Die Produktion in Schleien reicht bei weitem nicht aus; das Ausland muß hier aushelfen. Dabei wird die Zufuhr vom Auslande durch die neuerdings zum Anſatz gebrachte doppelte Fracht recht empfindlich erſchwert, wenn nicht geradezu unmöglich gemacht. Lebend zum Verſand kommende Fiſche wurden bisher ohne Ausnahme zu einfachen Fracht- ſätzen als Eilgut befördert; jetzt erhebt man für alle Sendungen in nicht geaichten Faſtagen die doppelte (volle Eilgut⸗) Fracht. Die Karpfenbeſtände ſind geräumt; eine friſche Zufuhr darin iſt jetzt geradezu unmöglich. Umſomehr iſt es zu bedauern, daß in Berlin noch immer die Stapel⸗ plätze fehlen, in denen die großen Zufuhren im Winter Aufnahme finden könnten, um zu einem guten Teile bis zum Sommer darinnen gehalten zu werden; es würden dieſe Beſtände zum Nutzen der Produzenten wie der Konſumenten zu guten Preiſen abſetzbar ſein. Den Verkauf des ganzen Produktes nur auf die Wintermonate zu beſchränken, dürfte nicht gut ſein. März Karpfen: Mark April Karpfen: Mark 24. lebend, Galizier, 50er 64 6. lebend allein Sets 65 — 71 55 105 nE 54—57 G. tot, fein: 49 = non Er ehe er März Schleie: Mark 26 n j 25 lebend „ X RE rer 110-113 FTT el erieil euhel ee e .eile 47 25 97 103 auenlebend, ser 75 — 78 = a 45—50 6 e e,, d 17 0 30. tot x s 8 2b. leben dns aan 100 N Na e Se 48—49 31 122 F EL E els rarr 77—81 = * CS ABER N ra Spt April e N 102 p . ar lebend geo 8 102 2. lebend, Galizier, 60 er.. 77 5 VV 115 hi: 1 IIC 71 — 75 eben dgdgd O0 123 r 54 lebend, witten 100—104 Fischzuchtanstalt in Unterfranken, in vorteilhafter Lage und ſehr gut eingerichtet, mit bedeutendem Abſatz, prachtvolle Wohnung dabei, — à2u verkaufen, eventuell Beteiligung mit zirka Mk. 20,000. —. Beſte Gelegenheit zu einer angenehmen und ſicheren Exiſtenz. Gefl. Offerten unter U 1251 an Haaſenſtein & Vogler, A.⸗G., Würzburg. 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Heſſen, des Kheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Fiſcherei⸗ vereins für die Provinz Poſen, des Hentral-Sifchereivereins für Schleswig⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Verbindung mit Fachmännern Deutfdlands, Gſterreich-Angarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayeriſchen und vom Deutſchen Zifhereiverein. Nr. 9. München, den 1. Mai 1904. XXIX. Jahra. Inhalt: I. und II. Bekanntmachungen. — III. Fiſchegel und Trypanoſomen. — IV. Der Hecht. — V. Zur Naturgeſchichte der Regenbogenforellen. — VI. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Fiſchzucht. — VII. Vermiſchtes. — VIII. Vereinsnachrichten. — IX. Fragekaſten. — X. Literatur. — XI. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel uur mit Erlaubnis der Redaktion geitattet.) I. Bekanntmachung. Am Freitag, den 10. Juni ds. Is., nachmittags 4 Uhr, findet in Danzig im Landes⸗ hauſe die diesjährige Hauptverſammlung des Deutſchen Fiſchereivereins ſtatt. Tagesordnung: 1. Rechenſchaftsbericht. 2 Mitteilung des Etats für das Jahr 1904. 3. Wahlen. 4. Beſtätigung der vom Vorſtande gewählten Reviſoren. 5. Beratung etwaiger Anträge. 6. Vortrag. Am Donnerstag, den 9. Juni ds. 3%, abends 6 Uhr, findet am gleichen Orte die Sitzung des Geſamtausſchuſſes des Deutſchen Fiſchereivereins ſtatt. Hierzu ergehen an die Herren Mitglieder des Geſamtausſchuſſes noch beſondere Einladungen. 166 — Indem ich das Vorſtehende zur Kenntnis unſerer Mitglieder bringe, lade ich dieſe und die Freunde unſeres Vereins zu recht zahlreichem Beſuche ein. Berlin, im April 1904. Der Präſident des Beutfchen Fiſchereivereins. gez.: Herzog zu Trachenberg, Fürſt von Hatzfeldt. II. Bekanntmachung. An der teichwirtſchaftlichen Verſuchsſtation zu Trachenberg in Schleſien wird von Montag, den 6. Juni, nachmittags, bis einſchließlich Freitag, den 10. Juni 1904 ein Kurſus in der Teichwirtſchaft abgehalten werden. Es finden Vorträge über folgende Hauptthemata ſtatt: Naturgeſchichte, natürliche und künſtliche Nahrung des Karpfens, ſeine Raſſen und die Methoden ſeiner Aufzucht. — Naturgeſchichte, Aufzucht und Verwendung ſonſtiger Teichnutz⸗ fiſche. — Alters- und Wachstumserkennung der Fiſche, ſpeziell des Karpfenbeſatzes, ver⸗ bunden mit praktiſchen Unterweiſungen. — Fiſchfeinde und Fiſchkrankheiten. — Teichfauna⸗ und -flora, Teichplankton, Anlage und Bonitierung der Teiche ꝛc. Weitere fiſchereiliche Vorträge ſind dem Leiter der Station gütigſt in Ausſicht geſtellt. In Verbindung mit den Vorträgen ſtehen Exkurſionen nach den Verſuchsteichen der Station, nach den Laich⸗, Brut-, Stred- und Abwachsteichen und den Winterhältern der Herzogl. Trachenberg'ſchen Teichverwaltung. Der Kurs iſt unentgeltlich. Anmeldungen werden ſpäteſtens bis zum 30. Mai cr. erbeten. — Recht⸗ zeitige Wohnungsanfragen erledigt bereitwilligſt Hotelbeſitzer Hübner, „Deutſches Haus“, Trachenberg, Schlefien. Dr. Hoffbauer. III. Jiſchegel und Trypanoſomen. Auf die Aufforderung an die Leſer in Nr. 23 pro 1903 der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“ be⸗ treffs Auftretens der Fiſchegel in der Teichwirtſchaft Mitteilungen zu machen, nehme ich mir die Freiheit, meine in dieſer Beziehung geſammelten Erfahrungen bekanntzugeben. Vor allem ſende ich voraus, daß ich langjähriger Leiter einer der größten, ungefähr 1400 ha umfaſſenden, Teichwirtſchaften Böhmens bin. a Ein ſtarkes und wahrhaft verheerendes Auftreten der Fiſchegel in unſerem Fiſchbeſtande habe ich anfangs der neunziger Jahre durch eine Reihe von Jahren beobachtet und ziemlich ſtark mitempfunden. Da die Waſſerverhältniſſe vielleicht doch nicht ganz ohne Einfluß auf die Maſſenvermehrung dieſes Paraſiten ſind, ſo darf man nicht unerwähnt laſſen, daß ſich mit Ausnahme des Jahres 1893 die oben erwähnte Zeitperiode durch bedeutende Näſſe infolge abnormaler Niederſchlagsmengen auszeichnete, ſo daß während dieſer Zeit unſere Teichwirt⸗ ſchaft durch oftes Hochwaſſer, im Jahre 1895 und 1897 ſogar durch eine bedeutende Kata⸗ ſtrophe heimgeſucht wurde. Das maſſenhafte Auftreten der Fiſchegel während dieſer Zeit habe ich vor allem in den Generationsteichen wahrgenommen, da ja auch die verheerende Wirkung dieſer Paraſiten hier am deutlichſten wahrgenommen werden konnte. Unſere Generationsteiche find 3 — 10 ha groß, liegen in einer Seehöhe von ungefähr 500 m und der Boden iſt aus Verwitterungs produkten der Granitformation zuſammengeſetzt. Die Schlammſchichte iſt von 5— 20 em Mächtigkeit. Als ich das erſte maſſenhafte Auftreten der Fiſchegel in dieſen Generationsteichen beobachtete, konnte man die Zahl dieſer Schmarotzer wohl auf Millionen rechnen. Bei der Abfiſchung zeigten nicht nur die Generationskarpfen, ſondern auch die geſamte Fiſchbrut deut⸗ liche Merkmale der verheerenden Tätigkeit der Blutſauger. Wie viele Opfer unter der Fiſch⸗ brut zugrunde gingen, läßt ſich ſelbſtverſtändlich nicht genau beſtimmen, doch waren die Ber: luſte ziemlich ſtark, da im Vergleich zum Durchſchnitte vergangener Jahre die Ausbeute ge⸗ 167 ringer war. Die geſamte Fiſchbrut zeigte ein krankhaftes, keilförmiges Ausſehen, war durd- wegs abgemagert und jedes Stück hatte einen oder mehrere hochrote Pünktchen am Leibe, die offenbar von den Blutegeln als vernarbte Saugſtellen herrührten. An vielen Exemplaren waren die Fiſchegel an allen Körperteilen feſtgefreſſen. Ich bemerke, daß wir ausſchließlich nur Spiegel⸗ und Lederkarpfen züchten und daß ſomit die äußere Verwundung an denſelben leicht kenntlich iſt. Die befallene Brut wurde ſelbſtverſtändlich nicht ausgeſetzt, ſondern entweder vernichtet oder in Hechtenteiche geworfen. Es kamen jedoch Jahre vor, wo die Brut nicht beſonders geraten iſt und wo wir genötigt waren, auch dieſe Brut zu verwenden. Die Abgänge bei einer ſolchen Brut ergaben bei der darauffolgenden Abfiſchung 50 %%. Die übriggebliebenen Fiſche, welche inzwiſchen zu Satz⸗ fiſchen herangewachſen ſind, haben ſich vollkommen erholt, ohne daß eine auffallende Abnahme im Durchſchnittswachstum beobachtet worden wäre. Es war intereſſant, die abgefiſchten Teiche anzuſehen. Der Schlamm war buchſtäblich voll Fiſchegeln aller möglichen Größen von 1—10 cm Länge. In unſerer Teichwirtſchaft beſteht das Prinzip, die Generationsteiche nach jedem Turnus zu ſämern, es erfolgt alſo die Brache jedes zweite Jahr. — Die Brachlegung des Teiches war bis jetzt ein empfohlenes Mittel gegen das maſſenhafte Auftreten von Egeln; doch nach der obigen Schilderung konnte dieſe wirtſchaftliche Maßregel die Maſſenvermehrung nicht hintan⸗ halten, da, wie ich näher ſchildern werde, der Fiſchegel im trockenen Schlamm ohne Ge⸗ fährdung ſeiner Lebensfunktionen das ganze Jahr überdauern kann. Ich verſuchte nämlich, um die Vernichtung der Fiſchegel herbeizuführen, das Ausfahren des Schlammes, als der Brutſtätte dieſes Paraſiten, ferner das Aufackern jener Flächen, die mit Rückſicht auf den Waſſerabfluß nicht ausgefahren werden durften; doch blieb auch das ohne Erfolg. Ich fahndete nach der Urſache, indem ich den ausgeführten Schlamm, aus dem Kompoſte errichtet wurden, einer gründlichen Unterſuchung unterzogen habe. Zu meiner Ueberraſchung fand ich, daß der Schlamm, der ſchon durch zwei Jahre als Kompoſt gelegen hatte, Millionen von Fiſchegeln in kleinwinzigen Kapſeln beherbergte, die durchwegs lebensfähig waren, welcher Um— ſtand mir die Erfolgloſigkeit der Brache klarlegte. Ich machte ferner die Wahrnehmung, daß ſich eine ungeheuere Anzahl von Fiſchegeln während der Brache in die Waſſerabzugs⸗ gräben, in das Zapfenhaus, in die Teichröhre, insbeſonders aber in die Schlägelgrube, wo ja während der Brache das Waſſer abgeleitet wird, geflüchtet hatte. Nach der Brache und hierauf folgender Wiederbeſpannung des Teiches ſind die Fiſch— egel aus ihren Schlupfwinkeln herausgekommen und das Waſſer wurde neuerdings ſtark be⸗ völkert und die Maſſenvermehrung fing von neuem an. So mußte ich zu einem radikaleren Mittel greifen. Die neben dem Teiche liegenden Kompoſthaufen wurden umgegraben und mit Kalk vermiſcht, der Teich ſodann während der der Abfiſchung folgenden Brache ausgiebig ge— kalkt, ſo zwar, daß auf 1 ha 15 Zentner Staubkalk ausgeſtreut wurden. Hiebei habe ich aber auf das Aſyl des Paraſiten, nämlich das Zapfenhaus und die Schlägelgrube, nicht ver- geſſen und in das darin befindliche Waſſer ausgiebig Kalk hineinwerfen laſſen. Die Wirkung hat ſich hier ſofort gezeigt, denn in einem Augenblick, ſobald ſich aus dem Waſſer Kalkmilch gebildet hatte, waren Unmaſſen von dieſen Paraſiten auf der Oberfläche des Waſſers und gingen zugrunde. Die Wirkung im Teiche konnte ich ſelbſtverſtändlich nicht ſofort wahrnehmen, ſondern erſt nach erfolgter abermaliger Abfiſchung im darauffolgenden Turnus und ich kann nur mit Freuden konſtatieren, daß der Erfolg ein durchſchlagender war. Seit dieſer Zeit ſind unſere Generationsteiche von dieſen Paraſiten vollkommen geſäubert. Meine Befürchtung, daß das intenſive Kalken des Teiches die Vermehrung und Bildung des Planktons ſchädlich beeinfluſſen würde, indem ja mit den Fiſchegeln ſelbſtverſtändlich auch die ganze Brut der Mikrofauna, welche am Teichboden ihre Lebens bedingungen findet, zu⸗ grunde gehen müſſe, hat ſich nicht erfüllt und bei der darauffolgenden Abfiſchung war die Ausbeute an Brut nicht nur viel ausgiebiger, ſondern auch in Bezug auf die Qualität äußerſt befriedigend. Inwiefern die Waſſerverhältniſſe, als Näſſe und Dürre, die Maſſenvermehrung der Egel beeinfluſſen, vermag ich nicht zu beurteilen. Theodor Mokày, Schlüſſelburg in Böhmen. Forſtmeiſter und Domänenadminiftrator. 168 Nachſchrift der Red. Die vorſtehenden ſehr intereſſanten Mitteilungen deuten wohl mit Sicherheit darauf hin, daß bei dem ſtarken Abgang von Karpfen, der in einzelnen Fällen ſelbſt bis zu 50 959 betragen hatte, ſehr wahrſcheinlich die von den Egeln übertragenen Blut- trypanoſomen die eigentliche Todesurſache abgegeben haben. Nach den in der Biologiſchen Verſuchsſtation zu München angeſtellten Unterſuchungen ſcheint es, als ob überall, wo Fiſchegel. in Karpfenteichen vorkommen, auch Trypanoſomenerkrankungen gleichzeitig vorhanden find; doch läßt ſich noch nicht beurteilen, unter welchen Umſtänden Trypanoſomenerkrankungen verhängnis⸗ voll werden können, reſp. warum ſie, wie es ſcheint, in den meiſten Fällen harmlos verlaufen. Da es ſich aber um eine in der Karpfenzucht weit verbreitete Erkrankung handelt, die in gewiſſen Fällen größte Bedeutung hat, ſo ſind weitere Mitteilungen über das Auftreten von Fiſchegeln im Zuſammenhang mit Abgang oder Abnahme im Wachstum ſehr erwünſcht. Wir bitten daher unſere Leſer freundlich, zu dieſer Angelegenheit weitere Stellung zu nehmen. IV. Der Hecht. Von einem Berufsfiſcher. In Nr. 7 der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ tritt Herr W. Hermann, Bayreuth, für die Barbe als Beſatzfiſch für gewiſſe verarmte Gewäſſer und Flüſſe ein und verübt zugleich am Hecht eine Kritik, welche mich veranlaßt, zugunſten dieſes verpönten Fiſches einige Zeilen hierüber zu veröffentlichen. Zu dieſem Zwecke entnehme ich Auszüge eines Berichtes über meinen früheren Fiſchereibetrieb in einem Zufluß der Donau und bemerke ausdrücklich, daß nachſtehende Schilderung der Erträgniſſe buchmäßig bis nahezu Mitte vergangenen Jahr- hunderts zu beweiſen iſt. In dieſem Fluſſe herrſcht heute noch im oberen Teil ſeines Laufes die Bachforelle vor. Im Mittellauf bis zur Einmündung war früher der Beſtand gemiſcht aus Bachforellen, Hechten, Barben, Weißfiſchen u. ſ. w. Doch war hier der Hecht der Hauptfiſch, der Brot- fiſch. In dieſem Mittellauf waren mein verſtorbener Vater und ſpäter ich jahrzehntelang Pächter einer zirka 12 km langen Flußſtrecke, welche wegen Verkrautung im Sommer nur von Oktober bis April befiſcht werden konnte. Betrieben wurde die Fiſcherei mit Zug- und Spiegelnetzen. Mit Hilfe einer Brutanſtalt wurden jährlich 20000 Bachforellen in den Fluß geſetzt, ein größeres Quantum angebrüteter Bachforelleneier auch anderweitig abgegeben. Das Fiſchereierträgnis ſicherte mit Nebenbetrieb meiner Familie Fortkommen, allerdings ohne hiebei zu beſonderer Wohlhabenheit gelangen zu können. Mitte der achtziger Jahre begann infolge Einlaufs ſchädlicher Fabrikabwäſſer ein Fiſchſterben, welches in wenigen Jahren den ganzen Fiſchbeſtand vernichtete und von allge— meinem Intereſſe iſt wohl aus nachſtehender Tabelle zu erſehen, welche Fiſchart dieſe jetzt noch ungehinderte Vergiftung am längſten aushielt. Fiſchereierträgniſſe im Jahres durchſchnitt. Fiſcharten | Erlös im Jahresdurchſchnitt Fang per Pfund | Preis per Pfund Jahr | | | | Forellen Hechte a "| Forellen Hechte 11 u. Mark 1862—1870 | 221 1062 | 50 50 Kreuzer 24 Kreuzer 8 Kreuzer 1096 1870-1884 300 1000 50 | 2 Mk. 90 Pfg. 40 Pfg. 1550 1884—1886 | 150 800 8 990 40 1054 1886 1888 75 600 N Rn 90 0 690 18881890 50 60 EN Dan M 640 l dl, „ J A 1894194 —ʃ— = ln — | | | | — e 169 — 8 Aus dieſem Auszug iſt zu erſehen, daß der Hecht die Haupteinnahme des Fiſcherei— betriebs bildete, daß dieſer Fiſch ſich am widerſtandsfähigſten gegen Verunreinigung zeigte und nur infolge Nahrungsmangels an Weißfiſchen, Groppen, Grundeln u. ſ. w. ſich ver- minderte und ausſtarb. Daß der Hecht ſchlimmer angeſchrieben ſteht als er wirklich iſt, kann ich aus langjähriger Erfahrung bezeugen. Gefangen geſetzt ſpeit er ſich aus, er ent— leert ſich ſeines Mageninhalts. Bei Reviſion der Fiſchkäſten fand ich hauptſächlich geſpieene Weißfiſche, Groppen, Grundeln, Fröſche, auch hie und da einen kleineren Mitbruder, aber ſelten eine Forelle, welche die Gefangenen von ſich gegeben hatten. Aber ſpielt ſich die Bach— forelle und die Regenbogenforelle nicht auch als Räuber auf? Zwei- bis dreipfündige Exemplare dieſer Salmoniden hauſen in forellenreichen Bächen und Flüſſen geradezu verheerend und es liegt oft gar nicht in unſerer Macht, dieſer Räuber habhaft zu werden, wie der Züchter in ge— ſchloſſenen Teichen, der ſeinen Fiſchbeſtand in der Hand hat. Bei Beſetzung eines Gewäſſers mit geeigneten Fiſcharten iſt es doch von größter Wichtigkeit, die Urſache der Verarmung desſelben zu wiſſen. Iſt der Beſtand infolge ſchäd— licher Fabrikabwäſſer dezimiert oder vernichtet? Iſt die Verunreinigung eine vorübergehende oder dauernde? In beiden Fällen iſt aber die Barbe am wenigſten als Beſatzfiſch geeignet, ebenſowenig allerdings der Hecht, wenn ihm dem die hauptſächlichſte Exiſtenzbedingung, das Futter, fehlt, Forellenbarſch, der, ebenſo Raubfiſch, noch höhere Anſprüche an reines Waſſer ſtellt. Hier oder der können nur Aal und Karpfen in Betracht kommen. Herr Hermann ſagt: Auch der Karpfen ſpielt als Flußfiſch keine dankbare Rolle. Hiebei kommt doch in erſter Linie die Strömung der Untergrund und die Beſchaffenheit des Waſſers in Betracht, um ein Gedeihen des Karpfen zu erwarten. Wir haben leider durch die Induſtrie ſchon viele fiſcharme Gewäſſer, in welchen nur durch Beſatz mit Aalen und Karpfen noch etwas erreicht werden kann. Wenn Herr Hermann ſagt: In kleinen Flüſſen, welche eine Gewähr für das Fort- kommen aller Fiſcharten bieten, iſt der esox lucius eine Geißel und gehört ausgerottet und dann erſt recht, wenn er in bedeutender Zahl und Größe vorkommt, ſo möchte ich ihn fragen, welche Fiſchart er mir anrät? Etwa die Barbe? Dieſe war bei der Waſſer— verunreinigung noch empfindlicher als ſelbſt die Bachforelle. Daß in reinen Flüſſen mit Be— ſtand an Forellen und Barben keine Hechte geduldet werden ſollen, weiß jeder Fiſcher, aber ich hätte vor Eintritt des Fiſchſterbens in meinem Pachtbezirk jeden verlacht, der mir an— geraten hätte, den Hecht, meinen Brotfiſch, auszurotten und mit erheblichem Aufwand Geld und Zeit eine andere Fiſchart einzubürgern. Bei den dermaligen Lebensanforderungen, ſei er Teichwirt oder Flußfiſcher, kommt für jeden nur die Frage in Betracht: Welche Fiſch— art wirft mir bei meinen Verhältniſſen am meiſten ab und wenn ich ein gutes Hechtwaſſer habe, werde ich meinen Beſtand einer anderen ungewiſſen Fiſchart zuliebe nicht opfern. In unſerem Hauptabſatzgebiet, München iſt, der Hecht ein ſehr geſuchter und gut be— zahlter Fiſch, außer Salmoniden wird kaum ein höherer Preis für andere lebende Fiſcharten dort angelegt. Der Zweck dieſer Zeilen ſoll durchaus nicht ſein, Herrn Hermann ſeine belehrenden Aus— führungen abzuſchwächen, aber hüten wir uns bei dem Schlagwort: „den rechten Fiſch ins rechte Waſſer“ Experimente anzuſtellen, welche wir ſpäter bitter bereuen möchten. Maulbronn in Württemberg. Ocker. V. Zur Naturgeſchichte der Negenbogenforelle. Angeſichts der verſchiedenen Erfahrungen, welche in Deutſchland mit dem Ausſetzen der Regenbogenforellen in offenen Gewäſſern gemacht werden und der großen Wichtigkeit, welche eine genauere Kenntnis der Naturgeſchichte der Regenbogenforelle in ihrem Heimatlande Amerika für unſere Ausſetzungsverſuche beſitzt, werden nachſtehende Ausführungen des be— kannten amerikaniſchen Fiſchereikommiſſärs, Herrn H. M. Smith, welche derſelbe auf eine An— frage an die Redaktion der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ zu richten die Freundlichkeit hatte, weitere Kreiſe intereſſieren. „Trotz der eifrigen und zahlreichen Forſchungen über die Regenbogenforellen in den 170 Vereinigten Staaten find die Unterſchiede zwiſchen Regenbogenforellen (S. Irideus), Stahlkopf⸗ forellen (S. gairdneri) und ſchwarz gefleckten Forellen (S. clarkii) nicht vollſtändig geklärt. Immerhin kann behauptet werden, daß dieſe drei Arten drei mehr oder weniger verſchiedene Gruppen bilden, welche folgendermaßen unterſchieden werden können: Salmo gairdneri: Schuppen von mittlerer Größe, 150 bis 180 in einer Reihe; Mund von mittlerer Größe, rötliche Seitenlinie, nicht rot an der Kehle zwiſchen den beiden Unter- kiefern. Dieſe Art bewohnt die Küſtenflüſſe von Californien bis Alaska und wandert den Columbiafluß aufwärts bis zu den Great Shoſhonefällen des Snake Rivers. Die Wander— formen haben wie der Lachs die Gewohnheit, flußaufwärts bis zur Quelle zu ſteigen, ſie er- reichen ein Gewicht von mehr als 20 Pfund; Standfiſche wiegen zwiſchen / bis 6 Pfund. Im unteren Columbiafluſſe und in Alaska wird S. gairdneri genau von S. clarkii, in Alaska. auch von 8. Irideus unterſchieden, während in den Gewäſſern öſtlich der Cascade Mountains S. gairdneri und S. clarkii nicht unterſchieden werden können, da ſie hier entweder gar nicht verſchieden oder unentwirrbar vermiſcht find. Standfiſche werden im Süden zu ausgeſprochenen Regenbogenforellen und im Norden zu ſogenannten Kamloops-Regenbogenforellen. Salmo Irideus: Schuppen von gewöhnlicher Ausdehnung, 120 bis 180 im einer Reihe, Mund klein, ein rötliches Seitenband bei beiden Geſchlechtern; gewöhnlich nicht rot am Unterkiefer; bewohnt Bergflüſſe von Californien, Oregon, Waſhington und Alaska, findet ſich aber hauptſächlich in Californien und Oregon, verbleibt meiſtens in den Flüſſen, ſteigt jedoch manchmal zum Meere hinab; Gewicht '/, bis 12 Pfund. Von Einigen wurde voraus—⸗ geſetzt, daß junge S. gairdneri, welche in einem Alter von ſechs Monaten oder zwei bis drei Jahren zum Meere wandern, zum Laichen als typiſche S. gairdneri zurückkehren, während ſie, wenn ſie in den Flüſſen verbleiben, ſich zu Regenbogenforellen entwickeln. Immerhin kann behauptet werden, daß im Norden die beiden Fiſche leicht zu unterſcheiden ſind, und daß die Schuppen der Regenbogenforellen immer größer find, als diejenigen der 8. gairdneri. Salmo clarkii (mykiss): Schuppen klein, 150 bis 190 in der Reihe, großer Mund, kein roter Seitenſtreifen, immer ein roter Fleck am Unterkiefer; lebt in Küſtenflüſſen Cali⸗ forniens und Alaskas, den Quellen des Columbia- und Snakefluſſes, allen klaren Strömen zu beiden Seiten des Felſengebirges; in Alaska wandert ſie zum Meere, ſie erreicht ein Gewicht bis zu 30 Pfund. In der Sierra Nevada und im Columbiafluß kommen Zwiſchen— formen von S. clarkii und S. gairdneri vor“. H. M. Smith, Acting Commiſſioner. VI. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Jiſchz ucht. Von M. Schumacher⸗Kruft. Recht häufig hört man die Frage von denen, die einen Bach mit Jungbrut bevölkern ſollen: „Wo ſoll ich die Fiſchchen ausſetzen? Soll ich dieſelben an die erſte beſte Stelle im Bache ausſchütten? Oder habe ich da auch noch das Eine oder Andere zu beobachten?“ Wenn man die Fiſchchen möglichſt raſch los ſein will und dabei wenig auf guten Erfolg rechnen mag, nun dann ſchütte man, ſowie man ans Waſſer kommt, die Kanne mit einem Plumps ins Waſſer um und wende ſich, damit man den Haufen Elend nicht ſehe, raſch um und gehe. Wem's aber darauf ankommt, mit dem Ausſetzen der Forellenbrut etwas zu erzielen, der ſuche zunächſt die zum Ausſetzen geeigneten Stellen auf und zweitens beobachte er bei dieſer Arbeit die notwendigen Vorſichtsmaßregeln. — Welches ſind denn geeignete Stellen? Ein Blick in das natürliche Laichleben der Forelle verrät dies. Wenn die Laichzeit dieſes Fiſches. beginnt, ſo verläßt er ſeinen bisherigen Standort, an welchem er vielleicht das ganze Jahr durch ein beſchauliches und räuberiſches Daſein geführt hat. Er ſegelt gegen den Strom immer weiter hinauf. Vielleicht biegt er bald rechts oder links in ein kleines Seiten⸗ bächlein ab. Hier findet er raſch, was er ſucht: kühles, klares Waſſer, ſandiges Bett und frei von räuberiſchem Forellenvolk. Hier werden die Eier in den Sand gebettet und dann, die Forelle traut ſich jedenfalls ſelber nicht, kehrt ſie den Laichplatz die Schwanzfloſſe zu und zieht talwärts. Die Eier ſind dort oben ſicher, ſie ſchlüpfen aus und dort lebt auch die N 1 er Barrel — Brut und kommt durch. — Dies iſt ein Fingerzeig für uns, wohin wir die junge Brut aus⸗ ſetzen ſollen. Es kann nicht von jedem verlangt werden, daß er 10 — 12 km den Bach hinauf wandern ſoll, um möglichſt nahe der Quelle das Ausſetzen zu beſorgen. Wohl ſoll man aber die beiderſeitigen Nebenbächlein, und ſeien es noch jo kleine Rinnſale, aufſuchen und da⸗ hinein die jungen Fiſchchen ſetzen; dort gedeihen ſie. Am Bache angelangt iſt es zunächſt Aufgabe, den Temperaturunterſchied zwiſchen dem Waſſer der Transportkanne und dem des Baches auszugleichen. Auf der Reiſe iſt die Tem⸗ peratur der Kanne jedenfalls geſtiegen und es würde unbedingt ſchädlich auf die kleinen Fiſchchen einwirken, wollte man dieſe ohne weiteres in den Bach ausſchütten. Man ſchöpfe daher einige Minuten lang fortwährend Waſſer aus dem Bache in die Kanne und nun erſt kann man dazu übergehen, die Fiſchchen dem Bache zu übergeben. Zu dieſem Zwecke ſtelle man die Kanne in den Bach und öffne die ſeitlich unten angebrachte Schraube. Mit dem ausſtrömenden Waſſer wird ſofort ein Teil der Fiſchchen in den Bach gelangen. Nachdem man die Schraube wieder geſchloſſen, gehe man 20 bis 30 Schritte weiter hinauf und wieder⸗ hole hier dasſelbe. Auf dieſe Weiſe werden die Fiſchchen auf die Bachſtrecke verteilt, was in⸗ ſofern notwendig und nützlich iſt, als erſtens dem einzelnen Fiſchchen mehr Nahrung zur Ver⸗ fügung ſteht und zweitens etwaige Räuber (Waſſervögel und dergleichen) nicht ſo leichte Arbeit haben, falls es ihnen gelingen ſollte, die Ausſetzſtelle ausfindig zu machen. — Geſunde Brut ſachgemäß ausgeſetzt, wird ſich ſofort an ihrem neuen Beſtimmungsorte heimiſch fühlen. Es iſt eine Freude zu beobachten, wie die Tierchen ſofort gegen den Strom ankämpfen, die einen ſuchen ein ſchützendes Blatt oder Steinchen auf, die anderen ſchwimmen aufwärts, wieder andere gehen mit dem Strome und bald ſind alle dem Blicke des Beobachters entſchwunden. Auf dem Transporte geſchwächte Brut dagegen zeigt ihre Schwäche ſofort beim Ausſetzen. Die Fiſchchen laſſen ſich ausnahmslos mit dem Waſſer abwärts treiben, viele liegen dabei auf der Seite und jedenfalls geht der größte Teil derſelben ſehr raſch ein und dann kann freilich von einer Aufbeſſerung des Fiſchbeſtandes durch Ausſetzen von Brut nicht die Rede ſein. VII. Vermiſchte Mitteilungen. Preisbewerbungen beim Zentrallandwirtſchaftsfeſt (Oktoberfeſt) in München. Wir machen darauf aufmerkſam, daß unter den Preiſen für allgemeine und beſondere Leiſtungen auf dem Geſamtgebiete der Landwirtſchaft, welche gelegentlich des Oktoberfeſtes alljährlich ver- liehen werden, auch hervorragende Leiſtungen auf dem Gebiete der Fiſchzucht, insbeſondere der Teichwirtſchaft, preisfähig ſind. Die betreffenden Anträge ſind bei den zuſtändigen Be⸗ zirksausſchüſſen zu ſtellen und müſſen eine genaue Darſtellung aller für preisfähig erachteten Leiſtungen enthalten. Hochſeefiſcherei. Ein Rückblick auf die Ergebniſſe der Seefiſcherei, ſoweit ſie von der Weſer aus betrieben wird, ergibt, daß eine Zunahme für 1903 nur ſeitens der Fiſcherei⸗ geſellſchaft „Nordſee“ in Nordenham zu konſtatieren iſt, während die übrigen Geſellſchaften einen allerdings nur geringfügigen Rückgang aufweiſen. Folgende Ueberſicht läßt die Richtigkeit dieſer Behauptung evident erkennen. Nach dem im Auktionsverkaufe beziehungsweiſe im Ver⸗ ſand erzielten Erlöſe betrugen die Einnahmen für Geeſtemünde: Nordenham: Bremerhaven: im Jahre 1902: 5 125 325 1 831 242 875208 Mark. im Jahre 1903: 5 100 000 2 000 000 770/000 „ mithin weniger: 25 325 — 105 208 Mark. mehr: — 168 758 . Für die von der Elbe aus betriebene Seefiſcherei ergaben ſich hinſichtlich der Auktions⸗ erlöſe für die letzten Jahre folgende Zahlen. Es wurden erzielt: in Hamburg: in Altona: im Jahre 1901: 3 084 111 2 258 949 Mark im Jahre 1902: 4 158 853 1928 im Jahre 1903: 3 830 000 2820000 „ 172 Hiernach befindet fih Altona in ſteigender, Hamburg in abnehmender Linie. Ins⸗ geſamt wurden von ſämtlichen Hochſeefiſchereimärkten Deutſchlands in den letzten drei Jahren erzielt: 1901: 12 149973, 1902: 14 483 825, 1903: 14 500 000 Mark. Dieſe Zahlen bedürfen keines Kommentars und zeigen die eminente Bedeutung der deutſchen Hoch⸗ ſeefiſcherei in vollem Umfange. Hinſichtlich der Menge der angebrachten Seefiſche ſei noch be⸗ merkt, daß ſie 1902 ſich auf 130 000 000, 1903 hingegen auf 150 000 000 Pfund belief. Große Fiſche. Am Gründonnerstag hatte ein Fiſcher in Winzenhofen a. Jagſt bei Krautheim das ſeltene Glück, in der Jagſt einen Hecht von 22 Pfund mit dem Hamen zu fangen. Was mag dieſer alte Sünder — der Hecht nämlich — alles auf ſeinem Gewiſſen gehabt haben. Die Faſttage zu halten ſoll dem Fiſcher nicht allzu ſchwer geworden ſein. — Kürzlich machte durch viele Zeitungen die Nachricht von dem Fang einer 15 pfündigen Forelle in einem Bache bei Pforzheim die Runde. In Wirklichkeit hat dieſelbe nur 8½ Pfund ge⸗ wogen, was für eine Bachforelle immerhin ein reſpektables Gewicht iſt. Gerne geſehen ſind ſolche Gäſte in einem Bache allerdings nicht. Pforzheim, 22. April 1904. Prof. Gg. Meixner. Kurſus in der Meeresforſchung. Auch in dieſem Jahre wird bei genügender Teilnehmer⸗ zahl in Bergen vom 15. Auguſt bis 15. Oktober ein Kurſus in Meeresforſchung abgehalten werden. Die Kurſe werden nach folgendem Plan erfolgen: Herr Dr. Johann Hjort wird eine Ueberſicht über die Biologie der wichtigſten Fiſcharten des Nordmeeres (Laichplätze, Eier, Jungfiſche, Wachstum und Wanderungen) geben und die wichtigſten Fiſchereien der Nordſee und des norgwegiſchen Nordmeeres, die Dorſch-, Heringsfiſchereien und die Schleppnetzfiſchereien, behandeln, Herr B. Helland⸗Hanſen hält praktiſche Uebungen in den Methoden der ozeano⸗ graphiſchen Unterſuchungen ab und gibt eine Ueberſicht über die bisherigen ozeanographiſchen Unterſuchungen in den nordeuropäiſchen Meeren. Ferner hält er Vorleſungen über theoretiſche Hydrographie, einſchließlich der hydrodynamiſchen Berechnung der Meeresſtrömungen. Herr Dr. H. Gran behandelt kursmäßig das Plankton der Nordſee und des norwegiſchen Nord- meeres, das Verhältnis desſelben zu den Meeresſtrömungen, ſeine Verbreitung und Entwick⸗ lung und gibt außerdem eine ſyſtematiſche Ueberſicht und Demonſtration ſämtlicher Arten, im beſonderen der Peridineen und Diatomeen. Daneben macht er die Teilnehmer mit den Methoden für Kultur und Unterſuchung der Meeresbakterien bekannt. Herr Dr. Appelöf end- lich gibt eine ſyſtematiſche Ueberſicht über die wichtigſten Tierformen (Fiſche und Evertebraten) der norwegiſchen Fjorde, des norwegiſchen Nordmeeres und der Nordſee, nebſt Demonſtr ationen und Anleitung zum Beſtimmen. Außerdem veranſtaltet er Exkurſionen in den angrenzenden Fiorden zu dem Zweck des Studiums der Evertebratenfauna. Der Unterricht und die Uebungen ſind gratis. Anmeldungen ſind bis ſpäteſtens 15. Juli an Dr. Hjort, Bergen, zu richten. Die Giftigkeit der Auſtern. Im „Archiv für experimentelle Pathologie und Pharma⸗ kologie“ ſind neuerdings von Herrn Dr. Theſen Studien über die paralytiſchen Formen der Vergiftung durch Muſcheln veröffentlicht worden. Theſen beobachtete im Rigshoſpital zu Chri⸗ ſtiania mehrere Fälle von Vergiftung durch den Genuß von Hafenmuſcheln. Sie waren ganz ähnlich wie die Vergiftung mit dem Pfeilgift Curare, durch ausgedehnte Lähmungen charak⸗ teriſiert. Der Tod erfolgte durch Lähmung des Atemmechanismus. Theſen fand nun, daß ein alkoholiſches Extrakt des Mageninhaltes ſolcher Patienten bei Mäuſen ebenfalls Lähmungen hervorrief. Auch aus Muſcheln, die an derſelben Stelle gefiſcht waren, wo die von den Er- krankten genoſſenen herſtammten, ließ ſich ein Extrakt von gleicher Giftwirkung herſtellen. Um die Frage zu entſcheiden, ob es ſich um eine Erkrankuug der Muſcheln ſelbſt oder nur um die Aufſpeicherung eines Giftes im Muſchelkörper handelt, wurde folgender Verſuch angeſtellt: Es wurden giftloſe, außerhalb des Hafens gefiſchte Muſcheln in verſchiedene Aquarien geſetzt, deren Waſſer mit dem Pfeilgift „Upas“, mit Curare und mit Strychnin vergiftet worden war. Es ergab ſich das überraſchende Reſultat, daß die Muſcheln in ſolchen Aquarien, ohne ſelbſt irgendwie zu erkranken, außerordentlich giftig wurden, wie ſich ſtets durch den Tierverſuch nach⸗ weiſen ließ. Und genau jo wie die genannten Gifte, konnte man auch das aus Hafen- muſcheln extrahierte Gift durch urſprünglich giftloſe Muſcheln aufſpeichern laſſen, wenn man das Giftertraft dem Waſſer des Aquariums zufügte. Hieraus ſchließt Theſen ganz richtig, daß die Hafenmuſcheln das Gift aus dem Seewaſſer aufnehmen. Wie es dort entſteht, das 173 bleibt freilich noch ebenſo dunkel, wie auch vorläufig jede Erklärung für die von Theſen kon⸗ ſtatierte Tatſache fehlt, daß die Giftigkeit der Muſcheln an den einzelnen Stellen des Hafens zeitlich verſchieden iſt. (Vergl. „Der Tag“ vom 8. April 1904.) VIII. Vereinsnachrichten. Bezirksfiſchereiverein Bamberg. Die ordentliche Generalverſammlung des Bezirksfiſchereivereins Bamberg II wird am Sonntag, den 15. Mai [lfd. Is., nachmittags 1 Uhr, in Biſchberg (Schloßwirtſchaft) ſtattfinden. Hiemit wird eine Wanderverſammlung verbunden, auf welcher Herr Dr. Surbeck, ſtaatlicher Fiſchereikonſulent, über „Mittel und Wege zur Hebung der Fiſcherei und Fiſchzucht“ ſprechen wird. Württembergiſcher Anglerverein. Außerordentliche Vorſtandsſitzung am 21. März im „Hotel El, a Viktoria“. — Sämtliche Vorſtandsmitglieder ſind anweſend. S N Neu aufgenommen werden die Herren: C. Stähle, Privatier in 1 „ Degerloch; Wilh. Oſtberg, Telegraphiſt in Cannſtatt; Wilh. Schramm, N Kaſſier in Stuttgart; Georg Schmid, Kanzleiaſſiſtent in Stuttgart; ee Karl Geiling, Privatier in Stuttgart. 0 . Herr Morhart ſtiftet neuerdings für die Vereinsbibliothek einen 4 Jahrgang der „Bodenſeehefte“ und Band 9 von „Brehms Tierleben“ (Inſekten) und den Jahrgang 1903 der „Fiſhing Gazette“. — Aus Opportunitätsgründen hat Herr Wähmer den größeren Teil des Bottwar⸗ Geſellſchaftswaſſers, nämlich die Strecken Oberſtenfeld, Hof und Lam⸗ bach und Großbottwar, an Herrn Wilh Maurer abgetreten, und ſind nunmehr die Anglerkarten für dieſe Strecke von letzterem zu beziehen. i Ordentliche Vorſtandsſitzung am 11. April, abends 7 Uhr, im „Hotel Viktoria“. — An⸗ weſend ſind ſämtliche Vorſtandsmitglieder, Herr Morhart ausgenommen. Neu aufgenommen werden die Herren: Friedr. Fager, Lehrer in Aich; Heinr. Kohler, Lehrer in Grötzingen; Fiſchereiverein Tuttlingen als korporatives Mitglied mit zwei Stimmen; Fr. Iſing, Uhrmacher in Zuffenhauſen; Wilh. Stattmann, Kaufmann in Stuttgart; Eugen Hummel in Stuttgart; Paul Wurſter in Altbach a. N.; Dr. K. Ad. Wurſter in Eßlingen; Paul Schlegel, Wirt in Untertürkheim; Karl Koch, Wirt in Untertürkheim; Fr. Köhler, Bäcker in Untertürkheim und Herm. Böck, Kaufmann in Stuttgart. Auf Vorſchlag des Herrn Seeger wurde mit allen gegen eine Stimme beſchloſſen, laichreife Goldorfen im Betrag von 10 Mk. in den Feuerſee einzuſetzen. — Der Schriftführer wird beauf⸗ tragt, an ſämtliche Mitglieder Fragebogen betreffs Angelgelegenheit zu überſenden. — Beſchloſſen wird, in Zukunft die ordentlichen Vorſtandsſitzungen an den den Monatsverſammlungen vorher- gehenden Montagen, und zwar abends 8 Uhr, abzuhalten. Monatliche Mitgkiederverſammlung am 11. April, abends 8 Uhr, im „Hotel Viktoria“. Das Protokoll der vorhergehenden Sitzung wird verleſen und genehmigt. Von Damen der Mit⸗ glieder wird dem Verein ein Tiſchſtück aus Bronze, einen Fiſcherknaben vorſtellend, präſentiert. Herr Seeger nimmt die Gabe im Namen des Vereins daukend entgegen. Das Liederbuch des Deutſchen Anglerbundes wird aufgelegt und den Mitgliedern zur Anſchaffung anempfohlen; das⸗ ſelbe kann von dem Vereinskaſſier, Herr E. Meier, zu 2 Mk. bezogen werden. — Herr Seeger macht auf die herannahende Schonzeit der Barbe (1. Mai bis 30. Juni) aufmerkſam und gibt einige Verhaltungsmaßregeln zum Ausſetzen von Forellenbrut. — Prof. Dr. Klunzinger hält einen kleinen Vortrag über den Stichling, insbeſondere über deſſen Verhalten während der Laich⸗ zeit und teilt mit, daß gegenwärtig ein Stichlingsneſt bei unſerem Mitglied Herrn Otto Lötte, Vorſitzender des Aquarien⸗ und Terrarienvereins, in einem ſeiner Aquarien zu ſehen iſt. Ferner richtet der Vortragende die Bitte an die Mitglieder, falls ſie bei ihren Ausflügen krankhafte oder 130 5 8 behaftete Fiſche erbeuten, ihm ſolche zur Unterſuchung und Präſervierung zu überlaſſen. Die nächſte Monatsverſammlung findet Montag, den 2. Mai, abends 8 Uhr, im „Hotel Viktoria“ ſtatt. Schleſiſcher Fiſchereiverein. Die Frühjahrs-Hauptverſammlung wurde am 13. ds. Mts., vormittags 10 / Uhr, im Hotel „Monopol“ vom Vorſitzenden, G. Prinz zu Schönaich-Carolath mit geſchäftlichen Mit- teilungen eröffnet. Seit der letzten Herbſtverſammlung ſind 33 Mitglieder beim Verein angemeldet worden, welche zur Aufnahme gelangen. Kammerdirektor von Gehren hat ſein Amt als Vor⸗ ſtandsmitglied niedergelegt. An ſeine Stelle wird Herr Lucas⸗Belk in den Vorſtand gewählt. Die Wahl eines Vertreters des Schleſiſchen Fiſchereivereins zum Fiſchereirat fiel wiederum auf den Grafen 174 Maltzan⸗Militſch. Nach dem vom Geſchäftsführer des Vereins, Prof. Dr. Hulwa, erftatteten: Kaſſenbericht für 1904 betrug die Geſamteinnahme 29,209.46 Mk. (gegenüber dem Voranſchlag von 18,893.55 Mk.). Den vermehrten Einnahmen ſtanden aber auch größere Ausgaben gegen⸗ über und zwar 28,851.29 Mk. (gegen den Voranſchlag von 18,893.55 Mk). Die Ausgaben ſetzten ſich zuſammen aus 15,013 99 Mk. für Förderung der Fiſcherei (darunter 6108.69 Mk. für Ausſetzen von Eiern, Brut⸗ und Beſatzfiſchen, 4500 Mk. Beihilfe zur Unterhaltung der teichwirtſchaftlichen Verſuchsſtation in Trachenberg, 130005 Mk. Prämien für erlegtes Raubzeug ꝛc.), 7817.30 Mk. Geſchäfts⸗ und Verwaltungskoſten, 6000 Mk. zur Unterſtützung in Bar und Beſatzfiſchen an Fiſchereiintereſſenten der Grafſchaft Glatz, welche durch das Hochwaſſer 1903 geſchädigt worden find, und aus 20 Mk. Prämien für Ermittlung von Fiſchfrevlern. Dem Geſchäftsführer wurde ein⸗ ſtimmig Entlaſtung erteilt und der Haushaltungsplan des Vereins für 1904 in Einnahme und Aus⸗ gabe auf je 18,858.17 Mk. feſtgeſetzt. Von den Ausgaben entfallen 11,100 Mk. auf Förderung der Fiſcherei (darunter 5800 Mk. für Ausſetzen von Eiern, Brut⸗ und Beſatzfiſchen, 1125 ME. Bei⸗ hilfe zur teichwirtſchaftlichen Verſuchsſtation in Trachenberg, 1300 Mk. Prämien für erlegtes Raub⸗ Aug 7458,17 Mk. auf Geſchäfts⸗ und Verwaltungskoſten und 300 Mk. auf unvorhergeſehene us gaben. g Sodann erſtattete der Geſchäftsführer, Profeſſor Dr. Hulwa, den Jahresbericht für 1903, aus dem folgendes entnommen ſein möge: „Die Geſchäftstätigkeit des Vereins iſt im Jahre 1903 wieder außerordentlich angewachſen. Die Mitgliederzahl umfaßte bei Beginn dieſes Jahres 5 Ehrenpatrone, 15 Ehrenmitglieder und 703 wirkliche Mitglieder. Unter den neu eingetretenen Mitgliedern befindet ſich erfreulicherweiſe eine größere Anzahl von Teichbeſitzern, welche die Geſchäfts⸗ ſtelle um Rat in Beſatzangelegenheiten für ihre Teiche und Veredlung ihres Beſatzmaterials an⸗ gehen und bei Fiſchkrankheiten oder Fiſchſterben Auskunft beziehungsweiſe Abhilfe nachſuchen. Ferner haben weitere Anglervereinigungen Anſchluß an den Verein geſucht. An Fiſchbeſatz wurden in ſchleſiſche Gewäſſer ausgeſetzt: 50 000 Stück Lachseier, 80 000 Stück Bachforelleneier, 6000 Stück Regenbogenforelleneier, 30 000 Stück Aalbrut, 30 590 Stück Aalſetzlinge, 147 500 Stück Bachforellen⸗ brut, 11650 Stück Bachforellen⸗ und Bachſaiblingsſetzlinge, 1175 Stück Regenforellenbrut und Setzlinge, 1812 Stück Forellenbarihbrut nnd Setzlinge, 850 Stück Lachsſetzlinge, 16000 Stück! Barſchſetzlinge, 39 990 Stück Beſatzkarpfen, 2650 Stück Beſatzſchleien und 18 535 Stück Beſatzkrebſe. Seit Beſtehen des Vereins find an Prämien für Fiſchraubzeug gezahlt worden: 2337 ME. für 782 Fiſchottern, 417 Mk. für 278 Fiſchadler, 5947.50 Mk. für 3988 Fiſchreiher, 1899.60 Mk. für 1385 Kronentaucher und 1077 Mk. für 748 Rohrdommeln. Als ein hüöchſt gefährlicher Fiſchräuber hat ſich der Eisvogel erwieſen, deſſen Ausrottung zu empfehlen ſein dürfte. Ein ganz beſonderes Verdienſt hat ſich der Verein durch die Erwirkung einer namhaften Unterſtützung für die durch das Hochwaſſer im Jahre 1903 jo außerordentlich geſchädigten Fiſchereiintereſſenten in der Graf- ſchaft Glatz erworben. Zu dieſem Zweck erhielt der Verein vom Regierungspräſidenten zu Breslau 6000 Mk. Die Hochwaſſer kataſtrophe habe jedoch noch genug bedenkliche Nachwehen gezeitigt, ſo daß der Verein lange Zeit mit Rat und Tat helfend werde eingreifen müſſen. Der Berichterſtatter wies ferner darauf hin, daß die Regulierung des Oderſtromes zu Prozeſſen mit den Fiſchereiberechtigten wegen Benachteiligung ihres Gewerbes geführt habe. Er (Redner) habe deshalb ſeinerzeit eine Ab- löſung der Fiſchereigerechtigkeiten durch den Staat nach beſtimmten Normen in Vor⸗ ſchlag gebracht. Dieſe Frage werde weiter unter den Beteiligten beraten werden. Ferner ſchweben bezüglich der gebührenfreien Durchſchleuſung der Fiſcherkähne durch Schleuſen noch Verhandlungen bei dem zuſtändigen Minifterium. Vor allem macht aber im Bereich des Schleſiſchen Fiſcherei⸗ vereins die Krebsaufzucht ſtetig Fortſchritte. N Was Krebsausſetzungen ſelbſt betrifft, ſo betrachtet der Verein es nach wie vor als ſeine Pflicht, Krebſe nie in Gewäſſer auszuſetzen, welche verunreinigende Zuflüſſe erhalten, da ſonſt leicht die Krebspeſt in ſchleſiſchen Gewäſſern auftreten könnte. Der Geſchäftsſtelle des Vereins gehen alljährlich dringende Klagen darüber zu, daß das Ab- ſchlagen der Mühlgräben einſeitig nur durch den Mäller ſelbſt erfolge, ohne vorherige recht» zeitige Benachrichtigung der Fiſchereiberechtigten. Da nun zudem vielfach dieſes Abſchlagen und Schlämmen der Mühlgräben während der Laichzeit ſtattfindet und hiedurch ſehr oft ein großer Teil des bereits abgeſetzten Fiſchlaiches der Vernichtung anheimfällt, beziehungsweiſe die ſonſt daraus reſultierende, für die Ergänzung des Fiſchbeſtandes in dem betreffenden fließenden Gewäſſer ſo dringend notwendige Fiſchbrut verloren geht, ſo wäre dringend zu wünſchen, daß dieſe Angelegenheit ſich zu einer Polizeiverordnung für die ganze Provinz ausgeſtalte, damit in Zukunft derartigen Übelſtänden nach Möglichkeit wirkſam begegnet werden kann. Schließlich ermahnt der Redner, die Fiſchwäſſer auf ihren Sauerſtoffgehalt hin prüfen zu laſſen, wozu die Geſchäftsſtelle gern bereit ſei. Wie ſehr ſolche Unterſuchungen notwendig ſind, wird außerordentlich inſtruktiv in dem jüngſt erſchienenen epochemachenden Werke von Prof. Dr. Hofer⸗ München, „Handbuch der Fiſchkrankheiten“ dargelegt. Der beſte Schutz gegen Fiſchkrankheiten iſt eine genaue Kenntnis der einzelnen Krankheitsformen und ihrer Urſachen. Nur wenn der Fiſchzüchter weiß, woher die Krankheiten kommen, welches ihre Wirkungen jind und ihr Verlauf iſt, kann er ſich gegen dieſelben im allgemeinen ſchützen und eventuell die geeigneten Maßnahmen ergreifen. Da erfahrungsgemäß das Aufſuchen und Nachleſen der Literatur über Fiſchkrankheiten ſehr viel Mühe verurſacht und Zeit koſtet, kann allen Fiſchereiintereſſenten die Anſchaffung dieſes einzig 175 in feiner Art daſtehenden, relativ billigen Buches (12.50 ME. pro Exemplar) nur dringend empfohlen werden, da ſich dasſelbe ſehr bald bezahlt macht durch die Vorteile, welche damit erreicht werden. Um Vereinsmitgliedern eine Anſchaffung dieſes Handbuches für Fiſchkrankheiten zu erleichtern, e or l e des Schleſiſchen Fiſchereivereins gern deſſen Bezug zu dem ermäßigten reiſe von 3 Sehr mannigfaltig werden Fiſcherkrankungen und Fiſchſterben verurſacht durch Verunreinigung der betreffenden Gewäſſer. Bezüglich der Reinhaltung der Gewäſſer gibt ſich daher der Schleſiſche Fiſchereiverein ſchon ſeit Jahren die erdenkliche Mühe, ſeinen Mitgliedern nach allen Richtungen hin mit Rat und Tat beizuſtehen und namentlich zwiſchen Induſtriellen und Fiſchereiintereſſenten einen beide Teile befriedigenden modus vivendi zu finden. Verunreinigungen des Waſſers gänzlich zu verhüten, dürfte ſchwer zu ermöglichen fein, durchführbar iſt es aber die nach⸗ teiligen Folgen zu mildern und ganz oder teilweiſe aufzuheben. Zu dieſem Zweck dürfte allerdings. die geſetzliche Hilfe allein nicht ausreichen, ſondern es wird hierzu auch die Selbſthilfe ſchreiten müſſen. Die Anweiſungen zur Selbſthilfe, namentlich zur Abwendung von Fiſchſchäden, wird immer nur in erſter Reihe der wiſſenſchaftliche Fiſchereiſachverſtändige geben können“. Der Bericht des Geſchäftsführers wurde mit allgemeinem Beifall aufgeuommen. In der Beſprechung äußerte Graf Recke⸗Kraſchnitz ſeine Bedenken darüber, den Hecht als größten Fiſchräuber in öffentlichen Gewäſſern auszuſetzen, ſo ſchön es auch für manchen ſein möge, einen großen Hecht zu fangen. . Herr Dr. Georg Rojenfeld- Breslau ſprach ſehr intereſſant über Lebens verhältniſſe der Süßwaſſer- und Seefiſche. Der Redner behandelte die Frage, wie ſich die See- und die Flußfiſche mit ihrem umgebenden Medium abfinden. Während das Seewaſſer 3 bis 3,7% Salz enthält, findet ſich im Fluß⸗ und Teichwaſſer / bis 3 ¾. Dem entſpricht zwar die Zuſammenſetzung einzelner Tiere (die Helgoländer Auſter enthielt im Meerwaſſer von 3,06 Prozent auch 3,07 ¾ Salz, während die Entenmuſchel aus 0,2 % ſelbſt nur 0,2 % Salz enthielt), aber nicht der Mehrzahl. Von den Seetieren ſind zwei Kategorien zu unterſcheiden: die niederen Tiere bis herauf zu den Rochen und Haien haben in ihrem Blute die Salzkonzentration des Meerwaſſers (iſotoniſche Gruppe), die anderen, die Knochenfiſche, haben 1 bis 1'/2°/, Salz in ihrem Blute, alſo viel weniger als das Meerwaſſer (hypotoniſche Gruppe) Wenn man iſotoniſche Tiere in Süßwaſſer bringt, io paſſen fie ſich der neuen Umgebung an, nehmen Waſſer auf und geben Salz durch Haut. und Nieren ab, gehen aber ſchließlich zu Grunde. Die bypotoniſchen Tiere paſſen ſich weniger dem Süßwaſſer an, und nur diejenigen können im Süßwaſſer leben, welche ihre Blutkonzentration am wenigſten verändern (Aal). Die hypotoniſchen Fiſche ſind nicht durch ihre Haut ſelbſt, welche Salze durchläßt, gegen das Eindringen des Seewaſſers in ihr Inneres geſchützt, ſondern anſcheinend durch die Abſonderungen der Haut, welche aus Eiweiß- und fettähnlichen Subſtanzen beſtehen. Die Ver⸗ ſammlung zollte dem Redner lebhaften Beifall und der Vorſitzende ſprach ihm noch ſeinen beſonderen Dank für die intereſſanten Ausführungen aus. Viel Intereſſe erregten die vom Redner ausgeſtellten Auſtern, die im Seewaſſer geöffnet lagen. Sobald ſie aber aus dem Waſſer genommen wurden, klappten ſie ihre Schalen zu. Im weiteren Verlaufe erläuterte Kulturingenieur Manskopf⸗Breslau das Modell einer Vorrichtung zur Verhütung von Verſtopfung en der Fiſchrechen am Teichabfluß bei Hochwaſſer, ſowie normalem Stande des Waſſers. Der Redner wies darauf hin, daß zu Teich⸗ anlagen viel mehr Gelegenheit vorhanden ſei, als vielfach angenommen werde. Man müſſe nur verſtehen, das Terrain richtig anzugreifen. Er zeigte an Zeichnungen wie man bei Flußregulie⸗ rungen Schlupfwinkel für die junge Fiſchbrut ſchaffen könne. Wenn ferner Bäche gerade gelegt würden, trete ein ſtarkes Gefälle ein, in dem ſich der Fiſch nicht halten könne. Man könne dem durch Anlage von Stauen begegnen. Sodann verbreitete ſich der Redner über Verwertung des Waſſers zu Meliorationszwecken, machte Vorſchläge über Verminderung von Hochwäſſern und ſchlug vor, eine Kommiſſion zu wählen, welche ſich mit dieſer Frage beſchäftigen ſoll. Der Antrag wurde dem Vorſtande zur weiteren Behandlung überwieſen. Nach einigen geſchäftlichen Mitteilungen. wurde ſodann die Sitzung nach 1 Uhr vom Vorſitzenden geſchloſſen, nachdem er den Referenten für die äußerſt belehrenden Vorträge den Dank des Vereins ausgeſprochen hatte. IX. Stagekaften. Frage Nr. 5. (Herrn A. F. in G.) In meinem kleinen Zuchtteiche, zirka 25 qm groß, deſſen Grund vollſtändig mit Sand und Kies bedeckt iſt und der mir zur Aufzucht von Forellenbrut zu Jährlingen dient, bilden ſich ſtets eine Maſſe Algen, in welchen ſich die kleinen Fiſchchen fangen und vielfach ſo verwickeln, daß ſie zugrunde gehen. Für Auskunft darüber, wie ſich dieſer Algenbildung ſteuern läßt, wäre ich ſehr dankbar. Antwort. Wir haben dieſe Frage ſchon wiederholt dahin beantwortet, daß das einzige Mittel, um die Algenbildung hintanzuhalten, darin beſteht, den Grund und die Ränder der Teiche reichlich mit ſchattenſpendenden Waſſerpflanzen, wie Laichkräutern, Kreſſen, Hornkräutern ꝛc, zu be⸗ ſetzen. Wenn ſich dieſe Blattpflanzen ſtark entwickeln, ſo nehmen ſie den Algen das zu ihrer maſſen⸗ haften Ausbildung notwendige Licht fort und hindern ſo ihre Wucherung. Wir bemerken außerdem, 176 — daß im allgemeinen auch tiefere Teiche (über 1 m) von der Algenbildung weniger zu leiden haben, als die ganz flachen Aufzuchtsteiche; auch in Gewäſſern, welche natürliche Trübungen aufweiſen und nicht vollkommen durchſichtig ſind, iſt die Algenbildung erfahrungsgemäß eine geringe. X. Literatur. „Die Waſſerpilze und Kalkreinigung; zwei wichtige Punkte der Abwaſſerfrage.“ — Auf Grund praktiſcher Erfahrung und langjähriger Beobachtungen kritiſch beleuchtet von H. Schreib. Verlag M. Krayn, Berlin W. Preis geh. 7.50 Mk., geb 8.70 Mk. Unter obigem Titel liegt uns ein 176 Seiten umfaſſendes Werk vor, welches in allen um die Reinhaltung der Gewäſſer intereſſierten Kreiſen gewiß anerkennende Aufnahme finden wird. Mit Recht betont der Verfaſſer einleitend, daß die wichtigen Abwaſſer⸗ und Flußverunreinigungs⸗ fragen überhaupt nicht vom grünen Tiſch aus gelöſt werden können, ſondern eine rechtzeitige, fleißige und oft ſehr lange Zeit in Anſpruch nehmende Unterſuchung an Ort und Stelle erfordern. An der Hand eines ſehr lehrreichen Beiſpiels einer Flußverunreinigung durch Abwäſſer be⸗ handelt der Verfaſſer im erſten Teile die Waſſerpilze. Die ſachgemäße Abhandlung enthält ſehr viel Lehrreiches und ſehr beherzigenswerte Anregungen. Sie zeugt von einer genauen Kenntnis der in den Flußläufen vorkommenden Waſſerpilze. Die durch Abwäſſer geſchaffenen Lebens⸗ und Wachstums bedingungen der Waſſerpilze hat der Verfaſſer genau ſtudiert. Im zweiten Teil verbreitet ſich Schreib über die Wirkung des Kalkes bei der chemiſch⸗ mechaniſchen Reinigung der Abwäſſer. Unter Zuhilfenahme einer größeren Anzahl von Tabellen erläutert der Verfaſſer den Reinigungseffekt mittelſt Kalk. Die Verſuche und Vergleiche der Wir⸗ kung der Reinigung mit Kalk unter Berückſichtigung des Klärungsvorganges ſowie der Wirkung der Abwaſſerreinigung find in den Kapiteln XII XVIII niedergelegt. In den Schlußbemerkungen über Analyſenmethoden weiſt der Verfaſſer mit trefflichen Worten nach, wie notwendig neben der bakterioſkopiſchen Unterſuchung die chemiſche Waſſeranalyſe iſt. Hier hebt er vornehmlich hervor, daß die Ausbildung der Mediziner dieſelben in keiner Weiſe befähigt, weder die chemiſche Analyſe der Abwäſſer auszuführen, zu leiten oder gar Dispoſitionen für wiſſenſchaftliche chemiſche Arbeiten zu treffen, noch die techniſche Seite der Abwäſſerreinigung zu überwachen. Des weiteren wird dann darauf hingewieſen, daß die Analyſe der Abwäſſer ein ſehr ſchwieriges Gebiet iſt und daß nur bei einer größeren Zahl von Analyſen ein ſicheres Urteil über den Reinigungseffekt eines Verfahrens gewonnen werden kann. Die gemachten Erfahrungen ſind in den Schlußſätzen zum erſten und zweiten Teil in klarer und überſichtlicher Form niedergelegt. G. XI. Jiſcherei- und Jiſchmarätberichte. Bericht über den Engrosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 8. bis 20. April 1904. Zurzeit macht ſich das Fehlen der lebenden Karpfen recht bemerkbar. Die guten, alten Zeiten ſind vorüber, wo man die Karpfen in den Fiſchkäſten in der Spree während des ganzen Sommers fütterte und ſomit zum Verkauf halten konnte. Seit dem Beſtehen der Markthallen iſt dieſes anders geworden. Die Produktion würde wohl genügen, um Karpfen für das ganze Jahr feilbieten zu können, jedoch reichen jetzt die Verhältniſſe hier nicht aus. Schleie bleiben trotz einiger Zufuhren begehrt und werden friſche Schleie in allen Größen gut bezahlt. Selbſtverſtändlich holen die ausgeſuchten Portionsfiſche die höchſten Preiſe. 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Beziehbar durch Poſt, Buchhandel und Expedition. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: Zoologiſches Inſtitut der Tierärztlichen Hochſchule, München, Königinſtraße. Expedition: München, Veterinärſtraße 6. Organ für die Belamtinterellen der Fischerei, ſowie für die eſtrebungen der Fildtereivereine, inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſo wie der Landesfiſchereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei⸗ verbandes, des Schleſ. Fiſchereivereins, des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. e des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaffeler Fiſchereivereins, des en für das Großh. Heijen, des Rheiniſchen Fiſ chereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Fiſcherei⸗ vereins für die Provinz Poſen, des Hentral-Sifchereivereins für Schleswig⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Perbindung mit Tachmännern Deutſchlands, Gſterreich-Angarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayeriſchen und vom Deutſchen Tiſchereiverein. Nr. 10. Wunder, ven 15. Mai 1901 I Jahrg. Inhalt: I. und II. Bekanntmachungen. — III. Weiteres über die Drehkrankheit. — IV. Der Ein⸗ fluß der Erdrotation auf den Lauf und die Uferbildung der Flüſſe. — V. Das periodiſche Wachs⸗ tum der Schuppen der Gadiden als Grundlage zur Altersbeſtimmung. — VI. Die Karauſche. (Carassius vulgaris.) — VII. Die Eröffnung des neuen Fiſchmarktes in Wien. — VIII. Zur Anköderung des Regenwurmes. — IX. Vermiſchtes. — X. Vereinsnachrichten. — XI. Frage⸗ En — XI. Perſonalnotiz. — XIII. Literatur. — XIV. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Betreff Ueberhandnahme von Fiſchfreveln und fiſcherei⸗ polizeilichen Uebertretungen. N. Staatsminiſterium des Innern. An die Diſtrikts⸗ und Ortspolizeibehörden. Aus Anlaß von Klagen der Fiſchereiintereſſenten über die Zunahme von Fiſchfreveln hat das K. Staatsminiſterium des Innern durch Entſchließung vom 19. Oktober 1898 182 — (M. A.⸗Bl. S. 601) die Orts- und Diſtriktspolizeibehörden beauftragt, der Verfolgung von Fiſchfreveln und fiſchereipolizeilichen Uebertretungen volle Beachtung zuzuwenden, da der mit großer Mühe und erheblichen Opfern an Geld ſich wieder hebende Fiſchbeſtand der Gewäſſer jeden möglichen Schutz verdient. In jüngſter Zeit ſind aufs neue vielfache Klagen darüber laut geworden, daß die Fiſchfrevel und dergleichen wiederum derartig überhand genommen hätten, daß hiedurch die Intereſſen der Fiſcherei auf das Ernſtlichſte gefährdet ſeien. Es ergeht daher neuerdings der Auftrag, auf die Beſeitigung dieſer Mißſtände mit aller Sorgfalt und Entſchiedenheit bedacht zu ſein und insbeſondere auch die Gendarmerie⸗ mannſchaften und ſonſtigen unterſtellten Polizeiorgane mit den veranlaßten Weiſungen zu verſehen. Das K. Staatsminiſterium der Juſtiz hat die K. Staatsanwaltſchaften und Amts⸗ anwälte angewieſen, den Verfehlungen gegen die zum Schutze der Fiſcherei erlaſſenen Vor⸗ ſchriften nachdrücklichſt entgegenzutreten und auf die Verurteilung zu angemeſſen hohen Strafen hinzuwirken. München, den 30. März 1904. Dr. Frhr. von Feilitzſch. Der vorſtehende Erlaß des K. Staatsminiſteriums des Innern an die Diſtrikts⸗ und Ortspolizeibehörden wird in den Fiſchereikreiſen Bayerns mit beſonderem Dank aufgenommen werden, da zu erwarten ſteht, daß derſelbe zur Abnahme der allgemein übel empfundenen Fiſchfrevel gewiß beitragen wird. Der Bayeriſche Landesfiſchereiverein hat im Anſchluß an dieſe Bekanntmachung den Beſchluß gefaßt, alle Fälle, in welchen eine nicht entſprechende Beſtrafung für Fiſchereiüber⸗ tretung erfolgt iſt und von den zuſtändigen Amtsanwälten Berufung nicht eingereicht wurde, zur ſpeziellen Kenntnis des K. Staatsminiſteriums zu bringen. Es ſind zu dieſem Zwecke die ſämtlichen Kreisvereine gebeten worden, das entſprechende Material dem Bayeriſchen Landes⸗ fiſchereiverein zu übermitteln. II. Bekanntmachung. Die öffentlichen Fiſcherei-Lehrkurſe an der Forſtakademie zu Tharandt, welche durch das Ableben des Herrn Geheimen Hofrat Profeſſor Dr. Nitſche eine mehrjährige Unter⸗ brechung erleiden mußten, ſollen auf Veranlaſſung des Sächſiſchen Fiſchereivereins und nach⸗ dem das Hohe Miniſterium des Innern dazu die benötigten Mittel bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt hat, im Herbſte ds. Is. wiederum abgehalten werden und zwar durch den Nachfolger des Herrn Geheimen Hofrat Profeſſor Dr. Nitſche, den derzeitigen Leiter der zoologiſchen Abteilung an der Forſtakademie zu Tharandt, Herrn Profeſſor Dr. Jacobi. Wenn dieſe Fiſcherei⸗Lehrkurſe vordem ſich hauptſächlich auf die Bewirtſchaftung der fließenden Gewäſſer erſtreckten, ſo ſoll nunmehr die Teichbewirtſchaftung, insbeſondere die Klein⸗ teichwirtſchaft, mehr in den Vordergrund gerückt werden, nachdem durch das 1902 im Selbſt⸗ verlage des Sächſiſchen Fiſchereivereins erſchienene Werk „Die ſtehenden geſchloſſenen Fiſch⸗ wäſſer im Königreich Sachſen“ (Vereinsſchrift Nr. 30) feſtgeſtellt wurde, daß mehr als 12000 Fiſchteiche mit einem Geſamtflächeninhalt von ca. 7989 Hektar im Lande vorhanden find, deren Erträge durch entſprechend veränderte Wirtſchaftsweiſe und ſonſtige Maßnahmen ganz weſentlich geſteigert werden können, ſofern die Teichbeſitzer ihre alte Wirtſchaftsweiſe aufgeben und ſich über die neuerlichen gewaltigen Fortſchritte auf dieſem Gebiete belehren laſſen. Die Lehrkurſe werden in drei Jahresſerien im Akademiegebäude zu Tharandt abgehalten werden und wird deren jede ſechs aufeinander folgende Wochentage umfaſſen. Die I. Serie beginnt Montag, den 3. Oktober 1904, nachmittags 3 Uhr und ſchließt Sonnabend, den 8. Oktober, vormittags 11 Uhr. Der Vortrag erſtreckt ſich auf täglich zwei Stunden, außer den etwa daran anzuſchließen⸗ den Demonſtrationen. 183 — Die I. Serie wird als Thema behandeln: „Biologiſche Grundlagen der Teichwirtſchaft, Teichbau, Teichbehandlung uſw.“ Die II. Serie wird unter gleichen Vorausſetzungen im Oktober 1905 abgehalten und als Thema behandeln: „Teichbewirtſchaftung uſw.“ Die III. Serie wird ebenſo im Oktober 1906 abgehalten und als Thema behandeln: „Fiſchwirtſchaft, Beſetzung, Ernährung, Krankheiten, Buchführung, Fiſchtransport, Wieder- bevölkerung offener Gewäſſer uſw.“ An den Vorträgen kann ein jeder, ſoweit der Platz ausreicht, teilnehmen, der ſich bis 30. September bei der Geſchäftsſtelle des Sächſiſchen Fiſchereivereins (Dresden⸗A., Wiener Platz Nr. 1) eine Zutrittskarte entnimmt. Zutrittskarten werden vorerſt nur für die I. Vortragsſerie ausgegeben und zwar auf den Namen lautend als Wochenkarten oder als Tageskarten. Für Mitglieder des Fiſchereivereins, ſowie für die Akademiker der Forſtakademie zu Tharandt werden die Karten unentgeltlich verabfolgt. Andere Perſonen haben für eine Tages⸗ karte 50 Pfg., für eine Wochenkarte (Serienkarte) 2 Mk. vor Behändigung der Karte zu er- legen, bezw. portofrei einzuſenden. Den Vereinsmitgliedern, Akademikern und Inhabern von bezahlten Wochenkarten werden tunlichſt numerierte Sitzplätze zugewieſen werden und zwar in der Reihenfolge des Eingangs ihrer Anmeldung. Dresden, am 30. April 1904. Geſchäftsſtelle des Sächſiſchen Fifchereivereins : Oberſt z. D. Aſter, als Schriftführer. III. Weiteres über die Drehkrankheit. (Mitteilung aus der K. B. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München.) Von Dr. Marianne Plehn. Anſchließend an die Beobachtungen, welche in Nr. 8 der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ mitgeteilt wurden, habe ich weitere Unterſuchungen über das Vorkommen des Erregers der Drehkrankheit in der Natur angeſtellt. Zunächſt war der Paraſit im Kopfknorpel des Schellfiſches (Gadus aeglefinus) gefunden worden; von den zur Fütterung von Salmoniden verwendeten Seefiſchen kommt der Schellfiſch in erſter Linie in Betracht, es mußte alſo vor der Darreichung von rohem Schellfiſchfleiſch nachdrücklich gewarnt werden. Da nun aber — beſonders in Norddeutſch— land — die Seefiſche ein ſehr beliebtes und ſehr rationelles Fiſchfutter find, galt es zu er- mitteln, ob vielleicht andere Gadusarten, der Cabliau (Gadus morrhna) oder der Seelachs (Köhler, Gadus virens) als unſchädlich betrachtet werden könnten. Sie kommen auch zu billigen Preiſen in den Handel und werden vielfach verfüttert. g Es wurden alſo eine größere Anzahl von Fiſchen aller drei Arten unterſucht, die aus Geeſtemünde direkt zu dieſem Zweck bezogen wurden und deren Herkunft ſicher bekannt war. Sie ſtammten teils aus dem isländiſchen Meere, teils aus der Nordſee und teils aus dem Skagerrak. Das ſind diejenigen Meere, in denen die ganz überwiegende Menge der in Deutſchland konſumierten Seefiſche gefangen werden. Es zeigte ſich, daß alle drei Gadusarten der Mehrzahl nach infiziert ſind, und zwar, daß das in allen genannten Meeresteilen in gleichem Maße der Fall iſt. Bei allen Gadiden bleibt der Schädel bis ins Alter zum großen Teil knorpelig (während er bei vielen anderen Fiſchen ſpäter ganz oder faſt ganz verknöchert). Daraus erklärt es ſich, daß gerade dieſe Fiſchfamilie, die für den Menſchen eine der wichtigſten iſt, von unſerem Paraſiten bevorzugt wird. Er iſt ein ſpezifiſch dem Knorpel angepaßter Schmarotzer. Aus dieſer ſeiner ſtrengen Spezialiſierung erklärt ſich noch eine andere Tatſache: nämlich, daß die Drehkrankheit nur bei ganz jungen Salmoniden beobachtet wurde. Die Salmoniden ge— hören zu den Fiſchen, deren Schädel nur in der Jugend knorpelig iſt; wenn einmal das Knorpelſtadium vorüber iſt, können die Paraſiten dem Fiſch nichts mehr anhaben, jedenfalls ihn nicht mehr ernſtlich ſchädigen. 184 Kannnnnnmen So gefährlich alſo die rohe Schellfiſchnahrung auch für Brut und Zährlinge ift, fo nimmt die Gefahr von Monat zu Monat ab; völlig ausgewachſene Forellen können unbedenklich rohes Seefiſchfutter erhalten. Für die Brut und die Jungfiſche muß es gekocht werden, da⸗ durch wird es natürlich unſchädlich gemacht; und das iſt von großer Wichtigkeit, denn es wäre bedauerlich, wenn auf die Seefiſche, dies im übrigen ſo ſehr empfehlenswerte Futter, ganz verzichtet werden müßte. g IV. Der Einfluß der Erdrotation auf den Tauf und die Afer⸗ bildung der Flüſſe. Von Grotrian, Gneſen. Im Verlaufe eines Prozeſſes, den eine Fiſchereigenoſſenſchaft gegen die Strombau— verwaltung angeſtrengt hatte wegen des Fiſchereiausfalles, den die Genoſſenſchaft durch die Anlage eines Durchſtiches gehabt, und in dem ich vor Gericht ein Urteil als Sachverſtändiger abgeben mußte, wurde an mich auch die Frage gerichtet, wie wohl die Fiſchereiverhältniſſe an der fraglichen Durchſtichſtelle vor 20 Jahren, alſo vor der Anlage des Durchſtiches, ge— weſen ſein möchten, eine Frage, wie ſie gleich oder ähnlich wohl nur an wenige Sachverſtändige geſtellt worden iſt, jo intereſſant aber auch, daß ich mir alle Mühe gab, ſie möglichſt ſach— gemäß zu beantworten. Die Beantwortung dieſer Frage hatte zunächſt eine theoretiſche Seite. Die Beant- wortung war nur dann möglich, wenn auf Grund von Erfahrungen Naturgeſetze bekannt geworden und feſtgeſtellt worden waren, nach denen ſich die Uferbildung der Flüſſe voll- zieht. Und dieſe Geſetze beſtehen und ſie waren mir gegenwärtig; ich konnte es deshalb verſuchen, die mir geſtellte Frage zu beantworten. Die Grundlage der Geſetze über den Lauf und die Uferbildung der Flüſſe bildet die bekannte Tatſache, daß die Pole der Erde bei deren Achſendrehung in Ruhe verharren während alle übrigen Punkte der Erdoberfläche ſich in deſto ſchnellerer Bewegung von Weſten nach Oſten befinden, je näher ſie dem Aequator liegen, am Aequator ſelbſt aber die ſchnellſte Bewegung ſtattfindet. Die Einwirkung der Achſendrehung der Erde muß ſich demnach auch auf Waſſerſtrömungen und alles das, was vom Waſſer fortgeführt wird, erſtrecken. Ein Körper nun, der ſich vom Aequator nach Norden hin bewegt, gelangt hierbei ſchließlich in Gebiete, die ſich langſamer bewegen als er ſelbſt; das Umgekehrte findet bei jenen Körpern ſtatt, die ſich von Nord nach Süd auf den Aequator hin bewegen. Das fließende Waſſer bringt ſomit, wenn es vom Aegquator gegen die Pole ſich be— wegt, nach dem Beharrungsgeſetz eine größere Rotationsgeſchwindigkeit mit, als höheren Breitengraden zukommt und dieſer Ueberſchuß an Rotationsgeſchwindigkeit drängt deshalb in den Flüſſen, die auf der nördlichen Halblugel von Süden nach Norden ſtrömen, gegen die ſich langſamer nach Oſten bewegenden öſtlichen Ufer. Umgekehrt kommt das Waſſer in den Flüſſen, die auf der nördlichen Halbkugel von dem Pole nach dem Aequator zu ſtrömen, mit geringerer Rotationsgeſchwindigkeit in ſüdlichere Gegenden, die ſich ſchneller nach Oſten be— wegen und muß jetzt nach dem gleichen Beharrungsgeſetze gegen die weſtlichen Ufer drücken. Die Folge dieſes Druckes, der „Seitenkraft“ der Flüſſe, iſt, daß das angegriffene Ufer unterſpült, abgeriſſen, abgeſteilt und abſchüſſig gemacht wird, während ſich gleichzeitig das entgegengeſetzte Ufer abflacht. Deshalb zeigt auch das Waſſer an der angegriffenen Seite die größere, am gegenüberliegenden Ufer die geringere Tiefe. Auf der nördlichen Erdhälfte iſt aber bei Flüſſen, die nach Norden fließen, das öſtliche Ufer das rechte, und ferner bei Flüſſen, die nach Süden ſtrömen, iſt das weſtliche Ufer ebenfalls das rechte. Auf der nörd— lichen Halbkugel iſt ſomit bei allen Flüſſen, die in der Richtung des Meridians ſtrömen, das rechte Ufer das ſteilere, während die Alluvialbildungen vorzugsweiſe an der linken Seite der Flüſſe liegen. Dementſprechend müſſen bei den Flüſſen auf der ſüdlichen Hemiſphäre die Verhältniſſe gerade umgekehrt liegen. Die Stärke dieſer auf die Rotation der Erde ſich gründenden „Seitenkraft“ der Flüſſe in: £ 185 — — iſt naturgemäß um ſo ſtärker, je mehr ſich der Flußlauf der Richtung des Meridians nähert, je gerader der Lauf des Fluſſes, je größer ſeine Waſſerfülle, je ſtärker ſein Gefälle und je nachgiebiger der Boden des Ufergebietes iſt. Die „Seitenkraft“ der Ströme iſt an ſich offen— bar gering, ſie äußert ſich eben nur als ein vermehrter Druck des Waſſers, aber dieſer Druck iſt ein unausgeſetzter und ſeine Wirkung wird nach Jahrhunderte langer Arbeit des Waſſers doch erſichtlich. Vermehrt wird dieſer Druck, wenn bei Hochwaſſer der Stromſtrich noch näher an das Ufer geworfen wird und wenn die Schmelzwaſſer durch die in langem Zuge mit— geführten Eisſchollen den Steilrand des Ufers abnagen. Krümmungen der Flüſſe und allzu widerſtandsfähiger Boden des Ufergebietes ſind Hemmniſſe, welche das allgemeine Geſetz der Uferbildung modifizieren. Bei Krümmungen eines Fluſſes fließt das Waſſer an der konvexen Seite der Krüm— mung ſtärker und greift das einſchließende Ufer an. An den Windungen der Flüſſe iſt ſo— mit das ausgeſchweifte Ufer das ſteilere, das vorſpringende das flachere. Die größte Waſſer— tiefe liegt bei Stromkrümmungen an der ausgeſchweiften, der konvexen Seite. In Fluß— krümmungen iſt der Waſſerdruck vermehrt, weil hier noch ein Faktor hinzutritt, die Schwung— kraft, dieſelbe Kraft, die das Waſſer in einer ſchnell gedrehten Schüſſel über den Rand ſchleudert und ſtets nach außen in der Richtung der Tangente wirkt. Wie dieſe Schleuderkraft an der konvexen Seite der Flußkrümmungen wirkt, kann man zurzeit jedes Hochwaſſers ſehen. Eine einzige ergiebige Schneeſchmelze, ein einziger Gewitterregen kann hier zur „Verlegung“ des Flußbettes führen, bei Flußkrümmungen kann man alljährlich auf „Ausuferung“ gefaßt ſein, und deshalb erklärt es ſich, daß die Strombauverwaltung gerade die Beſeitigung der Flußkrümmungen erſtrebt; hier iſt der Hauptgrund für Durchſtichanlagen nicht in erſter Linie die Verkürzung des Flußbettes im Intereſſe der Schiffahrt, ſondern die möglichſt gleich— mäßige Abführung des Waſſers und die Verhütung von Ausuferungen. Der Druck des Waſſers nach rechts in denjenigen Strömen oder größeren Stromabſchnitten der nördlichen Hemiſphäre, welche in der Richtung des Meridians fließen, äußert ſich auch darin, daß bei Deltamündungen der rechte Teilſtrom der waſſerreichere iſt. Eine fernere Folge iſt die Verſchiebung des Flußbettes nach rechts ſobald das Ufer— gelände aus nachgiebigem Boden beſteht. Vollzieht ſich dieſe Rechtswanderung auch nur langſam und von Jahr zu Jahr kaum merklich, ſo doch ſtetig, und wer einmal erſt für die Beobachtung dieſer Bildungen Intereſſe gewonnen hat, wird bald beſtätigende Erſcheinungen genug auffinden können. Widerſtandsfähiges Ufergelände, Berg- und, Hügelzüge find Hemmniſſe, welche das allgemeine Geſetz über die Uferbildung modifizieren. Daher erklärt es ſich, daß dieſes Ge— ſetz gerade erſt im Flachlande mit ſeinem angeſchwemmten und nachgiebigen Boden am meiſten zur Geltung geangt. Der Umſtand ſchließlich, daß auf unſerer nördlichen Halb— kugel faſt durchweg das rechte Ufer der Flüſſe das höhere, das linke dagegen das niedrigere und mehr der Ueberſchwemmung ausgeſetzte iſt, erklärt es, daß die meiſten menſchlichen Niederlaſſungen bei ſolchen vorwiegend in meridianer Richtung fließenden Strömen mit wenig Ausnahmen auf dem rechten Ufer liegen, weil dieſes das mehr geſchütztere iſt. Nach Beiſpielen und Beweiſen für die vorſtehend angeführten Geſetze brauchen wir nicht lange zu ſuchen. Wir finden dieſe auf beiden Hemiſphären, in größerer Zahl freilich auf der nördlichen, weil dieſe reicher an Landentwicklung und demgemäß auch reicher an Flüſſen iſt als die ſüdliche. Zunächſt wird in dieſer Hinſicht unſer Blick nach Rußland gelenkt. Es gibt wohl kaum ein zweites Gebiet, welches zum Studium über die Uferbildung der Flüſſe ein geeigneteres Material bieten würde, als das europäiſche Rußland; denn einerſeits iſt hier der weiche, nachgiebige Boden in großem Maße vorherrſchend, andererſeits ſtrömen die meiſten bedeutenden Flüſſe hier vorwiegend in der Richtung des Meridians. Und ſo iſt es auch ein ruſſiſcher Gelehrter, von Baer, geweſen, der auf Grund ſeiner Studien in den Flüſſen des europäiſchen Rußlands die oben angegebenen Geſetze über den Einfluß der Erd— rotation auf den Lauf und die Uferbildung der Flüſſe vor rund einem halben Jahrhundert zuerſt aufgeſtellt hat. Von einer näheren Angabe und Betrachtung außerdeutſcher Ströme wollen wir hier abſehen. Unter den deutſchen Strömen iſt es die Weichſel, an der die geſchilderten Erſchei— 186 — — nungen am ſtärkſten hervortritt, iſt ſie doch ein Strom mit gewaltiger Waſſerfülle und ein Flachlandſtrom, der vorwiegend in meridianer Richtung fließt. Das öſtliche, das rechte Weichſelufer iſt das hohe und ſteile, das linke das niedrige und ſtets der Ueberſchwemmung ausgeſetzte. Auf dem rechten Weichſelufer liegen deshalb nicht nur zahlreiche und volkreiche Städte, ſondern auch ſtarke Feſtungen. Im Mündungsgebiet iſt der rechte Weichſelarm, die Nogat, der ſtärkſte, die Danziger Weichſel, von den drei Armen der weſtliche, führt die ge— ringſte Waſſermaſſe ab. Wer das Elbſandſteingebirge durchwandert hat, wird gefunden haben, daß das rechte Ufer der Elbe das höhere und abgeſteiltere iſt; an dieſem Ufer finden wir die gewaltigſten und am meiſten zerriſſenen Felsformationen und ſo ſetzt ſich dieſer hohe rechte Elbrand bis. weit unterhalb Dresden fort. Nachdem die Elbe unterhalb der Einmündung der Schwarzen Elſter ins Tiefland getreten iſt, tritt der Unterſchied in beiden Uferformationen noch deut— licher hervor und auf den erſten Blick zeigt dies ſchon die Beſetzung der Ufer mit Nieder— laſſungen der Menſchen. Von Wittenberg abwärts liegen die meiſten und bedeutenderen Orte auf dem rechten Elbufer. Der Rhein drängt ſchon in ſeinem Oberlaufe gegen das rechte, das Liechtenſtein'ſche Ufer, während er das linke Flachland des ſchweizeriſchen Rheintales bis zu der letzten Korrektion oft häufig überſchwemmte. In der oberrheiniſchen Tiefebene zwiſchen Baſel und Germersheim ſcheint der Rhein nach rechts gewandert zu fein, denn er hat nach links eine Menge ſchwacher Nebenarme zurück— gelaſſen. Beweiſe dafür, daß der Rhein in einer früheren Zeit in der oberrheiniſchen Tief— ebene mehr weſtlich floß, finden ſich ſchon unmittelbar nördlich von Baſel bei Hüningen.“ Was die Oder anbelangt, dieſen vierten großen, vorwiegend in meridianer Richtung fließenden deutſchen Strom, ſo finden wir bei ihr das allgemeine Geſetz über die Uferbildung mehr oder minder modifiziert, weil ſie im allgemeinen am Oſtrande des großen mittel— europäiſchen Gebirgsdreiecks hinfließt, Hügelzüge alſo vielfach an ihr linkes Ufer treten, dieſes ſtellenweiſe erhöhend und ſie zudem zwei Hügelreihen durchbrechen muß, die Ausläufer des uraliſch-karpathiſchen und diejenigen des baltiſchen Höhenzuges, letztere noch in ihrem Unterlaufe. Schon deutlicher treten Formationen, welche das allgemeine Geſetz über die Uferbildung der Flüſſe als zutreffend erſcheinen laſſen, an dem größten Nebenfluſſe der Oder, der Warthe, in denjenigen ihrer Teilſtrecken auf, welche in meridianer Richtung liegen. In dem breiten Eroſionstale der Warthe ſüdlich der Stadt Poſen iſt neben einem hohen Steil— rande zur rechten Seite eine Rechtswanderung des Stromes deutlich erkennbar. Den augenſcheinlichſten Beweis aber bietet wieder ein Zufluß der Warthe, die faſt ganz in meridianer Richtung nach Norden durch höchſt nachgiebiges Terrain fließende Prosna, der rechte, zu Rußland gehörige Uferrand iſt hoch, das linke Ufergebiet wird faſt alljährlich überſchwemmt und iſt voller Schlingen und Altarme, welche die Prosna zurückließ, denn auch ſie iſt im Laufe der Zeit nach rechts gewandert. Da wir ſoeben von Stromverhältniſſen der Provinz Poſen ſprechen, ſo bietet uns dies Gelegenheit, das allgemeine Geſetz über die Uferbildung der Ströme noch nach einer anderen Seite hin zu betrachten. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſich die Uferbildung der Ströme nach dieſem Geſetze zu allen Zeiten und auch in fern zurückliegenden Perioden der Erdbildung vollzogen hat. Ge— rade nun die Provinz Poſen iſt reich an langgezogenen Seen und ganzen Seenreihen, die in meridianer Richtung ſich hinziehen und in Eroſionstälern liegen. Es ſind dies alte Strom— bette aus der Diluvialperiode, ausgewaſchen durch die Schmelzwaſſer nach der Eiszeit. Wo jetzt ein kaum nennenswerter Bach dieſe Seen verbindet, floß in einer weit zurückliegenden Zeit ein mächtiger Gletſcherſtrom. Die jetzt aneinander gereihten Seen ſind die Reſte jener Diluvialſtröme. Ihr höherer rechter Uferrand beſteht noch jetzt und jetzt noch zeigen jene Seen ihre größte, ſchnellabfallende Tiefe auch auf der rechten Seite; denn auch bei dieſen Seen läßt ſich eine rechte und linke Seite nach der Richtung des Abfluſſes feſtſtellen. Viele von dieſen langgezogenen und dabei ſchmalen Seen Poſens machen ſo vollſtändig den Ein— druck eines Stromes, daß nur das Fließen des Waſſers dazu gehören würde, um das Bild. zu vervollſtändigen. 187 Es fragt ſich nun, welche Bedeutung das Geſetz über die Uferbildung der Ströme für die Stromfiſcherei hat. a nn Daß zwiſchen der Uferformation und den Fiſchereiverhältniſſen eines Stromes ein Zuſammenhang beſtehen muß, dürfte unſchwer zu erkennen ſein und wie dies zur Beant— wortung von Fragen ſelbſt aus der reinen Fiſchereipraxis führen kann, habe ich ja an mir ſelbſt erfahren und iſt eingangs dieſer Abhandlung gezeigt worden. Das ſteilere Stromufer mit ſeiner größeren Waſſertiefe und ſchnelleren Strömung, mit ſeinen Uferlöchern einerſeits, andererſeits mit den vom Waſſer abgeriſſenen Erdballen oder allerhand angeſchwemmten Dingen wie Steinen, Baumſtubben, wohl gar ganzen Stämmen, mit ſeinen vielfach angelegten künſtlichen Uferbefeſtigungen in Form von Faſchinen— packungen, Schlickzäunen und Buhnenaufſchüttungen bietet Fiſchen offenbar andere Lebens— bedingungen dar als das ſeichte Gegenufer, wo das Waſſer langſamer ſtrömt und dadurch nicht ſelten die Anwurzelung von Waſſerpflanzen ermöglicht. Nur ſelten wird es vorkommen, daß in einem Strome beide Uferſeiten gleiche Formation zeigen und der Stromſtrich in der Strommitte zieht. Im ſtärkſten Waſſerſtrome der tiefen Uferſeite „ſtehen“ am Grunde jene ſchlankgebauten, typiſchen Stromfiſche, welche das aufſchnappen, was ihnen der Strom zutreibt, die Barbe, die Naſe, der Häsling und Gründling und in den oberen Waſſerſchichten der Döbel, der Rapfen und Uckelei. Hinter abgefallenen Erdklößen, hinter Steinen, verſunkenen Baum— ſtubben u. ſ. w. lauern am Grunde der Wels, weiter oben der Barſch und die Forelle auf Beutetiere, in Uferlöchern, den Kopf ſtets voran und jederzeit zum Hervorſchießen bereit, die Quappe, in den Sand eingegraben und nur den Kopf herausgeſteckt, der Aal. Im ſtärkſten Waſſerſtrome vollziehen auch ihre Bergfahrt die aus dem Meere aufſteigenden Wanderfiſche, Lachs und Stör, hier ſteigen auch die Flußfiſche zur Laichzeit aufwärts zu geeigneten Laich— plätzen, hier zieht aber auch zum Meere der im Süißwaſſer abgewachſene Aal. Gehört dem Stromlaufe auch der Krebs an, ſo findet er ſich vorwiegend auch am Steilufer, weil er hier ſeine Schlupflöcher bequem anlegen kann.? Im ſeichteren und ruhigeren Waſſer der Gegenſeite des Stromes, wo vielfach auch Waſſer— pflanzen fortkommen, gehen vorwiegend ſogenannte „Friedfiſche“, Karpfenfiſche im engeren Sinne, ihrer Nahrung nach. Zunächſt wollen wir hierzu den Karpfen ſelbſt rechnen, der jetzt ja allgemein zur Aufbeſſerung der Fiſcherei auch in Ströme geſetzt wird, ſich dort ver— hältnismäßig gut entwickelt, dann die Schleie, die Karauſche, der Blei, die Zärthe, die Gieſe und die Plötze. Dieſe Fiſche ſind weniger gute Schwimmer, weil ſie für den ſtarken Waſſer— ſtrom weniger organiſiert ſind und gehen ihrer Nahrung deshalb in der Weiſe nach, daß ſie ihr Revier nach Nahrung „abſuchen“. Hier ſteht aber auch gern der Hecht und hier geht vorwiegend auch der Zander auf Beute aus, wenn dieſer Fiſch überhaupt dem betreffenden Flußlaufe angehört. Hier auf der ſeichten Stromſeite wird wohl auch der meiſte Laich ab— geſetzt und hier wächſt meiſt auch die Brut der Fiſche, die dem allzu ſtarken Strome noch fernbleiben muß, auf. Beginnt aber der Fiſcher ſein Handwerk, ſo fliehen doch die meiſten Fiſche aus dem ſeichten Waſſer in die Tiefe der Gegenſeite und dieſe, auf unſerer nördlichen Halbkugel in vielen Fällen die rechte Stromſeite, iſt ſomit auf alle Fälle die fiſchreichere und die Haupt— fangſtätte für den Fiſcher und ſpeziell auch für den Angler. In Seen, die Reſte alter Ströme ſind, in Altarmen, die ein Strom auch jetzt noch vielfach zurückläßt und die für die Fiſcherei höchſt bedeutungsvoll ſind, liegen die Verhält— niſſe wohl ähnlich, und wer in einem ſolchen Gewäſſer oder im offenen Strom ſelbſt die Fiſcherei auf der abgeſteilten, tieferen Seite beſitzt, hat jedenfulls das beſſere Teil erwählt. Somit haben die Geſetze über die Uferbildung der Flüſſe auch eine Bedeutung für die Fiſchereipraxis, für die Bonitierung von Flußläufen, für die Abſchätzung von Fiſcherei— berechtigungen u. ſ. w. Ja, in Strömen, welche auf beiden Seiten verſchiedene Uferforma— tion, verſchiedene Tiefen- und Strömungsverhältniſſe aufweiſen, muß der Fiſcher unter Um— ſtänden auch verſchiedene Fangweiſen und verſchiedene Netzformen anwenden. Dies ſollte hier und konnte von mir nur angedeutet werden. Es würde ſich wohl der 188 „unnnnmnnn Mühe lohnen, wenn eine berufenere Kraft diefer gewiß intereſſanten und die Fiſchereipraxis e unzweifelhaft mitberührenden Frage näher treten möchte. In der Fachpreſſe habe ich, ſo⸗ weit ſie mir zugänglich war, hierüber nichts gefunden, und ſo ſollte hiermit für weitere Kreiſe nur eine Anregung gegeben werden. V. Das periodiſche Wachstum der Schuppen der Gadiden als Grundlage zur Altersbeſtimmung. Von J. St. Thomſon. Aus „Journ. of the Marine Biological Association of the united Kingdom.“ 1. April 1904. Im Jahre 1899 brachte die „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ einen ſehr bemerkenswerten Artikel von Dr. Hoffbauer über Altersbeſtimmung beim Karpfen aus den Schuppen. Er hatte gefunden, daß die Schuppen der Karpfen „Jahresringe“ erkennen laſſen, aus deren Zahl man das Alter des Fiſches erſehen kann. Die Schuppen der Fiſche ſtecken etwa zu drei Viertel in den ſogenannten Schuppentaſchen, die von der Haut gebildet werden, nur ein Viertel iſt äußerlich ſichtbar. Dieſer kleinere Teil iſt ſtark pigmentiert, er kommt für die Altersbeſtimmung nicht in Betracht; der größere, hornartig durchſcheinende Teil, der unter den vorderen Schuppen verborgen in ſeiner Taſche liegt, iſt allein verwertbar. Er zeigt auf ſeiner Oberfläche viele feine konzentriſche Linien; in der Nähe des Zen— trums ſind ſie weitläufig und unregelmäßig, in einiger Entfernung davon finden ſich ſchärfer markierte, ſehr deutliche, die nahe an einander verlaufen. Darauf folgt dann wieder eine Zone von unregelmäßigeren Linien, die zunächſt größere Abſtände innehalten, ſich dann aber wieder einander nähern und ſchärfer und klarer werden. Je nach dem Alter des Karpfen. weiſt die Schuppe nun eine, zwei, drei oder mehr ſolcher Zonen auf, indem in jedem Jahr eine neue Zone dazukommt. Während des langſamen Wachstums im Winter vergrößert ſich die Schuppe wenig; zu dieſer Zeit entſtehen die eng genäherten Linien; beginnt im Früh— jahr die reichliche Nahrungsaufnahme, ſo geht das Wachstum raſch vor ſich, es bilden ſich die unregelmäßigen breiteren Streifen. Die Jahresringe ſind nicht immer gleich klar; oft iſt die Durchmuſterung vieler Schuppen nötig, um Sicherheit zu gewinnen. Am beſten wählt man die Schuppen über oder unter der Seitenlinie. Die Fälle, wo man trotz gründ— licher Unterſuchung zweifelhaft bleiben könnte, ſind ſehr ſelten; ſie betreffen immer nur ver— kümmerte Tiere, die auch in der warmen Jahreszeit nicht recht gewachſen ſind. Durch dieſe Mitteilung angeregt, hat Thomſon eine ſehr ſorgfältige Unterſuchung an Gadiden (d. h. an Schellfiſchen und ihren Verwandten) vorgenommen; er hat auch bei dieſen gefunden, daß die Wachstumsintenſität periodiſch wechſelt, was ſich in der Entfernung der konzentriſchen Linien äußert. Thomſon hält ſich wohl mit gutem Grunde für berechtigt, dieſe Bildung analog den leicht kontrollierbaren Befunden beim Karpfen für Jahresringe zu erklären. Da ſich ſolche auch bei Tiefſeefiſchen konſtatieren laſſen, die ja Sommer und Winter in annähernd gleicher Temperatur leben, ſchließt der Verfaſſer, daß die reichlichere oder ſpärlichere Nahrung die Urſache des raſcheren oder langſameren Wachstums iſt und nicht die wechſelnde Wärme. (Vermutlich kommt auch die Laichzeit dabei in Betracht (Re⸗ ferent.) Alternde Fiſche, die keine Eier mehr produzieren, ſetzen keine neuen Jahresringe an. Sie gehen wahrſcheinlich überhaupt bald zugrunde. Thomſon hat mehrere Tauſend Schuppen unterſucht, ihre Ringe gezählt und gemeſſen und das Alter daraus berechnet. Es ſpricht gewiß für die Richtigkeit der Methode, daß ſeine Reſultate recht gut mit der in der Praxis üblichen Schätzung übereinſtimmen. Aus den ausführlichen Tabellen ſollen auszugsweiſe die Größen einer Gadusart angeführt werden, um einen Begriff von der Schnelligkeit des Wachstums dieſer Fiſche zu geben: Gadus pollachius (kommt bei uns als Seelachs in den Handel), Laichzeit: April. Die Fiſche erreichen im erſten Sommer eine Länge von 10 em, im zweiten von 25 em, im dritten von 38 em, im vierten von 48 cm, im fünften von 60 em, im ſechſten von 65, im achten von 80 em und im elften von 96 em. Aehnlich verhalten ſich der Schellfiſch und der Kabliau. 189 Eine kurze aber intereſſante Bemerkung gibt der Verfaſſer zum Schluß. Er unter- ſuchte nämlich Aale der Inſel May, Firth of Forth, Schottland, auf ihr Alter. Sie ſtammten aus einem See, welcher angeblich keine Kommunikation mit dem Meere hat. Es heißt, daß die Aale vor Jahrhunderten von Mönchen hingebracht wurden und daß die jetzt lebenden mit jenen identiſch ſeien. In der Tat hat man bei einigen Aalen von jener Inſel an den Augen und an anderen Organen Zeichen ſeniler Entartung feſtſtellen können. Wenn die Aale ſich im Süßwaſſer nicht fortpflanzen können, wie das heute allgemein angenommen wird, und wenn wirklich ſeit Menſchengedenken keine weiteren Aale mehr nach der Inſel im— portiert wurden, ſo müßten ſie dort allerdings das unerhörte Alter von mehreren hundert Jahren haben. — Die ſehr kleinen, zarten Aalſchuppen zeigen ſehr deutliche konzentriſche Zonen. Nimmt man an, daß ſie wie bei Karpfen und Gadiden Jahresringe darſtellen, ſo zeigt ſich aber, daß die größten Aale der Inſel nur ein Alter von zirka 14 Jahren haben! Das würde dafür ſprechen, daß entweder Aale ſich doch auch im ſüßen Waſſer fort— pflanzen können, was immer noch hie und da behauptet wird, oder aber — und das iſt das Wahrſcheinlichere —, daß eine unterirdiſche Kommunikation des Sees mit dem Meere be— ſteht, durch welche die Brut aufſteigen kann. Dr. FR VI. Die Karauſche. (Carassius vulgaris.) Eine Abhandlung von Dr. Seligo in Danzig über Moorgewäſſerunterſuchungen, die in den Mitteilungen des Weſtpreußiſchen Fiſchereivereins, Band XVI, Nr. 1, veröffentlicht iſt, bringt auch manche Erfahrung über die Lebensverhältniſſe der Karauſche. Da die Karauſche vielfach als ein wertloſer Fiſch betrachtet wird, ſind dieſe Erfahrungen wohl geeignet zur Widerlegung dieſer Anſicht. Die Karauſche iſt ein Fiſch des Oſtens, ihre Heimat iſt im öſtlichen Norddeutſchland, Rußland und Sibirien, wo ſie überall in pflanzenreichen Seen und Flußaltwäſſern vorkommt. Weſtlich der Elbe wird ſie ſeltener, weſtlich des Rheins und in Süddeutſchland iſt meiſt nur die flachrückige kleine Form, der ſogenannte Giebel vorhanden. Sie erreicht bei genügender Nahrung ein Durchſchnittsgewicht von 1 bis 2 Pfund, obwohl ſie zum Beiſpiel in den ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen 9 bis 10 Pfund ſchwer wird, vermehrt fi ſicher und ſtark, teils weil ſie beſonders zahlreiche Eier produziert (in einer Karauſche von 15 em Länge wurden 28 530 Eier gefunden), teils weil die Brut ſehr widerſtandsfähig gegen Witterungswechſel iſt. Die Karauſche iſt unübertroffen in ihrer Zählebigkeit, den Ge- fahren des Winters, wie Verunreinigungen, Waſſermangel und anderen Fährlichkeiten gegen⸗ über. So pflegt fie Schafwäſche, Einfluß von Waſch- und Brennereiwaſſer ohne Schaden zu vertragen. Auch von Krankheiten und Schmarotzern iſt die Karauſche im Vergleich zu anderen Fiſchen wenig geplagt. Am häufigſten kommt dabei wohl die Lernaeocera cyprinacea vor, ein Krebstier, das ſich durch die Haut tief ins Fleiſch einbohrt und Eiterungen herbei- führt. Gereinigt wird ein Gewäſſer von dieſen Schmarotzern nur dadurch vollſtändig, daß man alle Karauſchen eine Zeit lang herausnimmt. Da die Karauſche auch in den Moor— tümpeln, wo die Humine noch Nahrung aufkommen laſſen, heranwächſt, iſt ſie als der eigentliche Nutzfiſch unſerer Moorgewäſſer zu betrachten. Die Nahrung der Karauſche beſteht in der Jugend aus Schwimmtierchen, ſpäter namentlich aus kriechenden und kletternden Tieren, Inſektenlarven, Würmern und Waſſeraſſeln. Auch im Winter frißt die Karauſche, wenn ſie nicht aus Mangel an Atemluft apathiſch wird. Will man für die beſſere Ernährung und das raſchere Wachstum ſorgen, ſo füttert man mit Blut- und Fleiſchmehl. Um der leicht eintretenden Uebervölkerung der kleinen Karauſchengewäſſer vorzubeugen, läßt man den Laich nur teilweiſe auskommen. Auch der Barſch iſt in dieſer Beziehung zur Verringerung der Brut von Nutzen. Die Karauſche laicht im Mai und Juni bei etwa 20° Wärme im Sonnenſchein, be⸗ ſonders gern flach auf ſchwimmenden Kräutern. Der Laich entwickelt ſich bei 20° in etwa einer Woche, die eben ausgeſchlüpfte Jungbrut ift 6 bis 7 mm lang und durchſichtig. Bis zum Winter iſt das junge Fiſchchen erſt etwa 2 em lang. Die Laichreife wird im dritten Jahre eintreten, die Länge des kleinſten vorgefundenen reifen Milchners betrug 10 em, des 190 kleinſten Rogners 10,8 cm. Man unterſcheidet die Teichkarauſchen, die einen beſonders hoch⸗ gewölbten Rücken haben, von den Giebeln, welche einen wenig gewölbten Rücken haben. Der Fang der Karauſche geſchieht im Herbſt mit einem kleinen Zuggarn. Es empfiehlt ſich dabei, die handlangen Fiſche wieder zurückzuſetzen. ö Im Frühling und Sommer geht die Karauſche in die Fiſchſäcke, die man im Kraut oder vor dem Rohr aufſtellt. Beſonders praktiſch und leicht zu ſtellen ſind die Doppelſäcke, auch mit dem Stacknetz macht man gute Fänge, wenn man durch Stoßen mit der Stackſtange die Fiſche aus dem Kraut treibt. Da ſie, wie die meiſten Fiſche, in der Nacht und der Morgen⸗ dämmerung auf Nahrungsſuche geht, fängt man am beſten in dieſer Zeit. Lebende Karauſchen werden nach den Berliner Marktberichten in der Regel mit einem Preiſe von 60 bis 90 Pfg. pro Pfund notiert, ſelbſt tote Karauſchen werden mit 30 bis 50 Pfg. bezahlt. Große über ein Pfund ſchwere Karauſchen bezahlt man auch in den karauſchenreichen Gegenden mit 70 bis 80 Pfg. für das Pfund und in Weſtdeutſchland werden ſolche größere Fiſche mit 1 bis 1,50 Mk. pro Stück bezahlt. Der Hauptnutzen der Karauſche liegt in ihrer Zählebigkeit und Bedürfnisloſigkeit, ſo daß ſie in Gewäſſern, die kaum mehr andere Fiſche ernähren, Nutzen bringt. 25 VII. Die Eröffnung des neuen Jiſchmarktes in Wien. In feierlicher Weiſe erfolgte Samstag, den 23. April ds. Is. die Eröffnung der neuen Zentralfiſchmarktanlage auf dem rechten Ufer des Donaukanals nächſt der Stephanie⸗ brücke. Zu der Feierlichkeit waren verſchiedene hohe Vertreter der Regierung und der Stadt⸗ verwaltungen, ſowie zahlreiche Feſtgäſte und Intereſſenten erſchienen. An die Teilnehmer der Eröffnungsfeierlichkeit gelangte ein künſtleriſch ausgeſtattetes Gedenkblatt zur Verteilung, das die Entwicklungsgeſchichte des modernen Fiſchmarkthallenbaues enthält. Der Wiener Fiſchmarkt, welcher im Jahre 1875 am rechten Donaukanalufer nächſt dem ehemaligen Kaiſerbade errichtet wurde, mußte im Jahre 1899 anläßlich der Herſtellung der Kaimauer an dieſem Ufer ſowie des Baues der Donaukanallinie der Wiener Stadtbahn an das linke Ufer des Donaukanales, zwiſchen der Maria Thereſien⸗ und Stephaniebrücke, verlegt werden; es war jedoch ſchon damals deſſen Rückverlegung an den früheren Platz nach Fertigſtellung der Verkehrsanlagen in Ausſicht genommen. In der Plenarſitzung am 17. April 1903 hat der Wiener Gemeinderat dieſe Rück⸗ verlegung beſchloſſen und wurden die Ausführungsarbeiten im Monat März 1904 beendigt. Der Fiſchmarkt liegt heute unmittelbar oberhalb der Stephaniebrücke. Der Grund iſt Eigen⸗ tum der Kommiſſion für Verkehrsanlagen in Wien und iſt der Gemeinde Wien mietweiſe auf die Dauer des Beſtandes dieſer Kommiſſion, d. i. bis Ende des Jahres 1982, überlaſſen worden. Von der 4058 m? großen Geſamtfläche entfallen auf den für die ſtabilen Ver kaufsſtände beſtimmten Teil 1547 m? und auf den für die transportablen Verkaufsſtände reſerv ierten Teil 2511 m?. Die ganze Fläche iſt kanaliſiert und mit einem waſſerundurchläſſigen Granulitbetonpflaſter verſehen. Der für die ſtabilen Verkaufsſtände beſtimmte Platz trägt zwei Fiſchverkaufshallen; dieſelben find 48 m lang, Am tief und enthalten zuſammen 12 ſtabile Stände. Die in Eiſenkonſtruktion hergeſtellten Verkaufsſtände, welche mit Wellblech eingedeckt ſind und der beſſeren Ventilation halber Laternenaufbauten haben, ſind an der Verkaufsſeite verglaſt, während der Abſchluß gegen die Waſſerſeite durch Betonwände mit Eiſeneinlagen gebildet wird. In jedem einzelnen Verkaufsſtande iſt ſowohl Hochquellenwaſſer als auch Gas eingeleitet. An der Rückſeite der Hallen befindet ſich der 100 m lange Treppenkai, längs welchem im Donaukanale die Fiſchkalter eingelegt werden. Die Fiſchkalteranlage wird auf Wunſch der Genoſſenſchaft der Fiſchhändler von dieſer ſelbſt ausgeführt werden. Während der Vorrat an lebenden Fiſchen im fließenden Waſſer gehalten wird, dient zur Konſervierung der getöteten Fiſche eine Kühlanlage. Dieſelbe befindet ſich unter der 191 Zufahrtsrampe zum Fiſchmarkt und beſteht aus einem Vorraum, . Vorkühlraum, einem Kühl⸗ und einem Gefrierraum; ihr Flächenraum beträgt 80 meg gan Der Kühlraum enthält 8 und der Gefrierraum 6 ſeparate, durch Drahtgitter 1905 einander getrennte verſperrbare und mit der entſprechenden Einrichtung verſehene Zellen. Die Temperatur im Kühlraum wird ſelbſt in der heißeſten Jahreszeit 0“ nicht überſteigen, während der Gefrierraum bis auf — 10° C. abgekühlt werden kann. Als Kühlmittel wird, wie in allen übrigen ſtädtiſchen Kühlanlagen, Kohlenſäure ver- wendet. Die Kältemaſchinen find nach Syſtem Windhauſen hergeſtellt uud werden von einem 12 Pferdekräfte⸗Gasmotor betrieben. Die Beleuchtung der Kühlanlage erfolgt durchwegs mit elektriſchem Lichte. Anſtoßend an die Kühlanlage befindet ſich das Marktamtslokal und neben dieſem das Amtslokal für die K. K. Finanzwache. Weiters ſind in der Rampe noch untergebracht: Die Abortanlage, der für konfiszierte Waren beſtimmte Raum und das Einſatzlokal, in welchem die der Gemeinde gehörigen, zum Ausleihen an die Marktparteien beſtimmten Wagen, Gewichte u. dgl. aufbewahrt werden. In der Rampe unterhalb der Stephaniebrücke ſtehen noch zwei Lokale zur Unterbringung von Marktrequiſiten zur Verfügung. Die Koſten der geſamten Fiſchmarktanlage ſtellen ſich auf rund 167,000 Kr. VIII. Zur Anköderung des Negenwurmes. Von W. Herrmann, Bayreuth. Für den heutigen ſportgerechten Angler hat der Regenwurm wohl viel an ſeiner Be— deutung verloren. Aber entbehrlich iſt er doch nicht geworden, trotz der Vortre fflichkeit der künſtlichen Fliegen und Spinner. Ja, unter gewiſſen Umſtänden iſt er ſogar unerſetzlich. Wenn im zeitigen Frühjahre die Forelle noch nicht „ſpringt“, oder im Spätherbſte die Aeſche das „Rauben“ einſtellen muß, wenn bei getrübtem Waſſer der Aal nach Beute „läuft“ oder Barben und Aalraupen zu fangen ſind, dann dürfte unter allen Ködern der Regenwurm die erſte Stelle einnehmen Deshalb wird der vorſichtige Angler niemals fein gefülltes Wurmſäckchen oder -büchschen vergeſſen — den letzten Rettungsanker, wenn ſonſt alle Liſt und Schläue verſagt. Aber ſo ganz einfach iſt auch die Wurmangelei nicht und wenn man ſich nicht bloß auf den Zufall verlaſſen will, gibt es hier gar mancherlei zu beachten. Für die Forellenfiſcherei wählt man am zweckmäßigſten kleinere oder mittelgroße rote Würmer (am Haken Nr. 1 oder 2), für Aeſchen, die zur Herbſtzeit und bei trübem Waſſer ebenfalls gerne den Wurm annehmen, ſeien die weißen und blaſſen Würmer (am Haken Nr. 3) empfohlen. Große Regenwürmer nimmt man für den Aal⸗, Barben⸗, Quappen⸗ ꝛc. Fang. Die Anköderung erfolgt gewöhnlich von dem wulſtigen Ring aus in der Nähe des Kopfes, gegen den Hinterleib zu. Es treten aber Fälle ein, wo dieſe Art der Anköderung oft mehrmals verſagt und durch Beunruhigung der betreffenden Angelſtellen das Vergnügen ein langweiliges wird. Bei Hochwaſſer z. B., wenn die Fluten in der Mitte des Stromes reißend dahineilen, verlaſſen die Forellen, Aeſchen und Barben ihren normalen Standort und ſuchen ruhige Stellen in der Nähe des Ufers auf. Hier finden ſich dann noch Aale, Karpfen, Weißfiſche und allerhand kleinkalibrige Ware ein. Der Fang iſt hier mit der Wurmangel oft ſehr ergiebig und mannig⸗ faltig. Aber die Anköderung des Wurmes darf nicht wie vorerwähnt geſchehen, ſondern ſie hat in entgegengeſetzter Richtung, alſo ſo zu erfolgen, daß man den Angelhaken etwas vor dem Hinterleibsende einſticht und auf den Kopf des Wurmes hin durchzieht. Die Spitze des Hakens liegt alſo in der Richtung nach dem Kopfe des Wurmes zu. Es iſt durchaus nicht gleichgültig, ob man in dieſer oder jener Weiſe die Anköderung beſorgt. Bei Einwurf der Angel an genannten Stellen werden nämlich vor allem die kleinen Fiſche ſich des Wurmes zu bemächtigen ſuchen, während die größeren, namentlich Aale und Vertreter des Cypriniden— geſchlechtes ſich gewöhnlich eine Zeitlang abwartend verhalten. Liegt nun der Haken im weicheren Hinterleibsende des Wurmes, ſo wird der Köder von den kleinen Fiſchen bald ſo aufgezehrt ſein, daß die Hakenſpitze ſichtbar, reſp. fühlbar wird 192 — und ein nun bißluſtig gewordener größerer Fiſch nimmt dieſen Köder nicht mehr an. Wenn der Angler ſeine Anköderungsweiſe nicht ändert, werden die Fiſche mit der Zeit ſcheu und mißtrauiſch und der Angler geht leer vom Platze, da er auch ſelten kleine Fiſche erbeutet, die den großen Wurm, der hier einzig in Betracht kommen darf, nicht verſchlingen können. Anders iſt es bei der entgegengeſetzten Anköderungsweiſe. Das viel derbere Kopfſtück des Wurmes vermag den Angriffen der Grundeln ꝛc. längere Zeit ſtandzuhalten und die allmählich hinzukommenden größeren Fiſche finden einen unverſehrten, keinen Verdacht erweckenden Köder vor. Der Anhieb ſei kräftig und erfolge erſt eine Zeitlang nach dem Anbiſſe, d. h. man warte bis der Fiſch den Köder verſchlungen hat. Wenn man ſolch günſtige Angelſtellen weiter nicht beunruhigt, ſo wird man mit dem Ergebnis wohl zufrieden ſein. Nach meiner Erfahrung melden ſich zuerſt die Forellen und Aeſchen, dann die Barben und Weißfiſche. Wer Geduld hat wird auch den intereſſanten Kampf mit dem anguillus vulgaris zu beſtehen haben. Aale und auch Karpfen finden ſich immer in größerer Zahl ein, ſo daß man bei einiger Vorſicht mehrere Exemplare dieſer Art an einer Stelle fängt. Der Aal läßt ſich hier die günſtige Gelegenheit nicht entgehen, ſeinen Raubgelüſten mit gutem Erfolge zu fröhnen. So fing ich mit der Wurmangel einen Aal, der bereits einen ganzen Krebs, ſechs Stück Lauben und zwei kleine Forellen im Leibe hatte. Solchen Appetit hätte ich dem kathadromen Wanderer nicht zugemutet und es dürfte letzterer in den Forellen- und Krebsgewäſſern nicht allzu ſchonend behandelt werden. Bei günſtigem Waſſerſtand (trübem Waſſer) wird man mit ihm, unter Befolgung der erwähnten Anköderungsweiſe des Wurmes, wohl etwas Abrechnung halten können. Auch für die Legangel auf Aale, Rutten 2c. bewährt ſich beſagte Anköderung ausgezeichnet, weit beſſer als die übliche Art, doch iſt es für die Legangel zweckmäßig, wenn man den Wurm am Hinterleib mit dem Angelhaken quer durchſticht und dann erſt die weitere Anköderung voll- endet. Hierdurch wird dem Abſtreifen oder Loswinden des Köders vom Haken vorgebeugt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß bei dieſer Anköderungsweiſe der Warm eine Präparierung nötig, hat, weil er, wie er aus der Erde kommt, bei Verletzung mit Angelhaken leicht bricht. Um dem Wurme die richtige Verfaſſung zu geben, bringe man ihn etliche Tage vor ſeiner Ver— wendung in einen nur mit Moos gefüllten Behälter; Erde vermeide man. Das Moos werde mit etwas Milch angefeuchtet. Die Würmer entleeren ſich hier und verlieren den Schleim der ihnen ſonſt anhaftet; ſie werden zähe und für Angelzwecke brauchbar. Alle Witterungs- öle ꝛc. find mindeſtens nebenſächlich; das Geld für dieſe wüßte ich in der Fiſcherei viel beſſer angewendet. IX. Vermiſchte Mitteilungen. Die Fiſcherei in Moorgewäſſern. In letzter Zeit iſt in Abhandlungen von Karl Knauthe, Dr. Emil Walter und Dr. E. Seligo über die Lebensverhältniſſe in Moorgewäſſern manche Beobachtung und Unterſuchung veröffentlicht worden, ſo daß wir daraus über die Fiſcherei in Moorgewäſſern viel Wiſſenswertes entnehmen können. Insbeſondere hat neuer- dings Dr. Seligo in den Mitteilungen des Weſtpreußiſchen Fiſchereivereins Bd. 16 Nr. 1 hierüber intereſſante Mitteilungen gemacht, auf welche hier beſonders hingewieſen ſei. Die ſtehenden Gewäſſer (Seen und Altwäſſer) gehen bekanntlich im Laufe ihrer Ent- wicklung in Moore über; die mit dieſer Eatwicklung verbundene Veränderung der Form und Bodenbeſchaffenheit des Ufers und Grundes beeinflußt auch die Lebensverhältniſſe der Waſſerlebeweſen in hohem Grade. Die Fiſcherei iſt wiederum abhängig von den Be⸗ dingungen, unter denen ſich die kleine, meiſt mikroſkopiſche Pflanzen- und Tierwelt entwickelt. Wir müſſen dabei in erſter Linie die Stoffe kennen lernen, die ein Gewäſſer zu den ver⸗ ſchiedenen Zeiten enthält und welche ihren Einfluß ausüben auf eine ſtärkere oder ſchwächere Entwicklung des Pflanzenlebens und des Tierlebens. Bei vielen Moorgewäſſern nun iſt ſogleich die tiefbraune Farbe auffallend. Sie rührt her von im Waſſer gelöſten Huminſtoffen. Beim Zerfall der Pflanzenſtoffe, insbeſondere des Holzſtoffes (Celluloſe) bilden ſih dieſe Huminſtoffe: Ulmin, Humin, Ulminſäure, Humin⸗ 193 ſäure, Geinſäure, Quellſäure, Quellſalzſäure, wovon die Duell- und Quellſalzſäure wahr— ſcheinlich die Braunfärbung des Waſſers verurſachen. Da, wo ſich dieſe bei vorübergehendem Auftreten, bei raſcher Zerſetzung ſehr wertvollen, fruchtbaren Stoffe in naſſen, luftarmen und beſonders in kalkarmen Böden nicht raſch zerſetzen können und ſich anhäufen, wirken ſie ſchädigend auf das Pflanzenleben und dadurch indirekt auf das Tierleben. In vielen, in Moor eingebetteten Gewäſſern ſind dieſe ſchädlichen Huminſtoffe nicht vor— handen, im Gegenteil iſt fließendes Waſſer in Moorgebieten in der Regel recht brauchbar für die Fiſcherei. Beſonders in gut bis zum Untergrunde ausgeſtochenen Torflagern pflegt das Waſſer nur wenig freie Humine zu enthalten, weil aus dem bloßgelegten Grunde Quellwaſſer emporſteigt, das durch ſeinen Kalkgehalt uſw. die etwa ſich noch an den Rändern bildende Humine zerſetzt. Während der jährlichen Eisperiode iſt der Mangel an Sauerſtoff die häufige Urſache für die Beſchränkung der Lebewelt in Moorgewäſſern. Man kann eben in dieſen Fällen, wenn durch Pumpwerke oder Waſſerzufluß keine Abhilfe geſchaffen werden kann, nur im Sommer den Reichtum an Fiſchnahrung ausnützen durch Beſetzung mit Fiſchen, die während der Eis— periode in winterſicheren Gewäſſern aufbewahrt werden. Die Fiſcharten nun, die für ſtehende Moorgewäſſer in Betracht kommen, ſind in erſter Linie Karauſche, dann Barſch, Plötze, Rotauge, Schleie, Hecht und Aal, ſowie der Krebs. Karpfenlaich und »brut entwickeln ſich, wie vielfache Erfahrungen bewieſen haben, in Moor— gewäſſern nicht. Nur wenn Moorteiche entwäſſerbar (wegen der ſchwierigen Abfiſchung des Karpfens), die Ueberwinterung der Zuchttiere möglich und die Bruterzeugung in anderem Waſſer möglich iſt, iſt die Karpfenzucht in Moorgewäſſern lohnend. Im allgemeinen kommen wir zu dem Urteil, daß bei Beachtung der nötigen Vorſicht und richtigen Wahl des Fiſchbeſtandes die Mehrzahl der Moorgewäſſer durch Fiſcherei produktive und einträgliche Flächen ergibt, welche ſonſt für die landwirtſchaftliche Kultur ohne großen Koſtenaufwand unbrauchbar find. L. Maikäfer als Forellenfutter. Bei der gegenwärtig großen Menge von Maikäfern machen wir darauf aufmerkſam, daß Maikäfer angebrüht für größere Fiſche ein vorzügliches Futter ſind, für Brut kann aus großen Mengen abgebrühter, durch die Maſchine getriebener Maikäfer ein Futtermehl hergeſtellt werden. Fiſchereietat für Preußen. Der preußiſche Fiſchereietat für das Jahr 1903/04 iſt auf 434,597 Mk. feſtgeſetzt. In dieſer Summe ſind enthalten 84,650 Mk. für 6 Oberfiſchmeiſter und 44 Fiſchmeiſter im Hauptamte, 82,722 Mk. für die Oberfiſchmeiſter im Nebenamte und die verſchiedenen Fiſchereiaufſeher und Signalwärter ꝛc., 112,225 Mk. für Unterhaltung der Dienſtfahrzeuge, für Dienſtaufwandsentſchädigung, außerordentliche Remunne— rationen, außerordentliche Unterhaltung der Dienſtwohnungen der Aufſichtsbeamten ꝛc., 32,600 Mk. für die wiſſenſchaftliche Kommiſſion in Kiel zur Erforſchung der deutſchen Meere und zwar 15,000 Mk. im ordentlichen und 17,600 Mk. im außerordentlichen Etat, letztere zugleich für die Biologiſche Anſtalt auf Helgoland als Anteil der landwirtſchaftlichen Ver— waltung an der internationalen Unterſuchung der Nordmeere, ſchließlich 140,000 Mk. zur Hebung der Fiſcherei im allgemeinen. Die Erträgniſſe der Fiſcherei im Kuriſchen und Friſchen Haff pro 1902/03 haben nach dem Berichte des Fiſchereivereins für die Provinz Oſtpreußen gegenüber dem verfloſſenen Jahre, das als ausnahmsweiſe ergiebig zu bezeichnen war, einen erheblichen Rückgang erfahren. In der Oſtſee find die Erträge faſt um die Hälfte (um 228 840 Mk.), im Friſchen Haff um 78220 Mk. zurückgegangen. Im allgemeinen tft der Fiſchereiertrag durch den kühlen Sommer und den verhältnismäßig milden Winter, der auf dem Haff eine nur etwa vier Wochen haltende Eisdecke mit ſich brachte, geſchmälert worden. Die von den K. Fiſchmeiſtern auf Grund der Marktanfuhr, der Beſichtigungen der Fiſcher- und Fiſchhändlerboote geſchätzten Erträge, denen die Großhandelspreiſe zugrunde gelegt find, ergaben für das Kuriſche Haff eine Steigerung von 82,000 Mk. und für die See eine ſolche von 14,000 Mk. gegenüber dem Vorjahre. Die Lachsfiſcherei im Gouvernement Archangelsk. Im Gouvernement Archangelsk ſpielt, wie der dortige ſchwediſche Konſul berichtet, die Lachsfiſcherei eine außerordentlich große Rolle. Die Nachfrage nach Lachs hat in den letzten Jahren infolge Verbeſſerung der Transport- verhältniſſe eine andauernde Steigerung erfahren. Beſonders hat der Verſand nach Peters 194 burg und Moskau bedeutend an Umfang gewonnen. Dieſe Städte ſchicken alljährlich Auf- käufer nach den bekannteren Fiſchplätzen. In den letzten Jahren iſt ein Steigen der Lachs⸗ preiſe zu einer früher nicht gekannten Höhe zu verzeichnen geweſen. Wie nachſtehende Zu⸗ ſammenſtellung zeigt, vermehrte ſich der Ertrag der Lachsfiſcherei von Jahr zu Jahr; es wurden an Lachſen gefangen: 1902 31 551 Pud im Werte von 386,671 Rubel, 1901 39 239 Bud im Werte von 427,438 Rubel, 1900 42 718 Pud im Werte von 444,583 Rubel, 1899 60 632 Pud im Werte von 431,276 Rubel, 1898 65 441 Pub im Werte von 429,051 Rubel. Lachsfiſche finden ſich faſt in allen Flüſſen, welche in das Nördliche Eismeer und Weiße Meer münden. Die größten Lachſe liefert die Petſchora und der Diſtrikt Kola, die feinſten Sorten kommen aus der Dwina, Onega, Meſen und Petſchora. („Svensk Export“, Stockholm.) Heuerbureau in Geeſtemünde. Ueber die idealen Ziele und die wirtſchaftliche Be— deutung des „Seemannsheim und Heuerbureau“ am Fiſchereihafen Geeſtemünde gibt der Jahres⸗ bericht für 1903 Aufſchluß. Wir entnehmen ihm, daß der Beſuch des Seemannsheims im Jahre 1903 1002 Seeleute in 4735 Tagen war, 10 Schiffbrüchige wurden aufgenommen und verpflegt. An Lohnerſparniſſen wurde vom Hausvater für die Seeleute die Summe von 84,886 Mk. nach Hauſe geſchickt, in Sparkaſſen belegt oder aufbewahrt 56,711 Mk. Das Heuerbureau vermittelte für die Schiffahrt im Geeſtemünder Hafen im Jahre 1903 971 Leuten Stellung. Belohnung für den Fang gezeichneter Lachſe. Im Herbſte 1903 find von einer Reihe ſchwediſcher Lachszuchtanſtalten 75 Lachſe und eine Anzahl von Lachsforellen gefenn- zeichnet und in Flüſſe, die in die Oſtſee münden, eingeſetzt worden. Die Zeichnung beſteht aus zwei kleinen, runden ſilbernen Knöpfen, auf deren einem die Buchſtaben Sy und eine Nummer angebracht ſind. Die Knöpfe ſind auf der Außenſeite des Kiemendeckels ſichtbar und an dem Kiemendeckel befeſtigt. Fiſcher, welche ſolche gezeichnete Lachſe und Lachsforellen fangen, werden gebeten, die Zeichen mit genauer Angabe der Zeit und des Ortes des Fanges, der Länge und des Gewichtes des Fiſches, ſowie ſonſtiger bemerkenswerter Verhältniſſe an den Fiſchereiinſpektor Dr. Trybom, kgl. Landbauverwaltung in Stockholm oder an den Inten⸗ danten des Muſeums in Gothenburg, Dr. Einar Lönnberg, zu ſenden. Für die Einſendung der Zeichen wird eine gewiſſe Entſchädigung gewährt. Auch der Deutſche Seefiſchereiverein in Hannover, Blücherſtraße 6, iſt bereit, die Zeichen und die dazu gehörigen Angaben zur weiteren Vermittlung in Empfang zu nehmen und eine Belohnung zu vermitteln. Patentan meldungen. Klaſſe 45 h. F. 17 700. Angelſchnurwinde mit Hand- und Federantrieb, bei der die Federaufzugvorrichtung durch Verſchieben der Kurbelachſe eingerückt wird. Edgar Marion Funk, Wytheville, Virginia, V. St. A.; Vertreter: M. Schmetz, Patentanwalt, Aachen, 16. Juni 1903. — Klaſſe 45 h. S. 18 740. Hohler elaſtiſcher und mit Löchern verſehener Köder für Fiſche oder dergleichen, welcher die Geſtalt und das Aus⸗ ſehen eines zum Fiſchen verwendeten Tieres beſitzt. Karl Sund, Berlin, Bülowſtraße 57. 14. November 1903. X. VBereinsnachrichten. Württembergiſcher Landesfiſchereiverein. Die diesjährige Hauptverſammlung (XIII. Württembergiſcher Fiſchereitag) findet ſtatt am Sonntag, den 29. Mai 1904, nachmittags 2 Uhr, in der Turnhalle in Ellwangen. Tagesordnung: 1. Geſchäftliche Mitteilungen des Präſidenten. 2. Jahresbericht des Kaſſiers pro 1903. 3 Jahresbericht des Schriftführers. 4. Vortrag von Herrn Hofrat Dr. Giefe l in Ludwigsburg über die Fiſchereiverhältniſſe in der Fürſtprobſtei Ellwangen im Mittelalter und ſpäter. 5. Vor⸗ trag von Herrn Profeſſor Dr. von Grützner in Tübingen über „Atmung und Blutlauf der Fiſche“. 6. Beſprechung der Fiſchereiverhältniſſe von Kocher und Jagſt. 7. Ergebnis der Statiſtik über Flußverunreinigung. 8. Beſprechung der Frage „Wer braucht eine Fiſcherkarte“. 9. Haupt⸗ verſammlung 1905 in Ulm. 10. Anträge und Mitteilungen aus der Verſammlung. (Erſtere ſind ſpäteſtens vor Eröffnung der Sitzung ſchriftlich einzureichen.) 195 — Feſtprogramm. Am Vorabend, Samstag, den 28. Mai, abends 8 uhr: Zwangloſe Vereinigung im Bierlokal zum „grünen Hof“. Sonntag, den 29. Mai: Empfang der Gäſte an den Vormittagszügen. Entgegennahme der Vereinszeichen und Tiſchkarten im Bahnhofwartſaal. Vormittags 11— 12 Uhr: Konzert auf dem Marktplatz vor dem Gaſthof zum „Adler“ und „Café Frank“. Nachmittags 12¼ Uhr: Gemeinſames Mittageſſen im Gaſthof zum „goldenen Lamm“ (Preis pro Gedeck 2 Mk. ohne Wein). NB. Anmeldungen für Quartier und Eſſen ſind ſpäteſtens bis Mittwoch, den 25. Mai, an Herrn Stadtpfleger Bolſinger in Ellwangen zu richten. Nach⸗ mittags 2 Uhr: Gang durch die Stadt. 2¼ Uhr: Hauptverſammlung in der Turnhalle. 6 Uhr: Spaziergang auf das Schloß. Abends 8 Uhr: Bankett in der Turnhalle. Montag, den 30. Mai: Beſichtigung des bekanntlich früher durch Fabriken ſtark verunreinigten Kochers bei Aalen⸗Waſſer⸗ alfingen, ſodann Gang durch das K. Hüttenwerk. Von Aalen aus haben die Teilnehmer an dieſem Ausflug Eiſenbahnanſchluß nach allen Richtungen. Die Herren Beiräte beziehungsweiſe Vereins- vorſtände werden erſucht, für Verbreitung in den Lokalblättern Sorge zu tragen. Zu zahlreichem Beſuch laden ein Stuttgart⸗Ellwangen, den 20. April 1904. Das Präſidium des Württembergiſchen Landesfiſchereivereins. Frhr. von Plato. Der Vorſtand des Fiſchereivereins Ellwangen. Oberforſtrat a. D. Probſt. Wuüͤrttembergiſcher Anglerverein. Vorſtandsſitzung, 25. April, abends 8 Uhr, im „Hotel Viktoria“. Anweſend ſind ſämtliche Vorſtandsmitglieder mit Ausnahme des Herrn Hofacker. Die Protokolle der zwei letzten Sitzungen vom 21. März und 11. April werden verleſen und genehmigt. Zu erſterem wird noch bemerkt, daß Herr Maurer in Betreff des Bottwar⸗Waſſers ſich als Afterpächter des Herrn Wähmer in den Gemeindebücher hat. eintragen laſſen. Beſchloſſen wird, für die ordentlichen Vorſtandsſitzungen keine ſpezielle Einladungen mehr auszuſenden und bei beſchlußfähiger Präſenz⸗ zahl die Sitzungen ſpäteſtens 8 Uhr 15 Min. zu eröffnen. Als neue Mitglieder werden aufgenommen die Herren: E. B. Purchaſe, Chef- ingenieur a. D., Cannſtatt; Ernſt Horakh, Platzmeiſter, Untertürkheim; und Franz Oſtertag, ſtädtiſcher Tierarzt, Stuttgart. Die Herren Wähmer und Maurer find be- auftragt, behufs Feſtſtellung der genauen Grenzen des Köngener Fiſchwaſſers ſich mit den betref⸗ fenden Gemeinden in Verbindung zu ſetzen und behufs Erweiterung der Waſſerſtrecke Vorſchläge von den Pächtern beziehungsweiſe Beſitzern entgegenzunehmen Beſchloſſen wird ein Frühjahrs ausflug des Vereins für den 15. Mai. Es ſoll der Verſuch gemacht werden, das Vereinszeichen unter den Muſterſchutz zu ſtellen. Der Schriftführer wird beauftragt, das Kgl. Kameralamt in Cannſtatt zu erſuchen, man möge dem Verein geſtatten, ſtatt des vorgeſchriebenen Karpfen⸗ oder Schleieneinſatzes dieſes Jahr eine ent- ſprechende Anzahl Regenbogenforellen in das Untertürkheimer Waſſer einzuſetzen. Bei der nächſten am 2. Mai ſtattfindenden Mitgliederverſammlung wird ein Mitglied des Vereins einen kleinen Vortrag über Flugfiſcherei halten. Außerordentliche Vorſtandsſitzung, 2. Mai, abends 8 Uhr, „Hotel Viktoria“. Anweſend ſind Vorſtandsmitglieder Seeger, Morhart, Hofacker, Wähmer und Backe. Neu aufgenommen werden die Herren: Theod. Grieſinger, Hilfslehrer, Stuttgart; Wilh. Weber, Ingenieur, Stuttgart; Julius Cana Hofphotograph, Stuttgart; Gottlieb Steiner, Ofenarbeiter, Wangen; Adolf Schweickhardt, annſtatt. Daran anknüpfend findet die Monats verſammlung im ſelben Lokal ſtatt. Nach Verleſung des Protokolls teilt der Vorſitzende mit, daß am 15. Mai ein Frührjahrsausflug nach Untertürkheim, verbunden mit Konkurrenzangeln im Neckar, ſtattfinden wird und daß Herr Hofacker das Arrange- ment für die Abendunterhaltung daſelbſt übernommen hat. Auf Aufforderung des Herrn Hofacker erklären ſich Herr Dr. King und Herr Morhart bereit, an dem muſikaliſchen Teil des Abends mit⸗ zuwirken. Ferner teilt der Vorſitzende mit, daß die Exuierungen der Herren Maurer und Wähmer ergeben haben, daß das Fiſchwaſſer unterhalb der Brücke bei Altbach (Neckar) durch Kauf in den Beſitz eines Dritten übergegangen iſt und daß daher in Zukunft die 200 m lange Strecke unter⸗ halb dieſer Brücke aus dem Fiſchwaſſer des Vereins ausſcheidet und nicht mehr befiſcht werden darf. Dagegen iſt es den Bemühungen dieſer Herren gelungen, das vortreffliche Fiſchwaſſer im Neckar bei Eßlingen für den Verein zu erwerben. Für dieſe Strecke ſtellt nun der Verein den Inhabern der Fiſcherkarte Köngen und Untertürkheim eine weitere Karte zu 5 Mk. zur Verfügung. Mitglieder, welche beabſichtigen, Regenbogenforelleneier zu beziehen, werden aufgefordert, ſich dieſer— halb beim Schriftführer zu melden. Herr Otto Lötte, Vorſitzender des Aquarien- und Terrarienvereins, überbringt den Vereins- mitgliedern eine Einladung vonſeiten des Aquarien- und Terrarienvereins zu einem Vortrag des Herrn Oberſtudienrats Dr. Lampert über „eine zoologiſche Bootfahrt auf dem Waſſer“. Derſelbe findet ſtatt am 18. Mai, abends 8 Uhr, im Blumenſaal des „Charlottenhofs“; der Vorſtand hofft 196 auf zahlreiche Beteiligung. Ein Vereinsmitglied hält einen kleinen Vortrag über Flugfiſcherei mit Erläuterungen über verſchiedene dabei vorkommende Manipulationen. “ii Profeſſor Dr. Klunzinger zeigte den Mageninhalt einiger bei einer Exkurſion mit Mit- gliedern des Vereins in der Murr gefangenen Schuppfiſche vor. Bei einigen erwies er ſich als vegetabiliſch: grüne Stengelchen; bei anderen als animaliſch: Larven mit Gehäuſen von Köcher⸗ fliegen oder zerſtückelte Inſekten, beſonders Fliegen, worunter die Aprilfliege, die auch am Ufer gefangen wurde, zu erkennen war. Der Magenſaft enthielt bei einigen mikroſkopiſche Kieſelalgen in Menge. Außerdem fanden ſich im Darm Bandwürmer und Kratzwürmer ꝛc. In einer drei⸗ pfündigen Forelle wurden drei kleinere Forellen, Waſſerſchnecken, ein Kirſchenſtiel und ein flacher Kieſelſtein von zirka 2 em Durchmeſſer gefunden. Eine Sammlung von derartigen Funden wurde in Ausſicht genommen. Die nächſte Monatsverſammlung findet am 6. Juni, abends 8 Uhr, im „Hotel Viktoria“ ſtatt. Badiſch⸗ Unterländer Fiſchereiverein. Sonntag, den 29. Mai ds. Is., nachmittags halb 2 Uhr, findet in der Stadthalle (Reſtauration Nebenſaal) zu Heidelberg, Untere Neckarſtraße 9, unſere General verſammlung ſtatt, wozu die Vereinsmitglieder und Freunde des Vereins höflichſt eingeladen werden. Tagesordnung: 1. Eröffnung der Verſammlung durch den J. Vorſitzenden, Herrn Graf Victor von Helmſtatt, Rechenſchaftsbericht. 2. Vortrag des Herrn Profeſſor Dr. Hofer, Vorſtand des zoologiſchen Inſtituts in München, über die Regelung der Fiſchereiverhältniſſe des mittleren Mains zwiſchen Bamberg, Wertheim, Aſchaffenburg und daran anſchließend über die Bewirtſchaftung, ſowie Beſetzung offener Gewäſſer mit geeigneten Fiſchen unter beſonderer Bezugnahme auf den Neckar. 3. Wahl des Vorſtandes und der Rechnungsprüfungs⸗Kommiſſion. 4. Allgemeine Beſprechung. 5. Ausflug nach Handſchuhsheim und Beſichtigung der Fiſchzuchtanſtalt des Herrn F. Dill daſelbſt. Vereinsmitglieder, welche Anträge ſtellen wollen, haben ſolche ſchriftlich vor Eröffnung der Verſammlung den Vorſtandsmitgliedern zu übergeben. Neckarbiſchofsheim, im Mai 1904. b Der Vorſtand. XI. Fragekaſten. Frage Nr. 6. (Herr E. T. in M. L.) Gibt es eine Methode, vermittelſt elektriſchen Lichtes in größerer Tiefe mit Erfolg zu fiſchen und welche Art dieſes Verfahrens iſt zu empfehlen? Antwort: Verſuche mit elektriſchem Licht in großen Tiefen zu fiſchen ſind namentlich von dem Fürſten von Monako mit großem Erfolg durchgeführt worden. Derſelbe hat auf dem Meeresgrunde in die Tiefe von mehreren hundert Metern große Reuſen verſenkt und im Innern derſelben eine elektriſche Lampe angezündet. Hiedurch wurden die Fiſche aus der Umgebung angelockt und es fanden ſich in den Reuſen nicht nur Fiſche mafjenhaft, ſondern auch Arten vor, die ſonſt nicht bekannt waren. Die Anwendung derartiger Fangmethoden im Süßwaſſer würde ſich wohl auch nur auf das Legen von Reuſen beſchränken. Ob Verſuche in dieſer Richtung ſchon praktiſch durch⸗ geführt ſind, wiſſen wir nicht. Wir bitten daher aus unſerem Leſerkreiſe um weitere Antwort. XII. Perſonalnotiz. Der Präſident des Vereins deutſcher Teichwirte, ſowie des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen, das Herzogtum Anhalt und angrenzende Staaten, Herr Rittergutsbeſitzer Schirmer auf Neuhaus bei Paupitzſch, iſt wegen ſeiner außerordentlichen Tätigkeit um das Wohl der Berufsfiſcher vom Berufsfiſcherverbande Saale-Unſtrut zum Ehrenmitgliede ernannt worden. XIII. Citeratur. Anleitung zur Aufzucht von Forellenſömmerlingen als Beſatzmaterial für die Gewäſſer der Schweiz. Im Auftrage des Zentralkomitees des Schweizer Fiſchereivereins verfaßt von Profeſſor Dr. J. Heuſcher, 1904. { Der um die Hebung der Fiſcherei in der Schweiz viel verdiente Sekretär des Schweizer Fiſchereivereins hat unter vorſtehendem Titel eine kleine Broſchüre geſchrieben, in welcher er für die dem Schweizer Fiſchereiverein angeſchloſſenen Sektionen kurze Anleitungen über die Aufzucht von Sömmerlingen als Beſatzmaterial in offenen Gewäſſern gibt. Nach einem Vorwort behandelt die 197 Broſchüre die Fragen: 1. Sollen wir als Beſatzmaterial für unſere offenen Gewäſſer Sömmerlinge oder Jährlinge züchten? 2. Wo können zweckentſprechende Zuchtteiche angelegt werden? 3. Wie ſind die Teiche anzulegen? 4. Welche Fiſche ſollen wir züchten? 5. Wann und wie ſollen die Fiſche aus dem Bruttrog in den Aufzuchtteich verſetzt werden? 6. Wieviele Jungforellen können in einem Teich zum Sömmerling herangezogen werden? 7. Wie ſind die Fiſche im Teiche zu ernähren? 8. Wann ſind die Fiſchchen zu füttern? 9. Was iſt Naturfutter? 10. Wie züchten wir Naturfutter? 11. Welche Feinde der Teichfiſchchen ſind zu bekämpfen und wie? 12. Wann und wie ſind die Fiſchchen im Teiche abzufangen und in die offenen Gewäſſer auszuſetzen? Dieſe zwölf Fragen hat der Verfaſſer in klarer Darſtellung und allgemein verſtändlicher Sprache auf Grund der einſchlägigen Erfahrungen in jeder Richtung ſachgemäß beantwortet, ſo daß ſeine Broſchüre nicht nur für die Schweizer Verhältniſſe zutrifft, ſondern auch das Intereſſe weiterer Kreiſe in Anſpruch nehmen kann. Wir können die Broſchüre, die, wie es ſcheint, leider nicht im Buchhandel zu erhalten iſt, direkt als vorbildlich für ähnliche belehrende Schriften empfehlen. XIV. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 7. Mai. Fiſche (per Pfund) lebende . in Eis eee ee — — Zander Barſche Karpfen, mittelgr. N Karauſchen Fiſche | geräucherte A Winter⸗Rheinlachs . | per Pfund 400 Rüſſ. Lach, „ 5 — Flundern, Kieler. . „ Stiege | 400-500 do. mittelgr.. | „ Kiſte | 250-350 Bücklinge, Kieler. „ Wall | 250-400 EF F Schleie Dorff Lifte 450 Bie Schellfſſchhh „ 5 450 Bunte Fiſche Aale, große. . „ Pfund 100-140 Mee. S EEE 5 — Lachs IIa gefr. Heringe. „100 Stck. 7001000 Bericht über den En grosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 21. April bis einſchließlich 7. Mai 1904. In Karpfen genügt die Zufuhr trotz des geringen Bedarfes nicht; einige kleinere Zuſendungen wären wohl erwünſcht. Schleie gingen in größeren Poſten zahlreicher ein, jedoch hielt ſich bis jetzt der Preis in ähnlicher Höhe wie bisher, weil die Nachfrage eine ſehr rege iſt. Bei eintretender wärmerer Witte— rung wird man eine Preisſteigerung nicht gewärtigen können, vielmehr muß man annehmen, daß bei noch zu erwartender reichlicherer Zufuhr die Preiſe um etwas heruntergehen werden. — Daß die Preiſe für Schleie gegen das Vorjahr im allgemeinen niedriger ſtehen, läßt ſich wohl auf die größere Zufuhr zurückführen. April Karpfen: Mark April Schleie: Mark c 25 28. tot 54 lll!!! TE RE 30—32 29, lebenzʒdd 95 103 e , „ar 66— 73 2, e en: 101 Mai Mark !!! 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Organ für die Befamtintereffen der Fiſckerei, ſowie für die Heſtrebungen der Fischereiverein, inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſowie der Landesfiſchereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei⸗ verbandes, des Schleſ. Fiſchereivereins, des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaſſeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Heſſen, des Rheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Fiſcherei⸗ vereins für die Provinz Poſen, des Hentral-Sifchereivereins für Schleswig⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Verbindung mit Tachmännern Deutſchlands, Gſterreich-Angarns und der Schweiß, herausgegeben vom Bayerifhen und vom Deutſchen Fiſchereiverein. Nr. 11. München, den 1. Juni 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: I. Bekanntmachung. — II. Reichstagsverhandlungen über den holländiſchen Lachsvertrag. — III. Die biologiſche Unterſuchungsmethode bei Fiſchwaſſerverunreinigungen. — IV. Beſtim⸗ mungen über die Annahme, Abfertigung, Tarifierung und Beförderung von Fiſchen und Fiſch⸗ eiern auf den deutſchen Eiſenbahnen. — V. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Fiſch⸗ zucht. — VI. Vermiſchtes. — VII. Vereinsnachrichten. — VIII. Literatur. — IX. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Ueberſicht über die Sitzungen des Deutſchen Fiſchereivereins und ſonſtige Veran⸗ ſtaltungen während der Zeit vom 8. bis 12. Juni 1904 zu Danzig. Mittwoch, den 8. Juni, abends 8 Uhr: Begrüßung der eingetroffenen Mitglieder des Deutſchen Fiſchereirates und des Deutſchen Fiſchereivereins im Ratskeller, am langen Markt (altdeutſches Zimmer). Donnerstag, den 9. Juni, mittags 12 Uhr: Eröffnung der Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft. Nachmittags 3 Uhr: Vorſtandsſitzung des Deutſchen 202 — Fiſchereivereins im kleinen Sitzungsſaale des Landeshauſes (Neugarten Nr. 23 — 25). Nach⸗ mittags 6 Uhr: Sitzung des Geſamtausſchuſſes des Deutſchen Fiſchereivereins im Sitzungs⸗ ſaale des Landeshauſes. Freitag, den 10. Juni, vormittags 9 Uhr: Sitzung des Fiſchereirates im Sitzungs⸗ ſaale des Landeshauſes. Nachmittags 4 Uhr: Hauptverſaumlung des Deutſchen Fiſcherei⸗ vereins im Sitzungsſaale des Landeshauſes. Abends 6 Uhr: Gemeinſames Eſſen im Hotel „Danziger Hof“ (Gedeck 4 Mk., Anmeldungen bis Donnerstag, den 9. Juni, abends, an Dr. Seligo, Danzig, erbeten). Sonnabend, den 11. Juni, nachmittags 4 Uhr: Oeffentliche Fiſchereiverſammlung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft. Sonntag, den 12. Juni, vormittags 81, Uhr: Dampferausflug in die Danziger Bucht und nach Hela. Anmeldungen und Teilnehmerkarten (für Fahrt und Mittageſſen gültig, Preis 5 Mk.) bis Freitag, abends, in dem Empfangsraume der Landwirtſchaftsausſtellung. — Rückkunft in Zoppot 5 Uhr 15 Min. nachmittags, in Danzig 6 Uhr 30 Min. abends. II. Neichstagsverhandlungen über den holländiſchen Tachsvertrag. In der Sitzung vom 19. April 1904, wurde im Deutſchen Reichstag wieder einmal über den holländiſchen Lachsvertrag verhandelt. Wir bringen nachſtehend den Wortlaut der Verhandlungen und erlauben uns zum Schluß derſelben einige Bemerkungen hinzuzufügen. Abgeordneter Dr. Dahlem: Meine Herren, ich habe im vorigen Jahre gelegentlich der Beratung des Etats des Reichsamts des Innern um eine Unterſtützung der Fiſcherei im Rhein gebeten und bei dieſer Gelegenheit die Aufmerkſamkeit des hohen Hauſes darauf gelenkt, daß man vielfach in Holland den Vertrag zwiſchen Deutſchland, Holland und der Schweiz über den Fang des Lachſes im Rhein nicht ſo handhabt, wie es ſein ſollte. Meine Herren, ich benutze die diesjährige Etatsberatung bei dem Titel Auswärtiges Amt, die Sache ebenfalls zur Sprache zu bringen und auf folgendes hinzuweiſen. Am 30. Juni 1885 haben das Deutſche Reich, Holland und die Schweiz einen Vertrag geſchloſſen zur Hebung des Lachsbeſtandes im Rhein. In Artikel 1 dieſes Vertrages wird beſtimmt; Im Rheinſtrom vom Fall bei Schaffhauſen an abwärts und allen Ausflüſſen desſelben, durch welche Waſſer von dem bei Lobith ungeteilten Rhein in das Meer abfließen kann, ſoll beim Fiſchfange weder mittels ſtändiger Vorrichtungen, noch mittels am Ufer oder im Flußbette befeſtigter oder verankerter Fiſchereivorrichtungen der Stromlauf auf mehr als auf die Hälfte ſeiner Breite bei gewöhnlichem niedrigen Waſſerſtande, in der kürzeſten geraden Linie von Ufer zu Ufer gemeſſen, für den Zug der Wanderfiſche verſperrt werden dürfen. Meine Herren, danach darf alſo der Rheinſtrom nicht mehr als zur Hälfte mit Netzen oder Fangvorräten verſperrt werden, um den Zugfiſchen den Gang den Rhein hinauf zu ermöglichen. Nun wird aber vonſeiten holländiſcher Fiſcher vielfach gegen dieſen Vertrag dadurch gehandelt, daß Netze auf der einen Seite des Rheins geſpannt und in den Rhein verſenkt werden; dieſe Netze werden dem Lauf des Rheins entgegen etwas aufwärts gezogen, dann wird das Netz nach dem anderen Ufer des Rheins hingeführt und alsdann das Ende des Netzes wieder nach dem anderen Ufer zurückgezogen, ſo daß mit anderen Worten die ganze Breite des Rheinſtroms verſperrt wird und die Fiſche unbedingt in das Netz hinaufſchwimmen müſſen und alsdann in dem kreisförmig geſchloſſenen Netze gefangen werden. Es wird damit der Intention des Vertrages zwiſchen den drei genannten Staaten vollſtändig zuwider gehandelt, und damit die Lachsfiſcherei weſentlich erſchwert. Infolgedeſſen iſt denn auch in den letzten Jahren zu beobachten, daß der Lachsbeſtand im Rhein zurückgegangen iſt, und die Beſtrebungen, die zur Abfaſſung dieſes Vertrages geführt haben, im großen und ganzen Erfolg nicht hatten. Ich möchte daher die Bitte an den Herrn Staatsſekretär richten, doch in Holland darauf hinzuwirken, daß dieſe Fanggeräte in der von mir geſchilderten Weiſe nicht mehr gehandhabt werden dürfen, daß die holländiſche Regierung auf ihre Landesangehörigen entſprechend ein⸗ 203 wirkt, damit unſere Fiſcher wieder ein lohnendes Gewerbe bekommen und nicht zuſehen müſſen, wie die holländiſchen Fiſcher ihnen faſt alle Lachſe wegfangen. (Bravo! in der Mitte.) Dr. Freihert von Richthofen, Wirklicher Geheimer Rat, Staatsſekretär des Auswärtigen Amts, Bevollmächtigter zum Bundesrat: Wir ſind gegenüber den Holländern in Bezug auf den Lachs ſchon ſo wie ſo im Nachteil; denn ſowohl beim Auf- wie beim Abſteigen der Lachſe ſind die Holländer immer in der Lage, uns die fetteſten Lachſe wegzufangen (Heiterkeit), weil dieſe dort kräftiger ſind, als wenn ſie ſich weiter rheinaufwärts und näher der Quelle zu befinden. Deſto mehr ſind wir jedenfalls geneigt, derartige Beſchwerden, wie ſie der Herr Vorredner vorgetragen hat, wenn fie berechtigt ſein ſollten, bei der Königlich Niederländiſchen Regierung anzubringen, und ich werde mich wegen Prüfung der Sachlage mit den inneren deutſchen Behörden in Verbindung ſetzen. — Abgeordneter, Prinz zu Schönaich Carolath: Ich möchte dem Herrn Abgeordneten Dr. Dahlem, der eben die Lachsfrage im Rhein angeregt hat, folgendes erwidern. Wir haben dieſe Frage hier im Reichstage ſchon wiederholt beſprochen; aber eigentlich gehört ſie — und das möge mir der Herr Abgeordnete nicht übelnehmen — in den Etat des Reichsamts des Innern. Wenn der Herr Abgeordnete die Verhandlungen, die darüber durch eine Reihe von Jahren hindurch gepflogen worden ſind, nachleſen will, ſo wird er auch aus dieſen Verhandlungen einige Auskunft über dieſe Frage erhalten. Wir haben auch im Vorſtande des „Deutſchen Fiſchereivereins“ — ich bin Vizepräſident des „Deutſchen Fiſchereivereins“ — wiederholt dieſer Frage eine eingehende Beachtung ge- ſchenkt und ſie nach allen Richtungen hin erwogen, und ich habe hier in dieſem hohen Hauſe ſeinerzeit wiederholt die Klagen der deutſchen Rheinfiſcher zum Ausdruck gebracht. Die Ver⸗ hältniſſe liegen eben ſehr eigentümlich: wir tun unſer Möglichſtes für die Vermehrung des Lachſes im Rhein, wir ſetzen vertragsmäßig einige Millionen Lachſe aus; ohne dieſes Ausſetzen der Lachſe würden überhaupt die Lachſe im Rhein bald nicht mehr eriftieren. (Sehr richtig!) Wir können es aber der niederländiſchen Regierung leider nicht verwehren, an der Rhein⸗ mündung die Maßregeln zu treffen, die ihr geeignet erſcheinen. Ich füge hinzu, daß ich dieſe Maßregeln der Königlich Niederländiſchen Regierung hier in dieſem hohen Hauſe auf das ſchärfſte mißbilligt habe, und daß ich das Reichsamt des Innern wiederholt aufgefordert und erſucht habe, nach dieſer Richtung hin im Haag vorſtellig zu werden. Wir haben auch weitere Maßregeln ergriffen. Die Königlich Niederländiſche Regierung hat ſich aber, wie es ſcheint, bisher nicht bereit finden laſſen, die Zeegenfiſcherei an der Mündung des Rheins zu unter- ſagen oder wenigſtens dem Wunſche entſprechend einzuſchränken. Dieſe Fiſcherei wird, wie ich hier im Reichstage in früheren Jahren ausgeführt habe, in einer ganz unglaublichen Weiſe betrieben dadurch, daß Dampfſchiffe fortwährend zu geeigneten Zeiten über den Strom mit ungeheuren Netzen hin⸗ und herfahren, bei Tag und bei Nacht; infolgedeſſen laufen die Lachſe alle in dieſe Netze, werden darin gefangen und kommen auf den holländiſchen Markt. Mit einem Wort, der Lachs, der im deutſchen Rhein jetzt immer ſeltener wird, tritt jetzt um ſo häufiger in Holland auf und wird von den Holländern gefangen. Die Frage hat immer jo gelegen: Wie wollen wir es machen! Wollen wir dieſen Lachs⸗ vertrag mit der Königlich Niederländiſchen Regierung kündigen, ja oder nein? Da iſt von den berufenen Stellen wiederholt darauf aufmerkſam gemacht worden, daß auch unſere deutſchen Rheinfiſcher eigentlich eine Kündigung dieſes Vertrages nicht wünſchen (ſehr richtig!), ſondern eine Kündigung dieſes Vertrages nur unter Bedingungen wünſchen, die ſehr ſchwer zu erfüllen ſind. Wenn Sie den Fiſchern am Rhein ſagen — und ich habe einmal eine große Konferenz in Wiesbaden mit den Beteiligten und Kommiſſaren der Königlichen Staatsregierung und des Reichsamtes des Innern darüber abgehalten —, wenn Sie alſo den Fiſchern die Verhältniſſe vorſtellen, ſo ergibt ſich, daß, wenn wir keinen Vertrag mit der niederländiſchen Regierung hätten, die Dinge weſentlich ungünſtiger für Holland, aber natürlich auch für uns liegen würden. Ich habe wiederholt darauf hingewieſen und ich glaube, ſagen zu dürfen: es iſt infolge der Vor— ſtellungen des „Deutſchen Fiſchereivereins“ und ſeiner Vertretung ſeitens der verbündeten Regierungen bei der Königlich Niederländiſchen Regierung darauf hingewieſen worden, daß wir ja die ganze Arbeit und die Unkoſten des Ausſetzens der Lachſe übernommen haben; denn wir ſetzen die junge Lachſe in Höhe von einigen Millionen aus — die genaue Zahl iſt mir augen- 204 blicklich nicht gegenwärtig. Ohne die pflegliche Behandlung, die der Lachs und deſſen Aufzucht bei uns findet, würden überhaupt die Lachſe im Rheine ausſterben. Was ſollen wir aber machen, um die Königlich Niederländiſche Regierung dazu zu bringen, von der Art des Fanges, den ſie jetzt betreibt reſpektive zuläßt, und den wir für einen außerordentlich bedauerlichen halten, Abſtand zu nehmen? Wir haben in der letzten Zeit im Vorſtand des „Deutſchen Fiſchereivereins“ weniger Klagen von den Intereſſenten als in früheren Jahren gehört. Es wird ſehr ſchwer ſein, zu einer befriedigenden Löſung der wichtigen Frage zu kommen. Es handelt ſich immer nur darum: Soll der gegenwärtige Ver⸗ trag beſtehen bleiben oder nicht? Die Verantwortung, den gegenwärtigen Vertrag zu kündigen, möchte aber niemand übernehmen! Wir im Vorſtaud des Fiſchereivereins wollen ſie nicht über⸗ nehmen, wir wollen den verbündeten Regierungen dieſen Weg nicht vorſchlagen. Die Intereſſenten wollen dieſen Weg auch nicht vorſchlagen; ſie verlangen nur, daß die Zeegenfiſcherei im Rhein auf holländiſchem Gebiet eingeſchränkt werde. Wie weit das möglich ſein wird, das läßt ſich zurzeit ſchwer beurteilen; das läßt ſich allein auf diplomatiſchem Wege erreichen, und ich, würde, wie ich wiederholt hier im Reichstage ausgeführt habe, es für dringend wünſchenswert und für außerordentlich erfreulich halten, wenn es den verbündeten Regierungen gelänge, nach dieſer Richtung hin eine Aenderung der gegenwärtigen Verhältniſſe herbeizuführen. Aber ſo leicht, wie der Herr Vorredner das angenommen hat, iſt die Frage nicht! Im übrigen möchte ich ihm empfehlen, ſich mit den betreffenden Herren, die im Reichsamt des Innern die Angelegenheit bearbeitet haben, in Verbindung zu ſetzen. (Bravo! links.) Abgeordneter Dr. Dahlem: Meine Herren, ich kann es ja ganz dahingeſtellt ſein laſſen, od die Sache zum Etat des Reichsamts des Innern gehört oder zu dem des Auswärtigen Amts; jedenfalls habe ich geglaubt, daß die Vorſtellungen zur Befolgung eines internationalen Vertrages an die Adreſſe des Auswärtigen Amts zu richten ſind. (Sehr richtig! in der Mitte und rechts.) Der Herr Vorredner meint, ich hätte die Sache leicht genommen und etwa eine Kündigung des Vertrages im Auge gehabt. Meine Herren, mit nichten! Ich glaube aber, daß, wenn das Auswärtige Amt die entſprechenden ernſten Vorhaltungen macht, daß man in Holland doch die Sache ſich überlegen und man auch dort auf eine Befolgung des Vertrages hinwirken wird. Ich habe doch eine andere Meinung von dem Einfluß des Auswärtigen Amts, als der Herr Vorredner ſie zu haben ſcheint, und ich kann mir nicht denken, daß, wenn unſer Auswärtiges Amt den anderen Kontrahenten darauf aufmerkſam macht, daß der Vertrag nicht gehalten werde, dies bei dem anderen Kontrahenten lediglich mit Achſelzucken beantwortet wird. Infolgedeſſen möchte ich nochmals bitten, in dieſem Sinne vorſtellig zu werden, wie ja dankenswerterweiſe der Herr Staatsſekretär des Auswärtigen Amts es auch bereits zugeſagt hat. Abgeordneter Dasbach: Es wäre doch zweckmäßig, wenn der Herr Staatsſekretär des Auswärtigen Amts uns authentiſch durch eine Denkſchrift mitteilen wollte, welche Schritte in dieſer Angelegenheit bisher von der deutſchen Reichsregierung getan worden ſind und welche Antworten ſie darauf erhalten hat. — In dem Vertrage vom 30. Juni 1885 iſt ganz klar und deutlich eine Vereinbarung getroffen, daß auf dem Rheine eine Abſperrung nicht ftattfinden. darf, welche größer iſt, als die Hälfte des Fluſſes. Es ſoll alſo das Wandern der Lachſe für die andere Hälfte des Fluſſes vollſtändig freigegeben bleiben. Dieſer Vorſchrift wird durch Holländer auf das ſchlimmſte entgegengehandelt durch die Manipulationen, die der Herr Ab- geordnete Dr. Dahlem vorhin Ihnen mitgeteilt hat. Wenn nun hier im Reichstag ſchon öfters über die Sache verhandelt worden iſt und bis jetzt der Uebelſtand immer noch beſteht, jo muß man doch fragen, weshalb die deutſche Reichs— regierung bisher nichts erreicht hat. Es ſcheint, daß dieſe Angelegenheit noch nicht mit der nötigen Energie von unſerem Vertreter in Holland betrieben worden iſt. — Die Holländer hätten doch alle Veranlaſſung, auf die wörtliche Beobachtung dieſes Vertrages mehr Gewicht zu legen, als es bisher geſchehen iſt. (Bravo!) Zu den vorſtehenden Ausführungen möchten wir bemerken, daß die Herren Reichstags⸗ abgeordneten, welche ihren Unwillen über die holländiſche Methode des Lachsfanges zum Aus⸗ druck gebracht haben, inſoferne recht haben, als in der Tat die holländiſche Zeegenfiſcherei, ſo wie ſie gegenwärtig und ſeit Jahren betrieben wird, dem Sinne des holländiſchen Lachs⸗ 205 vertrages nicht entſpricht, nach welchem eine Abſperrung des Rheins, die größer als die Hälfte des Fluſſes iſt, nicht ftattfinden darf. In der Form dagegen haben die Holländer vollkommen recht, da in dem Lachsbertrag die Zeegenfiſcherei als ſolche erlaubt iſt. Es kann auch gar nicht zweifelhaft ſein, daß die Holländer von dieſer allein ergiebigen Fiſchereimethode unter keinen Umſtänden abgehen werden. Die Holländer nützen eben ihre günſtige Lage am Unterlauf des Rheines aus und es iſt ihr gutes Recht, wenn ſie das tun. Wir Deutſche können unſere Inter⸗ eſſen nur dahin wahrnehmen, daß wir für die Erhaltung des Lachsbeſtandes nur ſoweit herangezogen werden, als wir auch an dem Lachs fang beteiligt find. Wir find daher ſtets für eine gerechtere Verteilung der Koſten eingetreten, welche die Ausſetzung der Lachsbrut erfordert. Die Koſten ſind, ſoweit Deutſchland beteiligt iſt, bekanntlich viel zu hoch und es wäre zu wünſchen, daß die vorſtehenden Reichstagsverhandlungen in dieſer Richtung eine Beſſerung herbei⸗ führen würden. Wir können die zirka 25,000 Mk., welche Deutſchland zur Erhaltung des Lachsbeſtandes alljährlich ausgibt, für die Förderung anderer Fiſche im Rhein beſſer verwenden. Die Holländer haben das größte Intereſſe, den Lachs im Rhein nicht ausſterben zu laſſen, und werden nach Lage der Sache immer genötigt ſein, ſelbſt allein auf eigene Koſten für Aus⸗ ſetzung von Brut, reſpektive Jährlingen Sorge zu tragen. III. Die biologiſche Anterſuchungsmethode bei Jiſchwaſſer- verunreinigungen. Von Prof. Dr. Hofer- Münden. In Nr. 20 der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“, Jahrgang 1901, haben wir unſere Leſer eingehend darauf aufmerkſam gemacht, daß man eine Fiſchwaſſerverunreinigung vielfach in ab- ſolut zuverläſſiger Weiſe durch die Unterſuchung der niederen Tier- und Pflanzenwelt ſelbſt da noch diagnoſtizieren kann, wo die chemiſche Unterſuchung des Waſſers zuweilen im Stich läßt. Es iſt das namentlich der Fall bei plötzlichen Vergiftungen durch Säuren, Alkalien oder Metallgifte ꝛc. ꝛc., welche nur vorübergehend oder ſtoßweiſe zur Ableitung gelangen, ſo daß die faſt immer nachträglich einſetzende chemiſche Analyſe zu ſpät kommt. In ſolchen Fällen pflegen die niederen Tiere als Leichen den Boden des Fiſchwaſſers zu bedecken, während die Fiſche, welche vor der Verunreinigung zunächſt fliehen, weit ſtromabwärts geſchwemmt ſind. Ein Vergleich zwiſchen der niederen Tierwelt oberhalb und unterhalb einer ſo verunreinigten Strecke gibt dann ſo überraſchend ſichere Reſultate, daß ſelbſt die Gerichte die Beweiskraft derartiger Befunde anerkennen und auf Grund derſelben Urteile fällen. Von dieſer Regel habe ich aber einige zunächſt ſehr überraſchende Ausnahmen in der Praxis kennen gelernt. In dem einen Falle waren durch Einwerfen von ſogenannten Schwefel⸗ kiesabbränden in einem Forellenbache die Fiſche vergiftet, ſo daß dieſelben mehrere Kilometer weit tot den Boden des Baches bedeckten; in einem zweiten Falle hatte eine Fabrik eine Miſchung von Schwefel- und Salpeterſäure wiederum in einen Forellenbach eingeleitet, ſo daß auch hier Hunderte von Forellen meiſt in den tieferen Kolken zuſammengeſchwemmt tot da lagen; in einem dritten Falle war durch Platzen eines großen Schwefelſäureballons und Einlaufen der Schwefelſäure in einen Forellenbach die gleiche Wirkung hervorgerufen worden. In allen dieſen drei Fällen ergab die etwa 24 Stunden nach der Vergiftung einſetzende biologiſche Unterſuchung, daß die niedere Tierwelt in reichlicher Menge lebend in den vergifteten Bach⸗ ſtrecken vorhanden war. Es waren ſelbſt ſehr zarte Formen, wie Gammarus pulex und die Larven der Eintagsfliegen, welche ſonſt ſehr raſch auf derartige Vergiftungen reagieren, in Maſſen lebend im Waſſer vorhanden. Würden nicht die Fiſche tot im Waſſer herumgelegen haben, ſo hätte die biologiſche Unterſuchung in den genannten Fällen tatſächlich zu dem Reſultate kommen können, daß hier eine Vergiftung nicht vorhanden geweſen ſein könne. Die Erklärung für dieſen auffallenden Befund iſt darin gegeben, daß in den genannten drei Fällen die Forellenbäche ſehr ſtark mit Pflanzen verwachſen waren; von den Ufern waren dicke Pflanzenbüſchel in ſolcher Ausdehnung nach der Mitte zu gewuchert, daß nur eine kleine ſich zwiſchen durch windende Rinne frei blieb. Hierdurch wurden die eingeleiteten Säuren ge— 206 zwungen, lediglich in der freien Rinne ſtromab zu fließen und konnten die hier ſich aufhaltenden Fiſche abtöten; die niedere Tierwelt dagegen fand in den dicken Pflanzenwäldern, in welche die Säure nicht eindringen konnte, genügend Schutz und blieb ſomit in der Hauptſache nach am Leben. Daß dieſelbe nicht ganz ungeſchädigt ausgegangen war, zeigte freilich eine genauere Unterſuchung des Grundes der Bäche, indem man in dem Bodenſchlamm tote Gammariden und Inſektenlarven der verſchiedenſten Arten auffinden konnte. Die weitaus überwiegende Mehr⸗ zahl der niederen Tiere war aber, wie bereits bemerkt, lebend erhalten geblieben und hatte in den 24 Stunden, welche zwiſchen der Waſſervergiftung und der Unterſuchung verftrichen. waren, Zeit gefunden, ſich auch über die freie Waſſerrinne wieder zu verteilen. Wir glauben die Aufmerkſamkeit auf dieſe Vorkommniſſe richten zu müſſen, weil die biologiſche Methode der Unterſuchung, welche eine weite Verbreitung und Anerkennung ge⸗ funden hat, hier in die Gefahr geraten könnte, durch ſolche Fälle, wenn ſie nicht auf ihre Urſache hin erkannt werden, diskreditiert zu werden. In Gewäſſern, in welchen ein derartiges Wuchern und Ueberhandnehmen der Pflanzen nicht vorliegt, können derartige Fälle jo aus⸗ geſprochen naturgemäß nicht vorkommen, doch iſt auch hier zu berückſichtigen, daß namentlich Verunreinigungen durch ſchwere Säuren, wie Schwefelſäure, Salzſäure, Salpeterſäure ſich nicht ſofort mit dem Waſſer gleichmäßig miſchen, ſondern oft Kilometer lange Strecken an einem Ufer herunterfließen, während das andere Ufer von der Verunreinigung frei bleibt. Ich habe jelbit: Forellenbäche getroffen, die nicht breiter waren wie 5 bis 6 m, und auf deren einem Ufer alles Tier⸗ und Pflanzenleben durch Fabrikabwäſſer vernichtet war, während die andere Hälfte des Baches von Fiſchnahrung und lebenden Forellen wimmelte. Je größer und breiter ein Gewäſſer iſt, je weniger ſtark dasſelbe fließt, umſo ausgeſprochener ſind derartige Erſcheinungen. Ein treffendes Beiſpiel liefert hiefür der Main, wo die Abwäſſer einzelner Celluloſe- und Farbenfabriken über 10 km weit auf der einen Seite, teils auf dem rechten, teils auf dem linken Ufer an ihren Wirkungen erkannt werden können, während die entgegengeſetzte Seite des Fluſſes unverändert iſt. ö IV. Beflimmungen über die Annahme, Abfertigung, Tarifierung und Beförderung von Jiſchen und Jiſcheiern auf den deutſchen Eiſenbahnen. Nachdem fortgeſetzt Anfragen an die Redaktion einlaufen wegen der Beförderung von Fiſchſendungen und die geltenden Beſtimmungen ſich nicht geſammelt und geordnet vorfinden, haben wir die auf den Fiſchverſand bezüglichen Vorſchriften zuſammengeſtellt. Wir machen die ſehr verehrlichen Fiſchereivereine und Abonnenten darauf aufmerkſam, daß dieſe Zuſammen⸗ ſtellung auch in Sonderdruck erſcheint und gegen Erſtattung der Druckkoſten bei der Redaktion beſtellt werden kann. Auszug aus der allgemeinen deutſchen Eiſenbahnverkehrsordnung und Tarif für den Verſand von Fiſchen und Fiſchrogen. A. Allgemeine Beſtimmungen. I. „Zu den Stückgutſätzen der allgemeinen deutſchen Eiſenbahnverkehrsordnung werden diejenigen Güter befördert, welche der Abſender nicht als Wagenladung aufgibt.“ Heft O. Abſchnitt I. B. der Eiſenbahnverkehrsordnung der K. bayer. Staatseiſenbahnen. $ 5. II. „Zu den Sätzen der Wagenladungsklaſſen werden diejenigen Güter befördert, welche der Abſender mit einem Frachtbrief für einen Wagen als Wagenladung aufgibt. Zur Beförderung mit Privatgüterwagen dürfen Fiſchſendungen zugelaſſen werden. Die leeren Wagen werden frachtfrei rückbefördert. Ebenſo werden die zur Beladung gehenden leeren Wagen fracht⸗ frei befördert, wenn fie beladen nach der Abſenderſtation zurückkehren.“ § 7 und $ 35. III. „Für folgende gebrauchte Emballagen wird bei der Aufgabe als Stückgut die Fracht für das halbe wirkliche Gewicht, mindeſtens für 20 kg, berechnet: Fäſſer unter 8 hl Gehalt, Kübel, Zuber und Bottiche unter 4 hl Gehalt, metallene Fäſſer und Kübel, Blech⸗ kannen, Blechdoſen, Blechbüchſen, Flaſchen aller Art, Krüge, Kiſten, auch metallene, oder in Blecheinſätzen, Packſtroh, Heu und ſonſtiges Füllmaterial. Die Ermäßigung findet auf gebrauchte Emballagen, welche als Eilgut anfgegeben werden, keine Anwendung.“ § 30 und 8 33. 207 B. Beſondere Vorſchriften für Fiſchſendungen. „Lebende, friſche und geräucherte Fiſche, zerkleinerte friſche Fiſche, gewäſſerte Stockfiſche, auch oberflächlich geſalzene (grüne) Heringe und Breitlinge, Fiſchbrut, für Aquarien beſtimmte kleine Fluß⸗ und Seetiere, ſowie der Fiſchrogen (Fiſcheier), endlich Muſchel- und Schaltiere aus der See, friſch oder nur abgekocht (ausgenommen Auſtern, Hummern, Languſten und Schildkröten), werden als Eilgut befördert und wird ſowohl bei Aufgabe als Stückgut wie als Wagenladung nur die Fracht für Frachtgut berechnet.“ 8 3. „Werden Fiſchſendungen als beſchleunigtes Eilgut befördert, fo wird die einfache Eilgutfracht für jede Frachtbriefſendung erhoben.“ S 40. „Die Aufgabe ſolcher Sendungen hat bei den Eilgutabfertigungsſtellen mit Eilfrachtbriefen zu geſchehen. Wird eine beſonders beſchleunigte Beförderung gewünſcht, ſo iſt dies im Eilfracht⸗ briefe durch den Vermerk: „beſchleunigtes Eilgut“ zu beantragen. — Das Verlangen, daß eine Sendung nur auf einem Teil der Beförderungsſtrecke als Eilgut oder als beſchleunigtes Eilgut befördert werden ſoll, iſt unzuläſſig.“ Großherzogliche Generaldirektion der badiſchen Staatseiſenbahnen: Um den Inhalt der Sendungen leicht erkenntlich zu machen, ſind die Intereſſenten zu veranlaſſen, daß ſie auf den Frachtſtücken und auf den zugehörigen Frachtbriefen in einer ins Auge fallenden Weiſe den Vermerk anbringen: „Fiſchbrut“ oder „Fiſcheier“. Die Sendungen ſind während der Beförderung und während der Lagerung von erwärmten Oefen entfernt an einer kühlen, jedoch vor Froſt geſchützten Stelle unterzubringen und bei der Verladung, Umladung und beim Transport auf den Handkarren müſſen ſtarke Erſchütterungen vermieden und überhaupt die Sendungen mit tunlichſter Sorgfalt behandelt werden. Preußiſche Eiſenbahndirektionen: Auf Antrag des Abſenders und gegen Entrichtung einer Gebühr von 25 Pfg. werden die Sendungen lebender Fiſche von der Verſandſtation den in Frage kommenden Uebergangs- und Empfangsſtationen telegraphiſch vorgemeldet. Die Auslieferung dieſer Sendungen kann ſofort nach Ankunft des Zuges, auch außerhalb der gewöhnlichen Dienft- ſtunden, beanſprucht werden. Für lebende Krebſe, welche als Eilgut zu Eilgutſätzen, oder als beſchleunigtes Eilgut zu doppeltem Eilgutſatz (alſo ohne Ermäßigung) aufgegeben werden, dienen die gleichen Beförderungsgelegenheiten wie für leichtverderbliche Fiſche. „Beſchleunigtes Eilgut wird vorzugsweiſe vor anderem Eilgut mit den günſtigſten, von der Eiſenbahnverwaltung dafür freigegebenen Zügen befördert. Die Lieferfriſt für be⸗ ſchleunigtes Eilgut beginnt bei Gütern, die im Laufe des Vormittags abgeliefert werden, um 12 Uhr mittags, bei Gütern, die im Laufe des Nachmittags abgeliefert werden, um 12 Uhr mitternachts. Die Lieferzeit für beſchleunigtes Eilgut gilt als gewahrt, wenn das Gut ſo ſchnell befördert wurde, als es mit den dafür freigegebenen Zügen möglich war. Die Eiſen⸗ bahn iſt berechtigt, bei beſchleunigtem Eilgut an Stelle der Zuführung durch den Rollfuhr⸗ unternehmer Benachrichtigung an den Empfänger eintreten zu laſſen.“ S 4. (S 40.) „Die Beförderung von lebenden Fiſchen in Waſſer zu den Sätzen des Spezialtarifs für beſtimmte Eilgüter (d. h. als Eilgut zu Frachtgutſätzen) ſowie ihre Beförderung als be- ſchleunigtes Eilgut nach Maßgabe des vorigen Abſatzes iſt von der Erfüllung folgender Be= dingungen abhängig: 1. Die Fiſche müſſen in geaichten oder aichamtlich geſtempelten Gefäßen verladen ſein. Für jeden angefangenen Liter des durch den Aichſtempel nachgewieſenen Raumgehaltes des Gefäßes wird der Frachtberechnung 1 kg zugrunde gelegt, gleichviel ob das Gefäß vollſtändig gefüllt iſt oder nicht. Ausnahmsweiſe werden jedoch auch Fiſche in nichtgeaichten oder nicht- amtlich geſtempelten Blechgefäßen zur Beförderung unter Berechnung der Fracht nach dem wirklichen Bruttogewicht zugelaſſen, ſofern das letztere für jedes Gefäß nicht mehr als 25 kg beträgt. 2. Der Raumgehalt der einzelnen Kübel oder Fäſſer darf bei Eilgutſendungen nicht mehr als 350 J, bei Sendungen beſchleunigten Eilgutes nicht mehr als 150 1 betragen; die Gefäße müſſen mit umlegbaren Handhaben und zwar Gefäße mit mehr als 250 1 Inhalt mit vier umlegbaren Handhaben oder mit zwei umlegbaren Handhaben von ſolcher Weiſe verſehen ſein, daß das Angreifen von vier Perſonen ermöglicht wird. Für den Verkehr innerhalb Bayerns werden bei als Eilgut aufgegebenen Fiſch— ſendungen Kübel oder Fäſſer bis zu 500 1 Raumgehalt zugelaſſen. 208 3. Die Kübel oder Fäſſer müſſen behufs tunlichſter Verhütung des Ausſpritzens von Waſſer einen paſſenden, durch Schloß oder Plombe gegen unbefugtes Oeffnen geſicherten Ver⸗ ſchluß beſitzen. Letzterer iſt entweder durch einen durchlochten Deckel oder durch einen in das Füllloch eingeſetzten und im mittleren Teil mit einem durchlochten Deckel verſehenen Trichter herzuſtellen. 4. Auf Sendungen im Gewichte von mindeſtens 1500 kg oder bei Frachtzahlung für dieſes Gewicht finden die Beſchränkungen unter 2. und 3. keine Anwendung. Die Beförderung von zerkleinerten friſchen Fiſchen zu den Sätzen des Spezialtarifs für beſtimmte Eilgüter (alſo als Eilgut zu Frachtgutfracht) ſowie ihre Beförderung als b e⸗ ſchleunigtes Eilgut zu Eilgutfrachtſätzen iſt davon abhängig, daß ſie in feſten, dicht verſchloſſenen Fäſſern verpackt find.“ (S 41.) „Zu jeder Sendung von lebenden Fiſchen und Fiſchbrut und, wenn eine Sendung aus mehr als einer Wagenladung beſteht, zu jedem Wagen wird ein Be⸗ gleiter zugelaſſen. Für die Beförderung desſelben gelten folgende Beſtimmungen: 1. Bei Benutzung von Zügen ohne Perſonenbeförderung wird dem etwaigen Begleiter gegen Entrichtung eines Fahrgeldes von 2 Pfg. für das Kilometer geſtattet, in dem Wagen Platz zu nehmen, in welchem die zu begleitende Sendung verladen iſt. Der Berechnung dieſes Fahrgeldes werden die für die Ermittlung der Fracht maßgebenden Entfernungen zugrunde gelegt. Das Fahrgeld wird in den Frachtpapieren mitverrechnet. 2. Bei Benutzung von Zügen mit Perſonenbeförderung hat der etwaige Begleiter, wenn er in dem Wagen Platz nimmt, in welchem die zu begleitende Sendung verladen iſt, eine Fahrkarte der im Zug befindlichen niedrigſten Wagenklaſſe, wenn er dagegen in einem Perſonen⸗ wagen Platz nimmt, eine Fahrkarte der benutzten Wagenklaſſe zu löſen.“ Frachtſätze für je 100 kg in Mark. Kilometer⸗Tabelle. Stückgut Wagenladungen Stüdgut Wagenladungen Kilometer N 2 [Fracht⸗ Kilometer % 5 8 = Eilgut auf Eilgut | Eilgut Tau Eilgut Fgut 10 % er Oo 310 6,46 3,23 2,28 1,98 20 0,64 | 0,32 0,23 0,18 320 I 6,62 | 3,31 || 2,34 | 2,04 30 0,96 | 048 || 035 | 0,27 330 | 6,78 3,39 || 241 | 2,10 40 128 | 0,64 0,47 0,36 340 6,94 | 347 || 248 | 2,16 50 1,50 0,75 0,54 0,42 350 7% 10% „% „ 02098 60 1,70 0,85 | 0,60 | 0,48 ||) 360 126 3,63 || 2,61 | 2,28 70 1,90 | 095 0,67 054 || 370 7,42 3,71 ||: 2,68 | 2,34 80 2,10 1,05 | 0,74 0,60 380 7,58 3,79 || 2,75 2,40 90 2,30 | 1,15 0,80 0,66 390 7,74 3,87 2,81 2,46 100 2,50 1,25 0,87 0,2 400 7,90 3,95 2,88 252 110 2,70 1,5 0,94 0,78 ||| 410 8,04 4,02 2,95 | 2,58 120 2,90 145 | 100 | 0,84 || 420 I 818 | 409 || 3,01 | 2,64 130 3,10 155 1,07 0,90 430 8,32 4,16 3,08 | 2,70 140 3,30 1,65 || 114 | 0,96 440 846 4,23 3,15 | 2,76 150 3.0 1,75 1,1 % 450 8,60 4,30 3,22 | 2,82 160 3,70 1,85 1,27 1,08 || 460 8,74 4,37 3,28 2,88 170 3,90 195 1,34 114 || 470 8,88 | 444 3,35 | 2,94 180 4,10 2,05 1,41 1,0 || 480 9,02 | 4,51 3,42 3,00 190 4,30 2,15 1,47 1,26 490 9,16 4,58 3,48 3,06 200 4,50 2,25 1,54 1,32 500 9,30 4,65 3,55 3,12 210 4.8 2,34 1,61 | 1,38 ||| 510 9,42 4,71 3,62 3,18 220 4,86 2,43 1,67 1,44 520 9,54 4,77 3,68 | 324 230 504 2,52 1,74 1,50 530 9,66 4,83 3,75 3,30 240 5,22 2,61 1,81 1,56 540 9,78 4,89 3,82 3,36 250 5,40 2,70 1,88 1,62 550 9,90 | 4,95 3,89 | 3,42 260 5,58 | 2,79 1,94 1,68 560 10,02 | 5,01 | 3,95 | 3,48 270 56 39,88, | 20110 1,4 || 570 10,14 5,07 4,02 354 280 5,94 | 2,97 || 2,08 | 1,80 580 10,26 5,13 || 4,09 | 3,60 290 62 306 214 1,86 590 1038 | 5,19 4,15 3,66 300 6,30 3,15 2.21 1,2 600 10,50 5,25 4,22 | 3,72 209 V. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Jiſchzucht. Von M. Schumacher⸗Kruft. Ganz beſondere Sorgfalt erfordert das Auffüttern junger Forellchen. Wer in kleinen Teichen, in Gräben und ähnlichem Forellenbrut etwa den erſten Sommer durch auffüttern will, muß vor allen Dingen kühles Quellwaſſer zur Verfügung haben; denn in den heißen Sommertagen, an denen ſich das Bachwaſſer ſehr erwärmt, würden die Fiſchchen, eben darum weil fie in den erwähnten Behältern in Maſſen zuſammengedrängt find, auch in Maſſen infolge der zu großen Erwärmung des Waſſers abſterben. Gerade das Auffüttern der Forellchen im erſten Sommer erfordert viel Aufmerkſamkeit und Sorgfalt. Zunächſt muß man darauf ſehen, daß natürliche Nahrung in möglichſt großer Menge vorhanden iſt. Die Produktion der natürlichen Nahrung wird ſehr gefördert, wenn die Teiche, Gräben 2c., in denen die Brut aufgefüttert werden ſoll, den Winter über trocken ſtehen und ausfrieren. Erſt bis 14 Tage vor dem Beſetzen derſelben ſollen fie geſtaut werden. Wenn dann zugleich eine Anzahl kleiner Kruſter, etwa Flohkrebſe, mit hineingeſetzt werden (man erreicht dies ſchon, wenn man aus dem nächſtgelegenen Bache einen Eimer voll Schlamm und Steine in den Teich bringt; denn in dem Schlamm und an den Steinen befinden ſich allerhand Tierchen in Menge), ſo finden über 14 Tage die Fiſchchen den Tiſch recht reichlich gedeckt und man braucht in den erſten zwei bis vier Tagen kaum zu füttern. Als künſtliches Futter gilt Kalbsgehirn für die erſte Zeit für eines der beſten Futter- mittel. Aber es muß den Tierchen mundgerecht gereicht werden. Zu dieſem Zwecke wird das Kalbsgehirn, ſowie auch jedes andere Futter durch ein Haarſieb gerieben. Die durch— geriebene Maſſe wird nun in einem Schüſſelchen mit Waſſer auseinander geſchlagen, ſo etwa wie man das Eiweiß zu Schnee ſchlägt. Dadurch trennen ſich die einzelnen Gehirnteilchen von einander und wenn man jetzt aus dem Schüſſelchen einen Löffel oder eine Taſſe voll in den Teich gießt, ſo ſchwimmen die fein zerteilten Gehirnteilchen bald in der ganzen Teich— fläche herum und werden von den Fiſchchen genommen, bevor ſie zu Boden ſinken. In den erſten Tagen des Fütterns wird meiſt der Fehler begangen, daß zu viel Futter gegeben wird. Dasſelbe liegt dann auf dem Boden des Teiches herum und veraaſt. Erſtens iſt es für die Fiſchchen direkt ſchädlich, wenn ſie von dieſem verdorbenen Futter nehmen, ſodann verzehren die ſich entwickelnden Fäulnisprodukte auch den Sauerſtoff des Waſſers. Deshalb aufgepaßt! Nicht mehr auf einmal geben als die Fiſchchen freſſen können, aber auch genug, damit ſie keinen Hunger leiden. Hier geht probieren über ſtudieren. Vielfach wird das durchgedrückte Futter, wenn es aus Milz beſteht, auf eine rauhflächige Holzkugel geſtrichen. Die Holzkugel ſchwimmt mit dem anklebenden Futter im Waſſer herum und die Fiſchchen nehmen vor und nach das Futter von derſelben fort. Anſtatt der Holzkugel nehmen wieder andere einen Blumentopf, ſtreichen auf die äußere rauhe Fläche desſelben das Futter und Stellen dann den Topf ins Waſſer beziehungsweiſe hängen denſelben jo auf, an einen Pfahl oder ſonſt was, daß er im Waſſer ſchwebt. Die Erfolge mit dieſer Art des Auffütterns ſollen ſehr gute geweſen ſein. — Außer Kalbsgehirn und Milz gibt uns das Blut der Schlachttiere ein gutes und billiges Futter. Das Blut wird in einen Darm gefüllt und ge— kocht, wodurch es feſt wird. Nun drückt man dasſelbe durch ein Sieb und gibt es rein oder mit anderem Futter gemiſcht. Friſcher Käſe wird ſehr gerne gefreſſen und liefert da, wo er ſehr leicht zu beſchaffen iſt, ein vorzügliches Futter. Es iſt ſehr anzuraten, dieſen ſchon ge— nannten Futtermitteln ſtets etwas gedörrte Garneelen, d. h. fein zerkleinerte und durch— geſiebte Garneelen oder fein gemahlenes Fiſchmehl beizumengen. Das Futter wird dadurch nicht ſo einſeitig und den Fiſchen werden in einer richtigen Miſchung des Futters die ver— ſchiedenen Nährſtoffe, die zum Aufbau ihres Körpers notwendig ſind, hinlänglich geboten. VI. Vermiſchte Mitteilungen. Schnecke ngärten im Algäu. Zu dem Artikel „Schneckengärten im Algäu“, den wir in Nr. 5 der „Allgemeinen Fiſcherei⸗Zeitung“ veröffentlicht, teilt ein Sackverſtändiger vom Boden- fee der in Kempten erſcheinenden „Algäuer Zeitung“ folgendes mit: Auch in unſerer Gegend 210 gibt es Leute, welche die Schnecken ſammeln, aber in der Regel nicht zum Verkaufe, ſondern zu eigenem Gebrauche namentlich in der Faſtenzeit. Von einer eigentlichen Schneckenzucht jedoch kann man weder im Algäu noch am Bodenſee reden, wenn man nicht das einfache Sammeln der Schnecken ſo bezeichnen will. Vor Jakobi (25. Juli) ſoll man keine Schnecken ſammeln, weil ſie bis dahin erſt ihre Eier ablegen, auch nicht kleine Exemplare. Die Wald⸗ ſchnecken ſind die größten, aber nicht ſo fein wie die anderen. Was das Füttern betrifft, ſoll man ihnen nicht zu viel auf einmal geben und das abgeſtandene Futter von Zeit zu Zeit wieder herausnehmen, am liebſten haben die Schnecken die Abfälle von Salat, Rüben dc. Sie ſind auch große Freunde von Feuchtigkeit und man ſoll ſie deshalb bei länger andauern⸗ der Trockenheit von Zeit zu Zeit mit der Gießkanne ſpritzen, da ſie ſonſt tagelang müßig umherſitzen und nicht freſſen. Darum findet man auch nach einem warmen Regen die meiſten Schnecken. Das Eindeckeln erfolgt erſt beim Eintritt kälterer Witterung und darum am Boden⸗ ſee etwas ſpäter als im Algäu. Das Moos, welches man braucht, ſoll man vorher trocknen, da man ſonſt eine Menge von Ungeziefer in den Schneckengarten bringt. Bezüglich der Zu⸗ bereitung der Schnecken ſind die Geſchmäcker ſehr verſchieden. Der eine ißt ſie am liebſten gewiegt, mit Semmelbröſeln im Schmalz gebacken, der andere in Eſſig und Oel, wieder ein anderer behauptet, ſie ſeien am beſten friſch aus der Schale in Salz getaucht. Um 100 Schnecken von normaler Größe auf einem Sitze zu verſpeiſen, dazu gehört ein Roßmagen. Im Bregenzer Wald, wo die Schnecken maſſenweiſe geſammelt werden, wenden die Leute einen anderen Anſtrich der Bretter an, deſſen Zuſammenſetzung ſie als Geheimnis bewahren. Jeden⸗ falls müſſen die Schnecken gut verwahrt und ihrem Entlaufen durch einen Anſtrich oder ent⸗ ſprechend konſtruiertes Gitter vorgebeugt werden, denn ſie find ſehr freiheitsliebend. Da bei uns am Bodenſee im Laufe des Sommers Tauſende von Schnecken, namentlich in den Reben umherlaufen, die eigentlich nur Schaden machen, ſo ſei hiemit auf dieſen Erwerbszweig des Schneckenſammelns hingewieſen, namentlich für Kinder, für welche man keine beſondere Ver⸗ wendung hat, wäre das eine nicht unrentable Beſchäftigung. Auch Erwachſene können beim Heimgang von der Arbeit nebenzu Schnecken ſammeln. Der Schneckenſtall erfordert nicht viel Arbeit und Koſten. Der Verein der Fiſchinduſtriellen Deutſchlands wurde ſeinerzeit mit 130 Mit⸗ gliedern gegründet, heute umfaßt er faſt alle Intereſſenten der Fiſchinduſtrie in Deutſchland. Eine erfolgreiche Wirkung verſpricht die ins Leben gerufene Rechtskommiſſion, die allgemein intereſſierende Rechtsfragen, ſofern ſie die Branche betreffen, eventuell unter Hinzuziehung eines Rechtsbeiſtandes, zu bearbeiten hat. Eine Einigungskommiſſion ſoll den Mitgliedern Gelegen⸗ heit geben, geſchäftliche Differenzen, ohne die Gerichte in Anſpruch zu nehmen, zu ordnen. Für die Regelung des Verſteigerungsweſens iſt eine Auktionskommiſſion beſtellt worden. Außer⸗ dem wurden ein Preßausſchuß und eine Sprotteinkaufskommiſſion ernannt. Die General⸗ verſammlung findet am 20. Juni in Kiel ſtatt. Die Tagesordnung der Generalverſammlung enthält folgende Punkte: Geſchäftsbericht, Kaſſenbericht, Aenderungen der Satzungen, Ent⸗ laſtungen des Vorſtandes und Schatzmeiſters, Genehmigung der Vorſtandserweiterungen und der Vereinseinrichtungen, Ausbau der Organiſation, Maßnahmen des Vorſtandes betreffend die engliſche Heringspackung, Ort der nächſten Generalverſammlung und Beſchlußfaſſung über Anträge. Ueber die Fleiſchfarbe der Forellen. Bekanntlich haben die Forellen eines und desſelben Gewäſſers nicht immer ein weißes, ſondern zuweilen ein rotes Fleiſch, ſo daß ſie dann vielfach als Lachsforellen bezeichnet werden. Ueber die Urſache dieſer verſchiedenen Fär⸗ bung exiſtieren keine wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen. Es wird behauptet, daß das rote Fleiſch durch reichliche Aufnahme von Cruſtaceen entſtände, die bekanntlich ein rot gefärbtes Fett be⸗ ſitzen. Nach anderer Annahme ſoll eine Forelle umſomehr rotes Fleiſch haben, je mehr Phos⸗ phorſäure enthaltende Stoffe ſie vertilgt. Ein Beweis hiefür liegt indeſſen nicht vor. Auf⸗ fallend iſt, daß die in ſtillſtehenden, tiefen Waſſern gefangenen Forellen meiſt rotes, die an ſchnell fließenden Stellen erbeuteten meiſt weißes Fleiſch haben. Es wird ferner behauptet, daß ſchon das äußere Kleid des Fiſches auf die Farbe ſeines Fleiſches ſchließen läßt, indem helle, mit wenigen Tupfen geſchmückte Forellen rotes Fleiſch, dunkle, mit zahlreichen Flecken verſehene dagegen weißes Fleiſch zeigen. U 211 Fiſchkarten in Sachſen. Nach S 7 des Geſetzes über die Ausübung der Fiſcherei in fließenden Gewäſſern vom 15. Oktober 1868 muß jeder, welcher die Fiſcherei ausüben will, ohne daß er als Fiſchereiberechtigter oder Pächter oder angeſtellter Fiſcher hierzu befugt iſt, mit einer von der Polizeibehörde beglaubigten Fiſchkarte verſehen ſein. Der Betreffende hat dieſe Karte bei Ausübung der Fiſcherei zu ſeiner Legitimation ſtets bei ſich zu führen. und darf fie einer anderen Perſon zu gleichem Zwecke nicht überlaſſen. Zuwiderhandlungen. werden mit Geld bis zu 15 Mk. oder entſprechender Haft beſtraft. Die von der hiefigen. Fiſcherinnung ausgeſtellten, für das laufende Jahr gültigen Fiſchkarten werden im Polizeiamt, Wächterſtraße 5, II., Zimmer 24 (Paßbureau), gegen Erlegung von 8 Mk. ausgegeben und berechtigen nur zum Angeln unter Ausſchluß des Gebrauchs von Hechthaken. Leipzig, den 6. Mai 1904. Das Polizeiamt der Stadt Leipzig. Bretſchneider. Geeſtemünder Herings⸗ und Hochſeefſiſcherei⸗A.⸗G. Außerordentlich ungünſtige Betriebsergebniſſe hat dieſe Geſellſchaft, in welcher viel rheinländiſches und weſtfäliſches Geld: angelegt ift, nach dem der Hauptverſammlung vorgelegten Geſchäftsbericht im Jahre 1903 er- zielt. Von den neun Dampfern der Geſellſchaft gingen zwei unter; ſie waren zum vollen Wert verſichert. Infolge eines beiſpielloſen Preisfalles der Heringe mußten aber die auf Lager gehaltenen Vorräte um reichlich 100,000 Mk. billiger verkauft werden, als veranichlagt: war. Für den Geſamtfang wurden rund 415,000 Mk. erzielt, gegen 732,500 Mk. im Vorjahre. Auch der Friſchfiſchfang im Winter ſchloß mit einem Verluſt von 55,000 Mk. ab. So ergab ſich ein Geſamtverluſt von 173,368 Mk.; auch die Rücklagen von 35,000 Mk. wurden verbraucht. Das Aktienkapital der Geſellſchaft beträgt 1,500,000 Mk.; auch ſchon für das Jahr 1902 konnte Dividende nicht verteilt werden. Augenkranke Fiſche. Eine zwar nicht ſelten beobachtete, aber faſt gänzlich unauf⸗ geklärt gebliebene Krankheit von Süßwaſſerfiſchen iſt die ſogenannte Exophthalmie, das Her⸗ vorquellen der Augen. Man hatte wohl vermutet, daß die Urſache auch dieſer Fiſchkrankheit wie ſo vieler anderer eine Anſteckung ſein müßte, einen Beweis dafür aber nicht erbringen können. Jetzt hat Dr. Audige auf Grund von Forſchungen in der Station für Fiſchzucht an der Univerſität Toulouſe Aufklärungen über die merkwürdige Fiſchkrankheit gegeben. Er hat in den Augen der davon befallenen Tiere unter dem Mikroſkop Bakterien in der Form von Stäbchen oder Körnern von brauner Farbe entdeckt. Die Folge der Anſteckung äußert ſich in dem ſtarken Hervortreten des Auges ſtets nur auf einer Seite. Das erkrankte Auge wird nach oben gedreht, die Fiſche legen ſich halb auf die Seite, nehmen keine Nahrung mehr an und ſuchen möglichſt dunkle Plätze auf. Die Merkmale der Augenkrankheit beſtehen in einer be- trächtlichen Quellung des Glaskörpers und in der Anſammlung einer mit Blut gemiſchten Flüſſigkeit in der vorderen Augenkammer. Die Fiſche ſtarben meiſt nach acht oder zehn Tagen. Wenn fie am Leben erhalten bliebeu, jo ſchien dieſe Rettung durch einen Aufenthalt: im Dunkeln bedingt geweſen zu ſein. Das Auge iſt in jedem Fall verloren, indem die Linſe und die Hornhaut eine milchige Farbe annehmen. Wodurch der Tod des Tiers veranlaßt. wird, iſt noch unaufgeklärt, da Verletzungen außerhalb des Auges nicht haben feſt⸗ geſtellt werden können. Die Fiſchzüchter werden dieſer Neuigkeit Beachtung ſchenken und ſich vor allem merken müſſen, daß im Ausſchluß des Lichts ein einfaches Mittel zur Erhaltung der jo erkrankten Fiſche gegeben iſt. Die Wärme ſcheint die Entwicklung der Krankheit zu be- günſtigen, die in den heißen Sommermonaten am häufigſten vorkommt. Die Anſteckungskraft des Leidens iſt ſehr ſtark. Es genügt, daß die Fiſchnahrung mit etwas Waſſer, das die Keime enthält, in Berührung gebracht wird, um die Krankheit auf die Fiſche eines anderen Behälters zu übertragen. Das Alter der Fiſche ſcheint dabei gleichgültig zu ſein. Am häufigſten werden die in Frankreich jetzt viel gezogenen Lachſe aus Kalifornien davon befallen. Fiſcherei in der Schweiz. Aus dem Bericht des „eidgenöſſiſchen Departements des Innern über ſeine Geſchäftsführung im Jahre 1903“ entnehmen wir bezüglich der ſtaatlichen Fürſorge für Fiſcherei, ſowie über das Fiſchereiweſen in der Schweiz im Jahre 1903, daß kantonale Fiſcherei— aufſeher 187 mit 22 zeitweiſen Gehilfen in Tätigkeit waren, 361 Stück fiſchereiſchädlichen Raubzeuges erlegt wurden, wofür 1718,50 Fres. an Prämien bezahlt wurden. Die Anzahl der: Fiſchbrutanſtalten hat ſich von 162 auf 171 gehoben. Aus denſelben wurden 38 827 900 Fiſch⸗ 212 — chen gewonnen, wovon zur Ausſetzung in öffentliche Gewäſſer unter amtlicher Kontrolle 38 525 200 Stück kamen, dazu noch 1566 Stück Jährlinge. Der Bundesbeitrag an die in den ſchweizeriſchen öffentlichen Gewäſſer ausgeſetzten Fiſchchen belief ſich auf 23,810 Fres. Die erbrüteten Fiſchchen ſtellen ſich nach den verſchiedenen Fiſcharten wie folgt zuſammen: a) In⸗ ländiſche Arten: Lachſe 1 530 000, Lachsbaſtarde 289 800, Seeforellen 1 225 100, Fluß⸗ und Bachforellen 6 031 700, Saiblinge (Röteli) 2 815 000, Aeſchen 1 824 100, Felchen 23 916 600, Hechte 859 000, Aale 10 000; b) ausländiſche Arten: Regenbogenforellen 158 600, Bachſaiblinge (Salmo fontinalis) 140 000, amerikaniſche Seeforelle (Salvelinus Namaycush) 28 000. VII. Vereinsnachrichten. Württembergiſcher Anglerverein. Am 1. Mai folgten zahlreiche Sportsfreunde einer Einladung des Mitglieds Herrn Morhart” zur Fiſchwaid in Murr und Wolfs⸗ ältensbach und vereinigte das Mittageſſen in der „Poſt“ in Marbach 25 Mitglieder mit ihren Damen; die Mehrzahl derſelben blieb abends nach Rückkunft in Stuttgart bei Kollege Reiniger am Bahnhof zu ge⸗ meinſchaftlichem Forellenſchmauß noch gemütlich beiſammen. Herrn Seegers Emladung zu einem Sportangeln am 8. Mai in der Aich und Slaich brachte über Samstag, Sonntag und Montag jo- wohl mehrere Anfänger, als auch einige Dauerfiſcher in Neuenhaus a. Aich zuſammen. — Den Mittagstiſch in der „Krone“ zierten die zur Strecke gebrachten Aale und Bachforellen, unter letzteren eine ſolche von 50 em Länge. Auch dieſer etwas ſtrapaziöſe Fiſchergang wird den h Teilnehmern in angenehmſter Erinnerung bleiben. Der Frühjahrsausflug nach Untertürkheim am 15. Mai war verbunden mit einem Kon⸗ kurrenzfiſchen auf der ganzen Neckarſtrecke von Untertürkheim bis Köngen. Bei heißem, klaren Wetter erzielte unſer geübter Sportsangler, Herr Dr. King, mit der künſtlichen Fliege einen über⸗ raſchend großen Erfolg, gegen welchen alle anderen Angler weit zurückblieben. Im reſervierten Saal der „Krone“ in Untertürkheim vereinigten ſich gegen Abend die Mit⸗ glieder mit ihren Familien zu einem fröhlichen Konzert. Nach herzlichen begrüßenden Worten des I. Vorſitzenden, Herrn A. Seeger, folgten in bunter Reihe muſikaliſche Vorträge für Klavier und Violine und humorvolle Reden, hauptſächlich erfreuten aber die herrlichen Lieder, geſungen von Fräulein Frida Bubeck. Ein gemütliches Tänzchen beſchloß den ſchönen Tag und ſei noch des liebenswürdigen Wirtes und ſeiner vortrefflichen Speiſen und Getränken beſonders gedacht. Jeden Montag und Donnerstag abends iſt an dem Neckar bei Untertürkheim Gelegenheit für Anfänger, durch geübte Sportsfiſcher das Angeln mit der Fliege zu erlernen. A Verein deutſcher Teichwirte. Der Verein deutſcher Teichwirte hält während der diesjährigen Provinzialausſtellung in Magdeburg Sonntag, den 5. Juni 1904, nachmittags 2 Uhr, im „Cityhotel“ (Ecke der großen Ulrichſtraße) eine öffentliche Fiſchereiverſammlung ab, zu der nicht nur die deutſchen Teichwirte, ſondern alle Intereſſenten des Fiſchereigewerbes hierdurch ganz ergebenſt ein⸗ geladen werden. Tagesordnung: 1. Geſchäftliches. — 2. Statutenänderung. — 3. Erweiterung des Vor⸗ ſtandes. — 4. Unter welchen Verhältniſſen gedeiht die Schleie am beſten und wieviel Teiche ſind zur Zucht derſelben erforderlich, um baldmöglichſt die kleinen, ſo beliebten Speiſefiſche zu erzielen? (Frageſteller Herr Freiherr von Arnim auf Hohenſund; Berichterſtatter Herr Dr. Schulz⸗Dies dorf und Herr Wobſt⸗Störsbeck.) — 5. Die Fortpflanzung des Aales. (Berichterſtatter Herr Dr. Kluge, Rektor der landwirtſchaftlichen Hochſchule Halle a. S.) — 6. Zwei meiner Quellenteiche unterſcheiden ſich dadurch, daß in Nr. 2 maſſenhafte grüne Algen auftreten, während ſich in Nr. 1 dieſe Vegeta⸗ tion in geringem Maße zeigt. Teich 2 iſt mehr beſchattet als 1. Welches ſind die Urſachen des ſo verſchiedenen Auftretens der Algen? Gibt es Mittel, dieſe übermäßige Wucherung zu ver⸗ hindern? Eignet ſich Teich 1 beſſer als Teich 2 zur Aufzucht von Forellen? (Frageſteller Herr Landgerichtsrat Behm-Innien; Berichterſtatter Herr Dr. Kluge.) — 7. Verunreinigung unſerer Ge⸗ wäſſer durch Induſtrie und wie iſt derſelben entgegenzuwirken. (Frageſteller und Berichterſtatter Herr Hauptmann Borrmann-Saathain.) — 8. Welche Maßnahmen find zu ergreifen, um den großen Verluſten bei der Ueberwinterung einſömmeriger Karpfen vorzubeugen? (Frageſteller Herr von Boxberg⸗Zſchorna; Berichterſtatter Herr von Schrader auf Sunder). — 9. Iſt es nötig, bei einer Lupinenfütterung des vorjährigen Striches (alſo jetzt zweiſömmerig werdenden Karpfen) die Lupinen zu ſchroten? Sind Erfahrungen vorhanden, wonach ungeſchrotene Lupinen beſſer verwertet werden? 213 (Frageſteller Herr von Bornſtedt⸗Nieder⸗Coſel; Berichterſtatter Herr Lehrer Wehle-Crenjig.) — 10. Sind dicht mit Schilf bewachſene Teiche, zirka 1 Morgen groß, in denen nur ein kleiner Waſſer⸗ ſpiegel frei bleibt, am ſchnellſten und billigſten in gute Karpfenteiche umzuwandeln? (Frageſteller Herr Oberinſpektor Lothe⸗Reinersdorf; Berichterſtatter Herr Fiſchzüchter Weber-Sandau. — 11. Ueber Karpfenraſſen. — 12. Anträge und Mitteilungen aus der Verſammlung. — 13. Ort und Zeit der nächſten Verſammlung. — 14. Aufnahme neuer Mitglieder. — 15. Zahlung der Beiträge. — Nach Schluß der Verſammlung gemeinſames Eſſen. Um recht zahlreiches Erſcheinen bittet Neuhaus, Kreis Delitzſch, Bezirk Halle a. S., im Mai 1904. gez. Schirmer, Präſident des Vereins deutſcher Teichwirte. VIII. Literatur. Jahresbericht des Schleſiſchen Fiſchereivereins für das Jahr 1903. Herausgegeben von Profeſſor Dr. Franz Hulwa. Vor uns liegt der ausführliche Jahresbericht des Schleſiſchen Fiſchereivereins pro 1903, in vornehmer, handlicher Form ausgeſtattet, der nicht nur den Vereins- mitgliedern einen Ueberblick über die Tätigkeit im vergangenen Jahre bietet, ſondern durch ſeinen vielſeitigen, ſorgfältig zuſammengeſtellten Inhalt auch für weitere Kreiſe Jatereſſe und Beachtung beanſpruchen kann. Neben einem Statutenauszug über die Zwecke und Ziele des Vereins, Berichten über die bei Vorſtands⸗ und Vereinsſitzungen, Generalverſammlungen gepflogenen Verhandlungen, gehaltenen Vorträgen und Referaten gibt der Jahresbericht die Nachweiſung über die Jahresrech— nung pro 1903, über verausgabte Prämien für Erlegung von Fiſchraubzeug, Erbrütung von Fiſch⸗ eiern in Brutanſtalten, Ausſetzung von Fiſchen und Krebſen. Anſchließend folgt das Mitglieder- verzeichnis, der Katalog der Vereinsbibliothek (718 Werke). Eine eingehende Beſprechung der Schäden des Abſchlagens der Mühlgräben, ein Auszug aus Prof. Dr. Br. Hofers „Handbuch der Fiſch— krankheiten“, Anleitung zur Sauerſtoffbeſtimmung nach der Methode von Prof. Dr. Hofer, An— regungen und Vorſchläge zur Verhütung und beſonders zur Milderung der Gewäſſerverunreinigungen, endlich eine Abhandlung von Dr. Georg Roſenfeld⸗Breslau „Lebensverhältniſſe der Süß- und Seewaſſertiere ſind dem Jahresbericht beigefügt und wird dadurch der Wert des Berichtes für weitere Kreiſe, für jede Fachbibliothek ſehr erhöht. Ueber den Jahalt des ſpeziellen Geſchäfts⸗ berichtes pro 1903, Mitgliederbeſtand, Kaſſenſtand, Anzahl der Fiſchausſetzungen haben wir bereits in Nr. 2, 3 und 8 der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung⸗“ pro 1904 ausführlich berichtet. IX. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Bericht über den Engrosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 9. bis einſchließlich 21. Mai 1904. Ueber das Geſchäft in Karpfen läßt ſich wegen der fehlenden Zufuhr nichts ſagen. — Schleie haben ſich bei der kühlen Witterung ziemlich hoch im Preiſe gehalten und würde ein Preis rückgang nur anzunehmen ſein, wenn die Witterung umſchlägt. Mai Karpfen: Mark April 115 Schleie: Mark 0 e ut 2: >58 14. lebend 112—12 IS e 40 JJ 123—130 20. lebend, unſortiertt. e % Er ar Em Mai ER Mark o ie adrele 111—128 al chleie: ar FFFFFVVCÄ* 112—123 VFC RNIT DIR WR Be 121—134 0 / K 103113 CC 67 76 11. VFC Feen, 2... 112—127 RO SR 70-77 20. A ln 102 h en 111—117 TTT 78 BIN DE ne ann Se dete 76 2 1ülü¶⏑0 da ae ie ati ee 117—131 2 30,000 Setzlinge Karpfendotterbrut, der | von vorzügl. ſchnellwüchſigen Fiſchen, & 1 = Stück 3 Mk. Bei Abnahme von 10 000 2 Mt Bach- und Regenbogenforelle 50 Pfg. iſt vom 6. bis 15. Juni zu haben bei er | Joſ. Bleiſtein, Fiſchzüchterei, Fischzucht Hüttenhammer Tirſcheureuth, Oberpfalz ; Post Remscheid-Reinshagen. 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Organ für die Befamtintereffen der Eiſckerei, owie für die Heſtrebungen let Fiſchereibereine, inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſowie der Landesfiſ chereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei⸗ verbandes, des Schleſ „Fiſchereivereins, des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Sl chereivereins Miesbach⸗CTegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaffeler Fiſchereivereins, des Fiſ chereivereins für das Großh. Hefjen, des Kheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Fiſcherei⸗ vereins für die Provinz Poſen, des Hentral-Sifchereivereins für Schleswig ⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Perbindung mit Tachmännern Deutfdlands, öſterreich-Ungarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayerifden und vom Deutſchen Zifdereiverein. Nr. 12. München, den 15. Juni 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: I. Aufforderung. — II. Der Lachsfang im Nordweſten der Vereinigten Staaten von Nord- amerika und in Alaska. — III. Ein neues Teichſyſtem für intenſive Forellenzucht. — IV. Die Wanderung der Mainfiſche im Frühjahre 1904. — V. Die Dienſttätigkeit der württembergiſchen Landjäger bezüglich des Fiſchereiſchutzes im Jahre 1902 und 1903. — VI. Feiner Sport. — VII. Vermiſchtes. — VIII. Vereinsnachrichten. — IX. Fragekaſten. — X. Literatur. — XI. Fiſcherei und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) I. Aufforderung. Die K. bayer. Blologiſche Verſuchsſtation für Fiſcherei in München bedarf für beſtimmte Unterſuchungen lebender Fiſche, welche von Ichthyophthirius befallen find. Sie bittet daher die Herren Karpfen⸗ und Salmonidenzüchter bekanntgeben zu wollen, wo zurzeit dieſe Er— krankung zu beobachten iſt. Die Station wird dann die nötigen Transportgefäße zur Ver⸗ fügung ſtellen und die Koſten des Verſandes übernehmen. 218 II. Der Sadisfang im Nordweſten der Vereinigten Staaten von Nordamerika und in Alaska. Von St. Paul, dem öſtlichen Ausgangspunkte der Northern Pacific Railroad nach Portland, dem im Staate Oregon gelegenen wichtigen Handelsplatze, durchquert die Eifen- bahn in einer Strecke von 2000 engl. Meilen gewaltige Prairien und fruchtbare, weitaus— gedehnte Landebenen von prachtvoller und majeſtätiſcher Schönheit. Weiter führt uns die Fahrt durch langausgedehnte Fichten- und Copaivawaldungen, durch blühende Obſtgärten, bis wir zum Schluſſe der an Szenerien abwechslungsreichen Fahrt in die für den Lachsfang wichtigen Gebiete des Columbia River und der Puget Sounds-Gegenden gelangen, in denen die Stadt Seattle, welche für den Handelsverkehr in Lachs von weittragender Bedeutung iſt, unſere Aufmerkſamkeit in vollem Umfange in Anſpruch nimmt. Seattle, welche Stadt zwiſchen dem 47. und 48. Grad nördlicher Breite in einer tief einſchneidenden Bucht, den Puget Sounds an der Nordweſtküſte der Vereinigten Staaten von Nordamerika in dem fruchtbaren und an Bodenprodukten reichen Staate Waſhington gelegen iſt, zählt unſtreitig zu den in neueſter Zeit am ſchnellſten aufſtrebenden Städten von Nordamerika. Im Süden wird der vorer— wähnte Staat Waſhington durch den Oregonſtaat begrenzt, welcher von dem erſteren durch den infolge ſeiner ergiebigen Lachsfänge bekannten Columbia River getrennt iſt. An der Mündung dieſes Fluſſes errichtete im 18. Jahrhundert ein Amerikaner, namens Aſtor, eine Handelsſtation und nannte ſie Aſtoria. Auf Grund dieſer durch einen Amerikaner zuerſt er= folgten Entdeckung dieſes Stromgebietes haben die Amerikaner ſpäterhin ihre Rechts- anſprüche auf die Einverleibung von Oregon in den Staatenbund von Nordamerika geltend gemacht. Im Anfange des 19. Jahrhunderts nahm Großbritannien die Länder ſüdlich des Co lumbiafluſſes in Beſitz und gelangte dadurch die Handelsniederlaſſung Aſtoria in die Hände der Engländer, von denen das geſamte Handelsgebiet nahezu ein halbes Jahrhundert beherrſcht und regiert wurde. Der geſamte Landkomplex bildete Jahrzehnte hindurch einen Gegenſtand heftigſter Streitfragen zwiſchen Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Nord- amerika, jedoch kam im Jahre 1846 ein gegenſeitiger Vertrag zuſtande, welcher die Streitig— keiten beſeitigte und auf Grund deſſen das von Großbritannien erfolgte Anerbieten, die Grenzlinie des den Vereinigten Staaten zuerteilten Gebietes am 49. Grad nördlicher Breite feit- zuſetzen, angenommen wurde. Die Regierung der Vereinigten Staaten teilte das geſamte, nördlich von Kalifornien gelegene Gebiet in die vier Staaten: Oregon, Idaho, Montana und Waſhington ein. Zu den hervorragendſten Unternehmungen dieſer Ländergebiete gehört unſtreitig der rationelle Betrieb des im Columbia River, in den Puget Sounds und in anderen Strom— gebieten betriebenen Lachsfanges, für welchen ferner von weittragender Bedeutung die Stromgebiete des Sacramento River in Californien und die Flüſſe in Britiſch⸗-Columbien und Alaska ſind, welche in den großen Ocean münden. Die nebenſtehende Tabelle zeigt das Geſamtergebnis der gefangenen und verſandfähig präparierten Lachsarten aus den vorſtehend genannten Lachs fanggebieten. Im Jahre 1903 ergab die Ausbeute des Lachsfanges demgemäß 3 773 611 Kiſten mit verſandfertig konſerviertem Lachs gegen 4259186 im Jahre 1902 und 5 040 961 im Jahre 1901. In jedem vierten Jahre findet ein bedeutend vermehrtes Vorkommen des Fiſches in den Gewäſſern der Ströme ſtatt, während in den dazwiſchen liegenden Jahren die Ausbeute meiſtens weniger ergiebig iſt. Der letzte große Lachsfang ereignete ſich im Jahre 1901, als der Fiſch in den Flußläufen und Stromgebieten längs die Nordweſtküſte der Vereinigten Staaten von Nordamerika in ſo beträchtlicher Anzahl vorkam, daß die Netze und Schlingen, welche zum Fange der Fiſche aufgeſtellt waren, zerriſſen und die Koſervierungsanſtalten in jo ge- waltigem Umfange mit der Verarbeitung des Fiſches beſchäftigt waren, daß man ſich ent⸗ ſchloß, vielen Tauſenden von Lachsfiſchen die Freiheit wieder zu geben. Seit dem Jahre 1901 hat das Vorkommen des Fiſches nachgelaſſen und iſt nur in Alaska geſtiegen. Die auf⸗ geſtellten Baſſins reichten für die Aufnahme der gefangenen Fiſche vollkommen aus, bisweilen 74 219 f | | | | | | Ver⸗ | a Columbia-⸗ Sacra⸗ ſchiedene Puget Bruno er) Jahr fluß mentofluß | andere | Sound Columbia | ie zaigl | Fflüſſe | | | Kiſten Kiſten | Kiften | Kiſten Siften Kiſten Kiſten 1866 r ie | 4.000 1867 1800 | — „„ RE 5 18 000 1863 DO a u ß 28 000 1869 100.000. tt se al, 100 000 1870 ff 555 150 000 1871 200000 = = I 200 000 1872 1.250.000 | =, el = 3737 250 000 1873 e ) 250 000 1874 350 000 2500 — ders eo ae Se 352 500 n,, 5 378 000 1876 . . 450 000 8300 ie N 493 774 1877 460 00 | 21500 24 800 — „ 573 687 1878 460 000 36500 30000 | — 113 601 8159 648 260 1879 480000 31 000 30000 — 57394 12530 610 924 1880 630000 | 51000 37 200 — 61300 6539 786.039 81 551000 | 181200 | 48 500 — 175675 | 8977 | 965 352 1882 . || 541300 200 300 49000 Er 255061 10244 | 1055 905 1883. 629 400 | 160000 | 38000 | — 243000 | 36.000 || 1106400 1884 656 179 | 81450 41350 | — 138 945 54 000 971924 1885 524530 48500, 70 106 865 74 850 | 806495 18868. 454943 39 300 131 100 — 163 005 120700 909 047 1887. 373 800 36 500 | 15400 | — 201990 190 200 997 890 1888 || 367750 | 58000 || 152000 | — 135 600 427372 1142 722 1889 325 500 66 666 199 068 —d 414 400 709 347 17149981 1890 433 500 35006 671177 409 464 | 688332 | 1633419 1891 390 183 4142 | 66805 | 11500 | 314813 789 294 1576 737 1892 481 900 4600 144 200 15000 | 221797 461482 1328 979 1893 425 200 23 336 119 660 66 500 590229 6445 545 1870470 1894 511000 28 463 118 50067933 | 494470 678 5011898 867 1895. || 617460 || 24000 || 264300 | 52000 || 512877 619379 || 2 090.016 1896 . : || 463621 13387 | 115400 | 248 200 598300 | 958700 | 2397 608 1897 552 721 42 500 68683 | 423500 | 1015477 | 969850 || 3072731 1898 473 230 28 000 78 600 417700 454 500 956979 2409 009 1899 | 340125 33 550 82432 | 871500 | 711 600 1098833 3 138 040 1900 313417 34000 106 300 | 478742 | 527281 | 1534745 | 2994485 1901 248494 | 17500 || 123326 | 1380590 | 1236156 || 2034895 | 5.040 961 1902 . . 367241 14043 134 190 563 307 | 625982 | 2554423 | 4259 186 1903 | 334811 | 8500 71996 | 464014 | 348992 | 2545298 | 3773611 waren die Beſtände in einzelnen Gegenden nicht einmal jo groß, um die Konſervierungs— anſtalten in voller Tätigkeit zu halten. Der nächſte große Lachsfang wird im Jahre 1905 erwartet und man iſt in intereſſierten Kreiſen allgemein der Hoffnung, daß die Zahl der gefangenen und konſervierten Lachſe in dieſem Jahre den bisherigen Rekord des Jahres 1901 überflügeln dürfte. Die Frage hinſichtlich der Gründe über dieſe ſich regelmäßig alle vier Jahre wieder- holende Fiſchanſammlungen wartet noch heute der Löſung; aber die Tatſache bleibt beſtehen 220 — und diejenigen, welche an dem Geſchäft des Lachsfanges beteiligt ſind, treffen rechtzeitig ihre Vorkehrungen, um mit erweiterten Betriebseinrichtungen der Verarbeitung der größeren Aus— beute Herr zu werden. Sachverſtändige, welche ſich mit dem Studium der Gewohnheiten und Vorkommniſſe des Lachsfiſches in den genannten Strömen befaßt haben, verſichern auf das beſtimmteſte, daß in einigen Jahren die Verſuche der künſtlichen Fortpflanzung des Fiſches ſoweit vor— geſchritten ſein werden, daß man den Grund für die Verſchiedenheit in dem Erſcheinen der Anzahl der Fiſche in den betreffenden Flußläufen und Stromgebieten wird feſtſtellen können. Dieſe Hoffnung ſtützt ſich in erſter Linie auf die Beobachtungen und die Studien der Fort— pflanzung des Fiſches, der künſtlichen Gewiunung, Befruchtung und Erbrütung der Fiſcheier, welche im Laufe der letzten Jahre auf dem Columbia River angeſtellt worden ſind und denen zufolge die wiſſenſchaftlichen Kreiſe zu der Anſicht neigen, daß das Vorkommen des Fiſches in dieſem Fluſſe bald wieder in ſo großer Reichhaltigkeit, wie Anfangs der 1880 er Jahre, ſtattfinden wird. Aus der vorſtehend veröffentlichten Tabelle iſt zu erſehen, daß nach den ergiebigen Fiſchfängen der Jahre 1883 bis 1884 auf dem Columbiafluſſe bis zum Jahre 1889 ein ſchnelles Rückſchreiten der Fangergebniſſe zu verzeichnen war und hegte man damals die Befürchtung, daß dieſes Stromgebiet mit der Zeit an Lachsarten vollkommen ausgefiſcht würde. Seitens der Vereinigten Staaten iſt man beſtrebt, an die Löſung derſelben Frage auch in den Stromgebieten in Britiſch-Columbia heranzutreten, doch iſt es bisher unmöglich geweſen, den letztgenannten und den Staat Waſhington zu einem gemeinſamen Vorgehen in dieſer Frage zu vereinigen. Der Lachs laicht bekanntlich in dem Gebiete von Britiſch-Columbia und geht nach den Laichgründen durch das Stromgebiet des Columbia River in den Vereinigten Staaten. Die nötigen Aufzuchteinrichtungen müſſen daher auf britiſcher Seite aufgeſtellt werden und hat ſich die kanadiſche Regierung bisher geweigert, die Erlaubnis für die Inbetriebſetzung der nötigen Einrichtungen an die Vereinigten Staaten reſpektive den Staat Waſhington zu erteilen. Aus naheliegenden Gründen erſcheint ein derartiges Vor— gehen wohl berechtigt, aber leider hat Kanada ſelbſt bisher keine Schritte zum Studium der zu löſenden Frage eingeleitet. Die Regierung der Vereinigten Staaten bewilligte im Jahre 1903 eine Summe von 50,000 Dollar behufs Vornahme eines wiſſenſchaftlichen Studiums des Lachsfanges und Vorkommens, der Lebensgewohnheiten und Fortpflanzung des Fiſches in den Stromgebieten der Alaskaflüſſe. Eine Kommiſſion unter Leitung des Dr. David Starr Jordan, hielt ſich verſchiedene Wochen in dem Kutter „Albatroß“ an der Küſte von Alaska auf und ſammelte ſehr wertvolle und nützliche Aufzeichnungen und Berichte über die Lebensbedingungen des Fiſches. Die endgültigen Reſultate dieſer Unterſuchungen ſind noch nicht veröffentlicht worden, jedoch iſt bekannt, daß die Kommiſſion vor allem die Aufſtellung von Aufzuchteinrichtungen behufs Studiums der Fortpflanzung des Fiſches befürwortet hat. Die Berichte ſollen auch in ſehr entmutigender Weiſe von den Möglichkeiten des gänzlichen Aufhörens des Lachs— vorkommens ſprechen. In früheren Jahren wurde die Alaska-Lachskonſervierungsinduſtrie von San Francisco aus geleitet und die Zufuhren der Betriebsutenſilien für die Konſervierungsanſtalten von San Francisco aus bewerkſtelligt. Von welchem Umfange der Handel in derartigen Waren iſt, kann am beſten die Tatſache beleuchten, daß von den Vereinigten Staaten nach Alaska im Jahre 1903 19 575060 Pfund Zinnplatten (im Werte von 3 683 240 Mk.), welche zur Herſtellung der Büchſen behufs Verpackung des Lachſes benötigt wurden, ausgeführt wurden. Seit drei Jahren ſcheint jedoch der Platz Seattle dieſe wichtige und dominierende Stellung in dem Verkehr und Handel mit dem Alaskagebiet immer mehr an ſich zu reißen und bei der bevorzugten Lage dieſes Platzes gegenüber San Francisco kann es nicht wunder— nehmen, wenn der größte Teil des geſamten Lachshandels im Nordweſten der Vereinigten Staaten von Nordamerika und in Alaska in die Hände der in Seattle anſäſſigen Kapitaliſten— gruppen übergeht, welche an dem rationellen Betriebe des Lachsfanges mit erheblichen Kapitalien beteiligt ſind. Von den am Puget Sound und in Seattle etablierten 15 Konſervierungsanſtalten ſind 221 im Jahre 1903 die folgenden Ergebnifje erzielt worden: 167211 Sockeyes, 103 476 Cohoes, 181 326 Humpbacks, 12001 Chums; Geſamtergebnis: 464 014. Der weitaus größte Teil der konſervierten Lachſe wird in den Vereinigten Staaten von Nordamerika konſumiert, doch findet auch eine umfangreiche Ausfuhr nach Mexiko, Süd— amerika, Oſtaſien, den Orient uſw. ſtatt. Welche Zukunft der Erſchließung weiterer Gebiete für den Abſatz des Lachſes nach Eröffnung des Panamakanals bevorſteht, läßt ſich heute nicht beurteilen, jedenfalls dürfte aber eine Belebung der Ausfuhr beſonders nach der Oſtküſte Südamerikas, ſpeziell nach Venezuela, Braſilien, Argentinien und Uruguay uſw. zu er— warten ſein. Artur Axmann. III. Ein neues Teichſyſtem für intenfive Jorellenzucht. Vortrag des Herrn O. Coeſter, Gleiſſen, gehalten auf der Hauptverſammlung des Fiſcherei— vereins für die Provinz Brandenburg am 9. April 1904 im Abgeordnetenhauſe zu Berlin. Meine Herren! Auf dem Gebiete der Fiſcherei und Fiſchzucht ſind durch brandenburgiſche Fiſcher und Fiſchzüchter ſchon viele Neuerungen hervorgegangen und freut es mich, die Ehre zu haben, Ihnen heute auch eine ſolche für die Forellenteichwirtſchaft mit⸗ teilen zu können. Ich habe zur Zucht, ſpeziell für den Abwachs und die Aufbevahrung der Salmoniden ein Teichſyſtem konſtruiert und erprobt, das manchem Züchter gegenüber dem ſeitherigen Syſteme mannigfache Vorteile bieten wird. Nicht nur durch ſeine einfache Handhabung zeichnet es ſich vor dieſem aus, ſondern auch durch ſeine dem natürlichen Aufenthalte der Forellen — dem Bachlaufe — ſehr ähnliche Einrichtung, ſowie durch die Möglichkeit, in demſelben eine Infektion durch abgehende Futterreſte vermeiden zu können. Ich empfehle es daher wegen dieſer und anderer Vorzüge, die ich im folgenden noch erläutere, zur weiteren Verbreitung, wenigſtens zu einem Verſuche, denn die praktiſchen Erfolge werden ſicher nicht ausbleiben. Seine Vorteile wird es namentlich da zeigen, wo der Züchter nicht in der glücklichen Lage iſt, über eine reichliche, für Speiſung mehrerer Teiche aus— reichende Waſſermenge zu verfügen, oder dort, wo zwar das Waſſer reichlich, aber es un— möglich iſt — etwa durch Terrainverhältniſſe —, daß jeder einzelne Teich ſeinen beſonderen Zufluß erhalten kann, ſondern das Waſſer von Teich zu Teich durch Rinnen fließen muß. Wie Sie, meine Herren, aus der Skizze erſehen, beſteht das Syſtem aus einem Teich mit mehreren Abteilungen — Kammern. (Fig. I— IV.) Die Verbindungen der einzelnen Kammern ſind offene Gräben, die den Wechſel der Fiſche von Kammer zu Kammer geſtatten. Am beſten iſt dieſes Syſtem auf ebenem oder mäßig ſteigendem Gelände anzulegen. Aber auch auf ganz ſteilem Gelände iſt es anwendbar, indem alsdann ein Teich mit nur zwei Kammern angelegt wird und zwar derart, daß die erſte Kammer ausgegraben und die ſo ge— wonnene Erde zur Anlage der zweiten Kammer aufgeſchüttet wird. Die Zahl der Kammern richtet ſich nach den Verhältniſſen. Allzu viele Kammern halte ich zum intenſiven Betriebe für unzweckmäßig und ſollten nur in ganz ſpeziellen Fällen Anwendung finden. Bei günſtigen Waſſerverhältniſſen empfehle ich überhaupt nur zwei bis drei Kammern anzulegen, denn das ſind die beſten. Wenn nicht beſondere Rückſichten auf das Gelände zu nehmen ſind, halte ich die Kammern in quadratiſcher Form für die geeigneteſten, ſchon deshalb, weil ein Quadrat im Verhältnis zur umſchloſſenen Fläche einen geringeren Umfang hat, als andere Formen gleicher Flächengröße. Der fertige Betriebsteich bildet ja dann doch die allſeits ſo beliebte längliche Form. Auch empfehle ich, die Kammern nicht größer als etwa 1 a anzulegen. Bei einer Tiefe desſelben von zirka 1,50 m, ſoll die der Verbindungen zirka 0,50 m be— tragen. Die Gräben ſind 2 bis 3 m breit. Eine jede Kammer erhält ihre beſondere Abflußvorrichtung (a). Die Verbindungsgräben müſſen auf leichtem Boden gepflaſtert werden, bei ſchwererem Boden genügt eine Holzverſchalung, außerdem erhalten fie eine Stau- und Ab- ſperrvorrichtung. Um dem natürlichen Forellenbache näher zu kommen, belegt man die erſte Kammer mit groben Steinen, die zweite mit kleineren u. ſ. w., in die letzte kommt feiner Kies oder Sand, 222 außerdem ein Futtertiſch. Nur in dieſer — der Futterkammer — wird gefüttert. Nach⸗ dem das Waſſer irgendwo bei der erſten Kammer eingelaſſen war, füllt es nach und nach alle Kammern, um durch den Mönch der unteren Futterkammer wieder abzufließen. Sit der Teich beſetzt, jo werden die Fiſche bald auf- und abſteigen oder ſich da auf⸗ halten, wo ſie ſich am wohlſten fühlen. Nach und nach gewöhnt man ſie zum Füttern in die Futterkammer. Sobald ſie ſich dort ſatt gefreſſen haben, ziehen fie wieder aufwärts, um ſich meiſtens in der erſten Kammer ſpielend in der ſauerſtoffreicheren Strömung zu halten, denn dieſe beſchleunigt die Verdauung ſehr. Zeitweiſe kann nun die Futterkammer gereinigt werden und wird zunächſt ein Stau⸗ brett aus dem Mönche (a) der vorletzten Kammer genommen, damit das Waſſer während der Reinigung durchfließen kann. In den Verbindungsgraben der Futterkammer wird die Stauvorrichtung (b) eingeſtellt und die Futterkammer entleert. Damit dies ſchleunigſt vorgenommen werden kann, iſt der Mönch derſelben größer als die anderen. Zum Reinigen genügt während des Waſſerabzuges die Handhabung eines Beſens oder einer Harke, es kann auch Sand heraus- und friſcher hineingeſchaufelt werden, wodurch das „Sauerwerden“ des Bodens um die Fütterung. herum gänzlich vermieden wird. Nach der Reinigung wird das Waſſer wieder durch die Futterkammer geführt. Pflanzenwuchs halte ich in der Futterkammer wenig oder gar keinen — man behält dann beſſere Ueberſicht, in den mittleren Kammern ſorge ich für einen reichlichen, unbedingt aber iſt derſelbe in der erſten Kammer zu unterdrücken, damit bei etwaigem nächtlichen, durch Pflanzenatmung entſtandenen Sauerftoffmangel der unteren Kammern die Fiſche ſich in dieſe begeben können, wodurch Nachtverluſte ausgeſchloſſen ſind. Meine Herren! Die Vorzüge dieſes Syſtems liegen klar auf der Hand: man kann jederzeit die Futterkammer reinigen, wodurch manche Infektionsgefahr verhütet wird, man kann jederzeit eine beliebige Kammer ablaſſen, um Eingriffe darin vorzunehmen, ohne daß die Fiſche dabei in Mitleidenſchaft genommen würden, wenigſtens nicht in der Mehrzahl. Der Vorteil, daß Fiſche, denen früher in einem geſchloſſenen Teiche das Waſſer von den oberhalb liegenden Teichen zugeführt wurde, nun durch die offenen Verbindungen auſſteigen können und ſich auch einmal an dem Genuſſe friſchen Waſſers erfreuen können, iſt ebenfalls nicht zu unterſchätzen. Aber auch einen weiteren und weſentlichen Vorzug hat das Syſtem als Hälterteich für denjenigen Züchter, der zugleich Konſument iſt oder ſeine Forellen in kleineren Poſten ver— kauft; hier kann er jeweils eine Kammer ablaſſen und ſeinen Bedarf ohne Schaden für die anderen Fiſche decken, was im warmen Sommer ein großer Vorteil iſt. Bei der großen Abfiſchung aber wird der Moment abgepaßt, wo alle Fiſche ziemlich gleichmäßig verteilt ſind, dann werden die Abſperrgitter eingeſtellt und beginnt die Abfiſchung von Kammer zu Kammer, wodurch die Fiſche mit größter Sorgfalt behandelt werden können, denn man hat ſie nicht alle plötzlich und auf einmal im abgelaſſenen Waſſer. Skizze: Das Coeſter'ſche Teichſyſtem für intenſive Forellenzucht. Einfluß m — — ——]U˙m —ͤ t 11n7n᷑Uwꝑkx—ñĩ«ĩ? — ntq— —ꝛ 4 1 | | II III IV b b b Futter⸗ kammer = 2 = . Ausfluß⸗Mönch a) Mönche. b) Stauvorrichtungen. 233. — DQ IV. Der Wanderzug der Mainſiſche im Jrühjahre 1904. Von L. Buxbaum, Raunheim a. Main. Der Wanderzug der Mainfiſche hat im Frühjahre 1904 nicht den normalen Verlauf genommen wie in den Vorjahren. Wegen Vornahme baulicher Reparaturen an den Schleuſen und Wehren wurden die fünf Wehre des Untermains am 21. Januar 1904 niedergelegt und erſt am 31. März wieder aufgeſtellt. Dadurch konnten die Fiſche ungehindert ſtromaufwärts gehen, ohne daß man ihren Zug kontrollieren konnte. Außerdem war das Wetter zu ungünſtig, ſo daß der Zug öfter unterbrochen wurde. Sobald nämlich kaltes Wetter eintritt, wird der Zug unterbrochen, nur bei warmem Wetter und Sonnenſchein geht der Zug flott von ſtatten. So konnte ich erſt am 13. April den Wanderzug konſtatieren, an welchem Tage hauptſächlich Schneider, Alburnus lueidus, die unteren Behälter des Fiſchpaſſes füllten. Durch mehrmals eingetretenes hohes Waſſer mußten die Schiffsdurchläſſe einigemal umgelegt werden, wodurch die Fiſche dann freie Paſſage hatten und nicht durch den Paß gingen. Am 18. April zeigten ſich die Rotaugen, Leueiscus rutilus und Rotfedern, Scardinius erythroph- thalmus, die teilweiſe mit dem Laichausſchlag bedeckt waren. Das Wetter zu Ende April war durchweg zu kalt und zu windig und deshalb dem Fiſchzug nicht günſtig, ſo daß dieſer ſehr ſchwach war. Erſt im Mai wurde es beſſer, + 10° C. am Morgen des 1. Mal brachte wieder Leben in den Zug. Am 2. Mai war der Paß gefüllt und zeigten ſich außer den vorge— nannten Fiſchen noch der Haſel, Squalius leuciscus, der Weißfiſch, Chondrostoma nasus, die Groſſe, Gobio fluviatilis und der Flußbarſch, Perca fluviatilis, auch der Kaulbarſch, Cottus gobio, ſtellte ſich ein. Am 12. Mai ging die Temperatur wieder herunter auf + 1 C. und war der Zug ſchon vom 10. Mai an geringer geworden. Bei ſolch ungünſtigem Wetter gehen die Fiſche lieber mit den Schiffen durch die Schleuſen. Vom 17. Mai an wurde das Wetter wärmer und kam der Zug wieder in flotten Gang. Am 23. Mai kamen vorwiegend Breſem, Abramis Brama, in den Paß, die vielfach das Brittelmaß überſchritten hatten. Es ſtellten ſich noch ein der Döbel, Squalius cephalus, und die Barbe, Barbus vulgaris, welch beide in großen Exemplaren am 26. Mai die unteren Abteilungen des Fiſchpaſſes füllten. Ob dieſe großen und ſchweren Fiſche, die ſtrotzend mit Laich gefüllt ſind, durch den Paß gehen, iſt noch fraglich und glaube ich annehmen zu dürfen, daß ſie mehr durch die Schleuſen zu Berg gehen. Ende Mai war der Zug wieder ſtärker und kamen beſonders größere Döbel, Barben und Flußbarſche vor. An dieſen Tagen wurden auch ſchöne Exemplare gefangen, darunter ſogar eine Forelle, Salmo fario, von 3 Pfund Gewicht, die aber, in den Fiſchkaſten gebracht, bald ſtarb. Im Dezember 1903 wurden auch einige Spiegelkarpfen, Cyprinus specularis, gefangen von 1 bis 1½ Pfund Gewicht, die ſehr fett waren. Da ich nun vor drei Jahren auf Veranlaſſung und Rechnung des Fiſcherei⸗ vereins für das Großherzogtum Heſſen, eine Anzahl Spiegelkarpfen in den Main ein⸗ geſetzt habe, ſo darf ich wohl annehmen, daß dieſe hier gefangenen Spiegelkarpfen zu den eingeſetzten gehören. Sie ſcheinen ſich demnach an das ſchlechte Mainwaſſer gewöhnt zu haben. Bei dem Zuge zeigten ſich noch die Schleie, Tinca vulgaris, und die Karauſche, Carassius vulgaris; der Hecht, Esox lucius, geht nicht durch den Fiſchpaß, ſondern geht durch die Schleuſen zu Berg. Auch die Aalbrut, Anguilla fluviatilis, die Ende Juni und Juli kommt, müht ſich vergebens ab, den Paß ohne Aalleitern zu überwinden. Maifiſch, Alosa vulgaris und Lachs, Salmo salar, gehen nur noch bis an das Koſtheimer Wehr, woſelbſt am 22. Oktober 1903 ein Salm gefangen wurde von 24 Pfund Gewicht. Der Fiſcher hatte ſeine liebe Not, bis er ihn ſicher gepackt und feſtgemacht hatte, denn es war mehrmals nahe daran, daß der Fiſcher über Bord geſtürzt wäre. Vor dem Laichen ſuchen die Fiſche ſtrömendes Waſſer, deshalb halten ſie ſich im Frühjahr gerne an den Wehren auf, im Herbſt ſuchen ſie ruhiges Waſſer auf und gehen ſtromabwärts. Der laichreife Fiſch ſucht gerne ein Wellenbad, beſonders die größeren Exemplare und laſſen ſich dann leicht mit der Hand aus dem Waſſer nehmen und wieder einſetzen. Vom 26. Mai ab hatten wir das rechte Fiſchzugwetter, 4 26,2 C. im Schatten, 224 mit Sonnenſchein und waren die Fiſche auch in der rechten Stimmung und ſprangen nach Herzensluſt. Sobald Überſtau eintritt und Nadeln gezogen werden müſſen, fließt das Waſſer raſcher ab, wird reiner und es kommen mehr Fiſche vor, wird aber der Stau wieder her- geſtellt, ſo wird das Waſſer unrein und die Fiſcherei geht ſchlecht, ſo daß die Fiſcher ſehr zu kämpfen haben, wenn ſie ihre Familien ernähren wollen. Viele Fiſcher, die eine lohnendere Beſchäftigung erhalten können, laſſen dieſen angeerbten Beruf im Stich und greifen, wenn auch ſchweren Herzens, nach anderer Arbeit. Könnte es erreicht werden, was ja ein Akt der Ge⸗ rechtigkeit wäre, daß das Mainwaſſer wieder rein würde, jo wäre der Main bald ein fiſch⸗ reicher Fluß, wie in früheren Zeiten und die Fiſcherei würde auch wieder ihren Mann ernähren. Das Fiſchfleiſch erzeugt ſich in öffentlichen Flüſſen ohne Produktionskoſten und wenn das ver⸗ hindert wird, ſo iſt das ein Verluſt am Nationalvermögen des Volkes. Wir ſind durchaus nicht gewillt, wie das ſo oft befürchtet wird, die Induſtrie zu ſchädigen oder zu hemmen, die uns unſer Fiſchwaſſer verdirbt, allein die Induſtrie ſoll auch die Fiſcherei nicht ſchädigen, denn was dem einen recht iſt, das iſt dem anderen billig. Die Induſtrie ſoll blühen und gedeihen, aber ſie ſoll uns unſer Fiſchwaſſer nicht vergiften, auf dem täglich Tauſende von Schiffern und Fiſchern verkehren müſſen, die durch ihre Geburt doch auch den Berechtigungsſchein zu ihrer Exiſtenz erworben haben. Bei dem jetzt günſtigeren Wetter wird der Wanderzug der Mainfiſche wohl noch 10 bis 14 Tage andauern, allein die Zahl der Fiſche nimmt von Tag zu Tag ab, bis der Zug ganz aufhört. Im Herbſt geht der Zug zu Tal, iſt aber nicht ſo bemerkbar wie der Früh⸗ jahrszug. V. Die Dienſttätigkeit der württembergiſchen Landjäger bezüglich des Jiſchereiſchutzes im Jahre 1902 und 1903. Die K. Miniſterien des Innern und der Finanzen haben in ihrer gemeinſamen Ver⸗ fügung vom 1. Juni 1894, betreffend die Ausübung der Fiſcherei, in S 17 angeordnet: „Außer den Landjägern, Ortspolizeidienern, Gemeinde, Feld- und Waldſchützen haben auch die Steuerwächter, Grenzaufſeher und Forſtwächter den Vollzug der Fiſchereivorſchriften gelegent⸗ lich der Ausübung ihres ordentlichen Dienſtes zu überwachen und es ſind die Diener durch eine beſondere Dienſtanweiſung mit ihren diesfallſigen Obliegenheiten bekannt zu machen. Ins- beſondere iſt die Einhaltung der nach Maßgabe der SS 14 und 15 im Intereſſe der Fiſch⸗ zucht getroffenen Anordnungen (Fiſchleitern, Schutzgitter vor Turbinen, Wäſſerungsfallen, Leer- lauffallen, Schutzmaßregeln gegen Verunreinigungen u. drgl.) durch Organe der Gemeinden oder Amtskörperſchaften regelmäßig zu kontrollieren.“ Ueber die Dienſttätigkeit der Landjäger im Jahre 1902 und 1903 hat nun das K. Miniſterium des Innern in Nr. 50 des „Staatsanzeigers für Württemberg“ vom 1. März 1904 bekanntgegeben, daß die 580 württembergiſchen Landjäger wegen Fiſchereivergehen feſt⸗ genommen haben im Jahre 1902 1 und 1903 0 Perſon, Anzeigen erſtattet haben 1902 42 und 1903 38; daß ſie wegen Verfehlung gegen die Fiſchereigeſetze feſtgenommen haben 1902 3 und 1903 auch 3 Perſonen und Anzeigen erſtattet 1902 469 und 1903 466. Wegen Uebertretungen, worunter vielleicht auch einige Fiſchereiübertreiungen inbegriffen find, haben die 580 Landjäger 1902 706 und 1903 674 Perſonen feſtgenommen und 1902 13 295 und 1903 13 668 Anzeigen erſtaltet. Als Fiſchereivergehen gelten die Zuwider⸗ handlungen gegen SS 242 und 296 des Deutſchen Reichsſtrafgeſetzbuches (Fiſchdiebſtahl, unbe⸗ rechtigtes Fiſchen zur Nachtzeit, bei Fackellicht oder unter Anwendung ſchädlicher oder explo⸗ dierender Stoffe); als Fiſchereiübertretungen werden angeſehen Verfehlungen gegen § 361, Ziffer 9 und S 370, Ziffer 4 des Deutſchen Reichsſtrafgeſetzbuches (Nichtabhalten von Kindern unter 12 Jahren von der Begehung von Diebſtählen und der Verletzung der Geſetze zum Schutze der Fiſcherei, unberechtigtes Fiſchen und Krebſen). Die Verfehlungen gegen das Fiſchereigeſetz werden nach den Paragraphen des Polizeiſtrafgeſetzes geahndet und es kommen da in Betracht das völlige Abſperren von Waſſerläufen, Einrichtung der Fanggeräte, Fang⸗ verbote, Abſchlagen der Fiſchwaſſer zur Unzeit und ohne Benachrichtigung, Schonvorſchriften, 225 — Zulaſſen der Enten in abgeſchlagenem Fiſchwaſſer oder zur Laichzeit, Fiſchwege, Schutzgitter, Waſſerverunreinigung, Einſetzung von neuen Fiſcharten in den Bodenſee u. drgl. Wegen Jagd— vergehen haben die 580 Landjäger feſtgenommen 1902 47 und 1903 63 Perſonen, ange- zeigt 1902 773 und 1903 739 Fälle; wegen Verfehlungen gegen die Jagdgeſetze haben ſie feſtgenommen 1902 und 1903 niemand, dagegen Anzeigen erſtattet 1902 278 und 1903 248. Württemberg iſt nicht arm an Flüſſen, Bächen und Seen. Ja den Rhein, der ſelber das Land nur mittelſt des Bodenſees berührt, fließen 13 Bäche und Flüſſe. Der Neckar hat rechts 19, links 11 Zuflüſſe und dieſe wieder bedeutende Nebenbäche. In die Donau fließen links 13, rechts 8 anſehnliche Flüſſe und Bäche. Außer dem Bodenſee find mehr als 2500 ha Seen im Lande. Angeſichts dieſer Waſſer- und Fiſchereiverhältniſſe könnte man bei einer Vergleichung der Anzeigen und Feſtnahmen wegen Jagdvergehen und Fiſchereivergehen zu der Annahme kommen, als ob in Württemberg der Fiſchereifrevel nicht ſehr im Schwange ſei. Nach meinen Beobachtungen im engen Kreiſe iſt namentlich die Jugend leidenſchaftlich dem Fiſch— fang ergeben. Wird hier ein Kanal abgeſchlagen, ſo fangen ſie überall, wo der Fiſcher nicht zugegen iſt, die Forellen weg. Durch Belehrung, Warnung und Ahndung ſollte ſolchem Un— fug mit Nachdruck entgegengetreten werden, namentlich ſollten die Eltern bei Strafunmündig⸗ keit ihrer Kinder die Schärfe des Geſetzes ſpüren. Es kommt da noch in Betracht, daß nach dem Urteil des II. Strafſenats des Reichsgerichts vom 7. Februar 1882 der Ausdruck „Fiſchen“ im Sinne der SS 296 und 370 des Reichsſtrafgeſetzbuches neben der Beſitzergrei— fung alle Handlungen umfaßt, durch welche Fiſche aufgeſucht, verfolgt werden oder ihnen nach— geſtellt wird, um ſie zu ergreifen, einzufangen oder ſonſt in Beſitz zu nehmen. Ein Fiſchen kann auch in Handlungen beſtehen, welche nicht geeignet ſind, Fiſche in den Gewahrſam des Handelnden zu bringen, zum Beiſpiel das Totwerfen mit Steinen und Prügeln, das Erſchießen, das Begehen eines abgeſchlagenen Kanals zu Zwecken des Fiſchfangs u. drgl. Möge auch fernerhin das K. Landjägerkorps bereitwilligſt ſeine wertvollen Dienſte der Fiſcherei widmen! Kuchen (Württemberg). Adolf Killinger. VI. Jeiner Sport. Schon vor vielen Jahren hat Einſender zufolge mannigfacher Erfahrungen die Behaup— tung aufgeſtellt, daß ein geſchickter, kaltblütiger, erfahrener Angler an Seidenſchnur Nr. 1 und einem einfachen Armſtrangpoil-Vorfach, Fiſche bis zu 20 bis 30 Pfund fangen könne und ſogar ohne Unterfangnetz, noch Landungshaken. — Daß darin ein beſonderer Reiz, eine Kunſt liegt, wird niemand vom Sportfach bezweifeln. — Seine Anſicht, daß daher für Fiſche von obiger Größe eine Seidenſchnur Stärke 5, ein 2 bis 2½ Yard langes dreifaches Poilvor— fach mit zwei kleineren Wirbeln, daran eine Montierung mit Drillingen Nr. 3 oder 4, und, wenn es die Terrainverhältniſſe geſtatten, eine Rute von nur 3 bis 3½ m Länge, ge- nügen, begegneten oft, beſonders bei alten Anglern einem malitiöſen Lächeln oder Achſel— zucken — wenn er dann noch hinzufügte, daß die Rute nicht ganz ſteif, ſondern mäßig elaſtiſch ſein ſolle, dann war dem Faß der Boden ausgeſchlagen und er mußte eine Flut von energiſchen Widerſprüchen und Belehrungen hinunterſchlucken. Ein unumſtößliches Prinzip bleibt im allgemeinen: Je feiner Schnur und Vorfach, deſto feiner, elaſtiſcher und leichter muß auch die Angelrute ſein. — Man gehe übrigens in der Wahl des Angelzeuges, wie oben angedeutet, den goldenen Mittelweg. Jüngſter Zeit kamen wieder recht intereſſante Berichte von befreundeten Anglern und Einſender ſäumt nicht, der ſehr verehrten Redaktion Ihres geſchätzten Blattes einen ſolchen zu übermitteln. Herr T. in L. ſchreibt unterm 9. Mai: Geſtern fuhr ich nach Lambach, um in der Traun zu fiſchen. — Aeſchen ſtiegen großartig, aber weit weg von mir und konnte ſelbe, da ſchlechter Wind, nicht erreichen. Nachmittags machte ich Pauſe und ſuchte am ſteilen Ufer— abhang nach Inſekten. Plötzlich werde ich eines ſchönen Huchens gewahr, ich duckte mich ſo— fort und eilte zum Angelſtock, aber nachdem ich zurückging, um einen Köderfiſch zu fangen, war er verſchwunden. Hinter Punkt a ſprangen jeit Stunde Aeſchen, desgleichen bei Stand d. Ich gewahrte dann, daß auf Stand a plötzlich keine Aeſchen mehr ſprangen, 226 während bei Stand d ſelbe immer noch zu ſehen waren, mithin baute ich auf folgenden Plan: Der Huchen muß ſeinen Stand gewechſelt haben und zwar auf Punkt a, weil dort Aeſchen verſcheucht ſind — er ſteht alſo auf der Lauer. Spinnen konnte ich nicht wegen zu geringer Tiefe, daher greife zum Fliegenſtock. Auf deſſen Rolle hatte zirka 60 bis 70 m Seidenſchnur Nr. 0, alſo allerfeinſte Flugſchnur, geklöppelte von Stork, ferner ein dünnes einfaches Vorfach aus drei Stück Poil, zuſammen 80 em lang, Haken Nr. 9, auf welchem eine lebende Steinfliege (Perla bicaudata) ſteckte und ſo ließ ich rinnen zirka 25 m weit. Auf einmal fühle ich einen ſtarken Zug und ich beginne zu drillen und einzuholen. Es ging ſehr langſam, die Rute bog ſich ſtark, ich wußte nicht, was ich gefangen, daß der Fiſch immer am Boden fuhr, ließ mich auf ein größeres Exemplar ſchließen. Manchmal blieb er ſtehen und dann gings wieder langſam weiter — endlich, auf zirka 10 m Diſtanz, kam er hoch und ich ſehe einen prachtvollen Huchen — aber mein dünnes Zeug? !!! Ruhe verlor ich abſolut nicht, ich ging einige Schritte zurück, hockte mich nieder und gab durch einen Revolverſchuß meinem weiter unten fiſchenden Freunde unſer verabredetes Notſignal; er kam ſofort, früher aber noch ein zirka 16 jähriger Bauernjunge. Ich ſagte meinem Freund Wagner, er ſoll am Bauch kriechend ſich nähern, das Landungsnetz auf Punkt b ins Waſſer halten und warten, bis ich den Huchen darüber gezogen habe. Der Huchen ging aber immer herum, bald in die Höhe, bald zu Boden, nach zirka fünf Minuten begann er ſich endlich zu legen, ich verhalte mich mit leichtgeſpannter Schnur vollkommen ruhig, denn man darf ſich dem Fiſch als Menſch niemals zu erkennen geben, der Fiſch muß ahnungslos bleiben, was mit ihm vorgeht; er ſchüttelte immer den Kopf, bis ich nach einigen weiteren Minuten den rich⸗ tigen Moment erwiſchte und ihn über das Landungsnetz führte und nachher mit ſtarkem Schwung aufs Land warf, dann mit einem Hieb auf den Kopf in die ſeligen Jagdgründe beförderte. Der Huchen wog genau 10'/, Pfund. Ich kann auch heute wieder nur jagen, daß ich mich getraue, mit Ihrer Schnur Nr. 1, einfachem Poil und letztgeſandter Rute jeden Huchen zu fangen und zu landen. Je ſteifer der Stock, deſto eher kommt der Fiſch zum Be⸗ wußtſein, daß er gefangen iſt und ſucht in tollen Sprüngen ſein Heil! Dünnes Zeug, aber gut, fein und gleichmäßig, ſchöne egale Kurve gebender Angelſtock und ruhig Blut und Nerven — mehr braucht man nicht. Ich habe heuer auf dieſe Art den ſechſten Huchen gefangen, kein einziger kam los! Photographie in 14 Tagen zu Dienſten. Anbei eine Zeugenbeſtätigung, daß obiges kein Jägerlatein. Mit „Petri Heil!“ Th. Situationsplan. Traunfluß, 3 ½ bis 4 m tief Faſchine b a Sandbank / m tief d 0 c) Ort, wo der Huchen zuerſt ſtand. a) Ort, wo der Huchen anbiß. b) Landungsplatz. Einſender wird nächſtens noch weitere Beweiſe dafür bringen, daß man nicht nötig hat, ſchwere, ſteife Ruten, dicke Schnüre und Vorfächer zum Angeln auf größere Fiſche zu ver⸗ wenden. H. Stork senior. VII. Vermiſchte Mitteilungen. Fiſchereiverein Rottenburg am Neckar, Sitz in Rottenburg. Die Satzung iſt am 29. April 1904 errichtet. Der Vorſtand beſteht aus dem Vorſitzenden, Oberförſter Uhl; dem Schriftführer, Oberjuſtizrat Jehle, zugleich ſtellvertretender Vorſitzender; dem Fiſchmeiſter, Apotheker Plicksburg; dem Kaſſier, Kaufmann Fritz Mauthe, ſämtlich in Rottenburg. Der Vorſtand vertritt den Verein nach außen. Den 20. Mai 1904. Amtsrichter Mögerle. 227 — — Bekanntmachung betreffend künſtliche Störzucht. Zur künſtlichen Erbrütung junger Störe hat der Deutſche Seefiſchereiverein für 1904 die erforderlichen Mittel zur Ver⸗ fügung geſtellt. Für die zu dieſem Zwecke an den Vorſitzenden der Fiſchereigenoſſenſchaft an der Unterelbe, Herrn J. Mohr zu Glückſtadt, gelieferten laichreifen Störe hat obengenannter Verein folgende Prämien ausgeſetzt, welche nach erfolgter Beſcheinigung durch den Störzüchter von der Kaſſe des Deutſchen Seefiſchereivereins in Hannover gezahlt werden: 30 Mk. für einen laichreifen Rogener, welcher in der Elbe, Stör, Oſte oder ſeewärts (auf den Watten) gefangen worden iſt. Weitere 30 Mk. für denſelben Rogener nach dem Gelingen der künſt⸗ lichen Erbrütung. 10 Mk. für einen zur Befruchtung von Rogen zu liefernden reifen Milchner, welcher für den Bedürfnisfall bereit liegen und wöchentlich gewechſelt werden muß. Weitere 10 Mk. für den Milchner, welcher zur künſtlichen Befruchtung benutzt wird. Die Störe ſelbſt werden nach Gewinnung von Rogen oder Milch, beziehungsweiſe nach längſtens achttägiger Liegezeit dem Eigentümer baldigſt zurückgegeben oder auf deſſen Wunſch nach Altona zwecks Verkauf geliefert. Wer an anderen Orten der Elbe, Oſte, Eider oder Ems mit nachweis— barem Erfolge Störe erbrütet, erhält mindeſtens 50 Mk. Prämie. Derſelbe hat unmittelbar nach geſchehener Befruchtung telegraphiſche Nachricht zu geben an: 1. Den Deutſchen See⸗ fiſchereiverein, Hannover, Blücherſtraße 6. 2. Amtsgerichtsrat Adickes, Nienburg a. W. 3. Oberfiſchmeiſter Decker, Altona. Falls die Befruchtung im Elbgebiet ſtattfand, auch an: Störzüchter J. Mohr, Glückſtadt. Störzuchtanſtalten befinden ſich: a) An der Stör zu Beidenfleth, Fiſcher J. Trede. b) An der Oſte zu Oberndorf, Fiſchereivereins-Vorſitzender Schuhmacher. c) An der Eider zu Horſt, Fiſcher Schane. d) An der Ems zu Leer, Ge— meindevorſteher Kramer. Obenſtehende Bedingungen und Prämien ſollen auch für dieſe Stör- zuchtanſtalten Gültigkeit haben. Das vorzeitige Auslaufen reifen Rogens läßt ſich dadurch verhüten, daß die Aftergegend des Störs mit Segeltuch feſt umwunden oder umnäht wird. Deutſcher Seefiſchereiverein. Die Sammlung des Deutſchen Seefiſchereivereins im Muſeum zu Altona, die im Jahre 1903 eingerichtet wurde, iſt durch ihre Reichhaltigkeit zu einem vielbeſuchten Teile des Altonaer Muſeums geworden. Die Modelle befinden ſich in ſtaubdicht ſchließenden Glaskäſten. Bei Darſtellung ganzer Betriebe iſt durch große Glasplatten die Waſſerfläche nachgeahmt, auf der die Fahrzeuge und unter der die Fanggeräte ſchwimmen, ſo daß deutlich die Befeſtigungsart und Handhabung der Netze u. ſ. w. demonſtriert wird. Beſonders kann alſo die Sammlung als Lehrmittel für die Fiſcher dienen und mancher hat dadurch ſchon Nutzen gehabt, ſelbſt der Schiffbauer wird hier Anregung finden können. Das Entgegenkommen der Behörden läßt auch für die Zukunft eine Weiterentwicklung und Vervollkommnung dieſer ſckönen, in ihrer Art muſtergültigen Sammlung für Fiſchereizwecke erhoffen. ; Gegen den Fang untermaßiger Lachſe. Der Polizeipräſident von Berlin erläßt nachſtehende Verfügung: „Der Deutſche Fiſchereiverein hat mir davon Mitteilung gemacht, daß große Mengen von Lachſen, die den geſetzlichen Maßvorſchriften nicht genügen (Fiſche in der Länge von 40 bis 45 em) und durchweg dem Küſtengebiet der Oſtſee entſtammen, aus Pommern nach Berlin verſandt werden. Da die Fang- und Verſandzeit für die Lachſe be- gonnen hat, fo erſuche ich zur Unterſtützung der von mir angeordneten Kontrolle des Fiſch— handels die zum dortigen Bezirke gehörenden, in Frage kommenden Landratsämter und Polizei⸗ behörden bald gefälligſt anweiſen zu wollen, dieſem ungeſetzlichen Fang und Verſand eine ganz beſonders genaue Aufmerkſamkeit zu widmen und dem unwirtſchaftlichen Treiben mit Nachdruck entgegenzutreten.“ Eine Polizeiverordnung über den Fang von Salmoniden in der Eider und ihren Nebenflüſſen hat der Regierungspräſident in Schleswig unter Zuſtimmung des Be⸗ zirksausſchuſſes erlaſſen. Danach iſt der Fang von Salmoniden (Lachſen, Meerforellen u. ſ. w.) in der Eider, ſoweit hier die Fiſcherei nicht zur Küſtenfiſcherei gehört, ſowie in den Neben⸗ flüſſen der Eider während der Zeit vom 1. November bis einſchließlich 12. Dezember verboten. Ausnahmen von dieſer Beſtimmung ſind nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Regierungs⸗ präſidenten zuläſſig. Dieſe Genehmigung wird nur dann erteilt werden, wenn die Benutzung der Fortpflanzungsſtoffe der gefangenen laichreifen oder der Laichreife naheſtehenden Sal— moniden zum Zwecke der künſtlichen Fiſchzucht geſichert iſt. 228 —ä—ñ —-—- Der Heringsfang im Kaiſer Wilhelm-Kanal hat von Jahr zu Jahr an Umfang: und Bedeutung zugenommen. In den mit dem Kanal in Verbindung ſtehenden Gewäſſern der Obereider wurden in dieſem Jahre bereits bis zu 500 Wall an einem Tage gefangen. Die Kanalheringe ſind wegen ihrer Güte bekannt und finden daher von den auswärtigen Räuchereien zu guten Preiſen willige Abnahme. In dieſen Tagen traten in der Nähe der Stadt Rendsburg Heringszüge auf von einer Stärke, wie man ſie bislang noch nicht beobachtet hat. Etwas unterhalb der Drehbrücke war das Kanalbett in einer Länge von faſt 1 km von einem Ufer bis zum andern derartig mit Heringen angefüllt, daß von den Ufern aus mit den denkbar einfachſten Fanggeräten, mit Keſchern, Körben, Hüten, ja mit den bloßen Händen, große Mengen dieſer Tiere auf das Trockene befördert wurden. Einige Perſonen hatten große Körbe voll gefangen. Das Ziel dieſes gewaltigen Zuges war offenbar der etwas unterhalb Breiholz liegende und vom Kanal durchſchnittene Meckelſee, deſſen brackiges Waſſer chon ſeit Jahren als beliebter Laichplatz bekannt iſt. Verlängerung der Störfangzeit. Die Elbfiſcher waren bei den Regierungen in Stade und Schleswig vorſtellig ge vorden, um eine Erweiterung der Störfiſcherei auf der Elbe zu erlangen. Auf Befürwortung des Deutſchen Seefiſchereivereins und nach Anhörung des Vorſitzenden des Weſtdeutſchen Fiſchereiwerbandes, Amtsgerichtsrat Adickes in Nienburg, iſt die Fangzeit vom 15. Juli bis zum 1. Auguſt verlängert und ferner eine Elbſtrecke, auf der bislang der Stöc nicht gefangen werden durfte, für den Fang freigegeben worden. Fiſchſterben. Unterhalb der Altendorfer Brücke iſt am 27. Mai durch einfließende Abwäſſer einer Tabakfabrik ein großer Teil des Fiſchbeſtandes der Zorge vernichtet worden. An Ort und Stelle wurden 70 bis 80 Pfund tote Forellen herausgenommen. Beſonderer Schaden iſt durch Vernichtung der kürzlich ausgeſetzten Forellenbrut entſtanden. Die Tabak— fabrik hat die Erlaubnis, Teile ihrer Fabrikabwäſſer in das Zorgebett einzuleiten. Große Störe. Bei Mühlberg wurde in der Elbe von den Fiſchermeiſtern Weiße und Beyer anfang Juni ein Stör gefangen, der ein Gewicht von über 1 Zentner und eine Länge von annähernd 2% m hatte; bei Düſſeldorf wurde kürzlich ein Stör von 2½ Zentner und 3 m Länge gefangen. Reuſenfiſcherei am Sonntage. Der Regierungspräſident für den Regierungsbezirk Potsdam hat den Fiſchern geſtattet, an denjenigen Sonntagen, welche nicht in die Frühjahrs⸗ ſchonzeit fallen, ſämtliche Arten von Reuſen unabgeſtellt im Waſſer ſtehen zu laſſen, auszu⸗ nehmen und wieder auszulegen. VIII. Vereinsnachrichten. Kreisfiſchereiverein für Oberfranken. Die auf den 15. Mai l. Is. nach Pegnitz einberufene Generalverſammlung war von zirka 150 Intereſſenten beſucht. Es waren erſchienen von den Herren Mitgliedern des Fiſchereivereins⸗ vorſtandes: Se. Exzellenz Regierungspräſident Frhr. von Roman, K. Regierungsrat Brand, Oeko⸗ nomierat Krocker, Privatier Roeder und Kropf, Frhr. v. Waldenfels, Major a. D. Winkler von Mohrenfels, Oberſtabsarzt a. D. Dr. Uhl, Regierungsräte Beckh, Mildenberger, Gick und Scharff. Außer dieſen Herren nahmen noch viele andere Herren Vorſtände der Bezirksfiſchereivereine und ſonſtige Freunde des oberfränkiſchen Fiſchereiweſens an den Verhandlungen Teil. Herr Baron von Roman eröffnete die Verſammlung mit herzlicher Begrüßung der Er⸗ ſchienenen und hob hervor, daß ihm die Fiſchereiverhältniſſe der Fränkiſchen Schweiz ſehr am Herzen liegen. Pegnitz ſei in der günſtigen Lage, den Eingang zur Fränkiſchen Schweiz zu bilden, welcher Umſtand und die Vorliebe für die Stadt Pegnitz in ihm den Plan haben reifen laſſen, Pegnitz als Verſammlungsort zu wählen. Sodann nahm Herr K. Bezirksamtmann Brinz das Wort, um namens des Bezirkes Pegnitz den allgemein wertgeſchätzten verehrten Kreischef zu bewill⸗ kommnen. Er ſchloß mit dem Wunſche, daß es dem hohen Gaſte ſowie allen übrigen Teilnehmern in Pegnitzs Mauern recht wohl gefallen und ſie recht angenehme Erinnerungen mit fortnehmen mögen. Hierauf begrüßten Herr Bürgermeiſter Ponfick von hier und Herr Bezirksfiſchereivorſtand Wolf von Pegnitz den Herrn Regierungspräſidenten und die übrigen Anweſenden und nun be— gann Herr Kreisſekretär, Oekonomierat Krocder-Bayreuth den Vortrag feines überſichtlichen und ge— meinverſtändlichen Jahresberichtes, über den wir nachſtehend berichten. Herr Regierungspräſident Frhr. von Roman dankte Herrn Krocker für den klaren und überfichtlichen Bericht und erbat ſich von den anweſenden Delegierten der Fränkischen Schweiz Auf⸗ ſchluß, warum in der Pegnitzer Gegend noch verhältnismäßig wenig Intereſſe 229 für das Fiſchereiweſen vorhanden ſei. Ueber dieſes Thema entſpann ſich eine ſehr lebhafte und an- regende Debatte. Die hierauf vorgenommene Wahl des Präſid iums erbrachte die einmütige Wiederwahl der bisherigen Vorſtandsmitglieder, nämlich: Regierungspräſident Frhr. v. Roman, I. Vorſitzender; Regierungsrat Brand⸗Bayreuth, II. Vorſitzender; Oekonomierat Krocker-Bayreuth, Schriftführer und Rechnungskommiſſär Biſſert⸗Bayreuth, Kaſſier. Zu Beiſitzern wurden ge— wählt: Roeder⸗Bayreuth, Kropi-Bamberg, Frhr. v. Lerchenfeld⸗Heinersreuth, Frhr. v. Waldenfels⸗ Döhlau, Oberſtabsarzt a. D. Dr. Uhl-Bayreuth, Regierungsrat Scharff-Wunfiedel und Regierungs— rat Gick⸗Kulmbach. Der Vorſtand des Bezirksvereins Pegnitz, Herr Wolf, wurde für den verſtor— benen Gerichtsſekretär Kaufmann⸗Hollfeld neu in den Ausſchuß gewählt. Als Ort zur Tagung der nächſten Verſammlung wurde Forchheim beſtimmt. Am Schluſſe gab Herr Lehrer Herrmann-Bayreuth einen ſehr intereſſanten Vortrag über „Fiſchereipflege in der Fränkiſchen Schweiz.“ Die Dispoſition: Energiſche Abwehr aller Feinde, Schutz allen fördernden Einflüſſen war meiſterhaft durchgeführt. Der Vortragende erblickt in den Feinden aus der Tierwelt, den Fiſchereifrevlern, der Induſtrie und Korrektion, ferner der Mißwirtſchaft die hauptſächlichſten Faktoren der Verarmung der Fiſchgewäſſer und empfiehlt, energiſch den Kampf aufzuneymen mit den Widerſachern, aber auch eine direkte Förderung der Fiſchbeſtände ſtets im Auge zu behalten. Lehrer Herrmann ſchloß mit dem Wunſche: „Seien Sie verſtändige Fiſcher, verſtändige Züchter und treue Glieder ihres Vereins, dann ſtehen Sie auf dem Boden, der eine ge— deihliche Pflege zuläßt, dann werden Ihre ſchönen Gewäſſer im guten Stand erhalten und eine Zierde unſeres oberfränkiſchen Kreiſes bleiben!“ Reicher Beifall lohnte den Redner für ſeine treff— lichen und lehrreichen Ausführungen. Hierauf folgte die Feſtſtellung des Arbeitsplanes pro 1904 und noch eine kurze Debatte über Anzeigen von Fiſchfreveln, Prämienweſen u. ſ. w., ſodann ſchloß der Vorſitzende, Se. Exzellenz Frhr. von Roman, gegen ½7 Uhr die Verſammlung mit dem Wunſche: „Ein geſundes frohes Wiederſehen im nächſten Jahre in Forchheim.“ Kreisfiſchereiverein für Oberfranken (Verband oberfränkiſcher Filchereivereine.) Jahresbericht des Kreisfiſchereivereins für Oberfranken pro 1903. Aus demſelben geht hervor, daß ſowohl der Kreisverein (Verband oberfränkiſcher Fijcherei- vereine) als auch die Bezirksvereine im vergangenen Jahre ebenfalls keine Mühe und Opfer ſcheuten, die Hebung des Fiſchbeſtandes in fließenden und ſtehenden Gewäſſern zu fördern. Die Zahl der Mitglieder iſt von 1504 auf 1542, die Zahl der Verbandsvereine von 21 auf 27 geſtiegen. Die geſchaffene Fiſchverkaufsvermittlung in Bayreuth wurde weiter ausgebaut Damit wurde der dermaligen Lage des Fiſchmarktes im Kreiſe Oberfranken Rechnung getragen und hat die Ge— ſchäftsſtelle dieſer Einrichtung den Mitgliedern und ſonſtigen Intereſſenten ganz beſondere Vorteile zu verſchaffen gewußt. Es wurde über die Tätigkeit dieſer zeitgemäßen Einrichtung ein beſonderer Bericht veröffentlicht und in großer Auflage an die Mitglieder und ſonſtige Intereſſenten verteilt. Aus demſelben geht hervor, daß die Fiſchverkaufsvermittlungsſtelle beſtrebt war, die beiten Be⸗ zugs- beziehungsweiſe Abſatzquellen zu erſchließen und in Austauſch zu bringen Die Geſchäfts⸗ ſtelle hatte ſich auch noch zur Aufgabe gemacht, die zu Reklamen dienenden Druckſachen über den Fiſchverkauf und Angebot von verſchiedenen Fiſchereiutenſilien und Futtermitteln zu ſammeln und dieſe, ſoweit als möglich, zu prüfen und das Reſultat den Intereſſenten mitzuteilen, um ſo die Fiſchzüchter vor Mißgriffen und Gefahren zu bewahren. Gegen die Kritik von Herrn Stadtkämmerer Kolb in Erlangen in Nr. 5 der „Allgemeinen Fiſcherei⸗Zeitung“ vom 1. März 1904, Seite 90, enthält der vorliegende Jahresbericht nachfolgende Verteidigung: „Nach Ausweis der Akten haben alle diejenigen Fiſchwaſſerbeſitzer, welche durch unſere Vermittlungsſtelle ihren Bedarf an Zuchtmaterial decken, ihre große Zufriedenheit mit der vereinbarten Lieferung kundgegeben. Vor allem hat die Vermittlungsſtelle es ſich zur Aufgabe gemacht, nur Angebote von Zuchtfiſchen in die Verkaufsliſte aufzunehmen, welche aus ſolchen Zuchtbetrieben eingeſandt wurden, die allen Anforderungen an die Lieferung eines geſunden Zuchtmaterials Genüge leiſten. Auch hatte ſich die Vermittlungsſtelle vorbehalten, den Fiſcherei⸗ betrieb der Lieferanten durch Sachverſtändige erforderlichenfalls beſichtigen zu laſſen. Dieſe Ein- richtung wurde deshalb getroffen, um bei den Angeboten durch die Fiſchverkaufsvermittlungsſtelle auch mit beſonderer Sorgfalt herangezogenes Zuchtmaterial empfehlen zu können. Es iſt klar, daß eine ſolche Einrichtung gegenüber dem Verkauf in einer Zentrale angeſammelter Zucht⸗ fiſche, wie es in Erlangen der Fall iſt, vermehrte Bürgſchaften für ein geſundes Zuchtmaterial bietet, zumal auch noch der Lieferant für geſunde Ankunft der Zuchtfiſche garantieren muß. Hiernach ſind die von Herrn Kolb ausgeſprochenen Bedenken in vollem Umfange als hinfällig und unberechtigt zu bezeichnen“ Der Förderung der Teichwirtſchaft wurde im vergangenen Jahre eine vermehrte Für— ſorge zugewendet. Der Verein Oberfranken bewirtſchaftet, wie aus der vom Bayeriſchen Landes— fiichereiverein angeſtellten Statiſtik hervorgeht, 9868 Teiche und zwar 8081 Karpfenteiche und 530 Forellenteiche. Erſtere umfaſſen 9487,39 Tagwerk und letztere 381,51 Tagwerk. Oberfranken ſteht ſomit in der Zahl der Fiſchteiche den ſieben anderen Kreiſen Bayerns obenan; im Flächen⸗ raum jedoch ſteht es an zweiter Stelle. 230 Krebſe werden in 170 Karpfen⸗ und 12 Forellenteichen großgezogen. Die oberfränkiſche Teichwirtſchaft iſt von großer wirtſchaftlicher Bedeutung, aber in der Hauptſache läßt fie noch ſehr viel zu wünſchen übrig. Es liegen nur zirka ein Viertel der im Betrieb ſtehenden Teiche über Winter trocken. Auch wird zumeiſt die Aufzucht der Karpfenbrut in geeigneten Brutteichen außer Acht gelaſſen, es werden zumeiſt alle Jahrgänge des Karpfens gleichzeitig gezüchtet. Endlich ſind auch die weitaus meiſten Teiche ü berſetzt. Durch Genoſſenſchaftsgründungen, Abhaltung von teichwirtſchaftlichen Vorträgen und Aus⸗ ſtellungen, Schaffung von Muſterteichbetrieben ſuchte der Verein in der vernachläſſigten Teich⸗ wirtſchaft Fortſchritte anzubahnen. — Die Einnahmen des Kreisvereins für 1903 beliefen ſich auf 1895 Mk., denen Ausgaben im Betrage von 1697 Mk. gegenüberſtehen. Die ſämtlichen 27 Vereine vereinnahmten 1903 11,693 Mk. und verausgabten 8883 Mk. — Die Aufgaben des Oberfränkiſchen Bezirksvereins waren oft ſchwierig, die Zahl der Arbeiten eine große, im großen ganzen kann der Erfolg als erfreulich und dankenswert bezeichnet werden. Niederbayeriſcher Kreisfiſchereiverein. 5 en Generalverſammlung des Niederbayeriſchen Kreisfiſchereivereins wurde in Plattling abgehalten. \ Nach herzlichen Begrüßungsworten durch den Bürgermeiſter und den Vorſtand des dortigen Fiſchereivereins eröffnete Se. Exzellenz der Herr Regierungspräſident Fr. v. Andrian die Be⸗ ratung, woran ſich ein Vortrag des Herrn K. Eiſenbahnexpeditors Ritter von Deggendorf an⸗ ſchloß, der über Verbeſſerung der Teichwirtſchaft mit gründlicher Sachkenntnis referierte. Sodann erfolgte durch Herrn K. Kreistierarzt Wimmer Bericht über die Tätigkeit des Kreisausſchuſſes im ab⸗ gelaufenen Jahre und durch den Vereins kaſſier, Herrn K. Regierungsregiſtrator Schneebauer, Jahres- und Ausſtellungsrechnung, dem unter Anerkennung ſeiner geordneten Geſchäftsführung Decharge erteilt wurde. Die Verſammlung endete kurz vor 2 Uhr, woran ſich dann ein gemein- ſchaftliches Mittageſſen bei Haberl anſchloß. Kreisfiſchereiverein von Schwaben und Neuburg. Der Kreisfiſchereiverein von Schwaben und Neuburg hielt am 14. Mai im Gaſthauſe zum „Weißen Lamm“ in Augsburg ſeine Generalverſammlung ab, die vom erſten Vorſtand, Herrn Bürgermeiſter Hofrat Gentner, eröffnet wurde. Der Kaſſenbericht ſchließt ab mit 4684 Mk. 78 Pf. Einnahmen und 4476 Mk. 65 Pf. Ausgaben. Der zweite Vorſtand, Herr Kommiſſar Büttner, erſtattete den Jahresbericht, aus welchem hervorgeht, daß der Verein auch im Jahre 1903 durch Abgabe von Fiſcheiern und Brut eine ſehr rege Tätigkeit entwickelte. Intereſſaut iſt, daß der Huchenfang in der Wertach ſeit Beſtehen der großen Kraſtanlage in Gerſthofen gänzlich aufgehört hat, obwohl man noch vor wenigen Jahren zur Laichzeit 1¼ Zentner dieſer Tiere gewann. Für das Einſetzen von Krebſen in der Schmutter, wofür 200 Mk. aus Reichsmitteln zur Verfügung ſtehen, zeigt ſich ſo wenig Begeiſterung, daß man ſich nunmehr mit dem Gedanken trägt, ſtatt der Krebſe Zanderjährlinge einzuſetzen. Die 15. Wanderverſammlung in Donauwörth nahm einen ſehr befriedigenden Verlauf; für heuer iſt Immenſtadt vorerſt in Aus ſicht genommen. Einen großen Erfolg erzielte der Kreisfiſchereiverein mit der erſtmaligen Abhaltung eines Lehrkurſes für praktiſche Fiſchzucht, der am 4. und 5 Dezember vorigen Jahres in Augsburg ſtattfand und von 120 Teilnehmern beſucht war. Auch im verfloſſenen Jahre wurde dem Kreis- fiſchereiverein die Allerhöchſte Anerkennung für ſeine erſprießliche Tätigkeit zu teil. Bei der Neu⸗ wahl des Ausſchuſſes wurden ſämtliche bisherigen Mitglieder wieder gewählt. Bei dieſer Gelegen- heit gedachte Herr Graf Bouillon in ehrenden Worten der großen Verdienſte des erſten Vor⸗ ſtandes, Herrn Hofrates Gentner, um die Fiſchereiſache, worauf dieſer mit verbindlichen Worten antwortete. Der vom Vereinsmitgliede, Herrn Ingenieur Niederreiter zur Adaptierung des alten Zollhäuschens vor dem Roten Tor zu Fiſchereizwecken vorgelegte Koſtenvoranſchlag wurde genehmigt. Für heuer ſoll die Abhaltung eines Fiſchereilehrkurſes in Augsburg mit beſonderer Berückſichtigung der Teichwirtſchaft in die Wege geleitet werden. Generalverſammlung der Sektion Fiſcherei der K. K. Landwirtſchafts⸗ geſellſchaft in Salzburg. Sonntag, den 10. April, nachmittags, trat im „Hotel Pitter“ die Sektion Fiſcherei der K. K. Landwirtſchaftsgeſellſchaft am Schluſſe des 11. Jahres ihres Beſtandes zur 12. ordentlichen Generalverſammlung zuſammen, welche vom Sektionsobmanne, Herrn Matthias Holzhauſer, mit kurzen einleitenden Begrüßungsworten eröffnet wurde. Zu derſelben war auch der Vereinspräſident der K. K. Landwirtſchaftsgeſellſchaft, Herr Landtagsabgeordneter Stabauer, ſowie der Sekretär, Herr Mayr, erſchienen. Nach der ſeitens der zwei Herren Rechnungsreviſoren Speckmayr und Buttinger abgegebenen Erklärung über die Richtigkeit der Rechnungsvorlagen und aller Belege wurde dem Kaſſier nebſt dem Abſolutorium der Dank der Verſammlung ausgeſprochen. Die Ai t Wahlen, ſowohl jene des Vorſtandes, wie die der Ausſchußmitglieder erfolgten per Akklamation. e 231 ? Zum Obmanne wurde wieder Herr Matthias Holzhauſer, Schmiedmeiſter und Realitäten beſitzer in der Eliſabeth⸗Vorſtadt, für eine neue zweijährige Funktionsperiode gewählt, während folgende Herren in den Sektionsausſchuß berufen wurden: Herr Hans Stöckl, K. K. Landes- regierungsrat, Karl Sprengseis, Oberlehrer in Seekirchen, Hans Kraczmer, Verſicherungsrepräſentant, Joſeph Mayer, Kaufmann, Franz Feichtner, Kaminfegermeiſter, Alois Prechtl, Buchhalter, Chriſtian Wettſtein, Schloſſermeiſter, Sebaſtian Krieg, Fiſchzüchter in Hallwang, Michael Feichtner, Fiſcher in Mattſee, Georg Hofer, Schulleiter in Bergheim, Karl Möslinger, Fiſchzüchter in Radſtadt, Joſeph Gſchoßmann, Fiſchzüchter in Oberalm, Simon Huber, Fiſchmeiſter in Laufen, Johann Höplinger, Fiſchereibeſitzer in St. Wolfgang und Eduard Maier, Gaſtwirt in Laufen. — Als Delegierte in die Generalverſammlung der K K. Landwirtſchaftsgeſellſchaft werden die Herren Obmann Holzhauſer, und Kaſſier Kraczmer entſendet und endlich die beiden bisherigen Reviſoren, die Herren Fritz Speckmayr und Franz Buttinger, wieder als ſolche gewählt. Zum Punkte der Tagesordnung, be— treffend die Abhaltung von Wanderverſammlungen, teilte der Vorſitzende mit, daß im heurigen Jahre zwei Wanderverſammlungen, und zwar eine in Biſchofshofen und eine in Oberndorf abge— halten werden. Nach Einſetzung eines ſechsgliederigen Komitees, das ſich mit der Salzachfiſcherei zu beſchäftigen hat, ſchloß mit Dankesworten und einem aufmunternden Appell zu feſtem Zuſammen⸗ arbeiten mit einem kräftigen „Petri Heil“ der Vorſitzende die Verſammlung. Herr Vereinspräſident J. Stabauer drückt dem Sektionsausſchuſſe für die umfangreichen Arbeiten, welche im abgelaufenen Jahre bewältigt wurden, den wärmſten Dank aus. XI. Jahresbericht der Sektion Fiſcherei der K. K. Landwirtſchafts⸗ geſellſchaft in Salzburg für das Jahr 1908. Aus dem Geſchäftsberichte ift erfreulicherweiſe zu entnehmen, daß das Jahr 1903 für die Sektion ein Jahr energiſcher Arbeit war. Das in allen waſſerwirtſchaftlichen Fragen zutage tretende erhöhte Intereſſe ſeitens fiſchzüchteriſch, induſtriell und gewerblich Beteiligter gab dem Sektionsausſchuſſe reichliche Veranlaſſung, nach den verſchiedenſten Richtungen hin, hauptſächlich je⸗ doch in Wahrnehmung fiſchkulturlicher oder den Fiſchſchutz betreffender Angelegenheiten eine aus⸗ gedehnte Wirkſamkeit zu entwickeln. Zur Verbreitung fiſchzüchteriſcher Kenntniſſe und Fertigkeiten erwies ſich vor allem ſehr erfolgreich der ſtaatlich ſubventionierte Fiſchereikurs für Berufsfiſcher oder Fiſchereiausübende an der erſten öſterreichiſchen Zentralfiſchzuchtanſtalt in Hinterſee, an welcher nach einem vom K K. Ackerbauminiſterium genehmigten Lehrplane ein umfaſſender theoretiſcher und praktiſcher Fiſcherei- und Waſſerwirtſchaftsunterricht erteilt wurde. Desgleichen wurden auch die Zöglinge des vierten Jahrganges der K. K. Lehrerbildungsanſtalt in einer Reihe von Vor- trägen und obligaterweiſe auch jene der landwirtſchaftlichen Schule in Kleingmain darin unter- wieſen. Mit dieſen Unterrichtskurſen wurden ſchöne Erfolge erzielt, ein Verdienſt, das dem vor⸗ trefflichen Leiter derſelben, Herrn Fiſchereidirektor J. Kollmann, in anerkennendſter Weiſe rück- haltslos zugeſprochen werden muß. Wanderverſammlungen fanden ſtatt: Am 11. Oktober 1903 zu Radſtadt mit dem Vortragsthema „Fiſchzucht im bäuerlichen Nebenbetriebe“, am 25. Oktober in Talgan unter Beſprechung des Gegenſtandes „Neubeſetzung oder Wiederbevölkerung devaſtierter Ge- wäſſer“ und am 8. Dezember in Anif mit einem gleichzeitigen, von Demonſtrationen begleiteten Vortrag über „künſtliche Fiſchzucht.“ Als ſehr erfreulich muß es weiters bezeichnet werden, daß der Fiſchereiſektion zur Hebung der Fiſchzucht und der damit verbundenen Angelegenheit ſowohl ſeitens des Staates, wie des Landes Subventionen zugefloſſen ſind, ſo von erſterem 500 Kronen, von letzterem 200 Kronen, welche zum größten Teile zur Beſchaffung von Aufzuchts⸗ und Ausſetzungsmaterial in den Fiſch⸗ wäſſern unſeres Landes zweckentſprechende Verwendung fanden. Zur Verteilung als Aufzuchts⸗ oder Beſatzmaterial gelangten: 21000 Bachforelleneier, 3000 Lachsforelleneier, 17000 Bachforellen⸗ brutfiſche, 19 000 Lachsforellenbrutfiſche, 10000 Seeſaiblingsfiſche. Mit 700 Edelkrebſen wurden die tauglichen Seekirchner Flieswäſſer beſetzt. Ebenſo günſtig und zufriedenſtellend geſtaltete ſich der erſtattete Kaſſabericht, welcher 5613 Kronen 60 Heller Einnahmen und 1431 Kronen 32 Heller Ausgaben ausweiſt und mit einem Saldo von 4182 Kronen 28 Heller abſchließt. Das Geſamtvermögen der Sektion beträgt mit Ende 1903 6346 Kronen 91 Heller. Die Sektionsbibliothek wurde vermehrt durch die Jahrgänge 1903 der „Oeſterreichiſchen Fiſcherei⸗Zeitung“, der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ und mehrere Werke über Fiſchzucht und Teichwirtſchaft. Sie enthält nun 59 Werke. Der Mitgliederbeſtand beträgt zurzeit 240 Einzel- mitglieder und fünf angeſchloſſene Vereine. IX. Fragekaflen. Frage Nr. 7. (Herr J. B. in Z.) Als Mitglied des Badiſchen Fiſchereivereins erlaube ich mir folgende Fragen an die Redaktion der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ zu richten: I. Ich lege in nächſter Zeit einen zirka 6 Morgen großen Teich an; das betreffende Grundſtück war früher auch Teich, iſt aber ſeit etwa 50 Jahren trocken gelegt und zu einer Wieſe umgewandelt worden, 232 der Damm iſt bereits noch vollſtändig vorhanden. Ich frage nun, ſoll betreffende Wieſe, welche ich zu einem Karpfenteich machen will, im gleichen Zuſtande belaſſen werden wie ſie jetzt iſt oder ſoll der größte Teil, wo es ſich machen läßt, umgeackert werden zur beſſeren Förderung und Ent⸗ wicklung der Teichfauna? II. Kann der Teich nach Fertigſtellung ſofort beſpannt und beſetzt werden? Antwort: Es iſt zu empfehlen, die Wieſe ſo, wie ſie ſich gegenwärtig befindet, direkt zu beſpannen und ſogleich zu beſetzen. Ein Umackern erſcheint vorerſt nicht notwendig. X. Literatur. „Fiſchwege und Fiſchteiche.“ Unter dieſem Titel hat Geheimer Baurat Paul Gerhardt kürzlich ein Werk fertiggeſtellt, das die Erfahrungen und Neuerungen, die bei Anlage von Fiſchwegen und Fiſchteichen in Deutſchland und im Auslande innerhalb der letzten 20 Jahre gemacht wurden, zuſammenfaßt. Das Buch iſt alſo in erſter Linie eine Anleitung für die Arbeiten des In ge— nieurs zum Nutzen der Fiſcherei. Der Verfaſſer hebt im Vorwort mit Recht hervor, daß es nicht möglich iſt, Fiſchwege und Fiſchteiche mit Ausſicht auf Erfolg zu erbauen, ohne die Gewohn— heiten und Lebensweiſe der Fiſche zu kennen. Es find daher in dem Werke Gerhardt's Kapitel über die Naturgeſchichte der Fiſche, Fiſchnahrung, Wanderungen und Standorte, ſowie über die hauptſächlichſten Syſteme der Teichwirtſchaft enthalten, die dem Ingenieur ſehr wohl zur Beleh- rung und Anregung dienen können. Ein Literaturverzeichnis weiſt den Ingenieur auch auf die fiſchereiliche Fachliteratur, da das Buch ſelbſt dieſelbe weder erſetzen kann noch will. Die Anlage von Fiſchwegen behandelt Baurat Gerhardt in 14 Kapiteln mit Hilfe von zahlreichen Abbil⸗ dungen und Skizzen meiſterhaft; die unteren Ausmündungen der Fiſchwege, Lachswege aus Tümpeln, Schrägpäſſe, Fiſchtreppen ohne und mit Stegen, Sperren, Einſchnitten und Schlupföffnungen, ſpeziell Lachstreppen, ferner Fiſchpäſſe mit Gegenſtrom, Päſſe für Standfiſche und Forellen, Aalpäſſe und Aalleitern, obere Ausmündung und Speiſung der Fiſchwege werden ausführlich und an der Hand ſehr inſtruktiver Abbildungen beſprochen. Der zweite Teil des Werkes, ebenfalls durch zahlreiche Abbildungen vervollſtändigt, lehrt den Bau der Teiche, Ausbildung der Teichufer, Anlage der Einlaß⸗ und Abflußvorrichtungen, ſpeziell der Mönche an Teichen. Praktiſche Vorſchläge, wie Flußregulie rungen die Bedürfniſſe der Fiſcherei nach Möglichkeit berückſichtigen können, be⸗ ſonders Ratſchläge über die Behandlung von Altwäſſern, Ausbildung der Flußufer, über Rückſicht⸗ nahme auf die Ausübung des Fiſchfangs und auf die Fiſchereigeräte in Flüſſen ſind ebenſowohl für den Waſſerbauingenieur wie für die Allgemeinheit ſehr beachtenswert und vervollſtändigen den Ste halt und den Wert des Gerhardt'ſchen Buches, das wir voll und ganz empfehlen können. Der Preis beträgt 5 Mk.; das Buch iſt im Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig, erſchienen. L. „Kurze Belehrung über die Binnenſiſcherei in Weſtpreußen.“ Von Dr. A. Seligo. Herausgegeben vom Weſtpreußiſchen Fiſchereiverein in Danzig. Die etwa 100 Seiten ſtarke Belehrung enthält in überſichtlicher Form und leicht verſtändlicher Abfaſſung beſonders für den Berufsfiſcher viel Wiſſenswertes. An eine durch Abbildungen belebte Beſchreibung der ſpeziell in Weſtpreußen vorkommenden Fiſchnahrung und der Fiſcharten ſchließen ſich an ausführliche Kapitel über Forellen⸗ und Karpfenzucht in Teichen, ſowie über die Fiſchzucht in natürlichen Gewäſſern, über Aufbewah⸗ rung und Verſand der Fiſcheier, Fiſche und Krebſe. Beſonders eingehend ſind ferner die in Weſt— preußen geltenden Fiſchereigeſetze und Polizeiverordnungen, ſowie die beſtehenden Schonreviere be— handelt. Auch für weitere Kreiſe, über Weſtpreußen hinaus, kann die Schrift Dr. Seligos wegen ihres gediegenen Inhalts, wegen der geſammelten Erfahrungen beſonders über Forellen- und Karpfenzucht, ſehr empfohlen werden. L XI. Jiſcherei- und Sildmarktberidite. Berlin, 8. Juni. Fiſche (per Pfund) lebende IR in Eis Fiſche | geräucherte A Selen. lee x — — Winter⸗Rheinlachs per Pfund 400 Zander Ruſſ. Lachs 7 Barſche ü Karpfen, mittelgr. . „Stiege 400 —500 „ Kiſte 250 —350 Flundern, Kieler do. mittelgr. . Karauſchen — — Bücklinge, Kieler. „ Wall 500 Schleie — — Deiche Rirte 300 BF — — fich, 5 350 Bunte Fiſche — — Aale, große . „ Pfund | 100-140 Aale — — S " I Lachs IIa gefr. Heringe „ 100 Stck. 700-1000 233 — Bericht über den Engrosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 24. Mai bis einſchließlich 7. Juni 1904. Von einer eigentlichen Zufuhr in Karpfen kann auch in der vorſtehend angegebenen Zeit nicht berichtet werden, denn bei den wenigen aufgeführten Notierungen handelt es ſich nur um kleinere Eingänge aus Wildgewäſſern. — Anders liegt das Geſchäft in Schleien. Während bis Ablauf vorigen Monats bei verhältnismäßig geringer Zufuhr für jede Größe hohe Preiſe gern be— willigt wurden, trat mit Beginn dieſes Monats ein von Tag zu Tag mehr fühlbarer Umſchwung ein. Die Preiſe gaben bei nicht unbedeutender Zufuhr aus allen Gegenden ſchnell nach und ſtehen zurzeit recht niedrig; dennoch iſt der Abſatz bei ſelten ſchwacher Nachfrage ein ſchwerer. Mai Karpfen: Mark Mai Schleie: Mark eden 8 80—84 Dt 77 eben em 838 31. lebend 119—127 Juni Mark | 31. 77 klein C 140 2. lebend, Streicheeeeuu 50-51 Juni Schleie Mark r 17 N lebend ME 92 —103 4. lebend, unſortiert ti 75 83 5 a „„ 85 404 9 5 bend er De as eihe Sr Mai Schleie: Mark JJC RIERENBEE R 61—66 ess len an 20 3. lebend met, 76—93 25. FFF 112-119 . it , ER Er 8 54—55 26. FV 114—131 ebend AN. hai 70-91 6;ꝛz3 ans: Wail L NEE ne De 127—130 AS N TOR ANAL HAE IDR 46 —70 210 r EL ER 170 ebend LE: 63— 78 28. FFR!LkW!! DEE AR, 130 — 160 Gott:: 8 37—42 2 o/ ht 97—98 end TREE 65—77 e ee Ale je 120-143 t!!! a ehkar valdları 30—55 Für eine Forellenzucht, verbunden mit Ein tüchtiger, lediger Sommerreſtauration junger, intelligenter Mann für alle vorkommenden Arbeiten geſucht. Be⸗ vorzugt ſolche, die in Forellenzucht ausgebildet ſind. Reichliche Nebeneinnahme an Trinkgeldern. Eintritt ſofort. Offerten mit Angabe der bis— herigen Tätigkeit und Empfehlungen, ſowie Lohn- anſprüche an C. 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Mit 18 farbigen Tafeln in Vierfarbendruck und 222 Textabbildungen, * 350 Seiten stark, in Oktavformat. In dem vorliegenden Werk ist zum ersten Male der Versuch gemacht worden, unsere gesamten Kenntnisse über die Krankheiten unserer Süsswasserfische zusammen- zufassen. Der Verfasser, welcher als Vorstand der Biologischen Versuchsstation für Fischerei seit langem in der Lage war, jährlich viele Hundert Fälle von Fischkrank- heiten persönlich zu untersuchen, schildert daher die wesentlichsten und wirtschaftlich bedeutungsvollsten Fischkrankheiten aus eigener Anschauung, hat aber auch die Erfah- rungen anderer eingehend berücksichtigt. Das Werk zerfällt in vier Abschnitte und behandelt im I. Abschnitt die allgemeinen Infektionskrankheiten. Hierbei werden 14 für Fische pathogene Bakterienarten und die von ihnen hervorgerufenen Krankheiten ge- schildert, ferner die sämtlichen bei den Fischen so weit verbreiteten Sporentiere (Sporozoen) als Krankheitserreger an der Hand von Abbildungen dargestellt. Abschnitt Il behandelt die speziellen Krankheiten der einzelnen Organe und zwar: a) die Krankheiten der Haut, b) dieKrankheiten der Kiemen (enthält zugleich eine Darstellung der sämtlichen an unseren Süsswasserfischen vorkommenden parasitischen Copepoden, m. Abbild. c) die Krankheiten des Darms, d) die Krankheiten der Leber, Gallenblase und Pancreas, e) die Krankheiten der Schwimmblase, f) die Krankheiten der Niere, g) die Krankheiten der Geschlechtsorgane und ihrer Produkte, h) die Krankheiten des Herzens, der Blutgefässe und des Blutes und der Milz, i) die Krankheiten der Leibeshöhle, k) die Krankheiten der Muskeln, I) die Krankheiten des Nerv ensystems und der Sinnesorgane (Auge, Gehörorgan),. m) Geschwülste, n) die Krankheiten des Skelets (Missbildungen). Abschnitt III enthält die Darstellung der Krebspest. Abschnitt IV bringt Verhaltungsmassregeln beim Eintritt von Fisch- krankheiten. Ein ausführliches Register, sowie ein Inhaltsverzeichnis erleichtern den Gebrauch und die Lektüre des Buches. Der Verfasser hat sich bemüht, auf wissenschaftlicher Grundlage eine allgemein verständliche und den Bedürfnissen des praktischen Fischzüchters Rechnung tragende Darstellung zu liefern. Sein Werk ist daher zunächst für die praktischen Kreise be- stimmt und soll diesen in allen Fällen von Fischkrankheiten mit Ratschlägen an die Hand gehen. In zweiter Linie verfolgt der Verfasser aber auch die Absicht, den wissen- schaftlichen Mitarbeitern die bisher so weit zerstreute und noch niemals gesammelte Materie einheitlich vorzuführen, um zur Mitarbeit auf dem Gebiete der Fischkrankheiten anzuregen. Mit Rücksicht auf eine weite Verbreitung des Werkes in den Kreisen der Prak- tiker ist der Preis des Buches möglichst nieder bemessen und auf Mk. 12.50 pro Exemplar festgesetzt. Das Buch ist zu beziehen von der Expedition der Allgem. Fischerei- Zeitung, München, Veterinärstrasse 6. NN NN 235 — — —— — = —Z—ZJZ#QXqXÖ,gw——— h Bamenaale! Am 6. September beginnt der Verſand der ſchnellwüchſigen, grauen ſilberbäuchigen Hamenaale, erreichen im zweiten Jahre ein Gewicht bis zu 2 Pfund. 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Fragekaſten. — XI. Literatur. — XII. Fiſcherei und Fiſch⸗ marktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Preisausſchreiben über Schleienzucht. Der Verein Deutſcher Teichwirte hat einen Preis in der Höhe von mindeſtens 600 Mk. für das beſte Werk über Schleienzucht ausgeſetzt. Das Werk ſoll nicht zu umfangreich ſein, möglichſt ſechs Druckbogen gewöhnliches Oktav— format nicht überſteigen. Die Sprache muß leicht verſtändlich ſein, daher ſind Fremdwörter ganz zu vermeiden oder verdeutſcht hinzuzufügen. 238 — Es iſt inhaltlich wie folgt zu ordnen: Kurze Naturgeſchichte der Schleien, ſowie der der Zucht ſchädlichen und nützlichen Tiere und Pflanzen. Beſchreibung der Schleiteiche für die verſchiedenen Lebensalter. Zucht der Schleien. Nebenfiſche. Ernährung und Fütterung. Ab⸗ fiſchen derſelben, namentlich der einſömmerigen. Transport und Winterhaltung. Das Werk muß bis zum 15. Januar 1905 beim Präſidenten des Vereins Deutſcher Teichwirte unter einem Kennwort eingereicht werden. Dasſelbe muß auch auf einem ver⸗ ſiegelten Briefumſchlage ſtehen, in dem des Verfaſſers Name, Stand, Wohnort und Poſt— ſtation erſichtlich iſt. Es bleibt dem Verfaſſer überlaſſen, auf die einzelnen Punkte einzugehen oder Zuſätze zu machen. Das Preisgericht wird entſcheiden, ob ein oder mehrere Preiſe verteilt werden. Magdeburg, den 5. Juni 1904. Das Preisgericht. Schirmer, Vereinspräſident. Haak, K. Oekonomierat. Behm, K. Landgerichtsrat. Ebert, Rittergutsbeſitzer und Ritlmeiſter a. D. Gropius, Rittergutsbeſitzer. Rein, Prinzlicher Oberförſter. Lucas, Lehrer. Weber, Fiſchzüchter. Klaehn, Amtsvorſteher. II. Hauptverſammlung des Deutſchen Jiſchereivereins 1904. Die Einladungen zur diesjährigen Hauptverſammlung des Deutſchen Fiſchereivereins und zum XII. Deutſchen Fiſchereirat waren rechtzeitig ſeitens des Herrn Präſidenten des Deutſchen Fiſchereivereins ergangen und zwar war der Ort der diesjährigen Tagungen Danzig, wo die 18. Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft ſtattfand. Die Hauptverſammlung des Deutſchen Fiſchereivereins fand am Freitag, den 10. Juni 1904 nachmittags 4 Uhr in den herrlichen Räumen des Landeshauſes ſtatt, die der Herr Landes— hauptmann in entgegenkommendſter Weiſe zur Verfügung geſtellt hatte. Die Tagesordnung umfaßte Rechenſchaftsbericht, Mitteilung des Etats für das laufende Etatsjahr, Wahlen, Be— ſtätigung der vom Vorſtande gewählten Reviſoren, Beratung etwaiger Anträge und einen Vortrag des Ingenieurs Paul Zirzow über eine neue Erfindung für den Transport lebender Fiſche. Der Präſident des Deutſchen Fiſchereivereins, Seine Durchlaucht Dr. Herzog zu Trachen— berg Fürſt von Hatzfeldt eröffnete die Hauptverſammlung mit der Begrüßung der Erſchienenen, gab dem Dank an den Herrn Landeshauptmann für die Bereitſtellung der Räume des Landes— hauſes unter lebhaftem Beifall der Verſammlung Ausdruck und bemerkte weiter, daß der Herr Oberpräſident der Provinz Weſtpreußen perſönlich an dem Begrüßungsabend teilgenom— men und einen Vertreter zum Fiſchereirat entſandt habe. Der Hauptverſammlung waren, wie üblich, vorangegangen eine Sitzung des Vorſtandes und des Geſamtausſchuſſes des Deutſchen Fiſchereivereins. I. Der Jahresbericht umfaßt zunächſt in Bezug auf die Ausſetzungen zwei Jahre, näm— lich 1902/1903 und 1903/1904, da im vorigen Jahre bei der Hauptverſammlung ein ab— ſchließender Bericht über 1902/1903 nicht erſtattet werden konnte. Es wurden mit den dem Deutſchen Fiſchereiverein zur Verfügung ſtehenden Mitteln folgende Ausſetzungen, teils direkt durch den Deutſchen Fiſchereiverein, teils durch Vermittlung der angeſchloſſenen Vereine bewerkſtelligt. Lachsbrut. 1. Im Rheingebiet 1902/1903 1245 730 Stück und 6900 Stück Lachsſetz⸗ linge, letztere mit einem Zuſchuß des Herrn Staatsſekretärs, der gütigſt "als außerordent— liche Bewilligung zur Verfügung geſtellt wurde. Im Jahre 1903/1904 1 709 989 Stück Brut und 917 Stück Lachsſetzlinge. Das Quantum von Lachsbrut, das der Deutſche Fiſcherei— verein in das Rheingebiet alljährlich auszuſetzen hat, beträgt 1260000. Dazu kamen in dieſem Jahre auf beſonderen Auftrag des Herrn Staatsſekretärs des Innern, weitere 300 000 Stück Brut, die früher ſeitens der Kaiſerlichen Fiſchzuchtanſtalt Hüningen ausgeſetzt worden waren. Hierzu hatte der Herr Staatsſekretär des Innern dem Deutſchen Fiſcherei— verein die erforderlichen Mittel außeretatsmäßig zur Verfügung geſtellt. 239 1902/1903: 1903/1904: Im Odergebiet 36 000 Stück Lachsbrut. 2. Im Odergebiet 120 200 Stück Brut. Im Weichſelgebiet 71000 Stück Lachsbrut. 3. Im Weichſelgebiet 40 000 Stück Brut. Im Warthegebiet 114000 Stück Lachsbrut. 4. Im Aufzuchtteiche 9056 Stück Brut. Im Oſtſeeküſtengeb. 140000 Stck. Lachsbrut. 5. Im Oſtſeeküſtenflüſſe 185 000 Stück Brut. . Im Elbegebiet 300 469 Stück Lachsbrut. 6. Im Elbegebiet 354373 Stück Brut. Im Weſergebiet 1 202 098 Stück Lachsbrut. 7. Im Weſergebiet 1267 263 Stück Brut. Im Emsgebiet 336 833 Stück Lachsbrut. 8. Im Emsgebiet 264480 Stück Brut. In Küſtenflüſſe der Oſtſee haben die Vereine: Oſtpreußen, Weſtpreußen, Pommern, Mecklenburg und Schleswig-Holftein ausgeſetzt: 422 754 Stück Meerforellenbrut, 26 300 Stück Lachsbrut, 1750 Lachsſetzlinge und 8000 Stück Meerforellenſetzlinge. Im ſogenannten rheiniſchen Karpfen⸗ und Zandergebiet wurden ausgeſetzt im Jahre 1902/1903 vom: a) Bayeriſchen Landesfiſchereiverein: 952 Stück Setzkarpfen, b) Württembergiſchen Landesfiſchereiverein: 400 Stück und 92 Pfund Zander, 1615 Stück und 185 Pfund Karpfen, c) vom Badiſchen Fiſchereiverein: 8000 Stück Karpfen, d) Elſaß⸗Lothringiſchen Landesfiſchereiverein: 1000 Stück einſömmerige, 980 Stück zweiſömmerige, 176 Stück dreiſömmerige Karpfen und 30 Stück Laichkarpfen, 175 Stück einſömmerige Zander, e) Fiſchereiverein für das Großherzogtum Heſſen: 12 000 einſömmerige Karpfen. Im Jahre 1903/1904 vom: a) Bayeriſchen Landesfiſchereiverein: 750 Pfund Karpfen, b) Württembergiſchen Landesfiſchereiverein: 1840 Stück Zander, 1490 Stück Karpfen, c) vom Badiſchen Fiſchereiverein: 6000 Stück Karpfen, d) vom Elſaß⸗Lothringiſchen Landesfiſchereiverein: 2200 Stück Zander, 850 Stück Karpfen, e) Fiſchereiverein für das Großherzogtum Heſſen: 14 150 Stück Karpfen. Aus Mitteln des ſogenannten Dispoſitionsfonds des Reiches wurden ſeitens der Vereine folgende Ausſetzungen bewirkt: 1. Bayeriſcher Landesfiſchereiverein: 600 Stück Schleien, 820 Pfund Karpfen, 17200 Stück Bachforellenbrut, 18 000 Stück Forellenbrut, 4000 Stück Forellenbrut, 1000 Stück Regen- bogenforellenſetzlinge, 100 Stück Bachſaiblingsjährlinge, 10 500 Stück Satzkrebſe, 1200 Stück Hechtſetzlinge. 2. Elſaß⸗Lothringiſcher Landesfiſchereiverein: 10 365 Stück und 250 Kilogramm ein-, zwei⸗ und dreiſömmerige Karpfen, 28 000 Stück Karpfenbrut, 300 Stück einſömmerige Zander, 50 Kilogramm Schleien, 200 Stück Forellenbarſche, 463 einſömmerige Hechte. 3. Fiſchereiausſchuß der Landwirtſchaftskammer für die Provinz Hannover: 2 766 000 Stück Schnäpelbrut, 9100 Stück Lachsſetzlinge. Ferner hat die Landwirtſchaftskammer für die Provinz Hannover 11048 Lachsſetzlinge in die Ems und deren Zuflüſſe ausgeſetzt und für die entſtandenen Unkoſten vom Herrn Staatsſekretär des Innern eine Beihilfe von 1105 Mk. erhalten. 4. Kaſſeler Fiſchereiverein: 9780 Stück Krebſe in verſchiedene Gewäſſer. 5. Pommerſcher Fiſchereiverein: 10000 Stück Zanderbrut, 135 Schock Krebſe, 3900 Stück zweiſömmerige Schleien. 6. Fiſchereiverein für die Provinz Poſen: 1150 Pfund zweiſömmerige Karpfen, 51 000 Stück Aalbrut, 9000 Stück Krebſe. 7. Rheiniſcher Fiſchereiverein: 15000 Stück Bachforellen, 12 500 Stück Bachſaiblinge. 8. Schleſiſcher Fiſchereiverein: 15 355 Stück Karpfen, 7000 Stück Aalbrut, 12 020 Stück Aalſetzlinge, 1890 Stück Forellenſetzlinge. 9. Württembergiſcher Landesfiſchereiverein: 4000 Stück einjährige Huchen und 15 000 Stück Huchenbrut in die Donau. O D D do 2408 10. Zentralfiſchereiverein für Schleswig-Holſtein: 20 000 Stück Lachs⸗ und Meer- forellenſetzlinge in Nord- und Oſtſeeküſtenflüſſe.“) Die Tabelle über die weiteren Ausſetzungen durch die angeſchloſſenen Vereine im Jahre 1902/03 und 1903/04, ſoweit fie mit den vom Deutſchen Fiſchereiverein zur Verfügung geſtellten Mitteln bewerkſtelligt wurden, folgt am Schluß des Geſamtberichtes. II. Ueber die Tätigkeit der Biologiſchen und Fiſchereiverſuchsſtation des Deutſchen Fiſchereivereins unter der Leitung des Dr. P. Schiemenz iſt zu berichten, daß ihr außerordent⸗ lich viel Aufträge von Behörden und Privaten zuteil wurden und daß es ſo trotz der ſo geringen Mittel für wiſſenſchaftliche Unterſuchungen möglich geweſen iſt, die begonnenen Arbeiten programmmäßig fortzuſetzen. Im einzelnen iſt nach dem Bericht des genanntn Leiters der Station folgendes über die Tätigkeit kurz zuſammengefaßt zu erwähnen: 1. Die Ernährungsweiſe der Fiſche. Das Ziel, welches die Station ſich durch das Studium dieſes Themas geſteckt hat, geht dahin, die Ernährungsweiſe der einzelnen Fiſcharten derartig kennen zu lernen, daß aus der Unterſuchung der Fauna und Flora eines Gewäſſers geſchloſſen werden kann, durch welche Fiſche dieſes am beſten auszunutzen, und wie der Beſatz zu regeln iſt. a) Schon in früheren Jahren iſt die Erfahrung gemacht worden, daß ſich die einzelnen Fiſcharten unter Umſtänden in verſchiedener Weiſe ernähren können. Dieſe Sache iſt weiter verfolgt worden und es kann konſtatiert werden, daß die Fiſche in dieſer Beziehung eine außerordentliche Anpaſſuug beſitzen und in typiſcher Weiſe ihre Ernährung nach der jeweils vorhandenen Fauna einrichten. Am ſtärkſten ausgeprägt iſt dieſe Anpaſſungsfähigkeit bei dem Aale und daraus iſt es wohl auch zu erklären, daß dieſer Fiſch ſich eigentlich in jedem Ge— wäſſer mit Vorteil züchten läßt. a So wichtig wie die Feſtſtellung dieſer Anpaſſungsfähigkeit iſt, ſo unbequem iſt ſie natürlich bei der Beurteilung der Gewäſſer, und um ſo eingehenderer Studien wird es be— dürfen, um doch die Ernährungsgeſetze der Fiſche feſtzuſtellen. Hierin zeigt ſich auch wieder einmal ein ſchlagender Beweis für die Verkehrtheit, die an einem Gewäſſer erhaltenen Reſultate gleich zu verallgemeinern. Durch dieſe zuweilen beliebte Verallgemeinerung iſt bei der Praxis mancherorts wiſſenſchaftliche Tätigkeit diskreditiert worden. Hierin liegt auch bei der Teichwirtſchaft ein hauptſächlicher Hinderungsgrund richtiger Erkenntnis. So muß z. B., was p) die Ernährung des Karpfens anlangt, nach den Unterſuchungen der Station ent— ſchieden beſtritten werden, daß derſelbe in einer Temperatur von 3° C. nicht mehr oder nicht mehr ordentlich frißt. Es iſt konſtatiert worden, daß derſelbe noch bei 4 C. ganz guten Appetit entwickelt und auch im Herbſt und höheren Altersſtadien ſich an Cruſtaceen, alſo Eiweisnahrung, hält, wenn er ſie nur hat. Es muß ſogar nach Analogie der Befunde bei Wildfiſchen und nach den Darmunterſuchungen von jungen Karpfen direkt dazu aufgefordert werden, den Verſuch zu machen, ob die einſömmerigen Karpfen nicht beſſer über den Winter zu bringen ſind, wenn ſie auch in der kühleren Jahreszeit gefüttert werden. 2. Infolge eines Auftrages des K. Oberpräſidiums in Danzig, das friſche Haff in fiſchereibiologiſcher Hinſicht zu unterſuchen, hat der Leiter der Station Gelegenheit gehabt, der Frage der Einwanderung der Fiſche aus der Oſtſee in unſere Ströme näherzutreten. Wie ſchon früher an anderer Stelle bereits mitgeteilt wurde, glaubt Dr. Schiemenz nicht an die Maſſeneinwanderung der Fiſche aus der See in die Flüſſe, wie ſie ſowohl von den Fiſchern, als auch von den Behörden angenommen wird. Der Glaube daran wurde ihm ſchon im Jahre 1895, als er im Auftrage des Seefiſchereivereins die Rügen'ſchen Gewäſſer unterſuchte, erſchüttert und die Reſultate der Oſtſeeexpedition des Deutſchen Seefiſchereivereins an der er teilnahm, haben Dr. Schiemenz völlig von der Irrig— keit der bisher als richtig geltenden Anſchauungen überzeugt. Die Annahme einer Einwanderung von Zandern, Barſchen, Bleien, Plötzen, Uecklei 2c. in die Ströme trifft abſolut nicht zu. (Es iſt zu bemerken, daß es ſich hier nicht um die *) Anmerkung. Vier angeſchloſſene Vereine, über deren Ausſetzungen hier nicht berichtet worden iſt, haben die Nachweiſe über die Verwendung der ihnen überwieſenen Summen der Geſchäftsſtelle des Deutſchen Fiſchereivereins noch nicht eingeſandt. 241 eigentlichen Wanderfiſche wie Lachs ꝛc. handelt.) Dieſe Annahme beruht auf falſcher Deu— tung verſchiedener Erſcheinungen, wozu auch die Schwarmbildung und das Ziehen vieler unſerer Fiſche gehört. Dies hat ſich im Laufe des vergangenen Jahres durch fiſchereiliche Beobachtungen in der freien Natur aufgeklärt. Es hängt dieſe Schwarmbildung, die hier kurz angedeutet werden ſoll, mit der Ernährung der Fiſche zuſammen, wie dies ja für die Meeresfiſche eine längſt bekannte Tatſache iſt. Aus Unterſuchungen, die übrigens nur das beſtätigen, was der Großfiſchermeiſter Mahnkopf in Spandau bereits vom praktiſch-fiſcherei⸗ lichen Standpunkte aus behauptet hatte, iſt zu ſchließen, daß die Schonreviere an den Fluß— mündungen in die Oſtſee lange nicht die Bedeutung haben, die ihnen beigelegt wird, alſo nicht der großen zu ihrer Bewachung verwendeten Koſten wert ſind; ferner aber, daß den Fiſchern der Haffe zu Gemüte geführt werden muß, daß ſie dieſe wirtſchaftlicher behandeln und ſich nicht damit tröſten dürfen, daß der Segen Gottes immer wieder aus der Oſtſee zufließt. Da dem Leiter der Station für dieſes Jahr bereits wieder ein Auftrag von der Stettiner Regierung bezüglich einiger Seen an der Pommerſchen Küſte erteilt iſt, wird hoffentlich auch hier Gelegenheit geboten, der ſoeben angeregten Frage auch für das Stettiner Haff näherzutreten. (Fortſetzung folgt.) III. Die Fiſchereiausſtellung der Deutſchen Tandwirtſchaftsgeſellſchaft zu Danzig vom 9. bis 14. Juni 1904. Wie alljährlich wurde auch heuer gelegentlich der großen Landwirtſchaftsausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft eine Fiſchereiabteilung vorgeführt. Dieſelbe war dem Um— fang wie dem Inhalte nach wohl die kleinſte Ausſtellung, welche bisher bei dieſer Gelegenheit veranftaltet worden iſt; insbeſondere war es auffallend, daß aus den Kreiſen der weſt⸗ und oſtpreußiſchen Züchter fo wenig Ausſteller erſchienen waren, jo daß die Ausſtellung jedenfalls kein Bild der gegenwärtigen Lage der Fiſchzucht in dieſen Provinzen zu geben im- ſtande war. Die hervorragendſten Objekte der Ausſtellung ſtammten zumeiſt aus weiter liegenden Provinzen, wie Brandenburg und Hannover. Irgendwelche bedeutungsvolle Neuheiten auf dem Gebiete der Fiſchzucht waren überhaupt nicht zu ſehen. In der Karpfen klaſſe hatte der bekannte hervorragende Karpfenzüchter Amtsrat Kuhnert in Hüttenwerk Peitz (Provinz Brandenburg) fünf Jahrgänge ſeiner vortrefflichen Karpfenraſſe ausgeſtellt; ſeine zwei⸗ und dreiſömmerigen Schuppenkarpfen waren wiederum ganz hervor- ragend bemuſtert, während die fünfſömmerigen etwas zu klein im Verhältnis zu den zwei- und dreiſömmerigen ausgefallen waren. Dafür wurde demſelben von dem Preisgericht der Sieger— ehrenpreis der Klaſſe, ein ſilbernes Fiſchſpeiſebeſteck, ſowie ein erſter Preis für feine zwei- und dreiſömmerigen Schuppenkarpfen zuerkannt. Graf von Redern-Görlsdorf bei Greiffenberg in der Uckermark hatte insbeſondere ſehr ſchöne zweiſömmerige Spiegelkarpfen ausgeſtellt, wo⸗ gegen ſeine vierſömmerigen abfielen und namentlich die Laichkarpfen zu lang und flachrückig erſchienen; der Raſſetypus, der in den niederen Jahrgängen ſich ſehr ſchön zu entwickeln ſcheint, hat ſich in den älteren noch nicht feſtgeſetzt. Derſelbe erhielt einen erſten Preis für zwei⸗ ſömmerige Karpfen und einen zweiten Preis für Laichkarpfen. Rittergutsbeſitzer von Schrader- Sunder bei Winſen a. d. Aller (Hannover) hatte eine Kollektion von ein- bis fünfſömmerigen Karpfen ausgeſtellt, die leider alle erkältet waren, weil ſie auf dem weiten Transport wohl zu ſtark mit Eis behandelt worden waren. Die typiſchen Symptome der Erkältung, die ab— ſterbende Oberhaut, war überall deutlich ſichtbar. Als Zuchtfiſche beurteilt, verdienen dieſelben eine hervorragende Qualifikation, insbeſondere waren die fünfſömmerigen, etwa 6 Pfund ſchweren Karpfen ihrem Wachstume nach die hervorragendſte Leiſtung der Ausſtellung. Der Ausſteller erhielt einen erſten Preis für dreijährige Karpfen und einen dritten Preis für zweijährige Karpfen. Wir hätten eine hervorragende Qualifikation der fünfſömmerigen gleichfalls für billig erachtet. Rittergutspächter Suhr in Grünfelde bei Schroop hatte gute ein- und zwei⸗ ſömmerige Karpfen ausgeſtellt, während die dreiſömmerigen entſchieden zu klein waren. Der— 242 ſelbe erhielt einen dritten Preis für dreiſömmerige Karpfen. Weitere Ausſteller hatten ſich in der Karpfenklaſſe nicht eingefunden. In der Salmonidenklaſſe hatten in erſter Linie die vom Weſtpreußiſchen Fiſ 0 erei⸗ verein ins Leben gerufenen Provinzialfiſchzuchtanſtalten, ſo die Kreisfiſchbrutanſtalt in Deutſch⸗ Krone, das Kreisfiſchbruthaus in Marienwerder und in Königsthal bei Langfuhr ihre Produkte in Geſtalt von ein- bis zweijährigen Bachforellen, ſowie angefütterter Brut von Meerforellen, Bachſaiblingen, Regenbogenforellen und Lachſen, ferner einjährigen Regenbogenforellen mit auf⸗ fallend intenſiv rotgefärbten Seitenſtreifen ausgeſtellt. Dafür erhielt der Weſtpreußiſche Fiſcherei⸗ verein in Danzig einen erſten Preis für einjährige Regenbogenforellen und einen zweiten Preis für angefütterte Jungbrut von Salmoniden. Hegemeiſter Hinze in Altbraa bei Eiſenbrück (Weſtpreußen) hatte ein Sortiment von diesjährigen, ſowie ein- und zweijährigen Bachforellen ausgeſtellt. Er erhielt den Siegerehrenpreis: die große ſilberne Medaille der Deutſchen Land⸗ wirtſchaftsgeſellſchaft, ſowie einen erſten Preis. Fiſchzüchter J. Behrend in Zoppot hatte ſehr ſchöne, diesjährige und ſehr gute einjährige Regenbogenforellen ausgeſtellt, feine Laich⸗ fiſche und namentlich die älteren Forellen waren verpilzt. Er erhielt einen erſten Preis für ein Sortiment Regenbogenforellen. Auch in dieſer Klaſſe waren weitere Vertreter nicht. aufgetreten. Von ſonſtigen Nutzfiſchen waren im weſentlichſten nur Schleien von Kuhnert, ſowie die bekannten, durch ihre beſondere Größe ſich auszeichnenden maſuriſchen Schleien der Gräflich von Redern'ſchen Fiſchzucht in Görlsdorf ausgeſtellt, welche bereits auf der vorjährigen Aus⸗ ſtellung des Brandenburger Fiſchereivereins allgemeines Aufſehen erregt hatten. Dem Aus⸗ ſteller wurde dafür der Siegerehrenpreis der Landwirtſchaftsgeſellſchaft, die bronzene Medaille ſowie ein erſter Preis zuerkannt. Der Fiſchereiverein in Stuhm hatte eine kleine Kollektion von Karpfen, Karauſchen, Schleien und Aalen in einem Aquarium vorgeführt, welche durch den Transport ſchwer gelitten hatten. Außer dieſen genannten Fiſchen hatte noch Heinrich Neitzke in Rummelsburg i. P. vorzügliche großwüchſige Krebſe vorgeführt. Auch die übrigen Abteilungen der ſogenannten trockenen Ausſtellung waren recht ſpärlich beſchickt. Wenn wir mehrere ſehr elegante Boote von Lürßen in Aumund⸗Vegeſack, die be⸗ kannten und vortrefflichen Netze von Franz Klinder, Netzfabrik in Neubabelsberg, einige Krebs reuſen von Neitzke und eine Broſchüre über Karpfenzucht von Karl Barthel, Lehrer in Poſen, ſowie eine ſehr hübſche Ausſtellung von Lehrmitteln, das heißt Modellen von Zucht- und. Fanggeräten, Präparate von geſunden und kranken Fiſchen, von Nährtieren der Fiſche, Karten, Bilder ꝛc. ꝛc., welche der Weſtpreußiſche Fiſchereiverein aus ſeiner Lehrmittelſammlung aus⸗ geſtellt hatte, nennen, ſo iſt hiermit das Bild dieſer Ausſtellungsabteilung abgeſchloſſen. Das Preisgericht beſtand aus den Herren Oekonomierat Haack-Blotzheim, Forſtmeiſter Ahlborn-Schöntal, Majoratsbeſitzer Fiſcher von Mollard ⸗Tirſchtiegel. Das Arrangement der Ausſtellung war zwar einfach, aber ſehr zweckentſprechend, das. Waſſer war gut und der Beſuch zuweilen ſo ſtark, daß der Eintritt geſperrt werden mußte. Man ſieht aus dem letzteren Umſtande wiederum, welch einen mächtigen Anziehungspunkt gerade Fiſchereiausſtellungen bilden, ſelbſt wenn ſie nur in kleinem Maßſtabe durchgeführt ſind. IV. Zur Alters- und Wachstumserkennung der Jiſche nach der Schuppe. Von Dr. Hoffbauer. Die Nummer 10 der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ brachte unter V. ein Referat über eine Arbeit Thomſons: „Das periodiſche Wachstum der Schuppen der Gadiden als Grund- lage zur Altersbeſtimmung“ (erſchienen in „Journ. of the Marine Biological Association of the united Kingdom“ 1. April 1904) unter Zugrundelegung meiner früher veröffentlichten Schuppenunterſuchungsergebniſſe, auf welche ich mit einigen Worten zur Berichtigung und Ergänzung zurückzukommen mir erlauben möchte. Ich ſehe mich hauptſächlich noch dazu ver- anlaßt, weil die meine Unterſuchungen betreffenden Ausführungen leicht zu einer unrichtig en, u 243 Auffaſſung über die Einfachheit und Zuverläſſigkeit meiner Altersbeſtimmungsmethode führen könnten, umſomehr, als bereits ähnliche ungenaue und teilweiſe unrichtige Angaben in die neueren fiſchereilichen Lehrbücher ſich eingeſchlichen haben. In allen meinen bisherigen Veröffentlichungen, auch in der hier zitierten, urſprünglich im Jahresbericht des Schleſiſchen Fiſchereivereins pro 1899 pag. 68 und darauf in der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“, Jahrgang 1900 (nicht wie irrtümlich angegeben 1899) pag. 135 und ff. erſchienenen, habe ich es ängſtlich vermieden, von „Jahresringen“ bei den Karpfenſchuppen zu ſprechen, ſchon um der leicht begreiflichen Verſuchung, Homologien in der Jahrringbildung der Bäume mit ihren helleren Frühjahrs- und dunkleren Herbit- zonen zu erblicken, von vornherein die Spitze abzubrechen, ganz abgeſehen davon, daß all— gemein von einer Ringbildung überhaupt nicht, höchſtens von einer Halbringbildung infolge der verſchiedenen Struktur der Vorder- und Hinterfelder bei den Karpfenſchuppen hätte geſprochen werden können. Ich habe vielmehr nur von Jahreszonen geſprochen, die ſich durch den mehr oder weniger großen Abſtand in der Entfernung der konzentriſchen Linien im Vorderfelde der Schuppe, ferner durch das Verhalten der radiären Streifen und ſchließ— lich durch das Ablaufen und Divergieren der konzentriſchen Linien in den Seitenfeldern der Schuppe von einander abgrenzen. Im Jahresbericht der teichwirtſchaftlichen Verſuchsſtation zu Trachenberg pro 1900/01 iſt nun von mir beſonders hervorgehoben, daß nicht der ver— ſchiedene Abſtand der parallel verlaufenden konzentriſchen Linien des Vorderfeldes, wie ich früher angegeben hatte, das primäre Erkennungsmerkmal zur Abgrenzung der Alterszonen iſt, ſondern das Ablaufen dieſer Linien auf eine durchgehende Jahresgrenzlinie im Seitenfelde und ihr Divergieren von dieſer Grenzlinie bei Beginn neuen Wachstums im Frühjahre (ef. „Allgem. Fiſcherei⸗ Zeitung“ 1900 pag. 153 Fig. 7). Dies Erkennungsmerkmal bleibt als primäres Kriterium ebenfalls beſtehen bei Fiſchen, welche keinen ſogenannten Winterſchlaf halten, aber im allgemeinen eine ähnliche Schuppenſtruktur wie der Karpfen beſitzen (unter anderen Karauſche, Döbel, Kaulbarſch, Forellenbarſch, Zander, Hecht ꝛc.). Bei allen dieſen Fiſchen kann infolge mehr oder weniger gleichbleibendeu Abſtandes der konzentriſchen Linien im Vorderfelde die Abgrenzung der Jahreszonen noch ſo ſchwer zu erkennen ſein, das ſeitliche Ablaufen und Divergieren wird ſtets zu beobachten ſein und zwar um ſo markanter, je weniger ſymmetriſch die Schuppe ihrer äußeren Geſtalt nach gebaut iſt (cf. Jahresbericht 1900/01 pag. 58). Hiezu eignet ſich nicht, wie im Referat angegeben, die Schuppe dicht über oder unter der Seitenlinie in der mittleren ſeitlichen Körperpartie, weil ſie meiſt ſymmetriſch gebaut iſt, ſondern die mehr aus der Rücken- oder Bauchpartie entnommene. Als direkt unrichtig muß ich die mir in dem bezüglichen Artikel zugeſprochene Angabe bezeichnen, daß während des langſamen Wachstums im Winter die Karpfenſchuppe ſich nur wenig vergrößere und während dieſer Zeit die eng genäherten konzentriſchen Linien ent— ſtänden. — Der Karpfen nimmt unter natürlichen Verhältniſſen im Winter überhaupt nicht zu, vielmehr tritt, wenn nicht, wie meiſt, eine Gewichtsabnahme, mindeſtens ein Stillſtand im Wachstum ein, und ein gleiches Verhalten müſſen auch die anderen von mir erwähnten Fiſche zeigen, ſonſt können die angegebenen ſeitlichen Strukturdivergenzen in ihren Schuppen nicht zum Ausdruck gelangen. Vermutlich wiegt bei neu beginnendem Wachstum im Frühjahre für kurze Zeit zunächſt das Dickenwachstum vor dem Höhen- und Längenwachstum auch in den erſten Lebensjahren vor. Ferner erſcheint in dem fraglichem Referat die Angabe nicht gerechtfertigt, daß zur Feſtlegung der Jahreszonen bei den Karpfenſchuppen oft die Durchmuſterung vieler Schuppen nötig ſei, um Sicherheit zu gewinnen, und man hierzu am beſten die Schuppen über oder unter der Seitenlinie wähle. In den weitaus meiſten Fällen genügt vielmehr die Ent- nahme einer und zwar, aus eben erwähnten Gründen, einer in der äußeren Form un- ſymmetriſch geſtalteten Schuppe, um mit völliger Sicherheit das Alter zu erkennen. Veran— laſſung zur Entnahme einer weiteren Schuppe liegt gewöhnlich nur dann vor, wenn die erſte Schuppe ein ausgedehntes Wachstumszentrum (welches auch bei allen anderen von mir bis jetzt unterſuchten Fiſchen, auch bei den Gadiden, vorkommt) aufweiſen ſollte (ek. Fig. 15 im Jahrgang 1900 pag. 156 der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“ und Fig. 14 Taf. III des Jahrbuchs der teichwirtſchaftlichen Verſuchsſtation pro 1900/01). „Die Fälle, wo man trotz gründ— 244 licher Unterſuchung zweifelhaft bleiben könnte“, find keineswegs, wie angegeben, ſehr felten.. ſondern ſind mir bei meinen zahlreichen Unterſuchungen überhaupt noch nicht vorgekommen; vor allen Dingen dürften fie nicht „immer nur verkümmerte Tiere, die auch in der warmen Jahreszeit nicht recht gewachſen find“ betreffen. Ich habe gerade auf die Schuppen ver- kümmerter, im Wachstum zurückgebliebener Karpfen mein Hauptaugenmerk gerichtet, weil eine ſichere Alterserkennung ſolcher Tiere beſonderen praktiſchen Wert hat und Vergleiche mit Schuppen gleich ſchwerer aber ein oder ſelbſt zwei Jahre jüngerer Karpfen angeſtellt und in allen dieſen Fällen ſtets ebenſo ſicheren Aufſchluß in der Schuppenſtruktur, wie bei normal abgewachſenen Karpfen auch gefunden. Bezügliche Angaben darüber befinden ſich bereits im „Bericht über die Tätigkeit der teichwirtſchaftlichen Verſuchsſtation pro 1902 (ef. Jahrgang 1902 der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“) und in „Mitteilungen aus der teichwirt⸗ ſchaftlichen Verſuchsſtation zu Trachenberg“ (cf. Anhang des Jahresberichtes des Schleſiſchen Fiſchereivereins pro 1902). Zur Beſtätigung werde ich in einer weiteren bevorſtehenden Ver— öffentlichung mehrere Schuppenphotogramme von zirka 28, 36, 45, 100 g ec. ſchweren zwei ſömmerigen Karpfen bringen, welche auf den erſten Blick das Alter ihrer Träger er— kennen laſſen. a Soviel an dieſer Stelle über meine bisher veröffentlichten tatſächlichen Unterſuchungs— ergebniſſe, welche indeſſen leider in der Thomſon'ſchen, am 1. April 1904 erſchienenen Arbeit, die mir allerdings bis jetzt nur nach dem vorliegenden Referat bekannt iſt (ich habe von Thomſon nur eine vorläufige Mitteilung über dies Thema, welche in Nr. 3, Januar 1902, des „Journ. of the Marine Biological Association“ enthalten iſt, zugeſchickt bekommen), nicht berückſichtigt, reſpektive erwähnt zu ſein ſcheinen. Daß eine ſichere Alterserkennung auch der Gadiden möglich, erſcheint mir nach meinen ſchon früher angeſtellten Unterſuchungen von Gadidenſchuppen kaum zweifelhaft und meine Vermutung wird durch die gründlicheren und zahlreicheren Beobachtungen Thomſons augen- ſcheinlich beſtätigt. Ob indeſſen lediglich die reichlichere oder ſpärlichere Nahrung die Urſache des raſcheren oder langſameren Wachstums bei Seefiſchen iſt und nicht die wechſelnde Wärme entzieht ſich vorläufig meiner Beurteilung, zumal mir die Tiefſeefiſche und deren Schuppen welche als Argument angeführt werden, noch nicht bekannt ſind. Für Süßwaſſerfiſche, beſonders für die bis jetzt von mir unterſuchten, möchte ich die: Thomſon'ſchen Schlüſſe doch nicht für gerechtfertigt halten. Zunächſt ſteht die jeweilig vor— handene Quantität natürlicher Nahrung unſerer Friedfiſche (beziehungsweiſe des Karpfen) ohne Zweifel in einem beſtimmten kauſalen Verhältniſſe zur Temperatur. Die erreichbare Quantität reduziert ſich im Winter auf ein derartiges Minimum, daß dadurch allein ſchon kein Wachstum erfolgen kann. Der Karpfen bleibt aber ſelbſt ohne jede gebotene Nahrung während der Wintermonate am Leben. Würde dies wohl auch der Fall ſein, wenn das Waſſer während der Winterszeit unter Entziehung der Nahrung künſtlich auf eine, wenn auch recht niedrige durchſchnittliche Sommertemperatur gebracht, reſpektive erhalten würde? Andererſeits nehmen, nach den von mir bis jetzt in dieſer Hinſicht gemachten Beobach— tungen, beiſpielsweiſe Forellenbarſche, alſo äußerſt gefräßige Raubfiſche, denen doch auch im Winter genügend Nahrung zur Verfügung ſteht, in den Wintermonaten ſelbſt bei verhältnis— mäßig hohen durchſchnittlichen winterlichen Waſſertemperaturen die eingeſetzten Futterfiſche nicht auf. Es enthalten ſich alſo die von ihresgleichen lebenden Raubfiſche trotz vorhandenen Futters während der Winterszeit der Nahrungsaufnahme und bleiben am Leben; die Freß— luſt beginnt erſt wieder im Frühjahre und dieſe Fiſche gehen in verhältnismäßig kurzer Zeit ein, wenn man ihnen jetzt die Nahrung vorenthält. Ich werde ſpäter einmal Gelegenheit nehmen, über das Reſultat dieſer von mir eingeleiteten intereſſanten Unterſuchungen ausführ- lich zu berichten. V. Zur Jiſchegelfrage. Im Nachtrage zu meiner Mitteilung über das maſſenhafte Auftreten von Fiſchegeln in Teichen, die in Nr. 9 der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“ vom 1. Mai 1904 veröffentlicht ift, beehre ich mich noch eine Wahrnehmung mitzuteilen, die ich anläßlich der heurigen Frühjahrsabfiſchungen gemacht habe und die mir die volle Ueberzeugung verſchafft, daß das maſſenhafte Auftreten von Fiſchegeln in Generationsteichen ſogar eine Auslagerung der Brut hervorrufen kann. In meinem erſten Briefe habe ich mitgeteilt, daß ich die Maſſenvermehrung von Fiſchegeln durch intenſive Kalkung des Teichgrundes nach erfolgter Abfiſchung mit ſicherem Erfolge bekämpfe. Von unſeren Generationsteichen, die ich in meinem erſten Brief ſchilderte, beſitzen wir einen, deſſen Abfluß in einen fremden, unmittelbar unter unſerem Damme liegenden Teich einmündet. Dieſer Umſtand hindert uns daran, eine intenſive Kalkung vorzunehmen, indem ſich der Nachbar dagegen verwahrt und nicht duldet, daß ihm das nach der Kalkung mit Kalk geſättigte Waſſer (wenn auch in ſpärlicher Menge) in ſeinen Teich abgeleitet werde.) Leider gehört auch dieſer Teich zu jenen, worin ſich die Fiſchegel in den letzten Jahren in unge⸗ heuerer Menge vermehrt haben. Doch der oben geſchilderte Umſtand hindert uns, dieſe Ka⸗ lamität durch Kalkung zu bekämpfen. Infolgedeſſen wimmelt es auch daſelbſt von unzähligen Fiſchegeln. Dieſer Teich iſt 5 ha groß, hat eine hinreichende Tiefe, einen aus oben ge⸗ legenen Quellen ſich anſammelnden ausgiebigen Waſſerzufluß. Es überwintern daher daſelbſt die Fiſche unbedingt ſicher und gelangen ſtets erſt im Frühjahre zur Abfiſchung. Eine Aus⸗ lagerung der Fiſche wurde auch in den ſtrengſten Wintern nicht beobachtet. Der abgelaufene (1903/04) Winter war bekanntlich in ganz Mitteleuropa und jo auch bei uns in Böhmen ein milder und wenn auch die Teiche von Ende November bis Mitte Februar zugefroren blieben, fo hatten wir doch öfters Tauwetter, jo daß ſowohl der Zufluß als auch der Ab- fluß, ſpeziell in dieſem Teiche, immer funktionierten. Der größte und einzige Froſt war —15 C. Trotz dieſer für die Ueberwinterung der Fiſche überaus günſtigen Witterung tft im Nachwinter, alſo Ende Februar, eine Auslagerung der Brut in dieſem Teiche erfolgt. Dieſer Auslagerung iſt ſogar ein Tauwetter vorangegangen. Das durch den Zapfen und den Aus⸗ lauf abgehende Waſſer war abſolut geſund, geruchlos und es überraſchte mich nicht wenig, als mir die Meldung von der Auslagerung der Brut erſtattet wurde. An Ort und Stelle über- zeugte mich das maſſenhafte Erſcheinen der Brut bei den Wuhnen, daß hier ein Fiſchaufſtand oder eine Auslagerung wirklich vorliegt. Ich ließ die Brut herausnehmen und überzeugte mich, daß die Brut nicht die bekannten Merkmale der Auslagerungskrankheit trägt, ſondern von Fiſchegeln buchſtäblich ausgeſogen iſt. Sie war ganz abgemagert, hatte ein krankhaftes keil⸗ förmiges Ausſehen und jedes Stück war mit roten Pünktchen und vielen ſtecknadel⸗ kopfgroßen, gelbgrauen Warzen, die ich für vernarbte Saugorte halte, bedeckt. An vielen Stücken waren die Fiſchegel noch feſtgefreſſen. Die in einigen Wochen darauf folgende Abfiſchung ergab ein klägliches Reſultat. Es gab ſehr wenig Brut, trotzdem im Sommer die Brut überaus reichlich zum Vorſchein gekommen war; die vorhandene war von Fiſchegeln ganz abgemartert und krank. Dagegen wimmelte es in der Fiſchſtätte und Schlägelgrube von einer ungeheuren Menge von Fiſchegeln und ſo vermute ich, da wahrhaft keine andere Urſache der Auslagerung da war, daß die Brut, durch unausgeſetzte Beunruhigung, Blutverluſt und vielleicht auch durch Uebertragung einer Infektion krank gemacht, zum Aufſtande gebracht wurde. Dieſe Anſicht bekräftigt auch der Umſtand, daß die Generationsfiſche, da ſie ja den Fiſchegeln widerſtehen konnten, nicht ausgelagert und auch bei der Abfiſchung bis zum letzten Stück und vollkommen geſund vorhanden waren. Schlüſſelburg. Theodor Mokäy, Forſtmeiſter und Domänenadminiſtrator. *) Wenn es möglich iſt, das Waſſer nach der Kalkung etwa 14 Tage lang im Teiche ſtehen zu laſſen, ſo wird ſich das ätzende Kalkhydrat durch die Kohlenſäure aus der Luft und im Waſſer in unſchädlichen kohlenſauren Kalk verwandelt haben; dann kann eine Ableitung in die Teiche des Unterliegers ohne Schaden erfolgen. D. Red. 246 VI. Bericht über den teichwirtſchaftlichen LSehrkurfus: 1904 an der Verſuchsſtation in Trachenberg. Der diesjährige teichwirtſchaftliche Lehrkurſus an der Verſuchsſtation in Trachenberg wurde in der Zeit vom Montag, den 6. bis einſchließlich Freitag, den 10. Juni von dem Leiter der Station, Herrn Dr. Hoffbauer, abgehalten und am Montag, den 6. Juni, nachmittags um 4 ½¼ Uhr im Ausſtellungszimmer der Station mit Worten der Begrüßung und dem Ausdruck der Freude über die rege Beteiligung vom genannten Herrn eröffnet. Von den 30 angemeldeten Teilnehmern waren 28 erſchienen, die ſich in Bezug auf ihre Heimat wie folgt verteilen: Provinz Schleſien 20, Königreich Sachſen 4, Provinz Oſtpreußen 1, Provinz Brandenburg 1, Provinz Schleswig⸗Holſtein 1 und Deutſch⸗Böhmen 1 Teilnehmer. Der einleitende, rein naturwiſſenſchaftliche Vortrag behandelte neben der Entwicklung und der Fortpflanzung insbeſondere die Anatomie, den äußeren und inneren Bau der Karpfen und der übrigen meiſt vorkommenden Süßwaſſerfiſche. Selten ſchöne Präparate, die zum großen Teil von dem Leiter der Station angefertigt ſind, machten den Vortrag zu einem ſehr intereſſanten und trugen weſentlich zum allgemeinen Verſtändnis bei. An dieſen Vortrag ſchloß ſich noch eine kurze Charakteriſtik der verſchiedenen Raſſen des Karpfen an der Hand von elf Oelbildern, die in überraſchend naturgetreuer Weiſe die hervorragendſten Vertreter in Lebensgröße darſtellen. Für den Vormittag des zweiten Tages war das Hauptthema: Die Nährtiere des Karpfens und ihre Lebensbedingungen unter beſonderer Berückſichtigung des Teich⸗ planktons, welches in natura unter dem Mikroſkop gezeigt und erklärt wurde. Am Nachmittage desſelben Tages wurde dann eine Exkurſion nach den Verſuchsteichen der Station unternommen, wo der Leiter der Station über den Zweck und die Einrichtung der umfangreichen Anlage eingehende Erklärungen gab. Einen würdigen Abſchluß fand dieſer Tag durch einen ſehr intereſſanten Vortrag des Herrn Dr. med. Roſenfeld aus Breslau über „Lebensverhältniſſe der See- und Süßwaſſertiere“. Der Vormittag des dritten Tages war hauptſächlich der Teichwirtſchaft und deren Entwicklung gewidmet. Insbeſondere wurde für eine rationelle Karpfenzucht die Aufſtellung eines praktiſchen Wirtſchaftsplans beſprochen und in eine eingehende Erörterung über die Beſetzung der Teiche und die Bedeutung verſchiedener anderer Teichnutzfiſche, wie Schleien, Forellen und Forellenbarſch eingetreten. Um ½ 4 Uhr nachmittags wurde dann eine gemeinſame Wagenfahrt nach den Teichanlagen und Hältern der Herzoglich Trachenbergiſchen Teichverwaltung in Radziunz unter Führung des Herrn Kammer⸗ rates Haaſe unternommen, zu welcher Seine Durchlaucht der Herzog von Trachenberg in liebens⸗ würdiger Weiſe Wagen geſtellt hatte. Am Morgen des folgenden Tages führte ein vonſeiten der Station bereitgeſtellter Extrazug die Teilnehmer nach den Brutteichen in Kainowe, wo nach eingehender Beſichtigung dieſer Muſteranlagen ein von Seiner Durchlaucht gebotenes Frühſtück eingenommen wurde. Ein von hier aus an Seine Durchlaucht dem Herzog von Trachenberg abgeſandtes Begrüßungs⸗ und Dankestelegramm wurde noch am ſelben Abend in liebenswürdiger Weiſe von Danzig aus beantwortet, wohin der Herzog ſich zur Teilnahme am Fiſchereirat begeben hatte. Zurückgekehrt nach Trachenberg vereinigte ſich die Teilnehmerſchaft gegen Abend wiederum im Ausſtellungs⸗ raum der Station, um einen Vortrag des Herrn Kammerrates Haaſe über den Großbetrieb und die Produktivität der herzoglichen Teichwirtſchaft zu hören. Dieſe bemerkenswerten Ausführungen aus der Praxis wurden mit großem Intereſſe verfolgt und brachten dem Herrn Vortragenden reichen Beifall und Dank. Noch am ſelben Abend hielt Herr Dr. Hoffbauer einen ſehr intereſſanten Vortrag über die Altersbeſtimmung des Karpfen an ſeiner Schuppe. Eine ganze Reihe wohlgelungener Skioptikon⸗ bilder erläuterten in ſehr markanten Zügen die Bedeutung dieſer wichtigen Forſchung für die Praxis. Der letzte Vormittag war den Fiſchfeinden und den Fiſchkrankheiten gewidmet. Nachdem Herr Dr. Hoffbauer auch dieſes Thema noch eingehend beſprochen und durch Präparate erläutert hatte, erklärte er den teichwirtſchaftlichen Lehrkurſus für beendet. Mit Worten aufrichtigen Dankes an Herrn Dr. Hoffbauer verabſchiedeten ſich die Teil⸗ nehmer voll befriedigt und in dem angenehmen Bewußtſein, viel geſehen und viel gelernt zu haben. L., Breslau. 247 VII. Nochmals die Teleſkop-Stahlrute. In Bezug auf meinen in Nr. 7 der „Allgem. Fiſchereizeitung“ angeführten Artikel gibt Herr Stork auch drei Nachteile an, nämlich: a 1. Schwierigkeit bei Einführung der Schnur 2. Quetſchung der Schnur durch Nüd- fall einzelner Teile. 3. Daß naſſe Schnur ſich beim Fliegenfiſchen nicht durchwerfen ließe. Hierzu bemerke: ad 1. Daß ich den Draht nicht einführe nach der Art, wie Herr Stork in ſeiner Preisliſte angibt und die allerdings ſehr umſtändlich iſt, ſondern geradezu umgekehrt. Man zieht die unterſte Röhre aus dem Griffe heraus, ſo daß dieſelbe feſt in dem Griffe ſitzt. Sodann faſſe man die beiden dünneren Röhren mit der linken Hand bei der Spitze und führe mit der rechten Hand den Draht durch die Spitze der dünnen Röhre hinein und wird der Draht ſofort unten an der trichterförmigen Oeffnung am Griffe von ſelbſt herauskommen. Wenn nicht, ſo führe man denſelben ſo weit in den Griff hinein, ſo daß die Spitze des Drahtes gerade an der Oeffnung ſteht. Eine drehende Bewegung des Drahtes an der Ein— führung desſelben, wird denſelben ſofort unten durch die Oeffnung bringen. Zeitdauer 2—1 Minute. ad 2. Man ſchraube unten die Kapſel ab, ſchneide von einem paſſenden Stopfen eine Scheibe und drücke dieſelbe in das Innere der Kapſel. Eine herabfallende Röhre wird nicht mehr auf das harte Eiſen, ſondern auf den weichen Kork fallen und eine Quetſchung der Schnur iſt nicht mehr möglich. ad 3. Wenn dieſer Nachteil wirklich beſtände, ſo wäre die Rute zum Fliegenfiſchen geradezu untauglich. Aber auch hier liegt die Schuld nicht an der Rute, ſondern an der Be- handlung derſelben. Bei etwa 40 maligem Gebrauche derſelben und häufig bei Regenwetter, ſo daß die Schnur total naß war, iſt mir dies niemals paſſiert. Ich warf dieſelbe (Fabrikat Stork) auf kurze und weite Entfernungen ſtets glatt durch. Als Fachmann der Eiſenbranche war ich mir bewußt, daß dieſe Rute ſehr ſorgfältig gegen Roſt geſchützt werden müßte und eine Vernachläſſigung Schaden bringen mußte. Man nehme ſofort nach beendigtem Fiſch— fange die Kapſel unten am Griffe ab und die einzelnen Röhren heraus. Dann reibe man dieſelben zuerſt mit einem trockenen Tuche ab und fette dieſelben dann mit einem in Maſchinenöl getränkten Läppchen ein. Dann ziehe man durch die Oeſe am Draht einen trockenen Baum— wollfaden durch, indem man mit der linken Hand die Röhre in drehende Bewegung bringt und mit der rechten Hand den Draht langſam herauszieht. Hierdurch wird die innere Fläche an allen Stellen trocken ſein. Dann nehme man einen in Maſchinenöl getauchten Baum— wollfaden und mache dasſelbe. Ein Roſtanſatz wird auf dieſe Weiſe niemals vorkommen. Wahrſcheinlich wird Herr Stork dies nicht ſofort getan haben, ſondern vielleicht erſt den andern Tag zu Hauſe oder noch ſpäter. Es haben ſich dann im Innern der Röhren Roſt⸗ flecken angeſetzt und da dieſe rauh ſind, ſo iſt die naſſe Schnur hieran hängen geblieben. Dies iſt nach meiner Anſicht der Grund, daß die Schnur ſich nicht mehr dur chwerfen ließ Wie hieraus erſichtlich, dürften die angegebenen Nachteile bei guter Behandlung nicht exiſtieren. Als Verbeſſerung wäre zu empfehlen: 1. Die trichterförmige Oeffnung am Griffe etwas länger zu machen und die Durchführung des Drahtes würde dann ein Kinderſpiel ſein. 2. Die Röhren innen und außen galvaniſch zu verzinken und eine Oelung braucht dann nicht mehr vorgenommen zu werden. Für jeden Beſitzer einer ſolchen Rute wäre es ſehr angenehm, wenn Herr Stork gleich— zeitig hierzu ſeine Anſicht mitteilte. Joſ. Honnerbach, Köln. VIII. Vermiſchte Mitteilungen. Auszeichnung. Seine Majeſtät der Kaiſer von Oeſterreich hat dem Fabrikbeſitzer Gerlach, Inhaber der R. Weber ſchen Daubtieralenfari in Haynau den Titel eines K. und K. Hoflieferanten verliehen. Ehrengabe. Das Magiſtratskollegium Nürnberg hat als Ehrengabe für die Fiſcherei⸗ ausſtellung an Stelle der urſprünglichen 100 Mk. nunmehr 500 Mk. bewilligt. 248 — —-—: — Bodenſeefiſcherei. Die Konferenz der Bevollmächtigten der Uferſtaaten in Angelegenheit der Bodenſeefiſcherei wird am 11. Juli in Arbon ſtattfinden. Lachsfang im Neckar. Vielfach wird behauptet, man ſolle den Einſatz von Lachsbrut in den Neckar unterlaſſen, da Erfolge nicht mehr erzielt würden und in den Neckar gleichwie in den Main keine Lachſe mehr aufſtiegen. Dieſer Behauptung widerſprechen Tatſachen und kann dieſelbe an der Hand zuverläſſigſter Notizen widerlegt werden. Für heute jet angeführt, daß der Itterbach, Seitenbach des Neckars bei Eberbach, in den letzten Jahren folgende Lachsfänge geliefert hat: 1899 8 Stück Lachſe 54 Pfd., 1900 37 Stück Lachſe 280 Pfd., 1901 15 Stück Lachſe 82 Pfd., 1902 15 Stück Lachſe 217 Pfd., 1903 40 Stück Lachſe 332 Pfd. Dieſes iſt die Lachsablieferung von einem Fiſcher. Aus gleichem Bach erhielt ein weiterer Fiſcher jährlich etwa noch 40 bis 50 Pfd. Im Neckar ſelbſt — von Neckargerach abwärts bis Heidelberg — werden laut Gewährsmann etwa noch weitere 250 Pfd. gefangen. Von hier aufwärts fehlen noch die Notizen (Elzbach). Bei Hirſchhorn, Großherzogtum Heſſen, dürfen in dem Laichsbache, Seitenbach des Neckars, die Lachſe erſt nach der Laichzeit gefangen werden und erhielt betreffender Fiſcher nach der Laichzeit etwa 150 Pfd. Nach der Laichzeit verlaſſen die Lachſe den Lachsbach baldigſt, ſo daß verhältnismäßig nur noch wenige gefangen werden. Mein Gewährsmann ſchätzt den Fang von Lachſen im Neckar mit Seitenbächen, von Neckargerach abwärts bis Heidelberg, etwa auf 7 bis 8 Zentner jährlich und ſind die Lachſe nach ihm ſeit den vorgenommenen Beſetzungen wieder in der Zunahme. Der Lachs würde in den Lachsbach noch zahlreicher einſteigen, wenn nicht die Mündung dieſes vorzüglichen Forellen⸗ baches durch die Seidenfärberei André ſo ſehr verunreinigt würde. Die Großherzoglich Heſſiſche Regierung, ſowie der ſo rührige Fiſchereiverein für das Großherzogtum Heſſen könnten gewiß hier Abhilfe ſchaffen. Im Intereſſe der Hebung der Neckarfiſcherei wäre dieſes höchſt wünſchenswert und verdienſtvoll! Gr. H Der Lachsfang im holländiſchen Rhein im Jahre 1903. (Nach dem Bericht von Ten Houten und Co., Kralingſche Veer.) Die Hoffnungen, welche ſich an die beſſeren Erträge des Vorjahres und auch an den in den erſten Monaten des Jahres 1903 verhältnismäßig guten Ausfall der Lachsfiſcherei knüpften, ſind nicht in Erfüllung gegangen. Die Fiſcherei auf Sommerlachſe und beſonders die auf Jakobslachſe war im Vergleich zum Vorjahre ſchlecht und das Geſamtergebnis der verſchiedenen Zufuhrplätze betrug im Jahre 1903 nur 34 970 Lachſe gegen 37 300 in 1902. Im Jahre 1901 wurden allerdings nur 31 811 und im Jahre 1900 nur 27 477 Stück Lachſe gefangen. Die Ziffern beziehen ſich auf die Zufuhren der ſämt⸗ lichen Fangplätze: Kralingſche Veer, Ammerſtol, Dordrecht, Hardingsveld, Gorinchem und Woudrichem. Der Hauptmarkt iſt Kralingſche Veer. Die Fiſcherei war 1903 durchweg durch Regen und Sturm ungünftig beeinflußt, doch war der Waſſerſtand das ganze Jahr hindurch günſtig, auch durch Eis wurde die Fiſcherei nur im Januar etwas gehindert. Nach Ablauf der Schonzeit (16. Auguſt bis 15. Oktober) nahm nur eine Geſellſchaft den Lachsfang wieder auf, die übrigen blieben den ganzen Herbſt über untätig. Die Anzahl Maifiſche, die in den holländiſchen Fangorten zugeführt wurden, betrug in dieſem Jahre 71 531 Stück gegen 95 971 im Jahre 1902. Auch der Maifiſchfang litt unter dem ungünftigen Wetter. Beſonders im April vertrieb der Sturm die Maifiſche von der Rheinmündung. Der Störfang belief ſich auf 70 Stück gegen 78 im Vorjahre. Ueber die Fleiſchfarbe der Forellen. Zu dieſem Artikel in Nr. 11 der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“ möchte ich folgendes beitragen: Beim Angeln auf Forellen in verſchiedenen Gebirgsbächen habe ich recht oft die Erfahrung gemacht, daß von den gefangenen Bachforellen (ſämtlich salmo fario angehörig) ein Teil rötliches — roſarotes — Fleiſch aufwies, der größte Teil aber weißes. Zuerſt war ich der Anſicht, es mit zwei Arten zu tun zu haben. Da das aber ausgeſchloſſen war, ſo kam ich durch weitere Nachforſchungen zu der Ueber⸗ zeugung, daß die Forellen, welche ihren regelmäßigen Standort an dunklen Stellen, z. B. in Kanälen, unter hohlen Ufern oder dichtem Gebüſch ꝛc. hatten, ſchon äußerlich dunkler gefärbt waren, als ſolche, deren Standort mehr dem Tageslichte ausgeſetzt war; und dieſe dunkel gefärbten Forellen hatten das roſarote Fleiſch, die anderen weißes. Ich habe oft aus Kanälen und einmal aus einem im Waſſer liegenden bodenloſen Faſſe Forellen geangelt, die faſt 249 ſchwarz gefärbt waren d daß die roten Tupfen kaum zu erkennen waren. Der Anblick eines ſolchen Fiſches war keineswegs ein ſchöner; auf den erſten Blick glaubte man eine Quappe aus dem Waſſer gezogen zu haben. — Faſt regelmäßig trat aber der merkwürdige Fall ein, daß dieſe gefangenen, dunkel gefärbten Forellen nach kurzer Zeit, vielleicht eine Stunde nach dem Abnicken, im Fiſchkorbe die dunkle Farbe verloren und entweder ganz die Farbe der anderen Forellen angenommen hatten oder doch ſcheckig gefärbt waren. Ich habe zuweilen Mühe gehabt, die ſchwarz aus dem Waſſer gezogenen Forellen unter den anderen wieder heraus zu finden. Das Fleiſch dieſer im Tode verfärbten Brünetten war aber roſarot. Damit glaube ich beſtimmt annehmen zu können, daß lediglich ein längerer dunkler Standort der Forelle die Urſache zu ihrem dunklen Kleide und ihrem roſaroten Fleiſch tft. Oberlahnſtein a Rh. H. Prüſer. Preisangeln. Zur Feier des 25 jährigen Jubiläums des Lothringiſchen Fiſchereivereins veranſtaltet der Metzer Angelfiſchereiverein am 24. und 25. Juli in Metz ein internationales Preisangeln, verbunden mit Volksfeſt und Volksbeluſtigungen. Das Preisangeln dauert von 5 bis 7 Uhr Nachmittags. Die Anzahl der Teilnehmer iſt für jeden Tag auf 300 be- ſchränkt. Anmeldungen mit beigefügtem nicht rückzahlbarem Teilnehmerbetrag von 2.50 Mk. nehmen Herr H. Haug, Metz, Friedenſtraße 3 und Herr C. Collin, Metz, Oberſaalſtraße 27, bis zum 15. Juli entgegen. Rumäniſche Fiſche in Deutſchland und Oeſterreich. Aus dem Berichte der K. K. Deiterr.- Ungar. Konſularämter über das Jahr 1903 entnehmen wir, daß eine Berliner Firma in dem Berichtsjahr aus Braila lebende Fiſche in eigens konſtruierten Schlepps donauaufwärts nach Deutſchland und ebenſo auch eine ungariſche Firma lebende Fiſche nach Ungarn expediert hat. Der Export an friſchen Fiſchen aus Braila nach Oeſterreich-Ungarn betrug im Berichts jahre 823 200 kg. Patentanmeldung. Klaſſe 45 h. F. 17751. Wagen zum Befördern lebender Fiſche mit in Abteile geteiltem Waſſerbehälter und Waſſerumlauf. Hermann Fritſche, Berlin, Neue Friedrichſtraße 4. Der Fiſchverkaufstag zu Wien am 30. Mai 1904. Zum dritten Male bereits veranſtaltete der Oeſterreichiſche Fiſchereiberein den Fiſchverkaufstag, eine Inſtitution, die, wie die diesjährige Beteiligung erwies, ſich nach und nach geradezu zu einem Bedürfnis für das zucht⸗ und handeltreibende Fiſchereiweſen in Oeſterreich ausgeſtalten wird. Aus allen Teilen des Reiches, ſowie aus dem Ausland waren Intereſſenten erſchienen in der Abſicht, Geſchäfte zu erledigen, Abſchlüſſe zu bewirken und fiſchereiliche Fragen zu erörtern. Der Präſident des Oeſterreichiſchen Fiſchereivereins, Herr Franz von Pirko, konſtatierte, daß der Oeſterreichiſche Fiſchereiverein jehr wohl wußte, der Fiſchverkaufstag werde auch in dieſem Jahre keine namhaften Umſätze aufzuweiſen haben, denn die ungeklärte Karpfenzollfrage gegenüber Deutſchland hat die deutſchen und infolgedeſſen auch die öſterreichiſchen Händler ver⸗ anlaßt, ihre Abſchlüſſe trotz der höheren Preisforderung ſeitens der Produzenten vorzeitig ſchon zu Beginn des Jahres zu bewerkſtelligen. Böhmen hat ſeinen Karpfenausfang verſchloſſen und es liegt daher nur ein Geſamtangebot von zirka 15 000 Zentnern Karpfen vor, gegenüber einer Nachfrage von zirka 20 000 Zentnern. Es herrſcht ſomit Mangel an Ware. Herr Haempel (Malec) beantragt eine Ausſprache ſeitens der Händler und Produzenten und bittet beide Teile, ſich mit Vertrauen entgegenzukommen, um es möglich zu machen, den Fiſchkonſum zu erweitern, der in Wien bedauerlicherweiſe jedes Jahr geringer wird. Herr Burda (Wien) weiſt mit Befriedigung darauf hin, daß es heute in einer Vor⸗ beſprechung gelungen iſt, in der ſo wichtigen Fiſchzollfrage ein einheitliches Vorgehen der Fiſchproduzenten mit der Genoſſenſchaft der Fiſchhändler zu erzielen. Es ſei gemeinſam ein hoher Zollſchutz gegen Deutſchland und Rumänien, hingegen zollfreie Einfuhr des ruſſiſchen Zanders anzuſtreben. — Herr Ott (Eger) weiſt auf die übermäßig teure Fracht hin und ſchreibt dieſem Umſtande die Folge zu, daß der Fiſchhandel ſo darniederliege. — Herr Haempel (Malec) ſpricht über die Transportverhältniſſe. — Dieſelbe Beſſerung, die wir beim Eiſen⸗ bahntarife anſtreben, wünſchen wir auch bezüglich der Verzehrungsſteuer. — Vorſitzender von Pirko bittet nach lebhafter Debatte um Abſtimmung über den geſtellten Antrag: Er⸗ mäßigung der Verzehrungsſteuer für die öſterreichiſchen Kulturfiſche — hingegen eine Erhöhung 250 derſelben auf ausländische tote Fiſche mit Ausnahme von ruſſiſchem Zander. Dieſer Antrag- wird einſtimmig angenommen. Unter ebenſo zahlreicher Anteilnahme erfolgte ſodann um 3 Uhr nachmittags die kor⸗ porative Beſichtigung der neuen Wiener Fiſchmarkthallen auf dem Franz⸗Joſephskai ſowie der dortſelbſt eingerichteten Kühlanlagen. Durch das Entgegenkommen der ſtädtiſchen Marktbehörden war es den Teilnehmern auch ermöglicht, die modernen Kühl⸗ und Gefrieranlagen, welche allgemeine Bewunderung erregten, einer eingehenden Beſichtigung zu unterziehen. Sodann hatte Herr Hofrat Dr. Kaltenegger die Freundlichkeit, ſeinen in Gemeinſamkeit mit Dr. Ritter von Lorenz erfundenen automatiſchen Fiſchtransportapparat „Hydrobion“ vorzuführen, deſſen tadel⸗ loſe Funktion alle Intereſſenten hoch befriedigte. Damit fand der diesjährige Fiſchverkaufstag ſein Ende. Pelecus cultratus (L.) von Roſſitten auf der Kuriſchen Nehrung. Vor einigen Wochen (23. Mai) erhielt ich durch Herrn Thienemann, den Vorſteher der „Vogel⸗ warte“ in Roſſitten, für unſere zoologiſche Sammlung fünf wohlkonſervierte Exemplare des Sichlings (Pelecus cultratus), welches im April ds. Is. bei Roſſitten gefangen find. Das größte Exemplar mißt 29 em, eines 26, zwei 19 und eines 18 cm in der Länge. Die Erkennung der Spezies iſt nach dem eigentümlichen Verlauf der Seitenlinie, nach der langen, ſichelförmigen Geſtalt der Bruſtfloſſen und der aufgekippten Schnauze leicht. Ueber die geographiſche Verbreitung des Sichlings in Deutſchland, mit der ich mich während der letzten Monate ziemlich eingehend beſchäftigt habe, enthält die ichthyologiſche Literatur manches Unrichtige, wie ich ſchon im Sitzungsbericht der Berliner Naturf.-Freunde vom 8. März 1904, S. 43 ff., betont habe. Nach Wittmack ſoll dieſer Fiſch in der Landdroſtei Lüneburg vorkommen und dort laichen; nach meinen Erkundigungen iſt dieſe Angabe unbegründet. Auch im Elbe⸗ und ſogar im Odergebiet habe ich ihn bisher nirgends mit Sicherheit als ftän- digen Bewohner nachweiſen können. Nach Bade, „die mitteleuropäiſchen Süßwaſſerfiſche“, Berlin 1901, I, S. 175—177, tft Pelecus cultratus „ein Oberflächenfiſch der Oſtſeehaffe, bewohnt aber auch die ſüßen Gewäſſer von Oſteuropa bis zur Oder.“ Trotz vielfacher Be⸗ mühungen konnte ich ihn weder im Stettiner Haff noch im Mittellauf der Oder feſtſtellen. Herr Dr. P. Schiemenz hat ihn niemals im Stettiner Haff, der bekannte Fiſchzüchter Hübner zu Frankfurt a. O. niemals in der mittleren Oder gefangen, ſo daß ich bezweifeln muß, ob er überhaupt im Odergebiet dauernd vorkommt. (Ueber den Greifswalder Bodden ſiehe meine Bemerkungen a. a. O.) Der Sichling iſt offenbar ein charakteriſtiſcher Bewohner des öſtlichen beziehungsweiſe ſüdöſtlichen Europa, namentlich des Schwarzen Meeres und der mit ihm zuſammenhängenden Ströme. Hier ſcheint er eine Hauptnahrung des Zanders zu bilden. In der Donau hat man ihn aufwärts bis Regensburg beobachtet, doch iſt er hier ſchon ſehr ſelten. In Nord deutſchland ſcheint er nur das Friſche und das Kuriſche Haff nebſt den angrenzenden Teilen der Oſtſee und den zugehörigen Flüſſen dauernd zu bewohnen. Berlin, Kgl. Landwirtſchaftliche Hochſchule, zoologiſche Sammlung. Prof. Dr. A. Nehring. Nordiſche Fiſchereiausſtellung. In den Tagen vom 9. bis 24. Juli cr. findet in Marſtrand an der ſchwediſchen Kattegatsküſte eine Fiſchereiausſtellung, verbunden mit einer Verſammlung nordiſcher Fiſcher, ſtatt. Die Ausſtellung umfaßt nur Seefiſcherei und zerfällt in vier Gruppen: a) Fiſchereifahrzeuge und Motore; b) Ausrüſtungsgegenſtände für Fiſchereifahrzeuge; e) Fiſchereigeräte und deren Modelle; d) anderes zum Fiſchereigewerbe Ge⸗ hörende. Zur Verunreinigung der Sprotta teilt das „Sprottauer Wochenbl.“ mit: Der Königliche Landrat Herr von Klitzing hat auf ſeine Verantwortung den Betrieb der Stärke⸗ fabrik Wichelsdorf am geſtrigen Dienstag mittag einſtellen laſſen. Der Betrieb ſoll nicht eher wieder aufgenommen werden, bis ſämtliche Klärbaſſins gründlich gereinigt worden ſind. Der Fiſchbeſtand in der Sprotta iſt auf Jahre hinaus vernichtet. Kleine und große Fiſche bis zum Gewichte von 8 Pfund und darüber mußten den ſchädlichen Subſtanzen, die auf der Sprotta trieben, unterliegen. 251 — XX. Vereinsnachrichten. Württembergiſcher Anglerverein. Vorſtandsſitzung am 25. Mai 1904 im „Hotel Viktoria“. — Der Vorſitzende gibt von der Einladung des Württembergiſchen Landes⸗ fiſchereivereins zur Hauptverſammlung Kenntnis, was dankend ver- nommen wird. Die Herren Apotheker Seeger, Herr Hofacker und Herr Morhart erklären ſich bereit, den Verein zu vertreten. — Wegen Fiſch⸗ einſatzes im Neckar bei Untertürkheim und Eßlingen wird beſtimmt, eine größere Anzahl zweiſömmeriger Regenbogenforellen neben dem vorgeſchriebenen Einſatz mit einzuſetzen, wobei bekanntgegeben wird, daß ſich der vorjährige Einſatz von Regenbogenforellen bei Untertürk⸗ heim ſehr gut entwickelt hat. Es wurden davon einige Exemplare, welche in beſtem Zuſtande waren, in letzter Zeit dort gefangen. Die zuſammengeſtellte Liſte über Angelgelegenheiten für Mit⸗ glieder wird zum Drucke übergeben. Entgegen früherem Beſchluſſe iſt die Eßlinger neue Strecke in der Angelkarte für 10 Mk. eingeſchloſſen, dagegen ſind für die Köngener Strecke bei Herrn Fiſcher Meier beſondere Karten zu löſen, die derſelbe den Mitgliedern billigſt ablaſſen wird, ſo daß die Geſamtausgabe keine höhere iſt. Monatsverſammlung am 6. Juni 1904, „Hotel Viktoria“. Der Vorſitzende eröffnet die Verſammlung mit einem Bericht über die Hauptverſammlung des Württembergiſchen Landesfiſcherei⸗ vereins. Unſere Mitglieder folgten den Verhandlungen mit dem größten Intereſſe. Namentlich waren es die Punkte: Reinhaltung des Waſſers, Fiſchereirechte der Müller, Fiſcherkarte, Berück- ſichtigung ſeitheriger Pächter bei Neuverpachtung, an welchen reger Anteil genommen wurde. Wegen der Fiſchereirechte der Müller war ſeitens unſeres Vereins ein Antrag geſtellt, es möchten zum Schutze der jeweiligen Fiſchwaſſerbeſitzer die Mühlkanäle in den Gemeindefiſchwaſſern den letzteren einverleibt werden. Seitens der Sachverſtändigen wurde betont: Genügender Schutz biete der § 12 des Fiſchereigeſetzes, ſowie S 7 der Verfügung des Miniſteriums vom 1. Juni 1904, wonach das Abſchlagen von Waſſerläufen mindeſtens 48 Stunden vorher dem Fiſchereiberechtigten anzuzeigen iſt. Wegen der Fiſcherkarte waren die Anſichten geteilt — unſer Verein wird dieſen Gegenſtand in einer nächſten Monatsverſammlung weiter beſprechen. Der Vorſitzende übergibt hierauf Herrn Grieſinger das Wort zu ſeinem Vortrag: „Die ge— fiederten Fiſchräuber.“ Der Vortragende ſchildert in feſſelnder Weile Leben und Treiben von Waſſerſchmätzer, Waſſerhuhn, Bläßhuhn, Rohrdommel, Rabe, Storch, Eulen, Reihern, Eis vögeln ꝛc. und erntet reichen Beifall. Er will verſchiedene der genannten Vögel eigentlich eher als Fiſch⸗ liebhaber bezeichnen, doch ſind manche der Anweſenden der Anſicht, daß ſie den Namen Fiſch⸗ räuber ſehr wohl verdienen, wenn man auch die munteren Weſen am Waſſer nicht ganz miſſen möchte. Hieran ſchloß ſich ein intereſſanter Austauſch von Beobachtungen während des Angelns. Anläßlich ſeines Vortrages ſtiftete Herr Grieſinger ein Buch über unſere einheimiſchen Vögel und verſpricht ſeinen Vortrag zur Bibliothek zu ſtiften. Unſere Bibliothek wurde ferner ergänzt durch die Werke: „Waſſerpilze und Kalkreinigung“ von Schreib und „Fiſchwege und Fiſchteiche“ von Gerhardt. Dieſe, wie auch die hervorragenden Werke von Herrn Prof. Dr. Hofer und Herrn Dr. K. Heintz, werden den Mitgliedern zu eifrigem Studium und unentgeltlicher fleißiger Benutzung empfohlen. Die Verſammlung endigte um 11 Uhr, woran ſich noch eine weitere Stunde gemütlichen Zuſammenſeins ſchloß. Am Montag, den 4. Juli findet im Vereinslokal, abends 8 Uhr, die nächſte Monats- verſammlung ſtatt. Hiebei wird Herr Lehrer Grieſinger im Anſchluß an ſeinen letzten Vortrag über „Die Fiſchfeinde der Inſektenwelt“ ſprechen. Wir laden zu zahlreicher Beteiligung ein und machen gleichzeitig darauf aufmerkſam, daß bei günſtigem Wetter je Montags und Donnerstags, nachmittags von 5 Uhr ab, in Untertürkheim Uebungen im Fliegenfiſchen abgehalten werden. Mit „Petri Heil!“ Der Vorſtand. Badiſch⸗ Unterländer Fiſchereiverein. General verſammlung vom 22. Mai 1904. Der J. Vorſitzende, Graf Viktor von Helmſtatt, eröffnete gegen 2 Uhr die von etwa 60 Perſonen beſuchte Verſammlung. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde in ehrender Weiſe des verſtorbenen langjährigen Ehrenmitgliedes des Vereins, Finanzminiſter Dr. Buchenberger, ſowie des verſtorbenen langjährigen Vorſtandsmitgliedes Georg Fries gedacht. Leidender Geſundheit wegen legte der Vereinsſekretär, Bürgermeiſter Wittmann, ſein Amt nieder. Das Ehrenpräſidium der Verſammlung übernahm Miniſterialrat Seubert. Der I. Vorſitzende, Graf von Helmſtatt, er- ſtattete den Rechenſchaftsbericht über die Zeit ſeit der letzten Generalverſammlung am 5. Mai 1904. Der Verein zählte am 22. Mai 1904 38 forporative und 155 perſönliche Mitglieder. Die Jahres⸗ beiträge betrugen im Jahre 1903 648 Mk. Die Geſamteinnahmen 1903 betrugen 5162.63 Mk., die Geſamtausgaben 4732.32 Mk. 252° = Zur Hebung des Fiſchbeſtandes durch Vermittlung von Brut und Eiern mit Staatszuſchuß, Beſetzungen mit Sömmerlingen und mehrjährigen Beſatzfiſchen wurden ſeit 1901 in den Neckar ein⸗ geſetzt an Karpfen 22 800, Aale 1000, in die Tauber an Karpfen 9800, darunter zweijährige Fiſche. Von Salmoniden, zu deren Erbrütung am Unterneckar Bruttröge koſtenlos zur Verfügung geſtellt wurden, wurde zur Beſetzung von Bachläufen und Weihern ſeit 1901 an Bachforelleneiern⸗ und „Brut durch den Verein vermittelt 948 500 Stück, an Sömmerlingen und Jährlingen der Bach⸗ forelle 14935, an ſolchen der Regenbogenforelle 22 295 Stück durch den Verein eingeſetzt. Leider ſind die Beſtrebungen des Vereins, die Fiſchzucht und deren volkswirtſchaftlichen Wert volkstümlich zu machen, in den landwirtſchaftlichen Winterſchulen, bei den Entenhaltern, Wieſen⸗ wäſſerern und Müllern, ſowie bei Forſtmännern und Jägern vielfach auf geringes Entgegen- kommen, teils auf direkten Widerſtand geſtoßen. In erfreulicher Weiſe iſt der Einfluß des Vereins bei Fiſchereigenoſſenſchaften und Fiſchereiintereſſenten geſtiegen. Nach Erſtattung des Rechenſchaftsberichtes hielt Herr Prof. Dr. Hofer⸗München einen Vor⸗ trag über die Regelung der Fiſchereiverhältniſſe des mittleren Mains zwiſchen Bamberg, Wertheim, Aſchaffenburg und daran anſchließend über die Bewirtſchaftung, ſowie Beſetzung offener Gewäſſer mit geeigneten Fiſchen, unter beſonderer Bezugnahme auf den Neckar. Prof. Hofer wies darauf hin, daß Main und Neckar außerordentlich vieles gemeinſam haben. Die Hebung des Fiſchbeſtandes im unterfränkiſchen Main innerhalb der letzten vier Jahre ſei beſonders der Begründung des dortigen Fiſcher⸗ und Schifferverbandes zu verdanken. Der Vortragende verlieſt die knapp gehaltenen Statuten des Verbandes und gibt ein Bild, was für Beträge im Jahre 1903 zur Verfügung ſtanden und wofür dieſelben verwendet wurden. Außer den Einſetzungen von zweiſömmerigen Karpfen, Aal brut, Zandern und Forellenbarſchen hat man 111 Buhnen (Schifferzeilen) durch Schlitze geöffnet und durch zweiſömmerige Karpfen beſetzt. Redner empfiehlt dieſes Verfahren auch für den Neckar. Vor Beſetzung mit Regenbogenforellen warnt er, da noch keine abſchließenden Reſultate über den Erfolg vorliegen. Beſonders warm empfiehlt Prof. Hofer auch für den Neckar den Zuſammenſchluß zu einer einzigen wirtſchaftlichen Einheit, durch Gründung von Genoſſenſchaften, die durch Berufs- fiſcher in einem Ausſchuß vertreten ſind. Gemeinſame Arbeit und Vertretung erziele ganz andere Erfolge, als wenn die Kräfte zerſplittert würden. a Der Vorſitzende dankte für den hochintereſſanten Vortrag. Zum Zeichen des Dankes er⸗ hoben ſich die Anweſenden von ihren Sitzen. Es ſchloß ſich an den Vortrag eine Diskuſſion, in der beſonders die Frage der Beſetzung mit Spiegel- oder Schuppenkarpfen, ſowie die Frage der Verunreinigung der Flüſſe und die entſprechenden Maßregeln dagegen, ſowie die Anlage von Schonrevieren lebhaft erörtert wurden. Nach Schluß der Debatte wurde die Vorſtandſchaftswahl durch Akklamation vorgenommen. Der Vorſtand beſteht aus: Graf Viktor von Helmſtatt, Neckarbiſchofsheim, I. Vorſitzender; E. Kauffmann, Heidelberg, II. Vorſitzender; G. Eder, Fiſcher, Heidelberg; Freiherr Adolf von Göler, Schatthauſen; J. Grimmer, Fiſchzüchter, Unterſchupf; Prof. Dr. Lauterborn, Heidelberg; Prof. Meixner, Pforzheim. Der Vorſtand iſt auf drei Jahre gewählt. Auſchließend an die Generalverſammlung wurde eine Beſichtigung der Fiſchzucht des Herrn Dill in Handſchuhsheim ausgeführt. Verein Deutſcher Teichwirte. Am 5. Juni cr. hielt der Verein Deutſcher Teichwirte in Magdeburg eine Verſammlung ab. Der Vorſitzende, Herr Rittergutsbeſitzer Schirmer-Neuhaus, eröffnete die ſehr gut beſuchte Ver⸗ ſammlung. Nach Begrüßung der erſchienenen Mitglieder und Gäſte (u. a. Oberfiſchmeiſter Mierau⸗ Magdeburg, Dr. Brühl⸗Berlin (vom Brandenburgiſchen Fiſchereiverein) wurde zunächſt einiges über Perſonalien, Eintritt und Abgänge, mitgeteilt und beſonders des vortrefflichen Wirkens der vom Verein eingerichteten Fiſchſatzbörſe gedacht. Gelegentlich eines notwendigen Neudrucks der Statuten wird zugleich eine Abänderung einzelner Paragraphen beſchloſſen. Das „Korreſpondenzblatt für Fiſchzüchter“ wird mit einſtimmigem Beſchluſſe aufgegeben. Die Zahl der Beiſitzer wird von zwei auf ſechs aus den verſchiedenſten Teilen des Deutſchen Reiches ergänzt. Für Herrn Baron Wede⸗ meyer tritt Herr Rittmeiſter Ebert. Quollsdorf (Königreich Sachſen) ein. Für Frhrn. von Gärtner wird Herr Rittergutsbeſitzer Gropius⸗Janikov (Pommern) gewählt. Herr Oberförſter Rein über⸗ nimmt die Kaſſenführung, vorbehaltlich der Genehmigung ſeiner Behörde. Als Beiſitzer werden die Herren Conze-Sarlhuſen, Oekonomierat Haack-Hüningen und Dr. Kluge - Halle a. S. gewählt. Den erſten Vortrag hielt Herr Dr. Schulz⸗Diesdorf in Altmark über das Thema: „Unter welchen Verhältniſſen gedeiht die Schleie am beſten und wie viel Teiche ſind zur Zucht derſelben erforderlich, um baldmöglichſt die kleinen, jo beliebten Speiſefiſche zu erzielen.“ Dr. Schulz riet, betreffend Waſſer- und Bodenbehandlung, die Kultur ähnlich wie die des Karpfen zu handhaben. Die Beſatzſtärke kann aber auf das Dreifache geſteigert werden, um Viertelpfundfiſche zu erreichen. Karpfen können mit Schleien nach wie vor zuſammen gezüchtet werden, ebenſo kann gegebenenfalls die Forelle, die nicht Nahrungskonkurrent iſt, mitgehalten werden. Ein Laich- und ein Brutſtreck⸗ teich iſt erforderlich; alles andere iſt zu handhaben wie vorher üblich. Der Korreferent, Herr Wobſt⸗Staersbeck, hat ſich ſeit Jahren überzeugt, daß die Schleien ſich überall zum Laichen ent⸗ ſchließen. Herr Wobſt ſetzt die Laicher zu einſömmerigen Karpfen. Am beſten ſagt der Schleie ſchlammiger Boden zu. Zur Diskuſſion erwähnt Herr Oekonomierat Haack, daß ihm das Dubiſch⸗ 258: verfahren nicht vorteilhaft erſcheine. Herr Dr. Schulz gibt der Anfrage gegenüber an, daß er gute Erfahrungen dabei gemacht und nach wenigen Wochen 6 bis 8 cm lange Fiſchchen erzielte. Herr Haack probiert die Zucht in allen Teicharten, flachen wie tiefen, ſchlammigen und reinen und hat jedesmal, namentlich in ſchlammigen, Erfolge erzielt. Der Vorſitzende rekapituliert und fügt ſeine eigenen weiteren Erfahrungen an. Weiterer Berichterſtatter war Herr Univerſitätsdozent Dr. Kluge⸗Halle a. S. Herr Dr. Kluge iſt durch ſeine zahlreichen Vorträge und ſeine Publikationen in der „Magdeburger Zeitung“ auch hier beſtens bekannt. In dem einſtündigen Vortrage gab der Redner eine Ueberſicht über die Löſung des jahrtauſendealten Rätſels von der Fortpflanzung des Aales. Mitte der 90er Jahre endlich löſten die italieniſchen Gelehrten Graſſi und Calandruccio das Rätſel der Entſtehung der Aale. Die Aalbrut durchläuft wie die der Neunaugen ein Verwandlungsſtadium. Aus frei im Meere treibenden Eier zogen beide Gelehrte im Aquarium dieſe Zwiſchenformen heran, ebenſo ver- mochten ſie aus der Zwiſchenform, die ſie namentlich in aus der Tiefe aufgeſtiegenen Mondfiſchen fanden, kleine Aale heranzuziehen. i Herr Wehle⸗Crenſitz erörterte das Thema: „Iſt es nötig, bei einer Lupinenfütterung des vorjährigen Striches die Lupinen zu ſchroten?“ Redner bejaht die Frage. Die Lupine muß dann mindeſtens geſchroten ſein. Für die nächſte Verſammlung wurde Leipzig oder Berlin vorgeſchlagen. Die Verſammlung wurde gegen 5 Uhr geſchloſſen. Herr Oekonomierat Haack brachte zum Schluß a 195 J auf den Vorſitzenden aus, dem das Blühen und Gedeihen des Vereins in erſter Linie zu anken ſei. Fiſchereiverein für die Provinz Poſen. Der Fiſchereiverein für die Provinz Poſen hielt am 14. Mai in Poſen unter Leilung ſeines erſten Vorſitzenden, Herrn Regierungsrat Ehrhardt⸗Bromberg, eine Vorſtandsſitzung und ſeine 16. Hauptverſammlung ab. Zu derſelben waren als Vertreter des Herrn Oberpräſidenten Herr Regierungsaſſeſſor von Oppen, für den Herrn Regierungspräſidenten Krahmer⸗Poſen Herr Regie⸗ rungsaſſeſſor Parthey, für Herrn Regierungspräſidenten von Günther⸗Bromberg Herr Regierungs- aſſeſſor von Klenck und als Vertreter der Landwirtſchaftskammer Herr Hauptmann a. D. Gropius erſchienen. Auch nahm unter andern Vereinsmitgliedern an der Verſammlung der Generalſekretär des Deutſchen Fiſchereivereins, Herr Fiſcher, teil. Der Schriftführer verlas die Hauptpunkte des Jahresberichtes für das achte Vereins- jahr. Im Anſchluß daran teilte Herr Regierungsaſſeſſor von Oppen mit, daß der Herr Ober- präſident dem Vereine eine ſtaatliche Zuwendung von 3000 Mk. erwirkt habe und gab der Hoffnung Ausdruck, das dieſe Beihilfe eine ſtändige auch für die weiteren Jahre werden möge. Es wurde hierauf der in Einnahme und Ausgabe mit 17000 Mk. balanzierende Etat für das Rechnungsjahr 1904 vonſeiten des Vorſitzenden in ſeinen Einzelheiten verleſen und von der Verſammlung genehmigt. Der Kaſſenbeſtand des Vereins betrug nach einem weiteren Berichte des Vorſitzenden am 13. Mai 1904 309.05 Mk. — Es folgten nunmehr geſchäftliche Mitteilungen. Der Mitgliederbeſtand betrug am Schluſſe des ſiebten Vereinsjahres 459 Mitglieder. Während des achten Vereinsjahres erfolgte ein Abgang von 46 Mitgliedern, dem ein Zugang von 56 Mit- gliedern gegenüberſteht, ſo daß der Verein gegenwärtig 469 Mitglieder zählt. Der Umftand, daß in der Unterbrahe und beſonders an den königlichen Mühlen in Brom- berg Lachſe gefangen werden, dieſes Fanggebiet in unmittelbarſter Nähe Brombergs liegt und von hier aus ſtändig kontrolliert werden kann, hat den Vereinsvorſtand bewogen, die nötigen Schritte zu tun, daß beim Wehr in Bralmau eine Lachsfangſtation eingerichtet iſt. Es iſt auf Veranlaſſung des Vereins dem Strommeiſter Müller in Bralmau geſtattet, in dem dort befindlichen Lachsſchon⸗ revier Lachſe zu fangen; aber nur unter der Bedingung, daß die gefangenen Lachſe in hinreichend großen Fiſchkäſten aufbewahrt werden können, bis Fiſche beiderlei Geſchlechts laichreif geworden ſind. Die Fiſche ſollen dann unter Mitwirkung des Vereinsfiſchmeiſters, dem von dem Fange Mitteilung zu machen iſt, abgeſtrichen werden, der gewonnene Laich ſoll in der Brutanſtalt Prinzenthal künſt⸗ lich erbrütet, die Brut zu Jährlingen aufgezogen und dann der Brahe übergeben werden. So dürfte mit der Zeit hier an der Unterbrahe hinſichtlich der Lachszucht eine wichtige Station entſtehen. Es hören nach einer Mitteilung des Vorſitzenden die Fälle leider nicht auf, daß Fiſchtrans⸗ porte auf der Bahn verunglücken. Der Vorſitzende erſuchte, im eigenen und im Intereſſe der ge⸗ ſamten Fiſcherei dem Vorſtande ſolche Fälle in ihren Einzelheiten zu melden, wo die Schuld offen⸗ bar auf Seite der Bahnverwaltung liegt, damit der Vorſtand dies Material benutzen kann, um wo möglich von der Eiſenbahnverwaltung hinſichtlich des Fiſchtransportes noch günſtigere Bedingungen zu erreichen. — Herr Generalſekretär Fiſcher führte bei dieſem Punkte aus, wie ſich die Bahnver⸗ waltungen immer damit zu decken ſuchen, daß die Lieferfriſt innegehalten ſei. Nach ſeiner Meinung werde die Sache erſt beſſer werden, wenn es den fortgeſetzten Bemühungen und Verſuchen gelungen ſein werde, für die Verpackung lebend verſchickter Fiſche zwedmäßigere Formen zu finden. Er ſprach die Hoffnung aus, daß ſich die Erfindung des Rumänen Kleinſchmidt' durch eine einfache Vorrichtung das Transportwaſſer auf elektriſchem Wege zu ozoniſieren, bewahrheiten möge. Nach den Nachrichten, die dieſer angeblichen Erfindung vorausgingen, wäre dann eine Verunglückung von Fiſchtransporten ſo gut wie ausgeſchloſſen. Der mit ſeinen Beſtrebungen in verſchiedenen Punkten mit der Tätigkeit des Fiſchereivereins 254 ſich deckende „Internationale Verein gegen Verunreinigung der Flüſſe, des Bodens und der Luft“ hatte den Vereinsvorſtand um bezügliche Erhebungen über die Verunreinigung von Gewäſſern innerhalb der Provinz Poſen erſucht. Der Fragebogen war vom Schriftführer nach Möglichkeit ausgefüllt und vom Vorſtande ergänzt worden. Der Vorſitzende gab bekannt, daß ſich der Fiſchereiverein an den genannten Verein mit einem jährlichen Beitrage von 3 Mk. angeſchloſſen habe. Die Bewilligung einer nachgeſuchten Beihilfe für die erſten Maßnahmen des „Bundes deutſcher Berufsfiſcher“ wurde abgelehnt, weil die Ziele dieſes Bundes mit im Rahmen des Ar⸗ beitsprogrammes des Fiſchereivereins für die Provinz Poſen liegen und die Poſener Berufsfiſcher der Förderung ihrer Intereſſen durch Anſchluß an den provinziellen Fiſchereiverein nicht minder ge⸗ wiß ſein können. Auch wurde es abgelehnt, daß der Fiſchereiverein für die Provinz Poſen dem „Bund deutſcher Berufsfiſcher“ als korporatives Mitglied beiträte, weil daraus in Hinſicht auf die Statuten des Bundes für unſeren Fiſchereiverein erſichtliche Vorteile nicht erwachſen würden. — Die Lieferung der beiden Fachzeitungen, der „Allgemeinen Fiſcherei⸗Zeitung“⸗ München und der „Fiſcherei⸗Zeitung“⸗Neudamm, wurde dahin geregelt, daß diejenigen Vereinsmitglieder, welche ihr Abonnement auf eine der beiden genannten Fachzeitungen durch den Vereinsvorſtand bewirken wollen, für die Münchner Zeitung 1 Mk. und für die höher im Bezugspreiſe ſtehende Neudammer Zeitung 2 Mk. zu zahlen haben. Den Mehrbetrag des Bezugspreiſes übernimmt die Vereinskaſſe. — Eine Lieferung von Gratisexemplaren findet fortan nicht mehr ſtatt; doch abonniert der Verein als ſolcher auf beide Blätter für ſeinen engeren Vorſtand. Der frühere Vorſitzende des Vereins, jetzige Herr Oberregierungsrat Alfred Meyer in Frank⸗ furt a. O., wurde hierauf einſtimmig und unter allgemeiner Beifallsbezeugung zum Ehrenvorſitzenden des Vereins ernannt und der Vorſtand ermächtigt, Herrn Oberregierungsrat Meyer noch ein Er⸗ innerungszeichen aus Vereinsmitteln in einer Form, welche auf die Tätigkeit des Herrn Oberregie⸗ rungsrates im Verein hinweiſt, zu übermitteln. — Nunmehr gelangten Exemplare der fertiggeſtellten „Fiſchereikarte der Provinz Poſen“ zur Verteilung. — Herr Generalſekretär Fiſcher hielt hierauf einen längeren Vortrag über „Lachsbrutausſetzungen und Lachsfang im Gebiet der Oder und Weichſel.“ — Der Schriftführer gab hierauf eine Erläuterung der Fiſchereikarte und hielt im An- ſchluſſe daran einen Vortrag „Ueber Fiſchregionen in fließenden Gewäſſern.“ — Anträge aus der Verſammlung wurden nicht geſtellt und ſo wurde die letztere vom Vorſitzenden mit einem Danke an die Vereinsmitglieder für ihr Erſcheinen und an die Herren Vertreter der Behörden, daß ſie den Verhandlungen bis zum Schluſſe gefolgt waren, geſchloſſen. Grotrian, Schriftführer. X. FJragefaſten. Frage Nr. 8. (Herr Z. in R.) Iſt ein Mühlenbeſitzer berechtigt, den zum Betriebe ſeiner Mühle dienenden Mühlgraben und auch andere mit dieſem in Verbindung ſtehende Flußteile, welche, ebenſo wie der betreffende Mühlgraben, zwecks Fiſchereinutzung anderweit verpachtet ſind, mit einem Kahne zu befahren? Hat der betreffende Fiſchereiberechtigte auch das Recht des Be⸗ fahrens des Mühlgrabens mit dem Kahne? Antwort: Das allgemeine Landrecht, deſſen waſſerrechtliche Beſtimmungen nach Art. 65 des Einführungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuche unberührt bleiben, unterſcheidet öffentliche Flüſſe, das heißt ſolche, die ſchiffbar ſind, von Privatflüſſen, das heißt ſolchen, die dies nicht ſind, und die ſtückweiſe ſchiffbaren Flüſſe find öffentliche von der Mündung an bis dahin, wo die Schiff⸗ barkeit beginnt. In einem nicht ſchiffbaren Fluſſe (Privatfluß), wozu, wenn auch nicht in allen Fällen, jo doch wohl meiſtens die Mühlgräben gehören werden, ſteht in jedem Falle dem Fiſche re i⸗ berechtigten, nicht aber jedermann das Recht zu, denſelben durch Befahren mit Kähnen zu be⸗ nutzen (Entſch. des Obertribunals vom 3. Juni 1867). Im Ufereigentum iſt ein ſolches Recht nicht begründet, auch für den Mühlenbeſitzer nicht. Dr. Hn. XI. Literatur. Fiſchereikarte der Provinz Poſen. Herausgegeben vom Fiſchereiverein für die Provinz Poſen. Dieſe Karte, durch Druck vervielfältigt durch die Firma Bogdan Giſerius in Berlin, wird vom Fiſchereiverein für die Provinz Poſen herausgegeben und iſt zuſammengeſtellt und gezeichnet vom Schriftführer des Vereins. Sie iſt im bequemen Größenverhältniſſe von 1: 300 000 gehalten und bildet eine Ergänzung zu dem ebenfalls vom Schriftführer bearbeiteten „Handbuch für Fiſcher und Fiſchereiaufſichtsbeamte der Provinz Poſen.“ Die Karte führt zunächſt ſämtliche Fiſchgewäſſer der Provinz Poſen auf, weiſt in Farbentönen auf die Strom- und Niederſchlagsgebiete der Provinz Poſen hin, kennzeichnet die Fiſchregionen und das Vorkommen, ſowie die Verbreitung der ty piſchen Fiſcharten und des Krebſes, gibt aber auch Aufſchluß über alle Einrichtungen, welche die Fiſcherei in der Provinz Poſen hemmen oder fördern, wie Karpfen⸗ und Forellenteiche, Laichſchonreviere, Fiſchbrutanſtalten, Fabriken mit ſchädlichen Abwäſſern, Aalleitern, Fiſchpäſſe, Lachs⸗ und Aalfänge, Stauweiher bei Mühlen, Turbinenanlagen und Schleuſen. 255 —ͤͤ—ů— Die Karte wird, auf Leinwand gezogen und unaufgezogen, an alle Intereſſenten auf Wunſch vom Vorſtand abgegeben. Der Preis der unaufgezogenen Karte wurde auf 1 Mk. feſtgeſetzt. Wer die Karte auf Leinwand gezogen und zum Aufhängen eingerichtet zu haben wünſcht, hat die Mehr- koſten der Vereinskaſſe zu erſtatten. XII. Fiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Bericht über den Engrosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 8. bis einſchließlich 21. Juni 1904. Karpfen fehlen am Marlte. — Die Shleizufuhr iſt trotz der niedrigen Temperatur zieulich bedeutend. Der Bedarf iſt den Witterungsverhältniſſen angepaßt niedriger, weswegen die Preiſe nicht in jedem Fall befriedigen. Juni Karpfen: Mark Juni Schleie: Mark 9. lebend, unſor tierte 63 14. lebend, klein eo ebend, gross 61 JJC 47—48 ; F ., beben SE en 63—79 Juni Schleie: Mark 15. bt! 53 CCC 58-69 8 leben?; 63 73 FV 41—47 16. „ lei IE a ARE 84 E eee ER 56—60 I t 45 — 48 CV 40—43 c 68—80 C 56 62 e e 42 —56 CCC 1 2 ends „ 679 . e n I Ne er 30—52 ot rt 42 —44 end ET. 71—85 AS EBENE Er 53— 64 e EL ee 45 NR REN A SEE 38 ebend 70-88 CCC 62—68 e , 27—40 Mindeſtabgabe 200 Stück Mark 12.— Am 6. 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Redaktion: Zoologiſches Inſtitut der Tierärztlichen Hochſchule, München, Königinſtraße. Expedition: München, Veterinärſtraße 6. Organ für die Befamtintereffen der Fischerei, ſowie für die Beſtrebungen der Fiſckereioereine, inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſo wie der Landesfiſchereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei⸗ verbandes, des Schleſ. Fiſchereivereins, des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſcherelvereins, des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaffeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Heffen, des Rheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Würt⸗ tembergiſchen Anglervereins, des Zentral-Fiſchereivereins für Schleswig⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Agl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Verbindung mit Fachmännern Deutſchlands, Öfterreih- Ungarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayerifden und vom Deutſchen Fiſchereiverein. Nr. 14. München, den 15. Juli 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: I. Bekanntmachung. — II. Hauptverſammlung des Deutſchen Fiſchereivereins 1904. (Fort⸗ ſetzung.) — III. Ueber die Behandlung gewerblicher Abwäſſer zum Schutze der Gewäſſer. — — IV. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Fiſchzucht. — V. Einiges über die Fiſch⸗ wirtſchaft im Main. — VI. Vermiſchte Nachrichten. — VII. Vereinsnachrichten. — VIII. Lite⸗ ratur. — IX. Fiſcherei und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung der ſtaatlichen Konſulentie für Fiſcherei in Bayern. An ſämtliche Fiſchereiberechtigte der ſchwäbiſchen Donauſtrecke! Nachdem in den Tagen vom 17. bis 19. Mai im Intereſſe der Fiſcherei eine Be⸗ reiſung der Donau von Neuulm bis Jnagolſtadt vorgenommen wurde, hat die ſtaatliche Kon⸗ ſulentie für Fiſcherei die hierbei an Ort und Stelle geäußerten Wünſche der Fiſchereiberech⸗ tigten bezüglich der Oeffnuung von Altwaſſern und ſonſtiger baulicher Schutzmaßnahmen bei zuſtändiger Stelle vorgetrageu und befürwortet. Es beſteht ſonach Ausſicht, daß den Wünſchen 258 — der Fiſcher beſtmöglich Rechnung getragen wird, ſoweit dies die flußbautechniſchen Rückſichten auf die Zweckbeſtimmung der Korrektion zulaſſen. Allein mit der Ansführung der ge vünſchten baulichen Maßnahmen zum Schutze der Fiſcherei iſt das Ziel, die Fiſcherei in der Donau zu heben und das Fiſchereigewerbe zu höherer wirtſchaftlicher Bedeutung zu führen, ſelbſtredend bei weitem noch nicht erreicht. Es muß als dringendes Erfordernis betrachtet werden, daß die Berufsfiſcher ſelbſt durch organi⸗ ſierten Zuſammenſchluß, der einzig und allein die Gewähr für eine rationelle Fiſchwirtſchaft an unſeren größeren Gewäſſern bieten kann, an der Beſſerung der jetzt beſtehenden Verhält⸗ niſſe mitarbeiten. In richtiger Erkenntnis dieſer Tatſache haben ſich im Laufe der letzten Jahre die Berufsfiſcher an mehreren bayeriſchen Flußläufen (Main, Rott, Paar, Abens, Ilm, untere Iſar ꝛc.) zu Vereinigungen zuſammengeſchloſſen, um durch Einrichtung einer ge: deihlichen Fiſchwirtſchaft und durch einheitliche Vertretung ihrer Intereſſen dem Rückgange der Fiſcherei wirkſam entgegenzutreten. Die Erfolge dieſer Fiſchverbände ſind, ſoweit ſich das heute beurteilen läßt, überaus erfreuliche. Um nun auch an der Donau und zwar zunächſt an der im Regierungsbezirke Schwaben ge⸗ legenen Strecke eine ähnliche Berufsfiſchervereinigung zur wirtſchaftlichen Hebung der Donau- fiſcherei in die Wege zu leiten, beabſichtigt die ſtaatliche Konſulentie für Fiſcherei, im Einver⸗ nehmen mit dem Kreisfiſchereiverein für Schwaben und Neuburg zwei Fiſcherverſammlungen abzuhalten, in welchen die Angelegenheit eingehend beſprochen werden, ſowie etwaige Beſchluß— faſſung erfolgen ſoll. N Die erſte Verſammlung für die Fiſchereiberechtigten der Donauſtrecke Ulm⸗ Donauwörth wird abgehalten in Dillingen au Samstag, den 30. Juli, nachmittags 1 Uhr, im Saale des Gaſthauſes zum „Bayeriſchen Hof“. Die zweite Verſammlung für die Fiſchereiberechtigten der Strecke Donauwörth— Ingolſtadt findet ſtatt in Neuburg a/ D. am Sonntag, den 31. Juli, nachmittags 2 Uhr, im Rennbahnſaale. Für den Fall des Zuſtandekommens der angeſtrebten, im eigenſten Intereſſe der Fiſcher gelegenen Organiſation hat die K. Staatsregierung in wohlwollendſter Fürſorge für das bayeriſche Fiſchereiweſen ihre tatkräftige Unterſtützung in Ausſicht geſtellt, worüber in den Verſammlungen Näheres mitgeteilt wird. Hiemit ergeht ſonach an ſämtliche Fiſchereiberechtigte und ſonſtige Intereſſenten das dringende Erſuchen, an einer der oben erwähnten Verſammlungen teilzunehmen, in welchen alles weitere ausführlich zur Sprache kommen wird. München, im Juli 1904. Der ſtaatliche Konfulent für Liſcherei. Dr. G. Surbeck. II. Hauptperſammlung des Deutſchen Jiſchereivereins 1904. (Fortſetzung.) III. Die Abwäſſerunterſuchungen wurden fortgeſetzt und zwar wurden a) diejenigen A bwäſſer vorgenommen, welche Salze liefern, wie fie im Meere vorhanden find, das heißt Sodafabriken, Salinen, Kalibergwerke. Es ſtehen dieſe Unterſuchungen im Zuſammenhang mit der obigen Frage der Ein- und Auswanderung der Fiſche von den Flüſſen ins Meer und umgekehrt. Wie vorauszuſehen war, ſind die ſoeben genannten Betriebe relativ wenig ſchäd— lich. Arge Beſchwerden, welche gegen ſie an den unterſuchten Stellen vorgebracht wurden, waren auf andere Betriebe zurückzuführen. Bei dieſer Gelegenheit hat ſich wieder einmal recht deutlich ergeben, wie wichtig es nicht nur für die Fiſcherei, ſondern auch für die Induſtrie ſelbſt iſt, daß die Einwirkungen derartiger Abwäſſer auf die Fiſcherei von Fiſchereibiologen und nicht von Hygienikern, Chemikern u. ſ. w. ſtudiert werden. Es kommen dabei ganz andere Reſultate heraus, wie ſich in der in Vorbereitung begriffenen Publikation zeigen wird. b) Nebenbei wurden Papierfabriken und ſchwefelſäurehaltige Abwäſſer unterſucht. 259 Auch für die Papierfabriken gilt zum Teil, daß fie weniger gefährlich find, als man viel- fach denkt. c) Die Studien über organiſche Abwäſſer wurden fortgeſetzt. Es handelte ſich dabei um folgende Fragen: 1. Wie ſteht es mit der Einwirkung derſelben in verſchiedenen Jahren mit verſchiedenen Eisverhältniſſen und verſchiedenen Waſſerſtänden? Das Reſultat beſtätigte die Erwartung, daß Jahre, in denen der Froſt ſpät einſetzt und viel Waſſer in den Gewäſſern iſt, erheblich weniger ſchädlich wirken, als Jahre, in denen das Gegenteil der Fall iſt. Hieraus folgt, daß nach Unterſuchungen in einem günſtigen Jahre nicht die Verhältniſſe im allgemeinen beurteilt werden dürfen. Der ſtets vorge— brachte Einwand der Fabriken, daß, wenn ihre Abwäſſer ſchädlich wären, alle Jahre derſelbe Schaden eintreten müßte, iſt alſo vollkommen hinfällig. Für die Fiſcherei kommen natürlich die ſchlechten Jahre in Betracht, weil deren Wirkung ſich über drei bis vier Jahre erſtrecken kann, da die neu entſtandene Brut ſo viel Jahre braucht, um zu fangfähigen Fiſchen heran— zuwachſen. 2. Wie weit wirken die organiſchen Abwäſſer? Hier ergaben ſich zwei ſehr wichtige Reſultate. Schon in der Peene bei Anklam konnte ſeinerzeit nachgewieſen werden, daß dieſe Ab— wäſſer zuerſt an der Oberfläche laufen, allmählich aber in die Tiefe ſin ken und daß alſo ihr Nachweis an der Oberfläche bereits unmöglich wird an Stellen, die in der Tiefe noch ganz arg verſchmutzt ſind; und daß dieſe Bodenverunreinigung ſich noch weite Strecken hinziehen kann, wurde im Oderbruch deutlich nachgewieſen. Dieſer Umſtand iſt inſofern ſehr wichtig, als gerade im Winter die Fiſche die tieferen Regionen aufſuchen; da nun die Kampagne der Zuckerfabriken gerade in dieſe Jahreszeit fällt, ſo iſt der Schaden um ſo empfindlicher. Noch viel wichtiger war der Nachweis an zwei ganz verſchiedenen Stellen (Spree— Stärkefabrik, Oderbruch-Zuckerfabriken), daß das Selbſtreinigungsvermögen der Flüſſe all— mählich erlahmt, jo daß die vom Abwaſſer verſeuchte Stelle mit der Dauer der Verunreini— gung ſich immer weiter ſtromab ausdehnt. So dehnte ſich im Oderbruch die verſeuchte Stelle vom 28. Oktober bis 3. Dezember 1903 um zirka 25 km weiter ſtromab aus. Es braucht wohl nicht weiter auf die Tragweite dieſer Feſtſtellung hier hingewieſen werden. Es iſt ſchon in früheren Arbeiten darauf aufmerkſam gemacht worden, daß die Be— hauptung der Fabriken mit organiſchen Abwäſſern, die Ausſtickungen unter dem Eiſe würden nicht durch ihre Abwäſſer, ſondern durch natürliche Umſtände (Schlamm, Verweſung der Pflanzen) herbeigeführt, nicht richtig iſt, das iſt durch eklatante Beiſpiele nachgewieſen worden. Allein dieſer Aberglaube ſitzt zu feſt, und es werden daher allmählich ſo viel Beweiſe zuſammen— getragen werden müſſen, daß dieſe Ausrede ein für allemal verſtummt. Auf den Stuhmer-See wird immer als beſonders geeignetes Beiſpiel für dieſe Ausrede hingewieſen. Es iſt bereits ausgeſprochen worden, daß dieſer Fall nicht beweiskräftig iſt. Im Laufe des ver— gangenen Jahres wurde der Stuhmer See einer Beſichtigung unterzogen, und was ſtellte ſich heraus? Daß derſelbe hochgradig durch eine Molkerei verunreinigt wird. Es iſt geradezu unfaßbar, wie dieſes überſehen werden konnte. Außerdem iſt ein weiteres Beiſpiel für die Unhaltbarkeit der genannten Ausrede in dieſem Winter gefunden und ſtudiert worden, die Putzarer Seen. Es handelt ſich hier um drei hinter einander gelegene Seen. Der erſte iſt am verkrautetſten und vermodertſten, hätte alſo bei Eisdecke am eheſten die Ausſtickungserſcheinungen zeigen müſſen. Das war aber nicht der Fall, ſondern der mittlere See ſtickte aus, weil er die Abwäſſer einer Stärke- und Zuckerfabrik erhält. IV. Krebsunterſuchungen. Im Auftrage des K. Miniſteriums hat Dr. Schiemenz bezüglich des Mindeſtmaßes des Krebſes Unterſuchungen in verſchiedenen Gewäſſern angeſtellt und dazu die Herren Dr. Seligo und Grotrian herangezogen. Es ergab ſich, daß der Pro— zentſatz derjenigen Gewäſſer, welche bei dem heutzutage beſtehenden Mindeſtmaße nicht gut ausnutzbar ſind, erheblich größer iſt, als gedacht wurde, daß der Krebs im allgemeinen nur bis 15 em groß wird, nur ſechs bis ſieben Jahre alt, nach dem dritten Jahre geſchlechtsreif 260 wird und dabei in den einzelnen Gewäſſern recht verſchiedene Größe hat. In ganz klein⸗ wüchſigen Seen tragen Weibchen ſchon unter 7 cm Eier. Im allgemeinen iſt die Frucht- barkeit bei 10 em ſchon im Abſteigen begriffen. V. Aus dem Titel „ſachliche Ausgaben für wiſſenſchaftliche Zwecke“ wurden wie in früheren Jahren die Koſten für die Lachsbeobachtungen des Sächſiſchen Fiſchereivereins be— ſtritten; hierüber berichtet dieſer Verein. VI. In Bezug auf die „Zeitſchrift für Fiſcherei“ iſt zu erwähnen, daß die Publikationen in dem bisherigen Rahmen weiter fortgeſetzt wurden. Es war der Redaktion der „Zeitſchrift für Fiſcherei“ eine umfangreiche, mit vielen Tafeln verſehene Arbeit des Konſervators am K. Muſeum für Völkerkunde zu Berlin, Krauſe, eingereicht worden, die nach dem Urteil von Sachverſtändigen von ſehr hohem Werte iſt, und es beſtand deshalb der Wunſch, dieſe her— vorragende Arbeit in der „Zeitſchrift für Fiſcherei“ zu publizieren. Die Koſten hierfür würden ſich jedoch durch den Umfang der Arbeit und die Beigabe der Tafeln ſo hoch geſtellt haben, daß der Etat der „Zeitſchrift für Fiſcherei“ zur Deckung der Koſten nicht ausgereicht haben würde, und ſo wurde ſeitens des Deutſchen Fiſchereivereins an den Herrn K. Preußiſchen Miniſter der geiſtlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten die Bitte gerichtet, Mittel für den Druck dieſer Arbeit zur Verfügung ſtellen zu wollen. Der Herr K. Preußiſche Miniſter der geiſtlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten und der Herr K. Preußiſche Miniſter für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten hatten darauf die Güte, die erforderliche Summe zu bewilligen, und der Druck der Arbeit konnte gegen Schluß des Etatsjahres in Angriff genommen werden. Es ſei geſtattet, auch an dieſer Stelle den hohen Miniſterien für dieſes Entgegenkommen Dank auszuſprechen. Die „Allgemeine Fiſcherei-Zeitung“ erſchien als Organ des Deutſchen Fiſchereiverein auch im Berichtsjahre und wurde ſämtlichen Mitgliedern des Deutſchen Fiſchereivereins zugeſtellt. Die Reiſekoſten für den Fiſchereirat, für die Beamten und für Konferenzen wurden in der üblichen Weiſe verwendet, die Reiſekoſten jür Konferenzen, die in den Etat eingeſetzt waren, wurden hauptſächlich in Anſpruch genommen durch die ſo— genannten Biologenkonferenzen, die unter Beteiligung von Vertretern des Herrn Staats— ſekretärs des Innern, des Herrn K. Preußiſchen Miniſters der geiſtlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten und des Herrn K. Preußiſchen Miniſters für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten ſtattfanden und den Ausbau der fiſchereilich biologiſchen Forſchung zum Gegen— ſtand der Beratungen hatten. Die Kommiſſion, die ſich mit dieſer Frage beſchäſtigte, beſtand aus den vom Vorſtande gewählten Herren: Vizepräſident des Deutſchen Fiſchereivereins Geheimer Juſtizrat Uhles-Berlin, Profeſſor Dr. Hofer-München, Großfiſchermeiſter Hübner-Frankfurt (Oder), Großfiſchermeiſter EC. Mahnkopf-Spandau, Regierungs- und Baurat Recken, Hannover, Dr. P. Schiemenz, Friedrichshagen, Profeſſor Dr. Zuntz- Berlin, Generalſekretär des Deutſchen Fiſchereivereins Fiſcher. Ueber die Reſultate dieſer Beratungen wird nachſtehend noch weiteres mitzuteilen ſein. Auch über die Reſultate der Reiſen der Beamten wird, ſoweit ſie die Organiſation der Lachszucht im Rheingebiet betreffen, noch berichtet werden. Die Bibliothek wurde nach Maßgabe der vorhandenen Mittel durch Neuanſchaffungen vervoll— ſtändigt, ältere Beſtände ergänzt, nur geheftete Bücher gebunden und ein Katalog, der bereits fertig vorlag, durch Einfügung der dem Deutſchen Fiſchereiverein gehörigen, in der biologiſchen— und Fiſchereiverſuchsſtation am Müggelſee befindlichen Werke vervollſtändigt, ſo daß er dem— nächſt im Druck erſcheinen kann. Es darf bei dieſer Gelegenheit bemerkt werden, daß die in der Müggelſeeſtation befindlichen Werke in dem Katalog mit einem beſonderen Zeichen ver— ſehen und beſonders kenntlich gemacht find. Die Unkoſten des Geſchäftsbetriebes des Deutſchen Fiſchereivereins hielten ſich im allgemeinen auf der Höhe, wie ſie im Etat feſtgeſetzt waren, zu beſonderen Bemerkungen bieten dieſe Titel keinen Anlaß. Es kann hervorgehoben werden, daß die Geſchäftsräume des Deutſchen Fiſchereivereins im Hauſe der Deutſchen Landwirtſchafts— geſellſchaft, Deſſauerſtraße 14 in Berlin, allen Anſprüchen durchaus gerecht werden, zumal da auch der bezahlte Mietspreis ein angemeſſener iſt. Außer den an der Hand des Etats des Deutſchen Fiſchereivereins für 1903/04 vor— ſtehend dargelegten Arbeiten des Deutſchen Fiſchereivereins iſt nunmehr noch zu berichten, daß in den ſogenannten Biologenkonferenzen, von denen oben ſchon die Rede war, zunächſt der Ausbau der Müggelſeeſtation beraten und bis zu einem gewiſſen Grade beſchloſſen 261 — worden iſt. Es wurden die Pläne und Koſtenanſchläge eines neuen Gebäudes feſtgeſtellt, ſowie eingehend über den Arbeitsplan der auszubauenden Station beraten und dabei feſtge⸗ ſtellt, daß es nötig fein werde, außer dem Leiter der Station, im ganzen vier Aſſiſtenten an— zuſtellen, von dieſen ſollen zwei Zoologen ſein, einer Chemiker und einer ſich der Erforſchung der Fiſchkrankheiten zu widmen haben. Es ſteht zu hoffen, daß die nicht unerheblichen Mittel für den Bau des neuen Stationsgebäudes, ſowie für die dauernde Unterhaltung der neu organiſierten und erweiterten Station und die Erfüllung ihrer Aufgaben durch die hohen Reichs⸗ und Staatsbehörden bereits im nächſten Jahre in die Etats eingeſtellt werden, und alsdann mit dem Bau und der Neuorganiſation der Anſtalt begonnen werden kann. Der Träger, der, wenn man ſagen darf, neuen Anſtalt wird vorausſichtlich der Deutſche Fiſcherei— verein ſein, die Oberleitung ſoll einem Kuratorium, in dem die Vertreter des Herrn Staats— ſekretärs des Innern, des Herrn K. Preußiſchen Landwirtſchaftsminiſters und des Herrn K. Preußiſchen Kultusminiſters Sitz und Stimme haben, obliegen. Es wird dem Präſidium des Deutſchen Fiſchereivereins ſeitens der Hauptverſammlung die Vollmacht erteilt, alle weiter eventuell notwendigen Abmachungen in dieſer Angelegenheit unter Zuziehung des Dr. Schiemenz zu treffen. Inwieweit an dieſe Ausgeſtaltung der Müggelſeeſtation, die Aus— geſtaltung von fiſchereilich-biologiſchen Anſtalten, wie ſie bereits beſtehen, ſich anſchließen wird, und in welcher Weiſe hierbei vorgegangen werden wird, iſt heute noch nicht im einzelnen zu überſehen, doch darf der Hoffnung Ausdruck verliehen werden, daß die fiſchereilich-biologiſche Forſchung auch weiter durchgebildet und ausgedehnt werden wird, wie ja auch der „wiſſen— ſchaftlichen Anſtalt für Fiſchereiweſen in Friedrichshagen am Müggelſee“, wie die neu aus— zubauende Station heißen ſoll, die überaus wichtige Aufgabe obliegen wird, junge Gelehrte zu ſelbſtändiger Tätigkeit auf fiſchereilichem Gebiete heranzubilden. Es wurde in den Bio— logenkonferenzen zum Ausdruck gebracht, daß es ein erſtrebenswertes Ziel ſei, möglichſt in jedem Bundesſtaate und in jeder preußiſchen Provinz einen fiſchereilich vorgebildeten Ge— lehrten zu haben, der befähigt iſt, alle an ihn herantretenden auf die Fiſcherei bezüglichen Fragen zu bearbeiten. In Bezug auf die Organiſation der Lachszucht im Rheingebiet iſt zu berichten, daß der Vorſtand des Deutſchen Fiſchereivereins ſeine Genehmigung zu einem ihm vorgelegten Ver— trage mit dem Kölner Fiſchſchutzverein gegeben hat, der es ermöglichen wird, mindeſtens 500 000, eventuell bis zu 700 000 ſicher befruchtete Lachseier alljährlich zu einem billigen Preiſe zu beziehen. Hierdurch haben ſich die Koſten, die für die rheiniſche Lachszucht ſeitens des Deutſchen Fiſchereivereins aufgewandt werden müſſen, um das Quantum Lachsbrut zu erzeugen, das auszuſetzen er von den hohen Reichsbehörden verpflichtet iſt, erheblich ver— mindert. Wenn auch noch nicht die Abrechnung für die letzte Kampagne hat abgeſchloſſen werden können, ſo läßt ſich doch ſchon jetzt überſehen, daß infolge der getroffenen Ab— machungen und der geſchaffenen Organiſation die Koſten geringer geweſen ſind, als in früheren Jahren, was um ſo mehr ins Gewicht fällt, wenn man bedenkt, daß das letzte Lachsjahr keineswegs durchweg günſtig war. Ueber die von der Geſchäftsſtelle des Deutſchen Fiſcherei— vereins aufgenommene Statiſtik der angeſchloſſenen Fiſchereivereine und die Lachsfangſtatiſtik wird in dem Bericht über den XII. Deutſchen Fiſchereirat ausführlich geſprochen werden, ſo daß an dieſer Stelle die Erwähnung dieſer Arbeiten genügen dürfte. Hierauf berichtet der Generalſekretär über die Rechnung des Deutſchen Fiſchereivereins für das Jahr 1903/04, verlieſt die Reviſionsprotokolle des Kaiſerl. Rechnungsrates Klink— müller im Reichsamte des Innern und der vom Vorſtande gewählten und von der letzten Hauptverſammlung beſtätigten Reviſoren Geheimer Oberbaurat von Münſtermann und Geheimer Regierungsrat Profeſſor Dr. Orth, die dahin lauten, daß die Rechnung mit beſonderer Sorg— falt und Genauigkeit ausgeführt ſei und zu irgend welchen Anſtänden keine Veranlaſſung biete. Die gezogenen Monita, das darf wohl geſagt werden, betreffen mehr Schönheitsfehler, als ſachliche Irrtümer in der Rechnung, ſie ſind zum Teil ſchon erledigt, beziehungsweiſe werden in der nächſten Rechnung Beachtung ſinden. Die Jahresrechnung iſt vom Geſamtausſchuß dechargiert worden. Auf Antrag des Präſidenten ſpricht auch die Hauptverſammlung einſtimmig die Entlaftung aus, nachdem der Generalſekretär noch im einzelnen über die Etatspoſitionen, ‚Soweit fie überſchritten oder nicht erreicht worden find, Bericht erſtattet hat. 262 — Der Generalſekretär legt darauf den Etat für das Jahr 1904/05 vor, der vom Vorſtande und dem Geſamtausſchuß bereits genehmigt worden iſt, und der im ganzen ſich im Rahmen der Aufjtellung der früheren Jahre hält. Beſonders freudig iſt zu begrüßen, daß der Herr Staatsſekretär des Innern aus Reichsmitteln, dem geſtellten Antrage gemäß, etats⸗ mäßig 13 000 Mk. mehr Beihilfe dem Deutſchen Fiſchereiverein gewährt hat, jo daß nunmehr die den angeſchloſſenen Vereinen überwieſene Summe ſich auf 30 000 Mk. ſtellt. Zu erwähnen iſt ferner noch bei den Ausgaben die Herabſetzung des Titels 1 Lachszucht um 1000 Mk. und bei den wiſſenſchaftlichen Stationen, wobei allerdings der Titel ſachliche Ausgaben für wiſſenſchaftliche Zwecke im Wegfall kommt, die um 1000 Mk. höhere Dotierung der Müggel— ſeeſtation. Die höhere Dotierung der Müggelſeeſtation wurde vom Vorſtande als unabweis— bar anerkannt und einſtimmig beſchloſſen. Man darf die Hoffnung hegen, daß dem Deutſchen Fiſchereiverein für den weggefallenen Titel „ſachliche Ausgaben für wiſſenſchaftliche Zwecke“, ſeitens der hohen Staatsregierung außerordentliche Mittel zur Verfügung geſtellt werden. Der Etat des Deutſchen Fiſchereivereins für 1904, der in Einnahmen und Ausgaben mit 73 590 Mk. balanziert, wird von der Hauptverſammlung einſtimmig genehmigt. Die „durch— laufenden Poſten“ betragen für die Müggelſeeſtation: Vom K. Preußiſchen Miniſterium für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten 1500 Mk, vom K. Preußiſchen Miniſterium der geijt- lichen⸗, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten 1200 Mk., vom Magiſtrat der Stadt Berlin 500 Mk., wozu noch eine Beihilfe von 300 Mk. des Kreiſes Teltow kommt. Die nunmehr vollzogenen Wahlen in den Vorſtand des Deutſchen Fiſchereivereins ergaben die Wieder- beziehungsweiſe Neuwahl folgender Herren: Georg Prinz zu Schönaich-Carolath— Saabor, Profeſſor Dr. Braun-Königsberg i. Pr., Regierungs- und Kammerrat Griepenkerl-⸗ Braunſchweig, Rittergutsbeſitzer S. Jaff6-Sandfort, Großſiſchermeiſter W. Kraatz-Paarſteinwerder bei Chorin, Ferdinand Kretſchmer-Berlin, Regierungsrat Ehrhardt-Bromberg, Vorſitzender des Fiſchereivereins für die Provinz Poſen, Regierungs- und Baurat Fahl-Danzig, Vorſitzender des Weſtpreußiſchen Fiſchereivereins. Zu dieſem Punkte der Tagesordnung hatte Herr Ritter— gutsbeſitzer Gropius-Janikow den Wunſch ausgedrückt, möglichſt viele Berufsfiſcher im Vor— ſtande des Deutſchen Fiſchereivereins zu ſehen, eine Anſicht, die ſeitens des Präſidenten ge— teilt wurde, der darauf hinwies, daß zurzeit im Vorſtande des Deutſchen Fiſchereivereins mehrere Berufsfiſcher ſäßen, womit aber nicht geſagt werden ſollte, daß nicht auch mehr hineingewählt werden ſollten. Die in dieſem Jahre vollzogenen Wahlen ſeien einerſeits Wiederwahlen bewährter Vorſtandsmitglieder, andererſeits beträfen ſie Herren, die neu an die Spitze von angeſchloſſenen Vereinen berufen worden ſeien und gewiſſermaßen nur an die Stelle ihrer Amtsvorgänger in den Vorſtand eintreten. Die vom Vorſtande wiedergewählten Reviſoren Geheimer Oberbaurat von Münſtermann und Geheimer Regierungsrat Profeſſor Dr. Orth wurden ſeitens der Hauptverſammlung beſtätigt. Nach der Erledigung dieſes Punktes folgte der Vortrag des Ingenieurs Paul Zirzow über neue Erfindungen für den Transport lebender Fiſche, auf den wir gelegentlich noch zurückkommen werden. An dieſen Vortrag, der eine neue Erfindung behandelte, Fiſche auf dem Transport durch Ozoniſierung des Waſſers ſicher am Leben zu erhalten, ſchloß ſich eine lebhafte Diskuſſion, in der zum Teil auch noch weitere Aufklärung von dem Vortragenden erbeten wurde, die er erſt ſpäter geben zu können erklärte, da die Einzelheiten der neuen Konſtruktion hauptſächlich, ſoweit ſie für kleinere Transporte in Frage kommen, noch nicht abgeſchloſſen ſeien, er daher darüber noch nicht öffentlich berich ten könne. Da weitere Anträge nicht geſtellt wurden, ſchloß der Präſident die Hauptverſammlung nach etwa zweieinhalbſtündiger Dauer. (Bericht über den XII. Deutſchen Fiſchereirat folgt in nächſter Nummer.) III. Ueber die Behandlung gewerblicher Abwäſſer zum Schutz der Gewäſſer. Vortrag, gehalten in der Monatsverſammlung des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins am 23. Juni, von Herrn Intendantur- und Baurat Th. Haubenſchm ied. Die Aufforderung unſeres Vorſtandes, über die Behandlung von Abwäſſern zum Schutze der Gewäſſer im Bayeriſchen Landesfiſchereiverein zu ſprechen, hat mich einigermaßen x a 1 pr, 263 — — in Verlegenheit gebracht, weil ich nicht weiß, wie ich Ihr Intereſſe für eine Materie, die trotz allem recht trocken iſt, erwecken ſoll. Ich tröſte mich damit, daß ſich faſt alle anweſenden Herren in irgend einer Weiſe für Fiſche intereſſieren und verſtehen, daß die Exiſtenz der waſſerlebenden Tiere nicht minder mit der Reinheit des Waſſers zuſammenhängt, wie das Leben der luftatmenden Weſen mit der Reinheit der Luft. An anderer Stelle habe ich früher geſagt, daß man den Fiſchereiintereſſenten und Fiſcherei— ſachverſtändigen ſehr mit Unrecht Intoleranz auf dem Gebiete der Waſſerverunreinigung vor— wirft. Gerade dieſe kennen recht gut die ungeheure Maſſe von Unrat aller Art, die die Hoch— waſſerflut der Bäche und Flüſſe vernichtend und befruchtend ins Weltmeer hinabwälzt. Der Körper H O iſt leblos. Auf ſeiner organiſchen Verunreinigung beruht ſein tieriſches Leben, das nicht minder wie die luftlebende Tierwelt „organiſierten Nahrungsſtoff“ benötigt. Dieſen Nahrungsſtoff vermag aber nur die Pflanzenwelt unter dem Einfluſſe des Sonnenlichtes aus ſeinen Urſtoffen aufzubauen. Weil die Waſſerläufe die natürlichen Abwaſſerrinnen ſind, hat ihnen auch von jeher der Menſch, ſogar nicht ohne Aberglauben, ſeine Abfälle anvertraut. Sehr viele Herren kennen doch auch die Dorfbäche mit all den kurioſen Raritäten und häufig einer beachtenswerten Fülle wohlgenährter Fiſche von recht ſonderbarer Geſchmacksrichtung. Gewiß, ſo ein Waſſer verträgt viel! Solange der Menſch in Einzelarbeit harmlos ſeinen Unterhalt gewann, waren die Schäden minimal. Erſt mit der organiſierten Maſſenarbeit kam die Maſſen— anſammlung und die Maſſenverunreinigung, deren unmittelbare Konſequenz die weitgehende Veränderung der Flora und Fauna, kurz des geſamten Lebens des Waſſers iſt, denn die Natur tritt dem durch die Verunreinigung geſchaffenen abnormen Zuſtande bewunderungswürdig raſch durch eine einſeitige Entwicklung des Lebens, das dazu beſtimmt iſt, die in der Verunreinigung liegende Abnormität zu beſeitigen, entgegen. Mittels der Pilzgebilde, welche in unſerer Fiſchzuchtanſtalt zu Starnberg unſere Zuchtprodukte gefährden, will die Natur den der Starnberger Brauerei entſtammenden Zuckergehalt des Waſſers beſeitigen, mit den Pilz— gebilden der Iſar und des Mains das Flußwaſſer von dem in ihm gelöſten Unrat befreien. Die unmittelbare Konſequenz des Naturvorganges iſt aber auch die ſtufenweis fortſchreitende Vernichtung des höheren normalen pflanzlichen und tieriſchen Lebens, das, geſchaffen für die natürliche, normale Verunreinigung, dem Ausnahmszuſtande nicht gewachſen iſt, dem ab— normalen Leben Platz machen muß. Lange bevor die Fiſche verſchwunden ſind, wird das Waſſer ungeeignet zum Genuſſe durch Menſch und Tier, ſehr bedenklich zur Benützung aller Art. Krankheitskeime finden im unreinen Waſſer Nahrung, vermehren ſich unter Umſtänden ungeheuerlich, das unreine Waſſer kann eine Gefahr für die Umgebung werden, es müſſen daher Maßregeln zum Schutze der Anwohner ergriffen werden. Tatſächlich befinden wir uns bereits in einer Zeit der Erkenntnis, daß „etwas“ ge— ſchehen muß. Forderungen, Abwaſſer zu reinigen, ſind alltäglich. Dabei dürfen Sie nicht allein an die großen Städte und mächtigen Flüſſe, ſondern vor allem an jene hunderte von Bächlein denken, die unſere Gefilde durchrieſeln und die Abwäſſer einer Maſſe induſtrieller Etabliſſements aufnehmen. Um zu ſehen, wie ſich die Geſchichte im praktiſchen Leben geſtaltet, kehren wir wieder zu der uns Bayern ſo ſympathiſchen Brauerei zurück. Um Bier, durch beſtimmte organiſche Stoffe verunreinigtes Waſſer zu bereiten, wozu ein natürlicher Reinigungsvorgang, die Gärung, verwertet wird, verarbeitet man einen ganz beſtimmten Pflanzenſtoff, nämlich Stärke beziehungsweiſe Zucker. Ein Teil des Zuckers ge— langt jedoch mit einer Menge ſonſtiger organiſcher Körper in das Abwaſſer und in den kleinen Bach. Der ganze Bach verpilzt, wird abſcheulich, die Anwohner beſchweren ſich, die verwaltende Staatsbehörde muß eingreifen, der Induſtrielle muß Remedur ſchaffen, aber wie? Der Induſtrielle, die Behörde mit ihren Ratgebern ſteht vor einem Rätſel. Der länd— liche Techniker rafft ſich endlich auf, er hat vielleicht irgendwo irgendwas von einem „Septik⸗Tank“ gehört, konſtruiert ein oder zwei große teuere Betonbehälter, womöglich über— wölbt, durch ſie ſtrömt das Abwaſſer, ſetzt ſeine Sedimente ab, gelangt durch ein Tauchrohr anſcheinend reiner wie vorher, in den Bach, doch die Waſſerverhältniſſe bleiben ſchlecht, das 264 Bachwaſſer wirkt ſogar noch viel ſchlimmer, die Klagen find lauter denn je, aber der Induſtrielle hat viel Geld ausgegeben, er hat erfüllt, was man von ihm verlangt hat und auch die Staatsbehörde muß Anſtand nehmen, mit weiteren Forderungen ihm nahezutreten. Profeſſor Dr. Hofer mag mir die Häufigkeit dieſes Falles bezeugen. Gerade über das Verhalten und die Behandlung von Abwäſſern find die irrigſten Anſchauungen verbreitet und ſelbſt hochgebildete Männer fallen den unglaublichſten Proſpekten zum Opfer. Ich erlaube mir nur daran zn erinnern, welche geradezu zauberhafte Wirkung den einfachſten Apparaten, 3. B. den ziemlich verbreiteten „Foſſes Muras“, zugeſchrieben wird, wenngleich, abgeſehen von der trefflichen Fachliteratur, eine ſachliche Unterſuchung ſo leicht den Irrtum er— kennen ließ. Wo aber finden wir die nötige Aufklärung? Gerade in Süddeutſchland ſind wir, Dank dem Umſtande, daß die Verhältniſſe noch immer verhältnismäßig erträgliche ſind, auf dem Gebiete der Abwaſſerreinigung zurückgeblieben. Um Wertvolles zu ſehen, müſſen wir uns nach Norddeutſchland wenden, wo die Reinigungsfrage an vielen Orten längſt eine akute wurde. Wenn Sie aber meinen, daß man ſich dort vollſtändig im Reinen iſt, ſo irren Sie ſich; gerade die zahlungsfähige Induſtrie wird nicht ſelten unreell ausgebeutet und es fällt dem Unerfahrenen ſchwer, unter den Angeboten der Reinigungstechniker Spreu und Weizen zu ſondern. Unter dem Drucke dieſer Umſtände iſt in Berlin eine neue Behörde, die „K. Preußiſche Verſuchs- und Prüfungsanſtalt für Waſſerverſorgung und Abwäſſerbeſeitigung“, entſtanden, die einerſeits das einſchlägige techniſche Wiſſen verbreiten, anderſeits Gemeinden und Privaten mit praktiſchem Rate an die Hand gehen ſoll. Schon innerhalb weniger Jahre gewann dieſes neue Inſtitut unter der Leitung des Herrn Geh. Obermedizinalrates Dr. Schmittmann eine große Bedeutung. Eine Menge verſchiedenartig gebildeter Herren, wie Hygieniker, Zoologen, Chemiker, Techniker, unter ihnen der aus der Abwaſſerliteratur bekannte Dunbarſchüler, Dr. Thumm, find an ihm beſchäftigt. Die Materie iſt eine derartige daß ſie von verſchiedenen Geſichtspunkten aus behandelt werden muß. Vor wenigen Wochen hatte ich die Ehre, über die Organiſation und die Tätigkeit der neuen Behörde an Ort und. Stelle unterrichtet zu werden. Es war eben eine Gruppe von Amtsärzten zu einem. Informationskurſe einberufen, denn es wird Wert darauf gelegt, daß gerade das Wiſſen der der Verwaltungsbeamten und Amtsärzte auch hinſichtlich der Reinigungstechnik vervollkommnet wird. Auch einen größeren Verſuch hatte ich zu beobachten Gelegenheit. Ich will ſeine Ge— ſchichte erklären, weil ſie lehrreich iſt. Die mit Berlin ſozuſagen zuſammengewachſene Stadt Willmersdorf hat bisher ihr Abwaſſer unter Anſchluß an die Kanalanlage Charlottenburg ab— geleitet. Da jedoch Charlottenburg ſelbſt ungemein ſich ausdehnt, wird Willmersdorf gezwungen, ſelbſt für die Förderung der Abwaſſer zu ſorgen. Die Abwaſſer ohne weiteres nach der Havel zu. pumpen, iſt undenkbar. Rieſelfelder ſind jedoch in annehmbarer Entfernung nicht mehr zu haben, alſo denkt man daran, die Abwaſſer auf eine andere Weiſe zu reinigen, zu welchem. Zwecke Verſuche angeſtellt werden müſſen. Dieſe Großverſuche unternimmt im Auftrage und auf Koſten der Stadt Willmersdorf die K. Unterſuchungs- und Prüfungsſtation. Beim Reinigen wären wir nun glücklich angelangt. Worin es aber beſteht, das ſoll erläutert werden und Sie mögen Angſt genug haben, daß ich Ihnen mit einer Maſſenaufzählung mehr oder weniger erprobter Rezepte läſtig falle. Das iſt nicht nötig. Heutzutage iſt nach vieljähriger Arbeit das Gebiet der Hauptſache nach wiſſenſchaftlich durchforſcht, ſo daß ich das kühne Wagnis unternehmen will, das Prinzip der hauptſächlichſten Methoden, jo zu jagen: volkstümlich allgemeinverſtändlich zu ſkizzieren. Bewährt haben ſich bisher von allen Reinigungsarten allein die natürlichen, d. h. jene, die aus dem Rieſelfelde heraus entwickelt wurden. Die natürliche Reinigung mittels der Bodenrieſelung iſt eine uralte, von unſerem Juſtus von Liebig und aus den ſechziger Jahren. kommt der Satz, „daß die Ackerkrume jene Materie bildet, welche die das Waſſer verun— reinigenden organiſchen Gebilde zu Nutzen der Vegetation in ihre Urſtoffe zerlegt“. Lange: noch, bevor uns die Kenntnis zu den einzelnen Naturvorgängen erſchloſſen war, wurde das Rieſelfeld im Großen angewandt. Vor drei Jahrzehnten kam Frankland auf den Gedanken, aus dem Rieſelfelde einen konzentrierten Reinigungsapparat herauszudeſtillieren und begann damit eine lange Kette von Verſuchen und Studien, denn das Reinigungsbedürfnis wuchs 265 und mit dem Rieſelfelde kann man je nach der Bewirtſchaftungsart pro Hektar nur 20 bis 60 Tagekubikmeter Waſſer reinigen und da iſt geeigneter Untergrund und ziemlich ebener Boden notwendig, was nicht überall zu haben iſt. Denken wir uns die Naturvorgänge im Rieſelfelde zerlegt und betrachten zuerſt ein Stück recht ſandarmen Kiesbodens, den wir zum Zwecke des Verſuches in einen dichten Behälter ſchaufeln. Füllen wir zeitweilig den Behälter ſo mit Jauche an, daß alle Zwiſchenräume ausgefüllt ſind, laſſen das Waſſer wieder abſtrömen und Luft in die Poren eindringen, ſo finden wir bei einer Waſſerunterſuchung anfangs keine Veränderungen. Setzen wir die Füllungen unter genauer Einhaltung der Zeitabſchnitte tage- und wochenlang fort, ſo entdecken wir, daß das Waſſer einen Teil der gelöſten organiſchen Subſtanz verliert, reiner wird. Erſetzen wir aber erſt die glatten und engporigen Kiesſtücke durch rauhe, großporige Körper, ſo ergibt ſich, wenn nur reichlich und genügend gelüftet wird, daß das Waſſer die Fäulnisfähigkeit verliert. Tragen wir einen ſolchen intermittierend beſchickten Apparat, der viele Monate gearbeitet hat, ab, ſo finden wir in ſeinem Innern ein ungeheures Tierleben, das nicht nur aus Bakterien, Urtieren, niederen Kruſtern, ſondern auch aus einer Menge von Inſektenlarven und namentlich von Würmern beſteht — ein Tierleben, das eine erſtaunliche Ahnlichteit mit jenem hat, das Profeſſor Dr. Hofer im Innern der Kiesbänke der unreinen Iſar fand —. Die Natur hat das Beſtreben, den Boden von den verunreinigenden Stoffen durch die Ent— wicklung eines eigenartigen Tierlebens zu reinigen, wir züchten eine ſaprophytiſche Tier— welt, die nicht nur das Waſſer reinigen hilft, ſondern auch hindert, daß ſich die Lufträume des intermittierend gefüllten Körpers verſtopfen, was ſofort die Wirkung des Körpers auf— heben würde. Kommt Ihnen der Apparat nicht einfach vor? Und doch iſt er ſchon ſo ver— wendbar, daß man pro Hektar an 5000 ebm Schmutzwaſſer mit ihm reinigen kann, daß die große Induſtrieſtadt Mancheſter nach rieſigen Verſuchen eben im Begriffe iſt, mit ihm die enorme Menge ihrer Abwäſſer zu behandeln. Die Hauptmängel des Apparates beſtehen: 1. in der Notwendigkeit der ſorgſamſten Bedienung der verſchiedenen Schützen und Schieber, 2. in der Notwendigkeit, innerhalb längerer Friſten das Füllmaterial waſchen zu müſſen. Nun können Sie ſich auch vielleicht recht gut vorſtellen, daß wir den Rieſelfeldunter— grund durch einen 1½ m hohen, mit recht unregelmäßig geformten und kopfgroßen Steinen oder Schlackenſtücke getürmten Hügel darſtellen, den allſeitig der Luft zugänglichem oben geebneten Haufen nicht periodiſch mit Abwaſſer beſchicken, ſondern ſtändig beträufeln. Dieſes „Beträufeln“ hat freilich gewiſſe Feinheiten, doch gelingt es vielfach durch ein rotierendes, einſeitig gelochtes Rohr, den „Sprenger“ oder „Sprinkler“. Es fällt dabei das Waſſer in dem luftreich getürmten Körper tropfenweiſe von Stein zu Stein, näßt alle Steine ſchwach an, es treten Abſorbtions- und infolge des Luftreichtums Oxydationserſcheinungen auf. Das durchtropfende Waſſer wird bei längerer Fortſetzung des Experimentes immer reiner, verliert ſchließlich nicht nur die Fäulnisfähigkeit vollſtändig, ſondern es tritt ſogar eine ſo weitgehende, Zerlegung der Eiweißkörper ein, daß eine intenſive Salpeterſäurebildung ſtattfindet. Trägt man den Tropfkörper ab, ſo findet man alle Steine bedeckt mit Bakterienſchleim, deſſen gallertartige Maſſe ſelbſt wieder bewuchert iſt von Tauſenden und Tauſenden von Fliegen— larven und zwar waren es bei den Tropfkörpern, die ich in Charlottenburg und Hamburg ſah, wie mir ſchien, ähnliche, aber nicht die gleichen Fliegen, deren ſich die Natur zu ihrem Werke bediente. Nirgends trat mir aber die Konſequenz der Natur merkwürdiger vor Augen, als in der Eppendorfer Verſuchsſtation, wo die Tropfkörper umwoben waren von den Netzen einer Unmenge artlich noch nicht beſtimmter Spinnen, die der Ueberproduktion an Fliegen entgegentreten. Mittels ſolcher Tropfkörper vermag Abwaſſer bis zu einer Maſſe von mindeſtens 12 000 cbm pro Hektar gereinigt zu werden. Namentlich dienen fie aber auch gerade wegen der intenſiven Oxydation in größerem oder kleinerem Maßſtabe zur Reinigung beſonderer indu— ſtrieller Abwaſſer und finden deshalb in England wachſende Verbreitung. Es haftet ihnen nur der prinzipielle Fehler an, daß der „Sprenger“, der wichtige Beſtandteil, allzu maſchinell 266 iſt. Täglich muß er geöffnet und gereinigt werden, die Lager, in welchen er ſich dreht, es ſind zumeiſt Kugellager, müſſen ſehr gut konſtruiert und ſtets geölt ſein. Nun müſſen wir abermals das Rieſelfeld betrachten und uns etwas mit ſeiner oberſten Schicht beſchäftigen. Sie iſt feinkörnig, zumeiſt nur wenig durchläſſig, filtriert aber deſto beſſer. Nehmen wir einmal an, daß dieſe oberſte Schichte, es kommt das in der Natur vor, aus reinem, faſt ſterilem Sande beſteht, beſchicken wir ſie nach Anlage einer Umdämmung mit unreinem Abwaſſer, ſo werden ſich natürlich raſch die Poren verſtopfen, denn das Waſſer wird abgeſiebt, wir erhalten einen dicht haltenden Teich, weil ſich auf dem Sande eine „Haut“ gebildet hat. Zerſtören wir auf irgend eine Weiſe wiederholt die „Haut“, ſo beginnt allmählich das durchſickernde Waſſer nicht nur ſeine Schwimmkörper, ſondern auch die gelöſte organiſche Subſtanz zu verlieren, denn es hat ſich im Sande eine ſaprophytiſche Welt ent— wickelt. Nun iſt Ihnen bekannt, daß Körper, die im reinen Sande wochenlang der Fäulnis widerstehen, in Gartenerde, die ſelbſt ein Fäulnisprodukt iſt, ſeptiſch infizierend wirkt, inner- halb Tagen verſchwinden. Es liegt ſonach nahe, auch zu dem beſprochenen Experimente einen Stoff zu wählen, der zur künſtlichen Züchtung der Bodenfäulnis beſonders geeignet iſt. Jahrelange in Hamburg angeſtellte Verſuche ergaben, daß bei der Anwendung von Kohlen— ſchlackengruß mit 1 bis 3mm Korngröße die Fäulnis nach und nach fo enorm zunimmt, daß es zu einer abdichtenden Haut ſchließlich gar nicht mehr kommt. Am Anfang muß die Ober- fläche des Filters noch alle Tage, ſpäter alle Wochen, endlich erſt wieder nach Monaten ſo umgeſtochen werden, wie man ein Gartenbeet bearbeitet. Dabei iſt der Natur abgelauſcht worden, daß der Erdfilter das aufgebrachte Waſſer tropfenweiſe und ſehr gleichmäßig nach unten verteilt. Um einen vollkommenen Reinigungseffekt zu erzielen, werden ſehr häufig zwei Apparate hintereinander geſchaltet. So ſind in Mancheſter hintereinander zwei Füllkörper angeordnet, in Charlottenburg ſah ich zwei hintereinander geſchaltete Tropfkörper, in Berlin-Weißenſee Füllbeet mit Rieſelfeld, die gewiß geiſtreiche Kuppelung des Erdfilters mit dem Tropfkörper bildet jedoch abweichend von den anderen Kombinationen einen Apparat, der nach dem Er— finder, Profeſſor Dr. Dunbar, geradezu Dunbarkörper genannt wird. Ebenſowohl wegen ſeiner beträchtlichen Einfachheit als auch der trefflichen Leiſtungsfähigkeit und des Reinigungseffektes iſt er den übrigen Einrichtungen entſchieden überlegen. Ein ſolcher Duntarkörper reinigt pro Hektar mindeſtens ſoviel wie ein Tropfkörper mit Sprinkler, beſitzt keine maſchinellen Teile, denn die tropfenweiſe Verteilung des Waſſers beſorgt bei jeder Beſchickung der Erdfilter, der Körper kann wochenlang ſich ſelbſt überlaſſen bleiben und verlangt nur dann eine Behandlung, die in einem Umſtechen der Filteroberfläche beſteht, wenn ſich das zu reinigende Waſſer allzu hoch anſtaut. Ich ſah die höchſt einfache Einrichtung in einem hanſeatiſchen Tuberkuloſe— hauſe angewendet. Sie hat ſich praktiſch bewährt in einer weſtfäliſchen Stadt mit zirka 10 000 Tageskubikmeter Abwaſſer. Es iſt anzunehmen, daß gerade dieſer Körper in Zukunft das billigſte und beliebteſte Reinigungsinſtrument der Induſtrie werden wird. Natürlich habe ich bereits Verſchiedenes zu erwähnen vergeſſen. Vor allem muß ich nachtragen, daß man bei der natürlichen Reinigung, ſei es nun, daß wir das Rieſelfeld, den Füllkörper oder einen Tropfkörper anwenden, trachten muß, die Schwimmkörper, die raſch und grob alsbald eine Abdichtung herbeiführen würden, der Beſchickung vorausgehend, tunlichſt zu beſeitigen. Dazu dienen, abgeſehen von den rein mechaniſchen beziehungsweiſe maſchinellen Einrichtungen, auf die ich dahier unmöglich eingehen kann, zumeiſt Behälter, in denen die Waſſergeſchwindigkeit verlangſamt, eine Sedimentierung veranlaßt wird. Werden jedoch die abgeſetzten organiſchen Stoffe nicht innerhalb kurzer Friſten aus den Abſatzbecken entfernt, ſo teilen ſie das Los alles Irdiſchen, ſie „vergehen“, ein Vorgang, der ſich je nach der Art des Behälters in einer ſehr verſchiedenen Weiſe vollzieht. In einem im Verhältniſſe zur Waſſermaſſe großen, gemauerten, womöglich gedeckten Behälter verſchwinden alle höher organiſierten Lebeweſen. Wir züchten en gros Fäulnispilze, gewiſſe einzellige Algen, die Encyomen, gewiſſe Geiſeltiere 2c. c. Faulendes Fett und aufſteigende Pflanzenſtoffe bilden alsbald eine pilzdurchwobene Schwimmdecke. Die abgeſetzten Stoffe werden von ſelbſt weniger, denn ſie löſen ſich unter dem Einfluſſe der Fäulnis in leichtere Körper, die dem abziehenden Taucherſtrome folgen. Die Gasentwicklung iſt eine enorme, das abſtrömende Waſſer verbreitet 267 den intenſivſten Geruch. Das entſtrömende Waſſer verliert feine urſprüngliche Harmloſigkeit, es wirkt ſeptiſch vergiftend, weshalb die Engländer einen ſolchen Behälter „Septik-Tank“ heißen. Er iſt geeignet, die Abwaſſer für die Reinigungskörper vorzubereiten, wozu im übrigen die faulige Infektion nicht nötig wäre, — doch ganz ungeeignet, um als ſelbſtändiger Reinigungsapparat zu dienen, was jedermann, der einigermaßen naturwiſſenſchaftlich gebildet iſt, ſehr bald klar wird. Ich erinnere Sie an das am Anfange des Vortrages erwähnte Brauereibeiſpiel. Denken wir uns den Betonbehälter durch einen offenen kleinen Teich erſetzt, ſo ent— decken wir bei einer Prüfung ſchon weſentlich andere Verhältniſſe. Nicht nur bewegt die Luft das Schmutzwaſſer und führt ſtändig dem Waſſer Sauerſtoff zu, ſondern es bringt auch die kompliziertere Bodenberührung ein reichhaltigeres Leben mit ſich. Unter Umſtänden bildet ſich auch im Spätherbſte und Winter eine Schwimmdecke. Doch ſiedelt ſich in ihr eine Menge von Tieren unter dem Einfluſſe der Sonne namentlich eine reichhaltige Inſektenwelt an, mit dem Frühling ſchmilzt die Decke dahin, wie das Eis, ſie fliegt einfach fort, wie Dunbar in ſeiner Publikation ſo reizend ſagt. Je größer im Verhältnis zur Abwaſſermenge ein ſolcher Teich iſt, deſto vielgeſtaltiger wird auch ſein tieriſches und pflanzliches Leben, und, nicht zu vergeſſen, auch deſto geringer der üble Geruch. Mehr und mehr nähern wir uns jenem Zuſtande, bei welchem der Teich ſelbſt zur Reinigungsanſtalt wird, durch die Tätigkeit des ſaprophytiſchen Lebens der dem Waſſer anhaftende Unrat verſchwindet, die holophytiſche Pflanzenwelt die Zerſetzungsprodukte zum Aufbau ihrer Zellen verwendet und unter dem Einfluſſe des Sonnenlichtes durch die Zer— legung der Kohlenſäure intenſiv das Waſſer mit Sauerſtoff angereichert, wieder natürlich gemacht wird. Denken wir uns durch den Teich noch ein kleines Bächlein geleitet, ſo werden alsbald auch unſere Fiſche da ſein, die ja, wie Sie ſelber wiſſen, ſelbſt den beſten Willen haben, zur Waſſerreinigung beizutragen. Unbewußt, von ſelbſt ſind wir nunmehr am See angelangt, woſelbſt eine partielle Verunreinigung inſoferne ſtattfindet, als das Waſſer an der Einleitungsſtelle etwas unapetittlich wird, wofür im übrigen die meiſten Menſchen äußerſt unempfindlich ſind. Die verunreinigenden organiſchen Gebilde dienen dort jener großen ſich aus dem See immer wieder rekrutierender Reihe von Lebeweſen, beginnend mit den einzelligen Algen, den mikroſkopiſchen einzelligen Pilzen, endend mit dem Fiſche, die Zerſetzungsprodukte wieder der Waſſerpflanzenwelt zur Nahrung. Die örtliche Infektion wird durch die Rieſen— verdauungskraft, die dem Geſamtorganismus eigen iſt, beſeitigt, ohne daß Folgeerſcheinungen das Gleichgewicht der Lebewelt des ganzen Gewäſſers ſtören. Gewiß iſt auch der wellen— bewegte See der Selbſtreinigung unendlich günſtiger wie der reißende Fluß, da die Natur zur Entwicklung des die Reinigung beſorgenden Lebens Zeit und Ruhe benötigt. Wenn alles immer wieder im wilden Taumel der Strömung fortgeriſſen wird, liegen die Verhältniſſe unendlich ungünſtiger. Meine Herren, ich habe mich etwas zu weit in das offene Gewäſſer hinausgewagt, kehren wir wieder zurück in jene ſtille Bucht, wo unſer Induſtriewaſſer lieblich einmündet. Ich muß ohnedies den Einwurf erwarten, daß nicht allerorts die Sache ſo glatt liegt, wie bei Brauereien, Brennereien ꝛc., daß eine große Menge von Induſtriewaſſern auch durch ätzende, ſauere oder baſiſche Beigaben verunreinigt wird. Alltäglich iſt die Verunreinigung mit Schwefelſäure, Chlor, Aetzkalk ꝛc. In einem ſolchen Falle iſt ſelbſtredend das erſte Be— ſtreben dahin gerichtet, das Abwaſſer durch eine weitere Zufuhr von Säuren oder Baſen zu „neutraliſieren.“ Gelingt das nicht, ſo wird unter dem Einfluß der antiſeptiſch wirkenden Flüſſigkeit das organiſche Leben beeinträchtigt oder vernichtet, d. h. das Abwaſſer desinfiziert. Dieſe Desinfektion hat jedoch die unter Umſtänden ſehr mißliche Folgeerſcheinung, daß die natürliche Beſeitigung der das Waſſer verunreinigenden Gebilde ſehr verzögert wird, denn ſie kann erſt dann wieder einſetzen, wenn die ätzende Wirkung der Abwäſſer aufhört. Ebenſo gut wie das ſchönſte Fiſchwaſſer zu Tod desinfiziert werden kann, geſchieht dies unter Umſtänden mit jeder natürlichen Reinigungsanlage und es iſt Sache des Reinigungstechnikers, die Abwäſſer entſprechend ihrer Eigenart und der Art des Reinigungsapparates geſchickt vorzubereiten. Im allgemeinen kann man ſagen, daß die leichte alkaliſche Reaktion, namentlich Spuren von Aetzkalk, beſſer vertragen werden, wie eine Anreicherung mit Säuren. Namentlich in vor⸗ 268 bereitenden Stauteichen findet ſich häufig eine große Menge von Kohlenſäure, die den Aetz⸗ kalk in unſchädlichen kohlenſauren Kalk umwandelt. Ganz beſonders merkwürdig iſt die Ent- deckung, daß Abwäſſer, die mit Chlorkalk erheblich angereichert beziehungsweiſe desinfiziert find, eine beträchtliche Menge aktiven Chlors beſitzen, ohne Schaden zu bringen, einen Erd- filter⸗Tropfkörper durchwandern. Schon in den oberſten Schichten des Feinfilters wird merf- würdigerweiſe die Chlorkalklöſung ſelbſt bei dem Miſchungsverhältniſſe von 1: 1000, das das zur wirkſamen Desinfektion Nötige um das Fünffache überſchreitet, unſchädlich gemacht, eine Hamburger Entdeckung, die der Klärtechnik eine neue, glänzende Perſpektive eröffnet. Die Behandlung unreiner Abwäſſer iſt, was merkwürdigerweiſe durchaus noch nicht überall richtig aufgefaßt wird, ein Zweig der „Technik“. Sie bildet eine techniſche Speziali- tät. Die fruchtbringende Arbeit des Technikers gründet ſich auf die Ergebniſſe wiſſenſchaft— licher Forſchung. Wie in manchen anderen techniſchen Spezialitäten ſpielte jedoch in der Reinigungstechnik der empiriſche Verſuch, dem erſt nachträglich aufklärend die wiſſenſchaftliche Forſchung folgte, eine hervorragende Rolle. Dieſe Erſcheinung iſt nicht zum kleinſten Teile darauf gegründet, daß die Klärtechnik aus England, dem Lande des Praktikers, zu uns im das Land der Wiſſenſchaft gelangt iſt. Unter dem Drucke ſchlimmer Waſſerverhältniſſe und eines drakoniſchen Geſetzes hat das zähe engliſche Volk ſeit Jahren und Jahren Tauſende und Tauſende aufgewandt, um durch Großverſuche zu praktiſchen Methoden, Abwaſſer zu reinigen, zu gelangen. Dem Beiſpiele folgte die in engſten Handelsbeziehungen zu England und feinen Kolonien lebende Stadt Hamburg, deren regierender Senat, dem Rate eines hygieniſchen Vertrauensmannes folgend, mit fürſtlicher Munifizenz ſchon ſeit Jahren Mittel für jene Verſuche gewährt, die praktiſch und wiſſenſchaftlich für die Entwicklung der N eine erſt ungeahnte Bedeutung erlangen follten. ze Nun werden Sie freilich fragen, was Hamburg für einen Anlaß hatte, zu derartigen Unterſuchungen Hunderttauſende hinzugeben. Darüber will ich Ihnen zum Schluſſe noch einiges mitteilen. Sie erinnern ſich vielleicht, daß Hamburg vor elf Jahren von einer mörderiſchen Choleraepidemie heimgeſucht war. Der innige Zuſammenhang der Seuche mit der Art der Waſſerverſorgung war von Anfang an wahrſcheinlich. Allerdings entnahm Hamburg ober= halb der Stadt das Trinkwaſſer der Elbe, leitete unterhalb feine Schmutzwaſſer ein, jo daß Sie mit den alten Hamburgern denken, die Sache wäre, da das Waſſer bekanntlich abwärts fließt, in Ordnung. Wenn aber die Flut ihre langgezogenen Wellen in die breite Elbe rollt, wird das Elbewaſſer mächtig zurückgedrängt und jenes Flußwaſſer, das noch vor Stunden den Unrat der Kanäle aufgenommen hat, wird weit flußaufwärts noch oberhalb jene Stätte gedrängt, wo dereinſt vor der Choleraepidemie die Stadt ihr Waſſer ſchöpfte. Unmittelbar nach dem Erlöſchen der Seuche gelang es, der Stadt einen jugendlichen Hygieniker zu ges winnen, der raſtloſer Natur und durchdringenden Verſtandes mit Scharfſinn die Sachlage feſtſtellte, auf Grund des Befundes die Waſſerverſorgung neu regelte. Seine einwandfreie Konſtatierung der Elbewaſſerbewegung wird, wie ich hoffe, in nicht zu ferner Zeit Gegen— ſtand einer hochintereſſanten Publikation werden. Jedenfalls habe ich von Hamburg die Ueberzeugung mitgenommen, daß bei der derzeitigen Lage der Schöpfſtelle und der jetzigen 3 Organiſation des Schöpfbetriebes den Hamburgern der zweifelhafte Genuß verdünnter Jauche erſpart bleibt. Außerdem iſt innerhalb des letzten Jahrzehntes das Hamburger Waſſerwerk mit einer vielleicht unerreicht großartigen, geſundheitlich peinlich überwachten Sandfilter— anlage ausgerüſtet worden und ich werde mich darin nicht täufchen, daß gerade die Beob— achtung dieſer Trinkwaſſerfilter auf die Ausbildung der Dunbarſchen Abwaſſerbehandlungs— methoden mächtigen Einfluß ausübte. Wenn Sie glauben, daß infolge dieſer Sorgſamkeit der Maßregeln in den Hamburgern die Erinnerung an die furchtbare Zeit der Seuche nicht mehr lebt, ſo irren Sie ſich ſehr. Sie kommt auch zum Ausdrucke in der Litteratur über die Unterelbe, die vielen Hamburgern nicht rein genug iſt. Sie können ſich denken, daß ich die Unterelbe mit dem größten Intereſſe beſah. Ich fand jedoch am Ende des Monats April keine beſonderen Anzeichen von Verunreinigung, namentlich keine Spur von unſeren wohlbekannten Pilzen. Es liegen eben ganz andere Ver— hältniſſe vor wie etwa bei der Iſar unterhalb München, denn die Elbe-Niederwaſſermenge iſt etwa 269 achtmal jo groß wie jene der Iſar und das Elbewaſſer pendelt, wie ſchon erwähnt, unter dem: Einfluſſe von Ebbe und Flut langſam im Flußſchlauche hin und her, bis es endgültig dem Meere anvertraut wird. Damit iſt ein die Selbſtreinigung mächtig fördernder Faktor ein— geſchaltet. Es wäre von mir recht unvorſichtig, auf Grund meiner flüchtigen Beſichtigung endgültig über das Elbewaſſer zu urteilen, aber deſſen bin ich ſicher, daß es bei uns Niemanden einfallen würde, über einen derartigen Fluß zu klagen. Dazu ſind wir Süddeutſche nicht heikel genug. Nun, die Hamburger denken einmal ſehr ernſt über die geſundheitlichen Verhältniſſe ihrer Stadt. Sie haben eigentlich recht, denn Hamburg, jetzt mit New-Nork —Brocklyn der größte Hafenplatz der Welt, bildet auch eine wahre Einfallspforte für die Seuchen der Welt, die zu bekämpfen die Waffen bereit gehalten werden wollen. Auch der Umſtand, daß das; Weltmeer der Stadt große Reichtümer an den Strand wälzt, erlaubt ihr, in der großzügig— ſten Weiſe praktiſche Hygiene treiben zu laſſen. Das Verlangen, auch auf dem Gebiete der Abwaſſerreinigung Klarheit in allen Details zu ſchaffen, veranlaßte die Schöpfung der Dunbarſchen Verſuchsanſtalt zu Eppendorf. Sie ſteht unter einem eigenen Spezialleiter, dem Herrn Dr. Korn. Und wie weit ſpeziell der geſundheitliche Teil der Forſchung reicht, mögen Sie daraus erkennen, daß Herr Oberſtabsarzt Dr. Lübte, ein hervorragendes Mitglied des hygieniſchen Inſtitutes, ſich mit Verſuchen beſchäftigt, ob jene Anopheles-Mücken, deren Larven ſich in dem Sedimentierbecken der Verſuchsanſtalt an der Waſſerreinigung beteiligen, geeignet ſind, die ihm aus einem langen Aufenthalte in Südweſtafrika nur allzu gut bekannte Malaria zu verbreiten. Die Hamburger Großverſuche unter der wiſſenſchaftlichen Leitung bilden einen Triumph deutſcher Arbeit, denn durch ſie iſt eigentlich erſt die Theorie der na— türlichen Reinigungsmethoden klar gelegt, dem Reinigungstechniker die bisher fehlende beite: Baſis geſchaffen worden, auf welche fußend er ſeine Einrichtungen nunmehr unter Ausnützung des Naturgeſetzes konſtruieren kann. Nunmehr danke ich aber beſtens für Ihre Engelsgeduld und bitte Sie nur, es mir als einen Akt der Dankbarkeit jenen Männern gegenüber auslegen zu wollen, die ſich natur— wiſſenſchaftlich, liebenswürdig und nachſichtig um mich bemüht haben, ich rechne auch unſeren Hofer dazu, daß ich einen ſchwachen Verſuch gemacht habe, ſelbſt zur allgemeinen Aufklärung, in der Abwaſſerfrage beizutragen. IV. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Jiſchzucht. Von M. Schumacher⸗Kruft. Es iſt eine unbeſtrittene Tatſache, daß ein Fiſchteich, vorausgeſetzt, daß er als folder: auch allen Anforderungen entſpricht, die der Sachkundige an ihn ſtellt, ſeinem Beſitzer mehr einbringt, als eine gleich große beſte Ackerfläche. Indes möchte ich nicht zu denjenigen zählen, die nun den beſten Weizenboden, die ſchönſten Wieſenflächen in Fiſchteiche umwandeln wollen; es gibt andere, geringwertige Parzellen genug, die ſich mit demſelben Erfolge zur Fiſchzucht verwenden laſſen. Sumpfige Wieſen, Wald und Oedland, die ſich zu dem Zwecke eignen, find in Maſſe vorhanden; leider aber finden wir an ſolchen Stellen Fiſchteiche bis jetzt noch ver⸗ einzelt vor und es mag wohl noch manches Jahr vergehen, bevor der hohe Wert und die wirtſchaftliche Bedeutung der Fiſchzucht derart in die Volksmaſſe eingedrungen iſt, daß ſich die Beſitzer der erwähnten minderwertigen Flächen entſchließen, dieſe durch die Fiſchzucht zu einem Beſitztum von hohem Werte umzuwandeln. Erſte Bedingung iſt das Vorhandenſein guten Waſſers. Nun, da iſt namentlich in unſeren Gebirgslandſchaften kein Mangel. Faſt jedes Tal hat feinen Bach und jedes Quer⸗ tal ſein Bächlein, die jahraus jahrein, auch im heißeſten Sommer mehr oder weniger ſtark dahinfließen. Wegen des kurzen Laufes und wegen der Beſchattung iſt das Waſſer dieſer Bäche immer recht kühl und es hat was für ſich, wenn die Leute behaupten, daß die Forellen dieſer Wäſſerchen bedeutend beſſer ſchmecken, als die größerer Waſſerläufe. Die ſumpfige, von ſaueren Gräſern und Binſen beſtandene Wieſenfläche, die von ihnen durchfloſſen wird, hat bis— her faſt nichts eingebrachi, wurde vielleicht von ihrem Beſitzer gar nicht beachtet, weil ſein liebes Vieh das Zeug, welches dort wuchs, doch nicht freſſen wollte. Das iſt der Platz zur 270 Anlage eines Fiſchteiches. Als Fiſchteich wird dieſe Fläche den Aerger, den fie vorher ihrem Herrn gemacht hat, wieder ausgleichen. — Vielfach iſt das Anlegen eines Fiſchteiches in der Weiſe vollzogen worden, daß kurzer Hand in der Größe der Teichfläche die Erde etwa ein Meter tief ausgehoben und fortgebracht wurde und dann war der Teich fertig. Durch einen Graben wurde am oberen Ende das Waſſer eingelaſſen und in einem Graben floß es am unteren Ende wieder ab. Nachdem noch ein paar Tauſend junge Brut eingeſetzt waren, hieß es „wachſet und mehret euch und füllet meinen Geldbeutel“. Wenn dann der Erfolg ausblieb, hieß es: „Mit der Fiſchzucht iſt es doch nichts“ und damit war die Sache abge— tan. Durch die vielen Belehrungen durch Wort und Schrift ſind ſolche gänzlich unzweck— mäßige Waſſertümpel zwar ſeltener geworden, aber man findet fie immer noch. — Wenn man dazu übergehen will, einen Teich anzulegen, ſo ſoll die betreffende Fläche durch Gräben zunächſt trocken gelegt werden. Alsdann muß das Nevellierinſtrument zur Hand genommen und a) die Teichſohle, b) der Waſſerſpiegel des Teiches, e) die Dämme, d) die Zu⸗ laufrinne und e) das eventuelle Wildgerinne genau beſtimmt werden. Die Teichſohle muß ſo beſchaffen ſein, daß der Teich gänzlich trocken gelegt werden kann; daher muß ſie nach dem Ablauf zu Gefälle haben. Soll zum Beiſpiel der Teich da, wo ſich ſein Ablauf befindet, 1,50 m tief ſein, ſo darf er oben, je nach der Größe desſelben, nur 1 bis 1,30 m tief werden. Alle Unebenheiten der Sohle, wodurch beim Ablaſſen des Teiches kleine Pfützen entſtehen würden, müſſen ausgeglichen werden. Sehr zu empfehlen iſt es, wenn von der tiefſten Stelle der Teichſohle aus ſtrahlenförmig einige Gräben nach oben gezogen werden. An der tiefſten Stelle der Sohle, unmittelbar vor dem Zapfenhauſe hebt man eine 1 bis 2 qm große und etwa 30 cm tiefe Grube aus, die beim Ablaſſen des Teiches nicht leer läuft, wohl aber raſch leer geſchöpft werden kann. In dieſer Grube ſammeln ſich beim Ablaſſen des Teiches die Fiſche; ſie werden durch die erwähnten ſtrahlenförmigen Gräben hineingeleitet und können hier mit einem Schöpfnetz leicht herausgehoben werden. Es iſt alſo, wie erwähnt, durchaus wichtig, daß die Teichſohle, bevor ein Spatenſtich daran geſchieht, zunächſt mittelſt des Ni⸗ vellierinſtrumentes beſtimmt und durch eingeſchlagene Pfähle genau feſtgelegt wird. Das Arbeiten aufs geratewohl beziehungsweiſe nach dem Augenmaße iſt ſtets ungenau und ergibt unrichtige Gefällverhältniſſe. Es muß dann ſchließlich wieder ausgebeſſert und geflickt werden, um die Sohle richtig herzuſtellen. — Die Fortſetzung über Teichanlagen folgt im nächſten Monat. V. Einiges über die Teichwirtſchaſt am Maine. Im Fiſcherzunfthauſe zu Würzburg wurde am 26. Juni unter dem Vorſitze des Herrn Fiſchermeiſters Göß eine Ausſchußſitzung des „Fiſcher- und Schiffer verbandes am Main von Bamberg bis zur Landesgrenze“ abgehalten, an welcher ſich auch die Herren Oberlandes— gerichtsrat Scherpf und Privatier Fraundorfer als Vorſtandſchafts mitglieder des Unterfränkiſchen Kreisfiſchereivereins, ſowie ferner der ſtaatliche Konſulent für Fiſcherei in Bayern beteiligten. Aus den gepflogenen Verhandlungen, ſpeziell aus den Berichten der Obmänner ging hervor, daß dieſe erſte größere Berufsfiſcherorganiſation in Bayern, beziehungsweiſe die von ihr betätigte Fiſchwirtſchaft ſchon jetzt unverkennbare Erfolge gezeitigt hat. Dies wird von allen Mainfiſchern mit Befriedigung rückhaltlos anerkannt. Einen erfreulichen Beleg für die erzielten Fortſchritte bildete bei der vorerwähnten Verſammlung die Beitrittserklärung der Fiſcher⸗ und Schiffergenoſſenſchaft Wertheim (Großherzogtum Baden) zum Bayeriſchen Fiſcher⸗ und Schifferverbande durch den anweſenden Vorſtand der erſtgenannten Vereinigung, welche 40 Mitglieder zählt. Abgeſehen von der hiedurch bedingten finanziellen Kräftigung der Wirt⸗ ſchaftskaſſe, hat auch der „Unterbadiſche Fiſchereiverein“ für den Fall des nunmehr erfolgten Beitrittes der Wertheimer Fiſchergenoſſenſchaft für das laufende Jahr den Betrag von 200 Mk. zur Förderung der Fiſchwirtſchaft im Maine zur Verfügung geſtellt. Ferner hat die zu⸗ ſtändige badiſche Baubehörde die Einrichtung von Schonrevieren nach dem Muſter der baye⸗ riſchen auch am badiſchen Mainufer zugeſichert. Dieſe überaus begrüßenswerten Erklärungen des Vorſtandes der Wertheimer Fiſchergenoſſenſchaft wurden mit großem Beifalle aufgenommen, 271 bedeuten fie doch ein wichtiges Moment für den weiteren Ausbau und die gedeihliche Fort: entwicklung der in Bayern eingerichteten und als fruchtbringend erkannten Fiſchwirtſchaft im Main. » Intereſſant und erfreulich waren die von den Obmännern gemeldeten Beobachtungen über das gute Gedeihen der eingeſetzten Karpfen. Bei Kitzingen und bei Schweinfurt wurden in dieſem Frühjahre viele Karpfen mit einem Stückgewicht von 5 bis 6 Pfund beim Laich⸗ geſchäft beobachtet. Im alten Hafen von Aſchaffenburg haben die Karpfen in einer auf 6 bis 8 Zentner geſchätzten Menge gelaicht und auch im Winterhafen von Würzburg konnten laichende Karpfen mit einem Stückgewicht von 7 bis 8 Pfund beobachtet werden. Was die Zandereinſetzungen anlangt, ſo konnten dieſelben bisher leider nicht in einem Maß⸗ ſtabe erfolgen, der im Hinblick auf die Größe des zu beſetzenden Objektes einen raſch zutage tretenden Erfolg erhoffen ließ. Immerhin kamen einzelne ſchöne Exemplare zum Fang, ſo daß allſeitig weitere, aber auch ausgiebigere Beſetzuugen mit Zanderjährlingen gewünſcht werden. Ueber das Reſultat der ausgeführten Krebsbeſetzungen läßt ſich bislang ein definitives Urteil noch nicht abgeben. In den Bächen der Umgebung von Kitzingen werden ſehr viele Krebſe beobachtet. Weniger erfreulich iſt — die Richtigkeit der Beobachtung vorausgeſetzt — die Meldung, daß im Sulzbach und in der Umgebung von Aſchaffenburg noch im vergangenen Jahre viele junge, vom Einſatz herſtammende Krebſe geſehen werden konnten, daß aber in dieſem Jahre eine ſolche Beobachtung leider nicht mehr zu machen iſt. Im Sulzbach ſoll ſeit kurzem überhaupt kein Krebs mehr zu finden ſein. Noch vor drei Jahren ſeien im Main Krebſe von / bis ¼ Pfund gefangen worden, in letzter Zeit dagegen hätten Krebs⸗ fänge ganz aufgehört. Iſt etwa auch im Maingebiete die Krebspeſt von neuem aufgetreten? Die gemachten Beobachtungen reichen leider nicht aus, um dieſe Frage auch nur annähernd mit Beſtimmtheit beantworten zu können. Auffallend iſt, daß Beobachtungen über tote oder kranke Krebſe von keinem der Obmänner gemeldet werden konnten.“) Ohne weiteres Material beziehungsweiſe ohne Unterſuchungen an Ort und Stelle wäre es daher auch ein voreiliger Schluß, wollte man den von Kitzingen gemeldeten Fall von Schuppenſträubung bei einem Rotauge, als deren Erreger ja bekanntlich das Bacterium pestis astaci anzuſehen iſt, in Zuſammenhang bringen mit dem anſcheinend mancherorts zu konſtatierenden Rückgang der Krebſe. Aus dem vom erſten Vorſitzenden des unterfränkiſchen Kreisfiſchereivereins, Herrn Ober⸗ landesgerichtsrat Scherpf, erſtatteten Berichte über die Fiſchwirtſchaft im vorigen Jahre war zu entnehmen, daß die Beſetzung der Schonreviere unter Aufwand erheblicher Mittel im Be- richtsjahre ordnungsgemäß betätigt werden konnte. Auch für das laufende Jahr wird die Beſchaffung der Mittel und des Beſatzmaterials, welche in den Händen des Kreisfiſchereivereins liegt, dank der Unterſtützung aus Zentral- und Kreisfonds, aus Mitteln des Bayeriſchen Landesfiſcherelvereins und des Deutſchen Fiſchereivereins keine Schwierigkeiten bereiten. Intereſſieren dürfte ſchließlich auch an dieſer Stelle eine Zuſammenſtellung der während der Jahre 1897 bis 1903 vom Unterfränkiſchen Kreisfiſchereiverein vorgenommenen Beſetzungen. Es wurden in dieſem Zeitraume mit einem Koſtenaufwand von über 19 000 Mk. dem Main und deſſen Zuflüſſen zugeführt: 56 286 Stück Lachsbrut, 266 056 Stück Bachforellenbrut, 41 845 Stück Regenbogenforellenbrut, 36 733 Stück Bachſaiblingsbrut, 2800 Stück Zander⸗ jährlinge, zirka 70 000 Stück einſömmerige Karpfen, zirka 8000 Stück zweiſömmerige Karpfen, zirka 7500 Stück Schleien, 280 000 Stück Aale und 41 134 Stück Krebſe. (Siehe auch „Denkſchrift des K. Bayeriſchen Staatsminiſteriums des Innern über die Maßnahmen auf dem Gebiete der landwirtſchaftlichen Verwaltung in Bayern 1897 bis 1903,“ e ck. *) Anm. der Redaktion. Nach Mitteilungen in der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“, XXVII. Jahrgang, Seite 44 und 224, iſt im Gebiete des weißen Maines (Oberfranken) im Sommer 1901 und im roten Main bei Creußen im Oktober 1901 auffallendes Ab⸗ ſterben der Krebſe beobachtet worden. 272 — VI. Vermiſchte Mitteilungen. Heuſcher's Broſchüre über die Aufzucht von Forellenſömmerlingen, welche von uns in Nummer 10 der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“ beſprochen wurde, iſt nunmehr auch käuflich zu beziehen um den Preis von 80 Cts., in Partien von mindeſtens einem Dutzend zu 65 Cts., und bei Bezug von über 100 Stück & 60 Cts. bei Herrn Dr. J. Hofer, Wädenswil. 5 Verband der Iſarfiſcher. In Landau a. Iſ. fand Sonntag, den 12. Juni, eine Verſammlung der Iſarfiſcher von Landshut bis zur Iſarmündung ſtatt, welcher auch der 1 K. Regierungspräſident Exzellenz Freiherr von Andrian beiwohnte. Herr Landeskonſulent Dr. Surbeck hob hervor, daß ſeitens der K. Bauämter die Bewilligung zur Oeffnung von 19 Altwäſſern erlangt wurde und der Staat die Koſten hiefür, welche 2500 Mk. betragen, übernommen hat und ging hieranf auf ſeine in der vorjährigen Verſammlung angeregte Er⸗ richtung von Schonrevieren ein. Herr Landeskonſulent konnte die Mitteilung machen, daß ihm bereits 18 Altwäſſer als Schonreviere von den anweſenden Beſitzern zur Benützung überlaſſen wurden. Als Setzlinge in die Schonreviere kommen hauptſächlich Karpfen, Schleien, Schill, Hechte und Huchen in Betracht. Es wurden hierauf die Satzungen und die Wirtſchafts⸗ vorſchriften des Vereins durchberaten und mit einigen Abänderungen einſtimmig angenommen. Als Sitz des Vereins der Iſarfiſcher von Landshut bis zur Iſarmündung wurde Landau a. Si. gewählt. Die nun vorgenommene Vorſtandswahl ergab folgendes Reſultat: Seinberger-Mamming, Vorſtand; Reithmeier⸗Mamming, ſtellvertr. Vorſtand; Kellner Harburg, Sekretär und Kaſſter. Das Studium der Fiſchkrankheiten. Es iſt erfreulich, die Fortſchritte der Be⸗ ſtrebungen feſtſtellen zu können, welche dahin zielen, die vielfachen Erkrankungen der Fiſche genau zu erkennen. Auch in Budapeſt beſteht nun, wie „Magyar Nemzet“ berichtet, eine Unterſuchungsſtelle an der dortigen Königlichen Tierärztlichen Hauptſchule, welche Unterſuchungs⸗ material entgegennimmt und deren Leitung in den Händen des Profeſſors Stephan von Ratz liegt. Beförderung lebender Aale in Kiſten. Seitens der Fiſchereiintereſſenten wird darüber Klage geführt, daß die trocken und in Kiſten verpackt aufgelieferten lebenden Aale während des Transportes auf der Eiſenbahn häufig durch unſachgemäße Behandlung beſchädigt werden. In Beachtung dieſer Klagen hat die Preußiſche Eiſenbahnverwaltung ihre Dienſt⸗ ſtellen angewieſen, die Sendungen bei der Verladung und bei Umladungen mit Vorſicht zu behandeln und möglichſt ſo zu lagern, daß die Tiere nicht durch den Druck daraufgelegter Güter beſchädigt werden. Die Verſender werden die Kiſten durch Aufkleben grüner Zettel mit der Aufſchrift „Lebende Aale“ kenntlich machen, außerdem ſollen ſie angehalten werden, bei Kiſten, die nicht mit feſten Deckeln, ſondern mit Leinwand verſchloſſen ſind, Leiſten anzu⸗ bringen, damit Beſchädigungen vermieden werden. Fiſchſterben. Mit dem Eintritt der Hitze haben ſich, wie alljährlich, die Nachrichten über Fiſchſterben gemehrt. So ſchreibt die „Rathenower Zeitung“ aus Sprottau, vom 1. Juni: Es iſt geradezu bejammernswert, zu beobachten, wie jetzt wieder maſſenhaft Fiſchkadaver auf der Sprotta treiben. An einzelnen Uferſtellen ſind tote Fiſche bis zu Tauſenden angeſchwemmt worden, auch ſolche beſſerer Qualität, wie mehrpfündige Hechte und Aale. Nach dem bisherigen Ergebnis der Unterſuchung, an der ſich auch der zuſtändige Gewerberat beteiligte, hat die Ver⸗ giftung des Fluſſes im Gemeindegebiet Wichelsdorf ſtattgefunden. — Die „Frankfurter Oder⸗ zeitung“ ſchreibt aus Lübben vom 5. Juni: Am Freitag gegen Abend trat ein großes Fiſch⸗ ſterben in demjenigen Teile der Berſte ein, welcher durch den großen Hain fließt. Gleichzeitig nahm das Waſſer eine milchartige Färbung an. Dieſe dürfte von chemiſchen Abwäſſern her⸗ rühren, welche durch Kanaliſation in die Berſte geleitet werden. — Wie die „Eberswalder⸗ Zeitung“ aus Lychen vom 6. Juni berichtet, macht ſich das zurzeit zahlreiche Sterben von Fiſchen, namentlich von Barſchen und Hechten, bemerkbar. Am meiſten findet man tote Exem⸗ plare auf dem Wurl- und Oberpfuhlſee. Welchen Einwirkungen dieſe Tiere zum Opfer fallen, iſt bisher unermittelt geblieben. — Die „Stralſundiſche Zeitung“ aus Greifswald vom 17. Juni teilt mit: In den letzten warmen Tagen konnte man auf der Dampferfahrt nach Eldena wieder viele an der Oberfläche ſchwimmende tote Fiſche beobachten. Verurſacht dürfte das Fiſchſterben durch das ſchlechte Waſſer im Ryck werden, vielfach kann man das Aufſteigen von Blaſen im 273 — Ryck beobachten, was auf das Vorhandenſein von Gaſen ſchließen läßt. — Die „Innsbrucker⸗ Nachrichten“ aus Ried vom 18. Juni melden: Durch Einlaſſen von Kalkwaſſer aus der Vogl'ſchen Lederfabrik in den Breitſachfluß wurde auf eine bedeutende Strecke der ganze Fiſch⸗ beſtand dieſes Fluſſes vernichtet. Zu Tauſenden trieben die toten Fiſche an der Oberfläche flußabwärts. Heute Nachmittag pflog eine behördliche Kommiſſion an der Flußfſtrecke Erhebungen, um die Schadenshöhe feſtzuſtellen. — Die „Hildesheimer Zeitung“ aus Gronau vom 21. Juni ſchreibt: Am Sonnabend beobachtete man im Despefluſſe eine Unmaſſe Forellen, die teils verendet, teils im Verenden waren. Wodurch dieſes Fiſchſterben herbeigeführt worden, hat bislang noch nicht ermittelt werden können. Unter den an der Oberfläche ſchwimmenden Forellen befanden ſich Exemplare im Gewicht von 3 Pfund und darüber. — Die „Berliner Staatsbürger⸗Zeitung“ vom 23. Juni berichtet: Ein großes Fiſchſterben in der Spree iſt wieder einmal am Sonnabend, den 18. Juni, nach dem Gewitter in der Freitagnacht beobachtet worden, nachdem die Notausläſſe geöffnet waren, aus denen ſich dann die Unratmaſſen aus der Kanaliſation in die Spree ergoſſen und das Waſſer ſo verdarben, daß den Fiſchen der Atem ausgehen mußte. Vom Oberbaum bis zur Mühlendammſchleuſe und von hier die Unterſpree hinunter bis faſt nach Spandau war das Waſſer derartig verunreinigt, daß Tauſende und Abertauſende größere und kleinere Fiſche, die teils ſchon verendet waren, teils ſich im Todes— kampfe befanden, die Spreeoberfläche bedeckten. Am Mühlenwehr und an der Mühlendamm— ſchleuſe wurden nicht weniger als 700 Pfund ſolcher Fiſche von den Arbeitern aus dem Waſſer geſchöpft, die dort einen peſtartigen Geruch verbreiteten. — Die „Zittauer Nachrichten“ aus Löbau vom 24. Juni ſchreiben: Zahlreiche tote Fiſche, beſonders ſchöne große Schleien, find in dieſen Tagen auf der Löbau treibend oder an den Wehren hängend im hieſigen Stadt- gebiet beobachtet worden. — Der „Hannoverſche Courier“ aus Sarſtedt vom 2. Juli berichtet: Bedeutender Schaden iſt, wie ſchon kurz gemeldet, den Pächtern der Innerſtefiſcherei erwachſen. Seit heute morgen 5 Uhr ſchwimmen Tauſende von Fiſchen tot an der Oberfläche des Waſſers. Aale ſind die einzigen Fiſche, die noch etwas Leben zeigen. Der Schaden ſoll durch die Exploſion eines Keſſels der chemiſchen Fabrik in Hildesheim, deſſen Inhalt ſich in die Innerſte ergoß, entſtanden ſein. Nach Urteilen von Fiſchereibeſitzern iſt der Fiſchfang in der Innerſte auf Jahre hinaus lahmgelegt. VII. Vereinsnachrichten. Weſtdeutſcher Fiſchereiverband. Tagesordnung für die XX. Generalverſammlung des Weſtdeutſchen Fiſchereiverbandes und die VIII. Hauptverſammlung des Fiſchereivereins für das Herzogtum Braunſchweig zu Blankenburg a. Harz im „Weißen Adler“, Freitag, 5. Auguſt 1904, abends: Zuſammenkunft der Teilnehmer im „Weißen Adler“. Sonnabend, 6. Auguſt 1904, morgens 9 Uhr: Gemeinſchaftliche Generalverſammlung. Verhandlungsgegenſtände: 1. Jahresbericht und Geſchäftliches des Fiſchereivereins Braunſchweig. 2. Jahresbericht des Verbands vorſitzenden, Rechnunglegung und Wahlen. 3. Braun⸗ ſchweigiſches Fiſchereigeſetz, insbeſondere die Schonzeiten nach der Ausführungsverordnung vom 4. November 1889. 4. Preußiſches Fiſchereigeſetz, Ausführungsverordnungen dazu und deren Handhabung. 5. Regelung der Adjazenten⸗ und Koppelfiſcherei in den Provinzen Heſſen⸗Naſſau und Schleswig⸗Holſtein. Erfahrungen darüber in Weſtfalen, Rheinland und Hannover. 6. Verun⸗ reinigung der Gewäſſer, insbeſondere durch Kaliabwäſſer. 7. Waſſerbau, Talſperren, Kanäle. 8. Waſſermühlen, Mühlgräben. 9. Störzuchtverſuche. 10. Lachszucht, Fangſtatiſtik, Beobachtungs⸗ ſtationen. 11. Biologiſche Stationen. 12. Anträge und Anregungen aus der Verſammlung. 1 Uhr Beſichtigung des Schloſſes. — 2 Uhr Mittageſſen im „Weißen Adler“. — 4 Uhr Beſuch der Zentralbrut⸗ und Zuchtanſtalt bei Kloſter Michaelſtein und Beſichtigung des Fiſcherei⸗ muſeums. — Abends Erfriſchung in der Waldmühle. Sonntag, 7. Auguſt 1904, morgens 8 Uhr, Aus flug in den Harz (Bodetal), wozu Wagen unentgeltlich geſtellt werden. Alle Verbands- und Vereinsmitglieder, ſowie alle Freunde der Fiſchzucht und Fiſcherei laden ganz ergebenſt ein Bündhe im b. Harzburg und Nienburg (Weſer), Juli 1904. Freiherr von Girſewald, Oberſtallmeiſter Adickes, Amtsgerichtsrat Vorſitzender Vorſitzender des Fiſchereivereins Braunſchweig. des Weſtdeutſchen Fiſchereiverbandes. 274 VIII. Literatur. Vierte Auflage des „Taſchenbuch der Angelſiſcherei“ von Max von dem Borne, neu be⸗ arbeitet und ergänzt von Dr. med. Horſt Brehm. Das alte, jedem Angler wohlbekannte Taſchenbuch von Max von dem Borne liegt nun in neuer Auflage vor uns. Dr. Brehm, Präſident des Deutſchen Anglerbundes, hat es neu bearbeitet in dem Beſtreben, auf Grund der neueſten Erfahrungen und mit Berückſichtigung der neueſten Fach⸗ literatur, beſonders der Werke von Dr. Heintz, Dr. Robida, De. Skrowronnek, Stork und Weſſen⸗ berg auch die neue Auflage der urſprünglichen Form des Taſchenbuches anzupaſſen, ohne die Schöpfung Max von dem Bornes in ihrer Urſprünglichkeit zu verändern. Dieſe recht fchwierige Aufgabe iſt Herrn Dr. Brehm vollſtändig gelungen, wie das auch bei einem ſo hervorragenden Kenner des Angelſports nicht anders zu erwarten war. Als beſonders wertvolle Verbeſſerungen und Ergänzung ſei die Anleitung zur Beſtimmung der Fiſche, die Ergänzung des Abſchnittes über Meeresfiſcherei, eine neue farbige Fliegentafel, die ſpezielle Berückſichtigung der entomologiſchen Forſchung, ſowie das ausführliche Regiſter erwähnt. Obwohl das Buch gegen die frühere Auflage faſt 100 Seiten ſtärker geworden iſt, blieb der Preis (4.50 Mk.) dennoch derſelbe. Möge das Werk auch in ſeiner neuen Form dem Angelſport neue Freunde werben. L. IX. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 9. Juli. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte A Coo — Rea ae a . | per Pfund 400 Ader — | — Ruſſ. Lachs N 4 — Barſche — — Flundern, Kieler. . „ Stiege | 400—500 Karpfen, mittelgr. . — — do. mittelgr.. | „ Kite 250 —350 Karauſchen 2 — — Bücklinge, Rise: | „Wall | 450—500 Schleie — — Dorſche , it 400 Bleie = — S) 300 ee Fiſche — — Aale, große eee dee 140 Aal — — Sir er 1 — Lachs IIa gefr. — — Heringe. „100 Stck. 700 1000 Bericht über den Engrosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 22. Juni bis einſchließlich 7. Juli 1904. Karpfen fehlen am Markte. — Die Schleizufuhr iſt ziemlich bedeutend, der Bedarf den gegenwärtigen Marktverhältniſſen angepaßt. Die Preiſe ſind zwar geſteigert, aber nicht in jedem Fall befriedigend. Juni Karpfen: Mark Juni Schleie Mark 28, lebend 20e 84 30. an o u 90 Juni Schleie Mark fr Eee 61—68 e ee ae 70 - 80 30. tut, ITC 52 r SR Kr yie 35—37 Juli Schleie Mark e 2 ade ee ee he 73—85 L eds 88 23 lll 8 44— 54 I MOL en ee 388 67 ,,, he ee ern 76 - 88 2. WIEDENDI. Je en Rente 91—109 DA: EDEN ange 40—57 %%% ̃ĩÄ˙w 67-79 led . 72 —88 let ne a re ae 91— 97 o Feen RU 41-59 a . RT 57 , ee re 84 Siebers 86 101 28. lebend. o 82—86 %%% RER 44— 63 l! 46 —55 bei 8 87—100 , eek er 30 — 36 Brio, Sa ee 47— 71 r fane An DamiRRE 78—85 ebend a ee 84—105 30 FE Hehe ae AteNnED 1a Pre 88—104 e ) DE EN 48—51 „Jilchmeiſten, Stifchermeifter, verheir., praktiſch erfahren in allen Zweigen der Salmonidenaufzucht und Teichwirtſchaft, vermögl., ſucht ſofort Pachtung. Beding.: Seen ſowie Bach⸗ und Flußfiſcherei, ſelbſtändiger, mit durchfließendem Gewäſſer oder fließendes fleißiger Arbeiter, ſucht ſofort oder ſpäter bei Gewäſſer. Offerten an beſcheidenen Anſprüchen Stellung. Prima Zeug⸗ niſſe ſtehen zu Dienſten. Offert. unter D. B. 200 Verwalter Heeſe, an die Erped. dieſer Zeitung. Laesgen b. Poll⸗Nettkow in Schl. 5 Bam enaale Am 6. 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Fiſchereivereins, des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaſſeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Heſſen, des Rheinischen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Würt- tembergiſchen Anglervereins, des Sentral-Fiſchereivereins für Schleswig⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Verbindung mit Fachmännern Jeutſchlands, Gſterreich-Ungarns und der Schweiz, herausgegeben vom Jayeriſchen und vom Peutſchen Tiſchereiverein. Nr. 15. München, den 1. Auguſt 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: I. Bekanntmachung. — II. Hecht und Barbe. — III. Der XII. Deutſche Fiſchereirat 1904. — IV. Nachweis über die Ausſetzungen durch die angeſchloſſenen Vereine im Jahre 1902,03 und 1903/04 mit Mitteln des Deutſchen Fiſchereivereins. — V. Ueber die Färbung der Forellen und die Farbe ihres Fleiſches. — VI. Vermiſchte Nachrichten. — VII. Vereinsnachrichten. — VIII. Fragekaſten. — IX. Fiſcherei und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung Wie alljährlich wird der Süchſiſche Fiſchereiverein auch im Herbſt 1904 Fiſch⸗ ausſtellungen von Zuchtkollektionen und Verkaufsmuſtern, und zwar: die erſte derſelben in Chemnitz am 22. und 23. Oktober, die andere in Bautzen am 5. und 6. November veranſtalten. — Der Verein iſt beſtrebt, mit dieſen Veranſtaltungen hauptſächlich auf den rationelleren Betrieb der zahlreichen Kleinteichwirtſchaften Sachſens hinzuwirken, den Klein: teichbeſitzern Gelegenheit zur Belehrung über Beſatzmaterial, ſowie Kennenlernen der beiten Be⸗ zugsquellen für dasſelbe durch Vorführung von Verkaufsmuſtern zu bieten und ihnen die Mög⸗ lichkeit zu geben, ihr ſelbſtgezüchtetes Beſatzmaterial zu annehmbaren Preiſen abzuſetzen. — 278 — — Gleichzeitig ſollen aber auch dieſe Ausſtellungen den größeren Züchtereien dazu dienen, Ver⸗ bindungen für die nächſten Frühjahrsbeſtellungen anzuknüpfen, ſo vie den Abnehmern die Be⸗ zugs quellen für geſunde marktfähige Ware an Satz⸗ und Speiſefiſchen nachzuweiſen und in welchen Mengen die Ware zu entſprechendem Preiſe zu haben iſt. Unter den vorſtehenden Geſichtspunkten iſt diesmal in Ausſicht genommen worden, für die Ausſtellung nicht nur mehrere Jahrgänge umfaſſende Zuchtkollektionen, ſondern auch für die in kleineren Teichwirtſchaften gezüchteten Speiſefiſche Ehrenpreiſe, Ehren⸗ urkunden und kleinere Geldpreiſe, beziehentlich auch Beſatzfiſche in Natura, zur Verteilung ge⸗ langen zu laſſen. Die näheren Beſtimmungen über die Beteiligung als Ausſteller, ſowie die Anmelde- bogen hierfür ſind von der unterzeichneten Geſchäftsſtelle zu beziehen. — Es iſt dringend erwünſcht, daß die Anmeldungen ſpäteſtens bis 15. September (für Chemnitz) beziehungsweiſe 1. Oktober (für Bautzen) erſolgen; bei ſpäter eingehenden Anmeldungen kann die Geſtellung der erforderlichen Aquarien nicht garantiert werden. Alle Fiſchzüchter, Kleinteichbeſitzer, Fiſchhändler und ſonſtige Intereſſenten werden in ihrem eigenen Intereſſe eingeladen, ſich an den Ausſtellungen recht zahlreich zu beteiligen und gebeten, den Verein in Erreichung der erſtrebten Ziele tatkräftig zu unterſtützen. Dresden, den 11. Juli 1904. Die Geſchäftsſtelle des Sächſiſchen Liſchereivereins: Oberſt z. D. Aſter, als Schriftführer. II. Hecht und Narbe. Von W. Herrmann, Bayreuth. In Nr. 9 der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ begegnet mir Herr Ocker mit gelinden Vor⸗ würfen wegen einer Kritik, die ich am Hecht verübt habe. Ich ſchätze das Urteil eines Be- rufsfiſchers und laſſe mich gerne belehren; für diesmal aber kann ich meine Anſchauung, die von allen praktiſchen Fiſchern eines großen Bezirkes geteilt wird, nicht ändern. Herr Ocker be— weiſt erſt zahlengemäß, welche materielle Erfolge der Hecht ihm einbrachte und ſucht einige Vorzüge für ſeinen Schützling feſtzuſtellen, die mir aber ob ihrer geringen Tragweite eine ge⸗ ſteigerte Sympathie für den esox lucius nicht abzuringen vermochten. Herr Ocker hat wohl nachgewieſen, daß er durch die Zucht des Hechtes eine rentable Ausnützung ſeines Gewäſſers ermöglichte, doch iſt nicht feſtgeſtellt worden, wie weit bei geringerer Zahl oder völliger Ab- weſenheit der Hechte, die Ertragsfähigkeit und Rentabilität durch vorwiegende oder ausſchließ⸗ liche Salmonidenzucht hätte geſteigert werden können. Ich kenne das Waſſer des Herrn Ocker nicht und vermag deshalb nicht zu beſtimmen, inwieweit eine Zucht des Hechtes zu Recht be⸗ ſtand. Ich verkenne die Bedeutung des Hechtes durchaus nicht, weder für Fluß noch Teich, aber beſondere Lobeshymne zu ſingen, dazu hatte ich noch keine Veranlaſſung und von allen Fiſchzüchtern, die ich kenne, iſt Herr Ocker der einzige, der mir ſagt, daß der Hecht in Wirk⸗ lichkeit harmloſer ſei, als ihm nachgeredet wird. Stets wird er als ein Uebel befunden, wenn er auch oft von zweien das kleinere iſt. In dem von mir getadelten Beſetzungsvorſchlag handelte es ſich um die Ein führung des Hechtes in ein völlig reines und kleines, aber verarmtes Flüßchen, das bisher Sal⸗ moniden, Barben, Weißfiſche und im Unterlaufe Hechte und Karpfen enthielt. (Letztere wan⸗ dern eben vom Strome aus ein.) Den Grund der Verarmung habe ich nicht direkt ange⸗ geben; daß es aber nicht Verunreinigung ſein konnte, das hätte Herr Ocker leicht zwiſchen den Zeilen herausleſen können. Ich ſagte ausdrücklich, daß die Barbe ſehr empfindlich iſt gegen Verunreinigung und ihre, wie der Forellen Zucht, dort zu betreiben ſei, wo ſich un⸗ günſtige Zuſtände nicht herausgebildet haben; von der Zucht des Karpfen ſollte man in kleinen, nicht verunreinigten Flüßchen beſſer ganz abſehen. Es liegt ja heutzutage ſehr nahe, bei Verarmung eines Fluſſes an Verunreinigung zu denken, aber da müßte ich doch den Verſtand verloren haben, wenn ich für ſolche Gewäſſer Barben und Forellen zum Beſatze empfehlen würde. Hier hätte ich gewiß Karpfen, Aale und vielleicht auch den Hecht genannt, obwohl letzterer und zwar gerade in verunreinigten Gewäſſern (jedoch mit teilweiſe 279 ſandiger, kieſiger Sohle) durch den Forellenbarſch einen vorzüglichen Erſatz finden fol. Wenn dies Herr Ocker bezweifelt, dann möge er ſich an Herrn Stadtkämmerer Colb in Erlangen wenden, der ihm ſeine Erfolge mit dem Blackbaß in der verunreinigten Regnitz nicht vorent⸗ halten wird. Meine Erfahrungen hierüber ſind noch zu neu, weshalb ich mit meinem eigenen Urteil vorerſt zurückhaltend fein will. Aber — auf die reinen Flußſtrecken zurückkommend — für die Möglichkeit der Einführung edler (nicht aller, wie Herr Ocker geleſen zu haben ſcheint) Fiſcharten in faſt allen Ober⸗ und Mittelbecken der Gewäſſer ſtehe ich voll und ganz ein. Wir haben hier von den kleinſten Gerinnen an bis zum Hauptfluſſe nur erfreuliche Wahr⸗ nehmungen gemacht. Ob Sand- oder Lehmboden, kalte oder wärmere Temperatur — die trutta fario hat ſich recht dankbar erwieſen. Sämtliche Fiſchwaſſerbeſitzer haben ihr zu⸗ liebe den Hecht völlig zurückgedrängt und ich bin ſofort bereit, Herrn Ocker die vollen Adreſſen anzugeben, mit der Bitte, anzufragen, wie die Betreffenden mit der Veränderung ihres Fiſch⸗ beſtandes zufrieden ſind und ob ſie je wieder den Hecht dafür eintauſchen möchten. Ob ſie nicht auch lachen würden! Herr Ocker gibt in ſeinen Ausführungen ferner zu bedenken, daß auch die Salmoniden arge Räuber ſind und geradezu verheerend hauſen, wenn ſie als zwei⸗ bis dreipfündige Exemplare vorkommen. Das iſt nicht zu leugnen und jeder Follenzüchter iſt deswegen darauf bedacht, einen möglichſt gleichmäßigen Beſtand in ſeinen Gewäſſern zu be⸗ kommen. Eine recht gelungene Entſchuldigung iſt aber damit für den Hecht nicht gebracht, denn im Vergleiche zu ihm erweiſt ſich die Forelle den übrigen Fiſchbeſtänden gegenüber weit weniger gefährlich. Sie ernährt ſich nicht ausſchließlich von kleinen Fiſchen, ſondern nimmt, und zwar mit Vorliebe, Anflugnahrung, ferner Schnecken, Würmer, Froſchlaich ꝛc. Gerade Forellen im Vereine mit Barben verſtehen im Mittellaufe den Nahrungsreichtum des Gewäſſers ideal aus⸗ zunützen, während der Hecht ſolche kleinere Biſſen ſelten und ungern annimmt und infolge ſeiner einſeitigen Ernährungsweiſe unter Umſtänden Mangel leidet und zugrunde geht, wie Herr Ocker ſelbſt erfahren hat. Ob ſich nicht da, vorausgeſetzt, daß die ſchon angedeuteten Vorbedingungen gegeben ſind, der Forellenbarſch immer noch dankbar erwieſen hätte. Herr Ocker gibt am Schluſſe ſeiner Ausführungen zu, daß in reinen Flüſſen mit Beſtand an Forellen und Barben keine Hechte geduldet werden ſollen; damit wäre ich einer Entgegnung überhaupt enthoben geweſen, da dies ja der leitende Gedanke bei Bearbeitung meines Artikels über die Barbe geweſen iſt. Hoffent⸗ lich wird Herr Ocker auch das für recht finden, daß man in ein reines Gewäſſer, welches die Vorbedingungen zur Aufnahme von Forellen, Aeſchen und Barben erfüllt, überhaupt keine Hechte und Karpfen einſetzt, ſondern eben Verſuche und Experimente wagt, auch wenn dieſe erhebliche Anforderungen an Geld und Zeit ſtellen ſollten. Ich habe bereits erwähnt, daß in unſerem Bezirke nicht ein einziger es bereut hat, die für die Veredlung ſeines Gewäſſers er⸗ forderlichen Opfer gebracht zu haben. Alle Mühen und Koſten ſind reichlich vergütet worden. Dies läßt ſich allerdings von dem einſeitigen Standpunkt aus, den Herr Ocker vertritt, nicht beurteilen; es ſind Experimente nötig, denen aber bei anfänglichem Mißlingen nicht gleich Entmutigung und bittere Reue folgen darf. Wiederholte Verſuche find bei uns ſchönſtens belohnt und der anfängliche Ausfall reich— lich gedeckt worden. Wenn Herr Ocker vor Experimenten warnt, jo möchte ich ihn doch fragen, wodurch der rapide Aufſchwung in der Fiſcherei herbeigeführt worden iſt. Sind nicht auch bei der Einführung der künſtlichen Fiſchzucht, der rationellen Teichbewirtſchaftung, Füt⸗ terung ꝛc. Verſuche nötig geweſen, die teilweiſe immer noch fortgeſetzt werden? Werden nicht heute noch Experimente in Einführung fremder Fiſcharten angeſtellt? Woher kommt es, daß die Wirtſchaftsmethode einer großen Anzahl von Kleinteichwirten geradezu in den Formen des Mittelalters erſtarrt iſt? Wo wären wir ohne Verſuche und ohne die Unternehmungsluſt ſo mancher hervorragender Fiſchzüchter? Wer weiß, ob nicht gerade durch beharrliche Verſuche auch für unſere Flußfiſcherei eine rationelle, bis zu einem gewiſſen Grade in ſich abgeſchloſſene Bewirtſchaftung, analog dem modernen Teichbetriebe, ermöglicht wird? IH will mich nicht in Prophezeiungen wagen, für die ich nach dem Stande der Dinge von heute wiederum verlacht werden könnte. 5 280 — III. Der XII. Deutſche Jiſchereirat 1904. Auf dem XII. Deutſchen Fiſchereirat, der am Freitag, den 10. Juni 1904, vormittags 9 Uhr, im Landeshauſe zu Danzig ſtattfand, waren ſämtliche angeſchloſſenen Vereine des Deutſchen Fiſchereivereins mit Ausnahme des Mecklenburgiſchen Fiſchereivereins, des Fiſcherei⸗ vereins für das Großherzogtum Heſſen und des Rheiniſchen Fiſchereivereins vertreten. Den Vorſitz führte verfaſſungsgemäß der Präſident des Deutſchen Fiſchereivereins, Seine Durd)- laucht der Herr Dr. Herzog zu Trachenberg Fürſt von Hatzfeldt. Nach der Eröffnung dankte zunächſt der Präſident dem Herrn Oberpräſidenten von Weſtpreußen dafür, daß er dem Begrüßungsabend beigewohnt und einen Vertreter in der Perſon des Herrn Regierungsrat Dr. Dolle zu der Sitzung des Fiſchereivereins delegiert habe. Es wurde darauf ein Huldigungstelegramm an Seine Majeſtät den Kaiſer abgeſandt, auf das noch am ſelben Tage folgendes Antworttelegramm einging, das bei dem den Tag ab— ſchließenden Feſtmahle zur Verleſung kam: „Seine Majeſtät der Kaiſer und König haben den Huldigungsgruß des XII. Deutſchen Fiſchereirates gern entgegengenommen und laſſen Euere Durchlaucht er— ſuchen, den dort verſammelten Vertretern der deutſchen Fiſchereivereine Allerhöchſt Ihren herzlichen Dank und beſte Wünſche für ihre Beratungen zu übermitteln. Auf Allerhöchſten Befehl von Lucanus.“ Alsdann wählte der XII. Deutſche Fiſchereirat als Beiſitzer des Präſidenten Seine Exzellenz den Herrn Oberjägermeiſter Freiherrn von Plato-Stuttgart, Vorſitzender des Württembergiſchen Landesfiſchereivereins und den Leiter der Kaiſerlichen Fiſchzuchtanſtalt bei Hüningen im Elſaß, Herrn Oekonomierat Haack. Das Wort erhält hierauf Herr Regierungs- rat Dr. Dolle⸗Danzig, der Vertreter des Herrn Oberpräſidenten, der zum Ausdruck brachte, welch lebhaftes Intereſſe Seine Exzellenz der Herr Oberpräſident an den fiſchereilichen Dingen im allgemeinen und im beſonderen an den Sitzungen des Deutſchen Fiſchereivereins und des XII. Deutſchen Fiſchereirates nehme. Die Worte des Herrn Vertreters des Herrn Ober- präſidenten wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Darauf wird zur Feſtſtellung der anweſenden beglaubigten Delegierten der angeſchloſſenen Vereine geſchritten und als Gaſt der Vorſitzende des Fiſchereivereins für das Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz, Dr. von Buchwald, begrüßt. Zum erſten Punkt der Tagesordnung berichtet Generalſekretär des Deutſchen Fiſcherei⸗ vereins Fiſcher über die Ausführung der Beſchlüſſe des XI. Deutſchen Fiſchereirates. Dieſer Bericht war im Druck bereits den an die Delegierten zum Fiſchereirat und die Vorſtands⸗ mitglieder des Deutſchen Fiſchereivereins ergangenen Einladungen beigegeben worden. Der Bericht wird zur Kenntnis genommen, ohne daß eine weitere Debatte beliebt wurde, da die einzelnen Punkte noch beſonders auf der Tagesordnung aufgeführt ſind, alſo noch weiter zur Erörterung auf dem Fiſchereirat gekommen ſind. Zum zweiten Punkt der Tagesordnung „Beratung über die Anträge der angeſchloſſenen Vereine auf Bewilligungen für das Jahr 1905/1906“ erſtattet ebenfalls der Generalſekretär Bericht. Der Einladung zum Fiſchereirat war ein Verzeichnis beigegeben worden über dieſe Bewilligungen für das Jahr 1904, über welche das Präſidium Beſchluß gefaßt hatte und über die für das nächſte Etatsjahr eingegangenen Anträge der angeſchloſſenen Vereine. Der General- ſekretär wies auf die Schwierigkeit der Aufgabe hin, mit der verhältnismäßig geringen Summe von 30 000 Mk. die weit höheren Anſprüche der Vereine zu befriedigen. Wenn auch der Herr Staatsſekretär des Innern in dankenswerter Weiſe die bis vor kurzem zur Ver- fügung ſtehende Summe auf 30 000 Mk. erhöht habe, fo ſeien doch die eingegangenen An— träge noch bei weitem nicht voll zu befriedigen. Die Schwierigkeit beſtehe darin, die auf dieſe Weiſe abſolut notwendigen Abſtriche in richtiger Weiſe zu machen. Der Fiſchereirat werde darüber zu beſchließen haben, ob er ſelbſt die Bewilligung für das nächſte Etatsjahr aus⸗ ſprechen, oder ob er dem Präſidium vertrauensvoll auch im nächſten Jahre die Verteilung 281 — nnmnnnn züberlaſſen wolle. Nachdem vonſeiten der einzelnen Delegierten zum Fiſchereirat beſondere Wünſche noch zum Ausdruck gebracht worden find, wird beſchloſſen, in eine Beratung über die Verteilung für das nächſte Jahr nicht einzutreten, ſondern dieſe dem Präſidium zu über— laſſen. Es wird dann nach dem Wunſche Ausdruck verliehen, daß die von dem Herrn Staatsſekretär des Innern zur Verfügung geſtellten Reichsmittel in ihrer Verwendung mög— lichſt unbeſchränkt den Vere inen überlaſſen werden mögen. Nach eingehender Debatte über die Summe, die dem ſogenannten rheiniſchen Karpfen- und Zandergebiet zur Verfügung ge— ſtellt werden ſoll und ihre eventuelle Erhöhung, die deshalb wünſchenswert iſt, weil der Fiſchereiverein für den Regierungsbezirk Wiesbaden an der Verteilung dieſer Summe zu partizipieren wünſcht, wird beſchloſſen, die Entſcheidung in dieſer Sache auch dem Präſidium des Deutſchen Fiſchereivereins anheimzugeben. Wenn möglich ſoll dafür Sorge getragen werden, aus anderen Fonds Mittel flüſſig zu machen, um die Erhöhung der bisher gezahlten Summe von 3000 Mk. auf 3500 Mk. im nächſten Jahre zu ermöglichen. Sollte das nicht möglich ſein, ſo ſoll das Präſidium befugt ſein, an den ſonſtigen Bewilligungen für die an dieſer Summe beteiligten Vereine, eine Kürzung zugunſten der Erhöhung der für das rheiniſche Karpfen- und Zandergebiet zu bewilligenden Summe vorzunehmen. Zu erwähnen iſt bei dieſer Gelegenheit noch, daß die bisher ſeitens des Deutſchen Fiſchereivereins für die Förderung der Bodenſeefiſcherei zur Verfügung geſtellte Summe von 600 Mk. zum erſten Male in dieſem Jahre eine Erhöhung auf 1000 Mk. erfahren konnte. Der Vertreter des Schleſiſchen Fiſchereivereins, Graf Pückler, brachte bei dieſem Punkte der Tagesordnung noch die Notlage der Fiſcherei in Schleſien, die durch die Hochwaſſerkataſtrophen veranlaßt iſt, zur Sprache und bat den Fiſchereirat, ſich möglichſt einſtimmig dahin auszuſprechen, daß gegenüber dieſem unvorhergeſehenen Unglück eine beſondere, außer ordentliche Beihilfe zur Hebung der geſchädigten Fiſcherei in Schleſien notwendig ſei. Er ſtellte den Antrag, der Fiſchereirat möge beſchließen, an den Herrn Königlich Preußiſchen Miniſter für Landwirt— ſchaft, Domänen und Forſten mit einer Bitte heranzutreten, dem Deutſchen Fiſchereiverein für die durch das Hochwaſſer geſchädigte ſchleſiſche Fiſcherei eine möglichſt hohe Summe als außerordentliche Bewilligung zur Verfügung zu ſtellen. Die erforderlichen Unterlagen, ſtati— ſtiſche Nachweiſe über die eingetretenen Schädigungen 2c. werde die Geſchäftsſtelle des Schle— ſiſchen Fiſchereivereins mit tunlichſter Beſchleunigung der Geſchäftsſtelle des Deutſchen Fiſchereivereins einreichen. Dieſer Antrag wird vom Fiſchereirat einſtimmig angenommen. Zu Punkt 3 teilt der Generalſekretär mit, daß die Geſchäftsſtelle des Deutſchen Fiſcherei— vereins ſich zunächſt habe angelegen ſein laſſen, feſtzuſtellen, wie viel außerordentliche, zah— lende, direkte Mitglieder die angeſchloſſenen Vereine hätten. Das erbetene Material ſei ein— gegangen und die Zahl der Mitglieder der angeſchloſſenen Vereine ſei daraus mit rund 10 000 feſtgeſtellt worden. Dabei ſeien natürlich nicht mitgerechnet die Mitglieder derjenigen kleineren Vereine, die wieder den angeſchloſſenen Vereinen angegliedert ſind. Die Statiſtik in dieſer Beziehung zu vervollkommnen, werde demnächſt unternommen werden, damit man einen Ueberblick gewinne über die Zahl der in Vereinen organiſierten deutſchen Fiſcherei— befliſſenen und -Intereſſenten. Die Aufnahme der Zahl der direkten ordentlichen zahlenden Mitglieder der dem Deutſchen Fiſchereiverein angeſchloſſenen Vereine hat inſofern auch eine direkte praktiſche Bedeutung, als die angeſchloſſenen Vereine für jedes Mitglied 30 Pfg. alljährlich an die Kaſſe des Deutſchen Fiſchereivereins abzuführen haben. Die auf dieſe Weiſe einkommenden Summen ſollen nach früher gefaßten Beſchlüſſen verwendet werden, um vom nächſten Jahre ab den Vorſtandsmitgliedern des Deutſchen Fiſchereivereins, die die Vorſtandsſitzungen beſuchen, die Reiſekoſten zu vergüten. Zu dem folgenden Punkt der Tagesordnung „Organiſation beziehungsweiſe Ausbau der fiſchereilich biologiſchen Forſchung“ berichtet einleitend der Generalſekretär und dann ausführlich der Leiter der Biologiſchen- und Fiſchereiverſuchsſtation des Deutſchen Fiſcherei— vereins am Müggelſee, Dr. Schiemenz. Er erwähnt die mehrfachen Beratungen, an denen die vom Vorſtande des Deutſchen Fiſchereivereins hierzu auserſehenen Herren und die Ver— treter des Herrn Staatsſekretärs des Innern des Herrn Königlich Preußiſchen Miniſters für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten und des Herrn Königlich Preußiſchen Miniſters der 282 geiſtlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten teilgenommen hätten. Es kann hierbei nur kurz verwieſen werden auf den Bericht über die Tätigkeit des Deutſchen Fiſchereivereins, über das vergangene Jahr, in dem dieſe Verhättniſſe zur Darlegung gekommen find. Nach— dem Profeſſor Dr. Hofer ausgeſprochen hat, daß nicht nur die Müggelſeeſtation, ſondern auch die anderen Stationen beſſer ausgeſtaltet werden mögen, der Vorſitzende des Weſt— preußiſchen Fiſchereivereins, Regierungs- und Baurat Fahl, war für die biologiſche Forſchung. auf der Stuhmer Seenplatte, der Vertreter des Schleſiſchen Fiſchereivereins, Graf Pückler, für die teichwirtſchaftliche Verſuchsſtation in Trachenberg eingetreten, wird folgende, von dem Präſidenten vorgeſchlagene Reſolution einſtimmig angenommen: „Der XII. Deutſche Fiſchereirat begrüßt mit Freuden die in Ausſicht ftehende beſſere Ausgeſtaltung der Müggelſeeſtation, erkennt jedoch daneben das Fortbeſtehen der ſchon vorhandenen Stationen als ein dringendes Bedürfnis an und hält einen. Ausbau dieſer Anſtalten und die Gründung von weiteren für erwünſcht.“ Der Fiſchereirat ſpricht dann noch, ebenſo wie die Hauptverſammlung des Deutſchen Fiſchereivereins aus, daß das Präſidium des Deutſchen Fiſchereivereins ermächtigt werde, alle den Ausbau der Müggelſeeſtation betreffenden bindenden Abmachungen unter Zuziehung. des Dr. Schiemenz zu treffen. 8 Hierauf legt zum folgenden Punkt der Tagesordnung der Generalſekretär einen ein— gehenden Bericht vor über die Organiſation der Lachszucht und über die Lachsfangſtatiſtik, ſoweit hierüber das Material bereits eingegangen iſt. Es wird von verſchiedenen Seiten. betont, daß die Lachszucht beſonders in der Elbe höchſt erfreuliche Reſultate gezeitigt habe und der Wunſch ausgedrückt, daß man mit den Ausſetzungen nicht aufhören möge. In Be— zug auf die Elbe ſprechen ſich beſonders der Vertreter des Hamburger Fiſchereivereins, Dr. Bitter, und der Fiſchermeiſter Kegel-Calbe an der Saale eingehend über die Beſſerung der Fänge gegen früher aus. Der Erſtere gibt noch die Zahlen des Lachsfanges von 1903 an, ſoweit die untere Elbe in Frage kommt; innerhalb der erſten ſechs Monate des genannten Jahres ſeien 23591 Pfund im Werte von 58 531.92 Mk. von den Fiſchern aus ſechs Ort- ſchaften an der Unterelbe zum Verkaufe gebracht worden. Da dieſe Zahlen nur diejenigen. Lachſe betreffen, die zur Auktion gebracht worden ſind, ſo ſei als ſicher anzunehmen, daß der effektive Wert des Lachsfanges in der genannten Zeit wohl auf das Doppelte, das heißt für ſechs Monate des Jahres 1903 und für die Fiſcher aus ſechs Ortſchaften an der Unterelbe auf rund 120000 Mk. zu veranſchlagen ſei. Es wird dann noch die Frage geſtreift, ob der Lachs in dasjenige Gewäſſer zurückkehrt, in das er ausgeſetzt ſei und in dieſer Beziehung von. den Vertretern des Hamburger Fiſchereivereins, Dr. Bitter, und des Caſſeler Fiſchereivereins, Regierungs- und Forſtrat Eberts, mitgeteilt, daß die Vermutung, daß der Lachs in das Ge- wäſſer, aus dem er komme, zurückkehrt, wohl zutreffe. Der letztere betrachtet aber auch als feſtgeſtellt, daß viele Weſerlachſe die Elbe annehmen und das ſei vielleicht eine Erklärung dafür, daß bei verhältnismäßig geringen Lachsbrutausſetzungen im Elbegebiet, während die Ausſetzungen im Weſergebiet in den letzten Jahren ſehr intenſiv betrieben worden ſeien, der Lachsbeſtand in der Elbe ſich ſo ſehr gehoben habe. Der Generalſekretär teilt dann noch mit, daß die Bemühungen, eine möglichſt umfaſſende und genaue Statiſtik über die Lachszucht und den Lachsfang überhaupt zu gewinnen, bei der Schwierigkeit der Materie noch nicht durchweg. von Erfolg gekrönt ſeien und legt das zuſammengeſtellte Material in großen Zügen dar. Der Fiſchereirat iſt der Anſicht, daß man einer Publikation dieſes aus begreiflichen Gründen noch unvollſtändigen Materials nicht das Wort reden, wohl aber daran denken könne, die Statiſtik für das Rhein, Ems- und Weſergebiet, vielleicht auch für das Elbegebiet, zu ver- öffentlichen. In Bezug auf den folgenden Punkt des Tagesordnung, „internationale Lachs verträge,“ werden die Beſchlüſſe des internationalen Fiſchereikongreſſes St. Petersburg 1902 beſprochen. und fernerhin noch einige Mißſtände bei der Lachszucht in einem Stromgebiet berührt. Die Einzelheiten dieſer Verhandlungen entziehen ſich der Veröffentlichung. Hierauf nimmt das Wort der als Gaſt anweſende Vorſitzende des Fiſcherei vereins für 283 das Großherzogtum Medlenburg-Streliß, Dr. von Buchwald, und ftellt den Antrag, daß der Fiſchereiverein für das Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz in die Reihe der angeſchloſſenen Vereine, aufgenommen werde. Der Generalſekretär befürwortet dieſen Antrag unter Ver— leſung des § 28 der Satzungen des Deutſchen Fiſchereivereins, in dem geſagt iſt, „daß eine Vermehrung der angeſchloſſenen Vereine nur erfolgen kann bei einſtimmiger Aufnahme eines etwaigen neuen Mitgliedes durch ſämtliche Stimmen der Delegierten.“ Hiernach habe alſo der Fiſchereirat die Entſcheidung zu treffen, ob dem Antrage des Vorſitzenden des Mecklen— burg-Strelitz'ſchen Fiſchereivereins ſtattgegeben werden ſolle. Nach einer längeren Debatte, in der auch auf die Ungenauigkeit der Beſtimmung des zitierten Paragraphen hingewieſen wurde, da es nicht klar ſei, ob ſämtliche Delegierten, auch die auf dem Fiſchereirat nicht an— weſenden, gefragt werden müßten, wird von dem Delegierten eines angeſchloſſenen Vereins Widerſpruch gegen die Aufnahme des Fiſchereivereins für das Großherzogtum Mecklenburg— Strelitz in die Reihe der angeſchloſſenen Vereine erhoben und demgemäß beſchloſſen, die Sache auf ein Jahr, bis zum nächſten Fiſchereirat, zu vertagen. Der Generalſekretär bringt darauf noch zur Sprache, daß dem Deutſchen Fiſchereiverein zuverläſſig mitgeteilt ſei, daß große Mengen untermaßiger Lachſe auf den Berliner Markt kämen. Wenn nun auch ſeitens des Präſidiums des Deutſchen Fiſchereivereins die Schwierigkeiten des Fanges der Lachſe an der Oſtſeeküſte, ja die Unmöglichkeit, untermaßige einmal gefangene Lachſe lebend dem Waſſer wieder zuzuführen und die Notlage der Lachsfiſcher im Oſtſeegebiet durchaus bekannt geweſen ſei, ſo habe das Präſidium des Deutſchen Fiſchereivereins doch geglaubt, an maßgebender Stelle dieſe Verhältniſſe nach der dem Deutſchen Fiſchereiverein gewordenen Mitteilung zur Kenntnis zu bringen. Es ſei aber wohl angebracht, daß der Deutſche Fiſchereirat ſich zu dieſer Frage äußere. Der zweite Vorſitzende des Pommerſchen Fiſchereivereins, Regierungs- und Baurat Wilhelms, bedauert, daß man Maßnahmen getroffen habe, die den Abſatz der Lachſe er— ſchwert hätten und weiſt darauf hin, daß angeſichts der Notlage der Oſtſeefiſcher es billig ſei, den Lachsfang nicht zu erſchweren. Dr. Seligo ſteht auf einem anderen Standpunkt als der Vorredner und iſt der Meinung, daß die Lachszucht und der Lachsbeſtand geſchädigt werden, wenn die untermaßigen Lachſe in großen Mengen gefangen werden. Dr. Brühl legt ſeinen Standpunkt dar, der ſich im allgemeinen mit dem des Regierungs- und Baurats Wilhelms deckt. Der Präſident betont, daß der Deutſche Fiſchereiverein, dem die Anzeige erſtattet worden ſei, gar nicht anders hätte handeln können, als darauf ſehen, daß die zurzeit be— ſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen, einerlei ob ſie für nützlich erachtet werden könnten oder nicht, aufrecht erhalten würden. Es wird beſchloſſen, an der maßgebenden Stelle dieſe Ver— hältniſſe darzulegen und zu bitten, Schritte in die Wege zu leiten, daß dieſe Ver— hältniſſe im Sinne der notleidenden Fiſcher möglichſt geändert werden. Nachdem dann noch die Frage der Organiſation der Berufsfiſcher geſtreift worden iſt, wird von Dr. Seligo und Geh. Regierungsrat Dr. Federath gebeten, in Zukunft eine möglichſt ausführliche Tagesord— nung bei der Einladung zum Fiſchereirat zu verſenden, aus der zu erſehen iſt, welche be— ſtimmten Anträge zur Verhandlung kommen ſollen. Es werde ſich vielleicht empfehlen, eine ‚eingehende Darlegung über die zur Verhandlung kommenden Punkte der Tagesordnung der Einladung zum Fiſchereirat beizufügen. Betreffs der Tagung des XIII. Deutſchen Fiſchereirates im Jahre 1905 wird auf An— trag des Vertreters und Vorſitzenden des Zentralfiſchereivereins für Schleswig-Holſtein be⸗ ſchloſſen, den XIII. Fiſchereirat in Altona abzuhalten, nachdem der Vertreter des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins, Graf Walderdorff, der eine Einladung nach München überbracht hatte, dieſe zugunſten von Altona zurückgezogen und eine Einladung für 1906 nach München in Ausſicht geſtellt hatte. Darauf werden noch Mitteilungen über weitere Veranſtaltungen nach Schluß der Fiſchereiratsſitzung ſeitens des Geſchäftsführers des Weſtpreußiſchen Fiſcherei— wereins, Dr. Seligo, gemacht und der XII. Deutſche Fiſchereirat mit Worten des Dankes an die erſchienenen Delegierten für die rege Mitarbeit ſeitens des Präſidenten geſchloſſen. IV. Nachweis über die Ausſetzungen durch die angeſchloſſenen Vereine (Fortfegung von Nr. 13 der „Allge- Im Nachtrag zu dem Jahresbericht des Deutſchen Fiſchereivereins bringen wir noch ſchon in beſonderen Gebieten in Nr. 13 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“ erörtert ſind. i Bachforelle ee Name der Vereine und Jahr 5 Brut Jährlinge] Brut Aeltere 1a. Badiſcher Fiſchereiv eren 1902/0830 — | = ee. 1b. Badifch-Unterländer Fiſchereiverein .. 1903 04 „ mice 2. Bayeriſcher Landesfifchereiverein.. . . . 1902/03 — 3100 — — „ 5 1903/04 | 65000 1300 — 4200 3. Fiſchereiverein für die Provinz Branden- 1902/3 — = = Zu burg 1903/04 Hat den Ber=- 4. Fiſchereiverein für das Herzogtum Braun- 1902/03 | 13 000 | — | 30⁰ — ſchweig 1903/04 80 0000 — 80 000 — 5. Elſaß -Lothringiſcher Landesfiſcherei— = == 5 | AR verein I IE — = 6. Fiſchereiausſchuß der Landwirtſchafts- 1902 03 el — kammer für die Provinz Hannover 1903/04 — — — ==: 7. Caſſeler Fiſchereiverein 1902/03 63 000 — — — „ 2 1903/04 183 300 — — = 8. Fiſchereiverein für den Regierungsbezirk 1902,03 — — 2 Wiesbaden 1903/04 Hat den Ver—⸗ 9. Mecklenburgiſcher Fiſchereiverein . . . 1902/0; K — —- | — „ = 1903/04 — 1000 RL ei 10. Fiſchereiverein für die Provinz Oſt- 1902/03 == — — en preußen 1903/64 | — | 1000 — — 11. Pommerſcher Fiſchereiverein .. 1902/03 19 000 | — 6000 — „ 5 1903/04 he a en ER 12. Fiſchereiverein für die Provinz Poſen . 1902/03 5 — en 55 „ 5 5 1903/04 — — — — 13. Rheiniſcher Fiſchereiverein .... 1902/03 12500 — — 25 8 15 1903/04 30000 — 5 000 Ei 14. Fiſchereiverein für die Provinz Sachſen 1902/03 — — — a und das Herzogtum Anhalt 1903/04 |' 13900 | — an 1 15. Sächſiſcher Fiſchereiverin 1902/03 32 700 25 — — 5 8 1903/04 48 500 25 — er 16. Schleſiſcher Fifchereiverein . ..... 1902/03 30000 | 400 — m 5 5 1903/04 — 1870 „ 17. Zentralfiſchereiverein für Schleswig Hol- 1902/03 — —— = . ſtein 1903/04 — 1020 — 5000 18. Fiſchereiverein für Weſtfalen und Lippe 1902/03 40000 700 — 3290 4 A % „„ „ 190301 2) 45 — WR 19. Weſtpreußiſcher Fifchereiverein . ... 1902/03 -- — — „ ” 1903/04 — — n 20. Württembergiſcher Landesfiſchereiverein 1902/03 — — — — ” 5 1903/04 „ — 5 21. Fiſchereiverein für das Großherzogtum | | Heſſen 1903/04 „„ 88 22 Fiſchſchh verein Kong¶gz 1903/0 — 9 500 2008 23. Thüringer Fiſchereiverein . . 1902/03 — — — Summa 151.485 115 378 1902/03 und 1903/04 mit Mitteln des Deutſchen Jiſchereivereins. meinen Fiſcherei⸗Zeitung“, Seite 240.) den Nachweis über die Ausſetzungen durch die angeſchloſſenen Vereine, ſoweit dieſelben nicht Aeſche Bachſaibling Karpfen Huchen . e 2 a Brutund Zwei⸗ Aeltere und Brut Jährlinge Brut Jährlinge Jährlinge ſömmerige Laicher „„ 120 000 1800 40 000 3 750 100 St. u. 15 Pfd. 619 Pfd. 3100 1175 — 1100 2 200 — == | — 2 Re ze r 40 000 — — wendungsnachweis für 1903/04 noch nicht eingeſandt. . ar m ee = 466 8 — — — — — 35 000 — 785 € zar = ie Br | = — 31 = — — . 417 12 — „%% — 1 3 Zentner — wendungsnachweis für 1903/04 noch nicht eingeſandt. — eher = —. == 575 Pfd. = == — . — — — 15 Zentner — = — 8 — = Ei . 5 — „„ — — — 21 Schock — e 194000. 0 | — — 19 000 RE SEIN = 6 500 = a en er | — 5 4500 u we ar Ba — Ren 1169 Pfd. — ar =” OR N 3 “= & — — — — „ eee, || Kar a . — 5 Dar re 2 kr Ai 8 2er = | 125 24 . SE 22 Be er > 45 . 6000 450 22000 400 — a = #2 1 . Be u 150 Pfd. 150 Pfd. — = — — 45 — 400 Pfd. 2900 Stück — — — — | — — 10 400 u . Er = | = Zahl nicht angegeben — = 809 5 — 5 an 28 FR 2 | — ee 5 a 74 825 189 545 42200 || 8240°/, Pfund, 96 380 Stück (Fortſetzung.) Schleien Name der Vereine und Jahr — Schnäpel Jahrlinge jährige |Neltere la. Badischer Fiſchereiverei n . 1902/03 — — an 258 1b. Badiſch-Unterländer Fiſchereiverein .. 1903/04 — en Br «Ei 2. Bayeriſcher Landesfifchereiverein.. . . . 1902/03 — — — — 5 kr 1903/04 — — = 4 820 3. Fiſchereiverein für die Provinz Branden- 1902/03 2 500 — — — burg 1903/04 Hat den Ver⸗ 4. Fiſchereiverein für das Herzogtum Braun- 1902/03 — — — — ſchweig 1903/04 = = — — 5. Elſaß - Lothringiſcher Landesfiſcherei— — — 695 — verein 5 000 936 50 8 6. Fiſchereiausſchuß der Landwirtſchafts- 1902/03 2000 — — 2428 kammer für die Provinz Hannover 1903/04 | 1700 = — 2390 500 . Eaſſeler iimeretverein. 20. 1.0... 1902/03 —— = => — = 5 1903/04 33 a Z— — 8. Fiſchereiverein für den Regierungsbezirk 1902/03 — 27 a EN Wiesbaden 1903/04 Hat den Ver⸗ 9. Mecklenburgiſcher Fiſchereiverein . . . . 1902/03 | 11000 300 Re en „ 2 1903/04 — en = 10. Fiſchereiverein für die Provinz Oſt- 1902/03 8 = = * preußen 1903/04 nr 8 — FE 11. Pommerſcher Fiſchereiverein . .. 1902/03 . == 8 ; 2 1903/04 — — m = 12. Fiſchereiverein für die Provinz Poſen . 1902/03 | 1000 — — EB a CR I „ 1903/04 5000 — = — 13. Rheiniſcher Fiſchereiverei nnn 1902/03 er — = „ e ‚1903/04 | — — 5 14. Fiſchereiverein für die Provinz Sachſen 1902/03 5 ER — er und das Herzogtum Anhalt 1903/04 57 8 — = 15. Sächſiſcher Fifchereiverein. ...... 1902/08 | — 30 — 5 . 1903/04 —_ 8 a 16. Schleſiſcher Fiſchereiverein . 1902/03 350 5 „ R 5 1903/04 | — = — Zi 17. Zentralfiſchereiverein für Schleswig-Hol- 1902/03 2 — — 122 000 ſtein 1903/04 = — — 130 000 18. Fiſchereiverein für Weſtfalen und Lippe 1902/03 TU er 125 5 5 5 5 5 „ 1903/04 N = 164 Fr 19. Weſtpreußiſcher Fiſchereiverein . . 1902/03 7 = Ir 15 000 „ 1 1903/04 wieviel? wieviel? — wieviel? 20. Württembergiſcher Landesfiſchereiverein 1902/03 2 nn = 3; „ re 1903/04 * | 5 EN Bere 21. Fiſchereiverein für das Großherzogtum Heſſen 1903/04 = = — = 22. Fiſchſchutzverein Kölln 1903/04 = = ee; Er 23. Thüringer Fifchereiverein. . 2.2... 1902/03 | — = == == Summa: 31 225 be > 7 287 (Fortſetzung.) = S = = orellen⸗ — = Zander Aal = 8 Barſch Hecht — > Krebs 8 barſch = 3 D — IR — | . Rx N JSchwarzwld. 55 Er 7 u. Odenwald 12 . iS . en > . — Zahl nicht ang⸗geben — — = 1100 — — — — — — — — 1100 — — 12 000 30 000 — 4000 2000 Pfd. — — — — u 28 er wendungsplan für 1903/04 noch nicht eingeſandt. — — — — = — — — 4000 100 000 Eier — — — er — . . zu 164 Jährl. — — — — — — — — 100 000 Eier — — — — — — — — 2 — dr rn ex — — — 20 Schock wendungsnachweis für 1903/04 noch nicht eingeſandt. 3 Zentner — — — — — — — — — 2 Zentner — — — — — — 1500 — 47 000 Stck. 20 000 — — — — — — — 57000 Stck, — — — = — — * 2 — 53 000 Stck. — — en — = u — — 5 000 Stck. — . am N — a a: 5 es ra er . en — 83 Schock — 85 500 Stck.“ — — Er. — en — 200 Stück ST 55 = 1812 9250 zu 5 — 5 — 10370 Pfd. — — . — . — 5700 300 Pfd. 4575 Pfd. — — er 50 Pfd. 9 a 3500 2000 — 2 en — — — 3 Rx —— = — ö zweijähr. 26 ältere 420 — — == — 30 000 15 006 — ar ge — en = Zahl nicht an= || Zahl n. 8 Ban Zahl nicht = gegeben angegeb. Zr vr. = = angegeben = 62 500 — . 22 Ar! — — 2 — 78 200 — De 2. . . er — — — — 3 — — — 7000 Ri . Senke Zahl 25 1 3 = 8 * Be. = 1 5 22 = = = a 7 600 Pfund 420 000 Stückl 35 000 4012 9276 420 Stück 12000 |30 000 28 080 164 Stück 17 145 Pfund 50 Pfund Stück 200 000 Eier | 288 V. Ueber die Färbung der Forellen und die Farbe ihres Hleifdes. Ueber dieſes Thema wurden in den vermiſchten Mitteilungen dieſer Zeitung in letzter Zeit verſchiedentlich irrige Anſichten laut, die mit folgendem richtiggeſtellt werden ſollen. Was zunächſt die äußere Färbung der Forelle betrifft, ſo iſt ſie gänzlich abhängig von der Belichtung und der Farbe der Umgebung. In Schattenſtellen, in tieferem, klarem Waſſer oder gänzlich im Dunkeln nehmen die Forellen dunkle, ja ganz ſchwarze Färbung an, im Lichte, in oberen Schichten oder in getrübtem Waſſer dagegen hellere. Eine aus dem Dunklen hervorgezogene ſchwarze Forelle wird beiſpielsweiſe binnen 10 bis 15 Minuten auffallend gelb, wenn man ſie in ein neues Holzgefäß bringt, das noch die gelbe Naturfarbe des friſch— behobelten Fichten- oder Kiefernholzes hat. Deckt man das Gefäß genau dunkel ab, ſo wird ſie bald wieder ſchwärzlich, um ſo ſchwärzer, je dichter die Verdunklung hergeſtellt iſt. Die Vermittlung des Farbenwechſels geht dabei durch das Auge. Blinde Forellen find und bleiben in jedem Lichte ſchwarz. Einſeitig blinde Forellen find vielfach an der ganzen entgegengeſetzten Körperſeite oder doch an Teilen derſelben ſchwarz und zwar wie mit dem Lineale abgeſchnitten, während die andere Seite an dem Farbenwechſel nach wie vor teilnimmt. Dieſe Eigenſchaſt, die Farbe der Umgebung anzunehmen, iſt demnach eine Schutz⸗ eigenſchaft, daher kommt es auch, daß man im Waſſer die Forellen ſchwer ſieht. Es iſt gänzlich falſch, aus dieſer ſehr wandelbaren Färbung der Forellen, auf die Farbe des Fleiſches zu ſchließen Auch die Zeichnung, nämlich die mehr oder weniger große Anzahl der Punkte, deren Färbung (rot, braun, ſchwarz), die Größe und die Deutlichkeit der Punkte, endlich Silberglanz oder buntes Hochzeitskleid, laſſen nicht auf die Farbe des Fleiſches ſchließen. Auch dieſe Zeichnungen ſind veränderlich. Forellen, welche in größeren, ſtehenden Gewäſſern. leben, nehmen ſowohl in Binnengewäſſern, wie im Meere einen mehr oder weniger hervor⸗ ſtechenden Silberglanz mit verwiſchten oder nur dunklen Punkten an, den fie ſehr bald im das bekannte, rot punktierte Forellenkleid ändern, ſobald ſie in fließendes Waſſer kommen.“ Junge, noch nicht laichreife Forellen haben meiſt anſpruchsloſere, jungfräulich glänzende Farben, die ſie, erſt laichreif geworden, in das gewohnte Forellenkleid umändern. So iſt ſo— wohl die Färbung als die Zeichnung von Umſtänden abhängig, die keinen Einfluß auf die Farbe des Fleiſches haben. Die Farbe des Fleiſches iſt vielmehr lediglich eine Folge der Ernährung — und zwar gilt das nicht bloß für die Bachforellen, ſondern ebenſo für alle Salmoniden, auch die Amerikaner —, hängt alſo keineswegs von der Art ab, wie vielfach angenommen wurde. Die Farbe der Eier iſt die des Fleiſches. Deshalb können die Forellenzüchter in der Laichzeit beſtimmt jagen, die und die Forelle hat rotes, gelbes oder helles Fleiſch- Züchtet man Sal- moniden mit rotem Fleiſche, gleichviel ob Bach-, See- oder Regenbogenforellen oder Bach— ſaiblinge weiter und ernährt ſie mit den üblichen künſtlichen Futtermitteln, ſo erhalten ſie ſehr ſchnell helles Fleiſch. In der Freiheit findet man Forellen mit hellem Fleiſche überall da, wo ſteiniger Grund zu einer Ernährung durch Anfluginſekten, Fiſche ꝛc. zwingt, wie beiſpielsweiſe im toſenden Gebirgsbache, daher der Name „Steinforelle“ für die weißfleiſchige Forelle des Gebirges. Leben dagegen die Forellen auf weichem, ſchlammigem Grunde, wie in vielen Teichen und in den tiefen Kolken der größeren Bäche und Niederungsflüſſen, jo. ernähren fie ſich vorherrſchend von Grundnahrung, den Larven, Würmern 2c. des weichen Grundes. Dieſe Nahrung färbt das Fleiſch rot. Deshalb kann es ſehr wohl fo kommen, daß in ein und demſelben Bache alle Farben nuancen des Fleiſches vertreten ſind. Die einen Forellen ſtehen in den ſteinigen Strecken, haben helles Fleiſch, die anderen ſtehen in tiefen, ſchlammigen Tümpeln oder ſonſt weich- gründigen Strecken desſelben Baches und haben rotes Fleiſch. Die kleineren Forellen werden von den größeren aus den tiefen, verſteckreicheren Tümpeln des Baches auf flachere, alſo ſteinigere Stellen gedrängt, daher die Erſcheinung, daß die großen Forellen meiſt rotes Fleiſch haben, die kleineren helles. — Der Ort übt dabei keinen oder doch nur einen ge— ringfügigen Einfluß, höchſtens auf die Nuance und es hat keinen Sinn, bei den Bachforellen zwiſchen Lachs- und Steinforellen naturwiſſenſchaftlich zu unterſcheiden. Solche Unterſchiede zu machen hat lediglich der Gourmand an der Tafel ein Recht, denn mit der Verſchiedenheit = 289 der Ernährung ändert ſich nicht bloß die Farbe des Fleifches, ſondern auch der Geihmad. Im allgemeinen iſt die rotfleiſchigere — Forelle die Lachsforelle —, im Sinne des Gourmands trockener und weniger beliebt als die weißfleiſchige. Aber dem Ruhme der „Steinforelle“ hat die Konkurrenz der Futterforelle der Züchtereien, die ja, wie oben geſagt, auch helles Fleiſch hat, argen Eintrag gebracht. Es erhellt aus dem allen, daß die Ernährung auf Farbe und Geſchmack des Fleiſches einen weſentlichen Einfluß hat, nicht minder aber auf die Widerſtandsfähigkeit und Geſund— heit und deshalb ſoll es viel mehr Sorge der Züchter ſein, ein gutes, natürliches Futter zu beſorgen, als es jetzt und bisher der Fall geweſen iſt, wo ſelbſt der ſtinkige Seefiſch, der ſonſt der Düngerfabrikation verfiel, als Forellenfutter gut genug erſchien, nur weil er billig war. Es kann von den Züchtern kein größerer Fehler gemacht werden, als wenn ſie den Ruhm der Königin der Fiſche bei den Gourmands dadurch beeinträchtigen, daß ſie unnatür— liche und ungeeignete oder gar verdorbene Futtermittel füttern. Sie untergraben ſich da— durch nur ſelbſt das Geſchäft. Für die Forelle iſt das Beſte gut genug und mit einiger Mühe kann ſich jeder Forellenzüchter ein groß Teil natürliches Futter, ſonſt aber wenigſtens beſte unverdorbene Surrogate beſchaffen. Koſtet das mehr, ſo lohnt es zehnfach die Mehr— koſten auf andere Weiſe. Nur durch ſorgſame Wahl der Futtermittel kann ſich die Forellen— zucht auf die Dauer erhalten, ohne dieſe, wenn ſie fortfährt, muffige oder ausdruckslos ſchmeckende Forellen zu Markte zu bringen, muß ſie um ſo mehr mit der Konkurrenz billiger Fiſcharten rechnen (ekr. Schleie!!), je mehr ſie ſich ausbreitet, während fie konkurrenzlos bleibt, wenn ihr eifrigſtes Beſtreben darauf gerichtet iſt, durch Verabreichung geeigneter Futtermittel den von anderen Fiſchen unerreicht feinen Geſchmack, der Forelle zu erhalten. Arens. VI. Vermiſchte Mitteilungen. Zweite allgemeine Fiſchereiausſtellellung in Nürnberg 1904 vom 27. Auguſt bis 5. September. Am 14. Juni trat der Geſamtausſchuß der zweiten Allgemeinen Fiſchereiaus⸗ ſtellung in den Räumen der Muſeumsgeſellſchaft zu einer Beratung zuſammen, der auch die Chrenprä- ſidenten Regierungspräſident Frhr. von Welſer und Bürgermeiſter Dr. von Schuh beiwohnten. Das Referat über die Vorarbeiten und die Anmeldungen zur Ausſtellung erſtattete der Schrift- führer des geſchäftsführenden Ausſchuſſes, Prokuriſt Schwarz. Dieſem Berichte iſt zu ent⸗ nehmen, daß die Fiſchzucht in freien und geſchloſſenen Gewäſſern und die künſtliche Fiſchzucht ihre Tätigkeit in nahe an 200 beſetzten Aquarien veranſchaulichen wird, wozu die Behälter dankenswerterweiſe von einer Reihe großer Fiſchereivereine zur Verfügung geſtellt wurden. Auch die Zucht heimiſcher und ausländiſcher Zierfiſche, Waſſerpflanzen und die niedere Tier- welt des Waſſers kommt umfangreich zur Ausſtellung und ſogar lebende Seefiſche und andere Seetiere find angemeldet. Der Ausſtellungsleitung find außerdem reichhaltige Kollektionen an toten Süßwaſſer⸗ und Stefiſchen auf Eis in Ausſicht geſtellt, von welchen ein Verkauf ans Publikum ſtattfindet. Die Induſtrie hat ſich nicht nur inſoweit beteiligt, als ſie in direkter Beziehung zur Fiſcherei und zum Fiſchfang ſteht, ſondern auch auf dem Gebiete der Fiſchzubereitung und des Genuſſes von Fiſchen ſind größere Anmeldungen diesbezüglicher Geräte und Werkzeuge erfolgt. Sportartikel, Rettungsgeräte, ſerner Fallen und Fangeiſen zur Vertilgung von Fiſchfeinden kommen in intereſſanten Gruppierungen zur Ausſtellung. Desgleichen hat die Induſtrie zum Betriebe der Ausſtellung hilfceiche Hand geleiſtet, insbeſondere auch die Deutzer Motorenfabrik⸗ durch Ueberlaſſung einiger Motoren. Die Wiſſenſchaft, die in der Fiſcherei eifrig tätig iſt, alle Schäden gründlich zu unter- ſuchen und ſie zu beſeitigen, iſt hervorragend angemeldet und Namen wie die Naturhiſtoriſche Geſellſchaft, der Hiſtoriſche Verein Ansbach, Profeſſor Dr. Hofer, München, Profeſſor Dr. Lauterborn, Heidelberg u. a. bürgen dafür, daß die wiſſenſchaftliche Abteilung eine Zierde des Ganzen wird, wobei auch noch erwähnt ſei, daß den Ausgrabungen foſſiler Fauna eine Unterabteilung gewidmet iſt. Auch die Literatur und Statiſtik iſt durch erſte Firmen und 290 — Namen vertreten, ſo daß der Zweck, durch die Ausſtellung belehrend und anregend zu wirken, als erreicht betrachtet werden darf. N Architekt Müller legte der Verſammlung den Plan der Halle und deren innere Ein⸗ teilung vor und fand die zweckmäßige Verwertung und Ausnützung des Raumes ungeteilten Beifall. Das Referat über die finanzielle Lage des Unternehmens nahm die Verſammlung von Landgerichtsrat Buhlheller entgegen und es wurde begrüßt, daß der Garantiefonds ſchon die Summe von 20 000 Mk. beträchtlich überſchritten habe. Der Voranſchlag in Ausgaben und Einnahmen läßt die Hoffnung zu, das Unternehmen ohne Defizit zum Abſchluß zu bringen. Ichthyophthirius⸗Krankheit. Häufiger wie in anderen Jahren gehen in dieſem Sommer der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei Berichte über Auftreten der Ichthyophthirius⸗Krankheit zu. Alle Salmoniden, Lachs, Forelle, Regenbogenforelle und Bach⸗ ſaibling ſind der Infektion ausgeſetzt. In einigen großen Züchtereien ſind gegen 100 000 ſchöner, kleiner Fiſchchen befallen, von denen die Mehrzahl eingeht; die Verluſte ſind alſo koloſſal. Unzweifelhaft iſt die ungewöhnlich lange anhaltende trockene Hitze die Urſache dieſer verheerenden Epidemien. Ueberall werden die Waſſerzuflüſſe ſpärlich und warm und das iſt bekanntlich der Vermehrung des Paraſiten förderlich. Leider machen es dieſe Witterungsver⸗ hältniſſe in manchen Fällen unmöglich, das einzige rationelle Mittel zur Bekämpfung der Infuſorien anzuwenden, nämlich die Kranken in ſehr ſtark fließendes, friſches Waſſer zu ſetzen, das die Paraſiten wegſchwemmt, ſo daß Neuinfektionen nicht zuſtande kommen. Wo die Verhält⸗ niſſe es irgend erlauben, ſollte man nicht zögern, zu dieſem Mittel zu greifen. Sobald ſich die erſte Spur der Krankheit zeigt, ſollten die Fiſchchen aus dem infizierten Teich entfernt und in ſtrömendes Waſſer geſetzt werden. Der Teich iſt trocken zu legen und zu kalken. Vom Bodenſee. Am 11. Juli verſammelten ſich in Arbon Vertreter von Oeſterreich, Baden, Bayern, Württemberg und der Schweiz, um über gemeinſame Maßnahmen zum Schutze der Fiſcherei im Bodenſee zu beraten. Aus den Einzelberichten geht hervor, daß im vorigen Jahr nicht nur mehrere Millionen Felcheneier in jeder der acht Fiſchzuchtanſtalten am Bodenſee ansgebrütet, ſondern auch andere Fiſcharten in den Bodenſee eingeſetzt worden ſind. So haben ſich namentlich die eingeſetzten Zander recht gut entwickelt. Sie vermehren ſich jetzt regelmäßig am öſterreichiſchen Ufer. Auch den Regenbogenforellen ſcheinen die Verhältniſſe im Bodenſee recht gut zuzuſagen, ſo daß mit weiteren Ausſetzungen dieſer wertvollen amerikaniſchen Fiſchart fortgefahren werden ſoll. Im nächſten Herbſt werden erſtmals einjährige Peipus⸗ Renken in den Bodenſee eingeſetzt werden. Dieſe aus dem Peipusſee in Livland ſtammende Coregonenart zeichnet ſich nicht nur durch feines Fleiſch, ſondern auch durch Größe und Schnell- wüchſigkeit aus. Sie wird 5—6 kg ſchwer, während unſere Blaufelchen ein Gewicht von ½ bis 1 Pfund zu erreichen pflegen. Ferner wurde beſchloſſen, das Mindeſtmaß des Hechtes auf 35 em, des Zanders auf 40 em und der Regenbogenforellen auf 25 em zu erhöhen. Von einer Erhöhung des Mindeſtmaßes für Blaufelchen wurde abgeſehen, nachdem im vorigen Jahre beſchloſſen worden iſt, die Maſchenweite auch des Sackes der zum Felchenfang dienenden Klusgarne auf 40 mm und den Beginn der Blaufelchenſchonzeit auf den 1. Dezember feſt⸗ zuſetzen. Dagegen ſoll der Fiſchfang auch an Sonn- und Feiertagen während der Laichzeit der Blaufelchen geſtattet ſein. Eine Preisaufgabe der Akademie der Wiſſenſchaften in Berlin. Aus dem Ellerſchen Legat ſchreibt die Akademie folgende Preisaufgabe aus: Die Akademie verlangt Unterſuchungen über die unſern Süßwaſſerfiſchen ſchädlichen Myxoſporidien. Es iſt alles, was von der Entwicklung dieſer Paraſiten bekannt iſt, überſichtlich zuſammenzuſtellen und mindeſtens bei einer Spezies der vollſtändige Zeugungskreis experimentell zu ermitteln.“ Der Preis beträgt 4000 Mk. Bewerbungsſchriften können in deutſcher, lateiniſcher, franzöſiſcher, engliſcher oder italieniſcher Sprache abgefaßt werden. Schriften, die in ſtörender Weiſe un⸗ leſerlich geſchrieben ſind, können von der Bewerbung ausgeſchloſſen werden. Die Einlieferung hat bis 31. Dezember 1909 zu erfolgen. Künſtliche Fiſchzucht. Ein Lehrgang zur Ausbildung in der künſtlichen Fiſchzucht wird in Welſchneudorf Ende November oder anfangs Dezember ſtattfinden. In erſter Linie werden für die Teilnahme Förſter und Lehrer berückſichtigt. 291 Deutſchlands Ein: und Ausfuhr friiher Süßwaſſerfiſche im Jahre 1903, ſo⸗ weit die Einfuhr in dem ungebundenen Verkehr und die Ausfuhr von Gütern des freien Ver— kehrs in Betracht kommt, geht aus einer Zuſammenſtellung des Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amtes hervor. Darnach betrug 1903 die Einfuhr von lebenden Süßwaſſerfiſchen 27 829 Doppel- zentner mit einem Wert von 3 307 000 Mk., von friſchen toten Süßwaſſerfiſchen 46 179 Doppel- zentner mit 4 697 000 Mk. Wert, die Ausfuhr von lebenden Süßwaſſerfiſchen 3219 Doppel- zentner mit einem Wert von 551 000 Mk., von friſchen toten Süßwaſſerfiſchen 19 479 Doppel⸗ zentner mit 1 675 000 Mk. Wert. Während der Nordiſchen Fiſchereitage in Marſtrand, 15. bis 21. Juni, wurde unter anderen Punkten auch die Lachsfiſcherei in der Oſtſee eingehend erörtert. Dr. Sand- berg⸗Lund ſchlug vor, man ſolle zur Hebung derſelben eine Konvention der Uferſtaaten ſchließen, um durch Brutausſetzungen den Lachsbeſtand zu vermehren und die Schädlinge gemeinſam auszu— rotten. Dr. Trybom fand den Vorſchlag gut, doch wies er auf die große Schwierigkeit hin, genügend Lachsbrut zu erhalten. Es wurde beſchloſſen, der Internationalen Meeresforſchungs⸗ kommiſſion die Bitte um Regelung dieſer Fragen vorzulegen. Die Frage, ob der Fang kleiner Meerforellen nicht dem Lachsbeſtande ſchadet, der großen Aehnlichkeit der Fiſcharten wegen, wurde auch behandelt und ein gemeinſames Minimalmaß von 50 cm verlangt. Eine Fiſchereikarte des Friſchen Haffs hat das Reichsmarineamt herausgegeben. Die Karte bringt neben den unter deutſchen Seekarten üblichen Angaben und Signaturen Angaben über die Vegetation auf dem Haffgrunde und an den Ufern, Notierungen über die verſchiedenen Fangbetriebe an den Ufern des Friſchen Haffs und an der Seeküſte der Friſchen Nehrung, ſowie Angaben über die Anlageſtellen für Fiſcherboote, über Fiſchzuchtteiche, den Sitz der Fiſchereiaufſichtsbeamten, über Fiſch- und Laichſchonreviere, über Laichſtellen uſw. Gegen die Verunreinigung des Mains. Die Agrarkommiſſion des Abgeordneten⸗ hauſes berichtet jetzt über die bekannte, wiederholt erwähnte Petition um Ergreifung von Maßregeln gegen die Verunreinigung des Mains durch Fabrikabwäſſer. Der Kommiſſar des Miniſteriums für Handel und Gewerbe erklärte: „Schon im Herbſt wurde die Berliner Ver⸗ ſuchs⸗ und Prüfungsanſtalt für Waſſerverſorgung und Abwäſſerbeſeitigung beauftragt, ſich auf Grund örtlicher Prüfung über die Frage gutachtlich zu äußern. Die Anſtalt hat zunächſt im November eine Beſichtigung des Mains von Seligenſtadt bis zur Einmündung in den Rhein vorgenommen und einen Arbeitsplan für eine im laufenden Sommer auszuführende gründliche Unterſuchung vorgelegt. Dieſe Unterſuchung ſoll im Einvernehmen mit der bayeriſchen und der heſſiſchen Regierung auf der ganzen Stromſtrecke von Stockſtadt an erfolgen. Von ihrem Er⸗ gebnis werden die weiteren Maßregeln abhängen, die im Einvernehmen mit den genannten Bundesregierungen zur Durchführung kommen müſſen.“ Die Kommiſſion beſchloß ohne Dis⸗ kuſſion, nachdem dieſe Erklärung abgegeben war, dem Haus der Abgeordneten vorzuſchlagen, die Petition der Regierung als Material zu überweiſen. Beulenkrankheit in der Mofel und Saar. In der Moſel herrſcht noch immer die Beulenkrankheit der Barben. Zu ihrer Bekämpfung hat der Landwirtſchaftsminiſter weitere Mittel zur Verfügung geſtellt, die Fiſcher an der Moſel werden aufgefordert, die in ihren Beſitz geratenen erkrankten oder verendeten Barben zu ſammeln und den Strommeiſtern abzuliefern. Für jeden Fiſch wird eine Vergütung von 20 Pfg. gezahlt. — Auch unter den Barben in der Saar iſt die Beulenkrankheit heuer wieder ausgebrochen. Beförderung lebender Fiſche. Seit dem 1. Juli find die Beſtimmungen über die Beförderung lebender Fiſche dahin erweitert, daß die tarifmäßigen Frachtvergünſtigungen für lebende Fiſche auch dann gewährt werden, wenn dieſe als Wagenladung in nicht geeichten oder eichamtlich geſtempelten Behältern (auch Plänen) aufgeliefert werden. Hierdurch wird ins— beſondere die Frachtberechnung für Sendungen von lebenden Fiſchen in Privatgüterwagen, die nicht geeichte oder eichamtlich geſtempelte Gefäße enthalten, klargeſtellt. Die Beförderung von lebenden Fiſchen in Plänen erfolgt in der Weiſe, daß im Güterwagen ein Plan ausgeſpaunt wird, in den Waſſer gefüllt und in den die lebenden Fiſche geſetzt werden. Der Fracht⸗ 292 berechnung für derartige Sendungen wird das Gewicht der lebenden Fiſche, des Waſſers und des Planes nach den Beſtimmungen über die Frachtberechnung für Wagenladungen zugrunde gelegt. Fiſchſterben. Infolge der anhaltenden Hitze und Trockenheit iſt der Waſſerſtand überall erheblich geſunken und laufen aus allen Teilen des Reiches zahlreiche Nachrichten über dadurch verurſachte Fiſchſterben ein. So ſchreibt der „Freiberger Anzeiger“ vom 14. Juli: Durch das völlige Austrocknen der Elbbuhnen gehen unzählige junge Fiſche zugrunde. Die Sommer⸗ fiſchchen kleben zu Millionen auf dem ausgedörrten Schlamm. Die „Voſſiſche Zeitung“ aus Lübbenau vom 15. Juli: Da Flußläufe im Spreewald gänzlich ausgetrocknet ſind, erleidet die Fiſchzucht großen Schaden. Die Fiſche kommen in den Tümpeln um oder werden von Enten und Kindern gegriffen. Der „Anzeiger vom Oberland“ aus Ellwangen vom 16. Juli: In der Jagſt wird ſeit einigen Tagen ein Fiſchſterben wahrgenommen und zwar ſind es zu— meiſt größere Fiſche, die zugrunde gehen. In einem in der Jagſt liegenden Fiſchkaſten mit Aalen ſind ſämtliche Tiere zugrunde gegangen. Die Urſache des Fiſchſterbens dürfte in dem außerordentlich niederen Waſſerſtand der Jagſt verbunden mit der andauernden mächtigen Hitze zu ſuchen ſein. Der „Görlitzer Anzeiger“ aus Görlitz vom 19. Juli: An der unteren Neiße wurden geſtern nachmittag hunderte von Fiſchen, auf dem Rücken ſchwimmend, beobachtet. Die Fiſche waren durch den geringen Waſſerſtand der Neiße dem Sterben nahe. Die „Saale- Zeitung“ aus Zeitz vom 19. Juli: In der Elſter treiben jetzt zahlloſe tote Fiſche, eine Folge des abnorm niedrigen Waſſers, das durch die Hitze der letzten Tage einen für die Fiſche un- erträglichen Wärmegrad erhielt. Die „Deutſche Reichs-Zeitung“ aus Ahrweiler vom 19. Juli: Infolge der anhaltenden Hitze iſt die Ahr ganze Strecken weit vollſtändig trocken. Hierdurch leidet der Fiſch beſtand, der ohnedies von Jahr zu Jahr immer mehr zurückgeht, ungeheuer. Zu Hunderten trifft man große und kleine Fiſche, die nicht frühzeitig genug tiefere Stellen aufgeſucht haben, verendet auf dem Sande an. Der „Mainzer Anzeiger“ aus dem Odenwald vom 19. Juli: Die Forellen leiden durch die fortgeſetzte Hitze ſehr und gehen maſſenhaft zugrunde. Das „Liegnitzer Tagblatt“ aus Liegnitz vom 20. Juli: Die außergewöhnliche Trockenheit beginnt bereits auf die in hieſiger Gegend betriebene Fiſchzucht verderblich ein⸗ zuwirken. Der Waſſerſpiegel der meiſten Teiche hat ſich beinahe um die Hälfte verringert, da der Zufluß entweder ganz aufgehört hat oder nur noch ſehr gering erfolgt. Da die Teiche, namentlich die Samenteiche, ſehr flach ſind, ſo iſt das Waſſer derſelben in derartiger Weiſe von der Sonnenglut erwärmt, daß die Fiſche bereits anfangen abzuſterben. In den völlig ausgedörrten Zuflußgräben ſieht man in Unmenge kleine Fiſche und auch größere Hechte ver- endet liegen, auch die meiſten Krebſe ſind daſelbſt umgekommen. Der „Voigtländer Anzeiger“ aus Plauen vom 21. Juli: Große Mengen verendeter Fiſche, die der tropiſchen Hitze der letzten Woche zum Opfer gefallen ſind, ſind in der unteren Aue am Panſchhaus im toten Arm der Elſter aufgefunden worden. — Aehnliche Nachrichten liegen beſonders aus Schleſien vor, ferner aus den Flußgebieten der Ruhr, Sieg, Fulda, Moldau, Oder, dem Plohnerbach und der Göltſch. Daß der geringe Waſſerſtand die Wirkung fiſchereiſchädlicher Abwäſſer bedeutend ver⸗ größert, iſt erklärlich und ſind wieder zahlreiche durch gewerbliche Verunreinigungen herbeige⸗ führte Fiſchſterben gemeldet. So berichtet der „Regensburger Anzeiger“ aus Maiſach vom 8. Juli: Durch Ablaſſen der Jauche in den Steinbach wurden ſämtliche Fiſche auf der Strecke von Steinbach bis Eresried vergiftet. Der „Sprottauer Anzeiger“ aus Sprottau vom 9. Juli: Kaum hatt ſich die Erregung über die Verunreinigung des Sprottafluſſes und das dadurch verurſachte Fiſchſterben gelegt, ſo iſt heute ſchon wieder ein derartiger ſkandalöſer Vorfall zu verzeichnen. Heute früh gegen fünf Uhr bemerkte man, daß die Sprotta wiederum durch Schmutzmaſſen derart verunreinigt war, daß eine Maſſe tote Fiſche auf der Oberfläche trieben und ganze Scharen von Fiſchen, ganz wie vorher, nach Luft ſchnappend zur Waſſeroberfläche ſich drängten und dann verendeten. Das „Liegnitzer Tageblatt“ aus Jauer vom 9. Juli: Ein Maſſenſterben der Fiſche in der Neiſſe wurde Donnerstag mittag in Altjauer beobachtet. Tauſende von Fiſchen, darunter Forellen bis 30 em Länge, wurden von Erwachſenen und Kindern kannen⸗ und eimerweiſe tot und im Sterben begriffen herausgefiſcht. Es iſt nicht aus⸗ geſchloſſen, daß die Urſache darin zu ſuchen iſt, daß infolge Räumung des Mühlgrabens die Abwäſſer durch einen bei der Raupach'ſchen Beſitzung einmündenden Abflußgraben in die Neiſſe geleitet wurden. Die „Hagener Zeitung“ aus Milspe vom 11. Juli: Durch 293 Platzen eines Kalkbaſſins an der Ennepe⸗Talſperre ergoß ſich der Kalk in die Ennepe, ſo daß auf einer großen Strecke der Fiſchbeſtand vernichtet iſt. Die Tiere trieben zu vielen Hunderten an der Oberfläche. Die Fiſchereipächter werden ſich an der Baufirma ſchadlos halten. Der „Düſſeldorfer General-Anzeiger” aus Suchteln vom 12. Juli: Eines der in hieſiger Gegend belegenen Klärbecken hat ein unterirdiſches Stichrohr in den Nordkanal der Niers, der ſelbſt durchaus reines Waſſer führt. Dieſes Stichrohr iſt nun einige Stunden geöffnet worden. und zwar mit dem Ergebnis, daß ſich das Waſſer des Nordkanals ebenfalls dunkel färbte und tote Fiſche maſſenhaft an der Oberfläche ſchwammen. Wie es ſcheint, iſt auf eine weite Strecke der ganze Fiſchbeſtand vernichtet, ſo daß die Fiſchereipächter Schadenerſatz verlangen wollen. Die „Wormſer⸗Zeitung“ aus Baden vom 16. Juli: Einen unberechenbaren Schaden erlitten die Fiſcher der Murg von Gernsbach abwärts dadurch, daß dieſer Tage faſt der ge⸗ ſamte Fiſchbeſtand vernichtet wurde. Hunderte von toten Fiſchen, meiſtens Forellen, be- decken die Waſſerfläche. Der Grund in dieſem Maſſenſterben wird im Zufluß giftiger Stoffe vermutet. „Der Bund“ vom 19. Juli: Von verbrecheriſcher Hand ſind der Talent und die Mentue mit Chlorkalk vergiftet worden. Zu Tauſenden gingen die Fiſche zugrunde, da⸗ runter die prächtigſten Forellen. Das „Chemnitzer Tagblatt“ aus Elſterberg vom 19. Juli: Auffäligerweiſe ſind in den letzten Tagen in der Elſter bei Elſterberg zahlreiche tote Fiſche angeſchwemmt worden. Jetzt läßt die Stadtgemeinde die toten Fiſche durch Arbeiter abſuchen und eingraben. Der „Mannheimer Generalanzeiger“ aus der Pfalz vom 21. Juli: Der Glau unterhalb Altenglau ſtromabwärts bietet in letzter Zeit einen traurigen Anblick. Zu Tauſenden ſchwimmen verendete Fiſche (darunter ſchöne Hechte und Aale) an der Oberfläche, die in Körben geſammelt und verſcharrt werden. Ob Vergiftung vorliegt oder was ſonſt noch die Urſache iſt, konnte bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden. VII. Vereinsnachrichten. Württembergiſcher Anglerverein. Vorſtandsſitzung am 24. Juni im „Hotel Viktoria“. Anweſend ſämtliche Vorſtandsmitglieder, welche nachſtehend verzeichnete Herren als Mitglieder aufnehmen: Alfred Krehl, Reſtaurateur, Eßlingen; Paul N Holzwart, Mechaniker, Eßlingen; Mart. Gerecke, Fabrikant, Eßlingen; N a Herm. Brodbeck, Gemeinderat, Eßlingen; Wilh. Wagner, Südfrüchten⸗ A „e handlung, Wangen; Ad. Reißmüller, Kaufmann, Stuttgart; Th. x) > Wagner, Kaufmann, Stuttgart. — Weitere Punkte der Tagesordnung ie 2 ſind Kaſſenüberſicht, welche ein befriedigendes Reſultat liefert, ebenſo % Verhandlungen über Fiſchwaſſerangebote, welche wegen noch notwen— diger Erhebungen nicht erledigt werden können. Zur Hebung des Angelſports wird der Verein demnächſt in der Nachbarſtadt Eßlingen Freunde des Angelns zuſammenrufen. Auch die Fiſcherkarte wurde wieder beſprochen — vielleicht dürfte die jetzt bei den Vereinsmitgliedern gebräuchliche Einladungs⸗ karte zur jeweiligen „Fiſchwaid“ als genügende Legitimation anerkannt werden. Monatsverſammlung am 4. Juli, „Hotel Viktoria“. Anweſend ſämtliche Vorſtands⸗ mitglieder, weitere 13 Mitglieder und 12 Damen. Anläßlich des Wegzugs unſeres Herrn Dr. King und Herrn Direktor Roedel, ſowie anläßlich der ſilbernen Hochzeitsfeier unſeres Vorſtandsmitgliedes Herrn Wähmer glaubte der Vorſtand einen Familienabend veranſtalten zu ſollen, welcher auch glänzend verlaufen iſt. — Nachdem der Vorſitzende, Herr Apotheker Seeger, die Erſchienenen herzlich bewillkommnet hatte und ſeinem Bedauern darüber Ausdruck gegeben hatte, daß wir die obengenannten beiden tüchtigen und lieben Mitglieder aus unſerer Stadt ziehen ſehen, ergriff der II. Vorſitzende, Herr Hofacker, das Wort, um zunächſt Herrn Apotheker Seeger für die in deſſen Fiſchwaſſer im Aichtal geſtern ſo fröhlich verlaufene Fiſchwaid zu danken und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß auch der familiäre Geiſt unter den Anglern immer reichere Früchte trage, wie dies auch erwieſen wurde durch die zahlreiche Teilnahme bei den Sportausflügen am 12. Juni an die Naſſach und am 26. Juni nach Oberſtenfeld ins Bottwartal. Während bei dem letzteren viele beſonders ſchwere Forellen, zum Teil von über drei Pfund, gefangen wurden, gelang es in der Aich, verſchiedene Sorten Karpfen und einige Aale an die Fiſchrute zu bekommen. Eine freudig aufgenommene Gratisver⸗ loſung der intereſſanten Beute unter die Damen der 50 Gäſte unſeres Vorſtandes bildete den würdigen Schluß der jüngſten Sportausflüge. — Hierauf erhielt das Wort Herr Grieſinger zu ſeinem Vortrag über „die Filchfeinde in der Inſektenwelt“ und verſtand es in bekannt vorzüglicher 294 — Weiſe das Intereſſe der Hörer zu feſſeln und zu Beobachtungen in der Natur anzuregen. Eine Reihe von Präparaten veranſchaulichte das Vorgetragene beſtens. — Es folgten hierauf Vorträge in Muſik und Geſang und die Ueberreichung einer gravierten Fiſchplatte als Geſchenk des Klubs an Herrn Wähmer. — Als ſich die Mitglieder um 12 Uhr trennten, gingen ſie mit dem Bewußt⸗ ſein, einen wirklichen Familienabend verlebt zu haben. M. vin. Stagekaften. Frage Nr. 9. (Herr St. in N.) Beteiligen ſich Bezirksämter oder Ortsfiſchereivereine an dem Schutze der Waſſer der Vereinsmitglieder? Geſchieht das durch Plakate am Ort des Fiſch⸗ waſſers, auf welchen auf die Strafbarkeit des Wildfiſchens hingewieſen wird und Belohnung für Ermittlung von Fiſchfrevlern ausgeſetzt? Antwort: Mehrere Fiſchereivereine bezahlen jährlich Prämien an Gendarmen, Land⸗ jäger u. ſ. w. bei erfolgreicher Anzeige von Fiſchfrevlern. Im allgemeinen jedoch iſt der Fiſcherei⸗ ſchutz durch Prämien, Anbringung von Tafeln u. ſ. w. den Privaten überlaſſen. IX, Zifherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 20. Juli. Fiſche (per Pfund) lebende Fi in Eis Fiſche geräucherte A hte — — Winter⸗Rheinlachs per Pfund 400 Ruff, Lachs Zander ET ST " " 7 o — — Flundern, Kieler. „ Stiege 400 —500 Karpfen, mittelgr. — — do. mittelgr.. | „ Kiſte 250 —350 Karauſchen — — Bücklinge, Kieler. „ Wall | 300—400 Schleie — — Dorſche. e i 300 Bleie — — Schellfiſch e 1 300 Bunte Fiſche — — Aale, große. „ Pfund 130 —140 A — — SG 2 — Lachs IIa gefr. — — Heringe. 5 100 Stck. 700 1000 Bericht über den Engrosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 8. bis einſchließlich 21. Juli 1904. In Karpfen iſt das Geſchäft gleich Null. — Schleie werden reichlich zugeführt und preiſen demnächſt bedeutend niedriger als zuvor. Juli Karpfen: Mark Juli Schleie: 59 20. i . 5 !( 8 .. = i e ; 8 15, eben 70—79 Juli Schleie: Mark RE N ER Er EN: SER CHEND ee 89—94 16. lebend Te 71—88 Si! ee ee 43—66 IG o!!! Are ee 47 eben!! SR EN a 74—88 18. lebenßdgd eo: 74—85 itt!!! IE ANE N 53—54 18. 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Js., vormittags 11 Uhr, im hieſigen Amtszimmer ſtatt. Der der Vepachtung zu Grunde zu legende Vertrag liegt von heute ab hierſelbſt aus und kann gegen Bezahlung 1 Mk. für Kopialien bezogen werden. Regenthin bei Woldenberg, den 23. Juli 1904. Der Forſtmeiſter: Wienkoop. D Landhaus, . m. Angelsportgelegenh. i. d. Ammer, 7 einger. Zimmern, 8 Betten etc., 3400 qm Obst- garten, Torfstich 3000 qm, Anteil an grossen Wald- uud Wiesenflächen. Gutes Gasthaus im Ort. Badegelegenheit im Alpsee 15 Min. Von München erreichbar in 3½ Stunden, zu verk. für 16000 Mk. festen Preis. Näheres bei H. Stork sen. in Böbing bei Peissenberg, Oberbayern. Ba mengale ; Mindefladgabe 200 Stück Mark 12.— Am 6. September beginnt der Verſand der ſchnellwüchſigen, grauen ſilberbäuchigen Hamenaale, erreichen im zweiten Jahre ein Gewicht bis zu 2 Pfund. Dieſer Aal iſt der begehrteſte im Publikum. 1000 Stück, zirka 27 em lang, Mk. 40.— Verſand bis zu 1300 km Entfernung unter Garantie lebender Ankunft. 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Organ für die Befamtinterellen der Fischerei, ſowie für die Beſtrebungen der Fiſchereivereine, inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſo wie der Landesfiſchereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei⸗ verbandes, des Schleſ. Fiſchereivereins, des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaſſeler Fiſchereivereins, des Ahe deen für das Großh. Heſſen, des Rheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Würt⸗ tembergiſchen Anglervereins, des Sentral-Fiſchereivereins für Schleswig⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Perbindung mit Fahmännern Peutſchlands, Öfterreid)- Ungarns und der Schweiß, herausgegeben vom Bayerifhen und vom Deutſchen Zifdereiverein. Inhalt: I. Bekanntmachung. — II. Zur Frage des Transportes lebender Fiſche. — III. Ein Wort der Entgegnung auf eine grundloſe Behauptung. — IV. Ueber den Krebs bei Salmoniden. — V. Fiſchereiverhältniſſe in Aegypten. — VI. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Fiſch⸗ zucht. — VII. Vermiſchte Nachrichten. — VIII. Vereinsnachrichten. — IX. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) I. Beßanntmadung Der Cottbuſer Karpfenmarkt findet alljährlich am erſten Montag des Monats September, in diefem Jahre am 5. September in Anſorge's Hotel in Cottbus ſtatt. Die Herren Mitglieder unſeres Fiſchereivereins bitte ich, recht zahlreich an dieſem Tage erſcheinen zu wollen und Teichbeſitzer, die noch nicht Mitglieder find, aufzufordern, ſich an der Karpfenbörſe zu beteiligen und dem Lauſitzer Fliſchereiverein beizutreten. Hüttenwerk Peitz, den 4. Auguſt 1904. Der Porſitzende des Tauſttzer Liſchereivereins. Carl Kuhnert, Königl. Amtsrat. 298 II. Zur Frage des Transportes lebender Jiſche. Die Beförderung lebender Fiſche an ſich iſt ſchon uralt, doch iſt der rationellen Löſung dieſes Problems erſt mit der fortſchreitenden Entwicklung der Induſtrie und der dadurch bedingten Bil- dung großer Verkehrszentren nähergetreten worden. Während es früher genügte und auch mög lich war, größere Konſumplätze mit lebenden Fiſchen aus den Gewäſſern der näheren Um— gebung der Märkte zu verſehen und dieſelben mittelſt durchlochter Kähne unter Benützung der öffentlichen Waſſerſtraßen zu transportieren, iſt dies ſchon ſeit längerer Zeit nicht mehr ausführbar. Aus dem gleichen Grunde iſt eine Beförderung von lebenden Fiſchen in der vorerwähnten Weiſe nicht mehr möglich, da die Verunreinigungen der Gewäſſer teilweiſe einen ſolchen Grad erreicht haben, daß ſelbſt bei einem nur zeitweiſen Aufenthalt die Fiſche darin zugrunde gehen würden. Für die Verwertung der Fiſche aus den Gewäſſern der weiteren Umgebung der Städte kommt ein Faktor im ungünſtigen Sinne in Frage und dieſer Faktor iſt das Anwachſen der Entfernungen zwiſchen den Fang- und Konſumplätzen. Ein gleiches gilt von den Fiſchzucht⸗ anſtalten, welche durch den Niedergang der Flußfiſcherei zu einer neuen Induſtrie heran- gewachſen ſind und die ja jetzt für die Verſorgung des Marktes hauptſächlich nur in Frage kommen. Da es nicht mehr möglich war, die Fiſche auf dem Waſſerwege zu befördern, ſo mußte zu dem Transport auf dem Lande per Achſe übergegangen werden und zwar wurde die Beförderung mit den primitivſten Einrichtungen durchgeführt. Mit der durch den wach— ſenden Bedarf erfolgenden Erſchließung neuer Produktionsſtätten und der immer größer werdenden Zeitdauer der Transporte traten bei denſelben Uebelſtände auf, welche eine Transportmöglichkeit über eine beſtimmte Entfernung in Frage ſtellten. Kam nun auch die Eiſenbahnverwaltung durch Freigabe der beſchleunigten Züge für Fiſchtransporte den Produzenten zu Hilfe, ſo mußte ſich jedoch der Großproduzent und der Großhändler den Gefahren ausſetzen, welche die bisherige Transportweiſe mit ſich brachte, da die im Laufe der Zeit ausgearbeiteten Verfahren, welche zur Verbeſſerung des Trans⸗ portes lebender Fiſche dienen ſollten, leider nicht den gehegten Erwartungen entſprochen haben, wie ſich durch die praktiſche Anwendung gezeigt hat. Es ſind deshalb Transporte über große Entfernungen heute noch genau ſo unſicher wie früher. Für die Transporte kommen faſt durchweg nur für ſich abgeſchloſſene Behälter in Frage, welche mittelſt Wagen und Bahn befördert werden, während eine Beförderung dieſer Behälter mittelſt Schiffen nicht ausführbar iſt. Dieſe Art des Transportes iſt heute nur allgemein bekannt und die meiſt angewandte. Der Produzent oder Händler wendet entweder Metallkannen oder flache Holzfäſſer an, in welche derſelbe ſeine Ware unter Anwendung friſchen Waſſers verpackt und mittelſt der Bahn verſendet. Dieſe Transportweiſe läßt ſich jedoch nur mit Erfolg bei verhältnismäßig kurzer Zeitdauer des Transportes und kühler Witterung anwenden, während dieſelbe in der wärmeren Jahreszeit verſagt. Ein gleiches gilt für Transporte, bei welchen auf einer Zwiſchenſtation ein längerer Aufenthalt eintritt. Bei Anwendung dieſer Transportweiſe iſt es möglich, im Mittel zirka 15% Fiſche während einer längeren Zeit zu befördern, das heißt mit einem Behälter, welcher 100 cbdem Waſſer faſſen kann, können 15 kg Fiſche unter Anwendung von 85 kg Waſſer verſandt werden. Das Verhältnis des Fiſchquantums zu dem des Waſſers ſoll mit „Beſetzungsfähigkeit“ be⸗ zeichnet werden und erreicht dieſes Verhältnis ſein Maximum, wenn der Wert desſelben gleich eins wird. Im vorliegenden Falle iſt dieſer Wert gleich 0,176. Das Gewicht des Behälters iſt hier außer acht gelaſſen und braucht für Vergleiche nicht berückſichtigt zu werden, 2 da der prozentuale Wert desſelben in allen ungefähr derſelbe ſein dürfte. Es ſei bemerkt, daß die angeführten Zahlen keinen Anſpruch auf abſolute Genauigkeit machen können, ſondern dieſelben ſollen nur ungefähre Anhaltspunkte geben. Es iſt bei allen bisherigen Verfahren nicht möglich, poſitive Angaben zu erhalten oder zu machen, weil die- ſelben zu ſehr von den Witterungsverhältniſſen und anderen Umſtänden abhängig ſind. Aus dem Vorerwähnten iſt erſichtlich, daß das mitzuführende tote Gewicht ausſchließ⸗ a oe, . 35 299 — — lich des Behälters zirka 85% beträgt, ſo daß die Transportſpeſen einen bedeutenden An— teil an die Geſamtſpeſen haben müſſen. Ferner iſt hier auch noch zu berückſichtigen, daß ſelbſt bei verhältnismäßig günſtigen Witterungsverhältniſſen Verluſte an Fiſchen durch Ab— ſterben eintreten können, wenn eine Beachtung der notwendigen Verſandbedingungen nicht erfolgt. Da dies Verfahren jedoch ſelbſt bei großen Transporten angewendet wird, ſo iſt daraus zu ſchließen, daß dasſelbe noch für den Produzenten und Händler rationell arbeitet, reſpektive daß die Marktlage ſelbſt für dieſe primitive Art der Beförderung günſtig das heißt nutzbringend iſt. Jedes andere Verfahren, welches nur etwas beſſer arbeitet, muß alſo rationeller in ſeiner Anwendung ſein, ſpeziell wenn ſich dieſes Verfahren die Hilfsmittel der modernen Technik dienſtbar macht. Das Grundprinzip, auf welches die vorerwähnte Art der Transporte lebender Fiſche baſiert, iſt die bei der rollenden Fahrbewegung auftretende Stoßwirkung und die dadurch her— vorgerufene Waſſerbewegung. Die fortlaufend auftretenden Stöße verurſachen eine ſehr lebhafte Bewegung des Waſſers in den Behältern, wodurch immer neue Waſſerteilchen mit der Luft in Berührung kommen. Die Waſſerteilchen finden dadurch Gelegenheit, Luft zu abſorbieren und den infolge der Atmungstätigkeit der Fiſche fortgeſetzt verminderten Sauerſtoffgehalt des Waſſers wieder herzuſtellen. Dieſer Vorgang wiederholt ſich fortdauernd, doch findet neben der Abſorbtion von Luft eine Aufnahme von Kohlendioxyd durch das Waſſer ftatt. Das Kohlendioxyd entſteht bei der Atmung und wird von den Tieren ausgeſtoßen. Das Waſſer nimmt das Kohlendioxyd in einer weſentlich vielfacheren Menge auf als die Luft, ſo daß das Waſſer ſich nach einem beſtimmten Zeitraum ſo mit dem Kohlendioxyd anreichert, daß die weitere Aufnahme von Luft wirkungslos bleibt und das Ausſticken der Tiere be— ginnt. Die bei dieſem Verfahren nur in Frage kommende Grundbedingung iſt alſo die Waſſerbewegung, weshalb es auch erforderlich iſt, die Transportgefäße während des Aufent— halts auf Stationen ꝛc. ab und zu zu bewegen, da ſonſt das Ausſticken der Tiere vor— zeitig eintritt. Eine Beförderung der Behälter mittelſt Schiffen iſt, wie auch ſchon vorher erwähnt, nicht möglich, weil bei dieſem Transportmittel durch die Fahrbewegung keine Stöße auftreten und eine lebhafte Waſſerbewegung ausgeſchloſſen iſt. Auf dem vorerwähnten Grundprinzip der Waſſerbewegung, ſowie auf dem der Sauer— ſtoffzuführung zur Wiederherſtellung des Sauerſtoffgehaltes des Waſſers ſind faſt durchweg alle weiterhin bearbeiteten Verfahren für den Lebendtransport von Fiſchen aufgebaut. Einige dieſer Verfahren wenden außerdem eine mechaniſche Reinigung des Waſſers und ein Verfahren ſtrebt eine beſondere Verdrängung der Kohlenſäure an. Es ſei nun kurz auf dieſe Verfahren, obgleich dieſelben nur teilweiſe praktiſchen Wert haben, eingegangen, da ſie ein Bild der Beſtrebungen zur Löſung der Transportfrage von lebenden Fiſchen geben und gleichzeitig zeigen, in welcher Richtung ſich dieſelben bewegt haben. Zunächſt ſei hier eine Vorrichtung für Transportgefäße erwähnt, welche unter Be— nutzung von Federungen die lebendige Kraft der vertikalen Stoßbewegungen beſſer ausnutzen will. Weiterhin kommt der aus waſſerdichtem Stoffe gebildete Behälter in Betracht, welcher freihängend oder mit Hilfe von Geſtellen in dem Fahrzeuge befeſtigt wird. Eine Vorrich- tung mit Rührwerk im Waſſer für Erreichung einer lebhaften Waſſerbewegung iſt hier gleichfalls zu erwähnen. Von dieſen Vorrichtungen, welche nur die Waſſerbewegung innerhalb des Behälters zur Erreichung des angeſtrebten Zweckes ausnutzen, findet der Uebergang zu den Verfahren ſtatt, bei welchen die Waſſerbewegung dadurch hervorgerufen wird, daß das Waſſer kon— tinuierlich mittelſt Pumpe zum Umlauf und durch Einſpritzen in fein verteiltem Zuſtande innig mit der Luft in Berührung gebracht wird. Eine Verbeſſerung dieſes Verfahrens be— deutet dasjenige, bei welchem das Waſſer vor dem Wiedereintritt in die Behälter einer Rieſelung unterworfen wird. Dieſes Verfahren ſtellt den Uebergang zu den Lüftungs- und Sauerſtoffzuführungs⸗ verfahren dar, welche hauptſächlich für große Transporte ausgearbeitet ſind. Bei dieſen Ver— fahren findet während des Umlaufs des Waſſers gleichzeitig eine energiſche Zuführung von Luft oder Sauerſtoff ſtatt und eines dieſer Verfahren wendet außerdem noch eine Entziehung der Kohlenſäure mittelſt eines teilweiſen Vacuums an. 300 Ob und in welcher Weiſe dieſe verschiedenen Verfahren angewandt und erprobt worden find, entzieht ſich der Beurteilung des Verfaſſers, doch hat das Verfahren, welches einen Waſſerum⸗ lauf mittelſt Pumpe und Einſpritzen des Waſſers in die Behälter anwendet, praktiſche Anwendung in größerem Maßſtabe gefunden und ſoll befriedigende Reſultate ergeben haben. Eine De— finierung der Ergebniſſe dieſes Transportverfahrens iſt mit Rückſicht auf das für den Ver— gleich nur zur Verfügung ſtehende bisherige primitive Verfahren und der nicht größeren Wirkſamkeit des hier angewandten Verfahrens nicht einwandfrei durchführbar, doch iſt an— zunehmen, daß dies Verfahren nicht ungünſtigere Reſultate ergeben haben wird als die urſprüngliche Transportweiſe, wenngleich durch das ſcharfe Einſpritzen des Waſſers eine ge— wiſſe Beſchädigung der Fiſche eintreten dürfte. Alle hier erwähnten Verfahren leiden jedoch an dem Uebelſtande, daß dieſelben nach einem beſtimmten, verhältnismäßig kurzen Zeitraume unwirkſam werden und daß es un— möglich iſt, im voraus zu beſtimmen, wie der Transport ausfallen wird, weil dieſelben alle mehr oder weniger von nicht genau beſtimmbaren Faktoren, das heißt von den meteorologiſchen Luftverhältniſſen abhängen. Es dürfte zurzeit ſelbſt mit einem der verbeſſerten Verfahren kaum möglich fein, einen Transport reſpektive eine Aufbewahrung mit zirka 15% Belegung des Waſſers über 30 Stunden auszudehnen, da ſonſt alle Fiſche ausſticken würden. Auch mit dem in neuerer Zeit oft erwähnten Verfahren für den Kleintransport, welches reinen Sauer— ſtoff anwendet und denſelben durch eine Rohrſchlange mit feinen Oeffnungen, alſo in fein— verteiltem Zuſtande dem Waſſer zuführt, ſollen nur ſehr wenig befriedigende Reſultate er— zielt worden ſein. Der vor einiger Zeit in der „Fiſcherei-Zeitung des Oeſterreichiſchen Fiſchereivereins“ beſchriebene Apparat, genannt „Hydrobion“, bei welchem das Gas durch die Wandungen einer Tonzelle gepreßt und gleichfalls reiner Sauerſtoff angewendet wird, dürfte wohl effektiver als das vorerwähnte Verfahren arbeiten, da der Sauerſtoff in weſentlich feinerer Verteilung als bei dem vorgenannten Verfahren dem Waſſer zugeführt wird. Ob es jedoch mit dieſem Apparat möglich ſein wird, die Beſetzungs- und Zeitgrenze zu erhöhen, muß nach den mit dem Sauerſtoffzuführungsverfahren gemachten Erfahrungen abgewartet werden. Es dürften jedoch über dieſe Vorrichtung bald Reſultate vorliegen, da der Apparat wohl bereits prak— tiſche Anwendung gefunden hat. Der Einfluß der Waſſertemperatur für die Lebenderhaltung von Fiſchen iſt bisher in den Ausführungen nicht berückſichtigt worden, da derſelbe bei den meiſten Verfahren keine Berückſichtigung ſand und eine rationelle Kühlung bei den praktiſch angewendeten Verfahren nicht durchgeführt wurde. Der Grund, weshalb das nicht geſchah, mag einesteils darin liegen, daß keine geeignete Vorrichtung für den Transport im kleinen Maßſtabe vorhanden und für den Transport im großen nicht ausgenutzt wurde und andererſeits darin, daß dieſer Einfluß der Temperierung nicht vollkommen erkannt wurde. Nun iſt aber die Anwendung einer künſtlichen Temperierung geradezu eine Verbeſſerung der bisher unzulänglichen Ver— fahren zur Lebenderhaltung von Fiſchen, denn die Lebenstätigkeit der Fiſche und damit die Atmungstätigkeit derſelben iſt proportional der Waſſertemperatur. Wird alſo die Temperatur des Transportwaſſers auf einen niedrigen Wärmegrad gehalten, ſo iſt auch die Lebens— tätigkeit der Tiere entſprechend gering und die Zeitdauer des Transportes kann entſprechend erhöht werden. Wenn nun auch die Erfahrung den günſtigen Einfluß einer Temperierung des Trans— portwaſſers beſtätigt hat, ſo ſcheiterte doch die Ausführung derſelben an den unzulänglichen Mitteln, welche bisher angewandt wurden und wobei hauptſächlich das Eis in Frage kam. Die Anwendung des Eiſes zur Erreichung der geeigneten Temperatur für den Transport, welche zwiſchen 6° bis 10° C. zu wählen iſt, erfordert jedoch ſchon bei einer nur wenige Grade höheren Lufttemperatur ein ſolches Eisquantum, daß ein rationeller Transport nicht mehr möglich iſt. Ganz ausgeſchloſſen iſt eine rationelle Kühlung mittelſt Eis während der Sommermonate. Eine ſolche Temperierung läßt ſich nur bei Anwendung beſonderer Spezial- wagen mit den erforderlichen Einrichtungen erreichen. Um jedoch kurz ohne Berückſichtigung aller Nebenumſtände zu zeigen, daß eine effektive Temperierung des Transportwaſſers bei der Anwendung des Eiſes praktiſch ſelbſt bei nur u > 4 * 301 niedriger Lufttemperatur nicht oder nur ſchwer möglich iſt, ſei angenommen, daß ein Gefäß, welches außer den Fiſchen zirka SO I Waſſer faßt, zehn Stunden bei 12° C. Lufttempe— ratur befördert werden muß, ehe es den Markt erreicht und daß das Waſſer mit einer Tem— peratur von 8 C. in den Behälter gefüllt wird und dauernd auf dieſer Temperatur gehalten werden ſoll, da die Temperaturdifferenz zwiſchen dem Waſſer und der Luft 4“ beträgt, ſo ſind pro Kilogramm Waſſer und Stunde 4 Kalorien oder in zehn Stunden für das geſamte Waſſerquantum 3200 Kalorien aufzuwenden, um das Waſſer auf 8 zu halten. Da nun 1 ke Eis einem Wärmewerte von 80 Kalorien entſpricht, jo find für die Temperierung des Waſſers 40 kr Eis erforderlich. Dies bedeutet eine ſehr weſentliche Erhöhung des toten Gewichtes, ganz abgeſehen davon, daß für das Eis ein beſonderer Behälter, ſowie eine Be— dienung notwendig wird. Es werden deshalb die Transporte faſt durchweg ohne irgend welche Temperierung durchgeführt und dafür lieber ein gewiſſer Verluſt an Fiſchen in Kauf genommen, welcher weniger koſtſpielig iſt als eine Temperierung und die dadurch erzielte größere Lebenderhaltung der Fiſche. Nachdem nun alle Einzelheiten der bisherigen Transportweiſen und der Vorſchläge zur Verbeſſerung derſelben erörtert ſind, ſei nun noch kurz ein Verfahren erwähnt, welches gänzlich erfolglos blieb und alsdann auf die Mittel eingegangen, welche durch Verſuche ge— eignet ſcheinen, die Frage des Lebendtransportes und der Aufbewahrung von Fiſchen ihrer Löſung entgegengebracht zu haben. Das Verfahren, welches erfolglos blieb und bleiben mußte, trotzdem auf dieſes Ver— fahren große Hoffnungen geſetzt waren, war des mechaniſche Waſſerreinigungsverfahren mittelſt Filter. Unter Berückſichtigung, daß die Fiſche wohl in Waſſer von einem gewiſſen Unreinigkeitsgrade, welches jedoch einen normalen Sauerſtoffgehalt beſitzt, leben können und daß dieſes Verfahren bei ſeiner Anwendung für Lebenderhaltung von Fiſchen wohl reines aber ſauerſtoffarmes und ſtändig an Kohlenſäure zunehmendes Waſſer liefert, iſt es erklär— lich, daß dieſes Verfahren ohne Erfolg blieb. In neuerer Zeit wurde nun ein Stoff, infolge ſeiner Anwendung für ein Waſſer— reinigungsverfahren, weiteren Kreiſen bekannt. Dieſer Stoff iſt das Ozon, welches in der Natur im gasförmigen Zuſtande vorkommt. Es macht ſich hauptſächlich bei Gewittern be— merkbar und läßt ſich leicht und in induſtriell verwertbarer Weiſe durch elektriſche dunkle Entladungen aus dem Sauerſtoff der Luft herſtellen. Es findet hierbei eine Art Konden— ſierung des Sauerſtoffes ſtatt, denn während Sauerſtoff zweiatomig iſt, iſt das Ozon drei— atomig und zeigt die Eigenſchaften des Sauerſtoffes in verſtärktem Maße. Ein weſentlicher Unterſchied, wodurch ſich die beiden Stoffe für die menſchlichen Sinne äußern, beſteht darin, daß das Ozon auf die Geruchs- und Geſchmacksnerven wirkt, wogegen der Sauerſtoff in— different iſt. Die energiſch oxydierende Wirkung, welche der Sauerſtoff erſt bei hohen Tem— peraturen zeigt, kommt bei dem Ozon ſchon bei normalen Temperaturen zur Wirkung. Die ſtark oxydierende Wirkung auf organiſche Subſtanzen macht feine Verwertung zu Waſſer— reinigungs- und Steriliſationszwecken möglich. Infolge der ſtark oxydierenden Wirkung des Ozons bei gewöhnlicher Temperatur wird dasſelbe auch wohl als aktiver Sauerſtoff be— zeichnet. Kommt die ſtark oxydierende Eigenſchaft des Ozons nun für ſeine Anwendung zu dem Waſſerreinigungsverfahren in Betracht, jo iſt es eine andere Erſcheinung, welche die An— wendung des Ozons zur Lebenderhaltung von Fiſchen geeignet macht. Dieſe Erſcheinung iſt die große Abſorbtionsfähigkeit, welche das Waſſer für das Ozon zeigt. Die große Auf— nahmefähigkeit des Waſſers für das Ozon geſtattet eine ſtändige Wiedererneuerung des Sauerſtoffgehaltes und verhindert eine Anreicherung mit Kohlenſäure in einem für die Fiſche ſchädlichen Maße. (Anm. d. Red. Dieſe Anſicht iſt nie zutreffend, da die Menge der im Waſſer löslichen Kohlenſäure ganz unabhängig davon iſt, wie viel Sauerſtoff oder Ozon darin bereits vorhanden iſt, oder nicht.) Auf dieſen Beobachtungen beruht das neue Verfahren zur Lebenderhaltung von Fiſchen. In folgendem ſei kurz auf die Beobachtungen bei dem Verſuche im Mai 1903 ein— gegangen. Das Waſſer, in welches Fiſche, als Hechte, Karpfen und Schleie, eingeſetzt wurden, 302 unnn on — wurde der Einwirkung von Ozon ausgeſetzt, welches während des Umlaufes des Waſſers demſelben zugeführt wurde. Es zeigte ſich, daß die Fiſche ſich in dem Waſſer trotz längerer Aufbewahrung vollkommen ruhig verhielten, ſo daß angenommen werden kann, daß das Waſſer durch die Zuführung des Ozons ſtändig genügend Sauerſtoff für die Unterhaltung der Atmung der Tiere enthielt und daß die Anreicherung des Kohlendioxyds in einem für die Fiſche ſchädlichen Maße verhindert wurde. Eine Erneuerung oder Zuführung von friſchem Waſſer fand nicht ſtatt und konnten die Fiſche dauernd in dem urſprünglichen Waſſer ge= halten werden, denn die Verſuche erſtreckten ſich über einen ſehr langen Zeitraum (ſechs Wochen). Es iſt ganz bemerkenswert, daß die Beſetzungsfähigkeit des Waſſers bis auf 45%, geſteigert wurde, ohne daß ſich irgend welche Beunruhigung der Fiſche zeigte. Der Wert der Beſetzungsfähigkeit erreichte hierbei die Größe von 0,82. Bei Anwendung größerer Be— hälter wird es möglich ſein, die Beſetzungsfähigkeit bis zu 50% auf ſteigern, das heißt, daß auf einen Teil Fiſche nur ein Teil Waſſer kommt und die Beſetzungsfähigkeit das Maximum mit dem Werte gleich 1 erreicht. Bei dieſer hohen Beſetzung iſt es allerdings erforderlich, daß die Lebenstätigkeit der Fiſche durch Temperierung des Waſſers vermindert wird, damit ſich dieſelben abſolut ruhig verhalten, denn für größere Bewegungsfreiheit iſt bei ſolch hoher Beſetzung kein Raum im Waſſer. Daß die Anwendung des Ozons den Tieren nicht ſchadet, iſt dadurch erwieſen, daß dieſelben ohne Anſtand im fließenden Waſſer weiter gehalten werden konnten, nur wurde hierbei beobachtet, daß ſich die Fiſche in dieſem Waſſer nicht ſo ruhig verhielten, als in dem mit Ozon behandelten. Wurde die Ozonzuführung eingeſtellt, jo trat ſchon nach kurzer Zeit eine ſichtliche Be— unruhigung der Fiſche ein, welche ſtändig zunahm, ſo daß dieſelben ſchließlich alle nach der Oberfläche des Waſſers drängten und heftige Atmungsbewegungen machten, ein Zeichen, daß es dem Waſſer an Sauerſtoff mangelte. Die Kürze der Zeit, innerhalb welcher dieſe Er— ſcheinung eintrat, läßt ſich mit der hohen Beſetzung erklären. Bei erneuter Zuführung von Ozon trat eine baldige Beruhigung der Tiere ein und dieſelben ordneten ſich wieder ſchichten— weiſe an. Aus dieſen Verſuchen der Sauerſtoffregenerierung des Waſſers mittelſt Ozons zwecks Lebenderhaltung von Fiſchen laſſen ſich folgende Schlüſſe ziehen, welche an ſich weſentliche Verbeſſerungen gegenüber den bisherigen Transportverfahren bedeuten. Es iſt möglich, Fiſche in ein und demſelben Waſſer, ohne auch nur zeitweiſer Erneuerung desſelben, eine für die Lebenderhaltung nahezu unbegrenzte Zeit zu halten, ohne daß Verluſte durch Aus— ſticken entſtehen. Ferner kommt die ſpeziell für den Transport wichtige Tatſache hinzu, daß, es möglich iſt, das Waſſer durch die Erhöhung der Beſetzungsfähigkeit günſtiger auszunutzen, das heißt das tote Gewicht zu vermindern. Wenn nun auch die ſelbſt der höchſten Beſetzung entſprechende Erneuerung des Sauer— ſtoffgehaltes möglich iſt, jo wird doch bei Beſetzungen über 30% und einer Lufttemperatur über 12“ C. eine Temperierung des Transportwaſſers nicht zu umgehen ſein, da ſich ſonſt die Tiere gegenſeitig zu ſehr ſtören dürften und leicht der Fall eintreten könnte, daß ſich die Tiere abarbeiten, doch hat ſich die Frage der Temperierung nach der für den Transport erforderlichen Zeit zu richten. Die notwendige Temperierung für den Kleintransport wird ſich jedoch bei Ausnutzung der Mittel der modernen Technik ohne Schwierigkeiten durchführen und erreichen laſſen. Wie aus dem Vorerwähnten erſichtlich iſt, bedeutet das Verfahren der Sauerſtoff— regenerierung des Waſſers mittelſt Ozons für die Lebenderhaltung von Fiſchen den bis jetzt weſentlichſten Fortſchritt zur Löſung der Frage des Transportes lebender Fiſche, wenn nicht die Löſung derſelben, da es ausgeſchloſſen erſcheint, daß in abſehbarer Zeit eine weitere Verbeſſerung durch Anwendung irgend eines anderen Mittels durchführbar iſt. Das Verfahren iſt für Transporte im großen Maßſtabe ausgebildet worden und in dieſer Hinſicht in rationellſter Weiſe für die Verſorgung der Märkte mit Fiſchen aus den. entfernteſten natürlichen Produktionsſtätten durchführbar. Es müfjen hierbei Spezialwaggons. angewendet werden, wie ſolche auch bei dem Verfahren, welches in größerem Maßſtabe zur Anwendung gelangte, benutzt werden. Dieſe Waggons haben ein Abteil für die Aufnahme des Transportgutes und eines für die maſchinelle Einrichtung. Das Transportgutabteil ift 303 nach allen Seiten mit einer ſorgfältigen Wärmeſchutziſslierung verſehen und nimmt auch die Vorrichtung für die Zuführung des Ozons zum Waſſer auf. Das Maſchinenabteil nimmt die Einrichtungen für die Erzeugung des Ozons und für die Temperierung ſowie eine Be⸗ triebsmaſchine auf. N Auch die Frage der Anwendung des Verfahrens für kleine Transporte iſt als gelöſt zu betrachten und ſoll ſpäter behandelt werden. Eine Anwendung des Verfahrens für große Fiſchhaltungen, als zum Beiſpiel in Markthallen, iſt ohne weiteres möglich und auch in wirt⸗ ſchaftlicher Hinſicht durchführbar. Die Ausführungen ſeien mit dem Bemerken geſchloſſen, daß die Entdeckung der Dar— ſtellung des Ozons auf elektriſchem Wege als eine der bedeutendſten der modernen Chemie bezeichnet worden iſt und an die Ausnützung dieſer Entdeckungen viel Erwartungen ge— knüpft worden ſind, daß aber die induſtrielle Verwertung derſelben erſt in den Anfangs- ſtadien iſt. Möge die Anwendung des Ozons zur Lebenderhaltung der Fiſche, welche Herrn Fritz Kleinſchmidt, Paris, zum Urheber hat, Veranlaſſung zu einem weiteren Schritte auf dieſem Wege geben und eine ſeiner Bedeutung für die Verwertung der Erzeugniſſe der Fiſcherei und der Fiſchzucht entſprechende Anwendung finden. Exin, 21. Juni 1904. Paul Zirzow, Ingenieur. III. Ein Wort der Entgegnung auf eine grundloſe Behauptung. Von Dr. Otto Zacharias (Plön). In Nr. 13 der „Allgem. Fiſcherei- Zeitung“ (vom 1. Juli ds. Js.) iſt gelegentlich des Referates über die Hauptverſammlung des Deutſchen Fiſchereivereins von 1904 (S. 240) bei dem vom Deutſchen Fiſchereiverein erſtatteten Bericht über die Tätigkeit der Müggelſeeſtation folgende Behauptung ausgeſprochen: „... es wird noch eingehenderer Studien bedürfen, um die An- paſſungsfähigkeit der einzelnen Fiſcharten (in Betreff ihrer Ernährungsweiſe) feſtzuſtellen. Hierin zeigt ſich auch wieder einmal ein ſchlagender Beweis für die Ver- kehrtheit, die an einem Gewäſſer erhaltenen Reſultate gleich zu verall⸗ gemeinern. Durch dieſe zuweilen beliebte Verallgemeinerung iſt bei der Praxis mancherorts wiſſenſchaftliche Tätigkeit diskreditiert worden. Hierin liegt auch bei der Teichwirtſchaft ein hauptſächlicher Hinderungs-⸗ grund richtiger Erkenntnis.“ a Während nun der im Eingange zu dieſem Paſſus aufgeſtellten Theſe ohne weiteres zugeſtimmt werden kann, involviert der zweite Teil der eben zitierten Referatsſtelle einen er— heblichen Teil von Unklarheit, Schiefheit und mangelnder Sachkenntnis, welcher dringend ‚eine Berichtigung erheiſcht, die im nachſtehenden gegeben werden ſoll. Ich ſetze dabei voraus, daß das betreffende Referat über die Tätigkeit der Biologiſchen und Fiſcherei⸗ ſtation in Friedrichshagen den wirklich getanenen Auslaſſungen des vom Leiter jener Station erſtatteten Berichts entſpricht. Um einen fiſchereilichen Ausdruck auf die obige Art, Anſchuldigungen zu erheben, anzu— wenden, möchte ich ſagen, daß hier wieder — wie von derſelben Seite ſchon öfter geſchehen iſt — im Trüben gefiſcht wird. Aber es iſt eines Vertreters der Wiſſenſchaft nicht im ent— fernteſten würdig, ſich mit vagen Kritiken zu begnügen, keinen Fall und keinen Namen zu nennen, ſondern nur mit autoritativer Miene anzudeuten, daß es leider wirklich ſolche Leute gebe, die ihre Forſchungen nur an einem einzigen Gewäſſer betreiben, voreilige Schluß— folgerungen ziehen und der Praxis (die überhaupt als oberſtes Tribunal betrachtet wird) Gelegenheit geben, ſich über die ſo gewonnenen Ergebniſſe achſelzuckend oder mißbilligend auszuſprechen. Ich nehme keinen Anſtand, ein ſolches Vorgehen für ebenſo unwiſſenſchaftlich wie un— aufrichtig zu erklären. Der Praktiker, der ſolchen Vorbringungen Glauben ſchenkt, muß tat— ſächlich ſchließlich dahin kommen, anzunehmen, daß die Gelehrten im allgemeinen ganz be— ſchränkte Köpfe oder doch mindeſtens ſolche Leute ſind, die in einer Tonne ſitzen und nur zum Spundloch herausſchauen. So werden ſie wenigſtens immer von dem Leiter der Müggel— ſeeſtation hingeſtellt; bloß einer, den er aus Beſcheidenheit nicht nennt, macht natürlich davon 304 eine rühmliche Ausnahme. Das iſt ein höchſt tadelnswerter Standpunkt, der ſicher nicht nur von mir allein, ſondern von allen wirklich ſachverſtändigen Vertretern der Fiſchereiſache gemißbilligt werden wird. Von einigen derſelben, die zu den beiten Namen auf dem Felde der Praxis zählen weiß ich das poſitiv und habe es auch unumwunden brieflich ausgeſprochen er— halten, als ich in der heurigen Nr. 5 der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ in einer ähnlichen An⸗ gelegenheit, wie ſie hier vorliegt, mich zu äußern gezwungen war. Es iſt nicht Luſt am Streit, wenn ich wiederholt darüber vor dem Leſerkreiſe dieſer angeſehenen Fachzeitung Beſchwerde führe, daß ſich ein Einzelner fortgeſetzt und ohne irgend welchen beſonderen Beruf zur oberſten Inſtanz in Angelegenheiten der Beziehungen zwiſchen Süßwaſſerbiologie und Fiſcherei aufwirft. Herr Schiemenz hat hier durchaus nicht die erſte und maßgebendſte Stimme, ſondern nur eine, und zwar eine ſolche, die gar nicht ſo weit reicht, wie er glaubt und auch den Fiſchereileuten, denen er das Evangelium der Schmutzwaſſerforſchung bis zu deren Ueber- druß predigt, beſtändig in großen Worten verſichert. Es kann mir, als dem Leiter eines von der K. Preußiſchen Regierung unterſtützten und in einer der Müggelſeeſtation zweifellos. ebenbürtigen Weiſe wiſſenſchaftlich ſich betätigenden Anſtalt, nicht gleichgültig ſein, wie über das Verhältnis der Süßwaſſerbiologie zur Praxis von einem zum oberſten Richter darüber nicht Berufenen geurteilt wird, wenn dieſe Urteile einem Kreiſe aufgedrungen werden, welcher der ganzen Sachlage nach als Partei gelten muß, da er naturgemäß feine Fach intereſſen höher zu ſtellen geneigt iſt, als die allgemeinen Intereſſen der wiſſenſchaftlichen Forſchung. Wenn man vor einem ſolchen Kreiſe wiederholt und immer wieder hervorhebt, daß es „Gelehrte“ gebe, die in die Fiſchereiſache hineinreden wollen, ohne wirklich ſich mit ihr beſchäftigt zu haben und die ihre verfrühten Forſchungsreſultate zur Richtſchnur für den praktiſchen Betrieb empfehlen — wenn man, ſage ich, dies wider alles beſſere Wiſſen zu verſichern nicht müde wird, ſo bleibt ſchließlich etwas davon in den Gemütern der Hörer zurück und dieſe meinen wirklich, daß ihnen der wahre Sachverhalt dargelegt und geſchildert worden iſt — wenn niemand dem, was ſie vorgetragen bekommen haben, widerſpricht. Eben deshalb nehme ich, wie ſchon unlängſt einmal, auch im vorliegenden Fall not— gedrungen wieder das Wort, weil ſonſt die Gefahr beſteht, daß dreiſt in die Welt hinein— geſprochene Behauptungen für voll genommen werden. Ich muß, um die Unbegründetheit derſelben in vollem Lichte zu zeigen, nochmals betonen, daß ſich die Süßwaſſerbiologie be— grifflich nicht vollſtändig mit der Wiſſenſchaft vom Fiſch und ſeinen Lebensumſtänden deckt. Legt man der erſteren den Namen Hydrobiologie bei, jo würde man die andere als, Ichthyobiologie zu bezeichnen haben, um ſie beide klar von einander zu unterſcheiden. Die letztere (die Ichthyobiologie) iſt aber ihrerſeits ein Zweig der allgemeinen Biologie der ſüßen Gewäſſer, inſofern die Fiſchfaung als ſolche einen Teil der mannigfaltigen Organismen= welt unſerer Teiche und Seebecken bildet. Wenn nun von den Beziehungen der Praxis zur Süßwaſſerbiologie die Rede iſt, ſo entſteht ſehr leicht das Mißverſtändnis, als ob es die vornehmſte Aufgabe dieſes ganzen Wiſſenſchaftszweiges ſei, ſich um den Fiſch und ſeine ſpezielle Naturgeſchichte zu kümmern, während es doch lediglich als Aufgabe der Ichthyo— biologie angeſehen werden kann, dieſes enger begrenzte Programm einzuhalten. Aus einer Vermiſchung dieſer beiden verſchiedenen Diſziplinen reſultieren nun leicht falſche Anſprüche und Erwartungen. Und Herr Schiemenz, dem ich Unklarheit in der Auf— faſſung des oben dargelegten Verhältniſſes zum Vorwurf machen muß, ſpielt ſich fortgeſetzt und einſeitig als Ichthyobiologe gegen die Rechte der allgemeinen Süßwaſſerbiologie auf, die ihre ſelbſtändigen Wege geht und ihre eigenen Ziele verfolgt. Hier liegt der Kernpunkt der ganzen Sache, und ich bin überzeugt, daß nun auch jeder Praktiker nach dieſer Auseinander— ſetzung hinlänglich orientiert iſt, und ſich nicht wieder durch eine oberflächliche und ſchiefe Darſtellung der Verhältniſſe irreführen laſſen wird. Man muß eben vor allem klar unterſcheiden, aber das iſt leider nicht jedermanns Sache. Vom praktiſchen Geſichtspunkte aus iſt unbeſtreitbar der Fiſch das wichtigſte Geſchöpf in unſeren ſtehenden und fließenden Gewäſſern; denn nur er allein ſpielt volkswirtſchaftlich eine Rolle und nur von ihm iſt hauptſächlich die Rede, wenn Fiſcher und Fiſchereiintereſſenten auf ihren Verſammlungen zuſammenkommen. Eben darum iſt es auch ſo gerechtfertigt wie 305 möglich, daß man von der Wiſſenſchaft, der ja auf allen Gebieten Verbeſſerungen zu danken find, verlangt: ſie ſolle ihre Erfahrungen auch der Teichwirtſchaft zugute kommen laſſen und ihre Experimente auch auf dem Felde der Aufzucht, der Baſtardierung, der Akkli⸗ matiſation und der Behütung der Fiſche vor Krankheiten anſtellen. Das ſind vollkommen richtige und mit der Zeit auch erfüllbare Forderungen. Aber wie überall im Gebiete menſchlicher Beſtrebungen und Leiſtungen das Prinzip der Arbeitsteilung zur Geltung gelangt, ſo iſt es auch in dieſem Falle nicht zu umgehen und es iſt nötig, daß wir zur Anſtellung ſolcher Verſuche, wie ſie dem Fiſchereiweſen förderlich ſind, beſondere Veranſtal— tungen treffen, die unmittelbar praktiſche Zwecke verfolgen und die man ganz paſſend als Fiſchereiverſuchsſtationen bezeichnet. Eine Verſuchsſtation in dieſem Sinne iſt nun die vom Deutſchen Fiſchereiverein begründete Anſtalt am Müggelſee bei Berlin. Freilich führt dieſelbe auch den Namen einer „biologiſchen Station“; aus den Berichterſtattungen des Leiters geht aber klar hervor, daß ſie ſich bisher als eine ſolche nur in geringem Grade betätigt hat. Für dieſen allgemeinen Zweck iſt ſie übrigens auch weniger geeignet, ſchon weil der See, an dem ſie liegt, faſt durchweg nur 9 m tief und ſomit nicht dazu angetan iſt, die ſo wichtige zonariſche Verteilung der Planktonweſen, das heißt ihre Verbreitung in gewiſſen Tiefen— ſtufen und ihre Wanderungen in vertikaler Richtung zu beobachten, womit das Studium vieler anderer Fragen zuſammenhängt, welche die Süßwaſſerbiologie auf ihrem Arbeitsprogramm ſtehen hat. Auf dieſen dem Müggelſee anhaftenden Mangel hat übrigens ſchon vor Jahren (1895) kein Geringerer als Profeſſor R. Virchow hingewieſen, indem er auch hinzufügte, daß der Müggelſee eigentlich nur ein ziemlich ſeichtes Spreebecken ſei, dem es deshalb an mannigfaltigen Temperaturverhältniſſen gebreche. *) Selbſtredend machen ihm dieſe negativen Merkmale keineswegs für mancherlei andere planktologiſche Beobachtungen ungeeignet; aber es iſt nicht zu leugnen, daß der Große Plöner See mit der beträchtlichen Schar von benachbarten Becken für das allgemeine Studium der lakuſtriſchen Biologie ein weit fruchtbareres Feld des Forſchers darbietet, als der bei Friedrichshagen gelegene Müggelſee. Letzterer dürfte ſich trotzdem aber in vollkommen ausreichender Weiſe für Unterſuchungen, welche die Ernährungs— weiſe und die ſpeziellere Lebensökonomie der Fiſche betreffen, paſſend erweiſen, jo daß mit dem Hinweiſe auf ſeine geringe Tiefe keineswegs eine abfällige Kritik an ſeiner urſprünglichen Wahl, die ſeinerzeit von Profeſſor Frenzel getroffen wurde, ausgeſprochen ſein ſoll. Mit der Müggelſeeſtation ſind außerdem noch eine Anzahl im Heideſande ausgetiefter (und zementierter) Becken verbunden, worin Züchtungs- und Fütterungsverſuche angeſtellt werden können, ſo daß die dortige Station für ihre mehr der Praxis zugewandten Aufgaben von vornherein durchaus gut vorgerichtet zu ſein ſcheint. Bei einer eingehenden Beſichtigung derſelben unter Führung ihres verſtorbenen Begründers wurde ich nur durch die höchſt be— engten Räumlichkeiten des Stationshauſes und die mangelhaft dotierte Bibliothek der Anſtalt überraſcht, — durch Mängel alſo, die ſich nur auf Aeußerlichkeiten erſtrecken und wovon der letzterwähnte wahrſcheinlich längſt durch die Vervollſtändigung der einſchlägigen Fachliteratur gehoben worden iſt. — Wenn in dem oben zitierten Paſſus des Schiemenz'ſchen Referats es als eine „Verkehrtheit“ bezeichnet wird, daß die an einem Gewäſſer erhaltenen Beobachtungs- reſultate gleich verallgemeinert werden, fo beſagt derſelbe gar nichts, wenn nicht verraten wird, wer denn ſolcher Verkehrtheiten ſich ſchuldig gemacht hat. Es iſt da von einer „zu— weilen beliebten Verallgemeinerung“ die Rede, aber wer ſich in derſelben gefällt, bleibt un— bekannt. Das ſind eben die Vorwürfe, die ich im Eingange zu dieſer Entgegnung als un— gehörig und unwiſſenſchaftlich getadelt habe und die man ſich wohl am Biertiſch, aber nicht in der Berichterſtattung über die Jahrestätigkeit einer wiſſenſchaftlichen Anſtalt bieten läßt. Da heißt es, die vorgebrachte Anſchuldigung entweder näher begründen oder ſie gänzlich mit Stillſchweigen übergehen. Ich nehme im vorliegenden Falle an, daß Herr Schiemenz mit ſeinem Vorwurfe irgend jemand treffen wollte, der ſich auch mit Forſchungen über die Er— nährung der Fiſche beſchäftigt und darüber ſeine Befunde veröffentlicht hat. Wenn nun ein ſolcher die Krebs- und Rädertierſpezies aufzählt, die er in den Mägen ſeiner Verſuchsfiſche gefunden hat und Herr Schiemenz entdeckt bei ſeinen auf dieſelben Fiſche *) Sitzung des Abgeordnetenhauſes vom 4. Februar 1895. 306 gerichteten Nachforſchungen noch einige weitere oder andere Kruſter oder Rotatorien, jo ift das bloß eine Ergänzung zu der Arbeit des Vorgängers, aber keine Berichtigung oder Widerlegung desſelben. Sagt nun jener, der zuerſt eine Abhandlung über Fiſchernährung herausgibt, die Maräne lebt — nach den Forſchungen im A-See — von Bosmina und Cy⸗ clops und Schiemenz findet im B-See, daß fie außerdem auch noch Daphniden und kleine Chironomuslarven erbeutet, ſo kann man die erſterwähnten Feſtſtellungen keine einſeitigen Verallgemeinerungen nennen, denn der betreffende Forſcher wollte nicht mehr und nicht weniger mitteilen, als was er bei den Maränen des A-Sees vorgefunden hatte. Hätte er den B-See anſtatt des A-Sees bezüglich derſelben Frage durchforſcht, jo würde er natürlich ebenſo klug geweſen ſein als ſein Konkurrent und auch die anderen Spezies mit aufgeführt haben. Wenn aber der erſte Publikator auch wirklich ſo weit gegangen wäre, zu ſagen, die natürliche Nahrung der kleinen Maränen beſteht — nach „meinen“ Beobachtungen — lediglich aus kleinen Krebstieren, ſo verallgemeinert er ebenfalls nicht, ſondern liefert nur nach Maßgabe des ihm zugänglichen Unterſuchungsmaterials einen Beitrag zur Ernährungs— weiſe der Coregonen. Bloß ſo will doch jeder am Ausbau der Wiſſenſchaft mitwirkende Forſcher ſeine Mitteilungen aufgefaßt wiſſen, und es iſt eine vollkommen übelwollende und an laienhaftes Denken erinnernde Annahme, wenn — wie es Schiemenz ſo häufig tut — beim Mitarbeiter auf dem gleichen oder verwandten Gebiete, entweder das Vorhandenſein von Ignoranz oder von Verallgemeinerungsſucht angenommen wird. Ich habe keinerlei Veranlaſſung, die Anſpielung des Dr. Schiemenz auf mich ſelbſt zu beziehen, weil ich bei meinen Mitteilungen über die natürliche Fiſchnahrung ſelbſtredend immer nur vorwiegend den großen Plöner See und ſeine Nachbarbecken im Auge haben konnte. Man muß aber dieſer ganzen engherzigen Denkweiſe überhaupt entgegen— treten, die ſich in den Publikationen des Leiters der Müggelſeeſtation kundgibt und die auch in den Kreiſen, für welche Schiemenz hauptſächlich ſchreibt, unangenehm aufgefallen iſt. Gegen die Einbürgerung eines ſolchen Tones muß nachdrücklich proteſtiert werden, zumal derſelbe dazu führt, die Wiſſenſchaft bei den Praktikern zu diskreditieren und Verwirrung ans ſtatt Aufklärung in ſolchen Köpfen hervorzurufen, die in wiſſenſchaftlichen Dingen kein eigenes Urteil haben können, ſondern ſich an die Offenbarungen der Druckerſchwärze halten müſſen. Früher bezogen ſich die Anzapfungen des Herrn Schiemenz ganz direkt auch auf die Plöner Biologiſche Station — wobei er aber ſtets von der irrtümlichen Vorausſetzung aus⸗ ging, daß bei dieſer von mir geleiteten Anſtalt ebenfalls, wie bei ſeinem Inſtitut, lediglich die praktiſchen Intereſſen der Fiſcherei in Frage kämen. Von einem ſo begrenzten Programm iſt aber weder bei der Begründung der hieſigen Station, noch im Fortgange der am Plöner See betriebenen Forſchungen die Rede geweſen, ſondern es iſt ſtets von mir hervorgehoben worden, daß zu Plön hauptſächlich die mikroſkopiſche Tier- und Pflanzenwelt eines großen Binnengewäſſers zum Gegenſtande möglichſt allſeitiger Unterſuchungen gemacht werden ſolle. Daß unter die Rubrik der mikroſkopiſchen Organismenwelt auch das Plankton fällt — iſt für jedermann ſelbſtverſtändlich, und da Planktonorganismen die Hauptnahrung der Fiſchbrut bei allen Spezies der Ichthyofauna bilden, ſo ſtehen die hieſigen Forſchungen natur— gemäß auch in Beziehung zum Fiſch und dem Fiſchereiweſen, werden aber durch dieſen Um- ſtand nicht ausſchließlich in den Dienſt dieſes Induſtriezweiges geſtellt, wie ſehr oft zu meiner Ueberraſchung angenommen worden iſt. Wer einen Blick in die Plöner Jahres- berichte tut, von denen bis jetzt 11 Bände erſchienen find *), der wird ſofort darüber orientiert fein, um was es ſich in denſelben handelt und wird ſich auch erklären, warum dieſe Publi- kation nicht bloß in Deutſchland, ſondern auch ſehr zahlreich im Auslande verbreitet iſt. Im Verhältnis zu dem exkluſiven Gegenſtande, der in dieſen Heften behandelt wird, dürfte es als Maßſtab für das Intereſſe, was man den Süßwaſſerforſchungen im allgemeinen ent⸗ gegenbringt, gelten können, daß die genannten Berichte in einer Auflage von über 600 Exemplaren erſcheinen, ſich alſo in Hinſicht der Verbreitung mit mancher altrenommierten wiſſenſchaftlichen Wochen- oder Monatsſchrift vergleichen dürfen. *) Verlag von Erwin Nägele in Stuttgart. Bor bei uns jo gut wie feine Grade erwünſcht. Es ift r ENG Aa ” > 307 — Bei ſolcher Sachlage begreift es ſich wohl auch, daß ich darauf bedacht bin, einen ſo raſch zur Blüte gediehenen und jetzt namentlich auch im Auslande (Rußland, Amerika, Eng⸗ land) gepflegten Wiſſenſchaftszweig nicht durch Publikationen vonſeiten übelwollender oder unzulänglich darüber unterrichteter Perſönlichkeiten in den Schatten ſtellen zu laſſen. IV. Weber den Krebs bei Salmoniden. In Nr. 7 der „Allgem. Fiſcherei⸗ Zeitung“ von 1902 wurde eine ſehr intereſſante Krankheit des Bachſaiblings beſchrieben: eine Krebsgeſchwulſt an der Unterſeite des Kopfes, welche durch eine bösartige Wucherung der Schilddrüſe entſtanden iſt. Sie iſt in der Figur dargeſtellt. Es wurden in jenem Jahr vier Fälle der ſonſt ſehr ſeltenen Krankheit von ver— ſchiedenen Stellen an die Biolo— giſche Station für Fiſcherei in München eingeliefert — die Ab— bildungen ſtellen ſolche krebs— kranke Saiblinge dar — leider waren es immer nur tote Exem-⸗ plare, die zur Unterſuchung kamen. Das iſt um ſo bedaverlicher, als die Fälle eine hohe wiſſenſchaft— liche Bedeutung haben; hier war nämlich zum erſtenmal echter Krebs bei einem kaltblütigen Tier mit Sicherheit feſtgeſtellt worden. Ueber die Natur dieſer furcht— baren Krankheit — einer der ſchlimmſten Geißeln der leidenden Menſchheit — über die Urſache ihrer Entſtehung und über die Frage ob ſie heilbar iſt und wie, herrſchen noch die verſchiedenſten Meinungen; dies iſt eine der klaffendſten Lücken in den heutigen mediziniſchen Kenntniſſen. Weniger aus praktiſchen Gründen — denn in der Fiſcherei ſpielt die Kranhkeit Rolle — als vielmehr aus theoretiſchen, wäre alſo ein gründliches Studium der Krebsgeſchwülſte an lebenden Fiſchen im höchſten wohl möglich, daß ſich neue Geſichtspunkte dabei ergeben, die der Erforſchung und Behandlung der Krank- heit auch beim Menſchen einen bedeutſamen Anſtoß erteilen könnten. Deshalb haben wir ſchon damals an die Herren Züchter und Händler die Aufforderung ergehen laſſen, ſorgfältig auf Geſchwulſtbildungen zu achten, und alle verdächtigen Fiſche lebend an die K. Bayer. Biologiſche Station zu liefern, die gern bereit iſt, ſie höher zu bezahlen wie geſunde. Es 308 iſt uns ſeither kein neuer Fall zugeſchickt worden, und wir ſchloſſen daraus auf die Selten— heit der Krankheit. f Nun finden wir aber in einer auſtraliſchen Zeitſchrift eine Mitteilung, aus welcher hervorgeht, daß der Schilddrüſenkrebs doch häufiger iſt, als man annahm, und dies veranlaßt uns, die Aufmerkſamkeit wieder auf dieſen Gegenſtand zu lenken. In dem Bericht des New Zealand Departement of Agriculture, Division of Veterinary Science, 1901— 1902 wird erzählt, daß in einer großen Züchterei wiederholt ſolche Fälle zur Beobachtung kamen, und daß ſie nicht einmal vereinzelt auftraten. So wurden im Jahre 1890 in der Maſterton⸗Züchterei drei krebskranke Saiblinge gefunden, im Jahre 1896 drei Salmo levenensis, ſogenannte Lochlevenforellen, unter tauſend gefunden. — 1898 waren gar 2% der amerikaniſchen Bachſaiblinge betroffen und 1% der Regenbogenforellen. 1902 fand man unter 1200 älteren Regenbogenforellen, die zum Zweck des Streifens ſortiert wurden, nicht weniger als 29 krebs— kranke, alſo etwa 22%, — ja, in der Regenbogenzucht der Aukland Society find gegen 7 / der Fiſche befallen. Die Tatſachen ſind noch nicht genügend geſichtet; man weiß, daß nur Fiſche, die über drei Jahre alt ſind, erkranken (auch beim Menſchen bleibt die Jugend mit verſchwindenden Ausnahmen verſchont!) und man glaubt zu wiſſen, daß wilde Fiſche verſchont bleiben. Letzteres iſt natürlich kaum mit Sicherheit zu behaupten, da die wilden Fiſche nicht ſo genau beobachtet werden können, als künſtlich gezüchtete, ihre Leiden alſo der Aufmerkſamkeit eher entgehen. — Wenn wirklich die unnatürlichen Verhältniſſe im Teich des Züchters verant— wortlich zu machen wären, ſo bliebe immer noch zu ergründen, welches der ſchädliche Ein— fluß iſt, der dieſe Wirkung hervorruft. Und es bliebe auch zu ergründen, ob die Nachkommen von krebskranken Fiſchen mehr zu dieſem Leiden disponiert ſind als die Abkömmlinge von geſunden; — die Frage nach der Erblichkeit des Krebſes iſt auch für den Menſchen von allergrößter Bedeutung. Aber auch alle Experimente, Uebertragungs- und Heilungsverſuche laſſen ſich beim Fiſch leichter anſtellen als beim höheren Tier; wir wiederholen alſo noch— mals unſere Bitte an alle Intereſſenten, uns alle zur Beobachtung kommenden Fiſche mit Geſchwülſten insbeſondere mit Kröpfen, an die Biologiſche Station in München einſenden zu wollen. Dr. E. V. Jiſchereiverhältniſſe in Aegypten. (Originalbericht aus Kairo.) Aegypten iſt für Fiſchereiverhältniſſe ein ganz eigentümliches Land. Der Nil ſelbſt und die Nilarme und -Kanäle im Delta, ebenſo wie die Meeresküſte und zahlreiche Seen Unterägyptens wimmeln von Fiſchen verſchiedener Art, ohne daß indes der Fiſchfang in der richtigen Weiſe ausgenutzt würde. Man ißt im Pharaonenlande allerdings außerordent- lich viel Fiſche, und beſonders vonſeiten der Eingeborenen, aber die Fiſcherei iſt eben nicht rationell organiſiert und es ließe ſich in dieſer Beziehung noch manches machen, wenn nicht die Behörden gleichſam eiferſüchtig über den Fiſchfang wachen würden und ihre Beſtimmungen fortwährend änderten, ohne eigentlich feſte Beſtimmungen zu haben, um den Europäern, welche die Fiſcherei gewinnbringend in großem Maßſtäbe zu betreiben verſuchen, hinderlich zu ſein. Diejenige Fiſchart, die hier am reichlichſten vorkommt, beſonders im Menſalehſee, iſt der Aal, der aus religiöſen Gründen von den Mohammedanern nicht gegeſſen wird. Erſt vor mehreren Monaten iſt ein deutſcher Fachmann nach Aegypten gekommen, um hier einen großartigen Aalaufkauf einzurichten und um den Aal in den verſchiedenſten Formen, meiſt nur geſalzen auf Eis, aber auch mariniert und geräuchert, in Maſſen zu exportieren. Die meiſten Fiſche des Nils ſind ſehr fett, fleiſchig und groß, für den europäiſchen Geſchmack aber nur in manchen Monaten gut mundend, d. h. ſie werden auch von Europäern das ganze Jahr über gegeſſen, müſſen aber, bevor man ſie zubereitet, längere Zeit mit grobem Kochſalz abgerieben werden, damit fie den etwas tranigen Geſchmack, der ihnen an- haftet, verlieren. Dagegen gibt es in allen ägyptiſchen Gewäſſern und ganz beſonders in Suez, da, wo 309 der Suezkanal mitidem Roten Meer ſich vereinigt, einen vorzüglichen kleinen Weißfiſch, der ganz wie ein europäiſcher Süßwaſſerbackfiſch ſchmeckt. Er wird ganz wie ſeine europäiſchen Ver— wandten zubereitet, iſt fleiſchig und mild und außerordentlich billig. Er bildet für das arme Volk an den Küſten, am Kanal und an den Seen faſt die ausſchließliche tieriſche Nahrung. Am Suezkanal findet man in der Nähe von Ortſchaften und in den Ortſchaften ſelbſt zahl— reiche wandernde ägyptiſche Reſtaurateure, welche am Wege ein Feuer anzünden, die lebenden Fiſche in die Glut werfen, ſie notdürftig röſten und den Paſſanten verkaufen, die ſie mit Haut und Schuppen verzehren. Aber auch die beſſeren ägyptiſchen Fiſchreſtaurateure, die den Fiſch, ſauber abgeſchuppt, in gutem Oel knuſperig ſieden, ſo daß die Europäer dieſen Fiſch ſehr wohl eſſen können, fröhnen der Unſitte, ſelbſt größere Fiſche vollſtändig unaus— genommen zu ſieden, was dem beſten Fiſch oft einen recht wenig guten Beigeſchmack gibt. In Alexandrien und Port-Said gibt es das ganze Jahr über vorzügliche friſche Fiſche, die natürlich dort bedeutend billiger ſind als in Kairo, wo in der Saiſon der enorme Fremdenverkehr alle Lebensmittel verteuert. Die ſchon erwähnte Handlungsweiſe der ägyp— tiſchen Regierung bringt es übrigens dahin, daß man den zahlreichen Fiſchreichtum nicht unterbringt, um ihn in irgend einer Form zu konſervieren. Man bezieht enorme Quantitäten geſalzenen, geräucherten oder ſonſtwie konſervierten Fiſches aus Europa, eine Ausgabe, die ſehr leicht dem Lande erſpart bleiben könnte. Die Eingeborenen allerdings haben eine beſtimmte Konſervierungsmethode für den ſchon erwähnten Weißfiſch. Sie fangen ihn in den heißeſten Monaten Juni, Juli und Auguſt, binden von einem Pfahl nach dem anderen an recht ſonnigen Stellen Schnüre, an welche ſie die unausgenommenen getöteten Fiſche reihenweiſe mit dem Schwanze anknüpfen. An der prallen afrikaniſchen Sonne laſſen ſie die Fiſche ſo lange hängen, bis ſie regelrecht gedörrt ſind; kilometerweit kann man den Geruch dieſer dörrenden Fiſche ſchon bemerken. Dieſe trockenen Fiſche werden in den Kraalen der Aegypter für den Winter aufgeſtapelt, wie etwa in Deutſchland die Kartoffeln in den Kellern. Um die Fiſche in großen Quantitäten fangen zu können, wenden die Aegypter folgendes Verfahren an: Ein ſehr großes Netz, das an den vier Ecken beſchwert iſt und rund herum am Rande in einer Entfernung von etwa 5 em ſchwere rollenartige Halbkugeln trägt, wird mit einem ganz eigenen Kunſtgriff ähnlich wie unſer Wurfnetz ſo in das Waſſer hinausgeſchleudert, daß es ſich viereckig ausgebreitet in das Waſſer ſenkt, wie ein ausgebreitetes Taſchentuch, aber ſo, daß die am Ufer Stehenden je eine beſchwerte Ecke des Netzes in der Hand behalten. Vorſichtig, flach auf dem Leib liegend, ziehen ſie dann gleichmäßig das Netz an ſich, und zwar ſo, daß das Netz die ganze Meeresfläche gleichſam abkehrt, auf der es zu liegen kam. Am Ufer ſtehen dann andere Aegypter, die jeden lebenden Fiſch, der ans Trockene kommt, ſchnell er— haſchen und in bereitſtehende Kübel werfen, während ſchlechte Fiſche, Schalentiere, mitgekehrtes Gerümpel und anderes wieder ins Waſſer wandert. Zu dieſer Fangmethode gehört große Geſchicklichkeit und ferner das Netz in ganz richtiger Weiſe beſchwert, was die Aegypter ſehr genau verſtehen. A. D. VI. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Jiſchzucht. a Von M. Schumacher⸗Kruft. Auguſt. Der Aufbau der Dämme bei Fiſchteichen erfordert beſondere Sorgfalt. Dammaufbau iſt zwar nicht immer erforderlich; je nach Lage des Geländes wird der Teich durch Ausgraben des Erbodens gebildet. Die Seiten-, Vorder- und Hinterwände bilden dann natürliche Dämme, welche Widerſtand genug leiſten. Oftmals müſſen auch Dämme aufge— ſchüttet werden. Es ift dann gut, wenn man zunächſt mit einer Lattenſchablone den Quer- ſchnitt des Dammes in natürlicher Größe an Ort und Stelle veranſchaulicht; etwa ſo: T Man ſieht dann an der Schablone, wie hoch der Damm wird und welche Neigung die Seitenwände erhalten. Die Neigung der Seitenwände ſoll zum mindeſten 45 g betragen. Bevor man mit dem Aufſchütten des Dammes beginnt, iſt es ratſam, den Boden, auf welchen der Damm aufgeſchüttet werden ſoll, etwa ½ m tief umzugraben und die um- gegrabene Erdmaſſe wieder feſtzuſtampfen. Hierdurch werden etwa vorhandene Maulwurfgänge, 310 Mäuſelöcher ꝛc., durch die das Waſſer einen unliebſamen Abfluß finden würde, zerſtört. Nun erſt kann man beginnen, den Damm aufzuſchütten, wobei nicht vergeſſen werden darf, die Erde immer und immer wieder feſtzuſtampfen. Die Dammſeite nach dem Teiche zu kann mit Raſen⸗ ſtücken aufgebaut werden, dieſe geben dem Teiche größere Dichtigkeit. Daß beim Aufbau des Dammes nicht vergeſſen werden darf, die nötigen Rohre zum Ablaſſen des Teiches, ſowie zum fortwährenden Ein- und Auslauf mit einzubauen iſt eigentlich ſelbſtverſtändlich; jedoch ſei es hier ausdrücklich erwähnt, vielleicht iſt's da oder dort doch nicht ſelbſtverſtändlich. Beim Einbauen dieſer Rohre muß aber mit größter Sorgfalt das Erdreich um dieſelben herum ein⸗ geſtampft werden; denn an dem Rohre entlang drückt ſich ſehr leicht das Waſſer durch, zuerſt nur ganz dünn, dann wird's immer mehr, bis ſchließlich der Damm bricht. Einen friſch auf⸗ gebauten Damm ſchon gleich in Benutz zu nehmen, iſt auch nicht ratſam, man laſſe ihm 14 Tage bis 3 Wochen Zeit, ſich zu ſetzen. Unter keinen Umſtänden darf ein Damm bei Froſtwetter aufgebaut werden, das iſt vergebliche Arbeit; denn ein ſolcher wird nie dicht. Be⸗ züglich der Stärke der Dämme iſt noch zu erwähnen, daß die Dammkrone, das iſt die obere Fläche, doch mindeſtens 1 m breit ſein ſoll. Das Abbröckeln der Dämme wird durch Be— pflanzen derſelben verhindert. Niedriges Erlenſtrauchwerk eignet ſich hierzu recht gut. Leicht⸗ fertige und oberflächliche Arbeit beim Dammbau rächt ſich ſtets und hat ſchon manchem em: pfindlichen Schaden gebracht. Von größter Wichtigkeit für den Teich iſt das ſogenannte Zapfenhaus oder der Ver⸗ ſchluß des Teiches. Hier iſt der Schlüſſel zum Teiche, hier hat der Beſitzer ihn in ſeiner Gewalt, kann ihn füllen und ganz oder zum Teil ablaſſen. Man unterſcheidet zweierlei Teich⸗ verſchlüſſe, den Mönd- und den Zapfenverſchluß. Der erſtere iſt recht gut und bequem und immer da anzuraten, wo erſtens Waſſer genug iſt und zweitens das abfließende Waſſer ent⸗ weder gar nicht mehr oder nur für Teiche verwandt wird, deren Waſſerſpiegel tiefer liegt als der Abfluß. Wo hingegen mit dem Waſſerquantum haushälteriſch umgegangen werden muß, oder wo mit dem abfließenden Waſſer ein Teich geſpeiſt werden ſoll, deſſen Spiegel vielleicht nur wenige Centimeter tiefer liegt als der Spiegel des erſteren, da nimmt man den Zapfenverſchluß. Mit dem Mönchverſchluß kann man zwar den Teich vermittelſt der Stau— brettchen auf beliebige Höhe ſtellen, was bei dem Zapfenverſchluß nicht wohl möglich iſt. Eine genaue Beſchreibung der beiden Verſchlüſſe an dieſer Stelle zu geben, halte ich nicht für er- ſprießlich, weil dieſelbe wegen des Mangels an Illuſtrationen doch für den Anfänger kaum verſtändlich ſein würde; es gibt ja praktiſche Handbücher genug, in denen die Konſtruktion derſelben erſichtlich iſt. Nur möchte ich noch über die Maſchenweite des Abſperrgitters einiges bemerken. Für Teiche, in denen Brut aufwachſen ſoll, muß ein Abſperrgitter gebraucht werden, in dem ſechs Maſchen auf den laufenden Zentimeter, das iſt 36 Maſchen auf den Quadrat⸗ zentimeter, entfallen. Das iſt freilich inſofern unbequem als eine oftmalige Reinigung des Gitters erforderlich iſt. Nach einem oder zwei Monaten kann übrigens aber auch ſchon eine größere Maſchenweite gewählt werden. Die Holzteile der Zapfenverſchlüſſe ſoll man möglichſt aus Eichenholz anfertigen, weil anderes Holz zu raſch fault; auf die Dauer iſt Eichenholz am billigſten. VII. Vermiſchte Mitteilungen. Patentanmeldung. Klaſſe 45 h. K. 25 282. Verfahren zur Lebenderhaltung von Fiſchen u. dgl. durch Regeneriernng des Waſſers durch Sauerſtoff. Friedrich Kleinſchmidt, Bukareſt; Vertr.: Paul Zirzow, Exim, Poſen. 13. Mai 1903. Froſchfangreuſen. In den rationell betriebenen Teichwirtſchaften ſind letzthin die Hechte und Forellenbarſche nicht mehr ſo viel wie früher gehalten worden und es hat ſich in⸗ folgedeſſen die Froſchplage vermehrt. Es ſind nun eine ganze Menge Mittel zur Vertilgung dieſer Schädlinge empfohlen worden und ich habe nicht verfehlt, alle dieſe öffentlich geprieſenen Mittel in meinen Teichen zu probieren. Mein Fiſchmeiſter hat jetzt, meiner Anſicht nach, eine hervorragende Methode, die Fröſche zu fangen; er hat Drahtreuſen aufgeſtellt und zwar nach der Richtung hin, wo die Fröſche in den Teich gelangen. Der Fang iſt ein äußerſt 311 lohnender, obgleich die Aufſtellung der Drahtreuſen zurzeit noch ziemlich primitiv if. Ich wende mich daher an die Oeffentlichkeit und mache die Reuſenfabrikanten beſonders darauf aufmerkſam, daß eine Reuſe mit recht weiten Flügeln noch größere Erfolge zeitigen würde. Es wäre mir lieb, wenn dieſe Anweiſung zur Vertilgung des ſchädlichen Froſches beitrüge. Neuhaus, Kreis Delitzſch. Schirmer, Präſident des Vereins deutſcher Teichwirte. Internationaler Fiſchereikongreß Wien 1905. Die Vorarbeiten für den in der Zeit vom 4. bis 9. Juni 1905 projektierten internationalen Flſchereikongreß ſchreiten rüſtig vorwärts und in Fach⸗ wie in wiſſenſchaftlichen Kreiſen des In⸗ und Auslandes gibt ſich ſchon jetzt ein höchſt erfreuliches Intereſſe für denſelben kund. Das Regulativ ſowie der Ent- wurf eines noch nach jeder Richtung erweiterungsfähigen Programmes ſind bereits fertiggeſtellt und zur Ausſendung gelangt. Dem letzteren gemäß werden ſich die Beratungen der Hauptſache nach auf folgende Punkte erſtrecken: 1. Geſetzliche Regelung des Fiſchereiweſens. — 2. Aus⸗ geſtaltung der internationalen Statiſtik. — 3. Fiſchzölle, Handelsbilanzen. — 4. Internationale Regelung zum Schutze der Gewäſſer gegen Verunreinigungen. — 5. Wahrnehmung der Inter⸗ eſſen der Fiſcherei beim Waſſerbau. — 6. Ergebniſſe der wiſſenſchaftlichen Forſchung: a) Ueber Hermaphroditismus bei Fiſchen. b) Ueber die geographiſche Verbreitung der euro- päiſchen Süßwaſſerfiſche mit Einſchluß Sibiriens. e) Die Ernährung der Fiſche und die Bedeutung des Planktons. d) Ueber Wanderungen der Störarten in den europäiſchen Ge— wäſſern. e) Ueber Wanderungen der Aale, Heringe, Sardinen und Sardellen. kf) Erfah- rungen über die Laichzeit der Regenbogenforelle. — 7. Internationale Ausgeſtaltung des biologiſchen Forſchungsweſens und allgemeine Prinzipien bei Errichtung biologiſcher Stationen. — 8. Die Fiſchzucht: a) Zucht der Meeresfiſche. b) Zucht der Süßwaſſerfiſche. e) Zucht der Krebſe. d) Zucht der Auſtern. e) Zucht der Zierfiſche. f) Die Fiſchwege (Leitern, Stege). g) Die Einführung ausländiſcher Fiſcharten. — 9. Fiſchkrankheiten. — 10. Krebs⸗ peft. — 11. Ueberſicht über die in Europa im Handel vorkommenden überſeeiſchen, inäbe- ſondere tropiſchen Fiſcharten. — 12. Fiſchereiliches Unterrichtsweſen. — 13. Die Heran⸗ bildung von Berufsfiſchern. — 14. Vorſchläge zur Organiſation des Berufsfiſcherſtandes (Stellenvermittlung). — 15. Das Rettungsweſen im Fiſchereibetriebe. — 16. Das Genoſſen⸗ ſchaftsweſen im Fiſchereibetriebe. — 17. Das Transportweſen: a) Allgemeine Vorſchriften. b) Tarifweſen. c) Techniſche Hilfsmittel. — 18. Der Fiſchhandel: a) Mittel zur Yörde- rung des Konſums. b) Regelung des Marktweſens (Preisnotierung). — 19. Nutzen und Schaden der Grundſchleppnetzfiſcherei in kleinen Meeresbecken. — Mit dem Kongreß werden fachliche Exkurſionen und ſonſtige Veranſtaltungen verbunden ſein. Anmeldungen, Anfragen und ſonſtige auf den Kongreß Bezug habende Wünſche nimmt das Kongreßkomitee, Wien J, Schauflergaſſe 6, entgegen. Generalſekretär Dr. H. v. Kadiſch. Entſchädigung für Verunreinigung des Neckars in Württemberg. Dieſer Tage kamen die Verhandlungen mit den durch die Einleitung der Abwaſſer der cemiſchen Fabrik Wohlgelegen bei Heilbronn geſchädigten Fiſchereiberechtigten durch den ſtaatlichen Fiſcherei⸗ ſachverſtändigen, Oberförſter Stier in Güglingen, zum Abſchluß. Darnach zahlt nunmehr der Verein chemiſcher Fabriken in Mannheim, deſſen Eigentum die Sodafabrik Wohlgelegen iſt, ſo lange deren Abwaſſer in dem jetzigen Zuſtande in den Neckar geleitet werden und voraus⸗ geſetzt, daß die K. Kreisregierung Ludwigsburg keine weitere Auflage als die der Zurückhaltung der ſandigen Beſtandteile erteilt, an die geſchädigten Fiſchereiberechtigten von Heilbronn bis zur Landesgrenze bei Böttingen jährlich bar 603 Mk., während weitere 603 Mk. jährlich dem Württembergiſchen Landesfiſchereiverein zum Einſatze von Fiſchen (hauptſächlich von Karpfen, Schleien und Aalen) im Benehmen mit dem Kreisfiſchereiſachverſtändigen bezahlt werden müſſen. Außerdem hat ſich der Verein chemiſcher Fabriken in Mannheim in anerkennender Weiſe bereit erklärt, aus freien Stücken weitere 794 Mk. der K. Kreisregierung bezw. dem Landesfiſcherei⸗ verein zur Hebung der Fiſchzucht im Neckar zur Verfügung zu ſtellen, ſo daß der Verein chemiſcher Fabriken eine jährliche Summe von 2000 Mk. für Einleitung der Abwaſſer in den Neckar zu leiſten hat. Eine erhebliche Summe im Hinblick auf die jährliche Wiederkehr, ein geringer Betrag aber im Vergleich auf die hohen Koſten einer Kläranlage — der Überſchlag lautete auf 500,000 Mk. —! Ein erfreulicher Vorgang für die durch das ſeit 1. Januar 1900 geltende württembergiſche Waſſergeſetz vorgeſchriebene Entſchädigung der geſchädigten Fiſcherei, 312 ein unliebſames Beiſpiel aber für die Induſtrie, um ihrer ſchädlichen Abwaſſer auf einfachſte und leichteſte Weiſe ſich zu entledigen! Güglingen, 9. Auauft 1904. Stier, K. Oberförſter. Aal und Wieſel als Vertilger von Waſſerratten. Aus unſerem Leſerkreis ſind uns zu dieſer Tatſache zwei intereſſante Beobachtungen mitgeteilt. A. H. in Gr. ſchreibt uns: „Beim Rundgang um meine kleinen Teichanlagen, beſetzt mit Karpfen, Schleien, Aalen und Forellen, ſehe ich auf einem Teiche einen toten Aal, ca. 1½ Pfd. ſchwer, welchen ich mir von meinem Hunde herausapportieren laſſe. Zu meiner Verwunderung hatte der Aal eine große Waſſerratte der kurzſchwänzigen Art verſchlungen, ſo daß nur noch die Schwanzſpitze ſichtbar war; ſcheinbar hatte aber auch die Ratte noch lebend den Aal innerlich verletzt bezw. gebiſſen, jo daß die Krallen die Bauchwand ziemlich durchriſſen hatten. Daß die Ratte lebend vom Aal erfaßt wurde, nehme ich deshalb an, da meine Kinder „einen langen Fiſch immer an der Oberfläche haben ſchwimmen ſehen“, mir dies jedoch nicht geſagt haben, da ſie glaubten, zes ſei ein Karpfen. — Zum Fange von Waſſerratten verwende ich an meinen Teichrändern mit Vorteil Drahtreuſen, fand aber zu meiner Verwunderung in einer derſelben kürzlich ein ſtarkes Wieſel lebend neben einer angefreſſenen Ratte. Da der Einſchlupf unter Waſſer lag, konnte das Wieſel nur durch Tauchen in die Reuſe gelangt ſein. Tierquälerei? (Amtsgericht München I, Schöffengericht.) Ein hieſiger Gaſtwirt war der Tierquälerei beſchuldigt, weil er beim Verladen von lebenden Fiſchen dieſe in Bottichen mit zu wenig Waſſer hatte. Der Angeklagte machte geltend, daß dieſe Art des Fiſchtrans— portes allgemein üblich ſei. Bezirkstierarzt Wunder erklärte zwar, daß Fiſche, die zu wenig Waſſer haben, zweifellos Qualen erleiden, allein das Gericht kam zu einem freiſprechenden Er⸗ kenntnis, weil in der Handlungsweiſe des Angeklagten weder ein boshaftes Quälen noch eine beabſichtigte rohe Mißhandlung zu erblicken ſei, was zum Tatbeſtandsmerkmale der Tierquälerei nach S 360 Ziff. 13 des R.⸗St.⸗G.⸗B. gehört. Frachtvergünſtigung. Für die vom 27. Auguſt bis 5. September in Nürnberg ſtattfindende allgemeine Fiſchereiausſtellung wird auf allen deutſchen Bahnen Frachtvergün⸗ ſtigung für die Ausſtellungsgegenſtände gewährt. 5 ö Fiſchſterben. Die Trockenheit und Hitze hat in vielen Teilen des Reiches noch immer angehalten und ſind bei der Redaktion auch weiterhin Nachrichten über dadurch verurſachte Fiſchſterben eingelaufen. So wird aus Thüringen gemeldet: Ein großes Fiſchſterben macht ſich zurzeit in der Saale bemerkbar, ſoweit dieſelbe durch Thüringen fließt. Infolge der übergroßen Hitze ſind zahlreiche Nebenflüſſe der Saale und dieſe ſelbſt in ihrem Waſſerbeſtande derart zurückgegangen, daß an vielen Orten von fließendem Waſſer kaum etwas zu ſehen iſt und viele ſtagnierende Waſſer ſich bilden, deren Beſchaffenheit durch die hinzukommenden Ab- wäſſer der Fabriken uſw. derart ungeſund find, daß ganze Maſſen Fiſche zugrunde gehen. Aus allen Teilen der Grafſchaft Glatz lauten die Nachrichten betrübend. In den noch ſtehen⸗ den Pfützen der fließenden Gewäſſer können die Fiſche infolge der Wärme und ſchlechten Be⸗ ſchaffenheit nicht mehr leben und ſterben ab. Die Forellen ſterben in den Gebirgsbächen und Forellenanlagen maſſenhaft. Aus Brügge (Weſtfalen) ſchreibt man: Infolge der außerge⸗ wöhnlichen Dürre macht ſich überall im Sauerland Waſſermangel geltend in der Volme und Lenne ſowie deren Nebenflüſſen. Der niedrige Waſſerſtand fügt dem Fiſchbeſtand empfind⸗ lichen Schaden zu, da die Fiſche in dem warmen ſtagnierenden Waſſer maſſenweiſe zugrunde gehen. Ein großes Fiſchſterben gab es in der Spree. Infolge der ſtarken Gewitter⸗ neigung, die ſtundenlang anhielt, drangen die Fiſche nach oben und machten hier krampfhafte Verſuche Luft einzuatmen. Die meiſten legten ſich nach kurzer Zeit auf den Rücken und gingen ein. Die Entfernung der Fiſchleichen, die beſonders an den Wehren zu Tauſenden lagern, er» ſcheint dringend notwendig. Die märkiſchen Forellen, die namentlich in den Bächen des Fläming zu finden find, drohen infolge des niederen Waſſerſtandes auszuſterben. In dem Lühnsdorfer Bache wurden dieſer Tage aus den übriggebliebenen Tümpeln viele dem Ab⸗ ſterben nahe Forellen mit Körben und Eimern herausgeholt. Der niedere Waſſerſtand der Moſel und die ſtetige große Hitze haben ein maſſenhaftes Hinſterben der Fiſche zur Folge. Beſonders ſind es die Barben, die von der Seuche am meiſten ergriffen werden. Die luxem⸗ burgiſche Regierung hat ſich jetzt auch gezwungen gefühlt, durch Entfernen von Fiſchleichen 313 — aus den Gewäſſern, letztere vor Vergiftung zu bewahren und zahlt für jede aufgefiſchte tote Barbe 5 Sous — 20 Pfennig. Aus Deſſau berichtet die „Zerbſter Zeitung“: Infolge der diesjährigen anhaltenden außerordentlich großen Hitze iſt hier der fiſch reiche Diepold faſt gänzlich ausgetrocknet, was ſeit einer ſehr langen Reihe von Jahren nicht der Fall war. Leider begünſtigt der niedere Waſſerſtand allenthalben die Tätigkeit von Fiſchfrevlern durch Vergiftung oder Maſſenfang und die ſchädliche Wirkung von Abwäſſern. So berichtet die „Saale⸗Zeitung“ vom 25. Juli: Schlechte Abwäſſer find in die Weiße Elſter geraten, ſo daß das Waſſer bei dem bisher noch nie beobachteten niedrigen Stande eine ſchmutzig grün⸗graue Färbung angenommen hat und ſich ſchmierig⸗-fettig anfaßt. Dabei verbreitet es einen von Fiſchleichen herrührenden peſtilenzartigen Geruch. Die „Bodezeitung“ ſchreibt aus Egeln vom 29. Juli: Gründlich vernichtet iſt dieſer Tage ſchon wieder einmal der Fiſch⸗ beſtand der Bode. Seit Montag abend war das Waſſer ſchmutzig-⸗ſchwarz. Dienstag und Mittwoch traten dann die Folgen der Waſſerverderbnis zutage; die Bode abwärts ſchwamm eine Unmenge dem Ende naher Fiſche, große und kleine, alle Sorten, vom Aal bis zur kleinen Rotfeder. Am 29. Juli konnte man in der Lubis oberhalb der Jaulitz ein großes Fiſchſterben beobachten. Zu hunderten lagen die toten Tiere an den Ufern. Die Urſache iſt in der Verunreinigung des Fluſſes durch die Fabrikgewäſſer Sommerfelds zu ſuchen. Bei dem niedrigen Waſſerſtande hatten ſich übelriechende Subſtanzen an beiden Rändern feſtgelegt. Der letzte Regen verurſachte nun eine Anſchwellung des Waſſers, wodurch eine Weiterführung des Schlammes erfolgte. Das Waſſer roch abſcheulich und wurde auch von dem Vieh ver- ſchmäht. Der „Mannheimer Generalanzeiger“ berichtet aus Triberg vom 5. Auguſt: Zwiſchen Niederwaſſer und Hornberg wurde heute große Fiſchſterblichkeit bemerkt, herrührend von Vergiftung des Bachwaſſers der Gutach. Der gleiche Fall geſchah letzte Woche auch bei der ehemaligen Akkumulatorenfabrik Schönwald. VIII. Bereinsnachrichten. Pommerſcher Fiſchereiverein. In den Räumen der neuen Kaſinogeſellſchaft in Stettin fand unter Vorſitz des Herrn Grafen von Schwerin, Regierungspräſidenten in Köslin, am 21. Juli die diesjährige General- verſammlung des Pommerſchen Fiſchereivereins ſtatt. — Aus dem Geſchäftsbericht iſt folgendes hervorzuheben: Der Verein hat gegenwärtig 722 Mitglieder. Durch Tod, Verzug uſw. ausgeſchieden ſind 25, neu eingetreten 72. Außerdem gehören noch folgende Vereine als korporative Mitglieder dem Pommerſchen Fiſchereiverein an: a) der Dramburger Fiſchereiverein mit 169, b) der Angler- klub in Rügenwalde mit 96, c) der Baltiſche Zentralverein für Tierſchutz und Tierzucht, Abteilung für Fiſcherei mit 4 und d) die Jamundſee⸗Fiſchereiſchutzgenoſſenſchaft mit 38 Mitgliedern; weiter noch mehrere Zweigvereine. N An Pramien für Erlegung von 225 Fiſchottern und 621 Fiſchreihern find 1068.50 Mk. aus⸗ gegeben. Je 1000 einſömmerige Karpfen, 500 zweiſömmerige Schleien und 2000 junge Aale ſind unentgeltlich verteilt worden in den Kreiſen Kammin, Kolberg, Lauenburg, Pyritz, Satzig, Greijen- berg und Rügen und zwar an kleinere Grundbeſitzer. Der Bezug von Beſatzfiſchen durch Ver⸗ mittlung des Vereins erreicht einen großen Umfang. Für Vereinsmitglieder ſind beſchafft worden; 56 000 Stück Aalbrut und zwei Zentner Setzaale, 28 Laichkarpfen, 6180 zweiſömmerige, 1600 ein- ſömmerige und 2100 Karpfenbrut, 14 100 zweiſömmerige, 10 080 einſömmerige und / Zentner Laichſchleien, 4000 Forellenſetzlinge und 43 000 Forellenbrut. Außerdem größere Mengen Sabblings- und Regenbogenforellenſetzlinge und -Brut, Zander und Zanderbrut, Goldorfen, Karauſchen und 110 Schock Satzedelkrebſe. — Die techniſchen Sachverſtändigen und Wanderlehrer haben zehn Kreiſe der Provinz auf Koſten des Vereins bereiſt und haben dort Vorträge gehalten und Ratſchläge er⸗ teilt, außerdem find die Sachverſtändigen zur Raterteilung vielfach verlangt worden. — 370 000 Lachs⸗, 120 000 Meerforellen⸗, 20 000 Aeſchen⸗, 60 000 Bachforellen⸗, 30 000 Bachſaiblings⸗ und Regen- bogenforellenbrut und 200 Schock Krebſe ſind in die verſchiedenen Flüſſe und Bäche zur Ausſetzung gelangt. Die Einnahme des Vereins, worunter ſich als Staatszuſchuß 3200 Mk., Zuſchuß der Provinz 2000 Mk., vom Deutſchen Fiſchereiverein 2100 Mk. befanden, betrug 18 591.56 Mk., welcher eine Ausgabe von 16 828.65 Mk. gegenüberſtanden. Der Reſtbeſtand von 1762.95 Mk. wird in das Rechnungsjahr 1904 übernommen. Als Ort der nächſten Generalverſammlung wurde Kolberg in Ausſicht genommen. Ein Antrag des Dramburger Fiſchereivereins, außer für Fiſch— :ottern und Reiher, auch für die Erlegung von Haubentauchern Prämien auszuſetzen, wurde abgelehnt. Nach Erledigung der Tagesordnung hielt Herr Dr. Schiemenz aus Friedrichshagen einen Vortrag über „Die Schwarmbildung unſerer Süßwaſſerfiſche“. Er wies darin nach, 314 — —„— — daß das zeitweilig ſtattfindende Zuſammenziehen der Süßwaſſerfiſche entweder zum Zwecke der Fortpflanzung (Laichſchwärme) oder infolge Anſammlung von Nahrung an gewiſſen Stellen geſchehe (Nahrungsſchwärme), daß aber bei derartigen Wanderungen der Fiſche die Annahme der Fiſcher, die Gruppen kämen aus dem Meere oder wenigſtens doch aus den unteren Teilen der großen Ströme und aus den Haffen in die Oberläufe der Flüſſe, um dort zu laichen, durchaus falſch und auf einen groben Irrtum zurückzuführen ſeien. Deshalb ſeien auch viele Schonreviere, die mit Rückſicht auf dieſe vermeintlichen Wanderungen eingerichtet ſind, vollſtändig überflüſſig. Später hielt der K. Fiſchmeiſter Möller aus Köslin einen Vortrag über „Zanderzucht und die Erbrütung von Zandereiern“. Am folgenden Tage fand ein gemeinſchaftlicher Ausflug von Stettin aus mit einem Dampfer nach Stepenitz und von dort per Wagen nach Köckeritz ſtatt, an dem ſich etwa 40 Herren beteiligten. Die dortige fiskaliſche Anſtalt, in deren Teichen hauptſächlich Karpfenbrut und Karpfenſetzlinge zum Ausſetzen in das Stettiner Haff gezüchtet werden, rentiert ſehr gut. Die Teiche ſcheinen auch in dieſem Jahre einen guten Beſtand zu haben; in einem der großen Brutſtreckteiche konnte eine große Menge recht ſtarker Karpfenbrut bemerkt werden. Fiſchereirevierausſchuß I Krems (Niederöſterreich). Aus dem kürzlich erſchienenen Jahresberichte desſelben, der ein klares Bild ſeiner regen Tätigkeit pro 1903 gibt, entnehmen wir nachfolgendes. Die Geſamteinnahmen beliefen ſich auf 5322.42 Kr., die Geſamtausgaben betragen 4540.22 Kr., was gegenüber den Vorjahren ein durch: ſchnittliches Mehr von zirka 2000 Kr. ergibt. Selbſtverſtändlich kamen infolgedeſſen im abgelaufenen Jahre für die wichtigſten fiſchereilichen Maßnahmen entſprechend hohe Beträge zur Verausgabung. So zum Beiſpiel wurden für angekaufte Fiſcheier und Jungfiſchchen 1109.87 Kr. den betreffenden Revierbeſitzern rückvergütet. Gleich den Vorjahren iſt auch pro 1903 dem Revierausſchuſſe von Sr. K. und K. Hoheit dem durchlauchtigſten Herrn Erzherzog Franz Salvator in Wallſee eine Spende von 100 Kr. zu⸗ gekommen, desgleichen freiwillige Beiträge von der Prinz Croy-Dülmen'ſchen Gutsverwaltung Buch⸗ berg a/ Kp., der Stadtgemeinde Zwettl und von Herrn Karl Stölzle, Glasfabrikant in Suchental. Zur Ausſetzung kamen 2000 Bachforelleneier, 10 500 Regenbogenforelleneier, 20 000 Narenta⸗ forelleneier, 200 000 Schilleier, 2500 Bachforellenſetzlinge, 500 einjährige Bachforellen, 3800 Regen⸗ bogenforellenſetzlinge, 2750 einjährige und 500 zweiſömmerige Regenbogenforellen, 550 einjährige Bachſaiblinge, 2490 einſömmerige Huchen, 300 Zwergwelſe, 1325 Karpfenſetzlinge, 140 einzährige Karpfen und 150 einjährige Forellenbarſche. Hievon wurden die 200 000 Schilleier an Intereſſenten innerhalb des Bereiches des Fiſchereirevierausſchuſſes 1 — gleich den Vorjahren — koſtenlos ab⸗ gegeben. — Im ganzen kamen bisher nicht weniger als 650 000 Schilleier im Bereiche des Revier⸗ ausſchuſſes I zur Ausſetzung. Erfreulicherweiſe wurden im vergangenen Jahre auch die auf eine rationelle Huchenbeſtockung der Donau bezughabenden Beſtrebungen des Revierausſchuſſes vonſeite mehrerer ſeiner Fijcherei- berechtigten gewürdigt und gefördert und kamen zuſammen mit dem à conto der gemeinſamen Huchenbeſtockungsaktion beſtimmten Quantum 2490 einſömmerige Huchen teils in die Donau, teils in die Melk, Pielach und Traiſen zur Ausſetzung. — Für die Erlegung fiſchereiſchädlicher Tiere, worunter ſich unter anderem die reſpektable, bisher höchſterreichte Zahl von 42 erlegten Fiſchottern befindet, kamen 1012 60 Kr. und für erſtattete Strafanzeigen 100 Kr. zur Auszahlung. Weiters wurden die im Jahre 1902 begonnenen Fiſchfutterprobungen auch im vergangenen Jahre mit einer Reihe verſchiedener Futtermittel fortgeſetzt und die Reſultate den Fiſchereiberech⸗ tigten bekanntgegeben. — Desgleichen kamen auch verſchiedene fiſchereiliche Apparate und Netz⸗ imprägnierungsmittel mit Hilfe von Fiſchereiberechtigten zur Erprobung. — Die Bibliothek, die gegenwärtig faſt alle einſchlägigen Werke, Geſetze, Karten ꝛc. beſitzt, wurde im vergangenen Jahre von Fiſchereiintereſſenten ſtark in Anſpruch genommen. — Außerdem gelangten zahlreiche Kundmachungen, Zirkulare und ſonſtige Verlautbarungen belehrenden Inhalts an die Fiſchereiberechtigten wiederholt zur Verſendung. Weiters hat der Revierausſchuß in vielen Fällen Gutachten über behördliche Aufforderungen abgegeben, ebenſo an zahlreiche Fiſchereiintereſſenten ſeines Bereiches über deren Verlangen Rat⸗ ſchläge und Auskünfte erteilt und die geſteigerte Inanſpruchnahme des Revierausſchuſſes, für die die beſonders ſtarke Korreſpondenz im abgelaufenen Jahre (2265 Stück) den beſten Beweis liefert, führt zu dem erfreulichen Reſultate, daß die Zweckmäßigkeit der nach dem niederöſterreichiſchen Landesfiſchereigeſetze vom 26. April 1890 ins Leben gerufenen Fiſchereirevierausſchüſſe doch immer mehr in weitere Kreiſe dringt und gewürdigt wird. IX. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Bericht über den Engrosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 22. Juli bis einſchließlich 6. Auguſt 1904. In Karpfen iſt das Geſchäft gleich Null. — Schleie ziemlich bedeutend zugeführt, ſtehen im Preiſe wenig verändert. 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Organ für die Belnmtintereffen der Fiſcherei, ſowie für lie Heſtrebungen der Fiſchereivereine, inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſo wie der Landesfiſchereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei⸗ verbandes, des Schlef. Fiſchereivereins, des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaſſeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Heffen, des Rheinifchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Würt⸗ tembergiſchen Anglervereins, des Zentral-Fiſchereivereins für Schleswig⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologifgen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Verbindung mit Jachmännern Peutſchlands, Gſterreich-Angarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayerifhen und vom Veulſchen Fiſchereiverein. Nr. 17. Münden, den 1. September 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: I. Bekanntmachung. — II. Dritter Geſchäftsbericht der K. Bayer. Biologiſchen Verſuchs⸗ ſtation für Fiſcherei pro 1903. — III. Vorrichtung zur Verhütung von Verletzungen und Ver⸗ ſtopfungen der Fiſchgitter beim Abfluß des Ueberfallwaſſers eines Teiches. — IV. Lachsfang⸗ ſtatiſtik im Weſergebiet für 1903. — V. Lachsfangſtatiſtik im Rheingebiet der Rheinprovinz für 1903/04. — VI. Vermiſchte Nachrichten. — VII. Vereinsnachrichten. — VIII. Perſonalnotizen. IX. Literatur. — X. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubuis der Redaktion geſtattet.) I. Beſtanntmachung. Am 22., 23. und 24. September 1904 findet an der Forſtakademie Eberswalde ein Fiſchereilehrkurſus über norddeutſche Teichwirtſchaft ſtatt. Das Programm iſt folgendes: 1. Tag. Donnerstag, den 22. September, vormittags 8 — 10 und 11—1 Uhr, Vortrag in der Forſtakademie: „Die Teichfiſche Norddeutſchlands, ihre Naturgeſchichte und wirtſchaftliche Bedeutung.“ Nachmittags 3—6 Uhr: Exkurſion zur Karpfenteichanlage bei Spechthauſen. Daſelbſt Vortrag über „Teicharten, Anlage, Bau, Melioration der Teiche.“ 318 — —u—— Abends 8 Uhr: Zuſammenkunft am „Geſundbrunnen“. Zwangloſe Unterhaltung über Fragen aus dem Gebiete der Fiſchzucht. 2. Tag. Freitag, den 23. September, vormittags 8— 10 Uhr und 11—1 Uhr, in der Forſtakademie: Vorträge über „Teichwirtſchaft, Bonitierung, Beſpannen, Beſetzen der Teiche, Quantität und Qualität des Beſatzmaterials, Teichaufſicht, Abfiſchen, Ueberwintern, Verkauf, Rentabilität.“ Nachmittags 3 Uhr: Exkurſion und Vortrag über „Die Biologie der Teiche, natürliche und künſtliche Ernährung der Fiſche.“ Darauf zwangloſes Zuſammen⸗ ſein im „Mundtshof.“ 3. Tag. Sonnabend, den 24. September, vormittags 8— 10 Uhr, Vortrag in der Forſtakademie: „Die Feinde der Teichfiſche und ihre Bekämpfung.“ Darauf Beſichtigung der Karpfenteichwirtſchaft Pechteich. Die Teilnahme an dem Fiſchereilehrkurſus, zu welchem Fiſcher, Fiſchzüchter, Forſt⸗ beamte, Landwirte, Landwirtſchaftslehrer, Kulturtechniker und Waſſerbaubeamte hier⸗ durch eingeladen werden, iſt unentgeltlich. Die Teilnehmer wollen ſich jedoch vorher, bis ſpäteſtens zum 20. Sept. bei dem unterzeich⸗ neten Leiter des Kurſus, Profeſſor Dr. Eckſtein in Eberswalde, ſchriftlich anmelden, welcher auch zu jeder Auskunftserteilung bereit iſt. Eberswalde, den 16. Juli 1904. Der Direktor der Forſtakademie. Der Königliche Profeſſor. Riebel. Dr. Eckſtein. II. Dritter Geſchäftsbericht der K. Vayer. Viologiſchen Verſuchs⸗ ſtation für Jiſcherei pro 1903. Erſtattet von dem Vorſtand der Station Profeſſor Dr. Hofer. Die Aufgaben, welche die Biologiſche Verſuchsſtation im Jahre 1903 zu bearbeiten hatte, bewegten ſich wie bisher in drei Richtungen und zwar: 1. auf dem Gebiete der Fiſch⸗ waſſerverunreinigungen, 2. auf dem Gebiete der Fiſchkrankheiten und 3. auf dem Gebiete der natürlichen und künſtlichen Ernährung der Fiſche. Die bereits im Vorjahre immer mehr in den Vordergrund tretenden Arbeiten zum Nachweis und zur Beſeitigung von Waſſerverunreinigungen erreichten in dem Berichtsjahre einen ſo bedeutenden Umfang, daß ſie nunmehr bereits die Hauptarbeiten der Station aus— machen. Insbeſondere wurde die Zeit und Arbeit der Stationsbeamten durch die Unter— ſuchung der Verunreinigung der Iſar vonſeiten der Stadt München ſo ſehr beanſprucht, daß in der Perſon des Chemikers Herrn Dr. Franz Graf und des Bakteriologen Herrn Dr. Sigl Hilfskräfte herangezogen werden mußten. ; Die der Biologiſchen Verſuchsſtation von der K. Staatsregierung geſtellte Aufgabe, feſtzuſtellen, inwieweit die Iſar durch die Abwäſſer der Stadt München verunreinigt, reſpektive, inwieweit die Verunreinigung durch die Selbſtreinigung des Waſſers beſeitigt wird, konnte in ihren Grundzügen zu einem vorläufigen Abſchluß gebracht werden. Die Reſultate dieſer Unterſuchung, welche in einem Berichte der K. Staatsregierung bekanntgegeben worden ſind, gipfeln in folgenden Ergebniſſen: Die Verunreinigung der Iſar durch die Abwäſſer der Stadt München iſt erſtens eine mechaniſche, zweitens eine chemiſche. 1. Mechaniſch wird die Iſar durch Schwebeſtoffe verunreinigt, welche ſich der Quantität nach wegen der ungleichen Verteilung im Waſſer mit den zur Verfügung ſtehenden Mitteln nicht genau ziffernmäßig beſtimmen laſſen. Sie find mit dem bloßen Auge in ihrer Haupt- menge noch bei km 20 unterhalb Münchens ſichtbar; ſie entſchwinden allmählich zum großen Teil dem unbewaffneten Auge zwiſchen km 30 und 45 unter München durch feinere Zerteilung und durch Sedimentierung am Boden, ſowie Ablagerung an den Rändern und durch Abſchwem— mung, ſind aber noch bei der Einmündung der Iſar in die Donau, das heißt zirka 100 km nach ihrer Einleitung zum Teil deutlich bemerkbar. Hierdurch hat die Farbe der Iſar eine ſichtbare Veränderung erfahren, indem die 319 — — — natürliche blau⸗grüne Färbung zuerſt in eine grau⸗bräunliche übergeführt wird, die ihren erſten Umſchlag ins Grünliche zwiſchen km 20 und 30 unter München erfährt, ohne aber jemals bis zur Donau die urſprüngliche Reinheit wieder zu erlangen. Desgleichen iſt auch die Durchſichtigkeit des Waſſers, welche oberhalb Münchens zwiſchen 2 bis 3 m beträgt, nach Einleitung der Fäkalien zuweilen bis auf 25 em herab— geſunken. Bei km 30 unter München ſteigt die Durchſichtigkeit auf zirka 50—60 cm, erreicht jedoch bis zur Einmündung in die Donau nicht über 1 m. Die mechaniſche Verunreinigung macht ſich ferner durch Sedimentierung der Schwebſtoffe am Boden bemerkbar, indem ſich hier an beſtimmten Stellen mit abgemin— derter Waſſergeſchwindigkeit bis nach Landshut aus den abgelagerten Schwebſtoffen und einer zuweilen ganz ungeheueren Maſſe von Pilzen, Schlammbänke von zum Teil großer Ausdehnung und bedeutender Zahl bilden. Dieſelben gehen, wenn ſie eine Zeit lang liegen bleiben, in ſtinkende Fäulnis über; ſie ſind freilich meiſt vorübergehende Gebilde, die, wie der Grund der Iſar überhaupt, ihren Ort ſtets wechſeln, bei ſteigendem Waſſer wieder gehoben und in Schwebſtoffe übergeführt werden. 2. Die chemiſche Verunreinigung. Die chemiſche Verunreinigung des Iſar— waſſers beſteht im weſentlichen neben der hier zunächſt nicht in Betracht kommenden Ein- ſchwemmung anorganiſcher Körper in einer Zuführung ſtickſtoffhaltiger und ſtickſtofffreier organiſcher Subſtanzen, alſo aus Eiweißkörpern, Fetten und Kohlehydraten. Die ſtickſtoff— haltigen organiſchen Subſtanzen überwiegen an Menge ſo bedeutend und ſtehen ihrer Her— kunft nach, ſowie als Träger von Infektionserregern ſo ſehr im Vordergrund des Intereſſes, daß das Problem der Selbſtreinigung zunächſt nur an dieſen Stoffen ſtudiert wurde. Ihre Menge war unmittelbar unterhalb der Einleitung der Abwäſſer, ebenſo wie die der Schweb— ſtoffe wegen ungenügender Verteilung und Auslaugung derſelben nicht ſicher zu beſtimmen. Erſt bei km 19 unterhalb Münchens konnte eine einigermaßen gleichmäßige Durchmiſchung und Verteilung aufgefunden werden. Hierbei ergaben ſich durchſchnittlich an organiſcher Subſtanz zirka 80 mg pro Liter Waſſer in Löſung, mit einem Gehalt an Stickſtoff von 4 bis 5 mg, beſtimmt nach der Methode von Kjehldal. Von km 19 ab ſteigt die Menge der gelöſten organiſchen Subſtanz in der Iſar immer noch an, um bei km 32 (Freiſing) durch- ſchnittlich 100 zuweilen ſogar bis 130 mg zu erreichen. Dieſe Zunahme der gelöſten org a— niſchen Subſtanz iſt darauf zurückzuführen, daß von km 19 bis 32 ab die Schwebſtoffe, aus welchen die gelöſten Subſtanzen ausgelaugt werden, ſich noch immer mehr mechaniſch zer— kleinern und daher mehr gelöſte Stoffe in das Waſſer abgeben. Von Freiſing ab (km 32) nimmt die gelöſte organiſche Subſtanz bis Moosburg (Km 45) langſam um etwa 25 bis 30% ab, um bis Landshut (km 60) im ganzen etwa 50 bis 60 % zu verlieren. Da Lands— hut gleichfalls ſeine Fäkalien in die Iſar ſchickt, ſo konnte unterhalb Landshut der reine Einfluß der Münchener Fäkalabwäſſer nicht mehr ſicher konſtatiert werden. Die organiſche Subſtanz bei Plattling, das heißt zirka 100 km unterhalb Münchens, war aber ſtets be— deutend größer als die oberhalb Münchens vor der Einleitung der Fäkalien. Nach den Vorausſetzungen Pettenkofers und den beſtimmten Angaben eines Teiles ſeiner Schüler ſollten die Abwäſſer der Stadt München, namentlich ſoweit die ſtickſtoffhaltigen organiſchen Subſtanzen in Frage kommen, bis Freiſing, das heißt nach einer Zeit von vier bis fünf Stunden im weſentlichen bereits durch die Selbſtreinigung der Iſar aufgezehrt ſein. Pettenkofer leitete daraus den zur faſt allgemeinen Geltung gekommenen Satz ab, daß nach dem Muſter der Iſar bei einer 15 fachen Verdünnung eine Einleitung der Sielwäſſer in offene Gewäſſer ſtatthaft ſei. Zur Erklärung dieſer Vorgänge nahm man an, daß hier unter Mitwirkung der Bakterien eine Umwandlung der ſtickſtoffhaltigen Körper zu Ammoniak und ſalpetriger Säure reſpektive Salpeterſäure ſtattfinden müſſe, mit anderen Worten, daß die Selbſtreinigung im weſentlichen einen ſogenannten Mineraliſierungsprozeß, eingeleitet durch Bakterien, darſtelle. Zum Beweis der Richtigkeit dieſes vorausgeſetzten Geſamteffektes der Selbſtreinigung führte man die durch Beobachtungen ſichergeſtellte außerordentliche Abnahme der Bakterien von München bis Freiſing an, indem man ſchloß, daß, wenn die nach Millionen zählenden Bakterienmaſſen, welche unmittelbar unterhalb Münchens beobachtet werden, nach zirka 32 km bei Freiſing auf durchſchnittlich 3 bis 6000 pro Kubikzentimeter abgefallen 320 — — —ᷣ— ſind, dieſer Abfall nur durch eine gleichzeitige Abnahme der organiſchen ann das heißt der Nahrung für die Bakterien erklärt werden könne. Die Unterſuchungen der Biologiſchen Station haben nun in der Tat die Ang der Bakterien im allgemeinen beſtätigt. Es wurden durchſchnittlich bei den meiſten Unterſuchungen bei Freiſing zwiſchen 6 bis 10 000 Keime pro Kubikzentimeter Waſſer gefunden; allerdings konnten auch einzelne Tage, namentlich zur warmen Jahreszeit beobachtet werden, an welchen die Bakterienziffer bedeutend höher, etwa um das Zehn- bis Zwanzigfache anſtieg. Die vorher bereits angegebenen Zahlen über den Gehalt des Iſarwaſſers an orga— niſchen Subſtanzen, welche durch direkte Meſſung derſelben beſtimmt wurden, haben aber ergeben, daß ein Parallelismus zwiſchen der Abnahme der Bakterien und der Abnahme der organiſchen Subſtanz als Bakteriennahrung nicht beſteht, ſondern im Gegenteil; auf der Strecke München —Freiſing, wo die Bakterien ſchon ihre Hauptabnahme erfahren haben, ſteigt ſogar die gelöſte organiſche Subſtanz in umgekehrtem Sinne an. Es geht daraus her— vor, daß die Methode, die Vorgänge der Selbſtreinigung in einem Waſſer wie die Iſar, lediglich nach der Zahl der Bakterien beurteilen zu wollen, unzuläſſig iſt und zu folge⸗ ſchweren Irrtümern führt. Es folgt daraus aber noch weiter, daß die angenommene, faſt vollſtändige Selbſtreinigung der Iſar auf der Strecke München Freiſing in Wirklichkeit nicht vorhanden iſt und daß die 15 fache Verdünnung der Sielwäſſer in der Iſar für eine auch nur einigermaßen hinreichende Selbſtreinigung unter den Verhältniſſen, wie ſie in der Iſar beſtehen, nicht hinreichend iſt. Die von allen Beobachtern konſtatierte Abnahme der Bakterien zwiſchen München und Freiſing iſt in anderer Weiſe zu erklären und wohl im weſentlichen auf ein Abſterben derſelben beim Uebertreten aus dem wärmeren Waſſer der Haushaltungen und der Siele in das kalte, zur Winterszeit oft nur 1° C. betragende Iſarwaſſer zurückzu⸗ führen. Dieſen plötzlichen Temperaturſturz ſcheinen die meiſten Bakterien nicht ertragen zu können, ſie gehen zum Teil zugrunde, werden vielfach ſedimentiert und befinden ſich am und im Boden, teils in vegetativer, teils in Dauerform. Eine andere Urſache des Abſterbens der Bakterien iſt zum Teil auch in der direkt bakterientötenden Einwirkung des Sonnenlichtes zu ſuchen, obwohl der Effekt der Sonnen— ſtrahlen nicht ſehr hoch angeſchlagen werden kann, da wegen der Trübung der Iſar die Sonnenſtrahlen mit der für die Bakterientötung nötigen Kraft nur wenige Zentimeter in das Iſarwaſſer einzudringen vermögen. Eine weitere, ſehr mühevolle Unterſuchung der Bakterienflora nach ihrer ſpezifiſchen Zuſammenſetzung hat ergeben, daß im allgemeinen die Bakterienflora bei Freiſing aus den normalen auch oberhalb Münchens in der Iſar vorkommenden Waſſerbakterien beſteht, während die zahlloſen aus den Abwäſſern herrührenden, dem Iſarwaſſer fremdartigen Bakterien der Hauptſache nach hier fehlen. Jedoch konnten bei Freiſing Bakterien aus dem Darm des Menſchen, ſo namentlich das Bacterium coli commune, ſowohl im freien Waſſer, wie in den feinen, hier noch herumſchwimmenden Kotpartikelchen noch lebend auf— gefunden werden. Haben die bisherigen Unterſuchungen ſomit den ſicheren Nachweis erbracht, daß die gelöſte organiſche Subſtanz, nicht, wie bisher irrtümlich angenommen wurde, von München bis Freiſing verſchwindet, ſondern im Gegenteil ſogar zunimmt, ſo war es wegen der großen Schwierigkeit einer zuverläſſigen Probeentnahme leider unmöglich, einen zahlenmäßigen Auf- ſchluß über die Menge der durch die Selbſtreinigung zum Schwinden gebrachten Schwe b— ſtoffe zu gewinnen. Es liegt das nicht nur an der Unmöglichkeit, Proben mit gleichmäßiger Durchmiſchung der Schwebſtoffe zu erhalten, ſondern auch daran, daß dieſelben ſich zum größten Teil am Boden abſetzen, reſpektive in den Boden eingebettet werden und ſich damit einer Meſſung vollſtändig entziehen. Wer ſich lediglich durch den Augenſchein leiten läßt, für den iſt die ſcheinbar zunehmende Abnahme der Schwebſtoffe und damit eine Reinigung der Iſar auf der Strecke von München bis Freiſing allerdings ſehr deutlich ſichtbar, allein dieſer optiſche Effekt der zunehmenden Reinigung iſt im weſentlichen nicht auf eine Selbſt⸗ reinigung im Waſſer zurückzuführen, ſondern auf eine immer größer werdende mechaniſche Zerkleinerung der Schwebſtoffe bis zu einer für das bloße Auge nicht mehr wahrnehmbaren Größe, ferner durch eine mechaniſche Abſchwemmung derſelben ſtromabwärts, ſowie durch 32] — — Ablagerung am Boden. Das ſind aber lauter Vorgänge, welche mit der eigentlichen ſelbſt— reinigenden Kraft des Waſſers nichts zu tun haben. Zweifellos findet eine Zerſetzung und Ueberführung in unſchädliche Formen ſowohl der im Waſſer ſchwebenden, wie der am Boden abgelagerten Schwebſtoffe ſtatt. Ueber die Größe dieſer echten Selbſtreinigung iſt zurzeit, ſoweit die Schwebſtoffe in Frage kommen, leider ein Aufſchluß noch nicht möglich. Wenn man ſich bisher die Selbſtreinigung der Iſar im weſentlichen unter der Form eines durch die Bakterien eingeleiteten Mineraliſierungsprozeſſes vorgeſtellt hat, ſo haben die Unterſuchungen der Biologiſchen Station ergeben, daß dies wenigſtens während der kalten Jahreszeit nicht der Fall iſt. Salpetrige Säure, Salpeterſäure, ſowie freies Ammoniak konnten trotz genaueſter Unterſuchung niemals in erheblicher Menge, ſondern nur zuweilen und in geringen Mengen nachgewieſen werden. Im weſentlichen vollzieht ſich die Selbſt— reinigung im Winter in der Weiſe, daß auf Koſten der gelöſten organiſchen Subſtanz, ſowie auf den organiſchen Schwebſtoffen ſich zunächſt in der Iſar eine ganz ungeheuere Pilzvegetation bildet, beſtehend aus Sphaèrotilus natans, daneben aus Leptomitus lacteus, Penicillium glaucum und anderen an Maſſe keine beſondere Rolle ſpielenden Fadenpilzen. Dieſe Pilze überziehen während der kalten Jahreszeit den Grund der Iſar bis in die Gegend von Freiſing, ſo daß alle Steine am Boden und die feſten Gegenſtände an den Ufern zuweilen mit einem dicken Raſen davon bedeckt ſind. Dieſe Pilze ſterben nach einer beſtimmten Vegetationsdauer ab und flottieren als kleinere und größere in Zerfall begriffene Flocken im Waſſer umher und können ſo häufig ſein, daß man bei Freiſing im Winter zu gewiſſen Zeiten kein Glas Waſſer ſchöpfen kann, ohne darin Pilzfäden mit bloßem Auge zu beobachten. Die Pilze dringen aber auch tief in den Boden der Iſar ein, ſo daß ſie noch auf 60 cm unter der Sohle der Iſar in Menge gefunden werden konnten. Der Boden der Iſar hat infolge der Einleitung der Münchener Abwäſſer überhaupt eine außerordentliche Veränderung erfahren, indem hier nicht nur Pilze in die Iſar ge— wuchert ſind, ſondern indem ſich auch ein ganz überaus reichhaltiges Tierleben, das beinahe bis auf 1 m Tiefe eingedrungen iſt, entwickelt hat. Treibt man in den Grund der Iſar Metallzylinder, welche gegen das umgebende Waſſer mit Sand und Kies abgedichtet werden, hebt den Inhalt desſelben heraus und ſiebt ihn durch, ſo kann man hier auf zirka 600 gem Grundfläche an beſtimmten Stellen ſchon mit bloßem Auge zum Beiſpiel zirka 2 Millionen Schlammwürmer herausfinden, welche der Hauptſache nach zur Spezies Tubifex rivulorum gehören; daneben finden ſich Arten von Phreoryctes, Nais 2c., ſehr häufig find auch die roten Larven einer Zuckmücke (Chironomus plumosus), außerdem eine üppige Entwicklung von Cruſtaceen, ſowie von Infuſorien, Flagellaten und Rhizopoden. Dieſe Tiermaſſen zehren naturgemäß an der organiſchen Subſtanz. Sie ſind nach Hunderten von Zentnern am Grund der Iſar unterhalb Münchens bis Freiſing vorhanden und ſind ein nicht zu unter— ſchätzender Faktor in der Selbſtreinigung dieſes Fluſſes. Es ſei hierbei darauf aufmerkſam gemacht, daß die ſpezifiſche Zufammenſetzung dieſer Bodenfauna in der Iſar, welche oberhalb der Stadt München vollſtändig fehlt, ſehr an die in den ſogenannten Oxydationskörpern vorkommenden und dort ebenfalls ſehr wirkſamen Tiere erinnert. Man kann nicht gerade behaupten, daß dieſe Form der Selbſtreinigung, nament- lich die üppige Wucherung von Pilzen eine ſehr günſtige zu nennen iſt, denn, wenn auch die Pilze die unbelebte organiſche Subſtanz zunächſt in lebende Pilzfäden überführen, fo haben fie doch den Uebelſtand, daß fie nach kurzer Vegetationsdauer abſterben und durch ihre zerfallenden und faulenden Leiber eine noch unangenehmere Form der Verunreinigung hervorrufen, als ſie vorher beſtanden hatte. Faſſen wir die Ergebniſſe der bisherigen Unterſuchungen in Kürze zuſammen, ſo ſteht feſt, daß in der Iſar eine Selbſtreinigung in der geſchilderten Form, welche ſich im weſent— lichen auf biologiſchem Wege vollzieht, vorhanden iſt. Die ſelbſtreinigende Kraft der Iſar iſt aber nicht imſtande, wenigſtens auf der Strecke von München bis Freiſing, auch nur an— nähernd die Menge von Verunreinigungen zu beſeitigen, welche ihr durch die Stadt München zugeführt werden. Ein ausführlicher Bericht über die Verunreinigung der Iſar und den Vorgang ihrer 322 Selbſtreinigung wird nach Abſchluß der Unterſuchungen an anderer Stelle veröffentlicht werden. ö Außer der Unterſuchung der Iſar wurde die Station mit der Beſichtigung von Ver⸗ unreinigungen in verſchiedenen Flüſſen und Teichen betraut und erſtattete in dieſer Richtung an Verwaltungs-, Gerichts- und ſtädtiſche Behörden, ſowie an Private in Bayern und anderen Bundesſtaaten insgeſamt 34 Gutachten. Die in dem vorhergehenden Berichte in Ausſicht geſtellte genauere quantitative Unterſuchung, über die Selbſtreinigung von Brennereiabwäſſern in der Genoſſenſchaftsbrennerei in Taufkirchen konnte in der beabſichtigten Form leider nicht weiter geführt werden, weil durch umfaſſende Bauten der Waſſerzulauf zu dem angelegten Teiche abgeleitet wurde. Trotz des hierdurch hervorgetretenen niederen Waſſerſtandes hat aber der angelegte Erdteich auch in dem letzten. Jahre noch die ihm anvertrauten Brennereiabwäſſer zu bewältigen vermocht. Bei einer Größe von 800 qm Grundfläche und einer täglichen Menge von 100 ebm Brennereiabwäſſer war der Zuckergehalt, welcher am Einlauf 198 my pro Liter betrug, am Auslauf des Teiches. direkt auf 0 herabgeſunken; der Stickſtoffgehalt hatte ſich gleichzeitig von 9 mg auf 5 mg erniedrigt. Die im Hachinger Bach in früheren Jahren durch die Genoſſenſchaftsbrennerei Taufkirchen hervorgerufene Verpilzung iſt ſeit der Anlage des in Rede ſtehenden Erdteiches- vollſtändig verſchwunden. Nachdem die unangenehmen Folgen der Brennereiabwäſſer im weſent—⸗ lichen auf ihrem Zucker- und Eiweißgehalt und der dadurch bedingten Pilzbildung beruhen, kann die Methode der Selbſtreinigung in Teichen, wie ſie in der Genoſſenſchaftsbrennerei Taufkirchen durchgeführt iſt, für ähnliche Brennereibetriebe allgemein empfohlen werden. Iſt das nötige: Verdünnungswaſſer, wie es bei Taufkirchen im Jahre 1902 noch vorhanden war, zur Ver— fügung, ſo laſſen ſich in dieſen Teichen gleichzeitig noch Fiſche züchten, während ohne ent— ſprechende Verdünnung die Brennereiabwäſſer ein Fiſchleben unmöglich machen, da ihnen. aller Sauerſtoff durch die maſſenhaft darin vorhandenen Pilzkulturen entzogen wird. Auch ſonſt ſollten organiſche Abwäſſer, namentlich die Brauereiabwäſſer, wo die nötigen Terrainverhältniſſe vorhanden find, in Fiſchteichen geklärt und fo von ihren fäulnisfähigen Be— ſtandteilen befreit werden. Wo die nötigen Flächen für die Anlage derartiger Teiche nicht vorhanden find, hat die Station bereits in einigen Fällen zu dem ſogenannten Oxydations- verfahren Zuflucht genommen und beſchäftigt ſich zurzeit mit der Wirkung von Oxydations- körpern, ſowohl im Laboratorium, wie an Verſuchsanlagen. Beſtimmte Reſultate werden im: dieſer Richtung erſt in einigen Jahren gewonnen werden können. Die Verſuche über die Einwirkung verſchiedener Fabrikabwäſſer, namentlich Naphthol— derivate, chromſaure Salze, Lignonſulfoſäure, Chloride ꝛc. wurden fortgeſetzt. Die Station beabſichtigt ihre zahlreichen Arbeiten auf dieſem Gebiete zuſammenfaſſend ſpäter zu publi- zieren, wenn dieſelben zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt ſind. II. Auf dem Gebiete der Fiſchkrankheiten hatte die Station zu erledigen: Im Jahre 1903: 368 Anfragen mit 220 Materialſendungen gegen „ > 1902: 383 5 „ 205 RL Das Unterſuchungsmaterial umfaßte: Fälle von: Fiſchen, Fiſcheiern und Brut Krebſen, Waſſerproben, Verſchiedenes (Fiſchereiſchädlinge ꝛc.) 146 19 23 26 6 Von Fiſchen wurden unterſucht: Karpfen 67, Regenbogenforellen 17, Forellen 14, Saiblinge 12, Schleien 7, Hechte 4, Rotaugen 4, Nerflinge 4, Naſen 2, Aale 2, Aitel 2, Goldfiſche 2, Lachſe 2, Schleierſchwänze 2, Brachſen 2, Kilche 2; Barbe, Wels, Barſch, Bitterling, Katzenwels, Aeſche, Forellenbarſch, Sonnenfiſch, Flunder je einmal. Von Brut kam zur Unterſuchung: Forellen-, Regenbogenforellen-, Seeforellen-, Meerforellen, Lachs-, Huchen- und Hecht⸗ brut reſpektive Eier. a Ihrer Herkunft nach verteilten ſich die Sendungen und Anfragen in Prozenten be— rechnet, folgendermaßen: 323 Preußen (und zwar aus der Mark in 28, Schleſien 32, Pommern 6, aus Oſt- und Weſt⸗ preußen 6, der Provinz Sachſen 16, Hannover 15, Rheinprovinz 7, Schleswig⸗ Holſtein 3, Weſtfalen 13, Poſen 6 Fällen), Bayern Württemberg Baden 35% 32%, . Sachſen und Thüringen Mecklenburg Hohenzollern Heſſen Braunſchweig Hamburg 10 Ho 7 alien 72 or 2 18 Ya Ar 1: lo. Aus dem Ausland 10% und zwar aus Oeſterreich in 23, der Schweiz in 2, Frankreich in 3 Fällen, England in 1 Fall, Dänemark in 3, Belgien in 2 Fällen und Rumänien in 1 Fall. Die häufigſten Krankheiten waren folgende: Enteritis 15 mal, Pocken 10, Rotſeuche 6, Verpilzung 7, Kiemenkrankheiten (Sporozoen und Fäule) 8, Erkältungen 2, Drehkrankheit 2, Beulenkrankheit 2, Furunkuloſe 2, Niereninfektion (Wurmlarven, Sporozoen) 4, Hautinfu— ſorien 12, Darmeoccidien 3, Wirbelſäulenverkrümmung 2, Sanguinicola nov. gen. nov. spec (ein noch nicht beſchriebener im Blute lebender Wurm) 4 Trypanoplasma 7, Muskel- ſchwund 1, Darmgeſchwüre 2, Eierſtocksentzündung 2, Exophthalmus 3, Knochencaries der Kiefer 1, Hautcarcinom, Papillom, Myom, Myxoſarkom, Lebercyſte je 1 Fall. — Von Para⸗ ſiten wurden beſonders häufig beobachtet: Ligula, Piscicola, Argulus, Gyrodactylus. Altersbeſtimmungen wurden in 4 Fällen vorgenommen, Vergiftungen wurden in 9 Fällen wahrſcheinlich gemacht, Krebspeſt in 6, Telohania Contejeani in 1 Fall konſtatiert. Das in dem vorhergehenden Bericht in Ausſicht geſtellte „Handbuch der Fiſch— krankheiten“ wurde in dem Berichtsjahre der Oeffentlichkeit übergeben. Dasſelbe ent- hält die Reſultate aller bisherigen Unterſuchungen auf dem Gebiete der Fiſchkrankheiten in der Station ſowohl, wie auch die Erfahrungen anderer Autoren auf dem gleichen Gebiete, ſo daß dasſelbe wohl den gegenwärtigen Stand unſerer Kenntniſſe auf dem Ge— biete der Fiſchkrankheiten überhaupt repräſentiert. Mit dem Erſcheinen des „Handbuches der Fiſchkrankheiten“ iſt das extenſive Studium der Fiſchkrankheiten zunächſt zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt; es ſteht zu erwarten, daß nunmehr auch weitere Kreiſe an dem Studium der Fiſchkrankheiten Anteil nehmen werden, und daß damit eine zweite Periode der inten— ſiven Erforſchung derſelben beginnen wird. Das „Handbuch der Fiſchkrankheiten“ hat ſowohl in wiſſenſchaftlichen Kreiſen, wie auch bei den Praktikern nach den zahlreichen hierüber vor— liegenden Kritiken beifällige Aufnahme gefunden. N Von weiteren Publikationen ſind außer einer Reihe von belehrenden Artikeln in der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ noch erſchienen: Von Dr. M. Plehn: 1. Bacterium cyprinicida im „Zentralbl. f. Bact. u. Paraſit.“ XXXV. Band 1904, Nr. 4, pag. 461 ff. 2. Trypanoplasma cyprini. „Arch. f. Protiſtenkunde.“ III. Band, Heft 2. I Von Dr. Moroff: Beiträge zur Kenntnis einiger Flagellaten. „Arch. f. Protiſten— kunde“, III. Band, Heft 1. Von Dr. Fiebiger: Ueber Dotterblaſenwaſſerſucht der Salmoniden. „Zeitſchrift f. Fiſcherei.“ XI. Jahrgang 1903, Heft 2. Wenn hierdurch die Arbeiten der Station auch weit zerſtreut erſcheinen, ſo glaubt die Stationsleitung doch von eigenen wiſſenſchaftlichen Berichten abſehen zu ſollen, da für die Verbreitung der Arbeiten beſſer geſorgt iſt, wenn ſie in bereits beſtehenden, in einem großen Leſerkreiſe eingeführten Zeitſchriften erſcheinen. III. Auf dem Gebiete der Fiſchernährung wurde die Station von Fiſchzüchtern zu gutachtlichen Aeußerungen über Fütterungsmethoden, Aufſtellung von Futterplänen und Unterſuchung der Qualität eingeſandter Futterproben aufgefordert. Selbſtändige wiſſenſchaftliche Unterſuchungen auf dem Gebiete der Ernährungsphyſiologie der Fiſche konnten aus Mangel an Hilfskräften leider auch in dem Berichtsjahre nicht durchgeführt werden. Im Intereſſe der wiſſenſchaftlichen Durchforſchung der für die Fiſchzucht ſo wichtigen Ernährungsphyſiologie und Fütterungslehre der Fiſche beſteht das Bedürfnis, der Station einen phyſiologiſchen Aſſiſtenten, ſowie die Mittel zur Anlage von Verſuchsteichen zur Verfügung zu ſtellen nach wie vor fort. 324 IV. Die Sammlung der Biologiſchen Verſuchsſtation wurde in dem Berichtsjahre erweitert und diente bei den Lehrkurſen, welche für Fiſchereiintereſſenten, Landwirtſchafts⸗ lehrer und Kulturingenieure ſowohl in München, wie in Augsburg, Bayreuth und Tübingen abgehalten wurden, als Demonſtrationsobjekte. Außerdem wurde die Sammlung von ver- ſchiedenen in- und ausländiſchen Forſchern wiederholt ſtudiert. Auch das Laboratorium der Station wurde mehrfach von in- und ausländiſchen Forſchern zum Zwecke der allgemeinen Orientierung über das Gebiet der Fiſchkrankheiten, wie auch zur Durchführung ſpezieller Arbeiten in Anſpruch genommen. Arbeitsplan für die Berichtsperiode 1904. I. Die Station wird ſich in erſter Linie mit weiteren Unterſuchungen über die Verun— reinigung der Iſar, ſowie über das Problem der Selbſtreinigung der Flüſſe beſchäftigen; ferner wird die Station mehrere Verſuchsanlagen in Geſtalt von Oxydationskörpern zur Be— ſeitigung von Abwäſſern von Brauereien, Brennereien und Zelluloſefabriken einrichten, ſo— wie auch eine Verſuchsanlage zur Reinigung von Zelluloſeabwäſſern auf Rieſelfeldern und in Fiſchteichen in Betrieb nehmen. Daneben wird die Forſchung über die Einwirkung von Fabrikabwäſſern auf Fiſche und niedere Tiere fortgeſetzt werden. II. Das Studium der Fiſchkrankheiten wird nach Maßgabe des der Station zugeführten Materials fortgeſetzt werden, allgemeinverſtändliche Belehrungen an die Fiſchzüchter, ſowie wiſſenſchaftliche Publikationen über die Fortſchritte der Stationsarbeiten auf dieſem Gebiete werden folgen. III. Auf dem Gebiete der Fiſchernährung wird die Station den Fiſchzüchtern mit Rat bei Anfragen an die Hand gehen und beſonders beſtrebt ſein, durch Anſtellung eines phyſiologiſchen Aſſiſtenten und Einrichtung von Futterteichen auch ſelbſtändige Unterſuchungen auf dieſem Gebiete in Verbindung mit dem phyſiologiſchen Inſtitute der Tierärztlichen Hoch- ſchule zur Durchführung zu bringen. Der vorſtehende Bericht wurde dem Kuratorium der Verſuchsſtation vorgelegt und von demſelben nebſt den nachfolgenden Anträgen des Stationsleiters genehmigt. Anträge: . 1. Das Kuratorium der Biologiſchen Station hält es für notwendig, trotzdem der Biologiſchen Station ein Chemiker als wiſſenſchaftliches Mitglied bereits beigegeben iſt, daß zur Durchführung der geplanten, auf die Erforſchung der Waſſerverunreini— gungen und zur Begründung von Reinigungsmethoden gerichteten Arbeiten größere Betriebsmittel bereitgeſtellt werden. Auch wird eine Erweiterung des Laboratoriums für chemiſche Arbeiten in Ausſicht zu nehmen ſein. 2. Das Kuratorium erklärt es im Intereſſe der wiſſenſchaftlichen Durchforſchung der für die Fiſchzucht ſo wichtigen Ernährungsphyſiologie und Fütterungslehre der Fiſche für erforderlich, daß der Biologiſchen Verſuchsſtation ein phyſiologiſcher Aſſiſtent beigegeben werde und daß die zur Durchführung von Fütterungsverſuchen erforder— lichen Teiche der Station zur Verfügung geſtellt werden. III. Vorrichtung zur Verhütung von Verletzungen und Verſtopfungen der Jiſchgitter beim Abfluß des Aleberfallwaſſers eines Teiches. Von Hermann Manskopf- Breslau. Zwar ſoll nach Möglichkeit dafür geſorgt werden, daß keine groben Unreinigkeiten, durch welche eine Verſtopfung der Abflußgitter herbeigeführt wird, in die Teiche gelangen, aber ſelbſt da, wo die Zuflüſſe der Teiche gehörig verwahrt ſind, läßt es ſich nicht vermeiden, daß gelegentlich durch Wind und andere Urſachen Stroh, Heu, Gras, Laub, Holz und ſonſtige ſchwimmende Sachen in einen Teich hineingetrieben werden. Es iſt dies beſonders bei ſolchen Teichen der Fall, welche von höheren Geländen umgeben ſind oder gar eine Talſperre bilden. In bewaldetem Terrain, namentlich bei Laubholz, gelangt oft eine Menge Laub und Reiſig— holz in die Teiche. Auch bildet ſich im Inneren größerer Teiche durch Abmähen des Schilfes- 325 (Rohres) und andere Einwirkungen immer eine größere oder kleinere Quantität von ſchwim⸗ mendem Unkraut u. ſ. w., welches naturgemäß dem in Bewegung geſetzten Waſſer folgend großenteils dem Abfluß zutreibt. Da die Ueberfälle, durch welche der Waſſerſtand in den Teichen reguliert wird, mit einem dichten Gitterwerk verſehen werden müſſen, deſſen Dichtig— keit um ſo größer ſein muß, je kleiner (jünger) der Beſatz iſt, ſo bildet die häufige Ver⸗ ſtopfung der Fiſchrechen eine Laſt und Gefahr, welche bei entlegenen Teichen oft recht unan— genehm empfunden wird. Darum dürfte die aus Anlaß der Bekämpfung der Hochwaſſer— gefahren von mir konſtruierte einfache Vorrichtung zur Verhütung von Gitterverſtopfungen vielen Teichbeſitzern ſehr willkommen ſein. A. Das Fangbrett oder die Fang wand. Vor dem Ueberfall wird im Teich ein Fangbrett angebracht, welches in einem Winkel von 45° bis zum Laufſteg an- ſteigt und ſo tief im Waſſer hinabreicht, daß zwiſchen dem Fangbrett und der Teichſohle nur derjenige Durchgangsraum (Oeffnung) verbleibt, welcher notwendig iſt, um derjenigen größten Waſſermenge, für welche der Ueberfall berechnet und eingerichtet iſt — Abfluß zu ſichern. Durch das Fangbrett wird ſomit ein oberſchichtiges Abfließen des Waſſers vollſtändig verhindert, vielmehr wird das überflüſſige abzulaſſende Waſſer gezwungen, den Weg unter dem Fangbrett hindurch und dann wieder aufſteigend bis zur Wehr- oder Ueberfallkrone oder bis zur Oberkante des beweglichen Aufſatzbrettes (Staubrettes) zu machen und das Waſſer gelangt dann erſt über den Wehrkörper zum Ablauf. Die Einrichtung beruht alſo auf dem Prinzip der kommunizierenden Röhren. Die Schrägſtellung des Fangbrettes hat den Zweck, das Herausziehen der aufgefangenen oder angehaltenen Stoffe zu erleichtern, indem der auf der Laufbrücke ſtehende Arbeiter mit einem Handrechen oder Miſthaken (je nach Be— ſchaffenheit des angetriebenen Materials), das Gewalme über eine ſchiefe Ebene viel ſchneller, maſſiger und bequemer aus dem Waſſer heraufzuziehen vermag, als an einer ſenk— rechten Wand. Trotzdem ſoll damit nicht geſagt ſein, daß die Fangwand unter allen Um— ſtänden in ſchräger Stellung angebracht werden müſſe. Bei großen Ueberfällen, wo von der Mitte aus, das Material nicht gut in einem Rechenſchlag oder Wurf direkt bis aufs Ufer oder auf den Damm geworfen werden kann, iſt eine recht breite Brückenanlage zweckmäßig, weil auf ſchmalem Steg ein vorläufiges Abſetzen des aufgefiſchten Zeuges nicht möglich iſt. Selbſtverſtändlich kann zu Jochpfählen und Jochholmen, auf denen die Fangwand befeſtigt wird, auch beſchlagenes Bauholz verwendet werden, jedoch iſt in allen Fällen die Anbringung von Beſchlag- oder Bandeiſen erforderlich, um einem Emporheben des Fang— brettes durch das Waſſer vorzubeugen. Da die Konſtruktion und Größe der Ueberfälle ſehr verſchieden iſt und dieſelben den Umſtänden nach auch nicht alle nach einer Schablone erbaut werden können, ſo wird man ſich auch bei Anbringung des Fangbrettes allemal den Ver— hältniſſen anpaſſen müſſen. Hauptſache iſt die Feſthaltung des Prinzips. Das Gitter beim Ueberfall. Es erſcheint notwendig, darauf aufmerkſam zu machen, daß bei Konſtruktion und Anbringung der Fiſchgitter (wie überhaupt bei Teich— gittern) oft große Fehler begangen werden. Da an dieſer Stelle eine ausführliche und all— gemeinverſtändliche Beſprechung dieſes Kapitels wegen der zur Erklärung erforderlichen Zeichnungen nicht geſchehen kann, ſo beſchränke ich mich hier auf einige Bemerkungen. Bei Ueberfällen findet man häufig die Fiſchgitter in Rahmen gefaßt, welche in die Falze auf der Wehrkrone — die ſonſt die Aufſätze oder Staubretter aufnehmen — hinein— paſſen. Bei entfernten Teichen iſt jedoch anzuraten, die Vergitterung ungefähr in der durch die Zeichnung angezeigten Weiſe anzubringen und zwar aus folgenden Gründen: 1. iſt das Gitter in ſolch verborgener Lage beſſer vor Beſchädigungen und vor Diebſtahl geſchützt, als auf dem Wehrrücken; 2. haben hölzerne Gitter, welche den Sommer über beſtändig ganz unter Waſſer liegen, eine ungleich größere Dauer als ſolche, welche halb aus dem Waſſer hervorragen und bedürfen in dieſer Lage auch keiner Aufſicht, weil durch die vorliegende Schutzwand verſtopfende und gefährdende Sachen an das Gitterwerk nicht herantreiben können; 3. können an ſolcher Stelle die Gitter auch über Winter belaſſen werden; 4. wird in der geneigten oder auch bei horizontaler Lagerung des Gitters dem Waſſer eine größere Durch— gangsfläche geboten, als bei aufrechtem Stand auf dem Wehre. 326 — B. Ergänzungsfangbrett. Nicht ſelten kommt es vor, daß nicht nur beim Ab⸗ führen des Waſſerüberfluſſes während der Hochwäſſer, ſondern auch bei den Entleerungen großer Teiche zwecks Abfiſchung, die Fiſchrechen bei den Schleuſen Verſtopfungen ausgeſetzt. ſind. Selbſtverſtändlich wird die beſchriebene Fangvorrichtung auch dabei gute Dienſte tun, jedoch nicht bei den tieferen Waſſerſchichten, bis zu denen dieſelbe nicht hinabreicht. Wenn alſo der Teich ſo weit abgelaſſen iſt, daß das Niveau bis zum unteren Rande des Fanges geſunken iſt, alsdann kann man ſich eines Ergänzungsfangbrettes bedienen und zwar kann dasſelbe entweder ebenfalls feſtliegend — in einiger Entfernung vor dem Hauptfang⸗ brett — angebracht werden oder aber man kann ſich auch eines ſchwimmenden Fang⸗ brettes bedienen, welches nach Gebrauch im Geräteſchuppen aufbewahrt wird. Die Kon⸗ ſtruktion eines ſolchen ſchwimmenden Fangbrettes wird demnächſt mitgeteilt werden. Auch kann man einfache Fangbretter zu vorübergehendem Gebrauch in der Weiſe herſtellen, daß man zwei oder mehr Pfähle in einer Reihe ſchräg einſchlägt und davor ein oder mehrere Bretter anbindet oder feſtheftet und nach Bedürfnis mit dem ſinkenden Waſſerſpiegel tiefer hinabſchiebt. Bei Mönchen und Grundzapfen kommen beſondere Vorrichtungen zur Anwendung. . ischgitter ‚Teiches. M. 5 L 0 he 4 4. 1 77 2 1 15 III III II 5 r N’ ER \ de n een vor , ee, uringenüur-Äreslztt, IV. Sadisfangfatiftik im Weſergebiete für 1903. Dem kürzlich erſchienenen Jahresbericht pro 1903 des Weſtdeutſchen Fiſchereivereins entnehmen wir die auf der nächſten Seite folgende, von Prof. Dr. A. Metzger-Hann.⸗Münden, zuſammengeſtellte Statiſtik über den Lachsfang im Jahre 1903 auf der Weſerſtrecke Hameln bis Elsfleth (mit Einſchluß des Fanges in der Oertze). Obſchon die Lachsernte der Weſerſtrecke Hameln-Elsfleth im Jahre 1903 um etwa 190 Zentner geringer ausgefallen iſt als im Jahre zuvor, ſo übertrifft ſie doch die Ernten der Jahre 1901, 1900, 1899 und 1897. Der Hauptaufſtieg der Lachſe fiel in die drei Sommermonate Juni, Juli, Auguſt und wurden während dieſer Zeit allein 2683 Stück, das iſt 73,7 des geſamten Jahresfanges, an Gewicht rund 346 Zentner von den Zugnetzfiſchereien (einſchließlich des Fanges mit der Senke am Hamelnſchen Wehre) erbeutet. 327 1 EIER ER e ae ga ga üd- 28 388 ber 1903 zahl S S ass Fang⸗ Bemerkungen Pfund Pfund ſtellen Janvar 26 292 11,23 2 1 Meerforelle von 3 Pfd. (Hameln). Februar 109 1618 14,92 6 ärz 21 118 1873 139 5 1 Zander von 1 Pfd. April 107 1647 15,4 5 Mai 248 3511 14,2 8 Juni 589 8229 14,0 8 1 Stör 2 von 130 Pfd.; 1 desgl. von 240 Pfd. — 1 Zander von 6 Pfd. i 3859 1189 1 8 1 Stör von 102 Pfd. Auguſt. 1235 14464 11,71 6 September. ie a3 7 3 Zander, davon 1 von 6 Pfd., die beiden andern je 1 Pfd. Oltober 47 489 10,4 2 In der Zeit vom 26. Oktober bis 15. Dezember wurde bei Hameln (Hude- und Kämmereilachs— fang), ſowie in der Oertze zu Zwecken der künſt⸗ lichen Lachszucht gefiſcht. Die erſten Eier wurden | am 7. November gewonnen, die letzten am 16. Dezember. Im ganzen wurden bei Hameln 978 500, bei Wolthauſen und Münden 78 000 Eier gewonnen, wozu an der Weſer 85 Rogener und 105 Milcher, an der Oertze 8 Rogener und 8 Milcher in Anſpruch genommen wurden. Gegen Ende Oktober wurden außerdem bei Hameln 3 Meerforellen im Gewichte von 8, 5 und 3 Pfd. gefangen. November . 143 1704 10,4 3 Dezember. 61 543 9,0 3 Jahr 3636 47278 13,0 — —— im Werte von rund 70 900 Mk. | | (Weitere Statiſtik ſiehe nächſte Seite.) Der Fang während der Schonzeit zu Zwecken der künſtlichen Lachszucht ergab bei Hameln 232 Stück (134 Milcher und 98 Rogener). Von den Rogenern erwieſen ſich 85 zur Fortpflanzung tauglich, fie lieferten 978 500 Eier, zu deren Befruchtung 105 Milcher Ver- wendung fanden. Leider ſind auch dieſes Jahr wieder 11 weibliche und 18 männliche Lachſe, Jufammen 367 Pfund in den geräumigen Aufbewahrungskäſten abgeſtorben, und zwar die Mehrzahl in der Zeit vom 7. bis 26. November. Es iſt wohl kaum zu bezweifeln, daß an dieſem Abſterben in der Hauptſache die Abwäſſer der Zuckerfabrik Emmerthal beteiligt ſind. Ein auffallendes Lachsſterben hat außerdem im Laufe des Sommers noch auf zwei Strecken des Weſergebietes ſtattgefunden. So wurden in der Wienbergen-Dörverdener Fiſchereiſtrecke vom 7. bis 14. Juni viele treibende tote Lachſe bemerkt, die vermutlich durch Abwäſſer der Nienburger Fabriken eingegangen waren. In der kanaliſierten Fulda bei Münden trieben vom 26. Mai bis Auguſt nach und nach bis 19 große, meiſt ſchon in Fäulnis übergegangene Lachſe an verſchiedenen Uferſtellen an (Bonaforter Nadelwehr, Mündener Fuldamühlenwehr, Tanzwerder Schleuſe). Es bleibt zweifelhaft, ob hier das Abſterben infolge von Erſchöpfung und Beſchädigung beim Anſpringen gegen die Wehre oder durch Kolliſion in der ſchmalen Fahrrinne mit Dampfern herbeigeführt iſt, oder aber ob die Hauptſchuld einer zeitweiligen Waſſerverderbnis durch ſchädliche Abwäſſer aus Fabriken und ſonſtigen induſtriellen Anlagen beizumeſſen iſt. Ueber die Lachsernte im Weſergebiet oberhalb von Hameln, wo der Lachs nur neben— 328 Nach Gewichtsgruppen verteilt ji) der Fang auf die einzelnen Monate wie folgt: r ̃ ᷣ ͤ . . ⁊ͤ e ß ̃ p ̃ p ̃ ß EG WEITET SEEN 11 ee en 1 Stückzahl im Gewichte von 1 8 enen, = 1908 38 | s-1olio-1al1s-1elıs— 1022] 8 i 1 = = = e= Pfund Pfund Pfund Pfund Pfund Pfund Stück zahl wicht zahl wicht Januar 45 5 10 2% 5 36 d ode 0 Februar . . 14 1 7 41 31 15109 3,0 3,4 0,2 0,3 März . 39 45 15 118 33 % 1,1 0 a pre 9421 14 22 29 107 3,0 3,5 1,3 16 Mat... 21 6 58 38 21 47 248 6,8 7,4 3, 4,0 Juni 44 94 214 66 64 107 589 16,2 | 174 12,7 187 Jullkß 95 62 229 241 121 111 859 23,6 25,1 39,1 | 40,7 Auguſt. 449 41 204 263 169 109 1235 34,0 | 30,6 30,7 28,5 September 33 1. W024 17 „ 6 g % TED ee Oktober i ER, 6 EU e November. 27 16 44 31 21 4143 3,9 3,6 ' 8,6 72 Dezember. 1 14 1 1 — 61 A 12 0,7 0,6 Jahr 726 334 846 774 513 443 3636 Jahr 1903 Jahr 1902 | | Beteiligung der einzelnen I. Alterskl. II Alterskl. III. Alterskl. Monate in Prozenten des 10600 1620 956 Se | | Stlatz. Gebbicht St Stütz. 8 29,2 % 244,5 % = %,3 % des Geſamtfanges. her beim Fange der ſtationären Fiſche erbeutet wird, liegen nähere Nachrichten nur aus der Umgegend von Münden vor. In der Fulda von Münden bis Kaſſel aufwärts ſind im Jahre 1903 17 Stück gefangen, davon drei im Mai, alle übrigen in der verbotenen Fangzeit (1. Oktober bis 31. Dezember); in der Werra von Münden bis Allendorf aufwärts 10 Stück, zuſammen in Fulda und Werra alſo 27 Stück im Gewicht von reichlich 400 Pfund, im Werte von rund 500 Mk. In dem früheren Hauptlaichgebiet des Lachſes, in der Eder, iſt der laichende Fiſch all— mählich immer ſeltener geworden. Im ſogenannten heſſiſchen Hinterlande (Kreis Bieden— kopf), wo eine Ederſtrecke von reichlich 32 km Länge dem Forſtfiskus zuſteht, erhielt ich auf meine Anfrage bei den Herren Revierverwaltern, ob denn jetzt noch, wie früher, Lachſe in ausreichender Zahl zum Laichen erſchienen, die übereinſtimmende Antwort: „Seit 1895 iſt hier kein Lachs mehr geſehen worden.“ Da nun der Weſerſtrom ſelbſt dem Lachſe keine ſicheren Laichplätze bietet und ihm in der Hauptſache nur als Durchzugsſtraße dient, ſo würde es demnach mit der Weſerlachs— fiſcherei ſehr kläglich ausſehen, wenn die Fiſchereivereine und zumal der Weſtdeutſche Fiſcherei— verband nicht ſchon ſeit 1889 mit verſtärkter künſtlicher Ausſaat da vorgegangen wären, wo früher die natürliche Verjüngung ausreichend abwaltete, aber infolge des unaufhaltſamen Fortſchrittes der land- und forſtwirtſchaftlichen Kultur, der Induſtrie und der Schiffahrt immer mehr zurückgedrängt wurde. Die Ernteziffer, wonach wir für das Jahr 1899 den Erfolg oder die Leiſtung der: künſtlichen Lachszucht bemeſſen, ergibt ſich aus folgender Zuſammenſtellung. Ausgeſetzt ſind im Frühjahr 1899 an Lachsbrut 1528 000, davon ſind zurückgekehrt im Laufe des Jahres 1901 die I. Altersklaſſe = 1215 Lachſe „ 103 RL 8 — 2744 „ „5 „ e 5 — 956 „ im ganzen = 4915 Lachſe alſo von 1 Million Brut = 3217 „ (Ernteziffer). 329 — Von den Ernteziffern der ſieben Ausſetzungsjahre 1893 bis 1899 iſt dieſe letzte die höchſte; für die Ausſetzung von 1896 betrug ſie nur 1945, ſie ſtieg dann 1897 auf 2184 und 1898 auf 2919. Hoffen wir, daß fie mit 3217 noch nicht ihr Maximum erreicht hat und im nächſtjährigen Bericht ſich noch günſtiger geſtalten wird. V. Tachsſangſtatiſtik im Aheingebiet der Rheinprovinz für 1903/04. Dem ſoeben erſchienenen Jahresbericht des Rheiniſchen Fiſchereivereins für 1903/04, von dem wir in der heutigen Nummer ausführlich berichten, entnehmen wir einen Auszug aus der vom Vorſitzenden des Vereins, Geh. ⸗Rat Prof. Dr. Freiherrn von La Valette⸗ St. George, ſorgfältig zuſammengeſtellten Lachsfangſtatiſtik im Rheingebiet innerhalb der Rhein⸗ provinz für 1903/04: Bezeichnung der Fangſtellen Stückzahl Se 1 I. Regierungsbezirk Trier: Moſel- und Saargebie . 495 495 II. Regierungsbezirk Koblenz: 1. Fangſtelle „Oertchen n 261 36 2. Fangſtelle „Klodte . * 10 III. Regierungsbezirk Köln: DS e 269 e ee El 2 2 ur 31 796 o Veh ea 24 IV. Regierungsbezirk Düffeldorf: Rhein e 4075 Zuſammen: 5402 Zuſammenſtellung der Jahrgänge: 1893/94 | 1894/95 | 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 Stückzahl Stückzahl Stückzahl Stückzahl Stückzahl Stückzahl 1621 | 56 2691 4274 8400 7045 1899/1900 1900/1901 | 1901/1902 1902/1903 1903/1904 Stückzahl | Stückzahl Stückzahl Stückzahl Stückzahl 3950 5677 4628 4908 5402 3 VI Vermiſchte Mitteilungen. Der Hecht. Die Artikel in Nr. 7, 9 und 15, Jahrg. 1904 der „Allgem. Fiſcherei⸗ Zeitung“ über den Hecht, reſpektive die Barbe, geben mir Veranlaſſung, meine Erfahrungen über den Hecht im Forellenbache nachſtehend mitzuteilen. Ein in den Mittelrhein mündender Gebirgsbach war bis vor etwa zehn Jahren ſeiner ganzen Länge nach ganz vorzüglich mit Forellen beſetzt. Von anderen Fiſcharten waren Weiß⸗ fiſche und Gründlinge vertreten; von Hechten keine Spur. Die Fiſcherei im mittleren Laufe des Baches auf eine Strecke von zirka 5 km hatte ich in Pacht. Da fing ich eines Tages zu meiner Ueberraſchung mit der Angel am Regenwurm einen Hecht von / Pfund Gewicht. Vom Rhein herauf, 18 km, konnte derſelbe wohl nicht gewandert ſein, da auch der untere Lauf des Baches hechtrein war. Da ergaben weitere Nachforſchungen, daß einige Zeit vorher über Nacht der Damm eines großen Teiches gebrochen war. Dieſer Teich bildete die Quelle eines der beiden Arme des Baches und war mit Karpfen und Hechten beſetzt. Dieſer Fiſch⸗ beſatz war nun mit dem durch den Dammbruch abfließenden Waſſer in den Bach gelangt. Mein Pachtrevier lag etwa 15 km unterhalb des Teiches und hatte mehrere durch Hochwaſſer gebildete Kolke bis zu 20 Fuß Tiefe; in dieſen hatten die oben entwichenen Hechte ſich feit- geſetzt und reduzierten innerhalb drei Jahren, wenigſtens auf meiner Strecke, den Forellen⸗ beſtand ungefähr auf Null. Obwohl ich den Hechten mit Angel, Reuſen und Netzen energiſch zu Leibe ging, iſt es mir doch nicht gelungen, ſie auszurotten; zahlreich, bis zu 7 Pfund ſchwer, habe ich ſie gefangen. Durch ihre Schnellwüchſigkeit waren die Hechte den Forellen „über“, die Großen fraßen die Kleinen. 330 Diefe Erfahrung veranlaßte mich nach abgelaufener Pachtzeit den Angelſport in jenem Reviere aufzugeben, wenngleich nicht zu verkennen iſt, daß der Fang der Hechte mit der Flug⸗ angel ſeine großen Reize hat. Vom ſportlichen ſowohl wie vom praktiſchen und rationellen Standpunkte aus ziehe ich aber die Erhaltung eines Forellenbeſtandes dem eines ſolchen von Hechten bei weitem vor. Oberlahnſtein a. Rh. H. Prüſer. Fiſchſterben durch Abwäſſer. Vom 7. Augvft berichtet der „Hildesheimer Anzeiger“: Von dem im Hildesheimer Walde belegenen Kaliwerk Hildeſia ſind in voriger Woche Schacht⸗ abwäſſer in das Flüßchen Beuſter geleitet worden, infolgedeſſen ſämtliche Forellen eingegangen ſind. Ebenſo ſind eine Menge Fiſche in den Teichen, welche das Waſſer aus der Beuſter er⸗ halten, eingegangen. Aus Süchteln wird am 8. Auguſt berichtet: Der Nordkanal, der unterhalb der Holtzmühle in die Niers mündet, wurde geſtern wieder durch Abwäſſer verſeucht, welche aus den Klärbaſſins zu Vierſen im Gielert zugeführt worden ſind. Die „Lauſitzer Zeitung“ ſchreibt am 12. Auguſt: Unſere Elſter, die früher zu den fiſchreichſten Flüſſen Deutſchlands gehörte, hat jetzt ſo ziemlich ihren ſämtlichen Fiſchbeſtand eingebüßt. Es herrſcht kein Zweifel mehr, daß die Celluloſefabrik in Gröditz unſere Gegend vergiftet und die Röder und Elſter verſeucht. Dienstag und Mittwoch ſieht das Waſſer blauſchwarz aus und verbreitet einen unausſtehlichen Geruch. Ein Fiſchzüchter hatte Dienstag einen halben Kahn voll toter Fiſche im Waſſer aufgefangen. Die „Halleſche Zeitung“ berichtet aus Merſeburg vom 19. Auguſt: Die Menge der durch ſchlechte Abwäſſer in der Elſter hier getöteten und gelandeten Fiſche aller Arten wird auf rund 60 Zentner geſchätzt. Noch immer hat das Elſterwaſſer eine ſchmutzig trübe, öfter auch rötlichbraune Färbung und führt ſchmierige Maſſen mit ſich. Der „Berliner Lokal⸗Anzeiger“ ſchreibt am 19. Auguſt: Ein erneutes Fiſchſterben wird ſeit etwa acht Tagen in der Havel, namentlich in der Oranienberger Gegend, beobachtet. Der Schaden, den die Fiſcher dadurch erleiden, iſt ſehr bedeutend. Der Fluß iſt täglich nicht allein von Tauſenden kleiner, ſondern auch großer toter Fiſche bedeckt. Die Fiſcher find der Ueber⸗ zeugung, daß dieſes Sterben, das ſeit dem vorigen Jahre periodiſch auftritt, durch die Fabriken, die an der Havel liegen, erzeugt wird. Das periodiſche Auftreten will man dadurch erklären, daß in den Fabriken giftige Stoffe längere Zeit angeſammelt und dann abgelaſſen werden. Die „Landshuter Zeitung“ meldet aus Eggenfelden vom 19. Auguſt: Heute früh wurden im Waſſerlaufe der Rott ſämtliche Fiſche tot am Grunde liegend vorgefunden. Nach hunderten der ſchönſten Fiſche wurden namentlich an der Untermühle, wo ſich das Waſſer ſtaute, tot ans Land gebracht. Die Urſache des Verendens der Fiſche iſt, Sauerſtoffmangel in⸗ folge fortgeſetzter Verſchmutzung der Rott durch die Abwäſſer der Stadt Eggenfelden. Laichplätze des Aals und des Heilbutts gefunden? Die Zoologen waren bisher ganz im unklaren darüber, wo der Aal und der Heilbutt in den nordeuropäiſchen Meeren ſeine Laichplätze habe. Dies Rätſel iſt nach einer neuen Nachricht jetzt gelöſt. Dr. Johs. Schmidt hat bei ſeinen Unterſuchungen in den Gewäſſern um Island herum Brut vom Aal und vom Heilbutt gefunden. Die Aalbrut fand er ſchwebend im Waſſer in großen Tiefen (mehr als 1000 Faden) zwiſchen Island und dem Faerdern. Sie war 3 Zoll lang, ganz durchſichtig und flach zuſammengedrückt wie ein Band, das heißt von der Geſtalt der aus ſüdlichen Meeren bereits bekannten Aallarve Leptocephalus brevirostris. Die Brut des gewöhnlichen Heilbutts fand man in bedeutenden Mengen weſtlich von Island in tiefem Waſſer außerhalb der großen Heilbuttbänke, wo amerikaniſche und engliſche Fiſcher ſeit vielen Jahren Fiſcherei treiben. Man hat ſeit mehreren Jahren gewußt, daß der Aal ſich aus kleinen larvenähnlichen Fiſchen entwickelt, ſolche Larven aber außer im Mittelmeer nur ein einziges Mal und zwar an der Küſte Südamerikas gefunden. Es wäre deshalb von hohem Intereſſe, wenn ſich die Nachricht von dem Funde bei Island beſtätigen ſollte. Vom unteren Neckar Württembergs. Nachdem erſt letzten Herbſt die große Fiſch⸗ treppe am mittleren Neckarwehr in Heilbronn gebaut worden, iſt vor wenigen Tagen am Rintelhuber'ſchen Wehr in Gemmrigheim ebenfalls ein ſolcher Fiſchweg erſtellt worden. In beiden Fällen war die Herſtellung der Fiſchleiter eine aus Anlaß von Werksveränderungen auf Grund des Waſſergeſetzes erteilte Auflage der K. Regierung für den Neckarkreis in Ludwigs⸗ burg an die beteiligten Werkbeſitzer. Erfreulicherweiſe iſt nun der ganze Lauf des unteren 331 Neckars dent ſtromaufwärts gerichteten Zug der Fiſche geebnet bis auf das mit einem Aufjak: verſehene Wehr des Portlandzementwerks in Lauffen, wo aber wohl in abſehbarer Zeit der Bau der dringend nötigen Fiſchleiter zu erwarten ſteht. St. Ergebniſſe der deutſchen See- und Küſtenfiſcherei für die Zeit vom 1. April 1902 bis Ende März 1903. In den Mitteilungen des Deutſchen Seefiſchereivereins, Juni/Juli 1904 hat Albert Schaller eine Zuſammenſtellung veröffentlicht, der wir einige Daten entnehmen. Darnach wurden im Berichtsjahre an Fängen zugeführt den Hauptfiſch⸗ märkten der Nordſee: Fiſchauktionshalle Geeſtemünde für 5 142 858 Mk., Bremerhaven für 875 209 Mk., Hamburg und Cuxhaven für 4 236 797 Mk., Altonaer Fiſchaukiionshalle für 2 545 821 Mk. (Die am Altonaer Markt verkauften Fiſche find hierin nicht enthalten). Die Fiſcherei an der Oſtſeeküſte ergab im Berichtsjahre folgende Ergebniſſe: 1. in Neu⸗ vorpommern und Rügen 416 515 Mk., 2. in der Swinemünder Bucht und Umgebung 219 610 Mk., 3. vor der hinterpommerſchen Küſte 451 403 Mk., 4. in der Danziger Bucht (auf hoher See, Putziger Wiek, vor und in der Weichſelmündung) 888 837 Mk., 5. im Gebiet der Friſchen Nehrung 299 090 Mk., 6. im Gebiet der Kuriſchen Nehrung 213 459 Mk., 7. in den Küſtengewäſſern von Neuvorpommern und Rügen 656 652 Mk, 8. im Stettiner Haff und Umgebung, ſowie der unteren Oder 1 328 470 Mk., 9. im Friſchen Haff 923 510 Mk., 10. im Kuriſchen Haff 1 167 447 Mk. Krebſe und Forellen. Schon im Vorjahre wurde in unſerer Fiſchzuchtanſtalt be⸗ obachtet, daß Regenbogenforellen Krebſe am Schwanze ergriffen und in Stücke riſſen. Ein umgekehrter Fall kam heuer in meinem Gartenbaſſin vor, in dem ich Forellen und Bachſaib— linge zum Zwecke der Streckung mit Lebendfutter halte. Dieſelben hatten eine Länge von 15 cm bereits erreicht, als ich einen Abgang von 3 Stück Regenbogenforellen bemerkte, der in Intervallen von einigen Wochen eingetreten war. Da ich mit derartigen Verluſten während einer achtjährigen Beobachtungsdauer nichts zu tun hatte, konnte ich mir den Vorfall bei meinen heurigen Jährlingen nicht erklären. Im fraglichen Baſſin hatte ich aber heuer auch eine größere Zahl Krebſe, zirka 80 Stück, überwintert. Eines Abends nun, als die Krebſe wie gewöhnlich ihre Verſtecke verlaſſen hatten, kam ich gerade zu ſpät, um einen meiner Zög- linge zu retten. Zwei kräftige Krebſe hatten eine ſehr gut angefütterte, 15 em lange Regen⸗ bogenforelle zwiſchen ihren mächtigen Scheeren gefaßt und zerrten ſie aus ihrer Deckung, unter welcher ſie tagsüber ſich aufgehalten hatte. Sie war bereits in der Mitte des Leibes und zwar in der Bauchgegend vollſtändig zerfleiſcht und nach etwa einer Viertelſtunde vollſtändig aufgezehrt. Velden (Kärnten). Dr. Joſef Stiglleithner. Internationale Fiſchereiausſtellnng zu Mailand. Es iſt unſerer Leſerſchaft bereits bekanntgemacht, daß zur Feier der Eröffnung des Simplontunnels eine große Ausſtellung für Land⸗ und Seetransportweſen, Luftſchifffahrt, Kunſtgewerbe und Dekorationskunſt ſtattfinden ſoll. Mit dieſer Ausſtellung allgemeiner Art wird aber auch eine Spezialſchau (Mostra) über das Gebiet des Fiſchereiweſens verbunden ſein, zu der ſchon jetzt die Auf- forderungen zur Beteiligung verſandt werden. Die ganze Organiſation des Unternehmens wird von der Societa Lombarda di Pesca in Mailand beſorgt und an dieſe haben ſich Intereſſenten zu wenden (Via Morone 81). Die Dauer dieſer Fiſchereiausſtellung, welche ebenfalls einen internationalen Charakter tragen wird, iſt vom April bis November 1906. Wie wir hören, iſt vonſeiten Oeſterreichs und Frankreichs eine rege Beteiligung zu erwarten, und von dem italieniſchen Komitee wird erhofft, daß auch in Deutſchland beizeiten Vorkehrungen getroffen werden, um die Mailänder Fachausſtellung tunlichſt reichlich zu beſchicken. Da zu einer guten Beſchickung aber ſtets eine längere Zeit der Vorbereitung gehört, möchten wir nicht verſäumen, wiederholt auf das Unternehmen der Stadt Mailand hinzuweiſen, dem auch der junge König Victor Emanuel II. ſein volles Intereſſe zuwendet. — Wenn es ſich um die Hauptſtadt der Lombardei und Oberitalien handelt, ſo iſt auch nicht zu befürchten, daß man Erfahrungen, wie jüngſthin mit der Moskauer hydrobiologiſchen Ausſtellung machen wird, wo es bekanntlich dazu kam, daß viele Ausſteller ihre Objekte erſt nach ſechs bis acht Monaten zurückgeliefert erhielten und auch dann erſt noch nach unendlicher Schreiberei. Wie man. 332 Hört, find vielerorts noch nicht einmal die Prämtierungsdiplome eingetroffen, nachdem feit der Ausſtellung in Moskau ſchon ein halbes Jahr verfloſſen iſt. Solche Vorkommniſſe ſind im Verkehr mit einem Mailänder Komitee vollkommen ausgeſchloſſen, was wir denen, welche die geplante Ausſtellung beſchicken wollen, ausdrücklich verſichern möchten. VII. Vereinsnachrichten. Fiſchereiverein Chiemſee. Am 26. Juli feierte wie alljährlich nach altem Brauche der Fiſchereiverein Chiem— ſee ſeinen „Jahrtag“, dem ſich eine ordentliche Generalverſammlung anſchloß. Unter Voran⸗ tritt einer Muſikkapelle bewegte ſich der Zug um 9 Uhr zur Kirche, allwo ein feierliches Amt zum Gedenken für die verſtorbenen Mitglieder gehalten wurde. Nach dem Gottesdienſte fand die Generalverſammlung ſtatt. Der Vorſtand des Vereins, Herr Georg Marx, eröffnete die zahlreich beſuchte Verſammlung, der auch der neuernannte Chiemſeeadminiſtrator, Herr Forſtmeiſter Ammer aus Bergen, beiwohnte. Nach Eröffnung der Generalverſammlung ergriff Herr Dr. Franz Graf das Wort, begrüßte namens des Vereins die Anweſenden und gedachte in warmen Worten des im vorigen Jahre verſtorbenen Chiemſeeadminiſtrators, Herrn Forſtmeiſter Dippold, der ſeit einer Reihe von Jahren mit großer Hingebung den Beſtrebungen der Fiſcherei im Chiemſee diente und dieſe tatkräftig förderte, wofür ihm der Verein ein treues Andenken bewahren werde. Redner forderte die Anweſenden auf, zur Ehrung ſich von ihren Plätzen zu erheben. Hierauf gab Redner die einzelnen Punkte der Tagesordnung bekannt. Mit einem Hoch auf Se. Kgl. Hoheit den Prinz⸗ Regenten Luitpold ſchloß die Rede. Alsdann folgte der Jahresbericht über die Tätigkeit des Vereins, der Rechnungsabſchluß, ſowie die Aufnahme neuer Mitglieder. Auch wurde eine Neuwahl des Aus ſchuſſes ſtatutengemäß von den ordentlichen Mitgliedern des Vereins vorgenommen. Die bis⸗ herigen Mitglieder des Ausſchuſſes wurden einſtimmig wiedergewählt. Als weitere Punkte der Tages⸗ ordnung kamen dann unter lebhafter Diskuſſion die nachteiligen Folgen der Senkung des Chiem⸗ ſeeſpiegels für die Fiſcherei im Chiemſee, die Beſchickung der im Jahre 1905 und 1906 ftattfindenden Ausſtellungen in München und Nürnberg, ſowie die Aufhebung der Schonzeit der Brachſen zur Sprache. In längerem ausführlichen Vortrag ſprach Herr Dr. Graf zu den erwähnten Punkten und machte ſchließlich der Verſammlung den Vorſchlag, die einzelnen Anträge zur weiteren Behand» lung dem Landesfiſchereiverein vertrauensvoll zu übergeben. Rheiniſcher Fiſchereiverein. Der ſoeben erſchienene, vom Vorſitzenden des Vereins, Freiherrn von la Valette-St. George erſtattete Jahresbericht für 1903/04 gibt in ſeiner überſichtlichen Zuſammenſtellung ein um⸗ faſſendes Bild der Tätigkeit und der Erfolge des trefflich geleiteten Rheiniſchen Fiſchereivereins. Bei einem derzeitigen Beſtand von 482 Mitgliedern verfügte der Verein über 7850 Mk. Einnahmen, denen 7447 Mk. Ausgaben gegenüberſtanden. Außer den Mitgliederbeiträgen wurden die Ein⸗ nahmen durch je 2000 Mk. Zuſchuß des Staates und der Provinz und 700 Mk. vom Deutſchen Fiſchereiverein veranlaßt; die Ausgaben verteilten ſich beſonders auf Prämienauszahlungen für er⸗ legtes Fiſchraubzeug und zwar für Ottern 159 Mk, Fiſchreiher 229 Mk, Eisvögel und Wander⸗ falken 7 Mk.; ferner für Anzeigen von Fiſchfrevel 1280 Mk., Beihilfe für neue Fiſchzuchtanlagen 2402 Mk. und Beitrag zum Fiſchſchutzverein Köln 250 Mk. Der Verein bezieht für alle ordent⸗ lichen Mitglieder die „Allgem. Filcherei- Zeitung”. In dankenswerter Weiſe wurden vom Vorſitzenden, Freiherrn von la Valette-St. George auch im Berichtsjahre wöchentliche Vorträge über Fiſchzucht gehalten. Sie wurden belebt durch Demon- ſtrationen in der kleinen Brutanſtaltdes Inſtituts und Vorlage zahlreicher Präparate der anatomiſchen Sammlung. Aus den inhaltsreichen Berichten der angeſchloſſenen 13 Vereine geht hervor, wie ſehr dieſe tätigen Vereine bemüht ſind, die Fiſchzucht im Rheingebiet zu fördern. Aus dem Tätig⸗ keitsbericht des Vereins heben wir noch die Fortſetzung der Beſetzung des Rheins mit Negen- bogenforellen hervor, von denen 234 laichreife Exemplare am 22. Januar 1904 bei Hatten⸗ heim ausgeſetzt wurden, ferner das Einſetzen von 90 000 Stück Felchen (Coregonus fera) in die Eifelmaare und in die Talſperren bei Remſcheid und Lüdenſcheid. Hoffentlich hat der Verein mit dieſen Unternehmungen den gewünſchten Erfolg. Die in der Brutanſtalt des Vereins zu Poppels⸗ dorf erbrüteten 2000 Salmonideneier wurden an Vereinsmitglieder überlaſſen. Ueber die in dem Jahresbericht enthaltene Lachsfangſtatiſtik für 1903/04 berichten wir in gleicher Nummer ausführ- lich. Von beſonderem Intereſſe iſt auch die Statiſtik über das Auffteigen der Fiſche am Agger— wehr zu Aggerdeich und Troisdorf. Datum und Tageszeit, Waſſertemperatur, Wetter, ſteigendes oder fallendes Waſſer und die hauptſächlich aufſteigenden Fiſchgattungen find bei dieſer Zuſa mmen⸗ ſtellung ſorgfältig berückſichtigt. Zwei kurze Abhandlungen: „Ueber die Giftigkeit des Aalſerums“ von F. Fellmer, Aſſiſtentin am pharmakologiſchen Inſtitut der Univerſität Bonn und „Ueber das Hören der Fiſche“ von Dr. J. Zenneck ſind dem beſprochenen Jahresbericht beigefügt und tragen mit dazu bei, für den Bericht auch in weiteren Kreiſen Intereſſe zu erwecken. 333 10 8 Deutſcher Seefiſchereiverein. Der Tätigkeitsbericht für die Zeit vom 1. April 1903 bis 1. April 1904 in den „Mitteilungen des Deutſchen Seefiſchereivereins“ Juni Juli 1904, erſtattet von Wirkl. Geh. Oberregierungsrat Dr. Herwig, gibt in knapper überſichtlicher Form ein Bild von dem ausgedehnten vielſeitigen Wirken, und der trefflichen Organiſation dieſes Vereins. Wir erwähnen davon das Wichtigſte: Zur Ausbildung der Fiſcher in nautiſch⸗ſeemänniſcher Hinſicht während der Wintermonate wurden an 13 Orten Fiſcherſchulen, ferner ein Netzſtricklurs eingerichtet, ſechs Samariterkurſe abgehalten. Die Verſuche mit Motorfahrzeugen und Booten nahmen viel Arbeitskraft in Anſpruch, desgleichen die Rege⸗ lung der Verhältniſſe der Fiſcherverſicherungskaſſen zu Altona, Finkenwärder und Cranz a. E. Für Ausbildung von unbemittelten Jungen auf Finkenwärder Seefiſchereifahrzeugen, für Unterſtützungen und Darlehen für Fahrzeuge und Fahrgeräte und zur Unterſtützung der Hinterbliebenen verun⸗ glückter Secfiſcher wurden bedeutende Mittel aufgewendet. Auf dem Eiderfeuerſchiff wurde eine Sturmwarnungsſtelle errichtet. Die deutſche Fiſchereikarte der Nordſee wurde verbeſſert und neu herausgegeben. Das Leuchtfeuerverzeichnis für See- und Küſtenfiſcher wurde als Sonderausgabe herausgegeben. Im Januar 1904 ließ der Verein ein Buch erſcheinen unter dem Titel: „See⸗ fiſchereifahrzeuge ohne und mit Hilfsmaſchinen“; ferner gemeinſam mit dem Reichs marineamt „Die Beſchreibung der wichtigſten deutſchen Seefiſchereifanggeräte in der Nord- und Oſtſee“, in dritter erweiterter Auflage. An den Arbeiten der Kommiſſionen für internationale Meeresforſchung nimmt der Deutſche Seefiſchereiverein durch Verwaltung des Forſchungsdampfers „Poſeidon“ regen An⸗ teil. Die Einnahmen des Vereins beliefen ſich im Berichts jahre auf 360 680 Mt., die Aus gaben auf 331 709 Mark. Lothringer Fiſchereiverein. Der Lothringer Fiſchereiverein hat zum 25 jährigen Stiftungsfeſte eine Feſtſchrift herausgegeben, die nicht nur für alle Teilnehmer an den Feſttagen vom 24.— 26. Juli eine wert⸗ volle Erinnerungsgabe ſein wird, ſondern auch in weiteren Fiſchereikreiſen lebhaftes Intereſſe er⸗ wecken wird. Elegant ausgeſtattet, in deutſcher und franzöſiſcher Sprache abgefaßt, geſchmückt mit photographiſchen Abbildungen gibt die Feſtſchriſt im erſten Teil Auskunft über die Tätigkeit und die Erfolge des Lothringer Fiſchereivereins. Daran ſchließt ſich ein Aufſatz über die Forellenzucht⸗ anſtalt Waſperweiler, im dritten Teil wird über Gründung, Zweck und Erfolge des ſeit 1898 be— ſtehenden Metzer Angelfiſchereivereins berichtet. Fiſchereiverein für die Provinz Sachſen, das Herzogtum Anhalt und angrenzende Staaten. Der Fiſchereiverein für die Provinz Sachſen, das Herzogtum Anhalt und angrenzende Staaten wird in dieſem Jahr ſeine Mitglieder-(Heneral)-Berſammlung am 24. September in Erfurt ab⸗ halten. Es werden auch diesmal eine ganze Reihe für das Fiſchereiweſen aktueller Fragen zur Er» örterung kommen. Aus der ſtattlichen Reihe der vorgeſehenen Vorträge ſeien nur einige im voraus angeführt. So wird einer der erſten deutſchen Fiſchzüchter über den Wert und die richtige Art der Forellenbrutausſetzungen ſprechen. Es wird ferner über das Verhältnis der Stromfiſcher zur Schiffahrt und Stromregulierung, über die verſchiedenen Raſſen des hauptſächlichen Speiſefiſches, der Karpfen, über Krebszucht in Teichen von ſachkundigen Vertretern das Neueſte berichtet werden. Ueber eine ganz neue Methode, die ſchädliche Algenflora in den Teichen zu vertilgen, werden ſich die Erfinder des eingehenden auslaſſen. — Da weiter noch über die letzte diesjährige große Fiſcherei⸗ ausſtellung in Danzig und über die Tätigkeit des Vereins im vergangenen Etatsjahr referiert werden wird, verſpricht die Verſammlung ſicher recht intereſſant zu werden. VIII. Perſonalnotizen. Der außerordentliche Profeſſor für Zoologie und Fiſchkunde an der Tierärztlichen Hoch⸗ ſchule in München Dr. Bruno Hofer wurde zum ordentlichen Profeſſor an dieſer Hoch— ſchule ohne Aenderung ſeiner Lehraufgabe ernannt. Auszeichnungen. In Würdigung der hervorragenden Verdienſte, welche ſich Herr Viktor Burda, Gutsbeſitzer und II. Vizepräſident des Oeſterreichiſchen Fiſchereivereins, auf dem Gebiete der Karpfenzucht erworben, hat ihm der Kaiſer den Titel eines Kaiſerlichen Rates taxfrei verliehen. — Eine erfreuliche Anerkennung ihrer Betätigung bei der Internationalen Fiſchereiausſtellung in Wien 1902 iſt auch dem Präſidenten des Oeſterreichiſchen Fiſcherei⸗ vereins Herrn von Pirko, ſowie dem Schriftführer desſelben Vereins Herrn Adminiſtrations⸗ rat Dr. von Kadich zuteil geworden, indem ſie durch das Kommandeurkreuz II. Klaſſe des K. Norwegifhen St. Olafordens ausgezeichnet wurden. 334 IX. Literatur. Eine Fiſchereikarte des Friſchen Haffs, Maßſtab 1: 75 000 Nr. 216 wurde vom Reichs⸗ marineamt herausgegeben. Die Karte bringt neben den gebräuchlichen Signaturen: 1. Angaben über die Vegetation auf dem Haffgrund und an den Ufern. 2. Notizen über die verſchiedenen Fangbetriebe an den Ufern des Friſchen Haffs und an der Seeküſte der Friſchen Nehrung. 3. An⸗ gaben über die Anlegeſtellen für Fiſcherboote, über Fiſchzuchtteiche, den Sitz der Fiſchereiaufſichts⸗ beamten, über Fiſch⸗ und Laichſchonreviere, über Laichſtellen u. ſ. w. X. Jiſcherei- und Jiſchmarftberichte. Berlin, 24. Auguſt. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Hate — — Zander Dorſche Karpfen, mittelgr.. Karauſchen 5 Schleie Meise Bunte Fiſche R 7 Lachs IIa gefr. . . Beer EF Fiſche | geräucherte A Winter⸗Rheinlachs . | per Pfund 400 Ruf. Lachs „, — Flundern, Kieler. . „ Stiege 400500 do. mittelgr.. | „ Kiſte 250 —350 Bücklinge, Kieler. „ Wall 300 — 550 Dorſche . „ Kiſte | 300-350 Schellfiſch fh 8 300 —350 Aale, große. . „ Pfund 120 —140 SSC ar. 8 — Heringe. „100 Stck. 700-1000. Bericht über den Engrosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 8. bis einſchließlich 20. Auguſt 1904. Die nur vereinzelt zu Markte gekommenen, mehr oder minder kleinen Sendungen Karpfen fanden zu entſprechend hohen Preiſen Abnahme. — Schleie ziehen bei verhältnismäßig geringerer Zufuhr im Preiſe etwas an. Auguſt Karpfen: Mark 8, lebend, unſortiert 84 e N nr hr Ye 53 JJ. ET Re 46 13. lebend intiorttert nu... 2% 85 0. 5 F 83 Auguſt Schleie: Mark lebens uafte 89-96 r schonen 43—50 e te Part es eek 90—97 ER ER En EA ER N 40—61 ern are 93—100 10. KERROUDE ICH ON 74—7J9 Orr er he 50—55 r ee 87—98 Auguft Schleie: Mark tot ee 61 VVV 49—56 13. lebend 8 92—100 13. „% Hein 112 1 tot!; Fee 45—64 15. lebend 83 94 16. „ aan > a re 95—100 117 F 95—100 19.8,108, 33 MEN 64—65 18. lebend ae 98—111¹ 18 tot! 8 50—64 19 % lebend a er 99—113- 19% to! 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Expedition: München, Veterinärſtraße 6. Organ für die Hefamlintereſſen der Fischerei, ſowie für die Heſtrebungen der Fiſckereivereine, inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſowie der Landesfiſchereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei⸗ verbandes, des Schleſ. Fiſchereivereins des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaffeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Zeſſen, des Kheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Würt⸗ tembergiſchen Anglervereins, des Hentral-Sifchereivereins für Schleswig ⸗Holſtein ꝛc. ıc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. Zn Verbindung mit Jachmännern Peutſchlands, Gſterreich⸗Angarns und der Schweiz, herausgegeben vom Bayerifgen und vom Peutſchen Tiſchereiverein. Nr. 18. München, den 15. September 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: I. Bekanntmachung. — II. Jahresbericht über den Fiſchhandel zu Berlin im Jahre 1903. — III. Alte Ziele und neue Wege im Fiſchereiweſen. — IV. Monatliche Anweiſung für An⸗ fänger in der Fiſchzucht. — V. Vermiſchte Mitteilungen. — VI. Vereinsnachrichten. — VII. Literatur. — VIII. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel uur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Der Bayeriſche Landesfiſchereiverein beabſichtigt mit Unterſtützung des K. Staats⸗ miniſteriums des Innern durch ſeine Mitglieder, den K. Profeſſor der Zoologie und Vorſtand der K. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei, Herrn Dr. Bruno Hofer und den ſtaatlichen Konſulenten für Fiſcherei, Herrn Dr. Surbeck, einen Lehrkurs für Karpfenzucht abhalten zu laſſen. Während in den vorhergehenden Lehrkurſen mit Ausnahme des Salmonidenkurſus im Herbſt 1903 die Karpfen⸗ und Salmonidenzucht gleichmäßig berückſichtigt wurden, hat ſich nunmehr das Bedürfnis herausgeſtellt, ſich nicht mehr wie bisher mit einem Ueberblick über das geſamte Gebiet der Fiſchzucht zu begnügen, ſondern die beiden Hauptteile derſelben, die Karpfen⸗ und die Salmonidenzucht, getrennt und dafür um ſo eingehender zu behandeln. 338 In dem laufenden Jahr wird daher im weſentlichen die Karpfenzucht gelehrt werden; daneben ſoll aber auch die Bewirtſchaftung von Flüſſen und Seen im allgemeinen berückſichtigt werden, wozu bei den bisherigen Kurſen keine Zeit übrig war. Dieſe letzteren Gegenſtände ſind namentlich im Intereſſe der Berufsfiſcher in das Programm aufgenommen worden. Der Kurs wird am 19., 20. und 21. Oktober 1904 ſtattfinden und zwar am erſten und zweiten Tag in München, am dritten Tage in Bernried. Beginn: Mittwoch, den 19. Oktober, nachmittags 3 Uhr, im zoologiſchen Hörſaal der Tierärztlichen Hochſchule (Königinſtraße). Schluß: Freitags nachmittags in Bernried. Am Mittwoch und Donnerstag werden Vorträge abgehalten: 1. Ueber allgemeine Naturgeſchichte des Karpfens und der Nebenfiſche im Karpfenteiche. Ueber Raſſenkunde des Karpfens. „ Ueber die Verdauung, die natürliche und künſtliche Ernährung des Karpfens (Planktonkunde). . Ueber die Atmung, im Anſchluß daran über den Transport des Karpfens. Ueber die Krankheiten des Karpfens und die Feinde der Teichfiſche. Ueber die Fortpflanzung des Karpfens und das Dubiſch-Verfahren. Ueber die Karpfenzucht als Nebenbetrieb in der Landwirtſchaft. „Ueber die Teichwirtſchaft als Hauptbetrieb. (Beſpannen, Beſetzen, Abfiſchen, Ueber⸗ wintern und Verkauf dc. 2c.) 9. Ueber Anlage, Bau und Unterhaltung, ſowie Melioration der Teiche. 10. Ueber die Bewirtſchaftung von Flüſſen und Seen. Am dritten Tage wird den Teilnehmern des Lehrkurſes Gelegenheit gegeben, der Ab⸗ fiſchung eines Karpfenteiches des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins in Bernried beizuwohnen. Daſelbſt werden an Ort und Stelle praktiſche Demonſtrationen über einſchlägige Gegenſtände gehalten werden. Am Donnerstag, den 20. Oktober 1904, abends 8½ Uhr, findet in einem noch näher zu bezeichnenden Lokale eine zwangloſe Vereinigung der Teilnehmer des Kurſes ſtatt, wobei über eventuelle weitere Fragen Auskunft erteilt werden wird. Der Beſuch des Lehrkurſes iſt jedermann unentgeltlich geſtattet. Um die Teilnahme an dem Kurs auch Minderbemittelten, insbeſondere Berufsfiſchern, zu erleichtern, ſtellt der Bayeriſche Landesfiſchereiverein denſelben eine Reiſeunterſtützung bis zu 15 Mk. in Asuſicht, ſoweit die hier verfügbaren Mittel ausreichen. Anträge auf Gewährung von ſolchen Beihilfen müſſen alsbald geſtellt werden, damit ſie noch vor Beginn des Kurſes beſchieden werden können. Die An⸗ träge find gleichzeitig mit den Anmeldungen zum Kurſe an den Bayeriſchen Landesfiſcherei⸗ verein in München, Maxburgſtraße, zu richten. München, September 1904. Bayeriſcher Tandesſfiſchereiverein. E. Graf Moy, I. Präſident. II. Jahresbericht über den Jiſchhandel zu Berlin im Jahre 1903. Von Ferd. Kretſchmer. Ueber den Fiſchhandel am hieſigen Platze wird ſich wohl ſchwer ein durchaus zutreffendes, ſtatiſtiſches Material erbringen laſſen, weil einmal die Geſchäftsabwicklung im einzelnen ſehr verſchiedener Art ſtattfindet und der Großhandel mit dem Kleinhandel zu ſehr verquickt iſt, ſodann auch die Preisfeſtſtellungen als durchaus maßgebend für die fragliche Fiſchart nicht erachtet werden können, da ſchon allein der Urſprung und die Qualität der Fiſche ein und derſelben Gattung bedeutende Abweichungen im Preiſe bedingen. Dazu kommen die ver— ſchiedenen Größen, die ſchwer auseinander zu halten ſind, und noch mehr Schwierigkeiten er— geben ſich bei der Preisfeſtſtellüng, wenn die Friſche des Fiſches dabei in Betracht gezogen wird. Ferner kann das Material keinen genügenden Anhalt bieten, weil der Großhandel nicht verpflichtet iſt, die wirklich gemachten Reſultate anzugeben; dieſem Geſchäftszweige kann naturgemäß nur daran liegen, die Preiſe möglichſt niedrig zu notieren, um beim Einkauf die ſtatiſtiſche Zahl zu feinem Vorteil verwenden zu können. Selbſt bei dem Verkauf von Fiſchen durch den ſtädtiſchen Verkaufsvermittler wird ſich nur ein lückenhaftes Material ergeben, inſofern bei den Verſteigerungen kleinerer Quanten nicht ſelten ſo hohe Preiſe gezahlt werden, 339 — daß dieſelben als Marktpreiſe nicht mehr in Betracht kommen ſollten. Immerhin aber bieten die Angaben des ſtädtiſchen Verkaufsvermittlers den beſten Anhalt, da dieſelben pflichtmäßig die tatſächlich gemachten Preiſe feſtlegen müſſen. Im Gegenſatz hierzu werden als nicht ein— wandfrei die Preiſe anzuſehen ſein, welche an den Stellen erzielt werden, wo eigene oder gekaufte Fiſche zur Verſteigerung gelangen und dann der Verſteigerer vielleicht obenein nicht ſelten als Selbſtkäufer auftritt. Dieſes vorausgeſchickt, läßt ſich über das Geſchäft im allgemeinen behaupten, daß faſt ſämtliche Fiſcharten, wie ſchon während mehrerer Jahre, in einer fortgeſetzten Preisſteigerung begriffen ſind und als Volksnahrung kaum noch in Betracht kommen können. Sicher iſt es der Fall, daß der Produzent, wie auch der ſogenannte Berufsfiſcher für ihre Ware bei weitem mehr erhalten, als in früheren Jahren. Worin der Grund des Abnehmens des Fiſchreich— tums zu ſuchen iſt, wird ſchwer zu ſagen ſein. Als ein in erſter Linie gebotenes Erfordernis wird es üverall empfunden, endlich ein neu bearbeitetes Fiſchereigeſetz zu erhalten, denn wie unhaltbar im allgemeinen und für die Fiſcherei und für den Verkehr ſchädigend das heutige Geſetz wirkt, wird nicht nur von allen Fiſchereiintereſſenten, ſondern auch von den Behörden erkannt. Denn weiteren Rückgang des Fiſchbeſtandes aufzuhalten, wird die vornehmſte Auf— gabe der zuſtändigen Behörden ſein. Bei der Zufuhr in Seefiſchen iſt es leider zu beklagen, daß am Berliner Markte erſte Quali- täten ſtets knapp ſind; dieſes trifft namentlich bei den beſſeren Fiſcharten und auch Schellfiſchen zu, worin meiſtens nur Zufuhren zweiter und dritter Qualität zu verzeichnen ſind. Ruſſiſcher Zander trifft erfreulicherweiſe nach wie vor in größeren Sendungen ein. Bei der Knappheit ſämtlicher Fiſcharten und bei dem faſt gänzlichen Fehlen guter Tafelfiſchehieſigen Urſprungs muß der ruſſiſche Zander ſehr oft aushelfen; er iſt allſeitig ein beliebter Fiſch. Auch Oſtſeelachſe werden, wie ſchon ſeit langen Jahren, immer weniger zugeführt; hierin muß der gefrorene Lachs, bisher meiſtens amerikaniſchen Urſprungs, das Manko decken. Von letzterem ſind auch täglich größere Mengen am Markte. In Edelkrebſen (astacus fluviatilis Rondelet), vorwiegend deutſchen Urſprungs, iſt die Zufuhr faſt reichlich und ſind die Preiſe ſehr wenig verändert, keineswegs höhere. Seit neuerer Zeit erſcheinen Krebſe minderwertiger Raſſe: der ſogenannte galiziſche Sumpfkrebs (astacus leptodactilus) in größeren Mengen auf dem Markte. Die Qualität dieſes Krebſes iſt um vieles geringer und demnach auch der Preis bei weitem niedriger als der für den Edelkrebs. Von erſterem iſt der Verkauf des ſogenannten Suppenkrebſes geſtattet, wohin— gegen der kleine Edelkrebs unter 10 em Länge nicht gehandelt werden darf. f Jahresumſatz in Fiſchen 1903. Der Jahresumſatz in lebenden und toten Flußfiſchen durch die Fiſchauktionen in der Zentralmarkthalle I Berlin belief ſich auf zirka 23 900 Zentner im Werte von 1012 810 Mk. Von dieſem Geſamtumſatz kommen auf lebende Fiſche zirka 9450 Zentner, auf tote Fiſche und Seefiſche zirka 14450 Zentner. Der Jahresumſatz und Durchſchnittspreis pro Zentner beträgt ungefähr: Lebende Fiſche: Hechte e N ee ie 81 Mk. Karpfen 2400 FFF 12 Schleie 1100 TC 99 „ Aale 1300 P 8 Zander 50 FFC to) Plötzen 600 T . Verſchiedene Fiſche 1000 „ ae en ar Tote Fiſche: Seefiſche nenne a 54 Mk. Ruſſiſcher Zander 150 „ ee 44 „ Verſchiedene Fiſche 3 000 )%)%%%%TTTTC 43 Der vorſtehend angegebene Jahresdurchſchnittspreis bezieht ſich nur 25 erſte Quali⸗ täten, während bei dem aufgeführten Jahresumſatz auch zweite und dritte Qualitäten ein— begriffen ſind. — Den monatlichen und jährlichen Preisdurchſchnitt für die einzelnen Fiſch— arten ergeben die Spezialtabellen. 340 Nach wei über die durch den ſtädtiſchen Verkaufsvermittler Ferd. Kretſchmer, Berlin, in verauktionierten (Weiteren Nachweis ergeben die unter | Brutto⸗ | Unkoſten Netto Geſamt⸗ | „ Crlös inkl. Frach Erlös Verkaufs⸗ Netto⸗ Gattung Zentner Größe pro pro pro Erlös“) | Zentner Zentner Zentner Tag pro Ztr. | | 227.95 |unjortiert| 65.90 4.90 61.— 30. 10. 61.— 58.50 28er 75.09 4.35 70.74 23. 12. 70.74 60.77 3040er 1355 4.77 68.78 222 68.78 | 25.42 40er 74.53 544 66.09 3.19. 3125 40er 66.20 6.96 59.24 10.19. 59.77 40er 67.82 4.87 62.95 10. 12. 60.68 40er 68.87 4.53 64 34 15.112. 58.40 || 40er 71.95 4.23 67.72 21.112. 54.80 40er 73.42 4.90 68.52 24. 12. n 40er 74.80 5.25 69.55 28.112. 64.03 40er 76.19 4.70 71.49 29.12. 41.25 40er 1122 5.36 71.86 31.12. Ai, 66.68 13.48 45er 69.67 6.26 63.41 16. 9. 50.29 4Her 67.38 4.90 62.48 18.12. 60.92 45er 67.40 3.94 63.46 18.12. Lauſi 49.44 45er 68.— 4.44 63.56 19.12 auſitzer 174.13 62.92 26.10 50er 74.67 7.29 67.38 26. 8. 10.07 50er 67.79 5.30 62.49 22.112. 36.17 65.12 31.08 50/55er 65.76 6.64 59.12 12.19. 59.12 18.04 55er 83.— 8.96 74.04 6. 8. 58.32 HHer 68.—- 4.— 64. — 16.12. 59.57 Ser 67.54 4.22 63.32 P 135.93 63.95 16.56 70er 82.50 6.61 75.89 22.8. 60.56 70er 74.34 4.33 70.01 22 58.67 70er 72.81 4.20 68.61 30.12. 53.59 70er 14.37 4.32 67.05 31. 12. 189.38 69.26 60.73 8er 65.71 392 61.79 23. 12. 9.96 öder 70.69 6.69 64. — 22. 12. | 70.69 62.10 Summa 1229.37 65.89 9 30er 69.44 4.23 65.21 28.011. 65.21 51.15 45er 62.94 6.77 56.17 19.12. N 1055 7.82 45er 66.75 4.61 62.14 29.19. Galizier 5.10 45er 66.35 4.40 61.95 6. 10. 6.11 45er 64.87 4.81 60.06 22. 10. 70.18 57.50 50.09 50er 69.79 6.61 63.18 30.12. 63.18 Summa 120.27 | 60.25 ) Unter Nettoerlös ift der reine Erlös nach Abzug ſämtlicher Speſen einſchließlich der Fracht zu verſtehen. 341 jung . der Zentral-Markthalle in der Zeit vom 6. Auguſt 1903 bis 31. Dezember 1903 Karpfen. behördlicher Kontrolle geführten Bücher.) Brutto- Unkoſten Netto— Geſamt⸗ Erlös | inkl. Fracht Erlös Verkaufs⸗ Netto- Gattung Zentner Größe pro pro pro Erlös *) Zentner Zentner Zentner Tag pro Ztr. M. M He M. 5.90 unfortiert| 70.30 3.62 66.68 26.11. 5.89 = 65.75 3.30 62.45 28% % 1.68 4 67.20 11.60 55.60 28. 10. | 1.61 5 67.50 11.20 56.30 29.10. 15.08 62.68 28.47 20er 91.20 7.90 83.30 30. 12. 83.30 47.80 25er 71.18 7.88 63.30 21.112. 48.07 25er 69.09 7.48 61.61 4. 12. 14.15 25er 90.22 7.34 82.88 22. 12. 0 1110.02 | 65.08 Schleſiſche 59.49 30er 68.34 6.88 61.46 12.112. | 61.42 30er 66.50 6.60 59.90 18.112. 120.91 60.72 | 43.10 40er 69.78 7.34 62.44 22. 12. 62.44 62.29 45er 64.45 6.55 57.90 21.12. 57.90 53.26 50er 65.28 7.44 57.84 2312. 66.72 50er 67.78 6.36 61.42 29.112. 36.48 50er 69.96 7.90 62.06 30. 12. 65.67 50er 70.54 6.71 63.83 31.112 222.13 61.46 Summa 602.— 61.74 Folgende Nettoerlöſe wurden erzielt in den Jahren: “) Lauſitzer Karpfen Galizier 2 Schleſiſche „ 1900 1901 | 1902 1903 Ma N „ | 60.07 61.06 63.64 65.89 52.40 50.57 55.47 60.25 54.21 | 55.15 58.12 61.74 | *) Unter Nettoerlös ift der reine Erlös nach Abzug der Fracht zu verſtehen. ſämtlicher Speſen einſchließlich 342 Monatliche Durchſchnittspreiſe des Januar Februar März April Mai Juni Lebende Flußſiſche. Hechte, unſortierr 78.2 75.5 112 102.1 85 93.8 „„ riß ee "ein 52.5 51.3 Baal 68.3 49.3 69.6 Schere Me 88.5 89.6 88.4 107.6 1 85 81.7 Kalrpfefß, gg 8 64.5 51 — 96 — 5 Fr Intel 69.7 67.3 —- == = — 3 ei — 59.5 — — — Rs 5 Unſor tert 78.8 73 71.4 72.3 76.8 82 Aale, groß; 130 130 129.9 126 105.6 96.6 , a N: 94.5 106.5 115 127 108.1 102.4 ELISE a N En Er 58 — — — 74.1 64.7 ener!!! — 90 94 103.7 91.3 85.2 inder, ee 959 89 107 92.6 1088 119 ned N AZ 42.5 38.6 42.3 48.2 37.4 48.5 A ER ET EL EN 68.4 67.5 63.4 55.4 66.9 67.1 eie et Je 43.2 43.5 46.5 48.9 41.8 43 6 Bunke Fiſ che 37 35.9 47.1 49.2 43.3 521 Moöoddo mw: ats 45.3 51.3 53.7 50.8 44.7 53.4 ( u 49 49.7 51.6 50.2 56.1 62.7 mee ne 41.5 52 — — 52 BEN Kalifen oe. 74.7 73.4 76.1 81.4 71.6 67.4 Tote Flußſiſche. Hehe 53.4 58 1 52 68 56.4 56.4 Gand!!! 8 73.9 91.8 85.5 76.1 87.1 105.1 Schleie geler ea mn 43.5 46 42 54.1 67.1 51.6 agg ei — — 20 22 25.5 34.3 J 33.6 41.2 37.4 37.6 28.7 40.8 eiii... RR 28.1 27.6 24.6 39 4 23.8 29 Bunte Fiche 23.3 24.4 24.2 25.1 27.4 25.9: TE REN NER 62.9 77.4 la 102:1 13.3 69 ENTDTen.. 117-787 49.7 46 34.3 33 — Maränen, klein — 47 45.3 36.7 — a Marne groß — 923 49.7 45.6 35 37 Karauſchen — 34 28 — 25.5 36.3 OIODDEI TE n 2 — — 28 45 == bar,. — — — — — Seefiſche. hg; TER 1 241 189.8 189.6 1894 118.7 gefroren — 63 54.2 51 — — Lach ſorefen 15 128.5 162275 113 140 127 Seez ungen 106.5 105 5 123 107.3 81 92.7 Steinbutte: e — 78 48.3 56.8 50.2 42.9 Scholfen 39 31.8 23 28.5 14.8 16.4 e, ne 26.1 — — 23 25 24 Rühlia n . ee — 18.5 16.1 12 11.3: DOT ME ae 16.5 2 17.3 19.4 14 — ele 52 = 64.5 66.6 34.9 32.8 Fünen 8 20.3 19.4 pl 19:8 122 10 / 49 34.3 27 28 20.8 2 Rotzungen DRAN 39.4 46.4 33 34 22.6 33 NMC • ˙ ˙ * = — — 50.5 — — r 45 — 44 44 — — 5 343 —ů —-—ę- Jahres 1903 pro 50 kg in Mark. Jahresdurchſchnitt Juli Auguſt September Oktober November Dezember 92.4 90.6 73.4 69.7 63.5 79.5 81.2 e 73.9 66.5 45.8 58.3 61.3 1s 119.3 ah 87.8 93.2 98.5 . 66 2 70 73.3 70.1 . 79.5 70 68 67.8 70.3 70.4 84.5 73.5 68 66.8 71.6 70.7 95 89.7 74.4 69.8 67 70.3 76.7 114.6 102.9 88.1 82 100.2 98 108.7 1422421012 87.2 87.1 ER N 104.1 654 | 535 57 46 — a 59.8 90.” | 76.9 77.9 75 70 73.5 84.4 107.6 92 104.8 89.4 73.8 94 97.8 8 48 42.9 35 42.8 43.3 64.5 68.5 59.9 56.8 58.5 69.3 63.9 47.5 50.5 46.1 45.5 35.4 45.7 44.4 54.8 56.3 49.7 45.7 36.3 41.7 45.8 60 53.5 57.2 46 er 53 55.4 635 64.8 57.4 60.1 46.4 57.8 55.8 l ze 39 41.2 35.5 44.2 6 1 70.4 67.6 69 60.8 70.7 63.9 [61.8 48.8 46.7 44.9 53.5 55.3 91.1 69.3 73.4 58.5 57 69.6 78.2 54.8 60.1 70.2 56.2 57.8 50 54.5 41.5 = 26 30 13 30 26.9 39.5 39.9 31.8 35.7 33.1 36.3 36.3 30.4 | 321 20.5 30.4 21.3 25.7 27.7 27.1 [233.9 20.6 29.2 20.5 20.4 24.4 72.9 69 9 65.1 64.7 75 55 72.2 n 51.1 51.7 48.5 52.6 45.6 555 N =, MM 19 30.7 34 ee 43 42 335 42 41.4 37.5 47.7 er. 47.5 Er 40 371 1 28 29.5 30.7 25 25.6 29.9 137.3 134.3 141 133.5 116.5 209 160.2 = 40 60.3 61.7 — 59.2 55.6 141.7 131.9 131.5 110 103.7 128.3 89 105.4 102.5 111 83.1 98.3 100.4 56.3 67 114.5 . 48 77.5 64 15.5 18.6 21.4 TR 11.6 34.7 22.7 . — 24 21 16.3 174 22.4 14 14.5 14.5 15701 17.9 19.6 15.8 4 = 7.3 11.7 12.5 14 13.8 44.3 — 34 1 41.5 55.3 47.3 14.5 12.8 10.9 16.8 17.6 19.8 14.6 40.5 49 33 23.3 25 31.6 32.6 Er an 26.7 29.3 * ae 33.1 N au . * ei ud 50.5 a es — 42 a a 43.8 57 a — en ar Au 57 344 — U Vergleichende Zuſammenſtellung der Jahresdurchſchnittspreiſe von 1897 bis 1903 pro 50 kg in Mark. Fiſchart 1897 1898 1899 1900 1901 1902 1903 IM ,, M. M. M. MN. MN. 1. Lebende Flußſiſche. Hechte. 62.8 64.0 76.2 73.1 77.4 80.8 81.2 Scherf 89.0 86.6 96.0 95.3 92.9 101.8 98.5 Nürpfenn } 66.3 62.1 61.3 67.4 68.6 68.4 72.0 ale 76.3 84.5 85.4 85.6 86.2 88 3 Ban der 78.0 BIT 89.5 87.9 91.6 100.9 97.8 Darf 48.1 51.8 56 5 51.6 54.0 60.9 63.9 ii 39.3 37.3 45.3 39.3 41.9 42.3 44.4 Bunte Fiſche . . 37.7 39.1 41.6 38.8 41.9 44.6 458 Mani. era 44,5 45.1 51.3 49.3 46.4 52.8 55.8 Onappen 34.2 27.2 38.9 36.5 34.6 43.7 44.2 Kataguſchen 55.2 56.4 63.1 61.7 63.2 67.7 70.7 P 20: 33.8 38.1 38.2 33.2 35.8 38.2 43.3 Podd orm 38.9 43.6 49.8 46.0 45.8 45 4 55.4 2. Tote Flußſiſche. Gehrer 37.4 40.4 50.4 513 50.0 54.2 55.8 Schleie 44.8 47.7 52.4 51.9 53.2 56.1 54.5 eng; a 2 44.6 44.4 46.3 45.8 48.9 47.9 45.6 t 59.2 68.3 73.7 65.9 68.1 69.7 72.2 SD een 54.4 595 66.0 68.2 74.2 74.8 78.2 Bare 2 27.0 31.5 30.2 29.3 35.2 36.3 Die ER 22.6 21.3 24.6 23.6 24.4 25.5 27.7 Bunte Fiſche | 18.6 18.8 21.4 211 21.4 23.3 24.4 land ee al 23.4 25.6 29.9 25.3 25.2 28.1. ||,..726.3 Quappen 239 18.9 26.2 24.8 [205.4 DIN 275 Kargüſchen 29.1 28.8 34.7 30.6 31.8 38 7 37.1 Mann 23.5 27.5 26.3 30.2 31.8 95 36.1 Maulb ars 15.4 16.6 24.9 24.5 16.2 14.5 — 3. Seefiſche. Bas men N 100.7 119.5 147.6 1538 | 1522 157.6 160.2 „ gefroren 10. 41.9 53.2 68.3 66.6 67.7 55.6 Lachsforellen . . 103.1 108.0 113.3 121.1 124.4 113.5 128.3 Sebsz ungen 108.4 104.7 116.0 127.8 101.8 96.9 100.4 Steinbutten 70.8 74.6 82.9 84.2 71.5 65.0 64.0 Schollen 23.4 22.9 25.4 ans 21.6 21.1 22.7 Schellfſc ht 18.1 20.1 21.7 24.2 23.5 26.6 22.4 obig 14.6 13.2 20.8 17.0 16.4 18.4 15.8 Dolſ ch; 12.6 122 14.7 16.8 118 15.9 13.8 Glilb uten 40.9 40.0 413 45.9 43.4 38.8 47.3 Fl unden 127 13.4 13.2 13,7 12.0 13.6 14.6 anf 21.0 24.3 31.7 29.1 28.3 27.6 32.6 Rotzungen — — 35.4 42.9 36.6 32.2 33.1 N BE a 23.0 23.5 23.4 27.9 25.8 34.1 50.5 Ruſſiſcher Zander . 40.6 41.5 42.3 49.1 48.2 53.9 43.8 BO 44.9 40.0 52.0 31.8 — ( 52.0 57.0 345 III. Alte Ziele und neue Wege im Jiſchereiweſen. Von Dr. Otto Zacharias (Plön). Vor einigen Wochen iſt es bekannt geworden, daß man vonſeiten der preußiſchen Re— gierung daran denkt, die am Müggelſee im Jahre 1894 begründete „Biologiſche und Fiſcherei— ſtation“ auszubauen, reſpektive zu reorganiſieren. Es heißt, daß dafür ſehr bedeutende Mittel aufgewandt werden ſollen, damit etwas wirklich Brauchbares für die Praxis zur Entſtehung gelange. Man ſpricht von einer recht namhaften Summe (150 000 Mk.), die dafür bereit ge- ſtellt ſei und hat ſich auf eine Jahresquote von 25 bis 30000 Mk. zur Unterhaltung der projektierten Schöpfung gefaßt gemacht. Das ſind ſehr erfreuliche Nachrichten, welche bei allen Teichwirten und Seenbeſitzern, bei allen Freunden der Waſſerkultur und auch in wiſſen— ſchaftlichen Kreiſen das größte Intereſſe zu erregen geeignet ſind. Gleichzeitig wird aber auch das Bedenken erweckt, ob man wohl bei der Realiſierung dieſes neuen Planes, der Teich— wirtſchaft und der Wildfiſcherei wirkſam aufzuhelfen, das Richtige treffen und ſich — wie es in dieſem Falle natürlich dringend geboten iſt — dazu entſchließen wird, alle Stimmen zu Worte kommen zu laſſen, die als ſachverſtändig gelten können. Es tauchen ſchon leider von vornherein Gerüchte auf, welche in der angedeuteten Hinſicht Zweifeln Raum geben; man nimmt in gewiſſen Kreiſen, die an der Sache nahe intereſſiert ſind, an, daß die neue Anſtalt die Wildfiſcherei als Hauptſache behandeln und die Teichwirtſchaft zu kurz kommen laſſen werde. Man hört auch vielfach die Anſicht verlauten, daß gewiſſe Einſeitigkeiten, welche ſchon im Betriebe der jetzigen Müggelſeeſtation hervorgetreten ſind, möglicherweiſe auch auf das neu projektierte Inſtitut übertragen werden möchten. Das Hauptziel, welches angeſtrebt werden ſoll, iſt offenbar dies: für die Teich— wirtſchaft ſowohl, wie für die Fiſcherei in den freien Gewäſſern wiſſenſchaftlich fundierte Grundlagen zu gewinnen, welche es ermög— lichen, das Ergebnis dieſer Berufsarten nicht mehr — wie bisher — vor— wiegend von perſönlichen Erfahrungen und vom Zufall abhängen zu laſſen, ſondern namentlich letzteren möglichſt auszuſchließen und Kennt⸗ niſſe zu erwerben, welche der Praxis orientierend und leitend bei ihren Unternehmungen zu ſtatten kommen können. So, glaube ich, iſt das allgemeine Ziel, welches den Begründern der neuen Anſtalt vor Augen ſchwebt, zu definieren. Es ver— ſteht ſich von ſelbſt, daß dieſer Hauptgeſichtspunkt bei der faktiſchen Aufſtellung eines Pro— gramms ſeinen Ausdruck in ſpezielleren Angaben finden muß, nach denen zu beurteilen iſt, auf welchen Wegen man ſich die Verwirklichung des Geſamtzieles als möglich denkt. Und bei dem Akte dieſer Spezifikation darf nicht nur eine Handvoll von Gelehrten und Praktikern beteiligt ſein, ſondern es muß die freieſte und unbeſchränkteſte Diskuſſion ſtattfinden, wenn etwas Befriedigendes ins Leben treten ſoll. Darüber dürften alle einig ſein, die von Berufs⸗ und Amts wegen in einer derartigen Angelegenheit autoritativ mit— zuſprechen haben. Neben den internen Verhandlungen der mit den nötigen Vorarbeiten be— trauten Kommiſſion, welche aus Praktikern, Wiſſenſchaftsmännern und höheren Verwaltungs— beamten beſteht, iſt es zweifellos die Fachpreſſe, welche dazu berufen iſt, ihr Wort mit in die Wagſchale zu werfen. Und zwar iſt es ſelbſtverſtändlich, daß nicht bloß vereinzelte Stimmen aus deren Leſerkreiſen dabei zum Worte verſtattet werden, ſondern mehrere, ja möglichſt recht viele. Nur auf dieſe Weiſe kann das zurzeit Beſte und Erſprießlichſte ermittelt und das zu begründende Inſtitut jo organiſiert werden, daß es vorbildlich in feiner Gattung iſt und dem Zwecke, für den es geſchaffen wird, wirklich zu dienen vermag. Im Zentrum der Forſchungstätigkeit der geplanten Anſtalt muß augenſcheinlich die Füt te rungslehre ſtehen. Um dieſe gruppiert ſich naturgemäß alles übrige. Dieſe Lehre gründet ſich aber natürlich auf die genaue Kenntnis der Verdauung beim Fiſche und die Art, wie das von ihm aufgenommene Futter ausgenützt wird. Somit hat die Phyſiologie die Präponderanz im Tätigkeitsplane einer fiſchereiwiſſenſchaftlichen Forſchungsſtation, und wie etwa die Sache in dieſer Hinſicht zu betreiben wäre, erſehen wir aus den Anläufen, welche Profeſſor N. Zuntz zu einer Begründung der Verdauungsphyſiologie des Karpfens 346 — unternommen hat. Auch ſeine ſogenannten Reſpirationsverſuche ſind Arbeiten auf demſelben Gebiet, denen Dank und Anerkennung gezollt werden muß. Inſofern nun aber bei Anſtellung von Experimenten über die in der Praxis vielfach mit gutem Erfolg angewandte künſtliche Fütterung erſt einmal bekannt ſein muß, was die Fiſche im Naturzuſtande und ohne menſchliche Beeinfluſſung als Nahrung zu ſich nehmen, ſo iſt es nicht minder dringend erforderlich, daß alsbald auch eine ſyſtematiſche Unterſuchung von Fiſchen aller Gattungen und Altersſtufen begonnen werde, um Daten über den Magen— inhalt derſelben zu gewinnen und Erfahrungen darüber zu ſammeln, was eigentlich die frei— lebenden Fiſche inſtinktmäßig aus der Fauna (beziehungsweiſe Flora) unſerer Teiche, Seen und Flüſſe auswählen, und was ſie konſequent darin verſchmähen. Damit hängt aber das Studium der Organismenwelt des Süßwaſſers überhaupt zuſammen; denn man kann die mürbe gewordenen und vom Verdauungsſafte angegriffenen Reſte der ver— zehrten Tiere, von denen oft nur die Chitinpanzer zurückgeblieben ſind, nicht erkennen, wenn man nicht in der Lage eines gründlichen Kenners iſt, der in vielen Fällen ſchon aus bloßen Bruchſtücken den Artcharakter einer Inſektenlarve oder eines kleinen Krebſes zu diagnoſti— zieren vermag. Insbeſondere wäre auch feſtzuſtellen, welche Komponenten des jeweilen in einem Teiche oder Seebecken vorhandenen Planktons von den Jungfiſchen zur Nahrung verwendet werden, damit man bei künftigen Gelegenheiten (zum Beiſpiel beim Dubiſch-Verfahren) zu erkunden imſtande wäre, ob gerade der zur Aufnahme, reſpektive Ueberſiedelung der jungen Brut be— ſtimmte Teich auch das richtige Natarfutter enthält, was die kleinen Fiſchchen am liebſten annehmen. Man könnte dann weiter intereſſante Beobachtungen darüber an— ſtellen, welche Zuſammenſetzung des Planktons für die Erzielung eines raſchen Wachstums am günſtigſten wäre — eine Frage, die offenbar für die Praxis des Fiſchzüchters und Teich- wirtes von allergrößter Wichtigkeit iſt. Nicht minder iſt die Kenntnis der Nahrungsver— hältniſſe der erwachſenen Fiſche erwünſcht, um für die einzelnen Gewäſſer eines Diſtrikts die für ſie am beſten geeigneten Spezies ausfindig zu machen. So zum Beiſpiel würde man Coregonen beſonders in ſolchen Seen züchten müſſen, die reich an Bosminen ſind, weil ſich gezeigt hat, daß die größeren Arten dieſer Cladocerenfamilie hauptſächlich gern von dieſen Salmoniden verzehrt werden, was durch zahlreiche Mageninhaltsanalyſen konſtatiert wurde. Aber es wäre Zeitverſchwendung, wenn ſich ein Inſtitut der in Ausſicht ſtehenden Art mit der Planktologie als Wiſſenſchaftszweig beſchäftigen und die limnetiſche Tier— und Pflanzenwelt ohne beſondere Beziehung aufs Fiſchereiweſen zum Gegenſtand des Stu— diums machen wollte. Dies muß vielmehr den rein wiſſenſchaftlichen Stationen überlaſſen bleiben, die dafür ſchon darum die geeigneteren Stätten ſind, weil ſie — wie zum Beiſpiel Plön — an Orten und in Seengebieten errichtet wurden, die ſich in ganz hervorragender Weiſe für dieſe Spezialforſchungen qualifizieren. Wer je in Plön geweſen iſt und das oſt— holſteiniſche Seengebiet aus eigener Anſchauung kennt, der wird alsbald zugeben müſſen, daß man längs der ganzen baltiſchen Seenplatte wohl kaum wieder eine Gegend vorfinden dürfte, die in ſolchem Grade wie die zwiſchen Kiel und Eutin gelegene, ſich für biolo— giſche Gewäſſerdurchforſchungen eignet. Es ſind hier nicht bloß zahlreiche Seebecken von verſchiedener Größe vorhanden, ſondern auch Teiche, Brüche, Moortümpel und Wieſenlachen in erheblicher Menge, ſo daß dadurch alle nur denkbar mannigfaltigen Lebensbedingungen für die Flora und Fauna des Süßwaſſers gegeben find. Und dazu kommt noch die voll— kommen reine Beſchaffenheit aller dieſer Waſſeranſammlungen, bis zu denen keine Fabrik⸗ abwäſſer gelangen können und welche infolgedeſſen ihre natürlichen Verhältniſſe in völliger Integrität bewahrt haben. Die Leſer dieſes Aufſatzes brauchen ſich bei obiger Schilderung nicht auf mein perſön— liches Zeugnis zu verlaſſen, welches optimiſtiſch gefärbt ſein könnte, ſondern es ſei ihnen an⸗ heimgeſtellt, ſich bezüglich meiner Ausſagen an die Meinung eines ausgezeichneten Kenners der holſteiniſchen Gewäſſerverhältniſſe, nämlich an diejenige des K. Oberfiſchmeiſters A. Hinkelmann in Kiel halten, die aber von der meinigen in keinem Punkte abweicht. Herr Hinkelmann iſt wiederholt hier geweſen und hat ſich bei dieſen Beſuchen als ein Vertreter der Praxis erwieſen, der klare Einſicht in die Beziehungen der letzteren zur Wiſſenſchaft bes 347 — ſitzt. Ich erwähne bei dieſer Gelegenheit auch, daß Herr Hinkelmann notoriſche Verdienſte um die Klarſtellung der biologiſchen Verhältniſſe im Kaiſer Wilhelmskanal beſitzt, obwohl der Ausweis darüber in nur wenig umfangreichen Publikationen enthalten iſt, die in Fach— blättern erſchienen ſind. Für das Studium der planktoniſchen Organismenwelt hat ſich die Station zu Plön weit über ein Jahrzehnt hindurch als ein Zentrum erwieſen, dem auch vonſeiten des Auslandes Beachtung geſchenkt wird. Erſt unlängſt wurde der Leiter derſelben von einem Komitee namhafter amerikaniſcher Hydrobiologen erſucht, ſeine Meinung hinſichtlich der wiſſenſchaftlichen Bedeutung ſolcher Unterſuchungen offiziell in einem der dortigen Regierung vorzulegenden Schriftſtück niederzulegen und auch ſeine Anſicht darüber kundzugeben, welche Aufgaben er für die zunächſt wichtigſten auf dem betreffenden Gebiete halte. Selbſtverſtänd— lich hat der um ſein Urteil Gefragte dem Erſuchen der amerikaniſchen Kollegen ſofort ent— ſprochen, die im Begriffe zu ſein ſcheinen, ein ähnlich umfaſſendes Inſtitut mit Staatshilfe zu begründen, wie man es jetzt vonſeiten der preußiſchen (reſpektive deutſchen) Regierung beabſichtigt. Ich erwähne dies ausdrücklich deshalb, um meiner wiederholt aus— geſprochenen Mahnung, daß man ſich von Nordamerika auf dem Felde der Süßwaſſerdurch— forſchung und Fiſchereibiologie nicht überflügeln laſſen möge, endlich einmal bei den maß— gebenden Stellen Gehör zu verſchaffen. Dieſes Lied iſt ſchon ſeit Jahren von mir in allen möglichen Tonarten geſungen worden, ohne daß ich bisher irgend ein deutliches Anzeichen für die Berückſichtigung meiner Darlegungen erhalten hätte. Nun iſt aber die Zeit gekommen, wo es das wiſſenſchaftliche Intereſſe als ſolches erheiſcht, daß alle diejenigen, welche ſich zum Reden in der ſchwebenden Angelegenheit berufen fühlen, den Mund öffnen und ihre Anſicht kund zu machen verſuchen. Ich nehme mir die Freiheit, dies in dem vorliegenden Aufſatze zu tun. Hier in Plön haben während eines Zeitraums von 13 Jahren ſo viele Vorarbeiten zur ſpeziellen Kenntnis des Süßwaſſerplanktons ſtattgefunden und es haben ſich jo viele her— vorragende Kräfte an dieſen Forſchungen beteiligt, daß man wohl behaupten darf: es ſei unnötig, in dem neu zu ſchaffenden Inſtitute auch für dieſen Zweig der Biologie einen beſonderen Ver— treter einzuſtellen. Dieſes iſt aber im richtigen Sinne, das heißt dahinzielend aufzufaſſen, daß der eventuell in dem projektierten Inſtitute in Tätigkeit tretende Zoolog ſelbſtver— ſtändlich ſich mit dem Plankton desjenigen Sees, an welchem die neue Anſtalt ſituiert ſein wird, zu beſchäftigen hat — indeſſen doch nur inſofern, als er die einzelnen Komponenten desſelben zunächſt kennen lernen und ihr periodiſches Erſcheinen und Erlöſchen im Jahres— laufe feſtſtellen muß. Die Erforſchung der Lebenseigentümlichkeiten jeder einzelnen Spezies hingegen, ihre Variationstendenzen, Experimente über negativen oder poſitiven Heliotropis— mus derſelben, embryologiſche Studien an den einzelnen Objekten, theoretiſche Unter— ſuchungen über die Wirkſamkeit der vorhandenen Schwebeinrichtungen bei limnetiſchen Pflanzen und Tieren, variationsſtatiſtiſche Ermittlungen ꝛc., — alle derartigen rein wiſſen— ſchaftlichen Aufgaben überläßt man ſicherlich lieber den bereits beſtehenden Stationen, welche für dieſe Arbeiten ſchon ihrer geographiſchen Lage nach beſſer geeignet ſind und auch bereits einen Vorſprung von vielen Jahren in der Richtung ſolcher allgemein-biologiſchen Forſchungen beſitzen. Es iſt, um es mit einem Worte zu ſagen, ſtrenge Arbeitsteilung erforderlich, wenn auf beiden Gebieten — dem der Fiſchereiwiſſenſchaft (Ichthyobiologie) und dem der zoologiſch— botaniſchen Erforſchung der Gewäſſer (Hydrobiologie) — etwas Nachhaltiges und Brauch— bares geleiſtet werden ſoll. Eine Ver miſchung dieſer beiden Geſichtspunkte, von denen aus man die Teiche und Seen wiſſenſchaftlich in Angriff nehmen kann, iſt Schuld daran geweſen, daß die zu Friedrichshagen ſeinerzeit errichtete Müggelſeeſtation weder nach der einen, noch nach der anderen Richtung etwas Nachhaltiges zuſtande gebracht hat. Durch dieſe Tatſache belehrt, iſt nun, ſo ſcheint es, nunmehr in den urteilsfähigen Köpfen der Gedanke aufgetaucht, daß das alte und an ſich ſehr erſtrebenswerte Ziel (das heißt eine Fiſchereiverſuchsſtation in Analogie zu den beſtehenden und gut proſperierenden landwirtſchaftlichen Verſuchsanſtalten zu begründen) mit viel größeren Geldmitteln als vor— her ins Werk geſetzt werden müſſe, wenn davon ein wirklich poſitiver Gewinn der Praxis zu erhoffen ſein ſoll. Auch die K. preußiſche Regierung hat ſich (nach dem, was in den Fach⸗ 348 blättern verlautet) dieſer Idee angeſchloſſen. Das zu realiſierende Projekt hat nun aber bereits bei einigen überſchwengliche Hoffnungen, bei anderen hingegen mehr oder weniger begründete Zweifel an feinem Gelingen gezeitigt. Daß das Projekt an und für ſich alle An- erkennung verdient und daß es ſeiner Motivierung nach auch zeitgemäß iſt — darüber kann kein Streit ſein. Aber es kommt alles auf die Art und Weiſe an, wie es ausgeführt und in die Wirklichkeit überſetzt wird. Die große Begründungsſumme von 150 000 Mk. allein tut es nicht, ſondern nur ein klares, ſcharf begrenztes Programm, als der Ausdruck deſſen, was man auf dem neu einzuſchlagenden Wege zu erzielen beabſichtigt, gibt eine Garantie dafür, daß die aufgewendeten Staatsgelder der Fiſcherei- und Teichwirtſchaft wirklich zugute kommen. Nimmt man ſich zuviel vor und will man eine Art Univerſität für Hydrobiologie und Fiſchwiſſenſchaft gründen, fo dürfte der beabſichtigte Erfolg ſchwerlich den allgemein ge= hegten Erwartungen entſprechen. Es iſt ſicher beſſer, daß man erſt mit einer einfachen, aber erweiterungsfähigen Einrichtung beginnt und nicht ſogleich mit vollen Segeln auf das hohe Meer der großen Hoffnungen hinausſteuert. Die geplante Anſtellung eines Chemikers, von der die Rede iſt, welcher zu ermitteln ſich bemüht, in welcher Weiſe die mineraliſchen Beſtandteile des Waſſers und eventuell die in demſelben gelöſten Gaſe gewiſſe Erſcheinungen in der Lebensökonomie der Fiſche oder ihrer Nährtiere verurſachen — dieſer Gedanke iſt ohne Zweifel ſehr zu loben. Ebenſo die Teil- nahme eines Bakteriologen an den Unterſuchungen des Zoologen der Station; denn gerade dieſer erſtere hat — wie wir durch die lichtbringenden Arbeiten der Bayeriſchen Anſtalt zur Erforſchung der Fiſchkrankheiten zur Genüge erfahren haben — ein gewichtiges Wort mitzureden, wenn es ſich um die in der Praxis leider ſo häufig auftretende Maſſenſterblichkeit von Fiſchen Handelt. Iſt es doch der Mangel an bakteriologiſchen Kennt— niſſen und die Ungeübtheit in den landläufigen Kulturmethoden der Spaltpilze geweſen, die unlängſt das Schauſpiel geliefert hat, daß man mit ſehr unzulänglichen Gegenbeweiſen die Exiſtenz eines Bacillus pestis astaci und deſſen Rolle bei Verurſachung der Krebspeſt hat in Abrede ſtellen wollen. Es ſcheint, daß man ſich dieſe urbi et orbi gegebene Blöße zu Herzen genommen und ſich geſagt hat, daß ſo etwas ſich nicht wiederholen darf. Ein ſehr wichtiges Moment bei Begründung der neuen Staatsanſtalt für Fiſcherei— wiſſenſchaft iſt natürlich auch die Wahl eines möglichſt dazu paſſenden Terrains, beziehungsweiſe mög lichſt geeigneter Waſſerverhältniſſe für die vorzunehmenden Arbeiten. Darüber läßt ſich aber nur eine nähere Beſtimmung treffen, wenn man das für das projektierte Inſtitut maß— gebende Programm kennt. Würde darin, wie mancherſeits angenommen (oder vielmehr be— fürchtet) wird, die Teichwirtſchaft eine mehr untergeordnete Stelle einnehmen, ſo reichte vielleicht der jetzige Standort der kleinen Station auch für das größere Inſtitut aus. Läge es aber in der Abſicht des Begründungsausſchuſſes, die Wildfiſcherei nicht vor ihrem Schweſtergebiet zu bevorzugen, was wohl wahrſcheinlich iſt, oder noch verhütet werden kann, jo wäre doch am Ende der praktiſche Rat derer zu hören, welche von den „unglück— lichen Waſſerverhältniſſen“ in Friedrichshagen geſprochen haben, wo — wie ich ſelbſt ge— ſehen habe — die im Heideterrain ausgetieften Verſuchsteiche auszementiert werden mußten, damit ſie ſtationär blieben und nicht ausſickerten. Für ausgedehntere teichwirtſchaftliche Experimente würden dann größere Waſſerbecken anzulegen ſein, aber dieſe dürfte man kaum auf die Dauer durch Zementbekleidung dicht halten können. Dieſes Bedenken müßte alſo ſchließlich direkt gegen die Beibehaltung Friedrichshagens als Stationsheimat ſprechen. Aber andererſeits will man auch nicht zu weit weg von der Hauptſtadt Berlin rücken, weil die dortigen Inſtitute gelegentlich Hilfskräfte ſtellen können; das iſt ein augenſcheinlicher Vorteil, zumal wenn umfangreichere Arbeiten zeitweilig Sukkurs erfordern. Auch bilden die Nähe größerer Bibliotheken und die Möglichkeit, eventuell koſtſpielige Inſtrumente zu entleihen, ein Argument mehr für die Beibehaltung einer Oertlichkeit in der Nähe der Reſidenz. Auf die in Friedrichshagen ſich darbietende Schwierigkeit ſei aber nur nebenſächlich hing ewieſen, da es als ſicher vorauszuſehen iſt, daß man ſich bald über die Frage, ob das Gelände am Müggelſee für das geplante neue Inſtitut ausreichend oder überhaupt geeignet iſt, klar werden wird, namentlich da mehrere ſachkundige Vertreter der Wiſſenſchaft Mit- glieder der zuſtändigen Kommiſſion ſind und wohl über dieſen Punkt befragt werden dürften. 349 Die Hauptſache iſt und bleibt aber die ernſtlich in Ausſicht genommene Begründung eines ſolchen fiſchereiwiſſenſchaftlichen Inſtituts, welches für die geſamte Waſſerwirtſchaft von größtem Vorteil zu werden verſpricht, wenn bei Aufſtellung ſeines Arbeitsprogrammes in ausgedehntem Maße der Rat ſachverſtändiger Perſönlichkeiten eingeholt wird und zur Nachachtung gelangt. Nach allem, was neuerdings verlautet, ſoll auch die Teich wirtſchaft in den Arbeiten dieſer erſten Staatsanſtalt für das Fiſchereiweſen zu ihrem Rechte gelangen und bezüglich derſelben iſt es beſonders zu wünſchen, daß zu ihrer Förderung alle bisherigen Ergebniſſe der wiſſenſchaftlichen Forſchung zur Anwendung kommen. Bildet ſie doch mit ihren Teichen und Zuchtanſtalten das letzte Refugium der in unſeren freien Gewäſſern leider von Jahr zu Jahr mehr in ihren Exiſtenzbedingungen bedrohten Fiſchfauna dar! — Es werden ſich ohne Zweifel noch zahlreiche andere Stimmen demnächſt in den Fiſchereizeit— ſchriften zu demſelben Thema hören laſſen und es wird im vorliegenden noch gewiſſenhafter als in vielen anderen Fällen die bibliſche Mahnung zu befolgen ſein: „Prüfet alles und das— Beſte behaltet!“ Plön, 28. Auguſt 1904. IV. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Jiſchzucht. Von M. Schumacher⸗Kruft. September. Die Höhe des Teiches, der ſogenannte Spiegel, iſt durch die Höhe des Ablaufrohres, beziehungsweiſe durch die Anzahl der Staubrettchen im Mönch bedingt. Der Waſſerſpiegel ſoll aber ſtets ſo eingerichtet ſein, daß er zum mindeſten 10 em, wenn möglich mehr, tiefer liegt als der Einlauf des Teiches. Am Einlauf ſoll das Waſſer etwas fallen und zwar aus verſchiedenen Gründen. 1. Beim Einfallen in den Teich und namentlich wenn das Waſſer zunächſt auf einen flachen Stein fällt, auf dem es ſich verteilt, ſättigt es ſich mit atmoſphäriſcher Luft, was beſonders dann wichtig iſt, wenn das Waſſer vorher ſchon ver— ſchiedene, ſtark beſetzte Teiche geſpeiſt hat. 2. Die Fiſche im Teiche können nicht ſo bequem durch den Einlauf entweichen. Uebrigens ſoll, um dieſem Uebelſtande zu ſteuern, der Einlauf ebenſogut Absperrgitter haben als der Auslauf; denn gar mancher Fiſchteich hat ſeinen Beſatz. dadurch verloren, daß die Fiſche durch den Einlauf entwichen. Wenn bei Schneeſchmelzen oder bei plötzlichen Gewitterregen große Waſſermaſſen zu Tal fließen, ſo droht den Teichanlagen Gefahr durch Ueberſchwemmung. Der Zulauf iſt dann bedeutend ſtärker als durch den Abfluß abgeleitet werden kann, das Teichniveau ſteigt immer höher und ſchließlich überſteigt's die Dämme. Dieſe werden dann zerriſſen, die Fiſche ſchwimmen mit ab und binnen weniger Stunden kann ſo ein Hochwaſſer die ſchönſten Teichanlagen zerſtören. Um ſolches zu verhüten, ſoll da, wo die Lage der Teiche eine Hochflutgefahr nicht ſchon von ſelber ausſchließt, ein Flutgraben, Wildgerinne, angelegt werden. Dieſer Graben, welcher in der Regel trocken ſteht, ſoll oberhalb der Teichanlagen beginnen, mit möglichſtem Gefälle an den Teichen vorbei und unterhalb wieder in den Bach führen. Tritt nun eine Hochflut ein, ſo leitet dieſer Graben das Flutwaſſer an den Teichen vorbei und ſchützt dieſe jo vor Verwüſtung und Verſchlammung Der Wildgraben, welcher oft jahrelang nicht zu funktionieren braucht, wird manchmal recht vernachläſſigt, erfüllt ſich während ſeiner Ruhepauſe mit Erde, Raſen, Steinen, Pflanzen ꝛc. ꝛc. und auf einmal, wenn er ein plötzliches Hochwaſſer ableiten ſoll, verſagt er den Dienſt, weil er von ſeinem Beſitzer vernachläſſigt wurde. Man laſſe ſich deshalb die Mühe nicht verdrießen, den Flutgraben von Zeit zu Zeit auszufegen. Ueberhaupt wird ein ſorgſamer Fiſchzüchter ſich nicht damit zufrieden geben, daß er die Teiche anlegt, er wird fie auch erhalten. Regelmäßig. nachgeſehen, geht's leicht. Abgeſehen davon, daß eine ſtets in Ordnung gehaltene Anlage viel mehr Garantie für Rentabilität derſelben bietet; es ſieht auch für jedermann beſſer aus. Die wenigſten Koſten verurſacht das Anlegen von Fiſchteichen in engen Tälern von Gebirgsgegenden. Ein Querdamm an geeigneter Stelle und der ſchönſte Fiſchteich iſt fertig. So laſſen ſich vielfach 10 bis 20 Teiche untereinander anlegen. Daß hier ein Wildgerinne durchaus erforderlich iſt, wird jedem einleuchten, der einmal beobachten konnte, was ſo ein enges Tälchen öfters Wildwaſſer hat. Teichanlagen ſollen auch eingezäunt ſein. Man glaubt: 350 gar nicht, einen wie großen Reiz Fiſchteiche auf Menſchen und Tiere ausüben. Freunde und Feinde finden ſich ein; die einen ergötzen ſich an den munteren Fiſchlein, die anderen ſinnen Böſes. Man halte daher die Beſucher im Zaume und dies geſchieht durch zweckmäßige Umzäunung. Eine gute, dauerhafte und widerſtandsfähige und undurchläſſige Umzäunung ſtellt man auf folgende Weiſe her. Zunächſt wird ein Zaun aus verzinktem Drahtgeflecht angelegt. Das Draht⸗ geflecht, das 1 m breit iſt, wird 30 bis 35 em tief in den Boden geſenkt, jo daß nur noch 65 bis 70 em Zaunhöhe über der Erde bleibt. Dieſes in den Erdboden verſenkte Draht⸗ geflecht verhindert namentlich dem Fiſchotter den Zutritt zu den Teichen. Dem Drahtgeflecht entlang pflanzt man nun in Abſtänden von 10 bis 15 em Weißdornpflanzen. Dieſe wachſen in einigen Jahren zu Meterhöhe heran und man hat dann eine Weißdornhecke mit Draht: einlage, durch die kaum ein Vogel durchzufliegen vermag. Richtiger Schnitt der Hecke muß dieſelbe ſchön und dicht machen. Im Garten hat gewiß die Weißdornumzäunung bedeutende Nachteile, den Fiſchteichen bringt ſie vielfachen Nutzen, ſie gibt Schatten, bringt Nahrung und hält läſtige ſowie ſchädliche Beſucher fern. V. Vermiſchte Mitteilungen. Fiſchereiausſtellung in Erding. Anläßlich des mit verſchiedenen Ausſtellungen ver- bundenen landwirtſchaftlichen Bezirksfeſtes hat der Bezirksfiſchereiverein Erding in den Tagen vom 4. bis 8. September eine Fiſchereiausſtellung veranſtaltet. Da lediglich Mitglieder des genannten Vereins, beziehungsweiſe des landwirtſchaftlichen Vereins als Ausſteller zugelaſſen wurden, war die Ausſtellung ſelbſtredend nicht ſehr ſtark beſchickt. Der größte Teil der Aquarien war mit Karpfen der verſchiedenen Jahrgänge und verſchiedener Raſſen, zum Teil auch „Nichtraſſen“ beſetzt. Zweifellos das beſte Material, ſchöne Aiſchgründer Karpfen, hat Herr Bürgermeiſter Reis in Stürzlham, Gemeinde Thalheim, vorgeführt. Gut waren ferner die von Herrn Huber in Oppolding in drei Jahrgängen ausgeſtellten Karpfen, wohl eine Kreuzung von fränkiſcher und böhmiſcher Raſſe. Dieſer Ausſteller war, ebenſo wie Herr Joſ. Pointner in Klettham, des weiteren mit leidlich ſchönen Forellenbarſchen vertreten. Weniger einheitlich als Zuchtprodukt waren die von Fiſchers Stiftung in Erding und Herrn F. Nieder- mair in Grafing geſandten Karpfen. Der letztgenannte Ausſteller, ſowie Herr Martin Drax in Oberſtrogen haben das Intereſſe der Beſucher mit der Ausſtellung von Krebſen aus der Strogen in Anſpruch genommen. Erwähnter Bach war vor einigen Jahren, nachdem die Krebspeſt mit den früheren Beſtänden aufgeräumt hatte, mit Krebſen neu beſetzt worden. Daß dieſe ſich nicht nur hielten, ſondern auch redlich fortpflanzten, davon legten die zur Aus⸗ ſtellung gebrachten Krebſe von 2 bis 3 em Länge beredtes Zeugnis ab. Herr Profeſſor von Dietz in München, der auch die künſtleriſche Ausſchmückung des Eingangs zur Ausſtellung übernommen hatte, führte den Beſuchern eine Reihe von Fiſcharten aus der Sempt vor Augen, in ſchönen Exemplaren namentlich Forellen und Aeſchen. Die kleine Ausſtellung, für deren Veranſtaltung man im Intereſſe unſerer Fiſchzucht dem Fiſchereiverein Erding gewiß Dank zollen muß, wies mit manchen ihrer Objekte auf die dringende Notwendigkeit hin, unſere Karpfenzüchter in beſſere Bahnen, das heißt zu rationeller Zucht hinzuleiten. So lange man auf Ausſtellungen verbutteten, jeder Raſſe baren Karpfen begegnet, denen man die Folgen des leidigen Femelbetriebes auf den erſten Blick anſieht, ſo lange dürfen die berufenen Förderer der Fiſchzucht, nicht zum wenigſten die Bezirksfiſchereivereine, in ihren Beſtrebungen zur Hebung, reſpektive Schaffung rationeller Karpfenzucht nicht erlahmen. Sbek. Fiſchereigenoſſenſchaft. Unter dem Namen „ZFiſchereſgenoſſenſchaft Kolmar I“ haben die 75 Uferbeſitzer an dem Lauch-Thur Kanal auf der Gemarkung Kolmar von der unteren Gemarkungsgrenze mit Wettolsheim bis zur Ill eine Genoſſenſchaft gebildet. Der Zweck der⸗ ſelben iſt die gemeinſchaftliche Bewirtſchaftung und Nutzung der Fiſcherei und eine geregelte Aufſichtsführung und gemeinſchaftliche Maßregeln zum Schutze des Fiſchbeſtandes. Die Ge⸗ noſſenſchaft iſt durch das Bezirkspräſidium autoriſiert worden. Sieg⸗Fiſchereigeſellſchaft (m. b. H.). Eines der beſten, in Fiſcherei- und Sport⸗ kreiſen gleich hochgeſchätzten Fiſchgewäſſer Dentſchlands iſt die Sieg. Um dieſes vortreffliche 351 Ann Fiſchwaſſer endlich ſeiner natürlichen Beſtimmung zuzuführen, dasſelbe rationell zu bewirt- ſchaften, hat ſich eine Geſellſchaft m. b. H. gebildet. Das Kapital derſelben beträgt 30 000 Mk. in Anteilen & 1000 Mk. Zu dem Gründungsobjekt gehören mehrere Ar Land, ein zwei- ſtöckiges neu erbautes Fiſcherhaus, diverſe Kähne, Netze u. ſ. w. Die Inhaber der auf den Namen der Inhaber lautenden Anteile haben für ihre Perſon das Recht, ſolange fie im Be- ſitz eines Anteils find, ſportsgemäß in der hier in Frage kommenden Flußſtrecke zu fiſchen. Daß ſich die durch Beteiligung an dieſer Geſellſchaft betätigte Kapitalsanlage reichlich verzinſen wird, ſteht außer allem Zweifel. Einige Anteilſcheine dieſer Geſellſchaft a 1000 Mk. werden abgegeben und iſt hiermit Gelegenheit nicht nur zu einer vorteilhaften Kapitalsanlage, ſondern auch zur koſtenloſen Erwerbung eines prächtigen Fiſchereiſportrechtes gegeben, eine Gelegenheit, wie ſie in Deutſchland kaum zum zweitenmal vorhanden ſein dürfte, da wohl alle beſſeren Fiſchgewäſſer Deutſchlands in feſten Händen ſind. — Intereſſenten erfahren Näheres durch den Geſchäftsführer der „Sieg⸗Fiſchereigeſellſchaft m. b. H.“, Herrn Redakteur Otto Berbig, Gau— vertreter des Deutſchen Anglerbundes für die Rheinprovinz, Köln-Lindenthal. VI. Vereinsnachrichten. Weſtdeutſcher Fiſchereiverband. Der Weſtdeutſche Fiſchereiverband hat am 6. Auguſt ds. Is. ſeine aus allen Teilen des Verbandsbezirkes zahlreich beſuchte XX. Generalverſammlung in Gemeinſchaft mit der VIII. Hauptverſammlung des Fiſchereivereins für das Herzogtum Braunſchweig zu Blanken⸗ burg a. H. abgehalten. Mit Eintritt in die Tagesordnung erſtattete der Vorſitzende einen kurzen Bericht über die Tätigkeit des Verbandes während des verfloſſenen Geſchäftsjahres. Dieſelbe hat ſich in den Grenzen früherer Jahre bewegt und iſt beſonders Erwähnenswertes nicht zu bemerken. Der Bitte des Vorſitzenden, ihn mit der Rechn ungsablage bis zum nächſten Verbands- tage zu befriſten, wurde entſprochen, und darnach auf Antrag des Regierungsbaurats Reden» Hannover die Wahl des Amtsgerichtsrats Adickes zum Vorſitzenden und des Profeſſors Huppertz, zum Stellvertreter für das nächſte Jahr durch Zuruf vorgenommen. Kammerrat Griepenkerl-Braunſchweig referierte ſodann über das Braunſchweigiſche Fiſchereigeſetz und insbeſondere die Schonzeiten nach der Ausführungsverordnung vom 4. November 1889, indem er die Notwendigkeit einer einheitlichen Regelung der für verſchiedene Flüſſe beſtehenden ver— ſchiedenen Schonzeiten in Hannover, Braunſchweig und Magdeburg näher erörterte. Nach kurzer Diskuſſton, in welcher von dem Vorſitzenden, Baurat Recken und Profeſſor Höpke eine einheitlichere Regelung der Schonzeiten befürwortet wurde, beſchloß man, der Fiſchereiverein für das Herzogtum Braunſchweig möge dahin wirken, daß für Braunſchweig eine Ausführungsverordnung über die Schonzeiten nach dem Muſter der für den Regierungsbezirk Hildesheim beſtehenden Verordnung erlaſſen werde. Der Vorſitzende teilte ferner mit, daß dem Vernehmen nach von Berufsfiſchern bei der Reichsregierung in Anregung gebracht ſei, den Erlaß eines einheitlichen Fiſchereigeſetzes für das Reichsgebiet, ſoweit die Binnenfiſcherei in Betracht kommt, in die Wege zu leiten. Zur Begründung dieſes Antrages werde darauf hingewieſen, daß die auf das Binnenfiſchereiweſen bezüglichen Be— ſtimmungen, insbeſondere die Vorſchriften über die nicht berufsmäßige Ausübung der Fiſcherei und über die Schonzeiten, zurzeit nicht nur innerhalb des Reichsgebiets, ſondern auch innerhalb der einzelnen Bundesſtaaten, ſehr erheblich von einander abweichen und daß dieſe Mannigfaltigkeit der Beſtimmungen zu Zuſtänden geführt hätten, die dringend einer Abhilfe bedürften. Der Herr Reichskanzler beabſichtige, dem Vernehmen nach, Erhebungen über die Notwendigkeit dieſer Maß regel zu veranlaſſen. | y Nachdem ein kurzer Meinungsaustauſch ftattgefunden hatte und dabei allgemein die Anficht zum Ausdruck gelangt war, daß der Verſuch, ein einheitliches Fiſchereigeſetz für das Deutſche Reich zu erlangen, freudig begrüßt werden könne, beſchloß man, zurzeit von Verbandswegen einen be- ſtimmten Antrag nicht zu ſtellen. f Zu dem folgenden Punkte der Tagesordnung wurden von verſchiedenen Seiten nähere Mit- teilungen über die Regelung der Adjazenten- und Koppelfiſcherei in den Provinzen Weſtfalen, Rheinland und Hannover gemacht. B | Meliorationsbauinſpektor Matz⸗Münſter bezeugte an der Hand einer von ihm aufgeſtellten Nachweiſung über die Bildung von Fiſchereibezirken in der Provinz Weſtfalen nach Maßgabe des Geſetzes vom 30. Juni 1894, das ſeit 1901 wiederum eine erhebliche Vermehrung der Fiſcherei— bezirke ſtattgefunden habe. Am 1. April ds. Is. find an ſelbſtändigen Fiſchereibezirken 225 mit 470 km und an gemeinſchaftlichen Fiſchereibezirken 283 mit 1319 km Länge vorhanden geweſen Darnach ſtehe die ſegensreiche Wirkſamkeit des obigen Geſetzes außer allem Zweifel. a — — — Profeſſor Huppertz⸗Bonn bemerkte, daß nach den dem Rheiniſchen Fiſchereiverein zuge- gangenen Mitteilungen ebenfalls konſtatiert werden müſſe, daß ſich die Aufhebung der Adjazenten⸗ ie ane habe. Insbeſondere habe dieſelbe eine Erhöhung der Pachten für Fiſchwäſſer zur olge gehabt. Aus den ausführlichen Angaben des Regierungsrats Schneider iſt bezüglich der Provinz Hannover zu erwähnen, daß das Verfahren zur Regelung der Koppelfiſcherei in 72 Fällen einge⸗ leitet iſt; davon entfallen auf die Regierungsbezirke Hannover 5, Hildesheim 5, Lüneburg 20, Stade 31 und Osnabrück 11 Fälle. Davon find beendigt 41 Fälle, während in 30 Fällen das Verfahren noch ſchwebt und in einem Falle dasſelbe wieder eingeſtellt worden iſt. Außer in zwei Fällen ſind die Anträge nicht von den Intereſſenten, ſondern von den Landräten beziehungsweiſe Magiſtraten geſtellt. Das Intereſſe der Beteiligten zeigt ſich jedoch in der Zunahme derjenigen Fälle, in denen die Regelung durch gütliche Vereinbarung erfolgt iſt, ohne daß es der Anwendung des § 22 des Geſetzes vom 26. Juni 1897 bedurft hat. Von den 41 erledigten Fällen ſind 28 gütlich und 13 nach § 22 geregelt. Generalkommiſſionspräſident Freytag-Hannover bezeugte ebenfalls die ſegensreiche Wirk— ſamkeit des Hannover'ſchen Geſetzes. Nach Kenntnisnahme dieſer Mitteilungen wurde eine Reſolution dahin beſchloſſen, daß man es für wünſchenswert halte, wenn die Adjazenten⸗ und Koppelfiſcherei auch über den Bezirk des Verbandes hinaus geregelt werde. Zum Punkte der Tagesordnung „Waſſermühlen, Mühlgräben“ bemerkte der Vor- ſitzende, wie er eine geſetzliche Regelung dieſer Materie für unbedingt notwendig erachte und hoffe, weitere Schritte demnächſt unternehmen zu können, wenn ihm die Arbeit eines jungen Juriſten, welcher zurzeit mit einer Zuſammenſtellung der in den verſchiedenen Landesteilen vorhandenen recht» lichen Verhältniſſe beſchäftigt ſei, vorliegen werde. (Fortſetzung folgt.) Lauſitzer Fiſchereivereiu. Dem vom Vorſitzenden des Vereins, K. Amtsrat C. Kuhnert, erſtatteten Jahresbericht pro 1903/04 entnehmen wir folgendes: Vor Beginn des Cottbuſer Karpfenmarktes am 5. September 1904, fand um 10 Uhr die ſtatutenmäßige, von zirka 70 Mitgliedern und Produzenten beſuchte Generalverſammlung ſtatt, deren Tagesordnung wie ſolgt erledigt wurde: 1. Der Vorſitzende begrüßte zunächſt die zahlreich erſchienenen Mitglieder, erörterte ſodann die Marktlage und die zu erwartende Karpfenernte, unter Berückſichtigung der allgemeinen Waſſer⸗ kalamität, und gelangte ſchließlich zu dem Reſultat, daß ein Preisaufſchlag von 3 bis 5 Mk. für den Zentner gegen das Vorjahr gerechtfertigt ſei, welchen wohl auch die Händler bewilligen würden. — Demgegenüber wurden von anderer Seite 6 Mk. und 10 Mk. pro Zentner mehr verlangt und dieſe letztere Forderung von der Mehrzahl der Anweſenden aufrechterhalten, da ſie der Anſicht waren, daß ſie in dieſem Jahre mindeſtens 70 Mk. für ihre Fiſche erzielen werden 2. Die Aufnahme neuer Mitglieder erfolgte durch Eintragung in die ausliegende Liſte und Zahlung des Jahresbeitrages von 3 Mk. — Der Verein zählt jetzt 108 Mitglieder. 3. Die Jahresrechnung wurde vorgetragen. Dieſelbe lautet: in Einnahme . 633.55 Mk. in Ausgabe. . 232 70 „ Verbleibt Beſtand 400 85 Mk. “Davon find zinsbar angelegt bei der Kreisſparkaſſe in Cottbus . . . . 323.60 Mk. i . EN kle 77.25 „ 400.85 Mk. balanciert. Dem Rechnungsleger wurde nach erfolgter Prüfung von der Verſammlung Decharge erteilt. VII. Literatur. Prof. Dr. C. Weigelt: L'assainement et le repeuplement des rivières“ (, Die Wiedergeſundung der Waſſerläufe und ihre Wiederbevölkerung mit Fiſchen“). Schon im Jahre 1888 erteilte die Akademie der Wiſſenſchaften in Belgien der Arbeit von Prof. Dr. E. Weigelt über die Widerſtandsfähigkeit der einzelnen Fiſche gegen ſchädliche Subſtanzen der Abwäſſer die goldene Tauſendfranscmedaille. Im Jahre 1900 hat dann der bekannte Gelehrte ein weiteres Buch heraus⸗ gegeben unter dem Titel: „Unſere natürlichen Fiſchgewäſſer, wie fie ſein ſollten und wie ſie ge⸗ worden ſind,“ deren Inhalt wir ſeinerzeit ausführlich beſprochen. Durch das Preisausſchreihen der Akademie zu Brüſſel, welches die beſte Löſung der Aufgabe verlangte, „die durch die Abwäſſer der Fabriken verſeuchten Flüſſe ohne Beeinträchtigung der Induſtrie, derart zu reinigen, daß das Waſſer für das Fiſchleben und für'alle Gebrauchszwecke wieder brauchbar würde, ferner Mitteilungen forderte über die Natur der Abwäſſer der einzelnen Hauptinduftrien, ſowie über den Zuſtand der entvölkerten Flüſſe Belgiens, endlich Spezialunterſuchungen über die Schäden, welche die ablaufenden ſchädlichen Stoffe den Fiſchen zufügen,“ wurde nunmehr Prof. Dr. Weigelt angeregt und veranlaßt, 353 — die bisherigen Veröffentlichungen im Sinne der Preis aufgabe, für deren Löſung der nunmehr ver— ſtorbene bekannte Zoologe Michel⸗Edmond, Baron de Selys⸗Longchamps als Preis 3000 Franes geſtiftet hatte, weiter auszugeſtalten und zu ſammeln. Das daraus entſtandene Werk wurde ſodann von Prof. Ch. Julin in Lüttich tadellos in die franzöſiſche Sprache überſetzt und wurde Prof. Dr. Weigelt von der belgiſchen Akademie der Selys⸗Longchamp⸗Preis zuerkannt, ein Erfolg, der wohl am beiten ſür den trefflichen Inhalt und Wert des uns vorliegenden, 668 Druckſeiten umfaſſenden Werkes ſpricht. 128 Bilder zieren das Buch. Es enthält zuerſt die ältere Preisarbeit des Verfaſſers „über die Schäden, welche den Fiſchen vom Ei bis zum ausgewachſenen Zuſtand durch die verſchiedenen Abwäſſerbeſtandteile drohen“, geſtützt auf 322 eigene Verſuche an Fiſchen, vervollſtän digt durch die Experimente anderer Forſcher. Seite 1 bis 212. Weiter finden wir ein Kapitel, welches Aufſchluß erteilt über die natürlichen Verunreinigungen der Gewäſſer an der Hand zahlreicher aus der Literatur zuſammengetragener Analyſen und weiter die Zuſammenſetzung von Abwäſſern der verſchiedenen Induſtrien und mannigfacher durch Abwäſſer beeinflußter Gewäſſer. Nicht überſehen wurde die Städtereinigung und deren Einflüſſe auf die Ge- wäſſer, welche wir aus zahlreichen Analyſen kennen lernen. Seite 212 bis 390. Verfaſſer wendet fi) dann zu den Reinigungsvorrichtungen und ſchildert nach dem gegen- wärtigen Stande der Wiſſenſchaften die verfügbaren Methoden zur Reinigung der Abwäſſer behufs Reinerhaltung der Gewäſſer, wobei auch der biologiſchen Elemente gedacht wird an der Hand von zahlreichen Abbildungen. Seite 390 bis 577. Anhangsweiſe enthält das Werk einen Abdruck aus einer früheren Publikation des Ver⸗ faſſers über die chemiſchen und biologiſch⸗bakteriologiſchen Methoden zur Unterſuchung von Ab— waſſern und Fiſchwäſſern. Das Geſamtwerk ſteht durchaus auf dem heutigen Stande der Lehre von den Abwäſſern. In durchaus objektiver Weiſe ſucht der Autor einen Ausgleich zu finden zwiſchen den Erforderniſſen der Fiſche nach reinem Waſſer und den berechtigten Forderungen der Induſtrie, welche die Gewäſſer als Abfuhrwege ihrer Abwäſſer nicht entbehren kann. Das Werk iſt zu beziehen durch Carl Heymanns Verlag, Berlin W 8, Mauerſtraße 43/44, um den Preis von 12 Mk., poſtfrei 12.50 Mk. VIII. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Bericht über den Engrosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 22. Auguſt bis einſchließlich 7. September 1904. Karpfen werden jetzt täglich am Markte in kleineren Quanten gehandelt und regelt ſich der Engrosverkehr entſprechend. Die Preiſe find, wenn auch um weniges zurückgegangen, im allge⸗ me inen befriedigende. — In Schleien hielt ſich die Zufuhr wie auch die Preislage in ähnlicher Höhe wie bisher. Auguſt Karpfen: Mark Auguſt Schleie: Mark 22. lebend, groß, pr Stück 16 Pfd. 57 DD t a OA 22. 8 MORE A „ 83 26. lebend 103 110 26 8 S 91 26. toy; a 68 eee ee 42 ee . . .108—-121 eee 76—80 T alten ea a Re! 30. ae 3.5... 80—85 ee FEDER en ee len 91—111 30. „ rr 67—69 30. J ˙ m LER 101-110 September Mark e SR 59—60 e Se 68 BES FIEBENDRR = 26 02m „„ „inn 2. FFF 65 —71 31. „ ER A EAe 94-9 2. H 57-61 I ERROR . 55 J ae 40— 42 „„ ai. 63—67 September Schleie Mark i OHENEN 128 sen 46 E Rehn „3100110 6. lebend, unſortier e 71 —78 1. e e e 89—91 CCC ee Dec 40—43 8.3 TEEN ET EI Auguſt Schleie Mark r a a . s » 104-105 22. lebend „I 07 2. „ 2 „ „„ „ 85—91 22 tot 223 e „ 0 % „„ „ 79 25 0 F eee ee 41— 70 23. lebend 3333 % 7115 3 EI ana 87— 96 t 3568 FFT ĩ RES 64 24 lebend * . 9 . . * „ . 0 108 5. lebend * en a TR er nr ER) 8 4 — 1 04 24 „ e 125 6. C 95—110 25 67s! 8 97—110 7 100-104 Berlin, 10. September. Fiſche (per Pfund) lebende an SS Zander al l Karpfen, mittelgr. 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Organ für die Befamtintereffen der Filherei, ſowie für die Heſtrebungen der Fildereivereine, inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſo wie der Landesſiſchereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei⸗ verbandes, des Schlef. Fiſchereivereins des Brandenburg. Fifchereivereins, des Thüring. Sifchereivereins, des Eiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaffeler Fiſchereivereins, des Achern für das Großh. Heſſen, des Kheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Würt⸗ tembergiſchen Anglervereins, des Hentral-Sijchereivereins für Schleswig- Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Verbindung mit Fachmännern Peutſchlands, Gſterreich⸗Angarns und der Schweiz, herausgegeben vom Payeriſchen und vom Peutſchen Zifhereiverein. Nr. 19. Wünchen, den 1. Oktober 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: I., II. und III. Bekanntmachungen. — IV. Zweite allgemeine Fiſchereiausſtellung in Nürn⸗ berg. — V. Ueber die Verdaulichkeit von Fiſchfleiſch. — VI. Ueber das nächtliche Aufſteigen der Planktonkrebſe in den norddeutſchen Seen. — VII. Vermiſchte Mitteilungen. — VIII. Vereins⸗ Ae — IX, Literatur. — X. Fragekaſten. — XI. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — njerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel unr mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Infolge des in dieſem Jahre vorherrſchenden erheblichen Waſſermangels hat ſich der Vorſtand des Sächſiſchen Fiſchereivereins entſchloſſen, von Abhaltung der für den 22. und 23. Oktober a. c. in Chemnitz geplanten Fiſchausſtellung von Zuchtkollektionen und Ver⸗ kaufsmuſtern abzuſehen. In dankenswerteſter Weiſe hatte das Stadtverordnetenkollegium der Stadt Chemnitz wieder wie in früheren Jahren zwar die unentgeltliche Abgabe des erforder⸗ lichen Waſſers in Ausſicht geſtellt, hatte aber darauf hingewieſen, daß ſich zurzeit noch eine Beſchränkung im Waſſerverbrauche für die Bewohner der Stadt nötig mache. — Infolgedeſſen ſchien es im allgemeinen Intereſſe zu liegen, ſchon jetzt einen endgültigen Beſchluß zu faſſen, der nach Lage der beſtehenden Verhältniſſe nur in dem oben angeführten Sinne ausfallen konnte. 358 ä— — — Hingegen wird die für den 5. und 6. November a. c. angekündigte Fiſchausſtellung von Zuchtkollektionen und Verkaufsmuſtern in Bautzen jedenfalls abgehalten werden, da dort die Waſſerverhältniſſe der Stadt normal geblieben ſind. Dresden, am 16. September 1904. Geſchäftsſtelle des Sächſiſchen Fiſchereivereins. Oberſt z. D. Aſter, als Schriftführer. II. Bekanntmachung. Reuning⸗Preis. In Bewerbung um den Preis der „Reuning⸗Stiftung“, der für die beſte Bearbeitung des Themas: „Welche Bodenrente kann von einer beſtimmten Fläche durch Kleinteichwirtſchaft bei ſachgemäßem Betriebe unter den verſchiedenen Verhältniſſen im Königreich Sachſen erzielt werden und welche Wirtſchaftsweiſen und beſonderen Maßnahmen ſind für die verſchiedenen Höhenlagen und Bodenarten anzuwenden, um eine ſolche Rente zu erlangen?“ ausgeſetzt worden war, ſind innerhalb der geſetzten Friſt im ganzen 14 Arbeiten eingegangen, von denen vier auszuſchließen waren, weil ſie den Namen des Verfaſſers trugen. — Das von dem unter⸗ zeichneten Miniſterium eingeſetzte Preisgericht hat die mit dem Denkſpruch: „Aus der Praxis — für die Praxis“ gekennzeichnete Arbeit für die preiswürdigſte anerkannt. Als Verfaſſer dieſer Arbeit ergab ſich nach Eröffnung des mit demſelben Denkſpruche verſehenen Briefumſchlags Herr Gutsbeſitzer und Fiſchzüchter Ernſt Weber, Gut Sandau bei Landsberg am Lech in Oberbayern, dem das Miniſterium des Innern den Reuning-Preis zuerkannt hat. Vorſtehendes wird mit dem Bemerken bekanntgegeben, daß die preisgekrönte Schrift vom Verfaſſer innerhalb Jahresfriſt veröffentlicht werden wird. Die übrigen Bewerbungs⸗ ſchriften ſind unter Angabe ihres Denkſpruchs in der Kanzlei der III. Abteilung des Mini⸗ ſteriums des Innern, Dresden, bis Ende Dezember dieſes Jahres abzuholen. Die nach Ab- lauf dieſer Friſt etwa noch vorhandenen Schriften werden nach Ermittlung ihrer Verfaſſer dieſen zugefertigt. Dresden, 20. Auguſt 1904. Sächſiſches Miniſterium des Innern. gez. von Metzſch. gez. Rudolph. III. Bekanntmachung. Die Vermittlungsſtelle für den Fiſchverkauf des Verbandes Oberfränkiſcher Fiſcherei⸗ vereine in Bayreuth beginnt ihre Tätigkeit für das Betriebsjahr 1904/05 mit dem 1. Oktober l. Is., welche darin beſteht, Angebote und Nachfragen in wöchentlichen Liſten (je nach Bedarf) aufzuſtellen und an die Intereſſenten zu verſchicken. Alles Nähere iſt in der Grundregel der Vermittlungsſtelle erſichtlich, welche jederzeit koſten- und portofrei auf Wunſch durch die Geſchäftsführung abgegeben werden. In den Angebot⸗ und Nachfrageliſten werden alle Offerten (insbeſondere der ober⸗ fränkiſchen Fiſchzüchter) und alle Nachfragen der Fiſchzüchter und Konſumenten gratis auf⸗ genommen. Um dies erfolgreich durchführen zu können, iſt es dringend notwendig, daß einerſeits alle Fiſchprodnzenten von dem Beſtehen dieſer Einrichtung Kenntnis haben und ſich der Vermittlungsſtelle in Bayreuth anſchließen, andererſeits iſt es notwendig, daß das große kon⸗ ſumierende Publikum darüber orientiert wird, was und von wem Speiſefiſche Prima⸗ Qualität zu angemeſſenem Preiſe erhältlich find. 359 IV. Zweite allgemeine Jiſchereiausſtellung in Nürnberg. Vom 27. Auguſt bis 5. September 1904. Der Fiſchereiverein Nürnberg konnte die Feier ſeines 25 jährigen Beſtehens nicht würdiger und beſſer begehen als durch die wohlgelungene Veranſtaltung der allgemeinen Fiſchereiausſtellung in den Tagen vom 27. Auguſt bis 5. September. Der Dank und die Anerkennung aller Beſucher wird die ſchönſte Ehrengabe zu ſeinem Jubelfeſte bilden. Der Zeitpunkt war inſofern glücklich gewählt, als das gleichzeitig und auf dem gleichen Platze ſtattfindende Nürnberger Volksfeſt einen Maſſenbeſuch der Ausſtellung ſicherte, durch den nicht allein die finanzielle Aufwendung teilweiſe gedeckt werden konnte, ſondern auch die Möglichkeit geboten war, weite, bisher dem Fiſchereiweſen fernſtehende Kreiſe mit Intereſſe und Verſtändnis zu erfüllen, neue Freunde für dasſelbe zu gewinnen. Die gleichzeitig ſtattfindende Generalverſammlung des Mittelfränkiſchen Kreisfiſchereivereins hat ebenfalls dazu beigetragen, viele Fiſchzüchter, Berufs⸗ und Sportfiſcher in den Ausſtellungsräumen zu verſammeln. Schon aus der Ferne fiel den Beſuchern des Feſtplatzes das ſchmucke, langgeſtreckte Leinwandzelt auf, in würdiger, gediegener Ausſtattung angenehm von den marktſchreieriſchen Budenreihen abſtechend. Die elektriſche Straßenbahn führte die Beſucher bis nahe zum Ein— gangstor. In der teils unter Föhrenbäumen verſteckten, teils unter ſchützendem Zeltdach gelegenen Reſtauration, die an die Ausſtellungshalle angegliedert war, fand am 27. Auguſt, vormittags 11 Uhr, unter großer Teilnahme von Vertretern der Behörden und Vereine die offizielle Eröffnung ſtatt. Erſchienen war unter anderen der Herr Regierungspräſident Freiherr von Welſer, der mit Herrn Bürgermeiſter Geh. Hofrat Dr. von Schuh das Protektorat über die Ausſtellung übernommen hatte. Die Stadt Nürnberg war durch Herrn Bürgermeiſter von Jäger, Herrn Rechtsrat Beckh, Herrn Kommerzienrat Heeſe und zahlreiche Mitglieder beider ſtädtiſcher Kollegien vertreten. Ferner waren anweſend die Herren Oberlandesgerichts⸗ präſident Ritter von Martin, Landgerichtspräſident Witſchel, Oberlandesgerichtsrat Schmaus, die Herren Bezirksamtmänner von Axthelm und Braun, Profeſſor Hofer als Vertreter des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins und der Landesfiſcherelkonſulent Dr. Surbeck, Profeſſor Luſchka vom Bayeriſchen Landwirtſchaftsrat und zahlreiche andere Feſtgäſte. Der Vorſitzende des Fiſchereivereins Nürnberg, Herr Direktor Rogner, hielt die Eröffnungsanſprache, in der er aus⸗ führte, daß die Ausſtellung eine Feſtfeier des Fiſchereivereins Nürnberg ſei, der mit 31 Mit⸗ glieder 18 79 entſtanden iſt. Herr Regierungspräſident Freiherr von Welſer ſprach die Hoff- nung aus, daß die mit großer Sorgfalt und Umſicht vorbereitete Ausſtellung zur weiteren Förderung der Fiſchereiſache dienen möge, und erklärte ſodann die Ausſtellung für eröffnet. Hierauf wurde ein Rundgang angetreten und das Preisrichterkollegium waltete ſeines Amtes. An den Rundgang ſchloß ſich ein Feſtmahl in dem Ausſtellungsreſtaurant an. Nachmittags wurde die Ausſtellung dem allgemeinen Beſuch eröffnet. Der Eintrittspreis (30 Pfennig) war ſo niedrig, daß auch Minderbemittelten die Möglichkeit des Beſuches geboten war. Für Schüler der Volksſchulen, in Begleitung ihrer Klaſſenlehrer, wurde der Preis in dankenswerter Weiſe noch weſentlich ermäßigt. Wenn wir in einer Kritik auf die einzelnen Ausſtellungsgruppen eingehen wollen, müſſen wir uns bei der Fülle des Materials auf Anführung hervorragender Leiſtungen beſchränken. Zum großen Teile gibt auch die Liſte der zuerkannten Preiſe und Auszeichnungen darüber Aufſchluß. Erſte Gruppe: „Lebende Waſſertiere“. Naturgemäß ſehen wir hier, der Jahreszeit entſprechend — in den Sommermonaten iſt die Abfiſchung der Karpfenteiche mit großen Opfern für den Züchter verbunden und der Transport lebender Fiſche auf große Entfernungen ſchwierig — eine ausgeſprochen bayeriſche Vertretung der Fiſchzucht und Fiſcherei. Zwei Fiſchgattungen treten der Zahl nach in den Vordergrund des Intereſſes, Karpfen und Forellen, welche in zirka 200 Aquarien aufgeſtellt waren. An Karpfenzüchtern waren allein 18 Ausſteller vertreten, die ihre Produkte meiſt in drei und mehr Jahrgängen zur Vorführung gebracht hatten. Das geſamte Bild war ein recht erfreuliches; die überwiegende Mehrzahl der Ausſteller hatte gutes Material vorgeführt, zum Teil waren ſogar erſtklaſſige Leiſtungen, die auf jeder Ausſtellung im Vordergrunde geſtanden hätten, zu ſehen. 360 — — nn In erſter Linie haben wir hier zu nennen die Karpfen der Graf von Hohnſtein! ſchen Rentenverwaltung in Schwarzenfeld, Oberpfalz (Züchter Herr Verwalter Weber), welche den Typus eines vorzüglichen Frankenkarpfens darſtellen und die ja auch bereits auf der inter⸗ nationalen Fiſchereiausſtellung in Wien mit einem erſten Preiſe ausgezeichnet wurden. An Schnellwüchſigkeit leiſten dieſe Schwarzenfelder Karpfen alles, was man billigerweiſe überhaupt ver⸗ langen kann; ſchon die einſömmerigen waren 15 —18 cm lang, die zweiſömmerigen über 1 Pfund ſchwer, die dreiſömmerigen, ſowie die älteren Jahrgänge zeigten einen gleichen entſprechend guten Abwuchs. Das raſche Wachstum des Fiſches zeigte ſich auch in ſeiner Form. Der im allgemeinen langgeſtreckte Frankenkarpfen hat in dem Schwarzenfelder Stamm wohl das Maximum ſeiner Hochrückigkeit erreicht; es wäre kaum zu empfehlen in dieſer Richtung noch weiter zu gehen. Die Schwarzenfelder Ausſtellung hätte ſich noch brillanter repräſentiert, wenn in den Aquarien etwas weniger Fiſche zuſammengedrängt geweſen wären und wenn auch die Auswahl der Ausſtellungsobjekte eine gleichmäßigere geweſen wäre. Es gilt dies überhaupt für die meiſten Ausſteller, die neben im allgemeinen tadelloſen Formen einzelne zurückgebliebene Tiere mit ausgeſtellt hatten, die natürlich das Geſamtbild der übrigen Aus⸗ ſtellung beeinträchtigen mußten. In dieſer Beziehung war geradezu muſtergültig die Karpfen⸗ ausſtellung der Graf von Walderdorff' ſchen Teichwirtſchaft in Teublitz, Ober⸗ pfalz. Die an ſich ſchon nach jeder Richtung hervorragend ſchönen Fiſche waren ſo gleichmäßig ausgewählt, daß die einzelnen Tiere jedes Jahrganges mit einander zum Verwechſeln ähnlich waren. Man ſah an dieſer ſorgfältigen Auswahl auf den erſten Blick, daß wir es in dem Grafen Walderdorff mit einem Züchter zu tun haben, der mit peinlichſter Sorgfalt ein be⸗ ſtimmtes Zuchtziel verfolgt und in ſeinen ja auch wiederholt bereits mit erſten Preiſen aus⸗ gezeichneten, langgeſtreckten und nicht zu hochrückigen Frankenkarpfen ſchon ein erſtklaſſiges Zuchtmaterial erreicht hat. Wenn ſeine Karpfen auch in der Größe hinter den Schwarzenfeldern zurückſtanden, jo iſt das wohl durch die abnorme Trockenheit und den Waſſermangel, worunter die Teublitzer Teichwirtſchaft in dieſem Sommer beſonders zu leiden hatte, zu erklären. Das Preisgericht erkannte dieſen beiden hervorragenden Ausſtellern von Zuchtkarpfen den erſten Preis zu, in Geſtalt einer goldenen Ausſtellungsmedaille und dazu je einen erſten Ehrenpreis, das heißt der Gräfl. Holnſtein'ſchen Rentenverwaltung den Ehrenpreis der Stadt Nürnberg (zwei goldene Becher) und dem Grafen Walderdorff-Teublig den Ehrenpreis des Bayeriſchen Landesfiſcherei⸗ vereins (ein wertvolles Mikroſkop aus der optiſchen Werkſtätte von Leitz⸗Wetzlar). Ein weiterer erſter Preis unter gleichzeitiger Verleihung eines Ehrenpreiſes wurde zu⸗ geſprochen den Freiherrlich von Eyb'ſchen Regiefiſchereien (Betriebsleiter Renten⸗ und Forſtverwalter Haas in Wiedersbach, Poſt Leutershauſen II, Mittelfranken) für ihre ſchöne Kollektion von fränkiſchen Spiegelkarpfen. Eine große Rolle ſpielte auf der Ausſtellung, wie von vorneherein zu erwarten war, der Aiſchgründer Karpfen, dieſer hochrückigſte und kürzeſte unter allen hochgezüchteten Karpfen⸗ raſſen, welcher bekanntlich hauptſächlich in der Gegend von Nürnberg und Bamberg viel ge⸗ züchtet wird und dort, ſowie im weiteren Umkreiſe den Karpfenmarkt beherrſcht: Ausgeſtellt war der Aiſchgründer in hervorragend ſchönen Eremplaren von dem Bezirksfiſchereiverein Höchſtadt a. A. und der Fiſchverkaufsvereinigung für den Bezirk Höch⸗ ſtadt a. A. mit ſeiner Sammelſtelle in Röttenbach; ferner von der Fiſchzuchtanſtalt des Bezirksfiſchereivereins für den Stadt⸗ und Landbezirk Erlangen (Leiter Herr Stadt⸗ kämmerer Colb); ſowie von der Teichwirtſchaft des Grafen Alexander von Faber-Caſtell in Stein bei Nürnberg, welche alle drei dafür einen erſten Preis nebſt einem Ehrenpreis erhielten. Die Fiſchzuchtanſtalt in Erlangen hatte außer Aiſchgründern auch noch Frankenkarpfen aus⸗ geſtellt. Die ausgeſtellten Fiſche der Aiſchgründer Raſſe zeigten, daß ſie ihrem Abwachs nach zweifellos mit den übrigen hochgezüchteten Karpfenraſſen wetteifern können. Bei der all⸗ gemein verbreiteten Bevorzugung mehr langgeſtreckter Karpfenformen hat allerdings der Aiſch⸗ gründer einen harten Stand in der Konkurrenz, zumal da die Konſumenten die langgeſtreckten Formen des Karpfens, wegen der großen Leichtigkeit, aus denſelben mehr Portionen heraus⸗ zuſchneiden, im allgemeinen bevorzugen; in der Gegend von Nürnberg und Bamberg jedoch, wo die in Fett gebackenen Karpfen bekanntlich als Delikateſſe allgemein hochgeſchätzt werden, wird 361 der Aiſchgründer äuch vom Publikum fo ſehr bevorzugt, daß hier die Zucht eines anderen Fiſches ohne Zweifel nicht angebracht wäre. Daß der Aiſchgründer übrigens auch bei der Ein⸗ führung in ein kälteres Klima ſeine Schnellwüchſigkeit bewahrt, das haben die ſeit Jahren ſchon fortgeſetzten Züchtungsverſuche des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins auf der oberbayeriſchen Hochebene in der Gegend von Bernried längſt erwieſen. Hier erreicht der Aiſchgründer Karpfen durchſchnittlich im dritten Jahre 2½ —3 Pfund, wie groß aber ſeine Schnellwüchſigkeit in Ausnahmefällen iſt, geht daraus hervor, daß Laichfiſche wiederholt in einem Sommer in großen Laichteichen von 6 auf 13 Pfund abgewachſen find. Gänzlich unhaltbar und den Tatſachen nicht entſprechend iſt der Vorwurf, daß der Aiſchgründer zu Krankheiten mehr neige, als ein anderer Karpfen; immerhin glauben wir aber doch, daß der langgeſtreckte und dabei doch hoch— rückige Karpfen, wie er von der fränkiſchen Raſſe dargeſtellt wird, ſich leichter einen größeren Markt erwerben wird, als der abnorm kurze Aiſchgründer. Hervorragend war auch die Karpfenausſtellung des Fiſchereibeſitzers Friedrich Uhl in Mönchsroth und Joſeph Behringer, Lehrer in Ahornberg, die mit einem erſten Preiſe und einem Ehrenpreiſe ausgezeichnet wurden; ferner die Karpfenausſtellung des Fiſchgutes Sandau bei Landsberg a. Lech (Inhaber Ernſt Weber), der gleichzeitig eine vorzügliche Sal⸗ monidenausſtellung veranſtaltet hatte und für ſeine Geſamtleiſtung mit einem erſten Preiſe und einem Ehrenpreiſe belohnt wurde. Von weiteren Karpfenzüchtern, die mit einer ſilbernen Medaille ausgezeichnet wurden, find noch zu nennen: Herr Konrad Paulus, Frhr. von Crailsheim'ſcher Fiſcherei⸗ pächter in Neuhaus bei Höchſtadt a. Aiſch; Heinrich Riß in Hirſchau (Oberpfalz); Joſeph Winkelmaier in Auerbach (Oberpfalz); Joſeph Ibſcher in Auerbach (Oberpfalz); Fritz Majer in Nabburg (Oberpfalz), welchem außer ſeinem Preiſe noch das Diplom desBayeriſchen Landesfiſchereivereins zuerkannt wurde und Ludwig Wiesbeck, Pfarrer in Kirchenpingarten (Bezirksamts Bayreuth). Einzelne dieſer Ausſteller hatten beſonders große, bis zu 14 Pfund ſchwere „Karpfen⸗ mütter“ ausgeſtellt, damit aber mehr die Schauluſt des Publikums befriedigt, als züchteriſchen Grundſätzen Genüge geleiſtet, nach welchen übermäßig große und zum Teil wohl auch ſehr alte Karpfen von der Nachzucht auszuſchließen ſind. Im allgemeinen ſollten die Schlagkarpfen zwiſchen 4 und 6 Pfund wiegen. Auch die Form dieſer alten Karpfenmütter mit ihren rieſigen Hängebäuchen war zu bemängeln, da an ihnen die Raſſemerkmale verwiſcht erſchienen und damit keine Garantie für reinraſſige Nachprodukte gegeben war. Mit einer bronzenen Medaille wurde als Karpfenausſteller Gottlieb Funk, Metzgermeiſter und Fiſchzüchter in Creußen (Oberfranken), prämiert. Faſſen wir unſer Urteil über den Geſamteindruck der Karpfenausſtellung, welche ja nur einen kleinen Teil der bayeriſchen Karpfenzucht zur Anſchauung brachte, zuſammen, ſo müſſen wir ſagen: Bayern hat dank der jahrzehntelangen, mit ſteter Unterſtützung der Regierung geleiſteten raſtloſen Arbeit der Fiſchereivereine eine bereits erhebliche Zahl von hervorragenden, ja ſogar erſtklaſſigen Züchtereien, die ſich vom Auslande vollkommen ſelbſtändig gemacht haben und mit einheimiſchen Raſſen Reſultate erzielen, wie ſie auch anderwärts nicht beſſer gefunden werden. Die auf der Ausſtellung zutage getretene Zuchtrichtung entſpricht allen Anforderungen der modernen Karpfenzucht, ſo daß alle Ausſicht dafür vorhanden iſt, daß dieſe hervorragenden, auf der Nürnberger Ausſtellung vorgeführten Leiſtungen auch vorbildlich für das Gros der kleinbäuerlichen Teichwirte ſein werden, welches leider noch weit hinter den Anforderungen einer rationellen Zucht zurückgeblieben iſt. f Noch ſtärker vertreten als die Karpfen waren die Salmoniden, welche von 20 Aus⸗ ſtellern zur Darſtellung gebracht waren. Auch dies war nur ein kleiner Teil der bayerijchen Salmonidenzüchter, deren Zahl ja bereits einige Hundert beträgt. Das Bild, welches hier geboten wurde, war ein hervorragend ſchönes. Man iſt es zwar längſt gewohnt, auf bayeriſchen Fiſchereiausſtellungen viel erſtklaſſiges Salmonidenmaterial zu ſehen, bringen doch ſelbſt die kleinen Bezirksausſtellungen, von denen alljährlich etwa ein halbes Dutzend abgehalten werden, in den meiſten Fällen Zuchtware zur Anſchauung, die ſich auf jeder allgemeinen Ausſtellung ſehen laſſen könnte. In Nürnberg waren die beſten Namen vertreten. Die Fiſchzuchtanſtalt des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins in Starnberg, die Schillinger'ſche 362 Anſtalt in Neufahrn bei Freiſing, die Fiſchzuchtanſtalt von Ernſt Weber in Sandau bei Lands⸗ berg a. Lech, welche alle drei bekanntermaßen auf allen in⸗ und ausländiſchen Fiſcherei⸗ ausſtellungen, die ſie beſchickt haben, mit erſten Preiſen ausgezeichnet worden ſind, hatten auch in Nürnberg ihre Produkte vorgeführt. Die Fiſchzuchtanſtalt Starnberg hatte ſich dabei im weſentlichen nur auf folde Produkte beſchränkt, welche anderwärts entweder gar nicht oder nur in beſchränktem Maße gezogen zu werden pflegen. Sie zeigte namentlich die in ihren Teichen gezogenen Seeforellen in verſchiedenen Jahrgängen, einjährige Seeſaiblinge und Jährlinge der Peipusſee⸗Maräne, welche durchſchnittlich etwa 15—18 em Länge erreichten. Dieſe Fiſche ſind zum erſten Male auf einer Fiſchereiausſtellung als Jährlinge gezeigt worden und entſtammen dem Peipusſee in Rußland, woſelbſt dieſe Maränen, welche von den ruſſiſchen Ichthyologen als Coregonus Baeri beſchrieben worden ſind, ein durchſchnittliches Gewicht von 2—3 Pfund, im Maximum aber 10 — 12 Pfund erreichen. Die Peipusſee⸗Maräne iſt ſomit der größte unter den europäiſchen Coregonen und aus dieſem Grunde macht der Bayeriſche Landesfiſchereiverein den Verſuch, dieſe großwüchſige Renkenart in bayeriſchen Seen zur Einführung zu bringen. Im Herbſte vorigen Jahres erhielt der Bayeriſche Landes fiſchereiverein von der Kaiſerlich Ruſſiſchen Regierung in der Fiſchzuchtanſtalt zu Dorpat angebrütete 200 000 Stück Eier, welche in Starnberg aus⸗ ſchlüpften und in einen zirka 25 Tagwerk großen tiefen Weiher geſetzt wurden, in welchem die Fiſche vorzüglich gewachſen ſind; es ſollen im Herbſt dieſes Jahres mit dieſen Jährlingen die ſüdbayeriſchen Seen beſetzt werden. Der Bayeriſche Landesfiſchereiverein hat damit wiederum den Beweis geliefert, daß er in ſeiner Fiſchzuchtanſtalt Starnberg mit großen Opfern die Zucht von ſolchen Fiſchen betreibt, welche an anderen Orten nicht gezüchtet werden. Sehr mannigfaltig und hervorragend ſchön war die Ausſtellung der Schillinger ſchen Fiſchzuchtanſtalt Neufahrn bei Freiſing, welche ein-, zwei⸗ und dreiſömmerige, ſowie Laichfiſche von Bachforellen, Bachſaiblingen und Regenbogenforellen, ferner ein- und zweiſömmerige Huchen, ein⸗ und zweiſömmerige Aeſchen, ſowie ein-, zwei⸗ und dreiſömmerige Purpurforellen vorgeführt hatte. Auch dieſe Anſtalt zeigte, daß fie es nicht nur verſteht, die allgemein und überall gehaltenen Salmoniden in Form und Färbung muſtergültig zu züchten, ſondern, daß fie auch der Löſung der viel ſchwierigeren Aufgabe der Aeſchen- und Huchenzucht völlig ge⸗ wachſen iſt. Großes Intereſſe erregten namentlich die Purpurforellen, die nunmehr ſchon im: drei Jahrgängen vorhanden find, jo daß über dieſe Fiſche bald genügende Erfahrungen vor⸗ liegen werden, um die Zweckmäßigkeit ihrer Einführung in offene Gewäſſer zu beurteilen. Ernſt Weber in Sandau hatte außer ſeinen bereits erwähnten Zuchtkarpfen hervorragend ſchöne Regenbogenforellen, Bachforellen, Bachſaiblinge, ſowie 10 Stück Stahlkopfforellen vor⸗ geführt, welche aus direkt von Kalifornien importierten Eiern gezogen waren. Alle drei Aus⸗ ſteller wurden mit je einem erſten Preis und einem Ehrenpreiſe ansgezeichnet, auf welchen der Bayeriſche Landesfiſchereiverein zugunſten privater Ausſteller während der Ausſtellung ausdrück⸗ lich Verzicht geleiſtet hat. Den beiden Fiſchmeiſtern der Anſtalten zu Starnberg und Neu⸗ fahrn, H. Meindl und Rötzer, wurde in Anerkennung ihrer Tätigkeit je ein Diplom des. Bayeriſchen Landes fiſchereivereins zuerkannt. Es iſt ein erfreuliches Zeichen für den Fortſchritt der Salmonidenzucht in Bayern, daß: neben den genannten als erſtklaſſige Züchtereien allgemein bekannten Anſtalten ſich die anderen Ausſteller mit Ehren behaupten konnten, teilweiſe ſogar völlig gleichwertiges Material vorzu⸗ führen in der Lage waren. So hatte namentlich die Fiſchzucht Karlſtein, Poſt Reichen⸗ hall, Beſitzer und Züchter Frhr. v. Malſen⸗München und Frhr. v. Riederer⸗Schönau ein⸗, zwei⸗ und dreijährige Bachforellen eigener Zucht ausgeſtellt, die an Schnellwüchſigkeit und Schönheit der Färbung ohne Zweifel das Beſte waren, was in der Ausſtellung an Bachforellen über⸗ haupt zu ſehen war; ſchon die einſömmerigen Bachforellen ſtanden in ihrer Größe hinter den beſtgewachſenen Bachſaiblingen und Regenbogenforellen anderer Züchter in keiner Weiſe zurück; die zweiſömmerigen wieſen bis zu 25 em Länge auf, waren ſomit bereits Marktware. Der⸗ artige Leiſtungen kommen vereinzelt in manchen Fiſchzuchtanſtalten vor, die Fiſchzuchtanſtalt Karlſtein hat aber ihren außerordentlich intenſtven und umfaſſenden Betrieb im weſentlichen darauf baſtert, nur Bachforellen zu produzieren und im zweiten Jahre bereits größere Mengen von Marktware heranzuzüchten; das war bisher wohl mit dem im allgemeinen ſchnellwüchſigeren 363 Bachſalbling und der Regenbogenforelle zu leiſten möglich, Bachforellen dagegen vor dem dritten Jahre in Maſſen auf den Markt zu bringen, muß mit Recht als eine beſonders hervorragende Leiſtung anerkannt werden. Das Preisgericht belohnte dieſelbe auch mit Zuerkennung eines erſten Preiſes amd eines wertvollen Ehrenpreiſes. Hervorragend ſchön und daher auch mit einem erſten Preiſe unter Zuſatz eines erſten Ehrenpreiſes anerkannt war die Kollektivausſtellung von Regenbogen⸗ forellen, Bachſaiblingen und Bachforellen der Fiſchzüchter Heinrich Job ſt und Johann Protten-⸗ geier⸗Hartmannshof, desgleichen die Bachforellen, Regenbogenforellen und amerikaniſchen Bach⸗ ſaiblinge des Grafen Alexander von Faber-⸗Caſtell in Stein bei Nürnberg, ferner die Bach⸗ ſaiblinge, Regenbogenforellen und Bachforellen von Joſeph Niggl, Fiſchzüchter in Bad Aibling und von Theodor Wanke, Fiſchzuchtanſtalt Diepoltsdorf, Poſt Simmelsdorf, Mittelfranken, welcher außer ſeinen Bachforellen, Bachſaiblingen und Regenbogenforellen noch eine hübſche Sammlung von niederen Tieren, Krebſen, Inſekten und Weichtieren, die deſſen Fiſchen zur Nahrung dienen, in anſchaulicher Weiſe vorgeführt hatte. Alle drei wurden mit je einem erſten Preiſe (goldene Medaille) unter Zuſatz eines Ehrenpreiſes prämiiert. Einen erſten Preis erhielten ferner die Freiherrlich von Lerchenfeld ſche Fiſchzuchtanſtalt Heinersreuth, Oberfranken, für ihre umfaſſende Ausſtellung von ein-, zwei⸗, drei⸗ und vierſömmerigen Bach⸗ forellen, Bachſaiblingen und Regenbogenforellen, desgleichen die von Druffel' ſche Fiſch⸗ zuchtanſtalt zur Klumpermühle, Schloß Kühlenfels bei Pottenſtein, für die Aus⸗ ſtellung von mehreren Jahrgängen der Bach- und Regenbogenforelle, ferner Johann Stengel, Fiſchzüchter in Obermühle, Poſt Etzelwang, für ſeine Zucht von Bachforellen, Regenbogenforellen und Bachſaiblingen in verſchiedenen Jahrgängen. Mit einer ſilbernen Medaille wurden folgende Salmonidenzüchter ausgezeichnet: Jakob Wüſt, Guts⸗ und Teichbeſitzer, Bleimerſchloß, Poſt Greding, Johann Georg Brunner, Fiſchzüchter in Hirſchbach bei Hersbruck, Gg. Gottfried in Wolnzach, Ludwig Wiesbeck, Pfarrer in Kirchenpingarten, der Bezirksfiſchereiverein Pegnitz. Eine bronzene Medaille erhielt ferner Hans Schwedler, Schmiedmeiſter in Hainbronn bei Pegnitz, für ſeine Ausſtellung von Bachforellen. Gegen die bisher genannten Fiſche traten die übrigen Fiſche der Ausſtellung an Zahl ſtark in den Hintergrund, nur Schleien, Forellenbarſche und Goldorfen waren öfter zu ſehen. Schleien waren von ſieben Züchtern vorgeführt worden und zwar von den Freiherrlich von Eyb'ſchen Regiefiſchereien, vom Bezirksfiſcherei⸗ verein Höchſtadt a/ A., vom Grafen Alexander Faber-Caſtell in Stein, vom Bezirksfiſchereiverein Erlangen, ferner von Fritz Majer in Nabburg, der Gräflich Holnſtein ſchen Rentenverwaltung Schwarzenfeld und Ludwig Wiesbeck, Pfarrer in Kirchenpingarten. Dieſe Ausſtellungen hielten ſich im allgemeinen in dem Rahmen deſſen, was man auch anderswo von Produkten der Schleienzucht zu ſehen be⸗ kommt. Die Jährlinge waren meiſt zu klein und auch die zweijährigen ließen noch zu wünſchen übrig. Eine rühmliche Ausnahme machte die Ausſtellung der Gräflich Holnſtein'ſchen Rentenverwaltung in Schwarzenfeld, welche 8 bis 10 em lange Jährlinge bereits erzielt und damit den Beweis geliefert hat, daß man durch ſorgfältige Zuchtwahl und namentlich durch Trennung der Geſchlechter, um das zu frühe Ablaichen zu verhindern, auch die Schleie zu einem ſchnellwüchſigen Fiſch heranzuziehen vermag. Wir zweifeln nicht, daß es den fortgeſetzten Bemühungen der Karpfenzüchter gelingen muß, mit der Schleie, wenn auch nicht dieſelben, ſo doch ähnliche Zuchtreſultate zu erzielen wie mit dem Karpfen. Die Schleienzucht wird erſt rationell werden, wenn die Erzeugung von großwüchſigen Jährlingen geſichert iſt, die Schwarzen⸗ felder Zucht iſt ſicherlich auf dem beſten Wege zu dieſem Ziele. Auch die vom Grafen Alexander von Faber⸗Caſtell⸗Stein und Fritz Majer⸗Nabburg ausgeſtellten Schleien zeigten bereits ein ſehr gutes Wachstum; dem letzteren wurde dafür außer einer ſilbernen Medaille das Diplom des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins zuerkannt. Forellenbarſche waren von vier Ausſtellern zur Vorführung gebracht: Matthias Hauck, Lehrer in Frankenheim⸗Schillingsfürſt, hatte ſechs Stück einpfündige Forellenbarſche ausgeſtellt und wurde dafür mit einer bronzenen Medaille ausgezeichnet; beſonders ſchön präſentierten ſich die ein-, zwei⸗, drei⸗, vier⸗ und fünfſömmerigen Forellenbarſche, welche der Bezirks fiſcherei⸗ verein Erlangen gebracht hatte und welche durch ihren guten Abwuchs zeigten, daß die 364 Zucht dieſes ſchmackhaften Beiſatzfiſches im Karpfenteiche ſehr zu empfehlen iſt. Es warem ferner noch vom Grafen A. von Faber-Gaftell, ſowie von der Gräflich Holn⸗ ſtein ſchen Renten verwaltung in Schwarzenfeld gleichfalls ſehr gut abgewachſene⸗ Forellenbarſche ausgeſtellt worden. Die geſamte Ausſtellung dieſes Fiſches zeigte, daß derſelbe⸗ in bayeriſchen Karpfenteichen einen durchaus befriedigenden Abwuchs aufweiſt, namentlich wenn er in nicht zu flachen Teichen gehalten wird. Von fünf Züchtern: Friedrich Uhl in Mönchsroth, den Freiherrlich von Eyb' ſchen Regiefiſchereien, Heinrich Riß in Hirſchau (Oberpfalz), Joſeph Behringer, Lehrer in Ahornberg, ſowie dem Pfarrer Ludwig Wiesbeck in Kirchenpingarten waren Goldorfen ausgeſtellt worden, welche ja bekanntlich ſeit langem in Mittelfranken eine beſondere Pflege⸗ ſtätte gefunden haben, ſie werden hier ſeit alters beſonders als Zierfiſche in weiter Verbrei⸗ tung gezüchtet und waren auch auf der Ausſtellung in hervorragend ſchön gefärbten und großen Exemplaren zu ſehen. Die Ausſtellung der Zuchtfiſche iſt mit dieſer Aufzählung beendet. Das reichhaltige Bild wurde noch vervollſtändigt dadurch, daß in verſchiedenen Aquarien Kollektionen von Süß⸗ waſſerfiſchen, wie ſie in einzelnen Gewäſſern vorkommen, vorgeführt wurden. So brachte namentlich Heinrich Maar (Inhaber Michael Klug), Nürnberg, eine reichhaltige Sammlung. von Karpfen, Forellen, Aalen, Hechten, Weißfiſchen aus den Gewäſſern der Umgegend von Nürnberg zur Anſicht und erhielt hierfür eine goldene Medaille, ſowie in Anerkennung ſeiner eifrigen Beſtrebungen um die Förderung der Fiſcherei einen Ehrenpreis. Der Bezirks⸗ fiſchereiverein Fürth i/B. hatte Karpfen, Hechte, Aale aus Fürther Bezirksgewäſſern vorgeführt und wurde gleichfalls in Anerkennung ſeiner Beſtrebungen zur Förderung der Fiſcherei mit einer goldenen Medaille ausgezeichnet. Der Fiſchereiverein Nürnberg gab ein. möglichſt vollſtändiges Bild der in der Pegnitz im Nürnberger Bezirk vorkommenden Fiſcharten und wurde, obwohl er als Veranſtalter der Ausſtellung aus der Konkurrenz ausgeſchieden war, in Anerkennung ſeiner hervorragenden Leiſtungen zur Förderung der Fiſcherei mit einem Ehrendiplom des Bahyeriſchen Landesfiſchereivereins belohnt. Gottfried Weid, Flaſchner⸗ meiſter in Nürnberg, hatte gleichfachs eine Reihe von Fiſchen vorgeführt, freilich mehr um ſeine gleichzeitig ausgeſtellten Aquarien damit zu dekorieren und wurde mit einer ſilbernen Medaille anerkannt, ebenſo Adolf Jakob. Endlich haben wir hier noch die beſonders ſchöne Aus⸗ ſtellung des Stadtfiſchers Schöppler in Augsburg zu nennen, welcher Aeſchen und Huchen. vorführte, die geradezu tadellos gefangen und transportiert waren. Herr Schöppler hat damit. wiederum gezeigt, daß er es verſteht, Fiſche mit beſonderer Sorgfalt und Sachkenntnis zu be⸗ handeln; er wurde mit Recht mit einer goldenen Medaille und einem Ehrenpreis für ſeine Leiſtungen prämiiert. Daß man der Hebung der Krebszucht in Bayern große Aufmerkſamkeit ſchenkt, ging. auch aus der Ausſtellung hervor, da fünf Ausſteller mit Krebſen erſchienen waren. Erwähnens⸗ wert ſind die von Georg Hürner, Mühlbeſitzer in Leimbachsmühle bei Hagenau, aus einem Seitenbache der Altmühl ausgeſtellten Krebſe, die aus der Zeit vor der Krebspeſt ſtammen, der Ausſteller erhielt die bronzene Medaille, ebenſo Frz. Schalk, Rothenburg a / T. Ohne Zweifel die ſchönſten Krebſe hatte H. Bydekarken, Fiſchzucht und Verſand in Rendsburg, geſchickt, welche nach feiner Angabe direkt aus krebspeſtfreien Gegenden ſtammen, er wurde mit einer ſilbernen Medaille ausgezeichnet. Es hatte ferner der Bayeriſche Landesfiſchereiverein hervorragend ſchöne Edel- krebſe ausgeſtellt, die durch 14 tägige Quarantäne als krebspeſtfrei erklärt waren. Heinrich Maar in Nürnberg hatte neben ſchönen Edelkrebſen leider auch den galiziſchen Sumpffrebs- vorgeführt, der eigentlich auf Ausſtellungen keinen Platz finden ſollte, da er ſich zur Beſetzung unſerer Gewäſſer abſolut nicht eignet und nur von Leuten mit wenig ausgebildetem Geſchmack als Leckerſpeiſe geſchätzt wird. Wir haben zum Schluß noch zu erwähnen, daß auch Perlmuſcheln zur Ausſtellung. kamen. Es hatte ſich das K. Forſtamt Rehau angelegen ſein laſſen, eine Sammlung von lebenden Perlmuſcheln, ſowie von Muſchelpräparaten, die mit Perlen beſetzt waren, Samm⸗ lungen von Schalen, Mißbildungen und Perlen im Rohzuſtande vorzuführen; es wurde demſelben die ſilberne Medaille nebſt einem Ehrendiplom des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins zugeſprochen. Ferner hatte der Perlfiſcher Koller-München feine auch ſonſt ſchon gezeigten. 365 unnnnnnmn Präparate von Perlmuſcheln nebſt einer ſehr hübſchen Perlſammlung vorgeführt, auch ihm wurde die ſilberne Medaille zuerkannt. Faſt ein Drittel des Geſamtraumes der Halle nahm die Spezialausſtellung des Vereins für Aquarien⸗ und Terrarienkunde zu Nürnberg „Heros“ und deſſen Mit⸗ glieder ein. Wir können an dieſer Stelle nicht auf eine Schilderung der Bepflanzung und Be⸗ ſetzung dieſer zahlreichen Aquarien eingehen. Alle geben Zeugnis von der großen Luſt und Liebe der Ausſteller zur fach⸗ und ſachgemäßen Pflege der Aquarienkunde. Inſofern gehört die Spezialausſtellung in den Rahmen einer allgemeinen Fiſchereiausſtellung, als man von jedem Aquarienliebhaber volles Verſtändnis für die Aufgabe der Fiſchereiſache, für das Leben und Weſen der Waſſerfauna und Waſſerflora vorausſetzen darf. Manch wertvolle Anregung zur Fiſchfütterung, Bepflanzung der Teiche uſw. iſt aus dieſen Vereinen hervor— gegangen, die ſich für die Allgemeinheit brauchbar verwerten ließ. Auch hat dieſer Teil der Ausſtellung ſehr weſentlich zur Verbreitung der Kenntniſſe unſerer einheimiſchen Waſſertiere und Waſſerpflanzen und deren Lebensbedingungen, Schädlichkeit und Nützlichkeit beigetragen. Beſonderes Intereſſe erregten die von der Firma Actinia, Fr. Schmidt in Plauen, aus⸗ geſtellten „Lebenden Seetiere“ (Blumentiere, Strahltiere, Stachelhäuter, Schwämme uſw.). Der lebhafte Andrang des Publikums lohnte die große Mühe und Sorgfalt, mit der der Verein „Heros“ dieſe Abteilung zuſammengeſtellt hatte. Für dieſe Abteilung wurde ein eigenes Preisgericht beſtellt, welches gleichfalls eine Reihe von goldenen, ſilbernen und bronzenen Medaillen nebſt einem Ehrenpreis verteilen konnte. (Schluß folgt.) V. Ueber die Verdaulichkeit von Jiſchfleiſch. In einer ſehr intereſſanten Arbeit über die Verwendung von Fiſchen zur Verpflegung von Soldaten, welche in dienſtlichem Auftrage von Oberarzt Dr. Engelbrecht, Biſchweiler im Elſaß, verfaßt wurde und in Nr. 8 und 9 der Mitteilungen des Deutſchen Seefiſchereivereins vom Auguſt und September 1904 zum Abdruck gekommen iſt, hat der Verfaſſer auch über die Verdaulichkeit und die Ausnützung des Fiſchfleiſches allgemein intereſſante Angaben gemacht, welche wir hiermit unſeren Leſern zur Kenntnis bringen. Haben wir nun einen Einblick in die Zweckmäßigkeit der Verwendung von Fiſchen für die Armeeverpflegung vom wirtſchaftlichen Standpunkte aus gewonnen, ſo haben wir damit aber noch nicht die Frage beantwortet, ob wir auch bei Verabreichung von Fiſchfleiſch dem Soldatenmagen ein bezüglich der Verdauung dem Schlachtviehfleiſch gleichſtehendes Material liefern. Das Ideal eines verdaulichen Nahrungsmittels iſt ein ſolches, bei dem eine mög- lichſt große Menge der in ihm enthaltenen Nährſtoffe vom Körper aufgenommen wird. In der älteren Literatur bis zum Jahre 1880 finden wir dieſe Frage noch wenig be— rückſichtigt. Vielfach wird die Frage der Verdaulichkeit des Fleiſches gar nicht erwähnt. König) bemerkt in feiner zweiten Auflage vom Jahre 1883, es werde dem Fiſchfleiſch im allgemeinen der Vorwurf der Schwerverdaulichkeit gemacht, was jedenfalls durch individuelle Einflüſſe und durch den Mangel an Blut im Fiſchfleiſch bedingt ſei. Die Schwerverdaulich— keit bei Ungewohntheit des Genuſſes finden wir auch ſonſt in der Literatur erwähnt.!) Meinert!) hat in ſeiner Zuſammenſtellung der ſchwer- und leichtverdaulichen Nahrungs⸗ mittel, deren Entſtehung, wie er ſelbſt jagt, weſentlich eine empiriſche iſt, auch die Fiſche be= rückſichtigt und von den uns intereſſierenden Arten nur den Karpfen als leicht-, Hering, Kabeljau, Rochen, Schollen und Hecht als ſchwerverdaulich bezeichnet. Derartige Einteilungen finden wir auch in Haushaltungskochbüchern angegeben, ohne daß dieſelben jedoch von Wert für die Beantwortung unſerer Frage ſein können. Auffallen muß es nur, daß dem Erfahrungsſatze der Schwerverdaulichkeit die allgemein 12 König, Chemie der menſchlichen Nahrungs- und Genußmittel, 1883, Band II, Seite 178. ) Roth, Jahresberichte über die Leiſtungen und Fortſchritte auf dem Gebiete des Militärſanitätsweſens, 1887, Seite 149. ) Meinert, Armee- und Volksernährung, 1880, Band I, Seite 198. 366 anerkannte Tatſache, daß eine Fiſchmahlzeit nicht vorhält, nicht ſättigt, wenigſtens nicht in dem Maße, wie eine Fleiſchmahlzeit,) entgegenſteht. Denn ein Nahrungsmittel, deſſen Ge⸗ nuß nicht ſättigt, müßte doch im Magen, der im weſentlichen die Eiweißverdauung beſorgt und von deſſen Füllungszuſtand das Gefühl der Sättigung abhängt, ſchnell verarbeitet werden und könnte alſo nicht gut ſchwerverdaulich ſein. Hat ſich nun unſere Wiſſenſchaft überhaupt erſt in neuerer Zeit mit der Frage nach der Ausnutzung oder Verdaulichkeit der einzelnen Nahrungsmittel beſchäftigt, ſo haben die Fiſche in dieſer Beziehung erſt in allerneueſter Zeit Berückſichtigung gefunden. Und zwar ſind es hauptſächlich ausländiſche, amerikaniſche und ruſſiſche Autoren, deren Arbeiten hierüber mir im; Original oder im Referat vorliegen. Unterſuchungen über die Schnelligkeit der Verdauung haben angeſtellt: M. Popoff') und R. H. Chittenden mit Geo W. Cummins.“) Es würde zu weit führen, ihre Verſuche genau zu beſchreiben. Ich will nur erwähnen, daß in beiden Arbeiten die Fleiſchproben nach gehöriger Zerkleinerung in Bechergläſern der Einwirkung künſtlichen Magenſaftes eine beſtimmte Zeit bei Körpertemperatur ausgeſetzt wurden. Aus der Menge der in Löſung gegangenen Stoffe wurde die Verdaulichkeit be— ſtimmt. Die für rohes Rindfleiſch gefundene wurde gleich 100 geſetzt und danach für alle übrigen Proben das Verdaulichkeitsverhältnis in Zahlen in äußerſt überſichtlicher Weiſe an= gegeben. Chittenden und Cum mins unterſuchten ſämtliche Arten nach vorheriger, 30 Minuten langer Erwärmung im Waſſerbad und erſtreckten die Unterſuchung auf viele Fiſcharten, während Popoff nur zwei Fiſchſorten, eine fette (Aal) und eine magere (Scholle) unterſuchte, dieſe aber in verſchiedener Zubereitung, roh, gekocht, geräuchert, ſowie in friſchem und verdorbenem Zuſtand. Der Anſchaulichkeit wegen führe ich die Po poff' ſchen Endzahlen ganz und aus der Chittenden'ſchen Arbeit die uns intereſſierenden an. Chittenden Chittenden u. Cum mins Popoff u. Cummins Popoff Neff 100 — Sf! 85.1 — Doo — 100 S — 66.8 FF — 83.4 Aesch k — 60.8 HerGuert a. — 71.0 Herguch ek ñ — 106.1 7 und gekocht. — 60.6 ig 82.34 — F 77.82 — Schlee 82.50 — ee Re — con Kane. 72.34 — Foo — 68.9 chert — 91.3 Aus dieſen Ergebniſſen beider Arbeiten iſt erſichtlich, daß Fiſchfleiſch durchweg ſchwerer verdaulich iſt als Rindfleiſch; daß es gekocht, ebenſo wie Rindfleiſch, ſchwerer verdaulich iſt wie roh, geräuchert aber bedeutend leichter verdaulich, zum Teil ſogar leichter verdaulich wie rohes Rindfleiſch, das gerade durch das Räuchern noch mehr an Verdaulichkeit einbüßt, wie durch das Kochen. Ich bemerke, daß auch in dieſem Punkte die Räucherfiſche unſer Intereſſe in ganz be⸗ ſonderem Maße erwecken. Im übrigen wird der alte Erfahrungsſatz der Schwerverdaulich— keit, erfahren durch die Empfindungen des menſchlichen Magens, durch die wiſſenſchaftlichen Verſuche im Laboratorium beſtätigt, und es ſtimmt hiermit gewiß überein, wenn ich mehr- fach bei meinem Truppenteil beobachtete, daß Leute, die eine große Fiſchportion verzehrt hatten, nach ſieben Stunden noch nicht imſtande waren, wieder zu eſſen und noch am nächſten Morgen ein Gefühl der Sättigung hatten. Ohne die Zahlen aufgeführt zu haben, will ich noch erwähnen, daß nach der Arbeit Chittenden's Rindfleiſch auch dem Fleiſch anderer Schlachttiere gegenüber das Ideal der ) Auszug aus einer Aeußerung der Medizinalabteilung des K. Kriegsminiſteriums, mitgeteilt durch Verfügung des Generalkommandos 15. Armeekorps vom 22. Juli 1890. Sekt. IVa Nr. 6863. ) Zeitſchrift für phyſiologiſche Chemie, Band XIV 1890, Seite 524. ) Jahresberichte über die Fortſchritte der Tierchemie, Band XIV 1884, Seite 295. 367 Verdaulichkeit darstellt, daß Kalb⸗, Schaf⸗ und auch Geflügelfleiſch ihm an Verdaulichkeit nach⸗ ſtehen und von vielen Fiſchen in den Verdaulichkeitszahlen erreicht werden. Ferner iſt es gewiß von Intereſſe, wenn Popoff fand, daß ſowohl Fiſch- wie Rindfleiſch im verdorbenen Zuſtand beträchtlich an Verdaulichkeit einbüßten (bis 50 /s). Wir dürfen uns aber nicht verhehlen, daß dieſe Verſuche in vitro im Laboratorium angeſtellt ſind, und daß der Vorgang dabei doch nicht abſolut gleich iſt dem Vorgang im menſchlichen Magen, bei dem tatſächlich Gewöhnung, Dispoſition für einzelne Speiſen, Luſt oder Abneigung beim Verzehren auch für die Verdauung wichtige Faktoren ſind. Immerhin ſind die Verſuche ſtets unter gleichen Bedingungen für alle Proben einer Verſuchsreihe an— geſtellt und dürfen deshalb, zumal ſolche Verſuche im menſchlichen Magen nicht möglich ſind, wohl als Anhaltspunkt dienen. Es wäre nur wünſchenswert, daß die Zahlenreihen ſich noch mit der Zeit vervollſtändigten und vor allem auch die verſchiedenen Fiſchkonſerven umfaßten. Mit der Tatſache, daß das Fiſchfleiſch ſchlechter im Magen verdaut wird, iſt nun aber noch nicht bewieſen, daß nicht bei der Geſamtverdauung, bei der wir die Einwirkung des Pankreas⸗ und Darmſaftes mit zu rechnen haben, doch gleiche Nährſtoffmengen, wie beim Rindfleiſch vom Körper aufgenommen werden. In dieſer Beziehung hat der bedeutende amerikaniſche Nahrungsmittelchemiker At water recht intereſſante Verſuche angeſtellt.“) Derſelbe ließ durch Menſch und Hund Rindfleiſch und Schellfiſchfleiſch in bezüglich des Nähr- ſtoffgehaltes gleichwertigen Mengen verzehren und beſtimmte dann, nach Art der Rubner— ſchen Verſuche, die im Kot reſtierenden Nährſtoffe. Dabei fand er, daß ſowohl beim Menſchen wie beim Hund die Ausnutzung beider Fleiſcharten abſolut gleich ſei. Nach dieſem Verſuch iſt alſo die Verdaulichkeit des Fiſchfleiſches bezüglich der Aus- nutzung der des Rindfleiſches als ebenbürtig anzuſehen, und das iſt die Hauptſache. Denn es iſt natürlich am wichtigſten, daß wir beim Genuß von Fiſchfleiſch keine Nährſtoffe verlieren. Kommen wir nun zu der bereits erwähnten nicht genügenden Sättigung, die der durch Erfahrung und Wiſſenſchaft feſtgeſtellten Schwerverdaulichkeit ſcheinbar zu widerſprechen ſcheint, ſo müſſen wir uns bei näherer Ueberlegung ſagen, daß dieſer Widerſpruch doch nur ein ſcheinbarer iſt. Die nicht genügende Sättigung kann nur dadurch bedingt ſein, daß eben nicht dem Nährſtoffgehalt entſprechend genug verzehrt worden iſt. Halten wir einer ge— kochten Fleiſchportion, wie ſie von einem an Fleiſchkoſt gewöhnten Mann nach freier Wahl verzehrt wird, eine ihr im Gewicht gleichende Portion gekochten Fiſchfleiſches entgegen, ſo müſſen wir dabei bedenken, daß zunächſt nach den Nährſtofftabellen an und für ſich ſchon der Gehalt an Nährſtoffen in der Fiſchportion viel geringer iſt. Das Fleiſch verliert durch Waſſerverluſt beim Kochen ganz gewaltig an Gewicht, nach Rubner !) 40 bis 43%. Beim Fiſchfleiſch iſt dieſer Verluſt entſprechend der kürzeren Kochzeit bedeutend geringer. Er be— trug nach meinen Beobachtungen in der Mannſchaftsküche beim Schellfiſch 5°/,, beim Leng 13% und beim Köhler 15%. Hierdurch wird das Mehr an Rährſtoffen im gekochten Fleiſch bei gleichen Portionen noch größer. Um alſo tatſächlich gleiche Nährſtoffmengen zu erhalten, müßte das zu verzehrende Volumen Fiſchfleiſch dementſprechend größer ſein und würde dann wohl für manche Fiſche faſt das Dreifache des Fleiſchvolumens erreichen. Soviel Fiſch wird aber nicht von einem an reichliche Fleiſchportion gewöhnten Menſchen genoſſen und auch ge— wöhnlich nicht von unſeren Hausfrauen geboten werden. Die Portion wird alſo meiſt er— heblich zu klein fein und das beträchtliche Fehlen an Nährſtoffen, beſonders an dem die Magenverdauung beſchäftigenden Eiweiß wird ſich bald durch ein Gefühl der Leere im Magen geltend machen. So iſt die Entſtehung des Vorwurfs, daß Fiſchfleich nicht genügend ſättige, zu erklären, eines Vorwurfs, der ungerecht iſt inſofern, als man vom Fiſchfleiſch zu viel verlangt. ) Zeitſchrift für Biologie, Band XXIV, Seite 16. ) Rubner, Hygiene 1895, Seite 500. 368 VI. Ueber das nächtliche Aufſteigen der Ylanktonkredfe in den norddeutſchen Seen. Von Dr. Otto Zacharias (Plön). An den Alpenſeen (inkluſive des Bodenſees) iſt es eine ſeit langem ſchon bekannte Erſcheinung, daß die am Tage in größeren Tiefen ſich aufhaltenden kleinen Krebstiere mit Einbruch der Dämmerung emporzuſteigen beginnen und ſich in der Nacht ganz nahe der Waſſeroberfläche anſammeln, von wo ſie dann mit Anbruch des Morgens wieder hinabſinken, um dort zu verweilen, wo ihnen die Lichtverhältniſſe am meiſten zuſagen. Ich beobachtete dieſe vertikalen Wanderungen vor einigen Monaten im Lago Maggiore ſehr deutlich und fand, daß die oberflächlichen Waſſerſchichten dort ſchon abends um 6 Uhr (aljo bei noch vollem Tageslichte) viel belebter von Kopepoden waren, als etwa um 3 Uhr nachmittags, woraus zu entnehmen war, daß ſchon der Tiefſtand der Sonne bewirkt, daß jene winzigen Krebschen die unteren Zonen verlaſſen und ſich in die höher liegenden hinaufbegeben. In der nächtlichen Dunkelheit aber iſt die Dichtigkeit des Cruſtaceenplanktons an der Seeober— fläche ſo groß, daß man ſchon mit einem Waſſerglaſe hunderte der kleinen Tierchen mit zu ſchöpfen imſtande iſt., An den baltiſchen Seen war ein derartiges Phänomen bisher nicht beobachtet worden und es war vielfach die Meinung verbreitet, daß dieſe Waſſerbecken vielleicht nicht tief ge— nug ſeien, um die betreffenden Tierchen zu veranlaſſen, ſich tagsüber vor den einfallenden Sonnenſtrahlen zu ſchützen. Man nahm auf Grund der erhaltenen Befunde an, daß in dieſen ſeichteren Seen überhaupt eine mehr zonariſche Verteilung der einzelnen Planktonten jtatt- finde, ſo daß gewiſſe Tiefenſchichten vorwiegend von beſtimmten Organismen bewohnt ſeien und andere ſolche Schichten wieder von anderen Weſen, die ſich dort ſtändig aufhielten, ohne daß der Einfluß von Tag und Nacht erheblich in dieſe Schichtung der Fauna eingriffe. Die Unterſuchungen von Apſtein und mir ſelbſt (1892 und 1894), welche die Erforſchung der Zuſtände in der Nähe der Oberfläche während der Nachtſtunden zum Gegenſtande hatten, waren ohne ein entſcheidendes Ergebnis geblieben, und ſo blieb die Frage der Migrationen, wie ſchon erwähnt, bisher unentſchieden. Vor einigen Wochen hat nun aber ein junger Mann, Herr stud. F. Ruttner aus Prag, ſich eingehend mit dem Problem der Wanderungen in meiner Anſtalt zu Plön beſchäftigt und es hat ſich gezeigt, daß auch am Großen Plöner See ein deutlich ausgeſprochenes Aufſteigen der Cruſtaceen zu beobachten iſt — wenn man andere Unterſuchsmethoden anwendet, als die bisher dazu benutzten. Nachdem ſich die Fänge mit dem Gazenetz als ungenügend erwieſen hatten, empfahl ich dem Genannten, ſich einfach eines Litermaßes zu bedienen und am Tage ſowohl wie in der Nacht (des direkten Vergleiches wegen) je 50 1 Waſſer dicht unter dem Seeſpiegel zu ſchöpfen und die jedesmal erbeuteten Kopepoden (reſpektive Cruſtaceen überhaupt) unterm. Mikroſkop zu zählen. Dieſer Weg führte zum Ziele und ergab, daß in der gleichen Waſſermenge des Nachts zwanzigmal mehr Krebschen enthalten ſind, als am Tage (bei hohem Sonnenſtande). Natürlich wurden auch Zählungen an Schöpf- fängen ausgeführt, die zu den verſchiedenſten Tages- und Nachtſtunden gemacht worden waren. Ueber dieſe ſpeziellen Ergebniſſe wird aber Herr F. Ruttner ſelbſt im XII. Bande der Plöner Berichte referieren. Ich habe es, mit Zuſtimmung des Genannten, an dieſer Stelle nur unternommen, die Tatſache ſelbſt bekanntzugeben, welche wichtig genug iſt, um. ſie auch ſogleich dem Leſerkreiſe dieſer Zeitſchrift zu übermitteln. Was für den Großen Plöner See feſtgeſtellt iſt, dürfte ſich natürlich auch für die anderen baltiſchen Seen bewahr- heiten, die ſich nicht weſentlich in ihren hydrographiſchen Verhältniſſen von dem erſtgenannten oſtholſteiniſchen Waſſerbecken unterſcheiden. 369 Asrden VII. Vermiſchte Mitteilungen. Patenterteilungen. Klaſſe 45 h. 155 597. Angelſchnurwinde mit Hand- und Feder⸗ antrieb, bei der die Federaufzugvorrichtung durch Verſchieben der Kurbelachſe eingerückt wird. Edgar Marion Funk, Wytheville, Virginia, V. St. A.; Vertreter: M. Schmetz, Patentanwalt, Aachen. 17. Juni 1903. — Klaſſe 45 h. 155 657. Hohler elaſtiſcher und mit Löchern verſehener Köder für Fiſche o. dgl., welcher die Geſtalt und das Ausſehen eines zum Fiſchen verwendeten Tieres beſitzt. Carl Sund, Berlin, Bülowſtraße 57. 15. November 1903. Der Cottbuſer Karpfenmarkt, der am 5. September abgehalten wurde, war ganz beſonders ſtark von Produzenten der Ober- und Niederlauſitz, der Provinzen Sachſen, Schleſien und Poſen, des Königreiches Sachſen, ferner Oeſterreichiſch-Schleſiens und Galiziens und von Großhändlern aus Berlin, Hamburg, Dresden, Chemnitz, Magdeburg ꝛc. beſucht. Da die Produzenten in der Mehrzahl nicht unter 70 Mk. pro Zentner zu verkaufen gewillt waren — das würde einen Preisaufſchlag von ungefähr 10 Mk. gegen das Vorjahr bedeuten —, die Händler indes einer derartigen Preiserhöhung gegenüber ſich ablehnend verhielten, kamen. natürlich nur verhältnismäßig wenig Geſchäfte am Markttage zum Abſchluß. Nach den bis⸗ her gemachten Angaben wurden verkauft, reſpektive bezahlt: Für Spätfiſche, Oktoberlieferung, waggonfrei: bis 30 Stück pro Zentner 65 Mk. e 15 . " 30 " " [2 N N U RE Bereits vor urn 5 5 „%%% a FD DEM. SEATEL " 40 " „ L . 54. „ verkauft. C. Kuhnert, K. Amtsrat. Hamburgiſches Fiſchereiinſpektorat. Dem Fiſchereiverein Hamburg iſt die amtliche Mitteilung zugegangen, daß bei den hamburgiſchen Landherrenſchaften ein Fiſchereiinſpektorat geſchaffen und mit der Wahrnehmung der Geſchäfte Herr Lübbert beauftragt worden iſt. Herr Lübbert wird hamburgiſchen Fiſchern auf deren Wunſch im Bureau der Landherrenſchaften während der Dienſtſtunden Auskunft in Fiſchereiangelegenheiten erteilen. Verlängerung der Krebsſchonzeit. Mit Vorbehalt der Zuſtimmung des Bezirks⸗ ausſchuſſes hat der Regierungspräſident in Danzig folgendes angeordnet: Das in der Polizei⸗ verordnung vom 9. Auguſt 1899 auf die Dauer von fünf Jahren erlaſſene Verbot, Krebs⸗ weibchen innerhalb des Regierungsbezirkes Danzig zu verkaufen, wird auf die Dauer von weiteren fünf Jahren auch außer der vom 1. November bis 31. Mai währenden geſetzlichen Schonzeit für Krebſe erneuert. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 60 Mk. oder entſprechender Haft beſtraft. Dieſe Verordnung tritt ſofort in Kraft. Badiſches Fiſchereiweſen. Zur techniſchen Beratung und Unterſtützung in Angelegen⸗ heiten des Fiſchereiweſens ſind dem Miniſterium des Innern ſtaatliche Fiſchereiſachverſtändige beigegeben, die die Aufgabe haben, alle auf das Fiſchereiweſen bezüglichen Verhältniſſe und Vorgänge fortlaufend eingehend zu beobachten und feſtzuſtellen, über die dabei gemachten Wahr- nehmungen Berichte zu erſtatten, ſowie techniſche Gutachten in Fiſchereiſachen abzugeben, ſowie Behörden, Vereine und Private in den auf den Schutz und die Pflege der Fiſcherei bezüg⸗ lichen Angelegenheiten ſachverſtändig zu beraten und zu unterſtützen. Solche Sachverſtändige wurden im Jahre 1895 erſtmals und zwar drei an Zahl ernannt. Nunmehr hat das Miniſterium des Innern das Großherzogtum in vier Dienſtbezirke eingeteilt und zwar um⸗ faßt von jetzt an der erſte Dienſtbezirk die Amtsbezirke der Kreiſe Konſtanz und Villingen, mit Ausnahme des Amtsbezirks Triberg, der zweite Dienſtbezirk die Amtsbezirke des Kreiſes Waldshut, der dritte Dienſtbezirk die Amtsbezirke der Kreiſe Lörrach, Freiburg, Offenburg, Baden, Karlsruhe, Mannheim, mit Ausnahme des Amtsbezirks Weinheim, ſowie den Amts— bezirk Triberg, der vierte Dienſtbezirk endlich die Amtsbezirke der Kreiſe Heidelberg und Mosbach, ſowie den Amtsbezirk Weinheim. Zu ſtaatlichen Sachverſtändigen dieſer vier Be⸗ zirke ſind, wie die „Straßburger Poſt“ berichtet, Forſtmeiſter Hübſch in Konſtanz, Oberförſter Krautinger in Säckingen, Forſtmeiſter Hamm in Karlsruhe und Forſtmeiſter Mangler in Buchen ernannt worden. 370 Bon der Elbe. Die Königliche Strombauverwaltung iſt im Intereſſe der Erhaltung des Fiſchbeſtandes jetzt dazu übergegangen, die Elbbuhnen durch ſogenannte Fiſchſchleuſen direkt mit der Elbe in Verbindung zu bringen, ſo daß es zu waſſerarmen Zeiten dem geſamten Fiſchbeſtande möglich wird, aus den austrocknenden Buhnen und Waſſertümpeln in die Elbe zu gelangen. Andererſeits iſt aber auch zahlreichen Fiſcharten durch dieſe Schleuſen Gelegenheit geboten, an ruhigen Stellen zu laichen. Dieſe Einrichtung dürfte auf den Fiſch⸗ beſtand der Elbe ganz weſentlichen Einfluß haben. Nach einer Mitteilung des „Schiff“ befindet ſich die erſte derartige Fiſchſchleuſe gegenwärtig am Kopitzer Elbufer direkt oberhalb der Brücke in der Vollendung, wodurch der dortige Stromraum nunmehr mit dem Elbſtrom in ununter⸗ brochene Verbindung geſetzt wird. Das große Fiſchſterben in der Saale war Veranlaſſung, daß in Ziegenrück eine Verſammlung des Fiſchereivereins ſtattfand, welche von Intereſſenten aus Bayern, Reuß, Sachſen⸗Altenburg, Sachſen⸗Meiningen und Schwarzburg-Rudolſtadt beſucht war. Einziger Gegenſtand der Beratung waren die abnormen Waſſerverhältniſſe der Saale in dieſem Jahre und die zunehmende Verderbnis des Waſſers durch die verſchiedenen in die Saale abfließenden Fabrikabwäſſer. Verſammlungs⸗ teilnehmer ſtellten ſeſt, daß am 15. Juni allein auf der Strecke Sparnberg⸗-Hirſchberg ſechs Zentner tote Fiſche gewogen wurden. Um dieſen ungeſunden Zuſtänden ein Ende zu machen, ſollen zunächſt bei Preußen entſprechend Anträge geſtellt werden, das dann mit den anderen intereſſierten Staaten Vereinbarungen treffen müßte. VIII. Vereinsnachrichten. Württembergiſcher Anglerverein. Monatsverſammlung vom 5. September 1904. Anweſend vom Vorſtand Herr Apotheker Seeger und Herr Morhart, ferner 14 Mitglieder. Der Vorſitzende eröffnet die Sitzung 9¼ Uhr durch Begrüßung der erſchienenen Mitglieder und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß, nachdem nun bald alle Mitglieder von ihren Ausflügen zurückgekehrt ſein werden, wieder ein regeres Vereinsleben beginnen möge. Geſchäft⸗ lich waren nur die von den Kameralämtern ergangenen Benachrichti⸗ gungen betreffend Neuverpachtungen zu beſprechen. Herr Profeſſor Klunzinger, welcher ſtets etwas Intereſſantes in der Taſche hat, zeigte diverſen Inhalt von Forellenmägen vor, der von den Anweſenden unter dankenswerter Erläuterung beſichtigt wurde. Auffallend war wieder, daß der größte Teil des Fundes aus ſogenannter Luftnahrung be⸗ ſtand und wurde daher von Herrn Apotheker Seeger darauf hingewieſen, daß die Zuführung von Nahrung aus der Luft weſentlich ſei und dieſer Punkt die Begutachtung eines Waſſers hinſichtlich ſeiner Ertragfähigkeit wohl Berückſichtigung finden müſſe. Nachdem noch die Tagesordnung für die nächſte Monatsverſammlung beſprochen war, ſchloß der Vorſitzende den Abend gegen 12 Uhr. Fiſchereiverein für Schwaben und Neuburg. Der Fiſchereiverein für Schwaben und Neuburg wird am Sonntag, den 9. Oktober ds. Js. feine 16. Wanderverſammlung in Immenſtadt abhalten. Beginn der Verſammlung mittags halb 12 Uhr. Verſammlungsort: Geſellſchaftshaus. n RN Tagesordnung. 1. Vorträge: a) Was kann die Induſtrie zur Beſeitigung und Klä⸗ rung ihrer Abwäſſer zum Zwecke der Reinhaltung unſerer Fiſchereigewäſſer tun. (Prof. Dr. Hofer⸗ München.) b) Genoſſenſchaftsweſen im Fiſchereibetriebe. (Konſulent Dr. Sur beck⸗ München). c) Seenbewirtſchaftung. (Baron von Lochner⸗Lindau.) An die Vorträge und Mitteilungen wird ſich eine Diskuſſion über die behandelten Gegenſtände reihen. 2. Gemeinſchaftliches Eſſen nachmit⸗ tags halb 2 Uhr im Geſellſchaftshaus. (Preis des Gedeckes ohne Getränke 2 Mk.) Alle Vereins⸗ mitglieder und Freunde der Fiſcherei ſind zur Teilnahme an der Verſammlung eingeladen. Die Teilnehmer am gemeinſchaftlichen Eſſen wollen ſpäteſtens bis zum 6. Oktober bei den be⸗ züglichen Sektionen und Ortsvereinen oder bei dem unterzeichneten Schriftführer des Kreisvereins oder auch unmittelbar bei dem Leiter des Geſellſchaftshauſes angemeldet werden. Augsburg, den 20. September 1904. Fiſchereiverein für Schwaben und Neuburg. Der Vorſtand: Gentner. Der Schriftführer: Magiſtratsſekretär Wieden mann. 371 Weſtdeutſcher Fiſchereiverband. (Schluß.) Den Hauptgegenſtand der Tagesordnung bildete ein ausführlicher Vortrag des Herrn Dr. Schiemenz⸗Friedrichshagen über die Verunreinigung der Gewäſſer, insbeſondere durch Kali« abwäſſer. Der Referent erörterte den allgemeinen Standpunkt, welchen die Fiſcherei den Induſtrie⸗ abwäſſern gegenüber einzunehmen hat. Er bemerkte zunächſt, daß es in der Tat merkwürdig ſei, zu ſehen, wie ſtrenge einerſeits die Fiſcher beſtraft würden, wenn ſie die oft unmöglich zu haltenden Vorſchriften über die Schonzeiten übertreten, während andererſeits gegen die Fabriken, die oft einen enormen Schaden durch ihre Abwäſſer veranlaßten, große Nachſicht geübt werde. Mit allgemeinen Klagen und Entrüſtungsſtürmen werde, wie die Tatſachen beweiſen, hiergegen nichts erreicht. Die Fiſcherei müſſe ſich deshalb bemühen, die Schädigungen durch einzelne Abwäſſer ſo überzeugend nachzuweiſen, daß den Behörden Grund und Möglichkeit zum Einſchreiten gegeben werde. Wenn die beſtehenden Geſetze nicht die nötigen Handhaben böten, ſo müſſe eine Aenderung derſelben an⸗ geſtrebt werden, die ſich aber nur auf Grund eines geeigneten und ausreichenden, vonſeiten der Fiſcherei zu beſchaffenden Materials erreichen laſſe. Leider ſtoße man hier auf eine große Indolenz der Fiſcher und auf einen Mangel an Intereſſe an der Weiterentwicklung ihres eigenen Gewerbes. Dadurch ſei es auch gekommen, daß ſich als fiſchereiliche Gutachter in dieſen Fragen allerhand Hygieniker, Chemiker, Apotheker, Aquariumsfreunde uſw. aufſpielen, die gar nicht imſtande ſeien, ein richtiges Gutachten abzu⸗ geben, weil ihnen die nötige Kenntnis von den Fiſchen, deren Lebensgewohnheiten, Nahrung, Fort⸗ pflanzung und von der Ausübung der Fiſcherei fehle. Hierauf aber und nicht allein darauf komme es an, ob bei einem Aquariumverſuch ein paar Fiſche in einem beſtimmten Abwaſſer ſterben oder nicht. Dieſer Unfug müſſe aufhören und dafür geſorgt werden, daß mehr wirkliche Fiſcherei⸗ ſachverſtändige, nämlich Fiſchereibiologen, ausgebildet würden. Unter allen Umſtänden müßten die Gutachten auf Unterſuchungen in der freien Natur, der wirklichen, praktiſchen Verhältniſſe baſiert fein und nicht auf Aquarienverſuche, welche Verhältniſſe bieten, wie ſie in der Natur gar nicht vor- kommen. Es ſei der Vorſchlag gemacht worden, ſeinerzeit Opferſtrecken einzuführen, das heißt hinter reſpektive unterhalb der Fabriken eine gewiſſe Strecke ihnen preiszugeben und die Fiſcherei dort ab⸗ zulöſen. Hiegegen müſſe ſowohl aus prinzipiellen als aus praktiſchen Gründen proteſtiert werden. Es handle ſich keineswegs darum, der einzelnen Fabrik und dem einzelnen Fiſcher durch die Ein« führung einer derartigen Maßnahme ihre Ruhe zu geben, ſondern vielmehr um den allgemeinen nationalökonomiſchen Standpunkt, unſere Gewäſſer zur Produktion von Fiſchfleiſch, alſo zur Volks⸗ nahrung heranzuziehen. Würde hinter jeder Fabrik eine Opferſtrecke eingeführt, ſo würden ſchließlich unſere ganzen Gewäſſer in ſolche Opferſtrecken umgewandelt werden und für die Fiſcherei nichts mehr übrig bleiben. Außerdem würde die Einführung einer Opferſtrecke das allgemeine Signal zur Sorgloſigkeit und ſkrupelloſen Verunreinigung geben. Die Einführung einer ſolchen Opferſtrecke ſei weiter nichts als eine Maskierung der allgemeinen Preisgabe unſerer öffentlichen Gewäſſer. Der häufig von der Induſtrie geäußerte Wunſch, daß die Fiſcherei die fließenden Gewäſſer preisgeben und ſich ganz auf die Teichwirtſchaft legen möge, ſei ſchon inſofern unausführbar, als die Teichwirtſchaften von den fließenden Gewäſſern geſpeiſt werden. Mit der Preisgabe der letzteren wäre aber auch das Schickſal der Teichwirtſchaft beſiegelt. Praktiſch ſei die Einführung einer Opferſtrecke deshalb zu verwerfen, weil wir durch ſie in keiner Weiſe gebeſſert würden, denn es würde ſich um die Begrenzung der Opferſtrecke genau derſelbe Streit erheben, wie um die Abwäſſer überhaupt und man würde da außerdem auf Schwierigkeiten ſtoßen, welche das ganze Projekt unmöglich machten. Im übrigen werde dieſe Opferſtrecke wohl ſchon allein am Einſpruche der Hygiene und Induſtrie ſelbſt ſcheitern. Wenn der durch die Abwäſſer angerichtete Schaden in der Fiſcherei auch erheblich größer ſei, als bekannt ſei, ſo ſei er doch nicht derart, daß man Anlaß hätte, in peſſimiſtiſcher Weiſe die Flinte ins Korn zu werfen. Bei eingehenderem Studium ſtelle es ſich nämlich heraus, daß eine ganze Anzahl Induſtrien wenig ſchaden, beziehungsweiſe daß ihr Schaden übertrieben werde oder auf andere Umſtände zurückgeführt werden müſſe. Die Fiſche vertrügen häufig mehr als man denke und beſäßen auch eine gewiſſe Anpaſſungs⸗ breite, welche oft viel größer als die der niederen Tiere ſei. Man habe gar keinen Grund vom fiſchereilichen Standpunkte aus, eine größere Reinheit der Gewäſſer zu verlangen, als die Ausnutzung derſelben durch die Fiſchzucht erfordere. Die Fiſcherei ſolle daher wohl die Beſtrebungen zur Un⸗ ſchädlichmachung der Abwäſſer unterſtützen, ſich aber nicht zu wilden Agitationen hinreißen laſſen. Leider werde nun die Unterſuchung und die Regelung der Verhältniſſe durch die Indolenz der Fiſcher erſchwert und dadurch, daß ſowohl dieſe als auch beſonders die Induſtrie Täuſchungs⸗ verſuche machten, ein Uebelſtand, der auf das tiefſte zu beklagen ſei. Es ſei daher gegen beide Seiten zur Vorſicht zu mahnen und müßten die Behörden bei ihren Maßnahmen und Vorſchriften nicht nur diejenigen Abwäſſer der Induſtrie ins Auge faſſen, welche durch den öffentlichen regulären Betrieb entſtehen, ſondern auch die nebenſächlichen und heimlichen Abwäſſer. Jedes Loch, das aus einer Fabrik herausführe, müſſe unter Kontrolle geſtellt werden. Was ſpeziell die Abwäſſer der Kalibergwerke betrifft, ſo hat Redner die Werke zu Salzdetfurt, Gr. Rhüden und Jeßnitz unterſucht. In den beiden erſteren Fällen handle es ſich um kleinere Gewäſſer. Im letzteren Falle um einen großen Fluß. Er habe in allen drei Fällen die Faung 372 und Flora und Fiſche, ſoweit er dazu im Stande geweſen ſei, eingehend unterfücht, und ſei zu dem Reſultate gekommen, daß von einem wirklichen fiſchereilichen Schaden nicht wohl die Rede ſein könne. Allerdings werde durch das Kalibergwerk zu Gr. Rhüden ein kleiner Bach für Fiſche unbewohnbar gemacht, ein Bach, welcher ſich ohne große Mühe in einen ſchönen Forellenbach umwandeln ließe, aber dazu doch nicht gebraucht werden könne, weil er nach Lage der Dinge ausgeſtohlen werden würde. Eine fiſchereiliche Schädigung finde alſo nicht ſtatt. Das Reſultat der Unterſuchung ſei alſo zu ſeiner Freude ein durchaus günſtiges geweſen; allein es handle ſich, wie die Sachen lägen, gegenwärtig um die Frage, wie viel Kalibergwerke man in unſere Gewäſſer abwäſſern laſſen könne, ohne der Fiſcherei zu ſchaden. Das ſei nun eine heikle Frage, deren Beantwortung zurzeit geradezu unmöglich ſei. Man könne dieſe Frage nicht dadurch entſcheiden, daß man im Aquarium Verſuche mache, wie viel von den Abwäſſern die Fiſche vertragen können, ohne zu ſterben. Es komme hierbei noch auf verſchiedene andere Umſtände an, die lediglich durch Unterſuchung und Verſuche in der Praxis feſtgeſtellt werden könnten. Wenn alſo die Kaliinduſtrie ſich in jo hohem Maßſtabe ent» wickle, ſo müſſe ſoviel Geld dabei erübrigt werden, daß ſowohl derartige Verſuche als auch ein⸗ gehendere Studien bei verſchiedenen Bergwerken unter verſchiedenen Bedingungen gemacht werden können. Dazu müßten ein Fiſchereibiologe und ein Chemiker zugezogen werden. Profeſſor Dr. Weigelt- Berlin vermochte ſich mit den Ausführungen des Vorredners nicht in allen Punkten einverſtanden zu erklären, verteidigte beſonders auf Grund ſeiner vielfachen Unter⸗ ſuchungen und auf dem Gebiete der Verunreinigung der Gewäſſer gemachten langjährigen Er⸗ fahrungen die Einrichtung von Opferſtrecken. Derſelbe bemerkte ferner, daß er ſeine Abſicht der Herausgabe eines Waſſerbuches demnächſt verwirklichen werde. Am 16. Auguſt wurden an 22 Stellen des Neckars Waſſerproben geſchöpft und werden dann von ihm in Berlin unterſucht. Er hoffe da⸗ durch den Beweis zu liefern, daß die Schaffung eines Waſſerbuches nicht ſo ſchwierig ſei, wie viel⸗ fach angenommen werde. Regierungsbaurat Recken-Hannover ſprach fich dahin aus, daß die Frage der Verunreini⸗ gung durch die Kaliinduſtrie nicht allgemein, ſondern nur von Fall zu Fall gelöſt werden könne. Er begrüßte die unter Aufwendung ſtaatlicher Mittel beabſichtigte Vergrößerung der Biologiſchen Station am Müggelſee mit Freuden und brachte, nachdem er den großen Nutzen dieſes Inſtituts im einzelnen nachgewieſen hatte, folgenden Antrag ein: „Die Generalverſammlung des Weſtdeutſchen Fiſchereiverbandes begrüßt das Projekt der Einrichtung einer leiſtungsfähigen wiſſenſchaftlichen Station am Müggelſee, womög⸗ lich in Verbindung mit einer Station für Teichwirtſchaft in der Nähe des Müggelſees mit großer Freude und bezeichnet den baldigen Ausbau dieſer Stationen für durchaus erforderlich.“ Dieſe Reſolution wurde einſtimmig angenommen und die Verbandsleitung beauftragt, ſie zur Kenntnis des Reichsamts des Innern und der zuſtändigen preußiſchen Behörden zu bringen. Zu Nr. 7 der Tagesordnung „Waſſerbau, Talſperren, Kanäle“ bemerkte Regierungsaſſeſſor von Velſen⸗ Magdeburg, daß der Herr Oberpräſident der Provinz Sachſen ein lebhaftes Inter- eſſe daran habe, den Fiſchbeſtand in der Elbe nicht nur zu erhalten, ſondern noch zu erhöhen. Er ging dann auf die Arbeiten der Elbſchiffahrtskommiſſion und auf die mit den Fiſchern gepflogenen Verhandlungen des näheren ein und erwähnte dabei, daß die hohen Anſprüche der letzteren ſchwer⸗ lich würden befriedigt werden können. Hiernächſt trug der Vorſitzende des Fiſchereivereins für das Herzogtum Braunſchweig, Ober- ſtallmeiſter Freiherr von Girſewaldt-Harzburg, den Jahresbericht des genannten Vereins vor. Aus demſelben iſt zu erwähnen, daß der Verein die Herſtellung einer Fiſchereikarte beſchloſſen und auf Antrag des Oberamtmanns Dieckmann genehmigt hat, daß die Prämien für das Ausſetzen von Salmonidenbrut von / auf °/, der Anſchaffungskoſten erhöht werden. Die Rechnung des letzten Jahres hat in Einnahme mit 2340 Mk. und in Ausgabe mit 1620 Mk., alſo mit einem Be⸗ ſtande von 770 Mk. abgeſchloſſen. Das Rechnungsjahr des Vereins ſoll künftig die Zeit vom 1. April bis 31. März umfaſſen. Am Nachmittag fand eine Beſichtigung der Fiſchteiche ꝛc. des Kloſters Michaelſtein unter der liebenswürdigen Führung des Domänenpächters, Oberamtmanns Dieckmann-Heimburg, ſtatt. — Menge. — IX. Literatur. „Die Fiſchwaid“. Handbuch der Fiſcherei, Fiſchzucht und Angelei von Dr. Fritz Skow⸗ ronnek. In 11 Lieferungen iſt kürzlich ein neues Prachtwerk auf dem Gebiete der Fiſcherei⸗ Fachliteratur zum Abſchluß gekommen unter dem Titel „Die Fiſchwaid“ von Dr. Fritz Skowronnek. Zur Erklärung des Wortes „Fiſchwaid“ ſagt der Autor: „Manchem wird das Wort „Fiſchwaid“ fremd und ungewohnt klingen, aber das ſchadet nichts, denn es iſt ein kräftiges Wort, auf gutem, deutſchen Stamme gewachſen, das man in Ehren halten ſoll. Es beſagt auch mehr als der farbloſe Ausdruck Fiſcherei, denn es begreift auch die Angelei in ſich.“ Durch ſeine gediegene Ausſtattung, reichen Bilderſchmuck und die überſichtliche Einteilung des Stoffes, beſonders aber durch den vielſeitigen Inhalt empfiehlt ſich das Buch von ſelbſt und 373 wird ſicherlich in weiten Kreiſen Leſer und Freunde ſich erwerben. Dr. Skowronnek vereinigt in ſeiner Perſon wiſſenſchaftliche Bildung mit genauer Kenntnis des Fiſchereiweſens. Seine Sprache iſt außerordentlich gewandt und ſympathiſch, ſeine Schilderungen ſind lebendig und mit viel Humor und perſönlichen Erlebniſſen verflochten, jo daß auch der lehrhafte Teil des Stoffes ohne Trocken- heit und Einförmigkeit zum Ausdruck kommt. Die Illuſtrationen, 410 Abbildungen im Text und 16 Kunſtbeilagen, faſt lauter Eigenaufnahmen, erhöhen den Wert des Werkes bedeutend, die originellen, altertümlichen „Darſtellungen der Fiſchwaid“, die aus dem „ZFiſchereibuch Kaiſer Maximilian I.“ in der K. K. Hofbibliothek Wien entnommen find, verdienen darunter bejondere Erwähnung. Der I. Teil des Werkes „Fiſcherei und Fiſchzucht“ behandelt in 20 Kapiteln folgende Themen: Aus der Geſchichte der Fiſcherei — Volkswirtſchaftliche Bedeutung der Fiſcherei — Staat und Fiſcherei — Der Deutſche Fiſchereiverein — Bau der Fi ſche — Einteilung der Fiſche — Feinde der Fiſche — Künſtliche Fiſchzucht (Forellenzucht) — Karpfenzucht — Der Dorfteich — Eisfiſcherei — Der Aal — Der Blei (Braſſen) — Der Hecht — Die Maräne — Der Krebs — Die F iſchereinetze — Säcke und Reuſen — Das Leben der Binnengewäſſer. Der II. Teil iſt dem Angelſport gewidmet. In vier Kapiteln mit zahlreichen Unter⸗ abteilungen ſchildert der Verfaſſer den Angelſport — Aus rüſtung des Anglers — Angels geräte und ihre Verwendung — Die Spinnfiſcherei — Die Angelei auf die n eee Süß waſſerfiſche (Fried⸗ und Raubfiſche) — endlich die Angelfiſcherei im Meere. Den Hausfrauen bietet der Verfaſſer in dem Schlußkapitel „Etwas von der Fiſch⸗ kocherei“ eine mit vielen erprobten Rezepten bereicherte, anregende Plauderei. Als Anhang des Buches find die Vorſchriften über die Beförderung lebender Fiſche und Krebſe im Bahnverkehr zuſammengeſtellt. ici Das Werk iſt im Verlag von Richard Carl Schmidt & Co. in Leipzig, e 2, er⸗ ienen. — L. — X. Jragekaſten. Frage Nr. 10. (Herrn B. in B.) Was für deutſche Geſetze gibt es, die Fiſcherei der Adjazenten betreffend und wo kann man ſich dieſelben verſchaffen? Antwort: In Deutſchland ſind bisher, die Adjazentenfiſcherei betreffend, folgende Geſetze gegeben worden: 1. Das Geſetz betreffend die Fiſcherei der Ufereigentümer in den Privatflüſſen der Provinz Weſtfalen vom 30. Juni 1894. 2. Das Geſetz betreffend die Fiſcherei der Ufereigen⸗ tümer der Rheinprovinz vom 25. Juni 1895 und 3. das Geſetz betreffend die Fiſcherei und die Koppelfiſcherei in der Provinz Hannover vom 26. Juni 1897. Alle drei Geſetze ſind mit den übrigen für die betreffenden Provinzen geltenden Geſetzen und Verordnungen zuſammengeſtellt von dem Oberlandesgerichtsrat von Schilgen und vom Verlag von E. Griebſch in Hamm in Weſtfalen zum Preiſe von 1 Mk., reſpektive 1.25 Mk. und 1.35 Mk. zu beziehen. XI. Jiſcherei⸗ und Jiſchmarktberichte. Bericht über den Engrosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 8. bis einſchließlich 21. September 1904. Das Karpfengeſchäft iſt noch kein allzu lebhaftes, indeſſen kann ſchon von einer beſtändigen Nachfrage für kleinere Quanten geſprochen werden. Die Preiſe ſind im allgemeinen wenig ver⸗ ändert. — Schleien wurden weniger reichlich zugeführt und zeigten dieſelben eine andauernde, wenn auch nicht erhebliche Preisſteigernng. September Karpfen: Mark Schleie Schleie: Mark ID 74—80 10. i 8 Sure, 13. „ amoetiert. 2... 7280 12. lebend TE tt ne us 58 VVV 106—122 TEE 40—46 13. % mittel 86 ee N ey ee 43—45 13. tot . 70 1 ee ae 4A. ed - 100 x 20. lebend, unſortietrtt 76—85 18 V nn September Schleie: T1171 hes nen a 102—103 / efaive 107—113 V 1040. BO ee nes 120—128 VCC n age 62 374 — Berlin, 24. September. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche geräucherte A S ee — Winter⸗Rheinlachs. per Pfund 400 Zander 5 — — MNiffe, Sachs „ — ee — — Flundern, Kieler. „ Stiege 400500 Karpfen, mittelgr. — — do. mittelgr. „ Kiſte 250 —350 Karauſchen — — Bücklinge, N „ Wall 300—550 o — — Dorſche . „ Kiſte 300 5 ... — — Sehen) 350 Bunte Fiſche — — ep große 3 Pfund 120 —140 — — Rr cu Aale En Lachs IIa gefr. | Heringe „100 Stck. | 700 —1000 88868688856685668686668860l5 Flrherei - Anteil. * Die unkündbare Fiſchereigerechtſame einer vorzüglichen Siegfiſcherei (anerkannt fiſch⸗ * 55 reichſtes Gewäſſer Deutſchlands, direkt an einer Eiſenbahuſtation gelegen), iſt, zwecks * rationeller Bewirtſchaftung, in eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftpflicht verwandelt * worden. Die Inhaber von Anteilſcheinen genießen für ihre Perſon das Recht der freien % *. Ausübung der Sportsfiſcherei. Sichere, hohe Verzinſung verſprechende Kapitalanlage. * Einige Anteile a Mk. 1000 werden übertragen. 24 Genaue Auskunft erteilt Redakteur Otto Verbig, Köln⸗Lindenthal, Gauvertreter * des Deutſchen Anglerbundes für die Rheinprovinz. * bes 0 0 0 0 0 0,6 ,0.,0. 0 0 0 0 91,6. 0.,0.,0.,0 0 0,6. .9..0.,@5 D 1 garantiert reines, kräftiges, mehrjährig ab⸗ gelagertes Deſtillat mit vorzüglichem Aroma & unter Kontrolle jtaatlicher Unterſuchungs⸗ anſtalt hergeſtellt. Viel beſſer und dem Magen zuträglicher als ſogenannte feine Kunſtſchnäpſe und zweifelhafte, gefärbte, verzuckerte Miſchungen, welche vielfach aus geringſten Spiritusſorten hergeſtellt werden. Preis pro Liter in Krugfüllung: bei Abnahme von 1—-20⸗11.l . . 2.— bei Abnahme in Gebinden von mindeſtens 20 1 4 1.60 ab Bahnſtation Seligenſtadt bei Würzburg inkluſive Krüge. Verpackungsmaterial geht zu Laſten des Beſtellers. Verſand gegen Nachnahme oder unbedingte Sicherheit. Darlehenskaſſenverein Volkach a. M. Poſt daſelbſt (Bayern). 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Organ für lie Geſamlintereſſen der Fischerei. ſowie für die Heſtrebungen der Fiſchereibereine, inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſo wie der Landesfiſchereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei⸗ verbandes, des Schlef. Fiſchereivereins des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaffeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Heſſen, des Rheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Würt⸗ tembergiſchen Anglervereins, des Zentral-Fiſchereivereins für Schleswig- Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Viologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Perbindung mit Jachmännern Deutſchlands, Gſterreich⸗Angarns und der Schweiß, herausgegeben vom Bayeriſchen und vom Deutſchen Fiſchereiverein. Nr. 20. München, den 15. Oktober 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: J. und II Bekanntmachungen. — III. Zweite allgemeine Fiſchereiausſtellung in Nürnberg. — IV. Ueber das Projekt einer ſtaatlichen Fiſchereiforſchungsſtation am Müggelſee. — V. Ueber Forellenausſetzungen. — VI. Verſuche zur Einführung der Schwebnetzfiſcherei im Würmſee (Starn⸗ bergerſee). — VII. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Fiſchzucht. — VIII. Ver⸗ miſchte Mitteilungen. — IX. Vereinsnachrichten. — X. Literatur. — XI. Fiſcherei⸗ und Fiſch⸗ marktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel uur mit Erlaubnis der Redaltion geſtattet.) 1. Bekanntmachung. Wir machen wiederholt darauf aufmerkſam, daß der Bayeriſche Landesfiſchereiverein in den Tagen vom 19. bis 21. Oktober cr. einen Lehrkurs für Karpfenzucht abhalten wird. Das nähere Programm, ſowie weitere auf den Lehrkurs bezügliche Mitteilungen haben wir bereits in Nummer 18 bekanntgegeben. 378 II. Bekanntmachung. Betreff: Fiſchereiausſtellung in München im Jahre 1905. Gelegentlich der Ausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft in München vom 29. Juni bis 4. Juli 1905 wird auch, wie alljährlich, eine Fiſchereiausſtellung abgehalten werden. Wir machen die Herren intereſſierten Ausſteller jetzt ſchon darauf aufmerkſam, damit ſie bei den bevorſtehenden Abfiſchungen ſich das nötige Ausſtellungsmaterial reſervieren. Er⸗ fahrungsgemäß ſcheuen ſich aus gutem Grunde die Fiſchzüchter mitten im Sommer, wo die Ausſtellungen der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft aus anderen Gründen ſtattfinden müſſen, ihre Teiche lediglich zu Ausſtellungszwecken abzulaſſen, ſo daß zahlreiche Ausſteller, die ihren Leiſtungen nach ſich ſehr gut ſehen laſſen könnten, aus dieſem Grunde den Ausſtellungen fern bleiben. Eine rechtzeitige Vorbereitung auf dieſelben wird daher die Ausſtellungen reichhaltiger geſtalten. Der Bayeriſche Landesfiſchereiverein verfügt zurzeit über hundert eigene Aquarien. III. Zweite allgemeine Jiſchereiausſtellung in Nürnberg. Vom 27. Auguſt bis 5. September 1904. (Schluß.) Boten die lebenden Fiſche, der Jahreszeit entſprechend, das Bild einer ſpeziell bayeriſchen Ausſtellung, ſo trat in den übrigen Gruppen durch Beſchickung aus faſt allen Teilen des Reiches das Weſen einer allgemeinen Fiſchereiausſtellung deutlicher hervor. An Bedeutung konnte ſich dieſer Teil der Ausſtellung allerdings mit Gruppe I nicht meſſen. Es war hier zwar vielerlei geboten, allein auf keinem Zweige war eine ſyſtematiſche Vorführung deſſen, was auf dieſem Gebiete überhaupt vorhanden iſt, zuſtandegekommen. In Gruppe II „Tote Fiſche auf Eis“ ſahen wir als Erzeugniſſe der Süßwaſſer⸗ fiſcherei prächtige, friſchgefangene Rhein⸗ und Bodenſeefiſche aller Art, durch die Firma Gebrüder Einhart in Konſtanz ausgeſtellt, ſowie von der Firma H. Eis feldt aus Geeſtemünde friſchgefangene Seefiſche der verſchiedenſten Gattungen als Erzeugniſſe der Hochſeefiſcherei. Beide Ausſteller erhielten je eine ſilberne Medaille. Gruppe III „Fiſchereigeräte und ⸗Ausrüſtungsgegenſtände“ bot für den Berufs- und Sportfiſcher manches Intereſſante. Der Deutſche Anglerbund, Berlin, hatte drei Inſektenkäſten mit Muſtern und Vorbildern für Fliegenfiſcherei ausgeſtellt auf Grund der bekannten Arbeit des Herrn Dr. Horſt Brehm, über welche wir bereits in Nummer 14 der „Allgemeinen Fiſcherei⸗Zeitung“, Jahrgang 1903, eingehend berichtet haben. Wir können uns daher mit einem Hinweis hierauf beſchränken. Dem Deutſchen Anglerbund wurde hierfür, ſowie für die weitere Ausſtellung ſeiner Anglerzeitung, feiner Anglerlieder, feiner Fiſcherkarte für nichtgewerbsmäßige Fiſcher, einer Anzahl von Flugblättern ꝛc. die goldene Medaille zuerkannt. Wenn wir hierzu bemerken, daß das Preisgericht, welches die Beſtrebungen des Deutſchen Anglerbundes mit einem erſten Preiſe auszeichnete, aus lauter bayerlſchen Fiſchereiſachverſtändigen zu ſammengeſetzt war, fo tun wir dies mit Rückſicht darauf, daß in dem offiziellen Protokoll des Deutſchen Anglerbundes über die Verhandlungen des fünften Bundestages vom 11. September 1904 in Bernburg, wo unter anderem auch die Prämiierung in Nürnberg bekanntgegeben wurde, auf Seite 3 gelegentlich einer Klage, daß die ſüddeutſchen Sportsvereine ſich dem Deutſchen Anglerbunde bisher roch nicht angeſchloſſen haben, von dem Geſchäftsführer des Vereins in dem offtziellen Jahresberichte wörtlich folgendes geſagt iſt: „Ich hoffe aber, daß fi) die beſſere Erkenntnis Bahn brechen und die bayeriſche Verbohrtheit einmal aufhören wird“. Einen erſten Preis unter Zuerkennung eines Ehren preiſes (geſtiftet vom Deutſchen Anglerbund) erhielt ferner die bekannte Firma H. Stork in München für ihre reichhaltige und erſtklaſſige Ausſtellung von Angel- und Fiſchereigeräten der verſchiedenſten Art. Bemerkenswert war auch die Ausſtellung von Gg. Stinzendörfer, Firma J. Müller's Nachfolger in Nürnberg, welche Ausrüſtungsgegenſtände für Sportangler, Fiſchnetze, Garn- und Drahtreuſen vorgeführt hatte und dafür einen zweiten Preis erhielt. 379 — E. Schuſter in Chemnitz hatte ſeine bekannten und bewährten Drahtfiſchreuſen aus⸗ geſtellt, desgleichen Ingenieur Julius Koch in Eiſenach Drahtreuſen verſchiedener Form und Größe nach dem Syſtem der Flachfängerreuſe, ſowie eine Krebsfalle. Beide wurden mit einer ſilbernen Medaille anerkannt. Wilhelm Drowin, Reuſenfabrikant in Lunow, Kreis Angermünde, brachte Aalreuſen aus Kiefernholzſtäben, die mit eigens präparierten Kiefernwurzeln geflochten find, ihm wurde eine bronzene Medaille zugeſprochen. Ebenſo wurde Guſtav Dreher in Altshauſen bei Saulgau in Württemberg für eine Fiſchreuſe aus Drahtgeflecht mit einer bronzenen Medaille prämiiert. Wilhelm Beyer, Hoflieferant in Erfurt, brachte ſeine höchſt ſauber gearbeiteten Brutapparate, Transportgefäße, ein Futterrad zum automatiſchen Füttern von Jungbrut, ſowie Luftbrauſen, welche auch in den geſamten Ausſtellungsaquarien angebracht waren, zur Vorführung; er wurde mit einer ſilbernen Medaille prämiiert. Vom Bayeriſchen Landesfiſchereiverein war ferner der in ſeiner Fiſchzuchtanſtalt Starnberg mit Erfolg tätige Feuchtluftbrutapparat nach Profeſſor Dr. Grimm in Petersburg ausgeſtellt; die Schillinger 'ſche Fiſchzuchtanſtalt Neufahrn hatte einen Brutapparat mit Brut im Betrieb vorgeführt — eine für die ſpäte Jahreszeit ſehr bemerkenswerte Leiſtung —, ferner den Schillinger'ſchen Eier⸗ und Brutzählapparat. Johann Stengel, Fiſchzuchtanſtalt Ober⸗ mühle, Poſt Etzelwang, brachte verſchiedene Brutapparate und einen Mönch zur Vorführung; Joſeph Behringer, Lehrer in Ahornberg, einen Univerſalkaſten zum Abfangen und Auf⸗ bewahren von Fiſchbrut; Joſeph Winkelmaier, Fiſchzuchtbeſitzer und Fiſchhändler in Auerbach (Oberpfalz), das Modell eines hölzernen Fiſchkaſtens mit aufziehbarem Boden, Franz Müller, Fiſchzuchtanſtalt in Oberndorf an der Salzach, ein Reinigungsgerät für Teiche und kleinere Waſſerläufe. Außerdem befanden ſich in dieſer Gruppe noch eine Reihe von Ausſtellungsobjekten, die mit der Fiſcherei nur in entferntem Zuſammenhang ſtanden, wie Kopfbedeckungen für Fiſcher aus Loden, Stoff und Stroh von F. A. Engelhardt in Nürnberg, Schwimm- und Rettungsweſten von H. R. Rudnick in Lichtenberg-Berlin ꝛc. ꝛc. In der gleichen Abte lung waren auch die wohl auf allen Fiſchereiausſtellungen vor⸗ geführten Fangapparate für Fiſchfeinde ausgeſtellt. Beſonders zweckmäßig waren die Fallen von R. Weber, Raubtlerfallenfabrik in Haynau, deſſen Ausſtellung ſich auch durch große Mannigfaltigkeit auszeichnete; ihm wurde eine ſilberne Medaille zugeſprochen. Dieſelbe Aus⸗ zeichnung erhielt die nicht minder gediegene Ausſtellung der Fallenfabrik von E. Grell & Co. in Haynau. Gleichfalls mit einer ſilbernen Medaille wurde auch die Fallenausſtellung von J. Janner, Raubtierfallenfabrik in Mantel, Oberpfalz, prämiiert. Der Kreisfiſcherei⸗ verein für Oberfranken hatte in dieſer Gruppe das Modell eines Fiſcherkahns mit Ausrüſtung, ferner einen kleineren Kahn den Fiſchzug Petri darſtellend und ein gebrauchsfertiges Netz aus Hanfgarn, welche Objekte Eigentum des unteren Schiffer und Fiſchervereins Bamberg ſind, vorgeführt, ferner das Modell eines Krebsgeheges aus der K. Landwirtſchaftlichen Winter⸗ ſchule Wunſiedel, des weiteren zahlreiche Urkunden zur Geſchichte der Entwicklung der Fiſcherei aus dem 15. Jahrhundert, Fiſchordnungen und Archivalien aus dem 16. und 17. Jahrhundert, eine Urkunde aus dem Jahre 1098, zwei Innungsfahnen und ein Herbarium mit den für die Fiſchzucht bedeutungsvollſten Waſſerpflanzen. In Anerkennung dieſer und der in Gruppe * vorgeführten zahlreichen Präparate zur Naturgeſchichte der Fiſche und Krebſe, ſowie von Fiſchfeinden ꝛc. ꝛc. wurde dem Oberfränkiſchen Kreisfiſchereiverein eine goldene Medaille nebſt einem Diplom des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins zugeſprochen. Einen erſten Preis erhielt ſchließlich noch die mechaniſche Netzfabrik Schroeder & Moegelin⸗Landsberg a/ W. für eine ſehr reichhaltige Ausſtellung ihrer erſtklaſſigen, zur Netzfabrikation dienenden Garne und Zwirne. Dieſe Fabrik hatte auch die zur Dekoration der Ausſtellung dienenden Netze und Reuſen zur Verfügung geſtellt. Die nächſte Gruppe IV mußte als „Mädchen für alles“ dienen. Hier waren die bekannten Rieſenſammlungen von Schnecken und Muſcheln vorgeführt, elegant gedeckte Tafeln mit Porzellan- Fiſch⸗ und Krebsſervicen fehlten nicht. Die Gasmotorenfabrik Deus hatte einen Motor aufgeſtellt, der die Waſſerpyramide trieb. Für den Fiſchzüchter intereſſant war die Waſſerſchilfmähmaſchine, die ſowohl im Original als in einem Modell von der Aktien⸗ geſellſchaft A. Lehnigk⸗ Vetſchau bei Cottbus war und einen zweiten Preis erhielt. Ferner waren auch das Modell einer oberirdiſchen Eishütte für mehrjährige Eiskonſervierung nebſt Muſtern 380 — — von Iſoliermullen ausgeſtellt von dem Bayeriſchen Torfſtreu- und Mullenwerk in Haſpelmoor in Oberbayern, ſehr lehrreich, auch hierfür wurde ein zweiter Preis ausgeſprochen. In Gruppe V, „Naturwiſſenſchaft, wiſſenſchaftliche Unterſuchungen und Präparate“, hatte ſich beſonders die „Naturhiſtoriſche Geſellſchaft“ in Nürnberg verdient gemacht durch Aufſtellung ihrer paläontologiſchen und zoologiſchen Abteilung, die auch dem Laien einen inſtruktiven Einblick in die Entwicklung der Fiſchwelt in den verſchiedenen Erdperioden boten und in ſchönen Exemplaren die Fiſchfeinde aus der Gruppe der Vögel und Säugetiere zeigten. Hierfür wurde ein erſter Preis nebſt einem Ehrenpreis zuerkannt. Wir müſſen es uns leider wegen Raummangel verſagen, dieſe Abteilungen ausführlich zu beſchreiben und können uns nur mit einer Aufzählung des Wichtigſten beſchäftigen. Der Bayeriſche Landesfiſchereiverein, der Kreisfiſchereiverein in Oberfranken, Profeſſor Dr. Hofer (München) (außer Konkurrenz) und Theodor Wanke (Diepoltsdorf) zeigten eine große Zahl von Spiritus- und Trockenpräparaten, ſowie Abbildungen zur Veranſchaulichung der Anatomie, der Entwicklung, Krankheiten und Raſſen der Fiſche, der Fiſchnährtiere und Fiſch⸗ feinde, Fiſchfuttermehle uſw. 8 Hier war auch das Modell einer ſchwimmenden biologiſchen Station für den Rhein nach dem Entwurf von Profeſſor Dr. Lauterborn, Ludwigshafen a/ Rh., vorgeführt, welchem in Anerkennung ſeiner Beſtrebungen zur Begründung einer biologiſchen Station im Südweſten des Reiches eine ſilberne Medaille zugeſprochen wurde. Einen Hauptteil dieſer Gruppe V bildete endlich die Spezialausſtellung der Naturalien⸗ handlung von J. F. G. Umlauf „Meeresgrund: Südſee und Nordſee“. Sehr geſchickt, in einer großen Grotte mit verſchiedenen Lichteffekten, gruppiert, ſollte die Schauſtellung ein annäherndes Bild geben von dem Leben in der Tiefe des Meeres. Von der gleichen Firma waren zahlreiche Gerätſchaften zum Walfiſchfang und Fiſchereigerätſchaften von den Salomons-Inſeln, Neu-Britannien, Neu-Guinea und aus Afrika zuſammengeſtellt. Ihr wurde eine goldene Medaille zugeſprochen. Die letzte Gruppe VI umfaßte die „Geſchichte und Literatur der Fiſcherei. Neben den verſchiedenen Fachzeitungen und Fachzeitſchriften, den älteren und neueſten Werken über alle anf die Fiſcherei und Anglerei bezüglichen Fragen waren zahlreiche Wandkarten und ſtatiſtiſche Tafeln vorgelegt. Wir heben beſonders hervor die ſchematiſche Darftelung der im unterfränkiſchen Maine eingerichteten Schonreviere zur Durchführung einer geordneten Fiſchwirtſchaft nebſt den hierauf bezüglichen Satzungen, welche der Unterfränkiſche Kreisfiſchereiverein Würz⸗ burg ausgeſtellt hatte. Demſelben wurde in Anerkennung ſeiner Verdienſte um das Zu⸗ ſtandekommen einer gemeinſamen Bewirtſchaftung einer ſo großen Flußſtrecke das, Diplom des Bayeriſchen Landes fiſchereivereins zue kannt. Mit einem zweiten Preis wurde die Fiſchwaſſer⸗ karte der Pfalz, ſowie die Statiſtik der pfälziſchen Süßwaſſer, ausgeſtellt vom Pfälziſchen Kreisfiſchereiverein in Speyer, prämitiert. Desgleichen erhielt eine ſilberne Me⸗ daille die Buchhandlung von Karl Koch in Nürnberg, welche es ſich hatte angelegen ſein laſſen, eine umfaſſende Zuſammenſtellung der Fiſchereiliteratur nebſt einem Spezialkatalog für Fiſcherei und Angelſport herzuſtellen. Dem Oeſterreichiſchen Fiſchereiverein in Wien wurde für die Ausſtellung der „Oeſterreichiſchen Fiſcherei⸗Zeitung“ eine bronzene Me⸗ daille zugeſprochen, desgleichen der Firma J. Neumann in Neudamm für die Ausſtellung der in ihrem Verlag erſchienenen, auf die Fiſcherei bezüglichen Werke. Ferner erhielt eine bronzene Medaille Friedrich Schneider, Rittergutsbeſitzer auf Schloß Hartmannsberg, Oberbayern, für die Ausſtellung eines Planes der auf ſeinem Seengut Schloß Hartmannsberg gelegenen überaus zahlreichen und großen Seen. Des weiteren wurde mit einer bronzenen Medaille prämiiert Frau Irma, Gräfin Walderdorff für die photographiſche Auf⸗ nahme der im Schloßgut Teublitz belegenen Karpfenteiche. Eine ſilberne Medaille wurde Herrn Fritz Münſterer in Mainburg für feine Ueberſichtskarte der Teiche und Bäche des K. Bezirksamtes Mainburg zugeſprochen. Damit hätten wir unferen Rundgang durch die verſchiedenen Ausſtellungsgruppen be⸗ endet. Der Beſuch der Ausſtellung war trotz des meiſt ungünſtigen Wetters ein ſehr reger; es wurden von 34 436 Perſonen Karten gelöſt, darunter waren 3381 Schulkinder in Begleitung 381 — ihrer Klaſſenlehrer. Der Bezirksfiſchereiverein Nürnberg, welchem die ganze Arbeit bei der Schaffung und Leitung der Ausſtellung zufiel, kann mit Stolz auf ſein wohlgelungenes und höchſt verdienſtvolles Werk zurückblicken. IV. Zu dem Projekt einer ſtaatlichen Jiſchereiforſchungsſtation am Müggelſee. Von Prof. Dr. W. Halbfaß⸗Neuhaldensleben. Bekanntlich ſoll die am Müggelſee unter Leitung von Dr. P. Schiemenz ſtehende biologiſche Verſuchsſtation in ein ſtaatliches Inſtitut für Fiſchereiwiſſenſchaften umgewandelt werden und zwar, wie man den Danziger Verhandlungen des Deutſchen Fiſchereirates ent— nehmen kann, mit ziemlich bedeutenden Mitteln. Selbſtverſtändlich wird der Gedanke einer ſtaatlich organiſierten Zentrale für wiſſenſchaftliche Forſchungen auf dem Gebiete der Fiſcherei von allen Seiten mit aufrichtiger Freude begrüßt und wohl allgemein wird die Hoffnung ausgeſprochen, daß mit dieſer neuen wiſſenſchaftlichen Anſtalt etwas wirklich Brauchbares, daß vor allen Dingen den Forſchungen eine möglichſt breite Grundlage geſchaffen werde, damit die ausgeworfenen reichlichen Mittel nicht vergeblich aufgewendet ſeien und der Auf— bau der Arbeit nicht von neuem wieder zu beginnen habe. Herr Dr. O. Zacharias-Plön hat in mehreren Aufſätzen, die in der „Allgemeinen Fiſcherei⸗ Zeitung“ und in der „Fiſcherei-Zeitung“ erſchienen find, und, ſoweit ich das be⸗ urteilen kann, ſehr viel Beachtenswertes enthalten, ſeinerſeits ein Programm für fiſcherei— wiſſenſchaftliche Forſchungen aufgeſtellt und in mehreren Punkten an dem Gedanken, die neue Zentralſtation gerade am Müggelſee zu errichten, Kritik geübt, wobei er, wie mir ſcheint, häufig das Richtige getroffen hat. Er hat ſeine Bemerkungen weſentlich vom zoo— logiſchen und biologiſchen Standpunkt aus geſchrieben, entſprechend ſeinen eigenen Spezial- ſtudien, welche die Wiſſenſchaft längſt anerkannt hat; möge man auch mir, der ich weder Phyſiologe noch Zoologe, viel weniger noch Ichthyologe bin, ſondern bei meinen Studien weſentlich die Wohnung der Fiſche, den See ſamt dem Waſſer, das ihn erfüllt, ins Auge faſſe, einige Bemerkungen zu dem bereits mehrfach erörterten Vorhaben geſtatten. Freilich hat mich niemand um meine Meinung befragt, wenn aber jeder, der von der Behörde nicht extra aufgefordert iſt, ſeine Anſicht kundzutun, ſchweigen wollte, dann wäre wohl ein Fortſchritt in der Wiſſenſchaft und vor allem in der wiſſenſchaftlichen Methode von vorneherein ausgeſchloſſen. Ich nehme die Berechtigung, in dieſer Sache das Wort zu er— greifen, von der Tatſache her, daß ich bei meiner mehr als ein Jahrzehnt andauernden, zu Zeiten ſehr intenſiven, Beſchäftigung mit den ſtehenden Gewäſſern auch der biologiſchen Seite der Gewäſſerkunde näherzutreten in der Lage war und weil ich glaube, daß meine dabei geſammelten Erfahrungen der Sache von Vorteil ſein können. Habe ich mich nach dieſer Richtung hin getäuſcht, ſo tröſte ich mich mit dem Bewußtſein, das Beſte gewollt zu haben. In magnis voluisse sat est. Der Müggelſee iſt ein Gewäſſer, das ſich von der überwältigend großen Mehrzahl deutſcher Gewäſſer durch Beſonderheiten auszeichnet, die ihn als einen ſehr wenig günſtig gewählten Typus von Binnenſeen hervortreten läßt. Er wird von einem verhältnismäßig mächtigen, ſehr ſtark befahrenen Strom durchfloſſen, ſo daß er eigentlich nichts weiter als eine verbreiterte Strecke der Spree iſt, er iſt durchweg flach — ſeine größte Tiefe beträgt nur 8 m —, ſein Waſſer iſt in beſtändiger ſtarker Veränderung begriffen, ſein Boden iſt durch die mächtigen Ablagerungen der Spree zum Teil exogen und endlich wird durch den ſehr bedeutenden Verkehr von Segel- und Ruderbooten und durch die zahlreichen menſchlichen Anſiedlungen an ſeinen Ufern die urſprüngliche Beſchaffenheit des Sees mehr und mehr geändert, ſo daß wir es hier eigentlich nicht mehr mit einem natürlichen Gewäſſer zu tun haben. Es ſoll nicht geleugnet werden, daß es ſolcher Seen nicht noch mehr gibt, vor allen Dingen in der Mark Brandenburg ſelbſt, aber jeder Kundige wird zugeben müſſen, daß die bei weitem große Mehrzahl der Seen ganz andere natürliche Bedingungen beſitzt, als der 382 Müggelſee, aus dem ſehr einfachen Grunde, weil die meiſten Seen, ob tief, ob flach, nicht von einem ſo waſſerreichen und verkehrsreichen Strom durchfloſſen ſind, wie es die Spree iſt. Andere natürliche Bedingungen erzeugen natürlich auch andere biologiſche Verhältniſſe. Der Fiſch findet daher in den meiſten Seen ganz andere Verhältniſſe vor als im Müggelſee und daher werden ſich die hier gewonnenen Ergebniſſe mit nichten auf übrige Gewäſſer übertragen laſſen, ſondern es wird in vielen Fällen das diametrale Gegenteil eintreten. Da nun aber ſelbſtredend an irgend einem größeren Gewäſſer die Anſtalt errichtet werden muß, ſo wäre es, meines Erachtens, weit vorteilhafter, ſie dort zu errichten, wo die natürlichen Bedingungen mannigfaltiger und mit der Mehrzahl der Gewäſſer beſſer übereinſtimmen. Zieht man nun noch weiter in Betracht, daß im Intereſſe der Sache die Nähe einer Univer- ſität oder einer anderen wiſſenſchaftlichen Hochſchule aus den verſchiedenſten Gründen ſehr wünſchenswert wäre, ſo kämen nach Lage der Dinge außer der Umgebung von Berlin nur noch diejenigen von Danzig und Kiel in Frage. Weder in der Nähe von Berlin, noch von Danzig ſind mir aber größere Gewäſſer bekannt, die nach ihrer natürlichen Beſchaffenheit dem Ideal eines typiſchen Sees in ſeiner Mannigfaltigkeit ſich näherten, dagegen erſcheint der Große Plöner See in Oſtholſtein in jeder Beziehung als zum Sitz einer Fiſcherei— univerſität hoch geeignet. Ich ſehe ganz von der Tatſache ab, daß ſich in Plön bereits eine biologiſche Station befindet, denn das gehört nicht hierher und iſt ſozuſagen zufällig, da= gegen kommt in erſter Linie in Betracht, daß der Große Plöner See ein ſehr mannigfaltiges Waſſerbecken iſt, in welchem flachere mit tieferen Stellen, ſandige mit bewachſenen Ufern, mit größeren und kleinen, meiſt reichbewachſenen Werdern wechſeln und daß er von keinem größeren Strome durchfloſſen iſt, kurz, die Eigenſchaften einer Reihe von Seen in ſich vereinigt. Dazu kommt, daß die Univerſität Kiel ſehr leicht (in einer Stunde) zu erreichen iſt, daß zahlreiche andere größere und kleinere, tiefere und flachere Gewäſſer in unmittelbarer Nähe liegen und daß endlich auch die Oſtſee mit mehreren Buchten nicht allzuweit entfernt liegt. Der Müggel— ſee iſt gegenüber dem Plöner See ein in jeder Beziehung kümmerliches und dürftiges Ge— wäſſer, ſein Volumen iſt neunmal fo klein, ſeine Ufer und fein Boden jtnd einförmig und meiſt das Produkt der Spree. Auch zu Teichfiſchereiſtudien möchte wohl die Umgebung des Großen Plöner Sees un— gleich geeigneter ſein als der gänzlich permeable Boden am Ufer des Müggelſees. Soviel, was gegen die Wahl des Ortes der Zentralſtation ſpricht. Aber auch, wenn als Sitz derſelben Plön gewählt würde, ſo könnten meines Erachtens die Grundlagen der Fiſchereiwiſſenſchaft unmöglich einſeitig durch eine Anſtalt geſchaffen werden, welche ſozuſagen den See, an dem ſie errichtet würde, lediglich als ein Laboratorium betrachtet, in welchem die phyſiologiſchen Wirkungen der Nahrungsbeſtandteile auf die vor— handenen Fiſche unterſucht werden. Jeder See — bei Flüſſen liegt die Sache ja meiſt anders — iſt eine Welt für ſich, ein kleiner Mikrokosmus; fo oft dies auch ſchon gejagt iſt, es muß immer und immer wiederholt werden, weil hier mein Standpunkt von dem der Gegner am meiſten abweicht. Es genügt nicht, feſtzuſtellen, welches die günſtigſte und wirtſchaftlich vorteilhafteſte Ernährung der Fiſche, die beſte Verhütung von Krankheiten, die beſte Methode des Fiſchens und Schonens in dem betreffenden See iſt und ſei er auch noch ſo mannigfaltig beſchaffen, ſondern in letzter Linie kommt es doch auf die Beantwortung der Frage an, warum es ſo iſt, auf den kauſalen Zuſammenhang der Tatſachen kommt alles an. In der „Fiſcherei⸗Zeitung“, Band VI, Nr. 4, ſchrieb ich in einem Aufſatz, welcher ſich an ein von Regierungsrat Dr. Dröſcher aufgeſtelltes Programm für die Aufgaben eines ſtaatlichen Inſtituts für Fiſchereiwiſſenſchaften-anſchloß: „Wenn wir nicht in Erfahrung bringen können, wie die natürlichen Verhältniſſe eines Seebeckens oder eines Fluſſes auf ſeine Biologie wirken und damit auf dasjenige Moment, welches im nächſten Zuſammenhang mit dem Ge— deihen der Fiſche ſteht, dann bleibt unſer Wiſſen Stückwerk, dann werden wir niemals in der Lage ſein, vorausſehend durch Mittel auf die Verbeſſerung eines Fiſchwaſſers einzu⸗ wirken, worin ja doch der eigentliche Zweck der Fiſchereiwiſſenſchaft beſteht.“ Ich kann nichts Beſſeres tun, als dieſe Worte von neuem hierherſetzen. In einem phyſikaliſchen oder chemi⸗ ſchen Laboratorium laſſen ſich freilich alle günſtigen Bedingungen zuſammenſtellen, damit ge⸗ wiſſe Experimente gelingen und damit man in den Stand geſetzt wird, aus gewiſſen Er- 383 ſcheinungen Geſetze ableſen zu können, aber das organiſche Leben im See läßt ſich nicht durch noch ſo fein erſonnene Methoden wie in einem Laboratorium ſo belauſchen, daß eine geſetzmäßige Abhängigkeit erkannt werden kann, weil ein und dasſelbe Waſſer von ganz be— ſtimmter phyſikaliſcher und chemiſcher Beſchaffenheit auf die biologiſchen Verhältniſſe ganz anders einwirkt, ob es ſich im Starnbergerſee oder Madüſee, in einem See der Eifel oder des baltiſchen Landrückens befindet. Die Verſchiedenheit der Ufer und des Bodens, die durch die geographiſche Lage bedingten klimatologiſchen Unterſchiede, die Tiefe des Beckens werden binnen kurzem völlig verſchiedene biologiſche Verhältniſſe ſchaffen. Wer da weiß, welch' rieſige Abweichungen in der Kleinflora und Fauna zweier Ge— wäſſer vorkommen können, die räumlich nahe beieinander liegen und in ihren äußeren Ver⸗ hältniſſen ſcheinbar große Aehnlichkeiten mit einander haben, muß davon überzeugt ſein, daß wir erſt aus dem vergleichenden Studium einer möglichſt großen Zahl von Gewäſſern die Grundlagen für die Fiſchereiwiſſenſchaft ſchaffen können.!) Es gibt in Preußen und auch in den anderen deutſchen Staaten nach dieſer Richtung hin noch außerordentlich viel zu tun, weit mehr, als man es nach der Zahl der bereits für die einzelneu Provinzen und Bezirke vorhandenen Fiſchereikarten denken ſollte. Freilich mit dem bloßen „Beſehen“ und „Beſuch“ eines Gewäſſers, mit dem Verſenden und Wiedereinſammeln von Fragebögen, und mögen ſie auch noch ſo kompliziert angelegt ſein, allein iſt's nicht getan, hier heißt es tüchtig arbeiten und forſchen auf ernſter wiſſenſchaftlicher Grundlage. Wollte man alſo bei der Anſicht ver— harren daß ein mit allen neueren Erforderniſſen und mit wiſſenſchaftlich geſchulten Kräften ausgeſtattetes Inſtitut, welches an einem beſtimmten Gewäſſer errichtet wird, für das Studium der Grundlagen der Fiſcherei völlig ausreichend ſei, ſo würde ich das für einen höchſt verhängnisvollen Irrtum halten und im Intereſſe der Fiſcherei aufs tiefſte beklagen, zumal, wenn der Müggelſee dazu auserſehen würde, für ein typiſches Fiſchgewäſſer gehalten zu werden. 5 Nachſchrift der Redaktion. Wir glauben, daß wir den Herrn Verfaſſer der vorſtehenden Zeilen beruhigen können, ſoweit ſeine Befürchtung in Frage kommt, es ſollten in dem beabſichtigten Laboratorium die wiſſenſchaftlichen Grundlagen der Fiſchereibiologie wie an einem grünen Tiſche herausgefunden werden; ſoweit wir orientiert ſind, iſt das Studium der Seenforſchung auf vergleichender Unterlage durch Forſchungen an Ort und Stelle gedacht, für welche die beabſichtigte Station die an ſich ſelbſtverſtändlich notwendige Zentrale bilden ſoll. V. Aleber Jorellenbrutausſetzungen. Von C. Arens, Cleyſingen bei Ellrich. Referat in der Generalverſammlung des Fiſchereivereins der Provinz Sachſen 1904 zu Erfurt. Es iſt ein gewiſſes Unterfangen, hier in Erfurt, der Hofburg der Forellenbrutaus— ſetzungen, über dieſes Thema zu ſprechen. Es hieße geradezu Eulen nach Athen tragen, wollte ich hier in Erfurt den Forellenbrutausſetzungen ein Loblied ſingen, das tut der Er— furter Fiſchereiverein ſchon allein durch ſeine Erfolge. Ich beabſichtige auch nur einigen Vorurteilen und Fehlern entgegenzutreten, die bei den Ausſetzungen von Forellenbrut ge— macht werden. Das betrifft zunächſt den Ort des Ausſetzens. Die Forellenbrut hält ſich in der erſten Zeit nur an ganz flachen, aber doch überfloſſenen Stellen des Baches auf. Hier iſt ſie vor den Nachſtellungen der erwachſenen Forellen ſicher, denn dieſe können ſolche Stellen überhaupt nicht betreten, oder ſich doch dort nur ſo ungeſchickt bewegen, daß ſie die flinke, aufmerkſame Forellenbrut nicht abfangen können. Der Inſtinkt, ſolche Stellen aufzuſuchen, iſt bei der Forellenbrut ſo ſtark ausgeprägt, daß ſie, ganz entgegengeſetzt der allgemeinen Annahme, durchaus ſicher vor den Nachſtellungen erwachſener Forellen iſt. Ich kann, abgeſehen von ) Näher habe ich dieſen Gedanken in meinem Buche über die hinterpommerſchen Seen, Gotha 1901, Seite 123 ff., ausgeführt. 384 jahrzehntelanger Erfahrung auf Grund fortgeſetzter Beobachtungen in der freien Natur, noch ein beweiſendes Beiſpiel aus meiner Anſtalt hierfür anführen. Es kommt dort öfter vor, daß die Forellen in den bachähnlichen Durchflüſſen natür⸗ lich laichen, wenn ſich gerade einmal das Durchſehen des Beſtandes nach abſtreichreifen Forellen verzögert hat. Die Brut kommt dann in den Kiesbänken, die ſich die Forellen aus dem durchaus feſten Boden trotz ihres weichen Leibes herauszuwühlen verſtehen, auf natürlichem Wege aus, bevölkert nach dem Verluſt der Dotterblaſe die Abteilungen der An= ftalt oft in großer Zahl, in denen — nebenbei erwähnt — der Aar mit 1 Zentner er- wachſener Forellen, alſo ſehr ſtark beſetzt iſt. Sie iſt dann an den ganz flachen Rändern der Abteilungen tagtäglich an denſelben Orten in unverminderter Zahl wiederzuſehen, ohne daß ihnen die erwachſenen Forellen etwas anhaben können. Ihr Inſtinkt iſt eben ſo ſtark in dieſer Hinſicht ausgeprägt, daß die Einwendungen der Brutausſetzungsgegner, die Brut jet nur Futter für die größeren Forellen, zu inhaltsloſen Schlagworten herabſinken. Erſt ſpäter, wenn die Brut bis 4—5 em herangewachſen iſt, hat ſie das Bedürfnis, tiefere Stellen aufzuſuchen, erſt von da ab wächſt die Gefahr des Abgefangenwerdens, wenn nicht wieder, wie es im freien Bache der Fall iſt, mitteltiefe Stellen und Verſtecke ihnen ſichere Unterkunft bieten. Auch in meiner Anſtalt werden die Forellchen erſt in dieſem Stadium allmählich von den größeren Forellen abgefangen. Den Enthuſiaſten der Setzlingsausſetzungen mag deshalb gerade dieſe Erfahrung entgegengehalten werden. Sie bringen in den Bach ihren Beſatz in einem in dieſer Hinſicht viel gefährdeterem Alter als die Brutausſetzer, umſomehr als dabei mit um das Zehnfache verminderten Zahlen gerechnet werden muß und als fie in die ört— lichen Verhältniſſe noch nicht eingewöhnte Fiſchchen bringen, die gerade in der erſten Zeit in erhöhterem Grade durch die großen Forellen gefährdet find. Notwendig einen großen Fehler machen dementſprechend diejenigen, welche die Forellchen nicht auf überfloſſene Untiefen, ſondern in tiefere Stellen oder an ſolche angren⸗ zende Untiefen kleineren Umfanges ausſetzen oder wohl gar für das Ausſetzen Bäche wählen, die gleichmäßige Tiefe haben, wie beiſpielsweiſe viele Mühlengräben. Zum Ausſetzen von Forellenbrut eignen ſich nur ſolche Bäche, die entweder ſchon an und für ſich nur flach über Geröll fließen, wie das die meiſten kleinen Nebenbäche tun oder aber in ihrem Laufe mit Tiefen, mittleren Tiefen und Untiefen auf längere Strecken abwechſeln, wie das beim Bache des Gebirges faſt ausnahmslos zu ſein pflegt, der gerade wegen dieſer Eigenſchaft den Namen „Forellenbach“ mit Recht verdient. Noch mehr Fehler werden hinſichtlich des Zeitpunktes des Ausſetzens gemacht. Es herrſchen auch da verſchiedene Vorurteile, denen entgegengetreten werden muß. Zunächſt hinſichtlich des Entwicklungsgrades für das Ausſetzen. Bekanntlich lebt das Forellchen in den erſten Wochen feines Daſeins von feinem Dotterſacke. Die Freßfähigkeit tritt erſt gegen Ende dieſer Dotterperiode ein. Das Fiſchchen iſt dann nicht bloß vollſtändig ausgebildet und nicht bloß freßfähig und freßbedürftig ge— worden, ſondern auch vollkommen ſchwimmfähig und das gilt allgemein als der richtige Zeitpunkt für das Ausſetzen. Man wartet den Vorſchriften nach fo lange, bis die Fiſchchen. im Troge ſich heben, an die durchſtrömten Stellen des Troges treten und dort auf an— ſchwimmenden Fraß lauern. Nach meinen Erfahrungen iſt damit ſchon der günſtigſte Zeit⸗ punkt verpaßt. Das hochtretende Fiſchchen hat Hunger, ſchon nagenden Hunger. Bringe ich dieſes Fiſchchen in den Bach, ſo iſt ſein erſtes Augenmerk darauf gerichtet, ſeinen ausgeprägten Hunger zu ſtillen. Es macht zwar dem Ausſetzer den Eindruck, als ob es beſonders munter ſei, denn es ſtellt ſich ſofort in den Strom und haſcht nach allem Vorübertreibenden. Der Ausſetzer freut ſich deſſen, aber er bedenkt nicht, daß es im Beſtreben der Stillung ſeines unbezähm⸗ baren Hungers und der Füllung ſeines gänzlich leeren Magens, nicht befähigt iſt, nebenher auch noch auf ſeine Feinde zu achten und ſo leicht ein Raub dieſer wird. Das Hochtreten der Fiſchchen im Bruttroge iſt in Wirklichkeit erſt eine Folge des unbezähmbarſten Hungers. Die Forellchen freſſen ſchon vorher, Regenbogenforellen ſogar ſchon mit dem letzten Drittel des Dotterſackes und das ſoll uns darauf hinweiſen, die Fiſchchen ſchon früher auszuſetzen, dann ſtillen wir ſchon die erſten Regungen des Hungers bei „Kleine m“ und laſſen nicht— 385 zu, daß durch die Befriedigung ihres Nahrungsbedürfniſſes die Inſtinkte für ihre Sicherheit übertönt werden. Schon in der zweiten Hälfte der Dotterperiode beginnt es lebendig zu werden im Bruttroge. Lebendig deshalb, weil bei den Forellchen der Inſtinkt für das Verſtecken er- wacht. Es will in den Ecken des Troges eines unter das andere kriechen, um bei einer Störung ein Verſteck zu finden. Mehr des Inſtinktes bedarf es für unſer Fiſchchen vor— läufig gar nicht. Sobald dieſer Inſtinkt vollſtändig entwickelt iſt, was gemeinhin in dem letzten Viertel der Dotterperiode der Fall iſt, dann genug des künſtlichen Schutzes, dann hinaus in den Bach mit ihm, es wird ſich ſogleich verſtecken und verſteckt halten, bis es Hunger verſpürt, den es dann gleich anfangs bei, kleinem“ befriedigen kann, es vergißt dann auch nicht, nebenbei auf ſeine Sicherheit zu achten, ganz im Gegenſatze zu dem im Troge vollſtändig freßfähig gewordenen Fiſchchen, mit ſeinem alles andere vergeſſen machenden, nagenden Hunger. Man findet in Wirklichkeit auch in dem erſten Frühjahre im Bache noch mit dem Dotterſacke behaftete Fiſchchen allerorten unter Laub, Steinen, die ſich alſo in dem letzten Teile der Dotterperiode aus den Kieshaufen ſchon befreit und im Bache verteilt haben. Ein großes Vorurteil begegnet dem Ausſetzen während hoher Waſſerſtände, wie ſie das Frühjahr oft mit ſich bringt. Wenn die Forellchen nicht mit Organen und Inſtinkten begabt wären, die fie die Gefahren der Hochwäſſer überwinden helfen, fo gäbe es im und am Gebirge, wo die Schneeſchmelze faſt alle Jahre die harmloſeſten Bächelchen zu reißenden Strömen, meiſt gerade im Frühjahre, macht, keine Forellen. Den Zweiflern rate ich zu fol— genden beweiſenden Verſuchen. Man ſchütte auf einen größeren Roll, alſo an eine Stelle, wo das Waſſer reißend und niedrig über Steine fließt, einige Tauſend Forellenbrut und ſtelle ſich 5—6 m unterhalb auf. Nicht ein Fiſchchen wird da vorüber treiben, höchſtens einige Krüppel und Schwächlinge. Weshalb nicht? Weil fie mit Inſtinkt und Energie ſehr ſchnell, ſchon auf den erſten Metern hinter und unter Steinen, trotz des reißenden Waſſers tote Punkte gefunden haben, an denen ſie gelandet ſind, an denen ſie ſich feſtlegen können und ſolcher toten Punkte hat auch jedes Hochwaſſer unzählige. Die Fiſchchen benutzen dann ſpäter ſatzweiſe die vielen toten Punkte wie eine Leiter — daher der Name Fiſchleiter —, um dahin zu gelangen, wohin ſie wollen, nämlich an die flachen Ränder. Die Forelle iſt eben ein Fiſch, welcher befähigt iſt, ſich ſelbſt im toſendſten Waſſer zu halten und weiter zu bewegen und dieſe Eigenſchaft iſt, ins kleine überſetzt, auch der Brut eigen. Man fürchte alſo nicht, daß die Brut vom Hoch— waſſer auf Nimmerwiederſehen abgeſpült werde. Bei alledem bringen Hochwaſſer doch eine weſentliche Gefahr, nämlich dann, wenn der Bach aus ſeinem Bette ausgetreten iſt und angrenzende Felder und Wieſen überflutet. Dorthin tritt dann die Brut mit Vorliebe, denn da pflegt das Waſſer auf großen Flächen flach zu fließen. Beim Zurücktreten bleiben dann die Fiſchchen in größeren Bodenſenkungen hängen und vertrocknen. Daraus ſoll man aber ja nicht ſchließen, daß die Brut bei dem regelmäßigen Zurück— treten des Waſſers im Bachbette ſelbſt auf trockenen Stellen hängen bleibt. Auch hierfür hat ſie ausgeprägten Inſtinkt, der ſie allerdings bei dem anormalen Umſtande einer aus— gedehnten Wieſenüberflutung notwendig nicht genügend ſchützen kann. Sie orientiert ſich leicht über die Verbindungsſtellen mit dem Hauptwaſſer, benutzt ſie ſo ſchon täglich als „Wechſel“ beim Herannahen von Gefahr und zieht ſich rechtzeitig in den noch voll fließenden Teil des Baches zurück, wenn das Waſſer zurücktritt. Ich kann für die ſtarke Ausprägung dieſes Inſtinktes wieder ein überzeugendes Bei- ſpiel anführen. Auf einer Schuttabladeſtelle an der Zorge waren größere Mengen Mieß— muſchelſchalen angefahren. Dieſe reichten weit in das Frühjahrswaſſer der Zorge hinein. Es bildeten dieſe Muſchelſchalen eine ausgezeichnete Ausſatzgelegenheit für Brut. Ihre Höhlungen gewährten ausreichenden Schutz und durch die vielen Zwiſchenräume konnten die Fiſchchen leicht überallhin wechſeln. Es wurden deshalb dort größere Mengen Brut gegen die Regel gehäuft ausgeſetzt. Nach einiger Zeit kam mein Fiſchmeiſter mit der Meldung, das Waſſer ſei aus den Muſcheln getreten, vermutlich ſei die Brut verloren. Sofort wurden die Muſcheln aufgeſchaufelt, aber es fand ſich ganz gegen die Erwartung in ihren Höhlungen 386 nur vereinzelt ein totes Fiſchchen vor, ebenſo in den Vertiefungen des ziemlich unebenen Bodens unter ihnen. Ein wenig ſpülte das Waſſer noch in die außen liegenden Muſchelſchalen hinein. Als wir dann dieſe Stellen noch aufſchaufelten, fand ſich da die Brut in großen Schwärmen vor. Sie hatte nichts Eiligeres zu tun, als nach dem Bache auf den angrenzenden Roll zu entweichen und zwar fand ſie die oft nur fingerbreiten Verbindungsſtellen mit dem Bache mit einer Sicherheit, die darauf ſchließen ließ, daß ſie dieſe Wege ſchon öfter benutzt, daß ihr Inſtinkt für Rettung aus ſolcher Gefahr ſtark ausgeprägt war. Man ſieht, daß ſich in dem kleinen Forellenbrütlinge eine ganze Menge ausgeprägter Inſtinkte vereinigen, die ihnen die üblichen Gefahren ihrer Region leicht überwinden helfen und daß es lediglich leere Schlagworte der Forellenbrutausſetzungsgegner ſind, wenn ſie dieſe Gefahren als Hinderungsgrund für Forellenbrutausſetzungen ins Feuer führen. Ich kann nur immer wieder und wieder die Frage ſtellen: Wie kommt es, daß die Forellenbäche neben großen Forellen mit Nachwuchs beſetzt, ja vielfach ſogar überſetzt ſind, wenn der Forellenbach nicht geeignet wäre, fie hoch zu bringen und fie vor den ihnen drohenden Ge— fahren zu ſchützen? Wenn alſo Mißerfolge zu verzeichnen ſind, ſo ſoll ſich der Ausſetzer nicht mit den allgemeinen Schlagworten der Gegner tröſten und zufrieden geben, ſondern ſoll nachforſchen, woran die Schuld des Mißerfolges liegt, ſei das nun an der Ungeeignetheit des Waſſers des Baches ſelbſt, ſei es an dem Zuſtande der Brut, ſei es an eigenen Fehlern. Jedenfalls ſoll er die Ueberzeugung feſthalten, daß ohne grobe Fehler eine kräftige Brut in unerwartet hohem Maße eine Beſetzung des Forellenbaches herbeiführt. Dafür bürgen die gemachten langjährigen Erfahrungen, dafür bürgen — um mich an die lokalen Verhältniſſe zu halten — die Erfolge des Erfurter Fiſchereivereins, wie auch des Fiſchereivereins der Provinz Sachſen. Das war es, was ich vorbringen wollte. Ich möchte aber den Gegenſtand nicht verlaſſen, ohne die Tätigkeit der beiden hier vertretenen Vereine auf dieſem Gebiete und namentlich ihre Wirkungen in Vergleich zu ſtellen. Der Erfurter Fiſchereiverein gewinnt und ſtreicht ſelbſt Eier, brütet fie im eigenen Brut- hauſe aus und verteilt ſie durch ſeinen Fiſchmeiſter in die Gewäſſer des Regierungsbezirkes. Der Fiſchereiverein der Provinz Sachſen verteilt dagegen grundſätzlich nur „Eier“ an die Mitglieder, überläßt es dieſen, ſie ſelbſt auszubrüten und gibt Brut nur ausnahmsweiſe dahin, wo das Brüten von Eiern aus irgend einem ſtichhaltigen Grunde behindert iſt. Ohne Zweifel hat das Vorgehen des Erfurter Fiſchereivereins viel für ſich. Ich will dahingeſtellt ſein laſſen, ob er durch ſein eigenes züchteriſches Vorgehen — ich meine dabei durch ſeine Anpachtung und Bewirtſchaftung von Forellengewäſſern — billiger zu ſeiner Brut kommt, als wenn er Eier ankauft und ausbrütet, obwohl es nach den Berichten, die ich als Mitglied bekomme, nicht ſo ſcheint. Ich will auch nicht betonen, daß bei Eierverteilung mit der halben finanziellen Aufwendung nahezu dasſelbe erreicht wird, aber jedenfalls bietet das Selbſtausbrüten durch den Verein, das Selbſtausſetzen der Brut durch den ſachverſtän— digen Fiſchmeiſter eine hohe Garantie dafür, daß alles nach den Regeln der Kunſt vor ſich geht und Fehler und damit Mißerfolge vermieden werden, aber doch muß ich dem Vorgehen des Fiſchereivereins der Provinz Sachſen bei weitem den Vorzug geben. Vornehmſte Aufgabe der Fiſchereivereine iſt „die Fiſchzucht zu heben“ und dieſe Aufgabe erfüllt der Erfurter Fiſchereiverein zwar, wie aus der ganzen Haltung meiner Ausführungen hervorgeht, in wörtlicher und züchteriſcher Hinſicht vollauf, aber, die Sache hat noch eine andere Seite, noch eine „ideelle“ Seite. Wenn Aufgabe der Fiſchereivereine „Hebung der Fiſchzucht“ iſt, ſo wird ſie nicht bloß dadurch erfüllt, daß von ihnen für einen Beſatz der Gewäſſer geſorgt wird, ſondern in noch viel höherem Grade dadurch, daß „Fiſch— züchter“ erzogen werden und das Intereſſe für Fiſchzucht gehoben wird und das ganz be— ſonders bei Vereinen, deren Arbeitsgebiet zumeiſt die Forellenregion umfaßt, wo die künſt⸗ liche Zucht eine Rolle ſpielt. Beim Vorgehen des Erfurter Fiſchereivereins tritt dieſer Moment gänzlich in den Hintergrund. Die Gewäſſer werden ohne jedes eigene Zutun des Fiſchers beſetzt und fort- geſetzt beſetzt. Des letzteren Arbeit, ſeine Aufgabe beſteht lediglich in dem „Fiſchen“ und dem „Einheimſen der Ernte.“ Was Wunder alſo, wenn er zu dem Gedanken gedrängt wird, 387 — ſo ein Verein ſei lediglich dazu da, für den Beſatz ſeiner Gewäſſer zu ſorgen, ihm die Arbeit und den Verdienſt zu erleichtern, ihm die züchteriſche Fürſorge abzunehmen? Weit entfernt, daß nun ſolch ein Vorgehen „JFiſchzüchter“ ſchaffe, fo iſt es obendrein noch nicht einmal geeignet, zu befriedigen. Man dankt nicht dem Vereine für die 5000 Brut, die er den Gewäſſern übergibt, ſondern man beklagt ſich, daß es nicht 15 000 geweſen find, wie man ſie für nötig gehalten habe. Das fortgeſetzte Beſetzen der Gewäſſer ohne Zutun des Fiſchers beſtärkt eben immer mehr die Anſicht, daß der Fiſchereiverein zufolge ſeiner Unterſtützung ſeitens der Regierung die Pflicht habe, für den nötigen Beſatz zu ſorgen Im weiteren vermiſſe ich bei dem Er— furter Fiſchereiverein die Anregungen in den Generalverſammlungen, nicht einmal heute hat ſich jemand aus dem Vereine gefunden, welcher uns über die lokalen Verhältniſſe Aufſchluß gibt, obwohl doch der Verein gerade zufolge ſeiner alljährigen eigenen Ausſetzungen mit den Gewäſſern und den Fiſchereiverhältniſſen des Bezirkes mehr als ein anderer bekannt iſt. Es iſt das das erſte Mal, daß dieſer wichtigſte erſte Punkt der Tagesordnung unerledigt und die damit verbundene nicht zu unterſchätzende Anregung ausgeblieben iſt. Ganz anders iſt das Vorgehen des Fiſchereivereins der Provinz Sachſen. Damit, daß er vorherrſchend Eier verteilt, zwingt er die Fiſchereiberechtigten, ſich kleine Brutanlagen zu machen, ſelbſt eine züchteriſche Tätigkeit zu entfalten, ſelbſt mit tätig zu fein bei Be— ſchaffung des Beſatzes ihrer Gewäſſer. So lernen ſie das „Brüten“, überzeugen ſich, daß das gar keine große Schwierigkeit macht, gehen bald einen Schritt weiter, ſtreichen ſelbſt Eier und der „Fiſchzüchter“ iſt fertig, er wächſt ſich weiter aus als ein aufmerkſamer, rationeller Bewirtſchafter ſeiner Gewäſſer und dazu hat der Fiſchereiverein mit ſeiner Eierverteilung den erſten Anſtoß gegeben und das dürfte doch, in Verbindung mit den Anregungen in den alljährlichen Verſammlungen, ſicher eine wertvollere Erfüllung der Aufgabe eines Fiſcherei— vereins ſein, als das bloße Beſetzen der Gewäſſer. Das Vorgehen des Erfurter Fiſcherei— vereins erzieht „Fiſcher“, das des Fiſchereivereins der Provinz Sachſen „Fiſchzüchter“. Ich habe auf dieſen Unterſchied in der Tätigkeit der beiden Fiſchereivereine aus An— laß der Brutausſetzungen hingewieſen, nicht um das Vorgehen des Erfurter Fiſchereivereins in andere Bahnen zu lenken, dazu habe ich keine Befugnis, umſomehr als ſich die ganze Entwicklung desſelben auf dieſer Grundlage geſtaltet hat, ſondern ich möchte ein gewiſſes ergänzendes und planmäßiges Zuſammenarbeiten der beiden Vereine damit begründen. Wie ſchon geſagt, verteilt der Fiſchereiverein der Provinz Sachſen grundſätzlich nur Eier, indeſſen wird auch bei ihm Brut angefordert, da wo Brüten unmöglich iſt. Nun könnte ja dem Er— furter Fiſchereiverein von dem Fiſchereiverein der Provinz Sachſen dieſe Verteilung der Brutanforderungen überwieſen werden, wobei ich bemerke, daß es in der Hauptſache gerade Thüringer ſind, welche Brut anfordern und umgekehrt könnte auch der Erfurter Fiſchereiverein von dem Schweſterverein Eier anfordern, wenn dafür zu dieſem Zwecke Be— dürfnis vorhanden iſt. Beide Vereine behalten ſo ihre Selbſtändigkeit und doch bahnt ſich ſo ein gewiſſes planmäßiges Zuſammenarbeiten an, das bisher gänzlich gefehlt hat und das vielleicht mit der Zeit — ich ſpreche nur dahingehende Hoffnungen aus — noch weiter aus— gebaut wird und zu weiteren intimeren Arrangements führt. Jedenfalls möchte ich mit meinen Ausführungen dazu eine Anregung gegeben haben und in dieſem Sinne ſchließe ich mit einem herzlichen „Fiſchers Heil!“ VI. Verſuche zur Einführung der Schwebnetzſiſcherei im Würmſee (Starnbergerſee). Wenn man bisher an den Geſtaden des vielbeſuchten Würmſees ſich an den delikaten Renken gütlich tun wollte und dabei auf Fiſche ſich freute, wie man ſie vom Bodenſee oder Chiemſee her kennt, fo durfte man ſicher fein, in feinen Erwartungen bezüglich der Portions- größe eine Enttäuſchung zu erleben. Konſumenten und Fiſcher waren einig in dem Klage— lied, daß die Renken im Würmſee „ſo klein bleiben“. Ich hatte es mir daher zur Aufgabe 388 geſtellt, der Urſache dieſes Kleinbleibens nachzuforſchen und glaube, dieſelbe nun gefunden zu haben. Nicht etwa in beſonderen phyſikaliſchen oder fauniſtiſch-biologiſchen Eigentümlichkeiten des Sees, ſondern in den bisher geübten Methoden des Renkenfanges, bei welchem von den Fiſchern ausſchließlich die ſogenannte Renkenſeege mit ihren relativ engen Maſchen zur Ver⸗ wendung gelangte. Bei der Beobachtung dieſer Seegenfiſcherei gewann ich die Ueberzeugung, daß mit ſo geſtalteten Zugnetzen der Fang großer Renken nur Zufall ſein kann, ſelbſt wenn die letzteren in dichten Beſtänden den See bevölkern ſollten. Die guten Erfolge, welche mit den weitmaſchigen Schwebenetzen im Bodenſee und ſpäter im Chiemſee erzielt wurden, führten mich zu dem Entſchluſſe, durch einen praktiſchen Verſuch feſtzuſtellen, ob tatſächlich größere Renken im Würmſee fehlen oder ob dieſelben nicht mit Schwebnetzen gefangen werden können. Durch gütige Vermittlung des K. Bayer. Oberſthofmarſchallſtabes, welcher in dankens⸗ werteſter Weiſe die Verſuche durch ſeine Unterſtützung förderte, wurde der Fiſcherobmann Marx in Frauenchiemſee von der Chiemſeeadminiſtration ermächtigt, die Schwebnetzfiſcherei, wie ſie im Chiemſee geübt wird, im Würmſee praktiſch vorzuführen. Ueber die Anordnung und die Reſultate dieſer Verſuche, ſowie über die zu ziehenden Schlußfolgerungen ſei aus dem Berichte der ſtaatlichen Konſulentie für Fiſcherei an den K. Bayer. Oberſthofmarſchall— ſtab nachſtehendes entnommen. 1. Verſuchs anordnung. Unter der Leitung des Fiſcherobmanns Marx in Frauen chiemſee wurden in Seeshaupt der vom Chiemſee mitgebrachte Satz von 20 Netzen von den Fiſchermeiſtern Lidl (Innungsvorſtand) und Kierner, beide in Seeshaupt, hergerichtet. Dieſen Netzen, welche eine Maſchenweite von 40 mm aufwieſen, wurden ſechs weitere, von p. A. Lidl kürzlich angeſchaffte Schwebnetze von 18 mm Maſchenweite, nach entſprechenden Ab— änderungen am Ober- und Unterſimm, beigefügt. Am Nachmittage des 9. September wurde der Satz von 26 Netzen mit einer Geſamtlänge von zirka 2000 m in einer Tiefe von 8 Klaftern geſetzt und zwar quer über den See, am linken Ufer zwiſchen Bernried und Sees⸗ haupt beginnend. Bei dieſen Vorbereitungen waren, außer dem unterzeichneten Berichterſtatter, zugegen: der Vorſtand der K. Würmſeeadminiſtration Herr Rentamtmann Knözinger-Starnberg, zahl- reiche Fiſcher von Starnberg, Tutzing, Bernried, Ambach, Ammerland und Seeshaupt, ſowie einige andere Intereſſenten. In der Frühe des 10. September wurde das Netz gehoben, um am Nachmittage des gleichen Tages wiederum in gleicher Weiſe, jedoch nur in 6 Klafter Tiefe geſetzt zu werden. Am 12. September früh wurde ſodann der Satz zum zweiten Male gehoben. Die Witterungsverhältniſſe waren den Verſuchen nicht beſonders günſtig. Die beſten Reſultate mit Schwebnetzen werden erzielt, wenn die Netze getrieben werden, ſei es bei Wind durch den Wellengang, ſei es durch das ſogenannte „Rinnen“ des Sees, das heißt durch die bekannten Strömungen. Leider war der See, beſonders in der erſten Nacht, vollſtändig ruhig und glatt. Darauf iſt es vor allem zurückzuführen, daß namentlich der Fang vom 10. September quantitativ nicht recht befriedigen konnte. Außerdem aber iſt es bei der Schwebnetzfiſcherei erforderlich, die jeweilige Tiefenſchicht, in der die vertikal wandernden Renken ſich aufhalten, durch einige Probefänge herauszufinden. So hat zum Beiſpiel der Fang vom 12. September ergeben, daß die Netze am 9. September zu tief geſetzt waren. Bei regelmäßigem Betriebe der Schwebnetzfiſcherei wird nach einiger Uebung die richtige Tiefe von den Fiſchern bald eruiert. Die angeführten äußeren Begleitumſtände mögen bei der Beurteilung der nachſtehend mitgeteilten Fangergebniſſe nach der quantitativen Seite hin berückſichtigt werden. 2. Fangergebniſſe. a) Beim Heben der Netze am 10. September betrug der Fang 14 Stück Renken mit einem Geſamtgewicht von zirka 5 Pfund und zwar: 1 Stück von 22 cm Länge, 3 Stück von 23 em Länge, 1 Stück von 24 em Länge, 2 Stück von 25 em Länge, 2 Stück von 26 em Länge, 1 Stück von 27 em Länge, 1 Stück von 28 cm Länge, 1 Stück von 32 cm Länge, 2 Stück von 33 em Länge. b) Am 12. September konnten dem Netzſatze 47 Stück Renken mit einem Geſamt⸗ gewichte von 28 Pfund entnommen werden und zwar: 1 Stück von 20 em Länge, 4 Stück 389 — von 21 em Länge, 4 Stück von 22 em Länge, 3 Stück von 23 em Länge, 3 Stück von 24 cm Länge, 1 Stück von 26 cm Länge, 5 Stück von 27 cm Länge, 3 Stück von 28 cm Länge, 3 Stück von 29 em Länge, 8 Stück von 30 em Länge, 5 Stück von 31 em Länge, 2 Stück von 32 em Länge, 1 Stück von 35 em Länge, 2 Stück von 36 em Länge, 1 Stück von 37 cm Länge, 1 Stück von 39 em Länge. Alle Exemplare von 35 em Länge an hatten ein Stückgewicht von über 1 Pfund; der größte Fiſch mit 39 em Länge wog 1½ Pfund. Die kleinſten Exemplare (20—24 cm) waren durchſchnittlich / Pfund, die übrigen (25—32 cm) zwiſchen / und 1 Pfund ſchwer. Sowohl beim erſten als auch beim zweiten Satze wurden die größeren und größten Exemplare ausſchließlich den weitmaſchigen Netzen entnommen. In den engmaſchigen Netzen des p. A. Lidl hatten ſich nur kleinere Fiſche gefangen. Der größte Teil der Fänge beſtand aus Blaufelchen, unter den Fiſchen des zweiten Fanges befand ſich auch eine Anzahl von Weiß- beziehungsweiſe Sandfelchen. 3. Schlußfolgerungen und Bemerkungen. Aus den nach jeder Richtung hin äußerſt lehrreichen und als wohlgelungen zu bezeichnenden Verſuchen laſſen ſich in der Hauptſache nach folgende Schlüſſe ziehen: a) Entgegen der bisherigen Anſchauung der Fiſcher iſt das Vorkommen größerer Renken von 1—1 2 Pfund und wohl auch darüber, und zwar wahrſcheinlich in ziemlicher Menge, auch für den Würmſee erwieſen. b) Die Anwendung von Schwebnetzen beim Renkenfang iſt dem bisherigen Be— triebe der Fiſcherei mit der Renkenſeege in jeder Hinſicht vorzuziehen. c) Weitmaſchige Schwebnetze verdienen im Intereſſe des Fiſchbeſtandes, des Fiſchers und des Konſumenten den Vorzug vor engmaſchigen Netzen. ad a. Bisher hat allgemein die Anſicht geherrſcht, daß der Renken des Würmſees aus irgendwelchen Gründen von Natur aus kleiner bleibe, als derjenige der meiſten anderen Seen. Der Durchſchnittsfiſch, wie er bisher mit der Renkenſeege gefangen wurde, war 20 bis 25 cm lang und /½ — / Pfund ſchwer. Halbpfündige Fiſche galten ſchon als Aus— nahmen, noch ſchwerere Renken aber als Seltenheit. Aus dem Umſtande, daß mit der relativ engmaſchigen Seege nur kleine Renken gefangen wurden, zog man allgemein den Schluß, daß größere Exemplare im Würmſee überhaupt fehlen. Das war aber, wie ich ſtets ver— mutete, ein Trugſchluß, deſſen Unrichtigkeit nunmehr bei den Verſuchen mit den Schwebnetzen klar zutage trat. Von den 47 Fiſchen des zweiten Satzes vom 12. September waren nur 15 Stüd = 32% unter 25 cm, dagegen waren 32 Stück = 68% über 25 cm lang. Das durchſchnittliche Stückgewicht betrug /, kg = 300 g. Was ſonach früher als Ausnahme und Seltenheit galt, iſt bei den Fängen mit Schwebnetzen Durchſchnitt geworden. Dieſes an ſich ſchon ſehr erfreuliche Ergebnis wird ſich jedoch zweifelsohne noch günſtiger geſtalten, wenn nur weitmaſchige Schwebnetze verwendet werden. Denn die kleinen und kleinſten Exemplare, welche das Durchſchnittsgewicht und die vorſtehenden Prozentverhältniſſe nach— teilig beeinträchtigten, kamen ausſchließlich in den ſechs engmaſchigen Netzen des p. A. Lidl zum Fang. Daß 68 % der gefangenen Fiſche über 25 em, ſogar rund die Hälfte 30 em und darüber lang waren, berechtigt ferner zu dem Schluſſe, daß die größeren Renken in guten Beſtänden den Würmſee bevölkern. ad b. Es dürften ſonach die Reſultate dieſes einen Verſuches an ſich ſchon den Be— weis erbracht haben, daß mit Schwebnetzen ſtets beſſere Fangergebniſſe, namentlich was das Stückgewicht der Fiſche anlangt, erzielt werden können, als mit der Renkenſeege. Dabei iſt die Handhabung der Schwebnetze weniger zeitraubend und im allgemeinen weniger mühſam. Wenn ich auch die Renkenſeege vorerſt nicht gerade aus dem Würmſee verbannt wiſſen möchte, ſo erachte ich es doch als im Intereſſe der Fiſcher liegend, daß mit der Zeit die Schwebnetzfiſcherei immer mehr Eingang finden möge. Bietet ſie doch gerade dann dem Fiſcher einen wertvollen Erſatz, wenn aus äußeren Gründen die Seegenfiſcherei nicht aus— geübt werden kann. Dies iſt zumeiſt während des Frühjahrs, bei unruhigem, ſtürmiſchem See der Fall. Dann ſind aber mit Schwebnetzen erfahrungsgemäß die beſten Fangergebniſſe zu erzielen. Nachdem ferner die Würmſeefiſcher ſich für die kommenden Jahre zu einer Hecht— ſchonzeit entſchloſſen haben, könnte auch in dieſer Hinſicht die Renkenfiſcherei mit Schweb— 390 nnnnnnnn netzen einen wohl nicht unwillkommenen Erſatz während dieſer Zeit bieten. Und ſollte ſich die Fiſcherei mit Schwebnetzen im Würmſee einbürgern, ſo wäre ſchließlich damit auch eine günſtige Perſpektive für die in wenigen Jahren zu erhoffende Nutzung der projektierten Peipusſee⸗Maräneneinſätze eröffnet. Denn es iſt mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten, daß dieſen großen, im freien See lebenden Fiſchen nur mit Schwebnetzen, nicht aber mit der Seege wird beizukommen ſein. : ad d. Sollen aber alle die Vorzüge der Schwebnetze gegenüber dem Seegenbetriebe auch in praxi ſich bewähren, ſo iſt meiner Ueberzeugung nach von engmaſchigen Schweb— netzen von vornherein abzuſehen. Das haben die Verſuchsfänge zur Evidenz bewieſen, bei welchen die größeren Fiſche ausſchließlich in den weitmaſchigen Netzen ſich fingen. Und das Ziel, das mit der Schwebnetzfiſcherei erreicht werden ſoll, iſt vornehmlich der ausgiebige Fang großer und das Vermeiden des Fanges kleinerer Renken. Das liegt in erſter Linie im Intereſſe der Erhaltung des Fiſchbeſtandes. Wenn bei der Schwebnetzfiſcherei vermieden werden kann, daß kleine, zwei- oder dreijährige Renken, das heißt ſolche, die ſich an der Fortpflanzung, der Erhaltung der Beſtände noch nicht betätigen konnten, gefangen und ver— kauft werden, ſo wird das ohne Zweifel einen großen Vorteil und einen weſentlichen Fort— ſchritt gegenüber dem bisherigen Betriebe bedeuten. In zweiter Linie liegt es im eigenſten Intereſſe der Fiſcher, wenn die gleiche Stück— zahl der unter erleichtertem Fiſchereibetriebe gefangenen Fiſche künftig das doppelte oder dreifache Gewicht aufweiſen werden. Während bisher zum Beiſpiel 50 mit der Seege ge— fangene Renken im allgemeinen zirka 10 Pfund wogen, beträgt, wie der durchgeführte Ver— ſuch lehrt, das Gewicht der gleichen Anzahl bei Anwendung der weitmaſchigen Schwebnetze zirka 30 Pfund. Dieſe Tatſache betrachte ich als diejenige Seite des Verſuches, die auch den allen „Neuerungen“ bisher ablehnend gegenüberſtehenden Fiſchern am deutlichſten in die Augen ſpringen wird. Drittens aber wird meines Erachtens durch die zu erhoffende Einführung der Schwebnetz— fiſcherei am Würmſee auch dem Konſumenten Gewinn erwachſen. Angeſichts der zunehmenden Fremdeninduſtrie wurde es namentlich von den Hotels oft beklagt, daß einerſeits der Be— darf an Renken aus dem Würmſee bei weitem nicht gedeckt werden kann und andererſeits die Kleinheit der auf den Markt kommenden Fiſche den Anſprüchen nicht genügt. Wenn während der Fremdenſaiſon erhebliche Poſten von Renken aus dem Bodenſee durch eine dortige Großfiſchhandlung an die Gaſthäuſer am Würmſee, einem typiſchen Renkenſee, ge— liefert werden, fo iſt das zwar unter den obwaltenden Verhältniſſen erklärlich, aber doch ge— wiß nicht natürlich und im Intereſſe der Fiſchwirtſchaft am Würmſee gelegen. Einen Teil der Schuld an dieſen Verhältniſſen glaube ich dem alteingeſeſſenen Fiſchereibetriebe der Würmſeefiſcher zuſchreiben zu dürfen, der mit der Entwicklung der modernen Fiſchwirtſchaft nicht Schritt hielt. Findet aber die angeſtrebte Verbeſſerung der Fangmethoden und die an— gebahnte Schaffung einer geregelten, rationellen Fiſchwirtſchaft unter den Würmſeefiſchern Eingang, dann darf wohl auch eine allgemeine Hebung der wirtſchaftlichen Bedeutung der Würmſeefiſcherei überhaupt erhofft werden. In Zuſammenfaſſung der vorſtehenden Ausführungen iſt der durchgeführte Verſuch als wohlgelungen zu bezeichnen. Als erſter praktiſcher Erfolg iſt die Tatſache zu begrüßen, daß die Fiſchermeiſter Lidl und Kierner in Seeshaupt ſich bereits zur Anſchaffung eines Schwebnetzſatzes und zur Einführung der Schwebnetzfiſcherei im Würmſee entſchloſſen haben. Man darf ſonach der Hoffnung Raum geben, daß das begrüßenswerte Vorwärts— ſtreben, das ſeit etwa einem Jahre in der Fiſcherinnung Würmſee auch noch in anderer Richtung ſich neu belebt zu haben ſcheint, nicht erlahmen wird. Dem Unternehmen des In— nungsvorſtandes, den Betrieb der Schwebnetzfiſcherei als erſter im Würmſee einzuführen, ſei ein voller Erfolg gewünſcht. Das weitere wird ſich dann von ſelbſt ergeben, denn: exempla trahunt! Dr. Surbed. 391 VII. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Jiſchzucht. Von M. Schumacher ⸗Kruft. Oktober. Der Dorfteich, der den Ortsbewohnern als Viehtränke, Wäſche ec. jo mancherlei Nutzen gewährte, hat dieſe praktiſche Bedeutung vielfach durch Waſſerleitungs— anlagen verloren. Dagegen gewinnt er neuerdings recht ſehr an Bedeutung, indem man da und dort beginnt, ihn planmäßig zur Fiſchzucht zu benutzen. Daß der Dorfteich nach dieſer Richtung hin früher nie Beachtung fand, iſt nur dadurch erklärlich, daß die Fiſchzucht überhaupt in landwirtſchaftlichen Kreiſen eine untergeordnete Rolle ſpielte, vielleicht hier und dort noch ſpielt. Jedermann kennt das Sprichwort: „Auf jeden Raum pflanz einen Baum.“ Auf die Fiſchzucht angewandt, kann man mit derſelben Berechtigung und Bedeutung ſagen: „In jedes Waſſer ſetze Fiſche und pflege ſie, ſie bringen dir's reichlich ein.“ Der Dorfteich eignet ſich zur Fiſchzucht in den allermeiſten Fällen vorzüglich, es ſei denn, daß das Waſſer Beſtandteile enthält, die das tieriſche Leben überhaupt ausſchließen. Indes würde es weit gefehlt ſein, wollte man alle Dorfteiche ohne jeden Wirtſchaftsplan nach einer Schablone ausnützen, man würde das Kind mit dem Bade ausſchütten und den Intereſſenten alle Luſt an der Fiſchzucht nehmen. Je nach der Ver— ſchiedenheit dieſer Gewäſſer muß auch der Fiſchzuchtbetrieb in denſelben verſchieden ſein. Es gibt Dorfteiche, die von einem durchfließenden Bache geſpeiſt werden, andere erhalten ihr Waſſer von einer am Grunde befindlichen oder in der Nähe hervorſprudelnden Quelle und wieder andere werden lediglich von Regen- oder Schneewaſſer geſpeiſt; letztere führen den Namen Himmelsteiche. Die erſtere Art wird manchmal außer den bekannten Zwecken der Dorfteiche als Sammel- oder Speiſeteich einer nahen Mühle benutzt. Hier kommen außer dem ſtarken Strome, den der durchfließende Bach mit ſich bringt, durch das Anſtauen und Ablaufenlaſſen bedeutende Niveauſchwankungen vor. In eineu ſolchen Teich Jungbrut aus— zuſetzen, wäre gefehlt, denn, ganz abgeſehen davon, daß man wegen des größeren Waſſerwechſels überhaupt kein ganz enges Abſperrgitter anbringen darf, da ein ſolches ſich zu ſehr verſtopft, und dann ſtaut, würden die kleinen Fiſchchen durch das abfließende Waſſer, dem ſie noch nicht gewachſen ſind, entweder gegen das Abſperrgitter gedrückt und beſchädigt oder mit fortgeführt in die untere Bachſtrecke. Die Abſperrgitter eines ſolchen Teiches müſſen zum mindeſten 10—15 mm Maſchenweite haben, dementſprechend muß dann auch die Größe der einzuſetzenden Fiſchchen ſein; bei 10 mm einſömmerige überhaupt, bei 15 mm ſolche von mindeſtens 10 em Länge. Die zweite Art der Dorfteiche, die lediglich von einer Quelle geſpeiſt werden, haben in der Regel, abgeſehen von gelegentlichen Regengüſſen, einen ſtets gleichmäßigen Abfluß. Das abfließende Waſſer führt kaum verſtopfende Schmutzteile mit. Hier kann ein ganz enges Abſperrgitter (6 Maſchen auf den laufenden Centimeter, 36 auf den Quadratcentimeter) ans gebracht und infolgedeſſen auch Jungbrut eingeſetzt werden. Wegen der ſtets niederen Tem— peratur des Waſſers in den beiden erwähnten Teichen kommen ausſchließlich Salmoniden und zwar Bachforellen, Bachſaiblinge und Regenbogenforellen in Betracht, mit der Berück— ſichtigung, daß bezüglich der Temperatur die Regenbogenforellen den höchſten Wärmegrad aushalten, während Bachſaiblinge in dieſer Beziehung am empfindlichſten ſind, wohin— gegen die letztere Art an den Sauerſtoffgehalt des Waſſers die wenigſten Anſprüche macht, während in dieſer Beziehung die Regenbogenforellen am empfindlichſten ſind. Im großen und ganzen folgt daraus, daß in reinen Quellteichen Bachſaiblinge und Bachforellen aus— zuſetzen ſind; in Bachteichen Regenbogenforellen und Bachforellen. Von vornherein ganz be— ſtimmt zu ſagen, in den Teich gehören Bachforellen, in jenen Saiblinge und in einen dritten Regenbogenforellen iſt ein Unterfangen, das ſelbſt dem Sachkundigen Schwierigkeiten macht. Ausprobieren und die ſcharfe Beobachtung allein führen zu einem ſicheren Urteil. Bei Bewirtſchaftung der Dorfteiche wird wohl in den wenigſten Fällen das regel— mäßige Füttern der Fiſche in Betracht zu ziehen ſein; die Fiſche werden ausſchließlich auf die Nahrung angewieſen ſein, die der Teich liefert. Es iſt auch ſchon genug erreicht, wenn 392 alle Teiche ſo viele Nutzfiſche erhalten, als fie bequem ernähren können. Wenn nun auch der Dorfteich wegen der Straßenabſpülungen, die er in ſich aufnimmt, imſtande iſt, eine weitaus größere Menge von Futtertierchen zu produzieren als der Bach, fo ſoll man ſich hüten, zu viel Fiſche einzuſetzen. (Fortſetzung folgt in Nr. 22.) VIII. Vermiſchte Mitteilungen. Wandervorträge. Unter Hinweis auf die im Inſeratenteile enthaltene Bekannt⸗ machung teilen wir unſerem Leſerkreiſe mit, daß Herr Dr. Otto Zacharias, der Leiter der Biologiſchen Station zu Plön, ſich auf Anſuchen verſchiedener Vereinsvorſtände be⸗ reit erklärt hat, eine Anzahl von Wandervorträgen über das Tier- und Pflanzen⸗ leben im Süßwaſſer zu halten, — falls eine genügende Beteiligung ſtattfindet, um derartige Reiſetouren ausführbar erſcheinen zu laſſen. Die betreffenden Vorträge ſollen durch gute Projektionsphotogramme erläutert werden und ihrem ganzen Charakter nach für jedermann verſtändlich ſein. Für letzteres bürgt der uns bekannte Umſtand, daß Dr. Zacharias ſchon vor Jahren eine ſolche Vortragstätigkeit mit notoriſchem Erfolg in Mitteldeutſchland (Thü⸗ ringen) und Königreich Sachſen, ausgeübt hat. Veredelung der Negenbogenforelle. Seit mehreren Jahren ſchon bin ich beſtrebt geweſen, die Regenbogenforelle zu veredeln und zwar durch Blutauffriſchung mit der Purpur⸗ forelle. Die guten Reſultate, die ich bislang damit erzielte, veranlaſſen mich, dieſe Veredelung fortzuſetzen und auszubreiten. Im vorigen Jahre berichtete ich ſchon über den ſehr günſtigen Erfolg der Kreuzung der Regenbogenforelle mit der Purpurforelle und kann dasſelbe in dieſem Jahre wiederholen. Die Vorteile, die der veredelte Fiſch dem unveredelten gegenüber hier zeigt, ſind folgende: Beſſere Befruchtung der Eier; kräftigere Entwicklung der Embryos; weit geringerer Verluſt während der Brutanfütterung und auch ſpäter (woraus ich ſchließe, daß die Empfänglichkeit für Krankheiten geringer iſt); viel ſchönere Form und Zeichnung und größere Beliebtheit bei den Konſumenten. In Betreff der Fortpflanzungsfähigkeit dieſer Fiſche kann ich noch erwähnen, daß die zur Zucht zurückgeſetzten Mutterfiſche jetzt einen ganz vor⸗ züglichen Eieranſatz zeigen. Wenn auch nicht anzunehmen iſt, daß die Regenbogenforelle im allgemeinen degeneriert, ſondern Mißerfolge des einzelnen auf Fehler in der Zuchtmethode oder auf ſchlechte Waſſerverhältniſſe zurückzuführen ſind, ſo iſt eine Verbeſſerung ſelbſt des tadelloſeſten Beſtandes nicht zu verachten, denn das Gute wird von dem Beſſeren übertroffen. Wer deshalb ſeine Regenbogenforellen⸗Zuchtreſultate verbeſſern will, dem kann ich empfehlen, es einmal mit der genannten Blutauffriſchung zu verſuchen. Sahrendorf bei Egeſtorf (Lüneburg). Chr. Ahlers. Fiſchteichſtatiſtik. Im Regierungsbezirk Lüneburg find nach den eingegangenen Frage⸗ bogen insgeſamt 3013 Fiſchteiche vorhanden, die eine Fläche von 6636 Morgen umfaſſen. Von dieſen ſind ablaßbar 2126 Teiche mit 6215 Morgen. Die meiſten Teiche (5447 Morgen) ſind Karpfenteiche; 533 Morgen Teichfläche ſind mit Forellen beſetzt. Unter den verſchiedenen Kreiſen nimmt Celle mit 3243 Morgen die erſte Stelle ein; an zweiter Stelle folgt Soltau mit 540 Morgen. Die wenigſten Teiche zählen Lüchow und Burgdorf mit 39 Morgen reſp. 71 Morgen Teichfläche. Innerhalb der letzten zehn Jahre ſind im Regierungs⸗ bezirk Lüneburg 1034 neue Teiche entſtanden. Außerdem iſt Gelegenheit für neue Teichan⸗ lagen noch in 370 Gemeinden vorhanden. Abſterben der Fiſche. Ende Mai und Anfang Juni ds. Is. fand wiederholt ein plötzliches und maſſenhaftes Abſterben der Fiſche im Sprottafluſſe ſtatt. Die Unterſuchung er⸗ gab, daß die Verſeuchung des Fluſſes durch die Abwäſſer der Stärkefabrik Wichelsdorf er⸗ folgt war. Es wurde deshalb Anklage gegen den Beſitzer Paul Löbe erhoben und feſtgeſtellt, daß das Sprottawaſſer oberhalb der Stärkefabrik ſtets klar geweſen und dort auch nie ein Fiſchſterben beobachtet worden iſt, daß ferner die Stärkeabfälle aus den Fabrikwäſſern, namentlich im gärenden Zu⸗ ſtande, ſehr wohl geeignet geweſen ſeien, eine Verſeuchung des Fluſſes und damit ein Fiſch⸗ ſterben herbeizuführen. Endlich wurde ein Kanal entdeckt, der von der Fabrik kommt und direkt in die Sprotta mündet, zu deſſen Anlage aber eine behördliche Genehmigung niemals 393 eingeholt worden iſt. Nach alledem wurde Fabrikbeſitzer Löbe im vollen Umfange der An- klage für ſchuldig befunden und zu 100 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Hieran wird ſich nun wahrſcheinlich noch ein Zivilprozeß ſeitens des ſchwer geſchädigten Fiſchereipächters ſchließen. Einen Fiſchereikurs in Graslitz veranſtaltet der Landeskulturrat für das König⸗ reich Böhmen in den Tagen vom 27. bis 30. Oktober 1904, bei welchem das Wiſſens⸗ wer teſte über die Zucht der Salmoniden (Forellen und ähnliche Fiſche) gelehrt und demon⸗ ſtriert werden ſoll. Kursleiter: Herr Profeſſor Howorka, Kaaden. Die Vorträge finden von 9 bis 11 Uhr vormittags und von 2 bis 4 Uhr nachmittags ſtatt. An den Nachmittagen auch Exkurſionen zu den Zuchtteichanlagen des Fiſchereivereins Graslitz, woſelbſt das Ab⸗ laichen der Forelle praktiſch vorgenommen wird. Der Kurs iſt unentgeltlich und werden hierzu beſonders Fiſcher, Fiſchzüchter, Forſtbeamte, Lehrer, Landwirte und auch ſolche Perſonen, die der Fiſcherei Intereſſe entgegenbringen, eingeladen. Anmeldungen zur Teilnahme an dem Kurs ſind rechtzeitig an den Fiſchereiverein Graslitz zu richten, welcher auch gerne jede weitere Auskunft erteilt. Graslitz, im September 1904. Für den Fiſchereiverein für Graslitz und Umgebung: Hans Stowaſſer, dzt. Schriftführer. Guſtav Bohland, dzt. Obmann. Fiſche als Soldatenkoſt. Ueber die Verwendung von Fiſchen zur Verpflegung des Soldaten hat der Oberarzt Dr. Engelbrecht zu Biſchweiler im Elſaß in dienſtlichem Auftrage eine Unterſuchung veranſtaltet, an deren Schluß er zu folgenden, in den „Mitteilungen des Deutſchen Fiſchereivereins“ veröffentlichten Ergebniſſen kommt: 1. Unter der notwendigen Be- rückſichtigung der Abfälle iſt der Nährſtoffgehalt ſämtlicher friſchen Fiſche erheblich geringer als der des Fleiſches, während die Konſerven teils ebenſoviel, teils ſogar mehr Nährſtoffe als das Fleiſch enthalten. 2. Da der Nährſtoffgehalt durch die Größe der Abfälle beeinflußt wird, ſind genaue Ermittlungen der Abfälle am Soldatentiſch erwünſcht. 3. Der Wert der friſchen und konſervierten Seefiſche, gemeſſen am Rindfleiſch, liegt jo, daß deſſen Preis durch die tat- ſächlichen Preiſe der Fiſche mit Einſchluß der Unkoſten ſelbſt für die entfernteſten Garniſonen faſt nie erreicht wird und deshalb eine Verwendung der Fiſche wirtſchaftlich erwünſcht er- ſcheinen muß. Beſonders gilt dies von den großen kopfloſen Fiſchen und Konſerven. Die Süßwaſſerfiſche ſind dagegen ſo teuer, daß eine Verwendung ausgeſchloſſen iſt. 4. Das Fiſch⸗ fleiſch iſt durchweg etwas ſchwerer verdaulich als Rindfleiſch, mit Ausnahme der ſehr leicht verdaulichen Räucherfiſche. Die Geſamtausnutzung an Nährſtoffen iſt dieſelbe wie beim Rind⸗ fleich. 5. Die Sättigung iſt genügend, ſofern die Gaben genügend ſind. 6. Feſtſtellung der Mahlzeitsſätze nach Maßgabe der unter Berückſichtigung der Abfälle gefundenen Nährſtoffzahlen iſt für jede Fiſchart erforderlich. 7. Die Gefahren einer Beeinträchtigung der Geſundheit ſind beim Fiſchgenuß in Deutſchland ſchwerlich größer als beim Fleiſchgenuß, namentlich bei hin⸗ reichender Vorſicht. 8. Große Unannehmlichkeiten liegen in der Bezugsart, können aber eben⸗ falls durch Vorbeugungsmaßregeln und namentlich durch ein Entgegenkommen der Eiſenbahn⸗ behörden vermindert werden. 9. Bei ſorgfältiger Vorbereitung, die ſehr zeitraubend iſt, aber die allergrößte Beachtung erheiſcht und geeigneter Zubereitung iſt die Fiſchkoſt durchweg ſehr ſchmackhaft und geeignet, als willkommene Abwechslung für Fleiſchkoſt einzutreten. 10. Die Verwendung als Kriegsverpflegungsmittel beſchränkt fi nur auf einige Konſerven, deren Be⸗ nutzung der Abwechslung wegen erwünſcht erſcheinen muß. 11. Der Fiſchbeſtand der Binnen⸗ gewäſſer und der Oſtſee geſtattet mit Ausnahme der Oſtſeeheringe keine allgemeine Verwen⸗ dung ihrer Fiſche für das Heer. Dagegen erlaubt der Fiſchreichtum der Nordſee eine be- trächtliche Steigerung des bisherigen Verbrauchs von 0,8 kg auf Kopf und Jahr auf bor- läufig etwa 4 kg friſche und von 3,2 kg auf etwa 5 kg konſervierte Fiſche. Die drei Fiſcherei-Aktiengeſellſchaften zu Emden veröffentlichen ſoeben ihre Geſchäfts⸗ berichte über das Geſchäftsjahr 1903/04, denen wir folgende Daten entnehmen: 1. Fiſ che rei⸗ Aktiengeſellſchaft „Neptun“ verfügte über 28 Logger. Der Bruttoerlös des Fanges betrug 786 059 Mk. Nach den üblichen Abſchreibungen iſt auf das Aktienkapital von 600 000 Mk. eine Dividende von 7% verteilt worden. Das Aktienkapital iſt um 394 400 000 Mk. erhöht worden. Die Bilanz ſchließt ab in Ausgabe und Einnahme mit 1 474 222 Mk. — 2. Emdener Heringsfiſcherei-Aktiengeſellſchaft: Sie er⸗ zielte mit 34 Loggern und 1 Dampfer für den Fang einen Bruttoerlös von 1048 096 Mk. Es wurden 20% Dividende auf das Aktienkapital von 600 000 Mk. verteilt. Das Gewinn⸗ und Verluſtkonto ſchließt ab mit 1119142 Mk. — 3. Die Heringsfiſcherei „Dollart“, Aktiengeſellſchaft: Dieſelbe hat den Betrieb mit 15 Loggern ausgeübt, davon ſind 4 neuerbaute Stahllogger. Der Bruttoertrag für den Fang betrug 465 824 Mk. Aus dem Nettoüberſchuß von 44 718 Mk. wurden auf das Aktienkapital von 400 000 Mk. 10 ä Dividende verteilt. Der Status ſchließt ab mit 670 718 Mk. — Die drei genannten Geſellſchaften zuſammen haben im Jahre 1903 einen Fang von 95 285 handelsüblich gepackten Tonnen Heringe erzielt, mit einem Erlös von 2 299 959 Mk., davon find 202 000 Mk. als Dividende ausbezahlt worden. Der Verdienſt der 1902 beſchäftigten Loggerleute betrug 580 225 Mk., die Mannſchaft verbrauchte für 119 852 Mk. Lebensmittel an Schiffsbord. Für Tonnen⸗ material find 429 951 Mk. verausgabt worden. Die 27. Generalverſammlung des „Internationalen Vereins zur Reinhaltung der Flüſſe, des Bodens und der Luft“ findet am 15. und 16. Oktober 1904 (nach⸗ mittags 4 Uhr) zu Frankfurt a. M. (Hotel National) ſtatt. Aus der Tagesordnung heben wir hervor: Bericht des Vorſitzenden Medizinalrat Dr. Mittermaier über die Tätigkeit des Vereins im letzten Jahre; Bericht von Dr. Bonne über die Enquette betreffend Vernichtung der deutſchen Binnenfiſcherei durch Flußverunreinigung; Bericht des Ingenieurs Claſſen über die Klagen aus induſtriellen Kreiſen über die zunehmende Flußverſchmutzung; Stellungnahme des Vereins zu dem Gutachten des Geh. Obermedizinalrates Bumm über die diesjährige Petition des Vereins an den Deutſchen Reichstag zwecks Schaffung eines Reichsflußgeſetzes. Alle Intereſſentenkreiſe ſind zu reger Beteiligung dringend eingeladen. Die für die Beförderung lebender Fiſche uſw. in Betracht kommenden günſtigen Zugverbindungen find nach Maßgabe des vom 1. Oktober ab in Kraft tretenden neuen Fahrplans von neuem zuſammengeſtellt worden. Nähere Auskunft hierüber erteilt das Verkehrs⸗ bureau der Berliner Handelskammer. Schädigung der Fiſcherei durch Turbinen. Fiſcher fanden in dieſen Tagen unter⸗ halb Goſeck etwa 50 Stück zerſtückelte Aale in der Saale, welche in das Getriebe einer Turvine gerieten und ſo vernichtet wurden. Unter anderem wurde ein ſechspfündiger Aal gefunden. Behördlicherſeits iſt eine Vergitterung der Getriebe von 2 em Lichtweite vorgeſchrieben, damit die Fiſche, zumal Aale, geſchützt ſind. Für das Töten von Fiſchottern und Fiſchreihern werden im Bezirke Unterelſaß folgende Prämien gewährt: Für Fiſchottern 7.50 Mk. das Stück, für junge Fiſchottern 3 Mk. das Stück, für Fiſchreiher 2 Mk. das Stück, für junge Fiſchreiher 1 Mk. das Stück, für Eier der Fiſchreiher 30 Pfg. das Stück. Die Schädel der Tiere ſind ſogleich nach der Tötung portofrei an Herrn L. Strohmeyer, Präſident des Elſäſſiſchen Fiſchereivereins, Kaufhaus gaſſe 1 zu Straßburg, nebſt einer bürgermeiſteramtlichen Beſcheinigung einzuſenden, worin genau der Name und Stand des Jägers, ſowie der Name des Gewäſſers, in welchem die Tiere erlegt worden ſind, angegeben ſein muß. Für die Tötung von Eisvögeln und Tauchenten werden keine Prämien bezahlt. IX. Pereinsnachrichten. Fiſchereiverein für die Provinz Sachſen, das Herzogtum Anhalt und angrenzende Staaten. Die Generalverſammlung des „Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen, das Herzogtum Anhalt und angrenzende Staaten“ wurde am 24. September, vormittags 10 Uhr, zu Erfurt, im Hotel „Weißes Roß“ vom Präſidenten Schirmer⸗Neuhaus mit einigen begrüßenden Worten an die Verſammlung, zumal an die Vertreter der Behörden eröffnet. Seitens des Oberpräſidenten der Provinz Sachſen war Regierungs⸗ aſſeſſor von Felſen⸗Magdeburg, ſeitens des Regierungspräſidenten von Erfurt Regierungsaſſeſſor * 395 Graf Biland zu den Verhandlungen entſandt. Von der Herzoglich Altenburgiſchen Regierung war Staatsrat von Kropf erſchienen, ebenſo Oberbürgermeiſter Schneider-Erfurt, von der Landwirt ſchaftskammer Oekonomierat Faber⸗Erfurt, Generalſekretär Fiſcher vom Deutſchen Fiſchereiverein, Profeſſor Edler und Oberinſpektor Schulz, beide aus Jena, vom Thüringer Fiſchereiverein. Zum Teil entboten dieſe Herren Willkommengrüße den Verſammelten und wünſchten den Beratungen erſprießliche Erfolge. Unter „Geſchäftlichem“ hob der Vorſitzende hervor, daß Seine Hoheit der Herzog von Anhalt das Protektorat über den Fiſchereiverein übernommen habe. Hierauf gedachte der Vor⸗ ſitzende des Ablebens einiger Mitglieder, deren Andenken durch Erheben von den Sitzen geehrt wurde. Von der Anhaltiſchen Staatsregierung, dem Regierungspräſidium zu Magdeburg ſind bezüglich der Turbinenvergitterungen Schreiben eingegangen. Von erſterer Behörde wird unter anderem geſagt, daß keine bezüglichen Beſtimmungen vorhanden ſeien, in dieſer Hinſicht auch zurzeit nichts zu er⸗ reichen ſei, da die erteilten Konzeſſionen nur auf die Betriebe und nicht beſonders für die Turbinen erteilt worden ſeien. Wo ſich alſo Schädigungen für die Fiſcherei ergeben, müſſen die Intereſſenten ihre Rechte auf gerichtlichem Wege verfechten. Bezüglich des Regierungsbezirks Merſeburg konnte Geh. Regierungsrat Brünnicke⸗Halle mitteilen, daß die Vergitterungen der Turbinenbetriebe eine Lichtweite von 20 wm haben ſollten. Eine gepflogene Erörterung über Schaffung eines preußiſchen beziehungsweiſe deutſchen Fiſchereigeſetzes entſchied man ſich ſeitens der praktiſchen Fiſcher (Fiſcher⸗ meiſter Albert Mundt⸗Weißenfels und Kegel⸗Calbe a. S.) für erſteres, da man glaubt, daß dieſes eher ſeiner Verwirklichung entgegengeführt werden könne, als ein deutſches, für das Geheimrat Brünnicke plädierte. Die Vorſchläge von beiden Seiten ſollen durch den Oberpräſidenten dem Miniſterium unterbreitet werden. Vom Deutſchen Anglerbund find dem Verein 100 Mk. als Geſchenk zugegangen. Man erklärt ſich damit einverſtanden, daß beim Anſchluß dieſes Bundes auf fünf Mitglieder ein Jahresbeitrag von 3 Mk. geleiſtet wird. In den Vorſtand wurde wiedergewählt der Präſident und der Schriftführer Univerſitätslektor Dr. Kluge⸗Halle a. S. An Stelle des freiwillig als Kaſſierer ausſcheidenden Rechnungsrates Rohde⸗ Merſeburg wurde Bauſekretär Baumgärtner⸗Halle gewählt. In den Verwaltungsrat wurden für die ſatzungsgemäß ausſcheidenden Mitglieder wieder- beziehungsweiſe neugewählt: Regierungsrat Stolze- Merſeburg, Kaufmann Vorhauer⸗Magdeburg, Bürgermeiſter Pierotz⸗Bibra, Geheimrat Boss⸗Naumburg, Fiſchzüchter Arens Cleyſingen, Kammerherr von Fabrice von der Anhaltiſchen Regierung und Ober fiſchmeiſter Mierau⸗Magdeburg. Vom Kaſſierer erfolgt die Rechnungslegung über das Geſchäftsjahr 1903/04. Den Geſamteinnahmen von 10 619 61 Mk. ſtehen Ausgaben in Höhe von 8403.04 Mk. gegenüber, ſo daß ein Beſtand von 2216.57 Mk. verbleibt. An Beihilfen gingen ein: Vom Miniſterium für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten und vom Provinzialausſchuß der Provinz Sachſen je 2000 Mk., vom Herzogtum Anhalt 300 Mk., vom Deutſchen Fiſchereiverein 1200 Mk., von der Landwirtſchaftskammer für die Provinz Sachſen 600 Mk. An Jahresbeiträgen der Vereinsmitglieder und erſtatteten Zeitungsgebühren wurden vereinnahmt 1674.35 Mk., für überwieſene Fiſchbrut wurden 527.10 Mk. zurückerſtattet. Verausgabt wurden unter anderem für beſchaffte Fiſcheier, junge Aale, Satzſchleie, Streich⸗ und Satzkarpfen und Krebſe an 4136.93 Mk., für Prämien für erlegte 35 Fiſchottern A 5 Mk. — 175 Mk., für 275 Fiſchreiher A 2 Mk. — 550 Mk., für 3 Fiſchadler a 3 Mk. — 9 Mk., für zur Anzeige und Beſtrafung gebrachte Uebertretungen des Fiſchereigeſetzes 211 Mk., für Herſtellung der Vereinsmitteilungen, Druckkoſten ꝛc. 2876.61 Mk. Der Kaſſierer wurde entlaſtet. Der Vortrag über Fiſchzucht im Regierungsbezirk Erfurt fiel aus wegen Nichterſcheinens des gewonnenen Referenten. Ueber Forellenbrutausſetzungen ſprach Fiſchzüchter Arens⸗ Cleyſingen. Er äußerte ſich in der Hauptſache dahin, daß kleine Forellen nicht in zu tiefes Waſſer geſetzt würden, da ſie hier zu leicht von den großen Forellen vernichtet werden könnten. Man bringe ſie in lebhaft fließende, flache Gewäſſer, wo fie unter Steinen 2c. leicht Unterſchlupf finden. Ein⸗ gehende und von tiefer Sachkenntnis zeugende Ausführungen gab Lehrer Lucas-Werbelin über Karpfenraſſen. Er empfahl darin zur Zucht hauptſächlich den Schuppenkarpfen, der wider⸗ ſtandsfähiger als der Spiegel- und Lederkarpfen ſei. Er führte noch aus, daß durch ſorgſame Pflege die beiden anderen Arten auch weſentlich aufgebeſſert werden könnten. Die Krebszucht in Teichen beleuchtete Dr. Schulz ⸗Diesdorf i. d. Altmark. Referent wußte über äußerſt günſtige Erfolge zu berichten, wobei er als beachtenswert hinſtellt, daß man Felsſteine in den Teich bringe, um den Krebſen Gelegenheit zum völligen Verbergen zu geben; Tonröhren erfüllen in dieſer Hinſicht auch ihren-Zweck. Kalkdüngung im Teiche iſt angebracht. Plankton freſſen fie angeblich nicht, deshalb muß für zweckentſprechende Nahrung Sorge getragen werden. Aus einigen Gegenden des De wird über Fortſchritte des Vorkommens der Krebſe in fließenden Wäſſern erichtet. Der vom Schrtftführer Univerſitätslektor Dr. Kluge⸗Halle gegebene Geſchäftsbericht über das abgelaufene Jahr ließ allenthalb eine erfreuliche Tätigkeit des Vereins in demſelben er⸗ kennen; er berührte die verſchiedenen Gebiete der Fiſcherei und hob noch hervor, daß die an der Univerſität Halle gebotenen Vorleſungen über Fiſcherei ſich vermehrten Intereſſes erfreuten. Präſident, Rittergutsbeſitzer Schirmer⸗Neuhaus und Fiſchermeiſter Kegel-Calbe a. S. berichteten über die Fiſchereiausſtellung in Danzig 1904 und die Fachverſammlungen. Ergänzende Ausführungen zu jeinem im vorigen Jahre gehaltenen Vortrage über Strombau und Fiſcherei gab Fiſcher⸗ meiſter Kegel⸗Calbe a. S., die darauf hinzielten, daß die zuſtändigen Behörden bei der Förderung der Schiffahrt nicht das Intereſſe für die Fiſcherei außer acht laſſen möchten. Bei der Beantwortung 396 der Frage: „Welche Mittel find in Anwendung zu bringen gegen die Schäden der Trockenheit wie im Jahre 1904 in Fiſchwäſſern?“ ſagte unter anderem der Berichterſtatter Dr. Kluge⸗Halle, daß in ſolchen Zeiten die Fiſcher ſelbſt auf Abſtellung zutage tretender Schäden hinwirken mußten, ſoweit es ſelbſtverſtändlich in ihren Kräften liegt. Durch eventuelle Anzeigen bei der Behörde wird notgedrungenerweiſe die ſchnelle Abſtellung von Schäden unnötig aufgehalten und werden dadurch der Fiſcherei Nachteile bereitet. Fiſchermeiſter Alb. Mundt⸗ Weißenfels weiſt auf Schäden hin, welche durch Rudervereine dem Lachsfange bereitet werden. Er tritt dafür ein, daß in der Zeit, wo die Fiſcher die Lachszüge beſtreichen, das Rudern von eintretender Dunkelheit ab unter⸗ ſagt werde. Die zuſtändigen Behörden ſollen hierüber in Kenntnis geſetzt werden, damit eventuell Verordnungen zum Schutze der Lachsfiſcherei ergehen. 8 Als Tagungsort für die nächſtjährige Verſammlung wurde Quedlinburg beziehungsweiſe Thale gewählt. Geheimrat Brünnecke⸗Halle ſprach dem Vorſitzenden des Vereins den Dank der Verſammlung aus und gern ſtimmte ſie in das dreifache Hoch auf den verehrten Präſidenten Schirmer ein. An die Verhandlungen ſchloß ſich ein gemeinſames Mittageſſen. A. Müller, Weißenfels a. S. Schleſiſcher Fiſchereiverein. Donnerstag, den 10. November 1904, vormittags 10 Uhr, findet in Breslau, im großen Saale der Chriſtian Hanſen'ſchen Weinhandlung, Schweidnitzerſtraße 16/18, die zweite diesjährige Hauptverſammlung des Schleſiſchen Fiſchereivereins ftatt. Tagesordnung: 1. Mitteilungen des Vorſitzenden. 2. Aufnahme neuer Mitglieder. 3. Zur Geſchäftslage des Vereins und Beſprechung folgender Gegenſtände: Folgen des Hochwaſſers 1903; Fiſchſchädigungen anläßlich der Flußregulierungen; Dürre und Waſſermangel 1904 mit Bezug auf die ſchleſiſche Fiſchzucht; Ausſetzung von Krebſen; Sportsangelei und Raubangelei; Beiträge zur Frage des Transports lebender Fiſche; Biologiſches über Fiſchgewäſſer. 4. Ueber die letzten Er⸗ fahrungen auf dem Gebiete der Karpfenzucht (Dubiſchverfahren) und der Schleienzucht, Referent Güterdirektor Blume in Bärsdorf⸗Trach. 5. Flußregulierungen und ihre Einwirkung auf die Fiſcherei, beziehungsweiſe Errichtung neuer Brut- und Zuchtanſtalten im Gebiete von Stauweihern, Referent Stadthauptkaſſenrendant Sendler in Schoenau a. K. Nach Schluß der Sitzung vereinigen ſich die Teilnehmer zu einem gemeinſamen Mittags- mahle in demſelben Lokale. Der Vorſtand des Schleſiſchen Fiſchereivereins. G. Prinz zu Schoenaich⸗Carolath, Vorſitzender. X. Citeratur. Die Schleienzucht. Anweiſung zur Zucht und Pflege der Schleie in Teichen, Tümpeln und Seen. Von Dr. Emil Walter. Unter den Teich- und Seenwirten, Fiſchhändlern und in den Fiſchereivereinen herrſcht jetzt allgemein ein lebhaftes Intereſſe für die Schleie. Die Urſache liegt in dem vermehrten Konſum und der durch vermehrte Nachfrage bedingten Preisſteigerung der ſogenannten Portionsſchleien von / — ) Pfund Gewicht. Die Portionsſchleie wird derzeit mit 1.20 —1.60 Mk. pro Pfund bezahlt. Die hohen Preiſe ſind natürlich für den Produzenten ein Anſporn zu ganz beſonderen Anſtrengungen, die Schleie in ähnlich rationeller Weiſe wie Karpfen und Forelle zu züchten. Aber dieſen Verſuchen ſtellen ſich ganz bedeutende Schwierigkeiten entgegen und es blieb bis heute neben vielen Mißerfolgen bei vereinzelten, guten Reſultaten einiger weniger Züchter. Dazu kommt, daß uns die geſamte Fachliteratur nur ein äußerſt ſpärliches Material zur rationellen Zucht und Pflege der Schleie bietet, ſo daß für den Teichwirt ein Ueberblick über die bisherigen Erfahrungen und Erfolge der verſchiedenen Züchter unmöglich war. Dieſe Erkenntnis veranlaßte Dr. E. Walter, ſich zwecks Beantwortung eines Formulars mit zahlreichen Fragen über Schleienzucht an die hervor⸗ ragendſten Schleienzüchter zu wenden und auf dieſe Weiſe aus der Praxis ein Material zu ſammeln, welches den Vorteil beſitzt, daß die verſchiedenſten Erfahrungen der einzelnen Züchter ſich gegenſeitig zu einem abgerundeten Bilde ergänzen, wodurch eine Art von Syſtem der heutigen Schleienzucht und Schleienpflege dargeſtellt wurde. Wenn auch dieſes Material mancherlei Widerſprüche enthält, die der Verfaſſer nach Möglichkeit geſichtet und kritiſch beleuchtet und geklärt hat, und wenn auch noch ein großer Reſt von Zweifeln und Rätſeln, beſonders in Bezug auf die Lebensbedingungen und Lebensgewohnheiten der Schleie bleibt, zu deren Löſung Theorie und Praxis noch viel gemeinſame Arbeit vor ſich haben, ſo trägt das neue Werk Dr. E. Walters jedenfalls weſentlich dazu bei, den Teichwirten die künftigen Wege und Mittel zu weiſen, mittels deren man den Zielen rationeller Schleienzucht näher kommen kann. Der Inhalt der Buches iſt der Hauptſache nach wie folgt an⸗ geordnet: 1. Aus der Biologie der Schleie, 2. Pflege und Fang der Schleie in fließenden Gewäſſern, Seen und in nicht ablaßbaren Teichen, 3. Haltung der Schleie in ablaßbaren Teichen, 4. die eigent⸗ liche Zucht der Schleie, geordnet nach Beſchaffenheit und Behandlung des Schleienteiches insbeſondere des Laichteiches, Beſchaffenheit der Laichfiſche, Abfiſchung, Ueberwinterung, Streckung und weitere Behandlung der Schleienſetzlinge, 5. Maßregeln für die weitere Entwicklung und Vervollkommnung — — —: der Schleienzucht. Das etwa 100 Seiten ftarfe, mit 18 Abbildungen geſchmückte Werk (Preis geb. 2 Mk.) iſt im Verlag von J. Neumann (Neudamm) erſchienen. Die Fiſche Nordeuropas. Das zwölfte Heft der Veröffentlichungen des Internationalen Bureaus für Meeresforſchung enthält einen wertvollen Katalog der meiſten Fiſche Nordeuropas mit ihren Namen in den verſchiedenen Sprachen der einzelnen Länder dieſes Gebiets. XI. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 8. Oktober. Fiſche (per Pfund) lebende ER in Eis 5 ea u En — — er Barſch :e: Karpfen, mittelgr... Karauſchen 8 Schleie Bleie "8... Bunte Fiſche A Lachs IIa gefr. | EE E Fiſche | geräucherte A Winter⸗Rheinlachs per Pfund 400 Ruff. Lach, 7 — Flundern, Kieler. „ Stiege | 400—500 do. mittelgr.. | „ Kiſte 250 —350 Bücklinge, Kieler. „ Wall 300 —550 Dorſ che t é Kiſte 300 Schellſiſchch h a, 1 350 Aale, große „ Pfund 120 —140 Stier; j — Heringe "100 Git. 700 1000 Bericht über den Engrosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 22. September bis einſchließlich 7. Oktober 1904. Die letzten Tage waren hinſichtlich des Karpfengeſchäſtes keine erfreulichen. Wohl nur in⸗ folge der warmen Witterung ſind während des Transportes große Quanten abgeſtorben und bei dem noch verhältnismäßig geringen Verbrauch in Karpfen iſt es eine natürliche Folge, daß die für die großen Mengen abgeſtorbener Fiſche gedrückten Preiſe auch auf die Preislage für lebende Karpfen ſchadenbringend wirkten. Die bisherigen Eingänge ſind zurzeit geräumt und läßt ſich nur annehmen, daß bei Sendungen, deren Verladung ſorgfältig geſchieht und bei denen ein Abſterben größerer Quanten infolge anderer Umſtände nicht eintritt, ſich die Preiſe für lebende Karpfen recht befriedigend ſtellen werden. Die großen Verluſte, die gerade in der letzten Zeit vorkamen, waren in den meiſten Fällen auf eine unſachgemäße Verladung zurückzuführen. — Schleie ſind in größeren Quanten nicht am Platze, weswegen auch wohl die Preiſe erheblich geſtiegen ſind. September Karpfen: Mark 23. lebend, unſort iert 76—81 DAS IDEE ER ea ine 2.0 24. lebend UNjottiekt.. ou... 2)... 73—76 28. lebend, Galizier, 60er . .. 68—71 c CT RR NE ETF 40—42 29. lebend, 45 er, Lauſitzer 71-75 „ EL ar 40 — 46 %%% REN TS. 1 Re 33— 34 Oktober Mk. J ehr sch 34 Da -alebenp e 75—79 r Li 7A: 52 e RT. 73—76 15 Fr 72 7 CT 76-77 cc ln Era oh 40 September Schleie Mark leber an eeee 106 —111 23. FFC 115 September Schleie: Mark 23% litt. ehe ee 69 — 77 DA lebendes a ern 108—110 „ 2 115—127 27. DEN Re TER 101— 107 lf DR NR A 68 DE benßndsdsdsd a he 116—121 29. NE N ES A ERRE 104—113 e NE 69 O lebend dele 112 Oktober Mark I lebend N 111—114 VO ee ee 2 64 leben!! 114—115 5. J 102 114 iter! SEE 65 FC an: A 67 end won iehife 130 7. len! ee 131-141 e ee Pac Ol 5 65 Jiſch mant, verheiratet, mit kleiner Familie, ſofort geſucht, derſelbe muß mit der Salmonidenmaſt vertraut ſein und ſich allen Arbeiten willig unterziehen. Off. mit Lohnanſprüchen bei freier Wohnung unter H. A. an die Expedition ds. Bl. Jiſchmeiſter, erſte Kraft in Forellen⸗ und Karpfenzucht, ſowie in Landſeefiſcherei, ſucht ſich per 1905, eventuell früher zu verändern. Offerten unter C. Nr. 100 befördert die Expedition ds. 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Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Würt- tembergiſchen Anglervereins, des Fentral⸗Fiſchereivereins für Schleswig⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der gl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Perbindung mit Fachmännern Deutſchlands, Öfterreidj Ungarns und der Schweif, herausgegeben vom Payeriſchen und vom Deutfchen FTiſchereiverein. Nr. 21. Münden, den 1. November 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: I. Die Kaiſerliche Fiſchzuchtanſtalt bei Hüningen im Elſaß. — II. Was können die baye⸗ riſchen Fiſchereivereine zur Hebung der Kleinteichwirtſchaft in Bayern beitragen? — III. Eis⸗ mieten, Eisgruben und Eishütten. — IV. Zur Eiskühlung beim Fiſchtransport. — V. Ver⸗ miſchte Mitteilungen. — VI. Vereinsnachrichten. — VII. Fragekaſten. — VIII. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. a (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel uur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) I. Die Kaiſerliche Jiſchzuchtanſtalt bei Hüningen im Elſaß. Von Anſtaltsdirektor Oekonomierat Haack. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts beobachteten zwei einfache franzöſiſche Fiſcher im Departement des Vosges, Remy und Gehin, aufmerkſam das Laichen der Forellen und verſuchten hierauf mit gutem Erfolge die künſtliche Befruchtung und Ausbrütung von Forellen— eiern. Dieſe einfachen Leute hatten natürlich keine Kenntnis davon, daß bereits ein Jahr— hundert früher der Landeshauptmann Stephan Ludwig Jacoby zu Hohenhauſen in Lippe— Detmold Forelleneier künſtlich befruchtet und in einem einfachen, in einen Bach geſtellten Holzkaſten ausgebrütet hatte. Stephan Ludwig Jacoby muß daher wohl als der eigentliche Erfinder der ſogenannten künſtlichen Fiſchzucht angeſehen werden, 402 Die maßgebenden Perſönlichkeiten in Frankreich, welche über die Erfindung der Herren Remy und Gehin an die oberen Behörden Bericht erſtatteten, haben dies ſeinerzeit auch voll und ganz anerkannt. Es iſt in der Tat nicht recht zu verſtehen, wie das Jacoby'ſche Verfahren ſo gut wie ganz in Vergeſſenheit geraten konnte, obgleich Jacoby dieſes an Berühmtheiten damaliger Zeit wie Buffor, Lacapede, Fourcroy, Gleditſch u. a. m. ausführlichſt mitteilte. In dem im Jahre 1773 publizierten „Lehrbuch der Fiſchereien“ von Duhamel und ſelbſt in dem von Hartig im Jahre 1831 herausgegebenen „Lehrbuch der Teichwirtſchaft“ iſt dasſelbe wieder ausführ- lich erwähnt. Dennoch drang die Kenntnis der künſtlichen Befruchtung von Fiſcheiern und deren Ausbrütung nicht eher in weitere Kreiſe, als bis die oben erwähnten einfachen Fiſcher aus La Bresce, Remy und Gehin, die gleiche Beobachtung machten. Jetzt konnte dieſe wichtige Sache nicht wieder in Vergeſſenheit geraten, denn in Frankreich nahmen ſich die zuſtändigen Behörden ſehr bald derſelben an und förderten ſie tunlichſt. „Was der Deutſche längſt erſann, Bringt der Franke an den Mann,“ wie Carl Vogt in feinem bekannten kleinen Werke „Die künſtliche Fiſchzucht“ fo trefflich ſagt. Pro⸗ feſſor Coſte vom College de France zu Paris wurde abgeſendet, um die Frage gründlicher zu ſtudieren und an dieſem hatte man auch den richtigen Mann gefunden, um dieſelbe auch in die weiteſten Kreiſe zu bringen. Coſte glaubte hier ein Mittel gefunden zu haben, durch welches das Nationalvermögen Frankreichs um ungezählte Millionen, ja Milliarden erhöht werden könnte. Seine Berichte klangen ſo überzeugend, daß die franzöſiſche Regierung ſich entſchloß, ein größeres Inſtitut zu gründen, in welchem die epochemachende Erfindung von Remy und Gehin praktiſch erprobt werden ſollte. Es wurden zunächſt die Herren Detzem und Berthod — Ingenieurs des ponts et chaussées — im Jahre 1850 beauftragt, Verſuche in der Befruchtung und Ausbrütung von Fiſcheiern aller Art in größerem Maßſtabe anzuſtellen. Bereits im Dezember 1850 wurden von den genannten Herren etwa 100000 Lachs- und Forelleneier künſtlich befruchtet und in a kleinen durchlöcherten Blechkapſeln in laufendes Quellwaſſer gebracht, um ſo ausgebrütet zu werden. Dieſe erſten Verſuche wurden zu Loechelbrunn, Gemeinde Kembs, angeſtellt. Nach dem von den Herren Berthod und Detzem erſtatteten ausführlichen Berichte beſchäftigte man ſich anfänglich nicht ausſchließlich mit den im Winter laichenden Salmoniden, ſondern ver— ſuchte auch im Frühjahre die Befruchtung und Ausbrütung von Eiern der Hechte, Barſche, Naſen, Barben, Döbeln ꝛc. ꝛc. durchzuführen. Ueber das Gelingen bei Lachſen und Forellen liegen mehrere, in Gegenwart von No— tabeln der Umgegend aufgenommene Verhandlungen vor, wogegen bezüglich der anderen Fiſcharten nur angeführt iſt, daß es gelungen ſei, „260 Stück lebende kleine Barben“ zu er⸗ halten. Wie bereits oben angeführt, war es der Zoologe Profeſſor Coſte vom College de France, welcher von der franzöſiſchen Regierung den Auftrag erhalten hatte, die von den Herren Berthod und Detzem ausgeführten Arbeiten und Verſuche, welche die Befruchtung und Ausbrütung von Fiſcheiern aller Art in größerem Maßſtabe bezweckten, gründlich zu prüfen und hierüber zu berichten. Zufolge des von Coſte erſtatteten überaus günſtigen Berichtes, entſchloß ſich die fran— zöſiſche Regierung bereits im Jahre 1852 dazu, einen Kredit von 30000 Fres. für die im Jahre 1853 vorzunehmenden Arbeiten zu bewilligen. Da es ſich inzwiſchen herausgeſtellt hatte, daß die Quellen bei Loechelbrunn in der Gemeinde Kembs völlig unzureichend ſeien, fo wurde beſchloſſen, etwa 10 km weiter oberhalb ein der Gemeinde Blotzheim — Kanton Hüningen — angehörendes, etwa 40 ha großes, wenig wertvolles Gelände pachtweiſe zu er— werben und hier ein größeres Inſtitut für künſtliche Fiſchzucht zu errichten. Der Anſtalt, welche auf dem Gelände der Gemeinde Blotzheim, 5 km von der ehemaligen Feſtung Hüningen, 4 km von der nächſten Eiſenbahnſtation St. Louis (jetzt St. Ludwig) entfernt, unmittelbar am Hüninger Zweigkanal gelegen und von einem kleinen Bache, dem Augraben, durchſchnitten iſt, ſollte die Bezeichnung „Etablissement de Pisciculture de Huningue“ gegeben werden. In einem größeren Berichte des Inspecteur général des trauvax du Rhin, Mr. Coumeß, wird 403 dieſe Bezeichnung dadurch begründet, daß Hüningen der einzige Ort in der Umgegend ſei, welcher auch in weiterem Kreiſe bekannt ſei. Das zu gründende Inſtitut ſollte dazu dienen, große Mengen von künſtlich befruchteten Eiern wertvoller Fiſcharten, welche Beamte der Anſtalt in der Schweiz und Deutſchland ge— ſammelt und der Anſtalt zugeſchickt, zur weiteren Entwicklung zu bringen. Die erhaltenen jungen Fiſche ſollten zunächſt in größeren Aufzuchtkanälen etwas heranwachſen, um dann auf dem Hüninger Zweigkanal vermittels beſonders hierfür eingerichteter Schiffe in die anderen Gewäſſer Frankreichs verbracht und hier verteilt zu werden. Nachdem der eigentliche Betrieb im Jahre 1854 begonnen, ſtellte es ſich jedoch bald heraus, daß die auf dem Anſtaltsgelände vorhandenen Quellen nicht genügend Waſſer lieferten, um eine ausreichende Speiſung der Brutkanäle, der Aufzuchtgräben und der Auf- zuchtweiher zu bewirken. Von 10 Sekundenliter im Jahre 1854 war die Quellwaſſermenge auf 2 Sekundenliter im Jahre 1857 herabgeſunken. Es wurde deshalb beſchloſſen, vom Hüninger Zweigkanale her eine beſondere Waſſerzuführung herzuſtellen, welche ſowohl zur reichlicheren Speiſung der Brutgräben 2c. ꝛc. dienen, wie auch als Waſſerlauf benützt werden ſollte, um das ſonſt ohne jedes Gefälle der Anſtalt zugehende Quellwaſſer auf große, hochſtehende Waſſerbehälter zu heben. Außer einem in Holzkonſtruktion errichteten 48 m langen und 11 m breiten Mittel- gebäude, in welchem Brutvorrichtungen, Bureau und Dienſtwohnungen für zwei Beamte vorhanden waren, wurden noch zwei maſſive Seitengebäude, je 60 m lang und 9 m breit, errichtet. Das rechte Seitengebäude ſollte vorzugsweiſe der An- und Ausbrütung von Edel— fiſcheiern dienen, wogegen das linke zur Aufzucht von Fiſchen und Akklimatiſierungsverſuchen beſtimmt war. Außer den genannten Gebäuden wurde noch ein größeres Magazin zur Auf— nahme des Anſtaltsinventars und zwei Aufſeherwohnungen, ähnlich wie ſolche für die Schleuſen— wärter in Frankreich beſtehen, errichtet. Bis zum Jahre 1862 waren nach genauer Aufſtellung 265 186 Fres. verausgabt, alſo rund 215 000 Mk. Die alljährlichen dauernden Betriebskoſten beliefen ſich auf etwa 60 000 bis 65 000 Fres., alſo rund 50 000 Mk. Wir erſehen hieraus alſo, daß die franzöſiſche Regierung die Mittel nicht geſcheut hat, um die Fiſchzuchtanſtalt Hüningen zu einem Muſterinſtitute zu geſtalten, wie auch von den höheren Beamten des Waſſerbaues der Anſtalt dauernd ein reges Intereſſe zugewendet worden iſt. Es ſei daher auch ferne von mir, in nachſtehendem die Maßnahmen der fran— zöſiſchen Verwaltung einer abſprechenden Kritik unterziehen zu wollen. Die franzöſiſche Regierung hat ſich in jedem Falle durch die Gründung der Fiſchzucht— anſtalt Hüningen ein dauerndes Verdienſt um die Fiſchzucht der ganzen Welt erworben, denn hierdurch wurde es verhindert, daß die ſo überaus wichtige Kenntnis der künſtlichen Eierbefruchtung und Ausbrütung wieder in Vergeſſenheit geraten konnte. Die in ſo großartigem Maßſtabe angelegte Fiſchzucht Hüningen gab die Anregung dazu, ſich allſeitig eingehender mit der Fiſchzuchtfrage zu beſchäftigen. Praktiker wie Gelehrte wurden angeregt, Verſuche aller Art anzuſtellen, um ſo die vielfachen Schwierigkeiten, welche ſich bald zeigten, zu über— winden. Wie bereits oben erwähnt, ſollte die hauptſächlichſte Tätigkeit der Fiſchzuchtanſtalt Hüningen darin beſtehen, hier große Mengen von Eiern der wertvolleren Süßwaſſerfiſche zu ſammeln und verſandfähig zu machen. Die hierfür getroffenen Einrichtungen waren denn auch in der Tat großartig. Ein Beamter der Anſtalt — 1 Explorateur — war damit beauftragt, die Schweiz und Süddeutſchland zu bereiſen, um hier Verbindungen für die Lieferung von Edelfiſcheiern anzuknüpfen, beziehungsweiſe Lieferungsverträge abzuſchließen. Ein zweiter Beamter — le voyageur — wurde dann im Spätjahre und Winter an die betreffenden Orte entſendet, um die Fiſcher und Fiſchhändler in der richtigen Art der Eierbefruchtung zu unterweiſen und ſelbige über die beſte Art der Eierverpackung und des Verſandes zu belehren. In der An— ſtalt ſelbſt wurden die einlaufenden Sendungen ſorgfältig in beſondere Regiſter eingetragen und ebenſo die während des Transportes entſtandenen Verluſte ſorgfältig gebucht. 404 Man beſchäftigte ſich hauptſächlich mit folgenden Fiſcharten: 1. Bachforelle, 2. See- forelle, 3. Lachs, 4. Saibling, 5. den verſchiedenen Coregonenarten des Bodenſees, welche mit dem Gemeinnamen „Féra“ bezeichnet wurden. Späterhin traten noch hinzu: 6. der Donaulachs oder Huchen und 7. die Aeſche. Es wurden auch ſchon während der erſten Be— triebsjahre Baſtardierungen vorgenommen und zwar vorzugsweiſe mit Lachs weiblich und Forelle männlich. Die anfänglich ebenfalls angeſtellten Verſuche mit der Befruchtung der Eier von Sommerlaichfiſchen müſſen wohl bald gänzlich aufgegeben worden ſein, denn es finden ſich hierüber keine weiteren Nachrichten vor. Von 1124000 Salmonideneiern im Jahre 1855/56 war die der Anſtalt zugeführte An⸗ zahl bis zum Jahre 1861/62 auf 6 382 000 geſtiegen. Die Zahl der Coregoneneier war in dem gleichen Zeitraum von 560 000 auf 11 995 000 geſtiegen. Die der Anſtalt zugeführten Mengen an Huchen- und Aeſcheneiern wechſelten ſtets ganz ungemein. Nur in zwei Jahren wurde bei Hucheneiern die Anzahl von einer Viertelmillion erreicht und bei Aeſchen nur in einem Jahr eine Million überſchritten. Im Jahre 1862 erhielt die Anſtalt 66 000 Huchen⸗ und 444 000 Aeſcheneier. Die Mehrzahl der Eier wurde, ſobald die Augenpunkte des Embryo mit bloßem Auge zu erkennen waren, in ſorgfältiger Verpackung und zwar zwiſchen feuchtes Waſſermoos eingeſtreut verſendet und nur etwa 4— 7 /é wurden zur Ausbrütung, bezie hungsweiſe zu Verſuchen in der Anſtalt ſelbſt zurückbehalten. Die Coregoneneier wurden nicht angebrütet, ſondern ſo— fort nach Eingang umgepackt und verſendet. Hervorheben muß ich hierbei, daß ſämtliche Produkte der Anſtalt, ſowohl Eier wie Jungbrut, völlig unentgeltlich abgegeben wurden. Bei den Eiern wurde ſogar die Verpackung unentgeltlich geliefert und franzöſiſche Beſteller erhielten auch die Jungbrut völlig koſtenfrei durch einen Anſtaltsbeamten übermittelt. In erſter Linie wurden zwar die Be— ſtellungen aus Frankreich berückſichtigt, doch ſandte man auch nach dem Auslande auf ein— faches Begehren hin bereitwilligſt völlig unentgeltlich Salmonideneier aller Art. Ich ſelbſt habe in den ſechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mehrfach angebrütete Forellen— und Saiblingeier völlig unentgeltlich nach dem fernen Oſtpreußen zugeſendet erhalten. So großartig nun die Tätigkeit der Fiſchzuchtanſtalt Hüningen auf dem Gebiete des Beſchaffens, der Anbrütung und des Verſandes von Edelfiſchen war, ſo unbedeutend waren deren Erfolge in der Aufzucht von Fiſchen auf der Anſtalt ſelbſt. Das auf der Anſtalt mehr oder weniger reichlich vorhandene Quellwaſſer eignete ſich durchaus nicht zur Aufzucht von Lachſen und Forellen. Das ganz ohne Gefälle in einem feſt zugedeckten Kanale den Brut- gebäuden zugeführte Quellwaſſer hatte im Sommer wie im Winter eine Temperatur von 10° C. Sowohl die Anbrütung, wie auch die Ausbrütung ging demnach ſehr ſchnell von ſtatten. Während der Dotterperiode ſtarb jedoch regelmäßig die weitaus größte Mehrzahl der ausgeſchlüpften Forellen oder Lachſe ab. Der einzige Salmonide, welcher in dem Quellwaſſer gedieh, war der Saibling, und dieſer wurde auch alljährlich mit vieler Mühe aufgezogen und den Beſuchern als Muſter für die züchteriſche Tätigkeit der Anſtalt vorgeführt. Dieſe Fiſche wurden größtenteils in kleinen Behältern im Innern des Mittelgebäudes gehalten, da größere Teichanlagen, Auf- zuchtgräben ꝛc. ꝛc. für Salmoniden ſo gut wie nicht vorhanden waren. In den kleinen Quellwaſſerteichen im Freien wurden wohl nur ſolche Forellen aufbewahrt, welche in dem die Anſtalt durchfließenden Bächlein, dem Augraben, gefangen worden waren. Wir dürfen hierbei jedoch nicht überſehen, daß vor 50 Jahren eine Zucht der Forelle in Teichen gänzlich unbekannt war, daß niemand Erfahrung in der Ernährung der Fiſche, beſonders der jungen, eben freßfähig gewordenen Forellchen ꝛc. ꝛc. hatte. Es darf daher auch nicht wunder— nehmen, daß hier trotz allem guten Willen vielfach Mißgriffe gemacht wurden. Wahrhaft muſtergültig war die Sorgfalt, mit welcher über die bei der Anſtalt ein— gegangenen Edelfiſcheier, über die Dauer der Anbrütung, über die Verluſte während der An— brütung und während der Ausbrütung, über die Verſendungen und über das fernere Ge— deihen der verſendeten Eier und jungen Fiſche Buch geführt wurde. Hier zeigten ſich die Beamten als durchaus fleißige, zuverläſſige Arbeiter, fo daß alſo das Mißlingen in der Auf- Sr 1 405 zucht der Forellen nicht den betreffenden Beamten zuzuſchreiben ift. Die Zucht der Sommer— laichfiſche war noch unbedeutender wie die der Forellen, wenn hier von einer Zucht über— haupt die Rede ſein konnte. Die mit der Leitung der Anſtalt betrauten Beamten — conducteurs des ponts et chaussées — hatten vor Antritt ihres Dienſtes nie Gelegenheit gehabt, ſich irgend welche Kenntniſſe in der Fiſchzucht zu erwerben, ſo daß auch bei allem guten Willen der Beamten hier größere Erfolge nicht zu erzielen waren. Keiner der vorhandenen Teiche konnte behufs des Abfiſchens trocken gelegt werden, ſo daß von vornherein ein rationeller Fiſchzuchtbetrieb unmöglich war. Um den Beſuchern außer einigen Forellen auch noch andere Fiſche zeigen zu können, hatte man eine Anzahl Karpfen und Schleien in einen Quellwaſſerteich geſetzt, woſelbſt die Fiſche zwar gut beſchaut werden, aber unmöglich gedeihen konnten. Ende der ſechziger Jahre hatte man ſich infolge des dauernden Mißlingens in der Aufzucht ſchon entſchloſſen, dieſe Aufzuchtverſuche gänzlich einzuſtellen und ſich auf die An— brütung und den Verſand von Edelfiſcheiern aller Art zu beſchränken. Da trat unerwartet der Krieg von 1870/71 ein und die Anſtalt ging in deutſche Verwaltung über. Die beiden franzöſiſchen Subalternbeamten — régisseur und explorateur — hatten die Anſtalt bald nach Beginn des Krieges verlaſſen und ſämtliche Akten 2c. ꝛc. mitgenommen. Auf der Anſtalt ſelbſt blieben nur die beiden Aufſeher, welche bei Beſitzergreifung durch die deutſche Verwaltung zur Aufrechterhaltung der Ordnung verpflichtet wurden. Leider war es in den Kriegswirren von dem Präfekten des Oberrheins zu Colmar i. E. überſehen worden, rechtzeitig vor dem 1. Oktober 1870 den abgelaufenen Pachtvertrag mit der Gemeinde Blotz— heim zu erneuern, ſo daß die deutſche Verwaltung nicht Rechtsnachfolgerin der franzöſiſchen wurde, ſondern genötigt war, mit der Gemeinde Blotzheim einen neuen Vertrag abzuſchließen. Die erſte Folge dieſes ungünſtigen Umſtandes war, daß die deutſche Verwaltung ſofort etwa 50 %% mehr Pacht zu zahlen hatte, nämlich anſtatt 1700 Fres. 2600 Fres., ferner ging die Gemeinde durchaus nicht mehr darauf ein, daß die Verwaltung ſich das Recht vorbehalte, das Anſtaltsgebäude jederzeit käuflich erwerben zu können, wie dies in dem franzöſiſchen Pachtvertrage ausdrücklich bemerkt war. Der Deutſche Fiſchereiverein hatte bald nach der Beſitzergreifung des Elſaßes durch die deutſche Verwaltung an den Herrn Reichskanzler eine Petition gerichtet, in welcher um die Weiterführung des Betriebes der Fiſchzuchtanſtalt Hüningen gebeten wurde. Vorher waren jedoch bereits zwei Mitglieder des Deutſchen Fiſchereivereins nach dem Elſaß entſendet worden, um die Anſtalt zu beſichtigen und dem Verein über den Befund zu berichten. Da dieſer Bericht günſtig lautete, ſo wurde die obenerwähnte Petition eingereicht. Der Deutſche Fiſchereiverein brachte den Verfaſſer zum vorläufigen Leiter der Fiſchzuchtanſtalt Hüningen in Vorſchlag und wurde dieſer Vorſchlag auch angenommen. Ich befand mich zu der Zeit noch als Landwehrmann des J. Artillerieregiments in der Umgegend von Rouen und erhielt zunächſt einen längeren Urlaub zur Ordnung meiner häuslichen Verhältniſſe. Nach erfolgter Rückſprache mit den maßgebenden Perſönlichkeiten in Berlin entſchloß ich mich denn auch, die ehrenvolle Berufung hierher anzunehmen. (Fortſetzung folgt.) 11, Was Können die bayeriſchen Jiſchereivereine zur Hebung der Kleinteichwirtſchaft in Bayern beitragen? Die ſtatiſtiſchen Erhebungen, welche der Bayeriſche Landesfiſchereiverein über die Ver— hältniſſe des Teichwirtſchaftsbetriebes in Bayern veranſtaltete, haben ergeben, daß da noch viel zu beſſern iſt. Die meiſten Teiche ſind kleineren Umfanges und als landwirtſchaftliche Nebenbetriebe in den Händen bäuerlicher Beſitzer. Vielfach ſchenken dieſe ihren Teichen nicht die gebührende Beachtung und Millionen gehen durch Vernachläſſigung der Teichwirtſchaft alljährlich in Bayern verloren. 406 Hier gründlich Wandel zu ſchaffen, dürfte die nächſtliegende und lohnendſte Aufgabe der bayeriſchen Fiſchereivereine ſein. Wohl werden einzelne Mißerfolge und Enttäuſchungen nicht ausbleiben; die Hebung der teichwirtſchaftlichen Verhältniſſe wird jahrelang zähe Arbeit erfordern. Aber wer den Kern will, muß die Nuß knacken! Vielfach ſind die bäuerlichen Beſitzer von den teichwirtſchaftlichen Fortſchritten der letzten Jahrzehnte gar nicht berührt worden. Dieſe Tatſache wird den nicht wundernehmen, der die Landbevölkerung kennt und weiß, wie ſchwer ſich das Neue bei ihr Bahn bricht, wie konſervativ ſie am Hergebrachten hängt. Haben doch augenfällige Verbeſſerungen in den verſchiedenen Zweigen des Landwirtſchaftsbetriebes ebenfalls lange Zeit gebraucht, um ſich einzubürgern. Auf einen Hieb fällt kein Baum. Wer die bäuerliche Betriebsweiſe der Teichwirtſchaft genau kennen lernen will, dem ſind die Hauptgelegenheiten dazu im Frühjahre bei der Teichbeſetzung und im Herbſte bei der Abfiſchung geboten. Da gibt's meiſt nur wenig zu loben, aber vieles zu tadeln. Keine Zuchtrichtung, kein Zuchtziel, keine Teichpflege, keine Buchführung — aber Fehmelbetrieb, übermäßigen Beſatz, mangelhafte Geräte uſw. trifft man nur zu häufig! Es will durchaus nicht behauptet werden, daß bisher zur Förderung des Kleinteichwirtſchaftsbetriebes in Bayern nichts geſchehen ſei, ſondern es ſoll nur darauf hingewieſen werden, wie außerordentlich viel noch zu tun bleibt. In der Mehrzahl werden die Teichbeſitzer, auch die bäuerlichen, Mitglieder der be— ſtehenden Fiſchereivereine ſein; wo ſie es noch nicht ſind, ſollten ſie dazu gewonnen werden, ſo daß alle Teichbeſitzer (und Pächter) eines Bezirkes auch Angehörige ihres Fiſchereivereines ſind. Ob die abſeits ſtehenden Zauderer für den Verein durch ideale oder reale Mittel ge— wonnen werden, iſt für den Vereinszweck ziemlich egal. Im allgemeinen dürfte jeder Be— zirksfiſchereiverein um fo leiſtungsfähiger werden, je mehr er für feine Zwecke Mitglieder- beiträge — meiſt die Haupteinnahme — verfügbar hat. Des weiteren ſollen dann die Diſtriktsräte dafür gewonnen werden, daß ſie ihren Bezirksfiſchereivereinen zur Förderung der Fiſchzucht und Teichwirtſchaft alljährlich Zuſchüſſe bewilligen. In gleicher Weiſe wären die Landräte um Zuſchüſſe für die Kreisfiſchereivereine anzugehen. Die Einreichung der bezüg— lichen Geſuche ſollte ſpäteſtens im Oktober erfolgen. So weit es tunlich iſt, ſollte mit den Herren Mitgliedern der Diſtrikts- und Landräte darüber Rückſprache genommen werden, daß ſie in ihren Körperſchaften in wohlwollender Weiſe für die Bewilligung der von den Fiſcherei— vereinen geſtellten Geſuche eintreten. Geld iſt überall ein guter Anfang und ein Haupt— faktor in der Wirkſamkeit der Fiſchereivereine, wie ſpäter gezeigt werden ſoll. Die Fehler, welche in den verſchiedenen Bezirken im Teichwirtſchaftsbetriebe gemacht werden, ſind in erſter Linie zu bekämpfen durch das Wort. Wohl in den meiſten Vereinen ſind Mitglieder vorhanden, die im Teichwirtſchaftsbetriebe Erfahrung beſitzen und bereit ſind, bei Vereinsverſammlungen durch Vorträge Anleitung zum richtigen Betriebe der Teichwirt— ſchaft zu geben, auf die am häufigſten gemachten Verſtöße hinzuweiſen und den Mitgliedern über einzelne teichwirtſchaftliche Fragen Aufſchluß zu erteilen. Die Vortragenden ſollten ſich bemühen, in ſo volkstümlicher Weiſe zu reden, daß ſie auch von ungebildeten Zuhörern be— griffen werden können. Daher ſollten wiſſenſchaftliche Formeln und Namen, ſowie ver— wickelter Satzbau und Fremdwörter vermieden werden. Der urſächliche Zuſammenhang, das „Warum?“ iſt möglichſt überall darzulegen. Was den Inhalt der Vorträge betrifft, ſo wäre es wünſchenswert, wenn eine gewiſſe Ordnung oder Reihenfolge eingehalten würde, damit nach einem beſtimmten Zeitraum förm— lich ein teichwirtſchaftlicher Lehrgang durchlaufen wäre. Zur Erreichung dieſes Zweckes hätten die Vorſtandſchaften der Fiſchereivereine feſtzuſetzen, was in einem gewiſſen Zeitab- ſchnitt unter Berückſichtigung der lokalen Verhältniſſe in den Vereinsverſammlungen vor— getragen werden ſoll und wie viel Zuſammenkünfte der Fiſchereiintereſſenten alljährlich ein— zuberufen ſeien. Hiezu möchte gleich bemerkt werden, daß nur eine Verſammlung im Jahre völlig unzureichend iſt. Wenn die Teichwirtſchaft genügend berückſichtigt werden ſoll, ſind jährlich mindeſtens zwei Verſammlungen, nämlich je eine im Frühling und im Herbſte, notwendig, ſchon im Hinblicke auf den Teichwirtſchaftsbetrieb der Mitglieder. Weitere Belehrung könnte dann den Kleinteichwirtſchaftern zuteil werden durch die 407 fiſchereiliche Literatur, mit welcher fie, wenn auch in beſchränktem Maße, durch die Vereine bekannt gemacht werden ſollten. Gewöhnlich iſt es leider ſo, daß nur die Vorſtände ſich mit der Lektüre der Fachblätter befaſſen und daß durchgehends wenig oder gar nichts von dem Inhalte der Fiſchereizeitungen den Vereinsmitgliedern bekannt wird. Manche fruchtbare Anregung geht ſo der Maſſe der Kleinteichwirte verloren. Beſſerung in dieſem Punkte könnte geſchaffen werden, wenn die Fachblätter aus Vereinsmitteln in mehreren Exemplaren beſtellt und durch Zirkulation den Vereinsmitgliedern übermittelt würden. Ferner könnten die Klein- teichwirte mit den Grundſätzen der modernen Teichwirtſchaft dadurch vertraut gemacht werden, daß man ihnen leicht faßlich geſchriebene, kleine Werke auf eigene oder Vereinskoſten in die Hand gibt und ſie zur fleißigen Benützung der Vereinsbüchereien aneifert. Die mündliche und ſchriftliche Belehrung wird jedoch erſt wirkſam, wenn ſie ſich mit der Anſchauung und Praxis verbindet. Worte verhallen, aber Beiſpiele ziehen an. Unſere kleinbäuerlichen Teichwirte wurſteln in ihren Betrieben häufig mit einem Fiſchmaterial fort, das die Bezeichnung „Krüppelgarde“ vollauf verdient. Sie wiſſen es eben nicht anders! Darum muß ihnen in natura gezeigt werden, daß es raſchwüchſigere, ſchönere und beſſere Fiſche gibt, als ſie bisher züchteten. An lebenden Fiſchen müſſen den Kleinteichwirten Zucht— ziel und Zuchtrichtung entwickelt werden; an lebenden Fiſchen ſoll ihnen gezeigt werden, worin fie bisher fehlten und wie fie ihre Betriebsweiſe verbeſſern können. Sie müſſen über- zeugt werden, daß es auch ihnen möglich iſt, bei moderner Betriebsweiſe gleiche Reſultate zu erreichen. Man ſtachle den Ehrgeiz der Kleinteichwirtſchafter auf; er iſt eine gute Triebfeder. Gewiß bieten die Fiſchereiausſtellungen viel Belehrendes. Aber man gebe ſich keiner Täuſchung hin. Recht weit läuft der Durchſchnittsbauer nicht um einer Augenweide willen, zumal wenn er ſie auch noch bezahlen ſoll und etwas mißtrauiſch bleibt er gegen Neue— rungen immer, das liegt nun einmal in ſeiner Natur, in ſeinem Beruf, der ihm ſo viele Fehl— ſchläge ſeiner Hoffnungen bringt. Darum ſoll der kleinbäuerliche Teichwirt, wenn er end— gültig für den Fortſchritt gewonnen werden will, durch Angebot von Vorteilen für eine ge— winnbringende Wirtſchaft geködert werden. Zu dieſem Behufe mache man ihm die Auflage, ſeinen Teich in richtigem Zuſtande bereit zu ſtellen und verſpreche, den notwendigen Teich— beſatz unentgeltlich abzugeben, wenn ſich der Kleinteichwirt bei Beſetzung und Abfiſchung des betreffenden Teiches unter Vereinskontrolle ſtellen wolle. Darauf geht wohl jeder ein. Sollten mehrere geeignete Teiche gleichzeitig zum Verſuche angeboten werden, aber die Vereinsmittel unzureichend ſein, ſo kann das Los entſcheiden. Es wird nun feſtgeſtellt, welche Waſſerfläche der Verſuchsteich hat und welchen Zuwachs er im gleichen Beſpannungs— jahr bisher ungefähr geliefert hat. Hiernach berechnet ſich der Einſatz. Er muß tadellos nach jeder Richtung ſein. Am Beſetzungstage ſind die Kleinteichwirte der Umgegend einzu— laden, ſich zu einer beſtimmten Stunde am Verſuchsteiche einzufinden. Der Verſuchsleiter er- klärt am Teiche, wie derſelbe bisher bewirtſchaftet wurde, welchen Zuwachs er brachte und macht auf die ſeitherigen Betriebsfehler aufmerkſam, indem er weiter darlegt, wie nun ge— wirtſchaftet werden ſoll und welches Reſultat von der neuen Betriebsweiſe erwartet wird. Hierauf wird das Beſatzmaterial vorgezeigt und beſprochen, woher es ſtammt, welcher Raſſe es angehört, wie es transportiert wurde, wie es beim Einſatz zu behandeln iſt uſw. Die Fiſche werden dann gewogen, gezählt und eingeſetzt. Verſuchsleiter und Teicheigentümer haben ſich über Gewicht, Stückzahl und Alter der eingeſetzten Fiſche Notizen gemacht und ver— gleichen dieſelben nochmals, ehe ſie ſich trennen. Daß der Verſuchsleiter den Teich während des Sommers mehrmals beſichtigt und gegebenen Falles die nötigen Anordnungen trifft, iſt ſelbſtverſtändlich. Wenn es dann zur Abfiſchung kommt, fo bereite der Verſuchsleiter alles dazu Notwendige peinlich vor. Jedes Gerät ſei tadellos, raſch und ruhig die Arbeit. Da die Teichabfiſchung ein Schauſpiel iſt, fehlt's niemals an Zuſchauern. Es erſcheinen nicht nur geladene, ſondern meiſtens auch ungeladene Gäſte — und die Kritik blüht. Die ausgefangenen Fiſche werden wieder gezählt und gewogen. Durch Abzug des Einſatzes vom Fange wird der Zuwachs ermittelt. Von dem Reſultat werden die anweſenden Vereinsmitglieder ſofort unterrichtet; auch iſt jedesmal über den ganzen Verlauf des Verſuches vom Leiter desſelben an den Verein ziffernmäßiger ſchriftlicher Bericht zu erſtatten. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß unter ſachverſtändiger Leitung ſchon die erſten 408 — ——— Verſuche gute Erfolge haben werden. Die Folge dürfte ſein, daß die betreffenden Teich beſitzer und Augenzeugen ſich zur neuerlernten, vernünftigen Wirtſchaftsweiſe bekehren und daß ſich immer neue Kleinteichwirte zu den Verſuchen herandrängen werden. In wenigen Jahren könnte auf die geſchilderte Weiſe die geſamte Teichwirtſchaft eines Bezirkes — oder doch der größte Teil derſelben — in geregelte Bahnen gelenkt ſein. Die Vereine ſollen aber bei der koſtenloſen Gewährung der Beſatzfiſche nicht engherzig ſparſam ſein und vielleicht nur billige Brut, Jungfiſche oder Jährlinge zum Einſatz verwenden wollen. Wo es die Umſtände erforderlich machen, iſt auch der wertvollere zweiſömmerige Setzling in Gebrauch zu nehmen, oder es können mehrere Altersſtufen gemiſcht werden. Gerade bei den kleinbäuerlichen Teich— wirten iſt der Egoismus eine hervorſtechende Charaktereigenſchaft und neben dem Ehrgeiz ein Hauptmotiv ihres Handelns. Nicht zu vergeſſen iſt ſchließlich bei allen Verſuchen der Hinweis auf die Tatſache, daß eine nach den Grundſätzen der modernen Teichwirtſchafts— lehre geregelte Betriebsweiſe wertvollere Fiſche erzeugt und ſchlankeren Abſatz ermöglicht. Wenn Dotterbrut, Jungfiſche und anderes Satzgut von beſter Qualität im Bezirke ſelbſt nicht zu haben ſind, ſollten die Fiſchereivereine den Bedarf hierin durch Geſamt— beſtellung für ihre Mitglieder, wenn auch gegen Koſtenerſatz, aufbringen. Größere Poſten kauft man ohnehin immer billiger wie kleinere Quantitäten. Beim gemeinſchaftlichen Bezug wäre aber immer darauf zu achten, daß möglichſt ſtets die gleichen Stämme nud Arten be— ſtellt werden, damit kein Durcheinander im Bezirke entſteht. Ein Miſchmaſch von verſchiedenen Raſſen und Spielarten iſt ſchwerer abzuſetzen als ein gleichmäßiges Reinzuchtsprodukt, be— ſonders wo es ſich um Setzlinge handelt. Wo es die Verhältniſſe erheiſchen, können die Vereine auch den Abſatz der Fiſche vermitteln, indem fie als Auskunftsſtelle zwiſchen An- gebot und Nachfrage fungieren. Weiter zu gehen, iſt nicht ratſam aus verſchiedenen Gründen. Die Erörterung derſelben möchte hier jedoch unterlaſſen werden. Die II. allgemeine Fiſchereiausſtellung in Nürnberg hat bewieſen, daß die Produkte bayeriſcher Fiſchzucht ſich jenen der umliegenden Gebiete wohl an die Seite ſtellen laſſen. Dabei iſt aber zu beachten, wie ſich der Großteil der bayeriſchen Fiſchzüchter an der Be— ſchickung dieſer Ausſtellung gar nicht beteiligt hat. Wir hätten demnach fiſchzüchteriſche Intelligenz genug im Lande, um die Kleinteichwirtſchaft zu fördern, wenn der dazu ge— hörende gute Wille vorhanden iſt. Wer löſt die noch latenten Kräfte aus? Wer gibt ihnen Richtung und Ziel? Es iſt keine Kleinigkeit, dem Volkswohlſtande alljährlich Millionen zu retten. Friſch voran! Behringer. Anmerkung der Redaktion. Die vorſtehenden Ausführungen haben wir gern in unſeren Spalten aufgenommen, da ſich die darin niedergelegten Vorſchläge vollkommen mit den Zielen decken, welche der Bayeriſche Landesfiſchereiverein auf ſeiner letzten General— verſammlung zur Förderung der Teichwirtſchaft bekanntgegeben hat und die als Richtſchnur für ſeinen teichwirtſchaftlichen Ausſchuß dienen ſollen. Derſelbe wird demnächſt ſeine Tätigkeit beginnen, nachdem es inzwiſchen gelungen iſt, die nicht unerheblichen Mittel, welche hiefür erforderlich ſind, außerhalb des Etats des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins flüſſig zu machen. Wir hoffen hierüber bald Näheres mitteilen zu können. III. Eismieten, Eisgruben und Eishütten. Von W. M. (mit 6 Abbildungen.) Wie in allen landwirtſchaftlichen Betrieben, ſo ſind auch in jeder größeren Fiſchzüchterei Anlagen zur Unterbringung des Eiſes, ſei es zum Verſand von Fiſchen und Fiſcheiern, ſei es zur Konſervierung von friſchem Fiſchfutter ꝛc., durchaus erforderlich. Die „Allgemeine Fiſcherei⸗ Zeitung“ hat daher ſchon wiederholt Eismieten und Eishäuſer einfacher Konſtruktion beſchrieben. Es wird aber den Leſern derſelben von Intereſſe ſein, über derartige Anlagen einen größeren Ueberblick zu gewinnen. Wir geben daher an der Hand des vorzüglichen Werkes „Menzel⸗ Schubert, Der Bau der Eiskeller, Eishäuſer, Lagerkeller und Eisſchränke“ (Verlag von J. Neumann⸗Neudamm, Preis geb. 5 Mk.), das bereits in 6. Auflage, reich . FOR F 409 illuſtriert, erſchienen ift, nachſtehend eine kurze Beſchreibung leicht und billig herzuſtellender Eisaufbewahrungsarten.“) SS. . A. , = DE RN ESS 7 TS ET ALN BES Fig. 1. Eismiete. Durchſchnitt. Die einfachſte und billigſte Art der Eisaufbewahrung iſt die Eis miete, wie fie Figur 1 im Durchſchnitt zeigt. Auf einem trockenen, durch Auffüllung etwas erhöhten Grunde wird zunächſt eine etwa 30 em hohe Lage Reiſig und Stroh (A) aufgebracht und hierauf das Eis (B) in annähernder Kegel- oder Pyramidenform und in möglichſt regelmäßigen Blöcken mit engen Fugen zu einem Haufen von etwa 2,5 bis 3 m und mehr Höhe aufgeſchichtet. Der fertige Haufen wird ſodann bei genügender Kälte mit warmem Waſſer begoſſen, das ein augen⸗ blickliches Schmelzen der oberſten Eisfläche bewirkt, worauf die einzelnen Eisſtücke dann ſofort dicht ſchließend aneinander gefrieren und einen einheitlichen, außerordentlich widerſtandsfähigen Block bilden. Dieſer Block wird ſodann 30 bis 50 cm ſtark mit Torfmull oder Stroh (C) dicht und ſorgfältig eingedeckt und hierüber eine Erdſchüttung (D) in der Form eines Kegel⸗ ſtumpfes angebracht und dieſe mit Raſen (E) abgedeckt; die ganze Deckſchicht darf nicht unter 1 m ſtark ſein. Im übrigen iſt zur Errichtung der Eis mieten ein ſchattiger Platz zu wählen n hl 10 J "A J 005 N IB ı 109 700 1 67 7 De 7 RR r N .. * f AR Fig. 2. Eisgrube. Durchſchnitt. *) Wir verdanken die Benützung der vorſtehenden Clichös dem Entgegenkommen der Verlagsbuchhandlung von J. Neumaun in Neudamm. 410 und das Eis nur von Norden, früh morgens oder ſpät abends, zu entnehmen. Zu dem Zweck muß die Miete geöffnet und wieder ſorgfältig geſchloſſen werden. Will man einen ſtändigen Zugang ſchaffen, ſo iſt ein kleiner, allſeitig gut mit Stroh eingedeckter Vorbau anzulegen. Ein großer Vorzug der Eismieten iſt der, daß beim Schwinden des Eiskerns die Schutzſchicht ſtets nachſinkt, wodurch das Eis immer eng von dieſer umſchloſſen und mithin die Bildung eines Luftraumes vermieden wird, der in allen feſten Eisraumanlagen ſtets vorhanden iſt und durch ſein Anwachſen den immer kleiner werdenden Eisvorrat in der heißen Jahreszeit mehr und mehr aufzehrt. Dagegen haben die Eismieten den Uebelſtand, daß das Eis durch den Jöſolierſtoff (Torfmull, Stroh) und die Erde leicht verunreinigt wird, und daß die Herausnahme des Eiſes beim Nichtvorhandenſein eines beſonderen Zugangs immerhin umſtändlich und zeitraubend iſt. Dieſer Uebelſtand wird durch die Anlage von ſogenannten Eisgruben vermieden. Hierunter verſteht man im allgemeinen eine flachmulden- oder trichterförmige, mit ſchlechten Wärmeleitern bedeckte Aushöhlung (Grube) des Bodens, welche das Eis aufnimmt und mit einem unmittelbar auf der Erde ſtehenden Strohdach oder einer durch ein Holzgerüſt getragenen ſtarken Schicht ſchlechter Wärmeleiter überdeckt und mit beſonderem, gut verwahrtem Eingang verſehen wird. Figur 2 zeigt den Querſchnitt einer ſehr einfach und billig ausführbaren Eisgrube. Der Boden wird ſtark 1 m tief, entweder flachtrichterartig ausgehoben und mit einer Schüttung von handgroßen Steinen, beſſer Ziegelbrocken, Schlacken oder Torfſoden (B), bedeckt oder muldenförmig ausgeſchachtet und gepflaſtert (A). Zum Abfluß des Schmelzwaſſers in den durchlaßbar angenommenen Untergrund dient ein in der Bodenmitte angebrachtes Rohr. Auf der Abdeckung des Bodens wird noch eine Lage Bretter, Reiſig oder Stroh als Unterlage des Eiſes aufgebracht. Ueber der Grube erhebt ſich ein mit dicker Rohr- oder Stroheindeckung hergeſtelltes ſteiles Zeltdach, deſſen Rundholzſparren am unteren Ende angekohlt und eingegraben, am oberen Ende, an dem ſogenannten Kaiſerſtiel, befeſtigt werden. Der Eingang, welcher auf allen Seiten dick mit Rohr oder Stroh eingedeckt wird, erhält zwei nur 1,60 m hohe Türen, welche auf ihren äußeren Seiten mit Torfmull oder Strohmatratzen zu füttern ſind. Zur Abhaltung des Regenwaſſers wird die Grube mit einer Rinne umpflaſtert. Fig. 3. Grundriß. Noch einfacher und billiger als die vorige Anlage iſt die in Figur 3 und 4 dargeſtellte Eisgrube, die ſich ſehr gut bewährt hat. An einer geeigneten, möglichſt ſchattigen Stelle wird in dem durchlaſſenden Boden (Sand, Kies) eine etwa 6 m breite und etwa 2 beziehungsweiſe 2,3 m tiefe, geböſchte Grube ausgeſchachtet, deren Länge ſich nach dem Eisbedarf richtet. Die Grubenſohle wird ſodann etwa 30 em hoch mit großen Steinen oder Schlacken überſchüttet, hierauf eine etwa 30 em hohe Lage Stroh eingebracht, welches auch die Böſchungen der Grube überdeckt und zur Unterlage des Eiſes dient. Auf die Grubenöffnung werden alsdann etwa 411 un 2 bis 3 m weit von einander entfernte Balken, am billigſten Baumſtämme, verlegt, welche nach Einbringung des Eisvorrats mit Brettern, Lattſtämmen oder dergleichen überdeckt werden. Auf dieſer Holzdecke wird dann eine etwa 6,5 m hohe Strohmiete errichtet. Der Zugang zur Eismiete geſchieht durch einen 0,9 m breiten, 1,8 m hohen und mit zwei dichtſchließenden Türen verſehenen Vorbau und eine hinter der zweiten Tür angebrachte Leiter. Der Zwiſchenraum der beiden Türen iſt mit Strohbunden dicht auszufüllen. Alles Holzwerk iſt zum Widerſtand gegen Näſſe mit Korbolineum anzuſtreichen. Im Spätherbſt oder Winteranfang wird die Strohmiete zur Einſtreu verbraucht, und nachdem die Grube wieder mit Eis gefüllt iſt, wird ſie von neuem mit von der Dreſchmaſchine kommendem Winterſtroh überdeckt. 780 7 Fig. 4. Eisgrube. Längenſchnitt. Wer endlich für die Eisaufbewahrung größere Ausgaben machen kann und will, der mag die in Figur 5 und 6 abgebildete, ganz vorzügliche und trotzdem billige Eishütte bauen; der Koſtenaufwand beträgt etwa 560 Mk. Dieſe Anlage vermag etwa 40 ebm Eis aufzunehmen und wird folgendermaßen hergeſtellt. Man rammt 8 Rundholzpfähle in die Erde ein, verholmt ſie am oberen Ende und verſchalt ſie innerhalb mit ſtarken Brettern oder benagelt ſie, nach vorausgegangener zweimaliger Verriegelung, mit Latten, was billiger, vor allem beſſer iſt, weil das Eis niemals mit dem Schmelzwaſſer in Berührung kommt, da dieſes in den ſenkrechten Zwiſchenräumen der 290 50 0 75 2 3 4 7 ER 8 I 0 Fig. 5. Durchſchnitt. Latten freien Ablauf hat. Außerhalb werden die Pfähle nun 60 em ſtark mit feſt aus⸗ geſtopften Torfſoden ummauert, und dieſe Iſolierſchicht wird ſchließlich mit einer feſten und abgeböſchten Erdanſchüttung verſehen, welche zum ſicheren Zuſammenhalt mit Gras beſät 412 wird. Auf die Pfähle kommt nun eine mit Schwarten gedielte Rundholzbalkenlage, auf der man eine etwa 50 cm ſtarke Strohlage anbringt; die in der Mitte der Decke vorzuſehende Einſteigeöffnung wird mit einer Strohmatratze geſchloſſen. Das Dach wird mit Stroh oder Rohr eingedeckt und im nördlichen Giebel mit einem Eingang verſehen, der am beſten durch eine aufgeſchüttete Erdrampe mit dem Gelände vermitteilt wird. Die Sohle legt man etwa 30 em über dem Gelände an, ſtellt ſie aus mehreren Rundhölzern mit darüber liegenden 6 em ſtarken Kreuzhölzern oder halben Lattſtämmen her, bringt auf dieſen eine Schicht Reiſig an und auf letzterer eine Lage 15 em weit gelegter Latten zur Aufnahme des Eiſes. Das durchſickernde Schmelzwaſſer gelangt auf dem nach der Mitte hin etwas geneigten Erdboden in eine Tonrohrleitung mit Luftverſchluß. Eine Umpflanzung der Anlage mit ſchnellwachſendem Strauchwerk und die Anordnung einer Waſſerrinne oder eines Grabens um dieſelbe iſt ſehr zu empfehlen. ’ Fig. 6. Eishütte. Durchſchnitt. Von der Darſtellung umfangreicherer und ſelbſtverſtändlich auch bedeutend teuererer Eisauf⸗ bewahrungsanlagen dürfen wir hier wohl Abſtand nehmen, da ſie in landwirtſchaftlichen Betrieben nur ausnahmsweiſe in Betracht kommen. Die oben aufgeführten Anlagen genügen auch vollkommen den Anforderungen, wenn nur auf eine ſolide und gewiſſenhafte Ausführung aller Konſtruktionsteile die erforderliche Sorgfalt verwendet wird. Wer ſich dennoch über größere Anlagen, Eiskeller, Eishäuſer uſw. des näheren unterrichten will, dem kann das oben angezogene Werk von Menzel-Schubert nur aufs beſte empfohlen werden, er findet hier darüber alles Wiſſenswerte. IV. Zur Eiskühlungsfrage beim Jiſchtransport. Zu dem Artikel „Zur Frage des Transportes lebender Fiſche“ in Nr. 16 der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ 1904 möchte ich mir eine Richtigſtellung erlauben, in der wohlmeinenden Abſicht, irrigen Vorausſetzungen zu begegnen. Es iſt in dem genannten Artikel Seite 301 angeführt, daß für die Kühlhaltung von 80 1 Waſſer auf 4 8° C. bei einer Lufttemperatur von + 12 C. pro Stunde 80 4 = 320 Wärmeeinheiten, demnach für eine zehnſtündige Dauer des Transports 10 X 320 — 3200 Wärmeeinheiten zu beſeitigen ſeien, um das Waſſer auf die Temperatur von + 8° C. im 3200 AN. Transportgefäß zu erhalten. Um dieſen Effekt zu erreichen, wären 80 > 40 kg Eis im Waſſer zum Schmelzen zu bringen, da zur Ueberführung von 1 kg Eis in den flüſſigen Zus ſtand 80 Wärmeeinheiten erforderlich ſeien. Dieſe Rechnung ſtimmt jedoch nicht, da fie keine Rückſicht auf die mögliche Wärme- 413 übertragung durch die Wände des Transportgefäßes nimmt, welche meiſtens von dem Material und der Form desſelben abhängig iſt. Ich will den ungünſtigſten Fall annehmen, das Gefäß ſei aus Blech von zylindriſcher Form, jo wäre nach Redtenbacher die ſtündliche Wärmeüberführung zu 13 bis 20° C. für den Quadratmeter Gefäßfläche und für jeden Grad Temperaturunterſchied zwiſchen Luft und Waſſer zu ſetzen. Nehmen wir den höchſten Koeffizienten 20 für unſere Berechnung an, jo erhalten wir für die angenommenen 4° C. Temperaturunterſchied 4 x 20 = 80 Wärmeeinheiten für die Stunde und jeden Quadratmeter Gefäßfläche, das heißt den Verbrauch von 1 kg Eis. Nehmen wir ferner an, das fragliche Transportgefäß mit 80 1 Waſſerinhalt habe 80 * 4 einen Durchmeſſer von 50 em, fo hätte das Waſſer in demſelben eine Höhe von 55 40 em. 2 0 050% 040) 1 2 Die Wärmeüberführungsfläche berechnet ſich demnach zu 3.14 | wonach alfo der Eisverbraud) zu rund 1 kg in der Stunde und für 10 Stunden Transport- dauer zu rund 10 kg anzunehmen iſt, das heißt bedeutend geringer als der Herr Verfaſſer des oben zitierten Artikels in Rechnung bringt. Handelt es ſich um ein hölzernes Transportgefäß, ſo iſt die Wärmeübertragung an das Waſſer noch erheblich weniger und kann man ohne weiteres die Hälfte des oben ge— fundenen Eisverbrauches annehmen. Man kann die Wärmeübertragung an das Waſſer, wie bekannt, noch dadurch ver— ringern, daß man das Transportgefäß mit einer feuchtgehaltenen Umwicklung umgibt; durch die Verdunſtung des Waſſers der Umwicklung findet eine Wärmebindung und dadurch eine, wenn auch nur mäßige Abkühlung innerhalb der Umwicklung ſtatt. Bei der obigen Berechnung iſt der Kürze halber die mit der im Gefäße enthaltenen Luft in Berührung ſtehende Waſſeroberfläche einfach wie eine Transmiſſionsfläche angenommen, während in Wirklichkeit hier eine Verdunſtung ſtattfindet, bei welchem Vorgange wiederum Wärme gebunden wird, das heißt, es wird ſich die Temperatur der im Gefäß über dem Waſſerinhalt befindlichen Luft erniedrigen, während der relative Feuchtigkeitsgehalt derſelben ſich erhöht. Die demnach gegen die wärmere Außenluft ſpezifiſch ſchwerer gewordene Luft im Gefäß liegt nun in demſelben feſt, es tritt auch dadurch eine wünſchenswerte Verhinderung des Temperatur- wechſels ein. Seewieſe bei Gemünden. Ingenieur E. Hieke. V. Vermiſchte Mitteilungen. Das Juſtitut für Meereskunde an der Kgl. Univerſität zu Berlin ver⸗ anſtaltet in der Zeit vom 8. November 1904 bis 22. Februar 1905 einen Cyklus öffent⸗ licher Vorträge im Maſeum für Meereskunde, G:orgenftraße 34—36. Für den Zutritt zu den in den Abendſtunden ſtattfindenden Einzelvorträgen oder Vortragsreihen find Einlaßkarten zu 0.25 bis 1 Mk., Dauerkacten von 5 M!. für alle Vorträge in den Geſchäftsräumen des Inſtituts, Georgenſtraße 34 —36, erhältlich. Von den ſpteziell fiſchereilichen Themen heben wir hervor: „Die Delikateſſen des Meeres“, „Die Tiefenver breitung ſchwimmeuder Organismen“, „Die Seefiſchereien im nördlichen, ſtillen Ozean“, „Ecgebn iſſe und Ziele der neueren Meeres forſchung“. Patentanmeldungen. Klaſſe 45 h. K. 25 745. Vorrichtung zur Anreicherung von Flüſſigkeiten mit Gaſen zwecks Lebenderhaltung von tieriſchen und pflanzlichen Lebeweſen in Flüſſigkeitsbehältern. Ferdinand Kaltenegger, Brixen, Tirol, und Dr. Norbert Lorenz Ritter von Liburnau, Weidlingen, Oeſterreich; Vertreter: C. Pieper, H. Springmann und Th. Stort, Patentanwälte, Berlin N. W. 40. 3. Auguſt 1903. — Klaſſe 45 h. L. 19 184. Reuſe mit radialen trichterförmigen, in einen gemeinſamen Behälter mündenden Gängen. Emil Lindemann Warnemünde. 8. Februar 1904. 414 Deutſchlands Ein⸗ und Ausfuhr von Süßwaſſerfiſchen, Krebſen, friſchen und geſalzenen Seefiſchen im Jahre 1903. In Nr. 15 der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“ 1904 Seite 291 veröffentlichten wir eine kurze Zuſammenſtellung „Deutſchlands Ein⸗ und Ausfuhr friſcher Süßwaſſerfiſche 1903“. Wir können nunmehr aus der „Statiſtik der Güterbewegung auf deutſchen Eiſenbahnen“ dieſe Zuſammſtellung erweitern für die Einfuhr und Ausfuhr von Süßwaſſerfiſchen, Krebſen und friſchen und geſalzenen See⸗ fiſchen, geordnet nach Verſand, Empfang und Gewicht im Wechſelverkehr Deutſchlands mit den Nachbarſtaaten. Land Verſand (Ausfuhr) Empfang (Einfuhr) in Tonnen (= 1000 kg) in Tonnen (= 1000 kg) Rußland (ohne Polen 676 32 249 Polen e e eee 40 003 Galizien und Bukowina ae Me 798 6 816 Rumänien 0 een 14 786 Ungarn, Slavonzen, Kroatien 1995 e 7 3 327 Serbien, Bulgarien, Türkei, En 9 — 8 Böhmen 0 u e 997 1 927 Das übrige Oſterreich F ER IENET A R 775 3 516 e e NR NA DR ANNE 29 208 SEITHER. 2. e BR a 352 12 irrt ER RERARESEE, ME NÄGe Te MR 505 29 EN TA ER N BE Nee 9 12 , / a are SL 1 342 S. Ba Dr Ehren ha 338 Gland he EZ Ir le RR 75 — c 927 5 Dänemark a! „Deutſchlauds Ein- und Ausfuhr von Süßwaſſer⸗ und Seeſiſchen im Januar bis Auguſt 1904. Einfuhr in Doppelzentner Ausfuhr in Doppelzentner Süukmaljeritine,. fis e 29 1812 hr l are MON 32 258 35.098 Seefiſche, friſche einge „ 4 546 andere 9 eee ee, 24 616 Heringe, geſalzen (im Faß) „10% 322 15851 Seefiſchmärkte in Süddeutſchland. Eine vom volkswirtſchaftlichen Standpunkte aus zu begrüßende Einrichtung haben einige württembergiſche Städte getroffen. Auf Grund eines Anerbietens ſeitens einer Geeſtemünder Fiſchgroßhandlung haben ſich die Städte Reutlingen, Göppingen und Stuttgart bereit erklärt, Seefiſchmärkte größeren Stils zunächſt verſuchsweiſe zuzugeben. In Reutlingen ſind mit dieſer Einrichtung ſchon im vergangenen Jahre recht günſtige Erfahrungen gemacht worden; in Stuttgart und Göppingen wird mit den Seefiſch⸗ märkten demnächſt begonnen. | Notſtand der Fiſcher auf der Kuriſchen Nehrung. In dem Fiſcherdorf Nidden auf der Kuriſchen Nehrung herrſcht gegenwärtig bittere Not. Im Auguſt kam es zum direkten Widerſtand gegen die Behörden, weil die Fiſcher — auf dem ſandigen Dünenland ausſchließlich auf den Ertrag der Fiſcherei angewieſen — nicht mehr imſtande waren, bei Anwendung der von der Hafffiſcherordnung vorgeſchriebenen weitmaſchigen Netze den zum Lebensunterhalt nötigen Bedarf von Fiſchen zu fangen. Vor dem Hauſe des Amtsvorſtehers erfolgte eine Zuſammenrottung der Bevölkerung, wobei ein Fenſter zertrümmert wurde, auch das im Hafen liegende Fahrzeug der Fiſchereiaufſichtsbehörde wurde nachts mit Steinen bombardiert und mußte unter den Droh⸗ rufen der Fiſcher in See gehen. Die Veranlaſſung zu dieſen Ausſchreitungen war folgende: Im Jahre 1898 war den Niddener Fiſchern mit Rückſicht auf ihre Klagen über ſchlechte Fiſch ereierträgniſſe auf fünf Jahre erlaubt worden, bei der ſogenannten Kurrenſiſcherei auf dem 415 Haffe ſtatt des 35 Millimetergarnes ein engmaſchigeres, das 28 Millimetergarn zu benutzen. Dieſer Verſuch hat indeſſen gezeigt, daß fortgeſetzt gerade Edelfiſche, insbeſondere Zander, in untermaßigen Exemplaren gefangen wurden, und zwar in ſo enormen Mengen, daß nach den übereinſtimmenden Gutachten der Sachverſtändigen aus Theorie und Praxis der Fiſchbeſtand des Haffes auf das ſchwerſte gefährdet wurde. Dieſe kleinen Fiſche wurden von den Fiſchern als Schweinefutter verwendet. Die Folge war, daß während noch vor wenig Jahren im Sommer täglich 20 bis 30 Körbe Zander von Nidden nach Memel und Königsberg verfrachtet wurden, jetzt kaum zwei bis drei Körbe täglich gefangen wurden. Nachdem die fünf Jahre abgelaufen waren, hat die Fiſchereiaufſichtsbehörde, beziehungsweiſe die Regierung das 28 Millimetergarn verboten. Zum Unglück der Fiſcher kam im letzten Sommer zu der dadurch naturgemäß im Anfang erheblich herabgeſetzten Ergiebigkeit der Kurrenfiſcherei noch ein recht ſchlechtes Frühjahr auch für die übrigen Gezeuge, ſo daß die Einnahmen der Niddener Fiſcher immer geringer wurden. Auch die zweite Art der Fiſcherei, die ſogenannte Keitelfiſcherei, war nicht mehr ſo ergiebig. Die jetzt ſtrenger kontrollierenden Aufſichtsbeamten ſtellten feſt, daß die Keitelnetze der Fiſcher dem Geſetz zuwider ebenfalls zu engmaſchig ſeien. Bei dem Keitel⸗ netz ſoll vorſchriftsmäßig der vordere, weit offene Teil 1.9 Zentimetermaſchen, der mittlere Teil, das ſogenannte Mittelrock, 1.6 und das hintere anſchließende eigentliche Fangnetz 1.3 Zentimetermaſchen haben. Bei den von den Fiſchern verwandten Netzen hatte das Mittelrock meiſtens auch nur 1.3 Zentimetermaſchen. Auch hier kam es bald zu Konfiskationen, die um ſo empfindlicher wirkten, weil ein ſolches Keitelnetz einen Durchſchnittswert von 200 bis 300 Mk. repräſentiert. Die Fiſcher behielten trotzdem die verbotenen Netze bei. Der eine oder der andere fuhr trotz alledem fort, mit dem 28 Millimetergarn zu ſiſchen, wurde betroffen, mit Geld- ſtrafe belegt, die Netze wurden konfisziert, und die Fiſchereiaufſichtsbeamten nahmen, ihrer Befugnis gemäß unter Berufung auf § 48 des Fiſchereiaufſichtsgeſetzes, wenn fie einen Fiſcher beim Fiſchen mit verbotenen Netzen trafen oder in ſeinem Kahn mindermäßige Fiſche fanden, nicht bloß die verbotenen, ſondern als Pfand für die Erlegung der zu verhängenden Strafe auch die erlaubten Gezeuge weg. Heute ſind einzelne Fiſcher ganz ohne Netze, andere haben nur noch ein einziges zurückbehalten, ſo daß heute ſelbſt die vorher wohlhabenden Fiſcher keinen Pfennig Geld im Hauſe haben und auch für den Winter in keiner Weiſe durch Feuerungsmaterial (Torf und Holz) und Kleidungsſtücke vorgeſorgt iſt. Mit Rückſicht auf dieſe Sachlage hat die Regierung inzwiſchen Brot, Kartoffeln, Mehl, Salz und Schmalz an die bedürftigen Leute verteilt. Ferner wurde den Fiſchern eröffnet, daß ihnen kleine unverzinsliche Darlehen ge— geben werden ſollten, die ſie in beſſeren Zeiten zurückzuzahlen hätten. Das haben die Fiſcher abgelehnt. Sie erklären, daß ſie überhaupt keine Unterſtützung verlangen; ſie wollen lediglich das 28 Millimetergarn. Das kann die Regierung nicht gewähren. Ergab doch ein erneutes Probefiſchen am 12. und 13. September, welches in Gegenwart des Regierungspräſidenten, mehrerer Reichstags- und Landtagsabgeordneter, der Landräte der beteiligten Kreiſe und anderer Vertrauens perſonen ſtattfand, aufs neue, daß mit dem 28 Millimetergarn eine außerordentlich große Menge mindermaßiger Zander gefangen wurde, jo daß in Kürze eine Vernichtung des Beſtandes dieſes beſten Nutzfiſches des Kuriſchen Haffs eintreten müßte. Dafür bietet die Regierung den Fiſchern andere Erleichterungen. So ſoll ihnen, jo- bald die Eisverhältniſſe auf dem Haff die jetzt noch mögliche Stintfiſcherei verbieten, die ſonſt verbotene Klapperfiſcherei — das Aufjagen und Heranlocken der Fiſche durch Klappern über dem Eiſe — geſtattet werden. Sollte die Not fortdauern, ſo ſollen wiederum Lebensmittel und auch Holz oder Torf verteilt werden, vor allem aber iſt die projektierte fiskaliſche Land⸗ ſtraße auf der Nehrung, ſofort als Notſtandsarbeit in Angriff genommen worden und wird ſo den arbeitsloſen Fiſchern Beſchäftigung gegeben werden. Zum Straßenbau für Nidden wurden 20 000 Mk., für Pillkoppen 10 000 Mk. bewilligt. Endlich hat der Regierungspräſident verfügt, daß verſuchsweiſe die Pfändung der erlaubten Fiſchereigezeuge von nun ab unter- bleiben ſoll. Auch bei der Steuerveranlagung und Erhebung ſoll alle Rückſicht walten. Man muß zugeben, daß die Regierung den Fiſchern trotz ihrer Ausſchreitungen ein anerkennenswertes Entgegenkommen bezeigt. 416 — õ— — VI. Vereinsnachrichten. Württembergiſcher Anglerverein. Monatsverſammlung am 3. Oktober. Anweſend der Vorſtand und 15 Mitglieder. Dem Wunſche verſchiedener Mitglieder, ein eigenes Lokal zu beſitzen, wird durch einſtimmigen Beſchluß, den Vereinsabend pro abends im gotiſchen Saal „Hotel Victoria“ abzuhalten, ent⸗ prochen. Hierauf gibt der Vorſtand von Meldungen der Kameralämter wegen Neuverpachtungen Kenntnis und wird angeordnet, daß die Intereſſen des Vereins bei den Terminen vertreten ſind. Die in den Neckar eingeſetzten Regenbogenforellen kommen gut fort und iſt daher beſchloſſen worden, wieder 1000 Stück Setzlinge, diesmal von Marxzell, zu beſchaffen. Das Abfiſchen des Feuerſees und Verbringen der Fiſche b ins offene Waſſer ſoll in Kürze vor ſich gehen. Herr Grieſinger erhält hierauf das Wort zu Mitteilungen über die Frage: „Frißt der Lachs während der Laichzeit?“ Die Wiſſenſchaft verneint dieſelbe, da unumſtößlich nachgewieſen ſei, daß nie in den Mägen zur Laichzeit gefangener Lachſe Nahrungsreſte gefunden ſeien und die ſogenannten ſibiriſchen Lachſe nach Beendigung ihres Laichgeſchäftes abſterben. Redner gab noch längere Erläuterung über das Verhalten verſchiedener Altersſtufen und es entſpann ſich hierauf eine lebhafte Debatte, da unſere Lachsfiſcher gegenteiliger Anſicht waren und gegen die ſonſtige Gefräßigkeit im Salzwaſſer nur eine gewiſſe Enthaltſamkeit im Süßwaſſer zugeben wollen. Nament⸗ lich Herr Sandberg, welcher in Schweden oſt auf Lachſe angelt, weiß viel Intereſſantes zu erzählen und von einem Wildfiſcher berichten, welcher in der Laichzeit die größten Exemplare mit grünen Heringen, ſogenannten Strömlingen, fing. Vielleicht fängt ſich der wandernde Lachs durch gewohn⸗ heitsmäßiges Schnappen, ohne eigentlich freſſen zu wollen, vielleicht iſt auch die Auswurfskraft des Lachsmagens eine jo große, daß er im Momente der Gefangennahme alles von ſich gibt, vielleicht enthält ſich der Lachs des Freſſens, um ſich ſeines überflüſſigen, zur Reiſe untauglichen Körper⸗ gewichtes zu entledigen, dieſe und andere Anſichten wurden laut. Herrn Grieſinger gebührt der Dank des Vereins für die Anregung der Frage. Mit einem „Auf Wiederſehen im neuen Lokal“ ſchließt der Vorſitzende die Verſammlung gegen 12 Uhr. Sächſiſcher Fiſchereiverein. Der Sächſiſche Fiſchereiverein wird am 5. und 6. November ds. Is., wie ſchon vorläufig bekanntgegeben, in Bautzen (Brauhausgarten) eine Fiſchausſtellung von Zuchtkollektionen und Verkaufsmuſtern mit Preisbewerb abhalten. — Die Eröffnung der Ausſtellung erfolgt am 5. November, früh 9 Uhr. Für die dem Vereine bisher noch Fernſtehenden ſei bemerkt, daß dieſe vom Sächſiſchen Fiſchereiverein veranſtalteten Fiſchausſtellungen den Zweck verfolgen, den Produzenten Gelegenheit zu bieten, ihre verkäufliche Ware auf den Markt zu bringen, dem Fiſchhandel aber Aufklärung darüber zu ſchaffen, wo und in welchen Mengen zu entſprechenden Preiſen eine geſunde, marktfähige Ware zu haben iſt, endlich auch den Teichbeſitzern die Möglichkeit zu gewähren, ſchon im Herbſte die beſten Bezugsquellen paſſenden Beſatzmaterials kennen zu lernen und Vereinbarungen über Lieferungen im laufenden Herbſte, beziehungsweiſe im nächſten Frühjahr, bereits jetzt zu treffen. An demſelben Tage, mittags 12 Uhr, wird Herr Güterdirektor Blume⸗Bärsdorf Trach einen kurzen Vortrag über: „Die Beobachtungen und Erfahrungen auf teichwirtſchaftlichem Gebiete während des Sommers 1904“ halten. Anſchließend an die Vortragsverſammlung wird ein einfaches Mittagsmahl (Couvert ohne Wein 2 Mk.) ſtattfinden. — Diejenigen Herren, welche ſich daran zu beteiligen wünſchen, werden gebeten, ſich an Ort und Stelle in die ausliegende Liſte einzutragen. Für den Abend des 5. November werden die Beſucher der Bautzener Ausſtellung gebeten, ſich von 5 Uhr nachmittags ab zu zwangloſer Vereinigung und freier Ausſprache im „Reſtaurant zum Fuchsbau“ einfinden zu wollen. — Am 6. November wird die Ausſtellung den Beſuchern früh 11 Uhr geöffnet und nachmittags 4 Uhr geſchloſſen. VII. Jragekaſten. Frage Nr. 11 (Herrn F. v. W. in G.) Auf einem kleinen Landgut in der Nähe von G. befindet ſich ein kleiner Karpfenteich, welcher — allerdings nur periodiſch — durch einen Feldgraben aus Nachbarfeldern Zufluß erhält. Die Stadt G. baut nun eine Gasanſtalt auf dem vom genannten 417 Graben durchfloſſenen Terrain, wodurch vorausſichtlich jede weitere Waſſerzirkulation aufgehoben werden wird. Kann der Beſitzer des Teiches an den Magiſtrat Schadenserſatzanſprüche ſttellen oder muß er ſich die Entziehung des Waſſers ohne weiteres gefallen laſſen? Antwort: Falls die Errichtung der genannten Anlage für den Beſitzer des benachbarten Waſſergrundſtückes „erhebliche Nachteile“ herbeizuführen geeignet iſt, kann nach Maßgabe des S 17 der Reichsgewerbeordnung Einwendung erhoben werden. Einwendungen, welche auf beſonderen privatrechtlichen Titeln beruhen, werden zur richterlichen Entſcheidung verwieſen, andere Einwendungen dagegen mit den Parteien vollſtändig erörtert (§ 19 leg. cit.). Ob in Ihrem Falle ein auf Privatrechtstitel beruhender Anſpruch zum Waſſerbezug vorliegt, läßt ſich bei der Dürftigkeit des gebotenen Materials von hier aus nicht beurteilen. Im allgemeinen beſteht nur die Pflicht des niedriger gelegenen Grundſtückes zur Aufnahme des vom höher gelegenen abfließenden Waſſers, kein Recht auf Zuführung desſelben. Ein ſervitutenartiges Recht auf Nichthinderung des Zufluſſes oder ein reallaſtartiges Recht auf Zuleitung des Waſſers gegenüber dem höhergelegenen Grundſtück iſt indeſſen nicht ausgeſchloſſen. Es dürfte ſich im vorliegenden Falle am meiſten empfehlen, zunächſt im Wege der Einwendung gemäß S 17 Abſatz 2 Reichsgewerbeordnung den Anſpuch auf die Waſſerzufuhr geltend zu machen. Dr. Hn. Frage Nr. 12. (Herrn St. in V.) 1. Wie ſchwer ſollen Mutterfiſche der Badı- forelle (trutta fario) ſein, um nicht zu junge aus den freien Wäſſern zu nehmen? 2. Wie ſchwer ſollen Milchner der Bachforelle für Zucht zwecke fein? Dieſelben find gleichfalls dem freien Waſſer zu entnehmen. 3. Gibt es noch andere Kennzeichen des zuchtreifen Alters (vier bis ſechs Jahre) als das durchſchnittliche Gewicht der Fiſche? Antwort: Zu Zuchtzwecken ſollten die Mutterfiſche durchſchnittlich nicht unter 1 Pfund ſchwer ſein. Größere Mutterfiſche liefern erfahrungsgemäß noch größere Eier und dieſe im all- gemeinen widerſtandsfähigere Brut. Bei der Forelle iſt das Alter nur an der Geſtalt der Gehör- ſteine zu beſtimmen, alſo iſt eine ſichere Altersbeſtimmung am lebenden Fiſche nicht durchzuführen. VIII. Siſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 22. Oktober. Fiſche (per Pfund) lebende Ka in Eis Fiſche geräucherte A Hehe. — — Winter⸗Rheinlachs. per Pfund 400 Zander — | — Ruff e 222. |, > H — — Flundern, Kieler. . | „ Stiege | 400-500 Karpfen, mittelgr.. — — do. mittelgr.. | „ Kiſte 250 —350 Karauſchen N — — Bücklinge, Kieler. „ Wall 300 —400 Schleie — — Dörſc ß, Nite 500 Bleiee — — Schellfiſcß |, 5 550 Bunte Fiſche — — Aale, große „ Pfund 120 —130 Male — — SIDE. 0 a erelegn 7 — Lachs IIa gefr. — — Heringde . „100 Stck. 700 - 1000 Bericht über den Engrosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 8. bis einſchließlich 21. Oktober 1904. Die Witterung iſt für den Verſand von Karpfen durchaus ungeeignet; Sendungen, welche jetzt abgelaſſen werden, erleiden auch dementſprechend überwiegend Schaden. Nur wenn die Witterung etwas kühler ſein wird, werden bei vorſichtiger Verladung Sendungen anzuraten ſein, da die Preiſe für lebende geſunde Fiſche ziemlich hoch ſind. — Schleie gehen faſt täglich in ziemlich belangreichen Quanten ein und halten dennoch guten Preis. Oktober Karpfen: Mark Oktober Schleie: Mark ebend lei er... oe or. 76 %%% Brand 0. Ho 68—69 i RL 47 ene a ..?n 135—140 lebend?! let. 73—75 ERDE Se er e een jells 45 12. c See 69— 70 DEREN e, NT ET, 126 DB Te A F117 rei er ae 116—121 14. ERROR 2.0721 0 Rn DAR: 85 13, FFF 125 A (A a Meer! Be Te EEE 116 —121 15. „ Galizier, 0er 10. 75 14. „ Rein 124 126 21. 77 unſortiert „% „ cr) 77.78 14. tot e eee 29 6 2 53— 75 Oktober Schleie: Mark e eee u ala ohlekrenenkaire 98—105 d VIEbeD , N e 114 8. ß, RER: 105 20. 7 105-109 8. „ ele 8 140—142 21. 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Siſcherei⸗Seitung. — nn nn Erſcheint am 1. und 15, jeden Monats. — Preis: im Inland und Oſterreich-Ungarn 5 Mk., nach den übrigen Ländern 5.50 Mk. Beziehbar durch Poſt, Buchhandel und Expedition. — Inſerate: die geſpaltene Petitzeile 30 Pfg. Redaktion: Zoologiſches Inſtitut der Tierärztlichen Hochſchule, München, Königinſtraße. Expedition: München, Veterinärſtraße 6. Organ für die Befamtinterelfen der Fischerei. owie für die Beſtrebungen der Fifhereivereine, inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſowie der Landesfiſchereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei⸗ verbandes, des Schleſ. Fiſchereivereins; des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaffeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Heſſen, des Kheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Würt⸗ tembergiſchen Anglervereins, des Hentral⸗Fiſchereivereins für Schleswig- Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Perbindung mit Tachmännern Peutſchlands, Gſterreich⸗Angarns und der Schweif, herausgegeben vom Payeriſchen und vom Peutſchen Fiſchertiverein. Nr. 22. München, den 15. November 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: I. und II. Bekanntmachungen. — III. Die Kaiſerliche Fiſſchzuchtanſtalt beihüningen im Elſaß (Fortſ.). — IV. Beſtimmungen über die Tarifierung und Beförderung von Fiſchen und Fiſch— eiern im Verkehr Deutſchlands mit Defterreih-Ungarn. — V. Monatliche Anweiſung für An⸗ fänger in der Fiſchzucht. — VI. Fiſchbehälter (Aquarium) für Ausſtellungen ꝛc. ꝛc. — VII. Vermiſchte Mitteilungen. — VIII. Vereinsnachrichten. — IX. Fragekaſten. — X. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) I. Bekanntmachung. Die K. B. Biologiſche Verſuchsſtation für Fiſcherei in München beabſichtigt die Frage zu entſcheiden, welche Arten von Fiſchegeln im mitteleuropäiſchen Faunengebiete vor— kommen. Zu dieſem Zwecke bittet der unterzeichnete Vorſtand die Fiſchereiintereſſenten um freundliche Ueberſendung von Unterſuchungs material. Es genügt, wenn von jedem Fundorte etwa ein Dutzend Fiſchegel in einer gut gereinigten, mit reinem Waſſer gefüllten, verkorkten Bier⸗ oder Weinflaſche eingeſandt würden. Eine genaue Angabe des Fundortes und der Fiſch— art, auf welcher die Egel gefunden wurden, nebſt Daten über die Zeit des Auftretens der Egel wäre gleichfalls ſehr angenehm. Die Station iſt bereit, alle Unkoſten, wie Porto ꝛc., zu erſetzen. Prof. Dr. Hofer. 422 — II. Bekanntmachung. Ein Lehrgang über praktiſche Fiſchzucht zu Forchheim am Freitag, den 9. und Samstag, den 10. Dezember 1904 im Geſellenhoſpiz wird vom Verband ober⸗ fränkiſcher Fiſchereivereine und freundlicher Mitwirkung des Herrn K. Profeſſor Dr. Bruno Hofer und des ſtaatlichen Konſulenten für Fiſcherei in Bayern, Herrn Dr. Surbeck aus München, abgehalten werden. Dieſer Lehrgang iſt für jedermann unentgeltlich, beginnt Freitag, vormittags 9 Uhr, ſchließt Samstag mittags. Freitag, abends 8 Uhr, wird im gleichen Lokale eine zwangloſe Unterhaltung abgehalten. Die Anmeldung der Teilnahme am Lehrgang iſt bis ſpäteſtens 30. November cr. an den Kreisfiſchereiverein in Bayreuth per Poſtkarte zu betätigen. Freisfifchereiverein für Bberfranken. (Verband oberfränkiſcher Fiſchereivereine.) III. Die Kaiſerliche Jiſchzuchtanſtalt bei Hüningen im Elſaß. Von Anſtaltsdirektor Oekonomierat Haack. (Fortſetzung.) Am 26. Mai 1871 traf ich in Blotzheim ein, und übernahm die Leitung der Fiſchzucht⸗ anſtalt Hüningen, zunächſt nur mit der Wiedereinrichtung des Betriebes beauftragt. Ich will hier nicht näher darauf eingehen, welche Schwierigkeiten und Mehrarbeit mir da— durch erwuchſen, daß auf der Anſtalt auch nicht das kleinſte Schriftſtück vorhanden war, welches mir Aufſchluß über die bisherige Betriebsweiſe hätte geben können. Ich will auch nicht beſonders erwähnen, welche Schwierigkeit es mir machte, ohne jeden richtigen Anhalt einen Etat der Anſtalt für das nächſte Betriebsjahr zu entwerfen, da ich ja in derartigen Fragen völlig unerfahren war. Ich war hier ganz auf die Ausſagen der ganz ungebildeten, analphabeten Anſtaltsaufſeher angewieſen und fand ich ſehr bald, daß dieſe Leute ſehr wenig zuverläſſig waren. f Es gelang jedoch ſchließlich alle dieſe Schwierigkeiten zu überwinden, hauptſächlich dadurch, daß der damalige Präfekt (Regierungspräſident) des Oberelſaß, Freiherr von der Heydt, ſich lebhaft für die Anſtalt intereſſierte und mir jede nur denkbare Unterſtützung zu— teil werden ließ. Meine erſte praktiſche Arbeit hierſelbſt war, die etwa 800 m lange, ge— mauerte Quellwaſſerleitung, welche feſt zugedeckt war, offen zu legen, jo daß das Quell- waſſer im Winter mit niedrigerer Temperatur in das Brutgebäude gelangte und auf dieſem Laufe auch beſſer mit der atmoſphäriſchen Luft in Berührung kam. Hierauf ließ ich als zweite praktiſche Arbeit mit den geringen mir zur Verfügung geſtellten Mitteln einen etwa 1 km langen und 1—1'/, m breiten, durch das Waſſer des Augraben geſpeiſten Aufzucht⸗ graben herſtellen. Es war mir nämlich von Anfang an klar, daß die Anſtalt, wenn ſie wirklich erfolg— reich wirken wolle, ſich nicht darauf beſchränken dürfe, nur Edelfiſcheier anzubrüten und zu verſenden, ſondern daß auch an Ort und Stelle bewieſen werden müſſe, daß aus dieſen Eiern, beziehungsweiſe der Brut größere, eßbare Fiſche heranwachſen könnten. Letzteres wurde in der Umgegend, ja ſelbſt von den Unterbeamten der Anſtalt kaum noch geglaubt, da bisher ja nur Mißerfolge erzielt worden. Die gärtneriſchen Anlagen konnte ich mit den mir zur Verfügung geſtellten beſcheidenen Mitteln allerdings nicht ſo ſchön unterhalten, wie dies von der franzöſiſchen Verwaltung geſchehen, die hunderte von Meſſingfahnen konnten nicht dauernd ſo blank geputzt ſein, wie dies bisher der Fall geweſen, da ich alles Geld, welches ich hatte, für rein praktiſche Zwecke verausgabte. N Vielfach iſt mir deshalb während der erſten Zeit meiner Tätigkeit von Nichtfachleuten der Vorwurf gemacht worden, daß ich die ſchöne Anſtalt völlig vernachläſſige. Ueber dieſen Vorwurf mußte ich mich, ſchon in dem Bewußtſein, das Richtige zu tun, hinwegzuſetzen ſuchen. 423 Die Beſchaffung des nötigen Materials an Edelfiſcheiern aller Art bereitete mir dagegen weniger Schwierigkeiten wie ich erwartet, weil eben damals die Fiſchzuchtanſtalt Hüningen der einzige Abnehmer hierfür war. Die Mehrzahl der bisherigen Lieferanteu meldete ſich im Laufe des Sommers teils perſönlich, teils ſchriftlich bei mir und wünſchte die bisherigen Beziehungen auch mit der deutſchen Verwaltung fortzuſetzen. Die meiſten dieſer Herren wurden allerdings bald enttäuſcht, denn ich wollte und konnte auch für den Ankauf von Edelfiſcheiern nicht ſo große Summen ausgeben, wie dies von der franzöſiſchen Verwaltung geſchehen war. Wie bereits ſchon angedeutet, wurden von der franzöſiſchen Verwaltung ſämtliche An— ſtaltsprodukte völlig unentgeltlich hergegeben, Einnahmen alſo gar nicht gemacht. Da mir aus eigener Erfahrung bekannt war, daß die von der franzöſiſchen Verwaltung in ſo überaus großherziger Weiſe völlig unentgeltlich abgegebenen Forelleneier ꝛc. ꝛc. von den betreffenden Emp⸗ fängern oft ſehr wenig gewürdigt wurden, ſo beantragte ich bei unſerer Landesverwaltung ſofort, daß fortan die Anſtaltsprodukte nicht mehr unentgeltlich abgegeben werden ſollten, ſondern daß hierfür ein angemeſſener Preis feſtgeſetzt werde. So lange die Staatsanſtalt ihre Produkte verſchenkte, konnte ſelbſtredend ein privates Unternehmen nicht aufkommen. Nach meiner Auffaſſung lag jedoch die eigentliche Bedeutung der ſtaatlichen Anſtalt darin, daß ſie anregend und belehrend wirke, alſo tunlichſt das Entſtehen privater Fiſch— zuchtanſtalten fördere. Die meiner Leitung unterſtellte Anſtalt konnte ihrer ganzen Anlage nach ſich anfänglich im weſentlichen nur mit der Zucht von Salmoniden beſchäftigen, da für die volkswirtſchaftlich wohl noch wichtigere Zucht der Sommerlaicher irgend welche brauch— bare Anlagen nicht vorhanden waren. Bereits im erſten Betriebsjahre 1871½/72 wurden etwa 3 Millionen angebrütete Edel- fiſcheier aller Art verſendet und zwar nicht nur nach Deutſchland, ſondern auch nach dem Auslande. Wenn ich ſchon mit dieſem erſten Erfolge meiner hieſigen Tätigkeit wohl zu— frieden ſein konnte, ſo waren meine erſten Erfolge in der Aufzucht von Forellen noch günſtiger. Da mir aus den einſtim nigen Ausſagen der Anſtaltsaufſeher und der älteren ſtän— digen Arbeiter bekannt war, daß in dem Quellwaſſer der Anſtalt eine erfolgreiche Aufzucht von Forellen nicht möglich ſei, ſo verwendete ich dieſes, wenn auch die Quellwaſſerleitung— freigelegt war, das Waſſer alſo viel kälter in das Brutgebäude gelangte, nur zur Anbrütung und Ausbrütung. Ich ſetzte die jungen Forellen ſobald wie möglich in den neu hergeſtellten, durch Bach— waſſer geſpeiſten Aufzuchtgraben und hatte denn auch bald die Freude, zu ſehen, daß die jungen Forellen ſich hier ganz vortrefflich entwickelten. Im Oktober 1872 konnte ich gegen 20 000 fingerlange Forellchen dieſem Aufzuchtgraben entnehmen, ein Erfolg, wie er bisher auf der Fiſchzuchtanſtalt Hüningen (vom Volke einfach „Pisciculture“ genannt) noch nicht dageweſen. Gefüttert wurde damals nur Pferdefleiſch. Im Brutgebäude wurde nur eine geringe Anzahl von Eiern und Brut zu Verſuchs— zwecken zurückbehalten und fand ich es denn auch beſtätigt, daß das hieſige Quellwaſſer ſich nicht zur Aufzucht von Forellen, wenigſtens nicht in den Brutgebäuden, eigne. Nach wenigen Jahren lernte ich denn auch bezüglich der Aufzucht kennen, daß dafür geſorgt iſt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachſen. Mit der vorhandenen größeren Menge von Fiſchen mehrten ſich auch bald deren Feinde, beſonders die Waſſerſpitzmaus derartig, daß ſchließlich nur noch wenig Jährlinge aufkamen, ſo daß wieder ein ganz energiſcher Kampf gegen die Fiſchfeinde angeſtellt werden mußte. Bei den größeren Forellen wiederum lernte ich bald kennen, daß es durchaus nicht ratſam, darnach zu trachten, die Forellen durch ſtarke Fütterung ſehr ſchnell zu Speiſefiſchen heranzuziehen, denn es bleiben bei ſolchem Verfahren größere Epidemien faſt niemals aus. So gingen auch mir im Jahre 1876, allerdings hauptſächlich durch den Unverſtand eines Anſtaltsaufſehers, mindeſtens 15 Zentner zwei und drei Jahre alte Forellen infolge von Ueberfütterung ein. Es geſchah dies, als ich in der warmen Jahreszeit mehrere Wochen von der Anſtalt fern ſein mußte, ſo daß ich die Fütterung nicht, wie dies ſonſt ſtets geſchah, perſönlich überwachen konnte. 424 Während der erſten acht Betriebsjahre wurden im ganzen 24 265 000 angebrütete Edel- fiſcheier verſendet und außerdem alljährlich mindeſtens eine halbe Million junger Lachſe und 100 000 Forellen in öffentliche Gewäſſer ausgeſetzt. Mit Ausnahme von Griechenland und Portugal erhielten ſämtliche Staaten Europas angebrütete Eier von der Anſtalt zugeſendet, ſelbſt Amerika erhielt 330 000 Lachs- und Forelleneier, hiervon eine Viertelmillion Lachs— eier unentgeltlich. Es liegt in der Natur der Sache, daß eine Steigerung des Anjtalts- betriebes ins Ungemeſſene ausgeſchloſſen, ja daß der Betrieb ſogar, je mehr die Privat— fiſchzuchtanſtalten erſtarkten, abnehmen mußte. Die beiden bereits vor 1870 in Deutſchland beſtehenden größeren Fiſchbrutanſtalten, die des Oberbürgermeiſters Schuſter zu Selzenhof bei Freiburg i. Br. und die der Herren Gebr. Kuffer, Hoffiſcher zu München, konnten, weil Hüningen ſeine Produkte nicht mehr ver— ſchenkte, ſondern bezahlen ließ, ihren Betrieb erheblich erweitern. Beſonders geſchah dies bei der Fiſchzuchtanſtalt Selzenhof, welche nach kurzer Zeit einen größeren Umſatz in ange— brüteten Eiern, beſonders in Lachseiern hatte, wie Hüningen. Nach und nach entſtanden nun die zahlreichen größeren mie kleineren Handelsfiſch— zuchtanſtalten, welche den Leſern der „Allgem. Fiſcherei- Zeitung“ aus den Annoncen ja hin— länglich bekannt ſind. Es mußte hierdurch ſelbſtredend der Betrieb der Staatsanſtalt, wollte letztere den Privatanſtalten nicht illoyale Konkurrenz machen, zurückgehen. Es darf hierbei nicht überſehen werden, daß die Mehrzahl der Privatfiſchzuchtanſtalten an Orten an gelegt wurden, welche für Forellenzucht hervorragend geeignet ſind. Die meiſten dieſer An— ſtalten verfügen außerdem über größere Strecken von Forellenbächen, aus welchen ſie ein weit beſſeres Zuchtmaterial erhalten, wie Anſtalten, welchen dieſe Bäche fehlen. In früheren Jahren gingen in beſonders günſtigen Fangjahren der Anſtalt 3 000 000 Lachseier und mehr zu. In letzterer Zeit, nachdem in der Schweiz, in Baden, im Rhein— lande allerorts Fiſchzuchtanſtalten errichtet wurden, im beſten Falle noch 100000 Stück. Ja, in einzelnen Jahren erhielt die Anſtalt nicht mehr wie 30 000 Eier von Lachſen, welche auf elſäſſiſcher Rheinſeite gefangen worden waren Die Anſtalt war deshalb ſchon lange Jahre hindurch genötigt, um die vertragsmäßige Anzahl von 500000, in den letzten drei Jahren allerdings nur noch 200 000 junge Lachſe zu erhalten angebrütete Lachseier aus anderen Fiſchzuchtanſtalten zu hohen Preiſen anzukaufen. Im Jahre 1879 erhielten wir in Deutſchland durch Vermittlung des Deutſchen Fiſchereivereins die erſten Bachſaiblingseier und im Jahre 1881 die erſten Regenbogen— forelleneier aus Amerika. Im Jahre 1880 konnte die Anſtalt auf der internationalen Fiſchereiausſtellung zu Berlin eine größere Anzahl von Jährlingen des zum erſten Male mit Erfolg in Deutſchland gezüchteten Bachſaiblings — Salmo fontinalis — vorführen. Ich darf hierbei wohl erwähnen, daß die Fiſchzuchtanſtalt Hüningen auf der internationalen Fiſcherei— ausſtellung 1880 zu Berlin ſämtliche bisher in Europa gezüchtete Salmoniden, hierunter auch Huchen und Aeſchen in mehreren Jahrgängen zur Schau bringen konnte. Von Core— gonen waren Blaufelchen und Madü-Maränen ebenfalls in zwei Jahrgängen vertreten. Die Fiſchzuchtanſtalt Hüningen war die einzige, welcher es bis zum Jahre 1880 gelungen war, den Bachſaibling zu züchten. Ein völlig neuer Abſchnitt in der Tätigkeit der Anſtalt trat jedoch im Jahre 1881 ein, als es zum erſten Male gelang, lebende Eier der kaliforniſchen Regenbogenforelle aus Amerika zu erhalten. Am erſten Pfingſtfeiertage 1881 gingen der Anſtalt rund 320 lebende Eier der Regenbogenforelle zu und gelang es, hieraus einen kleinen Stamm von Laichfiſchen zu bilden, ſo daß bereits 1884 mehrere Tauſende angebrüteter Eier dieſes neu eingeführten Fiſches in ganz Deutſchland verteilt werden konnten. Auch nach Oeſterreich-Ungarn ging auf Veranlaſſung des Deutſchen Fiſchereivereins eine kleine Anzahl ſolcher Eier. Im weſentlichen können dieſe Laichfiſche als die Stammeltern der jetzt in Europa fo zahlreich vorhandenen Regenbogenforellen angeſehen werden. Wir erſehen aus dem Vor— hergehenden, daß die Fiſchzuchtanſtalt Hüningen in der Zucht der Salmoniden während der deutſchen Verwaltung erheblich beſſere Erfolge hatte, wie dies unter der franzöſiſchen Ver- waltung der Fall geweſen. Hierbei darf ich jedoch nicht unerwähnt laſſen, daß dieſe beſſeren Erfolge nur dadurch erreicht wurden, weil ich vom erſten Jahre ab das hieſige Quellwaſſer 425 bei der Erbrütung und Aufzucht von Forellen und Lachſen ganz ausfchaltete und hierzu aus⸗ ſchließlich das Waſſer des Augraben oder, ſofern es vorhanden, das Rheinwaſſer anwendete. In dem hieſigen Quellwaſſer ſtarben unter der deutſchen Verwaltung gerade ſo, wie unter der franzöſiſchen Forellen und Lachſe während der Dotterperiode zum allergrößten Teile ab, ſo daß dieſes Waſſer für genannten Zweck als völlig unbrauchbar angeſehen werden muß. Wie ich ſpäter noch weiter ausführen werde, nimmt jedoch das der Anſtalt zugehende Rheinwaſſer von Jahr zu Jahr mehr ab und im engſten Zuſammenhange hiermit vermindert ſich auch die Waſſermenge des kleinen Baches, des Augraben, ſo daß leider dieſes beſſere Brutwaſſer vielfach nicht in genügender Menge vorhanden iſt. Aus Obigem geht wohl zur Genüge hervor, daß die Verhältniſſe für die Zucht der Salmoniden keineswegs günſtige ſind und daß hier nur mit vieler Mühe etwas erreicht werden kann. Hierzu kommt noch, daß die Quellen auf der Anſtalt ganz tief liegen, ſo daß ein lebhafteres Gefälle nicht vorhanden. Die Quellwaſſerteiche müſſen deshalb ſo tief angelegt werden, daß ein Trockenlegen derſelben nicht zu ermöglichen iſt. Jeder Sachverſtändige weiß, welche Uebelſtände es im Gefolge hat, wenn ein ſtärker beſetzter Forellenteich nicht zeitweiſe völlig ausgeräumt werden kann und wenn ein vollſtändiges Abfiſchen gar nicht oder doch nur mit unendlicher Mühe und großen Koſten bewirkt werden kann. Wir haben bis jetzt die Fiſchzuchtanſtalt Hüningen nur als Salmonidenzuchtanſtalt kennen gelernt, wozu dieſelbe auch in erſter Linie beſtimmt war. Bis vor etwa 20 Jahren war übrigens Fiſchzucht und Salmonidenzucht ziemlich gleichbedeutend, der Zucht anderer Fiſche wurde nur eine ganz nebenſächliche Bedeutung beigelegt. Noch auf dem erſten Deutſchen Fiſchereitage zu München wurde ein von dem bekannten Teichwirt Adolf Gaſch zu Kaniow ge— ſtellter Antrag, daß ein Inſtitut errichtet werden möge, welches die Lebensbedingungen 2c. 2c. der Karpfen eingehender unterſuche, ſo gut wie gar nicht beachtet. Als Kurioſum, jedoch recht bezeichnend für die damaligen Anſichten möchte ich folgendes anführen. Ich unterhielt mich wiederholt ſehr angelegentlich mit den beiden aus Galizien erſchienenen Teichwirten, dem bereits genannten Herrn Adolf Gaſch und dem Baron von Goſtkowski über das damals noch neue Dubiſch-Verfahren, mit letztgenanntem Herrn beſonders über fein Verfahren in der Zanderzucht. Ein ſehr bekannter Forellenzüchter aus dem Großherzogtum Baden bemerkte dies und ſagte zwar in ſcherzhaftem Tone, doch ſicherlich völlig ernſthaft gemeint: „Was, ſo tief iſt Hüningen ſchon geſunken, daß Sie jetzt Karpfen züchten wollen.“ So iſt es denn auch ſehr wohl erklärlich, daß während der franzöſiſchen Verwaltung für die eigentliche Teich— wirtſchaft, die Karpfenzucht ꝛc. ꝛc. ſo gut wie nichts geſchehen war. Auf der ganzen Anſtalt war eigentlich nur ein einziger größerer Teich vorhanden, welcher für Karpfenzucht ꝛc. ꝛc. geeignet geweſen wäre. Dieſer etwa 4 ha große, durch Rheinwaſſer, beziehungsweiſe Kanalwaſſer geſpeiſte Teich war nicht ablaßbar, ſo daß ſchon aus dieſem Grunde von einer geregelten Teichwirtſchaft nicht die Rede ſein konnte. In dem Teiche waren daher auch nur ſolche Fiſche vorhanden, welche gelegentlich durch das Rhein- beziehungsweiſe Kanalwaſſer mitgeführt worden. In dem Teiche befanden ſich zwei größere, mit Bäumen beſtandene Inſeln, wodurch die landſchaftliche Schönheit des Teiches natürlich ſehr erhöht wurde, was ja auch wohl von dem Landſchaftsgärtner, welcher die geſamten Anlagen ausgeführt, beabſichtigt worden war. Im Laufe der Jahre waren jedoch die Bäume ſo hoch geworden, daß ein großer Teil des Teiches dauernd beſchattet war, was ſelbſtredend der Nährfähigkeit des Teiches nicht förderlich ſein konnte. Alljährlich im Spätjahre wurde der Damm des Teiches an einer Stelle durchſtochen, der Durchſtich mit einem alten Netze verlegt und der Waſſerſpiegel ſo weit geſenkt, daß die Arbeiter in den Teich hineingehen konnten, um mit einem großen Zugnetze einen Teil der Fiſche herauszufangen. Die größeren und beſſeren Fiſche wurden dann als Beweiſe für die züchteriſche Tätigkeit der Anſtalt an alle diejenigen Beamten, welche mit der Anſtalt in irgend welcher Beziehung ſtanden, verſendet. Die Jahre 1870 und 1871 zeichneten ſich durch große Trockenheit aus. Der Waſſer— ſtand des Rheines war daher im Spätjahre 1871 ein ſo niedriger, daß der Anſtalt kein 426 Waſſer aus dem Kanale zugeführt werden konnte. Der Untergrund des genannten Teiches, wie überhaupt das ganze Gelände der Anſtalt iſt als ehemaliges Rheinbett ſehr durchläſſig. Es kann der fragliche Teich nur bei andauernd ſtarkem Zuſtrom des Kanalwaſſers gefüllt erhalten werden. Das Waſſer ſank daher während des Winters 1871/72 ſehr ſchnell, doch konnte eine Abfiſchung nicht vorgenommen werden, weil der Winter ganz ungewöhnlich früh einſetzte und das Waſſer im Teiche gefror. Im Frühjahre 1872 ergab es ſich, daß ſämtliche in dem Teiche vorhandenen Fiſche ſich an der tiefſten Stelle des Teiches angeſammelt und hier verendet waren, weil ſchließlich gar kein Waſſer mehr in dem Teiche war. Mehrere Zentner Weißfiſche aller Art, Barben, Barſche, Hechte ꝛc. ꝛc. waren ſo verloren gegangen. Ein derartiges vollſtändiges Fehlen des Kanalwaſſers den ganzen Winter hindurch ſollte allerdings nach Ausſage der Anftaltsauf- ſeher, wie auch des alten Schleuſenwärters der nahe gelegenen Kanalſchleuſe, bisher noch nicht vorgekommen ſein. Es iſt wohl erklärlich, daß es mein dringendſter Wunſch war, der Wiederholung eines ähnlichen Vorfalles vorzubeugen. (Schluß folgt.) IV. Bellimmungen über die Tariſterung und Beförderung von Jiſchen und Jiſcheiern im Verkehr Deutſchlands mit Heſterreich- Angarn. Wohl angeregt durch unſere Zuſammenſtellung in Nr. 11 der „Allgem. Fiſcherei— Zeitung“, Seite 206, hat auch die „Oeſterreichiſche Fiſcherei- Zeitung“ die Beſtimmungen über Tarifierung und Beförderung von Fiſchen in Oeſterreich-Ungarn und einigen Nachbar- ländern veröffentlicht. Wir entnehmen daraus als Ergänzung unſerer Zuſammenſtellung die beſtehenden Sonderbeſtimmungen für Fiſchſendungen im Verkehr zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich-Ungarn. Hervorheben möchten wir auch, daß Oeſterreich-Ungarn für den Verkehr zwiſchen mehreren Hauptplätzen des Fiſchhandels auch innerhalb der Reichsgrenzen, fo von und nach den Stationen Wien Stadlau und Brünn, ſowie auf den Geſamtlinien der Kgl. ungariſchen Staatsbahnen und der PBecs-Barcfer Bahn, ferner ab Pola — Wien, Oswiecim-Jaſi, Parenzo —Capodiſtria, von Trieſt aus nach dem Binnenlande, von Görz nach Salzburg ziemlich bedeutende Ermäßigungen von den gewöhnlichen Tarifſätzen gewährt. Auch von und nach beſtehenden Fiſchhandelsplätzen innerhalb des Deutſchen Reiches wäre ein ähnliches Entgegenkommen der Eiſenbahnverwaltungen ſehr wünſchenswert. I. Deutſch⸗öſterreichiſch⸗-ungariſcher Seehafenverkehr. Frachtſätze auf Grund von Ausnahmetarifen. Klipp⸗ und Stockfiſche bei Aufgabe von 10000 kg in Pfennigen pro 100 kg: 7 7 Bremen 1 Hamburg Stettin Von und nach 8 | km Pfg. km Pfg. km | Pfg. | re 804 382 834 882 | 613 209 CC ↄ Er DM NN <> 689 323 657 323 492 224 Wien N. B, St.⸗E.-G., Oe. N. W., | | | | | 0 1016 | 415 986 415 || 768 325 Stoos ee 415 | 961 415 768 325 Nußdorf as I 1016 | 415 || 986 | 415 || 768 325 inder 8 1039 415 979415 | 158 325 | | 427 Fiſche, friſche, als Frachtgut bei 10000 kg, Pfennige für 100 kg. Bremerhaven Geeſtemünde Nordenhamm Von und na | | 0 km Pfg. km Pfg. km | Pfg. | Wien | | | Franz Joſeph-Bahnho ß 1078 1078 1088 Kaiſer Ferdinand-Nord-Bahndof . 1078 | 1078 | | 1088 | Oeſterr. Nordweſt-Bahnhof .. 1078 (551 1078 (551 1088 (551 Staats-Eiſenbahngeſellſchaft (Bahn⸗ | | 1 BO N 1078 1078 | 1088 | , I ae 1087 1087 | 1097 | | | | A. Fiſche, lebende. B. Fiſche, friſche (auch zerkleinert) und geräucherte, ſo— wie gewäſſerte Stockfiſche, auch oberflächlich geſalzene (grüne) Heringe und Breitlinge als Eilſtückgut. —ñññ 6 Ts —— p ˖ ——— TFT EISCHR A DIOR TEILEN TERLEIESEST ARSCH DEE Frachtſätze für 100 ke in Pfennigen Bremen | Hamburg Stettin Warnemünde Nach und von - | km A B km A B km A B km A B SE 582 526 528 552 508 508 387 392 392 507 480 480 A ... . q 034 821) 821 978 785 785 719 649 649 887 759 759 CoC ine 808 708 7471| 797 701 740 689 657 687 809 745 775 ind 23 Saure 590 539) 539 577 531 531 506 486 486 595| 549 549 Dsds 8 689 627 652 659 619) 644 494 527 540 614 615 628 77 601 534 540 571 516 5221| 406 400 406 526 488 494 Wien: | | | | | ee er 8 | | | Nord Baohnhoeoe f - 0 e al | NordweitzBahndof . . - . - . | 1016 889 951 986 882 9140 768 7610 7610 888 849 849 Staats⸗Eiſenb.⸗Geſ.⸗Bahnhof . | | | | | Fiſche, friſche, bei Aufgabe als Schnellzugseilgut. . . — Frachtſätze pro 100 ke in Pfennigen | Bremen Hamburg Stettin Warnemünde Von und nach | km Pfg. ı km Pfg. km Pfg. km Pfg. ieee 1 689 1230 659 1214 494 1015 614 1191 Wien: Franz Joſeph-Bahnhof . — Nord hh len | | | ee 1016 | 1681 | 986 | 1667 | 768 | 1465 888 1641 Staatseiſenbahn-Geſ.⸗Bahnhof 428 — —— II. Im ſüchſiſch⸗öſterreichiſch⸗un gariſchen Verkehr. a) Fiſche geſalzene oder ſonſt zubereitete; b) Fiſche, lebende, friſche, geräucherte, auch oberflächlich geſalzene Heringe und Breitlinge als Eilgut in jeder Menge. Frachtſätze pro 100 kg in Pfennigen Dresden-Altſtadt Chemni Von und nach | 8 | Ban kn tauea. | bl km 3°... 2.70 | | | C 19 348 266 — | — | .- S 525 625 543 595 695 611 Büngg g Aal a 534 499 686 602 | | | | III. Ungariſche Bahnen. Ausnahme von der allgemeinen Tarifierung. Kgl. ungariſche Staatseiſenbahnen: Fiſche, friſche, als Eilgut bei Aufgabe in beliebigen Mengen für 100 kg. 1418 Kilometer von Braſſo — München Zentral 1366 Pfennige. 1406 N 8 5 I Oſtbahnhof 1354 5 0 5 8 „ Südbahnhof 1358 „ V. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Jiſch zucht. Von M. Shumadher-Kruft. Dorfteiche. (Fortſetzung.) November. Bei Forellen dürften 100 Stück Jährlinge oder 1000 Stück Brut auf etwa ¼ ha das durchſchnittliche Quantum fein, das von unſeren kalten Dorfteichen ernährt werden kann. Wird gefüttert, ſo iſt die Sache freilich anders. Dann wird die auszuſetzende Fiſchmenge von dem durchſtrömenden Waſſerquantum, beziehungsweiſe von dem Sauerſtoff— gehalt des Waſſers bedingt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der eine oder der andere der Bach- und Quellteiche ſich zum Beſatze mit Karpfen eignet. Dabei muß aber berückſichtigt werden, daß der Karpfen zu ſeinem Wachſen und Gedeihen mindeſtens 14“ Waſſerwärme bedarf und überhaupt andere Waſſer⸗ und Raumverhältniſſe benötigt, als fie der ſtark durchfloſſene Teich ihm bietet. Außer— dem wird vernünftigerweiſe da, wo die wertvolle Forelle gezüchtet werden kann, doch nie— mand Karpfen züchten; es ſei denn, daß ihm der Gewinn Nebenſache und die Liebhaberei Hauptſache ſei. Die dritte Art der Dorfteiche ſind diejenigen, die entweder ausſchließlich oder doch zum größten Teile mit Regenwaſſer geſpeiſt werden. Wenn ein ſolcher zum wenigſten ſo viel Quellzufluß hat, als er durch Verdunſtung des Waſſers verliert, ſo laſſen ſich zwar kaum Forellen, aber allerhand andere Fiſche mit gutem Erfolge züchten. Hier iſt in erſter Linie der Karpfen in Betracht zu ziehen. Ein ſolcher Teich, mit zweiſömmerigen Karpfen beſetzt, gibt alle Jahre ſchöne Ernte und ermuntert dadurch von ſelber zu fortgeſetzter Bewirtſchaftung Außer den Karpfen kommen hier noch Karauſchen und Aale in Betracht. Wird der Dorfteich ausſchließlich mit Regen- oder Schmelzwaſſer geſpeiſt, ſo eignet er ſich zur Fiſchzucht nur dann noch, wenn er ſo groß iſt, daß er von der einen bis zur nächſten Regenperiode nicht austrocknet. Es können dann Aale in demſelben wachſen. Aal⸗ brut und auch größere Setzaale find leicht und billig zu beſchaffen, und es ſollte nirgends verfäumg werden, auch dieſe Teiche für die Fiſchzucht nutzbar zu machen. Wenn in einem ſolchen Waſſer 20 cm lange Setzaale, etwa 100 Stück in zwei Jahren (beziehungsweiſe 500 Stück Aalbrut in vier Jahren) zu verkaufsfähigen Speiſeaalen von / —1 Pfund heranwachſen, jo 429 0 — —— — iſt das immerhin ein Gewinn, der ohne beſondere Anſtrengung ſozuſagen in den Schoß fällt und nicht zu verachten iſt. Bezüglich der Konſtruktion der Dorfteiche unterſcheiden wir ſolche, die abgelaſſen (trocken gelegt) werden können und andere, die dieſe Eigenſchaft nicht beſitzen. Bei Anlegung der meiſten Dorfteiche iſt jedenfalls die Zucht von Fiſchen in denſelben nicht ins Auge ge— faßt worden, weshalb der überaus wichtige Faktor, die Möglichkeit der Trockenlegung, unbe— rückſichtigt blieb. Wir müſſen daher die Dorfteiche nehmen wie fie find und darin wirt— ſchaften, jo gut es eben geht. Mit der Angel, dem Schleppnetz, mit Reuſen iſt es doch mög— lich, in verhältnismäßig kurzer Zeit den Teich von ausgewachſenen Fiſchen zu ſäubern, um ihn dann wieder neu zu beſetzen. Bequemer und erfolgreicher iſt die Bewirtſchaftung freilich dann, wenn man ihn leerlaufen laſſen kann. Und wenn es möglich iſt, dem Dorfteich dieſe ſehr wichtige Eigenſchaft noch nachträglich geben zu können, ſo ſollte man Mühe und Koſten nicht ſcheuen. Das Reinigen und Desinfizieren des Teiches geht alsdann auch leichter. Des— infiziert muß ein Teich alle zwei bis drei Jahre werden; denn es ſiedeln ſich nach und nach allerhand Schädlinge für die Fiſche an. Die Desinfektion geſchieht am beſten durch ein bis zwei Eimer friſch gelöſchten Kalk, den man mit dem Waſſer des Teiches vermiſcht. Dieſe Miſchung bleibt dann etwa acht Tage lang in demſelben ſtehen. Während dieſer acht Tage tötet der Kalk alle Lebeweſen. Nach etwa acht Tagen hat der Kalk ſeine ätzende Wirkung eingebüßt und man läßt dann den Teich wieder ablaufen. Das Kalkgemiſch wird nun auch weiter abwärts gelegenen Fiſchwaſſern keinen Schaden verurſachen. Dorfteiche ſetzen ſtets viel Schlamm und Schmutz an und eine gründliche Entfernung desſelben alle drei bis vier Jahre iſt zum guten Ausfall der Fiſchzucht notwendig. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich auch an alte Steinbrüche, in denen jahraus jahrein Waſſer ſteht, erinnern. Vielfach iſt es Quellwaſſer. Auch hier iſt Fiſchzucht möglich. Unter Umſtänden können ſogar Forellen in derartigen Löchern gedeihen. Sicher aber wird ein recht befriedigender Erfolg mit Karpfen, Karauſchen und Aalen nicht ausbleiben. Hierſelbſt wurde vor vier Jahren eine Steingrube mit 5000 Saiblingsbrut beſetzt. Wie ſehr ſich dieſes rentiert hat, mag man daraus entnehmen, daß inzwiſchen etwa 6—7 Zentner Saiblinge herausgefangen worden find, zuletzt Exemplare von 3—4 Pfund. Allerdings hatte das Waſſer dieſer Grube eine Oberfläche von etwa 300 a und eine Tiefe von 15 m. Der- art günſtige Verhältniſſe wird man wohl ſelten finden, was aber nicht ausſchließt, jedes Waſſer durch die Fiſchzucht ſoweit auszunützen, als nur eben möglich iſt. VI. Jiſchbehälter (Aquarium) für Ausſtellun gen etc. etc. Dem Jahresbericht des Württembergiſchen Landesfiſchereivereins pro 1903 entnehmen wir nachſtehende Ausführung en: „Die mannigfachen Erfahrungen, welche wir bei größeren und kleineren Fiſchereiaus- ſtellungen machen konnten, veranlaßten uns, unſeren IT. Schriftführer, Herrn C. F. Dorn, mit der Konſtruktion eines Aquariums zu beauftragen, welches den Anſprüchen der verſchiedenen Fiſchgattungen an Waſſer und Luft nach Möglichkeit genügt, die ſtets teuren und oft mangel— haften Arbeiten der Inſtallateure erſpart und die ſparſamſte Verwendung des meiſtens nicht im Ueberfluß vorhandenen naſſen Elementes geſtattet. Die geſtellte Aufgabe iſt durch die in übenſtehender Figur gezeichnete Anordnung zu unſerer Zufriedenheit gelöſt. Eine den Behälter a durchlaufende Waſſerleitung b iſt an deſſen Seitenwänden mittels der Stellringe e c! oder auf andere Weiſe befeſtigt. Die Flanſchen d d! dienen zur Verſchraubung je mit dem nächſtfolgenden Behälter. Der Hahn e mit Luftmiſchdüſe beziehungs- weiſe Luftzuführung iſt rechtsſeitig angebracht, während ſich linksſeitig das Ueberlaufrohr f mit der Ablauf- beziehungsweiſe Leerlaufvorrichtung g befindet. Wie aus der Zeichnung erſichtlich, können derartige Aquarien bei Ausſtellungen in beliebiger Anzahl aneinander ge= flanſcht werden. Durch Einfügen von Bögen, Winkeln ee. 2c. in die Waſſerleitung laſſen ſich verſchiedene Gruppen herſtellen, die Zuführung des Waſſers kann bei ſo hergeſtellten Fee bö€ EG ll | || VE 431 Gruppen durch Einſetzen von T-Stüden an jeder beliebigen Stelle erfolgen und das Ganze leicht als Ringleitung geſchloſſen werden. Die Bewegung des Waſſers beziehungsweiſe der Luft im Baſſin läßt ſich nach Wunſch regeln, ſie erfolgt nicht nur von der Zuführung zum Ueberlauf, ſondern kann auch durch mehr oder weniger Zurückſchrauben des letzteren durch den Leerlauf bewirkt werden, ſo daß das ganze Waſſerquantum des Behälters in Bewegung iſt. Eine Abteilung des Baſſins läßt ſich durch Einſtellen von Rahmen mit Geflecht leicht be— werkſtelligen, dieſelben werden durch an die Waſſerleitung anzuklammernde Hebelarme gehalten. Wir haben zwei Probeexemplare aus Eiſenrahmen und Eiſenblech, das Ganze gut verzinkt, mit einer vorn in U-Eiſen gebetteten Glasſcheibe in der Größe 904600460 em her- ſtellen laſſen und ſeit mehreren Wochen in Benützung. Die Fiſche aller Art halten ſich in demſelben bei einer Waſſerzuführung von nur 60 Litern pro Stunde ganz vorzüglich. Wir empfehlen die Anſchaffung ſolcher Aquarien unſeren Mitgliedern aufs angelegent— lichſte, da ſich dieſelben insbeſondere auch zu längerer Aufbewahrung lebender Fiſche ſehr eignen. Wenn jeder Verein ſich entſchließen würde, je nach der Zahl ſeiner Mitglieder und dem Stand ſeiner Kaſſe einen oder einige ſolcher Behälter anzuſchaffen, ſo könnten ſolche zu kleineren und größeren Ausſtellungen im Lande mit Leichtigkeit zuſammengebracht werden, da bekanntlich die Beſchaffung der Aquarien die Veranſtaltung der Ausſtellungen weſentlich erſchwert beziehungsweiſe unmöglich macht. Der Preis der Aquarien ſtellt ſich in ſolider dauerhafter Ausführung auf 70 Mk. pro Stück, wir hoffen aber, je nach Eingang von Beſtellungen, welche bei unſerem II. Schrift— führer, Herrn C. F. Dorn in Stuttgart, Hegelſtraße 23 A, gemacht werden wollen, mit der Fabrik auch noch einen etwas billigeren Preis vereinbaren zu können.“ Dazu bemerken wir: Auch der Bayeriſche Landesfiſchereiverein hat bereits ähnliche Aquarien herſtellen laſſen, bei welchen die Leitung ein für allemal an der hintern Wand des Aquariums feſt mit derſelben verbanden iſt; doch unterſcheiden ſich dieſe Aquarien dadurch, daß nicht wie in der nebenſtehenden Zeichnung die Zulaufröhre bis in die Nähe der vorderen Glaswand geht, ſondern ſich ganz in der hinterſten Ecke der Glaswand hält, weil dadurch das Geſichtsfeld frei gehalten wird. Ferner erfolgt der Ablauf des Waſſers nicht von oben, ſondern vom Grund, was in einfacher Weiſe dadurch erreicht iſt, daß über den Ständer sk ein Blechcylinder geſtülpt iſt, der über die Oberfläche des Waſſers herrüberreicht und das Waſſer nunmehr vom Grund aus aufzuſteigen nötigt. Endlich ſind die Aquarien des Bayeriſchen Landes- fiſchereivereins auch viel enger an einander verkoppelt, indem die Röhre b nur zum Zwecke der Verflanſchung etwa 3em über die Aquarien herüberſteht; hierdurch wird Raum erſpart, was bei der Aufſtellung größerer Aquarien von Bedeutung iſt. VII. Vermiſchte Mitteilungen. Der Lehrkurs für Karpfenzucht zu München vom 19. bis 21. Oktober 1904 war von 95 Kursteilnehmern beſucht, worunter 20 Landwirte, 10 Kaufleute, 9 Berufefiſcher, 7 Ingenieure, 6 Lehrer und 43 Intereſſenten aus verſchiedenen Berufe klaſſen ſich befanden. Für 20 Teilnehmer wurden Reiſeentſchädigungen von 5—15 Mk. im Ge⸗ ſamtbetrage von 246 Mk. 60 Pfg. gewährt. Am Mittwoch, den 19. Oktober, nachmittags 3 Uhr wurden die Teilnehmer des Kurſes im zoologiſchen Hörſaale der Tierärztlichen Hochſchule von dem II. Präſidenten des Bayeriſchen Landesſiſchereivereins, Herrn Prof. Dr. Hofer, in An- weſenheit eines Vertreters des K. Staatsminiſteriums des Innern, Herrn Grafen Lerchenfeld, begrüßt und dem K. Staatsminiſterium der Dank des Vereins und der Kursteilnehmer für die zur Durchführung des Lehrkurſes gewährten Mittel zum Ausdruck gebracht. Unmittelbar darauf wurde die Reihe der Vorleſungen eröffaet. In die Abhaltung der einzelnen Vorträge, die für den 19. und 20. Oktober feſtgeſetzt waren, teilten ſich abwechſelnd die Herren Prof. Dr. Hofer und Fiſchereikonſulent Dr. Surbeck. Am Donnerstag, den 20. Oktober fand abends eine ſtark beſuchte, zwangloſe Verſammlung der Kursteilnehmer ſtatt, welcher auch der Vertreter des K. Staatsminiſteriums des Innern anwohnte. Hierbei hielt Herr Gutsbeſitzer Loſſen einen Vortrag über Fiſchtransporte und die auf bayeriſchen Bahnen hierfür geltenden 432 Tarifbeſtimmungen, wobei der Vortragende dieſe Beſtimmungen einer eingehenden Kritik unter⸗ zog. Das in der Verſammlung anweſende Mitglied des Bayeriſchen Eiſenbahnrates, Herr Baron von Cetto, erklärte ſich in der Diskuſſion bereit, für den wichtigſten Wunſch nach einer Verbeſſerung der Tarifbeſtimmungen, das iſt Abkürzung und beſtimmte Feſtſetzung der Liefer⸗ friſt, ſowie für die Einführung von Güterfrachtkarten ſtatt der Frachtbriefe bei Fiſchtrans⸗ porten im Bayeriſchen Eiſenbahnrate eintreten zu wollen. An die ſämtlichen Anweſenden wurden hierauf die in Bayern geltenden Eiſenbahntarifbeſtimmungen, die Herr Gutsbeſitzer Loſſen zuſammengeſtellt hatte, im Druck gratis verteilt. Des weiteren wurden von den Kursbeſuchern zahl⸗ reiche Anfragen aus allen Gebieten der Fiſchzucht geſtellt und teils von Herrn Prof. Dr. Hofer, teils von Herrn Konſulenten Dr. Surbeck beantwortet. Am Freitag, den 21. Oktober wurde der Lehrkurs in Bernried zum Abſchluſſe gebracht, nachdem dort die Abſiſchung eines von dem Bayeriſchen Landesfiſchereiverein erpachteten Karpfenteichs ſtattgefunden hatte, bei welcher Ge⸗ legenheit die Teilnehmer namentlich über die Anlage, den Bau, die Unterhaltung, Verbeſſerung und Abfiſchung von Karpfenteichen eingehende Belehrung erhielten. Der amerikaniſche Zwergwels, der ſeinerzeit durch Max von dem Borne in Deutſchland eingeführt wurde, hat bezüglich ſeiner Zucht, ſeines Geſchmackes und ſeiner Vermehrung nicht nur die Aufmerkſamkeit hervorragender Züchter auf ſich gelenkt, ſondern auch die Berufsfiſcher der Provinz Sachſen begrüßten es mit Freuden, daß der Präſident des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen, das Herzogtum Anhalt und angrenzende Staaten, Herr Rittergutsbeſitzer Schirmer⸗Neuhaus, an verſchiedenen Stellen in der Mulde 100 000 Stück junge Zwergwelſe ausgeſetzt hat. Die Fiſcher werden dringend gebeten, dem Vereins⸗ präftdenten von den Fangergebniſſen ſeinerzeit Mitteilung zu machen. Zur Orientierung über die Lebensweiſe des Zwergwelſes diene nachſtehendes: Der Zwergwels lebt in fließenden und ſtehenden Gewäſſern. Er iſt friedfertig und daher anderen Fiſchen nicht gefährlich. Er iſt ſehr zähe. Seine Nahrung beſteht aus Pflanzen und niederen Tieren. Er wird 3 —4 Pfd. ſchwer und bis 30 em lang. (Ob er dann auch noch ſo friedfertig bleibt? Die Redaktion.) Sein Fleiſch iſt orangefarbig, ſüß, ſehr wohlſchmeckend und nahrhaft. Die Haut iſt mit einem dunkelfarbigen Schleim bedeckt, der vor dem Kochen entfernt werden muß. Sowohl gekocht, wie gebacken tft ſein Fleiſch hochgeſchätzt. Kenner behaupten, daß er vielfach der Forelle bor- zuziehen ſei. Lucas⸗Werbelin. Ueber eine neue Aalreuſe, die vom Kaiſerlichen Patentamt für patentfähig erklärt wurde, erhalten wir von dem Patentbureau Kipp & Büttner in Hamburg I folgende Mitteilung: Die Reuſe ſetzt ſich aus radialen, allſeitig Zutritt gewährenden trichterförmigen Gängen zuſammen, deren Fangwirkung durch die Anordnung von Leitnetzen am äußeren Ende erhöht werden kann. Die radialen Gänge münden in einen gemeinſamen mittleren Behälter, der ſich nach unten zu trichterförmig verjüngt und zur Aufnahme der gefangenen Aale einen leicht abnehmbaren Netzbeutel trägt. Die trichterförmige Ausbildung des mittleren Fang⸗ behälters gewährt dabei einen verläßlichen Schutz gegen den Austritt der in dem Netzbeutel gefangenen Aale. Die Reuſe iſt von überraſchend einfacher Konſtruktion und infolgedeſſen verhältnismäßig billig herzuſtellen. Durch Flußräumung verurſachtes großes Fiſchſterben in Lüding⸗ hauſen. Eade Juli ds. Is. fand in der hieſigen Stever die ſogenannte Flußreinigung, wie all⸗ jährlich, ſtatt. Da um dieſe Zeit der Waſſerſtand ein ſehr niedriger, die Hitze aber ſehr groß war, die noch zurückbleibenden Tümpel durch die Reinigung noch ſtark getrübt wurden, ſo trat denn auch bald eine allgemeine Atemnot der Fiſche ein. Man ſah überall die armen Tiere an der Oberfläche ängſtlich nach Luft ſchnappen, und ſchon am zweiten Tage lagen zahlloſe Tote an der Oberfläche. Auf einer Strecke von etwa 500 m wurden an 400 Leichen von ausgewachſenen Fiſchen gezählt, beſonders Barſche, Quappen, Brachſen, Rotaugen, Hechte. Wenn auf dieſe Weiſe nicht der ganze Beſtand zugrunde gehen ſoll, ſo muß unbedingt behördlicherſeits etwas zur Rettung geſchehen. Es würde ſich zunächſt fragen, ob eine fo intenſive Reinigung wirklich nötig iſt. Sodann wäre zu erwägen, ob die Reinigung nicht auf eine Zeit verlegt werden könnte, wo die Temperatur nicht ſo hoch iſt. So wird hier allgemein angenommen, daß der Waſſerſtand im September in der Regel. 433 am niedrigiten ſei. Es wäre dieſe Zeit dann für alle Teile doch weſentlich günſtiger. Jedenfalls müßte zu erreichen ſein, daß nachteilige Abwäſſer, welche bei hohem Waſſerſtande und geringer Temperatur auffallenden Schaden nicht bringen, zur Zeit des Trockenlegens abgehalten würden. Erfreulicherweiſe hat die diesjährige Brut anſcheinend wenig gelitten, doch wird der Fang für mehrere Jahre wohl zunichten ſein. Hömberg. Zur Klarſtellung. Da es trotz meiner ausdrücklichen Erklärung in Nr. 41 der Neu⸗ dammer „Ftſcherei⸗Zeitung“ immer noch ziemlich häufig vorkommt, daß ich den Verdacht errege, die Verlegung der neu zu errichtenden Fiſchereiverſuchsſtation nach Plön vorwiegend im perſönlichen Intereſſe, das heißt in der Abſicht zu befürworten, eventuell eine leitende Stellung an der in Ausſicht genommenen ſtaatlichen Anſtalt zu bekleiden, ſo ſehe ich mich veranlaßt, dieſe In⸗ ſinuation auf das Beſtimmteſte zurückzuweiſen und wiederholt zu erklären, daß ich mit meinem hieſigen Wirkungsfelde vollkommen zufrieden bin, vollauf damit zu tun habe und nicht im entfernteſten daran denke, meine biologiſch-wiſſenſchaftlichen Forſchungen zugunſten einer Beſchäftigung mit praktiſch⸗fiſchereilichen Problemen aufzugeben. Ich überlaſſe letzteres Gebiet vielmehr ſolchen, die durch ihre Studien und Erfahrungen beſſer für dasſelbe qualifiziert ſind als ich. Ich beſchränke mich auf das Gebiet der Süßwaſſerbiologie umſo lieber, als es innerhalb desſelben noch viele wichtige und allgemein intereſſante Fragen zu bearbeiten gibt, welche mit dem Fiſchereiweſen im innigſten Zuſammenhang ſtehen und ſomit auch letzteres — wenn ſie ihre Löſung finden — zu fördern imſtande ſind. Plön, 10. November 1904. Dr. Otto Zacharias, Biologiſche Station. Durch Waſſerverunreinigung veranlaßte Fiſchſterben. Seit unſerer letzten Veröffentlichung ſind wieder zahlreiche Fiſchſterben erfolgt. Aus dem Eaztal wurde Ende Septbr. im „Pforzheimer Anzeiger“ gemeldet, daß das Waſſer der Enz von Rothenbach bis nach Wildbad durch die Einleitung der Abwäſſer der Papierfabrik bei Wildbad an mehreren Tagen ftunden- lang ſchmutzig⸗weiß und flockig ausſah, ſo daß man an dieſen Tagen weder waſchen, baden, noch das Vieh tränken, geſchweige denn das Waſſer zum Kochen oder Trinken benugen konnte. — Die Leitung der Papierfabrik ſandte als Entgegnung auf dieſe Meldung ein, daß ſie die Abwäſſer der Fabrik nicht direkt in die Enz einleite, vielmehr mit den vollkommenſten Klärvorrichtungen, welche die Technik kenne, reinige. Die Trübung der Enz komme von dem oberhalb der Fabrik mündenden Ausfluß der Kanaliſation der Stadt Wildbad. — Dem gegenüber aber hielt der Einſender der Meldung ſeine Behauptung aufrecht, daß die Enz oberhalb der betreffenden Fabrik hell war. — Nach einer Meldung des „Iſerlohner Kreisanzeigers“ wurde Ende September der reiche Fiſchbeſtand an Forellen des Werſtiger Baches dadurch vollſtändig vernichtet, daß von den nach Ihmert zu gelegenen Fabrikanlagen große Mengen Säuren dem gegenwärtig ohnehin niedrigen Waſſerſtand des Baches zugeführt wurden. Zu Hunderten konnte man die eingegangenen Fiſche an der Oberfläche des Waſſers liegen ſehen, auch die neue Brut iſt voll— ſtändig vernichtet. Das Zuführen der Säuren in das Bachwaſſer iſt umſoweniger zu verſtehen, als bei den allenthalben knappen Waſſerverhältniſſen die Anwohner des oberen Baches zum Teil auch auf das Waſſer für den Genuß von Menſchen und Tieren angewieſen ſind. — Aus Solingen wird vom 7. Oktober berichtet, daß in einem Fiſchteich zu Scheidemühle, durch welchen der Loch bach fließt, der geſamte Fiſchbeſtand, darunter Exemplare von 3 —5 Pfund, infolge Zuführung von ſäurehaltigen Abwäſſern ſeitens einer Walder Fabrik zugrunde ging. — Bei Limbach wurde am 1. Oktober durch die Vergiftung des Waſſers der Blies durch Chemikalien, die in Neunkirchen zugeführt wurden, eine große Menge Fiſche vernichtet. — Durch Einwerfen von Chemikalien in den Regenbach bei den ſogenannten „Saghäuslu“ bei Eiſen⸗ ſtein in Bayern gegenüber dem Grenzbahnhofe wurden Eade Oktober in böswilliger Abſicht ſämtliche Forellen und deren Brut auf der bis an die Landesgrenze reichenden Bachſtrecke getötet. Den Fiſchereiberechtigten des in die Innerſte fließenden Bruchgrabens find durch un⸗ reine Abwäſſer die Fiſche getötet. Sämtliche Fiſche treiben tot auf der Oberfläche des Waſſers. Außerdem verbreitet das Waſſer des Bruchgrabens einen ſehr ſchlechten Geruch und führt ſehr viel Schlamm mit ſich. Die Verunreinigung ſoll durch die Waſſer der anliegenden Zuckerfabriken entſtanden ſein. — Ein Fiſchſterben großen Umfanges wurde am 24. Oktober in der Peene beobachtet. Das Waſſer zeigt ſich, bei langſam eingehendem Strom, dick, milchig, 434 die Fiſche kamen an die Oberfläche, ſchnappten nach Luft und verendeten bald. Die Fiſcher haben einen Schaden, der auf 12— 1300 Mk. geſchätzt wird. Die waſſerpolizeilichen Unter⸗ ſuchungen ſind ſofort in die Wege geleitet worden. — Wie aus Pegnitz gemeldet wird, ſind im oberen Teile des Fichtenohebaches, zwiſchen Haidmühle und Leups, ſämtliche Forellen und Krebſe auf einer Länge von zirka 5 km vernichtet. Wie bekannt wird, iſt auch das Waſſer der Weiher der von Großſchen Gutsherrſchaft zu Trockau betroffen worden. — Am 1. November kamen die Schweßnitz bei Oberkotzau hunderte von Fiſchen durch Abwäſſer getötet und betäubt hinuntergeſchwommen. Gerichtliche Entſcheidung. Die Zuckerfabrik Groß-Gerau (Großherzogtum Heſſen) wurde wegen Uebertretung des Bach- und des Fiſchereigeſetzes zur Anzeige gebracht, weil Schmutz enthaltendes und den Fiſchen ſchädliches Waſſer aus der Berieſelungsanlage der Fabrik in den Mühl⸗ und Schwarzbach gefloſſen ſei. Es fehlte an der erforderlichen Beauf— ſichtigung und Anweiſung durch die Fabrikleitung, ſo daß die Anlage ihren Zweck nicht er— füllte. Der verantwortliche Fabrikleiter, Direktor Pillhardt, wurde vom Schöffengericht zu 150 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Seine gegen dieſe Verurteilung erfolgte Berufung wurde koſtenfällig verworfen. Fiſchereiwiſſenſchaftliches Laboratorium. Die Reichsregierung errichtete am Fiſchereihafen in Geeſtemünde ein mit allen Hilfsmitteln ausgeſtattetes Laboratorium, das vor allem dazu dienen ſoll, den Biologen und Fiſchereiſachverſtändigen, die an den Fahrten des hier ſtationierten ſtaatlichen Seefiſcherei-Forſchungsdampfers „Poſeidon“ teilnehmen, eine geeignete Arbeitsſtätte für ihre Forſchungen zu bieten. Ferner iſt die Ausbeute, die von den unter Leitung des Hafenmeiſters Duge vom Deutſchen Seefiſchereiverein in das nördliche Eis— meer entſandten Expeditionen heimgebracht wurde, hier untergebracht. Man verſpricht ſich von dieſem Zuſammenarbeiten von Wiſſenſchaft und Praxis erheblichen Nutzen für unſere Hochſee— fiſcherei. VIII. Vereinsnachrichten. Kreisſiſchereiverein für Niederbayern. Dem Jahresbericht für 1903 entnehmen wir, daß dem Verein 24 Bezirks- und Lokalfiſcherei⸗ vereine angeſchloſſen ſind; die Geſamtmitgliederzahl beträgt am Schluß des Jahres 1903 1618. Die Einnahmen aller Vereine zuſammen beziffern ſich auf 7252 Mk., die Ausgaben auf 5572 Mk., die Einnahmen des Kreisfiſchereivereins 5479 Mk., die Ausgaben 4957 Mk., der Kaſſenbeſtand am 31. Dezember ſomit 522 Mk. An Zuſchüſſen erhielt der Verein im Jahre 1903: a) vom niederbayeriſchen Landrat 500 Mk.; b) vom landwirtſchaftlichen Kreisausſchuſſe 200 Mk.; c) vom Deutſchen Fiſchereiverein 500 Mk.; d) vom Bayeriſchen Landesfiſchereiverein 150 Mk., end⸗ lich zur Gewährung von Otterprämien vom K. Staatsminiſterium des Innern eine außerordent⸗ liche Unterſtützung von 150 Mk. An Otterprämien wurden für 36 Stück ausbezahlt 180 Mk., für Fiſchfrevelanzeigen 136 Mk., für Unterſtützung von Vereinen und Ankauf von Beſatzfiſchen 819.95 Mk. An Fiſchbrutanſtalten beſitzt Niederbayern 12. Mit der zweiten niederbayeriſchen Kreisfiſcherei⸗ ausſtellung wurde zugleich das Feſt des 25 jährigen Jubiläums des Kreisfiſchereivereins verbunden. Fiſchereiverein für den Regierungsbezirk Wiesbaden. Der Fiſchereiverein für den Regierungsbezirk Wiesbaden wird ſeine diesjährige (die 18.) ordentliche Generalverſammlung am Sonnabend, 3. Dezember, nachmittags in Wiesbaden im „Hotel Minerva“ abhalten. Den Herren Mitgliedern des Vereins wird demnächſt noch beſondere Einladung nebſt Tagesordnung zugehen. Dieſe wird enthalten: Bericht des Herrn Vorſitzenden, Kaſſenbericht, Entlaſtung des Schatzmeiſters und Verwendung der Vereinsmittel für das Jahr 1904/1905. Einen beſonderen Gegenſtand der Beſprechungen wird das Beſetzen von Dorſteichen auf dem Weſterwalde mit Karpfen und Schleien bilden, ſowie die Fortſetzung der Verſuche des Vereins mit dem Ausſetzen von Regenbogenforellen in den Rhein. Dieſe Verſuche, welche der Verein ſeit einer langen Reihe von Jahren gemacht hat, konnten in den letzten drei Jahren — dank den Zuwendungen, welche uns vom Deutſchen Fiſchereiverein und vom Rheiniſchen Fiſcherei⸗ verein zu dieſem Zwecke bewilligt wurden — mit erhöhten, verhältnismäßig recht namhaften Mitteln 435 fortgeſetzt werden. Der Rheiniſche Fiſchereiverein hat uns bisher zu dem gedachten Zwecke im ganzen 800 Mk. bereitwilligſt zugewieſen. Im Auftrage: von Goetz, Schriftführer. Elſäſſiſcher Fiſchereiverein. Im Jahresbericht für das Rechnungsjahr 1903 finden wir einen Beſtand von 695 Mit⸗ gliedern verzeichnet, die ſich auf ſechs Sektionen verteilen. Die Jahresrechnung weiſt auf 6927 Mk. Einnahmen, 6858 Mk. Ausgaben, 69 Mk. Kaſſenbeſtand. Als Beihilfen wurden 1903 von dem Kaiſerlichen Statthalter 2000 Mk., von dem Bezirkstag des Unter⸗Elſaß 400 Mk., vom Deutſchen Fiſchereiverein 1800 Mk. und durch Vermittlung des Heſſiſchen Fiſchereivereins für Bander- ausſetzung 480 Mk. zugewendet. Für Prämien für Tötung von fiſchfeindlichen Tieren und für Anzeige von Fiſchereifreveln haben die Bezirke Ober- und Unter⸗Elſaß 1093.50 Mk. zur Verfügung geſtellt. Getötet wurden 39 Ottern und 55 Reiher, wofür 261 Mk, beziehungsweiſe 110 Mk. bezahlt wurden. Für Prämien bei erfolgreicher Anzeige von Fiſchfreveln wurden 1575 Mk. in 622 Fällen ausbezahlt. Intereſſant iſt die Zuſammenſtellung, in wieviel Fällen mit der Angel, Hand, dem Netz uſw. Frevel verübt wurden und welche Prämien der Verein in Zukunft für Erlegung von fiſchereiſchäd⸗ lichen Tieren und für Anzeige von Fiſchereiprämien bezahlt. Wir werden darauf zurückkommen. Generalverſammlung am 25. September 1904. Der Elſäſſiſche Fiſchereiverein hielt am 25. September in Gebweiler im „Hotel zur Kanone“ ſeine diesjährige Generalverſammlung ab, bei der außer dem Zentralvorſtand die Präſidenten der Sektionen Gebweiler, Mülhauſen, Colmar, Straßburg und Zabern zugegen waren; ferner nahmen teil der Vorſitzende des Lothringiſchen Fiſchereivereins, ſowie der Direktor der kaiſerlichen Fiſch⸗ zuchtanſtalt in Hüningen. Der ſeitens der Sektion Mülhauſen geſtellte Antrag wegen Abänderung der Statuten gab zu lebhaften Auseinanderſetzungen Anlaß. Mit Zuſtimmung der Verſammlung wurde beſchloſſen, daß die einzelnen Sektionsvorſtände mit dem Zentralvorſtand in der Angelegen⸗ heit in Beratung treten ſollen. Bezüglich der beabſichtigten Aufhebung der Fiſchzuchtanſtalt in Blotzheim wurde der Beſchluß gefaßt, der Verein möge bei der Regierung dahin wirken, daß der Gemeinde Blotzheim die Beibehaltung der Fiſchzuchtanſtalt nach Möglichkeit erleichtert und die An⸗ ſtalt ſtaatlich übernommen werde. An den Schweizeriſchen Fiſchereiverein, der zu gleicher Zeit in Neuchatel tagte, wurde ein Begrüßungstelegramm geſandt. Der bisherige Vorſtand iſt mieder- gewählt und als Ort der nächſten Generalverſammlung Straßburg beſtimmt worden. Fiſchereiverein für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt. In Nr. 20 der „Allgemeinen Fiſcherei-Zeitung“, Seite 395, Abſatz 3, heißt es unter Vereins⸗ nachrichten: „Eingehende und von tiefer Sachkenntnis zeugende Ausführungen gab Lehrer Lucas⸗ Werbelm über Karpfenraſſen. Er empfahl darin zur Zucht hauptſächlich den Schuppen⸗ karpfen, der widerſtandsfähiger als der Spiegel- und Lederkarpfen ſei. Er führte noch aus, daß durch ſorgſame Pflege die beiden anderen Arten auch weſentlich aufgebeſſert werden könnten“. Dazu ſendet uns Herr Lucas-Werbelin folgende Richtigſtellung: Ich habe in meinem Vortrage folgendes ausgeführt: Die Geſtalt des Karpfen in der freien Natur iſt meiſt die des Schuppenkarpfen, deſſen Schuppen einheitlich über den ganzen Körper verteilt ſind. In der Teichwirtſchaft kommt aber noch ein Spiegel- und Lederkarpfen vor, erſterer iſt nur teilweiſe mit großen Schuppen beſetzt, letzterer iſt ohne Schuppen. Dieſe von einander jo verſchiedene Körperbedeckung gibt dieſen Karpfen aller⸗ dings eine durchaus charakteriſtiſche Eigenſchaft, gleichwohl ſind wir nicht berechtigt, ſie deshalb als verſchiedene Arten oder Raſſen zu betrachten. Wirfind en nämlich dieſe verſchiedene Körperbedeckung bei jeder eigentlichen Raſſe. Für die Charakteriſtik und Einteilung der Karpfenraſſen find vielmehr andere Geſichtspunkte maß⸗ gebend. Bei denſelben kommen folgende Prinzipien in Betracht: Schnellwüchſigkeit, Körper- form, Fähigkeit der Anpaſſung an klimatiſche Verhältniſſe und Geſchlechts⸗ reife. Die ſchnellwüchſigen Raſſen werden in hochrückige und breitrückige zuſammengefaßt; denen gegenüber ſtehen die degenerierten Raſſen. Ich ſprach weiter vom Fleiſchanſatz, Knochengerüſt, Eingeweide und wies nach, daß der Schuppenkarpfen verhältnismäßig widerſtandsfähiger ſei als der ſchuppenloſe. Endlich wurden die hochrückigen Raſſen näher eingeteilt und zwar in Aiſchgründer und Galizier; die breitrückigen Raſſen in fränkiſche, böhmiſche und Lauſitzer. Zum Schluß wurde das Verbreitungsgebiet derſelben mitgeteilt. Schweizeriſcher Fiſchereiverein. Dem Bericht über die Dekegiertenverſammlung und die Jahresverſammlung am 24. und 25. September 1904 zu Neuchatel entnehmen wir, daß der Verein ſich im Berichtsjahre 1903/04 um weitere drei Sektionen vermehrt hat. Es wurden 12 Wandervorträge abgehalten. Die Haupt- tätigkeit war der Einbürgerung der Jährlingszucht der Salmoniden zugewendet. Die praktiſche Anleitung für die Jährlingszucht von Prof. Dr. Heuſcher wurde auch in franzöſiſche Sprache über⸗ tragen und herausgegeben. Die wiſſenſchaftlichen Forſchungen haben ſich auf die biologiſche Er— 436 forſchung des Aegeriſees, vorgenommen von Prof. Heuſcher, erſtreckt. Es wurde beſchloſſen, das deutſche Organ des Vereins, die „Schweizeriſche Fiſcherei-Zeitung“, vom nächſten Jahre an nur mehr monatlich erſcheinen zu laſſen. Für Abhaltung von Kurſen, Prämiterungen und literariſche Beſtrebungen wurde von der Bundesregierung eine Subvention von 4000 Fres. bewilligt. Als Verſammlungsort für die Jahres- und Delegiertenverſammlung wird Glarus beſtimmt. Der Zoologe Herr Dr. V. Fatio wird zum Ehrenmitglied des Vereins erklärt. Nach den Verhandlungen fand ein Beſuch der kantonalen neuenburgiſchen Fiſchzuchtanſtalt in Chanalez ſtatt. IX. FJragekaſten. Frage Nr. 13. (Herrn F. W. in D.) Welches Futter iſt am beſten für ein- und zwei⸗ ſömmerige Karpfen, ſowie Bachforellen? Antwort. Wenn ich dieſe Frage ebenſo kurz beantworten wollte, wie ſie hier geſtellt ift, ſo würde ich ſagen, für den Karpfen eignen ſich zum Füttern am beſten: entweder tieriſche Futter⸗ mittel, wie Fleiſchmehl, Fiſchmehl und Blutmehl oder pflanzliche Futtermittel, wie Lupinen, Mais, Gerſte ꝛc., für Bachforellen ſind Süßwaſſerfiſche oder Seefiſche ohne Zweifel das beſte Futter; in⸗ deſſen wird dem Frageſteller mit dieſen kurzen Angaben nicht gedient ſein, da er jedenfalls über die Methode der Fütterung, welche allein erſt einen Erfolg verſpricht, ebenſowenig orientiert iſt. Dieſelbe läßt ſich auch nicht im Rahmen des Fragekaſtens kurz beantworten. Die Fütterung der Fiſche iſt ein Kapitel, welches ſorgſam ſtudiert werden ſoll und wir verweiſen daher den Herrn Frageſteller auf „Die Teichwirtſchaft“ von Dr. B. Bennecke, neu bearbeitet von S. Jaffé. Frage Nr. 14. (Herrn H. S. in B.) 1. Welches Quantum abſorbierten Sauerſtoffs reſp. atmoſphäriſcher Luft iſt als Meiſtbetrag in einer Maßeinheit (Liter oder Kubikmeter) Waſſer an⸗ zunehmen reſp. feſtgeſtellt worden und welches Quantum als Mindeſtbetrag für Waſſer, in welchem ſich noch Forellen lebend zu erhalten vermögen, und ferner in ſolchem, das noch die Lebensbedin⸗ gungen für weniger empfindliche Fiſche bietet? 2. Wird im allgemeinen das betreffende Quantum Sauerſtoff merklich beeinflußt von dem wechſelnden Luftgewicht (abhängig vom Luftdruck, Tempe⸗ ratur und Feuchtigkeitsgehalt)? Welches Quantum kann man als das höchſt günſtigſte für Quell⸗ waſſer (dicht bei der Quelle ſelbſt) und welches für Bachwaſſer bezeichnen? Wie ſtellt ſich das Quantum Sauerſtoff im beiten Falle nach einer möglichſt ergiebigen Durchlüftung eines Waſſer⸗ laufes etwa nach (oder hinter) einer Stromſchnelle, Rauſche (Rolle) oder einem Waſſerfall? Iſt der Gegenſtand obiger Fragen in irgend einem wiſſenſchaftlichen Werke oder in einer Fiſcherei-Fachſchrift eingehender — etwa unter Anführung von Beiſpielen aus der Praxis — behandelt worden, eventuell in welchem Werke? Auf der zweiten Allgemeinen Fiſchereiausſtellung in Nürnberg 1904 war laut Katalog ein Apparat zur Beſtimmung des Sauerſtoffs der Gewäſſer nach der Methode des Herrn K. Profeſſors Dr. Bruno Hofer ausgeſtellt. Würden Sie die Freundlichkeit haben, eine kurze Be— ſchreibung der Methode und des Apparates zu geben? Iſt genannter Apparat geeignet, auch von einem praktiſchen Fiſchzüchter oder Teichwirt zur fortlaufenden Unterſuchung feiner Gewäſſer be- nutzt zu werden? Wo iſt genannter Apparat eventuell zu kaufen — etwa mit Gebrauchs- anweiſung? — und wie hoch ſtellen ſich die Anſchaffungskoſten? Antwort. ad 1. Forellengewäſſer enthalten im allgemeinen 7— 8 cbem Sauerſtoff im Liter Waſſer. Forellen erſticken in einem Waſſer, deſſen Sauerſtoffgehalt auf zirka 1.5 chem ab— fällt; Karpfen erſticken erſt in einem Waſſer mit 0.5 ebem Sauerſtoff im Liter. ad 2. Der Ge⸗ halt an Sauerſtoff iſt ſelbſtverſtändlich abhängig vom Luftdruck und der Temperatur. Als gün⸗ ſtigſten Sauerſtoffgehalt kann man denjenigen bezeichnen, welcher für die vorhandene Temperatur und den vorhandenen Luftdruck am höchſten iſt. Quellwaſſer enthalten zuweilen gar keinen Sauer⸗ ſtoff, zuweilen wenig, Bachwäſſer dagegen meiſt das Maximum deſſen, was ſie enthalten können. Für die Praxis genügt es, wenn der Sauerſtoffgehalt eines Brutwaſſers zwiſchen 5—7 chem im Liter beträgt. Bei der künſtlichen Durchlüftung nimmt das Waſſer ſoviel Sauerſtoff auf, als es bei der vorhandenen Temperatur und dem beſtehenden Luftdruck überhaupt zu löſen vermag. Die ſämtlichen Fragen ſind in dem Werke von Profeſſor Dr. Curt Weigelt: „Vorſchriften für die Entnahme und Unterſuchung von Abwäſſern und Fiſchwäſſern.“ Verlag des Deutſchen Fiſcherei⸗ vereins, Berlin S W., Deſſauerſtr. 14, behandelt worden; dort finden Sie auch Tabellen, aus welchen ſich der von der Temperatur und dem Luftdruck des Waſſers abhängige Sauerſtoffgehalt des Waſſers entnehmen läßt. ad 3. Der Apparat zur Beſtimmung des Sauerſtoffgehaltes im Waſſer nach Pro- feſſor Dr. Hofer iſt in Nr. 22 der „Allg. Fiſcherei-Zeitung“, Jahrgang 1902, bereits beſchrieben worden. Er iſt mit Farbenſkala und Gebrauchsanweiſung zum Preiſe von 4.50 Mk. von der Firma Wagner & Munz, München, Karlſtr. 43, zu beziehen und in der Praxis bereits weit verbreitet. Frage Nr. 15. (Herrn J. L. in P.) 1. Wie vertilgt man ſicher und ohne Gefahr für die Forellen Waſſermäuſe und Waſſerratten? 2. Kann der als Fiſchfutter von der Aktiengeſellſchaft für Fabrikation vegetabiliſcher Oele in Trieſt empfohlene Seſamkuchen auch als Futter für Forellen mit Vorteil verwendet werden. 3. Wie urteilt man über das Blutmelaſſefiſchfutter des Richard Fialla in Prag? Kann es für Forellen mit Vorteil verwendet werden? Antwort: ad 1. Waſſermäuſe und Waſſerratten vertilgt man durch Auffſtellen geeigneter 457 Fallen, welche von den Firmen R. Weber oder Grell & Co. in Haynau zu beziehen find. ad 2. Nein, da die Forelle pflanzliche Futtermittel jedenfalls nur in Miſchungen aufnimmt und gut aus⸗ nützt. ad 3. Ueber das Blutmelaſſefutter von R. Fialla in Prag liegen uns eigene Erfahrungen nicht vor. Wir bitten daher aus unſerem Leſerkreiſe dieſe Frage freundlichſt beantworten zu wollen. X. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 9. November. Fiſche (per Pfund) lebende friſch, in Eis Fiſche | geräucherte AL PER en — Nee per Pfund 42⁵ Zander — — Ruſſ. Lachs 7 55 — Barſche — — Flundern, Kieler . | „ Stiege | 400—500 Karpfen, mittelgr. — = do. mittelgr. „ Kiſte 250 —350 Karauſchen — — Bücklinge, Kieler. „ Wall 300 —500 Schleie — — Dorſ che Ni 400 Bleie — — Schellſiſcßß „ 5 400 Bunte Fiſche — — Aale, große.. „ Pfund | 120—130 Aal — — o 1 — Lachs IIa gefr. — — Heringe „100 Stck. 700-1000 Bericht über den Engrosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 22. Oktober bis einſchließlich 7. November 1904. Das Karpfengeſchäft iſt noch einſtweilen ſehr mäßig. Faſt täglich kommen Karpfen in kleineren Quantitäten zur Auktion, indeſſen gehen direkte Sendungen nur vereinzelt ein, was wohl haupt⸗ ſächlich der andauernd milden Witterung zuzuſchreiben iſt. Die Preiſe waren recht befriedigend. Schleie haben im Preiſe etwas nachgelaſſen und erklärt ſich hieraus die etwas gemäßigtere Zufuhr. Oktober Karpfen: Mark Oktober Schleie: Mark 22. lebend, Gal. 50er 72 — 75 222 leBeud unsre 103—109 A TEE 56 205. 72 ͤ ðͤ eek 93 27. lebend, Lauſitzer 45 . . . . 76-80 27. „ Abſorter r 100-104 7 N 45—50 DS, RE N 82 28. lebend, Lauſitzer 45 er.. . 75—76 29. 0 RER REES 95—113 28. r 75-81 DIES TUE ER NN 50 28. EFF 67-70 November , e ,, ea 42 lebend, unsortiert 88 - 91 November 2. 5 F 93 1. lebend, Lauſitzer, 45 er. . . 72—73 3: 15 e 97—99 1; „SGaolizier, en! 1 25 %%% ² 0 53 4. eſitzer, er 73 78 lebend, groß; 93 4. r 66— 67 5. 15 S 88 Cc A N, 52 Fiſchmeiſter. Filchmeiſter, mit beſten Zeugniſſen, in allen Zweigen der erſte Kraft in Forellen⸗ und Karpfenzucht, künſtlichen Forellenzucht gründlich erfahren, Bach⸗ und Landſeefiſcherei, ſucht ſich per 1. ſucht anderweitig dauernde Stellung. Dezember zu verändern. Prima Zeugniſſe und Offerten unter Z. 24 an die Expedition der Empfehlungen ſtehen zu Dienſten. Offerten „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“ in München erbeten. unter F. 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Redaktion: Zoologiſches Inſtitut der Tierärztlichen Hochſchule, München, Königinſtraße. Expedition: München, Veterinärſtraße 6. Organ für die Befamtintereffen der Fiſckerei, ſowie für die eſtrebungen der Fiſchereivereine, inſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſowie der Landesfiſchereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei⸗ verbandes, des Schlef. Fiſchereivereins des Brandenburg. Fiſchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaffeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Heſſen, des Kheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Würt⸗ tembergiſchen Anglervereins, des Zentral- Fiſchereivereins für Schleswig ⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Verbindung mit Tachmännern Peutſchlands, Gſterreich⸗Angarns und der Schweiß, herausgegeben vom Payeriſchen und vom Peutſchen Tiſchereiverein. Nr. 23. München, den 1. Dezember 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: I. Bekanntmachung. — II. Die Kaiſerliche Fiſchzuchtanſtalt bei Hüningen im Elſaß (Schluß). — III. Die Regulierung der Loiſach und der Alz in ihrer Wirkung auf die Fiſcherei im Kochel⸗ ſee und Chiemſee. — IV. Ueber das Gefrieren lebender Fiſche. — V. Einiges über den Star bei Forellen. — VI. Vermiſchte Mitteilungen. — VII. Vereins nachrichten. — VIII. Literatur. — IX. Fragekaſten. — X. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) 1. Bekanntmachung. Die Förderung der Fiſchzucht in Baden betreffend. Um die Beſetzung der einheimiſchen Gewäſſer mit Vachforellen (Trutta fario) zu fördern, haben wir auch in dieſem Jahre mit dem Badiſchen Fiſchereiverein und mit dem Badiſch⸗Unterländer Fiſchereiverein eine Vereinbarung getroffen, wonach fie für die Beſitzer und Pächter badiſcher Fiſchwaſſer den Bezug von angebrüteten Bachforelleneiern oder von Bachforellenbrut zu dem ermäßigten Preiſe von 3 Mk. beziehungsweiſe 5 Mk. für das Tauſend vermitteln werden. Dieſe Vermittlung wird geſchehen: Sr a) durch den Vorſtand des Badiſch-Unterländer Fiſchereivereins in Neckarbiſchofs— 442 heim für die Beſitzer und Pächter von Fiſchwaſſern in den Kreiſen Heidelberg und Mosbach; b) durch den Vorſtand des Badiſchen Fiſchereivereins in Freiburg für die Beſitzer und Pächter von Fiſchwaſſern in den übrigen Kreiſen des Landes. Die Beſitzer und Pächter von Fiſchwaſſern, welche von dieſer Vergünſtigung Gebrauch machen wollen, haben ſpäteſtens bis zum 15. Dezember ds. Js. an den Vorſtand des be— treffenden Fiſchereivereins eine ſchriftliche Beſtellung zu richten, in welcher unter Bezeichnung der Stückzahl der gewünſchten Forelleneier oder Forellenbrut die Erklärung abzugeben iſt, daß der Beſteller ſich verpflichte: 1. Die empfangenen Forelleneier in einer badiſchen Fiſchbrutanſtalt erbrüten zu laſſen und die daraus gewonnene, beziehungsweiſe die vom Verein direkt bezogene Brut vollſtändig in ſeine badiſchen Fiſchwaſſer einzuſetzen und zwar zu der Pflichtmenge, welche er etwa auf Grund des Pachtvertrags in das betreffende Gewäſſer einzuſetzen hat; 2. falls er die eine oder die andere Verpflichtung nicht erfüllt, für jedes Tauſend der empfangenen Eier oder Brut 5 Mk. beziehungsweiſe 7 Mk. — ſtatt 3 Mk. beziehungsweiſe 5 Mk. — an die Kaſſe des betreffenden Fiſchereivereins zu bezahlen. Der Beſtellung iſt eine bürgermeiſteramtliche Beſcheinigung anzuſchließen, daß der Be⸗ ſteller Beſitzer oder Pächter von beſtimmt zu bezeichnenden badiſchen Fiſchwaſſern iſt. Für den Fall, daß die Geſamtzahl der beſtellten Eier 1 000 000 (beim Badiſchen Fiſchereiverein) beziehungsweiſe 400 000 (beim Badiſch-Unterländer Fiſchereiverein) überſteigen ſollte, bleibt eine proportionale Herabſetzung der beſtellten Mengen vorbehalten. Karlsruhe, den 31. Oktober 1904. Großh. Minilterium des Innern. (gez.) Schenkel. II. Die Kaiſerliche Jiſchzuchtanſtalt bei Hüningen im Elſaß. Von Anſtaltsdirektor Oekonomierat Haack. (Schluß.) Der bereits ſchon erwähnte Bezirkspräſident des Oberelſaß, Freiherr von der Heydt, erwirkte mir für 1872 noch nachträglich einen größeren Kredit, ſo daß ich in der Lage war, eine notdürftige Regulierung des Teiches vorzunehmen und vor allem denſelben ſo einzu— richten, daß er völlig trocken gelegt werden konnte. In den folgenden Jahren wurden nach und nach noch mehrere ziemlich wertloſe Flächen zu Karpfenteichen umgewandelt. Die Inſeln ſowohl in dem mehrfach genannten „Großen Weiher“, wie auch die in kleineren Teichen vorhandenen, wurden abgeholzt und eingeebnet, ſo daß ich nach einigen Jahren über eine Teichfläche von etwa 15 ha verfügte. Selbſtredend waren dieſe Teiche ſämtlich völlig trocken zu legen, ſo daß jetzt an einen geregelten Betrieb gedacht werden konnte. Des geringen Gefälles wegen mußten leider die Teiche ſo tief angelegt werden, daß der Teichboden nicht zeitweiſe umgeackert und landwirtſchaftlich genützt werden konnte, wodurch ja allein die Nährkraft des Teiches dauernd erhalten werden kann. Die geſamte Teichfläche bleibt jedoch während des ganzen Winters völlig trocken liegen, einzelne höher liegende Teile der Teiche werden umgepflügt und während des Winters, nach erfolgter Entfernung des Rohres und der Riedgräſer, der Teichboden mit den Schlachthausabfällen des Schlachthauſes zu St. Ludwig gedüngt. Dieſer Ort hat nämlich, obgleich derſelbe nur etwa 5000 Ein— wohner hat, ein ziemlich bedeutendes Schlachthaus dadurch, daß die zahlreiche jüdiſche Ge— meinde Baſels, weil das Schächten in der Schweiz geſetzlich verboten iſt, ihr Vieh in St. Ludwig ſchlachten läßt. Während des Sommers wurden dieſe Schlachthausabfälle ab— wechſelnd in kleineren Mengen ebenfalls den Teichen zugeführt. Eine direkte Fütterung iſt in den hieſigen Teichen niemals in größerem Maßſtabe durchgeführt worden, weil kleinere Verſuche in Anbetracht der hohen Ankaufspreiſe des ———ůůů Karpfenfutters und des hier verhältnismäßig niedrigen Preiſes des Karpfen ergaben, daß dieſe nicht rentabel fei. Mein Beſtreben ging dahin, durch ſorgfältigſt dauernd durchgeführte Zuchtwahl eine ſchnellwüchſige Karpfenraſſe von ſolchen Körperformen zu züchten, wie ſie von den hieſigen Abnehmern gewünſcht wird. Es mußte deshalb auch darauf hingewirkt werden, nur Spiegelkarpfen zu züchten. Der hochrückige, kurze Karpfen iſt bei dem hieſigen Publikum wenig beliebt, es mußte alſo darauf hingewirkt werden, dem Karpfen unbeſchadet ſeiner Schnellwüchſigkeit eine mehr geſtreckte Körperform zu geben. Es iſt mir dies auch durch unausgeſetzte, ſorgfältige Auswahl des Zuchtmaterials ſo ziemlich gelungen. Auf drei Wanderausſtellungen der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft wurde der Fiſchzuchtanſtalt Hüningen für ihre Karpfen die höchſte Auszeichnung zuerkannt. Ein neues Feld der Tätigkeit eröffnete ſich der Anſtalt, als es mit Unterſtützung des Deutſchen Fiſchereivereins gelang, einen kleinen Stamm von Laichzandern aus Galizien zu erhalten und zwar aus der bereits erwähnten Teichwirtſchaft des Baron von Goſtkowski. Die ſo höchſt ungünſtigen Waſſerverhältniſſe der Anſtalt ermöglichen es in den letzten Jahren nur noch ganz vereinzelt, den Verſand von Zandereiern, nach welchen regelmäßig eine ſehr große Nachfrage vorhanden, auszuführen. Zanderſetzlinge, das heißt einſömmerige Fiſche, werden dagegen regelmäßig in größerer Anzahl verſendet. Mit recht gutem Erfolge wird hier auch ſeit mehreren Jahren die Zucht des ameri— kaniſchen Forellenbarſches betrieben, mit weniger günſtigem die des amerikaniſchen Schwarz— barſches. Dieſe Zucht iſt eine völlig natürliche und wird als wertvolle Nebennutzung in den Karpfenſtreckteichen, beziehungsweiſe Abwachsteichen betrieben. Wie überall, ſo wird auch in den letzten Jahren der Zucht der Schleie eine vermehrte Aufmerkſamkeit zugewendet, wenn auch hier die Erfolge noch nicht ſo ſichtbar ſind, wie in der Zucht der Karpfen und Zander. Als Nebenfiſch in den Karpfenteichen züchtet die Anſtalt auch, allerdings mit ſehr wechſelndem Erfolge, den amerikaniſchen Zwergwels — Amiurus nebulosus. Wir ſehen alſo, daß der Anſtaltsdirektor ſich bemüht hat, die anregende und belehrende Tätigkeit der Anſtalt auch auf dem Gebiete der Karpfenzucht ec. 2c. eintreten zu laſſen und daß ihm dies zum Teil auch gelungen iſt. Auf dieſe anregende und belehrende Tätigkeit habe ich ſeit längeren Jahren den Schwerpunkt der Anſtaltstätigkeit verlegt, da es ſich im Laufe der Jahre immer mehr herausſtellte, daß die direkte praktiſche Tätigkeit der Anſtalt nur eine durchaus begrenzte ſein konnte. Wie bereits mehrfach angedeutet, waren die Waſſerverhältniſſe der Fiſchzuchtanſtalt Hüningen bereits bei dem Uebergange an die deutſche Verwaltung keineswegs günſtige, es ſind dieſelben ſeitdem jedoch von Jahr zu Jahr noch ungünſtiger geworden. Die Regulie— rung des Rheinſtromes bedingt es, daß durch die vermehrte Strömung das Bett des Rheines von Jahr zu Jahr tiefer gelegt wird, der Normalwaſſerſpiegel des Rheines alſo ſinkt. Im innigſten Zuſammenhange hiermit ſteht das Sinken des Grundwaſſers und die Abnahme der Quellen in der Rheinebene. Noch fühlbarer wie die Verminderung des Quellwaſſers iſt jedoch das zeitweilige völlige Fehlen des Rhein- beziehungsweiſe Kanalwaſſers. Der Hüninger Zweigkanal, aus welchem die Anſtalt das zur Speiſung der größeren Karpfenteiche, wie das zum Treiben der Turbinen nötige Waſſer bezieht, kann nur bei mittlerem Rheinwaſſerſtande ſo hoch angefüllt werden, das eine Abgabe von Waſſer an die hieſige Anſtalt möglich iſt. Im Winter 1871/72 war es nach Ausſage der hieſigen Unterbeamten das erſte Mal, daß die Anſtalt während des ganzen Winters kein Waſſer aus dem Kanale erhalten konnte. In dem letzten Jahrzehnt iſt es überhaupt noch nie dageweſen, daß die Anſtalt während der Winterperiode Waſſer aus dem Kanal erhielt. Bei hohem Waſſerſtande des Hüninger Zweigkanals und der hierdurch ermöglichten vollſtändigen Anfüllung des hoch gelegenen „Großen Weihers“ ſind die hieſigen tiefliegenden Quellen ſehr bald viel ergiebiger, weil in dem Kiesboden des Kanals und des Großen Weihers“ große Mengen Waſſer verſiegen und an den tieferen Stellen der Anſtalt wieder als Quellen zutage treten. Das gänzliche Fehlen des Rheinwaſſers während des Winters iſt für den Anſtalts— betrieb, abgeſehen davon, daß ſich dann auch das Quell- und Bachwaſſer oft recht unliebſam 444 an vermindert, weniger nachteilig, weil die größeren Karpfenteiche dann ja ſo wie ſo trocken liegen. Höchſt nachteilig jedoch kann das Ausbleiben des Rheinwaſſers dann werden, wenn dies ſchon Ende Auguſt oder Anfang September eintritt. Vor 12 Jahren ging unſer ge— ſamter Beſtand an Zandern ein, weil ſchon Mitte Auguſt bei großer Wärme eine Not— abfiſchung vorgenommen werden mußte. Ebenfalls recht unliebſam iſt das Fehlen des Rheinwaſſers ferner im Frühjahre, weil dann die Zanderlaichteiche nicht rechtzeitig angefüllt werden können, ſo daß eine Gewinnung von Zandereiern und -Brut nicht möglich iſt. Hierzu kommt, daß in der Regel in jedem vierten Jahre eine Trockenlegung des Hüninger Zweigkanals für drei bis vier Wochen er— folgt, um während dieſer Zeit die notwendigen Reparaturen an den Schleuſen und Böſchungen auszuführen. Die beſten Karpfenteiche der Anſtalt ſind in den betreffenden Jahren dann ziemlich wertlos. Mit wertvolleren Fiſchen wie Zander und Schwarzbarſch, können dieſe alsdann nicht beſetzt werden, auch geht die Mehrzahl der Karpfenbrut wegen Waſſermangel ein. Ich glaube in obigem genügend dargetan zu haben, daß die Waſſerverhältniſſe der Fiſchzuchtanſtalt Hüningen ſowohl betreffs der Forellenzucht, wie auch der Karpfenzucht recht ungünſtige ſind. Es kann hier nur mit vieler Mühe und Mehrarbeit annähernd das gleiche geleiſtet werden, wie in günſtiger gelegenen Anſtalten. Hätte man vor 50 Jahren bereits fo viel Erfahrung in der Forellenzucht, wie auch in der Karpfenzucht ec. ꝛc. gehabt, wie heute, fo würde man ſicherlich günſtiger gelegene Orte für eine ſtaatliche Fiſchzuchtanſtalt aus— gewählt haben. Scheinbar beſitzt allerdings die Fiſchzuchtanſtalt Hüningen einen Vorzug vor den meiſten anderen Fiſchzuchtanſtalten, da es hier möglich iſt, auf dem gleichen Platze Forellenzucht wie Karpfenzucht zu betreiben. Dieſer Vorzug iſt jedoch in der Tat nur ein ſcheinbarer, denn gerade weil hier beides betrieben werden kann, ſind die örtlichen Verhältniſſe weder für die eine, noch für die andere Zucht günſtig. Vielfach iſt wohl die Frage an mich gerichtet worden, ob der Betrieb der Fiſchzucht— anſtalt Hüningen rentabel ſei. Dieſe Frage iſt durch das ſoeben Angeführte wohl ſchon zum Teil beantwortet. Eine Fiſchzuchtanſtalt, welche derartig ungünſtige Waſſerverhältniſſe hat, kann nicht wohl rentabel ſein. Hierbei kommt noch nachſtehendes in Frage. Die Ge— meinde Blotzheim als Eigentümerin des Anftaltsgeländes, hat es verſtanden, den Pachtzins von 1400 Mk. jährlich auf 3600 Mk. nach und nach zu ſteigern. Das ganze Gelände iſt rund 45 ha groß, die geſamte nutzbare Teichfläche beträgt jedoch nur etwa 15 ha. Für Ackerpacht, Streu- und Rohrnutzung kommen von obengenanntem Betrage 400 Mk. in Ab- rechnung, ſo daß für die Teichfläche von 15 ha 3200 Mk. Jahrespacht zu zahlen iſt, alſo für 1 ha 213.33 Mk. Eine derartige Pachtſumme kann wohl bei guten Forellenteichen heraus⸗ gewirtſchaftet werden, jedoch niemals bei mittelmäßigen bis ſchlechten Karpfenteichen. Wer nur einigermaßen davon unterrichtet iſt, mit welchen Schwierigkeiten der ge— ſchäftliche Betrieb einer Staatsanſtalt verbunden iſt, wer es kennt, wie ein freier, kauf— männiſcher Verkehr überall durch Reglements 2c. ꝛc. gehemmt iſt, wird es erklärlich finden, daß eine ſtaatliche Anſtalt bezüglich des Erwerbes nicht mit einem privaten Unternehmen in Wettbewerb treten kann. Meine vorgeſetzte Behörde, das Kaiſerliche Miniſterium für Elſaß— Lothringen, hat mir allerdings in allen geſchäftlichen Angelegenheiten, ſoweit ſolche inner— halb der Grenzen des Etats auszuführen waren, völlig freie Hand gelaſſen. Jedoch auch die höchſte Landesbehörde kommt über die Beſtimmungen des Rechnungshofes nicht hinweg. Das Schreibwerk, die Buchführung, die Rechnungslegung ec. ꝛc. ſind bei einer Staats- anſtalt viel größer und umſtändlicher wie bei einem privaten Unternehmen. Für Bureaukoſten und Schreibhilfe, ſowie für die Kaſſenführung mußten lange Jahre hindurch allein jährlich 2000 Mk. aufgewendet werden. Die Unterhaltung der großen, für den eigent— lichen Zweck der Anſtalt durchaus nicht nötigen Gebäude erfordert alljährlich große Geld— ſummen. Die Unterhaltung mehrerer Kilometer Wege, das alljährlich mehrfach zu wieder— holende Auskrauten der Bäche und Kanäle, alles dies bedingt große Ausgaben, ohne daß dem entſprechende Einnahmen gegenüberſtehen. So iſt es denn wohl erklärlich, daß die Landesverwaltung alljährlich nicht unbeträchtliche Zuſchüſſe der Anſtalt zuweiſen mußte. 445 Wie bereits oben nachgewieſen, mußte notwendig mit den immer zahlreicher ent— ſtehenden Privatanſtalten die Tätigkeit der Staatsanſtalt eine beſchränktere werden, ja ſchließlich völlig überflüſſig werden. Ich habe es deshalb auch ſchon mehrfach in meinen Jahresberichten hervorgehoben, daß die Fiſchzuchtanſtalt Hüningen ihre eigentliche Miſſion, anregend, belehrend und fördernd auf dem Gebiete der Fiſchzucht zu wirken, erfüllt habe, da die Privatinduſtrie jetzt ſoweit erſtarkt fei, daß fie der ſtaatlichen Nachhilfe nicht mehr be— dürfe, ja daß in gewiſſem Grade die Staatsanſtalt der Privatinduſtrie jetzt Konkurrenz zu machen genötigt ſei, was doch wohl nicht die Aufgabe des Staates ſein könne. Die Elſaß⸗Lothringiſche Staatsregierung hat ſich des halb auch entſchloſſen, den ſtaatlichen Betrieb der Anſtalt der Fiſchzuchtanſtalt Hüningen einzuſtellen. Der mit der Gemeinde Blotzheim abgeſchloſſene Pachtvertrag iſt für den 30. Juni 1905 gekündigt worden und endigt alſo mit dem gleichen Tage der Staatsbetrieb der Anſtalt. Vorläufig iſt es noch völlig unbeſtimmt, was mit den hier vor— handenen Anlagen fernerhin geſchehen wird. In allererſter Linie muß wohl zunächſt die Frage gelöſt werden, ob der Anſtalt auch fernerhin in dem gleichen Maße wie bisher das Waſſer aus dem Hüninger Zweigkanal ge— liefert werden kann. Wenn nämlich die bereits begonnene Vertiefung des Hüninger Zweig— kanals baldigſt beendigt wird und im Zuſammenhange hiermit der Wegfall der Schleuſe Nr. 2 eintritt, ſo kann die Anſtalt kein Waſſer mehr aus dem Kanale erhalten, weil dann der Waſſerſpiegel des Kanals zu tief liegt. Hierdurch ſind dann ſämtliche hier vorhandene Karpfenteiche völlig wertlos geworden, jedoch auch die Ergiebigkeit der Quellen und ſelbſt der Waſſerreichtum des Augraben wird ſich alsdann ſo erheblich vermindern, daß auch dieſes Waſſer nicht mehr zur Speiſung der vorhandenen Forellenteiche 2c. ꝛc. ausreichen dürfte. Am meiſten geſchädigt durch das Auf— geben des ſtaatlichen Betriebes der Fiſchzuchtanſtalt Hüningen dürfte wohl zunächſt die Ge— meinde Blotzheim ſein, denn in Anbetracht der ſo höchſt ungünſtigen und ganz unſicheren Waſſerverhältniſſe dürfte ſich kaum ein Privatmann finden, welcher eine auch nur annähernd fo hohe Pacht für das Anſtaltsgelände zahlt, wie dies bisher vonjeiten des Staates geſchehen iſt. Volle 50 Jahre hat jetzt der Betrieb der Fiſchzuchtanſtalt Hüningen gewährt. Es iſt dies ein Zeitabſchnitt, welcher wohl zu einem Rückblicke Veranlaſſung gibt, umſomehr in dem Falle, wenn mit den 50 Jahren die Tätigkeit gleichzeitig beendigt iſt. Im allgemeinen darf die Anſtalt wohl mit dem Erfolge ihrer Tätigkeit zufrieden ſein. Allerdings haben ſich die überſchwenglichen Erwartungen, welche man bei der Errichtung der Anſtalt hegte, nämlich, daß von dieſem Zentralpunkte aus ungezählte Millionen von jungen Edelfiſchen in die Gewäſſer Frankreichs gebracht werden ſollten, nicht erfüllt. Die eigene direkte Tätigkeit der Anſtalt hat niemals auch nur annähernd den großen Umfang angenommen, wie man anfänglich hoffte; dagegen iſt der indirekte Erfolg der An— ſtalt, bewirkt durch die gegebene Anregung und Belehrung ein durchaus zufriedenſtellender geweſen. Auf der ganzen Erde wird heute dem Fiſchzuchtbetriebe eine vermehrte Aufmerk— ſamkeit zugewendet. Mit beſtem Erfolge ſind wertvolle amerikaniſche Fiſche nach Europa und ebenſo von Europa nach Amerika überführt worden. Amerika ſendet uns die Regenbogenforelle, den Bachſaibling, den Forellenbarſch, den Schwarzbarſch und den Zwergwels, Europa liefert an Amerika die Bachforelle und den Karpfen. Der Verſand von Forelleneiern aus Europa nach Indien iſt mehrfach mit beſtem Erfolge ausgeführt worden, wie auch europäiſche Salmo— niden in Neu⸗Seeland beſtens gedeihen. Hunderte, ja Tauſende von größeren und kleineren Anſtalten beſchäftigen ſich heute mit der Zucht wertvollerer Fiſche. Es iſt hier ein völlig neuer Induſtriezweig von nicht zu unter⸗ ſchätzender Bedeutung entſtanden. Die Anregung zu dieſem erfreulichen Aufblühen der Fiſch⸗ zucht auf dem ganzen Erdenrunde iſt wohl unſtreitig durch die von der franzöſiſchen Regie- rung vor 50 Jahren gegründeten und ſeit 1871 von der deutſchen Regierung weiter geführten Fiſchzuchtanſtalt Hüningen gegeben worden. 446 Wenn ſich nun auch die überſchwenglichen Erwartungen, welche man ſeinerzeit bei der Er- richtung der Anſtalt hegte, nicht verwirklicht haben, ſo dürfen wir doch wohl ſagen, daß die hier ſeit 50 Jahren im Intereſſe der Fiſchzucht geleiſtete Arbeit keine vergebliche geweſen iſt. III. Die Regulierung der Toiſach und der Alz in ihrer Wirkung auf die Jiſcherei im Kochelſee und Chiemſee. Nach einem Vortrage, gehalten in der Monatsverſammlung des Bayeriſchen Landesfiſcherei— vereins vom 24. November 1904. Von Dr. G. Surbeck, ſtaatlicher Konſulent für Fiſcherei in Bayern. Meine Herren! Zwei Kulturunternehmen größeren Stiles liegen ſeit ungefähr Jahres— friſt vollendet vor uns, einerſeits die Regulierung der Loiſach und die Tieferlegung des Kochelſees, andererſeits die mit einer Senkung des Chiemſeeſpiegels verbundene Regulierung der Alz. Die beiden Projekte ſuchen uns davon zu überzeugen, daß die von dem Unter— nehmen verſchlungenen Hunderttauſende reiche Zinſen tragen werden, Zinſen, die ſich ver- körpern ſollen zu wirtſchaftlichen Vorteilen von eminenter Tragweite. Wenn nun auch zahl- reiche Kritiker den prophezeiten Nutzen nicht in dieſem Umfange anerkennen wollen, ſo wird doch wohl kein Unbefangener daran zweifeln, daß in mancher Hinſicht für die Seeanwohner an beiden Waſſerbecken bleibender Gewinn aus den nunmehr durchgeführten Projekten er— wachſen wird. Wie dem auch ſei, eine Erörterung dieſer Fragen kann nicht zu den Aufgaben unſeres Fiſchereivereins gehören. Uns intereſſiert hier in erſter Linie die Frage, ob und inwieweit die Fiſchereiverhältniſſe im Kochelſee und Chiemſee von den infolge der Regulierungen ein— getretenen Veränderungen betroffen wurden. Nachdem ich auf Veranlaſſung der K. Regie— rung von Oberbayern die neugeſchaffenen Verhältniſſe an den beiden genannten Voralpen— ſeen in Augenſchein genommen habe, bin ich gerne an den Verſuch herangetreten, vor der heutigen Monatsverſammlung unſeres Fiſchereivereins die vorhin aufgerollte Frage auf Grund der an Ort und Stelle gewonnenen Eindrücke zu beantworten. 8 Jeder künſtliche Eingriff in den natürlichen Lauf eines fließenden Gewäſſers, jede Veränderung der natürlichen Ufer, der Zu- und Abflußverhältniſſe eines Sees, berühren in mehr oder weniger hohem Maße die Lebensbedingungen der lokalen Fiſchfauna und — wenn dieſe Eingriffe der Menſchenhand in den Kampf ums Daſein unter der Fiſchwelt dieſer letzteren Nachteil bringen — auch die vitalen Intereſſen der Berufsfiſcher. Eine Schädigung der Fiſcherei durch die Tieferlegung des Chiemſees wurde ja auch von der unternehmenden Genoſſenſchaft vorausgeahnt. Wenn aber in dem diesbezüglichen Abſchnitte des mir vor— liegenden Projektes geſagt wird, die Fiſcherei würde einzig und allein durch den künftigen Wegfall einiger Laichplätze benachteiligt, ferner würde dieſer Nachteil durch verſchiedene aus der Regulierung für die Fiſcherei erwachſenden Vorteile mehr als ausgeglichen, ſo glaube ich meinerſeits vorausahnen zu dürfen, daß Sie am Schluſſe meines Referates einer anderen Anſchauung huldigen werden. Um uns ein klares Bild von den veränderten Fiſchereiver hältniſſen an den beiden uns intereſſierenden Seen zu ſchaffen, wird es notwendig ſein, dieſe letzteren einer geſonderten Betrachtung zu unterziehen, uns zunächſt jeweils den früheren Zuſtand in die Erinnerung zurückzurufen und ſodann nach kurzer Beſchreibung der getroffenen techniſchen Maßnahmen die hieraus reſultierenden Folgen für die Fiſcherei zu beleuchten. Der Kochelſee mit feiner früheren Geſamtfläche von 9.2 qkm zerfällt auch in fiſchereilicher Hinſicht in zwei verſchiedene Teile, den eigentlichen” Kochelſee oder „Weitſee“ und den nördlichen Abſchnitt, den Rohrſee. (Der Vortragende erläutert die nachſtehenden Ausführungen an Karten und Plänen.) Im Süden und Ojten iſt der Weitſee von ſteil ab- fallenden Ufern begrenzt, während im Weſten und Nordweſten weit ausgedehnte, mit Schilf und Röhricht bewachſene, ſanft anſteigende ſeichte Ufergelände den See umrahmten. Oeſtlich der alten Loiſachmündung iſt dem nordweſtlichen Ufer der kleine „Siberſee“ vorgelagert, der früher durch einen Graben auch bei niederſtem Waſſerſtande mit dem Kochelſee kommunizierte. 447 Die Hauptvertreter der Fiſchfauna find neben den verſchiedenen Arten der zahlreich vor— handenen kleinen ECyprinier;die Renken, die Seeforelle, der Hecht, der Brachſen und der Karpfen. Der Rohrſee, deſſen Fläche 2.8 qkm betrug, bildete als ſeichtes und warmes, mit Röhricht beſtandenes Waſſerbecken ein wahres Dorado für Hechte, Karpfen und Schleien. Fiſchereirechtlich zerfällt das ganze Waſſerbecken in drei Teile. Im ſüblichſten Teile, dem eigentlichen „Weitſee“, beſtehen ſieben Fiſchereirechte, von welchen ſechs durch Schleh— dorfer Fiſcher und eines durch den ſogenannten „Seegenfiſcher“ in Kochel ausgeübt werden. Letzterer iſt ausſchließlich in dieſem Seeabſchnitte fiſchereiberechtigt. In der nördlich davon gelegenen ſogenannten „Blaichen“, welche von den beiden den See einengenden Landzungen bis zur Rohrſeebrücke reicht, werden zwölf Rechte ausgeübt und zwar von je ſechs Schleh— dorfer und Kocheler Fiſchern. Die gleichen Fiſchereirechtsverhältniſſe, wie in der „Blaichen“, fanden wir im Rohrſee, nur daß hier die Ausübung de facto faſt ausſchließlich von den cocheler Fiſchern betätigt wurde. Den Hauptzufluß des Sees bildete von jeher die aus dem Gebirge kommende und in die weſtliche Bucht des Kochelſees einmündende Loiſach, welche den See am nötzdlichſten Ende des Rohrſees wieder verläßt. In früherer Zeit nun mußten die vielen Flöße, welche aus dem waldreichen Gebirge auf dem Rücken der Loiſach talwärts geführt wurden, den weiten und zeitraubenden Weg durch den ganzen Kochelſee nehmen. Um dieſem Mißſtande abzuhelfen, wurde im 18. Jahrhundert der ſogenannte Großweiler Triftkanal gebaut, welcher das Loiſachwaſſer von Großweil aus direkt in den nördlich des Rohrſees gelegenen Fluß— ſchlauch der Loiſach führte, wodurch der Floßfahrt der weite Weg durch den Kochelſee er— ſpart wurde. Dieſer Kanalbau iſt die primäre Urſache der nunmehr, viele Jahrzehnte ſpäter erfolgten Tieferlegung des Kochelſees. Da durch den Kanal abgeführte und bei der Mün— dung, bezw. von hier abwärts, im Loiſachbette aufgelagerte mächtige Geſchiebe hat nämlich einen im Laufe der Zeit zunehmenden Rückſtau nach dem Rohrſee hin und eine weſentliche Veränderung in der Abführung des Seewaſſers durch die Loiſach bewirkt. Die Folge davon waren bei Hochwaſſerperioden zahlreiche Ueberſchwemmungen des an den Kochelſee grenzenden Geländes, unter denen namentlich die Gemeinden Schlehdorf und Unterau viel zu leiden hatten. Nach der Hochwaſſerkataſtrophe vom Jahre 1896 drangen die Seeanwohner nach jahrelangem Bemühen mit der Bitte durch, es möchte durch eine gründliche Regulierung des Seeabfluſſes, beziehungsweiſe durch eine bleibende Senkung des e die Hochwaſſer— gefahr ein für allemal beſeitigt werden. Mit der Ausarbeitung des Projektes und mit deſſen Ausführung wurde das Straßen— und Flußbauamt Weilheim betraut. Die getroffenen baulichen Maßnahmen laſſen ſich in Kürze zuſammenfaſſen wie folgt. Von dem Einlaufe der Loiſach in den Großweiler Trift— kanal an wurde ein faſt geradlinig verlaufender Kanal unter teilweiſer Benützung des alten Loiſachbettes gebaut, der das Waſſer der Loiſach dem Kochelſee nun zuführt. Die Mündung erfolgt in den ſogenannten „warmen See“, eine weſtlich des alten Loiſachdeltas gelegene Bucht bei Schlehdorf. Dadurch, ſowie durch den Bau einer neuen Grundſchleuſe an der Kanalmündung wurde die Abführung der Hochwaſſer und namentlich des geſamten Geſchiebes der Loiſach in den Kochelſee bezweckt und erreicht. Hier ſoll das Geſchiebe, das früher durch den Triftkanal direkt dem Unterlaufe der Loiſach zuging, abgelagert und der Triftkanal ſelbſt, wie auch der Ausfluß des Kochelfees, geſchiebefrei gemacht werden. Kanal, Seeausfluß und eine erhebliche Strecke der Loiſach von der Kanalmündung abwärts, wurden einer durch— greifenden Ausbaggerung unterzogen. Damit war das Ziel, das heißt die Senkung des Waſſerſpiegels im Kochelſee und die Trockenlegung des Rohrſees erreicht. Und nun lade ich Sie zu einer Rundfahrt längs der Ufer des Kochelſees ein. Wir beſteigen den Kahn am ſüdöſtlichen Ufer, dort, wo die Keſſelbergſtraße an den See herantritt, und ſteuern dem Südufer entlang Schlehdorf zu. Dabei tritt uns allerdings zunächſt keine oder doch keine weſentliche Veränderung der Uferverhältniſſe vor Augen. Nach wir vor ſchlagen die Wellen an die ſteil in den See abfallenden Berghänge; hier werden trotz der Seeſpiegel— ſenkung Renken und Seeforellen in den größeren Waſſertiefen ihr Daſein friſten. Ein anderes Bild aber präſentiert ſich uns, wenn wir weiter weſtwärts gegen Schlehdorf kommen. 448 Weite Flächen des früher zu allen Zeiten vom Waſſer umſpülten Röhrichts liegen (num gänzlich trocken. Kaum reicht der See noch bis zu den erſten Schilfgewächſen, und der jetzige Rand der Seeſohle, die noch von Waſſer überdeckt iſt, weiſt keinerlei Pflanzenwuchs auf. Und dieſes ſelbe Bild ſchauen wir nun auf unſerer ganzen Fahrt längs dem nordweſtlichen Ufer, ſowie auch in der Bucht bei Kochel. Von hier, dem ſogenannten „Hang“, aus zog früher der alte Seeausfluß gegen die Rohrſeebrücke hin; jetzt aber tritt da der ſandig— ſchlammige Seegrund frei hervor, über den hinweg vordem die Flöße ihren Weg zur ab— fließenden Loiſach nahmen. Jedermann, der mit den Lebensgewohnheiten der Fiſche ſowohl, als mit der Aus— übung der Seenfiſcherei vertraut iſt, wird aus den geſchilderten Verhältniſſen erſehen können, wie ſehr dieſe letzteren auf das fernere Gedeihen der Fiſchfauna und ebenſo auf die Erwerbs— tätigkeit des Berufsfiſchers nachteiligen Einfluß haben müſſen. Was waren dieſe jetzt trocken⸗ gelegten, reich bewachſenen Uferflächen anderes, als die Wohn- und Laichſtätten der Karpfen, Brachſen, Hechte und der zahlreichen Weißfiſcharten! In dieſem ſeichten und warmen Waſſer lagen dieſe Fiſche ihrem Fortpflanzungsgeſchäfte ob, in dem Schilfwald und dem Gewirr der ſonſtigen Waſſerpflanzen fand die heranwachſende Brut Unterſtand {und reich gedeckten Tiſch, von hier aus rekrutierte ſich der größte Teil des Geſamtfiſchbeſtandes des Sees. Recht wenige (im Verhältnis zur Größe des Sees darf man ſogar ſagen „keine“) derartige Ufer— ſtellen ſind zur Zeit mehr vorhanden. Ich ſage „zur Zeit“, denn es ſteht zu erwarten, daß. im Laufe der Jahre die jetzt unbewachſenen ſeichteren Stellen des Seerandes ſich allmählich mit Pflanzenwuchs, namentlich Schilf, beſtocken werden, allerdings nur da, wo auch nad; der Tieferlegung die Seeſohle in ſchwacher Neigung ſanft abfällt. Und ſolcher Stellen gibt es erfreulicherweiſe noch ziemlich viele. | Aber nicht nur die meisten und beiten Laichplätze find für eine Reihe von Jahren zum Nachteile des Fiſchbeſtandes verloren gegangen, ſondern auch der Erwerb der Fiſcher er— leidet durch die Trockenlegung der ſchilfbewachſenen Seeränder unbeſtritten großen Schaden. Auf dem nun trocken liegenden, der Ausübung des Fiſchrechtes eutzogenen Terrain hat früher der Fiſcher ſein tägliches Brot in der ſogenannten Kleinfiſcherei gefunden, namentlich dann, wenn die Fiſcherei im freien See wegen ſtürmiſcher Witterung nicht möglich oder aus anderen Gründen nicht lohnend war. Dieſe ganze einträgliche Uferfiſcherei mit Reuſen und ſogenannten Jagnetzen muß nun der Fiſcher auf Jahre hinaus entbehren und das wird hart, ſehr hart empfunden werden. Beſonders betroffen ſind dadurch die Fiſcher von Kochel, welchen ja, mit Ausnahme des Seegenfiſchers, das Fiſchrecht im Weitſee nicht zuſteht und die infolge— deſſen hauptſächlich auf die Uferfiſcherei in der „Blaichen“ und auf die, wie wir gleich ſehen werden, nunmehr illuſoriſch gewordene Fiſcherei im Rohrſee angewieſen waren. Einige beſonders intereſſante Verhältniſſe, die aus der Tieferlegung des Kochelſees, beziehungsweiſe aus der Regulierung der Loiſach fi ergaben, ſeien noch ſpeziell beſprochen. Der ſogenannte „warme See“, das iſt die Bucht bei Schlehdorf, in die nunmehr die Loiſach ſich ergießt, war bisher einer der beſten Fiſchplätze. Namentlich wurden hier ſtets ſehr er⸗ hebliche Mengen der großen, im Kochelſee bekanntlich 6 bis 7 Pfund ſchwer werdenden Brachſen gefangen. Fanden ſie doch früher links und rechts der genannten Seebucht vor— treffliche, weitausgedehnte Laich- und Weideplätze. Nach den glaubhaften Ausſagen der Schlehdorfer Fiſcher ift feit der Regulierung der Loiſach der Brachſenfang im, warmen See“ nur noch ein minimaler, höchſtens, daß noch wenige und kleine, abgemagerte Brachſen er— beutet werden. Dies iſt meines Erachtens auch leicht erklärlich. Früher bildete das — wie ſchon der Name der Seebucht andeutet — relativ hoch temperierte und ruhige Waſſer des „warmen Sees“ eine bevorzugte Wohnſtätte des Brachſen. Ganz anders aber liegen die Verhältniſſe jetzt, wo das kalte Waſſer der vom Gebirge kommenden Loiſach mit ſtarkem Ge⸗ fälle und vielem Geſchiebe in die Bucht mündet. Damit iſt ſelbſtredend den warmes und ruhiges Waſſer liebenden Brachſen der Aufenthalt in dieſem Seeteile, deſſen epitheton ornans jetzt gegenteilig lauten muß, gründlich verleidet worden. Um aber nicht ungerecht zu erſcheinen, möchte ich erwähnen, daß durch die neugeſchaffene Einmündung der Loiſach in den Kochelſee der Fiſcherei vorausſichtlich auch ein Vorteil er— wachſen wird. Seit der Ablenkung der Loiſach in den Großweiler Triftkanal iſt nach Aus— 449 ſage der Fiſcher ein Rückgang des Seeforellenbeſtandes zu beklagen, weil es dieſen Fiſchen nicht mehr regelmäßig möglich war, zur Ausübung des Laichgeſchäftes in den Oberlauf und die Zuflüſſe der Loiſach aufzuſteigen. Nunmehr beſteht alſo wieder die Möglichkeit, daß die Seeforelle die Laichplätze in dem bedeutendſten Zufluſſe des Sees wieder aufſuchen kann und wird. Ferner verſprechen ſich die Fiſcher von den Einſätzen des Zanders, die ſie ſo dringend wünſchen, einen guten Erfolg, weil ſeit der Regulierung der See auf weite Strecken hin eine ſichtbare Trübung auſweiſt. Dieſe Hoffnung iſt angeſichts des Umſtandes, daß der Zander trübes Waſſer bevorzugt, gewiß berechtigt. Soviel über die Verhältniſſe im „warmen See“, den allerdings kommende Genera— tionen nicht mehr als waſſerbedeckte Seebucht, ſondern als eine von der Loiſach abgelagerte, mehr und mehr ſich ausbreitende Schutt- und Geröllfläche kennen lernen werden. Der ſchon vorhin erwähnte „Siberſee“ am Weſtufer des Kochelſees war bisher als einer der beſten Hauptlaichplätze für Brachſen und Hechte zu betrachten. Seit der Tieferlegung des Kochelſees liegt nun der früher ſtändig waſſerführende Verbindungsgraben zwiſchen Siber⸗ und Kochelſee bei Mittel- und Niederwaſſerſtand trocken. Es werden daher die zum Laichgeſchäft ziehenden Brachſen die beliebten Laichgründe im Siberſee entweder nicht mehr aufſuchen können, oder aber, wenn dies bei zufällig höherem Waſſerſtande einmal möglich iſt, dann iſt die Gefahr gegeben, daß ſie mit ſamt der Brut bei ſinkendem Waſſerſpiegel vom Kochelſee abgeſchnitten werden. In heißen Sommern, namentlich aber ſpäter bei Eisbildung im Winter ſind dann die in dem abgeſchloſſenen Siberſee zurückgebliebenen Fiſche aufs höchſte gefährdet. Das eben Geſagte gilt auch für die ſogenannte „Laich“, das iſt eine ebenfalls am Weſtufer gelegene größere Auskolkung des Seegrundes, die früher ſtets in Verbindung mit dem Hauptwaſſer ſtand und als einer der vorzüglichſten Laichplätze zu erachten iſt. Ueber die Fiſchereiverhältniſſe im Rohrſee endlich kann ich mich kurz faſſen, denn ſolche exiſtieren ſeit der Senkung des Seeſpiegels überhaupt nicht mehr. Der ganze Rohrſee mit ſeiner Fläche von 2,8 qkm liegt jetzt, abgeſehen von einigen kleineren Vertiefungen und dem alten Abflußrinnſale, vollſtändig trocken, vielmehr bildet er nun ſumpfige, mit Schilf dicht bewachſene Streuwieſen, die im Laufe der Zeit kultiviert werden ſollen, ſoweit dies überhaupt möglich iſt. Fiſchereilich aber iſt der Rohrſee zum größten Nachteile namentlich der Kocheler Fiſcher, ein gänzlich wertloſes Objekt geworden. Denn an irgend eine rationelle fiſchwirt— ſchaftliche Ausnützung der vorerſt noch vorhandenen tümpelartigen Waſſerflächen iſt nicht wohl zu denken. Das verfloſſene Jahr hat gezeigt, daß dieſe Tümpel im Sommer der Gefahr des Austrocknens, im Winter der Gefahr des Ausfrierens ausgeſetzt ſind. Das Einzige, was für die Fiſcherei auch ferner noch in Betracht kommen kann, iſt die ſogenannte „Tiefen“, im eigentlichen der alte Seeausfluß, der ſich von der „tiefen Brücke“ an einige hundert Meter weit in nördlicher Richtung erſtreckt. In dieſes Waſſer können, allerdings nur noch bei hohen Waſſerſtänden, die Fiſche aus dem Kochelſee hinauswechſeln; allein der vergangene Winter hat gelehrt, daß dies unter den dermaligen Verhältniſſen nur von Nachteil iſt. In dieſer „Tiefen“ wurden nämlich im letzten Winter nach der glaubwürdigen Ausſage der Fiſcher beim Auftauen des Eiſes mehrere Zentner toter Fiſche an der Oberfläche gefunden. Nach dem Rückgange des Hochwaſſers war die vom See abgeſchnittene „Tiefen“ zugefroren, und die darin eingeſchloſſenen Fiſche, denen der Rückzug nach dem freien See genommen war, gingen an Sauerſtoffmangel zugrunde. Sehr wohl aber könnte dieſe „Tiefen“ als Laichplatz ſowohl, wie als Winterſtandplatz für die Kochelſeefiſcherei erhalten werden, wenn nur durch ausreichende Vertiefung des Verbindungsgrabens zwiſchen ihr und dem freien See für eine ſtändige, auch bei niederſtem Waſſerſtande für Fiſche noch paſſierbare Kommunikation Sorge getragen wird. Damit bin ich nun auch bei der Behandlung der Frage angelangt: Welche Maßnahmen laſſen ſich zur Behebung oder doch zur Beſſerung der durch die Tieferlegung des Seeſpiegels eingetretenen fiſchereilichen Mißſtände treffen? Die Beantwortung dieſer Frage läßt ſich in tunlichſter Kürze zuſammenfaſſen in die Aufzählung derjenigen Wünſche der Fiſcher, die ich nach Prüfung der Verhältniſſe an Ort und Stelle als vollauf berechtigt erkennen konnte, und deren baldige Erfüllung im Intereſſe der Kochelſeefiſcherei als dringlich zu erachten iſt. Dieſe 450 Wünſche werde ich auf dringendes Anſuchen der Fiſcher der K. Regierung von Oberbayern zur wohlwollenden Würdigung unterbreiten, möchte es aber nicht unterlaſſen, dieſelben auch hier im Schoße des Fiſchereivereins, der die Intereſſen unſerer heimiſchen Fiſcherei nach Kräften zu wahren beſtrebt iſt, zu vertreten, und Sie zu bitten, dieſe Anträge gegebenen Falles aufs wärmſte zu befürworten. Es beziehen ſich dieſelben in erſter Linie auf die Her—⸗ ſtellung von genügend tiefen, auch bei kleinſtem Niederwaſſer ihren Zweck erfüllenden Ver— bindungsgräben zwiſchen dem Kochelſee einerſeits und dem Siberſee, der ſogen. „Laich“ und der „Tiefen“ bei der Rohrſeebrücke andererſeits. Dadurch könnte ein, wenn auch nur als Notbehelf zu betrachtender Erſatz für die verlorenen Laich- und Standplätze, ſowie auch, Fangplätze der hauptſächlich vorkommenden Fiſcharten geſchaffen werden. Da es ferner eine Reihe von Jahren dauern wird, bis durch die zu erwartende Bewachſung der neuen See— ränder wiederum ausreichende Laich- und Wohnſtätten für dieſe Fiſcharten erſtehen, unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß für die nächſte Zukunft vermehrte Beſetzungen mit Jungfiſchen erforderlich ſind, wenn der jetzige Fiſchbeſtand auf feiner Höhe erhalten bleiben fol. Es ijt daher in zweiter Linie ein dringender Wunſch der Fiſcher, es möchten die bisher ſchon für die Beſetzung des Kochelſees ſeitens der K. Regierung bewilligten Mittel im Hinblick auf die neugeſchaffenen Verhältniſſe fürderhin eine angemeſſene Erhöhung erfahren. (Fortſetzung folgt.) IV. Aeber das Gefrieren lebender Jiſche. Die Möglichkeit, lebende Fiſche einzufrieren und nach Bedarf durch Auftauen wieder zum Leben zurückzurufen, ſcheint auf den erſten Blick neue Perſpektiven für den Verſand und die Konſervierung lebender Fiſche zu bieten, iſt aber nicht ohne weiteres für die praktiſche Ver- wendung durchzuführen. Daß lebende Fiſche nach dem Einfrieren und darauffolgenden Auf— tauen unter gewiſſen günſtigen Umſtänden wieder zum Leben zurückgerufen werden, iſt durch Beobachtungen feſtgeſtellt und auch wohl durch die Natur des Beobachtungsobjektes möglich, doch läßt ſich hieraus noch nicht die allgemeine Verwendbarkeit für die Praxis entnehmen und ſeien im nachfolgenden nur einige Punkte, welche für die praktiſche Verwendung in Frage kommen, hervorgehoben. Bei den bis jetzt angeſtellten Verſuchen handelte es ſich immer nur um wenige Fiſche, welche in einem verhältnismäßig großen Waſſerquantum gehalten und eingefroren wurden, wie ſolches für einen Transport nicht zuläſſig iſt, ganz abgeſehen davon, daß ein Teil der Fiſche nach dem Auftauen nicht wieder zum Leben kommen dürfte. In dieſer Waſſerbedarfs— frage liegt ſchon der erſte ſchwierige Punkt einer praktiſchen Verwendbarkeit, während der weitere Punkt eines langſamen Gefrierens ſich wohl überwinden läßt, jedoch im Verein mit dem erſteren das Verfahren an die Grenze der Ausführbarkeit bringt, indem die erſte Forde— rung im Widerſpruch zur zweiten ſteht. Die Forderung eines entſprechend geringen zu ge— frierenden Waſſerquantums bedingt ein möglichſt raſches Gefrieren, damit die Fiſche nicht während der Periode des Herabkühlens infolge Aufbrauchung des im Waſſer enthaltenen Sauerſtoffs vor dem Gefrieren (abſterben) ausſticken. Dieſes Gefrieren innerhalb eines kurzen Zeitraumes läßt ſich jedoch praktiſch kaum durchführen, da alsdann zu befürchten iſt, daß die Fiſche hierdurch infolge Schädigungen der Organe und Gewebe noch vor dem vollſtändigen Einfrieren zugrunde gehen. Wird jedoch das Einfrieren in genügend langſamen Maße unter Anwendung eines entſprechend reichlichen Waſſerquantums vorgenommen, ſo bildet wieder das im Verhältnis zu den eingefrorenen Fiſchen große Eisquantum ein ſehr ins Gewicht kommendes Hindernis für einen Transport, welches einen ſolchen mittelſt Bahn kaum durch— führen laſſen dürfte. Ob ſich ein nutzbringender Transport zu Waſſer erreichen laſſen wird, hängt von den in Frage kommenden Marktverhältniſſen ab, wobei jedoch auch noch immer Vorausſetzung iſt, daß alle eingefrorenen Fiſche nach dem Auftauen zum Leben kommen. In dem Transport ſelbſt, ſowie in dem Auftauen liegen jedoch auch Schwierigkeiten. Um bei langen Transporten ein Auftauen unterwegs zu verhindern, müſſen die betreffenden Transportmittel eine beſondere Wärmeſchutziſolierung und unter Umſtänden, wenn auch im 451 Hochſommer Transporte ausgeführt werden follen, eine beſondere Kühleinrichtung erhalten, da ſonſt der Fall eintreten könnte, daß bei einer entſprechenden Reiſedauer durch die Wärme— einſtrahlung der größte Teil des Eiſes ſchmilzt und die Fiſche abſterben. Dies läßt ſich nur dadurch vermeiden, daß die Temperatur der Räume der in Frage kommendeu Transport— mittel ſtändig auf einer genügenden Tiefe gehalten wird. Sind nun aber die Eisblöcke mit den eingefrorenen Fiſchen an den Verſandort gelangt, ſo muß hier ein geeigneter Raum vor— handen ſein, in welchem die Blöcke langſam zum Schmelzen gebracht werden, und das Schmelzwaſſer ſofort mit Sauerſtoff angereichert wird, damit die zum Leben erwachenden Fiſche nicht durch Mangel an Sauerſtoff ausſticken. Schon aus dieſen nur oberflächlich heraustretenden Punkten für die praftifche Ver— wertung des Gefrierverfahrens ergibt ſich, daß eine rationelle Anwendung desſelben an ſich nicht möglich iſt und wird ſich dasſelbe auch nur in Vereinigung mit einem Verfahren durch— führen laſſen, welches die Möglichkeit bietet, dem Waſſer während des Herabkühlens zum Gefrieren und nach dem Auftauen in genügendem Maße Sauerſtoff zuzuführen, um das Aus⸗ ſticken der Fiſche von vornherein auszuſchließen. Dieſe Frage, ſowie die Verwendung des Schnees als Packmittel für lebende Fiſche iſt beſonders zu behandeln. Paul Zir zow, Ingenieur. V. Einiges über den Star bei Jorellen. Die Erblindung der Fiſche, infolge des Eindringens von Paraſiten in das Auge, iſt eine nicht ſeltene Erſcheinung. Prof. Hofer hat die bekannten Fälle und Beobachtungen in ſeinem ſo wertvollen Handbuch der Fiſchkrankheiten zuſammengefaßt dargeſtellt. Die von mir gemachte Beobachtung ſoll nur deshalb hier kurz angeführt werden, weil einerſeits bei Forellen Erblindung ſelten beobachtet wurde, andererſeits es mir gelungen iſt, die Quelle der Erkrankung zu finden. In den Waſſerbaſſins, welche ſich in Genf um das am See gelegene Denkmal des Herzogs von Braunſchweig befinden, wurden vor einigen Jahren Regenbogenforellen auf— gezogen, die teilweiſe raſch heranwuchſen. Eine große Zahl derſelben aber blieb im Wachs— tum auffallend zurück und zeigte auch bei der Fütterung ein eigentümliches Benehmen, ſo daß der Fiſchzüchter darauf aufmerkſam wurde und eine größere Zahl derſelben ins zoologiſche Inſtitut brachte, wo ſie in Aquarien gehalten wurden. Sie waren alle blind und zeigte die nähere Unterſuchung, daß im Glaskörper und auch in der vorderen Augenkammer, ſich zahl— reiche Larven, eines der eigentümlichen Gruppe der Holoſtomiden angehörenden Trematoden, fanden. Die Zahl derſelben war verhältnismäßig klein, indem ſich nie mehr als ein Dutzend derſelben in einem Auge zeigten. Dieſe Larven gehören dem Genus Diplostomum an. Zunächſt will ich die Frage zu beantworten ſuchen, woher dieſe Paraſiten kommen. Von Vögeln, denn nur dieſe kommen in Betracht, können es am betreffenden Orte nur ſperlings— artige Vögel oder Möven ſein, welche das Waſſer durch ihre Exkremente verunreinigt haben und mit ihnen die Eier dieſer Paraſiten in das Waſſer übertragen haben. Die ausſchlüpfenden bewimperten Larven wurden von den Forellen aufgenommen und wanderten dann wahr— ſcheinlich in den Blutgefäßen in die Augen. Unſere ſperlingsartigen Vögel beſitzen keine Diploſtomumarten als Darmparaſiten, ſo daß alſo die Möven, ſpeziell Larus ridibundus, die indirekte Schuld an der Erblindung der Regenbogenforellen trugen. Dieſer Vogel iſt in Genf äußerſt zahlreich vertreten und habe ich auch des öfteren beobachtet, daß ſich derſelbe gerne auf den Rand der Baſſins ſetzt. In den Möven kommt als Vertreter der Diploſtomeen Diplosto mum spathaceum Rud,* deſſen Larve wir wohl in dieſem Falle vor uns haben. Dieſelbe ſtimmt allerdings nur wenig mit der Larvenform Diplostomum volvens (Nordmann) überein, welches als die Larve obigen Diplostomums bezeichnet wird. * Wir finden häufig dieſe Art unter dem Genusnamen Hemistomum verzeichnet, was unrichtig, da dieſe Art ein typiſches Diplostomum iſt. Es wurde bereits in Larus marinus, L. argentatus, L.tridactylus und L. canus gefunden. Dieſe Vögel ſind alſo den Zuchtteichen fernzuhalten. 452 Es bleibt deshalb die Frage offen — [(welche nur Fütterungsverſuche entſcheiden können — ob Diplostomum volvens Nordmann oder die von mir gefundene Larvenform, welche wohl ſicher indirekt von Larus ſtammt, die Jugendform von Dipl. spathaceum iſt. Es iſt allerdings noch möglich, daß Dipl. volvens wirklich die Larve von Dipl. spatha- ceum iſt, und daß die von mir gefundene Larve einer neuen, in Larus ridibundus para» ſitierenden Art angehört, was beſonders deshalb einige Wahrſcheinlichkeit für ſich hat, da ja bei Larus ridibundus Dipl. spathaceum noch nicht beobachtet wurde. Um dieſe Form kurz beſchreiben zu können, vergleichen wir dieſelbe mit der Zeichnung (Fig. 188), die Profeſſor Hofer in ſeinem Handbuch der Fiſchkrankheiten wiedergibt und finden dann folgende Unterſchiede: Der Mundſaugnapf der 0,4 mm langen Larve iſt verhält- nismäßig viel größer, der Bauchſaugnapf etwa doppelt jo weit von der Gabelung der beiden Darmäſte entfernt als bei Dipl. volvens. Der Drüſenapparat iſt doppelt fo groß als der Saugnapf, oval und die Oeffnung desſelben nicht kreisrund, ſondern ein deutlicher, in der Längsrichtung das ganze Organ durchziehender enger Spalt. Obwohl das ſackartige Hinterende ſich bei unſeren Larven noch nicht entwickelt, ſehen wir bereits eine erſte Anlage der Geſchlechtsorgane in der Form eines ſich dunkelfärbenden Kernhäufchens, das ganz am Hinterende gelegen. Obwohl noch ſehr jung, iſt die Larve bereits ganz platt, wie das ge— ſchlechtsreife Tier. Akademie Neuchatel. Dr. Otto Fuhrmann. VI. Vermiſchte Mitteilungen. Berichtigung. Die Ergebniſſe der Unterſuchungen Dr. Engelbrechts über die Ver⸗ wendung von Fiſchfleiſch zur Soldatenverpflegung ſind nicht, wie in Nr. 20 Seite 393 der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitun g“ angeführt iſt, in den „Mitteilungen des Deutſchen Fiſchereivereins“, ſondern in Nr. 8 und 9 der „Mitteilungen des Deutſchen Seefiſchereivereins“ ver⸗ öffentlicht. Die Redaktion. Der Fiſchereilehrkurs in Eberswalde, der von Prof. Dr. Eckſtein vom 22. bis 27. Sept. 1904 abgehalten wurde, iſt von 94 Teilnehmern beſucht worden. Es nahmen Teil: Fiſcher 12, Forſtbeamte 27, Gutsbeſitzer 23, landwirtſchaftliche Verwal⸗ tungsbeamte 8, Kulturtechniker und Landwirtſchaftslehrer 9, Regierungsbaubeamte 6, Lehrer 2, ſonſtige Fiſchereiintereſſenten 7; davon waren aus Brandenburg 61, Pommern 10, Schleſien 4, Poſen 3, Hannover 2, Weſtpreußen 1, Provinz Sachſen 1, Weſtfalen 1, Mecklenburg 4, Oldenburg 4, Königreich Sachſen 2 und Chile 1, zuſammen 94 Teilnehmer. Behufs ſtrengerer Durchführung der Beſtimmungen des Wildſchongeſetzes und des Fiſchereigeſetzes find in Preußen die beteiligten Miniſterien übereingekommen, daß ſeitens der Bahn- 2c. Verwaltungen den zuſtändigen Polizeioffizieren und Beamten der Zutritt zu den Laderampen und Güterböden der Eiſenbahnen ꝛc., ſowie die Einſichtnahme der die Wild⸗ und Fiſchſendungen begleitenden Frachtſcheine ꝛc. zu geſtatten iſt. Aiſchgründer Karpfen in Japan. Der Vorſtand des Kaiſerlich Japaniſchen Fiſchereiinſtituts zu Tokio, Herr Profeſſor Matſubara, hatte ſich an den II. Vorſtand des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins, Herrn Profeſſor Dr. Hofer, gewandt, um durch deſſen Ver⸗ mittlung Leder- und Spiegelkarpfen, welche in Japan ebenſo wie Edelkrebſe fehlen, dort ein⸗ zuführen. Der Kuſtos der zoologiſchen Sammlung zu München, Dr. Doflein, der Anfang Juli ds. Is. eine Forſchungsreiſe nach den japaniſchen Meere antrat, erklärte ſich bereit, eine Kanne mit 40 Stück Spiegel- und Lederkarpfen, ſowie 20 Edelkrebſe mitzunehmen. Die Karpfen waren durch die Vermittlungsſtelle Erlangen, Herrn Stadtkämmerer Kolb, aus der Aichgründer Raſſe beſchafft worden. Die Krebſe gingen leider ſehr bald unterwegs zugrunde, von den Karpfen dagegen trafen ſieben Stück (ſechs Leder- und ein Spiegelkarpfen) nach mehr als zweimonatlicher Reiſe, welche durch wiederholte Unglücksfälle mehrere Male unterbrochen und verzögert wurde, in Japan ein. Wie Profeſſor Matſubara mitteilt, befinden ſich die Fiſche, welche in einen Teich eingeſetzt wurden, wohl und munter. 453 Froſchkaviar in Rußland? Kürzlich wurde in den meiſten Tageszeitungen und auch in einigen Fiſchereizeitungen die Nachricht gebracht, daß gegenwärtig in Rußland große Mengen von Froſchkaviar auf den Markt gebracht werden und bald auch im Ausland erſcheinen würden. Lieferanten dieſer neuen Kaviarart ſeien hauptſächlich die Fiſcher von Zarizin. Der ſchwarze, großkörnige Laich der dort vorkommenden grünen Froſchart ſoll ſich im Ausſehen und Geſchmack von dem teuerſten Stör- und Hauſenkaviar nicht unterſcheiden. Der Froſchkaviar werde in Zarizin flott verſandt und genau ſſo hoch bezahlt wie anderer Kaviar. — Die Redaktion der „Allgem. Fiſcherei⸗Zeitung“ hat bei Erſcheinen dieſer ihr höchſt un⸗ wahrſcheinlichen Nachricht ſofort Erkundigungen über die Entſtehung dieſer Notiz eingezogen nnd es hat ſich herausgeſtellt, daß es ſich um eine Zeitungsente handelt und die Nachrichten jeder Begründung entbehren. Herrn Dr. J. Arnold, Ichthyologe des K. Miniſteriums für Land⸗ wirtſchaft und Domänen zu Petersburg hat uns in liebenswürdigſter Weiſe auf unſere An⸗ frage in einem Briefe Näheres darüber mitgeteilt. „Aus Zarizin bekam ich geſtern — ſchreibt Dr. Arnold — auf ſpezielle Anfrage von einem wohl informierten Fiſchereibeamten folgende Erklärung über das Entſtehen der Nachricht. — In den „Zariziner Nachrichten“ (Zarizinsky Wjestnik) Nr. 1918 vom 10. Auguſt 1904 war unter dem Titel „Ein abſcheulicher Fang“ die Bemerkung eingeflochten, daß die Fröſche, wenn deren Schenkel bei den in Zarizin angeſtellten Italienern und Franzoſen ſchon ſo beliebt ſeien, vielleicht auch ſchönen Kaviar liefern könnte, der von dem echten Störkaviar ſchwer zu unterſcheiden ſei. Als Grund für dieſe Vorausſetzung führte der Korreſpondent an, daß er einen Streit zwiſchen zwei Knaben mit angehört habe, wobei der eine der Streitenden ſagte: „Ich werde mal erzählen, daß du den Froſchkaviar ſammelſt“. Wenn alſo, ſo fährt der Korreſpondent fort, unter den Fiſchern überhaupt von Froſchkaviar geſprochen wird, ſo kann das auch als Beweis dafür dienen, daß eine ſo abſcheuliche Falſifikation vielleicht wirklich ſtattfinden kann. — Dieſe Korreſpondenz alſo, die unter dem Titel „Ein abſcheulicher Fang“ aus den „Zariziner Nachrichten“ ſtammt, fand in oben erwähnter veränderter Faſſung in vielen deutſchen Zeitungen Aufnahme. Daraufhin hat im Auftrage des Fin anzminiſteriums das Zariziner Börſencomité, als die Angelegenheit in einer Sitzung diskutiert worden war, erklärt: „Die Nachricht über das Bereiten des Störkaviars aus Froſcheiern kann nur als eine abſolute Lüge betrachtet werden.“ Ich ſelbſt, fährt Dr. Arnold fort, kann nur dazu ſagen, daß die wahrſcheinliche Koagulation des gelatinöſen Eiweiß, noch viel mehr aber der penetrante Geruch, ſowie wahrſcheinlich auch Geſchmack uns gegen die Möglichkeit dieſer Falſtfikation geuügſam ſchützen werden. Ich wundere mich ſogar, daß dieſer Froſch, rana esculenta var, cachinans Brandt (beziehungsweiſe deſſen Schenkel) den Gaſtro⸗ nomen überhaupt ſo zuſagen kann, da ich aus eigener Erfahrung weiß, wie penetrant er riecht. Wenn man ihn zum Beiſpiel in die Hände nimmt, ſo behalten dieſelben einen abſcheulichen, moſchusartigen Geruch mindeſtens während zwei Tagen und es hilft dabei das mehrmalige Waſchen mit ſtark parfümierter Seife ſo gut wie gar nichts.“ Ein Reichsfiſchereigeſetz? Das Miniſterium für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten hat ſich in folgender Verfugung an die unterſtellten Behörden um Rückäußerung gewandt: Von Berufsfiſchern iſt bei der Reichsverwaltung in Anregung gebracht worden, den Erlaß eines einheitlichen Fiſchereigeſetzes für das Reichsgebiet, ſoweit die Binnenfiſcherei in Betracht kommt, in die Wege zu leiten. Zur Begründung dieſes Vorſchlages wird geltend gemacht, daß die auf das Binnenfiſchereiweſen bezüglichen Beſtimmungen, insbeſondere die Vorſchriften über die nichtberufsmäßige Ausübung der Fiſcherei und über die Schonzeiten ſür Fiſche, zur⸗ zeit nicht nur innerhalb des Reichsgebietes, ſondern auch innerhalb der einzelnen Bundesſtaaten ſehr erheblich von einander abweichen, und daß dieſe Mannigfaltigkeit der Beſtimmungen zu Zuſtänden geführt habe, die der Abhilfe dringend bedürfen. Als beſonders mißlich werden die Verhältniſſe dort bezeichnet, wo öffentliche Flußläufe, die das Gebiet mehrerer Bundesſtaaten berühren, innerhalb der einzelnen Flußſtrecken, zuweilen ſogar auf den beiderſeitigen, ver⸗ ſchiedener Staatshoheit unterſtehenden Hälften des Flußlaufes abweichende Schonzeiten und Schonſyſteme (Individualſchonſyſtem, abſolutes, beziehungsweiſe gemiſchtes Schonſyſtem) be- ſtehen und Mindeſtmaße der zum Verkaufe zugelaſſenen Fiſche verſchieden feſtgeſetzt ſind. Der Herr Reichskanzler hat den Wunſch geäußert, darüber unterrichtet zu werden, ob auch in Preußen aus den beteiligten Kreiſen Wünſche der bezeichneten Art laut geworden ſind, und ob 454 das Bedürfnis für die Herbeiführung übereinſtimmender Vorſchriften auf dem in Frage ſtehenden Gebiete anerkannt wird, ſei es im allgemeinen, ſei es bezüglich einiger Punkte (zum: Beiſpiel in Bezug auf Schonzeiten, Schonſyſteme, Laich⸗ und Schonreviere, verbotene Fang⸗ geräte, Fangmethoden, Mindeſtmaße der Fiſche, zeitweiliges Verkaufsverbot für beſtimmte Fiſche, Krebsfang), ſei es für einzelne Gebiete mehrerer deutſcher Bundesſtaaten berührende Flußläufe und ſonſtige Gewäſſer. Die Antworten ſind allgemein in verneinendem Sinne ausgefallen, was nach Lage der Sache auch ganz ſelbſtverſtändlich iſt. Ueber die Ertragsfähigkeit von Dorfweihern. In der Nähe einer kleinen Stadt Sachſens liegt ein 4½ ha großer Weiher, in welchen die Straßenabwäſſer derſelben einlaufen. Dieſer Weiher wurde von ſeinem Beſitzer im Frühjahr cr. folgendermaßen beſetzt: mit 1175 Pfund dreiſömmerigen Karpfen — 976 Stück, 93 Pfund Schleien — 415 Stück, außerdem war noch Karpfen- und Schleienbrut darin geblieben als Reſte des Laichgeſchäftes vom Sommer 1903. Die Abfiſchung im November ds. Is. ergab 2560 Pfund Speiſekarpfen — 944 Stück, alſo einen Abgang von 32 Stück. Exemplare von 5 Pfund waren keine Seltenheit. Ferner 875 zweiſömmerige Karpfen, rund 2000 Stück; des weiteren 190 Pfund Speiſeſchleien und 1740 Pfund recht gut genährte zweiſömmerige Schleien, alſo zuſammen ungefähr 54 Zentner. Der Zuwachs iſt alſo auf zirka 40 Zentner, alſo auf faſt 10 Zentner pro Hektar zu bemeſſen, was ſelbſtverſtändlich nur bei Dorfteichen, wie in dem vorliegenden Falle vorkommen kann. Th. Wachstum der Karpfen im Auguſt und September. Von einem ſehr ſorgfältigen und zuverläſſigen Beobachter gehen uns nachſtehende Notizen zu: Recht. intereſſante Beobachtungen über das Wachstum der Karpfen im Auguſt und September habe ich an den zweiſömmerigen aus den notgefiſchten Teichen gemacht, welche ich wegen Waſſer⸗ mangels abfiſchen mußte. Ich mußte einen Teil dieſer Fiſche in dem Abwachsteich unter⸗ bringen, wo gefüttert wurde, und dort ſind dieſelben in den Monaten Auguſt und September erſtaunlich ſtark gewachſen. Fiſche, welche ich am 17. Auguſt mit 425 g Stückgewicht ein⸗ ſetzte, wurden bis Ende Oktober noch 633 g ſchwer, haben alſo noch um 208 g zugenommen was 34 „% ihres Geſamtgewichtes gleichkommt. Gleichzeitig erreichten die dreiſömmerjgen Abwachskarpfen ein gutes Gewicht. Da ſchon in den erſten Tagen des Monats September mit der Fütterung aufgehört wurde, haben die Fiſche ſpäter, obwohl es meiſt kalt war, die Naturnahrung doch noch gut ausgenützt. W. Die Behandlung der Fiſchſendungen durch Eiſenbahnverwal⸗ tungen bei Annahmeverweigerungen und Auslieferungshinderniſſen. Von den Fiſchhändlern und Fiſchinduſtriellen iſt vielfach darüber Klage geführt worden, daß manche Eiſenbahnbetriebsſtellen ſofort zum bahnſeitigen Verkauf ſchreiten, wenn die Annahme von Fiſchſendungen verweigert wird oder ſich anderweitige Auslieferungshinderniſſe heraus⸗ ſtellen. Dies geſchieht auch dann, wenn es durchaus möglich iſt, die Verfügung des Abſenders einzuholen. Ferner wird von der Unbeſtellbarkeit der Sendungen nicht der Abſender direkt benachrichtigt, ſondern die Telegramme werden an die Verſandſtation gerichtet, die alsdann für die weitere Beförderung Sorge trägt. Da ſowohl friſche als auch geräucherte Fiſche leicht ver⸗ derben, wäre eine direkte Benachrichtigung der Intereſſenten dringend wünſchenswert. Auch enthalten die Telegramme oft mehr Worte, als im Intereſſe einer möglichſt billigen Benach⸗ richtigung nötig wäre. Schließlich werden unbeſtellbare Fiſchſendungen noch immer in einzelnen Fällen Spediteuren überwieſen, wodurch den Abſendern nur unnötige Koſten erwachſen. Der Verein der Fiſchinduſtriellen Deutſchlands hat in dieſer Angelegenheit ausführlich mit dem Verein Deutſcher Fiſchhändler und der Altonaer Handelskammer unterhandelt. Die drei Korpo⸗ rationen haben ſich auf folgende Wünſche geeinigt, die bereits dem Vorſtande der Vereinigung der Eiſenbahnverwaltungen Deutſchlands unterbreitet ſind: 1. Direkter Verkehr der Empfang⸗ ſtation mit dem Abſender bei Auslieferungshinderniſſen und Annahmeverweigerungen. 2. Tele⸗ gramme an den Abſender von Räucherfiſchen und friſchen Fiſchen ſofort nach geſchehener Ver⸗ weigerung, beziehungsweiſe bei einfacher Nichtabnahme nach Ablauf der lagerzinsfreien Ab- nahmefriſt unter Ausſchluß des eigenmächtigen Verkaufes. 3. Abwarten der Antwort mindeſtens ſechs Tagesſtunden nach Abſendung des Telegramms. 4. Verbot der Einlagerung von frifchen: Fiſchen und Räucherfiſchen bei Spediteuren. 5. Verpflichtung der Verſandſtation zur möglichſten Kurzfaſſung ihrer Telegramme. 455 — Die Ergebniſſe der Perlenfiſcherei bei Oelsnitz i. V. find im laufenden Jahre weſentlich günſtiger geweſen, als in den verfloſſenen Jahren, wohl mit eine Folge des niedrigen Waſſerſtandes und der dadurch erleichterten Arbeit der königlichen Perlenfiſcher, die: hier ihren Wohnſitz haben. Es wurden gefunden 69 Perlen, darunter 16 helle, 35 halbhelle, 3 Sandperlen und 15 verdorbene Perlen. Ferner wurden 10 Muſcheln mit eingewachſenen Perlea an die Königliche Oberforſtmeiſterei Auerbach abgeliefert. Ein unbrauchbarer Fiſchpaß am Wehr zu Genſingen. Dazu ſchreibt der Kreuznacher „General-Anzeiger“ vom 17. November: Im Begriffe, die Laichplätze aufzuſuchen, ſind die Lachſe in die Nahe und der Nebenflüſſe aufgeſtiegen. An manchen Stellen, ſo am Wehre bei Genſingen, kann man leicht beobachten, wie der Fiſch immer und immer wieder verſucht, das Hindernis zu nehmen, wobei die Kräfte immer aufgerieben werden. Früher wurden ſtets oberhalb des genannten Wehres bis nach Türkismühle junge Lachſe angetroffen, ſeitdem das feſte Wehr beſteht, aber nicht mehr. Es wurde zwar vor einigen Jahren auf Betreiben von Intereſſenten ein ſogenannter Fiſchpaß angebracht, der jedoch ſeinen Zweck verfehlt, da er in— folge Veränderung des Flußbettes faſt das ganze Jahr trocken liegt. Abhilfe zu ſchaffen, wäre dringend notwendig. Fiſcherei im Dortmund⸗Ems⸗Kanal. Die Fiſcherei im Dort nund⸗Ems⸗Kanal, welche im vorigen Jahre ſehr wenig befriedigte, ſcheint ſich in dieſem Jahre ganz erheblich zu beſſern. Gerade der hier ſo ſehr beliebte Hecht wird in größeren Exemplaren und in größerer Anzahl gefangen. Auch Weißfiſche werden reichlicher erbeutet. Wenn auch jetzt über die Zukunft der Kanalfiſcherei Beſtimmtes noch nicht vorausgeſagt werden kann, ſo läßt ſich jedoch ſchon heute folgendes Urteil fällen. Die Kanalfiſcherei wurde anfangs überſchätzt. Sie mußte ſich erſt entwickeln und ausreifen. Dieſe Entwicklung läßt ſich ſchon jetzt konſtatieren. In dem neuen Becken war anfangs der Beſtand an Fiſchnahrung ein geringer. Durch den ſehr üppigen Pflanzenwuchs muß alljährlich eine große Menge von Dungſtoffen und direkter Nahrung dem Kanal zugeführt werden. Wenn auch zurzeit die Zahl der Krebstierchen noch nicht groß iſt, jo hat ſich dafür die Wandermuſchel jo vermehrt, daß kaum ein Pflänzlein oder eig feſter Gegenſtand im Waſſer zu finden iſt, an dem nicht dieſe Muſcheln haften. Der Verdauungs⸗ kanal der Kleintierfreſſer unter den Fiſchen weiſt denn auch regelmäßig dieſe Muſcheln auf. Es wird nun die Frage ſich aufdrängen, ob und inwiefern der jedenfalls ſich immer ſteigernde Schiffsverkehr die Entwicklung der Fiſcherei hemmen wird, ob beſonders das Laichen und die Entwicklung im Ei durch den häufigen, nickt unbedeutenden Wellenſchlag beeinträchtigt werden könnte. Bis jetzt ſcheint dieſes nicht der Fall zu fein, da Jungfiſche in genügender Zahl an- getroffen werden. Weſentlicher ſcheint vorläufig die Beunruhigung zu ſein. Reichere Fänge werden bis jetzt immer nur in den ruhigen Stellen, den Häfen ꝛc. gemacht. Bemerkenswert iſt das Vorkommen ſtattlicher Krebſe im Kanal, welche in den hieſigen Flüſſen vollſtändig fehlen. Vielleicht wäre es angebracht, dieſem ſehr nützlichen Waſſerbewohner beſondere Schonung angedeihen zu laſſen, bis feine Zukunft im Kanal geſichert if. Hömberg -Lüdinghauſen. VII. Vereinsnachrichten. Fiſchereiverein Tübingen. Der Fiſchereiverein hielt am Samstag, den 19. November ſeine 19. ordentliche Mitglieder- verſammlung unter äußerſt zahlreicher Beteiligung ab. Der Vorſtand Rechtsanwalt Jäger gedachte zunächſt des verſtorbenen verdienſtvollen Schriftführers Dr. Fickert, zu deſſen ehrendem Gedenken ſich die Verſammlung von den Sitzen erhob. Der Vorſitzende berichtete dann noch kurz über die Tätigkeit des Fiſchereivereins, dabei hervorhebend, daß künftig durch ſyſtematiſche Einſetzung von Aeſchen der Neckar wieder mit dieſem an Wert der Forelle nahezu gleichkommenden Fiſche, der noch vor 10 Jahren hier nicht ſelten war, aber anſcheinend durch die großen Hochwaſſer nahezu ver— ſchwunden iſt, neu bevölkert werde; daneben ſollen aber auch eine Reihe von Jahren fortdauernde Verſuche mit Einſetzen von Regenbogenforellen gemacht werden. Der Kaſſier Oberamtspfleger Bauer trug hierauf den Rechenſchaftsbericht vor, aus dem unter anderem zu erſehen iſt, daß der Verein nunmehr nach Abzug der noch zu zahlenden Pachtgelder einen Vermögensſtand von zirka 1400 Mk. — exkluſive des Javentars — aufzuweiſen hat; dem Kaſſier wurde der wohlverdiente Dank ausgeſprochen und Entlaſtung erteilt. — Eingeſetzt wurden im Berichtsjahr: Krebſe, Karpfen, 456 — — Schleien, Aale, Aeſchen, Bachforellen und Regenbogenforellen mit einem Koſten aufwand von 750 Mk. Die Aeſchen konnten durch das Entgegenkommen des Vorſtandes des zoologiſchen Inſtituts, Herrn Profeſſor Dr. Blochmann, dortſelbſt ausgebrütet und als kaum 15 mm lange Fiſchchen in der An⸗ zahl von 18 Tauſend an verſchiedenen günſtigen Stellen des Neckars ausgeſetzt werden. — Weiter wird berichtet, daß durch den außergewöhnlich trockenen Sommer namentlich in den kleineren Fluß⸗ läufen manche Fiſche verendet oder auch in die Hände von Wildfiſchern gelangt find. — Was die hier eingeführten Verkaufspreiſe von Fiſchen anbelangt, wird mitgeteilt, daß ſolche hier im Vergleich zu anderen Städten weitaus die billigſten ſind. — So werden beiſpielsweiſe die Barben hier um 30 beziehungsweiſe 35 Pfg. per Pfund abgegeben, während dieſelben um 60 Pfg. und darüber in Stuttgart verkauft werden. Als Schriftführer wurde Kaufmann Sontheimer beſtimmt; die aus⸗ tretenden Ausſchußmitglieder: Schloſſermeiſter Rupff, Zahnarzt Stoll, Hofdrechsler Bozenhardt und Univerſitätsprofeſſor Dr. v. Grützner wurden wieder- und Dr. Maier, I. Aſſiſtent am zoologiſchen Inſtitut, neugewählt. Der Schriftführer: C. Sontheimer. Badiſcher Fiſchereiverein. Der Verein hielt am Sonntag, den 6. November in Freiburg i. B. ſeine (XVIII.) ordent⸗ liche Generalverſammlung ab. Aus dem Jahresbericht ſei folgendes mitgeteilt: Durch den Tod verlor der Verein ſein Ehrenmitglied Seine Exzellenz Miniſter Dr. A. Buchenberger. Wie in den früheren Jahren, ſo hat der Verein, dank der Unterſtützung durch die Groß⸗ herzogliche Regierung, auch in der letzten Brutperiode wieder angebrütete Eier und Brut der Bach. forelle an badiſche Fiſchwaſſerbeſitzer und ⸗pächter zu ermäßigtem Preiſe vermitteln können. Auf das Ausſchreiben des Großherzoglichen Miniſteriums des Innern find beim Vereins vorſtand Bes ſtellungen auf 538 500 bebrütete Eier und 244 500 Brut eingegangen. Entſprechend der Beſtim⸗ mung der Großherzoglichen Regierung wurden die bebrüteten Eier zu 3 Mk., die Brut zu 5 Mk. das Tauſend abgegeben. Den Vereinsmitgliedern, auf welche von der abgegebenen Eier- und Brutmenge zuſammen 543 000 Stück entfallen, wurde aus der Vereinskaſſe ein beſonderer Zuſchuß von 25 Pfg. auf das 1000 Eier und Brut gewährt. Die Preiſe für die Mitglieder ſtellten ſich ſomit auf 2.75 Mk. für das 1000 Eier und 4.75 Mk. für das 1000 Brut. Leider mußten wieder viele der eingegangenen Beſtellungen zurückgewieſen werden, da nach Erlaß des Großherzoglichen Miniſteriums des Innern nur für die⸗ jenigen Eier und Brut ermäßigte Preiſe bewilligt wurden, welche außer den Pflichtmengen, die we 0 7 der Pachtverträge eingeſetzt werden müſſen, für die betreffenden Fiſchwaſſer bezogen wurden. Im Karpfen⸗ und Zandergebiet des Oberrheins konnten wir 5000 Karpfenſetzlinge einſetzen. Zum Ankauf der Setzlinge hatten wir vom Deutſchen Fiſchereiverein 300 Mk. zur Verfügung. Ein⸗ geſetzt wurden die Fiſche in Altwaſſer des Rheins bei Hartheim und Breiſach und in das Land⸗ waſſer unterhalb Gattenheim. Auch wir waren im vergangenen Jahre in der Lage (durch Zuſchuß des Deutſchen Fiſchereivereins), einer von den Fiſchern des Oberrheins ſchon lange geäußerten Bitte willfahren zu können. Es iſt dies die Ausſetzung von Aeſchenbrut. Für dieſes Jahr ſteht uns wieder ein größerer Betrag zur Verfügung, welchen wir größtenteils zum Ankauf von Aeſchenbrut verwenden werden, wenn ſolche erhältlich iſt. In der Zeit vom 1. Dezember 1902 bis 30. November 1903 ſind beim Vorſtand des Vereins Prämienbewerbungen eingegangen für die Erlegung von 53 Fiſchottern und 176 Fiſchreihern. Es wurden hierfür aus der Großherzoglichen Staatskaſſe 529 Mk. an die Bewerber ausbezahlt. (Im vorhergegangenen Jahr wurden erlegt: 70 Ottern und 190 Reiher.) Die Prämie für Erlegung eines Otters beträgt 5 Mk., für einen Reiher 1.50 Mk. Am 14. und 15. März dieſes Jahres veranſtaltete der Verein im Auftrage des Großherzog— lichen Miniſteriums des Innern einen Fiſchereikurs, unter Leitung des I. Vorſitzenden des Vereins Herrn Profeſſor Dr. Gruber. Am erſten Tag fanden vor- und nachmittags im zoologiſchen Inſtitut der Univerſität die theoretiſchen Vorleſungen ftatt, welche die Anatomie, Entwicklungs- geſchichte, Syſtematik und Biologie unſerer einheimiſchen Fiſche umfaßte. Viele Abbildungen und Präparate dienten zur Erläuterung der Vorträge. An die Vorleſungen ſchloſſen ſich Demonſtrationen im zoologiſchen Inſtitut und ſtädtiſchen Muſeum an. Am zweiten Tage verſammelten ſich die Kurs⸗ teilnehmer in der Fiſchzuchtanſtalt Selzenhof bei Freiburg, wo die geſamte künſtliche Fiſchzucht, vom Abſtreifen bis zur Verpackung und Verſendung der Eier und Brut praktiſch vorgeführt wurde. Hierbei wurden auch die bei uns gebräuchlichen Fanggeräte gezeigt und die Fangmethoden erläutert. Die Teilnehmer, welche vonſeiten der Großherzoglichen Regierung zum Kurſe entſendet wurden, waren Beamte des Waſſer⸗ und Straßenbaues, der Domäne, des Forſtreſſorts und des Bergbaues, ſowie eine Anzahl ſtaatliche Fiſchermeiſter. Auch der Referent für Fiſcherei im Großherzoglichen Miniſterium des Innern, Herr Miniſterialrat Seubert, war bei dem Kurs anweſend. Der Mitgliederſtand des Vereins, einſchließlich der Mitgliederzahl des Badiſch-Unterländer Fiſchereivereins beläuft ſich zurzeit auf 53 korporative und 312 perſönliche Mitglieder. Die Vereins- rechnung pro 1903, welche von Herrn Forſtmeiſter a. D. Huetlin in Freiburg geprüft und als richtig geführt befunden wurde, ſtellt ſich wie folgt: Die Geſamteinnahmen haben betragee n. 9364.32 Mk. eat hen me Rz a 9324.49 „ ſomit Kaſſenreſt am 31. Dezember 1903. 39.83 Mk. 457 Das Vereinsvermögen berechnet ih auanss 14 135.10 Mk. Dasſelbe hat am 1. Januar 1903 betragen 14 59705 „ Es hat ſich ſomit vermindert um. 461.95 Mk. Der Schriftführer. Badiſch⸗ Unterländer Fiſchereiverein. Seit mehreren Jahren werden durch den Badiſch Unterländer Fiſchereiverein Beſetzungen des Neckars mit Spiegelkarpfen vorgenommen. Daß dieſe Beſetzungen erfolgreich waren, dafür iſt der beſte Beweis der, daß die Fiſchereipächter des Neckars, ſowie der Berufsfiſchereiverein Heidelberg dem Vereine für die Beſetzungen pro 1904 recht bedeutende Geldmittel zur Verfügung geſtellt haben. Zu gleichem Zwecke waren dem Vereine von hohem Miniſterium des Innern, von dem Deutſchen Fiſchereivereine, den Kreisverbänden Mannheim, Heidelberg, Mosbach recht erhebliche Bewilligungen geworden, ſo daß er in der Lage war, im Jahre 1904 den Neckar mit einer großen Anzahl Spiegelkarpfen zu beſetzen. Nachdem in dieſem Frühjahre jchon von Heinsheim bis Heidelberg 11 500 Stück Karpfen⸗ jährlinge durch den Verein eingeſetzt worden waren, welche die Fiſchzucht des Herrn Landrat Schanz in Gerolzhofen (Unterfranken) lieferte, wurden dieſer Tage die letzten Beſetzungen pro 1904 aus- geführt. 10 Zentner ein⸗ und zweiſömmerige Spiegelkarpfen wurden in den Neckar von Heinsheim bis Mannheim geſetzt. Die tadelloſen, edelgezüchteten Karpfen wurden von Vorſtands⸗ mitgliedern des Vereins aus den domänenärariſchen Teichen bei Brühl übernommen. Der Trans- port und die Beſetzung wurde von den Berufsfiſchern des Neckars koſtenlos in anerkennenswerter Weile unter Kontrolle von Vorſtandsmitgliedern des Vereins und ſtaatlichen Fiſchereiaufſehern aus- geführt. Außerdem wurden noch Schleien eingeſetzt. i Die domänenärariſchen Teiche bei Brühl find für unſer badiſches Land geradezu vorbildlich geworden. Abgebautes Ziegeleigelände, im wahren Sinne des Wortes Unland, zwiſchen dem Leim— bache und dem Rheine gelegen, wurde zu Teichanlagen benützt. Geſpeiſt mit dem maſſenhaft nahrungführenden Waſſer des Leimbaches, zeigen die Karpfen, von edler Züchtung, ein geradezu eminentes Wachstum und ſichern hierdurch der Anlage eine gute Rentabilität. Dieſe Anlage der Großherzoglichen Domäne hat anregend gewirkt — manch Unland wurde zum Teich umgewandelt und, ſowie mancher Waſſertümpel, mit Brühler Karpfen beſetzt. So werden jetzt zwiſchen Nußloch und Wiesloch zwei große Weiher angelegt. Die Berufsfiſcher des Neckars haben nun die löbliche Abſicht, gleich den Fiſchern der Main⸗ ſtrecke Bamberg⸗Aſchaffenburg, den Neckar rationell zu bewirtſchaften und zu dieſem Zwecke zunächſt Schoureviere, in welchen während mehreren Jahren weder mit Netz noch Angel gefiſcht werden darf, einzurichten. Anregung hierzu gab ihnen der Vortrag des Herrn Profeſſors Dr. Hofer aus München gelegentlich der Generalverſammlung des Badiſch⸗Unterländer Fiſchereivereins. Möchten die Berufsfiſcher nur recht bald ihre gute Abſicht ausführen! Nur dann können die bedeutenden Geldbewilligungen der Regierung, der Kreisverbände und Vereine von wirklichem dauerndem Erfolge begleitet ſein. Dem regen, volkswirtſchaftlich jo nützlich arbeitenden Badiſch⸗Unterländer Fiſcherei⸗ verein aber wäre zur weiteren kräftigen Entfaltung ſeiner Tätigkeit für 1905 ein zahlreicher Zugang von neuen Mitgliedern zu wünſchen. Beſonders wünſchenswert erſcheint es, daß diejenigen Fiſcherei⸗ genoſſenſchaften und landwirtſchaftlichen Vereine, welche es bis jetzt unterlaſſen haben, dem Vereine als korporative Mitglieder beitreten. Verein Deutſcher Teichwirte. Laut Beſchluß des Vorſtandes findet unſere nächſte Heneral verſammlung Sonntag, den 18. Dezember 1904, vormittags 11¼ Uhr in Leipzig, Reſtaurant „Schloß Ritterſteinn“ Ritterſtraße ſtatt. Tagesordnung: 1. Geſchäftliches. 2. Wahl eines Vereinsorgans. 3. a) Der Karpfenzoll, eine brennende Tagesfrage in Hinblick au fdas Notjahr 1904. (Berichterſtatter Fritz Bley - Berlin.) b) Inwieweit erſcheint ein Zoll auf Salmoniden gegen Dänemark gerechtfertigt? (Berichterſtatter: Herr Adl. Gutsbeſitzer Conze-Sarlhauſen.) 4. Ueber Frachtermäßigung friſcher Seefiſche als Fiſchfutter. (Berichterſtatter: Herr Dr. Brühl-Berlin.) 5. Unlautere Praktiker im Fiſchkleinhandel und bei der Benennung der Fiſche auf den Speiſekarten der Großſtadtreſtaurants. (Berichterſtatter: Herr Dr. Kluge, Lektor der landw. Hochſchule Halle a. S) 6. Fit es empfehlenswert, den Karpfen⸗ teichen andere Fiſchſorten beizuſetzen? Welche Sorten find zu berückſichtigen und in welchem Ver- hältnis müfſen dieſe zum Quantum der eingeſetzten Karpfen ſtehen? (Frageſteller: Herr Direktor Dr. Bröm mes Bitterfeld; Berichterſtatter: Herr Lehrer Wehle-Crenſitz.) 7. Würde es geeiget erſcheinen, den Verkauf von Forellen und anderen Salmoniden in die Hand des Vereins Deutſcher Teichwirte zu legen, um dadurch eine beſſere Verwertung zu erzielen? (Berichterſtatter: Herr Rittergutsbeſitzer Gropius-Janikow) 8. Verunreinigung unſerer Gewäſſer durch die Induſtrie und wie iſt derſelben entgegenzuwirken? (Berichterſtatter: Herr Hauptmann Bormann Saathain.) 9. Wodurch wurde das Abſterben der Karpfenbrut im vergangenen Sommer in waſſereichen Streck— teichen verurſacht? (Berichterſtatter: Herr Oberförſter Rein-Guterborn.) 10. Wie kann ſich der Teichwirt von ſeinen Teichdämmen den größten Nutzen erwerben? (Frageſteller: Herr Coeſter⸗ 458 — — Gleißen; Berichterſtatter wird ſpäter genannt.) 11. Wie läßt ſich ein 50 ha großer, nicht ablaßbarer See, in den Karpfen eingeſetzt ſind, am beiten abfiſchen? (Frageſteller: Herr Major Eopien- Hirſchburg; Berichterſtatter: Fiſchmeiſter Müller.) 12. Beiträge aus der Geſchichte der Fiſcherei. (Berichterſtatter: Herr Totzke⸗Benndorf.) 13. Anträge und Mitteilungen aus der Verſammlung. 14. Ort und Zeit der nächſten Verſammlung. 15. Aufnahme neuer Mitglieder. 16. Zahlung der Mitgliederbeiträge. i Nach Schluß der Verſammluug findet ein gemeinſames Eſſen ſtatt. Um zahlreiches Er⸗ ſcheinen bittetj Neuhaus (Kreis Delitzſch, Bezirk Halle a. d. Saale), im November 1904. Schirmer, Präſident des Vereins Deutſcher Teichwirte. Sächſiſcher Fiſchereiverein. Am 5. November 1904, vormittags 9 Uhr wurde im Brauhausgarten zu Bautzen die achte Landesausſtellung des Sächſiſchen Fiſchereivereins eröffnet. In 38 Aquarien mit 63 Abteilungen waren vorzügliche Zuchtkollektionen und Verkaufs muſter von Schuppen⸗ und Spiegelkarpfen, Schleien, Bachforellen, Regenbogenforellen, Bachſaiblinge und Aeſchen zur Schau geſtellt. 12 Uhr mittags fand im vollbeſetzten Saal des Brauhauſes im Beiſein Sr. Exzellenz des Herrn Staatsminiſters v. Noſtitz, der Herren Kreishauptmann v. Schlieben, Oberbürgermeiſter Dr. Kaeubler, Geh. Oekonomierat Hähnel, Profeſſor Dr. Gräfe⸗Bautzen und vielen anderen Aus⸗ ſtellungsbeſuchern unter Leitung Sr. Exzellenz des Wirkl. Geh. Rats Dr. Graf von Könneritz eine Verſammlung ſtatt, in der nach Bekanntgobe der Prämiierungsreſultate Herr Güterdirektor Blume⸗ Bärsdorf⸗Trach einen Vortrag über „Die Beobachtungen und Erfahrungen auf teichwirtſchaſtlichem Gebiet während des heißen und trockenen Sommers 1904“ hielt. Dem Vortrag folgte Diskuſſion, worauf nach Schluß der Verſammlung eine größere Anzahl der Anweſenden an einem gemeinſamen Mittageſſen teilnahmen. Später trafen ſich viele der Ausſtellungsbeſucher zu zwangloſer Vereini- gung im Reſtaurant „Zum Fuchsbau“. Das Preisrichterkollegium erkannte folgenden Ausſtellern Preiſe ꝛc. zu. A) Für Salmoniden: 1. Der erſte Preis (Ehrenpreis des Herrn Kommerzienrates Hermsdorf) der Gräflich Rexſchen Forſt⸗ verwaltung in Malitzſch für hervorragende Leiſtungen in der Zucht von Bachforellen. 2. Der zweite Preis (Ehrenpreis des landwirtſchaftlichen Kreisvereins der ſächſiſchen Lauſitz) der Frau von Polenz auf Obercunnewald für ſehr beachtenswerte Leiſtungen auf dem Gebiete der Salmonidenzucht im allgemeinen. 3. Ehrendiplome des Sächſiſchen Fiſchereivereins a) Herrn Otto Friedrich in Strecken- walde bei Wolkenſtein für Ausſtellung ſehr ſchöner Satzfiſche in Bachforellen, Bachſaiblingen und Regenbogenforellen. b) Der Prinzlich Schwarzburgiſchen Forellen- und Karpfenzüchterei in Groß⸗ harthau für Ausſtellung ſchöner Satz- und Speiſefiſche von Bachforellen, Bachſaiblingen und Regen- bogenforellen. B) Cypriniden. 1. Em erſter Preis (Ehrenpreis des Herrn Baron von Gärtner) Herrn Kommerzienrat Hermsdorf auf Kauppa für hervorragende Leiſtungen in der Zucht des Galizier Karpſens; 2. ein erſter Preis (Ehrenpreis des Sächſiſchen Fiſchereivereins) Herrn Ritter⸗ gutsbeſitzer Röſſing, Herrſchaft Königswartha, für ſehr gute Leiſtungen in der Schleienzucht; 3. Ehrendiplome des Sächſiſchen Fiſchereivereins; a) Herrn Rittergutsbeſitzer Böhmer auf Klix für gute Leiſtungen in der Karpfenzucht; b) der Prinzlich Schwarzburgiſchen Forellen- und Karpfen⸗ züchterei iu Großharthau für recht gute einſömmerige Lauſitzer Schuppenkarpfen. Außer Preis⸗ bewerb hatten ausgeſtellt: Se. Exzellenz Generalleutnant v. Stieglitz auf Langburkersdorf, Herr Bergrat Schmidt auf Lauba bei Löbau und die Preisrichter Herren Fiſchzüchter Linke jun.-Tha⸗ randt und Oberförſter Krutzſch⸗Hohnſtein. Die erſteren drei Herren hatten muſtergültige Salmo⸗ niden, Herr Oberförſter Krutzſch ſehr ſchöne Aeſchen ausgeſtellt. Der Schriftführer Aſter, Oberſt z. D. Schleſiſcher Fiſchereiverein. Am 10. No vember 1904 tagte in Breslau die zweite diesjährige Hauptverſammlung des Schleſiſchen Fiſchereivereins. In Vertretung des Vorſitzenden, Prinzen Georg von Schö na ich- Carolath, der am Erſcheinen verhindert war, eröffnete und leitete die Sitzung der ſtellvertretende Vorſitzende, Graf von der Recke-Vollmerſtein⸗Kraſchnitz, der die zahlreich erſchienenen Mitglieder willkommen hieß und noch beſonders den gleichfalls anweſenden Herrn Oberpräſidenten Grafen von Zedlitz⸗Trützſchler, ſowie die beiden Herren Vertreter der Regierungspräſidenten von Oppeln und Liegnitz begrüßte. Zur Ehrung des Andenkens der verſtorbenen Mitglieder, unter denen ſich die Herren: Reichsgraf zu Stolberg-Stolberg-Bruſtawe, Mühlenbeſitzer Pohl-⸗Creiſau, Archidiakon Gröhling-Glogau, und Rittergutsbeſitzer Neumann-⸗Grüneiche befinden, erhebt ſich die Verſammlung von den Plätzen. Der Kaiſerliche Rat Herr Viktor Burda-Wien, unſer Ehrenmitglied, berichtet, eine Ver⸗ öffentlichung des Korreſpondenzblattes für Fiſchzüchter über ſeine neuen Fiſchzuchtunternehmungen betr., an welche das Blatt Betrachtungen über die der deutſchen Teichwirtſchaft drohende Konkurrenz knüpft, wie folgt: Er habe auf ſeinen Beſitzungen an der Save im beſten Falle 6000 Morgen Teiche anlegen können, deren Produkt faſt ausſchließlich in dem ganz fiſcharmen Hinterlande ver⸗ zehrt, ein etwaiger Ueberſchuß aber höchſtens bis Wien transportiert werden könnte. — Von einem 459 Export nach Deutſchland kann überhaupt nicht die Rede fein. Das geplante Fiſchzuchtunternehmen in Podolien hingegen iſt infolge gänzlichen Mangels an Objekten für Streckenteiche längſt fallen ge⸗ laſſen worden. Die Tagesordnung begann mit mehreren kleineren Mitteilungen des Vorſitzenden, welcher unter anderem erwähnte, daß ſeit der letzten Frühjahrsverſammlung wiederum 26 neue Mit- glieder in den Verein aufgenommen wurden. Einſchließlich derſelben zählt nunmehr der Verein 750 Mitglieder. Hierauf berichtete der Geſchäftsführer des Vereins, Herr Profeſſor Dr. Hulwa, über die Geſchäftslage des Vereins und ſeine Tätigkeit. Die Geſchäftslage iſt im allgemeinen eine befriedigende geweſen, auch in Bezug auf die Geldverhältniſſe, inſofern als ſich Einnahmen und Ausgaben deckten und Verluſte nicht zu verzeichnen waren. Der Umfang des geſchäftlichen Verkehrs war ein ſehr bedeutender, weiſt doch das Geſchäftsjournal ſchon jetzt an 10 000 Eingänge auf, die das Bureau zu erledigen hatte. Der Verein iſt auf allen Gebieten des Fiſchereiweſens eifrig tätig geweſen und hat auch überall gute Erfolge aufzuweiſen gehabt. Die Unterhaltung und Entwicklung der Auskunfts- ſtelle für Beſchaffung billigen und ſchnellwüchſigen Beſatzmaterials beanſprucht wiederum einen breiten Raum in der Geſchäftsführung des Vereins. Ebenſo wie der Verkehr mit den Be⸗ hörden das Wirken des Vereins lebhaft in Anſpruch nimmt. — In letzterer Beziehung treten vornehmlich die Berichte über die Frage der Schonzeiten, Schon- und Laichreviere uſw., ferner Gut⸗ achten in Sachen der Sportangelei und des Trans portweſens, ſowie über die Fiſchſchädigungen durch das Hochwaſſer 1903 und andererſeits durch die Dürre und den Waſſermangel 1904 mit Bezug auf die ſchleſiſche Fiſchzucht in den Vordergrund. Auch beſchäftigt ſich der Verein jetzt vielfach mit chemiſchen und biologiſchen Unter⸗ ſuchungen der Fiſchwäſſer und geht nach dieſer Richtung hin ſeinen Mitgliedern in den ver- ſchiedenartigſt geſtalteten Fällen mit Rat und Tat an die Hand. Große Arbeit und Ausgaben er⸗ wuchſen dem Verein ferner aus der fortſchreitenden Ausrottung des Fiſchraubzeugs. Umſo⸗ mehr iſt es wünſchenswert, daß gerade diejenigen Großteichbeſitzer, welchen durch bemerkenswerte Prämiierung des erlegten Fiſchraubzeuges beſondere Vorteile erwachſen, auch den Verein in ſeinen Beſtrebungen durch Geldmittel und Zuführung von Mitgliedern unterſtützen wollen. Der Verein würde ſich noch einer größeren Anzahl Mitglieder erfreuen können, wenn jedermann, dem der Verein ſelbſt Vorteile gewährt, ſich anderſeits bemühen wollte, neue Mitglieder heranzuziehen, denn die gemeinnützigen Beſtrebungen desſelben können nur zur durchgreifenden Geltung kommen, wenn die Mehrzahl der Filchereiinterefjenten Schleſiens hinter dem Verein ſteht. Der Geſchäftsſührer berührt folgende Gegenſtände, an welche ſich zum Teil eine längere Dis- kuſſion anſchließt: Die Folgen des Hochwaſſers 1903, die Fiſchbeſchädigungen anläßlich der Fluß⸗ regulierungen, die Dürre und der Waſſermangel 1904 mit Bezug auf die ſchleſiſche Fiſchzucht, die Ausſetzung von Krebſen und die Sportsangelei und Raubangelei. Was nun die Folgen des Hochwaſſers 1903 betrifft, ſo hat im verfloſſenen Deutſchen Fiſchereirat zu Danzig Herr Graf von Pückler in ſehr warm und ſchneidig begründeter Weiſe den Antrag eingebracht, von dem Herrn Landwirtſchaftsminiſter anläßlich dieſer Hochwaſſerkataſtrophe eine außerordentliche Bei⸗ hilfe in beträchtlicher Höhe und ſofort zu erbitten Durch die Annahme dieſes Antrages würde der Deutſche Fiſchereirat auch gleichzeitig der ſchleſiſchen Fiſcherei ſeine Teilnahme für die ihr er- wachſene ſchwere Schädigung auszudrück Dieſem Antrage wurde im Fiſchereirat mit lebhaftem Beifall zugeſtimmt, da es ſelbſt⸗ verſtändlich ſei, daß derartige Kataſtrophen auch außerordentliche Mittel erfordern. — Als preußiſche Provinz habe Schleſien ein Anrecht auf Bewilligung von Mitteln aus dem dem Landwirtſchafts⸗ miniſter für dieſe Zwecke zur Verfügung ſtehenden Fonds. Die Geſchäftsführung hat es nicht unterlaſſen ſoſort nachdem fie von den Vorgängen im Fiſchereirat unterrichtet war, ſtatiſtiſches Material zu ſammeln und dem Herrn Min iſter zu unter⸗ breiten. Dieſe Eingabe an den Herrn Miniſter geſchah bereits im Juli dieſes Jahres, der Verein iſt aber noch nicht in den Beſitz einer Subvention gelangt, trotzdem die Geſchäftsſtelle, noch um ihre Bitte zu verſtärken und das Material zu vervollſtändigen, ſich angelegen ſein ließ, im Auguſt dieſes Jahres anläßlich der eingetretenen beiſpielloſen Dürre mit der im Gefolge habenden ae Schädigung der Fiſchzucht neues ſtatiſtiſches Material dem Herrn Miniſter zu erreichen. Welchen Nutzen hätte der Verein ſchaſſen können, wenn demſelben zur Hebung der ſchwer geſchädigten Fiſchzucht ſckon im Herkſt dieſes Jahres, wo die Beſatzfiſche nicht nur billig, ſondern auch in genügender Menge zu beſchaffen waren, eine beträchtliche Summe überwieſen worden wäre. Wir haben ſchon im letzten Jahresbericht angedeutet, daß die Hochwaſſerkataſtrophe noch ihre ganz bedenklichen Nachwehen zeitigen wird, beſonders infolge der auszuführenden Regulierungs⸗ arbeiten in den fließenden Gewäſſern. Darüber laufen jetzt in der Tat die lebhafteſten Klagen ein. Der Ausbau der durch das Hochwaſſer geſchädigten Regulierungswerke muß in der Tat die gedeihliche Entwicklung der Fiſchzucht nachhaltig ſchädigen; ſo daß die in Betracht kommenden Fiſchereiberechtigten, welche für die Pacht der von der Kataſtrophe betroffenen Gewäſſer recht er⸗ hebliche Geldopfer zu bringen haben, in ihrem Fiſchereiertrage bis zum Ruin beeinträchtigt wurden. Bei den Flußregulierungen werden auch ſtets Hunderte von Arbeitern beſchäftigt, welche auf langen Strecken der Flußläufe die Fiſche wegfangen. Dieſe Gewäſſer müſſen ebenſo ver- 460 — armen und veröden, wie es ſchon jetzt ſtreckenweiſe bei den größeren und kleineren Flüſſen Schleſiens der Fall iſt, in denen teils durch induſtrielle Abwäſſer — ſiehe in neueſter Zeit den Sprottefluß — oder durch den Mangel an Fiſchleitern und Fiſchtreppen — ſiehe Bober und Queis — oder durch den jetzt Macke a heranwachſenden Dampfſchiffsverkehr — ſiehe Oder — die Fiſchzucht aufs ernſtlichſte ge⸗ rdet iſt. Wir werden in der Tat dahin kommen, unſeren Fiſchgenuß nur aus der Teichwirtſchaft zu befriedigen, obſchon auch eine Menge Teiche durch die verunreinigten Flußläufe und Bäche an vielen Orten ſchädlich beeinflußt iſt. (Siehe Oberſchleſien Bergrevier, Schüll⸗Czuchow, Lucas⸗ Belk.) Nun kommt noch dazu, daß einer großen Reihe von Teichen durch die Hochwaſſerkataſtrophe ein erheblicher Schaden zugefügt worden iſt. Bei der Beſprechung über die Fiſchereiſchädigungen durch Flußregulierungen betonte Landes- baurat Gretſchel, daß die Provinz zwar eine Pflicht der Entſchädigung der Fiſchereiintereſſenten nicht anerkennen könne, es ſei aber zweifellos, daß Mittel und Wege geſunden werden müſſen, den Fiſchereiintereſſenten gerecht zu werden und ihnen für die erlittenen Schädigungen Erſatz zu ge⸗ währen. Selbſtverſtändlich ſeien mit der Regulierung der Flüſſe gewiſſe Schädigungen der Fiſch⸗ zucht verbunden, andererſeits aber werde durch die Neuregulierungen der Flüſſe das Waſſer derſelben zum Vorteil der Fiſche zuſammengehalten. (Sic!) Mit Ausnahme von drei Fällen ſei ihm nicht bekannt, daß von Fiſchern Klagen bei der Provinzialverwaltung eingegangen ſeien und Anträge auf Entſchädigung geſtellt hätten. — Es werde jetzt häufig der Flußregulierung vieles zur Laſt gelegt, was ſeit Jahrzehnten durch Raubfiſcherei geſchädigt wurde. (Fortſetzung folgt.) VIII. Citeratur. „Welche Bodenrente kann von einer beſtimmten Flüche durch Kleinteichwirtſchaft bei fach⸗ gemäßem Betriebe erzielt werden?“ Preisgekrönte Schrift für die durch das K. Sächſiſche Miniſterium des Innern geſtellte Preisfrage, von Ernſt Weber-Sandau. Nunmehr liegt die Schrift E. Webers, deren Preiskrönung durch das K. Sächſiſche Minifterium wir in Nr. 20 der „Allgem. Fiſcherei⸗- Zeitung“ bekanntgegeben, im Druck vor. In einem Vorwort weiſt Verfaſſer mit Recht darauf hin, daß die geſtellte Frage, ſo allgemein geſtellt, ganz unmöglich direkt mit beſtimmten Zahlen beantwortet werden kann. In möglichſt knapper Form verſucht daher Verfaſſer über folgende Hauptfragen Klarheit zu geben: „1. Was iſt Bodenrente in der Teichwirt⸗ ſchaft und was iſt unter ſachgemäßem Betriebe zu verſtehen? a) für Karpfenteiche, b) für Forellen⸗ teiche“. 2. „Rentabilität von ſachgemäß bewirtſchafteten Karpfen⸗ und Forellenteichen im Klein⸗ beſitz“. 3. „Die verſchiedenen Verhältniſſe, unter denen der Kleinbetrieb zu arbeiten hat und die beſonderen Maßnahmen zur Erhöhung der Rente“. Die Schrift iſt im Eigenverlag des Verfaſſers erſchienen und zum Preiſe von 1 Mk. durch die Verlagsbuchhandlung G. Verza, Landsberg a. L. u beziehen. a Jedenfalls hat Weber durch die klare Begründung ſeines Leitſatzes: „Für Karpfenteiche: Durch Melioration und Düngung erzielte Naturfutterzüchtung, für Forellenteiche: Durch Reinhaltung des Teiches und ſorgfältige Wartung und billige Fiſchfutterbeſchaffung ermöglichte vorſichtige Handfütterung, ſowie durch Beiſpiele aus der Praxis und Rentabilitätsberech⸗ nungen einen weſentlichen Beitrag zur Förderung der Kleinteichwirtſch aft, auch über die Grenzen Sachſens hinaus, geliefert. 2 Gleichzeitig erſchienen und dem gleichen Zwecke in hervorragender Weiſe dienend iſt die Broſchüre: „Zur Förderung der Kleinteichwirtſchaft“. Bericht über die im Jahre 1903 durch den Mecklenburgiſchen Fiſchereiverein veranſtaltete Beſetzung von 119 Kleinteichen mit ſchnellwühſigen zweiſömmerigen Karpfen Erſtattet von Dr. Emil Walter⸗Sieversdocf. Der Bericht verdient wegen der Darſtellung der Mittel und Wege, wodurch die Beſetzungserfolge erzielt wurden, ſowie wegen der wertvollen Lehren, die die Praxis für die Förderung der Kleinteichwirtſchaft daraus entnehmen kann, weiteſte Verbreitung nicht nur bei mecklenburgiſchen Teichwirten, ſondern bei allen Fiſcherei⸗ vereinen und beſonders auch bei den Behörden, auf deren Mitwirkung in erſter Linie bei Veran⸗ ſtaltung derartiger Beſetzungsverſuche gerechnet werden muß. L. IX. Stagekaften. Frage Nr. 16. (Herrn H. in N., Böhmen.) 1. Welche Firmen liefern Weißfiſche als Forellenfutter? 2. Könnten Sie mir einige Firmen angeben, von welchen ich Ellritzen beziehen kann? Antwort: Wir bitten um Antwort aus unſerem Leſerkreiſe. Zu Frage Nr. 11 in Nr. 21 der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ erhalten wir aus unſerem Leſerkreiſe folgende Zuſchrift: 461 Zur Beantwortung der Frage Nr. 11 in Nr. 21 der „Allgem. Fiſcherei-Zeitung“ erlaube ich mir noch folgendes zu bemerken: Da anſcheinend die Gasanſtalt oberhalb des Karpfenteiches erbaut werden ſoll, jo wird es nach der Errichtung derſelben ohnehin mit:der Karpfenzucht vorbei ſein. Es darf angenommen werden, das bei ſtarken Regengüſſen nicht alles Waſſer auf dem Areale der Gasanſtalt verbleibt, ſondern, nachdem es dasſelbe gewiſſermaßen ausgelaugt hat, dem Karpfenteiche zufließt. Es iſt bekannt, daß man namentlich in kleineren Gasanſtaltsbetrieben mit dem Gaswaſſer, welches neben Kohlenſäure Ammoniak und Schwefelwaſſerſtoff in reichlichen Mengen enthält, nichts Rechtes anzufangen weiß. Es wird zwar in Gruben, welche waſſerdicht ſein ſollen, zunächſt aufgefangen; aber was dann, wenn ſolche Grube voll iſt? Beim Fortſchaffen von Gaswaſſer für landwirtſchaftliche (Düng⸗) Zwecke wird ein Teil davon verſchüttet; die Gaswaſſergrube fließt wohl auch gelegentlich mal über und hat vielleicht außerdem im Verlaufe der Zeit undichte Stellen be— kommen. Was Wunder, wenn in kürzerer oder längerer Zeit das Gas anſtaltsareal mit Stoffen infiltriert wird, die, wenn ſie in den Karpfenteich gelangen, den Fiſchen doch ſicherlich ſchädlich werden. Daß auf einer Gasanſtalt auch Steinkohlenteer verſchüttet und dadurch dem Boden die allem organiſchen Leben feindlichen Kreoſotſtoffe zugeführt werden, will ich nur nebenbei erwähnen. Selbſt bei allem guten Willen und genügender Kontrolle werden ſich die angedeuteten Mißſtände nicht vermeiden laſſen. Darum fort mit der Gasanſtalt vom Karpfenteich oder fort mit dem Karpfenteiche aus dem Bereiche der Gasanſtalt! Le. V. X. Jiſcherei- und Jiſchmarktberichte. Berlin, 26. November. Fiſche (per Pfund) lebende 1 in Eis Fiſche | geräucherte 4 ee — — Sommer⸗Rheinlachs. per Pfund 425 Bander — — Ruft Lach! 1 — Bache — — Flundern, Kieler. „ Stiege | 400-500 Karpfen, mittelgr.. — — do. mittelgr.. | „ Kiſte 250 —350 Karauſchen 5 — — Bücklinge, Kieler. „ Wall 300 —500 Schleie — — Dorſ che „% Kiſte 400500 Blei — — Schellſiſ hh „ 500-600 Bunte Fiſche — — Aale, große „ Pfund | 120-130 o — — Storr 35 7 — Lachs La geir. . . | — — Heringe. „100 Stck. 700 1000 Bericht über den Engrosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Markt vom 8. bis einſchließlich 21. November 1904. Die Zuſendungen in Karpfen ſind noch ſpärlich; auch iſt die Zeit für einen Maſſenabſatz noch nicht geeignet. Häufige Nachfragen werden lautbar, doch zeigen ſich die Käufer bei größeren Eingängen nicht willig, beſſere Preiſe anzulegen. Im nächſten Monat wird vorausſichtlich ein an fer Bedarf vorliegen und darf wohl auch darauf gerechnet werden, entſprechend höhere Preiſe zu erlangen. Größere Zuſendungen in Schleien fehlten; auch iſt die Nachfrage nicht beſonders rege. Die kleinen Eingänge werden zu befriedigenden Preiſen verkauft. November Karpfen: Mark November Schleie: Mark 8. lebend, unſorkiee rtr 66 — 75 Daerr — Ihe 51 9. 5 L SR RL RE 69—71 1. lebend, .umipztiert 24. 22.2. 100 —104 10. > Biere 2 090 72— 75 1 ea ee et 40—50 11. 7 E 72— 77 12 lebend, unfortſer rtr 91 11. 5 . 77—80 14. 7 5 Sa GE 104 17: 50 Ir 65-66 15. 5 FW 104 18. 90 ene Ya 71—75 12 1 „„ 81—82 19: x DEE 67—72 18. 5 RER RENT 95 No vember Schleie Mark 1 er anal eciet 80 8. lebend, unsortiert 89-96 r 8 57 TTT 94—101 " " EEE Er TEE RT TEE ur EEE TTTTEERENEN) Wer liefert unter Garantie reine Loch-leven- Eier ? Preisangabe erbittet unter F. 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Redaktion: Zoologiſches Inſtitut der Tierärztlichen Hochſchule, München, Königinſtraße, Expedition: München, Veterinärſtraße 6. Organ für die Befamtintereffen der Fiſckerei, ſowie für die Heſtrebungen der Fiſckerribeteine, in ſonderheit Organ des Deutſchen Fiſchereivereins, ſo wie der Landesfiſchereivereine für Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, des Weſtdeutſchen Fiſcherei⸗ verbandes, des Schleſ. Fiſchereivereins des Brandenburg. Fifchereivereins, des Thüring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins Miesbach⸗Tegernſee, des Fiſchereivereins Wiesbaden, des Kaffeler Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für das Großh. Heſſen, des Rheiniſchen Fiſchereivereins, des Kölner Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für Weſtfalen u. Lippe, des Elſaß⸗Lothring. Fiſchereivereins, des Fiſchereivereins für den Kreis Lingen, des Fiſchereivereins für die Provinz Sachſen und das Herzogtum Anhalt, des Würt⸗ tembergiſchen Anglervereins, des Fentral⸗Fiſchereivereins für Schleswig ⸗Holſtein ꝛc. ꝛc., ſowie Organ der Kgl. Bayer. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München. In Perbindung mit Tachmännern Peutſchlands, öGſterreich⸗Angarns und der Schweiß, herausgegeben vom Paneriſchen und vom Deutfhen Tiſchereiverein. Nr. 24. München, den 15. Dezember 1904. XXIX. Jahrg. Inhalt: I. und II. Bekanntmachungen. — III. Die Regulierung der Loiſach und der Alz in ihrer Wirkung auf die Fiſcherei im Kochelſee und Chiemſee. — IV. Ueber eine Krankheit der weib⸗ lichen Geſchlechtsorgane des Hechtes. — V. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Fiſch⸗ zucht. — VI. Zum 50jährigen Beſtehen der Kaiſerlich Ruſſiſchen Kronfiſchzuchtanſtalt in Nikolsk. — VII. Vermiſchte Mitteilungen. — VIII. Fiſcherei⸗ und Fiſchmarktberichte. — Inſerate. (Nachdruck ſämtlicher Originalartikel nur mit Erlaubnis der Redaktion geſtattet.) f I. Bekanntmachung. I. Erweiterte Vorſtandsſitzung des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins am Sonntag, den 18. Dezember 1904, vormittags / 10 Uhr. Tagesordnung: 1. Anträge des Vorſtandes auf Aenderung der Statuten des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins. 2. Anträge des Kreisfiſchereivereins von Niederbayern; Verteilung regelmäßiger Zuſchüſſe an die Kreisvereine in bar und Fortgewährung eines dem Kreisfiſchereivereine von Niederbayern bisher bewilligten Zuſchuſſes für Otterprämien. II. Delegiertenverſammlung der bayeriſchen Fiſchereivereine am Sonntag, den 18. Dezember 1904, vormittags % 11 Uhr. Tagesordnung: 1. Bericht über die Ausführung der Beſchlüſſe auf der Delegierten- 466 verſammlung in Speyer. 2. Antrag des Kreisfiſchereivereins der Oberpfalz: Aufſtellung von Sachverſtändigen für Fiſcherei beim Landwirtſchaftlichen Vereine; Berichterſtatter: Herr Graf von Walderdorff in Teublitz. 3. Antrag des Bayeriſchen Landesfiſchereivereins auf Erſetzung der Delegiertenverſammlung durch die erweiterte Vorſtandsſitzung und Abhaltung von all⸗ gemeinen bayeriſchen Fiſchereitagen. III. Sitzung des Teichwirtſchaftlichen Ausſchuſſes am Sonntag, den 18. Dezember 1904, vormittags 11 Uhr. Tagesordnung: 1. Konſtituierung des Teichwirtſchaftlichen Ausſchuſſes und Wahl des Vorſitzenden. 2. Geſchäftsordnung. 3. Beratung über die Förderung der Teichwirtſchaft in Bayern: a) durch Einrichtung von Muſterwirtſchaften und Prämiierung bereits beſtehender Muſterbetriebe; b) durch Maſſenverbreitung von Flugblättern über die Grundzüge der Teich⸗ wirtſchaft; e) durch Abhaltung von Vorträgen und Lehrkurſen; d) durch Aufſtellung von Kreisfiſchereikonſulenten; e) durch Förderung des Fiſchabſatzes (Vermittlung des Verkaufs von Beſatz⸗ und Speiſefiſchen, genoſſenſchaftlicher Verkauf, Tarifverbeſſerung uſw.). 4. Sonſtige Anträge. Sämtliche Sitzungen finden im kleinen Sitzungsſaale des Bayeriſchen Landwirtſchafts⸗ rates, Prinz Ludwigſtraße 1, zu München ſtatt. Der Vorſtand des Bayerifhen Tandesſiſchereivereins. gez. Graf von Moy. II. Bekanntmachung. Der Kreisfiſchereiverein für Schwaben und Neuburg beabſichtigt, mit gütiger Bei⸗ hilfe des K. Profeſſors und Vorſtandes der K. Biologiſchen Verſuchsſtation für Fiſcherei in München, Herrn Dr. Bruno Hofer, und des ſtaatlichen Konſulenten für Fiſcherei in Bayern, Herrn Dr. Surbeck, einen Fiſchereilehrkurs für praktiſche Salmonidenzucht abzuhalten. Der Kurs wird am 13. und 14. Januar 1905 in Augsburg ſtattfinden. Beginn: Freitag, den 13. Januar 1905, vormittags 9½ Uhr, in der Zentral— turnhalle (nahe dem Bahnhof). Schluß: Samstag, den 14. Januar 1905, nachmittags. Am Freitag werden Vorträge abgehalten: 1. Ueber die Naturgeſchichte der Salmoniden und die für die Fiſcherei in Flüſſen und Seen wichtigſten Nutzfiſche. Mit Demonſtrationen. 2. Ueber die natürliche Ernährung der Fiſche. (Das Plankton.) Mit Demonftralionen. 3. Ueber die künſtliche Fütterung der Salmoniden (Brut, Jährlinge, Maſt⸗ und Zugi- fiſche). Mit Demonſtrationen. 4. Ueber die Atmung der Fiſche und eine einfache Methode zur Beſtimmung des Sauerſtoffgehaltes im Waſſer. Mit Demonſtrationen. 5. Ueber die natürliche und künſtliche Fortpflanzung der Fiſche. 6. Ueber Fiſchkrankheiten. Mit Demonſtrationen. Am zweiten Tage ſollen die Vorträge fortgeſetzt und die Teilnehmer des Lehrkurſes in der Fiſchzuchtanſtalt des Vereins (am roten Tore) praktiſche Unterweiſungen und Anleitungen erhalten und zwar: 1. Ueber Laichfiſche im allgemeinen, insbeſondere ihre Behandlung vor der Laichzeit. . Ueber die Ausführung der künſtlichen Befruchtung. . Ueber Herſtellung von Brutanlagen, Pflege der Eier und Brut in den Apparaten. . Ueber Transport: a) friſch befruchteter, b) embryonierter Eier. . Ueber die Ausſetzung der Jungbrut. . Ueber die Ernährung der Jungbrut und die Jährlingsaufzucht. Ueber den Nutzen der Pflanzen in Fiſchteichen. S = e d 467 Am Freitag, abends 8 Uhr findet im „Weißen Lamm“ eine zwangloſe Vereinigung der Teilnehmer des Kurſes ſtatt, wobei über weitere Fragen Auskunft erteilt wird. Der Beſuch des Lehrkurſes iſt jedermann unentgeltlich geſtattet. Um die Teilnahme an dem Kurſe auch Minderbemittelten, insbeſondere Berufsfiſchern, zu erleichtern, ſtellt der Kreis⸗ fiſchereiverein denſelben einen Reiſezuſchuß bis zu 15 Mk. in Ausſicht, ſoweit die hier ver— fügbaren Mittel ausreichen. Die Teilnahme an dem Kurſe wolle bei dem unterzeichneten Kreisfiſchereiverein angemeldet werden. Anträge auf Gewährung von Beihilfen müſſen bis zum 21. Dezember ds. Is. mit der Anmeldung zum Kurſe an den unterzeichneten Kreis— fiſchereiverein oder an die Sektionen und Vereine gerichtet werden. Augsburg, am 26. November 1904. Kreisſiſchereiverein für Schwaben und Neuburg. Gentner. Wiedenmann, Sekretär. III. Die Regulierung der Toiſach und der Alz in ihrer Wirkung auf die Jiſcherei im Kochelſee und Chiemſee. Nach einem Vortrage, gehalten in der Monatsverſammlung des Bayeriſchen Landesfiſcherei— vereins vom 24. November 1904. Von Dr. G. Surbeck, ſtaatlicher Konſulent für Fiſcherei in Bayern. (Fortſetzung.) Nachdem ich in ausführlicher Weiſe für den Kochelſee die Wirkung der Tieferlegung auf die Fiſchereiverhältniſſe beſprochen habe, kann ich mich bei der Behandlung der gleichen Frage für den Chiemſee weſentlich kürzer faſſen. Denn im allgemeinen werden wir hier denſelben Verhältniſſen begegnen, und nur einige beſondere Punkte wären ſpeziell her— vorzuheben. Die Vorteile, welche die durch eine gründliche Regulierung der Alz bewirkte Tiefer— legung des Chiemſees um zirka 60 em für die Seeanwohner bringen ſoll, ſind neben der Beſeitigung der Hochwaſſergefahr namentlich die Gewinnung und Verbeſſerung an kultur— fähigem Grund und Boden in den ausgedehnten Chiemſeemooſen, die Sicherung der Alz— korrektion und eine Verbeſſerung der ſanitären Verhältniſſe. Vielleicht iſt es bezüglich des letzten Punktes nicht unintereſſant, wenn ich aus dem mir vorliegenden Projekt zitiere, daß durch die Trockenlegung die „miasmatiſchen Ausdünſtungen“ beſeitigt werden ſollen, daß zu— nächſt zwar die erhofften ſanitären Erfolge durch die „Miasmen der frei werdenden See— ſohle“ beeinträchtigt werden, bis die letztere „eine die Miasmen abſorbierende Vegetation“ gebildet hat uſw. Doch kehren wir nach dieſer kleinen Abſchweifung zurück zu unſerem eigentlichen Be— handlungsgegenſtande, der Fiſcherei im Chiemſee. Eigentümer des Fiſchrechtes in dieſem 25 000 Tagwerk großen See iſt bekanntlich das K. Staatsärar. Der See iſt in fünf Fiſcherei— diſtrikte eingeteilt, von denen vier verpachtet ſind und einer in Regie betrieben wird. Der erſte Diſtrikt umfaßt den ganzen „Weitſee“ mit einem Teil des ſüdlichen Uſers, dem nord— weſtlichen und nördlichen Ufer und einem kleinen Teile des öſtlichen Ufers, ſowie die Inſeln. Zwölf „Weitſeefiſcher“ üben in dieſem größten Diſtrikte die Fiſcherei aus. Der zweite Diſtrikt mit fünf Pächtern iſt der ſogenannte „Aiterbacher Winkel“ bei Rimſting, der dritte mit zwei Pächtern der „Feldwieſer Winkel“ bei Ueberſee, der vierte, vom Aerar in Regie— betrieb gegebene, der Achenmündung vorgelagerte Diſtrikt iſt der „Lindenboden“ und der fünfte, zweitgrößte Seediſtrikt führt die Namen „Grabenſtatt und Hirſchauer Winkel“ am öſtlichen Ufer bei Chieming. Durch die erhebliche Senkung des Seeſpiegels ſind naturgemäß die „Winkelfiſcher“ am meiſten geſchädigt. Wie am Kochelſee, ſo ſind auch hier die meiſten Laich- und Fangplätze trocken gelegt. Auch hier wird es eine geraume Zeit dauern, bis ein neuer Gürtel von Schilf und Röhricht im ſeichten Waſſer der Seeränder ſich gebildet hat. Der tägliche Ver— dienſt aus der Reuſenfiſcherei iſt den ſämtlichen Winkelfiſchern auf Jahre hinaus zum größten Teile entzogen. 468 — Sehen wir uns den dritten Diſtrikt, den „Feldwieſer Winkel“ bei Ueberſee, etwas näher an! Trockenen Fußes kann man hier zwiſchen den Schilfbeſtänden hin und her wan— dern, in denen noch die alten Pflöcke für die Reuſen und Jagnetze ſtehen, Zeugen einer emſigen Erwerbstätigkeit auf der ehemaligen Fiſchweide. Tauſende von Muſcheln liegen, von den Vögeln leergefreſſen, umher; die Mehrzahl der Enten und Bläßhühner, die früher das Uferbild hier ſo belebten, iſt verzogen. Der jetzige Seerand iſt jeden Pflanzenwuchſes bar, und während früher hier Tauſende und aber Tauſende junger Fiſche in dem Pflanzen⸗ gewirr ſich tummelten, ſieht man jetzt durch das klare Waſſer nur den blanken, unbewachſenen und unterſtandsloſen Sandboden des Seegrundes. Der „Feldwieſer Winkel“ war vor der Tieferlegung einer der anerkannt beſten Reuſenfangplätze und ein bevorzugter Laichplatz für die Hechte, die durch das warme Waſſer der geſchützten Bucht und von der leiſen Strömung des Ueberſeer Baches angezogen wurden. Das alles iſt jetzt anders, und zwar viel, viel ſchlechter geworden! Auch der Fiſchfang mit der Seege, den Zugnetzen, iſt nun ſehr benach— teiligt, weil das aus den Zuflüſſen geförderte Baggermaterial nicht in größere Seetiefen hinausgefahren, ſondern in der Nähe des Ufers, an ſeichten Stellen, abgelagert wurde. In— folgedeſſen iſt das Ausziehen der Seege gerade an den früher hiezu geeignetſten Stellen un— möglich geworden. Dieſe und ähnliche Mißſtände trifft man auch in den übrigen „Winkeln“ an. Für die Chiemſeefiſcher kommt nun ferner auch die von ihnen gepachtete und zum Teil in Afterpacht gegebene Entenjagd in Frage, welche durch die Tieferlegung ebenfalls Schaden gelitten hat, weil die Mehrzahl der Brut- und Wohnſtätten der Enten trocken gelegt wurde Beſonders aus dem fünften Diſtrikt, dem anerkannt beſten Entenplatz, wurde mir von einem auffallenden Rückgang der Stockentenbeſtände berichtet. Eine weitere tägliche Einnahme bildete für die Chiemſeefiſcher, namentlich während der Winterszeit, der Fang der Bläßhühner, für die in dortiger Gegend ein Preis von 50 Pfg. per Stück bezahlt wird. Von den einzelnen Fiſchern wurden den Winter bisher über je 300 bis 400 „Blaßln“ gefangen. Infolge der Trockenlegung der Brutplätze iſt ſeit der Regulierung eine ſehr fühlbare Abnahme der Bläß— hühner zu konſtatieren, was für die Fiſcher einen nicht zu unterſchätzenden Erwerbsentgang bedeutet. 0 Am wenigſten ſind natürlich die Pächter des erſten Diſtriktes, die Weitſeefiſcher, durch die Tieferlegung geſchädigt worden, da einerſeits die Ufer dieſes Diſtriktes ohnehin für die Kleinfiſcherei nicht überall beſonders günſtig ſind, und andererſeits die Fiſcherei im Weitſee mit Schwebnetzen und Zugnetzen durch die Senkung des Seeſpiegels nicht beeinträchtigt wurde. Eine drohende Gefahr aber erblicken die Weitſeefiſcher, das heißt in erſter Linie die Fiſcher der Fraueninſel, in dem Umſtande, daß die an den See angrenzenden Grundbeſitzer mit allen Mitteln darnach ſtreben, die freigelegte Seeſohle vom Staate käuflich zu erwerben. Ich möchte an dieſer Stelle ausdrücklich betonen, daß ein ſolcher Verkauf des neuen Ufers an die Angrenzer bis zum See hin die vitalen Intereſſen der Berufsfiſcher ohne Zweifel erheblich ſchädigen würde. Für einzelne Fälle darf ohne Uebertreibung geſagt werden, daß dann, wenn die künftigen Beſitzer des gewonnenen Seegrundes denſelben — wie ſicher voraus- zuſehen iſt — bis an den See hin umzäunen, daß dann, ſage ich, manchem Fiſcher der Fraueninſel die Ausübung ſeines Berufes, wenn auch nicht ganz unmöglich gemacht, ſo doch ungebührlich erſchwert und gründlich verleidet wird. Und welch unabſehbare Fülle von Streitfällen über das Uferbetretungs- und -benützungsrecht, von Grenzſtreitigkeiten uſw. würde ſich zweifelsohne ergeben! Darum kann ich dem dringenden Wunſche ſämtlicher Chiemſeefiſcher, es möchte der durch die Tieferlegung gewonnene Seeboden nicht bis zum See hin an die Angrenzer verkauft werden, aufs wärmſte unterſtützen und befürworten. Bleibt der im Beſitz des Aerars ſtehende, neugewonnene Seegrund der allgemeinen Benützung freigegeben, wobei ja allenfalls kleine Gebühren für die Berechtigung zum Trocknen der Netze ꝛc. erhoben werden könnten, dann erwächſt den Villenbeſitzern der Fraueninſel keinerlei Schaden, den Fiſchern aber ein großer Nutzen. Somit bin ich bei den von den Chiemſeefiſchern gehegten Wünſchen angelangt, die allerdings nach der Natur der Sache hier anders geſtaltet ſind, als am Kochelſee. Denn am Chiemſee laſſen ſich keine Maßnahmen zur Schaffung oder Erhaltung von Laichplätzen treffen, wie ſolche für den Kochelſee vorgeſchlagen wurden. Der Chiemſeefiſcher ſteht vor dem „fait accompli“ der 469 — empfindlichen Schädigung feines Erwerbes und muß die Bildung neuer Fang- und Laich— plätze an den jetzigen Seerändern der langſam arbeitenden Natur überlaſſen. Es unterliegt ja keinem Zweifel, daß nach etwa zehn Jahren die Verhältniſſe ſich wieder werden gebeſſert haben, für die nächſte Zukunft aber iſt der Chiemſeefiſcher, vor allem der Winkelfiſcher, durch die Tieferlegung des Seeſpiegels geſchädigt. Wenn daher die Fiſcher des zweiten, dritten und fünften Diſtriktes bei der K. Chiemſeeadminiſtration ein Geſuch um ange— meſſene Ermäßigung des Pachtſchillings eingereicht haben, ſo dürfen wir, angeſichts der wohlwollenden Fürſorge der K. Regierung für die Fiſcherei, auf entſprechende Berückſichtigung dieſes wohlbegründeten Geſuches hoffen. Ebenſo aber verdient die weitere Eingabe der Fiſcher der Fraueninſel betreff Verkauf beziehungsweiſe Nichtverkauf der freigelegten See— ſohle volle Berückſichtigung. Auch eine für die kommenden Jahre vermehrte Beſetzung des Chiemſees mit Jungfiſchen würde ſehr im Intereſſe der dortigen Fiſcherei liegen, denn, wenn man die Fläche von 25000 Tagwerk der Zahl der bisher jährlich eingeführten Setzlinge gegenüberhält, ſo muß man die Ueberzeugung gewinnen, daß namentlich die von den Fiſchern ſo ſehnlich gewünſchte Einführung des Zanders nur bei bedeutend erhöhter Beſatz— ſtärke in abſehbarer Zeit ein Reſultat zu Tage fördern kann. Schließlich will ich nicht unerwähnt laſſen, daß mit relativ geringen Koſten in der ſüdöſtlichen Bucht des fünften Diſtriktes bei Hirſchau ein wohl über 200 Tagwerk großer, unſchwer zu bewirtſchaftender Teich geſchaffen werden könnte. Wenn dieſer alte Seeteil mit ſeinem ſeichten, warmen und ruhigen Waſſer auch nicht ganz ablaßbar gemacht werden kann, ſo ließe ſich doch nach vollſtändiger Abgrenzung gegen den See hin im erwähnten Winkel eine rentable Karpfenzucht und -haltung betreiben. Sicherlich wären die Fiſcher dieſes Diſtriktes für einen derartigen Erſatz an Stelle der verloren gegangenen Fangplätze ſehr dankbar. Da bereits eine Art natürlicher Damm die Bucht vom freien See beinahe trennt, würden ſich die Herſtellungskoſten für den gänzlichen Abſchluß wohl nicht ſehr hoch belaufen. Hiermit bin ich am Schluſſe meiner Ausführungen angelangt und wünſche nur noch, daß mir der Verſuch, auf unſerer heutigen Exkurſion nach dem Kochelſee und Chiemſee Ihnen ein möglichſt klares und lebenswahres Bild von den Fiſchereiverhältniſſen an dieſen beiden Voralpenſeen zu entwerfen, in ſeiner Hauptſache gelungen ſein möge! IV. Aeber eine Krankheit der weiblichen Geſchlechtsorgane des Hechtes. Im Frühling dieſes Jahres machte ich die Beobachtung, daß die Keimſtöcke der Hechte des Neuenburger Sees ſehr häufig von einem Sporozoen befallen waren. Paraſitäre Krank— heiten in den Geſchlechtsorganen der Fiſche ſind verhältnismäßig ſehr ſelten und ſind ſolche nur bei wenigen Fiſchen bekannt. Außerdem ſind derartige Erkrankungen immer nur ganz vereinzelt beobachtet worden und ſchienen deshalb von geringer Bedeutung zu ſein. Nicht ſo bedeutungslos zeigt ſich dagegen die von mir beobachtete Erkrankung des Keimſtockes des Hechtes, indem dieſelbe epidemiſch auftrat, das heißt die meiſten der von mir daraufhin unterſuchten Fiſche obiger Art zeigten dieſe Erkrankung in mehr oder weniger vorgeſchrittenem Stadium. Die Hechte entſtammten verſchiedenen Teilen des Sees und es kamen im ganzen 16 Ovarien meiſt ſehr großer Hechte zur Unterſuchung, von welchen 14 erkrankt waren (Februar 4, März 7, April 5 Hechte). Der Paraſit, der dieſelbe verurfſachte, iſt ein Sporozoe, deſſen wiſſenſchaftlicher Name Henneguya psorospermica var. oviperda Cohn lautet. Obwohl zirka 34 Arten von Sporozoen in unſeren Fiſchen vorkommen, ſcheinen nur die Angriffe zweier Formen eine ökonomiſche Bedeutung zu haben, indem die eine die mörde— riſche Beulenkrankheit der Barben, die andere die Pockenkrankheit des Karpfens verurſacht. Dieſen ſcheint ſich nun auch die Myxoſporidienkrankheit des Keimſtockes des Hechtes anzu— ſchließen, die vielleicht über kurz oder lang ſich auf weitere Seen ausbreiten wird oder ſchon ausgebreitet hat. Glücklicherweiſe gefährdet dieſelbe nicht das Leben des Fiſches ſelbſt, da— für aber deſſen Nachkommenſchaft um ſo empfindlicher. 470 In dem fundamentalen „Handbuch der Fiſchkrankheiten“ von Profeſſor Hofer finden wir den Krankheitserreger nur beiläufig im ſyſtematiſchen Teil der Sporozoen (pag. 155) er⸗ wähnt und ſehen daſelbſt, daß wir es mit einer ſehr variablen Art zu tun haben, von welcher man fünf Subſpezies unterſcheidet, welche mit Ausnahme unſerer Form in den Kiemen des Hechtes und Barſches lebt. Durchgehen wir die Literatur, ſo finden wir nur Beobachtungen von Weltner, welcher dieſen Paraſiten in einem Hechte beobachtete und ſolche von Cohn, welcher von Anfang Februar bis Ende September 1894 von neun weib— lichen Hechten ſieben infiziert fand. Das darauffolgende Jahr aber war der Paraſit, wie Cohn ausſagt, ſehr ſelten. In dem einen Falle ſcheint alſo ebenfalls der Paraſit in epide— miſcher Häufigkeit beobachtet wordeu zu ſein. Leider erwähnen die Autoren nicht, in welchem Grade die Infektion in den Ovarien auftrat. Obige Beobachtungen betreffen Hechte, welche Gewäſſern Norddeutſchlands entſtammen. Die Krankheit des Keimſtockes trat an den Hechten des Neuenburger Sees in zwei Formen auf. Die gewöhnliche Art der Krankheitserſcheinung iſt wohl (2) die von obigen Autoren beobachtete. Es waren die Eier des Ovariums in größerer oder geringerer Zahl milchig⸗weiß erfüllt von den Sporen des Paraſiten. Betrachten wir nun die Keimdrüſe näher, ſo bemerken wir, daß nicht nur ein Teil der reifen Eier vom Plasmakörper des Para— ſiten erfüllt iſt, ſondern auch eine ebenſo große, vielleicht noch größere Zahl junger, noch ſehr kleiner Eier, angegriffen ſind, welche ſo die Wandung des Keimſtockes weiß punktiert er— ſcheinen laſſen.“) Die Frage, ob die Eier jeden Entwicklungsſtadiums von Henneguya angegriffen werden oder ob es vorzugsweiſe die jungen ſind, wobei dann das Plasmodium in ihnen heranwächſt, bis die Eihülle ungefähr die Größe des reifen Eies angenommen, war nicht zu entſcheiden. Die Eihüllen der jungen Eier ſind weniger reſiſtent und laſſen gewiß den Keimling oder Sporozoiten leichter eindringen, als dies bei den reifen Eiern mit ihren verhältnis— mäßig dicken Schalen möglich. Ich glaube deshalb, daß die zweite Infektionsmöglichkeit mehr Wahrſcheinlichkeit für ſich hat. s Was nun die zweite Form der Krankheitserſcheinung anbetrifft, ſo zeigt ſie einen ſehr auffallenden Charakter. Oeffnet man durch einen Längsſchnitt das Ovarium, ſo bemerkt man in der Mitte desſelben einen braunen, dicken, knotigen Strang (ſtellenweiſe bis 5 mm Durch- meſſer), welcher das ganze Ovarium durchzieht; derſelbe zeigt feine Abzweigungen, an welchen ebenfalls mehr oder weniger zahlreiche braune Knötchen, ungleich verteilt, auftreten. Be— trachtet man eine ſolche Verzweigung näher, ſo bemerkt man, daß dieſelbe nichts anderes als die feinen Blutgefäße find, an welchen braune Sporozoen-Cyſten die obgenannten Knötchen bilden. Zieht man ein ſolches feines Gefäß aus den mit Eiern beſetzten Lamellen des Ova— riums, jo hat dasſelbe, um einen etwas draſtiſchen Vergleich anzuwenden, das Ausſehen der Wurzel einer Kartoffelpflanze, indem am Gefäße und ſeinen Verzweigungen zahlreiche braune Knötchen hangen. Unterſuchen wir dieſelben unter dem Mikroſkop, ſo ſehen wir aber, daß ein ſolches Knötchen nur ſelten aus einer einzelnen Cyſte beſteht, ſondern daß ſie gewöhnlich aus mehreren, durch Bindegewebe von einander getrennte, ſphäriſche oder leicht ovale, von Sporen erfüllte Plasmodien umſchließt, welche bis 1 mm Durchmeſſer haben, während das ganze Gebilde bedeutend größer fein kann (5 bis 6 mm im Maximum). Bei dieſer Art der Erkrankung finden ſich keine oder nur wenige weiße Bläschen im Keimſtock, dagegen zeigen die Eier ein eigentümliches Ausſehen, ſie find blaß graulich, trübe und ſehr leicht zerdrück— bar und machen den Eindruck ſchlechten Ernährungszuſtandes, was nicht erſtaunlich, wenn wir die dichte Umhüllung der zentralen Gefäße und ihrer Verzweigung mit Sporozoen-Cyſten betrachten.“ Es drängt ſich unwillkürlich die Frage auf, ob die Paraſiten der weißen Eier und die der braunen Knötchen dieſelben ſind. Die Unterſuchung hat ergeben, daß dies wirklich der Fall iſt. Im erſteren Falle liegt die Plasmamaſſe des Paraſiten im Ei und bildet deſſen Mem— *) Bei drei der unterſuchten Ovarien waren ſozuſagen alle Eier von dem Paraſiten angegriffen, bei den anderen 50 bis einige Hundert. **, Vor einigen Tagen (Dezember) erhielt ich einige Hechtovarien, welche alle ebenfalls dieſe zweite Form der Krankheitserſcheinung zeigten, wobei nur wenige weiße Eier ſich fanden. 471 bran, die namentlich deutlich bei reifen Eiern, die Umhüllung derſelben. Im zweiten Falle dagegen liegen die ebenfalls ſphäriſch oder oval geſtalteten Paraſiten mit ihren Sporen in der Gefäßwand und hier iſt es das Bindegewebe derſelben, welches ſie umſchließt. In der Tat ſcheint in beiden Fällen das Plasmodium ein nacktes zu ſein und alſo keine eigene Cyſtenwand zu bilden. Die Maße der Sporen ſtimmen mit den von Cohn gegebenen Zahlen überein, die Schwanzanhänge zeigen, wie ſchon früher beobachtet, eine große Variabilität in ihrer Länge. Akademie Neuchatel. Dr. Otto Fuhrmann. V. Monatliche Anweiſung für Anfänger in der Jiſchzucht. Von M. Schumacher ⸗Kruft. Dezember. Im Monate Dezember finden wir die Forelle im vollen Laichgeſchäfte. Den Bach entlang wandernd, ſehen wir an ſeichten, kieſigen Stellen dieſe Fiſche paarweiſe ſtehen. Mit der Schwanzfloſſe haben ſie ein Grübchen in den Sand geſchlagen. Dorthinein werden die Eier abgeſetzt. Während das Weibchen die Eier abgibt, läßt das Männchen die Milch fließen und es vollzieht ſich in den nächſten Sekunden die Befruchtung des Eies, indem eines der in der Milch enthaltenen Samentierchen in das Ei eindringt. Daß bei dem Laich— geſchäfte im Bache der weitaus größte Teil der Eier verloren geht, liegt auf der Hand; denn der Gefahren, welche Eier und Brut während der langen Brutperiode zu beſtehen haben, ſind zu viele. Durch das künſtliche Erbrüten der Eier werden dieſe den Gefahren entrückt und es kann deshalb die Mahnung nicht oft genug wiederholt werden, daß jeder Fiſchwaſſerbeſitzer und -Pächter beſtrebt ſei, die auf ſeiner Fiſchereiſtrecke zu erbeutenden Eier der künſtlichen Erbrütung zuzuführen. — Aber erſt haben; das iſt nun wohl ein wunder Punkt. Zunächſt iſt während dieſer Zeit der Forellenfang überhaupt verboten, jedoch erhält man, lediglich zum Zwecke der Eiergewinnung, von der Behörde die Erlaubnis, Laichfiſche zu fangen. Aber auch das Fangen an und für ſich iſt beſchwerlicher und zwar ſchon deshalb, weil das Wetter zumeiſt nicht gerade dazu angetan iſt, ſich lange am Bache aufzuhalten. Der Fang von Laichfiſchen vom Laichplatze weg geht noch am beſten, wenn von zwei Per— ſonen zunächſt die eine ſich von unten herauf möglichſtenahe an das Laichbett heranſchleicht und einen Streichhamen an geeigneter Stelle mit der Oeffnung nach oben im Bache feſthält. Die zweite Perſon kommt nun von oben raſch heran, ſchlägt mit einem Stocke hier und da aufs Waſſer und ſcheucht ſo die Fiſche vom Laichplatze auf. Dieſe ſchwimmen, um ein Verſteck zu finden, raſch hinab und in den bereitſtehenden Hamen hinein. Hierbei müſſen nun die Laich— plätze zunächſt gut ausgekundſchaftet werden. Namentlich auf ſehr günſtig gelegenen Plätzen laſſen ſich auf dieſe Weiſe faſt täglich einige Forellen fangen. Hierbei geſchieht es wohl, daß man nur männliche oder umgekehrt nur weibliche Fiſche fängt. Es iſt deshalb gut, wenn man einige laichreife Männchen auf Vorrat hat. Da die auf dem Laichbett ſtehenden Fiſche ſtets zum Ablaichen reif ſind, ſo empfiehlt es ſich, dieſelben auch ſogleich abzulaichen, auch wenn die Brutanſtalt noch weit entfernt iſt. Einmal beſteht dann viel mehr Hoffnung, die abgelaichten Fiſche lebend und geſund wieder zurück ins Gewäſſer ſetzen zu können, was, ſoweit die weiblichen Exemplare in Betracht kommen, nicht dringend genug empfohlen werden kann. Sodann transportieren ſich Eier auch viel beſſer als lebende Fiſche. — Auf dieſem Wege iſt es für jeden Fiſchereibeſitzer ein Leichtes, ſich koſtenlos eine ausgiebige Menge Beſatzmaterial für ſeinen Bach zu beſchaffen, ſei es, daß er die gewonnenen Eier in einer kleinen Erbrütungseinrichtung ſelber erbrütet, ſei es, daß er ſie einer gut eingerichteten Brutanſtalt übergibt, welche für einen entſprechenden Natural— rabatt, etwa für die Hälfte der erzielten Fiſchchen beziehungsweiſe Eier ſehr gerne die Er— brütung übernimmt. Nur muß beim Ablaichen darauf geachtet werden, daß die Eier auch wirklich und alle befruchtet ſind. Es iſt dabei wie folgt zu verfahren. Zwei Perſonen halten eine weibliche Forelle über eine trockene Schüſſel. Die eine hat mit einem kleinen, weichen Tuch den Schwanz des Tieres erfaßt, die andere mit der linken Hand den Kopf. Letztere ſtreicht nun mit Daumen und Zeigefinger an den Bauchſeiten des Fiſches vorbei und zwar 472 am Kopfe beginnend nach dem Schwanze zu. Hierdurch treten die Eier aus dem Eileiter heraus und fallen in die Schüſſel. Jetzt wird ganz in derſelben Weiſe mit einem männlichen Fiſche verfahren, wodurch einige Tropfen Milch zwiſchen die Eier ſpritzen. Nun wird etwas Waſſer zugeſetzt und das Ganze mit einer Hühnerfeder oder auch vorſichtig mit der Hand etwas umgerührt. Nachdem das Gemiſch etwa fünf Minuten geſtanden hat, werden die Eier ab— geſpült, indem man ſolange Waſſer vorſichtig am Rande der Schüſſel zugießt und wieder ab- laufen läßt, bis alle Unreinigkeit entfernt iſt. Nun kommen die Eier auf die Bruthürde. Daß die erſten Ablaichverſuche nicht gerade ſo glatt und raſch von ſtatten gehen, wie ſich das gehört, wird jeder finden, der die Verſuche macht. Aber das geht mit allem ſo; alles will gelernt und geübt ſein. Bei dieſer Arbeit wöge man auch bedacht ſein, die Laichfiſche ſo zart als möglich zu behandeln. Alles rohe Quetſchen derſelben, in den Schmutz fallen laſſen, iſt zu vermeiden, einmal, um die Fiſche lebensfähig zu erhalten, dann aber auch, um unnötige Quälereien zu verhüten. VI. Zum 50 jährigen Beſtehen der Kaiſerlich Nuſſiſchen Kronſiſchzuchtanſtalt in Nikolsk. Am 14. Dezember cr. waren es 50 Jahre, ſeitdem der durch die Erfindung der heute überall üblichen trockenen Befruchtungsmethode in weiten Kreiſen bekannte ruſſiſche Fiſch⸗ züchter Wraßki die erſte ſtaatliche Fiſchzuchtanſtalt in Rußland im Jahre 1854 ins Leben rief. Die weitausſchauenden Pläne Wraßkis erfuhren infolge verſchiedener ungünſtiger Um⸗ ſtände keine Verwirklichung, auch nachdem im Jahre 1869 die Anſtalt in die Verwaltung des Staates überging. Erſt mit der vor genau 25 Jahren erfolgten Ernennung des gegen- wärtigen Leiters der Fiſchzuchtanſtalt, des Kaiſerlich Ruſſiſchen Wirklichen Staatsrates Profeſſors Dr. O. A. Grimm, begann die Tätigkeit der Anſtalt ſich bedeutend zu beleben, namentlich ſeitdem dieſelbe von ihrem Leiter auf eine wiſſenſchaftliche Grundlage geſtellt wurde. Mit vielem Geſchick und ſichtbaren Erfolgen hat die Anſtalt zwei Ziele verfolgt. Einmal war die Anſtalt bemüht, durch eigene Zucht, insbeſondere der edleren Fiſcharten, den Fiſchbeſtand der Gewäſſer zu mehren, das Verſtändnis für die Fiſchzucht im Lande zu heben und für die Begründung von Filialfiſchzuchtanſtalten zu wirken; anderſeits wurde die Anſtalt in Nikolsk durch die Einrichtung eines biologiſchen und chemiſchen Laboratoriums, ſowie einer meteoro⸗ logiſchen Station in derſelben in den Stand geſetzt, auf dem Gebiete der Ichthyologie forſchend tätig zu ſein, und manche nicht nur wiſſenſchaftlich intereſſante, ſondern auch praktiſch wichtige Aufſchlüſſe verdankt die Fiſcherei den hier unternommenen Arbeiten. Wir erinnern nur an die zahlreichen wiſſenſchaftlichen Publikationen des Leiters der Anſtalt, Prof. O. A. Grimm, ſowie an den von demſelben erfundenen Feuchtlufterbrütungsapparat, welcher ſchon in verſchiedenen Fiſchzuchtanſtalten, insbeſondere Bayerns eingeführt iſt; wir nennen die Arbeiten von Arnold über die Ernährung der Fiſche, ſowie die auf die Fiſcherei bezüglichen chemiſchen Arbeiten von Lebedinzeff und andere mehr. Die Tätigkeit der Fiſch⸗ zuchtanſtalt Nikolsk iſt infolgedeſſen nicht nur auf die Förderung der Fiſcherei in Rußland beſchränkt geblieben, ſondern ſie hat darüber hinaus die Fiſcherei in anderen Ländern beein⸗ flußt und gehoben. Aus dieſem Grunde fühlen wir uns veranlaßt, zu ihrem Jubiläumstage an die Adreſſe des Leiters, Seiner Exzellenz des Wirklichen Staatsrates, Profeſſors Dr. von Grimm, der zugleich das 25 jährige Jubiläum ſeiner Stellung als Direktor der Anſtalt feiert, unſere herzlichſten Glückwünſche zu überſenden. Möge es der Anſtalt unter ihrer bewährten Leitung noch lange vergönnt ſein, in gleich erfolgreicher Weiſe wie bisher fortzuarbeiten zum Wohle der Fiſcherei im Engeren und im Weiteren. VII. Vermiſchte Mitteilungen. Patentanmeldung. Klaſſe 45 h. L. 19 981. Aquarium mit ſelbſttätiger Verſorgung der darin befindlichen Amphibien mit lebenden Fliegen. Paul Ludwig, Dresden, Amalienſtraße 21. 25. Auguſt 1904. 473 Friſches Haff. Zur Verbeſſerung des Fiſchbeſtandes im Friſchen Haff, der zur Zeit ein ſo ſchlechter iſt, daß viele Hafffiſcher anderweitige Beſchäftigung ſuchen müſſen, wurden am 14. November durch die Regierung 13 Zentner junge Karpfen ausgeſetzt. Von der Bodenſeefiſcherei. Die Fiſchereiergebniſſe des Bodenſees im letzten Jahre betragen etwa 300 000 kg an eßbaren Fiſchen jeder Art. Davon entfallen 8000 kg auf die Seeforellen, 3000 auf die Rotforellen, 8000 auf die Blaufelchen und 3000 kg auf Hechte. Während die Seeforellen 1 bis 2 Mk., die Rotforellen 2 bis 3 Mk., Hechte 80 Pfg. bis 1 Mk. pro Pfund erzielten, Felchen desgleichen, bekamen die Fiſcher für die anderen Arten 25 bis 50 Pfg. Der ganze Ertrag wird 170 000 bis 180 000 Mk. gebracht haben. — Der für dieſes Jahr letzte Maſſenfang von Blaufelchen im Bodenſee hat am 1. Dezember mit gutem Erfolg begonnen; es konnten zum Beiſpiel innerhalb zwei Tagen an die Fiſchhandlung von Hoflieferant A. Langenſtein in Friedrichshafen von den Fiſchern gegen 1500 Stück Blaufelchen abgeliefert werden. Perlenfund. Vom Fiſchhändler Peterſen in Neumünſter wurden am 9. November in einer Auſter mehrere Perlen im Werte von 5000 Mk. gefunden. Glücklicher Huchenfang. Vor kurzem fing die Gemahlin des bekannten Sports- fiſchers Herrn Rentier Schwann, München, im Laufe einer Stunde in der Aller vier Huchen im Geſamtgewichte von 64 Pfund an der Angel. Das Einzelgewicht betrug 23, 22, 12 und 7 Pfund. Wir gratulieren mit dem Wunſche, daß unſere Damenwelt dem Angel⸗ ſport, wie das in England der Fall iſt, auch etwas mehr Intereſſe widmen möchte. Die Klapperfiſcherei unter dem Eiſe auf dem Kuriſchen Haff, deren Genehmigung den Fiſchern der Kuriſchen Nehrung in Rückſicht auf ihre Notlage in Aus⸗ ſicht geſtellt war, iſt nunmehr ſeitens des Regierungspräſidenten verſuchsweiſe unter dem Vor— behalt jederzeitigen Widerrufs und bei Beobachtung einer Reihe von beſonderen Beſtimmungen geſtattet worden. Die Klapperfiſcherei bleibt beſchränkt: 1. für die Fiſcher der Aufſichtsbezirke Nemonien, Labagienen, Schaaksvitte und Roſſitten auf die ſüdlich der Linie Tawe — Puſter⸗ ort und weſtlich der Linie Puſterort — Grabſterort gelegenen Haffſtrecken, 2. für die Fiſcher des Aufſichtsbezirkes Nidden auf die vorlängs der Nehrungsküſte von Grabſterort bis Birſch⸗ wind'ſche Ecke belegene Strecke des Hnuffs, welche haffwärts durch eine zwei Seemeilen von genannten Punkten abbleibende Linie begrenzt wird, ſowie auf die Wingekapis. Die Ausübung der Klapperfiſcherei außerhalb der vorbezeichneten Haffſtrecken, ſowie auf Haffſtellen mit hartem Grund innerhalb dieſer Strecken bleibt verboten. Die Klapperfiſcher ſind verpflichtet, ſich vor dem Auslegen der Klappernetze durch Ausſtecken der Peilſtange davon zu überzeugen, ob weicher Grund vorhanden iſt. An Stellen, an welchen mit dem Wintergarn gefiſcht wird, iſt das Klappern verboten. Auch find die Klapperfiſcher gehalten, mit dem Klappern ſofort auf⸗ zuhören und von der Klapperſtelle zu weichen, wenn Wintergarnfiſcher ſich der Stelle zum Garnzug bedienen wollen. Die Erlaubnis zur Klapperfiſcherei kann nur durch Pacht-Konſig⸗ nation erworben werden. Dies gilt insbeſondere auch für die realberechtigten Hafffiſcher. Zur Konſignation, für welche beſondere Termine in den einzelnen Haffortſchaften vor Beginn der Eisfiſcherei anzuſetzen ſind, werden nur realberechtigte Hafffiſcher und fiskaliſche Pachtfiſcher zugelaſſen, ſoweit ſie Kaulbarsfiſcherei mit ſtehenden Netzen betreiben dürfen. Der Pachtzins für das Klappern mit vier Kaulbarsnetzen beträgt 6 Mk. Mit mehr als vier Kaulbars⸗ netzen darf in der Regel niemand zum Klappern zugelaſſen werden. Auch iſt es nicht ge- ſtattet, die Klapperfiſcherei durch Stellvertreter ausüben zu laſſen. Für Zuwiderhandlungen gegen die in Verbindung mit der Erteilung der Erlaubnis zur Klapperfiſcherei erlaſſenen Be⸗ ſtimmungen ſind, ſoweit die Uebertretungen nicht anderen fiſchereigeſetzlichen Strafbeſtimmungen unterliegen, Geldſtrafen bis zu 60 Mk., eventuell entſprechende Haftſtrafen, vorgeſehen und hat außerdem der betreffende Fiſcher die ſofortige Entziehung des Legitimationsſcheines zur Aus— übung der Klapperfiſcherei zu gewärtigen. Fiſchereilehrkurs zu Klagenfurt. Die zielbewußte Tätigkeit des Kärntner Landesfiſchereivereins, im Lande das Intereſſe zur wirtſchaftlichen Verwertung der zahlreich vorhandenen Fiſchwäſſer zu erwecken, hat heuer einen nicht zu unterſchätzenden Erfolg bei der Veranſtaltung des vom K. K. Ackerbauminiſterium angeordneten Fiſchereikurſes in Klagenfurt 474 und Velden am Wörtherſee zu verzeichnen. Während fih an den früheren Fiſchereikurſen vielfach nur Aushilfsfiſcher oder die es werden wollten, beteiligten, haben ſich heuer 36 Per⸗ ſonen zum Beſuche eingefunden. Der theoretiſche Unterricht wurde in Klagenfurt von den Herren Dr. Stiglleithner und Prof. Kerſek an der Hand von Fiſchpräparaten und Fiſch⸗ abbildungen im naturgeſchichtlichen Teile und an der Hand von Modellen und Plänen für Teichanlagen erteilt. Wiederholt konnte bei dieſer Gelegenheit auf die Mängel der beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen für Kärnten hingewieſen werden, die ein Hemmnis bilden für einen geregelten volkswirtſchaftlichen Betrieb der Fiſchzucht. Hierauf beſuchten die Teilnehmer des Kurſes die Fiſchhalle. Der zweitägige praktiſche Unterricht wurde in der Fiſchzuchtanſtalt in Velden vom Fiſchmeiſter Schmidt erteilt. Ueber Anwendung eines Fernſprechers in der Fiſcherei entnehmen wir der Zeitſchrift „L'industrie électrique“: welcher wir allerdings die Verantwortung für ihre Mitteilungen überlaſſen müſſen. Ein norwegiſcher Erfinder hat ein dentſches Patent auf eine elektriſche Vorrichtung erhalten, mittels deren man die Anweſenheit von Fiſchmaſſen, zum Beiſpiel von Heringen, im Meere feſtſtellen und die Stärke der Schichten beſtimmen kann. Zu dieſem Zwecke wird ein Mikrophon in waſſerdichtem Behältnis in das Meer herabgelaſſen, wobei es durch Drahtleitung mit einer elektriſchen Batterie und einem Telephonhörer verbunden bleibt. Solange das Mikrophon im freien Waſſer hängt, ſind im Telephon keine Geräuſche wahrzunehmen; gelangt es dagegen in eine Fiſchbank, ſo gibt das Telephon die Töne wieder, die durch das Anſtoßen der Fiſchmaſſen an das Mikrophonbehältnis hervorgerufen werden. Das zum Herablaſſen benutzte Seil iſt mit Marken verſehen, an denen man die Länge des abgewickelten Endes ableſen kann. VIII. Bereinsnachrichten. Schleſiſcher Fiſchereiverein. Bericht über die Hauptverſammlung vom 10. November 1904. (Fortſetzung.) Die Dürre betreffend. Der durch das Hochwaſſer geminderte Fiſchbeſtand in ver⸗ ſchiedenen Gewäſſern erlitt ſeinen Todesſtoß durch die furchtbare Dürre und den beiſpiel⸗ loſen Waſſermangel im Jahre 1904. Wir haben ſeit 1842 noch keine ſo anhaltende Hitze und Dürre mit dem dadurch hervorgerufenen Waſſermangel, wie im Juni, Juli und Auguſt ds. 38. zu verzeichnen. Die kleinen Rinnſale verſiegten an den meiſten Orten, die Bäche kamen zum Aus⸗ trocknen und die in den Bächen vorhandenen Fiſchbeſtände ſtarben ab. Dasjenige von ausgewachſenen Fiſchen, Brut und Fiſcheiern, was von den vorjährigen Hoch⸗ waſſerfluten verſchont blieb, — was in einzelnen Gewäſſern mittelſt unſerer allerdings unzuläng⸗ lichen Mittel eingeſetzt und bis dahin aufgezogen wurde — endlich was bei Wiederherſtellung und Neuſchaffung der Regulierungen der Verderbnis entgangen war, wurde bei dem diesjährigen, von enormer Hitze begleiteten Waſſermangel vernichtet. Dieſe Schädigungen erſtreckten ſich nicht nur auf das vorliegende Wirtſchaftsjahr mit ſeinen Erträgen, ſondern vornehmlich auch auf die nächſt⸗ und übernächſtjährige Entwicklung von Fiſchen in den verödeten Gewäſſern. Während das Hochwaſſer nur einzelne, allerdings auch ziemlich ausgedehnte Diſtrikte ſchwer heim⸗ ſuchte, kam die diesjährige Wetterkataſtrophe faſt in der ganzen Provinz verhängnisvoll für die Fiſtperei zur Geltung. Beſonders geſchädigt wurde wieder die Forellengewäſſerregion, da die Forellen mit Leben, Entwicklung und Gedeihen auf die kleinen Waſſerläufe angewieſen ſind, welche eben zuerſt aus⸗ trocknen. Tauſende von Forellen ſind demnach dem Waſſermangel zum Opfer gefallen und wo nach dem Eintrocknen noch Tümpel hinterblieben, wurden die Fiſche in denſelben von Raubfiſchern, Kindern uſw. gefangen und von dem Fiſchraubzeug wie Katzen, Krähen uſw. vernichtet. 8 Weiterhin haben die fließenden, als auch die geſchloſſenen größeren Gewäſſer in der ganzen Provinz koloſſalen Schaden gelitten. Faſt alle Nebenflüſſe der Oder gewährten ein trauriges Bild. — Was die Oder ſelbſt betrifft, ſo gingen die Fiſche infolge der ungewöhnlichen Trockenlegung der Ufer und Buhnenfelder auf der ganzen Strecke durch Schleſien ihres Laiches, ihrer Brut, ſowie ihrer Laichſtellen und Wohnplätze verluſtig, während zugleich die ausgewachſenen Fiſche in den zahlreichen, durch die Dürre entſtandenen Tümpeln und Lachen abſtarben. Nach dieſer Richtung hat die beiſpielloſe Dürre einen unermeßlichen Schaden in den Fiſchbeſtänden unſerer fließenden und geſchloſſenen Gewäſſer angerichtet. Wo man hinkam, fand man die kleinen Waſſergräben auch noch im Herbſt ausgetrocknet. — An vielen Orten mußten die kleinen Teiche abgefiſcht und in größere Teiche überſetzt werden, wobei zahlreiche Fiſche, nament⸗ lich Karpfen, abſtarben beziehungsweiſe in ihrem Wachstum zurückblieben. Dieſen enormen Uebel⸗ ſtänden gegenüber, welche nicht nur das jetzige Wirtſchaftsjahr, ſondern, wie ſchon oben gejagt, be⸗ 475 ſonders die Zukunft der Fiſchzucht Schleſiens betreffen, bedarf es daher ganz außergewöhnlicher Aufwendungen, um der ſchleſiſchen Fiſcherei nur einigermaßen wieder aufzuhelfen. Eine lebhafte Ausſprache führten auch die Auslaſſungen über das Aus ſetzen der Krebſe herbei. — Der Verein hat ſchon ſeit Jahren auf eine umfangreiche Ausſetzung von Krebſen in die geeigneten Gewäſſer hingearbeitet. Dank der Befürwortung durch die ſchleſiſchen Regie⸗ rungsbehörden und Herrn Oberfiſchmeiſter hat ihm der Herr Miniſter für dieſen Zweck eine Bei— hilfe von einigen tauſend Mark, zahlbar in jährlichen Raten von je 1000 Mk. gewährt, wofür jetzt nach einem mit dem Herrn Oberfiſchmeiſter ausgearbeiteten Plane alljährlich in verſchiedene Ge- wäſſer Krebſe ausgeſetzt werden. Ein bemerkenswertes Reſultat ſei allerdings nicht ſo bald zu er⸗ warten, da die Krebſe mehrere Jahre brauchen, um zu Speiſekrebſen heranzuwachſen. Wenn auch die Aufzucht unter den Schutz zuverläſſiger Perſonen geſtellt ſei, ſo ſei es doch fraglich, ob bieſer Schutz jo intenſiv ausgeübt werden könne, daß nicht dennoch eine Menge der ausgeſetzten Krebſe als ſogenannte Suppenkrebſe wieder in den Handel kommen; die Dellikateſſengeſchäfte böten in Menge Suppenkrebſe feil, deren Urſprung ſich nur ſchwer feſtſtellen laſſen würde. — Als ein Muſter von wirkſamem geſetzlichen Schutz der Krebszucht führt der Bericht eine vom Landes- präſidenten von Oeſterreich⸗Schleſien erlaſſene Verordnung an, die mit Rückſicht auf das drohende Ausſterben des Edelkrebſes in den Gewäſſern Oſt-Schleſiens für mehrere Bezirke das Fangen von Krebſen jeder Art, ihr Feilhalten und ihre Verabfolgung in Gaſtwirtſchaften auf die Dauer von acht Jahren verbietet und auch das Feilhalten von auswärts bezogenen Krebſen von einer be— hördlichen Genehmigung abhängig macht. Herr Generaldirektor Blohmer-Militſch jagt hierbei, es würden oft in kleinen Teichen Krebſe ausgeſetzt, dabei aber die Beobachtung gemacht, daß ihrer, trotz der ſorgfältigſten Pflege, von Jahr zu Jahr weniger werden. Beim Ablaſſen eines ſolchen Teiches habe man alsdann lauter Krebsſchalen gefunden, deren Ausſehen auf das Vorhandenſein der Waſſerratte ſchließen ließ. Er könne allen Krebszüchtern nur eindringlichſt raten, die Vertilgung dieſer der Krebszucht jo gefähr- lichen Waſſerratte eifrig durchzuführen. Herr v. d. Recke-Vollmerſtein macht darauf aufmerkſam, daß zu den Feinden der Krebſe auch der Aal gehört, Herr Prof. Hulwa zählt in erſter Linie auch den Fiſchotter hier hinzu. Das Ausſetzen der Krebſe geſchieht, wie Herr Hulwa noch hinzufügt, auch oft ſehr falſch und hat zur Folge, daß die Krebſe ſofort zugrunde gehen müſſen. Die Tiere dürfen nicht einfach ins Waſſer geworfen werden — ſonſt erſticken ſie ſofort, ſondern ſie müſſen freiwillig von einem ſchwimmenden Brett oder Korbdeckel, oder vom Ufer aus ſelbſt in das Waſſer hineinkriechen und zwar an verſchiedenen ſeichten Stellen des betreffenden Gewäſſers. Was die Sportsangel ei anbelangt, welche im Oſten häufig in Raubangelei ausartet, ſo wurde im Mai ds. Is. dem Herrn Miniſter folgender motivierter Antrag des Vorſitzenden des Deutſchen Anglerbundes unterbreitet: 1. Die Herren Regierungspräſidenten anzuweiſen, den Mitgliedern des Deutſchen Anglerbundes, die auf irgend einem Gewäſſer zu angeln berechtigt ſind, die Sonntagserlaubnis ohne weiteres zu erteilen. 2. Eine erteilte Erlaubnis, gleichviel von wem ſie ausgeſtellt wird, für den ganzen Regierungsbezirk gültig zu erachten. 3. Bei einer Aenderung der Fiſchereigeſetzgebung Erlaubnisſcheine in dem Umfange der ganzen Monarchie einzuführen. Dieſer Antrag wurde vom Minifterium den Königlichen Oberpräſidien beziehungs⸗ weiſe den Königlichen Regierungen zur Rückäußerung überſchrieben und gelangte auf dieſem In- ſtanzenwege auch an den Schleſiſchen Fiſchereiverein zur Begutachtung des ganzen, für die Ent— wicklung unſerer Fiſchzucht wichtigen Falles. Der Schleſiſche Fiſchereiverein hat ſofort die zuſtändigen Fiſchereiintereſſenten Schleſiens, alſo die Anglervereine, die Fiſcherinnungen und die Fiſchereigenoſſenſchaften an größeren und kleineren Strömen, ſowie die Vertreter der Forellenfiſcherei in den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz um ihre Anſicht erſucht, um den Herrn Regierungspräſidenten über die Stimmung in dem Schleſiſchen Fiſchereiverein zu unterrichten. Die Geſamtmein ung der angerufenen Fiſcherei⸗ intereſſenten, welcher ſich der Schleſiſche Fiſchereiverein anſchließt, geht nun dahin, daß die Erlaubnis der Sonntagsangelei unter keinen Umſtänden zu erteilen ſei, ferner, daß auch der Geſamt— antrag des Deutſchen Anglerbundes im Intereſſe der ſchleſiſchen Fiſchzucht abzulehnen wäre. Der Verein meint vielmehr und will auch dahin Anträge ſtellen, daß andererſeits den wirklichen Sportanglern, welche ſich zu Verbänden vereinigt und als ſolche dem Schleſiſchen Fiſchereiverein beizutreten haben, die möglichſte Lizenz nicht nur bei Ausgabe von Angelkarten, ſondern auch bei der Erlaubnis, in beſchränkter Weiſe während der Schonzeit zu angeln, zu gewähren ſei. Die wirklichen Sportsangler haben ſich, ebenſo wie der Fiſchereiverein, die Hebung und Pflege der Fiſchzucht zur Aufgabe geſtellt, namentlich durch die regelmäßige Beſchaffung von Beſatz auf ihre Koſten. — Es ſei denſelben nicht nur um Fang der Fiſche und um ein Vergnügen oder eine Erholung zu tun, ſondern um eine volkswirtſchaftliche Maßnahme, wobei dieſelben gleichzeitig ſich be- mühen, nur mit großen Angeln zu fiſchen, um möglichſt die untermaßigen Fiſche vom Fange aus⸗ zuſchließen. Die Anglervereine ſind ferner mit ihrer Tätigkeit ein wirkſamer Schutz gegen die Raubangler und Raubfiſcher und unterſtützen darin die polizeilichen und amtlichen Organe. So hat beiſpielsweiſe der Anglerverein Scheitnig einen vollſtändigen Sonntags- wachdienſt eingerichtet und in dieſem Dienſt auch bereits eine Anzahl Raubfiſcher der gerichtlichen 476 Beſtrafung überliefert. Von den Raubfiſchern war die Fiſcherei im großen betrieben, einige hatten täglich 90 Haken aufgeſtellt und einen flotten Fiſchhandel betrieben. — Auch durch Kokelskörner iſt ſchlimmer Schaden angerichtet worden. Der Anglerverein Scheitnig ſtrebt ferner dahin, da ſein Pachtgebiet in der Schiffahrtsoder ſich nicht zur Anlegung von Laichſchonrevieren eignet, ein ſolches im Schwarzwaſſer einzurichten und kann dieſes Unternehmen nur lebhaft befürwortet werden. Der Deutſche Anglerbund hat demzufolge für ſeine Beſtrebungen, nur allein Fiſche zu fangen und ſich dabei Vergnügen und Erholung zu ſchaffen, auf keine Unterſtützung des Schleſiſchen Fiſchereivereins zu rechnen, zumal auch der Bund auf die zahlreiche Erwerbung von Mitgliedern hinarbeitet, wobei er dem Verein eine unliebſame Konkurrenz macht. Aus all dieſen Gründen hat ſich der Verein ſelbſt, bei ſeiner Sorge für Aufrechterhaltung der wirtſchaftlichen Lage der Fiſcherei in der Provinz, ablehnend gegen den Geſamtantrag des Deutſchen Angler⸗ bundes in Schleſien verhalten. Hierauf referierte Güterdirektor Blume in Bärsdorf-Trad über die letzten Erfahrungen auf dem Gebiete der Karpfenzucht (Dubiſch-Verfahren) und der Schleienzucht. Derſelbe wies zu⸗ nächſt darauf hin, daß mit der Einführung des galiziſchen Karpfens ein großer Umſchwung in der ſchleſiſchen Karpfenzucht eingetreten ſei. Die Karpfenzucht ſei auch in Schleſien durchaus am Platze. Der Redner legte dann die Grundzüge des Dubiſch-Verfahrens dar, auf das man ſich aber nicht immer unbe⸗ dingt verlaſſen könne. Die Hauptſache ſei, daß für das Ausſetzen der Brut das richtige Wetter und die richtige Temperatur — mindeſtens 15° — abgewartet werde. Zu frühes Ausſetzen ſei ſehr ſchädlich. Das Erhalten der Brut habe man nicht immer in der Hand und am Eingehen derſelben ſeien meiſt die Witterungsverhältniſſe ſchuld, vielfach allerdings auch die Beſchaffenheit des Teiches, der eigentlichen Fiſchweide. Was die Schleienzucht anbetrifft, ſo habe er, der Referent, eine Reihe von glücklich ausgefallenen Experimenten gemacht und dabei erfahren, daß die Schleie, in den rich⸗ tigen Teich geſetzt, ſehr gut gedeiht. Im dritten Sommer iſt die Schleie laichreif, man werde aber gut tun, die Schleie nicht vor dem vierten Sommer laichen zu laſſen. In Bezug auf den Fiſch⸗ verkauf bemerkt der Vortragende, daß die diesjährige Ernte in Schleſien und der Lauſitz 50 % einer normalen Mittelernte ergeben habe. Wie der Vorſitzende in der Beſprechung mitteilt. gelte der böhmiſche Karpfen als der beſte. Er ſende alljährlich waggonweiſe Karpfen nach Böhmen, welche nach wenigen Tagen wieder als böhmiſche Karpfen nach Schleſien zurückkommen. Herr Stadthauptkaſſenrendant Sendler- Schönau behandelt alsdann eingehend das Thema: „Flußregulierungen und ihre Einwirkung auf die Fiſcherei (ſiehe vorne in gleicher Nummer) be⸗ ziehungsweiſe Errichtung neuer Brut- und Zuchtanſtalten im Gebiete von Stauweihern“ Im zweiten Teil ſeines Referats, bezüglich „Errichtung neuer Brut- und Zuchtanſtalten im Gebiete von Stauweihern“ führt Herr Sendler folgendes aus: Im Laufe dieſes Sommers wurde in verſchiedenen öffentlichen Blättern die Frage erörtert, ob nach Fertigſtellung der Queis⸗Talſperre im Jahre 1905 die Anlage einer Fiſchzuchtanſtalt in der Talſperre, ſpeziell die Anlage einer Zuchtanſtalt für Bachforellen durchführbar und rentabel ſei. Hierbei wurde erwähnt, daß ein Fiſchreichtum im Staubecken der Queis⸗Talſperre wohl möglich iſt, und daß es im Intereſſe des Schleſiſchen Fiſchereivereins liege, wenn derſelbe das Terrain des künftigen Staubeckens zwecks Anlage einer ſolchen Zuchtanſtalt für Bachforellen oder auch andere Fiſche demnächſt einmal in Augenſchein nähme. — Unzweifelhaft hat der Schleſiſche Fiſchereiverein lebhaftes Intereſſe für jede Einrichtung, durch welche die Fiſchzucht gefördert wird und zu dieſen Ein⸗ richtungen gehören ganz beſonders die Fiſchzuchtanſtalten. Durch die anerkennenswerten Beſtrebungen des Schleſiſchen Fiſchereivereins ſind aber in den letzten Jahren eine ſo große Menge von Forellenbrutanſtalten entſtanden, daß dem Bedürfnis nach denſelben in vollkommen ausreichender Weiſe Genüge getan ſein dürfte. Das größte Intereſſe des Schleſiſchen Fiſchereivereins muß jetzt darin beſtehen, die durch ſeine Mitwirkung ins Leben gerufenen Forellenzuchtanſtalten lebensfähig zu erhalten. Bei der übermäßigen Anzahl von Forellenzucht⸗ anſtalten hält es heute ſchon ſchwer, die erzeugten Produkte los zu werden und dem Schleſiſchen Fiſchereiverein iſt es bei dem beſten Willen nicht möglich, alles das, was ihm an Forellenbrut und Jungfiſchen von den Zuchtanſtalten angeboten wird, bei den Intereſſenten unterzubringen. Ich glaube im Sinne aller Sachverſtändigen zu ſprechen, wenn ich behaupte, daß für die Errichtung neuer Brut- und Zuchtanſtalten bei der gegenwärtigen Lage der Fiſcherei nicht das ge= ringſte Bedürfnis vorliegt Ov und in welchem Umfange ſich die Staubecken der Talſperre für die Zwecke der Fiſchzucht nutzbar machen laſſen werden, das iſt heute noch nicht zu überſehen, weil es nach dieſer Richtung hin, zunächſt noch an jeglicher Erfahrung mangelt. Im Intereſſe der Fiſch⸗ zucht und mit Rückſicht darauf, daß auf Erſatz der durch die Flußregulierung ſo nachteilig beein⸗ flußten Ausnützung der Flußſtrecken Bedacht zu nehmen ſein wird, erſcheint es ſelbſtverſtändlich dringend geboten, mit der Nutzbarmachung des Staubecken die ſorgfältigſten Verſuche anzuſtellen. Im Gebiete der Stauweiher aber Forellenbrutanſtalten anzulegen, davon glaube ich nach den von mir gemachten Erfahrungen in jedem Falle abraten zu müſſen. Einerſeits ſchon deshalb, weil es an den Stauweihern an dem zum erfolgreichen Betriebe der Forellenbrutanſtalten unbe⸗ dingt erforderlichen Quellwaſſer fehlen würde; andererſeits aber, weil ſich in der Nähe der Stau- weiher zur Ausbeutung der latenten Waſſerkräfte ſehr bald induſtrielle Unternehmungen anſiedeln werden, deren Exiſtenzbedingungen ſich mit dem Beſtehen von Forellenbrutanſtalten wohl ſehr ſchwer vereinigen laſſen werden. Induſtrie und Fiſchzucht paſſen nicht zu einander. Forellenbrut⸗ und -Zuchtanſtalten können ſich nur möglichſt entfernt von jeglicher Induſtrie und zwar dort erfolgreich 477 entwickeln, wo große Mengen guten Quell- und Bachwaſſers zur unbeeinflußten Benützung zur Ver⸗ fügung ſtehen, wo die Vorausſetzungen zur Anlage von Aufzuchtsteichen gegeben ſind und wo um⸗ fangreiche Wildbachſtrecken für die Aufzucht und Gewinnung von Wildfiſchen ausgenützt werden können. Forellenzuchtanſtalten, die unter Außerachtlaſſung dieſer hochwichtigen Vorausſetzungen er- richtet worden ſind, werden ſich weder zu einer erfolgreichen Leiſtungsfähigkeit emporſchwingen, noch zu einer ſoliden Rentabilität herausarbeiten. Solche Anſtalten verſchlingen im Laufe der Zeit enorme Summen an Zuſchüſſen und werden ſchließlich dem Beſitzer eine Laſt, die jede Freudigkeit an der Fiſchzucht erſtickt. Beſeelt von dem Wunſche, daß die in meinen Ausführungen zur Be⸗ ſeitigung der durch die Flußregulierungen entſtehenden Schäden gemachten Vorſchläge bei dem Schleſiſchen Fiſchereiverein ein offenes Ohr finden und daß meine gegen die Errichtung der Stau⸗ weiher ausgeſprochene Warnung nicht unbeachtet bleiben möge, ſchließe ich mein Referat mit einem herzlichen „Petri-Heil“! (Schluß folgt.) X. Jiſcherei⸗ und Jiſchmarktberichte. Berlin, 10. Dezember. Fiſche (per Pfund) lebende all in Eis Fiſche | geräucherte 4 ee — — Sommer⸗Rheinlachs, per Pfund 425 Zander Ruſſ. Lachs A 0 — Flundern, Kieler „ Stiege 400 —500 do. mittelgr.. | „ Kiſte 250 -350 Bücklinge, Kieler. „ Wall 300 —500 Varſche Karpfen, mittelgr... Karauſchen 5 F F Schleie Dorſche „ ͤ Kiſte 500 600 Blrie Selle ste tn „ 600 700 Bunte Fiſche Aale, große. . „ Pfund | 120-130 Sole; 2.7 Stirn 5 — Lachs Ua gefr. Heringe. 5100 Stck. 700-1000 Bericht über den Engrosverkauf in Karpfen und Schleien am Berliner Martt vom 22. November bis einſchließlich 7. Dezember 1904. Die Zufuhren in Karpfen ſind noch ſpärlich, jedoch ſteht die Zeit für einen Maſſenabſatz jetzt bevor. Häufigere Nachfragen werden lautbar und werden auch beſſere Preiſe vorausſichtlich erzielt werden. — In Schleien fehlen größere Zuſendungen bei öfteren Nachfragen nach ſolchen. Die in den letzten Tagen erzielten Preiſe waren gut. November Karpfen: Mark Dezember Schleie: Mark 22 matt lebend, lein 64 lebend, unſontrt 75 —76 J2Jͤ; .. 8 „ „5 ID 7576 24. lebend, 55 er, Oeſterr. 73 74 7 5 klein: 68 Da N 60 NE SEN ae 69—71 25. lebend. Lauſitzer, unſortiekt . . 73—76 November Schleie: Mark 25. F Galizier, 55er. . 75—76 22: lebend, uhren 90 CVVVVVCVFV AR 60 Bien, „F 90 26. lebend, Galizier, 50 er . .. 75 —76 26. 1 FU 90 —93 29. 0 Anſortiert 174 83 29. 5 e 88 , „„ ER 5 5 FF 87 30. 2 BIETE een, 84 Dezember ME. Dezember ME. 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