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00199825.

MODERN LANGUAGES FACULTY LIBRARY TAYLOR INSTITUTION UNIVERSITY OF OXFORD

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-0. FEB. 1975

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-5. MY 1997

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ALTDEUTSCHE PREDIGTEN,

ALTDEUTSCHE PREDIGTEN.

HERAUSGEGEBEN

VON

ANTON E. SCHÓNBACH.

ERSTER BAND: TEXTE

GRAZ VERLAGS-BUCHHANDLUNG STYRIA 1886.

Buchdruckerei Styris in Graz.

WILHELM SCHERER

IN TREUER DANKBARKEIT

ZUGEEIGNET.

VORWORT.

+

Vor ungeführ elf jahren habe ich angefangen, mich ernstlich mit dem studium der altdeutschen predigten zu befassen. von der geistlichen poesie, insbesondere dem legendenwesen und der mystik war ich ausgegangen, fand aber, daß ich zu einem gründlichen ver- ständniß dieser gebiete nur gelangen könnte, wenn ich auch den predigten nüher trüte. das interesse wuchs, je mehr ich von der masse des stoffes kennen lernte, kleine funde würkten anspornend, und die predigtlitteratur wurde mir wichtiger als ich im beginne geahnt hatte. ein freundlicher zufall wollte, daß ich zunächst ein paar kleine sammlungen und bruchstücke veröffentlichen konnte, welche in den zusammenhang einer ausgedehnten überlieferung eingriffen. alles wies darauf hin, daß die handschrift, der Hermann Leyser 1838 in seinem werke ‘Deutsche predigten des 13. und 14. jahrhunderts’ s. 24—136 eine auswahl entnommen hatte, noch sehr wichtige stücke der stark verästelten tradition enthalte. 1876 schrieb ich diesen codex der leipziger universitätsbibliothek ab. während der nächsten jahre habe ich dann nach und nach alle größeren und kleineren unge- druckten deutschen predigtsammlungen aus dem 13. und der ersten hälfte des 14. jahrhunderts, von denen ich wußte, copiert; professor Johann Schmidt in Wien, der, wie es lange bekannt ist, eine aus- gabe der predigten des bruder Konrad vom Bodensee vorbereitete, hat mir seine abschriften freundlichst überlassen. so sah ich mich allmählig im besitze eines materiales, das zureichend schien, um in

einer publication verwertung zu. finden.

VIII

Ich habe mich entschlossen, mit den leipziger predigten den anfang zu machen. ist auch diese handschrift spüter entstanden als die aufzeichnungen der einzelnen gruppen, welche in sie aufgenommen wurden und uns teilweise durch den druck schon bekannt sind, so wird es doch durch sie allein möglich, den bestand der gruppen abzugrenzen, ihre entstehungszeit und heimat sowol als ihre geschichte zu er- forschen. auch konnte ich nur dann daran denken, die geführten untersuchungen zur geschichte der altdeutschen predigt den fach- genossen vorzulegen, wenn diese handschrift vollständig veröffentlicht war: ohne sie mußte alles unklar bleiben.

Die von Leyser bereits herausgegebenen 38 nummern (außer in dem erwähnten werke noch in den Altdeutschen blättern von Haupt und Hoffmann 2, 178 ff zwei stücke) durfte ich fortlassen. sie sind jedermann zugänglich und ihre aufnahme würde den ohnedieß starken band übermäßig belastet haben. nur nr. 105. habe ich ausgenommen, um die vergleichung mit den verwandten stücken zu erleichtern. die übrigen sind bloß markiert worden.

Eine kritische herstellung des textes, in dem sinne wie sie bei altdeutschen dichtungen unternommen wird und wie sie auch bei diesem prosawerk erwartet werden konnte, von dem einzelne teile in mehreren handschriften überliefert sind, ist unmöglich. die vorhan- denen fassungen sind zu verschieden von einander, die tätigkeit der aufzeichner, bearbeiter, schreiber hat die ursprüngliche gestalt zu sehr angegriffen und verändert, als daß kritische bemühungen nach der ältesten grundlage der texte erfolgreich sein könnten. jede handschrift ist für sich das gemeinsame erzeugniß von vorlage und schreiber- individualität, hier gebricht es an jedem mittel zuverlässiger unter- scheidung. auch das alter der codices ist keineswegs maßgebend, und gerade in der geschichte der predigten, welche ich hier veröffentliche, begegnet ein fall, wo in einer späteren aufzeichnung die ältere über- lieferung bewahrt ist. wie hätte ich nur die lautgebung regeln sollen? auch nachdem ich darüber sicher geworden war, welchen mundarten die einzelnen gruppen von predigten ursprünglich ange- hörten, fehlte es für die bestimmung der buchstaben an maß und richtschnur. ich hätte besten falles ein scheinbild von gesetz und einheit entworfen, das zwar meiner persönlichen überzeugung ent- sprochen haben würde, das ich aber niemals zu wissenschaftlicher

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gewiDheit erheben konnte. darum habe ich auf das wagniß verzichtet, habe nicht einmal die bei unseren ausgaben üblichen lüngezeichen eingesetzt, und in meinem texte die handschrift widergegeben, so weit es irgend móglich war. bevor ich aber die dabei beobachteten grund- sütze aufzühle. will ich die codices selbst verzeichnen, welche in dieser ausgabe verwertet sind.

A, handschrift der kóniglichen universitütsbibliothek zu Leipzig, nr. 760, besteht aus 203 blättern pergament von durchschnittlich 235 cm. höhe und ein wenig über 16 cm. breite. der codex ist in quaternionen geschrieben, zwischen bl. 84 und 85 ist ein blatt aus- geschnitten, was aber schon bei der anlage des ganzen geschehen sein muß, denn im texte fehlt nichts, und die alte zühlung, welche in rómischen ziffern mitten oben auf den ersten blüttern der lagen steht, setzt richtig den anfang des XII. quaternio auf blatt 88. der untere rand des letzten blattes ist bei Jedem quaternio mit einem kleinen buchstaben in der folge des alphabetes bezeichnet, das reicht aber nur bis /, von da ab sind noch X, XX, XXX, XXXX gebraucht, auf den letzten lagen steht nichts mehr. somit enthält die handschrift 24 vollständige quaternionen, eine lage von 7 blättern (XI) und schließlich zwei doppelblätter als lage X XVI. das blatt 203 ist mit der unbeschriebenen rückseite auf dem deckel des einbandes festgeklebt gewesen, der aus hólzernen mit leder überzogenenen tafeln im 15. jahrhundert hergestellt wurde. die seiten des codex sind in zwei spalten beschrieben, welche, je etwas über 6 cm. breit, durch vertikale tintenstriche eingefaßt sind, der zwischenraum beträgt 1 cm. für die zeilen sind innerhalb dieser columnen 42—44 linien mit tinte gezogen, gewóhnlich bleibt die oberste frei. am rande wurden die abstände dieser zeilen durch eingestochene punkte vorge- zeichnet. die innenseite des vorderdeckels ist mit dem blatte eines lateinischen breviariums aus dem 14. jahrhundert beklebt. wie dieses, so sind auch das erste und letzte blatt der handschrift vom wurm- fraB beschädigt, ferner hat der rost eiserner nägel empfindliche spuren zurückgelassen. die aussenseite des einbandes war nämlich einst durch fünf nägelköpfe (in den ecken und in der mitte) geschützt zwei spangen, welche von der rückseite des deckels ausgiengen und mit eisernen haften an zwei besondere nägel des vorderdeckels ge-

hängt waren, verschlossen den codex. nsch entfernung der schutz- ar

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mittel.ist auf die aussenseite des vorderdeckels ein papier mit der groDen aufschrift-S E R MO geklebt worden, auf der innenseite wurden die nügelreste mit pergamentflicken verdeckt. auf dem rücken steht oberhalb der neuen signatur (760 Ms.) eine alte: 549. von später hand ist auf den obern rand von bl. 1 in die mitte ein großes C gesetzt worden. aufer der erwühnten numerierung der lagen sind die spalten der handschrift im 15. jahrhundert durchgezählt worden, arabische ziffern, welche bis 808 reichen, wurden fehlerlos über die columnen gesetzt. ebenfalls etwa im 15. jahrhundert versuchte Jemand, mit römischen ziffern die blütter zu zählen, ist aber nur bis L ge- kommen, Leyser hat dann die blattzühlung fortgesetzt. der 23. qua- ternio ist verkehrt eingeheftet worden, daher die sprünge in der bezeichnung der blätter s. 309—336 meines textes.

Leyser hat aao. s. XXIII angenommen, daß der ganze codex von einer und derselben hand geschrieben sei; ich móchte für die quaternionen I und III zwei andere hünde vermuten, in bezug auf alle übrigen glaube ich auch, daß sie von einem schreiber herrühren. 8*1 und 24° merkt man es an, daß die lagen einige zeit hindurch unverbunden benutzt wurden. Leyser setzt die entstehung der hand- schrift in die mitte des 14. jahrhunderts, vielleicht darf man diese bestimmung etwas gegen den anfang desselben süculums heraufrücken. die schrift ist nirgends schön, auch nicht ebenmäßig, aber meistens deutlich. die abbreviaturen sind einfach und nur in lateinischen worten zahlreich. bei 13^ sind die anfünge von sützen, satzglied ern dann die zahlen und citate durch rote striche ausgezeichnet, erst 18—82. 104**, 115*— 117^ begegnet ähnliches, später nicht wider. für die anfangsbuchstaben der stücke ist überall platz frei gelassen, aber nur einige male sind dann würklich, und kaum von einem ge- übten miniator, einfache rote initialen eingezeichnet worden. wenn am ende der zeile etwas platz bleibt, aber nicht so viel, daD ein teil des nächsten wortes noch geschrieben werden könnte, so setzt der schreiber einen starken vertikalen strich, von einem schwachen schief gekreuzt, zur ausfüllung hin. die vertauschung zweier falsch gestellten worte wird durch " bei jedem angezeigt. nachträge deutet ein be- sonderes zeichen an, in der regel auf dem rande rechts oder links selten unten oder oben. mit ausnahme von quaternio I und III sind auf den letzten zeilen der zehn ersten lagen die unterlüngen der, buchstaben verziert, das findet sich spüter nur noch zwei, dreimal

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erst 199° in der früheren weise. die roten und schwarzen überschriften, welche nicht immer richtig sind, wurden von späterer hand hinzu- gefügt, aber nur in einzelnen partien, ebenso die bemerkungen Nota oder Miraculum am rande. der schreiber hat seine arbeit selbst nachgebessert, spüter sind von anderen noch, correcturen gemacht worden, auch Leyser hat seine vermutungen öfters eingetragen. für die interpunktion werden nur punkt und fragezeichen verwendet; meistens ist der anfang eines neuen satzes durch einen capital- buchstaben bezeichnet, aber keineswegs immer und auch nicht alle male richtig. doch bot mir dieses merkmal bisweilen in zweifelhaften fällen einen gewissen anhalt, die interpunktion zu entscheiden. die handschrift enthält keine angabe über ihre provenienz, ebenso wenig gewühren die leipziger bibliotheksakten auskunft; meine ansicht ist im „weiten bande behandelt.

a ala? bezeichnen diejenigen nummern, welche mehrmals für sic“ und aufer der natürlichen ordnung vorkommen, ihr inhalt ist den an richtiger stelle befindlichen stücken in den lesarten beigefügt worden. ich habe die handschrift schon, als ich sie vom 9. juli bis 9. november 1876 abschrieb, auch collationiert, dann aber vom 20. januar bis 22. februar 1883 mit freundlicher hilfe des dr. Oswald Zingerle eine neue collation vorgenommen.

B, blaubeurer codex in der handbibliothek des kónigs von Würtemberg zu Stuttgart, signatur: Cod. asc. 129, pergament, 13. Jahr- hundert, enthält 18 blütter, 13 cm. breit, 18 cm. hoch, in quaternionen, vom letzten fehlen zwei blütter. der codex ist auf tintenlinien ein- spaltig beschrieben. blatt 79 ist ausgeschnitten, bl. 80 aber auf den deckel geklebt. da nun dieses letzte blatt auf keiner seite irgend welche spur von schrift trägt, so ist das manuscript mit 79 viel- leicht schon mit 78 zu ende gewesen, die vorlage also unvollständig copiert worden, denn das schließende Philippi et Jacobi weist unverkennbar auf nr. 215 meines textes. somit ist auch nichts von der handschrift verloren gegangen, außer etwa 79. 1* oben steht Monasterii Blaubürarii von einer hand des 16. jahrhunderts, unten Consistorium noch später. auf dem deckel ist die notiz von moderner hand aufgeklebt: Hic codex continet sermones Latinos et Germanicos super evangelia et epistolas per annum in diebus dominicis et praecipuis festis, ultimus

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sermo est de SS. Petro et Paulo. F. J. Mone notierte die handschrift ‘in seinen Quellen und Forschungen 1, 184 nr. 14, dann druckte er im Anzeiger für deutsche Vorzeit 7, 396 zwei predigten, meine nummern 172 und 184 ab. Wackernagel erwähnte sie in der Zeitschrift für deutsches Altertum 7, 142 als die streng hoch- deutschen predigten von Blaubeuern' vgl. seine Altdeutschen Pre- digten und Gebete s. 331 anm. 9. ich habe die handschrift vom 24. januar bis 11. februar 1884 abgeschrieben und vom 12. bis 17. fe- bruar mit freundlicher hilfe des dr. Oswald Zingerle collationiert.

C, benediktbeurer handschrift, Cod. germ. Monacensis 39, 12. jahr- hundert, unter dem titel 'Speculum Ecclesiae Altdeutsch' publiciert von Johann Kelle, München 1858. vgl. Zeitschrift für deutsches Alter- tum 24, 87 ff.

D, miscellanhandschrift der wiener k. hofbibliothek, nr. 1262, 13. Jahrhundert, zwölf predigten enthaltend, von mir veröffentlicht in der Zeitschr. f. deutsches Altertum 20, 223—250.

E, fragmente, blätter und streifen des 13. jahrhunderts, auf der k. k. universitätsbibliothek in Graz, von mir veröffentlicht Zs. f. d. A. 19, 183—208. die ordnung der bruchstücke lässt sich jetzt mehrfach berichtigen.

F, handschrift der wiener k. hofbibliothek nr. 2718, heraus- gegeben von H. Hoffmann, Fundgruben 1, 70—123. die von mir in “Mitteilungen aus altdeutschen handschriften 2. stück veröffentlichten predigten aus Metten, welche mit 4 und F in nr. 115 und 116 sich berühren (vgl. daselbst s. 6 f. und anm. s. 42) erwähne ich hier nur.

G, Grieshabers fragmente, 13. jahrhundert, von ihm herausge- geben: Vaterländisches, Rastatt 1842 s. 266—292. gehört zu Hi.

H, aus dem Cod. lat. Monacensis 9611 (Oberaltaich 111), pu- bliciert von Steinmeyer, Ánzeiger f. d. Altertum 2, 223 f.

Hi He, fragmente der Freiherr von Hardenberg'schen sammlung, herausgegeben durch J. Zacher in seiner Zeitschrift für deutsche Philologie 15, 257 ff. 269 ff.

I, Leysers fragment des 12. jahrhunderts, veröffentlicht im An- zeiger für Kunde der deutschen Vorzeit 1833 s. 233 f, dann in der

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vorrede aao. s. XXV f, konnte von mir nur zu nr. 134 erwähnt werden.

Wie ich bereits anführte, war es mein bestreben, die handschrift so getreu als móglich widerzugeben. ich habe die abkürzungen auf- gelöst, die schreibung in ihrer ganzen buntheit belassen. geändert ist überhaupt nur dort worden, wo der sinn und zusammenhang es ge- boten, und dabei ist manches als berechtigte eigentümlichkeit stehen geblieben, was einem oder dem andern leser besserungsbedürftig scheinen wird. das überlieferte ist natürlich bei allen änderungen unter dem texte mitgeteilt. 4 habe ich eigens schneiden lassen, um es überall dort anzubringen, wo es die handschrift, meistens, aber doch nicht ganz ohne regel, enthält. / ist von mir durch s gegeben, zwischen i und j unterschieden worden, w vor consonanten in wu umgeschrieben. ein paar mal habe ich das mundartlich abgefallene ! ergünzt, dort wo der text sonst falsch verstanden worden würe, ander- würts ist es fortgeblieben. selbst die falschen doppelungen oder sonstigen eigenheiten in den lateinischen worten sind belassen, weil sie für den schreiber charakteristisch schienen. statt des häufigen zu mersten habe ich nach dem nicht minder häufigen zume ersten, und um mißverständnisse zu vermeiden, zum ersten geschrieben. den unter- schied zwischen wane und wne (wanne und wane) habe ich, so be- deutungslos er ist, beibehalten. das präfix v* wurde in vor aufgelöst, wie es die weitaus überwiegende mehrheit der unverkürzten fälle verlangte. so wird meine ausgabe, hoffe ich, ein verlüssliches ab- bild der überlieferung gewähren.

Trotz der beiden vorgenomimenen collationen haben sich, als ich während der correctur die druckbogen mit der handschrift vergleichen durfte, noch etliche. fehler und mängel ergeben, welche ohne lästiges umbrechen nicht mehr unter dem text verzeichnet werden konnten. ich habe sie dann bei den anmerkungen untergebracht, ebenso noch mehrere änderungen und vorschlüge. dessen allen ist besonders bei den ersten bogen zum teil ohne meine schuld mehr als mir lieb ist; wolwollende leser mögen es entschuldigen.

Die varianten enthalten außer 4 noch die abweichungen der übrigen handschriften. die von a und B sind natürlich am genauesten angemerkt worden, doch habe ich auch da die bloß lautlichen diffe- renzen nicht erwühnt, weil sie in der darstellung des zweiten bandes

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ohnedieB gesammelt und erwogen sind. für die nummern von A, welche bei Leyser stehen, habe ich hier die lesarten der ungedruckten handschriften angegeben, damit das material vereinigt sei.

Die interpunktion habe ich so behandelt, daß sie auch dem- jenigen leser, welcher mit der mittelhochdeutschen, beziehungsweise mitteldeutschen sprache wenig vertraut ist, móglichst geringe schwie- rigkeiten übrig lasse. ich habe darum mehr interpungiert, als sonst nach meinem geschmack ist, und auch inconsequenzen nicht gescheut, falls ich mir anders nicht zu helfen wußte. es ist mir lieber, wenn sie mir vorgeworfen werden, als wenn es dunkel bleibt, wie der text aufzufassen ist. habe ich gefehlt, so soll wenigstens niemand darüber im zweifel sein.

Die anmerkungen bemühen sich, außer den pflichtmäßigen nachweisen der Bibel- und Vätercitate, noch die quellen der predigten überhaupt aufzuzeigen. nicht überall ist es mir gelungen, sie so zu eruieren, daB ich selbst zufrieden würe, und schóne gruppen, wie die nach Gregor, Haymo, Honorius, Bernhard gearbeiteten vermochte ich nicht allenthalben festzustellen. auch ist es mir unmóglich gewesen, einzelne lateinische verse anderswo aufzutreiben. dabei lehrt allerdings ein tag den andern und ich erwarte, daD ich in diesem abschnitte am meisten spüter werde nachtragen kónnen, obgleich ich eine zu- sammenhangende lektüre der Väter mit ernst betrieben habe. schon jetzt weiß ich einiges besser als es die anmerkungen enthalten.

Ich brauche wol nicht ausdrücklich anzuführen, daß es mir nicht überall darauf angekommen ist, einen ausdruck, eine phrase, ein bild oder einen vergleich bis auf die erste quelle zurück zu verfolgen; sehr oft war es mir genug, wenn ich nur ihre existenz im gesichts- kreise der prediger nachzuweisen vermochte. doch habe ich, wo es irgend angieng, auf die ültesten zeugnisse zurückgegriffen oder habe diejenigen ausgewählt, welche meines erachtens unmittelbar benutzt worden waren. in einigen fällen sind ausführliche citate in die an- merkungen aufgenommen worden, um die arbeitsweise der prediger

darzulegen.

Vor dem sachkundigen leser muß ich mich darüber entschul- digen, daß die kirchenschriftsteller nicht gleichmäßig in denselben ausgaben angeführt wurden. ich habe mit allen kräften darnach ge-

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strebt, die citate auf Migne's Patrologie zu reducieren, aber das war (abgesehen von den stücken, die dem werke ganz fehlen) nicht allenthalben zu erreichen, weil ich selbst diese sammlung nicht be- sitze und das exemplar unserer universitätsbibliothek auch anderen forschern dienen muß. dessenungeachtet habe ich die citate aus den ülteren einzelausgaben sümmtlich beseitigt, nur aus der Bibliotheca Maxima Patrum ist ein háuflein übrig geblieben, das ich nicht mehr zu rechter zeit wegschaffen konnte. wenn ein oder das andere citat nur dem insgemein dafür gehaltenen, aber nicht dem wahren autor zugewiesen ist, möge dieß gleichfalls entschuldigung finden. so weiß

ich z. b. recht wol, daß der ganze band 177 von Migne’s Patrologie.

und mehreres aus 176, 175, dem Hugo von Sct. Victor abgesprochen werden muß, ja daß man über die resultate der schrift von Liebner noch wird hinausgehen müssen, aber ich habe doch die allgemeine bezeichnung unter dem berühmten autor vorgezogen, schon deßhalb, weil auch die zeitgenossen bereits nicht mehr recht sein eigentum von dem ihm aufgehefteten zu sondern wußten. bestimmte schrift- steller haben sich übrigens für das, was fälschlich unter Hugo’s namen

geht, noch kaum mit sicherheit nachweisen lassen.

Das wörterverzeichniß soll zwei zwecken gleichzeitig dienst- bar sein. einmal will es demjenigen die lektüre ermöglichen, der nicht durch specialstudien mit der älteren sprache bekannt ist, und ge- schieht dieß dem billigen wunsche der verlagshandlung gemäß, welche auf ein publicum aus theologischen kreisen zählen möchte. dann aber soll es doch auch für den fachmann brauchbar sein, der nur seltene gebrauchsweisen und fügungen, wenig oder gar nicht belegte wörter nachschlägt. die richtige abgrenzung war demnach schwer zu finden und ich mag es wol hie und da versehen, zu viel oder zu wenig ge- boten haben. zwischen w. d und w. ö. habe ich unterschieden und mit dem positiv das hüufigere vorkommen ausgedrückt. aber keines- wegs finden sich überall, wo dieser beisatz fehlt, die worte nur an den angeführten stellen, leichtverstündliche sind nicht weiter citiert worden. für alte und seltene wörter sind die belege möglichst voll- ständig gegeben. bei der einrichtung war zu sparen, doch werden wol ausreichend bequeme verweisungen aufgenommen sein. in der regel wird ein wort in der gestalt eingereiht, in welcher es das erste mal im texte vorkommt, die unterschiede der lautbezeichnug sind möglichst berücksichtigt.

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Das sachenverzeichniß habe ich ausführlicher angelegt als es sonst üblich ist. es soll ein repertorium für die anmerkungen bilden, es soll aber auch demjenigen forscher, der aus geistlicher poesie und prosa nach verwandten anschauungen ausblickt, das material des buches bereit legen. darum habe ich die vergleiche in der regel an zwei stellen des alphabetes vorgebracht. daD der asketisch-moralische teil der predigten dabei sehr wenig angezogen wurde, ist gut zu be- gründen: hätte ich ihn in das verzeichniß aufnehmen wollen, dann wäre es fünfmal so stark geworden als es schon ist, und ich hätte doch nicht alles gebracht was die texte würklich enthalten. ich tróste .mich damit, daß es auch dem unübertrefflichen fleiß und der sorgfalt der Mauriner auf diesem gebiete nicht völlig gelungen ist. für beide verzeichnisse wurden die lesarten von a und B excerpiert.

Manchem wird das verzeichniß wunderlich vorkommen, welches ich von den Bibel- und Väterstellen angelegt habe. doch wird es schon beim gewóhnlichen gebrauch des buches seinen nutzen haben, die auffindung von stellen und parallelen erleichtern. weiters ge- währt es einmal an einem bestimmten beispiel einsicht in die Bibel- und Väterkenntniß der altdeutschen prediger und gibt schon jetzt zu lehrreichen beobachtungen anlaß. endlich findet es bei den unter- suchungen des zweiten bandes verwendung.

Das verzeichniß der predigten nach dem inhalt ist über- einstimmend mit dem von Steinmeyer im Anzeiger f. deutsches Alter- tum 2, 228 ff. gedruckten ausgearbeitet (vgl. Zs. f. d. ph. 15, 10 f£).

Dem letzten verzeichniß der predigten in der folge von A habe ich auch die siglen der anderen handschriften beigefügt. ich erspare dadurch eine tabelle der überlieferung, welche ich sonst in dem zweiten bande hütte voranstellen müssen.

Alles was dieser erste band außer dem texte enthält, ist zu- nächst nur darauf berechnet, das verständniß desselben und seine benutzung zu erleichtern. der zweite band bringt dann (nebst den quellennachweisen und indices zu den von Leyser herausgegebenen stücken) die untersuchungen, welche die wissenschaftliche bedeutung der leipziger sammlung erfordert. vor allem wird darin der lautstand der überlieferung (in verbindung mit den bekannten mitteldeutschen denkmälern und urkunden) erörtert, ebenso der stil, die quellen und

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deren verwertung. daraus ergibt sich dann die charakteristik der einzelnen gruppen, die dem leser schon jetzt offen liegen. es ist darauf hin móglich, ihre provenienz im besonderen festzustellen und die ge- schichte der vereinigung in den sammelcodex darzulegen. ferner kónnen dann diese predigten mit den sonst bekannten und mit den noch un- gedruckten in beziehung gesetzt, ihre litterarhistorische stellung ihnen angewiesen werden. das ist nur recht möglich, indem nicht bloß an die altdeutsche, sondern ebenso an die lateinische predigtüberlieferung nach vorne und rückwärts angeknüpft wird. das bietet auch er- wünschte gelegenheit, mein im Anzeiger für deutsches Altertum 2, 3 und 40 abgegebenes versprechen einzulösen. die geistliche poesie darf dabei nicht vernachlässigt werden, ihre beziehungen zur predigt sind auch dort zu untersuchen, wo sie nicht so klar zu tage treten wie in einigen stücken der leipziger sammlung. indem für eine anzahl altdeutscher geistlicher dichtungen die quellen nachgewiesen werden, läßt sich der gemeinsame boden von poesie und prosa erst wahrhaft erkennen,

Das alles soll der zweite band enthalten, für welchen der erste die existenzbedingung zu schaffen hatte. im dritten bande sollen dann jene kleineren und grösseren predigtsammlungen raum finden, welche an sich von geringerer bedeutung, doch das material für das studium altdeutscher kanzelberedsamkeit bis zum 14. jahrhundert ver- vollständigen.

Ursprünglich war es meine absicht, die untersuchungen mit dem text in einen band zusammen zu schließen. das hat sich als untunlich erwiesen. auch mein wunsch, dann wenigstens beide bände gleich- zeitig erscheinen zu lassen, und damit, nach guter englischer sitte, ein ganzes zu bieten, scheiterte an den gerechten bedenken der verlags- handlung. so bleibt nichts übrig, als daß ich den druck des zweiten bandes, welcher alsbald begonnen wird, beschleunige.

Die vorliegende arbeit hätte nicht geleistet werden können, wofern nicht außer günstigen umständen noch wolwollen und freund- lichkeit aller orten dem herausgeber zu hilfe gekommen wären. vor allem kann ich nicht genug rühmen, in welch entgegenkommender weise herr geheimer hofrat professor Dr. Ludolf Krehl, vorstand der kgl. universitätsbibliothek in Leipzig, mich unterstützt hat. nicht bloß stand mir die handschrift früher lange zur verfügung, ich konnte

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sie auch jetzt schon durch geraume zeit mit aller bequemlichkeit be- nutzen und genoß des unschützbaren vorteils, den druck nach ihr corrigieren zu dürfen. die fachgenossen werden es zu würdigen wissen, was diese hilfe bedeutet: wenn die vorliegende ausgabe der über- lieferung gerecht wird, so danke ich das allein der güte der leipziger bibliotheksverwaltung. herrn geheimen hofrat professor dr. Friedrich Zarncke in Leipzig schulde ich vielen dank für freundliche ver- mittlung. den verstorbenen hofrat dr. W. Hemsen, vorstand der kgl. handbibliothek in Stuttgart, erreicht mein dank nicht mehr, er hat mir die blaubeurer handschrift zugänglich gemacht. herrn pro- fessor dr. Philipp Strauch in Tübingen bin ich für schätzbare notizen verbunden. herr dr. Oswald Zingerle, docent an der hiesigen universität, hat mir mehrmals mit aufwand von zeit und mühe bei den collationen freundlichst geholfen.

Nicht minder ziemt es mir, der verlagshandlung für die aus- stattung des buches zu danken, und insbesondere dem direktor des katholischen preßvereines, dem hochwürdigen prälaten Monsignore Alois Karlon, der in liebenswürdigster weise meine wünsche be- rücksichtigt hat.

Ich habe diesem werke den namen des mannes vorgesetzt, dem ich es verdanke, daß ich vor fast achtzehn jahren nach begonnenen historischen studien in die deutsche philologie eingeführt wurde: möchte er es der wolwollenden teilnahme nicht unwert erachten, welche er seither meinen arbeiten zugewendet hat, und möchte er sie mir, so bitte ich ihn, auch fernerhin bewahren.

Graz, 8. oktober 1885.

Anton E. Schönbach.

INHALT.

Vorwort .

Text. . . Anmerkungen Wörterverzeichniß

Sachenverzeichniß, zugleich als register für die anmerkungen .

Verzeichniß der in den predigten citierten bibelstellen Verzeichniß der citate aus den Vätern in den predigten . Die nummern der predigten nach dem inhalte geordnet: A. Sermones de Tempore . . . . B. Sermones de Sanctis .

Verzeichniß der predigten in der folge der handschritt

Em

391 457

616 623

524 625 627

TEAT.

1.

(1*) Accipite et manducate, hoc est etcet. Sapiencia requiescit in ore sapientis, stultus vero degluciet eam. Salomon sprichit: die wishait sol rüwen in des wisen menschen munde, sunder der tumme der sal sie verslinden. nu machtu, mensche, denchen war umme her spreche daz daz die wisheit süle rüwen in des wisen munde. er sprach daz zu gelicher wis als der wise mensche izzet würze muschat und neglichen und ander güte würze, so ribet er sie lange in dem munde dürch daz daz die craft des rüches chüme in sin gehirne und mache daz houbet starch und gesunt; also tüt der wise mensche: swenne er gelernet die gotes wisheit, er heldet sie lange

in sinem herzem dürch reine gegerunge, also wirt die sele stark:

und gelabet von den dingen. Der tumme mensche swenne der würze izzet, so slindet er sie hánt und enphet keine craft dar von; also tüt er der wisheit, er lezzet sie einem oren in gen und dem anderm üz, und also belibet sin sele ungespiset und unbewart. vrege, mensche, negere nach der himelischen wisheit, die spricht: ego ex ore altissimi prodivi, ego in altissimis habitavi etc. sapiencia hujus seculi etc. dirre werlde wisheit ist vor gote ein torheit. daz ist aber die ware wisheit daz du, mensche, dich kerest von des tüveles dineste und küm an daz dinest dines schepheres und haldes dich an sine gebot, als her Davit der propheta spricht: Diverte a malo et fac bonum, laz daz bose und daz beste. da genüget niemant an daz er laze daz übele hin und daz güt da bie oder daz er daz güte hin und lazze daz übele da bi. swer dise wisheit hat der ist selich ane zwivel. (1®) daz ist ein selich leben daz tu got bekennest und güte werk habest, so volget dir dar nach die frücht der ewigen selicheit. wiltu die gotheit bekennen in dirrer werlde, daz sol tu tün mit rechtem gelouben der cristenheit, quia sine fide inpossibile est placere deo, immo necesse est displicere deo.

sanctus Anastasius spricht: swer so wil behalden sin der müz vor :

aller hande dinch den rechten gelouben han, und der ensi ganz und vollenkümen, so mustu ewichlichen vorlorn werden. du solt gelouben daz der vater und der sun und der hilege geist ein war

* sich listak 19 mendich 24 lazze daz daz u. 25 zwivel ist undeutlich und zerfressen und durch ein rostloch fast zerstört 29 in mo 31 dich derein si 1%

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4

got ist und solt gelouben an die drivaldicheit und solst buzze sten dem heiligen ewangelio. der ist werlichen selich der rechte lebet und rechte geloubet, wan der gelouben ist tot an die guten werke als uns sagt sante Jacob und spricht: quid prodest, fratres mei, si quis se dicat habere fidem dei, opera autem non habet? numquid poterit fides salvare eum? Brüdre min, spricht er, was vrumet den der da spricht: ich habe den ganzen gelouben, so er der güten werk niht enahte? Mach der geloube alleine in gehelfen des himelriches? daz ist also ob er spreche: 'nein', wane zu gelicher wis also der lichnam tot ist ane den geist, also ist der geloube ein niht ane die güten werk etc. nu bitet unsern herren Jesum Christum daz er mir vorlie etteswas von sinen genaden eüch sagene des er gelobet und geeret werde und ir gebezzert werdet an libe und an sele, und spreche uwer igelicher ein pater noster.

Accipite etc. Mine vil lieben, dise wort die ich nu zu latine habe gesprochen die sprach unser herre Jesus Christus zu sinen jungern den aposteln an dem grünen donerstage, do es siner marter nehente. do sas er nider an der merunge und sprach dis: Accipite,

“und betütet alsus: nemet und ezzet, diz ist der lichname der vor

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euch sol geben werden. des soltu, cristenmensche, ganzen gelouben haben: daz unser herre Jesus Christus sinen jungern den heiligen aposteln do gab, als ich euch e sagite, und daz die pristere hüte dis tages von dem altere in brotes gelichnusse gaben (1°), daz daz si sin war lichnam und sin blüt daz an dem vronen crüce geophert wart vor al di cristihait. mensche, du sicht brot und win mit wazzer gemenget, des soltu gelouben daz sei der ware lichname got gotes sunes, unsers Jesum Christum, den die ewige magt sancte Marien zu dirre werlde brachte war mensche und war got, und daz da ouch ist sin blüt, als er sprach: Hio est sanguis meus novi testamenti qui pro multis effundetur. diz ist min blàt daz vor alle die cristihait sol gegozzen werden. daz ist die herschaft dar man in siht und ein ander geloubet als er selber sprach: verba que locutus sum vobis spiritus et vita sunt .i. spiritualiter intellecta vivificant. daz spricht: die wort die ich euch habe izü gesprochen die sin ein geist und ein lip, daz ist war; wil du sin geistliche vorsten, si machint dich lebendich an lib und an sele. god der gab sinen lichnamen niht also, daz er würde geteilt nach siner naturen stüken als ein rint oder ein ander vich daz man vorcoüfet den scharen, als die vlischlichen jungern wanten die unsern herren horten sprechen: nisi manducaveritis carnem meum et biberitis sanguinem meum, non habebitis vitam in vobis. Das spricht: ja enezzet min vleisch und ja entrinkit min blüt, üch enwirt daz ewige leben niht bescheret. do sprachen sie: wie mach

14 spreche er im? igelicher 18 wider 41 ja ezzet 42 mach zweimal

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uns dirre sin vleisch gegeben ezzen und sin bhit trinken? diz ist ein herte rede, wer mach sie gehoren? und vüren von ime. daz ist war: die rede von so grozzer herschaft und heilicheit die was swar und herte. den ungeloubigen. alle die des niht geloüben die sprechen nach dem propheten: mittamus lignum in panem ejus etc. daz ist: wir senten das holz in sin brot. er ist daz brot daz da quam von dem himel, daz daz ewige leben gibt der werlde, daz ist allen den die des gelouben. die im widersten mit der herticheit ires herzen, mit dem ungelouben, die sentet daz holz in sin brot, den ist dise (14) rede swer, quia est eis odor mortis in mortem, wan iz ist in ein rüch des totes in den ewigen tot. die aber der warhait volgen mit dem ewigen und mit rechten gelouben, illis est odor vite in vitam, den ist iz ein rüch des ewigen lebenes. also waz iz in dem anbeginnen und ist noch: wiltu mit houbetsunden oder mit willen der houbetsunden unsers herren gotes lichnam untphan, du untphes dar an daz gerichte des ewigen todes als uns sagt der apostolus: qui manducat et bibit indigne judicium sibi manducat et bibit. indignus est qui in crimine est et qui voluntate peccandi manet, qui irreverenter tractat et indevota mente accetit. daz ist also vil gesprochen: die unsers herren gotis lichnam und sin blüt unwertic- lichen ezzen und trinken, sie ezzen und trinken in sich die ewigen vertamnusse. der ist unwerdich der da wonet in den sünden oder in dem willen und der in untphet unvortecliche und ane innicheit; der

ist schultich, als sente Paulus spricht, des lichnames und des blütes

unsers herren Jesum Christum. wane dar ab kümet ime der vlecke daz er den reinen got untphet sundiclichen, wanne die heilicheit schadet den bosen und ist den guten grozzer selicheit. prüwe, mensche, dich selben. hastu rechten gelouben und sint dine werk güt, so bistu sin wirdich; bistu an grozzen sünden, habe reuwe und din bicht deme du sie rechte solt tün und unphach büzze und laiste die und vorgib allen den die dir laide habn getan und sprich: dimitte nobis etc. Herre got, sprich, vorgib mir mine schuld als ich den tun di wider (2*3) mich haben getan. daz halt stete, so bistu wirdich. tustu anders, du vazzest in dich die ewige vortümnusse, Merke: Judas gink mit Petro zu dirre herschaft, Petrus nam dar an daz ewige leben, Judas der nam dar an den ewigen tot. also tün alle die unbeschziden sin und sich niht mer enhüten vor den sünden als die teten einer ander spise. von disem spricht der güte herre sante Ámbrosius: panem istum quem sumimus in misterio, illum utique intelligo, qui manu sancti spiritus formatus est in utero

4 ungelouben 8 dem hertichait 10 in iz ist 21 trinken auf rasur 23 und vertecliche 32 got am rande rechts 33 (28) beginnt mit anderer tinte und hand 91 sünden mer als

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virginis et in igne passionis decoctus est in ara crucis. panis enim angelorum factus est cibus hominum, unde ait: ego sum panis vivus etc. diz ist daz brot daz von der hant des heiligen geistes geformet wart in deme reinem lichname der ewigen magt sente Marien und gebachen wart in dem vüre siner martere an dem vronem cruce. darumme so spricht er: ego sum panis vivus etc. ich bin daz leben- tich brot daz von himele ist bekümen und daz ewige leben gibt allen den die mich nutzzen ane sünde und mit warer rüwe der alden sunden und mit ganzir innicheit. unde qui edunt me adhuc esurient, darumme alle die mich ezzen di wirt noch mer hungern nach miner libe und nach miner süzzecheit. mensche, diz brot sol tu enphahen und nützzen wider die sünde, so wirt dir die büzze' der alden sünden geminnert, cleine tegeliches sünde vorgeben und hast da von die hüte und die helfe der heiligen engele, daz die dine geistlichen viende min geschaden müge, und hast da von den lib dines lebns. hastü diz alles, wie machtu danne habn grozzer eren, grozzer schatz, grozzer herschaft? diz ist der geloube der den sunder versüne gegen gote wert, her machet kint der helle kint des himelriches. dar umme soltu nu gelouben des du niht ensichest durch den willen, daz tu danne (25 mugest sehen des tu nu geloubest. Hir abe spricht sente Paulus: Assumite vobis scutum fidei et gladium spiritus quod est verbum dei, daz ist: Mensche, nim den schilt des rechten gelouben in die hant und daz swert des geistes, daz ist daz gotes wart. sente Paulus ist ein gut ratgeber, er siht wol, bistu bloz, so bistu schir vorwunden. er wil daz dw tragest diz wapen, wanne du must stritin mit dinem vinden, mit dem tüuuele. der ist vraislich und als vil vraislicher, wanne du in niht gesehn macht, als uns sagt sente Peter der ouch ist ein güt ratgebe und spricht: fratres, sobrii estote etc. er spricht: brüdere, weset nüchtern an üwern sinnen und wachet, wanne ewer widersache, der üwele tüwel, der vert umme nacht und tach als ein brimmende lewe und süchet den er müge verterben. dem sult ir vaste wider sten mit dem cristen gelouben. daz ist daz erste daz der tüvel dem mensche benemen wil, unde: primum petit campum dubia sub sorte duelli pungnatura fides. Du müst üch striden mit der werlde, die ist manigeme ein swar vint, si wiset dir maniger hande zirait, durch daz tu sie lieb habest und vorgezzest der libe dines schepheres und kisest daz habende des tu niht behalden macht nach diseme libe, quia mundus transit et concupiscentia ejus, wanne dise werlt müz vorwerden und alle ir gere, und steg nach deme daz tu immer haben macht, daz ist got und sin riche, als er selbe spricht: Transite ad me omnes qui onerati estis etc. Das ist ein listich und ein engestlich vient, mensche, der dich so grozer herschaft

3 zuerst heiliges 7 vonauframır 96 sie nach tu auf ramır 39 vor am rande

7

und richdumes berouben wil. daz machtu dar mite bewarn daz tu got lib habest vor allen dinch. daz du silber und golt und ander güt lieb habest, dar umme zürnet got niht umme, wanne daz sin creature sin, als sente Augustinus spricht: non est peccatum argentum et aurum habere et cum amore dei possidere. er spricht: silber und golt und ander getregete haben (2°) iz ist nicht süände und zu besitzenne mit der gotes minnen, also daz der mensche othmüntich si und nicht küntich. als aber sente Augustinus spricht: Tolle superbiam et divicie non nocebunt .i. depone superbiam etc., er spricht: richer man, wirf oder tu von dir die kundikeit, so schadet dir, der richtum niht. dar umme zürnet got daz du daz geschefnusse liber hast dan dinen schephere; der ist der daz geschefnusse, dich, mensche, vil herlich und vil schone gebildet hat nach im selber und hat dich mit einem türen scazze gekouft, daz ist mit sin selbes blute. dar umme so wis othmuntich und gerecht in dem richtum, üffe daz du behalden werdes an diner leste hinevart, als der «ise Salomon spricht: Divicie non pro- derunt in die ulcionis, sed justicia liberabit a morte. her spricht: der richtum enmach dir niht gewrumen in dem tage der wrache, daz ist an diner lesten hinevart, sunder gerechticheit sol dich erlosen. der tach der da 'rache' ist gehaissen is, swenne der mensche sehn sol an dem ende daz er die geschefnusse liber hat gehabt dan sinen schepphere. daz wil got rechen. als David der propheta spricht: swenne die gerechten sehn den richen und spoten sin und sprechen: Ecce homo qui non posuit deum adjutorem suum; seht, werden si sprechen, dirre man enwolde niht haben got helfe, sunder er legte sine hoffenunge an den richtum. sine sprechen niht der got hatte‘, sunder "der hoffenünge hatte zu vorgenelicheme güte und niht zu gote‘. Liebe lüte, waz mach erger sin wan daz der mensche hoffe nach dem güte und niht nach gote? wider disen vint halt daz swert. der tritte viente ist dines selbes lichnam und din vleisch. daz eischet von die uncemeliche gelust, daz ist unkuscheit und ander sündliche dinch. dirre vint ist dir nahn geherberget und ist heimlich, als vil (29) mer stet er zu vorchtende. vil wiser and starker lüte ist gevallen von disen viende: Adam vil von vraidicheit, Lot vil von trunkencheit, Salomon von unkuscheit. die vraidikeit was ein bogin unsers venknusse, si ist ein vütunge unreiner gelust. da von kumit unküscheit und slafrkeit und groz suche und vorcerunge des gutes; der solt tu wider- sten mit vastene. Die trunkencheit benimet dem mensche die sinne und dine craft als uns die scrift sagt: vinum multum irritacione iram et ruinas multas facit, et alibi: ebriosus non locupletabitur, iterum: vinum et mulieres apostatare faciunt sapientes. daz spricht: vil wines getrünken machet vil zornes und manigen val, und der trunkenbolt

6 be sich tenne 22 daz daz 35 waidikeit

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der wirt nimmer rich an libe noch an sele, und der win und daz wip vorkeren manges wisen mannes herzen. dar umme so warnt üch der apostolus und spricht: nolite inebriari vino in quo est luxuria, quia luxuriosi jumentis putrescentibus in stercore comparantur, unde propheta: computruerunt jumenta in stercore suo. daz spricht: dune solt dich nicht vortrinken des wins da von die unküscheit bekümet, wanne die unküschen vervülen in den sunden als daz vieh in sinem miste. die unkuscheit verterbet lib und sele als Salomon spriht: ne des fornicariis animam tuam, ne perdas eam et hereditatem tuam. daz ist: blibestu an der unkeuscheit, du verlusest dich und din erbe, daz ist din lib und din sele. du ensolt üch nicht itelichen lachen, uffe daz die nicht gesche als den von den got spricht in dem ewan- gelio: ve vobis qui nunc ridetis etc. we euch die ir nu lachet, wanne ir wert her nach weinent vürege trehen. unser herre Jesus Christ der weinnete ober Lazzarum und Jerusalem die stat, von sinen lachen les wir (3%) niht. dar umme so si wir in der jamercheit und sulen billicher weinnen danne lachen. dar umme wenne daz kint geborn et wirt, so ist da schrien und weinen, als ob iz spreche: ich bin geborn zu der arbeit and zu der jamercheit. also wirt die werlt geborn zu grozzer arbeit und grozzer jamercheit als uns die schrift sagt: Jugum grave super filios Adam a die exitus de ventre matris eorum usque in diem sepulture in matrem omnium. daz spricht: ein swer joch liget üffe Adames kint von des daz sie geborn werde von irre muter libe in dise werlt bis an den dach daz sie begraben werden in die gemaine müter der erden. diz sint die vinde den du solt wider sten mit den wafenen des gotes wortes, mit dem schilde des rechten gelouben, mit deme swerte des heiligen geistes, hie mit soltu vorwinden alle din not, du und alle din volgere. so spricht unser herre Jesus Christus: Accipe et manduca etc. Zwier hande wis machtu, mensche, unsers herren gotes lichnam enphahen und nutzen. einen den er züch von der ewigen magt sente Marien liebe und der müsle den bittern tot liden an dem vronem cruce, und ein der in der cristenheit ist, daz ist der cristen geloube. einen sinen lichnam soltu nemen an dem brote, den andern soltu nemen in dem gelouben dines herzen. swer so geloubet an Christum der nützet in und horet im zu und ist sin lidemaz worden. also mach du, mensche, unsern herren Jesum Christum nutzen under dem brote 3. sacramentaliter, und in deme gelouben dines herzen .i. spiritualiter. unde: crede et mandu- casti. in diser heilicheit des lichnames unsers herren Jesum Christum sone wirt niht mer vollenbracht von dem güten pristere und niht min vollenbracht von dem bosen, so daz der pristere halde die forma und die gewonheit die gegeben ist von dem heilegen geiste, wanne

9 perdes 13 euch der 15 wennete 25 diz ist 29 here 31 m. e. s. Ma 40 pristeren? 42 nach heilegen rasur

9

die herschaft geschiht niht von der wirdicheit des pristers, sunder von den worten (3") und der gewalt unsers herren Jesum Christum. dar umme soltu wizzen: gelicher wis als die süche des arzetes niht enhindert die craft der arcetie, also enhindert niht die sünde des pristers die craft die da geschehen sol an dem lichname unsers herren Jesu Christi üffe dem altere. sunder merke: als aller hande dinch ist reine den reinen, also ist aller handé dinch unreine den unreinen. der sunder als er wonet untphan daz ewige leben, so unt- phet er den ewigen tot. unser herre Jesus Christus der wisete sine libe dar an die er zu uns hatte daz er sich vor uns zu einime lone gab; er gab sich dar umme eineme lone, daz er uns loste von dem ewigen tote und mit der spise sines heiligen lichnames uns ercükkete zu dem ewigen leben. dar umme, mensche, wiltu diz brot nutzen wirdichlechen, so wirstü viest, und wildu disen kelch, daz ist sin heiliges blüt, drinken wirdichlichen, er machet dich trunken an der sele, wanne alle gotliche tugent ougent sich in der craft dirre heilcheitn und di vrücht aller genaden wirt hir an gemeret. in diser heilicheit untphes du unsern herren Jesum Christum von dem alle genade kumet. enphest du in wirdechliche, er bewart dich vor den sünde und loset dich von übele und sterket dich an guten dingen. er bewart dich von heubetsunden und vordileget dine cleine sünde. er hat dich gewasschen mit sinem blüte daz er da vor dich goz an dem vronem cruce und weschet dich tegeliches mit sinem blute daz du untphest ober dem altare. not ist des daz du in untphast durch den willen daz er dich behüte vor deme slanden engele. untphest du in unwirdichleiche, so tustu als ob du in hettes mit dinen henden tot erslagen und gibes daz urteil selber ober dich. untphes du in aber niht; daz ist din tot, als die warhait sagt: nisi manducaveritis carnem filii homines et biberitis ejus sanguinem, non habebitis vitam in vobis; si non vitam, ergo mortem. Hugo De sacramentis: eatem (3°) ratio est in corpore domini que et in manna quod de ejus figura processit, de quo dicitur qui plus collegerat non amplius habuit, ne- que qui minus paraverat habuit minus. qui fidem operantem habent, si sacramenta dei suscipere renuunt, salvari non possunt, quia dilec- tionem dei non habent cujus precepta in sacramentis ejus contem- pnunt. hoc accipite in pane quod pependit in cruce et hoc accipite in sanguine quod effusum est de christi lattere. erit enim illi mors in vita qui mentacem putaverat vitam. haz tu disen gelouben und wiltu lazen ungelouben und krenken gelauben der an manegen dingen lieget, als du diche hast vor gehort von zubornusse und von andern

4 a. dic (unterpunkt.) hande dich u. 1O s.l. w. dazan zulone (unterpunkt.) e.l. daz er uns er gab 12 l. und ercükkete 24 r in ober zweifelhaft, ebenso 27 bei selber ober 28 vrhait 30 Hugo et s. 31 Ratio 38 und wiltu zweimal.

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2b

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dingen der die lute getruwen, so hastu den schilt in der hant und macht wider sten dinen vint. wiltu aber ein spotter sin des gelouben und dar umme niht gelouben, wanne di daz unsichticheit ist, als er kümet an den du niht gelouben woldes, zo mustu sten mit grozzen schanden und von gote gesundert und gewizet zu der lezen hant mit den stinkenden ciegen und dar nach ewichlechen vortümet. so müzen die armen sunder hórn: vart ier verflucheten in daz ewige füer. wiltu, mensche, aber recht geloubich sin, so soltu sten der rechten hant mit den schafen, daz ist mit den guten, und solt horn ein suzze wort: venite benedicti patris etc. er spricht: kümet ir gebenedieten mines vater, enphaht daz riche daz euch ist berait von anegenge der werlt. daz uns allen gerüche zu gebe nicht von unser wirdicheit sunder von siner barmherzicheit unser herre Jesus Christus. Qui vivit etc.

2.

In annunciacione beate Marie virginis seu in adventu domini dominica I. bei Leyser s. 21, 1—30, 27.

8. Dominica secunda.

(65 Noli timere, filla Syon, ecce, rex tuus venit sedens snper pullum asini. Mine vil liben, were ein tot hie vor uns und hetten wir hoffenunge von gotes gelubede siner uferstandunge, ich wein daz ein ygeliche mensche unser herren got vil innercliche würde bitten und wertleche mit vil trenen. nu ist zweier hande tot, ein des lichnamen und ein der sele. der selen tot der kümet von hubet- sunden, wanne zu gelicher wis als der lichnam stirbet, swanne die sele von im vert, also stirbet die sele, swanne gotes genade von ir vert von der houbetsunden halben. nu hat uns got gelobt in dem ewangelio und spricht: venit hora et nunc est quando mortui audient vocem filii dei et qui audierint vivent. er spricht: die zit kumet und ist iezunt, swanne die toten gehorn die stimme gotes sunes, und die sie gehoren die suln (65) leben. daz sol man vorsten von den toten die da tot sin an der sele. sint dem male daz wir danne haben so getan gelubede, so ist gut daz wir got inneclichen bitten daz er von der craft siner worte und siner genaden tu die lebendingen horn sin wort und sine stimme nutzliche und wolle ettelichen toten an der sele lebendinc machen. dar umme so sprech uwer igelich ein pater noster und ein ave Maria.

21 hoffenun 28 in wertleche sint rt zıeifelhaft 27 halden 35 wollen

11

Noli timere, filia Syon, daz ist: tochter von Syon, dune solt dich niht vorchten, als er spreche: Heilege cristenheit, du bist ein tochter der warte, du solt dich hutten vor den geistlichen vinden, quia Syon interpretatur 'specula' sive 'speculacio, und envorchte dich niht,

wanne din kunic kümet dir der da gevarn was von dem mensche "

durch sine sünde. wir lesen in dem ewangelio: do unser herre got solde gen zu Jerusalem und quam zu dem berge Olyveti, do sant er zwene siner jungern in die stat, daz si im brechten den gebunden esel. nu wollen ettzeliche daz die zwene weren Petrus und Philippus und etzleche wollen, des ich bas getruue, Petrus und Andreas. bi den zwein soltu merken zweir hande minne: minne got und minne din ebencristen. di minne und die libe sol haben ein igelicher pretigere, unde dominus misit discipulos binos et binos. Do der esel gebracht wart, do legeten die jungern ir claider dar uf und daz wolk daz ime begeigente daz breitet in dem wege sine cleider und ettelich zelge von den boumen uf die erde, daz iz dester samphter ginge. von diser zukunft unsers herren Jesu Christi sprechen die vier ewangelia. Zacharias der propheta hatte daz lange vor geseh an dem geiste und sprach: Exulta satis, fila Syon, jubila, filia Jherusalem, ecce, rex tuus venit tibi justus et salvator, ipse pauper ascendens super asinum et pullum filium asine. er (6°) sprach: vroue dich genuch, tochter von Syon, sing, tochter von Jerusalem, sich, din kunich der kumet dir recht und ein losere, er ist arme und sitzet uf eime esele. daz ist daz urkunde der propheten. Johannes ewangelista der spricht ein ander urkunde alsus: Noli timere etc. Zacharias der propheta und Johannes ewangelista die habent als vil gesprochen von unser herren gotes othmuntiheit und von siner armute daz er leit durch uns. und er sprach: tochter von Syon, vrowe dich genuch, als ob er spreche: heilige cristinhait oder heilige sele, du solt dich billich vreuwen, wanne von diser zukunft machtu enphan hoffenunge der ewigen genaden, wanne er ist berait den sundere zu untphane, swanne er sich bekeret. exulta satis, vrowe dich genuch. etteswer der da horet das sich got so sere geothmutich hat durch uns der mach vil lichte vallen in groze torheit und mach sprechen alsus: Got lezzet den menschen nicht verloren werden der durch sinen willen also sere sich geothmuntigt hat. swer also spriht der vrowet sich mere danne genuch, des ist alzu vil. der dar umme wil desder künir sin zu den sunden der vrowet sich tumplichen; doch so kum er wider zu der rüwe und du sin bicht und untphach buzze und leiste die nach genade und nach rechte. nu hore, sundere, swer du bist: du weist wol daz die armen dem kunige wol mugen zu sprechen

4 ein vorchte 6 duch, r üdergeschrieben 16 ut d. rede 24 ist da, z über- geschrieben 26 als vil habent 29 heige sele 41 armen auf rasır

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in dem wege. du macht wol beginnen in wege wit deme himelischen kunige, unserm herren Jesum Christum, und macht mit ime sprechen ane angest, wan er was arme, und vorchte niht daz er die icht untrite oder daz du in icht mugest geruren oder gesehen. du hast wol gehort das er saz uf einem snoden esele, begreif in bi vüzen und laz in niht von dir hine erne troste dich und erbarme sieh ober dich; wanne er ist sempht und (63) othmundich, als er selber spricht: discite & me etc. in disen dingen wiset dir Jesus Christus wie er wil wesen gegen dich und wie du solt wesen zu gegen in. nu, bi dem esele soltu vorsten den sundere und macht ouch an dem esele merken siben hande dine di sich gelichen deme sündere: er ist hart und trach und hat ein swer herze; als er kleine ist, so ist er schone, dar nach so wirt er eislich; er ist ouch crank vorne in den achselen, alle sin craft lieget hindere in den lenden; nach siner arbeit izzet er den carden ane dem velde oder pelegen uf dem miste; er hort ouch gerne die harfe die er doch zutrete, ob er si wunde in dem wege. die herticheit des eseles gelichet sich wol deme sundere als der Jeremias der prophete spricht: insanabilis fractura tua, pessima est plaga tua. propter multitudinem iniquitatis tue dicuntur dura facta peccata tua, quod stupendum est. er spricht: arme sundere, din bruch ist unhailsam, din wunde ist al zu boze; durch die manichvalticheit diner missedat sint dine sünde worden hart, daz harte engestlich ist. daz ouch din herze solde weich machen die grozze manichvalt der gotes gabe, die tut daz me verharten als her Ysayas der propheta clagt und spricht: Indulsisti, domine, genti, numquid glorificatus es? elongasti terminos terre. als ob er spreche: durch vil aplaz und genaden enhat dich, herre, nieman geeret noch gelobt, sünder sie sm mer gevirnet von dir. da von spricht her Job: Dedit ei deus locum indulgencie et poenitencie et ipse abutitur eo in superbiam. et apostolus: An ignoras quoniam benignitas dei ad penitentiam te adducit? tu autem secundum duritiem tuam et impoenitens cor tuum thesaurizat tibi iram in die ire. Er spricht: Got hat dir geben state und zit und du kerest iz alles zu kundichait und zu hohmüete. (7*) Dar von spricht Paulus: enweistu des niht das die gutwillicait gotes ladet dich zu der rüwe, du tust aber na dines herzen hertikeit und na dinem unrüwigen herzen und Ahufest uf dich den zorn des lesten gerichtes. da glaget uber unser herre got in Osye dem propheten und spricht: Adimpleti sunt et saturati et elevaverunt cor suum et obliti sunt mei. Er spricht: sie sin gevüllet und gesattet und habent sich erhoben in irme herze und habent min vergeszen. Got der clagt ouch das sin heilige lere und sin gebot niht gestüren mügen unser vleischlicher gerunge und niht gebieten mugen unser unreincheit. Osee spricht:

19 fracta 22 hart, t aus z 26 er ob 91 et insipientes cor 3€ glag

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In funiculis Adam traham eos, in vinculis karitatis. er spricht: wanne sie unwillich sin zu mir zu kumen, so muz ich sie zichen zu mir in Adames reifen und mit den banden der waren minne. Die heilige lere ist dir, mensche, under wile süzze und wiset dir die barmherzichait, danne züt dich di schrift mit den banden der waren minne; under willen so ervert sie dich und spricht: wie got pine den sundere mit sime slange, so zucht dich die scrift mit Adames raifen, als got spricht in Osee: Ich sol si zihen mit Adams reifen und mit den banden der minne. swanne aber der sundere die sunde niht lazzen wil durch gotes liebe noch durch sin drowe, so ist got vorsmehet und sin arzteige, als Jeremias spricht: percussisti eos nec doluerunt, ateruisti eos et renuerunt recipere disciplinam. als ob er spreche: Got der such sie, daz entet in niht we; er hat sie gepinet und sie enwolden keine zucht untphan; dar umme machtu dich, mensche, wol schamen diner hertichait, als du hores die martere unsers herren Jesu Christi. wande uns saget (7®) das ewangelium daz die erde bibende was in der zit siner martere, die steine die clüben sich, die sunne zoch wider iren

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schin, die crebere taten sich ouf und erquamen die toten siner martere -

unde sines totes die doch niht mochten gesprechen noch sinne hatten. Factam quippe creaturam, per quem facta est omnis creatura, omnem creaturam testem habere opportebat. was soltu tün, mensche, der mit rede und mit sinne bist begriffen? nim lebendinc bilde bi den toten und bibe mit der erden, wis othmuntich, daz ist, wanne got spricht selber: Ad quem respiciam nisi ad pauperculum et contritum spiritum et trementem sermones meos? Er spricht: zu weme sol ich sehn sunder zu dem armen sundere der rechten rüwe hat in sinem herzen und zu dem rüwigen und der min wort vorchtet? du solt din herzen lazzen clieben mit den steinen der rüwe, als die schrift spricht: scindite corda vestra etc. Du solt dich ouf tun mit den grebern. daz dustu, swanne in diner bicht üz schenchest den trank diner sünde, wanne die tote sele ist begraben in irme lichname, als got spricht zu den Phariseen: ve vobis qui similes estis sepulchris dealbatis que parent a foris speciosa, intus autem plena sunt ossibus mortuorum et omni spurcicia. er spricht: we Óuch die gelich sint den wizen grebern die uzwendich vil schone sin und inwendich voller totenbein und aller unreincheit. daz bistu, armer sundere, wise din herze dinem bichtigere und alle die sunde die dar inne sie. Du solt ouch mit der sunnen abzihen die clarhait dirre werltichen vrüde durch den willen daz du dich vrouwest mit dim schepphere und niht mit der werlde. alsus machtu kiesen daz du hart bist an dime herzen als der esele

6 in ervert ist er übergeschrieben sie übergeschrieben pine 19 noch bis omnem creaturam steht in der hs. nach nisi 24. 22 blibe 30 tank 81 toten 88 ossa et enim sprucicia 34 we er s. die sint 35 zuerst inw. dann uzw. daraus gemacht 3 unreicheit 40 hart, t aus z

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hart ist von der naturen. dar umme so bit got daz er tün wolle als er gelobt hat da er spricht: (7°) Auferam a vobis cor lapideum et dabo vobis cor carneum, id est, auferam durum et dabo molle et tenerum et doctrine susceptivum. Got spricht: Ich wil von euch nemen daz steinine herzen, daz ist daz hertte herzen, und wil euch ein weichez geben zu guter lere. der esel ist ouch trege und wandel- mütich als der sunder der da wil und enwil. also ist maniger der spricht: 'eya, wer ich zu himelriche; eya, were ich also küsche und also güt als der clusnere oder als ein ansidel oder als der closterman', und enwil doch sin leben niregen dar nach setzen noch richten. daz sin Balaames volgere. der sach daz israhelische volk und sprach: Moriatur anima mea more justorum et fiant novissima mea horum similia. er sprach: min lip müze sterben als die gerechten und min leste ende muze sich gelichen den selben. und was vrümete daz? er gab bosen rat uffe sie und enwolde sich doch bekern niht. also tün etteliche sundere: Sie wunschen gutes endes und richten sich doch nirigen dar nach daz sie icht gutes wollen tün, als Balaam, der en- wolde sich den juden niht gelichen und wolde doch mit in genaden vinden. wiltu aber, mensche, haben gute ende so bezzere din leben, als die heilige scrift spricht: non demorieris in errore impiorum: ante mortem confitere, vivus et sanus confiteberis. Daz spricht: dune solt niht beliben in dem irritume der bosen, daz ist der sundere, du solt din bicht tun vor dinem tode, lebendinc und gesunt soltu bichten und solt dich bekern und solt dich bezzern als man singet in der ersten wastwochen: Emendemus nos in melius etc. Nu hore, du trege sundere, dich sol ervaren das heilige ewangelium: Serve male et piger, opportuit te committere pecuniam meam nummulariis et ego veniens recepissem cum usur& quod meum est; (73) et paulo post: inutilem servum ejicite in tenebras exteriores, ibi est fletus etc. Daz spricht: knecht bose und trege, du soldes minen schazt gegeben habn zu gewinne, swanne ich were komen, daz ich min gute hette wider genumen mit wuchere, daz ist mit gewinne. Mensche, dirre schatz daz ist din wunif sinne die dir got hat verlichen, die soltu nu kern zu gotes dineste and zu andern guten dingen, uf daz du mugest gewissen was du dar mit habes gewunnen. Entüstu des niht, so wirt got sprechen zu sinen heiligen engelen und zu den tüvele: Bindet dem unnutzen knechte hende und vüze und werfet in in die üzerste vinsternisse der ewigen pine in der helle. der esel hat ouch ein swer herze. bie dem sin die sündere bezeichent, als her David der propheta spricht: filii hominum usque quo gravi corde? er spricht: kindere der lüte, wie lange wolt ir sin sweres herzen? die sunde

13 min leste ende undeutlich 17 vor als steht: als Balaam der enwolde sich nirigen dar nach 19 nach aber ist du vun anderer hand übergeschrieben

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machet daz herze swer. ie mer der mensche sunde uf sich ladet, ie swerer sin herze wirt. aller hande dinch daz swer ist daz trükit den menschen zu der erden, aber die sunde trückit in zu der ewigen helle. als der esel junc ist, so ist er schone und suberlich. also ist der sündere: die wile der mensche june ist, so ist er schone von den sünden und doch niht vollen der sunden annich, quia nemo mundus a sorde, nec infans unius diei. Mit dem daz daz kint eines tages alt wirt, so wechset iz in den sünden und ie mer der mensche danne wechset in die jar, ie eslicher und erger er wirt von den sunden, als man spricht in einem bispele: ie elder ie erger. da von spricht Jeremias der propheta: quia vilis facta es nimis iterans vias tuas. et Ezechiel: abhominabilem fecisti decorem tuum. als ob er spreche: sundiger mensche, waz du (8*) unrein bist worden nach der tüfe, da du inne weres gewashen, und hast dine zirheit sere vorlorn, daz machet daz du in der boseit niht zu ainem ‚male sunder vil dike hast gewatet. der esel der ist vorne cranke und hinden stark, dar umme so legt man ime di burde hindene ouf die hüf. also soltu wesene: hindene die werlt und vorn in dem herzen soltu haben daz himelriche, als sant Paulus spricht: Que retro sunt obliviscens .i. temporalia, ad priora .i ad celestia me ipsum extendo. er spricht: daz ich hinden habe, daz ist dise werlt, der vorgez ich gar und seh io vor mich zu himelriche. Mensche, bistu stark hindene, als der esel zu der burde, zu der arbeit umme wertliche gute, und bist crank zu arbeitene umme daz himelriche, so bist stark hindene als der esel zu der burden. als her Jeremias der propheta spricht: factus est cursus eorum malus et fortidudo dissimilis. er spricht: ir lüf der ist pose und ir sterke die ist ungelich. asinus ubi crucem portat vel pondus est debilis in renibus, vero ubi est in mundicia fortis est; similiter peccatores in operibus crucis et labore spirituali sunt debiles, sed in renibus per luxuriam, in ventre per gulam, in rebus terrenis per avariciam, que dicuntur posteriora, sunt forciores. omnes amatores hujus seculi fortes sunt in temporalibus hominis, debiles in celestibus. notandum igitur quod tres solempnes processiones ab ecclesia singulis annis celebrantur. prima fit ibi in purificatione, secunda in ramis, palmis et floribus, tertia cum vexillis et cruce. in prima portatus est Christus à parentibus, in secunda ab asina, in tertia a nube. in prima re (85) ceptus est & sene Symeone, in secunda a parvis honorifice, in tertia ab angelis gloriose. istas tres processiones debet unusquisque christianus facere. Prima cum luminaribus, secunda cum ramis et floribus i. bonis operibus, tercia cum vexillis et crucibus .i. cum victoria et triumpho, quem christus in cruce triumphavit. in prima deportatur

2 ie swer sin 18 un unrein 14 vor gewahsen steht gewalti durchstrichen 16 gewtet 22 dem übergeschrieben 25 Jereimias 28 debile 81 unde übergeschrieben

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a parentibus, quum incipit viam que ducit ad vitam intrare; unde

parentes filium suum faciunt deferre ad ecclesiam, ut per regenera-

cionem baptizmi efficiatur filius Christi et ecclesie, traditur parvulo candela et super altare defertur. in secunda debet portari ab asina A. & carne sua nec rationi subiciatur. sicut predictum est, notandum quod maximus honor fuit exibitus deo eo die quo asinum equitavit. ita fidelis: si asinum suum equitaverit .. carnem suam donaverit, dabit ei deus magnum honorem. In tertia debet portari a nube. per nubem intelligitur misericordia per quam salwos facit credentes. in prima debet recipi a Symeone .i. a sacerdote qui vocatur senior, in secunda a parvis .i. a puris et mundis cogitationibus et ita poterit recipi, in tertia gloriose ab angelis. dicitur: Has processiones inplevit quidam miles qui primo visitavit Bethlehem ubi Christus natus est, postea ad montem Olyveti venit ubi Christus in celum assumptus est, et cum illuc pervenisset, flexis genibus ait: Domine, secutus sum te usque ad hunc locum, nil amplius restat nisi quod sequar te in celum. effecto hoc desiderio et cum hec dixisset, anima ejus assumpta est in celum. Nu, wi lazen dise rede beliben und grifen wider an die erste. Mensche, bistu stark zu arbeite umme vorgencliche habe und crank umme daz himelriche, so bistu stark hindene als der esel zu der bürden, als her Jeremias der propheta spricht von sulichen lüten: factus est cursus eorum malus et fortitudo dissimilis. er spricht: ir louf der ist bose und ir sterke ist ungelich. der hat die rechte sterke der da hat (8" die ware minne, als her Salomon spricht: fortis est ut mors dilectio. er spricht: die ware minne ist stark als der tot. der tot nimet, oberhand ober oberaz, ubertrank, unkuscheit, tanzen und turney und ander sündliche dinc. also tut die gotes liebe, hastu sie stark. unde Ysayes: ve qui potentes estis ad bibendum vinum et viri fortes ad miscendam ebrietatem. er spricht, her Ysayas: we ouch die da geweltich sin den win zu trinkene und stark die trunken- heit zu mengene. her spricht noch mer: swer hoffenunge hat zu gote der wandelet die sterke, daz ist daz er crank si zu der werlde und stark zu gote, und daz er ein tore si zur werlde und wise zu gote. quia sapiencia hujus seculi stulticia est aput deum, wanne dirre werlde wisheit ist vor gote ein torheit. der sich hinach richtet der wandelt die sterke, daz ist die losen siete in die guten siete. der esel nach grozzer arbeit izzet die paleen uf dem miste oder die carten uf dem velde. die palea' ist licht und der mist der stinket. die palea des mistes bedütet des vleisches gelust, wenne si ist cürz und vorgenclich als die palea und stinket als der miste. der carte bedutet die seilicheit werltliches gutes, wanne als der carte grünet

8 parvule 17 hoc affco hoc d. 29 der da hat zweimal 26 nach ubertrank steht: als der tot 81 hoffnunge swer 37 uf dem miste 40 p. und stinket

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und doch stechelich ist, also ist es umme werltliche selichait. alleine dunket sie tumme lute güt, sie ist doch vil stichel und vil scharf von maniger hande sorge und valscheit, als sant Gregorius spricht in Dialogo: Despiciendus a nobis fieret hic mundus etsi blandiretur, si rebus prosperis animus demulceret; ad postquam tot laboribus premitur, tanta adversitate fatigatur, tot labores nobis ingeminat, quid aliud quam ne diligatur clamat? er spricht: were uns dise werlt vil samphete unde gebe sie uns gutes genüch, wir solden sie doch dürch got versmehen; nu sie aber drüket mit swerer (8%) arbeit und mit grozzer widermüte und vil jamericheit zu züht, was ist anderes danne ob sie spreche: 'tore, war umme hastu mich lieb?' der esel horet die harfe lüsticlichen die er doch zutrete, ob er sie vunde in dem wege. der ist ouch wol ein esel zu der harfen der da vroliche unphet daz gotes wort und daz dar nach betrietet mit suntlichen werken. hastu nu wol gemerket daz hie vor gesprochen ist, so ist bi dem esele rechte der sündere bedütet. Disen esel gebot unser herre got sinen jungern daz si ime brechten, daz ist, swanne der sündere daz gotes wort gehort hat, daz er deme volgen sol und sich von den sunden untzien sol mit allen guten dingen, alleine sin die bant da er mit gebunden ist vil stark und mulich zu brehene. swenne der mensche aller erst in die sunde kümet, so mochte man sie vil lichte zubre- chen als ein gewebe der spinnen; dar nach so wirt sie stark als ein reif. daz kümt von der wonheit, da von spricht der propheta: ve qui trahitis iniquitatem in funiculis vanitatis et quasi vinculum plaustri peccatum. we euch, spricht er, die ie uwer unrechticheit zihet in den reifen der itelicheit und uwer sunde in den reifen des wagenes. dar umme heizzet der propheta den tüvel ein slange, wanne er den mensche laget heimiliche und zu ime slinget mit der verratnusse- Der tüvel ist crank in dem hubete als der esele und ist hindene stark; da soltu dinen vinth slagen da er krank ist, daz ist an dem anbeginne siner schündunge, als got sprach zu vorn Even: ipse insi- diabitur calcaneo tuo, tu vero conteres caput ejus. er sprach: Der unreine slange (99) daz ist der tüvel, der sol die langen an dinen vüzspore, daz ist an dinen ende und du solt ime sin houbt zuriben oder zuslahen. Nu, als ich euch e solde sagen, do die jungern unsers herren gotes den esel brachten, do legten sie ir cleider uf in, daz ist, sie gaben gut bilde der werlde mit der predige und mit andern guten werken. da von spricht der güte herre sante Johannes in apokalipsi: Beatus qui custodit vestimenta sua, ne nudus ambulet et videant turpitudinem ejus. er spricht: der ist selich der sine cleider, daz ist sine reinikeit, bewart, uffe daz er niht nacket durfe gesten noch

8 uns sie 9 swere 10 swas ist 14 mit zweimal 15 So 29 als der bere 41 dvfe, r übergeschrieben

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werde gesehn vor deme gerichte unsers herren Jesu Christi und daz man niht enseh die schande noch die bosheit siner sunde. sundere, swer du bis, wildu nu dirre apostolen cleider uf dich tragen, so volge ire lere und irme lebene. wiltu merken daz sente Merten gab sin cleit halb dem armen durftigen und machtu alsam getün, so bist du wol gedecket mit sinem cleide. wir lesen daz her Jeremias der propheta wart gelazen in.ein phutze eines mannes der hiez Abdimelech. do hen do solde üz zihen mit reifen, do gab er ime tüchere und alde cleidere, daz er umme sich wünde, uf daz in die reife noch die bande niht ensniden. die reife bedüten die gebot da mit man den sunder sol ziehen ouz der phüzen der unreinen sünden. Mensche, du bist vorhartet in den sunden, darumme sendet man dir die alden cleidere, daz ist die lere der heiligen der lichnam vorvulet ist vor manigen jaren. wir lazzen die bilde der tügende vülen, swanne wir den hile- gen niht volgen wollen, (9) daz wir ouch heilege werden. unser herre got sitzet uf disem esele gecleidet, swanne der sundere mit rüwe siner sunden under der bicht und der büze lebet und also kümet zu dem himelischen Jerusalem. der esele der e az paleen und carten, waz sal er nu ezzen sider deme male daz der suzze Jesus uf ime hat gesezzen? daz sagt uns her Ysayas der propheta und spricht: Pull asinorum qui operantur terram commixtum mygma comedent, sicut in area ventilatum. migma gewannet, daz ist korn ane zaph, sol der esel ezzen, dise spise ist durre und hart. palea und carte, daz is ein spise dürre und unnutze. Man sol dem esele geben daz gut vüter ane zaf. der tüt daz zaf dar zu der den hohmüt hat in der vasten. dar umme iz du, mensche, dise durre spise, daz ist dise vestelspise, mit othmunticheit vor dine sünde. dar nach gibth man dir den guten weize, daz ist: in den heilegen ostertage soltu unphahen unsern herren Jesum Christum. wiltu daz dirre esel unsern herren got samphte trage, sone sol er an keinen vüze hinken. der erste vüz ist rüwe dines herzen umme dine sünde, der ander vuz ist rechte bichte, der dritte vuz ist wirdige buzze, der virde vüz ist firmum perseverandi propositum, daz ist daz du in disen dingen stete belibes. Mit disen vier vüzen soltu kümen zu dem obersten Jerusalem .i. ad visionem pacis. Du sihest wol, mensche, swanne der esel geth, so setzet er einen vüz balde nach deme andern und enmarret niht, also ensoltu ouch niht marren. nach der ruwe soltu balde kumen zu der bicht und zu der büzze. sümest du ich zu lange, sone tregest du unsern herre got niht (9%) obene. quia in multis offendimus omnes et sepe, wanne wir dicke unsern herren got erzürnen

8 wer 4 vor ire war d und wurde durchstrichen 18 J. unse der 21 mygina c. sic in area ut v. 22 migyna 28 oster übergeschrieben 92 dritte wz ist rüwe, das letzte wort durchstrichen

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mit unsern sündin, so ist daz billic daz wir dicke bichtin und uns bezzern. daz retet uns her Salomon der wise in canticis unt spricht: Revertere, revertere, Sulamitis. er spricht: kere wider, kere wider, süzze minne oder gewangen sele. Sunamitis interpretatur quelibet captiva anima in peccatis. kere wider zu dinem schepphere mit rüwen dines herzen, mit der bicht dines mundes, mit der buzze guter werke und mit steticheit also zu blibende. daz volk erete unsern herren got, do er quam ritende uf dem esele zu Jerusalem: ein teil die breiten ire cleidere in dem wege, uf daz er dester samphter rite, die ander balmen und blümen, cum floribus et palmis, alii ramos de arboribus, die dritten würfen ime zelge an den wek. daz cleit der sele ist der lichnam. da von spricht her Salomon: vestimentum tuum omni tem- pore debet esse candidum .i. corpus mundum. er spricht: din cleit, das ist din lichnam, der sol zu allen ziten sin schone oder reine von sunden. wiltu din cleit bereiten unserm herren gote an den wek, daz soltu dun mit der küscheit, mit aller zucht, mit vastene, mit gebete, mit almusen und mit andern guten werken. etteliche breiten ire cleidere zu der lorzen hant, daz sin die nach irme mütwillen leben in dirre werlde und niht gutes tün. etteliche breiten sie zu der rechten hant, daz sin die othmunticlichen leben. Mensche, wiltu alsus din cleider breiten vor gote, so sol der esel da got uffe sitzzet billiche sine vüze an dich trücken. (94) er drücket den ersten vuz an dich, swanne du mit inniclichen herzen spriches: peccavi, quid faciam tibi, o custos hominum? ich habe gesundigt, waz sol ich dir tun, hutere aller lute? als ob er spreche: war umme hab ich dich erzürnet, so ich ane dine genade niht mach besten? zu dem andern vuze soltu sprechen: ego in flagella paratus sum et dolor meus in conspectu meo semper. Herre, ich bin bereit zu diner gasel und min rüwe ist vor mir zu aller ziten. zu dem driten vuze sprich als her Job: Que prius non poterat tangere anima mea pro amaritudine, nunc facti sunt cibi mei perdulces. daz mir e pitter waz, spricht er, das is mir nu suzze worden. zu dem virden vüze sprich aber als her Job: et si occiderit me, in ipso sperabo, verumtamen vias meas arguam in conspectu ejus, et ipse erit salvator meus. tottet er mich, ich hoffe doch zu ime, spricht er, und ich sol mich schuldich geben und er sol min losere sin. Das wolk daz gote begeinite, als ich uch e sagte, der breitete ein teil ir cleidere vor in, uffe daz er dester samphter rite, die andern namen celge von den boümen und wurfen sie ime in den wek. Sente Johannes scribet in sinem ewangelio duz si balmen- zelge wurfen, die ebreischen kindere begeinten ime mit olebumes

2 canticis ut spricht 7 volk irrete u. 8 ritene 9 cleidere auf rasur ebenso samphter 11 cleit der esele ist 15 diu cleit 18 irmen 84 ich hoffe ich doch 38 zelge burfen. von

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celgen. die lute die der balmen nature bekennen die sprechen daz si cleine si und hoch wechset und daz man si snidet in der rinden durch den nütz, nach hündert jaren gibt sie frucht. Bi der balmen ist bezeichent daz gebet daz uf sol stigen zu gote wert, als her David der propheta spricht: (10%) Dirigatur, domine, oratio mea etc. Die palmen ist ouch cleine, also sol der mensche sin an der othmun- ticheit in sinem gebete, ut dicant precantes cum Ezechia: Clamabo sicut pullus hyrundinis. die palmen wirt sniten durch sin nutz der frucht, also tut daz gebet: swanne iz undersniten wirt mit den trenen, so stiget iz ie mer und mer zu gote wert. Durch daz so retet uns der propheta und spricht: Luctum unigeniti fac tibi, planctum amarum. er spricht: Du solt weinen als ein wip die ir eines kint weinet. nach hundirt jaren brenget die palme frucht, also wirt uns nach diseme libe gegeben die frucht da wir nu zu hoffen, daz ist daz ewige himelriche. den wek strowen mit den palmen ist daz du alle dine ruweliche werk mit dem gebete solt zieren. bi dem olebume sin bezeichent die ruwelichen werk. die da wizzen die art und die nature des olebumes die spreche daz die wurzele sule wol bedecket sin, anders sie vordorren. die wurcele die ist bitter und die bletere sin grun winter und sumer. slet man die frucht ab, der boum brenget des ander jares noch grózzer frucht. Mensche, wildu nu dise dinch rechte merken, so ist bei dem oleboume bezichent die almuse, bi der wurzelen di barmherzichait. unde Salomon: qui facit misericordiam offert sacrificium; item: sacrificium justi inpingwat altare. Er spricht: swer sich erbarmet ober den armen der gibit got ein lib oppher, und des gerechten mensche oppher erquicket sines selbes sele. Die wurzele sol bedecket sin, daz ist: die (10") almusen sol haimilich wesen. et pater tuus qui videt in abscondito reddet tibi. Daz ist: der himelische vater der daz heimeliche siht der wirt sie die vorgelten. der boum ist offenbare und die wurzelen sin bedecket. Da von spricht sanctus Gregorius: Sic actio sit in manifestu, ut intencio maneat in occulto. Als ob er spreche: Din tat sint offenware, uffe daz din andacht si ane rum. Der boum hat grune bletere mit der frucht und ane frucht, daz ist: hastu alemusen zu tunde oder niht, so soltu doch gruze und gute wort bieten und guten willen bewisen, als uns sagt Ecclesiasticus: congregationi pauperum affabilem te facito. Item: fili, in bonis non des querelam et omni tato non des tristiciam mali verbi, quia sermo bonus super datum optimum. er spricht: den armen soltu gutlichen zu sprechen, noch in aller diner gift ensoldu sie niht betruben mit keiner hande bosen worte, wanne got setzet den guten willen vor die tat. Seht, alsus wusch Maria Magdalena unserm herre Jesu Christo sin vuze, daz sin di armen;

* dicat 929 und S. 29 daz himelische siht 87 omni tatu

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die sol tu, mensche, kussen, daz ist, du solt sie barmherzicleichen untphahen und solt in guten willen bewisen. Du solt sie ouch mit dime hare trugen, daz ist, ir armute soltu mit dinem almusen ver- triben und bedecken. Du solt sie ouch kussen, daz ist, mit guten worten und gevrowet soltu sie von dire lazzen. die bletere des ole- bumes sint grune und doch bitter, daz ist: dine wort die du gibest den armen die suln sien fruchtsam mit dem almusen, so sint sie grüne und suln doch wesen bitter inwindich propter compassionem, durch die laide die tu haben solt umme dines ebencristen armüte; (10°) daz sint die bittern bletere und die suzze frucht des oleboumes. Der oleboum, als er geslagen wirt nach der frucht, sone brenget er dar nach niht minner frucht als andere boume. also sol tun der gerechte mensche: aleine wirt er dicke gemüwet von unreichten luten, erne sol dar umme deste wirz niht tün, sunder deste baz und barm- herzich sin, uf daz er muge den gelich sin von den der apostolus spricht: et vinctis compassi estis et rapinam bonorum vestrorum cum gaudio suscepistis. er spricht: ir habet ouch erbarmet ober die armen die vordrucket und vorsmahet sin und uber die gebunden in der venchnisse und habet vroliche untphangen daz er sit beroubet üwers gutes. du solt dine cleider breiten vor unsern herren got, daz ist, mit othmünticheit und mit bescheidenheit soltu dinen lichnam twingen und kestigen. die balmenris und des oleboumes zeige soltu vor unsern herren gote werfen, daz ist inneclichen gebet und bruderliche liebe und barmherzicheit soltu gote erzeigen an dinem ebencristen. ensin dine werk des niht wert daz sie heizen palmen und oleboume, doch mach man heizen sie palmenris und oleboumes celgen, wanne sin sie groz vor gote, si sulen doch cleine sin in dime herzen. durch daz gebet und durch die almusen und durch des lichnames magericheit, durch dise drü dinch mach wol gesprochen sin in canticis: veni de Lybano, sponsa mea; veni de Lybano, veni, coronaberis. das spricht: küm, min brüt, von dem berge Lybano; cüm von Lybano, nu kum, du solt gecronet werden. in deme daz er spricht dries ‘cüm’, (104) soltu die drü tinch vorsten die vor gesprochen sint. in dem daz er nennet zvies Lybano', da bi soltu vorsten zveir hande reinicheit, des libes und der sele. bi den aposteln machtu vorsten die rechten der herze und samwizzicheit bestetiget ist in gote, bi dem esele die rüwigen, bi der schar die got begeinte alle die gereit sin zu cumene zu der penitentien. Mensche, hie soltu nach sten, daz du under diser drier hande volk werdes vunden, anders machtu gelich -werden den juden die gote niht bekennen wolden. die juden sin daz virde wolk. wiltu nü, gut mensche, werden der drier hande wolk ein als is

2 D solt 16 vinculis c. 51 dinem 393 in gesprochen ist r übergeschrieben 38 pmen 41 mensche gute, das letste e radiert

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gesprochen ist und bekennen unsern herren Jesu Christo, er vüret dich zu Jerusalem, daz ist, zu der ewigen selicheit und zu dem ewigen wride des himelriches, des uns gerüche zu helfen durch siner martir willen unser herre Jesus Christus qui vivit.

4. Dominica tertia vel Sermo communis.

Altare de terra facietis michi concavum et quadratum. illumina oculos meos, ne unquam obdormiam in morte. David der propheta der was rich und schone und wol sünde und spricht doch: herre, erluchte min oügen; nicht die ougen des vlisches sunder die ougen des gey- stes. der sin zvei: ein ouge der vorstantnisse und daz ander der gerunge. als ob er spreche: erlüchte mir die vorstantnisse mit der warheit, daz ich dich werliche erkennen müge und dine gebot ervü- len müze und zu dir kumen müze zu diner stat, der obersten Jeru- salem die da. bestetiget ist und besazt mit dem ewigen vriede secundum illud: Qui posuit fines tuos pacem. erluchte ouch mie, herre, die gerunge mit der waren minne, daz ich dich (11®) liebe haben muze boven alle dinch und minen nesten als mich selben und min vient als du geboten hast secundum illud: diligite inimicos vestros, benefacite hiis qui oderunt vos, ut sitis filii patris vestri, qui in celo est. unser herre got spricht: habt üwer vinde lieb und tut den gut die uch haben gehazzet, uffe daz ir muget wesen kindere uwers vateres der in himelriche ist, daz ist unser herre Jesus Christus selbe. er ist unser herre, unser vater, unser brutegüm. ist er unser herre, so sule wir in vorchten; ist er unser vater, so sule wir ime veterliche ere bieten; ist er unser brutegum, so sule wir in minnen mit alleme herzen. diz ist daz rechte ouge, da von Salomon spricht in canticis: wulnerasti cor meum, sponsa, in uno oculorum tuorum. Daz spricht Christus zu der cristenheit: Brut, du hast min herze gewunt mit eime diner ougen. er spricht wol ‘mit eime’, wanne er hat lieber den menschen der sin gert mit ganzer liebe danne er den habe der in swindiclichen vorsten kan und von im vil sprechen kan und doch sin niht engert, als da spricht Ecclesiasticus: Melior est homo qui minuitur sapientia et deficit sensu in timore quam qui sensu habundat et transgreditur legem altissimi. er spricht: der ist bezzer dem der wisheit gebrichet dirre werlde und gotes vorchte hat danne der vil sinnenrich ist und vil gesprechen kan werltlicher wisheit und doch des obersten gotes e, sine gebot ubertritet und die vorsmehet. erne spricht niht: 'du hast mich gewunt mit einem ougen', sunder ‘mit eime diner ougen' i. per unionem utriusque oculi, daz si

2 ewigen wirde 19 min am rande 21 unsern 27 reht* ouge 37 g.an w.

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die minne mit der einunge beider ougen. er wil daz du die vor- stantnisse und die gerunge zu samene spannes und lazes dar üz gen (115) einen schin als von eime ougen, daz si die minne mit der warheit. also tut der schuze: als er schiezzen wil, er tut ein ouge zu und let die craft gen zu dem andern ougen, daz er des der baz treffen müge des er remet. Also machtu unsern herre got aller beste treffen mit der waren minne, ob du sin werliche remest mit ganzem herzen und truwen. etteliche die teilen dise ougen und kerent uf daz ouge der vorstantnisse zu gote an den himel, swanne sie vil gespre- chen wisliche von ime und svindicleche nach irme dunke, und keren daz ouge der gerunge in daz ertriche, daz ist in die gyrheit vor- gencliches gutes und werltlicher ere. diz ouge der waren minne wil die, mensche, der tüvel üz brechen, daz ist daz rechte ouge, ane daz enmachtu nimmer behalden werden. da von les wir in dem ersten büche der künige wie daz kunich Naas eine stat belach und enwolde keinen vride halden mit den luten er enbreche menliche sin rechte ougen üz. Naas bedutet den tüvel der da hat belegen die stat diner vunf sinnen und er wil keinen vride halden mit den luten erne roube dich dines rechten ougen, daz ist der waren minne. Dar umme so bit unsern herre got und sprich als her David der propheta tet: Illumina oculos meos, ne unquam etc. herre got, veterlicher trost, der du bist daz ewige licht, erlächte min ougen, min geystliche vumf sinnen: daz sehen des rechten gelouben, daz horen der gotes vorchte und gotes wortes, daz riechen der rechten hoffenunge, daz rüren der gute werke, daz smecken der waren minne (119) üf daz min vient der tüvel sich nimmer türfe gerümen noch gevrewen daz er mich habe vorwünnen. als vil als dise geystliche ougen werden erluchtet, also vil werden die vleschlichen ougen vorblent, e converso, als wir lesen in genesi von den ersten gotes kinden: aperti sunt oculi eorum .s. rivi concupiscentiarum. daz geschach dar umme, wanne daz ouge der redelicheit wart vorblendet mit den sünden. ouch lese wir von Paulo daz er mit offen ougen niht gesach. nu bittet unsern herre got etc.

Altare de terra mihi facietis. unser herre got spricht in exodo: ir sult mir machen einen altare von der erden, der sol wesen geviret und hol inbendich. Man liset von maniger hande altare: ein ist der lichnam unsers herren gotes, als her Paulus spricht: Habemus altare de quo non habent potestatem edere qui tabernaculo deserviunt. er spricht: wir haben einen altere, daz ist gotes lichnam, da die nicht von ezzen suln die dem vleische dienen an sünden. der alter ist daz brot da die engele in himelriche von gespiset sint, als her David

4 nach schuze steht tut nochmals, aber durchstrichen 19 recht$ 16 enebreche recht* 17 belelegen, erstes le durchstrichn 34 ltare 40 d. die vl.

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der propheta spricht: panem angelorum etc. Diz brot waz gezechent in manna daz aller hande smachen und suzzicheit hatte nach eines igeliches gerunge der daz nutzete, aso ist iz umme unsers herre gotes lichnam: warte mit weliger andacht du in unphast, dar nach gibt er dir den smack und die suzzecheit. diz brot wart gemachet von dem wazzer unser sterbelicheit und in deme lichname der reinen maget sente Marien und wart dar inne gebakken von dem vüere des heli-. gestes. daz solt du enphahen von dem dische der cristenheit, daz ist von dem altere, (113) mit rechtem gelouben und mit guten werken. Aliqui sumunt hune panem sacramentaliter, tamen sacramentaliter et realiter, aliqui spiritualiter. Der ander altere ist der rechte geloube, dar uf solt du opheren alle din gute werk. Altare de terra facietis mihi. Der alter den du, mensche, solt machen von der erde unserm herre got, daz ist din herze, daz sol inbendich wesen hol durch den willen daz dar inne mugen si» die wort unsers. herre gotes und sin liebe, als her Salomon spricht: Fortis est ut mors dilectio. er spricht: die gotes liebe ist stark als der tot. der tot benimet die alle unrechte liebe, also tut die gotes liebe, hastu sie stark, sie benimet dir uberaz und ubertrank, nyht und haz, murmurat, eigenen willen und aller hande sunde, vleschlichen und geistlichen. Hie von spricht unser herre got: ignem veni mittere in terram et quid volo nisi quod accendatur? intus per affectum et foris per effectum. er spricht: ich pin kumen zu senden vür in die erde; als ob er spreche: ich bin kumen zu senden das vüer miner liebe in des menschen herzen und 2 sol brinnen inbindige an dem willen, üzwendich an güten werken. von disem vüre spricht her Moyses: Ignis semper ardebit in altari quem sacerdos nutriet per singulos dies subiciens lingna. er spricht: daz vür sal immer mer bürnen uf dem altare, daz sol der prister vüten und sol drier hande holz dar uf werfen tegiliches à. incessanter. daz erste holz ist daz gotes wort der hei-

lngen lere, daz ander ist gut bilde heiliges lebenes, daz leste ist daz

(1295 ammacht des heiligen gotes dinest. diz ist dri hande holz des der prister bedarf: heilich leben, gute lere, reine gotes dinest. diz vüre bringet dich zu rechter rüwe, zu rechter bicht, zu rechter büze und vorzeret alle dine sünde, als uns die scrift sagt: Deus noster ignis consumens est; daz spricht: got unser herre ist ein zerende vür. ouch sol der altare sin geviret. uf daz erste horn soltu legen die gerechticheit, justicia est que reddit unicuique quod suum est i. deo et proximo. Die gerechticheit ist daz man gote sin recht und dem ebencristen sin recht. Qui enim sequitur justiciam diligitur a deo. Neminem enim diligit deus nisi eum qui cum justicia habitat.

10 Aiqui hoc 11 nach aliqui steht pfua durchstrichen 14 din herre 28 dem dem 34 t in bringet übergeschrieben 35 vorkeret 39 proximo undeutlich 40 dim e.

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Du solt ouch gote gehorsam sin und solt ime dinen und solt sin gebot halden, als er selbe spricht: Israel deus tuus deus unus est, non facies sculptile. er spricht: cristenmensche, din got ist ein got, dune solt niht anbeten abgot, daz ist stok und steine, nach der nature gesniten und gemalet, und solt vermiden alle houbetsünden, wanne als manige du der hast, also manigen apgot tregestu. dar umme spricht got selber so: non assumes nomen dei tui in vanum. er spricht: dune solt dines gotes namen niht iteliche untphan, daz ist, dune solt dich be ime niht vorswern. Isidorus: Dupliciter fit reus qui et nomen dei in vanum assumit et proximum dolo capit. er spricht noch mer unser herre got: Memento, ut observes diem sabbati. er spricht: gedenche, mensche, daz du haldes dine viere, daz ist, daz du dich hüttest (12^) vor hubetsünden und vor allen den dingen die dich zu der helle mügen brengen. Dise drü gebot waren in einer tafelen geschriben und horten zu gote. dar umme drü, daz du got anbeten solt an der drievaldicheit. er spricht: Honora patrem et matrem tuam, ut sis longius super terram. Ere vater und muter, spricht er, uf daz du lange lebest uf der erden, daz ist ewiclichen in himelriche. unde: credo videre bona domini in terra. in dem andern gebote spricht er: Non occides. dune solt nimand erslahen weder mit rate noch mit der tat. in deme dritten gebote spricht er: non mechaberis. dune solt niht horen vleschleche noch geisliche. dar umme sprach er: Qua- cumque hora videris mulierem ad concupiscentiam, eam jam mechatus es; est autem in corde tuo, ecce, duplex mechia. In dem virden gebote spricht er: non furaberis. Dune solt niht stelen. da mit ist vorboten rouben wucher und al unrecht güt. non falsum testimonium dices. Dune solt kein valsch urcunde noch valschen gezük uf den eben- cristen sprechen, quia falsus testis non erit inpunitus. Non concupisces uxorem nec bovem nec asinum proximi tui nec omnia que possidet. Dune solt niht gern dines ebencristen wibes noch viehes noch alles daz er besezzen hat. Diz sint gotes gebot kurzelich gerürt. viel mochte man gesprechen dar üf. dise siben gebot waren in der andern tafel und gehorn zu dime ebencristen dem du trüwe leistin solt. du solt im helfen mit dem almusen und mit rat und mit tat und solt im gunnen und wunschen als dir selber. daz ist die gerechtichait. Die hat bie (12°) sich die barmherzicheit und die warheit, daz die barmherzicheit tempere die warheit und die warheit temperet die barmherzicheit, anders die warheit würde al zu strenge und zu herte und die barmherzicheit würde al zu lene und al zu semphte. uf daz ander horn des alters soltu setzen prudenciam sive sapienciam, daz ist die klucket oder die wisheit. die sal dich leren daz du kunnes vormiden die sunde und ander widermüte und ungemach, quia qui

16 a. du solt 22 vleschieche 25 l m stelen übergeschrieben 32 v. man vil g.

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sapienciam diligit diligit vitam. prima sapiencia est vitare malum. secunda sapiencia est facere bonum. omnis qui secundum deum sapiens est beatus est. Nichil sapientia melius, nihil prudencia dulcius, nichil sapiencia suavius, quia noxia nequaquam vitare possimus nisi per sapienciam et prudenciam. uf daz drite horn machtu setzen tempe- rancia, daz ist: maze soltu haben, swenne alle dine dinch wol gen; wanne, swannes dir get nach dinem willen, so phliget der hohmüt dike zu volgene der güttet. dar umme sol die maze bi sich haben zvo andere tugende, die othmüticheit und die gütwillicheit. die othmüticheit ist die selben nütze wider den hochmüt und die güt- willicheit dime nesten. uf daz vierde horn des alters soltu neigen fortitudinem in adversis, daz ist: sterke soltu haben, als iz dir ubele get und dir vil widermütes zu kümet. Quia sicut vasa figuli fornax probat, ita homines justos temptacio tribulacionis. so saltu gote be- wisen wie stark du sis widermüte und ungemach zu lidene und zu vortragen durch sin libe und durch daz recht. da sol dir zu helfen recht hoffenunge die du solt haben zu dime schepphere und vor- smahet dirre werlde. Der gute (124) herre sant Laurencius hatte dise sterke an ime mit der hoffenunge des himelriches. do man in briet uf dem roste, dar umme so vorspottete er beide vüer und dar zu gene die in da marterten und sprach: assatus sum, jam versa et manduca; ich bin ein sit gebraten, kere mih umme und iz mich, swenne du bilt. der gute herre sente Job der gar arme was worden und ser suchtich und sine lieben kinter hate vorlorn und al sin güt, der beweisete keinen ungedult, sunder er lobete sinen schepphere, unseren herren den almechtigen got, und sprach: dominus dedit, dominus abstulit etc. Diz machete dise sterke und dise hoffenunge die er zu gote hate daz er den grozzen slak vor niht enachtete noch die werlt, üf daz er gotes hulde behilde. wiltu nu ouf disen alter opphern so getan gebe, als hie vor gesprochen ist, daz soltu tun mit aller othmüticheit, als wir lesen in den alten urkünde in levitico: als man solde opphern ein turteltube oder ein ander tube, so solde man hin werfen die strozze und die cleinen vedere. die strozze bedutet den hochmüt und die cleinen vedere subtiles inqui- sitiones, die swinden vragen und die listigen spruche. Der hochmüt benimet den menschen unsern herren got und sin riche und dikke hie den lip, diz gibt die othmüticheit alles wider. der zorn benimet den menschen sich selben und machet ime dikke den tot des liebes und der sele, quia ira mortem operatur. der haz benimet den men- schen sinen nesten, dar umme so lert uns got selber in dem evan- gelio wu wir den sulen wider gewinnen und spricht: Diligite inimicos

9 andere zweimal 23 arme 30 s. g. g. oppher a. 37 dinl 41 wu wir den sulen wider gewinnen steht am rande

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vestros etc. .i. (195) er spricht: habt üwere vinde lieb und tut den gut die üch haben gehazzet, ut sitis fili patris vestri qui in celis est, üfe daz ir muget sin die kindere des himelischen vateres. Mangnus est enim qui invidiam humilitate superat. der ist werliche groz vor gote in himelriche der den haz mit siner othmüticheit vor- windet, quia invidia manifestat nos karitatem dei penitus non habere. Dirre alter daz ist got selber, der wil daz du ime so getane sünde abe tus und dar in tust die ware minne die uns brenget zu solichen vrouden, que oculus non videt etc. quod nobis prestare dignetur etc.

b. Dominica quarta vel Sermo communis.

Scribe: beati mortui qui in domino moriuntur. Advena et pere- grinus ego sum aput te sicut omnes patres mei. Dise wort die ich nu habe zu latine gesprochen die spricht her David der propheta inme saltere und bedüten alsus: Herre got algeweldiger, ich bin ein pilgerim und ein zukümelinch vor diner herschaft und habe keine steticheit, und also waren alle min altvorderen. swenne daz kint wirt geborn, so ist iz zu hant ein pilgerim unde tut alse tegeliches eine tagevart dem tote. so du, mensche, danne bist uz dime lande und ein zukümelinch, so machtu gerne horen gute mere von dime lande, daz ist daz riche unsers herren Jesu Christi. ein ygelich gut predi- gere saget die guten mere. daz ist daz erste: In dem ewigen lande ist din müter die oberste Jerusalem, da sint dine vrünt die heiligen engele, swestere und brüdere alle gotes heiligen. daz ist ouch ein gut mere: swer siner (13b) scult bekennet in eines werltlichen herren hove oder vor werltlicheme gerichte, der mach des angest haben daz iz im an den sinen lip ge; wilt aber du diner schult, daz ist diner sunde, bekennen in disses herre hove, daz ist in der cristenheit nu vor dinem pristere, er vorgibt dir alle dine sunde. also spricht got selber von hern Ezechiels munde des propheten: si ipsius egerit poe- nitenciam ab omnibus peccatis suis que operatus est et custodierit universa precepta mea, vita vivet et non morietur. Er spricht: ob der sündere wil rüwe habn von allen sinen sunden die er begangen hat und wil er halden alle min gebot, der sol mit mir leben ewichliche in dem himelriche und ensol niht sterben. Nunquid voluntatis mee est mors inpii, dicit dominus, et non pocius ut convertatur et vivat? wenet ir, spricht got, daz min wille so si, daz der sundere sterbe und sich niht bekere und lebe? vivo ego, dicit dominus, etc. Ich lebe,

8 brengen 16 20 zukümelich 24 nach alle m durchstrichen 25 wer- liches herzen hove, die besserung von Leyser übergeschrieben 27 nach ge steht wer siner durchstrichen 3% Ezechies 35 ensolt

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spricht er, und enwil niht daz der sundere sterbe an den sunden, sunder ich wil daz er sich bekere und lebe. Her Jeremias der pro- pheta sagt uns ouch ein gut mere und spricht: Si mulier dimiserit virum, numquid iterum recipiet eam vir suus? tu autem fornicata es cum amatoribus multis, tamen revertere ad me, dicit dominus. er spricht: ob ein wip lezet iren man und underwint sich eines andern, wenest tu daz sie ir erste man wider neme? Nein. Got spricht aber zu der sundigen sele: du hazt mich diche gelazzen und has vil wider mich getan, kere doch wider zu mir mit rechter rüwe diner sunden, ich wil dich gerne unphahen. dar umme sprach Jesus Christ zu sente Petre: non dico tibi dimittendi sepcies sed usque septuagies sepcies. do sente Peter (13°) vregete unseren herren got wie diche er solde vorgeben sinem brüdere, daz ist sinem ebencristen inme tage der ime leide tete, ob er daz solde tün siben stunt, unser herre got der des mensche crankeit wol weiz, quia ipse cognovit figmentum nostrum, der sprach: Peter, dune solt ime niht alleine vorgeben siben stunt, sunder sibenzich stunt siben stunt. et positum est ibi finitum pro infinito, quasi diceret: quociens habet necesse, tociens dimittas. und meinet daz also: als dicke unser ein den andern erzürnet und ime leide tut, als dikke sol erz im vorgeben, ob iz ime leit ist. nu bittet unsern herren Jesum Christum etc.

Scribe: beati mortui, qui in domino moriuntur. Sente Johannes spricht in siner epystelen: ich horte eine stimme von himele die sprach zu mir: scrib, selich sin die toten die der werlde sterben und an gotes hulden beliben. sal daz geschen, daz muz sin an gotes genaden und von sinen worten. nu sint der vil die gotes wort gerne horen, aber der ist wenich die daz gerne wollen sprechen, und die zu rechte sprechen solden die swigen. unser herre Jesus Christus kuam in dise werlt und vant in dem akkere der werlde dorn kletten nezzeln und ander uncrüt. bi den dorn ist uns bezechent der rich- tum, wanne als der dorn ist hart und stechelich, also gibt der rich- tum drier hande müicheit. sol der mensche daz güt gewinnen, daz müz geschehen mit arbeit; sol erz bezitzen, daz müz er tün mit vorchten: so vorchtet er die richter, die rouber, die diebe, sin wip und sine kindere und dar zu sin gesint; vorlüset er daz güt, da hat er groz (183) ze ruwe und leide ume. daz ist ein dorn der da hart und stechelich ist. clybe oder clette, weder ir wolt, daz da gerne hanget an den cleidern, da bi ist uns bekant der gelust der da sere hanget an den clede der sele, daz ist der lichnam da du, mensche, an begest die unküscheit und andere groze sünde. nezzele di da bürnet, da bi ist bezeichent unrechte gerunge, die die gerigen lüte

7 man wider zweimal 14 solde tün ein zweites mal, aber radiert 15 connovit 24 der die 25 sin an sübergeschrieben 27 hornen 41 der die g.

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sere bürnet und twinget. als sagt sente Gregorius: petiginem habet in corpore quisquis avaricia vastatur in mente. et Salomon: conturbat domum suam qui sectatur avaritiam. Diz sint allez bose crüt und unnütze in des menschen herze. deme hat unser herre got getan als er selber lert in Jerimia und spricht: ut evellas et destruas et dis- perdas et edifices et plantes. Her spricht: du solt daz lant roden und brechen und daz unnütze crüt üz zihen und solt bouwen und phlanzen. daz hat unser herre Jesus Christus getan mit also grozzen vlize und arbeite, daz im blütente hende und vüze und al sin lip, als her Jheremias der propheta spricht: a planta pedis usque ad ver- ticem non est inventa in eo sanitas. er spricht: von siner versene biz an sinen wirbel sines hübetes envant man niht ganzes an sinem libe. daz crüt was vil schedelich und machte alle die lütte trage zu guten werkin. Da von spricht her Salomon: Transivi per agrum hominis pigri et, ecce, superficiem ejus operuerant urtice et spine. er spricht: (14*) Ich ginch uber des tragen mannes akker, dane waz anders niht üffe gewachsen danne nezzel und dorne. unser herre Jesus Christus der tungete dissen akker mit mergele. mergil ist wiz ertriche und bezeichent unsers herren gotes menscheit die da wiz und schone was an allen tugenden und luter und reine an aller hande sünde. dar nach tüngede er den akker mit misten. Bi dem miste ist uns bezeichent alle die smaicheit und daz ungemach und die martere die er durch uns leit. war umme tet er daz? Exemplum dedi vobis, ut etc. dar umme, mensche, daz du alsam tust. Hie mit bistu wol getunget, diz macht dich veizt und vurderet dich zu guten werken die dich brengen zu himelriche. Ouch gab unser herre got den tou, uffe daz der same dester baz gewühse. dirre tue waren sine heizen trene die er weinite ober die stat Jerusalem und ober Lazzarum. da von ist gescriben: in rore celi et in pinguedine terre erit benedictio tua. Jesus filius Syrach: Dacio dei permanet justis, Benedictio dei in mercedem justi festinet. Do Esau bat sinen vater Isaac um einen sein, do sprach er zu im dise wort: in deme towe des himeles und in der veizticheit der erden sol din segenunge sin. er sante ouch in den akker sinen samen, daz ist daz gotes wort und gut bilde. er bracht ouch den phluch uf der achselen, daz waz daz vrone cruce daz er selber truch zu siner (14) martere, unde: crucem imposuerunt super humeros ejus. in disen akker sante er zwelef ochsen, daz waren die zwelf apostolen die disen phluch ziehen ob den akker, daz ist die den cristen gelouben lerten und predigten ober al die werlt, unde: In omnem terram exivit sonus eorum. Dar zu hat er geben igelicher sele ein engel zu der hute und einen ad exercicium, zu der übunge,

1 G.in p. S secatur 5 evelles 7 s. lant b. 21 tügende 36 crucem imposuerunt mit falschen abkürzungen geschrieben

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unde: angeli eorum semper vident faciem patris. Dar umme so sehen doch ir engele den himelischen vater immer me im himelriche, danne die stimme quam die sente Johannes horte, do er sprach: ich horte eine stimme von himele die sprach: Scrib, selich sin die toten die in gote ersterben, daz ist, die der werlt tot sint. Eia, were der tot wol gescriben in unser aller herzen! der tot ist vir hande: tot der nature, tot der schult, tot der genade, tot der helle. Prima mors animam nolentem pellit de corpore, secunda mors animam nolentem tenet in corpore. der tot der nature sunderet die sele von deme lichname, also sunderet die houbtsünde die sele von gote. der tot der nature machet den lichnamen stinkende, also tut die houbetsünde die sele vor den almechtigen gote. da von ist gescriben in der vetere büch daz der heilige engel sprach zu eineme einsidele: "wir gen in die wüstunge und begraben ein pilgerim. der waz vor tage tot. do si dar chamen, do vorstopphete der einsidel sine nase vor dem rüche des toten. under des daz si von dannen schieden, do begeinete in ritende ein werltlicher man wol geziret mit clingendem gesmide wol vergolt. (14^) do verhilt der engel sine nasen. do sprach der einsidel zu dem engele: 'herre, war umme tustu ditz?' do sprach der engel: 'dürch disen werltlichen man, und solt dw wizzen daz er me stinkent vor gote dan des pilgerimes lichnam vor diner nasen. Hie bi machtu merken und wizzen daz die sele dikke stinkende ist in deme lebenden lichname, also wanderet vil toter lüte und stin- kender lüte ober al, daz ist leider war. der tot der nature der tut ouch den lichnam crimmen und winnen von den würmen. swanne die würme daz vleisch danne geezzen, so sterben sie und werden wider zu aschen; dise bezeichenen unrechte gerunge und gedanken nach werltlicheme gute der der girige mensche vol ist. Der tot der nature vorkeret ouch al des mensche antluze also, daz die vunf sinnen vor- liesen ir amecht: so mugen die ougen niht gesehen noch die oren gehoren noch die nasen geriechen noch der munt gesmekken noch die hende geruren noch daz herze gedenken ubel noch güt. Ita mundani totum vultum et corpus defiguratum. Also ist den sündern al ir antluze und ir lip vorkart. Si keren ir ougen zu der unkuscheit ; da sie gotes wort solden horen und ander gotes dinest, da gen si zu dem wraze und zume tranke und zu andern suntlichen dingen. so volget der tot der schult. hie merke die toten die got liez ufsten: der erste der lach inme hüs, der ander was uzwendich der phorten, der drite lach begraben, der vierde was beswert mit eime steine. der tote inme hüs bezeichent die bosen gedanken die den sündere (143) vorleiten also verre, daz er willen hat die sünden zu volbringen. Hec est fiha Babylonis misera. Ditz ist die arme Babylonis magt die

6 der ist t. i. 17 clingende

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got uf liez sten inme hüs. Cogitacio que ducit ad consensum. der andere tote wart getragen uz der phorten, daz ist, swanne der sün- dere vellet in die houbtsünde da er selber mit mordet sine sele. der drite tote wart begraben, daz geschit, swanne der arme sündere sich selber begrebet mit langer gewonheit in den houbetsünden und der niht ab kümen wil der vierde wart besweret mit eime steine, daz ist der tüvel und der undrost oder die missehoffenunge die der sündere ime selber machet; der gelichet sich dem tüvele der durch sinen grozzen hohmüt keine rüwe wolde enphahen und gelichet sich Judas deme gotes vorretere der missehoffenunge hatte von sinem sunden, so er wol genade mochte haben vunden, und erhinch sich selber zu deme tode. da von spricht der apostolus: venit ira dei super filios diffidencie. er spricht: Gotes zorn kümet uf die zwifeler. der sundiget an dem heiligen geist der ane rüwe und ane bicht und ane büsze belibet, und zu minnest ane rüwe. der dritte tot ist tot der genaden. swanne dem menschen stirbt die werlte und der mensche der werlde, so enachtet der mensche niht waz man ime tuht und vorsmaet al dirre werlde ere, so mach er wol sprechen als sente Paulus spricht: Mihi mundus crucifixus est et ego mundo. er spricht: Mir ist die werlt gecrüciget und ich der werlde. swo zvene stent gecruciget, ir kein enkan den andern gereichen. Also (15°) enmochte die werlt niht haben von sente Paulo noch sente Paulus enwolde niht haben von der werlde. etteliche der sin der werlde gecruciget, aber die werlt enist in niht gecrucieget, als etteliche closterlüte uf die di werlt kein achte hat, sie haben aber achte auf die werlt. wanne sie haben etteliche mage und vürnt, er si bischolf und ebbete und prelaten waren, der sie niht enhaten, die mensche machen sie riche von ire prelaturen und von ires goteshüses alemusen und von der gemeinen prüvende der samenunge. der prelate der da gecrucieget solde sin der werlte und achten uf die selen die in bevolchen ist, die vorsumet dikke die sele und sorgent okker umme ire vrünt wie sie den gehelfen zu grozzen eren, zu kirchen und zu prevenden und zu archidiacenaten. also enphahen sie selen zu prevende und vor- sümet die und sten dar nach wie sie vil phenninge und grozzen schatz zu samen brengen und brechen okker der samenunge ab, so sie meiste mugen, an der chost und clagen daz ir goteshüs bekümeret si, dez is niht enist, ob ez getrüwe vürmunde hette. diz ensprich ich niht unser halben, wanne wir haben vollencumen getrüwe pre- laten, von der halben wir alle unser notdurft und alle genade haben, des got sie bendiet. wie du, cristene mensche, sülest der werlt tot sin daz vindest du in Vitas patrum. wir lesen in unser heiligen veter puch von eime guten manne der sich zu closter begab und wart dem

2 tot andere 6 eimen

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abbete gehorsam. (15°) dem gebot sin abbet und sprach: "Bruder, get zu der toten gebeine und sprechet den daz irgerste daz ir mügt und gesegt mir waz si üch antwurten. der gute brüder wart gehor- sam und tet als im der abbet gebot. do er des abendes wider zu sinem abbet quam, do sprach er, der toten gebein geantwürte ime nie diekein wort. do gebot im aber der abbet und sprach: ‘nu get aber morgen dar wider zu in und segent si und sprecht in daz beste daz ir mügt und sagt mir waz si eüch antwürten. do tet der gute bruder aber uls im geboten was und quam wider zu sinem abbte und sagt im als da vor. do sprach der abbet: ‘Brüder, ir sit nu kümen zu unser brüderschaft, von der werlde zu clostere, unde zu gelicher wis als üch der toten gebein niht antwürten weder zu dem bosen worten noch zu den guten, also sult ir tün. swer euch lobet, des weset an hohmüt; swer eüch schelde oder wulche, da enzurnet niht zu. zu allen disen dingen weset toub. tut ir daz, so sit ir tot der werlde und lebet gote. da von spricht sente Paulus: vivo ego, jàm non ego, vivit vero in me Christus. er spricht: ich lebe, ich en- bin es aber niht, sunder Christus der lebt in mir. alsus sol ein ige- lich gotes knecht toub sin. Heizet man in thore oder ypocrita oder swie smeliche man im zu spricht, daz sol er vertragen durch die libe unsers herren gotes. nu sint etteliche, die wile in niht wider- mütes geschit, so dünket sie des wie daz sie wol einen swertes slach erliden, und ober eine wenige wile sone mugen sie ein cleine vorhtichen niht geliden, als sente Paulus (15^) spricht: Nondum restitistis usque ad sangwinem adversus peccatum repugnantes. Her spricht: Ie enhabet den sunden niht wider standen also verre, daz ir üwer blüt habt gegozzen. Mensche, solde man die eine hant oder ein vüz alse dikke abeslahen als du die sunde tust, du würdest vil wol der sunden ein teil lazzen die du nu vil genendiclichen tust die wil du nu lebest und der du niht abe wilt kumen. aber nach dinem tot so wirt sie dir got abe nemen also daz dir we wirt daz du ie geborne würdes. unde Gregorius: omnis peccator prudens erit in pena qui stultus fuit in culpa, quia jam ibi dolore constrictus ad racionem oculos aperit quos hiec voluptatibus deditos clausit. der tot der helle daz ist ein tot der ewigen vortümenisse, und swelich sele dar in cümet die enmach nimmer mer ledich werden, quia in inferno nulla est redempcio, wanne da kein erlosunge ist in der helle. so sult ier biten unsern herren got daz er euch des gehelfe daz uwer keines sele nimmer dar in encüme, und sprecht ewer iegelich: libera me, domine, de morte eterna. herre got, veterlicher trost, erlose mich von dem ewigen tote an dem vorchsamen tage des lesten urteiles,

9 uns gesegt 6 im vor aber übergeschrieben 8 do der tet der g. 14 wulche von Leyser vluche übergeschrieben 29 genediclichen 30 der nu 31 als dir

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swanne der himel und die erde beweget müzzen werden und vorwandelet. unde Gregorius: Quia omnis peccator prudens erit in pena etc. wir lesen in dem evangelio von eime richen mane, wie der heisse des enlese wir niht, sunder er waz also riche, daz er waz gecleidet mit zndale und mit phellele und mit den hohsten cleideren die man erdenken mohte. und daz ich iz üch kürze, er lebete in dirre werlde 1103) an siner kost und allen dingen nach sines herzen willen, und waz ouch bi des geziten ein arm durftiege liebes und gutes der hiez Lazarus und waz vol swern al sin lip. der lach vor des richen mannes tür swanne er az und gerte der brosmen die von sinem tische vielen uf die rede daz er sinen sichen lip generte. da vor- smehete der riche man und al sin gesinde den arm dürftigen und engonden ime der brosmen niht die da von deme tische vielen, sunder die hunde quamen und lecketen ime sine swern. do gevüget iz sich eines tages, als iz got wolde, daz der arme dürftige Lazarus starb. do quamen die heiligen engele mit grozzen vrouden und vürten in hin in Abrahames schoze. dar nach starb der riche man und quamen zu hant die tüvele mit grozzem schalle und namen in mit gewalt und vürten in hin in die helle und begrüben in dar inne mit lib und mit selen. da hub er uf sin ougen und sah Abrahame von verrens, .i. a longe, und sach Lazarum mit grozzen vrouden in sime schoze. do rief er vil lüte, als iz im not tet, und sprach: 'herre vater Abraham, erbarme dich uber mich und sende mir Lazarum zu troste, daz er netze daz ende sines vingeres und erchüle mir mine züngen, wanne ich brinne und quele und lide grozze not in dirre flammen'. do antworte im Abraham und sprach: 'Sün, gedenke des daz du lebetes in dirre werlde al nach dines herzen willen und (16®) da wider so lebete Lazarus den ich hie habe mit allen ungemache. Dar umme so wirt er getrostet in disen vrouden und du da wider ge- quelet. under disen dingen so ist ein bescheidenlich sache oder ein underscheit (weder ir wolt) hie zuwuschen uns und uch gevestenet daz die die hie sin zu uch niht cumen enmügen, und die da mit üch sin her niht cümen enmugen. nu der tot der sunde machet den menschen orelos, daz er niht horen wil gotes wort und tüht als der aspys: swenne die vornimet daz si der goukelere wil uz irme gemache zihen, so vüget sie ein ore zu der erden und stekket den zagel in daz andere ore. also tuhn die bosen lüte: swenne sie der predigere wil zihen mit dem gotes worte von iren sunden, so vugen sie ein ore zu der erden, daz ist zu canke und zu andern suntlichen worten, und stekken den zagel in daz andere ore, daz ist sie volgen der unkuscheit und allen suntlichen dingen und trosten sich selben mit

24 netzete 27 und zweimal 80 disem 981 zu wüschen, von Leyser zwuschen übergeschrieben 3% vüge 41 und mit allen 9

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der lesten zit und sprechen: 'wir tün nu allen unsern willen in der jugent und her nach in dem aldere sule wier iz alles wol gebezzern. sone wizzen sie des niht daz nieman hat einen gewissen tach zu lebene, diz heizet den zagel in daz ore gestekket. Mensche, nu schrib dise vier tote in din herze und bit got daz du cümest uz deme tode der schult und nimmer encümest in den tot der helle, und daz du cumest in den tot der genade (16^) und genedecliche liden müzes den tot der naturen, und daz daz an uns allen muzze geschen, und swenne unser sele von unserm lichname scheide, daz sie müzze cümen zu dem ewigen himelriche. quod nobis prestare dignetur etc.

6. Sermo de purificatione beate virginis Marie.

Postquam inpleti sunt dies purgacionis etc. daz spricht: do die tage erwüllet waren daz die künigenne sante Maria solde cümen mit irme opphere züme templo, als da gescriben waz und Moyses geboten hatte. wanne iz waz gewonheit in der alden ée, swelich wibes namen hette gewunnen ein kint mannes namen, daz die solde sin üzwendich des tempels virzich tage, dar nach kam sie mit dem kinde und mit dem opphere. die richen solden opphern ein lamp und ein turteltübe oder,ein ander tübe, die armen solden opphern zvo turteltüben oder zvo ander junge tüben. Christus der dar zu quam daz er die & erwüllen wolde und niht züstoren, und zu gelicher wis als er wolde besniten werden an dem achten tage nach siner gebürt, also wolde er cümen in den tempel mit dem opphere des vircigesten tages. niht durch sine, not oder siner müter, sunder durch unser notdürft, wanne an siner liben müter enwaz niht zu reinegene noch zu suberne als ein andern vrowen, sunder daz sie gehorsam waz zu der &&. wanne uns Christus wolde leren daz armüte, so wisete er bilde des armütes in al siner tat. dar umme wolde er zvo turteltüben oder zvo ander junge tüben vor sich lazen opphern als man teht vor die armen. (16°) er wart geborn in einem arme dorfe und mit cranken tüchen bewunden und in eine snode crippe geleget vor zvei nozichen. erne hatte in der werlde als vil niht daz er sin houbet zu geneigete. do iz aber siner marter nehente, do leid er vil smacheit und jamercheit in einer achbern stat under vil volkes und den smehlichen tot des crüces. also wisete er al der werlde welich armüte und ungemache er leit. Leit daz der schepphere dürch dinen willen, waz wiltu, arme schepnisse, wisen zu deme lesten urteile daz du habes durch in ge- liden? Dune wilt niht liden den wülch noch daz schelden noch

1 nu übergeschrieben 14 erüwllet 22 ewüllen 26 müter liben waz en niht 92 gelage notichen.

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aftersprach noch zorn noch vorspottet werden, noch kein widermüte wiltu liden. waz machtu danne gewisen waz du geliden habs durch got und dürch daz recht? Got spricht selber in dem ewangelio: Beati qui persecucionem patiuntur propter etc. er spricht: die sin selich die da widermüte und ungemach lieden dürch got und durch daz recht. da bi der ziht waz ein altherre der hiez Symeon in der stat zu Jerusalem, der waz des gerende daz er den tach gelebte daz er den heiligen Crist müste gesehn. do enphinch er ein antwürte von dem heiligen geist und gewerte in des daz er nimmer solde ersterben erne gesech den heiligen Crist. do kuam er als hüte in den tempel in dem geiste und nam sin gelubede. da sach er den heiligen Crist des er lange gerende waz und nam in an sinen arme und bendiete den almechtigen got und sprach: Nunc dimittis, domine, servum tuum etc. (169) Herre, nu laz mich dinen knecht nach dinem worte in den vreide varn, wanne min ougen haben gesehn din heil und din ewigen vride. Diz ist die hochzit die wir begen mit so grozen vreuden. wir tragen die liecht dürch eine bezeichnuzze: daz vür in dem lichte bezichent den heiligen Crist in deme libe der reinen magt sente Marien; er wart von ir geborn in dirre vinstir werlde der ein licht ist und ein bürnende minne aller heiligen, treges du Jesum Christum in diner hant nach eime bedutnisse, so tragen ouch in dime herzen. wil tu in tragen, so soltu da oppher mit dir brengen, zvo turteltüben oder zvo andere junge tuben. die turteltube bezeichent die kuscheit, wanne als die turteltübe vorlüset

iren gaten, sone kuset sie keinen andern. die ander tube bezeichent ?

die ainvalticheit. also sol der rechten und der guten lüte leben sin küsche und einvaltich, so mügen sie gote brengen ein lib oppher. der opphert eine tübe der sin unschulde beheltet biz an sin ende also, sprich ich, daz er im selber niht enschade noch anders niemande. der opphert eine turteltübe der sinem vleische niht envolget sünder widerstet an siner gerunge. Swenne diese zveier hande tuben sulen singen, so süphten si da bi ist bezeichent unser rüwe die wir sulen haben suchtende mit heizen trehen umme unser sünde. Der mensche sol weinen zveir leie wis: ein weinen ist in der gerunge gotes (17*) und durch die liebe des himelriches, daz ander weinen ist daz du tüst vor dine sünde und umme die pine des ewigen todes. dar umme wart geboten in der alden éà daz man solde opphern zvo junge tüben, eine die solde das vür vorcern durch daz daz wir alle invürich würden in der liebe unsers herres gotes und gar unbrant in der himelischen minne, die ander solde man opphern vor die sunde. daz tüstu, mensche, swenne due rüwe hast umme die sunde

15 den nach in übergeschriben 22 da aus dar 28 do opphert 31 bei zveir ist e übergeschrieben 9*

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und die bichtes und büze enphes und die leistes und sie dannoch gotes clagest mit heizen trehen in dime gebete. der mensche buzet sin sunde zweir leie wis, offenbare und heimeleiche. der da offenbare gesundigt hat oder die lüte geergert hat mit crankem bilde, der sol offenbare buzen durch den willen, als er waz ein boze bilde zu den sunden, daz er ouch si ein güt bilde zu der büze. swer aber heimi- liche gesundigt hat, der bezzere sie gote heimeliche mit der rüwe und mit der bicht und mit der büze und mit andern guten werken. dise zweier hande tuben bezeichent dise zweier hande sunden. die turteltübe vlüget alleine und suftet, die ander vluget in der schare und süftet. bei der turteltuben ist uns bezeichent (17®) der sundere der heimeliche sine büze leist vor die heimeliche sunde. Bi der ander ist uns bezeichent der offenbare sine büze leistet umme sine offenbare missetat. diese geistlichen vogele leren dich mit siben tügenden die sie haben und geben die dar an geistliche bilde. Daz erste ist: diese tube het enkein galle; sine lebt nicht von aze als ander vogele sunder izzet ouzerwelte kornere; sie suftet vor daz singen; sie genert diche vremede jungen; si sitzet ober dem wazzere, daz si muge gesehn den schimen des zu vliegenden habiches und in also vormidet; sie wonet ouch in den steinlocheren. in allen diesen dingen machtu volgen der tuben. alle bittercheit soltu vortriben von dinem herzen, wanne kein sunde als unrein ist als haz und nyth, daz ist die galle. swas du ungemaches an dinem liebe macht geliden, daz enhilfet dich niht, ob du nyt und haz in dime herzen hast, als sent Paulus spricht: si tradidero corpus meum ita, ut ardeam etc. er spricht: gebe ich min lip dem vüre also daz ich burne, und euhab ich der waren minnen nihi, iz envrümet mir niht. Bringes du ouch din oppher mit dem hazze, daz ist ouch gote unmere, als uns daz ewangelium sagt: si offers munus tuum ante altare etc. daz spricht: Brenges du dine gabe (179, daz ist din oppher oder almusen oder din bet, und gedenkes du daz din bruder oder din ebencristen hat icht wider dich zubrochenes, behalt din gabe und ganch aller erst, versune dich mit dinem widersachen und so brenge dine gabe. hastu aber nit und haz, sone mach dir die sunde niht werden vor- geben, als got selber spricht: si non dimiseritis hominibus peccata eorum etc. er spricht: vorgebet ir den lüten ire sünde niht, sone vor- gibt auch üch der himelische vater üwere sünde niht. Quia in mali- volam animam non introibit sapiencia, wanne die wisheit des almech- tigen gotes enkümet niht in die unwillige sele. dar umme volge der tüben, daz du sist ane gallen. die tube izzet kein as und izzet ouch keine wurme. also ensoltu keine liebe han zu toten werken, du

26 vürme 82 din zweimal 94 haz du sone 40 tube ist kein u. 1. o. k. a. noch wsmüte

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solt ouch miden die wurme, daz sin unreine gedanken und same- wizzicheit die daz herze zuriben. daz as bezeichent die stinkende sünde, die wurme bezeichent die bosen ingehenede die da kümende ist von den sünden, die den sündere rüget unde tümet; wanne der mensche endorfte sich niht wisen vor den lüten, ob die lüte mochten sehen daz ime sin herze vor wirfet tegeliches. dar umme soldu die sunde miden, daz dich die unreine samewizzicheit niht (174) enpinige und ouch dar umme: als manige sunde also manigen herren hazt du und also maniger sunde kneht bistu. Quia qui facit peccatum servus et peccati, wanne swer die sunde tüt, der ist der sünde knecht. du solt oüch dar umme die sünde miden, quia stipendium peccati, ut ait apostolus, mors eterna; wanne daz lon der sünde daz ist der ewige tot unde David: Longe a peccatoribus salus. verre ist die gotes genade von den sünderen, spricht her David der propheta. die sünde ist ein stank da von die sundere stinkende sin secundum illud: com- putruerunt jumenta in stercore suo. als ob er spreche: die sündere sin vorvület in den sünden als daz viech in irm miste. die sünde machet ouch den menschen schemenden, als her David spricht: eru- bescant inpii et deducantur in infernum. er spricht: die bosen und die unreinen sündere sülen sich schemen und gevürt werden in die ewige helle. die tübe küset die bezern cornere und lebt von dem samen. also sol der cristenmensche genert sin von den besten worten unsers herre gotes, als uns daz ewangelium sagt: Non in solo pane vivit homo, sed in omni verbo quod procedit de ore dei. daz spricht: der mensche lebet niht alleine des brotes sunder von deme gotes worte. der mensche hat lip und sele. der lip bedarf spise trank und cleidere in dirre werlde, die sele bedarf der genaden (18*) von deme himele. wir sin pilgerime, dar umme bedürfe wir der spise uf dem wege. diser spise bitte wir, als wir sprechen: panem nostrum coti- dianum da nobis hodie, hodie i. in presenti vita. daz spricht: unser tegelichez brot gib uns, herre, hüte, daz ist in diseme libe. an deme brote bittet der mensche al siner notdürft, als got selber spricht in dem ewangelio: Nolo eos dimittere jejunos, ne deficiant in via. er spricht: Ich enwil sie niht lazen vastende, daz si sich niht vormuden in dem wege. der vorcrenket in dem wege der daz gotes wort niht horen wil und der enist ouch niht von gote, als uns daz heilige ewangelium saget: Qui est ex deo verba dei audit. swer von gote ist, der horet gerne gotes wort. und dar umme enhoret ir niht gotes wort, wanne ir von gote niht ensit, sprach got zu den juden. die tube genert auch vremede kuchene. dar an soltu merken die barm- herzicheit, da di an ist gewiset daz du vromede lüte solt lip habn, und swer dich icht bitet, den solt du gezviden, als die scrift spricht:

15 vor sin steht ist radiert 18 menschen durchstrichen 20 in gevürt ist ge überg.

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omni petenti te tribue. mach daz niht tun mit den werken, so tu iz doch mit dem willen. Got spricht ouch in dem ewangelio: estote misericordes etc. weset barmherzich, wanne üwer himelischer vater nach siner barmherzicheit regenet und lezet sine sunne schinen den bosen (185) als den guten. er spricht ouch: habt ir die lib die üch lib haben, was lones wirt uch dar umme? hir an soltu merken daz du die vremeden solt lip haben durch got und dine mage soltu lib haben in gote; wanne der da sprach: 'habe din vinth lib', der sprach ouch: ‘ere dinen vater und dine müter. quia caninum est pauperes parentes non agnoscere, der gelichet eime hunde der sich siner arme mage schemet und die niht wil erkennen. der mensche sol sin nature erkennen an eime igelichen mensche, und als er gewreischet sinen bresten und sinen werren, enmach er ime den niht gewandelen zu gute, so sol hes ime doch vorgunnen und sol im doch leit sin, als sant Paulus spricht: quis infirmatur etc. er spricht: wer ist siech, daz ich niht mit ime siech si? und der propheta spricht: cum videris nudum etc. swanne du gesihes den nacketen, so decke in und en- vorsma in dine nature niht, wanne got hat den armen menschen als wol geschaffen als den richen. enwiltu dem arm niht gegüten durch sines selbes willen, so tuh ime doch gut durch sines herren willen. feneratur enim domino qui pauperi tribuit. Mensche, swaz du dem arm gibes, daz gibes tu got. unde: pauperis in specie si Christus venerit ad te, impertire sibi'quod dedit ipse tibi daz spricht: cümet Christus zu dir in eines armen menschen gelichnusse, so teile im mit daz er dir hat geben, quia quod uni de his minimis meis fecistis etc. die tube sitzet bi dem wazzere und wartet (18°) nach deme schiemen des habichs, ires vindes, daz sie in also vormide. Mensche, da hastu an ein güt bilde. Du hast einen geistlichen vint der veret in der luften, der enist nicht stetelichen bi dir noch von dir. were er stetelichen bi dir, so mochtes du dich sin kume erweren. idoch ensal nieman al zu sicher sin, wanne als vil mer man in gesehn enmach, als vil mer ist er zu vorchtende. sinen schimen machtu sehen in dem wazzere, daz ist, sine listicheit machtu sehn in der heiligen scrift. als du danne gevülest sine besuchnisse, so vülch in dinen vriede, daz ist zu der heiligen scrift. retet er die zu der unküscheit, die scrift widerretet dir und spricht: non mechaberis. retet er dir der tube, die scrift widerretet dir iz und spricht: non facies furtum. retet er dir zume zorne, die scrift die drowet dir und spricht: quis irascitur fratri suo. retet er dir zu liegende, da wider spricht her David propheta: perdes omnes qui loquuntur men- dacia. Herre, du vortümes alle die lügenere die dar an bliben ane

4svene 5D beide male lib aus lip 8 w. er da 11 enkennen 15 quis nudum am untern rande 20 selber vor herren durchstrichen 381 v. nimmer m. g. in mach

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rüwe. bi disem wazzere sol sitzen die selige sele, daz ist bi der heiligen lere, und sol pruven die vorretnisse des viendes. die tube sufzet vor daz singen. der tüben volge, sundere, swer du bist, und kere din singen und dine vroude in ein weinen. da von spricht got selber: Beati qui (184) nunc fletis, quia ridebitis. er spricht: selich sit ir die nu weinent, wanne ir werdet lachen. er spricht ouch: we üch die ir nu lachet, wanne ir werdet iz noch allez beweinen. Maria Magdalena die wüsch ire sünde abe mit den trehern. die trehen waschen die sunde abe nach der tüfe, dar umme sone soltu niht alleine weinnen vor dich selber, sunder ouch vor andere arme sundige lute. Do unser herre Jesus Christus vor sich niht hatte zu weinende, do weinet er ober Lazarum und die stat Jerusalem, do wart unser herre leidich vor die lüte und weinete er vor sie. war umme entustu des niht? war umme enweines du dich niht? quia sacrificium deo est spiritus contritus. wanne ein rüwich geist ist gote ein lib oppher, spricht her David der propheta und spricht noch mer: Lavabo per singulas noctes lectum, ich wil alle nacht min bette mit minen trehen waschen. die nacht ist die sunde, daz bette ist die samewizzicheit. wiltu daz rechte vorsten, so soltu vor eine iegeliche sunde bichten und süchten. die samewizzicheit heizet ein bette, wanne in dem bette ruwet der gesunde und lidet not und arbeit der sieche. also hat der rechte mensche rüwe in sime herzen und der ungerechte unruwe. die tübe wonet ouch in den steinlocheren. (19?) der stein bezeichent unsern herren Jesum Christum. uffe den stein enmachtu niht gebüwen guter werke, düne wollest sprechen: 'diz ist getan von gotes genaden'. wiltu sprechen: 'dise werk sin geschehen von miner wrumkeit, so sint sie vorlorn. quia qui gloriatur in domino glorietur, spricht sant Paulus; swer sich berüme, der berüme sich in gote mer dan in dem mensche, als aber her David propheta spricht: Bonum est confidere in domino quam confidere in homine. Her spricht: iz ist bezzer daz der mensche hoffenunge habe zu gote danne zu den menschen. die steinlochere da die tübe inne wonet daz sint die wünden unsers herren Jesum Christum da der gute einvoldige mensche sol inne wonen mit dem cristengelonben und mit guten werken. üz von den lochern vloz daz blüt unser losunge und daz wazzer unser tüfe. iz waz in der allen €& lange vor gewiset in dem racional daz Aaron der hoge bischof trüch. da waren inne wunf steine, als die wol lüchten, daz waz ein zeichen daz in got genedich waz; als sie tunkel waren, so was iz ein zeichen gotes zornes. daz ist ein 'stole' daz hiez do ein 'racionale', daz lutet redelicheit' und bezeichent daz racionale die

1 am rande: hic incip 3 sufzet aus sufet wer 8 trenen am rende 10 arme andere 18 sie aus sich 20 bette, tt «uf rasır, darauf und ein bette 39 ist ist 40 lutet aus ludet

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menscheit unsers herren Jesum Christum da er rechte und redeliche an tet alle sine tat. die vümf steine bezeichent die wunf wunden unsers herren Jesus Christi. als die wol schinen in dime herzen, daz ist, als du (195) ganzen gelouben dar an hast, so mach tu wiszen daz dir got genedich ist. werden si aber tunkel in dem herzen, daz ist, enphellet dir der geloube, so soltu wizzen, daz got sinen zorn uf dich hat geworfen. in disen dingen soltu der tüben volgen und nemeliche der waren tüben, unser vrowen sente Marien, und bittet di himelische kuniginne die da ist muter aller barmherzicheit und aller genaden und die da ist hoffenunge und trost aller sundigen lüte, daz uns semphtige iren libe sün den si als hüte brachte in den tempel, unsern herren Jesum Christum qui vivit et regnas etc.

T.

Sermo de Adam et de transgressione mandati. Bei Leyser s. 90, 28—896, 19.

8. Beichtliturgie.

(22°) Ich küme gotes genaden und zu euwerme rate und bekenne unserm herren dem almechtign gote und miner vrowen sente Marien und allen gotes heiligen und euch daz ich in den sunden untphangen bin und geborn und daz ich nach der tüfe da ich inne gewaschen wart von den sunden und gote gehorsam wart, daz ich habe nach den sunden gedacht und han sie vollenbracht und bin dar an bewonet. ich bekenne gote und üch herren der gotes gerichte hie heldet daz ich han gesundigt sider dem male daz ich sündigin mochte mit gedanken, mit worten, mit werchen (224) und mit bosme gelaze. ich hab ouch gesündigt mit homüte, mit stolziheit, mit itelicheit, mit itelen eren, mit werltlicheme lobe, mit nyde und mit haze, mit zorne, mit trakeit an gotes dineste; an tunde daz ich lazen solde und an laz- zende daz ich tün solde; mit unrechteme gebene und mit unrechteme nemene, mit unrechter liebe und mit unrechter leide, mit giricheit und mit ungunst, mit gelüst und mit uberlüst, mit al zu grozzer unkuscheit, mit uberaz und mit ubertrank, mit vorretenisse, mit bosem willen und mit boser gerunge, mit bosem wane, mit schelden, mit vlüchen, mit aftersprach, mit lügene, mit trügenne, mit meineide, mit lachen, mit spottende, mit vnvüge und mit valscheit, mit krankem gelouben. ich hab gesündiget wider minen schepphere und wider

18 am rande von Leyser Beichte hinzugefügt 27 nach ouch steht gedu, wovon du durchstrichen ist 35 rügenne

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miner &, wider minen ewencristen und wider mich selben und wider die heilige eristenheit, swie ich daz getan habe, wizzende oder un- wizzide, dankes oder undankes, slafende oder wachende, nachtes oder tages, mit minen wüfm sinnen: horende, sehende, richende, smeckende, grifende; gende, stende, liegende, sitzende, wider miner

geistlicher und werltlicher herschafft vil gedacht habe, geraten, .

gesprochen und getan habe und in nie so getrüwe was als ich (23®) zu rechte solde, noch enhatte sie nie so liep, noch enwas in nie so gehorsam als ich solde, noch engetet mine bicht nie so genzeliche als ich solde, noch entphinch mine büze nie so gütlichen, noch engeleiste sie nie als ich zu rechte solde. Gotes lichnam hab ich selden untphangen; als ich in aber enphinc, sone behilt ich niht ane sunde als ich solde. daz rüwet mich, ich gibe mich ouch schuldich daz ich die heiligen vesteltage und heiligen tage nie so geeret als ich billich solde, daz ich den siechen noch den armen noch den gevangen nie so genedich was als ich solde. ich bekenne ouch des daz ich den zehenden mines liebes noch mines gütes nie also gab als ich solde, noch die liebe mines scheppheres noch mines eben- eristen nie so gehielt als ich solde. dirrer sunde und aller miner sünde die ich ie begangen han, wizzende oder unwizzide, heimilich oder offenbare, swie so ich die getan habe, der bekennich gote und üch, die rüwent mich und wil sie mer wor miden und lazen mit der gotes helfe und wil sie büzzen nach üwerme rate.

Ich sündiger mensche, ich vorsage dem tüvele al sines willen, al sinen reten und al sinen werken. ich geloube an got, vater algeweldigen der geschaffen hat himel (28") und erde und allen den dinch die da inbendigen bevangen sint. ich geloube an sinen ainborn sün, unsern herren Jesum Christum. ich geloube daz der selber got sun geboteschaffet wart von dem heiligen engele sante Gabriel zu der ewigen magt sente Marien. ich geloube daz si in magt unphinch, magt getrüch, magt gebar, immer maget gewesende. ich geloübe daz der selbes gotes sun hie in erdriche waz und alles ungemach leit also lange biz daz er vorraten wart von eime siner jungern, Judas, under Pylatus geziten. ich geloube daz er gevangen wart, gehals- slaget wart, an gespiget wart, gegeiselet wart, gecrüciget wart und dar an leit wümf wünden vor mine sunde nich dürch die sin. ich geloube daz sin menscheit ame crüce erstab und sin heiliger lichnam zu der erden bevolen wart. ich geloube daz sin heilige sele mit der gotheit zu der helle vür und die zubrach und dar üz nam alle die di des wirdich waren. ich geloube daz er des dritten tages üf erstunt von dem dote, ware got und ware mensche, und sider males hie in

7 Symbolum steht am oberen rande 8 so überg. 9 so vor gehorsam tiberg. 16 sode 22 wor mer m. 3% under in P. gevangen warat 87 heiligen

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erdriche was vircich tage und virzich naeht und an dem virzichgesten tage uf vür zu himel zu angesicht allen den die des wirdich waren (23°) und da sitzet ebenher und ebengeweldich und ebengelich sinem vatere. ich gelübe daz er danne cümftich ist zu urteilende ober mich und ober einen igelichen menschen al nach sinen werken. ich geloube daz ich armer sündere danne uf sten sol und rede dan geben sol aller der sünde die ich ie beginch sunder der die ich gebichtet habe und gebüzzet habe nach genaden oder nach rechte. ich geloub daz der vater und der sun und der helige geist ein war, got ist und immer wesen sol ane ende. ich geloube daz die heilige cristenhait mit deme cristengelübe behalden ist. ich geloube meinschaft aller gotes heiligen, ob ich sie erarne. ich geloube alles des des ich christenmensche zu rechte gelouben sol. ich geloube aplaz miner aller sünden, ob si mich werliche rüwen, libes nach diseme libe und daz ewige leben. daz vorlieche uns der vater und der sün und der helige geist. Amen.

Got vater, herre unser etc.

Dise bicht und disen gelouben und daz gebet sol ein ygelich cristenmensche zu rechte kunnen. enkan hes nicht, so mach iz hie inne lern Jesus filius Sirach: fili, in vita tua tempta animam tuam, et si fuerit, nequam, ne des illi potestatem. relinquamus non solum nostra sed nosmetipsos. ecce, superbus fuisti, esto (239) humilis et relinquisti te. luxuriosus, avarus etc. unde scriptum est: verte inpios et non erunt etc. zu gelicher wis als niht enwaz an gote daz totlich were erne nem iz von uns, also enhabe wir niht an uns daz untot- lich si wir ennemen iz von ime. dar umme quam er in dise werlt und untphinch unse totlicheit, uf daz er uns gebe sine untotlicheit.

9. Sermo de pascha.

Pascha nostrum inmolatus est Cristus. Die genade des heiligen Christus und die minne des almechtign gotes und die minne des heiligen geistes die müze hüte und immer mit uns allen sin und müze üwer herze und üwer sinne alsulich gemachen, daz ir die heiligen wort die ich uch hüte gedenche zu sagene von den genaten und von der üferstantunge des heiligen Cristes, daz ir die also vor- nemen müzet, daz si üch vrümen zu diseme libe und züm ewigen liebe. uffe daz daz gesche, so sprech üwer igelich ein pater noster und ein Ave Maria.

1 dem übergeschriben 3 h in ebenher übergeschrieben 10 e in ane überge- schrieben 11 mechaft 13 am rande christen mensche 14 ob ob 19 kumen 21 illis 22 esto esto 37 bliebe

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Pascha nostrum immolatus est Christus. uns kündiget sente Paulus der ein lerer ist aller der heiligen cristinheit in siner epistolen die man hüte lieset zu messe daz iz hüte sie ostertach in deme der heilige Crist wurde geopphert vor alle die werlt und heizet uns des vro sin. iz was ein her oppher und uns ein genede (24%) clich oppher daz der almechtige got, der himelische künic, der nie gesundigt durch unser sünde und unser missetat sich oppern wolde sinem vater dem almechtigen gote zu dem bittern tode des vronen cruces. zware iz was ein groz enste daz er von sines vater schose, da er saz eben- her und sitzet, zu uns her nider in diz ellende cumen wolde durch daz daz er uns mit sime tode erloste von dem ewigen tode und uns brechte zu den ewigen genaden, ob wir im volgen wolden. leider wir lutzel des gedenken und merken, als wir zu rechte solden, wie wir ime des gedanken, als es wol wert wider uns were. lege wir in immer und immer an betende, sone mochte wir ime doch niht vol danken der genaden die er uns als hüte bewiset hat. unser nekein ist so güt, der im einen vinger oder ein hant im lieze ab slahn durch got, erne würdes harte sere vorzvivelen. wes sal uns got danne danken dir sinen lip almitalle durch unsern willen gab, so wir ein gelid durch sinen willen niht wolden ab slahen? laze wir daz wesen, uns vordrüzet joch einen tach zu vastene durch sinen willen, und in vordroz niht virzich tage zu vastene durch unsern willen. dar umme so bittet den (24*) heiligen Crist daz wir disen heiligen ostertach also müzen begen, daz wir nach disem liebe die ewigen ostern mit dem almechtigen gote vrolich müzen begen. dirre selbe tach der was hie vor in alden ziten manigen wis vor bezeichent, wan der ein tach solde sin der genaden und ein trost aller der werlde. zu welicher wis daz were, des wil ich euch ein teil sagen. iz geschach hie bevor also daz daz israhelische wolk im Egyptumlande waz gevangen bie eines kuniges geziten der hiez Pharao. der kunich quelete daz volk also sere mit aller slachte arbeit, daz iz got von himelrich erbarmete. da sant unser herre got sinen boten, herrn Moysen den propheten, zu dem kunige und hiez in des manen von sinenthalben daz er ime liez sin volk ledich, er woldez uz von sime lande vüren und wolde daz si ime dineten. des enwolde der künich niht tun. do sant unser herre got manige plage ober den kunich und uber die sinen durch daz daz er im sin wolk lieze vrei. iz half alles niht. do zu jungist gebot unser herre got sinem wolke daz si sich bereiten, er wolde si be nacht von dannen vuren, und gebot in ouch daz ir igelicher ein lamp des selbes nachtes slüge und ez iz also ylende, als uns die scrift sagt: tenentes baculos in manibus vestris, (24°) und daz si ouch

1 senste 9 er eben saz her und suzest (radiert) 16 neikin 1% lieze im 20 gelide, letztes e radiert 26 nach ziten ist 1 radiert wan des

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hetten stebe in iren henden und daz si des lammes niht enleibenden biz an den morgen; swas is in aber uber würde, daz si des da in dem vüre vorbrenten. ouch gebot er in mer: er gebot in daz sie des blütes von deme lamme nemen und bestrichen dar mit ir obertür. diz daten sie. hin zu mitter nacht do sante in unser herre got sin zeichen unde vürte sie in daz rote mer. do der kunich und die sinen ditz gevrischen, do neteht der kunic niht mer wanne daz er in nach volgete mit allen den die in sinem lande waren biz an das rote mer da er sie noch vant. do daz gotes wolk die vinde gesahen, da vorchten sie sich vil sere und entrüwenten des niht wie wol in got gehelfen mochte. do sprach got zu herren Moyses: 'Moyses, slach mit diner rüten uf daz mer und iz solsich üf tàn, und ganch du und min volk dar durch und erzvivelt niht, wanne ich bin mit üch. Moyses deth als im gote gebot und daz mer teht sich üf als ein türe und sie gingen dar durch mit trückenen vüzen. do volgete in kunich Pharaon mit den sinen in daz mer und dachte sie also begrifen. do liez unser herre got daz mer zu samene loufen und vortrenchete die vinde almitalle (249) und die sine behilt er alle. der tach in dem unser herre got ditz teht der heizt 'transitus domini, “ein ubervart, und bezeichente vor unsern ostertach. wie hen aber vor bezeichente daz wil ich euch sagen. Egiptumlant da daz gotes volk inne waz gevan- gen daz bezeichent die helle da al menschlich kunne inne gevangen was von Adames ziten biz daz unser herre got gemartert wart, da man sie quelete mit maniger hande pine und ungemache. künich Pharao von Egyptumlant der bezeichent den tüvel von der helle der die selen quelete die von Adames ziten biz an unsers herre gotes martere zu der helle waren gevaren. daz rote mer daz bezeichent die heilige tüfe da mit wir erloste würden und gewaschen würden von allen unsern sunden und da mit wir ouch deme tuvele wider- sagt haben und allen sinen gespenste. alleine swie so wir getoüft sin, der tüvel volget uns doch hindenach und wenet uns dan begrifen, wanne wir getüfet und gesegent sin mit den worten des almechtigen gotes; und é ers icht wizze, so ist er vortrunken als die von Egyptumlande. daz unser herre got sin volk würte ober daz rote mer uf einen berch der hiez Synay, daz bezeichent daz er die kint nach der tüfe würet in daz alterhüs. da (25%) uf dem berge gebot in unser herre got daz sie ir oster begingen und got siner genaden lobenten. also sol wir ouch tun, ob got wil, wanne als wir diz mer, daz ist dise werlt, erliden haben und wir zu den ewigen genaden cümen, ubi laudatur deus deorum in Syon, da süle wir

2 des daz 15 trückenden 19 got am rende 21 v. bezezchente d. 24e in pine 2berg. 28 vor gewaschen steht gewalch durchstrichen 29 tule, ve überg. 91 hinde überg. 36 dar uf

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immer got lobende sin ewicleche mit den engelen des almechtigen gotes. daz osterlamp daz got gebot den sinen zu ezzende daz bezei- chent den hilegen gotes lichnam den wir sülen hüte enphahen also, daz wir des gelouben schüllen daz iz si ein war vlisch und ein war blüt des heiligen Christ daz er enphinch an der ewigen magt sente Marien und martern liez an dem vronem cruce uns zu troste und zu genaden. dis sult ir vil vaste gelouben, als sant Augustinus spricht: Credere tibi jussum est non discutere. uns ist geboten zu geloube und niht vil dar umme zu vragen. enkunne wir is niht volgrunden, so sule wir iz dem heiligen geiste bevelhen. daz sint die superflua, die aleiben von dem lambe die unser herre got gebot in dem vüre zu burnende. daz blut von dem lambe daz got hiez strichen an die obertür daz bezeichent den cresemen da mit man die kindere in der tüfe bestrichet, da mit sie gezeichent sin in die gotes schare. ouch bezeichent daz blüt unsers herren gotes blüt daz wir trinken nach dem gotes lichname, da mit unser sele gezeichent ist zu den gotes genaden. in disen dingen muge wir alle merken wie getanen vlis unser herre got zu uns hatte und wie lange erz vor geachtet hatte daz er uns erlosen wolde von der ewigen ungenaden und vor der helle da daz vür noch die flamme nimmer vorleschen (255) mach, da ewecliche rüwe und clage ist, scriehen und weinen und alles jamer, da der vater deme sune niht gehelfen mach noch die müder der tochter, noch bruder der swester, noch die swester dem brüder, noch mage dem mage, noch wrunt dem vründe. dar umme so müge wir balde sprechen als her David sprach: quid retribuam domino pro omnibus que retribuit mihi? waz sol ich gote mime scheppher zu lone geben wider alle deme daz er mir gegeben hat? waz hab wir so gütes da mit wir gote gelonen und gedanken siner genaden die er uns hat getan daz er sinen lip liez marteren und geruchte ersterben dürch unsern willen in den worten daz er uns erloste von dem ewigen tode und uns brechte in daz riche sines vaters da daz ewige licht ist? hoc est rengnum claritatis sue quod oculus non vidit etc. die genade die got sinen holden berait hat und gegeben hat den die in da minnen daz ist die ewige yenude unsers herren gotes und die ewige vreude sines riches da sich die heiligen engele und die seligen sele immer mer vrowen mit unserm herre gote ane underlaz. dar uns geruche zu brengen der almechtige gote cujus regnum et imperium sine fine permanet.

8 tibi visum est 109 vor ewigen steht ge durchstrichen 20 am obern rande: Symbolum 96 uns geruche uns zu

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10. Glaube und Beichte.

Ich vorsage dem tuvele alles sines willen, ich geloube an got, vater alweltigen, der da scheppher ist des himel und der erden. ich geloube an sin ainborn sun, unsern herren Jesum Christum. ich geloube an den vater und an den sun und an den heiligen geist und daz die drie namen ein war got ist. ich geloube daz er geboteschaft wart von dem heiligen engele sente Gabriel und vmtphangen wart von dem heilige geiste und geborn wart von der ewigen magt sente Marien, (25°) immer magt wesende. ich geloube daz er nach siner gebürt hie in erdriche waz als ein ander mensche, sunder alleine daz er nie kein sünde geteht. ich geloube daz er von sinem junger Judas vorraten wart und vorkouft wart umme drizich pheninge. ich geloube daz er gevangen wart, gebünden wart, mit besmen geslagen wart, gehalslegt wart, an gespiget wart, mit dorn gecronet wart und un daz cruce an genegelt wart. ich geloube daz er an deme cruce erstarb an der menscheit nicht an der gotheit. ich geloube daz sin heiliger lichnam zu der erden bestatet wart und sine heilige sele zu der helle vüer und die zubrach und dar üz nam alle die sinen willen hatten getan. ich geloube daz er an dem dritten tach üf erstunt von dem tode war mensche und war gote. ich geloube daz er nach siner heilige ufstandnisse waz hie in erderiche virzich dage und an dem virzigesten tage uf vür zu himele zu angesichte der die des wirdich waren und da sitzet ebenher und ebengeweldich sinem vatere. ich geloube daz er dannetf cümen sol ame jungesten tage zu erteilende einem ygelichen mensche al nach sinen werken. ich geloube daz ich ersterben müz und an dem jungesten tage von dem tode wider ut ersten sol an dem selben liebe dar an ich hie erschine und vor gotes antwürte cumen sol und rede geben sol aller der sünden die ich ie geteht, sünder der eine der ich bichtich worden bin und büze gephangen habe und die geleistet habe nach genaden und nach rechte. ich geloube an die heilige cristinheit, gemeinschaft aller hei- ligen, ob ich sie erarne, und aplaz aller miner sünden, ob sie mich werliche rüwen, und daz ewige leben (259), daz vorliche uns der vater und der heilige geyst. Amen.

Ich gebe mich hüte schuldich unserm herre got und miner vrowen sente Marien, disen genedigen heiligen und allen gotes heili- gen und euch, pristere, aller der sunden, der ich ie teht sint den male daz ich sündigen mochte. swie ich sie getan habe, wizzende oder unwizzinde, dankes oder undankes, slafende oder wachende, swie ich

20 üf stunt er 29 sünden der die 34 am obern rande Confessio 36 üte. h übergeschrieben 37 disen und euch oben nachgetragen

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si getan habe, so rüwent si mich. ich bejech daz ich zu gotes dineste nie so dicke noch so gern enquam als ich zu rechte solde; als ich dar quam, daz ich mit deme gebete aller der den ich gebetes phlich- tich was, der lebenden und der toten, nie so vlizecliche noch so innec- liche gedachte also ich zu rechte solde. ich bejech ouch daz ich den heiligen gotes lichnam nie so enphinch mit so rechtem gelouben noch mit so grozer innicheit noch reinicheit mines libes und miner sele als dem almechtigen gote zeme und mir sündigen menschen güt were zu libe und zu sele. ich bejech ouch daz mich mine sünde nie so gerüwen noch ich sie nie so innecliche geclagete noch ge- weinnete noch gebichte als ich von rechte solde. ich bejech ouch daz ich die heiligen vesteltage und die heiligen tage nie so gevaste noch gevierete als ich zu rechte solde. ich bejech ouch daz ich den zehende mines libes noch mines gütes nie gote mit geteilte noch gegab als ich zu rechte solde. ich bejech ouch daz ich sin gebot nie so ervüllete noch in nie so geminnete noch geerte als ich rechte solde. ich bejech ouch daz ich minen vater und mine müter, brudere, swestere, mine mage, mine herschaft, mine maisterschaft, min ebencristen nie so geminnete noch so underdeinich was noch so getrüwe als ich zu rechte solde. ich bejech ouch daz ich gesündiget habe mit gedanken, mit worten, mit werken, mit uber (26%) aze, mit ubertranke, an hüre, an überhüre, an sippehüre, an hüres gelüst, mit homüte, mit hübescheit, mit spotte, mit nyde, mit hazze, mit gyricheit, mit zorne, mit vorretnisse, mit valschem gezüge, mit morde, mit rübe, mit brande, mit untrüwe, an aftersprache, ane dübe, an lügene und an trügene, an meineide, an ungehorsamicheit, an ungedült, an yteler ere, an werltlichem rüme, an ungevüger vroude, an unrechteme ge- louben, und daz ich mire selben baz gütes günde danne mime eben- christen, an tünde daz ich lazen solde, an lazende daz ich tün solde. dirre sünde der ich gedenke oder niht gedenke, der gib ich mich hüte schuldich und bitte dich, herre got, durch diner muter willen, der ewigen magt sente Marien, und aller gotes heiligen daz du mich also lange gerüches vristene an disime libe biz ich mine sünde gewandele nach dinen genaden und nach minen notdürften und dine hulde erarnen müze. des süch ich, herre, dine genade; herre, genade! herre Crist, genade! herre got, genade! vater unser der du bist in dem himele etc. M. diz pater noster hat uns got gegebn zu einer hantveste. dise hantveste süle wir haben zu allen ziten vor unsern ougen, daz wir dester baz behalden und volbrengen die gebot die uns dar inne von gote geboten sint. uns ist geboten dar inne daz

l zuerst rüen 38 alle. 4 noch solde unten zugesetzt 11 ich vor von am rande 24 gezüge aus geluste gebessert 26 minide, am rande meineide 29 tünde aus tünede gebessert

ot

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wir bitten des tegelichen brotes. daz brot, die tegeliche spise, daz get vor alle notdürft des libes. als wir des brotes bitten, so main wir die gotes hulde, wanne zu gelicher wis als der lichnam niht mach gedüren noch genesen ane brot und an ander spise, also en- mach die sele niht genesen ane die gotes genade und sine hülde. als wir des brotes bitten unsern herren, so bitte wir aller der dingen der wire be (26^) dürfen beide disem liebe und zu der sele. nüne müge wir gotes hulde niht behalden wir neminnen die uns laide tün und hazzen. wir sprechen: herre got, vorgib uns unser schült als wir vorgeben den die wider uns schuldich sin. vorgebe wir in, so vorgibt ouch uns got; envorgebe wir in niht, sone vorgibt ouch uns got niht. dise wort twingen uns dar zu daz wir uns sünen müszen mit unsern vinden; wier enminnen unser vinde, wir mügen gotes kindere niht geheizzen werden.

11. Sermo de festo paschatis.

Maria Magdalena et Maria mater Jacobi et Salomee filia eme- runt aromata etc. Daz spricht: dise dri Merien cüften salben, uffe daz si mit salbeten unsern herren Jesum Christum. iz sin zven herren, got und der schaz; also spricht got selber: die mügen niht zveinen herren gedinen, got und dem richtum. sente Bernhart beschalt die giricheit und sprach: die den richtum minnen die enmügen got niht minnen; dar umme, swer gote wil minnen, der versmach den schatz und den richtum. Crisostomus spricht: swer niht engibt almusen, der enhat daz herze niht in deme himele und enhat sine hoffenunge nicht in gote und enhat nicht einen geistlichen sin und enmach sinen lichnam niht bewarn vor den sunden. die zvene herren den nieman zu male gedinen mach daz sin die sunde und die tügende, himel und erde, got und der tüvele, recht ere und ytel ere, daz vlesch und der geist. der ist vil doch die disen beiden zu male wolden dienen. von den ist gescriben IV. Regum: erant gentes deum timentes et nichilominus ydolis servientes. daz spricht: iz waren lüte die got vorchten und doch den abgoten dineten. da von sagt uns Ecclesia- sticus und spricht: wee den die von zveir (26°) hande herzen sint. Got wil aber daz man im dine und daz güt werfe under die armen und ime dine mit den tügenden. dar umme so wil er daz wir vor ime sin in der heilicheit und in der gerechticheit und wil daz wir ime vroliche dinen als die vrowen taten. wir bittin si zu helfe, daz ich euch süliche wort gesage von dirre heiligen hochzit die ir gezemen

1 brot der t. 8 mügt wir nie m. 9 as durchstrichen vor als 11 ims got niht 16 disen 26 einen am rande 38 dinen mit

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und der ir gebezzert werdet. dar umme so spreche üwer igelich eine pater noster und ein ave Maria.

Maria Magdalena etc. Diz ewangelium teilit sich in drü teil. in dem ersten teile stet daz die drie Marien coüften salben, uf daz si mit salbeten unsern herren Jesum Christum. in dem andern teile stet daz sie vrü uf stunden und in salben wolden, dar umme spricht daz ewangelium: et valde mane una sabbatorum. in deme dritten teile stet da daz sie da unsern herren niht wünden, sünder den engel vünden si da und den stein ab gewalzen und daz sweiztüch daz uf sinem houbete was gewesen. Dise dri vrowen bezeichent dri dugende da mit man unsern herren got sol süchen und vinden. die erste ist bekentnisse der sünde, da von spricht her David: Quoniam iniquitatem meam ego cognosco. von der andern spricht der apostolus sente Paulus: si caro scandalizat fratrem meum, non comedam carnem in eternum. daz spricht: schendet oder ergert daz vleisch minen brüder, so wil ich ane vlisch sein ewichliche. von der dritten spricht Johel: con- vertimini ad me in toto corde vestro. keret uch zu mir mit allem üwerme hercen. Maria Magdalena bezeichent die bekentnisse der sünden, wanne als der mensche beginnet bekennen sine sunde und sich leitliche dar umme heldet, so beginnet er sich zu othmütigene und geneiget sich (264) also gote als da stet gescriben: Qui se hu- miliat exaltabitur. daz spricht: swer sich dimütigt der wirt gehohet. ergo humiliamini sub potenti manu dei, ut exaltet vos in die judicii Maria Jacobi lütet als vil als 'ein rüberinne' und bezeichent den haz der sünden, wanne als der mensche siht den schaden der sunde, wie si die sele totet und got vremede machet, so hazzet er die unreine sunde und rübet si ab mit der bicht und enhort niht uf sine cumen al abe. Maria Salome die lütet als vil als 'ein vriedemacherinne und bezeichent die büze, wanne als der mensche beginnet gote zu bezzere, so wirt da ein süne und ein vride. nu süle wir merken welich dise salbe si die dise dri vrowen brachten. wir lesen in dem ewangelio daz Nichodemus quam zu der bigraft unsers herren und brachte zwei hundert phunt myrren und aloe. Maria Magdalena die aller erst quam, die cüfte die myrren, die ist bitter, da bi ist bezeichent die rüwe des herzen, wanne als der mensche die sünde rechte an gesicht, so emphint er rüwe in sinem herzen. die ander Maria Jacobi die coufte aloe, da bi ist bezeichent die sorge die der mensche haben so] wi er sine bicht lüterlich wol getün und die unreinicheit und die vülheit der sünde genceliche brenge ouz dem munde die & vor- borgen und beslozzen waz inbinnen dem herzem. die dritte Maria

1 werdet aus wurdet 4 vor daz stand da radiert, ebenso 6 und vgl. 8 18 ap. -eimmal 16 ewichcliche 19 beginnet zweimal, das erste mal radiert 29 als nach mensche radiert 31 vor salbe steht selbe durchstrichen vrowen dri 34 beschei- chent, z übergeschrieben 08 wi, r radiert

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Salome die coufte balsamum, die enstatet des niht daz kein tot lichnam vüle und bezeichent die büse die all den sunderin hilfet, daz si niht vorvülen in den sunden. von disen drin dingen, daz ist von der rüwe, bicht und büse, volcümet eine türe und ein edele salbe die heizet penitencia, do mit sol (27°) man salben die toten lyde unsers herren gotes, daz ist die sündere, so werden sie geringet und gereiniget von den sünden und werden gesünt an der sele. mit der salben salbete sich Davit umme Urias sünde und der schacher bime cruce und sente Petere üzwendich dem vrithove, extra atrium, und Maria Magdalena in Symonis hüse, und dar umme quamen sie wider zu den gotes genaden. In dem andern teile des ewangelio stet gescriben daz si vil vrü quamen zu dem grabe, do die sunne üf waz, mit irre salben. daz grab ist ein stat des toten und betütet des sün- ders herze do der tüvel inne rüwet mit bosem gedanchen und mit suntlicher gelüst. der ist geheizen ein tote, er ist doch selber der tot. zu diseme grabe suln dise vrowen cümen in einem sünabende, hoc est in prima sabbati requies est, daz ist in der rüwe der ersten. die erste rüwe ist als der mensche rüwet von der schült, die andere als er rüwet von der pine. daz ist daz erste daz der mensche bekenne sine sünde die er getan hat wider gote, wider sich selber, wider sinen nesten, wider der heiligen cristenheit, und laze die mer und leiste da vor sine büze. und also kümen die drie vrowen mit disen drin heilsamen dingen, daz ist mit warer rüwe, mit reiner bicht, mit wirdiger büze, daz ist mit güten werken, züme grabe, daz ist zu irme herzen, kümen sie, als sie Ysayas manet und spricht: redite, preva- ricatores, ad cor. keret, ir sündere, wider zu üwerme herzen und süchet Jesum, daz ist üwer heil, daz sult ir hie süchen und vinden, niht in gener werlde, als der propheta spricht: querite dominum dum inveniri potest. süchet got die wile man in vinden mak. wie (276) man in aber vinden sol daz lert der selber propheta und spricht: Derelinquat impius viam suam, id est malam vitam et vir iniquus cogitationes suas, id est malam voluntatem. Der sündige mensche, spricht er, swer der ist, der laze sin bose leben und der unrecht sinen bosen willen und kere wider zu gote. etteliche lüte die süchen unsern herren vrü, daz sint die ime dinent in der kintheit, als sente Johannes Baptista und sant Nicolaus. quidam orto sole, etteliche als die sunne ist ouf gegangen, daz ist in der jugent, als herre Johannes ewangelista, etteliche in dem aldere als sente Petrus und maniche andere. dise alle vindent unsern herren got geistliche als in die vrowen do wünden vleschliche, und daz retet got selber und spricht: opera- mini dum dies est. würket die wile daz der tak wert, spricht er; daz

2 all? 15 vor doch sieht i radiert 27 hie am rande 33 wer der ist 84 wider, d aus r 38 aldere, d aue t 41 würket, i aus ü

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ist: die wile daz ir lebt so arbeit und werbet umme daz ewige leben. In dem dritten teile des ewangelii stet daz si got niht vünden ime grabe, sunder sie vünden den engel da bime grabe ('engel daz lütet als vil als 'bote' und bezeichent die gotes genade) und vünden den steyn wider gewalzen, daz ist die herticheit des herzen ab gewiset mit der gotes genaden, als got spricht: auferam a vobis cor lapideum, id est durum, et dabo vobis cor carneum, id est molle et doctrine sus- ceptibile. er spricht: ich wil von eüch nemen daz hertte herze und wil eüch geben ein weichez herze daz da gerne die gotes lere hore und unphach und behalde. si vünden ouch daz sweiztüch daz üf sime houbete was gewesen, da man daz antluze mit wüschet nach der arbeit, und bezeichent die martere unsers herren Jesu Christi. swer dar an gedenken wil, alle die arbeit die er tüt und (27°) alles daz ungemach daz ime geschit daz wirt im alles licht und samphte, als sente Paulus spricht: in omni pena mea habeo magnum gaudium, in aller miner pine hab ich groze vroude, daz ist daz man liset von den apostelen: ibant apostoli gaudentes. die apostelen gingen vroliche von den richtern, wanne sie des wirdich waren daz sie liden smacheit und ungemach durch den namen unsers herren Jesum Christi. Mensche, nim daz sudarium in dine hant und tuh daz dir her Davit der pro- pheta retet: respice in faciem Christi tui. dar üf spricht sente Bern- hart einen süzen spruch: Respice in Christum et videbis eum dorso flagellatum, in capite vepribus punctum .i. spinis, in latere lanceatum, manibus et pedibus perfossis. volve et revolve de capite ad pedes, de latere ad latus, et videbis ubique cruorem et ubique dolorem, Mensche, spricht er, sich tigere an dinen got, so machtu sehen wie sin rücke ist gegeiselt und sin houbet zustochen mit den dornen und sin sitten mit dem sper, und sich sine hende und sine vüze durch- graben mit den nagelen. kere dinen herren von einer siten der andern und betast in wol von deme houbet biz zu den vuzen, so machtü sehen blüt uber al und groze martere. daz ist daz sweiztuch daz unser herre Jesus Christ gelazen hat, da wir mit suln ab strichen den sweiz nach der arbeit die wir liden dürch die liebe unsers herren des almechtigen gotes, iz si mit vaste oder mit wache oder mit disciplinen oder mit lobe des mundes oder mit andern sachen, iz sie singen oder contempliren nach dem engelischeme lebene. daz stet üch in dem ewangelio: surrexit, non est hic. daz spricht: (274) er ist uf gestanten und enist hie niht. also sol tu, mensche, ouf sten von den sunden die dich sündern von gote, daz du in den sünden niht mer sis. we der unreine stinkende sünde die den himmel hat berübet

2 vor teile steht des durchstrichen 3 lütet als bote. als vil 5 des des li was am rande 13 und und 23 laticeatum 981 von daz sweiztuch bis strichen den ist unten nachgetragen 33 liebe am rande 40 mach unreine steht su durch- strichen hast b. 4%

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und die helle untreinet, sie ruchent den tüvel an und im ist doch wol dar mit. eine meister vregete sinen jungern der hin waz gevaren, ob man mer vregete in der helle. do sprach er: ‘kein ander mere, sünder waz pine si. da ist pine nach pine und so pine und pine. Herre got, war umme vorchtin dich die lüte niht? wolden sie joch die tüvele vorchten, iz mochte güt sin. bezzer were daz, liber got herre, daz si dich minneten und mit minne und mit süzzecheit zu himele vüren danne mit bittercheit zu der helle. alle dise werlt ist ein bittercheit. da von spricht Job: Quis potest gustare quod gustatum affert mortem? er spricht: wer mach des untbizen, als er iz gesmecket, daz er dar von tot si? owe, stinkende werlt, wie mach man an dir genesen? swer dir dinet, deme gibstu dine tochter zu lone, daz ist den ewigen tot. stant uf mit Christo unde blib reine und hore waz sente Johannes spricht: Beatus et sanctus qui habet partem in prima resurreccione. der ist selich und heilich, spricht er, der da teil hat in der ersten ufstandunge. in hiis secunda mors non habet potestatem, an den enhat der ander tot keine gewalt. die erste ufstantünge ist, als du erstes von den sünden mit rechter rüwe. der ander tot ist die endelose pine in der (28°) ewigen hellen. stant ouf, armer sundere, von dinen sünden, swer du der bis, und diene deme schepphere dem almechtigen gote, ufe daz er dir zu lone gebe ein sümercleit, ein cleit der untotlicheit und der ewigen wunnen, daz er wisete sente Peter und sente Johannes und sente Jacobe uf dem berge Thabor da sin antlutze erschein clar als die sünne. wanne alle die daz tün daz ich habe gesprochen die haben mit dem heiligen Christe den tüvel vorwunden und sin mit ime untstanden vonme tode. dar umme so beginnet daz ammacht hüte zu der messe: Resurrexit. und wanne die bekarten zu gote sulen sich reinigen mit der bicht, dar umme so volget darnach in der epystel: expurgate vetus fermentum. und wanne wir got sulen suchen mit wirdiger büze, daz ist mit allen guten werken, als die dri Marien taten mit irn salben, dar umme so volget dar nach daz ewangelium: Maria Magdalena. nu bitet den heiligen Christus. Amen.

. 12. Sermo de ascensione.

Recunbentibus Christi discipulis apparuit illis Jesus etc. In diseme ewangelio sult ir merken drü dink: aller erst daz unser herre got: beschalt den ungelüben siner jungern mit den worten die ich zum ersten zu latine sprach; zu dem andern male daz er sie sante in die werlt zu tüfene und zu predigene daz ewangelium und den cristen-

li an dich 22 wünnne, vorletztes n durchstrichen 24 antluzte 27 resurrexi

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gelouben, als da stet gescriben: euntes in mundum universum etc.; zu deme dritten male daz er in gelobete zu sendene sinen heiligen geist von himele, als er da sprach: sedete hic donec induamini vir- tute ex alto. (28*) nu bittet unsern herren got daz er mir von der genaden des heiligen geistes ettewaz gerüche verlihen zu sprechen daz dirre heiligen hochziht gezeme und des ir gebezert wertet, und spreche üwer igelich ein pater noster und ein ave.

S1 diligeretis me etc. wir lesen daz, do sente Peter hie in ertriche gotes wort predigete, daz der heilige geist kam üf alle die daz gotes wort von ime horten. also mach uns geschen, wolle wir gotes willen tün. Got hatte den menschen dar zu geschafen, ob er sin gebote behalden hette, daz er were untotlich und unleidelich und daz er kein serde vulte an sinem liebe noch kein betrüpnüsse des gemütes und daz er den tode nimmer dorfte gevorchten und immer mer wer gesunt und in eime stadele und daz er solde gebruchen der geselle- schaft der heiligen engele und des angesichtes des almechtigen gotes des die engele gern mit grozzer gerunge. her solde ouch gebrüchen der clarheit des ewigen lichtes und des suzzen rüches der dar inne ist. sider dem male aber daz er daz gebot brach unsers herren gotes und im ungehorsam wart von des tüveles rate, do wart er totlich und lidelich. do mochte er daz liden des er da vor niht mochte geliden, do wart er gelichet deme tumen viech. do al zu hant begonde der mensche zu vülene süntliche bewegunge und gelüst der er da vor nie hatte bevünden, und dar umme deckete er sine schemicheit, wanne do vant er sich nacket und schemete sich. do müste er liden hunger und dürst, vrost und hitze und manige arbeit und (28°) noch maniger jamercheit und zu lest den tot. so ezzen in die würme, so vület er und wirt danne ein erde und ein aschen da von er becümen ist. nu bittet etc. und sprech uwer igelich die daz kunnen ein veni sancte spiritus, die andern ein pater noster und ein ave Maria.

De sancto Johanne Baptista.

Ne timeas, Zacharia, exaudita est etc. ich bekenne des daz ich niht enhabe daz golt der wisheit noch daz silber der sprache und enhabe niht mich bereit gotes wort zu sprechene als iz gote und dirre heiligen hohzit gezeme und iz üch güt were. idoch so getruwe ich got als wol, qui nunquam deseruit sperantes in se, der nie vorgaz der die ime getrüwen, daz er ouch min niht vorgezzen sol erne helfe üch mir daz ich iz zu ende küme. nu bittet unsern herren got daz er mir vorlie von sinen genaden hüte ettewas zu sprechen von dirrer heiligen hohzit des er gelobt und geeret werde und der güt herre

1l in mundum zweimal b ettewawaz 12 hetten Leyser schrieb er an den rand 22 e in viech übergeschrieben nach hant ist er radirt 24 nie nie 25 liden steht am rande 26 und und noch 28 be in becümen überg. 988 golt noch der 35 üch üch 38 iz zu kümen

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sente Johannes Baptista und des ir gebezzert wertet an lib und an sele, und sprech üwer igelich ein pater noster und ave Maria.

Petri et Pauli.

Fecit deus duo magna luminaria: luminare majus, ut preesset diei etc. M., bittent dise heiligen zvein aposteln sente Petrus und sant Paulus der hohzit wir hüte begen, quia lingwe eorum claves celi facti sunt, wanne ir züngen sin slüzle worden des himelriches, daz uns von irre bete werde üf geslozzen der himel der heiligen scrift und uns dar von küme der tou der heiligen gotes genaden und unser aller herze begize, daz ich üch al (289) so daz gotes wort gekündigen müze als iz gote gezeme und dirre heiligen hohzit und iz üch güte si beide zu diseme libe und zu dem ewigen libe, und sprech üwer igelich ein pater noster und ave Maria.

De assumpcione sancte Marie virginis.

Que est ista que ascendit sicut aurora consurgens etc. vos estis sal terre etc. Dise wort die ich zum andern male zu latine habe gesprochen die spricht got selber in dem ewangelio und bedüten alsus: ir sit ein salz der erde und sit ein licht der werlde. nu mochte man sprechen, er wer von den sinnen kümen oder erne hette der sinnen betalle niht der daz salz wolde salzen und daz licht erlüchten ; dis mach got alleine getun und nieman anders. nu bittet die himeli- schen künigin, unser vrowe sante Maria, daz si bite ir libes kint, unsern herrn Jesum Christum, der da ist daz war licht, der al di werlt erlüchtet mit siner gotlichen genaden, daz er ouch unser aller herze erlüchte und erquicke, daz ich üch etewaz von dirre heiligen hohzit siner liben müter himelvart müze gesagen daz ir gezeme und si des gelobt und geeret si und dez ir gebezzert werdet an lib und sele, und sprech üwer igelich ein ave Maria.

De ascensione.

Recumbentibus Christi discipulis. unser herre Jesus Christus der hat dicke vor siner martere sinen jungern gesaget von der pine sines todes und von siner heiligen üferstandunge dürch daz, als sie in sehen sterben, daz si niht enzvevelten von siner uferstandunge. er wisete sich nach siner heilige üferstandunge den drin Marien die in süchten mit jamire und mit innicheit und grüzte sie. do quamen si und heilten (29°) sine vüze. do sprach er zu in: geth und kundigt minen brudern und minen jungern daz ich erstanden bin von dem tode, und zu Galylea sülen sie mich sehen. do die vrowen daz den apostelen sagten, do engeloubeten si des niht. dar umme so beschalt unser herre got die herticheit ires herzen, wanne si den vrowen niht wolden getrüwen. in dem andern teile stet daz er si sant in die werlt zu predigen den rechten gelouben und toufene und daz daz

2 sphe 0 erlücten 24 er überg.

bb

himelrich bi nach und sprach: geth in die gemein werlt und prediget wider drü übel drier hande güt. wider den ungelüben der in der werlt was an den abgoten, als her David der propheta spricht: Quoniam omnes dii gentium demonia, wanne alle die gote der lüte daz waren tüvel, predigt den gelouben der heiligen drivaldicheit, da von er den juden zu sprach: nisi credideritis quia deus sum, omnes peribitis. er spricht: irn geloubet daz ich got gotes süne si der üch gesant bin, ir müzzet alle vorterben. dar nach solden sie predigen die tüfe wider die erbesunde Adames die den mensche hinderte daz er in daz parays niht kümen mochte als daz ewangelium spricht: nisi quis renatus fuit ex aqua et spiritu sancto etc. iz enwerde ein igelich mensche an der welt geborn von dem wazzere und dem hiligen geiste, sone mach er in daz himelriche niht kümen. dar nach solden si den lüten predigen die libe des himelriches wider die libe der werlde, wanne got hat den menschen dar zu geschafen daz er daz paradys beseze, als wir lesen von dem anbegenge der werlde: plan- taverat dominus deus paradisum etc. Daz spricht: got hatte daz para (295 dys der wollust von erste gemachet, da sazte er den menschen in den er geschafen hat. do got sine apostelen sante in die werlt zu predigen, do sprach er zu in: Neminem per viam salu- taveritis, irn sült nieman grüzen an dem wege. da spricht die glose daz von unnützeme sprechene und grüzene üwer predigate icht werdet gehindert. die grüze wart in niht vorboten 'guten morgen' oder 'güten tach' oder ‘guten abent. hie an mach man merken wie sere gote behage die predige da mit man den irrenden sündere mach bekern. und daz ist üch recht daz man drate und kurziliche predige, wanne der hüte lebt der mach morgen sterben. sente Gregorius der spricht: nullum sacrificium sic placet deo sicut zelus animarum et salus. kein oppher behaget gote als wol als daz man ime die selen zu vüget. daz merket dar an daz er kein leben hielt, do er hie in erdriche waz, neweder an clostere noch an der einsidelicheit, sunder daz er was en arm predigere. wanne aller hande leben lebet im selber, sunder der predigere lebt im und allen den die er bekern mach von den sünden. in dem dritten teile stet daz er in gelobete zu senden den heiligen geist und sprach: sedete hic donec induamini virtute spiritus sancti ex alto. sitzet hie, sprach er, biz daz ir werdet gecleidet mit dem heiligen geiste von der hohe. hie mach man vragen durch was unser herre Jesus Christus offenbare vüre zu dem himele. die heilign reler sagen dürch vümf sachen. die erste ist daz er uns lüt zu der geistlichen üfvart, da her Moyses von spricht: sicut aquila provocans ad volandum pullos suos. er spricht: (29°) als der are ladet und

1 bi in peribitis übergeschrieben 9 die der mensche 12 weit 17 nach hatte steht dem menschen unterpunktirt 2b mach man bekern 40 da aus daz gebessert

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reizet sin jungen zu vligene und vüluget boven in, also hat uns unser herre Jesus Christus vor gevlogen. die andere sache ist daz er uns den wek wisete, als her Mycheas spricht: Ascendit ante nos iter pandens. daz spricht: er vür üf vor uns und wisete und offente uns den wek. die dritte sache ist daz er vor uns bat sinen vater, unde Johannes: Ábemus aput patrem advocatum Jesum Christum. die virde sache ist daz er uns die stat bereitet, unde: vado parare vobis locum. die vumfte sache ist daz er in sante den heiligen geist der ir meister würde, als er selber spricht in deme ewangelio: cum venerit . ille paraclitus, spiritus veritatis dabit vobis omnem veritatem. daz spricht: als der heilige geist kümet der ein geist ist der warheit, der sol ouch lern alle warheit, die warheit des himels, daz ier die rechte minnet, als da stet gescriben: O quam gloriosum est regnum dei in quo cum Christo gaudent omnes sancti, amicti stola alba, secuti agnum quocunque ierit. daz spricht: o wie herliche ist daz gotes riche da sich inne vrowen alle Aeiligen, gecleidet mit wizen cleidern, ja volgen si deme waren gotes lambe swa iz hine geht. er lert si üch daz sie dise werlt vorsmahn und 'spricht: qui voluerit esse amicus hujus mundi inimicus dei constituitur. daz spricht: swer so wil der werlde vrünt sin, der wirt gotes vint. ist danne der gotes vient der dise werlt lip hat, ergo per logicam a contrariis, so ist üch der gotes vrünt der dise werlt voremaht. got vür üf üch offenbare zu himele, unde: videntibus illis elevatus est. daz spricht: er erhüb sich, üf daz siz an sahen. er vür üch üf gewaldicli (294) che, als her Ysayas spricht: Quis est iste qui venit de Edom tinctis vestibus de Bosra? iste fortis in stola sua etc. er vür üf ouch vroliche, in jubilacione, unde: ascendit deus in jubilacione etc. waz daz si 'Jubilacio, der ist vil die daz wizzen von der scrift, der ist óch unmanich die daz wizzen oder bevunden haben nach der süzzecheit die dar an ist. Jubiliren daz ist ein. kunst al eine der heiligen. daz heizet jubilacio, als daz herze wirt gereinigt von den sünden, also vil unphet iz inbinnen der vrüde, daz iz nieman mach üz gelegen mit worten was daz si daz daz herze vület. dar umme so vür unser herre Jesus Christus üf an einer jubilacio, wanne nie kein zunge enmochte noch enmach volsprechen noch daz herze volgedenken die vroude die er dar vor hatte daz der mensche erlost wart, do er daz vorlorn schaf wider bracht zu dem schafhüse. er vür ouf drate oder snellecliche oder geliche, weder ir wolt, unde Lucas: elevatis manibus ferebatur in celum. sente Lucas script in dem ewangelio daz er mit üf gerakten henden wart gevürt in den himel nu merket mer daz unser herre Jesus Christus steik boven daz vleisch, boven daz cruce, boven den

10 dabit vos o. 11 vor geist rasur 15 o we 21 perlocum & 98 och aus voch 31 inbinnen «us inbindige gebessert 36 wart, t korr. 87 drate, d aus t

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tot und boven den himel. also sule wir tun: wir sulen stigen boven daz vleisch also, dax wir stüren redeliche und widersten der sünt- lichen gelüst und gerunge; boven daz cruce also, daz wir gedenken zu allen ziten siner martere die er durch uns leit und daz wir volgen, ob des not werde. unde Iheronimus: quia non est condigna recom- pensatio nisi vita pro vita et .sangvis (30%) pro sangvine fundatur. sente Iheronimus spricht: daz ist ein recht widergelt daz man lip setzet vor lip und blüt geüzet vor blüt. wir sülen ouch stigen boven den tot also, daz wir der werlt vorsmahen die manigen menschen tüt den tot. wir sülen üch stigen boven den himel also, daz wir von den guten werken varn den bezzer werken und von einer tügent in die andere, als her David spricht: Ibunt de virtute in virtutem. Nu wil ich üch ein kürz merichen sagen und wil is da mit ende machen, und daz gebe got und unser vrowe sente Maria daz wir des alle gebezzert werden. ein vil güt man was gesezzen in einer stat der vür eine betevart ober mer und süchte unsern herren Jesum Christum aller erst zu Nazaret da er gevangen wart, dar nach zu Bethlehem da er geborn wart, dar nach zu Jerusalem da er gecru- ciget wart, dar nach uf dem oleberge da er zu himele vür. do er dar kuam, do viel er an sine venie und sprach vil innecliche: 'herre, du weist wol daz daz min wille ist daz ich: dir gerne alle vart volge, ob ich daz vinden mach an diner süzzecheit und an dinen ge- naden. al da erzeigete unser herre Jesus Christus sine genade an dem güten bilgerin und lonete im siner arbeit und unphinc sine sele uz sinem lichnam und vürte sie in sines vater riche. daz er üch uns geruche zu helfene der daz aller best mach getun, dominus noster Jesus Christus qui vivit etc. Amen.

13. De sancto spiritu vel de ascensione domini.

Si diligeretis me, gauderetis utique etc. dise wort die ich zu latine habe gesprochen die sprach unser herre got selber zu sinen jungern und bedüten alsus: hite ir mich lieb, so vro (80*) wetet ir üch des daz ich vare minem vatere. des solt sich ein igelich mensche billiche vrowen daz got menschliche nature brechte in daz himelriche bi sinem vater dem almechtigen got, als sich sente Bernhart vrowete; do er siech was, und man in vregete wie er sich gehette, do sprach der heilige man: ich habe unmezliche vrowde dar umme, wanne ich schire schowen sol minen schepphere an gelicher formen. Got spricht: swer mich lib hat, der sol min wort halden in sime

19 obe berge 25 üch er 339 dero sol

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herzen und in sinem munde und in sinen werken. in deme herzen, daz er immer denkende si was liebes und genaden got wider in getan hat; in dem munde, daz er die künst die ime got vorlihen hat sinem ebencristen also mit geteile als iz im beiden güt si zu lip und zu sele; in den werken mit heiliger tat. von dem ersten spricht die brüt in der minne büch: filie Jerusalem, nunciate dilecto quia amore langueo. daz spricht: Tochter von Jerusalem, kundiget minem liben daz ich minnen siech bin. eia himelische minne, wie sol ich dich minnen, so du unmezich bis an der minne? oberflüzige minne, vlüz an minen sinnen und lere mich da inne daz ich dich künne minnen. du bist ein maisterinne, du maches güte sinne, vüre mich da inne, so wirt ich gar ein minne. also mach ich, minnen, von himele dich geminnen. von dem andern spricht sent Paulus: non enim subterfugi, quominus annunciassem vobis omne consilium dei. er spricht: ich enhütte mich nicht ich kundige üch allen gotes rat. 'von dem drittem spricht her David: si dedero .i. non dabo sommum oculis meis etc. er spricht: ich enwil minen ougen keinen slaf geben noch keine rüwe minem houbet (309) ich envinde in mineme herzen eine wonunge mineme herren dem almechtigen gote. also sol der mensche tun: er solde die sünde üz rümen und solde gote machen eine wonunge in sime herzen. nu sült ir merken: daz uns der himelische vater liebe hat gewiset er drivalticliche. zum ersten, wanne er uns sant sinen einborn sün; das waz ein groz minne, wanne hette er manigern sün gehat, sone wer iz niht als groz liebe geweset. er sante in ouch in dise kranke werlt, da von spricht sant Johannes: quod totus mundus in maligno positus est i. in malo igne, daz dise werlt liget al in einem bosen vüre: ein die bürnet in der vrazicheit, die ander in der gyricheit, die dritte in der unküscheit, ein ander an ubertranke, dirre an dem vüre des zornes, ein ander an dem vüre des nydes und des hazzes, und also liget die werlt in einim bosen vüre. o du bose und du unreinez vüre, wie du gebraten solde werden in dem ewigen vüre! zu dem dritten male wart er gesant niht alleine zu der arbeit, sünder üch dem tode, da mit er die werlt wider gewan, als sant Johannes spricht daz er gotes kindere samete die zustorte waren uber al die werlt. dar an merke, mensche, die groze liebe des himelischen vaters daz er dar zu mochte haben gesant vil heiligen oder engele, sünder er sante sinen einborn sun, unsern herren Jesum Christum, wanne der mochte und wolde die losunge tun. nu vrowe dich, mensche, der libe und der losunge die der himelische vater und der sun und der hei- lige geyst hat vollenbrachte, quia opera trinitatis indivisa sunt. hier

1 vor munde steht herzen durchstrichen 19 herzen 20 in rümen m aus w enime w. 22 drivaltecliche aus drivaltecheit gebessert 26 liget aus lege 96 er er sante

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umme soltu in wider lieb haben (304) mit allem dime herzen. der hat got libe mit allem sinem herzen, spricht die glose, der in sime herzen niht enhat sünder daz got wol behaget. vil lüte sprechen sie habn got lieb und gelüben an got, von den spricht sente Gre- gorius: probacio dilectionis exhibicio est operis. dar umme zu gelicher wis als die wechselere haben ein stein dar an sie sehn und erkennen weder daz silber si güt oder bose daz man in brenget, also ist daz gotes wort ein prüvunge der warheit da man bi prüwen und erkennen mach die gotes kindere und des tüvels kint. Quia qui ex deo est verbum dei audit etc. wanne die gotes kint sin die horen gerne gotes wort und sin geheizen ein güt silber. die aber gotes wort ungerne horn und almitalle niht enhoren die sin von gote niht und heizzen ein bose silber und ein vorworfen silber. Jheremias der propheta spricht daz si sin ein untüre silber, wanne got hat si vorsmeht und daz enist niht ein wunder, ob so getane lüte von gote werden vor- smeht, wanne si vorsmahen got aller erst, so sie sine wort niht horen wollen und die vorsmahen. Jesus Christus wiset üch wie unrechte si im taten, die gewaldigen, bi der ziht und spricht: venit princeps mundi hujus et in me non habet quidquam. er spricht: der vürste der werlde quam zu mir und envant an mir niht. zeveier hande vürste was der werlde, der ein was sichtlich und der ander unsicht- lich. der sichtliche was Pylatus, der vant niht an unserm herren Jesu Christo, daz ist, er envant kein schult noch sache war umme er in vortümen solde anme libe. der unsichtliche vürste was der tüvel in der helle, vor dem uns (319) alle bewarn müze unser herre Jesus Christus, der envant üch nicht an unserm herren Jesu Christo, daz ist, erne vant kein sünde an ime war umme er sine sele solde zu der helle vüren. Got der heizzet den tüvel ein vürsten, nicht dar umme daz er die werlt habe geschaffen, als etteliche ketzere spre- chen, sunder er heizzet in also uns zu schaden, wan der mensche hat in erkorn dar zu, do er sich von gote schiet mit den sünden. werliche, erne vant an ime niht, wanne er wart unphangen ane sünde und geborn und lebete ane sünde und stab miht alleine ane sünde, sünder he legete ab und wüsch ab der werlde sünden mit sime tode und mit sinem blüte. und dar umme, wanne der tüvel legete sine hant an den unschuldigen, so was daz recht da wider daz er vorlüre die gewalt die er hatte ober die schüldigen. got hat erlüchtet sine apostelen mit sime heiligen geiste und ervült dürch daz daz sie die werlt erlüchteten vort zu deme rechten gelouben. nu bittet unsern herren Jesum Christum etc. fac finem sicut vis.

21 sihttlich unsihttlich 84 w. sünder m. 86 in unschuldigen ist ld überg.

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14. De sancto Johanne Baptista.

Ne timeas Zacharia ete. Dise wort die ich zu latine habe ge- sprochen die sprach sent Gabriel zu sante Johannes Baptista vatere, hern Zacharias dem propheten, und bedüten alsus: Zacharias, envorchte dich niht, wanne din gebet daz ist erhort und du bist gezvidet. uffe daz ir dise wort baz müget vornemen, so sult ir wizzen daz zvei dinc sin die daz zukümftig liecht kündigen, daz ist der tachstern und daz morgenrot. der tagesterne bezeichent den heiligen herren sente Johannem Baptistam. daz morgenrot bezeichent die himelische küniginne, (315) unser vrowe sente Marien. daz liecht daz da luchtet al menschen der erluchtet wirt in dirre werlde daz ist Jesus Christus. und sente Johannes Baptista der ist wol geheizzen ein tagesterne, wanne er hat gegangen vor dem morgenrote und vor der sunnen. daz morgenrote daz da üf geth vor der sunnen daz ist die reine magt sente Maria die üf ginch vor der waren sumen, unserm herre Jesum Christum, ober die sich wunderte her Salomon, als her selber spricht in der minnen büche: Que est ista que ascendit quasi aurora consurgens? er spricht: sich, wer ist dise die da üf stiget als daz üf stigende morgenrot? unser vrowe sente Maria ist wol genant ein

morgenrot, wanne zu gelicher wis als daz morgenrot endet die nacht

und kundiget die kümende sunne, also hat die reine magt sente Maria geendet die nacht des ungeluben und hat uns bracht daz ware lecht und die ware sunne, unsern herren Jesum Christum. von der sunne spricht her Abacuch der propheta: vobis timentibus nomen meum orietur sol justitiae. uch sol uf gen die sunne der gerechticheit, allen den die minen namen vorchten, spricht er. drü dinch geschen in dem morgenrote: die vogelin singen und der tou vellet von deme himele, die diebe und daz wilt die vlihen. also geschah do unser vrowe sente Marie wart geborn: do begonden die heiligen engele zu singene und sich zu vrowende und alles himelriches her; und die waren in der helle, daz bekanten sie von dem heiligen geyst und rifen mit dem propheten hern Josias: Illuminare hiis qui in tenebris etc. Herre, veterlicher trost und du warez licht, erluchte den die in der vinsternizze sin und (31°) in deme schiemen des todes. do begonde üch der zu vallende, daz ist die gotes genade bekunde zu kümende üf menschlich kunne, als er hatte gelobet lange vor bi sinem pro- pheten hern Osee und sprach: ego ero sicut ros et Israel germinabit sicut lylyum. er sprach: ich sol werden als ein tou und daz israhe- lische wolk sol wachsen als ein lylye. zu gelicher wis als die lylye

4 daz überg. 11 in liecht ist e überg. dazer dazl. 16 warem 25 Abacuhc 96 in vallende ist v aus w 37 vor si bi 40 wascsen, das erste s zu h geändert

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dorret an den tou und blüet von dem touwe, also vortirbet die sele an die gotes genade und wirt schone von der gotes genaden. des vrowet sich der apostolus sant Paulus und spricht er: Gracia dei sum id quod sum. er spricht: von gotes genaden bin ich der ich bin und sin genade enist nicht ytel in mier gewesen. da vluhen, fugerunt, ouch die diebe, daz ist die valschen propheten namen ende. von den spricht got in dem ewangelio: quodquod ante me venerunt omnes fures et latrones sunt. er spricht: alle die vor mich kamen daz waren alles diebe und mordere. die wilden thir vlühn üch, daz waren die tüvele die da larten die lüte daz sie viheliche lebeten. Sathanas der tüvel der riet üch unserm herren Jesum Christo und sprach: hec omnia tibi dabo, si procidens adoras me. Do unser herre Jesus Christus hatte gevast virzich tach und virzich nacht, do bekorte in Sathanas und vürte in üf einen hohen berk und wisete im aller dirre werlte ere und sprach dise wort zu ime die ich nu zu latine sprach: alle diese ere die du nu sichst die wil ich dir geben, ob du wilt vallen vor mir und mich an beten. dise tuvele wundeten die lüte mit sünden, als sie (314) leider noch vil dicke tàn, und benamen in die gute werk da si mit solden behalden sin. da von spricht Osee der propheta: Effraym quasi columba seducta non habens cor. alieni commederunt robur ejus et ipse nescivit. daz spricht: Effrayın ist als eine vorleitte und als ein betrogene und geeffete tübe die da kein herze hat. die vremeden azen sin sterk und er wostes niht. Dise zvei waren unser herre sente Johannes Baptista des hohcit wir hüte begen und unser vrowen sente Merie die uns kundigeten daz daz ware liecht bi na were. von disem licht spricht er in dem ewangelio: hoc judicium mundi, quia lux venit in mundum et dilexerunt homines magis tene- bras quam lucem. daz spricht: daz ist der werlde gerichte, wanne daz licht kuam in die werlt und die lüte hetten liber die vinsternisse dan daz licht. war umme daz waz spricht sente Johannes: dar umme, wanne ir werk waren bose. hie mügt ire merken daz die sunde blenden die selen, daz si niht mügen bekennen daz ware licht daz si solde erlüchten und bekeren zu dem ewigen heile. diz licht wolt niht erkennen weder Pylatus noch Herodes. do si vornamen daz unser herre Jesus Christus manich zeichen det, done wolt ir neweder an in gelüben, sunder ir ein hatte in zu spotte und der ander hiez in cruzigen und unser herre Jesus Christus enwolde in niht antwürten, wanne sie unwirdich waren sines grüzes. dar umme spricht er in dem ewangelio: nolite spargere inter porcos margaritas. enwerfet niht, spricht (32?) er, die margariten, daz ist gotes wort, wor die swin,

4 s in gotes aus n 8 fures aus fueres 15 nu übergeschrieben 16 vor wilt steht wi durchstrichen 20 commerunt, de übergeschrieben 23 wostes, schluss-s über- geschrieben 29 die vor lüte am rande 383 licht am rande 85 ir irne, das erste durchstrichen 56 hatten 37 cruciget

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daz ist vor die unreinen. ve mundo a scandalis, we der werlte von den schanden die sie niht bewarn. si quis scandalizaverit unum de pusillis istis etc. er spricht: swer so schendet einen diser die an mich gelouben, “iz si mit worten oder mit werken oder mit bosem bilde, daz er siner ebenchristen einen valschliche an wiset und ergert, iz were im bezzer und nützer daz er üme so getane schült würde in daz mer gesenket und lide die kurcen pine danne daz er werde gespart zu der ewigen pine. ne contempnatis pusillos, dar umme en- solt ir niht vorsmahen die kleinen und die othmütigen gotes kint. man ensol die niht vorsmahen zu den got sentet sine engele die in gesant sin einer hüte. seht, daz ir sie nimmer geergert noch ir engele erzürnet. war umme? wanne du bist als manniges toten schul- dich als manich bose bilde du gibis den lüten des si geergert werden. her Job der propheta spricht daz die sunde boses bildes unser herre got aller swerist richtet, und spricht: Posuisti in nervo pedem meum. Herre, spricht er, du hast gesazt minen vüz, daz ist min offenbaren werk, in ein swere urteil, et observasti omnes semitas meas, und du hast gemerket alle min stige, daz ist alle mine danken, et vestigia pedum meorum considerasti, und die vüzstaphen miner vüze, daz ist die bosen werk die ich habe getan und andern lüten gewiset, daz si mir volgeten, die haztu, herre, gemerket, daz ist, die hastü zu der wrache behalden. ir sult daz wizzen daz unser müter, die heilige christenheit, herliche begeht inme jare drier heiligen hohzit als sie (325) geborn würden. daz ist die gebürt des güten herren sente Johannes Baptista als hüte und die gebürt der reinen magt sente Marien und die edele gebürt unsers herren Jesu Christi. und daz entüt man niht ane sache. wanne der mensche der einer hande wis wirt geborn der wirt dar nach drier hande wis wider geborn, daz ist in der tüfe und in der rüwe und in der grozzen selicheit. Sente Johannes gebürt bezeichent uns die tuffe und daz bewizet uns sin name, quia Johannes interpretatur gracia dei’ sive 'in quo est gracia. Johannes lütet als vil als 'gotes genade' oder 'in deme gotes genade ist‘. wanne die reinikeit der tüfe die wirt der sele gegeben von grozzer genaden und ane die tüfe so enist kein heil, als got selber spricht: nisi quis renatus fuerit etc. er spricht: der mensche enwerde anderweide geborn von dem waz- zere und von dem heiligen geyst, sone mach er in daz himelriche niht kümen. unser vrowen sente Marien gebürt lütet als vil als "penitencia. Maria lütet "bittercheit' und bezeichent die rüwe. ist die rüwe war, so ist si bitter als waz der da sprach: loquar in amaritu- dine animae meae. ich wil sprechen in der bittercheit miner sele. daz tüt der mensche, als er mit grozzer rüwe sine bicht tüt und büze enpheht und die leistet, so mach er gote zu sprechen: Noli me con-

D da er sinen ebenchristen einen val (aus valt) anwiset 13 gibis du

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dempnare. herre got, düne solt mich niht vortümen. die gebürt unsers herren Jesum Christum bedütet die selicheit, Jesus etenim interpretatur 'salus’. die selicheit enmach niemant haben sunder her nach; daz hat unser her Jesus Christ an im selber bewihst, do er an dem cruce trank die galle und nach siner ufstandunge az daz honich. da mit hat er bewiset, (32°) die wile daz wir sin in diser werlte, daz wir jo suln suchen die bittercheit und niht die süzzecheit, als vasten und wachen, gebet und venien und ander gotilicher dinest, und nach der üferstandunge sol iz gar werden ein honich und noch süzzer danne ie kein honich, daz ist ein vroude die nie menschlich ouge volsach noch ore volhorte noch herze voldachte. der uns alle gerüche zu gewerne dürch der heiligen hochzit willen sines tüferes, des güten herren sente Johannes Baptista, unser herre Jesus Christus qui vivit etc. Amen.

15. De sancto Petro und Paulo.

Fecit deus duo magna luminaria etc. Dise wort die ich nu zu latine gesprochen habe die liset man in exodo und gezemen dirre heiligen hochzit wol und bedüten alsus: do got die werlde geschüf, do geschüf er dar zu zvei grozze licht, idoch ein grozer dan daz ander. daz groze licht waz sente Petrus, wanne er waz groz an der gewalt also, daz ime got gab die gewalt zu bindene und zu unbin- den; er waz ouch grozer an der werdicheit durch die slüzle des himelriches die im sunderliche wurden bevolhen; er waz üch grozer an den eren, wane got gab ime sines selbers wafen zu tragene, daz waz daz heilige crüce, daz enwaz sente Paulo niht bevolhen; er waz üch daz grozer liecht, wanne er wart e bekart danne sente Paulus; er waz üch noch grozzer an deme gelouben und ist geheizzen in der heiligen schrift 'princeps apostolorum, ein fürste ober alle apostelen, und waz den juden zu gezalt, daz er sie bekerte und erlüchtete mit deme gelouben als die sünne erluchtet den tach, wanne die juden waren ein tach geheizzen wider andere lüte die niht umme got en- westen. Sente Paulus ist uns bezeichent bi dem mane, dem minner lichte daz got geschüfe, als ich üch ée seigete, wanne ime got hate bevolhen daz er erlüchtete die (324) heidinschaft als der mane die nacht, wanne sie waren wol geheizen ein nacht. Sente Peter ist ge- lichet der sunne durch siben dinch die in der sunne sin die sante Petro wol gevügen, die sin an disen zven versen: sol calidus, mundus, illuminat estque rotundus, dissolvit glaciem, siccat semperque move- tur. daz spricht: die sunne ist warme und reine und erluchtet und ist

18 habe bis wol am obern rande 28 deme 80 gezat 4 seigete aus seite 38 vorsehn

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sinewel, si loset daz yse und den vrost und trükent und ist immerme geunde. diz sin die siben dinch die an der sunne sin und gevugen wol dem guten herren sente Petro. er was warm an der gotes liebe, als got selber zu ime spricht in dem ewangelio: Petre, amas me? vel: Simon, diligis me plus hiis? er spricht: Peter, hastu mich lieber dan dise haben? Ja, herre, sprach er, du weist daz wol daz ich dich libe habe. er waz üch reine, wane er was ein güt mane gewesen und gerecht é& er bekart würde zu dem hohern lebende. er waz üch küsche und clar an sinem lebende als die sunne, als sant Matheus spricht von ime daz van sinem schiemen die siechen würden gesünt, und von siner predige bekarten sich die sündere. er was uch siniwel als die sunne, wane sines lebendes begin und ende waz in gote. er tüwete üch daz yse und den vrost, daz ist, die vorharten sündere erwichete er die mit iren sünden gotes genade und sine hülde vil gar vorlorn hatten, wanne si vorlizzen got irn schepphere und dineten den abgoten; den gehalf er wider zu gote. er trückente üch ir sunde in der bicht mit der büze und mit sinem suzzen trosie. er waz uch gende als di sunne mit der gehorsamcheit, wane er waz gehorsam biz an daz cruce (33°), wanne an deme cruce nam sente Peter sin ende. Sente Paulus gelichet sich dem mane und ist daz minner licht und schinet in der nacht; also erschein sente Paulus der heidinschaft die als ein nacht waz an dem ungelüben. nu merket: der mane nimt daz licht von der sünne und luchtet der naht und anderen sternen und ist dar umme nar der erden und erlüchtet die werlt als die sünne under get, er wechset üch und unwechset. der mane ist ouch wis und hat zwo mittene als horne und ist jogende und volget der sunnen, er ist üch under stunden groz und under stunden cleine, er ist üch kalder nature und lidet dicke brechen. also nam sente Paulus daz liecht von der sunnen, do er ervert wart in dem wege und sich kart zu dem waren gelouben unsers herren Jesum Christi von dem er selber sprach: unus dominus, una fides, unum baptisma. der mane luchtet des nachtes, also teth sente Paulus: die wile er was in dirre werlde, do schein er in den lüten mit güten werken und mit güten sitten und mit allen tügenden. dar umme sprach er: imitatores mei estote sicut et ego Christi. weset min vol- gere, spricht er, als ich Christo volget habe. der mane ist under allen sternen neher der erden, also waz sente Paulus under allen jungeren unsers herren Jesu Christi genediger den sündern und erbarmete sich ober sie und arbeitete mer nach irre selicheit, als er selber spricht: plus omnibus laboravi. ich habe mer gearbeitet den

2 diz aus dic 4 zu ime am rende 6 sprach er am rande 16 uch üch 22 un vor gelüben am rande 24 vor die steht der nacht durchstrichen 26 mit- tene als dorne vor rasur 83 erschein, er radiert 39 und vor arbeite, te überg.

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alle mine geverten. er erluchtete uch die werlt mit siner heiligen predige, do (33b) die ware sunne, unser herre Jesus Christus, vür zu himele. er sprach üch: Bonus odor sumus deo in omni loco, wir sin uch ein güt rüch unserm herren Jesu Christo hie und in aller stat. der mane wechset üch, also wüchs sente Paulus von einer tügent in die andere, und so er mer wüchs in der heilicheit, so er mer unt- wüchs an sich selber mit der othmüticheit, als er sprach: ego non sum dingmus vocari apostolus. ich bin der minneste und der snodeste under den apostelen und bin des niht werdich daz ich heizze ein apostolus, wanne ich vil leides habe getan der cristinheit. der mane ist uch wiz, also waz sente Paulus wiz und reine, do er sprach: volo omnes homines esse sicut me ipsum, ich wolde daz alle lüte wern als ich bin. der mane ist üch in der wanderunge und gende, also waz sente Paulus io wandernde von lande zu lande und predigete unsern herren Jesum Christum der heidenschaft zu den er sprach: mundus sum ego a sangvine omnium vestrum, non enim subterfugi quominus annunciassem vobis omne consilium dei. ich bin reine und unschüldich von üwer aller blüte, wanne ich envloch üch niht, sünder ich kündigte uch allen gotes rat und sinen willen. der mane ist groz an dem himele und ist gesehn cleine in der werlde, also waz sente Paulus groz vor gote und waz cleine und versmaht in der werlde und unser herre got sprach doch von ime: vas electionis est mihi iste. Paulus ist mir ein uzerwelt vas, sprach got. der mane lidet den brechen zu leist, also leit sente Paulus zu lest den tot, sunder geistliche quam er zu libe, do er nach siner martere vur zu himel- riche. also lieset man von disen zvein herren: Petrus cruce, Paulus ense triumphat. (33°) sente Peter leit die martere an dem cruce und sente Paulus wart enthübet und also wurden si gotes rittere geheiz- zen und behilden also den siege und die crone von dem himelischen künige. dise dinch waren &n den zven apostelen die gelichet sin der sunne und dem mane, und die solden üch wesen an allen lereren und prelaten, daz sie weren ein sunne mit der minne und würben nach irre undertanigen selicheit und wern wiz und clair mit reineme und mit heiligeme lebende. dise zwene herren, sente Peter und sente Paul, die liezen dise werlt und allez daz sie hatten und gewinnen mochten und liezzen iren willen und waren arm dürch got. sie trügen kranke cleidere und warn vorsmaht und vorworfen, als sente Paulus spricht: Spectaculum feci mundo et hominibus tamquam purgamenta mundi facti sumus, peripsema omnium. er spricht: wir sin worden ein

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schowunge der werlde und den lüten und sim worden ein hinewurf 40

als daz uz gekert ist und niht entüch. Dise lifen uf irn vüzen

1 heiligen unterg. 1lin wiz das z aus 8 14 wanderne 21 ver in versmaht am rande Q2 cuce, r überg. 92 erwürben 387 vorsmhat 89 peripsima b

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hungerich und dürstich und aller genaden enich, als her David der propheta spricht: euntes ibant et flebant mittentes semina sua. er spricht: sie gigen und weinten und würfen irn samen. sie weineten dürch daz sich die sundere bekerten und würfen irn samen mit den gotes worten, uffe daz sie der selen dester mer brechten zu himel- riche. dar umme würden si vorjaget und gevangen, gesteinet und geslagen und geseget und manich hande tot lieden si durch die liebe unsers herre gotes. diz was die minne die in die werlde bewisete. dar umme'sprach ich daz: mochten sie zu himelriche (334) sin kümen als samphte und als lichtecliche als nu die meistere der cristenheit denken zu cumende mit wolezzen und mit trinkene, mit samphteme gemache, mit slafene, mit curtzwile, mit hunden, mit vogelweide, mit schonen pherten, mit tuveren cleideren, mit hohmüte und mit itelicheit der werlde, mochten sente Peter und sente Paul und andere heiligen alsus gote haben gedinet, so weren sie die tummisten lüte gewesen die ie gewürden daz sie sich als smehliche und als jemerlichen liezen handelen in dirre werlde. uns sagt die heilige scrift: swaz wir tün, daz sule wizlichen sin und suln sehen an daz ende. dise zven herren, sente Peter und sente Paul, haben wislichen gevarn und haben ir leben bracht zu gütem ende. wan bezzer ist daz daz man nu weine eine vil cleine wile und nach diseme liebe vro sin immer mer an einde, als sente Peter und sente Paul nu sin und ander heiligen die arbeit und widermüte und ungemach haben geliden hie in ertriche durch die liebe des almechtigen gotes, danne daz man nu lache und vro si ein vil cürze wil und dar nach immer mer schrien und weinen sünder ende. waz ist daz immer me'? io mer und mer, nach tüsent jahren hündert tüsent jar, nach hundert tüsent jaren tüsenzich tüsent jar, und würden immer me an ende. Nu sich, mensche, ane dine werk und warte welich ende dar nach müge volgen, sich an die ere die dise heiligen zvene herren, sente Peter und sente Paul, haben vordinet hie in erdriche. man büwet in münstere (34?) und altere und beget ir martere und ir hohzit mit gotes dineste. ir lob und ir ere ist harte groz in ertriche und michel grozzer in himelriche und daz ist immer mer ane ende. nu bittet dise heiligen zvene herren, sente Peter und sente Paule, daz sie uns gehelfen gütes endes also, swanne wir scheiden von dirre werlde, daz wir die selbe vroude und wunne besitzen müzen in himelriche die dise heiligen zvene herren, sente Peter und sente Paul, besezzen haben prestante domino nostro Jesu Christo. Amen.

1 dürstich, d aus t | 8 sie samen am runde 4 w. i. 8 zweimal 8 die vor minne aus ni bewiseten 12 vor c. steht curtzlei durchstr. 15 werden 16 ie aus er 28 me am rande 90 sente vor Peter überg.

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16. De sancta Maria Magdalena.

Nigra sum sed formosa, filiae Jherusalem, sicut tabernacula etc. Dise wort die ich nu zu latine habe gesprochen die sin gescriben in der minnen büch und gezemen wol dirrer heiligen hohzit von sente Maria Magdalena und bedüten alsus: ich bin zwarz und doch schone, daz merket, tochter von Jherusalem, und bin zwarz als cedaris gezelt und als Salomonis hüt. dise wort mügen sin sente Maria Magdalena oder einer heiligen juncvrowen; aber aller erst sult ir merken wer dirre cedar sie und welich si dis Salomonis hüt, wanne disen dingen hat sich gelichet sente Maria Magdalena. dirre cedar waz eines mannes sun der hies Ysmahel, der was bose und ein ungerecht man. von siner bosheit list man in den buchen von dem anbeginnen in genesi alsus: manus ejus contra omnes et omnium manus contra eum. daz spricht: sine hende suln sin wider alle lüte und aller lüte hende wider in. der selbe man wart vortriben zu lest von sinen brudern und von sinen nagebüren. do kom er in die büstünge und in die vinster- nusse und al da begonde er wonende, niht in den hüsern, sunder in den paulunen, und die paulünen warn swarz worden von der hitze der sunnen. dar inne wonete er, (34^) uffe daz er dester baz mochte vorwinden sine vinde. cedar daz lütet “winsternisse’ und bezeichent den tüvel der dürch sinen hohmüt und durch siner bosheit willen wart vortriben von der geselschaft der heiligen engele von dem hohen himelriche. do kam er in die wüstenünge und in die vinsternisse, daz ist in die werlde, da er besitzet die sündere als die balünen. da wonet er inne und vichtet wider die güten, als man liset von sente Afren, daz er disputiret mit einem bischolve der hiez Narcissus umme die vrowen. wanne daz gesicht dicke daz er mit einem bosen menschen manigen güten vor kert. Maria Magdalena die waz ein palunen worden diz cedaris, daz ist des tüveles, wane sie waz be- swert mit den sünden. wane zu gelicher wiz als die güte und die heilige sele ist ein tempel gotes, also ist die bose und die sundige sele ein palüne des tüuels und dar umme so gevügen sente Maria Magdalena dise wort wol: ich bin swarz und doch schone, spricht sie. sie waz werlichen swarz, do sie mit siben tüveln was bezezzen, als sente Lucas von ir scribet und spricht: hec est, inquid, Maria de qua Christus VII demonia ejecit. er spricht: daz ist Maria von der Christus warf und vortreip siben tüvele. die selbe Maria teht unserm herren gote drü dinest, uf daz sie schone würde, und teht die in

5 h. wol sente 7 am rande suarz 9 oder 11 M. M. am rande 29 gine bosheit 24 der vinsternisse 80 ist der des 83 des des 38 in warf ist f aus t gemacht br

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Symonis hüse. sie twük sine vüze mit irn trehern, da was an be- zeichent die rüwe die si hatte umme ire sünde. si trüchente sie ouch mit irne hare, da waz an bezeichent die bicht. (34°) daz har waz unvlochten und zubreitet, da bi ist ouch bezeichent die bicht, wane die sünde die vor der bicht sin zu samene und bedecket, die werden in der bicht gebreitet und untecket, und der 6& cleine was, der würden in der bicht ein michel teil sie salbete ouch sine vüze, dar an ist bezeichent die büze. von disen dingen allen liset man in der künige büch daz künich David sprach zu Amase, einem vürsten, alsus: convoca michi omnes viros Juda in diem tercium et tu presens esto. er sprach: Du solt mir samen alle man von Judas geslechte in den dritten tach und du solt selber zugegenwortich sin. bie künich Davit sult ir Christum vorsten durch maniger hande dinch die an David waren. er was üch cleine, er waz schone, er waz stark, er waz wis und genedich. also was unser herre Jesus Christus: cleine gesehn dürch sine othmüticheit und schoner an siner menscheit, mer vil schoner an siner gotheit, er waz üch stark do er den tüvel vorwant, er waz ouch wis do er die scrift bedütet, er waz üch genedich uber die sündere als man merken mach an den worten die er selber spricht: non veni propter justos, sed peccatores vocare ad penitentiam. er spricht: ich enbin niht kümen durch die gerechten, sünder die sün- dere zu ladene zu der rüwe. künich David sprach: Amase. Amasus lutet 'tobicheit, daz gevüget wol dirrer sunderinne, und wane sie e& was als tobende nach den sünden, als wart sie dar nach tohbende nach der rüwe. von irre rüwe spricht sent Gregorius: Cogitanti mihi de Marie (349) penitencia, flere pocius libet quam aliquid dicere. cujus saxeum pectus exemplum ejus non molliat ad penitenciam? er Spricht: swane ich gedenke an die rüwe sente Marien Magdalenen, so gelüstet mich baz zu weinende dan zu sprechende. und wes herze wer als stark und hart, daz von irem bilde niht wurde gewecket zu der rüwe? nemeliche, als man vorneme daz nach als vil sünden als groze genade geschehen were. waz sprach künik Davit zu Amase? lade mir alle man von Judas geslechte. daz sint die die menlich sin schuldich sine bicht zu tunde, Judas enim 'confitens' interpretatur. in den dritten tach; dise dri tage sin gesprochen, wane sie erlüchten die sundigen selen als der tach erlüchtet alle dinch. waz sprach künich David mer zu Amase? er sprach: du solt üch zugegenwortich sin. da bi ist bezeichent daz der mensche immer an sehen sol sine sünde die er getan hat wider sime schepphere und wider sines selbes selicheit und wider die heilige cristenheit und sol also oth- mütich werden in sinem herzen. Sente Maria Magdalena sprach: ich bin swarz und bin doch schone; swarz vor den luten, schone und

2 hat 16 shcon* 8] vor yil steht groz radiert 42 bin überg,

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zirlich vor gotes ougen, wane ich horte Jesum Christum sprechen zu dem homäütigen Phariseo der da wenete daz ich swarz were und mich dar umme vorsmahte, und sprach: hic si esset propheta etc. were dirre ein propheta, er wüste nemelichen wol daz diz wip die in rüwet und rüret ein sunderinne ist. deme antwürtet der milde got bi zven manen die da schuldich waren einem wücherere, und dar nach sprach er alsus: dico tibi, remittuntur ei peccata multa, quoniam dilexit. (35%) Ich sage, dir daz, ir sint vil sunde vorgeben, wane si groze libe hat gehabt zu mir. dar umme sprach ich daz: enwere ich niht schone, sone eite min herre so getane wort niht gesprochen die ich horte. die sele wirt swartz von den sünden, als her Jheremias spricht: Denigrata est super carbones facies eorum. er spricht: ir antluzze ist swerzer worden vor gote danne chein kol. da wider ziret die minne die sele und machet sie schone. dar umme sprach got zu der warminnigen selen: tota pulchra es, amica mea. er spricht: min vründinne, du bis gar schone und reine, düne has kein mayle. Die minne ist als ein vüer die die sele enzündet zu den tügenden. mit disem vüre waz sente Mari& Magdalena unzündet, daz si nach der himelvart unsers herren Jesu Christi vür in die wüstunge, wane sie in niht gesehen mer mochte in ertriche, und dinete da irme schepphere bis an irn tot. o we selich ein brüt dise Maria ist gewesen unsers herren Jesu Christi die so vornüwet wart in dem bade der rüwe und die an sich zoch den warin und den herlichen und den hoh- zites rok! da von spricht sente Paulus: induimini dominum Jhesum Christum, cleidet an üch unsern herren Jesum Christum. diz ist der rok der minne der bedecken mach vilsunde. Johannes spricht: swer in der minne wonet, der wonet in gote als in sineme rocke und got wonet in ime. Quia mutuo se induuntur dilectus et dilecta, wane der brütegum und die brüt, Christus et ecclesia, die tün sich an under ein ander, sie in und er sie. eya mensche, daz an (35®) diser vrowen ist geschen, daz prüve digere, und vornüwe dich ouch mit der rech- ticheit der rüwe und mit der warheit der bicht und mit der heilicheit der büze; oder mit der gerechticheit des geloüben und mit der war- heit der hoffenunge, und mit der heilicheit 'der güten werken soltu dich vornüwen als sente Maria Magdalena hat getan. nu bittet etc. fac finem.

2 dem othmütigen Ph. 5 t antw. überg. 6 eim 18 chein golt, Leyser hat kol an den rand geschrieben 23 den vor warin überg. 24 hohzirtes

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17. De beata virgine Maria et ejus assumpcione.

Que est ista que ascendit? Her Salomon der alle dinc sach zu male die under der sunnen sin der sach üch ime geiste waz an unser vrowen geschen solde und quam in dise wort und sprach: welich ist dise die da üf stiget als daz uf stigende morgenrot, schone als der mane, uzerwelt als die sunne? als ob er spreche: si ist ein uz- erkorn vas. Ir wizzet daz wol daz gewonheit ist in der werlde, als ein künik oder ein küneginne oder ein ander fürste wil kümen in ein stat, so phligt man des daz die zuküft manich bote vorkündiget daz ein so getan herre oder wrowe süle cümen in die stat; also quam iz umme di himelischen küniginne, unser vrowe sente Mari, die ein ware küneginne ist im himelriche und in ertreche 68 daz sie vüre in die himelische stat, Joch éó& dan si würde geborn, daz noch wün- derlicher was. so was vil propheten die daz hatten vor gewissaget daz ein so getan küneginne solde in die himelischen stat cümen. der propheten mag ich vil lazzen under wegen und spreche ocker von drin. Moyses sprach in dem büche von dem anbeginne in genesi wie unser vrowe sente Maria (35°) solde cümen in daz himelreche alsus: extendit Noóe manum et apprehensam columbam intulit eam in archam. Noé? lütet oder bedütet ‘ein rüwe' und bezeichent den himilischen vater der io in der rüwe ist gewesen und ist ane ende. der reckete uz sine hant, daz ist sine gewalt, und zoch die tübe, daz ist er zoch sine müter, unser vrowen sente Marie, in die archen, daz ist er vürte sie in sin riche. Bi der archen ist bezeichent daz himelriche, wanne zu gelicher wis als die die in der arche waren alle ir angest vor- quamen also tün alle die die in .daz himelriche cümen. si cümen uz aller not dirre werlde und blibent mit herrn Noé? in der archen, daz ist si blibent mit dem almehtigen gote in himelriche mit vrouden ewicleche. dise ewige vroude hat hüte begrifen dise edele junchvrowe die da ist müter aller barmherzicheit und aller genaden. merket war umme sie her Moyses gelichet habe der tüben. die tübe küset immer daz bezzer korn, also kos unser vrowe sente Maria daz bezzer teil daz ir niemand genemen mach. die tübe ist üch ane gall, also waz unser vrowe sente Maria ane aller slachte bosheit. Mensche, wis üch du ane gallen, daz ist der dinge wiz anich die von der gallen cümen, als nydes und hazzes und zornes und after- sprach und anderre dinge die den geliche sin. nü, güte mensche, wil du cümen in dise himelische stat, als wir alle willen haben, so müstu schone sin oder werden. so spricht etteliche arm mensche: ja wie

10 zuerst pli vor phligt 14 wunderliche 28 siner hant zoch sine, das e überg. 3% dise tübe

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sol ich dar cümen? sich, der wek ist dir gewiset und die phorte ist dir uf getan. Du sprichs: (359) wie sol ich dar cümen? als alle die dar cümen sint: mit rechtem gelüben und mit hoffenunge, mit der waren minne, mit othmüticheit, mit gedult, mit küscheit und mit reinicheit und mit allen güten werken. daz ist der wek. der künik und die kuniginne sint vor gevarn und habent uns den wek geoffent. warte, daz got mensche den tüvel vorwant, daz was ein groz dine, und zu himel vür, daz was aber von sinen genaden ein groz dink, daz wir arm lüte die sin in ertriche als die hou- schreken daz wir vorwinden den tüvel und varen zu himelriche. der mensche vorwint als dicke den tüvel als dicke er sine bekorunge vorwint. eya mensche, wiz menlich in dem strite und erwib mit dem sige die herliche krone und daz ewige lon daz got selber ist, als er spricht zu hern Abraham: ego ero merces tua nimis magna. Samuel der propheta ist der andere der da ürkunde gibt der himelvart unser vrowen sente Maria. do er si lobn wolde, do gelichte er sie üch einer archen die her Moyses machte von gotes gebote von einer hande holz daz heizet sendalyn. daz holz ist liecht und envület niht. also was unser vrowe sente Maria licht von werltlicher habe und güte da die lüte nu mit beswert sin, daz si zu dem himeleriche niht cümen mügen die daz al zu libe habent, als sent Augustinus spricht: Amor rerum temporalium viscus est i. eternalium pennarum. er spricht: die libe werltlicher dinge ist ein leym der ewigen vedere. Man liset niht daz unser vrowe sent Maria hette hüs oder acker (869) oder wincarten, sünder sie was arm, als sent Jheronimus spricht, und daz sie gewan mit irrem spindel und mit irm nadel, da mit generete si sich und ir libes kint, unsern herren Jesum Christum. Dar umme sült ir wiszen, swer so vil beswert ist mit werltlicher güte, der mach sich niht àf gerichten und enmach niht gevliegen üt wert, sunder er vlüget ie zu der kisten da sin schatz inne behalden ist, als da stet ge-

scriben: ubi est thezaurus tuus ibi est et cor tuum. daz spricht: .

Mensche, swa din schatz ist, da ist ouch din herze. diz holtz Zethym da dise arche waz von gemachet daz envület niht; also was unsers herre Jesus Christ arche, daz ist unser vrowe sent Maria, ganz und unvülich an lib und an sele. sie was an vülnisse, aller slachte sünde und bosheit vrie, wan sie was geheiliget in irre müter libe und in der heilicheit bleip si biz an die stunt daz gotes sun in sie quam und da wart sie vor baz geheiliget. etteliche heiligen sprachen daz sie nach der ersten heilicheit enmochte tegeliches oder clein sünde tàn; weder si keine aber tehte daz enweiz nieman. do sie aber unsern herren Jesum Christum unphinc, do wart sie geeret und geheret also

22 nach i. eine halbe zeile leer gelassen 25 Jhieronimus 29 in gevliegen e nach i überg. 83 unser herre 85 r in aller überg.

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von dem heiligen geyste und beschetwet von dem heiligen geyste, daz si von der ziht niht gesündigen mochte. dar umme so gevügen und gezemen ir wol dise hern Salomonis wort: Tota pulchra es, amica mea, et macula non est in te. er spricht so: Min vründinne, du bist als gar schone und reine und ane mayle. wir gelouben des zu gelicher wis als ir sele was ane schult daz ir üch also ir lichnam beleip (36®) unvorvület. daz mach man brüven an drier hande dinc: zum ersten do sie wart geleget in daz grabe, do envant man zu hant dar nach irren lichnamen niht. et hoc indic in raptu Moysy et Elye; si ibi dingnum fuit, longe hic dingnius. iz urkundet daz gebet daz man hüte von ir lyset, quod nec mortis nexibus deprimi potuit,

daz sie die bant des todes niht mochten beswern noch vorwinden.

daz andere urkunde ist daz ir lichnam under der erden niht envülete. daz habet ir an diser rede auch: Que est ista que ascendit sicut aurora consurgens? Hec dictio 'consurgens' est composita et ideo significat ejus glorificacionem, non tamen in anima sed in corpore, quam spiritus sanctus longe ante per Salomonem predixit. Daz ist: welich ist dise die so uf stigende ist als daz morginrot? diz wort ‘uf stygende' ist ein gesamnet wort, als da von zven ein gemachet ist, und bedütet unser vrowen sent Marien ere, wane si geeret ist hüte niht alleine an der sele sunder ame lichname der da zu himele gevürt wart. zume dritten male mügt ir da vinden, daz ist daz her Noée die tübe begreif und zoch sie in die archen; also nam unser herre Jesus Christus siner liben müter sele und dar nach irn lich- namen in sin riche. daz mügt ir ouch pruven: Eva die wart uz von dem paradise gewiset mit lip und mit sele dürch irn hohmüt und unser vrowe sent Maria quam mit libe und mit sele in daz hohe himelriche mit warer othmüticheit. nach Samuele was her Salomon der dritte der daz bewiset hat daz sie gehohet solde werden an lib und an sele in himelriche, do er machete ein thron von helphenbeine und fürmirete den mit roteme golde (36°) und liez den setzen in einen wolryechenden garten. diser thron bezeichent unser vrowen sente Marien die da schone was an der küscheit als daz helphen- beyne, sie waz mit dem golde gecleidet der waren minne die sie hatte boven alle lüte zu gote wert, als her Salomon spricht: Multe

. filie congregaverunt divitias, tu supergressa es universas. vil tochtere

haben gesamnet richtum, sunder du bis boven sie alle riche. waz mach uns gevrümen, ob unser vrowe sente Maria und andere heiligen rich sin der tügende, wir enwerden üch rich? dar umme soltu dich, mensche, vügen in den heligen lichnam der cristenheit, uf daz du mugest sin ein liedemas des edelen houbetes Jesu Christi und minne

9 in gesündigen ist ge überg. 7 un vorület vor drier steht zvei durchstr. 20 pruven. die wart 39 was si an 41 houbete

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rechte din houbet von alleme herzen. der minnet sin hübet von allem herzen, spricht die glose, der in sime herzen niht enhat daz wider gote si. wie mach ein hant der andern vint sin und ein vüz den andern hazzen? also sul wir sin vriedesam und minnesam. die ware minne ist ein ouge da man got mit sehen sol wiltu danne zürnen und striten und hazzen und also din ougen vordempen wo mit wil du danne dinen schepphere sehen? Alle mensche, phaffen oder leyen, die da erlost sin mit dem türen blüte und gewaschen in dem heiligen bürnen der tüfe, die suln gen in der othmüticheit und be- wonen in dem heiligen geyste. wanne iz vrümet die niht, spriches mit den worten daz du christen sist und lügestu mit den werken. von den spricht got selber in dem ewangelio: non omnis qui dicit mihi: domine, domine! intrabit in regnum celorum. er spricht: sie cümen alle in daz himelriche niht die mich heizzen: herre, herre! (363) got spricht üch von den andern von eines propheten munde: diz volk eret mich alles mit dem munde und ire herze ist verre von mir. dar umme spricht sent Johannes: Qui dicit se in Christo manere, debet sicut ille ambulavit et ipse ambulare. er spricht: swer so spricht daz er in Christo wone, der sol wandere hie in ertriche als Christus wanderte, daz ist daz man vorsmahen sol gemach und werlt- liche ere und alle sundliche dink und daz mane dürch got und dürch daz recht nicht envorchte widermüte. Quia perfecta karitas foras mittit timorem. Sich, mensche, daz dich niht müge gesunderen von gote und volge unser vrowen sent Marien othmüticheit die gelichet die menscheit den engelen, und vulüch den hohmüt, wane der ge- lichet die engele den tüvelen. wane er ist ein anbegin und ein ende und ein sache aller sünden ane die enmochte noch enmach kein sünde sin, sünder er ist niht anders wane gotes vorsmahheit und siner gebote, und daz enretet keiner hande dink sünder der hohmüt, da sin an gevallen die engele und die menschen. nu volge der othmütichait und der reinen magt sente Marien, wane sie ist der thron den der ware Salomon, unser herre Jesus Christus, bestatet hat in sineme wunderlichen wolriechenden würzegarten des ewigen himelriches, als die heilige christenheit von ir singet: Maria virgo assumpta est ad ethereum thalamum. Maria ist hin gevürt zu der himelischen wonunge mit lip und mit sele dürch den willen daz er ir lone da an libe und an sele, wanne sie hie in ertriche gedinet hat mit libe und mit sele. nu bittet etc. Amen.

18. De nativitate Marie virginis, bei Leyser 36, 20— 839, 19.

9 heib durchstr. vor heiligen 17 sprich 24 in geliechet e nach i überg. 25 den menscheit 84 h. v. als

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19. (3885) Sermo de sancta cruce.

Mihi autem absit gloria. daz spricht: ich enwil mich niht be- rümen sunder des cruces unsers herren Christi. dise wort spricht sent Paulus. do er aber noch ein heyden was, do tet er vil leides unserm herren Jesu Christo der an dem vronem crüce erstorben was und sinen holden und was den sere gehaz. er spricht noch mer: swer so wolle, der berüme sich swes er wolle, siner sterke oder sines richtümes oder anders swes er welle, daz ist alles vorgenclich und schadet sere den die des phlegen. ich enwil mich nit in den dingen berümen, spricht sent Paulus; war an danne? an dem crüce unsers herren Jesu Christi, aber zu aller vor- derest an Jesu Christo der uns als wert hate, daz er uns losen wolde mit sines selbers tode, als sent Peter spricht: non corruptibilibus auro vel argento redempti estis. er spricht: ir ensit niht gelost mit silbere und mit golde daz da vorvülen mach von üwerre (38°) yteli- cheit, sunder mit deme türen blüte des ungevlecketen, daz ist des einvarm lambes von himelriche, unsers herren Jesu Christi. da von spricht üch sent Paulus: empti enim estis pretio magno etc. ir sit gekoüfet mit einim grozen lone daz da groz ist und niht cleine; eret got und traget in in uwerme herzen. da von spricht üch Augustinus: Christus est pingnus certissimum mee redempcionis. er spricht: Christus ist ein gewis phant miner losunge. swer danne daz phant hat, der hat daz dinch da daz phant umme gesatz waz. Herre sent Paul, du wilt dich berümen des cruces. daz cruce hat vir arme. der rechte arme ist genant sanctimonia, daz ist selicheit des libes und der selen. der arme sol sin under dem begebene lüte; enist er aber da niht, so sol er doch da sin mit rechte, wanne an die küscheit enmach nieman got beschowen, als der apostolus spricht ad Hebreos. der linke arme ist genant voluntaria paupertas, willeclich armote. der nider arm heizzet obediencia, daz ist gehorsamicheit. der gibt sich zu tretende under aller lüte vüze, wane der gehorsam enwil kein übel sünder alles güt. da von spricht her Salomon: vir obediens loquitur victorias. er spricht: der gehorsamige spricht den siege, wane als dicke als der mensche sinem willen widerstet, also manigen siege gewinnet er, und als manigen syge er gewinnet, also manige crone wirt ime zu lone gegeben von dem almechtigen gote, unserm herren Jesu Christo. der oberste arm ist genant timor domini, daz ist die gotes vorchte, als her David spricht: inicium sapiencie timor domini; er spricht: die gotes (389) vorchte ist ein anbegin der wisheit. die gotes vorchte leget sich boven alle dinch. an disem arm wart gescriben daz lob:

24 du überg. 31 gibt zweimal 33 obidiens )

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Jesus Nazarenus, rex Judeorum; wane die vorchte des anbeginnes hat daz ouge zu der pine und also sihet er Cristum an als Jesum, daz ist als einen losere. diz sol wesen Christus crüce, daz ist der lüte die begeben sin. an diseme cruce sol man sich vrowen und berümen von drin dingen. aller erst daz wir vorwinden unser vinde. daz geschit als daz armüte vorwint die gerunge der ougen und vor- smehet al dise werlt und al daz in der werlde ist, als her Job teht, do er sprach: min herze hat sich niht gevrowet dar umme daz min hant vil gütes vant und ich enhab üch niht gesagt zu deme golde. ‘du bist min zuvorlaz oder min hoffenunge, in quo dominus confidit hominis. die kuscheit vorwint die gerünge des vlisches, daz ist, si vorwint die vrazicheit und die unkuscheit, als sent Jheronimus spricht als lange als der erste man niht enaz was er in dem paradyse. dar umme so retet sent Augustinus und spricht: sumenda sunt alimenta quasi medicamenta. er spricht: man sol die spise nemen als eine arzteige und enwil man dar an niht maze halden, so geselt sich hant die süntliche gelüst dar zu. die gehorsamcheit mit der othmüti- cheit vorwindet die hohvart des libes. daz geschit, als der mensche ist mit alleme herzen undertan siner masterschaft. Dise drü sin von der regelen: kuscheit, gehorsamcheit und ane eigenschaft. (39°) obe- diencia ist gesazt gegen den geist, wanne der geist wirt geothmütiget von der gehorsamcheit und die küscheit stet rechte wider der geiti- cheit des vlisches, quia spiritus concutit carnem etc. wanne der geist vichtet wider daz vleisch und daz vlisch wider den geist. die vorchte unsers herren gotes ist gemeine wider alle sünde, als da stet, da man liset in Ecclesiastico: Timor domini expellit peccatum etc. dise drü leret unser herre Jesus Christus in dem ewangelio: qui vult venire post me etc. er spricht: swer nach mir cümen wil, der vorloukene sin selbes mit der gehorsamcheit und neme sin cruce mit der kuscheit und volge mir mit allen guten werken, und swo ich bin in der wunne, da sol min dineste sin mit gelicher wunne. wane aber als vil gütes ist ime crüce behalden, dar umme beginnet die messe: Nos autem gloriari oportet in cruce. und wanne Jesus Christus vorwant den tüvel ame crüce, dar umme volget daz ewangelium: Nunc judi- cium est mundi. unser herre Jesus Christus was gehorsam zu dem tode und wir enwollen doch niht gehorsam sin? alle die crücigen got den lib ist zu den sünden und der niht abe wollen kümen. Nu bittet daz wir also daz crüce müzen getragen unsers herren Jesu Christi hie in dirre werlde und im also gevolgen müzen himelrich in daz gemach da steter vroude nie gebrach, que oculus non vidit etc. Que nobis prestare. Ámen. »

9 vor sol steht ist durchstr.. 5 von von, das erste durchstr. 7 vor werlde zweimal werde 16enüberg. 19 m.istm.a.h.istu. 22 geistlicheit 36 in crücigen ist r überg.

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20. De sancto Michahele.

Factum est prelium magnum in celo. In diser epistel sule wir drü dinch merken. daz erste daz sente Michahel vacht mit dem dra- chen, daz ist mit deme tüvele. daz andere, war umme die christenheit ein sünderlich amacht (39*) von ime begen und niht von eim andern. daz dritte, zu welicher wis und mit welichen dingen wir mügen kümen der engelischen geselleschaft. da von spricht sente Bern- hart: quam gratanter vos recipient in palacio qui non dedignantur nobis servire in sterquilinio. er spricht: wie libplich uns die engele unphahen in dem himelischen palas den daz niht vorsmaht sine dienen uns in diseme hore. eya nu bittet ire helfe dar zà, daz uns daz geschen müzze und daz ich euch ettewaz müge gesagen von dirre heiligen hohzit des got und der herre sent Michel und die liben heiligen engele und alle heiligen in himilriche und in ertreche gelobet und geeret werden und des ir gebezzert werdet an lib und an sele, und spreche üwer igelich mir zu helfe swaz üch got in à wer herze gesende. Amen.

Sente Johannes spricht in apokalipsi: iz geschach ein groz strit In dem himele, Michael und sin engele die vochten mit dem drachen. er spricht: ein: grozzen strit. daz ist war: der bose und der vil ubele tüvel machet drie strite. den ersten strith teth er in dem himele, do er sich erhüb wider sinen schepphere und wolde ime gelich sin und sprach alsus: ascendam in celum. er sprach: ich wil stigin in den himel und wil minen stül setzen zu norden wert und wil wezen gelich deme hohsten. mer er wart vorwunden mit den sinen und wart ewic- liche vorwiset und vorworfen, als sent Johannes spricht: et projectus est serpens ille antiquus. er spricht: die alde slange ist vorworfen. den andern strith hatte er mit Adam in dem paradyse, do er in betrok mit valsche (39°) me gelouben: eritis sicut dii et nequaquam moriemini. er spricht: ir sult werden als die gote und ensult keine wis sterben. des wortes beschilt in sent Bernhart und spricht: O ne- quam, nequam, ubi est tuum "nequaquam ? ecce, omnes morimur. O bosewicht, bosewicht, wo ist daz du spriches: ir ensterbet keine wis niht? nu sich, wir sterben alle. den dritten strith machete er mit Christo in der werlde. der strith begunde von Abel und gewerte biz zu Herodes der dürch Christum liez die kindere toten zu Bethlehem in der stat. in disem strith vorwant Christus den tüvel, do er siner bekorunge niht volgete und aller starkist vorwant er in anme stillen vritage, do er durchstach got mit dem sper an dem vronen cruce

4 in erste ist r überg. 6 ime beiden und 7 wr m. 16 in geeret das erste e überg. 81 sprich in ensult ist en überg. 32 Berhart 36 in strit ist r überg. 89 er in me stillen 40 in durch ist r überg.

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und sant do sin apostelen, daz si in bestünden und die stat gewunnen die er mit unrechte hatte besezzen. do er si besante in die werlt, daz lerten und wiseten den lüten den wek des himelriches mit dem rechten gelouben, do vüren si zu bürge, zu steten, von lande zu lande, und zugen daz volke von den abgoten und von irm un- rechten zu unserm herre gote. In dem andern teil stet war umme die christenheit sente Michales hohzit begen und sunderliche und aller meiste-in der messe und in der toten gehügnisse. als man vreget zu den meistern umme dise drie namen: Michahel, Gabriel, Raphahel, weder iz sin eigene namen oder andere, etteliche sprechen, daz iz sin namen alsus geben: also swenne der engel kundige gotes wunder, so sie er genant Michahel, daz bedütet als vil als man spreche: wer ist dirre der da tüth- als goth tüth, daz ist als wünderliche dink? und (393) als er kündiget gotes sterke, so sie er genannt Gabrihel und als er kundiget gotes barmherzicheit, so ist er genannt Raphahel, daz bedütet 'gotes arzteige'. so spricht aber ein master prepositus daz ein igelich engel namen enphet von dem do er an ist. er spricht üch: ez gelichet sich üch einer warheit daz dise namen sin eigene namen und daz in disen ammachten dise drie engele sint vor gesazt den andern. dar umme so singet die christenheit: Mychahel prepositus paradysi à. ecclesie militantis. daz spricht: Mychahel ist vor gesazt der christenheit die noch ritteret, wane in der obersten Jerusalem enist kein master sunder got alleine. die christenheit eret sent My- chahel dürch drier hande dinch und güt daz si von ime hat. daz erste ist daz er vichtet mit dem drachen und widerstet ime, daz er sine vorgyft niht als vil vorgyzze in die christenheit als er gerne wolde. da von spricht sente Gregorius: nullus posset sustinere pro- cellas malorum spirituum, si angeli dei nos non protegerent. er spricht: iz enmochte niemant geliden den stürm der bosem geiste, ob uns die gotes engele niht bewareten. daz andere ist daz sie unser gebeth und unser güt werk opphern vor unserm herren den almech- tigen got. daz sprach üch der engel zu Thobyas: do du betes mit trehern, do bracht ich din gebeth vor den almechtigen got. erne sprach niht 'dine bosen gedanken’ oder ‘ytele wort’, sànder din 'gebeth mit den threhern'. daz dritte ist, wanne si uns brengen in daz ewige himelriche vor unsern herren (409) Jesum Christum. also lieset man von sente Laurencius: spiritum sumpsit chorus angelorum. daz spricht: der chor der heiligen engele nam sinen geist. dar umme sule wir die engele gerne eren, wanne si uns tün diz drier hande güt, und aller meiste sente Michahele der der andern englen aller vürste ist, als got selber zu ime spricht: Michahel, ich habe dich gesazt einem

8 wisenten 16 prepositinus 18 sin eine n. 21 nach ge zuerst durchstri- chenes Stat, dann sagt

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vürsten uber alle die selen die man hie unpheht. An deme dritten telle stet mit welichen tügenden wir cümen mügen zu der engele geselleschaft. nüne soltu der haben dri zu gote, dri zu den engelen und dri zu dich selben. zu gote soltu haben gehorsamichet in siben geboten, als er selber spricht: vos amici dei estis, si feceritis etc. Tuth ire daz ich üch gebiete, so sit ir mine vrünt. ere in in dinem ammachte, als in der mettene und messe und mit dinem almüsen, als da stet gescriben: honora dominum deum tua substantia. daz spricht: ere got von dinem güte. du solt üch haben innychait gotes wort zu horende, als man liset in der minnen büch: anima mea liquefacta est etc. daz spricht: min sele ist gesmolzen zu den worten mines liben. wir süln ouch haben dri tügende zu den engelen: ein ist daz wir horn irn rat, wane sine raten uns niht wan gut; daz andere ist daz wir in helfen wider die tüvele; daz dritte ist daz wir dester sicherlicher mügen kumen zu irre geselleschaft und des gernde sin und dar nach arbeiten. wir suln üch haben dri tügende zu uns selber: küscheit mit guten werken und minne und othmüticheit. (40^) da von spricht sent Paulus: volo omnes homines esse sicut me ipsum. er spricht: ich wil daz alle lüte sin als ich bin. von der andern steht: du solt dinen got lib haben von alle dime herzen. von der dritten steht: ecce, ancilla domini; sich, ich bin gotes dirne, mir müzze ge- schen nach dinem worte. mit disen tügenden müge wir kümen zu der heiligen engele geselleschaft dar uns got hat zu geschaffen und geladen, uffe daz wir dar müzzen kümen. des helf uns der got der daz wol mag tün, dominus noster Jesus Christus etc. Amen.

21. De adventu domini, bei Leyser 39, 20—46, 11.

22. De nativitate domini, bei Leyser 46, 12—b4, 29.

23. De epiphania, bei Leyser 54, 30—60, 42.

24. De domina nostra.

(49°) Ave Maria, gratia plena, dominus tecum. Do unser herre Jesus Christus himelriche und ertriche geschafen hatte und da in ma- niger leie wunne und zirde, do geschüf er Adam unsern vater und sazt in in daz paradys und gab ime gewalt uber aller leie gescheff- nisse, sünder alleine daz er niht ennützete eines bümes obz mittene

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in dem paradyse. daz tet er dar umme daz er sinem schepphere dar an würde gehorsam und sprach zu im alsus: serva commissum, ex- pecta promissum, cave prohibitum, ne perdas consensum. er. sprach: behalt min geboth und beite des gelübedes daz dir gelobt ist; daz dir geboten ist des enbrich niht, uffe daz du niht vorlisest daz dir geliegen ist. diese wort ensprach unser herre got niht alleine zu Adam, sunder er spricht sie tegeliche zu einem igelichen menschen. ditz gebot brach Adam und Eva, zu hant würden si ungehorsam, dar umme vortreib sie unser herre got von der wünne und der zirde dez paradyses in die jamercheit diser werlde, und würden totlich die ée un (494) totlich waren und uüren zu der helle, sie und alle ir nach- vümelinge, und waren in des tüvels gewalt mer danne vümf tüsent jar. hir uber erbarmete sich unser herre Jesus Christus daz sin hant- getat so lange solde vorlorn sin und sant sinen gewaltigen boten, den heiligen engel sente Gabriel, zu der reinen magt sente Marien. dise jünchvrowe vant er an irm gebete und grüzzete si alsus: Ave Maria, gratia plena, dominus tecum. daz spricht: gegrüzzet sistu, Maria, vol der genaden, got ist mit dir. Wir lesen in der heiligen scrift von drier leie grüzze die uns zu merken sint. ein ist die unser herre got teth zu sinen jungern, do er sprach: Pax vobis. er tet als der zu sinem vründe kümet und im heiles wünschet. die andere gruzze ist die der engel tet zu unser vrowen sente Marien, do er sprach: Ave, Maria. die dritte ist die unser vrowe sent Maria teth, do si kuam zu Elizabet, sent Johannes müter Baptista, als sent Lucas scribet: ascendit Maria in montem cum festinatione in domum Zacharie et salutavit Elyzabet. Dise drier leie grüze gibet uns bezeichenunge drier leie süne. die erste süne was: do unser herre Jesus Christus geboteschaffet wart von dem engele unser vrowen sente Marien und die menscheit unphinch, do vorsünete er sich mit dem menschen der mer den vünf tüsent jar dürch Adams sünde in siner achte waz geweset und in des tüveles gewalt. die ander süne was do der engel und der mensche vorsünet würden, wanne sie untzwei trugen von den schulden daz sich der mensche geeigenet hatte dem tüvele. die dritte sune was do unser herre (50°) Jesus Christus der ein winkelstein genant ist die zwo wende, die judenschaft und die heidenschaft, zu sich zoch und die vorsünete und brachte über ein an den rechten ge- lüben. An der ersten grüze ist bezeichent die sune die got teth zu dem menschen, do er sin einborn sün, unsern herren Jesum Christum, durch sin groze barmherzicheit von dem hohen himelriche her nider in ertriche sante mensche zu werden, und also ein ebenere würde zwüschen gote, sinem vatere, und dem menschen. an der andern grüze ist bezeichent die süne des engels zu dem menschen, wane

9 vorliset 30 nach Adams steht wille unterpunktiert 38 groz

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hant da got geborn wart, do wart zustoret die zweitracht und die vehde die zwischen dem engele und dem menschen was. an der dritten grüze ist bezeichent die süne des menschen zu dem menschen, wanne die juden und die heiden an dem gelüben niht uber ein tru- gen, dar umme so was üch sin gebürt ein ebenünge und ein süne zwischen den juden und den heiden, daz die beiden an einen got gelüben. wane diese drier leie sune kümen ist von der reinen magt sente Marien, so grüzte der heilige Crist sine müter in sime riche und sprach: Ave, Maria. ouch spreche der engel und der mensche: Ave, Maria. nu sult ir wizzen, do der heilige engel die botschaft brachte unser vrowen sente Marien und si den heiligen Crist unt- phinch, alles daz wir hatten von unser müter vorn Evam geerbeter sunden, die zustorte die gebürt die da unphangen wart an unser vrowen von dem heiligen geiste. Zweier leie jamercheit habe wir von vrowen Evam, scilicet culpam (5O®) et penam peccati, daz ist die schült und die pine der sünden. man spricht: Eva i. Miseria. Eva lütet also vil als 'jamercheit. daz wart vorwandelet do der engel sprach: Ave i. culpa in veniam et pena in gloriam, daz ist: die schült an die genade und die pine der sünden zu der himelischen eren. des vrowe sich der christene mensche und grüze unser vrowe sent Maria und spreche: Ave, Maria i. maris stella, ein meresterne. si ist wol genant ein meresterne, wane als der marnere der da vert uf dem mere verre eime cleinen lüchtenden sternen volget der in zu lande brenge, also ist unser vrowe sente Maria dem sündere ein lüchtende sterne zu himelriche wert der ir volgen wil. war umme nicht ein *himelsterne' oder “der werlde sterne’, sünder alleine 'meresterne daz da bezeichent 'ein sterne diser werlde bittercheit'? wane swer zu himelriche cümen wil, der müz bittercheit, widermüte und ungemach liden in diser werlde. wie mach man von einem bürnen zweier hande wazzer gehaben, süer und süzze? wie mochte üch daz sin daz unser vrowe sent Maria die da ist müter aller süzzecheit und aller barm- herzicheit und aller genaden daz si were müter der bittercheit? keine wis mach des niht gesin. doch mach man sprechen daz sie si des himeles sterne, der werlde sterne, des meres sterne. des himeles sterne durch die schone die got an sie gelegt hat und dürch die reinicheit des ewigen libes; der werlde sterne durch den trost den die rechten zu ir haben; des meres sterne durch die züvülcht der armen sündere. si ist ein himelsterne der da lüchtet mit siner (50°) clarheit boven aller heiligen. der werlde sterne daz sint die gerechten die durch die reinicheit und die gerechticheit ires lebendes schone geheizen sin in der werlde. dar umme spreche ein igelich mensche der irre genaden bedürfe: gebenediet sistu, himilsterne, der werlde sterne, des meres

6 an überg. 8 grüze 17 culpa 19 scülht 29 liden nach werlde noch einmal

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sterne. in der zith do der engel unser vrowe grüzte und dar vor sone was in himelriche nieman geheiliget noch in der werlde enwas nieman so güt er müste zu der helle varn. dar umme ist si geheisen ein meresterne, wane man sich an ir berichtet an redelicheme lebene und si den menschen an den rechten wech zu himele wiset: ette- licheme den wek der güten werken, ettelichem den wech der oth- müticheit, ettelichem den wech der küscheit dürch die krankeit dirre werlde so wart der heilige engel sent Gabriel gesant zu unser vrowen sente Maria. Gabriel 'fortitudo dei' interpretatur, Gabriel lütet als vil als 'gotes sterke'. der wart gesant unser vrowen sent Maria zu sterkene, uffe das Adams künne von dem tode der ewigen hellepine gelediget würde. nu merket: der bote was stark, wane die botschaft was groz, und der da gebotschaffet wart der was stark ober aller leie sterke. der bote der müste stark'sin, uffe daz die botschaft dester baz geworben würde, daz daz wort war mensche würde daz da ge- botschaft wart, unser herre Jesus Christus, der da starch was und ist boven aller leie sterke. er waz stark an der menscheit die er an sich genummen hatte von des engeles worte, uffe daz er den leiden tüvel dar an vorwunne und sinen gewalt zustorte die er ober (60%) Adams künne eite, Nu kere wir wider an die voderen rede und spreche von dem sterne des meres. die uf deme mere sin die sehen den sternen vil verre, die uf der erden sin die sehend in nar, die an dem himele sin die sehent in an dem nesthen. swer ein dinch siht von verren, der sicht seiner leie dinch, er nekan aber niht wizzen waz daz sie 6der wie iz geschaffen sie. swer aber ein dinch noch naher siht, der bekennet iz, er nekan aber niht gesagen wol wie iz ge- schaffen sie oder was iz sie. swer daz dinch siht an dem nesthen, der bekennet daz dink und kan wol gesagen wie iz gestalt si und waz iz sie. dar umme swer uf dem mere ist, der siht den sterne von verres. also tüth der mensche der in den hubetsünden ist, der siht von verres die sünde durch die vorchte der hellepine. er siht under wilen die genade unsers herren gotes und ist doch sinen genaden vil verre, als got selber spricht: non omnis qui dicit mihi: domine, domine etc. der lüte ist genüch die mich an rüfen und sprechen: herre, herre! und encümen doch zu himelriche niht, wane ich bin vil vere von in. daz ist des schült daz si die sünde niht wellen lazzen, als her David der propheta spricht: longe a peccatoribus salus. min heil und min genade ist vil verre von dem sündere die sich niht wollen bekeren. die den sternen noch naher sehen daz sint die güten die rechte und redeliche leben und irn lip twingen mit vastene, mit wachene und mit andern güten werken und die got minnen vor alle dinch, die (5l®) cümen zu himelriche. die aber in

12 in gelediget ist di überg. 16 der da ist starch 26 erne kein aber 6

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dem himelriche sint die sehen aber den sternen aller nehst, daz sint die heligen die alle ir not haben vorwunden und sehen sich under ein ander von antluze zu antlütze und unsern herren Jesum Christum in siner gotheit mit vollencümener vroude in himelriche. waz mochte man nu unser vrowen sente Marien grozzers dinestes getun dan daz man sie tegeliches grüze mit den worten des heligen engeles und ir des bekenne daz sie müter ist aller barmherzikeit und aller genaden, wane sie unsern herren Jesum Christum von dem worte des heiligen engeles untphinch der vol was und ist aller ge- naden, von dem si ervüllet wart inbinnen und inbüzen mit der gabe des heiligen geistes und sie vort mer bewarte vor süntlichen dingen. des gibt uns urkünde sent Jheronimus und spricht: cum de peccatis agitur, nullum de beata Maria volo fieri mentionem. er spricht: als man süntliche dink übet, so wil ich niht daz man unser vrowen sente Maria gedenke mit keinen sünden, wane sint dem male daz sie den heiligen Crist unphink so wart sie also sere von gote bewart, daz sie niht mer sündigen mochte. dar umme so wart ir der süzze grüz: Ave Maria; si ist vol der himelischen genaden, also verre boven aller genaden und aller heiligen also edele würze rüch und smak haben vor andern snoden würzen. nu bittet unser vrowen sente Maria die da ist müter aller genaden etc. fac finem.

25. De adventu.

Notam fecisti in populis virtutem tuam. Dise wort spricht der heilige wissage unsers herren gotes, her David der propheta, und bedüten alsus: du hast getan kunt dine dügent und hast gelost (51) din volk daz da ist von Jacobis gesleche und von Josephs. die tügent da er von spricht daz ist gotes wisheit, als Christus selber spricht: ego sum sapiencia patris. dise tügent die da bezeichent den heiligen Crist, die beschatte daz ungetrüwe und daz unreine geslechte, die judenschaft. oüch sante er sinen schatten über unser vrowen, sine müter sente Maria, do si in inphink, dar nach er uns do geborn wart. der schieme da er mit bedeckete daz judische volk, daz was die menscheit da mit bedecket was die untotliche gotheit, wanne sie niht enwüsten daz der genedige got und daz ware lamp cümen was daz mit sinem blüte ab wüsch die sünde. von diseme schatten spricht unser vrowe selber und die heilige cristenheit: sub umbra illius quem desideravi sedi. daz spricht: under des schatten des ich gernde waz hab ich gesezzen. daz ist also gesprochen: die werdicheit der heiligen

11 mer am rande 19 rüch under smak 920 in würzen ist r überg. 27 ge- sleche 99 ich sweimal

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martere unsers herren Jesu Christi die gab mir schatten, daz ist die hoffenünge der martere Jesu Christi da mit er mich loste von des tüvels gewalt; dar ünder saz ich als under eines boümes schatten der mir nach grozzer hitze semphte külnisse gebe. süs getan was der schatte unsers herren Jesu Christi da von wir kulnüsse hatten: die bothschaft von dem heiligen engele, die gebürt von unser vrowen sente Maria, die martere unsers herren Jesu Christi, die üferstan- dünge, die himelvart, die gaben uns külnisse gegen dem vüre der ewigen hellepine. do unser herre Jesus Christ geborn wart, do was er daz schoneste kint daz ie müter zu dirre werlde brachte, als her David spricht: speciosus forma pre filis hominum. nach der grozzen schone so wart er an siner martere also sere missestalt als ob er were ein vorvlüchnisse der werlde: sin minnenclich (51°) antlütze vorblaichte gar daz 6& schone rosenvarwe hatte, mit aller slachte jamere und ungemache wart er gevüllet und gesatet. dise maniger leie wandelünge die an im waz die gab uns den schatten wider den ewigen tot. sin groze herschaft die er hatte in himelriche die wart sere geothmütiget in ertriche, so er herre und schepphere waz himels und erden, daz er knechtliche gewede an sich nam, do er die men- scheit unphink, als sent Paulus spricht: formam servi accipiens. alsus nam er die menscheit an sich und wart knecht. dar nach wart die menscheit vorwandelet an die gotheit, secundum illud: adsumpsit Jesus Petrum, Jacobum et Johannem et duxit eos in montem et trans- figuratus est ante eos; alsus vorwandelte sich unser herre Jesus Christus nach siner üfstandunge vonme tode. die groze schone die er hatte vor allen engelen wart sere vorwandelet, do er die martere vor uns unphink an dem cruce. ditz ist der schatte da mit uns got beschirmete, do er uns von Egytum, dem lande der vinsternusse, und von der gewalt des tüveles ledigete. under disem schatten saz üch Elyas der heilige propheta, als von im gescriben ist: sedebat, inquid, sub umbra juniperi et petivit anime sue, ut moreretur. dirre helige herre bat got daz «c7 under sime schatten müste sterben. wane disses der propheta bat, so soltu, christene mensche, dinen schepphere bitten daz du dar under müzes rüwen und sterben. nu wir alle sin geladen under disses boumes schaten der uns bezeichent gotes martere, unsers herren Jesu Christi, so sule wir vorwandelen dise vrüde in die jamercheit und beweinen unser sünde und denken an die martere, an den bittern tot den er (514) leit vor unser sünde. und ob wir des niht wollen, so besüfte wir und beweinen unses selbes tot. unser tot daz ist unser sele die mit maniger leie sünde totliche gewundet ist und erstorben. dirre tote enist niht vor vier tagen noch vor der

6 bothsachft 16 uns en schatten 27 schatt 91 vor denken steht ob unterpunktiert 39 be in beweinen überg. | e

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phorten tot, als man da liset in dem ewangelio, da nu lank were von zu sagene, sünder er ist in unsers selbes hüse tot, den wir mügen haben tegeliches vor unsers selbes ougen. nu beweine wir den toten des wir lebendink niht schonen wollen, daz ist unser sele die wir getotet haben mit manigen sünden. Nu merket eine rede die unser herre got zu unser igelicheme vordert und spricht alsus: judicium equum a te postulo, tu ne detraxeris veritati. ich vordere von dir recht gerichte und gelich, wider dem gerechten und der warheit en- soltu niht wesen. ein edeler man und sin knecht würden dir bevolhen ane dine hüte also getan wis, daz du den edelen man nach siner werdicheit mit edeler spise satetest und den knecht mit wazzere und mit brote hildest al nach sinem rechte. daz hastu vormieden und enhast des niht getan, sünder du hast den knecht gehalden an des herren stat und hast in al zu hohmütich gemachet und hast den edelen man mit hüngere und mit dürste und mit anderme ungemache ge- pinet. waz wiltu dime herren antwürten umme dise missetat, daz tu dinen herren, den edelen man, daz ist din edele sele die got nach sines selbes bilde geschaffen hat, die hastu krenkeliche mit maniger leie sünde getottet und dime (52*) knechte, daz ist dinem vleische, dem hastu alles sines willen vorhenget an uberaz, an ubertranke, an unküscheit und an andern süntlichen dingen. alsus hast du den herren genyedert, daz ist din sele, und hast dinen knechte, daz ist din vleisch, gehohet. waz wiltu nu sprechen? eya, biderve man, erbarme noch din selber und kere wider dime schepphere und halt dich under sinen schatten und geliche dich siner vorstaltnisse die er hatte ame crüce. wie wiltu dich vorstellen nach ime? daz soltu mit vastene, mit wachene, und ander üngemache soltu liden dürch sinen willen, so wirt an dir erquicket der edele man vonme tode. alsus soltu sitzen under deme schaten unser herren gotes. man liset von sent Petro, swo sin schieme boven dicheinen siechen quam, daz er zu hant gesunt wart. enmach danne unser herren gotes schate niht grozzere kraft haben der die toten lezet üf sten? Ja, werliche, ich mag iz wol vor ware sprechen: het ein man eine groze süche und unbüten ime Ypocras und Gamaliel die güte meistere waren an der arzetie, daz er sich enthylde von wine und von vleische und von maniger leie spise und tranke, eya, wie gerne er sines rates volgete, üf daz er den lip behilde und gevristete. hore, sündere, swer du bist, got von himele, din vater, din schepphere, din losere, untbütet dir daz selbe, daz du gesunt sist an der sele. Bie wem hat er daz unt- boten? bi sinem liben süne, unsern herren Jesu Christo, und tu ne- tüst niht nach sinem gebote. man solde doch billicher (52P) tàn nach

6 unserm 7 de in detraxeris überg. 9 din bevolhen 11 edele 22 ist den sele 22 knechet daz ist de vleisch 41 simen

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goles gebote danne nach eines menschen gebote. iz ensol niemande swer dünken daz er sitzet under deme schimen unsers herren gotes und sich geliche siner martere ettelicher maze, wanne alles daz der mensche geliden mach in ertriche, daz ist ein niht wider deme lone daz uns got gelobet hat und bereitet ewicliche in himelriche, als sent Paulus spricht: non sunt condigne passiones etc. und niht al- leine soltu sitzen ünder deme schaten, ouch soltu sitzen under deme spigele sines antlützes. der spigel sines antlützes, daz ist die heilige scrift an der er uns wiset sin herliche antlütze des die engele niht mügen wolsatet werden. in dem spigele der scrift seh wir wie minnenclich, wie reine und wie güt sin gotheit ist, wie rechte süze, wie güt und wie ewich er ist, und wie groz und manichvalt sine genade ist die er behalden hat allen den die in libe haben. den spigel da du dinen scepher an beschowen solt, daz ist daz ewige himelriche. sunne und mane und ander manige schone creature die er alle geschaffen hat, izt daz allez schone, der scheppher ist schoner; ist die schefnisse türe, der scheppher ist noch türer. disen herren sule wir sehen an deme spiegele siner schefnisse aso lange, daz wir gewachsen an die clarheit siner edelen gotheit da von keines men- schen zünge vollensprechen mach noch herze noch sinne vollen- gründen noch volreichen mach, quod ipse prestare dingnetur filius virginis, Jesus Christus, dominus noster, qui vivit.

Ist unser herre Jesus Christ minnende von allen lüten mit alleme (52°) herzen, mit allen sinnen, wie vil mer was er zu minnende von unser vrowen sente Maria der schepphere, der herre und der sün er was in ertriche ane vater. dar umme ist si mer geeret in himelriche danne kein heilige und dar zu gehohet boven alle kore der engele, daz si des antlütze sehen müge in himilriche den si minnete mit alleme herzen in ertriche. ist in himelriche groz vroude, swane sich ein sündere bekeret von sinen unrechten zu gote, noch billicher solden sich vrowen alle gotes engele und andere heiligen in himelriche und in ertriche zu diser himelvart der heren küniginne, unser vrowen sente Maria, da got an gelobt und geeret ist und alle sine heligen gevrowet etc. Amen,

26.

De adventu domini nostri, s. unter nr. 160.

21. (58*) Advent, s. unter nr. 160.

4 wid 9 uns er 27 und dar zweimal 29 ist, eweimal, das zweite durchstrichen

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28.

(63°) De nativitate domini nostri Jhesu Christi, s. unter nr. 165.

29. (04*) Epiphania, s. unter nr. 171.

30. (55°) Marie luminis.

Templum dei sanctum est quod estis vos. Iz ist güter lüte vil reht, swaz sie von gote und von der heiligen scrift gehorn, daz si daz geistlichen vorsten und iz uch zu güte keren. nu ir hüte her cümen sit, als ir dicke tüt, so sült ir merken waz dise hohzit bedute die wir hüte begen. iz ist hüte der tach an dem unser herre der heilige Crist nach siner gebürt wolde bracht werden zu dem templo mit dem opphere, als her Moyses geboten hatte in der alden ée. hie von mach man vil gesprechen, ie doch, als unser herre der heilige Crist lipliche bracht wart zu dem tempele, also süle wir allen zith geistliche bracht werden. wir endürfen. niht varen uber mere, uffe daz wir den tempel schüwen da got in bracht wart, (Db") wane sente Paulus leret uns iz hie nahet vinden und spricht: Templum dei sanctum est quod estis vos. daz spricht: Gotes tempel ist heilich, daz sit ir selber. in diz tempele sule wir im brengen unser oppher, daz ist an uns selben, als her David der propheta spricht: in me sunt, deus, vota tua. als ob er spreche: herre, al min andacht die ich geben sol zu dime lobe, die sint in mir. merket aller erst welich oppher gesazt und geboten were und welich oppher unser vrowe sent Maria brechte. iz was geboten in der alden &&, swer so riche were und iz haben mochte, daz der ein lamp brechte; der aber des niht enhatte, daz der zwo türteltüben brechte oder ander zwo junger tüben. des grozen oppers enhatte unser vrowe sent Maria niht, oüch enwoldes got niht, wane in allem sime tünde so gab er io bilde des armütes und der othmüticheit, als der apostolus spricht: cum esset dives, omnino pro nobis pauper factus est, ut nos sua paupertate ditaremur. alleine was unser herre Jesus Christus von na- turen rich, er wolde doch arm werden dürch unsern willen, üf daz wir von siner armüte rich werden. ensi wir so rich niht, daz wir daz lamb haben mügen daz da bezeichent die unschüldicheit und die hübettügent, so süle wir doch sin ane groze sünde und sulen brengen zwo türteltüben oder zwo ander junge tüben, daz wir küsche und einvoldich sin daz güte zu tünde und daz bose zu lazende. die

9 und ist uch 16 wire dürfen 26 der aber, dez r in der aus s 28 enhat 34 daz wir zweimal

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einvaldicheit sol haben die küscheit, wane swelich mensche niht küsche ist an ime selben, der newirt üch nimmer einvaldiges herzen, wane er ist io dar nach stellende wie er sine bosheit volbrenge da er nach denket. unser (85°) herre Jesus Christus der nesüchte sines willen niht in dirre werlde, sünder sines vater, des almechtigen gotes, uffe daz er uns bilde gebe, ob wir unsern willen hie haben wollen, daz wir vil sere vor ime vremenden. Quia non est major lepra in leproso quam propria voluntas in religioso. mit den tüben sint noch zwei dink bezeichent der der mensche bedarf zu unsers herren gotes opphere, daz ist des herzen rüwe daz wir unser sünde von ganzem herzen clagen und bichten und büze enphahen und die leisten nach genade und nach rechte und doch die ware minne haben und io denkende sin nach der vroude des himelriches. die wile süle wir sitzen in dem tempel, daz ist daz wir süln semphte sin in unserm herzen und gedülticlichen beiten des gelübedes unsers herren Jesu Christi, den wir sehen mit den ougen des herzen, daz wir den nach diseme libe müzen vroliche sehen in siner gotheit, als er ist von oügen zu ougen, und uns danne laze in sinen vriede der mit sinem bläte hat vriede gemachet in himelriche und in erdriche, unser herre Jesus Christus. Qui vivit.

31. Annunciacio Marie virginis, s. unter nr. 214.

32. (56°) De dedicatione, s. unter nr. 212.

33. (562) De adventu.

Hora est jam nos de sompno surgere. nox processit, dies autem appropinquat. abiciamus ergo opera tenebrarum, induamur arma lucis, sicut in die honeste ambulemus. Mine vil liben, dise wort die ich zu latine gesprochen habe die spricht sant Paulus der heilige apostolus und manet uns daz wir üf sten von dem slafe der sünden, und bedüten alsus: iz ist zith daz wir üf sten von deme slafe; die nath ist ergangen und der tach der nahet, und werfen wir von uns die werk der vinsternisse und cleiden an uns die wafen des lichtes und gen erhafte und reinic- lichen als an dem tage. M., zweier hande slaf ist da uns die heilige scrift von saget: der eine ist güt, der ander ist bose. der güt slaf ist, swenne der mensche diese werlt vleühet und daz gedoze der

2 in einvaldiges ist | überg.

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üntrewen und andere bosheit und zu gote keret und die (b7*) ge- swasheit süchet sines gebetes und geistliches lebenes; der ist suzze- lich untslafen dirre werlde und wachet aber mit dem almechtigen gote. von dem slafe spricht der wise Salomon in canticis canticorum, wie die heilige sele die sich gar an gote gelazen hate, wie die spricht: ego dormio et cor meum vigilat. ich slafe, sprich sie, und min herze wachet. selich ist der der also üntslefet, der sich genzliche an got vorlezet, der enrüchet was die werlde tribet, als der necheine achte hat der da slefet waz die wile iemand tüh. der ander slaf ist bose, swenne der arme sündige mensche sine witze alle keret zu bosen dingen und vorgizzet sines schepphers und vellet in die sünde also tief, daz er sider sich enmach noch enwil bekeren. der slaf leitet den sündere dem ewigen tot. von dem slafe spricht her David der propheta: dormierunt sompnum suum et nichil invenerunt omnes viri divitiarum in manibus suis. er spricht: die übelen sliefen iren slaf; do si do erwachten, done vünden sie niht in irn handen ales irs richtümes. zware sag ich üch daz, der an den sünden hie also untslefet und niht bezite wachet mit der rüwe und mit andern guten werken, an dem jüngesten tage, als alle die erwachen müzen die nd slafen in den grebern und tot sin, leider dem sin danne sine hende vil ytele der güten werken, al sin richtum, die breiten eygen, die grozen lehen, die nevrümen da niht. M., von dem slafe manet uns der heilige apostolus daz wir üf sten und spricht daz die naht vor- varen si und der tach nahent. die naht bezeichent den ungelüben (57b) und die sünde. swenne der mensche züm gelüben kümet und getüfet wirt und sich bekennet sines unrechtes gelüben, so ist die nacht ergangen und nehet der tach. der tach bezeichent den ge- lüben und die gotes genade und den ewigen lip. M., nu ir die naht habt vorlazen und christene geheizen sith und züme tage cümen sit des gelüben, so werfet von üch die werk der vinsternisse, daz ist die unküschheit, untrüwe, vorretenisse und andere die den armen sündere leiten in die helle da die ewige vinsternisse ist. da schinet weder sunne noch mane noch tach, sunder alle üngenade ist da. ir

sult merken daz sent Paulus spricht daz wir an süln tün die wafen

des lichtes und suln erhafte gen als an dem tage. die wafen des liechtes die wir an süln tàn, da wir inne suln vechten contra prin- cipes tenebrarum, wider die würsten der vinsternisse, daz sin die tüvele, die wafen daz sint: lorica justicie, scutum fidei, galea salutis, gladium spiritus, daz ist: der halsberch der gerechticheit und der schylt des gelüben und der helm des ewigen heiles und daz swert des heiligen geistes, quod est verbum Christi, daz ist daz gotes wort.

1 kerent 7 an in got 15 sliefen ein (unterpunktiert) slaf, am rande iren 18 wachent, n getilgt— 26 n. nicht getüfet

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swere die wafen an sich getüt, der hat die wafen des heiligen liechtes, den enmach der tüvele niht uberwinden, der ne vellet niht an deme kamphe, der vichtet siege und besitzet daz gotes riche, der get erhafte als an dem tage. swer des tages geht, der sol also gen, daz er ane schaden ge, daz sine niemand enspotte. also sol wir tün, wir suln redeliche dink tün und christenliche werk, uffe daz unser herre Jesus Christus gelobet werde und unser ebencristen gebezzert (57°) werden, als da gescriben ist: luceat lux nostra coram hominibus, ut videant opera vestra bona et glorificent patrem vestrum qui in celis est. ewer liecht, spricht unser herre got, daz schine vor den lüten, uffe daz si gesehn uwer güten werk und loben uwern vater der da zu himel ist, unsern herren Jesum Christum. M. tüt ir also, so get ir als an dem tage, erhafte und selicliche, so volkümet ir üch zu dem tage von dem da gescriben ist: melior est dies una in atriis tuis super milia. herre got, ein tach in dinem riche der ist bezzer danne andere tüsent tage. Lieben, der tach ist der lange tach, der ist ane ende, der ist der ewige lip. daz er müz uns allen hin helfen dürch sine genade der daz wol getün mach, unser herre Jesus Christ, qui vivit etc. '

94. De adventu domini, s. unter nr. 91.

9b. (58°) De nativitate Christi, s. wnter nr. 92.

36. (59^) De epiphania.

Cum natus esset Jhesus in Bethlehem Jude in diebus (59°) Herodis regis, ecce, magi ab Oriente venerunt Jherosolimam dicentes: ubi est qui natus est rex Judeorum? vidimus enim stellam ejus in Oriente et venimus adorare eum. M., den tach den wir hüte begen der ist ein vil her tach. als hüte erschein ein sterne in Osterlant den drin künigen die daz vornümen hatten von der scrift daz der almechtige gote solde geborn werden. iz waz ein heidinische wis- sage der hiez Balaam, der hatte vor gepropheciet unser herren gotes gebürt und sprach: orietur stella ex Jacob et consurget homo de Israhel et erit omnis terra possessio ejus. er sprach: ein sterne sol

1 ín getüt ist ge überg. 3 in besitzet das erste t überg. 6 redelichen 15 in dem riche 80 nach Osterlant den steht wir hüte begen und ist nachträglich radiert 31 kunige 99 gepphiret

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erschinen uz von Jacobs geslechte und ein kint geborn werden von Israels geslechete, daz sol alle dise werlt besitzen. von den worten des wissagen waren dise herren gelart und als schire so der sterne erscheine so wosten si wol daz geborn waz der künik aller künige. do hüben si sich al dar da si der sterne wisete und quamen zu Jherusalem der hübetstat und vrageten und sprachen: wo ist der nüweborn künik der juden? wir sahen sin sternen in Osterlant und sin her kümen daz wir in an beten wellen. do daz vorname der künik Herodes, do wart er sere betrüwet und die stat mit im. in der betrübnisse daz der künik hate so besamete er die ewarten und die wisen herren die die büch künden und vragete sie wo der hei- lige Crist geborn solde werden. do sprachen si nach der scrift daz er geborn solde werden zu Bethlehem. under des daz die dri künige zu Jherusalem waren, so was der sterne under gegangen daz si sin nimmer sahen. do sant der künik nach in allen drine und erwür heimilichen von in des sternen zit und merkete (593) da bi daz alder des kindes, daz da geborn was. do erz alles ervür, do sante er si hin zu Bethlehem und sprach alsus: Ite et interrogate etc. geth und vraget vlizclichen umme daz kint. und als irz vünden habt, so enbiet iz mir, daz ich üch dar küme und iz an bete. M., daz sprach er mit untrüwen und wold

. iz kint vorliesen, wane er angest hatte daz got dürch daz geborn

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were, daz er im sin künikriche neme. erne woste des niht daz unser herre Jesus Christus dirre werltlichen eren niht engerte, als er selbe sprache: Regnum meum non est de hoc mundo. Min riche, sprach er, daz enist von dirre werlde niht. waz half aber daz, mine vil lieben, daz der ubele künik Herodes vorraten wolde den den alle tügene unvorholn sin, als da gescriben ist: Non est sciencia, non est consilium contra dominum. iz ist kein kunst noch wisheit noch rat wider den almechtigen gote. also geschach iz hie. unser herre Jesus Christus der vügetiz also, daz Herodes betrogen wart, und die drie künige die in da süchten, die vünden in. als schire als die drie künige von Jherusalem vüren, do erschein in der sterne. do si in da gesahen, do vrouden sie sich mit grozer vroude. also ginch er in vor biz er quame ober daz hus da unser vrowe sente Maria inne was mit irm liben kinde, unserm herren dem heiligen Christe. do gingen sie in daz hüs und anbeten daz kint daz alle dise werlt geschaffen hat und uf daten sie irn schatz und brachten im ir gabe, (60*) golt, wirüch und mirram, und würden do gemanet in irme trüme von dem heiligen engele daz si wider vüren in ir lant einen andern wek. do Herodes daz vorname daz er betrogen waz, do hiez er die kint alle erslahen und hofete des daz er unsern herren, den heiligen Christum,

5 den sterne 10 die vor ewarten tüberg. 14 in undergegangen ist ge überg. 20 und iiz à. 22 wolte 27 und vorholn 29 wid den 31 vünden in in

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dar under víünde. daz enhalf allez niht, wane unser herre wart gevürt in Egyptumlant biz der ünselich künik erstarb. M., dise drie gabe die dise drie künige deme heiligen Criste brachten, die sint bezeichenlich. daz golt ist aller gesmide hereste und bezte und tü- reste; da mit bezeichenten si daz unser herre Jesus Christus ist künik uber alle künige und im niht gelich ist. den wirüch brenget man gote zu lob und zu eren; daz bezeichent daz wir an unsern herren gelüben süln daz er der ware gotes sün ist und der ware bischolf ist der sich selben oppherte an dem altere des vronen crüces dürch nnser sünde zu trost und zu genaden aller dirre werlt. die myrra die ist bitter; da mit bezeichent man den tot unsers herren, wane man mit der myrram die toten salbet, daz si niht vülen. M., unser kein ist der an gote gelübet erne müze dise drie gabe brengen un- serm herren: daz golt, den wirüch und die myrram. weliche wis?: ist unser gelübe güt, so brenge wir im daz golt, quia sine fide impossibile est placere deo, wane ane den rechten (605) gelüben ist i2 un- mügilich daz iman got behage. ist unser gebet reine, so brenge wir den wirüch, und da von spricht her David: Dirigatur oratio mea etc. herre, mine gebet daz küme vür dich als ein wirüch. die mirram sule wir üch brengen unserm herrem. twinge wir unsern lip und kestige wir daz vleisch von uppigen gedanken, von unreiner gelüst und von allen süntlichen dingen, so brenge wir die mirram. vor allen dingen sule wir daz merken daz sie einen andern wek wider vüren zu irm lande, also süle wir tán. unser lant ist die himelische Jherusalem danne wir vorstozzen wurden, wane wir einen unrechten wek hatten begriffen mit der ungehorsamcheit und mit andern sünden. ıwelle wir nu dar wider kümen, so sule wir einen andern wek varen, einen rechten wek mit der gehorsamicheit und mit allen güten dingen. daz uns daz gesche, des gerüch uns zu helfene der uns geschaffen hat und uns erlost hat, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

37. De purificatione Marie, s. unter nr. 97.

38. (61^) In die cinerum.

Derelinquat inpius viam suam et vir iniquus cogitationes suas et revertatur ad dominum et miserebitur ejus, et ad deum nostrum, quoniam multum est ad ignoscendum. non enim vult mortem pecca- toris, sed ut convertatur et vivat. M., dise wort sprach ein heiliger

] vünden 2 m. dise 18 in erne ist r überg. 16 ane dem nr. 38 ist überliefert in A und Hh 88 M. felt H1 w. di s. e. h. man her Y. Hi

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propheta der hiez Ysayas und manet uns daz wir daz ünrecht lazen und zu gote keren und spricht alsus: der bose mensche, der sundere, der laze sinen unrechten wek und der übele man sine ubelen ge- danken und kere wider zu dem almechtigen gote, und er erbarmet sich sin; wane er michil ist und genedich zu vorgebene. wane er gert niht des sünderes tot, sünder er wil daz er sich bekere und lebe. M., ditz ist uns ein michel trost daz uns der almechtige got der uns mit rechte wol mochte vorteilen, daz uns der bitet und manet daz wir uns bekern und lazen unsern unrechten wek und keren wider zu ime. weliche sin die unrechten wege die wir lazen sülen? daz ist der bose wille und die bosen werk. wane als der wek den menschen dar leitet dar er sol, also tüt der bose wille und der güte wille, die leiten den menschen antweder zu dem ewigen libe oder zu dem ewigen tode. welich sin die ubele gedanken? daz sin die den mit der unkuscheit wol ist und mit stritene und mit untrüwe, mit vor- reitenisse, mit valschen urkünde, mit meineide, mit uberaze und mit ubertranke, mit dübe und mit andern bosen werken. zware, sweme suliche dink an sinem herzen gelieben, der hat ubele gedanken. so getane wege und gedanken sulibir lazen und suln wider kern (61°) zu unserme herren dem almechtigen gote. wa mit? mit vastene, mit wachene, mit kirchgange, mit gebete, mit unserm opphere und mit andern güten werken und mit den almüsen, als da gescriben ist: abscondite elemosinam in sinu pauperis et ipsa orat pro vobis ad dominum, quia sicut aqua extinguit ignem, ita elemosyna extinguit peccatum. Berget die almüsen in des arm menschen schoze und sie bietet vor üch zu unsern herren got, wane zu gelicher wis als daz wazzer daz vüer leschet, also leschet die almüse die sünde. merket wol waz die scrift spricht daz man die almüsen süle bergen. daz ist also gesprochen daz wir die güten werk niht suln tün in den worten, daz sie die lüte sehen, sünder wir suln sie in den worten tün, daz sie got alleine sehe und untphae. swer dürch rüme wole tüt, deme

2 z. g. k. u. u. l. Hi quit a. der unreht man der laze H1 mensche daz der A 8 man laze s. u. Hi. 4 zu gote Hi. 5 sich uber in Hi v. alliz unreht un gerit n. d. sundigen menshen t. Hhı * M. fet d. unsir herre der H, 8 nach rehte vil wole der uns 9 unser (A) u. wege und ubele gedenke un k. H; 10 sint di H.ı 11 d. ubele weg daz sint di uppegen w. als fehlt H; man Hi; 12 dar leitet fehlt A l. da er A ubele w. H, g. w. leitit d. m. Hh 14 Weliz Hi, sint aber di ubele gedenke H; di di den uber hur trahtint di manslaht gedenkent di untruwe virretnisse gelogin urkunde. Meineide. trugenheit. uberaz. uberdranc. den mort. diu dube. den hohen mut tragen H, 17 zware gedanken felit Hi 19 w. un so gedane gedanke. di suln wir l1. H, w. kumen H; 920 unsime h. H; d. a. g. fehit Hs». 22 mit den almusen. un mit gutin werken. also da g. i Hi; 25 B. uwer a. i der armen shoz durch daz si biten 26 unsime h. w. alse d. w. Hh 28 wol daz d. H, sule brengen un b. H; 29 ne s. nit dun Hi; in fehlt H, 80 sünder fehlt H; in fehlt H, 91 un si inphahe H; untphac A wer Hi; woll A

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lonet got niht in sime riche, im wirt anders kein lon wen daz uppege lop der lüte, als got selber spricht in dem ewangelio: Amen, dico vobis, receperunt. zware sage ich üch daz: die ir almüsen also geben und ir güten werk also tün, die habn ir lon untphangen. M., dise tage sint üch gesazt zu eime zehende aller üwer werken, daz ir buzet allez daz daz ir habt missetan uber allez daz jar. wir suln uns maz- zen in disen tagen aller bosen dingen, ob wir sie betalle niht vor- miden mügen. wir suln dicke unser bicht tün, wir suln minner ezzen und trinken, sprechen und slafen, wir suln küscheliche leben und süln die almüsen gebn nach unsern staten und suln des gedenken daz wir ein asche sin und ein erde und (613) müzen wider werden zu der aschen und zu der erden. daz bezeichent üch die asche die wir entphahn daz wir dar mit gemanet werden von wanne wir be- kümen sin und war zu wir kümen suln und daz wir üch dise büze othmütecliche leisten. wanne daz ist unser karine die wir gen süln vor diesen ostern vor manigen totslak den wir begangen haben an unser arm sele. swer sinen ebenchristen ergert mit sinem bosen bilde, mit nyde, mit hazze, der ist manslachtich, als Johannes spricht: omnis qui odit fratrem suum homicida est. er spricht: swer sinen eben- cristen hazzet, der ist manslachtich. M., die sünde und alle die bosen dink die wir ie getaten, die sule wir waschen. wa? in fonte lacri- marum qui est secundus baptismus. in dem brüne der zehere, daz ist die andere tüfe. die erste tüfe die negeschiet niht wan zu einem male. die andere tüfe geschit als dicke als sich der arme sündere erclagt und sine sünde rüwen und er die beweinet; da von spricht her David inme saltere: Lavabis me et super nivem dealbabor. herre got, spricht er: du solt mich waschen, so werde ich wizer dan der snéé. iz enwart nie kein snóe so wiz so die sele die mit der rüwe und mit den trehern wirt gewaschen. dar umme so spricht ein pro- pheta: Lavamini, mundi estote. waschet üch, spricht er, und sit reine. swer siner sünde zu bichte kümet mit inneclicher andacht und die

1 inlonet H; newirt a. nit lones H, 2 u. lon d. H, a. unser herre quit i. 8 daz felit 4 und tün fehlt Hi, M. fet Hi; 5 sint uns g. zu buze. daz wir nu suln buzen alliz daz wir misse tan han in allime jare 6 s. maze han H, ^" dinge n. inmogen gelazen 8 e. minre tr. minre spr. wir Hi; 1Ou.d.a.gut g. un sun Hi. 11 &. u. e. e. sin. zu a. u. z. e. sul wir wer- den 13 dar ist r überg. A g. sin werden von A wannin wir Hi 14 fehit 15 wir fehlt A 16 vor vil manige manslat di wir getan han Hi, an u. vil armen s. Also dicke so wir houbetsundin dun so irslahe wir di arme sele. der den haz treget sime neben cristen der i. m. H; 18 J. quit Hh 19er spricht fehlt H.. 20 M. fehlt H4 alle di s. di wir Hh 21 wa felt H, 22 bur- nen der trehene H, 29 i. der a. touf der geschit also dicke Hi 24 so sich d. a. mensche clagit Hh 25 in fehlt A er felt H; dan abe sprach H, 26 i. s. fehit 27 spricht er fehit Hh 3% en überg. in A Ni ne wart k. s. Hi, 29 trehenen g. w. Hi; dan abe spr. ein heilige pr. H. 80 r. Maniger wesche sich un ne blibet nit reine. Swer H; 31 k. un di sunde bew. H, .

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beweinet, der hat sich wol gewaschen; vellét er aber wider, so ge- sehit ime (629) als deme swine daz sich weschet und aber in den phül und in daz hor vellet, der enist niht reine. swer aber sine sünde claget und die beweinet und büze enpheht und die leistet und die sünde vort mer leszet, der hat sich gewaschen und der ist üch reine und mach vroliche und sicherliche an dem ostertage zu gotes thische gen und untphahn den gotes lichnam zu helf und zu troste sime libe und siner sele. unser herre Jesus Christus des barmherzicheit und genade grozer ist danne unser missetat, der gerüch uns zu helfen, daz wir uns in dirre werlde also gewaschen und gereinigen, daz er an uns niht wandelberes vinde, swenne unser sele von unserm lich- name scheidet, und daz wir daz ewige himelriche mit im besitzen der uns dar geladen und geschaffen hat, Jesus Christus, dominus noster.

39. In die palmarum, s. unter nr. 98.

40. (63°) In cena domini.

Obsecro vos in Christo, reconciliamini deo. M., dise wort sprach sent Paulus und bedüten alsüs: ich bite üch in unserm herren, vor- sünet uch mit gote. wie suln wir uns vorsünen mit gote? Rüwent uns unser sunde und clage wir die dem almechtigen gote mit lütere bicht und mit den zehern, so ist er vil genedich und vil barmherzich und vorsünet sich mit uns, und des wir in biten solden, des bitet er uns und spricht: convertimini ad me et ego convertar ad vos. (63°) bekeret üch wider zu mir, so kere ich wider zu üch. daz ist uns ein vil trostlich dink, mine vil liben lüt. er spricht üch an einer andern stat: numquid oblivisci potest mulier infantem suum, ut non misereatur filio uteri sui? mach kein wip vorgezzen irs kindes, daz si sich niht erbarme uber ir kint daz in irme lip hat gelegen? der rede antwortet er selber und spricht: et si illa oblita fuerit, ego tamen non obliviscar tui, dicit dominus. vorgizzet daz wip wol irs kindes, ich envorgezze doch üwer niht, spricht unser herre got. o we, liben, wer mochte die grozze genade unsers herren gotes volachten und volloben? hodie est dies reconciliacionis et indulgencie, hodie per universum mundum melliflui facti sunt celi. hüte ist der tach der

ler fehit Hh 2 aber wider in HH 3 u. i. d. h. feit H, daz fehlt A 4 geleistit. un iz ouch danne midit. der Hh 5 üch fedt Hi 6 r. der mac ouch fr. zu den ostern zu g. t. g. 9 herre des genade gr. i. dan u. unreht d. ruche u. also ze wassene also zu reinegene daz er nit an uns invinde daz ime missevalle. Qui cum patre et Hi; nr. 40 ist überliefert in A und Hi

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süne und des ablezes, hüte über al die werlt triefen die himile von honige. waz meine ich, lieben, da mite? daz tün ich die süzze genade unsers herren. swer die rechte merken wil, so ist si süzzer dan ie kein honik würde. hüte über al die werlt, sünderen und manslachti- chen und die banne waren, die die helige christenheit verworcht hatten und die die kirchin miden, die werden hüte in gelatet und untphahn ablaz aller irre sünde und irs unrechtes. hie nacht .ist üch der abent daz unser herre Jesus Christus an der merate saz mit sinen jungern, den. zwelfboten. do er in vor sagte durch was er in dise werlt kümen was, daz er durch uns wolde gemarteret werden, al da gab er sinen jungeren sinen lichnam und sin hilegez blüt. da gab er im das üch der in vorriet und offenete den andern wie er in vorküft hatte den juden. M., des selben man ich üch, wane ir hüte zu gotes tische (634) gen sult und untphan sult sinen heiligen lich- nam und sin heiligz blüt. Nu sult ir merken und vorchten ein engest- lich wort daz sent Paulus spricht: Qui manducat et bibit indigne, judicium sibi manducat et bibit..swer so gotes lichnam und sin blüt unwirdiclichen untphet, der entphet daz ürteil da mit er vortümet wirt zu dem ewigen tode. M., swer sine bicht innencliche getan hat und an dem willen ist die sünde zu lazene und güte werk zu tünde, der mach wol untphan vroliche die genade unsers herren gotes. swer aber den almechtigen gote hüte vorsüchet und hie get dürch züber, der ist ewicliche gesündert von gote. swer aber hie zu get an bicht und an rüwe, der tüt üch unselicliche. wan swer einen lieben vrünt und einen richen gast zu hüse bete, der kerte sin hüs und reinigete daz, und allez daz er seltsener dinge und schoner dinge hette daz tete er her vor in den worten, daz man des niht gesege daz widerzeme were. M., also sule wir tün. wir habn unsern herren zu hüs gebeten, hüte kümet er zu uns, hüte sule wir in untphan, sinen heiligen lichnam. Nu süle wir merken wie wir gelebt haben. ob wir die unreinicheit unsers herzen von uns geworfen und vortriben haben, daz unser herre des niht da vinde daz ime missevalle, so si wir selich. habe wir des niht getan, so ist iz uns engestlich. M., hüte sult ir die ware minne habn zu üwern ebenchristen, quia karitas operit multitudinem peccatorum, als sent Jacob spricht in siner episteln: die ware minne bedecket (64*) die manichvaldigen sünde. von der spricht üch sente Paulus: Si distribuero in cibos pauperum omnes facultates meas et si tradidero corpus meum ita, ut ardeam, karitatem autem non habuero, nichil mihi prodest, er spricht: geb ich al min getregede armen lüten zu

2 genade zweimal A 4 manslachtich A 7 un untphachen fehlt A 12 gab er in das e in vorriet überg. A 82 Hi beginnt mit . . . se valle so sin wir selic. zware h. w. 38 ist ez uns vreislich M. felt Hi sul wir H, waren H, 34 z. unsern e. H, 35 ware fehit Hi. 86 von der minne spr. 89 er quit H. alliz min

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ezzene und geb ich mich selben zu martere also, daz ich vorbürne, und enhab ich danne die ware minne niht, iz vrümet mir allez niht. dürch daz, mine vil liben, so rat ich üch daz ir die ware minne habt zu ein ander. werfet von üch den nyt und den haz und den zorn, wane daz ist ignis alienus quem sufflat ventus urens, daz ist daz vremde vür daz da bleset der brinnende wint, daz ist der leide tüvel, der bürnet die armen sele, swo so er den nyt und den haz und den zorn unzünden mach, wane da von kümet geschelt und manslacht, rüb und brant und zu aller jüngest gotes ablüge. so vorwirket sich der arme mensche und stirbet in den sünden und vert zür helle. dannen abe müz üch der almechtige got bewarn und helf eüch des daz ir hüte also erschinet in aller reinicheit als iz üch güt si lip und zu sele, ipso adjuvante qui vivit etc.

41. In die pasche, bei Leyser 61, 1—63, D, 8. unter nr. 99.

49. (65*) In rogationibus, s. unter nr. 100.

43. (653) Item.

Peccator quacunque hora ingemuerit, salvus erit. M., dise wort spricht her Ezechiel der propheta und trostet alle die die ir sünde rüwet und der bekennent und sprich alsus: zu, swelicher zit so der sündere ersüftet umme die sünde sin und die rüwet und die bichtet, so ist er genesen. M., unser herre got ist vil genedich: al die wile daz wir unser sünde unhoch haben, so wiget er si vil hoch; als si uns aber rüwen und leit sin, so ist er vil genedich und vil barm- herzich und vorgibet sie uns. M., die rüwe und die zehere, daz ist die andere tüfe (66*) da wir uns suln inne baden, quia coinquinata sunt vestimenta nostra, wane unser claidere die sin unreine worden. die cleidere, daz ist stola innocencie et immortalitatis quam accepistis in baptismo, daz ist daz reine: und daz schone gewant der reinicheit und der untotlicheit, daz hab bir mit manigen sünden untreinet. nu

1 zu der martile H; 2 un hetich d. der minne nit. iz envrumete mir niht. H; 389 m. v. L fehlt H1 rate wir 4 H, h. under ein H, den nyt und fehl H; den unrehtin zorn H, 6 da fehlt 8 unzündet macht A wane fehlt H; e in kümet üuberg. A kumit er seltin. er inbrenge scheltin un m. Hı, 9 gotis zorn 10 zu der h. H, 11 dar vor m. H, d. a. g. fehlt H,h 12 iz fehlt zu deme libe un zu der sele H; 18 v. e. r. 19 In rogationibus später zugesetzt 2b unser zweimadi 29 sin die

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sule wir aber iz waschen mit dem bürnen der rüwe und der bicht und der zehere, so tüt unser herre zu uns als er uns gelobt hat: et effundam super vos aquam mundam et mundabimini ab omnibus ini- quinamentis vestris. ich gieze, spricht got, ein reine wazzer üf üch und so werdet ir gereiniget von allen üwern sünden. M., unser herre got derne gieze sin wazzer zu aller erst uf uns, sone volküme wir niht zu dem bürnen der rüwe und der zehere. unsers herren gotes wazzere daz ist der heilige geist, als got selber spricht in dem ewan- gelio: qui biberit aquam quam ego do etc. swer daz wazzer trinket daz ich ime gibe, spricht got, daz wirt in im ein bürne der da ent- springet in dem ewigen lip. hoc autem dixit de spiritu sancto quem accepturi erant credentes in eum. daz spricht sente Johannes daz unser herre got mit dem wazzere bezeichent den heiligen geist den die enphan solden die an in geloubeten. M., wane niemant zür waren rüwe kümen mach wane mit der genaden des heiligen geistes, so sült ir bitten unsern herren got siner genaden, daz er daz wazzer daz den heiligen geist bezeichent üf uns giezen wolle, daz wir da mit kumen zu dem bürnen der waren rüwe. ditz ist der bürne da sich die armen selen inne suln waschen, daz sie wizzer und schoner werden dan der sne, als her David der propheta spricht: Asper (66^) ges me etc. herre got, du solt mich besprengen mit ysopen, so werde ich wizzer dan der sne. M., der ysope daz ist ein crüt und ist gerne lange grüne und wechset gerne an der steinigen erden und ist bitter und idoch gesünt dem herzen und der lüngen und der brüst die da siech ist. daz bezeichent”die rüwe, die ist bitter und mülich dem libe, si ist aber vil selich der armen selen; die sal waschen in dem vorsteiniten herzen des süLidigen menschen, so grünet im die sele und wirt werliche gereiniget von allen sinen sünden und wirt vor gotes ougen wizer und schoner dan ein nüwevallen sne. M., iz waz in der alden e& ein bürch jesent mers die hiez Ninive, die was rich und groz und waz drier tagweide lank. die cimberte zu aller erst ein rise der hiez Nemrot; sieder was dar inne ein künik der hiez Belus, der was der abgote vlizich und hiez sie üch zu ersten machen; der hatte ein sün der hiez Ninus, nach dem wart die stat

genant Ninive. M., in der stat was michil unrecht und geschach dicke :

groze bosheit dar inne. daz erzürnete den almechtign gote und sant dar hern Jonam den prophetn unde hiez in daz kundigen daz die stat were vorteilet vor gotes ougen dürch die sünde und die bosheit die dar inne geschach und daz si solt zustort werden ober virzich tage. M., der propheta hette der boteschaft gerne geweigert und wolde got entrinnen, ob er mochte, und trat in ein schif und wolde uber mere varn zu einer stat die hiez Tharsis. al da hüb sich ein

17 wolle 32 m erst ist r überg.

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groz stürmbeter und die schefman erquamen des sere und würfen ir losbüch, wes schult daz mochte sin. do geviel daz loz uffe Jonas. do bünden sie in und würfen in in daz mer. do wart daz weter sa hant (66°) gestillet und ein walvisch quam und vorslant den heiligen propheten, hern Jonam. also lebendich in des visches büche was er dri tach und drie nacht und rief unsern herren got an vil inneclichen und rou in daz er im ungehorsam was worden. daz gehorte unser herre got und gebot dem walevische daz ern uz vorliez an daz trüge lant, und unser herre hiez in hine gen zu Ninive und kündigen sin wort. do gink er einer tageweide lank in die stat und rief: 'ober virzich tage so wirt dise stat zuvürt dürch ir unrecht. do daz die lüte vornamen, do berüwen sie sich irre sünden und der künik von der stat der warf sine gewant von ime und tet ein sachtüch an sich und saz in der aschin und gebot uber alle die stat daz si got wan- delten und bezzirten ir sünde und ir unrecht und daz man daz viech beslüze dri tage inne und daz iz ungezzen und untrunken were. M., daz geschach also und daz gerüfte von dem vich und von den lüten die alle zu gote diegeten, daz waz vil groz. do gesach unser herre da zu himele die groze othmüticheit der lüte und intphing ir gebet und die stat bleip stende. M., diz hab ich üch durch daz ge- sagt daz ir gote sult vil wol getrüwen daz üwer keines sünde so groz ist, wolt ir ockirt zu bekentnisse cümen und wolt ir gote wan- delen, er enphach üch. Nu sult ir vornemen wa von sich dise ge- wonheit züm ersten irhübe in der christenheit daz man nu mit den crücen get. Bi sente Mamertis geziten, des heiligin erzebischolfis vone Metze, und sent Servacius von Mastrich und andere heiligen bischolfe von Kerlingen, do waz so (669) groz ungenade in der chri- stenheit, daz wolve und bern liefn üz den walden uf daz lant in bürge und in dorfere und erbizzen die lüte. daz enmochte niemand bewarn. do vürn die heiligen bischolve zu die ich nu genant habe und andere die ich niht genant habe und gebüten, so wiet so die christenheit were, daz man dise dri tage vlizclichen beginge mit vasten, mit crücegange, mit gebete und mit andern güten dingen, nemelichen vor die not die da waz und vor alle die not die immer mochte oder solde werden in der christenheit. M., da mit wart die not gestillit. also müze alles daz uns werrende si. nu habe wir leider ein bose gewonheit die unser sele vil schedelich ist: wir solden par- vüz unsern heiligen volgen und solden othmüticliche gen und unsern herren bitten siner genaden. nu ge wir stolzliche und mit homüte, mit den besten cleidirn die wir haben mügen und mit itiln wortin, daz ist allez wider gote und wider unsir armen sele. M., dirre dinge und aller der dinge die wider got sin, der sule wir uns enzihn

13 der der stat 18 Leyser schlägt dingeten vor 21 da ir

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und suln unsern herren an diegin mit inneclicher andacht, daz er unser not bedenke und uns helfe, daz wir der ewigen genaden niht vorteilit werden. des helf uns der dürch uns mensche wolde werden, Jhesus Christus dominus noster qui vivit.

44.

De ascensione, s. unter nr. 101.

4b. (6743) De sancto spiritu.

Si quis diligit me, sernonem meum servabit et pater meus diliget eum et ad eum veniemus et mansionem apud eum faciemus, M., dise wort spricht unser herre got selber und lüten alsus: swer mich lieb hat, der beheldet mine wort, und min vater sol in minnen und wir suln cümen zu ime und suln unser wesen mit ime schaffen. an disen worten mügt ir wol merken ob ir unsern herren minnent, als ir unsers herren wort vornemet und wir üch künden wie ir sin gebot sult halden und wie ir in sult minne mit ganzen trüwen: beget ir güte dink, so minnet ir in; tut ir aber anders, daz ir dem tüvele volget mit süntlichen dingen, so geschiet üch als sente Johannes spricht: qui dicit se diligere deum et mandata ejus non custodit, mendax est. swer so spricht daz er got minne und sin gebot niht enheldet, der ist ein lügenere. M., nu wreget uwer herze ob ir also gelebet habt, daz üch dünket daz ir sicherliche sprechen mügit daz ir got von herzen minnet und sin gebot behalden habt. leider, spri- chit ir daz oder wenet ir des, so sit ir alle lugenere wider unsern herren, wane unser kein got also gedinet hat, daz er siner minne wert si. M., daz lat (68*) üch leit sin. nu sult ir merken daz unser herre spricht, der in minne daz den sin vater minne und daz si danne züz ime cümen und ir wesin mit ime schaffen. o we, wie selich ist der mensche zu dem unser herre got gerüchit zu kümene und sin wesen mit ime schicket! swenne wir gotes wort vlizcliche merken und unser herze lütern mit rüwe und mit bicht unde mit andern güten werken und dingen, so cümet unser herre zuz uns. swenne wir uns aber zun sünden keren, so vlüt unser herre von uns

nr. 45 ist überliefert in A und G, überschrift in G: In die pentecostes. 11 sprach G kvnden got felit G quit à. G 12 m. minnet der G 12 wonunge mit G 15 wir in daz kunden G 16 wie ir fehlt G m. von allime uwern herzen G 18 uolgit unde daz unreht dut G in alse G 19 quit G 21 beheltit G 22 uch des dunke G 23 von herzen fehlt G habt fehlt G 26 M. sin fehlt G quit G 28 ir wonunge G 30 ime hatG 31 und mit bicht fehlt G 32 und dingen jehlt G 33 so aber G unrehtin kerin G so uns fehlt G

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und so kümet der bose büeman, der tüvel, der allez daz zustort daz zu güten dingen triffit. swer aber der ist der ellencliche mit gote wirbit, der die untrüwe hazzet und die warheit minnet und mit aller slachte reinicheit sin herze unserm herren bereitet, der ist selich und mit deme hat unser herre sin wesin geschaffet. M., uns sagt die scrift in der alden 68: nach der vlüt die in der ersten werlde was, do alliz daz irtrank daz under deme himele was behalbe die einen die in der archen waren mit hern Noe, do die vlüt do vorgingen und mensch- lich künne aber sich begonde zu merene, do quamen die gewaldigi- stin zu samene uf einem velde daz hiez Düran und sprachen zu ein ander: ‘Mache wir ein türm von ciegele und bestriche wir die vüge mit einer slachte erden die heizet bitümen und ist clebir und ist also lote, swane si gehartet, daz si weder vüer noch wazzer geweichen enmach. und mache wir oüch den türm hoch biz an den himel M, daz werk worchten si mit bosir andacht, daz sie unsin herren da zu himele wolden oberstigen (68") daz werk meistirte ein riese der hiez Nemroth. unser herre der daz alliz siecht daz dar ist, der sach ir gedanken und sprach zu sinen engeln: 'stige wir, hin nider und warten ob Adams kindere irn türm vollinbracht haben; wane des si gedacht habn, daz volbrengin si, ob si mügen. nu ge wir dar und schenden sie an irn züngen, daz ir nekein vorneme noch enwizze waz der apder spreche. M., in den geziten so sprachin die lüte alle einer hande sprache, und zu hant do unser herre zuz in quam, so wurden si zu hant sprechinde zwo und sibenzich züngen, daz ir keine vornam waz der andere sprach. und beleip also der türm unvolbracht und würden si also zuteilet in die werlt und da von so sint cümen alle die sprache die nu sint in der werlde. an der selben stat da der türm gemachet wart da vil nahn bi stet die alde Babi- lonie da von manich groz unrecht begangen wart wol virdhalb tüsint

30 jar biz der almechtige got die stat vervlüchte, daz si zustorte Cyrüs,

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der kánik von Persan. do was si immer mer wüste biz an den hüte- gen tach und sint dar inne trachen und lintwürme, natern und slan- gen und aller slachte bose und übil gewürme. des türmis stet da noch alse vil, daz er schate gibt über vümfzehen mile und üch mer. diz daz ich üch nu gesaget habe daz ist ein groz bezeichenunge

2 dingen horit G ellicliche buwet G 4 daz hus sinis herzin b. G 5 sin wonunge G, geschaffet fehlt G Iz ist gescriben G 7 daz lebindic was sunder di di G 8 irginc G menschen G 9 q. si zus. G 14 nemac. unde sprachin me G hoch fehlt G 15 himel (bo) bin G M ‚fehlt G immer bosin A 16 herren felit A 17a. daz siecht A 19 wartin abe G 20 si gerne ob G 21 scheiden G vorneme noch feht G 22 g. so s. G. 23 ein spr. G und also schire so G 24 zu hant fehit G sprechin G 25 von daz bis 27 sprache fehlt G 28 alde stat B. da inne g. u. G 29 virdhab A 830 v. undes, G. 81 si was G 88 bose und feht G 84 vunzic G üch fehlt G 85 wir uch G

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disis hern tagis den wir hüte begen. ir habit wol gehort wie unser herre von einer züngen zwo und sibinzich zungen machte. alse hüte gesamente er die selben züngen under sinen heiligen zwelfboten (aposteln) mit der genade des (68°) heiligen geistes. den sant in der almechtige got als hüte als er in gelobt hatte. der quam von himele mit einem grozen gedoze und vülte daz hüs allis da sie sazen. und uf ir igeliches houbete so irschein ein vüren zünge. zu hant sprachen sie zo und sibenzic zungen die sie nie gelerneten und sprachin baz dan die dannen geborn warin. daz tet unser herre durch daz, wane er sie wolde senden after der werlde zu kündene sin wort, daz si vorstunden aller hande sprache, daz sie keines düters bedorften. M., die vürinen züngen bezeichent daz: swer so got minnet und sin wort gerne kundet, dem gibt der heilige geist daz gespreche, daz ist die zünge, und die sol vürin sin, wane sie inzündet alle die zu unsers herren minne die daz gotis wort gerne horen. daz vüer hatte üch vor gekündet der heilige wisage her Ysayas sic dicens: Creabit domi- nus super omnem locum montis Sion et ubi invocatus est nubem per diem et fumum et splendorem ignis flammantis in nocte. unser herre, sprach er, der sol schepfin ober den berk zu Syon und uber alle stete gelich da man in an rüfet ein gewülkene an dem tage und ein rüch und einen schinen des vüres, daz si flammende in der nacht. M., dise wort habn groze bezeichenunge. daz gewülkene schetewet an dem heizen tage vor der hitze, daz bezeichent unsers herren menscheit die er dürch uns enphing, als uns die schrift saget anders wa: ecce, dominus ascendit super nubem levem. daz gewülkene daz was die menscheit die er enphing von der ewigen magt sente Marien. die was licht und an ir enwas kein swerde (689) diekeiner sünden. in aller stete gelich, als wiet so die christenheit bevangen hat, swer so ganzen gelüben hat der menscheit unsers herren, die sol in beschirmen vor aller hitze aller slachte bekorunge. ir sult üch wizzen waz der tach bezeichene an dirre stat. der tach bezeichent die offene be- korunge und anevechtunge als die heiligen merterere hie bevor lieden in der heidenschafft und noch hüte liden vil dicke die gote dienent von bosen lüten. von der bekorunge sprach der heilige man künik David: non timebis a timore nocturno, a sagitta volante per diem. Du nesolt dich niht, sprach er zu einem ichslichen menschen der got wol getrüwet, vor der nacht vorchten und vor den tagis schozzen. so beschetewit uns daz gewülkene und beschirmet uns vor aller slachte übele, ob wir gelüben daz der ware gotes sün unser menscheit an sich nam, uf daz er uns erloste. dar zu hat uns unser herre ge-

1 w. vernvmmen G 2 uzir einer G 8 er si wider die s. z. G heiligen, boten fehlen G 6 iruvllite G sie inne s. G. Y nach zünge hat G noch zu hant spr ... und bricht damit ab 21 daz sine flamme A 27 liecht licht A 36 niht vorchten sprach A 38 in beschirmet ist i üderg. A

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schaffen den rüch und den schin des vüres daz da flamit an der nacht. der rüch ist süer den ougen und cümet von dem füere, der bezeichent die ruwe. swenne der heilige geist zu unserm herzen cümet und uns rüwet daz wir wider gote habn getan und die trehern vallin liese von den ougen, so ist der rüch cümen. dar nach so cümet daz liechte vüer, daz bezeichent die ware minne die der mensche gewinnet nach der grozen rüwe siner sünden. M., nu bittet den almechtigen got siner genaden der die sine jungern troste als hüte mit sinem heiligen geiste, daz er (69°) uns hüte gebe die selbe genade, daz wir in also müzen loben und eren als iz ime gezeme und uns güt si zu lib und zu sele. quod ipse prestare.

46. Dominica prima post penthecostes.

Homo quidam erat dives et induebatur purpura et bysso et epulabatur cottidie splendide, et erat quidam mendicus nomine Laza- rus etc. M., unser herre sagt uns ein bispel daz ein richer man were der phlach riches und gütes gewandes von phellil und von syden und spülgete alle tage grozir wirtscheffte. do was ein arm dürftige der hiez Lazarus, der lach vor siner türe und was süchtich und sere und gerte des daz er müste werden gesatit von den brosmen die da vielen von des richen mannes tische. der negab ime niemant niht, sünder die hünde quamen und lecketen sine sweren. do unser herre do lonen und ergetzen wolde den armen siner not und siner quale, do vorschiet er und sine sele wart gevürt von den heiligen engelen in den schoz des waren Abrahamis. do starb üch der riche man und wart begraben in der helle. als unser herre do wolde, zu einer stünde do der riche man in der wizen saz, do hüb er üf sin oügen und sach des armen Lazarus sele vrolichen sitzen in des waren Abrahames schoze und rief: 'herre, vater Abraham, erbarme dich uber mich und sende Lazarum, daz er netze sinen minnesten vinger in ein wazzer und trüfe mir uf mine zünge, wane ich grozer pine und quale liden in der flammen. do antwürte ime her Abraham und sprach: 'sün, gedenke des, die wile daz du lebtis daz du alle genade hattes und lebetis swie du woldes, und dirre Lazarus hatte da wider alle un- genade und (69" ungemach. nu hat er trost und genade und müst da wider ungemach und ungenade habn. und ist ein groz scheidünge inzwischen den di zu genaden sint und den die zu un- genaden sint also, daz die die hie sint nemügen dar züz uch cümen noch danne enmach niemand her cümen. do sprach der riche man, do er des vorzwivelte daz ime kein genade mochte geschen: 'herre,

22 leckete

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vater min, ich bitte dich doch daz du Lazarum sendes in minis vater hüs, wane ich han noch lebendig vümf brüdere, daz er sie warne, daz sie in dise üngenade niht cümen da ich inne bin. M., Daz vorsagt im her Abraham und sprach: 'si habn hern Moysen und die propheten, die horn sie und richten sich nach den.’ 'nein, sprach der riche man, 'herre vater, swer so von den toten uf irstet, dem gelüben si und gewinnent rüwe. do antwürte ime her Abraham alsus: 'enhorn si der heiligen scrift niht und bezern si sich da bi niht, sone gelouben si kein wis den niht die von dem tode uf ersten. M., disen worten und mit diesem bispelle so manit uch unser herre daz ir üwir almusen gerne gebit und der armen niht vorgezzet. iz was cleine des der arme Lazarus gerte von deme richen, siner brosmen die da vielen von den tischen. wanne er des niht gezwidet wart, von wart ime so cleine vorsagt, daz was ein tropphe wazzers uf sine zünge. Nu sult ir ein dink merken an disem bispele daz des richen mannes sele so groz angist hatte vor sine brüdere die dannoch lebetin und sult eüch da bi bezzern. wane sweligis üwers magis sele zu ungenaden ist, die hat vil groz angist (69°) vor üch daz ir uch dar cümet, alse wol so die selen die mit gote sin groze hoffenunge dar zu habn, wane ir die selbe genade besitzet die si nu besezzen habn. M., daz almüsen daz ist daz wazzer. daz üwer sünde leschen sol. daz almüsen und die barmherzicheit daz sint die zwene vlügle mit den üwir sele zu gena- den vliegen sol. allis des getregedes des ir hie gewinnet des enwirt nch niht mer nach diseme libe dan so vil als irs den armen dürf- tiegin mit geteilit, daz vindet ir, daz sol uch genern vor gotis ügen, Zu dem bispelle daz uch got gesagt hat so wil ich üch ein anders sagin, üf daz uch gütir dinge niht vortrieze, und als ir den &rmen dürftigen geseht den uch got gesatz hat zu einime spiegele, daz ir uch bekennet und enbesliezit üwir herze niht vor der barmunge und envorhartit so niht, so ir entüt genade und ettelichen trost den armen dürftigen. iz waz zu Alexandrie, daz ist ein strenge bürk jensit mers und ist nu leider betüngen mit den heyden, sie was aber hie bevor wol besezzen mit der christenheit, da waz ein man der hiez Peter und was ein zolnere. der selbe was ein bittir man und negab nie dicheinem armen dürftigen kein almüsen, erne mochte joch des niht irlieden daz er kein armen menschen gesehe. zu einem male do sazin die armen betelere an einer stat zu samene und rümeten sich der genaden die in güte lüte hatten getan die in der stat gesezzen warin und vlüchten da wider den zolnere daz ern nie keine genade hatte getan. do sprach (699) einer under in: was woldet ir mir geben, daz ich im ein almüsen an gewinne sünder sinen dank?' do gelobeten si im ein myete und der arme man gink in al gerichte sitzen vor

27 arm 31 vor zu ist in radiert 40 wolde

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sin hüs. under des so ging her Peter der zolnere von dem markete und sine knechte trügin vor ime einen trog vol brotis nüwebacken. do der arme man in do gesach, do rief er und sprach: 'herre, er- barme dich uber mich und mir icht zu güte dürch got und dürch unser vrowen sente Marien willen. do her Peter daz gehorte, do wart er sere zornich, wane er die armen lüte sere hazzete, und sach al umme sich, ob er irigin kein stein vünde da mit er den armen man mochte gewerfin. do er kein stein vant, do begreif er ein warm brot und ramete des armen manes mit zu werfene. der arme man, liebin, der intphinch den würf und begreif daz brot und lief zu den andern armen luten und wisetiz den. dar nach in borlang do wart her Peter siech biz an den tot. do quamen uber in die tüvele den er vil hatte gedienet und zugin her vor alliz daz er ie hatte getan und wügen daz in einer wagen. do quamen uch zwene engele, wane swo diechein christenmensche vorscheidet, da sin die tüvele, da sint üch die engele und warten weme er werden süle zu teile. do sprachen die tüvele zun engelen, do si sie gesahen: "waz süchit ir herren hie? ja wizzit ir wol daz dirre mensche nie niht gütis getet und daz sin sele unser ist, wes beitet ir hie?' die engele irschemeten sich des vil sere und sprachen (70*) zu ein ander: "wes müge wir hie beiten? wir nevinden hie niht gütes. dirre arme mensche der gegab nie niht dürch got dan ein worm brot, daz selbe gab er mit zorne. nu neme wir doch daz selbe brot und legin iz in die wage. do taten si also. daz enhalf allez niht, wane leider der güten werk enwas betalle niht. M., daz sach allez die arme sele des sichen mannes mit den geistlichen ougen. wane wir lesen daz an den büchen: so der lip niht mer insihet zu dirre werlde, so sihet die sele zu jener werde allis daz sie ie getet. in den angistin da der arme mensche also lach und beite des dodes und des ewigin hellewizzis so erbarmete sich unser liebe vrowe sente Marie ubir in und bat im vrist noch langer zu lebene zu irm trütkinde, unserm herren dem almechtigen gote, daz wir da bi merken die sin vil groze genade, und sant sinen boten der sprach zu den tüveln und zu den engeln: dr herren, scheidet ditz urluge, der oberste richtere der wil dem man vrist gebn und wil in baz vorsüchen. in der stünt zuvürin si und der sieche bezzerte sich zu libe und begonde zu merkene die groze genade die got zu ime getan hatte und clagete und weinte vil bitterliche sine sünde und gab do alliz daz er haben mochte armen lüten dürch die liebe unsers herren gotis und siner liben müter, unser vrowen sente Marien. zu aller jüngist do hiez er sinen eigenen knecht daz er in vürte in ein vremede lant und in vorkufte und daz selbe daz er mit ime (70*) neme, daz er daz gebe dürch die liebe

Tal überg. 15 die die t. 27 vor sihet rasur 28 a. daz der

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unser herren gotes und unser vrowen sente Marien und des niemande gewüge. M., daz geschah also und alda dinete der güte man vil ge- trüwelichen, als ob er eigen were mit rechte. M., ditz hab ich üch dürch daz gesegt, daz ir unsern herren got irkennet an den armen dürftügen und daz ir üwer sünde leschet mit den almüsen. unser herre qui est miserator et justus, der vil barmherzich ist und vil gerecht, der müze sich uber uch erbarmen und müze üch helfen und gesterken zu allin gütin dingen, daz ir den armen, liebe, also gehelfit mit dem getregede, daz ir da mit irwerbet daz himilriche und den ewigen lip per eum qui vivit etc.

47. Dominica II.

Homo quidam fecit cenam magnam et vocavit multos. M., unser herre sagt uns ein bispel in dem ewangelio, daz sult ir gerne horn und sult iz wol merken, wane sin bispel die sin war und sin vol allr genaden. Iz waz ein riche man, spricht er, der machte ein groz imbiz und eine groze wirtschaft. cena et prandium hic pro eodem accipiuntur. dar zu latete er manige und sant sinen knecht do des zit waz, daz er si hieze cumen die da geladen warin, wanne iz

allz bereit were. do begonden sie sich alle zu intredene. der erste :

sprach zum boten: 'ich han ein dorf gekouft, dar müz ich gen unde sehn wie iz da ste; ich bitte dich, entrede mich. do sprach der andere: ‘ich han zehn ochsin geküft, die müz ich gen vorsüchin; düreh daz bitte ich dich, entrede mich. do sprach der dritte: "ich han ein wip genümen, (70°) dürch daz enmach ich niht cümen. der knecht quam wider und sagtez sime herren. do zürnete der herre vil sere und sprach zume knechte: 'gang üz an die straze und an die wege und brenge her in die armen und die lamen und die blinden. M. do daz der knecht getan hatte, do sprach er zu sinem herren: herre, ich han getan als du mir gebotin hast und ist noch hie stete genüch. do sprach der herre: 'gang üz an die wege und bi die wege und die züne und trib sie her ine und twing sie zu miner wirtscaft, daz min hüz ervült werde. und ich sag uch daz der diechein die her geladet waren unde niht cümen wolden enbizint nimmer miner wirt- schaft.” M., ir habit unsers herren bispel wol vornümen, nu sült ir uch wizzin waz iz bedüte. der man der die grozze wirtschaft gemachet hat, daz ist unser herre selber, der hat uns bereitet die ewige wirt- schaft in himelriche, ob wir selbe wollen. nie newart kein spise noch kein trank so süze noch so güt so die genade ist die unser

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herre bereitet hat allen den die in lieb habn, quod oculus non 40

4 unser herre 17 groz 26 sagte

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vidit, auris non audivit etc. daz nie menschlich ouge volsach. noch ore volhorte noch menschin zünge noch herze volgründen mochte noch enmach die genade die da ist. da si wir alle geladet die wir die tüfe entphangen habn und an got gelüben. der knecht der uns da ladet und uns heizzet cümen ordo predicatorum est, daz ist ein igelich prister der uns daz gotes wort vor sagt und uns retit wie wir die (704) sele behalden. nu secht daz ir üch niht intredit von den genaden und entphat beide dén boten und die botschaft unsers herren also, daz ir der ewigen wirtschaft im himelriche icht vorteilet werdet. nu merket wer die sin die sich entredint mit dem dorf und mit den vunf jocheden der ochsin und mit deme gehileiche. Querite primum regnum dei, süchit aller erst daz gotis riche. swer also dürch sinen büe und vorgenglichen gewin der sele vorgizzit und unsers herren und bittet dan die pristre daz si sin gedenken und entüt umme daz selbe niergin niht gütis, der bittet den boten daz er in entschüldige. daz enhilft in allez leider niht erne cüme sines unrechten wider. swer so daz tüt, als unser herre selber spricht, der gotes genaden inbizit er nimmer. die vunf jochede der ochsen die bezeichen die vunf sinnen die uns unser herre gegeben hat. swer die zu sünden und zu bosheit keret, der get dem tüvele zu ackere, dem hilfet sin ummerede niht, der hat die ewige genade vorlorn. nu sult ir üch merken der da sprach ich hab em wip heim gevürt, durch daz enmach ich niht cümen. M. unser herre geschüf elych gehileich. er negeschuf iz dürch daz niht, daz daz wip unrechter dinge phlege mit unrechter hohvart, mit unmezlichen cleidern, und daz si da mit ir selbes man icht vorleite und andere man reize, daz si sie minnen. da von cümet oberhür, manslacht, und alse sie niht mügen volbrengen ir unmaze und in des getregetes miht zu stet, so get ((1*) iz an die untrüwe, an daz vorretnisse, an die dübe und an manige andere bosheit. die erbint die mütere an die tochtere und vorwirkin beide lib und sele. des solden die man allis stürin. leider, dürch die libe die sie zun wiben und zun kinden habint, so volgint si in irs wilens ünd vorliesen daz ewige riche. diz sint die die da niht wollen cümen zu unsers herren wirtschaft und entredint sich und sprechen: leider, wir nemügin niht gütes getün dürch unser wip und unser kint. got weiz unser unstate wol, und wollint also mit der rede leidich sin. weiz got, sie sin vil gar betrogen und hant vor- worcht den ewigen lip. als unser herre danne sicht daz die richen und die hochmütigen siner genaden niene gern, tunc eligit ignobilia

40 et infirma mundi, so erwelit er unedele und brode lüte und twinget

sie zu sime riche. wa mit? mit armüte, mit süche und mit anderme ungemache. hie mit twingit unser herre sine irweletin. dürch daz so

16 niht und erne 82 volgint aus wolgint 89 othmütigen, ot radiert

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ist er selich den got alsus twingit und gestigit, als her David der propheta spricht: beatus quem tu erudieris, domine. herre got, der ist selich den du kestigis. M., uns sagt die scrift daz ein güt man was der generte sich siner libnerunge in ertriche mit allen trüwen und was ein selich man, dürch daz sone liez er doch der dinge dichein die er immer zu güte mochte getün. der hatte ein wip und da bi ein tochter die bleip sider magt und an gotis dineste. die müter was leider ein üppich und ein unküsche wip und invorsagte irm libe aller der dinge diechein die da bose warn mit uberaze,

mit ubertranke, mit unküscheit, mit bosin worten und (71^) allen,

bosin werken die wile daz der man lebte also wol so dar nach. do starb der güte man under des. san zu hant hüb sich ein un- gewitere, daz er mit grozer arbeit begraben wart. do sprachen die lüte die gotis urteil niht konden vorsten, als iz ouch noch lichte mochte geschen, daz er ein unselich mensche were des die erde kein rüche hette und deme keine genade solde geschen in dirre werlde, do daz wip daz gesach daz sie inpünden was, done liez sie des niht des daz unreine vleisch gelüste, sie ne vollenbrechtiz. do des got do wolde ein ende machen, do starb ouch sie. san zu hant so wart der schonste tach der immer mochte werden und sie wart begrabin mit grozin erin. do sprachen tnmme lüte iz were ein selich wip die irn mütwillen so wol hette gehabt in dirre werlde und doch mit so grozin erin zu der erden were cümen, die newesten der ewigen quale niht di die vil arme sele liden solde. M., do die tochter hibere was, do saz sie einis abindis an irm bette und begonde zu denkene weder si mochte volgen irm vatere, daz si nach ime lebete dem nie diechein güt geschach, oder daz sie der müter volgete. mit den gedanken so intslif sie. do düchte si wie daz ein alt herre queme, der vregte si vil zornicliche wes si gedechte. do sprach sie sine gedechte nichtis, also was sie ercümen. do nam er sie bi der hant und sprach: 'volge mir, ich sol dir wisen dinen vater und dine müter und lebe danne nach swederme du wollis, und san zu stunt vürte er si, als si düchte, in den schonestin bümgarten der ie wart. der was wunnesam von lylyen und von rosin und von allen edelin crüten. die boüme warin so erlich und ir (71°) obz rouch so wol, daz daz nieman volsagen mochte. da gingen inne schone lüte die warn alle gecleidet mit wizen cleidern. under den sach sie irn vater gen. do er si do gesach, do quam er san lüfende und halsete sie und küste sie und sprach: "willecüme sistu, libe tochter min. do bat si in daz sie müste mit ime da beleiben. do sprach er: ‘liebe tochter min, des enmach niht sin, sünder wiltu also reinecliche lebn als ich, so cümes tu vil

3 am rande: Miraculum 16 werlde, t aus d 18 do überg. 20 vor werden ist sin, darnach so si radiert 32 vor stunt ist hant radiert 39 libere

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schire her. do nam sie aber der alde man und sprach: 'volge mir aber, ich sol dir üch dine müter wisen, und vürte sie in ein vil vinster hüs. da was inne der ergiste stank der immer mochte sin. da sach si inne sten einen glündingen oven, da inne saz ir müter in dem peche und in dem swebele biz an den hals und vürne slangen die hatten sie ummevangen und zugin ir, so sie düchte, die zünge üz irm munde und bizzin si dar an. umme den ovin stünden die tüvele alse swarze moren mit vürinen zangen und schürten den ovene zu. do die müter die tochtir gesach, do schrei sie vil lüte und sprach: 'vil liebe tochter min, erbarme dich min und reiche dine hant her und hilf mir. siech, vil liebe tochter, mine not unde gedenke daz ich dich trüg nün mande, daz ich dich gebar, daz ich dich soügete, daz ich dich vil certe habe gezogin, und hilf mir. siechstu, weliche not ich liede dürch ein vil cleine gelüst minis armen libes" M., dirre gemerlichin dinge wart die magt so sere irvert, daz sie inpreit und daz sie gelobte dem almechtigen gote und unser vrowen sente Marien küschlichen und getrüwelichen zu dienende, und dar an bleip sie. M., hir an sult ir vlizclichen und dicke gedenken und sult eüch be- reiten (714) zu unsirs herrin wirtschaft und hütit des daz ir die icht sit von den unser herre sprach: 'zware sag ich üch daz daz die da geladit warin und niene kuamen, die enbizzin miner wirtschaft nimmer mer. M. nu sit ir geladen zu gotis riche und wir laden uch tege- liches; nu ne wider redet iz niht und werbit also dar umme also irs bedürfii zu dem ewigen libe. dar volbrenge uch unser herre Jesus Christus qui vivit etc.

48. Dominica II, bei Leyser 63, 6—65, 2b.

49. (724) Dominica III, bei Leyser 65, 26— 61, 43.

60. (739) Dominica IV.

Cum turbe irruerent ad Jesum, ut audirent (74%) verbum dei, et ipse stabat secus stagnum Genezareth. M., wir lesin hüte in dem ewangelio: do die meinige an unsern herrin so geviel, in den worten daz si sine lere vornemen, do stunt er bi eineme sé? der hiez Gene- zareth. sente Peter und ander vischere die wüschin ire netze under des. zwei schif stünden da, daz eine was sent Petirs, dar inne ging

12 türg 18 und und dicke 32 irruerunt

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unser herre und bat daz man in vürte von deme lande, daz in daz volk niene drüge. und al da saz er und larte daz volk üz irme schiffe. do er sine rede hatte gelant, do sprach er zu sente Petre: 'nemit üwer netze und vart vischin. do sprach sente Peter: 'herre meister, alle diese nacht habe wir gearbeit umme niht, wane wirne vingin niht. aber düz gebütis, so werf ich daz netze in. in al gerichte, als unser herre wolde, so begriffin si der vische so vil, daz daz netze begonde rizin. do rifen sie irn geverten die in dem andere schiffe warin, die quamen und vultin die schif beide mit den vischen, daz si vil nach vorsünkin warn. M., do sent Peter daz groze zeichen ge- sach, do sprach er zu unserm herren: 'herre, ich nebin dirre genaden niht wert, vare von mir, wane ich bin ein sündere. do sprach unser herre: "nune vorchtich niht! biz her hastu vische gevangin, hinnen vorder soltu mensche vahn. mit der rede vürin sie daz schiffe zu lande und liezin allez daz sie hatten und volgeten ime. M., diese dink sin alle bezeichenliche. daz schif daz sente Peters was, da unser herre inne saz, daz ist die heilige christenheit, die hübet an den stul zu Rome den der (74b) güte herre sente Peter züm ersten besaz. die vischere daz sint alle die die daz gotes wort kunnen gesagin und den rat gegebn da mit sie deme sündere gehelfin zu gote. die netze daz sint die heiligen wort und die heilige alde scrift und die nüwe, die sint so vaste zu samne gebrietin, daz da nieman niht wider gesprechen mach. daz mere daz ist diese werlt, daz ist vil tief von sünden halbn und von andern bosin dingen die wider gote sint. die tüfene die er- grundet unser herre alleine, der weiz alliz daz wir gedenken und den willen mit den werken. die winde die daz mere triben und stürmwetir machen, daz ist der tüvil, qui est ventus urens, der da ist ein bür- ninde wint, und mit ime alle sine volgere und sine liedemaze, bose und unrechte lüte und nemeliche rittere und bose gewaldige lüte die da machint urlüge, rüb und brant und andere bosheit, daz vil mani- ger vorzwivilt und vellit uz dem schiffe, uz der christenheit, und cümet zu banne und ertrinkit in dem ewigen tode. M., üz diesem mere so hat got gevangin vil manigen güten visch mit sinen vischerin, den heiligen predigerin, und veht ie in sine" hant. also manich mensche so zür christenheit cümet und sich zu gote bekerit, also manich visch wirt gevangin. die sind alle hie undermengit, die güten mit den bosin. amme jüngistin tage so werden sie gescheiden: bonos in vasa sua eligent et malos foras projicient. man sol die güten danne erlesen in sine vas zu sinen heiligen in daz ewige himelriche und die bosin sol man hin werfen in die ewige helle. M., nu sult ir merken waz daz (74°) bezeichene daz die vische daz netze riezent. vil dicke leider cümet iz also, daz die selbin die züme gelüben cümen,

1 vor bat ist sprach getilgt 6 züz 94 den den 36 wirt wirt 37 gescheinden

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daz si werdin irre und vorkeren die heiligen scrift und zurisen unsers herren netze, als Arrius tet und Fotinus, Sabellius und Mani- cheus unde manige andere die den christnin gelüben vorkartin. M., der und andere tüvils boten, der ist so vil in daz netze cümen, wane sie christen heizin und sich nieman vor in bewarin mach, ut navicule domini, id est ecclesie, jam pene mergantur, daz sie die hei- lige christenheit vil nach vorsenkint han, enwere unsers herrin genade so manichvalt niht der uns beschirmit vor in. dar zu hat er uns vorlihin sent Peter dem er da gelobte er solde die lüte vahen mit den gotis worten als er bewilen die vische tet mit den netzen. M., der mach üch wol gehelten, wane er phortener ist des himels und die heilige christenheit nesth dem almechtigen gote uf ime gebuwit und gestetigit ist. Iz waz ein ritter, alse wir vornümen habn, M., der was ein üppich man als leider noch vil maniger ist der ri//ers namen hat. der enelende sich zu einem male zu sent Peter und ging dar wullin und barvüz dürch sine missetat. do er'do sine oppher hatte bracht, do vür er wider und quam zu lande. M., daz geschach in eime lande daz hiez Norica terra und ist an den Ungern. do er do wider cümen was, do stalte er roub und brant dürch sinen homüt, durch eines anders rittirs willen; do ummeringetin sie zu einim male ir viende. do dirre daz gesach daz er niht genesen mochte, do bevalch er (744) sine sele und sin ende dem gütin herren sente Peter. also slüg man ime sin houbet abe. under des so sprach der tüvil uz einem menschen in den er cümen was von gotis urteile: owe mir, owe mir, was mir hüte leides geschen ist! do beswür in ein bischolf mit siner phafheit daz er ime sagete daz leit daz er so sere clagete. des wei- gerte er lange, zu lest sprach er: "mir waz hüte ein ritter worden und sin geselle, die hatten mir und minem meistre gedienit lange mit rübe und mit brande, hüte würden si gevangen und enthoubet. den einen habe wir behalten und den andern habe wir vorlorn, daz ist mir leit und zorn. den namen uns Maria und Peter, der bose vischere, dürch anders niht wen daz er geloufin was zu Rome zu sime hüs mit sinem stabe. M. die christenheit alle, do sie daz vor- nam, do lobetin si unser herren. dürch daz, M. so sult ir gerne arbeitin, daz ir daz güt mit trüwin gewinnet da mit ir daz enelende müzit gesüchin dürch der heiligen ere und üwere sele zu troste und zu genaden. des und andere siner genaden helf uch der almechtig got, daz ir also lange gelebet, daz ir daz ewige himelriche vordienen müzet und daz nach diseme liebe mit vrüden besitzen müzit per eum qui vivit.

2 die ketzernamen sind rot unterstrichen 13 bei Iz was am runde nota rot, »rie in den folgenden stücken überall, wenn das beigefügte erempel beginnt 2] b. er er 94 und nach des am rande 98 nach got zweimal daz ir

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51. Dominica V.

Nisi habundaverit justicia vestra plus quam scribarum et Phariseorum, non intrabitis in regnum celorum. M., unser herre saz mit sinem jungern und larte sie und sprach daz sie nimmer zu himel- riche enquemen, ir gerechticheit und ir güte enwere manichvaldiger und grozir dan der jüden und der gelichsere. also lieset man hüte in dem ewangelio. (75°) wanne in der alden é& so was vorboten die manslacht, in der nüwen ée die uns got gegeben hat so ist verbotin unrecht zorn und unwertsame wort und scheltwort, und swer dar an schuldich wirt, als got selber spricht, der ist schuldich des ürteilis und des hellewizis. da bie retit und gebütit uns unser herre, so wir unser oppher brengin wollen zum altere, gedenke wir danne daz wir iemande icht habn getan, so sule wir unser oppher da lazzin und suln uns vorsünen mit unserm ebinchristen; dar nach süle wir unser oppher brengen unserm herrin mit gütir andacht, so ist iz im anneme. unser vatir Adam der hette zwene süne, der eldiste hiez Cayn, der jüngiste hiez Abel. der eldere was ein ackerman, der junger was ein schafhirte. der eldere was ein übil man und sin herze was vol nydes und hazzes, da mit vorleitete in der tüvil daz er vorworchte die ewige genade. M., der jungere was ein einvaldich man und was erwelet von gote züm ewigen riche. do gebot in beiden unser herre daz sie im brechtin ir oppher. also tatin sie: der eldere brachte sines kornis, der jüngere brachte ein lamp. M., des jungern oppher, als die scrift sagt, daz enphinch unser herre und sach dar zu und züz ime selbin, wane iz lütir und reine was. zum aldern enwolde got niht sehn noch zu siner gabe, wane sie was bracht mit bosir andacht. wie daz sehen unsers herren lote were, daz er zu dem einem sach und zum andern niht, daz sult ir merken. in der alden ée, swer unserm herren diechein oppher brachte, der brachtis uf einem alter oder uf einem (15^) stein; quam danne für von gotis haben und brante daz oppher, so geloubetin sie des daz iz unser herre gesehen hette und daz iz im anneme were. also quam iz hie. M., daz vüer quam von himele und nam des jungern oppher, des aldern bleip lieginde, des engerte got niht. des sich der arme Cayn solde bekant habn und berüwin, des ergerte er sich und san stünt dachte er wie er sinen brüdere erslüge. daz sach unser herre da zu himele, sine bose ge- danken und sinen bosin willen, und sprach: ‘war umme zürnes du und war umme ist din antlize alsus ervallen? opphers du rechte und enscheidistüs niht rechte, du hast gesündit. nu hastü übele getan und hast bosin willen, des vorlübe dich. ich han dir gegebn die selbe kür wol oder übele zu tüne, iz ist in diner gewalt; sweder du tüst,

1 gelichere

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3b

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Qt

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des lon ich dir.’ M., diese rede enhalf allez niht im enstünde alliz daz herze dar nach daz er sinen brüder erslüge. eines tages sprach er zuz ime: 'brüder, ge wir hin üs an daz velt. jenir was einvaldich und engedachte dar zu keines ubelis. do si do quamen an daz velt, alda slüch der aldere brüder den jüngern é ers icht weste. do sprach unser herre zu Cayn: "wo ist din brüder?' do antwürte ime der arme Cayn und sprach: ich ne weiz, jo nebin ich sin hütere niht&' do sprach unser herre: '"waz hastu getan? daz unschüldige blüt dinis brüder Abels daz du vorgozzin hast, daz rüfit zu mir von der erden zu himele. nu du süs getan hast, so si dir die erde vorvlüchit die sich uf hat getan und hat von dienen handen dinis brüder blüt entphangen. M., diese rede ist vreislich. hie mit (75°) sint alle die begriffen die irn ebenchristen zume tode brengen, den ist der himel beslozzen, den ist üch daz ertriche vorvlüchit. durch daz, M., sacrifi- cate sacrificium justicie. daz sie ü wer erste oppher daz ir rechte und redeliche lebit, dar nach daz ir die ware minne zu ein ander habit. vliht daz geschelde und idewize, daz sint die ubelin blasbelge des ubelin smides, des tüvelis, die entblasin den zorn. dannin cümet manslacht die leider ieman selden wol gebüzit. wanin cümet daz? danne newollin sie noch enmügen iz so niht gebüzin so si von rechte solden, sie süchint rat und envolgent iz niht, und heizit man sie vastin, so bieten sie urlobis; heizit man si almüsin gebin, sie nement einem andern daz sine und sin leider an dem willen, swer in icht spricht oder des icht getüt des sie niht liden wollen, daz sie den zu hant nider slahn wollen, ob si mügin. und ist nu leider ein jemerlich gewoneheit in der werlde: swer so schuldich wirt an vieren oder an vümfin, von dem spricht man: 'daz ist ein küne man, der ist biederbe’, den erin sine lantlüte. owe der biederbicheit! werliche sag ich üch, er ist mit Cayne vorvlüchit, er nehat mit gote niht gemeines, iz sie daz er groze rüwe habe und wirdige büze tü, wane der heilige propheta spricht: virum sanguinum et dolosum abhorret dominus. den man des blütis und den unküstiegin hazzit unser herre. wer ist der man des blütis wan der den man sleht und daz ertriche unreinet mit sinis ebenchristen blüte? M., die kirwie und kirchmesse die würden gesazt unserm herrin zu lob und zu erin und eüch zu troste und zu genaden, daz (753) ir üch da erclaget ü were sünden. cümet ir ockir dürch daz da? daz ir wol gezzet und getrinkit und getanzit und gevriet und üch vorwündet und manslacht beget und dem tüvele gedienet. dürch den almechtigen got mazit üch dirre dinge und wandilt unserm herren üwer unrecht, uf daz ir entfliht den ewigen tot. des helf üch unser herre Jesus Christus qui vivit.

4 k in keines überg. 6 den brüder 17 die überg. 383 wer ist der man des blütis zweimal 94 kichmesse, r überg.

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59. Dominica VI.

Cum turba multa esset cum Jesu nec haberent quod manduca- rent, convocatis discipulis ait'ille: Misereor super turbam, quia ecce jam triduo sustinent me nec habent quod manducent. M., do unser herre Jesus Christus hie in ertriche was, so tet er manich zeichin: er hiez die totin uf sten, die halzin machte er gerecht, die blinden tet er sehende, die toubin hornde, die miesilsüchtigen generte er, dürch daz so volgit ime manich mensche. zu einem. male gesatte er vümf tüsint menschin von vümf brotin und von zwein vischin, des bliebin zwelf korbe vol; also gemerte unser herre die brot und wisete uns was er getün mochte. zu einem andern male, als wir hüte lesin, do hatte ime daz volk aber gevolgit in die wüstenunge. do sprach er zu sinen jüngern: ‘mich erbarmet daz volk, wane sie min gebeitit habn dri tage und habn niht das sie gezzin; und laz ich sie vastinde wider zu irme hüs, so erligen sie an dem wege, wane sümiliche verre dar gestrichen warin. do sprachin sine jungern: ‘wer mochte diz volk mit brote gesattin in dirre wüstenunge?' do sprach unser herre: “wie manich brot habt ir?’ do sprachin sie: ‘wir habn siebene? do hiez unser herre daz volk sitzin und nam die brot und seingente sie und brach sie und (76°) gab sie sinen jüngern und hiez sie teilin under daz volk. also taten si. do azzin sie und würden satt. da was üch ein wening vische, die seginte er und hiez sie vor legen. do sie do satt waren, do hiez unser herre die leybe uf leisin, mit den vältin sie sieben korbe. der die da azin, der warn vier tüsint, und also liez sie unser herre varn. M., unser herre der ist groz und sin tügint ist michil und siner wisheit ist kein ende. al ne merke wir siner werke niht, er tät doch tegeliche groze zeichen vor uns: so er uns von eime korne gibt zehn korn, dicke mer, ettiswanne minnir, da wider daz sin genade ist; so er von eime korne einen grozen büm machit und anders manich dink daz vil grozir ist. M., wane wir des gewone sin, sone habe wirs vor niht, und daz uns seltzene ist des wündert uns sere. alle tage tüt unser herre also groze zeichene mit uns alse daz waz daz er vier tüsint mit siebin brotin gesatte und vümf tüsint mit vümf brotin. idoch sult ir merkin was die siebin brot bezeichen: iz sin die siebin gabe des heiligen geistes. die teilit unser herre also under sine holdin, daz sie alle sat werden siner genaden, als sent Paulus spricht: alii datur sermo scientie, alii gracia sanitatum, alii gracia lingwarum, alii interpretatio sermonum 'et hec operatur unus adque idem spiritus dividens singula prout vult. er spricht: der heilige geist der allis daz wirket daz da güt ist, der teilit sine gabe

26 der nach herre überg. 29 gib

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ichslichem menschin also er wil: eime gibt er daz gespreche der wisheit, eime andern die genade daz er zeichen tüt, einem andern gibt er die kunst (76^) daz er maniger hande züngin sprechen kan, einem andern daz er wol dütin und üz legen kan waz er vornimit. M., diz sint alliz die brot da unser herre einin igelichen mit nert wider daz sine genade sint ouch bezeichnen sie andere die üch lange zu sagene sint. wene daz sult ir merken daz sümeliche under den warin die unserm herrin volgetin in die wüstenunge die verre gestrichen warin, alle die sich behüten vor houbetsünden, die nesin niht verre von unsers herrin genadin, die sich aber vorworcht habn mit grozin sündin und sich geverret han von den genaden unsers herrin, die sint verre gestrichen. idoch bekerin si sich und süchin unsern herren mit inneclicher andacht, sie vinden in und er getrostit sie und gesattit sie mit sinen worten und mit sinen genaden. wo suln sie in süchen und wie suln sie in süchin? daz wisit uns der heilige propheta und spricht: querite dominum dum inveniri potest etc. derelinguat inpius viam suam et vir iniquus cogitationes suas et revertatur ad dominum et miserebitur ejus. süchit unsern herren die wile man in vinden mach, rüfit in an die wile daz er uns nahn ist!

20 der bose man laze sin unrecht und kere wider zu unserm herren, so

erbarmet er sich sin. M., swelich sündere alsus unsern herren süchit, der vindet in. wo vindet ir in? nirgen so schire so in der wustene. die wüstene hat hie güte bezeichenunge. in der wüstene da enist kein gedoze, da ist iz stille, da mach man zu rede werden, da ne hindert nieman den andern; daz bezeichint die geistliche geswasheit die wir mit gote habn suln in der kirchin, in der bicht, in deme gebete, in den veinin. da enirrit uns nieman, da müge wir unserm herrin al unser not clagen, da vornimet er uns werliche und (76*) trostit uns, da hore wir singin und lesin, da hore wir daz gotis wort des wir uns gebezzern mügin, ob wir selber wollin. M. nu merkit dise wort und tut güte werk und gebt üwer almüsin gerne, wanne daz ist aller tüginde obergülde, wane daz hebt sich von der minne daz ir den armen genedich siht, wane iz ist vil manich mensche arm den wir vil uneho habn der vor dem almechtigen gote vil here ist. zu Home, als uns sent Gregorius sagt, was ein arm betilman, der was von süche so vortorben, daz in nieman wolde herbergen. da lach er bi der straze jemerliche und ane rüche. daz leit er idoch vil ge- duldecliche und lobte unsern herrin aller siner genadin. do unser herre ime do lonen wolde mit sinen genaden, do quam er zume tode und unser herre sante dar sinen güten engil sente Michahel, daz er im die sele brechte. M., die sele hate grozin angest vor dem tode und schiet ungerne vonme lichnamen, als ir dicke merkin mügt wie

19 wise daz 32 vor hebt ist der unterpunktiert 34 von Leyser unhoch überg.

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unsamphte manich mensche von der werlde scheidit. do daz unser herre gesach, do newolde er den armen man niht mer quelin, wene er sante dar von himele den künik David mit siner harphin und mit im al himelisch her mit seitinspile. do die sele den süzin lüte vor- nam, do rümete sie den lip san und die heiligen engele vürten sie zu himele. M., nu merket wie lieb sie dem almechtigen gote sint die hie arm sint, den sült ir genedich sin in den worten daz sie üch helfin der ewigen genaden mit siner helfe von dem al richtum cümet und alliz daz da güt 1st, Jesus Christus, unser herre qui vivit etc.

63. Dominica VII.

Attendite a falsis prophetis qui veniunt ad vos in vestimentis ovium, intrinsecus autem sunt lupi rapaces; a fructibus eorum cogno- scetis eos. (76%) M., dise wort spricht unser herre und heizit uns merkin und uns hütin vor den valschin propheten die zu uns cümen in schephinen cleidern und sint inwertich grifige wolfe; von irre vrücht, spricht er, daz sint die werk, so mügt ir sie erkennen. jo neliesit nieman die winbere von den dornen noch die vigen von den hagedornen. der güte boum bringet gute vrücht und der bose boum bringet bose vrücht. swelich boum güte vrücht nimer brengit, der wirt ab gehowin und wirt vorbrant in dem vüre. sie necümen alle in daz himelriche niht die zu mir sprechen: 'herre, herre’, sünder der mines vater willen tüt da zu himele der cümet dar, spricht der almechtige got hüte in dem ewangelio. M., dise wort treffint ein teil an die phafheit, dar nach an alle die die an güten bilden schinent lüginliche. nemeliche sprache iz unser herre dürch die irrere die do warin in anegenge der christenheit, die die büch heizent Hereticos; die quamen zün lütin in gütir geberde, und so man sich niht vor in nehüte, so sagtin sie unrechte wort und vorirretin den gelübin. M., also ist hüte vil manich trigere den die werlt vor einen gütin man hat und ist ein offen triegere, des tüvils bote, der ist züm wolve gezalt, der ist üzene schefin und innene wülvin, wane er bedeckit

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mit der einvaldicheit manige bosheit. dar sint üch alle die gezalt ..

die ir ebinchristen uzwert grüzint mit süzzin worten und sint inwert übele wolve, wane sine sint getrüwe noch holt. von irre frücht mach man sie erkennen. (77%) zu lange nemag iz niht geweren, die lugen- liche heilicheit die sich maniger an zückit, die wirt ie zu lest offen- bare. also tüt die untrüwe und die bosheit, mit ettislichen dingen wirt man ir gewar, wane man die winbere an den dornen niene vindet noch die vigin an den hagendornen. die winbere und die

9 ai vor harphin getigt 21 wir v. 90 vil überg. 35 ungetrüwe g*

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vigin die bezeichenin güte werk und reine werk. die dorne bezeichen die sünde die die arme sele crauzint. daz ist also gesprochen: der güten werk envindet man an den sünderen niht; der güte man tüt ie gütliche, der bose tüt ie boslichen. so ist uns daz ein vreisliche rede daz unser herre spricht, swelich boüm güte vrücht niemer brenge, daz man den abe sniden sol und in daz vüer werfen sol. M., bi dem büme ist uns der mensche bezeichent, wane er blüt an der jüngint und loubet und grünet und brengit vrücht mit gebürt in vollim aldere. so valwet er danne, so in daz alder ane get, und dorrit. so er danne gestirbet, sone toug er nimmer, erne hab icht gütis getan. M., iz ist manich süer boüm und bitter, also ist manich bose mensche des vrücht üch vil bose ist, der mach wol vorchtin daz er üch ab gehowen werde und in daz ewige vüer geworfen werde. die ackis die uns ab howen sol daz ist unsers herren ürteil so wir uns niht bezzern wollen, so werde wir vorteilet, so cümet die ackis und howit uns ab, daz ist der tot der niemit uns und werden danne geworfin in daz ewige vüer. Nu wil ich uch kürzeliche sagen vreisliche gesicht, die sult ir merken und sült (77®) üch dar bi bezzern. zu Rome was ein riche man der heiz Criserius und was ein übil man, ein priese- mere. sin güt engab er keine wis durch got und was alle wis ringinde wider gote. do unser herre des ein ende wolde machin, do wart er siech und starb. und do er itzü solde sterbin, do sach er daz hüs alliz vol tüvele die dürch daz dar cümen warin, daz si in nemen und in daz ewige vüer würfin als ein vülin boüm und einen un- nützin boum. M., do er die bosin geiste gesach, do rief er vil lüte: "Tegeding, tegeding, dürch got! des tegedingis enmochte im niht werden, sünder er starb san und müste zur helle varn. vor sulichen dingen bebar uns alle der almechtige got. Nu merket daz vil rechte daz er spricht, daz alle die zu genaden niht cümen die zu ime spre- chen: ‘herre, herre’, sünder die da güte werk tün daz die ockir dar cümen, und entrostit eüch dar zu niht zu sere daz ir christen heizit. ir netüt güte werk, der gelübe enhilft üch niht. nu wesit güte boume, traget güte vrücht, daz sint güte werk, daz üch unser herre nach diseme libe phlanze in daz himelische paradys. des helf eüch der üch geschaffin hat, unser herre Jesus Christus, qui vivit etc.

DA. Dominica VIII.

Homo quidam habebat villicum et hic diffamatus est aput illum, quasi dissipasset bona ipsius. M., unser herre sagt uns tegeliches sin

7 ist vn der 11 bei manich vor süer steht jetzt maniger, die 3 letzten buch- staben sind unterpunktiert und ch zugesetzt 33 trag

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wort da mit wir die arme sele suln labn; die sul wir gütliche merkin, daz wir zun swinen icht werden gezalt die sich besüln in den phülin, von den unser herre spricht: nolite margaritas vestras mittere ante porcos, ir sült üwir mergriezin niht werfin (77°) vor die swim. die mergriezin und perlin daz sint cleine gesteine, die setzet man in daz golt und zieret da mit daz edele gesmide. daz bezeichent daz gotis wort da mit wir zieren unser sele, ob wir iz tigere merkin. swer so daz gotis wort den lüten sagt die iz niht merken und dar nach niht tün, der wirft die mergriezin und daz edele gesteine und gesmide vor die swin. des bewar üch unser herre da zu himele. nu vornemet dise wort die üch unser herre vor gesagit hat und die ich üch dütin sol. Her spricht daz ein rich man were der hat ein schült- heizin, der wart im vormerit daz er im sin güt zuvürte. do hiez ern vor sich cümen und sprach zuz ime: 'reyte mir min güt und min geli, wane nemacht niht langer an dem ammacht blibn. do sprach der schültheize zu sich selben: 'owe, was sol ich tün? ich nemach niht gearbeiten, ich schame mich üch zu betilne. ich weiz wol was ich tàn mach: ich wil iz so schaffin mit mines herrin zins- gelden, als ich daz schultheizen ammacht vorliese, daz sie mich in ir hüs entphan. do gink er zu ir eime und sprach: ‘wie vil soltu mineme herrin?' do sprach genir: 'hündert eimere oleies’ do sprach der schultheize: 'nim dinen kerb und kerbe ockirt vunfzich” do sprach er zu einem andern: 'wie vil soltu minem herrin?' do sprach genir: 'bündirt scheffele weizis” do sprach er: 'nim dinen brief und schrib ockir achzich. M., alsus schüf er sine dink und also tet er sime herren untrüwe, idoch wart hes gelobit. nu beslüzit unser herre dise rede alsus und spricht: 'machit üch vrünt (774) von deme rich- tüme der uch zun sünden leitet in den worten, als uch gebreche nach diseme libe, daz sie üch entphan zu den ewigen genaden. M., nu habt ir unsers herren wort vornümen, nu sult ir merkin was si ‚be- dütin. der riche man daz ist unser herre, des richtum enhat kein ende, der schultheize ist ein igelicher dem got die habe vorligit. ist der sinem ebenchristen genedich und gibit sin almüsen gerne den die hie arm und nothaft sín/, der minnert sine schult die er dem oberstin herrin sol und der er zu rede sten sol und gewinnet im die vrunt die in da entphan suln in daz ewige hus, daz ist in daz ewige himil- riche. M., iz ist in dirre werlde zu der wis manich boser schültheize der den armen, swülle er hüngers, nimmer keine genade getete. unser herre gibt die habe dem'er wil selig ist der der so mit werbit, daz er die sele beheldit. M., iz was ein patriarcha zu Alexandrie der hiez Johannes und hatte einen criechischen zunamen 'Cleymon', daz ist "barmherzich'. der was also vorvlizzin an güte werk, nemeliche an die

1 zieren zweimal 12 das H in Her rot 20 zu ime und sprach 29 sie überg.

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Qt

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almüsen, daz nieman zuz im enquam ern tet im etesliche genade. manich tüsint hatte er die alle siner genaden lebtin behalbe die die tegeliches quamen und siner genaden gesunnen. wittwin und weisen und wellere und die in gevenchnüsse warin oder siech lagin, die berichte er also gütliche als ein vater sin kint. M., daz was ein selich schültheize, wol in daz er ie geborn wart. do unser herre sinen güten willen gesach, (78*) do gab er im so vil, daz er nie so vil mochte gegeben erne hette dannoch mer. do sprach der heilige patriarcha zu unserm herren: 'nu werde schin, welich unser die ober- hant neme, du mit dem gebene oder ich mit dem teilne.' süliche mildicheit noch sulich almüsin ensagin uns die büch niht von keineme heiligen. M., zu ainim male quam iz also daz im ein man sante dürch minne ein deckelachen daz koste wol virzich bisande und was be- deckit mit phellele und bat in daz er sich mit im wolde decken dürch sinen willen. ungerne tet er daz, doch zu lest dackte er sich mit eine nacht. do er also lag, do sprach er wider sich selben: 'owe, arme Johannes, wer geriet dir daz du alsus liegest? owe, unselicher man, wie manich arme mensche nu ligt unbedact an der straze, bi der straze, in dem walde, an aller slachte gerete, und sümelicher vro were, ob er einer matten ein stücke hette, und düchtin vil gát daz er geclümpin lege, und du streckis dich under dinem phellelinen deckelachen und hast des vorgezzin daz du gote rede geben solt allir der armen lüte die in dinem bischtüme vorsümit werden. mit disem deckelachen suln sich bedechen wol virzich die iz alle vil gut dunckit und die iz ouch vil wol bedürfen.‘ owe, vil lieben, wie látzil wir der bischolffe nu haben die unsern herren also erkennen! dise rede hortin die kappellane die der patriarche zu im selbin sprach. des morgens vil vru do hiez er daz deckelachen vorküfen und hiez da mit also vil gewinnen als man moch (18^) te, da mit sich die armen dürftiegin bedactin. M., hie bi sult ir bilde nemen und sult der

armen dürfügen gedenken, und ir vrowen die langen cleidere die ir

da nach uch zihet, da mit ir unsern herren erzürnit und dem tüvele spot machit, daz kürzit und deckit mit die sich selben niht bedecken mügen. tüt als uch unser herre retit, machit üch vrünt und vor- sprechen in jeneme libe, daz sint die armen dürftgen den ir hie genade tüt, uf daz si unsern herren vor üch bitten daz er üch sinis riches nimmer vorteile, sünder daz er üch gebe daz ewige leben ipso prestante etc.

16 vor lag steht lange wnterpunktiert 38 vil vil vru

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55. Dominica IX.

Cum appropinquaret Jesus Jherusalem, videns civitatem flevit super illam dicens: quia si cognovisses et tu subaudisses, fleres. M., sente Lucas sagt uns hüte in dem ewangelio daz unser herre Jesus Christus, unser heilant, zu einim male zu Jherusalem vür. do er der stat nehende, also schiere so er die stat an gesach, so weinte er und sprach: "wistes du nu wes ich weinne, du weintis oüch. wane nu sint dine tage und nu hastu vriede und alliz daz dir geschen sol daz ist dir vorborgin vor dinen ougen, wane noch cümen die tage daz dich dine viende ummevahn und ummetüllint dich mit grabn die si uf werfint und ummezimmerent dich und süln dich notiegin allinthalben und werfin dich zur erden und dine kint die in dir sint und lazent einen stein ober dem andern niht. daz geschiet alliz dar umme, wane du die zit niht bekantis daz din got gewisit hatte und daz din heilant cümen was. do er dise rede getan hatte, do gink er in daz templum daz künik Salomon gemachet hatte un (78°) serme herren zu lob und zu eren und vant da inne wechselere sitzen und tüben veile und maniger hande küf. do treib er sie alle dar uz und sprach: 'iz ist gescriben daz min hüs ein betehüs ist, nu habet ir dar uz gemachet ein hol der schechere. M., unser herre der quam nemelichen in dise werlt dürch der jüden heil. daz enwolden sie niht bekennen und rieten wie sie in züme tode brechtin. dürch daz un- recht und manich ander groz unrecht so wart Jherusalem die stat vorvlüchit, und nach unsers herren ufvart zwei und virzich jar do besaz sie der keiser zu Rome der hiez Vespesianus und sin sün der hiez Tytus, als uns scribt ein herre der heizit Josephus. in die stat was alliz lantvolk gezogin. do wart sie bezezzen an dem ostertage und gewunnen. die not die dar inne was, die nelese wir niht daz ie gewürde in keiner stat sülich hüngernot, sülch sterbe, sülch stank von den totin, sülch slachte. innene slügin si sich und mordetin sich, uzene ving man sie und vorterbete sie manige wis. der keiser hiez ir also vil crücigin und setzen al umme den graben und hiez sie rigin an die stecken, daz man dez holzes niht vollen hatte. die totin hiez er alle wider in die stat mit mangin werfen und die not was So groz, daz iz niemant mochte vor brengen. da sprach der keiser: *daz volk hat sich vorworcht an ireme schepphere den sie crücigtin. ich wer in gerne genedich, ich enmach, wane gotis zorn ist uber sie cümen. do vürn sümeliche in der stat zu und namen ir silber und ir golt und edele (783) gesteine und legetinz in warm brot und slándin iz. also liefen sie danne ylende in der viende hende und

10 von dinen 18 wechsele 21 der vor quam düberg.

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hoffenten des, als iz von in queme, daz siz aber vünden. M., daz selbe wart den Romern vormeldet und alle die da intslifen die ent- slizzin sie und namen in daz golt und daz silber und das edele gesteine uzin darmen. do was ein vrowe in der stat die soügt ein kint; do si do die hüngernot vorquelit hatte, daz sie nimmer an zu grifene hatte, do sprach sie zu dem kinde: 'liebez kint, was sol ich dir tün? ich mach dich niht lenger gesügen noch genern, wane ich müz selbe sterben, und ensterbich dich selbe niht, du mäst doch sterben; oder mochtis du genesen, des du leider niht macht, du müstis eigen werden und den Romern dienen. nu iz also ist, so ist bezzer daz du wider in den selbin lip varis von dannen du becümen bist und daz ich dich ezze é& dich ein ander mensche ezze. mit der rede so sneith sie ime den hals abe und briet iz und az iz. die zückere die aftir der stat gingin, do sie daz gebrante vleisch rüchin, do quamen sie und wolden iz nemen, als ir siete was und als uns die büch sagent: der vater brach iz deme kinde uzeme halse daz iz ezzen solde. do sie die vrowe gesach, do sprach sie zuz in: 'sitzit und ezzet mit mir, ich han noch daz bezte behalden' und hub daz tüch uf und wist iz ine. do si iz do gesahn, do gingin sie irn wek. M., sulich not und anders vil manige was in der stat (79%) die uch lang wern zu sagene. an dem ostertage des vümftin jaris wart sie gewunnen. ober alle die stat was so michil slachte, daz daz blüt vloz als ein bach. daz templum domini wart vorbrant und zuztort und des volkis wart so vil erslagin dar inne, daz die rittere gingen uf den totin und wüten biz an die knie in dem blüte. die stat wart do zubrochen und zustort also gar, als unser herre hatte vor gesagt, daz des grozin gebüwes niene kein stein noch span bi dem andern noch ober dem andern bleib. uber daz alliz so was der jüden drü hündert tüsint gevangen, die liez der keiser uzirhalb der stat hündert tüsint mit den swerten zuhowen, daz die jüngen rittere ir swert dar an vor-

. süchtin, hündert tüsint würden vorkoüft, ie drizich jüngelinge umme

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einen phenninge, hündert tüsint wurden zutreit also wit so die werlde ist. da von ist noch hüte lüzil diecheine stat die namehaft sie ober alle die christenheit oder die heidinschaft man envinde sie da. ir ewartin und ir bischofe, Cayphas und die andern, der waren sibene die unsern herren vorriten und in hiezen vahn und binden und in bespitin und halsslagetin. die siebene hiez der keiser vahen und hiez sie antwurten dem bürggrevin von Alexandrie der hiez Rufus, der vürte sie mit im und hiez eine erene büte glüwin und hiez sie dar inne setzen, und also stürbin die unseligen. M., die not und daz jamer (79*) sach unser herre und vor wistis woz sie gearnet hattin und was sie liden solden, dürch daz so weinte er. hie mit ist üch

2 selben 10 iz also also ist 34 die alle heindinschaft

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ein ander dink bezeichent daz uns selber an get. die stat die sich niht bekante und besezzen wart und zubrochen und zustort wart, die bezeichint einen igelichen menschen der mit sündin bevangin ist und sich vrowit und niht gedenket waz sin gewerden sule. wane

der tach noch gewerden sol, so der tot cümet, daz in sine viende .

ummevahn, die übelen tüvele, und die not get vor alle not, so wirt die stat zustort des armen libis, so vahent sie die sele und vürn die zu der helle, sone blibit ein stein ober dem andern niht, wane alliz daz der mensche gedacht hatte zu tüne, daz wirt alliz zu nihte. die vrünt enmügin niht gehelfen, eigen und lehn envrümet niht, golt und silber und ander getregede daz nemen die vil dicke die sin vil lützil gedenken. M., dizzis gedenkit zu allen ziten und tüt icht gütis die wile ir mügt. nu sult ir ouch wizzin was daz bezeichene daz unser herre die wechselere uzeme templo vortreib und die die tüben vorküften. daz templum domini bezeichent die christenheit al gemeine, wane nie kein templum wart so her noch got so liep so die heilige christenheit ist. die hat er gewihet mit deme cresemen, mit der tüfe, mit sinem heiligen blüte: daz dar inne sin sol, daz sol alliz gotelich sin und reine. swer dar inne ist ein wücherere und schatz- gyrich, der sitzit ober dem wechsele, den vortribit unser herre dar uz, enist iz niht er, anme jungistin tage. die toube bezeichent den heiligen geist, wane der ober (79°) unserm herrin erschein in einer tüben gelichnisse ober der tüfe. swer so küfit oder vorküfet geist- liche gabe, kirchin, bischtum, abtiege, brobiste, sicherliche den wirfit üch der almechtige got uz sime templo von der gemeinschaft aller heiligen, er sie arme oder riche, erne cüm iz bezite wider. M. ir habt nu groze rede vornümen, nu wandelt unserm herren üwer un- recht, gedenket da bi üwer selbis, daz ir so gelebt die wile daz ir vriede habt, e die süche cüme, e uch der tot betrabe, e euch üwir viende ummevahn, daz ir üwers unrechtis wider cümet mit rechter rüwe, mit voller bicht und büze. des helfe uch der almechtige got, unser herre Jesus Christus, qui vivit et regnat etc.

56. Dominica XI.

Duo homines ascenderunt in templum, ut orarent, unus Pharisaeus et alter publicanus. M., unser herre, als uns daz ewangelium sagt, der sprach dise wort und sagt ein bispel den die in selbin zu verre ge- trüweten, als ob sie gereche lüte wern, und vorsmatin da mit andere lüte. zwen man warin die gingen in daz templum domini irs gebetis. der ein was ein güt man in sinem gedünkin, der ander was ein offin

D so der der tot 6 vor get steht ist durchstr.

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sündere. M., under den jüäden warn sümeliche lüte die hiezen 'Pharisei', daz spricht 'gescheidene lüte' die hattin sich uz gescheiden mit den cleidern, mit dem ezzene, mit allin dingin von den andern, und die solden der gotis ewe michil vliziger wesin den ander lüte. der was dirre einir der der gute man solde sin. so warn andere under den lütin die hiezen 'publicani', daz spricht ‘offene sündere', die ne hatte des kein hele was sie zu übele getatin. dirre lüte was der andere der da zume templo gink sines gebetis. do sie dar quamen (794), der der güte man solde sin, der gink hin vor sten und betete alsus und sprach: 'herre got, ich lobe dich diner genaden, wane ich nebin niht alse sündich als andere lüte, ich enbin niht ein rübere noch niechein unrecht man noch niekein unküschere als dirre offene sündere ist der hie stet. ich vaste zwir in der wochen, ich gibe rechten zehenden aliz minis getreides. M., ditz gebeth was gote vil unmere, wane ers mit homüte getan hatte. der offene sündere stünt verre hin abe als der schüldige den sin sünde rüwint und entorste joch san sin ougen niht uf heben, sünder er slüch sich zün brüstin und betete vil innec- lichen und sprach: 'herre got, erbarme dich min und wis mir armen sündere genedich. so beslüzit unser herre dise rede nnd spricht: ‘zware sag ich üch, dirre der da was ein offene sündere und sine sünde clagte vil othmüticliche, dem würden sie vorgeben, der sich aber da berümete, der schiet arger dannen. wane swer sich erhebet, der wirt genidert, und swer sich genidert und geothmütiget, der wirt gehoit vor gote. M. diese wort sul wir sere merken, wane dar an vinde wir beide daz wir vorchtin mügin und da wir groze hoffenünge zu habn suln. keine sünde enist vor gote so groz noch so swere so der homüt. der ist daz bley da von her Jheremias der propheta spricht: iniquitas sedebat super talentum plumbi, daz unrecht saz uf einer maze blyes. swer den homüt hat, der sitzit uf dem plye. der müz ouch vorsinkin in den hellegrünt zu dem tüvele der dürch daz vorstozin (80°) wart von himele in daz abgründe der helle, wane er sich erhüb wider sinen schepphere. dürch daz hat er den namen gewunnen daz er ist rex super omnes filios superbie, ein künik ober alle die kint des homütis. die an dem unrechten beliben daz sint sine kint, als di die da güte werk tün daz sint die gotis kint. M., tuh wir icht gütis, des ensule wir uns niht rümen. wir süln iz gote zu reitin, wane iz cümet allis von sinen genaden. wirn süln einis andern sünde vor unser ougen niht setzen und suln unser eigene sünde innencliche clagin und slahn unser herze dürch die bosen gedanken und dürch die missetat die wir dar inne wizzin und suln sprechin: "herre got, wis mir sündere genedich. Thü wir daz mit güter andacht, unser herre der entphet uns. wir suln uns üch othmütigin und süln

6 hatte aus hatten 10 got überg. 16 entroste 40 die wir an dar

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des wenen daz nieman so sündich si also wir, so werde wir gehoit vor gotis ügen und besitzen sin riche. und swer also zu kirchin get, der scheidet bezzir dannen. swer aber homütecliche dar get, der scheidit ergir dannen, wane ern mach sich niht vorbergin vor gotis ougen, von deme die heilige scrift spricht: Quis sicut dominus deus

noster qui in altis habitat et humilia respicit et alta a longe cognoscit?

wer ist asülich als unser herre der in der hoe wonit da zu himele und siht idoch die othmütigin in der erdin und bekennit verre die homütigin! nu ir daz wizzit daz ir üch vor gote niht vorbergin mügt, so stet dar nach und lebit also, daz eüch got wirdicliche seh. M., iz waz ein heilige einsydel der hiez Paulus, (80°) dem eroffente unser herre manige tügene da zu himele. do geschach iz zu einim male daz in der heilige engel gen hiez uz der wüstenunge vor ein kirche. und daz er merkete daz im unser herre wiste, do gink er sitzen und mit den geistlichen ougen so sach er manige tügen. swer zu der kirchin gink mit güter andacht, der was also schone, als in duchte, als ob er wol gebadit were und sine cleidere warin wiz als ein snee und die heiligen engele volgetin im und die tüvele entorstin im nierigin genehene. swer aber dar quam mit bosir andacht, der gink besülit als ein swin daz sich gewelgert hat in dem phüle. der tüvele vil michil teil die triben einen menschen vor in, den hattin sie gemülbandit als einen bern und hatten ire vroude mit im und der heilige engel der im zu hüte waz gegebn der gink dar nach vil trürich. der selbe mensche was swarz als ein kole und stank gar sere. daz sach alles vor der kirchin der heilige man und anders nieman. do der sündige mensche do in die kirche quam, do horte er daz gotis wort sagn daz unser herre daz gelobt, swenne uns unser sünde rüwint, daz wir zu hant genesin sin, und von der selben rede so ersüfzete er und weinte vil sere und gelobte unserm herren wandel siner sünden vil innecliche. do er do uz gink, do sach in der heilige man vil genzliche und vil reinicliche wiz und schone ane mülbant und die tüvele warn alle verre von ime gevarn und der heilige engel, sin hütere, der was do bi ime und phlach sin. do sagete der güte man den lüten waz im got eroffent hete und des wart unser herre sere gelobt und die lute wurden sere gebezzirt. nu sult ir alsa (80^) me tün. vregit üwer herze wie ir her cümen sit. sit ir her cümen mit güter andacht, daz lazit schin werden und claget üwer sünde und gelobt unserm herren wandel, so vart ir selicliche von hinnen, und blibit ir danne an dem willen, swie üch üwer tach begriset, so sit ir genesin züme libe und zur sele. des gehelf uch der alle güte dink mach getun, unser herre Jesus Christus, qui vivit etc.

8 t in oth radiert 17 warin tüvele überg. 90 han 40 ge in gehelf überg.

[rr]

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| | DT. Dominica XII, bei Leyser 68, 1—70, 12.

68. Dominica XIII.

(81°) Beati oculi qui vident que vos videtis etc. M., unser herre saz mit sinen jüngern zu einem male und sprach zuz in alsüs: 'selich sin die ougen die daz sehn daz ir da seht. zware sag ich uch', sprach er, daz manige lüte, künige und propheten, wolden gerne sehn die genade die ir seht und horin daz ir horit, des enmochte niht sin. M., an disen worten müge wir wol merkin wie her die heiligen aposteln vor gote sint die des wert warin daz si unser herren tege- liches müstin sehn. und horin und sine wunder sehn und sine vil süze lere vornemen. do unser herre dise wort hatte gesprochin, do stünt ein wise jüde uf der die éó& wol konde und vorsüchte unsern herren und sprach: "Meister, was sol ich tün, daz ich den ewigen lip besitze?’ do sprach unser herre: "waz ist an der 68 gescrieben? wie liesestu?" des antwürte im der jüde und sprach: 'daz ist gescriben daz der man zu aller erst minnen sol sinen got, sinen schepphere, von alleme sime herzen, von allem sime gemüte, von aller siner sele, von allen sinen creften, dar nach sinen nesthin als sich selbin. do sprach unser herre: 'rechte hastu geantwürtit; daz thü du, so machtu genesin. der jüde wolde sich do vorzückin und sprach zu unserm herren: "wer ist min nehste?' des berichtin unser herre und (814) sprach: 'ein man vür von Jherusalem zu Jhericho, daz was in den

alden geziten ein vil güt stat und stün vil nahe dem Yordane

und wart zustort, da lagin dicke lüdere bi. do der man dar quam, do geviel er under die schechere, die berübetin in und vorwundin in biz an den tot und liezin in liegin vor tot und strichin irn wek. do quam iz also daz ein ewarte da vor vür, und er in gesach, do vür er vor sich und entet ime keine genade. alsame tet üch der levita, den wir heizin ein diaconum: do er quam bi der stat da der ge- wündete man lach, da vür er ouch vor sich und enkarte sich niht an in. do vür da vor ein Samaritanus, ein vremede man, der der lüte niene was, und do er do den vorwündetin man sach so jemer- lichen liegen, do erbarmitiz in und erbeizete und nehente sich ime und wüsch im sine wunden mit wine und salbete sie mit ole und bant sie ime und hüb in uf sine phert und vürt in in ein gasthüs und bewart in. des andern tagis zoch er zwene phenninge uz und gab sie dem gastmeistere und sprach: 'phlich mir dissis siechin und swaz so du mir dar zu getüst, daz geld ich dir, swenne ich her wider

26 r in dar überg.

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cüme. M., do unser herre dise rede hatte getan, do sprach er zum jüden: ‘welich dirre drier was deme aller nehist den die schechere hattin nider geslagen?' do sprach der jüde: 'mich dünkit jener der ime die genade tet, der was sin nehister' do sprach unser herre: gank und thu du alsam. M., dise rede ist ein tief rede und hat vil groz bezeichenunge, die sult ir wol merken, wane sie ist süzze und lach. der man der von Jherusalem vür, daz waz unser vater, her (829) Adam, der erste mensche. Jherusalem in der heiligen scrift bezeichent 'ein aneschowünge des vrides, die be- zeichent die himelischen Jherusalem und daz vrone paradys. M., unser herre hatte den erstin menschin also geschaffin, daz er ane sünde und ane allir slachte süche und ungemach mochte lebin, ob er sin gebot niht hette zubrochin. er hattin ouch gewedit stola immortali- tatis et innocencie, mit deme gewede der untotlicheit und reinicheit; al ging er nackit, er was idoch wol gewedit mit der gotis genadin. do in der tüvel do betroug daz er gotis gebot ober ging, do vür er leider von Jherusalem, von den gotis genaden, und wart vorstozin uzim paradyse mit unser müter, vrowin Evin, in ditz ellende. do vür er zu Jhericho, quod interpretatur luna, her vür in dise werlt. nach den büchin wirt daz gedütit daz sie heizit 'ein mane' dürch die groze unsteticheit die dar inne ist, wane als der mane wechset und ent- wechsit, niemit ab und zu, also tüt dise werlt: sine mach keine wis an ein dingen bliben; houte niemet sie zu, morgin abe; hüte stet iz übele, morgin baz; hüte ist urlouge, morgin anders. M., dürch dise manige wandelunge so hat sie die heilige scrift geebinmazit dem mane. da webrint umme die übelin schechere, die tüvele, die mani- gin mort und sünde gevrümit hant da mit sie manige sele irslagin hant. die mordere und die schechere die hattin Adamen und al sin geslechte nieder geslagen und hattin in berübit des schonen gewan- des des ewigin libis. die wünden und die grozin slege daz (825) warin die hubetsünden; also manige so der mensche gevrümet hat, also manige wunden lidet die sele. M., ditz stunt alsus von des daz der erste mensche uz dem paradyse worstozin wart, daz ime niemant gehelfin enmochte, alliz müstiz zür helle varn daz von menschen geborn wart. der ewarte und der diaconus, da mit ist bezeichent die e hern Moysesis et omnia legalia sacramenta et ostie, und alle die heilignisse und die oppher der ewe, die nemochtin niht gehelfin, allız vür iz einen wek zur helle, daz nieman enmochte dem andern gehelfin. do quam do ritinde advesperascente jam seculo, do die werlt itzu an der vesperzit was und an dem ende, do quam der ware Samaritanus, unser herre Jesus Christus, der ware gotis sün, in dise werlt und nam unser brode menscheit an sich, uf daz er uns wider

1hat 171. zu Jh. 980 daz zweimal

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brechte zum ewigen libe. M., der was geheizin ein Samaritanus, wane er den jüden vremede was und sie niht bestunt wan von der men- scheit. Samaria, daz was hie bevor ein bürk, dannen hiez ouch die gebürt die dar umme lag Samaria, da warin inne die zehn geslechte der jüden. die besaz ein künik von Nynyve der hiez Salmanassar. da was groz not inne, da azin ouch die wip ir kint inne, alse man liset, da was ouch sülich hunger inne, daz man vorkoufte caput asini XXX siclis, einis esilis houbet umme drisich phenninge, et quarta pars cadi stercoris duobus siclis, ein virzal tübinmistis umme zwene phenninge. wie sie daz gemachten daz iz ieman genützin mochte, des enwizze wir niht, des ensagn üch uns die büche niht, wane daz sie uns ockirt sagint daz (82°) die not asülich were da. uch wizit ir wol daz kein not so groz ist so der hünger. M., do die stat gewunnen wart, do hiez der künik des volkes erslahn alse vil als er wolde, die andern vürte er mit ime zu Nynyve. arme lüte und vortorbene lüte die liez der künik in dem lande. zu den mengeten sich die heiden und wart ein volk, die heizen Samaritani daz hatten die jüden unhoe und warin in vremede, wane sie nie gemeinsametin mit in. der lüte itewiz sprachen sie zu unserme herrin, als daz heilige ewangelium spricht an einer stat: Samaritanus es tu et demonem babes, ein Samaritanus bistu und hast den tüvil. M., al ne was unser herre von den lütin niht geborn, wane sin müter, unser liebe vrowe sente Maria, die was des heristin geslechtis des under den jüden was, er wolde idoch daz itewiz dürch uns liden daz er geheizzin wolde werden ein Samaritanus dürch daz, wane werliche daz an im ist daz der name bezeichent. Samaritanus daz spricht 'ein hütere'. daz ist unser herre der uns behütin sol und uns bewarn sol von allim übele. von deme spricht her Ysayas der propheta: Custos qui de nochte, herre, du bist ein hütere und ein wachtere des nachtis. da von spricht ouch her David: nisi dominus custodierit civitatem etc., iz ensie daz unser herre die stat beware, so wachet er umme süs der sie behütin sol unser herre sol uns behüten alle zit, a custodia matutina usque ad noctem, von dem morgene vrü biz an die nacht. er spricht oüch selber: super custodiam meam ego sum stans totis noctibus, ich bin stende uf miner (829) hüte al die nacht. M., der ware hütere, als ich e sprach, do den menschin niemant mochte gehelfin, do quam er selber und bant uns unser wunden, do er uns den rat gab und die lere und den trost, daz uns unser sünde rüwen, so mochte wir genesin, do er sprach: penitentiam agite, appropinquat enim regnum celorum. Berüwet üch üwers unrechtin, wane daz himel-

9 vor hiez steht was durchstr. 8 sidis 9 sidis virzal, statt zal zuerst tei, durchstrichen und radiert 10 gemach 11 in wizze ein z aus t üch und die 15 arme ist r überg. 23 herin

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rich nehit. do wüsch er uns die wunden mit dem wine, als ich üch sagin sol. der win ist zanger und bizit uz das vüle vleisch. swenne uns unser herre berispit unser sünden, so güzit er den win dar in, so er spricht: swer sine sünde niene wandilt, der müz in daz ewige vüer. so er uns aber trostit und spricht: vos eritis mihi populus et ego ero vester deus, et sicut mater consolatur filium suum, ita et ego consolabor vos. ir sult min volk sin und ich sol üwer got sin, und als die müter ir kint trostit, also sol ich uch trostin. M., swane unser herre dise genade tüt, so salbit er uns die wunden mit dem ole, so hebet er uns uf sin phert. sine heiligen menscheit die er nam an sich dürch uns, daz was sin phert, sin vih. do er daz selbe vleisch zu himele vürte zu sinis vater zeswin, sicherliche do hatte er den armen menschen wol uf gehaben, do vürte er in vil samphte. idoch müz der sieche eine wile liegen in dem gasthüse biz er geheile. daz gasthüs daz ist die heilige christenheit. swer so vorwundit ist mit grozin sünden, der sol in der christenheit idoch blibin. sint sie (839) heimelich, er sol sie heimeliche büzin; sint sie aber offenlich, er sol sie aber dar nach büzin mit vaste, mit villade, mit karine, nach al deme rate den ime der gastmeister tüt. wer ist der gastmeister? daz ist der pabist der die gewalt hat von unserm herren dem almechtigen gote und von sente Peter der der erste gastmeister was, zu dem unser herre sprach: Tibi dabo claves regni celorum, et quodcunque ligaveris super terram etc.; ich gebe dir die slüzle des himilrichis, und swas du bindis, daz sol gebünden werden, und swaz enbindis, daz sol enbunden sin. M., den gewalt nehst sente Petre den habin alle p&bist die den stül mit rechte besitzin, dar nach patriarchen, erzebischolve, andere bischolve und alle pristere die wile in ir ambacht niht vor- botin ist. sie bindent wol mit dem banne- swer iz vorshült und irlosint in ouch wol von dem banne, ob er zu büze wil cümen und bezzirn wil, und vornemen wol die bicht und des menschen angist und not und ratin im wol daz beste zu deme heile und zu der selicheit sinis libis und siner sele und siner eren. dar zu hat in unser herre bewiset zwene phenninge, vetus et novum testamentum, die alde scrift und die nüwe. ich sag uch werliche daz kein mensche ist so sündich, wil er gote getrüwen und wil er rate süchin, man envinde ime da inne etteliche dink da mit die sündere getrostit mügen werden. nu sult ir ouch merken waz daz bezeichene daz der güte man deme gastmeistere sprach, do er ime die phenninge gab und ime den siechen bevalch: 'swaz so du gütis hir ober zume siechen getüst, daz vor- geldich dir, swenne ich (83") her wider cüme” M., iz ist vil manich güt dink daz got nie sünderliche gebot zu tünde, der iz doch tät, er gewinnit iz groz lon; daz ist tegeliche vaste, daz ist der reine

28 slüze 25 sol enbinden sin 26 in erzebischolve ist r überg.

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magetum ane hovart und ane rüm, den engebot got niemanne, und manige ander tügint von den nieman vindet dichein sünderlich gebot; der iz aber tüt, dem sol iz unser herre got sünderliche danken. daz ist daz der gastmeister zu den pheningen tün sol, ob erz rechte rer- stat: er sol vor den sündere der im sine sünde und sin ungemach clagit sich selben quelin, uf daz er ime gehelfe, wane in ime unser herre bevolin hat uf sine sele. daz vorgildet im unser herre mit dem zehnvaldigin lone, daz ist daz ewige leben. wane tüt er daz? swenne er her wider cümet. wane ist daz? daz ist züme jüngistin ürteile, swenne er zu gerichte sitzen sol und uns erteilen sol al nach unsern werken, antwedir zum ewigen libe oder zum ewigen tode. M., nu hab ich uch eine lange rede gesagit und vil seliclich, ob ir sie merkin wollit. daz ir sie also gemerkit und also dar nach getüt, daz ir nach diseme libe daz ewige lebn in himilriche müzit besitzen, des gerüch üch zu helfene unser herre Jesus Christus, qui vivit etc.

59. Dominica XIIII.

Cum iret Jhesus in Jherusalem, transibat per mediam Samariam et Galyleam, et cum ingrederetur quoddam castellum, 'occurerunt ei decem viri leprosi. M., daz ewangelium sagit uns wie unser herre zu einim male, do er wolde varn zu Jherusalem, daz er vür dürch zwo stete, Galyleam und Samariam, und als er da ging in ein castel, so liefen ime zu gegene zehn miezilsüchtige man, die stundin vil verre und hübin uf ir (83°) stimme und riefen: "Jhesu, liber herre, erbarme dich uber uns’. do sie unser herre do gesach, do sprach er: “Get und wisit üch den éwartin und brenget daz oppher daz eüch die && ge- botin hat zu einem urkünde. do si do hin wek gingen, do würden si do gesunt under wegin und gereinigit. daz merkete der eine daz iz von unser herren genaden cümen was und hüb sich al gerichte wider zu unserm herrin und lobetin und dankete im aller siner ge- naden. der selbe waz ein vremede man, ein Samaritanus, und ein gesündert man von den jüden. do sprach unser herre zu ime: ja, warn ir zehne die da gereinigit würden, und wo sint nu die nüne?' ime was diecheiner der her wider queme und got lobete wenne dirre vremede man. do sprach unser herre zu deme der da wider cümen was: 'vare mit vriede, din gelübe hat dich dernert/ M., al unsers herren zeichen die er tet in dirre werlde die warin wunderlich und genediclich allen den an den sie begangen würden und sint üch be- zeichenlich an uns selben. M., die miselsücht daz ist die engistlichiste süche die da immer mochte cümen an keinen menschen. an swelich

28 und wegin

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liedemaz sie cümet, von dannen cümet sie nimmer é dan siz dürch- wrizzit. da nestet kein büze wider, alle die erzete die in der werlde sin, die nemochten einen menschen niht gehelfin der mit der süche begriffen wirt, iz entü der almechtige got. in der alden && was ge- botin, an swelichim mane man des geware wart, den vürte man zum ewartin, wanne der wisir waz dan ein ander man. und wart er des gewar daz die (839) miselsücht” da was mit den warzeichin die die büch sagin, so hiez er den menschen sündern von den andern, wane sin adem und sine mietewist die sint also vreislich, daz sich da vor nieman behütin mach, in enbehüte got alleine. wart aber der mensche gereinigit von gotis genaden, so solde er cümen zum ewartin und solde sich ime wisin. wart er danne gewar mit den warzeichen di die büch sagint daz in got gereinigit hatte, so hiez in der ewarte brengen sin oppher zume templo domini daz her Moyses hatte gebotin in der alden ée. dürch daz so gebot unser herre den miselsüchtigin daz si sich wistin den ewartin, wane er wol daz wiste daz sie solden gereinigit werden under wegin. M., nu sult ir merkin waz diz bedüte. die miselsüchtigen lüte die bezeichen alle die die mit grozin süchen begriffen sin der houbetsünden. die sin unreine vor gotis ougen und vor der heiligen christenheit, die sint uz gesundert von der gemein- schaft aller heiligen, sie negewinnen sie wider mit warer rüwe und mit rechter bicht und mit wirdiger büze. die daz an in selben wol wizzin die suln dicke zur kirchen gen oder da vor sten und suln got vlehn und süln im ir sünde clagen und suln sprechen mit den propheten: Miserere mei, domine, quoniam infirmus sum. sana me, quoniam conturbata omnia ossa mea. irbarme dich ober mich, herre, wane ich siech bin; heile mich, herre, wane alle mine gebeine sin bewegit und getrübit. (84°) swenne so der sündige mensche alsus tüt, so heizit in unser herre gen zum ewartin, zum pristere, daz er in beschowe. wie sol er daz tün? er solsine bicht vil innecliche tün. so sol ime der ewarte, der bichtiger, büze gebn al dar nach daz in dünkit daz der sündere volbrengen und geliden müge und als iz ime güt si und sol in trostin und bewarn so er beste mach. wür im sus mit gevarn, unser herre der reinigit in und vorgibt im alle sine sünde mit der genade des heiligen geistis. so sol er danne sin opher bringen. zu aller erst ein räwich und othmütich herze, wane daz ist daz erste oppher. dar nach sol er sin almüsin geben und messe tün singin zu einem urkunde vor sine sünde. swer aber der erste ist, als got in enbindet und geledigit von sinen sünden, der des danne vor- gizzit und iz vor sin oügen nine hat, der ist under die nüne gezalt die da niht wider quamen daz sie gote gedankit hettin siner genaden. der aber gote tegelichis in sime herzen tregit der ist der selige, der

22 vor selben ist wis getigt 42 iegelichis

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lobt got tegelichis und bittit in ablazis ober die getanen sünden und sine hüte ober die zucümftigen sünde. der tüt als jener tet der da wider quam zu ünserm herren und in lobte der genaden die er zu im getan hatte. M., als uns sente Gregorius sagt, zu Rome was ein heilige münich der hiez Martirius, der was vil barmherzich und was armen lütin vil genedich. einis tagis ging er von sime clostre dürch des clostirs notdürft. do er wider ging, do hatte sich unser herre Jesus Christus gebildet (84b) in einis miselsüchtigin menschen gelichnisse und lag vor im an dem wege und bat in genaden. do in der heilige man do gesach, do erbarmete er sich sin vil sere und zoch sin gewant üz und legete den sichen dar uf und hüb in uf sinen rücken und woldin züme clostere tragin da im ich genaden mochte sin geschen. do er do nehin begünde dem clostere, do vorswant der sieche den er da drüg und spranch von sime rücke und vür zu himele und sprach: ‘Martiri, düne schemetis dich min niht düne trügis mich, ich enwil mich oüch din niht schemen vor minem vatere, dem almechtigen gote, und allen himilischen her, M., diz was deme heiligen manne ein michil trost daz er daz umme got vordinet hatte daz ern also wolde trostin und vorsüchin. dürch daz wane unser herre anme jüngistin tage sprechen sol züz uns: do ir den armen icht gütis tatit, do tatit irs mir, dürch daz, swo ir den armen dürf- tigin seht, den envorsmahet niht, wane daz gotis riche mügit ir an ime vordienen und mügt mit dem almüsen leschin al üwer sünde. daz ir daz müzit getün, des helf üch der nie gesündigete, unser herre Jesus Christus, qui vivit etc.

60. Dominica XIIII.

Nemo potest duobus dominis servire. M., ditz sint unsers herren gotis wort da mit er uns lerit und bedütin alsus: nieman mach zwein herren gedienen, wane antweder er hazzit den einen und minnit den andern oder er vortreget dem einen und vorsmaht den andern. irne mügt got nicht gedienen und deme schatze. dürch daz sag ich üch daz ir niht zu sere sorgit (84°) waz er ezzit oder trinkit da mit ir die sele gelabit und behaldit den lichnamen und waz ir an uch tüt und wo mit ir den lip wedit. ja ist die sele herir dan daz ezzin und der lichnam ist herir dan daz cleit. seht an daz gevügle, die nese- wint noch ensnident noch ensamnent in die schürin, iedoch genert sie üwer vater da von himele. ja sit ir grozir achte und zu grozirn erin geschaffen. welich üwer mach sich irlengen mit einer ellin, ob irs gedenkit? wes sorgit ir ummiz gewant? merkit die lylyen die de wachsint an dem velde, sie enarbeitin niht noch enwerbint niht. ich sag iz eüch zware daz der künik Salomon in aller siner ere nie

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so wol gecleidit wart noch so wol wart bedeckit so ir ein cleidet der almechtige got. die blümen also wol die da hüte vil schone sint und morgin dorrint, waz tüt er üch danne die da lütziln gelübn habt des ir niene soldit? dürch daz ensült ir niht zu sere sorgin und sprechin: waz sül wir ezzin oder trinkin oder was sul wir an uns tün? hir umme denkit und ringet die werlt. üwer vater da zu himele der weiz daz ir dissis allis bedürfit. nu süchit aller erst daz himelriche und daz gotis recht, dar nach daz ander alliz wirt uch zu gelegt und zu geworfin. M., an disin wortin mügt ir manich dink merken. nemeliche daz unser herre keine gemeinde haben’ wolde noch enwil mit deme tüvele. dürch daz spricht er: nieman enmach zwein herren gedienen, antweder wir müzin gote dienen oder deme tüvele. minne wir den schatz, so (844) müze wir deme tüvele dienen, wane dürch schatzis wilen so vorlusit man die sele und tüt der mensche alle die sünde und alle die bosheit die er gedenken mach. der aber gote dienen wil dem ist die habe und der schatz unmere, der gibt sie ouch gerne dürch gotis ere und durch sine sele. mit manigen dingen hat uns unser herre gemant daz wir ime gerne dienen und niht zu sere ensorgen vor den armen lip, sunder daz wir sorgen vor die sele, mit den voglin die er genert und mit den lylyen und mit den andern blümen die er weidet also schone, daz der künik Salomon in alleme sime richtüme nie so gewedit wart als dirre blümen eine. M., als uns sagt liber regnorum, ein büch da der jüden künichriche an ge- scriben ist, der künik Salomon was künik Davidis sün und was der wisiste man der vor im oder nach im ie mochte werden. sin richtum was so groz, daz man daz silber bi sinen geziten als uneho hatte zu Jherusalem als ander bose gesteine, des goldis und des güten gesteines des enmochte niemant achte wizzin. in alle diseme richtüme so ne- mochte er sich nie so gezieren so der blümen eine ist die an dem velde wechsit. wie schone ist danne der selbe der dise lichtlichen dink also schone gemachit hat? wie schone ist dan sin riche daz er uns bereitit und gelobt hat? daz riche daz sul wir süchin vor alle dink und sin recht, so wirt uns daz andere alliz dar zu geworfin. da mit so müge wir wol merkin daz man uns da zu wirfit als zu einer zubüze, daz en (85?) ist daz houbet niht. leider vorkere wir iz allız: daz da daz beste ist, der ewige lip, des gedenke wir aller sel- dinst. wir setzen io die notdurft des libis vor die notdürft der sele, da mit gearne wir daz uns got ne weder die eine enbüzit noch die andere. M., iz waz ein güt man der vür dicke zu sente Jacob sine betevart und erte gerne unsern herrin den almechtigen got und sine libe müter unser vrowe sent Maria mit sinem almüsen und mit

1 so wol wart so wol 15 sün 1^ e in sine überg. 19 en vor sorgen übery. 24 David 34 zu einer zweimal 98 ne übery. . Ik

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andern güten dingen da mit er konde und mochte. zu einim male do er an siner betevart was zu sente Jacobe wert und quam zu einer stat und müde was und lag und slief mit andern sinen vert- genozin, do erschein im der tüvil in einem bilde, als ob iz der güte herre sente Jacob were. M., daz enlat euch niht wesin ungelüblich, wane unser herre gestatit des deme tüvele daz er sich entwirfit vil dicke in angelum lucis, als ob er sie ein engil des lichtes. er ent- wirfit sich ouch in unsers herrin selbis bilde, als wir lesin von sent Merten, dem erschein er an sinem gebete, als ob er got selbe were. do er dem güten manne also erschein, als ich uch gesagt han, wane der selbe güte man der scrift niene kunde und des tüvils liste niht konde ensten, do nevorsan er sich niht alliz daz er da sach und horte daz daz ein trügene was. do sprach der tüvil zu ime: "ich bin der gute sent Jacob. du hast mir liebe gedienet, dez wil ich dir wol lonin. nu soltu dürnechtich sin und sal dir selben tun den tot, des lont dir der güte sente Jacob. do er die rede hatte getan, do vorswant er san. (80^) der güte man was leider betrogin und wante daz er die sele behilde, ob er tete als im der tüvil gelobt hatte, und nam sin mezzir und sneit sine kele enzwei. do in do sin gevertin also sahn liegin besülit in dem blüte, do wolden sie hin wek varn. des enstatetin in die lüte niht die in der stat warin und ziegin sie daz si irn geverten gemordit hettin. da mit warn sie bekummert. under des namen die tüvele die sele und wolden sie zur helle vürn. do quam zu hant sente Jacob und unser vrowe sente Maria und sprachen daz sie die sele wider geben. do sprachen die tüvele: 'die sele ist unser von rechte, wane der sich selben totit des ensol nimmer rat werden. do sprach der güte sente Jacob: 'du hast in mit unrecht gewunnen. dirre dinge sule wir zu ende cümen vor dem oberstin richtere. also quamen sie vür unsern herren und durch die bete unser vrowen sente Marien so wart die sele ürteilet deme gütin herrin sente Jacob. der vürte sie wider zume lichnamen und der man wart leben- dich und gesunt an siner kele die er inzwei hatte gesniten und sagte do der werlde die genade die ime got getan hatte. und sin geverten würden san zu hant ledich und wolvürin do vrolichen zu deme güten herren sente Jacob. M., die gütin werk die er da vor lange und dicke hatte getan durch unsern herre got und sine liebe müter unser vrowe sente Marien, daz half daz sin rat wart. also müz unser aller werden, des gerüch uns zu helfene der daz wol mach getün, unser herre Jesus Christus, qui vivit et regnat etc.

1 vor dingen steht werken unterpunktiert 5 ungelübich 10 vor also steht do durchstr. 16 lot hat 22 und des 32 die en in

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61. Dominica XV, bei Leyser 70, 14—72, 40.

62. Dominica XVI.

(86°) Dum intraret Jesus in domum cujusdam principis Phari- saeorum sabbato manducare panem, et ipsi observabant eum. M., an dem heiligen ewangelio daz man hüte liesit da sagt man an daz ein riche man were und ein vürste der Phariseorum, der jüden die da gescheiden warn von den andern jüdin, daz sie bezzer sin solden und dürnechtieger dan die andern jüden. der selbin einer bat unsern herren zu hüs einis samiztagis, daz er mit im ezze des brotis. do er da quam, do sazin die jüden und lüzetin und wartin sin, ob er des icht getete da von si in besagin mochten. do waz da ein wazzer- süchtich mensche der saz da vor ime, do sprach unser herre zu in: 'müz man des samiztages keineme siechin icht helfin? do swigin si alle. do begreif unser herre den siechin und san zu stunt was er genesin und gesünt. daz merketin die jüden erclichen und wantin des daz er den samiztag hette zubrochen, wane er deme sichin hatte geholfin ane aller slachte arbeit. do sprach unser herre zuz in und antwerte irn bosin gedankin und niht irn wortin: "welich üwer hat (869) einen esil oder einen ochsin und gevellit der in eine phüze, joch züwit her in uz ane deme samztage? müst ich danne niht helfin einem menschen ame samiztage von siner süche?' hie wider enkonden sie noch enmochten niht gesprechin. do redete unser herre mit in und larte sie mit eime gelichnisse wie sie daz gesidele wellin soldin, ob sie zu einer brütloft würden geladot unde sprach: 'swenne so du geladit wirdis zu einer wirtschaft, sone setze dich niht an die hoste stat. wane ist ein richir man dar geladit dan du bist, alse jener danne cümet des die brütloft ist, der üch beide geladit hat, der spricht lichte zu dir: 'ràme diseme dise stat. so mustu mit grozir schemede uf sten und zu aller niederist gen. dar umme swenne du so geladit wirdist, so setze dich zu aller nidrist, so sprichit er lichte zu dir der da wirt ist: vrünt, gang her hoir sitzin.” des gewinnis du danne groz ere vor alle den die in dem gesidele sitzint.' so beslüzit unser herre die rede alsus und spricht: 'swer sich hoit, der wirt genidert, und swer sich nidert, der wirt gehoit, M., himil und erde und alliz daz dar inne begriffin ist, daz geschüf unser herre alliz in sechs tagin, anme siebindin tage rüwete er. daz was der samiztach, der was den jüden gebotin zu virinde, daz sie miden solden aller hande werk. do warin sie also erblindet, daz si daz zu werke zaltin dürch irn

26 würden sie in geladot ist o aus i gemacht

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bosin willen daz unser herre den siechen generte ockir mit sinen worten ane salbin, ane binden, ane aller slachte arcteie. M., die viere ist uns (87%) gekart an den süntag dürch unsers herrin üfirstandunge, wane er wolde ersten vonme tode anme süntage. des tagis sule wir oüch vieren von allen schelclichen werken und von allen süntlichen dingen..M., die wazzersücht die wirdit, swenne sich die blase irdenit und brichit und strichit danne die vüchtene inzwischen vel und vleisch und swillit der mensche und stinkit im der adim vil übele, und ist daz des wazzersüchtigen siete, so er ie mer trinkint, so in ie mer dürstit. M., daz ist ein vil bose süche, der wirt selden ende wan mit deme tode. die bezeichen den gytigen menschen der die sele gibt umme die habe. der ne gerüwet nimmer deste minner, der ist immer zu samene zihende. so er ie mer gewinnet, so er ie mer wil, so er ie mer gerne hette. daz gewert aller dikist biz an den tot, so im des übeles nimmer büz wirdit der da mit begriffin wart. swenne der almechtige got sinen geist zu des menschen herze ge- sendit der hie mit begriffin ist und sich danne zu gote kerit und sin almüsin gerne dürch got gibit armen lütin, witewin und weisin und armen gotis hüsern, da hat unser herre ein groz zeichen getan, da ist der wazzersüchtige mensche ernerit. sult ir merkin ditz bizpel daz uns unser herre gesagt hat, da mit er uns gelart hat die othmüticheit daz nieman zur hostin stat kriegen sol zu wirtscheftin. diz sült ir merkin waz daz bezeichene und wo die brütlouft geworden si. M., der brütegum daz ist unser herre Jesus Christus, qui despon- savit sibi sanctam ecclesiam, der hat ime geme (87®) hlit die heiligen christenheit. daz vingerlin daz er ir gegebin hat das ist der helige geloube. daz vürspan und daz nüschelin daz sie vor irn brüstin tragin sol, daz ist sine heilige martere die er dürch uns alle geliden hat. da von spricht er in libro syra syrin, id est in canticis canticorum: pone me sicut singnaculum super cor tuum. lege mich, spricht unser herre zür heiligen christenheit, uf din herze als ein ingesiegel. M., daz ingesiegil ensol der tüvil nimmer entsiegelin, so müge wir des ge- louben daz unser herre sin zeichen an uns erkennet amme jüngistin tage. zu der brütloft, daz die heilige christenheit ist, dar ladit unser herre tegelichis die jüden und die heiden. da müze wir alle sin und die zu gote kein gedinge haben und dem ewigen libe. da ist manich gesidele, als sent Paulus spricht: posuit deus in ecclesia primo prophetas, secundo apostolos, tertio ewangelistas, quarto doctores, unser herre hat gesatz in der heiligen christenheit vier ziere gestüle: züm ersten die propheten, dar nach die apostelen, dar nach die ewangelisten, dar nach die lerere die uns die heilige scrift erlüchtit

5 schetlichen 15 wert 16 menschens 17 vor ist steht wirt durchstr. 98 nach ist steht die durchatr. .

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haben, als sent Jheronimus, sent Gregorius, sent Augustinus, sent Ambrosius und manige andere. M., daz gestüle hat unser herre ge- ordint vil rechte einim igelichen al dar nach daz er wirbit. zu den stülin sol niemant streben mit homüte noch mit andern süntlichen dingin die wider gote sint. iz sint nu aber leider vil manige die zu geistlichin eren (daz bistüm heizit und aptige, probiste, techeine, güte kirchen) vil vaste strebint, niht mit gütem lebene, sünder mit homüte und mit gabe und mit irre vründe dinste. ich sag üch daz (87°) vor ware, swenne so der brütegüme cümet der uns al geladen hat, daz ist unser herre selbe, züme jügistin urteile, so werdint sie vil schent- liche ab gewisit zu aller merstin, daz ist in die tiefe helle. swer abir mit othmüticheit und mit andern gütin dingin wirbit und sich vor gotis ougen niedert, der wirt dicke gehoit in dirre werlde und ouch zu dem ewigen libe. daz wir alle dar müzin cümen, des gehelf uns der ane den niemant niht gütis getün mach, unser herre Jesus Christus, qui vivit.

63. Dominica XVII.

Accessit ad Jhesum quidam legis peritus temptans eum et dixit: "magister, quod est mandatum magnum in lege?’ M., man lisit hüte uns in dem heiligen ewangelio daz ein wise jüde der die ewe wol konde, der ging zu unserm herren und vorsüchtin und sprach: 'mei- ster, welich ist daz groze gebot in der ewe?' des antwurte im unser herre und sprach: 'minne got von alle dime herzen, von aller diner sele, von alle diner craft, daz ist daz erste und daz groziste gebot. daz andere daz ist deme vil gelich: minne dinen nehsten als dich selben. an disin zwein gebotin so hangit die scrift alle und die ewe und die propheten. do sich die jüden gesaminten, do vregete sie unser herre wes sün der heilige Crist were. do sprachen sie er were Davidis sun. da sprach unser herre, wie daz sin mochte, wane David hiez in sinen herren anme saltere, wie er danne sin sün mochte sin, ob er sin herre were. des würden die jüden irveret, daz si in sieder nie niht torstin vregin. M., daz hoste gebot daz ist die ware minne die wir zu gote habin suln, dar nach zu unserm ebenchristen. ane die ware minne sone mach niemant genesin. daz ist die zange (874) von der her Ysayas schreib in sinem büche: venit angelus domini et tulit carbonem de igne altaris cum forcipe et misit in os meum et purgavit labia mea. M., der heilige propheta der clagete daz sin munt unreine were, durch daz so nemochte er daz gotis wort niht gesprechen daz in unser herre hiez sprechen. do düchtin wie ein

27 sh vor scrift getilgt 28 vregente, n unterp.

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mn

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136. '-

E engil queme gevlogin der nam einen koln von dem vüre daz uffin

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altere bran mit einer zangen und legete im den koln beide an den münt und an die zünge. do würden sie beide reine. nu sült ir merkin waz diz bezeichene. die zange die hat zwene backin, da mit ist die minne bezeichent die hat zwei gebot, einiz daz wir gote suln minnen, dar nach unsern nehstin als uns selbin. der kole der uf dem altere lach der bezeichent den heiligen geist, der inzündit uns dar zu daz wir unsern herren vorchten und minnen. zware swer die klüft hat und die zange in der hant, der gewinnet den koln ane schaden, daz ist die genade des heiligen geistes. swer aber die zwievaldige minne

niene hat, der nehat des koln niht, der nehat des heiligen geistis -

niht, des zunge und munt ist unreine, des gekose ist gote vil unmere. M., iz enmach nieman gevliegin zu himele, er nehabe zwene vlügele. der eine vlügil ist die gotis minne, der andere ist die minne die wir habin suln zu unserm ebinchristen. Mit disen vlüglin so vare wir, contemplacione dei super omnem creaturam ad ipsum creatorem, mit der anschowunge des almechtigen gotis ober alle irdische ding müge wir cümen zu unserme herrin selben. die vlügele suln sin columbe, (88*) non milvi, sie suln sin der tübin und niht des wien. bi der tübin sint bezeichent die einvaldigen die miht des nides noch keine valscheit tragin inme herzin. bi dem wien sint bezeichent die valschin und die ungetrüwen die ir ebinchristen vorratint also der wie den küchin tüt den er lagit biz er sie begrifit und vorslüchit. daz tüt nemeliche der tüvil und al sin volgere. M., die vlügele die des tüvils sint, da der mensche einiz spreche und ein anders meine, die lat üch unmere sin, werfit sie von üch. habt die ware minne zu ein ander, so gewinnet ir der tubin vlügele. von disin vlügilen spricht her David anme saltere: si dormiatis inter medios eleros pennae colum- bae, hoc est inter medias sortes penne columbe deargentatae. er spricht: intslafit ir, so rüwit ir in mittene under den lozen der tübin vedern die da ubersilbert ist. M., diz ist ein selzene rede; swenne so sie irkernit wirt, so ist sie vil süze. der tübin vedern die er hie meinit daz sint aber die vlügele von den ich e sprach, daz ist die zwievaldige minne zu gote und zu unserm ebinchristen; die nehat nieman wan die tübe, daz ist der einvaldige mensche. da von spricht unser herre selbe in der minne büche: una est columba mea, perfecta mea. eine die ist min tübe und min dürchnechtige. swer aber arg- listich ist, der ist gezalt zume habiche und zum wihin. M., inzwischen den vedern der tübin so sin sortes, id est divisiones graciarum, id est autem dominus, unser herre teilit sine genade under die christenheit manige wis (er ist ie selbe zu einer wis) wane sümelicher (88) ist ein güt bischolf, ein ander ein güt appit, sümelicher ein güt phaffe,

4 die nach zange überg. 27 disin vlügil 30 loze

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ein ander ein gut münich, sümelicher ein güt einsidel, sümelicher ein güt leie. iz si der aber oder ein ander, swer mit gote beliben wil, der müz in mittin under der ordenunge sin die inzwischin der tüben vlügele ist, als der apostolus spricht: unusquisque in ea vocacione qua vocatus est, in ipsa permaneat. alliz müz iz in ein tragin zu gotes minne und zu bruderlicher minne. in swelicher orde- nunge so der mensche ist, ist er ockert under der tübin vlüglin, daz mein ich die christenheit, so mach er gotis hülde vordienen, ist er güt phaffe, ist er güt münich, gut reglere, gut leie. er sol aber slaffin in der ordenunge, vel & strepitu mundi quiescere vel usque ad sompnum mortis in bonis operibus perseverare. er sol slafin oder rüwin antweder von dem gedoze werltlicher itelicheit und sol aber wachen mit gote oder er sol also lange an gütin werken beliben biz der lip intslafe anme tode und die sele sieder malis rüwe, die selbe tube die ist ubersilbert nitore predicacionis eloquiorum dei, mit deme schime und mit deme clange der gotis worte, wane als daz silber wol clingit also clingint unsers herren wort wol. die zwene vlügle bezeichent ouch vetus et novum testamentum, die alde scrift und die nüwe. mit der lere der zweier scrift so sol die tübe, die heilige christenheit, vliegen zun ewigen genaden. dar müz uns unser herre alle brengen und müz uns gesamenen da wir in müzin beschowen sicuti est, als er ist in siner gotheit, per omnia secula seculorum.

64. (88°) Dominica XVIII.

Ascendens Jhesus in naviculam transfretavit et venit in civitatem suam et ecce offerebatur ei paralidicus. M., uns sagt daz ewangelium hüte daz unser herre trat in ein schif und vür uber den seh und quam in sine stat da er inne gezogin wart, zu Nazareth. do brachte man vor in einen betteriesin, der lach in einem bette. do unser herre irn grozin gelüben gesach, do sprach er zu dem betterisen: 'getrüwis, liebe sün, dir werdent alle dine sünde vorgebin. sümeliche der juden scribere di die ewe wol künden die hortin dise rede, und wane got alleine den menschin sine sünde sol vorgeben und sie des niene ge- lübetin daz er got were, do sprachen sie stille in irme herzen: dirre schildit den almechtigen got, wane er sich daz an zückit daz got alleine mach getün. dise bose rede die sie in irme herzen sprachen, die horte unser herre vil wol und sprach zu in: "wes gedenkit ir übele in üwerme herzen? weder ist samphtir zu sprechen zu disem betterisin: 'stant uf und gang’ oder 'dine sünde werden dir vorgebin?'

15 tube tübe 17 unser herre 18 ventus 30 in gesach ist ge überg. 31 sümelichen 88 vor weder steht sprachen durchstr.

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idoch daz ir wol wizzit daz des menschen sün (da mit meinit er sich selben) daz der gewalt hat daz er die sünde vorgeben mach, do sprach er zu dem betterisen: 'stant uf und nim din bette uf und gang in din hüs’ zu hant stant der betterise uf und ging in sin hüs. do diz daz volk gesach, do lobetin si unsern herren aller siner genaden. M., der betterise der bezeichent einen igelichen sündere dem sine liedemaze und sin vümf sinnen alle vortübit und vorlamit sin zu gütin werkin. er horit ungerne gotis (889) wort und horit und vor- nemet gerne süntliche dink. die ougen kert er zür gelüst sinis vlei- schis und enkert sie niregen zu gotlichen dingen. die hende entünt niht gütis, zum bosin sint sie vil bereit. die vüze sint vil trege zu gotist dieniste, sie sint aber vil snel leider daz sie den menschen an siner armen sele gevellen und in dar brengen daz er die sünde ge- vrümit. M., swer dise süche an siner armen sele hat, lieget er danne lange an der bosin gewonheit, so ist er ein bose betterise und ligt an dem bette male consciencie et perverse consuetudinis, der bosin samwizzicheit und der bosin gewoneheit, so nemach er sich niht uf gerichtin zu diecheiner slachte güte. swer der ist, den sol sin meister- schaft, sine vrünt, vor unser herrin bringen und suln in genaden bittin daz er den armen mensche bekere von allin bosin dingen. habint sie danne güten gelüben und der mensche selbe daz im unser herre gehelfin müge, so hilfit er ime und vorgibit ime sine sünde und sendit ime sinin geist und gesterkit in zu allen gütin dingin. swo daz geschit, da sol man unsern herren loben, wan daz der mensche zu gote sich bekere der also verre von gote gewichen ist, daz ne- mach nieman getün wan got alleine. M., nu wil ich euch ouch sagin kürzeliche von einem betterisin der vil selich was, den got in dirre werlde kestigete, wane er im geben wolde daz ewige himelriche. unser herre tut als der güt goltsmit, er wirfit daz golt in daz vüer und bürnit iz also lange biz iz ime ge (892) valle. also tut unser herre dem menschin, er vegt in mit süche, mit armüte und mut manigen andern leide; so lütert er sine holden tamquam aurum in fornace, als daz golt in dem ovene. Sent Gregorius, der heilige babist, der gütir und warir spelle vil gerne phlach, der sagt uns wie daz zu Rome ein heilige man were der hiez Servulus, der lach manich jar in risebette. und swie ime der lip quele und unganz were, idoch so was er den almechtigen got ie und ie lobende und leit sine süche vil gedüldicliche. unser herre hatte ime getregedis also vil vorlüwen, daz er eigen hüs hatte und eigin getregede, und von den almüsin die im ander lüte gaben so gab er sin almüsen deste vlizlicher, und mit vastene also wol als mit dem sichtüme so quelte er den /ip nach

1 meinit aus meinte 3 den bette 26 ausser Nota am rande ist hier noch Miraculum unten beigeschrieben 29 uns herre in golt ist | überg. 91 so überg.

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und tag. bose wort die newolde er nie gehorin. daz lob unser herren daz waz im alzuwis in dem munde. swo iregen diechein phaffe oder diechein enelende mensche zu sinem hüs quam, die herbergete er vil minnecliche, und bi den gelartin die zuz ime quamen so hatte er gelernit sin gebet und anders daz er gütis mochte. nemeliche den saltir den las er tegeliches und leit den sichtum und sine pine mit grozer gedült. do des unsern herren got do zit düchte daz er in ledegin wolde und brengen zun ewigen genaden, do quam er zurme tode. die phaffin und andere geistliche lüte die stündin ummin unde süngin ir salmin und andere güte lüte sprachen ir gebet. under des so warf er sin ougin uf unde sach (89") zu siner hinverte den almechtigen got cümen mit sinen zwelf apostelen. und do er daz gesach, do rief er vil lüte: "get fürdir allintsamint, unser herre Jhesus Christus der cümet selbe her zu mir mit sinen jungern und wil mich hin vürin| M. mit den selben wortin so vür die sele vonme lich- namen zun ewigen genaden und san zu stünt quam also reine rüch und also gut in daz hüs da der lichnam inne stunt, als ob rosin und lylyen und andere güte blümen und würze dar inne werin. daz ge-

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werte also lange biz er bestatit wart. daz waz ein groz warzeichen,

were anders cheiner slachte zwivil von siner sele, daz man hie mit wol mochte merken daz sie unser herre hette enphangen den er da hatte gesehn zu cümen mit sinen heiligen zwelf apostelen. M., daz was ein selich petterise zu des hinverte got selbe gerüchte cümen! nie wart kein keiser noch vürste so her in dirre werlde, swane er sterben solde, queme zu siner hineverte ein engel oder ein ander heilige, iz enmochtin dünkin vil güt. wie her was do vor gotis ougen dirre selige betterise zu des hineverte got selber cümen wolde! M., hie bi bekennit üch und erbarmet euch gerne ober die siechen und labit die und trostit sie und helfet in swa mit ir mügt die unser herre got hie lütirt. wane sie sint sine kint, sie sint im vil libe, er hat in bereitet daz erbe des ewigen libes, lident sie sine kestigunge geduldicliche; anders vorlisent sie groze arbeit. nieman sol sprechen: "waz wizit mir got? was hab ich getan? er sol vil vaste gelouben mit deme (89°) herzin und sprechen mit deme münde: justus es, do- mine, et rectum judicium tuum. herre, du bist gerecht und alle din ürteil die sint recht und swaz du mir getan hast, daz habich wol vorschült. so cümet ime die kestegunge zu güte und cümet nach diseme libe zu dem ewigen libe. daz wir alle dar müzin cümen, des helf uns unser herre Jesus Christus, qui vivit etc.

14 san zu zu 21 gerüchte, t überg. 28 vor got steht sc durchstr.

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6b. Dominica XIX, bei Leyser 72, 42—75, 11.

66. Dominica XX.

(30°) Erat quidam regulus cujus filius infirmabatur Capharnaum. hic cum audisset quia Jesus adveniret in Galylea a Judea, abiit ad eum et rogavit eum, ut descenderet et sanaret filium ejus. M., unser herre Jhesus Christus der da ist künig allir künige, do er hie in erd- riche was, in allin sinen werkin, als uch dicke gesagit ist, der lart uns hie sin othmüticheit, als er dicke spricht: discide a me, quia mitis sum et humilis; lernit von mir, wanne ich bin semphtmütich und othmütigis herzen. also müge wir üch merkin an den dingen, als wir hüte lesin an dem heiligen ewangelio. daz sagt uns wie ein (904) riche man were, ein künigelin, der alzowis ein künik nine was und sin gewalt idoch groz was. do er vornam daz unser herre von Judea solde cümen hin zu Galylea, do vür er von siner stat dannin er was die hiez Capharnaum, unde bat in umme sinen sün der vil starke

siechte daz er den generte, wane er begonde sterben. do sprach

unser herre züz ime: ime geloubet niht, irne geseht zeichen. do sprach der riche man züz ime: 'herre, gang hin nider, ob du mineme süne helfin wilt e danne er sterbe. daz er sprach 'ging hin nider, daz sprach er nach du daz daz lant gestalt was. unser herre was do an der hoe, Capharnaum, die stat da des richin mannes sün siech lag, die stünt nidere an einer taleheldin. daz er aber sprach zu un- serme herrin daz er bezite ginge e dan der sun stürbe, daz quam von ungelüben. er wante des daz unser herre als ein ander arzit were, daz er niemante mochte gehelfin| erne were da selbe gegin- wertich. des brachte unser herre in innen daz des niene was und daz er wol mochte helfin sweme er wolde, erne were da gegen- wertich oder niht. dürch daz sprach er zu ime: “gang hin weg, din sün der lebet, der riche man wart do geloubich der rede die im unser herre hatte gesagit. zu hant do er hin nider ging, do quamen ime sine knechte zu gegene und sagetin ime daz sin sun genesin were. do vragete er die stünde wane er sich gebezzirt hette. do sprachin sie: 'gestirn ein lüzil (91%) e mitteme tage da liez in daz vieber. do merkete der man daz daz die selbe stünde was daz unser herre gesprochin hatte ‘gang hin weg, din sün der lebit, da mit so wart er geloubich und alle die sine. M., wir lesin an einer andern stat daz ein michil armer man zu unserm herren quam und bat in ge- nadin umme sinen knecht, der lege siech. do sprach unser herre: 'ich

10 othmüti 17 Cayhamann

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cüme und sol ime helfin| war umme tet unser herre daz daz er zu des richin mannis hüs niht cümen wolde und sich zu des hüs erbot zu cümene der iz niht dorste gebietin? M., daz machete alliz die othmüticheit die an dem einen was, an dem andern enwas sie niht. die othmüticheit daz ist ein vil groz tügint, custos est omnium virtutum, sie ist ein hüte aller tüginde. swo die tügint ist, da ist allz daz behalden daz man gütis getüt, und swa sie niht enist, da ist iz alliz vorlorn. nu wesit othmütich und minnit den almechtigen got und werfit den homüt von uch der den tüvil von himele vorstiez und nemit die othmüticheit an uch die uch wider brengin sol zu deme kore von dannen der tüvil viel mit allin sinen volgerin. des müz uch gehelfen der da niht rüwit nisi super humilem et quietum et tristem, wen uffe deme semphten und uf dem othmütigin herzen, unser herre Jesus Christus, qui vivit.

61. Dominica XXI, bei Leyser 75, 12— 11, 19.

68. (92^) De sancto Stephano.

Elegerunt apostoli Stephanum levitam, virum plenum spiritu sancto et fide. M., iz ist hüte der tag des gütin herrin sente Ste- phans, der ist der erste merterere der sinen lip gab zur martere dürch den namen unsers herrin, den erweltin die zwelf apostelen und wihetin in zu dyacono, der was vol des heiligen geistes (025) und des gelouben. do er die juden do begonde zu berispene umme ir unrecht, wane sie ungeloubich warin unserm herren und der heiligen scrift, do samentin sich die juden di die scrift wol konden und be- gondin wider in dispütirin und enmochten in keine wis oberreden, wane die gotis wisheit was in ime. do die juden daz gehortin, do zuzlizzin sich ir herze und grisgrammetin in an mit den zenden als die hunde. al da er under in stunt, do sach er den himel offin und sach unsern herrin Jhesum Christum sten zu sines vater zeswin hant ime zu helfe. do er in daz gesagte, do vorhielden sie ir orin, uf daz sie is niht gehorin mochtin daz er in gesagte, und würfin in üzir stat und liefin zun steinen die da lagin an einer bach die heiz Ze- dron und steintin in. daz meisterte alliz ein jüngeling der hiez Saulus, der wart sieder geheizzin der güt sente Paulus. der was dan- noch an dem ungelüben und düchtin daz ers niht vollen genüg getete, ob er in steinete mit den andern, und hielt ir aller cleidere die in da steinetin. do rief sent Stephan unsern herrin an und sprach:

98 in nach er überg.

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'herre Jhesu Christe, enphach mine sele' und viel do nieder uf sin knie und bat unsern herren vor sine viende, daz iz in niht würde zu sünden gezalt daz sie an im begingen. des genoz sieder der güte sente Paulus daz er wart bekart. M., do der gute her sent Stephan sin gebeth alsus hatte getan under den steinen, do entslief er in dem almechtigen gote. der slaf enwas niht anders wan daz er vil süzliche vorschiet von der werlde. des heiligen (92*) lichnamen hütten die gotis engele vor den hünden und vor den voglin biz in begrübin zwene heilige man uf irme eigene ein teil verre von der stat Jheru- salem. Gamaliel hiez der eine, der andere hiez Nichodemus der unsern herren ouch half begrabin. die selbin zwene herren würden sider begrabin und ein jüngeling der hiez Abybon bi dem güten herren sente Stephane. da lagin sie nach unsers herrin martere biz die christenheit gevestenit wart wol drü hündert jar und würden do eroffent eime heiligin manne, sente Luciano, und würden erhabin, und der keiser Justinianus der vürte sente Stephans gebeine zu Constantinopolyn. von dannen quam er sieder zu Rome und ligit bi sente Laurencio. wie daz gesche oder war umme, daz were uch lange zu sagene. wen daz sult ir merken und wizzin daz wir hüte den tag begen daz der güte sente Stephan gemartirt wart, aber inme sümere und in dem owiste so bege wir den tag daz sin heilige gebeine vünden wart. M., diz ist der erste merterere den die christenheit erit, der ist vener da zu himele des grozin heris der heiligen merterere. der hat uns gelart wie wir die ware minne zu einander süln habn joch san zu den die uns ubele mit varin, wane er vor sie bat die in steintin. eya, wie sere sin herze bran in der gotis minne und in der brüderlicher minne, do er den tot an sach und sinis smerzin vorgaz under den hertin steinen und genaden bat unsern herrin ober die vil armen die ime den tot tatin. den rufit hüte an daz er euch helfe, wane erz wol getun mag, zu unserm (924) herren Jesu Christo, qui vivit.

69. De sancto Johanne, bei Leyser 77, 20 —81, 33. (vergl. die verkürzte gestalt in nr. 94.) [] YO. (944) De innocentibus.

Hodie pro domino perempta sunt infantum milia quos occidit Herodis sevicia etc. M., wir begen hüte den tach daz die sügenden

" kint, die heiligen kint, dürch unsern herren got erslagen würden von

dem künige Herodes. daz engeschach niht als hüte, sünder daz ist

13 in Stephane dus erste e übery. 37 Herodes

143

gesatzt dürch daz als hüte zu begene, wane des niht lanch was sieder daz unser herre Jhesus Christus geborn wart daz sie erslagin würden und doch alle niht eines tages erslagin würden, so ist iz allez in disen tach geleget daz man ire hozit bege nach siner gebürt als hüte, wane sie dürch sine gebürt erslagin würden. M., der künich Herodes was ein heidinisch man, erne was der jüden niht, als su (95°) meliche lüte wenen. sin vater hiez Antipater und waz, als die scrift spricht, latro Syrie, ein schechere in dem lande zu Syrie. do er do riche wart, do sante er sinen sün Herodem uber mere zu Rome. der wart frevel und güt rittere und dinete den Romern also wol und also ‚liebe, daz ime der keiser Octavianus daz künigriche gab zu Jherusalem, ime selbin zu grozin ungenaden, wane er vorlos die sele dar an. den jüden tet er michil herzeleit, daz uch lanch were zu sagene. do unser herre Jesus Christus do geborn wart von siner müter, der ewigen magt sente Marien, do erschein ein sterne in Osterriche oder in Osterlant, weder ir wolt, in deme lande daz zu Babylonye gelegen was. den sternen gesahen dri künige die da wise warin und gemerken konden anme gestirne kümftige dink. die vol- geten deme sternen biz zu Jherusalem und vregeten do zür hübetstat wo der nüweborne künik were. daz vornam der künik Herodes und vorchte daz er des künichriches vorstozen solde werden und gedachte dar umme in alle wis daz er daz kint erslüge. do er von der scrift daz vornam daz daz kint geborn solde werden zu Bethlehem, do sprachete er mit den künigen und vregete sie vil tigere wie alt daz kint mochte sin, als sie düchte. do sprachen sie iz were a bymatu et infra, iz were antweder jerich oder zum meisten zweijerich oder da inbinnen. do hiez er sie hin wek gen Bethlehem varn, daz sie daz kint süchten, und als siz vünden, daz sie wider quemen (95°) und iz ime sagetin, so wolde er danne selben dar kümen und woldiz ane betten. M., des enmochte nüwet sin, wane got sach sine bosin gedanken wol und sinen bosin willen. die drie künige vünden daz kint und brachtin im ir oppher, golt, wirüch und mirram, und würden gemanit in irme trüme von dem heiligen engele daz sie niht wider quemen zume künige Herodes, er wolde daz kint vorliesen. Joseph wart ouch ge- manet und gewarnet daz er daz kint neme und unser vrowe sente Marien und vlühen in Egyptumlant biz des küniges zorn vorginge. do der künik Herodes des gewar wart daz die drie künige niht wider zu ime quamen und er betrogin was und ime des kindes niht werden mochte, do zurnete er vil sere und sant zu Bethlehem und hiez al die sügenden kint erslahn die man vinden mochte die inner- halb eineme jare oder zwei jaren geborn weren. diz geschach zu

9 alle am rande zugesetzt 10 rittere aus rihtere gebessert 40 kint vor und nach sügenden

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Bethlehem und in aller der gegenote die dar umme waz in den wor- tin, ob daz kint iman dar inne vinden mochte. M., der kinde was vil manich tüsent. al da die rittere die swert trügen bar in den handen und die kint wolden slahen, als uns die scrift saget, do spileten die kint den swerten zu gegene. swas da seres und leides geschach, daz lieden die mütere, die trünken daz leit, die hattin den smerzen, al stürben die kindelin; diesen was wirz und unsamphter dan die selben tot weren. diese ungenade waz lange vor gesagt (95°) von den heiligen propheten den iz der heilige geist hatte vor ge- kündiget daz die kint alsus solden sterben und erslagen werden ane trost disses libes. si al habn aber nu den trost des ewigen libis und sint spielgenozen des kindes da zu himele daz dürch uns her in diese werlt wolde cümen. dar nach so newas nicht lanch von unsers herren gotis ürteile, do wart der künik Herodes siech, daz ime nieman mochte gehelfin, und vülete und die madin vielin von ime und die quale die er .leit die was unvertregelich. er stank so übele, daz ime niemant mochte genehn. do er daz gewar wart daz sines dinges niene was, do neberüwe er sich niht sines unrechtes, sünder er gedachte dar an michel mer wie er icht mer übeles getete und hiez vor sich kümen siner tochter man, sinen eydem, und zwene siner vürsten, Hyrcanum und Tysimandrum, und sprach züz in: 'ir herrin, ir wizzit wol daz ich den jüden vil leides habe getan. nune mach ich leider niht ge- nesen, und swenne ich nu gesterbe, so werden sie mines todes vil vro. iz get mir vil nahe daz man minen tot niht clagen sol als an- dere künige; daz man mines todes lachen sol daz müwet mich vil sere. nu bit ich euch durch die trüwe die ir mir leisten sult daz ir vahen wollet der jüden vürsten und werfet sie in den kerkere, und swanne man mich zu grabe trage, so slaht in allen die hübet abe, so müzin doch die wip wei (90?) nen und schreien, sone dürfin sie mines todes niht zu vro sin. M., also tatin sie und viengin die vür- sten und würfen sie in den kerkere. eines tages do der kunik also lach und qual an siner süche, do brachte man ime epphele, die be- sneit er selben und az sie. do er sie gezzen hatte, do warf er daz mezzere uf und sprach: 'owe, waz mach ich nu langer leben? ich entouch mir selber noch der werlde. mit der rede so stach er sich selben zu tode und vür do von diesen ungenaden zu den ewigen ungenaden. die vürsten die da gevangin warin die würden zu hant enthübet. also vordinete der unselige künik in dirre werlde die ewige ungenade. M., nu bitet hüte die heligen kint die dürch unsern herren

40got gemarteret würden daz sie uch helfende sin zu dem almechtigen

gote, daz ir sine hulde vordinet. do der künich Herodes do erstarb, do wart sin eldester sün künik der hiez Archelaus. do der zehn jar

29 r in schreien überg. 41 in erstarb das zweite r überg.

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künik was, do vorstiezen in die Romere dürch sinen homüt und teilten daz künikriche in vier teil und macheten tetrarchas, id est principes quatuor parcium. igelichem der vier vürsten wart ein vier- teil: Herodi, des alden Herodes süne, dem wart Galylea zu teile, der enthübete den güten herren sente Johannem Baptistam in eineme castelle daz hiez Macherünta. daz andere vierteill umme Thaberie et montem Lybanum trans Yordanem daz wart Philippo zu teile, sinem brüdere, dem nam sieder Herodes sin wip Herodiadem; (96*) dürch die wart sieder sente Johannes Baptista unthoubet, die waz tochter des küniges Arethe von Arabya. daz dritte virteil daz wart Lysanye zu teile, der was der virde brüder der Herodis kmde. daz vierde teile Jherusalem und daz dar zu gehorte, daz wart Pylato zu teile. Herodem, der sente Johannem Baptistam unthübet, den vor- santen die Romere zu Vienne und gabin daz künigriche dem jüngeren Herodi, der hiez ouch Agrippa und was Agrippen sünessün der Beronycen hatte zu wibe, des keiser swester, Octaviani von Rome. dem wart unser herre gesant, als sent Lucas spricht in siner materie. wane Herodes und Pylatus enwarin ein ander niht hold umme die lant und die marke, daz ir ietweder des sines zu gyrich was. do Pylatus unsern herren ime do sante, quia de potestate ejus erat, wane er dannen waz da sin tetrarchia lach, quasi satisfactione accepta, do wart Herodes Pylatus vrünt. dürch daz spricht sente Lucas: quia ante inimici erant ad invicem. dirre selbe Agrippa, der Herodes, hiez sente Jacobum enthübeten und warf sente Petrum in den kerkere do in der engel ledigete. den selbin Herodem heizet die scrift Herodem minorem, den slüch sieder der heilige engel in Cesarea, cum accla- maret ei populus laudes in theatro, do in daz volk lobete inme spile- hove mit deme lobe daz got baz gezeme dan dem menschen; da wart er madewillich und starb jemerliches todes. nu bitet unsern herren got etc. fac finem sicut vis. Amen.

71. De conversione sancti Pauli, bei Leyser 81, 34—84, 34.

72. (97°) Kathedra sancti Petri, bei Leyser 84, 35—86, 16.

73. (98%) De sancto Mathia, bei Leyser 86, 17—87, 32.

nr. (B ist überliefert m A und Hi; ich teile die lesarten von Hi, mit. Leyser 86,

22 ouch felt H, den luft Hh 28 also fehit d. a. g. fehlt 25 wile er in

dirre werlde was H, bi unsime h. in s. m. u. i. s. w. H, 26 J. aleinin H,

28 alle feht H,. 29 M. felt got do fehlt H, 90 g. sinen heiligin apostolis H, 10

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10

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14. (999 In adventu domini.

Deus pacis sanctificet vos per omnia, ut integer spiritus vester et anima et corpus sine querela in adventu domini nostri servetur. Unser herre Jesus Christus von dem alle güte und genade und alle barmherzicheit cümen ist, der müz uch behüten und bewarn und geheiligen, daz üwer geist, lib und sele in dem advente sines sünes, des almechtigen gotis, behalden werde ane clage und ane sünde und ane aller slachte bosheit, spricht sente Paulus. M., dise heilige zit die wir hüte ane van, die heizit ein zukümft des almechtigen gotes, unsers herren Jesu Christi. wane die heilige zit die wir hin biz winachten haben die haben heilige bebiste und bischolve gesazt, daz wir mit vastene, mit wachene, mit almüsen, mit kirchgange und mit allen güten werken dem almechtigen gote dinen: swane des heiligen Christis tach cüme, daz wir bereit sin in zu enphande, daz er uns entphach an sine genade und uns also geleite dürch iegeweder hochzit und arbeit, daz wir müzin cümen zu dem ewigen libe, swane wir (99) von diseme libe scheiden. dise zit heizit ouch dürch daz ein zukümft des heiligen Christis, wane wir singen und lesen hinnen biz an des heiligen Christis tach der dinge ein vil michil teil di die wissagen vor unsers herren gebürt gesprochen hatten von zwen gebürten des almechtigen gotes. die eine die ist vorgangen, als wir zu winachten begen suln, daz er geborn wart von der reinen und der ewigen magt sente Marien, und er menscheit an sich nam da mit er uns loste von des tüvils gewalt und uns wider brachte in sine gewalt und in sin riche. von disem advente spricht her David: in sole posuit taberna- culum suum. er sazte sin gezelt in die sunne und quam her als ein brütegum von sinem brütbette. sin brüt waz die heilige christenheit die er ime selben vriete mit siner heiliger mitewist und bestetigete mit sinem heiligen blüte und loste mit siner ufstandunge und sie zu

zu hant felit H1. 31 kunden H, gevestit H, 32 under in felt deth sine r Hi; 939 meinetin H; 34 herre hat u. z. irwelit H; 36 irgangin ist Hi, 38 un sin ammit dar zu er g. wart H, 40 eteslicher under H; 87, 3 Do er daz h. geredit H, 4 h. einer J. un Hi. 5 a. daz w.Hı 6 gote fehlt H,ı herre der a. g. du H.. 7 alle tugende wole Hi 8 e s. g. fehit Hi. du zoug uns H, 9 einir si der dir g. vorworcht und fe& Hi; 10 lizin 1. do vil ez H, 11 solte sin 12 l. an dem buchin H; demütic 18 durch in Hi. 14 h. gevestint mit den g. worten Hi; 16 d. a. g. fehit 1€ d. der cr. H, 18 lande

‚fehlt 19 k.c. m. fehlt H.. 20 da leit feit 21 von fehit H1. quam ez Hi

similiche H; 22 b. sagint Hi; von fehlt H. daz ingeturre wir betalle n. spr. H; 23 un daz si H, 24 an den alten scriften nit han. anne daz wir wole w. daz ez dar quam. sit quam ez zu goslar. wi ez dar q. des H; 26 wir nit von H, 27 Nu bitte wir den heiligen apostolum daz er H; 28 si umbe unsirn h. daz ir nit verwisit werdit anme jungisten tage der ewigen gnadin. per christum d. H1 nr. (4 ist in A überliefert: 7 des des 13 dinenen 15 igenwerdige

1 147

hus leite mit siner ufvart und nu sitzet zu dem ewige libe in der brütloft mit ir. owe, ırie selich die sin die zu der brütloft geladet sin, als sente Johannes spricht: Beati qui ad cenam nupciarum agni vocati sunt. nu vornemet ein lützil von den spilmannen und von den vrouden die zu der brütloft sin, als uns die scrift sagit: in civitate domini ibi sonabant magna organa sanctorum, in der stat des al- mechtigen gotis so lüten al geliche die seitenspil der heiligen. ir sank der ist also süzze als balseme und cynamomes rüche. da (99°) singen die heiligen engele lob und ere deme almechtigen gote und siner brüt, der heiligen christenheit, daz er in dise werlt quam wnd sie zu ime neme. daz woste vil wol die heilige christenheit, als uns die büch sagen, da sie sprach zu dem wisen Salomone: osculetur me osculo oris sui. Owe, sprach die christenheit, gotes sun hat imer des vil gesaget daz er mich zu einer gemalen wolde haben. daz müze er herre an uns ervüllen, daz wir müzen cümen zu sinen genaden. wir suln ouch wunschen mit hern David dem propheten der zucümft des heiligen Christis, als er sprach: domine, inclina celos tuos et descende; herre, geneige dine himele und küm hernider. her Ysayas der propheta gerte sin ouch sere, do er sprach: utinam dirumpens celum et descendens. owe, herre, sprach er, wan breches'du den himel und quemes her nider, daz wir dich gesehn. alsus hoffeten dise hei- ligen propheten zu unsers herren gebürt und enmochten doch niht geleben biz er geborn wurde. nu sult ir unsern herrn got loben siner

genaden daz er den heiligen propheten vor sagete, daz er uns daz.

gegeben hat, als er selbin spricht: beati oculi qui vident quod vos videtis. dico autem vobis quod multi reges et prophetae etc. selich sin die ougen, spricht er, die da sehn daz ir seht. ich sage aber uch daz vil künige und wissagen vil gerne hetten gesehn daz ir gesehn habt und nemochten niht gesehn, und hetten gerne gehort daz ir hort und nemochten niht gehoren. daz meinet er sine heilige zucümft und sine heilige predige und sine güten bilde beide an worten und an werken die sine jüngern (994) horten und sahn. daz ist uns al vor gescriben, daz sagt man uns allez ane vor, dar umme si wir also selich als sie, ob wir wollen enphan sine genade. nu entpha wir sine zucümft vil othmüticlichen die er ouch tet vil othmüticlichen, do er von der reinen und der ewigen magt sente Marien vil armecliche geborn wart und hünger und dürst, vrost und hitze und allez unge- mach und den bittern tot erleit, uffe daz er uns erloste von dem ewigen tode. nu entphach wir in in diseme advente also, swane er zum andern advente cüme, daz ist zume jüngesten urteile, vil vreis-

24 nach uns steht daz am rende zugesetzt 26 der passus vom selich bis seht steht in der hs. zwischen den beiden teilen des folgenden satzes 27 gesehn niht 37 in hitze ist t überg.

10%

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2b

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Qt.

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lich, daz wir in danne sicherliche und vroliche entphan. wie vreislich er danne cümen wirt daz sagt uns her David der propheta und spricht: deus manifeste veniet, deus noster et non silebit, ignis in conspectu ejus exardescet et in circuitu ejus tempestas valida. er spricht: der almechtige got cümet vil offenliche und enswiget niht,

daz vüer wirt bürnen vor sime anegesichte und al umme in wirt ein

'michil ungewitere. wolt ir nu daz vüer und daz ungewitere entflihn,

daz iz uch niht müge gewerren, so reiniget uch von aller slachte bosheit libes und selens und wesit getrüwe und othmütich und gebet üwer almüsen gerne und tüt noch ein dink gerne daz sente Paulus retet vor alle dink und spricht: ante omnia mutuam in vobismet- ipsis karitatem continuam habentes, quia karitas operit multa peccata. ir sult vor alle dink die ware minne haben under ein ander, (100°) wane die ware minne bedecket die manichvaldigen sünden. die barmherzi- cheit und die ware minne geb uns der almechtige got und alliz des wir durftich sin. her Ysayas der propheta retet uns ein dink, tu wir daz, so tüt got genade an lib und an sele, und spricht: lavamini, mundi estote, aufferte malum cogitationum vestrarum ab oculis meis. nu waschet uch und wesit reine, nemet daz ubele üwerre gedanken von minen ougen, lat daz ubele und tüt daz beste und cümet danne her zu mir. entün ich danne niht genade, so scheldet mich danne swie so ir wollet. ich sagiz uch vor ware, swie groze sünde und swie vil ir der zu mir brenget, ich gereinige uch und mache uch alle lüter als

‚der snéóe und behalde uch zu dem ewigen libe. nu gereiniget uch mit

üwerme gelouben und mit uwerre bicht und belibet reine so ir lan- giste müget, daz uch der almechtige got reine vinde und üch in sin riche geleite und uch da gesetze zu siner zeswen hant, quod vobis.

75. De nativitate Christi.

Apparuit benignitas et humanitas salvatoris nostri; dei non ex operibus justitie que fecimus nos etc. Die güte und die menscheit unsers heilandes ist uns erschinen; niht von keinen unsern werkin der gerechticheit, sünder durch sine barmherzicheit hat er uns erlost von der gewalt des tüvelis und des ewigen todes. wie wir waren cümen in die gewalt des tüvels daz ist uch dicke gesagt von wisen phaffen und von andern wisen lüten, idoch sone tar ich des niht lazen ich ensag üch ein teile von der grozen genaden die unser (100%) herre got hat getan als hüte, als uns die scrift sagt, und des ensol üch niht vordrizen. unser herre der almechtige got geschüf den ersten man Adam und sazte in in daz paradys und gab ime gewalt uber alle

19 ipsos 2b uwerme bicht 26 in muget ist e überg. vinden, schluss-n radiert

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creatüre die er vor ime hatte geschaffen, sünder ober einen aleinigen boüm, den vorbot er ime und sprach, ob er des obzes ezze, daz er des todes solde sterben. do quam iz leider also verre, daz der tüvel ime gerieth daz er gotes gebot übertrat und az des obzes und wart also gote ungehorsam. daz erzürnete unsern herre gote so sere, daz er in üz dem paradyse vorwarf und vorvluchete in und sprach: In sudore vultus tui vesceris pane tuo donec revertaris in terram de qua assumptus es. In dime sweize diner arbeit soltu dich generen und gevüden biz daz du wider zu erden werdes von dannen du bist becümen. wie vreislich der vlüch was daz haben alle die ervarn die vor uns tot sint. wir ervarn iz uch, swane unser lip und unser sele sich scheiden. er sprach uch zu Adames wibe, unser müter vorn Evam: multiplicabo erumpnas tuas et conceptus tuos in labore con- cipies et in dolore paries. er spricht: ich sol din arbeit und din ungemach manichvaldigen, du solt dine kint intphan mit arbeit und solt sie gebern mit serden. welich der vlüch si des habn alle die gesmecket die ie kein kint zu dirre werlde gebaren. Eva gebar kint in serde, die wüchsen mit arbeite und mit leide und mit grozen sünden und mit so getaner bosheit, daz der almechtige got zu leste sprach: Penitet me fecisse homines, delebo igitur eos ab homine usque (100^) ad bestias, & reptilibus usque ad volucres celi. er sprach: Mich rüwet daz ich ie den menschen geschüf, ich wil vordilien den menschen von der erden, die menscheit und daz viech und daz ge- würme und das gevügele. daz sprach der almechtige got und tet iz. er liez sine vlüt gen über al die werlt und liez alle menschen vor- werden biz uf achte, die behielt er in einer arken. von den achten wüchsen aber lüte, bose und sündere. idoch quam von in ein man, den nam got zu ime uz al der werlde, daz was der güte Abraham. deme selben Abrahame tet got groze genade, idoch müste er varn zu der helle dar alle die gevarn warn die von Adam geboren würden. do sante der almechtige got lerere, künige, wissagen, daz sie die werlt lerten und sie wiseten von der bosheit zu den tügenden. daz enmochte sie al niht gehelfin si nemüstin alle zu der helle in des tüvels gewalt, und hatte ouch der tüvil des cleinen angest daz ime der selen ein einige mochte entphürt werden in den geziten, als der güte Job sprach mit bezeichelichen worten von ime: absorbebit flü- vium et non mirabitur et fiduciam habet quod influat Jordanis in os ejus. er sprach: der tüvel vorslindet daz vliezende wazzer und hoffet ouch daz noch der Jordan in sinen hals sule vliezen. daz vliezende wazzer da von er sprach, daz bezeichent alle die lüte die vor Christes gebürt waren ungetoufet. mit dem Jordan sint aber alle die bezei-

6 vor und ist in überg. 11 nach swanne steht sich wnterpunktiert 21 sprich 85 mochten 41 alle aber

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chent die getouft sin. die ungeloubigen die ungetouft warn und nu ge (1003) tüfet sint die warn alle in des tüvels hals ane aller hande widersprache. dar zu hat er noch hoffenunge daz wir getouften lüte in sine gewalt cümen. als. ich uch ee sagete, alle die e geborn warn vor Christis gebürt die warin al in des tüvels gewalt und er was ir aller also gewaltich, daz ir nehein so gerecht noch so güt was, daz er ime selben oder ander iemanne gehelfen mochte. do des enchein bezzer rat mochte sin, do tet der almechtige got, als her David spricht: quia prospexit de excelso sancto suo, dominus de celo in terram aspexit, ut audiret gemitus. als ich nu sprach: do der almechtige got daz gesach daz dae menschlich kunne und sin hant- getat in des tüvels gewalt so verre was cümen, daz si nimant mochte erlosn sünder sin einborn sün, unser herre Jesus Christus, do sach er her nider von dem hoen himilriche, von sinem hohen stüle mit den ougen siner barmherzicheit, uf daz er gehorte und gesehe daz jamer der gevangen und der gebünden. do gedachte er daz er irlosen wolde die kint der erslagenen und tet, als uns der gute herre sent Lucas saget in sinem ewangelio: er sante den heiligen engel sente Gabrielem in dise werlt, in ein lant daz heizit Galylea, in deme lande stet ein stat die heizit Nazareth, zu der reinen magt sente Marien, uf daz er ir kundigte daz sie entphan solde sinen einborn sün, unsern herren Jesum Christum. do quam der heilige engel in die stat zu Nazareth zu der reinen magt sente Marien und sprach ir zu (1019) eine vil selicliche grüze die dem vlüche vil ungeliche was den unser herre got bi wilen zu Evam sprach: Ave Maria, gracia etc. Gegrüzet sistu, Maria, vol der genaden, got ist mit dir, du bis gebendiet vor allen wiben, du entphest izunt einen sün; swane der geborn wirt, so soltu in heizen Jhesum, wane er sol sin volk heilen und erlosen von den sünden und von des tüvels gewalt. die groze botschaft entphinch sie niht hoverticliche, sunder vil othmüticliche und sprach zu dem en- gele: quomodo fiet istud? sie sprach: "wie sol daz geschen, gotes engel, wane ich nie mannes künde gewan?' do sprach der engel: spiritus sanctus superveniet etc. do die reine magt sente Marie daz gehorte, do sprach sie vil othmüticliche: ecce, ancilla domini etc. 'sich, sprach sie, ich bin dime des almechtigen gotis, mir müze geschen nach dinen worten'. do der engel von ir quam, done beitete sie niht langer, sie stünt uf vil drate und gieng nach Jherusalem in des bischolffes hüs Zacharien, sente Johannes vater Baptista, und grüzte sin wip, ir niftelen Elyzabeth. do Elyzabeth do gehorte daz si sie grüzte, do begonde sich Johannes Baptista zu vrowene in irm libe und begonde sich zu regene. sente Marie diene quam dürch daz

lO vor als ist d getügt 19 vor dise steht s durchstr. 25 vor got steht zu durchstr. 29 in botschaft ist sch überg.

151

dar niht daz sie da ougete die genade die ir geschen was, sunder sie quam dürch daz dar daz sie irre niftelen hülfe und ir dinete in den noten die sie do hatte, wane sie izu gebern solde den (101") güten herren sente Johannem Baptistam. mit othmüticheit und mildicheit trüch sie den heilant aller dirre werlde, qui habitat lucem inaccessibilem, der daz liecht hat da zu himele daz nimant mach gesehn. sie trüch in irme libe den der ein herre ist aller herren, der ein künik ist aller künige, der die ewige wisheit ist des almechtigen gotis die da sprichet: ego sapiencia habito in consilio et eruditis intersum cogitationibus; ich bin die ewige wisheit, ich büwe in den ewigen rate, ich bin in den wisen gedanken. in den selbin geziten was ein künik zu Rome der hiez Octavianus Augustus. der was so gewaldich und so her, daz alle di die in dirre werlde warn ime alle undertan warn und nie- mant enwas der icht wider die Romere torste oder mochte getün. der selbe künik Augustus wart des zu rate daz man alle die brievete die in der werlde warn, daz sie alle zins gebn zu Rome und sante uz sine botin und sine brievere, daz sie brüeveten aller gemeine gelich zu sinem geslechte und zu den steten dannen sie geborn waren. do wart ein greve gesant in daz jüdische lant der hiez Cyrinus und waz greve uber Syros. do er dar in daz lant quam, do ilete aller manne gelich zu sime geslechte und zu siner houbetstat dannen er geborn waz. do was der güte Joseph der sente Marien vridel was, der was ellendich worden durch sine not und durch sin armüte und was cümen zu Nazareth (101°) und beging sich siner arbeit da. der selbe güte man der nam sente Marien sine gemalen und vürte sie zu Bethlehem, wane sie beide von der stat und des künik Davidis ge- slechte geborn warn, uf daz sie da begieten und mit irme geslechte den zins geben. do si dar quamen, do was des volkis da so vil, daz sie nieregin mochten geherbergen, sünder sie warn an der strazen und geschüfen ir gemach da so sie beste mochten. do wart ervüllet die heilige zit von der sente Paulus spricht: quando venit plenitudo temporis, misit deus filium suum etc. Do die heilige zit ervüllet was daz der almechtige got wolde erlosin al menschlich geslechte von dem ewigen tode, do sante er sinen einborn sün, unsern herren Jesum Christum, daz er würde geborn von einer magt die da were under der ée, uf daz wir müzten entphan den sein und die genade des almechtigen gotis. do gewar sie unsern herren den heiligen Crist und bewant in in snode tüch und legete in in eine krippe, wane sie ne mochte in entpor wol niregin anders wo gelegen. wie daz offen- war würde daz der ware got geborn were der himel und erde be- richtet daz sagt uns daz heilige ewangelium. do unser herre der heilige Crist geborn wart, do erscheinen zu hant die heiligen engele

29 in ellendich ist d aus t gemacht

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den hyrten die da bi an dem velde warn und des vihis hüten und sungin den heiligen sank den wir üch houte singen: gloria in excelsis. sie erschinen mit einem vil grozin liechte und süngen sw vil lüter stimme: lob und ere sie dem hohen gote do zu himele, und in ert-- riche genade (10135) und vriede allen den lüten die gütis willin sin. do daz die hyrtin horten und gesahen, do vorquamen sie vil sere und vorchten sich. do sprachen in die engele zu: "wir kündigen üch vil groze vroude die da nu geschen ist menschlichem kunne, wane unser herre der heilige Crist ist geborn zu Bethlehem, und diz si uch ein warzeichen: get dar ir vindet daz kint bewünden mit tüchen und geleget in eine krippe. do gingin sie dar und vündin iz, als in gesaget was, und lobten den almechtigen got siner genaden. zu den selbin ziten gesahn sie anders zeichens und wünders genüch. eine sterne erschein zu dem selbin male der da vor noch dar nach nie me geschein und wisete die dri künige dar, Caspar, Melchyor, Bal- thazar, von verren landen zu dem lieben kinde, deme heiligen Criste. des selbin tagiz gesahn sie anders wünders vil daz üch nu zu lanch were zu sagene; nune mach ichz uch miht al gesagen, als ich zu rechte solde, ob ich konde und ob wir die müze hetten. nu wil ich uch doch des manin daz ir an seht die groze genade die euch der almechtige got hat getan als hüte daz er sante sinen einborn sün, unsern herren Jesum Christum, von deme hohen himelriche her nieder in ertriche, daz er an sich nam menschliche natüre ane sünde und leit hünger und dürst, vrost und hitze, die martere und den biteren tot dürch uns arme sündere, uf daz er uns erloste von dem ewigen tode und von der gewalt des (102*) tüvelis, die wir do vorlorn warn mit deme tüvele umme daz wir im gevolget hatten und dem almech- tigen gote ungehorsam warn worden. daz was ein so groz genade und ein so groze minne der wir ime vil ubele gedanken mügen oder kunnen. von der grozen minnen sagt uns ein vil wise man und spricht: o inestimabilis dilectio karitatis! ut servum redimeres, filium tradidisti! o herre heilant, almechtiger got, wie groz und wie unsegelich die minne und die libe was daz du din einborn sün, unsern herren Jesum Christum, gebes zu der martere, uf daz du dinen vorlorn knecht wider erlosest! der groze minne und liebe und genade und barmherzicheit, der süle wir ime hüte und immer mer genade sagin und danken, als verre als wir immer mügen, mit libe und mit sele und singen ime hüte einen nüwen sank, als uns manet her David der propheta und spricht: cantate domino canticum novum, quoniam miraculum fecit. singet dem almechtigen gote nüwen sank, wane er hat wünder getan. daz wünder daz er meinet daz ist daz wünder deme nehein wünder

5 allen überg. 15 in geschein ist ge überg. 17 nu überg. 18 niht auf rasur 20 groze auf rasur 35 in erlosest ist er am rande beögesetzt

153

gelich mochte noch enmach werden: daz got hiz gebern eine maget, daz wider der natüren was, und daz got die menscheit an sich nam, daz ouch da vor nie geschach. nu lobe wir in hüte siner genaden und bittet unser vrowe sente Maria daz sie uns helfe zu gegen ir libez kint, den heiligen Crist, der ir niht vorsaget swes si in bittet. nu müze sie uns helfen zu gegen irn liben sün, daz er uns gebe daz wir dise winachten also begen, (102^) daz wir müzen cümen zu der ewigen hochzit die er mit siner lieben müter, unser vrowen sente Marien, und mit sinen heiligen engeln und mit allen sinen heiligen hat ewiclichen ane ende in himilriche, unser herre Jesus Christus qui vivit etc. Amen.

76. De epyphaniae.

Tribus miraculis ornatum diem sanctum colimus: hodie stella ma- gos direxit ad presepium, hodie vinum ex aqua factum est ad nupcias in Chana Galylee, hodie a Johanne Christus baptizari voluit, ut sal- varet nos. Wir begen hüte ein vil heiligen tach der geziret ist mit drin grozen wündern die unser herre der almechtige got begangen hat als hüte. wir begen hüte daz ein sterne leitete dri künige, Caspar, Melchyor, Balthasar, von Osterlant zu Bethlehem da die reine maget sente Marie gebar den heiligen Crist. wir begen ouch hüte daz unser herre der almechtige got wazzer zu wine machete zu einer brütloft in Chana Galylee. wir begen ouch hüte daz er in deme Jordane ge- touft wolde werden von dem güten herren sente Johannes Baptista, daz er uns die toufe gereinigete zu aplaz unser sünden. von den drin zeichen solde ich uch vil sagin, ob ich künde und ob iz uch niht verdrüzze. idoch wil uch sagin ein teil dar &be, daz ir alsüs hüte ane bezeichenisse von hinnen niht enscheidet. Do unser herre der heilige Crist geborn was zu Bethlehem in des küniges Herodis geziten, do quamen dri künige üz Osterlant zu Jherusalem und sprachen: ‘wo ist der der da geborn ist der jüden künik? wir sahn sinen sternen osten vil verre (102°) und kämen her und wollen in ane betten. do daz ge- horte künik Herodes, do wart er vil unvro und alle die sine. do besante er sine vürsten und die wisesten schribere und meistere und vragete si wo Crist geborn solde werden. do sageten sie ime als sie gelesen hatten und sprachen: 'zu Bethlehem in deme judischen lande, wane Jheremias der propheta der hat alsus gewissaget: Tu, Bethlehem, terra Juda, nequaquam minima es etc. Bethlehem, düne solt niht die minneste noch die snodiste stat sin des judischen landes, wane in dir sol geborn werden und uz von dir cümen ein herzoge der min volk

25 dem drin 26 sol 27 ir überg.

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sol berichten, sprich der almechtige got. do sie deme künige also gesageten, do lüeth er aber die dri künige vor sich und vragete sie vil tigere wie lank des were daz in der sterne erschinen waz; und do er diz al vil rechte ervür, do hiez er sie von dannen varn zu Beth- lehem und sprach, daz sie vil rechte ervüren wo daz kint were und dar wider zu ime quemen und ime daz sageten, uf daz er üch dar queme und daz kint an bette. daz tet er aber dürch arge list, wane er daz kint wolde erslahn. do vüren sie von dannen, und als si von ime quamen, do sahn sie aber den sternen den sie gesehn hatten in irn landen, der leitte sie biz daz sie quamen zu Bethlehem ob die stat da daz kint was. do gingen sie mit grozen vrouden in daz hüs und vielen vor daz liebe kint und an betten iz und taten do ir schrin uf und gabn im ir oppher: golt, wirüch und myrren. do sie do en (102%) tslifen, do gebot in der heilige engel daz sie niht wider quemen zu Herodes. also vüren sie einen andern wech wider zu lande. In diseme heiligen ewangelio ist vil und groz bezeichenisse daz ich uch al niht gesagen enkan noch enmach. wirne suln aber des nimmer vorgezzen wirne brengen dem heiligen Crist dise drü oppher die dise dri künige im brachten, daz ist golt, wirüch und myrren, oder daz daz dar mit bezeichent ist, daz ist ime michil lie- ber, daz sule wir ime gerne brengen. wir brengin ime daz im michel lieber ist dan golt, swane wir die ware minne habn beide zu im und zu unsern ebinchristen. wane zu gelicher wis als daz golt dürer ist dan kein ander gesmide, also ist die ware minne bezzer und dürer danne kein ander tügint. nu minne wir den heiligen Crist mit al unserme herzin, mit al unsern kreften, mit al unsern sinnen und unsern ebenchristen als uns selben und gelouben üch des daz er künik ist uber alle künige in himelriche und in ertreche. daz ist daz oppher des goldes. wir suln im ouch wiroüch brengen, daz ist, wir süln des werlichen gelouben daz er war got ist der uns geschaffen hat und uns mit sinem blüte erlost hat. wir suln im üch mirren brengen, daz ist, wir suln werliche gelouben daz er war mensche ist, sente Marien sün, und daz er gemartert wart und den tot leit. swane wir des gelouben, so brenge wir im die myrre die im aller liebest is, wane mit der myrren (103%) ist uns ouch bezeichent sin tot. nu hab ich üch geseit von den einen zeichen da mit dirre tach bezeichent ist. Nu sult ir ouch vornemen von der brütloft da er win von wazzere machete in Galylea. in dem lande stet ein dorf daz heizet Chana, da machete sente Johannes ewangelista eine brütloft und ladete dar sent Marien sine mümen, die müter unser herren Jhesu Christi und ouch unsern herren Jhesum Christum selben und und sine jüngern. do sie do gesazzen zu der brütloft und azen, do

10 in Bethlehem ist daz letzte e überg. 20 daz dar mit bezeichent ist zweimal

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gebrach in wines. do sprach unser vrowe sente Maria zu unserm herren Jhesu Christo: “vinum non habent, sine habent niht mer wines. do antwürte ir unser herre und sprach: "quid mihi et tibi est, mu- lier etc, was bestet uns daz? mine zit ist noch niht cümen. ich nehabe der gewalt von diner broder menscheit niht daz ich wazzer zu wine müge machen. swane die zit cümet daz ich die brodicheit lide die ich von dir habe, so tu ich daz wol. do er an dem crüce hinch, do rügete er daz er von ir hatte, do er zu ir sprach: 'Mulier, ecce filium tuum. wip, sich wo din sün'. do er ir also antwurte, do hiez si doch die dinestman daz sie vülten sechs steineimere mit wazzere. die warn da und warn so groz, daz die jüden dar inne badeten. do si gevüllet warn, da hiez unser herre schenken dem wirte. do der wirt gesmakte des wines der von dem wazzere was worden und so güt was, do sprach er zu dem brütegüme: 'ommis homo primum etc. aller manne gelich schenket aller erst den besten win und dar na (103") den ergern; du hast aber wider der gewone- heit den bestin win behalden biz nu zu lest. diz was daz erste zei- chen daz unser herre Jesus Christus tet do er sine gewalt mit offenbarte. do geloubeten sine Jüngern an in und hilden sich ane ime. dise wort die ich uch nu gesaget habe, die sin vil tief und be- zeichen groze dink die ich uch sagin sol. daz 'er spricht daz in Chana Galylee brütloft were daz ist uns zu merkene. Chana spricht racha, Galylea daz spricht die getane ubervart. Mit Chana wirt bezeichent die heilige christenheit. die heilige christenheit heizit zu rechte Chana, wane sie wrichit sich selben und castiget sich selben, swane sie icht gesündiget oder missetüt wider irn scheppher. wo mit? mit bichtene, mit vastene, mit wachene, mit bettene, mit almüsen und mit andern güten werken. die heilige christenheit ist ouch rechte bezeichent bi Galilea, wane als ich nu sprach, Galylea bedütet uns die getane ubervart. die heilige christenheit hat eine güte ubervart getan, wane si ist gevarn von den sünden und von der bosheit zu den tügenden und zu den genaden dez almechtigen gotis. in der heiligen christen- heit ist ein brütloft worden, wane unser herre Jesus Christus ist von himele cümen und hat ime selben die christenheit gemalet und hat sie erlost vonme tode mit sines selbes libe und hat sie geladet in sines vater riche. daz daz war si daz spricht sie selbe zu dem wisen Salomone: introduxit me rex in cubiculum suum et ordinavit in me karitatem. sie spricht: der künik hat mich gevürt (103^) in sine ke- menate und hat an mir gestetiget die ewige ware minne. do unser herre Jhesus Christus geborn wart und her in dise werlt quam, done was nieman in der werlde der die alde scrift icht vorneme anders

3 in herre das schluss-e auf rasur N daz vor wol ist überg. 8 tügete? 28 beizeichet

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wane nach den büchstaben. dar umme so was sie als unsüzze als ein wazzer. do machte er sie zu wine, quia ipse aperuit discipulis suis sensum, ut intelligerent scripturas; er tet sinen jüngern irn sin uf, daz sie die scrift vornamen bezeichenliche. des was in vil not, quia littera occidit, spiritus autem vivificat; wane der büchstab ist vil sür, er slecht den man zu tode, die geistliche vornümft die ist aber vil süze, wane sie erloset den menschen von dem ewigen tode. sechs eimere vol wazzers hat uns got gemachet zu wine, wane die scrift die vor sechs werlden gescriben was nach werltlichen dingen, die hat er uns gelart zu vornemene nach geistlichen dingen. Iz warn sechs werlde vor gotis gebürt. die erste war von Adam biz an Noe. von der werlde was uns gescriben daz Abel brachte gote ein lamp und sine brüder Kayn eine rückene garwe. do entphinch unser herre got daz lamp und newolde der garben niht. do erzürnete sich Cayn und lüd sinen brüder uz an daz velt und slüg in zu tode. da mit si wir geleret daz wir Kayns übel vormiden und Abelis mildicheit nach volgen. idoch enist Abelis mildicheit niht zu süze, sie ist un- smackende als daz wazzer da von unser herre der heilige Crist hat den win gemachet, wane er hat uns daz gegeben, daz wir michil süzer dinch da bi vornemen. (1034) die juden sin bi Cayn bezeichent der die rückine garbe brachte dem almechtigen gote, sie brachten irme schepphere vil rückene garben, wane sie hatten mit ime vil grozen nyt und haz wider der grozen genaden die er in tet. swi sere aber sie in nyden und hazen, so tet er in allez güt und was unschuldich vor dem almechtigen gote sinem vatere. daz niden sie zu leste so verre, daz sie in namen und vürten in uz von Jherusalem und negelten in an daz crüce und tatin ime als Cayn sinem brüdere und tatin in vonme libe. daz leit er al vil othmüticlichen und vil geduldiclichen dürch uns. nu ouch wir dürch in als uns sente Paulus retet: exeamus, inquit, ad eum extra castra improperium ei portantes, er spricht: die jüden vürten Christe uz von Jherusalem, daz si in erslügen und vonme libe taten. nu gée ouch wir uz den gelüsten dirre vorgenclichen vrouden und gemaches und liden arbeit dürch in. wir mügen gerne lazen die werlde dürch in, wane wir ne- suln noch enmügen immer mer hie niht gelebn. non habemus hic manentem civitatem etc, sünder wir suln von hinnen varn zu dem ewigen libe der seligen die daz hie vor schuden. die andere werlt was von Noe biz an Abrahame. die dritte werlt was von Abrahame biz an Moyses. die virde werlt was von Moyses biz an David. die vümfte werlt was von David biz an die gevencnisse der jüden daz sie zu Babylonie würden gevürt. von dannen was die sechste werlt biz an die gebürt des heiligen Cristes. der sechs werlde en (104*) was

91 die seligen . 40 gevenenisse 42 sechste

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dichein da newere von gescriben manich groz dink, und swie so si aber warn, so warn si doch ie süzzer und bezzer nach den bezeichen- lichen dingen dan nach den büstaben. nu lobe wir den almechti- gen got siner genaden daz er uns die unsmackende schrift mit so grozer bezeichenisse hat gesüzet und bitten in daz er uns gehelfe, daz wir sie also geminnen müzen, daz wir des almechtigen gotis genade dar mit vordienen mit allen sinen heiligen und sie also vor- nemen müzen und sie ouch mit den werken also ervullen müzen. Noch ist ein ding daz der almechtige got, unser herre Jhesus Christus, begieng als hüte daz ich ouch niht vorswigen mach, wane dar an ligt unser selicheit ein michil teil. von den selbin genaden spricht her Ysayas der propheta: erit fons patens domus David omnibus habitantibus in Jherusalem in ablucionem peccatoris et menstruate. ein bürne sol uf gende werden des heren Davides hüs allen den die zu Jherusalem sin, daz sie er offene sàánde dar inne waschen und ir dunklere bosheit. der bürne von deme er hie spricht, daz ist die heilige toufe die uns unser herre Jhesus Christus als hüte hat geoffenet und geheiliget mit sinem heiligen geiste, da man inne weschet von allen den sünden die wir ie getaten, offenbar oder heimelichen. wie unser herre Jhesus Christus getoufet würde daz sagin uns die heiligen ewangelisten. do sente Johannes Baptista die lüte inme Jordane toufte, do quam unser herre Jhesus Christus ouch dar mit andern sündern, daz niemant woste daz er got gotes sün was, sünder alleine sente Johannes Baptista, deme hattiz der heilige engel bewiset. (104®) und als er zu gieng mit andern lüten, do hüb sente Johannes sinen vinger uf und sprach zu allen den die da warn: 'ecce agnus dei, ecce qui tollit peccatum mundi; diz ist daz gotis lamp daz da vordiligen sol al der werlde sünde', und sprach dar nach zu dem heiligen Criste: "herre, du kümes zu mir, daz ich dich tüfe, ich sol billicher von dir werdin getouft, daz du mine sünde vorgebes. do antwürte ime unser herre und sprach: 'sine modo, sic enim decet nos adimplere omnem justiciam. laz die rede al beliben', sprach er, und toufe mich, wane mit sülicher othmüticheit so ich habe und mit sulicher gehorsamicheit die du hast, so sule wir al rechte. ervullen. do toufte in der güte herre sente Johannes, und als er uz dem wazzere wüt, do quam der heilige geist als ein tübe über in und sprach sin vater, der almechtige got von himele, daz iz alle die wol horten die da warn, zu sinem lieben süne, unsern herren Jhesu Christo: *hic est filius meus dilectus etec., diz ist min libe sun an dem ich mir selben vil wol gevalle, den sult ir horn und vornemen'. daz groz ding beging der almechtige got als

2 bezeichelichen 16 dunkere bürne da, da unterpunktiert 18 nach sinem steht ] durchstr. 28 und sprach er und sprach dar 32 al überg. 89 min selben

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hüte, daz er wolde daz sin heilige sün getoufet würde in deme Jordane und daz sin heiliger geist uber daz selbe wazzer queme und daz er selbe sine stimme da wolde lazen gehort werden durch daz daz die toufe geheiliget würde in den drin namen des vater und des sün und des heiligen geistes zu einem seligen bade und reinicheit al der christenheit. Nu sult ir denken an alle die genade die got zu uns hat getan und enweset niht undankbere hüte, sünder tüt als uns sente Paulus leret: Psallamus spiritu, psallamus et mente. wir suln den almechtigen got loben aller siner genaden, spricht er, und suln ime singen mit unserme geiste (104^) und mit unsern gedanken. got unser herre, von dem alle die genade cümen ist die uns ie geschach und noch geschen sol, der müze uns siner genaden helfen und müze uns an sime dineste gesterken, swane wir von diseme libe scheiden, daz wir mit ime daz ewige leben in himelriche müzen besitzen, quod nobis prestare dignetur. Amen.

TT. In purificatione beate Marie virginis.

Ecce ego mitto angelum meum ante faciem meam, et statim veniet ad templum suum dominator quem vos quaeritis et angelus testamenti quem vos vultis. Dise heiligen wort die ich zu latine habe gesprochen die hatte unsers herren gotes propheta, her Malachyas der wissage, vil lange vor gotis gebürt gesprochen von disem heiligen tage den wir hüte begen und sprach alsus: ich wil senden minen engel vor mich in die werlt, und swane der cümet, so cümet zu hant nach ime zu sines selbes gotes hüs üwer herre den ir süchet und der engel des urkundes den ir wollet. der heilige engel den unser herre Jhesus vor sine gebürt sante in dise werlt, daz was der güte herre sente Johannes Baptista. der wart vor ime von dem heiligen engele sente Gabriele geboteschaffet, er wart vor ime geborn, er predigete vor ime, er toufte vor ime, er wart vor ime gemartert, er vür vor ime zu der helle. dar umme heiset er von rechte gotes engel und sin vorbote, wane 'angelus' daz spricht 'bote. nach sente Jo- hannes Baptista gebürt uber sechs mande wart geborn unser herre Jhesus Christus und an dem virzigisten tage nach siner gebürt quam er zu sime goteshüse, zu sime tempel, als hüte. wie er dar queme daz sagt uns daz ewangelium: postquam impleti sunt dies purgationis Mariae etc, do die sechs wochen ervult würden daz unser vrowe sente Marie ir libes kint, unsern (1043) herren Jhesum Christum, gebar, do namen si in beide sin müter und andere sine vrünt und brachten in zu Jherusalem in daz tempel des almechtigen gotes, uf daz sie in oppherten gote nach der && hern Moyses. Got hatte hern Moyses geboten und hatten an der alden 68 gescriben, swane ein vrowe

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genese eines sünes, nach dem tage daz .daz kint geborn würde, daz si sich enthilde von ires mannes bette und daz sie da zu hüs were sechs wochen von der kirchen und danne daz kint neme und brechtiz zume tempele vor den almechtigen got; und ob si so riche were und iz haben mochte, daz si brechte ein lamp zu opphere, und ob si des niht habn mochte, daz sie brechte zwo türteltüben, und ob sie der selben niht habn mochte, daz sie doch neme sus zwo jünge tüben und die dar brechte zu opphere vor den almechtigen gote. dise ée und diz gebot waz gesazt den vrowen die mit mannen kint gezieleten. von dirre 68 und von diseme gebote waz unser vrowe sente Maria wol vri, wane sie hatte war maget entphangen und gebar magt unsern herren Jhesum Christum. idoch wolde sie und ir liber sün die ewe ervüllen die den sündern geboten was, uf daz ir sun dar nach mochte gesprechen zu den jüden: "non veni solvere legem sed implere. ich nebin niht cümen, uf daz ich die ewe ubertrete, sünder daz ich sie ervülle. do si daz kint, den heiligen Crist, zu Jherusalem brachte, unser vrowe sent Maria und andere sin vrünt, do was in dem tempel ein alt man und eine heilich man der hiez Symeon. der hatte den almechtigen got des lange gebeten daz er nimmer müste er (105*) ster- ben é er den heiligen Crist gesehe in menschlichen bilde. do gelobt

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ime und geleiste ime der heilige geiste daz er nimmer erstürbe é er

den heiligen Crist mit sinen vleischlichen oügen gesehe. der selbe geist hatte in zu dem selben male in daz gotes hüs bracht, und als er gesach daz man in in daz tempel trüch, do giench er zu hant gegin im und nam in an sinen armen und sprach zu ime: "nunc dimittis etc. herre, nu lesestu mich, dinen knecht, nach dinem ge- lübede in dem ewigen vride, wane min ougen haben gesehn dinen sün der ein heilant ist und ein behelder ist aller der werlde. den selben dinen sün, herre got', sprach Symeon, den hastu in dise werlt gesant, uf daz er mensche würde und in gesehn alle die in dirre werlde wern. du hast in doch gemachet zu einem lichte den heide- nischen lüten und zu einer grozen vrouden diner heligen christenheit’, und sprach do zu unser vrowen sente Marien: "positus est hic in ruinam etc. dirre din sün', sprach der heilige man her Symeon, 'der ist gesazt zu einem valle und zu einer uferstandünge vil manigen under den judischen volke und zu einem zeichene dem wider gesprochen sol werden’. Unser herre Jhesus Christus quam in dise werlt, uf daz er gemartert würde und daz er sine menscheit gebe zu einem opphere sinem vatere, dem almechtigen gote, vor alle die sünde die Adam hatte getan und al sin geslechte. die sünde die Adam hatte getan, die was so groz, daz er kein oppher dar vor wolde nemen wan einen menschen der so swach were, daz er sterben mochte und ouch so

8 vor brechte steht doch neme unterpunktiert 42 der slüch were

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gewaldieh, daz er die helle zustorte und zubreche und (1055) den tüvel dar inne gebünde und die selen erloste die vil lange gelegen hatten in deme schaden des ewigen todes. zu sulichen dingen entochte kein mensche so wol als unser herre Jhesus Christus der beide was war got und war mensche, daz er mochte ersterben nach der men- scheit und den tüvel uberwinden nach der gotheit. die wile daz unser herre got in ertriche was sone mochte der tüvil nie daz ervam weder er got oder mensche were. dar umme wart er an ime betrogen. daz er in betriegen solde des rümete sich unser herre got, do er sprach zu Job, do er vil unvro saz und vil siech und vorlorn hatte al sin güt und sine kindere: numquid hamo perforabis maxillam Leviathan? subaudis, sicut ego facturus sum? wenestu daz du dürch- stechen müges des tüvels kinnebacken mit dem angele als ich noch tün wil? so man den angel wirfet in daz wazzer, so stozet man ein vleisch an ein ysen, uf daz der visch daz vleisch vorslinde und also an dem angele vorworge. also tet unser herre got, er barch sine gotheit under der menscheit durch daz, swane der tüvil die menscheit gesehe, daz er sich keinre gotheit an im vorwente & dan er den jàden daz gerite daz sie in marterten, so wolde ern dan aller erst erwürgen und vorwinnen. do unser herre Jhesus Christus gemartert wart und begraben, do wante des der tüvel daz er keinen kummer mer mit ime solde haben dan als mit andern lüten. des enmochte niht sin. sine gotheit und sine heilige sele vüren hinnen zu der helle und vürte da dem tüvele vil unsamphte mife, wane er bant in da und benam im alle die gewalt die er hatte an den die sinen willen hatten getan, (105°) die nam er alle und vürte sie zu himele. die selbe martere quam vil manigen uz den judischen lüten zu einem vale und zu einer uferstandunge, wane alle die güten und die ge- rechten die von den sünden uf ersten, die cümen aller erst mit ime zu dem ewigen libe, aber die bosin und die ungerechten die dürch in keinin kummer wollen liden, die werden al mit siner martere vor- tümet zu dem ewigen tode. dise wort die ich nu gesprochen habe und anders ein michil teil die wissagete der güte Symeon von unserm herren Jhesu Christo und siner liben müter unser vrowen sente Marien und den andern die in dem tempel warn, da der heilige Crist zu kirchen wart bracht zu Jherusalem. Do unser vrowe sente Maria ir oppher dar gab und sie daz kint begiengen, so sie von rechte solden nach der &&, do namen sie aber daz kint und vürn wider in Galylea zu Nazareth und daz kint, unser herre, wüchs an dem libe und an den genaden vor den lüten und vor dem almech- tigen gote, sinem vatere. daz ich spreche daz er wüchs und gediege

14 die vor angel zu den geündert 16 brach 24 den tüvel 27 uns den 28 die vor gerechten ist überg. 37 vor gab steht brach

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daz ist war und ist doch groz wünder, wane her David der propheta spricht von ime: Magnus dominus et laudabilis nimis. er spricht: unser herre der ist groz und lobelich, siner groze und siner herschaft der enist kein ende. er sprichet noch mer: excelsus super omnes gentes dominus etc. er spricht: der almechtige got der ist vil her und vil geweldich und vil hoch uber al menschliche kunne und sin ere und sin vroude ist uber alle himele, daz ist uber alle heiligen; continens pro contentu. er spricht noch mer von siner groze und siner gewalt: quis sicut dominus deus noster qui in altis habitat? etc. er spricht: (1059) wer mach sich gelichen dem almechtigen gote der da zu himele wonet und die othmüticheit an sihet und alliz daz beschowet daz in himelriche und in ertriche ist. iz spricht ouch ein vil wis pfaffe, Boecius: o qui perpetua mundum ratione gubernas, tu numeris elementa ligas et frigora flammis. er spricht: owe herre, du almechtiger got, wie gewaldich du bis und wie her! du rechtes mit dime süne der din ewige wort ist al dise werlt, du bindes mit der zale himel und erde, lüft und wazzer, du betwinges mit der hitze den vrost und mit dem vroste die hitze, uf daz dise werlt besten müge. hab ich üch gesagt ein teil von siner herschaft und von siner gewalt, wie groz sie sin; idoch swie groz sie sin, er wolde idoch geborn werden von armen lüten und wolde ermeliche leben in dirre werlde, als sent Paulus spricht: ut nos ejus inopia ditaret, uf daz er uns mit sinem armüte brechte zu dem ewigen richtüme da zu himele. nu ist er zu himele gevarn und büwet uns da die ewige herberge und hat uns dar geladen zu im. nu sule wir im volgen und sprechen als ein wise man spricht: Magister, sequar te quocunque ieris; herre, ich wil dir volgen swar so du gest. swar so wir im aber niht gevolgen mügen, da biete wir in daz er uns nach ime zihe und sprechen: trahe me post te etc, züch mich nach dir, herre Jhesu Christe, daz ich mit dir müze loufen in dem rüche diner salben. der rüch siner salben daz enist niht anders wan die genade des heiligen geistes. Nu bittet den heiligen. Crist daz er uns nach ime zieh und uns laze gesmecken der süzicheit sines heiligen geistes, daz wir im also gevolgen müzen (106°) mit güten werken, daz wir dar zu im müzen cümen zu dem ewigen himelriche da so getane wunne und vroude ist, que oculus non vidit etc.

18. Marie luminis. Nu ne lat uch niht vordrizen, ich wil uch kurzeliche sagen ein teil von deme sieten den wir hüte begen mit unsern liechten, wie der aller erst erhaben würde in der christenheit. in den alden geziten

e die genade unsers herren Jhesu Christi gekündiget und gebreitet 11

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wart in die christenheit, do was die heidinschaft betrogen von deme tüvele mit mislichen und maniger leie dingen, wane iz warn etteliche die des wanten daz der himel ein got were sünderliche, der solde heizen Jovis, und uber daz ertriche were ein got, der solde heizen Merkurius, und uber daz wazzer ein got, der solde heizen Neptimus, und zu der helle ein got, der solde heizen Pluto und Februus. und nemelichen zu Rome da was. übunge aller der abgote die in der werlde waren und ouch des selbin gotis der in der helle solde got sin, Februo, deme hatten sie disen mant gegeben und sprachen daz er were ein wisere und ein erlüchtere. und als hüte ist, wane dirre mant hüte an get, so quamen sie zu samene mit irn liechten in ein tempel daz den selben abgoten gegeben was und gingen mit den liechten als wit so die bürch was und belüchten sie albetalle und geloubeten des daz al ir dink dester baz solde gen als daz jar. do sich do die christenheit irhub und erbreitete, do vüren die heiligen bebeste zu und gesazten daz man die ere die man den abgoten, den tüveln, da vor hatte erboten, daz man daz gesazte zu einer ern und zu einem dineste (106*») unser vrowen sente Marien, daz alle die die in der christenheit wern, daz die hüte quemen mit irn liechten und alle die liezen seinen mit den worten des almechtigen gotes und da mit ir hus und ir vieh und al ir güt belüchten, uf daz daz der almechtige got behüte vor dem tüvele und sime gespenste, vor dünre und vor hagele und vor allem ubele. Nu sit ir ouch hüte her cümen mit üwern liechten und die sint üch hüte hie gesegent mit den worten des almechtigen gotis, die sult ir hüte lazen bürnen in sin ere und siner liben müter, unser vrowen sente Marien. dar zu ge- bütet üch ouch unser herre got daz ir ouch geistliche liecht in üwern herzen traget und spricht: Luceat lux vestra coram hominibus, ut videant opera vestra bona et glorificent patrem vestrum qui in celis est. er spricht: üwer schin sol schinen vor den lüten, daz si sehn üwer güte werk und lobn üwern vater der da zu himele wonet, den almechtigen got. Nu bittet unser vrowen sente Marien mit innenc- licheme herzin, dez si üch helfe zu irm liben kinde, daz daz liecht üwers herzen und üwere güten werke also gebürne und gelüchte in dirre werlde, daz ir nach diseme libe müzet cümen zu dem ewigen lichte daz got selber ist, unser schepher und unser heiler und unser erloser, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

18. In Quadragesima. Invocavit.

Peradysi portas aperiat nobis jejunii tempus; suscipiamus illud orantes et deprecantes, ut in die resurrectionis in domino gloriemur. Dise wort die ich zu latine habe gesprochen, die scribt uns der güte

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herre sente Gregorius und gezemen dirre heiligen zith wol da wir inne begrifen sin und bedüten alsus: (106°) Die phorten des himeli- schen paradyses die müze uns uf tun die zit der heiligen vasten; die sule wir entphan mit allen güten werken, uf daz wir anme jüngisten tage uns vrowen müzen mit dem almechtigen gote. unser herre got spricht uns hüte zu daz wir uns bekern zu ime von den sünden und sprich alsus: convertimini ad me in toto corde vestro, in jejunio et fletu et planctu, quia benignus sum et misericors et praestabilis super malicia; bekeret üch zu mir mit al üwerme herzen, mit vasten, mit wachen, mit gebete, mit almüsen und mit allen guten werken, wane ich bin barmherzich und wolwillich und gewaldich und vorlie uch allen die zit daz uch üwere sünde wol gerüwen mügen. M., wane wir hüte ane vahn die heilige vasten, so entphat sine wort gütliche und vroliche die er vil gutliche zu uns spricht und vil genediclichen und bitten in des daz er uns daz gebe daz wir sine genade und dise heilige vaste also enphan müzen, daz wir dar mit vordinen müzen daz ewige leben. nu sule wir tün als uns der heilige wissage retet und spricht: sanctificate jejunium, heiliget üwere vaste. wir heiligen unser vaste vil rechte also: daz wir uns selbe ersparen mit der vaste, daz wir daz armen dürfügen und husarmen mit teilen, und die zit die wir uns selbin dar mit machen daz wir niht wer dan einis ezzen, die sule wir hin triben in gotis dineste, daz ist mit vastene, mit wachene, mit der bicht, mit gebete, mit almüsen und mit allen güten werken. (1063) wane gote ist unmere suliche vaste die man tüt ane güte werk und ane almusen, wane er spricht selbe: numquid tale jejunium quod elegi, per diem affligere hominem animam suam? unser herre got spricht daz er die vaste niht libe hat daz der man hüngerich get und sinen lip quelet und anders kein gut tüt, und spricht dar nach: nonne hoc est majus Jejunium quod elegi? dissolve colligationes impietatis, solve fasciculos deprimentes; dimitte eos qui confracti sunt liberos et omne onus disrumpe. frange esurienti panem tuum et egenos vagosque induc in domum tuam. unser herre got spricht: er minne die vaste daz der mensche also hie vastet, daz er lose die bant der bosen werke und aller slachte bosheit von sineme libe und von siner sele und daz er vri laze die er bedrüket hat mit unrechte und alle die bürde zuvüre da mit er die armen besweret hat; und spricht dan mer: brich den hüngerigen din brot und die dürftigen die wiselos gen die leite in dine herberge. als du den nacketen gesiehs, so cleide in und vorsmehe dinen armen vrünt niht. dustu daz, so get din liecht uf zu gelicher wis als die sunne des morgens uf get und din selicheit get uf vil schire und din recht get vor dich immer mer und die genade des almechtigen gotes bewart dich immer mer. so soltu got an rufen, so gehort er dich zu hant und spricht: sich wo ich bin und wil dir helfen von allen dinen noten ]1*

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und von allem ubele, wane ich bin barmherzich, üwere got. nu seht wie genedich der almechtige got ist allen den die gerecht und güt sin. nu sule wir ouch also gerecht und also güt sin, (1078) daz wir sines rechtes und siner güte ein teil mügin habn da zu himele. wir suln tàn als er uns retet und gebütet in dem heiligen ewangelio und spricht: minnet üwere vinde und tüt den güt die uch hazzen und nyden und bittet vor die üch an vechten und ubeles gunnen. daz tüt durch daz, daz ir müzet sin die kint üweres vater der da zu himele ist, der sine sunne lezet schinen ober die bosen als wol als uber die güten und lezet reinen alse wol uber die bosen als uber die güten. ich sagis uch werliche: ime minnet üwere vinde und entüt den lib die uch leide tün, irne mügt niht gesin die kint des hime- lischen vaters, irne besitzet ouch sin riche nimmer, wane erne wil iz niemanne geben dan sinen kinden. ir wizzet daz alle wol daz aller manne gelich sin erbe sinem knechten ungerne gibt oder anders imande sünder sime süne. nu hat aber unser vater der almechtige got groze genade zu uns getan. sinen einborn sün, unsern herren Jhesum Christum, der von ime geborn was von anegenge dirre werlde, der im ebenher und ebingewaldich was in siner gotheit, den sante er in dise werlt, uf daz er unser brode menscheit an sich neme und daz erbe mit uns teilte daz uns hatte benümen unser vater, der alde Adam, und menschen sün würde als er gotis sun was uf daz, daz wir gotes kind würden die wir menschen kint waren und sin erbe mit im besezzen als er daz unser mit uns besaz. wie ungelich die zweierbe sin daz weiz der wol der beide disses und genes gesmacket hat. der güte sente Johannes Baptista weiz (1075) iz vil wol der hatte in dirre werlde die grozeste arbeit die kein mensche mochte haben. er was eines richen judischen bischolves sun, und do er dar zu gedech daz er sich vorstunt, do hub er sich in die wüstenunge. dane lebete er anders niht dan des crütes und des honiges daz er in dem rore vant und leit da al armüte und ungemach. zu lest wart er enthoubet und wart sin houbet eime spilwibe gegebn zu lone irs spills. umme daz er gerne leit arbeit, dar umme hat er besezzen daz ewige himelriche. wane er wiste wol daz sente Paulus sint sprach: per multas tribulationes et labores oportet nos intrare in regnum dei. er spricht: mit maniger trüricheit und arbeit müze wir in gotes riche kümen. nu wizze wir wol wie wir vordinen suln daz gotes riche, wane unser herre Jesus Christus der hat iz uns geleret beide mit worten und mit werken. er leit al arbeit und ungemach, uf daz er gehoget würde, als her David der propheta von ime gewissaget hatte: de torrente in via bibet etc. er spricht: Got sol trinken von dem vliezenden wazzere und sol da von sin houbet erhon. daz wazzer

16 aber am rande beigesetzt

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daz unser herre got trank, daz enwäs’ niht anders wan die groze arbeit die er in der werlde leit. der wech da er an trank, daz was die lere da mit er uns vor gink mit worten und mit werken. daz er sine houbet gehogete, daz was daz er zu himele vür und da sitzet zu der zeswen hant sines vater des almechtigen gotes. nu hat er uns alle dar geladet zu sime riche und ladet uns alle tage mit siner hei- ligen scrift und mit sinen lereren die er uns hat gesazt in der christen- heit. nu spricht uns sente Paulus zu: si socii sumus passionum, et conso (107°) lacionis erimus. er spricht: sie wir unsers herren Jhesu Christi gesellen an siner martere und an andern gütin werken, so werde wir ouch sine gesellen des ewigen trostes in himelriche. daz sag ich uch vor ware: swer hie kein arbeit noch kein ungemach wil liden durch got, der mach sich siner genaden unde sines riches wol vorzihen. nun ist üwer kein erne habe hoffenunge zu gote und zu sinen genaden. die hoffenunge ist vil güt, ob wir die güten werk tün die dar zu gehorn. nu beginne wir hute die heiligen vaste die unser herre Jhesus Christus vor uns hat gevastet. dine sule wir niht vasten als die juden hie bevor vasteten, do unser herre zu in sprach per Ysayam prophetam: in die jejunii vestri invenitur voluntas vestra et omnes debitores vestros reperitis. ecce ad lites et contenciones jeju- natis et percutitis pugno inpie; nolite jejunare sicut usque in hanc diem, ut audiatur in excelso clamor vester. er spricht zu den juden: des tages als ir vastet so habt ir al üwern willen und get zu allen den die uch gelden suln und vordert üwere gelt. ir vastet umme daz, daz ir deste bereiter sit zu stritene und zu andern bosen dingen; nune vastet niht mer als ir biz an disen tach habt getan, daz ich üwere stimme und üwern rüf hore da zu himele. daz unser herre zu den jüden sprach daz spricht er ouch zu uns, daz wir kuschliche und reinicliche leben. daz sult ir gerne tün. midet die wip in dirre hei- ligen zith und get gerne zu gotis dineste. gebt uwer almüsen gerne, wane die almüsen gehorn zu der vasten, und allis daz wir an uns selben ersparn daz sule wir den armen dür (1074) ftigen mit teilen. wane die almüsen leschet die sünde zu gelicher wis als daz wazzer daz vüer. daz die almüse güt si des gibt uns urkunde der güte sente Thobyas der da spricht zu sime süne: fiducia magna erit coram summo deo elemosina omnibus qui faciunt eam. er spricht: iz ist eine groz hoffenunge vor dem hoen gote allen den die ir almüsen gerne gebn. iz spricht ouch unser herre got in einer andern stat: date elemosinam et ecce omnia munda sunt vobis. gebt üwer almusen gerne, so ist alliz daz reine daz uch blibet. her Salomon der wise der retet ouch einem igelichen menschen daz er sine almusen gerne gebe und spricht: honora dominum de tua substantia etc. er spricht: ere den almechti-

ll vor trostes steht todes unterp. 19 nostra 20 nostros 26 ir überg.

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gen got von dime güte und von diner vrucht gib den armen durf- tigen. der güte herre sente Job berümete sich ouch des daz er nie eine snite brotes geaz erne teilte sie mit den armen dürftigen. daz ist uns alliz vor gescriben zu einem bilde und daz sule ouch wir ervüllen, so wir aller vorderist kunnen und mügen, uf daz der vluch ober uns nine küme der ober alle die getan ist die daz niht ervüllen daz die heilige scrift gebütet und die daz niht lazen daz die heilige scrift verbütit. Got unser herre sprach in der alden 68 per os Moysis: Maledictus omnis qui non permanserit in omnibus que scripta sunt in lege domini, ut faciat ea. er spricht: swer so niht ervüllet mit den werken daz im die 6& gebütet und niht vormidet daz ime die e vorbütet, der si vorvlüchet vor dem almech- tigen gote. durch den almechtigen got, vor dem vluche bewart uch und lazzet daz man uch vorbütit und ervullet daz man uch gebütet, so sit ir die seligen von den got selber spricht (108*) in deme heili- gen ewangelio: vos amici mei estis, si feceritis que precipio vobis. ir sit werliche min vrunt, ob ir tut daz ich uch gebüte. Nu bittet unsern herren got, ob wir sine vruntschaft und sine hulde mit ichte habn vorworcht oder vorlorn, daz er uns gehelfe, daz wir sie wider gewinnen und sin riche. nu unser herre got hat geboten allen den die sich keiner genaden zu ime wollen vorsehn daz sie zehenden geben allez des sie habn oder gewinnen mit ir arbeit, dar umme so habn heilige bebiste und bischolve gesazt in der heiligen christenheit daz wir ouch unsern lichnam vorzehnden, und wane wir al daz Jar uns selben lebn, daz wir dem almechtigen gote lebn und dienen dise heilige vaste. Nu vlize sich uwer igelich dar an daz ir üwern zehnden libes und gütes und güter werke also gote müzet ver- zehnden, daz er üch nach diseme libe müze wider gebn daz ewige himelriche. des gerüch uns allen zu helfen der vater und der sün und der heilige geist. Amen.

80. De passione domini.

Christus humiliavit semetipsum factus obediens patri usque ad mortem, mortem autem crucis. Got gotis sun, unser herre Jhesus Chri- stus, der othmütte sich, spricht sent Paulus, und wart gehorsam sinem vatere biz an den tot des crüces. wer in marterte und wer in an das crüce negilte und wie iz dar zu queme daz sagn uns die heili- gen ewangelisti. wir lesen und singen al dise vaste daz unser herre Jhesus Christus den juden dicke vorweiz ir sunde und riet in daz sie sich bekerten und gelobtin daz, ob si im wolden volgen, er geb in

98 brote 8 verbütit aus gebütit gebessert

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daz himelriche und tete in alle genade. do warn sie so vorblindet und vorhertet in irme herzin und warn des hazzis und des nydes (108^) und aller slachte bosheit so vol, daz si allez daz er in gütis sagete, daz karten sie zum ergistin. und so er in gesagete von allen genaden und von dem ewigen libe, so vluchtin sie ime und sprachen er wer ein heiden und tüvelsuchtich, und allez daz er den armen und den siechen zu genaden tet, daz sprachen sie, er tet iz mit des tüvels helfe. etteswanne so liefen sie in an und wolden in erslahn, etteswanne so liefen sie in an mit steinen und wolden in steinen, etteswanne so wolden sie in stozen von dem berge Syon, done wolde er also und dannoch niht sterben, erne wolde keines todes anders sterben danne an dem vronen crüce. daz tet er dürch daz, wane der erste man was ervalen an deme holze, daz ern ouch wider erloste an deme holze des heiligen crüces. zu einem male do sie in hatten gescholden als vil als sie wolden, done wolde er niht mer under in sin, et egressus secessit in partes T'yri et Sydonis, und ginge von in zun heiden und tet in genade und quam dannen in sin lant in Galileam. Zu den selben ziten wart ein güt man sich zu Bethanya da bi Jherusalem der hiez Lazarus, der unsers herren güte vrunt was und hatte ime dicke gedinet zu sime hüs und hatte zwo swestere, der hiez eine Maria Magdalena, die andere hiez Martha. do der selbe Lazarus siech wart und starb zu Bethanya, do wostis unser herre wol zu Galylea und sprach zu sinen jüngern: "Lazarus, amicus noster, dor- mit, eamus et a sompno excitemus eum. Lazarus, unser vrunt, slefet, wir suln dar zu ime gen und soln in wecken. do sprachen sie: 'slefet er, so wirt iz güt rat, er entwachet wol' do sprach er al zu hant daz er tot were. dar nach sprach er aber zu sinen jungern: "wir suln varn zu Jherusalem und der meide sun sol da gevangen werden von den juden und sol gegeben (108°) werden den heiden, die suln in vorspotten und geiseln und crücigen und er sol uf ersten anme dritten tage nach siner martere. do daz gehorte sente Peter, do antwürte er unserm herren und sprach: 'absit hoc a te, domine, hoc tibi nunquam fiat. herre, daz nemüze dir nimmer geschen, sprach er, 'daz du immer gemartert werdes. der rede antwürte im aber unser herre und sprach: 'vade retro, Sathanas, non sapis ea que dei sunt. gang nach mir, widerwart, dune weist noch niht waz got mit mir wil tun. do hub sich uf unser herre unt sine jungern und gingen zu Jherusalem. an der selben vart gesatte unser herre vunf tüsent volkes mit vunf broten und durch daz selbe wunder so volgete ime ein michil menige. mit der selben menige quam er zu Jhericho. al da bekarte sich der gute Zacheus der da vor eine offen sündere was. dar zu saz ein arm

18 sich aus siech 21 sw. die h. e. M. M. 82 ad te 37 gingen von Jerusalem 39 selben, n durchstr.

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blinde bi dem wege, den machete ouch unser herre sehnde. do unser herre mit sinen jungern do quam zu Bethanya, do was Lazarus vier tage gelegen inme grabe. do sprach unser herre zu ime: "Lazare, veni foras. Lazare, stant uf vonme tode und gank her uz und blib leben- dich.’ von den grozen zeichenen allen so sluch die groze menige zu im und volgete ime biz zu Jherusalem. do er do dar begonde zu nehnde und er quam zu Bethfage uf dem oleberge, do sante er zwene siner jungern zu Jherusalem und sprach zu in: 'get in daz castel daz gegen uch ist, da vindet ir inne einen esel und sin vuln und sin beide gebünden. untbindet sie und brenget sie her zu mir. vreget uch iman, war umme ir sie entbindet, so sprechet daz ir der herre bedurfe, so lezet man sie uch vürn swar ir wollet. do gingen sie hin wech und vunden sie, als er in hatte gesagt, und losten sie und vürten sie zu gegen unserm herren und würfen ir cleidere dar uf und hiezen in dar uf (1089) sitzen. der menige aber ein vil michil teil die würfen ir cleidere vor in an den wech, etteliche die slizzin die zelge von den boumen und etteliche namen palmen und etteliche blümen und wurfens im an den wech, daz er deste samphter rite. aber alle die meinige die ime volgete und vor ime, die rief und süngen: Osanna benedictus qui venit in nomine domini. Sie sungen

alle beide die nach im und vor ime vüren: lob und ere si des herren

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Davidis sun der da kümet in dem namen des almechtigen gotes. do daz gehorten und gesahen die von Jherusalem, do pamen sie ir palmen und begeinten ime mit michilme lobe und sange. diz gescha alliz durch daz, daz ervult würde daz her Jheremias der propheta lange vor hatte gewissaget do er sprache: dicite filie Syon: ecce rex tuus venit tibi, mansuetus sedens super asinam et pullum filium subjugalis, er sprache: den die da zu Jherusalem sin, den sagt daz ir künik vil othmütliche cumet geriten uf einem esele. wirne lesen daz niregen daz unser herre Jhesus Christus binnen aller der zit daz er in ertriche was ie queme geriten zu Jherusalem, wan alse wir hüte begen, oder daz er ie mit der menige oder mit dem lobe dar queme. wir segeten uch e daz die juden unsern herren vil dicke gerne hetten gemartert, des enmochte niht sin e hen des selbe gestaten wolde. durch daz quam er als hüte zu Jherusalem mit der herschaft und mit der menige und mit deme lobe also gerieten, daz er den nyt und den haz ge- merte den die juden zu ime trügen, daz sie daz volbrechtin an ime des sie lange willen hatten, wane er selbe wolde daz iz do erginge. als ich sagete, daz unser herre quam zu Bethfage ad montem Olyveti also herliche geriten, daz las man hute in dem ewangelio, daz ist al

7 hier ist am rande von späterer hand Palmarum beigefügt 9 nach ist zwei buchstaben radiert vor sin ist ein getilgt 18 vor hin steht en getilgt 15 der aus do gemacht 17 boum 18 wurfen 40 daz überg.

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bezeichenlich und hat uch suliche (1099) bezeichenunge da von beide gute lute und ouch sündere mügen gebezzert werden. Bethfage da er hine quam, daz spricht 'domus bucoe’ und der oleberg dar er zu quam, der bezeichent die barmherzicheit, wane 'oleos' daz ist kriechis und spricht '"irbarmicheit. zu den steten quam unser herre, do in sin groze barmherzicheit dar zu getrüch, daz er von dem hoen himele her nider in diz ertriche quam und unser menscheit an sich nam und sinen munt do uf tet und larte da al die werlt und sin antlütze wisete al der werlde. daz er sin antlütze wisete al der werlde, des hatten in die heiligen propheten gebeten lange vor siner gebürt, als her David der propheta sprach: domine deus virtutum, converte nos et ostende faciem tuam et salvi erimus. herre got, du der aller tugende und aller genaden vol bis, bekere uns und wise uns din antlütze, so werde wir behalden. daz meinte er also, als ob er spreche: herre almechtiger got, sende dinen heiligen sun in dise werlt, daz er uns erlose von dem ewigen tode und uns behalde zu dem ewigen libe. der güte her Moyses bat ouch unsern herren und sprach: domine, si inveni graciam in conspectu tuo, ostende mihi te ipsum, ut videam te. herre got, sprach er, bin ich in dinen hulden, so wise mir dich selben offenliche, daz ich dich gesehn müge. die zwene siner jungern die er sante in daz castel nach den nozichin, die bezeichen die heiligen predigere die er sante in dise werlt vor allen dingen, daz sie die ware minne hetten. den selben predigeren gebot er daz sie den juden und den heiden die mit dem esele und sinen vuln bezeichent sin predigeten sin wort und si touften und loseten von den banden der sünden, (109) wane die lüte warn alle do gebünden mit den banden der sünden, als her Ysayas spricht: funiculis peccatorum unusquisque constringitur. er spricht: iz enist niman in entwingen die bant der sünden. unser herre gebot ouch sinen zwein jüngern, ob iman spreche, war umme sie die nozichen losten, daz sie sprechen daz ir der herre bedorfte, so liez man sie zu hant. daz taten die heiligen predigere: swane der tüvel oder kein ander bose mensche in daz werte daz sie die lüte icht be- kerten zu gutin dingen, so sprachen sie daz iz in geboten hette unser herre Jhesus Christus, sone mochte dar wider niemant niht getun. wane er hette in so groze gewalt gegeben, daz niemant niht mochte wider in getün. do sie unserm herren den esel und das vüln brachten, do legeten sie ir cleidere dar uf und hiezen in dar uf sitzen. die cleidere die sie dar uf legeten, die bezeichenen die tügende und die heilicheit die sie macheten an den lüten, durch daz sie so reine und $0 kusche würden, daz unser herre Jhesus Christus in irme herzen gewonen mochte und nimmer von in queme e er sie zu den ewigen vrouden brechte. wane unser herre newil keines menschen herzen

6 in getrüch ist ge überg. 23 dem am rande beigefügt AO in irme ist r überg.

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besitzen, iz ensie vil reine und mit tugenden wol gezieret, als her Salomon spricht: spiritus sanctus aufugiet fictum et auferet se a co- gitationibus que sunt sine intellectu. er spricht: der heilige geist der vlühet die trüginheit und sundert sich von den gedanken die sunder vornümft sin. die zelge die man von den boumen brach und sie vor unsern herren warf, die bezeichen die heilige merterere die daz gotis wort und die e und die wort der heiligen wissage als verre kundi- geten den tummen luten biz sie sich ouch selben zur mar (109°) tere gaben und zu einem bilde der christenheite, wie sie solden cümen zum ewigen himelriche. die menige die vor ime ginch und nach ime, die bezeichent die heiligen lüte die vor siner gebürt warn und sint er geborn wart, wane die lobeten in alle mit den worten und mit den werken. wane so wir in mit den worten loben, daz nehat er vor niht, wirne tun ouch die güten werk dar zu, als er selbe spricht: non omnis qui dicit mihi: domine, domine etc. er spricht: niht ein igelicher der mich heizzet ‘herre, herre', der ne cümet durch daz niht in daz himelriche, sunder der mines vater willen tut mit den werken, der besitzet daz himelriche. daz unser herre mit so grozeme lobe quam zu Jherusalem, als wir hute begen, daz niden die juden so sere, daz sie sprachen: nichil prevalemus, ecce totus mundus post eum abit. Seht, sprachen sie, wirne schaffen niht, al die werlde volget ime. dar nach macheten sie ein tegedink und wurden zu rate wie sie in getoteten. also hatten sie des jares einen bischolf, einen richtere, der hiez Kayfas, der sprach: 'ir herren, ir kunnet nihtes gedenken. iz ist bezzer daz ein man sterbe dan al diz volk vorterbe. von deme tage so waren sie ratende uf in wie sie in gemarterten und dar nach anme dünerstage zu nacht und also biz an sinen tot so vienge sie in und bunden ime sine hende und vürten in vor gerichte als einen dieb und slügin in mit besmen und slugen in uf sinen hals und sprachen: 'nu rat und sage uns war, wer hat dich geslagen?' dar nach slugen sie in an sine wangen und spieten ime sin minnencliche antlütze und cleideten in do mit phellele als ein künik und drücten im eine krone als ein schappel (1094) uf sin houbet. dar nach so hingen sie in an daz crüce und tranketen in mit ezzige und mit gallen. dar na liezen sie in stechen mit eime spere durch sine site und sterbeten in also. seht, M., also wart unser scheppher und unser heilant wünt an alle sime libe. daz daz war ist des gibt uns urkunde her Jheremias der propheta und spricht: a planta pedis usque ad ver- ticem etc. daz leit er allez vil gerne, uf daz er uns erloste von der martere des ewigen todes. nu bege wir hute den palmentach. nu sule wir daz bezeichen mit den werken daz wir begen, wir tragen die palmen hute dem almechtigen gote zu lob und zu eren. nu ist palma

22 dan nach vor macheten steht volge unterp. 383 schppel

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ein dütsch name und ein latinisch wort und bezeichent uns die ewigen signuft. nu traget ir rechte die palmen beide in den handen und ime herzin, wane ir in dirre heiligen vasten wider den tüvel habt gesiget mit allen güten werken. swer aber die sin, die sich icht vorsümet habn, iz si mit vasten oder mit wachene oder mit gebete oder mit almusen oder mit bicht, die erkennen noch unsern herren got mit bicht und mit büze und vechten also siege wider den tüvel und bitten unsern herren got, zu gelicher wis als er den tüvel oberwant in dirre heiligen zit mit siner heiligen martere, daz wir in also müzen vorwinden, daz wir daz himelriche daz er mit siner bosheit vorlorn hat, daz wir daz mit der gotis helfe und mit unsern güten werken vordienen müzen und daz wir daz ewicliche besitzen müzen mit allen gotis heiligen. des gerüch uns zu helfene der daz wol mach getun, unser herre Jhesus Christus.

[d

81. Sermo de pascha, herausgegeben von Leyser: Altd. Blätter II, 178—187.

82. (1123) De ascensione.

Ascendens Christus in altum captivam duxit captivitatem, dedit dona hominibus. Dise wort die ich zu latine habe gesprochen, die sprach der helige propheta her David von der heiligen ufvart unsers herren Jhesu Christi, und sprechen alsus zu düte: unser herre Jhesus Christus der vür uf zu himele und vürte gevangen eine venk- nisse und gab sime gabe den lüten. unser herre Jhesus Christus vür zu himele und vürte gevangen eine venknisse, wane er alle die seln die der tüvel hatte gevangen und in den kerkere der ewigen helle hatte beslozen, die hat Christus gevangen mit gewalt und hat die helle und ir vestenunge zubrochen und zustort und hat den leiden tüvel dar inne gebunden und vürte die heiligen selen mit gewalt zu sines vater riche. sente Markus scribet in sinem ewangelio daz man hüte zu messe liset und spricht: Recumbentibus undecim discipulis etc, unser herre Jhesus Christus erschein sinen jungern da si zu samne warn al einleve und schalt der ungelouben die an in niht gelouben wolden, die in gesehn hatten nach siner uferstandunge, und sprach zu in: 'geht in al die werlt und prediget daz ewangelium aller creatüren. swer geloubich wirt und getouft, der wirt behalden. swer des niht tut, der wirt vortümet. die da geloubich werden, die (113*) suln dise zeichen tun: in minime namen suln sie die tüvele vortriben, nüwe sprach suln sie sprechen, die slangen und ander ungewürme und ungetüme suln sie vortriben, und trinken si icht vorgifnisses, daz ensol in niht werren. sie suln ir hende legen uf die siechen, daz sie

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gesunt werden. do er alsus mit in gesprach allez daz er wolde, do vur er von in zu himele und gesaz da zu der zeswen hant sines vater des almechtigen gotes. do vürn si und predigeten uber al und got tet sine genade zu in und stetigete ir rede und ir predigen mit den zeichen. die wisen lute phlegen des, swane so sie verre wollen varn, so sehn si ir vrünt und sprechen sie und beveln in, daz in aller libest ist, daz si daz tün. also teht unser herre Jhesus Christus. er erscheine sinen jungern, als wir hüte begen, do er von in varn wolde, als er ouch teht, und sprach in zu durch irn ungelouben, die niht geloubeten sine uferstandunge. der sule wir alle vil vaste gelouben, oder wirn irsten nimmer zu keinen genaden. wane swer niht geloubt daz unser herre Jhesus Christus erstanden si vonme tode und daz wir alle uf ersten suln, derne cümet nimmer zu gotis riche. wane als unser herre Jhesus Christus des gewaltich was daz er menschliche natüre an sich nam von der reinen magt sente Marien, also gewel- dich was er des daz er den selben lichnam erquickete vonme tode. und als er des gewaltich was daz er uns alle geschaffen hat von nichte, also gewaldich ist er des daz er unsern lichnam, als er vulit under der erden, daz er den heizit wider cümen zu der seln, daz er wider lebendich werde als er nu ist. daz wir alle ersten suln mit libe und mit sele (113) die wir nu habn, des geloubete der güte herre sente Job vil wol, do er sprach: credo quod redemptor meus vivit etc. er spricht: ich geloube daz min beheldere lebt und daz ich anme jungesten tage ersten sül und aber an sol.tun mine hüt und in minime lichnamen sol minen heilant sehn. den sol ich selbe sehn als ich nu bin und ich nesol niht ein ander werden und min ougen suln in beschowen. Ezechiel der heilige propheta wart zu einem male gevürt vonme heiligen geiste an ein velt, da lach ein vil michil teile gebeines und newas weder vleisch noch hüt dar umme. do ge- bot unser herre got daz andern und vleisch und hüte quemen zu dem gebeine und daz sie lebindich würden. daz der almechtige gote so getane dink dem heiligen propheten bewisete, daz tet er dürch daz, daz der mensche des geloubete daz er anme jungistin tage sol an sich nemen sin andern und sin vleisch und sine hüt und danne mit lib und mit sele sol cümen vor den almechtigen got und mit den güten horen sol: venite, benedicti patris mei etc. kümet, die geben- dieten mines vaters und entphat daz riche daz euch bereit ist von anegenge dirre werlde; oder mit den bosin: ite, maledicti etc. vart, ir vorvluchtin, in daz ewige vüer daz dem tüvele bereit ist und sinen engeln. daz müze got durch sine genade nimmer zu uns gesprechen. wane die ufirstandunge den luten ist so durft ir zu geloubene, so

9 sprachen vor irn steht sinen unterp. 19 alle niht uf 18 zwischen daz und der steht unser unterp, 32 daz vor tet aus daiz 35 nach got rasur 37 euch aus ouch

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irschein unser herre als hüte sinen jungern und schalt die die sine uferstandunge niht geloubeten, da unser uferstandunge mit bezei- chent ist. er gebot in ouch daz sie gotis wort predigeten aller crea- türen. der mensche wirt vornümen mit aller creatüren, wane er müz sin als sente Gregorius spricht: esse cum lapide, vivere cum arboribus (113°), sentire cum animalibus, discernere cum angelis. er spricht daz der mensche alliz des eine teil an ime habe daz got geschaffen hat. er spricht daz der mensche zu wesene hat mit den steinen, zu lebene mit den boümen, zu vorstende mit dem vieh, zu underscheidene mit den englen. der mensche hat zu wesene mit den steinen, wane er müz wesen in dirre werlde als die steine sin. er lebet mit den bou- men: die boüme dine lebn niht also, daz sie vorsten, sünder mit der grüne und mit deme saffe. der mensche vorstet sich ouch mit dem vieh, wane er hat vunf sinne als daz vieh, er hort, er sihet, er smecket, er grift als die thir tun. der mensche underscheidet ouch mit den englen, wane die engele wizzen wol ubel und gut, also weiz der mensche. dar umme so wirt der mensche mit aller creatüren vor- nümen. nu, swer geloubet und getoufi wirt, der wirt behalden. iz inist nieman erne geloube etteswaz. die lute gelübn an menschliche dinge, etteliche gelouben an die bouchvülle, etteliche an den trank, etteliche an die unküscheit, etteliche an den roub. swaz der mensche aller meist minnet, dar an geloubet er aller meist. Daz nemeinet unser herre got niht, er meinet die an sinen vater gelouben und an in und an sinen heiligen geist, daz die dri genanten ein war got ist und dar zu alle die ding die Christus hie in ertriche beginge und die ufirstandunge der totin und daz einem igelichen zume jungisten tage gelonet wirt al nach sinen werken. swer des geloubt, und wirt er dannen getouft, so wirt er behalden. geloubt er des niht, swes er anders geloubt, so wirt er vortümet. Do er die rede mit sinen jungern getet, (113% do az er mit in. do er mit in geaz nach siner ufirstan- dunge, daz tet er durch daz, daz si merketen und wol wüsten daz er werliche mensche were, der er was e er gemartert würde. unser herre got mochte ezzen und trinken nach siner ufirstandunge; also muge wir ouch, swelich zit so wir uf ersten, so müge wir ouch wol ezzen und trinken und mügin iz ouch wol vormidin, wane uns en- hüngert niht mer danne als die engele. da züm ewigen libe ist vil gut wesen, wane da ist alle genade, dane gebrichet nichtis. unser herre wirdet da, omnia in omnibus, alle ding allen den die dar cümen. wir lesin in exodo daz unser herre hie bewilen in der alden 68 spisite die juden in der wüstenunge, do er sie üz Egyptenlande

2 bezeicht 5 lapidi 9 den vor boümen aus dem vor underscheidene rasur 13 vorste ist t überg. 28 das schluss-n von dannen auf rasur 92 nach würde is als radiert 38 got überg.

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vürte, mit himelischen brote virzich jar, als her David der propheta spricht: panem angelorum manducavit homo. Der engel brot az der mensche. an dem selben brote hatten sie omnem saporem suavitatis, aller süzecheite smak. swane sie honiges geluste, so smakte daz brot als honich; swane si vleisch gelüste, so smakte iz alse vleisch; swane si vische gelüste, so smaktiz als die vische; alles des sie gelüste, dar nach smakte in daz brot. nu spricht unser herre in dem ewan- gelio: ego sum panis vitae etc. si quis manducaverit ex hoc pane, vivit in eternum, non sicut patres vestros manducaverunt in deserto et mortui sunt. unser herre Jhesus Christus spricht: ich bin daz leben- dich brot daz da bin von himele cümen; swer des brotes geizzet daz ich da bin, der lebit immer mer. unser herre ist daz lebendich brot, wane alle die seligen die zu sinem riche cümen, die habn alliz daz sie wollen: sine hüngern noch endürstet niht, in ist weder zu heiz noch zu kalt, si nevorchten weder den tuvel noch niemant. sine (114?) gen nimmer ersterben, sünder sie leben da mit ewiclicher vroude. der künik Salomon was wiser danne ie kein mensche uf ertriche ane got alleine. die aber zu gotis riche cümen, die sin vil michil wiser, wane si sehn allez daz offenliche da von Salomon und andere wise lüte hie bevor scriben und sprachen in dirre werlde, als sent Paulus sprichit: videmus nunc per speculum in enigmate, tunc autem facie ad faciem. nunc cognosco ex parte, tunc autem cognoscam sicut et cognitus sum. er spricht: wir sehn nu die genade die zu himele ist als in eime spigele, wir sehn sie aber danne wol offenliche mit den ougen. er spricht ouch: ich erkenne nu die gotis genade ein vil michil teil, ich erkenne sie aber danne, als ich dar cüme, als ich sie hie vor zu einem male irkante; daz was do, do in unser herre gevürt hatte usque ad tercium celum et in paradysum, ubi audivit archana verba que non licet homini loqui er meinet daz er die genade so rechte erkante, do in unser herre hatte gevürt zu dem dritten himele und in daz paradys, do er do horte suliche wort die kein mensche mach noch inmüz sprechen. die seligen die zu gotis genaden cümen, die sint alle wis als sie selben wollen. sie er- kennen alle menschen und allis daz got geschaffin hat als wol als sich selben. und wie mochten sie wiser sin? izn ist niht daz ie ge- wart, si ne wizzen iz alliz wol sie sin ouch als schone als got selbe spricht: tunc fulgebunt justi sicut sol in regno patris sui. die ge- rechten schinen dannen in irs vater riche als die sunne. was mach ich euch mer sagn wan daz sie unser herren, des almechtigen gotes, vrünt sint und er ir vrünt ist? so vert er in vrüntlichen mit und gibt in der genaden genüch die er wol geleisten mach. nach den genaden (114^) ist gut zu beitene, sine mach ouch niman gewinnen

15 den überg.

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ane groz dinest und arbeit. ich sag uch daz unser kein ist, gelobte ım ein künik al sin riche und hal sin erbe, oder ein ander herre, ern dinete und arbeite dar umme vil gerne, daz iz im würde; und swanez ime würde, sone woste er, ob er einen tach mochte gelebn. nu hat uns der künik aller künige, der herre aller herren, sin riche als ganz gelobt, besitze wirz zu einem male, daz wirz nimmer vor- liesen after des von ewen zu ewen. nu dienet und arbeit dar nach, wane iz ist dinestis und arbeit wol wert, als sente Paulus spricht: non sunt condigne passiones hujus temporis ad futuram gloriam etc. alle leide die ie gewart, leide die alle ein mensche dürch got, erne were dannoch niht wert der genaden die an uns wirt geoffenbarit in himelriche. nu inist unser kein ern geh des daz er gerne habe arbeit geliden durch got und werbe gerne umme daz gotis riche und intüns idoch niht. daz gotis riche hette wir alle gerne und newollen doch dar nach niht werbin. dar umme so geschit uns als her Salomon spricht: piger vult et non vult. er spricht: der trege wil und newil doch. der trege wil gerne daz gotis riche und ne wil doch dar nach niht werbin. piger propter frigus arare noluit, mendicabit estate et non dabitur ei. dürch den vrost newolde der trege niht zu akkere varn, dar umme so müz er betelen inme oweste, sone gibt man ime niht, spricht her Salomon. daz meinet er also: der bose und der un- türe der newil niht gütes tün in dirre werlde. zum oweste, daz ist zu geneme libe, so der almechtige got nimet die güten alle in sin riche, so bittet in der sünder genaden, sone tut er ime keine genade. erne tut da niemanne genade, wane iz ist danne unzitich daz in iman (114°) genaden bitte. dar umme so spricht her Ysayas der pro- pheta: querite dominum dum inveniri potest etc. er spricht: suchit den almechtigen got die wile man in vinden mach. rufit in an die wile er nach bi uch ist. unser herre wil daz wir ine suchen und an rüfin in diseme libe; wane wolle wir in dort an rufen und niht hie, so wirt er zu uns sprechen als er sprach zu den tummen juncvrowen: amen dico vobis, nescio vos. er spricht: ich sage euch vor ware, ich neweiz wer ir sit. iz was den selben juncvrowen michil schade daz si sich ime niht hatten gekündigt in diseme libe, wane hetten si sich ime gekündiget in diseme libe, so wern si in gelazen zum ewi- gen libe. nu seht üwer igelich daz er sich niht vorsüme als si sich vorsümeten. wir kundigen uns dem almechtigen gote und sinen hei- ligen, uf daz er uns erkenne und uns neme in sin riche dar er gewaldiclichen als hute ist gevarn. er vür, als wir hute begen, zu himele und gab einem igelichen menschen sine gabe bi maze, als sente Paulus spricht: unicuique nostrum data est gratia etc. er spricht:

6 wirz vor zu ist z überg. 2b in in 29 vor ist steht sie durchst. nach daz steht man unterp. 31 tumme juncvowen, r über. 40 u. gaben e.

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unserme igelichem ist genade gegebn nach der maze des heiligen Christis gabe. erne liez niemanne hinder ime erne geb ime sine genade, daz er wol mach nach ime cümen. wane er hat ettelicheme gegeben richtum nach dirre werlde, ettelichem wistum nach geistlicheme lebene. der igelich mach gotis riche wol'gewinnen, wil er dar nach werben mit der gabe des almechtigen gotis, sie sin in richtüme oder in wis- tüme. swaz ie der mensche hat, iz si wenig oder vil, da mit mach er daz himelriche wol gewinnen, als sente Gregorius spricht: regnum dei tantum valet quantum habes. (1144) daz gotis riche ist also veile als du geleisten macht. iz enist nieman so rich erp müz is. allez lazen durch got, wil er zu sinem riche cümen. iz enist ouch nieman so arm, lezit er daz selben wenige daz er hat dürch got, erne be- sitze aber daz gotis riche, als got selbe spricht: qui non renunciat omnibus quae possidet, non potest meus esse discipulus. der mine jungere wolle sin der laze allez daz er habe und si arm als ich arm bin gewesen in dirre werlde. cum dives esset, pauper factus est, ut nos ejus inopia divites essemus. dise wort spricht sente Paulus und bedüten alsus: swie rich so got was, so wolde er doch arm wesen, uf daz wir von sinem armüte rich würden. und die not die er durch uns leit, die vollante er alle als hüte, wane er vür dar wider zu sinem vatere dannen er cümen was in dise werlt. do er zu himele wolde varn, do nam er sine jüngern und vürte si uz in Bethaniam und uf den oleberg da er wolde zu himele varn. do vrageten si in alles des si wolden, do troste er sie und sprach zu in daz si wider gingen zu Jherusalem und da beiten biz er in dar sante den heiligen geist, und swane so sie den heiligen geist entphingen, daz sie danne an den juden ane vingen und predigeten also with so die werlt were. do er in do gesagete und gebot allez daz er wolde, do vur er zu himele. do si sin nimmer gesehn mochten und ime nach warteten, do stunden bi in zwene man mit vil wizen cleidern und sprachen: viri Galylei etc. wes stet ir, güten lüte, und seht zu himele wert? Jhesus der nu von uch zu himele ist gevarn, der cümet noch her wider (115*) in der selbin wis als er von uch ist gevarn. Den tach bege wir hüte daz er mit der gewalt zu himele vür und suln in bitten daz unser gemüte immer dar nach ime ste biz wir ouch dar zu ime cümen. wir suln in bitten und suln danne tun als sine jun- gern, so gewert er uns als er tet sinen jungern. do er himele was gevarn, do giengen sie wider zu Jherusalem und warn da alle zu samene an irm gebete und weineten vil inneclichen und vasteten und gedachten des daz unser herre got sprach zu einem male zu den juden. die juden vrageten zu einem. male unsern herren war umme

5 nach gotis 18 aber am rande beigefügt 35 daz er uuser 399 vasteten. do antwürte er in und sprach und gedachten

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sine jüngern niht vasteten, do antwürte er in und sprach: non possunt lugere fili sponsi quamdiu cum illis est sponsus. veniet tempus quando auferetur ab eis sponsus et tunc jejunabunt et flebunt. des brütegümen kint dine mügen niht geweinen noch gevasten die wile daz der brütegum mit in ist. swane die ziht cümet daz er von in scheidet, so suln sie vasten und weinen. daz waz also, do er zu himele vür, do vasteten sie und weineten; also sule wir tàn. Nu bittet unsern herren Jhesum Christum etc.

83. De sancto spiritu, bei Leyser 87, 33—93, 4.

84. (117%) In assumpcione beate Marie, bei Leyser 93, 5—98, 31.

8b. (1193) In nativitate sancte Marie virginis, bei Leyser 98, 32—104, 3.

86. (122*) In exaltacione sancte crucis, bei Leyser 104, 3— 107, 84.

87. (1234) De sancto Michaele.

Actum est prelium magnum in celis, Mychahel et angeli ejus preliabantur cum dracone. Dise wort spricht sente Johannes apostolus in siner apokalipsi, er spricht: da zu himile geschach ein michil strit, Mychael und sin engele die vachten mit eime drachen, daz ist mit deme tüvele, und wart der drache und sine engele von deme himele geworfen. dar umme sol sich vrowen al himelisch her und al die christenheit. Mychahel daz spricht als vil als 'quis ut deus?' wer ist als got? und bezeichent unsern herren Jhesum Christum der gotis sun was und selbe got was, den got vater in dise werlt sante zu erlosene al die heilige christenheit. do er do in dise werlt quam und den menschen wolde erlosen von des tüvels gewalt, do sazte sich der tüvel wider ime, so er immer aller meist mochte, mit allen den sinen, beide mit bosin geisten und mit bosin luten. daz newas niht zu himele da die heiligen selen sin vor dem almechtigen gote, sünder iz was in der heiligen christenheit die bi dem himele wirt vornümen. in der heiligen christenheit streit unser herre Jhesus Christus und sine engele und sine lidemaze, gute christene lüte, wider den tüvel und sine engele, die bosin geiste, und wider sine lidemaze, bose lüte, und

92 selen aus seren 12

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streit (124?) also verre, daz er sich liez hengen und negeln an daz vrone crüce, uf daz er den tüvel uberwunde und sine engele, die bosin geiste, und sine lidemaze, bose lute. do er gecruciget wart, do wart der drache sigelos und wart vorstozen und beroubet aller siner eren und siner gewalt die er hatte. propterea letamini, celi et qui habitatis in eis. da von sol sich die christenheit vrowen und alle die dar inne sin, und wane sie alle die boten sin unsers herren Jhesu Christi und alle vechten suln wider den tüvel, so suln si ime widersten also sere, daz er von in vlüchtich werde. wane swer dem tüvele vaste widerstet, von dem vlüwet er zu hant. dar umme retet uns sente Paulus und spricht: resistite dyabolo et fugiet a vobis. widerstet deme tüvele, so vlühet er von uch, spricht er. wir suln im widersten mit güten gedanken, mit güten worten und mit allen guten werkin, und wan uns Crist mit sinem blute hat erlost von siner ge- walt, so sule wir uns bewarn daz wir immer mer cumen in sine gewalt. wane Christus der nestirbet nimmer niht mer vor uns. er ist eines durch uns tot, uf daz er uns erloste von dem ewigen tode, erne gestirbet nimmer niht mer durch uns, als sente Paulus spricht: Christus resurgens ex morte etc. er spricht: Christus ist uf erstanden von deme tode, erne stirbet nimmer niht mer. von deme selben tode daz Christus starbe anme crüce so sprach sente Johannes ewangelista mit bezeichenlichen worten in einem büche daz heizet apokalipsis: stetit angelus juxta aram templi etc. iz stunt ein engel bi dem altere des gotishusis und (124*) hatte ein guldin rouchvaz in siner hant. dem engele gab man vil wiroüchis, unde ging der roüch von der hant des engelis vor die ougen des almechtigen gotis. dise wort sin gesprochen als von den engeln und sint doch von unserm herrin Jhesu Christo, qui est magni consili angelus, der ein engil ist des rates des almechtigen gotis. angelus daz spricht bote. unser herre Jhesus Christus der was bote sines vater des almechtigen gotis in dise werlt, wane er santin in den reinen lichnam unser vrowen sente Merien, uf daz er unser brode menscheit an sich neme und da mit erloste al menschlich kunne von der gewalt des tüvels. die botschaft warb er und bracht den menschen wider zu himele von dannen er gevallen was in hane vallem ploracionis. unser herre Jhesus Christus ist der engel und der bote des almechtigen gotis. der selbe engel stunt bi dem altere des gotishüsis, wafle er stunt an deme heiligen crüce und wart dar an bracht zu einem opphere sinem vatere dem almechtigen gote vor die sunde die menschlich kunne hatte getan wider dem almechtigen gote. man machit die altere durch daz, daz man dar uf oppher brenge unserm herren deme almechtigen gote.

21 vor sente steht unser durchstr. 29 unsers herrin Jhesu Christi 932 uns brode 388 bracht bracht

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dar umme so ist daz heilige crüce wol ein altere geheizen, wane unser herre Jhesus Christus wart dar an gemartert an den alle opphere houbeten. aber daz gotishus, des alter daz heilige crüce ist, daz ist die heilige christenheit die dar an erlost wart, dar umme so spricht sente Paulus zu ir: vos estis templum dei vivi. ir sit, spricht er, daz hüs des almechtigen gotis. do unser herre in dirre werlde was, do tet (124°) er alliz daz andere sundere tatin, ime war ouch al daz anderen lüten war, wan daz alleine daz er nie keine sünde getet noch nie kein unrecht, als sente Paulus spricht: qui peccatum non fecit nec inventus est dolus in ore ejus. er spricht: unser herre ne- getet nie keine sünde noch sin munt der negesprach nie kein unküst. dar umme, wane sin heiliger lichnam so reine und ane alle sünde was, so ist er wol bezeichent bi dem guldin rüchvazze, wane zu ge- licher wis als daz golt schoner und bezzer und ouch tuer ist dan anders icht, also was unsers herrin lichnam schoner und herlicher und ouch edelere dan ie kein mensche, als her David der propheta spricht: speciosus forma pre filis hominum. er spricht: unser herre Jhesus Christus was an siner menscheit schoner dan ie kein mensche würde oder immer gewerde. daz guldin rouchvaz, sinen heiligen lib, hatte er in siner hant und in siner gewalt so vaste, daz er sin also gewaldich was, als er selbe spricht: potestatem habeo ponendi eam et iterum sumendi eam. ich habe, sprach er, die gewalt daz ich minen lib gebe zu der martere und zume tode und hab ouch die gewalt daz ich in aber wider neme vonme tode. also stünt der engel, unser herre Jhesus Christus, bi dem altere des gotishüsis an dem heiligen crüce und hatte ein guldin rüchvas in siner hant. er hatte sinen hei- ligen lichnam in siner gewalt daz ern liez martern und toten, do er wolde, und in aber hiez wider uf ersten vonme tode, do er wolde do er an deme vronen cruce gemartert wart, do gab man ime grozin wirouch. bi dem wirouche ist uns bezeichent daz reine gebeth, wane mit siner martere vorsunete er sinen vater den almechtigen got und den menschen und brachte da mit unser gebeth vor den almechtigen got. wane al die wile daz got unvorsünet (1244) was mit sines sunes tode, sone vornam er ouch der lute gebetes niht als er sider tet, als her Jheremyas der propheta sprach: Opposuisti nubem, ne transeat oratio. herre got, sprach er, du hast ein wolken gesazt zwischen uns und dich, daz unser gebeth dar zu dir niht müge cümen. daz wolken enwas anders niht wan al die schult die der mensche wider got hatte getan. daz wolken nam unser herre Jhesus Christus dar von mit sinem tode, daz der rouch unsers gebetes mochte cümen vor den almechtigen got. Nu sult ir alle bitten unsern herren Jhesum Christum,

2 in geinartert ist m aus ne gebessert 15 nach also steht a unterp. 26 vor hant steht der durchstr. 12*

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wane er bote was in dise werlt und sines vater botschaft wol hat erworben und uns alle hat erlost mit sinem blüte, daz er uns daz gebe daz wir in also gebiten müzen, daz er uns gezwide daz wir sine hüsgenozen werde mit den heiligen engeln in himelriche, die wire hüte loben und eren hie in ertriche.

88. De sancto Michaele, bei Leyser 107, 35—110, 2.

89. (12543) De omnibus sanctis, bei Leyser 110, 3—115, 17.

90. (128*) In dedicatione templi, bei Leyser 115, 18—121, 11,

91. (130°) De adventu domini.

Pacientes estote, confirmantes corda vestrae, quia adventus domini appropinquabit. Mine vil liebn, sente Paulus der retet uns und spricht: weset geduldich und vestenet üwer herze, wane die zukümf unsers herren die nehit. die erste zukümft unsers herren ist ergangen, daz waz do, do unser herre in dise werlt wolde cümen und geborne wolde werden von der ewigen magt sente Merien. Do der erste mensche geviel und daz gebot unsers herren zubrach und daz obz az daz im vorboten was, do wart er vorstozen uz dem pa- radyse in daz enelende und alle sine nachkümelinge müstin nach ime zu der helle varn, wie güt und wie heilich so si warn, vümf tusent jar. daz erbarmete unsern herrin und sante uns einen heilant, sinen einborn sun unsern herrin Jhesum Christum, der quam her in dise werlt und wart geborn von unser vrowen sente Marien. die zukumft bege wir nu. die hatten vor gekündigt die wissagen, die heiligen propheten unsers herren. Sie sagn wol daz der arme mensche

nr. 91 überliefert in A und & nr. 934. 15 nur M. & P. sprichtzuuns:& 11 herren Jesu Christi a nehet a 18 daz ist die a do er i. d. w. quam a | 20 erviel a g. 7. u. h. Jesu Christi des almechtigen gotes a 21 az mit sinem wibe a würden sie & u. d. p. fehit a 22 her in diz & &. ir c. die m. & nach ime fehlt & mer danne v. tüsent j. die heiligen patriarchen und propheten. swie warn & 24 hündert j. A herren Jesum Christum a 25 sinen sun der a 26 v. der reinen maget s. M. a diese z. a 27 be wir nu A d.h. v. bezei- chent d. h. p. und hatten vor g. die heiligen patriarchen. danne aber sprach einer. obsecro domine mitte quem missurus es. (Jod. 4, 18.) herre dürch dine genade sende uns den du senden solt. iz sprach üch ein ander consilium tuum antiquum verum fiat (unbiblisch). herre den (i. din) alde rat der müze war werden. sie sahn wol in dem heiligen geiste daz a

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niht mochte erlost werden, were gotis sun in dise werlt niht cümen. Die erste zukümft unsers herrin ist ergangen, als ich uch habe ge- sagt. noch wirt ein zukumft unsers herrin, die wirt anme jungisten tage, swenne er erschinet in siner magenkraft uf sime gewaldigen stule, und die heiligen engele und al himelisch her mit ime. Da wirt er irteilen al menschlich kunne, einen igelichen al nach sinen werken. Da sule wir in beschowen in deme selben bilde als er was, do er vor gerichte stunt vor unser sünde, als da geschriben ist: (1309) et videbit eum omnis oculus et qui eum pupugerunt. in suln sehen eines igeliches menschen ougen und die in da marterten. M., da sol er sitzen zu gerichte, da wirt er engestlich an zu sehne, joch sam den güten, und waz sol dan der armen sundere gewerden? sine vumf wünden wiset er danne, die dornine krone, daz sper da mit er durch- stochen wart und daz vrone crüce dar an er gehangen wart. Owe, wie selich der ist der danne die werk hat getan, dar umme er vor- nemen sol die süzze stimnre unsers herren die er da sprechen wirt zu den seligen: venite, benedicti patris mei. cümet her, ir gebenedi- geten mines vater, enphat daz riche daz uch bereit ist von anegenge der werlde. Dise andere zukunft unsers herrin die wirt harte engist- lich, als ich uch nu habe gesagt, zu der sult ir uch bereiten mit den

1 enwere dera 2 herren die was smehe. die geschach in grozer othmü- ticheit allen den. uffe daz der leide vinth betrogen würde. und wir erloste würden von dem ewigen tode. adhuc restat secundus adventus quando sedebit dominus super sedem majestatis sue. et omnes angeli et sancti erunt cum eo qui judicat orbem terrarum. noch a 8 die wirt felit a 4 mannes kraft A man kraft a 8. künik stüle a 5 und alle sine e. und sine heiligen m. i. so er teilen wirt alle dise werlt da a 8 vor deme g. a durch unsern (!. unser) schulde a 9 sal gesehen a 11 wreisliche a joch san a 12 sol den (der unterp.) unseligen w. & 14 und fehit a wart die smacheit und al daz ungemach daz er dürch uns geliden hat o a 15 seilich a d. güten w. a von ime gehoren s. die süzzen wort da er wirt spr. a 17 a noch: percipite regnum quod vobis paratum est ab origine mundi. k. er spricht er unser herre got 19 darnach in a: esurivi etc. mich hungerte do gabt ir mir (niht get.) cezzene. mich durste ir gabt mir zu trinken. ich was ein gast. ir herberget mich. ich was nacket. ir wetet mich. ich was siech und ir gewisetet min. ich was inme kerker. ir quamet zu mir. sant- würten ime die güten alsus. herre wo sahe wir dich. hüngerich oder dürstich. nacket. oder sich. gast. oder ime kerkere. daz wir alsus dieneten. so spricht unser herre zu in. zware sag ich üch daz. als dicke als irs tat uwern ebincristen. do tat ir iz mir. so spricht unser herre zu den übelen. discedite a me etc. varet von mir ir vervluchten in daz ewige vüer daz deme tüvele bereitet ist. und allen sinen engelen. wane mich hüngerte. und dürste. ich was siech. und gast. und irn tat mir keine genade. so antwürtent si im al alsüs. herre wo sage wir dich in sulichen noten. und entaten (58b) dir keine genade? so spricht unser herre. do irz den niht entatet den iz dürft waz in minime namen. sichirliche do entatet irz mir niht. so varen den die ubelen in daz ewige vüre. und die güten zu dem ewigen himel- riche. M. daz ist die andere zukümft 19 wirt vil grimme und vil stark a; als gesagt felit a

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besten werken daz ir künnet und mügt die wile daz ir lebt, mit vastene, mit wachene, mit kirchgange, mit gebete, mit opphere, mit almusen und mit allen den dingen die gote lib sin. des zukümft wir nu begen und der durch uns in dise werlt wolde cümen, den bittet daz er uch die genade vorlie daz ir dise heilige zukumft also müzet begen, daz ir nach diseme libe besitzen müzent das ewige riche daz er bereit hat allen sinen holden, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

99, De nativitate Christi.

Parvulus natus est nobis et vocabitur nomen ejus: admirabilis consiliarius, deus fortis, pater futuri seculi, princeps pacis. Mine vil liben, iz was vor unsers herren gebürt ein wissage der hiez Ysayas, den hatte unser herre bewiset in dem heiligen geiste die geburt unsers herrin Jhesu Christi die wir hüte begen, und sprach dise wort: (131®) ‘uns ist geborn ein cleine kint, des name sol heizen: ein wun- derlich got, ein engel des grozen rates oder ein ratman und ein stark got, ein vater der kümftigen werlde und ein vürste des vrides. M., als uch dicke gesagt ist, wirne mochten anders niht erlost sin worden von des tüvels gewalt, iz newere daz gotis sun geborn were und unser menscheit an sich entphangen hette. Iz was vor gotis geburt michil ungenade in der werlde biz an die zit daz er

1 mit allen güten werken die wile daz ir lebt 2 mit v. m. w., dann m. g. fehlen & Bu. m. &. güten d. a; die sin fehlt a bis sum schluss hat a folgendes: die almüsen leschen die sünde. alz daz wazzer daz vüre. dürch daz sult ir trosten die armen. uffe daz got troste üch in sinem riche. unser herre got sagt uns in deme ewangelio. ein bispel von einem richen mane. der phlach allen ziten wirtschefte in sime hüs. und einen arm dürftigen der da lach zu sinen vüzen und hiez Lazarus. der gerte der brosmen die von sinem thische vielen. dem entet er keine genade. do der riche man do gestarp. do wart er begraben vil tief in der helle. und do der arm man do gestarp. do wart sine sele von den (suerst dem) heiligen engele (i. engelen) gevürt in daz paradys in Abrahames schoze. do der riche man do saze in dem vüre. do sach er Lazarum sitzen in des heren Habra- hames schoze. und bat daz er ime troufe einen tropphen wazzers von sinem vingere uf sine zunge wanne er leit grozze martere in der flammen. leider des enemochte niht sin. hette er ime die brosmen gegeben. so were im der tropphe worden. M. des gedenket die wile daz ir hie sit so werbet umme (daz getügt) die ewigen genade. des gehelfe (58e) ouch der des zukümft wir nu begen. der dürch uns in dise werlt wolde komen. Jesus Christus unser herre. qui cum patre etc. Amen. mr. 92 überliefert in À und & nr. Bb. 13 dem hat u. h. eroffenet a d. g. des heiligen Christes à 14 begen und die vor sach er als gereiticlichen. als si geschen were. a und überg. A die w. die ich zumersten zu latine sprach und be- düten alsus a 1b und ist A des name heizet wunderliche. ein ratman a 16 starker a 17 vater wunderlicher dinge a 18 nihit A 19 e. werden von a iz were a d. der g. à geborn fehit A 20 unphahen a w. min vil lieben a 21 m. urlüge und u. a

LI

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geborn wolde werden. Do was ein keiser zu Rome der hies Octa- vianus, bi des geziten wurden die riche und die lant gesamnet in ein zu vriede und zu genaden und gabn zu Home zins al gemeine. Do gebot der keiser daz allir manne gelich, swo er gesezzen were, daz er queme zu siner houbetstat und da zins gebe. den zins samete aller erst ein greve der hiez Cyrinus, jensit meris in deme lande zu Jherusalem. Do hub sich her Joseph, dem unser vrowe sente Marie gemelit was, zu einer stat die hiez Bethlehem, da er zu houbitte mit unser vrowen den worten daz er zins gebe dem keisere als alle die tatin die inme lande warn. zu deme male ging unser vrowe sente Marie groze mit irm liben kinde, deme heiligen Criste. al da genas sie des seiligen kindes unde bewant iz mit snoden tüchen unde leget iz in eine krippe. zu der selbin stunt erschein der heilige engele den hirten uf dem velde die da wacheten ober ir vih nach den lantsiten mit grozme lichte, und sie hatten groze vorchte. do sprach der engel: “envorchtet uch niht, (131P) ich kündige uch eine groze vroude, wane hüte ist geborn der heilant al der werlde, daz ist der heilige Crist. ich geb uch ein warzeichen: ir sult vinden ein nüwe geborn kint mit tüchen bewünden, daz ligt in einer krippen. zu hant do er diz hatte gesprochen, do erschein mit im eine groze schar des hime- lischen heris und lobeten den almechtigen got und sprachen: Gloria in excelsis deo. Lob und ere sie dem almehtigen gote in dem hohen himele und in ertriche si vriede und genade den lüten die gütes willen sin. Dar umme sint dem male daz er durch unsern willen wolde geborn werden, uf daz er uns erloste von des tüvels gewalt, so sule wir in hüte lobn innenclichen aller siner genaden unde suln guten willen habn, so wirt uns der vriede der ewigen genaden. in dirre werlde mach der vriede nimmer werden stete. war umme? wane hie ist ungenade und jamer und maniger hande leit des libes und der

leinea 2 rich & l. alle g. a 3 dem keisere z. R. a gemeinicliche a 4 in allir ist r aus n gemacht A menne gelich à 5 geben a sante A 6 a. e. fehlt a '1 v. sent Mar. siner gemehele a 8 in d. w.a 9 vor zins steht niht A 10 in a: owe lieben wie groz othmüticheit daz was von unserme herren daz er wolde zinsgelde wesen mit siner heiligen müter. der allez daz geschaffen hate daz himel und erde begriffen hat. M. u. v. s. M. die g. do g. m. dem h. c. i. l. süne nach zu steht in A gebe unterp. 11a. d. wart die zith ervült und a.d. g.a 12 heiligen k. des heiligen Christes a windelen a ]. in in e. krippen. wane sie ge- swasheide niht mer haben enmochte a 14 h. die da waren mit dem vih u. d. v. n. deml. a 15 e.zu den hirten a 16 wanne ich a v. die da wirt allen volke a 17 i. uns g. à ein h. aller a 18 Christus a des gib i. u. a nüwe born a 19 b. und geleget i. eine k. a als schire als der engel à 20 so e. à ein michel menige a 23himelriche a uf der erden a 24 M. nu des unser herre gerüche (L gerüchte) daz er dürch uns wollede clein werden in den worten daz e.u.e.soa 261. und erena.s.g.à 27g.M.i.a 28 enmach a w. dürch- nechtig a w. quia hic est vallis lacrimarum. (Psalm. 89, 7.) wane hie ist daz tal der zehere. hie ist a vor hie steht iz durchstr. nA 29 genade a, un- von Leyser überg. slachte a 1. und ungemach d. a

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sele. hie ane vichtet uns der tuvel nacht und tach, und da er selbe niht geschaffen mach noch andere sine genozen, d& sendet er andere sine boten zu, bose christnene lüte. hab aber wir guten willen, so wirt uns der ewige vriede. Der gute wille der ist zwivaldich. den sule wir habn zu gote unsern schepphere, daz wir ime wandelen alle unser sunde und unser missetat und ime dinen mit allem vlize. den sule wir ouch habn zu unsern ebenchristen mit warheit und mit christenlicher trüwe. behalde wir den guten willen biz an unsern tot, 80 wirt uns der ware vriede. ir sult ouch merken was daz bezeichene daz der heilige Crist wolde geleget werden in eine krippe. die krippe (131°) bezeichent die heilige christenheit, da sol man unsern herrin vinden. uber der krippen stunt unsers herrin vih, ein esel und ein ochse. der ochse bezeichent einen igelichen menschen der da reine ist und lange hatte gegangen under deme joche unsers herrin, als uns die heilige schrift sagt: Bonum est homini, cum portaverit jugum ab adolescencia sua. iz ist güt, spricht sie, dem mensehen daz er gotis joch trage von siner jugint. der esel bezeichent den sündere der da tregt den swern sach der sunden. idoch cümet er zu der krippen, zu der heiligen christenheit, und wil.er gote erkennen, als da geschriben ist: cognovit bos possessorem suum et asinus presepe domini sui, der ochse erkante sinen herrin und der esel die krippe sines herrin, werliche so vindet er unsern herren. Nu lobt den der uch geschaffin hat und durch uch wolde geborn werden und bittet in siner genaden, daz er üch des gehelfe daz ir im also gedinen müzit in diseme libe, daz ir nach diseme libe mit im besitzen müzit daz ewige lebn in himelriche prestante domino nostro Jhesu Christo, qui vivit.

1 von und da lüte feta Aderüeg A b u. herren a w. a. u. unreht & 6 i.gerne dienen und a 7 m. der w.a m. christenlichen trüwen. a 8 zware gehabe w. a a. den t. à 9 v. in visione pacis. an der anschüwe des vriedes in der himelischen Jherusalem. ir üch m. a 10 unser herr w.a ein krippen a 12 v. quia ut dicit Augustinus. extra katholicam ecclesiam non est locus veri sacrificii. als sent Augustinus spricht. uzer halb der (59b) heiligen christenheit so enist kein stat des waren opperes. in der krippen vütert man u. h. gotes v. mit sinen worten. d. i. der e. u. der o. a 18 der ochse bezeichent die juden die sich zu gote bekern. und daz joch der alden 6e. lange getragen habn. der esel bezeichent die heiden. die lange ungelübich waren. sie sin doch beide zu gotes krippen gebünden. wane sie den geluben untphangen haben. und zu der christen- heite kümen sin. ouch b. d. o. e. i. christen menschen a 14 hat a h. gotes von dem spricht d. h. scr. a 16 d. seligen m. swenne er g. j. daz ist sin gebot getregt a 17 b. ouch d. a. 18 treit à swerrea 19 k. daz ist z.a hei- ligen fehit a 21 der fehlt A 22 sicherliche so wi. a h. M. nu hebet uf üwer hende mit inneclichem herzen. und l. & den felit A 29 d. u. w. g. w. und manet in. und b. a 24 u. helfe a von daz ir libe d. fehlt a 25 h. daz er bereitet von sinen holden. von anegenge der werlde. Jhesus Christus d. a

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93. De sancto Stephano (vergl. nr. 68).

Elegerunt apostoli Stephanum levitam etc. M., iz ist hüte der tach des güten sente Stephans, der ist der erst merterere der sinen lp gab zu der martere dürch die libe unsers herrin des almechtigen gotis. den erweleten die zwelfbotin und wiheten in zu diacone, der was vol des heiligen geistes und des ganzen gelouben. do er die juden begonde zu berispen um ir unrecht, wane sie ungeloubich warn, do samenten sich die juden wider in di die büche konden und begonden wider in zu disputiren und ne mochten (1319) in keine wis uberreden, wane die gotis wisheit was in ime und der heilige geist sprach zu ime. do die juden daz gehorten und gesahen, do grinen sie in an als die hünde. al da er under in stunt, da sach er den himel offen und sach unsern herrin Jhesum Christum sten zu sines vater zeswen hant ime zu troste und zu helfe. do er in daz gesagete, do vorhilden sie ir orne, uf daz sie nicht mochten gehoren daz er sagete, und würfin in uzir stat und liefin zu den steinen die da lagen und steinten in. diz meisterte alliz ein jungeling der hiez Saulus, der sieder geheizen wart der güte sente Paulus. der was dannoch un- geloubich unde ducht in daz hes niht vollen genüch getete, ob er in steinte mit den andern, und hilt ir chleidere der die in da steinten, uf daz sie deste geringer weren. al da sie in steinten, da rief er unsern herren an mit lüter stimme und sprach: Domine Jhesu, accipe spiritum meum; herre Jhesu Christe, entphach mine sele, und viel do nider uf sine knie und bat unsern herrin vor sine viende, daz iz in nimmer wurde zu sunden gezalt daz sie an im begingen. des gebetes genoz der gute sente Paulus, daz in got sider bekarte. Do der gute sente Stephan sin gebet alsus hatte getan, do entslief er in den almechtigen gote. der slaf enwas niht anders wan daz er vil süzliche untslief und vorschiet von dirre werlde. sus wart er gemartert als hüte. Nu bittet in etc.

94. De sancto Johanne (verkürzt aus nr. 69).

Johannes apostolus et ewangelista etc. Mine vil lieben, hute ist der tach des güten (132*) sente Johannis ewangelisten der unsers herrin trüt was, dem unser herre des gonde daz er rüwete uf sinen brüsten des nachtes do unser herre an siner merate saz. der selbe gotis trüt der was ein ewich magt, dem bevalch unser herre sine libe müter, unser vrowe sente Marie, do er amme crüce hing. der

nr. 93—96 überliefert in A 4 d. est m. 21 cheidere 25 herrin zweimal

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dinte er di wile daz si in ertriche was. do sie do unser herre zu sinen genaden enphing, do vur er zu Kriechen und predigete gotis wort und bekarte da als vil volkes, daz er da machte siebin bischtum: Phyladelfiam, Thyatiram, Laodiciam, Pergamum, Sardyum, Smirnam und Ephesum. er bekarte ouch richer knappen dri, daz sie liezen al ir getregede durch got und durch sine predigate und volgeten im und trügen bose cleidere durch den almechtigen got. zu einem male sahen si ir spilgenozen gen in phellelinen cleidern. des würden si vil unvro von des tüvels gespenste und was in daz leit daz so armelichen gingen. daz gemerkete der güte sente Johannes von der gabe des heiligen geistes und sprach zu in: "war umme sit ir unvro? rüwet uch daz ir gote gevolget habt? ist iz uch leit, üwer güt mag uch wol wider werden, ir sult aber gotis riches darben. get und ge- winnet mir slechte gerten und holet mir kieselinge von des meres stade. do sie daz getaten, do tet er sin gebete zu gote wert biz daz holz golt wart und die kiselinge zu edelme gesteine. do sprach der gute sente Johannes zu in: 'get zume goltsmiden und vorsücht daz golt und (132^) daz gesteine, ob iz güt oder bose si; ist iz güt, so vorkouft iz und gewinnet üwer güt wider, nu iz uch rüwet daz irz gote gegebn hattet.” gene gingen irn weg und vorsüchten daz golt und daz gesteine. do sprachen die goltsmide daz nie golt bezzer würde noch edeler gesteine. under des daz sie wider quamen, do brachte man einen toten, einen jungeling der hiez Tatteus, und was ein mant daz er an brütelstule hatte gesezzen, und was nüwelich tot. den brachten sine vrunt vor sente Johannem und baten in genaden daz er in wolde erquicken vonme tode. do tet der güte sente Johannes sin gebeth und sprach zu ime: "Tattee, in deme namen unsers herrin Jhesu Christi wirt lebendich und stant uf und sage disen knappen welige genade sie vorlorn habn und weliche ungenade sie gekouft habn. do wart der jungeling lebinde und stunt uf und sprach zu genen drin: 'nu seht was ir getan habt: uch waz daz himelnch uf getan, nu habt ir die ewige ere und genade vorlorn und habt uch einen jemerlichen richtum erkorn. bittet sente Johannem daz er uch helfe zu dem richtum der nimmer zuget. do sie daz gehorten, do vieln sie nider vor sine vüze und rou sie ir unrecht. sente Johannes entpinge ire rüwe und daz golt wart abir wider zu holze und daz edele gesteine wart ouch wider zu kiselingen. M., do unser herre got dise genade und manige andere durch sente Johannem hatte getan und er izu ein alt man was, do wolde in unser herre laden in sin riche und erschein ime mit sinen zwelfboten und sprach zu ime: 'küm her, min vil lieber vrünt, in min riche, wane (132°) iz jarlang

D vor dri steht vier unterp. 8 phellelins 24 man 29 nach ungenade steht v unterp. 96 vor holze steht golde unterp.

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zit ist daz du zu minime tische ges mit andern dinen brüdern? do sprach sente Johannes: 'herre, du hast mich geladen zu diner wirt-

schaft; nu entphach mich zu andern minen brüdern und tu mir uf ,

die tür des ewigen libes und vollenbrenge mich zu dinen genaden! dir bevel ich lib und sele. also hiez er im ein grab machen hinder dem altere und sang aller erst die messe und nam gotis lichnam und ging also lebende in daz grab und hiez i2 zu decken. dane vant man sieder niht inne, wan daz die erde uf und nider vür, als einer der da sliefe der sie uf würfe mit dem ademe. dar umme so sule wir des gelouben daz in unser herre zu himele habe gevürt mit lib und mit sele. bittet den güten herrin sente Johannem daz wir siner wir- dicheit müzen geniezin, daz wir nach diseme libe besitzen müzen mit ime daz ewige lebn ipso prestante etc.

96. De innocentibus (vergl. nr. 70).

Tunc Herodes iratus occidit mille pueros etc. M., wir begen hüte den tach daz die sügende kint dürch unsers herrin willen er- slagen würden von deme künige Herodes. daz geschach niht als hüte, wen daz iz durch daz gesazt ist als hüte zu begene, wand iz niht lang was sider unser herre geborn wart daz sie getotet wurden, so ist iz alliz an disen tach hüte geleget, daz man iz bege in siner ge- bürt, wane sie dürch sine gebürt getotet würden. do unser herre Jhesus Christus geborn wart, do erschin ein sterne, den gesahn dri künige, Caspar, Melchyor und Balthazar. die warn also wise, daz sie dar an konden gemerken zukümftiege ding. die volgeten deme sternen biz zu Jherusalem und vrageten (1324) do zu der houbtstat wo der nüwe künik were geborn. daz vernam der künik Herodes und vorchte daz er sines künikriches verstozen solde werden und dachte wie er daz kint erslüge. do er an der schrift vernam daz daz kint geborn solde werden zu Jherusalem, do sprachte er mit den drin künigen und vragete sie vil tiegere wie alt daz kint sine mochte. do sprachen sie daz iz were bi einem jare oder bi zwein. do hiez er sie hin wech varn, daz sie das kint süchten, und so sie iz vunden, daz sie wider quemen und ime sageten wa iz were, so wolde er danne selbe dar cümen und wolde iz an beten. M., des ne mochte niht sin, wane unser herre got sach sine bose gedanken vil wol daz erz wolde habn getotet. do die dri künige vünden daz kint und ime brachten ir oppher, golt, wiroüch und myrre, do würden sie gewarnet inme troüme von dem heiligen engele, daz sie niht wider quemen zume künige Herodes, er wolde daz kint toten. do vürn si einen andern wech und

6 u. nach g. 22 sinen 32 vor zwein steht eine

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nequamen niht wider zu ime. Joseph der wart ouch géwarnet, daz er daz kint neme und sine müter, unser vrowe sente Marie, und

. vlüwe in Egyptenlant.biz des küniges zorn vorginge oder biz er

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gestürbe. daz geschach ouch. do Herodes daz gesach daz ime des kindes niht gewerden mochte, daz erzürnete in sere und sante hin zu Bethlehem und liez alle die kindere erslahn die innerthalb einem jare oder zwein geborn warn. dise slachte was lange vor gewissaget von den heiligen propheten den iz der heilige geist hatte vorkundiget (1338) daz die kint alsus solden ersterben. nu habn sie den trost des ewigen libes besezzen unde sint des kindes spilgenozen worden da zu himele daz durch uns in dise werlt wolde cümen. Daz wir ouch müzen dar cümen in die wunnecliche stat die sie besezzen habn, des ge- helfe uns der vater und der sün und der heilige geist. Amen.

96. De circumcisione domini.

Non veni solvere legem, sed adimplere. M., Disen heiligen tach heizen die lüte daz nüwe jar. nu wil ich uch kürzelichen sagen waz unser herre Jhesus Christus als hüte beging. iz was site in der alden éó daz man die kint besneit des achten tages nach ir gebürt. also wolde unser herre ouch daz man ime tete. alleine er geborn were von einer reinen magt und ane alle sünde, er wolde idoch besnieten werden als ein ander sundere, uf daz er ervülte die wort die ich zum ersten sprach zu latine und die er selbe spricht in deme heiligen ewangelio: non veni solvere legem, sed adimplere. ich nebin, spricht er, niht cümen dürch daz daz ich die é? zustore, sünder daz ich sie ervüle. Nu sult ir bilde nemen bi disen dingen und sult alle üwer liede besniden uf daz, daz ir ervüllet die && des almechtigen gotes. ir sult aller erst besniden üwer ougen, daz sie üch niregin dar ge- wisen daz wider üwere sele sie und wider dem almechtigen gote. ir sult ouch üwer orn besniden, daz sie ouch nierigen dar kern da ir keine itele wort oder kein aftersprache oder keine süntliche wort gehort die üwere sele schedelich sien. ir sult ouch üwern münt unde üwere zungen vorsnieden, (133") uf daz sie niht enligen noch en- trigen noch aftersprache sprechen und niemanne vorraten und des niht gesprechen daz üwere sele schedelich sie. ir sul& ouch uwere herze besniden von allen süntlichen gedanken. ir sult ouch uwere hende besniden, daz sie der werke immer icht getün da sie unser herre got mit irzürnen. ir sult ouch üwere vüze besniden, daz sie uch nierigin zu keinen süntlichen dingen tragen daz uwere sele

4 H. daz geschach 12 de gehelfe 18 siten 21 alle zweimal 22 sun- dere zweimal 30 daz ir

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schedelich si. alsus sule wir uns besniden und suln entphan daz nüwe jar und suln tün als sente Paulus spricht: Abiciamus opera tenebrarum. wir suln, spricht er, von uns werfen die werk der vinsternisse und suln an uns tun die wafen des liechtis, daz sin güte werk. die werk der vinsternisse daz sin bose gedanken und bose wort und andere bose und süntliche werk die uns brengin zu der ewigen helle. die wafen des liechtis daz sint gute gedanken, gute wort und güte werk, die beschirmen uns vor deme tüvele und vor der ewigen helle und brengen uns zu gote in daz ewige himelriche. Nu, daz wir so getane werk getun müzen die unserm heren gote lobelich unde anneme sin, des gehelfe uns unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

97. De purificatione Marie (vergl. nr. 77).

Postquam impleti sunt dies purificationis etc. Mine vil liebn, unser herre got hatte gebotin in der alden &, swelich wip ein kint gewunne bi irm manne, die solde sich von irs mannes bette enthalden und ouch von deme tempel virzich tage. dar nach so solde sie cümen zume tempil mit irm opphere und mit irm kinde. daz oppher sol aber sulich wesen: was der man und daz wip riche, so brachten sie ein lamp; warn sie abir arm, (183^) so brachten sie zwo türteltüben oder zwo andre junge tuben. swer daz rechte wil merkin daz ich nu ge- sprochen habe, der mach wol wizzen wie vri unser vrowe sente Merie was von der ó die den sundern gesazt was, wane si ane man den warn gotis sun gewan; idoch so wolde sie die à ervüllen dürch die grozin othmüticheit die an ir was und brachte daz oppher daz den arm gesazt was, zwo türteltüben oder zwo andere junge tüben. do

nr. 97 überliefert in A und a nr. 37: 15 iz hatte a 16 bi einem a v. m. ge- meinede a 17 ouch fehit a 18 solde a. süliche sin a 21i. hie g. a 23 von allem dem rechte der ewe als ich hie gesprochen habe daz was dan (darnach dem unterp.) abe wanne a mane A, e radiert 24 warn fehlt & gewar & so fehlt a 2b groze a 26 a. lüten a darnach in a: niht den richen. war umme geschach daz? do wolt unser herre. qui dives est in omnes et pro nobis pauper fieri voluit. der da rich ist in alle die. die siner genaden gern. und dürch unsern willen arm wolde werden. der wolde uns bilde geben beide an siner müter und an im selben. als er selber sprach in dem ewangelio. discite a me quia mitis sum et humilis corde et invenietis requiem animabus vestris. (Matth. 11, 29. Lernet von mir wane ich milde bin und oth- mütiges herzen so sult ir vinden rüwe üweren selen. M. die turteltüben und die andere tüben als ir wol wizzet. daz sin küsche und reine vogele. der nature sin bezeichenlich. die türteltube vliegen gerne alleine. vorluset die eine irn gat und ir gemechede. sone gert si keines mer. und midet sider dem male den grünen zwik. daz bezeichent. die dise werlt durch got lazen. und keren zu dem einote geistliches lebenes. die heimischen tüben die vliegen mit samenunge. daz bezei- chent. die. die in der christenheit offenliche und gemeinliche gote dienen. beide die tüben und die turteltüben diene singen so vroliche niht als andere vogele. si

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unser vrowe sente Marie ir libes kint, den heiligen Crist, zume temple brachte mit irm opphere, als ich itzu sagete, do was ein alt man zu Jherusalem der hiez Symeon, der was ein vil gerecht man und got- vorchtich und der heilige geist was in ime. der bat unsern herrin got daz er müste gelebn daz er unsern herrin Jhesum Christum gesehe. von der grozen libe die er da zu hatte so kündigete ime der heilige geist daz er nimmer solde gesterben, hene würde des gezwidet. under des daz unser vrowe sente Maria unsern herrin Jhesum Christum zume

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temple brachte, daz sie die à ervülte, do quam der güte her Symeon in den tempil, als in der heilige geist dar wisete. als schire so er daz kint gesach, so erkante erz unde nam iz an sine beide arme und sprach: nunc dimittis, nu lezes du mich, herre, dinen knecht, mit vriede al nach dinem worte als du mir gelobt hattes, wane min ougen habn gesehn din heil und din liecht daz du gemachit hast aller der werlde. daz liecht daz was got selbe der dürch uns mensche wolde werden. daz bezeichene wir mit den liechten die wir hüte tragen in den henden deme heiligen Criste zu lobe und (1334) zu eren und siner liben trütmüter, unser vrowen sente Merien. Nu bittet unsern herrin Jhesum Christum und sine libe müter, unser vrowen sente Marien etc. |

trüren gerne. daz beizeichent daz. die gote gerne dienent. iz si offenliche oder heimilichen. die trüren und weinen gerne umme daz himilriche. M. do 1 M. un- sern herren Jhesum Christum a 2 in irm & i. üch ée s. a m. der J. a zu fehlt A 8 vil fehlt a gevorchtich a 4 und hatte gebeitet lange der er- losünge des israhelischen volkes und a ime A der lach tegeliches an sinem gebete. und b. den almechtigen g.& B5 er den heiligen Crist ga 6 und von a eroffenet a d. almechtige got d. e. n. erstürbe àe er d. g. w. und u. a 8 h. den heiligen Crist a 9 t. in b. à uf daz a g. alde mana 10 daz t. a und als a 11 ane sach a kante er hez & unde dis und fehlt a 12 in dinem v. & 18 hasta 14 bereit haste a 15 der vor werlde in A überg. daz nach liecht fehlt a 181. müter a an stelle des letzten satzes hat a: die liecht alz ir wol wizzet. die (61a) machet man von wachse und von dachte. und untbürnet sie danne. daz ist allez bezeichenlich. daz wachs bezeichent die gotheit. und daz dacht die menscheit. die zwei die vügete der heilige Crist an im selben. daz was daz schoniste liecht. und die schoneste kerze die ie gewart oder immer gewerden schol. daz liecht enbrante der heilige geist in keiner suntlicher gelüst. daz be- zeichent die liecht die (erg. wir hute) tragen. ob wir des ganzen gelübn habn. ouch bezeichen die liecht güte werke. swer so die güten werk tüt und ganzen gelüben habn. (L hat) der treget schone liecht. swem aber daz unrecht lieb ist und güter werke niht entüt. dem ist daz liecht vorloschen. et in tenebris ambulat etc. (Joh. 12, 85.) der geth in der vinsternisse. und weiz (L neweiz) wo er geth. M. nu rüfet unsern herren den heiligen Crist an. und bittet in siner genaden. und sine liebe müter unser vrowe s. M. von der uns daz ewige liecht ist kümen. daz wir hüte vor dem almechtigen gote mit unsen lichten. daz ist mit güten werken. also müzen erschinen. daz wir en (zu streichen) untfliehen der vinstern nacht des ewigen todes. bitet üch unsern herren den heiligen Crist. der den güten Symeonem hüte gewerte. daz er al der werlde heilant an sinen arm entphinc. daz er uns hüte erhore und gewere. und alle unser not und angest bedenke. und uns des gehelfe

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98. De die palmarum.

Cum appropinquaret dominus Jherusalem etc. M. Disen tach heizet man den palmtach. den hat unser herre got selbe gesazt der christen- heit zu troste und zu genaden. als hüte do unser herre zu Jherusalem begonde nahn und cümen was zu Bethfage uf den Oleberg, do sante er zwene siner jungern hin zu Jherusalem und sprach: Ite in castellum quod contra vos est etc. get zume castelle daz zu gegen üch ist, da sult ir vinden eine eselinne und ein vüln mit ir; entpindet sie und brenget si mir. vraget uch aber imant war umme ir sie untpindet, so sprechet daz ir der herre bedarfe. also taten sie und brachten sie unserm herren und legeten ire cleidere uffe sie und hizen in dar uf sitzen, und daz volk da unser herre hin reit, die stracten ire cleidere an den weg in den worten daz der esel deste samphter ginge. süme- liche die stizzen die zelge von den boümen und hilden die ober in, daz er deste schoner und deste herlicher riete, und die menige die vor ime und nach ime ging, die riefin mit lüter stimme und süngen: lob und ere si des heren Davidis sün der da cumen ist in deme namen des almechtigen gotis. do daz gehorten die da zu Jherusalem warn, do namen sie ire palmen unde gingen zu gegen ime. diz geschach alliz dürch daz, daz er ervülte daz her Jheremias der propheta lange da vor hatte gesprochen. er hatte gesprochen: 'den die zu Jherusalem warn, den sagt daz ir künik vil (1349) othmüticliche cüme geriten uf einem esele. an disen dingen mügt ir wol merken groze oth- müticheit unsers herrin daz er kein ros wolde riten, sundern ein snode vih, einen esel. war umme tet er daz? daz tet er dar umme, daz er uns bilde gebe der othmuticheit und wie wir den homüt solden lazen, wane der ist ein begin aller sünden, dürch den wart der

daz wir nach diseme liebe daz ewige liecht mit vrouden müzzen besitze. Quod ipse prestare dignetur Jhesus Christus dominus noster. nr. 98 überliefert in A und a nr. 39: 3 heizet den fehlt a 5 h. Jesus Christus a 6 und fehlt A zu Mont Olyveti. zu einem berge do er sider üf zu himele vür à "V h. z. J. fehlt a 9 in daz c. & in gegen u. stet a 9 ein felit a ledigt s. a 10 vraget bedarfe fehit a 19 ir gewant a 18 al da a daz breite sine cleidere an dem wege i. d. w. d. daz nozichen a darauf a: sümiliche die stiegen üf die büme und bra- chen die lüberechten zwige von den bümen und kerten den wek. und bestrübeten den wek mit loubern und mit blümen. und mit palmen. und die schar die da vor gink die lobeten unsern herren und sprachen: Benedictus qui venit in nomine domini. Gelobt si dirre heilant der da kümen ist in dem namen unsers herren. der heilige geist der quickete üch die herze der cleinen kindere. daz si üf (L üch) liefen unserm herren zu gegene und süngen ir lob. dies an stelle von 18— 23. 15 herliche A 28 M. an a 24 h. des almechtigen gotes. der da ist künige aller künige. und herre aller herren a noch weder ors noch ander phert w. niht r.a 25 daz wol mochte haben getan a 26 u. lerte die o. a s. miden a 27 der sünden fehlt à

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tüvel mit allin sinen genozen vorstozen von dem hohen himele in die tüfe der ewigen helle. waz diz alliz bedüte daz sult ir kürzeliche vornemen. die zwene die unser herre sante in das castel nach dem esele, die bezeichen die heiligen predigere die er sante in die werlt und gebot daz sie den juden und den heiden predigeten den christenen gelouben und sie touften und losten von den banden der sunden. der esil bezeichent den sündere der da tregit den swaren sac der sünden. der ist aber selich der in abe wirfet mit der rüwe und ime erlichtet mit der bicht und mit der büze und die leistet. die menige die vor im und nach ime ging, die bezeichent die heiligen lute die vor siner gebürt warn und sieder geborn würden. die lobeten in alle und lobn in noch die nu sin mit worten und mit werken und mit gutem bilde. nu sult ir ouch merkin was die palmen bedüten. iz was gewoneheit hie bevor, swer so einen kamph vacht, gesiegete er, so gab man ime eine palme in die hant. unser herre was cumen in diese werlt dürch

1 himilriche a 2 in daz abgrunde der h. gestozen a darnach in à: und alle die homütige sin sine kine (zu streichen) kindere. als da gescriben ist. ipse est super omnes filios superbie. (Job 41, 2b.) der tüvel ist ein künik ober al die kint der homü- tigen. die eselinne und daz jünge eselin. die bezeichent zwei lüt. die jüden und die heiden. die losten die heiligen aposteln von den banden irre sünden (vgl. 6) und des ungelüben mit irre heiligen lere und brachten sie zu unserm herren mit der tüfe. und mit dem geluben. die ritet unser herre die da sin othmütich und ir sünde be- kennent und gote gerne dienent. von den spricht unser herre got. super quem requie- scam nisi super humilem et justum et trementem sermones meos. (verändert aus Isai. 66, 2). uffe weme sol ich rüwen spricht er. wane uf deme othmütigen und deme gerechten und der min worte vorchtet. der aber othmütich (th- getilgt, ober- zu lesen) ist und hübetsünde minnet den ritet der tüvel. als dicke so der tüvel den men- schen retet die sünde. so wil ern riten als da gescriben ist. et dixerunt anime nostre incurvare ut transiamus. (Isai. 51, 28.) die tüvele sprechen zu dem sündere, bücke dich daz wir uffe dich gesitzen und gevarn. M. der reite suln sich alle die wern die gotes riche besitzen wollen. der esel vgl. 7 (5 die heiden A) b. üch d.s. wane er a 8 weiter à: ein s. man d. den sach von ime gewirffet und sich reiniget m. d. b. u. m. d. b. und untphet rüwe in sin herze umme die sünde. und treget sine bürde mit allen güten werken. den geschit wol. und zu den wirt got sprechen. venite ad me omnes qui laboratis et honorati (l. onerati) estis et ego reficiam vos. (Matth. 11, 28.) kümet her zu mir alle die da arbeiten und beswert sint. und ich wil üch laben spricht er. wo mit labet unser herre got sine holden die sine bürde tragen? mit dem gotes worte. mit sinen genaden. mit dem ewigen liebe. swer also selich ist daz got uf ime riten sol der sol daz gewant der heiligen aposteln tragen. anders got sitzet üf in niht. daz gewant sint die güten bilde der heiligen lerere. die uns vor getreten haben. volge wir den einvalticliche. so ritet unser herre üf uns und brenget uns zu der himelischen Jherusalem. nu sult ir üch (am rande) merken waz daz bezeichene daz die menige unserm herren zu gegene ginch. mit den palmrisen. und daz sie die este und die zwie von den olebümen und von den andern grünen boumen in den wek wurfen und gotlobenten 19i. w. sider (l. site) hie a 14 ein volewig (l. volewig) v. oder e. k. a g. 6 (er) a 15 einen palmen an d. h. a nach 198, 8 in a: si trugen oüch die olebümes zwie und die andern grünen zwie. der olebüm bezeichent vriede. und genade. in der erste werlde

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daz daz er wolde vechten mit deme tüvele, uf daz er uns erloste, und wane er gesiegen solde, so trü (134") gen sie die palmen an den handen. dar umme so bezeichen die palmen den siege. hüte bege wir den palmetach und tragen die palmen an den henden dem almechti- gen gote zu lobe und zu erin. Nu bitte wir unsern herren got, zu gelicher wis als er den tüvel oberwant in dirre zit mit siner heiligen martere, daz wir in ouch also müzen uberwinden mit allen guten werken und mit der palmen des siegis müzen cumen zu dem ewigen himelriche, ipso prestante, qui vi.

bi hern Noes geziten do alles daz ertrünken was. daz do lebendinges was. ane daz eine daz in der archen waz mit hern Noe. do des got zite düchte daz die wazzer vorlifen. do tet her Noe sin venster uf. und liez den raben uz vligen. daz er ime ervüre wie iz in dem lande (were unterp.) stünde. do vlouc er en (?) sinen wek und enquam niht widere. daz bezeichent den unseligen man der von gote sich vorkeret und die christenheit verwirket mit dem banne und mit andern houbetsünden. (688) do der rabe niht wider quam do sant er die tübe üz. die vlüch hin wek. und do si gesach daz die genade kümen was in die werlt. und die waz- zere warn vorvlozzen. do brachte si ime wider einen grünen zwik eines olebümes in irm munde. dar umme. M. wane der olebüm bezeichent den vride. so trügen die lüte in irn handen des oleboümes zwik unserm herren zu lob und zu eren. der uns brachte den waren vriede. als er selber spricht. pacem meam do vobis. pacem relinquo vobis. (Joh. 14, 27.) Minen vrie(de erg.) laze ich üch. minen vriede gib ich üch. niht als die werlde gibet. (erg. der) werltliche vriede. der ist unstete durch die grozen untrüwe die ist. daz hab wir alle vil dicke bewunden. der vriede den der almechtige gote gibt der ist (zweimal) stete. und sweme der wirt. dem enmach niht werden (l. werren) in dirre werlde noch in gener. nach disem libe so wirt der vriede. Quando deus absterget omnem lacrymam ab oculis sancto- rum. (Apoc. 7, 17. 21, 4.) swenne der almechtige got alle die zehere abe weschet von den oügen siner heiligen. daz ist der ewige vriede ane urlüge. daz ist genade an ungenade. der ewige tach an vinsternisse und ane nacht. M. wir tragen hüte alle palmen an den henden. habe wir wole (e radiert) gelebt dise vaste und habe wir den tüvel von uns vortriben. und habe wir in wol vorsieget. so trage wir die palmen vridelichen. si wir aber sigelos. so trage wir sie unwirdiclichen. so sol uns daz vil sere rüwen und suln noch grifen ob wir irgen vinden keinen guten zwich. (63b) oder diekeine güte blümen güter werke. die wir unserm herren brengen. dise woche ist ein woche der genaden und des ablazes. swer sich vor- sumet habe dise vaste. der kere noch wider und clage gote sine sünde. und bereite sich zu disen ostern zu unsers herren gotes lichnam. daz ist (|. iz) ime (ein get.) zu troste und zu genaden küme. ir sult uch daz merken daz die cleinen kint got lobeten. und daz sie der heilige geist dar zu unzündete. dar umme sult ir tün. als sent Paulus spricht. Malicia parvuli estote. (1. Cor. 14, 20.) weset weinich und kindisch der erge und der bosheit so werdet ir des gotes lobes wert. swer got lobt mit dem munde (erg. unde) unrechte lebet. der schildet in mit den werken. in des münde enist unser herren gotes lob niht schone. nu bittet unsern herren Jhesum Christum. daz er üch suliche genade vorlihe. daz ir ine hie in ertriche also müzet geloben und geeren in beide mit dem munde und mit dem herzen. daz ir nach disem libe müzet vrolichen besitzen daz ewige himelriche mit unserm herren Jhesu Christo. qui vivit et regnat deus etc. 2 und felit A 6 er fehlt A

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99. In pascha (vergl. nr. 81).

Hec est dies quam fecit dominus etc. Mine vil liebin, dise wort die ich zu latine habe gesprochen, die hatte her Davit der propheta lange vor unsers herrin gebürt gesprochen von dirre heiligen hochzit, und bedüten alsus: diz ist der tach den got geschaffen hat. idoch dar umme sule wir uns hüte al gemeine vrowen: alle tage hat got ge- schaffen, idoch hat unser herre got disen tach ime selben sunderlichen gemachit zu lobe und zu eren unde uns unde al der christenheit zu troste und zu genaden. wane als hüte wolde er ersten vonme tode mit deme selben libe den er dürch uns zu der martere gab. er zubrach die helle und bant den tüvel dar inne und vürte als hüte einen kuniglichen roub der selen zu himele die da inne beslozzen warn und die sinen willen hatten getan. do der künik der eren, unser herre Jhesus Christus, zur helle quam und in do gesahen die heiligen lute die da zu der helle warn, do sprachen sie: Advenisti, desiderate. herre heilant, nu bistu cümen des wir gerten. wir haben din vil lange ge- beitet in der vinsternisse daz du quemes und uns erlostes von des tüvels gewalt (134*) und habn din dicke gewünschit mit sufzene und mit weinende. nu bistu cümen zu troste und zu genaden uns die in der helle habn gelegen vil lange. die heiligen lüte die sin vil lange gewünschit hatten da zu der helle, die loste er mit siner gewalt und vur wider zume grabe und erstunt do war got und war mensche. des selbin tagis erschein er siebin stunt sinen jungern und wisete in sine menscheit und gab in da bi bilde daz wir alle ersten suln anme jungistin tage mit deme selben libe und mit der selben sele als wir nu schinen. daz er ersten solde vonme tode und uns alle mit siner heiligen uferstandunge solde irledigen, daz hatten vil siner heiligen propheten lange vor gesagt in den alden geziten vor siner gebürt. Osee der propheta hatte alsus gesprochen: vivificabit nos post duos dies: in die tertia suscitabit nos et vivemus in conspectu ejus etc. er sprach: unser herre Jhesus Christus der sol uns lebende machen nach zwen tagen und ame dritten tage sol er uns erquicken vonme tode, danne so süle wir lebn vor sime gotelichen antlütze; so sule

nr. 99 ist überliefert in A a (nr. 41) und H,: 8 ff. Liben die heilige scrift diu sprichit zu uns alsus. Diz ist Hh 4 sprach a 5 lange gebürt fehlt a statt v. d. h. h. hat a: die gezemen wol dirre h. h. wol (zu streichen) 6 g. unser herre a * nu vrowe wir uns in (an Hi) ine a H, 81i. d. nemliche a H, sunderlichen gemachit felt H; 9 un zu troste uns Hi; cr. zu erin un 11 lichname a vleische dürch unsern willen a martile a hat (-e Hi) gegeben a Hi; 19 t. den leiden vinth (viant Hi) a H. als hüte fehlt a 13r. mit ime uz der helle d. s. a der seligen sele H1 14 w. nemeliche der die s. w. und getan fehlt a von da ab ist der tert in a Hi vollkommen anders 23 t. war gut A 82 er überg. A

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wir wizzen und suln im volgen, uf daz wir in erkennen daz er war got ist. unser herre machit uns lebinde nach zwein tagen und er- quicket uns anme dritten tage vonme tode, wanne er lag inme grabe zwene tage und anme dritten tage stunt er uf vonme tode, uf daz wir erstunden zum ewigen libe und daz wir immer da vor ime lebeten. wane diz der tach ist den got selbe gemachit hat, so suln sich vrowen alle die immer keine vroude wollen gewinnen in himelriche oder in ertriche. Nu bittet unsern herren got durch den tot den er geliden hat dürch uns daz (134°) er uns gebe die sinne und die witze, daz wir in also gelobn und geeren müzen hie in ertriche, daz wir nach diseme kranken libe besitzen müzen daz ewige leben in himel- riche, quod ipse prestare etc.

100. In rogationibus.

Mine vil lieben, iz ist hüte der tach den man heizet die Rome- crüce. daz sult ir kürzeliche vornemen war umme dirre tach also genant si bi sente Gregorius ziten, des heiligen pabistis, do hatte sich daz volk vorworcht wider unsern herren got mit irn sünden.

10 nach wir steht in also ge unterp. A vr. 100 ist überliefert in A a (nr. 42) G 15 a haben folgenden eingang: Confitemini alterutrum peccata vestra et orate pro invicem ut salvemini. (Jacob. 5, 16.) M. ( fehit Hi) der heilige apostolus sente Jakobus der manet uns in siner episteln mit disen worten die ich zu latine gesprochen habe (w. di wir nu sprachin Hi) und spricht. (er quit Hi) bichtet üwere sünden (uwer sunde Hi) und (felit H1) uwer unrehten. (unrehtes Hi) und betet (bihtet H;) vor ein ander uffe (/ehlt Hi) daz ir (aus wir gebessert a) behalden werdet. (daz uch unser herre helfe durch sine genade. Hi) M. (/ehlt H1) der oberste arzet unser, herre Jesus Christ (h. got der Hi) hat uns ein arzteie verlihen ane die wir niht genesen mügen. daz ist die bicht die wir nu (fehlt Hi) suln tün unserm herren Jesu Christo. und unserm pristere. (unserm und fehlt H; unsern pristern Hi) da von spricht (von der sprach H,) her David. Dixi confitebor adversum me injusticiam meam domino etc. (Ps. 31, 5). ich sprach spricht er (Er quit daz i. spr. Hi) daz ich bejehn sol min ünrecht unserm (unsime Hi) herren wider mich (mir Hi) und du lieber (ılibe H;) herre vorgibe mir daz unreht miner sünden. (mir mine sunde Hi) M. ( fehlt Hi) nu (fehlt Hi) merket (m. liben Hi) was er spricht. (daz er quit Hi) daz er bejehen wil gote (fehlt H,) sin unrecht (u. unsime herren. H,) wider ime selben. zware sag ich (sage wir Hi) uch. daz iz (fehit Hi) vil müliche ist und vil swere und (/ehlt H1) wider des menschen gemüte. daz er sich selben rüge. und daz gote offene und sinem (sinen H,) pristere. iz ist aber vil (fehlt H,) trostlich. wane als schire (a. s. fehit Hi) so er der sünden zu bichte kümet. so vorkuset sie unser herre got (fehlt Hı) so (un so Hi) neweiz ir (er Hi) der tüvel niht. iz ensi als (danne so Hi) vil. ob er (daz er Hi) aber dar inne gevellet (a. wider dir inge- valle Hi) wir (w. an den buchin Hi) heizen Letaniam majorem. den ir aber ia. i. Hi) heizet R. a 16 kürzeliche fehit a der tach a Hi: 17 sie in den almechtigen got in s. Ga in s. G. Hi cite H; hatten s. & 18 die lüte a daz lut v. gegen Hi. den (dem Hi) almechtigen g. dürch a

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dürch daz so quam ein vreislich urteil ober daz volk, daz was der gahe tot, der quam mit einer süthe die bestunt die lute umme die hegedrüse; swen so sie bestünt, der müste zu hant sterben. die not was michil und groz und daz volk viel nider, als ob iz vül vere. do vür der pabist zu der vor sente Gregorius was, der hiez Pelagius, und was ein güt man und ein gerecht man, der mante daz volk und gebot beide phaffen und leien, münichen und nünnen, mit den crücen gen und mit dem heilichtüme und hiez sie unsern herren got bitten daz er die groze not gestillete. daz ne half alliz niht. under des daz sie gingen mit den crücen, wüllen und barvüs, so quam ein weter und ein dünerslag und slüg den pabist selbin zu tode und daz volk wart zustoret als die schaf so sie den hirter vorlisen. nach der wisi- sten herren rate die do zu Rome waren so gevieln sie alle dar an daz sie sente Gregorium kürn zu pabiste. der was ein edel man und ein güt man und minnete unsern herren got von alle sime herzen. (135*) er hatte gestiftet sechs closter in Sycylienlande und hatte den allen sines gutes als vil gegeben als so sie is bedorften zu irre not- dürft. daz sibende closter machete er zu Rome, alda münichete er sich. do er daz vornam daz sie in zu pabiste setzen wolde, do waz iz im lei& unde vloch und vorbarch sich. alda vormeldete in unser herre got selbe mit eime liechte daz erschein ober ime als die sunne, do wart er vunden und wart gewiet zu pabiste mit grozen eren. dannoch sone was die ungenade niht gestillet des gahin todes under den lüten. do gedachte sente Gregorius wie er dem armen lüte mochte gehelfin und hiez sich alle die samene die zu Rome warn und da bi in keiner nehnde und hiez sie gen mit den crücen und mit dem heilichtüme von Latrane zu sente Paulo, von dannen zu sente Petro, und sang er selbe die messe mit grozir innicheit und machte nün

l engestlich u. a o. siea diz v. 2 hier hört H, auf und beginnt G suchede. die die buch heizen pestem inguinariam a G diesücheb.a erb.G 9 h. und (fehlt à) an deme dunnen also der (der sie a) steche mit eime spere. oder mit einem phile a G und also schire so (als a) siz (iz si a) aG s in swen und so bei A später radiert so musten si st. & G M. die & n. die w. G 4 w. al zug. & und groz fehle G die lüte viln a d. lut v. G a. daz vieh a alse ez G 5 Gregorium a, so auch G zu lesen. 6 der was a redelich a G und m. d. lut G, felit à ' u. hiez b. & G 8 u. h. feit à G. 9 würde gestil- let à G M. daza 10so quama G 11 die lüte würden erstübet a diz lut w. zestoubit G hirtet A si in wisisten überg. A iedoch n. d. wisen h. r. a G 14 sie gemeineclichen a gemeinliche G z. einem b. G m. u. wise der büch a u. ein w. man der buche G 15 mit a. h. a 16 der h. a G 194 alles a s. eigenes G als vil so A irre fehlt G 18 cl. daz m. a G 19 sich selber a er da G 20 barch aG in der almechtige g. aG 21 selbe fehit à schein G als liecht als a G 22 wart vor gew. fehlt & G m. g. e. fehlt a (unde G) mit grozer zuvorsicht aller der werlde a G 28 die groze not a G 24 under deme lute G do vür s. G. zu und g. à dem lute solte G 25 samenen a h. a. d. samnunge G inR.a 26 n. waren a 27 Lateran von G 28 er fedt G. m. g. i. fet a G

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kore von den lütin unserm herren gote zu lobe und zu eren und den nün choren der heiligen engele. in eime chore warn die phaffen, in dem andern die müniche, in dem dritten die nünnen, in dem virden die einsiedele, in dem vunften die regelere, in dem sechsten die megde, in dem sibenden die witwen, in dem achten die reinen kint, in dem nünden daz volk al gemeine. da mittene stünden die bischolve und die gelarten lüte und manten unsern herre got siner genaden. under des so quam der slag und viel des volkis ein michil teil dar nieder und lagen tot, also viel, daz man ir achzich zalte in (135b) einer kurzen stünde. do karte sich sente Gregorius umme und hiez die lüte alle, junge und alt, ire hende uf heben und hiez sie zu gote rufen und sprach: 'herre got, diz volk engeswiget nimmer mer noch nesol sine hende nimmer nider gelazen, düne lazis dinen zorn und gestillez dise not. san zu hant tet unser herre got sine genade und wart der gahe tot gestillet. do gebot sente Gregorius uber alle die werlt daz man disen tach beginge mit vastene und mit crücegange vor den gahin tot und vor alle not die in der christenheit were. dürch daz heizet dirre tach 'Romecrüce. nu sult ir hüte alle üwere angist und üwere not unserm herren dem almehtigen gote bevelen an sine genade und sult vil othmüticliche gen mit üwern crücen und mit üwern heiligen, den worten, daz sie uch genedich sin zu dem almechtigen gote, daz ir nach diseme libe müzet cümen zu dem ewigen himelriche. Des gerüch uns allen zu helfene der daz wol ge- tün mach, al der werlde schepphere, unser herre Jhesus Christus, losere und heilant, qui vivit.

1 dem volke G dem almechtigen g. a in unsirs h. ere u. d. n. G 2 heiligen felit G 8 statt andern und dritten hat G eime 4 sechten A 6 die lüte a daz lut algemeinliche G da mit a inmitten G 7 gel. herren a G und berispeten (bevesprten G) die lute (daz lut G) umme ire sünde a den almechtigen g. a got fehit G g. daz er gestillen wolde a G sinen zorn und die not des gahen totes a die ungenade G darnach fehlt m a under bis 14 dise not 8 so in A überg., fehlt G lutis G 9 und lagen fehlt G d. brivete a. menschen di da tot lagin in G 11 hiez si ir h. nimmer nider gelazin wanne alliz zu gote uf heben unde rufen G 12 mer und fet G 14 ungenade. do ze stunt G 15 t. betalle g. a G u. a. d. w. felit a a. diu christenheit G 16 virete unde ginge à G mit froner vastene a G mit den crucen a G c. immermer & c. gingen G 17 nach vor zuerst die, dann den A. &. die n. a G. 18 nu fehit a G alle fehit a üwere a. u. fehit aG 19 n. und aller der christenheite a n. u. d. heiligen chr. G u. h. fehlt a d. a. g. feit G 20 a. s. g. felit & G vil fehit & G o. und gezogenliche a demutkliche get G mit u. c. u. m. fehlt G m. den c. u. m. den h. a 21 si üwere boten sin zu à G 22 daz er uch (nach diseme libe a) vorlie à G daz ewige himelriche a sin riche und den ewigen lip G 23 quod ipse prestet a G der letzte satz fehlt a G

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101. De ascensione (rergl. nr. 82).

Ascendens Christus in altum captivam duxit captivitatem, dedit dona hominibus. Mine vil liben, nach dem christen gelouben so was unser herre Jhesus Christus in dirre werlde virzich tage mit sinen jungern und als hute vürte er sie uf ein berk, zu mont Olyveti, der stet bi Jherusalem, und al da zu angesichte siner zwelfboten und siner liebin müter, unser vrowe sente Merien, und andere die des wirdich warn, so hub er sich ouf und die wolken enphing in vor ir ougen und vür zu sines vater zeswen hant in daz ewige himel- riche. Die wort die ich zum ersten sprach zu latine, die sprach sente Paulus (135°) von der heiligen ufvart unseres herren Jhesu Christi die wir hute begen. unser herre Jhesus Christus der vür zu himele und vürte gevangen einen roüb, eine vengnisse, er vürte zu himele alle die der tüvel hatte gevangen und in der helle beslozzen, die nam er mit gewalt und vürte sie mit im in sines vater riche. daz sahn alle die ime gevolget hatten. do sie sin do nimmer gesehn mochten, do quamen zwene man mit wizen cleidern und sprachen: 'ir herren, wes stet ir sus caffende zu himele? Jhesus Christus der von üch ist en- phangen und gevarn zu himele, der sol also zume jungisten tage her wider cümen zu gerichte als er nu von üch ist gevarn zu himele. unser herre Jhesus Christus der tet dri verte uns allen zu troste und zu genaden. die eine was, do er von dem hoen himelriche her nider in dise werlt quam und unser menscheit entphing von der reinen magt sente Marien. die andere was, do er von dem vronen crüce in daz heilige grab quam und von dannen zur helle vür und dar üz nam alle die sinen willen hatten getan. die dritte geschach als hüte, do er zu himele vür zu angesichte der die des wirdich warn. noch sol eine geschen zume jungisten tage, die wirt swane unser herre zume jungisten urtele cumen sol: die wirt also vreislich und also engestlich, daz noch die angest suln habn die da rechte unde wol gelebt habn in dirre werlde. o we mine villiben, welich rat sol danne

nr. 101 überliefert in A a (nr. 44) G Hs 8 als text hat & Act. 1, 11. 4 n. christen- licheme g. & 5 J. Chr. fehlt a w. nach siner heiligen ufstandunge a 6 den b. a * zu J. a. al da fehit a s. heiligen jungern u. s. m. u. lieben v. a 9 ent- phingen a vonirA ima 10 u.erseginte sie und a 11 von Die 17 gesehn mochten fehlt a 12 herren fehlt A 14 vegnisse A 18 q. sa zu hant z. engele und sprachen zun aposteln. ir galyleyschen h. a 19 sus und seht z. h. wert? uch wündert des sere daz ir hie gesehn habt. zu gelicher wis als u. h. J. Chr. z. h. gevarn ist. also sol er w. k. z. j. urteile. M. a 22 J. Chr. der fehlt a allen feit a 23 daz er von himele her ina 25 ewigen magt a do er vonme tot erstunt üzme heiligen grabe und zu der h. v.a 28 der felit An 29 z. j. t. fehit a *O also v. u. /ehit a. 31 da felt &. 32 o we fet a waz gewirt danne d. a

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der gewerden die deme tüvele gedinet haben? die suln horn daz vil engestliche wort: Ite, maledicti, in ignem etc. vart, ir vervlüchten, in daz ewige vüer daz (1359) allen den tüveln bereit ist. daz

1 den gew. A a, G und Hi setzen die predigt ganz anders fort, sie lesen nach haben ‚folgendes (wobei ich die varianten von G und Hs in Klammern setze): vil groz wirt ir angest. wanne der unselige lichnam und daz unreine vleisch da mit sie gesündigt haben. (hant G) daz suln si danne wider enphan. daz (erg. si mit G) danne (d. ewicliche G) bürnen (brinnent G) mit lib und mit sele. same (semeliche G) suln die güten üch wider entphan (erg. irn lichnamen mit G) der vorvülit (irvulit G) ist (i. unde gelutirt G) in der erden vollencümilichen (durnehtikliche G). so cümet unser herre danne (erg. zu dem orteile mit G) als uns gelobt ist. zu welicher wise? in den wolken vür er zu himele. in den wolken wirt er üch cümen (/ehlt G) swebinde und die heiligen zwelfboten mit ime (m. d. h. z. G). die suln üch die werlt irteilen mit ime. da wirt da wirt danne daz gescriben ist. ignis ante ipsum precedet et inflammabit in circuitu inimicos ejus. (Psalm. 96, 8.) daz vür daz (fehlt G) sol vor ime gen (kumen G). und sol umme lüchten (inbrinnen alle G) sine vinde al umme. M. (fehlt G) daz vür daz (v. d. fehlt G) sol (s. uf G) stigen also hoch von dem ertriche zu berge wert (z. b. w. fehlt G). biz an die rigen (den... gen G) da der man inne get. also tet üch daz wazzer in der ersten (altin G) werlde. da unser herre ertrankte (vertilkite G) allez daz uf der erden (in der werlde G) was behalbe (sunder G) die. die (fehlt G) in der archen waren. welich sin aber sine vinde die (hier beginnt Hs) daz vüer umme lüchten (inbrinnen G H;) sol? daz sin die tüvele (ist der tivel G H;) und al ir liedemaze (u. alle sine volgere G H3) bose lüte. (b. 1. fet G Hs) die suln ewicliche bürnen in dem ewigen helle vüer (à. dem vure G H4). von dem vüre ist gescriben. ignis eorum non extinguetur. et vermes eorum non morientur. (Marc. 9, 45. 41.) der bosen (ubilin G H3) vüer sol (wirt G H4) nimmer vorleschen (gelesset G verleschet H;). und ir würme ensuln nimmer ersterben (1i. wurm [der He] irstirbit n. G H;). M. (felit G Lieben H;) der ubiln würme (vur G ubele wurm H;) daz sin die tüvele (d. ist der leide tivel G Hs). die suln sie genagen (der s. sal n. G H, imer mere G un marte- ren H;) dag und nach. daz ich (wir G H4) da spreche (-n G H3) naht und tach. daz enspreche ich (wir G H;) dürch daz (dar umbe G umme daz Hi) niht. daz da immer werde tach oder tages licht. do die (daz G H4) ewige vinsternisse ist. wane iz ist also gescriben (gesprochen H;) daz ir ungenade immer mer werden (werin G H4) sol ane ende (a. e. fehlt G Hi). nu sule wir hüte unsern herren bitten der dürch uns (unsirn willen G unsich Hi) wolde in dise werlt cümen. daz er uns des (d. volle H;) gehelfe (helfe G H;) daz wir dar müzen cümen da er die ewige genade bereitet (gereitet G) hat allen den (a. sinen holden G Hi.) die (erg. in mit G) - lieb haben (minnent G H;) M. (fehlt G Lieben H;) die ufvart unsers herren ih. di G Hi) was bezeichent (b. in G) manige wis in der heiligen scrift. dan (4. dar, G hat Var [?. dannen) abe sprach her (fehlt G H.) Salomon der wise von i. in mit G H,) einem büche (sinen buchin G) daz er gemachet hatte von der heiligen christenheit und von unserm herren. similis factus est dilectus meus campe 4. capree mit G) hinnuloque cervorum super montes aromatum. (Cant. 8, 14.) min liebe. (Lieben. Min l. H;) der ist gelich worden einem rehe und einem hintkalbe uf den bergen (dem berge G H;) der (guter G H,) würze. daz rech und daz hint- kalb. daz sin zwei snelle thyr. und varin allez in (al mit G H;) sprüngen. und weident gerne (fehlt G) an den bergen. M. (/ehit G Lieben H,) daz bezeichent unsern herren. des snellecheit (s. diu 1. Hi) ist (i. vil G) groz. wanne minner wile dan ein oügbra zu der andern geslach (muge geslahen G o. die anderen berure Hs) so umme verit unser herre himel und erde (di werlt G a. d. w. Hi) mit

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enmüze got nimmer zu uns gesprechen. Nu bittet unsern herrin got, swanne er zume jüngisten tage zu gerichte cüme, daz er sin gerichte genedicliche laze uber uns ergen und daz süzze wort zu uns spreche daz er zu sinen erwelten spricht: venite, benedicti patris mei. cümet dane, ir erweleten mines vater, entphat daz ewige riche daz uch bereit ist von anegenge der werlde. daz uns daz gesche, des gerüche uns zu helfene der uns dar geschaffen hat, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

102. De sancto spiritu (verkürzt aus nr. 83).

Spiritus domini replevit orbem terrarum et hoc etc. Dise wort die ich zu latine habe gesprochen, die sprach her Salomon der wise von dirre heiligen hochzit die wir hute begen, daz ist von der zu- kümft des heiligen geistes, und bedüten alsus: Der heilige geist hat ervült al ertriche, wane in sante unser herre Jhesus Christus in dise

siner wisheit. als da gescriben ist. Attingit & fine usque ad finem fortiter et disponit omnia suaviter. (Sap. 8, 1.) er triffet von eime ende der (allir d. G) werlde (w. [un H4] allir der dinge di er gescaffin hat G Hi) biz an.daz andere mit grozzer craft (a. ende starke G H,). und schaffit alle dink (un sezzet [s. ez G] allez ze s. G H) mit semphticheit und (s. u. fet G H4) gemechlichen. sine sprünge warin uch (fehlt G H3) seltsene. der. i. (d. i. fehit G H4) der was einer von himele (deme h. G H,) her in dise werlt dürch unser sünde. der ander was was (einmal zu streichen, G H, fehlt es ganz) an daz crüce. da sin vil heiliger lichnam an gestracket und gedenet wart dürch uns (do [erg. er mit H,] sine hende an streckite. unde di durch- slagin worden mit nagilin G). und da mit (darumbe G) gewan er den namen. quod est super omne nomen. der da ist uber alle namen. daz er geheizen ist ein künik uber alle künige. und gewaldich himelriches und ertriches (i. g. e. herre u. a. herren und ouch des himiles. unde der erden G und H4, das hier abbricht). der dritte sprüng (s. der G) was in daz grab. der virde (v. der was G) in die helle da er alle die loste (uz 1. G) die siner genaden wert (sin w. G) waren. der vunfte (v. der G) was als hüte do er zu himel vür (v. zu sines vaters zeswen G). nu (fehlt G) die hohen berge da die güten würzen (wuorce G) uf sten. da daz rech und daz hintkalp uffe weident. die (daz G) bezeichent alle die. die ir herze zu gote han gekart. die da hoch (L ouch mit G) sin mit den othmütigen (m. den guten nit mit der uber- mute G). die reine gedanken zu gote haben. (z. g. h. zweimal a) die (daz G) bezei- chen die güten würze. mit den ist der almechtig got selbe und sine genade. nu geruche (geruchir G) uns zu bedenkene in (mit G) sinen genaden. qui triumphator hodie ascendit super omnes celos ne derelinquat (derelinquas G) nos orphanos sed mittat promissum patris in nos (i. n. felit G) spiritum veritatis. (nach Joann. 14, 16 f.) wir suln in (i. hute G) bitten wanne er gesiget hat an dem leiden vinde und hüte wider ist gevarn zu himele (er z. h. vur h. unde den sige hat genumen &. d. l. v. G). daz er unser niht vorgezze und (noch G) enlaz uns niht (u. n. fehit G) vorweisen (verwisit werden G). sünder daz er uns gesende (sende G) daz gelübede (den geheiz G) sines vater den heiligen geist der uns troste und uns wise zu den ewigen genaden. ipso prestante domino qui vivit etc. (der satz fehlt G) ar. 102—104 sind in A überliefert

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werlt ober sine jungern, daz er sie gelerte wie si al die christenheit bekerten, daz sie ouch die genade des heiligen geistes entphingen und die wisheit der sprache. wie der heilige geist quam uber die jungern unsers herrin Jhesu Christi, daz er sie gelerte, daz sult ir kür- ziliche vernemen. do unser herre Jhesus Christus zu himele vür, do hiez er sine zwelfbotin gen zu Jherusalem und hiez si da beiten biz er in sente den trest des heiligen geistes. do der vümfzigeste tach cümen was nach siner uferstandünge vonme tode, do warn die jungern unsers herren alle mit ein ander in eime hüs. do sante der almechtige got sinen heiligen (136°) geist ober sie da sie mit sament sazen in eime hüs. do der heilige geist quam, san zu hant wart ein michil stimme und ein schal von himele, als ob ein geist queme geh-

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lichen mit eime stürme, und ervulte alliz daz hüs da sie mit ein

ander inne sazen. da erscheinen in zungen, als ob sie vürin weren, und der heilige geist rüwete uf ir igelicheme sunderliche. do würden sie des heiligen geistes alle vol und in einer kürzen wile larte er sie zwo und sibenzich zungen. zu den selbin geziten warn da zu Jheru- salem gesamnet juden von aller der werlde und begonde sente Peter zu predigen und alle die von manigen landen dar warn cümen die vornamen sine sprache als wol, als ob er ir aller sprache spreche. so getan trost und genade geschach als an diseme tage hüte. Nu ist uns not und dürft daz wir den heiligen geist wolloben und eren von dem uns alle die genade cümet die uns immer geschen mach zu libe und zu sele. nu bittet unsern herrin den almechtigen got, daz er uch sende sinen heiligen geist der uch gesterke und gehelfe, daz ir im also müzet gedinen in disime libe, daz ir nach diseme libe mit ime müzit besitzen daz ewige lebn in himelriche. des gerüche uns allen zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit.

103. De sancta cruce (vergl. nı. 86).

Christus factus est pro nobis obediens patri etc. Dise wort die ich nu zu latine habe gesprochen, die scribit uns sente Paulus in siner epistlen und bedüten alsus: unser herre Jhesus Christus ist gehorsam worden sinem vatere dem almechtigen gote dürch unsern willen biz an den tot des crücis. ir habet (136^) dicke wol vornümen daz unser herre Jhesus Christus unser aller sünde vordiligete an dem vronen crüce. der tüvel betroug den ersten menschen und geriet ime daz er daz obz az von dem boume des paradyses daz ime got vor- botin hatte. dürch daz so wolde unser herre Jhesus Christus gemartert werden und den tot lieden an deme holze des vronen crüces, daz er die sunde vordiligete und uns wider gewunne und brechte zum ewigen lebene in sines vater riche. daz crüce da unser herre Jhesus

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Christus an gemartert wart, daz namen die juden mit den zwein crücen da die schechere an gehangen wurden und begrübin die drü crüce vil tief under der erden, wane ine was daz zu wizzene worden, swenne daz crüce vünden wurde, so müsten sie rümen Jherusalem und wurden alle zustoret. also lag iz da wol dr&ü hundert jar biz der künik Constantin bekart wart und sin müter Helena. wie iz da vün- den würde, daz wil ich uch kürzeliche sagn. der künik Constantin der hatte groz urlüge mit den heiden. eines nachtis do er des mor- gins mit in solde striten, do lach er an sinem bette und nemohte niht enslafen, wane er hatte angest daz er sigelos solde werden. do erschein ime der heilige engel und sprach zu ime: "Constantin, du hast groz angeste und sorge vor dem strite morgene. nu sich üf zu berge und ein sülich zeichen, als du nu sihst sten an dem himele, also heiz dir morgin eines machen an dinen vanen, so vichtes du den siege. do sach er zu berge wert und sach das zeichen des vronen crüces an dem himele sten, daz schein als die sunne. des morgens vil vrü hiez der künik Constantin (136°) ein crüce machen und hiez iz an sinen vanen binden und vacht da mit den heiden und gesigete. do im so groz heil was geschen, do vragete er allinthalben waz daz crüce bezeichente. do wart ime gesagt daz unser herre Jhesus Christus von den juden dar an gemartert wart. do vür er zu und sante sine müter Helenen in daz judische lant und hiez si vorschen nach deme crüce. do vür sie hin und betwang die juden dar zu daz sie ir daz crüce wiseten. do ir do daz crüce wart, under des so vürte man einen toten man da vor. done woste man dannoch miht weliche daz heilige crüce was, und nam sie daz eine crüce und legete daz uf den totin, done wart er niht lebende. do legete sie daz andere ouch uf in, dannoch lach er stille. do man do daz dritte crüce uf in legete daz daz rechte und daz ware heilige crüce was, do stunt der tote uf und wart lebinde. also wart daz heilige crüce vünden. Nn bittet

unsern herrin Jhesum Christum dürch sines vronen crüces willen dar

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an er die martere und den tot leit, durch unser sünde, niht durch die sine, wanne er nie keine sünde getet, daz er uns suliche genade vorlie, daz wir im also gedinen müzen und an sine martere und an sinen tot also gedenken muzen und daz wir sin heiligez crüce des hochzit wir hüte begen also gelobn und geern müzen, daz wir nach diseme libe müzen cümen zu dem ewigen libe, quod nobis prestare.

5 nach drü steht d unterp. das folgende zum teil wörtlich bei Teyser 105, 30—106, 3. #31 unserm 33 sine aus sinen

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104. De sancto Johanne Baptista.

Inter natos mulierum non surrexit major Joanne Baptista. Mine vil liebin, wir begen hüte den tach und die hochzit des (1364) heresten und des heiligesten mannes der ie oder immer wip zu müter gewan oder gewinnen sol, des güten sente Johannes Baptista, der da toufere was got gotis sunes. Man vregete unsern herrin die wile er hie in ertriche was umme sente Johannem Baptistam, wane er ein vil heilich man was und die lute wanten daz er selbe Crist were. do sprach unser herre dise wort von ime: "under wibis künne wart nie niemant so groz vor deme almechtigen gote noch so heilich als sente Johannes Baptista. da mit daz er sprach "under wibis kunne' da hatte er sich uz gescheiden, wane sin müter ein reine und ein ewich maget was. alle die reinicheit und alle die heilicheit die an keinem irdischen menschen mochte sin, die was an sente Johannem Baptista. er was ein reine magt, er was ein propheta und mer danne ein pro- pheta, er was ein merterere und gotis tüfere. der selbe engil sente Gabriel der unser vrowen sente Merien kündigte die gebürt unsers herren Jhesu Christi, der kündigete ouch sente Johannis Baptista ge- bürt sinem vatere hern Zacharias. der was ein bischolf in der alden é und sin wip hiez Elisabeth; sie hatten in irre jugent gelebt mit aller slahte reinicheit und warn do cümen in ir alder, do in der almechtige got disen sun gab, daz sin nam ‘Johannes’ solde geheizen werden, und alliz sin lebin wie heilich daz solde wesen, daz hatte der heilige engil alliz vor gesagt. sin vater was vorstummet, wanne er

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ungeloubich was worden (1372) dem engele der ime daz kundigete .

daz er einen sun solde gewinnen. do sprach der engil sente Gabriel: "wane du miner botschaft und minen worten niht woldes getrüwen, so müstu vorstummen biz an den tach daz daz kint geborn wirt. an der selbin stunde vorstummete er daz er nie kein wort gesprach biz daz daz kint geborn wart. do sine vrünt do zwivelten umme sinen namen, do wenkten sie sinem vatere, wie er wolde daz daz kint hieze. do nam er eine tafele und schreib dar an daz er Johannes solde heizen. zu dem selbin male wart ime sin zunge ledich und lobte unsern herren

got siner genaden und sines kindes daz ime got gegebn hatte. do :

diz kint gewüchs, do vür iz in die wüstenünge und lebte dar inne eines vil herten libis. wines noch lütertrankes noch vleisches entpeiz er nie, okkirt crütelech und rorhonich az er da in der wüstenünge und andere cranke spise die er da vant, die ime got da vügete, und wazzer trank er da. mit sus getaneme lebene vordiente er daz hime!- riche. Nu bittet den guten herren sente Johannem daz er uch gehelfe,

10 zu ime 19 Johannem

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daz ir im also gevolgen müzet an güteme lebene, daz ir nach diseme libe müzet cümen zu dem ewigen libe, quod nobis prestare.

105. De sancto Petro et Paulo (gedr. von Leyser, Altd. Bl. 2, 181 f.).

Gloriosi principes terre etc. Mine vil liben, iz ist hüte zweier aposteln tach, sente Peters und sente Paulus, di die gewaldigisten sin under den aposteln und vürsten sin uber alle heiligen in himel- (187*) riche und in ertriche. die minneten sich under ein ander die wile daz sie lebenten in ertriche in der minne unsers herrin Jhesu Christi. sine würden ouch anme tode niht von ein ander gescheiden. wie sie gemartert würden, daz wil ich uch kürzelichen sagen. sente Peter waz zu Rome kumen und was da pabist gewesen ein und zwein- zich jar e dan sente Paulus dar queme. do er dar quam, do warn sie mit ein ander drü jar und taten manige zeichen und sterketen die christenheit. Bi den geziten was ein keiser zu Home der hiez Nero, der waz unreine beide des libes und der sele. uf die sele hatte er keine achte: er totete sine müter und sinen brüder und sinen meister Senecam, aller slachte bosheit was er vol dar zu ime quam des tüvels bote, ein zouberere der hiez Symon, der tet manige zeichen- liche zouber. er vormaz sich des daz er die totin wolde erquicken und andere manige ding tet er die die lüte wünderliche düchte. Nero der keiser der hiez do vor sich brengen Symon den zouberere und sente Petre und sente Paule und sprach zu in allen drin: ^"waz vüre tribit ir in dirre stat daz ir mir mine lüte vorirret und vorkeret? do sprach Symon der zouberere: 'herre keiser von Rome, dise zwene die sint trügenere; der eine ist ein vischere, der ander ist ein claffere, und varint sus aftir lande und vorkern daz volk und predigen daz der got were den die juden crücigeten zu Jherusalem. iz ist allız ein lugene daz sie sagn von irm meistere. ich bin werliche gotis sun und ich wil dir din riche stete machen (137°) und nach diseme libe wil ich dich zu himele vürn. do sprach sente Peter: 'du bis des tüvels bote, dune bis gotis sune niht, und daz wil ich bewern vor deme keisere. swer so got ist, dem ist allis daz offen und kunt daz in der werlde ist. er weiz ouch wol alliz daz der mensche gedenkit. ob du nu gotis sun bis, so sage dem keisere wes ich nu denke, und ich wil dem keisere aller erste minen gedanken sagn, den worten daz du

nr. 105 überliefert in A. G und in Hs, das aber erst in dem teile der predigt beginnt, welcher von A ganz verschieden ist 6 hersten G uber alle diu ertriche G 8 in ertriche fehlt G 9 Jhesu Christi fet G 10 der dot inschit si ouch nit G 11 daz sult ir vernemen G 12 kumen felit A 18 dan felit G 14 si da mit G vestiten G von da ab findet sieh nur noch 18—22 berührung zwischen A und G 19 boten A 20 wol irquickite G 21 duhten G '

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keine lügene müges getun. do rünete sente Peter deme keisere in sin ore und bat den keisere daz er im ein gerstin brot also warm hieze gewinnen. daz geschach zu hant. daz brot name sente Peter und brach iz enzwei und hat iz under sime cleide und sprach zume zouberere: “nu sage mir mine gedankin. do Symon daz gesach daz er uberwünden was, do sprach er: 'Nu cümen her vor hunde und vrezzen Petre vorme keisere. zu hant quamen groze swarze hünde und sprüngen an sente Petrum. do tet er ein crüce wider in und wiste in daz brot. do vorswünden sie san. do sprach Symon der zouberere: 'herre keiser, ich wil dich des innen brengen daz ich gotis sun bin. nu heiz machen einen hülzinen türm in marcio campo. daz waz daz groziste und das schoniste velt daz irgen umme Rome was gelegn. der türm wart von holze vil ho gemachit. dar quam der keiser selbe und alle die von Rome zu schowene wer den sige behilde. do vürte man sente Petrum und Paulum dar. do quam Symon der zouberere und machte von lorbümes blaten einen schatehüt und ging obene üf (1374) den türm sten und rief her under zume keisere: 'gehabe dich wol, keiser von Rome; nu wil ich minen engeln gebieten, die suln mich holn und suln mich vürn zu himele. dar nach cürzeliche so wil ich na dir

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senden und wil dich vüren in mines vater riche. Symon der rief 20

sine engele an, daz warn die übeln tüvele, die namen in und vürten in in die wolken, und die in da sahn, die duchte daz er vlüge. do sente Peter und sente Paulus daz gesahen, do vielen sie uf ir knie und baten unsern herren got siner genaden daz er sie ledigen wolde und die christenheit von des tüvels boten. uf hüb sente Peter sine hende unde sach zu himele wert und tet sin gebet zu gote wert. do er daz getet, do sach er zu berge wert und sprach zu den bosin geisten: ‘ich gebiete uch ubeln geisten die ir disen unseligen men- schen vüret zu trigene die werlt, ich gebiete üch bi dem vatere und bi dem sune und bi deme heiligen geiste daz irn lazit und niht mer vüret' zu hant liezen sie in vallen und er viel uf einen stein, daz er zubrast al zu stücken. al da würden vier steine zu samne gelegt zu einem warzeichen daz die aposteln gesiget hatten an des tüvels botin. der keiser hiez des zoubereres lichnam behalden und wante daz er solde wider uf ersten vonme tode. do sprach sente Peter, erne dürfte in niht behalden, ‘wane er ist so tot, daz er nimmer uf cümet' do geriet dem keisere ein sin ratman der hiz Vitellius Amilinus daz er sente Petrum lieze crücigen und sente (138*) Paulum enthübiten. also namen sie ir ende. Nu bitte wir die liben und die genedigen heili- gen etc. fac finem sicut vis.

warze 11 campi 19 in cürzelichen ist n get. 20 der überg. 388 nam

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106. De sancto Jacobo, s. Leyser 121, 12--122, 24.

107. (138°) De assumptione Marie virginis (vergl. nr. 84).

Exaltata est sancta dei genitrix etc. Mine vil liben, wir begen hute den tach daz unser vrowe sente Marie, die himelische küniginne, dise werlt liez und erhabn wart und gehoet wart ober al die chore der heiligen engele. do unser herre Jhesus Christus zu himele was gevarn, do phlach sente Johannes ewangelista unser vrowen, wane sie im unser herre hatte bevolhn, do er anme crüce hing. do ir unser herre do niht langer zu himele wolde entpern noch enmochte, done wolde er sie des niht erlazen, sine müste sterbin als ein ander mensche. wane got selbe wolde sterbin und den tot kiesen, also wolde er ouch daz sin heilige müter tete. do wart sie siech in monte Syon und starb und wart begraben in valle Josaphat mit grozin ern. do sie do begrabin was, done wolde ir libe sun,.unser herre Jhesus Christus, des niht daz ir reiner lichnam icht vorvülete in der erden da von er geborn was, und nam den heiligen lichnam und vürten mit grozin vrouden in sin riche und sprach: veni, electa et dilecta mater mea, in regnum filii tui (1383) quod paratum est tibi ab inicio mundi. kum her, sprach er, min erwelte und min libe müter, in dines sünes riche daz dir bereit ist von anegenge der werlde. hodie celos ascendit, hute ist sie zu himele gevarn mit lib und mit sele und mach wol gehelfin einem igelichen sundigen menschen. Nu bittet sie etc. fac finem.

108. In exaltatione sancte crucis.

Mine vil liben, hüte bege wir des heiligen crücis tach, als iz erhabn und gehoet wart. iz was unter den heiden ein künik der hiez Cosdras, der urlouget starke wider die christenen. zu einem male gewan er Jherusalem und daz heilige crüce und vürte daz in sin lant, und swle so er ein heiden was, so erte er doch daz heilige crüce. er hatte ein hüs, einen türm, der was guldin, und hatte dar inne gemachit einen himel und dar an gestirne und allz daz wünder daz anme himele ist. dar uf sazte er sich und sagte daz er got were. uf den turm sazte er daz heilige crüce. daz waz vil schedelich und vil leit

nr. 107 ist in A überliefert 10 ir überg. 28 mitten in der 21. predigt bei Leyser 106, 7 (= a nr. 86) beginnt diese erzählung 30 der phlach alliz zu urlougene w. a 91 u. nam daz a hin zu sime lande a 32 swie era 38 alguldina 34 gem. als einen h. a g. sunne und mane und à 25 sprach er w. g. a 36 uud s. d. h. c. zu sich dar uf a der roub was |. u. sch. allen a

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den die zu Jherusalem warn. do besamnte sich künik Eraclius und wolde jenen künik da heime süchen. al do künik Cosdras sinem sune dem wart iz zu wizzine und besamnte sich ouch und begeinet ime. do sie do zu samne quamen, do wart iz also beredet und geteilet, daz künik Eraclius und künik Cosdras sun sie zwene einen kamph mit ein ander solden vechten, sweliche ir gesigete, daz des andern lute zu ime solden kern. do tet der almechtige got sine genade zu den sinen, daz künik Eraclius oberhant nam und (1399) gesigete. do karten jenes lute alle ober zu diseme. do vür künik Eraclius hin und vieng Cosdram uf sines selbis türme und vregete in, weder ime lieber were, daz man in zu tode slüge oder daz er christen würde und sich liez toufen? do kos er daz man in zu tode slüge und niht entoufte. an der selbin stat slüg man ime daz houbt ab. do nam kunic Eraclius daz heilige crüce und vürtiz zu Jherusalem mit grozen eren. do er do quam zur phorten da unser herre was in geriten, als wir begen an dem palmetage, und der künik vil herliche dar in wolde riten, do ging die müre zu samne unde besloz sich, als ob da nie diekeine phorte were worden. also stünt der heilige engel uf der mürin und sprach zume künige: "wiltu her in cümen, so soltu din dinc anders beginnen. wane unser herre Jhesus Christus, do er gemartert wolde werden an dem crüce daz du nu vüres, der reit vil othmüticlichen her in uf eime snoden noze, uf einem esele.’ do daz der künik Eraclius gehorte, do machete er sich zu hant wullin und barvus und alle die mit im warn und trugen do daz heilige crüce in daz münster mit grozir innicheit. also quam iz do wider mit der herschaft. nune sule wir daz heilige crüce niht alleine hüte eren, sünder wir suln iz lobn und eren alle die tage die wir immer geleben. Nu bitte wir unsern herrin Jhesum Christum, wane er uns erlost hat amme vronen crüce etc. fac finem.

1 do vür k. E. von Jherusaleın und b. s. u. suchte j. k. sinen vient Cosdram da h. a 2 also künik Cosdras einem dem A 8 do er do nehente. do hatte siche k. C. sun ouch gesament und b. à 4 sie zu à b. als iz ockert got wolde a 5 E. von Jherusalem.a s. z. fehlt a 6 m. e. &. s. fehlt a v. und swelich der zweier g. à 7l zu ime zugena 8 s und E. der ges. a 9 zugen gene a. zu

ime nach E. steht zu durchstr. in A 10 begreifa uf dem t. à. 1l ime daz houbet ab slüge a 12 s. e man in toufte a 13 selbin felit a ime houbet a ab und einen sinen wenigen sun den tet er toufen und liez deme

daz riche. und do nam er und die sine d. h. c. und dar zu goldes als vil als sis gevuren mochten und vurten iz z. J. m. g. vrouden a 14 d. si d. quamen a 15 h. Jhesus Christus a als wir begen fehlt à 16 h. und vil vroliche a vam à 17 u.b. s. felt a 18 w. gewesen a der gotis e. a 19 dinc fehlt A soltu dich othmütigen a 20 u. h. felta 21 do vür er v. o. und reit einen esel der daz snodiste thyr ist under allen den nozen die man riten mach a 22 E. fehlt a 23 hant /ehit Aa er u. a. d. sine. Do tet sich aber die phorte uf und do t. si daz h. c. wullin und barvus i. d. m. und giug der k. und bettis an und sprach durauf folgt in a ein lateinisches gebet und eine fortsetzung der predigt, welche von A ganz verschieden ist.

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109. De omnibus sanctis (verkürzt aus nr. 89).

Mine vil liben, hute ist aller heiligen tach. wie aber dirre tach aller erste (1396) würde gesazt allin gotis heiligen gemeine zu lob und zu eren, daz wil ich uch sagen kürzeliche. iz waz zu Rome ein münster daz hattin die heiden gemachit, dar inne was ein abgot der hiez Pantheon, den an bettin sie. daz waz e dan die christenheit irhabin würde. dar nach do die christenheit gewüchs und oberhan genam, do vorwürfen sie die alde bosheit und reinigeten daz selbe hüs von den abgotin und wihetenz do in die ere unser vrowen sente Merien und aller gotis heiligen. daz beging man do da zu Rome, sider wart iz gebotin zu begende ober al die christenheit, durch daz, wane iz sin manige heiligen der namen man nine weiz und des wirdicheit nieman inweiz. wane wir hüte begen aller heiligen tach, so sule wir ervullen mit gebete und mit sange und mit almusen und mit andern guten werken alliz daz wir diz jar vorsümet habn an den heiligen. nu sule wir hüte zu aller vordest lobin und eren unsern herrin Jhesum Christum der uns geschaffin hat und erlost hat mit sines selbin blüte, der da kunig ist ober al kunige und herre ober alle herren. dar nach sule wir loben und eren sine libe muter, unser vrowen sente Merien, die einen igelichen sundigen menschen wol gehelfen mach; wane sie ir libes kint, unser herre Jhesus Christus, selbe hat geeret, so ist ouch daz wol billich daz wir sie loben und eren die wile daz wir einen tach geleben. dar nach so sule wire lobn und ern alle sine heiligen engele die uns beschirmen und bewarn vorme tüvele und sinen (1399) gespensten und sin bi uns tach und nacht, vru und spate, zu allen ziten, und ratin uns alliz güt und schriben alliz daz wir gutis getun und brengen daz vor den almech- tigen got und sin immer bi uns biz an die stunt daz wir scheiden von diseme libe. ist daz wir unserme herrin gote also wol gedienen in diseme libe, daz wir sinis riches wirdich sin, so vürn sie uns dar vil vroliche und vil herliche unde sin des vil vro daz wir ir hus- genozen suln sin da zu himelriche. dar nach so sule wir lobn und eren die heiligen megede die mit irre kouscheit haben vordinet daz sie daz himelriche habn besezzen. dar nach sule wir lobn und eren die heiligen die vor unsers herren gebürt warn, daz sin die heiligen patriarchen und die propheten und andere gute lute die vil manige groze arbeit geliden habn durch unsern herren got und da mit vor- dinet habn daz sie sin in grozer wirdicheit vor dem almechtigen gote. dar nach sult ir loben und eren die heiligen zwelfboten und

nr. 109 in A 9 reiniget 17 nach hüte steht lob durchstr. vor vordest steht erst unterp. 19 kunige, e getügt 20 lob 22 unsern 89 vordinent, n nach e getügt

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die ewangelisten den got die gewalt hat gegebn in himelriche und in ertriche daz sie daz himelriche beslizen und uf tun allen den sie wollen und die des wirdich sin. wane wir daz wizzen daz sie so groze gewalt habn und ouch daz sie urteil suln sprechen uber al menschlich künne zume jungisten tage, so sule wir sie billiche lobn und eren und suln sie bitten daz sie genediclich urteil uber uns vinden und sprechen. (139?) dar nach sult ir lobn und eren die hei- ligen merterere die daz himelriche ervochten haben und ir blut ge- gozen habn durch daz recht und durch den christen geloubn und durch die libe unsers herrin des almechtigen gotis. wane sie nu alle wunne und alle vroude habn in himelriche, so bittet sie daz sie uch helfen, daz ir ouch besitzen müzet die wünnecliche stat die sie be- sezzen habn. dar nach sult ir lobn und eren die heiligen bichtere der tach ouch hüte ist, die die heilige christenheit gelart und gewist habn zu allen gütin dingen und habn ouch selbe also heilicliche gelebit hie in ertriche, daz sie besezzen habn daz ewige himelriche. dise heiligen bichtigere und alle gotis heiligen der tach hüte ist, die sule wir lobn und eren und den almechtigen got zu aller vorderst der sie gesterkit hat an sime dineste und suln sie bitten daz sie uns genedich sin zu dem almechtigen gote und uns helfin, daz wir ouch nach diseme libe müzen cümen zu den vrouden die sie besezzen habn, dar zu uns hat geschaffen und geladen unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

110. De Ascensione.

Ascendens Christus in altum captivam duxit captivitatem, dedit dona hominibus. Mine vil heben, alle die hochzit die wir imme jare begen, als winachten und ostern und phingesten, die geziehent sunder- liche zu gotis lobe, abir diese hochzit die wir hüte begen die get sunderliche den menschen an. dar umme so sule wir diese hochzit hüte vlizechlicher begen danne andere hochzit beide (140%) durch gotis ere und durch unser selbis selicheit. wir begen hüte daz unser herre Jhesus Christus zu himele vür vor allen sinen jungern und vor mani- gen wiben und mannen die von allen landen dar cümen warn, die des urkünde warn daz er an deme selbin libe als er irstanden was

ur. 110 überliefert in A a C. 98 bis 82 selicheit fehlt a (nr. 118) und C a hat einen. anderen tertspruch: Hic qui descendit ipse est et qui ascendit super omnes celos ut adimpleret omnia. (Ephes. 4, 10. 82 Mine vil lieben. wir a h. eine vil groze (michili C) hochzit. daz got gotis sun. u. h. J. Chr. (daz min trehtin C) a C 33 manigeme A mangim C 94 wibis namen und mannes namen die des wirdich waren a wibe un manne C manigen l à S5 in d. s. bilde a C so a C er fehlt a in C wird auf bilde 210, 3 tübergesprungen

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vonme tode, daz er ouch also wider vür zu himele und wart ouch da gekündigt von den heiligen engelen die da zu gegenwortich warn daz er noch also cümen sol in deme selbin bilde als er zu himele vür zu irteilende al menschlich kunne, tot und lebinde, al nach irn werken. e er abir von sinen jungern schiede, so getroste er sie mit einem vil grozen troste. er az unde trank mit in und irzeigete sich daz er der was der da begraben waz und wider uf irstanden waz und gab in ouch gewalt zeichen zu tünde, die toten lebending zu machene, die siechen gesunt zu machene, die behaften und besezzenen zu erlosene und zu intbindene und gab ine ouch die genade daz sie alle sprache konden und sante sie ober alle die werlt predigen und toufen und daz sie die genade der christenheite kundigeten die sie von dem almechtigen gote vornumen und gelernet hatten. nu bittet den almechtigen got daz er uch des helfende si, daz ir im also ge- volgen muzet als er uch selbe gewiset hat. er hat uch daz geleite da hin zu himele gegebin, er hat uch daz himelriche entslozzen daz uch vor beslozzen was, er hat allen den sine genade eroffenet (140*) die sie suchen wollen mit warer rüwe irre sunden und mit reiner bicht und mit wirdiger büze. ir sult ouch daz wizzen daz daz himel- riche nieman entphet sunder den sine sunde rüwent und die lüter- liche bichtet und die buzet nach genaden oder nach rechte und sich mit guten werken wol gezieret hat. dar umme, mine vil liebin, iz ist ein michil ding daz uns gelobit ist. uns ist daz himelriche gelobit, uns ist die ewige vroude gelobit, uns hat ouch got daz gelobit daz wir sinen heiligen engelen geliche werdin, ob wir daz vordienen

l v. t. felit a er in dem selbin bilde w. a h. als da geschrieben ist. ecce duo viri astiterunt juxta illos in vestibus albis qui et dixerunt. sic veniet quemadmodum vidistis eum ascendentem in celum. (Je. 1, 10 f.) 2 zu fehit a warn. und daz A 8 also zweimal A 4 &. m. k. feta C b e danne era e abir C 6 michilme C u. trank fehit C zeicte s. in C der selbe C da fehit a, nach was steht a: der den bittern tot leit durch unser unser aller willen b. wart.C und der da e. w. C u. e. vonme tode ware warer got und warer mensche a 8 den gew. C t. tode (totin C) a C 9 ma. si. a C und die beh. a C b. mit den bosin geisten a und besezzenen fehit a C 10 und zu intbindene fet C 1lzup.u zut.a 129 t. und den christnen geloubin zu sterkene und zu stedigene a und fehlt C daz fehlt a zu kündigene a chunt tatin C 18 h. als da geschriben ist. loquebantur variis linguis apostoli etc. (.ict. 2, 4) a nu b. hiute C 14 helfe des a C also fehit & C 15 m. da er a. m. dar er C g. und geladen h. a daz fehlt A 16 da fehlt a C 17 vorsperrita iu besperrit C 18 s. da s. C; mit büze fehlt a C, a hat statt dessen: omnis qui venit ad me et facere (l. facit) voluntatem meam. ipse intrabit in regnum celorum (Matt. 7, 21.) 19 s. aber d. vor ware w. a s. abir vil wol w. C daz die selbe himelisahe phorte (p. diu ze himele get C) aC 20 wan den der sich siner sunden (s. hie C: erclagit hat. der si gebüzet hat. und (eAit C) der sich mit g. w. & C 22 vil wol C über C rgl. Zs. f. d. a. 24, 91. 23 groz a geheizzin hier und im folgenden C d. ewige h. a 24 statt u. i. d. e. v. g. hat a: et erimus similes angelis dei. uus ist ouch daz g. aC 25 wirs garnin C w. et videbimus magestatem dei a

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wollen. ober alle dise ding so hat er uns sich selbin gelobit daz wir in beschowen suln in siner gotheit und immer mit ime sin. dar umme, mine vil liebin, durch des almechtigen gotis wilen und durch üwer selbis selicheit vorsümet dise groze genade niht, denkit dar an, en- sümet uch niht, dise zit ist kürz, üwer lebin ist ungewis. Nu, daz ir dem almechtigen gote also gevolget, daz ir mit ime daz ewige himel- riche müzet besitzen, des geruch uch zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

111. De die dominico.

Durch daz ist uns der suntag gesazt und andere heilige tage, daz wir necheine andere werk tun, wan daz wir zu predigete und zu kirchin und zu anderme gotis diniste gen und unsern herren got bitten und manen siner genaden, daz er uns genedich si zu diseme libe und zu dem ewigen libe. die heiligen tage ensin uns niht durch daz gesazt, daz wir uppige spil tun, daz wir über tag ezzen als daz vih und uns übir (140°) tag vortrinkin und itele wort sprechen und andere suntliche ding tun, wane bezzer were üwer igelicheme daz er zu sineme rechtin hantwerke ginge und daz übite, danne er süliche süntliche ding beginge als ich gesprochen habe. dar umme sag ich uch wie ir viren sult ir sult viren von suntlichen gedankin, von süntlichen worten und von süntlichin werken und sult dar nach denken wie ir unsers herrin gotis hulde vordinet also, daz ir nach diseme libe daz ewige lebin in himelriche besitzen müget. swa ir uch an keinen disen dingin vorsümit, daz übil lazende und daz gute tünde, daz lat uch leit sin und tut iz üwere bicht und entphat büze und leistet die. Mine vil liben, des uns unser herre bittet und manet tegeliche, daz en tut er dürch daz niht, daz wir ime sine herschaft oder sine heilicheit geminnern oder gemeren mügin, wir ne mügin ime weder gehelfin noch gewerren, gevrümen noch geschaden. alliz

2 schowen a imir mere C mach sin hat a: des gerüch uns zu helfene. der uns dar zu geschaffen hat. und uns dar geladin hat. unser herre Jhesus Christus qui vivit etc., C nur Quod ipse prestare. d. u. m. v. l. fet à C 84d. u. s. s.

feit C 4A d. geheizze n. C gedenchet a 5 vorsümet u. selbin n. a und su. C der schlusssatz lautet in a C: nu geman (man C) üch der almechtige got. daz ir sinen willen ervüllen müzit. Amen. nr. 111 überliefert in A und C

11 Umbe d. C uns felt C 12 zu fehlt A 13 wir ze chirchen gen C minen trohtinen ane rófen C 14 si und uns unsere sunde vergebe C 15 t. sint dar umbe n. C 16 sp. óben C t. sizzen u. trinken. daz wir boslichen reden C 17 und itele bis 20 habe fehlt C 20 von diu sagen wir iu C 21 v. von allen uppigen dingen u. s. d. n. gedenchen C 23 i. g. h. gewinnen muget C von also bis 21 liben fehlt C 21 min trohtin C bittet und fehlt C 28 dar umbe n. C 29 h. icht gemern m. C; wir geschaden fehlt C 14*

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daz er uns gebütit daz tut er durch unsers selbis selicheit. swelich üwer icht gesindes da heime hat die niht her mügen cümen durch suche oder dürch dinest, den sult ir da heime ettiswaz gütis sagin, swa irz bewarn müget, uf daz ir keine antwürte durfit vor sie geben dem almechtigen gote, wane sie selbe hie niht mügin gesin. ir sult ouch wizzen waz der suntage bezeichen. der suntag bezeichent die ewige genade, so wir virende werden von aller slachte arbeit immer mer und ledich von allin notin und angistin. die sechs tage in der wochen die bezeichent dise werlt die wir niht viren durfin noch suln, da wir uns gerechtigen suln hin zu jener werlde da (1409) wir immer mer viren suln und immer mer mit vrouden und mit genaden lebin suln. Daz wir alle dar müzen cümen, des gehelfe uns der daz wol mach getun, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

112. In depositione aeuia.

Ir sult wizzen waz daz bezeichene daz man Alleluja nu legit und dez vrolichen sangis und des lobes nu geswigen wirt biz an den ostirabint. iz bezeichent eine groze unvroude die daz israhelische volk leit hie bevor bi alden ziten. iz waz von Jherusalem in Baby- loniam gevürt und was da in vengnisse al sibenzich jar mit not und mit angesten, daz sie gote kein lobe irbieten mochten, wan daz sie tegeliche des baten daz sie erlost würden von den banden da mit sie bevangen warn und wider zu lande quemen. daz selbe israhelische volk daz so lange in gevangnisse waz und enelende was, daz be- zeichent ouch uns selbir die wir vertriben sin von dem vronen paradyse und von den grozen genadin die uns got geschaffen hatte und in dise werlt cümen sin da wir mit not und mit angistin be- vangen sin und da uns der leide vient in sine bant gelegit hat. waz ist sin gebende? daz ist die maniger hande sunde da wir mit ge- bünden sin, daz ist nit und haz, daz ist giricheit und abunst, daz ist unküscheit und untrüwe und aller slachte bosheit in dirre werlde. nu sule wir bitten unsern herren got, als sie taten, daz er uns erlose

1 alle die hiwissce d. h. habent C 2 statt die 4 müget liest C: die sculen si leren. ir gelóben. und ire pater noster. und sculen in alle bosheit weren. und sculen si also behótten. als lieb in daz si. 4 swa aus swaz A daz si mime trohtine dar umbe icht antwrten C anwürte A 5 w. s. n. ze chirchen chomen m. C; ir bezeichen fehlt C Te. riwe C 8 v. allen angesten 9 wo. bez. C nach werlt hat C folgenden schluss: diu da genamet ist daz himelriche. dar keret iwern mót. und allen iweren gedanc. dare beleitte iuch der almahtige got. Nu bitet den almahtigen got. daz er iu helfe. daz ir mit deme libe garnet. daz ir die sele ernert. Quod ipse. 11 nach suln wird in A 10 da werlde wiederholt die nrn. 112 und 114 sind in A überliefert 17 vor dez steht wu durchstr.

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von den banden des leiden vindes genediclichen und von den banden unser sünden, daz ouch (141®) wir wider cumen in unser lant, zu der himelischen Jherusalem, da unser got selbe beitet mit sinen heiligen engelen und mit allin sinen heiligen. da singet man aeuia, daz hime- lische lob; so si wir alrest zu lande cumen. daz uns daz gesche, des gehelf uns unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

113,

De ascensione domini, s. unter nr. 110.

114. (141°) In vigilia penthekostes.

Si diligitis me, mandata mea servatis. Unser herre got spricht zu uns: habt ir mich lieb, so haldet mine gebot. als ob er spreche: swer so mich werliche minnet, der tut minen willen und irvüllet min gebot, wane die gutin werk sin ein urkünde der warn minne. swer so unsern herrin got lobt mit den worten und niht mit den werken, der neminnet in niht werliche. alles des uns got manet und retet, daz tut er durch unser selbis selicheit, daz ime daz lieb were daz wir behaldin wurden. dar umme so spricht er: venite ad me omnes qui laboratis et onerati estis et ego reficiam vos. unser herre Jhesus Christus ladet uns vrü und spate zu sime riche und spricht: cümet her zu mir alle die da arbeiten und beswerit sit, ich vil uch spisen, daz ist, ich wil uch lonen mit dem ewigen lone. er ladit uns von dirre unsamphten und von dirre cranken werlde die mit not und mit maniger slachte angist begriffen und bevangin ist zu den ewigen genaden. dar um, mine vil liebin, keret uch zu unserme herrin gote, tüt sinen willen uch selbin zu heile und zu selicheit, habt in vor ougen. er ist unser vater, he ist unser herre, er hat uns lib und sele gegebin, er waldet allis des wir han. die wile wir lebin, die wile wir die zit habn, so bereite wir uns dar zu daz wir die genade besitzen müzen die uns der almechtige got bereit hat. erne hat uns niht bereit noch gelobt den ungewissen richtüm der morne oder eines andern tagis (1414) zugen mach, erne gelobt uns ouch so getane gewalt niht der uns ein ander undervahn müge, sunder daz ewige himelriche daz nimmer zuget, dar uns alle geruche zu brengene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc. Amen.

11 nach me steht ser unterp. 21 da berg. 28 das zweite wile ist überg. 3l] ungewssen

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11b. Dominica.

Man lisit hute in deme heiligen ewangelio wie unser herre got sundige lute zu ime lockete, wie er under in was, er az und trank mit in. do warn aber andere lute da die sich rechter und bezzir wizzin wolden, den daz vorsmahte daz got keine gemeinschaft mit sundigen lüten hatte. do unser herre Jhesus Christus ir bosen gedankin gesach, do legete er in eine rede vor und sprach: "welche üwer hat hündert schaf, und vorluset er der eines, er lezt die andern allintsament sten in der wüstenunge und get und süchit Jeniz daz da vorlorn was biz er daz vindet. nu vernemet waz er da mit meine. der man der daz schaf vorlorn hat und daz süchit, daz ist got gotis sun selber, unser herre Jhesus Christus, der von himele her in ertriche quam, uf daz er uns sundige lute die wir sine schaf sin und sine hantgetat zu den sinen genaden wider bekerte, wane wir die sin die wir von der gemeinschaft der heiligen engele gevallen sin von unsern sunden. nu süchit uns unser herre Jhesus Christus nacht und tach und rüfit nach uns, daz wir wider zu ime kern, daz uns der grimmige wolf icht vor- slinde, daz ist der leide vient, der übele tüvel, der da nacht und tag dar nach ringet wie er uns betriegen müge, als da gescriben ist: circuit ut leo, querens (1425) quem devoret. als der lewe der da umme vert so in hüngirt, also vert der leide vient, der übele tuvel, umme wie er uns betriegen und vorraten muge und wie er uns in sine gewalt gewinnen müge. nu uns der himelische vater, unser herre

nr. 115 überliefert in A und F2 III ist mit rothstift beigefügt 8 Daz h. e.

daz uns h. vor gelesen ist daz saget uns F w. der h. C. s. F 4 wie er mit

in a. wie er t. m. i. F 5 recht A 6 daz unser herre F gemeinede F suntaren F 7 do min trechtin verstunt, waz in ir gedanch was, do sazt er F 8 swer under iu F zehenzech F 9 der felt F all. fet F 10 in get fehlt F s. daz ein unze e. v. F 11 v. min vil lieben w. F 12 hete F g. s. Jet F 13 n. h. J. Chr. fehlt F zerden.F uf fet F 14 suntsere F wir fehlt F 15 den fehlt F g. brehte F die von F 16 nach sunden steht in F folgendes: als er selbe sprichet: non veni vocare justos sed peccatores. (Matth. 9, 13.) Er sprah selbe ern ware durch die güten unde durh die rehten in dise werlt niht chomen, niwan durh die suntere. wir sin alle sundsrre, durh uns chom er in dise werlt, durh uns wart er gemarteret unde gecruzet, daz er daz schaf, daz da verlorn was, alle cristen mensche ze andern sinen schafen, ze den heiligen engeln wider hin ze himel brzehte. Min villieben, 17 min trehtin s. u. tegelich F 18 wider fehlt Y nach kern liest Y: Er sprichet: Nolo mortem peccatoris, sed ut converta- tur et vivat. (Zzech. 8%, 11.) Er spricht, ern welle des sundsers tot niht, er welle, daz er sich bechere unde daz er in den ewigen genaden lebe. Nu uns min trehtin süche unde uns rüfe. nu cheren wir wider zim mit warer rüwe, mit rehter bechantnusse unser sunde, unde sin ze allen citen wider den tievel gewarnet der der fehlt A 19 d. t. u. n. umbe uns wirfet w. e. u. verleiten u. b. m, F 22 d. u. t. felit F 23 b. u fehit F sinen g. F 24 nach müge bis zum schluss. hat FF: Unser herre der sprichet óh hute von dem ewangelio: Gaudium erit angelis Dei

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Jhesus Christus, suchit und nach uns rüfit, so kere wir wider zu ime mit warer rüwe und mit rechter bekentnisse unser sunden und tun sinen willen und cümen also wider zu deme kore der heiligen engele von dannen wir gevallen sin. Daz wir alle dar cümen, des gerüch uns zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc. Amen.

116. Dominica.

Non sunt condigne passiones hujus temporis ad futuram gloriam que revelabitur in nobis. Digna res digno labore queri debet. Sente Paulus spricht: alle die arbeit, alle die not und die angist und alliz daz der mensche geliden mag in dirre werlde, daz ist alliz ein niht wider den genaden und der eren und den ewigen vrouden die uns got gelobit hat und die an uns geoffinbarit suln werden nach disime libe in dem ewigin himilriche. iz ist ein michil ding daz uns got gelobit hat: er hat uns gelobit sin riche, er hat uns gelobit sich selbin, daz wir in beschowen suln an siner gotheit ewiclichen da wir nimmer irsterbin mügin, sünder ewicliche mit vrouden lebin. nach so getanen genaden und nach so getanen vrouden solde wir arbeiten, daz wir die vordineten umme unsern herren got. nu si wir nach und tach dar nach denkende und arbeitende wie wir des richtümes dirre werlde icht gewinnen der doch vil schire zuget, (142^) und nach dem ewi- gen richtüme den uns got gelobit hat selbe, dar nach wirbet nieman.

super uno peccatore poenitentiam agente. (/asc. 15, 10.) Er sprichet, iz si ein michel freude den heiligen engeln da ze himel, so sih ein sundser bechere. nu sin wir alle sundere, nu machen den gotes engeln ein freude an uns unde chomen ze gotes hulden, daz wir des wert werden, daz mit uns der cehent chore der engeln ersetzet werde unde mit uns diu stat ervullet werde, danne der tievel durh sin hohvart bestozen wart. Min vil lieben, der tievel wart verstozen der ewigen gna- den durh hohvart; wellen aber wir an die selben stat chomen, danne er gevallen ist, daz müzen wir werven mit der deimüt, als s. Paulus sprichet: Deus superbis resistit, humilibus autem dat gratiam. (Jac. 4, 6. 1 Petri 5, 5.) Er sprichet: Got der widerstet unde druchet die hochfertige, den deimütigen den git er sin gmade. Nu min vil lieben, Als ih à gesprochen han, widerstet dem tievel unde habet iuh an unsern herren den almahtigen got unde sentet an in ze poten die heiligen, der tult wir in diser wochen begén, die da ze got garnet habent, daz uns ir heiligez gebet helfelich mach gesin. nr. 116 überliefert in A und F 9 labare A 10 a. unde a. F u. angist und alliz daz fehlt F 11 not die der F erliden F werlt, die genügen niht, daz wir die gnade mit garnen, die uns got geheizen hat F 14 michellich gnade d. er u. geheizet sin rich F 15 er geheizet u. s. s. F 16 da wir in À ins. g. da F 17 m. unde iemer ewich birn. Nach F getaner gnade F 18 getaner freude F wir werven in disem libe F; daz got fehit 19 birn wir tegelich d. F 20 u. a. fehlt F 21 g. mugen F doch fehlt F zerget, den

wir mit noten und angesten niezen müzen F 22 geheizen F leider nah dem w. luzel lute F

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Nune lat üch dise werlt niht betriegin, si ist unstete und ungewis, si ist vol nides und hazzes und untrüwe und allir bosheit, und werbit nach dem ewigen richtume, daz ist daz ewige himelriche. quod nobis prestare dignetur.

117. De sancto Petro et Paulo.

Wir begen hüte zweier grozen heiligen tach und hochzit, sente Petirs und sente Pauls, die got erwelit hat vor andern sinen heiligen, daz sie daz gotis recht und die warheit schriben und predigeten der heiligen christenheit. die selbin zwene herrin Petrus et Paulus judices seculi et vera luminaria, die sin geheizen an der schrift zwene richtere und zwei ware liecht der christenheit, wane die christenheit wart zu aller erst irlüchtet von irn worten und von irre lere. daz recht und die warheit kundigeten sie der christenheit zu aller erst, dar umme so hat sie unser herre got vollecliche geerit in himelriche und in ertriche, als er selbe spricht: Principem te constituam et dabo tibi claves regni celorum. er geerete sente Petre hie in ertriche da mit daz er herre und vürste was ober sine genozen, die heiligen aposteln, und gab ime die gewalt in der christenheit daz er eineme igelichen sundere sine sunde vorgebe der mit warer rüwe und mit rechter bekentnisse zu ime queme und sprach: Quecumque ligaveris super terram etc. er sprach: swaz so du intbindes in ertriche, daz sol ent- bünden sin in himelriche. unser herre got gab ouch sente Petre die himelslüzzele die einem igelichen sündigen menschen daz himelriche offinten oder besperreten (142°) al nach sinen werkin und nach sinen rüwen. die selbe gewalt die sente Peter hatte die hat hüte dis tagis der pabist zu Rome und igelich bischolf und ein igelich prister, swie sundich so sie sin, daz sie alle die ledich sagin irre sünden die mit warer rüwe und mit rechter bekenntnisse irre sunden zu in kümen. swer aber der ist der gote ungehorsam ist und mit unrechte

1-mit dem letzten satze stimmt bei F 124, 292—924, den übrigen grossen’ stücken in F entspricht hier nichts Nu min vil lieben I. F unsteetich, siu ist ungetriu F 2 das übrige nach hazzes steht nicht in F 8 ewigen fehlt A nr. 117 überliefert in A und C 7 z. herrin tult s. P. C 8 erwelte C a, jungerin C 10D.s.h.C 11de lateinischen worte fehlen C an den büchin C zw. r. u. /ehit C 19 ware jehlt C 18 aller feit C daz si r. C 14 die fehlt A w. begundin zerchennin. C von diu erte si min trehtin vil grozziliche beidiu hie en erdi unde da ze himele. C 16 von als bis celorum felit C 11 erte C en erde daz C 18 undir sinen jun- girin wäre C 19 bevalch i. C den g. C er fehlt C ig. manne C 21 statt und dis 23 himelriche liest C: Umbe daz ist an den büchin geschribin. daz min trehtin s. P. 929 ertrichs A 24 ig. man C 25 eroffenotin C 26 den selbin g. C den h. C hat fehlt A hüte dis tagis fet C 27 u. ein i. b. u. ein i. br. C 98 so fehit C 29 u. m. r. b. i. s. fehlt C

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ringit noch gote kein recht erbiten wil, dem besperren sie daz himel- riche mit dem banne biz daz sie sich irkennen irs unrechtes und deme rechten gehorsam werdin. so getane gewalt hat der pabist und ein igelich bischolf und ein igelich prister von sente Petris halbin, swie sündich so sie sin. unser herre got hat ouch sente Paulum sünder- liche geerit, er hat in zu einem sündertrüten und zu einem sünder- holden erwelit, einen vorvechtere der christenheit von eime anvechtere der christenheit der alle die die da got minneten slüch und ving. Vade, quoniam vas electionis est mihi; et: raptus est usque ad tercium celum, et audivit ibi archana verba que non licet homini loqui. Den bekarte got und zeigete ime touginliche ding da zu himele und horte und lernete da die heiligen wisheit und wort da mit er sider die christen- heit hat erlüchtet. die selbin zwene heiligen gotis holdin, sente Peter und sente Paul, die würden eines tagis beide gemartert zu Rome. sente Peter wart gecrüciget, sente Paulus wart enthoubitet. wie iz dar zu queme, daz were uch al zu lang zu sagene. Nu bittet die heiligen herrin sente Petre und sente Paule daz sie unsern herren gote ir martere hüte erzeigen vor uns, daz uns daz himelriche (1421) uf getan werde des sie gewalt habin zu eroffenen allin seligin selin. daz wir alle dar cümen, des gerüch uns zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc. Amen. Mine vil liebin, ir sult uch zu unserm herren gote keren, da sit ir behalden, da vindet ir trost und genade. selich ist der der sich an in lesit, der in minnet, der in vorchtet, der in vor sinen ougen hat timentibus deum nihil deest nec iis qui eum diligunt in veritate deme nemach niht gewerren, der ist behütet an allin steten, deme ne gebrichet ouch nichtis. deme müzit ir nu und immer bevolhin sin mit lib und mit sele. Amen.

1 r. und minime trehtine dehein r. erbiutet C 2 m. ir b. C unze an die wile. daz C und ze rehtir bechantnusse chomint und g. w. C 8 getanin C g. habent die bischoffe und andir briestir C 4 swie sin fehlt C 5 s. P. wart o. vil grozliche und vil saliclich g. C 6 den min trehtin ze éinime tr. erwelte C 7 von eime anvechtere der christenheit einen vorvechtere der christenheit A und ze einim holdin von einim unrehtim manne C 8 der é des alle C das lateini- sche citat. fehlt C 10 d. b. min trehtin C 11 nach ime steht got unterp. in A statt hi. und erlüchtet hat C: und wart da geleret daz er sit pridigote den liuten hie enérde. 13 z. h. fehlt C trute C s. P. u. s. P. fehlt C 14 beide fehl C 15 gehoubet. und gearnitin in disem kurcim libe. daz si daz gotis riche besezzin habint. da (erg. si) iemir mit gnade und mit vróde sint. Nu b. hiute den gütin s, P. u. den gütin s. P. die gotis trüte. daz si minime trehtine C 18 zeigin C 19 eroffenne A uf ze tàn C s.liutin C 20 daz Amen /ehit C C beginnt: Wir mannin iuch hiute. daz i. n. vil innecliche minime trehtine cherit. d. birt ir 29 d. ist t. da ist diu g. C 23 der in vorchtet fehlt C 24 der lateinische satz feht C 25 d. mac C 26 deme nichtis /ehit C d. sit i. hiute b. m. 1. C 21 bevohlin A nach sele hat C: der müzze iuch beschirmin mit der sinir zeswen. und geb iu den éwigen lip. Quod ipse prestare dignetur.

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118. In divisione apostolorum.

Ecce ego mitto vos sicut agnos inter lupos. Mine vil liben, wir begen hüte der heiligen zwelfbotin tach, als sie unser herre Jhesus Christus in die werlt vorsante zu tüfene und zu predigene und daz si sine warheit und sin lob und sine genade der christenheite kün- digeten unde rechtin geloubin lerten und stetigeten. do er sie uz sante, do sprach er dise wort die ich züm ersten zu latine sprach, die bedüten alsus: ich sende uch, sprach er, als die schaf under die wolve, und meinete daz da mit daz er sie dar umme sante, daz sie not und angist, leid und ungemach und zu lest die martere liden solden. sente N. des tag wir hüte begen, der wart in ein heidinisch lant gesant da niemant en woste waz got waz. die lüte die da warn, die hatte der leide vient so sere betrogen und besezzen, daz sie die abgote an beteten, hulzine und steinine. do begonde der heilige herre sente N. zu predigene die go (143*) tis warheit, den christen gelouben, und tet da vil manich zeichen von der gewalt des almechtigen gotis, uf daz sie deste baz geloubeten, die er mit den werkin bewerete. dar umme endarf nieman des gedenkin daz er mit semphticheit daz himelriche vordienin müge, da unsers herren holden so getane not liedin. swo so man liesit in der heiligen schrift von den gotis erwele- tin, die hatten hie in ertriche angist und not, die slüch man, die hing man, die brante man, alle die martere die man erdenkin konde oder mochte die tet man in. Man crücigete sente Petre und karte ime daz houbt nieder, sente Paulus wart enthoubit, sente Andreas wart gecrücigit, sente Jacob, sente Johannes brüder ewangelisten, wart enthoubtet, der andere sente Jacob, den man heizit unsern herren gotis bruder, der wart gevellit von einer grozen hoe, sente Bartholo- meus der wart gevilht als ein vih und wart ouch enthoubtet, sente Thomas und sente Matheus die würden beide gemartert. Nu bittet den almechtigen got daz er dürch des güten herren sente N. willen uch erlüchte und gesterke mit den genaden des heiligen geistes, daz ir recht und warheit erkennen müget und die hulde des almechtigen gotis in diseme libe vordienen müzit und nach diseme libe daz ewige himelriche besitzen müzit. des gerüch uch zu helfene unser herre Jhesus Christus qui vivit etc.

nr. 118 in A überliefert 35 helfe

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119. In assumpcione Marie virginis.

Wir begen hute der himelischen küniginnen tach, unser vrowen sente Marien, alz sie ir liebiz (143®) kint, unser herre Jhesus Christus, entping in daz vrone himelriche, zu der alle sündere trost und zu- vorsicht habin, wane sie got gotes sun, unser herre Jhesus Christus, sunderliche dar zu erwelete daz er von ir geborn wolde werden. sie ist ein sunderliche trost aller sündiger lüte, zu der sule wir vlihin, so wir mit unsern sünden gotis hülde vorwirkin. sie ist reine müter und magt, küneginne und vrowe in himelriche und in ertriche, von der uns daz ewige liecht erschinen ist da von alle dise werlt erlüchtet ist, daz got selbe ist, unser herre Jhesus Christus. zu der sule wir vlihin, der sule wir unser not und unser angist clagin und suln sie zu boten senden zu irme liben trütsune der ir niht vorsaget, swez sie ine bittet. dar umme süchit ir genade, bevelhit ir alle üwere sache, bevelhit ?r uch selbin mit lib und mit sele und bittet sie daz sie uch helfe wider den almechtigen got, daz ir uch mit trüwin und mit war- heit müzet begen und daz ir von deme gotis riche nimmer gesundert werdet daz allin seligen selen ist bereit. ir sult ouch denkin umme dise werlt, wie kürz sie ist, wie ungewis sie ist, wie lang aber daz ist daz da nimmer zuget. unusquisque propriam mercedem accipiet secundum suum laborem. Danne vindet nieman genade, erne habe sie hie vordinet. dar umme so mane wir uch durch üwer selbis selicheit daz ir vor uch etteswaz sendet da von ir getrostet werdet an uwerme ende, so ir alliz daz lazin müzit daz ir in dirre werlde zu samene bracht hat. Thesaurizate vobis thesaurum in celo. so lazet ir vater und müter, wib und kint, brüder und swester, mage und vrünt, bürge und

lant, eigen und lehen, hüs und (143°) hof, des en volget uch nichtes ,

niht, sünder ob ir icht gütes dar mit getan habt. Nu bittet den almechtigen got durch siner liben müter willen, unser vrowen sente

nr. 119 überliefert in A und C 8 h. daz u. v. s. M. diu heilige müter unsers herren. von dirre werlde sciet. ze der elliu werlt t. u. z hät C_ 6 s, min trehtin erwelte. under andern wiben C 7 von der e. g. w. w. C 8 ein grozzer t. C d. gnade w. v. 8. C 9 hülde /ehit C vliesen. si ist von der elliu gnade uns zerst bechom und elliu salechéit. Si ist diu heilige m. C 10 u. die heilige m. C vr. des h. C und in ertriche fehlt C 12 u. h. J. Chr. fehlt C 14 ir heiligen t. C n. des verzihet C des s. i. inneclichen gebitet C 15 von dius. C 16 ir fehlt A b. 8. inneclichen daz ir des himelriches iht verstozzen werdet C 19 d. a. s. s. i. b. fehlt C ouch fehlt C vil dieche d. C 20 und w. lancstte d. i.C —21 das lateinische citat. fehlt C 22 n. neheine g. C h. ez h. garnet in dirre werlt! C 23 von diu m. C 24 vor uch fehlt C e. hin vure s. C dannen ir C 25 w. ie z. C 26 brachtet C «daa lateinische citat fehlt C v. u. m. fehlt C 27 brü- der -- lant /ehit C 28 desne v. C nichtes hit C 29 n. wan ob C b. hiute d. C 30 s. trüt móter C u. v. s. M. /ehlt C

C

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Merien, der er niht vorsagen mach, daz er uch gewise und geleite zu den sinen genaden und daz in üwer herze gesende, daz ir in werliche geminnen müzet und sine hulde vordienen müzet und nach diseme lebene daz ewige himelriche besitze müzet und ich mit üch. Des gerüch uns zu helfene unser libe vrowe sente Merie zu irm liebin kinde, unserm herrin Jhesu Christus, qui vivit etc. Amen. Der heiligen gotis müter sit ir hüte und immer mer bevolhn mit lib und mit sele, die beschirme und bewar uch von alleme übele. Amen.

120. De nativitate Marie virginis.

Nativitas tua, dei genitrix virgo etc. Mine vil liebin, dise wort die ich zu latine habe gesprochen, die bedüden alsus: din gebürt, gotes muter und magt, die würde gekündigit al der werlde, wane von dir ist bekümen die sunne der gerechticheit, unser herre Jhesus Christus der den vluch hat vortriebin und hat uns gegebin den ewigen segin und hat den tot zustoret und hat uns gegebin daz ewige lebn. Mine vil liben, so uns mer genaden cümen ist von unser vrowen sente Merien danne von keineme andern heiligen, so bege wir ir hochzit inme jare dicker danne keines andern heiligen. wir begen inme jare vir stunt ir hochzit. hute bege wir daz sie geborn wart zu heile und zu troste und zu genaden allen sündigen lüten. ir gebürt was ein anegenge aller genaden und aller selicheit. iz was da vor manigeme jare gewissaget daz ein magt geborn solde werden von der al die christenheit solde gevrowet werden, von der (1439) unser herre Jhesus Christus wolde geborn werden. egredietur virga de radice Yesse et flos de radice ejus ascendet. sie was die eine die

. got selbe erwelete vor allen wiben, daz sie magt wesende müter were.

ir name bezeichent ouch daz sie si ein sterne des meris, wane daz mere bezeichent dise werlt die nimmer gestet an einer stat, die sich immer mer wandelt von tage zu tage, von jare zu jare. do sie do geborn wart, do wart aller irretum gestillet, do erschein alle vroude und trost und heil und selicheit und genade der christenheit. die heilige müter und magt, unser vrowe sente Merie, die sule wir hute

1 der ir A verzihen m. C wise u. leitte C 2 den fehlt C daz er in C sende C i. i. w. g. m. u. fehit C 3 statt und nach vivit etc. Amen hat C: und daz er iu chome zehelfe und zetroste an sele und an libe. Quod ipse prestare. 5 nach helfene unser steht in A Jhesus Christus 7 m. des almahtigen gotes der C und immer mer fehlt C m. l|. u. m. s. /ehlt C 8 daz si iuch b. C darnach liest €: Nu bevelhet iuch vil dicche sende Marien! unde sóchet ire genade. chlaget ir iwer nót! sendet si zeboten zo unserme herren daz er iu ge- needic si. Gebet iwer almösen dicche durch ir ére. unde namlichen hiute ein iegelich mennesce einez. in ir ére! daz im der almahtige gebe sine genäde: unde behalt iu lib unde séle. Amen. nr. 120 in A überliefert 13 die vrüde g. 22 ein überg.

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an rüfen, daz sie der heiligen christenheit gedenke wider ir libiz kint, den almechtigen got, unsern herrin Jhesum Christum, den wir vil dicke erzürnet habn mit unsern sunden, daz er uns erlose von allen unsern noten und unsern angistin des libis und der selin. üwer igelich weiz wol waz er wider gote hat getan und wider siner sele, sendet sie hüte zu botin zu irme liebin sune, unserm herrin Jhesu Christo, daz er uch des helfende si, daz ir üwer sünde gebüzen müzet e dan ir von dirre werlde gescheidet. wie sult ir sie büzen? daz sult ir tün mit warer rüwe uwerre sünden, mit lüterer bicht und mit wir- diger büze und dar nach mit allen güten werkin und sult üwern lip twingen von bosin gedankin und bosin worten und von bosin werkin. richtet dem almechtigen gote ober uch selbin und lat den lip des intgeldin daz ir wider gote und wider siner liebin müter, unser vrou- wen sente Merien, zu sünden habt getan. tut zu güte swaz ir immer mer mügit. hec dicit dominus: quod uni ex minimis (144^) meis fecistis. et iterum: Infirmus fui et visitastis me. helfit den witewen und den weisen, helfet allen den die sich selbin niht vormügen. maniger slachte güttete sint da mit ir die sele generen mügit. Nu bevelh ich uch hüte unserm herrin dem almechtigen gote und siner liebin müter, unser vrowen sente Merien, daz sie uch beschirmen und bewarn lib und sele von allem ubele und nach diseme libe brengen zu deme ewigen himelriche, prestante domino nostro Jhesu Christo, qui vivit etc.

121. De sancto Matheo.

Mine vil liebin, unser herre Jhesus Christus gibt uns sundigen lüten grozen trost, daz wir nimmer so getanes ich getün, gerüwet iz uns von herzin, erne vergeb iz uns. der gute herre sente Matheus des tag wir hüte begen, der sagt uns an deme heiligen ewangelio daz er selbe schreib und daz man hüte zu messe liesit wie daz unserm herrin gote sündige lüte volgeten, beide wib und man, die mit sünden und mit manigeme unrechte bevangen warn, und wie sie mit ime zu hüs gingen und mit ime azen und trunken und wie andere lüte die sich rechter und bezzer düchten unsern herren got dar umme bestraften daz er mit sundigen lüten eze und trünke. des er in nach sinen genaden vil genediclichen antwürte und sprach: non est opus valen- tibus medicus sed male habentibus. die gesünden bedürfen niht der

9 erloste 14 in habt is b aus t gemacht nr. 121 überliefert in A und C 25 M. v. l. fehlt C min trohtin g. C 26 mennesscen 1nichelen tr. C nith so gg. C 27 u. Man list h. i. d.h. e. so der g. h. M. s. s. C 29 wie minime trohtine volg. C 31 nach warn hat C: unde si erlöst wurden 82 t. unde liset óch hiute wie C 88 p. u. r. wolden wsenen C minen trohtinen d. C berafsten C 85 v. g. fehlt C das lateinische citat fehlt in C, darnach steht: wem

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arzetie noch des arzetes sunder die siechen, sprach er und sprach dar nach: ich bin dürch sundige lute her in ertriche cümen, uf daz ich die bekere. Sente Matheus was selbe der einer der mit grozeme unrechte bevangen was. er saz mit unrechteme koufe und mit un- rechteme gewinne (144*) und warb wider gote. do er do vornam die groze genade unsers herren gotis daz er sündigen luten so genedich was, daz er under den gerüchte zu sine, do rüwen in sine sünde und bekarte sich also starke, daz in unser herre got erwelete zu sinen jungern, daz er die gotis warheit schriebe und lerte. dar an sult ir gedenken daz unser kein so getanes nie getet, rüwet iz uns und wolle wir is uns abe tun, er entpha uns und vorgeb iz uns. daz ist die genade und die gotis craft daz er uz sündigen luten heilige lüte machit. und sult daz wizzin daz unser herre got der uns nach der rüwe sine genade gelobit hat, daz er uns keine zit der vrist gelobit hat, dar umme sone vriste sich üwer kein von tage zu tage. vigilate ergo, quia nescitis qua hora dominus noster venturus sit. Dar umme so wachet, sprichet unser herre got, wane irne wizzet niht welich zit üwer herre cüme und heize uch daz hus rümen. als er uns danne vindet, so müze wir varn, antweder zu den ewigen genaden oder zu den ewigen ungenadin. daz hüs dannen wir uz suln varn, daz ist dirre lib; so scheidet die sele vonme libe, so nemüge wir keine rüwe mer gehabn, wane wirz niht taten do wirz wol getun mochten. Nu bittet den guten herren sente Matheum daz er uch helfe wider unsern herren got, daz uch üwer sünde werliche rüwen müzen und daz ir sie gebüzen müzet in disime libe, uf daz ir nach diseme libe daz ewige himelriche müzet besitzen und ich mit uch. des gerüch uns zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit. Amen.

ist durft sprac er antlazzes wan den sundigen. der nith sundec ist bedarf n. a. 1 von sunder bis nach /ehit C 2 h. ze dirre erde C uf fehlt C 3 becherte unde ze rehter erchantnusse brehte C die mit C 4 u. lebeten C 5 er ver- nam C 6 michelen C mines trohtines C 7 róhte C d. i. sin unreht 8 min trohtin C e. daz er sin jungere wsre unde die g. C 10d. ir nith s. g. getón muget C welt ir sin iuch gelóben unde r. i. iuch C 11 is fehlt A iuch und C ez C 12 mines trohtines C er /ehit A 18 s. w. C min trohtin C 14 die g. h. geheizzen C derne h. u. deheine vrist des zites ge- heizzen. von diu vristet ez nith von C 15 Vigilate. sprichet er. quia C 17 Er sprichet. daz wir wachen. wan wir newizzen ze weleher cit der h. chumet. u. uns heizzet C 20 suln fehlt C 29 do nith C wol /eMt C 23 b. hiute C er iu C h. hinze gote 24 s. geriwen m. C 25 C schliesst: mözzet. & ir von dirre werlde sceidet. Quod ipse prestare.

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122. (144°) De sancto Michaele.

Factum est prelium magnum in celo, Mychahel et angeli ejus preliabantur cum dracone et projectus est draco in terram et angeli ejus cum eo missi sunt. Wir lesen an einem büche, daz heizet Apo- kalipsis, daz unser herre got deme guten herrin sente Johanni eroffente manige heimliche und heilige ding die der güte herre sente Johannes selbe geschriben hat, und sprichet: ich sach zu himele einen grozen strit, daz sente Mychahel und die heiligen engele vachten und strieten wider den drachen, daz ist wider den tüvel und wider sin her, und sach daz die heiligen engele unsers herrin gotis den tüvel und sin her oberwünden und vorwürfen sie von dem hoen himele. der strit der sente Johanni eroffent wart, der wirt nacht und tach an uns vol- bracht. der tüvel vichtet uns an nacht und tag, wie er uns in sine gewalt brenge, wie er uns betriegen müge, wie er uns die sunde an brenge zu tünde. er wirfit uns an nyt und haz, bose gedanken und bosin willin, er retet uns die unküscheit und alle suntliche ding die er kan oder mach. mit so getaner wis vichtet er uns an nacht und tag. so hat aber unser herre got sine heiligen engele da wider gesazt uns zu helfe die uns daz gute raten, die uns trüwe und warheit raten und uns beschirmende sin vor in mit allen den dingen daz sie kunnen oder mügen. nu mage üwer igelich an ime selbin wol wizzin, weder teil gesieget habe. swane so ir mit untrüwe, mit lügene und mit trügene bevangin sint und des tüvels willen tut mit manigen sunt- lichen dingen, so hat der leide vient an uch gesieget und so sit ir in siner gewalt; (1443) swenne so ir aber güte werk beget und trüwe und warheit minnet und uch zu gote keret mit allen gütin dingin, so habn die heiligen engele an uch gesieget wider die tuvele. dar umme so sult ir uch nach und tag, vrü und spate, und zu allen ziten deme güten herrin sente Mychahel und allen gotis engelen vil inneclich bevelhn, daz sie uch helfin, daz ir deme tüvele und alle sime her

nr. 199 überliefert in A und C 3 der lateinische text fehlt C 5 an den bóchen. wie min throtin e. d. g. s. J. m. tógenlichiu d. C 7d. unss. J. sS C 8 h. er küt C er sehe da z. h. die h. e. mines .trohtines den t. u. s. h. uberwinden. unde vertriben in durch sine hochvart v. h. C 18 s. de s. J. ÀA d. ist alle tage umbe uns C 14 tages unde nahtes C 15 g. gewinnen muge C uns daz ubele geraten muge C 16 ubele g. ubelen willen. er leitet uns zallen ubelen werchen. C 17 u. daz hör daz uberhór. C; und mach fehlt C 18 g. gewsfene v. C 19 h. min trohtin s. C 20 d. u. t. u w. r. /eht C 21 die u. bescirmen unde uns vor sin C; mit mügen fehlt C 22 nu fehlt C w. entsten we. C 23 an ime g. h. C m. u. unde mit unwarheit. bevangen sit C 24 in. maneger slahte uppecheit C 25 und /ehit C s. s. in in s. A 26 swenne /ehlt C w. wurchet u. die w. m. C 21 m. a. g. d. /ehit C 28 h. mines trohtines e. C an uns A w. d. t. /ehit C 29 von diu sult ir tagelichen s. M. C 31 iu h. C t. an alle s A und allen sinen helferen C

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widersten müget und sult ouch ir in helfen mit allen guten werkin, daz der tüvel keine gewalt an uch gewinne. Nu bitet den guten herrin sente Mychaheln dem unser herre got sünderliche gewalt hat ge- gebin ober alle selige selen, daz unser aller sele irlost müzen werden von den tuveln und von der ewigen helle, swanne wir von dirre werlde scheiden, und daz wir cümen zu den heiligen engelen in daz vrone himelriche. des gerüch uns zu helfene unser herre Jhesus Chri- stus, qui vivit. Amen.

193. De omnibus sanctis.

Venite, benedicti patris mei, paratum regnum etc. Mine vil lieben, dise wort die ich zu latine habe gesprochen, die spricht unser herre Jhesus Christus zu sinen holden und bedüten alsus: cümet, ir gebene- dieten mines vaters, zu mir und entphat daz riche daz uch ist bereit von anegenge der werlde. unser herre Jhesus Christus ladet uns mit disen worten zu sime riche, zu den ewigen genaden und zu so getanen wunnen und vrouden die nimmer zugen. er ladet uns zu sines vater riche, daz wir sin erbe mit ime besitzen daz er uns bereitet hat von anegenge der werlde. man lieset uns hute an dem heiligen ewangelio wer die sin und (145°) welich die sin und wie selich die sin die dar cümen suln. Beati pauperes spiritu, quoniam ipsorum est regnum celorum. Beati mites, quoniam ipsi possidebunt terram. Beati qui lugent, quoniam ipsi consolabuntur. Beati qui esuriunt et siciunt ju- sticiam, quoniam ipsi saturabuntur. Beati misericordes, quoniam ipsi misericordiam consequentur. Beati mundi corde, quoniam ipsi deum habebunt. Beati pacifici, quoniam filii dei vocabuntur. Beati qui per- secucionem paciuntur propter justiciam etc. nu sol ich uch sagen waz dise wort bedüten. unser herre got der spricht: daz sin die seligen die ir gemüte und ir gedanken dar zu getwungen habn daz sie ane giricheit sin in dirre werlde und die den homüt von in geworfen han. die sin ouch selich, sprichet er, die da othmütich und semphtmütich sin, die des übelen mit güte lonen. die da ane haz und ane nyt sin die sin ouch selich, spricht unser herre got. die da keine vroude

1 und gewinne fehlt C 2b. hiute d. g. s. M. C 8 den min throhtin gesezzet hat uber alle christene sele. daz er iwer sele erlose von dem ewigen helle viure. daz nimmer erliscet! Quod ipse prestare dignetur etc. C 4 müzet A nr. 199 überliefert in A und C 11 von Mine werlde /ehit C 15 Min trohtin l. C 16 ze sinme hus u. z. s. r. C z. sinen g. C er ladet uns z. sogetaner wunne ze sogetaner vróde diu n. zeget C 17 uns fehlt C 20 und welich die sin /eh# C d. dar an denchent. unde sich dar gerehtent. C 27 wili.ius. C 28 disiu rede bedütet. Min trohtin s. C d. d. salich s. d. i. mót C 29 z. twingent C 390 sie ane d. w. girde sin C u. die ubermót C 81 die deumóte s. die ubeles m. C 82 da /ehlt C n. sin Er küt. die C 83 s. u. h. g. fehlt C da fehlt C

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habn in dirre werlde, deme dise werlt swer und unsamphte ist durch des himelriches willen, die werden getrostet mit dem ewigen troste. die sin ouch selich, sprichet unser herre got, der herze und gedanke hüngerich und dürstich ist nach deme gotis riche, wie sie die gotes genade gearnen mügen, die werden gesatet, der wille wirt volcümen mit dem ewigen lone. die sin ouch selich, spricht unser herre got, die sich gereiniget habn von aller unreinicheit und von aller bosheit und von allen suntlichen dingen. die sin ouch selich, spricht unser herre got, die da barmherzich sin, die da güten willen haben, die den notdürftigen gerne helfen uz von irn noten, an den wirt irvült gotes barmherzicheit. die sin ouch selich, spricht unser herre got, die ir gemüte und ir gedanken zu gote wert kern, die niemanne kein (145b) unrecht gern zu tünde, die heizin die gotis kint. die sin ouch selich, spricht unser herre got, die da not und angist, widermüte und un- gemach liden in dirre werlde dürch got und daz geduldicliche liden, die gewinnen daz ewige lon. Gaudete ergo et exultate, quoniam merces vestra multa in celo. zu aller lest spricht unser herre got daz wir uns vrowen nach disen güten werkin, unser lon daz sie uns vollecliche behalden da zu himele. Mine vil liebin, wol mügen si sich vrowen die da icht gütis habn getan, der zuvorsicht ist vil groz, den ist bereit daz ewige himelriche daz da immer ewig ist. swer aber die sin die da unrechte und suntlichen leben und keine gute werke tün, den wer bezzer daz sie nie zu dirre werlde cümen wern. nu bittet vil innecliche unser vrowe sente Merie und alle gotis heiligen der hochzit wir hüte begen daz sie unsern herren got biten und vlehen vor uns arme sundige lüte, daz wir anme rechten vünden werden und daz wir des ewigen lones ich vorteilet werden. quod ipse pre- stare dignetur. üwer igeliche gebe hute ein almüsen dürch unser vro- wen sente Merien wile und durch aller heiligen wille, uf daz sie

1 den elliu d. w. C u. st C d. d. h. w. fet C 29 gevrot C 8s.u. h. g. fehlt C 4 d. himelriche C; wie mügen /eht C DB w. ervollet C 6 s. u. h. g. fehlt C 1 die ir herze gerainet h. C zwischen un und reinicheit steht in A rechtich wunterp. v. dem unrehte! von aller uppecheit. von a. b. C B u. v. a. s. d. fehlt C, statt dessen liest es: die bescowent got. in simme riche. Er küt. o. d. C s. u. h. g. /ehit C 9 beide da /ehlen C d. decheimme nothaften man ze helfe choment C 10 u. v. i. n. /ehit C uber die erbarmet sich got. C 11 s. u. h. g. fehlt C herre fehlt A 12 möt nach g. kern C 18 gerne A, fehlt C tont C d. sint g. ch. geh. C 14 s. u. h. g. fehlt C da /eMt C w. u. u. feit C 15 ged. tont C 16 den e. l. C das lateinische citat fehlt C 11 jungest küt er C 18 güten /ehit C 19 gehalten C L. lute C 20 da fehlt C 21 gare d. gotis riche C d. d. i. e. i. /ehit C 22 da /eMt C u. s. fehlt C 1. unde daz niht gebözzent. den C 28 n. geborn weren C b. hiute v. C 24 mine v.C 95 in h. der ere wir disen tac h. b. C minen trohtinen rochen ze vl. umbe u. C vlelhen A 26 nach uns steht in A su unterp. a. r. v. w. u. d.. fh C 27e lNehtes C 28 u. v. s, M. w. u, elt C 29 höre C

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uch genedich sin zu dem almechtigen gote und singet den leisen "helfin uns alle heiligen’. Nu sit ir hüte und immer mer bevolhn unserm herrin Jhesu Christo und unser vrowen sente Merien und allen gotis heiligen mit lib und mit sele. Amen.

124. | De sancto Martino.

Dispersit, dedit pauperibus. Mine vil liebin, wir lesen an der heiligen schrift von dem milden herren sente Merteine vil manige groze tügent und heilicheit die er be (146°) ging in dirre werlde dannoch do er ein jungeling was. er behutete sich und twank sinen lib vor aller bosheit und vor allen suntlichen dingen. er was edel an der gebürt, er was othmütich und güt nach gote, sin gebeth und sin almusen warn groz und anneme unserm herren gote. eines tages beginete ime ein arme dürftige nacket und bloz, do der winder aller hertes was; done hatte er ime niht zu gebene, wane alliz daz er hatte daz hatte er andern armen dürftigen gegeben. dannoch hatte er ein cleit an, daz selbe sneit er mittene in zwei und gab iz dem armen dürftigen halb, daz ander teil behilt er selbe. san zu hant des selbin nachtes erschein im unser herre got in deme selbin gewande daz er dem armen dürftigen hatte gegebin und sprach zu sinen engelen: "mit diseme gewande hat mich Mertin gedakt. da bi sult ir merkin wie groz craft die almüse hat, wane got selbe spricht: quod uni ex minimis meis fecistis etc. swaz ir eineme imineme minnesten habt gegebin oder getan in mineme namen, daz habt ir mir getan. et sicut aqua extinguit ignem ita elemosyna extinguit peccatum. und zu gelicher wis als daz wazzer daz vüer leschet also vortribet die almüsen die sünde. wir lesen ouch daz unser herre Jhesus Christus vil dicke in eines armen dürftigen wis den luten erschinen ist. dar umme so eret unsern herrin Jhesum Christum an den armen dürftigen

1 e. daz der almahtige got iu g. si. Nu hevet iwer hende unde iwer herze f. ze dem a. g. mit dem leisse C 2 und immer fehlt C 8 dem almahtigen gote C 4 m. l u. m. s. der mózze iwer gewalt haben. in disme libe unde in dem ewigen libe. Qui vivit et regnat. nr. 124 überliefert in A und C 7 der latei- nische text fehlt C L. lüte C 8 an dem bóchen von s. Martines micheler gote. unde micheler h. C 10 dan. unde er chint w. C do t. er C 11 von a. uppecheit u. von a. b. er w. C 12 e. nach der werlt. unde deumóte n. g. 18 was g. C u.a. u. h. g. feit C 14 dürftige /ehit C nachenter C und bloz fehlt C 16 armen fehlt C 17 e. lachen a. ime C selbe, mittene fehlt C 18 dürftigen fehlt C halbez het e. ez s. C sa des n. C 19 min trohtin i. C 20 dürftigen feht C 21 M. gevazzet C sculen wir C 22 michele C daz a. habe C min trohtin s. küt. C 28 Er sprichet s. C 24 i. den armen gegebet i. m. n. d. ist m. gegeben. Ez ist gescriben. Daz daz a. d. s. erlescet a. d. w. tót d. v. C 27 1l. an den bóchen d. min trohtin v. C 28 armen /ehlt C von diu 8. minen trohtinen a. d. d. unde teilet iwer got mit im. ze helfe unde z. t. iwerre sele. C

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mit deme daz uch got vorliegen hat nach uwern staten uch selbin zu troste und zu genaden. wir lesen ouch daz der heilige herre sente Mertin vil manige groze zeichen tet: er machete dri toten lebende. wir lesen ouch, do (1469) er von dirre werlde vorschiet, daz die heiligen engele unsers herren gotis sine sele zu himele vürten mit grozeme lobe und mit sange und mit grozer vroude. allez himelische her vrowet sich da sich ein sündere bekerete. Dico vobis: gaudium est angelis dei super uno peccatore penitentiam agente. Dar umme, mine vil liebin, keret uch zu unserm herren gote, tut sinen willen, ervullet sin gebot. Nu bittet den heiligen herren sente Mertine etc. fac finem sicut vis.

125. De uno martire, bei Leyser 122, 25—123, 29.

126. (1465) De uno confessore, bei Leyser 123, 30— 124, 20.

197. (146°) De virginibus.

Audi, filia, et vide et inclina aures tuas etc. Mine vil liebin, dise wort die ich zu latine gesprochen habe, die spricht der heilige pro- pheta her David inme saltere zu eineme igelicheme güten menschen der unserm herren Jhesu Christo sine sele gehalden wil, und gezement der heiligen meide und der heiligen vrowen wol der hochzit wir hüte begen, und bedüten alsus: Liebe tochter, hor und sich und neige din orin und vornim daz ich dir sage: der himelische künik der gert diner schone, volge siner lere und halt sin gebot und tu sinen willen. Mine vil liebin, unser herre Jhesus Christus der negert der üzeren schone niht die under unsern ougen ist, noch der zirde die an unserm gewande ist, er gert des reinen herzin und des reinen libes die da unzündet sin von der minne und von der süzze des almechtigen gotis. dise heilige juncvrowe der hochzit wir hüte begen, die hatte die

2 d. selbe h. man s. M. C 8 groze /ehit C lebendic C 4 do e. vervor d. d. h. e. mines trohtines s. s. C 6 michelme l. u. m. michelme s. u. m. micheler v.C wan a. h. C 7 der sündige man b. C das vorletzte e bei bekerete ist in A überg. das lateinische citat. fehlt C, dafür steht: Wir lesen och. daz der tievel dar kome. unde vorderot die sele. Nu gedenchet welch rát. unser suntare scule wer- den. da der tievel. an eimme so heiligen man sin teil wolde haben. Von diu ch. 9 gote /ehit C unde t. C 10 unde e. C N. b. hiute d. almahtigen got. daz er durch sines trütes. willen des góten s. Martines. iuch wise unde leitte ze den ewigen genaden. Quod ipse prestare. C nr, 125—159 in A überl. 21 vor sele sicht g get, 21 di an under

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rechte schone, die erwelete den himelischen künik zu einem (1461) vriedele und zu eineme gemahelen vor allen mannen, deme hilt sie im lib küsche und reine von gedanken und worten und werkin. sie was der wisen und der klügen jungvrowen eine, als man hüte an dem heiligen ewangelio lieset, die da kein werltlich lob süchte. sie was die von der waren minne des almechtigen gotes enzündet was. mit maniger martere twang man sie daz sie gotis vorlükente und die abgote vor ougen hette und die erte und sich zu werltlichen unt zu suntlichen dingen kerte; daz enhalf alliz niht, wane sie hatte sich allez dinges an unsern herren Jhesum Christum gelazen. zu aller jungist oppherte sie im lib deme himelischen künige und wart gemartert und volbrachte irn willen also verre, daz sie hute und immer mer ist mit dem almechtigen gote in himelriche. nu bestrafet uns die heilige scrift unde spricht, welich rat unser mannes namen werden sule die wir creftiger solden sin deme tüvele zu widerstende und sinen gespensten und gote zu dinende dan daz brode wibes namen, die heilige jungvrowe der tag hute ist, die uns vor cümen ist mit der creftiger minne des almechtigen gotis und mit grozzer martere irs libes. Nu bittet etc.

128. Sermo communis de quolibet.

Alle die da hüte her cümen sin dürch die minne des almechtigen gotis und dürch die genade des heiligen des tag und hochzit wir hute begen, die kern ir gemüte und ir gedanken zu unserm herrin dem almechtigen gote und erclagen sich irre sunden hüte hie, wane unser herre got spricht selbe: ubi duo vel tres congregati sunt in nomine meo, (147*) ibi sum in medio eorum. swo so zwene oder dri gesamenet sin in minime namen, da bin ich in mitten in. da aber sus manich mannes namen und wibes namen zu samene cümen ist durch die genade des almechtigen gotis und des heiligen des tag hüte ist, des sult ir sicher und gewis sin daz got da engegenwart si üwere gebeth zu vornemene und uch zu helfene. Liben lüte, nu ir des gewis sit daz unser herre got hüte under uns si, so claget im üwer angest und üwer not, gedenkit waz ire wider sinen genaden und sinen hulden getan habt und wider üwere selen und lazet uch alliz daz rüwen daz ir zu sunden ie getatent und ir gebet uch hüte schül- dich in sine gewalt, daz er uch des helfende si daz uch üwere sünde werliche rüwen müzen, wane mit rechter rüwe so gearnet ir den warn ablaz aller üwere sünden. den rüwen rechte und werliche sine sünde deme daz leit ist daz er sie ie geteth und des willen hat daz

l ewelete 2 gemalehen 4 jungvrowe 32 zu vor helfene zweimal

829°

6r sie nimmer mer getün wolle und der ouch des willen hat daz er sie gerne wolle büzen. Nu, mine vil liebin, sint unser herre got gerne sine genade zuz uch wil keren und ime lib ist üwer heil und üwer selicheit, so keret ouch ir zu ime, volget siner lere, haldet sin gebot unde tut sinen willen. er ladet uch alle zu sime hüs, er ladet uch zu sime riche, er ladet uch zu der ewigen vroude die nimmer zuget. er nelonet uch niht mit deme zugenclicheme güte, er gibt sich selbin uch zu lone da ir in beschowen sult in siner gotheit immer mer an ende. after des so werdet ir ledich aller üwere angest und uwere not, (147^) da irschinet uch ein liecht daz da nimmer vorlischet, da getaget uch der tag der da nimmer zu abende wirt. dar gewise uch und geleite uch der almechtige got. swer zu den genaden cümen wolle, der bezzere sich in dirre werlde und cüme alliz dez widere des er wider gotes hulden ie teth und beware sich vor bosin ge- dankin, vor bosin worten und vor bosin werkin, vor hazze, vor nide, vor unrechter gerunge, vor homüte, vor aftersprache, vor unküsch- lichen dingen, vor untrüwe und vor aller slachte suntlichen dingen. dise ding sin die uns daz himelriche vor besperrent. nu sule wir aber trost haben zu dem almechtigen gote, wanne wir keine sunde so getan habn, gerüwet si uns werliche, erne vergez ir, und hat uns des grozen trost gegeben an manigeme sundigen menschen die von sündigen lüten heilige lüte würden. er hat uns unser vrowe sente Maria Magdalena vor gesazt die ein offenbare sunderinne was, die gevloch zu unserm herren Jhesu Christo mit irn zehern und gab sich schuldich an sine genade und wart geheiligit also sere, daz wir sündige lute billiche suln zuvlücht haben zu ir und daz ouch sie des wirdich was daz sie die erste was der unser herre Jhesus Christus erschein, do er vonme tode was ufirstanden. er hat uns ouch sente Matheum vor gesazt der da offenbare nach unrechteme gewinne rang, der entphing groze rüwe und vloch zum almechtigen gote und wart also starke geheiliget, daz in unser herre der almechtige got erwelete, der siner heiligen zwelfboten einer ist und der heiliger vier ewangelisten einer di die ewangelien schrieben. (147°) dar umme, mine vil lieben, enzwivelt niht an den gotis genaden, sin güte und sin barmherzicheit ist ober alle werk. da sich ein sundich mensche be- keret von sinen sünden, des vrouwet sich got gotis sun, unser herre Jhesus Christus, und sin liebe müter, unser vrowe sente Merie, und sin heiligen engele und alle heiligen in himelriche. Nu bittet etc.

15 von bosin 20 getrüwet, daz erste t unterp.

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199, Item.

]r sult tegeliche biten unsern herrin got daz er sine genade gerüche zu uch kern und gerüche uch zu helfene, daz ir sine hulde vordienen müzet. bittet in daz er üwere herze erweiche, daz uch sine heiligen wort gesüzzen. ir sult in ouch bitten daz sin wille genedic- liche an uch ervüllet werde. irne wollet niht anders minnen wan daz ir vor uch seht, dise vil arme werlt, dise zugengliche ding, irne wollet gote nicht getrüwen noch sinen worten. er spricht: venite, benedicti patris mei, etc. unser herre got der ladet uch zu sinen genaden und zu sime riche daz er uch bereit hat von anegenge der werlde. keret uch zu ime und volget sinen worten. ir seht selbe wol wie iz umme dise werlt ist gewant, sie wert kürze wile. ir seht ouch wol wie jemerlich des menschen ende ist. nu ladet uns gote selbe zu sime hüs hin zu himele zu den ewigen genaden. wir wern anders unselicliche geborn, ob wir keine andere zuvorsicht hetten wan zu dirre werlde. iz cümet umme dise werlt und umme daz himelriche als iz cümet umme den der in eime kerkere liget und dar uz irlost wirt. also wirt die sele irlost zu der zit, so sie von diseme libe scheidet, ob daz der lib wider got vordienet hat. keret (1474) uch zu unserm herren gote, keret alle üwere minne und üwere liebe an in, denket nach ime, tüt güte werk, denket nach üwern sunden wie vil ir der getan habt und bichtet die und büzet sie nach genaden und nach rechte und genehet uch unserm herren gote mit uwern almusen, mit üwerme gebete und mit andern güten werkin. bereitet uch zu jeneme libe und tut daz bezite, wane ir ne wizzit niht zu welicher zit der bote unsers herren gotis da zu türe clopfe. welich ist der bote? daz ist der tot. er cümet unvorsehns dinges, er cümet à wirs icht wizzin. dürch daz hat uns unser herre got den tag und die zit unsers endes vorborgen, daz wir nach und tag, vru und spate, und üch alle zit bereit suln sin biz uns sin bote cüme, daz wir danne bereit sin als iz uns güt sie. wane werde wir an güten werkin vün- den, so werde wir zu den ewigen genaden gevürt. werde wir an bosen werken vünden, so werde wir zu den ewigen ungenaden verteilet. Nu bittet den heiligen herrin sente N. des tag hüte ist daz er uch des gehelfe, daz ir also müzet geleben in diseme libe, daz ir nach diseme libe müzet cümen zu dem ewigen libe und ich mit üch ipso prestante etc. Amen.

21 kere 25 und und mit 398 zu den zweimal

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130. In rogationibus.

Petite et dabitur vobis, querite et invenietis, pulsate et aperietur vobis. Mine vil liebin, unser herre got der bittet uns, des wir in billiche solden bitten, er spricht: 'bitet mich, ich gezwide uch; suchet mich, so vindet ir mich; clopfet her zu mir und ich tün uch uf? wie sule wir clopfen? daz sule wir mit unserm gebete, mit rüwe unser sünden, mit bicht, mit büze, (148*) mit vastene, mit wachene, mit kirchgange, mit gebete, mit almusen und mit andern güten werkin; so tut er uns uf sine genade und vornimet unser gebeth. dar nach

lert er uns wie wir in bitten suln und spricht: primum querite regnum :

dei. dar nach lert er uns wie wir in bitten suln und spricht: peni- tenciam agite, appropinquat enim régnum celorum. er spricht: entpaht rüwe umme üwere sunde und tut bicht und enphat büze und leistet die nach genaden und nach rechte, daz gotes riche nehet uns. zu aller jungist so wir allen sinen willen getun, so spricht er zu uns: venite, benedicti patris mei, etc. cümet her zu mir, spricht er, ir ge- benedieten mines vater des almechtigen gotis, enphat zu lone daz ewige himelriche daz uch ist bereit von anegenge der werlde, da so getan wün und vroude ist, que oculus non vidit etc., die nie menschen ouge volsach noch ore volhorte noch menschen herze mochte vol- gründen noch enmach. dar helfe uns unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

131. De quolibet.

Mine vil liebin, ir sprechit alle ir geloubt an got. der geloube envorveht uch niht, ir newollet ouch die guten werk begen, quia fides sine operibus mortua est. der geloube enhilfit niht ane die güten werk, spricht sente Jacob. swer des geloubet daz unser herre Jhesus Christus noch kunftich ist zu erteilende tot und lebendinge al nach irn werkin und des geloubet daz die guten die gotis willen habn getan hin zu himele werden gevürt und die bosin hin zur helle werden vorteilet, der sol sinen gelouben sterken und stetigen (148°) mit güten werkin, der sol sich alles des irlouben daz wider got ist und sol alliz daz tun daz zu gotis hulden triffet, der sol sich rechtis gewinnes begen und sol des selbin gote mit teilen an armen durftigen al nach sinen staten. aber die richen, daz sin vürsten, als künige, herzogen, greven und alle die da gerichtes gewalt habn, die suln &ber mit rechteme gerichte gotis hulde vordinen. die hat got dar zu

15 nach rechte steht neiket uch durchstr.

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2b

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gesazt und erwelt, daz sie witeweri ünd weisen beschirmen und closter und andere goteshüs. Nu bittet alle hute, arm und riche, unsern herrin got daz ir mit rechteme gelouben und mit andern guten werkin unsers herren gotes hulde vordinen müzet, swan ir von dirre werlde scheidet, daz ir müzit cumen zu dem ewigen himelriche und ich mit uch, da so getan wünne und vroude ist, que oculus non vidit etc. die nie menschin ouge volsach noch ore volhorte noch menschen herzin mochte noch mach volgründen. des gerüch uns zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

132. De quolibet.

Si recte offers, recte autem non dividis, peccasti. Mine vil liebin, unser herre got der negert weder silbirs noch goldes von uns noch keiner slachte gezirde in dirre werlde wane der reinen samwizzicheit des reinen herzin da der güte wille inne ist und die gotis vorchte. wane da inne hat er sine vroude und sine lüst. nu lazt sin daz der mensche gebe durch got alliz daz er hat, und wil er an dem un- rechten und an den sünden beliben, so hat er beide güt und lon vorlorn und dar zu die sele. man enmag daz gotis riche mit unrechteme güte gekoufen, (148°) der mensche engebe sich selber dar zu. dar umme so vinde wir gescriben, als ich uch zum ersten sagete zu latine: si recte offers, recte autem non dividis, peccasti. swer sin güt unserm herren gote opphert und selbe an dem unrechten blibet, der vorluset beide güt und sele. unserm herrin got ist niht so lieb von uch als daz ir rüwe entphat umme üwere sünde und die lüterliche bichtet und entphet büze nach genaden und nach rechte und leistet die und hütet uch vort me vor sünden, vlizet uch an güte werke und vol- hertet dar an, uf daz, swan ir von dirre werlde scheidet, daz ir müzit cümen zu dem ewigen himelriche und ich mit uch. des gerüch uns zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

133.

Uwer tegelich gebet sol daz sin daz ir ane rechteme geloubin vünden werdet und daz ir unsern herrin got innencliche geminnen müzet und sinen willen ervüllen müzet und daz er uch vorlie daz ir uch mit trüwen und mit warheit betragen müzet. ir sult in lieb haben von alüwerme herzin, von dem ir lib und sele habt und üwer libne- rünge und dar zu alliz daz ir habet. die richen etteliche die hant unserm herrin gote vil zu antwortene, die den richtum in dirre werlde

8 moch noch

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besezzen habn, die in unrechte nützen und in unserm herren gote niht wollen mit teilen. der arme und der sieche der mit noten und mit angesten begriffen und bevangin ist, der da keine wunne noch keine vroude in dirre werlde hat, der sol vil innencliche unsern herren got bitten daz er ime gedult vorlie und sol des güten geloubin habn daz iz im unser herre got zu heile und zu selicheit getan habe. wane vil manich men (1484) sche besitzet den richtum zu grozem valle siner sele der in wider gote nützet und in zu homüte und zu süntlichen dingen keret. Nu bittet alle unsern herrin got, arm und riche, daz er uch sinne und witze vorlie, daz ir also müzet getün in disime libe, daz ir daz ewige himelriche müzet besitzen und ich mit uch. des gerüch uns zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

134. Bei Leyser 124, 21— 126, 10.

135.

(149%) Ir sult degeliche dar an denken wie kurz und wie un- gewis diz leben ist und wie ungewissen richtum ir besezzen habt, und allez daz ir habt daz ir daz alliz mit deme tode lazen müzet, ir wollet oder enwollet. so müzet ir wib und kint lazen, hüs und hof eigen und lehn und alliz daz ir habt, sone mag uch nieman gehelfin so weinet man nach uch, so schriet man nach uch. sone habt ir keine zuvorsicht, sunder ob ir icht gutes habt getan, so werdet ir san zu hant erteilet antweder zu den ewigen genaden oder zu den ewigen ungenaden al nach üwern werken. Liebin lüte, uns ist beide bereit groze genade in dem himelriche und groz ungenade in der ewigen helle. daz himelriche ist den bereit die gotes willen tün, die ewige helle ist den bereit die des tüvels willen tun mit irn sünden. dar umme so kert uch zu unserme herren gote und süchet sine genade und gebt uch schüldich an sine (149*) gewalt und an sine genade und lat uch leit sin swaz ir wider siuen hulden habt getan, so ist er zu hant bereit uch zu entphande mit aller der libe daz ein vater oder ein müter ir einigiz kint entphan daz da lange ist von in gewesen, als er selbe spricht: antequam me invocetis, dicam: ecce, assum. Nu bittet unsern herren got etc. fac finem.

136.

Mine vil lieben, nu solde wir alle vil wol gedenken der grozen genaden unsers herren gotes, der grozen genaden des almechtigen

8 nach begriffen steht ist getügt 194 am schlusse bei Leyser muss es heissen: fac finem sicut vis. 18 h. und d. 31 hat bereit

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gotis die ober die christenheit cumen ist mit vriede und mit aller hande getregede. nu hat uns unser herre got erhort des wir in vil lange gebeten habn, nu ist sin genade vollecliche cümen. unser herre got der tüt uns als ein gut vater sime lieben kinde, etteswane locket erz, etteswane sleht erz. nu hat uns unser herre got wol ge- züchtiget mit urlouge, mit türer zit und mit manigen angesten und noten, nu hat er uns erzeiget die groze sine genade, nu sule wir ouch dar an gedenken und suln in aller siner genaden loben und suln al unsern müt und unser gedanken und unser sinne nach ime kern und suln al sines willen ramen und suln den volbrengen swo wir kunnen oder mügen. sin wille ist daz wir behaldin werden zu den ewigen genaden. wie ir daz vordinen sult daz sag ich uch. ir sult trüwe und warheit habn zu uwern ebenchristen, irn suln ouch niemannes gütes gern, ime müget iz mit rechte habn, irne sult weder nyt noch haz tragen, ir sult ouch unserm herren gote vil (149°) getrüwelichen mit teilen üwer getregede al nach üwern staten. ir sult ouch der siechin und der armen und nemelichen der hüsarmen gedenken mit üwern almüsen die sich da schemen zu gende von hüse zu hüse. ir sult ouch witewen und weisen von irn noten helfen, ir sult ouch selbe küschliche und reinicliche und getrüweliche lebn, ir sult ouch minne und vorchte habn zu dem almechtigen gote und sult im üwern lip und üwere sele bevelhn und sult uch rügen vor uwerm pristere aller uwere sünden wane die schemede die ir da habt in der bichte, die vorleschet uwere sunden ein vil michil tei] und sult buze entphan und sult die leisten nach genaden und nach rechte und sult uch vlizen an alle güte werk. Nu bittet unsern got daz er uch gewise und geleite, als er wizze daz uch durft und not sie zu lib und zu sele, etc. Amen.

137. Bei Leyser 125, 11— 126, 12.

138.

(1509) Mine vil lieben, ich nemach uch niht anders getrosten wane als uns got selbe trostet und sine heiligen. unser herre got manet uns und retet uns daz wir geduldich sin wider alle dem wider- müte daz uns geschen mach in diseme libe. nieman enmach dem andern icht getun, unser herre got derne verhenges ime. als dicke als uns icht widermütes geschit zu unserm libe oder zu unserm güte, da mit so manet uns got daz wir uns bekeren von unsern sunden, und so wir sehn wie bose und wie unstete dise werlt ist, daz wir

24 vil überg. 82 gestrosten

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ths zuz im bekern da wir allen trost und alle genade vinden. die güten aber die liden aller meist not und angest in diseme libe, die wil aber unser herre got gebezzern und gelütern und ir geduldicheit vorsüchen, als da geschriben ist: unde sanctus sanctificetur adhuc. er manet ouch die sündere daz sie sich bekern und die guten daz sie sich bezzern. also sult ir tün, ir sult unsern herren got loben und eren aller siner genaden die er zu uch hat getan oder noch tut, iz si ubil oder gut, wane er tut iz uch allez zu gute. er hat den guten gemanet daz er bezzer (150*) werde und daz er niht abe laze von der güttete, sunder volherte. quia qui perseveravit usque in finem, hic salvus erit wane swer so volhertet an güten werkin, spricht unser herre got, der wirt behalden, als is im wol daz er ie geborn wart. so uns got den irdischen richtum gibt, so nütze wirn unrechte und vorgezzen unsers herren gotis san zu hant, sone wolle wirs ime niht mit teilen, so gebrüche wir sin mit hovertigen cleidern und mit homüte und mit andern süntlichen dingen. dar umme so müz uns unser herre got etteswane züchtigen, üf daz wir innene werden daz wir wider sinen hülden habn getan. swen aber got niht zuchtiget in diseme libe, der mach des angest habn daz er des himelriches vor- teilet si und daz sin got keine rüche habe. Nu uch unser herre got gezüchtiget und gemanet hat, so kert uch züz ime, er hilfet uch uz aller not. fac finem.

139.

Mine vil lieben, nieman ist so sündich der an gotis genade zviveln sule, quia misericordia domini super omnia opera ejus, die barmherzicheit unsers herren gotis ist uber alle sine werk. sine ge- nade und sine barmherzicheit ist mer dan alle unser sünde. nieman ist der so schire genade an gote vinde so der sundige mensche, so in sine sünde rechte rüwen, als unser herre selber spricht: dico vobis, gaudium est angelis dei super uno peccatore penitentiam agente. alle gotis engele werden gevrouwet, spricht er, da sich ein sündich men- sche bekeret. so der sündige mensche sine sünde vor sine ougen niemet und die beginnet zu clagene und zu weinende und sich zu schamende, so sol er des sicher sin und gewis sin daz sin got ruche und genade habe, wane mit warer rüwe gearnet (150°) der mensche den warn ablaz aller siner sünden. den rüwen sine sunde rechte deme da leit ist daz er sie getan hat und des willen hat daz er sie nimmer mer wolle getun. Nu bittet den almechtigen got daz ir ime gerichten müzet ober uch selbin e dan ir von dirre werlde gescheidet, als sente Paulus spricht: si vos ipsos judicaretis, non utique judica- remur, und bittet in ouch, obe üwer kein so hertis herzin si, daz ir

9 werden 1i hical 41 ober

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uber uch selbin nicht wollet noch müget gerichten, daz er doch selbe ober uch genedicliche gerüche zu richtene e dan ir von dirre werlde gescheidet, uf daz iz uch zume jungesten urteile niht gespart werde. der ist ouch selich den unser herre got gerüchet zu züchtigene in diseme libe, als da gescriben ist: quem enim diligit, dominus corripit. swen got lib hat, den züchtiget er in diseme libe. er zuchtiget süme- liche mit siechtüme, sümeliche mit armüte, sümeliche mit angest und mit not und mit manigen andern widermüten und wil in da mit dise werlt leiden. swer aber weder not noch angest noch widermüte lidet in diseme libe und deme unser herre got gestatet zu tünde alliz daz er wil und dem iz get nach sinem mütwillen in diseme libe, der ist wol ein unselich mensche. von dem ist geschrieben: et pro- speritas stultorum interficiet eos. die wollebetage und daz gelücke der tummen, daz ist der sundere, die totent sie. geb uch der almechtige got rüwe aller uwer sünden und beware uch lib und sele und mir mit samet uch und geb uns nach diseme libe daz ewige himelriche. Amen.

140. Bei Leyser 126, 14—127, 6.

141.

(15129) Factus est dominus refugium pauperum, adjutor in tribu- lacionibus. omnes qui laboratis et onerati estis, venite ad me et ego reficiam vos. juste tribulacio et angustia venit super nos quoniam pecca- vimus domino. dicit propheta: 'diminute sunt veritates a filiis hominum. vana locuti sunt unusquisque ad proximum suum. non est qui faciat bonum, omnes abierunt post desideria cordis sui. Mine vil lieben, swenne so wir in noten und in angesten sin, so sule wir zuvlücht habn zu dem almechtigen gote, unserm herren Jhesum Christum, wane er selbe spricht: omnes qui laboratis etc. alle die da besweret sin mit noten oder mit angesten, die suln vlihn zu ze mir, ich quicke sie und gehelfin von allen irn noten und irn angesten. iz nesol uch kein wünder habn daz uch unser herre got etteswanne züchtiget und mich intsamnet mit uch, wane wir habn in dicke irzürnet mit mani- gen unsern sünden. Nu bittet unsern herren got etc.

142. Mine vil lieben die got hie gesamnet hat, daz wir hie nu begen daz heizet christenlich ding daz wir umme daz gotes recht und umme die gotis ewe reden suln. dar (151®) umme so mane wir uch dürch

1 nicht überg. 16 in sament is n unterp. 22 onorati 27 in zuvlücht ist t überg. 931 a. uwern noten 38 irzüznet 94 unser 88 so mane zweimal

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üwers selbis selicheit daz ir uns helfit dar zu, daz wir nach gote gerichten müzen. ich mane uch bi uwerre christenheit daz ir niht helende sit swaz so ir wizzit under uch houbethaftir sunden, daz ist hür, daz ist uberhür, daz ist der sippehür, daz ist zoubernisse, daz ist verretenisse, daz ist mort, und ob kein wib ir kint getotet habe, daz ist banvire und ander ungoteliche ding und unrecht. swer so daz weiz und iz vorswiget, der ist als schüldich als der iz tüt. diz sage ich uch durch daz, wane swa daz unrecht ist, da von cümet brünst, da von cümet der sterbe, da von cümet gesüchte, da von cümet leit libes und gütes und der sele vorlüst. Nieman rüge den andern dürch keiner hande rache oder vintschaft, niman vorswigiz ouch durch sunderliche vrüntschaft.

143.

Primum querite regnum dei et justiciam ejus, et hec omnia adicientur vobis, dicit dominus. Mine vil lieben die got hüte hie gesamnent hat, dise wort die ich zu latine gesprochen habe, die spricht unser herre got selbe in dem heiligen ewangelio und bedüten alsus: süchet züm aller ersten daz gotis riche und sin recht, so gibt er uch dar zu swes so ir bedurfet daz uch güt und nütze ist. daz daz war ist des gibt uns urkunde her David der propheta und spricht: inquirentes dominum non minuentur omni bono. allen den die mit gote werbint, spricht er, den gebrichit niht alles gutes, wane swer unsern herren got hat, der hat den warn richtum, und swer in niht hat, deme gebrichet aller genaden, als da geschrieben ist: (151°) divites eguerunt et esurierunt, inquirentes autem dominum non minuentur omni bono. die richen die den vorgenclichen richtum habn in dirre werlde, den genüget nimmer vollen, die sin immer hüngerich und dürstich nach grozerem richtüme dirre werlde, spricht her David der propheta, aber die unsern herrin got süchen, spricht er, den ensol nimmer gebrechen alles gütes und aller genaden beide zu disime libe und zu dem ewigen libe. Nu bittet den almechtigen got, unsern herren Jhesum Christum, daz er uch den ewigen richtum gebe, daz ir mit ime den warn richtum besitzen müzet, daz ist daz ewige himel- riche, daz er sinen vründen gelobit hat und behalden hat. quod nobis prestare digmetur.

144.

Arta est via que ducit ad vitam. Mine vil liebin, dise wort die ich zu latine habe gesprochen, die spricht unser herre got in deme ewangelio und bedüten alsus: enge und hart ist der wek der zu den ewigen genaden und zu dem ewigen lebene wiset und leitet. er ist allen den enge und unsamphte die da unrechte und süntliche lebn und die dise werlt mer minnen denne unsern herren got und sin

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riche. den wek zu himele den enmach nieman gevaren, erne habe sinen li vil wol getwungen von allen süntlichen dingen. da ein mensche sol dürch eine enge stat sliefin, der tüt sines gewandes ein teil von ime, uf daz in daz niht enirre; also sult ir tün, ob ir zu der himelphorten wollen in cümen, ir sult die girde und die libe lazen die ir zu dirre werlde habt und sult daz unrecht und alle suntliche dinge von uch tun da mit ir bevangen sit. unser herre got engebütet uch niht daz ir allez des vorzihet daz (1013) ir habt, wane er hat allen richtum und alle zirde dirre werlde geschaffen dem menschin zu güte und zu genaden und ime selbin zu lobe und zu eren. daz uch got zu güte und zu genadin geschaffin hat, daz nützit ir und gebrüchet dez unrechte wider sinen hulden und uch selbin zu einem ewigen valle. er hat dem menschen daz gewant geschaffen, daz er sin lip mit bedecke und sich des vrostes mit beneme, des gebrüchit ir aber mit al deme homüte dez ir kunnet oder müget. er hat die spise und den trank geschaffen deme libe zu genaden und zu gelebede, daz nütze wir unrechte beide mit oberaze und mit ubertranke. wir minnen alle üppige und süntliche ding, wane swo so uberaz und ubertrank ist, da volget ouch san nach unküscheit und andere maniger slachte suntliche ding, iz benimet dem menschen sinen sin und witze, iz schündet in zu allen süntlichen dingen. dar umme so ist uns die vaste vil dikke gesazt ime jare, daz wir unsern lip da mit twingen und unser sinne deste lüterre sin, als sente Paulus spricht: ne forte graventur corda vestra in crapula et in ebrietate. unser herre got der neminnet niht so sere an uns so den reinen und den küschin lip, dar umme so bewart uch von allen süntlichen dingen und geneiket uch unserme herren Jhesu Christo, so vordinet ir daz ewige himelriche. quod nobis prestare.

146.

Mine vil liben, ir sult unsern herren got vil innecliche bitten daz er üwer herze und uwern sin erluchte mit dem heiligen (1525) geiste, daz ir in geminnen müzet und sine genade irkennen müzet die er an uch getan hat daz er uns irlost hat von dem ewigen tode mit sines selbis libe und suln daz irkennen weliche genade und weliche wunne er uns da zu himele gelobt und bereit hat, ob wir sinen willen getün. daz ist sin wille: unser selicheit. ‚daz ist sin wille daz wir mit güten dingen hie in ertriche vordinen daz wir sin riche mit ime da zu himele besitzen. sin riche daz er allen den gelobt und bereit hat die in werliche minnen, daz enzuget nimmer, daz ist von ewen zu ewen geliche vrolich und wünnen vol. da enist weder angist noch not noch siechtum noch armüte, iz ist alliz mit wünnen und

16 gelebde, e überg. 29si 2b nach reinen sieht lip durchstr.. 26 geneket 36 uns

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mit vrouden begriffen, da enist ouch weder haz noch nyt noch keiner hande unrecht, da enist niht wan alle genade in himilriche. da seh wir unsern herren den almechtigen got in siner herschaft. dar sule wir denken tegeliche, dar zu sule wir uns reinigen und bereiten mit allen güten werkin die wile wir in disime libe sin. unser herre got der ladet uns zu sime hüs, daz ist zu dem ewigen himelriche. er hat uns gelobt er wolle uns ewich machen, wane er selbe ewich ist, und spricht: venite, benedicti patris mei, etc. cümet, spricht er, ir gebene- dieten mines vater, enphat daz riche daz uch bereit ist von anegenge der werlde. daz wir daz riche, die vroude und die genade besitzen müzen, des gerüche uns zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

146.

Ecce, dominus ad judicandum veniet reddere unicuique secundum opera sua. Mine vil lieben, daz (152^) urteil unsers herrin des almech- tigen gotis daz nehet uns alle tage, da wir zu rede gesten suln aller der werke die wir ie getaten; da wirt unser igelich irteilet al nach sinen werkin als er vordienet hat, antweder zu den ewigen genaden oder zu den ewigen ungenaden. waz ist uns nu zu tunde? daz retet uns der heilige wissage unsers herrin gotis, her David der propheta, und spricht: preoccupemus faciem ejus in confessione antequam veniat dies domini magna et amara valde. er retet uns, e danne wir vor daz vrone urteil unsers herren des almechtigen gotis cümen, daz wir e zu sinen hulden und zu sinen genaden vlihen. wie sule wir daz tun? da sule wir uns schuldich gebn unserm herren dem almechtigen gote aller unser sunden vor unserm pristere, unserm ewarten, mit warer rüwe, mit rechter bicht, mit wirdiger büze und suln daz dar umme tün, daz der leide vient ich? uf uns zu sprechene habe und uns mit ichte gerügen müge, wane er ist accusator fratrum nostrorum et adversarius generis humani, er ist ein rüger unser ebenchristen und ein widersache al menschlichen kunnes, der uns aller der sünden rüget der wir ie oder ie getaten oder immer mer getun, ob wir sie niht bichten und büzen in disime libe. Nu bittet unsern liebin herren got etc.

147.

Mine vil liben, wir vorchten den tot alle als er wol zu vorch- tenne ist. der selige vorchtet in zu güte und zu selicheite, der büzet sine sunde, der berüwet sich al sines unrechtes daz er reinicliche und gütliche von dirre werlde scheide. der sündere vorchtet in ouch dar umme daz er immer gerne lebn wolde in disen werltlichen

9 angenge, e überg. 16 sten, ge am ronde beigefügt

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vrouden und in diseme jemerlichen kerkere da wir alle not und an- gist und jamercheit (152°) inne liden. nu mane ich uch dürch üwers selbin selicheit, twinget üwern lib und üwer gemüte, reiniget üwer herze, bereitet uch zu dem ewigen himelriche, unser lebin ist kürz und ungewis, als uns got selbe warnet und spricht: vigilate, quia nescitis qua hora dominus vester venturus sit. er spricht: wachet und sit bereit zu allen ziten, wane ir ne wizzit niht welich zit üwer herre cüme, so müzet ir danne al dar nach daz ir vünden werdet antweder zu den ewigen genaden oder zu den ewigen ungenaden. denket dar an daz ir hie niht heimotes habt und werbit nach dem ewigen himel- riche, dar uns allen geruche zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

148,

Mine vil lieben, ir vorchtet alle den tot den doch nieman vor- miden mach, den ewigen tot den man vormiden und entphlihin mochte, den envorchtet nieman. man sol den tot niht vorchten, sünder die sánde sol man vorchten da mite man den ewigen tot vorschulden mach, wane da stet geschriben: beati mortui qui in domino moriun- tur, daz sin die seligen die mit rechteme gelouben von dirre werlde scheiden und den rechten geloubn mit güten werkin irvüllet haben. die ne sint nicht irstorben, sunder sie sint lebending worden zu der ewigen rüwe und zu den ewigen genaden, den ist der tot ein ane- genge aller vrouden und aller genaden. so ist aber da bi geschriben: mors peccatorum pessima. so der sündere stirbet, daz ist der rechte tot libes und der selin, so wirt er begraben als unser herre selbe spricht von eime richen manne der nie niht gutes getun wolde: et sepultus est (1524) in inferno, der wart begraben in der helle; also wirt der sundere begraben in der helle der ane rüwe siner sunden von dirre werlde scheidet. iz ist ouch geschriben: quia melior est dies mortis die nativitatis, daz spricht: der tag ist seliger und bezzer so der gerechte und der gute mensche stirbet danne so er geborn wirt. Nu bittet unsern herren Jhesum Christum etc.

149.

Estote parati, quia nescitis diem neque horam. Mine vil liebin, wir mügen tegeliche alle wol merkin wie ungewis und wie unstetich des menschen lebn ist und wie jemerlich sin ende ist, des richen als des armen. dar umme so solde wir vil wol vor uns denkin waz unser gewerdin solde. unser herre got warnet uns selber unde spricht: estote parati, quia nescitis etc. sit bereit, spricht er, daz ir zu hant vart als uch der bote cüme, wane ir wizzet niht den tag noch der zit wane er cüme, der bote daz ist der tot, swenne der cümet, so müze wir

241

varn, wir wollen oder enwollen. sone hilfet uns der richtum noch die herschaft noch die gewalt noch eigen noch daz erbe noch bürge noch lant noch keiner slachte herschaft in dirre werlde, wan ob wir icht gütes habn getan, daz vüre wir mit uns. dar umme so mane ich uch und wàrne uch daz ir uch bereitet zume jungisten tage, so unser ichslicheme gelonet sol werden als wir vorschult haben. dar umme so warnet uns her Salomon der wise und spricht: homo, memorare novis- sima tua et in eternum non peccabis. er spricht: mensche, gedenke dines endes, sone gesundiges du nimmer. wir suln unsern jungisten tag immer vor unsern ougen habn (153%) und suln uns alle zit dar zu bereiten, daz wir sicherliche ane angest vor daz gerichte unsers herren des almechtigen gotis müzen cümen und von dannen vroliche müzen scheiden zu dem ewigen himelriche. des gerüch uns allen zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

150.

Melior est dies mortis die nativitatis. Mine vil liebin, dise wort die ich zu latine habe gesprochen, die spricht her Salomon der wise und bedüten alsus: der tag ist bezzer und seliger so der mensche stirbet danne so er geborn wirt. wane so daz kint geborn wirt, so beginnet iz san zu hant zu weinende, so lebet iz von der zit mit notin und mit angesten und mit arbeit und mit allem ungemache und mit jamercheite biz an sin ende. so der mensche aber vorscheidet der sich zu gote gevüget hat, der wirt erlost von allen disen banden dirre werlde. ergo melius est ire ad domum luctus quam ad domum convivii; dar umme so ist ez bezzer und nützer daz man da man den totin handelet und daz man daz jamer seh danne daz man dar ge da vroude und wirtschaft si, spricht her Salomon der wise, wanne da müge wir sehn und merkin was uns selbin zukümftig ist. nu bitten den almechtigen got der sich selbin vor unser sunde gab und durch unser aller willen leit den bittern tot daz er des güten menschin sele von dem ewigen tode irlose. alle die sine vrünt hie sin, die gedenken sin, so sie beste mügen, dise drizich tage mit irme opphere, mit irn almusen, mit irme gebete und mit andern güten werkin. und ob er des icht habe besezzen mit unrechte des er niht ensolde, daz laze man wider durch siner sele willen etc.

151.

(153^) Mine vil liebin, zu gelicher wis als der lichnam bedarf des tegelichen brotes und andere spise und trankes, also bedarf die sele des tegelichen gebetes. der lip zuget schire, der stirbet und

90 e. dis g. 38 tegelichens 16

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vület, die sele lebet immer, dine mach nimmer ersterbn, antweder sie müz mit ewigen pinen lebn oder mit ewigen vrouden. dar umme so sulet ir mer sorgen habn vor die sele danne vor den lichnam. daz ist der sele gelebede: tràwe und warheit, almusen, vasten, kirchgang und innenclich gebet, daz ist der güte wille, daz ist die ware rüwe der sunden und lütere bicht und wirdige büze, daz ist die ware minne zu gote und zu unserm ebenchristen. ir sult daz wizzin daz die sele keine genade vinden mach zu jeneme libe, siene habiz hie irarnet. zu swelicher zit der mensche von dirre werlde scheidet, so ne hilfet in kein sin richtum noch gewalt noch herschaft noch keiner hande zirde dirre werlde, sunder ob er icht gutes mit getan hat, daz vürt er mit ime. dar umme so manet und retet uns got selber in dem heiligen ewangelio unde spricht: Thezaurizate vobis thesaurum in celo etc. er spricht, ob wir schatz und richtum samenen wollen, daz wir den hin zu himele samenen und ime bevelhn, er behalden uns, daz ine weder dieb noch roubere uns da enphüren mach noch daz er nimmer vorrozze. dar umme so sult ir nacht und tag, vru und spate, und zu allen ziten dar an denkin daz ir vor uch etteswaz gesendet daz ir dort vindet. machet uch mit diseme ungewisseme und vor- genglicheme gute den ewigen richtum der da nimmer zugeth. dane ist daz alder noch keiner hande siechtum noch angest noch not noch armüte, da ist alle (153°) die wunne und vroude und genade und ales daz des man da gert. daz wir alle dar müzen cumen, des ge- helfe uns unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

152.

Beati qui audiunt verbum dei etc. Mine vil lieben, dise wort die ich zu latine habe gesprochen, die spricht unser herre got in deme heiligen ewangelio und bedüten alsus: die sint selich die daz gotis wort gerne und gütelich horen und daz behaldin und sich dar nach richten, und spricht noch mer: venite ad me, omnes qui laboratis et onerati estis, et ego reficiam vos. er spricht: cümet her zu mir alle die da arbeiten, not und angest und widermüte und ungemach habn geliden in dirre werlde, ich wil uch selbe erquicken und generen und lonen mit dem ewigen lone und wil, da ich selbe si, daz ir mit mir sit alle die minen willen habn getan. erne mach üch kein grozer lon gegebn dan sich selbin, daz ir in immer mer ane underlaz an sende sit an siner gotheit. er spricht ouch: venite, benedicti patris mei, etc. er spricht: kümet her zu mir, mine vil liebn kint, ir geben- dieten mines vater des almechtigen gotis, und besitzet daz riche mit mir daz uch bereit ist von anegenge der werlde. er spricht ouch zu

16 n. da er 31 aus onorati geb. 4O werlde christenheit er

243

den sündern die da von dirre werlde scheiden ane rüwe irre sunden und ane bicht: discedite a me, maledicti, etc. vart von mir, ir vor- vlüchten, in daz ewige vür daz deme tüvele und allen sinen genozen und sinen volgern bereit ist. dar umme, mine vil lieben, denket wie ir godes hulde vordinen müget und mit ime beliben müget in dem hoen himelriche und ich mit üch. des gerüch uns zu helfene der daz wol mach getün, unser herre Jhesus Christus. Amen.

153.

(1539) Mine vil lieben, ir sul bitten den almechtigen got daz er uch die genade sines heiligen geistes vorlie und uch gesterke an sime dineste, daz ir uch selbin widersten müget an uwerme lichnamen und an allen den dingen die uch zu sünden mügen brengen. daz uns da zu sünden brenget, daz ist daz cranke vleisch daz wir an uns tragen. so wir unsern lichnamn vil wol geezen und getrenkin und an getun mit guten cleidern, so schündet er uns san zu hant zu der unküscheit und zu andern suntlichen dingen. so tut daz vleisch alse die bose dirne oder der bose knecht: so man sie ie mer zertei und vorwenet, so sie ie loser und homütiger sin. dar umme so sule wir unsers lichnames vil gute gewalt habn und suln in vil wol twingen mit vastene, mit wachene, mit almusen, mit kirchgange, mit gebete und mit andern güten werkin die wir mügen. Mine vil lieben, die wir da bischolve, pherrere und pristere heizen und sin, swie sündich so wir sin, so sule wir doch die boten sin die unsers herren des almechtigen gotis boteschaft werbin suln. der untüre und der bose bote brenget etteswanne als gute botschaft als der güte. man ensol den botin niht an sehn sunder der in da sendet. wir kündigen und sagen uch daz uch der himelische vater der almechtige got geladen hat zu sime riche und zu sinen genaden, daz ir sin riche da zu himele mit im besitzet. wir sagen uch und kündigen uch daz uch daz himelriche offen ist und sine genade, ob ir selbe wollet. Nu bittet unsern herren etc.

154.

Homo, memorare novissima tua et in eternum non peccabis. (1545) Mine vil lieben, dise wort die ich zu latine gesprochen habe, die spricht her Salomon der wise und beduten alsus: Mensche, ge- denke an din leste ende, sone gesündiges tu nimmer. mine vil lieben, unser herre der almechtige got der tut uns als der gute vater sinen liebn kinden die er zu eren und zu vrümicheit brengen wil. er

10 vor sines steht d getigt 14 gezen, e überg. 19 nach unsers steht herrin getilgt 26 nach in steht an unterp. 36 den lelste 16*

e

10

15

10

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25

35

40

244

manet uns tegeliche mit sinen heiligen worten daz wir vor uns denken waz unser gewerden sule an unsern jungesten ziten, so unser ichs- licheme gelonet sol werden al nach unsern werkin und nach siner barmherzicheit. zwene wege sint uns vor geleget, einer hin zu gena- den, der andere hin zu ungenaden. Nu weiz aber unser libe herre got wol die groze crankheit unsers lichnames und weiz ouch wol alle unser sünde und unser missetat daz wir wider sinen hulden habn getan und ladet uns wider zu ime und spricht, daz wir niht enzwi- veln an ime, er wolle uns alle unser sunde und unser missetat vor- gebn; und spricht dise wort: convertimini ad me et agite peniten- tiam et ego suscipiam vos. er spricht: ir sit vil verre von mir vor- kart mit manigen üwern sünden; nu keret doch noch wider zu mir

mit warer rüwe und mit bicht und mit buze und lat uch leit sin

swaz ir zu sünden getan habet, so entpha ich uch wider und vor- gezze alle uwere missetat. diz ist uns ein michil trost und ein michil zuvorsicht: iz enwirt nieman vortümet durch sine sünde, sünder dar umme daz er sich niht erkennen wil siner sünden und siner missetat. und sult ouch daz wizzin daz unser herre der almechtige got der uns die genade gelobt hat und ablaz unser sünden nach (154*) rechter rüwe, der ne hat uns keine vrist gelobt unsers lebenes. dar umme so spricht er selbe: vigilate et estote parati, quia nescitis diem neque horam. er spricht: wachet und sit zu allin ziten bereit, wane irne wizzit niht weder den tag noch die zit wane uch der bote cume üwers endes, so müzet ir varn, ir wollet oder newollet; al dar nach daz ir vünden werdet, so müzet ir irteilet werden antweder zu den ewigen genaden oder zu den ewigen ungenaden, als got selbe spricht: qualem te invenero, talem te judico. Nu sag ich uch aber ein grozen trost von dem almechtigen gote, daz nieman so schire genade vindet vor gote so der sündige mensche, so in sine sünde rechte rüwen, als got selbe spricht: dico vobis, gaudium est angelis dei super uno pec- catore penitentiam agente. er spricht: die heiligen engele in himel- riche die vrouwent sich, so sich ein sundich mensche bekeret. Nu bittet unsern herren den almechtigen got daz er des gedenke daz er dürch uns sundige lute her in ertriche quam, als er selbe spricht: non veni vocare justos sed peccatores ad penitentiam. und daz er ouch gedenkin wolle daz er dürch uns gemartert wart, daz er unser sünden gerüche vorgezzen. der ist selich der sich siner sünden ir- kennet und sich der inneclichen irclaget vor dem almechtigen gote und vor sinem ewarten, den entphet unser herre got und vorgizzet aller siner sünden. mine vil lieben, keine sünde mach besten da ware rüwe ist. Nu bittet unsern herren Jhesum Christum daz er uch ware rüwe vorlie üwerre sünden und christen gelouben und

2 unserme 22 zt 25 wnden

245

ein gut ende und uns allen nach diseme libe vorlie daz ewige himelriche. sprechit alle: Amen Amen.

155.

(154°) Homo natus est ad laborem etc. Mine vil lieben, unser herre got hat uns allen grozzen trost gegebn nach diesen noten und nach disen arbeiten die wir liden in disime libe. nieman ist so arme noch so rich der des intwerden muge, erne müze not und angest und arbeit liden in diseme libe, als uns her Job urkünde gibt an den worten die ich zum ersten sprach zu latine und ouch nu spreche: homo natus est ad laborem et avis ad volandum. er spricht: zu ge- licher wis als der vogel geborn ist zu vlüge, also ist der mensche geborn zu arbeit. nu spricht unser herre got: omnes qui laboratis et onerati estis, venite ad me et ego reficiam vos. er spricht: alle die mit keinen noten und angesten oder mit arbeiten besweret sit, cümet her zu mir, ich wil uch ergetzen alles leides und ungemaches daz ir habt geliden dürch minen willen und ich wil uch gebn vollecliche wunne und vroude die nimmer zuget. Nu bittet den almechtigen got daz er uch des gehelfe, daz ir al uwers unrechten wider cümen muzet und daz ir in erkennen müzet und in vor ougen also gehabn müzet und im also gedinen müzet und ich intsament mit uch, daz wir nach disime libe müzen cümen zu dem ewigen himelriche da süliche wunne und vroude ist, que oculus non vidit etc., die nie menschen ouge vol- sach noch ore volhorte noch menschen herze volgründen mochte noch enmach. dar uns allen gerüche zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

1506.

Convertimini ad me et agite penitentiam et ego suscipiam vos, (1544) dicit dominus. Mine vil lieben, dise wort die ich nu zu latine habe gesprochen, die spricht unser herre selben und bedüten alsus: Bekeret uch her wider zu mir und habt rüwe umme üwer sünde, so entpha ich uch widere. Mine vil lieben, wir sin vil verre von gote vorkart mit manigen unsern sünden, als unser ichslich vil wol weiz der an sich selbin denkin wil, und habn gotes hulde vorworcht. er weiz alle unser sunde und unser missetat und unser gedanken und müzen ime zu antwürte gesten inme jüngisten tage aller der sünden und misseteten, clein und groz, die wir ie getaten an gedanken, an worten oder an werkin. nu siht und weiz aber unser herre got unser vil groze crankheit die an uns ist und erbarme wir in, als uns sin

* intweder, nach we ist r überg. 11 vor wis ist z getilgt 18 nach und daz steht er uch des gehelfe unterp. 24 nach dar steht an durchatr.

10

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246

heiliger bote, her David der propheta, sagt und spricht: quomodo miseretur pater filiorum, misertus est dominus timentibus se, quoniam ipse cognovit figmentum nostrum et recordatus est quoniam pulvis sumus. homo sicut fenum, dies ejus tamquam flos agri, sic efflorebit. er spricht: zu gelicher wiz als den güten vater sine lieben kint erbarmen, also erbarmet sich der himelische vater ober uns arme sündere und ober alle die zu ime kern wollen und spricht ouch, er wole des gedenkin daz wir ein erde sin und ein gestüppe und sin ouch als die blüme die da hüte blüet und morne dorret. wir habn ein unstete lebn in dirre werlde. nieman ist so rich noch arm in diseme libe, erne müz liden beide not und angest und arbeit und widermute und ungemach. Nu bittet etc.

157.

Accedite ad deum et illuminamini etc. Mine vil (1559) lieben, dise wort die ich nu zu latine habe gesprochen, die spricht unser herre got selbe uz sines heiligen wissagen munde, hern Davides des propheten, und bedüten alsus: bekert uch zu gote, so werdet ir irlücht beide an libe und an sele. mine vil lieben, wir sin alle vil sere vorkart von gote mit manigen unsern sunden die unser ichslich wol weiz und erkennet an ime selbin, ob er wil. nu manet und retet uns got daz wir uns irkennen unser sünden und unser missetat und wider zu ime kern mit warer rüwe und mit lütere bicht und mit wirdiger büze, so gelobt er uns daz er unser herze und unsern sin erlüchten wolle mit dem ewigen lichte daz er selbe ist, als er selbe spricht: ego sum lux mundi etc. er spricht: ich bin daz ware liecht dannen alle die christenheit irlüchtit ist. swer mir volget, den brenge ich zu deme liechte des ewigen libes, daz ist daz ewige himelriche, da so getane wünne und vroude ist, que oculus non vidit etc, die nie ouge volsach noch ore volhorte noch menschen herze mochte volgründen noch enmach. dar uns allen gerüche zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

158.

Mine vil lieben, alle die sünde die in der werlde ist, daz cümet alles von unrechter giricheit, daz niemanne genüget an sin selbis güte, erne denke alle wis wie er einem andern sin gut ab gewinne, iz si mit rechte oder mit unrechte, und wie er ober einem igelichen müge gestigen mit gewalt und mit richtüme. da von cümet haz und nyt und manslacht. Nu bittet den almechtigen got daz er uch gehelfe,

4 efflorescebat 22 mit vor wirdigen überg.

247

daz uch dise (155b) werlt niht müge betriegen, daz ir dürch ein cürze wunne dirre werlde die ewige wünne in himelriche icht vorwirket. bittet in daz sin wille genedicliche an uch werde ervult, opphert ime hüte üwern lip und uwer sele in sine gewalt und an sine genade. Nu bittet in etc.

159. De dedicatione.

Postquam Salomon perfecit templum domino quod fut figura omnium templorum, oravit dominum in spiritu dans nobis formam, quid vel quomodo orandum sit. stetit autem ante altare domini et expandit manus suas in celum et ait: 'domine deus Israhel, non est similis tui deus in celo desuper et super terrram deorsum, qui custodis misericordiam servis tuis qui ambulant coram te. Tu hodie respice ad oracionem servi tui et ad preces ejus, ut sint oculi tui aperti super domum hane nocte ac die. quidquid oraverint servi tui in loco isto, exaudi et propitius esto. si penitentiam egerint et confiteantur nomini tuo magno et venerint in domum hano, exaudi eos et dimitte eis peccata eorum. si clausum fuerit celum et non pluerit propter peccata populi et orantes in loco isto penitentiam egerint et a peccatis suis conversi fuerint, propter afflictionem suam exaudi eos et da pluviam super terram. si fames suborta fuerit in terra aut pestilencia aut cor- ruptus aer aut erugo aut allia necessitas populum tuum vexaverit, et si conversi fuerint ad te, propitius esto ei' et rursum oravit sic: 'sit dominus deus noster nobiscum sicut fuit cum patribus nostris. non derelinquat nos neque projiciat nos, sed inclinet corda nostra ad se, ut ambulemus in omnibus viis ejus et custodiamus omnia mandata ejus. hac oracione facta rex ipse et omnis populus cum eo ad con- firmacionem oracionis immolabant. sacrificio (155°) autem peracto aparuit dominus regi dixitque ad eum: 'exaudivi oracionem tuam et deprecacionem tuam et sacrificavi domum hanc quam edificasti mihi et erunt oculi mei et cor meum ibi in sempiternum. et si tu et populus tuus ambulaveritis coram me in veritate et in simplicitate cordis vestri et feceritis quod ego precipio vobis, custodiam vos in eternum.

Hiec mundus labor et dolor est sentina malorum, qui confidit ei confusus decipietur;

ergo deus tua spes, et nunquam decipieris.

vult sibi dilectos deus exercere labores,

probis non hujus promisit gaudia mundi. permultum confert mundi pressura beatis,

23 fuerit 26 custodiam 83 consusus

10

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sepe deus justis per iniquos verbera format. non irascatur, mala si quisquam paciatur: nulli sanctorum promisit gaudia mundi, debet pena malis quam peccando meruerunt.

160. Bei Leyser 127, 6—128, 2b.

1 justos Lesarten zu nr. 160, entnommen nr. 26 (al), nr. 27 (a?), der blaubeurer handschrift 1b (B), dem Speculum Kelle s. 20 (C), dem Anzeiger f. d. a. 2, 223 (H). zu B kein lateinischer vorspruch, da er schon bei der vorausgehenden (18), hier folgenden (nr. 161) lateinischen predigt sich findet. 127, 8 M. v. ]. fehlt a! a? M.l. brudere B untphahen al al inphahin B 9 des h. a! kündigen a? hute k. B von da ab bis 12 hat al: und heizzen ein zukümft unser herren Jhesu Christi. wanne die zit nahen was daz er solde unde wolde geborn werden von unser vrowen s. Ma. siner zukunft was do und noch alle tage not. d. g. u. h. J. Chr. feit a u. h. g. B 10 daz unser herre got w. a! 11 tothaftigen B sünden. die unser vater Adam an uns geerbet hatte a? 12 unde gevangen fehlt B u. v. ade, das übrige des satzes fehlt B 18 wane enwere her zu uns niht cümen. wier enweren nimmer wider kümen a! nu fehlt B zu den eren fehlt a! à? 14 von den wir vorstozen waren a! v. den w. vortriben sin a? dannan w. sin verstozin B statt 15 bis 19 hat al folgendes: v. w. dürch die ungehorsamcheit unsers vater Adames. die uns noch alle tage irret der gotes genaden und sin zucümft vorwendet. der wir beider wol bedürfen ob wir gotes hulde und sin riche wollen erwerben. erne cüme her zu uns. wire (I. wirne) cümen nimmer dar wider von dannen wir vortriben sin mit der ungehorsamcheit. (vergl. z. 16 f) nu mach lichte ettewer denken. waz ist gehorsam. und waz ist ungehorsam. oder wie mach man die gehorsamcheit behalden. und die ungehor- samcheit vormiden. daz wil ich (erg. uch) ouch kürzeliche sagen. die ungehorsamicheit cümet von dem hohmüte und von eigenem willen. wanne der mensche die wile sinem eigenen willen volgen wil. sone mach er nimmer des hohmütes anich werden. der ein anbegin ist aller sünden. der homüt ist ein küniginne der helle der uns alle tage bindet und twinget zu dem eigenen willen. und die gehorsamcheit immer mer leidet und wider retet. o wol deme daz er ie geborn wart der disen rat der wider (l nider) werfen kan. der homüt retet eigenen willen. daz ist war. wanne dirre wile der mensche sinen willen niht lazen wil. die wile so wechset der hoh- müt in sinem herzen. und enmach die ungehorsamcheit nimmer vortriben. sone mach er üch die zucümft unsers herren Jhesu Christi niht wirdeclichen untphahn noch begen. als ich & sprach. 15 sule wir a? w. dun B uns ratit zweimaB und leret felit à? B unser vater sent Benedictus a? B 16 gehorsamcheit a? g. wider c. z i. à? ilin zu zime B 11 init der crancheit der u. a? ungehorsame B wisit unsich B der wissage fehlt à? w. sanctus D. u. B u. trostit uns (unsich B) aber (fehlt B) wider zu cumende von unsern sunden ob si uns werliche rüwen. at? B u.s. alsus a? da von s. e. alsus B 19 damit beginnen C und H, die aber nur an ein paar stellen mit der überlieferung A a? B sich berühren. a! liest: v. daz spricht u. h. i. nahen und bi allen den die in an rüten und die sin gern mit warer rüwe irre sünde und mit gehorsamicheit. sin die beide wol mit ein ander. so wir daz (-wei- mal) herze tüngende vol. als sent Gregorius spricht. obediencia est virtus que ceteras virtutes (erg. menti) inserit. insertasque custodit. daz spricht. die gehor- samheit ist ein tügent. die alle die andern tügende dem menschen zubrengen (. zubrenget) und an im beheldet. sünder die minne die ein salz ist aller güten

249

werke ane die niht gütes geschen mach. an der alleine alle die gotes gebot und die (ezg. g. der) heiligen scrift begrifen. und behalden sin. die minne ist ein helfe und ein ervüllunge aller güten werken. und der gotes gebote. und die uns zu allen güten dingen gehorsam machet. bitet unser (|. unsern) .herren Jhesum Christum etc. a? hat für 19—21: cor contritum et humiliatum deus non despi-- cies. (Psalm. 50, 19) daz spricht. daz rüwige herze und daz othmütige herze. daa envorschowestu herre got niht an dem menschen. der anfang in C H lautet: Der güt (D. heilige wissage H) David der sprichet. daz min trehtin (unser herri H) allen den geginwart (bi H) si. die sine (gute und H) gnade warlichen unde (w. u. fehlt H) innechlichen an rüffent. (unt suchent H) 21 selbin fehlt a* B, h. er wol a. i. s. erkant a? hate B 22 w. sanctus David a. i. instandin B 23 statt und erkante hat a?: do er des antlützes (gemeint ist antlázes) gerte. idoch des aplaz gewan v. g. 24 e. ime gedemute sin herce. daz er sis innecliche ruwen liz B der t.a? 25 idoch fehlt a? truget abir leidir v. B t. alle t. lüte a? t. man der der ablaze gert u. B da fehlt à? h. und sehen süntlice dinc u. a? 26 aber fehlt à? t. ist B r. zu der bicht u. z. d. b. a? zohorinne die buze B 27 dar umme s. a? so fehlt B die eren a? des herzen fehlt B 98 nach wi ist er radiert m B u. unsir herre got z. i. latte B lade a? 29 daz spricht. bekeret u. wider z. à m. und ich k. B m. widerz. à? zuzw B 80 z. g. w. fehlt B libez Jehlt a 91 scheidet a? B unser herre got a? 382 scheiden a? B a. milde und barmherzich ist. so rüfet er uns und ladet uns wider zu ime mit w. rüwe des herzen. mit (zweimal) der b. des mundes. u. m. der b. güter werke. sin l. a? 33 zu entphande fehlt B dürch daz fehlt B 934 unsic gelouben unsirs unrehtis B Min trehtin der bittet uns (manet uns vil vaterlichen H) daz wir uns g. u. a. CH der w. r. H 35 r. mit ware buze und bihte. so B r. unde (fehit H) mit rehtir bechantnusse. m. warer (der bittern H) buze CH 86 a. unsern n. B und an- gesten fehit B C H erloset e. u. v. allem ubeli. unde v. a. u. n. C im folgenden geben CH nur ungefähr den gedanken der überlieferung A a* B 37 er uns wider z. a? truten, widere 1. B er tw. hat auch H 88 t. ettelich H s. m. v. feit a? BH 39 dise und jene mit m. slahte a. u. n. a? s. m. n. u. m. slahte a BH ettelich H 40 daz wirt fehlt à? gedenchin B b.zucim H k. u. dar d. H 41 newedir B weder /ehlt H n. &. n. decheinir slahte n. i. B noh d. s. a. i. H 49 newirt B n. n. w. fehlt H da von s. e. in dem propheten à? von diu B 128, 2 inv. daz spricht. Ich a? vorzüne a? 8 n. dorn a? spricht er fehlt a! B beschrege B 4 ir gelust und i. m. a? 5 daz fehlt B diu w. B statt die gesaget liest a?: die uns machen bosen willen und suntlichen (7. suntlicheu) werk. 6 da obenan B dar umme s. d. s. à? min trehtin B 7 sünde a? uf /eMt a? B daz himelriche icht w. vorsperret a? 8 nu ir daz zeichen an üch traget da mit. ir üch gote habt geneket und der werlde sit untflogen a? d. d. vil libin brudere w. i. hat daz bilide daz er (L ir) iuch warliche zu zime g. h. B 9 i. denkin d. e. s. tru- tin B unser herre got a? Ir s. ouch w. d. min trehtin s. h. H n. anders h. a? n. geheizin habe B dehain wunne h. gehaizen i. d. w. H 10 sünder a. angest und not. widermüte und allez u. in d.w.a? w. not und a. B s. not und angest Hi; und dazu: Sicut per se ipsum dicit. Mundus gaudebit. vos autem contristabimini. (vergl. 15) und s. sin gemüte genzelichen an unsern herrn got bekeret a? innec- liche fehlt H 11 dem ist allez daz süzze und semphete swaz er gelidet widermütes und ungemaches in dirre werlde a? diu w. d. w. B elliu diu w. d. w H gerte nichtes a? g. die werlt n. H 12 h. in dieser werlde noch in diseme libe. wanne er als in gemüte in den h. zu gote gekart hat a? h. sundir sin mut und sin gedank i. B h. des herz und des gedanch ist H u. istiio (l. io) denkende a? denket B der d.H 13 bewarte a? sinen lip b. H und 19 etc. /eut a? wie er fehit B w. e. gewisse den ewigen lip H 14 D. s. die die hant rehte u. B 18 v. den e. B. i.eime e. B. 1T sin abir i. u. kumit in ze froudin B 18 Daz

10

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7)

c0 LES

250

161.

(156°) Prope est dominus omnibus invocantibus eum in veritate. Dilectissimi fratres, propheta sanctus Davit blande nos alloquitur, et quamvis peccatores, benigne nos consolatur. nam, sicut testatur, omni- potens deus qui nos sangwine suo redemit prope nos est quociens- cunque eum invocamus ex medullis cordis, paratus est ad exaudiendum et ad omne bonum quod in ejus nomine pecierimus tribuendum. sicut mater aliqua post dilectum filium suum a se discedentem clamat et optat ut revertatur, ita dominus & regione dissimilitudinis in quam preceptis suis non parendo devenimus revocat nos dicens: 'revertimini ad me et ego revertar ad vos' modo minatur ut dominus, modo blanditur ut pater mitissimus. minatur ubi dicit: "nisi conversi fueritis et penitentian egeritis, in peccatis vestris moriemini. blanditur ad illos quibus dicit: ‘venite, filii, audite me, timorem domini docebo etc.' ut propheta qui prenuncius ejus fuit, Ysaias, videlicet. ut omni tem- pore parati simus occurrere ili non pedum gressibus sed mentis affectibus, bona voluntate virtutumque operacione, hortatur nos dicens: 'paratus esto, Israel, in occursum domini quando venit. Israel quod interpretatur 'vir videns deum' significat quemlibet fidelem cujus oculi secundum illius sapientis sunt in capite ejus, hoc est in Christo. oculi stultorum in finibus terre, quia ponunt finem suum carnis desideria semper in eis ambulandes, et sicut dicit quidam sapiens: "voluptatibus vite et gule illecebris servientes querunt que sua sunt, non que Jhesu Christi. videat ergo unusquisque si est Israel, si in corde suo vox illa convaluit, quia dixit dominus: 'ecce vere Israelita in quo eto. quia vere tunc poterit domino occurere et ejus nativitatem gaudenter prevenire. nam licet omni tempore per divinitatis coherenciam nobiscum fuerit, specialibus tamen in salutem populo suo venit quando per nativitatem suam genus humanum ad gaudia, unde ceciderat per cul- pam, redemit. igitur sancti patres ob debitam ejusdem (156°) nativitatis

w. d. so er sprichit B 19 H. verteilt sich die wmarbeitung dieser stelle auf 7. 25—97 daz wir sie ervüllen und begehen init allen güten werken. und ermun- dern uns 20 daz wir m. g. und m. v. n. m. bichte b. d. z. B J. Chr. fehlt B 22 unsich wakern B a. der apostolus s. B (vergl. Spec. 21, 18 f) 29 s. uf daz wir vrolichen und reiniclichen beginnen müzen. und an dem tage siner gebürt in vrolichen untphan. Quod ipse prestare dignetur etc. a? (vergl. H 82 f.) der propheta fehlt B ze gegenloufen B 25 fr. sehin B . Q. v. et regnat deus per omnia secula seculorum. B' nr. 161 überliefert in A und B 5 quociensc. inv. e. B 6 est nach paratus fehlt B ' bonum fellt B 8 discedend(ti A B 9 in qua B l18ageritis B 14 dicit quibus A 15 pronuncius A qui, fuit fehit B 16 mentibus afflictionibus A 17 virtutemque A 22 et /ehlt B dicit pater noster sanctus benedictus B 24 ergo /ehit B 26 concaluit A de Natha- naele dixit B 29 g. revocavit unde B

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veneracionem instituerunt ut per aliquos dies jejuniis et oracionibus et ceteris virtutum operibus adventum redemptoris nostri celebremus, quatenus mundi et purificati die nativitatis ejus communicemus, ipso prestante qui vivit etc. Amen.

162. Bei Leyser 128, 26—129, 39.

163.

(157%) Sic nos existimet homo etc. Unser herre Jhesus Christus der in dise werlt wolde cumen uns zu irlosene von der vangnisse des tüvels, der hat uns die vümf sinne gegeben, uf daz wir behalden den schatz, daz ist die sele die er geschaffen und gebildet hat nach ime selben. den schatz sule wir behalden in der camern der tügende und besliezen mit dem slozze guter werke. vor alle und uber alle ding sule wir hüten unser selbis sele, dar nach unser nachwendigen als verre so wir mügen. wirne suln niht sprechen als Cayn, do er sinen brüder erslagin hatte und in got vragete wo er were: numquid

1 beide et fehlen B 2 redemptum c. B 8 die /ehit B 4 i. p. q. v. e. A. fehlt B Lesarten zu nr. 162. da zu D (= A in der Zs. f. d. a. X, 224) schon die lesarten von A (dort = B) notiert werden sind, so beschrünke ich mich hier darauf, noch die der blaubeurer handschrift anzufügen 224, 3 hiute a. d. lezze B 5 dem troste B 6 s. zehoffenunge B T7 gesazt B 8 ansiht d. fridis B stat ist a. B 9 sult iu felit B 10 dar /ehit B s. der himelischen H. sol B 11 von den |. u. irw. st. B den, den /eit B 19 diust. B. 18 st. gewafenotin v. B 14 vw. d. grimmen B 15 ze z.B 225, 2 nach u. an ist in B fi radiert Jhesum Chr. B an den d. B 4 s.ze bispelle zz H. e. i. s. B Y a. die die ligent B u. d. s. B 8 d. ewigen g. B 10 da s. B nach daz steht in B wir durchstr. n. e. werde w. g.B ll hohe B 12 hin /ehit B sundir alse sie B 14 und geschihet i. daz s.P.B 15d.d.i.d. er gespit B s. wol gewesset B 16 u. da nah besolet B hohe B 1" u. g. vaste & hie z. B denkin die g. u. d. &. B. 18 hie von B 19 s. sie n. v. B e.i. eigenlich als uns saget diu schrift der stendin d. a. o. v. B 20 wan fehlt B 21 sande iob B 28 Des mennischin l. B 24 erden B i. ein b. B 25 w.die tivele B 26 v. i. n. so verre w. m. B. 21 indun B d. wirz d. e. wenic dun B 226, 2 sprach B iemanne B 8 s. e. Sic pugno non quasi aerem verberans sic curro non quasi in incertum. Ich vihte sprichet er niht alse B 4 ich nah volge den sigenunft B 6 Liben brudere also sult ir vechtin B daz ist wenent nit daz iuch c. B 7 iht /eMt B w. d. a. g. fet B 8 w. und s. B 9 valle noch fehlt B st. werde uns ir gevehtic (/. gevehtit) und gesiget B 10 vel B 11 ligender ist B 12 vaste fehlt B sich vaste an verlant B 18 z. den e. g. Quod ipse prestare dignetur. Qui vivit B nr. 163 überliefert in A BD 8 u. h. got D 9 k. daz er uns (unsich B) irloste B D deme gevancnisse B 10 die fehit D fiunh B. umbe daz BD b.sinen s. B. 11 n. sin selbes libe B 12 selben fet D 18 b. in mit D w. und stete B vor allin B ci allin citen und u. e. gütiu d. D 14 h. unsirre s. B h. unsirin gütin s. D dar fehlt D nahwenden D 1l5so v. D v. w. B C ders. b. h.e. B h.eD 16g. do v. B

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2b

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custos fratris mei sum ego? ich enbin niht mines bruder hütere, sprach er. swer sinem brüdere der sunden gestatet, ob erz mach bewarn, der sleht in und sich selbin. da von spricht sente Gregorius: Silere, cum possis corrigere, est consentire. swer die sunde verswiget und sie mach wider wenden, der gehillet in, als sente Paulus spricht: non solum facientes (1575) sed etiam consentientes digni sunt morte. nicht alleine di die sunde tun sint des todes wert, sunder ouch di der sünden vor- hengen, spricht er. got gebütet ouch in dem alden urkünde und spricht: si videris bovem fratris tui jacentem in fovea, non pertrans- eas, sed stude ut extrahas. siehs du, spricht er, dines nachgebürs ochsen ligin in einer grübin, düne sol niht vor gen, sünder vlize dich daz du ime uz helfes. swer so houbtsünde beget, der vellet in eine tiefe grübe, uz der sol unser igelich dem andern helfen, als sente Paulus spricht: alter alterius onera portate etc., ein igelich trage des andern bürde, so ervullet ir daz gotis gebot. nu sehe wir zu uns selbin und leben also, daz wir den luten güte bilde geben und ins vor tragin und doch innen reine herze habn, daz wir mügin sprechen zu den die uns vorteilent, als sent Paulus sprach: Michi pro minimo est ut a vobis judicer etc. mir ist unmere, sprach er, daz ich von uch werde vorteilet oder von dem menschlichen tage, noch ich vorteile mich selbe niht. ich enbin mir niht samwizzig ichtes daz mich rüge und enbin idoch dar umme niht gerecht. wane der mich da richtet, daz ist unser aller herre. hie sule wir drü ding merkin: eines andern urteil und unser selbes und gotes. der mensche irteilet ober ein andern, daz ist umme die ding die offenbar sint. die ding die unwizzelich sint, mit welichem müte sie geschen, daz vorbütet uns die heilige schrift daz wir dar ober icht vorteiln. der dinge die in uns sint da

2 sinim D gehillit d. s. B ob er in (ins D) mach irwendin BD 8 dannan s. D Simile A ei cons. D m. gebuzen B m. erwenden D 5 g. ir D von disin s. P. B v. den D $6 s. e. cons. /ehit D rei sunt mortis B n. eine B alleine jet D 7 diez tund B D ouch /ehit BD des ubelin BD gehellint B d.s. D s. d. t. schuldich BD 38 Man g. o. an der gotise BD 9 proximi B 10 extollas B D nahwendin B 11 ganc niht fur B 12 du ez uz bringes B s. du solt in ouz giwinnin D totliche s. B houbithafti s. D 18 grubin B D s, ein iegelichez D den a. D 15 mach gotis steht in A wort unterp. i. di igotis D e BD s. w. allir erest B 16 w. andirn l. D 1. uzenan g.B geben und fehlt B ins fehlt BD 17 reiniz D d. w. baltlichen B D | mügen /eAt B 18 vertument B das lateinische citat ist in B D nicht verkürz 19 d. mir v. D v. iu BD 20 irteilet B von den B irteile B 21 mir D selbin B n. gewizzen daz BD 22ub.D doch B n.reht B da düberg. m A dar D richtich B 23 der ist B aller /eit B D nus. D andir B 24 in unser ist r aus 8 gebewert in A selbis it in B überg. u. u. s. u. g. d. m. i. feht D umbe e. D einen BD 25 a. muzliche diu d. B offen B d. d. d. /ehit B niht wizzenlich B niht giwiz- zin D 26 s. odir man nit weiz m. w. B oder der man nieni weiz noch nieman mach gisehin D s. werdint B 27 daz wir /eMt D urteilen B erteilin D gidingi der i. u. ist D die n. m. B

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ne mach nieman ober irteilen wan der geist der in uns ist, unde: nemo scit quid agatur in homine nisi spiritus etc. daz dritte urteil ist in gotis gewalt der uns baz erkennet dan wir selbe. (157°) nu sule wir uns den lüten also irzeigen, daz sie unser werden gebezzert. unser gewete sol niht übermütich sin, unser werk suln dimütich sin, die wort suln gesliffen sin. dise drü ding lert sente Johannes von dem man hüte liset in dem ewangelio: erne was niht wol gevazzit zu deme lobe der lüte, erne was niht an sinen werkin als der ror den der wint hin und her wirfit, sine wort waren wol gesliffin, sie rieten daz recht und widerriten daz unrecht. also sule wir tün, uf daz wir cümen da er nu ist, zu den ewigen genaden. wir sulen ouch drü ding vor sehn: daz die gedanken sin heilig, die andacht luter und reine, die gyrde gerecht. die gedanken habn stül an der gehügede, die girde an dem willen, die anedacht an der rede. nu sule wir igelicher bilde nemen von uzirn dingen. ist daz an deme libe ein bose varwe irspringet, er wirt deste wirs getan und vorlüsit idoch siner craft niht. ist aber daz daz vleisch swellen beginnet und vülin, so wirt der lib sich und übil getan. cümet aber der sichtum hin züme gebeine, so zwivilt iz sich umme den lib. zu gelicher wis ist iz umme die sele. gewinnet der mensche bose gedanken, so wirt die sele ubil getan. werden die gedanken mit den werkin irvült, so ist iz der ge- wizse tot. nu sule wir zu deme tore der gedanken setzen einen hütere, der heizet ein gehügnisse der gehorsam, daz ist daz wir gedenken, so uns bose gedanken besten, waz wir gote gelobt habn. zu dem tore der bosen gerunge sule wir setzen einen hütere, daz ist ein gehuge- nisse der himelischen eren die got den gibit die irn willen hie lazen. zu dem tore der werke sule wir setzen einen (1574) tere, die ge- hügnisse der hellewize. der hütere sol so getan sin, daz er weder cleinen noch grozen vient in laze, daz ist, cleine noch groze sünde

1 teilen B niwan D geist der /ehlt D unde hoc B unde yet D 2 sc. que sunt BD in homine B hominis D u. dazi.B 3 in der tougene g. B in g. tougin D unsich alle B 4 unsich d. B 5 u. wat D ubirvlusech B demuteclich B 6 dru werch beschowet an ime s. J. B Ll uns s. J. D 7 dem fehlt B n. wahe g. B wehi D 8 werche nit B w. sam D diu rorre die B 10 u. strapheten d. B. u. niht d. u. D. uf /ehit BD 11 ist daz ist B D ouch feht B 12 vurnemen und s. D s. in der gotis bescowede. daz ist daz B 13 daz die girde D g. lutir si (sin D) B D d. andaht reht si B. ganz si D die beiden sätzchen sind von B D in umgekehrter ordnung gegeben d. g. h. st. a. d. g. fehlt D gehüge A 14 d. &. a. d. r. fehlt B nu dingen fehlt B 15 iegelich D e. ubij v. BD 16 enspringit D v. ouch D sinec. B 17 niht fet D d. diz vl. D und vülin fet D 181. vol D 19 iz feMt B. ist iz /ehit B. an ders. BD 20 ubele g. BD s. w. d. s. u. g. w. d. g. /eMt D sich undu. B 21 der der g. A 29 heize B hucnusse D 24 swenne u. D unsich B die ubelin g. B D geheizen BD 25 girde BD h. der heizet ein B h. derg. dii.d. h. e. AD g. der gihorsam D 27h. der heizet ein g. B. der g. D 28 weder fehlt BD 29 cleiniu noch groziu i D wenige n. B D

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niht berge, sunder als hüte, so der clopfet der sin hüs an uns hat gemachit, daz wir im uf tun und in in lazen und in vrolichen ent- phan. quod ipse prestare.

164.

Apparuit benignitas et humanitas salvatoris nostri dei. Hodie, dilectissimi, dominus de celo in terram aspexit, ut audiret gemitus compeditorum et solveret filios interemptorum. vere tunc de altitudine magestatis sue deus in terram aspexit, quando pro nobis qui in eter- num perditi eramus servile corpus induit, ut humanam naturam vin- culis peccatorum suorum solveret et eos qui prorsus sub potestate dyaboli fuerant redimeret. igitur, fratres karissimi, hec dies est inicium redempcionis nostre, dies, inquam, reconciliationis dei et hominum, in qua misit pater et deus omnipotens unigenitum filium suum in terras querere et salvum facere genus humanum quod perierat. in hac die descendit lux vera de celis, ut caligo peccatorum nostrorum illumi- naretur. in hac die ovis perdita recolligitur. hec est dies in qua assumpsit deus humanam naturam, ut infirmitatibus nostris compati posset ex humana infirmitate et dyabolum vinceret divina majestate. in hac die angeli gloriam deo canebant et pacem hominibus bone voluntatis annunciabant et tamquam concives suos ad celum invita- bant. agnoscamus ergo qui in hac misera vita versamur ad quantam gloriam invitamur, quia similes angelis erimus, si preceptis dei obe- dierimus. festinemus ergo, ut illuc perveniamus ubi Christum in sua majestate videbimus, ubi angelos concives nostros inveniemus, ubi sunt gaudia permansura, pax et securitas, nullus luctus, nullus gemitus sed semper eadem leticia sine fastidio. ad hanc beatitudinem obti- nendam si non fuerimus desides, ipse nobis porriget manum et con- feret auxilium, cujus (158*) benignitas et humanitas hodie aparuit in terris, qui vivit etc. Amen.

165. Bei Leyser 129, 40—131, 19.

1 bige D swenne D clophe BD habe g. D 2 und in lazen B in dar in D 3 Qui cum patre et filio et sancto spiritu. B Qui vivit etc. D nr. 164 überliefert in A und B 8 respexit B 9 naturam que compedita erat v. B 11 karissimi /ehit B hec est dies B 18 ad terras B 1D vera fet B 17 deus assumpsit B 19 hominibus fehlt B % cives B 22 mittamur B 23 f. proinde ut B in m. s. B 24 videamus B cives AB 25 n. l. n. metus sed B 27 porriget nobis B 28 hodie fehlt B 29 qui vivit. Amen. fehlt B su nr. 165. da die lesarten von A (dort B, Leyser 129, 40) schon bei D (— A, a. a. o. 229, 1—9231, 14) angegeben sint, so füge ich hier nur die von a (nr. 28) und B hinzu. a kommt nur für den eingang in betracht, ist im übrigen selbständig 229, 4 M. als a Liben bru- dere B ir w. wizzint a B w. gehn h. a h. die michelen hohgezit B die groze und die heilige hochzit a h. daz der g. B 5 u. diu gotis g. B 6 m. erschein a

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d. g. v. h. felt a e. der i. d. & 7 dürch die ungehorsamicheit a von hier ab hat a folgenden text: iz enkan kein herze vol denken. noch züngen (/. zünge) vol sagen die genade die got zu dem menschen hat getan und noch dicke tüt. allez daz unser herre got ie getet daz ist groz und güt. daz er aber hüte begink daz ist vil grozzer und bezzer. wanne er hüte aller erst wolde bewisen die ernesthaf- ticheit der grozen liebe die er hatte dem menschen. an den dingen daz er gerüche (I. gerüchte) zu cümende her in diser (I. dise) werlt und würde war mensche. erne quam &ber niht in dise werlde mit wetage noch mit arbeit. als ein ander mensche noch enlebete als andere sündige lüte. die wir alle geborne werden in den sünden. dar umme so waz daz wol zemelich daz daz ware gotes lamb aller erst ane sünde geborn würde in diser werlde. daz die sünde quam ab zu nemende der werlde. wanne niman enmach einen andern beswerten von siner bürde so schire noch so lichte untlosen. als der der keine bürde tregt. die bürde der sünde ist vil swer. da (erg. mit) al Adames kunne beswert was. von dem tage daz Adam sinen büch und sine gelüst ervüllete mit der spise die ime got vorboten hatte. und zu gelicher wis. als es die sele beswerte züme tode. mit den sünden. also wart üch der lichnam beswert. der er untotlich was. und (l. unde) David: Humilians autem peccatores usque ad terram. (Psalm. 146, 6) nach den sünden würden die lüte als in vihe (L ein vich) daz da nichtes mer engert sünder wie iz den büch gevülle. und cümet wider zu der erden. und daz geschach al rechte. wanne do der mensche in der wünne des paradys was und gote (am rande beigefügt) gelich. des enkonde er niht gemerken. und wart gelich dem tummen viech zu dem tode. und noch unseliger dan ein viech. wane er müste varn nach diseme libe zu der helle des ein viech niht entüt. ditz erbarmete unsern herre got. daz der mensche den er nach siner gotheit. der edelen gebildet hatte. also vertorben was und erger was worden danne kein viech oder kein creature. und zoch in die groze barmherzicheit zu der grozen othmüticheit. und sprach (L spranch) von dem hohen himelriche uz sines vater schoz des almechtigen gotes in daz hor der menscheit. und zu hant da er geborn wart. do liez er sich legen in eine krippen vor daz viech. uf daz er mit der grozen othmüticheit den menschen wider brechte zu siner clarheit der &e dem viech gelich was mit der ungehorsamicheit. vil hat got dürch den men- schen getan. vil smacheit geliden. er hat vor unser sünde geweinet. er hat unser sunde vor gebüzt daz wir sie deste lichteclicher nach gebüzzen. dar umme so buzzet im. weinet nu. got der engeweinet (t überg.) nimmer mer vor uwer keines sunde. er hat üz geweinet. und sin weinen ist gekart in eine groze und (Zweimal) in die ewige vroude. zu der uns alle mit einander gerüche zu brengen. dominus noster Jhesus Christus etc. 8 b. trost und genade der ewigen wunne und der ewigen f. B Diz B 10 hiute /ehit B «s. libe zeigen B 11 er selbe B 12 wolde fehlt B menniscliche a. B 14 in hoc est c. d. B 15 g. sprach er B 16 dier zu unsh. B 18 i. dire w. B w. da wir inne wonen waz B 19 o. wirz niht n. biliden B 20 e.l.h. er leit frost. e. ]. du. i. B 21 in zeime g. B 28 crim- men A 24 w. was m. d. e. uns dun m. B er hete wol (irir durchstr. und unterp.) B 25 v. i. vor g. h. B 230, 1 daz alliz t. B a. inquit apostolus paulus. benigni- tas die stelle ganz B 3 irschein uns B diu milte u. B daz w. verlougenen daz ubele u. werltliche g. und (s radiert) c. rehte und gutliche l. B 5 w. unde beiten der saligen hoffunge unde c. B 8 g. daz ist die s. u. B. 1O si sint B 111. der i. einen b. w. er B 12 denner lege B i. e. guten b. B 18 &. zwissin d.c. B von duB 15buezr.B da /eMtB Dannan B 16 ouch s. J. B 17 constituitur B 18 w. mines trehtines v. B Nu l. brudere B iu, vor fehlt B 19 verlazen B nune B 20 unsich B sundir wir s. ouch d. g. B gemute B 21v. swi so daz boze vleiz wider strebe B 28 uns inist niht ze v. B 2% sun- dir widirB 25 i. den himelin B diu w. B 26 o. ir irreht B 27 wir fehlt B spulget B 281. 1 u. niht daz er si. ist g. B f. der w. B 2 d. er betriege B

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166.

(158°) Justus de angustia liberabitur et tradetur impius pro ev. Mine vil lieben, manige hochzit die wir inme jare begen, die sin uns ein michil zuvorsicht. wir suln güte hoffenunge habn zu gote daz er uns deste genediger si, daz wir sine heiligen eren mit geistlicheme lobe. sie sin ouch uns dar zu vor gesazt, daz wir sie senden zu boten zu dem almechtigen gote, uf daz sie uns helfende sin, daz wir unser sunde gebuzen. nu ist uns an zu sehnde wie unsamphte sie daz himel- riche habn irworben. sie liezin dar umme werltlich güt. man kerkerte sie, man brante sie, man steinete sie, man enthoubete si. alle die martere die man erdenken mochte, die tet man in, uf daz si gotis vorloukinten und der warheit geswigen. von du spricht sente Paulus: sancti ludibria ed verbera experti insuper et vincula et carceres etc. er spricht: die heiligen hie bevor lieden not und arbeit und anvech- tunge biz an den tot durch (158%) die liebe unsers herren Jhesu Christi und dürch des himelischen lones willen daz in gelobt was. nu aber wir so crank sin, daz wir so groze ding niht irliden mügen, so sule wir doch andere marter willicliche liden, da von sente Paulus

die armen . B 4 an uns s. B s. daz ist inthabin v. d. u. B sin fehlt B b nah wendigen B sin /ehit B 6 v. a. u. n. a. dine B u. so beiten wir wol der hoffunge der ewigen gnadin und der kunfte g. da er her k. s. z. g. offen- liche B 8 mennische B dougenliche B 9 wahte und hute B d. ubil u. l. diu erste hute ist daz diu werch reht sin. diu andir ist daz d. a. . s. B. 10 i. der samenunge d.g.l. haben s. i. g. B 11 alse wenne B 12 cundin und brin- gen B 18 d. n. jet B nr. 166 überliefert in ABCD E, C enthält nur die reflektierende, E nur die erzählende partie 2 der lateinische text fehlt CE 8 M. liben brudere B, anrede fehlt C Liebe D die manegen BCD ein michil trost und e BC 4 w.s. des (fehlt D) groz (michiln C, grozin D) gedinge (gedingen C han zu (z. dem C D) almahtin gote BCD 4d. e. u. d. g. s. /et D 5 d. w. sine trutin und sine (/eit D)h. BCD daz. BCD mit unsern (/ehlt B C) kirchgangen, mit almüsen (m. a. jehlt B D), mit viren und (/ehit B C) mit inneklichem gebete. 6 vor felit D gebet und suln si C ? uf /eht BCD daz feMt B u. wegende und h. sx BCD 48 Ir sult óch wizzen wie u. C daz gotis richeB 9 garnetin B erarneten C h. erarnit D daz u. A man warf si in den (die C) karchere BC D 10 man steinete sie fehlt C D st. s. man hinc si B houbete B CD 11 der m.

gedenchen BD mach D mines trehtines C 12 in warheite B der erste teil au;

rasur geswicten B von 15 fehlt C Da von sprach B 14 herre s. er B D dine h. BD hie bevor fehlt BD und arbeit /ehlt D und anvechtunge felit B D 15 unz B durch unsern h. J. Chr. B J. Chr. /e&t D C: Lieben lute din marter selliu was in liep. die liten si gerne durh die michelen liebe. die si ze minem trehtine heten u. d. auch B D beginnen den nächsten satz: Dise (die D: martyr liden si durch die liebe gotis (unsers herrn D) 16 durch /eAit B michelin l BCD willen feit A des i. B. geheizen BCD 17 von hier bis zum schlussat- weicht C. ganz ab von A B D E und hat nur ein paar verstreute worte gemeinsam Vi lieben brudere n. a. in unsirn citen der mennesche so brode ist B liebin, sit wir so brode sin bi unsirin citen D so getaniu d. D liden B m. als si liten B D 18 so liden /ehit D uu s. w. abir w. m. l. B. dannan B

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spricht: Mortificate membra vestra que sunt super terram: fornicatio- nem et immundiciam etc. er spricht: totet üwer lide uf der erden, daz ist, daz ir uch inthabt von süntlicher gerunge der unküscheit und von unreinicheit und von allen den dingen die uch von gote gesündern mügen. iz sin zwei geslechte der martere, als uns die schrift sagt, einez ist heimilich, daz andere ist offenbare. daz man die lüte totet dürch got in dirre werlde daz ist ein offenbare martere. der aber smacheit lidet und daz dürch got geduldiclichen vortreget, daz ist ein heimeliche martere die den menschen brenget zu gote. von ist uns not daz wir haben in allen dingen gedult, wane got spricht: In paciencia vestra possidebitis animas vestras. mit der gedult sult ir behalden werden. nu seh wir S. Stephan an des hochzit wir hüte begen, wie er daz himelriche irarnete. Man lieset von ime daz er mit sente Paulo lernete von eime herrin der hiez Gamaliel do begonde sente Paul echten die christenheit und sente Stephan be- gonde sie lern den: weg der warheit. also quam iz daz in die zwelf boten namen zu in, daz erin hülfe tragen gotis burde und bekern die lüte von den ubelen zu den güten dingen. do die juden daz gesahn daz von siner lere manige sich zu gote bekarten, do vingen si in und vürten in da ir samenunge was und vrageten in war umme er an Christum geloubete und wider die à tete. do sprach sente Stephan zu in: ‘ir unseligen, ir hertes halsis und üwer herze ist niht besniten, ir waret ie widerstende deme heiligen geiste. von so getaner lere wart er gemartert des (159%) andern jares nach unsers herren ufvart. do sie in steineten, do half in sente Paulfs, dannoch hiez er Saulus, so sere daz ime niht genügte siner selbis hende sunder er hilt ir aller gewant, uf daz sie deste bereiter wern. zu hant sach er offin den himel und unsern herren Jhesum Christum an siner gotheit zu

2 iweriu gelid B lider D 8 süntlichen A von boser (der D) gyrde iwers fleisches von unr. BD 4 reinicheit A unr. von ubelin gelustin. von girescheite. von (und v. D) anderin (a. den D) lastern d. (d. den menschen) v. g. sundernt (schundent D) BD 5 zwu martir B als fehlt B 6 tougenlich B taugin D 7 dürch got fehlt D d.i.e.o. m. /ehit D offen B 8a. martir 1. D di dürch B tut und v.D 9 tougenlichiu B tougin D hinz.D 10anaBD d.die g. D unsir herre BD 11 m. iwerre gedult spricht er (s. e. fehlt D) besizzet ir iwere sele BD 12 seht A, t ist unterp. d. gedult man h. B. duit w. DE 18 arnet D 14 nach mit steht in A ein unterp. der /eht BDE 1b derchr. BD und fet BD E 17 zu in fehlt DE ze tr. E b. Christt BDE bekerten A 18 dem (ir D E) unrehte BDE den vor g. d. feit BDE dingen felt A 19 maniger D E kertin B cherti DE 20 B zuerst sammun, durchstr. u. sprachen BDE in an BD ?21got g. DE dere B w. diu reht were E 22 zu zin B E u. liute DE ir wart ie h. B umbe sniten B 23 und waret B weset E umbe sus ge- tane l. B 24 h. marter und u. E 25 i. do st. B. der d. h. SS BDE 26 so harte BD E sin eines h. BE ir eines h. D behielt BDE 2* aller feit D E uf fet BDE d.s w.d. b. BDE in den stunden garnot er (gar notiger E) daz e. o. s d . BCDE ouf dem h. E

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sines vater zeswen hant, des almechtigen gotis, ime zu helfene und zu sterkene, daz er blibe an der warheit. welich bilde er uns do irzeigete, daz ist uns an zu sehne. do sie in steinten, do viel er uf sine knie und sprach: domine, ne statuas illis hoc peccatum etc. herre got, vorgibz in, wane sine wizzin waz sie tün. also sult ir tun, ob ir got werliche minnet und ob uch üwer sünde werliche rüwent. swan uch iman ich tu, iz sie mit worten oder mit werkin, so sult ir denken waz got zu uns spreche: dimittite et dimittam vobis. vorgebt üwern schuldern, so vorgib ich uch üwere schult. des selbin bitte wir teg- liche an dem pater noster, so wir sprechin: dimitte nobis debita no- stra etc. vorgib uns unser schult, als du wilt daz wir vorgebin den die wider uns schultich sin. mit disen worten vlüche wir uns selbin, ob wir anders mit dem herzin meinen danne wir sprechen. von den spricht der apostolus: confitentur se verbis nosse deum, factis autem negant. sie vorjehn gotes mit den worten und louken sin mit den werkin. Nu bitte wir den guten sente Stephan daz er uns helfende sie zu den genaden des almechtigen gotis, daz wir mit warer rüwe unser sünden vünden werden und daz er uns ware minne vorlie zu gote und zu unsern ebinchristen und zu unsern vienden, daz wir nach diseme libe daz ewige himelriche besitzen müzen ipso prestante, qui vivit.

167.

(1595) Qui sunt isti qui ut nubes volant etc. Her Ysayas der propheta spricht von den lereren der heiligen christenheit: wer sin die da vliegen als die wolken und als die tüben zu irn venstirn? zu gelicher wis als die wolken tragen den reyn und vüchten die dürre erde, also warn die zwelfboten die mit dem reine irre lere vüchte

] hant feit BCD E d.a.g. fedt BCDE 2 gesterchene B ci helfe und ci sterchin (chrefte E) DE wol bl. BCE vol D b. (liebe E) und welhe (fehle D E) gedult BD E 98 zecte B 1i. iemittunt st. B i.allizane st. D alle an st. E 4ans. k. DE k. und bat got daz erz in vergebe B(C) DE und sprach fehlt BDE B5vergib E Vil lieben brudere à. B Liebena. DE 6 minen trehtinen BDE mi r.bricht E ab. iz sie feMt BD i.iu beswerit D odir mit decheinir slahte widirmute BD ir fehlt D 8 min trehtin zu zuns (uns D) sprichet B D et dimittemini BD 9 schuldigin B sculdigirn D sprichet er so BD 10 so wir in spr. D 11 wir biten in daz er uns vergebe u. sch. alse wir tun (ver- gebin D) unserin schuldigen (scolerin D) B D 12 wirz B 18 anders felit D h. niene m. D spr. mit dem munde BD von disen B sprechint die apostoli D 15 v. spricht er B verlouginint D 16 der schluss in der 2. pers. plur. C w. hiute d. BD 17Tu.s. fehlt D 18 daz er fehlt A wider g. u. widiru. BD 19 u.z. u. v. fehlt BD ebencr. und da mite garnen die ewigen gnade mit siner helfe qui vivit et regnat B D nr. 161 überliefert m A BD 23 s. hi qui D her fehlt B der wissage BD 24 derspr. B herrin der D sam d. D 25 wolken 26 wol- ken felit D u. sint à. B. 24 e. daz w. D wan A die nach zw. fehit D mit ir reinin leri D

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machten die dürren und die herten herzen der sündere und brachten gote den hündertvaldigen wücher. ir ougen warn als die tüben ven- ster, wane sine hatten keine bose gerunge zu den dingen die von gote sundern, sünder sie warn ouch ane gallen, nides und hazzes, einvaldich an dem ubelen, wise an deme güten. von disen wolken waz der güte herre sente Johannes des hochzit wir hüte begen, der mit siner suzzen lere hat begozzen verre und nahn den gotis garten, daz ist die heilige christenheit. dürch daz so ist er uns vor gesazt als ein michile sul daz wir uns an in halden und bilde von ime nemen der küscheit und aller güten dinge. wane von ime spricht die heilige schrift: vox tonitrui tui, deus, in rota, illuxerunt corruscationes tue etc. diu stimme dines düners ist in deme rade und dine blicke sin irschinen al der werlde. mit dem dünre ist bezeichent die predi- gunge des heiligen ewangelii, mit dem rade dise werlt die da umme loufet, als ir selbe seht und wizzit daz sie ane keinen dingen stete belibet. die blicke die der werlde sint erschinen, daz sint die zeichen und die wünder die unser herre got tet und irzeigete den luten durch sente Johannem. swie der so vil were, daz sie nieman mochte geachten, idoch daz ir da von gebezzert werdet, so wolle wir uch sagn ein teil siner blicke. unser herre Jhesus Christus waz siner mümen sun. do sente Johannes wib solde nemen, (159°) do ladete er dar unsern herrin Jhesum Christum und sine müter, unser vrowen sente Marien, zu der wirtschaft. do in gebrach des wines und sie betrübet warn, do machte unser herre mit siner gotheit wazzer zu wine und machtin groze vroude. do daz sente Johannes gesach, do liez er sine brüt und volgete unserm herren Jhesu Christo. dar umme minnete in unser herre Jhesus Christus vor andern sinen jungern daz er dürch in werltliche minne liez. do iz nahte daz got wolde gemartert werden und saz mit sinen jungern an der merate, do zei- gete er sente Johanne sine minne so verre, daz ern uf siner brüst entslafen liez und in trankte mit dem brunnen siner wisheit da von

1 nach dürren steht in A erde unter». d. u. d.h. felit D 2 b. mime treh- tine BD zehenzicvaltin BD wa. ouch a. ein t. v. B sam ein t. v. D 3 h. niheine D ubele girde BD 4 wande sie w. D ouch fet BD h. und einv. BD 5 den u. D deng.D wolken feit D 6 des gedult B d. dult D begen sunderliche irsprungen B * l. bigoz D v. u. n. fet BD den /ehit B 9 habin BD 10 n. d. kusche u. der guten B n. chiuschir und güter D g. worte und werche BD wane fet BD 12 dine st. A d. sprichet siu B i. eimer. B 13 alür B bredige B heiligen fehlt B 17 got felit D zeicte BD 18 durch ist in A überg. 10 da mite B 20 s. en wenic B vor blikke ist m B wundire geschrieben und durchstr. 21 w. wolte BD 22 J. Chr. feht BD u. v. s. M. fehlt BD 29 gebrast BD u. s. groze angist heten BD 24 h. got D win uzir wazere BD 25 also d. D ersach D 26 sin, e überg. A gemahelin BD u. machete sich zu u. . BD . 21 J. Ch. elt BD 28 d. unser herre BD solde D 29 merde B ci dem ezzin D 30 so verre fehit D sinen brusten B

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ouch er sint den luten schankte. do unser herre do gevangen wart und an daz crüce gehangen wart, do bevalch er sine müter, unser vrowe sente Maria, deme guten sente Johanne, daz er magt sie magt behüte. sind do unser herre zu himele vür und die gabe des heiligen geistes teilte sinen Jungern, daz sie lerten und bekerten die lüte, do vür sente Johannes in ein lant, daz hiez Asya, da bekarte er manigen menschen mit siner predigate und mit zeichen die er in sinem namen tet zu gotis genaden. dar umme hiez in vahn Domicianus der des landes phlag und hiez in vüren zu Rome. da sazte man in in eine büte vol wallendes olys, dar uz quam er ane serde und ane leit mit der gotis helfe. dar nach wart er gesant in ein insulam zu Pathmos, do phlach sin unser herre und offint ime die heimilicheit der christen- heit bi sinem engele. kürzeliche dar nach wart Domicianus erslagn und wart sente Johannes mit grozen eren wider geladet. do stifte er kirchen und zustorte die abgote und manigen irretum mit siner lere. in des tet got groze wunder durch in. ein witewe was da vorscheiden, do er wider quam, die was ime heimilich und (1594) hat in zu hüse gehabt. die trüge man gegen im weinende, die hiez er uf sten und daz sie ime ezzin machete. er machte golt uz gertin, edel gesteine uz kiselingen. swenne er aber wolde, so hiez er daz iz sich wandelte wider in sine nature. die wünder und die zeichen die er tet, diene mocht uch nieman volsagn, wane ouch die zit kürz ist, so laze wir ir vil und wollen noch einez sagen, des sich trosten und vrowen mügen alle die mit grozen sünden sint bevangen. Sente Johannes bevalch einen jungeling einem bischolve der under im was, daz ern züge und güte ding lerte. do touft in der bischolf und phlach sin mit vlize. dar nach schire liez er im sinen willen zu sere. do daz der jungeling intsub, do gehilt er sich zu der tumpheit und zu süntlichen dingen also verre, daz er wart ein roubere und ein meister der schechere.

lh.g.D 2 ginagilot D 8 s. J. s m. BD mine vr. D e. m. wesende sie B 4 sinis hg. B 6 l.heizet A. BD er sieB er die liuteD mit sinen worten B m. s. bredige D m. sinen z D i. Christes n. B 8 worhti D, ader zuerst tet, unterp. 9h. eri. D 10 cuefen B potige v. waziris und w. D ginc er BD ser BD 1im.g.schirmunge BD 12d. wiste sin u. h. und durh sinen engel so off. B. tougene BD 18 sinen engelinD schiere d. BD 14 giladin D 15 u. storte D der a. A manigen fet D 16 innan d. B zeichen und w. D witua B 17 heimlich gewesen D habit B 18 geladin D trugen si BD und hiez i. D 19 zezzene BD machinD uzer B. 20 uzer B. so er B h. aber deiz sich v. i. s. n. 21 elliu d. w. B. u. d. z. fet BD 22 m. nieman gesagin BD wir so vil fure kumen B 29 w. iue. B da von trost nement B daz s. t. D u. vr. m. fehlt BD 24 vor alle hat B d unterp. begriffen B 95 d. e. z. u. g.d.l fet D undinB 26 Dent. d. B t eri. u. D m. allin v. B. m. mi- chilim v. D 27 ci jungist l. D ze harte BD w. unde newerte (w. D) ime sines willen (esi. D) nit BD 23 instunt BD gehabet B liee.D t. unze (und ci D: weltlicher bosheite B D 29 v. daz wirz iu churzen (churzlichin sagin D) BD

261

dar nach quam aber sente Johannes zu dem bischolfe und vorderte den schatz den er ime bevolhn hatte. do wünderte den bischolf was er meinete do sprach sente Johannes: ich vordere den jüngeling den ich dir bevalch zu ziehne. zu hant begonde der bischolf zu weinende und sprach er were tot und meinte daz er an der sele tot were, da alle die an sterbin die dem tüvele dienen. nach disen worten sprach er daz er mit den schechern were in einem berge. do daz sente Johannes gehorte, do begonde er vil heize weinen und bat im bren- gen ein ros und hiez sich wisen zu dem berge. do er dar quam, do wolden in die schechere rouben. do bat er sie daz sie in wiseten zu irme herren, er wolde in sprechen. als er quam gewafint und grim- migis mütes und er sente Johannem ersach, do begonde er vlihn. do rante sente Johannes nach ime und sprach: "war umme vlües du einen alden man ungewafint? ich bin din vater und sol gote rede geben umme dine sele. zwivele niht, (160*) wand ich wil minen lip gebn vor dinen als Christus gab sinen lib vor die werlt. do der jungeling daz gehorte, do vil er vor sente Johannes vüze und weinte vil inneclichen und barg die zeswen hant da mit er den mort hatte getan. do nam sie sente Johannes und küste sie und trostin zur rüwe und vürt in mit im zur kirchen und sazt im büze vor sine sünde. die büze leiste er und bezzirte sich also sere, daz er sint bischolf wart. Nu bitte wir unsern herren got daz wir der genaden sente Johannis müzen genizen und hie also gelebn, daz wir nach diseme libe daz ewige himelriche besitzen müzen, ipso prestante domino, qui vivit.

168.

Beati qui non inquinaverunt vestimenta sua sed munda serva- verunt. ambulabunt mecum in albis, quoniam digni sunt. Der tag den

1 do ch. D aber fehlt D und (fehit D) do er alliz daz gehandelote daz er wolte schaffen (fehlt D) B D d. eist er B. isc D er zem bischofeB 2 bevohln A hatte gegebin ze haltenne B wuntlerote B w.in D 4 dir gab ci behaltin und ci ciehen D also drate BD 5 er ist tot D er fehltB daz er fehlt D tot were fehlt BD G an fehlt B n. dem worte D 7 saget er ime (imz D) bescheiden- liche BD 8 gehorte B er fet A hiezi.B 9 u bat BD hinzB 10d. liefen die schachere zu u. w. BD zu fet B llir h. BD solde D gesprechen BD grimmis B 12 und in s. Johannes D 18 spr. alsus BD 14 ungewafe- notin BD u. stant unde bite min B bin der v. A g. antwurtin D 15 missetruwe n.BD 16 g. umbe(vur D) dith BD a. in Chr.g. BD vor werlt steht in A chri- stenheit unterp. alse d. j. do d. g. B. 18h. mein g. B daz mein D 19 n. sante J. B 20 mit samt im D i. hin B b. umbe sin unreht unde gerow sich also verre B 21 d. b. l. e. u. b. s. fehlt D also verri D 22 u. h. fehlt B wir hiute g. D genizen der underdige B des gütin s. D 28 müzen fehlt BD h. so g. B daz wir garnen den ewigen lib BD mit siner helfe B i. p. d. feit BD nr. 168 überliefert in ABD 28 Liben brudere B liebi D den t. BD

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wir hüte begen, der heizet der kindelin tag durch daz, wane als hüte Herodes hiez toten alle die kint die geborn warn innewendich zwein jaren in deme lande da unser herre Jhesus Christus was geborn. war umme daz gesach, daz sag ich uch kürzeliche. do unser herre Jhesus Christus was geborn und künik Herodes horte sagen von deme sternen der irschinen was und ander bezeichenunge, do vorchte er daz er vorstozen solde werden von sime künigriche und hiez vor- schen allinthalben wo daz kint were daz da süliche zeichen tete. under des erschein der engil Joseph und hiez in mit deme kinde und mit siner müter vlihn in Egyptenlande biz daz Herodes gestürbe, wane er wolde daz kint toten. daz geschach daz sie vlühn in Egyten- lant. do Herodes niht envorschen mochte wa (1605) daz kint were, do sante er, als ich e sprach, und hiz alle die kint toten die inner zwein jaren warn geborn. von disen kinden spricht die heilige schrift: isti sunt qui non inquinaverunt vestimenta sua. diz sint die die niht unschone habn gemachit ir cleidere. mit deme gewete sint bezeichint die lichname, wane als den lichnam daz cleit decket, also decket der lichnam die sele. mit der wat sint ouch bezeichent die guten werkin, als her Salomon spricht: omni tempore vestimenta tua sint candida. zu allin ziten sol din gewate wiz sin, spricht er, daz ist, unser werk suln güt und gerecht sin. war umme? ne appareat turpidudo nostra, si non custodierimus ea. beware wir unser gewete niht, so werde wir nakit ervünden und wirt unser scheme gesehn. dise wort sult ir merkin und waz sie bezeichen. nieman ist so tümb, erne hute sines gewandes vor den diebin, ern sie danne gar ein tore. also sol ein igelich mensche sine werk behüten vor deme tüvele der ie was ein dieb und immer ist. swenne wir aber dis gewandis ledich werden, daz ist, so wir verwandln disen lip, ist daz gewant danne nicht wis, daz ist, ob wir ane gute werke werden vünden, so werde wir uns vil sere schemen vor gote und vor sinen heiligen. und waz wirt uns

] bh. B daz daz a. B d.d. w. fet D 2 h. houbeten B h.s. H. tote D inz BD 3J./el BD 4 geschehe B vilk. D 5 künik fet D 7 v.e. ver- stozin werden D v. wurde B w. siner eren BD 8da fet D 9 innan d. B ind. D e.sante J. B 10 u. m. s. m. fehit BD E. und sagete ime daz in Herodes suchen wolde (solde B) BD und verliesen wolte B 12 Do do H. B d. in H, n. vindin m. D w. d. k. w. fet BD 18 als wir é sprachen B s. e. a. i. e. s. u. fehlt D slahin B erslahinD 14 kinden fet B 15 ein die fehlt D d. heiligen d. B 16 gewant B giweti D g. werdent b. BD 17 w. a. der lib wirt mit deme gewande bedekket B diu wat D a. wirt diu sele mit deme lichamen ge- watet B 18 deme gewate B 19 der herre B der wise S. D 20 daz sprichit ci &. D wat D 21 reht BD 22 behuten w. BD 28 n. funden B D wv. scam ersehin D diu w. D 24 t. der nit h. BD 26 ieclicher BD mensche fehlt D 27 sines gewandes h. D a. uz geslofet werden von disem gewate (ge- wande D) BD 28 i. daz w. an gütin werchin n. w. ervundin D 29 s. beginnen w. u. v. harte B s. müzin w. u. scamen D 30h. engelin BD

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danne zu gesprochen? aller wetlichist daz man liset in deme ewan- gelio von eime der mit boseme gewande quam zu eines herren brüt- loft: amice, inquid, quomodo huc intrasti non habens vestem nuptia- lem? vrünt, waz woldestu her, do du niht gütes gewandes hattes? daz dar nach get daz ist vil herte: ligate manus et pedes ejus et mittite eum in tenebras exteriores etc. bindet im hende und vüze und werfit in in die vinsternisse da weinen und aller slachte ach (160°) und we si und des nimmer ende werde. dise heiligen der tach wir hute begen, die heizen innocentes, daz spricht ‘die unschuldigen'. sie warn wol unschüldich, wane sie waren unschedelich und unbewollen und die sunde die sie von Adam warn angeborn und angeerbit, die wuschen sie ab mit ir selbis blüte. nu sule wir bilde von in nemen, und wane wir so reine niht sin, so sie warn, so sule wir doch mit tege- licher büze ab waschen daz wir missetun, uf daz unser gewete niht gar swarz si swenne der riche herre der almechtige got cümit niht eine zu siner hochzit und zu sime gerichte, sunder ouch mit alle die heiligen engele und al himelisch her, so werden die lemmere gesün- dert von den zikiln, die guten von den bosin und, als her David der propheta spricht: iz wirt einem igelichen gelonet nach sinen werkin. Nu bitte wir den almechtigen got daz er uns beschirme vor künik Herodes, daz ist vor dem ubiln tüvele, aller tüàvele meister, und vor allen sinen lidemazen, der uns nach volgt nacht und tag wie er uns irsliche und verterbe; irslichet er uns niht gar, idoch so wündet er uns dike vil sere; daz er unser wünden also gerüche zu heilne, daz wir den ewigen tot niht irliden, mit siner helfe, qui vivit.

169.

Descendi in ortum nucum, ut viderem poma convallium. M., swenne wir uns gesamenen in deme namen des almechtigen gotis, so ist uns

1 a. watliches B also man l. D 2 mit ubel getame g. BD 4 F. sprichet er w. B g.g. hi D 36 v. sprichet er B 7d. ouzirin v. D vinstere BD weinunge B w. und grisgramme BD a.s. wewe B ist D u. d. n. e. w. fehlt BD Á 9 daz keut n. B d. kiutu. D 10 s. w. w. u. fehlt BD unschüld. und unschedelich A und jehlt A unschedelich und feit B D 11 sie fehlt A angeborn jet B u.g. A angeerbit fett D 18 niht bin so B nu suln BD doch fehlt BD 14 w.abir m. B uf felt BD 1550 d. r. h. (h. daz ist B) d. a. g. k. n. e. ze schowenne sunder ouch zerteilenne sine gemahelin daz ist (d. i. fehit D) diu heilige christenheit BD 17 wan so B 18zikkinen B chitzen D daz ist die B daz sint d. D ubelin BD 19 der wissaga (-i D) D. spr. BD iz fehitt B 20 uns felit D von H. B vor H. D 21a.t. m. u.v.a.s. l. fet BD 22 uns tageliche B uns iegelichim D n. u. t. w. e. u. i. u. v. feht BD 28 und (fehlt D) irslehit BD idoch fehit B dannoch D u. leider d. B 24 dike vil feit D vil sere fehlt B ruche BD 25 t. it lieden B icht lidin D mr. 169 überliefert in ABD 26 Vil lieben brudere s. B liebin s. D 28 uns fehlt B vor d. a. g. hat B salmahtigotis durchstr. uns fehlt D

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ouch not daz wir unser gemüte gesamenen und denkin war umme got queme in dise werlt. die heilige schrift sprich von im alsus: ich steig in einen nüzgarten, daz ich gesech die epfile der tale. (1604) dirre garte ist die heilige christenheit. die nüze sin der heiligen lüte same- nunge. mit der sin ouch bezeichent dri ordenunge der christenheit: mit der uzirn rinden sin bezeichent die in der werlde habn christen- liche & und da mit rechte und redeliche lebn, mit der schaln die meisterschaft die von rechte suln vor sin irn jungern, mit der süzze des kernes die ir gemüte gar habn gelazin an got und zu dirre werlde keine gerunge habn, den ist süzze alliz daz sie liden durch got und vor ir sünde. in disen garten und zu disen nüzzen quam unser herre, do er vom himele quam in dise werlt in der menscheit. mit den epfiln in deme tale sin bezeichint die guten werk othmütiger lüte. got quam zu besehne die epfile in dem tale, daz ist zu lonende den othmütigen irre güten werke. swer in dem garten unsers herren der nüzze nine hat, daz ist die süzze der minne, noch die epfile der tale, daz ist der güten werke, der wirt genozet dem dürren und dem unnützen boüme den man ab howit und vorbürnet. daz wirt danne, so der sundere wirt vorteilet zu dem hellischen vüre. von nam got an sich menschliche nature und wolde undertan sin der da mit gesazt was ab zu waschene die sünde, ob wir sie geistlichen

"wollen versten. er quam an dem achten tage nach siner gebürt, do

er besniten wart, als da gebotin was in der é. diz besniten hüb sich an hern Abrahame des kint wir geistliche sin geheizen, und was an deme geliede da sich der mensche aller meist schamet, zu (161*) einer bezeichenunge Adamis und Evin die sich nach dem anegenge der sunden schemeten. was daz besniden bezeichene daz sag ich uch kürziliche ein teil von anegenge der werlde mochte niemant an der sele genesen wan mit ettelicher toufe. etteliche würden getouft in dem blüte der martere als Abel und manige andere, ettelichen was

1 smenen BD 2u erg. BD chom D heilige fet BD 3 sahe B sihe D delre B telir D der g. D 4 der nuze B |. heiligiu s. D 5 werdent o.BD 6sint die b. D 7 unde redeliche fehlt B D 8 meistere BD von fehlt B vor fet D ir BD 9 kernen B sint bezeichent BD mut BD verlazin B lazin D 10 girde BD 11 got vor D denn. D 12 u. h. fedt D 18 e. der delre BD w. der demuten BD 14 sehenne BD e. der delre BD 15 den demuten BD i. g. w. /ehit D g. mines trehtines BD 16 die vor suze aus diu inB 17 d. i. d. g. feit D genoz A 18 deme unbernden b. B d. unbi- derbin p. D abe slehit BD inbrennet B brennit D 19 d. ubele mennische BD von sinin sundin w. D w. gegebin zu den ewigen wizen B D 20 a. s. daz bille der sundere BD 21 mit fet B 22 nach fedt D | 299 w. von d. BD 24 von (an B) unsern vatir A. BD g. werdin B wurdin D 25 a. hartest B m. scamte (auch B) iemer D 26 noch A, darunter an unterp. 27 s. das. B daz fehit B bei besniden s in A überg. bezeichinit D des (daz D) sagen wir iu B D 98 n. geheiligen. (li berg.) noh a. d. s. g. B niwan D 30 Albel A u. andere

gnuge B D

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ein bilde der toufe die sintflüt als Noe, ettelichen ein bilde der be- snidünge als Abraham, manige würden getouft in dem wazzere in deme heiligen geiste als die, christenheit. omnia, ut ait apostolus, in figura contingebant illis. alle diese ding, spricht sente Paulus, ge- schaen uns zu einem bilde. sone sule wir niht ein unser gelid besniden als die juden tün, sünder wir suln von allen unsern sinnen ab sniden alle süntliche ding. wir suln unser ougen bewarn vor süntlicheme sehne, wane da von spricht der propheta: Per fenestras oculorum in- travit mors. dürch der ougen venster ist der tot cümen. unser oren sin ouch niht wol besniten, von den die schrift spricht: & veritate quidem aures avertent, ad fabulas autem convertentur. sie kern die orn von der warheit und kern sie zu unnützen worten, spricht got. wir suln unsern munt und unser zungen besniden von aftersprache, von lügene, von meineide und von allen bosin worten, unser herze von bosen gedanken, unser hende von bosen werken, unser vüze daz sie icht gen zu suntlichen dingen. also sule wir besniden allez daz uns sündert von gote und suln daz tun mit eime steininen mezzere als die juden hie bevor taten. daz steinene mezzer ist unser herre Jhesus Christus der da veste ist an der menscheit und wol snidet an der (1615) gotheit. an dem und von dem süle wir werden vornüwet von allen ünsern sünden da wir warn voraldet. durch daz sin uns vor gesazt manige ding da wir bilde von nemen, nicht eine die lüte sunder ouch die vogle. man liset von dem arn, so ime der snabel obene also hart wirt vor aldere, daz er sich niht mach genern, so er des inne wirt, so vlügit er zu eime steine und ribt den snabl dar an so lange biz die crumme gar ab cümet und gewinnet also die jungent die er à vorlorn hatte und die craft des ezzins. also sol der mensche tun, so er voraldet in den sünden und die spise der sele

1 etteliche A daz b. BD 8 & wir christin D o. hec B o. autem hec D 4 sprach B gabin si u. D 6 b. Durh daz wan unsir herre ihesus christus die bezeichenunge der alten &. hat gekeret ze geistlichen bilde B unseriu lit D 6.vor sinnen het B sundin und durchstr. sniden in B aus sluden gebessert an uns bisniden D 7 diu lastir und die sunde BD behuten B hütin D wv. sundecli- chen gesihten B sundichlichim giseheni D 8 wissaga (-i D) BD 9 v. ginc BD tin BD Unsir oren besnidin wir obe wir sie behuten vor ubeler gehorde. Der o. B 10 der wissage sp. B 11 convertent B iro. BD 12 o. kit (spri- chet D) min trehtin BD s. ze muzigen spellen und zuppigen w. BD 18 diez. BD vor A hindirkose BD 14 lugenen B lugin D meinen eiden B meineiden D u. v. &. b. w. feMt BD 15 ubelin g. BD g. (g. und durchetr. B) daz wir si iht irfulin BD ubelin w. BD 16 niht D gahin B gehi sin D zem ubelin B ci ubile D 19 vaste B 20 imuwet B giniuwet D 21 allin fet D v. den s B wir inne w. BD eraltit D_ 22 von aus vor A b. nemen D 23 o. v.D so er (der so D) alt wirdet d. i. der obere s. s. harte crumb werde B D 21 v. a. feht BD mege B ernerin D als er BD 25 innan B innin D 26 unze BD gar fehlt D also wider BD 27 d. tugint BD d. e. e. v. h. fehlt D, & fehlt B 28 swenne er altit D daz ezzen BD

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niht gehabn mach; daz ist, so er daz gotis wort in sin herze niht gevazzen mach, so sol er mit warer rüwe siner sünden ilen zu der bicht und zu deme steine der ane hende ist geworcht, daz ist unser herre Jhesus Christus der ane sünde geborn ist von der reinen magt sente Marien, und sol sich dar an riben biz die herte sines herzen an ime werde geweichet und die genade an im werde vornüwet die er in der toufe entphing von deme heiligen geiste. Quod ipse prestare.

170.

Surge, illuminare, Jherusalem, quia venit lumen tuum et gloria domini super te orta est. Sancta ecclesia, karissimi, nominatur Jheru- salem quod interpretatur 'visio pacis, quia eternam et veram, pacem Chrislum visura est in celis. hinc in mundi desideriis jacenti dicitur ut surgat .i. ut terrena respuens ad celestia appetenda se erigat, quia tunc a vera luce merebitur illuminari. sequitur enim: quia venit lux tua, Christus, cujus pulchritudinem sol et luna mirantur et in quem angeli desiderant prospicere. venit, ut illuminet omnem hominem ve- nientem in hunc mundum, quia ipse est lux et gaudium angelorum. Qui merito lumen ecclesie vocatur, quia ab eo ut luna a sole illumina- tur. ait ergo: et gloria domini super te orta est. (161°) Gloria domini claritatis miraculorum et doctrine Christi fuit, quia huic mundo glo- riosus et mirabilis innotuit. super ecclesiam vero orta est hec gloria, quia signis et doctrinis Christi tracta est ad gloriam de ignominia. unde subditur: ecce, tenebre operient terram et caligo populos. terra bene dicitur terrena, que dum aratro sacre scripture sepius exarantur, si fructus bonus in eis non invenitur, peccatorum tenebris excecantur. super filios autem Jherusalem orietur dominus. illos autem dico, qui quod audiunt inplent operibus, et gloria ejus in eis videbitur, quando non per speculum et in enigmate, sed facie ad faciem deum justi videbunt, ubi a splendore claritatis ejus illustrati sicut sol fulgebunt et dolore gemituque cessante gaudium et leticiam sempiternam optine- bunt. Surge ergo, Jherusalem.

1 haben B in sinim herzin D 2 genemen B bihabin D s. er mit warer bihte und mit rehter (warir D) ruwe BD 2384d.i.zuu h. J. Chr. BD 4ane mankunne B mannes chunni D v. unserre frowen BD 5 unze BD 6 irm- wet B giniuwet D nr. 170 überliefert in A und B 12 Huic B Christum fehlt A 18 i. et donis sancti spiritus illustrari B 14 lumen tuum B 16 pro- spicere desiderantes non saciantur B 16 illumina A 18 lumen a s. A 21 am- mirabilis B 31 J. quia venit lumen tuum et gloria domini super te orta est.

267

171.

Dirre tag den wir hüte begen, der heizit ein offenunge unsirs herrin. in diseme tage offinbarte er sich der werlde mit drin grozin zeichen die alle geschahen als hüte, idoch niht in einer zit. des erstin jares da er geborn wart, do erschein ein sterne liechter und schoner dan da vor ie würde gesehn. von disme sternen hatte der propheta lange vor gesprochen: Orietur stella ex Jacob et consurget homo potens de Israel iz erschinet ein sterne uz Jacob und von Israel irstet ein gewaldich man. waz bezeichenunge hir an si daz wizzin unser herren wol die die büch künnen. idoch wane der apostolus spricht: debitores sumus sapientibus et insipientibus, daz wir schül- dich sin den wisen und den einvaldigen, so wolle wir uch sagin ein teil von dirre bezeichenunge. do got hie bevor daz israhelische volk mit deme geleite des hern Moyses fürte uz Egypto und si vüren dürch daz lant Madyanitarum, do ladete der künik Balach einen propheten, der hiez Balaam, daz er sie vervlüchte und si tribe (1614) uz sime lande. do er do reit uf sinem esele und wolde hin zu deme künige, do widerstunt im der engel in einer gazzen mit eineme vürigen swerte und nemochte hin noch her biz got wolde daz der esil sprach und in der engel strafete und im vorbot daz er icht spreche daz wider

nr. 171, ist überliefert ausser in A noch m a (nr. 29, M. b489) und B 2a hat einen lateinischen vorspruch: In lumine tuo videbimus lumen. (Psalm. 36, 10) Mine liebin brudere B dise heilige hochzit die w.a disent.B dieh.a e. rofe- nunge B o. der gebürt a 3 u. herzin A h. Jesu Christi a and. B kunter s. B 4 n. eines tages zu male a in eime zite B 5 als era 6 v. ieman g. hete B dem st. a d. alde wissage Balaam a sprach der wissage B 7 da vore B g. alsus a 8 iz 9 man fehlt a ersch. kit er B st. von Jacobe B 9 waz diz alles bedüte daz w. a 10 d. serift vor nemen künnen a i.so spr. s. P. a Iler spricht. ich bin phlichtich. der gotes worte und der gotes lere beide den w. u. d. tummen. dar umme so wil ich u. e. t. s. waz dise wort bedüten a u. ouch d. B 13 unser herre g. a judische v. à 14 m. d. g. d. h. M. fellt a von Egyptenlande und brachte si in eines kuniges l. d. h. B. a. in E. B 15 d. sant d. k. nach a einim wissagen a B 16 B. und gelobete ime groze gabe und ere. uffe daz er daz gotes volk vortribe von s. l. mit sinem vlüche a vertribe B 17 do Balaam des küniges rede vornam. do sazte er sich üf sinen esel und wolte riten zu dem künige und quam in eine enge gazze. al da w. i. d. heilige e. a 19 sw. und des ensach Balaam niht sünder die eselinne sach den engel und bestunt. und endorste vor baz niht mer gen. Balaam der hye vaste die eselinne mit den sporn daz enhalf allez niht. sunder si trate vaste uffor hinderwert. und zu reibe ime sine schenkele an deme züne. do zürnete Balaam und sprach. eya hettich ein swert daz ich dich erslüge. da sprach die eselinne als iz got wolde. war umme woldestü mich slahen din thyr. daz dir lange gedinet hat. und dich und dine bürde lange getragen han. und werestu so unselich ge- wesen daz ich ein vüzstapphen vor baz hette gegangen. der gotes engel der hie vor uns stet mit gezogeme swerte. der hette dich al zuhüwen. do sprach der engele zu Balaam. und vorbate ime a unze B 20 spr. oder tete a w. deme heile w. mines trehtines liutes B

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deme gotis volke were. do im do wart vorhenget daz er vüre und in der künik brachte uf einen berk, daz er solde vlüchen, als er ge- sach die israelischen gezelt, do wart im eroffent daz unser herre Jhesus Christus von in solde geborn werden und sprach alsus: orietur stella ex Jacob etc. dise dinge geschahen alle in einer bezeichenunge und ist unser aller zit da mit bezeichent. daz volk daz her Moyses uz Egypto vürte, da bi ist bezeichent die christenheit die mit deme geleite unsers herrin Jhesu Christi sol geleitet werden uz diser vin- stern werlde zu deme lande des ewigen liechtis, daz ist daz ewige himelriche. der künik der in da widerstet, daz ist der tüvel, der uns den weg des himelriches manige wis besetzet, wie er uns müge gevahn und zu ime geziehen. daz aber wir uns vor im behüten daz retet uns sente Peter und spricht: sobrii estote et vigilate etc. wesit küsche und nüchtern und wachit, spricht er, wane üwer widerwart, der tüvel, vert umme brummende als ein lewe und süchit, ob er iemanne vinde den er vrezze. der wissage der uf dem esele reit, bi dem ist bezeichent die ordenunge der bosen lerere die nach irn willen varn und niht süchen daz heil der sele. daz der esil sprach, daz bezeichent daz dike die ungelartin straffen mit irme (162°) gemerke die gelarten, die vorstummen durch vorchten. von den spricht unser herre got in dem ewangelio: canes muti non valentes latrare; sie sin als die hünde die niht mügen gebellen, spricht er. disen widerstet der engil mit eime vürigen swerte, so in daz urteil des ewigen vüres wirt vor gesagt an der schrift. der propheta der kumftige ding vor sagete und mit bosin willen reit ober daz gotis volk, daz sin die da güt sin mit den worten und daz niht irvüllin mit den werkin, als der propheta spricht: vidi in monte quasi edificium civitatis, et ecce terra

1 vür dem künige. do nam in der künik und vürt in uf e. b. da er daz volk solde vorvlüchen a 2 als schyre als a 8 der heilige Cr. & 4 J. fehlt B 5 dise 6 bezeichent fehlt a 6 und sint unseriu zit B her /ehit a der herre B 1 daz bez. a d. mite i. B die heiligech. a B 8 u. d. v. w. fehlt a uz der vin- stere dirre w. B 9 zu dem himelischen lichte a d. i. d. e. h. felit a d. i. des himelrichis B 10 widerstunt a B t. der uns des weges hindert zu himelriche swo er mach a 11 des heilis B 19 daz 16 vrezze felit a 18 da er da spr. B 14 u. n. /eMt B kit er B 15 rohende B 16 verslikke B Balaam d. u. a d. ewarte d. B da mitista B 1€ valschenl.a ubelinl.B die nach irm mütwillen leben. und uf daz heil der sele lüzel achten. a d. n. volgint i. w.B 19 dike fehlt & vil ofte B mit irn güten werken a m. ir werkin B 20 d. die vorhte irre kranken werken v. a g. und v. d. forste oder durh mite B 90 als der pro- pheta spricht a 21 sine sint stummen hünde die weder rürren noch m. g. a s. s. stummen a. B 22 megen bellin B spr. e. (lt a B Beine B. vüren a furine B 24 vorsagt A d. heiligen schr. a Balaam der mit dem munde sprach und wissagete daz geschehen solde daz a der wissage d. k. d. vor sahc und durh mite willen. rat gab uber minis trehtinis liut daz B 25 s. jene die güte wort sprechen. und entün doch dester baz niht w. d. w. a 26 der worten B von den spr. d. p. & dannan spr. d. wissage B

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ascendit super fenestras. ich sach auf einem berge eine stat wol ge- büwet und ging die erde zu den venstirn in, spricht er. dise stat ist die heilige christenheit die da ist gebüwit uf unsern herren’ Jhesum Christum der ein hoer berk ist. die venster sin die lerere, von den solde schinen daz liecht der ewigen genaden. die venster bedeckit leider dicke die erde, wane die irdischen ding irblenden sie, daz weder lere noch werk an in geschinen mach. swan aber der sterne der von Jacob uf ging, der unsern herren bezeichent, irlüchtet sin herze, der ist vil selich, wane derne wirdet niht irre die wile ime schinet daz liecht. daz liecht get uf in sime herzen, so Crist dar inne geborn wirt, dürch daz erschein der sterne in siner gebürt. an deme drizigisten jare wart er getouft in deme Yordane von dem güten herren sente Johannem Baptistam, da mit wart gestetiget unser toufe. swane Christus an uns wirt geistliche geborn, sone wirt er niht ge- touft vor drizich jaren, wane der mensche wirt niht gewaschen von den sünden e danne er (162®) wirt gesterkit in den tüginden. swane er da von wirt gewaschen, so cümet die stimme zu im die ober unsern herren Jhesum Christum quam in siner toufe: hic est filius meus dilectus etc. diz ist min liber sun der mir wol gevellet, spricht er. wol sie die da wirdich sin zu horne dise stimme, daz müz aber sin mit des herzen orn. dar nach daz Christus wart getouft, do wart er an dem andern jare geladen zu einer brütloft, da machte er wazzer zu wine; von diseme wine werde wir getrenket, ob wirz geistlichen

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vorsten. unser herre Jhesus Christus ist ein brütegum der christenheit, -

zu dez wirtschaft sin alle die geladen die des ewigen libis. wirdich sin. da wirt in wazzer zu wine und allz ir ungemach zu grozen

ls.kiter B bezimberet B. 2 w. g. sprach er& «u. dag. d. e.inz.a gint B venstirA 8 da gebüwen uf a gezimberet B u. einen hohen berk unserme h. a 4 l. da daz licht der ewigen vroude solde dürch schinen a 5 schimen B dürch die selben venstere geht üf die erde a 6 ofte B vorblenden a i. sin A *diul. n. duw.B wecha.i.a st.v.J.u.gehta 8 d.da da b. u. h. J. Chr. a g. daz unser herre Crist ist B b. unds& h.e.a 9 i werlichselich a werw.a 10er- schinet a 1. offenet s. a ginc u. B swanne der heilige Cr. an uns w. geistliche g. a llans.aB s.imennisclicher g. B 12 j. als hüte w. a in 18 Bapt. fehlt a B 318 d. m. so w. g. und geseinet unse t. a daz er gesegenote diu wazzir unsire toiphe B 14 sw. unser herre der heilige Cr. a 15 v. s. und von lastern B 16 wirt fehlt B restarchet B ersterket werde an a 1T als er a B danne w. a st. ober in die u. h. d.h. Cr. horte in a die u. h. Cr. horte B 19 l. s. sprach die stimme der a w. behaget a kit er B 20 o wol sie daz sie ie geborn würden d. a wol in der der stimme wirdet wirdic z. h. B 21 d. reinen h. a d. n. do a B unser herre der heilige Cr. a g. an d. a. j. als hüte so wart a do (überg.) w. er (aus der gebessert) B 22 wirtschefte B b. g. in Chana Galylee a 28 er- trenket a 24h. got ista J. fehlt B b. d. heiligen chr. a 25 geladet B des e. lones und des ewigen riches w. a liebes B, das erste e ist unterp. 26 u. a. 1. u. z. g. vr. u. fehlt a B

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vrouden, so sie umme die arbeit die sie nu leiden so groz lon entphan, daz sie wol mügen sprechen: servasti vinum bonum usque ad hoc. herre, du hast den güten win behalden biz nu. den güten win und daz ewige himelriche gebe uns der iz uns gelobt hat, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

172.

Quanto tempore heres parvulus est etc. M., von dem erbe und von den genaden von dannen wir vorstozen sin, da ladet uns got wider und setzit uns werltliche erbe vor, daz wir da bi bilde nemen. uns werden zweier slachte erbe vor gesazt, eines des lichnamen, daz ander der sele. daz erbe des lichnamen ist daz vorgencliche gut daz die lüte lazen ir kindere, sie wollen oder ne wollen, daz zugen müz. von dem erbe spricht her Salomon: Hereditas ad quam festinatur in principio, in fine benedictione carebit. daz erbe da man zu ilet von

5 erst, daz darbit zu lest des seines, spricht er. hie sült ir (162°) merkin

daz er niht spricht daz daz erbe übil si, sünder daz man dar zu niht ilen sol, daz ist, daz man niht zu gyrich sol sin zu den dingen die zugenclich sin. da von spricht der apostolus: quicunque volunt divites fieri incidunt in varias temptaciones dyaboli. alle die da wollen riche werden in disime libe, die vallent in manige bekorunge und in den strik des tüvels. wie war dise wort sin daz wizzit ir alle wol. ir sagt und hort alle wol die richen lüte, weliche not si lieden wie sie daz güte gewinnen. so siz danne gewinnen, so habn sie vil grozer angest wie siz behalden und vorgezzin leider dicke der sele dürch des gütis willen unde vallent also in den strik des tüvelis da sie un- sampht üz kümen oder gar dar inne irsterbint, quia funiculus triplex

1 so die gotes holden u. ir a. und maniger hande widermüte und ungemach. daz sie hie in ettriche (7. ertriche) haben geliden und noch liden die nu leben. swanne siesog.l.a v.unds.À 2som.s.w.spr. & 9 h. megen sie sprechin B besten w. a gehaltin B. unze B güten feit B 4 u. die genadeB der si u. h. geheizen J. Chr. B statt des schlusssatzes liest a: daz ist die ewige vroude. als da stet ge- scribeu. in proverbiis. date syceram moerentibus. et vinum his qui amaro sun corde, (erg. bibant) et egestatis sue obliviscantur. et doloris eorum amplius non recordentur. (Proverb. 31, 7.) daz spricht. gebet in lütertrank. und den wine der ewigen vroude uffe daz sie irre arbeit und ires armütes und ires widermütes und ungemaches vor. gezzen des si haben gelieden hie in ertriche. und uffe daz si nimmer mere gedenken. des üch uns (I. und) uns gerüche zu helfene dürch sine groze barmherzicheit Jhesus Christus. dominus noster. qui vivit etc. nr. 172 überliefert in A und B, B ist auch gedruckt in Mone's Anzeiger für kunde der deutschen vorzeit 1, 3996. 7 M. lieben brudere B herbe B 8 von nach g. fehit B w. bin v. B min trehtin B 9 herbe B 10 des

fehlt A 11 herbe B und immer zergancliche B 12 kinden B 13 her fehlt B

15 ze jungist der segenunge B kiter B 1Tistnihtz.g.s. B and.d.B 18 Hin- nan von B 19 sweliche w. B r. w.kiter B 20 i.d. l. fet B maniger slahte b. B 21 sehet B 22 w. angest s. hant B 29 s. s. d. g. fehlt A s. si d. B michil gr. B 24 vil otte B 26 irworgent qu. B

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difficile rumpitur. daz dristrengige seil brichet ungerne. mit dem dri- strengigen seile sin bezeichent die sünde die wir begen mit gedanken, mit worten und mit werkin. diz seil wirt gevlochten mit der süzze die wir habn zu vorgenclichen dingen. der strik der an deme seile ist, daz ist lange gewoneheit der sünden die den menschen werliche würgent an der sele. dise ding sin alle zu dem erbe des lichnamen. nu sult ir vornemen von dem erbe der sele. von disem erbe spricht her David der propheta: cum dederit dilectis suis sompnum, ecce, hereditas domini. daz ist daz erbe unsers herrin gotis, so er sine irwelten heizit entslafen, spricht er. unser herre got intswebit sine trüten in eime süzzen slafe, 'so er sie niemet von der unrüwe disses libis und von den arbeiten die sie liden in dirre werlde und sie brenget zu der rüwe und zu den genaden von den wir alle sin vor- (1623) stozen, wirne verdinen si wider. da gibt er in daz erbe daz er in gelobt hat, quod oculus non vidit etc, daz nie kein ouge volsach noch ore volhorte noch herze voldachte daz got bereit hat den die in minnen. dar umme so ist uns mit grozin sorgin zu behütene daz sente Gregorius spricht: omnis qui dormit in morte perdit heredita- tem. swer so slefit in dem tode, der vorlüsit daz erbe. der ist in deme tode entslafen, der von dirre werlde mit houbthaftin sünden scheidet. nu sult ir merkin von disen zwen erben welich underscheidunge dar an si daz erbe des lichnamen daz beginnet mit dem anegenge des libis und endet ouch dar mit. daz erbe der sele beginnet danne ane- gengen, so wir vorwandeln disen lib und ist immer stete. dürch daz sol unser igelich sin herze vregen zu wedern erbe iz in trage, wane iz antwürtet uns und sagt uns weder halb unser liebe merer si. quanto tempore heres parvulus est etc, als sente Paulus spricht: die wile der erbe wening ist, sone ist kein underscheidunge zwischin knecht und herren, sie ezzin und trinkin und spilen mit ein ander biz der herre zu sinen jaren cümet, idoch hat der herre hüte die sin phlegn. also ist iz zwischen dem libe und der sele: die wile sie mit ein ander sin, sone ist kein underscheidunge, si ne wonen und helfin ein ander. da sal die sele sin als ein herre bi sime knechte, sie hat hüte von den engeln und von den tüveln. die engelen hüten ir dürch

1 dristrenge B dristrengen B 2 istb. B dius. B b. mit den drin girden. daz ist m. g. B 8 und felt B dazs. B 4 h.zerganclichen B B i. diu l. g. B 6 wurget B d.zihent elliu B 7 n. suln wir ouch sehen v. B spr. der wissage B 9 mins trehtins kit er B sinen A sine truten B 10 Min trehtin B got fehlt B 11 d. l. fet B. 18 g. dannan w. B. 14 w. v. s. w. fet B 15 i. hie geheizet. daz dechein ore gehorin. noch daz herce mac irdenkin. daz er den bereitet hat d.i.dam. B 17 Durh daz B hutenne B. 18 G. das.B 319 s.dasl.B 20m. tothaften s. B 21 zwein B 23 der m. B. anegen B 25 wederme B w. daz a. B 29 nach herren steht in B un durchstr. s. sp. u. e. u. loufent sament unze B 90 tagen B h. und d. B. 81 dem fehlt B der ist in A überg. und felit B 32h. mit e. A 988 b. dem k. B. k. diu h. B 34 ir (überg.) dar umbe B

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daz daz sie ir behalden daz erbe des himelriches. die tüvele hüten ir dürch daz daz si sie verleiten und vorstozin der ewigen genaden und brengen sie zu den ewigen hellewizen, ubi transibit de (163°) frigoribus nivium ad calorem nimium, da sie varn von al zu grozer keldene zu alzu grozer hitze und von al zu grozer hitze wider zu al zu grozer kelde, also varnde hin und her, des nimmer ende wirt. daz ist ir erbe. Nu sule wir volgen den güten hütern und magtzogin, daz sin die heiligen engele, daz wir intphlien der hüte der ubelin tüvele und cümen zu dem erbe daz uns gelobt hat unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc. Amen,

173.

Obsecro vos, fratres, per misericordiam dei, ut exhibeatis hostiam viventem, sanctam, deo placentem, rationabile obsequium vestrum. Dise wort die sente Paulus zu uns spricht, die sule wir wol merkin und suln sie in unser herze besliezin, daz sie icht unvrüchtsam werden irvünden, sünder daz si güte vrücht und wücher unserm herren an uns machin. er spricht: ich bitte und mane uch, brüdere, dürch die gotis barmünge daz ir üwern lib irbietet im ein lebinding opher daz heilich sie und gote gevalle und daz üwer dinest si redelich. gotis barmunge die er hat zu den menschin, die ne mach nieman vol- denkin, idoch so irzeiget er sie da mit aller meist daz er nam an sich menschliche nature und mit siner martere uns hat erlost von dem ewigen tode. die barmunge wil er daz wir an sehn und im brengen ein oppher als ers dürch uns gab, daz was sin lib und sin blüt. daz an der à gebotin was daz die jüden brachten lebinding vih zu gotis templo, daz wart dar umme getan, daz sie da bi irkenten imn scheppher. do der do quam der sich selbin gab dürch uns, do wart diz ab gesniten und wil daz wir uns selbin im ein lebinding oppher brengin, daz ist, daz wir (163") toten an uns bose gerunge und gelüst die da ziehen zu den sünden. daz tu wir danne, so der oth- mütich wirt der é hovertich was und der unküsche küsche wirt und der oberezzer und obertrenker vastinde wirt, wane so stirbit der

1behalde A 2 dar umbe B 3dem e.A der h. B von ubi 6 ende wirt fehlt B 6 diu ein erbe ist des tivelis und sinir knechte B 7 Nu nah v. w. die guten m. d. ist B. 8i.dieh. B 9 geheizen h.B u. h. felit B nr. 178 in A und B überliefert 12 exh. corpora vestra h. B 18 rat. sit obs. B 14 d. der apo- stolus z B 15 untruchtich B 16 vundin B s. ein gut wueker mime trehtine B 1"V er kit B. b. u. fet B 18irbarmede B iine.A 19 daz fehlt B Mines treh- tinis irbarmede B 20 hate B dérne mohte B 21 rezócter B er von Leyser überg. nA 22 s. daz bilde der sundre B hat fehlt B lost B 28 Dierbarmede B 25 alten à B bereiten lebendigiu v. B 26 z. mines trehtins hus B g. daz sie sich gloubeten der abgote. daz sie ane betten und doch d. b. i. B 28 daz a. B 29 girde B tu fehlt AB 30 und diu laster diud.z. B. d. wirtd. B. demutic B 32 gerne v. B

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mensche an den sünden und lebt an den tüginden. so wirt er ouch heilig von der gabe des heiligen geistes, als sente Paulus spricht: nescitis quia corpus vestrum templum est spiritus sancti? wizzit ir niht daz uwer lichnam ist ein tempil des heiligen geistes? swer daz hüs niht reine beheldet, den zuvürt und vorlüsit unser herre got. daz oppher sol gote gevallen. qui se viciis subtrahit et virtutibus inbuit deo utique placet, swer sich intheldet und inzüet von süntlichen din- gen und sich vlizit an tüginde, der gevellet gote wol. Racionabile obsequium vestrum. uwer dinest sol redelich sin, spricht er. daz dineste daz wir gote tün, daz ist danne redelich, ob wir keinen un- sern willen süchen noch iz den lüten zu lobe tün. von spricht er: et nolite et conformari huic seculo. und irn sult uch niht gelichen noch genozzen dirre werlde, daz ist, daz wir niht gelich sin den die dise werlt minnen, daz sie uns von den tugenden niht vor- kerin zu süntlichen dingen. waz sul wir danne tün? renovamini, inquid, in novitate sensus vestri. ir sult uch wider bilden in der nüwecheit üwere sinnen, daz ir gedenkit an die gotis gebot und die irvüllet mit guten werkin. unser sinne werdent als dicke irnüwet an uns als dicke als wir uns bezzern an den dingen die zu gote zihen, der wir & nine westin. so wirt daz ouch an uns daz er dar nach spricht: ut probetis que sit voluntas dei bona et beneplacens et per- fecta. daz ir vorsüchit welich gotis wille. si, (163°) gut und wol gevellich und volkümelich. mit disen worten wisit uns sente Paulus daz wir an allin unsern werkin vor denkin, weder sie gote geneme sin odir niht und uns an keinen unsern werkin vorhebin, sünder allis daz an uns ist, ane die sünde, daz sul wir sinen genaden behalden und sprechen mit hern David dem propheten: non nobis, domine, non nobis etc. niht uns, herre, niht uns, sunder dime namen gib die ere. Nu bitte wir in siner genaden daz er uns helfe, daz wir in hie in diseme libe also gelobn und geerin müzin, daz wir in sime riche geeret werden mit siner helfe, qui vivit etc.

1 lastern u. B 2 den gaben B P. anderswa spr. B 4 n. kit er d. B hus B B u.v. fehlt B. h. kitter B. 6 o.dazs. B 7 sw. s. zuhet v. den lastern und gehabt zu den tugenden B 8 mime trehtine B wol fehlt B Durh daz suln wir tun da er disiu dinc mite besluzet B r. sit inquit o. B 9 d. kit er s. B 10 w. da mite s. B 1l lobez B 12 und fehlt B nit gen, kit er B 13 d. w. n. fehlt B 14 w. so harte m. B uns fehlt B t. kerent z. den lastern B 15 w. aber t. B 17 sinne B mins trehtinis B u. sie nachvolget B 18 s. und unser vernunfth B 19 d. w. u. B. an der wisheite und a. d. B 20 nit w. B 22 d. i bewaret kit er w. B 23 u. durnehte. Mit B 24 for betrahtin suln w. B 25 von decheinen u. w. uberhebin B 26 s. an allis A g. bahten u. B 27 mit sante paulo 28 n. h. n. u. B. 29 d. e. u. h. feMt B 30 i. d. 1. felt B müzin fehlt B 31 gereht B

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174.

Dico omnibus vobis non plus sapere quam oportet sapere, sed sapere ad sobrietatem. M., ich habe kürze wort gesprochin die doch vil langis sinnes sin und ein igelich mensche vil harte mit gemanet wirt. dise wort sin min niht, wanne als got selbe spricht: swer iz wil habn von im selbin daz er gespricht, der lügit. mit deme selbin sinne hat uns Paulus vor gelegt die wort die ich nu sprach und der hei- lige geist uze sinem munde. Alliz daz er sprach an siner lere daz was von deme heiligen geiste, als er selbe spricht: non ego, inquit, sed spiritus qui loquitur in me. ich inlere niht, spricht er, sünder mines vater geist der in mir spricht. nu hort waz er rate und gebiete: dico autem et precipio omnibus qui inter vos sunt non plus sapere quam oportet sapere. ich sag uch allen und gebiete uch allin die under uch sin, spricht er, daz sie niht wiser sin dan dürft si. hie wirt der wistum gesazt vor die hochvart. swer sich siner werke vorhebt und eines andern crankheit niht geduldiclichen vortregt, der dünkit sich wisir dan dürft si und dirre wistum cümit von homüte. disen wistum hatte der tüvil (1639) zum aller erstin, do er sprach: ponam sedem meam altius etc. ich wil minen stul hoer setzen und wil gelich sin dem aller obersten. und wie irging iz im do? cecidit quasi fulgur de celo, er viel von dem himele als ein blik. also vallen alle die sine lidemaze sin, bose christene lüte die sich wiser dünkin dan andere lüte und gotis rat und gebot obertreten. dar umme spricht got selbe: qui major est in vobis fiat sicut junior, et qui precessor est sicut ministratorum. swer under uch der türiste ist, der genoze sich deme snodestin, und swer der vorderste si, der dine den andern. swer die ware wisheit hat, derne vorhebt sich nihtis und gesiht er an eime andern icht daz bose ist, des jamert in und setzit iz vor sin ougen und bittet got daz im also niht gesche. dar umme spricht her Salo- mon: transivi per vineam pigri et per agrum hominis stulti, et ecce urtice repleverant et materia lapidum destructa erat. quod cum vi- dissem, posui in corde meo et exemplo didici disciplinam. ich ging durch eines tragen wingartin, spricht er, und ober eines tummen

nr. 174 ist in A und B überliefert 8 Liben brudere wir han B iedoch B 4 sin fehlt B mensche fehlt B begriffen w. B 5 s. unser n. B min trehtin spr. in deme evangelio. Qui loquitur ex proprio ınendacium loquitur h. kit er B 6 sprichet B 7 wir nu sprachin (aus sprechin gebessert) B 8 geist bis wieder geiste Jeht A 10 sprach er B 11 m. da redet B. 18i. s. u. g. &. B 14 spricht er feht B dannez B 15 diu wisheit B von sinen werken uber h. B 17 hoh- verte B 18t.a.erist d. B 19 ich setze m. st. h. B. u wirde g. d. B 21 dem fehlt B siniu gelider B 22 b. chr. 1. feit B. s. da w. B 28 r. minis trehtinis uber gent da er da spr. B. 25si B 26 smehestin B u. der der v. werde d. a. dinende B Der d. B 27 uberhebet B sihet B 28 ubel B 29 it alsame B 91 maceria l. destricta B 32 Ich vur kit er fur e. B

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acker, der was vol neziln gewachsin und was der zün zubrochin. do ich daz gesach, do satzte ich iz in min herze und von dem bilde lernet ich zücht und wisheit. wo bi mach sich der wise baz bezzern dan von eines andern werkin? da man einen andern umme schilt, da vor sol er sich hüten, und da man einem andern wol umme spricht, des sol er sich vlizin zu tüne, so ist er wise. swer aber so trege ist, daz er sinen acker niht tüngit mit guten gedanken und sinen win- garten mit der zücht niht hackit noch inhowet, dem enwech (16495) sit die gute vrücht niht, sunder daz bose crüt, nezziln und dorne. die nezzlin die da scone grünen und doch sere bürnen, die müge wir wol heizzen ein lichticheit dirre werlde. die wechsit und grünet eine wile in der tummen herzin und 6 iz icht wizzin, so sin sie gebrant mit deme schaden der süntlichen werkin und wachsen die dorne sündlicher gelüst ie mer und mer. dise dorne stechen den menschen zweirhande wis, ame libe und an der sele. so er wirt mit süntlicher gelüst bestanden und dem niht widerstet als er solde, so stechin sie in harte sere, als in dünkit, ern irvülle sie mit den werkin. so er sie danne hat irvült, so stechin sie in michil harter an der sele. wane die wünden werden niht geheilet ane mit büze der rüwigin bicht und mit keistegunge. wirt der zune danne von disem wingartin gebrochen, so get allez daz dar ober, wild und zam, swaz so dar cümet. der zun ist die hüte die wir unser selbin habn suln. so die hüte der tüvil zubricht, sweliger hande sunde uns danne begeinit, da enachte wir niht uf, wirm tun sie. dar umme sule wir tun, als uns sente Paulus retet: sapite, inquit, ad sobrietatem .i. ad temperanciam. tempert üwern wistum, sprich er, daz er uch niht betriege. der tempirt sinen wistum wol, der da stetiliche gedenkit wanen er becümen si und wart zu er wider cümen sol. der ne setzit sich niemanne vor, sunder er spricht daz got selbe uz des propheten munde sprach: ego sum vermis et non homo, ich bin ein würm und niht ein mensche. die genade brengit den (164^) menschen von dirre werlde zu dem wistum der da ewig ist mit siner helfe, unsers herren Jhesu Christi, qui vivit etc.

1 a. do heten ez die nezzelin alliz irfullit B 2 g. sprach er B satze ich min h. A 8 ich fet B Bi hiu mach B 4 umme sleht da A 8 mit den howen der z.B n. i. fet B d. w. der gute wuecher n. B 9 sunder die ubelin n. u. d.B 1Od.sos.B iedoch so ubele brennent B 12 verbrennet B 13 m. den koln suntlicher w. B w. danne d. B d. der ubelin geluste. ie harter und harter B 14 sünderlicher A 15 zwü w. B als er B m. bosen gelusten b. B 16 und sich der so nit wert a. e. s. B 14 sie vil h. B. m. d. w. feut B als er B 18 s. danne irfullet B in /ehit B a. d. s. /ehit B 19 wan m. B b. oder wize. wirt B danne /ehit B 21 daz dar zu k. B 229 uns A die der t. B 29 slahte B 24 Durh daz B. dazuns B 26 kiter B itb. B 27 der ne da A, ne unterp. derallizane denket B ist u. war er B 29 wissagen B 30 gedanke bringent B 31 v. d. gemerkeite z. B 32 u. h. J. Ch. fehlt B

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17b.

Omnis anima potestatibus sublimioribus subdita sit. M., do die aposteln nach unsers herren gotis ufvart begonden leren die lüte, do quamen maniger hande lüte von manigen landen die sich alle bekarten und an gote geloubeten. do vorcht der apostolus sente Paulus daz si sich vorhübin und niht undertan wern werltlicher herschaft durch den trost des geloubin und sprach alsus: omnis anima etc. ein igelich sele si undertan irre meisterschaft. in der heiligen schrift wirt eine die sele vor allin menschin gesazt, wane so die sele von deme lichname cümet, so ist der lichnam als ein wüste stal oder als ein stok. daz er spricht daz ein igelicher siner meisterschaft sule under- tan sin, da mit meinet er geistliche und werltliche lüte. wes wir in suln undertan sin und war umme, daz wiset uns sente Peter und spricht: subditi estote omni humane creature propter deum. ir sult undertan sin den die uch vor sin und sult daz tün durch got. an allen den dingen die wider got niht sin, da sol der mensche gehor- sam sin den die im vor sin. wirt uns icht gebotin daz wider got ist und wider christeneme geloubin, da sul wir uns widersetzen biz an den tot, als got selbe spricht: nolite timere eos qui occidunt corpus etc. irne sult die niht vorchten di den lib toten und uch an der sele nicht mügin getoten, sunder den vorchtet der da gewalt hat lib und sele zu behaldene oder zu vorliesene. non est potestas nisi a deo, que autem a deo sunt, ordinata sunt. ergo qui resistit potestati, dei or- dinationi resistit. keine ge (164°) walt ist, spricht sente Paulus, ane von gote oder von siner vorhengunge. dar umme, spricht er, swer der gewalt widerstet, daz ist, siner meisterschaft, der setzit sich wider gotis ordenunge. gotis ordenunge ist so getan, daz er ettis- wane güter meister vorhenget ober sine trüten in zu bezzerunge, etteswane vorhengit er bosir meistere von den sünden der bosin jun- gern. von den güten spricht er dürch hern Salomonis munt: per me reges regnant et principes decernunt justiciam. von mir so richsint

nr. 175 in A und B überlefert 2 M. fehlt B 3 apostoli B gotis fehlt B 4 do k. von allir slahte volchen gnuge die B alle fehlt B 5 s. P. /eMt B 8 m. sprach er B And. B 9a. denm. B s her uz k. B 10 vor der hat B diu se durchstr. wuster stadel B o. a. e. st. fehit B 11 meisterschatf A sule /ehlt B 19 si B d. begrifet e. B lüte fehit B 14 c. et hoc p. B i.s. kiter B 16 d. da got nit mite irbelget wirt da s. B gehorsamen B 1^ d. von gote sunderit B 18 w. deme chr. g. ist B unze B 20 Forchtint d. n. B kiter B lichamen mogen reslahin u. iu a. d. s. n. m. geschaden B 21 d. sult ir forhtin B d. des g. B h. daz er l. u. s. ewecliche verlise odir behalte B 24 enist B 25 ver- hencnisse B durch daz kit er B s. da w. deme g. B wider istet A 27 mins trehtinis B Vil liben brudere B die o. g. B. also gp. B 28 t. iuz. A t. und z.B 29 v. er ouch ubelin m. B ubelin jungere B 30 e. uz dem munde salo- monis B 31 m. kit er s. B

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die künige und die vürsten habn underscheidunge des rechtis. er spricht ouch von den bosin anderswo: regnare permittam ypocritam propter populorum peccata. ich vorhenge ouch, spricht er, daz der sundere und der glichsnere richsint durch der lüte sünde. war umme got vürstin und meisterschaft geordint habe, daz ist niht ane sache. do die lüte die da zu warn geschaffin daz sie got vorchten und erin solden, sich so begonden niden und hazzin und ein brüder den andern slüg zu tode, do gesach iz also von gotis ordenunge daz er ober igeliche sint beachtit hat die in vor sin des rechtin und beschirmen vor dem unrechte. von sprach unser herre Jhesus Christus zu Pylato, do in die jüden ime hatten geantwurtit: non haberes in me potestatem etc. dune hettis an mir keine gewalt, enweriz dir niht gegebn von himele. nemo sine causa portat gladium. nieman ist der da swert trage ane sache. hie sult ir zwei swert merkin. ein swert ist werltlichin richtern gesazt, da mit sie beschirmen witwen und weisen und andere die sich niht beschirmen mügen, und daz sie twingin die homütigen die niht undertan wollen sin geistlichme ge- richte. daz andere (1644) swert ist geistlicher lüte, dem alle die suln undertan sin die sich zu gote gehaldin und mit im bliben wollen. swer aber daz swert niht vorchten wil, der tuh daz ime sente Paulus retet: vis, inquid, potestatem non timere, bonum fac et habebis laudem ex illa. wiltu niht gewalt vorchten, so tuh wol, so wirdes tu gelobt. diz lob sule wir also vorsten, daz wir unser güttete niht vorkoufen umme werltliche lob, sunder wir suln des lobis und der erin dar mit beiten daz got sinen holden hat gelobt, quod oculus non vidit etc., daz nie ouge.volsach noch ore volhorte noch menschin herze mochte noch enmach volgrunden, daz er den hat bereitet die in von herzin minnent, qui vivit. Amen.

176.

Nemini quidquam debeatis nisi wf invicem diligatis. Unser herre der uns ladet von diseme vorgenglicheme dienste, als daz ein knecht

1 urschide an dem rehten B 2 ubelin B 9 v. kit er d. B 4 d. unrehte und d. glichesere (aus glifhesere gebessert) B richeset B die s. d. 1. B w. u. aber min trehtin B 5 meistere B s. daz sie sich A sich do fehlt B b. ein andir h. und B 8zu tode /ehit B mins trehtinis o. B er /eht B 9 i. die s. gahtet B sin fehlt A schirmen B 10 J. Chr. fehtB 129g. sprach er B. warez B 13 nie- manne i. bevolhen daz er s. B 15 riteren B d. s. m. schirment B 16 s. mite tw. B 17 hohvertigen B 18 der geistlichen 1l. B 19 z. mime trehtine z. B wolle B 22 w. kit er den g. n. B v. wirke daz gut si und dannan w. g. B 24 u. daz uppige lob dirre welte B dar /ehit B 25 g. h. s. truten geheizen B q. o. n. v. e. fehlt B 26 n. dechein o. B n. nie dechein o. g. B n. in decheins m. h. kom d. h. b. den d. i. da m. Quod ipse prestare dignetur q. v. et r. B nr. 176 in A und B überliefert 30 ut fehlt A h. got d. B 831 u.allel. B v. dem schalclichen d. dirre welte. der wiset B

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sime herren dienet, der wisit uns den weg den wir gen suln zu sime dineste. der weg ist die ware minne die wir habn suln zu im und zu unserm ebinchristen. ane den weg, swaz wir tun, daz ist ein niht. da von spricht sente Paulus: si lingwis hominum loquar et angelorum et si tradidero corpus meum ita, ut ardeam, caritatem autem non habeo, nihil mihi prodest. Ist daz ich mit der züngen der lüte und der engele spreche und mich selben bürne, und geb ich alliz daz ich habe den durftiegen, iz enhilfit mich alliz niht, hab ich der warn minne niht. da von sin die wort die er hüte zu uns spricht: nemini quidquam debeatis etc. seht, spricht er, daz ir imanne icht schuldich sit, wan daz ir minne habt under ein ander. der ist niemande niht schuldich, der sich hütet daz er icht des tuh da von iman zu im von rechten schülden zürnen sule (165°) oder müge. aber die minne die wir habn suln under ein ander, die solso getan sin, daz wir dar mit

'niht süchen wan die ding die zu gote zihn und zu der sele selicheit.

leider ir ist vil wening die so behalden die minne. von du spricht sente Gregorius an einer stat: Pauci se propterea diligunt, ut sit deus omnia in omnibus. ir ist wening die sich durch daz minnen, daz got von in und von allen irn werkin werde gelobt und geerit. dürch daz sule wir denkin wie wir ein ander suln minnen, wane got lert uns selbin: hoc est preceptum meum, ut diligatis etc. ich gebiete uch, spricht er, daz ir ein ander minnet als ich uch habe. wie hat er uns geminnet? er gab sin lib und sin blüt, uf daz wir irlediget würden von der gewalt des tüvils. quid ultra debuit facere et non fecit? waz mochte er mer durch uns getün? majorem hac dilectione nemo habe- bat etc. ia ne wart nie kein minne so groz so die ist da der mensche sich selbin umme gibt. ir ist genüch die irn lib wagin dürch irre vründe willen, der ist aber wening, westen sie in vorliesin, sie me vorzigen sich à der vrüntschaft, e sie den lib vorlürn. wane got die crankheit an uns weiz, so ne mütet er so grozer dinge niht zu uns da wir den lip gar umme geben, sunder ime genügt, hab wir alleine die minne zu ein ander die zu im züht. von spricht sente Paulus: qui diligit proximum legem implet. swer sin ebinchristen minnet, der ervüllet daz gotis gebot. den nehsten sul wir niht ein unser künden

1 u. zeiget uns d. B 2 w. daz i. B. 3 nah wendigen B n. hinnan von B 6 denz. B ^" rede kit er u. B. 8 e.nit kit er h. warn fehlt B 9 kit er B 11 ein andir zweimal B nist n. iht B 12 s. des h. B v. ieman hin z. B v. waren s. B 15 m.icht s. B s. gewarheit B 16 Ez sint unmanege kit er B dar umbe B 19an in u. an B gereht B d. d. so ist uns an ze sehenne B 20 min trehtin l. ez u. selbe B 21 Daz ist min gebot kit er B 22 i. iu minnete B w. minnet er unsich B 23 uf fehlt B irledig A 24 den banden B 25 e. u. m. han getan B. m. ac d. A 26 m. lib so g. A 28s. ze v. B. ne fehit A 9 s. endarbetene B lib fehlt A | 30 brode B 981 w. eine d. B 32 ge- ziuhet B 33 Der sinen nahwendigen B 34 e. die& B den nahwendigen s. wir (aus wer gebessert) B

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und die unser sippe sint vorsten, sünder ein igelichen menschen der unser ebinchristen ist, wane wir sin alle in sime namen ein und sin alle von einer würziln (165") gesprüngen, daz ist von Adames rippe in dise werlt cümen. wie wir mit der minne die ew irvüllen daz sult ir horen und merkin. iz was gebotin in der & daz nieman den andern irslüge oder icht stele oder oberhür beginge oder gelogin urkünde spreche und manige andere die alle da mit wurden beslozzin, und daz ein niht wolde daz man ime tete daz er daz ouch niht eim andern tete. diz beheldet der samphte der die ware minne hat, wane den wir werliche minnen, dem werde wir niht zu schaden, sunder wir vlizin uns wie wir im icht liebis mügin getun. daz aber unser rechte mere si dan die jüden hatten in der alden éó, so sule wir begen daz gebot des heiligen ewangelium daz wir niht ei»e unser vründe noch unser mage sunder ouch unser vinde suln minnen und bitten vor die die uns leide tün, uf daz wir sin des kindere der vor sine viende bat an dem vronen crüce, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

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Mine vil liebin, wir suln hüte bitten die heiligen marterere sente Sebastianum und sente Fabianum, der tag wir hüte begen, daz si unser botin sin zu gote, daz wir der genaden wirdich werden die sie habn besezzen. sente Fabianus was pabist zu Rome und do er lange mit worten und mit werkin der christenheit vor gewas, do wart er als hüte durch daz recht gemartert. sente Sebastianus was ein vorder ritter und würden von sime rate manich heiden bekart, dar umme so wart er gevangen von den heiden die in wolden twin- gin daz er ir abgote an bette. do er des niht tun wolde, do bünden sie in zu eime stoke (165^) und hiezin die rittere zu im schiezzen. daz taten sie also lange, daz sie waneten daz er tot were, wane er was mit geschozze also bestact, daz man sin cüme icht gesach. da nach quam er zu sich selbin und predigte offenliche und wart do mit

1l unss.s. B 3irsprungen B. 46 irf. B ban der B 6 sluge B lug- gez u.sagete B" u.a. gnuge B diu aliu B b. daz du niht wilt daz man dir nit tu. daz intu du einem andirn nit. B 10 inwerden B 11 u. wa w. B reht merre B 12 w. tun d. g. B. 18 evangelii B eine fehlt A v. odir unser nahwendigen B 14 s. wir m. B. fursi B 15 uf feit B kint B 16 vronen fehlt B daz ist unsers herren J. Chr. B nr. 177 überliefert in AB und E (Z». /. d. a. 19, 188.) 18 überschrift in B: fuerit in die sancti Sebastiani hoc dicatur; in E: De sancto Fabiano et Sebastiano. M. v. l. /ehit B Nu b. w. h. B der erste satz zuletzt E 19 die namen vertausct B d. t. w. h. b. fedt E 20 z. g. fehlt BE g. gewert w. E 22 er alle weille daz gotis wort gesprach E deme lute fore B 298 A umbd.E 24einreiter E. r. gnuge b. B. r. genuoch liute b. E 25 wan da von wart E h. und w. B in feMt E 26 er ir fehlt E. e. dazn. E 27 ste- chen E r. daz sie z. i. schuzzin B schizzen A, e überg. 29 schozzin B 30 zu ime s. BE

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steckin geslagn, daz er dis libis vorwandilte und da hin vur da er uns wol gehelfin mach etc.

178.

Mine vil lieben, uf daz wir die gotis genade gewinnen müzen, da sende wir zu boten umme die heilige vrowe sente Angneten, der tach wir hute begen. die heilige jungvrowe was schone und edels geslechte und was aber schoner und edeler mit deme christen ge- louben und mit den werkin. dise heilige juncvrowe sente Agnes, eines tages do si von der schüle solde zu hus gen in deme drizehnden jare irs alders, do begeint ir eines burcgreven sun und bot ir silber und golt und edele gesteine, bürge und lant und alliz daz er konde irdenkin, uf daz sie in nemen wolde. do sprach si sie hette ein ander herre gemehlit der edeler were und ir vil mer gebe danne er. umme die rede und umme andere ding daz sie durch got tet hiez sie der selbe herre vahn und hiez sie werfin in ein hürhus da die lüte spülgten ir unküscheit inn zu begene und wolde also ervullen sinen gelüst. dar quam ein engil und brachte ir ein gewant so schonez, daz allez daz hus wart da von irlüchtit. do der jungherre dar quam mit boser gelüst und sie unküschliche wolde an griffen, do quam der tüvil von gotis gewalt und würgte in zu tode. do daz geschrei und groze un- vroude wart, do bat sente Agnes unsern (1659) herren got daz ern wider lebending machte zu bezzerunge den lüten. do er lebending wart, do hette er ir gerne geholfin und ne mochte vor den bosin lüten. dar nach warf man sie in daz vüer, daz vorlasch als ein tou. zu lest nach grozin zeichen die got dürch sie tet wart sie mit eime swerte gemartert und hat uns bilde gegebn daz wir mit keineme wollebene mügn cümen zu himelriche. Nu bittet etc.

l] unz er disen lib v. B e. disen leip begab E da uns helfen m. B nr. 178 in A und B überliefert 8 überschrift in B: De sancta Agnete similiter ad- jungetur. M. v. l. u. /eMt B gotis genade /ehit B 6 t. man h. beget B diu frowe B Te. an deme gloubin u. an d. B 8 d. frowen wolte einis richen herren sun ime gemahelen und bot ir B bat i. A 11 u. e. g. b. u. l. feht B 12 u. d. s. i. n. w. /ehit B daz siu h. einen andirn herren g. B 18 vil fehlt B d. e. fehit B 14 r. und andir daz B 15 si furn in ein hus B |. tumpheit begien- gen B 16 sine geluste B. 17 der e. B alle d. A 18 j. dod. B. m. bose gyrde B 19 t. dar mit gotis verhencnisse B 20 g. do wart u. B 21 wart fehlt B u. h. fehit B 23 vor deme ubelen liute B 24 i. ein f. B. d. was ir senfte als B 25 ze jungest B 26 vor geimartert steht in B ge auf rasur daz wir mit ezende noch slafende noch mit decheinen den dingen die deme libe wol tunt B 27 zunserme herren Jhesu Christo. Qui v. et. r. d. p. s. s. a. B

281

179.

Mine vil lieben, sente Vincencius, des hochzit wir hüte begen, der wart dürch die liebe unsers herren gotis erhangen an einen galgin und wart aller zuslagn biz an die stunt daz die müde würden die in slügin, und daz sich der richtere begonde vorchten und hiez in do braten zu dem vüre, und leit alle die martere die man konde erdenkin biz an die wile daz in got erloste von der martere des libis und den geist der im hatte gedinet nam in sin riche. Den bittet daz er uns helfe, daz ouch wir dar müzen cümen. prestare dignetur etc.

180.

Mine vil liebin, ir sult bitten den güten herren sente Paulum, des tag wir hüte begen, als er bekart wart, daz er uns weginde si und helfe, daz wir rüwen unser sunde als in die sine rüwen. von deme lese wir daz er an vacht die christenheit und die christen namen hatten also lange biz in got eines tagis, do er wolde varn zu Damasco vahn und binden alle die an Crist geloubtin, do erblant in got an den ougen des lichnamen, daz er wurde gesehende mit den ougen des herzin. do in die gotis stimme strafete daz er unrechte vüre, do bekart er sich (166°) und wart getouft und wart ein predigere der e was ein echtere. Nu sule wir in an rufen daz er uns helfe, daz wir uns bekern von alli unsern sunden und sine stimme horn des er da horte, und im also nach volgen dem er nach volgte, Jhesum Christum dominum.

181.

Mine vil liebin, ir sult bitten die heiligen vrowen sente Agatham, der hochzit wir hüte begen, daz si uns genedich sie zu unserm herren

nr. 179 ist in A und B überliefert 2 überschrift in B: De sancto Vincentio. M. v. l. feht B Daz wir der wirdic werdin da senden wir ze boten umbe sante vincentium. des B des dag w. B 8 durh got gehenket B 4 allez geslagen B unze die wile B d. ime d. B 5 vor wundere begonde (aus begonden gebessert) B 6 bi deme fiure b. B irtrahten B T unze B min trehtin in loste B von der burden des fleisches B 8 d. suln wir biten B 9 müzen /eMt B prestante domino nostro J. Chr. qui vivit. nr. 180 in A und B überliefert 11 überachrift in B: Hec de sancto paulo adduntur M. v. l. /eMt B Nu senden wir hiute s. p. ze boten daz er uns wegende si B 18 w. uns geruwen unserre sunden B als er sich der siner gerou B 14 daz er ahtete der chr. also 1l. B. 15 unz in min trehtin B 16 g. blante B 17 in got fehlt B von ougen ougen fehlt A 18 straphete aus straphate gebessert in B wurbe do B 19 lerere B 20 den suln w. B h. umbe got B 21 unserre sunde B horn dei (aus des geändert) B 22 u. in B v. also er in nah v. B. nr. 181 ist überliefert in AB und teilweise in E 25 B fängt an; Daz wir der genadin wirdic werdin da sule wir umbe flehen s. A. der tag 26 für daz 3 gewert liest B: diu daz garnet hat umbe got swes s. i. b. des er sis g.

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Jhesum Christum, wanne sie hat daz hie in ertriche umme in vor- dinet, swes sie in bittet, daz er sie des gewert. von der lieset man daz sie ein heiden liez vahn und bevalch sie einem bosem wibe, daz sie ir solde raten unküschliche zu lebene. daz wip legte vor sie silber und golt und swaz sie konde irdenken von gesmide und von gezirde dirre werlde, da mit sie wante bewegin ir gemüte. do daz niht half und sie niht wolde an betten die abgote, do hiez sie der heidenische herre werfin in einen kerker und hiez sie dar nach hengen an einen galgin und hiez sie slahn und dar nach hiez er ir ab sniden ir brüste und hiez sie also werfin wider in den kerker und hiez sie dar inne kestigin mit hünger und mit dürste. do sante got sinen aposteln, den güten herren sente Petrum, ir, daz er sie troste und heilte. dar nach sazte man sie uf glüende steine und koln. daz vorlasch allez und wart ein ertbibunge so groz daz die hus nider warf und die lüte irslüg. daz enhalf alliz niht, der arge richtere volherte an siner erge und hiz sie aber werfin in den kerker. do sante got sine engele die sie namen von disin werltlichin noten (166^) und pinen und vürten sie zu den ewigen genaden. do quam gotis slag ober den herrin. do er in eime schiffe solde varn ober ein wazzer, do begonden sich die ros bizzin und slahn, do viel er uz deme schiffe und ertrank. der nach begonde uz einem berge vüer üf gen. daz vorbrante alliz daz da iz zu quam. do vlühn die heiden zu sente Agathen grabe und namen ein tuch daz dar ober lag und hilden iz gegen dem vüre und genasin mit dem gelouben. Dürch daz sule wir sie mit inneclicheme herzen an rüfin etc. Amen.

182.

Lapidem caliginis et umbram mortis dividet torrens a populo peregrinante. M., iz get hüte ein vil here zit an, da mit wir werden

9 hiez B. ubelin w.B 4 unchusche minne B. lir fure B siberA D ird. von gezirde und von (durnach so durchstr.) schonheite da B u. vor gezirde A 6 siu ir mut getruwete gewichen B 8 hahen B 9 h.s. da nah sl. u. nah groziu wizen h. B die b.B 10 dar inne fehlt B 11 min trehtin B d. g. h. fet B 13 dazlaschB 14ertbibe B d. er diu huser B 15 ubele r. B r. der neherte a. s. ubeleB 17 von der w. note B n. und brachten siez. B 18 mins trehtinis B E den rihtere B 19 s. fur BE begonde s. daz r. ze bizzene u. ze slahenne B 20 ze sl.u.ze p. E. und v.e. E. 21 b. daz f.B dar nach wart ein perch heizet Etna ze veuren E d. a. d. fure kerte da B daz viwer den berch und ouch die liute vorbrante E 22 heinden A 23 d. ob ir grabe lag E u. buten ez g. BE 24 s. mit (m. dem E) munde und mit (m. dem E) h. a. daz siu uns wegende si daz wir icht (nicht E) kumen zu den (dem E) ewigen fiure B E Quod ipse prestare dignetur qui vivit B nr. 182 überliefert n ABE 27 über- schrift in B E: Dominica (D. in E) Septuagesima. E /ehlt der lateinische vorepruch 28 L. brudere B M. jehlt E e. z. a. daz vil her ist B h. tritet uns e. z. a. diu v. h. ist E. und da BE

283

irmanet dissis enelendes da wir inne sin, daz wir denkin da hin da weder angist noch arbeit ist. wa von sich dise zit aller erst irhübe und welich bezeichenunge dar an si, da wer lang von zu sagenle, idoch wil ich uch ein wening dar von sagn. do daz israelische volk hie bevor oberging daz gotis gebot, do vorhengete er daz sie würden gevangen und wurden gevürt in Babyloniam. da warn sie daz sie niht alle wider quamen biz nach sibenzich jaren. in den jaren warn sie mit grozen unvrouden, als sie wol mochten. von spricht her David der propheta: Super flumina Babyloniae LXX annis sedimus et flevimus etc. wir sazzin uf den vlüzzen Babylonis sibinzich jar und weinten, do wir gedachtin an dich, Syon. dise wort sint uns zu einer bezeichenünge vor geschriben. mit Babylonie ist bezeichint dise werlt und wir sin also gevangen, daz wir uns (166°) nirigin hin kern, einer arbeit ende iz ensie einer andern anegenge, als her Job spricht: Homo ad laborem nascitur et nunquam in eodem statu permanet. der mensche wirt zu der arbeit geborn und blibet an eime dinge nimmer stete. von ist er selich der da rüwich und jamerich ist in susgetaner vangnisse und denkit an die vroude Syon wie er dar cüme, daz ist zu der anschowe des almechtigen gotis. mit den sibin- zich tagen die hinnen sin biz an den sunnabint in der osterwochen sin bezeichint die sibinzich jar die sie warn mit unvrouden in der vangnisse. nu sul ouch wir uns in disin tagin bezzern und denkin wo wir sin und wannen wir komen sin und war wir noch cümen süln. in disen drin dingen vinde wir an schamede und jamer und vorchte. swanne wir denkin daz wir sin cümen von der genozschaft der hei- ligen engele zu der genozschaft des vihs, so müge wir uns wol schemen und sprechin mit sente Job: Pereat dies in qua natus sum. we dem tage an dem wir wurden geborn, daz ist, den sünden die

1 von disem elende E d. w. i. s. /ehit E 2 noc A da dechein not n. a. n. a. B da dechein not n. arbeit i; E hube B. huob E 8 oder w. E. w. iu l. E 4 iedoch insuln (sul E) wirz (wir E) alzoges (jehlt E; nit lazen. wirn remanens (enmanen E) iuch ettelicher maze (etliches telles E) B E v. h. b. /et E 5 mins trehtinis B herren E 6 und gefuoret E s. in der schalcheite d. B E alle /ehit E (1 unz n. subenzehen j. E 8 grozer unvroude BE da von E 9 sante D. s. BE 10 obe den fluze B u. dem wazzere E B. kit er B wol sibenzehen j. E 11 Diusint B 12 vor aus von gebessert inB 19 w. in der w. B sei wir E gevangen in diser werlt mit sunden und mit arbeit E ninder B 14 iz 18 vangnisse fehlt E daz ens. B a. ein wise man sante J. spr. B 16 zarbeiten B 17 da /et B 18 gevancnisse B nu sul wir gedenchen anne fr. Syones w. wir d. chomen E 19 ist fehlt E a. unsers herren E mit 22 vangnisse fehlt E 20 sabeztag B 21 da s. mit B w. in der unfroude ir gevancnissis B 22 ouch fehit E an d. t. E. u. suln gedenchen B von denkin 25 denkin fehit E 29 u. w. w. k. s. fehlt A cunftic sin B 24 drin au/ rasur in B d. w vinden B, w unterp. schamende A 25 w. beginnen d. B heiligen fehlt B E 28 t. megen wir sprechen B E da wir ane werden g. B d. i. d. s. d. u. s. a. g. fehlt E

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uns sin an geborn. so wir aber sehn mit welicher arbeit wir müzin in dirre werlde lebn, so ist uns zu jamerne und zu sprechene: heu nobis, quia incolatio nostra prolongatur. we uns daz wir in diseme enelende so lange sin. so wir danne denkin an die pine der helle, so ist uns niht anders zu müte wan daz wir got vor ougen habn und sinen zorn vorchten, ob wir mit unrechte werden vunden. von du spricht her Salomon: in omnibus operibus tuis memorare novissima tua etc. in allen dinen werken gedenke dines endes, sone sundigis tu niht. tuh wir als der esil tut. ob wir vorgezzin der ern (1664) von dannen wir vorstozin sin und ob wir niht wollen an sehn die groze jamer- cheit da mit wir begriffen sin, so habn doch die vorchte des vihs. swie sere man den esil ladet, er get doch vor sich und lidet die arbeit. ist aber daz man in triben wil in eine grübe oder in ein vürt, so strebt er wider so er meiste mach, wane er den tot vorchtet. ist daz wir nu unsinniger sin den der esil, daz wir den tot niht vorchten der sele, so valle wir in eine tiefe grübe und geschit uns michil wirs dan dem esele. owe, gesche uns als dem esele, wie wol unser ding danne stünde! als der esil gestirbet, sone weiz er vorbaz weder ubil noch güt. so der arme mensche gestirbit, so müz er sin immer mer zu genaden oder zu den ewigen ungenaden. tunc dividet torrens fluvius scilicet infernalem lapidem caliginis et umbram mortis a populo peregrinante. so scheidet daz snelle wazzer der helle die nu herte sin, daz sie icht gütes tun und habn den schamen und den schaden des ungelouben, daz ist den namengeloubin ane werk. Durch daz sul wir uns nu vlizzin, daz wir icht bliben in deme schaten, sunder daz wir cümen zu deme liechte daz nimmer vorleschin mach, daz ist nu zu dem ewigen himelriche, quod nobis prestare dignetur. Amen.

1 swenne w. B wenne w. E a. gedenchen E welchen arbeiten B w. mugen E 2 so mug wir ouch wol sprechen E das lateinische citat fehlt E 4 be- ginnen d. daz wize d.h. BE 5 niht /ehit A ze tuon newan E Ah. und daz wir uns huoten vor sinem zorne E 6 mit /ehltB von ob 12 swie /ehlt E hinnan B * her (ht B Sana. B und sone B. n. mer B. 9 e. dannan B 11 iedoch B 12 wir suln an gesehen den esel E s. harte BE iedoch B 13 daz aus deiz gebessert in B einen furht B 14:.so fehlt B streubet E tot. also sul wir tuon. swie grozze arbait wir haben, dannoch sul wir forchte haben an den tot E 15 ist 17 esele fehlt E 15 niht /eÀ B 17 michisl B o. vil lieben g. B 18 fure B wol wir furen E bestirbet B stirbet E er sintmales B 19 weder fehtt BE d. &. m. so der BE restirbet B stirbet E 20 grozzen g. o. zewec- lichen u. B eintweder z. g. o. z. u. E darnach schliesst E: dar an denchet und werfet umb die ewigen gnade an dirre werlt, so ir hinnen scheidet, daz ir die ewigen genade besizzet. Amen. 22 d. drete w. B 23 den schamen und jehlt B 24 schaten B u. von (aus und) dem n. A namen am rande beigesetzt A 26 n. irlischet B 27 den e. gnaden B

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183.

Venite, filii, audite me, timorem domini docebo vos. M. ir sult dise wort gerne horn und merkin, wane sie got selbe spricht per psalmistam. er spricht: cümet, mine kint, zu mir, ich wil uch lern die gotis vorchte. diz ist ein groz ere und genade daz uns der heizet sine kint, des knecht wir wirdicliche nicht (167*) mügin gesin. von sul wir behalden den namen der kindere, uf daz wir icht enterbit werden. man spricht in der werlde, so iman ubil geretit und nach sinem vatere niht tut, weder an den sieten noch an der güte noch im an dem libe niht gelich ist, daz er niht sin kint si: von du sprach unser herre Jhesus Christus, do in sente Philippus vragte von sinem vatere und in bat daz ern im zeigete: si cognovissetis me, et patrem meum utique cognovissetis. irkendit ir mich, sprach er, so irkendit ir ouch ane zwivel minen vater. daz meinte er also: swie er schine an der menscheit, daz er idoch sinen vatere were gelich an der got- heit. nu seh unser igelich wer sin vater si, wane ane zwivel ein igelich mensche ist antweder gotis kint oder des tüvils. von anegenge unser geschepfede solde wir von rechte gotis kint sin, obz unser erste vater niht hette verworcht mit siner ungehorsam. aber nu ist iz in unser gewalt wes kindere wir uns machin. unser werk machin uns kindere antweder gotis oder des tüvels. von spricht got in dem ewangelio: qui non est mecum contra me est. swer mit mir niht ist, der ist wider mich, spricht er. swelicher unser nu süliche werk an im vinde die nu zu gote zihn, der lob in siner genaden und ste vaste, daz er gotis kint blibe. ist daz wir unrechte lebin, so si wir der genoz zu den er sprach: vos ex patre vestro dyabolo estis et opera ejus vultis facere. ir sit von üwerme vatere dem tüvele und wolt sine werk tun.

nr. 188 überhejert in AB E 2 überschrift in B: Dominica in Sexagesima. in E: Sermo von der... NM. lieben brudere B Lieben E 8 diu wort (ver- nemen E) diu wir han gesprochen BE gerne m. B u. m. /ehlt E si sint unsir (min E) nit. sundir (si sint E) mins trehtinis B E er (der da E) spr. uz des wis- sagen munde zu uns BE 4 nach mine steht in A vil unterp. i. lere iuch d. BE 5 ij.uns g.e. B 6sin BE 7 behuten B huoten E d.n. E. uf feit BE niht e.E 8 swene E. ein man BE 9 werder A deme gute B 10 sprichet E 12 er sin en z. E zoucte B 18 erchennet E sprichet E sp. e. fehlt B erchen- net E 14 ane zw. fehlt BE scheine E 15 doch sinem E 16 ieslicher E ane zwivel fehlt E 17 e. iegelicher i. mins trehtins kint B w. unser ieslicher i. mines trehtines k. E o. des posen geistes E 18 u. sippede B v. a. uns unser herre schuof da von E. 19 v. Adam E verworht aus verworhte gebessert in B mit ungehorsamecheite B 20swes k. E wir wollin sin BE oderu.m. B 21a.der gotis A mines trechtines E felt E unser herre BE 22 ist kit er der B 23 diu werch B swer diu w. a. i. n. niht v. derlob E 24die ze B minen trehtin s. g. B 24 u. s. v. fehlt E daz er (fehlt E) werliche mines trehtins kint si BE 25 ist aver E wir genozet z. E 26 sprichet E 27 u. v. felt BE t. sprach er ze den juden BE und wirket diu w. iwers vatir B E

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wane uns got nu zu ime ladet, sone sul wir in niht vorsmahn, sünder wir suln mit geistlicher giricheit zu ime ilen. von du spricht (167®) sente Benedictus: dum vacat et per hanc vitam possumus inplere, currendum nobis et agendum est quod in futuro nobis expediat. die wile iz müslich ist und wirz mügn in diseme libe irvüllen, so ist uns zu loufene und zu tünde daz uns her nach vrüm si. nu sule wir wizzin war zu uns got lade in dirre werlde: timorem domini docebo vos. ern ladet uns niht zu wirtschefte noch zu keinem wollibe, sunder er spricht, er wolle uns lern die gotis vorchte. die gotis vorchte, als her Salomon spricht, ist ein anegenge der wisheit, et qui deum timet, nichil negligit. swer so hat gotis vorchte, der vorsümet niht des im gebutin und bevolhn wirt, daz ist die rechte wisheit die zu gote leitit. durch daz sol uch niht jamerin nach werltlichen ern oder nach richtume, sunder ir sult hie liden willicliche armüte, so werdet ir da zu himelriche vil rich. Nu wil ich uch ein wening sagen von eime richin und von einem armen, da von ir mügt bilde nemen. iz was ein einsidel und ein gut man, der bat got daz er im iroffente von den enden des guten und des bosin. nicht lange dar nach ging er zu einer stat, do sach er einen armen dürftigen ligin an der straze und zoch hin als er sterbin solde. do er do vorschiet, do irschinen ım die heiligen engele und entphingen die sele und vürten sie mit. grozen vrouden zu himelriche. dar nach sach er wib und manne eine groze menie gen zu einis richen herren hüs der zu hant solde sterbin. do sach er aber daz ein groz menige tüvele quam und warteten der sele. do sie der (167°) armer man gesach, do begonde er schrien und bat got daz er im hülfe. do quam eine stimme vom himele und sprach

1 w.er uns BE da von s. w. E. 2 girde B v. wir s. m. guoten dingen z. E spr. unser vater b. B der guote s. E 98 B. an unserre regula B 5 w. wir die zit haben E leben E da ez E sehen B min trehtin BE ladet E 8 w. sprichet er E 9 s. e. sp. sunder er A sp. dazer B. D. v. a. s. sp. g. v. diui e.& d wB 10 Qui enim B 1lsw.da h. B gotis fehlt B sw. got vorchtet E 12 bev. wirt oder geb. w. E vor wirt steht in A ist unterp. und d. i B in dem i. E g. fuoret und I. E 18 ensol B werltlichem richtuom E o. rB 31d4a.w.BE 15 ir daz. BE vil /eht BE nu wollen wir B n. sul wir E 16a. man E da ir bilde bi (/ehit E) nemet BE 11 u. was e. B. g. in siner einvalt BE 18 dem ende B ubelin B e. daz guote von dem ubelen von ir baider ende E "Vil schiere g. e. BE 19 dürftigen feit BE der z. E hin fehlt BE ieze st. B hie zuo E er /ehit E. wolte BE «als er B starb E do chom ein groziu schar der h. e. E. 21 namen BE d.saligens. B 22 m. grozer vroude BE himeriche A zu der himelischen phalenze B in daz himelrich E 23 michele m. B zihen z. B d. iezu wolte st. B dar nach sach er daz ein vil richer starb und giengen arme und riche dar und was grozeu chlage E 24 Allen gahen kam ein michil m. B dar chom ein grozez her niur tivel und nam des richen sel und fuorten sei in die helle, und an dem wege da sei hin fuoren da wunten si si in der wis daz sie begunde schrigen hinz got und sprach: 'herre got, nu hilf mir. do sprach diu gotes stimme E 25 der arman do g. B

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zu ime: 'nu alrest gedenkistu an got, nu du niht mer macht. nu schat- wet dich der sunne der ewigen genaden und enwirdes nimmer von ir erlüchtet.. mit der rede ging im die sele üz und namen sie die tüvele und vürten sie zur helle. diz und andere daz man uch dicke sagt, sult ir habn in üwerme herzen, und die wile ir mügt mit des libis craft sult ir die sünde lazin und gehabt uch ze dem daz gewis si, uf daz ir besitzet daz erbe daz er uns hat gelobt, ob wir sinen willen tun, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

184.

Quam magna multitudo dulcedinis tue, domine, etc. M., her David der propheta, do er irvüllet wart mit dem heiligen geiste, do sprach er dise wort: herre got, wie groz die genade und die süzzecheit ist die du hast behalden den die dich vorchten und minnent! niemant mochte der süzze und der wunne und vroude zu ende cumen in dirre werlde die da in himelrich ist, wane als sente Paulus spricht: quamdiu sumus in hoc mundo, peregrinamur a domino. die wile wir in dirre werlde sin, so si wir enelende von gote und ensmekit uns die süzzecheit niht vollenclichen, & wir in sehn beginnen in der eren und in der gezirde siner gotheit. cüme wir da hin, so smeckit uns die suzze di die heiligen engele habn und andere heilige in himelriche die nie ouge volsach noch ore volhorte noch menschen herze mochte noch enmach volgründen. zu den erin und zu den genaden wirt uns hüte uf gerichtet ein leitere an (167%) der alle die dimütigis herzen sin stigin suln hin zu himele. die zwene leiterboume sin die zwo minnen die wir zu gote suln habn und zu unsern ebinchristen. dar in sin gevlochten die grede maniger hande tüginde, und swer die rechte uf stigit, der cümet zu gote der die ware minne ist. dirre leitersprozzin sint vümfzehne, wane mit vunfzehn estin der minne sol man cumen

In. verrer B n. fur baz E n. sihet dich E 2 diu sunne BE u. wirstu BE w. niht BE 3Vvorlühtet A g. i. d. s. u. u. n. fet E. 4 h. dar siu gewerket hete B da si immer und immer muoz not liden als si verdinet hat E dicke fehlt B 5 s. daran gedenchet u. d. w. ir in dirre werlte seit so huotet eu fur sunden und werwet nach den ewigen genaden amen. E 6 s. i. d. jehlt B sunden B sog. B d.dag.B uf /ehit B er fehlt B geheizen B nr. 184 in A und B überliefert. B ist gedruckt in Mones Anzeiger f. k. d. d. vorzeit 7, 397. 10 M. lieben brudere B der wissage sante D. B 12 diu w. diu wir zu ziu nu spre- chen B suze B ist fehlt A 18 b. und verborgen d. B dich dam. B. 14 u.d. w. u. v. fehlt B vronde A in /ehit A 15 ze himele B 16 al die w. B 14 v. mime trehtine B suze B 20 h. e. tageliche h. B u. a. h. i. h. /ehit B n. dechein o. B 21 n. dechein o. B noch nie kam in decheins menneschin herce B 23 demutes h. B 24 stigin fehlt B zwene jehlt B |. an dirre leitere daz s. B 25 minne mins trehtinis B und unsirs nahwendigen B 26 g. mislicher t. B d. grede u B 27 mime trehtine B d. ein wariu m. B D. sprozzin B

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zu himele. der erste sprozze ist die gedult von der got selbe spricht: in paciencia vestra possidebitis animam vestram. in der gedult besitzet ir üwer sele. an disen sprozzen setze wir die vüze, ob wir durch got lieden ungemach als er durch uns leit. der ander sproz ist die güte die uns genozit den engelin. an disen sprozin trete wir, ob wir güt tün wider übele und unsern ebinchristen tun zu liebe und zu güte swaz wir mügin. der dritte sproz ist geistlich übünge. an den trete wir, ob wir niemanne hazzin noch niden, quia invidia diaboli mors intravit in orbem terrarum. imitantur autem ilum qui sunt ex ejus parte. von nide und von hazze des tüvils quam der tot in die werlt und alle die den habn, die sin an dem teile des tüvils. der virde sproz ist die gute einvaldicheit die da zu himele gewinnet maniger

: slachte vroude. an den sprozin trete wir, so wir gotis dinst vlizecliche

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tun und daz niht tün durch lob der lüte sunder einvaldicliche durch got. der vunfte sproz ist die othmüticheit. an den trete wir ob wir uns niht vorhebn keiner wisheit oder keiner güttete, quia deus super- bis resistit, humilibus autem dat gratiam. wane got (168*) widerstet den homütigen und gibt sine genade den othmütigen. der sechste sproz ist die vorsmacheit dirre werlde, daz ist daz wir dar an denkin, quia potentes potenter tormenta paciuntur, daz die gewaldigen ge- waldiclichen liden dort die pine. ist daz gotis wile daz er uns hie hoen wil, da ne sule wir uns niht wider setzen, idoch also daz wir uns vlizin mit worten und mit werkin, daz unser die lüte gebezirt werden. der sibende sproz ist daz der mensche williclich armote lide durch got. an den sprozen tritet er der niht süchit sinen vrümen sunder daz einem andirn güt ist. der achte sproz ist der vriede. an den sprozen trete wir, ob wir mit worten noch mit werkin selden oder nimmer irzürnet werden, da von wir haz oder nyt gewinnen mügen, und daz wir mit lib und mit sele gote sin undertan. von diseme sprozen spricht got selbe: Beati pacifici, quia filii dei vocantur. die sin selich die da vridesam sin, wane si sint gotis kindere geheizin. der nünde sproz ist der so güt ist, daz er niht aleine daz übele midet, sunder ouch daz er niht üble denkit, der zehnde sproz ist die geist- liche vroude. an den trete wir, ob wir uns niht vrouwen boser dinge noch des schaden unsers vindes, sunder zu allen den die da gezihn

lhinz.h.B e.grat B min trehtin spr. B 8 grat. d. gotis minne B 4 1. unreht und smaheit und itewize B der aus dier gebessert in A grat B und immer 6 u. nahwendigen B 2. l| u. fehlt B 7 ubunge aus ubeunge gebessert n B 8 w. nit niden ein andir B quia /eit B 10 v. deme n. d. t. B 14 d. nit versizzen und B d.dazlB 15 demut B ob wir /ehit A obe sich unsir mut nit ir- hebet B 16 vorhehn A w.und denkit qQ. B 17 daz got B 18 hohvertigen B g. keret zu demuten B 19 d.i. fehlt B 20 d. die hie gewaltic sint B 21 wize B hie fehlt B 22 danne A 24 durch got fehlt B 26 daz ein güt ist A 28 w. nit irz. B haz gewinnen und mitlibe B 29 min trehtin. B. B 31 s. kit er d. B si in B überg. geheizen /ehit B 32 nit eine B 934 ubeler d. B 35 den sch. A von deme sch. B unserre viande B

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zu der warheit und zu gotis lob und ere, da sule wir vroude zu habn. der einlifte sproz ist daz wir alle widerwertige ding die uns von der werlde widervarn dürch got vortragn, wane er spricht: Beati qui persecutionem paciuntur etc. die sin selich die anvechtunge liden dürch daz recht, (1685) wane daz himelriche ist ir. der zwelfte sproz ist der gotis geloube. an den trete wir, ob wir alliz daz von gote geschribn ist oder von sinen heiligen lerern gesagt werlichen ge- louben. der drizehnde sproz ist die zuvorsicht die wir habn suln zu gote und die genade der wir wartin suln nach diseme libe. der vir- zehnde sproz ist daz uns der arbeite niht vordrieze, sunder daz wir wartin, wane got zit dünke, daz er uns da von ledige und uns geb ein gewis lon. der vunfzehnde sproz ist daz wir nimmer gezwiviln suln von der gotis barmherzicheit die wile wir sin in der jamercheit

dis libis. Dise leitere wirt uf gerichtet mit der gotis vorchte und wirt.

geendet mit der wisheit. iz sin zweier hande vorchte: ein der knechte, die andere der kindere. der knechte vorchtit daz in sin herre heize slahn, daz kint vorchtet daz iz sin vater enterbe. dise vorchte sul wir habn und suln so lebn in diseme libe, daz wir daz erbe, daz ist daz ewige himelriche, müzin besitzen mit unserm vatere, daz ist unser herre Jhesus Christus, qui vivit. ;

18b.

Hortamur vos, ne in vacuum gratiam dei recipiatis etc. M., dise tage sint gesazt aller der christenheit, daz si sich bezzirn von den sünden die sie zu andern ziten begen. dürch daz wane iz ist ein gemeine urlouge wider den tüvil, so ist uns not daz wir.uns nu baz wafen dan zu andern ziten; als vil als ir nu mer ist die wider in vechtin, also vil ist der tüvil nu zorniger und geveriger den lüten dan zu andern ziten. von sul wir tun als uns retet sente Benedictus, er spricht daz wir zu allin ziten habn suln daz leben der vastin. idoch wane dise tüginde um (168°) maniger ist, so retet er uns daz wir in disen tagen behalden unser lebn mit aller reinicheit.

2 elliu diu w. B 8 w.ane gent B 4 ahte B 6 mines trehtinis B allir

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der die v. g. B 7 den h.l. B vor lerern steht in A mertere unterp. 8 hoffunge B _

9 z. mime trehtine B 10 erdrieze B 12 gewisses B 183 d. rebarmeherze mins trehtinis. daz wir iht von ime scheidin durh deheinir slahte dinc. diu uns be- gegenint. So wir dise grede alle uber stigen. so bringet uns min trehtin in den kelre der ewigen suze diu nu verborgen ist sinen trutin die wile si sint in der jamercheite dirre welte. B' 14 gotis /et B 15 verendit B slahte B schalche B 16 schalc der v. B 18 und so lebn. daz wir dar kumen da niht ist wan froude und gnade B nr. 185 überliefert in A B E 29 überschrift in B: Dominica in Quadragesima. Liben (auch E) brudere B 8 bechere v. ir s. E 24 von dürch bis 31 reinicheit /ehlt E 26 zeineme a. zite B v. so ir B 21 nu rezer und ge- variger B 928 r. unser vater s. B. B 81 d. heiligen t. B m. lutercheite B 19

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von dirre zit laz man ouch hinacht zu metene: raro bonus vel nunquam fuisse probatur qui in his diebus non melior invenitur. erne wart nie güt oder vil selden der in disen tagn niht bezzir wirt fünden, spricht sente Leo. nu sul wir von werltlichen lüten bilde nemen. ir habt wol gesehn und habn iz al meist leider getan: so die werltlichen lüte vastin suln, so wlizin sie sich wie sie icht gewinnen des si mügen und irbeiten cüme biz sie dar zu cümen und begen die gewonheit mit den lüten niht mit den herzin. nu habe wir uns hie gesamnit in gotis namen und müzin behaldin die gemeine gewonheit gerne oder ungerne. durch daz sol igelicher sin herze vregin wie iz lide. daz sagt uns weder wir knechte oder kint sin, und suln sehin wie wir vastin. sente Gregorius spricht: non prodest corpus castigare jejuniis, si non abstineamus a viciis. iz enhilfet niht daz wir den lib kestigin mit der yastin, wir inthaldin uns von den sünden. nu tuh wir als uns der propheta retet: fuge, inquid, Syon, que habitas apud filiam Babylonis. Syon, vlüch, wane du, wones bi der tochter Babylonis. mit Syon ist bezeichent ein igelicher der sich zu gote bekeret, der sol vlihn die tochter Babylonis, daz ist die sünde da mit sich die arme werlt bekummert. war sul wir nu vlihn? wir suln tun als Loth: do er innen wart daz die stat Sodoma da er inne wonte niht besten

. mochte, do vloch er uf einen berg. die stat die da bran bezeichint

2b

die werlt. swer dar inne wil lebn nach vlischlicher gerunge, der wirt vorbrant mit dem vüre daz nimmer (1684) vorleschen mach. uz der sul wir vlihn uf den berg von dem der propheta spricht: mons dei mons uber. der berg ist unser herre Jhesus Christus der in dise werlt quam, uf daz er mit siner veizte, daz ist mit siner gotheit, irvülte die tal, irhoete die othmütigen, und niderte die hoen berge, daz ist die homütigen. der berge spricht zu uns in dem ewangelio: currite dum lucem habetis etc. loufit die wile ir daz liecht habt, daz uch die vinsternisse niht begriffe. mit dem liecht ist bezeichent die zit des libis, mit der vinsternisse der tot. so der cümet, sone müge wir sint malis keine rüwe gehabn die gewis si. von du spricht sente Paulus: dum tempus habemus, operemur bonum ad omnes, maxime

1 Hinnan l B von diser zit list man heute zu misse. raro ... damit bricht E ab S o.aber v. B 4 wol aus wole geändert in A 6 s. wie s. s. dannse vl. B wes si iht m. B 7 c. daz s. B gwonheit, e überg. A darnach in A: gerne oder ungerne d unterp. 9 minis trehtinis n. B n. und tragen alle kulen und kappen und rokke und muzen B 11s. kint odir schalke B 18e.n. kiter B 14 nenthabin B lastern B 15 wissage B 16 S. kit er B 17 mime trehtine k. B 18 s. und diulastir B 19 nu /eMt B. 20 Sodoma feht B i. wasn. B 21 br. da ist disiu w. mit b. B 22 n. der girde sins vleischis B 23 relischit B 24 v. mit den mute zu den b. B wissage B 25 u. Gotis berc kit er der ist ein veizit berc. der veizet b.B 926 uf/ehit B m.derg.B 27 t. daz ist gehoherte d. demuten. und geneigete die unrehten b. daz ist geniderte d. hohvertigen und di ubermuten B 291. kit er d. B 80 vinstere iht B b. di wile wir leben B 31 vinstere B 32 han B

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autem ad domesticos fidei. die wile wir die zit habn, so tuh wir zu güte swaz wir mügin und tun daz allin lüten, idoch aller meist den die den geloubn habn den wir habn. nune sule wir nicht denkin an die herschaft da mit der tüvil spülgit die lüte betriegen, sunder wir suln denkin, ob wir tousint jar hie solden lebn, daz iz ein nicht were wider dem zife daz immer ist. Nu bitte wir den almechtigen got, swo wir uns habn vorsümet, daz wir uns des in disen heiligen tagen irholn und also gelebn, daz wir an dem tage siner irstandunge in vrolichen müzin sehn und van im intphange werden in sin riche, quod ipse prestare dignetur.

186.

Convertimini ad me, fili revertentes, et ego recipio vos, dicit dominus. M, die gotis genade manet uns, swo wir von unser tumpheit von im gescheiden sin, daz wir uns des holn und wider zu ime kern und er entpha uns wider. swer der were der wider einis richin herren hülde icht hette getan, ladete (1699) er in wider zu im und woldiz im vorgebn, er were vil vro und queme zu hant. von ist er vil unselich der zu dem niht ilet der armer und richer gewalt hat. wie wir zu ime cumen und wie wir sine hülde gewinnen, daz lert uns her David der propheta und spricht: Preveniamus faciem ejus in confessione. e wir vor daz gerichte des almechtigen gotis cümen, so sul wir in vor cümen mit unser bichte. als wir in der toufe würden gewaschen von den sünden da mit wir würden geborn, also werde wir mit der bicht von tegelichen sünden gereinigit, ob sie lüter und rein ist. von sone sol niht sin des der mensche wider gotis hülden tüt, ern irkenne sich iz lüterliche. die bicht ist ein urteil zwischin gote und dem menschin und der urteil sin zwei: einiz in dirre werlde, daz andere in jener werlde die her nach cumen sol her nach wirt got selber richtere, so er cümet zu irteilinde tot und lebndn. an dem urteil ist der mensche ein materia der schülde und ist der tüvil der in da rügit und vil cleine her nach zelit der wir ungebichtit und ungebüzit von dirre werlde scheiden. daz urteil wirt vil eingist- liche den zu den er sprechin wirt: discedite à me, maledicti, in ignem

l hochzit A, hoch unterp. daz z. B 32 m. kiter u. B. den fehit A 8 Nu liben brudere denkent wedir an die jugint noh an d. h. B 4 ze trigenne B =. ir denket wie ungewis ez ist in dirre welte. und denkent dar ane obe wir B 6 zite fehit A 8 s. urstende B 9 fr. gesehen B r. qui vivit et regnat. B nr. 186 iu A B E überliefert. E beginnt erst 292, 7. 13 M. liben brudere B g. unsirs herren salmahtigen gotis B 14 irholn B 15 sw. nu d. B w. decheines h. hulden B 17 vr. und insuende sich nit B 19 u. der wissage s. D. B 21 zu der beschowede gotis k. kit er B 22 w. hin vor A werden g. B 29 werden geb. B 24L u.reht i. B. 26 getut B s. es vill. B. 28 diu andire in genre w.B richte A ubir t. u. lebende B 31i.dar. B herfurz. B 32 eges- lich B 898 sprichet B

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eternum. vart von mir, ir vorvlüchten, in daz ewige vüer. we im der sich vor dem urteile hie niht bewart und hie niht zu gerichte wil sten. in dem urteile daz hie ist, da suln die pristere sin gotis vor- münde und sol der mensche sich selbin rügin. daz urteil ist die büze die man uns setzit vor unser sunde, und unser missetat, swer in disime gerichte wirt erteilet, der ne wirt dort niht vortümet. von spricht (169^) sente Paulus: si nosmetipsos judicaremus, non utique judicaremur. irteilte wir uns selbin, sone wurde wir niht vorteilet. der propheta spricht: erit fons patens David in ablutione peccatoris et menstruate. David wirt ein offin bürne da mit sich die sündere waschin und die mit unreinicheit sin begriffin. Davidis bürne ist die gotis barm- herzicheit. swer da mit wirt gewaschin, dem ne schadet dar nach kein unschone. were der bürne irigin vorborgen in der erden, wir solden dar nach grabn, daz er uns offine würde. nu ist er aber so offin, daz nieman ist, erne mügin wol vinden, der in niht von sinen unselden vorsümit. nu hort was dirre brunne spricht: nolo mortem peccatoris, sed ut convertatur et vivat. ich ne wil des sünders tot niht, sunder ich wil daz er sich bekere und lebe. peccator si conversus fuerit e ingemuerit, salvus erit. swelich zit sich der sundere bekerit und sich innecliche gerüwit, so wirt er behalden. diz ist uns ein michil trost, ob wir niht zu lange beiten. der uns gelobt den trost der barmher- zicheit, der ne hat uns die zit niht gesagt. man liset von eime heiligen manne, der hatte von gote daz er sach an einem igelichen menschen weder er güte oder bose was. eines tages do die brüdere zu kirchin gingen, do sach er wie vroliche die engele nach in gingen und ir hüten. do sach er einen da der was vil ubele getan und gingen die

1 m. beginnet er sprechin i. v. B Wen ime B 2 sich der rede h. n. be- hutet B 8 s. an mines trehtinis stete B 4 Diu sentencia des urteiles daz ist d. b. B 5 s. umbe unser missetat B 6 verdampnet B nach verd. in B Si nos durchstr. 7 dijudicaremur beginnt E 8 erteile E werde E vert. sprichet er B von diu vil liben swelich (swer E) unsir verlorn wirt B E der wirt von sin selbis schuldin verlorn. Der wissage spr. B von dem spr. der weissage D. E 10 D, kit er wirt B David sprichet ez wirt E da sich der mensche mit ws&eschet E 11 waz ist der brunne. daz ist E d. b. Davidis B irbarmeherce B mins treh- tinis BE 12 deme newirret dechein u. sit males nit B der wirt nimmer mer unvletich E 18 w. dirre b. berunet i. B und w. d. b. nider ouf d. e. E wer solte B 14 er fehlt E iroffenet B 15 daz wir in leichte mugen vinden E wol feit B swer i. v. sinem unheile nicht v. E 16 nu feit BE 17 s. ut mala (?) conv. A s. kit er s. B. sunder fet E 18 ich wil fehit B b. und an der sele genese E 19 swenne s. B z. sprichet er E und in seine sunde rewent E 20 geheilit B so werdent sine sunde vertiliget E daz i. u. e. groz t. B dize ist uns e. grozer trost der baremherze E 21 o. w. n. z. l. b. feit E. und der u git d. t. der h. u. d. z. n. oufgesezet. newar daz wir uns enzit haben von den sunden E geheizit B rebarmeherce B 22 daz z. B m. saget B 23 h. die gabe v. B die gnade v. E manne BE w 24 er /ehit E. ubel BE d. liute z. E 26 da fehlt E

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(4$ 293

tüvele mit im und vürten den armen gebunden mit einer keten und ging verre nach ime ein engil vil unvro. do der heilige man daz gesach, do weinte er vil heize und bat got daz er sich irbarmete ober den armen brüder. do daz gotis dinst wart volbracht (169°) und sie alle uz gingen, do sach er aber den selbin brüder gen harte wol ge- tan und leitit in gotis engil. und ging der tüvil verre nach mit der ketin vil unvro. do daz der gute man gesach, do wart er vil vro und latte sie alle zu samne und sagt in daz wunder und daz zeichen daz got hatte getan. do sie jenen güten brüder vregtin und batün daz er in dar von sagte, do sprach er daz er alle sine tage suntliche gelebt hette und do er des tagis horte lesen von der rüwe, do würde sin herze bewegit und gelobte gote daz er immer mer bezzern wolde sin lebn. und da von hette er in erhort. do sie daz gehorten, do lobten sie alle got. den sul wir ouch lobn und ern und bitten, wane er uns genedicliche hat gesundert von der jamerheit dirre werlde, daz er die selbe genade gerüche an uns zu sterkene, daz wir uns also gebezzern und im also gedinen, daz wir daz ewige himelriche mit im besitzen müzen. quod nobis prestare dignetur qui vivit.

187.

Ecce nunc tempus acceptabile etc. M., wane der mensche zu guten dingen leider vil crank und vil trege ist, dar umme so werde wir in disin heiligen tagin dicke mit der heiligen scrift gemant zu bezze- runge. sente Paulus spricht von disin tagn: ecce nunc tempus etc. iz ist nu die anneme zit und sin nu die tage des heilis, spricht er.

1 m. i. und furn in (gie im E) fiure und rouch in daz (u. r. i d. fehlt E) ze munde und ze nasen uz BE v.die tivel E mit kettennen B an e.k. E 2 gin- gen A ime /ehlt E u. in vil verre unfroliche B do er d. BE S8 sach E v. vaste E got /ehit E irbamete, r überg. A erbarme E 4 armen fehlt B a. men- nisch E d. do w. B irfuüllet BE D alle /eht B d. mennisch E vil w. ge- tanen E 6 mins trehtinis BE m. d. k. jet B. und was v. u. BE 4 d. alte herre g. B do vro /ehit E 8 do l. er die bruoder a E in /eMt E u. d. z. fehit BE 9 s. den armen E man BE und batin /ehit B und sagte /ehit E 10 daz a. E allin sinen lip BE 12 lobte g. d. er bechern w. E 18 leben von dem daz er da horte lesin B u. d. v. h. e. i. e. fehlt B von aus vor gebessert in A alse si BE 14 a. d. g. diu lute lobten E minen trehtin BE und ern jeht BE biten dag er uns unser sunde vergeb und uns laz sine hulde haben und daz wir sin rich besitzen muozen. Amen E 15 u. mit sinen gnadin h. B v. d. jamer- lichen w. B 16 ruche B daz wir also dermite beliben daz wir sine hulde irarnen. Qui vivit et regnat B nr. 187 überliefert in A B E 20 überschrift in B: Dominica tertia in Quadragesima. Liben (auch E) brudere B von wane 22 bezzerunge fehlt E 21 v. brode leidir ist B von diu B so /ehit B, in A überg. 2%2 ofte B von der B 23 d. heiligen t. da (erg. wir) dise wile ze mettene sin gemanit B v.d. t. fehlt E 24 Ez c. kit er ein zit nu daz anphanclich ist B u. ein frolichiu zit u. s. d. E s. eine t. d. h. B spricht er fehlt E

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dise tage und dise zit heiligte got selbe, do er virzich tage selbe vastete an siner menscheit. iz ist nu ein gemeine karine al der christen- heit und ist ein zehnde unsers libis. got der alle dinge achte weis, der hat iz so geordint, daz er niht alleine den zehnden des güten, sunder er wil (1694) den zehnden des libis. des jares sin drihundert

‚und vunf und sechzig tage. so wir der sechs und drizich nemen die

wir in den sechs wochen vasten ane die suntage, so irvülle wir den zehenden unsers libis. war umme die virzich tage sin gesazt, daz wil ich uch sagn, uf daz ir üch deste minner belange, so ir dar von hort groze wünder und bezeichenunge. hie bevor do got die juden irloste von der vangnisse künik Pharaonis und sie vürte uz Egypto, do warn sie in der wüstenunge virzich jar. do reintin brot von himele und vil süzze wazzer vloz uz einem steine und ir gewant zusleiz niht und ne wart niht unschone und vür gotis engil vor in mit einem vüre und lücht in des nachtis, des tagis so beschirmete er sie vor der hitze mit einem wolken. an disen wundern sult ir merkin groze bezeichenunge. mit den virzich tagen die wir nu begen, da ist an gehügenisse der virzich jaren. die beget die christenheit von gewon- heit, wane sie got hat irlost von der gewalt des tüvils, da mit sie was betwüngen in der heidenschaft. nu si wir noch in der wüstenunge, daz ist, in dem enelende dirre werlde. nu ist uns not daz wir werden gelabt mit dem himelischen brote, daz ist mit unsers herren lichnam ane den niemant genesin mach an der sele. daz wazzer daz uz dem steine intsprang, daz ist daz blüt unser herren Jhesu Christi mit dem wir alle sin irlost, daz uz siner siten vloz. da von spricht sente Petrus: non corruptibilibus auro vel argento redempti estis de vana conver- satione vestra, sed pretioso (170*) sanguine domini nostri Jhesu Christi. ime sit niht mit vorgenglicheme werde goldes oder des silbers irlost, sunder mit dem herin blüte unsers herren Jhesu Christi. den stein

1 segenote B sagete E min trehtin s. BE t. in dirre welte v. BE 2 &.s. m. fehlt BE nu /ehlt BE allir d. B in aller der werlt E 3 e. zeichene u. E 4 der fet B er fehit E daz nit des gutis B eineE 5 w. ouch BE unsirisl. B dr. in dem jare v. E 8 disev. B die /eMt E wollen B 9 wir BE von uf 10 bezeichenunge /ehit E uf fehlt B vorlange A dir voneB 10 iephor E 11loste BE deme gevancnisse B künik /ehlt BE sie /ehltE Egypten (E) lande B 19 wuste BE im bre E. 18 vl. inu. BE g. daz (/ehit E) in zebrast n. BE 14 n. valwisch E mins trehtinis B unsers herren E engil /ehit B m. e. v. fehlt E 15 des fehlt E des nachtis /ehit B schirnder in d. h. BE 16 a. d. wolchen sul wir m. E 1V nu fet B a. ein g. B da sint mite bezeichent diu v. jar E 18 v. der g. E 19 v. gevancnusse d. t. B v. der vanchnusse E t. in des ge- walt wir warn chomen nach unserer muoter Even E 20 betw. und gevangen. do siu was B si aus sie gebesert A wuste B in disem e. E, womit es abbricht 23 a. d. s. fehlt B 24 sprang B, davor b unterp. u. h. J. Chr. fehlt B 25 u. der 8. mins trehtinis vl. B v. disen werde spr. B 26 auri argenti AB conv. vera A Q8 nach mit steht zu in A v. wechsele g. A irl. von der uppecheite kit er B 29 stein fehlt B

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slüg man zwir da daz trinkin uz vloz. percute virga bis silicem, ait dominus. slach dem steine zwene slege mit der gertin, sprach got zu Moysese. die zwene slege sin die zwei stücke des vronen crücis da er wart an gehangin. daz wazzer hat süzze honigis und olis, wane nu heilit er die wunden unser sünden mit dem ole siner barmherzi- cheit, her nach labt er uns mit der süzze siner gotlichen geginwerti- cheit. wir sehn nu alliz in eime schatin den almechtigen got, daz ist mit dem geloubin; nach disime libe so erschinet er den seligen, der sunne da der schate nimmer zu cümet. die sunne ist die ere und die genade die got sinen holden gibt danne, so er in selbe irschinet. da von spricht sente Paulus: cum Christus apparuerit vita nostra, tunc et vos apparebitis cum ipso in gloria. so unser herre Jhesus Christus irschinet der üwer lebin ist, so irschinet ir mit im an den grozen erin. von den erin und von den vrouden spricht her David der pro- pheta: Justi epulentur et exultent in conspectu dei etc. die gerechtin suln ezzin und sich vrouwen in der gotis gegenwerticheit. die vroude ist vil lustsam. dise vroude die wir hie habn, die ist gemischit mit jamere, wane als ein wise man spricht: cum dixerint pax et securitas, tunc repentinus eis superveniet interitus. so sie wenent in dirre werlde daz si mit allen vriede sin, so cümet gotis slag und sendet in wider- müte oder siechtum oder anders ettiswaz, da mit sie dirre vroude vorgezzin. (170^) Durch daz sul wir hie die vroude also an uns tem- pirn, daz wir cümen zu der die nimmer zuget, mit der helfe unsers herrin Jhesu Christi, qui vivit etc.

188. Bei Leyser 131, 20—132, 26.

1 zwirunt B virga fehlt A 2 nach zwene steht steine in A unterp. m. diner g.B 3vronen fehlt B 4 irhangen B hete B 5 rebarmeherze B 6 gelabet B s. gegenwarte B 7 ist fehlt A 8 er fehlt B seligen da der sunne schate n. z. c. A da n.dechein sch. zzk. B. 9 s.daz ist B 10 truten B 11 Von der sunne sp.B 18i. kit er B d. u. l. i. /ehit B irschinent aus ir irschenent gebessert in B den vor gr. fehit B 14 v. der ere u. v. der vroude sp. sante D. J. B 15 rehtin B 16 u. suln sich vr. kit er B beschouwede g. B 18 dixerit A 19 w. kit er in B 20 mins trehtinis B 21 anders /ehit B daz si d. v. werdint irgezzit B 22 die fehit B 28 zu der diu dechein ende hat mit siner helfe qui vivit et regnat. B nr. 188 überliefert in A. B E. zu Leyser's abdruck gebe ich hier die varianten von B und E. überschrift n B: Dominica in media Quadragesima. 21 M. /ehit B 28 ze harte lazen B an diu zeganclichen dinc B 24 g. vaste s. B 25 wissage B 26 br. gezzet und ger. B 28 D. einen br. B 30 d. w. d. m. d. nit t. B 81 d. intu d. e.a. n. B 32 behaltenne B und der B 38 sugent ist B die noch alzoges durnehte nit sint B 34 durnahtigen B bechere B b. und drinkent B 85 und siez dr. B 86 sprach er B u. d.u. h. libet irB 387g. drinken d. B. 88 s. da inne ist verborgen B 89 d. iu d. B. got fehlt B 40 kit der wissage B sach dechein o. B 41 dr. und die ere g. min trehtin B 42 da i. werdent B inzogen B

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189.

(1704) Hodie si vocem domini audieritis etc. M., die virzehn tage die uns hüte an gen, die sint irwelit uz andern tagin und heizin die martirtage dar umme, daz wir an in begen die zit daz got gemartert wart und uns alle irloste. von disen tagn sang man hinaht: isti sunt dies quos observare debemus, diz sin die tage die ir sult behalden an irn ziten. nu sol ouch wir sie behalden vor andern ziten, und obe wir biz her uns iergen han vorsumet, so sul wir horn die manunge unsers herrin des almechtigen gotis der uns suzlichen zu spricht uz des propheten munde: hodie si vocem domini. ist daz biz her uwer orn toub warn zu gotis stimme der uch da ladet, so tut sie hute uf zu gotis stimme und intslizt die tür üwers gemütes und intphat daz gotis wort in uwer herze, so wont got mit uch und ir mit im. in des menschen sele wont ane zwivel got oder der tüvil. in dem gote wonet der hat alle zit die hitze der minne und hort gerne gotis wort

die dirn. B 132, 1 Dem iewederme v. w. B in der lezzeB 2 von habrahame B 3 Den sun B 4 m. diu frige u. i. s. behabeten d. e. B 5 Mit habrahame ist bezeichenot der almahtigot der unsir allir vatir ist. Mit der dirnen und ir sune diu alte. à. diu niemanne frumet erne wolle sie geistliche versten. Mit der frigen und ir sune da mit ist bezeichenet diu nuwe. 6. daz sint diu ewangelia und diu lere der heiligen gotis (boten sancti durchstr.) botin. da alle diu cristenheite mite genesin sol und besizzen daz himelische erbe. B, Mit habrahame B der pg. d. m. B 6 v. und m. ir s. diu gyrde des vleisches BE 7 Mit der vrigen B mit der freien frouwen diu m.i.s.d.g.w.E 9 diu frige B diu frow E ir herre E 10 m. den frigen BE si sich chestigen E 11 habrahame B si wolde E 12er fet E teilende wurde B wurde erber E ein iegelicher E 18 a. den m. B 14 iewedir B Nu han unser iegelicher sinen sun die guoten sele und daz fleisch ubele E girde B v.ubele B Alse daz vleisch danne intstet BE 15 in der i. B icht /ehlt E uberhebt e. s. also dr. BE 16 versuchet ez s. vr. E swenne ez E strebet B stirbet E So beginnent d. k. BE 17 so wirt E v.ofte B vil dicke fehlt E 18 die geistlichen gyrde B diu geistlichiu girde E m. der b. girde B E 20 wir ist felit BE s. alse drate vl. BE 21 z. mime trehtine BE mit 22 sünden /ehit B E biten daz er die dirnen und ir sun uz stoze daz ist daz B E tete die sunte unt E die girde des vleisches BE 28 und /eMt E diu ubelen (bosen E) were diu von ir kument BE 24 uf /ehit BE erbe der friheite B d. e. gen /ehit E 25 ze himele BE m. u. h. J. Chr. fehlt B E Quod ipse prestare dignetur BE nr. 189 überliefert in A B E 2 überschrift in B: Dominica in pas- sione domini, $»» E: In p. d. Vil lieben brudere B E hat den lateinischen text: Isti sunt dies quos observare debemus temporibus suis und beginnt Mine vil lieben, disiu wort sprechent: also dize sint die tage die wir behalten suln an ir zit. dise v. B 8 an tretent E i. von a. B 4 wir die zit b. E daz ez nahet gegen der marter daz u. h. g. E b von 8 vorsumet /elit E 1 und vorsumet Jet A 8nusul E die marter a. h. E 9u vili BE 10 wissagen BE au- dieris etc. er sprichet also tuot euer ouf und entalizet E unze h. B o. w. besperret B 11 da fehlt B so fehlt B 19 der st. g. B 13 in einem iegelichen m. wE 14s.daw.B w. entweder g. E g. inne B o. ein poser geist E dem da g. E 15 ce allen citen E daz g. w. B

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und vlizit sich wie erz irvülle mit den werkin. von dem spricht got selbe in dem ewangelio: qui est ex deo verba dei audit. swer von gote ist, der hort gerne sin wort. swer aber unselich ist, in dem der tüvil ist, der ist vol nydes und hazzes und ist zu allin gütin dingen trege. von den spricht ouch got: propterea vos non auditis etc. wane ir von gote niht sit, dar umme so ne hort ir niht gotis wort. do gote dise wort sprach, done was niman ane orn, und sin dise wort ge- sprochin von den orn des herzin, niht von den orn des houbitis. iz sint manige, so sie daz gotis wort horn, daz sie dar von werden irzündit und daz ouch (171*) weinen beginnen. so aber die wile vor- cümet, so ist iz als iz nie würde. von den spricht der ewangelista: tempore flebunt et in tempore temptacionis recedent. so die zit ist daz in recht ist, so weinent sie; so aber die zit der bekorunge ist, so vorzagint sie und vlihnt. von den spricht sente Benedictus: operibus fidem adhuc servantes seculo. sie behaldent noch trüwe der werlde mit im werkin. waz wenit ir von den die ir gemüte in dem clostre so gesetzen, daz sie gerne irn willin haben, und als man in danne werit, daz sie beginnent unsieten und werden unstete, sie ensien noch mit deme herzin werltliche. von spricht sente Augustinus: Multi sunt obedientes, ut sint extra obedientiam. ir sint genüch die da gehorsam sin, uf daz si sich uz der gehorsam zihn und irn willen habn. ich insprich iz dürch daz niht, daz ich üwer kein dar mit vah oder meine, sunder ich man uch, daz ir uch dar vor hütet, wane sin liste der diz alliz retit die sint vil manichvalt, daz sich ieman icht wol dar vor bewarn mach. durch daz suln die orn üwers herzin zu allen ziten offen sin zu dem gotis worte der da spricht: non veni facere voluntatem meam etc. ich bin niht cümen, daz ich minen

l er erfule gotes wort m. d. gedanchen E v. den sprichet er. Q. B v. im sprichet er q. E 8 gerne fehlt BE siniu w. BE tivel der E 4 vollir B tr. und widir bruchtich B 5 v. d. (dem E) so (felit E) ist gesprochen BE wane ir von ir vong. A 6s. kiter B. von diu BE ir feMt E sin w. BE Vil liebin B lieben E d. min trehtin d. BE Thorn in A, h ist unterp. diu w. E w.g. d. E 8 niht fe: E d.d. h. B 9d.s. d. v. w. i. u, feht B 10 daz ouch /ehit E so fehit E. alse B 11 hinc. B iin sam E nine B 12 t. fulge- bunt recedunt E Also daz zit (/ehit E) kumt BE 18 kit er B daz zit B b. kumet BE 14 versagent E Daz sint die v. d. BE Paulus E 15 si habent noch die riwe E 16 w. kit er B mit den w. BE w. weinent die die i. g. also setzaent E 17 in den w. BE 18 so beg. 8. ze u. E. u. w. u. /eht E die selben sint vil unreines herzen E 20 ez s. E Ir ist g. kit er B. da jet BE 21 s. dar umbe d. BE 22 Vil (fehlt E) lieben wir sprechen (enspr. B) dizze dar umbe (durch daz B) n. BE daz wir uch da (d. ma durchstr. in B) mite vahen oder (v. o. fehlt E) meinen B 28 s. wir manen uch d. B m. wir sprechen ez dar umbe d. i. eu vor behuotet E w. die l. des posen geistes d. dizze rstet E 24 so man. B vil fehlt E nieman d. v. b. E iem. ubele d. B 26 zu mins treh- tinis w. B gotis fehlt E, das mit worte abbricht 27 Ich nekan (l. nekam) nit ze tunne m. w. B

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willen tün, sunder des der mich hat gesant. wie lange? factus est obediens usque ad mortem. er was gehorsam bis an den tot. waz get nach der gehorsam, daz ne mochte nieman vorgelden. volo, ait, pater, ut ubi ego sum illuc sit et minister meus. vater, spricht unser herre Jhesus Christus, ich wil da ich bin, daz ouch min dinstman da mit si. dem mügit ir gerne dienen der uch nirigin wil lazen sin wan da er selbe ist, daz ist zu der zeswen sines vaters in dem hoen himel- riche. (171^) nu waz getu wir des daz vil manigere sint leider die niht alleine mit dem herzin vorsmahn daz gotis wort, sunder iz ist in ouch swer zu horne? ane zwivel so wizzit daz, swer so ungerne hort gotis wort, in des herzin spilt der tüvil. von sul wirz gerne horin unde suln uns vlizin daz wirz irvüllen mit den werkin, so cüme wir zu dem, qui est verbum vite, der da ist eine wort des ewigen libis, dominus noster Jhesus Christus, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

190.

Cor sapientis ubi tristicia et cor stultorum ubi leticia. Quamvis, dilectissimi, multa de presentis diei festivitate sint dicenda, tamen propter angustiam temporis et prolixitatem officii subsequentis sunt brevianda. celebraturi sumus hodie processionem et paulo post audi- turi passionem. hec est quedam mirabilis conjunctio, quia processio leticiam, passio vitetur agere tristiciam. optime tamen sunt juncta, ut discamus in nulla unquam leticia hujus seculi fiduciam habere, scientes quoniam extrema gaudii luctus occupat. propterea non simus stulti, ne occidat nos prosperitas nostra, sed in die bonorum memores simus malorum et e converso. mixtum est presens seculum non solum secularibus sed et spiritalibus. nam sicut secularibus aliquando que placent quandoque que displicent videmus accidere, ità nichilominus spiritalibus non semper tristia, non semper leta succedunt. sed est vespere et mane dies unus, unde est illud: visitas eum diluculo etc. verum hoc interim, dum presenss eculum manet vel magis manet et fluit. ceterum post hec duo secula sunt futura valde divisa, ita ut in altero non sit nisi fletus et stridor dentium, in altero sit graciarum actio et vox laudis. absterget enim deus oculis lacrimam etc. interim sicut

1 s. sinen der m. sante B 2unz B 8 pater fhtB 5 mit mir d. s. B 6 u. wil n. will.A sin fehlt B 1 in den ewigen genadin B. 8 w. tun w. B manege B d.n.eine v. g. w. B lO daz swelhe ir oren besperrint daz iht horen d.g.w.B 11 in der h. spilint die tuvele B 12 m. d. guten w. B 18 zu ime B 14 libis aus liebis gebessert in B, das schliesst J. Ch. d. n. nr. 190 in A und B über- liefert 17 überschrift in B: Sermo in die palmarum. 18 diei mysterio B 19 an- gustias B 22 videtur habere B conjuncta B 23 nulla inquam B 24 scientes quam B 26 mutum est A 29 accedentia B 29 tristicia A 92 hec dico sec. A 34 d. l. ab o. eorum B

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amatores mundi multa paciuntur adversa, ita nec (171°) ipsis servis dei omnia in hoc mundo succedunt optata. sicut autem secularium rerum prosperitas occidit stultum secularem, sic potest et habundancia spiritalis prosperitatis occidere indoctum spiritalem. sed unde evenit quod stultum occidit prosperitas et non sapientem. habemus illud unde loqui cepimus: cor sapientis etc.

191.

Mine vil liebin, welige bezeichenunge si an disime tage, da were uch vil von zu sagene, wan daz die zit kurz ist und daz am- bacht daz wir begen suln lang ist. man get hüte die processionem mit dem crüce und list dar nach schire die passionem. dise zwei ding sind harte ungelich, wane der crücegang ist vrolich und die martere ist jemerlich. idoch so sint dise zwei zu samne gevügt, uf daz wir dar bi lern und merkin daz in dirre werlde kein stete vroude ist da wir uns mügm oder suln an vorlazin, wane sie mit jamere ende nimet.. dise werlt ist gemischit mit werltlichen lüten und mit geistlichen. ettiswane so habn sie vroude und etteswane unvroude. von spricht her Job: visitas eum diluculo. herre got, du wisist den menschin so du wilt und zu hant merkis tu in und bewaris in. wie bewart er in? vasa, inquid, figuli probat fornax et homines justos tribulacio. als man die vaz eitit in dem ovene daz man seh welich ganz od zubrochen si, also wurden die lüte geprüvit und bewart mit der korunge in dirre werlde. nach dirre werlde cumen zwo andere. zwischin den ist groz underscheidunge. in der einen werlt wirt niht wan &ch und we. in der andern wirt niht wan vroude und alle genade. von dannen ist alliz gemischit und als werltliche franspüt irsleht den tummen in dirre werlde, also irsleht die geistliche franspüt in dem clostre den unwisin. wo von daz (1714) cüme, daz sagt uns her Salo- mon: cor sapientis etc. des wisin herze ist da die unvroude ist und

4 prosperitatis fehlt B eveniat A nr. 191 überliefert in A BD 8 überschrift in B: Item, in D: Dominica in palmis D Aat den lateinischen vorspruch von 190 Lieben brudere B liebin D 9lanch von D waz daz daz zitB 10 suln, ist feit D mit procession D 11s. von der martir B. die /ehit D diuz. B 12 harte und lanch D und /eht BD | 13m.diuij.D i.s.z.dinez.D uf /eMt BD 14d. b. fehlt D und merkin /ehit BD vr.si D 15 m. o. fehlt B m. o. s. fehlt D lazen B 16 u. geistl. D 17 so fet D v.e. BD 18 spr. der wissage B sante J. BD g. du wisist du den A 19 m. kit er B. swie d. D u. allen gahens (gahin D) so bewaris dun BD 21 daz v. kit er e. B. sehen B s.obezg. D 22 geprüvit und fehit BD 23 der fehlt B bechorunge BD zwei anderiu D 24 d. grozin underschidungen ist B z.d.g. u. i. D einer da newirt n. B der einen wirt D 25 w.lobu. g. BD 26 Indes i. ez a. B von diu i. iz& D also werlich D vransputecheit B fr.i. fehle D 27 die geistlich /ehit B d. g. vrevile D 28 wan- nen B d. wisit uns S. BD 29 h. kit er B h. sprichit er D und fehlt BD

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des tummen stet ie zu der vroude, spricht er. ir ist michil mer die da vorlorn werden von franspüten dingen dan von widerwertigin. von spricht her Davit der propheta: cadent a latere tuo scilicet sinistro mille et decem millia a dextero tuo. herre got, spricht er, zu diner linkin hant vallint tousint und zehn tüsint zu diner rechten. mit der linkin sint bezeichent werltliche ding, mit der rechten geist- liche. der tüvil achtit daz vor niht, ob im die werdent die im tege- liche dinent, sunder der die wider in vechten, der vrouwet er sich so ime die werdent. von spricht her Job: esca ejus electa. süliche lute sin sine erwelte spise. nu seh wir weliche gedult got an siner martere hatte und welich othmüticheit an siner intphangnisse. von siner gedult spricht her Ysayas der propheta: sicut ovis ad occiden- dum ductus est et non aperit os suum. er wart gevürt als ein schaf zu der martere und entet sinen munt niht uf. idoch insweig er so niht. waz sprach er? pater, ignosce illis, quia nesciunt quod faciunt. vater, sprach er, vorgib iz in, wane sine wizzin niht waz sie tün. daz was ein süzze sprüch und ist der leider wenig die vor ir vinde also bitten. nu sult ir ouch ,merkin die othmüticheit siner intphangmisse. do sich die lüte alle dar zu bereiten wie sie in entphingen, do wisete er uns den weg der othmüticheit und newolde nit cummen gerieten uf orse oder uf pherde noch anders herliche gevazt, als man phligt, sunder uf einem snoden esile. an der entphangnisse sul wir merkin welich ordenunge da were und bedenken ob sie mit uns icht müge werden. die da (172®) vor gingen und den weg machtin, daz sin die lerere die gote machten den weg in der jungere herzen. die da nach gingin, daz sin die da volgint gütliche irre meisterschefte lere. die aposteln die bi siner siten gingen, daz sin gute closterlüte die sich gar lazin an gote und niht achtin uf die werlt wan also verre als in die meister- schaft gebütit. der esil da er uf saz, daz sin die die hertes herzin

2 da feit BD v. vrevilin d. D 8 sp. der wissage BD sante D. B, /ehit D 4 got fehlt BD kit er B. 5 winstim BD hant fehlt BD zesewen BD 6 d. winstern BD zesewen BD g.dinc D ? tüvil feit D d. ci nibti D o. i. der wirt der ime dienit D_ 8 die die D w. ime B 9 swenne i. d. D sante J. B v. d. spr. der tievel niwan die erwelten D E.e. e. Erne wil niht kit er (en. unde) meinet den tuvel wan irwelit ezzen B 10 min trehtin BD in & B a. s. heiligin m. D 11 und fehlt B demute BD d. er heti à. s. D 12 her yehli D d. p. /eht BD 18 wirdit g. BD 14 dut B gitüt D i. sone sweic er alzoges n. B sweich e. so n. D 16 wane ‚Akt D si w. D niht fehlt B 17 süziz D sprechin BD i.ir. BD umbei v. b. BD 18 ouch /eit D demute BD vanchnusse D 19 alle feit B dazs. BD viengen D e.u.an d.D 20 demute BD unde newolde (wolde D) herschen (herlich D) riten (giritin D) odir (noch Di gevazzit dar chumen sunder u. e. bosen e. BD 22 antvangi D 23 u. betrah- ten B u. b. fehlt D icht fehlt D 25 da /eht BD 26 gedultecliche B nach v. B nach volgiten D die /ehit D apostoli BD 27 s. die guten cl. BD gar fehlt D |. 298 niwan D verre aus sere geändert in A i.diu gehorsam BD 29 ver- hengit D uf reit B ein die fehlt B D

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sin zu gutin dingen, die bedürfin noch der sporn und der gertin. idoch sone vorgizzit got der selbin niht die wile sie liden wollen die zucht. dar umme spricht her Davit der propheta: apprehendite disci- plinam, ne quando irascatur dominus. grifet zu der zucht, daz got etteswane niht zürne und daz ir icht vorterbit an dem unrechten wege. als der tumme der dem vih wirt genozit daz keine zücht liden wil, so scheidet er von dem rechten wege der got ist und sin wort und loufit in daz awicke da in die dorne und hagene haben und wür- gint, daz ist die wollüst und andere süntliche gerunge dirre werlde die den menschin toten an der sele. Nu bitte wir in siner genaden der uns mit sines selbis bilde hat gewisit den rechten weg, daz ouch wir mit siner helfe dar an blibin, daz wir in mit dirre processione, so er cümet zu irteilne tot und lebinden, vroliche entphan und mit im blibin, cui est honor et gloria.

192.

Hec est dies quam fecit dominus etc. Omnes dies, dilectissimi, dominus sua fecit majestate, sed hanc pre omnibus sua pietate et angelis et hominibus ad gaudium elegit. nichil enim nasci profuit nobis, nisi redimi profuisset. nocti quippe mortis (172^) et miserie que a peccato Ade inchoans cunctos sue caligini involvit hec sacra nox finem inposuit et dies felicitatis et gaudii hodie inchoavit quam nullum vespere terminabit. totum tempus ab Adam usque ad Christum dies mortis dicebatur quo omnis homo moriens ad tartara ducebatur. istud autem tempus dies vite et resurrectionis appellatur, quo incipiente Christus cum multis resurrexisse predicatur et eo finiente totum genus humanum hac eadem die resurrecturum non dubitatur. hac etenim die, hoc scilicet tempore gracie electi, de carne substracti, mox ad gaudium domini sui intrabunt, transacta autem ultima resurrectione duplicia in terra sua gaudia possidebunt, quando cum corpore simi- liter et cum anima de bonis domini perhenniter gaudebunt. ideo in divinis officiis dicimus hodie 'surrexit dominus, cum eum ante pluri- mos annos resurrexisse noverimus. hec est dies illa de qua dicit propheta: melior est dies una in atriis tuis super millia. in hac igitur die exultemus et spiritali jocunditate letemur ipso prestante, amen.

1b. ouch d. B. noch „he D 2 i.so v. B so felt D d. guetin n. D 3 durch daz BD so spr. B der wissage Appr. BD 4 z. kit er B z. sprichit er D 5ichtz.B z. wan sov. ira. BD rehtin B. 6 t. dem D g. (g. der D) die z. nitl.w. BD ^" v. sinem r. . D w. dag. D 8 da dorn sint die bosen girde d. w. D d. unde daz wekaltir habet und wurget B agne, e überg. in A 9 i. d. wolnunft u. die bose girdeB 10 in d. s. D w. sine genadeB 11 uns feht BD 12 m. sinem b. D an fehlt B helfe /et D in in der pr. B in unser pr. D 13 lebende B u. m. i. b. f/ehit BD nr. 192 überliefert in A und B 16 überschrift in B: In die pasche. 18 vor elegit m B pre wnterp. 24 dies fehlt A 25 eo veniente A 30 cum /fehit B Bl surrexisse A 38 igitur jet B 94 et, letemur, ipso prestante. amen /eAit B

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10

15

2b

&

193. Bei Leyser 132, 27—134, 10.

194. Bei Leyser 134, 11—135, 22.

nr. 193 überliefert in A und B, zu A vergleiche ich B im folgenden: überschrift in B: Item; 28 der lateinische text fehlt B: Mine lieben brudere B 80 spr. der wissage sante D. B. 31 t. kit er B. d. unser herre h. B 82 g. Vil lieben min trehtin h. die t. B. 88 idoch 84 irwelt fehlt B u. a. h. fehlt B 36 i. nehet u. B 37 urstende B 38 Der nachetage d. t. B sunden A. B hete b. B 40 trouden B den dechein a. nah volget B von diseme zite spr. B 133, 1 tot kit er B. unz B 8 geschiedin B ubele B mins trehtinis B musen a. hin z.B 4 D. u. heizet d. z. B urstende B 6 v. diseme zite B spr. unsir herre E. B todes kit er B 8 daz suln wir iu sagen. durh die einvaltigen diz selbe nit wizen. Mit B M. sime t. s. tote unser herre d. t. der s. 9 i. diseme zite B 10 dr. ze ruwe B 11 Vor s. m. musen B 12 g. u. b. fehlt B a. wir & sprachen B 18 brach B n. die dar B 15 t. da er mudinc w. w. ze gewinnene B 16 von fet B da vone v. B 17 spr. der wissage B am obern rande von B 49 ist von späterer hand notiert: Sufficit est et non. tua lingua nil amplius ausa. nec deus intersit nisi forte sit ardua causa. 19 a. kit er siner g. B uf fehlt B a. vil lieben daz w. B 20 der fehlt B 21 hoh- gezit B 22 genozscheffe B 24 irstirbet B conresurgemus B 25 kit sante B Paulus fehlt B 26 sule werden d. wiset e. B. 21 kiter D 28 uf fet B. 29 spulcte B 91 iht fehlt B drin nit vallit B 32 Vil lieben an d. B. 85 dumplich dunchit B 36 o. decheiner slahte sm. bute B des wanden wir g. l. han B 97 g. groz lon und e. B 88 gotis fehlt B 40 smahheit liten d. got B 41 n. smaheit liden B 134, 1 deo feht B 2 d. wir m. g. s. sprachen ]3 idoch fehlt B 8 Daz diu rede also si B h. sint manege 4 mer in D überg. daz sie B 5 urstende B 6 Von diu suln wir soresan sin zu dem u.s. p. r. S. B 1 irstanden B m. unsereme herren Jhesu Chr. B kit er so B i. ouch smakken kit er diu obiu sint nit an der erde B 9 g.sezzen d. h. B daz n. e. genimet Ij 10 mit ime. Qui v. et r. d. p. s. S. B nr. 194 überliefert in A und D, ich notiere ebenfalls die varianten von 1. über- schrift in B: Feria secunda pasche. 12 Villiebin B 13 nit gewisses 1. noch dehein state D 15 a. einen spigil vorsaget B Dannan von s. B 16 irstanden kit er lj u. instirbet nit mere B 18 g. gewalt decheinen a. i. hinnan furder me D 19 i. luzel w. B 21 uf fehlt B d. w. in nach bileden und an uns B 22 u. ungewar- lich i. B 29 Nu vil lieben brudere B 24 v. den totl. B 25 und hüten /ehlt B icht fehlt 3 me mite werdent begrifen B 26 so fehit B g. ist B vor wirt er steht in B wa durchstr. 27 vil fehit B 28 g. man B 29 gelobt aus golobt gebessert in B 30 Von diu spr. unser herre B 81 ubele g. B kumet er. so B 32 und so er danne niender B 33 m. kumen B zu ime B 34 von fet B 36 1. unsir h. B i. antwedir i. d. g. g. o. d. ubele B 37 den ubelin dar B 38 m. d. g. w. fehlt B 39 ubele g. B 40 s. sibende DB t. ist b. D 41 sünde und /ehu B 42 zallen lastern u. s. B 135. 1s. lib zuB die er /e&t B. 2 d. wissage 1. D 9 hohgezit ] i. kit er v. B. 4nu s. i. i.s. ein nuwez lob B. D. s. ein nuwez lob B 5 gote fehlt B d. s. geloubet des ubelen. u. s. d. vlizet w. e. i. g. iege getun B 6 s. daz man tut an dem tanze D 1 d. die uppecheit dirre welte lj m. tut m. d. pluge B 8 1m. und ist ungelich froude obe den vleische und den erwizzen B I. vil liben brudere B d. hie so B 10 Nu fehlt 3 der u. froude 3 11 t. kit er D 12die ls. D in, cleinen /ehit B s. hin zeh. B 18 u. ist dechein notd. B l4m.d.v.s.D z.d. m. fet D 15 her fedt B 16 rehten w. kit

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19. (173°) Dominica prima post pascas. De epistola.

Omne quod natum est ex deo vincit mundum. M., wane wir allinthalben trost vinden an der heiligen schrift, von du sol wir merkin weligin trost uns sente Johannes gibt in siner lectien die man hute list zu messe. er spricht: swer von gote geborn ist, der oberwindet die werlt. alle die got irwelit hat die hazzit die werlt und wird von in uberwünden als er selbe sie oberwünden hat. von deme hazze den die werlt zu uns hat spricht got selbe: nolite mirari, si odit vos mundus, et scitote quia priorem me vobis habuit odio. uch endarf niht wündern, ob uch die werlt hazzit, und wizzit daz sie mich vor uch e hazzite. welich trost aber dar nach volge daz sult ir horn. confidite, inquid, quia ego vici mundum. habt gütin trost, sprich er, ich habe die werlt oberwünden. hie werden die wort ir- vüllet die sente Paulus spricht: quos prescivit deus pater predestinavit conformes fieri imaginis fili sui. (1734) die got vater hat vor irwelit, die machit er gelich sime süne. nu seht wie er uns im genozit. nach ime heize wir christen, durch sinen namen hazzit uns die werlde. swer so gesiget an ir, daz ist, swer den sünden widerstet, der ist von gote geborn und ist im ein urkünde des himelischen geslechtis die sigenümft der bekorunge. hec est autem victoria que vincit mun- dum, fides nostra. die sigenümft da mit wir suln gesign, daz izt der christen geloubn mit andern güten werkin die wir habn suln zu gote und zu siner martere. der geloube ist ein grüntveste beide der sige- nümft und des lebenes der sele. Justus autem ex fide vivit. Der gerechte lebt von dem geloubn, spricht sente Paulus. als aber die grüntveste ein niht ist ane daz zimir, also ist der geloube ein niht ane güte werk. als sente Jacob spricht: fides sine operibus mortua est. der geloube hilfit niht ane güte werk. der hat den rechten ge- loubin da mit er sol gesign der in sime herzin hat die ware minne, wane daz ist got selbe. von do sente Johannes sprach daz die werlt nieman oberwinden mochte wan der geloubte daz unser herre Jhesus Christus were gotis sun, do wolde er dar mit bewern den

er B. 17 unzan B Wir sch. a. B. 19 biz /ehit B 20 allin feit B 21 u. da mite wonen an daz ende m. s. h. q. v. et r. B. nr. 195 üherliefert in A und B 2 überschrift in B: In octava pasche. 3 Vil lieben brudere B 5 an der lezze B 6s geb. B 7 winde B a. d. gotis truten sint d.h. B 9 spr. min trehtin. N. B il wundert in niht B hazze D 12 d.n. ge den s. B sult fehit A 14 sprich er fehit B 16 d. der almahtigot B 17 s. kit er B sehen wir B genoze B 18 an sime n. h. B 19 Von diu swer B 20 gesechtis, 1 überg. A 21 der sigen. B 22 der s. B 23 d. gute gloube B m. a. g. w. fehlt B z. mime trehtine B 24 beidiu sig. B 26 rehte B r. der lebet B 27 gr. niht intouc D daz überg. in A d. ubergezimbere B a. netouc d. g. a. diu g. w. B 28 Da von spr. s. J. 29 g. kit er B ist a. diu w. tot B 32 n. uberwunde B 88 Chr. jehlt B

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geloubn da mit er wont in des menschen herzin, daz er uns sagt wie er zu uns queme. hic est, inquid, qui venit per aquam et sanguinem, Jhesus Christus. er cümet in wazzere und in blüte, spricht er. und noch so wiset er uns einen hoen berk: spiritus est, inquid, qui testatur quoniam Jhesus est filius dei. der heilige geist ist ein urkunde, spricht

, er, daz er gotis sün ist. noch sin drü die suln uns urkünde gebn

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ob wir gotis kindere sin, daz ist der geist und daz wazzer und daz blüt. mit dem wazzere (174%) ist bezeichint die toufe, mit dem blüte die martere, mit dem geiste die minne. iz ist ein tegelich toufe und ein tegelich martere. die tegeliche toufe daz sint trehne da ein igelich mensche sine sünde sol mit ab waschen die er tegeliche beget, als her David der propheta spricht: lavabo per singulas noctes lectum meum etc. ich wasche alle nacht min bette mit minen trehen. iz ist ouch ein tegelich martere, daz ist die arbeit die der mensche lidet tegeliche durch got, die im sines blütes ein michil deil uz züht. bi disen zwein sol die minne sin die mit dem geiste ist bezeichent, wane als der selbe sente Johannes spricht: swas wir gutis getun, daz enhilfit uns niht, die ware minne ensi dar mit. swane sich dise drü ding gesamnent, daz ist die tegeliche rüwe und bicht und büze und da inzwischen die ware minne, so müge wir sicherliche vechtin, und ane zwivel so gesige wir mit siner helfe der an uns hat ge- machit ein so getan geslechte, daz ist unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

196. . Dominica secunda.

Bonus pastor animam suam dat pro ovibus suis. M., unser herre got hat uns vor gesazt dri namen in dem ewangelio daz man hute list, des hirten, des mietemannes unde des diebes. von dem hirten spricht er: Bonus pastor, der gute und der getruwe hirte setzit sine sele vor sine schaf und get in zu der rechtin türe. die rechte türe ist unser herre Jhesus Christus. swer des martere rechte volget und sich durch in othmütiget als er sich durch uns othmutigte,

1 s. und wiste B 8 kit er B 4 hoheren wec B, vor wec steht ber durchstr. D g. kit er B 6 i. Vil lieben brudere disiu driu s. ouch uns u. g. B 9 und ist ein t. m. B 10 daz fehit B s. die zehere da (aus die gebessert) B i. salich m. B 11 s. s. abe weschet B t. tut 5 12 a. der wissage spr. B 13 m. bette gewete kit er m. m. zaherin B 14 tegeliche /ehit B 15 deil überg. A u. ziehent B 18 ez inh. B ware j/ehlt B alse disiu drusich g. B 19 und bicht fehit B u. diu tageliche buze B büzet A 20 w. baltliche v. B 21 u. machet B nr. 196 über- liefert in A und B 25 überschrijt in B: Dominica secunda post pascha. 26 Min trehtin lieben brudere hat B 28 deslibes B dem am rande beigesetzt inA 29 Der g. hirte kit er der s. B 90 schaf aus schach gebesert B 81 m. nah v. B 32 demutet B gedemute B

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der get zu der rechten tür in. war in get er? in se ipsum. er sol gen in die heimlicheit sines herzin und sol da (174®) vorschen, ob er recht in ge. vindit er daz geziret mit den guten und mit den tugentlichen werken, so ist er an dem rehlen wege und hat werlichen vünden die tür die da wisit hin zu himele. bewart er danne daz der wolf, daz ist der tüvil, sine güte werk icht zuvüre, so ist er ein güt hirte siner sele. daz vihe der sele daz sin die menschlichen gerunge da mit wir antweder behalden werden oder vorlorn. si wir gute hirten, sone mach uns der wolf niht geschaden. hüte wir aber des vihs unser sele umme miete, so vlih wir als uns die not an gen beginnet. wie daz ein igelicher an im sul ervinden, daz mach er lichte vorsten. swer so werliche sin selbis hüten wil, dem ist ummere der lüte lob und noch mer vlücht er daz man in lobt dan ob man in schildet. von du sprach got an der menscheit, do man in lobn wolde: ego gloriam meam non quero. ich ensüche niht min ere. von so mochte er wol sprechin: ego sum pastor bonus. ich bin ein gut hirte der wol sin und ander lüte kan und mach gephlegen, den enmach weder lob noch schelden geweichin zu dem unrechten. von du spricht sente Gregorius: non sentit contumeliam nisi qui querit gloriam. swer niht ere süchit, dem ist ouch unmere, ob man in vorsmeht. waz tut aber der miteman? videt lupum venientem et fugit. so er den wolf siht cumen, so flüht er. waz ist diu vluht? liebe, sie ist manichvalt. manige dienent dürch vorchte, manige durch gutis willen, manige dürch der lüte liebe. dise oder alle die keiner slachte ding süchint die zu gote niht gezihnt, daz sint mietelüte und gestön vor dem wolve niht. swelige imanne under in haben der sie phlegin suln und daz niht ein- valdicliche tun durch got, die nesetzint ir sele niht vor sie, als unser herre Jhesus Christus tet vor sine schaf, sunder als iz an die not (174°) get, so vlihin sie antweder vor unrecht oder durch miete willen. die aber nimannes phlegn suln dan ir selbis und von keiner slachte bekorunge oder von not gezwiviln an gote, die mügn wol heizin mietelüte. iz sint drü ding dar umme der mieteman minnet die schaf: lac, lana, carnes. er minnet die milch, da mit sint bezeichent die

2 d.tougene s. B 8 vindit wege fehlt A 5 behutet B 6 d. ubele t. B nit zefuret B ? d. v. d. s. fehlt A girde B 8 entweder aus entwerder gebessert nB 9v.undus A 12 werliche aus weltliche gebessert in B 18 noch am rande in A n. harter v. B 15 m. e. n. sprach er B er ouch baltliche spr. B 16 h. kat er. Der pfliget w. s. u. a. 1. den wedir |. n. sch. m. g. von deme rehten B 19 nisi fet B 20 s. kit er d. B. u. daz m. B 22 s. machet er sich ze vluhte B w. i. d. v. fehlt A vil lieben B sie feht A 28 dienet A d. gotis w. A 2b die s. mitelinge B u. ingestént B 27 d. intsetzint A u. h. J. felit B 28 a. ez dar ane get daz si schirmen suln. so B 29 s. vil ofte entwer B 80 wan ir s. B sl.n. o. b. B 82 mitelinge B dar fehit B 83 m. und die wollen und daz vleisch B Mit der miliche so ist b. der sm. der s. d. z. vuget mit sime geliche- sinne wan daz s. B

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smeichere die sich da zu vügint mit ire glichsinheit, daz sie horint die unrechte meistre gerne. mit der wolle ist bezeichint daz zugeng- liche dinst, von dem her Salomon spricht: veritas odium parit, ob- sequium amicos. die warheit machit haz und daz dinst vrüntschaft. swer disin haz dürch got und durch die warheit lidet, der ist vil selich, und sol doch mit underscheidunge sin, wane die ist ein müter aller tüginde. so man ouch wil sprechin daz da war ist, so sol man vor gedenkin weder iz zu güte müge cümen oder zu übele. mach ergerünge da von cumen, so ist iz bezzer geswigen dan die warheit gesprochen. noch ist ein da man sich vor hüten sol: er sie hirte oder under dem hirten, so sul sich ein igelich hüten daz er die gelüst sines vleischis icht irvülle mit den werkin, wane daz zuht mer zu dem wolve dan zu dem hirten der sine sele sazte vor daz schaf, daz ist unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc. Amen.

1%. Bei Leyser 135, 23—136, 38.

2 wollen B 3 vor dinst steht in A güt unterp. her felt B 4 vr. Vil liebin der d. B. 6 iedoch B 7a. guten t. B. ouch /ehit B daz och w. B 8 man allir erest denken B 9 iz fehlt B geswiget B 10 geredit B einez B da von man s. vor A e. da ein iegelicher s. B 12 gezuhit B 13 fur siniu sch. B nr. 197 überliefert in A und B, ich notiere wider zu A die varianten von B. überschrift in B: Dominica quarta post pascha. 25 Vil lieben brudere B 26 lezze B 27 u. enthaben von den girden des vleischis B da felit B 29 dazlant B 30 diz nah folgent B 31 a. min trehtin u. den m. s. p. spr. B 32 Wirn nehan B hie nit statiges wesennis B von diu i u.n. 88 wes ins. B 2394 d. ewigen u. B 35a. cecidit i. B 37 e. der gevallit B ligt e. B 38 der hute loubet und morgen durre ist B alse der funden w. B 39a. w. uber in reteilet B v. disen b. B spr. min trehtin i. B 40 a. kit er ist B 41 g. zu der wurzellin d. B Diu a. B 186, 1 da s. u. von der wissage d. da er spr. B 3 Diu o. u. h. s. g. und ubele kit er B. 4 uf /eht B B m. odir s. B i. merkin B wa mite m. k. war B 6 wolle aus walle gebesert B 7 diu guten und diu ubelen were der lute B 8 Swederer man B 9zuimes. B 10 si d. e. me winsterhalbe B die sunde fur tr. B 1l er fehlt B st. stuzzen B 12 daz zit B 18 er fet B v. sinem ubele B 14 weder /eht B r. geh. ime ze ch. s. B Nu denken B 15 d. daz diu arme sele ist zw. B 17 gebure aus gebiure gebessert B sw. harte B o. sw. e. g. fehlt B 19 sw. herte sich B flize B 20 sinen mut gar z. g. B 21 wir etewenne b. B ?221.si B g. nit zungnaden B wan alse B 28 sw. mere stri- tet B. der 1. B. 24 w. merre ob e. B. wir tuna. B 25 uffe B n. hin hein gahent B g. an der strazen B 26 str. eht fur s. B 27 und ilen uf fehl B 28 arbeit und /ehit B 29 u. begegenet B o. ubele B 30 wir fehit B u. mut B m. werden bekumberet B 81 s. und s. d. rehten herstrazen B 33 d. demute B die felt B 84 regula B u. zu troste unser meisterschaf. Ist B 36 s. der uns bringet B 37 rehten h. i. da zen genaden. Die ruche uns ze verlihenne Jhesus Christus d. n. B darnach ist qui v. et r. d. p. 8. unterp.

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198. (176*) Dominica III.

Omne datum optimum et omne donum perfectum desursum etc. M., weliche hüte der othmüticheit ein igelicher mensche sul habn an sinen werkin, daz lert uns sente Jacob an der lectien die man hüte hst zu messe. er spricht daz alle güte gabe und durchnechtige gabe si ober uns und cüme her nider von dem vatere des lichtis. waz dise gabe sin daz sult ir merkin. iz ist ein groze gabe daz uns got hat geschaffin und gebildet nach im selbin und hat uns vor gesazt aller siner creature, wane ir wol wiszit: aller slachte creature vorchtit den menschin und ist im undertan. dise gabe ist groz und enist doch niht dürchnechtig, wane sie ist gemeine den gütin und den bosin. die vollencámene gab ist daz der mensche sinen schepher irkenne, und swaz gütis an im ist, daz er im selbin daz icht achte, sunder gote und den dar umme lobe, und swaz bosheit an im ist, daz sol er wizzin daz daz von sinen sünden si, so hat er die durchnechtige gabe und die ist von dem vatere des liechtis. wer ist dirre vater des liechtis? daz ist got der da spricht in dem ewangelio: ego sum lux mundi. ich bin ein liecht der werlde. diz ist daz liecht von dem sente Johannes spricht: quod illuminat omnem hominem. daz da irlüchtit alle die in dise werlde cümen und die getermnet sin zu den ewigen genaden. diz ist der, qui voluntarie genuit nos etc. er hat uns geschaffin willeclichen von sinen genaden und niht von unser wirdicheit, uf daz wir sin ein anegenge aller creaturin und ober alle (175°) creature. wolle wir so getane genade und ere als uns her nach cümftig ist be- halden, so sul wir tun als er dar nach spricht: sit omnis homo velox ad audiendum, tardus ad loquendum et tardus ad iram. ein iglich mensche si snel zu horne und si trege zu sprechne und si ouch trege zu dem zorne. swer dise drü ding mochte behalden, der were selig und mochte wol jehn daz er hette die groze und die dürchnechtige gabe. ira enim viri justitiam dei non operatur. des menschen zorn machit nirigen gotis recht. iz ist ettelich zorn der da güt ist und der mach baz heizin geistlich danne menschlich, daz ist, so der güte mensche zürnet den sünden und sich selbin dar umme kestiet, daz er

nr. 198 ist überliefert in A und B 2 überschrift in B: Dominica tertia post pascha 4 M. fehlt B welhe demut B Bb d. wisit B J. der apostolus B lezze B 1 obeu. B v. der v. B 8 u. der got A u. min trehtin B 9 alle sine A 10 gescheffede B w. als i. B a. s. dinc B 11 iedoch B 12 ubelin B 13 durnahte g. B 14 i. betrahte s. B 15 mine trehtine B d. da von 1. B sw. ubeles a. B 16 durnshte B 171. Vil lieben d. i. min trehtin B 19 der aus dirre geändert A w. kit er B 23 unsern wirden B uf fehlt B 24 gescheffede B u.0.&. cr. feit B 25 w.s. g. g. u. so getan ere B 28 si ouch fet B 29 zorne kit er B 90 wol geschen, aus gesehen gebessert B h. die durnahten gabe B 31 z. wirket ninder mins trehtines r. B 322 da fet B. 94 dar umme am rande in A

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sie gebüze. aber der zorn den der mensche hat wider sinen ebin- christen, der gezüht aller dickist zu nide und zu hazze und nirigin zu gotis rechte. von sprach ein güt man, do man in vregte, ob kein sache were dar umme man zürnen solde, er sprach: swer wider sinen brüdere zürnete also lange biz er ein ouge uz gebrechin mochte, daz were wider got und ane not. o we waz sol der werden die niht alleine zürnent, sunder ouch den zorn tragint álso lange biz er ge- wechsit zu nide und zu hazze! daz sint die den der tran in den ougen ligt und sie iz leider niht sehn. von sul wir tun als uns der apostolus lert und spricht: abicientes, inquid, omnem inmunditiam et habundanciam malicie, in mansuetudine suscipite insitum verbum quod potest salvare animas vestras. werfit von uch alliz unrecht und alle bosheit und entphat daz heilige gotis wort daz da mach behalden üwer sele. daz wort ist unser herre Jhesus Christus selbe den sin heiligen botin kündigent und predigen. an swem daz wort beclibet und vaste beginnet würzeln, dem wirt daz ewige himel (1754) riche daz er den hat gelobt die in minnent. Dar uns allen gerüch zu helfene der daz wol mach getun, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

199. Hoc est septimana in Rogationibus.

Oculi domini super justos et aures ejus in preces eorum. M., dise woche die wir hüte beginnen, die heizit die crücewoche von der gewoneheit daz die christenheit, als ir wol wizzit, spülgit die crüce iragin war umme daz würde gesazt, daz wil ich uch cürzelice sagn, wand iz uch allen lichte niht kunt ist man list daz groze dürre und sterbe was in der christenheit und daz die bern und die wolve und andere bose thyr azzen die lüte und gingen intsamint in die dorfir und namen die kint uz den wigen und vrazin sie. in den ziten was ein heiliger bischolf, der hiez Mamertus, der ladete die lüte alle zu samne und gebot in daz sie dri tage, vasteten und die crüce

1 s. nahwendigen d. zuhet B 2 z.n.u. fedt B 8 wirchet mines trehtines reht nit B B z. so l. B b. daz er B gebrochin A gebrehchin B 6 d. werde w.B O wi villieben B "7 einez. B. s. dio.B tr. unz er g. z. deme h. B 8 demo.B 9u.sinl.B 10a.retet da wir den zorn mite behuten. Ab. B 12 w. kit er B von uch fehlt B alüz ubel B 18 u. mit miltekeit so inphahent daz wort daz man belzet uf uch. daz wort daz uffe den man wirt gebelzet. daz ist u. h. J. Chr. den sine furwurhten die h. lerere. An swem B 16 v. wurzellen ge- winnet daz bringet den zehenzicvaltigen wucher den er hat geheizen den die in da minnent. Qui vivit et regnat B nr. 199 überliefert tn ABD 20 überschrift in B: Dominica quinta post pascha, D: In diebus rogationum 21 Vil lieben brudereB liebin D 22 w.diu hutean BD vahetB get D die nach beg. fehlt B 28 chr. phlit D 24 ze tr. BD 4d. wollen wir iu sagen wan BD 26 groz st. D 27 bose fehlt BD intsamint fet BD . 28 u. zebrachen si BD 29 bisschol A

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trügen und also got beten daz er sich ober sie irbarmte. do sie daz getaten, do wart gotis zorn gestillet und wurden die lüte gevrowet und irlost von den ungenaden da sie mit begriffen warn. nu sul ouch wir dise gewonheit geistliche nach bilden und niht alleine dise dri tage sunder alle tage. swelich mensche sine sünde niht geweinen noch geclage wol mach, des erde ist dürre, daz ist, sin herze ist herte und nach volget im aller dickist der tot der sele der uns vil hertir ist zu vorchtene dan der tot des libis. mit den bern und mit den wolven und mit den andern bosin thyrn di die lüte toteten, da mit sint bezeichent die bosin geiste die uns schundent zu totlichin sünden, und die kint die sie namen uz den wiegin, daz sint die noch reine sint und von der bosin geiste (1808) halbin werden vorlorn. von ist uns not daz wir die crüce tragm alle zit, daz ist, daz wir unsers herrin martere tragin in unserme herzin und daz vor ougen habn waz er durch uns erliden hat, daz wir in dar umme loben und erin und bitten daz er uns icht laze in des tüvils gewalt. unser herre got mant uns selbe daz wir in bitten und sagt uns ein bispel da mit er lert, ob wir stete sin an unserme gebete, daz wir werden erhort, ob iz uns nütze ist zu der sele. quis vestrum habebit amicum etc. welich üwer hat ein vrünt, spricht er, und cümt er zu mittir nacht zu im und bittet in daz er im borge drü brot, ist daz er sich nider hat gelegt und sin gesinde slefit, daz sie betragt uf sten, idoch vol- hertit dirre an siner bete, sin vrünt stet zu lest uf vor vordroze, wane er sin vrünt ist, und gibt im als vil als er bedarf. dirre vrünt ist der almechtige got der dürch uns quam in dise werlt und gab sinen lib und sin blüt dürch uns. zu dem biete wir drü brot, so wir in bieten daz er uns gestetige an dem gelouben des vatirs und des sünis und des heiligen geistes. dirre vrünt hort uns niht so drate so wir clophin, wane er weiz wol wenniz uns güt oder bose ist. wir bitten etteswane daz güt ist und da uns got gerne umme hort; sin aber andere unser werk bose, so ingelde wir der, daz er uns niht hort.

1 baten B 2 min trehtins BD gevorwet A 4 die g. D und feMt BD n. eine dri B Db n. weinin n. clagin D 6 wol fehlt B ist herte felit D Th. den nach v.a. d. der der s. D u. michil harter BD 8 u.d.w. B 9u.a.d.t. B u.m.a.t. D damit fet D 10 ist b. D ubelin g. BD d. die lute sch. D z. den t. s. B 12 u. von des tuveles raten (rate D) BD w. betrogen B 18 w. allız c. t. B daz ist fehlt D 14 mines trehtines m. haben B in den h. D daz überg. A 1b e. habe BD |]. und vlehen daz BD 3 16 i. der g. d. B. in dem g.d. D 1" got fehlt B d. er uns m.1. D 18 wiset B wellinsin D an unserre bete B 19an der s. D 20 swer h. BD v vr. kit er B k. z. m. n. dar D 21 lihe BD 22 u. sine hiwen B sine liute D slafint BD u. ci st. D iedoch gezwivel dirre nit erne clopfe er stet B dannoch zwivilt dirre niht erne clophe D 28 ze jungest vor urdruzze BD 24 w. e. s. v. i. fehlt BD 26 fur uns B da zu d. D in vlehen BD 27 stetege B d. e. u. gest. feit D 28 also dr. BD 29 nuzze o. unnuzze BD 80 g. umbi erhorit D sin 931 hort fehlt D 31 w. ubele B

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von du spricht er an einer andern stat: clamabunt ad me et non exaudiam eos eo, quod exosam habuerunt sapientiam. sie rüfint mich an und ich enhore ir niht, wane sie hazzint die wisheit. die aber got (1805) minnent die enAori er ettiswane niht, wan iz in niht gut were zu der sele, als sente Jacobus spricht: petitis et non acci- pietis eo, quod male petatis. ir bittet und werdet niht gezwidit, wane ir unnützliche bittet. waz mochte erger sin dan daz der mensche bittet daz im bose ist zu siner sele? gezwidet im got dar umme, sone minnete er in niht, sunder er hazzete in mer. er irhorte den tüvil, do er im gewalt gab ober sente Job und uber andere heilige lüte und enwolde sente Paulum niht gezwiden daz er in ledigte von siner bekorunge. Von du sul wir stete sin zu bittene, stete zu clophene, und sin gewis, der sich selbin gab dürch uns, daz er uns hie in ertriche und dort in himelriche gibt swes wir in bitten werliche und inneclichen in sime namen, unser herre Jhesus Christus.

200,

Elevatus est sol et luna stetit in ordine suo. Solempnitas hodierne diei ceterarum, ut ita dicam, sollempnitatum quedam adimplecio est. necesse est enim ut sequamur caput nostrum, ut videlicet illuc aciem mentis nostre dirigamus quo caput nostrum quod Christus est pre- cessisse non dubitamus. ubi enim fuerit corpus, illuc congregabuntur et áquile. ipse qui est caput nostrum est et corpus. de capite dicit apostolus: caput mulieris vir, caput viri Christus, caput Christi deus. possumus istis verbis congruentem nobis similitudinem contrahere et in nobis ipsis, 81 spiritualiter volumus, immo quia debemus intelligere, manifestius seriem dictorum enodare. per mulierem que sexus mollioris est adhuc in fide teneri designantur qui nequaquam de imis ad summa levantur, nisi virtuosis actionibus que per virum accipiuntur fulciantur. sed quia nullus in se ipso solida virtute vel actione valet subsistere,

1 andern fet BD . 3 an kit er B an spricht er D 4 en fehlt D hort fehlt A er aber nit durh des willen B n. daz iz B durh daz iz D 5 da von spr. s. J. BD 6 b. kit er (sprichit er D) wan (man D) gewert uch (iu D) aber niht B D wan ez ist ubel des ir b. BD wirsirs D 8b. der dinge die ime ubele sint zer sele B b. daz ubil i. z ders. D hort in g. B und erhorti ing. D so m. D 9 horteB 10 im fet D Joben B uber feit B 11 n. horen BD erledigite D v. grozer b. BD 12 b. unde doch da ci himile chronte D bek. da er mite begrifen was. War umbe tet er daz? Vil lieben er merete ir lon unde schante den tuvel. Wande ie grozer not si liten ie grozir schande leit der tuvel. B w. sten ci bitin joch ci clophin D 18 uns in dirre welte (werlt D) BD 14 u. da ze himele und hie (u. h. fet D) BD w. u. i. fehlt D u. inn. fehlt B 15 hie gibitin D u. h. J. Chr. feit BD Qui vivit BD et r. d. p. s. s. B. nr. 200 überliefert in A und B 16 überschrift in B: In ascensione domini. 20 nostre fehit B 22 i. q. e. c. n. e. e. c. fehlt B 24 p. his v. B 26 s. mollis e. A

911

necesse est, ut unusquisque capiti suo Christo firmius adereat, et in (1809) illo fixa mente permaneat. ipse namque ait: 'sine me nichil potestis facere. ‘Christus’ grece, latine 'unctus' dicitur, quia unctio ejus decet nos de omnibus. vos ergo, dilectissimi, secundum saluberrimam ejus ammonitionem: 'sedete in civitate, donec induamini virtute ex alto". 'sedere' hoc loco pro humilitate accipiendum est, ut videlicet secundum quod beatus Paulus ait: "'Humiliemus ill animas nostras, ut nos exaltet in tempore visitacionis, quando cessabit tempus umbra- ticum et veniet tempus quale non fuit ex eo ex quo gentes esse ceperunt. quia tunc veniet cum sanctis angelis reddere unicuique prout gessit in corpore sive bonum sive malum. Amen.

201.

Mine vil liebin, dise hochzit die wir hüte begen, die sule wir also vil mer vor andern hochziten erin, also vil so sie ist mer gesündert von den andern. sie heizit, als ir wol wizzit, die ufvart unsers herren Jhesu Christi und mach ouch wol heizen ein irvullunge andirre hochzite. alliz daz wir'tun und alliz da wir nach ringende sin, daz sol niht anders sin, wan daz wir cümen da got ist mit sinen holden die er im erwelit hat. wane aber uns der weg der zu im zuht niht künt was, do gerüchte er an sich zu nemene menschliche nature und en- wolde niht eine dar an sterbin und ersten, sunder er wolde ouch liphaft zu himele varn, daz wir da bi bilde nemen und trost habin nach im und zu im dar zu cümene. da von sang man hinacht: est elevatus nubibus et spem fecit credentibus. er ist irhabn in die wolken und hat trost und hoffenunge gegebn allin den die an in geloubn. iz ist genüch lüte und daz meiste teil die an got geloubn (1809) und aber in nirigin menent mit den werkin. der geloub ist totlich, wane als sente Johannes spricht: qui dicit se in Christo manere, debet sicut ille ambulavit et ipse ambulare. swer so spricht daz er in Christo wone, der sol zihn sich nach Christo. mit disen worten werde wir niht begriffin, daz wir also getane werk tun als er tet, daz enmach nimmer werden, sunder die lere und die gebot die er uns lerte, den sul wir nach volgen, so wir aller meiste mügen. discite, inquid, a me quia mitis sum. lernet von mir, spricht er, daz ir othmütigis herzin

1 adhereat B 5 adm. esedere sedete B, das fehlerhafte durchstr. 7 b. petrus B nr. 201 überliefert m A und B 18 überschrift in B: Item. d. heiligen hohgezit B 14 a. hochzit e. A hohgeziten B mer fehle B 15 als iu wol kunt ist B u. h. u.B 16 J. Chr. feit B ouch fehlt B heizen fehlt A hohgezite B 14 des insol nit mere (aus merer geändert) s. B 18 d. wi wir (überg.) B s. truten B 20 ruht er B die mennisclichen n. B 21 l. hin ze h. B 28 u. z. i. fehit B vor cümene steht in A hime unterp. 25 hat zuversicht g. B g. Vil liebin ez sint gnuge und B n. nah volgent m. B 80 Chr. si d. B 381 d. n. mag w. B 32 wisete B die sul B 33 a. m. fehlt B 34 s. et humilis B kiter B demutes B

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‚sit und semphtmütich. diz sin zwene leiterboume da wir an stigin

suln hin zu himele, so wir dar an gevlechten maniger slachte grede der tüginde. nu hort waz er von dem einen leiterboume spricht: omnis qui se humiliat exaltabitur, et e converso. swer sich othmütigit, der wirt gehoet. wo? ubi Christus est in dextra dei sedens. da unser herre Jhesus Christus sitzit zu der zeswen sines vater, des almechtigen gotis. der ist gnüch die sich dürch daz othmütigin, daz sie werden gelobt oder gehoet von den lüten. von den spricht her Salomon: est qui se nequiter humiliat, interiora ejus &utem plena sunt dolo et omni immundicia. iz ist ettelicher der sich schelelichen othmütigit, der sich gelichet othmütich und ist in sime herzin vol aller unrech- ticheit. daz sin die von den got selbe spricht: populus hic labiis me honorat, cor autem eorum longe est a me. dise glichsenere erint mich mit dem munde, ir herze ist aber vil verre von mir. swer dise sin, die ne habn der letirn niht da mit unser herre Jhesus Christus zu himele steig, sunder die da mit der tüvil her nider steig, daz ist der homüt der ein anegenge ist aller sünden. alle die dar an stigint (181*) die vallint vil unsamphte und vil tiefe in die ewigen helle grunt. nu seh wir welich der andere leiterboum si da mit man stiget hin zu himele. da von spricht her Davit der propheta: Mansueti hereditabunt terram et inhabitabunt in seculum seculi. die othmütigen besitzen mit erbe die erde und wonent da von ewin zu ewin. an disen worten sol nie- man wenen daz an dirre erden die uns treit und die wir tretin kein stete erbe iman müge besitzen, sunder sie sin gesprochen von der erden von der der selbe propheta spricht: credo videre bonum domini in terra viventium. ich geloube, spricht er, zu sehne daz güt unsers herren gotis in der erden der lebenden. die erde der lebendingin ist daz ewige himelriche da niemant mach irsterbin, wane die heilige schrift spricht: ibi fugiet ab eis dolor et gemitus et erunt omnes sicut angeli dei. da vlüwet al jamer und we und werdent als die gotis engele. hec est terra promissionis que dabitur Israelitis, non tamen omnibus sed qui armati transeunt fluenta Yordanis. daz ist die erde die da gegebin wirt dem israhelischen volke und idoch niht

1 u milde B 2 hin zu in A später beigefügt, hin feMt B g. d. demute B 9 er, dem A von späterer hand spreche B 4 gedemutet kiter B 6 zwesen A d. a. g. fehlt B 7 Ir ist B dar umbe demute irzeigen B 8 gelobt oder fehlt B her fet B 10 sint e. kit er B die s. ubelliche demutent und sint innan fol unkuste B 12 d. unser herre s. s. B 19 Dise lute kit er B 14 vil fehlt B sw.die s. B 15 dau. h. anz. h. B 16 s. si hant die B diu hohvart diu B 17 swelhe dar a. B 18 tiefe und nekument hin zu der zesewen ir vater. daz ist zu den genaden di got hat bereitet allin den di sich in dirre welte warliche demutent B 19 weliz B 20 d. v. s. h. D. d. p. fehlt B | 21 d. milten kit er B 24 iman fehlt B 25 propheta überg. A wissage B 26 kiter B daz ich gesehe d. g. mines trehtines i. B 27 lebendigen d. e. B i. da ze himele B 28 hime- riche A 80 da newirt dechein j. noch dechein weinen sunder si w. a. d. e. mins trehtines B 81 dabatur A 32 transierunt A die fehlt B

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allin sunder den die da gewafint varn biz ober den Yordan. daz israhelische volk, daz sin alle die da got sehn mit den ougen des herzin und vrümelichen sten in der schare sinis lobis und sines dinestis, und daz wafin daz sie habn intphangen wider den tüvil, beide in der toufe und mit gütin werkin oder mit geistlichme lebene, daz suln sie stetelichen tragen biz sie cümen ad montem requiei, zu dem berge der rüwe. der berg der ruwe daz ist unser herre Jhesus Christus, qui sedet ad dexteram patris, der da sitzet zu der zeswen sines vaters des almechtigen (181®) gotis, da wir in suln sehn nach disime libe vroliche, ob wirz vordienen. uf daz wirz vordinen umme in in disime libe mit güten werkin, des gerüche er uns zu helfene der daz aller best mach getun, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

202.

Estote prudentes et vigilate in orationibus etc. M., Sente Petrus manet uns daz wir wise sin und wachin an unserme- gebete. dis ratis sul wir gerne volgen, wane er vorleitet uns niht, sunder er wisit uns den rechten wege hin zu himele, quia oratio justi penetrat celum, wane des gerechten gebet vert durch den himel, spricht her Salomon. waz wisheit mochte nu bezzer sin danne der gerne betet und daz mit guter andacht tut? prudencia earnis mors est. die wisheit des vleischis ist ein tot der sele. den wistum habn die die niht anders denkin wan der dinge die zugenclich sin und niht mügen wern. die so getan sin, die etteswanne gen zur kirchen und bitten mit dem munde, ir herze ist aber vil slafrich, wane sine bittent niht umme daz heil der sele, sünder umme werltliche ere oder, daz vil ergir ist, umme den tot irre viende. dar umme spricht got in dem ewangelio: cum stabitis ad orandum, dimittite si quid habetis etc. so ir stet zu üwerme gebete, so vorgebt allin den die uch icht leides haben getan, ob ir wolt daz uch got vorgeb üwer sünde, und als sente Benedictus spricht: nicht mit lüter stimme, sunder mit andacht unsers herzin und mit den zehern unser ougen sul wir werden irhort von gote. nu neme

1 unze B u. daz wazzer des iordanes B 2 d. v. israhelitarum sint B sin überg. A minen trehtin B 4 gewafene B 6 unze B 8 zwesen A, fet B 9d. a. g. fehit B 10 in disime ist di überg. A 11 libe. obe wirz garnen mit guten werchen. Des helfe uns der. Qui vivit et regnat B nr. 202 überliefert in A und B 14 überschrift in B: Dominica post ascensionem. Mine lieben brudere B 15 m

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wachin ist a überg. A 16 wir ime g. B. em B 16 h. oratio enim J. B celos B.

18 Salomon sprichet des rehten g. fare d. die himele B 19 Welich w. m. B 20 Der wistum B 22 und mügen werden A und nit wern megen B 29 d. so- getanen die gent e. hin ze k. B betent B 24 dazh. B 25 d. michil e. i B 26 Von diu manet unser herre unsi. B... 28 g. kit ers. B 29 min trehtin B schulde u. B 80 rufiger st. B m. dera. B uwers h. B 81 von unserme herren g. B nu nu, das zweitemal getilgt B

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wir bilde von einer vrouwen, die hiez Anna; wie sie bete. man list von ir daz sie niht kinde hette. dar umme so vür sie hin zu dem templo zu Sylo da man zu den ziten got an rief, da stünt sie (181°) und mit stillen worten und mit irn trenen so bat sie und newart kein stimme da gehort. also sul wir tün. ist daz wir unwarhaft sin von güten werkin, so sul wir vlihn zu unserm herren gote und suln in bitten mit innenclicheme herzin daz er sinen samen gerüche an uns irquicken. der gotis same daz ist sin wort. in swez herze daz beclibet, daz brengit im die hündertfaldige vrücht und wücher daz nimmer zuget, daz ist die ewige himilische genade. wa von die würzele dissis samen intspringe an dem menschin, daz sagt uns sente Petir an dirre selbin lectien und spricht: ante omnia mutuam in vobismetipsis caritatem habeatis, quia caritas operit multitudinem peccatorum. vor allin dingin sult ir an uch habn die warn minne, wane die ware minne bedeckit aller slachte sünde. diz ist die würzele da von sente Gregorius spricht: Si quis habet karitatem dei, nichil ei potest deesse. swer die gotis minne hat, dem ne mach niht ge- brechin. swer aber die niene hat, dem ne mach niht gehelfin. habe wir die ware minne, so habe wir got. wane als sente Johannes spricht: deus karitas est etc. Got ist die ware minne, und swer wont in der warn minne, der wont in gote und got wont in ime. hie sult ir merkin daz manige habin die minne und enwonent doch niht in ir. der wonet in der gotis minne, den widermüte noch keiner slachte not dar zu mach geweichen, daz er wider sinen ebinchristen nyt oder haz trage in sime herzin. wane swo dirre antweder ist, da ne wont got niht, sunder da ist ein hüs des tüvils von dem sich nit und haz hub zu aller erst, und ist ouch ein gewisser tot der sele. Beatus ergo qui semper est pavidus, ne incidat in laqueos dyaboli. (1814) der ist selich der zu allin ziten ist vorchtsam, daz er icht valle in des tüvils stricke. die stricke sint so manichvalt, swo wir uns hin kern, daz wir ie von unsern sünden ettelichen da vinden. idoch so sin zwene siner stricke von den wir uns aller meiste suln hütten, daz ist, daz wir uns

1 die feit B w. diu bethe B 2 h. unded. fÉ. B 8 rufte B 4 mit im zaheren (aus zeheren geändert) B 5 w. umbereite s. B 6 so vlihen ze mime trehtine und biten in innecliche B 7 rüche B 8 ze quicchenne B mins treh- tines B 9 da br. ez den wucher der niemer ende gewinnet B 19 himelische fehit B nach von steht in A dirre unterp. wa diu w. B 11 respringe B wiset uns B 12 lezze B 14 h. a. iu wehselliche m. B 15 ware fet B 16 sw. da B gebrestin kit er B 18 d. nit h. B 19 w. minen trehtin B 20 ware fehit B und so wont A and. m. B. 21 w.ang.B u.g.w.ii fet B 22u. inwonet aber n. an in B 28 an der B dem wi. A z. geweichet B 24 s. nah- wendigen B 25 d. dewedir B 26 v. d. s. hup der nit und ist da ein g. B 38 Liben brudere der B vil salic B 29 z. da zu vorhte hat B i. die str. d. t. B 30 Des tuvelis str. di sint B daz wir ir (?) ie B 321 sünden hawin ettelichen da A hamen da fehlt B

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selbin icht getrüwen und aber von siner barmherzicheit nimmer misse- trüwin, sunder daz wir alle zit denkin daz er uns beschirmit und uns craft gibet, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

203.

Verbo domini celi firmati et spiritu oris ejus omnis virtus eorum. Hodie, dilectissimi, celebramus sollempnitatem spiritus sancti, tota cum jocunditate celebrandam, omni devotione dignam. est enim dulcis quedam in deo natura spiritus sanctus, benignitas dei et ipse idem deus. proinde si sanctorum celebramus sollempnia, quanto magis ejus a quo habuerunt ut essent sancti, quodquod sunt sanctificati? si veneramur sanctos, quanto magis ipsum sanctificatorem convenit honorari? hodie spiritus sanctus revelat nobis aliquid de se ipso sicut ante de patre et filio aliqua noveramus. de patre quidem novimus creacionem cla- mantibus creaturis: "ipse fecit nos et non ipsi nos’ de filio agnum aliquid noveramus, graciam scilicet incarnacionis. porro de spiritu sancto si nom novimus processionem, novimus tamen ejus inspiracionem. que nimirum et si magna fuit in discipulos, pocior tamen ad nos. illis lingwe dabantur ad conversionem gencium, nobis spiritus sanctus datur ad emendacionem viciorum. accepimus mandatum, ut declinantes a malo faciamus quod bonum est, sed in utroque spiritus adjuvat in- firmitatem nostram. nam divisiones graciarum sunt ejusdem autem spiritus qui operatur omnia in omnibus. declinando a malo operatur tria in nobis: conpunctionem, supplicationem, remissionem. ad faciendum bonum monet, movet, docet. monet memoriam ad bonum incipiendum, docet racionem (1823) ad ipsum perficiendum, movet voluntatem ad consenciendum. hec omnia operatur unus atque idem spiritus dividens singulis prout vult.

204.

Mine vil liebin, dise hochzit die wir hüte begen, die ist vrolich und trostlich aller der christenheit und heizet ein zucümft des hei- ligen geistes. der heilige geist ist ein heimelich und ein süze nature in gote und die selbe nature ist niht anders wan got selbe. idoch swie die dri genende sin ein got, so habn sie doch underscheide an den werkin. dem vatere zelit man ein werk, einez dem sune, einez

1 barmeherce B 2 schirmet B 8 u. h. fehlt B nr. 203 überliefert in A und B D überschrift in B: In die pentecosten 7 celebranda A 8 quidam B ideo B 9 magis magis a A 18 aliqua felit A 14 magnum fehlt A 16 non, processionem fehlt A nach processionem hat B tamen ejus, getilgt 17 si überg. A 21 idem AB .24 monet monet A movet et docet B 25 monet A nr. 201 überliefert in A und B. 29 Mine lieben brudere B hohgezit B 30 u. ist tr. B Siu h. B 31 tougen B 32selbin n. A. wan ein.got i. B 83 genemede B so, doch fehlt B underscheidunge B a. ir w. B 84 und z. man ein w. B

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dem heiligen geiste. von gibt man dise hochzit dem heiligen geiste, .daz er als hüte worchte sine werk die weder der vater noch der sün da vor hatte getan. von der gotheit des vaters wart der mensche geschaffen von der erdin, daz er were untotlich, ob er gotis gebot hette behaldin. do aber der selbe mensche von siner ungehor- samicheit quam in des tüvils gewalt, do wurde wir irledigt da mit daz got an sich nam die menscheit und genozte sich den sündern, uf daz er uns irloste von den sünden. hec sunt opera patris et filii. diz sint die werk des vaters und des sunes. die cümft des heiligen geistes die ist so heimelich, daz wir da von niht mügen wizzin, und idoch welich genade uns da von cüme, die ist wizzinlich. er quam als hüte zu den aposteln in dem bilde vüriger zungen und irzünde ir herze, daz sie getorst gewunnen zu sprechene gotis lob, und als man list von in: qui prius erant timidi, postea ibant gaudentes ad concilium, quoniam digni habiti sunt pro Jhesu contumeliam pati. die sich so sere vorchten, daz sie vluhn dürch einer snoden dirne stimme, die vroweten sich daz sie anvechtünge und zu lest (182") die martere biz an den tot müsten liden durch daz recht und durch den namen unsers herren Jhesu Christi. waz der selbe geist an uns nu würke, daz ist uns an zu sehne. er wirket an den die sich von sünden kern drü ding: penitenciam, supplicationem, remissionem; rüwe, vlehen und aplaz. swer von gote mit sünden ist gescheiden, wil der wider cümen, so müz er aller erst treten an den weg der rüwe. so er daz getut, so wirt sin herze irzündet von dem heiligen geiste und ist im als der da vrostich get zu einem vüre und da von wirt er irwer- mit, wane der geist der sünden kert sich zu dem geist der rüwin. nach der rüwe sol er biten ablaz siner sünden. postulet ergo in fide nichil hesitans, in suo tamen spiritu nondum sperans. so sol er got bitten mit gutem geloubin und sol niht zwiveln, swes er got bittet mit innenclicheme herzin, got derne gezwide in, und ensol niht sime geiste zu achten, sünder got sol er lobn, qui postulat etiam pro sanctis gemitibus inenarrabilibus, der da bittet vor uns und vor alle die zu gotis genaden sin getermnet. dise bete wirt in unserme herzin, wan daz bitten daz er vor uns tüt, daz ist niht anders wan der wille

1 hohgezit B 8s. e diuh. B 4uz der B 5 ungehorsame B 6 i. die g d.t. B 7m. daz daz g. A 8 uf fehit B 10 so tougen B 11 k. daz ist B 19 jungerin mines trehtines B fiuriner B 18 s. craft unde gedurst g. B s. daz g.l B 15 die in so harte v. B 16 vl. von einer bosen d. B 17 sie smahheit musten l. durch den n. B 19 am rande von B 64* findet sich geschrieben von gleich- zeitiger hand mit blässerer tinte: wegerih. garwe. brunelle. ros ze hus musore hen .... ze gamandrea. Hage (lin?).... 220 uns feit B s. v. dem ubelin k. B 21 r. und v. u. antlaz B 22 m. ubelin werken i. B 25 von, er fehlt B 27 er breten a. A antlaz der s. B 28 s. man danne g. B 29 insol B swes wir biten mit ruwigeme h. erne gewer uns B 30 n. unserme g. daz bahten B 31 s. in & wir B 3898 h. niwan d. A

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und die manunge die er an uns wirkit. aber in dem herzen sines vaters, da ist er in der gotheit, da vorgibt er uns die sunde und kert uns von dem übilin. er ist ein voget zu sime vatere in unserm herzin und unser got und unser herre zu der zeswen sines vaters. und daz ir wizzit daz von im ist aplaz der sünden, so sult ir merkin die wort die unser herre Jhesus Christus sprach zu sinen jungern: accipite spiritum sanctum, quorum remiseritis etc. nemt den heiligen geist, und den ir vorgebt ir sünde, den sint sie vorgebn. (182°) durch daz, swane man uns aplaz gibt oder buze vor unser sünde setzit, daz sin alliz werk des heiligen geistes. von dü, niht alleine nu sunder alle zit sult ir in bitten und vlehn daz er uch helfe, wane ir an in niht gütis mügt getun. ir sult ouch merkin: quia spiritus sanctus discipline effugiet fictum et non habitabit in corde subdito peccatis. der heilige geist vlücht die lügenliche züeht die der mensche üzene irzeiget, sie ne sin danne reine in im, und enwont niht in deme lich- nam und in dem herzin die da undertan sin den sünden, sunder als man hüte list: si quis sermones ejus servat, ad illum veniet et mane- bit aput eum. swer sine manunge und sine wort beheldet, zu dem cümt er und mit dem wont er, prestante domino nostro Jhesu Christo. Amen,

208.

Beati omnes qui ambulant in viis ejus. M., her David der pro- pheta spricht daz alle die selich sin die da got vorchten und die an sinem wege gen. so getan vorchte mach niht gesin sünder von der gabe des heiligen geistes und ist mit grozer underschsidunge. iz ist ein vorchte der kinde und ein der knechte. die knechte vorchtin ir herren daz si von im werden vordampnet, die kint vorchtent irn vater daz si von im icht werden interbit. nu werden uns zu bilde vor gesazt zwei wip, ein küsche und ein unküsche. die küsche hat angest, ob ir man von ir scheide, daz er zu lange sie e danne er wider cüme; so vorchtet die unküsche daz er zu schire cüme. waz hie mit bezeichent si, daz sult ir merkin. hie mit sin güte und bose bezeichint die got mit der menscheit die er an sich nam hat ge- mehilt, und ist nu von in gevarn und sol aber noch zu in cümen.

98 den ubelen B 4 u.istu.g. B D antlaz B 8 sprach er und den B 9 a. sprichet o. B 10a. diu w. B. n. eine nuB 11 bitten und fet B u. vestene B w.i.ane sine helfe n. g. B 18 in corpore subdito. Der B 14 lugen zuht B 15 sin nesi B u. wonet n. B 16 i. den menneschen daz da u. ist d. s. B 18 m. u. w. behutet kit er und mit d. w. e. B nr. 206 überliefert in A und B 22 Vil lieben brudere der wissage sante D. spr. B 28 nach got steht in A vor got unterp. 24 n. sin wane v. den gaben B 26 schalke. Die schalke B 27 in ich w. v. B 29 nach hat steht in A iman unterp. hete a. B 81 d. ubele d. B 32 suln wir B h. s. g. u. u. mite b. B 34 von ir A

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swer die nu (1824) sint die vorgezzin habn weme si warn gemehlt und got habn uberhügit und sint mit irn sünden cümen in des tüvils gewalt, die angist zu der cunfte ir gemehln, daz ist zu dem urteile unsers herren, wane sie wol wizzin daz sie da von werden vordampnet. sweliche aber reinicliche und küschliche lebn, die vorlangint vil sere wanne er cüme und beiten vil unsamphte in dirre werlde und sprechin mit dem propheten: heu mihi, quia incolatus meus perlongus est. we mir, sprechint sie, daz min enelende so lange wert. da von spricht ouch sente Paulus: cupio dissolvi etc. ich gere daz ich werde irlost und daz ich si mit unserm herren Jhesu Christo. dise gerunge ge- winnet der mensche, so die knechtliche vorchte im intwichit und die gotis minne in sime herzin gewürzet. wa von die würzele intspringe, daz sagt uns der apostolus: karitas, inquid, dei diffusa est in corde nostro etc. die gotis minne, spricht er, die hat sich gebreitet in unserme herzin von dem heilige geiste der uns gegebn ist. e danne er uns gegeben werde, so si wir als daz vih, wan daz wir reden mit den zungen. als uns der heilige geist danne inzundet, so wandeln sich an uns die zungen und schepphen sich nach dem gotis geiste, als die heiligen aposteln taten, do sie würden inzündet. wolle wir nu der selbin genaden becumen, der si becumen, so sul wir tun als sie taten: sederunt omnes in conclavi unanimiter orantes deum. als uns die

schrift sagt, so sazen sie alle in eime gademe unt hatten alle einen

müt zu gote und riefen in an. dise gabe ist aller lüte niht. wir habn al ein gadem irwelit, daz ist daz closter da wir inne sin. nu ist iz uns ouch an zu sehne daz wir einmüticliche mit ein ander sin, als sente (183*) Paulus spricht: ut id ipsum omnes dicamus et non sint in nobis scismata. swaz wir tun, daz daz werde in einer minne und daz niht missehellunge under uns si. quia ubi non est unitas, ibi non est sanitas. swa so niht einmüticheit ist, da enist ouch keine gesünt- heit, sunder da ist der ware sichtum der sele. von sul wir alle zit habn die vorchte der kinde. der müge wir niht enperin, wane an den sieben gaben des heiligen geistes ist si der erste grat. und wirt uns gegebin der grat, so müge wir baltliche stigen biz wir von grade zu grade cümen, hin zu dem sibenden da die ware wisheit ist.

2 mit ir ubelen werken B 8 angesten B z. d. c. feMt B 5 d. irlanget v. B nach sere steht in A in dir unterp. 6 wanne überg. A i.d. w. fehlt B wis- sagen B 8 diz ellende B Dannan vone B spricht spricht A 9 g. kit er d. B 10 i. muze sin B girde g. B 11 kechtliche A, n überg. schalcliche B v. da zime e. B 19 gewurzellet B irspringe B 14 kit er B zebreitet B 15 u. da g. i. B 16 werde aus wurde gebessert in B w. des einen d. w. B. 18 d. g. mines trehtines B 20 d. s. b. fehlt A 22 so fehlt B hete B 23 an. Vil lieben bru- dere disiu B nist B leider a. l. B 24 iz fehlt B 25 einmute B und alse B 27 wir ze handelenne haben B 98 und nit zweiunge B 29 swa der waren einmute nit ist B o.diu g. nit B 80 i. ein warer s. B 91 d. w. n. m. inbern B 92 ersten grede A u. w. u. g. d. g. feit A 838 unze B 84 ware minne ist A

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aber die ware wisheit ist niht anders wan unser herre Jhesus Christus der da ist ein tügint und ein wisheit sines vater des almechtigen gotis, uhsers herrin Jhesu Christi, qui vivit etc.

206.

Ez sint drier hande lüte die behaldin sin. daz eine ist recht elicheit, daz andere witwetum, daz driette magetum. swer zu rechte eumen wil zu der ewe, der sol zwei ding habn. daz eine ist 'daz er zu der ew cumen sol als iz der heilige geist gesazt hat, daz andere wie er sich behaldin sol. von dem nem ich vümfe. daz ein ist daz man meiden sol fleischlich mageschaft ober daz virde gelid beident- halbin, oder einhalb an dem dritten und anderhalb an dem vümften. du solt miden geswischaft recht als vleischliche mageschaft. hastu, vrowe, einen man, du solt sin sippe miden recht als vleischliche mageschaft. und nimt ein kint uber siben jar einen man und enligt niht bi im und ligt also tot, sie sol sin sippe niht nemen als verre vleischlich mageschaft niht genemen mag. daz dritte ist: du solt miden geistliche sippe drierhande. dune solt des kindes niht nemen (188^) daz du oder din hüsvrowe irhabin habt, sin geswistere nimes du wol. und hebt din hüsvrowe ein kint und sterbit din hüsvrowe, dune macht ir niht genemen. dune solt niht nemen des kint du gehabin habst oder din gemechede. daz dritte ist: dune solt des menschen kint niht nemen der dich uz der toufe irhabn hat. daz vierde ist: dune solt des menschen kint nikt nemen der dich vor vürt da dich der bischolf firmet. du solt dich ouch hüten daz du den menschin niht nemes der sich geopphert hat deme heiligen geiste. daz vümft ist: düne solt des menschen niht nemen daz sich einem andern gegeben oder vorlobt hat zu der ew, oder iz wirt sich von den lüten. hastu ein elich wip und slefis mit einer andern und stirbit din wib, düne macht dirre niht genemen. hastu ir gelobt 'swenne si tot geligt, so nim ich dich, iz enist niht recht. hastu ir niht gelobt, du blibist wol mit ir. wi wir mit der ew lebn suln, da gehorn vümf dingi zu. daz ein ist: du solt habn rechtes güt; daz ander ist: du solt dich hütten daz din hus icht unrecht si; daz dritte: daz ir reinicliche und ge- träweliche mit ein ander lebt. drier hande trüwe sult ir habn. daz ein ist: ir sult getrüwe zu samne sin mit dem güte; daz andere: sit ge- trüwe an dem libe; daz dritte: sit getrüwe an der sele. zwo hende sult ir habin die uch uf heben an dem bette, daz ir icht vallet in " die helle: die eine ist maze, die andere zucht. du solt vümf ding lazin unserme herren, daz sint heilige zit: die eine zit ist, du solt

1 vor niht steht in A nist unterp. 2 d. &. g. u. h. J. Chr. JeMt B 8 cum quo vivit et r. d. p. secula seculorum B nr. 206 nur in A 19 st. den h.

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schonen der gemeinen vastage; die andere, so man die cruce tregit; die dritte: ir sult schonen so üwer hüsvrowe ei (183°) nes kindes ge- ligt, und swane sie groz si, so schoner ouch; die virde: du solt ir schonen, swenne sie unvarnde si anme libe; daz vumfte: ir sult schonen der heiligen zit an dem abende und anme tage. ich wil ein wort sprechin daz alle die kint die die vrowen entphan. in heiligen ziten oder swenne die vrowe sich ist an irme sichtume, antweder iz werde uzsetzich oder blint oder is müz ettelichen gebrechen habn an sime libe. zücht ist: du solt, vrowe, under des mannes gewalt sin. Uz allen dingen hat im unser herre got drü ding genumen die im gar swer sin: daz ein ist der arme hochvertich, daz andere der riche lügenere, daz dritte der alde thore.

201.

Gaudete, perfecti estote, exhortamini, idem sapite, pacem habete et deus pacis et dilectionis erit vobiscum. M., Sente Paulus spricht daz wir vro sin und durchnechtich und ein ander manen und ein- mütich sin. dise wort sint niht sin, sunder der heilige geist sprach sie uz sinem munde, als er selbe urkündet an einer stat da er spricht: spiritus sanctus est qui loquitur in me, ego non loquor. ich enspriche von mir selben niht, sunder der heilige geist spricht in mir. nu sul wir aller erst merkin zu waz vrouden er uns mane, als die heilige schrift spricht: multi.letantur, cum male fecerunt. manige wrowent sich, so sie ubele getün, als die juden taten, do si got martirten und sich des vrouden und wanten iz solde in zu genaden cumen und enwosten des niht daz iz in zu grozen ungenaden quam. zu gelicher wis geschit allen den die sich nu unrechte vrowen antweder von bosin dingen oder von fransmüte. wane als her Salomon spricht: prosperitas stultorum interficiet eos. die (1834) fransmüte der tummen irsleht sie. von list man in dem ewangelio von unsers herrin

80 jungern mit den er wonte in dirre werlde, do sie begonden in sime

namen zeichen zu tün, do quamen sie zu im und sprachen vil vro- lichen: domine, in nomine tuo demonia subdita sunt nobis. herre got, spraehin sie, in dime namen sin uns ouch die tüvele undertan. do antworte in unser herre got und sprach: vidi Sathanam quasi fulgur de celo catentem, ich sach den tüvil als einem blik vallen von himele; idoch so sult ir üch des niht vrowen daz uch die tüvele sin undertan, sunder vrowet üch des, quia nomina vestra scripta sunt in celo, daz uwere namen gescriben sin da zu himele. also sul ouch wir

l g. vastege (getügt) v. A T nach sich steht ich durchstr. nr. 207 A 27 nach fransmüte steht der tümen irsleht sie. von list man in dem ewangelio

getgt 34 in überg. 37 nostra .

. 321

uns vrowen. wie sule wir aber wizzen ob unser namen da zu himele geschriben sin? wir sin alle christen geheizen nach unserm herren Jhesu Christo, und swer sine wort da nach schephet daz sie gehellent sinen werken als verre als er mach, der sol wizzen daz sin name geschriben da zu himele, und sol sich des vrowen in gote und niht vorhebn. von mant uns sente Paulus und spricht: perfecti estote, wesit vollencumen. der ist vollencümen, der an guten dingen stete ist, swie nu sine ding ubil oder wol cümen, und der sine zunge bewart vor vil sprechene. wane als sente Jacobus spricht: perfectus est omnis qui non offendit verbo. der ist voleümen der an worten nih missetut. so wir danne cumen zu der vollencumenheit mit gotis helfe, so sole wir die selbe gotis genade teiln mit unserm ebnchristen, als der apostolus spricht: exhortamini, inquid, trostet und manet uch under ein ander. wie sule wir daz tun? mit güten worten und mit gutem bilde, daz noch bezzer ist dan mit worten, (176°) als sente Gregorius spricht: exemplo quisque melius docetur quam verbo. ein iglicher wirt baz gelert mit gütem bilde dan mit worten. von du mach sich nieman unschuldigen, quia nemo sibi soli vivit. et nemo sibi soli moritur. wan nieman lebt im selbin und nieman stirbet im selben, spricht sente Paulus. dise wort sin gesprochen von der sele, niht vonme libe. swer in dirre werlde rechte und redeliche lebit, daz sin andere lüte gebezzert werden, der lebt im und einem andern. swer aber bosliche lebt und andere lüte ergert mit bosim bilde, der ist vor gote tot an der sele und totet ouch andere lüte, er ne cüme sines unrechten wider und bezzere sich. dürch daz sult ir uch vlizen daz ir also lebt, daz man üwer werde gebezzirt, und sult vriede mit allen luten haben von ganzeme herzin, so ist mit uch deus pacis et dilectionis, der ein got ist des warn vrides und der warn minne, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

208.

Suscepimus, deus, misericordiam tuam in medio templi tui. Sicut autem celebravimus domini nostri Jhesu Christi secundum carnem nativitatem, circumcisionem, aparicionem, ita hodie celebramus secun- dum scita legis purgacionem. purgatur sine macula, non sua sed nostra delens facinora. ipse namque, ut ait apostolus, peccatum non fecit nec inventus est dolus in ore ejus. et cur purgatur? ab originali nevo quem in similitudinem asumpte carnis contraxisse videbatur et quia non venit solvere legem sed adimplere. videamus ergo qui vel quod sint a quibus offertur vel & quibus suscipitur. Joseph et Maria sistunt eum domino. Symeon et Ánna suscipiunt

15 bilde d. m. w. d. n. b. ii 28 egert, r überg. 86 et ut p. 21

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eum in templo. &b his quatuor processio prima celebrata est que postmodum in exultatione universe terre, in omni loco et omni gente celebratur. nec sane mirum si tunc parva fuit, quando (1765) quidem parvus fuit qui suscipiebatur. nullum ibi locum peccator habuit, om- nes justi, omnes fuere perfecti. crescente autem corpore, multiplicata scilicet in fide ecclesia, crevit et misericordia, ut non solum homines sed et jumenta salva faciat dominus, hoc est, non solum venit vocare justos ad gloriam, sed et peccatores ad penitenciam. hanc misericor- diam suscepit deus, suscepit Symeon, suscepimus et nos et quicunque preordinati sunt ad vitam eternam, siquidem Christus hodie et erit et in eternum. misericordia ejus in medio templi sui est, mon in angelo, non in diversorio, quia non est aput eum personarum accepcio, in communi per omnia est. offertur omnibus et nemo illius expers nisi qui rennuit. annuit, dico, per fidem et bonam operacionem. suscipiamus ergo misericordiam ejus in medio templi sui, id est in medullis cordis nostri, quia ipse est pax nostra habitans per fidem in cordibus nostris.

209.

Mine vil liebin, iz ist gerechter und güter lüte gewonheit, swaz sie gehorn von gote und von der heiligen schrift, daz sie daz geist- liche vorsten und iz ouch zu gute keren. aber die bosin, gehoren die icht gutis, si vlizin sich wie siz vorkern und zu ergerunge brengin. wane wir uns hüte gesamnet habn in gotis namen, als wir dicke tun, von du sult ir merkin, als ir dicke habit gehort, welich bezeichenunge si an der hochzit die wir hüte begen. iz ist hüte der tach als unser herre Jhesus Christus nach siner gebürt wolde bracht werden zu dem templo mit dem opphere, als gebotin was in der é&. da von mochte man uch ein michil teil sagn, der daz konde und die zit hette. als er zu einem male bracht wart liplich, also sol er bracht werden geist- liche zu aller zit. wirn dürfin ouch niht varn ober mere, daz wir süchin daz tempel (176°) sante Paulus lert iz uns nahir vinden und spricht: templum dei sanctum est quod estis vos. gotis tempil ist heilich, daz sit ir selbe. in dem templo sul wir im brengin unser oppher, daz ist in uns selbin. von du spricht her David der propheta: in me sunt, deus, vota tua. herre got, min oppher und min gelübede und min andacht die ich geben sol zu dime lobe, die sin in mir. nu seh wir aller erst welich oppher gesazt were und weligiz unser herre

* faciet 15 sui idem in m. nr. 209 überliefert in A und E 18 überschrit in E: De sancta Maria virgine. $n E der lateinische vorspruch : Suscepimus deus misericordiam tuam. Lieben E i. der guoten u. der rechten g. E 19 u. v. d. h. s. fehlt E g. V. u. l. o. fehlt E 20 aber 21 brengin fehlt E 22 nu habe wir u. h. hie g. E. i.g. n. feit E. 23 getan hort A 25 w. hinz. E 26 m. d. o. fehit E gesazt w. E m. wir eu E 27 sagen ob wir d. z. heten E als 35 mir fehit E

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brechte. iz waz gesazt in der 68, swer so rich were, daz erz gehabn mochte, daz der ein lamb brechte; der aber des niht gehabn mochte, daz der zwo tüben oder zwo turtiltübin brechte do wolde unser herre der armen lüte oppher brengen, uf daz sin dimüticheit da mit würde erzeigit, wane sente Paulus spricht: cum dives esset in sua natura, propter nos pauper factus est, ut nos ex ejus inopia ditaremur. swie so er rich was in siner gotlichen nature, so wolde er doch arm werden durch uns, uf daz wir riche wurden von im. nu sule wir in nach bilden und suln im unser oppher brengin. habe wir des lammes niht, innocentiam, dico, vel principales virtutes, daz wir ane sünde niht mügin sin oder der grozin tüginde niht mügin habin, so brenge wir im zwo zeme tübin oder zwo turtiltübin, simplicitatem et casti- tatem, daz wir sin einvaldich und küsche, daz gute zu tune und daz übil zu lazine. die einvaldicheit sol mit ir habin die küscheit, wanne swelich mensche niht küsch ist an im selbin, der wirt uch nimmer einvaldigis herzin, wane er ist dar nach denkende wie er die bosheit irvüle und andern sinen willen volbrenge. unser herre Jhesus Chri- stus suchte niht sinen willen in dirre werlde, sunder sines vater des almechtigen gotis. (1763) mit den tübin sint noch zwei ding bezeichent die ein igliche mensche habn mach und ouch wol bedarf zu gotis opphere, gemitus et amor, daz ist herzerüwe und minne, daz wir herze- rüwe habn umme unser sünde und die gote clagen in der bicht und idoch die minne habn und zuversicht habin der ewigen vroude die den seligen bereit ist und zucümftich ist nach diseme libe. diz oppher sul wir brengen unserm herren Jhesu Christo, als ich gesprochen habe, und suln semphtmütich sin in unserm herzen, biz uns die gotis genade cüme und sine barmherzicheit, und den wir nu sehn in enig- mate, in eime schime, daz wir den sehn müzen vroliche, facie ad faciem, von ougen zu ougen, in siner gotheit und daz er uns danne laze in sime vriede, qui sangwine suo pacificavit. que in celo et que in terris, der mit sinem blüte machte vriede in himelriche unt in ertriche, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

1 so fehlt E 2 des niene hete E 9 o. turtelt. E 4 herre fehlt E uf feht E dimuote E B e. also der apostolus spr. E Tr were E. i. s. g. n. feit E iedoch w. E armen A 8 umb d. E. 9 br. u. o. und haben guote tugent E habe 10 virtutes fehit E 10 ist daz wir E Il o. grozir t. E 19 wir felt E 13 und küsche felt E 15 n. einvalt ist E a. i. s. fehit E 16 wane 17 brenge fehlt E 17 Chr. der s. E 18 werlt, newar daz er uns bilde gebe, und ob wir unsern willen hie wellen haben und daz wir in ver- smahen, daz wir uns vil harte von im sundern E sin vater der almehtige gotis A 19 noch felit E 20 und der er ouch E z. mines trehtines E 21 g. e. a. fehlt E. riwe diu den saligen chumftich ist. daz wir haben u. u. s. chla- gen E 922 in 26 habe fehlt E 26 s. cheuse s. an u. h. unz u. die barmunge chumt mines trehtines E 27 nu fehlt A in en. fehit E 28 w. in den gesehen facie E 29 i. s. g. fehit E u. u. der laz E 80 fride den uns erarnet hat her

Jhesus Christus dominus noster E 21

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210.

Dilectus deo et hominibus etc. M., wane wir hüte begen die hochzit unsers vaters sente Benedicti, so ist uns an zu sehne wie wir in geeren und nach bilden. wane swelich kint nach sinem vatere niht veht, weder an den siten noch anme libe, so spricht man aller dickist daz iz voredilt habe und eines andern mannes kint si, und cümit also in ein wort, daz iz lichte interbit wirt sines vater gütis. nu werden drü ding von unserm vatere sente Benedicto gesprochen, und nicht von ime eineme, sunder ouch von allen den die siner tüginde sin oder warn, die wir suln merkin an den worten die ich zum erstin sprach zu latine: Dilectus deo et hominibus. er was lieb gote (177*) und den lüten und sin gehugnisse ist in deme gotes segene. der lüte ist genüch die sich vlizin daz sie gote gevallen und niht achten der lüte, die habn gotis ernist, aber niht so sie solden. qui audit dicat 'veni'. swer got horet und sineu gebot, der sol einen andern it ime laden. swer so einen güten markit woste, wolde er dar gen, im were lieb, swie vil er geverten hette. nu enist nirigin so güt market so da zu himelriche, und so manz koufit, so ist iz bose, und so manz besitzet, sone wart nie nicht so güt noch so türe. regnum celorum tantum valet quantum habes. daz himelriche ist einem igelichen werde recht. swer vil hat, dem ist iz recht; der ouch wening hat, ist ot der wille güt, dem ist iz aber recht. die aber den lüten wollen gevallen und gotis willen niht süchen, die sin vil erger, wane von den spricht got selbe in dem ewangelio: amen, dico vobis, receperunt mercedem suam. ich sagiz uch zware, sie habn ir lon intphangen. waz lons? daz ist daz lob der lüte da sie nach arbeiten in dirre werlde. von sul wir got erin dürch in selbin und die lüte dürch gote und in der warn minne, uf daz unser gehügnisse werde als unsers vaters sente Benedicti, und als man dar nach spricht: similem illum fecit in gloria sanctorum, daz in got genozit hat den erin siner heiligen, daz ouch wir der icht vorteilet werden. nu sul wir under manigen dingen die er tet eines merkin des uns not ist. do er zu

nr. 210 überliefert in A und B. in B überschrieben Item, weil der zugehörige latei- nische sermon De sancto Benedicto dort vorangeht 2 lat. text fehlt B 8 hohgezit B nu ist B 4 hute geren B 5 entwedir B lichamen daz spr. B 6 daz ez si endedelet (das erste de überg.) B und mit so getaner rede wirt B 10 an 11 latine Jehlit B 12 gehugede B i. in mines trehtines s. B 18 Ez sint gnuge die B 14 a. uffe di l. B mines trehtines e. et non secundum scientiam. ern ist aber B so er solde B 15 swer 16 laden felit A nach got hat B wol durchstr. 16 so fehlt B 17 ninder bezzer m. B 18 himele so B bose so nist nit so t. B 21 recht. kit er B Der v. B d. aber w. B 29 s. michil e. B 24 sp. min treh- tin in B 2b sage iu B intph. kit er. w. B 26 Waz ist daz lon? B lüten A 27 v. d. vil lieben s. B 28 und in gote minnen. daz u. gehugede B 90 d. er in g. habe der ere B 32 dingen merkin die er A

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einem male alleine was, do quam ein vogel den man heizet ritheige und vloug umme in so nah, daz ern wol gevangen hette, ob er wolde. do der vogil do hin gevloug, do sante im der tüvil eine bekorung zu, da der mensche und nemeliche der sich zu gote kert aller dickist wirt an bekort, (177®) daz ist die vlischliche gelüst. do er da mit so sere bekort was, daz er vil nach vorzwivelt was als verre, daz er wider in die werlt wolde sin gevarn und sinen gelüste wolde habn volbracht, do sante im unser herre Jhesus Christus sinen heiligen geist und troste in. do sach er uf wert zu himele und gewan ein herze zu gote wert und hilt sich hart an in. do sach er umme sich und sach nahn bi im nezziln und dorne, dar in warf er sich und welgerte sich als lange dar inne biz er sinen lib gar vorbrant und zustochen hatte in den nezziln und in den dornen. also heilte er mit der serde des vleischis die wunden der sele. also sul wir tun. so uns bestet die schemeliche bekorunge, so sul wir uns werfin nackit, daz ist bloz von boser ge- lüst, in die nezziln der räwe und in die dorne der bicht und der büze und ligin dar inne also lange biz wir gesigin anme tüvele und cümen mit der helfe unsers vatirs sente Benedicti ad celestem bene- dietionem, zu der himelischen segenunge, prestante domino nostro, qui vivit.

211,

Beati qui habitant in domo tua, domine etc. Dilectissimi, ceteras solempnitates quas frequenter colimus communes habemus cum ceteris hominibus, hodierna vero tanto nobis debet esse devocior, quanto nobis est vicinior. est enim nostra, non aliena, quia de nostra eccle- sia, et ut verius dicam, est de nobis ipsis et in nobis ipsis. sed si forte miramini quod dico sollempnitates de nobis fieri, ego e contra producam testem ydoneum, Paulum videlicet apostolum, hoc ipsum affirmantem. templum, inquid, dei sanctum est quod estis vos. neque putetis saxa vel parietes sanctitatem nobis (177°) posse conferre. sanctificatur quidem non propter se sed propter homines. ex quo inibi datur audiri susurrum sancte orationis, frequencia lectionis, ex hinc nimirum sanctificantur, ab hine venerantur et frequentantur. huic templo dati sunt custodes illi: super muros tuos, Jherusalem, constitui

1 m. eine w. B ritheige aus B, fehlt in A, wo der raum für den namen leer gelassen ist 9 vogil hine vloug B 4 d. leider wirt bekort B 5 diu bose g. des vleisches B 4 und 5 gelüst steht in A zweimal 6 nach gezwivelt hete B als 10 sich und fet B 10 h. sich in hart A do sah er nahe bi B (11 u. lag dar i. a. l. unze er wart als er cevlechet were. und mit den wunden des vl. B 14 bestent bose b. B 16 d. i. b. v. b. g. feMt B 16 dorne der buze. daz ist uzgeslofen von ubeler girde B ar. 211 überliefert in A und B 22 überschrift in B: In dedicatione ecclesie 27 vobis B 28 producam in medium t. i. B P. scilicet a. B 31 non éberg. B 84 1lli fehlt B

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custodes etc. non ergo simus ingrati tales habere custodes, angelos scilicet, sed sollicite custodiamus, ne malis operibus illos a nobis repellamus. habemus enim et alios custodes qui sollicite vigilant ob- servantes postes hostii nostri, malignos scilicet demones, qui circueunt die ac nocte, si quos minus cautos inveniant, ut eos ad sue sortis dampnacionem trahant. claudamus igitur templum nostrum dyabolo et aperiamus Christo, ut ad illud pervenire valeamus, de quo dictum est: Beati qui habitant in etc.

219. De dedicatione ecclesiae.

Mine vil lieben, dise hochzit die wir hüte begen, die sol uns heimelicher sin dan die andern die wir inme jare begen. die andern sin uns gemeine mit andern lüten, dise ist sunderliche unser, wane sie ist von unser kirchin, und daz wir her naher grifen, sie ist von uns und ist in uns. und lazt uch niht wündern daz ich spriche daz si von uns si sente Paulus gibt uns sin urkünde und spricht: tem- plum dei sanctum est etc. gotis hüs ist heilig, daz sit ir selbe. wane wir sin hus nu sin geheizen und iz ouch sin suln, so ist uns not daz wirz aller erst wol zimmern und büwen e dan iz werde gewiet. nu sul wir aller erst die gruntveste legen: fundamentum aliud nemo potest ponere preter id quod positum est etc. niemant mach bezzere grüntveste gelegn dan die nu gelegt ist, daz Jhesus Christus selber ist, spricht sente Paulus. uf die grüntveste sol ein igelicher bouwen nach sinen staten. ir seht wol, in dirre werlde sin die hus niht alle gelich, sunder einer hat wol(1774) gebüwet, der ander baz oder wirz,

1] simus aus sumus gebessert $n B 3 obs. potest h. A 5b nocte et die B 6 dampacionem A Tillum A illud quandoque veniamus B nr. 212 überliefert in Aa (nr. 82), B und D 10 überschrift in a: De dedicatione, in B: Item, in D: De de- dicatione ecclesie 11 tert $n a: "Templum dei sanctum est quod estis vos, in D: Beati qui habitant in domo tua, domine, in secula seculorum laudabunt te. M. v. l. fehlt & D Vil lieben brudere B hochgezit B d. w. h. b. felt B solt B 12d. manige andere hochzit die w. a begen fehlt A wane die sin uns g. a 13 aber dise a 14 von felit & v. u. selbena 1b u. i. i. u. felit & nunel a u. lazin uns niht w. D d.i.dazsp.d.s. v. u. selben s. a daz wir sprechen BD 16 wane s. P. spr. a P. g. u. uch esu. B da er sp. D 17 etc. er spricht unsers herren gotes tempel und sin hus i. h. und d. a Mines trehtines h. BD kiter B spricht er D und daz B selbe fet BD 18 werden g. BD so bedurfe wir des wol a uns fehlt B u. vor d. D 19 wol fehlt D zimmern u. fehit & u. b. fehlt BD iz felt D i. üch sin sulen w. g. a 20 ein gr. D |. wane sente Paulus spricht a 91 etc. daz spricht i. enm. n. bezzern vüllemünt und grüntveste (darnach ein igelich, das aber durch ein zeichen an die richtige stelle 23 verwiesen ist) g. a N. sprichet sante Paulus enm. b. g. g. n. B. von Niemant 23 Paulus fehlt D 22 nu fehlt a d. i. unser herre J. Chr. a selber feit B 23 sp. s. P. fehlt aB ob diegr. a cimberen BD 95 sünder ein igeliche hat g. nach sinen staten. daz selbe ist an unsers herren gotes gebüwe a gecimberet B D b. o. w. e. i. fehlt BD

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ein igelicher nach sinen staten als er mach. also ist iz umme gotis zimmere und büwere: alius superedificat aurum et argentum, lapides- que preciosos, alius lignum, fenum et stipulam. einer büwet silber und golt und edil gesteine, daz sin die mit grozin werkin gote dienen; aber die andern die mit holze und mit stro büwen, daz sin die der grozen tügende niht habn da mit sie gote lobn und erin. iz cümet idoch vil dicke daz ein schoubin dach schirmet vor dem reine und ungewitere und einez daz vil wol dünket gebüwet sin vil sere troufit. daz schoubin dach sin die der werk under stunden den lüten misse- vellit, und aber gote der des menschen herze irkennet vil wol ge- vellet. die schonen hus da daz wazzer dürch drüfit, daz sint ypocrite, smeichere, die in dem ewangelio sint geheizin sepulchra deaurata, die gezierten grebere, die uzwendich schone schinent und habn inne- wendich vorborgen der toten gebeine. also schinen dise etteswane güt vor den lüten und sint innewendich vol nides und hazzes und unküscheit und aller unreinicheit. welich gebüwede gote gezeme und gevalle, da von spricht got selbe. omnis qui audit sermones meos et facit eos similis est homini qui edificavit domum suam supra petram. swer mine wort horit und sie mit den werken irvüllit, der ist gelich einem manne der sin hus gebüwet hat uf einen stein. der stein da wir uf büwen suln, daz ist unser herre Jhesus Christus, in des namen wir tun suln alle unser werk und durch daz ewige

1 st. und a. D a. ist an mines trehtines BD izist A 9 dae lateinische citat Jehit a B e. der b. uf dise gruntveste g. u. s. a cimbert BD 4d. s. die guten. die heiligen die gote groz dienest tün a 5 d. &. a&. m. & str. und mit schouben cymberent BD daz fehlt B die grozer werk noch g. t. n. h. & nach die hat B mit g. durchstr. 6 und erin fet aBD Tdochd.a i.v. fehlt D d.alsoa B be- schirmet a vor daz (fehlt a) ungewetere a B D 8 einez fehlta vil feit B gedecket sin und gezimert a gecimberet B daz vil gedechit ist D sin fehlt B daz doch vila vil harte BD 9d.dazs.a d.ist der w. D etewennea BD 10 u. unserm herren g. a und fehit D mime trehtine BD der liuti h. D menschen andacht a 11 d. vlüzzet und tr. a d.slehet B d.lufit D daz sin die ypocriten die sich vor (aus von gebessert) den lüten vil heilich machen. und in den herzen vil wülvin sin. von den spricht unser herre got in dem ewangelio. ve vobis Pharysey ypocrite etc. owe üch spricht er die da gelich sin den wizen und den schonen grebern. die uzwendich vil schone sin. und inwendich stinken und vol sin der toten beine und wurme a 12 smeichere fehlt BD dealbata B 18 uzenan (aus uns enan gebessert) B ouzin D innenan B innan D 14 vorborgen /ehlt B sch. etelichen vil g. und vil heilich v. d. 1. a e. fur gutelute B dise, vor fehlt D 15 u. s. doch in dem herzen vol h. u. n. und untrüwe und a. slahte bosheit und unr. a innan BD vilvolB 16u.u.a.a.u. fehit BD w. aber daz den mer si da man unsers herren gotis hüs mit ziren sol. daz leret er uns in dem ewangelio und spricht a weliz aber daz gecimbere si da man mime trehtine mite cimberet daz wiset (lerit D) er uns und gibeth ez (und quit D) uns BD 17 o. inquid q. BD 19 petr. er spricht a u. diem. a sie fehit D den gelich ich den man B 20 dem m. D büwet a cimberet BD e. vlinsa d. vlinsa 21 cimberen BD suln fehlt D h. Crist BD 22 u. güte w. a durch ewigi l. D

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lon. tu wir daz, sone mügen uns winde noch wazzer bewegin. die wazzer daz sin die müsal und anvechtunge (178*) die der gerechte und der gute mensche lidet von bosin lüten. von disem wazzere sprach her David der propheta: non me demergat tempestas aque etc. herre got, sprach er, hilf mir, daz mich des wazzers ungewitere niht vortrenke und daz mich die tüfe niht vorsüfe. den vorswilgit daz wazzer, den die liebe oder die vorchte der lüte von gote sundert. aber die bosin winde daz sin die bosin geiste die uns an stozint, ob si mügen unser hüs erwegen. wolle wir unser hüs hin zu himele wert boüwen, sone sule wir keine andere grüntfeste legn wan unsern herren Jhesum Christum, quia ipse est caput anguli celestis edificii, wane er ist ein stein der da vüget zu samene die wende des hime- lischen gebüwis, so er die nature des menschen und der engele und andere heiligen zu samene vüget in sime riche. nu, swie wol so wir geloubin daz uns die engele gegenwertich sin und unser boteschaft werbin, idoch so ist daz gewis daz sie hüte sin sunderliche under uns und eines igelichen werk merken und gote künden. durch daz so sul wir sehn mit welichen vlize und mit welicher andacht wir dise hochzit begen, und swen sin herze trostit daz er lüter und reine si von houbthaften sünden, der sol gewis sin daz er nichtes hie bittet, erne werdes gezwidet, daz zu der selen selicheit gezucht. hat sich aber iman vorsümet, der irhole sich iz noch und bitte unser vrouwen sente Merien und die heiligen engele und andere heiligen

1 unde tu D so nemach a D w. erwaigen D daz w. ist widermüte. und zorn. und ander ungemach daz man lidet von b. l. a d. w. sint die muge die d. rehte (gueti D) l. v. ubelin . BD 3.8 v. deme w.a 4 spr. der wissage BD Ber sprach. herre got veterlicher trost. enlaz mich daz u. des wazzers n. vortrenken a mich iht verslinde (versweliche D) diu tufe des wazzers B D 6 niht niht A den vortrenket a 40. v. 4BD der lüte fehlt a 8 aber fehlt aD ubelin BD vinde a die unreinen und die ubelin g. B die ubilin g. D die immer an uns sturmende sine a 9 bewegen a wagente gemachen BD bew. mügen. daz ist unser lichnam. daz si den gewinnen zu der bosheit a w. nu u. a in den himel h. z. h. w. fet D 10 wert fehlt B cimberen BD s. w. nim- mer a B gelegen a B. sunderu. a niwan D wan alse wir gesprochen han u. B ll das lateinische citat. fehlt a 12 w. er ist der ware winkelstein. der die zwo wende zu samene vüget in sime riche a wane fehit BD da feit B zu samene feht BD gecimberet BD die wende des himelischen ingesindes. der engele und der lüte. dar umme süle wir merken mit w. vl.a 18 der m. D u. a. h. fehlt BD 14nu vil lieben B nu /eMt D liebi D swie w.daz g. BD 15 u. zallen citen g. B 16 under uns felit B sund. hie sint D 11 iegelichis D und mime trehtine widere k. B u. daz minin trehtin ch. D 18 so feht D u. m. w. a. fehlt „BD 19 hohgezit B haben begangen BD h. des tr. B und vin D 20 ist BD von hübetsünden a v. houbethaftigen s. B v. h. s. fehlt D der sol güten trost haben a alles des er hüte hie gebietet a n. hute h. B hie niht gibitet D 21 e. w. g. fehlt a werde sin D gewert BD selicheit fehit B D getriffet a h.s. a. i. v. feit a habe s. a. deheiner v. BD 22 erhohe a iz fehlt a B D bitten A 23 u. alle gotes heiligen in der ere ditz gotes hus ist ge- wihet daz wir & u. a. h. 1. h. fehit a

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in himelriche, daz. wir alle mit irre helfe also werden irvünden, swane wir von dirre werlde scheiden, daz wir dar cümen (178) da wir immer mit vrouden lebn, daz ist zu dem ewigen himelriche. des

gerüch uns zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc. Amen.

213.

Beati qui audiunt verbum dei et custodiunt illud. Gaudendum nobis est, dilectissimi fratres et domini, in hodierne diei sollempnitate qua rore celi terra perfunditur, lapsis nove salutis eulogium indicitur. eadem via qua mors mundum subintravit, eadem anthydotum recu- peracionis advenit. mortem quam femina mundo intulit femina fugavit. per Evam que est mater nature recessimus a via veritatis abducti, per Mariam que est mater gracie sumus reducti. hodie celeste semen supercecidit in terram bonam et ortum fecit fructum plurimum, in alis quidem centesimum, in aliis sexagesimum, in aliis tricesimum. terra bona est sancta virgo Maria. semen sanctum est verbum dei ab ea susceptum. hujus seminis sator non quilibet homo, non qualis- cunque angelus mittitur, sed Gabriel qui fortitudo dei appellatur. et merito. venit nunciare fortissimum ex Israel nasciturum, cujus ensis super femur suum ad debellandas aerias potestates, ad subiciendas sibi gentes et regna. quo vomere terram hanc everterit, quo ligone sulgaverit, audiamus: ave, inquid, gracia plena, dominus tecum. hoc est verbum quo salvantur omnes credentes. Beati qui audiunt ver- bum dei.

214. .

Mine vil liben, den tag den wir hüte begen, daz ist der tag da unser herre Jhesus Christus an geboteschaft wart unser liben vrowen sente Marien von dem heiligen engele sente Gabriele und an sich

lalle feit aBD m.ir aller h. a vünden a B 2 swenne unser sele von unserme lichname scheidet & so wir disen lip BD verwandelen B bigebin D da wir unsern herren Jhesum Christum müzen beschouwen vrolichen immer mer ane ende. des g. u. z. h. pater et fil. et spir. sanct. der vater und der sun und der heilige geyst amen. a da wir in iemer loben BD 4 cui est honor et gloria i. S. s. B. qui. D nr. 218 überliefert in A und B T überschrift in B: In annun- tiatione dominica 8 et domini fet B sollempnitatem A 9 perfuditur A B lOe.dieq. B. 1l adinvenit A 16 virgo /ehit B dei fehlt A 17 cujus B. sato- rum B 19 vor ex steht in B exnas durchstr. 20 super semen s. A 21 quo more t. h. converterit B evertit A 22 sulcaverit B 29 B. ergo B nr. 214 über- liefert in. A a (nr. 31) und B 26 überschrift in à: Annunciacio Marie virginis, in B: Item Ave gracia plena w. b. h. d. t. àn dem hüte u. h. der himilische künik a b. der ist ein angegenge unseres heilis. und alse ir wol wizzet ez ist d. t. B 27 an fehit a gekundet B 28 v. d. h. e. s. G. fehlt aB und von der er an sich n. die cranke natüre der totlichen menscheit a

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nam menschliche brodicheit, uf daz er uns irledigte von der gewalt des tüvils. von disem tage wart gelobet sente Abraham, des kint wir sin geheizen nach der werlde (178°) und des erbe wir suln be- sitzen in gote, daz von im würde alle die christenheit geseinet. in semine tuo benedicentur omnes gentes, quod est Christus. daz wir sin von Abrahamis geslechte geseinet, daz si wir gelart, wane er nennet da selbe unsern herrin Jhesum Christum der geborn wart von sime geslechte nach der werlde. idoch sul wirz anders vorsten und suln merkin was er sprach zu den juden, do sie sich rümeten daz si wern Abrahamis kint: si fili Abrahe estis, opera Abrahe facite. sit ir Abrahamis kint, sprach er, so tut ouch sine werk. welch warn sine werk? fides et obediencia. daz waz der geloube und die gehorsami- cheit. dise zwei irvülte er beide zu einem male. unser herre got irschein im und sprach: egredere de terra et de cognatis tuis etc. vare von dime lande da du bis geborn und von dinen magen und cum dar ich dich wise, da mach ich dich vil gewaldich und zu grozeme geslechte. an dem geloubin zwivelte er niht und waz gehorsam. wolle wir nu sine kint sin, so sul wir daz geistliche irvüllen daz er da lipliche irvülte, als die schrift spricht: omnia in figura contingebant ilis etc. iz geschach uns allen zu einem bilde. unser geslehte und unser lant sint an uns, daz unser erbe ist unser vleisch. dar uz geh wir, si curam ejus in desiderüs non perficimus, ob wir ime niht dinen mit den werkin der gelüst der iz gert. wes iz gere oder gelüste daz weiz üwer iglich an im selben wol und endarf iz uch nieman sagn. unser geslechte ist die bewegunge der naturen, als der apostolus sente Paulus spricht: (1789) omnes natura nos filii ire sumus. wir sin alle von nature kindere des zornes. die natüre wirkit an uns die sunde, die genade wirkit daz rechte. die genade ist irsprüngen von

1 n. daz armute der mennischeite B uf 2 tüvels fehit a loste B v. den banden d.t. B 2 wart gebts. A. A S n.d. vriheit à wirsuln wir b. a 4 daz fehlt a von deme a a. d. welt B g. secundum illud a I. s. t. inquit B 5 vw. schiere gewiset B 7 selbe fehit a der dag.a 8n.d.menscheita A9 do 1O kint fehlt & 11 sprach er feit B sprach unser herre got a o. Abrahames w. a w. sint s. w. B 12 f. e. o. fehit a d. gute g. B der (die B) gehorsame a B 13ze male B min trehtin B 14 spr. zu ime B etc. er sprach a gancaB 15 v. der erden B d. d. b. g. fehlt a u. v. dime geslehte B da ich a 16 v. gew. u. fehlt aB z. einem grozen g. a zu grozer dite B 17a. d. gelübede enzw. a gebote B sunder a er was gelübich u. g. a ane twale w. e. g. B 18 n. Abra- hames k. a so sule wir daz geslechte an uns selben vollen brengen wane allez daz unser herre got hie vor begink mit den jüden. daz was allez bezeichenünge uf die christenheit a da Zberg. A 20 g. alliz uns z. e. b. B 21 unserde (/. unser erde! B u. selben a die erste i. u. lichnam a vleisch fehlt A 22 das lateinische citat fehlt a 23 endienen nach siner gerunge. und nach sinem willen a d. da nach und ez g. B weliche die gerunge si à o. g. fehit B 24 daz daz tüt ein i.a.i.& daz fehlt B enstet ein i. leider a.i. B. e. ime n. s. à B 25 gewegunge a da von der apostolus spr. a B. 26 omnis A 24 n. einıu kint d. z. kit er B 28 wirkit fehlt a i. gesprungen a v. d. vollen g. à B

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der warn genaden die da gekündet wart unser lieben vrouwen sente Merien von dem heiligen engele sente Gabriele, do er sprach: ave Maria, gracia plena, dominus tecum. heil und grüz si dir, Maria, vol der genaden, got ist mit dir. nu seh wir wo mit sie die volle genade irwürbe. hette si sie gewunnen mit einer tügint daz sie meit was, so were leider der zu vil die an den genaden müstin zwiveln. Paucorum hujus mundi virtus est. dise tügint ist unmaniger. nu gibt sie uns einen trost da wir uns zu suln habn, ob uns an einem aste gebreche, daz wir uns an den andern halden. respexisti, inquid, hu- militatem ancillarum tuarum etc. herre, sprache sie, du hast gesehn die othmüticheit diner dirnen, da von so werde ich selich geheizen von aller der christenheit. disem aste sule wir an hangin und suln unser liebn vrowen sente Marien volgen an der othmüticheit, daz wir der genaden da mit sie irvüllet wart ein teil hie gewinnen und nach diseme libe cümen zu der vollencümenen genaden die sie hat besezzen in regno unigeniti filii sui, in dem riche irs einborn sünes, unsers herren Jhesu Christi, qui vivit etc.

215. Philippi et Jacobi.

Stabunt justi in magna constantia etc. M., uns trostit die heilige schrift zu den eren und zu den genaden die uns cümftich ist nach diseme libe, ob wir sten und vrümecliche vechten in der schare gotes ritterschaft, als ich zum 'erstene sprach zu latine: Stabunt justi in magna etc. (179*) die gerechten sten mit grozer genendicheit wider di die sie angstint. diz mach werden beide hie und in gener werlde. in dirre werlde hat der tüvil sine rittere die die güten und die ge- rechten an vechten swo sie mügen und nach diseme libe cümet er

1 die hüte gekundiget w. a minre vr. B 2 als der h. e. s. G. sprach a von sprach felit B 3 tecum. got minne dich Maria a und grüz jehlt B 4 folliu gnade B nu süle wir merken a d. groze g. a D sine gewan sie niht alleine mit den (l. der) tügent des magetümes. sünder üch mit der othmüticheit des herzen. als sie selbe sprach. Respexisti a m. einen den tugenden B 9 ge- breste B haben B 10 an ges. a 11 diemuticheit a demut B so fehlt a B 12 von al menslicheme kunne a azte a a. h. vil lieben brudere B h. daz wir haben die othm. u. v. s. M. a u. s. nah volgen di demut u. l. vr. B 14 ein teil fehlt B hie fehlt & B | untphahna 15 z. den ewigen g. a d. follen g. B die sie ewicliche mit vrouden b. hat a 16 i.r.u.f. s. /ehlt a in deme hohen himel- riche ires lieben truhtkindes u. h. a eingebornes B 17 u. h. fehlt B nr. 215 überliefert in A und E 19 überschrift in E: Sermo Philippi et Jacobi 20 Lieben E 91 z. d. e. u. fet E g. daz E 22 frumlichen E v. wider die posen gedan- chen E in 24 etc. fehlt E 24 rechten E genedicheit A chundicheit E 95 s. an vechtent.wer sint die die sei an vechtent? daz sint die posen geiste und die ubeln liute die der guoten schtent swa si mugen. der pose geist hat siner riter zwo schar die uns an vechtent E

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selbe und vorsuchit, ob im iman müge werden. sine rittere die uns an vechten in diseme libe, der ist ein teil offenbar und ein teil heimi- lich vorholn. die offinbare rittere des tüvils daz sin die bosin lüte die also lange sine lidemaze sint die wile sine werk an in wonent. die heimelichen rittere des tüvils daz sin die bosin geiste die unser nacht und tach varent. swer also selich ist, daz er vrümeliche vichtet wider die zwo schar, daz er vor niht hat der drowe der bosin lüte und der bosin geiste lage, wirt er ouch dicke von in geangistet mit maniger bekorunge, er gesiget doch in gotis namen und beginnent sie danne vil sere clagn die sich nu vil üppicliche vrowent. aber ir clage und ir jamer wirt unser vroude und unser ere. so beginnent sie vil jemerliche sprechen von den güten: isti sunt quos aliquando habuimus in derisu etc. von dem wundere der grozzin genadin die sie sehn werden an in so sprechin sie: diz sint die die wir ettes- wane hatten zu spotte und zu itewize, und beginnent sich danne selbe straphen und sprechin: nos insensati estimabamus vitam illorum insaniam et finem illorum sine honore. wir unwisen und wir tummen, wir hatten ir lebn vor ein unsinnicheit und wanten daz ir ende solde werden ane ere, nu sint sie geachtet under die gotis kint und sint der heiligen genoz. nu sule wir den volgen (1795) die daz habn vor- dinet mit irre gedült und mit irre gehorsamicheit daz sie niht alleine vor gote sint geeret, sunder ouch daz sie die lüte lobn und eren und an betten. die liben heiligen sente Philippus und sente Jacobus, der hochzit man hüte beget uber al die christenheit, warn sie niht wol beweret in dirre werlde, sone warn sie niht von gote so geeret beide da zu himele und uf der erden. Sente Philippus vür in ein land daz heizet Syria und sinen namen irvülte er mit den werkin. Philippus spricht 'os lampadis', 'ein münt der edeln lampen' die da bürnet und lüchtet. er brante innewendich von der gotis minnen und lüchtet uzewendich mit den worten siner lere. wane daz liecht der tummen herze vil sere brante, do waneten siz vorleschen und marterten in

2 offen E t. tougen d. E 3 offen sint daz sint die ubelere, roubere und preunsere und morderere und die anderiu ubeliu dinch begent. alle die weille und si diu dinch begent so sint si geheizen des tievels gelider. want si sinen willen tuont, so lont er in ir dienestes und fuort sei in die helle da si mit im sampt brinnen muozen E 4a im w. A 5 diu tougeniu schar d. t. E ubelin g. E 6 so s. E daz er die zwo schar und die posen geiste uberchumt mit siner guote, der besitzet die ewigen gnade E 9 so b. die ubelen v. harte chlagen die nu hie so vrech und so ubel sint und ir freude hie habent E 10 aber 11 ere yehlt E 11 und sprechent v. j. von dem guotem dem si hie ubel habent getan E 13 deri- sum A 1dzeswere E danne fehlt E 16starchen E 17 w. vil weisse und tumbe. w. h. sei fur unsinnige E 18 w. irleben s. E 19 sint a. e. E si geheizzen g. ch. u. sint genozet den engeln E 20 nu sul wir sei nach bilden die daz habent gearnet mit ir gedulte. wer sint die? daz sint mines .... damit bricht E ab. 24 ror man steht wir in A wnterp. 25 bew in beweret und niht getilgt A

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durch den namen des ewigen liechtes daz got selbe ‘ist. sente Jacob wart bischof zu Jherusalem. die wile er da was so bekarte er vil lüte mit siner lere daz sie an gote geloubeten. do iz do nahnte den ostirn und sich hatte gesamnet ein michil werlt zu der hochzit, do gingen sie zu sente Jacobe und baten in daz er urkünde gebe deme namen Jhesu Christi und sprachen, er were so gerecht, daz er niht spreche wan die warheit. wane des volkes was so vil, daz man in niht wol mochte ober al gehorn, do hiezin sie in stigen uf daz mün- ster, daz er da spreche. do er daz getet und gebot daz ein groz swigen wart, do hub er uf und sprach, war umme unser herre Jhesus Christus wolde mensche werden und was er an der menscheit worchte, und predigte also lange, daz alle die sich da gesamnet hatten ge- loubich würden. von dem leide und von dem nyde (179°) vüren zu die da meistere warn under den juden und würfen in ab von dem münstere. do gestunt er daz ime niht war. do daz geschach, der Juden schribere einer nam eine stange und dürchbrache im daz hirne. also wart er von der jamercheit dirre werlde irledigt und vür zu deme dem er hie dinete. dar müz ouch wir cümen mit der helfe unsers herren Jhesus Christi, qui vivit etc.

216. De sancto Johanne Baptista.

Justus ut palma florebit, sicut cedrus etc. Sollempnitatem sancti Johannis Baptiste celebrantes, dilectissimi fratres, parvipendere non debemus, cum ipse sit quo nemo in natis mulierum major surrexit, voce dominica illi testimonium perhibente. erat autem lucerna ardens et lucens. magnum testimonium hujus, magmus cui perhibetur, sed major qui perhibet. sed notate quod dicit: erat, inquit, lucerna ardens et lucens. ardere tamen est parvum, lucere vanum, ardere similiter et lucere perfectum est. sapiens, ait scriptura, permanet ut sol, stultus ut luna mutatur. unde versus: instabilis lune stultus mutatur ad instar, sicut sol sapiens permanet ipse sibi. quia luna splendet sine fervore, modo plena, modo exigua, modo nulla videtur. mutuatum siquidem lumen nunquam in eodem statu permanet, sed crescit, deficit, atten- uatur, adnichilatur et penitus non comparet; sic sunt qui conscientias suas in alienis labiis posuerunt, modo parvi, modo magni, modo sunt nulli, secundum quod adulancium linguis placuerit vituperare vel lau- dare. e contra solis splendor igneus est et cum fervetur acrius, etiam oculis lucidior exhibetur; sic sapientis ardor internus foris lucet et si non datur ei utrumque, curat semper ardere magis, ut pater suus

nr. 216 überliefert in A und B, die überschrift in B wie die in A 29 partup. A 25 autem fehlt B 30 von unde 91 sibi fehlt B 36 vel ist in B über et geschrieben 89 utrarumque A

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qui videt in abscondito reddat ei. ille nempe qui venit ignem mit- tere in terram, commune mandatum dedit omnibus fervoris, (1794) lucere solis apostolis et apostolicis viris. Curemus proinde imitari san- ctum Johannem in quantum possimus, et si semper lucere non pos- sumus, fervorem karitatis saltem teneamus, quia ipse est qui operit multitudinem peccatorum.

217.

Mine vil lieben, der güte herre sente Johannes Baptista, des hochzit wir hüte begen, den sul wir lobn und eren mit allem vlize, wane, als im got selbe urkünde gibt, ane unsern herren Jhesum Christum sone wart nie mannes name geborn der vor gote so groz

. were an der heilicheit und an allen dingen. von du ist er sunderliche

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geerit in der christenheit vor andern heiligen, daz man den tach siner gebürt beget, daz man von keineme heiligen mer tut wan unsers herren Jhesu Christi und siner liben müter, unser vrowen sente Merien, und des guten herren sente Johannis Baptiste als hüte. er wart ouch geboteschaft von dem selbin engele sente Gabriele von dem unser herre Jhesus wart geboteschaft siner lieben müter, unser vrowe sente Marie, und sin daz alliz die urkünde mit wie michiln eren er sie da zu himele. nu sul wir merkin wie er die ere erwürbe. er was, spricht die scrift, ein licht daz da bran und lüchte. iz sint manige die bürnent und enlüchtent niht, die mit einem bittern herzen gen und sich bezzer dünken dan andere lüte und tragen vil des nydes und des hazzes. da wider sint andere die lüchtent und enbürnent niht, daz sin die der werk güt sint, wane siz tun aber durch üppicheit dirre werlde. von du sul wir igeliches bilde nemen von sente Johan- nes. er bran ime selbin mit grozer küscheit und kestigete die er an sich nam. (1843) er bran ouch gote mit der hitze des willen den er zu ime hatte. er bran ouch wider die sündere, uf daz er den gehülfe daz sie sich bekerten zu gote. er lücht ouch mit gütem bilde siner lere, an worten und an werkin. wie er bran und lüchte, des gibt im got selbe urkünde in dem ewangelio: venit, inquid, Johannes, non manducans neque bibens. Johannes quam weder ezzende noch trin- kende, sprach er. hie mit meinet er daz er weder az noch trank der

1 reddat aus reddet in B 2 fervoribus A 3 lucem B nr. 217 überliefert in À und B 8 überschrift in B wie in A Vil lieben brudere B d. g. h. fehlt B s. Jo- hannem B des gedult B 9 lobn u.fehit B e. und vlehen B 10 i. almahtigot B gibet in B aus gabet gebessert 11 w. in dirre welte nieman g. B 12 an dingen fehit B 13 in dirre welte B und daz m. B 14 unser herre A 15 liben fer B 16 d. g. h., a. h. feit B 17 gekundet B s. G. fehlt B da von Crist s. m. w. gekundet B 21 da fehlt B lüchtet A 22 u. n. l. B. b. erneste g. B 24 u. n. b.B 25 sint und si aber t. B 26 wir ewederes b. B 28 ouch fehlt B beidemale 29 s. di sich nit bezzern wolten. mit scharfer reschunge e.1. o. n. dem b. B 31 gibet aus gebet gebessert in B 32 vor urkünde steht in B unl durchstr. | 99 nit e. n. . B

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dinge da der mensche mit sünden mach. man list von im daz er was in der wüstunge und niht az wan die würme die da heizen habirschrecken und des honiges daz die hummeln zu samne tragen. wane die spise niht den lüten ist gesazt sunder den thyren, von sprach er daz sente Johannes niht ezze. und wane sin gewete niht waz wan uz herteme hare der olebenten, daz ouch der lüte niht enist, so wirt er ouch hie von gelobt: sed neque vestiens, inquit; er quam ouch ane gewete, spricht er. mit güter spise und mit güteme tranke und mit gütem gewete süchen nu die lüte ir gemach des libis und hochvart der werlde. von ist uns daz zu bilde vor geschriben, ob wir niht so strenge mügen gewesen als sente Johannes was, daz wir doch volgen der temperunge die uns sente Paulus retet: victum, inquit, et vestitum habentes hiis contenti simus. so wir haben unser notdürft an spise und an gewete, so sol uns genügin, sprich er. daz ist die rechte notdürft da der mensche weder wollüst des liebes noch uppige ere mit süchit. wie die (1845) sente Johannes vloch daz be- zugen sine werk und sine wort. do die lüte waneten daz er were Jhesus Christus und in erten, do wisete er sie von im und sprach: Quem me arbitramini, non sum ego, Christus, sed venit forcior me post me, cujus non sum dignus solvere corrigia calciamenti ejus. den ir wenet daz ich si, der enbin ich niht, sprach er, aber iz cümet nach mir der sterker ist dan ich und so her ober mich ist, daz ich niht wirdich bin daz ich lose die riemen siner schu. swie mit disen worten die tügende siner gotheit sin bezeichint, idoch so werde wir gemant zu der othmüticheit. wane die nature die uns von der un- gehorsamicheit ist an geerbet, die ist leider so bose, daz sie mer wil uf gezogin werden den nider. die sich aber selbe wollent hoen, die wer- den da zu himele vil sere geniedert. von so sprach sente Johannes: me oportet minui etc. ich müz geminnert werden und er sol wachsen. also sul wir tun. swaz uns gütis begeinet, daz sul wir gote zu achtin und niht uns, als her David der propheta spricht: non nobis, domine, non nobis etc. nicht uns, herre Jhesu Christe, sunder dir si lob und ere aller diner genaden. wir suln ouch den ernst habn den sente Johannes hette wider die die da warn an dem unrechten gelouben. do sie sich niht wolden bekern, do hiez er sie naterin geslechte

2 wuste B die man heizet houschrecken B 8 humbele B 4 w. disiu sp. B 6 nit ist B 8 kit er B Vil lieben mit deme guten ezene und mit g. gew. B 9 nu fehlt B 1. nit wan daz gem. B u. die hochv. B 11 megen sin B so s. J. B. w. aber v. B 18 h. dien. B 14 a. gew. kit er des sol B 15 w. die wolnunft B n. dechein itel e. B 16 fluhe B bezwsens. A d. zeigent s. B 17 do in d. l. erten und in heten fur unsern herren Christum B 19 QuareA 20 cu- jus ejus fehlt B 22 u.s.er o. A 23 i. instrikke B 24 tougene der g. si b. B 25 g. mite z. d. demute B von ungehorsame B 28 v. harte g. B so fet B 30 b. des sul B gote danken und B 31 von als 33 genaden fehlt B 34 d. crigec w. &. d. ubelen. Er hiez si nateren kint daz sis nit gelouben wolten B

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und sprach: Genimina viperarum, quis ostendit vobis fugere a ventura ira? ir natirn geslechte, sprach er, wer sol oder wer mach uch gewisen daz ir intphliet den zucunftigen zorn des almechtigen gotis? und vacht umme daz recht biz an sinen tot. daz wir ouch alsam tun, et flore- bimus cum eo ante dominum, so werde wir mit ime gekronet und geseinet und werden vroliche (184°) sehn den er da predigete, facie ad faciem, von ougen zu ougen, unsern herrin Jhesum Christus, qui vivit etc.

218. De sancto Petro et Paulo.

Hii sunt viri misericordie quorum justicie oblivionem non acce- perunt, Merito, fratres dilectissimi, sanctis apostolis, quorum hodie solempnitas celebratur gloriosa, mater ecclesia tribuit quod in libris sapiencie legitur. sunt enim plane viri misericordie, sire quia mise- ricordiam consecuti vel quia misericordia pleni sive misericorditer & deo nobis donati. et videamus quam misericordiam consecuti sunt. Paulum prius interrogemus, immo illum sponte confitentem audiamus. qui fui, inquit, blasphemus et persecutor et iniquus et injuriosus, sed misericordiam consecutus sum. unde merito ipse conversus ait: fidelis sermo et omni accepcione dignus, quia Christus Jesus venit in hunc mundum peccatores salvos facere quorum primus ego sum. hoc apud Paulum fiducie e/ consolacionis accipite, fratres, ut at dominum con- versos non nimis cruciet preteritorum consciencia delictorum, tamen humiliet vos sicut et ipsum. verum aput Petrum habeo illud quod apponam eo carius quo rarius, et quo singularius eo sublimius. pec- cavit Paulus, sed ignorans fecit in incredulitate Petrus vero apertos habens oculos cecidit ex infirmitate. hic nempe typum illorum tenet qui prius agnitam veritatis viam' retro vadunt et interdum ad vocem ancille, id est ad levissimam temptacionem, negantes dominum, viam salutis refugiunt. sed is, de quo loquimur, Petrus, post tam gravem lapsum ad tantam rediit sanctitatis eminenciam. sed unde hoc? quia egressus foras flevit amare. Nos ergo sanctorum apostolorum exempla sequentes, sive ante conversionem sive postea peccavimus, queramus auxilium a domino, et ipse docebit nos viam justicie tempore opportuno.

1 von und 8 gotis fehlt B fugere felit A 4 unze &. den t. B. d. w. o. a. t. fehlt B 5 gecr. und gesehen in den er lérte und wiste. Jhesum Christum d. n. B nr. 218 überliefert in A und B 10 überschrift in B: In natale petri et pauli apostolorum 14 sive quia m. c. sive quia m. pl. vel quia m. B 11 P. primo i. B 18 inj et mis. B 22 et jeht A d. tam conv. n. minus B 24 apud beatum P. B 26 paulus et hoc ign. B in cred. A 28 i. à voce anc. B 90 sed hiis A 81 sanctitatem B

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219.

Mine vil liebin, dise heilige hochzit die wir hüte begen, sente Petirs und sente Paulus, da sul wir groze zuvorsicht zu habn, wane sie Sint uns ein bilde der heilicheit und ein trost (1843) von den sünden wider zu cümene. sente Paulus gibt den trost die sich von gote sundern die wile sie sint in der werlde, daz si sich bekern und niht zu sere missetrüwen von den sünden die sie haben getan, sunder daz sie sich othmütign vor gote als er sich othmütigte und sprach: ego sum minimus apostolorum qui non sum dignus vocari apostolus, quoniam persecutus sum ecclesiam. ich bin der minnest under den aposteln, spricht er, und enbin niht wirdich daz ich werde geheizen apostolus, wane ich der christenheite echtere bin gewesen al min lebn. die christenheit ist geheizen nach dem namen unsers herren Jhesu Christi, und swer sin gebot niht heldet, der mach wol heizen ein echtere der christenheit. in dirre echte ware wir alle meiste die wile uns got niht hatte irlost von den manichvalden sünden da die werlt mit becumert ist. waz ist uns nu zu tune? nicht anders wan daz wir sten vaste und vrümaliche vechten als sente Paulus vacht und sprechin als er sprach: omnes peccavimus et egemus gloria dei, Justificati gratis per gratiam ipsius. wir habn alle gesündigit, sprach er, und ist uns dürft der gotis genaden, wane von sinen genaden, niht von unser güte, si wir cümen uz des tüvils gewalt. diz ist ein gemeine rat den wir habn von sente Paulo. an sente Petro vinde wir sünderlich bilde und, daz mer ist zu wünderne, sente Paulus der sündigete unwizzinde und daz er tet daz wante er daz iz rechte were; aber sente Peter, do er gotis loukente, do sündigte er als der mit sehnden ougen get in ein vüer. der ist ein bilde aller der die zu geistlicheme lebene cümen und dar nach gevallen. den ist iz vil engistlich wider zu cümene ane mit grozer rüwe. von (185*) du spricht der propheta: filia Babylonis misera. Beatus qui retribuet tibi retri- butionem tuam etc. die tochter Babylonis ist vil arm, und ist er selich

nr. 219 überliefert in ABE 2 überschrift in B: Item. M. v. l. fet B D. hohgezit B b. vil lieben brudere B s.P. u. s. P. fehlt B 8 w. di heiligen apo- stoli sante peter und sante paulus die s. B 4 dén B Á 6i dirrew. B Tze harte B missetrosten truwen B, trosten durchstr. 8 demuten mime trehtine B er sich ime demute B 10 bin kit er B m. der apostolorum B 11 geh. gotes bote B 12 chr. ahtete a. m. .B 18 h. Cristes B 14 behaltet B 15 mei- stic B 16 irlediget B 17 b. was ist B, was durchstr. 18 frumecliche B 21 not mines trehtines helfe B 22 v. unsern guten B Daz ist B 298 Pe. da v. w. ein sunderlichez b. B 24 P. sundete von unw. B, von durchstr. 25 mit tet beginnt E wander daz (fehlt E) rehte tete BE 26 mines trehtines B verlougente E sunte er BE 27 gesehenden E v. daz sint alle die z. geistlicheme dienste ziehent E die sich z. g. l. zihent B 28 u. sit males B vallent E Disen i. B iz felit E 29 c. ez engeruwe sie danne vil schiere (sere E) BE 80 der wissage B E 31 vil rebarmic B der vil s. BE

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der sie niht lezit wachsen, sunder er zuknüsit sie uf eime steine die wile sie wenig ist. daz er hie heizit die tochter Babylonis, daz sint die unreinen und die süntlichen gelüst die uns an stozen, die ensol ein iglich selich mensche niht lazen wachsen an im, sunder er sol hant loufin zu deme steine der ane hende und ane wafin wart gehowen und geworcht, daz ist selbe unser herre Jhesus Christus. da von spricht der apostolus sente Johannes: si quis peccaverit, advoca- tum habemus aput patrem, Jhesum Christum. ist daz iman gesündigt, spricht er, wir habn ein voyt der uns wol mach gehelfen zu sinem vatere, unsern herrin Jhesum Christum, ob wir die sünde wollen lazin. also tet sente Peter, do er gotis hatte vorloukint. waz tet er? egressus foras flevit amare. er ging uz und weinte vil bitterlichen. mit dem uzgene ist bezeichent die bicht die der mensche tut mit dem münde, und mit dem weinende ist bezeichent die rüwe des herzin. swer dise zwei gewinnet, der beginnet also drate gedenkin an got und strafit sich selbin und sin unrecht. nu, wane ir wol ge- hort habt weliche genade dise aposteln gewunnen habn, so ne sol unser kein zwiviln, sünder wir suln sie nach bilden so wir meiste mügen, beide an der rüwe und an der bicht und ouch an der hei- licheit. wane wir sin ir kindere und ir geslechte, quia per ewangelium ipsi nos genuerunt, mit den worten des heiligen ewangelii daz sie larten si wir geborn, niht in, sunder unserm herren Jhesu Christo. Von so sul wir vaste (185^) sten an unser lere die wir von in entphangen habn, daz uns weder lib noch tot, ubil noch güt, ge- sündern müge von der gotis minne, so besitze wir mit in daz erbe in himelriche daz si habn besezzen vroliche mit unserm herren Jhesu Christo, qui vivit etc. Amen.

l sie aus sich gebessert B s. e. zeknuhset B s. erchunisti die tochter Babv- lonis E uf 2 Babylonis fehlt E 2 d. s. die ubelen geiste (/ehlt E) und (u. die E) unreinen geluste BE 8 st. von der welte BE die sol BE 4 i. m. der salic ist n. B selich fehlt E wahsen in dirre B, in dirre durchstr. w. in sime herzen B s. also drate flihen BE 6 gehowen und fehlt BE gew. ist E selbe fehlt B E * von dem spr. s. J. der (fehit E) ap. BE 9 kit er B g. zu unserm h. Chr. E 10 unserm A ist daz wir uns glouben B E die sunde ze tunne B der sunde E lla.s.P.t. E. von deme (fehlt E) wir alliz ane reden B E. w. t. e. e&t BE 12 do er sich verdachte do ginc BE w.vil sere BE 13 vil (fehit E) lieben m. d. BE 14 und /ehit BE i. b. fet BE 15 zw. hat E der erchenet sich hin ze got E 16 umbe sin B nu fehlt E villiebin brudere B liebin E wan wir w. nu haben vernomen E 17 di apostoli BE numn.s.B sosolE 18 zw. und sei n. E alse verre wir m. B s. w. m. m. felt E 19 r. u. &. d. heil. B r. u. a. d. guo- tete E 20 nach sin steht in A sine unterp. u. i. g. fehlt E 21 heiligen felt B s. uns do leiten E 22 niht mit in newan m. u. h. J. Chr. E 98 an der l. B an unseren gelouben E von im E 24 daz 25 minne fehlt E 25 mines treh- tines B und besitzen mit im die ewige gnade. Amen.E 26 i. h. felt B besezzen in christo iesu domino nostro. Cui est honor et gloria i. s. B

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220. ' De sancto Jacobo.

Celi enarrant gloriam dei et opera manuum ejus annunciat firmamentum. M., her David der propheta spricht von deme güten herren sente Jacob, des hochzit wir hüte begen, und niht alleine von ime sunder von allen aposteln und von allen den die in nach volgende sin, dise worte die ich zu latine habe gesprochen, und bedüten alsus: die himele sprechen gotis ere und die werk siner hende kündiget die vestenunge. die heiligen aposteln sin 'himele' geheizin, wane die heimelicheit unsers herren gotis warn in unvorholn und unvorborgen. uz den himeln schein die sünne der wisheit, der mahn der wisen worte, da lüchten uz die sterne der tügende, die dünre der lere, der regin der heiligen schrift. dise himele sprachin gotis ere, do sie unsern herren Jhesum Christum kündigten der werlde: in omnem terram exivit sonus eorum. die wort irre lere sin cümen ober al die werlt. aber die gotis vestenunge daz ist die christenheit die da sundert die geloubigen als ein wazzer wirt gesündert von andern wazzern. mit den wazzirn sin bezeichent die lüte in manigen enden. da von spricht her Salomon: aque multe non potuerunt extinguere karitatem, vil wazzere mochtin niht vorleschin die ware minne. die grozen und die manige wazzere daz sin die ungevügen und die bosin lüte di die güten und die gerechten an vechten. sus getane wazzere stiezen an sente Jacoben vil sere, des hochzit wir hüte begen, sine mochtin im aber niht geschaden, wane er hatte eine ste (186°) te grüntfeste gelegt in sime herzin. man list von ime daz er wart gesant zu Hy- spanien zu predigene daz gotis wort und zu bekern die lüte von irn sünden. do er daz getet, do vür er wider zu den jüden und vant da zwene trügenere, Hermogenem unde Phyletum. die hatten alle die vorkart die von den aposteln warn geloubich worden. dirre trügen- heit machte ende sente Jacobus und wisete gotis schaf wider. do sich die selbin bekarten von siner lere die & andere lüte hatten vor- irret, beide arme und riche, do vingen in die juden die an irre bos- heit warn vorhertet und vürten in zu Archelao, Herodis sune, und schüfin daz er in enthoubten hiez. an deme wege da man in vürte zu der martere, da bekarte er den der in da vürte und touft in und wart mit ime gemartert. do er do wart gemartert, do namen siebene siner jungern sinen lichnam und legten in in ein schif, wane si in niht offinliche torsten begraben, daz sie in anderswar vürten da got wolde. do sie da intsliefin und des morgins entwachten, do warn sie zu Hyspanie da sente Jacob zum erstin hatte gepredigt. do namen

nr. 220—998 in A 8 kündigen 11 die der sünne, der uuterp. 80 ende achte wise, te überg. 32 boheit 38 anderswa

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sie den lichnam und legtin in uf einen stein und asso drate weich der stein als ob iz were ein weich erde. zu der zit was ein gewaldich vrouwe in deme lande, die hiez Lupa, daz sprich zu düte wülpinne‘, und ervülte ouch. den namen mit den werken. zu der gingen sente Jacobes jungere und baten sie, wane sie bi sime lebendingen libe niht wolde an in geloubin, daz sie doch den lichnam bestaten hieze und daz sie daz wüste daz er ir von gote were gesant. do hiez si sie vahn und sante sie dem künige, daz er sie lieze to (185%) ten. do sie do würden geworfen in einen kerker und der künik zu wirtschefte ging und gedachte waz todes er sie mochte getoten, do quam gotis engele und vürte sie uzeme kerkere und hiez sie gen in der stat zu der lute gesichte. do sie der künik do hiez vor brengen und do man ir nine vant, da wart im vil zorne und hiez sie balde süchin. do die botin in nach ilten und uber eine brücke solden gen, do brach die brücke under in und irtrunken alle. von der vorchte ladete sie der künik wider mit grozin erin und wart er und alle die sine getouft und geloubich. dar nach vürn sie aber wider zu der bosin vrowen und baten sie umme die lichstat. do sie do gesach daz ir erge nine half, do gedachte sie, ob si sie mit irre kerge mochte vorterbin, und hiez sie nemen starke ochsen wilde die sie hatte und seztin in einen wain und nante in eine stat, daz sie sente Jacobs lichnam dar vürten und in da begrübn; und tet daz dar umme, daz die. ochsen sie solden vorterben, des wante sie. do sie do vürn mit den ochsen, do gingen sie als ob sie ie und ie wern zam gewesen. do daz die üble vrowe gesach, do bekarte sie sich und wart gotis schaf die da ó was ein wülpinne. dise und manige andere groze zeichen die got dicke tet dürch den heiligen aposteln sente Jacobe, da sul wir bilde bi nemen und suln in bitten daz er uns genedich sie zu gegen un- serm herren Jhesu Christo, daz wir also müzin gelebin in diseme libe, daz wir nach diseme libe mit im besitzen daz (186*) ewige himelriche. daz uns allen daz gesche, des gerüche uns zu helfene der daz aller best mach getun, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

221. De sancto Laurencio.

Beatus vir qui inventus est sine macula et qui post aurum non abiit nec speravit in pecunia et thesauris. M., dise wort die ich nu habe gesprochen, die sint vil sere wider der werlde und den di die werlt minnent. ich enhabe sie niht gesprochen von mir selbin, sünder mit dem urkünde hern Salomonis zu dem die ware wisheit sprach: beatus vir qui etc. er ist ein selich man der niht get nach

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deme golde und dem schatze niht getrüwet. dise wort sin war und ist idoch underscheidunge dar an. swer so schatzit in dirre werlde, daz er der sele vorgizzit, der get nach dem schatze und get leider vil unseliclichen. von dem spricht sente Jacobus: agite nunc, divites, aurum et argentum vestrum eruginabit et erugo eorum in testimonium vobis erit. ir richen lüte, spricht er zu den schetzzerin, riechtet uch dar nach, üwer silber und üwer golt müz rozzen und der rozt wirt üch ein urkünde der ewigen vorlüst. an dise wort gedachte sente Laurencius des hochzit wir hüte begen. derne wolde in dirre werlde niht gen nach dem schatze, sunder er wolde in da hin legn da er niht rostich würde noch da in die diebe niht vorsteln mochten. von du spricht die schrift von im und von andern sinen genozen: dispersit, dedit pauperibus etc. er zuvurt in und gab in armen lüten, dar umme ist sin recht ewich. wie er den schatze behilde, daz vinde wir an siner martere. do sente Sixtus der pabist (186^) wart gemartert, do ving man sente Laurencium und vorderte zu im sente Sixtus schatz, wane er im aller heimelichist was. do bat sente Laurencius daz man im vriste gebe dri tage, so wolde er in wisen den schatz. in den drin tagen samente er ein michil teil armer lüte und vürte die mit im vor den keiser, der hiez Decius, und sprach: 'den schatz den du vorders, den habn dirre arme hende getragen in die himelische trese- camere und habn in da behalden. do daz keiser Decius gehorte, do wart im vil zorne und hiez in uf zihn an einen galgen und hiez in slahn mit knüttiln und mit geisiln. do daz niene half, do hiez em aber werfen in einen kerker und wold in twingin daz er oppherte und an bette die abgote. do ern manige wis hatte lazzin martern und iz allez niene half, do hiez ern binden uf ein yserine hürt und hiez dar under machin einen michil rost. do er alle wile dar uffe wart gemartert, do sprach er zu dem keiser Decio: 'ich bin ein halbn wol gebraten, kere mich umme und iz mich. do in got do irloste und den geist zu sich nam, do wart ein so getan rüch da, als ob iz alliz mit wirouch und mit myrren were inzündet. do er do vorschiet, do was einer da, der hiez Ypolitus, dem er à bevolhin was daz er sin solde hüttin und von im cristen was worden, der nam in und begrub in. dar umme hiez in Decius vahn und hiez in binden zu un- gezameten rossen und hiez in zihen durch dorne und dürch bramen biz ern getotete an diseme libe und vertigte in zu dem ewigen libe. Nu wan uns ir martere ist (186^) zu einem bilde vor geschriben, von so sul wir sie lobn und ern und suln got bitten daz er uns helfe, daz wir in also gevolgen müzen an allen güten dingen, daz wir mit in besitzen die genade und die vroude die sie besezzen habn in himelriche, prestante deo, qui vivit etc.

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222.

Assumpta est Maria in celum, gaudent angeli, laudantes bene- dicunt dominum. Karissimi, tempus loquendi est omni cami, cum in celum assumitur mater incarnati. de ejus gloria nec silere devocio patitur, nee dignum aliquid sterilis cogitacio aut inerudita potest parturire locucio. hinc est quod ipsi celestis curie principes in con- sideracione tante novitatis clamant non sine admiracione: 'que est ista que ascendit de deserto deliciis affluens?' ascendit itaque regina mundi, mirantur angeli, quia ecclesia ipsis, ut sancta canit ecclesia, sponsa facta est et suavis in deliciis suis. desinant tamen deserti hujus incole mirari sanctam Mariam ascendentem, mirentur pocius Christum descendentem. longe enim ampliori miraculo dignum vide- tur, dei filium paulo minus ab angelis minorari, quam dei matrem super angelos exaltari. illius exinanicio facta est nostra replecio, illius miserie sunt mundi delicie. denique cum dives esset, propter nos pauper factus est, ut nos ejus inopia ditaremur. sed crucis ignominia credencium facta est gloria. Nobis itaque, si volumus ad eum per- venire, non invenietur nisi in cruce. verbum autem crucis pereuntibus stultitia est, hiis autem qui salvi fiunt, id est nobis, virtus dei est.

223.

Assumpta est Maria in celum etc. M., wir begen hüte daz unser libe vrowe sente Maria wart irlost von dirre jamercheit dirre werlde und wart gevürt zu (1864) dem ewigen himelriche und zu der zeswen irs liebn kindes, unsers herren Jhesu Christi. von der heiligen ent- phangnisse vrowent sich die engele und die himelischen chore. nu sol unser vroude also sin getempirt, daz wir icht zu sicher sin und ouch niht zu sere zwiviln. were daz getan daz wir in diseme libe und in diseme enelende stetigiz wesen mochten habn, so müste wir wol clagen daz wir wern gesundert von unser liebn vrowen. wane aber diz lebn so unstete ist, daz iz schire ende nimet, so müge wir wol vro sin daz wir eine süliche vrowe wizzin vor uns gesant die uns gehelfin mach zu lib und zu sele. sie ist unser vrowe und ist küniginne in himelriche und in ertriche. von sul wir sie lobn und ern und minnen von alleme herzin und suln si an rüfen und suln sprechin: trahe me post te, curremus in odorem unguentorum tuorum. züch uns nach dir, sul wir sprechen, daz wir loufen in dem smacke und in dem rüche diner salbin. der salben rüch und smack ist die othmüticheit und die küscheit und andere tügintliche werk die an ir warn, die wir nimmer mügin gehabn, sie enzieh uns nach. sie ist ein sünerinne zwischin gote und dem menschin, und als sie unsern herrin

9 carne 12 zuerst vitetur 17 gl. Nos i. 84 nur rü-

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Jhesum Christum intphing in irn reinen lichnam und ir herze, also sul wir in ouch entphan mit irre helfe. er manet uns selbe und spricht: ego sto ad hostium et pulso. si quis aperuerit mihi, intrabo ad eum et cenabo cum eo. ich ste zu der türe und clophe, spricht er; swer mir uf tut, zu dem gen ich und ezze mit ime. Liebn, unser hus ist unser herze (187*) da unser herre got zu clophit, so er sinen heiligen geist uns sendet, daz er uns mane. ist daz wir die manunge mit den werkin irvüllen, so get er mit uns zu tische, und als her David der propheta spricht: inebriabit nos ab ubertate domus sue. er machit uns trünkin von der genüchsam sines hüses. wie got die lüte trunkin mache, daz sül wir merkin bi werltlichen dingen. so die lüte trunken werden, so vorgezzin si allis des da sie vor 6 warin bekummert; und zu gelicher wis als der des sinnes niht enhat, also tut der der unsers lierrin gotis dürchnechticliche gesmeckit, dem wirt er also lieb und also süzze, daz er allis des leides vorgizzit da sin gemüte vor des zu stunt. diz ist ein so getane trünkenheit von der got selbe spricht: calix meus inebrians quam preclarus est! min kelich ist edel und machit trunkin. waz ist gotis kelich? daz ist sin heilige martere. da von spricht her David der propheta: quid retribuam domino pro omnibus que retribuit mihi? waz mach ich gote gegebn wider alle deme daz er mir hat gegebn? er bedachte weliche oder was genaden der mensche von gote hat zu lib und zu sele und en- woste waz er da wider tun mochte. idoch so erdachte er einen rat der in der beste düchte, als er ouch was, und sprach: calicem salu- taris accipiam etc. ich wil nemen den kelich mines heiles und wil den namen unsers herren gotis an rufin. der kelich unsers heiles ist die martere und der tot die got durch uns leit. swenne der mensche dar an gedenkit, wil er danne rechte merkin was er durch uns hat getan, so enist niht in dirre werlde so swer noch so herte, ern lidiz gerne in sime (187 *) namen durch sine libe. daz trinkin sul wir allen zit minnen und suln miden daz trinkin daz obene gesüzzit ist mit dem honige und innewendich die vorgift vorborgin ist. daz ich iz uch kürzeliche sage, mit dem süzen tranke ist bezeichent die sünt- liche gerünge dirre werlde die den menschin dünkit vil süze, so er sie danne irvüllet mit den werkin. dar nach so wirt er innen daz iz ein totliche vorgift ist der sele, so er gedenkit an die sunde und an die pine die dar nach cumet. Nu, mine vil lieben, gedenkit wes uns sente Paulus mane und volgit im, so werdet ir über des trankes der mit der vorgift ist gemischet. non regnet, inquid, peccatum in vestro mortali corpore, ut obediatis concupiscentiis ejus. die sünde sol niht richsin in üwerme totlichen lichname, daz ir niht gehorsam sit irn

6 nach herze steht da unser herze getilgt 18 tunkin, r überg. 27 nach leit steht hat getan durchstr. 40 corp. ad obed. sün, de überg.

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gerungen und irn süntlichem gelüste. ist daz wir gevallen in keine sünde, so sul wir zu hant wider uf sten und suln zu gote lüfen und zu siner liebn müter, unser vrouwen sente Marien, und suln vil innenclichen an rüfen ir genade und suln der sünde bejehn und suln sie büzen nach genaden und nach rechte, so cüme wir ane zwivel zu den ewigen genaden. daz uns allen daz gesche, des gerüch uns zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

294. De sancto Bartholomeo.

Collaudabunt multi sapientiam ejus et usque in seculum non delebitur. M., die heilige schrift spricht daz die wisheit des gerechten manige suln lobn. wane hüte der güte herre sente Bartholomeus von allen christenlüten wirt gelobt und geerit, so sul ouch wir in lobn und erin nach unsern staten. wane er ist der einer die got dar zu irwelit hat, daz sie jungern und sine botin sin und von in die sün- dere (187°) bekart werden zu güten und zu heiligen lüten. sin wisheit wirt nimmer vortiligit noch sin gehügenisse, wane sie ist geschribn da zu himele vor gotis ougen, wane erne lezt sie nimmer intslifen, sunder er breitet sie zu sime lobe in der lüte herze. wa mit irwarb er daz? relinquens omnia secutus est Christum. er liez allez daz er hatte und volgete unserm herren Jhesu Christo. wie volgete er im? mandatis ejus obediens et doctrinis ejus inserviens. er wart gehorsam sinen geboten und dinte im mit der lere. swer dise zwei beheldet, der ist werliche gotis junger in dirre werlde und zu jeme libe wirt er sin genoz. dise wort dünkin uch lichte unbillich, daz ich spreche daz der mensche werde gotis genoz. iz were ouch ungehort und un- geloubich, sprech ichz von mir selbin, daz ich iz kein urkünde hette. er spricht in dem ewangelio: qui fecerit voluntatem meam etc. swer minen willen tut, der ist min vater und min muter und min brüder und min swester. ouch spricht sente Paulus: deus spiritus est et qui adheret ei unus est. got ist ein geist, und swer sich zu im heldet, der wirt mit im ein geist. wie mach im iman baz zu gehaften dan die niht alleine daz güt sunder ouch irn willen lazen durch in und sin gehorsam als er was sinem vatere dem almechtigen gote biz an den tot. nü, wane ir dar an schinet daz ir gotis jungere sit, so sult

nr. 224 in A und teilweise nE 14 nach wane steht der durchstr. 24 mit in der werlde und wir sin genoz beginnt E 25 d. wir sprechen E 26 mines trehtines E ouch fehlt E 27 spreche wir ez v. uns s. E d. wir sein nicht u. heten E 28 da« lateinische citat fehlt E 29 sinen w. E sei sin v. u. sin m. b. u. sw. E 91 geist sprichet er E sw. im zuo haftet der E 32 dan fehlt E 83 der n. eine d. g. s. o. den w. let E lazen zreimal A 9A sei g. E d. a. g. feit E un E 35 t. lieben wan E i. werlich mines trehtines s. E

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irz ouch mit den werkin irvüllen. wane swer in sime dinste schinet, der wirt vor andern lüten da zu himele gekronet, ob erz beheldet, und wirt ouch also vil mer gepinet da zur helle, ob erz vorsümet. von sul wir die manunge unsers vaters sente Benedicti merkin da er spricht: obediencia que majoribus prebetur (187*) deo exhibetur. der gehorsam der den aldisten und den obersten wirt irboten, der wirt gote irboten. aber der selbe gehorsam wirt danne anneme gote und süzze den lüten, ob daz da gebotin ist, geschit iz niht trageliche noch slefliche oder mit murmerunge des unwillen oder boser ant- wurte. ist daz der jungere also gehorsam wirt, spricht er, und niht alleine mit dem münde sunder ouch mit dem herzin mürmert, iz ist gote niht geneme der da sieht der murmerere herzin, und umme so getane werk intphet man kein lon von gote sunder die pine der mürmerere, ob erz mit wirdiger büze niht ab legt. hir an sul wir denkin und suln nach bilden die heiligen, da man dicke von sagt und der martere und hochzit man beget, als man tüt hüte des guten herrin sente Bartholomei von dem uch dicke wol gesagt ist wie er vür in Indyam und da zustorte die abgote und des landis künik bekarte und manige andere menschen, beide wibis namen und mannes namen, und dürch den namen unde die liebe unsers herrin Jhesu Christi wart gemartert. Den sul wir hute ane rüfin mit unserm gebete, daz er uns genedich sie und uns helfe, daz wir an sime dinste vol- hertin in diseme libe, swane unser sele von uns scheide, daz wir müzen cumen zu dem ewigen himelriche, prestante domino nostro, qui vivit etc.

2206.

De nativitate domine nostre.

Egredimini, filie Syon, et videte Salomonem. Hodie, dilectissimi, nativitatem sancte Marie celebremus, parumque nobis est, si hoc solum ore facimus, nisi eciam cordis medullis eam veneremur. ipse namque est per quam mundi salus facta est credentibus, cujus vita inclyta cunctas illustrat ecclesias. hec est illa (1889) mulier quam opposuit serpenti, luctamen statuens inter eos, quando massam per- dicionis, prevaricacionis primordio suo subegit domino. dicit namque dominus ad serpentem: 'inimicicias ponam inter te et mulierem et semen tuum et semen illius. tu insidiaberis calcaneo ejus et ipsa conteret caput tuum. quam late processit hec inimicicia novimus, proh dolor, omnes experiencia. in multis, ut ait apostolus, offendimus omnes et non est qui faciat bonum preter unum, id est Christum. ille est semen fortissime mulieris, quam Salomon inveniri posse miratur

1 erschinet E 2 w. von den engeln da E 4 da von sprichet sanctus Benedictus, womit E abbricht T go A, te überg. nr. 22b in A 28 Egrediemini 40 in veneri

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dicens: mulierem fortem quis inveniet? procul et de ultimis finibus precium ejus. quid ejus precio dignum que genuit regem celorum? nobilis virgo fuit, nobilitaverunt tamen eam magis opera quam pa- rentela. sed videamus quo modo semen ejus pro nobis fecerit vel faciat. humilitavit semen ipsum formam servi accipiens, ut nos a ser- vitute corrupcionis liberaret. facit et hodie in claustrali paradyso, conterens caput serpenti, i. inicium prave suggestionis tollit & nobis, si fideliter adheserimus ei. porro si male fecerimus et ad opera bona pigri et credimus ante faciem ejus abscondi, ejiciemur nimirum de paradyso. egredimini proinde, filie Jherusalem, i. fideles anime; non corpore sed mente vadant videre Salomonem, id est Christum verum pacificum de Maria virgine procedentem, mundum regentem et Mariam in celum assumentem.

2206.

Mine vil liebin, wir begen hüte eine groze hochzit, als ir wol wizzit, die geburt unser liebin vrowen sente Merien, von der uns aller trost und genade cumen ist. nu ist uns an zu sehne daz wir si begen niht alleine mit dem münde sunder ouch mit dem herzin und mit'allen unsern sinnen, wane ist icht an uns daz güt und recht ist, daz habe wir alliz von ir (1885) intphangen, und alle genade da von die christenheit irlost ist die ist von ir cümen in dise werlt. von du ist sie geheizen ein müter der barmherzicheit und ein trost der armen. weliger armen? peccatorum, der sündere. die sint werliche arm die an got habn gezwivilt oder so sere an siner barmherzicheit irbaldent, daz si wenent daz er ungerichtet laze daz sie sündigen und missetun in dirre werlde. disen ist not daz sie vlihn zu der muter der barm- herzicheit und sie vlehn daz sie uns helfende sie, daz wir gesiegen an dem slangen der ein widerwart ist ir und allen den die sich zu ir und zu irme geslechte wollen gehabin. got sprach selbe in dem paradiso, do der tuvel unser müter Evam betroug in der gelichnisse einer slangn: inimicicias ponam etc. ich mach eine vintschaft zwischen dir und dem wibe und allen den die zu ir gezihnt, die sint wider dich. wie sere sich dise vientschaft habe gebreitet unde gemeret, daz ist uns allen wol wizzelich, als uns die schrift sagt: usque hodie

nr. 226 überliefert in A und E 15 überschrift in E: De nativitate sancte Marie. Lieben E wir hab h. e. h. E 16 da von uns elliu g. u.a. tr. E 17 nu sul wir sei vleizechlichen begen und eren bediu m. d. h. und mit den guoten dingen E 19 u.sei daz E 20 g. d. v. fehit A 21 diuchom v. i. i. d. w. E 22 barmunge E 23 w. a. p. fehlt E und d. s. E die sundere E armen E d. an mime trechtine gezweivlent E 24 oder 26 werlde fet E 26 den i. n. E barmherze E 2i u. s. v. fehlt E helfe E 28 a. der sl. diu E 29 u. zuo ir helfe habent E mein trechtin E selbe fehlt E 31 eine fehlt E 329 von und 347, 12 der ist E verloren

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dyabolus extollitur super omne quod colitur aut dieitur deus. unz an disen hütigen tach so irhebt sich der tüvil uber alliz daz da got mit wirt gelobt und geerit. nu ist'aber daz geslechte des starken wibis so her und so gewaldich, daz der tüvil ninder keine kraft mach habn wan so vil so er mit siner valscheit mach gewinnen. er slinget und vert immer mer umme lagende wen er müge betriegen. von sul wir uns vlizen daz wir sin von dem geslechte daz da zuknüsit daz houbt des bosen slangen. ipsa, inquid dominus, conteret caput tuum. got sprach zu der slangn: sie sol din houbt zuknüsin und du solt ir lagen. daz houbt der slangn ist ein anegenge der (188°) sünden. swer also selich ist, daz er also drate, so er innen wirt daz im der tüvil retet siner sele ungewareheit, flüht mit warer rüwe siner sünden und mit der bicht zu unserme herrin gote, der zuknusit dem slangen sin houbt, wane im intut niht so we so daz der mensche güt ist und sich zu gote geheldet und zu siner liebn müter. hic est semen fortis, de qua loquimur, mulieris. er ist ein same des starken wibis da wir von reden. niht daz er anegenge von ir neme, sunder er wolde sie er- welen daz er von ir geheimelichete sich den sunderen und daz sie ein muter der barmherzicheit würde zwischen im und dem menschen. wie ir heilige gebürt den lüten würde iroffint, daz man sie beget, daz wil ich uch kürzeliehen sagin, uf daz ir deste grozzer liebe und minne und trost dar zu habt. iz waz ein güt man, eine einsidel, der horte alle jar an dirre nacht einen sunderlichen suzzen sang in himel- riche. do bat er got daz er im gerüchte irzeigen waz daz were daz er nimmer wan an der einen nacht so getan lob horte in himelriche. do quam ein stimme und sprach, iz were die nacht da an gotis muter geborn wart und daz die heiligen engele die hochzit begingen. also wart iz von im offenbar den lüten daz sie dise hochzit begen, als daz billich und recht ist. wane wir sie nu sünderliche habn irwelt zu einer vogetinne und zu einer vrowen, so sul wir sie sünderliche lobn und erin und suln sie bitten daz sie die genaden die sie zu uns sün- dern hat getan bestetige an uns, daz wir mit irre helfe cümen in sin riche der von ir geborn wolde werden, unser herre Jhesus Christus, qui vivit et regnat etc. Amen.

7 daz daz A 14 nicht tuot E sei E ze minem trechtine habe E 15 von und 19 menschen fehlt E 19 muter ist der A 20 nu wil ich eu sagen wie E d. m. s. b. fehlt E 29 am rande in A: Miraculum de sancta maria 28 n. und vil suoze stimme. do E 25 er newan an E solches lob E i. h. fehlt E 26 d. ch. im ein st. u. sactez im E da fet A 27 daz fehlt E 28 eroffent E daz ouch sie h. begiengen als vil billich ist E 29 reht was ist A lieben want E nu sünderliche felit E erw. daz si uns vogetin sei E 80 u. z. e. vr. fehlt E sünderliche fehit E 31 e. u. l. umbe alle die gnade E genader A sündern fehlt E 92 getan und daz si uns helfe, daz wir muozen besizen ir sunes reich. Amen. E 99 wode A

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227. De Mattheo.

(1884) Tollite jugum meum super vos et discite a me, quia mitis sum et humilis corde. Mine vil liebn, unser herre got mant uns in dem ewangelio daz wir sin joch uf nemen und von im lernen daz wir othmütich sin und mildes herzin. waz ist unsers herrin gotis joch? daz ist leit und ungemach und widermüte und arbeit, angist und not, daz alliz der mensche müz liden in dirre werlde dürch daz ewige himelriche. daz joch mach nieman wol getragen, ern lerne daz er dimütich und milde si. aber dise zwei mach nieman gelernen, ern neme daz bilde von gote der sich so sere gedimütigt hat durch uns, daz im nicht genügte daz er an sich nam die menscheit, erne wolde sich ouch gelichen einem würme. ego, inquit, sum vermis et non homo. ich bin ein würm, sprach er, und niht ein mensche. ist daz wir mit ganzeme herzin gedenkin an dise dimüticheit, so wirt uns die bürde und die arbeit licht und sin joch semphte. et tunc inveniemus requiem animabus nostris. so vinde wir rüwe und raste unser sele, so uns unser herre got beginnet zu liebene und die werlt zu leidene. von spricht sente Paulus: que prius putabam mihi lucra esse, nunc sunt mihi quasi stercora. die ich wante daz mir wern ein gewin und vil güt, die sint mir als ein hor. Lieben, sente Matheus, des tach wir hüte begen, der was ouch mit grozen unrüwen & danne er sich zu gote bekerte. er was ein zolner und phlach wechsils und so getaner dinge die an groze sünde niht mügn sin. do irbarmete sich got ober in und machte von einem offen sündere einen lerere der christenheit. wie er sint vechte und wie er dürch got wurde ge- martert, daz ist uch dicke gesagt, (189*) idoch so wil ich uch kurze- liche eine teil dar von sagen, uf daz ir deste vlizlicher sine helfe und sine genade süchit. er wart von gotis ordenünge gesant in ein lant, daz heizet Ethyopia, und zu düte heizit iz Mornlant, da warn zwene trügenere, Zaroe und Arfaxat, die vorkarten die lüte. do sente Matheus dar quam und in dem namen unsers herrin Jhesu Christi die siechen gesünt machte, blinden gesehnde, und manich ander zei- chen tet, done mochten jene trügenere niht getun. idoch so vor-

nr. 227 in A und E überliefert 2 überschrift in E: Sermo de sancto Matheo. 5 ouf uns n. E 6 diemuote E von» sin 19 ist E verloren unsers zweimal A 10 si fehlt A 17 vestris A 19 P. nach siner bechere E 20 q. stupra et st. E wande mir wuocher wern diu E 22 danne fehlt E 23 z. g. fehlt E b. zeunserm herren Jhesum Christum E 24 nimmer m. s. E 25 ouz einem E 26 vacht E eu wol g. idoch wel wir sin iuch ch. manen, daz E 27 in A am unteren rane von 188ed: Miraculum de sancto matheo 28 stetechlicher E 29 was von mines trechtines o. E 80 daz fehlt E u. in unserer zungen E 31 zouberere E 82 mines trechtines namen E 33 d. liute g. m. E 34 triegere E

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hengete got daz si mit ire koukilvüre und mit irre zoubre zwene trachen macheten, und mit den gingen zu dem hüse da sente Matheus inne was. do die lüte in grozen angisten warn und schrieten, do ging sente Matheus gegen in. also drate lagen sie tot vor sinen ougen und vor sinen vüzzen. do sprach sente Matheus zu den zwen trüge-

neren, ob si keine craft hetten daz sie die trachen wider lebendig

machten. do sie daz niht mochten getun und die lüte sente Matheum baten daz er sie von in irledigte, do hiz er sie uf sten und gebot in in dem namen unsers herrin Jhesu Christi daz sie gingen in die wüstenunge und weder lüten noch thyren noch vogln schadeten. daz geschach als drate. inner des starb des küniges sun. do michil jamer ober im was, do warn ouch jene zwene trügenere da, von den ich é sagte, die rieten daz man einen sarch ober im machete und die lüte hieze an betten und opphern. do ging einer zu dem künige der im heimelich was und sagte im von sente Matheo und riet daz er nach im sente und in bete umme sinen sün. zu hant hiez der künik daz (189°) man in gewunne und sante nach im mit grozin erin. do sente Matheus zu dem künige quam, do bat in der künik umme sinen sün und sprach: würde er von siner helfe lebending, er wolde christen werden und an got gelouben. zu hant bat sente Matheus unsern herren got und machte den jungeling lebende, und toufte sich der künik und sin wib und der selbe sin sün und ein ir thochter und hiez die abgote zustoren und kirchin büwen, und wart daz lant also von sente Matheo bekart. do der künik do vorschiet, do hatte er einen brüder, der hiez Hyrcanus, dem wart daz lant. der wolde sines brüder tochter zu wibe habn genumen die sich gote hatte geopphert, und wande im des sente Matheus niht vorhengete, dar umme hiez ern marteren. do er do gemartirt wart und die selbe juncfrowe niht mochte werden bewegit zu der unküscheit, do hiez der bose herre Hyrcanus daz man ein vüer machte und ir hüs und sie selbin mit alle dem daz sie hette vorbrente. do man daz vür gemachete, do sante got einen wint und slug iz hin zu dem künige und vorbrante alliz daz er hatte und entran er selbe cüme von dannen. dar nach wart er behaft. manige zeichen die got durch sente Matheum tet, die wern uch zu lange zu sagene. Nu bitte wir in daz er uns helfe, daz wir in diseme libe so gelebn, daz wir nach disme libe daz ewige himelriche müzen besitzen, prestante domino nostro Jhesu Christo, qui vivit etc.

i mit zoubre fehlt E 2 tr. erchuchten E von mit ab ist E verloren 12 trü- geren A 26 g. hat g. A 39 von aus vor gebessert A

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228. De sancto Michaele.

In conspectu angelorum psallam tibi, deus meus. Mine vil lieben, wane wir hüte begen die hochzit des güten herrin sente Mychaelis, so sul wir uns vlizin wie wir in gelobin (189") und geerin, wane got hat in dar zu geordint, daz er vor uns sten und vechten sol wider den tüvil und wider sine volgere und sol uns anme jungistin tage brengen vor daz gerichte da wir cümen zu den ewigen genaden oder zu den ewigen ungenaden. er ist ouch der obersten einer die da zu geschaffen sin, daz si sin warten zwischin uns und gote und künden unser werk, sie sin güt oder bose, unserm herren Jhesu Christo. swo sie vinden dimüticheit, küscheit, willicliche armüte und andere güte werk, da vrowent sie sich; swo des niht enist, da enist ouch niht irs wesendes. und vor allen dingen minnent sie den vriede und die einmüt, ob die in gote sint; da der niht ist, ibi angeli pacis amare flebunt, da weinent die engele des vrides. da von sint si geheizen die engle des vriedes, wane sie künden den ewigen vriede, unsern herren Jhesum Christum. da wider ist niht daz sie so sere bewege so die missehellunge. von sul wir merkin was sente Paulus spricht: cum sit inter vos zelus et contencio, nonne carnales estis? swenne so under uch ist haz und nyt und unvriede, so get ir nach der mensch- lichen gerunge und enhabt gotis ernist niht. swo die heiligen engel so getane vindent die da missehellunge und andere süntliche ding machint, von den kern sie und sprechin: quid nobis et generationi huic spiritum non habenti? waz habe wir mit den zu tüne die da gotis geist nine habn? wirn suln mit in niht wonen, wane sie habin sich gar gelazen an die vlischliche gelüst. were gotis geist mit in, so inzünte sich die ware minne in ir herzen und wern einmütich und hetten vriede mit einander. (1894) nu des niht enist, sprechin sie: waz gemeinschaft mach gewesen dem liechte mit dem vinstern? wir sin von dem riche da vriede und genade ist und wanten daz wir dise dar mit uns mochten brengen, sprechin sie, nu sie aber übil mit ein ander lebn, so ist daz unmügelich daz si mit uns keinen vriede mügen habn. daz ist der engele clage, die sie habn umme die die in niht volgent an güten dingen, und sie mit irn süntlichin werkin von in triben. dise clage sult ir merkin, waz man hüte list in dem ewangelio: qui scandalizaverunt unum de pusillis istis etc. swer einen under minen minnesten die mich lieb habn und an mich geloubint schendet oder ergert, spricht unser herre got, dem were bezzer daz

nr. 228 überliefert in A und teilweise nE 11 herre A 14 minnet A die fehlt A 20 nos A 22 nach engel steht sin in A durchstr. 24 machit A 27 geist feht A 28 herze A 33 mit uns beginnt E die nächsten sätze sind in E umgestellt 35 a. g. d. fehlt E sie von ir ubeln w. E

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man einen mülestein da eine esil gnüch an zu tragene hette an sinen hals bünde und in versanchte in die tüfe des meris. diz ist ein herte rede und ist gut zu merkene. wane die warheit schonet nimannes, si trüget ouch niemanne. von sweme in der samenünge schande und ergerunge wechsit, deme were bezzer daz er nie were geborn. hie sult ir merkin geistliche gebürt: so sich der mensche von der werlde sündert und sich heldet zu geistlicheme lebene, so ist er nüwe geborn, wane so sol er tot sin der werlde, daz er den sunden icht diene. wil er danne in dem clostre so niht lebn so im nütze were zu der sele, so were im bezzer daz er wol tot were in der werlde die mit dem mere ist bezeichent. dar umme swo wir des innen werden an uns daz uns ergert an gedankin, an worten, an werken, daz sul wir von uns werfin und suln also lebn in diseme libe, daz die heiligen engele an uns werden gevrowit und die tüvele geschen (190') det. Des gerüch uns zu helfene unser libe vrowe sente Merie und der güte herre sente Mychel und als himelischiz her von den genaden unsers herrin Jhesu Christi, qui vivit etc.

220. Symonis et Jude.

Principes populorum congregati sunt cum deo Abraham. Mine vil liebn, dise wort die ich zu latine habe gesprochin, die spricht her David der propheta und beduten alsus: die vürsten der lüte sint gesamnit mit dem gote Abrahamis. nu sult ir merkin wer die vürsten sin und war umme er spreche "mit Abrahams gote. Abraham spricht in der heiligen scrift 'pater multarum gencium, 'ein vater meniger lüte', wane er was der erste von dem sich irhüb der christene geloube. da von wart er des wirdich daz unser herre Jhesus Christus von sime geslechte quame in dise werlt, und da von daz wir alle sine kint sin geheizin, so wirt er da mit geerit daz man spricht 'sin got. unser herre Jhesus Christus selbe, do er Moysy irschein und in Moyses vregete, wer er were, do sprach er: ‘ich bin got Abrahamis, dines vater. dar umme wane ime got selbe so getan urkünde gab daz er sin got were, so ist daz recht daz wir in ouch mit dem namen erin. nu sul wir ouch merkin welich die vürsten sin siner lute. ir wizzit wol daz die in dirre werlde den lüten vor sint und von den sie werden berichtet, die heizit man vürsten. und wer heizzit billicher nu unsers herren gotis vürsten dan die heiligen aposteln und andere

l man im einen E 2 bünden A und in die t. A in daz tiefe.... E herteu E 98 ist feit E 4 u. erg. feit E 6 so ich E *? helden A zeucht E 11 b.lieben swa damit bricht das fragment in E ab 18 libe libe A nr. 229 über- liefert in A und teilweise mn E 21 vor wort steht in A hochzit unterp. 27 mit und beginnt E 28 g. wart er E 29 (min) trechtin do er E £0 und er vr. E. 31 von diu lieben w. E 383 ouch fet E 86 heiligen fehlt E

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heiligen von der lere die christenheit ist berichtet und bekart? die sint alle gesamnet mit gote, jene mit der beschowede, dise mit dem müte. nu suln dise die da noch sint an der ungewisheit bieten jene daz sie mit irre hel (190") fe cumen zu in, quia quamdiu sumus in hoc corpore, peregrinamur a deo. al die wile wir sin in diseme libe in dirre werlde, so si wir enelende und enmügen niht wizzin in welicher wirdicheit wir sim vor gote. nescit homo, utrum amore an odio dignus sit. der mensche, spricht ein wise man, der ne weiz weder er minne oder hazzis wirdich si die wile er in dirre werlde und in diseme libe ist, sunder iz ist und wirt alliz behalden unz her nach. idoch so ist uns ein bilde vor gelegt da bi wir merkin mügen welich teil weger und bezzer si. swo man einen boum howet, als er siegen beginnet, swo danne der este aller meist ist, da vorsicht man sich daz er hin valle. hie bi sol der mensche merkin sine werk und sol wizzin, swedirre mer ist, daz sin val da hin weger ist. sint sie güt, so sint sie weger zu gote; sint sie aber bose, so neigent sie sich vil sere hin zume tüvele wert. dürch daz so sint uns die heiligen der hochzit wir inme jare begen zu bilde vor gesazt, daz wir sehn und merkin weliche not und martere sie geliden habn durch got. nu ist hüte, als ir wol wizzit, zweier heiligen herren tach, Symonis und Jude, die der zwelfboten zwene warn unsers herrin Jhesu Christi und dürch in würden gemartirt. wie iz dar zu queme, daz ist uch dicke gesagt. sie vüren in ein lant, daz heizit Persyda und ist ein

gegende Babylonis. da lartin sie daz gotis wort so lange unz sie

den babylonischen künik mit allen sinen lüten bekarten. do warn da zwene trügenere, Zaroe unde Arfaxat, die ó warn gevlohen von sente Matheo, die wolden sich wider sie setzen, als sie ouch taten, und mit irme zoubernisse ma (190°) cheten sie slangen von gotis vorheng- nisse und wolden da mit machin daz in die lüte geloubeten und die abgote an betten. die selbn slangen namen die heiligen zwene apo- steln, sente Symon und Judas, und gebüten in bi gotis namen daz sie an vüren die sie dar hatten bracht. vil schire irvülten die slangen der heiligen gebot und hatten sie vil nach vrezzen und irbizzin, do gebüten sie in aber daz sie daz vorgiffenisse wider uz sügen und zügen, und daten in da mit wirs dan in ó were. do si sie do geheil- ten und sie sich nicht bekern wolden, do intwichen sie von in und rieten den ewarten der abgote daz sie sie martirten. Nu rüfit sie hüte mit innenclicheme herzen an, daz sie uns helfin, daz wir in diseme libe also gelebn, daz wir daz ewige lebn in himelriche besitzen müzen mit der helfe und von den genaden unsers herren Jhesu Christ, qui vivit etc.

1 wartb. E u.b. jet E 6 in dirre werelde E in feAit A 7 welcher wirde E

8 ein weissage E 9 m. weder h. E 1llein fehlt A g. daran.... damit bricht E ab 20 herren heiligen A 21 unzn A 22 sie doch t. A 31 büten A, ge am rande

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230. De omnibus sanctis.

Convertere, anima mea, in requiem tuam, quia dominus benefecit tibi. Quia sanctorum omnium festivam hodie memoriam celebramus, dilectissimi, adjuvante spiritu sancto sermonem karitati nostre facere debemus ita sane, ut non opinionis proprie conjecturas, sed divinorum librorum sequamur auctoritates, ne prophetare videamur de corde nostro, sed innitamur, prout possumus, testimoniis scripturarum. adhuc propheta terreno militans in corpore, unde jam loqui cepimus, ait: "convertere, anima mea, etc. mira possunt hec videri, nisi spirita- liter intelligamus. quandoquidem sapientissimus ille Salomon, dico, testatur, nichil esse sub sole nisi laborem carnis et afflictionem. cum enim in corpore sumus domino mortis militantes, nulla nobis requies esse potest cum pro labore certaminis, cum pro succumbendi metu et periculo exitus adhuc incerti, foris pugne, intus timores; habe (1904) mus tamen gloriam, licet requiem nullam. ait enim miles fortissimus, ille Paulus apostolus: 'gloria nostra est testimonium conscientie nostre.' consciencie tamen testimonium non sic est intelligendum, tamquam ipsa consciencia adtestetur sibi. non enim qui se ipsum commendat, ille probatus est, sed quem deus commendat. testimonium verum est quod in munda consciencia loquitur spiritus sanctus, testimonium red- dens spiritui nostro, quod filii dei sumus. in hac spe positi dicamus et nos fidenter cum propheta: 'convertere, anima mea, in requiem tuam eto.

231.

Mine vil liebn, wir begen hüte, als ir wol wizzet, die hochzit

aller heiligen und ist daz bilich und recht daz wir disen tach ern vor andere tage. wane sich die lüte dicke vorsüment inme jare an andern heiligen hochziten, von so würden des die heiligen vetere in ein daz sie disen tach sazten, daz man dar an got lobte und erte und sine liebe mäter, unser vrowe sente Merie, und alle heiligen. iz sint zweier slachte heiligen, in dem himele und in der erden. die heiligen in himelriche sint die von dirre werlde sint gescheiden und in diseme libe daz habn vordinet daz sie nu mit vrouden besitzen daz himelriche. von spricht der propheta: exultent justi in con- spectu dei et delectentur in letitia. die gerechten vrowen sich vor gotis ougen und sint mit gelüst in den selbin vrouden. wie sie die vroude vordineten, daz sagt uns sente Paulus: sancti, inquid, ludibria et verbera experti etc. die heiligen, spricht er, lieden smacheit und slege und würden gebünden und gekerkert und manige wis gemar-

ar. 0 A 12 dico testetur 18 conciencie nr. 981 A 30 zuerst lobete 23

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tert dürch unsern herren Jhesum Christum. diz sint die, qui securi vivunt, die da nu lebint vil sicherliche. wa von? quia reddidit deus mercedem laborum suorum. (1912) wane in hat got gelont irre arbeit: sie sint geerit von im und dürch in werden sie von den lüten geerit. daz sint die heiligen des himelriches. nu seh wir von den heiligen die noch sint in diseme libe behalden in der tougen unsers herrin Jhesu Christi: ipsi sunt qui vivunt tamquam non viventes, gaudent quasi non gaudentes, tamquam nichil habentes et omnia possidentes. diz sint die noch in diseme libe schinent als sie leben der werlde und sint ir aber tot mit dem gemüte, daz sie wol sprechen mügen mit sente Paulo: nostra conversacio in celis est, unser lebn ist da zu himele. wol sie die da vinden an in selbin daz sie also sprechen mügen, wane die sint werliche gotis kindere. idoch wane groz under- scheidünge zwischen uns und in ist die wile wir sin in diseme libe, so retet uns der propheta daz wir uns hüten vor der sicherheit die vil dicke die lüte trügit unde spricht alsus: timete dominum, omnes sancti ejus. vorchtet got, alle sine heiligen, spricht er. an disen worten sult ir merkin daz niemant heilich ist noch nimmer enwirt, sunder die gotis kint sint. Omnes dii gencium demonia. die gote der heiden daz sint alliz tüvele. sie nemügen weder in selbin noch anders nie- manne gehelfin. von sul wir den got vorchten und vor ougen habn der gewalt hat ober unsern lib und ober unser sele. zu deme sul wir unser gemüte kern, wane er ist heilich und wir suln heilich von ime werden. sancti, ait, estote sicut ego sanctus sum. wesit heilich, spricht er, als ich heilich bin. wer ist nu so tümb der niht gerne heilich were? daz ist, wene ich, niemant. man enmagiz aber niht gewinnen ane groze arbeit. nam, ut ait tuba celestis, Paulus: (191" dico: non coronabitur nisi qui legit etc. iz ne wirt nieman gekronet sunder der vrümeliche sige vichtet. von sul wir vechten als die heiligen vachten der hochzit wir hüte begen, so cüme wir dan hin da wir ane angist vroliche lebn mit unserm herrin Jhesu Christo, qui vivit etc.

232. De sancto Martino.

Gloria patris est filius sapiens. M., dise wort die ich nu ge- sprochen habe zu latine, die sult ir merkin und sult sie in üwerme herzin behaldin. die heilige schrift spricht daz der wise sun si ein ere sines vaters. nu si wir unsers herrin gotis kint alle geheizin und suln in da mit erin, daz wir habin die wisheit die zu im gezuhet

9 schinet A 14 u. im i. A ur. 232 überliefert in A und D 94 üderschrift in D: Martini episcopi. 395 Liebi D diu churzin w. D wir han g. D 36 zu l. feb D 38 si mines trehtines k. D

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und niht zu werltlichen dingen. diseme wistüme volgete der güte herre sente Martinus des hochzit wir hüte begen, do er sich bekarte zu gote von der heidenschaft da von er geborn was. von du hat ouch in got geerit, daz er wirt genennet in allen landen da man got irkennet und allen den gehelfin mach die in an rüfin umme ir not und umme ir angist. von deme list man daz got dri toten durch in lebending machete und manich andere zeichen die man niht gezelin mach. do er zwelf jar alt was, do wolde er ein einsiedel werden. do ving in sin vater und twang in zu ritterschaft. an der selbin ritter- schaft irzeigete er sine dimüticheit so verre, daz er niht mer habn wolde dan einen knecht, und deme selben dinete er mer danne er ime. und swie so er noch ungetouft were, idoch so hatte er die barmherzicheit ober die armen und gab in und tet in zu güte alliz daz er mochte. | eines tages do iz vil kalt was, do reit er mit sinem genoze und begeint im ein armer der bat sie daz sie (191°) im ettis- waz gebn. do sie alle vor rieten und gingen und im niht gaben, do erbarmet iz sente Mertine und den mantel den er an trüg, wane er nimmer hatte, den selbin sneit er mit sime swerte in zwei und gab in halb dem armen, daz ander teil tet er wider an sich. des selbin nachtis irschein im got und sin engil und daz selbe gewant zeigete er im und sprach daz in sente Mertin da mit hette gecleidet. da von wart er so sere gevrowet und gesterkit, daz er sich gar karte zu gote wert und wart getouft, do er was achzehn jar alt. in des wart ein herevart und gab man den rittern allen herestüre, daz ist, alls des sie bedorften zu der herevart. do iz do zu sente Mertine quam, do sprach er zu dem keisere Juliano: "habe dir dine gabe, ich bin gottis ritter und enmüz niht vechtin. biz her hab ich dir gedinet, nu laz mich ouch gote dienen.’ zu der rede begonde man sin spotten und sprachin iz were blodicheit. do sprach sente Mertine: 'nu manz vor blodicheit haben wil, so wil ich ane :wwfen. in gotis namen mit sines crücis zeichen durch die schar der vinde gen.|zu hant do er

1 und fehlt D ci der upicheit dirre werlde D herre felt D 2 d. tach w.D bekarte fehit D ci minem trehtin D 3 dannan er D ouch fet D 4 d. m. im erch. D go A 35 helfin D die sich an in lazent und in anr. D 6 lesin wir D 4mn.an a. z. D d. nieman ercellen m. D 8 d. twanch i. s. v. ci r. D 10 sin diemut also d. D n. h. w. wan einis chnehtis D 12 ime teti D so jehlt D noch felit D 18 barmherei D u. gab swaz er mochte D 14 mit sinin gesellin do b. D 15 in armiz und b. D 16 a. vur sich g. D 17 und nam sin swert und d. m. D an fet D 18 den sneit D m. s. s. fehlt D 19 g. ein teil d. a. d. a. leit e. D sich fet D 20 selbin feht D gew. daz z. D 21h. gi- wetit. von der geschiht w. e. s. harti gisterchet D 22 gar fehlt D 29 z. mines trehtines dieneste D innen des D 24 daz 25 herev. fehlt D 26 iz hin ce s. D 26 chunige D_ 21 r. mir ist niht muezlich ci v. D unzi h. D 28 von d. r. D 29 sprach ez w. von zagehait D 30 v. zagehait hat D wafen fehlt A n. und s.D öl shari D

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daz gesprach, do hiez man in behalden, daz man sehe, ob er daz tete. des andern tages santen die viende boten und irgaben sich mit alleme daz sie hatten. daz tet got dürch sinen trüten, wane er niht in einen wolde beschirmen, sünder ouch die andern dürch sinen willen. dar nach für sente Mertin zu einer stat, die heizet Pictavis, und nam an sich geistlich gewete und was da mit eime heiligen bischolfe, der hiez Hylarius. dar nach do er vür, uf daz er sine mage gesehe und andere sin vrünt dürch bezzerunge, do begeinte im der tüvil und sprach, swa er hin vüre, (1914) daz er wider in were. do er do vur durch ein holz, do vingen in die schechere und vürten in uz dem wege und bevalhin in einem andern der sin hüte. mit dem redete er so lange unz er sich bekarte und wart sin geverte. do er do quam zu sinen vründen, do bekarte er sine müter, und sin vater bleib in der heidenschaft. dar nach vür er wider zu sente Hylarien, und was er dürch gote liede und was got dürch in tete, des enmochte nieman ende wizzen. von dà, mine vil liebn, wan iz uch dicke wol gesagt ist und ir sin genüch wizzit, so bitte wir in siner genaden, daz er uns helfe, daz wir an disime libe also gelebn müzen, daz wir nach diseme libe daz ewige himelriche besitzen. Des gerüch uns zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

233. De sancto Andrea.

Beati qui lugent, quoniam ipsi consolabuntur. Mine vil liebn, wir begen hüte die hochzit des güten herrin sente Andreas. als ir wol wizzet daz er wart gemartert, und als man iz nennet in der heiligen schrift, also mag iz wol heizen ein tach siner gebürt. wane do er in dise werlt quam, do wart er zu jamercheit geborn, und do er von dirre werlde schiet, do aller erst quam er zu der untotlichen rüwe. man list von sente Job daz bi sinen geziten nieman were der sich im mochte gelichen an richtüme und an der herschaft und list ouch daz er hatte sieben süne und dri tochtere, und daz die süne die tochtere ladeten zu irre wirtschaft. swie diz alliz also sie ge- schriebn, iz hat idoch vil verre andere bezeichenunge. Job daz spricht 'dolens und bezeichent unsern herren Jhesum Christum der

1leralso t. D 2 irgab A 8 allen den die s. hitin D d. sanctum Mar- tinum s. t. D 4 bihalten D 5st. h. P. D 6 giwant D Tder feit D do überg. in A, er in A am rande beigesetzt uf fehlt D sine vorderin gisehi do D 8 gesehe fehit A 9 e. underim w. D als er durch e.h. v. D 11 u. enphulichin i. D 18 s. vordirin D und fet D 16 n. ci ende chomen D mine vil fet D dicke fehlt D_ 1€ so mane wir iuch churzlich daz ir in bitit s. g. D 18 e. iuh. D ir in d. l. garnit den ewigin lip. qui vivit et regnat D nr. 233 überliefert in A und E, in E aber so fragmentarisch, dass varianten nicht angegeben werden können

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durch uns leit die martere des crücis. von deme spricht man rechte daz er michil were, wane als der propheta von im spricht: Magni- dudinis ejus non est finis. (192%) sine gewalt und sin herschaft ist ane ende. mit den siebn sünen sint bezeichent die siebenvaldige gabe des heiligen geistes, mit den drin tochtern sint bezeichent die dri tügende die man heizet: fidem, spem et karitatem; der güte geloube und die zuvorsicht und die ware minne. dürch daz wane die zwelf- boten warn irvüllet mit der gabe des heiligen geistes, von sint sie mit disen sieben sünen bezeichent die ir dri swestere ladeten zu zu der himelischen wirtschaft. dirre waz ir einer sente Andreas, sente Petirs brüder, des tach und hochzit wir hüte begen so wit so die christenheit ist, der daz vordienet hat umme gote daz er uns und allen den die in an rüfin mit innenclicheme herzen wol gehelfin mach. wie er gemartert würde und was got durch in tete, des ist so vil, daz sin nieman zu ende cümen mach. idoch so wil ich uch ein we- ning dar von sagen, da mit ir werdet irmant in zu lobne und zu erne und zu bittene. man list von im daz sente Matheus der von den heiden gevangen was und irblent was, daz den got dürch in machete gesehnde in dem kerkere und irlüchte in an dem libe und an der sele. da würden ouch vil toten von sinen genaden lebending. dar nach vür er hin zu Kriechen und predigte da unz er ein michil teil volkis bekarte. dar nach quam er zu einer stat, die hiez Patras, der phlach ein übil greve, der hiez Egeas, der hiez in vahn und sprach, war umme er die lüte vorkerte. do sprach sente Andreas, er inwolde sie niht vorkern, sunder er wolde sie zu gote bekern. do hiez ine Egeas legn in einen kerker. al da tet got dürch in groze zeichen. do man in dar uz nam und im manige pine an legte, uf daz er gotis vorloukente, (1925) do wart er io sterkir und sterkir an gotis dineste und an der bezzerunge siner martere unz an die zit daz Egeas hiez machen ein crüce und hiez in dar an hengen. dar an lebte er zwene tage und larte und bekarte die lüte. do sie daz wünder gesahn, do wolden sie Egeam steinen. do ern do vor der lüte vorchte wolde lazen, do irwarb sente Andreas umme got, daz niemant mochte ge- langen hin zume crüce. in des wart ein michil liecht umme in und vorwandelte also disen lib mit dem ewigen libe. also drate wart Egeas behaftet mit dem bosin geiste und nam ouch damit sin ende. aber sin wip Maximilla die bekarte sich und nam sente Andreas lichnam und bestattet den so si aller beste mochte, und geschan groze zeichen da und bekarte sich des volkes vil in dem namen unsers herrin Jhesu Christi. Nu sul wir ouch sente Andream nach bilden, der in dütschir zungen heizet 'virilis', daz spricht 'stark' oder 'creftich' oder *menlich', und suln mennelichen vechten wider den tüvil und

2Magindudinis 4süne 21Krichen, eüberg. 38sonamsi,sonam auslichnam geb.

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sine gespenste, daz wir irvünden werden an dem crüce, daz ist an der arbeit und an dem güten lebene da wir an schinen, so cüme wir zu der rüwe und zu den genaden die er besezzen hat im himelriche mit der helfe unsers herrin Jhesu Christi, qui vivit etc.

234. De sancto Thoma.

Vos amici mei estis, si feceritis que precipio vobis. M., dise wort die ich nu habe kürzeliche zu latine gesprochen, die sin vil lang und sin uber die tügende der cranken lüte. unser herre got gerüchit zu uns sprechen daz wir sin vrünt sin, und waz mochte wir im da wider irbieten daz er uns sine vründe heizet die wir niht wirdich sin daz wir sine knechte mügen sin? idoch als sente Gregorius spricht: swen dise wort güt dünkin, (192°) als sie sint, wane niht bezzer ist, der sol vil endecliche denken waz dar nach get: si feceritis, inquid, que precipio vobis. ob ir tüt, spricht er, daz ich uch gebiete. so sie wir werliche sine vrünt, ob wir tun daz er uns gebütet. unsers herren gotis gebot die sint manichvalt und ziehnt alle an zwei ding die uns der propheta retet zu tüne, daz ist, daz wir uns bekern von den übeln und tün daz güt. von sin uns der heiligen hozit gesazt zu einem bilde, so wir horen waz sie durch got irliden habn, daz ouch uns dirre kürzin arbeit niht vordrieze. nu seh wir wie sente Thomas, des hochzit wir hüte begen, zu der martere queme, so ere wir in deste baz und rüfin in deste vlizeclicher an. man list daz, do got sine jungern wolde zusenden in die werlde, do erschein er sente Thome und hiez in varn in ein lant, daz heizit Indya, und sagte im daz der künik hette gesant nach werklüten die im worchten ein palas. zu der selbin stünt quamen die botin in eime schiffe uud vorschten nach werklüten, als in was geboten. do sprach got zu in in eines menschen bilde: wolden sis im wol lonen, er lig in einen man dem niemant mochte gelichen an büwerke. der rede würden sie vro und sprachen also lange unz er in sente Thomam bevalch. do si do varn begonden, do vragt in einer, ob er des mannes knecht were der in im hatte intfoln. do sprach sente Thomas: "were ich sin knecht niht, ich hettis widerredet. do vragte er in, was er wirkin und büwen konde. do sprach sente Thomas, er wolde ein palas machen daz nimmer zuviele noch irvülete und da nimmer liechtes gebreche, und alle die wunne legte er im vor die da zu himele ist, daz jener (1924) wante alliz er solde hie also wirken. do er in do brachte zume künige und ime sine rede gesagte, do wart der künik vil vro und intphing in vil

nr. 234 überliefert in A und E, die varianten vou E sind ihres fragmentarischen charakters 1regen nicht mittellbur 13 ist aus si geb. 14 vil aus um 80 re, de über. 31 venalch

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liebliche. dar nach zeigete er im die stat da er wolde büwen und vragtin, ob der hobestat genüch were. do si sente Thomas do gemaz, do legte er ime vor allz des ein herre bedarf. do wart der künik vil vro und antwürte im den creftigen schatz, daz er da mit büwete, und vür er in ein .ander lant. da büwete sente Thomas kirchen und ordente phaffen und vrowete witwen und weisen und bekarte alle die er mochte. nach zwein jaren do der künik wider quam und sach wie sente Thomas hatte gebüwet, do wart er vil zornich und hiez in und jenen der in dar hatte bracht beide vahn und hiez sie werfen in einen kerker, unz er gedechte, weliges todes er sie mochte getoten. in den stunden wolde got daz des küniges brüder vorschiet und quamen die engele und vürten die sele zu himele und wiseten ir ein palas, daz von golde und von edelme gesteine niht sülichis mochte sin, und sprachin, iz were daz palas daz sente Thomas sinem brüder hette gemachit, und wolde her iz gewinnen, sie batten got daz er wider queme und daz er sinem brüdere de» schatz gulde den er wonte daz ern vorlorn hette. an den virden tage, do iz waz alliz bereit daz man in solde begrabn, do wart er lebnding und sagte sinem brüder was er hatte gesehn und gehort, und liefen do hin zu dem kerkere und namen sente Thomam dar uz und vielen im zu vüze und baten in daz er in vorgebe daz sie wider in hatten getan. do sprach sente Thomas, (19389) daz sie got lobten der in hat irzeiget sine tougen und bereiteten sich daz sie gelütert würden mit der toufe. do er sie do getoufte und manigen menschen bekarte, do vur er zu einer andern gegenote, die heizit ouch Indya, und bekarte da des künigis wip und manig ander mensche und zustorte die abgote die sie an betten. dar umme wart er gemartert. Nu bitte wir in siner genaden, daz er uns helfe, daz wir also geleben in diseme libe, daz wir die genade besitzen in himelriche die er besezzen hat. des gerüch uns allin zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

235. Sermo dominicalis.

Homo quidam erat dives et induebatur purpura. Mine vil liebn, daz wir von der heiligen schrift so dicke werden gemant zu der gewarheit unser sele, daz cümt uns zu grozin genadin oder zu grozin ungenaden. und enwere uns niht mer vor geschribn wan daz ewan- gelium daz man hüte list, des solde uns genugin und mochten uns da von bezzern. man list uns hüte in dem ewangelio von eime richen manne der was mit siden und mit phellele gewetet und az tegeliche

14 her sie gew. 22 der der nr. 235 in A und E überliefert, E ist sehr

fragmentarisch. erhalten

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irwelete spise. vor des türe lag ein armer dürftige, der hiez Lazarus, und waz uber al sinen lib uz gebrochen und gerte der brosmen sich zu generne die von des richen mannes tische vielen, und die gab ime niemant. dar nach schire stürben sie beide und wart der riche hin zur helle gevürt. und wart Lazarus gevürt, von den heiligen engelen in des warn Abrahamis schoz, unsers herren Jhesu Christi. do der riche sere begonde bürnen in der helle und den armen La- zarum sach vil vro, do rief er hin zu Habrahame und sprach: "vater Abraham, sende Lazarum, daz er sinen minnesten vinger (193®) be- tüche in ein wazzer, daz ich mine zünge gelabe, wane ich lide groze martere in disme hellischen vüre. hie sult ir merkin wie stark unsers herren gotis urteil sint. uf des richen tische was niht so cleine so die brosmen, und wane er die dem armen vorsagete in diseme libe, von quam er zur helle dar zu daz er bat eines troppen wazzers uf sine zünge, und der wart im vorsagt. 'recordare', inquid, 'quia rece- pisti bonum in vita tua. 'sun', sprach er, 'gedenke, wie wol dir was in jener werlde und wie wbele Lazaro was; nu wirt er getrostit und gevrowit und du wirdes gepinet immer mer an ende. do die bette niene half, do bat ern daz er Lazarum sente zu sinen vümf brüdern die er dannoch hatte in dirre werlde und die warnete, daz sie icht quemen zu den selben pinen. do antwürte im Abraham und sprach: 'sie habn Moyses aber und die propheten, die horin sie’ do sprach aber jener: 'niht, herre vater; cümet ieman von den toten zu in, so gerüwent sie sich irre sünden.” mit disen worten sint gemeinet die tummen die niht wollen geloubn, so man in sagt von der heiligen schrift, und habn iz vor spot. so sprechen si vil dicke, so man sie manet zu bezzerunge, daz ouch jener sprach in der helle: "woch, sprechin sie, 'so nu ein toter cümt und mir sagt, wie iz da zu der helle ste, so bezzer ouch ich mich danne/ die wollen got zu lügenere machen der da spricht uz des propheten munde: ego deus et non mutor. ich bin got und enwerde niht vorwandelt. wane er sich nimmer von der warheit vorwandelt, von sin ouch die wort war die man uns von im gesagt: ipse reddet unicuique secundum opera sua. er lonet einem iglichen nach sinen werkin. wane aber nieman so vol- cümen ist in dirre werlde, im ensi dannoch not (193°) der gotis genaden, von spricht her David der propheta: non justificabitur in conspectu tuo omnis vivens. Herre got, spricht er, iz enlebt nie- man der gerecht müge werden vor diner beschowunge von sinen werkin, düne machist in gerecht von dinen genaden. von sone

sul wir niht setzen unser gemüte nach dem richtüme der schire ende

D ge vor gevürt 26 si fehlt 30 mit ouz des weissagen m. beginnt E 91 gewandelt E 32 w. v. und o. d. w. E 34 durnoht E 85 im sei E unsers herren hulde E 36 spr. der weissage E 88 reht E

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niemt, wane als sente Jacobus spricht: swer so in dirre werlde wil rich werden, der vellit in maniger slachte bekorunge und in den strik des tüvils. wie war dise wort sin, daz wizzin alle die wol die ie icht eigins gewunnen. iz ist ein groz bekorunge, swenne man denket nach dem güte: so man iz danne gewinnet, so hat man an- gist daz manz vorliese; so man ez dasne vorlieset, so hat man dicke so groz leit dar umme, daz man gotis vorgizzet und cümet also in die strike des tüvils. wane ir uch nu habt gote irgebn und in irwelit habt zu eime herrin, so dinet im als von rechte üwerme herren und üwerme schepphere, daz er uch nach diseme libe entpha und setze uch in den schoz üwers vaters Abrahamis und mit im sit in der ewigen rüwe die er hat bereitet sinen irweltin, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

236. Dominica II.

Beati qui ad cenam agni vocati sunt. M., man list hüte in dem ewangelio von eime richen manne der eines abindes machete groze wirtschaft und ladete dar zu sine vrünt. do iz alliz bereit was, do sante er sinen knechte nach den die er geladen hatte. die ne wolden niht cümen und entschuldigten sich alle. einer sprach: 'ich han ein dorf gekouft, dar wolde er und wolde daz sehn. der andere sprach, er hette vüinf ochsenjoch gekouft, die müste er vorsüchen. der dritte sprach, er hette ein wip genümen, dar umme ne mochte er niht cümen. do daz der herre gehorte, do (1939) wart er vil zornich und sant uz sinen knecht und hiez armen und siechen, blint und halz, und swen man vünde dar in vüren. do daz geschach, do quam der knecht und sprach daz ir dannoch in vollen niht were. daz wart deme herrin zorn und hiez alle die man vünde an dem wege und under den zünen, daz man die twünge dar, und sprach daz der dieheiner die da waren geladet nimmer sines ezzins inbizzin. wer dirre si, daz sult ir merkin. iz ist got selbe der alle sine holdin hat geladen zu der ewigen wirtschaft. dise wirtschaft heizet ein ezzin, niht ein inbiz, wane zu gelicher wis als nach dem imbize cümt daz man sol ezzin, also cümt nach diseme libe die ewige rüwe und die ewige genade oder die ewige ungenade. die boten die zu der wirtschaft ladent, daz

1n.also s. J. E 2 velle E 8 alle wol E 4 so man E. 6 s. m. e. d. v. fehlt A 7 solich leit E 8 den strich E in fehit A 9 herren euerem sch. E 11 i d. schaz à. A u. daz wir mit im E 12 s. chnechten u. E nr. 236 über- liefert in A und E, in E nur bruchstücke 19 k. zu seinen vreunden E 28 g. und da von n. E 2D s. k. fehlt A blinde, sieche und halze E 26 swem A d. daz

wart getan E 27 u. seiten ir herren E 28 vunden E dem zunne E 29 twun-.

gen E 32 diu w. E 35 ladeten E

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sint die heiligen propheten und aposteln die aller erst larten den weg des himelriches, die würden aller erst gesant zu den juden die da hatten intphangen die à unsers herren gotis. und wane sie die niht geistliche wolden vorstan, von sone cümen sie niht zu der wirtschaft unsers herren Jhesu Christi die also würden irvünden. die armen und die blinden, daz ist die heidenschaft die niht von gote hatten gehort und manige zeichen die da waren geschen niht hatten gesehn. von den si wir alle cümen und ist an uns irvüllet daz sente Peter sprach zu den juden, do sie niht horn wolden daz gotis wort: vobis, inquit, primum oportuit predicari verbum dei, sed quia illud repellitis et indignos vos judicatis eterne vite, ecce, convertimur ad gentes. man müst uch aller erst kündigen daz gotis wort, wane aber irz vorwidert, seht, so kere wir zu den heiden, wane irne sit niht wirdich des ewi- gen libes. nu wane man uns tege (194*) liche ladet zu der wirtschaft unsers herren gotis, so sul wir uns bewarn, daz icht si da mit wir uns mügen unschüldigen und in mit irzürnen. von minen sünden so bin ich der einer die uch laden suln zu der gotis wirtschaft, und ist uch not daz ir den botin niht an seht, sunder ir sult merkin wes die botschaft si. daz ist got selbe der da spricht in dem ewangelio: quod uni ex minimis meis fecistis, mihi fecistis. daz ir habt getan eineme minen minnesten, daz habt ir mir getan. von sone seht niht an mine crancheit noch eines andern der uch manet, sunder den zu dem man uch ladet. ir sult ouch merken daz manege sich unschuldigen wollen, als jene taten, mit dem der da sprach, er hette ein dorf ge- kouft, durch daz enmochte er niht cümen sin; die bezeichent die so sere ir gemüte setzin nach vorgenclichen dingen, daz sie gotis vor- gezzin. die vumf ochsenjoch sin die ir vümf sinnen kern nach den üppigen ern und zu dem wistüme der von gote sundert. jener der da sprach, er hette ein wip genümmen, durch daz enmochte er niht cümen, daz sin die sich gar gelazzen habn an die bosheit und an die jamercheit dirre werlde. Von dü, ob ir cümen wollit zu der ewigen wirtschaft, so sult ir uch kern von allen süntlichen dingen und sult horn und merkin die botschaft und daz gotis wort, da mit er uch ladet zu sinen genaden, und swaz ir güter dinge beginnet zu tüne, des sult ir got bitten daz er uch dar an gerüche bestetigen und daz er uch brenge ad cenam agni immaculati, zu der wirtschaft des unbewollenen lambis, daz da ist selbe unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

lweissagen E apostoli E 8 mines trehtines gnaden E 5 mines trehtines E werdent E 1 waren felit E 9 do wort felit E 10 repu. A 12 muoz E chunden E w.spricht er. aver E verw. nu chere E 13 h. und i. A 14 lebens. seit man E 15 huoten E 18 sund A £O d.i.tet e. E. 21 daz tet E 23 ma- nege fehlt A 24 g. und mochte E 26 (an) zerganchlichiu dinch E da si E * k. an uppigiu E 31 d. lieben o, E. o. wir c. A 32 sundern von E und swa ir muget da sult ir gerne h. E 34 und swa ir guter dinge beget da sult ir got b. E 35 ruoche E bringe ze der wirtschafte E 31 selbe fehlt E

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237. ' Dominica III.

Ascenderunt ad Jhesum publicani et peccatores, ut audirent illum. Man list hüte in dem ewangelio (194") von unserm herrin Jhesu Christo: do er was in dirre werlde, do quamen zu ime sündere und andere meintetige lüte und azzen und trunkin mit im. do daz die Juden und ir phafheit gesahn, do begonden sie murmeln, war umme er sie intphinge und mit in gemeinte. do sagte er in ein bispel und sprach: "welich üwer hat hündert schaf, und vorlüsit er eines, er lezit nün und nünzich in der wüstenunge und süchit daz daz vorlorn was unz er iz vindet. als erz danne vindet, so nimt erz uf sin achsle und tregt iz wider zu den andern schafen und ladet sin vrünt und sine nachwendigen und bittet sie daz sie sich vrowent mit samnent im, er habe sine schaf vunden. also vrowent sich die engele da zu himele mer von eime sündere der sich bekeret danne von nün und nünzich gerechtin die nicht genaden bedürfen. oder welich wip hat zehn phenninge, und vorlüset sie einen, sie kert alliz ir hüs und suchit in mit vlize unz sie in vindet. so sie in danne vindet, so ladet si alle ir vründinne und bittet sie daz sie sich mit ir vrowen, wane sie habe vünden den phenning den sie vorlorn hatte. also vrowen sich die engele da zu himele, so. sich ein sündere bekeret. diz sint die wort unsers herrin Jhesu Christi da grozze bezeichenunge an ist, ob wir sie rechte vorsten. als wir warn von eines valle cümen zu grozen ungenaden, daz ist von Adams ungehorsamicheit, also ist uns daz bilde unsers herrin Jhesu Christi zu grozen genaden cumen, ob wir so selich sin daz wir im volgen. er quame durch daz zu den sündern und az und trank mit in, uf daz er uns bilde gebe, daz wir niemanne von unser guttete suln sundern, sunder wir suln alle zit uns (194°) selbin an sehn, und als sente Paulus spricht: qui se exi- stimat stare, videat, ne cadat. swen so dünkit daz er ste, der seh, daz er icht valle. mit dem mürmelne daz die juden taten sin die homütigen bezeichent die sich niht irbarmen ober ir ebenchristen, die suln denkin was got spricht: non veni vocare justos, sed pecca- tores ad penitenciam. ich bin niht cümen dürch die gerechten, sunder duz ich rufe die sÓóndere zu der rüwe. an dise wort stozen sich die tummen und denkin daz got so barmherzich si, swaz sie getun, daz erz in vorgebe. da von spricht der propheta: Justus et misericors

nr. 237 überliefert in A, in E bruchstückwese T phaphen E 9 swelch man h. E überall zehenzech in E 10 sezit n. A wuoste E u. get suochen daz da verlorn ist E 12 hin wider E schafen /fehit E u. s. n. fehlt 13 mit im E 16 rehten E 18 so vindet fehit E 19 vr. mit ir ze house E. v. daz si v. h. E 22 J. Chr. fet E gr. bezzerunge A b. chumt E 23 wand wir E 29 als als, das zweite getilgt A 94 durch zweimal A 8b d. 1. r. fehlt A

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dominus. unser herre got ist gerecht und barmherzich. wane er ge- recht ist, sone lezt er niht, er ne richtiz von unsern sunden, ob wir sie hie niht büzen. wane er aber barmherzich ist, so beitet er under stunden daz wir uns bezzern. als aber sente Gregorius spricht: tanto districtius justiciam exercebit in judicio, quanto longius pacienciam ante judicium prerogavit. als vil als er ist nu geduldiger daz wir uns bezzern, als vil wirt er strenger an sime gerichte, ob wir uns niht bezzern. er ist der man der nün und nünzich schaf liez in der wüstenunge, do er von den engelischen choren quam in die wüstenunge dirre werlde und süchte daz vorirrete schaf, daz was der mensche der sich hatte vorsündigt. daz schaf nam er uf sine achsele, do er durch uns liez nageln sich an daz crüce. er trügiz wider zu der herte, do er mit siner heiligen ufvart machete uns den weg hin zu himele. unser herre Jhesus Christus ist ouch bezeichint bi dem wibe die da hatte die zehn: phenninge und der einen hatte verlorn. wane die nüne chore der engele sin ganz, der zehnde gevil mit deme homüte. wane der mit uns sol irvüllet werden, so bitte wir in siner genaden, daz er daz ewige licht an uns inzünde und daz hüz unsers herzen kere (1944) und sinen phenninge, daz ist die sele die nach im gebildet ist, vinde und sie uz des tüvils gewalt intphüre, daz sine vrunt, die heiligen engele und andere heiligen, alle sich mit im vrowen und daz wir von im und mit im werden gevrowet in sime riche. Des gerüch uns zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

238. Dominica IIII.

Estote misericordes, quia et pater vester misericors est, dicit do- minus. M., under andern tügenden die uns got hat gelart, da mant er aller meist umme die barmherzicheit und irzeigete daz niht alleine den vrunden, sunder ouch den vienden sol irboten werden die minne und die barmherzicheit. von spricht er hüte in dem ewangelio: estote-misericordes, wesit barmherzich. die barmherzicheit ist zweier hande, ein ist geistlich, die andere menschlich. die menschliche triffet zu dem libe und ist daz man gerne almüsen gebe, den enelenden herbergen und den von herzin vorgebn die uns leide tün, und andere güte werk die lang sin zu sagene. die geistliche barmherzicheit ist daz man die tummen gute werk lere und güte ding, die jamerigen

E at für 8 f.: (wer ist der) man der zehenzech schaf hat? daz ist unser herre Jhesus Christus) wir birn siniu schaf. do wir vervielen..... (muote) r Even under des tivels gewalt, do e.... er die menscheit an sich und nam daz (schaf ouf die achisel 12 dem herte E 18 mit s. ouff. E 14 er ist ouch E deu do den zehenden phenninch E 16 ubermuote E 17 und der sol m u. e. w. E, das hier abbricht von nr. 238 bis zum ende ist A allein 29 o. die v.

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troste, die güten an allen guten dingen troste und sterke, die anme unrechten sin zu bezzerunge mane, die homütigen zu der dimüticheit und andere güte ding raten. dise barmherzicheite sin beide gut, ob sie mit güter andacht geschen. von nach volget er und spricht: sicut pater vester misericors est, als üwer vater da zu himele barm- herzich ist und sich uber uch irbarmet. et nolite judicare, ut non judicemini, neque condempnate, ut non contempnemini. irne sult ouch niemanne vorteilen, spricht er, daz ir icht werdit vorteilet oder vordampnet. hie sul wir groze underscheidunge merkin, daz wirz rechte vorsten. iz sint etteliche ding da wir mügen ober irteilen, daz ist offenbare missetat, die sul wir rügen in brüderlicher und (196*) in gotlicher minne. aber die ding die man nine weiz, mit welichem müte oder andacht sie werden getan, danne sul wir niht ober irteilen, und aller meist daz wir imanne vordampnen. iz sin manige ding die mit güter andacht werden getan und ouch mit boser. etteliche lüte vasten under stünden dürch üppich ere oder daz sie niht gedürren ezzin. etteliche ezzen aber durch irn sichtüme die vil gerne vasteten, ob sie mochten. also ist von einem igelichen dinge, da man an zwi- velt, daz sul wir ie zu besten kern. und nach diseme gebote so lert uns unser herre got waz wir tün suln und spricht: dimittite et di- mittetur vobis. vorgebt, spricht er, so wirt uch vorgebn. waz sul wir vorgebn? wir nesuln niht alleine niemanne vorteilen, sunder ouch die uns vorteilent, den suln wirz von herzin vorgebn, daz sagt er uns: mensuram bonam et confertam et coagitatam et supereffluentem dabunt in sinum vestrum. eine gute maze und eine volle die wol ge- mezzin ist und obervlüzzich, die wirt uch gemezzen und gebn. iz ist ein gut maze, so man uns gibt daz ewige lon umme die cleine arbeit die wir nu liden. dise selbe maze ist vol und wol gemezzin, wane dane mach niht sin, iz ensi volcümen. sie ist ouch also vol, daz sie ubervlüzzit, wane die genade die da ist zu himele, die ist unspreche- liche und undenkeliche güt. wir suln uns ouch hüten vor hazze, so wir ein ander manen. wane da von spricht er: quid vides festucam in oculo fratris tui, et in tuo autem trabem non consideras? du sehs, spricht er, in dines brüders ougen die agene und enbedenkis niht daz in dinen ougen ein michil tram ligt. der treit den tram in sinen ougen der da nyt und haz und zorn und untrüwe (195P) und un- kouscheit und andere bosheit treget in sime herzin; da wider ist niht wan als ein wenige agene oder stoub, so jener lichte ettiswane zürnet. der den hezligen manen wil, der hore was er hie spricht: ypocrita, ejice primum trabem de oculis tuis, et tunc videbis, ut educas festucam de oculis fratris tui. Du glisnere, wirf aller

3 ob sie zweimal 8 vor vorteilet steht d unterp. 10 teilen 18 ir bei teilen am rande 26 nach gemezzen steht wane getilgt 56 nach ougen steht ein michil tram

unterp.

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Qt

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erst den tram uz dinen ougen, so machtu danne den stoub oder die agene nemen uz dines brüder ougen. Von sul wir allız daz wir tun uns vlizen, daz iz in der warn minne si, so cüme wir zu im der da ist die ware minne, daz ist selbe got gotis sun, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

239. Dominica V.

Cum turbe irruerent ad Jhesum etc. Man list hüte in dem ewangelio von unserm herren Jhesu Christo daz er stünt bi einem wage und zoch zu im ein michil menige, uf daz sie horten gotis wort. der wag da unser herre bi stünt ist dise werlt dar in er ge- rüchte zu cümene durch uns und durch andere sündere. bi dem wage sach er zwei schif, daz sin die die von der heidenschaft und von der jüdenschaft bekart sin zu gote. swa man list an der heiligen schrift daz got die lüte sehe, daz sult ir wizzin daz sine holden da mit sin bezeichent, die vischere die er da sach, daz sin die heiligen lerere von den der propheta spricht: Mittam piscatores meos et venabuntur eos. ich sende mine vischere die mir sie vahn. die selbin vischere stellent ir netze, so sie sich vlizent wie sie unserme herren gote die selen gewinnen. die netze waschent sie, so sie hüten daz sie mit worten oder mit werkin ich des getun da von ir undertane geergert mügen werden. wane aber niemannes lere hilfet, da got daz herze niht irlüchtet, von du enmochten sie nicht gevahn & dan unser herre Jhesus Christus (1959) zu in queme und sie mante daz sie daz schif leiteten von dem lande, der sine gedankin nicht vorwandelt nach dirre werlde als daz schif wandelt uf dem mere. daz wirt danne so unser herre Jhesus Christus sinen geist zu uns sendet, daz er uns lere. und wes was daz schif da er in quam? Symon petri. dise wort sint ein und enhabn niht eine bezeichenunge. Symon daz spricht ‘obediens‘, ‘gehorsamer’, so spricht Petrus 'ein vestenunge. an sweme dise zwei sin, daz er ist gerne gehorsam und an güten dingen ist stete, mit dem ist got und hilfet im der dinge der er à niht mochte getun. von sprach er zu sente Petro, do er mit im in dem schiffe wa8: 'duc in altum etc. züch uf in die hoe und bereit üwer netze zu vahne. daz 'hoe ziehn' ist niht anders wan daz wir unser gemüte setzen hin zu himele und mit den netzin unser worte sul wir ouch andere lüte bezzern. wane aber daz niht geschen mach ane gotis helfe, von du sprach sente Petrus: "preceptor, per totam noctem labo- ravimus, nihil cepimus etc. herre, gebieter, wir habn alle dise nacht gearbeitet und enhabn doch niht gevangen. idoch in dineme namen wirfe ich daz netze wider in. alle die wile der nacht, daz ist die vinsternisse der sünden, die hie zu uns ist, die wile müge wir niht

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gevahn, wir ne werden irlüchtet mit dem liechte der ewigen genaden. statimque comprehenderunt piscium multitudinem. zu hant vingen sie zu sime gebote so vil vische, daz die netze brachen. hie mit ist bezei- chint daz in dirre werlde manige sin die an got gelouben mit den wor- ten und sin loukenen mit den werkin. und wane manige sin die under stunden gerne güte ding teten, mochten siz an werden von blodicheit, von sprach sente Petrus: (1959) exi a me, domine, etc. herre, sprach er, gang von mir, wan ich bin ein sündere. waz mochte tumplicher sin wan daz der siche den von im tribet der in heilen sol? iz enwaz ane sache niht. unser herre Jhesus Christus hat mit sente Petro alle sündere getrostit, daz sie niht missetrüwen, do er sprach: 'noli timere etc. vorchte dich niht, sprach er, du wirdes hinnen vort die lüte vahn. waz went ir daz hie mit bezeichent si, wan daz daz da ist ein urkünde daz got mit uns ist, so wir niht alleine hüten unser selbin, sunder ouch andere lüte mit unserme güten bilde leiten an den weg und zu den genaden unsers herrin Jhesu Christi, qui vivit etc.

240. Dominica VI.

Nisi habundaverit justicia vestra etc. M., man list hüte in dem ewangelio daz unser herre Jhesus Christus sprach zu sinen jungerm, do er was in dirre werlde: 'iz ensi daz üwer gerechticheit bezzer si dan die gerechticheit der schribere und der Phariseorum, irne cümt nimmer in daz himelriche. man sprach bi den alden geziten, swer einen andern slüge, der were schüldich des urteiles. ich sage aber uch: swer hezlichen zorn tregit wider sinen ebinchristen, der ist schuldich des urteilis; swer in vorsmahet, der ist schüldich des helle- wizes. von dü, swer sin oppher brengit zu dem altere und gedenkit er da daz er sinem ebinchristen icht hat getan, so sol er da lazen daz oppher und sol sich mit im & vorsünen und sol danne brengen sin oppher. dise wort sult ir merkin, und ob ir iemanne slaht mit dem wafene, so sult ir uch ouch hüte daz ir imanne slaht mit dem gemüte. qui odit, inquid Johannes, fratrem suum, homicida est. swer sin ebinchristen hazzit, spricht sente Johannes, der ist manslech- tich, wane der lange zorn ist der gewisse tot. von du spricht sente Paulus: sol non occidat super iracundiam vestram. der zorn sol an uch niht (196*) benachten. von hat er uns hüte drü ding vor geschribn: daz wir ane sache niht zürnen wider unsern nahsten oder

in icht vorsmahn oder schelden. umme weliche sache dise mügen:

werden, daz sagt uns ein wise man. in vragte ein ander ob ich were, dar umme er solde zürnen wider sinen brüder, do sprach er alsus:

2 piscinum 30 niemanne

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'umme sweliche sache du zürnest so lange daz du din ouge macht uf und zu getün, daz ist ane sache; iz ensi daz er dich von gote sundern wolle, dar umme soltu zürnen. nu wane lüzil ist iman erne missetu ettiswanne, so sult ir merkin waz man zu leste list in dem ewangelio: si offers munus tuum etc. dune solt din oppher niht brengen zu dem altere die wile du weist daz din ebinchristen icht hat wider dich getan. der alter unsers herrin gotis ist in allen den steten da man in süchit und an rufit umme die sünde. als wir die clagen, so sul wir denkin, ob iman si wider den wir icht zornes habn oder hazzes oder nydes oder untrüwe. und ist er bi uns als nah, so sul wir mit im zu süne cümen; ist er aber von uns verre, so sul wirz im von herzin vorgebn, so vorgibt uns got unser sünde und irlosit uns nach disme libe zu dem ewigen libe in himelriche. Daz uns allen daz gesche, des gerüch uns zu helfene unser herre Jhesus Christus.

241. Dominica VII.

Misereor super turbam, quia jam driduo sustinent me nec habent quod manducent. M., unser herre Jhesus Christus, do er was in dirre werlde, do irzeigete er manige wis daz er ware got were und ware mensche. man list hüte von im in dem heiligen ewangelio daz ein michil menige mit im was und hatten sin gebeittet dri tage. bi der menige ist bezeichent die christenheit, (196^) die beitet und wartet der genaden die uns cümen sol von dem vater und von dem sün und von deme heiligen geiste. dise drü warn alle an unserme herren Jhesu Christo, noch diecheinez was gesundert von im. von sprach er: “misereor super turbam. ich irbarme mich ober die menige die min so lange beitet. laz ich sie vastende zu hüse gen, sie irliegn an dem wege. daz hüse von dannen wir sin vorstozen und vortriebn in diz enelende von unser heimote, daz ist die genade in himelriche da wir zu geschaffin sin und nu dar von vorstozzen sin von unser sünde halbn. wolle wir dar wider cümen, so müze wir gelabit werden mit der genaden unsers herren Jhesu Christi. quidam ex eis a longe venerunt, sümeliche under in warn von verres cümen. die da von verres zu gote cumen sin, daz sin die die da lange sin geweset in den sünden und sich bekart habn zu gote. wa mit werden die gelabt? ex septem panibus. sine jungern hetten sieben brot und ein wenig vische. die nam er und seinte sie und legte sie in vor und da von wart die menige al gesatet und bliben doch siebn korbe über. bi den siebn korbn brotis sin bezeichent die siebn gabe des heiligen geistes. swer da mit wirt gelabt, der wirt ouch dar von gesatet, und ist

4 nach dich steht ich getigt 29 e. und u. h. 86 semptem

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idoch so vol die genade, so man ir ie mer gebrüchit, so si sich ie mer und mer breitet und meret. die unmanige vische, daz sin die bilde unser heiligen vetere -die uns vor gesazt sin zu einem bilde, daz wir in nach volgn. die vische springen in dem wazzere uf und nieder und swie sere sie daz wazzer und die ünden blüwen, so wachsen sie doch. also suln die güten lüte tün. sweliche not sie liden an dem libe, so suln sie doch wachsen an tügintlichen werkin (196°) zu gote. und welich geleitte sie suln habn, daz lert uns die zal der lüte die da azzen. erant quatuor milia, et dimisit eos. ir warn vier tüsint. hie bi sin bezeichent die ewangelia di die vier ewangelisten schriben, die sul wir gerne horen und ir lere volgn, so cüme wir zu der wirtschaft unsers herrin Jhesu Christi und werden da gelabt, daz uns nimmer mer mach weder gehüngern noch gedürsten, da wir ewicliche mit vrouden sehn unsern herren Jhesum Christum.

242. Dominica VIII.

Adtendite a falsis prophetis, qui veniunt etc. M., wir werden hüte gemant an dem ewangelio, daz wir uns niht eine vor den tüviln suln hüten, sunder ouch vor bosen lüten und vor den aller meist die sich uzene schafin und einvaldich irzeigen und innewendich wülfene herze tragin. daz sint die sich vor den lüten güt und heilig irzeigen und aber unrein und bose sin in irme herzin vor unserme herren gote. wie man die sul irkennen, daz lert uns unser herre got und spricht: a fructibus eorum cognoscetis eos. von irn vrüchtin sult ir sie irkennen. swer die ypocritas merkin wil sine mügen sich die lenge niht vorbergen, man werde ir gewar und vinde sie. man vindet an dem dorne der winbere niht, noch die vign an dem büsche noch an dem affalderboume. bi dem boume ist der mensche bezeichent, bi den dornen die sünde und andere bosheit und missetat. die beide cerrint und stechint den menschin die wile in sin herze rügit daz er dar mit begriffen si. aber mit den winbern und mit den vign ist bezeichent die süzze und die güte vrücht der minnen die da leidet zu den ewigen genaden. idoch so vindet man winbere under den dornen, daz ist: niman ist so bose, erne bewise under stünden an sinen worten und an sinen werken des man gebezzert wirt, (1964) ob manz zu güte keret. non potest arbor bonus etc. der güte boum mach keine bose vrücht brengin, noch der bose boum güte vrücht. hie bi sult ir merkin daz der mensche niht gütes mach getun die wile er sine herze niht gelütirt und gereiniget hat mit der rüwe und mit der bicht und mit der büze. daz er hie nach sprichit, daz ist vil engistlich: omnis arbor

98 unsers 21 d. sist d. 23 suln 89 m. d. r. u. überg. 24

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qui non facit fructum bonum, swelich boum niht güte vrücht brenget, den sol man ab howen und in daz vüer legn und vorbürnen. hie mit wirt uns irzeiget daz got niht eine wil daz wir uns des üblin irloubin, wir entun ouch daz güte. iz sin manige so tumb, daz sie wenent, so drate so sie sich bekerent, daz sie heilich sin, und lazin sich so sere an die tracheit, daz sie weder calt noch warm sin. die suln merkin daz ende des ewangeli: non omnis qui dicit mihi, 'domine, domine’ etc. nicht alle die zu mir sprechen 'herre, herre', cümen in daz himelriche, spricht got, sunder die mit worten und mit werkin tun mines vater wilen der da zu himele ist. Nu daz wir alle sinen willen müzen getun in diseme libe, daz wir cümen zu deme ewigen himelriche, des gerüch uns zu helfene unser herre Jhesus Christus.

243. Dominica IX.

Homo quidam erat dives qui habebat villicum etc. M., uns ist hüte an dem ewangelio vor gesazt zu bilde eine rich man der hatte einen scheffer, der wart im gerügit daz er sin gut hatte zuvürt. dürch daz ladete ern vor sich unde sprach, ern solde sines gütes niht mer phlegn. do dachte der man, waz er mochte tun, und sprach zu sich selbn: "waz wirt min, so mir min herre min ambacht genimet? ich enmach noch enkan niht da mit ich mich müge begen, so schem ich mich ouch zu betilne’ nu nam er zu sich selbin rat und sprach: (197?) "ich wil mir nu vrünt machin, uf daz, swan ich von minem ambacht cüme, daz sie mir güt tün und genedich sin. also vür er zu und ladete alle die samene die sime herren schüldich warn, und waz igelicher solde, des liez ern allen also vil, daz iz in wol zu danke was. do daz sin herre vornam, do geviel iz im wol und lobte jenen sinen amman daz er wisliche hette getan. dise wort sult ir merkin, und wizit daz sülicher herren in dirre werlde niht ist. da ist aber

30 jener mit bezeichent dem niht gelich ist, dirre herre ist der almech-

tige got der alle ding hat in siner gewalt. des scheffere sie wir vil bose und vil unnütze, so wir die sinne die uns got hat verlign zu gute keren zu süntlichin dingen. die dem herren da kündigen daz der amman so vorgebn hatte den die sime herren schuldich warm, daz sin die heiligen engele die unserme herren gote kündigen unser güte werk. nu ist uns die ladünge unsers herren gotis zu im zwivalt. er ladet uns in dirre werlde zu der rüwe, nach dirre werlde werde wir zu urteile geladet da wir niht alleine boser werk noch unnützer wort, sunder ouch boser gedankin müzen rede gebn und büzen in

4 mani 16 der der h. 29 zuerst werlte 82 zuerst unnüzze 939 wort aus werc gedndert

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der helle oder in dem vegevüre, ob wirz hie vorsümen. .dar nach wirt keines gescheffedes niht. von du sul wir nu wisliche tun und suln uns nu zu vrunde machin die uns danne mügen gehelfen. wir suln allen den die wider uns icht schüldich sin vorgebn, daz ist, die uns icht leides habn getan, so bitten die selbin vor uns. und daz wir von unsern werkin niht mügen habn, daz sul wir minnen an andern lüten. so das der almechtige got siht dem niht ist vorborgn, so lobt er uns daz wir wisliche (1975) habn getan und enlezt uns niht betiln. wane nach dem jungistin urteile so ne mach nieman dem andern gehelfen, wan als ober in ist irteilet. Nu bittet unsern herren got und unser vrowe sente Merien und alle gotis heiligen daz wir die sinne die uns got vorliegen hat in diseme libe also keren zu güte, daz wir nach diseme libe daz ewige himelriche mit vrouden besitzen müzen. des gerüch uns zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

244. Dominica X.

Cum adpropinquaret dominus Jherusalem etc. M., welich die scheidunge si des libis und der sele, des werde wir hüte bewiset mit eime schonen bispelle an dem ewangelio. do unser herre Jhesus Christus was in dirre werlde an menschlicher nature, do vür er zu einem male, als er dicke tet, zu Jherusalem. do er der stat nahn be- gonde, do weinte er und sprach: ‘westis du was dir cunftich ist, düne werist niht so vro. dine vinde cümen zu dir und besitzen dich und brengin dich zu der erden und enlazin einen stein ob dem andern nihi. swie dise ding alle geschen sin, sie bezeichent idoch etteswaz anders. mit Jherusalem ist bezeichent ein igelich selige sele. swenne sich die vorwirket mit sünden, so ist daz gewis daz got ober sie hab vorhengit irn vienden, daz ist den bosin geisten. aber in disen tagen da sie sich üppeliche vrowet, da mochte sie baz weinen, konde sie bedenkin welich jamer dar nach get. daz weinen daz unser herre got tet, da mit ist bezeichent sin groze barmherzicheit. wane swie so er gewalt hat ober den tüvil als wol als ober den menschen, idoch so ist er als gerecht, daz er dem tüvele niht gewalt wil tün, sunder er vorhengit ober den menschen als er vorschüldet. (1979) wane die zit siner vengnisse werde, daz ist nu vor im vorborgn, wan niemant mach wizzen die zit siner hineverte wan got alleine. wie engistliche danne werde besazt unser stat, daz ist unser lichnam, von den bosin geisten, daz were nu unmügelich iemanne zu sagene und mocht ouch nieman volwizzin. swane dise stat danne von in gewunnen wirt, daz ist, swane sie ober die armen sele gewalt gewinnen, sone lazen si einen stein ober dem andern niht, sien zuvürn sie. bi den steinen sint bezeichent die gedankin mit den werkin. die steine werden dan

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zuvürt, so wir niht eine der wort noch der werk sunder ouch der gedanken müzen rede gebn. da von spricht her David der propheta: in illa die peribunt omnes cogitationes eorum. des tages, spricht er, daz ist, so wir sterbin, so vorterbn alle unser gedankin. Nu sul wir tun als der man der sin hüs dechit, so iz schon ist, daz der sne dar ine ich valle. da bi sul wir bilde nemen und suln niht an sehn die woltage dirre werlde die ein niht ist, sunder wir suln alle zit den tot vor ougn habn unsers herzen und suln also lebn, daz die bosen geiste niht an uns vinden da mit sie uns mügen besagn, sunder daz sie schentliche von uns varn und wir vroliche müzen cümen zu dem ewigen himelriche mit der helfe unsers herren Jhesu Christi, qui vivit etc. 245. Dominica XI.

Duo homines ascendebant in templum etc. M., swie die tügint der dimütign allinthalbn an der heiligen schrift werde gelobt und die hochvart gescholden, idoch vinde wirz aller meist in dem ewan- gelio daz man hüte list von eime jüden der sich irhub von sinen werkin und von eime heiden, einem offen sündere, der sich dimütic- liche schüldich irgab siner sünde. (1973) sie quamen beide in daz templum, daz sie betten. do ging der jude hin vor vil vormezzeliche und begonde sich von sinen werkin zu rümene und sprach: 'gratias ago tibi etc. herre got, genade sag ich dir daz ich niht bin als andere ubiltetige lüte, noch als dirre ist', und meinte den heiden. waz ist uns hie bi bezeichent wan die ypocriten die da heizen ougen- schalke, die da gelobt wollen werden von den lüten umme irre werke und niht von gote? von den spricht er: Amen dico vobis, receperunt mercedem suam. ich sag uch zware, sie habn ir lon entphangen. daz lon ist niht anders wan der lüte lob. 'jejuno bis in sabbato. ich vaste zwir in der wochen und gebe zehnden alliz des ich han. diz warn allez gute wort, were die grünveste der dimüticheit da bi. waz sprach aber der heiden? ‘Deus, propicius esto mihi peccatori. er stunt verre und entorste niht uf sehn, sunder er cloppfte an sin herze und sprach vil dimüticlichen: "herre got, wis mir vil armen sündere gene- dich.’ waz ist aber hie mit bezeichent wan daz nieman sol missetrüwen von sinen sunden, sunder daz er sich sol dimüticlichen irkennen und sich niht homüticliche beschirme? von du sagt er, wie iz ime irginge: descendit ab eo justificatus in domum suam. er schiet von im gerecht in sin hüs. Nu hort, welich genade und wa von was die, quia omnis qui se exaltat humiliabitur et e converso. swer sich vorhebt, der wirt genidert, und swer sich dimütigt, der wirt gehoet. nu tu wir als

) so wirt niht 86 dimuclichen, ti überg. 41 der wirt der wirt

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uns sente Peter retet: Humiliamini sub potestate manus dei. dimütigt uch under der gewaldigen hende des almechtigen gotis, so irhoht er uch in dem tage, so er uch gewiset. der tach da uns unser herre got an gewiset, daz ist der, so wir werden genümen von der jamercheit (1983) dirre werlde. werde wir gerecht und dimütich irvunden, so cüme wir zu den ewigen genaden in himelriche, da wir werden ge- hohit von unserm herren Jhesu Christo, qui vivit etc.

246, Dominica XII.

Exiens Jhesus de finibus Tyri etc. M., man list uns hüte in dem ewangelio daz unser herre Jhesus Christus, do er was in dirre werlde, vür bi dem mere mit sinen jungern. do brachte man im einen man der niht horte und waz ouch ein stümmer. bi disem manne ist be- zeichent alle dise werlt. swer sin oren durch daz uf tüt, daz er den tüvil gerne horit, so er im die sunde retet, der ist vor gote toub. und swer got niht lobt mit sinen worten und sich kert zu unnützicheit, der ist ouch vor gote stüm, dem ist not daz man in vüre vor unsern herren got und den bitte daz er sine hant uf in lege und in heile. die disen siechen suln vürn vor unsern herren got, daz sin die guten lüte die vor die sündere bitten, daz er sine genade geruche an in irzeigen. und waz tet im unser herre got? duxit eum seorsum a turba, er vürt in einhalb von der menige und mit sinen vingern greif er im in sin orn und sprach: 'effeta, quod est 'aperire. ‘tu uf din orn und hore. daz unser herre got den siechen niht heilen wolde à dan ern von den lüten gesünderte, da bi ist bezeichent daz wir nimmer mügen ledich werden von unsern sündin, wirne sundern uns aller erst von den sündern. swenne wir uns da von gesundern, so werde wir aller erst horende, aber niht e dan wir gerürt werden mit unsers herren gotis vingern, daz ist mit der helfe siner gotlichen genaden. dar nach rürt er uns die zungen, da wir mie sprechende werden. daz rürin sol werden mit der erden die er machete mit siner spei- chiln. (198*) die speichlne rinnet uz dem houbete. mit dem houbte ist bezeichent die gotheit, mit der speichiln die menscheit die er dürch uns an sich nam und da von wart gevüchtet die durre unsers herzen. were er niht mensche worden und hette er unser krancheit niht an sich genumen, sone mochte wir keinen trost habn daz wir immer wider quemen zu den genaden von dannen wir vorstozen warm. wane er uns nu von sinen genaden hat gezeiget den weg da wir an gen suln, daz ist, daz wir arbeit liden dürch in als er sie dürch uns leit, sone sol iz uns niht vordriezen, sunder wir süln dise cürze

2 hen 22 einhab 27 sünden 89 als als 40 vordrizen, e überg.

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wile arbeit und ungemach liden dürch got, uf daz wir daz hundert- faldige lon gewinnen des nimmer ende wirt, daz er gelobt hat sinen holden. Des gerüch uns zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

247. Dominica XIII.

Beati oculi qui vident que vos videtis etc. M., unser herre Jhesus Christus spricht in dem ewangelio daz man hüte list zu sinen jun- gern: 'selich sin die ougen die da sehn daz ir seht. alle die unsern herren got sahn in dirre werlde, diene warn niht alle selich, wane der in da vorriet und die in da marterten, die warn vil unselich. aber die einen die in sahn mit so getanen ougen als in sine lieben jungern sahn, daz ist mit der einvaldicheit irs herzin, die warn selich und sin immer mer selich. nu müge wir in ouch sehn mit den ougen unsers herzin, ob wir werliche geloubn daz er durch keine not nam an sich die menscheit, sunder daz er dürch sine groze barmherzicheit uns irloste von des tüvils gewalt. von spricht er an einer andern stat: beati qui non viderunt et credunt. selich sin die die mich niht haben gesehn und doch geloubn. nu ist uns eine rede (198°) vor geschribn da mit die ypocriten, die glisnere, vil sere begriffen werden. einer was da der vil wise wolde sin an der à die da was gesazt von hern Moyses. der stunt uf und vorsücht unsern herren got und sprach: "magister, quid faciendo vitam eternam possidebo? meister, sprach er, "waz sol ich tun, daz ich daz ewige lebene besitze?’ hie mit sin alle die bezeichent die under stunden vragent mit andereme herzen dan sie solden, mer daz siz zu ubeleme keren dan zu güte. idoch so müz man den selbn also anwürten daz man sie wise dar zu daz in gesazt ist zu tune. von du sprach unser herre got der des menschen herzen wol irkent: ‘in lege quid scriptum est? waz ist geschribn in der €? do muste er im anwürten und die warheit sagn da wir alle mit gelart sin: 'diliges dominum deum tuum etc. minne got dinen herren von alle dime herzin und von alle dinen sinnen und von alle diner sele und dinen ebnchristen als dich selbn und dinen nahsten. hie hat er sich selbn mit bezeichent. von sprach unser herre got: 'hec fac et vives; daz tu, so genisis tu. an disen zwein gebotin wirt alle die heilige schrift irvüllit. wir suln got minnen vor alle und uber alle ding, dar nach unsern nehsten als uns selbin, wane als sente Johannes spricht: swer sinen nahstn niht minnet, der enmach ouch got nicht geminnen. von du sol sich unser kein niht triegen daz er in dem münde den vriede trage und den haz inme herzin, wane der ware vriede minnet einvaldigz herze, unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

26 ubelene 27 den also selbn 928 zu zu tune 30 musten

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248.

Cum ingrederetur Jhesus quoddam castellum etc. M., man list hüte in dem ewangelio von unserm herrin Jhesu Christo daz er vüre zu eime castelle, da begeinten im zehn man die warn misilsüchtich. do si in gesahn, (198*) do stunden sie vil verre und riefen: "Jhesu, preceptor, miserere nostri. herre Jhesu, gebieter, irbarme dich uber uns. daz castel da unser herre got in quam, daz bezeichent dise werlt die mit maniger slachte sünden ist bevangin und wirt wol gelicht den misilsüchtign die maniger slachte varwe habn an irme libe. nu sule wir an sehn, wa wir sin missevar. wane als der propheta spricht: nemo mundus a sorde, nec infans unius diei. nieman ist reine ane mal, noch daz kint daz einez tagis alt ist mach ane sünde sin. von sul wir rüfen als sie riefen: 'Jhesu, preceptor, miserere nostri. herre Jhesu, gebieter, irbarme dich uber uns. und so wir ie mer missevar sin, so wir ie verrer sten suln und suln sehn wie sie würden geheilet: 'ite, ostendite vos sacerdotibus. get, sprach unser herre got, 'irzeiget uch den ewartin. daz er sie niht sehn wolte e dan sie quemen zu den ewartin, da hat er uns mit bewiset daz wir von unsern sünden niht werden gereinigt ane mit warer bicht vor unserme rechten ewarte. dar umme so spricht her Salomon der wise: qui abscondit scelera sua, non dirigetur; qui autem confessus fuerit et ea reliquerit, mise- ricordiam consequetur. swer sine sünde birgit und vorhilt, der ne wirt niht gerichtet; swer sie aber bichtet und sie vort mer lezit, der gewinnet ablaz und gotis barmherzicheit. von du spricht her David der propheta: dixi, confitebor etc. ich sprach, ich wil min unrecht bichten wider mich selben, (als ob er spreche: wider minen willen) und du vorgebis mir daz unrecht und die bosheit miner sünden. die scheme die der mensche hat in der bicht, die ist wider den willen und nimt die sunde gar ab. von sagt uns der ewangelista von den da man hüte von list: factum (1999) est, dum irent, mundi sunt. do sie gingen zu den ewarten, do würden sie gesunt. waz taten sie do? unus ex ills, ut vidit quia mundus esset etc. einer von den zehnen, do er gesach daz er gesunt was worden, do karte er wider und viel vor unsern herren got und lobt in siner genaden. wane einez nih geteilt mach werden, so ist mit dem einen die einmüt bezeichent die die guten lüte habn suln in gote. der nüner wart gar geswigen, wane alle die sich sundern von der einmüt unsers herren gotis, dine werden niht genant in sime riche, sunder sie werden ewicliche dar von gesundert. von der sunderunge beschirm uns und helfe uns in sin riche unser herre Jhesus Christus.

14 aus irbarmme 15 wür 17 wolle 20 so überg. 21 relinquerit 23 sie nach swer aus sine gebessert

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Nemo potest duobus dominis servire etc. M., unser herre Jhesus Christus spricht hüte in dem ewangelio, daz niemant müge zwen herren gedinen. dise zwen herren sul wir vorsten unsern herren got und den tüvil unser herre got der ist herre von nature, wane er hat himel und erde geschaffin und alle gescheffede. der tüvil ist herre geheizen, niht daz er herre si, sunder als in eime zorne, wane er vil sere herschit ober alle die sinen willen tün. disen zwein herren mach nieman beiden zu male gedienen, wane iz ist vil ungelich des sie beide gernde sin. got wil alliz daz da gerecht und gut ist, so wil der tüvil alliz daz da unrecht und bose ist. nün ist nieman so tümb, der in vregte, ob er dem tüvele dienen wolde, erne spreche nein. wa mit is aber werde bewart, daz sagt er uns und spricht: non po- testis deo servire et mammonae. irne mügit got niht gedienen und werltlicheme richtüme. ein ist daz der man rich ist und daz gote mit teilet, daz andere ist der siner giricheit dienet und da nach so sere strebit, daz er gotis vorgizzit. von spricht er hie: ne solli (199*) citi sitis anime vestre etc. ir ne sult nicht sorgin umme ezzin oder umme gewete, wane der uch lib und sele hat gegebn, der beretet uch ouch dissis wol. gedenkit ouch, spricht er, an die vogele die da vliegen, die da weder snident noch samenent in die schüne, und beschert in doch got des sie lebn. und seht ouch, spricht er, die lylyen und die rosin und andere blümen wie sie wachsint. sie enarbeiten noch en- liden keine not. und idoch Salomon der wise und der riche, spricht er, der ne mochte sich mit aller siner wisheit noch mit sime richtüme dirre eineme gelichen. wane aber uch got alle dise hat undertan gemachit, von enzwivilt noch ensorgit niht dar an, erne berat uch ouch anders des ir bedürfit, spricht er. an dise wort sol sich nieman lazen, daz er icht wene daz uns die heilige schrift icht wider- rate daz wir icht arbeiten, sunder wir suln iz also vorsten, daz wir an allen dingen suln got vor ougn habn und suln iz tün in sime namen. von spricht er: querite primum regnum dei et justitiam ejus. süchit aller erst daz gotis riche und sin recht, so werden uch alle dise zu geworfen. wie sul wir gotis recht süchen oder wo vinde wirz? regnum dei non est hujus mundi daz gotis riche enist niht von dirre werlde, spricht sente Paulus. swie got dise werlt habe geschaffin, idoch sone vindet man sin hie niht als er ist, sunder swer in werliche wil vinden, der sol in süchin mit dem herzen da zu himele da er ist zu sines vater zeswen des almechtigen gotis, unsers herren Jhesu Christi, qui vivit etc.

T in überg. 19 gebn, ge tüberg. uch lib und sele ouch, l. u. s. unterp. 87 wer

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Ibat Jhesus in civitatem que vocatur Naym. M., man list uns hüte in dem ewangelio wie unser herre Jhesus Christus vür mit sinen jungern zu einer stat, die heizit Naym. da sie quamen zu dem bürge- tore, do (199°) trüg man einen toten gegin in, der was einer witwen einborn sün. dirre tote bezeichent den menschen der mit totlichen sünden ist begriffen, wan als der propheta spricht: anima que pecca- verit ipsa morietur. so der mensche houbtsunde beget, so ist er tot an der sele. dirre tot wirt drier hande wis: von den raten des tüvils und von den gelüsten des vleisches und von der gehellunge des geistes. al die wile daz die sünde mit den werken niht irvült ist und noch niwan die bosin gelüste da mit sint, so ist der tot in der stat worden. so die gelüste komen zu den werkin, so tregt man in zu dem tor uz. der lichnam des menschen ist geheizen ein stat, die tore daz sint die vümf sinne, zu der einen get der tot in zu der sele oder der ewige lib. die witwe ist die heilige christenheit die da von ist witwe geheizen daz sie gote niht habn mach zu geginwerte in disme libe und idoch beitet siner zucümft zu dem jüngisten urteile. dirre witwen sün ist ein igelicher der rechten gelouben hat und stirbit doch in den sünden, so ist im not daz sin müter, die christen- heit, vor in bitte, daz er wider zu libe cüme. iz cümet dicke der von

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siner güte niht irhort wirt, daz sin got genade hat dürch andere güte

lüte. Do hiez er die sten die den toten trügen. die den toten tragen, daz sin die bosen gerunge die also lange an uns wonent unz sich got uber uns irbarmit. waz tet er do? accessit et tetigit loculum. er rürte die stat und sprach daz er uf stünde. die stat da der tote inne ligt, daz ist die bose samwizze des herzen die den menschen rüget. so er dan gerürt wirt von gote, daz ist, so er inzündet wirt von dem heiligen geiste, so wirt er lebnde und wirt wider gegebn siner müter, daz ist deme christen (1994) geloubn. al die wile daz der mensche sündet, so mach er sprechen daz er geloube, erne hat aber des rechten geloubn niht. von sul wir got bitten daz wir mit sulchem geloubn und werkin müzen vunden werden, daz wir an dem jüngistin urteile sicher sin und vrolichen müzen cümen zu dem ewigen himelriche. Des müz uns allen helfin unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

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Cum vocatus fueris ad nuptias etc. M., man list hüte in dem ewan- gelio daz ein riche jüde hatte geladet zu hüse unsern herren got einez samztagis. swenne wir von im horn sagn oder lesin daz er ze brüt-

b do do 28 gerüt, r überg.

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loften oder zu wirtscheften würde geladet, daz ensul wir niht ubele merkin als die jüden taten, sunder wir suln wizzin daz iz ane sache niht was. wane als der wise vischere und wise vogelere werfin ir netze da hin da sie hoffint aller meist vahn, also tet unser herre got. er quam da hin aller gernist da der lüte vil was, daz er sie vinge mit siner heilige lere. von du sagt uns daz ewangelium hüte daz er wart geladet an eime samztage. da warn sin die jüden varende, ob er des icht tete da mit sie in mochten gevahn. do was einer da der hatte die wazzersücht, und so er ie mer trank, so in ie mer und mer dürste. hie mit sin alle die bezeichent die gyrich und geytelos sin, wane so siz ie mer und mer tun, so iz in ie mer gelibet. waz tet got do? si licet sabbato curare. er woste ir bosen gedankin wol und also vor- süchende vregte er sie, ob iz müzlich were an dem samztage iemanne zu helfene. do geswiegen sie alle. do sie im do niht konden gean- wurten, do vregte er sie da mit er sie alle oberwant. welich üwers ochse oder esil vellit in einen brunnen an dem samztage, der in des selbn tagis (200*) zu hant niht uz zuht? hie mit hatte er sie uber- wünden und hat uns da mit gelart daz wir immer angist suln habn vor die sele und vor den lib. von du nam er den siechen und machte in gesünt. do er daz getet, do sagte er in ein bispel da mit wir alle sin gelart den weg der dimüticheit. cum vocatus fueris etc. swer so geladen wirt zu einer wirtschaft, der ne sol niht sitzen an einer hohn stat, daz ein ander lichte icht geladet si dem er müze rümen scheme- lichen, sünder er sol zu nidirst sitzen, uf daz der in geladet hat im hohir heize gen sitzen, daz wirt im danne ein ere vor allen den gesten. dise wort sult ir wol merkin und sult wizzin daz wir alle sin geladen zu der himelischen wirtschaft. swer nu habn wil den obersten stül, daz ist der den homüt wil habn in sime herzin, der müz vallen als der tüvil viel. der sich aber niedert durch got mit ganzem herzen, den setzit unser herre got uf eine hohe stat in sime riche. da wirt er geerit vor den heligen engelen und vor allen hei- ligen und vor unserme herrin Jhesu Christo, qui vivit etc.

252.

Ve homini duabus viis terram ingredienti. M., do unser herre Jhesus Christus predigte in dirre werlde, do warn under den juden zwene irretüme. da warn sümeliche die weder daz geloubten daz der mensche solde irsten oder daz icht engele were, noch geloubten niht daz in die propheten gesagten. dise gingen zu unserme herren gote und vorsüchten in und sprachin: meister, Moyses hat uns gelart, ob iman ane kint sterbe, daz sin brüder sin wip neme und ime erben

7 warn sie die 9 er ider ie mer trank 20 bisepel 21 dimütichheit

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da von gewinne. iz warn mit uns siben brüdere die alle hatten ein wip nach ein ander und daz wip starb ane kint. wes wip solde die sin an der irstende?’ (200*) swer dise wort wil vorsten als si sie vorstunden, der ist da mit betrogn, und cümen im mer zu ungenaden dan zu genaden. Moyses sprach niht von siebn sunder von zwein mannen. und daz man die geistliche vorste: unser herre Jhesus Christus ist unser brüder, als er selbe spricht: si quis fecerit voluntatem patris mei etc. swer mines vater willen tüt, der 1st min brüder. er gemehel im die christenheit, do er durch sie mensche wart. und wane der lüzil was die an in geloubten vor siner martere, von du vorschit er ane kint, und suln im sine brüdere, die heiligen lerere, mit dem samen des gotis wortis kinde gewinnen die nach im heizen, daz ist christen nach unserme herren Jhesu Christo. swer icht anders geloubit, der müz horn daz die Saduzei horten: 'erratis nescientes scripturas. ir sit vorirret, wane irne vorstet uch niht an der scrift, und sagtin do von der ufirstandunge, daz ist, daz der man daz wip noch daz wip den man niht neme, sunder daz si sin als die engele. do die Pharisey gesahn daz dise warn oberwünden, do vorsünten sie sich mit in mit den sie vor sich hatten gezweiet und quamen zu unserm herren gote und rieten daz, wane maniger hande gebot was in der 6, daz in einer vregte welich daz groziste gebot were, und taten daz dar umme, ob er einiz lobte, daz sie sprechen, er hette die andern ge- scholden. do tempirte er sin antwurte also, daz er in die warheit sagte und sie ine doch an nihte mochte gevahn: 'minne dinen got von al dime herzen, von al diner sele, von al diner craft, daz ist daz meiste und daz erste gebot, sprach er. 'daz andere gebot ist dem gelich: daz du dinen nahsten minnest als dich selben. nu sult ir wizzin daz wir von disen zwein geboten so dicke werden gemant an der schrift durch daz, daz wir wizzen daz (200°) die andern alle hie mit werden irvült. Durch daz so sul wir uns vlizin zu gotelicher und zu brüderlicher minne, daz wir da mit cümen zu dem ewigen himel- riche. des gerüch uus zu helfene unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

253.

Ascendens Jhesus in naviculam venit in civitatem suam. M., man list uns hüte in dem ewangelio daz unser herre Jhesus Christus ging in ein schif und vür in ein stat. daz sul wir geistlichen versten: daz schif bezeichet sine gebürt die er an sich nam von unser vrowen sente Merien. aber die stat da er in quam, daz ist dise werlt die e des was undertan dem tüvele und von siner gebürt wart geheilet. et ecce offerebant ei paralyticum jacentem in lecto. do brachte man

6 vorsten 10 matere 14 eratis 98 wir werden von 39 stat diz er

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im einen betterisen in eime bette. dirre siechtum ist also getan, als ir wol wizzit, daz er den menschen gar zu nihte machet, und cümt von der wandelunge der nature: so sich daz heize blüt in dem men- schen beginnet zu wandelne in eine calde nature, und ist hie mit bezeichent ein igelich sündere der von der gotelicher minne ircaldet und sich so verre lezit an die bosheit, daz er niht achtet waz er tut. daz bette da man in inne trüg, da mit ist bezeichent die bose sam- wizze. die in da tragen daz sin die heiligen lerere und andere güte lüte die mit irn worten und mit irme gebete suln gehelfin den sün- dern. wie genedich aber got sie allen den die zu im kern, daz bewiste er wol an disme siechen. 'confide, inquid, 'fili, remittuntur tibi peccata tua. sün, sprach er, 'habe güten geloubn, dir sin dine sünde vorgebn. hie mügt ir groze güte merkin, daz niht eine unser herre got im helfin wolde, sunder er nante in ouch sinen sün, der ó was ein sün des tüvils. so sich der mensche abe tüt der sünden, so wirt er gotis kint. wane aber der lüzil ist (200%) und der mer ist, so sie siech sin, so were in lieber daz sie gesunt wern danne anders icht, von begonden sie mürmeln und sprache, wer er were daz er den lüten solde ir sünde vorgebn? do antwurte er irn gedanchen und sprach: "war umme denkit ir bosliche? weder ist lichter zu sprechene: dir werden dine sünde vorgebn, oder: stant uf und gang? daz ir aber wizzit daz der des eines gewalt hat, daz der ouch diz mach getun, so gebiet ich dir, sprach er zu dem siechen, (daz du uf stest unde gang in din hüs. zu hant wart er gesunt und nam sin bette und lobte got und alle die mit im die iz gesahn. Nu, wane uns diz ist vor geschribn zu bezzerunge, so sul wir denkin daz wir ouch siech warn die wir ouch mit sünden umme gingen, und suln got lobn und ern siner genaden und suln in bitten daz wir an sime lobe und an sime dinste also volherten, daz wir nach disme libe müzen cümen zu dem ewigen libe in himelriche. Daz uns daz gesche, des gerüch uns zu helfene unser herre Jhesus Christus.

254.

Simile est regnum celi homini regi qui fecit nuptias filio suo. M., man list hüte an dem ewangelio daz daz himelriche sich geliche eime künige der brütloft machte sime süne. disen künik sult ir vor- sten den himelischen künik der sin einborn sun unsern herren Jhesum Christum gemehlte mit der christenheit, do er die menscheit an sich nam. der sante sine boten und hiez laden sin geste und sine vrünt zu der brütloft. sine boten warn patriarchen und propheten und sin

1 eimen bette 2 machte 10 die überg. 27 got lob und 34 sich aus si gebessert

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alle die da sagn die bezeichenunge siner gebürt. nu si ouch wir die boten unsers herren gotis. swie unwirdich wir sin, idoch so mane wir uch daz ir uch bereitet zu im der uch geladet hat, und entut niht als jene taten (2019) die sich unschüldigten und vürn zu irm koufe, und daz noch erger ist, sümeliche irslügn die boten und handelten sie übele. wie daz noch gesche, daz sult ir merkin. iz ist genüch lüte, so sie daz gotis wort horn, daz iz in unmere ist und iz vorsmahn, ant- weder daz sie der bote snode dünkit oder die botschaft. dise sin zu den gezalt von den der propheta spricht: obsurduerunt aures eorum nolentes audire verbum domini. sie sint vortoubt, wane sie niht wolden horen daz gotis wort. aber ander sin die daz gotis wort gerne horen und iz mit den werkin niht irvüllen, daz sin die die zu irme coufe varn und vor setzin die zugengliche ding dem daz da immer sol sin. iz sin ouch andere die niht alleine vorsmahn die boteschaft unsers herrin gotis, sunder sie slahn ouch die botin dicke mit den worten und mit den werkin. waz disen allen gesche, daz ist angistlich zu horne: missis exercitibus suis perdidit homicidas illos et civitatem illorum succendit. der herre sante sin her uz und hiez die selbn irslahen und ir stat bürnen. daz her unsers herrin gotis sin die hei- ligen engele, die sendet er zu sinen vinden die in nu vorsmahnt und heizit sie irslahn und ir stat bürnen, so die arme sündige sele wirt gegebn zu der ewigen pine und der lichnam zu dem ewigen vüre. durch daz sul wir die boteschafte unsers herrin gotes vil gerne horn, swer er sie der sie uns sagt, und suln angist habn zu den lesten worten dissis ewangeli da er spricht: multi sunt vocati, pauci vero electi. ir ist ein michil teil die da geladet sin, und ir ist unmanige die da irwelit sin. Nu si wir alle mit ein ander und mach nieman wizzen wer die irweleten sin, wane als einem igelichen sin herze sagt, und suln alle ein (201^) ander helfin, daz wir werden irvünden mit den irweleten mit der helfe und mit den genaden unsers herren Jhesu Christi, qui vivit etc.

2bb.

Erat quidam regulus, cujus filius infirmabatur Capharnaum. Man list uns hüte in dem ewangelio von eime herren, der was so gewal- dich, daz man in hiez underkünik, da von daz er was nach dem künige der aller gewaldigste. dirre herre hatte einen sün, der begonde so sere siechen, daz er niht rüwete daz er genesin mochte. under des vür unser herre got da vor und wolde varn zu Jherusalem. do dem herren daz zu wizzene wart, do ging er zu im und bat in daz er zu sime hüs wolde cümen und sinen sün gesunt machete. do sprach

23 nach herrin steht Jhesu getigt 30 mit dem i. 40 machene

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unser herre got zu im: irne geloubt niht, wan so ir wünder und zeichen geseht. do sprach aber jener herre: 'herre, nu cum balde, e danne min sun sterbe. do sprach unser herre got: 'nu gang, din sun lebt und ist gesunt, mit dem geloubn ging er hin weg. do er nahn begonde sime hüse, do begeinten im sine knechte und sagten im daz sin sun genesen were. do sie im do sageten die zit in der er genesen was, do irkante zu hant der herre wol, daz daz die zit was in der unser herre got sprach daz er gesunt were, und wart geloubich mit allen sinen lüten. an disen worten sult ir merkin daz unser herre got keine anschouwe hat werltlicher herschaft sunder die othmüticheit des herzin. man list an einer andern stat daz in ein richtere bat umme sinen knecht, und zu des hüs wolde er sin gegangen und zu disme herren wolde er niht. hie an sult ir merkin zwei ding: der underkünik bat in daz er queme zu sime hüse und wante daz er sinem sune niht gehelfin mochte, erne were geginwertich. von waz daz billich daz er (201°) des würde underwisit daz unser herre got allint- halbin ist ebingewaldich und ebinher. waz sprach aber der richtere: 'domine, non sum dignus, ut intres sub tectum meum. herre, sprach er, ich enbin niht wirdich daz du cümes under min dach, sunder sprich ein wort, so wirt min knecht gesunt. dirre herre hatte den rechten geloubn und enzwivelte niht an gote. von gearnete er niht alleine des er in bat, sunder unser herre got sprach ouch von im: 'amen, dico vobis, non inveniebam tantam fidem in Israel ich sage uch zware, sprach er, ich envant under allen den jüden ninder so grozin geloubn. disen sul wir nach bilden, und swenne wir an uns icht wizzen daz da wandelbere si, so sul wir in mit innenclicheme herzin an rüfin und suln wizzen daz er uns gewert, obz uns güt ist zu der sele. der wise arzet enhort den siechen niht nach sinem willen, wan als er weiz daz im güt ist, also tut unser herre got. er weiz baz waz uns güt ist dan wir selbe, und des gewert er uns, ob wir in in sime namen bitten, daz ist in unserme herren Jhesu Christo, qui vivit etc.

2b6.

Simile est regnum celi homini regi qui voluit rationem ponere cum servis suis. M., man list uns hüte in dem ewangelio von eime künige der da rede wolde habn mit sinen lüten umme sin güt. hie mit werde wir gelart beide barmherzicheit zu habne und daz wir uns hüten vor den sünden. man list da von eime der im wart vor bracht, daz im der schüldich was zehn tüsint phunt. do der niht hatte da mit er mochte vorgelden, do hiez in sin herre sich selbn und sin wip und sine kint mit alle dem daz er hette vorkoufen und

9 worte 14 wan 86 halbn

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im gelden. do viel der arme vor in und bat in daz er sine gedult ober in hette, er woldiz im allız gelden. do gebot der herre daz (2019) man in ledich lieze und vorgab im alliz daz er im schuldich was. do er ledich wart und von sime herren quam, do begeinte im ein ander knecht der im schuldich was niht mer wan hündert phen- ninge. den ving er und hiez im geldin. do der niht hatte da mit er mochte vorgelden, do bat er in daz er im beitte und gedult ober in hette unz er im vorgülde. des enwolde er niht tün, sunder er ving in unz er im vorgülde alliz daz er im solde. do daz andere sinen genozen gesahn, do was iz in leit und warn is unvro und liefen zu irme herren und sagtin iz im. do wart der herre zornig und sante nach jeneme und sprach: ‘du bosewicht, ich vorgab dir alle dine schult, wane du mich iz bettes, und war umme entete du dime schul- dign niht alsam?’ und mit der rede hiez ern vanhn und hiez in werfin in die pine unz daz er vorgülde alliz daz er schuldich was. also tut uch min vatere da zu himele, irne vorgebt üwer iglich sime schuldign von ganzeme herzen, so sie wider uch icht tun. M., mit disen worten ist daz ewangelium gar beslozzen. der herre der da rede hilt mit sinen schuldigen knechten, daz ist der almechtige got der unser al gewalt hat. der ist zehen tüsint phünt schuldich der mit manich houbtsünden ist bevangin. da vor hat er niht zu gebene wan sich selbin und sin wip und sin kint, daz ist sin vleisch und sin blüt und sin werk. ist daz er innenclichen bittet unsern herren got daz er sich uber in irbarme und wil im wandeln, swaz er wider in hat getan, so vorgibt er im ane zwivel, swaz er ie wider in getet. wil er aber umme hündert phenninge, (202°) daz ist umme ein cleine ding, wider sinen ebinchristen ungedult habn und vientschaft, so müz er von nüwes rede gebn umme alliz daz er sint oder e hatte getan. wane die heiligen engele die zwischen uns und unserme herren gote botin sin, die künden von uns daz güte uns zu lone und daz ubele uns zu pine unserm herren Jhesu Christo, qui vivit etc.

257.

Consilium inierunt, ut caperent Jhesum in sermone. M., do unser herre got larte in dirre werlt die jüden, do wart ein zweiünge under in, weder sie solden dem keisere zyns gebn oder niht. do sie da ge- teilten, die einen sprachen 'niht', die andern sprachen ‘ja’, do wurden die Pharisei, der juden phaffin, des in ein wie sie unsern herren got hie mit gevingen, wane als daz sie taten, daz was niht wan daz sie in mit ettelichen dingen mochte an sprechen. do würden sie des in ein daz sie namen ir jungere und Herodes richtere und santen hin

lim gülde 6 dem v. 18 entette 27 und gedult 85 zys, n nachgebr.

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zu im und sprachen: ‘meister, wir wizzen wol daz du warhaft bist und den gotis weg leris in der warheit und enhast keine anschowe der herschaft. nu sag uns, weder sol man dem keisere den zins gebn oder niht.' sie santen durch daz Herodis lüte zu im, ob er spreche 'niht, daz sie in viengn, spreche er aber j&, daz er wider der e solde habn getan. wane aber wider sine wisheit diekeine list des menschen mügn gehelfin, do antworte er in also, daz er sich beident- halbn bewarte und sprach: 'quid me temptatis, ypocrite? ir glisnere, waz vorsüchit ir mich? zeiget mir daz man zu zinse sol gebn'. do brachten sie im einen phenninge. do sprach er zu in: 'wes ist daz bilde daz hie an ist geschribn?' do sprachen sie, iz were des keisers. reddite ergo que sunt (202^) cesaris cesari. dar umme so gebt dem keisere daz sin si und gebt got daz sin si' hie mit ist uns bezeichent daz wir merkin, swas an uns sie, daz dae nach gote si gebildet. signatum est super nos lumen vultus tui, domine. daz liecht unsers herren gotis antlüzes, daz ist die sele die er nach im selbin hat ge- bildet. von daz ein irdische künik fordirt daz nach im ist gebildet, also vordirt unser herre Jhesus Christus daz er nach im selbin hat geschaffin, daz ist die sele. der mensche was da zu geschaffin, obe erz hette behalden, daz im alle gescheffede werin undertan und daz er wer vri von allem übele. do er do mit der ungehorsamicheit sich undertet den sünden, do wolde got daz ein mensche undertan würde dem andern dürch daz, ob sie die minne niht zu im lade, daz aber die vorchte zu im twinge. von sult ir wizzin daz ein igelich ge- walt ist von gote, und den sul wir eren an den die uns vor sin gezazt, iz ensi so vil, daz daz offenlich si und gewis daz iz wider unser sele si daz sie uns wisint und lernent. Dirre gabe helf uns unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

258.

Esto consenciens adversario tuo, cum es cum eo in via. M., uns ist vor gelegt ein gebot; swer daz niht geistliche vorsten wil, dem ist iz vil swer und dünkit in unmüzlich zu behaldene, als iz ouch ist. er spricht daz wir gehellin unsern widerwarten die wile wir mit im sin uf dem wege. wir suln dirre worte aller erst bilde nemen von unsern dingen, so müge wir sie danne deste baz vorsten geistliche. prius, ait apostolus, quod est animale, deinde quod est spirituale. sente Paulus spricht, man sul aller erst an sehen daz da werltlich ist und danne daz da geistlich ist, sone wirt (202°) iz uns niht zu swere. nu merkit, ob zwene mit ein ander gingen uf einer strazen, wolde der eine so und der andere süs, so mochten sie schire zu strite cümen,

11 redite 14 was 390 Estote consciens 32 dünkint 40 eino

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und swedirre danne baz mochte, der gesigte. nu si wir alle an dem wege der uns leiten sol uz dem enelende da wir inne sin und sol uns wider brengen zu unserme heimote von dannen wir vortriebn sin. dirre lip da wir inne schinen ist ein wech der niht endet ane mit dem tode. an disem wege ist unser widerwart, daz ist daz gotis wort, daz alle dem widerstet da des menschen gemüte zu stet in dirre werlde. wane so uns die brode menscheit retet die sünde zu tune, so ist ie daz gotis wort widerratende und widersprechende, und in der heiligen scrift vindet man ie ein tügint wider igeliche bosheit die im niht gehillet. diz ist ein güt widerwarte und dem sul wir gerne gehellin oder er rüget uns wider den richtere, unsern herrin Jhesum Christum der noch cümftich ist zu irteilne toten und lebinden. swer dise wort niht horn wil, den antwürtet der selbe rich- tere sinem ammanne, dem tüvele. dem lezit er die gewalt ober die sündere. waz tut in danne der amman? mittet eos in carcerem. er wirfet sie in den kerker, daz ist in die bose helle und pinet sie also lange, donec reddant novissimum quadrantem, unz sie vorgelden biz an daz leste virteil, daz ist, unz sie rede gegebn der minnestin sünde der sie ungebichtet und ungebüzt von dirre werlde sin ge- scheiden. und wer iz daz der pine ende würde, daz were vil gut. er spricht selbe in dem ewangelio: ibunt alii in supplicium eternum, justi autem in vitam eternam. die sundere werden gesant in die ewige pine und die güten zu den ewigen genaden. Die genade verlie uns unser herre Jhesus Christus, qui vivit etc.

259.

(2024) Vade ad formicam et disce ab ea prudentiam. M., unser herre Jhesus Christus der des menschen heil manige wis retet, der hat uns zu bilde vor gesazt niht ein groz und nütze ding, sunder ouch die niemande nütze dunkint. er spricht zu den vorsümigen und zu den tregn ein bispel von einer ameizen, da sie wol von gebezzirt mügen werden. er spricht, swer trege si, daz der zu der ameizen ge und von ir wisheit lerne. sie ist wening und hat doch güte liste, spricht er. nam cum parva sit et non habeat unde vivat, congregat in estate unde vivat in hyeme. wane sie wening ist und niht hat des sie lebe, so sament sie in dem sümere da von sie des winders lebe. M., swie dise wort zu üzirn dingen sich zihn, wir suln idoch da bi merkin daz uns nütze sizu der sele. wir sin vor gote als die ameizin. wane gegen siner herschaft und siner gewalt si wir ein niht und enwizzin wes wir lebn, quia sicut sine ipso nichil sumus, ita sine ipso nichil possumus. wane zu gelicher wis als wir ane in sin ein

2s, zu dem e. 28u. einn.d. 29 dunkit 9b

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niht, also nemüge wir ane in niht. von die wile wir die zit habn die bi dem sümer ist bezeichent, so sul wir tun als die ameizen und suln nu zu samne tragn daz wir vinden, so wir von disme libe schei- den! die ameize süchit die besten korn die sie vinden mach und tregt die zu samne und deckit die, daz sie icht naz werden. also sol der mensche tun. er sol sich vlizin an die ding die im aller nützist sin zu siner sele und sol die deckin in sime herzin, daz sie niht naz werden, daz ist, daz er hie von den lüten weder lone noch lob gere zu gewinnene. ist (203%) daz sin ding mit ichte naz wirt, so cinde iir aber bilde da zu der ameizen, waz wir tun suln. so sie des gewar wirt daz indir kein korn naz wirt daz sie zu samne hat getragn, so zuwirfit sie iz alliz unz iz die sünne beschinet und getrügit, so deckit si iz aber zu. also sol der mensche tun. so er gewar wirt daz sin gute werk icht an im minnernt, so sol er wizzen daz iz von siner bosheit sie und von des tüvels halbn der sie netzit mit dem wage siner bosen rete. so ne sol er niht mer tun wan daz er sie breite in die sünne, daz ist, daz er sich halde zu unserm herren Jhesu Christo, qui est sol justicie, der da ist die ware sunne der gerechticheit und alle irlüchtet die sich an in lazen ane valsch. von sul wir tun als uns retet die heilige schrift: die wile wir mügen und iz muzlich ist zu irvullene in disme libe, so sul wir tun daz uns nütze si ewich- liche, und si ouch daz uns die menschliche brode wider zih, wir ensuln umme daz niht zwiviln, wanne ist alleine der wille gut, got der hilfet uns, daz wir den selbin willen irvüllen; so cüme wir danne zu den ewigen genaden mit der helfe unsers herren Jhesu Christi, qui vivit et regnat deus in secula seculorum. Amen.

Hier mögen sich passend drei stücke der blaubeurer handschrift an- schließen, welche der leipziger sammlung fehlen.

1. B 66^ ist dus lateinische stück, welches zu unserer nr. 210 (324, 1 ff.) gehört. De sancto Benedicto.

Qui meditabitur in lege domini die ac nocte d. f. s. 1. t. Con- venientibus vobis in unum ad audiendum salutis verbum, magnus mihi timor, ne quis forte minus digne illud recipiat et non sicut accipiendum est verbum dei. scio enim (679) terram, que sepe venien-

7 zu der siner sele, der getügt U die oberste zeile von 2038 ist von rost zer- fressen 21 ewichche darnach sind von einer hand des XV. jahrhunderts bruchstücke eines lateinischen sermones und einzelne lateinische seutenzen beigefügt, die 209b noch aus- füllen. 203°d sind leer, obzwar ebenfalls mit tinte. liniert, und waren einst an den deckel gekleht

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tem super se ymbrem receperit, si fructum non fecerit, tremendo addicendam discrimini et obnoxiam maledicto. ego utique, si possem, darem vobis benedictionem et non maledictionem. quia hodie magistri nostr, gloriosi Benedicti, natale celebramus, pro eo et de eo sermo vobis ex more debetur. cujus nomen dulcissimum cum omni jocun- ditate est nobis amplectendum et honorandum, quia ipse est dux noster, ipse magister et legifer noster. et quia jam in ejus laude desudantes pene lassi estis, refici necesse habetis. ego vero dispensa- tione mihi credita cogente, etsi non apud me habeo que vobis ap- ponam, queram a beato Benedicto tres panes, quibus vos pascam. reficiat vos sanctitas ejus, justicia ejus, pietas ejus. sanctitas ad mira- cula pertinet, justicia ad vitam, pietas ad doctrinam. miracula ejus non ideo vobis ponimus, ut ea facere queratis, sed ut ipsis innitamini et gaudeatis, qui sub tali pastore positi estis, quique tantum patronum habere meruistis. ergo, si non habeamus propria, consolatio magna nobis debent ejus esse miracula. doctrina nos instruit et dirigit gressus nostros in viam pacis. porro vite justicia nos omnino roborat et ani- mat nos, ut magis accendamur ad agenda que docuit, dum certi sumus eum non alia docuisse quam fecerit. Meditemur et nos in lege domini die ac nocte, hoc est, in prosperis (675) et in adversis parati simus sequi exempla patris nostri, et in tempore oportuno mercedem bonam et fructum suavem recipiemus .i. vitam eternam.

2. Dieses und das folgende stück stehen in der blaubeurer handschrift zuletzt, nach unserer nr. 219 (337, 1 ff).

Sermo quando vis.

(772) Beati omnes qui timent dominum, qui ambulant in riis ejus. Cupientibus ad celestem patriam, unde primorum parentum cul- pis indifferenter omnes exclusi sumus, reverti, prima via mandatorum dei preponitur nobis: timor domini. ipse namque est initium sapientie, si tamen non sit servilis, sed sanctus tendens ad caritatem patris intuitu hereditatis recuperande. porro, ut strictum loquar, deum ordi- nate timere nichil est aliud quam a malo recedere (77®) et facere bonum, quod est in viis ejus ambulare. qui ergo deum timent peccata devitando beati sunt, quia penas evadunt. qui autem in viis ejus ambulant bona operando beati sunt, quia gaudium domini intrabunt. vie domini precepta illius sunt que homines ad supernam patriam perducunt. universe vie domini misericordia et veritas, misericordia in eis ambulantibus, veritas omnibus ab eis declinantibus. ideo pater noster celestis a servis suis est ut dominus timendus, a filiis diligen- dus. timore proinde fugiamus peccata, amore ipsius bonis actibus

] y. non r. 16 vor dirigit steht des durchst. 18 accendamus 26 viis fehlt 25*

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insistamus, quatenus de hac misera vita transeunte luctuosam vitam, que est in tormentis, evadamus et ad illam, que est in gloria, ipsius Opere perveniamus.

9. Item.

Vil lieben brudere, der wissage sante David der sprichet daz alle di salic sin die got furhtent und an sinem wege gen. allen den di da gerende sint daz si kumen zu dem himelischen heimute, dannan si wurden verstozen von den schulden unsers ersten vorderen, den wirt fure gesazt der ereste wec: gotis vorhte, diu ein anegenge ist der wisheite den di sich hant mit einem einvaltigen herzen und nit da mite suchende sint wan di minne des himelischen vateris und wi si widere kumen zu ime. man liset uns von drin lebenen: einez ist obe uns, daz ander under uns, (78°) daz dritte da wir inne schinen. daz obe uns ist, da sint die heiligen engele di mit grozer frowede lebent und dinent mime trehtine. daz under uns ist, da sint di ubelen geiste, di dienent ir meistere, deme tuvele, und wizegent die armen sele di ane ruwe und ane buze scheident von diseme libe. dan zwischen sin wir und alle di noch buwent diz ellende, und ist uns not daz wir zu den strebende sin di da ob uns sint, daz wir it verdampnet werden mit den di under uns sint. wir sin zwischen zwein wegen, der get einer zesewenthalb, der andere winsterhalp. der da get zu der zesewen der ist vil enge und zuhet zu deme ewi- gen libe, und sint di mite bezeichenet di durh got lident ungemah mit vroste etc. mit allem deme daz dem libe we tut. die den wec gent di sint vil salic. di aber den breiten wec wollent gen der zu der winstern zuhet, daz sint di gerne ir willen hant zu alleme dem des der lib gert, di gent aber zu der ewigen verlornisse. Nu spricht der wissage zuns des wir gerne suln volgen: indicabo tibi, homo, quid sit bonum etc. ich kunde dir, mennische, kit er, waz dir gut si und waz got von dir vordere: du solt rehte rihten und minnen di rehte (78*) irbarmeherze und mit sorgen gen den gotis wec. Von den zwein da wir so umbe gemanet sin, daz ist von dem urteile und von der rebarmeherze, da ist uns not daz gut underschidunge ane si, wan alse sente Augustinus sprichet: swer ze vil reht wil sin, daz cumet under stunden von eime grimme des herzen und niht von gote. daz mag ein iegelicher merken an ime selben. hát er da vor dechein swere gemute gehabet wider den uber den er reteilet und tut er iht deste wirs wider in, so ist diu grimme da und ist nit gote geneme, sunder er verdampnet sich selbin. da widere ist under stunden diu unrehte irbarmeherze gahtet zeiner verlazenheite. daz

2 et felit a. quam illam 24 den libe 32 rehte nach di ist verwischt 33 derre b. 38 nit durchsir., darüber iht

389

wirt danne, obe wir durh mennescliche liebe oder forhte me intliben danne wir wizen daz ez muzlich ist der sele. von diu ist not daz zwischen disin zwein den tritten rat wir alle zit haben, daz ist: ut sollicite ambulemus cum domino deo nostro; daz wir also reht sin, daz wir der rebarmeherze iht vergezzen und si also haben, daz sich diu unrehte verlazenheit drunder it mische, prestante domino nostro.

Darauf folgt die überschrift Philippi et iacobi, womit 785 und die handschrift schließt, sie gehört höchst wahrscheinlich zu nr. 215 (331, 18 ff)

der leipziger saminlung.

5 derre b.

ANMERKUNGEN.

3,

1 Es bestanden auf dem oberen rande des blattes zwei überschriften für diese

predigt; eine alte in schwarzer tinte, fast ganz verwischt, die man lesen móchte: Sermo iste est de cena domini; eine des XVI. jahrhunderts etwa, in roter tinte, von der nur Sermo iste übrig geblieben ist.

1 1 Cor. 11, 24. die zweite bibelstelle ist aus Prov. 14, 33 geändert. requiescat? 4 ff. der gedanke zu dieser ausführung ist wol durch die etymologie von

sapientia bei den vütern angeregt worden, z. b. Sapiens dictus a sapore, quia sicut. gustus aptus et ad discretionem saporis ciborum sic sapiens ad dignoscentiam rerum atque causarum bei Isidor, Etymol. lib. X. oder: Sapiens a sapiendo dicitur: non ile qui sapores palato oris percipit, sed ille qui veritatem judicio mentis comprehendit bei Hugo von Sct. Victor, Super psalmos. 37. cap. 46. vgl. Bern- hardus Claraevall, Sermones in Cantica 85. Migne 183, 1192 f. und desselben: sapor in palata, in corde sapientia aao. nr. 28. s. 99D.

16 1. tegere (accurate), denn dahin wird das scheinbare negere der hs. zu deuten

sein.

17 Eccli. 24, 5. 7. vgl. 1 Cor. 2, 6. 8, 19. 18 ff. diese definition findet sich schon bei Lactantius, De divin. inst. lib. b. de

just. c. 18.

21 Psalm. 33, 15. 28 f. Hebr. 11, 6. die sentenz findet sich behandelt bei vielen vütern, z. b.

bei Augustinus, Contra Julianum Pelagianum lib. 4 cap. 3. abs. 82 (Migne 44, 755), Fulgentius, De veritate praedestinationis lib. 1. cap. 18 abs. 38. die Glossa ordinaria des Walafrid Strabo über 1 Thessal. 4, 1; Petrus Damiani, De fide catholica, prologus (Migne 145, 21) Lanfrane, Kommentar zum Hebräerbrief, Migne 150, 899 f. u. a.

30 wahrscheinlich ist dieser S. Anastasius der Cluniacensermönch (} 1086), von

dem eine epistel De veritate corporis et sanguinis Christi domini bei Migne 149, 454 f. gedruckt ist. darin findet sich zwar nicht unsere stelle, wol aber mehreres was sichtlich mit der predigt zusammenhängt.

4, Al. werke, als —. Jac. 2, 14. 90 ff. Anastasius &ao.: credo sacrosanctum corpus. dominicum quod in altare quotidie

ex sacerdotis officio consecratur, omni ersecrata dubitatione, veram ejus carnem esse quae passa est in cruce; et verum ejus sanguinem. qui manavit. a latere, ut veritas ipsa testatur, caro mea, inquiens, vere est cibus etc. und weiter: His igitur et hujus- cemodi verbis dominicis fidem praebens, sicut. nullum. corpus aliud. pro nostra. salute traditum | praeter suum. scio, ita, ut praefatus sum, nullam ejus aliam. carnem quam quae nala est de Maria virgine et resurrexit. de sepulcro, manducari in remissionem peccatorum. credo; neque alium. sanguinem bibi quam qui proflurit de ejus. latere non dubito. qui vero autument illud post consecrationem panem esse materialiter (vgl. 4, 36 ff.) et corpus domini figuraliter tantum. et non veraciter, carnales carnaliter. sapien- tes, nom parum contra fdem desipiunt, eo quod magia suis corporalibus oculis quam veritatis atlestationibus credunt. später wird auch Ambrosius citiert, aber nicht die stelle 5, 39, und der brief schließt mit dem satze, zu welchem man 9, 18 ff. vergleiche: Hevera quia ab ubertate domus domini inebriantur, nihil mirum si eadem sancte et pure mellito gutture eructare gloriantur.

394

4,

B.

27 ergünze herren. 29 Marc. 14, 94.

33 ff. Joann. 6, 64. vgl. Augustinus, Super psalm. 88, conc. I.

39 Joann. 6, 54.

5 ff. Jerem. 11, 19. schon Hieronymus legt (nach Origenes) in seinem kom- mentar zu Jeremias, 2. buch (Migne 24, 756) panis auf Jesus aus und zieht Joann. 6, 5l an: ego sum panis, qui de caelo. descendi. vgl. Rabanus Maurus, Expositio in Jeremiam lib. VI. cap. XII (Migne 111, 835 f.). 9 sentet sendent.

10. 12 2 Cor. 2, 16.

17 1 Cor. 11, 29. vgl. zu dem folgenden den kommentar des Ambrosius (Migne 17, 243), der von Rabanus Maurus in seiner ausführlicheren Enarratio in epp. Pauli lib. XI, cap. XI (Migne 112, 108 ff.) benutzt wird.

27 f. Probet autem seipsum homo. 1 Cor. 11, 28.

35 t. Augustinus, Tractat. 50 super Joannem: de uno pane Petrus et Judas accepit : Petrus accepit. ad vitam, Judas ad mortem. vgl. dazu Rabanus Maurus, Enarr. in epp. Pauli, aao. p. 104 und Haymo in seiner Expositio, Migne 111, 574.

39 ff. vgl. Panem angelorum manducavit homo. Psalm. 77, 25. Ambrosius, De my- sterio initiandorum cap. 9. De consec. dist. 2. (bei Migne 17, 751 ff). De incarnationis dominicae sacramento cap. IV. (Migne 18, 824 ff). Remigius von Auxerre, Enarr. in psalm. 46. (Bibl. Max. Patr. 16. 1194 und 24, 12:11 D. 1272 H). Alanus, Distinctiones dictionum theologiae, Migne 210, 691 ff. - Augustinus, Sermo IX. de Nat. (— 18) Hugo v. Sct. Victor, Adnotatio in Threnos, Migne 175, 277 f.

6 Joann. 85, b1. 6 und 10 l. dar umme.

9 l. unde: qui —. Eccli. 24, 29. zum folgenden vgl. Augustinus, De eccles. dogm. cap. 5l. De civit. dei lib. XXII. cap. 8. Gregorius, Dialog. lib. IV. cap. 58: benutzt bei Hugo v. St. Victor, De anima lib. IIT. cap. 50. 13 1. tegeliche.

16 ff. vgl. Augustinus, De verb. apost. sermo I. und noch sermo XVII.

21 veründert aus Ephes. 6, 16 f.

28 1 Petri b, 8. 32 |. widersten.

33 f. l. prima —. es sind die verse 21 f. der Psychomachie des Prudentius. die fortdauer der vorstellung bezeugt u. a. Hildebertus Cenomanensis, De operi- bus sex dierum, Migne 171, 1215 ff.

38 1 Joann. 2, 17.

41 Matth. 11, 28.

4 £. Augustinus, Contra Adimantum, cap. 20 (Migne 42, 165). Hom. 31. Sermo 61. auch für 11 ff. sind diese stellen zu berücksichtigen. 7 l. m. a., dar.

8 f. Vermis divitiarum. superbia est: difficile est, ut nom sit superbus qui. dives. est. tolle ete. Augustinus Hom. 13. 1. &, als.

16 f. Proverb. 11, 4. 221. r., als.

23 f. Psalm. 51, 9. und vor spoten ist gemäss Psalm. 51, 8 gesetzt.

34 ff. diese zusammenstellungen bei Ambrosius, Do Helia et jejunio cap. 5. vgl. Augustinus, De sobrietate cap. 1.

39 ff. aus Eccli. 39, 38 und 19, 1 zusammengesetzt.

3 Ephes. D. 18.

5 Joel 1, 17.

8 Eccli. 9, 6.

11 f. die verbindung bei Ambrosius, Ep. 2. ad fratres.

18 Luc. 6, 25.

17 ff. Augustinus, Sermo 81. ad fratres in eremo: cwm nascitur puer, non rült sed plorat; quare plorat nisi quia voce. restatur et. confitetur. plorando se ad miseriam derenisse? zu 19 f. vgl. Sermo 65.

21 f. Eccli. 40, 1. 26 1. widersten.

29 ff. Bibl. Max. Patr. 21, 272. 23, 686 H. 25. 832 D.

8,

9,

11,

12,

395

39 f. Bibl. Max. Patr. 14, 276 C. vgl. Heinzel, Heinrich v. Melk, s. 20 ff. und das erste der drei gedichte 'von der würdigkeit der priester’, welche Strobl herausgegeben hat Zeitschr. f. deutsches Altert. 16, 467 fi. daß übles leben des geistlichen die würkung seiner predigt beeintrüchtige, findet sich in unserer handschrift, bei Leyser 24, 15 ft.

3 ff. ist dadurch nahe gelegt, daß die eucharistie oft medicina genannt wird, so besonders von Ambrosius, De sacramentis lib. 5. cap. 4.

22 ff. vgl. Ambrosius, Praefatio super psalm. 85.

2b ff. Bibl. Max. Patr. 22, 686 G.

28 f. Act. 9, 9. 1 Cor. 11, 26.

30 ff. Hugo v. St. Victor, De sacramentis legis naturalis et scriptae, Migne 176, 17 ft.

371. Christi.

2 ]. widersten.

3 wahrscheinlich ist unsichtich zu lesen.

10 Matth. 25, 84.

19 f. Joann. 12, 15. die teilung ist natürlich sehr alt, findet sich in der bibel, bei antiken schriftstellern, bei Philo. die kirchliche tradition hat eine zeit- lang von Ámbrosius ab (In orat. de fide resurr. Isidor, Etymolog. lib. 2. cap. 2 u. s. w.) eine dreiteilung bevorzugt: mors spiritualis, naturalis, poenalis.

28 Joann. 5, 25.

4 die deutung ist von Hieronymus ab traditionell.

5 venit tibi heißt es in der bibelstelle.

9 f. Matth. 21, 2. Marc. 11, 1. Luc. 19, 29. der ansicht des predigers sind die beliebtesten evangelienkommentare und predigtsammlungen, z. b. (zu Matthäus) Beda (Migne 94, 3860), Haymo (Migne 118, 11. 204. 244. 353.) Petrus Damiani (Migne 144, 543), Werner in den Deflorationes (Migne 157, 899. 1089), Bruno Astensis (Migne 165, 785. 860), Godefrid von Admont (Migne 174, 21. 66. 542. 773.) (zu Lucas) Petrus Chrysologus (Migne 52, 318), Gregor d. Gr. (Migne 56, 1274), Beda (Migne 94, 439. 471), Smaragdus (Migne 102, 510) dagegen wird mit quidam dicunt Petrus und Philippus erwähnt in der Glossa ord. des Wal. Strabo, Migne 114, 152. 10 1. getruree.

11 die deutung zuerst bei Gregor, Hom. in Evang. 17 (Migne 79, 1139 A).

19 Zachar. 9, 9. 28 1. dir, recht.

29 ff. diese Auslegung ist seit Hieronymus (Migne 25, 1483) häufig, so findet. sie sich bei Prosper von Aquitanien, Haymo, Rupert von Deutz.

33 ff. das wäre ein peccatum in spiritum sanctum: vermessentlich auf gottes barmherzigkeit sündigen.

36 1. spriht, der 8 al zu —.

1 1. begeinen in wege dem h. k. 8 Matth. 11, 20.

9 ff. die allgemeine deutung des asinus findet sich an mehreren stellen bei Gregor (Migne 76, 537. 578. 1149. 79, 79), Rabanus Maurus (Migne 109, 37) u. &.; die hier angeführten speciellen merkmale sind alle mit ihren aus- legungen zusammengestellt bei Hugo von St. Victor, De bestiis etc. Migne, 177, 191.

14 hier wird wol Aindene geschrieben werden müssen. vgl. 15, 16 f. 21 f. 24. 16, 20.

18 f. Jerem. 30, 12. 15.

24 1. verharten, als —.

25 Isai. 26, 15.

28 Job 24, 23.

29 Rom. 2, 4.

98 Osea 13, 6.

396

18,

14,

16,

1 Osea 11, 4. in dem kommentar zu Osea, welcher dem Rufinus beigelegt wird und in die werke des Hieronymus aufgenommen ist, findet sich die folgende auslegung schon (Migne 21, 1017), und weiter bei Haymo, Enarr.

in Osee proph. (Migne 117, 11), bei Guibertus, Tropologiae in Osee, Amos et Jerem. (Migne 156, 898). 11 Jerem. 5, 3.

16 Matth. 28, 51.

20 f. Augustinus, Tractat. 1. super ep. Joann., Enarr. in psalm. 118, Sermo 27. (Migne 37, 1580). die ganze stelle ist wegen nisi 24 und noch 19 in der hand- schrift durcheinander geschoben worden. in den varianten |. 23 statt 22.

24 f. Isai. 66, 2.

29 Joel 2, 13. wie im folgenden diese zeichen mit dem sünder verglichen werden, ist bei den meisten kommentatoren angedeutet z. B. Beda, Migne 92, 125 £.; Christianus Druthmarus Corbeiensis, Migne 106, 1493 f.; Rabanus Maurus, Migne 107, 1143 f.; am ausführlichsten bei Paschasius Radbertus, Migne 120, 963 ff.; Bruno Astensis, Migne 165, 307 f.

32 Matth. 23, 27.

38 l. ab zihen—. 40 fehlt die zeilenziffer.

2 bis carneum Ezech. 11, 19. 36, 26.

11 Balaam wird von den vütern seit Hieronymus durch vanus populus erklürt, vgl. die ausführliche predigt ‘De Balaam et Balac', welche als 33. der unechten sermone Augustins bei Migne 89, 1809 f. abgedruckt ist. Isidor, Migne 83, 110.

12 f. Num. 28, 10. 19 |. ende, so.

20 f. Eccli. 17, 26. 27.

24 1. bezern, als —.

25 ist die antiphone Feria III Cinerum im Missale Romanum.

26 f. Matth. 25, 27 f. 27 l. numm., et.

32 ff. diese auslegung ist die beliebteste unter den verschiedenen und geht

seit Hilarius (Migne 9, 1061 f.) durch die väter; besonders Rabanus Maurus, Migne 111, 79 ff.

40 Psalm. 4, 3.

6 f. vgl. Job 25, 4 ff. Gloss. ord. cap. 14. St. Leo, Sermo 2 in Quadrag.

10 vgl. je länger je ärger, je älter je kürger Simrock, Die deutschen sprichwórter 8. 15. 46 ie lenger ^0 ie beser Neidh. 87, 7. dagegen ie elter »ö pezzer Megen- berg 116, b.

11 Jerem. 2, 86.

19 Ezech. 16, 25.

17 f. die deutung ist schon mit rücksicht auf das folgende gegeben.

19 f. Philipp. 3, 18. vgl. Glossa ordinaria Walafr. Strab. Migne 114, 606.

25 f. Jerem. 28, 10.

28 1. est debilis, in renibus vero ubi est inmundicia fortis est; die stelle bis 32 zeichnet auf, was der prediger im einzelnfalle besonders ausführen soll. von 33 ab sind die eingeschalteten notizen zur mündlichen ausführung bestimmt.

33 ff. die drei processionen mit ihren deutungen bei Honorius, Gemma animae lib. 8. cap. 24. 72. 126 und 145, wo die himmelfahrtsprocession abgehandelt ist. dieselben deutungen finden sich, und zwar zum teil wörtlich, in dem Speculum ecclesiae des Honorius zu den bezüglichen festen wider. sie sind natürlich viel älter und teilweise schon zur zeit der einführung dieser pro- cessionen vorhanden, vgl. Binterim, Denkwürdigkeiten der christkathol. kirche 4, 1, 572 ff. und bes. 589 ft.

19 ft. vgl. Gregor, Homil. in Evang. nr. 34. Migne 76, 1257.

- 18 ff. nach der einschaltung wird widerholend auf 15, 95 f. zurückgegriffen.

16,

17,

397

24 Cant. 8, 6.

26 das erste komma ist zu streichen. zu der ganzen stelle vgl. 24, 16 ff.

28 Isai. 5, 99.

30 ouch ist vobis.

94 1 Cor. 8, 19.

9 ff. Gregorius, Dialog. lib. 3. cap. 38.

10 1. zuzuAt.

23 Isai. 5, 18. vgl. dazu Bibl. Max. Patrum 5, 821 F.

28 l. menschen mit der hds.

9l Genes. 8, 15.

95 ff. vgl. Honorius, Speculum Eccl. Migne 172, 919.

99 Apoc. 16, 15.

6 ff. eraählt Jerem. 98, 6 ff. hier sind die namen verwechselt worden: Mel- chias, dem sohne des Amelech, gehört der "lacus, Abdemelech rettet den propheten aus freien stücken 'funiculis".

10 ff. die deutung bei Rabanus Maurus, Expositio sup. Jer. lib. 13. cap. 38. (Migne 111, 1078 ff.)

12 l. dar umme, 18 Der esele —.

21 Isai. 30, 24.

29 ff. vgl. Rabanus Maurus, De universo lib. 7. (Migne, 111, 212.)

99 diese deutung steht seit Hieronymus fest.

2 ff. Cantic. 6, 12. die gewöhnliche deutung von Sunamitis ist coceinea, aber Hugo von St. Victor hat im Sermo 90 (Migne 177, 1181) die stelle: Suna- mitis, quae interpretatur 'captiva' sive 'cccinea', animam. exprimit, quam Christus de captivitatis (|. —e) diaboli sanguine suo redemit.

12 Eccle. 9, 8. wie hier so lautet die auslegung schon bei Alcuin, Comment. in Eccle. cap. 9. (Migne 100, 104 besonders aber bei Honorius Augustod., Quaestiones et responsiones in Eccle. Cap. 9: haec sententia non historialiter sed. spiritualiter debet intelligi. nam per vestimenta virtutes designantur, quibus anima vestitur et. ornatur.

23 Job 7, 90.

27 Psalm. 97, 18.

29 aus Job 6, 7 geändert.

92 Job 18, 15 f.

1 ff. vgl. über die palne Hugo von St. Victor, De bestiis etc. lib. 4. tit. 14 (Migne 177, 155).

3 f. der vergleich bei Rabanus Maurus, De universo lib. 19. cap. 6. (Migne 111, 511 f.)

5 Psalm. 140, 2.

7 das citat ist falsch, vielmehr Isai. 98, 14.

11 Jerem. 6, 26.

16 ff. der' vergleich bei Rabanus Maurus, De universo lib. 19. cap. 6. p. 522. auch bei Werner in den Deflorationes, Migne 157, 899 ff, besonders 908. die hier erwähnten eigenschaften des ólbaumes verzeichnet auch S. Hilde- gard, Physica lib. 8. cap. 16 (Migne 197, 1229 f.).

23 f. Eccli. 85, 4 und 8.

28 Matth. 6, 18.

91 f. Gregorius, Homil. in Evangel. 11 (Migne 76, 1115 B).

96 Eccli. 4, V. 37 f. ist aus Eccli. 18, 15 und 17 verändert.

41 ff. Luc. 7, 37 ff. mit der bekannten vermengung der peccatriv und Maria Magdalena's. vgl. den kommentar des Bruno von Asti zu der stelle (Migne 165, 919 t.). von dein oleun der salbung war es leicht, wider auf den ölbaum zu kommen.

398

21,

23,

25,

1 kussen steht hier in der hds. durch falsche antecipation (z. 4 ist es am platze), es muss waschen geschrieben werden. 8 ]. grüne, und —.

16 Hebr. 10, 34.

23 1. ist, inneclichez g. —. der schlieBende buchstab in innencd. der hds. könnte auch w sein.

29 Cant. 4, 8.

904 f. die auslegung in der Glossa ord. Walatr. Strab. (Migne, 114, 1148 f. weil Lybanus bedeutet 'candidatio', ist man zu dieser interpretation gekommen, vgl. den kommentar des Rupert von D.utz zu dieser stelle der Cant. (Migne 168, 890.) die übrigen nächstfolgenden auslegungen sind die ganz gewöhnlichen, wie sie auch in den predigtsammlungen des Honorius und Werner sich finden.

1 der erste satz mit ausnahine der letzten drei unbiblischen worte (vgl. aber Exod. 38, 1) ist aus Exod. 20, 24 entnommen, der zweite satz Psalın. 12, 1.

11 f. Bibl. Max. Patr. 24, 1194 D.

16 Psalm. 141, 14.

19 Matth. 5, 44 f.

28 Cant.4, 9. die deutung, welche im weiteren diesem satze gegeben wird. bringt Rupert von Deutz in seinem kommentar des hohen liedes, Migne 168, 891 f.

33 Eccli. 19, 21. 28, 4 l. a. t. d. sch., a. e. sch. w.:

14 ff. 1 Reg. 11. unter den verschiedenen auslegungen steht der hier vor- liegenden am nüchsten die bei Angelomus, Enarratio in libros Regum zu der stelle (Migne 115, 294), wo Naas significat diabolum (was übrigens eine alte und bei den vätern durchstehende tradition ist).... ipse ascendit ad proeliandum contra Jabes, qui interpretatur 'sensus.. vgl. ferner Gregorius, In primum Regum expositiones lib. 5 (Migne 79, 313 ff.). Beda, In Samuelem prophetam allegorica expositio lib. 2. cap. 4 (Migne 91, 567). Hugo de St. Victore, Allegoriae in Vetus testamentum lib 5. cap. 18 (Migne 175, 681) wo das rechte auge auf fides gedeutet wird, vergl. hier 23.

29 Genes. 3, 7. Angelomus im kommentar zur Genesis (Migne 115, 137): eulpa quippe oculos concupiscentiae aperuit, quos innocentia clausos. tenebat. vgl. auch noch die Glossa ord. Walafr. Strab. Migne 113, 93. Bibl. Max. Patr. 7, 1059 D.

31 Act. 9, 8.

36 f. vgl. Ambrosius Ansbertus presbyter, In Apocalypsim lib. 5. Bibl. Max. Patr. 13,508 F.

37 Hebr. 18, 10.

1 Psalm. 77, 25. zu dem folgenden vgl. oben 5, 39 ff. und anm.

10 f. Hugo v. St. Victor, De officiis ecclesiasticis lib. 2. cap. 26 f. (Migue 177, 421 tt.)

12 ff. Bibl. Max. Patr. 16, 1342 F.

16 Cant. 8, 6. vgl. oben 16, 24 ff. 18 1. liebe: hastu.

21 Luc. 12, 49.

26 Levit. 6, 12. vgl. zum folgenden Hugo de St. Victore, Miscellanea lib. 3. tit. 97 (Migne 177, 688).

35 Deuter. 4, 24. Rom. 14, 11.

37 ff. über die eigenschaften des altars und ihre deutungen: Simeon, Archi- episcopus Thessalonicensis, De divino templo. Bibl. Max. Patr. 22, 169 A B.

10 f. Proverb. 15, 9. 2. Petr. 3, 18.

1] Exod. 20, 4. 1 Exod. 20, 7. 9 Isidorus Hispalensis, De summo bono lib. 2. cap. 91 sent. 8.

27,

29,

30,

399

11 Deuter. 5, 15.

16 Exod. 20, 12.

19 Psalnı. 26, 13. dann die weiteren gebote aus Exod. 20.

22 geändert aus Matth. 5, 28.

23 Proverb. 19, 5. 9. Deuter. 5, 21.

] vgl. Sap. 6, 22.

13 Eccli. 21, 6.

21 der zug ist allen fassungen der Laurentiuslegende gemeinsam.

26 Job 1, 21.

32 Levit. 1, 14: vesiculam rero gutturis et plumas projieiat. 5, 8 steht nur pennulas. wegen der folgenden deutungen vergl. die Glossa ord. Walafr. Strab. (Migne 113, 501) deren erklärung aus Isidor’s kommentar in Leviticum genommen ist.

41 Matth. 5, 44.

4. 6 Augustinus, De Catech. rudib. cap. 4.

12 Apoc. 14, 13. Psalm. 35, 13.

17 ff. vgl. die Glossa ord. Walatr. Strab. zu Psalm. 138, 13: (nach Augustinus) Jam apud te, sed adhuc inquilinus; quia. hiuc. transiturus ad aeterna, ubi non ero inquilinus. (nach Cassiodor) advena nom in diaboli. civitate, sed in tua. receptus, de Babylonia ad Jerusalem. translatus. u. s. w. dazu: Bibl. Max. Patr. 26, 152 B. und die predigt im Florilegium Casinense 1, 127 f. De adventu domini.

30 Ezech. 18, 21.

95 Ezech. 18, 23.

35 Num. 14, 28.

9 verändert aus Jerem. 3, 1.

11 Math. 18, 22.

15 Psalm. 102, 14.

1* f. Beda zu der Matthüusstelle Migne 92, 84.

23 es ist aber das frühere citat aus der Apokalvpse.

29 ff. die deutungen der unkrüuter Rabanus Maurus, De universo lib. 19. cap. 6 (Migne 111, 521 f). Hugo de Scto. Victore, De bestiis etc. lib. 4 (Migne 177, 125). daB die welt als ager, Christus als agricola getaßt wird: findet sich bei den kirchenvätern, vgl. Bibl. Max. Patr. 6, 19 E. Augustinus Migne 36, 804. Rab. Maur. Migne 112, 855. Petr. Lombard. Migne 191, 1555.

1 l. impetiginem. "Impetigo, summae cutis asperitas. cum multa. prurigine, squamis. et furfuribus. Forcellini. dadurch daB die nessel prurigo bewürkt, wurde der übergang zu der Gregorstelle bewerkstelligt: Gregorius, Regula Pastoralis, pars I. cap. 11 (Mizne 77, 96). vgl. dazu S. Joannis Climari Scala Paradisi, grad. XVI. schol. 1. Bibl. Max. Patr. 10, 449.

2 Proverb. 15, 27.

9 Jerem. 1, 10.

10 ist aber Isai. 1, 6.

14 Proverb. 24, 31.

23 Joann. 13, 15.

27 Hugo v. Sct. Victor, De claustro animae lib. #. cap. *.

29 f. Genes. 21, 28. 89. Eccli. 11, 17. 24.

36 Luc. 23, 26.

31 ff. die apostel mit ochsen auf dem acker verglichen Rabanus Maurus, De universo lib. 7. cap. 8. De pecoribus et jumentis. (Migne, 111, 201. 208.)

40 Rom. 10, 18.

1 Matth. 18, 10.

6 ff. Ambrosius, De bono mortis cap. 8. Bibl. Max. Patr. 19, 888 A.) Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 1082 f.

400

30,

31,

36,

38,

12 ff. die erzühlung ist entnommen aus den Vitae Patrum lib 8. libell. 3. nr. 18. Migne 73, 1014. vgl. lib. 6. libell. 1. nr. 18. s. 995 und lib. 6. libell. 3. nr. 18. s. 1011 f.

33 erg. habent. vgl. Gregor, Moralia lib. 12. cap. 14.

37 ff. die zusammenstellung der verschiedenen arten von toten, welche Jesus erweckt hat, und ihre deutung findet sich mehrmals bei den kirchenschrift- stellern, z. B. bei Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 918 f. unter Dominica in Palmis. 1. uf sten.

42 Psalm. 186, 8.

1 = Bibl. Max. Patr. 12, 262.

12 aus Ephes. B, 6 geändert.

19 Galat. 6, 14.

41 ff. quelle ist Vitae Patrum lib. 7. cap. 9. nr. 3. Migne 78, 1088. (vgl. lib. 5. libell. 15. nr. 52. Migne 73, 963). diese sowie die vorhergehende, demselben werke entnommene erzühlung ist hier frei bearbeitet worden.

16 Galat. 2, 20. 19 l1. goteskneht.

24 Hebr. 12, 4. 26 1. widerstanden. 28 1. abe slahen.

82 und 88, 2 Gregor, Moralia lib. 25. cap. 5. (Migne 76, 323 A)

99 vgl. Proverb. 23, 14.

8 ff. Luc. 16, 20 ff.

85 ff. Hugo v. Sct. Victor, De Bestiis lib. 2. cap. 18. 30. (Migne 177, 66. 77

13 Luc. 2, 22.

27 als an andern vrowen?

4 Matth. 5, 10.

13 Luc. 2, 28: in ulnas suas.

17 in Kelle's Speculum Ecclesiae 40, 16 wird wol iumwere kerzen statt i. herze zu lesen sein. über das gleichniB s. Hugo v. Sct. Victor, Miscellanea lib. 4. tit. 79: Quomodo Christus sit nobis lucerna. (Migne 177, 632.)

93 ff. vgl. Bibl. Max. Patr. 11, 1020 F.

2 ff. vgl. Bibl. Max. Patr. 8, 1095 B.

9 ff. vgl. Cruel, Geschichte der deutschen predigt im mittelalter s. 179. Kelle, Spec. Eccl. s. 42 ff. alle hier verhandelten eigenschaften der turteltaube sind zusammengestellt und gedeutet bei Hugo von Sct. Victor, De Bestiis, lib. 1. cap. 24. 25. (Migne 177, 24 f.) über die taube aao. cap. 1—11, be- sonders cap. 11. (Migne 177, 15 ff) natürlich ist dieß alles nur aus den älteren vätern compiliert.

25 1 Cor. 13, 3.

| 99 Matth. 5, 28. 95 Matth. 6, 15. 37 Sap. 1, 4.

9 Joann. 9, 34.

11 Rom. 6, 23.

13 Psalm. 118, 155.

15 Joel 1, 17.

18 Psalm. 80, 18. 29 Matth. 4, 4.

29 Luc. 11, 8.

99 Matth. 15, 32.

837 Joann. 8, 47.

1 Luc. 6, 80. in Kelle's Spec. Eccl. wird die stelle als ein citat aus Gregorius

angeführt. 2 Luc. 6, 36. 9 Petrus Damiani, Opusc. 44. cap. 6.

401

88, 15 2 Cor. 11, 929. 16 Isai. B8, 7.

21 geündert aus Proverb. 19, 17.

22 das distichon kann ich nicht nachweisen. 25 Matth. 925, 40.

36. 38 Exod. 20, 14.

39 Matth. 5, 22.

40 Psalm, 5, 7.

5 Luc. 6, 21.

14 Psalm. 50, 19.

16 Psalm. 6, 7.

27 1 Cor. 1, 31.

29 Psalm. 111, 8.

36 ff. daß hier dem rationale Aarons fünf steine beigelegt werden, ist sicher

ein irrtum, denn dieses stück hat bekanntlich zwölf edelsteine, sechs vorne, sechs rückwärts, in zwei reihen zu je drei steinen. keine der zahlreichen deutungen der väter, von Hieronymus an (am ausführlichsten Isidorus Hispal, Quaestiones in Exodum cap. 59. Migne 83, 818 ff.) über Beda, Alcuin, Rabanus Maurus, Ivo von Chartres (Migne 162, 524 ff), Hugo von Sct. Victor (Migne 177, 483 f.) lautet ähnlich dieser deutschen. violleicht hat der prediger das "Theraphim Aoytw seu Rationale! mit dem 'Ephod = superhumerale' verwechselt und die vier farben desselben (hyacinthus, byssus, coccus, purpura) mit dem golde zur fünfzahl verbunden. auch Isidorus Hispal. im Liber numerorum, qui in sanctis scripturis occurrunt cap. 6 (Migne 83, 184 ff.) bietet gar nichts, was mit unserer stelle zusammen- gebracht werden kónnte. die fünf wunden Christi werden überhaupt erst sehr spüt in der kirchlichen litteratur zu deutungen verwertet.

40, 12 l. regnat. 18 ff. auf die beichtpredigt nr. 7 folgt unmittelbar die liturgie. die beichte

selbst steht am nächsten der Benedictbeurer II, Müllenhoff und Scherer, Denkmäler, 2 a&ufl, nr. XCIV und zeigt übereinstimmung in einzelnen formeln mit nr. XCV (Wessobrunner glaube und beichte II) weniger mit den nrn. LXXXV (Sangaller glaube und beichte I) XCVI (Benedictbeurer glaube und beichte IID, LXXVII (Bairische beichte), LXXIII (Fuldaer beichte) jedesfalls schließt sich das stück auch in seiner disposition (ein- leitende formel; womit gesündigt; wodurch gruppen ; gegen wen; wie; einzelne hauptfüle von vergehen gegen die kirchengebote mit der formel als ich solde schluB) an die bairischen denkmäler dieser art aufs engste an. nach 40, 25. 41, 9 ist es eine confessio generalis. '— 86 1. unvüge.

41, 23 ff. der glaube ist am nächsten verwandt mit dem Wessobrunner I (M S D?

nr. XC); in dem formular von Benedictbeuren II, mit dessen beichte die unsrige sich besonders nah berührt, fehlt der glaube. wie M S D? nr. XCV (Wessobrunner Gl. u. B. II) ist hier der satz von der trinitát gegen das ende gerückt. vgl. Scherer aao. s. 612. auch die späteren stücke des ge- meinen textes, welche Scherer (M. S D? s. 617 ff.) abdruckt, sind verwandt, besonders das wiener, welches auch z. l4 meinsam aller héligen vgl. 42, 11 meinschaft aller gotes heiligen enthält. doch sind in den meisten dieser späteren texte die schluBformeln unvollständig, während sie in den älteren stücken und hier bewahrt sind. der glaube steht hier auffallender weise nach der beichte, wie nur MS D? nr. LXXXVIII (Sangaller glaube und beichte I), wührend er sonst immer vorangeht. vgl. Scherer aao. s. 592 ff.

42, 18 ff. eine admonitionsformel dieses inhaltes findet sich in den verwandten

stücken nicht. wahrscheinlich ist diese kurze aufzeichnung nur für den 26

402

priester bestimmt; sollte sie mündlich ausgeführt werden? vgl. übrigens MSD? nr. XCV s. 288, 20 ff.

42, 20 Eccli. 87, 30.

23 Proverb. 12, 7.

80 1 Cor. 5, Y. die meisten der in dieser predigt vorkommenden gedanken und deutungen finden sich in Gregor’s Homil. in Evang. 22. (Migne 76, 1177 D—1181 A), woraus dann wider bei Honorius im Speculum Ecclesiae, Migne 172, 919 D ff. Werner, Deflorationes Migne 157, 928 D.

43, 15 1. voldanken. 41 Exod. 12, 11.

44, 13 l. enzvivelt —.

40 vgl. Psalm. 147, 1 und ähnliches.

45, 71. est, non —. Augustinus, Enchiridion de Fide, Spe et Charitate 3. 4. genauer bei Cyprian, Super Symb. Apostol. im anfange.

25 Psalm. 115, 12.

82 quod vidi aus Isai. 64, 4 in 1 Cor. 2, 9; claritas wird besonders im ersten Korintherbriefe häufig verwendet.

46, 8 ff. der glaube stimmt nach ordnung und inhalt der sätze mit dem unter nr. 8 gedruckten, nur der satz von der trinität, welcher dort erst nach dem jüngsten gerichte vorgebracht wird, steht hier nahe dem anfange wie gewóhnlich in den ülteren deutschen stücken. die ausdrücke sind bei vielen wórtlichen einstimmungen doch zuweilen, wenn auch nicht wesentlich, verschieden.

22 von ufstandnisse scheint in der hs. -nisse unterpunktiert, also getilgt zu sein. am rande steht güde, was vielleicht nur verschrieben ist für (d)unge, also ufstandunge.

86 ff. diese beichte scheint auf eins der hauptsächlich von Honorius von Autun benutzten deutschen formulare zurückzugehen, es stimmt wenigstens mit dem stücke in seinem Spec. Eccl. am meisten überein, so auch in der voranstellung der sünden wider die kirchengebote. vgl. Scherer, MSD? s. 614 ff. die abweichungen, welche vorkommen, sind nicht stárker als die in der bearbeitung von Kelle's Spec. Eccl. M 8 D? nr. XCVI. Benedict- beurer Gl. u. B. Ill.

47, 37 ff. dieser anhang ist seiner form nach eine ansprache des priesters an die gemeinde beim schlufe der beichtliturgie. das plótzliche abbrechen 48, 14 sowie der umstand daB nur die 4. und 5. bitte des vater unser besprochen werden, legt die vermuthung nahe, es sei hier überhaupt nur eine probe dessen gegeben was der geistliche bei einer solchen gelegenheit sprechen móge. in keiner der beichtliturgien, welche das pater noster aufgenommen haben (auch nicht in den späteren Scherer aao. s. 617 ff), ist eine aus- legung beigefügt. in dieser handschrift stehen beichte und glaube zuerst nach einer beichtpredigt und vor einer osterpredigt (ausdrücke der abre- nuntiatio darin 44, 29 f), dann widerum glaube und beichte, denen eine osterpredigt abermals folgt. vielleicht darf man dabei an die beschránkun- gen denken, welche in den predigten der wiener hs. 2718 (Hoffmann, Fundgr. 1, 111 f) erwähnt werden. vgl. Scherer, M S D? s. 618.

48, 17 Marc. 16, 1.

20 Matth. 6, 24. Luc. 16, 13.

21 ff. wahrscheinlich Bernhard, Sermo de conv. ad clericos c. 12.

94 ff. verschiedene stellen aus den lateinischen bearbeitungen der predigten von Johannes Chrysostomus kommen in betracht, besonders: Hom. 8 super Gen., Hom. 50 super Matth., Hom. 21 super Act. Apost., Hom. 7 de poenit.

891 4 Reg. 17, 41.

3 Eccli. 2, 14.

403

49, 12 Psalm. 50, 5.

141 Cor. 8, 13.

16 Joel 2, 12.

18 ff. die drei frauen und die gewürze, welche sie einkaufen, werden von den vätern verschiedentlich allegorisch gedeutet, aber keine der auslegungen, welche ich gefunden habe, stimmt völlig mit der im text gegebenen. vgl. besonders Bernhard, osterpredigt ad abbates, Migne 183, 283 ff. die deu- tung für Maria Magdalena (= poenitentia) ist alt, hängt aber nicht mit dem namen zusammen, welcher seit Hieronymus mit turris vel montanus übertragen wird. darum heißt es hier auch nur bezeichent, indeß für die beiden andern namen [utet gebraucht ist.

21 Matth. 23, 12 u a.

23 1 Petri B, 6.

24 die deutung ist wol von der des namen Jacob hergenommen; drei möglich- keiten stehen dafür zur verfügung. am häufigsten wird Jacob mit supplantator übersetzt, seit Hieronymus bei Augustinus, Cassiodor, Gregor, Paschasius Radbertus u. v. a. damit verwandt ist /ucta (vel pulvis) bei Hieronymus (Migne 28, 781. 195., da nach Forcellini /ucta auch bedeutet: unum ex quinque Graecorum certanunibus, quo alter alterum prosternere nititur. und endlich legt Ambrosius (Migne, 17, 47) Jacob auch als calcaneum aus (= m:fova, pars posterior imi pedis a calcando) im zusammenhange mit dieser letzten deu- tung, dann 27 und damit, daß die auslegungen der gewürze mit denen der frauennamen inhaltlich verbunden sind, also 36 ff., habe ich an ríberinne 24, ribet 27 gedacht. (dagegen bl, 40?) aber es ist doch unsicher und vielleicht kommt man aus, wenn man rüberinne als übertragung von dein femininum supplantatrix faDt.

28 diese deutung ist nach der alten übersetzung von Salomo pacificus zurecht gemacht, sie findet sich auch bei Haymo zu der bibelstelle (Migne 118, 445 f.).

33 ff. daB die gewürze zur bereitung einer salbe dienten, führen alle kommen- tatoren aus. auch die eigenschaften, welche den specereien gegeben werden, sind bekannt, nur die deutungen hier decken sich nicht vollständig mit denen der väter und sind vielleicht auf eigene faust von dem prediger aus den frauennamen hergeleitet. die Glossa ordinaria des Walafrid Strabo hat zu Lucas 24, 1 (Migne 114, 850): exemplum datur, ut illuminata fide decus- eisque vitiorum tenebris ad sacrum corpus domini accedamus. aromata, quae deferunt, odorem virtutum et suavitatem orationum, cum quibus altari (sepulcro) propinquare debemus, significant.

50, 1 zu balsamum vgl. Hugo von Sct. Victor, De Bestiis lib. 4. cap. 2 und 11. (Migne 177, 138. 153).

9 ff. die salbe wird ebenso gedeutet bei Hugo von Sct. Victor, Miscellanea lib. 4. tit. 60: de triplici unguento bonorum. vgl. auch aao. lib. b. tit. 113: de tribus speciebus poenitentiae (Migne 177, 731 f. 806. 868). die salben- bereitung bespricht auch ganz ausführlich Bernhard, In tempore resurrec- tionis, sermo 2. (Migne 183, 285 ff.)

8 ff. sind die gewöhnlich von den kommentatoren zu der bibelstelle citierten beispiele.

17 das evangelische (Matth. 28, 1. Marc. 16, 9) in prima sabbati ist hier ınit requies verbunden, das im alten testamente der Vulgata so häufig neben sabbatum steht.

25 Isai. 46, 8.

28 Isai. bb, 6.

81 Isai. D5, Y. l. vitam, et —.

26*

404

50,

33 die oft in der ersten gruppe dieser predigten auf den sünder bezogene ein- schaltung swer der ist u. &. findet sich besonders häufig in der Glossa ordinaria des Walafrid Strabo.

96 Johannes Baptista bei der begegnung von Maria und Elisabeth, Nikolaus durch seine frühzeitige enthaltsamkeit: insuper quarta et serta feria tantum semel sugebat ubera, Legenda aurea nr. 3. und ausführlicher das Brev. Rom. zum 6. dec. in secundo nocturno. vgl. Ed. du Méril, Poésies populaires latines du moyen &ge (1847) p. bb anm. 5, und desselben P. p. 1. antér. au XII. siécle p. 171. Mone, Lat. Hymnen des MA. nr. 1088 ff.

40 Joann. 9, 4.

6 Ezech. 11, 19. 36, 26.

15 wahrscheinlich geändert aus 2 Cor. 7, 4. (Philem. 7 ist unmöglich).

17 Act. b, Al.

21 Psalm. 83, 10.

22 Bernhard, In cantica sermo 6.

8 nulla ibi vox nisi 'vae, vae, vae' habent. Hugo von Sct. Victor, De anima lib. 4. cap. 18.

9 Job 6, 6.

14 Apoc. 20, 6. (5.) über die zweifache auferstehung des menschen Guer- ricus, Sermo de resurr. 2. (Migne 185, 144 ff); Werner, Deflorationes Migne 157, 926. und noch bei vielen älteren kirchenschriftstellern.

23 der berg, auf welchem die verklärung stattfindet, wird in den evangelien nicht genannt (Matth. 17, 1. Marc. 9, 2. Luc. 9, 28), kommt aber schon bei den ältesten erklärern vor.

27 der introitus der messe am ostersonntag beginnt mit den worten Psalm. 188, 18: resurrezi (Vulg. exsurrexi) et adhuc sum tecum.

29 die lection des tages (nach der oratio) ist 1 Cor. b, 7 entnommen.

96 aus Maroc. 16, 14.

1 Marc. 16, 15.

9 Luc. 24, 49.

8 Joann. 8, 42 u. a.

32 Luc. 1, 13.

986 Judith 18, 17.

4 Genes. 1, 16. dieser vergleich ist seit Augustinus ungemein häufig, be- sonders ausgeführt im sermo 64 des Hugo von Sct. Victor, der denselben text hat (Migne 177, 1098 ff). ebenda werden auch die zungen mit den schlüsseln verglichen (Matth. 16, 19). dazu H. v. St. V., Miscellanea lib. 5. tit. 8.

15 Cant. 6, 9. Matth. b, 13.

85 f. Matth. 28, 9: illae autem accesserunt. et tenuerunt. pedes ejus et adoraverunt. eum.

4 Psalm. 95, 5.

6 Luc. 18, 3. D.

11 Joann. 8, 5.

16 Genes. 2, 8.

20 Luc. 10, 4. Beda zu Luc. lib. 5 (Migne 92, 462): cui etiam per viam nemi- nem salutare conceditur, ut, sub quanta. festinatione iter praedicationis pergere debeat, ostendatur. die glose ist wahrscheinlich die Glossa ord. Walafrid Strabos, wo zu der stelle (Migne 114, 285) die überflüssige confabulatio erwühnt wird.

28 Gregor, Homil. in Ezech. lib. 1l. hom. 12 (Migne 76, 932 C) et salus gehórt nicht mehr dazu.

85 Lucas 24, 49.

89 ff. so Ambrosius (Sermo 62), Gregor (Migne 76, 625. 1218) und daher Werner

in den Deflorationes (Migne 157, 912 f.).

55, 40 Deuter. 32, 11.

56,

58,

99,

9 Mich. 2, 18.

6 1 Joann. 2, 1. * Joann. 14, 2. 9 Joann. 15, 26.

18 nicht ganz biblisch; von amicti ab Apoc. 7, 9.

18 Jacob. 4, 4 (saeculi).

23 Act. 1, 9.

25 Isai. 68, 1. die hs. hat ausdrücklich fortis statt formosus.

27 Psalm. 46, 6: ascendit deus in jubilo, oder, wie Gregorius in der 29. Homil. in Evang. (die auch im Breviarium Romanum infra oct. Ascens. feria IV. in tertio nocturno gebraucht wird) citiert: in jubilatione.

38 zusammengezogen aus Luc. 24, 50. Bi.

5 f. wahrscheinlich Hieronymus, De perpetua virginitate B. Mariae liber, abs. 18. (Migne 23, 202).

12 Psalm. 88, 8.

13 ff. die erzählung steht bei Gregor, Homil. in Evang. lib. 2. nr. 84. (Migne 16, 1257 C). 19 1. Oleberge.

30 Joann. 14, 98.

35 ff. am genauesten in der großen vita des h. Bernhard, deren sechs bücher von verschiedenen verfassern stammen 2. cap. (AA. SS. vom 20. august p. 322 EF, vgl. 820). nr. 115 der Legenda aurea ist davon nur ein auszug.

6 Cant. 5, 8.

8 ff. 1. minne(n) siech —. ich kann jetzt nicht feststellen, ob diese verse ein citat, oder wie ich vermute, eigene leistung des predigers sind. die ver- bindung übervlüzzige minne (Mhd. Wtb. 2, 1, 181») kenne ich nur aus den Statuten des deutschen Ordens ed. Hennig, wo es s. 35 von den brüdern heißt: sint ouch von übervlüssiger minne entphaher der geste und der pilgerime und der armen lute. über die interpunktion der stelle bin ich zweifelhaft, vielleicht ist 12 komma nicht nach minnen sondern erst nach himede zu setzen und für geminnen etwa gewinnen zu schreiben.

13 Act. 90, 27.

16 Psalm. 131, 4. 18 1. houbet, ich —.

25 1 Joann. 5, 19. so wird die stelle ausgelegt in der Glossa ordinaria Walafr. Strabo's, Migne 114, 704.

90 das feuer, welches da angesprochen wird, ist das der vorher genannten laster. ich hatte ursprünglich vermutet, daß unreine werlt zu schreiben wäre.

33 Joann. 11, Bl: hoc autem a semetipso nom dixit (Caiphas), sed cum esset pontifex anni illius, prophetavit, quod. Jesus moriturus. erat. pro gente, et non tantum. pro gente, sed ut füios dei, qui erant. dispersi, congregaret in unum.

40 vgl. Ambrosius in der Praefatio super Luc., und besonders Augustinus an vielen stellen.

5 Gregor, Homil. i. Evang. 30. (Migne 76, 1220.)

9 Joann. 8, 41.

14 Jerem. 6, 30: argentum reprobum. 18 Joann. 14, 30.

20 ff. die spätere überlieferung sieht Pilatus als einen selbständigen, von den Römern eingesetzten fürsten an, vgl. z. b. Petrus Blesensis, Contra perfidiam Judaeorum cap. 24. Migne 207, 851 ff.

35 ff. über den prozess zwischen gott und dem teufel vgl. Hugo von Sct. Victor in den Miscellaneen: De lite inter deum, diabolum et hominem.

3 Luc. 1, 13.

5 die bekannte confusion, durch Luc. 1, 67 hervorgerufen.

406

61,

64,

8 ff. die bilder bei Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 965 D.

18 Cant. 6, 9. der vergleich wird sehr ausführlich dargestellt im kommentar des Alanus de Insulis zu der stelle, Migne 210, 94.

25 vielmehr Malach. 4, 2. der vergleich mit den engeln und heiligen steht bei Gregor, Moralia 29, 2 und ist von ihm zu Rabanus Maurus und den andern übergegangen.

33 falsch aus dem folgenden antecipiert, es ist Luc. 1, 79.

38 Osea 14, 6.

40 ff. ähnlich in Augustinus’ Sermo de tempore 175 (2. de Ascensione), der im Brev. Rom. für Dominica infra octavam Ascensionis angesetzt ist.

9 1 Cor. 15, 10.

* Joann. 10, 8.

11 Matth. 4, 9. (cadens: procidens aus Joann. 9, 88).

16 es heißt bloß: haec omnia.

19 Osea 7, 11. 9.

26 Joann. 12, 81.

30 Joann. 8, 19.

39 Matth. 7, 6.

1 Matth. 18, 7. 2 Matth. 18, 6. 5 da er sinen e. e. valsch a. w.? aber 20? 8 Matth. 18, 10.

15 Job. 13, 27.

22 ff. vgl. dazu ebenfalls Honorius Augustod,, Spec. Eccl. Migne 1*2, 965 D.

91 Joannes = domini gratia seit Hieronymus; Honor. Aug., Spec. Eccl. Migne 172, 968 C.

94 Joann. 3, 3.

95 l. ander weide —. 38 das wird gewöhnlich bei Maria Magdalena angeführt, die deutung aber Maria amarum mare steht schon bei Ambrosius und Hieronymus fest.

39 Job 10, 1.

42 Job 10, 2. 2 f. die deutung = salutaris besteht seit Lactantius (Migne 6, 479), = salvator seit Hieronymus. 6 1. vo.

17 Genes. 1, 16; die angabe 18 ist also falsch. alle wesentlichen punkte dieser predigt enthält der Sermo 64 des Hugo 'von Sct. Victor, Migne 177, 1098 ff.

21 ff. dieselbe bevorzugung des apostel Petrus zeigt sich bei vielen älteren kirchenschriftstellern, z. b. Maximus von Turin, Homilia 68. (Migne 51, 891 ff)

29 der ausdruck princeps apostolorum ist nicht biblisch, findet sich aber schon bei den ältesten lateinischen kirchenvätern und in hymnen. so heißt es z.b. in dem hymnus, der im Brev. Rom. zu der vesper des festes angesetzt ist: Decora lux aeternitatis, auream diem beatis irrigavit ignibus, apostolorum quae coronat principes etc. u. ö. vgl. noch Mone, Lateinische Hymnen des Mittel- alters nr. 674 (band 8, s. 74 t), wo zu v. 18 der herausgeber reichliche belege beigebracht hat.

33 f. die beiden hexameter kann ich nicht nachweisen. dio einzelnen angaben, welche sie enthalten, sind bei verschiedenen kirchenschriftstellern zu fin- den, auch in der citierten predigt Hugo's von Sct. Victor, vollstándig im 16. buche des Speculum naturale des Vincenz von Beauvais, cap. 1—6 und besonders cap. 44. vgl. die quidam sapientes bei Leyser 88, 11.

4 Joann. 21, 15.

9 natürlich nicht bei Matthäus sondern Act. 5, 15: «t veniente Petro saltem umbra illius obumbraret quemquam ilorum et liberarentur ab infirmitatibus. suis.

64,

67,

407

23 ff. vgl. Hugo von Sct. Victor, De bestiis etc. lib. 4. cap. 11. (Migne 177, 151): luna lumen habet a sole; de mocte lucet recedentibus aliis; inferior est et propior terrae alis; recedente sole sola dat lucem. nocti ; maculam habet, quae quanto videtur clarior, tanto macula est major; rotunda est, quandoque corniculata; per tempora crescit et. decrescit; cito explet cursum suum; permagna est et tamen parva videtur. vgl. Vincentius Bellov., Spec. Natur. lib. 16. cap. 1—18. von den zehn punkten werden der sechste und neunte in der ausführung nicht erwühnt.

91 Ephes. 4, 5.

35 1 Cor. 4, 16, 11, 1. Philipp. 3, 17.

40 nach 1 Cor. 15, 10.

9 2 Cor. 2, 15. * 1 Cor. 15, 9.

11 1 Cor. 7,7.

16 Act. 20, 26.

22 Act. 9, 15.

23 ff. daB das swm. dreche die mondesfinsterniB hier und 64, 28 bezeichnet, geht.schon aus der bedeutung hervor, welche dem swm. gebreche in der stelle des Tristan Heinrichs von Freiberg zukommt, 238 ff.: eclypsis, als ich spreche, daz heizet ein gebreche, wan den planéten daz geschicht, daz in irs schines gebricht. aber auch aus den erörterungen des Maximus von Turin in den beiden predigten De defectione lunae, Migne 57, 483. 485.

26 der satz kann leicht der erinnerung an verschiedene hymnen entstammen, in welchen die worte verbunden vorkommen, z. b. per ensis ille, hic per crucis victor necen im hymn. ad Vesperas des Brev. Rom. alter ense decollatus, Petrus cruce sublimatus intrat coeli gloriam in Mone's Lat. Hymnen nr. 685, 64 ff. (3, 92). tu in ense, tu in cruce —, ebenda nr. 687, 26. (3, 95). Roma necat Petrum cruce,

Paulum ense —. Kehrein, Lat. Sequenzen des MA. nr. 373 und besonders Jacobus de Voragine, Leg. Aur. nr. 84 am schluf. 38 1 Cor. 4, 13.

2 Psalm. 125, 6.

9 ff. vgl. dazu die predigt des Maximus von Turin nr. 11 De jejunio speciali Quadragesimae, Migne 57, 579 ft.

17 quidquid agis, prudenter agas et respice finem. ist der erste der drei verkauften räte in den Gesta Romanorum ed. Oesterley cap. 103. s. 431. vgl. noch nachweisungen bei E. du Méril, Poésies inédites s. 162 anm. Simrock, Die deutschen sprichwörter s. 109.

3 Cant. 1, 4. mehrere der auslegungen dieser stelle, welche die predigt enthált, finden sich in des Honorius Augustodunensis Expositio in Cant. Cantic. Migne 172, 367 ff. vgl. auch Alanus de Insulis in der Elucidatio zu der stelle, Migne 210, 57.

11 ff. Cedar fuit filius Ismael, filii. Abrahae, tanto odio a suis conciribus habitus, ut nullo loco esset securus, sed semper tabernacula mutaret, quae sole et tempestate nimis nigra essent. Honorius aao. s. 368. vgl. Leyser 36, 38 £. 37, 31 ff.

14 Genes. 16, 12.

21 ff. Cedar quod dicitur tenebrae vel nigredo significat peccatores nigros in peccatis ad aeternas tenebras tendentes. horum. nigra tabernacula. malas actiones. &ignificant, in quibus quasi in tabernaculis nunquam securi omnibus. odiosi habitant. Honorius aao. s. 368. und s. 369: habitacula tenebrarum, scilicet daemonum. diese erklàrungen beginnen mit Hieronymus und werden durch Gregor und Rabanus Maurus bis auf Honorius fortgepflanzt.

96 ff. diese disputation wird von Oliva, Vicensis episcopus, erzühlt Migne 142, 595 ff. dort heißt es vom teufel: «apparuit Aegyptius quidam nigrivor corvo etc.

67,

68,

II I1I18

70,

71,

in demi) kurzen auszuge der Legenda aurea nr. 197 wird bloB ein demow genannt.

29 ]. vorkert.

36 frei nach Luc. 8, 2. die erzählung ist nach Luc. 7, 87 und den andern stellen gegeben.

3 ff. dieselben auslegungen im kommentar des Bruno Astensis zu der stelle des Lucas, Migne 165, 819 f.

10 2 Reg. 20, 4.

12 ff. David ist schon bei Hilarius eine figura Christi und von da ab bei den vütern.

20 Luc. 5, 82.

22 ff. Amasa wird als iniquitas seit Angelomus gedeutet. vgl. darüber Rabanus Maurus, Migne 99, 252.

25 ff. etwas geändert aus dem eingang der 83. Homil. i. Evangel, Migne 16, 1939 C. 30 1. geweichet?

34 diese deutung des Judas findet sich seit Paulinus überall bei den vätern.

42 f. Ego quidem sum nigra, quia huic mundo propter passiones quas sustineo despecta. —, sed tamen formosa eum. sicut. pellis. Salomonis, quia. exemplo. Christi. ornata. sum vir- tutibus. Honorius aao. s. 368 f.

9 Luc. 7, 39.

19 Jerem. Thren. 4, 8.

15 Cant. 4, 1.

24 Rom. 13, 14.

26 1 Joann. 4, 16.

28 entnommen Honorius aao. s. 369.

3 Cant. 8, 6. die deutungen und dispositionen finden sich bei Hugo von Set. Victor im sermo 34: In nativitate vel assumptione beatae Mariae, Migne 177, 979 ft.

5 quamin im dise wort und er sprach?

20 Genes. 8, 9. .

21 die deutung Nee requies ist seit Hieronymus bei den vütern allgemein.

95 arca coelum ist selten, vgl. Maximus von Turin, sermo 20 (In Quadra- gesima VI) Migne 57, 514.

32 ff. der vergleich mit der taube ist seit St. Ildephons verbreitet, vgl. be- sonders Rupert von Deutz, Migne 168, 884. vgl. zum folgenden die anmerkung zu 36, 9 ff.

14 Genes. 15, 1.

16 ff. ist wunderlich ausgedrückt. die arca dei ist zuerst die arche Noe's, dann die stiftshütte wie bei S. Ildephons, Sermones dubii 1. Migme 96, 247 ff. ähnlich Rabanus Maurus, Alanus de Insulis (Migne 210, 96) und die litaneien.

21 Augustinus, Sermo 88 de verbo Dom. (— terrenarum —.)

25 bezieht sich auf den Liber de infantia Mariae et Christi Salvatoris cap. 8 (ed. Schade, Halle 1869), welche schrift während des ganzen mittelalters dem Hieronymus zugeeignet wurde.

31 Matth. 6, 21.

32 vgl. Erlösung {ed. Bartsch) v. 496 und Bech dazu Germania 3, 329.

38 nach Aeiligen etwa vetere zu ergänzen.

39 en möchte ich jetzt lieber streichen, da auch die hier erwähnte ansicht unter den vätern seit Augustinus .einzelne vertreter findet und der nachsatz zu der negation sich weniger schickt. vgl. 82, 12 ff.

39 die erste heilicheit ist wol der feierliche akt, durch welchen nach der er- wähnten apokryphen vita Maria vom hohepriester für den tempel geweiht wurde.

72,

76,

409

3 Cant. 4, 7. "

5 ff. vgl. Amedeus, Bischof von Lausanne, Homil. 7. Migne 188, 1336 ff. Bibl. Max. Patr. 24, 429.

14 Cant. 6, 9. die stelle wird ähnlich verwendet von Radulphus Ardens in der 1. Homilie zu Assumptio Mariae, Migne 155, 1425. vgl. noch Petrus Damiani, Sermo 40 De assumptione, Migne 144, 719 f.

28 ff. in einer predigt des Guerricus In assumptione B. M. V. 1 (Migne 185, 187 ff) wird Maria ausführlich mit dem thron Salomonis verglichen. auch in den kirchlichen litaneien.

35 Proverb. 31, 29.

41 l. des —. .

2 vgl. die Glossa ordin. des Walatr. Strabo zu 1 Cor. 11, 3. (Migne 114, 537.)

12 Matth. 7, 21.

16 Isai. 29, 13.

17 1 Joann. 2, 6.

22 1 Joann. 4, 18.

94 antiphon der lectio VI. im Breviarium Romanum zu dem tage.

9 gloriari nisi in cruce domini mostri Jesu. Christi. Galat. 6, 14. Introitus der Messe und Capit. ad Laudes im Brev. Rom. zu Exaltat. Crucis vgl. zum folgenden Hugo von Set. Victor, Miscellanea lib. 1. tit. 50. (Migne 177, 499.)

14 1 Petri 1, 18.

19 1 Cor. 6, 20.

22 dafür kónnen viele stellen bei Augustinus in betracht kommen, doch weiD ich keine, die wörtlich übereinstimmt. vgl. Augustinus Epist. 57; De quin- que haeresibus cap. 7; Tract. 41 super Joann.

25 ff. vgl. außer den kreuzhymnen besonders Anselmus, De mensuratione crucis, Migne 159, 289 ff. und Meditatio IX: De humanitate Christi, Migne 158, 758 f. auch zu 75, 26 ff. dieselben deutungen der kreuzarme stehen im Libellus de canone mystici libaminis (auctore, ut videtur, Joanne Cor- nubiensi) Migne (bei Hugo von Set. Victor) 177, 455 ff. und bei Sct. Bern- hard: Sermo in die sancto Paschae, Migne 183, 275 und besonders: Sermo de quatuor cornibus crucis, Migne 183, 509. 512.

29 Hebr. 12, 14.

39 Proverb. 91, 98. (— lequetur victoriam.)

39 Psalm. 110, 9.

8 Job 81, 24 f.

10 in quo domino confidit homo?

12 l. spricht: —.

19 quos saturitas de paradiso expulit, reducat esuries, Hieronymus, Epist. 22 ad Eustochium.

14 f. Augustinus, Homil. 38.

23 Job 21, 6. im folgenden herrscht entschieden unordnung. 4 ff. hieD es, man solle sich dreier dinge, siege, rühmen, das sind die tugenden von drei früher besprochenen kreuzarmen, timor domini bleibt weg. diese drei gehóren zur (Benediktiner- etwa?) regel: armut, keuschheit, gehorsam. 24 ff. steht aber statt der armut timor domini, die tugend des vierten kreuzarmes.

26 Eccli. 1, 27.

21 Matth. 16, 24.

32 vgl. anm. zu 74, 8.

94 Joann. 12, 31 ist das evangelium der messe des tages.

3 Apoc. 12, 7.

9 vgl. S. Bernhard, Sermo I. in Festo S. Michaelis, Migne 183, 449%. und

410

e

Sermo 2. in Vigil. Nativ. Dom., Migne 183, 98. Sermo 12. in Psalm. Qui habitat. Migne 188, 281, besonders 283.

76, 19 ff. die homilie Gregors in Evang. 34. Migne 76, 1249 ff. ist hier stark be- nutzt worden. vgl. auch S. Bernhard, Sermo de Diversis nr. 8. Migne 183, 562 f.

24 Isai. 14, 18.

27 Apoc. 12, 19.

80 Genes. 8, 4.

82 den wortlaut der stelle finde ich nicht. vgl. S. Bernhard, Sermo in Festo Omnium Sanctorum 1. Migne 183, 457 f. Sermo in Ánnunt. B. Mariae 2. Migne 183, 387.

77, 6 das bezieht sich auf die einteilung, deren erster punkt nicht ausdrücklich erwähnt war. vgl. 78, 1.

8 ff. die namendeutungen sind seit Hieronymus bei den vätern verbreitet. vgl. Honorius Augustod., Spec. Eccl. 1010 D.

16 magister? gemeint ist Gregorius, Homil. in Evang. 84. Migne 76, 1251 A f. aber schon vorher (1250 CD) heißt es einmal: qui (angeli) ideireo privatis nominibus censentur, ut signetur per vocabula etiam in operatione quid. valeant.

920 eine antiphon der Lectio III. des Brev. Rom. zu dem tage beginnt so, das Missale Rom. enthält sie nicht.

27 vgl. Gregor, Moralia in Job lib. 17. cap. 9; lib. 24. cap. 4; lib. 18. cap. 12; Homil. in Ezech. lib. 1. homil. 2. 84 l. ‘din g.

94 = vers 25 des hymnus nr. 1021 in Mone's Lat. Hymnen des MA. (3, 338), der dort aus einer stuttgarter hs. des 15. jhs. abgedruckt, auch in den breviarien von Mainz und Konstanz aus derselben zeit erhalten ist.

41 so auch in der Legenda aurea nr. 140.

78, 3 die drei virtutes in deum sind die sogenannten theologischen: fides, spes, caritas. zu den andern vgl. Bibl. Max. Patr. 12, 444 B. 25, 89 D.

4 in sinen geboten? die scheidung der zehn gebote in drei gegen gott und sieben gegen den nächsten wird hier kaum gemeint sein.

D Joann. 15, 14.

Tl. messe, und —. ('im gottesdienst, dem du beiwohnst'; sonst wäre die mah- nung nur an priester gerichtet.)

8 Proverb. 8, 9

10 Cant. 5, 6.

18 1 Cor. 1, 1.

920 Matth. 22, 37.

21 Luc. 1, 38.

94 Luc. 1, 22.

79, 2 f. ähnlich Hugo von Sct. Victor, Miscell. lib. 1. tit. 13. Migne 177, 484 f. vgl. auch Petrus Lombardus, Migne 191, 1868. und besonders Vincentius Bellovacensis, Speculum naturale buch 81. cap. 28: De multiplici praecepto illi dato. wahrscheinlich wird «concessum statt consensum gelesen werden müssen.

11 l viren —.

18 ff. die disposition: drei grüße im evangelium drei sühnen, sammt der auslegung findet sich bei Hugo von Sct. Victor, Miscell. lib. 6. tit. 37: De tribus salutationum in evangelio generibus. Migne 171, 85.

20 Luc. 24, 36. Joann. 20, 21. 26.

24 Luc. 1, 39. ft. Gregor, Moral. lib. 28, cap. 8. Migne 75, 458 D ff. 80, 16 die deutung Ava calamitas ist seit Hieronymus allgemein. zum folgen-

den vgl. Bernhard, Super 'Missus est’. Homil. II. Migne 1893, 70 f.

80,

411

27 mare, amarus die verbindung ist alt. vgl. auch Alanus de Insulis, In Annunc., Migne 210, 120 ff.

41 hier fehlt, daB widerum gesagt würde: si ist der meres sterne —. 81, 3. 20. wird das wider aufgenommen.

5 ff. vgl. die andere einteilung 78, 17.

21 ff. vgl. darüber das Speculum naturale des Vincentius Bellovacensis buch 16. cap. 16: De stellis et earum varietate.

33 Matth. 7, 21.

91 Psalm. 118, 155.

12 vgl. Hieronymus in Osea 25; in Ezech. 25. s. oben anm. zu 71, 39.

15 gedenke mit keinem worte —?

24 Psalm. 76, 15.

29 seit den ältesten vütern: Christus est sapientia patris. Z. b. Augustinus, Super psalm. 12.

33 f. umbra dicitur humanitas et, protectio Christi. Rabanus Maurus, Migne 112, 1086.

37 Cant. 2, 8.

11 Psalm. 44, 8.

20 Philipp. 2, 7.

22 Matth. 17, 2.

28 die deutung ist seit Hieronymus gewóhnlich persequens, tribulans, &ber Egyptus ist auch für die welt, das land der bósen, der finsterniB (wie Aethiopia) ebenfalls seit Hieronymus gebraucht.

30 nach 3 Reg. 19, 5.

35 ff. diese auslegung steht bei Rabanus Maurus und ist von da auch in die Glossa ordin. des Walafr. Strabo übergegangen.

41 ff. vgl. Ambrosius, De bono mortis cap. 8. Bibl. Max. Patr. 19, 888 A.

89,

6 in dieser form nicht biblisch. vgl. Levit. 24, 22. Jacob. 4, 11. 9 ff. der vergleich ist alt und findet sich oftmals, bes. Hugo von Sot. Victor, De anima lib. 1.

29 f. Act. 5, 15. 94 aus Hippokrates und Galenus entstellt.

6 Rom. 8, 18.

8 S. Bernhard, Migne 184, 188.

* 1 Cor. 8, 17.

21 Psalm. 65, 12. 90 nach 2 Cor. 8, 9.

* = Bernhard, Sermo 3. vgl. Hugo von Sct. Victor, De claustro animae lib. 2. cap. 14. Miscellan. lib. 8. tit. 9. (Migne 177, 689.) Alanus de Insulis, Migne 210, 279.

27 Rom. 13, 11.

35 ff. diese unterscheidung ist schon begründet von Gregor, Moral. lib. 8. cap. 6; lib. 15. cap. 34.

6 Cant. D, 2.

14 Psalm. 75, 6.

24 ff. tag und nacht in dieser weise interpretiert von Rabanus Maurus, Migne 112, 909. .

38 ff. auBer einigen bibelstellen ist besonders Maximus von Turin zu erwühnen Homil. 92. Migne 57, 465 f. auch bei Gregor und späteren finden sich darüber ausführliche angaben, vgl. Bibl. Max. Patr. 8, 986 C. 10, 176 A. 18, 686 C. 21, 508 D.

8 Matth. 5, 16.

14 Psalm. 83, 11.

412

89, 26 Matth. 2, 1 f. vgl. zu dem stück Honorius August., Spec. Eccl. Migne 112, 845 f. Werner, Deflorationes Migne 157, 806. 807 B D.

34 Numer. 24, 17, aber stark geändert.

90, 24 Joann. 18, 36.

27 Proverb. 21, 80.

91, 2 fi. ausführlich über die deutungen handelt Schade in der anm. 218 seiner oben erwühnten ausgabe des Liber de infantia.

15 Hebr. 11, 6.

18 Psalm. 140, 2.

22 ft. vgl. Otfrid 1, 18, 1 ff. nach Rabanus Maurus In Mattheum.

385 Isai. 55, 7. zu dem ganzen stück vgl. Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 875 ff. (In (Capite Jejuniüi).

92, 23 Eccli. 29, 15 -+ 8, 93.

93, 2 Matth. 6, 2 u. a.

4 ff. diese vorstellung von der fastenzeit als zehnt des jahres ist alt und läßt sich leicht durch die überlieferung verfolgen, z. b. Ambrosius, De Quadragesima sermo 34; Hieronymus, Epistola 7 ad Marcellam; Leo M. Migne 54, 268; Maximus von Turin in seinen Quadragesimalpredigten; Rabanus Maurus, Migne 117, 335, Honorius Augustod. u. a.

12 ff. Hugo von Sct. Victor, Miscell. lib. 7. tit. 29: De poenitentia incipienda eadem die. 15 l. wir begen.

18 1 Joann. 3, 15.

21 Jerem. 9, 1.

22 qui est secundus baptismus. Ambrosius, Super Lucam cap. 22.

26 Psalm. 50, 9.

27 wiszer hs., s getilgt.

90 Isai. 1, 16.

94, 2 2 Petri 2, 22.

9 nach der enist steht in der hs. nist, st getilgt und At daneben gesetzt.

18 nach 2 Cor. 5, 20.

24 Zach. 1, 3.

27 Isai. 49, 15.

34 Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 923 A B.

95, 16 1 Cor. 11, 29.

294 Jacob. b, X.

371 Cor, 13, 3.

96, 5 »uflat hs. der ausdruck ventus urens kommt von Genes. 41, 27 an oftmals im alten testament vor, ignis alienus Levit. 10, 1. 16, 1. Numer. 8, 4. 26, 61 von dem feuer, das die sóhne Aarons verschlingt; beide phrasen verbunden finde ich nirgends. vgl. Gregor, Migne 76, 570. 859. 1199.

20 nach Ezech. 21, 6? vgl zu dem stück Honorius August. Spec. Eccl. Migne 172, 949 ff.

24 vor unser ist di in der hs. getilgt.

2 vgl. Apoc. 3, 4.

30 Gregor, Moral. lib. 35. cap. 14.

97, 2 Ezech. 36, 25.

9 Joann. 4, 13.

11 Joann. 7, 89.

20 Psalm. 50, 9.

22 ff. ausführlich handelt darüber mit den deutungen Hugo von Sct. Victor, Sermo 25. Migne 177, 950 f. Werner, Deflorationes Migne 157, 960 ff. 966.

29 ff. Jonas 1, 1 ff. zu der geschichte vgl. Kelle, Spec. Eccl. s. 70 ff.

98. 1 tt}. vgl. Sotzmann, Die loosbücher des M. A^s in Nawunann's Serapeum, be-

413

sonders 1851 s. 307 ff. nach den ausdrücken hier ist vielleicht ein loosbuch gemeint, in welchem die entscheidenden sprüche durch verschiedene stel- lungen von zwei oder drei würfeln bezeichnet waren. solche bücher sind mehrfach handschriftlich erhalten (z. b. in Wien) und auch früh gedruckt worden (z. b. von A. Blaubirer, welche ausgabe feldzeugmeister v. Hauslab in facsimiledruck nachbilden ließ). verhält es sich so, dann wäre dieß wol die älteste erwühnung hier.

98, 25 diese Mamertuslegende kommt sehr früh vor, schon bei Maximus von Turin.

99, 9 Joann. 14, 23.

19 Joann. 12, 41.

100, 2 aber steht in der hs. zwei mal, das 2. radiert.

5 ff. die legende ist zunächst aus einer verwirrung der angaben in der Genesis entstanden. es heißt dort 11, 1 ff. nur, daB die menschen nach der flut sich zerstreuten. zuerst fanden sie campum in terra Sennaar et habitaverunt in eo. darauf folgt die erzählung von dem turmbau, der sprachverwirrung, deren schauplatz 11, 9 bezeichnet wird: et ideirco vocatum est momen. cjus Babel, quia ibi confusum est labium universae terrae et inde dispersit eos dominus super faciem. cunctarum. regionum. Babel übersetzt schon Hieronymus mit con- Jusio, ebenso Babylon mit tenebrae, confusio. Genes. 10, 8 ff. hatte es geheißen, daB Chus, der sohn Chams, den Nemrod zeugte: ipse coepit esse potens. in terra et erat. robustus venator coram domino. ob hoc exivit. proverbium : quasi Nemrod robustus. venator coram. domino. fuit. autem. principium. reymi ejus Babylon et Arach et Achad et Chalanne in terra Sennaar. aus dem vorkommen von Sennaar und Babylon (= Babel) an beiden stellen erwuchs, daß nun Nemrod auch mit dem turmbau in verbindung gebracht wurde, zumal seine stärke ihn zur erbauung des riesenwerkes besonders geeignet erschei- nen ließ. das feld Duran hier z. 10 ist aus Daniel 3, 1 genommen, wo Nabuchodonosor eine ungeheure statue aus gold, 60 ellen hoch und 6 breit, die als denkmal seines hochmutes gilt, autstellen läßt in campo Dura pro- vinciae Babylonis, die verwirrung ist schon bei Josephus Flavius vor- handen und von da in die mittelalterliche litteratur übergangen. so excor- piert Walafrid Strabo in seiner Glossa ordinaria zu Genes. 10, 8: 'Nemrod', qui ultra naturam coelum penetrare voluit, significat diabolum (zuerst bei Isidor Hispal, Migne 89, 108.), qui ait: 'ascendam super astra coeli (Isai. 14, 13 von Lucifer). Nemrod secundum Josephum cupiditate tyrranidem arripuit (schon von Hieronymus wird Nimrod mit tyrannus und profugus übersetzt) et fui auctor aedificandae turris, quae tangeret. coelum. ipse coepit esse potens (Genes. 10, 9) vel gigas secundum alios (so Julius Firmicus Maternus, Ambrosius u. s. w.), sed antea. gigantes natos. scriptura. commemorat (Genes. 6, 4). sed forte post. dilu- vium novas generi humani reparandi memoratur, quia ipse coepit esse gigas super terram. (Migne 113, 113 und weiter die auslegungen s. 114 f. zn Genes. 11.) im Pantheon des Gottfried von Viterbo, pars 20 (Migne 198, 102D, im catalogus regum Assyriorum. heisst es: Hi sunt reges Assyriorum. Her Babyloniae ' Nembrot, gigas decem. cubitorum. vgl. auch die darstellung in der Historia scholastica des Petrus Comestor, lib. Genes. cap. 37. 38 (Migne 198, 1088 ff.).

94 si steht in der hs. ein zweites mal und radiert. vgl. Honorius August., Spec. Eccl. Migne 172, 964.

101, 11 ff. die auslegung in der Glossa ord. Walafr. Str., Migne 118, 1241.

16 Isai. 4, 5. 19 l. aller.

19 stetegelich schreibt die hs. hier und 28 zusammen.

92 ff. nubes bezeichnet ebenso gut wie umbra die menschheit Christi. vgl. anm. zu 82, 33.

24 Isai. 19, 1.

414

101, 25 ff. Glossa ord. Wal. Str., Migne 118, 999.

35 Psalm. 90, 5 f.

102, 2 ff. Gregor, Moral. lib. 33. cap. 86. (Migne 76, 712 f.) 14 Luc. 16, 19. 26 die interp. in der hs., vgl. aber 860, 4. 103, 20 ff. die auslegungen sind in diesen sonntagspredigten durchaus die allge-

mein üblichen, bei der letzten gruppe verzeichne ich die hauptquellen.

' 81 ff. diese erzählung (welche auch in des Honorius Aagustod. Spec. Eccl.

105,

Dominica IL. in Quadrag., Migne 172, 888 f. übergegangen ist, wo jedoch die namen Alexandria und Peter fehlen) findet sich in der Vita Sancti Joannis Eleemosynarii (Vitae Patrum lib. L), auctore Leontio, interprete Anastasio, (Migne 73, 356 f£) cap. 21 und lautet dort: Hic ergo narrabat mihi quia in África existente me facta est res hujusmodi: permanebam enim, ait, cum quodam teloneario, divite vehementer et immisericordi. semel ergo pauperibus in hieme sedentibus ad solem. seque calefacientibus, coeperunt singuli domos eleemosyna- torum, collaudare et pro eis orare per singulos eorum, similiter et domos eleemosynam non facientium vituperare. inler quae venit in medium eorum. et momen. senioris mes telonearii, et. coeperunt. singuli interrogare proximum : 'vere tu, frater, accepisti ali- quando de domo silla benedictionem ?' et omnibus interrogantibus invicem nullus inventus est accepisse aliquando de domo ejus aliquid. dicit ergo unus ex eis: 'quid dabitis mihi, et ego accipiam hodie ex eo benedictionem? et facientibus cum eo pactum. venit et stat. foris porlam domus, exspectans quando ad domum suam reverteretur. ex dispensatione dei pervenerunt simul $pse ingrediens portam. et animal portans siliytnes a mancipio (weizenbrote vom bücker), causa prandii ipsius. videns igitur egenum, non inveniens lapidem per furorem accipit siliginem de clitella (aus dem tragkorbe des saumtieres) et jactavit $n. faciem ejus. ille vero suscepit. eam. et abiit, ut. salis- faceret. confratribus suis, quod ex eisdem manibus. accepissei eam. itaque post duos dies aegrotavit infirmitate ad mortem. wlem telonearius et vidit in somnis. se ipsum rationem pomentem et omnes. actus suos super staleranı appendere: in una quidem acie (Scheint so viel zu bedeuten wie 'schale', trutina) congregabantur Mauri quidam deformes, altera autem. acies aliorum quorumdam erat candidatorum et terri- bilium specie. qui nihil invenientes boni, ul et ipsi appenderent econtra. adversum mala opera quae collecta. erant. a Mauris in. acie ipsorum, nimis. tribulabantur et tristabantur et mente consternebantur ad alterutrum et dicebant: 'ergone nihil. habe- mus hic? (unc dicit unus eorum: 'vere nilil habemus. nisi unam. süiyinem quam dedit ante duos dies Christo, et ipsam non voluntarie, et miltentibus eis siliginem aequitas facta est. tunc dicunt. teloneario hi qui apparuerunt ei candidati : 'vade et auge ad siliginem hane, nam vere Mauri isti te apprehendent. ejulans ergo agnovit quae visa sunt ab eo non esse mendacia, sed veracia. omnia vero quae a jwentute sua commiserat et quorum ipse erat oblitus. videbat Aethiopes illos congregare et deportare et dicebat : 've ve (Migne va ve), si una siligo quam jactavi per furorem ita profuit, a quantis malis se liberat qui dat in simplicitate sua bona indigentibus? et de caetero ita modestus atque sunumus eleemosynator factus est, ut etiam corpori proprio non parceret. darauf folgt weitläufig die geschichte, wie l'etrus telonearius notario suo quem emerat aufträgt, ihn zu verkaufen und den erlös an die armen zu verteilen.

6 Psalm. 111, 4.

19 Luc. 14, 16. vgl. zu dem stück Werner, Deflorationes Migne 157, 1019 B ff. 40 1 Cor. 2, 9.

106, 10 ff. vgl. Fundgruben 1, 122, 6 ff.

11 Matth. 6, 33. 39 1 Cor. 1, 28.

107, 2 Psalm. 93, 12.

8 ff. diese geschichte findet sich Vitae Patrum lib. 6. libell. 1. nr. 15. Migne

19, 995 ff, darnach bei Honorius im Spec. Eccl. Migne 172, 806 f., und

415

zwar im Sermo Generalis, Ad agricolas. da es Vit. Patr. heißt: debilis et infirmus corpore und bei Honorius: Quidam agricola diuturno languore labo- rabat. si quando alleviabatur, agrili operi instabat quo se et conjugem et parvulos pascere curabat . ..., so muB hier z. 5 das schon an sich unpassende selich zu siech geändert werden. zwischen dem texte des Honorius und dem unsern finden sich sonst ziemliche abweichungen, die entweder durch besondere freiheit des deutschen erzühlers oder dadurch erklürt werden mögen, daß ihm eine andere lateinische fassung vorlag. gegen das letztere spricht vielleicht 108, 7, das in unserm texte an die voraussetzung des Honorius geknüpft ist, der von der frau früher berichtet hatte: ia garrula, ut cuncta membra ejus viderentur esse lingua, bei dem es aber dann heißt: et ignei serpentes eam circumplexi surerunt ejus praecordia. Vitae Patrum erzählen keine solchen détails.

107, 21 1. tumme.

28 vor herre ist eine rasur in der hs. l. altherre. 35 campum mira suavitate odoriferum ....

108, 7 ff. tetri spiritus superastabant et eam cum furcis ferreis in flammae vorticem trudebant.

14 ff. la autem, clamore illius permota, in fletum est soluta. quia vero matri sub- venire non potui, iam religiose vixit, quod nom est dubium, quin post obitum. ad patrem suum venert.

32 Luc. b, 1. vgl. dazu Werner, Deflorationes Migne 157, 1045 f.

109, 11 herren ist in der hs. aus Aerrem gobessert.

25 vor weiz steht in der hs. wa getilgt.

27 vgl. Jerem. 18, 17 und oben anm. zu 96, 5. 81 vor christenheit steht in der hs. sct getilgt. 98 nach Matth. 13, 48.

110, 13 ff. die quelle dafür habe ich bis jezt nicht eruieren können. 111, 3 Matth. 5, 20.

17 ff. vgl. zu der geschichte von Kain und Abel die darstellung der Historia scholastica des Petrus Comestor, lib. Genes. cap. 25—27.

112, 14 Psalm. 4, 6.

17 f. das bild auch bei Berthold von Regensburg I 319, 19. 335, 38. 30 vor two in der hs. z getilgt. 91 Psalm. b, 8.

113, 3 Marc. 8, 1. vgl. dazu Werner, Deflorationes Migne 157, 1064 f.

38 1 Cor. 12, 9.

114, 16 Isai. 55, 7.

35 ff. vgl. Gregor, Homil. in Evang. 15. (Migne 76, 1133 C). vielleicht ist hier nur die geschichte des Servulus verkürzt, vgl. anm. zu 138, 33 ff. steht auch ähnlich ganz kurz im Martyrologium Romanum zum 23. dezember.

115, 12 Matth. 7, 15. vgl. dazu Werner, Deflorationes Migne 157, 1073 f.

91 in de vüre hs.

116, 3 dem sünderen hs, von m ist der letzte strich etwas radiert.

10 ob die hs. nimmer oder minner hat, ist unsicher. 17 l s. ein vr. g.?

17 ff. Gregor, Homil. in Evang. 12. (Migne 76, 1122 B). Dialog. lib. 4. cap. 38: At contra Chrysaorius, sicut Probus, propinquus illius, cujus jam superius (cap. 12) memoriam. feci, narrare consuevit, vir in hoc mundo valde idoneus fuit, sed tautum plenus vitiis quantum rebus, superbia tumidus, carnis suae voluptatibus subditus, in acquirendis rebus avaritiae facibus accensus. sed cum tot malis Dominus finem ponere decrevisset, corporali hunc molestia. percussit. qui ad extremum veniens eadem. hora qua jam de corpore erat eriturus apertis oculis. vidit. tetros. et. nigerrimos spiritus coram, se assistere. ei vehementer. imminere, ut ad inferni. clausira eum. raperent. coepit tremere, pallescere, sudare et magnis vocibus inducias petere filiumque suum,

416

nomine Maximum, quem ipse jam monachus monachum vidi, nimiis et turbatis cla- moribus vocare, dicens: ' Maxime, curre, nunquam libi mali aliquid feci, in fide tua me suscipe. (urbatus mor. Maximus. adfuit, lugens ac perstrepeus familia convenit. eos autem, quos ille insistentes. sibi. graviter tolerabat, ipsi malignos. spiritus videre non polerant, sed eorum praesentiam in confusione et pallore ac tremore illius qui trahebalur videbant. pavore autem. tetrae eorum. imaginis huc illucque vertebatur. in lectulo; jacebat tn sinistro latere, aspectum eorum ferre nom poterat; vertebatur ad parietem, ibi aderant. cumque constrictus nimis relaxari se jam posse desperaret, coepit magnis vocibus clamare: "inducias vel usque mane! inducias vel usque mane ^ sed cum haec clamaret, in ipsif vocibus de habitaculo suae carnis evulsus est. ctc. 116, 38 Luc. 16, 1. vgl. dazu Werner, Deflorationes Migne 157, 1083 f. 89 bona :. hs., also wol :/ius, was falsch ist. 117, 3 nach Matth. 7, 6.

14 nach cümen hat die hs. zweimal und, das erste getilgt.

85 worünt hs., v unterpunktiert.

40 ff. das ist offenbar S. Joannes Elegmosynarius, dessen vita in Vitae Patrum sich befindet, Migne 73, 341 ff. Anastasius interpres, welcher dieselbe aus dem griechischen des Leontios übersetzt hat, bemerkt in der praefatio ad dominum Nicolaum papam, daß Graec: (Joannem) propter multiplicem compassionem, quam erga omnes possidebat, merito et absolute ' Eleemona', ıd est "misericordem. appellant. daraus ist offenbar der name hier verlesen worden. war in einer zwischenhandschrift minuskel gebraucht, so erklürt sich der übergang im anlaute (e : c) und aus v, kann leicht y werden. so findet sich auch in der tat die schreibung eleymon in hss. der Vitaspatrum und in den ältesten drucken, z. b. dem Koburger'schen von 1478. in der vita cap. 20 findet sich unsere erzühlung.

118, 8 ff. multoties autem. in exsultatione invenerunt. eum. quidam, dicentem Deo: 'sic sic, aut tu millendo aut ego dispergendo: videbimus vero. quis vincat. nao. s. 941.

19 ff. accipit. ille. sanctus. et hoc, bonum dico, videlicet quod infimo stratu recumberet et vilibus operimentis in cellula. sua. uteretur. quod. cum audisset. quidam possessorum civitatis, ascendens ad eum et videns quod. opertorio scisso et laneo. tegeretur, trans- nuisit ei cooperlorium numismatum triginta ser, rogans multum eum, ut eo cooperire- lur. ad memoriam, inquit, mittentis. ile vero hoc suscipiens. propter. nullan viri postulationem. coopertus est hoc una nocte, per totam bene noctem dicebat ad semet- ipsum, ut recitabant cubicularii ejus (das sind die kappellane, z. 21) etc.

17 ff. quanti suut modo qui psiathum habentes. subtus dimidium et supra. dimidium, et non pos«umt extendere pedes suos, sed dormiunt ut glomus (knüuel) trementesf. "justum. est enim. et bene acceptum Deo, ul tegantur centum. potius quadraginta qua- tuor. fratres et domini tui quam tu infelix. venumdabantur enim quatuor rachanellar (tücher, decken) numismate uno. (4 X 36 [s. oben] 144.)

119, 3 Luc. 19, 41.

111. graben, denn die hs. hat grabebu und das falsche 5 unterpunktiert.

23 einen auszug aus der weitläuftigen erzählung des Josephus hat schon Ambrosius angefertigt in der Historia de excidio urbis Hierosolymae, wovon für uns hier besonders das 5. buch und darin wider die kapitel 24 (von den schatzhehlenden juden, welchen der leib aufgeschnitten wird) und 19 (vom gegessenen kinde) in betracht kommen, bei Migne 15, 2169. 2183 ff. daher hat Wealatrid Strabo seinen Sermo seu 'Tractatus De subversione Jerusalem, Migne 114, 965 ff. mit erklärungen und zusätzen, die auch in unserer darstellung sich finden. vgl. Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 1049 ff.

21 r in «ir hat einen haken, als ob es wiri heißen sollte.

120, 2 alle in der hs. aus allen gobossert.

417

120, 18 vor tüch steht in der hs. d getilgt.

41 hattin aus habttin, b getilgt.

121, 35 Luc. 18, 10. vgl. Honorius August., Spec. Eccl. Migne 172, 1063 ff.

122, 1 f. Pharisaeus divisus ist seit Hieronymus allgemein.

28 die stelle ist aus Zachar. 5, 7 f. zusammengefügt, wo es heißt: et ecce talen- tum plumbi portabatur, et ecce mulier una sedens in medio amphorae. et dizit: haec est impietas. et. projecit eam. in medio amphorae et misit massam. plumbeam in os ejus.

29 die beiden male ist, scheint es, bei bii in der hs. p aus 5 gemacht.

88 Job 41, 25 und Gregors kommentar dazu Moralia 34. buch, Migne 76, 744 ff.

123, 3 homütecliche ist in der hs. aus othmütecliche gemacht, indem ot getilgt wurde.

. B vermischt aus Psalm. 112, 6 und 131, 6.

11ff. man denkt dabei natürlich zunächst an S. Paulus Eremita, aber in dessen vita von Hieronymus (Migne 28, 17 ff. oder in den Vitae Patrum) findet sich die geschichte nicht. in unserer sammlung enthält sie noch nr. 186 aus drei hss. und ist dort wahrscheinlich dem Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 881 f. (Dominica in Quadragesima) entnoinmen. .

13 der vor heilige ist in der hs. übergeschrieben.

17 deidere steht in der hs. auf rasur und warin tüvele ist am obern rande geschrieben. 39 l. begrifet.

124, 5 Luc. 10, 23. vgl. Pfeiffer's Germania 3, 364. Werner, Detlorationes Migne 157, 1121 f£.

22 volens justificare se ipsum hat das evangelium.

981 dieaconum, e unterpunktiert in der hs.

125, 13 s. anm. zu 96, 30.

19 die deutung besteht seit Hieronymus.

22 vgl. Hilarius, Migne 9, 316.

26 vgl. Gregor, Migne 76, 1063; Rabanus Maurus, Migne 112, 983.

126, 6 ff. 4 Reg. 6, 25: Factaque est fames magna in Samaria et tamdiu obsessa, est, donec venumdaretur caput asini octoginta argenteis et. quarta pars cadi stercoris columbarum quinque argenteis.

90 Joann. 8, 48.

96 Samaritanus custos ebenfalls seit Hieronymus. |

98 c. quid d. n. Isai. 21, 11. vgl. Hildebertus Cenomanensis, Sermo 8. (Migne 171, 378.)

80 Psalm. 126, 1.

89 Psalm. 129, 6.

84 Isai. 21, 8.

89 Matth. 3, 2.

127, 2 vinum acescit, operutur sanguinem etc. Hugo von Sct. Victor, De bestiis etc. lib. 4. cap. 19. '

B Levitic. 26, 12 und nach Isai. 66, 13: quomodo si cui mater blandiatur, ita ego consolabor vos.

22 Matth. 16, 19.

27 ambaccht hs, das erste c unterpunktiert. 128, 4 l. vorstet.

128, 18 Luc. 17, 12. vgl. dazu Werner, Deflor. Migne 157, 1131 ff. 281. und wegin.

129, 25 Psalm. 6, 3.

130, 4 ff. Gregor, Homil. in Evang. 39. Migne 76, 1300 B. andere geschichte von Martyrius Dialog. lib. 1. cap. 11. Migne 77, 212.

98 Matth. 6, 24. Luc. 16, 13.

85 herrir hs.

40 Matth. 6, 27. Luc. 12, 25.

131, 1 f. l so ir ein. cleidet der almechtiye got die blümen also wol —.

18 vor deme steht in der hs. w unterpunktiert.

21

418

131, 39 ff. Jacobus de Voragine, Legenda Aurea nr. 94: De sancto Jacobo apostolo majori. Befert Hugo de sancto Victore quod cuidam peregrino ad sanctum Jacobum pergenti diabolus in specie sancti Jacobi apparuit et de miseria praesentis vitae plura commemorans felicem se esse, si ad honorem. suum se netaret, asseruit. qui mox gladéum arripuit et. protinus se ipsum occidit. et cum ille, in domo cujus hospitatus fuerat, suspectus haberetur et mori plurimum formidaret, continuo. qui mortuus fuerat revixit, asserens quod. dum demon, qui mortem suaserat, ad supplicia

. ipsum duxisset, beatus Jacobus mox occurrit et ereptum. ad thronum. judicis deduxit et accusantibus demonibus, ut vite restitueretur, obtinuit. 40 aus betewart gebessert hs. 132, 6 nach entwirft steht in der hs. noch einmal sich durchstr. 22 l. und des. 1383, 5 Luc. 14, 1. vgl. dazu Werner, Deflorationes Migne 157, 1163 ff. 11 samiztagig hs.

184, 6 ff. Haymo, Homil. 129. Migne 118, 689 C D: Aydropisis gravis est infirmitas, quae nascitur ex vitio vesicae cum inflatione turgente et anhelitu fetido. proprium est hydropici, ut quo amplius biberit, eo magis sitial. ergo per hydropicum avarus qui- libet designatur etc. vgl. Isidorus Hispalensis Etymolog. lib. 4. cap. 7. (Migne 82, 189), De chronicis morbis: Hydropisis. vom bresten der dewe in der leber leitet das Klosterneuburger arzneibuch (meine abschrift) l. 18 die wassersucht ab. ausführlich über den vergleich zwischen avarus und hydropicus handelt Augustinus, L. 2. qu. Ev. qu. 29. Gregor, Moralia lib. 14. cap. 6. ferner das gedicht über alle stände und sünder, welches E. du Méril in den Poésies populaires latines du moyen áge (1847) s. 130 ff. nach einer hs. des 13. jhs. gedruckt hat. Hugo von Sct. Victor, Alleg. in nov. test. lib. 4. cap. 18. Migne 175, 818 f.

12—14 vgl. Bernhard, Sermo de quinque negotiationibus. 19 l. gotishüsern.

99 1l. syr asyrin —. vgl. die Glossa ordin. des Walafr. Strabo, Migne 113, 1126 f. : tertium. librum eir. hassirim praenotavit, qui in latinam linguam vertitur in Cantica canticorum.

80 Cant. 8, 6. die auslegung in der Glossa ordin. Wal. Str., Migne 113, 1164 f.

81 1 Cor. 12, 28.

135, 19 aus Luc. 10, 25 und Matth. 22, 36. vgl. Marc. 12, 28.

86 Isai. 6, 6.

136, 3 ff. am nächsten steht dieser auslegung Herveus, Burgidolensis monachus, Comment. in Isai. lib. 1. cap. 6. (Migne 181, 88): qui et carbonem coelestis ardoris in forcipe geminae dilectionis attulit, sive calculum, qui est lapis durissimus aique rotundus et ex omni parte lenissimus, virtutem sancti spiritus in eo designans, quod virum fortem atque perfectum. et integrum ac mansuetum reddit. die Glossa ordin. Walafr. Strab. erklärt (Migne 113, 1244): calculus: carbunculus, lapis ignitus, qui propter flammeum colorem igneus dicitur. und auch Haymo im kom- mentar zu Isai. lib. 2. cap. 6 (Migne 116, 756) sagt von den backen der zange: quae inter se sancti spiritus unione sociantur. wie bei anderen aus- legungen hat auch hier Hieronymus in seinem kommentar und in der übersetzung der predigten des Origenes die hauptsachen zuerst dargelegt.

15 ff. vgl. Herveus, Comment. in Isai. lib. 1. cap. 6 (Migne 181, 85) und be- sonders Alanus de Insulis, De sex alis Cherubim (Migne 194, 269 ff.).

18 ff. vgl. Zachar. 5, 9. Hugo von St. Victor, De bestiis lib. 1. cap. 8. und 40, der widerum haupteüchlich aus Gregor geschópft hat.

98 Psalm. 67, 14. vgl. Altdeutsche Blätter 2, 175.

86 Cant. 6, 8. vgl. zum folgenden Gregor, Homil. in Ezech. lib. 2. hom. 3 (Migne 76, 965 B).

187, 4 1 Cor. 7, 20.

21 nach gesamenen bat die hs. a unterpunktiert.

419

137, 25 Matth. 9, 1. vgl. dazu Werner, Deflorationes Migne 157, 1177 ff.

138, 14 ff. vgl. Glossa ordin. des Walafr. Strabo, Migne 114, 18 nach Beda.

82 Sap. 3, 6.

88 ff. Gregor, Homil. in Evang. 15 (Migne 76, 1133 C). Dialog. lib. 4. cap. 14. (Migne 77, 341 f.) De transitu Servuli paralytici. Unde in homiliis quoque evan- gelii jam narrasse me memini quod in ea porticu quae euntibus ad, ecclesiam beati Clementis est pervia. fuit. quidam, Servulus nomine, cujus te quoque non ambigo meminisse, qui quidem pauper rebus sed meritis dives erat, quem longa aegritudo dissolverat. nam ex quo ilum scire potuimus, usque ad finem vitae paralyticus Jacebat. quid. dicam quia stare non poterat, qui nunquam in lecto surgere vel ad sedendum valebat, nunquam manum suam ad os ducere, nunquam se potuit ad latus aliud. declinare? huic ad serviendum mater. cum fratre aderat, et quidquid. ex elee- mosyna potuisset accipere, hoc eorum manibus pauperibus erogabat. nequaquam litteras noverat, sed scripturae sacrae sibimet codices emerat, et religiosos quosque ın hospi- talitatem suscipiens, hos coram se studiose legere faciebat. factumque est ut jurta modum suum plene sacram scripturam disceret, cum, sicut dizi, litteras funditus igno- raret. studebat semper in dolore gratias agere, hymnis Deo et laudibus diebus ac noctibus vacare. sed cum jam tempus esset, ut tanta ejus. patientia, remunerari de- buisset, membrorum dolor ad vitalia rediit. cumque Jam se morti proximum agnovistet, peregrinos viros atque in. hospitalitatem susceptos admonuit, ut surgerent et cum eo psalmos pro erspectatione sui exitus. decantarent. cumque cum eis et spse moriens psalleret, voces psallentium repente compescuit cum terrore magni clamoris, dicens: ‘tacete; numquid non auditis quantae resonent laudes in coelo? et dum ad easdem laudes quas intus audierat aurem. cordis intenderet, sancta. illa anima. carne. soluta est. qua scilicet exeunte tanta, illic. fragrantia odoris aepersa est, ut omnes qui illic aderant inaestimabili suavitate replerentur, ita. ut per hoc patenter cognoscerent quod eam laudes in coelo suscepissent. cui rei monachus noster interfuit, qui nunc usque vivit, et cum magno fletu attestari solet, quia quousque corpus ejus sepulturae tra- derent, ab eorum naribus odoris ilius fragrantia non recessit.

139, 2 al zu wis hs., hat das wort wol nicht verstanden. die dhein hs.

. "| do dies hs. von 15 ab die ziffern um 2 z. höher.

28 nach herre hat die hs. se getilgt.

82 Psalm. 118, 137.

140, 5 Joann. 4, 46. vgl. dazu Werner, Deflorationes Migne 157, 1194 ff.

10 othmüti- am rande der zeile in der hs., also ist -cheit bloB aus versehen weggeblieben.

141, 19 Act. 6, 5. vgl. zu der predigt Honorius August., Spec. Eccl. Migne 172, 850 f. 142 nr. 70 vgl. nr. 36. 76.

142, 20 t. corporis inventio 8. august, translatio 7. mai. vgl. Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 832. zu der erzühlung vgl. auch nr. 8 der Legenda Aurea des Jacobus de Voragine. Mone druckt in seinen Lat. hymnen des M A. anmerk. zu nr. 627 aus der Münchner hs. cl. 4608 des 10. jhs. ein bruchstück ab, von dem zwei strophen lauten:

Jam protomartyr Stephane, preces devotas accipe, quibus per te nos quaerimus deo placari coelitus.

Vosque juncto Nichodemo Gamalihel et Abibon,

pro sine fine excessibus, finem non date precibus.

das alte martyrologium aus Corvey bei Martöne-Durand, Thesaurus Anec- 7%

420

dotorum 1, 1581 enthält zu dem tage die angabe: Hierusolymis inventio cor-

poris beati Stephani protomartyris et sanctorum Gamalielis, Nicodemi et Abibon. im

martyrologium der Rabanus Maurus bei Canisius- Basnage, "Thesaurus Monum. Eccles. II. 2, 336 fehlt Adtdon. in dem des Notker aao. II. 3, 85 ff. findet sich bloß ein priester Lucianus, weder Nicodemus noch .bibon.

142, 36 kann ich nicht nachweisen. am ühnlichsten ist die sequenz des Notker

Balbulus, welche Kehrein, Lat. Sequenzen des MA.’s unter nr. 845 abdruckt.

143, 8 latrones Syriae kommen in der bibel nur 4 Reg. 6, 23 vor (bei Elisäus‘,

dann Antipater 1 Macc. 12, 16. 14, 22, aber ohne diesen beinamen.

25 Matth. 2, 16.

144, 2 wahrscheinlich ist nach mohte ausgefallen: daz er iz erslagin mohte.

4 ff. vgl. die eingehende schilderung, welche Wernher entwirft (Fundgruben 2,

208, 39 ff) und dazu Schade's anm. 218 in seiner ausgabe des Liber de infantia. von den kirchlichen dichtungen kommen verschiedene in betracht, besonders die Versus Hartmanni de natali innocentum (Mone, Lat. hymnen des M A.’s nr. 640) und die sequenz nr. 348 der Kehrein'schen sammlung. das sonst im verlaufe dieser darstellung benutzte historische material steht in der Historia scholastica des Petrus Comestor lib. Machab. 9. cap. 10 ff, dann In Evang. cap. 16. 17. von da ist es in die Legenda Aurea unter nr. 10 De innocentibus aufgenommen worden. es stammt aus Flavius Josephus, Historia Judaeorum lib. 17. cap. 7. auch ein dem Maximus von Turin zugeschriebener sermon (Migne 57, 951 ff.) behandelt den stoff aus- führlich. .

17 ff. bei Comestor aao. cap. 17 heißt es: Cumque rediisset Jericho, audiens

Judaeos mortem suam expectantes cum gaudio, ex omni Judaea nobiliores collectos Juvenes concludi praecipit. in hippodromo, id est in carcere. circi, praecipiens Salome, sorori suae, ul cum animam suam efflaret, statim 1llos occideret, ut ita omnis Judaea in morte ipsius etiam. invita plangeret. nuntii vero quos Homam miserat redeuntea epistolam tulerunt a Caesare, ut Antipatrem in exilium daret vel, si mallet, morte damnaret. quo nuntio paululum recreutus, cum pomum, quo libenter vescebatur, petiisset, cultellum quoque ad incidendum poposcit statimque cum tussi violeuta disten- deretur, circumspiciens, ne quis arbiter impediret, se percussurus derteram sustulit.

145, 20 do übergeschrieben in der hs.

91 tetrarcha hs. 22 Luc. 23, 12.

146, 1 ff. die bezifferung der zeilen ist auf dieser seite falsch, da jede ziffer um

eine zeile zu tief steht und der letzten zeile 30 beigefügt sein sollte.

9 1 Thessal. 5, 23. 26 Psalm. 18, 6.

147, 8 Apoc. 19, 9.

5 vgl. Mone, Lat. Hymnen des M A.'s nr. 300 De superna Jerusalem v. 22 ff.

v. 50 und Mone's anmerkung 1, 425. ferner nr. 623 v. 21 ff.; 630 v. 25: 631 v. 1 ff. auch E. du Méril, Poésies populaires latines antérieures au XI. siécle (1843) s. 139. anm. Augustinus, Migne 38, 1121. Gottrid v. Ádmont, Migne 1614, 899. 901.

6 magni hs.

12 Cant. 1, 1.

17 Psalm. 143, D. 19 Isai. 64, 1. 25 Luc. 10, 23 f. 29 hat, b übg. hs.

148, 3 Psalm. 49, 8. 10 das citat ist irrig, vielmehr: 1 Petri 4, 8.

148,

149,

150,

151,

152,

153,

135,

136,

157, 158,

421

17 Isai. 1, 16.

90 Tit. 8, 4. vgl. Werner, Deflorationes Migne 157, 775 ff. 788 ff. 6 Genes. 3, 19.

18 Genes. 3, 16.

20 Genes. 6, 6. 7. (hominem)

26 Gones. 6, 7 ff. da Noe, uxor ejus, die drei söhne ei urores filiorum ejus in die arche gehn, so macht das acht. vgl. Rabanus Maurus und darnach die Glossa ordin. Wal. Strab. Migne 118, 107.

96 Job 40, 18.

39 ff. die erklärung bei Gregor, Moralia lib. 28. cap, 6: Satanas homines pene omnes absorbuit ante Hedemptorem, et post non paucos deglutit.

9 Psalm. 101, 20.

25 Luc. 1, 28.

5 1 Timoth. 6, 16.

8 Proverb. 8, 12.

20 Werner, Deflorationes Migne 157, 775.

91 Galat. 4, 4. 39 1. entporwol.

20 zuerst war genade geschrieben, dann wurde groze daraus gemacht.

3l Augustinus, Meditationes cap. 15: o inaestimabilis charitas? ut liberares servum, fium . tradidisti.

39 Psalm. 95, 1 und ähnlich öfters.

14 ist die Antiphon zum Magnificat für Epiphania im Brev. Rom. (Laudes). vgl. die verse Hartmanns von Sct. Gallen darüber bei E. du Méril, Po6sies pop. lat. antér. au XI. siécle (1843) anm. s. 140. Hildebertus Cenomanen- sis, Migne 171, 1387 ff. Petrus Comestor, Historia scholastica In Evang. cap. 87. vgl. Werner, Deflorationes Migne 151, 806 f. 823 C D.

28 ff. vgl. dazu die erzählung 143, 14 ff.

97 Matth. 2, 6 aus Micha 5, 2.

2 Joann. 2, 3.

8 Joann. 19, 26.

22 ff. zu Galylea vgl. Werner, Deflorationes, Migne 157, 920 C. zu Chana Gregor, Moralia lib. 26. cap. 21. (Migne 75, 371 A B): Bene autem inulta eorum nequitia Cham peccante signata. est, cui a patre dicitur: ' Maledictus Chanaan puer, servus erit. fratribus suis. (Genes. 9, 25.) Chanaan videlicet Cham filius. E, quid est quod. Cham peccante Chanaan. ejus filius. sententiam. ultionis accipit? Quid est quod non in se, sed in posteritate percutitur, nisi quod reproborum nequitiae hic quidem inultae proficiunt, sed in posterum feriuntur? Dicatur ergo: Nunc enim non infert furorem. suum, mec ulciscitur valde scelus. (Job 34, 15.)

91 nach Cant. 2, 4.

2 Luc. 24, 45.

4 2 Cor. 3, 6.

10 Maximus von Turin, Sermones dubii nr. 2. Migne 57, 917 ff.

90 Hebr. 13, 13.

95 Hebr. 13, 14. 37 1. vorschuden.

19 vielmehr Zachar. 13, 1.

16 ff. Gregor, Homil. in Ezech. lib. 2. hom. 9. Migne 76, 1089 D.

26 Joann. 1, 29. .

91 Matth. 3, 15.

98 Matth. 9, 11.

8 1 Cor. 14, 15.

18 Malach. 3, 1.

20 ff. Hieronymus, Comment. in Malach. Migne 25, 1564: hoc interpretatus. est dominus. in erangelio de Joanne Baptista dicens: (Matth. 11, 10) auch im näch-

422

sten wird nur Hieronymus excerpiert. vgl. Rupert von Deutz, Migne 168, 828 f.

386 Luc. 2, 22.

159, 14 Matth. 5, 17. (adimplere)

25 Luc. 2, 29.

.88 Luc. 2, 84.

160, 11 Job 40, 20. 21.

14 ff. Gregor, Moralia lib. 38. cap. 9: quasi hamus quippe fauces glutientis tenuit, dum in ilo et esca carnis patuit, quam devorator appeteret, et divinitas passionis tempore latuit, quae necaret. das subaudis ut ego steht nicht bei Job, wol aber bei Gregor (Migne 76, 683): subaudis ut ego, qui ad raptoris mortem. incarnatum unigenitum filium mitto, in quo dum mortalis caro. conspicitur. et immortalitatis potentia. non videtur, quasi hamus quidam. inde devorantem perimit unde acumen potentiae quo transfigat occultat. vgl. Gregor Homil. in Evang. 25. Migne 16, 1194 C ff.

161, 2 Psalm. 47, 2.

4 Psalm. 112, 4.

9 Psalm. 112, D.

18 aus dem dritten buche, dem gebet der philosophie zu gott. Hattemer, Sprachschätze von Sct. Gallen 3, 128*. 129a.

21 ob ermelichen in der hs. gilt oder ermeliche, ist nicht auszumachen.

22 nach 2 Cor. 8, 9: wt illius inopia vos divites essetis.

96 Matth. 8, 29. der wise man ist der gesetzeskundige des evangeliums.

29 Cant. 1, 8.

89 Nune ist von Leyser in die leer gelassene stelle eingeschrieben. zu dem folgenden vgl. Honorius Augustod., Gemma animae lib. 3. cap. 24. Migne 172, 649. der sermon, auf welchen Binterim in den Denkwürdigkeiten 5, 1, 826 f. sich nach den Acta Sanctorum zum 2. februar für diese gebrüuche beruft, ist von Ildephons von Toledo, steht bei Migne 96, 272 ff. unter den dubiis und die bezügliche stelle s. 277.

162, 5 vom schreiber aus Neptunus verlesen.

28 Matth. b, 16.

-- 40 mit benutzung von Gregor, Homil. in Evang. 16. Migne 76, 1134 -1138. die ausdrücke finden sich noch ähnlich bei verschiedenen älteren kirchen- schriftstellern: Ambrosius, De Helia et jejunio cap. 4. Hieronymus, Regula Monachorum cap. 15. (Migne 28, 307). Augustinus, Ad fratres in eremo, sermo 23. Leo Magnus, Migne 54, 186. Isidorus Hispalensis, Migne 83, 716. Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 880 ff. im Florilegium Casinense 1, 159 f. die predigt De Quadragesima. vgl. Mone, Anzeiger f. kunde der deutschen vorzeit 8, 431, wo derselbe passus in der predigt citiert wird.

163, 7 Joel 2, 13.

18 Joel 1, 14.

25 Isai. 58, 5.

99 Isai. 58, 6. 7.

104, 35 Act. 14, 21.

41 Psalm. 109, 7. die erklärung steht bei Augustinus, Enarratio in psalm. 109, 7 (Migne 37, 1462): primo quis est torrens? proflurio mortalitatis humanae. de hoc torrente bibit ille; non est dedignatua bibere de hoc torrente. bibere enim de hoc torrente, illi erat nasci. et mori. hoc habet torrens iste, nativitatem et mortem : suscepit hanc. Christus; natus. est, mortuus est: ita de torrente in via bibit. vgl. auch die Glossa ordin. Walafr. Strabo’s zu der stelle.

165, 8 nach 2 Cor. 1, 1.

428

165, 19 Isai. 58, 4.

85 Tobias 4, 12.

88 Luc. 11, 41.

42 Proverb. 8, 9.

166, 2 Job 31, 17 f.

9 Deuter. 27, 27. die vulgata liest: Maledictus qui non permanet. in sermonibus legis hujus nec eos opere perficit, et dicet omnis populus Amen. Moyey hs.

16 Joann. 15, 14.

33 Philipp. 2, 8. einzelnes in diesem stücke bei Honorius August. Spec. Eccl. Migne 172, 918 ff.

167, 16 Matth. 15, 21.

23 nach Joann. 11, 11.

82 aus Matth. 16, 22 und Marc. 8, 83.

168, 3 Joann. 11, 44.

9 man könnte in der hs. auch geigen lesen. 16 1. stizzin.

920 Joann. 12, 18 u. a.

26 Matth. 21, 5. nach Zachur. 9, 9. Isai. 62, 11.

189, 2 Hieronymus anders, domus buccae in der Glossa ordin. Walafr. Strab. Migne 114, 884. vgl. Kelle, Spec. Eccl. 54, 27.

4f. Bruno Astensis, Sententiarum lib. 6. cap. 2. Sermo de confessoribus. Migne 165, 1049.

11 Psalm. 59, 4. 8.

17 Exod. 83, 18.

920 Matth. 21, 2 und Glossa ordin. Walafr. Strabo's nach Beda. Migne i14, 152.

27 vielmehr Proverb. 5, 22 (funibus).

88 ff. Glossa ordin. Walafr. Strabo's Migne 114, 152.

170, 2 Sap. 1, 5.

15 Matth. 7, 21.

20 Joann. 12, 19. proficimus —, was auch im deutschen texte übertragen wird,

24 übersetzt Joann. 11, 49: vos nescitis quidquam nec cogitatis, quia expedit vobis etc.

88 vielmehr Isai. 1, 6. .

171, 19 nicht in der form wie ursprünglich Psalm. 67, 9, sondern wie Ephes. 4, 8 ist der vers hier gegeben. die predigt ist in wesentlichen punkten nach Gregor's 29. homil. in Evangel. Migne 76, 1218 ff. gearbeitet.

3831 Marc. 16, 14. 35 und 40 um eine zeile höher.

172, 22 Job 19, 2b.

37 ff. die stelle Ezech. 37, 1—8, aus welcher hier ein auszug gegeben wird, lautet: Pacta est super me manus Domini et edurit me in spiritu. Domini et dimisit me in medio campi, qui erat. plenus ossibus; et. circumduzxit me per ea in gyro, erant autem. multa. valde super faciem campi siccaque vehementer. et. dixit ad me: fili hominis, putasne vivent ossa, ista? et dixi: Domine Deus, tu nosti. et dixit ad me: valicinare de ossibus istis, el dices eis: ossa arida, audite verbum Domin. haec dicit Dominus Deus ossibus his: ecce, ego intromittam in vos spiritum. et vivetis. et dabo super vos nervos et succrescere faciam super vos carnes et superextendam in vobis cutem, et dabo vobis spiritum et vivetis et scietis. quia ego. Dominus etc. wie hier wird die vision schon von Hieronymus in seinem kommentar aus- gelegt lib. 11. cap. 37. Migne 25, 345 ff. ebenso bei Rabanus Maurus, Comment. in Ezech. lib. 13. cap. 37. Migne 110, 859 fi.

986 Matth. 25, 34.

173, 5 Gregor, Homil. in Evang. 29. Migne 76, 1214 B. dort steht intelligere, da jedoch vorher mehrere male discernere gebraucht wird, so ist dieses hier- her verschoben worden. die stelle ist auch im Breviarium Romanum zu diesem tage lectio IX. ausgehoben.

424

178, 24 genanten steht auf rasur in der hs., früher genannen? 174, 2 Psalm. 77, 2.

9 nach Sap. 16, 20. 8 Joann. 6, 48. 52. 21 1 Cor. 18, 12. 28 1 Cor. 12, 4.

97 Matth. 13, 48.

175, 8 Rom. 8, 18.

176,

177,

178,

179,

Loud

180,

181,

182,

184,

——

16 Proverb. 13, 4.

18 Proverb. 20, 4.

21 Isai. bb, 6.

92 Matth. 25, 12.

41 Ephes. 4, 7.

8 Gregor, Homil. in Evang. 8. Migne 76, 1093.

19 Luc. 14, 83.

16 2 Cor. 8, 9. 23 1. Oleberg.

91 Act. 1, 11.

1 Matth. 9, D

19 Apoc. 12,

26 vgl. den AB C-hymnus auf Sct. Michael bei Mone, Lat. Hymn. des M As nr. 314.

5 Apoc. 12, 12.

11 vielmehr Jacob. 4, 7.

19 Rom. 6, 9.

29 Apoc. 8, 3. die stelle wird ganz so wie hier interpretiert von Petrus Comestor, Sermo 46 (Migne 198, 1832 f). vgl. Gottrid von Admont. Homil. 45. (Migne 174, 853 ff.)

28 Isai. 9, 6. vgl. 182, 10 ff.

9b vgl. Psalm. 83, 7. vallen hs.

36 ff. Rupert von Deutz, Migne 168, 366, der wahrscheinlich aus Rabanus Maurus, Allegoriae in Sacram Scripturam (Migne 112, 856) entlehnt hat. vgl. Altd. Blütter II. 181, 10.

b 2 Cor. 6, 16.

9 vielmehr 1 Petri 2, 22.

13 der vergleich steht auch bei Gotfrid von Admont, Migne 174, 856.

17 Psalm. 44, 8.

21 Joann. 10, 18. 28 1. wolde. do —.

35 Thren. 3, 44.

b nach háüte steht in der hs. he . getilgt. ganz ungetrennt, selbst ohne großen anfangsbuchstaben fährt die hs. fort und beginnt die von Levser abgedruckte predigt. am rande zwischen den beiden kolumnen befiudet sich ein zeichen (, /), das alt ist und durch das pergament geschlagen hat, es soll wahrscheinlich aut den anfang des neuen stückes aufmerksam machen.

14 nach Jacob BD, 8.

8 Apoc. 1, 7.

17 Matth. 25, 94.

6 vor riche steht leben getilgt in der hs.

10 Isai. 9, 6.

10 ff. Rabanus Maurus, Allegoriae in Sacras Scripturas. Migne 112,856. schon bei Beda.

12 die Augustinusstelle in der anm. ist: De Baptismo contra Donatistas lib. 4. cap. 13. vgl. De fide ad Petrum cap. 3.

42b

184, 15 nach Thren. 8, 27. 20 Isai. 1, 8.

185, 1 nach Act. 6, b.

94 anfang der Lectio VI. in secundo nocturno des Brev. Rom. an dem tage. aus des Hieronymus Galaterkommentar.

186, 23 ist das der Stacteus der apokryphen überlieferung? vgl. Lipsius, Apokryphe Apostelgeschichten I 408 ff. besonders 425b.

187, 16 nach Matth. 2, 16.

188, 16 Matth. 5, 17. vgl. dazu Werner, Deflorationes Migne 157, 808 ff.

189, 2 Rom. 13, 12.

9 die hs. interpungiert: Nu. daz —. 14 Luc. 2, 22. vgl. zu diesem stück Honorius August., Spec. Eccl. Migne 172, 849 ff.

191, 3 Matth. 21, 1 n. a. vgl. Honorius August, Spec. Eccl. Migne 172, 919 f. Werner, Deflorationes Migne 157, 899 ff.

von 15 ab die ziffern 1 zeile höher. 20 vielmehr Zachar. 9, 9.

194, 3 Psalm. 117, 24.

16 dieser passus ist dem Descensus Jesu Christi ad Inferos entnommen, bei v. Tischendorf, Evangelia Apokrypha, text A, cap. 8 ff. (s. 402 ff.); text B, cap. 10 ff. (s. 480 ff.) vgl. auch noch Aggäus 2, 8.

24 nicht biblisch, aber schon früh in der tradition, vgl. Honorius Augustod., Elucidarium lib. I. tit. 24. Migne 172, 1127.

90 Osea 6, 3.

195, 15 ff. die urquelle für diese in den predigten so hüufig vorgebrachte erzáhlung ist Gregor des Grossen eigener bericht in seinem Sermo de mortalitate, bei dem historischen anlaß selbst gehalten, Migne 76, 1811 D ff.

196, 2 es ist nicht ganz sicher, ob süthe oder süche gelesen werden muß.

19 f. die do zu Rome warn. nach der wisisten herren rate, 80... .. liest A. 98 gozir, r überg. A.

197, 10 do karte sich umme s. G.... A.

198, 3 Ephes. 4, 8.

14 ff. Act. 1, il.

922 ff. vgl dazu Werner, Deflorationes Migne 157, 974 A B. Honorius Augustod,., Spec. Eccl. Migne 172, 957. die metapher von den sprüngen Christi (drei oder fünf) stammt aus Ambrosius.

199, 2 Matth. 25, 41.

200, 4 Matth. 25, 34.

11 Sap. 1, 7. die erzählung ist bloß der Apostelgeschichte entnommen.

201, 1 si ist aus sie geändert.

12 übersetzt wörtlich tamquam advenientis spiritus vehementis Act. 2, 2.

381 nach Philipp. 2, 8. die erzählung von der kreuzerfindung bei Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 946 ff.

202, 5 jam plus ducentis annis latitans Honorius aao. auch Jacobus de Voragine, Leg. Aur. nr. 64 gibt an: post annos CC et amplius a resurrectione. inventio facta. est.

203, 3 nach Matth. 11, 11.

10 de Joanne Matth. 11, 7.

16 ff. vgl. Maximus Turon., Sermo 60, Migne 51, 651. ferner hier nr. 211 und Germania 1, 446, 29 ff.

81 ff. Matth. 3, 4. Marc. 1, 8 nur: locustas et mel silvestre.

204, 5 der ausdruck stammt aus Psalm. 44, 17: constitues eos principes super omnen terram und wird bei der messe am festtage der heiligen im Graduale und Offertorium citiert, ebenso im Brev. Rom. zur Terz. die erzählte legende

ist ungemein verbreitet, z. b. bei Honor. August., Spec. Eccl. Migne 172, 969 ff. Jacobus de Voragine, Leg. Aur. nr. 84. 85.

204, 10 1. Christi, sine —. 205, 4 1. hal i.

200, 5 die antiphon ad Vesperas zu dem feste im Brev. Rom. die legende ist der bekannte Transitus Mariae des Melito von Sardes, gedruckt bei Tischen- dorf, Apocalypses Apocryphae s. 118 ff.

19 ff. diese worte sind dem Transitus und zwar der fassung B entnommen (Tischendorf aao. s. 128), und widerum stehen sie der hs. zunächst, welche in der Bibl. Max. II. 2, 212 ff. benutzt ist; vgl. auch Jacobus de Voragine Leg. Aur. nr. 114 den bezüglichen passus.

98 die hier vorgetragene erzühlung findet sich bei Honorius Augustod., Spec. Eccl. 172, 1001 ff. Jacobus de Voragine, Leg. Aur. nr. 180. Pantheon des Gotfrid von Viterbo, pars 16. Migne 198, 913 ff. ist auch verkürzt in die lectionen des Brev. Rom. zum 14. september aufgenommen.

208, 3 ff. die quelle für dieses stück ist in Honorius Augustod. Spec. Eccl Migne 172, 1014 ff. enthalten.

209, 26 Ephes. 4, 8. die einfachen gedanken dieses stückes finden sich haupt- sächlich in des papstes Leo, Sermo 1 de Ascensione und in Augustinus, Sermo 175 de Tempore (= 2. de Ascensione) 210, 2 l. zugegenwortich

211, 11 ff. diese gedanken finden sich besonders häufig variiert in den sermonen des Maximus Turonensis, z. b. Migne 57, 258 ff.

212, 6 ff. der vergleich schon bei Augustinus, Lib. I. De Gen. contra Manich. cap. 29. vgl. das gedicht des Metellus von Tegernsee, De mysteriis numeri septenarii bei Canisius, Lectiones antiquae 1, app. 50 f.

16 ff. vgl. nr. 182. zu dem inhalt Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 856. Gemma Animae, lib. 8. cap. 31. Migne 172, 650 f.

218, 11 Joann. 14, 15.

18 Matth. 11, 28.

214, 3 ft. behandelt ist das evangelium Luc. 15, 1 ff.

211 Petri D, 8.

215, 8 Rom. 8, 18. zu dem zweiten satz vgl. v. Düringsfeld, Sprichwórter I. nr. 571.

216, 11 der ausdruck judices saeculi wird auf die beiden apostel auch angewendet in dem alten hymnus Aurea luce et decore roseo etc. bei Mone, Lat. Hymnen nr. 684 v. 6 (3, 90). vgl. auch nr. 663, v. 5. arbüri gentium heißen sie in dem hymnus, der zu 63, 29 citiert wurde. die bezeichnung /wuminaria stammt offenbar aus Philipp. 2, 15: inter quos lucetis sicut luminaria in saeculo.

16. 21. Matth. 16, 19. )

217, 8 die stelle ist zusammengesetzt aus Act. 9, 15. 2 Cor. 12, 2. 4.

94 ist aus verschiedenen bibelstellen combiniert, vornehmlich Exod. 18, 21.

96 deme müzit..., dieses pronomen bezieht sich natürlich auf gott.

218, 3 Luc. 10, 3. der gedankengang auch in dem hymnus De apostolis bei Mone, Lat. Hymnen nr. 6170 (3, 61).

219, 21 1 Cor. 8, 8.

96 Matth. 6, 20.

220, 11 ff. Nativitas tua, dei genitriz virgo, gaudium annuntiarit universo mundo. ex te enim ortus est sol justitiae (angelehnt an Psalm 84, 12), Christus deus. noster, qui solvens maledictionem dedit. benedictionem et confundens mortem. donavit nobis vitam sempiternam. das ist eine antiphon ín secundo nocturno des festtages im Brev. Rom., die auch Ad Magnificat und in der Octav des festes gebraucht wird. die gedanken, bilder und vergleiche der predigt finden sich bei- sammen in des h. Bernhard 2. homilie Super missus est.

25 Isai. 11, 1.

427

221, 15 f. nach Matth. 25, 40. 36.

95 ff. zu dem eingang vgl Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 1006 f. das behandelte evangelium ist Matth. 9, 9. vgl. dazu des Hie- ronymus Comment. in Matth. lib. 1. cap. 9.

85 Matth. 9, 12.

222, 15 Matth. 24, 42.

228, 3 n&ch Apoc. 12, 8 f.

224, 11 nach Matth. 25, 34.

21 ff. Matth. 5, 3 ff.

225, 16 f. Matth. 5, 12. Luc. 6, 23.

226, |! f. vgl. Müllenhoff und Scherer, Denkmäler ? nr. XXIX. anm. s. 366. Cruel, Geschichte der deutschen predigt s. 280 f. vgl. Bartsch, Germania 5, 459.

712 Cor. 9, 9. die züge aus dem leben des heiligen, welche hier vorge- bracht werden, finden sich auch bei Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 1021 ff. 11 l. von von?

16 an dern hs.

92 Matth. 25, 40.

925 nach Eccli. 8, 883. l1. et: sicut —.

227, 7 bekerte, e übg. hs. audium, g übg. hs. Luc. 15, 10.

18 nach Psalm. 44, 11. so ganz allgemeine angaben über das leben einer heiligen jungfrau und märtyrerin finden sich in den hymnen, welche in das Commune Virginum des Brev. Rom. aufgenommen sind. ein muster dieser art ist der hymnus De una virgine bei Mone, Lat. Hymn. nr. 755 (8, 162 £). vgl. Kehrein, Lat. Sequenzen nr. 475. 476.

228, 4 f. Matth. 25, 1 ff.

26 Matth. 18, 20.

229, 19 f. keine so getane sunde haben?

98 l uf irsanden —.

38 vor himelriche steht À durchstr. in der hs.

230, 9 Matth. 25, 84. vgl. zum folgenden den lat. Sermo I De martyr. des Johannes Chrysostomus. 231, 3 Matth. 7, 7. Luc. 11, 9.

11 Matth. 6, 38.

12 Matth. 4, 17. die stelle 10—12 ist sichtlich in unordnung: dieselbe phrase wird wörtlich widerholt, dem ersten bibeleitat ist die übersetzung nicht beigegeben. wahrscheinlich ist hier etwas ausgefallen und überdieß verschrieben worden. 10 f. entspricht dem querite 3, 12 ff. dem invenietis 3.

17 Matth. 25, 34.

90 1 Cor. 2, 9.

27 Jac. 2, 96.

282, 6 1 Cor. 2, 9.

12. 21. den wortlaut kann ich nicht nachweisen.

288, 20 1. gehelfin, 33 nach Isai. 58, 9.

235, 4 Apoc. 22, 9.

10 Matth. 10, 22. 24, 13.

25 nach Eccli. 18, 12.

29 Luc. 15, 10.

40 nach 1 Cor. 11, 31.

236, 5 Proverb. 3, 12.

12 Proverb. 1, 32.

921 Psalm. 9, 10.

22 Matth. 11, 28.

428

236, 24 Psalm. 11, 2. der rest ist aus biblischen worten zusammengesetzt, die sich aber nirgends vereint finden.

237, 14 Matth. 6, 38.

21. 24 Psalm. 83, 11. in der rechten unteren ecke von 151° steht: In nomine.

87 Matth. 7, 14.

288, 3 nach gewandes ist in der hs. ein wort radiert, vielleicht teil?

. D die vor girde ist aus dirre geändert.

98 vielmehr Luc. 21, 84.

230, 8 Matth. 25, 34.

14 nach Apoc. 22, 12. Matth. 16, 27 u. s. w.

21 zusammengesetzt aus Psalm. 94, 2 und Sophon. 1, 14.

29 zusammengesetzt aus Apoc. 12, 10. 1 Petri D, 8.

240, 5 Matth. 24, 42.

18 Apoc. 14, 13.

94 Psalm. 33, 22.

26 Luc. 16, 22.

29 Eccle. 7, 2.

34. 88 nach Matth. 24, 42.

241, 7 Eccli. 7, 40.

16 Eccle. 7, 2.

24 Eccle. 7, 8.

81 also quando defunctus est praesens. gesprochen.

82 vgl. dazu: Homever, Der Dreißigste. Berlin, 1864.

242, 13 Matth. 6, 20.

26 Luc. 11, 28.

80 Matth. 11, 28.

837 Matth. 25, 34.

243, 2 Matth. 25, 41.

17 Proverb. 29, 21: Qui delicate a pueritia nutrit serrum suum, postea. sentiet. em contumacem.

21 ff. vgl. Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 861 t.

89 Eccli. 7, 40.

244, 5 Matth. 7, 18 f, aber schon Proverb. 1, 20. 4, 19 u. s. w.

10 nach Ezech. 18, 30.

21 Matth. 24, 44.

27 in diesem wortlaut nicht biblisch, dem inhalte nach kommen verschiedene stellen in betracht.

80 Luc. 15, 7. 10.

85 Matth. 9, 13.

245, 4 nach Job D, 1.

12 Matth. 11, 28.

22 1 Cor. 2, 9.

27 nach Ezech. 18, 30.

246, 1 Psalın. 102, 13 f.

14 nach Psalm. 83, 6.

95 Joann. 9, B.

31 Cor. 2, 9.

247, 8 8 Reg. 8, 22 ff. das ganze ist keine predigt, sondern freie verkürzende widergabe des biblischen textes.

35 ff. diese hexameter sind zeilenweise abgesetzt, alle anfangsbuchstaben fehlen. ich kann sie an anderem orte nicht nachweisen.

248, variante zu Levser 127, 19: Gregor, Moralia lib. 35. cap. 10. abs. 12. überhaupt ist dieses kapitel in der predigt stark benutzt worden.

429

249, variante zu Levser 128, 10 ist nachzutragen: Joann. 16, 20. 250, 3 Psalm. 144, 18. überschrift in B: Sermo in adventu domini,

"| ff. schon bei Ambrosius, Sermo 13., dann bei Gregor, Bernhard u. s. w.

10 Malach. 8, 7.

12 nach Ezech. 18, 30.

18 vielmehr Amos 4, 12.

19 die deutung ist seit Rufinus und Hieronymus verbreitet.

20 Proverb. 17, 24. die deutung in Haymo's Enarratio Migne 172, 114 und ausführlich Hugo von Sct. Vietor, Homilise in Ecclesiasten nr. 12. Migne 175, 190 ff.

22 ff. vgl. Philipp. 2, 21 und dazu Ambrosius, Enarratio in XII psalmos Migne 14, 700. Gregor, Moralia lib. 30. cap. 18. Petrus Chrysologus, Sermo* 158 Migne 52, 616 ff. besonders Hugo v. Set. Victor aao.

25 Joann. 1, 47.

80 ff. Leo, Sermo 8. de jejuniis X. mensis et eleemosynis.

251 anm. zu D 226, 2: 1 Cor. 9, 26.

81 Cor. 4, 1. überschrift in B: Dominica III.

11 anima = thesaurus schon bei Ambrosius und dann in den kommentaren zu Matth. 13, 44. besonders aber ager = corpus, anima thesaurus bei Bern- hard, Sermo De Diversis 65. Migne 183, 681 f.

13 ff. der gedanke (angeregt durch Proverb. 4, 28) findet sich mehrmals bei Gregorius, z. b. In I. Reg. lib. 6. cap. 2. und besonders Moral. lib. 19. cap. 21. Migne 76, 118 f. (später ausführlich in der weise unserer predigt 258, 22 ff. von S. Antoninus behandelt Part. 1. tit. 2. cap. 8 u. a.)

16 Genes. 4, 9.

252, 3 Gregor, Moral. 28, 7. Hom. i. Ezech. 1, 9. Reg. Pastor. cap. 14.

5 nach Rom. 1, 82.

9 Exod. 23, 4 f. Deuter. 22, 1 ff. vgl. dazu die Glossa ord. Walafr. Strabo's Migne 118, 475.

14 Galat. 6, 2.

18 nach 1 Cor. 4, 3.

2 ff. diese unterscheidung erörtert ausführlich Hugo v. Sct. Victor, Ad- notatio in Joelem, Migne 175, 348. vgl. Bibl. Max. Patr. 6, 498 B.

258, 2 1 Cor. 2, 11.

6 ff. Glossa ord. Walafr. Str., Migne 114, 180 f.

15 ff. die zeichen der krankheit und des todes (wie sie Hippokrates in den Prognosticis angab) erörtert Hugo de Folieto (?), De Medicina Animae, Migne 176, 1195 ff. solche zeichen wie hier, finden sich öfters in hand- schriften (z. b. in einer der grazer universitätsbibliothek) eingetragen und gehören noch gegenwärtig der volksmedizin an.

90 ff. in derselben weise wird disponiert Hugo v. Sct. Victor, Miscell. lib. 5. tit. 58. Migne 171, 184.

22 ff. die drei thore ähnlich aao. lib. 6. tit. 118. 128. Migne 177, 861 ff. De anima, lib. 4. cap. 18. 14. Migne 177, 185 ff. die vorstellung der seele als einer befestigten und bewachten stadt schon bei Augustinus, De spiritu et anima cap. 3f.

99 groze aus grobe geändert hs.

254, 5 Tit. 8, 4. vgl. Werner, Deflorationes Migne 157, 788. überschrift in B: Sermo in nativitate domini.

6 nach Psalm. 101, 20 f.

15 vgl. Joann. 1, 9; wie denn überhaupt diese lateinischen stücke vorwaltend mit der phraseologie der Vulgata ausgestattet sind.

17 vgl. Hebr. 4, 15.

430

254, 27 Eccli. 7, 86 u. ó. 256, 2 Proverb. 11, 8. überschrift in B: De sancto Stephano. die stelle ist auch der sonst verschiedenen predigt bei Honor. August. im Spec. Eccl. Migne 172, 829 ff. vorangestellt. 18 Hebr. 11, 86. 257, 1 Coloss. 3, b. vgl. dazu Glossa ord. W. Str. Migne 114, 614.

. DB ff. Duo sunt. martyrii. genera, unum in aperta passione, alterum in occulta animi virtute. Isidor. Hispal, Etymolog. lib. 7. cap. 11. Duo sunt martyrü genera, unum in occulto, alterum in publico. nam etsi. persecutio dest exterius, martyrii meritum in occulto est, cum virtus ad passionem prompta flagrat in animo. Gregor, Dialog. lib. 8. cap. 26. u. ähnlich Augustinus, De honest. mulier. cap. 1; Sermo 6 de martyribus.

11 Luc. 21, 19.

12 wir vor S. St. ist übergesehrieben in der hs. 16 I. zwelfboten.

22 Act. 7, 51.

26 hil aus hilte geändert hs.

258, 4 Act. 7, 59. 5 got übergeschrieben hs. 8 Luc. 6, 81.

10 Matth. 6, 12.

14 Tit. 1, 16.

98 Isai. 60, 8. überschrift in B: De sancto Johanne. directe quelle für das ganze stück ist des Honorius Augustod. Spec. Eccl Migne 172, 831 ff. in seinen zusammenstellungen. sehr ausführlich behandelt den in dieser stelle enthaltenen vergleich Hugo von St. Victor im Sermo 7. (De apo- stolis) Migne 177, 914 ff. die zusammenstellung von nubes und apostoli ist übrigens alt und häufig, sie findet sich bei Augustinus, Gregor, Rabanus Maurus u. a.

259, 1 f. suscepit itaque terra, id est genus humanum terrenis. intentum, supervenienlem imbrem istum et feeit fructum etc. Hugo v. Sct. Victor aao. s. 915.

. 9 ff. et quasi. columbae ad fenestras suas. sancti itaque apostoli quasi columbae ad fenestras suas esse dicuntur, quia columbinan simplicitatem in suis senibus. habuisse dignoscuntur. Hugo v. Sct. Victor aao. fast noch näher steht Gregor, Hom. in Ezech. lib. 2. hom. 6 (Migne 76, 1006): qui (apostoli) et ad fenestras suas quasi columbae sunt, quia per mansuetudinis suae. spiritum in hoc mundo per oculos nil concupiscunt. und Hom. i. Evang. lib. 1. hom. 5 (Migne 76, 1094 f.»: quasi columbae ergo ad fenestras suas sunt, qui nihil in hoc mundo concupiscunt, qui omnia simpliciter aspiciunt, et in his quae. vident rapacitatis. studio non tra- huntur. 2 |, tübenvenster.

" f. vgl. Rabanus Maurus, De Universo lib. 19. cap. 9. Migne 111, 580 f.

9 die apostel werden mit sáulen verglichen, schon früh und häufig: bei Ambrosius, Augustinus, Cassiodor, Gregor, Rabanus Maurus u. s. w.

11 Psalm. 76, 19. allegorisch ausgelegt wie hier in der Glossa ord. W. Str. Migne 118, 967 nach Hieronymus und Augustinus.

19 ff. es beruht auf uralter tradition, daß der brüutigam bei der hochzeit von Cana (Joann. 2, 1 ff.) für den evangelisten Johannes erklärt wurde. 28 ff. und 260, 1 ff. sind bekanntlich ebenso biblisch überliefert, wie die unmittelbar darauf erzühlten schicksale des apostels. dagegen sind 260, 8 ff. bis zu ende zuerst in den apokryphen Johannesakten der Gnostiker berichtet. alles zusammen überliefert Jacobus de Voragine in der Legenda Aurea nr. 9.

260, 14 nach geladet zu ergänzen nach Asya?

90 kiselinge hs.

262,

263,

264,

265,

266,

431

27 Apoc. 8, 4. überschrift in B: De innocentibus. Honor. August. im Spec. Eccl. Migne 172, 885 ff. hat zwar denselben text, die bearbeitung ist jedoch ganz anders.

16 ff. vgl. die Glossa ord. W. Str. Migne 114, 716.

19 Eccle. 9, 8.

21 Apoc. 8, 18. 16, 15. vgl. die anmerkung in der Za. f. d. a. 20, 387. z. 10.

9. 5 Matth. 22, 12 f. 8 ff. Matth. 2, 16 ff. vgl. Glossa ord. W. Str. Migne 114, 76 f.

19 Psalm. 61, 12.

27 Cant. 6, 10. überschrift in B: In circumcisione domini. vgl. dazu Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 839 £., dann 842 A - D. Werner, Deflo- rationes Migne 157, 799 ff.

9 f. Glossa ord. W. Str. Migne 118, 1159 f. 4 ff. die deutungen sind verzeichnet bei Hugo von Sct. Victor, De bestiis, lib. 4. tit. 12. Migne 177, 154.

18 ff. Rabanus Maurus, Migne 112, 1080.

17 Matth. 3, 10. Luc. 8, 9.

21 sie die 6.

23 ff. diese verbindung ist schon (von Tertullian und besonders) von Ambrosius hergestellt. primus autem Abraham circumciditur, cui etiam Christus repromit- titur. idcirco vero in genitali membro fiebat circumcisio, quia in eo primis parentibus post peccatum orta est confusio. Honor. August., Spec. Eccl. Migne 172, 842. vgl. Hugo v. Sct. Victor, Alleg. i. Nov. Testam. Migne 175, 884 f.

28 ff. Et debetis, fratres karissimi, scire quod nunquam est salvatus nisi aliquo modo baptizatus. aliqui namque baptizati sunt. ut Abel sanguinis effusione, ut plurimi in figura, ut Noe in diluvii effusione, plerique in signo. ut Abraham et sua. posteritas in circumcisione, multi in spiritu. sancto ut Christiani in aquae immersione. Honor. Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 842. die taufe ist mit der beschnei- dung oft verglichen worden, s. die vorige anm. von den dort erwühnten schriftstellern ist auch der vergleich mit der stindflut zuerst behandelt worden, den Gregor in den Liber Sacramentorum aufgenommen hat: Feria V. post Palmas. Migne 78, 84 und die note Menard's s. 322. den vergleich mit Abel kann ich sonst nicht nachweisen. vgl. Migne 106, 129.

1 wol besser zu lesen: ettelichen die besnidunge —.

3 1 Cor. 10, 11. die ausführung in bezug auf die einzelnen sine ebenso bei Honorius, nur ohne die bibelstellen.

8 Jerem. 9, 21. vgl. Werner, Deflorationes Migne 157, 804.

10 2 Tim. 4, 4.

16 ff. bei Honorius ferro, dagegen schließt der erste Sermo in octava domini bei Werner, Deflorationes Migne 157, 81 folgendermaßen: petrinis autem cultris circumcidit Josue intraturos terram repromissionis, quia petra erat. Christus, (1 Cor. 10, 4) qui tollit peccata mundi (Joann. 1, 80).

22 ff. Honorius aao. s. 842: et ut in Christo per omnia innovemur, per aves etiam edocemur. dicitur quod aquilae senescenti cornu oris in tantum. incurvetur, ut. etiam usu edendi privetur; quae hoc sentiens tamdiu ad petram. acuit, donec. curvitas illa prosilit et sic ad esum recuperatur et denuo ejus juventus innovatur. sic nos, karis- simi, cum in flagitiis senescimus et ab esu witae deficimus, debemus per confessionem ad petram Christi currere et per poenitentiam duritiam maliciae nostrae acuere, et tunc in nobis illa juventus per gratiam renovatur quae mobis in baptismate per spiritum. sanctum. dabatur. vgl. Hugo von Sct. Victor, De bestiis lib. 1. tit. 56. Migne 177, 55.

9 Isai. 60, 1. überschrift in B: Zn epiphania domini. das ganze stück ist

432

266,

267,

269,

270,

wörtlich (mit sehr geringen änderungen, B steht näher als A) dem ein- gange der predigt In Epiphania domini entnommen bei Honorius Augustod., Spec. Eccl Migne 172, 849 D bis 845 A.

ll vgl. anm. zu 18, 365.

16 1 Petri 1, 12.

23 ff. vgl. Augustinus, Tract. 35 super Joann.

2 ff. das stück bearbeitet nur mit auswahl die predigt, welche Werner in seine Deflorationes Migne 151, 811 —814 aufgenommen hat, dieselbe, welche von Honorius aao. dem lateinischen eingange angeschlossen wurde.

1. 268, 4 Num. 24, 17.

11 Rom. 1, 14.

18 ff. Num. 22, 5 ff.

5 ist die abgesprungene ziffer zu ergänzen.

6 ff. diese allegorische deutung ist alt und geht auf Augustinus zurück. Isidor. Hispal. hat sie besonders verbreitet. sie findet ihre hauptstütze in den seit Hieronymus feststehenden auslegungen der namen: Balaam vanus populus; Balac = praecipitans, devorans. vgl. anm. zu 14, 11.

18 1 Petri 5, 8.

19 man: hat die wahl zwischen: quia horum vita etiam a vulgo reprobatur und quia clero tacente verbum dei ab indoctis saepe profertur bei Werner und Honorius.

22 Isai. 56, 10.

24 ff. Balaam montem scandens de futuris prophetat et tamen pecunia, corruptus popu- lum dei impugnat, quia et isti aliquando altitudinem scientiae. attingunt, de futura vita populo plurima praedicunt et his tanen per reprobam vitam contradicunt. Werner und Honorius.

21 nach Ezech. 40, 2 und 41, 16.

D f. terra super fenestras crevit Wern. Honor.

* wahrscheinlich ist swem aber zu lesen, die quelle gibt keine aufklärung. vgl. z. 16.

11 ff. Matth. 3, 16 f.

22 post annum baptismi sus Wern. Honor.

23 dum haec mos spiritaliter intelligere docet muß die vorlage geheißen haben, die bei Werner und Honorius fehlerhaft überliefert ist.

2 Joann. 2, 10. anm. z. 6 l. gescriben. der schluß von a findet sich nicht in der vorlage.

1 Galat. 4, 1. überschrift in B: Dominica prima post nativitatem domini.

10 ff. die erklàrung und ganze disposition steht bei Hugo von Sct. Victor, Miscell. lib. 5. tit. 101. Migne 177, 808.

13 Proverb. 20, 21. vgl. dazu Glossa ord. W. Str. Migne 113, 1104 nach Hieronymus.

18 nach 1 Timoth. 6, 9 und Jacob. 1, 2.

21 ff. vgl. quaeris, ut acquiras; acquiris, ut perdas; perdis, ut doleas. Bernhard, Sermo de quinque negotiat. Eccle. 5, 9. Hugo v. Sct. Victor, Sermo 88. Migne 171, 996.

26 Eccle. 4, 12. die disposition ist enthalten bei Hugo von Set. Victor, Miscell. lib. 4. tit. 55 und 127. Migne 177, 728. 746.

271, 8 Psalm. 126, 2. vgl. Glossa ord. W. Str. Migne 113, 1047 nach Cassiodor

und Augustinus. 15 1 Cor. 2, 9. 18 Gregor, Moralia lib. 18. cap. 18 (zu Job 27, 19). Migne 76, 51 fE lib. 12. cap. 8. Migne 75, 992. 20 dormire est in peccatis jacere. Gregor, Moral. lib. 8. cap. 10. M'gne 75, 813. 23 danne steht in der hs. auf rasur.

: 433

271, 26 ff. Galat. 4, 1 ff. 33 ff. vgl. Gregor, Homil. i. Ezech. 7. 242, 3 nach Job 24, 19. 4 ff. Bernhard, Sermo de quinque negotiationibus, in der mitte. 11 Hom. 12, 1. überschritt in B: Donunica II. post nativitatem. 3 fi. diese alte deutuug steht auch bei Honor. Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 850 f. 273, 3 1 Cor. 6, (15) 19. 6 vgl Gregor, Reg. Pastor. pars 3. cap. 94. Werner, Deflorationes Migne 157, 842. . 8 Rom. 12, 1. 12 Rom. 12, 2. 15 Rom. 12, 2 und Ephes. 4, 23. 21 Rom. 12, 2. l. wolgevellich. 27 Psalm. 113, 1. 274, 2 Hom. 12, 3. überschrift in B: Dominica III. post nativitatem. 5 und anm. Joann. 8, 44. 91 Cor. 14, 2 u. a. 11 Rom. 12, 3. 18 nach Jerem. 49, 38. (43, 10.) 20 nach Luc. 10, 18. vgl. Glossa ord. W. Str. Migne 114, 285. 24 Luc. 22, 26. 30 nach Proverb. 24, 31. die erklärung ist die verbreitete des Hieronymus. vgl. auch Rabanus Maurus, Expositio in Proverb. Migne 111, 760. 275, 15 l. zweir haude. 25 nach Rom. 12, 3. vgl. Hugo v. Sct. Victor, De fructu carnis et spiritus cap. 15. 29 Psalm. 21, 7. 950 1. der gedauke br.? 276, 2 Rom. 13, 1. überschrift in B: Dominica IIII. post nativitatem. 141 Petri 2, 18. 19 Matth. 10, 28. 22 Rom. 13, 1 f. 30 nach Proverb. 8, 16. 277, 1l var. Bl. di. 2 nach Job 34, 30. 11 Joann. 19, 11. 13 Rom. 13, 4. 14 im mittelalter ist diese deutung ungemein verbreitet und wird häufig an Luc. 22, 38 gelehnt. vgl. z. b. Hildebertus Cenomanensis, Epist. 18. Migne 111, 227 f. 15 l. rüteren mit B? vgl. anm. z. 383, 40. 21 Rom. 13, 8. 25 1 Cor. 2, 9. -- 80 Hom. 13, 8. überschrift in B: Dominica V. post nativitatem. vgl. zu diesem stück Hadulphus Ardens, Homil. 24. Migne 155, 1753 ff. 278, 4 1 Cor. 13, 1. 3. . 9 Rom. 13, 8. 17 mit anlehnung an 1 Cor. 15, 28 bei Gregor, Expositiones in I. Regum lib. 2. cap. 8. Migne 79, 117 f. - vgl Gregor, Moral. lib. 18. cap. 8. Migne 76, 47. Expos. in I. Reg. lib. 3. cap. 1. Migne 79, 149. 21 Joann. 15, 12. 24 nach Isai. 5, 4. 25 Joann. 15, 13. 83 Rom. 13, 8. 279, 3 vgl. Eccli. 49, 19. "| be. oz slozzin hs., oz durchstrichen.

434

279, 12 Matth. 5, 44 u. a.

18 ff. die nummern 177—182 halten sich an die zusammenstellung, welche von Honor. Augustod. im Spec. Eccl Migne 172, 851 ff. unter Dominica in Septuagesima gegeben ist. nur steht dort die predigt mit dem texte Job 28, 8 (nr. 182) zuerst und es folgen auf sie die commemorationen der heiligen in der ordnung wie hier; die heiligen Marcus, Martha, Audifax, Abacuc und Blasius fehlen der deutschen bearbeitung. die natürliche ord- nung der stücke im Spec. Eccl. ist auch von B und E beibehalten worden. Werner's Deflorationen geben zu dem datum in mehreren abschnitten die- selben stücke, welche Honorius bringt, nur die commemorationen sind diesem eigenthümlich. zunächst Honorius aao. 857 ff.

20 intercessores vestros Honor.

23 et hodie pro grege sibi commisso cervicem praebuit. Honor.

24 cum de primis imperatoris amicis esset —. Honor.

96 f. ad stipitem ligatur, a militibus sagittatur. Honor.

99 cum velut ericius esset sagittis repletus —. Honor.

280, 2 das alter der heiligen ist bei Honorius nicht angegeben, wol aber in den gewóhnlichen fassungen der legende, z. b. bei Jacobus de Voragine, Leg. Aur. nr. 24. nach Ambrosius; vgl. dessen Historia s. Agnetis Migne 17, 756.

10 burcgeven, r überg. hs. das folgende ist ausführung von mulla auri et gemmarum insignia. daß diese ut stercora verachtet werden, bleibt hier und 282, 6 unübersetzt.

15 nuda ist unübersetzt geblieben. in einzelnen détails weicht das folgende von Honorius ab. 19 l. do des g.?

99 ff. der satz fehlt bei Honorius, steht aber bei Jacobus de Voragine.

24 B hat das richtige; Honorius nur: sed etiam ignis extinguitur. das epimy- thion bei Honorius ist hier gekürzt, B übersetzt das dormiendo, ludendo» commedendo, bibendo der vorlage genauer.

281, 2 ff. die erzählung ist frei behandelt; der zug vom ermüden der peiniger ist nicht bei Honorius, aber bei Jacobus de Voragine nr. 25 vorhanden.

11 ff. conversio s. Pauli. gekürzt.

282, 4 f. infinita auri et vestium ornamenta —. Honor.

12 der name ist bei Honor. nicht angegeben.

19 ff. morsibus et calcibus equorum de navi ejectus —. Honor.

21 Ethna quoque mons ignem eructavit —. Honor.

98 velum virginis contra ignem expanderunt —. Honor.

27 Job 28, 8. das stück benutzt von Honorius nur den abschnitt über die babylonische gefangenschaft aao. 854 f.

288, 6 es ist mit B E in der schalcheite zu ergänzen.

. 9 Psalm. 136, 1.

15 Job 5, 7.

19 übertragen von Hierusalem = visio pacis.

27 Job 8, 8. vgl. die Glossa ord. W. Str. Migne 118, 759 nach Gregor.

284, 2 nach Psalm. 119, 5.

"| Eccli. 7, 40.

12 ff. vgl. Rabanus Maurus, De Universo lib. 7. cap. 8. Migne 111, 212.

920 Job 98, 8. die auslegung bei Honorius und Werner (nach Gregor) ist nur ühnlich.

285, 2 Psalm. 88, 12. diese predigt hat mit dem Sermo generalis des Honorius aao. 861 ff. nur noch die erzühlung 286, 15 ff. gemeinsam, welche dort in dem abschnitte Ad pauperes steht.

12 Joann. 14, 7.

171 Joann. 9, 10.

435

285, 22 Matth. 12, 30. Luc. 11, 93.

286,

28 Joann. 8, 44. vgl. die anm. in der Zs. f. d. a. 19, 191 z. 5. 3 aus dem prolog der Benediktinerregel. 7 Psalm. 33, 12.

10 Eccli. 7, 19.

15 am rande der quere nach: Miraculum de quodam divite. hs. die erzühlung ist hier sehr gekürzt.

19 f. jacentem et extremum spiritum jam trahentem. Honor.

2] et ecce multitudo angelorum venit —. Honor.

22 ad coeleste palatium —. Honor.

26 'domine, adjuva me’. Honor. in E verwirrt mit dem nächsten: daemones vero crudeliter animam ejus extorserunt et ad tartara. cruciandam pertraxerunt.

l f. nunc sol vitae tibi obscuratur —. Honor. gedenkistn hs.

10 Psalm. 30, 20. wie schon Cruel, Geschichte der deutschen predigt im M A. s. 188 gesehen hat, ist das stück eine bearbeitung des exordiums der predigt Dominica in Quinquagesima im Spec. Eccl. des Honorius, Migne 172, 869 ff. (= Scala coeli minor ebenda 1289 ff.) das stück steht auch bei Werner in den Deflorationen, zum selben tage, Migne 157, 859 ff.

15 2 Cor. b, 6. der eingang ist etwas verschieden von der vorlage.

20 £. 1 Cor. 2, 9.

22 hier beginnt die bearbeitung.

98 quia per quindecim gradus caritatis coelestia petuntur. Honor. hier wird stark gekürzt.

2 Luc. 21, 19. die einzelnen stufen werden hier ganz kurz behandelt, nur heben sich die bibelstellen ab.

4 injurias et contumelias —. Honor. 9 Spp. 2, 4.

14 aus si fidei servitio nichil subtrahimus erklärt sich B.

16 Jacob. 4, 6. 1 Petri 5, 5 u. a.

20 Sap. 6, *. 1. pacientur.

24 f. si non quaerit quae sibi solummodo sed quae omnibus. utilia. (sunt). Honor.

30 Matth. 5, 9.

32 die sonderbare verbindung hier legt den gedanken nahe, es möchte etwas ausgetallen sein. der absatz bei Honorius lautet: Nonus gradus scribitur bonitas, per quam intratur coelestis vitae jocunditas. in hunc homo scandit. gradum, si non solum non facit, sed nec cogitat malum. es könnte von einem sprozzen auf den anderen abgeirrt worden sein.

94 f. si non gaudet. super iniquitate (1 Cor. 13, 6), si non gaudet. super ruina, ini- mici —. Honor.

3 Matth. 5, 10. 6 f. si cuncta de deo et aeterna vita pie dicta. vel scripta. fideliter credit —. Honor. 9 virzenhde hs.

13 der zusatz in B beruht auf den worten des Honorius: qui per hos omnes gradus rite scandet, hunc deus (karitas) in cellaria aeternae. dulcedinis. introducit.

17 ff. per hos timores et spem caritate adepta deum et vitam. aeternam. diligamus et per caritatem omnia bona agamus, ut sanctuarium. dei | hereditate possideamus. (Psalm. 82, 18.) bei Honorius setzt sich die darstellung in einer erórterung der karitas fort, in Werner's Deflorationen hört die übereinstimmung nach der besprechung der leiter auf.

22 2 Cor. 6, 1.

24 ff. Leo M., Sermo I in Quadragesima (Migne 54, 264): haec autem praeparatio, licet. omni. tempore salubriter assumatur, nunc. tamen sollicitius expetenda est et studiosius exercenda, quando et ipsi subtilissimi adversarii acriori instdiantur astutia,

29*

436

289,

290,

z

293,

vgl. den eingang von Bernhard’s Sermo III. in Quadragesima, Migne 188, 173 ff. Honor. Augustod., Spec. Eccles. Migne 172, 877.

28 ff. Benediktinerregel cap. 49: Licet omni tempore vita monachi quadragesimae debet observationem habere, tamen quia paucorum est ita virtus, ideo suademus istis diebus quadragesimae omni puritate vitam suam custodire, omnes pariter sordes et negligentias his diebus. diluere.

| Leo M., Sermo 40., De Quadragesima IL Migne 54, 268. vgl. Sermo 41., De Quadr. III. Migne 54, 274. Sermo 15., De jejunio dec. mensis Migne 54, 175.

12 Gregor, Hom. i. Evang. 16. Migne 76, 1138 B.

14 das folgende bis zum schluß bearbeitet den ersten abschnitt der predigt. auf Dominica in Quadragesima bei Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 819 f.

15 Zachar. 2, €. vgl. Haymo, Enarr. i. Zach. Migne 117, 298 f.

17 bezeinchiut hs., das falsche n ist unterpunktiert.

21 ff. frei nach Honorius: nemo dubitat, quin iste mundus sit inne solvendus omnis- que populus corde et animo ei inhaerens valida tempestate cum eo disperdendus.

24 Psalm. 67, 16. die übersetzung des citates in B gehórt dem ursprüng-

lichen texte an. die stelle sammt der deutung ist vom bearbeiter ein- geschaltet worden, Honorius hat nur: de hoc mundo ad mwmntem Christum confugiamus.

29 nach Joann. 12, 35.

90 bezeicheint hs.

33 Galat. 6, 10. ebenfalls vom bearbeiter eingefügt.

12 nach Jerem. 8, 14. 22. (2 Cor. 6, 18). die predigt bearbeitet von Ho- norius Augustod., Spec. Eccl. Dominica in Quadragesima den abschnitt (Migne 172) 880 B—881 A C und 881 D—882 A.

15 ff. dieser gedanke ist eingeschaltet.

20 Psalm. 94, 2.

25 f. motiviert bei Honorius: ideo sicut nulla verecundia nos retraxit a peccati perpeiratione, ita nulla nos revocet a reatus confessione.

80 ff. nur homo reus, accusator diabolus bei Honorius.

89 Matth. 25, 41.

4 l. rügin, daz. judicis sententia est injuncta. poenitentia. Honor.

1 1 Cor. 1, 31.

8 anm. der satz von B E findet sich bei Honorius: unde, karissimi, quicunque perit, de sua. ipsius negligentia. perü.

9 Zach. 18, 1. vgl. Haymo, Enarr. i. Zach. Migne 117, 266 f. nach Gregor, Hom. i. Ezech. lib. 2. hom. 9. Migne 76, 1039 D.

12 in aeternum salvabitur. Honor.

18 ff. hic fons, si esset obstrusus, totis viribus niti deceret, ul fieret. nobis. reclusus. Honor.

16 Ezech. 33, 11.

18 Ezech. 88, 12. Joel 2, 32. vgl. Ze. f. d. a. 19, 192 anm. z. 29.

19 salus eirit hs. der deutsche text paßt genau zu dem freien citat (Ezech. 83, 12. 18, welches Honorius gibt: in quacunque hora peccator conversus fuerit, omnia peccata ejus oblivioni tradeutur. die geschichte findet sich ur- sprünglich in den Vitae Patrum lib. 8. nr. 167. Migne 73, 195 f. und lib. 5. cap. 18. nr. 20. Migne 78, 985 f.

1 anm. daemones horribili visu ignem et fumum ex ore et naribus exhalantes. Honor. 6 cum catena. —. Honor.

14 das lob (Psalm. 117, 1 ff) und das epimythion bei Honorius sind hier

fortgelassen.

293,

294.,

491

20 2 Cor. 6, 2. das stück bearbeitet größtenteils Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 884 (Dom. in Quadrag.) = Werner, Deflorationes Migne 157, 872.

2 Christianorum. carrina. Honor.

3 nach libis steht in der hs. des jares getilgt. est etiam decima vitae. nostrae. Honor.

4 zenhden hs. lies mit der hs. des gütis.

5 f. Honorius nur: annus trecentis seraginta diebus. constat.

7 in übergeschrieben hs.

8 ff. hier hat der bearbeiter stark gekürzt.

15 proterit eos —. Honor. (Exod. 18, 21 £)

25 1 Petri I, 18. zusatz des bearbeiters.

1 Num. 20, 11.

9 ff. besser Honor.: quae petra bis virga percussa est, scilicet. caro. Christi duobus lignis crucis affixa.

10 ff. zusatz des bearbeiters, der sich an die aufnahme von Exod. 13, 21 bei Honorius schließt.

11 Coloss. 3, 4.

15 Psalm. 61, 4.

18 1 Thessal. 5, 8. anm. zu Leyser 132, 5. seit Hieronymus ist die vergleichung von Sarah und Hagar mit dem neuen und alten bunde gebrüuchlich geworden und in der kirchlichen litteratur des mittelalters verbreitet. hier ist die stelle wol nach Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 894 f. (Dominica in media Quadragesima) bearbeitet.

2 Psalm. 94, 8. der lateinische text von E (s. z. 5) ist die antiphon des Brev. Rom. Dominica Passionis, in primo nocturno. zum folgenden vergleiche Leo M. Sermo 9. in Quadrag. Migne 54, 295. das stück be- arbeitet in seinem ersten teile (etwa bis 297, 8) den eingang der predigt bei Honorius, Dominica de passione domini, Migne 172, 901 f.

10 £ reclusis auribus cordis, et ostio mentis reserato —.

2. 5 Joann. 8, 41. (1 Joann. 4, 6.)

12 nach Luc. 8, 13.

14 im ersten kapitel der Benediktinerregel bei der definition der Sarabaiten.

19 den wortlaut kann ich nicht nachweisen, jedoch viel ühnliches.

26 Joann. 6, 88.

1 Philipp. 2, 8.

3 nach Joann. 12, 26.

13 Joann. 6, 69 u. a.

17 Eccle. 7, 5. das stück ist bearbeitet nach S. Bernhard’s zweitem Sermo . In Dominica Palmarum, Migne 188, 256 f.

20 f. nach der palmweihe findet die procession statt, darnach Gloria, und es folgt die messe, in welcher die passion gelesen wird. darum audituri bei Bernhard aao. 256 D.

25 vgl. Proverb. 1, 82.

27 spiritualibus viris. Bernhard aao. 257 A.

90 Genes. 1, 5 u. o.

30 Job 7, 18.

31 l. presens seculum. manat et fluit.

33 Matth. 8, 12 u. ó. gratiarum actio besonders häufig in den Paulinischen briefen.

34 Apoc. 21, 4.1, 11.

b Proverb. 1, 32.

438

299,

300,

302,

303,

11 und 12 ungelich sind in der hs. am obern rande nachgetragen.

18 Job 7, 18.

20 Eccli. 27, 6. vgl. Glossa ord. W. Str. Migne 113, 1212 nach Rabanus Maurus.

29 Eccle. 7, 5.

1 ff. Bernhard aao. 257 C.

3 Psalm. 90, 7. vgl. Glossa ord. W. Str. Migne 118, 999 nach Cassiodor. näher steht die deutung Augustin's.

9 nicht bei Job, sondern bei Habacuc 1, 16 steht cibus ejus electus. der irrtum kommt vielleicht daher, weil Gregor in der auslegung von Job 40, wo als speise Behemoth's Christus bezeichnet wird (Diabolus Christum. deglutire cupit), das Habacuccitat vorbringt und auf Christus anwendet: Moral. lib. 33. cap. 6. Migne 76, 679.

12 Isai. 58, 7. Act. 8, 82.

15 Luc. 23, 24.

20 tunmzn hs. zu dem folgenden vgl. Bernhard aao. 257 D: non in eurribus el ın equis, nec in frenis argenteis aut sellis auro tectis, sed etc.

24 ff. die auslegung ist die gewöhnliche und steht auch bei Honorius Au- gustod., Spec. Eccl. Migne 172, 919 f. vgl. noch Werner, Deflorationes Migne 157, 904 f.

25 ad corda vesira —. Bernhard aao. 258 B.

27 qui in claustro soli deo vivunt. Bernhard aao. 258 B.

3 Psalm. 2, 19. dum disciplinam ferre voluerint. Bernhard aao. 258 C.

8 Proverb. 15, 19. et protinus exeat a via, currens ad spinas et tribulos, qui suni divitiae hujus mundi et voluptates carnis. Bernhard aao. 258 D.

16 Psalm. 117, 24. das ganze stück bildet den eingang der predigt De paschali die in Honorius Augustod. Spec. Eccl. Migne 172, 927 if. die überlieferung, welche diesem drucke des Speculum zu grunde liegt, ist bei diesem stücke wie anderwärts sehr schlecht.

18 der satz nichil profuisset fehlt Honorius.

27 1. subtracti.

31 das invitatorium der matutin am ostertage lautet (Brev. Rom.): surrerit dominus vere, alleluja! auch die sequenz Victimae paschali, welche in der ostermesse dem graduale folgt, enthält das swrrerit Christus.

32 der nächste satz ist bei Honorius nicht als citat gegeben.

33 Psalm. 83, 11. der schluß ist aus zwei sátzen des Honorius aao. 929 C zusammengezogen. anm. zu Leyser 133, 17: diese verse sind auch in der handschritt enthalten, welche ich Zeitschr. f. deutsches altertum 29, 348 f. beschrieben habe. anm. zu 1 l. überliefert.

8 1 Joann. b, 4. das stück ist bearbeitet nach Bernhard's Sermo In Octava Paschae, Migne 183, 291 ff. die auffassung des textes ist bei dieser homilie im allgemeinen die von Rabanus Maurus vorgetragene Hom. 17. Migne 110, 173 ff.

9 1 Joann. 8, 13. Joann. 15, 18.

19 Joann. 16, 33.

15 Rom. 8, 29.

17 ff. vide conformationem. post ipsum adoptantur, ut sit ipse primogenitus in multis fratribus; post ipsum. odit mundus eos; post ipsum ab eis vincitur. Bernhard aao. 293 A.

21 1 Joann. 5, 4. vorher: ut sit testimonium coelestis. generationis victoria tentationis. Bernhard aao. 293 A.

25 Rom. 1, 1%.

439

803, 28 Jacob. 2, 20. 26. 304, 2 1 Joann. 5, 6.

^

3097,

4 nach 1 Joann. 5, 6.

6 ff. Bernhard aao. 294 D f.: in aqua quidem baptismum | intellige, in sanguine martyrium, in spiritu. charitatem. vgl. Radulphus Ardens, Homilia 54. Migne 155, 1868 D— 1864 C.

9 f. memento et unicum. et quotidianum esse baptismum, similiter et martyrium. Bern- hard aao. 295 A.

12 Psalm. 6, 7.

15 saltem mitiori quodam, sed diuturniori martyrio sanguinem fundunt. Bernhard aao.

295 B.

nach 1 Joann. 2, 9 ff. (1 Cor. 13, 3.) hae sunt tres turmae, quas fecerunt

Chaldaei (Job 1, 17). sed memini quoque sanctum Jacob fecisse tres turmas etc.

darauf die erklàrung wie hier, Bernhard aao. 295 C.

26 Joann. 10, 11.

21 ff. die deutung des evangeliums, wie sie dieses stück darbietet, reicht in der hauptsache auf Hilarius und Hieronymus zurück und ist tür die ge- wöhnliche tradition durch Gregor, Hom. i. Evang. 14. Migne 76, 1127 ff. festgestellt worden. die hinzufügung des fur, ebenfalls aus dem 10. kapitel des Johannesevangeliums v. 1. 8. 10. geschieht neben manchen anderen détails, ausführlich begründet, bei Radulphus Ardens, Hom. 56. Migne 155, 1873 ff. Bernhard, Migne 182, 494. vgl. Werner, Deflorationes Migne 157, 939 ff. Honorius Aug., Spec. Eccl. Migne 172, 909 C.

14 Joann. 8, 50.

15 so überg. hs.

19 Gregor, Hom. i. Evang. lib. 1. hom. 18. Migne 76, 1151 f.

21 Joann. 10, 12.

32 ff. vgl. Gregor, Hom. i. Evang. 14. Migne 76, 1127 ff. besonders aber Haymo, Hom. de tempore 83 Migne 118, 502. auch bei Hugo v. Sct. Victor, Miscell. lib. 1. tit. 101. (Migne 177, 532 f); lib. 4. tit. 119. (Migne 177, 144); lib. 5. tit. 21. (Migne 177, 758).

3 vielmehr Terenz, Andria 1, 1, 41.

8 Jacob. 1, 17. das wesentliche in den auslegungen dieser epistelstellen bieten schon Rabanus Maurus, Homil. 34. (Dominica III. post octavam paschae) Migne 110, 207 ff. und nach im Haymo, Homil. 86. (Dominica IV. post pascha) Migne 118, 514 ff, doch steht widerum Radulphus Ardens, Homil. 60. (Dominica IV. post pascha) Migne 155, 1884 ff. unserer be- arbeitung am nächsten. vgl. auch den eingang der homilie Gotfrid’s von Admont, hom. 52. Migne 114, 347.

b f. die epistel der Dominica quarta post pascha im Missale Romanum.

19 t«m bonorum quam malorum communia —. Radulphus.

13 ff. aque, fratres mei, nemo se decipiat, nemo bonum quod habet sibi attribuat, memo suis viribus, nemo suae industriae, nemo suo labori bonum quod habet. ascribat, sed summo et aelerno patri, a quo omne bonum descendit, gratias agat. etc. Radulphus.

18 Joann. 8, 12.

20 Joann. 1, 9.

22 Jacob. 1, 18.

26 Jacob. 1, 19.

31 Jacob. 1, 20.

39 fl. 4a aliquando bonum est irasci etc. Radulphus aao. 1887 D. vgl. Gregor, Moralia lib. 5. cap. 81. Reg. Pastoral. pars 3. cap. 16.

17

m,

308, 3 ff. der ausdruck ist hier und 367, 39 ff. wörtlich zu nehmen, denn in den

Vitis Patrum lib. 5. libell. 10. nr. 47 (Migne 73, 921) heißt es: Frater quidam interrogavit abbatem l'astorem, dicens: 'quid est illud. quod scriptum est: qui irascitur fratri suo sine causa! et ille respondit: "er omni re qua te gravare voluerit frater tuus, si irasceris adversus eum, donec. oculum. tuum dexterum ejieins et a te proji- rias, sine causa irasceris ei; ei autem. aliquis voluerit. te separare a deo, pro hoc irascere. vgl. auch die Vita S. Joannis Eleemosynarii cap. 15. und 16. (Vitae Patrum lib. 1.) Migne 73, 352 ff. und Augustinus, Sermo 208, Migne 38, 1044 ff. im anschluß an Ephes. 4, 26. und Eccle. 9, 10. (Grieshaber, Vaterlándisches s. 274. Wackernagel, Altd. predigten XII, 73. Berthold von Regensburg II. ed. Strobl. 29, 19 und anm.)

10 Jacob. 1, 21.

211 Petri 3, 12. das stück bearbeitet Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 931 f. (= Werner, Deflorationes Migne 157, 966 f.)

98 bestiarum multitudo passim civitates et villas ingrediens parvulos in cunis etiam dilaceravit. Honorius.

309, 3 fi. diese auslegung bei Haymo, Homil. 90. Migne 118, 527 ff. dem Hono- rius fehlt sie.

10 ut invisibilium. (luporum), id. est immundorum spirituum tentamina | vincere. valea- mus. Haymo.

19 Luc. 11, 5. er nach ceümt überg. hs.

310, 1 nach Proverb. 1, 28 f.

. D Jacob. 4, 8.

nach Habac. 8, 10 f. coonsunmatio enim. et adimpletio est. reliquarum solenı- nitatum —. Bernhard, In Ascensione domini sermo II. Migne 183, 301. ähnlich Werner, Deflorationes Migne 157, 976.

21 Matth. 24, 28. Luc. 17, 37. diese verbindung schon bei Maximus Turo- nensis, Sermo 47. Migne 57, 630.

23 1 Cor. 11,3 ff. vgl. Glossa ord. W. Str. Migne 114, 537.

311, 2 Joann. 15, 5.

B9 seit Hieronymus geläufig. vgl. Walafrid Strabo, Homilia in initium evang. S. Matthaei, Migne 114, 850 f.

B Luc. 24, 49.

^" vielmehr 1 Petri 5, 6.

98 aus dem hymnus Optatus votis omnium (Mone, Lat. Hymnen nr. 175. I. 232) v. 18 f. hüufig in den handschriften der Cistercienserbreviere, nicht im Brev. Rom.

281 Joann. 2, 6.

399 Matth. 11, 29. discite aus discedite gebessert hs.

312, 1 ff. wie in der Scala humilitatis im cap. 7 der Benediktinerregel. vgl. Bibl. Max. Patr. 6, 643 A.

4 Luc. 14, 11.

b Marc. 16, 19 u. 6.

. 8 Eccli. 19, 23.

12 Matth. 15, 8. Marc. 1, 6.

20 Psalm. 36, 11. 29. et inhabi. in se. se. su. e. hs.

- 25 Psalm. 26, 13.

-— 29 Isai. 35, 10. 51, 11.

31 nach Numer. 32, 21.

313, 6 vgl. Psalm. 14, 1. der vergleich ist bei den älteren vätern häufig: z. b. Augustinus, Sermo 4. Migne 98. 45. Sermo 89. Migne 38, 554 ff.

8 Marc. 16, 19 u. ó.

141 Petri 4, 7. die hauptsächlichen auslegungen des textes bei Rabanus Maurus, Homil. 48. Migne 110, 236 f.

313,

314,

317,

441

17 Eccli. 35, 21.

20 Rom. 8, 6.

27 Marc. 11, 25.

29 Benediktinerregel cap. 20: et non multioquio, sed in puritate cordis et rom- punctione lacrimarum nos exaudire sciamus, der ausdruck in B stammt aus cap. 7 der regel: mon sit clamosus in voce.

1 ff. aus dem 2. capitel des Liber de infantia Mariae et Jesu Christi Sal- vatoris ed. Schade p. 12. (Tischendorf, Evangelia apocrypha p. 56) daß der tempel zu Silo ist, Anna schweigend betet, sind zusütze, die quelle weiß nur, daß Anna weint et minit vocem cum gemitu ad dominum dicens.

8 ff. nach der seit Hilarius aus der evangelischen (Matth. 18, 4 ff. Luc. 8, 4 ff.) entwickelten gebräuchlichen auslegung der parabel.

10 vor genade steht urt getilgt hs.

12 1 Petri 4, 8.

16 Gregor, Homil. i. Evang. 9. Migne 76, 1108 f.

20 1 Joann. 4, 16.

27 Proverb. 98, 14.

31 in der anm. var. B ist hamen zu streichen.

5 Psalm. 32, 6. das ganze stück ist eine verkürzende bearbeitung von Bernhard's erstem Sermo in festo Pentecostes, Migne 183, 323 ff. der inhalt dieses stückes, aber nicht der wortlaut, findet sich bei Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 959 f. (— Werner, Deflorationes Migne 157, 983 f.)

6 nach Hodie eine rasur in der hs.

8 dulcissimum enim quiddam in deo spiritus sanctus est. —. Bernhard.

10 nenereamur hs.

18 aliquid —. Bernhard.

14 Psalm. 99, 8. seit Augustinus so ausgelegt Migne 32, 783. 36, 205.

17 f. denique, si dicere opua est, nobis ista. manifestatio potius quam apostolis facta. est. Bernhard.

21 das idem von A B muß bleiben. nach sunt gehört ein komma. vgl. 26 f.

22 besser ad declinandum a malo (oder de malo declinando), wie der druck bei Migne hat. -

32 ff. zu dem ganzen vgl. Maximus Turon., Sermo 52. 53. Migne 57, 657 ff.

14 nach Act. 5, 41.

15 ff. denique mutationem illam derterae excelsi manifeste declarat. principis apostolorum prius quidem inter ancillae verba formido, postmodo inter principum verbera. fortitudo. Bernhard aao. 324 B.

23 initium enim revertendi ad deum poenitentia est. Bernhard.

25 er in der hs. am rande nachgetragen.

27 Jacob. 1, 6.

28 die stelle ist schlecht überliefert, paßt auch zu der deutschen übersetzung nicht. der bezügliche passus in Bernhard's sermo (aao. 324 f.) lautet: sed quid prodest poenitere de culpa et non supplicare. pro venia? necesse est ut. etiam hoc spiritus operetur, dulcedine. quadam spei replens animum, per quam. fiducialiter postules nihil haesitans, vime ostendam. tibi etian hoc. opus. esse spiritus. sancti? utique dum abest. ille, tale aliquid. in tuo. spiritu non invenies, denique ipse in. quo clamamus "Abba, Pater’, ipse qui postulat. pro sanctis gemitibus inenarrabilibus. et haec. quidem in corde nostro. quid. autem. in corde patris? sicut in nobis. interpellat pro nobis, ita. in patre delicta. donat. cum. ipso. patre, advocatus noster ad patrem in rorilibua nostris, dominus noster in corde patris.

31 Rom. 8, 15. 26.

6 Joann. 20, 22.

442

817,

319,

320,

12 Sap. 1, 5. 4.

17 Joann. 14, 23. 15, 20 u. a.

22 Psalm. 127, 1. das stück bearbeitet hauptsächlich einen abschnitt der pfingstpredigt des Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 960 f. (= Werner, Deflorationes Migne 157, 984 f.)

26 ir am rande nachgetragen hs.

26 1f. servus quippe timet dominum, ne eum dampnet; flius timet patrem, ne eum er- haeredet. Honorius. die verschiedenen arteu der furcht sind von Hugo von Set. Victor ausführlich behandelt im 10. Sermo (De timore dei". Migne 177, 920 ff. vgl. außerdem noch folgende stellen desselben autors: Migne 175, 356. 421 f. 890. 176, 528.

28 ff. timet. adultera. maritun, ne veniat; timet uxor casta, ne discedat. Honorius nach Augustinus.

* Psalm. 119, D.

9 nach Philipp. 1, 23.

18 Rom. 65, 5.

17 f. als zungen ist unten am rande nachgetragen hs.

21 nach Act. 1, 14. 2, 46.

26 1 Cor. 1, 10.

28 S. Bernhard, Migne 182, 422.

29 gesütheit hs.

32 ff. hujus spiritus dono coelestia scandent omnes qui timent deum. Honorius aao. 960 B. vgl. Isai. 11, 2 f.

5 ff. dieses stück ist nur ein auszug aus Berthold von Regensburg's grosser predigt über die ehe, bei Pfeiffer-Strobl 1, 809 ff. vgl. Jakob, Die latein. reden des sel. B.:'v. R. s. 169 f. die unklarheit, welche sich hie und da in unserm stücke findet, wird niemand wunder nehmen, der die verwirrung kennt, in welcher uns das original Berthold's überliefert ist, vgl. Anzeiger f. deutsches alterthum 7, 353 ff. zuerst Berthold aao. 309, 14 ff.

1 ff. Berthold aao. 311, 24 ff. 318, 28 ff. da hier das bild der beiden fittiche fehlt, so ist es auch unklar, wie die rümfe sich anschließen; es sind eben die fünf federn des ersten fittichs.

12 ist die zweite feder. das beispiel bei Berthold ist schürfer: zwei kinder von sieben jahren.

22 ff. hier ist verwirrung. das vierte hier ist nämlich nur die vierte unter- abteilung des dritten haupthindernisses, der geistlichen verwandtschatt. Berthold hat um eine unterabteilung mehr und die vierte hier ist bei ihm die fünfte. seine vierte steckt hier in 19. das vierte haupthinder- niB ist 24 f.: die empfangenen geistlichen weihen.

25 ff. Berthold 816, 23 ff. besonders 317, 10 ff.

31 ff. macht den zweiten fittich aus, abermals mit fünf federn. die beiden ersten stücke hier sind von Berthold in umgekehrter ordnung gegeben 918, 87. 819, 8.

33 mit dem haus ist das gesinde gemeint, vgl. Anz. f. deutsches altert. 7, 353.

85 f. Berthold 319, 8. 320, 10. 321, 26.

96 ff. die beiden hünde sind bei Berthold die vierte und fünfte feder des zweiten fittichs. aber da eben herrscht bei ihm verworrenheit, vgl. Anz. f. d. altert. 7, 854 f.

4 f. gemeint sind die festtage und ihre vigilien.

9 bei Berthold 824, 87 ff. sehr ausführlich. alles weitere, was Berthold 928, 23-838, 9 bringt, bleibt hier unberücksichtigt.

10 ff. dieser passus hat mit dem vorangehenden gar nichts zu tun und ist nur ein zufälliges anhüngsel. vgl. vier menschen sind got und der welt

320, 321,

443

ungenäm: der arm hochfertig, der reich lügner, der alt unkewsch und der kriegmacher. Mone, Anzeiger f. kunde d. deutschen altertums 1838 s. 500 nr. 12.

14 2 Cor. 18, 11.

19 viele ähnliche stellen, keine genau, vgl. Matth. 10, 22.

22 Proverb. 2, 14.

28 nach Proverb. 1, 32.

82. 84. 87 nach Luc. 10, 17.

6 2 Cor. 18, 11. 9 nach Jacob. 3, 2.

18 2 Cor. 18, 11.

16 Gregor, Homil. i. Ezech. lib. 2. hom. 7. Migne 76, 1014. vgl. noch den prolog des Lib. I. Dialog.

18 Rom. 14, 7.

21 2 Cor. 18, 11.

31 Psalm. 47, 10. das stück ist bearbeitet nach de» predigt S. Bernhard's De purificatione Mariae, Migne 183, 8365 ff. die zweite 368 1f. muB bei- gezogen werden. der erste satz findet sich bei Bernhard aao. 368 B.

85 1 Petri 2, 22.

38 ff. Bernhard aao. 365 C. 368 B.

1 ff. Bernhard aao. 365 C. 368 B. 4 ff. Bernhard aao. 365 D.

6 miseratio Bernhard.

1 Psalm. 35, 7 f.

8 ff. Bernhard aao. 866 C D.

10 in den hss. verderbt, das richtige steht in dem drucke bei Migne 866 D: siquidem Christus heri et hodie et in aeternum.

12 l. angulo —. ferner wird nach accepeio besser ein punkt, nach 15 est besser ein komma gesetzt.

14 ff. Bernhard aao. 968 A B. qui rennuit. Rennuit dico hs.

18 ff. das stück ist im wesentlichen so concipiert wie ein teil des sermons bei Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 849 ff.

31 1 Cor. 8, 17. diese stelle ist in predigten zu Purificatio Mariae mehr- fach citiert, z. b. bei Radulphus Ardens, Homil. 11. Migne 155, 1341. Hugo von Set. Victor, Sermo 41. Migne 177, 1006.

34 Psalm. 55, 12. |

5 2 Cor. 8, 9.

10 Honorius aao. 850 D.

12 diese deutungen sind die gewöhnlichen und verbreiteten (auch bei Honorius &a0.), besonders ausführlich bei Beda, Homil. 15. Migne 94, 80 f. Anselm von Canterbury, Homil. 6. Migne 158, 624.

17 Joann. b, 80.

19 ff. so nur bei Beda, Homil. 15. Migne 94, 80 C D. vgl. Rabanus Maurus, Migne 112, 898.

27 1 Cor. 13, 12.

30 Coloss. 1, 20.

2 Eccli. 45, 1.

4 ff. der vergleich ist móglich, da sich die mónche, und nicht nur in dem kloster des redners, als sóhne des h. Benedict betrachten.

8 diese drei dinge werden wahrscheinlich die in der vorausgehenden latei- nischen predigt erwähnten tres panes sein, vgl. 387, 7 ff.

11 Eccli. 45, 1. .

15 Apoc. 22, 17. vgl. Bruno Astensis, Exposit. in Apoc. Migne 165, 134 f,

444

824, 20 s. anm. zu 176, 8. 22 aber vor den lüten ist am rande nachgetragen hs. 24 Matth. 6, 2. 29 vgl. den schluB der vita S. Benedicti von Gregor, Migne 66, 195 fi. bei

Jacobus de Voragine nr. 48 und im Brev. Rom. zu dem tage lectio VI.

325, 1 ff. diese geschichte ist der legende entnommen (auch Honorius hat sie aao. 900 D ausgehoben): quadam die avis quedam nigra, que merula vocatur, importune circa ejus faciem. volitavit. etc.

14 der schluß stimmt mit Honorius aao. 902 C.

22 Psalm. 83, b. das stück ist zusammengearbeitet aus dem 1. und 4. sermo des h. Bernhard In dedicatione ecclesiae, Migne 183, 517 ff. und 526 ff. 22 bis 26 ist entnommen B17. 8 D.

27 fi. Bernhard aao. 526 B.

291 Cor. 8, 17.

31 Bernhard aao. 518 D. 519 A.

81 ff. Bernhard aao. 526 C.

84 Isai. 62, 6.

326, 1 ff. die vorstellung der behüteten stadt ist ausführlich behandelt in Bern- hard’s drittem sermon In dedicatione ecclesiae. (De triplici apparatu quem habemus ad custodiam dei.) Migne 188, 528 ff.

. 6 f£. claudatur diabolo et aperiatur Christo. nr. 239 der Sermones suppositicii des h. Augustin (nach Caesarius Arelatensis bearbeitet und auch in's Brev. Rom. zu diesem feste aufgenommen), Migne 39, 2166. Rabanus Maurus, Homil. de festis praecipuis nr. 40. Migne 110, 75.

161 Cor. 8, 17.

20 1 Cor. 3, 11. natürlich ist diese stelle von verschiedenen predigern bei diesem thema angezogen worden, z. b. Hugo v. Sct. Victor, Sermo 2. Migne 177, 908.

327, 2 1 Cor. 3, 12. vgl. zum folgenden S. Bernhard, Sermo de diversis nr. 30. Migne 183, 622 f. und den pseudoaugustinischen sermon Appendix nr. 104. Migne 39, 1946 ff. bes. 1949.

11 anm. Matth. 3, 238. 12 Matth. 23, 27. 17 Matth. 7, 24. Luc. 6, 48.

328, 1 ff. vgl. Beda, Hom. subditit. nr. 65. Migne 94, 436. Honorius Augustod., Sermo secundus in dedic. eccl. Migne 172, 1105 D.

. 4 Psalm. 68, 16. 11 nach Matth. 21, 42 u. a. 14 ff. vgl. S. Bernhard aao. 536 C D.

929, 7 Luc. 11, 28. das stück ist im wesentlichen, wenn auch nicht so genau wie die vorhergehenden lateinischen nummern nach dem zweiten sermon S. Bernhard’s In annunciatione S. Mariae (Migne 183, 390 ff.) bearbeitet, die beiden anderen sermone müssen noch beigezogen werden.

9 vgl. Gotfrid v. Admont, Homil. 27. Migne 174, 748.

10 Bernhard aao. 3% B.

12 ff. Bernhard aao. 386 C D. 891 C D. Honorius Augustod., Spec. Eccl. Migne 172, 908 B.

16 Luc. 8, 11.

18 seit Hieronymus ist die deutung geläufig. vgl. Bernhard, Sermo 1. super "Missus est. Migne 183, 51.

19 Cant. 8, 8. (vgl. Psalm. 44, 4 und Hugo von Sct. Victor, Sermo 33. Migne 171, 916.)

—. 21 nach Isai. 45, 8. Gotfrid von Admont, Homil. 27. Migne 174, 148.

330,

22 Luc. 1, 28.

28 Luc. 11, 28.

2 ff. vgl. Bernhard, Sermo 1. super 'Missus est. Migne 188, 58. und bes. Sermo in vigilia nativitatis domini 6. Migne 183, 110 f. mit der auslegung bei Gotfrid von Admont, Homil. 28. Migne 174, 758.

4 Genes. 22, 18.

10 Joann. 8, 39. vgl. Glossa ord. W. Str. Migne 114, 892. sin werk hs.

14 Genes. 12, 1.

19 1 Cor. 10, 11.

22 nach Galat. b, 16.

26 nach Ephes. 2, 8.

2 Luc. 1, 28.

* Augustinus bei Migne 37, 1920.

9 nach Luc. 1, 48.

20 Sap. b, 1. die hauptteile dieses stückes sind nach der 29. homilie des Rabanus Maurus In evang. et epist. Migne 110, 198 und Honorius Augu- stod., Spec. Eccl. Migne 172, 947 ff. gearbeitet.

1 ff. vgl. Gregor, Moralia lib. 31. cap. 39. Migne 76, 615 ff.

11 ere &us leben geündert hs.

12 Sap. 5, 3. zum folgenden vgl. Rabanus Maurus aao. 198 B C.

16 Sap. 5, 4.

23 ff. Honorius aao. 947 D ff.

28 die deutung ist durch Hieronymus eingeführt und seither gewóhnlich.

30 vor uzewendich steht un getilgt hs.

1 ff. Honorius aao. 948 D ff. vgl. Lipsius, Apokryphe Apostelgeschichten II 201 ff.

16 quidam autem de scribis caput. ejus transverberat conto et cerebrum ejus excutiendo violat. Honorius.

22 Psalm. 91, 18. das stück ist bearbeitet nach dem ersten teile des sermo S. Bernhard’s In nativitate s. Joannis Baptistae, Migne 183, 397 ff.

25 Joann. 5, 85.

26 ff. Bernhard aao. 398 B.

29 Eccli. 27, 12.

90 f. das distichon ist eingeschaltet. (vgl. Rabanus Maurus, De universo lib. 22. cap. 10. Migne 111, 269.)

37 besser fervet mit dem Migne'schen drucke zu lesen.

1 Luc. 12, 49.

23 Joann. 5, 35. vgl. Hugo v. Sct. Victor, Miscell. lib. 1. tit. 178. (Migne 177, 561 ff.)

27 ff. ardens erat in se ipso. vehementi austeritate, erga. Christum pleno. fervore devo- tionis, erga peccantes constantia liberae increpationis. Bernhard aao. 400 B.

32 Matth. 11, 18. nach der einleitung schließt sich das folgende weiter an den erwühnten sermon des h. Bernhard an, bei Migne 189, 400 ff. vgl. auch den sermon des Honorius Augustod., Spec. Eccl Migne 172, 961 f.

4 ff. sicut enim non est locusta cibus nisi aliquorum forte irrationabilium animalium, sic nec pilus cameli est indumentum. Bernhard aao. 400 D.

7 so nicht biblisch, aber bei Bernhard aao. plane mec vestiens.

12 nach 1 Timoth. 6, 8.

19 nach Act. 18, 25 und Joann. 1, 20. Marc. 1, 7. Bernhard aao. 402 D.

29 Joann. 8, 30. Bernhard aao. 404 B.

91 Psalm. 118, B 1.

1 Luc. 8, 7.

446

336,

4 greift zurück auf 333, 22.

11 Eccli. 44, 10. 11. das stück ist bearbeitet nach den ersten abschnitten von S. Bernhard's drittem sermon In festo ss. Petri et Pauli apostolorum, Migne 188, 412 f.

15 das vel in A hätte auch durch sive ersetzt werden sollen. Bernhard aao. 412 B.

18 1 Timoth. 1, 18.

19 1 Timoth. 1, 15.

23 der Migne'sche druck liest aao. 412 D: sed tantum humiliet vos sicut et ipsum, was wol den lesarten in A und B zu grunde liegen wird.

24 ff. Bernhard aao. 418 A. A. aliud quod app. der Migmne'sche druck.

26 l. incredulitate, Petrus —.

27 ff. hier anders als Bernhard.

30 Bernhard aao. 418 C.

82 Matth. 26, 75. der schluß ist hier hinzugefügt.

2 ff. außer dem, was diesem stücke mit dem vorigen gemeinsam ist, enthält es noch eine freie bearbeitung anderer stückchen aus der ersten hälfte des Bernhard'schen sermons. zunächst vgl. Bernhard aao. 412 D.

9 1 Cor. 15, 9.

19 Rom. 8, 23.

29 ff. Bernhard aao. 418 A.

90 Psalm. 186, 8.

1 frei nach Bernhard aao. 413 B. (vgl Psalm. 136, 9. vgl. Hugo v. Set. Victor, Sermo 38. Migne 177, 994 f.

7 Joann. 2, 1.

12 Matth. 26, 75.

18 ff. Bernhard aao. 413 C.

16 stafit, r überg. hs.

20 1 Cor. 4, 15.

98 Psalm. 18, 2. das stück ist bearbeitet nach des Honorius Spec. Eccl. Migne 172, 981 ff.

9 ff. diese deutungen finden sich schon bei Gregor, Moralia lib. 17. cap. 31. lib. 84. cap. 14. (Migne 76, 88 f. 781.)

19 fulgura miraculorum bei Honorius aao. 981 D sind hier fortgelassen.

14 Psalm. 18, D. werlde aus werlte geändert hs.

19 Cant. 8, 7.

25 ff. die erzählung bei Honorius aao. 983 B ff. vgl. Lipsius, Apokryphe Apostelgeschichten II 21b ff.

94 Act. 12, 2.

1 f. corpus itaque efferentes super lapidem. ponunt, quod. mox in lapidem ut in. liqui- dum elementum mergi conspiciunt. Honorius aao. 984 A.

9 f. nomine et actione Lupa —. Honorius.

9 4o ad conviviun discumbente —. Honorius.

18 petunt sibi locum. sepulturae concedi —. Honorius.

19 aliquo ingenio perdere cogitabat —. Honorius.

20 t. precepit, ut corpus magistri plaustro imponerent. Honorius.

95 Eccli. 81, 8. das stück ist wahrscheinlich nach dem sermo des Hono- rius aao. 987 ff. bearbeitet.

4 nach Jacob. 5, 1. 3.

18 2 Cor. 9, 9. vgl. Kelle, Spec. 98 f.

15 ff. die erzählung ist stark gekürzt.

23 in catasta extenditur —. Honorius.

27 super craticulam catenatus —. Honor. 28 l. ein michil vür. 29 l. einhalbn.

341,

342,

346,

347,

348,

447

9l f. ist wol ein mißverständniß der stelle: statim semiustum corpus ejus coepit miri odoris fragrantia exuberare —. Honorius. 36 et per carduos et tribulos tractum mortificari jussit. Honorius.

2. 21 im Missale Romanum zu dem feste beim Offertorium, teilweise auch im Introitus und Graduale. Antiphon ad Laudes im Brev. Rom. das stück ist bearbeitet nach Bernhard's viertem sermo In assumptione b. Mariae virginis, Migne 188, 425 f.

7 Cantic. 8, 5. Bernhard aao. 495 D.

10 l. speciosa facta est —. die hs. hat ausdrücklich sponsa, sichtlich aus sposa verlesen.

15 2 Cor. 8, 9. Bernhard aao. 426 A.

17 £. 1 Cor. 1, 18.

21 der eingang des stückes ist nach des h. Bernhard erstem sermo In assumpt. M. V. Migne 183, 415 gearbeitet. öl f. advocatam praemisit peregrinatio nostra —. Bernhard aao. 415 C.

35 Cantic. 1, 8. vgl. dazu Gotfrid v. Admont, Homil. 67. Migne 174, 976.

3 Apoc. 3, 20.

9 nach Psalm. 35, 9.

12 da sie von é —?

17 Psalm. 22, D.

19 Psalm. 115, 12.

24 Psalm. 115, 18. vgl. zum folgenden die Glossa ord. W. Str. Migne 118, 1088 nach Augustinus und Cassiodor.

89 Rom. 6, 12.

10 Eccli. 39, 12. bei Honorius, Spec. Eccl. Migne 172, 994 als vorspruch des sermo auf S. Augustin, welcher dem auf S. Bartholomäus unmittel- bar folgt. 24. und 28. august.

18 ouch am rande nachgetragen.

20 nach Luc. 5, 28.

22 den wortlaut kann ich sonst nicht belegen.

28 Matth. 12, 50.

90 1 Cor. 6, 17.

5 ff. aus dem kapitel 5 der Benediktinerregel. die übersetzung reicht bis 14 ab legt.

17 ff. vgl. Honorius, Spec. Eccl. Migne 172, 998 f.

28 nach Cantic. 3, 11. das stück hält sich ganz wenig an den sermo Bern- hard's In nativitate B. Mariae Virginis, Migne 183, 437 ff., dafür mehr an desselben autors zweiten sermo super 'Missus est’, Migne 188, 61 ff., wenn auch keineswegs dem wortlaute nach.

90 Bernhard aao. 441 B.

95 Genes. 3, 15. vgl. zum folgenden Bernhard aao. 69 A—D.

98 Jacob. 8, 2.

1 f. Proverb. 81, 10.

5 Philipp. 2, 8. 1. semetipsum.

10 Cant. 8, 11. vgl. zu dem passus Bernhard's zweiten sermo In epiphania domini, Migne 183, 148 B. die deutung Salomon's auf Christus findet sich zuerst bei Augustinus.

91 Genes. 8, 15.

34 nach Thessal. 2, 4.

8 Genes. 8, 15.

15 Proverb. 31, 10.

22 das geschichtchen ist erzühlt bei Honorius, Spec. Eccl. Migne 172, 1001 B.

9 Matth. 11, 29.

>

448

848, 13 Psalm. 21, 7.

16 Matth. 11, 29. 19 nach Philipp. 3, 7. 8. modo sunt mihi —. hs.

2 ff. dieBmal ist nicht Honorius, Spec. Eccl. Migne 172, 1005 f. quelle, dessen

bericht allzusehr gekürzt ist; wie hier lautet die erzählung bei Jacobus de Voragine, Legenda Aurea nr. 185.

02 inn hs.

849, 31 ff. anders bei Jacobus de Voragine: apostolus autem. eisdem apparens onmemn

ignem ab earum domo ercussit, qui erumpens regis palacium invasit el solo rege evadente viz cum unico filio cuncta. consumpsit. statimque filius arreptus a demonio patris crinuna confitens ad sepulcrum. apostoli properavit. über das ende des kónigs steht am rande des codex eine von spüter hand eingetragene notiz, die nur in ihren letzten worten deutlich lesbar ist et se ipsum gladio interfecit —; der inhalt derselben (welche gewiß die lücke des deutschen textes ergünzen sollte) stimmte wahrscheinlich mit der angabe des Jacobus de Voragine überein: pater vero turpissimus leprosus effectus, cum curari non posset, manu propria gladio se peremit. vgl. dazu Lipsius, Apo- kryphe Apostelgeschichten 2, 137 f.

350, 3 Psalm. 137, 1. das stück ist bearbeitet nach den beiden sermonen

S. Bernhard's In Festo S. Michaelis, Migne 183, 447 ff.

4 ff. Bernhard aao. 450 A. 11 ff. Bernhard aao. 450 B. 14 ff. attamen super omnia haec unitatem el pacem a mobis erigunt angeli pacis.

Bernhard.

15 Isai. 33, 7.

20 1 Cor. 3, 8. das folgende hat Bernhard aao. 450 C.

24 f. Bernhard aao. 450 D.

27 nam si adesset spiritus —. Bernhard.

30 quae enim conventio lucis ad tenebras? Bernhard.

37 Matth. 18, 6.

9 Bernhard's erster sermo schließt mit den bemerkungen: sed jam praeterit

hora, ad missas nobis eundum est. peto ne sit. vobis molesta dilatio, quae poterit non inutilis fore, si capitulum praesens sermone. altero diligeuius prosequamur. das übergeht der bearbeiter gänzlich und fährt mit dem zweiten satze des zweiten sermons fort: nemini blanditur veritas (d. ist die heilige schrift‘, neminem palpat, nullum seducit etc. aao. 451 AB.

10 f. minus enim damnabile erat ei in saeculo magis (in mari saeculi?) perire quam

in monasterio. Bernhard aao. 451 C.

19 Psalm. 46, 10. vgl. zum eingang den vierten sermo 5. Bernhard's In

Festo Omnium Sanctorum, Migne 183, 472 AB.

24 Genes. 17, 4. 30 Exod. 8, 6.

352, 4 2 Cor. D, 6.

* Eccle. 9, 1. 11 vor wir steht m getilgt hs. 12 ff. das bild Eccle. 11, 3, schon von Hieronymus so ausgelegt. vgl. Levser

185, 84 ff.

29 vgl. Jacobus de Voragine, Legenda Aurea nr. 154.

353, 3. 10. 23. Psalm. 114, 7. das stück bearbeitet den ersten teil von S. Bern-

hard's zweitem sermo In Festo Omnium Sanctorum, Migne 183, 462 ff.

4 ff. Bernhard aao. 462 C. alles ist hier im plural, dort im singular. 6 1. debemus, ita —. 12 nach Eccle. 2, 11. das folgende bei Bernhard aao. 468 D.

355,

449

15 Bernhard 477 A: es ubi tot pugnae foris, non debent intus esse timores. b. Sermo in f. omn. sanct.

17 2 Cor. 1, 12.

19 2 Cor. 10, 18.

26 ff. sehr frei bearbeitet nach S. Bernhard’s fürfftem sermo In Festo Omnium Sanctorum, Migne 183, 475 ff.

91 ff. Bernhard aao. 475 D.

35 Psalm. 67, 4.

38 Hebr. 11, 86.

1 Bernhard aao. 476 D.

2 nach Sap. 10, 17 u. a.

* nach 1 Cor. 7, 80.

11 Philipp. 3, 20.

16 Psalm. 38, 10. das folgende Bernhard aao. 477 A.

19 Psalm. 95, D.

24 Levit. 11, 44.

28 2 Timoth. 2, 5. auch bei Bernhard aao. 476 D wird dieses citat mit den worten eingeleitet ait tuba illa coelestis, ein vergleich, der öfters vorkommt (z. b. gebrauchen ihn Bruno Astensis, Hildebertus Cenomanensis) und von Hugo v. Sct. Victor. Miscell. lib. 8. tit. 69 (Migne 177, 676 f.) ausführlich behandelt wird.

35 nach Proverb. 8, 85. 10, 1. 15, 20 u. a. in der hier überlieferten form ist der satz sprichwórtlich gewesen und findet sich z. b. im Liber Prover- biorum des Otloh von Sct. Emmeram (Migne 146, 312).

1 ff. die legende steht so erzählt bei Honorius, Spec. Eccl. Migne 172, 1021 ff.

9 ff. unde a solis ortu usque ad occasum. laudabile nomen ejus (Psalm. 112, 3.) celebratur et ab omnibus laborantibus in auriliun ejus invocatur. Honorius aao. 1021 C.

6 ff. Honorius aao. 1024 A.

8 ff. duodennis toto animo heremum concupiscit, sed pater ejus, dum esset tribunus militum, devotum desiderium ejus minis compescit. Honorius aao. 1021 D.

14 f. cum commilitonibus pergit. —. Honorius aao. 1022 C.

24 ff. hier ist die erzählung des Jacobus de Voragine in der Legenda Aurea nr. 161 (nach Sulpicius Severus) genauer. donativum die quelle.

90 si hoc ignaviae, non fidei, ascribitur —. Jacobus de Voragine. .

9 ff. unde non dubium est, meritis sancti viri talem victoriam sine sanguine datam esse. Jacobus de Voragine. das übrige findet sich alles bei Honorius.

5 heizet aus hiezet geändert hs.

23 Matth. 5, b. das stück ist bearbeitet nach Honorius, Spec. Eccl. Migne 172, 1031 ff.

25 f. quo immortalis ecclesiae utero moriendo nati de morte immortalem vitam adierunt. Honorius aao. 1031 C.

27 Job B, 7.

33 ff. Honorius aao. 1081 D. Job = dolens seit Cyprian und Hieronymus.

2 Psalm. 144, 8.

4 ff. diese zuerst von Augustinus aufgestellte deutung ist ausführlich be- handelt bei Gregor, Moralia lib. 1. cap. 14. Migne 75, 535 und ist dann ziemlich verbreitet (z. b. haben sie Hildebertus Cenomanensis, Hugo von Sct. Victor u. a.)

5 ff. Honorius aao. 1082 B C.

15 ff. die legende so erzühlt bei Honorius.

29 ab Egaea proconsule comprehensus —. Honorius.

41 ist seit Hieronymus die geláufige deutung.

450

858, 7 Joann. 15, 14.

12 ff. Gregor, Homil. in Evang. 27. Migne 76, 1204 ff. 1206 C.

93 ff. die legende steht so (aber viel ausführlicher) erzählt bei Jacobus de Voragine, Legenda Aurea nr. 5. 359 alle randziffern um 1 z. höher.

359, 18 ff. in der Leg. Aur. steht nur der singular: egredienti autem. apostolo de car- cere rex occurit et obvolutus ejus pedibus veniam postulabat etc.

82 Luc. 16, 19. die folgenden predigten bis zum schluß beziehen sich auf die sonntage nach pfingsten, beziehungsweise nach dem Trinitatissonntag. die deutungen sind in der regel die, welche seit Ambrosius, Hieronymus und Augustinus gebráuchlich und durch die homilien von Maximus von Turin, Gregor, Beda, Rabanus Maurus, Haymo, die compilation Werner's in seinen Deflorationes während des mittelalters populär geworden sind. auch die freieren interpreten, wie Petrus Damiani, Bruno von Asti, Radulphus Ardens, Gotfrid von Admont u. a. können dieser geläufigen erklürungen nicht entraten. ich halte es daher hier nicht für nótig, in jedem einzelnen falle anzuführen, wo überall die verwendete interpretation sich vorfindet; nur wenn eine erklärung von der herkömmlichen abweicht, bemühe ich mich, die vorgänger festzustellen.

360, 2 1. uzgebrochen. 15 Luc. 16, 25.

9 ff. Haymo Homil. 110. Migne 118, 599.

30 Malach. 8, 6.

88 Matth. 16, 27 u.a. vgl. die anm. Zeitschr. f. deutsches altert. 19, 198 z. 22.

86 Psalm. 142, 2.

361, 1 Jacob. 1, 2. b. 11.

. 4 ff. vgl. die anm. zu 134, 6. 270, 21.

16 nach Apoc. 19, 9. vgl. Werner, Deflorationes Migne 157, 1019 ff. Ho- norius, Spec. Eccl. Migne 172, 1043 ff.

362, 9 Act. 13, 46.

19 Matth. 25, 40 u. a.

24 aus beizeichent geändert hs.

2%) aus gewünnen geändert hs.

85 gotis, is radiert hs.

86 1 Petri 1, 19.

863, 3 nach Luc. 15, 1.

99 1 Cor. 10, 12.

88 Luc. 5, 32.

85 ff. vgl. Gregor, Homil. in Evang. 34. Migne 76, 1248.

37 Psalm. 114, 5.

304, 4 ff. Gregor, Homil. in Evang. 29. Migne 76, 1219 C. 96 Luc. 6, 36. vgl. Werner, Detlorationes Migne 157, 1037 ff. und 1044 A. 365, 6. 20 nach Luc. 6, 37.

24 Luc. 6, 38. nach super ist ein wort getilgt, rest davon Inan hs.

82 Luc. 6, 41. Matth. 7, 3.

40 Luc. 6, 42.

866, 8 Luc. 5, 1. irruerunt hs.

17 nach Jerem. 16, 16. -

99 f. die deutung von Simon ist die gewöhnliche, dagegen wird Petrus seit Hieronymus in der regel durch aynoscens widergegeben, vgl. Gotfrid von Admont, Homil. 66. Migne 174, 466. die deutung hier stützt sich natürlich auf Matth. 16, 18.

34 Luc. 5, 4.

88 Luc. 5, D.

867, 2 Luc. 5, 6.

451

367, 7 Luc. 5, 8.

11 Luc. 5, 10.

19 Matth. 5, 20.

32 1 Joann. 3, 15.

35 Ephes. 4, 26.

36 ff. Rabanus Maurus, Homil. 114. Migne 110, 360.

39 ff. vgl. die anm. zu 308, 3. auch Radulphus Ardens, Homil. 15. Migne 155,

1999 f. Werner, Deflorationes Migne 157, 1053 fl.

5 Matth. 5, 23.

8 ff. Werner, Deflorationes Migne 157, 1056 B C.

17. 26 Marc. 8, 2.

32 Marc. 8, 8.

2 ff. die erklärungen sind die üblichen, nur in bezug auf die fische etwas

verschieden. fische hatte mit den auserwählten und vätern schon Gregor verglichen, Moralia lib. 5. cap. 10. Migne 75, 689; dann uuserem texte etwas näher kommend Rabanus Maurus, Homil. 121. Migne 110, 378; viel- leicht ist unmittelbare quelle die deutung bei Haymo, Homil. 119. Migne 118, 638: per pisciculos, quos benedicit et apposuit. turbae, sanctorum imilabilis conversatio designatur, qui num solum mwre piscium saltus super aquas dare con- sueverunt, contemnentes terram el amantes coelum, sed etiam inter fluctus variorum persecutionum spiritualiter crescunt. et proficiunt. vgl. auch Rabanus Maurus Migne 112, 1046.

9 Marc. 8, 9. 17 Matth. 7, 15. 24 Matth. 7, 16. 83 ob da nicht under wilen nach man fehlt. für diesen passus scheint wider

Haymo quelle gewesen zu sein, Homil. 120. Migne 118, 643: sed quamvis spina non gignat, solet. tamen. vitem. cum bolro sustinere. quia haeretici et falsi catholici, cum in multis mali sint, solent tamen quaedam boua docere et quaedam religiosa ostendere etc. (Augustinus scheint dafür autorität gewesen zu sein). vgl. auch Radulphus Ardens, Homil. 19. Migne 155, 2012: facit tamen homo malus quandoque quaedam minima. bona, quia quandoque naturali ductus pietate pascit esurientem etc. ipse enim non bene facit, sed de eo bene fit.

36 Matth. 7, 18. 40 Matth. 7, 19. 7 Matth. 7, 21. 15 Luc. 16, 1. unter den deutungen stimmt wider die Haymo's, Homil. 121.

Migne 118, 646 ff. am genauesten mit der hier vorgebrachten.

35 f. sed etiam ab angelis deputatis nostra opera (also nicht die guten allein:

die noctuque illi nunciantur. Haymo aao. 647 C.

36 ff. dupliciter nos vocat deus, in presenti ad poenitentiam et in futuro ad judicium.

Haymo aao. 641 D.

1 f. et post haec non poterimus villicare —. Haymo aao. 641 D. 6 f. vgl. Radulphus Ardens, Homil. 21. Migne 155, 2019 f.

17 Luc. 19, 41. 18 ff. die deutungen finden sich bei Haymo am genauesten, der auch Homnil.

122 (Migne 118, 653 ff.) beginnt: im hujus lectionis serie dominus Jesus Christus utramque suam naturam commendat, divinam. scilicet et humanam. humanae quippe naturae indicium est, cum periturue civitati usque ad fletum. compatitur etc. vgl.

auch Radulphus Ardens, Homil. 23. Migne 155, 2023 ff., besonders 2025 C D.

22 Luc. 19, 49. westis dn hs. 29 die hs. liest vrowet die mochte, was vielleicht im hinblick auf gramm. 3,

140 f. hátte bleiben kónnen. P

452

871,

372,

374,

376,

34 ff. vgl. Radulphus Ardens aao. 2025 D.

41 ff. in destructione autem. civitatis lapis super lapidem non relinquitur, quia in damnatione perversae animae non solum de malis operibus, sed eliam de perversis cogitationibus ratio exigetur. Haymo aao. 659 B.

3 Psalm. 145, 4. 5 vor dechit steht d getilgt hs.

15 Luc. 18, 10.

22 Luc. 18, 11.

27 Matth. 6, D.

29 ob das erste wort dieser zeile in der hs. als ob oder lon gelesen werden muß, ist zweifelhaft. Luc. 18, 12.

32 Luc. 18, 18.

88. 40 Luc. 18, 14.

1 1 Petri B, 6.

10 Marc. 7, 31. der auslegung liegt Haymo zu grunde Homil. 124. Migne 118, 664 ff, der wider seinerseits auf Gregorius zurückgeht: Homil in Ezech. nr. 10. Migne 76, 898 f.

19 f. hi autem. qui surdum et mutum. domino ad curandum adducunt patriarchas et prophetas significant, qui spiritaliter domino aegrotum ad sanandum | detulerunt. Haymo aao. 665 C.

23 Marc. 7, 84.

Q6 f. a consuetis. humanae conversationis moribus evocat —. Rabanus Maurus, Homil. 152. Migne 110, 488. misi prius pristinos errores relinquens a turba immundorum spirituum et tumultu vitiorum se redderet alienum. Havimo aao. 666 A. turbam et. frequentiam hominum fugiamus, Radulphus Ardens, Homil. 27. Migne 155, 2087.

32 sputum ex capite descendit. Haymo aao. 665 C (nach Gregor) und weiter: ergo per caput divinitas, per sputum humanitas designatur.

7 Luc. 10, 23.

11 in nach der ist durch rasur aus ein hergestellt bs. Haymo beginnt Homil. 125. Migne 118, 669 ff.: numquid omnes oculi beati fuerunt, qui eum corporaliter videre potuerunt? numquid. beati oculi Plati et Caiphae et caeterorum qui eum viderunt et crucifixerunt? aut numquid, oculi Judae beati, qui eum vida. et tradidit? non.

18 Joann. 20, 29.

23 Luc. 10, 25.

25 ff. sed quia imperite est loqui, bonum non recta. intentione. proferre —. Haymo aao. 611 A.

29 Luc. 10, 26.

91 Luc. 10, 27.

34 Luc. 10, 28.

88 1 Joann. 4, 20. Haymo aao. 612 A.

2 Luc. 17, 12.

11 Job 14, 4. 5 nach den Siebzig. vgl. nullus hominum sine peccato, nec si unius quidem diei fuerit vita ejus, numerabiles autem. anni vitae illius. dazu Rabanus Maurus, Commentar. in Ezech. lib. 8. cap. 18. Migne 110, 702 D.

13 Luc. 17, 13.

15. 80 Luc. 17, 14.

19 Proverb. 28, 18.

25 Psalm. 81, 5.

92 Luc. 17, 185.

9D f. unitatem. significat ecclesiae —. Haymo, Homil. 126. Migne 118, 678 D.

2. 13 Matth. 6, 24. (Luc. 16, 18.)

453

876, 5 ff. dominus enim a dominatu nomen accepit, quod nomen illi specialiter. convenit,

qui non solum gubernator, sed etiam conditor est totius creaturae, etc. Haymo, Homil. 127. Migne 118, 680 ft.

6 f. diabolus enim non proprie, sed abusive dominus dictus. est, eo quod. dominium suae tyrranidis in eorum mentibus, qui ei per mala opera subduntur, | erercet. Haymo aao. 680 C.

ll tam ferae mentis est —. Haymo aao. 681 A.

17 Matth. 6, 95.

20 Matth. 6, 26.

23 nach wachsint steht d getilgt hs.

28 ff. non autem ait: non sitis providi; non enim providentia temporalis, sed. sollicitudo prohibetur. Radulphus Ardens, Homil. 33. Migne 155, 2061 C.

32 Matth. 6, 33.

39 vor zenocen steht zu getilgt hs.

377, 2 Luc. 7, 11.

7 Ezech. 18, 4. 20.

8 ff. moritur enim anima per peccatum. tribus enim modis peccatum. agitur : mug- gestione, delectatione, consensu. fit enim suggestio per hostem, delectatio per carnem, consensus per spiritum. quem enim in corde peccare delectat, quasi infra civitatem mortuus jacet; cum vero delectatio nom solum usque ad consensum, sed etiam. usque ad operationem perduci, quasi extra portas civitatis mortuus expellitur. portas autem civitatis nom incongrue sensus corporeos accipimus, per has enim portas aut vita aut mors ad nostram animam ingreditur. vidua haec spiritualiter sanctam significat ecclesiam, quae pro eo vidua dicitur, quia praesentia domini sui viduata est ejusque reditum ad judicium erspertat. hujus quoque viduae filius unusquis- que credentium est, qui tunc moritur in anima, quando peccat in corpore. solet autem contingere ut aliorum. orationibus et exhortationibus multi resuscitentur ad vitam, qui proprüs meritis tenebantur. in morte. hi qui mortuum ad sepeliendum portabant, vitia et peccata. significant, quae dum in opere peccatoris vicissim nbi succedunt, quasi mortuum ad sepulturam deferunt. loculus, in quo mortuus porta- batur, conscientiam peccatoris male desperatam significat. quia postquam peccator spiritus sancti. gratia. fuerit. illuminatus, reviviscit (el) redditur matri, cum per sacerdotale ministerium. reconciliatur ecclesiae, a qua peccando ante abscesserat. diese stellen sind alle Haymo's Homil. 128 (Migne 118, 684 ff.) entnommen und gewühren ein gutes beispiel, wie der deutsche prediger sich das nóthige auserlas und die einzelnen steinchen aneinanderfügte.

25 Luc. 7, 14. 37 Luc. 14, 8.

878, 1 ff. quoties legimus, dominum ad nuptias vel ad convivium venisse, non gulae illecebris

deputare debemus, sed ob certi gratiam mysterii eum venisse. credere debemus. Haymo, Homil. 129. Migne 118, 688 ff.

9 doctus piscator aut peritus venator sive auceps etc. Haymo aao. 688 D.

19 Luc. 14, 4. lies curare?

14 geanwürten, vor w ist t von später hand überg. hs.

19 es ist hier gewiß zu lesen und niht vor den lib. vgl. auch Radulphus Ardens, Homil. 87. Migne 155, 2012 C.

21 Luc. 14, 8.

28 sime aus siner geändert hs.

34 nach Eccli. 2, 14. das evangelium ist Matth. 22, 23. (Marc. 12, 15. Luc. 20, 28.)

96 f. neque resurrectionem credebant, neque angelos, neque spiritus. esse, oracula prophetarum. respuebant. Haymo, Homil. 133. Migne 118, 701 ft.

979, 5 qui enim de primo et secundo legem dedit et de caeteris tacuit. Haymo aao. «01 D.

454

379,

384,

6 f. sed hoc mandatum spiritaliter potius quam carnaliter est intelligendum. frater enim noster dominus est Jesus Christus, sicut ipse ait etc. Haymo aao. 101 D.

7 Matth. 12, 50.

8 hujus uxor ecclesia sancta est. —. Haymo aao. 702 A.

9 ff. mortuus est sine liberis, quia ante passionem suam paucos Judaeorum per suam praedicationem et bonum exemplum filios spiritaliter deo generavit. primogenito quo- que fratris nomen imponit, quia a Christo Christiani vocamur, ut intelligant. doctores non suos esse proprios, sed dei, quos per praedicationem generant. Haymo aao. 702 A.

14 Matth. 22, 29.

23 sed dominus ita suam responsionem temperavit —. Haymo aao. 103 C.

95 Matth. 9, 1.

98 sin, e überg. hs.

41 Matth. 9, 2.

1 ff. paralysis non solum. gravissima, sed etiam acutissima est passio, quae subito ut hominem. attigerit, ad omne opus inutilem effirit. fit «utem, dum calor naturae. rel sanguinis in frigus versus etc. Haymo, Homil. 134. Migne 118, 112 B.

11 Matth. 9, 2.

21 din, e überg. hs.

22 der vor ouch aus her geändert: hs.

33 Matth. 22, 2.

1 ist zu lesen die da vor sagten, denn bei Haymo, Homil. 135. Migne 113. 119 A heißt es: misit ergo servos vocare invitatos ad nuptias, quia. incarnationis suae mysterium per patrierchas ei prophetas. longe. ante dicere voluit. anderstalls hätte man bloß vor zuzusetzen brauchen und sagn sáhen nehmen können.

9 Eccle. 12, 4.

17 Matth. 22, 7. Haymo aao. 121 C.

25 Matth. 22, 14.

33 Joann. 4, 46.

10 vgl. Act. 10, 34. 1 Petri 1, 17.

13 ff. Haymo, Homil. 136. Migne 118, 127 A.

18 Matth. 8, 8.

23 Matth. 8, 10.

94 Matth. 18, 23.

40 ff. der text des evangeliums lautet: rum autem non haberet. unde redderet, jussit eum dominus venumdari et wrorum ejus et fiios et omnia quae habebat, et reddi. man kann natürlich zweifeln, welche von den beiden konstruktionen ge- ändert werden sollte; aber der eingeschlagene war der einfachste ausweg.

2 nach woldiz steht n unterp. hs.

22 ei per uxorem propriam carnem intelhgere possumus, per fiios vitia et peccata. Haymo, Homil. 137. Migne 129 C.

33 Matth. 22, 15. für das folgende ist der eingang von Haymo's Homil. 188 quelle, Migne 118, 734 A: continuo magna inter Judaeos nata quaestio fuerat propter redditionem census, alis dicentibus pro securitate et quiete, quia Homani principes pro eis militarent, debere tributa solvi, econtra scribis ei Pharı- saeis dicentibus non debere populum dei humanis legibus esse subjectum, maxime cum decimas et primitias et spontaneas oblationes deo offerret.

40 ob hier nicht rittere zu lesen ist? die evangelien (Matth. 22, 16. Marc. 12, 18) haben nur cum 7lerodianis, Haymo schreibt aao. 734 B: Jlerodianos autem vel ministros. Herodis vocat, qui publice vectigalia erigebant. hier heißt es 9884, 4 Herodis lüte und erst centurio wurde 382, 11. 17 durch richtere wider- gegeben. vgl. anm. z. 277, 15.

8 Matth. 22, 18.

455

384, 11 Matth. 22, 20: cujus est imago haec et superscriptio? (Marc. 12, 16: inscriptio) expressa imago —. Haymo aao. 7385.

12 Matth. 22, 21.

15 Psalm. 4, 7. Haymo aao. 735 D.

80 nach Matth. 5, 25.

36 1 Cor. 15, 46.

88 ff. vergleiche nr. 194 der Sermones de Diversis von S. Bernhard, Migne 189, 745 f.

385, 15 nach Matth. 5, 2b.

17 Matth. 5, 26.

21 Matth. 25, 46. /bunt alli hs.

26 nach Proverb. 6, 6.

27 tetet hs.

BO bispel aus pispel geändert hs.

88 Proverb. 6,8. -

89 Joann. 1, 3. 15, b.

386, 4 ff. die hier erwähnten eigenschaften der ameise berichtet Rabanus Maurus, De universo lib. 8. cap. 2. Migne 112, 227 D. Hildebertus Cenomanensis in seinem versificierten Physiologus, Migne 171, 1219 f. Hugo von Sct. Victor, De Bestiis lib. 2. cap. 29. Migne 177, '5 f. u. a.

18 Malach. 4, 2.

82 Psalm. 1, 2. die siglen sind nach Psalm. 1, 3 aufzulösen: dabit fructun suum in tempore (suo). das stück ist bearbeitet nach S. Bernhard's Sermo in Natale S. Benedicti Abbatis, Migne 183, 375 ff.

387, 7 et quia 8 habetis fehlt bei Bernhard, wie sonst noch einige kleinigkeiten.

. 8 Bernhard aao. 877 B.

12 Bernhard aao. 879 B.

106 super istos innitere, ul gressus rectos facias pedibus tuis. Bernhard aao. 919 D.

19 ff. der schlufsatz fehlt bei Bernhard.

96 Psalm. 127, 1. das stück bearbeitet den eingang von Honorius, Spec. Eccl. Migne 172, 1071 ff. (Dominica XXIII. post Pentecosten) = Werner, Deflorationes Migne 157, 1217 ff. (Dominica V. ante nativitatem domini).

388, 3 Honorius aao. 1071 D hat der druck falsch: ope.

—- 12 ff. tres vitae sunt: una super nos beata, quam sancti cum angelis beate. vivunt ; altera misera, in qua justi adhuc hic suspirantes ingemiscunt; tercia subtus nos luctuosa, in qua spiritus damnatorum cum daemonibus. consistunt. nobis ergo in media vita constitutis duae viae se offerunt etc. Honorius aao. 1071 D.

28 Micha 6, 8.

84 ff. Augustinus, De Quaest. vet. et novi Testamenti. quaest. 1. Tract. 95 sup. Evang. Joannis, (de cap. 16) n. 2. Sermo in Psalm. 138 n. 25.

389, 3 Micha 6, 8.

WÖRTERVERZEICHNISS.

A.

ab präp. u. adv. allgem. hir abe, hievon 6, 20.

abbet st. m. plur. ebbete 31, 26. auch appit 136, 42; abt.

aber conj. widerum 32, 6 u. o.

abgot st. m. u. n. abgott. plur. abgote.

abgründe st. n. abgrund 122, 81.

ablüge st. f. abläugnung, verläugnung 96, 9.

abtiege st. f. 121, 24. aptige 135, 6; abtei.

abunst st. f. mißgunst 212, 30.

achber adj. (= mhd. «ahtelwere) verrufen 34, 35.

achte st. f. acht, bann 79, 30.

achte st. f. achtsamkeit, aufmerksam- keit 88, 8. a. wizzin mit gen., beachten 131, 27. zu grozir a., zu grösserem an- sehen 130, 38. verhültniB 294, 3.

ackerman st. m. 111, 18.

ackis st. f. axt 116, 13. 15.

advent st. m. 146, 26. 147, 39. 40 u. ö.

affalderboum st.m. apfelbaum 369, 28.

after präp. nach, mit dat. 101, 10. gen. a. des 229, 9. durch hin 120, 14. 204, 27.

aftersprache st. f. böse nachrede 35, 1. 40, 35. 41, 25. 10, 31 u. o.

agene st. f. spreu 365, 34. 38. 366, 2 steht für /estuca.

ahten sw. v. mit gen. beachten, sich kümmern 4, 8. besorgt sein 45, 18.

al adv. ganz und gar 144, 7 u. ö.

al conj wenn auch, obgleich 113, 25. 125, 15. 126, 21.

albetalle adv. überall 162, 13.

aleibe sw. f. überbleibsel 45, 11. übers. superflua.

aleinig adj. einzig 149, 1.

algeweldig adj. omnipotens 27, 15. 41, 26 u. o.

alguldin adj. ganz golden 206, 33 a.

alleine conj. wenn auch 17, 19. 21, 13. 188, 20.

alles adv. durchaus, nur 73, 16. alliz 858, 37.

allintsamint adv. alle mit einander 139, 1. 214, 9.

allizane adv. fortwährend, beständig 275, 27 B. 338, 11 B. u. 6.

almahtigot zusgez. oft in B. gen. sal- mahtigotes.

almitalle adv. gänzlich, vollständig, ausschließlich 43, 19. 44, 18. 59, 12.

almuse, almusen, alemusen st. sw. f. almosen 20, 22. 27. 34. 21, 28. u. o. sw. n. 21, 3. 25, 34 u. o.

alrest adv. zu aller erst, erst allgem.

als, conj. wenn so lange als 12, 12. 15, 4. 21, 11. 23, 4 u. o. als als, je je 38, 81 f£. a. hüte, am heu- tigen tage 40, 11.

alsam adv. ebenso 18, 5 u. o.

also, adv. dann, darauf 8, 15 als 4, 9 u. o.

alsulich adj. ganz so 42, 32. asülich übers. sicut 123, 7. 126, 12.

alsus adv. in dieser weise, folgender maßen, allg. = also 4, 19 u. o.

alterhüs st. n. presbyterium 44, 36.

altherre sw. m. greis 35, 6. 107, 28.

altvorder sw. m. vorfahr 27, 17.

alweltig adj. omnipotens 46, 4.

alzuwis adv. fortwährend, durchaus 139, 2. alzowis 140, 14. alzoges 238, 4 B. s. 295 zu Leyser 131, 33 B. 300, 14 B u. 6.

ambacht, ammacht st. n. amt 94, 32. amecht 30, 30. dat. plur. ammachten 77, 19. das hohe, gesungene amt der messe 52, 27. 16, 6. 299, 9. gottes- dienst überhaupt 78, 7 u. o.

amman st. m. amtmann 385, 14. 15. übers. eulicus 370, 28. 34.

an prüp. sehr frei gebraucht, nhd. in, an, Zu, bei udgl.

an steht häufig für mhd. 4ne = ohne, außer (z. b. 4, 3. 385, 4).

anbegenge st. n. anfang, schópfung 55, 16.

460

anbegin st. m. 17,31. 70, 18. 73, 26 u. ö.

anbeginnen (-nne?) st. n.? anfang 5, 14. 67, 13.

anbeten sw. v. würkl. compon. prát. sie anbeten 90, 36. 154, 12.

andacht st. f. absicht 100, 15, gedan- ken, gesinnung 111, 27. übers. vota 86, 22. u. o.

ander sw.f. ader 172, 30. 34.

anderhalb adv. auf der andern seite 319, 11 u. 6G.

anders adv. conj andersfalls, sonst, außerdem 20, 19. 39. 25, 38 u. o.

anderswa, anderswar adv. anders- wo wohin, allgem.

anegenge st. n. anfang 10, 11. 115, 27. 164, 18. 172, 38.

anegengen sw. v. anfangen 271, 23.

aneschowünge st. f. anschauung 136, 17. übers. visio 125, 9.

anevechtunge st. f. versuchung 101, 32. 256, 14.

angeerbit part. adj. angeerbt 263, 11.

angesiht st. n. anschauung 53, 16.

angisten sw. v. angst haben, mit zu = vor 318, 3 u. ó. trans. ängstigen 331, 25. 382, 8 u. 6.

anich adj = mhd. enec los, ledig 70, 36. annich 15, 6. enich 66, 1.

annemeadj. angenehm 111,106.33. 189,10. 226, 13 u. ö. übers. acceptalnlis 293, 24.

anphanclich adj. übers. acceptabilis 293, 24 B.

anschüwe st. f. anschauung 283, 19. übers. visio 184, 9 a. rücksicht 382, 10. 884, 2.

ansidel einsidel 14, 9.

ansiht st. f. übers. visio s. 251 zu zs. 224, 8 B.

antlaz st. m. 317, 5 B u. öfters in B, wo in À aplaz steht.

antluze st. n. antlitz 51, 11 u. o.

antweder conj . entweder 92, 13. 128, 11. 130, 30. 131, 12 u. o. pron. einer von beiden 314, 25.

antwürte stf. a. geben, rechenschaft ablegen 212, 4.

antwürten sw. v. antworten; mit zu, auf etwas antw. 32, 12. 33, 26. 133, 20 u. à. verantworten 232, 38.

anvehtere st. m. bekümpfer 211, 7.

ar sw. m. adler 55, 41. 265, 23 u. Ö.

arbeit st. f. not, leiden 139, 32. be-

drängniß 8, 19. 20. 29, 9 u. o. mühe, mühsal 15, 23. 28, 33. 107, 13 u. o. bemühung 16, 19.

arbeiten sw. v. sich bemühen 15, 24. 64, 40. a. nach, um 64, 39 u. o.

arche sw. f. 10, 24. 25. 28. 71, 17. st. f. 10, 26.

archidiacenat st. n. 31, 33.

arg adj. schlecht 155, 16. compar. 7, 28. 15, 9. 10. 122, 22. 123, 4. nhd. be- deutung. superl. ergist, irgerst 32, 2. 108, 3 u. Öö.

arman st. m. armer 286, 25 B.

armeclichen adv. ärmlich 147, 36.

armelichen, ermeliche adv. ärm- lich 161, 21. 186, 10.

armüte st. n. armut 34, 282. 36. 15, 6 u. ö.

arnen sw. v. verdienen, verschulden 120, 41.

art st. f. beschaffenheit, natur 20, 17 u. o.

arcetie st. f. arznei 9, 4. arcteie 134, 2. arzteige 18, 11. 75, 16. 77, 16 u. ©. arzneikunde 84, 34.

aso = also; asso 340, 1.

asülich = alsulich.

awicke st. n. weglose wildniß 301, 8.

az st. n. mit der nhd. bedeutung von 'aas' 36, 16. as 36, 40. 37, 2.

B.

b öfters = w; vertritt bisweilen p.

bach st. f. 141, 34.

bachen st. v. part. prät. gebachen, de- coctus 6, 5.

backe sw. m. backe der zange 136, 4.

bahten = beahten sw. v. zurechnen 273, 26 B. anordnen 277, 9 u. ö.

balde adv. kühnlich 45, 25 u. ó.

balme sw. f. palme 19, 10. 20, 1. 3. 6. 8. 13. 15. auch nom. palmen.

balmenris st.n. palmzweig 21, 22. 26. 192, 8 a.

balmenzelg(e) st. sw. m. palmenzweig 19, 39.

baltlichen adv. kühn, mutig 252, 17 B. 304, 20 B. 305, 15 B. 318, 33.

ban st. m. bann ; zu banne wesen, im banne sein 95, D. zu 5. kumen, gebannt wer- den 109, 32.

banvire st. f. gebotener feiertag, scilic. verletzung des gebotes 237, 6.

bar adj. bloß, entblößt 144, 3.

barmherzicleichen adv. barmherzig 21, 1.

barmunge st. f. erbarmung 108, 29. 212, 17. 19. 22 u. 6.

baz adj. sittlich besser 21, 14.

be = bi präp. 25, 9. 43, 29.

bedecken sw. v. überziehen 118, 18. anziehen, kleiden 131, 1.

bedüten sw. v. bezeichnen 17, 16 u. o.

bedutnisse st. n. symbolische bedeu- tung 35, 21.

begeben st. v. sich zu closter b., mónch werden 31, 42.

begeben part. adj. der die kloster- gelübde abgelegt hat 14, 27. 75, 4.

begeigen mhd. begegenen sw. v. begegnen 11, 15.

begeinen sw. v. begegnen 19, 36. 40. 21, 37. 168, 24 u. ö. wahrscheinlich auch 12, 1 zu lesen. prät. beginete 226, 14.

begen st. v. trans. 160, 37. reflex. sich ernühren 151, 24. 370, 91. das leben führen 219, 18. gen. mit rechtem ge- winn nühren 231, 36.

begieten präter. von begiMen sw. v. übers. profiteri 151, 26.

begrifen st. v. ergreifen 12, 5. 10, 30 u. o. fangen 109, 7. erwischen 44, 16. 32. wek b, weg einschlagen 91, 26. da mit b., darunter verstehen 374, 20. begriffen sin, umfassen 13, 22.

begriset 123, 39 ist höchst warschein- lich in Pegrifet zu ändern.

behaben sw. v. behalten s. 296 zu Leys. 132, 4B.

behaft adj. vom bösen geist besessen 210, 9. 349, 34 u. 6.

behaften sw. v. part. prüt. behajtet 351, 36.

behagen sw. v. gefallen 55, 25. 29. wol b. 59, 3 u. o. übers. placere 91, 17.

behalbe adv. außer 100, 8. 118, 2.

behalden st. v. retten 44, 18. part. prát. behalden, bewahrt, zur seligkeit gerettet 3, 30. 7, 15. 23, 14. 42, 11 u. o.

behelder st. m. erhalter, erretter 159, 28. übers. redemptor 172, 23.

beide num. sowol als auch vor zwei subst. 26, 20. 54, 12. 209, 31 u. ö.

beiten sw. v. warten, erwarten. übers. exspectare 19, 4. mit gen. 87, 15. 104, 19. 21. 29. 113, 14 u. ö.

461

bejehen st. v. confiteri 47, 1. 5. 9. 13. 15. 17. 20 u. o.

bekart, part. prüt. von bekern, conver- sus 52, 28. 63, 27. 64, 8 u. o.

bekennen sw. v. erkennen 60, 32. 61, 32 u. o. got b. gott erkennen, an g. glauben 3, 26. 27. 21, 40. 22, 1 u. o. kennen, sich darauf verstehen 20, 1 u. ö. mit gen. sache: einbekennen, eingestehen 27, 25. 28. 49, 19. dat. pers. 82, 7. reflex. mit gen. 88, 26 u. o.

bekenntnisse st. f. n. übers. confessio 49, 12. 18. 98, 22 u. 6.

becliben st. v. haften bleiben 308, 15. 314, 9.

bekorn sw. v. versuchen 61, 13. 325, 9. 6. u. 6.

bekorunge st. f. versuchung 71, 11. 16, 39. 101, 30 u. 6.

bekumen st. v. her kommen 53, 28. 93, 13 u. ö. part. prät. = gekommen 6, 7. werden, zu stande kommen 8, 6 u. o.

bekumern reflex. sich beschäftigen 290, 19. 337, 17. mit gen. 343, 13. part. prát. bedrängt, arm 31, 36 u. o.

belangen sw. v. reflex. mit gen. lang- weilig, zu lang werden 294, 9.

beliben st. v. &bstehen von etwas, aufhören 16, 18 u. 6.

beligen st. v. trans. belagern 23, 15, 17.

belüchten sw. v. beleuchten 162, 14. 22.

belzen sw. v. pfropfen 306, 13? B.

benachten sw. v. übernachten 361, 36.

benedien sw. v. segnen 10, 10. 80, 42 u. ö. part. prát. bendiet 31, 40. preisen 85, 13 u. ó.

benemen st. v. nehmen, wegnehmen 6, 33. 24, 18. 19. 61, 18 u. o. refl. des vrostes, den irost vertreiben 238, 14.

beraten st. v. trans. mit gen. versorgen 376, 19. 27.

bereden sw. v. abreden, ausmachen 207, 4.

berg st. m. zu berge wert, aufwärts 202, 13. 205, 27.

bereiten sw. v. = breiten.

bereitet, bereit adj. geschickt, leicht beweglich 257, 27.

berichten sw. v. trans. versorgen 118, 5. regieren 151, 40. 154, 1. 351, 35. beleh- ren 124, 23. 352, 1. reflex. berichtigen, sich belehren, bessern 81, 4 u. ö.

462

berispen sw. v. tadeln 127, 3. 141, 24. 197, 7 a. (das wort auch bei Gries- haber Denkm. s. 268, weDhalb der artikel bevespern in den wórterbüchern zu streichen ist) 185, 8.

berümen sw. v. refl. sich rühmen 39, 281, 74, 3. 8. 25 u. ó. mit gen. 122, 22. mit in 74, 11. von 75, 5.

berunen sw. v. steine auf etwas wäl- zen, verschütten 292, 13 B.

berüwen st. v. reflex. mit gen. bereuen 98, 12. 111, 36. 126, 40 u. ó.

besagin sw. v. trans. aussagen gegen jemand, verleumden 133, 13.

besamenen sw. v. trans. versammeln 90, 10. reflex. sein heer versammeln 201, 1. 3.

beschatten sw. v. 82, 30.

bescheidenheit st. f. im nhd. sinne 21, 21.

bescheidenlich adj. ein b. sache, etwas unterscheidendes 33, 30.

beschelten st. v. schelten 48, 21. 52, 88. 54, 39 u. o. gen. ursache 76, 32.

beschetwen sw. v. beschatten 72, 1. 101, 38.

beschowede st. f. anschauung 291, 21 B. 295, 16 B. bescowede 253, 12 B.

beschowen sw. v. anschauen 74, 29. 85, 14. 129, 30 u. 6.

beschregen sw. v. durch einen schra- gen versperren s. 249 zu Leys. 128, 3 B.

besehen st. v. 264, 14 u. Ö.

besenden sw. v. aussenden 77, 2. kommen lassen 153, 34.

besetzen sw. v. bevólkern, bewohnen 22, 15. belagern 371, 37.

besitzen st. v. besetzen 103, 33. 119, 28. in besitz nehmen 209, 16 u. ö. belagern 119, 26. 126, 5. 371, 23. ein- nehmen? 77, 2.

besliezen st. v. verschließen 49, 40. 98, 16. 103, 29.

besniden st. v. epphele b., schälen 144, 32. b. von, durch beschneiden reinigen 188, 36.

besnidunge st. f, 265, 1 u. ö.

besperren sw. v. versperren 216, 25. 217, 1. 296, 10 B. 298, 10 B u. ö. 229, 18 ist das vor wol nur der beginn zu einem dann mibbilligteu roreperren.

bespien sw. v. anspe ien 120, 37.

besprengen sw. v. übers. aspergere 91,21.

bestaten sw. v. im nhd. sinn 46, 18. 139, 19. 340, 6. 357, 38. aufstellen 13, 32.

bestecken sw. v. 219, 29.

besten st. v. feindselig angreifen 77, 1. 215, 16. von krankheit 196, 2. 3. an- gehen, kümmern 155, 4. und sie nit bestunt wan von der menscheit, und nicht zu ihnen gehörte, mit ihnen nicht verwandt war außer durch seine qualitát als mensch 126, 2.

besterben st. v. sterben 284, 18 B.

bestetigen sw. v. begründen, fest- stellen 21, 36. 22, 15 u. o. befestigen 146, 29.

bestrafen sw. v. tadeln 221, 33. 228, 13.

bestrüben sw. v. bestreuen 191, 13 a.

besuchnisse st. f. feindlicher besuch. anfall 38, 34.

besüften sw. v. beseufzen 83, 39.

besuln sw. v. besudeln 117, 2. 123, 20. 132, 20.

bet st. n. gebet 36, 31.

betalle adv. überhaupt 54, 20. gänz- lich 93, 7. 104, 25

betasten sw. v. 5l, 30.

bete st. f. bitte, gebet 54, 8. bette 360. 18. fürbitte 132, 29.

betehus st. n. bethaus 119, 20.

betelere st. m. bettler 103, 37 u. ö.

betevart st. f. bittfahrt, wallfahrt 57, 16. 131, 40. 132, 2.

betilman st. m. 114, 35.

betraben sw. v. trabend über einen kommen 121, 29.

betragen sw. v. reflex. sich nähren 232, 35.

betragen sw. v. mit reflex. acc. u. gen. sache, verdrießen 309, 22.

betreten st. v. 17, 14 steht hier für zutreten, zertreten.

betriegen st. v. prüt. betrok 16, 3U.

betrüpnuüsse st. f. betrübniB 53, 13. 90, 10.

betteriese sw. m. bettlägerig 137, 29. 30. 39. 138, 3. 4. 5. 380, 1 u. 6.

betüchen sw. v. trans. eintauchen 360, 9.

betwingen st. v. zwingen 202, 25. part. prät. betüngen, bedrüngt 103, 32.

bevahen st. v. umfassen 41, 27. 212, 23 u. ö. bevangen hat, reicht 101, 28.

bevelhen st. v. befehlen allg. anheim- stellen 45, 10. anvertrauen 63, 26. zu der erden b. 41, 38. bevinden st. v. empfinden 53, 24. 56, 29. bewarn sw. v. m. acc. sich vor etwas hüten 7, 1. 98, 30 u. ó. übers. custodire 17, 41. bewegen sw. v. erschüttern 33, 1. 328, 1. 350, 18. bewegunge st. f. erregung 53, 23. 330, 25. beweinen sw. v. trans. 39, 7. beweisen 26, 25. s. bewisen. bewernsw.v.= mhd.bewsren, wahr machen, beweisen 204, 32. 218, 18. bewähren, erproben 332, 25. bewilen adv. zur zeit 110, 10. einst 173, 39. bewinden st. v. umwinden, umwickeln 34, 32. 151, 38. bewisen sw. v. beweisen 43, 16. 72, 29 u. o. anweisen, überweisen 127, 33. verkündigen, mitteilen 157, 24. dopp. acc. 182, 13. . bewonen sw. v. wohnen 78, 9. bewont part. adj. consuetus 40, 94. bezeichenen sw. v. bezichent 20, 99. 35, 18. bezechent 28, 30. bezeichenlich adj. bedeutungsvoll 91, 4. 109, 16 u. o. an uns b. 128, 38. bezeichenliche adv.symbolisch 156, 4. bezeichenunge st. f. symbolische be- deutung 79, 26. 100, 35. 101, 22 u. o. bezeichnuzze st. f. symbolische be- deutung 35, 17. 153, 28. 154, 16. 157, 5 u. o. bezimbern sw. v. aufbauen 269, 1 B. bezite adv. bei zeiten 88, 18. 121, 26. 140, 25 u. ó. bezzeren sw. v. 49, 29. trans. dat. pers. büßen 36, 7. gen. sache, wodurch 49, 1. bezzerunge st. f. durch b., um sie zu bessern d. i. zu bekehren 356, 8. bi präp. bi nach, bei der nähe, nahe bei 56, 1. 61, 25. bi die wege, neben die wege 105, 31. biben sw. v. beben 13, 16. 23. bichte st. f. zu b. kümen mit gen. 93, 31. bichtere st. m. confessor 209, 13 u. ö. bichtich adj. b. werden mit gen., beich- ten 46, 30. bichtigere st. m. confessor 129, 31. 209, 17 u. ó.

468

bie adv. bei; da bie zugleich 8, 23. 111, 12. prüp. 14, 39. 25, 36. 68, 12 u.ö.

biederbe adj. wacker 112, 28. biderve bieder (hóhnisch) 84, 23.

biederbicheit st. f. biederkeit 112, 25.

bigraft st. f. begräbniß 49, 32.

bilde st. n. beispiel 17, 37 u. o.

bilden sw. v. reflex. sich gestalten, gestalt annehmen 130, 8. sich wider b. übers. renovari 273, 15.

bilt = 'wilt von tellen 26, 23.

binde sw. f. verband 134, 2.

binden st. v. verbinden 124, 37. 196, 31.

binnen präp. m. gen. während 168, 80.

bir = wir %, 32.

bisant st. m. byzantinische goldmünze 118, 13.

bispel st. n. beispiel, erzählung, para- bel 102, 16. 103, 10 u. o.

bitten st. v. mit gen. 37, 29. 32. 48, 6. u. 0. erbitten mit zu = von 104, 30.

bittir adj. übers. immisericore? 108, 31.

bizen st. v. uz b., ausfressen 121, 2.

blasbalg st. m. 112, 17.

blase st. f. harnblase 134, 6.

blasen st. v. übers. sufflare 96, 6.

blat st.n. blatt. dat. plur. blasen 205, 16.

blick st. m. übers. corruscatio 259, 12. 16. 20. fulgur 274, 21. 320, 35.

blodicheit st. f. zaghafticheit 355, 29. 30. 361, 6.

blüen sw. v. blühen 61, 1. à 116, 7.

blüwen st. v. schlagen 369, 5.

bogin sw. m. (mhd. boje, boye) fessel 7, 35. oder es ist begin, initium zu lesen?

borgen sw. v. leihen, auf borg geben 309, 21.

borlang adv. sehr kurz 104, 11.

boseit bosheit 15, 15.

bosewicht st. m. 383, 12. übers. nequam 16, 34.

boteschaffen,sw. v. verkündigen, mit zu und dat. 41, 29. 46, 1. 19, 21 u. 0. an b. 329, 27.

bouchvülle st. f. gefräßigkeit 173, 20.

bouwen sw. w. das land bebauen 29, 1.

boven präp. mit gen. 80, 39. 82, 18. dat. 22, 18. 56, 1. acc. 56, 413. 57, 1. 8. 8. 10.

brame sw. m. dornstrauch 341, 36.

brand st. m. mordbrennen 47, 25. 906, 9 u. à.

464

breche st. m. finsterniß 64, 28 u. anm. 65, 24. brechen st. v. reißen 120, 16. zersprin- gen 134, 7. uz br., ausreiDen (die augen) 23, 13. 16 u. 6. lant br. 29, 7. breiten sw. v. (bereiten) ausbreiten 19, 15. 17. 19. 21. 37 u. 6. brengen sw. v. mhd. bringen all- gem. vor br. erzählen 119, 36. innen br., begreiflich machen 140, 28. über ein br., zur übereinstimmung bringen 79, 36. brennen st. v. 83, 25. verbrennen 111,31. breste sw. m. gebresten 38, 13. briden st. v. flechten, weben: zu samene gebrietin 109, 22. brief st. m. schuldbrief 117, 24. brieven sw. v. aufschreiben 151, 15. brüeveten 151, 17. brievere st. m. schreiber 151, 17. brimmen st. v. brüllen 6, 31. brobstie st. f. propstei 121, 24. 135, 6. brode adj. übers. infirmus 106, 40. 125, 42. 155, 5. 164, 20 u. ö. brode st. f. schwäche 386, 22. brodicheit st. f. schwüche 155, 6. 330, 1. brosme sw. f. brosame, krume 33, 10. 18. 102, 20. 108, 12 u. 6. bruch st. m. übers. fractura 12, 20. bruder, klosterbruder, mónch 32, 1. 3. 9. 10 u. ó. brüderschaft st. f. geistliche genos- senschaft, convent 82, 11. brummen sw. v. brüllen 268, 15. brutegüm sw. m. bräutigam 22, 24 u. o. brütelstul st. m. brautstuhl 186, 24. brütloft st. f. hochzeit 133, 26. 929. 134, 23. 34 u. o. bu st. m. landbau 106, 13 büe. büch st. n. schriften der väter 115, 27 u. ö. b. kunnen, sich auf die heil. schrift verstehen 90, 11. 5. der minne, das hohe lied 58, 6. 60, 18. 67,5 u. à. quelle 120, 15. büeman st. m. agricola 100, 1. bümgarte sw. m. 107, 33. burde st. f. bürde 15, 25. 16, 21 u. ö. bürgetor st. n. 377, 4. bürggreve sw. m. burggraf 120, 38. 280, 10. bürne sw. m. brunnen 73, 9. 80, 29. 97, 2 u. ó. dat. brüne 93, 22. bürnen sw. v. brennen, übers. ardere

——ÓÓÁÁÁ a D, RR A i a E E E RR ERREUR ERE D

24, 28. 35, 20. 36, 26 u. ö. trans. 28, 41. 29, 1 u. ö.

büsch st. m. steht für 'dornbusch' 369, 27.

büstünge 67, 17 wüstunge.

büte st. f£. bottich 120, 39. 260, 10.

büwen sw. v. bauen 161, 24. wohnen, übers. habitare 151, 10. trans. bewoh- nen 388, 18.

buwere st. m. erbauer 321, 2.

büwerk st. n. bauwerk, baumeisterei 858, 30.

büz st. m. b. werden mit gen., abbüßen 134, 15.

buzen sw. v. befriedigen, erfüllen 131, 38.

büzze st. f. zu b. sten mit dat., büBen 4, 1.

C

s. K und Z.

D.

da adv. local, aber auch temporal: wäh- rend, indeB 30, 35 u. o. al da sofort 97, 42. da wider, hingegen 33, 27. je nachdem 113, 29. auch oft für mhd. do temporal.

dacht st. n. docht 190, 18 a.

dank st. m. gedanke; alle mine danken 62, 18. sunder sinen d., ohne seine ab- sicht 108, 41. ?

danken sw. v. gen. sache 43, 19 u. o.

dankes adverb. gen. mit absicht 40, 8. 46, 40.

danne adv. von woher 30, 2. 140, 16. von dorther 145, 21 u. o.

dannen (dannan B) adv. davon 126. 3 u. o.

dannoch conj. überdieB 36, 1. dainals noch 108, 16.

dar adv. frage wo 4, 31. dar abe 5, 25. dar wider 32, 1. u. o.

darben sw. v. entbehren 186, 13. über». carere 270, 15.

daz conj. wenn 3, 25 u. o. obgleich 12, 23 u. ö. so daz, wofern 8, 41. sunder daz, abgesehen davon 34, 27. mit dem daz, indeß 15, 7.

deckelachen st. n. bettdecke 118, 13. 22. 24. 28.

decken sw. v. bedecken 18, 6. 53, 24. 226, 21 u. ó.

denen sw. v. zerren 199, 1 a.

denken sw. v. d. nach, an etwas den- ken 40, 23. 87, 4. 13 u. ö.

der aus dar geschwächt 52, 20.

dernern sw. v. = ernern, heilen 123, 37.

des adverb. gen. des der, desto 23, 5 u. o. von des übers. a die 8, 23. von damals an 125, 32.

deweder pron. einer, keiner von bei- den 314, 25 B u. ö. (wo A entweder oder neweder hat).

diche mhd. dicke adv. oft 9, 40. 36, 18 u. o. dikke 32, 28 u. o.

die = dir 06, 14. 7, 30. 8, 12. 12, 3. 17, 33. 23, 13. 24, 18. 26, 10. 32, 27. 36, 15. 38, 35. 72, 10. di = die 10, 3. 37, 41.

die = der überaus häufig.

diegen sw. v. beten 95, 18. an d. an- beten 99, 1.

diekein, diechein, dichein, pron. irgend einer, keiner.

dimütigen sw. v. reflex. 49, 22 u. ö.

dinest st. n. m. dienst 3, 20 u. o. ge- fülligkeit 306, 3. 4. der vründe d., pro- tection 135, 8.

dinestman st. m. 155, 10. übers. mini- ster 298, 5.

ding st. n. ganz allgem. 144, 17. in disen dingen, damit 12, 8. mit allen guten dingen, durch alles gute 17, 19. von den dingen, davon 3, 12. vor allen dinch 1, 2. vor aller hande d., vor allem 8, 31. aller hande d., alles 15, 2. zw andern guten dingen 14, 34. under disen dingen, unterdessen 33, 30 u. o. gerichts- tag, gerichtsversaınmlung 236, 37.

dir der 43, 19.

dirne st. f. magd, übers. ancilla 78, 21. 150, 35.

discipline sw. f. geiBelung 51, 35.

disputiren sw. v. 6i, 27. 141, 27. 185, 10. ;

dit st. f. volk 330, 16 B. vielleicht auch

277, 9 mit B zu schreiben, das an !

der stelle wenigstens di hat. do temporal, steht auch ott für mhd. da local. dornin adj. 181, 13. dorren sw. v. verdorren 116, 9. 131, 3. drate adv. rasch, gleich 55, 26. 56, 37.

| | | |

465

dristrengig adj. aus drei strängen, vom seil; übers. tripler 271, 1*. dri- strenge B.

drivalticliche adv. auf dreifache weise 58, 22.

drowe st. f. drohung 13, 10. 332, 7.

drowen sw. v. drohen 38, 38.

drü = mhd. dri, drei 25, 14. 15. 60, 27 u 0.

instrum. von der. wider dü, je nach- dem 114, 6. von dü, deBhalb sehr oft.

dube st. f. diebstahl 47, 25. 92, 17 u. ó. tube 38, 37,

due = du 35, 41.

dunk st. m. bedünken, gutdünken 28, 10.

dunkel adj. verborgen 157, 16 vgl. 19.

dunne sw. m. weiche 196, 2 a.

durchbrechen st. v. durchschlagen 333, 16.

durchgraben st. v. übers. perfodere 51, 28.

durchslagen st. v. 199, 1a.

durchvrezzen st. v. 129, 1.

durft st. f. bedürfniB 172, 41. 337, 21 u. ó.

durft adj. nötig 214, 14. 17.

durftieg adj. mit gen. 33, 8. 148, 16 u. ö. fast immer auf ein declin. oder undeclin. arm folgend: 33, 8. 12. 15. 102, 18. 103, 24. 28. 35. 105, 5. 118, 30. 31. 35. 163, 20 u. o.

durnaht adj. vollkommen 307, 13. 16. 30 B u. 6. durnehte 273, 23 B. s. 245 zu Leys. 131, 33 B.

dürnehtich, dürnechtich, durch- nechtig adj. vollkommen 132, 15. 133, 10. 136, 37. s. 295 zu Leys. 131, 34 B. 307, 6. 12. 16. 30. 320, 16.

dürnehticliche adv. vollkommen 843, 14.

dute st. f. n.? zu dute, deutlich, auf deutsch 171, 22. 348, 30.

düten sw. v. deuten 114, 4. 111, 12 u. 9.

düter st. m. ausleger, dolmetsch 101, 1.

E.

e adv. ehe, bevor, allgem. vor e 343, 12.

e st. f. gesetz, allgem. nom. ewe 135, 21. ee 34, 21 u. o.

ebenere st. m. ebner, ausgleicher 79, 40.

ebengelich adj. ganz gleich 42, 3 u. o.

150, 37. 309, 28 und noch sechsmal. | ebengeweldich adj. gleich gewaltig

dries adv. dreimal 21, 32.

42, 3 u. o. 50

466

ebenher adj. gleich hehr 42,3 u. o. ebenkrist (e) sw. m. mitchrist, näch- ster 11, 12 u. o. eiwencristen 41, 1. ebenmazen sw. v. vergleichen 125, 25. ebenünge st. f. ausgleich 80, 5. echte st.'f. = achte, bann 337, 15. echten sw. v. verfolgen 257, 15. 337, 12, 15. echtere st. m. verfolger 281, 20 u. ö. effen sw. v. äffen, betrügen 61, 22. eigen st. n. besitztum, besonders land- besitz 142, 9. 219, 28. 233, 20. 241,2. die breiten e. 88, 21. 121, 10. eigen adj leibeigen 104, 40. 105, 8. 120, 10. eigenen sw. v. reflex, sich zu eigen geben 79, 33. eigenschaft st. f. persónlicher besitz 15, 20. einde ende 66, 22. eines adv. einmal 178, 17. einhalb adv. auf der einen seite 319, 11. abseits 373, 22. einhalbn 341, 29. einleve num. elf 171, 33. einmüte st. f. unitas 318, 29. 350, 15. 375, 35. 37. einmüte adj. 318, 25 B. einmütich adj. 320, 16. 350, 28. einmüticheit st. f. übers. unitas 318, 29. einmüticliche adv. übers. unanimiter 318, 25. einote st. n. einóde 189, 26 a. einsidelicheit st. f. einsiedelei 55, 31. einunge st. f. übers. unio 23, 1. einvaltich adj. simplex 35, 27. 81, 2. einvoldich 86, 38. einvoldig 59, 33 u. ó. einvalticheit st. f. simplicitas 35, 26. 87, 1. 115, 33 u. 6. einvalticliche adv. 305, 26. einvar adj. einfárbig sw. gen. einvarm 74, 18. eischen st. v. verlangen, fordern 7, 30. eislich adj. abscheulich, schrecklich 12, 13. egeslich 291, 32 B. eslicher 15, 9 (oder steht dieB tür Aeslicher?) eiten sw. v. brennen trans. 299, 21. elich adj. gesetzlich angetraut 319, 28. gesetzmüBig 106, 23. elicheit st. f. gesetzmäßiger eheschluß 319, 6. ellencliche adv. verschrieben aus el- lentliche, krättig, mannhatt 100, 2.

ellende st. n. exil, elend 43, 10. ene- lende, fremde 110, 35. exil 283, 1. 284, 3 u. ö.

ellendich adj. aus der heimat gezogen 151, 23.

en ne bes. als präfix.

enbizen st. v. genießen, mit gen. 203, 37. 361, 30. speisen 105, 34. 108, 21.

ende st. n. e. machen mit gen. 57, 13.

e. nemen, zu grunde gehen bl, 6. e. kümen mit gen. 53, 38. 132, 28. st. m. 17, 34.

endecliche adv. rasch 358, 14.

endedelen sw. v. aus der (edlen) art schlagen 324, 6 B.

enelende adj. exiliert 139, 3. 212, 24. übers. peregrinari 281, 17. 352, 6.

enelenden sw. v. reflex., in die fremde ziehen 110, 15.

engegenwart adv. 228, 31.

engelisch adj. engelhaft 51, 36. 76, 8.

engestlich adj. furchtbar, angst ein- flößend 6, 42. 12, 22. 95, 15 u. ó. ein- gistlich 291, 32.

enich s. anich.

enphallen st. v. entfallen 40, 6.

enphan st. v. empfangen. allgem. prás. ind. enphes 36, 1. enphest 9, 19. untphes 5, 15. 9, 18. 27. untphest 9, 28. untphast 9, 24. enphet 3, 13. enphakt 10. 11. conj. unsphach 11, 39. inf. untphan 5, 15. 9, 8. 11, 3 u. o. imper. unphach 5, 30. prät. entphing 219, 5. entpinge 186, 36. rüwe e, bereuen 31, 9. büze e, büßen 41, 10 u. 0, acc. sache «un sich e. 182, 2U.

enste st. f. gunst 43, 9.

ensten st. v. verstehn 132, 12.

entblasin st. v. durch blasen erregen 112, 18.

enthübeten sw. v. enthaupten 65. 28.

entleiben sw. v. tóten 44, 1.

entporwol adv. nicht sehr wol, nicht gut 151, 39.

entsiegelin sw. v. entsiegeln, siegel lósen 184, 32.

entslifen st. v. entschlüpfen 120, 2.

entslizen st. v. aufschlitzen 190, 2.

entflihen st. v. trans. vor etwas fliehen 112, 40. 148, 7. intphlien 212, 8. 336, 3.

entwachen sw. v. erwachen 339, 39.

entwerfen st. v. reflex, sich bilden, gestalten 132, 6. 7.

enzihen st. v. reflex. mit gen., verzich- ten, entsagen 98, 42. inzuet 273, T.

epistele sw. f. 28, 23. 43, 2. 52, 29. st. 16, 3.

er ir 21, 19. 130, 33. 157, 15. gen. sing. 320. 3.

er adv. compar. eher 31, 26. s. 255 zu Zs. 20, 729, Ta. u. à.

erarnen sw. v. erwerben, verdienen 42, 12. 33. 41, 35. irarnen 242, 8. 293, 16 B.

erbarmeherze st. f. barmherzigkeit 289, 13 B. 292, 11. 21 B. 388, 31. 33. 40 B. 389, 5 B.

erbarmic, rebarmic adj. übers. mi- .sera 831, 31 B arm).

erbe st. n. hereditas 8, 10 u. o.

erbeizen sw. v. absteigen, vom pferde 124, 35.

erbesunde st. f. 55, 9 u. ó.

erbizen st. v. zu tode beiBen, durch bisse tóten 98, 29. 352, 33.

erblenden, irblenden sw. v. ver- blenden 269, 6. irblent, geblendet 357, 18. prät. erblant 281, 16.

erblindet part. adj. verblendet 133, 40.

erbreiten sw. v. reflex., sich ausbrei- ten 162, 15.

erde st. sw. f. allgem.

erdriezen st. v. überdrüßig machen, verdrießen 289, 10 B.

ere st. f. herrlichkeit 61, 15. 16. 73, 21. 130, 42 u. o.

eren adj. ehern 120, 39.

erge st. f. bosheit 282, 16. 340, 18.

ergen sw. v. verg.hen 88, 27. 150, 18 u. 6.

ergerunge st. f. ärgerniß 322, 21. 306, 9. 351, 5.

ergetzen sw. 102, 93.

erhafte adv. glänzend, herrlich 81, 34. 88, 35. 89, 4. 13.

erheben st. v. trans. aus der taufe he- ben 319, 18. reflex. beginnen 161, 41. 283, 2. aus dem grabe heben 142, 15. irhabin 208, 8. übers. elevatus 311, 24.

erhengen st. v. reflex. 31, 11.

erhon sw. v. = erhohen 164, 42.

erkennen sw. v. kennen 38, 11. 12 u. ö.

erchülen sw. v. trans. abkühlen 33, 24.

erclagen sw. v. vollkommen klagen, zu ende klagen 210, 20 a. refl. sich beklagen 93, 25. 112, 36. 228, 25.

v. vergessen wachen

467

erclichen adv. arglistig 133, 17.

ercükken sw. v. erwecken, zum leben bringen 9, 13. erquicken 20, 26. 54, 25. 84, 28 u. ó.

erkumen st. v. erschrecken mit gen. 13, 18. 107, 30 u. ó.

erlesen st. v. übers. eligere 109, 89.

erlich adj. herrlich 107, 35.

erlichten sw. v. erleichtern 192, 8.

erliden st. v. erfahren, noch etwas concret 44, 39.

erlosunge st. f. übers. redemptio 82, 37 u. o.

erluchtere st. ım. erleuchter 162, 10.

ernern sw. v. retten 134, 20.

ernesthafticheit st. f. s. 255 zu Zs. 20, 229, 7 a.

erschinen st. v. scheinen 46, 28.

erslagen st. v. tot e. 9, 27.

ersparon sw. v. in nhd. bedeutung 163, 19. 165, 32.

erst adv. aller e., zuerst, das erste mal

17, 21 u. Ö. ersten st. v. auferstehen 52, 18. 54, 87 u. 0.

ersterben st. v. sterben 30, 5. 35, 10. 45, 29. 46, 16. 27. 74, T u. ö. erstub 41, 37.

ersüften, ersüfzen sw. v. seufzen 96, 23. 123, 29.

ertbibe st. f. sw. m.? erdbeben 282, 14 B.

ertbibunge st. f. erdbeben 282, 14.

erteilen sw. v. urteilen 406, 25. 128, 10 reteilet 388, 31 B.

ervallen sw. v. sich plótzlich verün- dern, verfallen (übers. et concidit vultus ejus Genes. 4, 5 £.) 111, 39. fallen 167, 13. 180, 20 a.

erv&ren st. v. ime e., für ihn 193, 3 a.

erveren, sw. v. = mhd. erveren, überraschen 108, 15. erwischen 13, 6. 61, 29. irveret 135, 32.

ervinden st. v. finden 262, 23 u. 6.

ervüllunge st. f. erfüllung s. 249 zu Levs. 127, 19 al. sroullunge 311, 16.

erwegen st. v. erschüttern 328, 9.

erweichen sw. v. 230, 5. erwichen 64, 11.

erwerben st. v. botschaft e. 180, 2. imper. erwib 71, 12.

erweren sw. v. erwehren 38, 30.

erwiz st. f. erbse s. 302 zu Leys. 135, 8 B.

30*

468

erwüllen sw. v. übers. implere 34, 14. 22.

eslich s. eislich.

et adv. eben 8, 17 s. ockert. schwerlich richtig, sowol nach der form als der stellung, zu streichen.

etteswanne adv. bisweilen, allgem.

etteswer pron. irgend jemand 11, 33 und allgem.

ettislich pron. etlich 115, 38 u. o.

ettzeliche, etzleche pron. etliche 11, 9. 10 u. o.

ewarte sw.m. priester 90, 10. 120, 35. 124, 29 u. 6.

eydem st. m. schwiegersohn 144, 20.

ezzen st. v. ez = äße 43, 40.

F. s. V. G.

gabe st. f£. geschenk als bestechung 135, 8.

gadem st. n. übers. conclave 318, 22. 24.

gahe adj. jàh 196, 23. 197, 15 u. 6.

galle st. sw. f. 70, 35. 36. 37 u. ó.

ganz adj. ganzer geloube, integer 40, 4 u. Ó. non est inventa in eo sanitas, man envant niht ganzes an sinem libe 29, 12. mit ganzir innicheit, devota mente 6, 9.

gar adv. gänzlich 15, 21 u. o. vil. gar, völlig 64, 15.

garwe st. sw. f. garbe 156, 13. 14. 21. 22.

gasels. geisel.

gasthüs st. n. 124, 37. 127, 14. 15.

gastmeister st. m. 124, 39. 127, 19%. 21. 38. 128, 4.

gate sw. m. genosse 35, 24. st. ? 189, 26 a.

gazze sw. f. hohlweg 267, 18.

geachten sw. v. zählen, ordnen, an- weisen 259, 19. öfters in B gahten.

geantwürten sw. v. antworten 32, 5. 378, 14.

gearbeiten sw. v. arbeiten 117, 17.

gearnen sw. v. erwerben, verdienen 131, 38. 225, 5. 228, 38. 235, 35. 382, 21. in B oft garnen.

gebe st. f. gabe 26, 30.

gebellen st. v. übers. latrare 268, 22.

gebende st. n. fessel 212, 29.

geberde st. f. benehmen 115, 28.

gebern st. v. geborn werde von irre muter libe in. dise werlt, exitus de ventre matris eorum 8, 23.

gebezzern sw. v. sühnen, büßen 34, 2. bessern 114, 30. 235, 3.

gebieten, gebietin st. v. erbitten, darum bitten 141, 3. 180, 3.

gebieter st. m. übers. preceptor B66, 39. 915, 6.

gebinden st. v. binden 160, 2.

gebreche sw. m. fehler 320, 8.

gebrechen st. v. brechen 308, 5. man- geln mit gen. 75, 40. 155, 1 u. ö. übel ergehn 117, 28.

gebresten st. v. gebrechen 314, 17 B. 331, 9 B u. à. wo A gebrechen hat.

gebruchen sw. v. genieBen mit gen. 53, 15. 17. 235, 15. 238, 12 u. 6.

gebu st. n. gebäude 326, 25 a. 328, 13.

gebur st. m. bauer s. 306 zu Leys. 136, 17 B.

gebürnen sw. v. brennen 162, 34.

gebürt st. f. mit g., in dem er sie er- zeugt, hervorbringt 116, 8.

gebürt st. f. landschaft, bebaute gegend 126, 4.

gebuwe st. n. masse der bauten 120, 21.

gebuwede st. n. gebäude 327, 1. 6.

gebüwen sw. v. bauen 39, 24.

gebüzin sw. v. büßen 112, 19. 20. 221, 1 u. Ó.

gedanken sw. v. danken 43, 14. 45, 28. 152, 29.

gedemuten sw. v. demütigen s. 249 zu Leys. 127, 24 B.

gedenken sw. v. denken 30, 32. 42, 13 u. ó.

gedihen st. v. gedeihen prüt. gediege 160, 41. gedech 164, 29.

gedinen sw. v. dienen 48, 21. 28. 112, 39. 130, 30 u. ó.

gedinge st. n. hoffnung 134, 36.

gedoze st. n. lärm, getóse 87, 37. 101, 6. 114, 24 u. 6.

gedult st. f. fest, festlichkeit 259, 6 B.

gedunken sw. v. bedünken 121, 40. (oder von gedunke sw. m.? gewóhn- lich ist gedunk st. m.)

gedüren sw. v. ausdauern 48, 4.

gedürren anom. v. wagen 365, 16.

gedürsten sw. v. dursten 369, 13.

geeren sw. v. ehren 41, 14. 47, 16. 193, 9 8 u. Ó.

geergern sw. v. ärgern 62, 11.

geezzen st. v. verzehren 30, 26. speisen, zu essen geben 112, 37. 113. 15 u. ö.

gegeben st. v. geben 5, 1. 47, 15. 104, 22.

gegen prüp. gegenüber 168, 9. entgegen 9871, 5 u. 6.

gegenote st. f. gegend 144, 1. 359, 25. gegende 352, 24.

gegerunge st. f. begehren, begierde 3, 11.

gegüten sw. v. zu gute tun 38, 19.

gehaben sw. v. haben, erhalten 80, 30. 184, 8a. 266, 1 u. ö. refl. sich be- finden 57, 36. sich g. zu, sich anschlie- Ben 346, 29.

gehaften sw. v. anhünglich sein 344, 32.

gehalten st. v. auf bewahren 221, 21. auf etwas halten, es schützen 41, 19.

gehandelen sw. v. abmachen 261, 1 B.

geharten sw. v. hart werden 100, 13.

gehaz adj. feindselig, gehässig 74, 7.

geheilen sw. v. intrans. heilen 127, 14.

geheiligen sw. v. übers. sanctificare 146, 7.

geheimelichen sw. v. reflex. sich vertraut machen 347, 18.

gehelfen st. v. helfen 44, 10. 45, 22 u. ö. verhelfen 4, 8. 32, 38. 64, 16. 66, 35 u. óÓ.

gehellen st. v. zustimmen 252, 5. mit dat. übereinstimmen 321, 3. 384, 33. 385, 10. 11.

gehellunge st. f. zustimmung 377, 10.

geherbergen sw. v. 151, 29.

gehileich st. n. heirat 106, 11. 24.

gehirne st. n. 3, 9.

gehlichen adv. plótzlich 201, 12.

gehogen sw. v. erhóhen 165, 4.

gehorde st. f. gehór 265, 9 B.

gehoren sw. v. hóren 10, 30. 31. 30, 31 u. o. anhóren 5, 2. g. zu, betreffen 25, 33 u. o.

gehorsam st. f. 297, 21. 298, 8. 300, 28 B u. 6.

gehorsam adj. g. zu der &2 34, 27.

gehorsamcheit st. f. 15, 17. 22. 29. 18, 4 u ó.

gehorsamig adj. übers. obediens 74, 34.

gehügede st. f. n. denkvermógen, ge- düchtniB 253, 13. 324, 19 B.

gehügnisse st. f. n. 253, 23. 25. 27 u. ö. übers. commemoratio 77, 8.

469

gehüngern sw. v. hungern 369, 13.

geisel st. f. geißel 311, 24. gasel, übers. flagella 19, 28.

geistlich adj. spiritualis 6, 14. 93, 22. 21 u. o. mit geistlicher bedeutung 36, 14. 15 u. ö.

geistliche adv. spiritualiter 4, 35. 50, 39 u. o. geisliche 25, 22.

geiticheit st. f. begier 75, 22.

geclagen sw. v. beklagen 309, 6.

'gekose st. n. reden, schwätzen 136, 12.

gekoufen sw. v. kaufen 282, 20.

gekündigen sw. v. verkündigen 54, 10.

gelaben sw. v. laben 360, 10.

gelangen sw. v. hin g. hinreichen 357, 33.

gelaz st. n. benehmen 40, 27.

gelazen st. v. lassen 197, 13.

gelden st. v. vergelten, bezahlen 124, 40. 165, 24 u. ö.

gelebede st. n. labung 238, 16. 242, 4.

geleben sw. v. leben 110, 38. 147, 22. 156, 35 u. ö. erleben 85, 7.

geledigen sw. v. ledig machen 129, 39.

gelegen st. v. uz g., auslegen, deuten 56, 32.

geleisten sw. v. leisten 41, 11. 159, 21.

geleiten sw. v. leiten 220, 1. 229, 12. 234, 27. |

gelenden sw. v. ans land bringen, zu ende führen 109, 3.

gelernen sw. v. lernen 3, 10. 101, 8.

gelich adj. gleich. aller stete g., alle plätze insgesammt 101, 19. 28. aller manne g. 151, 21. 155, 15. 164, 15. 183, 4 u. o. aller gemeine g. 151, 18.

geliche adv. als synonym zu drate und snellecliche 56, 38. vgl. Schmeller, Bayr. Wtb.? 1,1423. daB es aus geradeliche ver- schrieben sei, ist schwer zu glauben.

gelichen sw. v. reflex. ähnlich sein, sich gleichstellen, vergleichen, gleich sein 12, 11. 14, 14. 18. 31, 8. 9 u. o. sich stellen, verstellen 312, 11.

gelichnusse st. f. n. ähnlichkeit, gleichheit, bild, gestalt 4, 23. 130, 9. übers. species 38, 21.

gelichsere st. m. gleißner 111, 7.

geliden st. v. leiden, ertragen 32, 24. 36, 23 u. o. aushalten 11, 29. 129, 32 u. 0.

gelieben sw. v. lieb sein 92, 18. lieb werden 378, 11.

470

gelied st. n. glied 264, 25. allgem.

geligen st. v. to$ g., sterben 319, 29. eines kinder g., gebüren 320, 2.

geloben sw. v. versprechen 103, 41 u. o.

gelonen sw. v. lohnen 45, 28.

gelouben sw. v. mit gen. 5, 4. 8. 6, 20. 42, 14 u o.

gelt st. n. einkommen, zins 117, 15. £.? 165, 24.

gelubede st. n. gelübde, versprechen 10, 21. 33. 87, 15. sin g. nemen, das vom h. g. versprochene in empfang nehmen 35, 11. vgl. Grimm, Deutsches Wtb. 4, 3104.

gelüchten sw. v. leuchten 162, 34.

gelust st. m. f. begierde, wollust 7, 31. 16, 39. 28, 38. 40, 32. 47, 22. 50, 15 u. 0,

gelüsten sw. v. mich gelistet übers. libet 68, 29.

gelütern sw. v. läutern 235, 3.

gemach st.n. ruheplatz 33, 35. 75, 40. ruhiges wolsein 66, 12. 73, 20 u. o.

gemachen sw. v. machen 42, 33. 349, 30 u. ö. anstellen 126, 10.

gemale sw. f. gemahlin 147, 14. 151, 25.

gemalen sw. v. vermühlen s. gemehelen.

gemalet part. adj. bemahlt 25, 5.

gemartern sw. v. martern 170, 26.

gemechede st. n. gemahl 189, 26 a. 319, 21.

gemehele, gemahele sw. m. st. f gemahl 228, 2. 318, 3. gemahlin 183, 1 8.

gemehelen sw. v. vermühlen 134, 25. 155, 34. 183, 8. 280, 13. 317, 33. 379, 8 u. ó.

gemein adj. allgemein 8, 25. 31, 29. 151, 17 u. o. übers, universus 55, 1.

gemeinde st. f. gemeinschaft 131, 10.

gemeineclichen adv. 196, 14.

gemeinen sw. v. gemeinschaft pflegen 363, 8.

gemeinsamen sw. v. gemeinschaft. pflegen 126, 18.

gemeren sw. v. 168, 36. 211, 29.

gemerke st. n. aufmerken, aufmerk- samkeit 268, 19.

gemerken sw. v. merken, erkennen 143, 18. 186, 10. 187, 25 u. ö.

gemerlich = jamerlich 108, 15.

gemezzen st. v. messen 359, 2.

vermehren 113, 11.

geminnen sw. v. lieben 47, 16. 19. 58, 12. 151, 6 u. ö. geminnern sw. v. vermindern 210, ?9 u. 6. gen st. v. prät. si gigen 66, 3. hat gegangen 60, 14. ist geunde übers. movetur 64, 2. gende 64, 18. imper. yanch 36, 32. an g., angreifen 116, 9. vor g., vorbei- gehn 252, 11. 355, 16 übers. pertrans- ire. wol g., gut ablaufen, verlaufen 26, 6. dem türele zu ackere g., dem teu- fel ackern helfen 106, 20. gen 265, 16 ist wahrscheinlich = gehen, gáhen eilen. genade st. f. ewige seligkeit 102, 37 u. 6. woltat 103, 38. 39 u. à. genagen st. v. nagen 199, 1 a. gene jene 26, 21. 50, 28. genedecliche adv. auf gnüdige weise 34, 1. genedich adj. freundlich, woltätig 41, 16. genehenen sw. v. nühern 123, 19. 144, 17. geneigen sw. v. übers. inelinare 147, 17. reflex. 49, 21. 238, 26. vielleicht. ist da an dem geneket der hs. fest zu halten, vgl. s. 249 zu Levs. 128, 8 a*. geneme adj. angenehm, genehm 273. 24 u. 6. genemen st, v. nehmen, wegnehmen 10, 34. genendest. f = genennede, person der trinität 315, 33. genemede B. genendicheit st. f. übers. constantia 331, 94. genendiclichen adv. kühn, verwegen 82, 29. genern sw. v. ernähren 36, 18. 37, 22. 40 u. o. erhalten 33, 11. heilen 113. 8. genesen st. v. gesund sein, bleiben 48, 4. 5. an dir g. mit dir davon kommen 52, 12. genozschaft st. f, 283, 26. genozzen sw. v. refl sich zugesellen 273, 12 301, 6 u. à. trans. 303, 17. genüchsam st. f. übers. ubertas 343, 106. genügen sw. v. genügen 218, 31 u. o. genützen sw. v. genießen 126. 10. genzeliche adv. vollstándig 41, 9. 49. 39, 123. 31 u. o. geothmütigen sw. v. demütigen 122, 28.

geraten st. v. raten 160, 19. 201, 37. sich entwickeln 285, 8.

gere, ger st. f. begierde 6, 39.

gerechtigen sw. v. vorbereiten 212, 10. |

gereichen sw. v. erreichen 31, 21.

gereinigen sw. v. reinigen 94, 10. 148, 23. 24 u. ó.

gereit adj. bereit, gerüstet 21, 37.

gereiticlichen adv. fertig 182, 14 a.

gerete st. n. hausrat 118, 19.

gerichte st. f. richtung; in al g. gerade aus, sofort, stracks 103, 42. 109, 6.

gerichte st. n. übers. judicium 61, 28 u. 0.

gerichten sw. v. übers. judicare 236, 1. entrichten, vergüten 235, 39.

geriechen st. v. trans. riechen 30, 31.

gerig adj. begierig 28,.41.

geringe adj. leicht, leicht beweglich 185, 22.

gerstin adj. aus gerste 205, 2.

gerüchen sw. v. sich bekümmern, ge- ruhen 10, 12. 45, 29 u. o.

gerüfte st, n. das rufen, brüllen 98, 17.

gerügen sw, v. anklagen 239, 29.

gerümen sw. v. reflex. sich rühmen 23, 26.

gerunge st. f. verlangen, begierde 12, 42. 22, 12. 17. 23, 2. 11. 24, 3u. o

geruren sw. v. berühren 12, 4. 30, 32.

gerüwen st, v. trans. reuen 163, 12 u. ö.

gerüwen sw. v. ruhe halten, ruhen 134, 12.

gesagen sw. v. sagen, erzählen 54, 26. 16, 13 u. ó. gesegt mir 32, 3.

gesamenen sw. v. sammeln 264, 1. reflex sich versammeln 135, 28. 137, 21 u. ö. gesamnet wort übers, composita dictio 12, 19.

gesaten sw. v. süttigen 113, 9. 18.

geschaden sw. v. schaden 6, 15.

geschaffen st. v. erschaffen 78, 36. 106, 23 u. ó. part. prüt. beschaffen 81, 25. 27 u. 6.

geschefnusse st. f. n. geschöpf 7, 11. 19. 21 u. ö. gescheffnisse 18, 31.

geschehen st. v. gesicht 67, 28.

gescheiden part. adj. abgesondert 122,

2. 133, 9. 221,8. 235, 39. 236, 3 u. 6. geschelte st. n. schelten 96, 8. 112, 17. geschepfede st. f. schópfung 285, 18.

gescheffede st. n. übers. creatura 307,

471

10. 24 B. 376,6. 384, 20. abmachung, verhandlung 371, 2.

geschinen st. v. scheinen 152, 15.

gesehen st. v. sehen 12, 4. 30, 30 u. o. conj. prüt. gesege 95, 21. an g., ansehen 49, 35. part. prüt. cleine g., klein an- zusehen 68, 15.

geselle sw. m. übers. socius 165, 10.

gesenden sw. v. senden 76, 18. 134, 16. 220, 2.

gesetzen sw, v. 148, 27. 162, 16. 17 u. ó.

gesicht st. f. vision 116, 17.

gesidele st. n. gestühle, sitzplatz 133, 25. 34. 134, 37.

gesiegen sw. v. siegen 192, 14. 193, 2.

gesin anom. v. sein 164, 12. 212, 5. 285, 6 u. O.

gesinnen st, v. mit gen. begehren, ver- langen 'nach seinen woltaten' 118, 3.

gesint st. n. gesinde 28, 35 u. ö,

gesitzen st. v. sitzen 154, 42,

gesliffen part. adj. wol zugerichtet, treffend 253, 6. 9.

gesmekken sw. v. nhd. bedeutung 30, 31. übers. gustare 52, 10. 155, 13. 161, 33 u. ó.

gesmide st. n. kostbarkeit 91, 4. 154, 24. 282, 5. geschmeide 117, 6. 10.

gesniten part. adj. geschnitzt 25, 5.

gespenst st. n. verlockung 186, 9. 208, 26. 228, 16. 358, 1. trug, trugbild 44, 30. 162, 22.

gespreche st. n. die fähigkeit zu spre- chen 101, 13. g. der wisheit übers. sermo scientiae 114, 1.

gesprechen st. v. sprechen 13, 19. 22, 37. 23, 9 u. o. g. dar uf, darüber sprechen 25, 32.

gestalt part. prüt. gestaltet, beschaffen 81, 28. 140, 22.

gestaten sw. v. erlauben 132, 6.

gesten st. v. stehn, da stehn 17, 41. stehn bleiben 220, 29. aufstehen 333, 15.

gesterben st. v. sterben 116, 10. 144, 23.

gesterken sw. v. stärken 105, 8. 138, 23. 158, 13 u. 6.

gestetigen sw. v. befestigen 155, 39 309, 27.

gestigen st. v. steigen, übertreffen 246, 38.

gestillen sw. v.stillen 196, 9. 197, 14. 15.

472

gestüle st. n. gestühle, stuhl 134, 39. 135, 2.

gestüppe st. n. staub, nichts 246, 8.

gestüren sw. v. beschränken, steuern 12, 41.

gesuchen sw. v. suchen 110, 36.

gesüchte st. n. krankheit 237, 9.

gesügen sw. v. säugen 120, 7.

gesunderen sw. v. trennen 73, 23 u. o. part. prät. gesündert, abgeschieden 128, 32.

gesundigen sw. v. sündigen 43, 6. 72, 2. 130, 24 u. ö.

gesüzzen sw. v. süß, lieb werden 230, 6. versüßen 343, 31.

geswasheit st. f. heimlichkeit, ver- borgenheit 88, 1. 114, 25. 183, 12 a.

geswigen st. v. schweigen 197, 12. 378, 14.

geswischaft st. f. verschwägerung 319, 12.

getagen sw. v. tag werden 229, 11.

getan adj. beschaffen allgem. so g., sus g.; harte wol g., sehr guten aussehens 293, 5. Uu

getanzen sw. v. tanzen 112, 38.

geteilen sw. v. mitteilen 47, 14. 58, 4. geteilt sein, sich teilen 383, 35.

getorst st. n. kühnheit 314,13 gedurst B.

getoten sw. v. töten 170, 23. 341, 37. 359, 10.

getragen st. v. tragen 15, 38. von schwangeren frauen 41, 31. bringen 169, 6.

getregede st. n. kostbarkeiten, besitz, erträgniß, einkommen ^, 6. 103, 23. 105, 9. 106, 28 u. ö. getreide 122, 14. al min g. übers, ommes facultates meas 95, 39.

getrenkin sw. v. tränken 243, 14.

getrinken st. v. trinken 112, 37.

getrosten sw. v. trósten 114, 13 234, 32.

getrügen sw. v. trans. trocknen 386, 12.

getrüwe adj. treu 41, 7. 47, 20 u. ö.

getrüwelichen adv. getreulich 105, 3. 108, 17.

getrüwen sw. v. vertrauen auf etwas setzen 10, 1. 53, 35. 37. 54, 41 u. ö.

getün anom. v. tun 49,38 119, 24 u. o. prät. geteht 46, 30. dinest g. 82, 0. bicht g. beichten 41, 9.

gevahen st. v. empfangen büze g. 46, 31. gevallen st. v. fallen AR, 2. 133, 21. 138, 30 u. ö. g. an, darauf verfallen 196, 13 übers. irruere ad 108, 34. gevangnisse st. n. gefangenschaft 212, 24. gevarn st. v. fahren, ziehen 238, 1. gevasten sw. v. fasten trans 47, 12. intrans 171, 4. gevazzen sw. v. fassen 266, 9. part. prüt. gevazzit, gekleidet 253, 7. 300, 21. gevehten st. v. fechten, kämpfen 8. 251 zu Zs. 20, 226, 9 B. gevellen sw. v. zu fall bringen 138, 13. herunter werfen 218, 28. geverig adj. nachstellend 289, 27. gevieren sw. v. trans. feiern 41, 13. geviret part. adj. übers. quadratus 93, 35. 24, 37. gevlechten st. v. flechten: sprossen in eine leiter 312, 2. gevliegin st. v. fliegen 136, 13. gevliehen st. v. fliehen 229, 24. gevolgen sw. v. folgen 75, 89. 161, 28. 34 u. ó. gevorchten sw. v. trans, fürchten 53, 14. gevrewen sw. v. reflex. sich freuen 23, 26. gevrien sw. v. freien, heiraten 112, 38, (vielleicht mit schlimmem neben- sinn). gevristen sw. v. erhalten, bewahren 84, 37. gevrowet part. adj. erfreut 21, 5. gevrumen,gewrumen sw. v. nützen, frommen, helfen 7, 18. 72, 38. 211 30 u. ó. gevüden sw. v. ernähren 149, 9. gevügen sw. v. passen 63, 38. 64, 2. 07, 38 u. ö. reflex. sich fügen, treffen 33, 14. gevügle st. n. vógel 130, 36 149, 24. gevülen metath, aus gevlühen st v. fliehen 38, 34. gevüllen sw. v. füllen s. 255 zu Zs. 20, 229, 1 a. gevuren sw. v. führen 207, 13 a. gewachsen st. v. heranwachsen 85, 19. 203, 36. 208, 8 u. à. gewaldig adj. potens, herrscher 59, 18. gewalt st. m. f. wechselt das geschlecht unmittelbar nacheinander.

gewandelen sw. v. wandeln, verwan- deln 38, 13. büßen, sühnen 47, 34 u. ö.

gewangen = gevangen übers. cap- tiva 19, 4.

gewant st. n. kleid, kleidung 262, 25. 21. 28. 263, 4 u. ö.

geware adj. g. werden mit, an 129, 12.

gewarheit st. f. sicherheit 278, 15 B (selicheit A). 359, 35.

gewaschen st. v. waschen 94, 10.

gewede, gewete, gewate = mhd. gewste st. n. kleidung 83, 19. 125, 14. 253, 5. 262, 16. 20. 22 263, 14 u. ó.

geweden sw. v. bekleiden 125, 13. 15. gemeten 359, 39.

gewegen st. v. = mhd. gewehen, erwähnen mit gen 105, 2.

gewegunge st. f. erregung 330, 25 a.

geweichen sw. v. trans. erweichen 100, 14. 266, 6. fügsam machen 305, 18. 314, 24.

geweinen sw. v. weinen 171, 4. s. 255 zu Zs. 20, 229, 7 a. beweinen 309, 5.

geweldicliche adv. gewaltig 56, 24

geweltich = gewaltig übers. potens 16, 30.

gewerden st. v. werden, existieren 66, 16. 119, 30. 175, 10 u. ö. kommen 121, 5. sin g., aus ihm werden 121, 4. mit gen. 181, 12.

gewerfin st. v. werfen 104, 8.

gewerken sw. v. arbeiten 287, 4 B.

gewern sw. v. dauern 76, 36. 115, 36. 134, 14.

gewerren st. v. schädigen 148, 8. 211, 30. 217, 25.

gewesen st. v. sein 41, 31. 279, 22.

gewin st. m. zu gewinne geben, vorteil- haft anlegen 14, 31. zins 14, 32 u. 6.

gewinnen st, v. einnehmen, eine stadt 371, 39. erzeugen, erzielen 34, 17. kaufen 118, 29, wobei das objekt, im lat. rachanellae, fehlt. an g., abgewin- nen, abnehmen 103, 41.

gewis adj. sicher 34, 3 u. o.

gewisen sw. v. weisen 220, 1. 229, 11. 2:34, 27. zeigen 58, 20. übers. ostendere 436, 2. vorzeigen 35, 2.

gewisen sw. v, besuchen mit gen. 181, 19 a. mit acc. 373, 3. 4.

gewissen sw. v. gewiß machen, sicher Stellen 14, 35

gewon adj. gewohnt 113, 31

418

gewonen sw, v. wohnen 169, 41.

gewonheitst.f. überlieferter gebrauch, ceremonie 8, 42. gesetzmäßiger ge- brauch 34, 16 u. ö.

gewreischen st. v. erfragen, erfahren 38, 12. part. prüt. gevrischen 44, 7.

gewülkene st. n. gewólke 101, 20. 22. 25. 38

gewürme st. n. gewürm 100, 83. 119, 23.

gewurzelen sw, v 318, 12 B.

gewürzen sw. v. wurzel schlagen 315, 12.

geytelos adj. 2 mhd. getelós, zügel- los gierig 318, 10.

gezechenen mhd. gezeichenen, bezeichnen, voraus bedeuten 24, 1.

gezelin sw. v. anfzühlen 355, 7.

gezemen st. v. ziemen 48, 39. conj. prás. 53, 6. conj. prüt. 33, 35. 54, 11 u. Ó.

geziehen st. v. hinziehen 308, 2. be- stimmt sein 209, 28.

gezielen sw. v. erzielen, 159, 9.

gezieren sw. v. schmücken 131, 29.

gecimbere st. n. bauwerk 327, 16 B.

gezirde st. n. schmuck 232, 14. 282, 5.

gezit st. f. n.? zeit, dat. plur. 33, 8. 41, 94. 43, 30. 98, 25 u. o.

gezogenliche adv. wolgezogen 197, 20 a.

gezük st. m. zeugniB 25, 27. g. sprechen uf 4i, 21.

gezwiden sw. v. gewähren 37, 42. 60, 6. 103, 13. 180, 3 u. ó.

gezwiviln sw. v. zweifeln, mit von 289, 12. '

giezen st. v. vergieBen 4, 31. 32, 27. 209, 8 u. ö. geüzet 57, 1.

gift st. f. geschenk, übers. datum 20, 40.

girheit, gyrheit st. f. begehrlichkeit mit gen. 23, 11.

girich,gyrich adj. gierig 145, 19 u. ö.

giricheit,gyricheit st. f. böse gierde 40, 31. 47, 23. 48, 22 u. 0

glagen klagen 12, 37.

glichsenere, glisnere (365, 41. 374, 20. 384, 8.) st. m. gleißner allgem. s. auch gelichsere

glichsinheit st. f. gleißnerei 306, 1

glünding adj. glühend 108, 4.

got st. m. plur. gote 55, 4. 76, 31. got

erzeugen

474

gotes sun, ohne rücksicht auf den ca- sus von sun, sehr oft. goteshus st. n. tempel allgem. gotesknecht st. m. 32, 19. gotvorchtich adj. 190, 3. goukelere st. m. gaukler 33, 35. grap st. n. crebere, gräber 13, 18. grat st. ın. sprosse, stufe auf der leiter 288, 1 Bu. o. 318, 32. 34. grede st. f. stufe 287, 26. 312, 9. greve sw. m. graf 151, 19. 20. 231, 38. übers. praeses 357, 23. . grifen st. v. bez. den tastsinn 41, 5. 173, 15. grifig adj. übers. rapar 115, 16. grim st. m. ira 388, 35 B. grimme st. f. ira 388, 38 B. grinen st. v. knurren 185, 12. grisgramme sw. m. zühneknirschen 263, TB. grisgrammen sw. v. knirschen, an gr. anknirschen 141, 29. groz adj. gr. gen, schwanger sein 183, 11. ohne gen. 320, 3. grüntveste st. f. 303, 24. 21 u. o. gruz st. m, gruze st. f. freundliche begrüBung 55, 23. 79, 19. 21. 26 u. o. freundlicher verkehr 61, 38. grüzen sw. v. begrüfen 54, 35. gunnen st. sw. v. vergónnen (stárker als nhd.) 25, 35. 47, 28. 164, 7 u. ó. prät. gonden mit gen. 33, 13. güt adj. einträglich 135, 6. gt nach gote 226, 12. gut st. n. plur. gute 15, 23. gute st. f. das gut, besitz 71, 19. 28 gutlichen adv. auf freundliche weise 20, 39. 41, 10 u. ö. güttat st. f. 26, 8. 235, 10. 277, 23 u. 6. gutwillicait st. f. übers. benignitas 12, 34. 26, 9. 10. gytig adj. habgierig 134, 11.

H.

habe st. f. besitz 71, 19 u. o.

haben sw. v. festhalten 301, 8. conj. prät. hite hietet 517, 32.

habene st. f. sitz 111, 31.

habich st. m. habicht 36, 19. 38, 27.

habirschrecke sw. m. heuschrecke 335, 3.

hagedorn st. m. 115, 19. dat. plur. 115, 40.

hagen st. m. dornbusch 301, 8.

hal=al 175, 2.

halben adv. mit gen. 10, 27. 31, 38 u. 0. von der halben, von denen aus 31, 39.

halden st. v. präs. haldes 3, 20. heldet 3, 10. 40, 25. u. ó. prät. heilten 54, 36. bewahren 57, 39. 141, 38. halten, er- nühren 84, 12. 13. sich leitliche dor umme heldet, sich darüber krünkt 49, 20.

halsberch st. m. übers. lorica 88, 39.

halsen sw. v. umarmen, um den hals fallen 107, 38.

halsslagen sw. v. backenstreiche ge- ben 41, 34. 46, 15. 120, 37.

halz adj. lahm 113, 7. 361, 25.

handelen sw. v. behandeln 66, 17. ver- fahren mit 241, 26.

hant st. f. seite 10, 5. 8 u. o. zu hant, sofort 3, 13 u. o. zweir drier siben keiner aller hande, art und weise 3, 31. 8, 29. 9, 7*. 11, 11. 12, 11. 20, 40. 21, 34. 39. u. o.

hantgetat st. f. geschópf 79, 13. 150, 11. 214, 14 u. à.

hantveste st. f. urkundliche versiche- rung 47, 383.

hantwerk st. n. 211, 19.

harte adv. sehr 66, 23. 274, 4 u. ó.

he = er 59, 34. 213, 27 u. 6.

heben st. v. trans. aus der taufe heben 319, 19. 20. stimme uf ^., zu schreien anfangen 128, 24. intrans. wf h., an- fangen 333, 10. reflex. sich begeben 90, 5. anfangen 114, 32. part. prät. 127,18.

hegedruose stf. hode, schamteil 196, 3.

heiler st. m. salvator 162, 36.

heilicheit st. f. heiligkeit allgem. cere- monie der segnung 71, 39. sakrament 8, 39. 9, 17. 18 eucharistie 5, 26.

heilichtüm st. n. monstranz mit dem allerheiligsten 196, 8. 27.

heilig, hileg, hileg, helig adj. hei- lig allgem.

heilignisse st. n.? sacramentum 125, 31.

heilsam adj. 50, 23.

heim adv. hin heim, nach haus s. 306 zu Leys. 136, 25 B.

heimelich, heimilich, heimlich adj. vertraut 7, 32. 260, 17. 326, 12 u. ö. geheim 20, 27. 36, 12. 316, 10. 332, 5 u. ö. daz ^., heimlichkeit 20, 29.

heimeliche adv. 17, 28. ^. vorholn 322, 2.

heimelicheit st. f. geheimniß 260, 12.

heimisch adj. zahm 189, 26 a.

heimote st. n. heimat 240, 10. 368, 2. 9. 385, 3. 388, 7.

hele st. f. heimlichkeit, verheimlichung 123, 7. .

helfen st. v. mit gen, verhelfen zu 158, 12.

helig s. heileg.

heligest st. m. der heilige geist 24, 7.

hellegrünt st. m. 122, 30. acc. plur. 312, 182,

hellepine st. f. hóllenpein 81, 11. 31. 83, 9 u. 6.

hellewize st. n. höllenstrafe 104, 29. 111, 12. 253, 28 u. ö.

heln st. v. trans. verbergen 237, 3. hal iz wird 205, 4 geschrieben werden müssen.

helphenbein st. n. elfenbein 72, 30. 33.

hen = he in, er ihn 18, 8. 44, 20. 168, 34.

her adj. vornehm allgem. superl. 91, 4. 126, 23.

her er 6, 18. 16, 31. 32, 25. 60, 11. 125, 19. 359, 15 u. ó.

herbergen sw. v. beherbergen 114, 36. 139, 3.

heren sw. v. hehr machen, verherr- lichen 71, 41.

herestüre st. f. 355, 24. ausrüstung, welche die soldaten vom kriegsherrn vor dem feldzuge erhalten.

herevart st. f. 355, 24. 25.

herschaft st. f. herrlichkeit 4, 31. 5, 3. 35. 6, 17. 42 u. ö. herrliche würkung 9, 1. herr, herrschatt 41, 6. 46, 18 u. 6.

herstraze sw. f. s. 306 zu Levs. 136, 31 B.

herte adj. hart; hertes halsis, halsstárrig 251, 22.

herte st. f. herde 364, 12.

herticheit st. f. hartnäckigkeit 5, 8. 12, 17. 13, 15 u. ó. übers. duritie» 12, 35. 51, 5 u. ö.

herze st. sw. n. allgem.

hes he es, er dessen 38, 14. 42, 19. 117, 26. 185, 20.

475

hezlich, hezlig adj. feindselig 365, 39. 367, 25 s. eislich. hibere adj. heiratsfühig 107, 24. himelphorte sw. f. 238, 5. himelslüzzel st. m. 216, 24. himelsterne sw. m. 80, 26. 38. 42. hin adv. Àin zu, bis gegen 44, 5. hin abe, abseits 122, 15. hinaht adv. heute nacht 296, 5. 311, 23. hindenach adv. hinten nach 44, 31. hindere adv. auf d. frage wo? 12, 14. hindirkose st. f. üble nachrede 265, 13 B. hinnen adv. von hier ab 146, 19 u. o. h. vorder, von jetzt ab weiter 109, 13. h. vort, hinfort 361, 12. hintkalb st. n. hirschkalb 199, 1 a. übers. hinnulus cervorum. hinvart st. f. hinreise, abfahrt 7, 16. 19 u. ö. hinscheiden, tod 139, 11. 23. 25. 27. 311, 36. hinwurf st. n. auswurf; übers. peripsema 65, 40. | hiu instrum. von h wer; 5i hiu, dadurch 215, 3 B. hiwe sw. m. dienstbote 309, 22 B (= gesinde A). | hobestat st. t. hofstatt, platz für den pallast 359, 2. hof st. m. gericht 27, 26. 28. hoffen sw. v. allgem. mit gen. h. nach, auf 7, 28. 29. hoffenunge st. f. allgem. mit gen. 26, 19. hoh adj. compar. hoir 133, 33. host 133, 21. der hoge 39, 36. von kleidern: vor- nehm, kostbar 33, 5. hoherez leben 64, 8. hohe st. f. übers. altum 55, 37. hoe 123, 1. 140, 23. hohen sw. v. erhóhen 49, 22. 84, 23 u. ö. hat 133, 35. part. prüt. gehoit 133, 36. gehogit 164, 40. hohzit st. f. für jedes kirchliche fest. hol st. n. hóhle 119, 21. holde sw. m. dienstmann 45, 33. 74, 7 u. 0. holn sw. v. reflex. mit gen., sich davon erheben 291, 14 (irkoln B). holt adj. freundlich 115, 35 u. ö. holz st. n. gehólz 356, 10. homütecliche adv. 123, 3. hor st. n. kot 76, 12. 9, 3. s. 255 zu Zs. 20, 229, (1 a. 348, 21.

476

horn st. n. beim altar 24, 37. 25, 40. 26, 5. 11.

houbethaft adj. hauptsüchlich, schwer 237, 3. 271, 20. 328, 20.

houschrecke sw. m. 335, 3 B.

houwen st. v. schlagen prüt. Aye 267, 19 a. behauen 338, 6.

hoverticliche adv. 150, 30,

hübescheit st. f. hófische zierlichkeit 41, 25.

hübeten sw. v an einen h. ihn als haupt anerkennen, ihm anhängen 109, 17. gehören 179, 3. 183, 8. enthaupten 262, 2 B.

hübettügent st. f. haupttugend 86, 36.

hüf st. f. hüfte 10, 17.

hülzin adj. hólzern 205, 11. 218, 15.

hummel st. m. hummel 335, 3 (hum- bel B).

hund st. m. mit kunden, mit jagdhunden scil. jagd 66, 12.

hür st. n. ehebruch, buhlerei 47, 22. 231, 4.

hürhus st. n. lupanar 880, 15.

hürt st. f. hürde, rost 341, 28.

husarme sw. m. armer, der kein haus hat 163, 20. im nhd. sinn: nicht óffentlicher bettler, sondern der in die häuser geht 234, 17.

hüsgenoze sw m. 180, 4. 208, 32.

hüt st. f. übers, pellis 67, 8. 10 u. 6.

hüte bewachung 6, 14. übers. custos 141, 5.

hüten sw. v. reflex. mit ror 5, 37. 5, 38 u. o. übers. 4ubterfugere 58, 14.

hutere st. m. übers. custos 19, 24. 112, 7. vielleicht ist auch 271, 30 so zu schreiben statt hüte. vgl. 212, 7. B ist richtig.

I.

ich ófters icht.

ichslich pron. jeglicher 114, 1. sonst igelich, iegelich.

icht adverbial etwa 19, 3. 18, 38 u. o. 'nicht' in negat. nebs.

ie adv. je, immer 17, 25. (oder ist das ie = ir wie die = dir!) ie ie, je desto 15, 8. 9 u. o.

ie ir 32, 206.

iegeweder, ietweder pron jeder von beiden, sowol als auch 145, 19. 146, 16 u. ó.

iemittunt adv. mittlerweile 258, 3 B.

imbiz st. n. malzeit: cena et prandium 105, 17. frühstück 361, 32 33 (cena ezzen).

inbendich adj. inwendig 23, 36. 24, 14 u. à.

inbendigen, inbindige adv. 24, 25. 41, 27 u. 6.

inbinnen prüp. mit gen. innerhalb 49, 40. adv. 56, 81. 82, 10. da i., da inzwischen, da herum 143, 27.

inbizen st. v. = enbizen 106, 18.

inbüzen adv. auswendig 82, 10.

ingehenede st. f injehenede, einsagung, einflüsterung 31, 3.

ingesiegel st. n. übers. signaculum 134, 32, 33.

innenan adv. 327, 13 B

innene adv. innerhalb 119, 31.

innercliche, inneclichen, adv. in- niglich 10, 22. 21, 23 u. 6.

inniclich adj. devotus 19, 23 u. ö.

inpreit 108, 15. vielleicht ist es aus intriet von infraten, erschrecken zu er- klüren.

inpünden part. adj. befreit 107, 17.

insuende 291, 17 B ist gewiB fehler- haft und insumde, säumte, zu schreiben.

instrikken sw. v. entstricken, auf- lósen 835, 23 B.

intgeldin st v. entgelten, bezahlen 221, 18

inthabin sw. v. reflex. mit gen. ent- halten s. 256 zu Zs. 20, 231, 4 B. 251, 3. s. 306 zu Leys. 135, 27 B.

intliben st. v. schonen, nachsicht üben 389, 1 B.

intphangnisse st. f. empfang 300, 11. 18 22. entphangnisse 342, 24.

intreden sw. v. reflex. sich entschul- digen 105, 20. 106, 7. 10. entreden mit acc. 105, 22. 24. 106, 34 u. Gà.

intsamnet adv. zusammen 23, 33. 308, 27.

intseben st. v. wahrnehmen 260, 23.

intslafen st. v. übers. dormire 136, 30. sterben 142, 5.

intslifen st. v. entschlüpfen 344, 18.

intsweben sw. v. einschläfern 271, 1.

intvelhen st. v. empfehlen, part. prát. intvoln 358, 33.

intvüren, intphüren sw. v. entfüh- ren 364, 20.

intwerden st. v. mit gen., etwas los werden, davon entkommen 245, 7. intwichen st. v. entweichen 318, 11. 352, 36. invürich adj. sehr feurig 35, 39. - inwert adv. innen 115, 34 u. ö. inwertich adv. inwendig 11ö, 16 u. ö. inwindich adv. inwendig 21, 8. io = ie 15, 22. 63, 6. 65, 14. 66, 26. 70, 22. 86, 30. 87, 3. 13. 131, 37. 357, 28. irbalden sw. v. kühn werden, sich herausnehmen, zu gute tun auf 346, 24. irbarmede st. f. 272, 18. 19. 23 u. ö. irbarmicheit st. f. 169, 5. irbeiten sw. v. erwarten 290, 7. irbelgen st. v. trans. erzürnen 276, 16 B. irdenen sw. v. reflex. sich ausdehnen 134, 6. irgeben st. v. mit gen. sich geben 372, 20. irholn sw. v. reflex. mit gen., davon zurückkommen 291, 14 B. 328, 22. irigin adv. irgend 104, 7 u. 6. ircalden sw. v. kalt werden 380, 5. irkernen sw. v. den kern auslösen, entkernen, erklären, auslegen 136, 32. irlengen sw. v. reflex. sich länger machen 130, 39. irlieden st. v. erleiden, vertragen 103, 36. irliegen st. v. erliegen 368, 27. irlouben sw. v. reflex. mit gen., sich entschlagen 231, 34. 370, 3. irrere st. m. irrlehrer, ketzer 115, 26. irritum st. m. übers. error 14, 22. irschemen sw. v. reflex. mit gen., sich schämen 104, 20. | irslichen st. v. erschleichen, schlei- chend fangen 263, 287. das zweite mal ist irslehit in B D gewiß besser. irspringen st.v. entspringen, sichtbar werden 253, 16. 314, 11 B. entstam- men 259, 6 B. irstandunge st. f. auferstehung 291, 8. irtrahten sw. v. erdenken 281, 6. irvülen sw. v. verfaulen 858, 36. 1t icht 389, 6 B. itel adj. leer mit gen. 88, 21. itelicheit st. f. übers. vanitas 17, 26. 40, 27. itelichen adv. eitel 8, 11. 25, 8 u. ö.

477

itewize, idewize st. n. schmühung 112, 17. 126, 19. 24. 288, 4 B. 332, 15 u. Ó.

izü, itzü, ieze, izunt, iezunt adv. jetzt, jam 4, 34. 10, 30. 116, 22. 125, 40. 150, 27. 286, 20 B.

J.

j& interj verbindend 56, 16. wahrlich 4, 41. 128, 32.

jJamercheit, jamericheit st. f. elend 8, 19. 20. übers. miseria 80, 17. labores 17, 10. bedrängniß 34, 34. 53, 27 u. ó.

jemerich adj. voll'jammers 283, 17. traurig 364, 36.

Jarlang adv. in diesem jahre 186, 41.

jehen st. v. sprechen allgem. conj. präs. geh 175, 12.

jensit adv. 103, 31. 183, 6.

jerich adj. ein jahr alt 148, 24.

jesent adv. jenseits 17, 30.

joch, jo conj. adv. ja sogar 43, 21. 10, 14. 103, 35. 122, 16. doch 133, 22. wenigstens, nur 112, 7. 115, 17. joch san, Joch sam, ja selbst, sogar 142, 25. 181, 11 vgl. 198, 31 noch.

jochede st. f. n.? joch 106, 11. 18.

jogen-jagen,sw. v.rasch laufen 64, 26.

jungherre sw. m. 280, 18.

jungist adv. se j., zuletzt 43, 37 u. 0.

K.

kappellan st. m. übers. cubicularius 118, 21.

carde sw. m. karde, kardendistel 12, 15. 16, 88. 40. 41. 18, 19. 23.

karine st. f. fasten, fastenzeit 93, 15. 121, 18. 294, 2.

castel st. n. übers. castellum 128, 22. 145, 6 u. 6.

kelde st. f. kälte 272, 6.

kelden st. f. übers. frigus 212, 5.

kemenate st. f. übers. cubiculum 155, 88.

kerb st. m. kerbholz 117, 22.

kerben sw. v. aufs kerbholz schneiden 117, 22.

keren sw. v. prüt. kart 64, 30. reflex. sich abwenden 8, 20. sich verwandeln 816, 26. k. zu, sich wenden zu 14, 33 u. 0.

kerge st. f. schlauheit 340, 19.

478

kerkern sw. v. einkerkern 353, 40.

Kerlingen nom. propr. Frankreich 98, 27.

kerne sw. m. kern 264, IB.

. kestigen,kastigen;gestigensw.v. kasteien 21, 22. 107, 13. 155, 25. 307, 34 u. o. züchtigen 138, 28. peinigen, martern 282, 11. mit von 91, 20.

kestigete st. f. kasteiung 334, 27.

kestigunge st. f. züchtigung 139, 31. 37. keistegunge 215, 20.

kieseling st. m. kieselstein 186, 14 16. 37. 260, 20.

kiesen, kisen st. v. prät. kos 70, 33. 201, 12. kürn 196, 14 u. ö. sehn, einsehen 13, 40. sie kuset 35, 24. 37, 21.70, 33 u. 6.

kirchgank st. m. das kirchengehen 92, 21 u o.

kirchmesse st. f. kirchweihfest 112, 34.

kirwie st. f. kirchweihe 112, 34.

claffere st. m. schwützer 204, 27.

clar adj. herrlich glänzend 52, 24. cair 65, 33.

clarheit st. f. schónheit, glanz 18, 38. 53, 18. 85, 19 u. ö.

clebir adj. klebrig 100, 12.

cled st. n. kleid 28, 39.

cleiden sw. v. bekleiden 18, 16 (der esel) überziehen 72, 34.

klette sw. f. 25, 29. 37.

klieben st. v. reflex. sich spalten prát. clüben 13, 17. trans. 13, 28.

klimpen st. v. sich fest zusammen- ziehen, drücken 118, 21.

clingen st. v. mit klingendem gesmide 30, 17. vielleicht sind angehängte vergoldete schellen damit gemeint, vgl. Schultz, Höf. Leben 1, 388 ff.

closterman, closterlüte, mönch 14, 9. 31, 24 300, 21 u. à.

klucket st. f. übers prudentia 25, 41.

klüft st. f. zange 136, 8.

clusnere st. m. klausner, solitarius 14, 9.

cly be st. f. klette 28, 37.

knappe sw. m. Jüngling 186, 5.

knechtlich adj. knechtisch 83, 19.

kol sw. m. kohle 136, 1. 2 u ö.

contemplieren sw v. betrachten 91, 36.

korunge st. f. versuchung 299, 23.

kost, chost st. f. unterhalt, verpflegung 31, 36 lebensweise 33, 7.

koukilvüre st. f. gaukelei 349, 1.

craft st. f. stärke allg., würkung der "stärke 3, 8. 18. 9, 4. 5. 17 u. o.

krank adj. schwach allgem X. gelouben 9, 39. 40, 36 u. ö. schlecht 34, 31. kleider 65, 37. elend 58, 24. böse 36, 4. k. zu, schwach für die welt 106, 32 u. 6.

crankeit st. f. schwüche 28, 15. 81, 7. 244, 6. 274, 16 u. 6.

crauzen sw. v. kratzen 116, 2.

creftig adj. reich 359, 3.

krenkeliche adv. auf schwüchliche, schlechte weise 84, 18.

creseme sw. m. chrysam 45, 13. 121, 17.

kriegen sw. v. sich anstrengen, be- mühen 134, 22.

crigec adj. kämpfend 335, 34 B.

crimmen st, v. sich vor schmerzen winden 30, 25.

cristen, christnin adj. christlich 6, 32. 8, 33. 110, 3. 184, 3 u. o. cristene mensche 31, 40. 80, 20 u. o.

cristenmensche sw. m. 4, 20. 25, 3. 36, 22 u. o.

kristiheit st. f. christenheit 4, 25. 30.

crumme st. sw. f.? krümmung 265, 26

krüt st. n. kraut; nom. plur. crüt 29, 3. 107, 34.

crütelech st. n. krüuter 203, 38.

crucegank st. m. procession mit kreu- zen 98, 33. 197, 16. 299, 12.

crücewoche sw. f. kreuzwoche, bitt- woche 308, 22.

crücigen sw. v. mit dat. 31, 20. 23. 24. 29. sonst öfters.

kuchen st. n. küchlein 37, 40. 136, 23.

cuefe sw. f. kufe, bottich 260, 10 B

küf, kouf st. m. waare 119, 19. 222, 4. kaufhandel 381, 4. 12.

kule sw. f. = mhd. gugele, kapuze 290, 9 B.

külnisse st f kühlung S3. 4. 5. 8

kümen st. v. prüt. kuam 28, 28. 37, 20. 61, 29. 79, 23 u. o. mit dat. 11,5 k. in dise wort, wie mhd. ze worte K. 10, 5. ab k. mit gen. aufgeben, unter- lassen 31, 6. 32, 30. 75, 37 u.ö absol. verschwinden 49, 27. A. umme. ge- schehen in bezug auf 70, 12. wider k.

mit gen. davon zurück, abkommen 106, 16. 121, 26. 30. 223, 13. zu k. begegnen 26, 13. kommen 60, 22. 139, 22.

cümft st. f. ankunft 316, 10. 318, 3.

cümftich adj. kommend, zukünttig 42, 4. 371, 22 u. 0.

kün adj. k. zu, verwegen in 11, 38.

kundikeit st. f. superbia 7, 10. 12, 33.

kunigelin st. n. übers. regulus 140, 14.

kunne st. n. geschlecht 44, 22. 81, 11. 20 u. ó.

künt adj. bekannt, befreundet 278, 39.

küntich adj. = mhd. kündec; stolz 1, 8. '

kür st. f. wahl 111, 42.

curtzwile st. f. zeitvertreib 66, 12.

kürzen sw. v. verkürzen 33, 6 u. ö.

kurziliche adv. in der kürze 55, 26 u. ó.

kussen sw. v. küssen 21, 1. 4 u. 6.

L.

lach adj. heilsam 125, 7. ahd. lähhi —. Graff, Ahd. Sprachsch. 2, 101 f. Schade, Altd. Wtb.? 1, 532v.

laden st. v. einladen, prät. ài 55, 39. übers. provocare 55, 41.

laden sw. v. oftmals, prüt. latte 293, 8.

ladünge st. f. vorladung 370, 36.

lage st. f. hinterhalt, nachstellung 332,8.

lagen sw. v. heimlich nachstellen, mit dat. 17, 28. 136, 23. 347, 6. mit gen. 341, 9.

laid st. n. leit.

lant st. n. zu lande k., heim kommen 110, 17. 212, 23. 213, 5.

langen sw. v. übers. insidiari 17, 33. vielleicht ist lagen gemeint.

lantlüte, landsleute 112, 28.

lantsite st. m. sitte des landes 183, 14.

lantvolk st. n. 119, 18.

lazen st. v. prüs. lezet, lezzet 3, 14. 11, 35. 28, 6. 38, 4 u. o. unterlassen 8, 24. 40, 29. 30. 41, 22 u. o. verlassen 28, 6. 8. 65, 35. 86. 140, 35 u. o. hin- terlassen 51, 32. überlassen 319, 38. entlassen, ziehen lassen 21, 5. 159, 26. reflex. mit gen. sich verlassen 228, 10. sich an gote I. 88, 5. 300, 27. 376, 29. 380, 6. hin L, angehen lassen, sich gestatten 3, 23. fortlassen 12, 6 u. ó.

479

leben sw. v. gen., wovon 37, 25. 118, 52. von daneben 37, 25. im selber 1, für sich selbst 55, 32.

leben st. n. schlechtweg = leben in einem orden 55, 30.

ledigen sw. v. befreien 81, 12. 83, 29. 139, 8. 145, 25 u. 6.

lehen st. n. lehensbesitz 121, 10. 219, 28. 283, 20. die grozen l. 88, 29.

leide st. f. betrübniß 40, 31 u. ö.

leidelich adj. dem schmerz unter- worten 53, 21.

leiden sw. v. verhaßt werden 348, 19.

leidich adj. = mhd. ledec, ledig, los 106, 37.

leidich adj. von schmerz bewegt 39, 13.

leie st. f. gattung, art, überaus oft. einer l. dinch, ein ding irgend welcher art, ganz unbestimmt 81, 24.

leise sw. m. gesang 226, 1.

leisin st. v. = lesen; uf I, auflesen 113, 24.

leit adj. leidig, verhaßt 81, 18. 96, 6.

leiterboum st. m. 287, 24. 312, 1. 3. 19.

leitersprozze sw. in. 287, 27.

leitliche adv. in leidbringender weise 49, 21.

lectie sw. f. lection 308, 5. 301, 5. 311, 12. lezze 314, 12 B u. 6G.

lene adj. weich, milde, sanft 25, 39.

lenge st. f. adverb. acc. auf die länge 367, 26.

lest, superl. von /ez, letzt, allgem. zu leist 65, 24.

letire sw. f. = leiter 312, 15.

letze, lez adj. links 10, 5.

leybe st. f. überbleibsel 113, 24.

libnerunge st. f. 107, 4. 232, 36.

lichstat st. f. begräbnißplatz 340, 18.

lichte adv. etwa, vielleicht 133, 30. 32. 378, 23 u. ö. vil. lichte, sehr leicht 11, 34. 17, 21 u. 6.

lichtecliche adv. 66, 10.

lichticheit st. f. leichtsinn 275, 11.

lichtlich adj. geringwertig 131, 30.

lid, lied st. n. glied, plur. /yde 50, 6. 188, 21.

liebe st. f. meist amor, ddectio. bisweilen auch 'freude' 35, 35. 40, 31 u. 6.

lieb adj. 2. haben, lieben 58, 21. lieb ist mir zu 195, 37.

480

liebe adv. freundlich, angenehm 132, 14. 143, 11 u. 6.

lieben sw. v. lieb werden 348, 18.

liebliche adv. freundlich 359, 1. übp- lich übers. gratanter 76, 10.

liecht = licht, leicht 71, 18. 19.

liedemas st. n. glied 72, 41. 109, 28. 129, 1 u. ó.

liegen st. v. lügen 38, 39 u. o.

ligen st. v. L an, jemandem anliegen 49, 14. an manegen dingen lieget, in vielerlei besteht 9, 40.

lihen st. v. leihen conj. prät. iij 358, 29. übers. concessum, part. prüt. geliegen 19, 6.

lintwürm st. m. 100, 32.

lip st. m. leben 27, 27. 37, 31 u. o. zu libe, zum leben 65, 25.

liphaft adj. leibhaft, mit dem leibe 311, 21.

lipliche adv. leiblich 86, 15.

lise adv. geräuschlos 102, 5.

list st. m. list, allgem.

listicheit st. f. schlauheit 38, 33.

loben sw. v. anrühmen 132, 18.

locken sw. v. kint L, mit einem kind spielen, es auf dem arm tragen, schaukeln 234, 5.

lonen sw. v. mit gen. 57, 24 u. 6.

lorbüm st. m. lorberbaum 205, 16.

lorz adj. = mhd. lerz, links 19, 18.

losbüch st. n loosbuch 98, 2.

.losen sw. v. erlósen 74, 13. 15. 82, 26 u. 0. loset daz yse, dissolvit glaciem 64, 1.

losere st. m. erlóser 11, 23. 75, 3. 84, 38. übers. salvator 19, 36.

losunge st. f. erlósung 39, 35. 58, 39. übers. redemptio 74, 23 u. o. l. tun, erlósung vollbringen 58, 38.

lote adj. beschaffen 100, 13. 111, 28.

loub st. n. plur. louber 191, 13 a.

louben sw. v. laub hervorbringen 116, 8. s. 306 zu Leys. 135, 38 B.

louken (en) sw. v. läugnen mit gen. 258, 15 u. ö.

loz st. n. übers. clerus 136, 30 vgl. 39.

lübereht adj. belaubt 191, 13 a.

lüder st. n. hinterhalt für wegelagerer 124, 26.

lüf, louf st. m. übers. cursus 15, 26. 16, 23 u. 6.

lügene st. f. lüge 204, 29. 205, 1.

lügenlich adj. erlogen 115, 36. 317, 14.

lugge adj. lügnerisch 279, 6 B. 317, 14 B.

lüginliche adv. in trügerischer weise 115, 25.

lüsticlichen adv. mit wolgefallen, gerne 17, 12. )

lustsam adj. vergnüglich 295, 17.

lüt st. n. leute 14, 27.

lüt st. m. laut 115, 4.

luten sw. v. lauten, heißen 39, 40. 44, 24. 28. 91, 3 u. o. wird bei über- setzungen angewendet,

lüterliche adv. lauter 49, 38.

lütern sw. v. läutern 99, 31.

lütertrank st. m. über kräutern und honig abgezogener wein 203, 37. übers. sycera 210, 4 a.

lutzel adv. wenig, gar nicht, allgem.

lutzel, lüzil adj. klein, gering all- gem.

lüzen sw. v. mhd. lusenen, lau- schen 133, 12.

M.

machen sw. v. mit dopp. acc. jem. dazu bringen, daB er 37, 18 u. ö.

madewillich adj von maden zer- fressen 145, 29.

mag st. in. gen. magis 103, 17. verwand- ter 31, 26. 38, 7. 11. 45, 24*. 46, 18. 218, 27 u. ó.

magenkraft st. f. gewaltige krait 181, 4.

magericheit st. f. maceries, als ergeb- niB der kasteiung 21, 28.

mageschaft st. f. verwandtschaft 319, 10. 12. 14. 16.

magetum st. m. jungfräulichkeit, keuschheit 128, 1. 319, 6. 331, 5 a.

magtzoge sw. m. erzieher 272, 7.

maisterinne st. f. von der minne 58, 11.

maisterschaft,masterschaft,ma- ster s. mei-.

mal st. n. zu male adv. auf ein mal 38, 28. 30. 70, 4. 376, 9 u. ó. fleck, übers. sordes 375, 11; vielleicht ist meil gemeint.

mand, mant st. m. monat 108, 12. 158, 183. 162, 9. 11. 186, 24.

mane = man 64, 7. 13, 21.

mane, man, mahn sw. m. mond 63, 33. 199, 1 a. 339, 11 u. à.

mang e sw. f, kriegsmaschine, um steine zu werfen 119, 35. vgl. Schultz, Hóf. Leben 2, 344 ff.

manichvalt (e) st. f. mannigfaltigkeit 12, 23.

manichvalticheit st. f. übers. multi- tudo 19, 91 u. ó.

manichvaltigen sw. v. übers. multi- plicare 149, 15.

manig adj. compar. 53, 26. 58, 23. 298, 8 u. ó.

mankunne st. n. menschengeschlecht 266, 4 B.

manslacht st. f. mord 96, 8. 106, 27. 111, 9 u. à.

manslachtich adj. des mordes schul- dig 93, 18. 95, 4 u. ö. übers. homicida 93, 20. 367, 38.

margarite sw. f. perle 61, 40.

marke st. f. grenze 145, 19.

marnere st. m. schiffer 80, 22.

marren sw. v. zögern, sich aufhalten 18, 371.

martirtag st. m. passionstag 296, 4.

materie st.f. gegenstand 145, 17. 291, 30.

mayle st. f. fehler, makel 69, 16. 72, 5.

maze st. f. übers. temperantia 26, 6. 8. u. o.

maze st. f. masse 122, 29; wie denn auch im nächsten vers von Zacharias massa vorkommt.

mazzen sw. v. reflex. mit gen. sich mäßigen 9%, 6. 112, 39.

mein adj. falsch, betrügerisch, mit eit 865, 14 B.

meinige menige.

meinschaft st. f. gemeinschaft 42, 11.

meintetig adj. übeltüterisch 363, b.

meiste adv.zum meisten, hóchstens 143, 26.

meister, master st. m. 77, 16. 23.

meisterschaft,masterschaft st. f. meister, vorstand des klosters, 47, 18. 15, 19. 188, 18. 264, 8. 276, 8 u. ó.

meistern sw. v. anordnen, befehlen 100, 16. trans. 141, 35. 185, 18.

menen sw. v. = meinen, lieben 311, 27. B: nah volgen.

mengen sw. v. reflex. sich fleischlich mischen 126, 16.

menige,menie,meinige st.f. menge, übers. turbe 108, 31. 168, 19. u. ö. 286, 23. 24.

menlichadj, manne gelich, jeder- mann 23, 16. 68, 83.

M— T ED AR ERE e RARE ee MR ————— C E E nn nn | | E

481

menlich adj. mannhaft 71, 12. übers. virilis, synon. zu stark, creftich 351, 41.

mennelichen adv. mannhaft 357, 42.

mer adv. weiter, überdieß 44, 3. 134, 11. fortan 50, 21. doch, jedoch 68, 16. 76, 26.

merate st. f. abendessen, abendmahl 95, 8. 185, 37. 259, 29.

mere st. n. nachricht, allgem. mer vregete, nachrichten erfragte 52, 8.

meresterne sw. m. übers. stella maris 80, 21. 22. 26 u. 6.

mergel st. m. 29, 18*.

mergrieze sw. m. übers. margarita 117, 4. 5. 9.

merichen st. n. mürchen 57, 18.

merunge st. f. abendmahl 4, 18.

michel adj. m. teil, große menge 68, 7. adv. viel 66, 33. sonst allgem.

mie mir 22, 16.

mieselsücht st. f. aussatz 198, 39. 129, 7.

miesilsüchtig adj. aussätzig 113, 8. 128, 23. 129, 15. 18. 375, 4 u. à.

mieteman st. m. übers. mercenarius 304, 28. 305, 21. 32. mietelüte 305, 25. 32.

mietewist st. f. das zusammensein 129, 9. 146, 29.

mildicheit st. f. freigebigkeit 118, 11. clementia 151, 4. 156, 16. 17.

mile st. f. meile 100, 34.

min adv. compar. weniger, kleiner 63, 33. zu minnest, wenigstens 31, 15. u. 0. adj. der minneste, geringste 65, 8. kleinste 102, 30 u. o.

minnern sw. v. verringern, trans. 117, 34. 335, 29. intrans. 386, 14.

minnesam adj. liebevoll 73, 4.

mislich adj. verschieden 162, 2. 287, 26 B (= manige A).

missehellunge st. f. zwist 350, 19 23. übers. schisma 318, 28.

missehoffenunge st. f. schlechte, trügerische hoffnung 31, 7, 10.

missestalt adj. mißgestaltet 83, 12.

missetruwen sw. V. m. von, verzagen wegen 315, 1. 337, 7. 372, 35.

missevar adj. mißfarbig, als folge des aussatzes 375, 10. 14.

miteling st. m. übers. mercenarius 305, 25. 82 B.

mitte adj. mittler 140, 35. besonders m. tag, mittag.

91

482

mittene st. f. mittlerer zustand 64, 26.

mordere st. m. übers. latro 61, 9. 125, 28 u. o.

morgenrot st. n. 60, 10. 14. 15. 20. 21*. 28 u. o.

morne adv. mhd. morgene, mor- gen 213, 31.

Mornlant, Aethiopien 348, 30.

muding st. m. böser mensch, teufel s. 302 zu Leys. 133, 15 B.

müicheit st. f. beschwerde 28, 32.

mülbanden sw. v. trans. mit einer maulfessel versehen 123, 22.

mülbant st. n. maulfessel 123, 31.

muülestein st. m. 351, 1.

mulich adj mühsam 17, 20. unan- gesehen 97, 25.

müme sw. f. mutterschwester 154, 40. 259, 21.

münichen sw. v. reflex. mónch wer- den 196, 18.

müre sw. f. mauer 207, 17. 18.

murmerere st. m. murmler 345, 12. 14.

mürmern, mürmeln sw. v. 845, 11. 363, 7. 31.

murmerunge st. f. widerspünstiges gebrumm 345, 9.

murmurat st. f. widerspünstiges mur- meln 24, 19.

müsal st. n. beschwerde 328, 2.

muschat st. f. m.? muskat 3, 7.

müslich adj. der zeit und den um- ständen nach möglich, tunlich 286, 5 (dum vacat). 318, 13 (scilicet). 386, 20. 889, 2 B ist vielleicht besser nutzlich zu Schreiben.

m üt st. m. gegensatz zu beschowede 352, 8.

müten sw. v. zumuten, verlangen 278, 30.

mütwille sw. m. lust 107, 22. 936, 11.

müwen sw. v. belästigen, schädigen 21, 18. müwet mich, kränkt mich 144, 25.

myete st. f. = miete, lohn 108, 42.

myrra sw. f. myrrhe, verschieden de- cliniert: nom. myrra 91, 10. dat. myr- ram 91, 19. acc. myrram, mirram 90,

38. 91, 14. 19. 22.

N. na, n&ch prüp. allgem. adv. her nach 63, 3. vil nach, beinahe 109, 10. adj. compar. nar, 81, 22. naher 81, 25.

ner 64, 24. neher 64, 37. superl. nesthe 110, 12. 124, 20. neste 22, 18. 26, 11. 40 u. o.

nachcümeling st. m. 19, 11. 180, 22.

nachetage sw. m.? der tag, welcher darauf folgt, s. 302 zu Leys. 132, 38 B.

nachgebur st. m. nachbar, übers. frater 252, 10. nagebur 67, 17.

nachvolgen sw. v. trans. 273, 17B.

nachwendig adj. nächster 251, 14. 278, 3. 33. 34 B. 36%, 13 u. 6.

nadel st. m.? 71, 26.

nahenen sw. v. sich nähern 88, 24. 27. 119, 7 u. ö. nehenen 4,17. 84, 34 u. o.

nahet adv. in der nähe 86, 18.

name sw. m. twibes namen gen., weib- lichen geschlechtes 34, 16. mannes namen, männl. geschl. 34, 17 u o. eigener n., nomen proprium 71, 10. 13.

namehaft adj. namhaft, von bedeutung 120, 33.

namengeloube sw. m. glaube, bloß den worten, nicht den werken nach 284, 24.

nature st. f. natürliche beschaffenheit 4, 17. 14, 1. 20, 1. 18 u. ö. besonders des menschen 380, 8. 4 u. ó.

negere 3, 16. l. tiegere. .

neglichen st. n. näglein, gewürznelke 8, 1.

nehende st. f. nähe 196, 26.

nehenen s. nahenen.

neigen sw. v. 26, 11 u. ó. zu n. 34, 33.

nemeliche adv. insbesondere 40, 8. 98, 34. 109, 29 u. ó. sicherlich 69, 4. nämlich 68, 31.

nemen st. v. einnehmen 104, 42. zum gemahl nehmen 280, 12.

netzen sw. v. benetzen 33, 24. 102, 30.

nich nicht 41, 36 u. 6.

niden st. v. hassen 170, 19 u. ó.

niederen sw. v. reflex. sich erniedri- gen 135, 18. trans. 84, 22.

niekein, keiner 122, 12.

niene niht ne, nichts, allgem.

niftele sw. f. base 150, 39. 151, 2.

nimmer niht mer, sonst nichts 355, 18.

niregen, nirigen, nierigin, nier- gin adv. nirgends 14, 10. 17. 106, 15. 123, 19 u. ö.

noch conj. und nicht 368, 25.

notdurft st. f. dürftigkeit 34, 25. 47,

34. 335, 15 u. ó. bedürfniß 37, 32. 48, 2. 130, 7 u. 9.

nothaft adj. dürftig 117, 34.

notiegin sw. v. bedrüngen 119, 12.

noz st. n. lasttier, bez. die eselin 207, 21 a. 22.

nozichen st. n. bez. rind 34, 32. eselin 169, 21. 30. 191, 13 a.

nün num. neun 108, 12..

nüne adv. nun 78, 8 u. 6.

nüschelin st. n. 184, 27. schnalle an hals oder brust.

nutz st. m. genuB 20, 3. 8. palmenwein ist gemeint, nicht ohne mißverständ- nisse.

nutzen sw.v. genießen 6, S. 12. 8, 37. 9, 14. 24, 8 u. o.

nutzliche adv. nützlich 10, 35 u. o.

nüwebacken adj. neugebacken 104, 2.

nüweborn adj neugeborn 90, 7. 143, 20. 183, 18 a. nüwegeborn 183, 18.

nüwecheit st. f. übers. novitas 213, 17.

nüwelich adv. eben erst 186, 24.

nüwes adv. von n., von neuem 388, 28.

nüwet adv. keineswegs 143, 30.

nüwevallen adj. frisch gefallen 97, 29.

nüzgarte sw. m. übers. hortus nucum 264, 3.

nyedern s. niederen.

nyht = mhd. nit, haß, neid 24, 19 u. ö.

0.

ob prüp. mit acc. 29, 38. 154, 10 u. 6.

ober prüp. und adv., wechselt mit uber.

oberaz s. uberaz.

oberezzer st. m. fresser 272, 31.

obergülde st. f. was alles andere übertrifft, das hóchste 114, 32.

oberhand st. f. o. nemen, übermacht gewinnen 16, 26. 118, 9. 207, 8. 208, 8 u. ó.

oberreden sw. v. durch reden über- winden 141, 27. 185, 11.

oberstigen st. v. übersteigen 100, 16.

obertrenker st. m. der zu viel trinkt 272, 31.

obertür st. f. thürpfosten 44, 4. 45, 13.

obervlüzzen st. v. überflieBen 365, 30.

oberflüzig adj. überflieBend, von der

minne 58, 9. übers. supereffluens 365,

- 29. |

o bz st. n. frucht 107, 35.

483

ochsenjoch st. n. joch ochsen 361, 22. 362, 21.

ockert, ockirt, okkirt, ocker, ockir, okker partikel: eben, nur. 31, 831. 35. 70, 17. 98, 22. 112, 37. 116, 80. 117, 22. 25. 134, 1. 203, 88. 207, 4a. ot 324, 22.

offenbar adj. unverborgen, ober der erde 20, 30. öffentlich 20, 32. 36, 13 u. Ö.

offenbare adv. öffentlich 36, 31. 5. 13. 41. 21. 55, 38 u. ö.

offenlich adj. bekannt 384, 26.

offenunge st. f. Epiphania 267, ?.

olei st. n. ól 117, 21. gen. olys 260, 10.

oppern sw. v. opfern 43, 7. sich gote o., ein geistliches leben führen 349, 26.

ordenen sw. v. zuweisen 135, 2. ordi- nieren 359, 6.

ordenunge st. f. ordnung 137, 3. 6. 10. stand 264, 5. 268, 17. reihenfolge 300, 23. befehl 848, 29.

orelos adj. taub 33, 34.

ors st. n. roß 300, 20.

osterabint st. m. abend des char- samstags 212, 18.

ostertach st. m. 43, 3. 23 u. 6.

othmüten sw. v. reflex. sich demüti- gen 166, 35.

othmütich, othmüntich adj. de- mütig 7, 7. 15. 12, 7 u. o.

othmüticlichen, othmunticli- chen adv. demütig 19, 20 u. o.

othmütigen sw. v. reflex. sich de- mütigen 11, 33. 36. 49, 20 u. 6.

othmütikeit, othmuntiheit st. f. demut 11, 27 u. ó.

ouch = vobis 16, 30. vos 21, 17. 56, 12.

oügbra st. f. augenbraue 199, 1 a.

ougen sw. v. zeigen 151, 1. reflex. 9, 16.

ougenschalk st. m. augendiener 372, 25.

owist st. m. monat august 142, 21. herbst !75, 20. 22.

P.

palas st.n. übers. palatium 76, Il u. o. palea, palee, pelege sw. f. spreu 12, 15. 16, 37. 39. 40. 18, 18. 23. palmentach, palmetach, palm- tach st. m. palmsonntag 170, 40.

191, 4. 193, 4. 207, 16.

91*

484

parays st.n. = paradis 55, 10. sonst

. paradys.

paulune sw. f. pavillon, zelt 67, 19. balüne 67, 25. palüne 67, 30°.

penitentie sw. f. 21, 38.

phaffe sw. m. 148, 85 u. o.

phafheit st. f. geistlichkeit 115, 25. 368, 7.

phellel st. m. brokat, kostbarer seiden- stoff 33, 5. 102, 17. 118, 14. 170, 32 u. ó. vgl Schultz, Hóf. Leben 1, 249 ff.

phlegen st. v. mit gen. sich abgeben, befassen 74, 10. besitzen 109, 17. allgem.

phlichtich adj. mit gen. verpflichtet, schuldig 47, 3. 261, 11 a.

phortener st. m. pfórtner 110, 11.

phül st. m. pfuhl 94, 3. 117, 3. 123, 20 u. Ó.

phütze st. sw. f. übers. lacus 18, 7. 11. 183, 21.

pilgerim st. m. übers. peregrinus 21, 16. 18. 30, 14. 21. 37, 28 u. 0. bilgerin 51, 24.

pine st. f. allgem. tortur, gefängniß? 883, 15.

pinen sw. v. strafen, züchtigen 13, 6. übers. atterere 13, 13. quälen 84, 15.

pinigen sw. v. peinigen 37, 7.

plug st. m. pflug s. 302 zu Leys. 185, TB.

predigate st. f. predigt 55, 22. 186, 6. 211, 12. 260, 7.

predige st. f. 55, 25 u. ö.

predigere, pretigere st. m. predi- ger 11, 13. 33, 37 u. ö.

prelate sw. m. 31, 27. 29. 34. 65, 32 u. ó.

prelature st. f. 31, 28.

priesemere sw. m.? wucherer 116, 19. vgl Graff, Ahd. Sprachsch. 3, 369. Grimm, gramm. DH? 142.

prophecien sw. v. 89, 38.

prüven, prüwen sw. v. prüfen 5, 27. 58, 8. 69, 31. 72, 7 u. ó. erkennen 39, 2.

prüvende, prevende st. f. pfründe 31, 29. 32. 33.

prüvunge st. f. übers. probatio 59, 8.

Q.

quale st. f. qual 102, 23. 31. 107, 23 u. ó.

queden st. v. sprechen; präs. qwit, kit in B durchstehend.

queln st. v. schmerz leiden, schmerzen 33, 25. 188, 36. 144, 32.

queln sw. v. peinigen 33, 29. 43, 30 u. ö. plagen 128, 6.

quicken sw. beleben, erquicken 191, 13 a. 236, 30. 314, 8B.

R.

racha st. f. rache 155, 22.

ramen sw. v. mit gen. zielen 104, 9. trachten, streben 234, 10.

raste st. f. ruhe 348, 17.

rat st. m. r. geben uf, wider jemand 14, 15.

ratgebe sw. m. 6, 28.

ratgeber st. m. 6, 24.

ratman st. m. berater 182, 15 a. 16. 205, 37.

recht adj. justus 11, 23. 21, 35. 35, 26. 39, 22 u. o. recht ere und ytel ere 48, 29. des rechtin, von rechts wegen? 277,9. rechte, mit rechte, von rechts wegen 5, 30. 28, 28. 74, 28. 105, 3 u. ó.

rechte adv. gerecht 40, 1. r. wider, ge- rade entgegen 75, 22.

rechten sw. v. übers. gubernare 161, 15.

rechticheit st. f. redlichkeit 69, 31.

rede st. f. erórterung 16, 18. r. geben, vordern, rechenschaft 42, 6. 46, 29. 84, 6 u.ö. zur. werden, sprechen 114, 94.

rede metath. aus erde 33, 11.

redeliche adv. vernünftig 40, 1.

redelicheit st. f. rechtschaffenheit 23, 31. übers. racionale 39, 40.

regelere st. m. canonicus, stiftsherr 137, 9. 197, 4.

reif st. m. strick 17, 23. 26°. 18, 8. 9. 10. übers. funiculus 13, 3. 7. 8.

reine adj. keusch 3, 11. 6,4 u. o. r. von 19, 14. 228, 3 u. ó.

reinen sw. v. = regenen 164, 10. 294, 12.

reinicliche adv. schön 87, 34.

reinikeit st. f. keuschheit 17, 41. 21, 34 u. ö. reinigung 158, 5.

reite st. f. fahrt 192, 2 a.

reiten sw. v. verrechnen, rationem ponere 117, 14. rechnen 122, 37.

reken, recken sw. v. strecken 70, 22 u. ö.

remen sw. v. mit gen. zielen auf etwas 28, 6. 7.

reschunge st. f. eifer, tapferkeit 334, 29 B. -

reyn st. m. regen 258, 26. 27. 327, 7.

reze adj. wild 289, 27 B.

richsen sw. v. übers. regnare 276, 31.

richten sw. v. ausrichten, entrichten, vergüten 221, 12; daher 13 intgeldin.

richtich adj. gerecht 252, 20 B.

riechen st. v. nhd. sinn. trans. 23, 24. 41, 4. 120, 14 u. ö. intrans. prát. rouch, duftete 107, 35.

rige sw. f. ordnung, reihe; linie der bewegung des mondes 199, 1 a.

rigin st. v. spießen 119, 34.

ringen st. v. kämpfen 116, 20. 131, 6. 229, 30 u. ó.

ringen sw. v. erleichtern, mit von 50, 6.

risebet st. n. krankenbett 138, 36.

ritheige, vogelname 325, 1 B. quelle: merula? vielleicht aus rie£ und heien zusammengesetzt, eine bildung wie wischeo, praturarius Graff, Ahd. Sprachsch. 4, 761. aus den bekann- ten ableitungen von riet ist es kaum zu erklären. eigenname Heio Graff 4, 710.

ritteren sw. v. übers. militare 77, 22.

rizin st. v. reißen 109, 8. 41.

roden sw. v. lant r. 29, 6.

rofenunge st. f. eröffnung, Epiphania 267, 2 B.

rohen sw. v. brüllen 268, 15 B.

Romecrüce st. f. procession an den bitttagen 195, 15. 197, 18.

ror st. m. 253, 8. B femin.

rorhonich st. m. wilder honig 203, 38.

rosenvarwe st. f. 83, 14.

rost st. m. 841, 28. gemeint ist crates, rogus; aber das wort ist durch einen fehler des gedankenlosen aufzeich- ners niedergeschrieben worden, es muß heißen: ein michil vür.

rouben sw. v. mit gen. berauben 23, 18. ausrauben 261, 10.

rouchvaz st. n. 178, 24. 179, 13. 19. 26 u. Ö.

rozzen eigentlich das sw. v. = ver- faulen, aber gemeint ist rosten (st : ss) 341, 7. daneben rozt. übers. eruginare.

485

rüb, roub st. m. raub 47, 24. 96, 9 u. ó

rüben sw. st. v.? reiben? 49, 27. .

rüberinne st. f. reiberin? 49, 24.

rüch st. m. rauch 101, 21. übers. funus 102, 1. 2. 5. geruch, odor 3, 8. 5, 11. 13. 53, 18. 65, 4 u. o. gestank 30, 16.

rüche st. f. sorge, achtsamkeit; r. haben, mit gen. sich bekümmern 107, 16. 235, 34. pflege 114, 87.

rüchen sw. v. sich kümmern. allgem. wahrscheinlich auch an r. 52, 1. 'sie gehóren dem teufel an.'

rücken adj. aus roggen gebunden 156, 13. 21. 22.

rufig adj). mit rufiger stimme, clamosa voce 813, 30 B (= lüter A).

rügen sw. v. rügen, strafen 81, 4. 155, 8. 234, 22. anklagen 291, 31. 292, 4 u. ö.

rüger st. m. übers. accusator 239, 30.

rum st. m. ruhm, rühmen 20, 33. 92, 31 u. ó. im üblen sinn 47, 27.

rümen sw. v. reflex. sich rühmen 108, 81.

rümen sw. v. rüumen trans. 115, 5. 183, 30. den platz räumen 378, 23. uz r., ausräumen, wegschaffen 58, 20.

rünen sw. v. raunen 205, 1.

rüren sw. v. berühren 23, 24. 69, 5. 373, 28. 80. 31. u. ö. erwähnen 25, 31.

rürren 268, 21 a; hängt das mit réren = brüllen zusammen, oder mit rüeren = packen?

rüwe st. f. ruhe allgem.

rüwe meist st. f. aber auch sw. und sw. m. reue: allgem.

ruwelich adj. zur reue gehörig 20, 16. 17.

rüwen sw. v. ruhen; übers. requiescere 8, 8. 5. 89, 21. 141, 12 u. o. 381, 37 bedeutet die phrase wol: 'daß er un- ruhig war und nicht genesen konnte’. Ev.: incipiebat enim mori.

rüwen st. v. reuen; prüt. rou 98, 7. 186, 35. trans. bereuen 281, 13. schmer- zen 69, 5.

rüwich, rüwig adj. reuig 13, 27. 21, 91. übers. contritus 39, 15.

S.

sabeztag st. m. samstag 283, 20 B. sache st. f. ursache 62, 21. 13, 21. 35 u. Ö.

486

sachtüch st. n. grobes tuch, sacktuch 98, 13.

saf st. n. saft 113, 13.

sagen sw. v. nebf. segen 105, 4. 168, 32.

salme sw. m. psalm 139, 10.

salter st. m. psalterium 27, 15 u. o.

sam adv. so, ebenso 181, 11 (san a). san 142, 25.

samenen, samen sw. v. versammeln 68, 11. reflex. heer versammeln 207, 9 a.

samenunge st. f. versammlung 264, 4. mit s, zusammen, in schaaren 189, 26 a. geistliche gemeinschaft, convent 81, 29. 35. 351, 4.

samphte adj. were nur dise werli vil s. übers. etsi blandiretur 17, 8.

samphte adv. s. tragen 18, 30. s. riten 19, 9. 37 u. ó.

samwizze st. f. gewissen 377, 21. 380,7.

sam wizzicheit st. f. conscientia 21, 86. 37, 1. 7. 39, 18. 20. 138, 17 u. 6.

samwizzig adj. bewuBt 252, 21.

san adv. alsbald, sofort 107, 32. 38. 115, 5 u.ö. s. zu hant. 132, 34. 139, 16 u. 6. s. zu stunt. 111, 36. 133, 16 u. ó.

satten sw. v. trans. süttigen 12, 89. 83, 15.

schaffin st. v. anstellen 117, 18. ein- richten, besorgen 117, 25.

schafhirte st. m. 111, 19.

schafhüs st. n. schafstall 56, 37.

schal st. m. lärm 33, 18.

schalk st. m. knecht 289, 15 B. 317, 26 B u. Öö. '

schalkheit st. f. knechtschaft 283, 6 B.

schame sw. m. schande 284, 23.

schande st. f. scandalum 62, 2. 351, 4.

schappel st. n. blumenkranz aufs haupt 170, 33.

schar st. f. schaar; in der sch., mit der schaar 36, 0. 45, 15 u. ó.

scharn sw. m. f.? fleischbank 4, 38. = scharnen?

schatehüt st. m. breiter hut, der schatten gibt 205, 16.

schatzen sw.v.schütze sammeln 341,2.

schatzgyrich adj. geldgierig 121, 19.

schechere st. m. rüuber 119, 21. 124, 27. 125, 2 u. 6.

scheffer st. m. übers. vilicus 310, 17. 31.

schefman st. m. schiffmann 98, 1.

scheidunge st. f. sonderung, unter- schied 102, 37. trennung 371, 18.

schelclich adj. knechtisch 134, 5. schalclich 211, 31 B. 318, 11 B.

schelclichen adv. in böser absicht 312, 10.

scheltwort st. n. 111, 10.

Scheme st. f. scham 262, 23. 375, 28.

schemede, schamede st. f. beschä- mung 133, 30. 234, 23. 283, 24.

schemelich adj. schändlich 325, 14.

schemeliche adv. mit schande, be- schämung 378, 23.

schemicheit st. f. scham 53, 24.

schenden sw. v. übers. scandalizare 49, 15. 62, 3. 100, 21. 350, 39. 351, 14. u. Ó. Synom. ergern.

schenken sw. v. ausschenken, gegen zahlung 13, 30.

schentliche adv. schändlich 135, 10. mit schande 372, 10.

schepfen sw. v. übers. creare 101, 19. sich sch., sich bilden nach 318, 18. wort sch., sprechen 321, 3.

schephin adj. aus schaffellen 115, 16. 32. schafin, schafmäßig 369, 20.

schepnisse st. n. geschöpf 34, 38. schefnisse st. f. 85, 17. 18.

schetewen, schatewen sw. v. schat- ten geben 101, 22. im schatten lassen 281, 1.

schetzzere st. m. schatzsammler 341,6.

schicken sw. v. bereiten, ordnen, rü- sten 99, 30.

schim st. m. übers. nitor 137, 16.

schime sw. m. (st. m. 323, 23) schatten 36, 19. 38, 27. 32. 85, 2. schieme 60, 35. 64, 10. 82, 33. 84, 30.

schin st. m. blick 23, 8. adj.? sicht- bar, deutlich 118, 9. 123, 37.

schine sw..m. schein, glanz 101, 21.

schire, schiere adv. bald, rasch 90, 3. 31. 108, 1. 114, 22 u. ö.

schirmunge st. f. schutz 260, 11 B.

schone adj. mit von, frei, rein 15, 5.

schoub st. m. strohbündel 327, 5 B.

schoubin adj. mit stroh gedeckt 327, 1. 8.

schowunge st. f. übers. spectaculum 65, 40.

schoz st. n. geschoD, übers. sagitta 101, 37.

schoz st. m. schooß 83, 17. 21.

schrien sw. v. schreien, prät. schrieten 349, 3.

schrin st. m. lade, truhe 154, 12.

schultheize sw. m. übers. villicus 117, 12. 16. 19. 32. 37 u. ö.

schünden sw. v. anreizen, verlocken 238, 21. 243, 15. 309, 10.

schündunge st. f. verlockung 17, 31.

schüne st. f. scheune 376, 21.

schüre sw. f. scheuer 130, 86.

schürı sw. v. schüren, weiter heizen 108, 8.

schuzs sw. v. armbrustschütze 23, 4.

segen sw. v. zersägen 66, 7.

segeninge st. f. segnung 270, 15 B. übers. benedictio 29, 33. 325, 19.

sehen st. v. prüt. sagn 180, 28. 381, 1. sagt 270, 21. an s. übers. respicere, be- rüclsichtigen 66, 18.

Seige;e segete prüt. von sagen, seges. 63, 34.

sein &. m. segen 29, 32. 151, 36. 270, 15.

seinen sw. v. segnen 162, 20. 330, 4. 336, 6. 366, 37. seingente 113, 20. seginte 118, 23.

seitinspil st. n. 115, 4. übers. organum 14", 7.

seld»n adv. niemals 112, 19. 134, 10.

selich adj. glücklich, aber auch tüchtig,

wıcker, allgem.

selisheit, seilichkeit st. f. seligkeit, glück, allgem. übers. sanctimonia "4, 26.

seltsene, selzene adj. seltsam 95, 26. 113, 32. 136, 31.

semphtigen sw. v. besänftigen 40, 11.

sendalyn, sandelholz 71, 18.

ser st. n. schmerz 144, 5 u. ó.

serde st. f. schmerz 53, 13. 149, 16. 18. 325, 13. verletzung 260, 10.

sere adj. mit schmerzen behaftet 102, 19.

sewin sw. v. säen 130, 36.

sichtlich adj. sichtbar 59, 21. 22.

sider, sieder adv. seit, seitdem s. dem male 18, 19. 40, 25. 55, 19. s. males 41, 41. 137, 14. später 88, 12. 97, 22. 107, 1. 135, 32 u. 6.

siech adj. krank, allgem. minnen siech 58, 8 könnte zusammengeschrieben werden, es übers. amore langueo.

siechen sw. v. krank sein 140, 18.

siegen st. v. sinken 352, 12.

487

siete st. m. sitte allgem., ceremonie 161, 40.

sigelos adj. 178, 4. 202, 10.

sigenünft st. f. sieg 303, 21. 22. 24.

sin st. sw. m. sinn; besinnung 13, 19. 22. 54, 19 u. ö.

sinenthalben adv. seinetwegen 43, 33.

sinewel adj. übers. rotundus 64, 1. 11.

sinnenrich adj. übers. qui sensu abun- dat 22, 31.

sint adv. seit, seit dem, besonders sint dem male 10, 32 u. ó.

sintflüt st. f. 965, 1.

sippe st. f. verwandtschaft 319, 17.

sippe adj. blutsverwandt 279, 1. 319, 13. 15.

sippede st. f. verwandtschaft 285, 18 B.

sippehür st. m. incest 237, 4.

sippehüre st. f. incest 47, 22.

site st. f. seite; ein si, auf einer seite 26, 22.

sitzen st. v. als kaufmann sitzen 222, 4. s. an, sich setzen zu 4, 18.

scriehen schrien st. v. schreien 45, 21.

slachte st. f. art 10, 35 u. o.

slachte st. f. schlacht, schlachtung 119, 31. 120, 22. mord 188, 7.

slafrich adj. 313, 24.

slafrkeit st. f. somnolentia 7, 37.

slak st. m. strafe 282, 18. 295, 20. un- glück, verderben 26, 28. wetterschlag 197, 8.

slan, slahen st. v. prüs. slet 20, 20. erschlagen 112, 33. 119, 31 u. o.

slange 13, 7; hier kann slange (sw. m.) schwerlich den teufel bezeichnen 11 percussistt und 12 got der slüch sie legen es nahe, slage zu schreiben. 17, 27. 33 u. o.

slecht adj. gerade 186, 14.

slefliche adv. schlüfrig 345, 9.

slinden st. v. verschlingen 3, 13. 119, 40.

slingen st. v. sich schlingen, schlün- geln 17, 28. 347, 5.

slizen st. v. schleißen, abreißen 168, 16; wahrscheinlich ist aber stizzin zu lesen, vgl. 191, 15.

sloufen sw. v. pass. us sl, ausziehen, von kleidern 262, 27 B.

smack st. sw. m. geschmack 24, 2. b. geruch 82, 19. übers. odor 342, 36. 31.

488

smaicheit, smacheit st. f. schmach 29, 22. 34, 34. 51, 18 u. 6.

smecken sw. v. nhd. bedeutung trans. 23, 25. 41, 5. intrans. 173, 14. kosten, versuchen 149, 17. .

smehe adj. dürftig, erbärmlich 181, 2 a. 274, 26 B (= mode A).

smeichere st. m. schmeichler 306, 1. übers. Aypocrita 327, 12.

smelich, smehlich adj. 34, 35.

smeliche, smehliche adv. 32, 20. 66, 16.

snellecliche adv. schnell, als &ynon. zu drate 56, 37.

sniden st. v. getreide schneiden 130, 31. 316, 21.

snode adj gering, verüchtlich 12, 5. 65, 8. ärmlich 34, 2. 151, 38. schlecht 82, 20 u. ö. enodiste übers. minima 153, 39.

so partikel, zur fortführung von satz und gedanken, ohne übersetzt zu werden. während 31, 11. dann 36, 33. und so, und so fort 52, 4.

span st. m. 120, 21.

spannen st. v. zu samene sp. 23, 2. schon durch den folgenden vergleich be- einflußt.

sparn sw. v. aufsparen 62, 8. 236, 3.

speichilne st. f. speichel 373, 31. 32. 33.

spel st. n. erzählung 138, 34. 264, 12 B (gerede).

spielgenoze sw. m. 144, 12. 186, 8. 10.

spigen sw. v. prät. spieten 170, 31. an ep. 41, 35. 46, 15.

spilehof st. m. theater 145, 27.

spilman st. m. 147, 4.

spiln sw. v. sich vor fröhlichkeit be- wegen, von kindern, 144, 5. scherz treiben, vergnügt sein 298, 11.

spilwib st. n. 164, 32.

spindel st. m. n.? 71, 26.

spisen sw. v. trans. 23, 41.

spoter st. m. verspotter 10, 2.

sprachen sw. v. rücksprache nehmen, verhandeln 143, 24. 187, 30.

sprechen st. v. an spr. trans. beschul- digen, anklagen 383, 39. uf uns spr., wider uns 239, 28. dar üf spr., darüber 51, 21. mit zw und dat. ansprechen 11, 41. sprache spr. 201, 20. stimme spr. 181, 16.

springen st, v. entspringen 279, 3. 330, 28 a.

sprozze sw. m. sprofe, stufe avf der leiter 288, 1 u. ö.

spruch st. m. 300, 17. acc. plur. spruche 26, 35.

spülgen sw. v. pflegen, gewohnt sein 101, 18. mit gen. 280, 15. 291, 4 u. ö. in B von s. 255 zu Zs. 20, 230, 21 ab sehr häufig.

stab st. m. pilgerstab 110, 33.

stadel st m. gesicherter platz, her- berge 53, 15. scheune 276 16 B (= stal A).

stal st.:m. stall 276, 10 (= sta B).

stank st. m. gestank 37, 15. 108,3. 119, 30 u. ó.

stark ad). st. zu —, stark für etwas 16, 33.

starke adv. wie sere, harte 222, V u. ó. aller starkist, am heftigsten 76,39.

stat st. f. platz 34, 35. 50, 13 u. o.übers. locus 12, 32. loculus 377, 26° wd be- zeichnet eine totenbahre.

stat st. n. meeresufer, gestade 146, 15.

state st. f. nach unsern staten, nad un- sern mitteln, gelegenheit 93, 10 344, 14.

staten sw. v. gestatten, erlauber 50, 1. 132, 21.

stechelich adj. stachlich 17, 1. 21. 31. 37.

stecke sw. m. pfahl 119, 34.

stegen sw. v. trachten; imper. 6,39.

steineimer st. m. steinernes gefäß 155, 10.

steinen sw. v. steinigen 141, 35. 3. 39. 142, 26 u. 6.

steinin adj übers. lapideus 14, 5.

steinloch st. n. felshóle, loch 36, 20. 39, 23. 31.

stellen sw. v. anstellen, anstiften 110, 89. st. darnach, trachten 81, 3.

sten st. v. sein 7, 83. dauern, fortbestehn 125, 32. zu st., gehören 106, 28. nach at. (also doch zu trennen) nachfolgen 21, 38. dar nach st., sich darum be- mühen 31, 34.

sterbelicheit st. f. mortalitas 24, 6.

sterbe sw. m. das sterben, seuche 119, 30. 231, 9. 308, 26.

sterben st. v. prüt. stab 59, 33. mit dat. absterben 28, 24. 31, 16. 17 u. ó. trans. tóten 120, 8. 170, 36.

stete adj. beständig 183, 28. 204, 30. adv. fest 5, 33 u. ö.

stetelichen adv. immerwährend 38, 29. 30. 275, 27.

steticheit st. f. beharrlichkeit 19, 7. dauer 27, 17 u. ö.

stetigen sw. v. befestigen 110, 13. 210, 12 a. 218, 7 u. ö. bestätigen 172, 4.

stichel ad). spitzig, stechend 17, 2.

stig st. m. übers. semita 62, 18.

stigen st. v. prüt. steik 56, 41. übers. ascendere 716, 24.

stok st. m. baumstumpf 276, 11. 279, 27. stok und steine 25, 4.

stole st. f. stola 39, 39 u. ö.

stolziheit st. f. stolz 40, 27.

stolzliche adv.. stolz geschmückt 98, 89.

stozen st. v. (zweige von den bäumen) reiBen 191, 15.

straphen sw. v. tadeln, allgem.

Strecken sw. v. 191, 13. 199, 1 a.

strenge adj. hart, unfreundlich 25, 38. fest, stark 103, 31.

strichen st. v. gehen, wandern 113, 17. 114, 9. 12. 124, 28 u. ö. von flüs- sigkeit: laufen 134, 7. ab str. ab- wischen 51, 32.

strowen sw. v. bestreuen 20, 15.

strozze st. f. gurgel 26, 33. 34.

stüke, stük st. n. 4, 37 u. o.

stunt st. t. mal 28, 14. 16. 17. 194, 24. 220, 20 u. à. under stunden, bisweilen 64, 27. 28. 3864, 4 u. 6.

stüren sw. v. steuern, synon. zu wider- sten 57, 2. mit gen. verhindern, ein- schränken 106, 31.

stürmbeter st. n. ungewitter 98, 1. stürmwetir 109, 26.

stuzze st. f. stütze s. 306 zu Leys. 136, 11 B.

suberlich adj. reinlich 15, 4 u. 6.

subern sw. v. säubern 34, 26.

suche st. f. krankheit 7, 87. 9, 3. 84, 33. 106, 41 u. 0.

suchede st. f. krankheit 196, 2 a.

süchen sw. v. heime s., mit krieg über- ziehen 207, 2.

suchten s. suphten.

suchtich adj. krank 20, 24. 102, 19.

sügen st. v. saugen 352, 34 conj. prát.

sul st, f. säule 259, 9.

sulich adj. solch, allgem.

489.

suln anom. v. präs. sal, salt. sulibir, sollen wir 92, 19.

sümercleit st. n. 52, 21. das bild ist wol aus der natur genommen, weifes prachtkleid vgl. 29 ff.

sümiliche adj. manche, einige 113, 16. 114, 7. 117, 19 u. à.

sünabend, sunnabint st. m. sabbath 50, 16. 283, 20.

sünde 22, 9. dem zusammenhange nach muß wol sünde bedeuten 'gut sehend'. da nun die participialform sich in keiner weise mit sehen oder siune und sine zusammenbringen läßt, so wird ein schreibfehler anzunehmen und sende oder siende einzusetzen sein. tol hätte der schreiber dann für vol ge- nommen und sünde = peccatorum.

sünden sw. v. sündigen 111, 40 u. ö.

sunder adv. conj. aber, jedoch 3, 3 u. o. übers. nisi 13, 25. außer 74, 4. 18, 38 u. 0. präp. mit gen. 42, 7. mit acc. 66, 26 u. o.

sunderen sw. v. absondern, übers. pellere 30, 9. 10 u. ö.

sunderholde sw. m. besonderer die- ner, günstling 217, 6.

sunderlich adj. eigens, besonders 16, 6. 198, 2 u. à.

sunderliche adv. insbesondere 63, 24. 11, 1. ausdrücklich 127, 41. 125, 3 u. ó.

sundertrut sw. m. besonderer lieb- ling 217, 6.

sunderunge st. f. 375, 39.

süne st. f. sühne, versóhnung 49, 30. 19, 26. 27. 31. 33 u. o.

sünen sw. v. versóhnen 48, 12 u. 6.

sünerinne st. f. versóhnerin 342, 40.

sünessün st. m. enkel 145, 15.

suphten, suchten sw. v. seufzen 35, 32. 33. 86, 10. 11. 17. 39, 3. 20 u. ö.

sus adv. so; allgem. sonst 159, 7. umme sus, umsonst 126, 31.

suzzeliche adv. lieblich, angenehm 88, 2.

swach 159, 42. diese änderung des über- lieferten ist nur ein auskunftsmittel unter manchen möglichen, das im gegensatze zu gewaldig 160, 1 am rät- lichsten schien. jedesfalls fehlt so. (so sach?)

SW&n,Swanne;swen,swenne conj. wann, wenn immer allgem.

490

Swar,swer,swer adj. schwer, allgem. hart, streng 62, 15. 17.

sweder pron. wer immer von beiden 107, 32. 111, 42. welcher v. b. 352, 15. 885, 1.

sweiztüch st. n. sudarium 49, 9. 51, 10. 31 u. o.

swellen st. v. anschwellen 134, 8. 258, 17. verschmachten, conj. prät. swülle er hungers 117, 38.

SWeI,SWAZ,Swle, Wer, was, wie im- mer, allgem.

swerde st. f. beschwerde 101, 27.

Swere sw. m. geschwür 33, 9. 14. 102, 22.

swinde adj. übers. subtilis 26, 35.

swindiclichen, svindicleche adv. geschwind, scharf von verstand 22, 32. 23, 10 u. 6.

T.

tachstern sw. m. Lucifer 60, 8. 9. 13.

tag st. m. hüte dis tages, heutiges tags 4, 23. 216, 26.

tagevart st. f. tagereise 27, 19.

tageweide st. f. strecke einer tage- reise 97, 31. 98, 10.

talehelde sw. f. declivitas 140, 24.

techeine st. f. dechantei 135, 6.

tegeding st. n. verhandlung 170, 22. übers. indutiae 116, 263.

tegiliches adv. übers. incessanter 24, 30. 27, 18. 36, 6. 82,6 u. ö. 71, 39 alltäglich, läßlich?

teil st. n. ein t. etwas 43, 28. 142, 9. sehr viel 32, 29. 115, 24 u. ö.

teilen sw. v. verteilen, austeilen 118, 21. anordnen 207, 4.

temperen sw. v. mäßigen 25, 91*. 275, 25. 26. 295, 22. 342, 26. 379, 23.

temperunge st. f. müBigung 335, 12.

termenen sw. v. bestimmen, zuteilen 307, 21. 316, 33.

tief adj. tiefsinnig 125, 5.

tiegere, tigere, digere adv. genau, sorgfältig 3, 16. 51, 26. 62, 31. 117, 1. 143, 24. 154, 3. 187, 31.

toben sw. v. wüten, rasen, £. nach 68, 241,

tobicheit st. f. raserei 68, 28.

tore sw. m. tor, t. zu für 16, 33.

totenbein st. n. 18, 33.

tothaftig adj. tótlich s. 248 zu Leys. 127, 11 B.

totlich adj. sterblich 42, 24. 53, 21. 79, 10 u. o.

totlicheit st. f. sterblichkeit 42, 21.

totslak st. m. 93, 16.

toub adj. &. zu, für etwas 82, 15. 296, 10.

trach adj. träge 12, 12 u. ó.

trache sw. m. drache 100, 32.

tragen st. v. prüs. treit 812, 23. uber ein tr., in ein tr., übereinstimmen 80, 4. 137, 6. untewei tr., nicht überein- stimmen 79, 32 vgl. die stellen bei Leyser s. 24 ff.

tragliche adv. träge 345, 8.

trakeit st. f. trägheit 40, 29.

tram, tran st. m. balken 308, 8. 365, 353, 366, 1.

trank st. m. das trinken 30, 36. trunk- sucht 173, 20.

treffen st. v. ir. zu, gehören zu 100, 2. sich beziehen auf 115, 24. 231, 35. 364, 32.

trehen st. m.? plur. trene, trehen; dat. trehen, irehern allgem.

trehtin st. m. herr nur gott. in B durchstehend.

tresecamere st. f. schatzkammer 341, 21.

trigen st. v. betrügen 205, 29 u. à.

trigere st. m. betrüger 115, 30. 31 u. o. 8. trügen.

troppe = tropfe 360, 14.

trost st. m. tröster, veterlicher tr. 32, 40. 60, 34.

trostlich adj. 94, 26.

trüben sw. v. trans. übers. conturbare 129, 28.

trüfen sw. v. träufeln 102, 31 u. Gà. regen durchlassen 327, 8. 11.

trüge adj. = mhd. trucken, trocken 98, 8.

trugen sw. v. trocknen 21, 3. s. trüken.

trügen st. v. betrügen 351, 4. 354, 16 u. Ó. 8. trigen.

trügene st. f. trugbild 132, 13.

trügenere st. m. betrüger 204, 26. 339, 28. 348, 31. 34. 349, 5 u. ó.

trüginheit st. f. betrügerei 339, 29. übers. fictum 170, 4.

trüken sw. v. drücken. conj. präs. drüge, erdrücke 109, 2. sonst oft.

trüken sw. v. trocknen, prät. #rüchente 68, 2. übers. siccare 64, 1. 16 u. à.

trüricheit st. f. 164, 36 u. o.

trunkenbolt st. m. übers. ebriosus 7, 42.

trut st. sw. m. liebling, trauter 185, 86. 88. 276, 28. 356, 3.

trutkint st. n. liebes kind 104, 31. 331, 16 a.

trütmüter st. f. liebe mutter 190, 18.

trütsun st. m. lieber sohn 219, 14.

trüwen sw. v. vertrauen mit gen. 44, 10 u. 6.

tube s. dube.

tübinmist st. m. 196, 10.

tübinveder sw. f. 136, 80.

tübinvenster st. n. 259, 2.

tue st. m. tau 29, 27. t& 60, 36. sonst tou.

tüfene st. f. tiefe 109, 24.

tüfere st. m. täufer 63, 12 u. o.

tügen anom. v. .taugen, tüchtig sein prüs. tüch, touch, toug 65, 41. 144, 35. 116, 10. prüt. tochte 160, 3 u. o.

tügen st. n. das geheimniB 90, 27. 123, 12. 15. |

tügene, tougene st. f. heimlichkeit 305, 2 B.

tüginlich, touginlich adj. geheim- nißvoll 217, 11.

tum adj. die fummisten lüte 66, 15.

tümen sw. v. verurteilen 37, 4.

tumpheit st. f. torheit, unbesonnen- heit 260, 98. voluptas 280, 15 B.

tumplich adj. thóricht 367, 8.

tumplichen adv. albern 11, 38.

tün anom. v. prüs. tuht 31, 17. abe t. entfernen 27, 8. an uns t., anziehen 131, 6. sich an t., mutuo se indui 69, 29. hin t., unterlassen 3, 24. her vor t., her- vorbringen 95, 6. daz beste tü, übers. fac bonum 3, 23. zu sünden t., sündigen 221, 14 u. ö. vonme libe t., töten 156, 28, 32. sehr oft mit dem infinitiv verbunden 10, 34 u. o. die tätigkeit eines früheren zeitwortes wird durch tün aufgenommen 28, 33. 30, 11 u. o.

tungen sw. v. düngen 29, 18. 21. 24. 275, 7.

türe adj kostbar dat. plur. tuveren 66, 13. compar. tuer = turer 119, 14.

turren anom. v. wagen 122, 16. 123, 18. 135, 33. 141, 3. 148, 36. 151, 14 u. à.

491

tusenzich zahladverb, tausendmal 66, 27.

tüvelsuchtich adj vom teufel be- sessen 1067, 6.

tüwen sw. v. trans. auftauen 64, 13.

twahen st. v. waschen, prüt. twük 68, 1.

twale st. f. zógerung 330, 17 B.

twingen st. v. zwingen; ängstigen, bedrüngen 29, 1. kasteien 81, 4. durch kasteien reinigen, mit von 91, 20. 221, 11. 226, 11 (hs. vor). 238, 2.

U.

üben sw. v. hantwerk à. 211, 19. cum de peccatis agitur wird falsch übersetzt als man süntliche dink übet, d. h. treibt 82, '4.

uberaz st.n. übermäßiges essen 16, 26. 24, 19. 40, 33. 47, 21 u. 6.

ubergezimbere st. n. übergebautes zimmerwerk, gebäude 303, 27 B.

uberhügen sw. v. vergessen 318, 2.

uberhür(e) st. n. f. ehebruch, buhlerei 41, 22. 106, 21. 231, 4. 219, 6 u. ó.

uberlust st. f. wollust 40, 32.

ubersilbern sw. v. übers. deargentare 136, 31. 137, 15.

ubertrank st. m.? übermäßiges trin- ken 16, 26. 24, 19. 40, 33. 47, 22. 58, 28 u. 6.

ubervart st. f. übers. transitus 155, 23. 30? u. à.

ubiltetig adj. verbrecherisch 312, 24.

übunge st. f verehrung 162, 7. übers. exercitium 29, 41. 288, 7.

üch = ouch sehr oft.

uferstandunge st. f. auferstehung 10, 21. 42, 35. 54, 32 u. o.

üffe prüp. super 8, 21 u. o.

uffor adv. weiter hinauf, zurück = ff her? 267, 19 a.

ufgerakt adj elevatus 56, 39 u. ó.

ufstandnisse st. f. auferstehung 46, 22.

ufstandunge st. f. auferstehung 52, 16. 17. 63, 5. 83, 2^ u. à.

ufvart st. f. himmelfahrt 55, 40 u. ó.

umbereit adj. ungerüstet 314, 5 B.

ummerede st. f. herumreden, entschul- digung 106, 21.

ummeringen st. v. 110, 20.

ummetüllin sw. v. mit belagerungs- werken umgeben 119, 11.

492

ummezimmern sw. v. mit belage- rungswerken umgeben 119, 12. unbedact adj. unbedeckt 118, 18. unbescheiden adj. unverständig 5, 81. unbewart adj ungeschützt 3, 15 u. ö. unbewollen adj. unbefleckt 263, 10. 362, 86. unbieten, enbieten st. v. gebieten 84, 83. 38. 89. 90, 19. unbinden st. v. entbinden, lösen 63, 22. s. untbinden. unbrant part. adj. entbrannt 85, 39. und prüp. under mit dat. 128, 28. und des, unterdessen 132, 22. undankbere adj. 158, 7. undankes adverb. gen. ohne absicht 41, 3. 46, 40. ünde sw. f. woge 369, 5. undenkeliche adv. unerdenklich 365, 31. underdeinich adj. unterthünig 47, 19. 8. undertanig. underdige st. f, fürbitte 261, 22 B. underkünik st. m. übers. regulus 881, 35. 382, 14. undermengen sw. v. untereinander mischen 109, 36. underscheide st. f. unterschied 315, 38. underscheidunge st. f. discretio 306, 6. 315, 33 B. 341, 2. underschidunge 388, 33 B. underscheit st. m. 33, 31. undersniden st. v. zusammensetzen, mischen 20, 9. undertanig adj. 64, 33. s. underdeinich. undertün anom. v. sich unterwerfen, botmäßig machen 384, 22. undervahen st. v. verhindern 213, 33. underwinden st. v. reflex. mit gen. sich eines annehmen 28, 6. underwisen sw. v. 382, 16. undrost st. m. übler trost 31, 7. unganz adj. 138, 36. verletzt offenes geschwür, faules glied? ungebichtit adj ohne beichte 291, 31. 385, 19. ungebüzit adj ohne buße 291, 32. 385, 19. ungedult st. m. 26, 25. 47, 26. ungehorsam st. f. allgem.

ungehorsamicheitst. f. ungehorsam 41, 26. 363, 24.

ungehort adj. unerhórt 344, 26.

ungelich adj. übers. dissimilis 16, 22 u 0.

ungeloubich adj. unglaublich 344, 26.

ungelüblich adj. unglaublich 132, 5.

ungerichtet adj. ohne urteil, straflos 346, 25.

ungespiset adj. ohne speise 3, 15.

ungetüme st. n. ungethüm 171, 40.

ungevlecket adj. immaculatus 74, 17.

ungevüge adj. unziemlich 47, 27.

ungewareheit st. f. unsicherheit? un- vorsichtigkeit? 347, 12.

ungewarlich adj. gefährlich, schäd- lich s. 302 zu Leys. 134, 22.

ungewitere st. n. übers. tempestas 148, T1. 828, 5. 327, 8.

ungewürme st. n. gewürm (vonscheuß- licher art) 171, 39.

ungezzen adj ohne essen 98, 16.

ungunst st. f. mißgunst 40, 32.

unhailsam adj. übers. insanabilis, un- heilbar 12, 21.

unhoch, unhoe, uneho adv. gering, stets mit haben verb.: geringschätzen 96, 25. 114, 34. 126, 18. 131, 26.

unküschere st. m. unzüchtiger mensch 122, 19.

unkuüst st. f. falschheit, hinterlist 179, 11. 312, 10 B.

unküstieg adj. übers. dolosus 112, 32.

unleidelich adj. leidlos, ohne schmer- zen 53, 12.

unmanich adj. wenig 56, 28. 278, 16 B. 831, 7. 369, 2. 381, 26.

unmaze st. f. übermaß an lust 106, 28.

unmere adj. unlieb, unwert 36, 28. 122, 14. 181, 16. 136, 26. 163, 24 u. ö.

unmezich adj. unmäßig 58, 9.

unmezlich adj. unermeßlich 57, 37. übermäßig kostbar 106, 25.

unmüzlich adj. unziemlich 384, 32.

unnutze adj. 18, 24 u. o.

unnutzicheit st. f. 373, 16.

unnutzliche adv. übers. male, in un- nützer weise 310, 7.

unrecht, unreicht adj. injustus 21, 18. 50, 33 u. o.

unrechticheit st. f. übers. iniquitas 17, 25. 812, 11.

unruwe st. f. unruhe 39, 22 u. ö. dat. plur. 348, 22.

unrüwig adj. übers. impoenitens 12, 36.

unschone st. f. häßlichkeit, makel 292, 18.

unschone adj. häßlich, mißfarbig 294, 14.

unschüldich adj. u. von, an 65, 18.

unschüldicheit st. f. unschuld 86, 35.

unschüldigen sw. v. entschuldigen 321, 18. 362, 16, 23 u. ö.

unse = unser 100, 15 u. ö.

unsegelich adj. übers. inestimabilis 159, 82.

unselde st. f. unglück, dat. plur. 292, 15.

unselicliche adv. 95, 24.

unsichticheit st. f. unsichtbarkeit 10, 3.

unsichtlich adj. unsichtbar 59, 21. 24.

unsinnicheit st. f. übers. insania 332, 18.

unsiten sw. v. sich ungeberdig auf- führen 297, 18.

unsmackende adj. geschmacklos 156, 17. 157, 4.

unsprecheliche adv. unaussprechlich 365, 30.

unstate st. f. schlechte gelegenheit, hilflosigkeit 106, 36.

unstete adj schwankend 297, 18. un- beständig 342, 30 u. o.

unstetich adj. unbeständig 240, 35.

unsteticheit st. f. unbeständigkeit 125, 21.

unsüzze adj. geschmacklos 156, 1. s. 17 £.

untbinden st. v. losbinden 168, 10. 11. 191, 9. 10. befreien 210, 10 u. ó. s. unbinden.

untbizen st. v. übers. gustare 52, 10. S. enbizen.

untbürnen sw. v. anzünden 190, 18 a.

untecken sw. v. entdecken, entblóBen, 68, 6.

untlosen sw. v. erlósen, befreien s. 255 zu Zs. 20, 229, 1 a.

untotlich adj. unsterblich 42, 25. 53, 12. 79, 11 u. o.

untotlicheit st. f. unsterblichkeit 42, 21. 52, 22 u. à.

untraten st. v. ausweichen 12, 4.

untreinen sw. v. verunreinigen, besu- deln 52, 1. 96, 32. 112, 35 u. 6.

498

untrunken adj ohne trinken 96, 16. untrüwe st. f. hinterlist 47, 25 u. o. untslafen st. v. entschlafen 88, 8. 7. 18. 185, 30 u. ó. untsten st. v. auferstehn 52, 26. untüre adj. übers. reprobus 59, 14. 175, 21. untzien st. v. entziehen 17, 19. unvarnde adj u. anme libe sin, men- struieren 320, 4. unvertregelich adj. unertrüglich 144, 16. unvlochten part. adj. entflochten, auf- gelöst 68, 4. unvolbracht adj. 100, 26. unvorborgen adj. 339, 10. unvorholn adj. %, 27. 339, 10. unvorsehen adj. unvorsehns dinges, plötz- lich 230, 28. unvorsünet adj. nicht versöhnt 179, 33. unvortecliche adv. übers. irreverenter 5, 83. unvorvület adj nicht von fäulniß angegriffen 72, 7. unvroude st. f. trauer, jammer 212, 18. 280, 20. 283, 8. 21 u. ö. unfruchtich adj. unfruchtbar 272, 15 B. unvrüchtsam adj. unfruchtbar 272, 14. unvülich adj. nicht faulend 71, 85. unwachsen st. v, kleiner werden 64, 25. 65, 6. 125, 21. unwarhaft adj nicht wehrhaft, ge- rüstet 314, 5 (= B umöereite). wegen des vergleiches mit Anna ist aber wahrscheinlich unberhaft sterilis ge- meint. unwerdich adj. indignus 5, 22 u. o. unwerticlichen, unwirdichleiche 5, 20. 9, 26 u. 6. unwertsam adj. geringschätzig 111, 10. unwillich adj. 13, 2. übers. malivolus 36, 39. unwizzelich adj. unbekannt, heimlich 252, 25. unwizzide, unwizzinde adj. part. unwissentlich 41, 2. 20. 46, 40. 831, 25. uncemelich adj. unziemlich 7, 31. unzitich adj. nicht an der Zeit 175, 25. uppeg, üppich adj. üppig, leer, eitel 98, 1. 107, 8. 110, 14. 365, 16 u. ó. üppeliche adv. auf leichtsinnige weise 911, 29.

494

urdruz st. m. verdruß 309, 23 B.

urkunde st. n. zeugniß, übers. tesiimo- nium 11, 24. 25 u. 6. testamentum 26, 31 u. à. u. sprechen uf 25, 27.

urkunden sw. v. bezeugen 72, 10. 320, 18.

urlob st. m. n.? erlaubniß, entschuldi- gung von etwas 112, 22.

urlouge, urluge st. n. krieg, kampt 104, 34. 107, 30. 125, 4. 202, 8. 234, 6 u. ó.

urlougen sw. v. krieg führen 206, 30.

urschide st. f. unterscheidende erkennt- niB 271, 1 B (= underscheidunge A).

urstende st. f. auferstehung 291, 8 B. s. 302 zu Leys. 132, 37 B. 133, 4 B. u. ö. irstende 319, 3.

urteil st. n. gericht, daz leste u., das jüngste gericht 32, 41.

urteilen sw. v. durch urteil zuweisen 132, 30.

uzenan adv. auBen 321, 13 B.

uzene adv. außerhalb 119, 32.

üzer adj. äußer, äußerlich 264, 6. 385, 36. üzerste vinsternisse 14, 38.

üzer präp. 141, 33. 185, 17.

uzgebrochen adj. mit ausschlag be- deckt 360, 2.

uzgeslofen adj. ausgekleidet, entklei- det 325, 16 B.

uzin präp. 120, 4.

uzwendich adj. mit gen. außerhalb 30, 38. 34, 17 u. à. dat. 50, 9. |

uzwert adv. auswärts, nach außen hin 115, 34.

V.

v öfters = w.

val stm. verderben, übers. ruina 7, 42 u. o.

vallen st. v. übers. procidere 61, 16.

valsch st. m. treulosigkeit, betrug. vie- leicht ist dies 62, 5 statt val ein- zusetzen, wobei dann das übrige un- geündert bleiben kónnte. bedenken erregt die verbindung mit an wisen vgl. 20.

valwen sw. v. fahl werden 116, 9.

van st. v. ane v., anfangen 146, 16. v. nach dem vatere, geraten 324, D.

v&ren Sw. v. feindselig nachstellen 318, 7.

varn st. v. alle art bewegung; fliegen 88, 29. allgem. ziehen, sich begeben, leben; an v. angreifen 332, 32. hin v., sterben 52, 2. mit v., mitspielen 142,

25. vor v., vorbeikominen 124, 29. vor sich v., weiter ziehen 124, 29. 32. vartst.f. weg, gang 57, 21. adverb. —- sprung? 198, 22.

vasst. n. gefäß 65, 23. 70, 8. übers. vasa 109, 39. 299, 21.

vastwoche sw. f. woche in der fasten 14, 25.

vater der vetere buch, Vitae patrum 30, 13. 31, 41 u. 6.

vazzensw.v. in dich v., aufnehmen 5, 34.

vegen sw. v. reinigen 138, 81.

vehde st. f. feindseligkeit 80, 2.

veile adj. v. wesen übers. valere 176, 9.

veine st. f. s. venie.

veizte st. f. übers. ubertas 290, 94.

veizticheit st. f. übers. pinguedo 29, 33.

vel st. n. haut 134, 7 u. ó.

vener st. m. fahnentrüger 142, 23.

venie st. f. kniefülliges gebet 68, 8. veine 114, 27. an sine v. vallen, kniefüllig sein gebet verrichten 51, 20.

venknusse, venchnisse st. n. f. ge- fängniß 7, 35, 21, 19 u. ó. übers. cap- tivitas 198, 14 u. 6.

verdenken sw. v. reflex. überlegen 338, 12 B.

verhalten st. v. zuhalten 80, 18.

verlazenheit st. f. lässigkeit 388, 40 B. 389, 6 B.

verlornisse st. f. verderben 388, 27 B.

vernen sw. v. trans. entfernen 12, 23.

verre ad. v. fern, weit 30, 41 u. o. eon v. von weit her 118, 17. von verres, verrens übers. a longe 38, 21. 81, 30. 81. 368, 34.

verre adj. fern 73, 16 u. o.

verren sw. v. reflex. sich entfernen 114, 11.

versen st. f. übers. planta 29, 10.

versitzen st. v. versäumen 288, 14 B.

vertgenoze sw. m. reisegenosse 132, 3.

vertigen sw. v. entsenden 241, 37.

vestelspise st. f. fastenspeise 18, 27.

vesteltak st. m. fasttag 41, 14. 47, 12.

vestenen sw. v. feststellen, begründen 33, 31. befestigen 142, 14. 180, 16 u. ó.

vestenunge st. f. festung 171, 28. übers. firmamentum 339, 9. 16. Petrus 866, 30.

viere st. f. feier, sabbath 25, 19. 134, 2.

viest adj = veizt 9, 14. 29, 25.

viheliche adv. in viehischer weise 61, 10.

villade st. f. geißelung 127, 18.

villen sw. v. schinden 218, 29.

vingerlin st. n. fingerring 134, 26.

virin, vieren sw. v., feiern 133, 39. v. von, müßig sein 134, 5. 211, 21. 212, 7. 11 u. ö.

virzal st. f. modius, übers. quarta pars cadi 196, 9.

flamme sw. f. 33, 25.

vlammen sw. v. 101, 21. 102, 1.

vlins st. m. fels 327, 20a.

vlisch, vlesch st. n. fleisch 45, 4. 48, 29. 49, 16 u. 6.

vlischlich, vleschlich adj. fleisch- lich, fleischlich gesinnt 4, 38. 23, 28. 24, 20. 290, 22. 350, 27 u. O.

vlischliche, vleschliche adv. 25,

22. 50, 40 u. 6.

vlizich adj. der abgote vi., verehrte die abgötter 97, 23.

vlizzin, wlizin st. v. reflex. sich be- fleiBen 284, 25. 290, 6. 296, 12 u. ö.

vlüchtich adj. flüchtig 178, 9.

vlügel st. m. flügel 103, 22.

vlügen st. v. fliegen 56, 1. viluget 56, 1. vor vl, voraus fliegen 56, 2. oft.

vlühen st. v. fliehen, prüs. wües 261, 18. vlüt 99, 33. vlühet 81, 37. vlüwet 118, 10. 312, 30. imper, vulüch 73, 25. prüt. vluhen 61, 5. vlühn 61, 9. conj. vlüwe 188, 8.

voder vorder adj. früher 81, 20. vornehm 279, 24. adv. zu aller vor- dest 208, 17.

vogelere st. m. vogelfänger 378, 8.

vogelweide st. f. vogeljagd, falken- Jagd 66, 12,

voget, voyt st. m. advocatus 317, 3. 338, 9.

vogetinne st. f. fürsprecherin 347, 20.

vol adj. in vollim aldere, in reifem alter 116, 8.

volachten sw. v. ganz schätzen 94, 33.

voldanken sw. v. vollständig danken, mit gen. 43, 15.

voldenken sw. v. vollständig, zu ende denken 63, 11. 271, 16 u. o.

volgedenken sw. v. völlig ausdenken

. 56, 35.

volger st. m. nachfolger 8, 28. 14, 11 u. ö. mit gen. 64, 35.

495

volgrunden, vollengründen sw. v. ergründen 45, 9. 85, 20. 106, 2 u. ö.

volherten sw. v. verharren 235, 10. übers. perseverare 235, 11 u. 6.

volhoren sw. v. vollkommen hören 63, 11 u. à.

volcümen st. v. zu stande kommen 50, 4. ganz hin kommen 89, 13. 97, 6.

volkümelich adj. übers. perfectus 273,23.

volcwig st. m. kampf zwischen heeren, grosse schlacht 192, 14a.

vollen adv. vollends, günzlich 15, 6. genug 119, 34. vollauf 141, 37. invollen 361, 27 vollauf.

vollenbrengen sw. v. vollbringen 58, 40.

vollenden sw. v. prüt. vollante 116, 90.

vollenkümen adj. vollkommen 3, 32 u. 0. adv. 81, 38 u. o.

volloben sw. v. vollständig loben 94, 34. 201, 22.

volreichen sw. v. ganz erreichen, aus- schópfen 85, 21.

volsaten sw. v. vollendssüttigen 85, 10.

volsehen st. v. vollstándig sehen 63, 10 u. à.

volsprechen, vollensprechen st. v. vollstándig sagen 56, 85. 85, 20 u. ó.

volvarn st. v. zu ende fahren, die reise vollenden 132, 34.

volwizzin anom. v. vollstándig wissen 371, 39.

von präp. viel freier als im mhd. ge-

braucht.

vor präp. vor und vür sind darin zu- sammengeflossen. vor tage 30, 14, seit morgens. der sinn fordert ein zahl- wort, es wird vier tage heißen sollen. die quelle gibt keinen aufschluß.

vor adv. bevor, zuvor. allgem.

vor- in zusammensetzungen ver.

vor sw. f. gekürzt aus vrouwe; vor eigen- namen: vorn Evam 17,31. S0, 12. 149, 12.

voralden sw. v. alt werden 265, 21. 28.

vorblaichen sw. v. erbleichen 83, 14.

vorblenden sw. v. blenden 23, 28. 31.

vorblinden sw. v. erblinden 161, 1.

vorbürnen sw. v. verbrennen 96, 1.

vorchsam adj. furchtbar, furcht erre- gend 32, 41. vorchtsam, furchtsam 314, 29.

vordempnen sw. v. verdammen 73, 6,

496

vordilegen, vordiligen, vordilien sw. v. vertilgen 9, 21. 149, 22. 157, 27 u. ó.

vordorren sw. v. verdorren 20, 19.

vordroz st. m. verdruß 309, 23.

vordrucken sw. v. bedrücken 21, 18.

vorediln sw. v. aus der art schlagen 324, 6.

vorgenclich adj. vergänglich allgem.

vorgifnisse st. n. gift 171, 40. 352, 34.

vorgunnen Sw. v. vergónnen, stärker als nhd.; gutes wünschen 38, 14.

vorgyft st. f. gift 77, 26. 348, 32. 36. 39.

vorgyzzen st. v. ausgießen 77, 26.

vorharten sw. v. verhürtet werden 12, 24. 18, 12. 64, 13. 103, 30. 167, 2 u. ó.

vorhebin st. v. reflex. sich überheben 213, 25. 276, 6 u. ö. mit gen. 274, 15. 27 u. Ó.

vorhengen sw. v. gestatten, erlauben mit gen. 84, 20. 234, 36 u. ö.

vorhengunge st. f. übers. ordinatio 276, 25.

vorhencnisse st. f. übers. ordinatio 216, 25 B. erlaubniß 352, 28.

vorhtichen st.n. kleine furcht 32, 24.

vorirren sw. v. irren, stören 115, 29. 204, 24. vorirret werden übers. errare 319, 15.

vorjehen st. v. mit gen. bekennen 258, 15.

vorkeren sw. v. verleiten 8, 2. 67, 29. 204, 24 u. ö. übers. defigurare 30, 29. 34.

vorkiesen st. v. nicht beachten, ver- zeihen 195, 15 a.

vorkrenken sw. v. schwach werden, ermüden 37, 35.

vorkumen st. v. mhd. vürkumen, überkommen, überwinden 10, 26. mhd. verkumen, vergehen 297, 10. er- schrecken 152, 6.

vorlangen sw. v. verlangen, sehnen 818, D. ist vorlangit, impersonal, zu schreiben?

vorlazen st. v. uz v. hinaus lassen 98, 8. sich an got v., auf gott vertrauen 88, 8.

vorlemen sw. v. trans. durch lahmheit zu grunde richten 138, 7.

vorlien st. v. verleihen. präs. vorlie, vorliche, vorlieche 42, 15. 46, 31. 53, 39 u. ö. vorligit 117, 32. part. prüt. vor- liegen 227, 1. vorlüwen 138, 38.

vorliesen st. v. trans. verderben, tóten

8, 10. 90, 21. 143, 34. vorlorn werden, zu grunde gehen 3, 32.

vorloukenen sw. v. verläugnen mit gen. 75, 28.

vorlüben sw. v. reflex. mit gen., sich entschlagen, ablassen 111, 41.

vorlüst st. f. 341, 8.

vormelden sw. v. anzeigen 120,2. 196, 20.

forme sw. f. gestalt 57, 38.

formen sw. v. gestalten, formare 6, 3.

vormeren sw. v. anklagen, übers. dif- famare 117, 13.

vormezzeliche adv. vermessentlich 371, 21.

vormuden sw. v. reflex. ermüden; übers. deficere 37, 84.

vormünt st. m. fürsprecher, bei gericht 292, 3. verwalter 31, 37.

vornemen st. v. wahrnehmen, hóren 83, 35. verstehen 42, 35. übers. m- telligere 156, 4. 20. 157, 7 u. ó. einbe- greifen 173, 4. 17. 171, 33.

vornümft st. f. verständniß 156, 16.

vornüwen sw. v. erneuern 69, 22. 31. 85. 265, 20. 266, 6 u. ö.

vorqueln sw. v. durch qual herab- bringen 120, 5.

vorretere st. m. verrüther 31, 10 u. ó.

vorretnisse st. f. treulosigkeit 39, 2. 40, 33. 41, 24. 88, 31 u. ö. verratnusse 17, 28.

vorrozzen sw. v. verrosten 242, 17.

vorsagen sw. v. absagen, entsagen 41, 94. 46, 3.

vorscheiden st. v. verscheiden 142, 7.

vorschü wen sw. v. übersehen, ver- achten 156, 37. 1. 240 zu Leys. 127, 19! a.

vorsehen st. v. reflex. mit gen. sich versehen 166, 21. 352, 13.

vorsenden sw. v. ausschicken 218, 5. in die verbannung schicken 145, 13.

vorsiegen sw. v. besiegen 193, 3 a.

vorsinnen st. v. reflex. sich besinnen 132, 12.

vorslinden st. v. verschlingen. übers. deglutire 3, 4. 98, 4. 149, 38. 160, 15 u. ó.

vorslüchensw. v. verschlucken 136, 23.

vorsmahen sw. v. verschmähen prás. voremaet 31, 18. conj. vorsma 38, 18. prüt. vorsmehete 33, 11 u. ö. intrans. 57, 9. 76, 11.

vorsmahet st. f. verschmähung 26, 17. vorsmahheit st. f. verschmähung, schmach 73, 28. 288, 19. vorsnieden st. v. beschneiden 188, 33. vorspreche sw. m. fürsprecher 118, 84. vorstaltnisse st. f. mißgestalt, un- gestalt 84, 25. vorstantnisse st. f. erkenntniß 22, 11. 12. 23, 1. 9 u. 6. vorsteinit part. adj. versteinert 97, 27. vorstellen sw. v. ungestalt machen 84, 36. vorsteln st. v. stehlen 841, 11. versten st. v. mit dopp. acc., etwas darunter verstehen 279, 1. 376, 4. bi einem v., unter einem v. 12, 10. sich v. einsehen, einsichtig werden 164, 29. vorstummen sw. v. stumm werden 208, 25. 29. 80. vorsüfen sw. v. ertränken 328, 6. vorsümen sw. v. vernachlässigen 118, 23. vorsümig adj. säumig 885, 29. vorsünen sw. v. versöhnen 6, 17. re- flex. allgem. vorswelhen st. v. verschlingen 328, 6. vorswern st. v. reflex. falsch schwóren 25, 9. vort adv. fortan 59, 39. v. mer 82, 11. 94, 5. 875, 28 u. 6. vorteilen sw. v. verurteilen 92, 8. 97, 38 u. ó. mit gen. verlustig erklüren 99, 3. 106, 9. 118, 37 u. 6. vorterben sw. v. hinrichten 119, 32. vorterben st. v. schwer krank sein 114, 36. 196, 15. übers. perire 312, 4. vortragen st. v. ertragen 26, 16. 32, 20 u. ó. mit dat. geduld haben mit jemand 180, 81. vortrenchen sw. v. trans. ertränken 44, 17. 828, 5. 6 a. vortriben st. v. v. von, vertreiben aus 36, 21. vortrinken st. v. ertrinken' 44, 33. reflex. sich betrinken 211, 17. refl. mit gen. durch trinken verderben 8, 6. vortüben, vortouben sw. v. durch taubheit verderben 138, 7. übers. ob- surdescere 381, 10. vortümen sw. v. verdammen 10, 6. 95, 18 u. à. übers. condempmare 68, 1.

perdere 38, 41.

497

vortümnusse st. f. verdamniß 5, 34. 32, 85.

vorvahen st. v. nutzen, helfen 231, 27.

vorvarn st. v. vorbeiziehen, verfließen 88, 283.

vorvechtere st. m. verfechter 217, 7.

vorvliezen st. v. verlaufen 198, 3 a.

vorvlizzin part. adj. beflissen 117, 42. .

vorvlüchnisse st. n.? auswurf, ab- scheu 88, 18.

vorwandelen sw. v. verändern 83, 1. 80, 17 u. ó. vertauschen 357, 35. übers. mutari 860, 81. v. von, sich abwenden von 360, 82. lip v., sterben, oftmals.

vorwenden sw. v. rückgängig machen, abwenden s. 248 Leys. 127, 15 al.

vorwenen sw. v. reflex. vermuten 160, 18.

vorwenen sw. v. verwöhnen 243, 18.

vorwerden st. v. zu grunde gehen 6, 39. 149, 25.

vorwerfen st. v. verwerfen, übers. projectus 16, 27. 28. 223, 12. gering achten 65, 37. vorworfen silber, schlech- tes silber 59, 13.

vorwidern sw. v. übers. repellere 862, 12.

vorwinden st. v. überwinden 6, 25. 8, 28. 23, 26. 27, 5. 52, 26 u. Ö.

vorwinnen st. v. überwinden 160, 20.

vorwisen sw. v. verweisen 76, 27.

vorwizen st. v. vorwerfen, tadeln 166, 39.

vorworgen sw. v. sich erwürgen 160, 16.

vorwunden sw. v. verwunden 124, 27. (vorwundetin in zu lesen?) 84.

vorwurken sw. v. verwürken, durch schuld verlieren 95, 5. 106, 31 wu. ö. sich v., sich zu grunde richten 96, 9.

vorzehnden sw. v. den zehnt von etwas geben 166, 24. 27.

vorcern sw. v. verzehren 85, 38. viel- leicht ist 282, 21 B fure kerte aus vorcerte verschrieben.

vorcerunge st. f. das verzehren, ver- schwenden 7, 37.

vorzihen st. v. mit gen. entsagen 238, 8. reflex. mit gen. 165, 13. 278, 29.

vorzücken sw. v. sich listig davon machen, ausweichen 124, 22.

vorzünen sw. v. durch einen zaun absperren s. 249 zu Leys. 128, 2a:.

82

498

vorzviveln sw. v. mit gen. woran verzweifeln 43, 18.

vraidicheit st. f. übermut 7, 34. 35.

franspüt, fransmüte st. f. weltliches glück 299, 26. 27. 320, 27. 28.

franspüt adj. glücklich 300, 2.

vransputecheit st. f. glück 299, 26 B.

vrazicheit st. f. gefräßigkeit 08, 27. 15, 12.

vregen - vragen.

vreide 85, 15 vride.

vreislich, vraislich adj. schrecklich 6, 26. 27. 112, 12. 116, 4. 17 u. ö.

vremeden, vremenden sw. v. fremd werden 81, 7.

frevel adj tapfer, kühn 143, 10.

vride st. m. asyl 38, 35.

vridel, vriedel st. m. sponsus 151, 22. 228, 2.

vridelichen adv. friedlich 193, 8 a. nicht besser wirdeclichen?

vridesam adj. übers. pacificus 73, 4. 988, 81.

vriedetnacherinne st. f. pacifica 49, 28.

vrien sw. v. freien, verloben 146, 29.

vristen sw. v. erhalten 47, 33. reflex. aufschieben 299, 15.

vritag st. m. freitag; ame stillen fritage, am charfreitag 76, 40.

vrithof st. m. übers. atrium 50, 9.

vrone adj. hehr, herrlich 4, 24. 6, 5 u. O.

vrostich adj. frierend 316, 25.

vrowen sw. v. freuen, vr. zu, über 85, 81. trans. erfreuen 359, 6.

vruchtsam adj. fruchtbringend 21, 7.

vrüde vroude, freude allgem.

vrum adj. vorteilhaft 286, 6 u. ö.

vrumen Sw. v. nutzen, helfen mit acc. 4, 7. 14, 14 u. à. mit dat. 36, 27 u. ö.

vrumecliche adv. wacker 382, 6. 337, 18. 354, 29.

vrümicheit st. f. tüchtigkeit, wacke- res wesen 248, 38.

vücht adj. feucht 258, 27.

vüchten sw. v. trans. befeuchten 258, 26. 813, 94.

vüchtene st. f. feuchtigkeit 184, 7.

vügen sw. v. legen, drücken 33, 36. 38. zu v., verschaffen 55, 30.

vülen sw. v. verfaulen 18, 14. 53, 27. 11, 18 u. 0.

vulen sw. v. fühlen 53, 13. 23. 56, 33.

vulen sw. v. füllen 109, 9. 118, 25.

vülheit st. f. fäulniß 49, 39.

vülhen metath. aus vlühen, fliehen: imper. vülch 88, 84.

vüllemünt st. m. fundament 326, 21 a.

vülnisse st. f. fäulniß 71, 35.

fürdir = vorder, voder.

vurderen sw. v. fördern 29, 25.

vüre st. n. feuer; 58, 30 das laster, welches dann mit dem ewigen feuer bestraft wird.

vüre st. f. lebensweise 204, 24.

vüreg adj. igneus 8, 14 u. o.

vüren, vürin adj. feurig 101, 7. 12. 14. 108, 5. 8.

fürmiren sw. v. bilden, mit bildwerk schmücken 72, 31.

vürmund = vormunt.

vürnt metath. aus vrünt, freund 31, 26.

vürspan st. n. mantelspange 184, 27.

vürt st. m. furt, vadum 284, 18.

furwurhte sw. m. vertreter; nach Le- xer, Mhd. Wtb. vorarbeiter? 308, 13 B.

vüten sw. v. nähren, füttern 94, 29.

vütern sw. v. füttern 184, 12 a.

vütunge st. f. alinentum 7, 36.

vüzspor st. m.? übers. calcaneus 17, 34.

vüzstaphe sw. m. übers. vestigium 62, 19. fufbreit 267, 19 a.

W.

w häufig v, öfters = b.

wachen sw. v. erwachen 88, 3. 18.

wachsen st. v. entstehen 351, 5. sonst allgem.

wachtere st. m. wüchter 126, 29.

wafen st. n. waffe 367, 31 u. ó. dat. plur. wafenen 8, 26.

wage st. sw. f. 104, 14. 24.

wagen sw. v. intrans. schwanken 3928, 9 B. | )

wahe adv. zierlich 258, 7 B.

wain wagen st. m. wagen 340, 21.

wak, wag st. m. see 366, 10. 11. 12. flüssigkeit 386, 15.

wakern sw. v. wach, munter machen 250, 22 B.

walden st. v. mit gen. beherrschen 213, 28.

wallen st. v. sieden 260, 10.

walzen st. v. wülzen 49, 9 wider ge- walzen, abgewülzt 51, b.

wan st.m. wahn, glaube; mit bosem wane, mit schlechter zuversicht 40, 34.

wan con). causal: denn, weil. aufer, wenn nicht. übers. utinam 141, 20.

wandel st. m. n.? besserung 123, 29.

wandelbere adj. fehlerhaft 94, 11. 382, 26.

wandelen sw. v. verändern 16, 22. 36. büßen 98, 14. 22. 112, 40. 121, 27.

wandelmütich adj. unbeständig 14, 6.

wandelünge st. f. veränderung 88, 16. 125, 25. 380, 3.

wanderunge st. f. ist in der w., übers. movetur 65, 13.

wanin, wannen adv. woher 112, 19 u. O.

wannen sw. v. schwingen übers. ven- &lare 18, 22.

wapen st. n. waffe 6, 25.

warheit st. f. in der speciellen bedeu- tung 'heilige schrift gibt das wort die bezeichnung der Väter, bes. Gre- gors veritas wider 9, 28 u. 6.

warminnig adj. wahrhaft liebend 68, 15.

wart wort 6, 23.

warte st. f. speculatio, specula 11, 3.

warte sw. m. wächter, spáher 350, 10.

warten sw. v. acht haben, aufmerken 24, 4. 66, 29. 104, 16. 133, 12 u. Ö. ausschauen, spähen 38, 26. 71, 7. 100, 19 u. ó.

warzeichen st. n. merkmal 129, 7. 12. 152, 10. wunder 139, 19.

wastwoche = vastwoche.

waten sw. v. waten, gehen 15, 16.

waten st. v. waten 120, 25. 157, 85.

wazzersücht st. f. 134, 6 u. 6.

wazzersüchtich adj. 138, 13. 184, 9. 20 u. à.

we wie 69, 21.

weberen sw. v. hin und her bewegen, vagari 125, 26. vgl. Schmeller, Bayr. Wtb.? 2, 830.

wecken sw. v. erwecken 68, 30. man kann zweifeln, ob nicht mit rück- sicht auf das molliat des latein. textes hier geweichet, erweicht, zu schreiben ist. vgl. 230, 5.

weden sw. v. kleiden 130, 35. weidet 131, 21. 22.

weder pron. wer, was von beiden, all- gem. fragepart. ob, allgem. deweder,

499

LI

neweder keiner von beiden. weder halb, auf welcher seite 271, 26.

weg st. m. weg; in wege adverbiell: auf der reise, fahrt 12, 1. wnder wegen, unterwegs 128, 28. bei seite 70, 17.

wege adj. = mhd. wshe, angemessen, wahrscheinlich 352, 12. 16. geneigt 352, 16.

wegen st. v. wägen 104, 14. bewegen, unterstützen 281, 12. 282, 24 B.

wehsel, wechsel st. m. geldwechsel, wechselbank 121, 20. 848, 98.

wehselere st. m. in diesem falle ein goldschmied (im M. A. zumeist auch bankier) 59, 6. 119, 18. 121, 14 u. o.

wehsellich adj. gegenseitig 314, 14 B.

weich adj. w. zu, weich, zugänglich für etwas 14, 6.

weide st. f. weideplatz, weg, dann mal: ander weide, zum zweiten mal 62, 35.

weigern sw. v. sich weigern 97, 40.

wein = wen, von tenen, wenen, glau- ben 10, 21.

weinen sw. v. beweinen 20, 13.

weinunge st. f. das weinen 263, 7B.

wekaltir st. n. wachholderstrauch 301, 8 B.

welgern sw. v. reflex. sich wülzen 128, 20. 325, 11.

welig pron. welcher 24, 4 u. o.

wellen anom. v. wollen, conj. prüs. wol 49, 38.

w ellere st. m. pilger, wallfahrer 118, 4.

wellin mhd. weln sw. v. wühlen 133, 25.

wenen sw. v. glauben, prüt. wante 4, 39. 44, 81 u. ö. wenete 69, 2 u. 6. wonte 359, 16.

wenig adj klein 32, 28. 207, 13 a. twe- ning übers. parvulus 271, 28. ebenso weinich 198, 3 a.

wenken sw. v. winken 209, 32.

werben st. v. sich bemühen 51, 1. 65, 82 u. ó. umgehen, wirtschaften 117, 89. im leben tätig sein 100, 3. 135, 8. 222, 5 u. 5. botschaft w., ausrichten 81, 15.

werden st. v. geschehen, sich erfüllen 816, 33. w. an, dazu kommen, gelangen 367, 6. uber w., los werden 343, 38. in ein w., mit gen. übereinkommen 383 96. 39 u. ó.

werdich adj. würdig 65, 9.

52%

500

werdicheit st. f. würde 68, 23. wür- digkeit 84, 11 u. ö.

werfen st. v. an w., beibringen 228, 16. ab w., herunter werfen 332, 14. ougen uf w., öffnen 139, 11. zorn uf iem. werfen, über jem. zornig werden 40,7.

werk st. sw. n. allgem.

werklüte, arbeiter 358, 26. 28.

werlichen adv. wahrlich, wahrhaft 4, 2. 22, 13. 23, 7 u. o.

werlt st. f. weltalter 156, 9. 12. 37. 38. 39. 40. 41. 42 u. ö. menge menschen 333, 4.

wern sw. v. dauern, währen 50, 41 u. ö.

werre sw. m. gebrechen 88, 13.

werren st. v. stören, belüstigen, schá- digen 98, 86. 171, 41, 179, 7. 8. 193, 9 u.ö. iz wirt sich, es wird uneinig- keit 319, 97.

wert localadv. wärts, zu norden w. übers. ad septentrionem 16, 25.

wertleche adv. in würdiger, gezie- mender weise 10, 28.

wesen st. v. allgem. part. prät. geweset 58, 24. 368, 34. uf w. auf sein, vom aufgang der sonne 50, 12. laze wir daz w., gehen wir nicht so weit 43, 20. inf. st. n. 99, 13. 28. 30. 100, 5 u. ö.

wetag st. m. schmerz, krankheit s. 255 zu Zs. 20, 229, 7 a.

weten = weden, bekleiden 181, 19 a.

wetliche adv. aller wetlichist, aller wahr- scheinlichkeit nach 263, 1.

wider adv. zurück allgem.

widergelt st. n. übers. recompensatio 51, 1.

widermüt st. m. widerwürtigkeit, un- glück 26, 13. 32, 21. 984, 34. 37 u. 6.

widermüte st. f. übers. adversitas 17, 10. 25, 42. 26, 15. 85, 1 u. 6.

widerreden sw. v. trans. widerspre- chen 358, 34.

widersache sw. m. adversarius 6, 30. 86, 83. 239, 31 u. 6.

widersprache st. f. widerspruch 150, 3.

widerwart st. m. widersacher 167, 36. 268, 14. 346, 28. 384, 33. 385, 5. 10.

widerzeme adj. unziemlich 95, 27.

widirbruchtich adj. ungehorsam, widerspänstig 297, 4 B.

wie conj. wie auch, wie immer 13, 6 u. ó.

wie sw. m. weihe, übers. milvus 136, 19. 21. 22. dat. wihin 136, 38.

wigen st. v. wegen, schützen, ver- anschlagen 96, 25.

wihen sw. v. weihen 121, 17. 141, 95 u. Ó.

wile st. f. weile; die wile, so lange als 15, 5. 32, 21 u. 6. bi w., einst 150, 25. under iile, wilen, willen, bisweilen 13, 4. 6. 81, 32 u. 6.

wille sw. m. an dent willen wesen, des willens sein 95, 20. durch den willen, deßhalb 6, 19. 13, 38. 86, 5 u. o.

wilt st. n. die wilden tiere 60, 29.

winden = vinden oftmals.

wincarte sw. m. weingarten 71, 25.

winkelstein st. m. eckstein; übers. lapis angularis 19, 34. 328, 12 a.

winnen st. v. vor schmerz toben 30, 25.

winster adj. links 300, 5. 6 B. 388, 26.

winsterhalbe adv. auf der linken seite s. 306 zu Leys. 136, 10 B. a. die l. s. 388, 21.

wirbel st. m. übers. vertex 29, 12.

wirtschaft st. f. festliche bewirtung, schmaus 102, 18. 105, 17 (cena et pran- dium). 32. 34 u. o.

wirüch st. m. weihrauch, allgem.

wirz, wirs adv. compar. schlimmer, böser 21, 14 u. o. 253, 16. 284, 17. 326, 25. 388, 38 B.

wirz adj. compar. schlechter, übler 144, 7.

wise, wis st. f. weise. zu gelicher w., in derselben weise 3, 6. 4, 10. u. o. zweier hande, leie wis, zweierlei art 8, 29. 35, 34. 36, 3 u. 6.

wise, wis adj. weise, allgem. se. zu, für etwas 16, 38.

wiselos adj. ohne leitung 163, 38.

wisen sw. v. zeigen, weisen, allgem. vorweisen 84, 38. deuten 89, 36. ver- kündigen 119, 15. belehren 389, 30. reflex. sich zeigen 87, 5. 54, 34 u. o. ab w., verweisen 135, 11. an w., trans., jemand anweisen, lehren 37, 41. 62, 5 vgl. 20 u. ö. büde w., ein beispiel geben 34, 28.

wisen sw. v. besuchen, übers. visitare 299, 18 u. 6.

wisen = wischen sw. v. ab w. 51,5.

wisere st. m. leiter 162, 10.

wistüm st. m. weisheit 274, 15. 818, 21 u. ö. wechselt mit wishes.

witwetum st. m.? witwenstand 319, 6.

witze st. f. einsicht, verstand 88, 10. 233, 10. 238, 20 u. ö.

wize st. f. höllenstrafe 102, 27,

wizegen sw. v. peinigen 388, 16.

wizen st. v. vorwerfen 189, 33.

wizlichen, wislichen adv. übers. prudenter 66, 18.

wizzelich, wizzinlich adj. bekannt, offenkundig 316, 11. 316, 34.

woch interj. wegwerfender ausruf 360, 27.

wol mit acc. wol sie, wol ihnen 854, 12.

wolezzen st. n. gutes essen 66, 11.

wolgevellich adj. übers. beneplacens 273, 22.

wolk = volk 11, 15. 19, 37. 21, 40. 41. 43, 29. 37. 38. 44, 9. 60, 40.

wolken st. f. n. allgem.

wolleben st. n. gutes, üppiges leben 280, 27.

wollebetag st. m. tag gutes, üppiges lebens 236, 18.

wollip st. m. wolleben 286, 8.

wollust st. f. übers. voluptas 55, 18. u. ó.

wolnunft st. f. wolleben 301, 9. 335, 15 B (in A wollüst).

wolriechende part. adj. duftend 72, 32. 13, 33.

woltag st. m. vergnügen 372, 7.

wolwillich adj wolwollend 163, 11.

wonen sw. v. leben 5, 22. gewohnt sein 9, 8 u. ó.

wonheit st. f. gewohnheit 17, 23.

w ort st. n. disen worten, mit den worten 103, 9. in ein t. kumen, ins gerücht kommen 324, 7. in den worten. in der absicht 45, 30. 95, 27. 108, 34. 115, 1 u. Ó.

woz = waz 120, 41.

wrache st. f. rache, übers. ultio 7, 18. 62, 22. daneben rache 7, 20.

wraz st. m. fraß, das fressen 30, 36.

wrechen st. v. züchtigen 155, 25.

wride = vride 22, 3.

wrumkeit = vrumkeit 39, 26.

wrunt = vrunt, freund 45, 24.

wu = mhd. wiu, instrum. v. wer, = wie 26, 41.

wucher st. n. zins 14, 32. wucher 25, 26. st. m. erträgniß 259, 2. 272, 15.

wucherere st. m. wucherer 121, 19 u. ó.

wülch metath. = vlüch, fluch 34, 39.

wulchen metath. aus vluchen 32, 14.

501

wullin adj. in wollenem bußkleid 110, 15. 196, 10. 207, 23 und a.

wülpinne st. f. übers. /upa 340, 8. 26.

wülvin adj aus wolfsfellen 115, 32. wölfisch 827, 11 a. 869, 20.

wunden sw. v. verwunden 22, 30. 39. 61, 17. 124, 31. 263, 23 u. ö,

wunderlich adj. wunderbar 70, 14. 78, 88. 77, 18 u. ó.

wunif, wunf, wüfm, fünf 14, 33. 39, 37. 41, 4.

wunnesam adj. wonnig 107, 33.

wunschen sw. v. wünschen mil gen. 14, 16. u. o. mit dat. pers. ohne obj.: wolwünschen 25, 35.

wuntleron? sw. v. wundern 261, 2B.

würen = vüren 44, 34. 36.

würken sw. v. ein palas w., aufrichten, erbauen 358, 26.

würze st. f. kraut, pflanze 3, 6. 13. 80, 19. 20. 139, 18.

würze, würz st. f. gewürz 3, 7 u. 6.

würzegarte sw. m. kräutergarten 73, 38.

wuschen mhd. wischen sw. v. abwischen 51, 11.

wüstene st. f. wüste 114, 22. 232.

wüstenunge st. f. wüste, 67, 24. 113, 13. 18 u. 6. |

wüstunge st. f. wüste 30, 14. 67, 17. 69, 19 u. o.

Y.

ypocrite sw. m. heuchler 372, 25. 314, 20. ysope sw. m. hysop 91, 21. 22.

Z.

zagel st. m. schwanz 33, 36. 40. 34, 4.

zanger adj. scharf, ätzend 127, 2.

cank st. m. zank 33, 89.

zaph, zaf st. n. getreidehülse, spreu (palea) 18, 22. 252. steht sichtlich für kaf. (Lexer, Mhd. Wtb. 1, 1493) und ist wol aus caf verschrieben; denn der lautübergang & : z ist nur alemannisch belegt, Weinhold Mhd. Gr. ?. s. 186.

cedar, ceder 67, 7. 11. 30.

zehenzicvalt,zehenzicvaltig adj. hundertfültig 259, 2 B. 308, 16 B. '

' zeher st. f. zähre 93, 3. 96, 27. 97,2 u. ó.

502

zeichen st. n. wunder 109, 10. 113, 6 u. ó.

zeichenen sw. v. mit in, für, zu, für 45, 14. 16.

zeichenlich adj. wunderbar 204, 19.

zelg, zelge st. sw. m. zweig 11, 16. 19, 11. 168, 17. 170, 5 u. ö. celge, celgen plur. 19, 88. 40. 20, 1. 21, 26 u. ö.

zeln sw. v. rechnen 188, 40. 186, 38. anrechnen 142, 3. zu gezalt, beigegeben 63, 30.

zemelich adj. geziemend s. 255 zu Zs. 20, 229, 7a.

zemen st. v. geziemen, conj. prüt. zeme 41, 8.

zern sw. v. verzehren 24, 86.

cerren sw. v. zerren, reifen 369, 30.

certe adv. zürtlich 108, 13.

zerten sw. v. zürtlich behandeln, ver- wóhnen 248, 17.

zeswe adj. rechts, allgem.

zesewenthalbadv.auf die rechte seite 388, 21.

cevlechen = mhd. zevlecken sw. v. zerschlagen 325, 11 B.

ziehen st. v. prüs. zát 18, 5. eucht 13,7. prät. züch 8, 31. erziehen, aufziehen 108, 13. 137, 28. 260, 25 u. ó. sich wenden 888, 26. athem ziehen 286, 20. an 2., Sich beziehen auf 358, 17. uz z., ausjüten, evellere 29, 7. wider z., zurück ziehen 386, 22. verlieren 13, 17. zu s., gehören 306, 12 u. ö.

zierait, zierheit st. f. zierde, schmuck 6, 36. übers. decorem 15, 14.

zierde st. f. pracht, schönheit 78, 36. 79, 9 u. à.

ziere ad). schön, prächtig 134, 39.

zierlich adj. geschmückt, schön 69, 1.

zihen st. v. bezichtigen, anklagen 132, 21.

zikil st. n. zicklein 263, 28. zikkin B.

cimbern sw. v. zimmern, erbauen 97, 21.

zimir st. n. zimmerwerk, gebäude 303, 21.

zimmere st. m. zimmermann 321, 9.

zindal st. m. leichter, dünner seiden- stoff 33, 5. Schultz, Höf. Leben 1, 266.

zinsgelde sw. m. zinsschuldner, übers. "debitor 117, 18.

zo == so 14, 4.

zu in zusammensetzungen mit zeitwör- tern = mhd. ze, ser.

zu präp. in der regel = mhd. ze, nur freieren gebrauchs.

züber st. n. zauber 95, 22. 204, 20.

zubornusse, zoubernisse st. n. zauberei 9, 40. 237, 4. 352, 28.

zubrechen st. v. zerreißen 306, 28 B. verbrechen 36, 32.

zubreiten sw. v. reflex. sich ausbreiten 318, 14. part. prüt. zubreitet, vom haar 68, 4.

zubresten st. v. zerbrechen 205, 22.

zubüze st. f. zugabe 181, 35.

zucht st. f. übers. disciplina 13, 14.

zucken sw. v. reflex. sich an z., anneh- men, anmaßen 115, 37. 137, 35.

zuckere st. m. räuber 120, 13.

zu gegen adv. einfach: gegen 12, 9. entgegen 140, 33. bei 153, 4. 6.

zugegenwortich adj. übers. praesens 68, 12. 37. 210, 2.

zugen st. v. zergehn, vergehn, allgem.

zuhüwen st. v. erschlagen 267, 19 a.

zuknüsen sw. v. zerquetschen 338, 1. 347, 1. 9. 13 (conterere).

zukümelinch st. m. übers. advena 27, 16. 20.

zukunft st. f. ankunft 11, 17. 30. zuküft 70, 10. gewöhnlich für adventus.

zukümftig adj. kommend 60, 8. 130, 2 u. Ó.

zuname sw. m. beiname 117, 41.

zunge sw. f. sprache 100, 24. 101, 2 u. o.

zuriben st. v.zerreiben, schüdigen 37, 2.

zurisen st. v. zerreiDen 110, 1.

zurnen sw. V. mit zu, über 32, 14.

zusenden sw. v. auseinander senden 358, 24.

zuslizen st. v. reflex. zerreißen 141, 29. 294, 13.

züstoren sw. v. die & z. übers. legem solvere 34, 22 u. 6. zerstreuen 58, 34. 196, 12.

zuteilen sw. v. zerteilen, zerstreuen 100, 26.

zutreien sw. v. zerstreuen 120, 32.

zuverlaz st. m. zuversicht, zuflucht 15, 10 u. ö.

zuvorsicht st. f. allgem. übers. spes 357, 7.

zuvuüulcht st. f. metath. aus zuelücht, refugium 80, 37.

zuvüren sw. v.trans. zerstören 98, 11. verderben 273, 5. aufgeben 163, 36. intrans. sich zerstreuen 104, 35. übers. dissipare 117, 13. 370, 17. disperdere 341, 13.

zuwen = ziehen 133, 22.

zuwerfen st. v. auseinanderwerfen 386, 12.

zuwuschen präp. zwischen 38, 31.

zweijerich adj. zwei jahre alt 143, 26.

zweien sw. v. reflex. sich veruneinigen 379, 19.

zwein = zwene 54, 5.

zweitracht st. f. zwietracht 80, 1.

508

zweiunge st. f. streit 383, 34. übers. schisma, 318, 28.

zwelfbote sw. m. apostel 95, 9. 101, 3 u. o.

zweveln, zwiveln sw. v. zweifeln, mit von, an 54, 33 u. o.

zwi st. n. zweig 192, 8 a. 193, 3 a.

zwies adv. zweimal 21, 84.

zwievaldig adj. zweifach 136, 10. 34.

zwir adv. zweimal 112, 13. 295, 1. 372, 30. zwirunt 295, 1 B.

zwifeler st. m. übers. fius diffidentiae 81, 18.

cynamom st. m. zimmt 147, 8.

SACHENVERZEICHNISS,

ZUGLEICH ALS REGISTER FÜR. DIE ANMERKUNGEN.

Aaron's rationale und deutung der fünf steine 39, 36. Abraham = vater vieler völker 351,

24. wir sind seine kinder 330, 2. seine.

werke: glaube und gehorsam 330, 12. von ihm zuerst der christenglaube 351, 25. gott À.'s 351, 28. vergl. mit gott 296 anm. zu Leys. 132, 5.

acker = welt 28, 29. unkräuter = reichtum, böse begierde, lust 28, 29. mit mergel gedüngt 29, 17. = seele 275, 7. 20.

ackermann Christus 28, 29. 29, 8. 17.

Adam's stricke 13, 1. |

&dler macht sich im alter den krum- men schnabel gerade 265, 23. sün- der 265, 28.

&dvent, einrichtung 146, 11. zweifach: jetzt und jüngstes gericht 147, 40. 180, 17. 181, 3. 19.

A fra, legende 67, 27.

Agatha, legende 281, 25.

Agnes, legende 280, 4.

Ägypten = land der finsterniß 83, 28. hölle 44, 22.

alleluja eingestellt 212, 16.

Allerheiligen, gefeiert wegen ver- säumung der heiligen während des jahres 208, 15.

almosen, soll heimlich sein 20, 27. = ölbaum 20, 22. = haar Maria Mag- dalena’s 21, 3.

aloe = sorge um die buße 49, 87.

altar gottes überall, wo man zu ihm betet 368, 7. vier hörner (ecken) des- selben, darauf: gerechtigkeit, klug- heit, mäßigkeit, stärke 24, 37. = glaube 24, 11. = brot der engel 23, 40. = leib gottes 23, 36. gott 27, 7. = kreuz 178, 37.

Amasa = wut = sünder 68, 23. ameise und ihre eigenschaften, auf den menschen ausgelegt 385, 26. Andreas = virilis 357, 41. marter = tag seiner geburt 356, 26. legende 11,

10. 357, 10.

Anna, Mariens Mutter, betet schwei- gend 314, 1.

Antipater, latro Syriae 149, 8.

üpfel gute werke 264, 13.

&postel, ihre martyrien 218, 24. die gerechten 21, 35. prediger und lehrer 17, 37. &n Christi seite beim einzuge klosterleute 300, 27. = fürsten der welt 351, 36. ihre augen wie taubenaugen 259, 2. a. = himmel 339, 9. = wolken, ihre lehre = regen 258, 27. säulen 259, 9. = ochsen 29, 37. |

arche Noe, acht menschen darin 149, 26. = himmelreich 70, 25. 72, 25.

arme soll man freundlich behandeln 20, 34. füße Christi 20, 42.

asche, bedeutung bei der buße 93, 12.

auferstehung des menschen, zustand dabei 173, 33. dann weiser als Salo- mon 174, 18. zweifach 52, 15.

augen des geistes: erkenntniß, begierde

22, 11. 23, 29. gebrauch 22, 27. wie

der schütze 23, 4. rechtes a. liebe

23, 19. = rechtschaffenheit 23, 30. liebe 78, 5.

sussatz eigenwilligkeit beim reli- giosen 87, 8.

Ave, bedeutung 80, 18. umgekehrt Eva 80, 16.

Babylon = die welt 283, 12; babyloni- sche gefangenschaft 283, 4. wir selbst darin 212, 25. 283, 13. die banden = sünden 212, 29. die 70 jahre = 70 tage der fasten 283, 19; babylonische

tochter = sünde 2%, 18. = sündige begier 838, 3; babylonischer turm 100, 8.

Balaam, bild des sünders 14, 11. 89, 83. 267, 16. = schlechter lehrer 268, 16. 24.

Balach = teufel 268, 10.

balsam = buße 50, 2. E

büren, wólfe bóse geister 309, 10.

barmherzigkeit, mitten des tem- pels für alle 322, 11. zu weitgehend 388, 40. mittelweg 389, 3. zweierlei: geistlich und menschlich 364, 31. = ölbaum u. s. w. 20, 23. 21, 23. 295, 5. = Ölberg 169, 4.

Bartholomäus 344, 12. legende 845, 17.

bau von häusern 326, 24. mit gold und silber = große tugenden (bis- weilen heuchler 327, 11); mit holz und stroh kleine tugenden (bis- weilen sicherer 327, 6).

baum fällt nach der seite, wo mehr üste sind 352, 12. so der mensch nach seinen werken.

begierde sündige = tochter 338, 3.

beicht ist ein prozess zwischen gott und dem menschen 291, 26. wie ein gericht 27, 25. beichtliturgie 40, 18. 46, 36. |

beispiel lehrt besser als worte 321, 16. ND

Benedict 324, 2. 387, 4. legende 324, 81. drei brote von ihm heiligkeit, gerechtigkeit, frómmigkeit 887, 4. 824, 8.

berg der ruhe = Christus 313, 7. b. mit stadt Christus 269, 4. dar- auf zuflucht 290, 25.

Bernhard von Clairvaux, legende 51, 35.

beschneidung 264, 13. alle glieder und sinne zu beschneiden 188, 26. mit steinernem messer 265, 6. taufe 265, 1.

Betphage = domus buccae 169, 3.

bett = gewissen 89, 18.

blitze = wunder Christi 259, 16.

blut = marter 304, 8. b. Christi = schatz 7, 14.

bräutigam der kirche Christus 69, 29. 146, 27. 269, 4.

babylonische

505

brot = gnade gottes 48, 2. gottes wort 37, 81. = Christus 5, 6. 6, 2. 9, 12. brot der engel = altar 23, 40. drei brote = glaube an dreifaltigkeit 309, 26. = sakrament des altars 5, 39. 24, 5. 174, 2.

brunnen der reue 98, 22. 97, 1. 18. taufe 96, 28. 157, 16.

buße zweierlei: offen und heimlich 86, 2. = balsam 50, 2. sorge darum = aloe 49, 37. = salbe 50, 5. wein 121, 2.

Qeder = finsterniß 67, 21. Ismael 67, 18.

christenheit, ihre drei stände = den teilen der nuß 264, 5. = taube 137, 19. = Christi krippe 184, 10. = garten 264, 4. gottes garten 259, 5. = gotteshaus 179, 3. = gottes festung 339, 16. stadt auf dem berge 269, 3. tochter Syon 11, 2. 29. Israeliten von Moses geführt 268, 7. = Galilea 155, 98. Kana 155, 28. Sinai 44, 85.

Christus = unctus 311, 3. unser vogt 838, 9. s. taufe in den menschen 269, 14. seine marter 51, 26. 83, 12. 110, 25. 343, 26. stirbt nur einmal 178, 16. erscheint am tage der auferstehung den jüngern siebenmal 194, 24. einzug in Jerusalem 11, 13. zeugnisse von ihm: Zacharias 11, 18. Johannes Evang. 11, 25. höllenfahrt 194, 11. weinte, aber lachte nicht 8, 14. reitet auf dem gerechten 192, 2 a. tut einen sprung 255 z. Ze. 20, 230, 7 a. drei sprünge 198, 22. fünf 199, 1a. = weisheit des vaters 82, 29. brüutigam der chri- stenheit 69, 29. 146, 27. 269, 4. seine füße = arme 20, 42. sein blut = schatz 7, 14. = wasser in der wüste 294, 24. sein fleisch verbirgt die gott- heit 160, 16. seine krippe = die christenheit 184, 10. = engel beim altar 178, 27. 179, 24. unser haupt 310, 20. ackermann 28, 29. 29, 8. 17. = brot 5, 6. 6, 2. 9, 12. = wei- zen 18,28. eckstein, fügt die wände menschlicher und englischer natur zusammen 328, 12. die wände: juden und heiden 79, 35. = stein (fels) 327, 21. = stein, ohne hände bearbeitet 266, 3. 338, 5. berg der ruhe 313,

506

7. berg mit stadt 269, 4. zur zuflucht 290, 25. stern aus Jacob 269, 8. steinernes messer der beschnei- dung 265, 18. lamm 74, 18. reh, hirschkalb 199, 1a. = goldenes rauch- faB 179, 13. 26. = same des starken weibes 345, 40. 347, 15. köder für Leviathan 160, 16. = kluger fischer und vogelsteller 378, 3. seine thränen tau 29, 27. seine wunden = fünf steine in Aaron’s rationale 40, 2. wunder Chr. blitze 259, 16. sein leiden als dünger 29, 21. schatten 83,1. = schweißtuch 51, 1. 12. 31. = wasser 165, 1. seine menschheit als mergel 29, 18. schatten 82, 34. Christi geburt zweifach 146, 22. = seligkeit 63, 2. Christi himmelfahrt 209, 27. aus fünf ursachen 55, 39. ihre beschaffenheit 56, 22. beispiel 57, 1. ist die erfüllung aller feste 310, 18. 311, 16. gott trägt das haupt höher dabei 165, 4. David 68, 13. Job 356, 34. Gabriel 81, 16. Michael 177, 26. David Christus 68, 13. D.'s brunnen = gottes barmherzigkeit 292, 11. demut ist aller tugenden hüterin 141, 5. Maria's d. als beispiel 331, 11. mit mäßigkeit und gerechtigkeit 26, 9.

diebe = falsche propheten 61, 6.

donner heil lehre 9259, 13. 339, 12.

dornen = reichtum 28, 30. = sünd- liche lust 275, 14. d. tragen bisweilen trauben: niemand so schlecht, daß nicht etwas gutes an ihm 369, 83.

drei dinge zu beachten 253, 12. d. dinge gott besonders lästig 320, 10. d. kónige, ihre gaben und deutung 91, 2. 154, 19. ihre namen 152, 15. 153, 19. 187, 24. d. ordnungen der men- schen: ehe, witwentum, jungfräulich- keit 319, 5. d. zeugnisse, daß wir gottes kinder sind: geist, wasser, blut 304, 6.

dreifaltigkeit, glaube daran = drei brote 309, 26. werke der drei per- sonen 315, 13. 34.

dreißig tage das gedächtniß des toten 241, 32.

dünger = Christi leiden 29, 21.

Eckstein Christus 79, 35. 328, 12.

edelmann = seele 84, 17.

edelsteine, fünf = Christi wunden 40, 2.

ehe, zwei forderungen = fittiche; fünf hindernisse; fünf bedingungen ehe- lichen lebens; fünf zeiten beachten 319, 6.

eígenwilligkeit beim religiosen aussatz 87, 8.

einfalt = taube 35, 25. 36, 9. 70, 33. 86, 38. 136, 20. 189, 26 a. 323, 12.

Elias 72, 9. 83, 30.

engel, ihr schutz 29, 41. 77, 30. bringen gebet vor gott 77, 30. den menschen in den himmel 77, 35. sind bei der kirchweihe besonders anwesend 328, 15. klagen 350, 34. e. des friedens verkündigen Christus 350, 17. der

. e. beim altar = Christus 178, 27. 179, 24. e. Johannes Baptista 158, 28. gottes gnade 51, 4. brot der e. altar 23, 40. vögel 60, 80. ob die erzengel eigene namen und ver- richtungen haben 71, 8.

enterbung des unechten kindes 285, 1. 324, 4.

Epiphania, drei wunder an dem tage: drei kónige, hochzeit zu Kana, taufe Christi 158, 14. 267, 3.

erbschaft zweierlei: des leibes, der seele 270, 10. gottes, des menschen 164, 25. des kónigs und gottes 175, 1. erbschaft der sünder das fleisch 330, 21.

erbsünde wolke zwischen gott und den menschen 179, 37.

erde der lebendigen = himmelyeich 812, 28.

erdreich sünder, empfüngt regen 18, 16. 259, 1. 309, 6. 387, 1.

erzählungen: nachricht aus der hölle 52, 2. soldat, der in Christi spuren pilgert 16, 12. 57, 15. vom engel und einsiedler 30, 12. vom mönch und dem totengebein 31, 41. von Peter von Alexandrien, dem zóllner 103, 31. vom guten mann, böser frau, und ihrem ende 107, 3. von dem ungari- schen ritter, der nach St. Peter in Rom wallfahrtete 110, 13. vom seli- gen bettler zu Rom 114, 35. vom wucherer Chrysaorius zu Rom 116, 18. vom patriarchen Johannes von

Alexandrien 117, 40. vom einsiedler Paulus über die würkung der reue 123, 11. 292, 22. vom mönch Martirius in Rom 130, 4. vom pilger nach St. Jacob 131, 39. vom kranken Ser- vulus in Rom 138, 33. vom ende des guten und bösen 286, 15. vom ein- siedler in der nacht Mariae Geburt 347, 22.

esel, bild des sünders 12, 10. 18, 30.

192, 7. 284, 12. 300, 29. in sieben eigenschaften durchgeführt 12, 10. seine vier füße: reue, beichte, buße, vorsatz 18, 30. der reuige 21, 36. der esel, worauf Christus beim ein- zuge reitet, drückt seine füße auf den sünder 19, 21. ungelehrter kluger 268, 18. e. bei der krippe heiden 184, 13a. = sünder 184, 17.

Eva - miseria 80, 16. gegensatz zu

Maria V. 72, 25. 829, 12. Eva, Ave 80, 17. 150, 25.

evangelium = donner 259, 18.

vom armen Lazarus 83, 2. 102, 16. 103, 20 (almosen = wasser). 182, 3 a. 359, 87 (brüder des reichen = die törichten 360, 27). vom gastmahl des kónigs 105, 16 (könig gott; gastmahl = himmelreich ; knechte = prediger; dorf = vergünglicher be. sitz; fünf joch ochsen = fünf sinne; heirat = lust) 361, 16 (knechte = propheten und apostel; arme und blinde == heiden). vom guten hir- ten 214, 3 (hirt = Christus; schafe = sünder; wolf = teufel) 804, 27 (besonders ausführlich mietsmann 305, 21. flieht mannigfach 305, 22. mietsmann liebt die schafe wegen milch, wolle, fleisch 305, 32). 368, 4 (zur herde tragen = weg in den himmel bahnen; weib mit dem pfen- nig Christus). vom großen fisch- zug 108, 34 (schiff Petri = christen- heit; fischer = prediger; netz = h. schrift; meer = welt; winde teufel; fische, die das netz zerreißen = ketzer). 366, 8 (zwei schiffe = judenschaft, heidenschaft; das netz zerreißen heuchler). von der spei- sung der 4000 113, 12 (7 brote = gaben des h. geistes; menschen sünder; wüste geistlicher friede).

607

868, 20 (volk = christenheit; fische = h. väter. 4000 4 evangelien). von den falschen propheten 115, 14 (bezieht sich auf geistliche, heuchler, ketzer; weintrauben und feigen = gute werke; dornen sünden; ver- dorrter baum = sünder). 369, 17. vom ungerechten haushälter 117, 12 (herr gott; haushälter mensch, der almosen geben soll). 370, 15 (an- zeiger = engel; zweifache vorladung: zur reue und letztem urteil) von der zerstórung Jerusalems 119, 5 (Jerusalem der sünder; feind teufel; tempel christenheit; wechs- ler = geiziger; taube = h. geist). 371, 17 (steine = gedanken und werke). vom Pharisäer und zöll- ner 121, 36. 372, 15. von den zwei größten geboten 185, 21. 374, 7. 379, 20. von den zehn aussätzigen 128, 20 (aussatg hauptsünden; reini- gung bufe und beichte; opfer reue, demut, almosen) 375, 2 (der eine geheilte die einmütigkeit der guten menschen) niemand kann zwei herren dienen (gott und teufel) 180, 28. 376, 9. vom wassersüch- tigen, vom hochzeitsmahl 133, 7 (was- sersüchtiger geiziger; bräutigam Christus; braut = kirche; trau- ring = glaube; 4 gestühle = pro- pheten, apostel, evangelisten, väter). 263, 1. 378, 8. vom gichtbrüchigen 137, 26 (gichtbrüchiger sünder). 379, 35 (schiff = Christi geburt; stadt welt) vom hauptmann zu Ka- pharnaum 140, 13. 381, 83. vom guten Samaritaner 124, 24 (verwunde- ier Adam; Jerusalem paradies; Jericho = welt; schächer = teufel; priester und levit heiligtümer des alten bundes; Samaritaner Chri- stus; wein tadel, buße; gasthaus = christenheit; gastmeister = papst; zwei pfennige -— altes und neues testament) von der hochzeit zu Kana 154, 37. (sechs weinkrüge = weltalter). von der heilung des taubstummen 373, 10 (taubstummer alle welt; die ihn führen = from- me; haupt = gottheit; speichel = menschheit). vom jüngling zuNaym

508

877, 2 (toter = sünder; körper stadt; fünf sinne = tore; witwe christenheit; totenträger = böse be- gierden; sarg böses gewissen). von dem weibe mit sieben männern 378, 34 (erster mann Christus; brüder = heilige lehrer). von der hochzeit des königssohns 880, 34 (könig gott; sohn Christus; braut christenheit; boten = pa- triarchen und propheten; strafe = hölle). von den schuldknechten 382, 35 (herr = gott; schuldner = große, kleine sünder). vom zins- groschen 383, 33. wanderer auf der straße müssen sich vertragen 384, 39 (straße = leben; widersacher = teufel; amtmann = teufel; kerker = hölle).

ewigkeit, ihr maß 66, 26.

Ezechiel’s vision 172, 37.

Fabian, legende 279, 21.

fasten bessert 290, 1. öffnet die pforten des paradieses 163, 3. gute werke damit verbinden 168, 32. 165, 30. 290, 12. regeln dafür 93, 8. 168, 12. 165, 29. jederzeit, dann wider insbeson- dere 289, 29. nicht wie die juden 165, 17. zu dieser zeit der teufel gefähr- lich 289, 24. quadragesimalf. ein zehnt des jahres 93, b. 166, 24. 294, 3. - babylonische gefangenschaft 9288, 19. juden in der wüste 294, 10.

feinde des menschen, drei: teufel, welt, eigenes fleisch 6, 14.

fenster prediger 269, 4.

festung gottes = christenheit 889, 16. = Petrus 366, 30.

feuer der liebe 24, 21. 69, 17. 102, 6. der sünden 58, 26.

finsterniß = welt 67, 25. = ceder 67, 21. = tod 2%, 31.

fische schlagen das wasser und wach- sen doch 369, 4.

fischer = Christus 878, 3. fleisch = erbschaft des sünders 330, 21.

flügel der seele = almosen und barm- herzigkeit 103, 22. = liebe zu gott und dem nächsten 136, 13. f. der christenheit altes und neues testa- ment 137, 17.

friede ölbaum 193, 3 a.

furcht zweifach: der kinder, der knechte 317, 26. der keuschen, der unkeuschen frau 317, 29. f. der kin- der erste gabe des h. geistes 318, 32. f. der knechte 387, 39.

fürsten der welt, zwei: sichtbar und unsichtbar (Pilatus und der teufel) 59, 20.

Gaben gottes 307, 8. größte: die er- kenntniß gottes 307, 18.

Gabriel = gottes stärke 77, 14. 81, 9. 829, 18. vergl. mit Christus 81, 16.

Galilea = überfahrt 155, 23. = chri- stenheit 155, 28.

garten = christenheit 264, 4.

gebet weihrauch 179, 30. 40. palme 20, 4.

gebote = stricke 18, 10. zehn g. (= 8 +7) 25, 1. summe der g. got- tes: tu das gute, laß das üble 358, 17. = backen der zange 136, 3.

geburtsfeste, drei im jahre gefeiert: Christi, Mariae, Johannis Baptistae 62, 23.

gehorsam schließt alle tugenden ein 248 var. Leys. 127, 19a. geistlicher g. 945, 5. g. gelehrt 276,711. 277, 8. rechtschaffen 273, 8.

geist, des h. geistes schwert = gottes wort 6,23. 88, 41. h. g. liebe 804, 9. kohle 136, 3. dreierlei wür- kung in uns: reue, bitte, ablaB 315, 22. 316, 21. h. g. flieht die heuchelei 317, 14. bóse geister büren, wölfe 309, 10. = winde 328, 8.

geiz = wassersucht 134, 11.

gerechtigkeit, verbunden mit barm- herzigkeit und wahrheit 25, 35. = halsberg 88, 39.

gericht jüngstes 199, 1 a.

gerichtssitzung 236, 36.

geschlecht, abstammung des men- schen erregung der natur 330, 21. 25.

getöse der welt 137, 12.

gewissen = bett 39, 18.

gewürz = weisheit 3, 6.

gicht, ihre entstehung 380, 1.

glaube, der rechte g. 3, 30. seine wür- kung 6, 17. bekenntniß 41, 25. 46, 3. = altar 24, 11. = tag 88, 27. schild 6, 22. 88, 40. = grundfeste 803, 24. = sieg 303, 23.

glück der welt tötet den toren 299, 3. 820, 28. karde 16, 40.

gott beweist seine liebe dreifach 58, 19. soll jedem alles sein 278, 17. will auch die tiere retten 822, 7. man soll ihn früh und spät suchen 50, 34. g. wie cin vater 284, 4. 243, 37. 250, 13. wie eine mutter 250, 7. von g. ist geboren, wer den sünden wider- steht 303, 19. g. = licht der welt 190, 15. 254, 15. = woltätiger freund 309, 25. = Noe 70, 22. = Abraham 296 anm. z. Leys. 182, 5. altar 23, 86. 27, 7. gottes gaben 307, 8. 13. gottes same = sein wort 314, 8. g. garten christenheit 259, 8. g. gnade tau 54, 9. 60, 86. = engel 51, 4. g. haus christenheit 179, 8. barmherzigkeit = David's brunnen 292, 11. leib manna 24, 1. 174, 1. 294, 22. = osterlamm 45, 8. gottes wort pflug 329, 21. probierstein 59, 6. 8. same 29, 34. silber- klang 137, 17. gottes wasser = der h. geist 97, 8. 13.

grab = herz des sünders 50, 18. grä- ber, geschmückte heuchler 827, 13.

Gregor der Große, seine bittprocession 195, 15.

grundfeste glaube 808, 24.

gründonnerstag, coena domini, tag besonderer gnaden 94, 84. 95, 4.

grüße, dreierlei (Christus zu den jün- gern, Gabriel zu Maria, Maria zu Elisabeth) 79, 19; drei versöhnun- gen 79, 26. grüßen auf der straße 55, 23.

Hagar = der alte bund 296 anm. z. Leys. 182, 5.

halsberg der gerechtigkeit 88, 39.

haß, seine gefahr 26, 39.

haupt = Christus 810, 20. gott trägt es höher = himmelfahrt 165, 4.

hausarme 234, 17.

heidengötter = teufel 354, 19.

heidenschaft = esel bei der krippe 184, 13 a.

heil, ewiges = helm 88, 40. .

heilige, zweierlei: im himmel und auf erden 353, 32. alle kategorien 208, 17. ihr saitenspiel im himmel 147, 7. ihr gesang duftet 147, 8.

helm des ewigen heiles 88, 40.

609

Herodes, der ältere, sein tod 144, 14. d. jüngere nach Vienne verbannt 145, 14. s. tod 145, 26. )

herr = seele 271, 38.

herren, zweien dienen 48, 20.

heuchler = wölfe in schafskleidern 869, 17. = geschmückte gräber 327, 13.

himmel = apostel 839, 9.

himmelreich = erde der lebendigen 812, 28. = arche Noe 70, 25. 72, 25. land, den Israeliten verheißen 812, 33. = markt und waare 324, 17. 18,

himmelsleiter mit zwei bäumen und fünfzehn sprossen 287, 24. mit zwei bäumen 812, 1.

Hippokrates, Galenus 84, 34.

hochmut sitzt auf blei 192, 29.

hochmütige = murmelnde juden 368, 82. |

hochzeitskleid der liebe 69, 26.

hólle = Ägypten 44, 22.

höllenstrafe: hitze und kälte 272, 4.

holz, dreierlei zum feuer der liebe 24, 29.

hündisch ist es, die eltern nicht zu lieben 38, 9.

hysop = reue 97, 25.

Isaak, sein segen 29, 31.

Ismael = ceder (teufel) 67, 12.

Israel = vir videns deum 250, 19.

Israeliten in der wüste = fromme 819, 2. = christenheit 268, 7. das ihnen verheißene land = himmel- reich 812, 83.

Jacobus 389, 3. legende 839, 25.

Jeremias 18, 6.

Jericho luna die welt 125, 19.

Jerusalem = visio pacis 18, 35. 125, 9. 283, 19. das himmlische J. ist un- sere heimat 89, 24. = paradies 195, 10. die zerstórung von J. erzühlt 119, 23.

Jesus salus 68,8. sonst s. Christus.

Job = dolens 356, 84. = Christus 356, 84. seine sieben sóhne und drei tóch- ter den gaben des h. geistes und den haupttugenden 357, 4. uns ein beispiel 26, 28. 166, 4.

Johannes Baptista, seine geburt, leben, lob 50, 86. 53, 3. 62, 24. 164, 26. 203, 3. 833, 22. 334, 14. gratia dei 62, 31. engel und vorbote 158,

010

28. taufe 62, 29. licht 333, 23. Lucifer 60, 9. = jungfrau 203, 16. Johannes Evangelista 50, 37. 259, 6. legende 185, 34. 260, 4. bräuti- gam von Kana 259, 19. begießt den

garten gottes 259, 7.

Jonas 98, 2.

Jordan = die getauften menschen 149, 41.

jubilieren 56, 30.

Judas confitens 68, 34. J. Iska- rioth empfängt das abendmahl un- würdig 5, 35.

juden, ihre zwei irrtümer 378, 36. = ochsen 184, 13 a.

jünger Christi, nach der eselin ge- schickt prediger 169, 21. 192, 4. 300, 24. liebe 11, 9. j. hinter Chri- stum beim einzuge fromme 300, 25. = juden und heiden 192, 2 a.

jungfrau, eine heilige 227, 18. braut Christi 228, 1. Johannes Baptista 203, 16.

jungfrüulichkeit, 831, 7.

Kain und Abel 111, 17.

Kana = rache 155, 22. = christenheit 155, 23. das wunder der hochzeit ge- deutet 269, 26.

karde = glück der welt 16, 40.

kelch des heiles = marter Christi 343, 26.

keuschheit = turteltaube 35, 24. 86, 87. 323, 12.

kinder sind wir gottes oder des teufels 285, 21.

kirche = braut Christi 69, 29. 146, 27. 269, 4. außer ihr kein wahres opfer 184, 12 a.

kirchweihfest 325, 25. 326, 14. un- fug dabei 112, 84.

kleider, reiche weiße ohne sünde 96, 29. gute werke 262, 18. = tugen- den 17, 40. 21, 20. 169, 38. alte kl. lehre verstorbener heiligen 18, 12. k. waschen mit dem brunnen der reue und buße 97, 1. gute beispiele der heiligen lehrer 192, 8 a.

klette = lust 28, 37.

kloster, einmütigkeit darin 318, 24. klosterleute apostel beim einzuge Christi 300, 27.

köder für Leviathan = Christus 160, 16.

seltene tugend

könige drei s. drei. königin = Maria V. 70, 12.

körper = knecht 84, 19. 243, 16. = kleid der seele 19, 11. 15. 262, 16. 28. ohne seele wüster stall 276, 10.

kräuter duftende = die demütigen und reinen 199, 1a.

kreuz, Christus will daran sterben, weil Adam an dem holz gefallen war 167, 12. = altar 178, 37. hat vier arme = tugenden 74, 25. zwei stücke davon = schläge Moses’ mit der rute an den fels 295, 3. mit dem kreuze freut man sich dreier dinge 75, 4. pflug 29, 35.

kreuzerfindung, legende 202, 1.

kreuzerhóhung, legende 206, 29.

kreuzigen soll man sich der welt 31, 20. man kreuzigt gott durch sünden 15, 36.

Lachen eitles 8, 11.

lamm -- unschuld 86, 35. 323, 10. Christus 74, 18.

laufen müssen wir, so lange es zeit ist 286, 3. 290, 29.

Laurentius legende 26, 18. 341, 9. von engeln in den himmel gebracht T1, 38.

Lazarus’ erweckung 167, 18.

leben, drei arten: ober uns himmel; unter uns = hölle; worin wir sind 388, 13. 1. der zukunft = ernte des herbstes 175, 22. = licht 2%, 30.

lehre, predigt der heiligen alte klei- der 18, 12. l. heilige donner 259, 13. 339, 12.

lehrer, schlechter Balaam 268, 16. 24.

leise, kirchenlied 226, 1.

Leviathan teufel 160, 12. köder für ihn Christus 160, 16.

licht = gute werke 190, 18a. leben 290, 30. Johannes Baptista 333, 25. aus wachs und docht; docht = menschheit, wachs = gottheit 119, 18 a.

lichtmesse, bedeutung 35, 17. 162, 23. entetehung 162, 1.

liebe gottes 152,81. l. ist stark wie der tod 16, 25. 24, 16. feuer der L 24, 21. 69, 17. 162, 6. hochzeitskleid der l. 69, 26. stricke der l. 15, 3.

auge 73, 5. rechtes auge 23, 19. jünger, welche die eselin holen 1), 9. = zange 136, 8.

lied das hohe, sir hassirim 184, 29.

lilie = seele 61, 1.

links = weltliches 300, 6.

loosbuch 9, 2.

loose der menschen unter der flügeln der taube 186, 39.

Lucifer Johannes Baptista 60, 9.

lust ein feind des menschen 7, 30. dornen 275, 14. = klette 28, 37. = spreu 16, 39.

Lybanon, auslegung 21, 30.

M&mertus von Metz, legende 98, 25. mit auslegung 308, 29 (ursprung des bittganges).

manna = leib gottes 24, 1. 174, 1. 294, 22.

Maria: V., mutter gottes = bitterkeit 62, 38. 80, 28. poenitentia 62, 38. ihre armut 71, 23. sündelos 71, 35. 82, 13. ‘ob läßliche sünden an ihr? 11, 38. ihre demut als beispiel 331, 11. = kónigin 70, 12. = unsere vog- tin 342, 31. maris stella 80, 21. meerstern,e himmlstern, weltstern 80, 34. 220, 18. morgenrot 60, 10. taube 70,24. 33. 72, 23. gegensatz zu Eva 72, 25. 329, 12. = stiftshütte 71, 19. = holz Zethym 71, 34. = elfen- beinerner thron 72, 32. 73, 32. M. geburt 62, 25. 220, 11. 345, 29. 346, 16. M. himmelfahrt 54, 14. 219, 3. 342, 2. 11. legende 206, 8. drei be- weise dafür 72, 7. zeugnisse von Mo- ses 70, 18. Samuel 71, 15. Salomon 12, 28. vier jahresfeste Marias 220, 20.

Maria Jacobi 49, 24.

Maria Magdalena 20, 41. 39, 7. erweist dem herrn drei dienste 67, 88. 68, 1. = poenitentia 49, 18. zeli, schwarz, aus cedernholz, sieben teufel in ihr 67, 6. 11. 29. 34. 35. 68, 42. ihr haar almosen 21, 8.

Maria Salome = pacifica 49, 38.

Marien die drei tugenden 49, 10.

markt und waare, die besten him- melreich 324, 17. 18.

marter zweierlei: offen und heimlich 251, 5. täglich 304, 14. blut 304, 8.

martertage vierzehn 206, 4.

511

Martin 18, 4. legende 226, 7. 855, 1.

märtyrer = palmzweige 170, 6.

mäßigkeit verbunden mit demut und gerechtigkeit 26, 9.

Matthäus’ bekehrung 221, 27. 229, 29. legende 348, 21.

meer welt 220, 29. 351, 10. das rote m. taufe 44, 27.

mensch hat teil an der natur aller ge- schópfe 173, 5. soll schnell hören, langsam reden und zürnen 807, 28. ist nach Adam schlimmer daran als das tier 255 anm. z. Zis. 20, 230, 7 a. = pilger 27, 15. 37, 28. = ameise 885, 26. m. ohne sünden ochs 184, 13. wasser 339, 18. 21.

mergel Christi menschheit 29, 18.

messer, steinernes der beschneidung Christus 265, 18.

Michael kämpft wider den drachen = teufel 76, 20. 177, 22. 223, 5. 350, 3. um dreier dinge willen wird er ver- ehrt 77, 24. fürst der seelen 78,1. = quis ut deus 77, 13. 177, 25. = prae- positus paradisi 77, 20. Christus 177, 26.

mist als dünger Christi leiden 29, 21.

mond der weisen worte 339, 11. = tö- richter mensch 838, 30. = welt 125, 19. 22. Paulus 64, 20.

morgenrot Maria V. 60, 10. drei dinge geschehen dabei 60, 27.

Moses 72, 9.

murmelnde juden hochmütige 363, 82.

myrrhe = reue 49, 34.

Maas teufel, belagert die stadt der fünf sinne 28, 15.

nächste sind alle menschen 279, 1.

nacht = finsterniß der sünden 366, 41. unglaube 60, 28. 88, 24.

Narcissus streitet mit dem teufel 67, 27.

nessel böse begierden 28, 40. = leichtsinn der welt 275, 10.

Nicolaus 50, 36.

Nimrod, erzählung 97, 29. 100, 5.

Ninive 97, 30. 98, 9.

Noe = ruhe 70, 21. = gott 70, 39.

nuß = christenheit 264, D.

Ochs = mensch, der rein von sünden ist 184, 18. ochsen juden 1 184, 13 a. = apostel 29, 37.

612

öl barmherzigkeit 295, 5. oleos = erbarmung 2%, 5.

ölbaum, eigenschaften 20, 18. seine wurzel barmherzigkeit 20, 23. werke der reue 20, 16. = friede und gnade 193, 3a. |

ólzweig barmherzigkeit 21, 23.

Ölberg = barmherzigkeit 169, 4.

opfer der Israeliten im tempel, vorbild für uns 272, 27.

osterlamm = leib gottes 45, 3. über- bleibsel 45, 10. blut = chrysam 45, 15.

ostern, bedeutung 43, 25.

Palme = sieg 171, 1. 192, 14. 193, 3a. = gebet 20, 4. eigenschaften 20, 1. palmenreis 21,22. palmzweige beim einzuge Christi = märtyrer 170, 6.

palmsonntag, procession und passion 298, 20. 299, 10.

Pantheon in Rom 208, 5.

paradies Jerusalem 125, 10.

Pascha = überfahrt 44, 19.

pater noster, eine urkunde 47, 37.

Paulus, tuba coelestis 354, 28. christen- verfolger 336, 18. 337, 13. bekehrung 281, 11. mond 64, 20.

perle gottes wort 61, 40, 117, 5.

Petrus empfängt das abendmahl wür- dig 5, 35. sucht den herrn 50, 38. geht hinaus = beichte; weint = reue 338, 11. himmelspförtner 110, 11. = sonne 63, 17. festung 366, 30.

Petrus und Paulus 54, 3. 65, 26. 216, 7. legende 204, 11. zwei lich- ter, sonne und mond; Petrus das größere 63, 17. 216, 11. Petrus der schlimmere sünder 836, 11. 26. 387, 26. = principes apostolorum 63, 29. principes terrae 204, D. judices saeculi 216, 11. ihre zungen sind schlüssel des himmels der heiligen schrift 54, 7.

pflug = kreuz Christi 29, 35. = h. schrift 266, 24. wort gottes 329, 21.

pfütze sünde 18, 11.

Pharao teufel 44, 25.

Pharisäer = divisus 122, 2.

Philippus 11, 9. os lampadis 332, 28. Ph. und Jacobus 382, 23. ob Ph. oder Ándreas den Petrus beim auf- suchen der eselin begleiteten 11, 9 (= zwei arten der liebe).

Pilatus 59, 22.

pilger = mensch 27, 15. 87, 28.

prälaten, mißbrauch ihrer stellung 31, 26. ihr übles leben 135, 5.

prediger lebt allein für die menschen 55, 83. jünger Christi 169, 21. 192, 4. 300, 24. fenster 269, 4.

predigt soll kurz sein 55, 26. vor geist- lichen 243, 9. 22.

priester,unwürdigkeit desselben scha- det dem sakramente nicht, wie der kranke arzt doch heilen kann 8, 39. 9, 8.

probierstein der goldschmiede got- tes wort 59, 6. 8.

procession erste bei Christi darbrin- gung im Tempel 322, 1. drei proces- sionen 15, 33.

propheten falsche = diebe 61, 6.

publicanus = offener sünder 122, 6.

Rache, tag der = jüngstes gericht 7, 20. Kana 155, 22.

Raphael = gottes arznei 77, 15.

raublust, mordlust der gegenwart 112, 20.

rauch = reue 102, 8.

rauchfaß, goldenes Christus 179, 13. 26.

rechts = geistliches 300, 6.

rechtschaffenheit = rechtes auge 23, 30.

regen = h. schrift 839, 13.

reh, hirschkalb Christus 199, 1 a.

reich gottes, entspricht der leistung des menschen 176, 8.

reichtum gewährt keine hilfe 7, 16. es ist erlaubt, ihn zu schätzen, aber nicht zu sehr 7, 2. 11. seine dreifache mühsal 28, 31. = dornen 28, 30.

reue = brunnen 98, 22. 97, 1. 18. myrrhe 49, 34. = hysop 97, 25. rauch 102, 3. werke der r. = ölbaum 20, 16. reuiger esel 21, 36.

Sabbath 50, 18.

sakrament des altars 4, 15. zwei- erlei empfangen 8, 37. 24, 10. = altar 23, 36. = manna 24, 1. 174, 1. 294, 22. = brot der engel 5, 39. 23, 40.

24, 5. 174, 2. salbe buße 50, 5. salbenduft = Maria’s demut und

keuschheit 342, 38. Salomon's haut 67, 8.

Samaria's belagerung und zerstörung 126, 4.

Samaritaner 126, 17. custos 127, 26.

same gottes wort 29, 34. same gottes sein wort 314, 8. s. des starken weibes Christus 345, 40. 347, 15.

Sarah neues testament 296 anm. z. Leys. 132, 5.

säulen = apostel 259, 9.

schatten - Christi menschheit 82, 94 Christi marter 83, 1. 8. 16. 27. 35.

schatz = seele 251, 11.

Schild glaube 6, 22. 88, 40.

schlaf, zweierlei: gut und böse 87, 85. des todes und der sünde 271, 18. 20.

Schlange böse verstockte menschen 33,- 85. schl. im paradies des klosters 346, 7. = teufel 17, 27.

schmied = teufel 112, 18.

schrift, heilige = spiegel von gottes antlitz 85, 8. = pflug 266, 24. = regen 839, 13.

schweigen, falsch bei den sünden an- derer 252, 3.

schweine unreine, verstockte men- schen 62, 1. 117, 10.

schweißtuch Christi = seine marter 51, 12. 81. \

schwert, feuriges = verdammung 268, 23. des heiligen geistes 6, 23. 88, 41. weltliches, geistliches 277, 14.

Sebastian 279, 23.

seele, in ihr wohnt gott oder der teufel 296, 14. wird schwarz von sünden 69, 11. = herr, körper knecht 271, 83. = edelmann 84, 17. = schatz in der kammer der tugenden, mit dem schloß guter werke 251, 11. weingarten und acker des trägen 275, 7. 20. eine stadt mit drei toren: gedanken, begierden, werke; hüter dazu 253, 20. 22. wächter = engel 326, 1. = teufel 326, 4.—s. lilie 61, 1. des nächsten seele zu behüten 251, 18. s. in sünden = Sunamitin 19, 4.

Servatius von Mastricht 98, 26.

sieg glaube 303, 23. = palme 171, 1. 192, 14. 193, 3a.

Silber, gutes gute menschen, schlech- tes = schlechte menschen 59, 11. 13. silberklang gottes wort 137, 17.

Simon = gehorsam 366, 30.

513

Simon und Juda, legende 352, 20.

simonie 121, 23.

Sinai = kirche 44, 35.

sinne, fünf das pfund der knechte 14, 32. geistlich gedeutet 23, 22.

Sodom = welt 2%, 20.

sohn, der weise ist die ehre des vaters 354, 37.

sonne = weisheit 339, 11. weiser mensch 333, 31. Christus 60, 16. = Petrus 63, 17. sonnenfinsterniß sünder 13, 88.

sonntag = ewige gnade 212, 6. sonn- tagsfeier 134, 8. 211, 11.

Speise wie arznei zu nehmen 75, 14.

spiegel = himmelreich 85, 15. schöpfung 85, 18. s. gottes heilige schrift 85, 8.

spreu = lust 16, 39.

sprichwörter 15, 10. 66, 17. 215, 9.

sprünge Christi 255 z. Zs. 20, 280, 7 a. 198, 22. 199, 1a.

stadt = seele 253, 20. 22. st. auf dem

' berge christenheit 269, 3.

stärke mit vertrauen auf gott 26, 16.

Stein (fels) Christus 827, 21. ohne hände bearbeitet Christus 266, 3. 838, D.

Stephanus 141, 20. 185, 8. 257, 19. be- graben mit Gamaliel, Nicodemus und Abibon 142, 10. translation 149, 15.

stern der meeres, himmels, welt Maria V. 80, 21. 34. 220, 18. st., wie man ibn sieht: auf dem meer, auf erden, im himmel 81, 21. st. aus Ja- cob = Christus 269, 8. sterne = tu- genden 339, 12.

stiftshütte = Maria V. 71, 19. truhe aus sandelholz 71, 17.

stola der unschuld und unsterblichkeit 96, 30. 125, 13.

stricke gebote 18, 10. str. des teu- fels sünde, dreifach 271, 1. 5. man- nigfach 17, 20. 314, 30.

Sunamitin seele in sünden gefan- gen 19, 4.

sünde, verzeichniß und bekenntniß der sünden 40, 18. 47, 1. = nacht 39, 18. 866, 41. = finsterniß 254, 15. = schlaf 87, 31. banden der s. 17, 20. = stricke des teufels 271, 1. 5. 314, 30. = feuer 58, 26. = pfütze 18, 11. = babylo- nische tochter 2%, 18.

99

514

sünder soll sich an Christus wenden 12, 1. erdreich 13, 16. 387, 1. 309, 6. 259, 1. esel 12, 10. 18, 30. 192, 1. 284, 12. 300, 29. e. bei der krippe 184, 17. adler 265, 28. fällt in tiefe grube 252, 19. 284, 16. des teufels speise 300, 10. geschmückte gräber 13, 29. = sonnenfinsternif 18, 38. zelte des teufels 67, 25. 33. Amasa 68, 23. Balaam 14, 11. 89, 83. 267, 16. sünders herz 50, 13.

Syon specula, speculatio 11, 4. jeder bekehrte 290, 17. tochter S. = christenheit 11, 2 29.

Tabor, berg der verklürung 52, 23.

tag des todes von Adam bis Christus 301, 22. des lebens von Christus ab 301, 24. t. versuchung 101, 30. glaube 88, 27. = ewiges leben 89, 16.

tau = Christi thrünen 29, 27. gnade gottes 54, 9. 60, 36.

taube, opfer derselben, bedeutung der gurgel und der kleinen federn 26, 33. einfalt 35, 25. 36, 9. 70, 33. 86, 38. 136, 20. 189, 26 a. 323, 12. Maria V. 10, 24. 72, 23. = christenheit 137, 19. zwei tauben reue und liebe 323, 21. taubenfedern = gebote der liebe 136, 34.

taufe, zweite sind die thränen der reue 93, 22. 96, 28. geschieht öfters 93, 24, täglich 304, 9. beschneidung 265, 1. t. des blutes bei Abel 264, 30. der sündflut bei Noe 265, 1. der beschnei- dung bei Abraham 265, 2. durch was- ser und h. geist 265, 3. Johannes Baptista 62, 29. rotes meer 44, 27. brunnen der t. 96, 28. 157, 16. wasser 304, 8.

testament, altes und neues zwei flügel der christenheit 137, 17. = Sarah und Hagar 296 anm. z. Leyser 132, 5.

teufel, gefährlich 6, 25. 71, 9. 221, 12. drei kämpfe 76, 22. abschwörung 41, 24.46, 3. reitet auf dem sünder 192, 2 a. könig über die kinder des stolzes 122, 33. unsichtbarer fürst der welt 59, 20. 24. ankläger 239, 30. 291, 30. pro- zess mit gott 59, 35, übermut und fall 274, 17. 320, 35. seine ritter: heim- lich und offenbar 331, 26. 332, 2. t. = heidengott 354, 19. = schmied 112,

18. = brennender wind 96, 6. 109, 27. = drache 76, 20. 177, 22. 223, 5. 350, 3. = schlange 17, 27. = esel 17, 29. Balach 268, 10. = Nass 23, 15. Pharao 44, 25. = Leviathan 160, 12.

Thomas, legende 358, 21.

thron von elfenbein = Maria V. 72, 32. 73, 32.

tod, zwei Arten: des leibes, der seele 10, 23. drei: rat des teufels, lust des fleisches, zustimmung des geistes 377, 9. vier: natur, schuld, gnade, hölle 30, 6. vgl. 83, 41. seine stärke 16, 26. 24, 16. finsterniB 2%, 31.

törichte, ihre augen 250, 20. = mond 333, 30.

to te, vier arten ihrer erweckung durch

Christus 30, 37.

trunk, süßer, innen vergiftet = die welt 343, 30.

trunken, durch gott gemacht 343, 10.

trunkenheit bringt Lot zu fall 7, 34. 38.

tugenden, drei gegen gott, gegen engel, gegen uns selbst 78, 3. drei Marien 49, 10. kreuzarme 74, 25. sterne 339, 12. = kleider 17, 40. 21 20. 169, 38.

turteltaube = keuschheit 35, 24. 86, 37. 328, 12. eigenschaften 35, 24. 36, 9. 189, 26 a.

Uebermut bringt Adam zu fall 7, 34.

unglaube, herzenshärte 5, 4. nacht 60, 23. 88, 24.

unkeuschheit bringt Salomon zu fall 1, 85. 8, 8.

unkräuter des ackers welt: böse be- gierde, lust, reichtum 28, 29.

unschuld = lamm 86, 35. 323, 10. Unschuldige kinder 268, 10.

urteile, zwei: hier und jenseits 291, 97. drei: eines andern, das eigene, gottes 252, 23. urteilen nicht zu Strenge, im grimme des herzens 388, 84.

Verdammung 268, 23.

vermessentliches vertrauen auf gott 11, 33.

verse, lateinische 6, 33. 38, 22. 63, 38. 161, 18. 247, 35. 302 anm. z. Leys. 133, 17. 833, 80. deutsche 58, 8.

verstocktheit 12, 17. 18, 14.

feuriges schwert

Vincentius, legende 281, 2.

vögel engel 60, 30.

vogelsteller Christus 378, 3.

vogt Christus 338, 9. vogtin Maria V. 312, 31.

volk beim einzuge Christi reuige 21, 37. = altvüter 170, 11. 192, 10.

Waffen des lichtes 87, 34. 88, 34.

wasser = mühsal und anfechtung 328, 2. das gott trinkt = marter 165, 1. gottes w. = h. geist 97, 8. 13. w. von ungewitter 328, 6. stürmische w. = böse menschen 339, 21. = menschen 339, 18. = taufe 304, 8. das schnelle w. der hölle 284, 22. aus dem felsen in der wüste blut Christi 294, 24.

wassersucht, entstehung 134, 6. = geiziger 134, 11.

weg, enger des lebens 238, 3. unrechter und rechter %, 10. 92, 20. w. im dienste gottes ist die liebe 278, 2. w. gottes = seine lehre 165, 2. furcht gottes 388, 9. der gebote 387, 28. zwei wege: zu himmel und hölle 244, 4. = rechts enge, links weit 388, 22. 25. barmherzigkeit und wahrheit 387, 37.

weib die im glauben unsichern 310, 26.

weihe der die falschen, untreuen 136, 21.

weihrauch gebet 179, 30. 40.

wein bufe 127, 2.

weinen des menschen von der geburt an 8, 17. 241, 19.

weingarten seele 275, 7. 20.

weinkrüge, sechs zeitalter 156, 10.

weisheit gewürz 3, 6. w. der welt und die wahre 3, 18. sonne 339, 11. w. des vaters Christus 82, 29.

weizen Christus 18, 28.

welt vergänglich 6, 39. nach dieser zwei andere welten 298, 33. 299, 23. w. der feind des menschen 6, 35. hat

515

niemals friede vor dem teufel 183, 28. ist aus geistlichen und weltlichen leuten gemischt -98, 26. 299, 16. = acker 28, 29. finsterniß 67, 95. meer 220, 29. 351, 10. wüste 67, 25. = mond 125, 19. 22, = rad 259, 14. wochentage ?12, 9. = süßer trank, innen vergiftet 343, 30. = Babylon 283, 12. = Sodom 290, 20.

werke, gute, vgl. baum 352, 12. = äpfel un tal 264, 13. = kleider 262, 18. = licht 290, 30.

wille, der gute ist zweifach: zu gott und den menschen 184, 4.

wind, brennender = teufel 96, 6. 109, 27. winde, böse böse geister 328, 8.

wochentage = irdische welt 212, 9.

wolke, dunkle und feurige 101, 20. zwischen gott und den menschen = erbsünde 179, 37. wolken = apostel 258, 27.

wolleben (der fürsten) erwirbt nicht die seligkeit 66, 10.

wunder gottes geschehen täglich 113, 28. wunderzeichen Christi = blitze 259, 16.

wüste welt 67, 25. 294, 21.

Zange liebe; ihre backen die beiden hauptgebote; kohle h. geist 136, 3.

zehnt des jahres = quadragesimalfasten 93, 5. 166, 24. 283, 19.

zeichen der krankheit und des todes, ausgelegt 253, 15.

zeitalter, sechs weinkrüge zu Kana 156, 10.

zelt Maria Magdalena 67, 6. z. des teufels sünder 67, 25. 33.

zethym, holz = Maria V. 71, 32.

zorn, geführlich 67, 37. bisweilen gut 307, 32. zorn nur so lange als man braucht, ein auge auszureißen 308, 3. 867, 39. drei dinge vorgeschrieben 367, 36.

zungen, feurige, ihre deutung 101, 12.

9t

VERZEICHNISS

DER IN DEN PREDIGTEN CITIERTEN BIBELSTELLEN.

Genesis. 1, 5:298, 30. 1, 16:54, 4. 63, 17. 2, 8:55, 16. 8, 4:76, 30. 8, 7:23, 29. 8, 15:17, 31. 345, 35. 346, 31. 347, 8. 8, 16: 149, 13. 8, 19:149, 6. 4, 9:251, 16. 6, 6. 7:149, 20. 26. 8, 9:70, 20. 12, 1:330, 14. 15, 1:71, 14. 16, 12:67, 14. 17, 4:351, 24. 22, 18:330, 4. 27, 28. 30:29, 29.

Exodus. 8, 6:351, 30. 4, 19:180, 27 à. 12, 11:43, 41 18, 21:217, 24. 20, 4:25, 1. 20, 7:25, 7. 20, 12:25, 16. 20, 14:38, 3o. 38. 20, 24:22, 7. 28, 4:252, 9. 83, 13 : 169, 17. Leviticus. 1, 14:26, 32. 6, 12:24, 26. 11, 44:354, 24. 24, 22:84, 6 26, 12:121, 5.

Numeri.

14, 28:27, 38. 20, 11:295, 1. 22, 5:267, 13. 28, 10:14, 12. 24, 17:89, 34. 267, 7. 268, 4. 32, 21:312, 31.

Deuteronomion. 4, 24: 24, 35. B, 15:25, 11. 5, 21:25, 28. 22, 1:252, 9. 27, 27:166, 9. 82. 11:55, 40.

I Regum. 11 : 23, 14. II Regum. 20, 4:68, 10. III Regum. 8, 22:241, 8. 19, 5:83, 30. IV Regum. 6, 28:143, 8. 6, 25:126, 6. 17, 41:48, 31. Tobias. 4, 12:165, 35. Judith. 18, 17:58, 36. Job.

1, 21:26, 26. 8, 8:283, 27. B. 7:245, 4. 283, 15. 356, 27. 6, 6:52, 9. 6, 7:19, 29. 7, 18:298, 30. 299, 18. 7, 20:19. 23. 10, 1:62, 39. 10, 2:62, 42. 18, 15:19, 32. 18, 27:62, 15. 14, 4. 5:375, 11. 19, 25:172, 22 21, 6:75, 23. 24, 19:212. 3. 24, 23:12, 28. 25, 4:15, 6. 28, 8:282, 27. 284, 20. 81, 17:166, 2. 81, 24:75, 8. 84, 30:271, 2. 40, 18:149, 36. 40, 20. 21:160, 11. 41, 25:122,

33. 192, 2 a. Psalmi.

1, 2. 3:386, 32. 2, 12:301, 3. 4, 8:14, 40. 4, 6:112, 14. 4, 7:884, 15.

B, 7: 38, 40. 5, 8:112, 31. 6, 8:129, 25. 6, 7:39, 16. 304, 12. 9, 10:236, 21.

617

11, 2:236, 34. 12, 4:292, 7. 14, 1:313, 6. 18, 2:339, 3. 18, 5:339, 14. 18, 6:146, 26. 21, 7:275, 29. 348, 13. 22, 5:343, 17. 26, 18:25, 19. 3192. 25. 30, 18:37, 18. 30. 20:287, 10. 81, 8:315, 25. 82, 6:315, 5. 88, 6:246. 14. 33, 20:354, 16. 38, 11:237, 21. 24. 33, 12:285, 2. 286, 7 88, 15:3, 21. 33, 22:240, 24. 95, 7:322, 1. 35, 9:343, 9. 36, 11. 29:312, 20. 37, 18:19, 27. 38, 18:27, 19. 44, 3:83, 11. 179, 17. 44, 11:227, 18. 44, 17:204, 5. 46, 6:56, 27. 46, 10:351, 19. 47, 2:161, 2. 47, 10:321, 31. 49, 3:148, 3. 50, 5:49, 12. 50, 9:93, 26. 97,20. 50, 19:39, 14. 249. z. Leys. 127, 19 a?. 51, 9: 7, 23. 55, 12: 86, 21. 399. 34. 61, 12:263, 19. 67, 4:295, 15. 353, 35. 67, 9:171, 19. 67, 14: 136, 98. 67, 16:290, 24. 68, 16:398, 4. 75, 6:88, 14. 76, 15:82, 24. 76, 19: 259, 11. 77, 25:5, 89. 24, 1. 174, 2. 79, 4. 8:169, 11. 88, 5:325, 22. 88, 7:178, 35. 83, 8:57, 12. 83, 10:51, 21. 88, 11:589, 14. 301, 33. 90, 5:101, 35. 90, 7:300, 3. 91, 13:333, 22. 98, 12:107, 2. 94, 2:239, 21. 291, 20. 94, 8:296, 2 95, 1:152, 39. 95, 5:55, 4. 354, 19. 96, 3:199, 1a. 99, 8:315, 14. 101, 20: 150, 9. 254, 6. 102, 13:246, 1. 102, 14:28, 15. 109. 7:164, 41. 110, 9:74, 39. 111, 4:105, 6. 112, 4:161. 4, 112, 5:161, 9. 112, 6:123, 5. 118, 1:273, 27. 335, 31. 114, 5: 363, 37. 114, 7:353, 3. 10. 23. 115, 12: 45, 25. 313, 19. 115, 18:343, 24. 117, 8: 39, 29. 117, 24:194 3. 301, 16. 118, 37 : 139, 3?. 118, 155:37, 13. 81, 37. 119, 5: 284, 2. 318, 7. 125, 6:66, 2. 126, 1:126, 30. 126, 2:271, 8. 127, 1:317, 22. 387, 26. 129, 6:126, 32. 131, 4:58, 16. 136, 1:283, 9. 196, 8:30, 42 337, 30. 187, 1:350, 3. 187, 6:123, 5. 140, 2:20, 5. 91, 18. 142, 2:360, 36. 148, 5: 147, 17. 144, 8:357, 2. 144, 18:250, 3. 145, 4:372, 3. 146, 6 : 255, z. Zs. 20, 229, 7 a. 147, 1:44, 40. 147, 14:22, 16.

Proverbia.

1, 15. 20:354, 35. 1, 20:244, 5. 1, 28:310, 1. 1, 32:236, 12. 298, 25. 299, 5. 320, 28. 2, 14:320, 22. 8, 9:78, 8. 165, 42. 9, 12:236, 5. 8, 35:354, 35. 4, 19:244, 5. 5, 22:169, 27. 6, 6:385. 26. 6, 8:385, 26. 6, 8:385, 33. 8, 12: 151, 8. 8, 16:276, 30. 11, 4:7, 16. 11, 8:256, 2. 12, 7:42, 23. 18, 4:115, 16. 14, 33:3, 1. 15, 9:24, 40. 15, 19:301, 8. 15, 27:29, 2. 17, 24:250, 20. 19, 5. 9:25, 28. 19. 17:38, 21. 20, 4:175, 18. 20, 21:270, 13. 21, 28:74, 33. 21, 30:90, 27. 28, 14:32, 39. 24, 31:29, 14. 274, 30. 28, 18:375, 19. 28, 14: 314, 27. 29, 21:243, 17. 31, 7:270, 4a. 81, 10:346, 1. 347, 15. 81, 29:72, 35.

Ecclesiastes.

2, 11:353, 19. 4, 12:270, 26. 5, 9:270, 21. 7, 2:240, 29. 241, 16. 7, 8: 241, 24. 7, 8:298, 17.. 299, 29. 9, 1:352, 7. 9, 8:19, 12. 262, 19. 11, 3: 852, 12. 12, 4:381, 9.

Cantica Canticorum.

1, 1:147, 12. 1, 3:161, 29. 342, 35. 1, 4:67, 3. 2, 8:82, 37. 2, 4:155, 37. 8, 6:70, 3 9, 11:345, 28. 346, 10. 4, 7:69, 15. 72, 3. 4, 8:21, 29. 4, 9:22, 28. 5, 2:88, 6. 5, 6:78, 10. 5, 8:58, 6. 6, 8:136, 36. 6, 9:54, 15. 61, 18. 72, 14. 6, 10:263, 27. 6, 12:19, 2. 8, 5:342, 7. 8, 6:16, 24. 24, 16. 134, 30. 8, 7:339, 19. 8, 14:199, la.

Sapientia.

1, 4:36, 37. 1, 5 : 170, 2. 317. 12. 1, 7:200, 11 2, 4:288, 9. 8, 6:138, 32. 5, 1:331, 20 5. 8:332, 19. 5, 4:332, 16. 6, 7:288, 20. 6, 22:20, 1. 8, 1:199, 1a. 10, 17:354, 1:16, 20:174, 3.

Ecclesiasticus. 1, 27:75, 26. 2, 14:48, 34. 378, 31. 8, 33:92, 23. 226, 95. 4, 7:20, 36. 7, 19:286, 10. 7, 36:254, 27. 7, 40:241, 7. 243, 33. 284,7. 9, 6:8,8. 11,17. 24: 29, 99. 17, 20 27:14, 90 18, 12:235, 25. 18, 15. 17:20, 37. 19, 1:7, 39.

618

19, 21:22, 38 19, 23:312, 8. 24, 5 7:3, 17. 24, 29:6, 9. 27, 6:96, 18. 299, 20. 27, 12:333, 29. 29, 15:92, 23. 41, 8:340, 35. 35, 4 8:20, 23. 35, 21:313, 17. 37, 30:42, 20. 39, 12:344, 10. 39, 88:7, 39. 40, 1.8, 21. 44, 10, 11:336, 11. 45, 1:324, 2. 11. 49, 19:279, 3.

Isaias.

1, 3:184, 20. 1, 6:29, 10. 170, 38. 1, 16:93, 30. 148, 17. 4, 5:101, 16. 5, 4:278, 24. 5, 18:17, 23. 5, 22:16, 28. 6, 6:135. 36. 9, 6:178, 28. 182, 6. 11, 1:220, 25. 11, 2:318, 32. 14, 13:76, 19. 19, 1:101, 24. 21, 8:126. 34. 21, 11:126, 28. 26, 15:12, 25. 29, 13:73, 16. 80, 24:18, 21 33, 7:350, 15. 35, 10:812, 29. 38, 14:20, 7. 45, 8:329, 21. 46, 8:50, 25. 49, 15:94, 27. 51, 11:312, 29. 31, 28:192, 2a. 53, 7:300, 12. 55, 6:50, 28. 175, 27. 55, 7: 50, 31. 91, 35. 114, 16. 56, 10:268, 22. 58, 4:165, 19. 58, 5:163, 25. 58, 6. 7: 163, 29. 58, 7:38,16. 58, 9:233, 33. 60, 1:266, 9. 60, 8:258, 23. 62, 6:325, 34. 62, 11:168, 26. 63, 1:56, 25. 64, 1:147, 19. 64, 4:45, 32. 66, 2:13, 24. 66, 13 : 127, 5.

Jeremias.

1, 10:29, 5. 2, 86;15, 11. 8, 1:28, 3. 8, 14. 22:291, 12. 5, 8:13, 11. 6, 26:20, 11. 6, 80:59, 14. 9, 1:93, 21. 9, 21:265, 8. 11, 19:5, 5. 16, 16: 366, 17. 18, 17:109, 27. 23, 10:15, 25. 30, 12. 15:12, 18. 38, 6:18, 6. 48, 10: 274, 18. 49, 38:274, 18. Threni 3, 27:184, 15. 3, 44:179, 35. 4, 8:69, 12.

Ezechiel.

11, 19:14, 2. 51, o. 16, 25:15, 12. 18, 4. 20:377, 7. 18, 21:21, 30 18, 23:27, 35. 18, 30:244, 10. 245, 27. 250, 12 21, 6:96, 20. 38, 11:292, 16. 38, 12:292, 18. 36, 25:97, 2, 36, 26:14, 2. 51, 6. 37, 1:172, 27 (so muß es anm. statt 37 heißen). 40, 2:268, 27. 41, 18:208, 27.

Osea. 6, 9:194, 30. 7, 11. 9:61, 19. 11, 4:13, 1. 18, 6:12, 29. 14, 6:61, 38.

Joel. 1, 14:163, 18. 1, 17:8, 5. 37, 15. 2, 12:49, 16. 2, 19:13, 29. 163, 7. 2. 82:292, 18.

Amos. 4, 12 : 250, 18. . Jonas. 1, 1:97, 29. Micha. 2. 18:56, 3. 5, 2:153, 37. 6, 8:388, 28. 389, 9. Habacuc. 1, 16:300, 9. 3, 10:310, 17. ? Sophonias. 1, 14:239, 21. Zaclarias.

1, 3:94, 24. 2, 7:290, 15. 5, 7:192, 28. B, 9:136, 18. 9, 9:11, 19. 168, 26. 13, 1:151, 12. 292, 9. Malachias.

3, 1:158, 18. 3, 6:360, 30. 8, 7:250, 10. 4' 2:61, 25. 386, 18.

519

Matthaeus.

2, 1:89, 96. 2, 6:153, 37. 2, 16:143, 25. 187, 16. 268, 8. 8, 2:126, 39. 9, 4:203, 37. 3, 10:264, 17. 3, 15:157, 31. 8, 16:269, 11. 3, 17 : 151, 38. 4, 4:37, 23. 4, 9:61, 11. 4, 17:231, 12. 5, 8:224, 21. 5, 5:356, 23. 5, 9:281, 30. 5, 10:35, 4. 289, 3. 5, 12:295, 16. 5, 13:54, 15. 5, 16:89, 8. 162, 28. 5, 17:159, 14. 188, 16. 5, 20:111, 3. 367, 19. 5, 22:36, 29. 38, 39. 368, 5. 5, 25 : 384, 30. 385, 15. 17. 5, 28:25, 22. 5, 44:22, 19. 26, 41. 19, 12. 6, 2:93, 2. 324, 24. 6, 12:258, 10. 6, 15:36, 35. 6, 18:20, 28. 6, 20 : 719, 26. 242, 13. 6, 21:71, 31. 6, 24:48, 20. 130, 28. 376, 2. 13. 6, 25. 26. 33:376, 17. 20. 32. 6, 27:180, 40. 6, 33:106, 11. 231, 11. 237, 14. 7, 6:61, 39. 117, 3. 7, 7:281, 8. 7, 13:244, 5. 7, 14:231, 37. 7. 16 : 115, 12. 369, 17. 7, 16. 18. 19. 21:369, 24. 36. 40. 370, 7. 7, 21:73, 12. 81, 33. 170, 15. 210, 18a. 7, 24:327, 17. 8, 8. 10.:382, 18, 23. 8, 12:298, 33. 8, 29:161, 26. 9, 1:137, 25. 379, 35 9, 2:379, 41. 380, 11. 9, 9:221, 25. 9, 12: 291, 35. 9, 13:244, 35. 9, 15 : 1i7, 1. 10, 22:235, 10. 320, 19. 10, 28 : 276, 19. 11, 7:203, 10. 11, 11:203,3. 11, 18:334, 32. 11, 20:12,8 11, 28:6,41. 192, 8 a. 218, 18. 236, 22. 242, 30. 245, 12. 11, 29:189, 26 a. 311, 33. 348, 3. 16. 12, 30: 285, 22. 12, 50: 344, 28. 319, 7. 18, 48:174, 37. 13, 48:109, 38. 15, 8:312, 12. 15, 21:167, 16. 15, 92:37, 33.. 16, 19:127, 22 216, 16. 21. 10, 22:167, 32. 16, 24:75, 27. 16, 27:939, 21. 360, 33. 17, 2:83, 22. 18, 6:62, 2. 350, 37. 18, 7:62, 1. 18, 10:30, 1. 62, 8. 18, 20:228, 26. 18, 22:25, 11. 18, 23:382, 34. 21, 1:191, 3. 21, 2:11, 9. 169, 20. 21, 5:168, 26 21, 42:398, 11. 22, 2. 7. 14: 380, 33. 381, 17. 25. 22, 12:263, 3. 5. 22, 15. 18. 20. 21:353, 33. 384, 8. 11. 12. 22, 28:318, 34. 22, 29:319, 14. 22, 36:135, 19. 22, 37:78, 20. 28, 12:49, 21. 29, 23:327, 11. 28, 27:13, 32. 327, 12. 24, 13 : 235, 10. 24, 28:310, 21. 24, 42: 222, 15. 240, 5. 84. 38. 24, 44:244, 21. 25, 1:228, 4. 25, 12:175, 32. 25, 27: 14, 26. 25, 34:10, 10. 172, 36 181, 17. 200, 4. 224, 11. 230, 9. 231, 17. 239, 8. 242, 37. 25, 40:38, 25. 221, 15. 226, 22. 362, 19. 25, 41:199, 2. 243, 2 291, 33. 25, 46:385, 21. 26, 75:336, 82. 338, 12. 28, 9:54, 35. 28, 51:13, 16

Marcus. 1, 9:208, 37. 1, 7:335, 19. 7, 6:312, 12 7, 91:313, 10. 7, 84:313, 23. 8, 1:113, 8. 8, 2:368, 17. 26. 8, 3:368, 82. 8, 0:369, 9. 8, 88:167, 32. 9, 45. 47: 199, 1a. 11, 1:11, 9. 11, 25:313, 27. 12, 28:135, 19. 14, 24:4, 29. 16, 1:48, 17. 16, 14:52, 36. 171, 31. 16, 15:53, 1. 16, 19:312, 5. 313, 8.

Lucas.

1, 18:53, 32. 60, 3. 1, 28:78, 34. 150, 25 329, 22. 331, 2. 1, 88: 78, 21. 1, 89 : 79, 24. 1, 48:331, 9. 1, 67:60. 5. 1, 79:61, 33. 2, 22:34, 13. 158, 36. 189, 14. 2, 28:35, 13. 2, 29:159, 25. 2, 84:159, 33. 8, 7:336, 1. 8, 9:264, 17. 5, 1:108, 32. 5, 1. 4. 5. 6. 8. 10:366, 8. 34. 38. 367, 2. 1. 11. 5, 28:344, 20. 5, 82:68, 20. 368, 33. 6, 21:39, 5. 6, 28:225, 16. 6, 25:8, 13. 6, 80:38, 1. 6, 36:38, 2. 6, 36. 38. 41. 42:364, 26. 365, 24. 32. 40 6, 97:258, 8. 6, 48: 397, 17. 7, 11:377, 2. 7, 14:317, 25. 7, 87:20, 41. 67, 36. 7, 89:69, 3. 8, 2: 67, 86 8, 11:329, 16. 8, 13:297, 12. 10, 3:218, 3. 10, 4:55, 20. 10, 17:320, 39. 84. 37. 10, 18:274, 20. 10, 23:124, 5. 147, 25. 374, 7. 10, 25:135, 19. 10, 25. 26. 27. 28:314, 23. 29. 31 34. 11, 8:37, 29. 11, 5:309, 19. 11, 9:231, 3. 11, 28:242, 26. 329, 7. 23 11, 41:165, 38. 12, 25:130, 40. 12, 49 :24, 21. 334, 1. 18, 3. 5:55, 6. 14, 1:133, 5. 14, 4:378, 12. 14, 8:377, 37. 318, 21. 14, 11: 312, 1. 14, 16:105, 13. 14, 83:176, 13. 15, 1:214, 3 363, 3. 15, 7. 10:221, 7. 235, 99. 244, 30. 16, 1:116, 38. 370, 15. 16, 13:48, 20. 130, 28 16, 19:359, 32. 16, 20:33, 3. 16, 22:240, 26. 16, 25:360, 15. 17, 12:128, 18. 375, 2. 17, 18. 14. 15:375, 13. 15. 32. 17, 37:310, 21. 18, 10: 121, 35. 18, 10. 11. 13. 14: 372, 15. 22 27. 32. 38. 40. 19, 29:11, 9. 19, 41:119, 3. 371,.17 22. 21, 19: 275,

520

11. 288, 2. 21, 84:238, 93. 22, 20:274, 94. 23, 12:145, 22. 23, 24:300, 15. 23, 26:29, 36. 24, 29:311, 5. 24, 36:79, 20. 24, 45:156, 2. 24, 49:53, 3. 55, 35. 24, 50. 51:56, 38. Joannes.

1, 3:385, 39. 1, 9:254, 15. 307, 20. 1, 20: 335, 19. 1, 29: 157, 26. 1, 47: 250, 25. 2, 1: 259, 19. 388, 7. 2, 8:155, 2. 2, 10:270, 2. 8, 3:62, 34. 8, 5:59, 11. 8, 19:61, 30. 3, 80:335, 29. 4, 18:97, 9. 4, 46:140, 5. 381, 33. 5, 25:10, 28. 5, 30:823, 17. 5, 35:333, 25. 384, 23. 6, 98:297, 26. 6, 48. 52: 174, 8. 6, 51:6, 6 (so muß anm. gelesen werden statt des widersinnigen 35, 51). 6, 64: 4, 33. 7, 89:97, 11. 8, 12:307, 18. 8, 89:330, 10. 8, 42:53, 8. 8, 44:214, 5 u. anm. 285, 28. 8, 47:37, 37. 59, 9. 297, 2. 5. 8, 48:126, 20. 8, 50:805, 14. 9, 4:50, 40. 9, 5:246, 25. 9, 84:37, 9. 10, 8:61, 7. 10, 11:304, 26. 10, 12: 305, 21. 10, 18:179, 21. 11, 11:167, 23. 11, 44:168, 3. 11, 49:170, 24. 11, 51: 58, 38. 12, 18:168, 20. 12, 15:10, 19. 12, 19:170, 20. 12, 20:298, 3. 12, 81: 61, 26. 75, 34. 12, 88:190, 18a. 290, 29. 12, 47:99, 19. 13, 15:29, 23. 14, 2: 56, 7. 14, 7:285, 12. 14, 15:213, 11. 14, 16:199, 1a. 14, 28: 99, 9. 317, 17. 14, 27:193, 3a. 14, 28:57, 30. 14, 80:59, 18. 15, 8:311, 2. 385, 39. 15, 12: 278, 21. 15, 18:278, 25. 15, 14:78, 3. 166, 16. 358, 7. 15, 18:308, 9. 15, 20: 317, 22. 15, 26:56, 9. 16, 20:249 z. Leys. 128, 10. 16, 39: 303, 18. 18, 36:90, 24. 19, 11:27, 11. 19, 26:155, 8. 20, 21. 26:79, 20. 20, 26:311, 6. 20, 29:314, 18. 21, 15:64, 4.

Actus Apostolorum.

1, 9:56, 23. 1, 10:210, 1a. 1, 11:176, 31. 198, 17. 1, 14:318, 21. 2, 2: 201, 12. 2, 4:210, 12 a. 2, 46:318, 21. 5, 15:64, 9. 84, 29. 5, 41:51, 17. 316, 14. 6, 5:141, 19. 185, 1. 7,51:257, 22. 7, 59:258, 4. 8, 82:300, 12. 9, 8:23, 31. 9, 9:9, 28. 9, 15:65, 22. 217, 8. 10, 34:382, 10. 12, 2:339, 34. 13, 25 : 335, 19. 18, 46:362, 9. 14, 21:164, 35. 20, 26:65, 16. 20, 27:58, 18.

B. Pauli Epistola ad Romanos.

1, 14:267, 11. 1, 17:303, 25. 1, 92:202, 5. 2, 4:12, 29. 3, 28:331, 19. 5, 5:318, 13. 6, 9:178, 19. 6, 12:343, 39. 6, 23:37, 11. 8, 6:313, 20. 8, 15. 26: 316, 81. 8, 18:85, 6. 175, 8. 215, 8. 8, 29:303, 15. 10, 18:29, 40. 12, 1:272, 11. 273, 3. 12, 2:213, 12. 15. 21. 12, 3:274, 2. 11. 275, 25. 193, 1:276, 2. 22. 18, 3: 277, 21. 18, 4:271, 13. 18, 8: 277, 30. 218, 9. 33. 19, 11:87, 27. 18, 12: 189, 2. 18, 14:69, 24. 14, 7:321, 18. 14, 11:24, 35.

Epistola I. ad Corinthios.

1, 10:318, 26. 1, 18:342, 17. 1, 28:106, 39. 1, 31:39, 27. 292, 7. 2,9: 45, 32. 105, 40. 231, 20. 232, 6. 245, 22. 246, 28. 271, 15. 277, 25. 287, 90. 2, 11; 253, 2. 8, 8:350, 20. 8, 8:219, 21. 8, 11:326, 20. 8, 12:327, 2. 9, 17:86, 7. 322, 31. 325, 29. 326, 16. 8, 19:16, 34. 4, 1:251, 8. 4, 9:252, 18. 4, 18:65, 38. 4, 18:338, 20. 4, 16:64, 35. 5, 7:42, 30. 52, 29. 6, 17:344, 30. 6, 19:273, 3. 6, 20:74, 19. 7, 7:65, 11. 78, 18 7, 20:187, 4 7, 30:354, 7. 8, 19:49, 14. 10, 11:265, 3. 330, 9. 10, 12:363, 29. 11, 1:64, 35. 11, 8:310, 23. 11, 24:3, 1. 11, 26:9, 28. 11, 28:5, 27. 11, 29:5, 17. 95, 16 11, 31:235, 40. 12, 4:174, 38. 12, 9:113, 38. 193, 1. 8:278, 4. 13, 8:36, 25. 95, 87. 13, 12:174, 21. 323, 27. 14, 2.274, 9. 14, 18:158, 8. 14, 20:193, 3a 15, 9:65, 7. 337, 9. 15, 10:61, 3. 64, 40.

Epistola II. ad Corinthios.

1, 7:165, 8. 1, 12:352, 17. 2, 15:65, 3 2, 16:5, 10. 12. 8, 6:156, 4 B, 6:287, 15. 352, 4. 5, 20:94, 18. 6, 1:289, 22. 6, 2:293, 20. 6, 10:179, 5

621

7, 4:51, 15. 8, 9:86, 30. 161, 22. 176, 16. 328, 5. 342, 15. 9, 9:226, 7. 341, 13. 10, 18:353, 19. 11, 29:38, 15. 12, 2. 4:217, 8. 12, 28:134, 37. 18, 11:320, 14. 321, 6. 18. 27. |

Epistola ad Galatas.

2, 20:32, 16. 4, 1:270, 7. 271, 26. 4, 4:151, 31. 5, 16:330, 22. 6, 2: 252, 14. 6, 10:290, 33. 6, 14:31, 19. 74, 3.

Epistola ad Ephesios.

2, 8:330, 26. 4, 5:64, 31. 4, 7:175, 41: 4, 8:171, 19. 198, 3. 209, 26. 4, 23:273, 15. 4, 26:367, 35. 5, 6:31, 12. 5, 18:8, 3. 6, 16:6, 21.

Epistola ad Philippenses.

1, 28:318, 9. 2, 7:83, 20. 2, 8:166, 33. 201, 31. 298, 1. 346, 5. 2, 15: 216, 11. 2, 21:250, 22. 8, 7. 8:348, 19. 3, 13:15, 19. 3, 17:64, 35. 9, 20: 354, 11. Epistola ad Colossenses.

1, 20:323, 30. 8, 4:295, 11. 8, 5:251, 1.

Epistola I. ad Thessalonicenses. 5, 3:295, 18. 5, 23:146, 3.

Epistola II. ad Thessalonicenses. 2, 4:346, 34 (2 hätte es in den anm. heißen sollen).

Epistola I. ad Timotheum. , 18:336, 18. 1, 15:336, 19. 6, 8:335, 12. 6, 9:270, 18. 6, 16:151, 5.

Epistola II. ad Timotheum. , 8:354, 28. 4, 4:265, 10.

Epistola ad Titum. , 16:258, 14. 8, 4:148, 30. 254, 5.

Epistola ad Hebraeos.

4, 15:254, 17. 10, 84:21, !6. 11, 6:3, 28. 91, 15. 11, 86:256, 13. 353, 38, 12, 4:32, 24. 12, 14:74, 29. 12, 10:23, 37. 18, 13:156, 30. 18, 40:156, 35.

B. Jacobi Epistola.

1, 2:270, 18. 1, 2. 5. 11:361, 1. 1, 6:316, 27. 1, 17:307, 3. 1, 18. 19. 20: 307, 22. 26. 31. 1, 21:30, 8. 10. 2, 14:4, 4. 2. 20. 26: 303, 28. 2, 26:231, 27. 9, 2:321, 9. 345, 38. 4, 9:310, 5. 4, 4:506, 18. 4, 6:288, 16. 4, 7:178, 11. 4, 11 84, 6. 5, 1. 9:241, 4. 5, 8:180, 14. 5, 20:95, 34.

B. Petri Epistola I.

1, 12:266, 16. 1, 17:382, 10. 1, 18:74, 14. 294, 25. 1, 19:362, 36. 2, 18: 276, 14. 2, 22:119, 9. 321, 35. 8, 12:308, 21. 4, 7:313, 14. 4, 8:148, 10. 314, 12. 5, 5:288, 16. 5, 6:49, 23. 311, 7. 373, 1. 5, 8:6, 28. 214, 21. 239, 29. 268, 13.

B. Petri Epistola II. 2, 22:94, 2. 3, 19:24, 40.

T

mb

622

B. Joannis Epistola I.

2, 1:56, 6. 2, 6:73, 17. 311, 28. 2, 9:304, 17. 2, 17:6, 38. 8, 10:285, 17. 8, 19:303, 9. 8, 15:93, 18. 367, 32. 4, 16:69, 26. 314, 20. 4, 18: 73, 22. 4, 20: 374, 38. 5. 4:308. 3. 21. 5, 6:304, 2. 4. 5, 19:58, 25.

Apocalypsis. 1, 7:181, 8. 9, 4:906, 28. 261, 27. 8, 18:262, 21. 8, 20:343, 3. 7, 9:56, 13. 7, 17:193, 3 a. 298, 34. 8, 9:178, 23. 12, 7:76, 3. 177, 19. 12, 8:223, 3. 12, 10: 239, 29. 12, 12:178, 5. 12, 19:76, 27. 14, 18:27, 12. 240, 18. 16, 15: 17, 39. 262, 21. 19, 9:141, 3. 361, 16. 20, 6:52, 14. 21, 4:193, 3 a. 298, 34. 22, 9:235, 4. 22, 12:299, 21. 22, 17:324, 15.

VERZEICHNISS

DER CITATE AUS DEN VÄTERN IN DEN PREDIGTEN.

Ambrosius 5, 89.

Anastasius 8, 30.

Augustinus 7, 4. 8. 45, 7. 71, 21. 74, 21. 75, 14. 184, 19 a. 297, 19. 888, 36 B.

Benedictus 248 anm. z. Leys. 127, 15 a®. 286, 3. 289, 28. 297, 14. 318, 29. 845, 4.

Bernhardus 48, 21. 51, 21. 57, 35. 76, 8. 32.

Boöthius 161, 18.

Chrysostomus 48, 24.

Gregorius M. 20, 81. 29, 1. 82, 82. 88, 2. Db, 27. 59, 4. 68, 25. 77, 21. 114, 85. 130, 4. 188, 88. 178, 5. 176, 8. 248 anm. zu Leys. 127, 19 al. 252, 3. 271, 18. 278, 17. 290, 19. 805, 19. 814, 16. 821, 16. 358, 12. 864, 4.

Hieronymus 57, 5. 7. 11, 25. 5, 12. 82, 12.

Hugo (von Sct. Victor) 9, 30.

Isidorus 25, 9.

Leo M. 290, 4.

Vitae Patrum 30, 18. 31, 41.

DIE NUMMERN DER PREDIGTEN

NACH DEM INHALTE GEORDNET.

A. Sermones de Tempore.

Adventus Domini: (Psalm 76, 15) 25. (Psalm. 144, 18.) 26. 27 160. 161 lat. (1 Thessal. 5, 28) 74. (Jacob 5, 8) 91. 21.

Dominica I in Adventu: (Luc. 1, 26) 2. (seu Mariae Annunciatio).

Dominica II in Adventu: (Baruch 5, 5) 162. (Joann. 12, 15) 3 [Palmsonntag ?].

Dominica III in Adventu: (Exod. 20, 24) 4 [vel Sermo communis]. (1 Cor. 4, 1) 163.

Dominica IV in Adventu: (Apoc. 14, 13) 9 [vel Sermo communis].

Nativitas Christi: (Isai. 9, 6) 92. (Luc. 2, 1) 22. (Tit. 3, 4) 75. 164 lat. 165. 28 165. 235 = 92.

Circumcisio Domini: (Psalm. 47, 10): 208 lat. 209. (Cant. 6, 10) 169. (Matth. 5, 11) 96.

Epiphania: (Isai. 60, 1) 23. 29 = 171. 170 lat. (Matth. 2, 1) 36. 76. Dominica I post Nativitatem: (Galat. 4,

1) 172.

Dominica II post Nativitatem: (Rom. 12, 1) 173.

Dominica III post Nativitatem: (Rom. 12, 3) 114.

Dominica IV post Nativitatem: (Rom. 18, 1) 175.

Dominica V post Nativitatem: (Rom. 13, 8) 116.

Septuagesimae: (Job 28, 3) 182.

In Depositione aeiua: 112.

Sexagesimae: (Psalm. 33, 12) 183.

Quinquagesimae: (Psalm. 30, 20) 184.

In Die Cinerum: (Isai. 55, 7) 38.

Quadragesimae: 79 (so muß es 162, 38 heißen).

Dominica I in Quadragesima: (2 Cor. 6, 1) 185.

Dominica II in Quadragesima: (2 Cor. 6, 18) 186.

Dominica III in Quadragesima: (2 Cor. 6, 2) 187.

Dominica IV in Quadragesima: (Isai. 66, 10. Galat. 4, 22) 188.

Dominica in Passione: (Psalm. 94, 8) 189. (Philipp. 2, 8) 80.

Dominica in Palmis: (Eccle. 7, 5) 190 lat. 191. (Matth. 21, 1) 39 98. Coena Domini: (1 Cor. 11, 24) 1 [auch Palmsonntag] (2 Cor. 5, 20) 40. Pascha: (Psalm. 117, 24. Marc. 16, 1) 41 = 99. 81. 192 lat. 193. (Matth. 6,

24) 11. (1 Cor. 5, 7) 9.

Feria secunda Paschae: (Rom. 6, 9) 194.

Dominica I post Pascha: (1 Joann. 5, 4) 195.

Dominica II post Pascha: (Joann. 10, 12) 196.

Dominica III post Pascha: (1 Petri 2, 11) 197.

Dominica IV post Pascha: (Jacob. 1, 17) 198.

In Rogationibus: (Ezech. 21, 6) 43. (Matth. 7, 7) 130. (1 Petri 3, 12) 199. 42 100.

Ascensio Domini: (Habacuc 3, 10) 200 lat. 201. (Marc. 16, 14) 12. (Joann. 14, 28) 18 (oder Pentecoste). (Ephes. 4, 8) 44 101. 82. 110 113.

Dominica post Ascensionem: (1 Petri 4, 1) 202. .

In Vigilia Pentecostes: (Joann. 14, 15) 114.

Pentecoste: (Psalm. 32, 6) 203 lat. 204. (Psalm. 127, 1) 205. (Sap. 1, 7. Act. 2, 1) 83. 102. (Luc. 24, 49) 12? (Joann. 14, 23) 45. (Joann. 14, 28) 13 (oder Ascensio Domini).

Dominica I post Pentecosten: (Luc. 16, 19) 46. 235.

Dom. II: (Luc. 14, 16) 41. (Apoc. 19, 9) 236.

Dom. III: (Luc. 15, 1) 48. 115. 237.

Dom. IV: (Luc. 6, 36) 49. 238. (Rom. 8, 18) 116.

Dom. V : (Luc. 5, 1) 50. 239.

Dom. VI: (Matth. 5, 20) 51. 240.

Dom. VII: (Marc. 8, 1) 52. 241.

Dom. VIII: (Matth. 7, 15) 53. 242.

Dom. IX: (Luc. 16, 1) 54. 243.

Dom. X: (Luc. 19, 41) 55. 244.

Dom. XI: (Luc. 18, 10) 56. 245.

Dom. XII: (Marc. 7, 31) 57. 246.

B. Sermones

Agatha, 5. febr., 181.

Agnes, 21. febr., 178.

Andreas, 30. nov., (Matth. 5, 5) 233.

Apostolorum Divisio, 15. juli, (Luc. 10, 8) 118.

Bartholomaeus, 24. aug., (Eccli. 89, 12) 224.

Benedictus, 21. mürz, (Psalm. 1, 2) lat. B s. 386, 80. (Eccli. 45, 1) 210.

Confessor unus, (Matth. 25, 21) 126.

Crucis Exaltatio, 14. sept., (1 Cor. 1, 21) 86. (Galat. 6, 14) 19. 108 (— 86).

Crucis Inventio, 3. mai (Philipp. 2, 8) 108. vgl. 86.

Dedicatio Ecclesiae, (Psalm. 83, 5) 211 lat. 212 = 32. (8 Reg. 7. Luc. 19, 1) 90. 159.

Fabianus et Sebastianus, 20. jan., 177.

Innocentium, 28. dez., (Matth. 2, 16) 95. (Apoc. 3, 4) 168. 70.

Jacobus, 25. juli, (Psalm. 18, 2) 220. 106.

Johannes Baptista, 24. juni, (Psalm. 91, 18) 216 lat. 217. (Matth. 11, 11) 104. (Luc. 1, 18) 12. 14.

Johannes Evangelista, 27. dez., (Isai. 60, 8) 167. 69. 94.

Laurentius, 10. aug., (Eccli. 81, 8) 221.

Mariae Annunciatio, 25. märz, (Luc. 1, 26) 2 (seu In Adventu Domini Dom. I) (Luc. 11, 28) 213 lat. 214.

Mariae Assumptio, 15. aug., (Cant. 6, 9) 12. 17. (Luc. 10, 38) 84. 107. 119. 222 lat. 223.

Mariae Luminis, 2. febr., (1. Cor. 3, 17) 30. 78.

625

Dom. Dom. Dom. Dom.

XII: (Luc. 10, 28) 58. 247. XIV: (Luc. 17, 12) 59. 248. XV: (Matth. 6, 24) 60. 249. XVI: (Luc. 7, 11) 61. 250. Dom. XVII: (Luc. 14, 1) 62, 251. Dom. XVIII: (Luc. 10, 25) 63. (Eccli. 2, 14) 252. Dom. XIX: (Matth. 9, 1) 64. 258. Dom. XX: (Matth. 22, 2) 65. 254. Dom. XXI: (Joann. 4, 46) 66. 255. Dom. XXII: (Matth. 18, 23) 67. 256. Dom. XXIII: (Matth. 22, 15) 257. Dom. XXIV: (Matth. 5, 25) 258. Dom. XXV ?: (Proverb. 6, 6) 259.

de Sanctis.

Mariae Nativitas, 8. sept., (Cant. 3, 11) 225 lat. 226. (Luc. 1, 28) 24. 18. 85. 120.

Mariae Purificatio, 2. febr., (Malach. 3, 1) 71. (Luc. 2, 22) 6. 37 91.

Maria Magdalena, 22. juli, (Cant. 1, 4) 16.

Martinus, 11. nov., (Proverb. 3, 35) 232. (2. Cor. 9, 9) 124.

Martyr unus, (Jacob. 1, 12) 125.

Matthaeus, 21. sept. (Matth. 11, 29) 227. (Matth. 9, 9) 121.

Matthias, 24. febr., (Act. 1, 25) 78. Michael, 29. sept., (Psalm. 137, 1) 228. (Apoc. 12, 1) 20. 87. 122. 88. Pauli Conversio, 25. jan., (Act. 9, 1) 71.

188.

Peuwi Cathedra, 22. febr. (Psalm. 106, 32) 12.

Petri et Pauli, 29. juni, (Genes. 1, 16) 12. 15. (Eccli. 44, 10. 11) 218 lat. 219. 105. 117.

Philippi et Jacobi, 1. mai, (Sap. 5, 1) 215.

Sanctorum Omnium, 1. nov., (Psalm. 114, 7) 280 lat. 281. (Matth. 25, 84. 5, 1) 128. 89. 109.

Simonis et Judae, 28. okt., (Psalm. 46, 10) 229.

Stephanus, 26. dez., (Proverb. 11, 8) 166. (Act. 6, 5) 68. 93 (185, 3 nicht 1 wie s. 425 steht).

Thomas, 21. dez., (Joann. 15, 14) 234.

Vinoentius, 24. juli, 179.

Virginum Omnium, (Psalm. 44, 11) 127.

526

De die dominico, 111. Leichenreden 146—151. Sermo communis de quolibet, 4. 5. 128. | Vor der gerichtssitzung 142. 129. 131. 132. Sermo quando vis, | Nach der ernte 136. (Psalm. 127, 1) 386, 25 B lat. 387, 5. | Ehepredigt 206. Beichtpredigt 7. Bußreden in der fa- | Beichtliturgie 8. Glaube und Beicht stenzeit 133—135. 137—141. 143—145. 10. 152. 154—158. vor der beicht? in | ? (2 Cor. 18, 11) 207. gegenwart von geistlichen 153.

VERZEICHNISS

DER PREDIGTEN IN DER FOLGE DER HANDSCHRIFT.

nr. 8.

1 Coena Domini (Palmsonntag?) A . . . . . os 3 2 In Annunciatione beatae Mariae Virginis seu in Adventu Domini Dom. I A 10 3 Dominica secunda A . . . . ee 0s. s. os. s. s. . . 10 4 Dominica tertia vel Sermo Communis A > 5 Dominica quarta vel Sermo Communis A. . . . . 2 . . . 2 nn. 27 6 Sermo de Purificatione B. Mariae V. A . . . . . .. 0... . 984 7 Sermo de Adam et De Transgressione Mandati A . . . . . . . . . 40 8 (Beichtliturgie) À . . . . . .. .. .........2.2-... 40 9 Sermo de Pascha A . . . . . . . . . . . . 2... s. s. s. . 49 10 (Glaube und Beichte) A . . . . . . . . . . .. . .. .. . . 46 11 Sermo de Festo Paschatis A. . . . . . . . . . . . . . .. ... 48 19 Sermo de Ascensione A . . . . 2. ..5.5.505.e.. 902 13 De Sancto Spiritu vel De Ascensione Domini A s. s. s. s. nS s. s. s. D 14 De S. Johanne Baptista A . . . . . . . .. . ........ 60 15 De S. Petro et Paulo A . . . . .. . . . . . . . . . .... 68 16 De S8. Maria Magdalena A... ee s s. s. n s sn. n. sn n n. DOT 17 De B. Maria V. et ejus Assumptione. A e. n n n s. n s. s. s. s. . TO 18 De Nativitate Mariae V. À . . . . . . . . . . . . ...... 8 19 Sermo de S. Cuce A . . . . . ... .. .. . . ....... 1 20 De S. Michahele A . . . . . . . . . . .. . .. .. ..... 6 21 De Adventu Domini A. . . . . . . . . . . . ........ 78 22 De Nativitate Domini A. . . . . . . . . . . . . . . . .. .. 18 23 De Epiphania A. . . . . . .. .. ... ..... ..... 18 24 De Domina nostra À . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 25 De Adventu A . . . . oe e on s. s. n. n sg. s. s.n s. . 82 26 De Adventu Domini nostri 8. 160. 0. eo. on on n. nS s. s. s. n. s. s. . Bb 27 (Advent) s. 160. . . . e... s. s. os. s. s. . . 85 28 De Nativitate Domini n. Jhesu Christi ı 8. 165 e... o. s. s. s. s. s. . B6 29 Epiphania s. 171 . . . . . . . . ... ............ 86 30 Mariae Lumins À . 20... ore rl o... s. n. s. s. s. s. . 86 31 Annunciatio Mariae V. s. 214 0... oS o. s. n. n9 s. 0n] 0g. n. . s. ON 32 De Dedicatione s. 212... . . . . . . . . . . . . . .. .. .. 87 33 De Adventu A . . . 0... or o. o. onc s. n s. 0g. 0g. s. n. s. S. E 84 De Adventu Domini s. 91. 24r o. o. ne os s. 0s. 0s. s. s. s. s. s. s. . 89 35 De Nativitate Christi 8. 92. . . . . . . . . . . . .. .. .. 89 86 De Epiphania A . . MM .. . . 89 37 De Purificatione Mariao 8. 9: e s s e s s n. n sg. s. s. s. s. . DM 38 In Die Cinerum AH, . . . . .. . . . . . . . .. .. . .. 91 39 In Die Palmarum s. 98. . . . . . . . . . . ...... ... 994 40 In Coena Domini AH, . . ... . . .. .. . . .. ..... 94

41 In Die Paschae 8. 99 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

628

nr.

42 In Hogationibus s. 100 48 Item A . . 44 De Ascensione . 8. 101 .

45 De S.

Spiritu A G .

46 Dominica I post Pentecosten A

47 Dom. 48 Dom. 49 Dom. 50 Dom. 51 Dom. 52 Dom. 53 Dom. 54 Dom. 55 Dom. 56 Dom. 57 Dom. 58 Dom. 59 Dom. 60 Dom. 61 Dom. 62 Dom. 63 Dom. 64 Dom. 65 Dom. 66 Dom. 67 Dom. 68 De S. 69 De S.

DA.

XIX A.

XX A .

XXIA .. Stephano A . Johanne A, vgl 94

70 De Innocentibus A, vgl. 36. 76. 95.

11 De Conversione S. Pauli A.

72 Kathedra S. Petri A

73 De S. Matthia A H,

74 In Adventu Domini A.

75 De Nativitate Christi A .

76 De Epiphania A . . .

11 In Purificatione B. Mariae y. A vgl. 91. 18 Mariae Luminis A . . TEM 19 In Quadragesima. Invocavit A

80 De Passione Domini A . .

81 Sermo de Pascha A vgl. 99.

82 De Ascensione A vgl. 101.

83 De S. Spiritu A vgl. 102. .

84 In Assumptione B. Mariae A vgl. 107. 85 In Nativitate Mariae V. B . . . 86 In Exaltatione S. Crucis A vgl. 103.

87 De S. Michaele A TD 88 De S. Michaele A

89 De Omnibus Sanctis À vgl. 109. 0.

90 In Dedicatione Templi A 91 De Adventu Domini Aa. 92 De Nativitate Christi A a 93 De S. Stephano À

124 124 128 130 133 133 135 137 140

141 141 142 143

145 145 146 148 153 158 161 162 166 171 171 177 177 177 177 177 180

180 180 182 185

e?!

nr.

94 De S. Johanne A

95 De Innocentibus A

96 De Circumcisione Domini A a 97 De Purificatione Mariae Aa . 98 De die Palmarum Aa

99 De Pascha Aa H,. . .

100 In Rogationibus A a G H, 101 De Áscensione Aa G H, . 102 De S. Spiritu A.

108 De S. Cruce A . .

104 De S. Johanne Baptista A. 105 De S. Petro et Paulo A

106 De S. Jacobo A.

107 De Assumptione Mariae y. A 108 In Exaltatione S. Crucis Aa.

109 De Omnibus Sanctis A .

110 De Ascensione À a C

111 De Die Dominico A C .

112 In Depositione aeiua A.

118 De Ascensione Domini 110 114 In Vigilia Pentecostes A

115 Dominica A F .

116 Dominica AF . .

117 De S. Petro et Paulo A 118 In Divisione Apostolorum A .

119 In Assumptione Mariae V. A C.

190 De Nativitate Mariae V. A 121 De S. Matthaeo A C.

122 De S. Michaele A C . . 123 De Omnibus Sanctis A C . 124 De S. Martino A C

125 De uno Martyre À.

196 De uno Confessore À

127 De Virginibus A

128 Sermo Communis de quolibet. A

129 Item A.. .

130 In Rogationibus A 131 De quolibet A

132 De quolibet À

183135. 137—141. 143—145. 152. 154—158 (Bußreden) A (194 auch in I) 232. 234. 237. 242.

136 (Nach der ernte) A 142 (Vor der gerichtssitzung) A 146—151 (Leichenreden) A

153 (In gegenwart von geistlichen) A .

159 De Dedicatione A .

160 (Adventus Domini) À a! a? B c H

161 (Adventus) A B lat. . . . 162 (Adventus, Dom. I A B D 168 (Adventus, Dom. III) A B D. 164 (Nativitas Domini) À B lat. 165 (Nativitas Domini) Aa BD.

529

g. 185 187

189 191 194 195 198

201 208 204

206 208

211 212 213 218 214 215

. 216

218 219

221 223 224

227 227 227 228 230 231 231 232

530

nr.

166 (De S. Stephano) ABCDE 167 (De S. Johanne Ev) ABD. 168 (De Innocentibus) A BD.

169 (In Cireumcisione Domini) A B D

170 (In Epiphania) A B lat. 17! (In Epiphania) Aa B 172 (Dom. I post Nativitatem) A B. 173 (Dom. ID A B . s 174 (Dom. III) AB. 175 (Dom. III) A B 176 (Dom. V AB . . 171 (Fabianus, Sebastianus) A B E . 178 (Agnes) AB . . 2. 179 (Vincentius) A B 180 (Pauli Conversio) A B 181 (Agatha) A B E. 182 (Septuagesimae) A B E 183 (Sexagesimae) A B E 184 (Quinquagesimae) A B 185 (Quadragesimae) A B E 186 (Dom. II in Quadr) AB E . 187 (Dom. III in Quadr) AB E. 188 (Dom. IV in Quadr) A B E. 189 (Dom. in Passione) A B E 190 (Dom. in Palmis) A B lat. 191 (Dom. in Palmis) A B D 192 (Pascha) A B lat. 193 (Pascha) AB . 194 (Feria secunda Paschae) A B 195 Dominica I post Pascha A B 196 Dom. HT A B . 197 Dom. IV A B 198 Dom. IT A B . 199 In Rogationibus A B D

200 (In Ascensione Domini) A B lat. 201 (In Ascensione Domini) A B 202 (Dominica post Ascensionem) A B 203 (Pentecoste) A B lat. . 204 (Pentecoste) A B 205 (Pentecoste) A B 206 (Ehepredigt) A 200? . . 208 (Mariae Purificatio) A lat. 209 (Mariae Purificatio) A E 210 (Benedictus) A B e 211 (Dedicatio Ecclesiae) A B lat. 212 (Dedicatio Ecclesiae) Aa B D 213 (Mariae Annunciatio) A B lat. 214 (Mariae Annunciatio) Aa B . 215 Philippi et Jacobi A E. . . 216 De S. Johanne Baptista A B lat. 217 (De S. Johanne B.) A B

256 258 261 263 266 261 270 272 274 276 211 219 280 281 281 281 282 285 281 289 291 293 295 296 298 299 301

302 303

306 307

310 311 313 315 315 317 319 320 321 322 324 325 326

PRESS

nr. 218 De S. Petro et Paulo A B lat. . 219 (De S. Petro et Paulo) ABE. 220 De S. Jacobo A oo. 221 De S. Laurentio A 0.

222 (Mariae Assumptio) A lat...

223 (Mariae Assumptio) A

224 De S. Bartholemaeo A E

225 De Nativitate Dominae nostrae A lat.

226 (Mariae Nativitas) A E . 291 De S. Matthaeo A E.

228 De S. Michaele A E .

229 Simonis et Judae A E 230 De Omnibus Sanctis A lat. 231 (De Omnibus Sanctis) A 232 De S. Martino A D

233 De S. Andrea A E

234 De S, Thoma A E

235 Sermo Dominicalis (Dom. I post. Pentec.) A E E

236 Dom. II post Pentecosten A E . 237 Dom. III A E " 288 Dom. IV 239 Dom. V A 240 Dom. VI 241 Dom. VII 242 Dom. VIII 243 Dom. IX ML 244 Dom. X A. . . . .. . . .. 245 Dom. XI A .

246 Dom. XII À .

247 Dom. XIII A.

248 (Dom. XIV) A

249 (Dom. XV) A

250 (Dom. XVI) A

251 (Dom. XVII) A .

252 (Dom. XVIII) A

253 (Dom. XIX) A

254 (Dom. XX) A

255 (Dom. XXI) A

256 (Dom. XXII) A.

257 (Dom. XXIII) A

258 (Dom. XXIV) A

259 (Dom. XXV?) A

(De S. Benedicto) B

(Sermo quando vis) B lat. .

(Item) B

531

336 331 339 340 342

344 345 346 348 350 351 353

354 356 358 359 361 363 364 366 367 368 369 370 371 372 373 374 915 376 877 377 378 379 380 381 382 383 384

386

388