BR; R, ET TNENET 0 >. Fnn,, es = MR Nee nlp Olfen = 189E re 1773 Art sg | re i uch ann 0 | RAN an Bi BE uf Wngs ” a BR Sa en $ “3 ge! E f - . rt “ . Mi " er / ' % ne R Pr ö Er 5 f % > \ “ | - Fo Ri , i rs: } Ze 7 s N ER oda i “ { u & 5 - { 7 “ e „ N " + * Pr“ ? } Rs rc w E 4 4 - » e ‚1 ” xt F \ . ? . k& cr { - ie y ER 3 { 3 a . r # di _ r. % i £ Sea r rs Pr 2° 2 r m x > a 4 RER r fe R ti N er ! 2 i Wi B ec A ale Ir) - at BSELER 8 Ki ee - RR x f) - 5 f ur . t x 3 g “ > ; . i i Fi 2 Pr \ & | 5 2 re PR = - * 2 br: 5 h \ \ \ F |: F Amtlicher Bericht 9 7 Ir über die Versammlung DEUTSCHER NATURFORSCHER un /ERZTE HAMBURG im September 1830 erstattet von den damaligen Geschäftsführern J. H. Bartels und J. ©. 6. Fricke: En \crä Nebst einer lithographirten Sammlung eigenhändiger Namenszüge der Theilnehmer. HAMBURG, bei Perthes & Besser. 1831. XVII. yo. In “h D:: Gesellschaft der ‘deutschen Naturforscher und Aerzte hatte in'ihrer achten Sitzung in Heidelberg beschlossen Hamburg zu ihrem nächsten Versammlungsort zu wählen, und ‚die Geschäftsführung den Berichterstattern übertragen. Hamburg schien fast sämmtlichen Mitgliedern dazu geeignet, der Gesellschaft einen angenehmen und nützlichen Aufenthalt zu gewähren. Diese Ansicht wurde in einem kleinen Aufsatze im Hamburger CGorrespondenten No. 86, 1830, Dr. S. unterzeichnet, näher erörtert und bekräftigt, und durch denselben die Fremden, mit wenigen, aber treffenden Worten aufmerksam gemacht, was sie in Hamburg, und auf welche Weise sie es zu erwarten hätten. Der Verfasser sagt: Schon die vorjährige Versammlung zu Heidelberg zählte unter ihren Mitgliedern nicht allein deutsche, sondern es hatten sich auch ausgezeichnete Naturforscher, fremden Nationen angehörend, zur Förderung eines Gemeinguts der Menschen freundlich die Hände bietend , eingestellt. Die Versammlung erlangte dadurch wirklich den Namen einer europäischen. Diese Erscheinung durfte keinesweges. befremden, da die Wissenschaft, gleich der Sonne, Allen leuchtet, und jeder ein Anrecht auf ihr Licht hat, der nicht aus Unverstand oder bösem Willen die Finsterniss vorzieht. So giebt es weder geographische noch politische Gränzen für die Gesellschaft, den Deutschen aber bleibt der Ruhm, eine Idee zuerst gefasst und in Ausführung gebracht zu haben, deren wohlthätige und segnende Folgen für Wissenschaft und Leben überhaupt nicht zu berechnen sind. In Bezug auf das Gesagte scheint Hamburg vorzüglich für die Sitzungen dieses Jahres erwählt worden zu seyn. Hamburg, die erste Handelsstadt Deutschlands, vielleicht selbst die erste Europa’s nach London, ist eine Welthandelsstadt, welehe in steter Beziehung zu den nächsten und. entferntesten Gegenden der Erde, die Communication sehr- erleichtert, Die Stadt liegt an der grossen Wasserheerstrasse ,; auf’ welcher bequem eingerichtete Dampfböte regelmässige Course machen. Hiedurch wird namentlich den nordischen Gelehrten bequeme Gelegenheit, einer Ver- einigung beizuwolhnen, von welcher sie sich durch. die Länge der Landreise früher nur ungern ausgeschlossen sahen. Hamburg ist zwar weder Residenz, noch Universitätsstadt: sie entbehrt demnach grosser Sammlungen in den verschiedenen Zweigen der Wissenschaft und Kunst, präch- tiger Monumente der Plastik und der Katheder, bedarf aber aller dieser: Gegenstände für den Hauptzweck der Gesellschaft eigentlich nicht, der, wie v. Humboldt sich so schön ausdrückt, ist: «die persönliche Annäherung derer, welche dasselbe Feld der Wissenschaft bearbeiten; die ) 2 mündliche und darum mehr anregende Auswechselung der Ideen, sie mögen sich als Thatsachen, Meinungen oder Zweifel darstellen; die Gründung freundschaftlicher Verhältnisse, welche den Wissenschaften Licht, dem Leben heitere Anmuth, den Sitten Duldsamkeit und Milde gewähren. « Ueberall ist daher der Boden elassisch, welcher Männer vereinigt, deren gefeierte Namen bisher die Annalen der Gesellschaft aufzuführen vermochten. Hamburg schliesst jedoch manches Schöne und Gute in seinen Mauern ein, und irren würde wahrlich jeder, der hier nur ein einseiliges Handelsinteresse, ein ängstliches Streben nach Erwerb suchen zu müssen glaubte. Die freie Stadt bewahrte stets sich einen freien offenen Sinn für alles Grosse und Schöne, nicht allein für jede nothwendige und nützliche, sondern auch für jede bildende, den Geist und das Leben veredelnde Thätigkeit. — Nicht unzweckmässig dürfte es demnach erscheinen, wenn manche interessante Einzelheiten der Stadt, welche. den ‚Gelehrten, die der Versammlung beizuwohnen ‚gedenken, von Wichtigkeit seyn könnten, vorläufig angedeutet werden. Die Natur bietet um: Hamburg in geognostisch-mineralogischer Beziehung ‚dem Forscher Folgendes dar. Auf den Sandebenen der beiden Elbufer finden sich nur Felsarten-Trümmer, besonders Gerölle von Ur- und Ucbergangsgestein, Syenit, neben Grünstein und Uebergangskalk ; am Elbufer kommen Belemnite und Echinite nicht selten, meist aus den Kreide- und Feuerstem- gebilden losgelöst, vor. Der Kalk- oder Gypsberg bei Lüneburg, der an Boraziten nicht weniger reiche Gypsberg bei Segeberg und die Felseninsel Helgoland, aus roth und. blau gellecktem Sandstein bestehend, ‘sind in den nördlichen Ebenen Deutschlands, in Hamburgs Nähe, die merk- würdigsten Anhöhen. — Unter den Mineralien-Sammlungen zeichnet sich die Sr. Exe. des Kaiserl. russischen Ministers, Hrn. v. Struve, durch Umfang, Vollständigkeit, Auswahl und Schönheit der Exemplare aus. Durch Reisen und seine Verhältnisse mit gelehrten Mineralogen aller Länder begünstigt, hat der Besitzer seit 25 Jahren mit unermüdetem Eifer und reger Thätigkeit ihr den Ruf einer der ersten und kostbarsten Privalsammlungen verschafft. Hr. Pastor Müller ist gleich- falls im Besitze einer (rellichen Sammlung. “Den Sammlern von Mineralien wird es nicht uner- wünscht seyn, zu erfahren, dass sich eine nicht unbedeutende Auswahl, vorzüglich finnländischer, schwedischer, farröer und anderer Mineralien, zu sehr billigen Preisen, bei hiesigen Mineralien- händlern commissionsweise deponirt finden. Von grönländischen Kryolithen findet sich eine grosse Masse; auch vom Endiolith ist ein ausgewähltes Exemplar vorräthig. Für Astronomen inögte die Sternwarte und Navigationsschule, das mit herrlichen Instrumen- ten versehene Attelier des leider der Welt zu früh entrissenen Repsold, so wie das astronomische Cabinett des Hrn. Etatsraths und Professor Schumacher in Altona von Wichtigkeit seyn. Chemie und Physik» werden in Hamburg nur in der Ausdehnung getrieben, als diese Wissenschaften eine praktische Anwendung finden. Unsere‘ Fabriken sind diesem Grundsatze gemäss eingerichtet und bieten einige manche sehenswerthe Einrichtung dar. Männer von Fach werden die Mineralwasser-Anstalt, die pharmaceutische Waarensammlung des Gesundheit- raths, so wie die des Hirn. von Bergen nicht unbesucht lassen. Als Fabrikeinrichtungen sind die Silberschmelze, die Dampfmühlen sehenswerth; 'auch möchte die‘ Luft- und Wasserheizung des Theaters und Detentionshauses, so wie die Wasserkunst hierher gehören. Die Handlungen der Herren Harris und Campbell, Gabory m. a. m. gewähren eine reiche Ansicht physikalischer Instrumente. 3 Der Botaniker wird in und um Hamburg. manches Schenswerthe' in Bezug auf Sammlungen “der 'einlieimischen Flora und des: Gärtenwesens finden. Eine reiche Auswahl seltener, lebender Pflanzen bietet der botanische ‚Garten und: einige Privatgärten, «unter denen sich die.des Hrn. Senator Merk und des Hrn. Parish ‘besonders ‘auszeichnen. Die Herren Gebrüder Booth, deren reiche Cataloge allen Blumenfreunden bekannt sind, vereinigen in ihren Treibhäusern und Baum- schulen viel Seltenes und Interessantes. "Unter den Hoerbarien ist das des; Hrn. Professor‘ Lehmann das vorzüglichste. Ausser den inoch sehr seltenen getrockneten Pflanzen Ostindiens von Wallich, des Caps von Eeklon und An- dern, sind: die nordischen Pflanzen vollständig, enthalten. | Belehrend ist:es chenfalls, ‚die Original- Exemplare derjenigen Genera bier. zu finden, ‚welehe: Professor Lehmann monographisch: beschrie- ben hat, z. B. Asperifolia, Nieotiana, Primula, Potentilla. Die‘ Flora Hamburgs hat manche 'Eigenthümlichkeit; reich ist das eppendorfer Möor,'die Gegend von Reinbeck und die Blbinseln. Das Gartenwesen wird vielen Stoff zu: Vergleichungen liefern, und die agronomische Anstalt des "Hirn, Bäarons v. Voghtin Flottbeck dürfte Mänchen wichtig erscheinen. Für die Zoologie bietet Rödings Museum, - welches sich übrigens auß alle Zweige ‚der: W issen- schaft bezieht und ehrend ‘genannt zw werden verdient, viel: schenswerthes dar. Die Handlung des AErn. Beske u: a. m. enthalten in allen: Fächern: schätzbares. Für die einzelnen Fächer der Ornithologie, Entomologie ‚und Conehyliologie finden sich: treflliche Sammlungen bei mehreren " Privaten; auszeichnen darf man die Sammlungen der Herren Johannes Amsink, v. Essen in Ham- burg uud des Hrn. Sommer in Altona. el Amatomen und 'Physiologen, finden die sie anteressirenden Sahınlungen auf: der Anatomie des Kurhauses; in der Präparatensammlung des allgemeinen Krankenhauses und bei-einer mediei- nisch - chirurgischen Gesellschaft. Mit drei verschiedenen Wallfischjügern durchkreuzen übrigens “ Sachverständige die Polarmkere, so wie mehrere Schiflscapitänie den Auftrag erhalten haben, in den Tropenländerh Ankäufe in 'zoologischer Hinsicht zumachen. Mit Rechtlässt sich demnach 3 eime bedeutende Ausbeute fü Zoologie und vergleichende Anatomie erwarten." ih wer} Für die praktische Medicin‘ gewährt eine grosse vollineiche ‚Stadt natürlich stets des Inter- 12 essanten viel.' Unter denbierher gehörigen Anstalten geht "das allgemeine Krankenhaus, viel- leicht das schönste‘ Deutschlands, fast 1400 Kranke‘ einschliessend,, billig allen vor.‘ : Ausserdem dürfen genannt werden: das Freimaurer-Krankenhaus, die Rettungs-Anstalten und die Ent- > sbindungs- und Taubstummen-Anstalt) «Die -trefllich ‘eingerichteten ırussischen Dampfbäder wird y nkeim' Arzt zu besichtiyem vergessen.‘ 190, Bi u i ‚vs 0 Der! ärztliche : Vereinvmit \der Impd-Anstalty einer "ausgezeichneten Bibliothek und einem "su eseeabinet, wweldhes iMimer fast die meisteh neuesten !in- fund ausländischen Journale, Zeitschrif- ln #7 sten Bücher u. s. w. enthält, wird den Aerzten: als eine zweekmässige und vielleicht "einzige in "ihrer Art bestehende Einrichtung erscheinen. Die mehr als 200000 Bände starke Stadtbibliothek ist reich im naturwissenschaftlichen und hisfogischen ’ Fache) 'schkesst:leine wichtige: Sammlung ‚yon Handschriften, , auch morgenländischen, in ‚sich, und enthält überdies eine schätzbare Münz- { sammlung , ein Naturalie n-Cabinet, und eine EoeRa ven physi ischer und mathematischer In- j strumente. Fri == Buchbandlungen "Hamburgs gehören. durch ihre "ausgebreiteten Relationen zu LLEEEIEEIT EZ TE SEINE ’ *) Die Bibliothek des Coinmerciums, des Gesundheitraths u, ın, a, sind ausgezeichnel in ihrer Art, 4 den vorzüglichsten des Vaterlandes. Die Handlung von Perthes und Besser hat sich bereit erklärt, ‚dafür: Sorge'zu’ tragen) dass die Naturforscher ‚bei ihrer Anwesenheit die seltensten und kostbar- sten ausländischen Kupferwerke daselbst vorräthig finden. Die mamnichfachen Anstalten und Einrichtungen, welche Hamburg überdies besitzt, und welche theils von dem Gewerbileisse, theils von der Bildung und dem Kunstsinn, so wie von der Pietät der Einwohner ein rühmliches Zeugniss geben, müssen wir, als zu weit führend, hier übergehen. Es ist bereits dafür ‘gesorgt, dass den Fremden überall ein leichter Zutritt wird. Die Merkwürdigkeiten ‚der Nachbarstadt Altona müssen gleichfalls, wegen ‚beschränkten Raumes dieser Blätter, unerwähnt bleiben. Auch genügt das Angeführte vollkommen, um darzuthun, dass Hamburg, gewiss Jedem etwas: zu bringen vermag. Die Umgegend der Stadt darf für ein Flachland schön und reizend genannt werden. Die Ufer der Bille ünd Alster tragen einen idyllischen Character. Gross und erhaben ist der Anblick der hier Stunden breiten Elbe, deren Rücken zahllose Schiffe trägt und dadurch einen Reiz gewinnt , der selbst der Donau und dem Rhein abgeht. Schon das eigenthümliche Treiben, das emsige Gewühl, die: Beschränkung der grösstmöglichsten Thätigkeit ‚auf«den möglichst Kleinsten Raum, wird den Fremden mehr ansprechen, ‚als es sehöne architektonische Verhältnisse ver- mögen. Kein Binnenläuder wird den Hafen mit seinen tausend ‚Masten erblicken, mit seinem divergirenden und doch harmonischen Gewirre, ohne ein Gefühl des Erhabenen. Erlaubt ein trüber Himmel nicht den Genuss‘ der freien Natur, so wird. die Beschränkung auf die interessante Stadt selbst Keinem lästig werden’ ‘Ein vorzügliches’ Theater, viele gesellige Vereine und die ihohe’ Gastlichkeit der Einwohner sind Bürgen, dässı die‘ der: Erholung und Freude gewidmeten ‚Stunden auch in diesem Falle angenehm ausgefüllt werden. Eine chen so unterhaltende als belehrende Vergnügungstour wird den fremden Naturforschern in einer Reise nach der Felsen-Insel Helgoland bereitet. Helgoland, bald das erste‘ Seebad Deutschlands, ist von hohem naturhistorischem Interesse. | In zwei Tagen | wird | diese Reise, mittelst der Dampfböte,, aufs bequemste zurückgelegt, und‘ wer das heilige Meer noch wicht be- grüsst hab, der «wird dies mit; einem Hochgefühle thun, das unvergesslich in der Erinnerung fortleht.: - An genussreichen Vergnügungen‘jeder Art, kann es in einer Stadt wie Hamburg nicht fehlen, die überdies von den sinnigen Geschäftsführern zweekmässig ‘vorbereitet werden, Hr. v. Hosstrup hat die Güte gehabt, das schöne, über tausend Menschen fassende Gebäude der Börsen-Halle, für die Sitzungen der: Gesellschaft anzubieten. ; Beitritt haben nach den Ge- setzen der Gesellschaft alle, die sich wissenschaftlich mit Naturkunde ‚oder Mediein beschäftigen, und da die Versammlungen bei oflenen Thüren stattfinden, so ‚hat jeder ‚Gebildete, so weit es der Raum erlaubt, ‘Zutritt zu denselben. Es bedarf wohl;keinen Zweifel, dass die Versammlung der Naturforscher und Aerzte in diesem Jahre vorzüglich glänzend. ausfallen wird, und. die Wahl Hamburgs zum Vereinigungspunkte eine glückliche‘ gewesen ist, insofern das utile cum dulei an wenig, Orten in eine so glückliche: Constellation treten möchte, Der erste Geschäftsführer ' legte em Hohen Senat den Entschluss der Gesell- schaft, bier ihre Zusammenkunft zu halten, vor, und fand bei demselben, im Einver- ständnisse mit dem ersten bürgerlichen Collegio, das erfreulichste Entgegenkommen verbunden mit dem Auftrage, nichts zu versäumen, was zur Förderung und Sicherung 5) der wissenschaftlichen Zwecke "der Gesellschaft beitragen könne... Er antwortete deshalb dem vorjährigen Geschäftsführer, Herrn Geheime-Rath: Tiedemann in Heidel- berg, auf die an.ihn gerichtete Anfrage: Indem ich die Ehre habe, Ihnen den Empfang Ihrer geneigten Zuschrift vom 15. November anzuzeigen, verfehle ich nicht darauf zu erwiedern, dass ich dem Senate den Beschluss der Gesell- schaft der deutschen Naturforscher und Aerzte : im kommenden Jahre Hamburg mit ihrer Gegen- wart, beehren zu wollen, ohne, Verzug vorgelegt habe und dass Dexselbe mich beauftragt hat, Ew. Hochwohlgeboren zu versichern, dass was nach den hiesigen Verhältnissen Er, vereint mit seinen Bürgern, zur Beförderung des Zwecks der Herren Naturforscher und Aerzte beizutragen wird im Stande seyn, gewiss nicht versäumt werden solle. Nur bittet der Senat die Herren gefälligst zu bemerken, dass, da Hamburg weder eine Residenz-Stadt, noch eine Universität ist, mithin der Reichthum und die Vorzüge der ersteren hier wegfallen, und die wissenschaftlichen Anstal- ten und Hülfsmittel der letzteren hier nicht vorhanden sind, sich alles darauf beschränken wird, das gesellige Beieinanderseyn möglichst zu erleichtern und mit bürgerlicher Herzlichkeit dazu beizutragen, dass die uns bekannt werdenden Wünsche der Herren möglichst erfüllt werden, Uebrigens hoflt der Senat und ich mit ihm, dass Hamburg’s Lage, der Elbstrom und die Nähe des Meeres, vielleicht eine Exceursion auf dasselbe nach Helgoland hin, ferner die Verfassung unserer Stadt, die Industrie ihrer Einwohner, ihr Wohlthätigkeitssinn und manche der Anstal- ten, die wir demselben verdanken, so wie die hohe Achtung für die Wissenschaften, die man hoffentlich in manchen öflentlichen Einrichtungen nicht verkennen wird und die einen grossen 2 nei unserer Bürger auszeichnet, nicht unwichtige Materialien der Forschung wissenschaftlich gebildeter Männer darbieten werde, u. 5. We Zugleich bewilligte der, Senat, auf den Wunsch des ersten Geschäftsführers, unter .Mitgenehmigung; des ‚ersten bürgerlichen Collegii und ‘der, mit der Finanz- Administration beauftragten Bürger, eine bestimmte Summe, um die erforderlichen Kosten bei der bevorstehenden Versammlung zu decken, und ward auch dabei eine, die Wissenschaften und den Staat gleichmässig ehrende Liberalität, so wie auch den Geschäftsführern ein, dankbar anerkanntes, Zutrauen bewiesen. Die Geschäftsführer erliessen dann in dem Correspondenten No. 39 folgende Bekanntmachung: Die. Unterzeichneten machen hiedurch bekannt, dass die Versammlung deutscher Natur- forscher und Acrzteim bevorstehenden September in Hamburg stattfinden wird. Dem 3ten und 4ten $. der Statuten dieser Versammlung gemäss, ist jeder Schriftsteller im naturwissenschaft- lichen und ärztlichen Fache zur Theilnahme an dieser Versammlung berechtigt; wer aber nur eine Inaugural-Dissertation verfasst hat, kann nicht als Schriftsteller angesehen werden. Die zur Geschäftsführung erwählte Commission wird es sich angelegen seyn lassen, die nöthigen Vorbereitungen zum Empfange der Fremden zu veranstalten. ' Die Redacteure' äuswärtiger Zeitungen werden ersucht, diese Anzeige, so viel ihnen möglich ist, weiter zu verbreiten. 6 Bei den bereits Anfangs des Jahres zu treffenden Einrichtungen, leuchtete es den Geschäftsführern ein, dass es zweien Männern, bei dem besten Willen und mit Anstrengung aller Kräfte, unmöglich seyn ‚würde, diejenige Ordnung in den weit- läufligen Geschäftskreis dieser Angelegenheit zu bringen und zu erhalten, die doch so nöthig war, um den Fremden bei der kurzen Zeit ihres Aufenthaltes, den möglichst reichsten Genuss und die beste Kenntniss des Wissenswerthesten und: der Eigen- thümlichkeiten Hamburgs zu verschaffen. Die Geschäftsführer glaubten daher, dass es am angemessensten sey, eine Anzahl hiesiger Naturforscher und Acızte und zu- gleich der Nachbarstadt Altona, aufzufordern, sich mit ihnen zu vereinigen und eine Commission zu bilden, deren Bestimmung der Versammlung gewidmet seyn sollte. Es: erging deshalb an die Herren Doctoren Buek,- Fallati, ‚Gerson, Günther, Hachmann, Heise, Mönekeberg, Plath, Ph. Schmidt,: Schön, Schrader , ‚Schroedter, Siemers,: Zimmermann, Apotheker Noodt, Oberdörffer ‚und ‘Herrn von. IWünthem, hieselbst folgende Einladung: » Die im September d. J. hier stattfindende Versammlung der deutschen Naturforscher und » Aerzte, macht. es wünschenswerth, dass eine Anzahl hiesiger Naturforscher und Aerzte sich “ vereinige, um die Mittel und Wege auszufinden, den hier eintreflenden Fremden den Aufent- » halt angenehm, nützlich und so wenig kostspielig wie möglich zu achten » Es ergeht deshalb an Ew. Wohlgeb. die ergebenste Anfrage: ‚ob Sie gew al sind einer » Commission beizutreten, die zu diesem Behufe errichtet werden soll. » Ihre gefällige Antwort bitten wir dem Aieajaengen Secrelair Dr. Fricke güligst ein- » zusenden. Die Geschäftsführer. x NB. WMerr Dr, Heise'wud Herv ‘Ober: dörffer wurden durch Krankheit verhindert sich der Comitisston anzuschliessen, Die Einladungen an die Herren. Doctoren Behre, Nagel und Steinheim i in Altons erhielten noch folgenden Zusatz: "s Ohne Zweifel wird es den Fremden angenehm seyn, die ee rischen Sammlunge u »und die übrigen Anstalten Altona’s kennen zu lernen u. s. w.« Mit grosser Bereitwilligkeit wurde von allen Herren diese Einladung angenom- men, und bald darauf zu einer Versammlung gesehritten, in welcher die Milglieder derselben die Geschäfte unter sich vertheilten und das Nöthige besprachen. Diese Versammlungen wurden so oft es wünschenswerth schien wiederhölt, "und es bekam auf diese Weise das Ganze, die so nöthige und wichtige Haltbarkeit. ‚ Die Geschäftsführer können nieht umhin den Mitgliedern der Commission den ihnen schon privalim ausgesprochenen Dank, ‚nicht, allein für die. Bereitwilligkeit, mit welcher sie sich der’ Commission anschlossen, sondern auch für. die ermüdende und so zeitraubende Thätigkeit, mit welcher sie den Geschäften sich ühterzogen, hier öffentlich zu wiederholen. 7 Eine: andere Sorge‘ der. Geschäftsführer: war für das Unterkommen der Frem- den ‘die nöthigen Vorkehrungen zu «treffen. Obgleich in einer grossen Stadt, wo "der Verkehr der Fremden sehr bedeutend ist, Wohnungen: immer leichter auf- zufinden ' sind; so ist‘ dieses doch in IHamburg mit manchen Schwierigkeiten ver- bunden: Wir sind hier nicht, so wie in den süddeutschen Städten, daran gewöhnt und darauf eingerichtet, Fremde auf eine kurze Zeit in Privatwohnungen aufzunehmen. Die meisten von ihnen müssen in Wirthshäusern ihr Unterkommen zu finden suchen. In frühern Zeiten war das Etagenbewohnen oder Chambres garnies halten gänzlich unbe- kannt, und nur erst in der neuesten Zeit hat man das angenehme dieser Einriehtung kennen gelernt. Um deshalb die Schwierigkeit, die Besorgung der Wohnungen betref- fend, so viel wie möglich zu beseitigen, wandten sich die Geschäftsführer an den ersten Polizeiherrn , Herrn Senator Dammert, Dr., und baten denselben, ein Bü- reau im Stadthause, (we das Polizeibüreau sich befindet) zu errichten, um von die- sem aus die Besorgung der Wohnungen besser und eingreifender betreiben zu kön- nen. Wir statten Herrn Senator Dammert, Dr., unsern verbindlichsten Dank ab, für: die Bereitwilligkeit, mit weleher er nicht allein in unsern Wunsch einging, son- (dern auch, dass er die Güte hatte die Wohnungen durch Angestellte der Polizei besorgen zu lassen Es erging nun eine Aufforderung in den öffentlichen Nach- richten und Zeitungen, dass alle Diejenigen, welche während der Versammlungszeit Logis ahzutreten hätten, sich in diesem Büreau melden möchten. Ausserdem wur- den eine Anzahl Logis in den Wirthshäusern bestellt, und nachdem jede einzelne Wohnung von Polizei- Angestellten gesehen und gemiethet war, standen nahe an 300 Wohnungen zu unserer Disposition. : Anfangs Septembers wurde folgende Be- kanntmachung in den Zeitungen eingerückt: » Diejenigen Naturforscher und Aerzte, die zu der diesjährigen Versammlung hier eintreffen, “und sich keine Wohnung, im Voraus bestellt haben, werden gebeten, nach dem Stadthause » (Neuenwall No. 166) sich gefälligst hinzubemühen, wo sie ein Verzeichniss einer Anzahl » disponibler und bedungener Wohnungen in einem, zu diesem Behufe daselbst errichteten, » Bürcau, zur Auswahl vorfinden. » Das Büreau wird vom 10. bis 20. September von des Morgens frülı bis des Abends » 12 Uhr geöffnet seyn. » Hamburg, den 2, September 1830. Die Geschäftsführer.« Auch wurde dieselbe auf Rarten: besonders gedruckt und an den T'horen, in den Hafen u. s. w. vertheilt. s Den Fremden, die ihr Quartier im Voraus bei uns“bestellt hatten, gleieh!beim Eintritt in die Stadt die Anweisung zu ihrem Logis’ zukommen zu: lassen, wie wir so sehr wünschten, zeigte sich bei den vielen und so verschiedenartigen Commoüniea- tionen, die unsere Stadt zu Wasser und zu Lande hat, späterhin unausführbar,, und es musste genügen, wenn jeder Fremde erfuhr, dass er über Alles, was Logis .betra£, auf dem Stadthause Auskunft erhalten konnte. Anfangs März liessen wir an alle uns bekannte Gelehrte und vorzüglich an diejenigen, die bereits einer Versammlung beigewohnt hatten, folgendes Schreiben ergehen: » Ew. Wohlgeboren » haben wir die Ehre hiedurch ergebenst anzuzeigen, dass mit Genehmigung eines Hohen Senats » die Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte im September 1830 in Hamburg; statt- » finden wird. er Indem wir uns erlauben den Wunsch auszusprechen, dass Ew. Wollgeboren diese Ver- » sammlung mit Ihrer Gegenwart beehren wollen, ersuchen wir Sie zugleich, die nach $.3 und 4 » der Statuten zur Theilnahme an dieser Versammlung berechtigten Gelehrten Ihres Wohnortes, -auf unsere in No.39 des hamburgischen Correspondenten ergangene Einladung aufmerksam - zu machen. » Um die nöthigen Einrichtungen zeitig treffen zu köunen, würde es uns besonders angenehm » seyn, durch Ihre gütige Vermittelung bis zum August eine Namenliste, sowobl der diesjähri- » gen Theilnehmer aus Ihrem Wohnorte, als auch ein Verzeichniss der Vorträge zu erhalten, » welche diese beabsichtigen. Wir erlauben uns noch hinzuzufügen, dass wir vom 12. bis 17. September täglich von »9— 11 Uhr im grossen Saale des Stadthauses versammelt seyn werden, um die Ankommenden - zu empfangen, ihmen ‘die Eintrittskarten zu den Versammlungen zuzustellen und sie mit den » yetroflenen Einrichtungen bekannt zu machen. » Mit aller Hochachtung empfehlen sich Hamburg, Bürgermeister J. H. Bartels, Dr., den ...... März 1830: J. ©. G. Fricke, Dr., als erwähblte Geschäftsführer für «dieses Jahr. : An die Ausländer war dieser Brief lateinisch abgefasst. Es ist gegen diese Einladungen manches eingewandt, und denselben namentlich der Vorwurf gemacht, dass manche wenig bekannte Männer an einem Orte eine solche Einladung erhalten hätten, während andere mehr bekannte und ausgezeichnete Gelehrte übergangen wären. Dieser letzte Umstand mag vorzüglich daher kommen, dass wir, wie bereits oben erwähnt, vorzugsweise an solche Gelehrte Einladungen ergehen liessen, die den frühern Versammlungen schon beigewohnt hatten. Wir glaubten obigen Vorwurf durch folgende in den Correspondenten No. 95 eingerückte Entschuldigung beseitigen zu müssen: 9 » Die Unterzeichneten haben den Hauptzweck der Gesellschaft der deutschen Naturforscher ».und "Aerzte, sich persönlich keunen zu lernen, dadurch möglichst zu erleichtern gesucht, dass * „sie Einladungen zu der bevorstehenden Versammlung in Hamburg im September dieses Jahres, “an die ihnen bekannten Naturforscher und Acrzte gesandt haben. Da aber sie besorgen müssen, dass mancher berühmte Mann, dessen Anwesenheit dieser Versammlung zur Zierde » und zum "Nutzen gereichen würde, von ihnen übergangen worden sey, und sie doch so gern » mit Göthe's Tasso sagen möchten: »»es sassen hier gedrängt die ersten Männer unserer Zeit; nabii so hat es ihnen zweckmässig geschienen, sich über ihre Vergessenheit und Unkunde öffentlich » zu entschuldigen, und die nicht persönlich eingeladenen Naturforscher und Aerzte in der Ferne »und in der Nähe zu ersuchen, diese Unterlassung lediglich ihrer Unkunde zuzuschreiben und 2 dessenusgeachtet die Versammlung mit ihrer Gegenwart zu beehren. Es genügt zu bemerken, » dass, nach den Statuten der Gesellschaft der Naturforscher und ‘Aerzte, zwar nur jeder 2 Schriftsteller im nalurwrissenschaftlichen und ärztlichen Fache, als Mitglied der Gesellschaft VE potrachlet wird: dass aber Allen, die sich wissenschaftlich mit der Mediein ‘oder der Natur- 10000), Ktnde beschäftigen, der Zutritt zu den Versammlungen gestattet ist, welche ‚bei ‘offenen Thüren -01 90» gehalten werden, ; Die Versammlung fängt den 18. September 1830 an, und dauert meh- on tan zere (Tage. ı : - u ı Jedem, der sich nicht selbst ein Logis wählen und besorgen will, wird bei seiner An- » kunft eine Liste mehrerer Logis, mit den dabei bemerkten Preisen, im Stadthause vorgeleyt » werden. Für Jeden, der sich an die Unterzeichneten schriftlich wenden wird, werden sie » gern die Besorgung der Logis übernehmen. » Man ersucht die Herren Redacteure der öffentlichen Blätter im In- und Auslande, diese » Anzeige aulzunchmen und möglichst zu verbreiten. » Hamburg, im Juni 1830. J. H. Bartels, Dr. J. C. G. Fricke, Med. et Chir. Dr.« Der Umstand übrigens, dass an manchen kleinen Orten des In- und namentlich des Auslandes selten bekannte Zeitungen, sondern nur Provinzialblätter gelesen wer- den, gab ausserdem noch einen Entschuldigungsgrund für die speeiellen Einladun- gen. Ob durch den Vorschlag, einem der bekanntesten Gelehrten in einer Stadt nur eine Einladung zukommen zu lassen, um sie in seinem Wohnorte seinen Colle- gen zu communieiren, dem Uebelstande abgeholfen ist, dass keiner sich beleidigt fühlt, möchte zu. bezweifeln stehen. Ins Ausland sandten wir deshalb Einladungen, da es uns wünschenswerth seyn musste, eine recht grosse Anzahl ausländischer Gelehrte hier zu schen. Die Geschäftsführer fühlten sich ferner verpflichtet, die Fremden, wenn auch nur in kleinen Umrissen, darauf aufmerksam zu machen, was in Hamburg in natur- historischer und medieinischer Beziehung wissenswerthes vorhanden sey. Die, die- sen Gegenstand berührenden, Schriften sind theils veraltet, theils haben sie auch eine 2 10 andere Tendenz. Es wurden deshalb mehrere Männer vom Fache ersucht, Mitthei- lungen in dieser Hinsicht zu machen. Herr Dr. Ph. Schmidt hatte die Güte, es zu übernehmen, diese Materialien zu ordnen und ein Ganzes daraus zu schaflen. Auf diese Weise entstand eine Schrift: » Hamburg in naturhistorischer und medies nischer Beziehung ,« welche, ausserdem mit einem Paar lithographirten Ansichten von Hamburg und zweien Rarten ausgeschmückt, jedes Mitglied zum Andenken an die Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte in Hamburg aus den Händen der Geschäftsführer empfing. Für die öffentliche Versammlung bot Herr von Hosstrup uns sein schönes Local » die Börsenhalle « in der Bohnenstrasse an. Die Vorsteher der öffentlichen Anstalten und Privat-Institute, des allgemeinen Krankenhauses, des Waisenhauses, der Börsenhalle, der Harmonie, der Stadtbibliothek und der Commerzbibliothek, des Taubstummen-Instituts u. s. w. hatten auf gesche- hene Anfrage den Zutritt den Mitgliedern der Gesellschaft erlaubt. ‘Die Besitzer von Privatsammlungen, die Herren Amsink, von Essen, Dr. Fallati, Pastor Müller, Röding, Bürgermeister Sillem, Sommer in Altona, Professor Spangenberg, Minister von Struve, von Winthem u. s. w., boten auf die zuvorkommendste Weise gleichfalls ihre Sammlungen den Mitgliedern zur Ansicht dar. Die Fremden zu empfangen hatte Herr Senator Dammert die Güte uns den grossen Saal im Stadthause zu überlassen. Zu den gemeinschaftlichen Mittagstafeln und freundschaftlichen Zusammenkünf- ten wurde der Apollosaal, als das grösste Local unserer Stadt, gemiethef. Um den Fremden, namentlich den Innländern, den Genuss zu verschaflen, die See zu sehen, ja selbst eine kleine Seereise zu machen, hatten die Geschäftsführer die Veranstaltung getroffen, dass das holländische Dampfboot, Willem de Eerste, vom 22. bis 25. September zu ihrer Disposition stand, um mit demselben eine Fahrt nach Helgoland zu machen. Bereits Anfangs Septembers fanden sich eine Menge Fremde aus allen Gegen- den, selbst aus den entferntesten Welttheilen, ein, so dass wir jetzt schon eine Stunde (1 Uhr Mittags) bestimmen mussten, wo dieselben im grossen Saale des Stadthauses, um unnölhige und weitläuftige Besuche zu vermeiden, sich trefien konn- ten. So vereinigten sich auch schon am 16. September an der gemeinschaftlichen Mittagstafel mehrere hundert Mitglieder. 11 Am 12. September Morgens 9 Uhr empfingen die Geschäftsführer die Mitglieder der Gesellschaft (die Einheimischen waren dureh die öffentlichen Blätter zur Theil- nahme besonders aufgefordert), machten dieselben mit den nähern Einrichtungen be- kannt. und theilten jedem Einzelnen folgende Sachen mit: 1) Das bereits erwähnte Buch: Hamburg in naturhistorischer und medicinischer Beziehung. 2) Eine Eintrittskarte für die Börsenhalle. 3) Eine desgleichen für Herrn Röding’s Museum. 4) Eine für die Harmonie. 5) Ein Verzeiehniss der Mitylieder der Commission, mit der Bezeichnung der Plätze derselben bei der Mittagstafel. 6) F olgende Benachrichtigung: I. Die Geschäftsführer werden vom 12. bis 17. September des Morgens von 9 bis 11 Uhr und den 17. des Nachmittags von 2 bis 3 Uhr, den 18. aber des Morgens von 8 bis 10 und des Nachmittags von 1 bis 2, den 19. und den 20. von 1 bis 2 Uhr im grossen Saale des Stadthauses (Weuenwall No. 166) sich aufbalten, um die Mitglieder der Gesellschaft mit den getroffenen Einrichtungen bekannt zu machen. II. Jedes Mitglied erhält von den Geschäftsführern eine Einlasskarte für die allgemeinen Ver- sammlungen, mit Bezeichnung des bestimmten Platzes seines Inhabers. . Diese Karte dient zugleich als Einlass zu den übrigen gemeinschaftlichen Zusammenkünften. II. Die löblicke Polizeibehörde ist mit den Geschäftsführern übereingekommen, dass es bei ersterer, ausnahmweise, keiner besondern Anzeige abseiten der Fremden bedarf. IV. Bei dem Mangel an grossen wissenschaftlichen Anstalten und Museen, und bei den viel- fältig zerstreuten Schenswürdigkeiten Hamburgs, lat es den Geschäftsführern nölhig ge- schienen, eine Anzahl hiesiger Naturforscher und Aerzte aufzufordern, sich mit ihnen zu vereinigen und eine Commission zu bilden, deren einzelne Mitglieder sieh verbinden , über Gegenstände der verschiedenen Fächer der Naturwissenschaft und Mediein den Fremden specielle Auskunft zu geben. Auch einige Aerzte unserer Nachbarstadt Altona haben sich gütigst dieser Commission angeschlossen. Die Mitglieder der Commission mit Bestimmung der einzelnen übernommenen Fächer sind: 1) Für die Botanik die Herren Dr. Buek und Siemers. 2) Für die Physik nnd Chemie Herr Dr. Gerson und Herr Apotheker Noodt. 3) Für Zoologie und Zootomie dieWerren Dr. Günther, Steinheim aus Altona and von WWinthem. 4) Für Anatomie und Physiologie die Herren Dr. Fallari und Schön. 5) Für practische Mediein die Herren Dr. Behre aus Altona, Hachmann , Mönckeberg, Nagel aus Altona, Plath, Ph. Schmidt, Schrader, Schroedter, Zimmermann. Hinsichtlich der Mineralogie haben Sr. Excellenz Herr Minister von Struve, mil zu- vorkommender Bereitwilligkeit, sich güligst erboten, die wissenswerthen Mittheilungen zu machen. N VI. VII. 12 Was die Botanik anbetrifft, so hat auch Herr Prof. Lehmann auf die freundlichste Weise sich erboten, Auskunft, über Alles was auf Botanik Bezug hat, zu gehen und zu veranlassen, dass Männer vom Fach einen tüchtigen Führer zu etwaigen botanischen Exeur- sionen erhalten. Für die einzelnen Sectionen bringen die Geschäftsführer folgende Stunden in Vorschlag und bemerken zugleich dabei, in welchen Localen dieselben Statt finden können, Für die Mineralogie des Morgens von 8 bis 10 Uhr, in der Wohnung Sr. Excellenz des Herrn Minister von Struve, Kaffamacherreihe No. 169. Für die Botanik des Morgens von 10 bis 12 Uhr, i in der Wohnung des Herrn Professor Lehmann , grosse Dreh- bahn No. 393. Für die Zoologie, Zootomie, Anatomie und Physiologie des Morgens von 8 bis 10 Uhr, im anatomischen Saale im Kurhause, Zuchthausstrasse, Für die Physik und Chemie des Morgens von 10 bis 12 Uhr, im Auditorio des Herrn Dr. Schmeisser, Königstrasse No. 238. Für die Astronomie nach zu verabredender Stunde, *) in der Sternwarte, Für die praktische Mediein des Morges von 8 bis 10 Uhr, . in der Börsenhalle. Die allgemeinen Versammlungen werden (die erste den 18. Septbr.) um 2 Uhr im grossen Saale der Börsenhalle (Bohnenstrasse No, 7) Statt finden und gegen 4 Uhr beendigt seyn. Die Anzeige der zu haltenden Vorträge und die Berichte der verschiedenen Soctionen miachen den Anfang der Versammlungen , nächstdem folgen die Vorträge selbst und den Schluss machen Vorschläge, Anzeigen, überhaupt Gegenstände, die der Gesellschaft von Interesse seyn können. ® Der gemeinschaftliche Mittagstisch wird, vom 16. Septbr. an, um 4 Uhr im Apollosaale, (grosse Drehbahn No. 325) beginnen. Die Geschäftsführer bemerken dabei, dass sie überall bei den hiesigen Einwohnern den Wunsch ausgesprochen haben, dass während der Versammlungszeit keine Privatgesellschaften stattfinden möchten. Sie erlauben sich zugleich die ergebenste Bitte an sämmtliche Mit- glieder der Gesellschaft, ihre Gegenwart dem gemeinschaftlichen Mittagsessen nicht zu entziehen. Es werden täglich eine Anzahl Karten ausgetheilt, um den hiesigen Gönnern und Freunden der Naturwissenschaft und Medicin den Genuss zu verschaffen, an einer so ausge- zeichneten Gesellschaft Theil nehmen zu können. Ausser den Frauen und Töchtern der Fremden, erscheinen keine Damen bei Tische. Es werden bei Tische keine andere Toaste ausgebracht, als die die Geschäftsführer vorschlagen. *) Die astronomische Section vereinigte sich mit der physikalischen, VII. IX. 13 Bei der Tafel, werden ‘die Mitglieder der Commission und ‚die Geschäftsführer ihren bestimmten Platz (welcher besonders kepanzs eeeeht ist) einnehmen, um die Bewirthung 'zw‘leiten. 0 ba and N 3 Des Abends werden gleichfalls im Apollo- Saale mehrere Zimmer zum m Abendessen, zu freund- schaftlichen Zusammenkünften' u: 8. w. in Bereitschaft gehalten. Die öffentlichen Anstalten sind vom 18. bis 26- Septbr. täglich zu folgenden Stunden den Fremden geöffnet: n i i 1) Der 'botanische Garten wird mit Zustimmung‘ des Herrn ‘Prof. ——n den ganzen Tag den Fremden geöffnet seyn. 2) Im allgemeinen Krankenhause werden von 10 bis 12, Uhr (die ärztlichen Visiten ge- halten. Die innern Einrichtungen des Hauses selbst werdem des. Morgens von 9 bis 10 und des Nachmittags von 12:.bis ‘2. Uhr, ‚gezeigt. ) 3) Im Freimaurer Krankenhause wird ein Arzt desselben, Herz, Doctor Bülzu, von ] bis 2 Uhr die Güte haben, dort zu seyn, um die Fremden daselbst herumzuführen. 4) Der ärztliche Perein ist den Fremden den ganzen Tag geöffnet. Von 10 bis 2 Uhr „wird jeden Tag ein Mitglied desselben sich dort aufhalten, um die nöthigen wissen- schaftlichen Auskünfte zu geben. + 5) Die Sternwarte wird von ] bis 2 Uhr geöffnet seyn. Auch hat sich Herr Repsold, nach mit ihm zu treflender Abrede erhoten, einzelne Abende mit den Fremden dort zuzubringen. 6) Die Stadtbibliothek wird von 12 bis 2 Uhr geöffnet seyn, die Commerzbibliothek gleich- falls von 12 bis 2 Uhr. 7) Das Taubstummen-Anstitut von ] bis 3 Uhr. 8) Die Apparate der Rettungsanstalten werden im Iurhause (Zuchthausstrasse) des Nach- mittags von 1 bis 4 Uhr gezeigt. Die Besitzer von Privatsammlungen haben sich erboten, dieselben täglich zu folgenden Stunden zu zeigen: 1) Herr Röding wird sein Museum (am Deichthorwall) vom 16. bis 27. Septhr. alle Tage des Vormittags von 10 bis 1 Uhr gegen eine, jedem Mitgliede ertheilte, Eintritts- karte öffnen. 2) Die mineralogische Sammlung Sr. Excellenz des Herın Minister v. Struve, von 12 bis I Uhr. 3) Die mineralogische Sammlung des Herrn Pastor Müller, (Catharinen-Kirchhof No. 38) von 11 bis 12 Uhr. j f 4) Die ornithologische Sammlung des Herım Johannes Amsink, (Holzdamın No. 97) den ganzen Tag. 5) Die ornithologische Sammlung des Herrn von Essen in Barmbeck, nach zu verabreden- der Stunde, 6) Die ornithologische Sammlung des Herrn Professor Sipangenberg, (Holzdamm No. 97) von 10 bis 12 Uhr. 14 7) Die entomologische Sammlung des Herrn von Minthem ‚ ( Deichstrasse No. 35) von I bis 2 Uhr. | 8) Die pathologisch- anatomische Sammlung einer medieinisch - I madetien Gesellschaft bei Herrn Dr. Tallati (Speersort No. 52) von 12 bis 2 Uhr. Auch hat sich Herr Sommer in Altona erboten, seine entomologische Sammlung in näher zu verabredenden Stunden den Fremden zn zeigen. Herr Bürgermeister Sillem (Cremon No. 67) wird Jedem, der es wünscht, seine Ge- mäldesammlung zeigen, so auch, Herr. Prof. De ‘9 (Holzdamm No.97) und Herr Bendixen (Kamp No. 275). Herr von Hosstrup hat gegen, einem jeden Mitgliede ertheilte, Einlasskarte den Besuch der Börsenhalle für den ganzen Tag erlaubt; ein gleiches hat die Direction der Harmonie (einer geselligen Vereinigung mit tinem ausgezeichneten Lesezimmer, grosse Bleichen N0.333)) gethan: p 15 Verzeichniss der Mitglieder der Gesellschaft der deutschen Naturforscher und Aerzte in Hamburg. Nach den Ländern geordnet. Jameson Rolland Geiger Leukart Muncke Schüler , Tiedemann Oken Plank Behr Bley Eimbeck Hartmanr Jieinemann Lichtenstein Mansfelde Marx 2 -. | | Character. | Wohnort. 1. Aus Amerika. Dr. und Professor Wundarzt Baltimore Jamaika Abtheilung. Medicin Mediein Aus dem Grossherzogthume Baden. Professor do. Hofrath u. Professor Dr. der Medicin Geheimerath 3. Aus dem Königreiche Baiern. Hofrath u. Professor Dr. der Medicin Heidelberg do, do. Mannheim Heidelberg München do, Pharmaeie Anatomie, Physiologie u, Zoologie Physik Medicin Anatom. u. Physiologie Zoologie Mediein 4. Aus dem Herzogthume Anhalt - Bernburg. Dr. der Mediein do. Bernburg do. Mediein Chemie u. Physiologie Aus dem Herzogthume Braunschweig. Inspector im herzogl. Museum Dr. der Philosophie Anat. Wachs-Modelleur Dr. der Medicin u. Apotheker Dr. der Mediein u. Arzt des Taubstummen- Instituts Professor der Physik u. Chemie Braunschweig Blankenburg Braunschweig Helmstädt Braunschweig do. Zoologie Mincralogie Anatomie Plharmacie Medicin Physik u. Chemie | | | | | Name. ni, @asacer : „PahzENn, 3 [2 > - Sillem, V „| Professor, , Zinken gen. Sommer Hof-Medicus Bang Behre. - —. Becken ee "Booth, J. Booth, George Boye de Castro David Deckmann Forchhammer Goldbeck von Graba E Hauch Hegewisch Henop Hermes Hof Höchstädt Holm Hornemann Jacobsen Jensen Jensen Jessen Kessels Kuhlenschmidt Lehmann Lehmann Levy Lucas Lüders Lorentzen Manthey Mineralogie). ,y ar Entomologie 6. Aus dem Königreiche Düännemarl. Mi i Professor Dr. Jer Medicin ....... Justizrath Dr. der Mediein Botaniker Justizrath ariılat Dr. Dr... der Philosophie Professor der Medicin N Professor d.Philosophie Dr. der Mediein Advocat Professor Justizrath u. Professor Dr. der Mediein do. in is Bataillons-Chirurgus ;7 Dr. der Mediein | do. Eiatsratlı u. Professor ' Professor Dr. der Mediein Justizrath Dr. der Medicin Mechaniker Dr. der Medicin Etatsrath Chemiker Dr. der Medicin Apotheker Professor der Mediein Justizrath Etatsrath "Copenhagen By NT Rendsburg R | Elmshorn 2 "| Flottbeck do. sun 'do. Kiel-. u Wandsbeck ı.ı [7 Eopenhagen Kid Copenhagen Altona Kiel Soroe Kiel Altona 1 do: zu) Rendsburg .. su22or! Ratzeburg, .ı7 - Kiel 4 "Copenhagen ’ do. Altona Flensburg Schleswig Altona do. j Copenhagen Rendsburg; , Altona Wilster Kiel Oldesloe Copenhagen Medicin do... bus Botanik g «do. Zoologie Meldicin Plıysik Mediein Chemie u. Mineralogie Medicin ! Zoologie do. Mediecin do. do. Botanik Anatomie, Physik u Medicin Medicin Astronomie Medicin u. Physiologie Physik = Medicin Zoologie Chemie Medicin Plharmacie Medicin Chemie Chemie u. Physik Name. | Erxleben Meyn Nagel Neuber ı Nissen Volte Oersted Ohrt Otto Pfaff Prigge Reinhardt Richter Ritter | Samson, Saxtorph Schleep Schmidt Schuburt Schütze Siemsen van der Smissen Sommer Staudinger Steinheim Stintzing Strube Südell von Suhr Wiedemann FF oortmann Zeise Zeise Bentham " Guirdner 17 Character. Dr. der Medicin Dr.d.Mediein u.Physicus Dr. der Medicin Dr.d.Medicin u.Physicus Dr. der Medicin, Pro- fessor u. Physicus Professor Etatsrath u. Professor Dr. der Medicin do. Etatsratlı Dr. der Medicin Professor Dr. der Medicin Prof. der Medicin Dr. der Mediein Staatsrath u. Professor Kammerrath Apotheker Dr. der Medicin do. Apotheker Dr. der Medicin Kaufmann Landrath Dr. der Medicin do. Apotheker Dr. der Medicin Officier Etatsrath u. Professor Dr. der Mediein Professor der Chemie Apotheker 7. Aus dem Königreiche England. Ehrenseeretair bei der Londoner Garten-Ge- sellschaft Dr. der Medicin Lauenburg Pinnneberg Altona Apenrade Altona Kiel Copenhagen : Elmshorn Copenhagen Kiel Altona Copenhagen Altona ' Kiel Altona Copenhagen Gottorp Sonderburg, Altona Lauenburg: Altona do. do. Flottbeck Altona do. do. Obermarschacht Schleswig Kiel Altona Copenhagen Altona London Edinburgli Wohnort Abtheilung. Mediein do. do. do. do. Botanik Physik Medicin do. Physik u. Chemie Mediein Zoologie Mediein do. Zoologie Mediein Ornithol.u. Physiologie | Pharmacie Mediein do. Chemie Mediein Entomologie Botanik Zoologie Medicin Physil: Mediecin Botanik Zoologie Medicin Chemie do. Botanik Medicin 3 18 Character. Wohnort. | Abtheilung. | Gray Zoologist am britti- | London | Zoologie schen Museum Johnston Chemiker Edinburgh , Chemie Palk Wundarzt Portsmouth Mediein Pillans Professor Edinburgh Physik Swaine Wundarzt London Medicin Threde Apotheker Helgoland Botanik Traill Dr. der Medicin Liverpool Physiologie 8. Aus dem Königreiche Frankreich. Jessen Apotheker Marne Chemie Oppermann | Dr. der Philosophie | Strassburg, do. 9. Aus den freien Städten mit Ausschluss Hamburgs. Barkhausen Dr. der Mediein Bremen Medicin Behn do. Lübeck do. Biehl do. Bergedorf do. Geffken Dr. der Philosophie Lübeck Pharmacie von Heyden Senator Frankfurt a. M. Zoologie Kindt Apotheker Lübeck Pharmacie Klüver Astronom Bremen Astronomie Ave-Lallemant Dr. der Mediein Lübeck Botanik Lindenberg Dr. jur. u. Amtsver- | Bergedorf do. walter Martini Dr. der Medicin Lübeck Medicin Menge Mineralog do. Mineralogie Mertens } Professor Bremen Botanik Molter Dr. der Mediein Lübeck Medicin Müller Professor Bremen Physik 10. Aus dem Rönigreiche Hannover. Ayrer Hofmedicus Harburg Medicin Bacmeister Dr.der Medicin u.Ober- | Stade ’ do. . wundarzt Bergmann Hofmedicus u. Director | Hildesheim Medicin u. Anatomie Büttner do. Steinkirchen Mediein Christiani Dr: der Theologie u. || Lüneburg Physiologie Superintendent Erythropel Hofmediecus Stade Mediein Fischer Medicinalrath ı Lüneburg do. ' Holscher ! Leibchirurgus | Hannover do. 19 Name. Character. Abtheilung. Koeler Medieinalrath u. Hof- | Celle Mediein | medicus Matthaei Medicinalrath Verden do. Matthaei Dr. der Medicin do. do. Mehlis Bergmedicus Clausthal Medicin u. Zoologie du Menil Hofrath u. Ober-Berg- | Wunstorf Chemie commissair | Münchmeyer Hofmedicus u. Stadt- Lüneburg Mediein Physikus Oberdieck Prediger Bardowick Mineralogie Osiander Professor der Medicin Göttingen Medicin Rathje Dr. der Medicin und | Celle do. Oberwundarzt Sander Dr. der Mediein Tostädt do. Sartorius Apotheker Lemstädt Pharmacie Saxessen Maler Clausthal Entomologie Stromeyer Dr. der Medicin Hannover Mediein Vezin do. Osnabrück do. 1l. Aus dem Churfürstenthume Hessen. Gerling | Professor | Marburg | Physik u. Astronomie | 12. Aus dem Grossherzogthume Hessen. " Liebig | Professor Giessen Chemie | Meyer | Hof- u. Medicinalrath Offenbach Zoologie u. Botanik | Ritgen Geh. Medieinalrath Giessen Medicin Schlink Privatmann Bentheim Chemie u. Physik | W ’ilbrand Professor Giessen Physiologie u. Botanik 13. Aus dem Fürstenthume Lippe - Detmold. Brandes | Hofratlı | Salzuflen | Chemie u. Pharmacie 14. Aus dem Grossherzogthume Mecklenburg-Schwerin. Böttcher Dr. der Medicin Rehna Mediein Dornblüth Dr. der Mediein, Hof- | Plau do. rath u. Kreisphysieus Hennemann | Ober-Medicinalrath Schwerin do. Rossi Leibarzt do. do. Richter Dr. der Medicin und Boitzenburg Medicin u. Botanik Kreis-Physikus Sachse Geh. Medicinalrath Ludwigslust Medicin | Character. Wohnort. Ahtheilüng. Siemssen Dr. der Mediein Rostock Mineralogie Vogel Geh. Medicinalrath do. Medicin IF 'indhorn Apdtheker Boitzenburg Pharmaeie Aus dem Königreiche der Niederlande. | Professor | Utrecht | Astronomie 16. Aus dem Raiserthume @esterreich. Batka Pharmacolog Prag Botanik Frölich Pastor Bozen do. von Holger Dr. der Medicin und | Wien Chemie u. Physik Philosophie von Jacquin Regierungsrath u. Pro- do. Chemie u. Botanik fessor der Chemie u. Botanik Littrow Director der Sternwarte do. Astronomie Presl Professor Prag Botanik Reichenbach Dr. der Philosophie Blansko in Mähren Chemie Sternberg Graf Prag Botanik Wivenot Dr. der Medicin Wien Mediein Aus dem Grossherzogthume Oldenburg. von. Berg Gutsbesitzer | Neukirchen | Botanik 18. Aus dem Rönigreiche Polen. Estreicher : Professor der Botanik | Cracau Botanik u. Zoologie von Jaroki Dr. der Philosophie u. | Warschau Zoologie Professor an der Uni- versitätzu Warschau Mile Professor x Physiologie Szubert Dr. der Philosophie u. F Botanik Professor, Director \ des botan. Gartens | 19. Aus dem Königreiche Preussen. Augustin Obexlandsgerichts - As- | Halberstadt Botanik sessor Barez Medicinalrath Berlin Medicin Berendt Dr. der Medicin Danzig do. Bergemann ; Professor Bonn Chemie Name. Casper von Chamisso Dieffenbach Dietrich Encke Fintelmann Germar Gurlt Hayne Harless Hartmann Haindorf Hecker Heller Heyse Herrmann Hesse Horkel Horn Horn Horuschuch Hornung Jung Klausen Rleeberg Krukenberg Kuhlwein Kunowsky Lichtenstein \ Magnus Meissner Mellin Mitscherlich Miiller Ohm 21 Character. Medieinalrathı 'w. Pro- fessor Doctor Dr. der Mediein Medieinalrath Professor Hofgärtner Professor do. do. Geh. Rathı u. Professor Regierungs-Medieinal- rath Professor der Mediein Professor Apotheker Professor d. Philosophie Commerzienrath Dr. der Mediein Professor Geh. Ratlı u. Professor Doctor Professor Apotheker Apotheker und Kreis- Director Docent der Philosophie Dr. der Mediein Professor Gutsbesitzer Justizrath Geh. Medicinalrath u. Professor Dr. der Philosophie Dr. u: Apotheker Apotheker Dr. der Mediein Geheimerath Professor Halle Berlin do. Bonn Frankfurt a. d.-O. Münster Berlin Lenzen Berlin Schönebeek - bei, Mag- deburg Berlin do. do. do. Greifswalde Aschersleben Pritzwalk Bonn Königsberg | Halle, Biberteich Berlin do. do. Halle Wesselbüren Berlin do. do. Wohnort. Abtheilung. . Berlin! 9! Medicin do. Botanik dos Medicin Glogau Naturwissenschaft Berlin Astronomie Pfaueninselbei Potsdam | Botanik Mineralogie u. Zoologie Zoologie u. Zootomie Botanik Mediein do. do. do. Chemie Physik Chemie u. Physik Mediein Botanik Mediein Zoologie Botanik u. Zoologie Botanik Chemie u. Physik Mineralogie ' Mediein do. Mineralogie , Astronomie Zoologie Physik u. Chemie | Chemie u. Botanik | Pharmacie | Mediein ! Botanik | Mathematik u. Physik 22 Character. | Wohnort. Abtheilung. | Name. | | Otto Medicinalrath . Pro- | Breslau Mediein und Naturge- | fessor schichte Otto Gartendirector Berlin Botanik Otte Dr. der Medicin Erfurt Medicin von Olfers Legationsrath Berlin Zoologie Poggendorf‘ Professor R do. Physik u. Chemie Reiche ° Dr. u. Professor do. Medicin 4 Rımge Professor Breslau Chemie Rust Präsident u. Geheimer | Berlin Mediein Ober-Medicinalrath Rust Dr. der Medicin do. do. Sachs do. do. Mediein u. Physiologie Schlieper do. do. Medicin Schultze Apotheker u. Direetor | Perleberg Chemie des Garten-Vereins Schultze Professor Freiburg, Anatomie Spicker, do. Frankfurt a. d. O. Botanik Tourtual Dr. der Mediein u.Leh- | Münster Anatomie u. Physiolo- rer der Anatomie gie Trommsdorff Hofrath u. Professor Erfurt Chemie IV endt Geh. Medicinalrath u. | Breslau Mediein Professor Wendt Dr. der Mediein do. do. Wolff Dr. der Medicin uw. di- | Berlin do. rigirender Arzt des | Charite - Kranken- | hauses Zeune Professor | do. Geognosie 20. Aus dem Raiserthume Russland Classen Dr. der Mediein Archangel Mediein Fischer wirklicher Etatsrath u. | Moskau Zoologie u. Mineralogie Professor der Natur- geschichte Fischer Kollegienrath u. Pro- | St. Petersburg Botanik fessor der Botanik Fleischer Dr. der Mediein Mitau in. Curland Medicin u. Botanik von Nordmann do. Finnland Zoologie Pizzate do. St. Petersburg Mediein Struve Kollegienrath u. Pro- | Dorpat Astronomie fessor N Name, ' FWillert | | Wolff 23 Character. Dr. der Mediein Dr. der Mediein und | St. Petersburg Collegien-Assessor Wohnort. Dorpat Abtheilung. Mediein do. 21. Aus den Königl. und Herzogl. Sächsischen Ländern. Brandes ' Friedrich von Froriep Huschke Jahn Klose Meissner Reum Ritterich \ Rohdt IW aitz IV ackenroder Professor der Physik Dr. der Medicin Ober - Medicinalrath Professor der Medicin Dr. der Medicin do. Professor do. . Apotheker Land - Kammerrath ' Professor Leipzig do. Weimar Jena Meiningen Leipzig do. Tharand Leipzig do. Altenburg Jena Physik u. Chemie Medicin Zootomie Anatomie Physiologie u. Mediein Mediecin do. Botanik Zoologie Pharmacie Botanik Plysik u. Chemie 22. Aus dem Fürstenthume Schwarzburg - Sondershausen. Zinke Agardh von Bergen von Berzelius von Bonsdorff Bruzelius Eckström Loven von Pontien Munk af Rosenschöld Sundevall von Weigel IV ikström 24. \ Steinmetz 23: | Dr. der Medicin Professor der Botanik Dr. der Mediein Professor do. Dr. der Medicin Professor der Chirurgie u. dirigirender Wund- arzt d. Krankenhauses Dr. der Philosophie Leib -Medicus Professor Medicinal - Licent Königl. schwed. erster Archiater Dr. der Medicin Dr. der Medicin und Brumnenarzt | Frankenhausen Lund Christianstadt Stockholm Helsingfors Lund Stockliolm Lund E Stockholm Lund do, Stockholm do. Pyrmont | Medicin Aus dem Königreiche Schweden. Botanik Medicin Chemie do. Medicin do. Zoologie Mediein do. Zoologie Mediecin Botanik Aus dem Fürstenthume MWaldek. Mediein Name. Albers Amsink Assing B Bachmann Barckhan Barries Bartels Bauer Bauer jun. Beer von Bergen Bescke Bieber Bieber Birkenstock Boehli:e von Bönninghausen Boye ) Brandt Breitenwald Buchheister Buck Biülau Bürstenbinder Calais Caspar Chaufepie sen. Chaufepie jun. Cohen jun. Cordes Crone Crusius Danzel Ebeling Eckhorst Eggers Eimbeke 24 Character. 25. Aus Hamburg. Dr. der Mediein Kaufmann Dr. der Medicin ' Conchylienhändler Apotheker Dr. der Medicin Dr. u. Bürgermeister Dr. der Mediein do. do. Maliler Naturalienhändler Oberalter u. Apotheker Apotheker Dr. der Medicin Apotheker Dr. der Medicin do. £ Apotheker Dr. der Medicin do, Apotheker Zahnarzt, Dr. der Medicin do. do, do. do. Apotheker Dr: der: Mediecin do. Dr. u. Physicus Dr... der Mediein do. do. Abtheilung: Mediein Ornithologie Medicin Couchyliologie Pharmacie Medicin Naturgeschichte Medicin do. do. Pharmacologie Eutomologie Pharmacie Chemie Mediecin Botanik Mediecin do. Chemie Medicin do. Botanik Medicin Pharmacie Medicin do. do. do. "do. do. Chemie Anatomie Medicin do. do. do. Chemie Faass Fallati Fricke Fuhr Funck Türst Gebauer Gerson Grahl Grohmann Grund Gumprecht Günther Hachmann Hanemann Hartung, E. Hartung, FE Heckscher Heeren Neidrich Neise Hipp Hipp Hofer Hoyer Homann sen. Homann IHüpeden Julius Jonas Kalkbrenner Kaufmann Kerling Kluth Kuhlenschmidt Kunhardt Lehmann Lemos 25 Character. Dr. der Mediein do. Dr. der Mediein Apotheker Mitvorstand des ärztlichen Vereins Dr. der Mediein Dr. der Philosophie Dr. der DMediein do. Professor Apotheker Dr. der Medicin u. Hofrath Dr. der Mediein do. do. Professor Apotheker do. Dr. der Mediein do. do. do. do. do. do. do. do. Professor Dr. der Medicin Abtheilung. — Medicin Anatomie Medicin Chemie Anatomie Mediein Physik do. Medicin Physiologie Pharmaecie Medicin Zoologie Mediein do. Chemie Medicin do. Mathematik u. Plysik Chemie Pliarmacie Medicin do. do. do. do. do. do. do. Botanik Mediein 4 Name. Character. Abtheilung. Leppien Levy Lewes Liepermann Lohse Lübeke Lunde Maass Magnus Meyer Metzendorff Mönckeberg Morath Mönch Müller, H. J. Müller, J. S. Müller Müller sen. Nahrmann Nathan Noodt Oberdörffer Ohlendorff Ohrtmann Oldach Pfund Plath Pratje Raeuper Raven Redlich Reitz Rendtorff Repsold Ries Röding Röding Apotheker Dr. der Mediein do. do. Geograph Dr. der Medicin Apotheker Dr. der Philosophie und Apotheker Dr. der Mediein do. do. do. . do. do. Prediger Dr. der Medicin do. do. Apotheker Dr. der Medicin Apotheker do. Botanischer Gärtner Apotheker Dr. der Medicin do. do. Apotheker do. Dr. der Mediein Apotheker Dr. der Medicin do. Mechaniker Dr. der Mediecin Eigenthümer des Museums für Natur u. Kunst Dr. der Medicin Botanik, Chemie u. Pharmacie Medicin do. do. Astronomie Mediein Pharmacie Botanik u. Chemie Mediein Zootomie Medicin do. do. do. Mineralogie Medicin do. do. Pharmacie Medicin Physik u. Chemie Chemie u. Physik Botanik Pharmacie Medicin do. do. Pharmacie Chemie Medicin Pharmacie Mediein do. Astronomie Medicin Zoologie Medicin Name. Character. Abtheilung. Rönnberg Dr. der Medicin Medicin Rothenburg do. do. Ruben do. ’ do. Rückart do. do. Sandtmann do. do. Schaumann Apotheker Chemie Schiffmann Dr. der Medicin Mediein Schickedanz Apotheker Pharmacie ‚Schleiden Dr. u. Physicus Mediein Schmeisser Dr. der Medicin Physik u. Chemie Schmidt, P. do. Medicin Schmidt, G. F. do. do. Scholvin Apotheker Pharmacie Schön Dr. der Mediein Anatomie u. Physiologie Schrader do. Medicin Schrader do. do. Schroeder do. do. Schroedter do. do. Schwartz Apotheker Pharmacie Siedenburg Dr. der Medicin Medicin Siemers Zu do. Simon sen. ae do. Simon jun. do. do. Stahl ı Apotheker Pharmacie Stammann Dr. der Medicin Medicin Steetz do. do. Stierling do. do. von Struve Kaiser. Russ. wirklicher Mineralogie Staatsratı und Minister- Resident Thorey Apotheker Entomologie Trier x Dr. der Medicin Medicin Ueltzen ! Apotheker Pharmacie HF orsmann f do. do. HKagner i Dr. der'Medicin Mediein W alter, ” do. i de. Warburg } 4 do. i do. Weber, . un Apotheker . Chemie W eissflog Dr. der Medien Medicin 28 Name. | Character. Abtheilung. IWW estphal Dr. der Medicin Medicin Willert do. : do. von Winthem Kaufmann Zoologie Zimmermänn Dr. der Medicin Mediein Zwanck do. do. NB. Ans Versehen ist Herr Professor Schultze aus Freiburg unter Preussen, und Herr Dr, Erxleben aus Lauenburg hinter » Manthey « gesetzt, Uebers NOS ADRCAMErEhE » 0 ala emian.n aloe Mtuterntein state Ach die nn uiola a cateia else 2 2 » dem Grossherzogthume Baden 6 3 . ». Könipreiche Baiern .- on. smresnonnonnunannep 2 . 4 D » MHerzogthume Anhalt-Bernburg ......ur.4r0..» 2 Bolsa » » Braunschweig ...2cceeeeeeeneens 8 6 . » Königreiche Dänemark .....2ceseeseseennnnner 67 7 » » " 1 EEE CHA bulanrn 9 8 ” ” » NEN ÄRrEICh. => URN. Msn alare a ardın ale ala 2 9. » den freien Städten, mit Ausschluss Hamburgs. ....- 14 10. » dem Königreiche Hannover ....... a er 1 DT » Kurfürstentbume Hessen .ununsneseeeeeeenen nn 1 12. » » Grossherzogthume Hessen......... dar 5 a » Fürstenthume Lippe- Detmold.......2u.22.-.... 1 14. =» " Grossherzogthume Mecklenburg- Schwerin ...... 9 15. >» ”» Königreiche der Niederlande „........22.2..: an 1 16. » » Kaiserthume Oesterreich... 222222220 eeenen nn 9 17.) 40% » Grossherzogthume Oldenburg 2.1.2444 2rssn 000: 1 18. „2 Königreiches Polen. „Besanlor ce dunide beiasdeldeche 4 19. » ” WrEMEREH ER lee REES a eide so 58 20. » * . Kaiserthume Russland. .... ln. oiedesererernne 9 21. » den Königl. und Herzogl. Sächsischen Ländern ..... 12 22. » dem Fürstenthume Sehwarzburg- Sondershausen ..... 1 ? 23. = " Königreiche Schweden ....:..zurunesesnenneer 12 a 24.» »., Fürstenthume MHaldek.. „u... lesen es: 1 J 258 25. Aus Hamburg - 222222220020: aa 154 Im Ganzen 412 ‘) Wir müssen es herzlich bedauern, dass eine grosse Anzahl von Gelehrten aus Deutschland sowohl, als vorzüglich aus Frankreich und Holland, die uns bereits ihre Theilnahme an der Gesellschaft zugesichert hatten, durch die bekannten ausgebrochenen Unruhen abgehalten wurden, ihren Wunsch auszuführen. *) Das Verzeichniss der bis zum 18. September hier eingetroffenen Fremden, wurde in der ersten öffentlichen und die Nachträge in den folgenden Sitzungen vertheilt. 29 een ihren de ala nnnlosdesd un braun En ‚m a den 18. September. hl 01: 5 1lsisT mom ‘ 1; N silasier mh Im 4. Erste öffentliche Sitzung. °) Der erste Geschäftsführer‘ eröffnete die ee wit folgender Rede: Hochansehnliche V ersammlung! [EIERN ) Als Sie, meine hochverehrten Herren, vor einem Jahre beschlossen, Ihre Versammlung in unserer freien Stadt zu halten , ist mir durch Ihre 'ehrenvolle Wahl der Auftrag geworden , den Fo Ysilz in der dies- jährigen Versammlung zu übernehmen, und vereint mit dem Herrn Dr. ‚Fricke an Ort und Stelle die erforderlichen Einrichtungen zu treffen, üm jedes . örtliche Hinderniss zu entfernen , das der Erreichung Ihrer schönen, erhabenen und den Geist erhebenden Zwecke störend in den it tn SCH Rat TTeE Weg treten könnte. So ehrenvoll nun “auch mir persönlich a Wahl, seyn, must, so gewiss würde ich doch mich verpflichtet gehalten haben sie von “der Hand zu weisen, da ich ‘kein Arzt, und auch kein Naturforscher i in "dem Shine des Worts "bin, den ich demselben ‚beilegen, muss, wenn ieh die ausgezeichnetsten Männer dieses Fächs Deutschlands und anderer Länder vor ‘mir sehe, "hätte ich” es «nicht für eine’ heilige Pflicht gehälten‘ Ihre Aufforderung, änzunchmen, nicht: allein um "meiner 'Vaterstädt” die’ Ehre üind den Nutzen Ihrer’ Anwesenheit 'zu verschäffen, sondern ch’ weil ich‘ die‘ Veberzödgüng’ hege: Hänibürg" stehe auf einer“'so hohen Stufe der 'Cultur und in'so mannigfaltiger Verbindung, dass selbst‘ Männer von Br Geiste und Ihren Kenntnissen a manches hier finden 7 , 053 1 sek y "Die Tieselbst Kenidoenden) Kr Candle n, so wie die Altonaer kind hiesigen Behörden ' waren bikonderg 'eihgeladen, dch Versammhingen beizuwolinen und beöhrtdn ie mit eiien zahle: sichen Besuche. Es wurden auch, so weit cs der Baum verstattelg, Einlasskarten i zur Tribune für Herren "un Daten ausgetheilt. 30 und zu beobachten Gelegenheit haben würden, was nicht FOREN ist, und den Kreis Ihres Wissens erweitern, könne, Demnächst aber war es unerlässlich, le in unserer Mitte sich versammeln wollten, dass Ihnen ein Mann zur Seite stehe, der bekannt mit den vaterländischen Einrichtungen, leicht und zweckmässig die Vor- bereitungen zu würdevoller Aufnahme der ‚Mitglieder Ihres Vereins zu machen im Stande wäre, und der zugleich , durchdrungen von dem Gefühle..den,i;holien Wichtigkeit; Ihrer Vereinigung und. durchdrungen von der Pflicht den Austausch der Ansichten, Erfahrungen und Ent- deckungen der Männer Ihres Vereins zu erleichtern , ein allgemeines Local- Interesse für diese Versammlung zu erwecken wüsste. ‚In ‚dieser Qualität, — ich darf mir ja keinen höhern Standpunkt anweisen er stehe ich denn hier und entledige mich zuförderst des chrenvollen Auftrags, der mir. vom Senat und meinen Mitbürgern gewor- den, ist, Sie, meine hochverehrten Herren, in dieser ersten Versammlung auf Mas teteniichete zu begrüssen, Wir versichern Ihnen mit all ‚der Achtung, die man dem Talente schuldig ist, mit der hohen Verehrung, die wir den Wissenschaften zollen, und mit der Innigkeit und Hexzlich- keit, mie der wir alles Gute und Schöne zu umfangen pflegen, dass alles, was in u unsern Ringmauern sich befindet ‚und Ihre Aufmerksamkeit anzicht, zur freiesten Benutzung, Ihnen ‚angeboten werde. ‚ Nur bitten 1b 1 5 2 gi 2 17) wir um eine nachsichtige Beurtheilung | wu ER ah Bari z IHjawroan ‚Sie, ‚dürfen ‚hier keine grosse Anstalten, die PER die Beförderung Er EN uanschaften zum Zwecke haben, erwarten. Sie finden hier, keine reiche,., öffentliche. Museen und Sammlungen ,, wie sie, Residenzstädte und;Universitäten zieren. , Sie müssen, vielmehr bedenken, ‚dass; wir, von aller; ;Anmassung ‚entfernte, jedoch ‚für. jede Kenntnis - Erweiterung empfängliche,, einfache; Bürger sind, ‚die im, Schweisse ihres Angesichtes ihr Brod essen. Die Praxis also weiset uns unsern Wirkungskreis an, und das Talent das, wirı besitzen ist. das mit Umsicht zu benutzen, womit Ihre Forschungen und Ihre Erfahrungen das Leben ‚bereichern. 31 Hieraus \mögen ‘Sie schliessen wie wichtig uns Ihre Gegenwart (ist, und mit wie freudigen Gefühlen wir Ihnen ein Willkommen zurufen! ‚Nehmen ' Sie dann mit gütigem "Wohlwollen an, was wir bieten können. ' 'Mit mehr Herzlichkeit , als 'es"hier re a kann es nicht dargeboten werden! | Es war unstreitig ein schöner Gedanke, den vor mehreren Jahren ein'sehr helldenkiender Kopf aus Ihrer Mitte fasste, die Männer Deutsch- lands, denen die Natur zuweilen ihren Schleier; lüftet, einander näher zu bringen, um. das,, was. sie in Augenblicken, in denen der, menschliche Geist: sich aus ‘der gewöhnlichen Sphäre hinauszuschwingen weiss,’ erspäht, erfahren, berechnet, gemessen, ergrübelt und: berichtigt haben, einander inündlich mitzutheilen, damit es nicht 'isolirt seine Wirkung verfchle, sondern eingereihet werde in den Kranz des menschlichen Wissens, ins Leben übergehe, und dort. vielfältige Frucht trage. Und dieser schöne Gedanke bewährte. seine Richtigkeit nicht. allein dadurch, dass er in allen Gegenden unseres Vaterlandes wie ein electri- scher, Schlag wirkte, sondern auch, dass die Verwirklichung dessel- ben. allenthalben mit Enthusiasmus befördert ward. Ja selbst‘ das Ausland rechnet es sich schon zur Auszeichnung an, sich an Ihre Versammlungen anzureihen. Daher erlauben Sie dem ergraueten Ge- schäftsmanne, der mit Ruhe zu beobachten pflegt, die Prophezeihung auszusprechen : Ihre Vereinigung, wenn sie, wie bisher, sich frei zu erhalten weiss vom Flitterstaate, wird eine welthistorische Wichtigkeit gewinnen! Und sehe ich nun auf die nächsten Folgen, die aus der ins Leben getretenen Vereinigung hervorgehen, so möchte ich sagen: däs Verborgene iritt dadurch an das Licht, die Hindernisse entschwinden ,' Einseitigkeit wird unmöglich, und eine geniale Verbindung, die keiner Eifersucht und keinem, Misstrauen Raum ‚giebt, wirkt fruchtbringend fürs Leben. Es werden Kakpnatsshrfieen geknüpft, Freundschaften ‚gefördert , Ideen geweckt, ausgetauscht; beriehtigt, # erarbeitet, — und Alle, die hier im liohen,. Rathe: des ‚menschlichen ‚Wissens sitzen, RRhRORN ein:»schönes Band: der Humanität. no ehe s sm Ber bi ‚Was lässt sich ‚aus. einer solchen Vereinigung, der NA ENGER ehe nicht: allein: für,'unser | Vaterland, sondern für ’den . ganzen Weltkreis erwarten. "af Seyd daher: willkommen, edle Beförderer des menschlichen. Wissens in. ‚Hamburgs Mauern! ‚Die 'Stunde/ der , Arbeit. schlägt. ‚Ich- erkläxe biemit die. Versammlung für jeröffnet!! «10, td sıh fi PT | ‘1. "Däräuf las der zweite Geschäftsführer. die Gesetze’ der Gesellsehaft 'vör. 2.: Herr Collegienrath Struve aus‘ Dorpät hielt dann einen ‚Vortrag. über das Verhällniss der | deutschen Astronomie zur (ausländischen... dings ler uf 3 Herr. Geheimerath, Wendt aus Breslau theilte seine , ‚Erfahrungen, rn ‚edlen Lebensmagnetismus mil, "4 Die Gesellschaft beschloss dann, am Mare a 2. September die zweite öffentliche Sitzung, Dienstag den 21. die dritte und Sonnabend den 25. die vierte: und letzte gehalten werden solle. Der zweite Geschäftsführer‘ mächte dann folgende’ Anzeigen: > ar 5. Am folgenden Tage (Sonntag) werde die Gesellschaft’ eine AuSKehrt näch den Elbgegenden machen. Die Gebrüder Booth in Flottbeck hätten ersucht, dass’ die Gesellschaft, iiliren_ Garten zuerst, besuchen möchte. Einie Anzahl; Wagen, zu einem bestimmten Preise, würde für die Gesellschaft, auf dem Nicolai, Kirchhofe bereit stehen. 6. Montag, den 20. September um 11, Uhr wäre die Vorkehrung getroflen, dass die Gesellschaft den, durch die Benzenbergschen Versuche bekannten Michaelis- thurm besteigen könne, und dass mit den Vorstehern des allgemeinen Krankenhauses die Rücksprache genommen sey, dasselbe nächstdem besuchen zu können. 7. Am Dienstage den 21. September um 11 Uhr werde Herr er Lehmann die!Fremden im, botanischen Garten empfangen und \s.. Ir 8. am heutigen Abende im, Theater ein auf die) Versammlung bezüglicher Prolog gehalten. . Es wurden dann die Mitglieder erspoht sich in Seetionen zu formiren, ihre Vorsteher und Seeretaire' Kr Wählen und die nöthigen Verabredungen ku treffen. "Um 4 Uhr’ fand''im "Apollo Saale der jemeinschaftliche Mittagstisch" Statt, an welchem beinahe‘ 500 Persönen‘/''worunter mehrere ' Honorätioren der Stadt, Theil wahmen. Vor dem Essen: wurde folgendes Gedicht vertheilt:' 33 Hammonia’s Gruss an die hieselbst versammelten deutschen Naturforscher und derzte. Willkommen mir, aus nah und fernen Landen, Des Wissens Zier, Ihr Männer seyd gegrüsst! Was Ihr erwarbt in des Berufes Banden, In ehrnen Schalen aufbewahrt, geniesst; Was Euch erst dann die goldne Frucht versüsst, Wenn Ihr’s getheilt mit Eures Bundes Kreise; Hammonia grüsst nach Hansa freier Weise. Ich sehe Euch in mildem Aetherglanz, Auf Eurem Haupt die lichte Strahlenkrone, Die Stirne schmückt der blüthenreiche Kranz, Den die Natur wand Forschern nur zum Lohne; Ihr nahet Euch dem hehren Himmelsthrone ; Euch blendet nicht das tausendfache Licht, Verklärt schaut Ihr des Höchsten Angesicht. Des Nächsten Schutz wohnt in des Arztes Rechte, Wenn die Gefahr ihn drohend angstumringt, Wenn durch des Jammers wolkenschwere Nächte Kein holder Strahl erschnter Rettung dringt; Wenn über ihn der Tod die Sichel schwingt; Er sieht den Arzt ob seinem Haupte schweben, Und neue Gluth belebt das starre Leben. © fürchtet nicht, dass diese heil’ge Flamme, Die Eure Seele regt und hell durchglüht, Der grosse Geist dort über uns verdamme, Der alles prüfet, alles hört und sicht; Zu grossen Thaten wärmt sie das Gemüth; Ihr seyd die Boten, die ein Gott gesendet, Durch die das grosse Werk hier wird vollendet. Willkommen denn, Ihr Männer seyd gegrüsst! Des Wissens Stolz aus nah und fernen Landen! Was Euch getrennt von des Berufes Banden, Der edle Trieb, der Thaten Frucht geniesst, Er werde hier durch Gastfreiheit versüsst; Hammonia giebt nach, Hansa- alter Weise Die Rechte Euch zum frohen Bundes - Kreise. Beim Essen selbst wurde die Gesellschaft durch die Gesänge der Mitglieder der hiesigen Liedertafel, uhter der Direction des Herrn Methfessel, erfreut. Dieselben 65) 34 wurden mit grossem Dank und enthusiastischem Beifall aufgenommen. Der allgemein ausgesprochene Wunsch, dieselben bei der letzten Mittagstafel noch einmal hören zu können, wurde von den Mitgliedern der Liedertafel mit Bereitwilligkeit entgegen genommen. ‚Nach der Mittagstafel verfügte sich die Gesellschaft, ins Theater, wo »die Stumme von Portiei, « welcher folgender, zur Feier des Tages, von der Direction des Stadttheaters arrangirter, Prolog vorherging, aufgeführt wurde. Willkommen uns! So tönt’s von allen Seiten Und sicherlich bewährt es Euch die That; Es gilt geziemenden Empfang bereiten Den rüst’gen Schnittern auf des Wissens Saat. Scyd denn willkommen auch in diesen Hallen ! Doch spart den Ernst für der Sessionen Lauf: Lasst hier des Momus Gaben Euch gefallen, Oft ungebeten £ritt der Ernst ja auf. Kunst und Natur (wenn auch in andrem Gleise) Tief zu ergründen bleibt auch unser Ziel, Und auch bei uns ist oft ’ne Lehensreise Für solchen Zweck — ein halb verlor’'nes Spiel. Auch wir — gelingen in der Kunst uns Curen — Sind hochbeliebt und freundlich angelacht, Beleben oft die schwächlichsten Naturen, Und büssen es — sind sie zu Grab gebracht. Genug von uns: — Nur flüehtiges Beachten Erwünschen wir, und nicht zu krit’schen Blick. Das Bessre ist's, wonach wir ernstlich trachten, Doch stehen wir dem Besten gern zurück. Hammonia kann selt'ne Gaben spenden, Beschaut euch, wie Natur sie reich bedacht, Und was, bescheid’nen Sinns, mit will’gen Händen Gemeinsinn unter uns hervorgebracht. Seht, wie sich regsam durch einander dränget Ein Volk, das auf Betriebsamkeit was. hält; Glaubt nicht, dass man mit » Adam Ries’ « uns zwänget, Den bringen wär bier gleichsam mit zur Welt. Wenn auch Palläst’ und grade Strassen fehlen, So schlagen grade Herzen doch für Euch, Und’ bleibt, wenn wir auch enge Gränzen zählen, Die Freikeit unser mächtigster Bereich. 35 Willkommen, noch einmal! Allseit'ge Mühen Erweisen g’nügend; dass wir Euch erkannt; Ob wir dem Pillen auch die Kraft verliehen? u Ei nun, das Urtheil ruht in würd’ger Hand. — Doch denkt Ihr gerne einst an uns zurücke, Als froher Traum, der leicht vorüberglitt: So nehmt auch jetzt, im flücht’gen Augenblicke, Ein buntes Blümchen des »Willkommens« mit. (Auf einen Wink des Redners ging der Vorhang in die Höhe: die Bühne gab eine Ansicht Hambnrgs von der Hafenseite; der ganze Raum war von Männern und Franen in den hiesigen Volkstrachten eingenommen, die Blumen strenend, den Fremdenkreis pantomimisch willkommen hiessen, ) Nach dem Theater versammelte sich ein grosser Theil der Gesellschaft wieder im Apollosaale. Zu wien Isbeutesen IT ang; Sonntag den 19. September. Bei einem äusserst schönen Herbsttage unternahm die Gesellschaft die besprochene Ausfahrt nach den Elbgegenden. Den Aufforderungen der Herren Gebrüder Booth gemäss, besuchte dieselbe zuerst den Garten derselben. Die Gesellschaft war entzückt über die ausgezeichnet schönen Anlagen, die trefllichen Gewächshäuser, den Reichthum einzelner Pflanzengattungen, über die, eigends für die Versammlung bestellte, in Wachs poussirte Rafflesia, und zugleich über die grosse Liberalität, mit welcher die Gebrüder Booth auf eine höchst sinnige und splendide Weise für ein Frühstück gesorgt hatten. In der grossen Heiterkeit, die überall herrschte, und in der ausgezeichneten Fröhlichkeit, die die Gesellschaft wirklieh beseelte, müssen die Gastgeber eine grössere Belohnung finden, als ihnen durch den, wenn aueh von jedem: Einzelnen, ausgesprochenen Dank gewährt werden "konnte. - Die Gesellschaft fuhr dann nach Blankenese und besuehte die an der Elbe liegenden Gärten, Hamburger und Altonaer Privatleuten zugehörend, und kehrte (nachdem ein grosser Theil derselben bei Klopstocks Grabe in Ottensen einige Augenblicke verweilt hatte) um 3 Uhr nach Hamburg zurück. Um 4 Uhr war gemeinschaftlicher Mittagstisch und des Abends vereinigten sich die Mitglieder mit ihren Frauen und Töchtern wieder im Apollosaale, um sich durch Musik und Tanz zu erfreuen und einer geselligen Unterhaltung hinzugeben. 36 Die Geschäftsführer wissen es den verehrten Mitgliedern der Gesellschaft nicht genug zu danken, dass die Meisten diesen Abendgesellschaften ihre Gegenwart nicht entzogen, und sie schmeicheln sich, durch diese Einrichtung den Zweck der Gesell- schaft: »sich persönlich kennen zu lernen,« am meisten gefördert zu haben. Der stete Frohsinn und die heiterste Laune, die jeden Abend in diesem so interessanten Cirkel Statt fanden, zeigten dass das Mittel dem Zwecke vollkommen entsprach. Dirukituksrense isianägrz Montag den 20. September. Des Morgens bestieg ein Theil der Gesellschaft den Michaelisthurm, wo die Mitglieder der Commission, die Herren Doctoren Mönckeberg und Plath, die Frem- den mit der wirklich interessanten Aussicht und dem überraschenden Anblick der Stadt mit ihren Umgebungen von demselben, bekannt machten. Späterhin besuchte ein Theil der Mitglieder unser ausgezeichnetes Krankenhaus, wo die beiden ältesten Herren Vorsteher Winter und Kreep die Güte hatten, die Fremden zu empfangen, und dieselben mit zuvorkommender Bereitwilligkeit herum- zuführen, um die innern Einrichtungen des Hauses zu zeigen. A. Zweite öffentliche Sitzung. Um 2 Uhr. 1. Herr Professor Oersted aus Copenhagen hielt: einen Vortrag über die mathematische Wahrheit in der Physik. 2. Herr Professor Hübrand aus Giessen sprach über Ebbe und Fluth. 3. Herr Etatsrath und Professor Pfaff aus Riel trug einige allgemeine Bemer- kungen über das Ferhältniss der genaueren chemischen Analyse zur Mediein, und insbesondere über die Zusammensetzung des Caffee’s, vor. 4. „Der zweite Geschäftsführer benachrichtigte die Versammlung von der Bildung der einzelnen Sectionen und der Wahl der. Vorstände und 'Seeretaire. Es wurden gewählt: In der physikalisch-chemischen Abtheilung: Herr Etatsrath Pfaff aus. Kiel zum Vorstand, Herr Etatsrath Oersted aus Copenhagen zum Seeretair. 37 Inder pharmaceutisch-chemischen: Herr Hofrath Trommsdorf aus Erfurt zum Vorstand, Herr Professor Geiger aus Heidelberg zum Secretair. In der mineralogisch-geognostischen.: ‘Se. Excellenz der KRaiserl. russische wirkliche Staatsrath und Minister von Struve von‘ hier zum Vorstand, ‘Herr Berg- Commissair Dr. Hartmann aus Blankenburg am Harze zum Secretair. In der botanischen: Herr Professor Mertens aus Bremen zum Vorstand, Herr Dr. Siemers von hier zum Seeretair. In der medieinischen: Herr Geheimerath Yogel aus Rostock zum Vorstand, und Herr Professor Rrukenberg aus Halle zum Seeretair. Als Substituten für ersteren, Herr Geheimerath Sachse, aus Ludwigslust, für letzteren ' Herr Dr. Ph. Schmidt von hier. Die zoologisch- physiologisch - anatomische Abtheilung beschloss, für jede Sitzung einen besondern Vorstand, dagegen aber einen beständigen Seeretair zu wählen. Zu letzterem wurde Herr Professor Leukart, aus Heidelberg ernannt. Voustand am 20. Sept. war Herr Staatsrath Fischer aus, Moskau; am 21. Herr Rammerrath Schleep aus. Schleswig; am 22, Herr Professor Jacobsen aus Copenhagen ; am 23. Herr Traill aus Liverpool; am 24. Herr Gray aus London :unı am 25. Sept. Herr, Professor Reinhard. aus Copenhagen. „5. , Derselbe zeigte ferner ,an:, dass ‚das holländische Dampfschiff, Willem de Eerste, auf. vier Tage gemiethet sey, um diejenigen Mitglieder der Gesellschaft, welche eine kleine Seereise zu machen wünschten, nach Helgoland hin und zurück zu, bringen. Die Fahrt würde am Mittwoch den 22. September des Morgens um 5 Uhr beginnen. Der Ordnung wegen sey es nöthig, Karten für die Mitreisenden auszutheilen, und es würden 'zu diesem Behufe in den einzelnen Sectionsversammlun- gen Bögen niedergelegt, worauf diejenigen Mitglieder, welche die Fahrt mitzumachen wünschten, gebeten würden, ihren Namen zu unterzeichnen. Es wäre auch die Veranstaltung getroffen, dass, Damen an der Fahrt Theil nehmen könnten. 6. Ferner zeigte derselbe an: dass der, bekannte ‚Medailleur Loos in. Berlin eine Denkmünze, auf die, Versammlung der deutschen Naturforscher und: Aerzte in Hamburg verfertigt habe,*) die, nebst mehreren anderen auf die Versammlungen Bezug habenden Denkmünzen im Vorzimmer des Speisesaales ‚zu haben seyen; und *) Obige Denkmünze stellt auf der Hauptseite die Hanmoniä, auf. einem Schiffschnabet sitzend, dar, und ist mit der Mauerkrone geschmückt. Das Steuerruder befindet sich zu ihrer Seite und der Stab der Macht in ihrem Arm. Sie hält in der, Rechten das Bild der ephesischen Diana, und hat einen Denkstein mit Hamburgs Wappen zur Seite. Die Unter- schrift heisst; ‚Spiritus Unus Per Cunetas Habitat Partes. Die Kehrseite enthält die Worte: Physicorum Medieorumgque Germanorum Conventu Nono, Hospitalibus Tectis A i u Civitate Hamburyensium Excepto MDCCCNNXX Mense Septembris. \ 38 7. Dass die Direction des Andreas-Brunnens in Eppendorf sich «die Ehre nehme den anwesenden Naturforschern und Aerzten zu bemerken, dass die künstlichen Mineralwässer der Anstalt Dienstag, Mittwoch, ‚Sonnabend und Sonntag von 11 bis 2 Uhr bereitet und zur Disposition derselben’ bereit gehalten würden; B. Sitzungen der Abtheilungen. a. . Physikalisch chem ische Abtheilun g. 1. Herr Etatsrath Pfaf aus Kiel meldete, dass Herr Biatsrath Schumacher aus Altona 50 Exemplare einer Karte über Folksdorf eingesandt hätte, und ein Brief desselben wurde vorgelesen, worin dieser beklagt, dass er dureh dieselbe Unpässlich- keit, welehe ihn genöthigt hätte seine‘ Reise’ naeh Paris auszusetzen,’ auch verhindert werde an der Gesellschaft Theil zu’ nehmen. i,oßr ! 2. Herr Dr. Traill aus Liverpool las eine Abhandhing über ein „Inemoskop vor, welches die F’eränderungen der Windrichtungen selbst beschreibt; auch zeigte er “ das Instrument. 3. Herr Dr. Gerson von hier las eine deutsche Uebersetzung davon vor. 4. Herr Etatsrath Oersted aus Copenhagen theilte ein Experiment 'mit, wodurch er glaubt, die Ampere’sche Theorie leicht und vollkommen zu widerlegen. 5. Herr Professor Marx aus Braunsehweig legte die Zeiehnung eines Instruments vor, wodurch die vornehmsten optischen Erseheinungen Anfängern leicht dargestellt werden. \ i - 7. Herr Etatsrath Oersied aus Copenhagen theilte die Bemerkung mit, dass das Gold der Feuervergoldung Quecksilber enthält und auch durch Hitze eimen empyreumatischen Geruch giebt. 8. Herr Professor Runge aus ‘Breslau zeigte seine ei betreffend die ehemische Metamorphose der Bäume und Sträucher, vor. 9: Herr Professor Muncke aus’ Heidelberg las eine Abhandlung über die EBleetrieität, die durch Wärme in Glas, Eis, Thon etc. hervorgebracht wird. 10. Herr Batka aus Prag zeigte eine Glasröhre vor, worin Kalium eingeschmol- zen war und worin Oxydationsstufen ‚des Kaliums sichtbar zu seyn schienen. b. Pharmaceultisch- chemische Abtheilung. ‚ Bei Bildung der verschiedenen Sectionen drückten einige Pharmaceuten, Herrn Hofrath Trommsdorf aus Erfurt an der Spitze, den Wunsch: aus, dass auch eine 39 pharmaceutische Seetion gebildet werden möchte, wo Gegenstände pharmacognostischen und pharmaceutisch-chemischen, überhaupt rein pharmaeeutischen Inhalts verhandelt werden sollten, damit auch dieser hoehwiehtige Zweig der Naturwissenschaften und Heilkunde der Theilnahme an den Versammlungen deutscher Naturforscher und Aerzte sich erfrewe ünd so den Pharmaceuten mehr Gelegenheit werde, ihre Erfahrungen sich gegenseitig mitzutheilen, um ihre Kenntnisse zu 'erweitern. Der Vorschlag wurde mit allgemeinem Beifalle aufgenommen; nur erbat sich der Vorstand der physikalisch -chemischen Abtheilung, Herr Etatsrath Pfaff, dass sich die Pharmaceu- ten den Sitzungen der genannten Abtheilung nicht entziehen und auch ihre dahin einschlagenden Erfahrungen mittheilen möchten, was mit Erkenntlichkeit zugesichert wurde; und damit keine Collision in den Stunden entsfehe, so wurde die Stunde von 12 bis 1 Uhr, nach Beendigung der physicalisch-chemischen Abtheilung, für die pharmaceutische festgesetzt. Sie fand gleichfalls im Audilorio des Herrn Dr. Schmeisser, Königstrasse No. 238, Statt. 1. Herr Batka aus Prag theilte mehrere pharmacognostische Erfahrungen mit. Er zeigte den gelben (sogenannten) eortex Geoffroeae jamaicensis vor, und erklärte, dass es die Rinde von Zanthoxylon caribaeum sey. Ferner zeigte er mehrere Rinden, welche unter dem Namen cort. Geoffroeae surinamensis gehen, nämlich die Rinde von cort. Geoffr. inermis, Talaumna Plumieri und Cryptocarya pretiosa ; zwei Arten von cort. adstringens brasiliensis, die eine (ächte) von Acacia cochlocarpa Gomez., die andere von 4cac. decurrens ; ferner den falschen cort. adstring. von Buerma hexandra ; zweierlei Arten canella, Canella alba Schwarz., als cort. Winteranus spurius und Can. alba Linn., als ächter weisser Zimmt; dann cortex Malambo von Drymis gra- natensis, welche letztere Rinden auch fälschlich unter dem Namen Costus gehen. 2. Herr Hofrath Trommsdorf theilte einen Auszug aus einem Schreiben von Dr. Theodor Martius in Erlangen mit, welches den Vorschlag enthält, einen tüchtigen Mann, der sich entschlösse nach Süd-Amerika zu reisen, durch Sammlung von Beiträgen zu unterstützen, hauptsächlich um über die Abstammung der verschiedenen Chinaatten endlich einmal: genauen‘ Aufschluss za erhalten, 3. Herr Professor Geiger theilte einige Erfahramgen mit über die Schärfe der Aconiten; namentlich, dass von den blaublühenden die Art (eder Arten) mit diver- girenden Früchten‘ höchst. scharf sind, dagegen die. mit auffeehten und ‚zusamnien- geneigten Früchten in der Regel wenige oder keine Schärfe. besitzen. Berselbe be- merkte zugleich, dass die Schärfe: m den Blättern von 4Seonitum Napellus 2. sich nur vor und zu Anfang der Blüthezeit im höchsten Grade zeige, so wie sich aber Früchte 40 bilden, verschwindet diese nach und nach vollständig, selbst wenn die Blätter noch schön grün sind, dagegen eoncentrirt sie sich dann vorzüglich in den Saamen. 4. Herr Oberdörffer. von hier machte hierauf den Vorschlag, dass die Phar- macenten sieh morgen zu derselben Stunde im Stadthause versammeln möchten, um gleichzeitig die (daselbst befindliche pharmacognostisehe Sammlung‘ in Augensehein zu nehmen, was mit Dank angenonimen wurde. e. Mineralogisch -geognostische Abtheilung. 1. Abhandlung des Freiherrn W. Sartorius. von Waltershausen über den Apatit aus dem Ilsenthale am Harze. 2. Herr Professor Dr. Marx aus Braunschweig sprach: über die merkwürdige optische Structur des Amethysts aus verschiedenen Ländern, und erläuterte sie durch Abbildungen, Exemplare und Experimente. 3. Herr Hofrath Dr. Brandes aus Salzufleln: über die bei Augustdorf in der Sennen- Haide gefundenen Blitzröhren. 4. Herr Dr. Siemssen aus Rostock: über eine Bleikruste aus einem englischen Bleischmelzofen (Flammofen) mit eigenthümlichen regenbogenartigen Farben - Er- scheinungen. Vorgelesen und vertheilt wurden: 5. Der Prospeet über ein neues Werk des Geheimenraths von Leonhard zu Heidelberg, über das Basaltgebilde. * .. 6. Prospeet einer Verloosung der Mineralien - Niederlage des Herrn Menge. 7. Es wurde ein Exemplar von einem neuen Werke mit dem Titel: v. Zielen, über die Persteinerungen Würtembergs, Stutlgart bei Schweizerbart, vorgelegt, und von den Anwesenden mit Beifall aufgenommen. Einsender war Bergrath Hehl in Stuttgart. d. Botanische Abtheilung. Nachdem der Vorstand die‘ Anwesenden begrüsst, und sie ersucht hatte, wo möglich freie Vorträge zu halten, zeigte: 1. Herr Baron“ von Jacquin aus Wien eine neue Syringa aus Siebenbürgen und schlug vor, diese Pflanze, zu Ehren der Entdeckerin, der Frau Baronin Josika, Syringa Josikaea zu nennen. 1 j * & Herr Graf Sternberg aus Prag theilte darauf der Section seine Ansichten über die vorweltliche Flora mit, und begleitete seinen Vortrag mit Vorzeigüng der 4 Abbildungen aus einem noch nicht bekannt gemachten Supplement seiner Florä der Vorwelt. 3. Herr Professor Mertens aus Bremen las seine Abhandlung über den gegen- wärtigen Zustand der Algologie vor. e. Zoologisch- anatomisch- physiologische Abtheilung. Nach einer kurzen einleitenden Rede des Vorstandes las: 1. Herr Hofrath Meyer aus Offenbach über das Mangelhafte der meisten Ab- bildungen und Beschreibungen von Vögeln, und theilte zugleich Abbildungen von Otis hubara unter die Mitglieder aus. 2. Herr Dr. von Nordmann aus Abo zeigte Probeabdrücke, bestimmt zu seiner Monographie des genus Emberiza. 3. Herr Dr. Mehlis aus Clausthal sprach über eine muthmasslich neue Mäuseart, die auf dem Harze vorkömmt, und gab Mittheilungen über die innere Organisation verschiedener Helminthen. 4. Herr Professor Jacobson aus Copenhagen theilte Bemerkungen über die Primordial- Nieren mit. 5. Herr Röding von hier zeigte einen Fötus von Halmanturus giganleus vor, bei welcher Gelegenheit verschiedene Mitglieder darauf bezügliche Bemerkungen mittheilten. 6. Herr Hofrath Oken aus München zeigte eine Tafel von Wagler’s Amphibien- Werk vor, und es erhoben sich dabei verschiedene Discussionen über den fossilen Pterodactylus. 7. Herr Geheimerath Tiedemann aus Heidelberg zeigte eine lebendige Secolo- pendra morsitans aus Brasilien vor. 8... Herr Staatsrath Fischer aus Moskau ein Werk: Oryctographie dw gouver- nement de Moscau, 1830. Folio. f. Medieinische Abtheilung. 1. Herr Geheimerath Sachse aus Ludwigslust eröffnete die Sitzung mit einer Mittheilung über den thierischen Magnetismus. 2. Herr Professor Lüders aus Riel hielt einen Vortrag über das intermittirende Wundfieber, zu welchem die Doctoren Fricke, Boeneck, Geheimerath Harless und Professor Ekström Beiträge lieferten. 3. Herr Physikus Meyn aus Pinneberg stellte ein Kind mit einem merkwürdigen Hemmungsfehler, und 6 42 4. Herr Etatsrath Wiedemann aus Kiel eine dureh Rhachitis missbildete Frau vor, an welcher zweimal die Sectio caesarea mit Glück verrichtet worden war. 5. Herr Justizrath Hegewisch aus Riel vertheilte eine Druckschrift: über den Croup. Valle mitgesw.a Dienstag den 21. September. Bei ziemlich heiterem Wetter versammelte sich ein grosser Theil der Gesellschaft des Morgens im botanischen Garten, um unter der Leitung des Directors desselben, des Herrn Professors Lehmann, denselben in Augenschein zu nehmen. Die anwesen- den Mitglieder waren über den Pflanzenreichthum unsers Gartens im Allgemeinen, so wie namentlich darüber sehr erfreut, dass sie hier manche neue, auf dem Continente noch wenig bekannte, Gewächsformen zum ersten Male zu sehen bekamen. Die Gesellschaft nahm dann ein Frühstück daselbst, in zwei mit Blumen festlich ge- schmückten Zelten, ein. A. Dritte allgemeine Sitzung. t. Herr Dr. Simon jun. aus Hamburg hielt einen Vortrag über die Würde der Naturwissenschaft und Arzneikunde. 2. Es wurde dann zur Wahl der Stadt, wo die Gesellschaft sich nächstes Jahr versammeln wollte, geschritten. N Herr Graf Sternberg aus Prag führte zuerst das Wort, und bemerkte, dass, als schon einmal die Rede davon gewesen sey, Wien als Versammlungsort zu bestimmen, Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich davon unterrichtet, diese Absicht sehr freundlich aufgenommen und erklärt habe, dass Er sich innig freuen werde, den ehrenwerthen Verein in Seiner Hauptstadt vereinigt zu schen. Herr Graf Sternberg trug daher darauf an, für das nächste Jahr Wien zu wählen. Herr Geheimerath Liehtenstein, Herr Hofrath Oken, Herr Landkammerrath Waitz und mehrere andere unterstützten diesen Vorschlag und machten mit Grund auf die Vorzüge dieser Kaiserstadt aufmerksam. Der Vorschlag wurde mit allgemeinem: Beifall genehmigt, und Wien: für das Jahr 1831 als Versammlungsort bestimmt. 43 3. Hierauf. wurde ‘zum ersten Geschäftsführer für das nächste Jahr Herr Regierungsrath von Jacquin, und zum zweiten Herr Littrow, Director der Sternwarte in Wien, gewählt. Beide gegenwärtige Herren nahmen mit Bereitwilligkeit die Wahl an. 4. Wurde auf Vorschlag des Herrn Hofrath Oken dem Herrn Dr. von Jan in München, der bei der Bearbeitung des Plinius durch rastlose Forschungen dem Interesse der Gesellschaft grosse Opfer gebracht hat, eine öffentliche Belobung abseiten der Gesellschaft zugestanden. Die Geschäftsführer liessen in obiger Beziehung folgendes Schreiben an Herrn Dr. von Jan ergehen: Hochwohlgeborner Herr! Hochzuverehrender Herr Doctor. Ew. Hochwohlgeboren bechren sich die Unterzeichneten den allgemeinen Beschluss der Gesellschaft der deutschen Naturforscher und derzte offieiell mitzutheilen. Hamburg, den 21. September 1830. Die Gesellschaft der deutschen Naturforscher und Aerzte beschliesst in ihrer heutlygen öffentlichen Sitzung mit allgemeiner Acclamation dem Herrn Dr. von Jan in München den herzlichsten Dank abzustatten und eine öffentliche Belobung zu deeretiren, für die grossen Opfer, die Herr Dr.,von Jan der Gesellschaft gebracht hat, wodurch ein früherer Beschluss derselben, eine Heruusgabe des Plinius, durch die Fergleichung mit andern Codices, zu veranstalten, so sehr gefördert ist. Die Unterzeichneten fühlen sich gechrt das Organ einer so würdigen Anerkennung der Verdienste von Ew. Hochwohlgeboren zu seyn. Mit der ausgezeichnetsten Hochachtung verharren Hamburg, die dermaligen Geschäftsführer der Gesellschaft der den 7. December 1830 deutschen Naturforscher und Aerzte. 5. Es kam der Vorschlag zur Sprache, ob es nicht besser sey, die jährlichen Versammlungen etwas früher zu halten, da namentlich die letzte Hälfte des Septem- bers manchen auswärtigen Gelehrten, z. B. den Holländern, nieht eonvenire. Es wurde darauf entgegnet, dass die jetzige Bestimmung den deutschen Professoren zu einer grösseren Reise am besten passe. Der Vorschlag hatte daher keinen Erfolg. 6. Die Frage: ob künftig briefliche Einladungen oder öffentliche, durch einige gelesene Tagsblätter, stattfinden sollten, wurde nach einigen Debatten an die zu- künftigen Geschäftsführer, zu deren Forum die Beantwortung dieser Frage gehöre, verwiesen, eben so einige missbilligende Aeusserungen über die Vertheilung der Plätze im Sitzungssaale. 44 7. Der zweite Geschäftsführer zeigte an, dass am heutigen Abend eine hiesige _ medicimisch - chirurgische Gesellschaft im Locale der Börsenhalle eine. öffentliche Sitzung halten werde. i 8. Ferner bemerkte derselbe hinsichtlich der Fahrt nach Helgoland ee Dass dieselbe morgen — Mittwoch früh um 5 Uhr — beginnen würde... Das Dampf- schiff würde den ersten Tag nur bis Cuxhaven fahren, den zweiten Tag nach Helgo- land und den dritten wieder zurück nach Hamburg. Die Mitfahrenden hätten nur für ihre Beköstigung und ihr Logis in Cuxhaven und Helgoland zu sorgen; auf dem Schiffe selbst sey eine gute Restauration. Man‘ ersuche die einzelnen Mitglieder, die sich bereits auf die bei den einzelnen Sectionen niedergelegten Bögen unter- zeichnet hätten, nach die allgemeinen Sitzung eine Einlasskarte in Empfang zu nehmen. Die Geschäftsführer hätten zugleich den Herrn Inspector Abendroth, die Herren Schiflscapitaine Siegbahn und Knaak und die Schiffsmäkler Schröder und Hüttmann ersucht, die Fahrt mitzumachen, um theils die nöthigen Auskünfte zu geben, theils auch, in Vereinigung mit dem Capitain des Dampfschiffes, für die Sicherheit der Mitfahrenden zu sorgen. 8. Derselbe bemerkte ferner, dass diejenigen Mitglieder der Gesellschaft, die in Hamburg zurückblieben, ihre Sectionssitzungen forthalten würden. 9. Der erste Geschäftsführer beschloss die Versammlung mit dem herzlichen Wunsch, dass die Fahrt nach Helgoland glücklich von Statten gehen möge, dass die Reisenden ihre Hoffnungen und Erwartungen vollkommen befriedigt finden und Hamburg am Freitage wieder freundlich begrüssen möchten. B. Sitzungen der Abtheilungen. a. Physicalisch-chemische Abtheilung. 1. Herr Tonnies von hier bot den Mitgliedern, welche mit dem Dampfschiffe nach Helgoland gehen wollten, den Gebrauch mehrerer Rarten an, und lud sie zur Ansicht eines Modells zu einem Leuchtthurme ein. 2. ‘Zwölf Exemplare einer Schrift: » Entdeckung der Convergenz des Sonnen- lichtes, indem es die Atmosphäre durchdringt, Leipzig 1830,« wurden eingesandt. 3. Herr Hofrath. Brandes aus Salzuffeln theilte eine Nachricht über ein mine- ralisches Wasser mit. 4. Herr von Bergen von hier sandte eine Probe 2 Pfund ächten Paraguay- Thee’s zur Vertheilung unter Chemiker, welche ibn zu untersuchen wünschten, ein. 45 5. Herr von Holger aus‘'Wien theilte eine Analyse einiger Meteorsteine mit; ebenfalls die von dem Cortex ‚adstringens Brasiliensis. Darauf zeigte er Plöl’s apla- natische Linse und mehrere, andere Gegenstände Wiener TRETEN PAR Industrie, auch einen Glauberit, in Oesterreich gefunden, vor. 6. Herr Etatsrath Pfaff aus Kiel hielt einen Vortrag über die Wirkung eines eleetrischen Rörpers auf einen, mit Electrometern versehenen, Leiter. 7. Herr Dr. Reichenbach aus Blansko zeigte eine Substanz vor, welche er im Thee gefunden hat. 8. Herr Dr. Julius von hier zeigte im ui des Herrn Dr. Traill aus Liver- pool einen, im Grabe eines Inka’s gefundenen, indianischen -Syrinx.. Das Instrument hat acht Pfeifen, sehr richtig für die Tonverschiedenheit proportionirt. b. Mineralogisch - geognostische Abtheilung. 1. Herr Medicinalrath Dr. Fischer aus Lüneburg sprach über die geognostischen Verhältnisse der in dieser Hinsicht so interessanten Umgegend jener Stadt, und zeigte eine Sammlung von Felsarten aus jener vor. 2. Herr Professor Dr. Forchhammer aus Copenhagen fügte mehrere Bemerkun- gen über die geognostischen Verhältnisse des, dem lüneburger Gypsberge verwandten, Segeberg’s im Holsteinischen hinzu. 3. Herr Professor von Berzelius ‚aus Stockholm zeigte gediegenes Palladium, welches in feinen Blättehen auf gediegenem Golde, mit ‘Selen, unweit Tilkerode am Harze, als Seltenheit vorgekommen ist, vor. 4. Herr Etatsrath Zehmann ‚aus Copenhagen sprach üher eine im Hafen von Helsingör 'vorgefundene feste Gesteinmasse mit vielen Kunsfprodudten ‚mit Nadeln, Münzen von Christian IV, FriedrichsHT. ( 1660) Zeiten, Eisenstücken !ete. ' 5. Herr Professor von Bonnsdor/ff aus Helsingfors legte mehrere seltene finnische Mineralien vor. j 6. Uerr Professor Hünefeld in Greifswalde hatte » geognostische ' Bemerkungen über die nächsten Umgehungen von Greifswalde;ssund über“ die Prüfung: der Soolen auf die wahren hochsalzgehalte,« eingesandt. : Die geschriebene Abhandlung wurde, da es an Zeit mangelte sie nur auszugsweise vorzulesen, den anwesenden Herren zur Ansicht mitgetheilt. 7. Herr Pastor Miller von hier: sprach einige Worte über die Feuersteinbildun- gen der hiesigen Gegend. 8. Herr Menge aus Lüheck sprach über die Lagerstälten der edlen Metalle und der Edelsteine. . 46 1 ce. Botanische: Abtheilung. 1. Es wurde ein, von Herrn Dr. Steinheim in Altona eingesandter, in Surinam einheimischer Schwamm, auf den Vorschlag des Präsidenten und mit Zustimmung der Section, zu Ehren des Herrn Professors Agardh, Polı 'ypor us Agar dhi, benannt. 2. Herr Professor Agardh aus Lund gab die gestern versprochene Ergänzung des Vortrages des Herrn Professor Mertens, über den gegenwärtigen Standpunkt der Algologie, indem er auf die darin nicht erwähnten Verdienste des Herrn Professor Mertens und Sohn um die Algologie aufimerksam machte. 3. Herr Professor Runge aus Breslau theilte darauf die Resultate einer Reihe von Versuchen über das chemische Verhalten der Blumenstöcke mit, und uchde dann die Möglichkeit einer chemischen Botanik darzuthun. 4. Herr Dr. Fleischer aus Mitau zeigte eine merkwürdige Abänderung der Blätter von Fiola hirta, an welcher mehrere Mitglieder der Abtheilun,; pflanzen- physiologische Beobachtungen knüpften: _,, - 5. Herr Professor _Reum, aus Tharand machte auf einige Hecahiisiegeh due Wachsen und Ernähren der Bäume aufmerksam, und suchte zu beweisen, dass ge- sunde und unverletzte Wurzeln keine körperliche Stoffe ‚als solche in sich aufnehmen. d. Zoologisch - anatomisch - physiologische ‚Abtheilung. "1. Zuerst machte der Sceretair ‚verschiedene Mittheilungen. 2... Herr Dr. Bergmann aus Hildesheim zeigte» Abbildungen; die innere Structur des menschlichen Gehirns erläuternd, vor. 3.) Herr Etatsrath Wiedemann aus Kiel’ zeigte Abbildungen der Arten’ des genus Mydas vor, und theilte. Exemplare seiner Abhandlung über das genus 4chias, aus. 4. Herr ‚Professor von Jarocki aus Warschau las. eine en über den Auerochsen wor. j j I« or 2 5. Herr Kammerrath Schleep aus Gottorp bemerkte einiges über nor Stellung der Augen ;bei..Pleunonectes. ni ! ! . ö 6. Herr. Geheimerath |, Tiedemanin » aus: Heidelberg, wur die Resultate seiner Beobachtungen über die Regeneration. der Nerven 'vor. %. Herr Dr. von Chamisso aus Berlin lieferte eine Darstellung‘ der. Zhrenbergi- schen Untersuchungen über Leben und Organisation der Infusorienwelt.: 8. Herr: Heinemann aus 'Braunschweigi- zeigte mehrere anatomische Wachs- präparate. » 9. Herr Hofratı Oken aus München legte; Abbildungen ‘von 4Ayassiz Fisch- werk vor. 47 e. Medieinische - Abtheilung. 1. Herr Geheimerath Sachse aus Ludwigslust eröffnete die Sitzung mit Be- merkungen über einige Hausmittel. 2. Es wurde dann ein vierjähriger Knabe vorgezeigt, bei welehem cine voll- kommene Pubertäts-Entwickelung Statt. hatte. 3. Von Herrn Dr. Behr aus Berenburg wurde ein deutsches Opium in laerymis vorgezeigt. 4. Herr Professor Jameson aus Baltimore theilte eine Abhandlung mit, in welcher die Nieht- Contagiosität des gelben Fiebers dargethan wurde; sie wurde von Herrn Dr. Julius in deutscher Sprache vorgelesen. 5. Herr Dr. Hartmann aus Blankenburg schloss mit einem Vortrage über die Anwendung der Analogie in acuten Irunkheiten. 6. Am Abend desselben Tages hielt, eine hiesige medicinisch - chirurgische Ge- sellschaft eine öffentliche Sitzung in der Börsenhalle vor einem zahlreich versammel- ten Publieum. Ueber Gegenstände der Physiologie, practischen Mediein und Geburts- hülfe wurden Vorträge gehalten von den Herren Doctoren Behre, Fallati, Homann und Schön. Zum Schlusse wurden einige interessante Kranke vorgestellt und patho- logisch -anatomische Präparate vorgezeigt. Fun Her. I ag Mittwoch den 22. September. I) ' Sitzungen der Abtheilungen. a. Physikaliseh- chemische Abtheilung. Hielt heute keine Sitzung: b. Mineralogisch- geognostische Abtheilung. Hielt heute keine Sitzung. ; ec. Botanische Abtheilung. 1. Herr Dr. Buek von hier referirte über die von Herrn Professor Hünefeld in Greifswalde eingesandte Abhandlung, das Trocknen der Pflanzen betreffend, 48 mittelst Einstreuen von Semen lycopadü. Es wurden der Section die sehr gut ge- rathenen Proben auf solche Weise getrockneter Pflanzen vorgezeigt. 2. Herr Professor Mertens aus Bremen referirte sodann über eine vom Herrn Professor Gaertner in Calw dem Geschäftsführer der Versammlung der deutschen Naturforseher und Aerzte eingesandte Abhandlung über Bastardpflanzen. 3. Herr Professor Lehmann von hier knüpfte an dieses Referat einige allge- meine Bemerkungen über Bastardpflanzen, und zeigte einige Bastard -Potentillen,, so wie eine Bastard - Cactus (Cactus alato -speciosus) vor. 4. Herr Professor Agardh aus Lund las darauf eine Abhandlung über die Einheit der Pflanzenformen vor; näher erörtert in seinem Lehrbuche der Botanik. a) 5. Herr Professor und Collegienrath Fischer aus Petersburg legte die Zeich- nungen und Risse des neuen botanischen Gartens in St. Petersburg vor, und gab dazu erläuternde Bemerkungen, 6. Herr Professor Hornschuch aus Greifswalde referirte über die Ehrenberg'- schen Untersuchungen der Infusionsthierchen, von denen mänche bisher zu den Zoo- phyten gezählt wurden. ei : ’ 7. Herr Professor Lehmann von hier machte den Antrag, dass die botanische Seetion der Ostindischen Compagnie den Dank der Gesammtheit der hier vereinigten Botaniker darbringen möchte, für die Liberalität, mit welcher die Ostindische Compagnie angeordnet, dass die vom Herrn Dr. MWallich aus Caleutta nach Europa gebrachten Pflanzen, unter die Botaniker dieses Welttheils vertheilt werden sollten, zugleich aber ersuchte derselbe, in dieser Dankaddresse anzudeuten, wie wichtig es für die Wissenschaft sey, dass Dr. Wallich in Europa bleibe, bis die sämmtlichen von demselben gemachten Sammlungen geordnet, und: die Herausgabe seines grossen Werkes beendigt sey. Herr Professor Lehmann trug ebenfalls darauf an, ein Dank- schreiben an Herrn Dr. Wallich selbst zu erlassen, für die Art, wie derselbe sich des, ihm von der Compagnie gewordenen, mühevollen Auftrags bisher entledigt habe. Die Section war nicht allein mit diesem Antrage vollkommen einverstanden und zur Unterschrift bereit, sondern hielt..es für. zweckmässig, eine ähnliche Addresse an Se. Majestät den Rönig von England zu richten, und. die Herren Geschäftsführer der Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte zu ersuchen, die Addresse an den König und die Ostindische Compagnie, im Namen der Gesammtheit deutscher Naturforscher und Aerzte zu unterzeichnen. *) Dieses Lehrbuch der Botanik ist noch nicht aus dem Schwedischen übersetzt, da es erst im September dieses Jahrs erschien. Vollständig, angezeigt, ist.es in. den Annalen der Gewächskunde, herausgegeben von der Königl. botanischen Gesellschaft in Regensburg. Vol. 4. Hft.1. Pag. 48. 58. i 49 d. Zoologisch - anatomisch -physiologische Abtheilung. 1. Herr Hofmedieus Zincken, gen. Sommer, aus Braunschweig las eine Abhandlung über die Fütterung der Seidenraupe mit Zweigen, stalt der seither üblichen mit Blättern, vor. 2. Herr Professor Huschke aus Jena sprach über die Entwickelungsweise des Auges und Öhres beim Hühnchen und andern Thieren der drei höhern Classen. 3. Herr Professor Otto aus Breslau knüpfte an jene Abhandlung einige Be- merkungen über Missbildungen des Gehirns und Kopfes und zeigte darauf Abbildun- gen anderer seltener Missbildungen von Säugethieren vor; zu gleicher Zeit gab er Zeichnungen über die Anatomie des genus Pseudopus. 4. Herr Professor Jacobsen aus Copenhagen sprach über die sogenannten Eier in den Riemen der Anodonten, die er für Schmarotzerthiere erklärte. e. Medieinische Abtheilung. 1. Zwei vom Herrn Geheime-Hofrath Bischoff in Bonn eingesandte Schriften : a) Wider die Mystifcation in der Mediein. Sendschreiben an die V. ersammlung deut- scher Naturforscher und‘ derzte zu Hamburg; und b) Zur kritischen Rüge und WVer- ständigung für die Arzneimittel-Lehre, wurden: unter die Mitglieder vertheilt. 2. Drei Abhandlungen vom: Herrn Professor Hünefeld: aus Greifswalde wur- den vorgelegt: a) Die Wirkung der Mangansäure, Kohlenstickstoffsäure u. s. w. b). Beitrag zur chemischen,, besonders gerichtlich- chemischen Entdeckung des Strychiums und Morphiums: e) Zur Erklärung der Selbstverbrennung des menschlichen Körpers. Sie‘konnten aus‘ Mangel an Zeit nicht: vorgelesen: werden. 3. Herr Hofrath Gross aus Heidelberg hatte eine Abhandlung über mania sine delirio eingeschickt. . nd Dome? t 4. Herr Hofrath Dormblüth aus Plau: las über künstliche Füsse und ihre beson- ders wohlfeile Einrichtung. Die Modelle wurden: vorgezeigt. 5. Herr Dr. Plagge: in Burg Steinfurtli hatte ein Chinaharz 'aus der Mutter- lauge des Chinin gewonnen und eingesandt, und empfahl dessen Brauchbarkeit. 6. ‚Herr ‚Professor, Bang 'aus «Copenhagen ‘machte einen Vorschlag zur. Ein- richtung: von vergleichenden’ Krankheitstabellen. Ausgeführt auf das Delirium tremens;, legte, er eine solehe Tabelle vor. 7. Herr ‘Dr. Otto aus Copenhagen las wber die Eigenthümlichkeiten‘ der Ge- fängnisskrankheiten. "8. Herr Geheimerath Harless aus ‚Bonn: forderte zur. Begründung einer deut- schen National - Pharmacopoea auf. Der Vorschlag wurde angenommen und be- sehlossen, eine Commission für dessen Ausführung zu, ernennen. 7 50 9. Herr.Dr. Schmidt aus Paderborn hatte‘ eine Abhandlumg- über ı vergleichen de Anatomie, und 4 10. Herr Professor von Br in Dresden seine neue Zeitschrift ‚über die Ophthalmologie eingesandt, 2 11. Einige Druckschriften und Briefe wurden, vorgelegt und von ‚letzteren einige beantwortet. Sechster Tag Donnerstag, den 23. Septem ber. Sitzungen der Abtheilungen. a. Physikalisch-chemische Abtheilung. 1. Ierr Hecht aus Eger zeigte einen Apparat, mittelst dessen .die Krüge mit Mineralwasser: so mit Rorken versehen werden, dass alle. athmosphärische. Luft herausgetrieben wird und der, von dem Wasser nicht gefüllte, Raum mit Iiohlensäure gefüllt wird. 2. Herr Etatsrath Pfaff aus Kiel theilte eine von Häre gemachte Berka über die Untersuchung auf Arsenik mit. Auch theilte er eine von ihm selbst gemachte Beobachtung, dass Rupferammoniak mit der Apfelsäure grünen Niederschlag giebt u. s. w. mit. ) j 3. Herr Physikus Dr. Neuber aus Apenrade schenkte sechs Exemplare seiner, von der Rönigl. Dänischen Gesellschaft der Wissenschaft herausgegebenen, meteoro- logischen Beobachtungen. Diese wurden vertheilt. 4. Herr Etatsrath ‘Oersted aus Copenhagen erzählte» bei‘ dieser : Gelegenheit, dass jene Gesellschaft eine meteorologische Commission ‚bestehend aus dem Ober- Kammerherrn von Hauch, dem Professor: Schow und ihm, eingesetzt, und gehörige Geldmittel zu der Disposition derselben gestellt 'habe.: Schon seit mehreren Jahren werde mit guten Instrumenten, welche die Gesellschaft vertheilt habe, Beobachtungen in Irland, Grönland, St. Thomas, in Amerika, auf der Küste von Guinea und in Ostindien gemacht, und hätten dieselben schon interessante Resultate gegeben. 5. Herr Ritter von Holger ‘aus Wien erklärte sieh über eine Einwendun;;, welche gegen eine, von ihm im vorigen Jahre mitgetheilte, Analyse eines eisenhaltigen Mineralwassers gemacht worden war. u a 51 6. Hexr. Dr.: Trail, aus: Liverpool machte die Gesellschaft mit ‚einem 'von ihm beschriebenen Barometer bekannt. y k 7... Merr Dr. Buek von hier zeigte eine Charte, worin die Temperaäturverhältnisse des Meeres dargestellt werden. i &. Herr Hofrath, Munke aus Heidelberg: theilte darüber Bemerkungen mit. 9... Herr Etatsrath Oersted aus, Copenhagen theilte ‚auch ‚eine, Bemerkung über die grosse, Kälte Grönlands im 13ten. Jahrhunderte .mit; a 10.; Hexr Menge aus ‚Lübeck zeigte einige ‚sibirische ee vor. 11. Es wurde eine aus Frankfurt, .a., M.. eingesandte Notiz über, das. Gasteiner Wasser. vorgelesen. 12. Herr Professor. Hünefeld‘ in Gteifswalde hatte eine Abhandlung über die Mangansäure eingesandt. b. Mineralogisch-geognöstische Abtheilung. 1.. ‚Herr. Dr. Müller, aus‘ Bremen zeigte, mehrere, interessante ‚Mineralien und Krystallisationen vor, die er auf seinen Reisen durch Deutschland, Oesterreich, Schweiz, Italien;und Frankreich gesammelt halte, und theilte seine Bemerkungen über die Fundorte mit. ‚2... Herr. Etatsrath, Fischer aus Moskau legte hierauf, der ‚Versammlung ein Exemplar. seiner ‚so, eben, erschienenen: Oryelographie du, Gowvernement de Moscau (in Folio, 1830) vor. Dies überaus schöne IKupferwerk gab zu belehrenden, Bemer- kungen über die, geognostische Beschaffenheit ‚des Moskauischen Gouvernements Anlass; zugleich begleitete Herr Etatsrath: Fischer die Abbildungen, der mannigfalti- gen Versteinerungen jener Gegend mit, schr belehrenden Erklärungen: Derselbe ver- schaffte schliesslich den Anwesenden das. Vergnügen, eine Auswahl des Turkis oder Kulaits aus Chorassaw, in. Persien in mannigfaltigen Abänderungen zu sehen, woraus deutlich hervorging, dass diese persischen Türkisse ursprünglich mineralische Pro- ducte (kein durch Kupferoxyd gefärbtes Elfenbein) seyen. c. ‚Botanische _Abtheilung. 1... Es. wurden, ‚heute ‚die ‚oben, erwähnten, Addressen; und der Brief an Herrn Dr. Wallich, von den Mitgliedern unterzeichnet. ‚2... Herr Professor Lehmann, von. hier vertheilte: das von ihm: zu Ehren des Hexen ‚Professor ‚Hipp hieselbst, zu ‘dessen Zöjähriger Amisfeier geschriebene Pro- gramm, Puprllus ‚secundus. novarum ‚ plantarum, und zeigle die darin beschriebenen Pflanzen, worunter unter andern ‚eine. Potentilla Hippiana, vor, 52 3: Herr Dr.‘ Berendt ‘aus Danzig "zeigte darauf seine reiche Sammlunf fossiler Pflanzenreste in Bernstein vor. a annuin 4. Herr Baron Jacguin aus: Wien zeigte das vortreillich gearbeitete Microscop von Plösl in Wien. AM nn „Ai: 5. ‘Herr Professor Lehmann von’ hier "zeigte männliche und weibliche Exemplare einer höchst "merkwürdigen 'parasitischen "Pflänze, Ichthyosma Wehdemanni;' vor, welehe von Zklon aus der Capstadt eingeschickt waren. (Vergl. Zinnaea Vol.2: pag- 671.) Zugleich produeirte derselbe lebende Exemplare der von . 1829 be- schriebenen neuen Gattung Lindenbergia (urtieaefolia).' d. Zoologisch -anatomisch-physiologische‘ Abtheilung. 1. Herr Hofmedieus Bergmann aus Hildesheim zeigte mehrere Hirnpräparate vor. 2. Herr Professor Oo ‚aus Breslau las eine Abhandlung des Studiosus Stannius von hier, die Anatomie der Amphinome rostrata betreffend, vor. 3. ‘Herr Professor Schultze aus Freiburg zeigte raus ‘von dem Herzen der . Ringelnatter. i 4. Merr Legationsrath von Olfers aus Berlin bemerkte verschiedenes über die Seeblasen. 4 5. Herr Professor Otto aus Breslau machte darauf aufmerksam, däss bei schlecht verdauenden Menschen 'zuweilen häutige, sehnige' und Betr Substanzen aus- geleert würden. ® 6. Herr Professor Schultze aus Freiburg legte in Beziehung'auf die Zhrenberg’sche Verwerfung der generatio aequivoca, seine Schrift: über die Brownschen Moleeulen, vor. 7. Merr Dr. Berendt aus Danzig erbat sich die’ Erlaubniss,' seine reiche Sammlung von Inseeten in Bernstein den Mitgliedern zeigen zu ‘dürfen. 8. Ierr Professor Hornschuch aus ‚Greifswalde füzte len Beobachtungen des Herrn Professor Schultze über die generatio aeqwivoca noch verschiedene Bemerkun- gen hinzu. e. Medieinische Abthöilung. 1. Es wurden in der heutigen Sitzung mehrere Abhandlungen vorgelegt, die aus Zeitmangel nicht vorgetragen werden konnten; unter diesen befanden’ sich zwei von Herrn Dr. Wolf aus St. Petersburg überreichte; eine über die Wasserschew und eine über die Naturheilung des eingeklenmten Bruchs. Derselbe trug auch die 'Ope: rationsgeschiehte der Zerreibung eines Steines in der Blase vor, nebst einem ge in welehem die Trepanation' mit Erfols verrichtet 'wnrde, 52} 2. Herr Geheimerath Wendt aus Breslau gab einen Beitrag, der die Möglich- keit einer Heilung der Harnruhr darzuthun schien. 3. Herr Ober-Medieinalrath Hennemann aus Schwerin ‘zeigte mehrere von ihm erfundene chirurgische Instrumente vor: a) einen Kronenführer bei der Trepanation; b) ein Instrument zur Anwendung von Augenmitteln; c) eine Pincette, durch welche profuse Blutungen aus Blutegelstichen gestillt werden; d) eine Vorrichtung zur Ap- plication des Höllensteins; e) ein, an einer Brille befestigtes, Compressorium zur Heilung des Daeryops. 4. Herr Dr. Stromeyer. aus Hannover las eine Abhandlung über die Heilung der RKlumpfüsse, der Brüche der Unter-Extremitäten und die Einrenkung des luxirten Unterkiefers und zeigte die bezüglichen Apparate vor. 5. Herr Dr. Behre aus Altona stellte ein Kind vor, bei welchem er die Hei- lung einer Noma durch (die Anwendung einer eoncentrirten Auflösung des Natrö eloriei bewirkt hatte: 6. Merr Dr. Grakl von hier hatte eine Druckschrift eingeschickt. 7. Eine eingesandte schätzenswerthe Abhandlung des Herrn Dr. Dohrn in Heide über das norddeutsche Marschfieber konnte nieht mehr vorgetragen werden. Siebenter Tage. Freitag den 24. September. Sitzungen der Abtheilungen. a. Physikalisch-chemische Abtheilung. 1. Herr Apotheker Zeise in Altona, weleher einen schr ausgebreiteten Gebrauch von der Hitze der Dämpfe macht, hatte gestern der Section seine Apparate gezeigt, und las heute darüber Erläuterungen vor. 2. Herr Etatsrath Pfaff aus Riel zeigte einen mit Braunstein-Oxyd überzogenen Sand aus der Waldemars-Quelle im ‘Schleswigschen, so wie einen Sand von Titan- Eisen aus der Elbe vor, welehes zu mündlichen Erörterungen Veranlassung gab. 3. Herr Physieus Dr. Neuber aus Apenrade las einen Aufsatz. metaphysischen Inhalts vor. 54 4. Herr Geograph Lohse von hier theilte seine Versuehe über die Abhülfe der Fehler mit, welche sich bei dem Abdrucke der Charten durch die ‚Verschie- bung des Papiers einschleichen. b. Mineralogisch- geognostische Abtheilung. Hielt heute keine Sitzung. ec. Botanische Abtheilung. 1. Herr Ohlendorff, hiesiger botanischer Gärtner, theilte seine Methode mit, einige schwer zu vermehrende Pflanzen aus Stecklingen zu ziehen. 2. Herr Dr. Siemers von hier zeigte mehrere Pilze, welche auf Inseetenlarven gewachsen waren, vor, und richtete einige darauf Bezug habende Fragen an die Mitglieder. Es sind sämmtlich Isauren‘). Sie wurden dem Herrn Professor Agardh zur nähern Bestimmung des Herrn Professors Fries in Lund übergeben. 3. Herr Professor Mertens legte darauf‘ der Section einige: höchst interessante Algen vor, welche dessen Solın, Herr Dr. Heinrich Mertens, auf seiner letzten Reise gesammelt und von Cronstadt eingesendet hatte. Die Section bedauerte, dass eine schwere Krankheit diesen würdigen Naturforscher verhindere, persönlich gegenwär- tig zu seyn, und bezeugte dem Vater die lebhaftesten Gefühle für die Genesung seines Sohnes. **) 4. Herr Professor Hornschuch aus Greifswalde trug den Wunsch vor, dass Pflanzenliebhaber und besonders Gärtner dahin streben möchten, durch Versuche die Hybriden oder zweifelhaften Formen wieder auf die Originalarten zurückzufüh- ren, und sprach über ähnliche Versuche des Herrn von Berg in Bezug auf mehrere Iris- Arten, wobei derselbe seine schon vor 10 Jahren geäusserte Behauptung als durch die Erfahrung bestätigt wiederholte, dass die Zaubmoose sich aus eonverven- artigen Gebilden entwickeln. 5. Herr Collegienrath Fischer aus Petersburg setzte seine Ideen über die Art, eine wissenschaftliche Holzsammlung anzulegen, auseinander. 6. Herr Dr. Steinheim aus Altona zeigte am Schlusse der Sitzung noch eine neue Daedalea vor, und wurde selbige dem Herrn Professor Agardh zur nähern Bestimmung des Herrn Professors Fries übergeben. *) Mehrere davon sind beschrieben. in Zink’s-Supplement zu FFilldenows Spec. plantarum. Pars II. pag. 112. "*) Die .deutschen allgemeinen Berichte- (Hamburg, den 25. October 1839) gaben uns leider , die Nachricht von dem am 30. September erfolgten Tode dieses ausgezeichneten Natur- forschers. 35 d. Zoologisch- anatomisch - physiologische Abtheilung. 1. Herr Professor Schultze aus Freiburg zeigte der Gesellschaft verschiedene Organe in einer lebendig geöffneten Ringelnatter. 2. Herr Professor Hornschuch aus Greifswalde, theilte Beobachtungen von mehreren seltenen Vögeln in Pommern mit. 3. Herr Justitiarius Boye aus Kiel trug Bemerkungen über die Gründe zur Aufstellung und Bildung von generibus vor. 4. Herr Dr. Sundewall aus Lund theilte die Beobachtung über das Vorkom- men eines parasitischen Räfers in dem Leibe von Blatta germanica mit. 5. Herr von Minthem von hier fügte dieser Beobachtung eine andere von dem Vorkommen der Larve Tachina paeta in dem Leibe von Carabus gemmatus und violaceus bei. 6. Herr Johnston aus Edinburgh theilte eine Beobachtung von Mark mit, über die Veränderung der Farben bei Süsswasserfischen. 7. Herr Collegienrath Fischer aus St. Petersburg gab seine Ansicht über den Nutzen des Moschus für das Thier selbst. 8. Herr Professor Jacobsen aus Copenhagen trug Bemerkungen vor: über die Art der Einsaugung bei den Mollusken. 9. Herr Gray aus London beschrieb ein neues zu den Nagern gehörendes Thier vom Cap. 10. Herr von Winthem von hier zeigte der Gesellschaft ein lebendes Exemplar von Thomisus Zeucosia aus Brasilien. 11. Herr Dr. Steinheim aus Altona zeigte einen Embryo von Squalus acanthias vor, an welchen er zwei Hüute des Dottersacks darstellte. e. Medicinische Abtheilung. 1. Herr Dr. von Holger aus Wien eröffnete. die heutige Sitzung mit einer Mittheilung: über die Entstehung des KRropfes in Steyermark und kärnthen. Die Bergwässer, welche das Uebel. veranlassen, wurden, nebst einer Analyse ihrer Bestandtheile, vorgelegt. 2. Herr Hofmedicus Dr. Münchmeyer aus Lüneburg las eine Abhandlung über die Soolbäder in Lüneburg vor. 3. Herr Physieus ‚Dr. Neuber aus Apenrade vertheilte zwei Druckschriften: a) über schwebende Flecke im Auge, und b) über die Materie und den Urstoff. 36 4. Herr Dr. Nagel aus Altona sprach über die Schleimhaut- Entzündung der schwangeren Gebärmutter , über welchen Gegenstand Herr Etatsrath Saxtorph, Uerr Dr. Neuber und Herr Dr. Gerson discutirten. ö 5. Herr Dr. Heckscher von hier stellte einen Kranken, mit einem Blutschwamm auf der Stirn, vor, an welehem er früher die Operation verrichtet hatte. 6. Herr Geheimerath Sachse aus Ludwigslust hielt schliesslich einen Vareaz über die fieberhaften Krankheiten, welche von Ferschwärungen des Darmkanals_ be- gleitet zu seyn pflegen. N Ueber die Fahrt nach Helgoland ist uns vom Herrn Dr. Fürst von hier, wel- cher derselben beiwohnte, folgender Bericht zugekommen: Den 22. September, bereits um 5 Uhr Morgens, waren alle Reisegefährten an Bord versammelt, welches um so leichter zu bewerkstelligen war, da durch hohe Verfügung sehr zuvorkonmmend der Baum (das Wasserthor) eine Stunde früher ge- öffnet wurde, als gesetzlich bestimmt ist. —. Es war sehr zu bedauern, dass durch das am Frühmorgen herrschende regnigte Wetter, eine grosse Anzahl der Mitglieder abgehalten wurde, Theil an der Exeursion zu nehmen; dennoch belief sich die Zahl der Personen am Bord auf 178, mehrere Familien der Mitglieder und einige Herren, welche nicht zu der Gesellschaft der Naturforscher und Aerzte gehörten, mitgerech- net. — Zum Schutze gegen den Regen war über einen grossen Theil des Verdecks Leinewand in Form eines Zeltes gespannt. . Eine gut besetzte Restauration sorgte für die Anforderungen des Magens. Bei einer fröhlichen Stimmung der Reisenden, denen, nach eingetretenem heiteren Wetter, die schönen Elbgegenden bei Blankenese, Stade und Glückstadt sich öffneten, erreichte das Dampfboot um 123. Uhr (18 Meilen in 6} Stunden) Cuxhaven. Alle Schiffe im Häfen und auf der Rhede flaggten, das Hamburger Wachtschiff und die Hafenbatterie gaben dreimalige Salven und die zahlreich am Strande versammelten Einwohner brachten der Gesellschaft ein fortwährendes Hurrah! — Gleich beim Anlanden wurde die Versammlung von dem, in seiner Staatsuniform erscheinenden, Lootscommandeur Janssen bewillkommt, so wie bald nachher von dem dort als Amimann residirenden Hamburger Senator Herrn Dr. Hartung. Die Gesellschaft vertheilte sich dann, um den Fleeken und die nächsten Umgebungen kennen zu lernen. — Am Abend versammelte die Gesellschaft sich wieder in eorpore im Badehause, woselbst Herr Geheimerath Lichtenstein aus Berlin eine, mit vieler Gelehrsamkeit und 37 Seharfsinn verfasste historiseh-kritische Abhandlung über die Insel Helgoland, ver- fasst vom Hamburger Archivarius Herrn Dr. Lappenberg, vorlas. *) Den folgenden Morgen um 6 Uhr schiffte man sich zur Fahrt nach der Insel Helgoland ein. In der Gesellschaft herrschte durchgängig der heiterste Geist, ge- hoben durch den sonnigen Morgen, den Anblick des unendlichen Meers und die vielen, dasselbe in allen Riehtungen durchkreuzenden, Schiffe. Rasch durchschnitt das Sehifl die Wogen des Meers, so dass in wenigen Stunden Helgoland vor Augen lag. Um das merkwürdige Felsenland von der Wasserseite in jeder Richtung näher kennen zu lernen, unternahm das Dampfboot eine vollkommene Umsehiffung desselben. Um 12 Uhr landete die Gesellschaft unter dem Donner der Kanonen. Eine Liste von etwa 25 Logierhäusern, in denen zugleich die Bewirthung Statt finden sollte, war mehr als hinreichend, um für die Bedürfnisse sämmtlicher Reisenden genügend zu sorgen. Am 'Nachmittage wurde die Insel in allen Richtüngen durch- streift und durchforseht, und die Zeit auch von Vielen zu einer’ Exeursion auf die benachbarte kleine Sandinsel benutzt. — Abends wurde zur Unterhaltung in einem Wirthshause getanzt, wo die Reisenden die kernigen, blühenden Insulanerinnen in heiterer Laune zum Tanze führten. Es wurde von allen Seiten anerkannt, dass die Helgolander dureh, ihre zuvor- kommende Artigkeit und Aufmerksamkeit, durch die Reinlichkeit ihrer Wohnungen und Hausgeräthe, durch ihre, selbst die feineren Genüsse der Tafel darbietende, Bewirthung, und durch die besondere Billigkeit der Zeche, auf den Dank der Reisegesellsehaft Anspruch hätten. In der Nacht hatte sich ein heftiger Sturm aus Westen erhoben, welcher am Morgen des 23. in ununterbrochener Wuth forttobte, so dass das Dampfschiff in grosser Gefahr schwebte, von seinen Ankern gerissen zu werden. Des Morgens ver- suchten drei Böte mit einem Theile der Reisenden das Sehiff zu erreichen, aber vergebens; die schäumenden Wogen warfen das Boot auf und nieder und dasselbe schwebte in grosser Gefahr. Der Capitain entschloss sich deshalb, den Ankerplatz zu verlassen, um sich eine Strecke weiter mehr unter den Wind zu legen. Dies gelang. Unterdessen mussten aber die drei Böte über eine Stunde lang mit dem Ungestüm der Wogen kämpfen. Eine junge Dame, welche sich in einem der Böte befand, erregte die Bewunderung der Gesellschaft durch ihren Mulh und ihre Furchtlosigkeit. Beim Einsteigen in das Schiff musste gerade der Momen! wahrgenommen wer- den, in welchem das Boot durch die Welle gegen die Schifistreppe gehoben wurde. *) Obige Abhandlung ist jetzt bei Perthes & Besser im Druck erschienen. 8 38 Doch kein, Unglücksfall ereignete sich, welches die Gesellschaft einstimmig‘ deu lebensgefährlichen Bemühungen. des, Capitains Siegbahn ‚beimass ,. welelier ‚auf! der hin< und hergeworfenen Schiflstreppe stehend, Jeden: aus dem Boote. hob ‚und auf das Verdeck: leitete. N - i {„J Der heftige Sturm trieb nun das Schiff auf und nie, bald er die eine, vun auf die andere Seite; die oft 15 Fuss: hohen Wogen: stürzten über ‚das Verdeck hinweg; demnach konnte. es nicht ausbleiben,. dass der bei weitem grösste. Theil der. Gesell- schaft von den heftigsten Zufällen ‘der. Seekrankheit 'heimgesucht‘iwurde.. Doch das Schiff wurde. durch. seinen. raschen Lauf; in wenigen: Stunden auf die Elbe zurück+ geführt und. mit dem abnehmenden Schaukeln erholten sich alsbald alle Reisenden von, Schwindel ‚und Uebelkeit. — Froh war Jeder, den Ungestüm des Meeres und dessen Beschwerden in ein paar Stunden kennen gelernt zu haben; unter Gesang und. heiterer , Unterhaltung glitt das Schiff, am den freundlichen. Elbufern herauf, bis es des Abends: um. 7 Uhr in dem Hamburger Hafen wohlbehalten wieder anlangte. Die Zurückgebliehenen benutzten die paar Tage, wo keine öffentliche Versamm- lungen Statt fanden, um die verschiedenen Anstalten in näheren Augenschein zu nehmen, "kleine Exceursionen in die Umgegend zu machen und sich den gereligen A Bepungen BZURER Achter Bar gt Sonnabend den 25. September. A. Vierte und letzte öffentliche Sitzung. "ik Die sämmtlichen Secretaire referirten über die Arbeiten ihrer Seetionen. 2. Der Seeretaiv der botanischen Section, Herr Dr. Siemers, trug darauf an, dass die Geschäftsführer im Namen der Gesellschaft, zwei, von sämmtlichen Botani- kern bereits unterschriebene Danksagungsschreiben unterzeichnen möchten, wovon das eine an Se. Maj. den König von England, das andere an die Ostindische Com- pagnie gerichtet, und worin der Dank der gesammten Naturforscher für die gross- artige Vertheilung der, ven Herrn Dr. Hallich aus Caleutta mitgebrachten, natur- historischen Schätze dargebracht worden. 59 : Die! Gesellschaft stimmte anfänglich diesem‘ Vorschläge 'bei; nachdem aber spä- terhin die Sache noch , ein. Mal Jeiner. Discussion, unterworfen wurde, beschloss die Gesellschaft, ‚die Sache einer Commission, hestehend aus dem, Vorstand. und dem Secretair der botanischen Section, Heren Professor Mertens und Herrn Dr. Siemers, ferner aus den Herren Geheimerath Lichtenstein, Hofrath Oken, Professor Lehmann und den Geschäftsführern , zu überlassen. Diese Commission beschloss dann, dass die’ Geschäftsfährer "das "Schreiben’ an’ die "Öltihdische FE dä im Namen der Gesellschaft unterzeichnen möchten. 4 3... Herr Collegienrath Fischer aus Petersburg hielt einen Vortrag über 'den botanischen Garten zu St. Petersburg. „.Herw Hofrath Sterling von hier sprach “ber Freiheit und Zurechnuungsfühig- keit üv: psychisch-gerichtlichen Ilinsicht. laüs; Her Dr. Stöntzing aus Altona machte den Worschlag einer neuen Art der Schriftstellerei in der Naturwissenschaft. "6. , Der zweite Geschäftsführer zeigte au, .dass die naturforschende Gesellschaft zu Görlitz in der. preussischen Oberlausitz, und die naturforschende, Gesellschaft des Osterlandes in Altenburg Begrüssungsschreiben und Glückwünsche an die diesjährige Versammlung eingesandt hätten; ferner: . Ar8 Dass der bekannte Kupferstecher Rossmässler beabsichtige, die ausgezeich- neten Gelehrten Deutschlands in Kupfer zu stechen, wovon das erste Heft die Her- ren Professoren Chelius, Geiger, Gmelin, Leonhard, Puchelt und Tiedemann enthalte und bereits erschienen sey. Derselbe habe eine ‚Anzahl Exemplare dieses Heftes eingesandt und dieselben seyen im Vorzimmer des Esssaales zu haben. 8. Zeigte derselbe an, dass die zoologische Seetion ihre Sitzungen noch fort- halten werde. 9. Trug der Geheimerath Harless aus Bonn darauf an, dem Herrn von Hosbir up den Dank der Gesellschaft für die ausgezeichnete Liberalität, mit welcher derselbe, nicht allein den Sitzungssaal eingeräumt, sondern auch den Mitgliedern den Ein- tritt in die Börsenhalle erlaubt habe, abzustatten. Der Vorschlag wurde mit allge- meinem ‚Beifalle aufgenommen und: bemerkt, dass 'desselben indem Protoeolle be- sonders Erwähnung geschehen, solle. ‚Die Geschäftsführer zeigten diesen Beschluss der Gesellschaft, verbunden ‚mit der Wiederholung ihres Dankes, dem Herrn von Hosstrup oficiell an. 10. Der erste Geschäftsführer bäschloss die allgemeinen Sitzungen mit dem Wunsche: 60 Dass es den Geschäftsführern gelungen seyn ‚möchte, durch die That bewiesen zu haben, wie schr es ihnen am Herzen gelegen, aus möglich: sten Kräften dazu beizutragen, damit der Hauptzweek der Gesellschaft, sich persönlich kennen zu lernen, und ihre Ansichten, Erfahrungen und Entdeckungen einander ungehindert mittheilen zu können, erfüllt werde. Er setzte ‚hinzu, dass die Geschäftsführer einen erwünschten Beweis der Zufriedenheit der hochverehrten Herren mit ihren Bemühungen. darin finden würden, wenn sie geneigen wollten, nach Ihrer Entfernung von Hamburg sich zuweilen an ihre Stadt, und an die darin herrschende Empfänglichkeit für alles Schöne und ‚Gute wohlwollend zu. erinnern, und den Geschäftsführern ein Andenken zu erhalten, als es für die- jenigen zurückzubleiben pflegt, mit denen man einige frohe und glück- liche, nicht ganz nutzlos vergangene, Tage durchlebt hat. »Wir scheiden von Ihnen,« bemerkte er schliesslich »achtungsvoll und ergebenst, mit den herzlichsien Wünschen für das Gelingen aller Ihrer, dem Wohl der Menschheit gewidmeten, Bemühungen, und mit der frohen Aussicht eines glücklichen Wiedersehens im kommenden Jahre in der erhabenen Raiserstadt am Ufer der Donau. Heil und Segen möge Sie in Ihre Heimath begleiten! « 11. Herr Geheimerath Tiedemann aus Heidelberg erwiederte, als vorjähriger Geschäftsführer, darauf Folgendes: *) Die Zeit unseres Vereins in Hamburg’s Ringmauern ist verflossen. Männer aus allen Staaten Deutschland’s waren abermals sehr zahlreich versammelt, um zur Erweiterung der Wissenschaften, der sie ihr Leben widmen, das Ihrige beizutragen, und sie haben nicht ohne Erfolg gewirkt. Viele ausgezeichnete Naturforscher und Aerzte des nördlichen Europa’s, Russlands, Polens, Schwedens, Dännemarks, Britanniens und der Nie- derlande und selbst der amerikanischen Freistaaten, beglückten die Versammlung mit ihrer Gegenwart, und sie versäumten nicht, durch treflliche Mittheilungen die Erreichung unseres Zweckes zu fördern. *) Nach einer, uns von demselben eingereichten, vor uns liegenden schriftlichen, Mittheilung. 61 Allgemein wurde die Ueberzeugung gewonnen, dass die vorjährige Wahl, sowohl des Versammlungsortes, als der Geschäftsführer, eine der glücklichsten war, welche die Gesellschaft jemals getroffen hat. Hamburg ist aus einer traurigen Catastrophe, die zu ihrer Zeit Deutschland mit Theilnahme erfüllte, verjüngt an Bürgersinn und Geistescultar hervor- gegangen, und hat sich zu einer Stufe emporgeschwungen, die es be- rechtigt, mit jeder deutschen Stadt in die Schranken zu treten. Spre- chende Beweise sind der trefllich angelegte botanische Garten, dass so grossartig und zweckmässig eingerichtete Krankenhaus, die neu aufge- führte Sternwarte, die anatomische Anstalt und die schönen naturhistori- schen und Kunst-Sammlungen so vieler Privaten, die wir zu bewundern Gelegenheit hatten. So ist die gewerbsame freie Stadt Hamburg nicht nur das Herz des deutschen Handels, sondern auch ein Heerd für wissenschaftliche Forschungen zu nennen, und sie ist ohnstreitig eine der schönsten Proben des deutschen Seelenbundes. Dass es den hier versammelten Männern möglich ward, ihr ausge- stecktes Ziel zu erreichen, ist allein der sorgsamen Anordnung und der unermüdlichen Thätigkeit der Herren Geschäftsführer zuzuschreiben und ich fühle mich durch den Auftrag beglückt, bei der herannahenden Stunde des Scheidens das Organ zu seyn, den wärmsten und herzlichsten Dank für ihre grossen Bemühungen auszusprechen. Vor allem bitte ich Ew. Magnificenz den lebhaftesten Dank der Gesellschaft zu empfangen, dass Sie, Hochverehrter Mann, bei den vielfältigen und ernsten Ge- schäften, die Sie dem öffentlichen Wohle dieses Freistaates widmen, nicht verschmäht haben, in der diesjährigen Versammlung den Vorsitz zu führen, wodurch sich die Gesellschaft so hoch geehrt fühlt. Ange- legentlichst ersuche ich Ew. Magnificenz dem hochweisen Senate und den achtbaren Bürgern Hamburgs, die Gefühle des heissesten Dankes für die ehrenvolle Aufnahme und die uns geschenkte Aufmerksamkeit darzubringen, von denen jeder der Anwesenden durchdrungen ist. Den wärmsten Dank sage ich Herrn Dr. Fricke, der mit so grosser Pünkt- 62 lichkeit und so vieler Aufopferung an: Zeit die kistigen. Geschäfte des Seeretariats besorgt hat. Dank allen, die uns freundlich entgegen ge- kommen sind, und ihre Institute und Sammlungen von Natur- und Kunstschätzen so bereitwillig geöffnet haben. _ Herzlichen Dank endlich zollen wir den sorgsamen Lenkern des Dampfboots, welche uns gestern von -Helgolands Felseninsel: durch die schäumenden Wogen des, vom Sturme bewegten, :Meeres ‚glücklich geleitet haben. Unauslöschlich wird das Andenken an die Versammlung in Hammonia’s Ringmauern fort- dauern, in welcher deutschen Stadt sich die Gesellschaft auch in kom- menden Jahren versammeln mag: “Leben Sie wohl, edle Bürger Hamburgs und genehmigen Sie die Versicherung, dass wir stets mit Dankbarkeit und Wärme der frohen Stunden gedenken werden, die wir in Ihren gastlichen Wohnungen, in . Ihren lachenden Gefilden und auf den Wellen Ihres stolzen Stromes verlebt haben. Die nach allen Richtungen sich zerstreuenden und in ihre Heimath zurückeilenden Freunde, von den Beweisen des Wohl- wollens durchdrungen, werden allen deutschen Gauen, ja sie werden Europa verkünden, dass .‚emsige 'Thätigkeit, Sinn für Geistescultur, Biederkeit, offenes Entgegenkommen, Gastlichkeit und. alle Bürgertugen- den noch immer die Bewohner Hamburgs zieren, welche schon vor Jahr- hunderten die Bürger der edlen Hansa so rühmlichst auszeichneten, u ee ER A BRRTITREFTT B.. Sitzungen der Abtheilungen. a. Physikalisch- chemische Abtheilung. 1.. Herr Professor Mitchel ‚aus Philadelphia liess der Section eine Abhandlung über Räutschuck , gleicherweise Herr Professor Bache aus Pennsylvanien eine Ah- handlung über das Verbrennen des Phosphors vorlejren. 2. Herr Hofapotheker MWinckler aus Zwingenburg liess zwei Abhandlungen vorlegen, über Zerselzung des Fettes durch Phosphor und über eine newe chemische Nomenclatur. 63 3. Herr Physieus Dr. Neuber aus Apenrade schenkte der Section zwei Ab- handlungen, eine über schwebende \Flecke‘im Auge, die andere «ber die Materie und den Urstoff. Ihm wurde dafür gedankt. 4. Es wurde eine durch Herrn Administrator Herrmann aus Schönebeck mit- getheilte Probe von Salicin vorgezeigt. 5. Herr Hofrath R. Brandes aus Salzuffeln theilte eine Probe, von einem dem Emetin ähnlichen Stoffe, aus der Cainca-Wurzel. gezogen, mit. Eben derselbe reichte zur Vertheilung Exemplare von No. 19 der pharmaceutischen Zeitung ein, .den Be- richt über die zehnte jährliche Stiftungsfeier des pharmaceutischen Vereins enthaltend. 6. Herr Dr. Eimbeke von hier zeigte einen Barometer, neh einer neuen Idee, vor. Ebenso eine ‚Flasche zu genaueren Ausmessungen der- Volumina. von, Flüssig- keiten. ‚Weiter zeigte derselbe eine Röhreneinriehtung für: gasometrische Versuche; Ebenderselbe reichte auch eine Schrift ein, über die Ienntniss der Roh- Arzueien. Hamburg: 1830. 7. Herr Professor Marx aus Braunschweig theilte Bemerkungen -über das Fer- hältniss des Selens zum ‚Lichte wit und zeigte dabei Versuche mit dem Polarisa- tions-Instrumente. 8. Herr Professor von Bonsdorf' aus Helsingfors bemerkte bei dieser Gelegen- heit, dass das Selen in höchst trockner Luft Reibungs-Electrieität gäbe. 9. Herr Professor Runge aus Breslau zeigte seine Versuche. über die Bewe- gung des Quecksilbers, welche durch gewisse Metallberührungen hervorgebracht wird. 10. Herr von Bergen von hier theilte ‚eine Tabelle über die ‚Droquen-Preise von 1818 bis 1830 mit, und legte Resultate darüber vor. 11. Herr Professor von Bonsdor/f aus Helsingfors theilte Versuche mit, worin sich aus einer gesättiglen Auflösung der Thonerde in Rali, Argillium Hydrat ausgeschie- den hatte. Eben derselbe gab eine Uebersicht seiner Versuche, mit Vorzeigung derselben, über die Bromiden. 12: Herr Director Littrow aus Wien warf. die- Frage auf: warum die Fäden in den Mikrometern der Fernröhre nicht von der Hitze des Lichts angegriffen würden, wie dieses bei Feuerschwamm u. dgl. der Fall: ist, wenn sie von ungefähr an densel- ben Ort gebracht werden? 13.. Herr Johnston aus Edinburgh sprach über! die Art Lithion zu erkennen. 14. Herr Professor Hihnefeld in Greifswalde‘ theilte ‚schriftliche Bemerkungen über Adoxa moschatellina mit. 15. Herr Johnston aus Edinburgh warf eine Frage auf über die chemische Wirkung des refleetirten Lichtes und gab Beobachtungen an, woraus er schloss, 64 dass das refleetirte Licht andere chemische Wirkung habe, als das directe. Auch theilte er ein Verfahren mit, Kali, Natron und Lithion von einander zu trennen. b. Mineralogisch-geognostische Abtheilung. 1. Herr Dr. Müller aus Bremen zeigte als Fortsetzung seines Vortrages vom 23. September, mehrere auf seinen Reisen gesammelte Mineralien vor. | 2. Der Vorstand las einen Brief des Herrn Dr. Boue, Fremdensecrelairs der geognostischen Gesellschaft Frankreichs zu Paris, vor, legte das Reglement constitutif und die erste Nummer des von Boue, Jobert sen. und Rozet redigirten » Journal de Geognosie« vom Mai d. J. vor. 3. Herr Professor Marx aus Braunschweig zeigte die Einrichtung und den Ge- brauch eines sehr einfachen und sinnreichen Instruments zur Bestimmung der opti- schen Eigenschaften der Mineralien. 4. Herr Menge aus Lübeck zeigte mehrere neue Abarten von Mineralien vor. 5. Herr Minister von Struve von hier zeigte auch, so weit es die Zeit erlaubte, . den anwesenden Mitgliedern seine schöne Mineralien - Sammlung. e. Botanische Abtheilung. 1. In der heutigen Sitzung wurden die Unterschriften der oben erwähnten Addressen und des Briefes an Herrn Dr. Wullich geendet. 2. Herr Professor Horkel aus Berlin las seine Abhandlung über das genus Najas. 3. Herr Staudinger aus Flottbeck trug seine Ansichten über Pflanzenkrank- heiten vor. j 4. Herr Professor Wickström aus Stockholm zeigte mehrere seltene nordische Pflanzen, zur Berichtigung der Identität derselben mit einigen damit verwechsel- ten Speciebus. 5. Herr Professor Lehmann von hier zeigte eine von Herrn Professor Hoppe in Regensburg übersandte Centurie kärnthischer Alpenpflanzen vor. Es wurde noch von demselben eine Preisaufgabe vorgelegt und vertheilt, welche die Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe »über die Beschränkung des Eyniseti « hatte anfertigen und drucken lassen. Der Vorstand schloss die Reihe der Sitzungen mit einem Danke an Herrn Professor Lehmann für das dargebotene und benutzte Local, und mit einigen herz- lichen Worten des Abschiedes an die anwesenden Botaniker. ‘Während der Sitzungstage hatten die Botaniker zu öfteren Malen, theils iv corpore, theils einzeln, unsern vortrefllichen botanischen Garten, und die reichen 65 Sammlungen der Herren Gebrüder Booth in Flottbeck, so wie die schöne Sammlung lebender Pflanzen in den Gewächshäusern des Herrn Senator Merck in Hamm, besucht. d.. Zoologisch - anatomisch - physiologische Abtheilung. Der Secretair bemerkte, dass Herr Professor Reinhardt Krankheits halber in der Sitzung nicht präsidiren könne, worauf Herr Pröfessor von Jarocki aus Warschau zum Vorstand erwählt ward. 1. Herr Professor Otto aus Breslau las einen Aufsatz des Herrn Hofrath Muncke aus Heidelberg, über Infusorien, vor. 2. Herr Chirurgus Rosenfeldt wurde vom Herrn Hofrath Oken über das Blasen der Wallfische examinirt. 3. Verschiedene Abhandlungen vom Herrn Professor Eichwald aus Wilna und Herrn Dr. Sachs aus Berlin, wurden dem Seeretair übergeben, und einige gedruckte Abhandlungen vom Herrn Professor von Jarocki aus Warschau und Herrn Dr. Neuber aus Apenrade vertheilt. 4. Herr Professor Leukart aus Heidelberg sprach einiges über die Metamorphose der Knorpelfische, und zeigte zu diesem Zwecke an einem, von Helgoland mitge- brachten, Fötus von Squalus acanthias die äusseren Riemen, ferner über die Ana- tomie eines neuen Geschlechts der Holothurioiden, und über die Arten des Madre- poren-Genus Fun gia. . 5. Herr Etatsrath Fischer aus Moskau sprach über fossile Elephanten. 6. Herr Professor Schulze aus Freiburg zeigte den Nervus sympalhieus der Ringelnatter. 7. Herr Dr. von Nordmann aus Finnland theilte seine Beobachlungen über Helminthen in den Augen der Fische mit, woran 8. Herr Professor Gurlt aus Berlin seine Beobachtungen über im Pferdeauge gefundene Würmer knüpfte. e. Medieinische Abtheilung. 1. Herr Geheimerath Harless aus ; Bonn übernahm die Stelle des bereits abge- reisten Geheimenraths Sachse. ; 2. Herr Dr. P. Schmidt verlas das Protocoll über die bisher verhandelten Gegenstände. 3. Diejenigen Aerzte, welche sich vorzugsweise mit der operativen Chirurgie beschäftigen, hatten besondere Zusammenkünfte in dem allgemeinen Krankenhause gehalten, unter dem Vorsitze des Präsidenten Herrn Geheimenraths Rust aus Berlin, 9 66 und des Leibehirurgus Herrn Dr. Holscher aus Hannover, als Seeretair. Der Letztere trug das Ergebniss dieser Versammlungen vor. 1. Here Dr. Martini aus Lübeck theilte drei höchst merkwürdige practische Beobachtungen mit, welche zu vielen Erörterungen Gelegenheit gaben. 5. Herr Dr. Stintzing aus Altona stellte einen 51jährigen Mann vor, dessen ganzer Oberkörper mit Fettgeschwülsten besetzt war. 6. Herr Dr. Behn aus Lübeck las zwei Krankheitsfälle, die Ausdehnung des ungeschwängerten Uterus betreflend, vor. %. Herr Dr. Müller von hier theilte vier Fälle mit, in welchen er die Weg- schaflung bedeutender Afterorganisationen in der Unterleibsböhle dureh die Operation bewerkstelligt hatte, und zeigte die Präparate vor. 8 Herr Leibehirurgus Holscher aus Hannover berichtete über eine gelungene Heilung des Hydrops ovarii, mittelst der Punetion und Injeetion von Portwein durch die Weiss’sche Magenpumpe. ; 9. Herr Dr. Boeneck aus Elmshorn las über eine eigenthümliche Entartung der carcinomatösen weiblichen Brust. 10. Herr Hofrath Dornbläth aus Plau zeigte einen Apparat zur Heilung des Spilzfusses vor. 11. Herr Dr. Barries von hier theilte ‚seine Erfahrungen über den thierischen Magnetismus. mit. 12. Eine Tabelle über den krankheitszustand des Entbindungshauses zu Stock- holm, nebst begleitenden Witterungsbeobachtungen, wurden vom Herrn Professor Cederschjold aus Stockholm mitgetheilt. 13. Das neue Erscheinen der Cholera. morbus in Europa veranlasste Ilerrn Geheimerath Harless aus Bonn zu dem Vorschlage, den Regierungen Mittel vorzu- schlagen, durch welche dem weiteren Verbreiten dieser gefährlichen Pest Gränzen geselzt werden könnten. Herr Dr. Julius erhob sich dagegen, und suchte die Nicht- ansteckbarkeit der Krankheit darzuthun. Es wurde kein Beschluss über den Antrag gefasst, was um so mehr zu bedauern, da.das Raiserl. Russische Consulat am fol- genden Tage eine Aufforderung an die Aerzte, in Betrefl dieser Krankheit ein Urtheil zu fällen, ergehen liess. Die Zeit der Versammlungen war indessen verstrichen, und der fragliche Gegenstand konnte nicht erörtert werden. 6% Bei Gelegenheit der hier stattgefundenen Versammlung erschienen noch folgende zwei Gedichte. Das erste, 4A. von Heidenwald unterzeichnet, in Lotz’s Originalien: Blickt auf Germanien’s Eiche hin, die hehre, Seht, wie ihr Riesenbau zur Höhe steigt; So strebt der Völker Sinn nach lichter Sphäre, Die Nebelnacht der Finsterniss entweicht. Zur Selbsterkennung ist der Mensch gekommen, Es hebt in freud’ger Hoffnung sich die Brust, Des Aberglaubens Wahn ist ihm genommen; Im Vorwärts-Streben liegt des Lebens Lust. Frei waltet der Gedankenflug, uns zwängen Nicht Fesseln mehr, frei athmet Herz und Geist, Wir dürfen uns zum edlen Kampfspiel drängen, Der Preis ist unser, der Feredlung heisst. Der Siegeskranz wird unverwelklich blühen, Die Nachwelt kündet laut des Forschers Fleiss, Nacheifer wird die Kommenden erglühen, Zum Baum gestalten sich das schwache Reis. An diesem wird mit freudigem Verlangen, Meiss dürstend nach des Wissens Quell, Das Aug’ des Weisen, so wie jetzo, hangen, Und was verborgen blieb, wird klar und hell. — Euch Jüngern der Natur folgt dann der Segen, Der Rulım, weil Ihr mit weiser Hand geführt Den Menschen von den nachtumhüllten Wegen Zum Tempel, wo die Klarheit nur regiert. Es schmückt sich bräutlicher durch Euch die Erde, Euch ward, Herakles gleich, Unsterblichkeit, Durch Euren Fleiss entstand ein zweites Werde, Euch segnen Völkerschaften nalı und weit! — Die Schätze der Natur sehn wir sich mehren, Und ihre hohen Kräfte zeigt Ihr klar, Wir staunen, wenn wir Eure Lehren hören, Wir preisen jubelnd Gäa’s Lieblingsschaar. Die Völker seh’'n auf Euch mit Wohlgefallen, Und in dem Schoosse der Natur wird’s Licht, Geachtet und geliebt seid Ihr von Allen, Ihr offenbart, was uns’rer Kraft gebricht. — 68 Es treten Neue einst in Eure Schritte, Und thun uns manches noch Verborg’ne kund, Doch lebt Ihr geistig in der Brüder Mitte, Vom Enkel wird gesegnet ‚Euer Bunt. Wie auch die Gegenwart mag schnell entschwinden, Die von Euch neu entdeckten Werke steh’n, 3 Und jubelnd wird man Euren Namen künden, Mit Stolz auf‘ das, was Ihr geleistet, sch’n. Wer fühlt nicht dankbar, dass vereintes Streben Das tief Verborgenste ergründlich macht? Was auch die Nachwelt mag zum Licht erheben, Weil denen, die die Flamme angefacht! — Das zweite im Hamburger Beobachter: Abschiedsgruss an die Gesellschaft der deutschen Naturforscher und Aerzte in Hamburg. Die Ihr aus fernen Ländern, wo Wissenschaften blüh’n, Und für des Lebens Möchstes. die Herzen warm erglüh’, Aus Albions Gefilden, wie aus Amerika, Dem eisenreichen Schweden, wie aus 'Polenia, Weither aus kaltem Norden — jetzt hier versammelt seyd: Euch Allen, bied’re Männer! sey dieser Gruss geweiht! Zu hohem Zweck verbunden, vereint ‘aus fern und nah, Willkommen an der Elbe nann!! Euch Hammonia! — Als wie ans chrner Zunge, nach Nord, West, Süd und Ost, Erscholl die laute Ladung, erging die Ehrenpost: Dass an dem Elbgestade, der mastenreichen Stadt, Die für das höchste Wissen ein reges Streben hat, Den Männern aller Zonen, im Waterland gechrt, Sey gastlich frei erbauet ein vaterstädtscher Heerd. Ihr fandet deutsche Herzen und deutsche Biederkeif, Thaliens Tempel hatte Euch einen Gruss geweiht; Ihr fandet veiche Schätze, aus Ländern fern gesandt, Die Einer aus der Mitte zum Ganzen schön verband, — Ja, alle Elemente, die Schätze dieser Welt, Sie hatten der Betrachtung das Beste ausgestellt. So fandet Ihr denn Nahrung, ja, doppelt für den Geist, Wie es die frohe Stimmung des Einzelnen beweist. — Nun wollt Ihr uns verlassen, die Heimath ist das Ziel, Sch, lasst uns doch ein Zeichen, dass es Euch hier gefiel! 69 Wir, haben keinen Fürsten, dem Ihr es anvertraut, Auch akadem’sche Säle sind hier nicht aufgebaut; Hier sind die Bürger Brüder, auch Fürsten, wenn Ihr wollt, Und Bürgertugend jrlänzet als Orden mehr und Golt: Hier wird in schlichter Weise dem Guten nachgestrebt, Und jeder ist ein Bruder, der den Gesetzen leht. Die Weise des Empfanges war Zwar nur gastlich schlicht, Doch ist der Wunsch von Allen: »Wergesset, Hamburg nicht !« Seht, wie die freie Hansa am Elbgestade hlüht, Sie hat so manchen Bürger, der auch für Kunst erglüht, Und für das Unerforschte mit reger Geisteskraft Im sinnig stillen Forschen genützt der Wissenschaft; Sie hat so manchen Braven, den Ihr selbst fern erkannt, Und der zum höchsten Streben ‚sich mit, Euch ‚längst verband; Sie hat des Wissenswerthen, des Schönen auch'kar viel; Lasst darum uns ein Zeichen, dass es Euch hier gefiel. Und habt Ihr uns verlassen und ‚seyd Ihr heimgekehrt, Und werden ernste Dinge der Jugend dort gelehrt: Dann sprecht vom Elbgestade, von Hamburgs 'stillem. Glück, Und schenkt uns in Exrinucrung auch ‚einen Srohen Blick, — Wie eine Stadt. des Nordens, stolz: dentsch zu seyn und frei, An Kunst, an Wissenschaften werth deutschen Ruhmes Ssey; Wie man in ilirer Mitte Euch vielwillkommen hiess, Freigebig alle Schätze, die hier gesammelt, wies; ‘Wie Männer, deutsch und kräftig, hier an der Spitze steh’n, > Die mit dem Strom der Zeiten in gleichem Schritte geh’n, So Lebt denn wohl! — Es schwindet des Menschen. Lebenskraft, Doch ewig bleibt die ernste, die hohe PFissenschaft! ro Verzeichniss derjenigen‘ Schriften; ‘die theils zur Vertheilung eingesandt, theils von den Verfässern oder ‚durch die Geschäftsführer in den allgemeinen NV erinlihgen. oder. in den. einzelnen Sectionen ver- theilt sind: von „Ammon, Prof. F. A., Ze itschrift für die Ophthalmologie. IvBd. 1sHft. Dresden 1830. 1498 Bischoff, €. H. E., wider die "Mystifie: alion in der Mediein. Bonn 1830, 8. 60 8. Bischoff, ©. H. E., zur’ kritischen Rüge hd ENFISHRRALEUNG, für die Arzneimiflellehre. Bonn 1828. 8 5918. li Brandes, Bericht über die zehnte FROH pharmaeeutischen Vereins. Eimbeke, Dr., Vorlesungen über die Kennzeichenlebre der Roharzneien, gehalten im Sommer 1820. Hamburg 1830. 8. 104 8. Gevens, N. @., Conchylien -Cabinet, herausge Ausgabe des Linneischen‘ Systems, beschrieben von Friedrich Bachmann. Lüneburg 1830. Grahl, Dr., eine Vorlesung. Hamburts 1816! 8.16 8 Groos, Dr. F., die Lehre von dem Mania sine delirio, psychologisch untersucht und in ihrer Beziehung zur strafrechtlichen Theorie der; Zureehnung betrachtet. Heidelberg 1830... 8. 138 S. geben und systematisch nach der I3ten Gmelinschen IHegewisch, Prof., über den Croup. 8. 15 S, Ifennemann, Ober- Medieinalrath, Beiträge mecklenburgischer Aerzte zur Mediein und Chirurgie. Bd. 1. Urt. 1. Schwerin 1830. 8. Jacobsen, L., die Okenschen Körper oder die Primordial- Nieren. Copenhagen 1830. 4. 26 8. von Jarocki, F. P., Zulhr, oder der lithauische Auerochs. Hamburg 1830. 8. 23 8 Lehmann, Prof. I. GC, stirpion primum deseriptarum , pugillus seeundus. Hamb. 1830. 4. 30 8. du Menil, über die Schwefelwasser und den Badeschlamm in Eilsen. 1830. Müller, Dr. IP”. C., ausserordentliche Wärme und Kälte in Sommern und. Wintern seit fünfhundert Jahren ete. Bremen 1823. 8. 1848. Neuber, 4. W”., über die Materie und den Urstoff in seinem vierfach chemischen Grundverhältniss und seiner lünflachen‘ Erschemungsform. ' Hamburg 1830. 8. 24 8. Neuber, A. PP, über \sehivebende‘ Flecke im Auge ‘oder den sogenannten Mückentanz. Hamburg 1830. 8. 32-8. Neuber, A. IV., meteorologische Beobachtungen. Neuber, A. IF ., Entdeckung der Convergenz des Sonnenlichtes, indem es die Atınosphäre durchdringt. are 1530. Schweigger, J. $. C., Bericht über den Verein zur Verbreitung von Naturkenntniss und höherer Wahrheit aus dem Jahr 1827 und 1828. 8. 12 8, Wiedemann, Abhandlung über das genus achias. si Bruchstücke aus,dem Leben des als Opfer seiner Wissenschaft gefallenen Dr. 4. F. Schweigger. Halle 1830. 8. 84 8. Bulletin de la Soeiete Se des Naturalistes de Moscow. Moscou 1830. 8. 151 8. Edinburgh Journal of Nat. u. Geog. Seiences. Wol.T. Entwurf einer systematisch PER, Zimmer - Erwärmung, nach physikalisch - mathematischen Ge- setzen. Mainz 1830. 4. 278. Führer durch Hamburg und Altona. 16. 46 S. Gesetze des ärztlichen Vereins in Hamburg. 1830. 4. Gesetze und Einrichtung der Hamburger Wittwen - Casse für Aerzte, Wundärzte und Apotlıcker. Preis- Aufgabe abseiten der Hamburgischen Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe. 8. 16 8. (Die Ausrottung des Duvock (equisetum) betreffend.) a Unterrichtende Beschreibung der Gesundheits- und Ersparungs-Ocfen, nebst 16 Platten in Stein- druck. Frankfurt a. M. 1827. 4. 134 S. Vierter Bericht über die Verwaltung des allgemeinen Krankenhauses zu Hamburg im Jahre 1827. 4. Verhandlungen, neueste, der Leopoldinisch -Carolinischen Academie der Naturforscher. Abbildungen einer Otis von Meyer aus Oltenbach. Abbildung des geographischen Instituts in Brüssel. Steindruck. Funfzig Exemplare einer kleinen Karte von Schumacher in Altona, Folksdorf und dessen Umgebun- gen enthaltend. Kurze Anzeigen, Nolizen u. s. w. über die Versammlung befinden sich in fast allen Ham- burgischen Tagsblättern. Ausführliche Nachrichten enthalten »der Bericht über die neunte Versa lung der deutschen Naturforscher und Aerzte zu Hamburg. Hamburg 1831... Ferner: »die Blätter für literarische Unterhaltung. Leipzig bei Brockbaus;« die » Literarischen Blätter der Börsenhalle. und »die Dresdner Abendzeitung.- Ucher die chirurgische Scetiön enthält! »Rust’s Magazin. 33r Bd. 18° Ift.. und über die pharmaceutische die ‚pharmaceutische\ Zeitwig, RERRESEGEDE n von v Hofrath, Brande Berichte. Die ausführlichen Mittheilungen über die, in. diesem Bericht nur angedeuteten, Verhandlungen der allgemeinen Sitzungen, so wie «der Privat -Seelionen, werden von Herrn Hofrath Oken in der sis er scheinen. % "Lan ghoffse he Buchdruckerei. Druckfehler. Seite 22 unter Russland, gehört: von Bonsdorf aus Helsingfors. » 28 Zeile 13 von unten statt Russland 9 lies Russland 10. >». 238 „10 a8 » Schweden 12 lies Schweden 11. «» 39 » 20 von oben v .‚Talaumna lies Talauma. „t 45 » Fa BI] » Plol’s lies Plöhl : » 48 in der Note, statt dieses Jahrs lies 1830. » 50 Zeile 5 von unten statt Irland lies Island. r ‚5Baur lerne "» Eklon lies Ecklon. » ı 5a 2 mn » converven lies conferven. » 55 sub No.7 nicht Collegienrath Fischer, sondern Etatsratlı Fischer aus Moskau. I IE, Aue er RT _ MDISÄra_ Arkefur Ar Hakach zp Kuh ey eihstlare SG huhacfe Bucdann Aut reg NE EA An Haan Zu N) dem f W. Ihas lan N ee.; VREDER | a. AT Mag ( Aarmarchl, | SL: ba Baar. kn Mic iman ee Part lie dm Zuziys. Mktna ZZ Su | bass end a n yandaas. 3% EEE Ä- a a Ip Pau furs AA Annan, dd Kr, Fr A er m 2% 4 rs; ER ECG Pers x as DR L Medien Mocktiet,, I des > Fi £ fh 7 Kt Gefelr. he Hanucbenz Dh Prrfpoher I a Vefsfer Medi „Merten A u Ä, URN per Ihıho l o ı. 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Die drey letzten Versamm- lungen derselben, in Berlin, Heidelberg und Hamburg, haben durch ihre Geschäftsführer umständliche Beschreibungen erhalten, die als besondere Werke in Berlin bey Trautwein 1829, in Heidelberg bey Winter 1829 und in Hamburg bey Perthes und Besser 1851 herausgekommen und dadurch allen Lesern, welche dieser Gegenstand näher angeht, zugänglich gemacht sind. Nicht so verhält es sich mit den sechs ersten Versammlungen in Leip- zig, Halle, Würzburg, Frankfurt a. M., Dresden und München, welche bisher keine eigene Geschichtserzählung gefunden haben, und von denen man die sie betreffenden Nachrichten nur in den periodischen Blättern ihrer Zeit zerstreut findet. Da aber diese Gesellschaft mit jedem Jahre an Um- fang und Bedeutsamkeit gewinnt und da sie, wenn anders der Genius, der sie bisher geleitet, noch ferner mit Sorgfalt über ihr wacht, auch einer spätern Zukunft in mehr als einer Beziehung nicht unwichtig erscheinen kann, so wurde es für angemessen gehalten, in der ersten Abtheilung der gegenwärtigen Schrift, das Vorzüglichste von jenen sechs ersten Ver- sammlungen nachzuholen. Die erwähnten Zeitschriften und vorzüglich die handschrifilichen Protocolle, welche bisher im Schoosse der Gesellschaft erhalten und den Geschäftsführern derselben von Ort zu Ort nachgesendet worden sind, setzen uns in den Stand, diese Aufgabe mit dergewünschten Vollständigkeit zu lösen. Die beiden andern Abtheilungen beziehen sich, wie diess bisher mit den angeführten Schriften über die Versammlungen in Berlin, Heidelberg und Hamburg geschehen ist, ausschliessend auf die letzte Zusammenkunft, welche im September des Jahres 1852 in Wien. gehalten worden ist, und von diesen beyden Abschnitten soll der eine die eigentliche Geschichte dieser letzten Zusammenkunft und der andere die Anzeige der wissenschaftlichen Arbeiten behandeln, welche in derselben zur Sprache gebracht worden sind. Auf diese Weise hoffen wir, durch die gegenwärtige Schrift, verbunden mit den drey erwähnten über Berlin, Heidelberg und Hamburg, ein vollständiges und genügendes Bild von dem, was diese Gesellschaft bisher geleistet hat, gegeben zu haben, ein Bild, welches die Geschäftsführer der folgenden Versammlungen ohne Zweifel fortführen und dadurch unseren Nachkommen eine getreue Dar- stellung dieses merkwürdigen Vereines hinterlassen werden. Wien, am 15. December 1832. Baron Jacouvim. J. J. Lirtrow. Erste Abtheilung. Kurze Geschichte der sechs ersten Versammlungen der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte. I. Erste Versammlung in Leipzig. 1822. Wi von allen Dingen der Anfang nur klein zu seyn pflegt, so ist auch der Ursprung dieser jetzt so zahlreichen Gesellschaft nur geringfügig zu nennen. In der ersten Hälfte des Septembers 1822 traten mehrere wissenschaftliche Freunde in Leipzig zusammen. Unter andern Gegenständen kam auch der schon oft genug, aber immer vergebens angeregte Mangel an Vereinigung und gemeinschaftlicher Arbeit der deutschen Gelehrten zur Spra- che. Während man in Frankreich und England durch dieses Zusammenwirken der ausge- zeichnetsten Schriftsteller die bedeutendsten Werke, Encyclopädien, umfassende Zeit- schriften, grosse lexicographische Werke über Naturwissenschaften, Künste und Gewerbe u. s. w. schon seit vielen Decennien entstehen sieht, scheint sich in Deutschland nichts dieser Art zu regen, oder doch, wenn da und dort Ähnliches begonnen wird, sogleich alles wieder schon im Keime zu ersticken. Eine ähnliche, von andern Ländern abweichende und nicht weniger unerfreuliche Erscheinung bey den deutschen Gelehrten fand man in dem Mangel tüchtiger Recensionen und literarischer Berichte, und vorzüglich in dem bit- teren, harten, ja oft selbst ungezogenen 'l'one, mit welchem bey uns diese Anzeigen so häufig abgefasst werden, während sie bey jenen zwey genannten Nationen‘, selbst wenn sie nichts als Tadel enthalten, doch durch einen feinen und gebildeten Ton sich auszu- zeichnen pflegen. Man fand die Ursache dieser beyden Abweichungen der deutschen Gelehrten von jenen des Auslandes vorzüglich in dem Mangel an dem nähern Verkehr und an der per- sönlichen Bekanntschaft derselben. In Frankreich wohnen die meisten Gelehrten in Pa- ris, und man wird auf dem Lande wohl nicht leicht einen finden, der nicht wenigstens einige Zeit in Paris zugebracht hätte. Derselbe Fall hat in England mit London Statt. Deutschland aber biethet keinen solchen Vereinigungspunct dar. Dazu kommen noch die gelehrten Academien jener beyden Hauptstädte, die nach einem viel grössern Massstabe, als die wenigen in Deutschland, errichtet wurden, und die eines der besten Mittel zur per- 1 2 sönlichen Bekanntschaft, der Mitglieder, aus welcher dann von selbst ein humaneres ge- genseitiges Betragen derselben folgt, und zu jenen umfassenden gemeinschaftlichen Arbei- ten geben, an denen es bey uns noch beynahe gänzlich fehlt. Die wenigen in Leipzig versammelten Freunde wurden bald darüber einig, dass diesem Mangel in Deutschland nur durch eine Academie anderer Art, durch eine über das ganze Land verbreitete, rein wissenschaltliche Gesellschaft abgehollen werden köunte. Schon in den ersten abendlichen Zusammenkünften, in dem Hause der Leipziger natur- forschenden Gesellschaft (Grimmische Gasse Nr. 7 und 8) wurden folgende Grundsätze als Elemente der künftigen Einrichtung der Gesellschaft aufgestellt: „Der Hauptzweck der Gesellschaft ist die persönliche Bekanntschaft der Mitglieder. „Da sie die Verbesserung des Gesammtcharakters der Naturwissenschaften und der Natur- „forscher selbst, als solcher, beabsichtiget, so müssen die Statuten derselben so allgemein „als möglich gehalten seyn. Die Versammlung soll nicht sowohl in einem dauernden Zu- „sammenbleiben , sondern nur in einem jährlichen Zusammentreten der Mitglieder auf „kurze Zeit bestehen, da diess hinreicht, den Hauptzweck, die persönliche Bekanntschaft „der Mitglieder, zu erreichen. Da es sich hier nur um Naturwissenschaften und Ärzney- „kunde handelt, und dadie Gesellschaft vorzüglich gemeinschaftliche grössere Werke in die- „sen Wissenschaften beabsichtiget, so können nur eigentliche Schriftsteller als Mitglieder die- „ser Versammlung aufgenommen werden. Doch kann auch jeder andere in die Versammlungen „kommen, um zu sehen oder zuhören; aber nicht, um auch zu reden, oder seine Stimme „abzugeben. Alle schiefen Deutungen zu vermeiden, sollen diese Versammlungen bey offenen „Thüren gehalten werden. Da die meisten deutschen Gelehrten zugleich Professoren sind, „welche im Spätherbste ihre Ferien haben, so wird der Monath September zu den Ver- „sammlungen der schicklichste seyn. Da die Gesellschaft keinen bestimmten Ort hat, weil „sie sich über ganz Deutschland verbreiten soll, so kann sie auch weder Geschenke an- „nehmen, noch Sammlungen anlegen. Endlich sollen auch keine eigenen Ernennungen von „Mitgliedern oder Vertheilungen von Diplomen u, dgl. Statt haben.« Nachdem man über diese Elemente der künftigen Einrichtung der Gesellschaft, als deren erster Begründer mit Recht Hr. Hofrath Oken in Jena, jetzt in München, ange- sehen wird, übereingekommen war, constituirte sich die erste Versammlung derselben, die nur aus dreyzehn Mitgliedern bestand. Diese waren: Hr. Dr. Friedrich Schwägrichen aus Leipzig. » » Gustav Kunze aus Leipzig. » » Carus aus Dresden. » » Formay aus Berlin, » » Gilbert aus Halle. » » Heyden aus Frankfurt a. M. » » Martini aus Leipzig. » » Oken aus Jena. » » Purkinje aus Breslau. » » Reichenbach aus Dresden. » » Schulz aus Berlin. » » Thienemann aus Leipzig. » » Becker aus Leipzig. Fe 3 Am 19. September erschienen] noch Hr. Obermedicinalraih Blumenbach aus Göttingen, und Hr. Maien, als Abgeordneter der Osterländischen naturforschenden Gesell- schaft in Altenburg. . Von dieser kleinen Gesellschaft wurden zu Geschäftsführern ihrer ersten Versamm- lung erwählt die Herren Dr. Friedrich Schwägrichen, Prof. der Naturgeschichte in Leipzig, und Dr. Gustav Kunze, Prof. der Medicin in Leipzig. Unter der Leitung die- ser beyden Männer wurden sofort folgende Statuten der Gesellschaft entworfen , die auch bisher, mit Ausnahme der Einführung von Aufnahmskarten und der Eintheilung der Gesellschaft in mehrere wissenschaftliche Sectionen, unverändert beybehalten worden sind. STATUTEN der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte. $. 1. Eine Anzahl deutscher Naturforscher und Ärzte ist am 18. September 1822 in Leipzig zu einer Gesellschaft zusammengetreten, welche den Nahmen führt: „Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte.« : $. 2. Der Hauptzweck der Gesellschaft ist, den Naturforschern und Ärzten Deutsch- lands Gelegenheit zu verschaffen, sich persönlich kennen zu lernen. $. 3. Als Mitglied wird jeder Schriftsteller im naturwissenschaftlichen und ärztlichen Fache betrachtet. $. 4. Wer nur eine Inaugural-Dissertation verfasst hat, kann nicht als Schriftsteller angesehen werden. $. 5. Eine besondere Ernennung zum Mitgliede findet nicht Statt, und Diplome werden nicht ertheilt. $. 6. Beytritt haben Alle, die sich wissenschaftlich mit Naturkunde oder Medicin beschäftigen. $. 7. Stimmrecht besitzen ausschliesslich die bey den Versammlungen gegenwärtigen Mitglieder. - $. 8. Alles wird durch Stimmenmehrheit entschieden. $. 9. Die Versammlungen finden jährlich, und zwar bey offenen Thüren Statt, fan- gen jedesmahl mit dem 18. September an, und dauern mehrere Tage. $. 10. Der Versammlungsort wechselt. Bey jeder Zusammenkunft wird derselbe für das nächste Jahr vorläufig bestimmt. $. 11. Ein Geschäftsführer und ein Secretär , welche im Orte der Versammlung wohnhaft seyn müssen, übernehmen die Geschäfte bis zur nächsten Versammlung. $. 12. Der Geschäftsführer bestimmt Ort und Stunde der Versammlung, und ordnet die Arbeiten, wesshalb jeder, der etwas vorzutragen hat, es demselben anzeigt. $. 13. Der Secretär besorgt das Protocoll, die Rechnungen und den Briefwechsel. $. 14. Beyde Beamte unterzeichnen allein im Nahmen der Gesellschaft. $. 15. Sie setzen erforderlichen Falls, und zwar zeitig genug, die betreffenden Be- hörden von der zunächst bevorstehenden Versammlung in Kenntniss, und machen sodann den dazu bestimmten Ort öffentlich bekannt. $. 16. In jeder Versammlung werden die Beamten für das nächste Jahr gewählt. * BEN Wird die Wahl nicht angenommen, so schreiten die Beamten zu einer andern; auch wäh- len sie nöthigenfalls einen andern Versammlungsort. $. 17. Sollte die Gesellschaft einen der Beamten verlieren, so wird dem übrigblei- benden die Ersetzung überlassen. Sollte sie beyde verlieren, so treten die Beamten des folgenden Jahres ein. $. 18. Die Gesellschaft legt keine Sammlungen an, und besitzt, ihr Archiv ausge- nommen, kein Eigenthum. Wer etwas vorlegt, nimmt es auch wieder zurück. $. 19. Die vielleicht Statt habenden geringen Auslagen werden durch Beyträge der anwesenden Mitglieder gedeckt. $. 20. In den ersten fünf Versammlungen darf nichts an diesen Statuten geändert werden. Leipzig, am 10. October 1822. Im Auftrage der Gesellschaft: Der Geschäftsführer Dr. Friedr. Schwägrichen.- Der Secretär Dr. Gustav Kunze. Von den wissenschaftlichen Verhandlungen dieser ersten Versammlung bemerken wir hier kurz die vorzüglichsten. Formay schlug die gemeinschaftliche Bearbeitung eines die gesammte denen Naturkunde und Mediein umfassenden Werkes vor, wodurch auch Froriep's bereits seit mehreren Jahren angefangenes naturhistorisches Wörterbuch zur Sprache Be wurde. Da mehrere kleine naturhistorische und medicinische Gesellschaften Deutschlands ihre oft sehr schätzbaren Memoiren der öffentlichen Bekanntmachung durch den Druck nicht übergeben können, wodurch viele derselben verloren gehen, so wurde beschlossen, den Hrn. Nees von Esenbeck, als Vorsteher der Leopoldinischen Academie, anzuge- hen, die Herausgabe der Memoiren jener Gesellschaften, unter dem Nahmen der letztern, durch den Druck zu besorgen. Den Erfolg dieses Vorschlags werden wir in den nächsten Versammlungen erfahren. Carus bielt eine Rede über die künftigen Bearbeitungen der Naturwissenschaften ; Reichenbach über das philosophische und natürliche Pflanzensystem; Wilbrand und Ritgen aus Giessen legten ihre eingesandten Gemählde der organischen Natur vor; Carus die Bilder mehrerer Sepien; Froriep schickte Zeichnungen von krankhaften Augen, Zungen u. f. Sodann las Gilbert über die neulich in Paris im Grossen ausge- führten Schallversuche, und über die neuesten magnetischen Experimente. Diese erste Versammlung hielt fünf Sitzungen vom 18. bis23. September. Für die zweyte Sitzung, am 19. September, wurde Halle als nächstkünftiger Versammlungsort bestimmt, und zu neuen Geschäftsführern erwählt Hr. Professor Sprengel und Dr. Schweigger. Am Sonntage den 22. wurden keine Sitzungen gehalten. Gemeinschaftliche Mittagstische hatten nicht Statt, aber wohl gesellige abendliche Zusammenkünfte im Hötel de Russie und im Hötel de Saxe. In den Nachmittagsstunden wurden die Gärten und naturhistorischen Sammlungen Leipzigs besucht. Am 23. September trennte sich die Gesellschaft. Lehr BE BB Y7 rs 6) U. Zweyte Versammlung in Halle. 1823. Diese zweyte Versammlung der Gesellschaft begann am 18. September, und währte nur drey Tage, bis zum 20. September, weil die meisten der angekommenen fremden Mitglieder nicht länger verweilen konnten. Die Sitzungen dauerten diese drey Tage durch von 10 bis 1 Uhr, und wurden in dem schönen Gebäude auf dem Jägerberge gehalten. Der Mitglieder waren 38, der einheimischen Gäste und Zuhörer nicht zu erwähnen, Auch wurden denjenigen Studierenden, welche sich für Naturwissenschaften interessirten, Einlasskarten gegeben. Mittagstische für die ganze Gesellschaft fanden nicht Statt, aber wohl wieder gesellige Abendunterhaltungen, welche vielleicht am zweckmässigsten sind, die eigent- liche Absicht dieser Zusammenkünfte, die persönliche Bekanntschaft der Mitglieder der- selben, zu erreichen. Bemerkenswerth von dieser Versammlung ist noch, dass in ihr zu- erst die Sitte aufkam, die Autographa der Mitglieder durch den sogenannten lithographi- schen Umdruck zu sammeln, eine Gewohnheit, die seitdem bey allen Versammlungen beybehalten wurde. Nicht so gut hat sich eine andere, wichtigere und wesentlichere Ein- richtung erhalten, welche ebenfalls in Halle zuerst in Gang gebracht wurde, nähmlich statt der leidigen Ablesung geschriebener Abhandlungen den lebendigen freyen Vortrag der Mitglieder einzuführen. Die deutschen Gelehrten sind noch zu wenig an diese, ohne Zweifel beste Gattung des Vortrags gewöhnt, weil es ihnen an Gelegenheit fehlt, dieses Talent von Jugend auf in sich auszubilden. In Halle folgten viele dem freundlichen Antriebe Okens, aber die Sache hatte, als zu vielen Schwierigkeiten unterworfen, keine Dauer. Abgesehen von dem Nutzen, den ein freyer Vortrag schon an sich selbst gewähren würde, könnte man ihn auch zugleich als den besten Damm gegen die masslos langen, und selbst den aufmerksamsten Zuhörer ermüdenden schriftlichen Aufsätze betrachten, von welchen sich nur die wenigsten der deutschen Schriftsteller losmachen können. Am vortheilhafte- sten möchte es seyn, die freyen Vorträge in den Sectionen durchaus einzuführen, und in den allgemeinen Versammlungen die zu lesenden Reden, wenn sie nicht ganz weggelas- sen werden können, auf bestimmte Gränzen zurückzuführen. Die Mitglieder der permanenten hallischen naturforschenden Gesellschaftnahmen, wie sich erwarten liess, lebhaften Antheil an den Versammlungen, und versetzten sogar wäh- rend jener drey Tage ihre Sitzungen in den Saal der allgemeinen Versammlung. Von den wissenschaftlichen Mittheilungen sind die vorzüglichsten folgende: Am 18. September eröffnete Dr. Sprengel, als erster Geschäftsführer, die Ver- sammlung durch eine Antrittsrede über die bey Naturforschungen zu befolgenden Grund- sätze, wobey er besonders die von Baco aulgestellten empfahl. Döbereiner sprach über seine neue und wichtige Entdeckung, dass Hydrogen auf feinen, aus Platin-Salmiak gewonnenen Platinstaub geblasen, diesen ins Glühen versetzt, und sich beym Zutritt der atmosphärischen Luft selbst entzündet. — Dr. Schweigger, der zweyte Geschäftsführer oder Secretär der Gesellschaft, zeigte und erklärte ein von Sander aus Braunschweig eingesandtes Cyano- und Diaphano - Meter, an dieer mehrere optische Bemerkungen anschloss, in welchen er bewies, dass der Pfarrer Schülen in seinen i. J. 1782 heraus- gegebenen „Beyträgen zur Dioptrik« schon das Vorzüglichste von der Polarisation ee des Lichtes vorgetragen hat. — Oken erklärte sich umständlich über die irrige Ansicht, als bilde diese Versammlung ein gelehrtes Corps, das als solches Schlüsse fassen, gemein- schaftliche Arbeiten anordnen, oder Werke herausgeben soll. Diese Versammlungen seyen frey, und von ihnen könne keinem Mitgliede irgend eine Pflicht aufgelegt werden. Sie sollte nur den einzelnen hier Zusammenkommenden Gelegenheit geben, sieh zu bespre- chen, sich kennen zu lernen, sich aus freyem Antriebe zusammenzuthun, und auf diese Weise allein einmahl so umfassende Arbeiten zu Stande zu bringen, wie sie England und Frankreich schon lange aufzuweisen haben. Auch habe die Academia Leopoldina unsern vor- jährigen von Leipzig ihr zugesendeten Antrag völlig missverstanden, wenn sie nun glaubt, diese unsere Versammlung wolle an die Stelle jener Academie ireten. Die letzte wurde bloss ersucht, ob sie wohl die Schriften anderer Gesellschaften, mit Erhaltung des Titels derselben, in ihre Acta naturae Curiosorum aufnehmen wolle — Carus sprach über die merkwürdige Entwicklung des Eyes der Teichhornschnecke (Limneus stagnalis), die ganz geeignet ist, auf die Entstehung des ganzen Thierreiches, und vielleicht selbst der unor- ganischen Körper ein neues und fruchtbares Licht zu werfen. — Ein vorgetragenes Schrei- ben des Grafen K. Sternberg zeigt, dass das Steinsalz von Wieliczka in Galizien den tertiären, d. h. über der Kreide liegenden Formationen angehöre. — Schübler's treff- liche Karte der Höhen vieler Puncte in Würtemberg erhält allgemeinen Beyfall.— Kefer- stein liest über das Weisskupfer, das aus Kupfer und Nickel besteht, und eine dem Sil- ber sehr ähnliche Metallcomposition bildet. Diese Abhandlung ist bald darauf gedruckt erschienen. — Reich sprach über die Wirksamkeit des künstlichen Emser Wassers bey scrophulösen Krankheiten. — Oken zeigte einen innerlich mit Haaren bedeckten Kuk- kuks -Magen vor, die er als von Bärenraupen kommend hielt, welche sich in den Magen eingestochen haben. Derselbe trug sein schon früher in der Isis aufgestelltes Zahnsystem der Säugethiere umständlich vor. — Rittgen aus Giessen sprach über einen merkwür- digen Fall der Verschiebung des Herzens und der Eingeweide bey einem neugebornen Kinde. — Willbrand aus Giessen suchte mehrere eingeschlichene Missverständnisse über den von ihm entdeckten und bekannt gemachten Kreislauf des Blutes zu heben. — Weber zeigte die Vorrichtung, deren er sich bedient, ein achromatisches Fernrohr zu- gleich als ein zusammengesetztes Mikroskop zu brauchen. — Schweigger machte die Versammlung mit dem Plane bekannt, welchen die naturforschende Gesellschaft in Halle zur Beobachtung des Gewitterzuges und zur Entwerfung einer Hagelkarte aufgestellt hat. Endlich theilte derselbe die allerhöchste Cabinetsordre Sr. Majestät des Königs vom 0. Sep- tember 1823 mit, nach welcher der Gesellschaft nichts entgegenstehe, um ihre Versamm- lungen in Halle zu halten. 11. Dritte Versammlung in Würzburg. 1824. Schon im verflossenen Jahre wurde zu Halle für den nächsten Versammlungsort Würzburg ausersehen, und die daselbst wohnenden Naturforscher Döllinger zum ersten und d’Outrepont zum zweyten Geschäftsführer gewählt. Man entschloss sich für eine südlich gelegene Stadt Deutschlands, um den Bewohnern dieses Theiles unsers Vater- landes die Reise zu erleichtern, wie es seitdem mit den nördlicher Wohnenden gesche- 7 henwar. Es wurde als zweckmässig vorgeschlagen, bey denkünftigen Wahlen der Orte den Norden mit dem Süden regelmässig abwechseln zu lassen. Diese dritte Versammlung begann am 18. September 1824 mit der Vorlesung eines Schreibens des Hrn. Hofraths Döllinger aus München, worin derselbe sein Bedauern ausdrückt, wegen dringender Geschäfte die ihm anvertraute Stelle in der diessjährigen Versammlung nicht annehmen zu können. Nach der Vorlesung dieses Briefes wurde so- gleich zu einer neuen Wahl geschritten, in welcher Hr. Medicinalratı von Outrepont zum ersten undHr. Dr.Schönlein zum zweyten Geschältsführer ernannt wurde. Outre- pont eröffnete die erste Sitzung mit einer kurzen Antrittsrede, worin er den Zweck die- ser Versammlungen näher bezeichnete, und las dann das allerh. königl. Rescript vor, in welchem dem Geschäftsführer angezeigt wird: »es sey Sr. Majestät angenehm, dass die »Gesellschalt zum Sitz ihrer Versammlung Würzburg gewählt habe.« Landkammerrath Waitz und Baumeister Gleinitz wurden, als Abgeordnete der Naturforschergesellschaft des Osterlandes zu Altenburg, der Versammlung vorgestellt. Die Sitzungen der Gesellschaft wurden in dem schönen und geschmackvoll ausge- zierten Palais des Hrn. Staatsraths Freyherrn von Asbeck gehalten. Nach den Sitzungen wurde täglich gemeinschaftlich zu Mittag gespeist und der Nachmittag mit geselligen Be- suchen der Gärten und der Merkwürdigkeiten der Stadt zugebracht, auch angenehme Lust- parthbien auf das Land gemacht, wofür die Gefälligkeit und Gastfreundschaft der Einwoh- ner Würzburgs gesorgt hatte. Zu den angenehmsten dieser Unterhaltungen gehörte der zweymahlige Besuch des königl. Gartens zu Veits-Höchheim und zu Zell, wohin man auf dem Main durch dieanmuthigsten Gegenden fuhr und wo man durch die Feste überrascht wurde, welche einige Würzburger Familien in diesen Gärten für die Gesellschaft veran- staltet hatten. Unter den wissenschaftlichen Merkwürdigkeiten, welche die Gesellschaft besuchte, gehört vorzüglich das Julius- Hospital, die medieinische Clinik, das Gebärhaus, die anatomische Sanımlung und der botanische Garten. Von Kunstgebäuden bewunderte man den uralten, zum Theil byzantinischen Dom, und in ihm zwey noch räthselhafte Säulen; die schöne gothische Marktkirche und das in Deutschland kaum seines Gleichen findende Harmoniegebäude nebst dem prachtvollen Schlosse in italienischem Geschmack. Die Anzahl der eigentlichen Mitglieder in Würzburg war nicht gross; man zählte bloss 21 fremde und 16 einheimische, zusammen 37 Mitglieder. Allgemeine Versammlun- gen wurden vier, nähmlich am 18., 19., 20. und 21. September gehalten. Wir zeigen nur noch die vorzüglichsten wissenschaftlichen Vorträge dieser Ver- sammlung an. Hr. Professor Zenneck aus Hohenhein las über die Erscheinungskunde, als einen eigenen Theil der Naturkunde, eine Abhandlung, die bald darauf in Kastner’s Archiv er- schienen ist und daher hier übergangen werden kann. — Reich setzte die Geschichte seiner eigenen Krankheit fort, einer Entzündung des Lymphsystems, die er sich durch Verwundung bey einer Leichenöffnung zugezogen und deren er schon bey der Versamm- lung in Halle Erwähnung gethan hatte. Er verdankte seine Heilung dem bereits oben an- geführten, künstlichen Emser Wasser. — Oken las einen ihm übergebenen Aufsatz des Hofraths Kieser zu Jena über den entzündlichen Character der stehenden, epidemischen Constitution in den letzten Quinquennien. (Man findet diesen Gegenstand umständlich be- handelt in Oken's Isis. 1825. Helt VII, so wie zugleich desselben Verf. Vortrag über den s 2 gegenwärtigen Stand seines natürlichen Pflanzensystemes.) — Döbereiner las über die chemische Metamorphose organischer Materien in stöchiometrischer Beziehung. — Dr. Beer gab einen umständlichen Vortrag über das Alter und den Ursprung der Syphilis. Nach ihm hat die ansteckende Gonorrhoea lange vor der Entdeckung Amerika’s existirt und sie muss als der Anfang unserer syphilitischen Krankheiten angesehen werden. Zur Bekräftigung dieser Meinung führt er mehrere bisher zu diesem Zwecke noch nicht ge- brauchte alte Schriftsteller an, als David Kinuhe, Rabi Mose, Aben Esra, Maimonides, den Talmud u. f. Bey der Entdeckung von Amerika aber bildete sich die Syphilis bey uns aus, ohne dass jedoch die Amerikaner sie auch gehabt hätten. Äussere Einflüsse gestal- teten aus der Gonorrhoea und der Lepra ein Zwitterkind, welches später die Syphilis genannt worden ist. Wie sie wuchs, nahm die Lepra ab. Die Eroberer Amerika’s, die Spanier, brachten die Syphilis nach diesem Welttheile und die Amerikaner lernten das Heilmittel dieser Krankheit, den Mercur, erst von den Spaniern kennen. Die Syphilis ist übrigens keine eigentliche, degenerirte Lepra, sie war Anfangs flüchtiger Natur und steckte auch ohne Berührung an. Sie ist jetzt so umgestaltet, dass der Mercur keines- wegs mehr das allgemeine Heilmittel dagegen ist, und sie kann sich auch noch weiter in andere Formen umgestalten. — Outrepont trug die Entdeckung“ vor, dass der Herz- schlag des Kindes während der Wehen der Gebärenden nie gehört werde, aber sogleich nach diesen Wehen sich wieder einstelle. Er folgert daraus, dass die Frucht während der Wehen scheintodt sey. Er unterstützt seine Bemerkung mit vielen gemachten Erfahrungen und fordert die Gesellschaft auf, ähnliche zu sammeln. — Endlich sprach noch Prof. Rau . von der Erweiterung der Stereometrie durch die neueren erystallographischen Forschun- gen, worüber er eine neue Methode gibt, die verschiedenen Winkel der Körper schnell und sicher zu berechnen. IV. Vierte Versammlung zu Frankfurt a. M. 1825. In der vorhergehenden Versammlung zu Würzburg wurde am 19. September 1824 zum nächsikünftigen Versammlungsort Frankfurt a. M. gewählt, die zweyte Zusammen- kunft im südlichen Deutschland, so wie die beyden ersten, in Leipzig und Halle, dem nördlichen Deutschland angehörten. Frankfurt a. M. enthalte viele ausgezeichnete Gelehrte, grosse Ärzte, schöne Sammlungen und lehrreiche Anstalten aller Art; in der Nähe seyen mehrere Universitäten, wie Marburg, Giessen, Bonn, Heidelberg, Freyburg, Tübingen, Erlangen, Würzburg, so wie viele andere grössere Städte mit den NatürwiskenäChaften holden Einwohnern, wie Offenbach, Mainz, Cöln, Cassel, Darmstadt, Manheim u. f. An demselben Tage wurde Dr. Neuburg zum ersten und Dr. Cretzschmar zum zweyten Geschäftsführer für Frankfurt a. M. ernannt. Die Versammlungen in dieser Stadt währten sechs Tage, vom 18. bis 23. September und hatten Statt in dem Hause der Senkenbergischen naturforschenden Gesellschaft. Or- dentliche Mitglieder waren hier 88 versammelt. Ausser den wissenschaftlichen Beschäfti- gungen und den gemeinschaftlichen Mittagstischen, besuchten die Mitglieder die Stadt- bibliothek, den polytechnischen Verein und die Sammlungen des Hrn. Staatsraths von Bethman, bey welchem sie auch am 21. September zu Tische geladen waren. Dr. Neu- a 9 R burg hielt am 18. September die Antrittsrede und auch am 23. den Abschiedsspruch. In diesen Versammlungen wurde an jedem Tage das Protocoll des vorhergehenden Tages vor- gelesen und die Bemerkungen der Mitglieder darüber aulgenommen. Die naturforschende Gesellschaft des Osterlandes in Altenburg hatte, wie diess auch in allen frühern Sitzungen geschehen war, ein Begrüssungsschreiben an die Versammlung durch ihren Abgeordneten Hrn. Kammerrath Waitz geschickt, dessen Vorlesung dem Hrn. Hofrath Oken Gelegenheit gab, zu fragen, ob von den anwesenden Mitgliedern keine entscheidende Antwort ertheilt werden könne, in wie fern die literarischen Producte meh- rerer anderer kleiner naturwissenschaftlichen Gesellschaften Deutschlands zu einem ein- zigen Werke zu vereinigen seyen? Nachdem die Vorsteher der Gesellschaft zu Frankfurt a. M. und die Mitglieder der osterländischen Gesellschaft zu Altenburg beyfällig, die von Leipzig und Marburg ausweichend und die von Berlin abweisend sich erklärt hatten, forderte Oken die Mitglieder auf, sich über diesen Gegenstand bey der Sitzung des fol- genden Jahres mit hinreichenden Vollmachten zu versehen. Die vorzüglichsten wissenschaftlichen Vorträge dieser Versammlung waren folgende: Hr. Prof. Wilbrand aus Giessen sprach über den Kreislauf des Blutes und suchte zu zeigen, dasseine Blutcirculation weder in der Beobachtung, noch auch wissenschaftlich be- gründet ist und sich auch mit dem sonstigen Verhalten der Natur nicht vereinigen lässt. Baron Wedekind sprach über die Wirkungsart des wässerigen Extracts der Aloe als Purgirmittel; von Heyden aus Frankfurt a. M. über die systematische Eintheilung der Acariden und Reich aus Berlin über das Wechselfieber, welches er für eine entzündliche Krankheit der Lunge hält. Der zweyte Geschäftsführer theilt des Hrn. Eduard Rüp pel’s Lebenslauf, Reise and. Entdeckungen in Nordafrika mit und kündigt das unter seiner Lei- tung nächstens zu erscheinende Werk an: „Atlas der nordafrikanischen, von Rüppel gemachten, zoologischen Entdeckungen.« Prof. Hugi aus Solothurn gibt Zeichnungen von Schildkröten aus dem Jura und spricht über das Vorkommen dieser und anderer sel- tenen Thiere in den Gebilden dieses Gebirges. Rietgen aus Giessen spricht über einige, von ihm aus den Trümmern von Gerippen hergestellte Becken urweltlicher Thiere , wor- über er auch Zeichnungen vorlegt. Senator Cassebeer theilt seine Ansichten über die Fariolaria amara mit, nach welchen er diese Pflanze für ein einheimisches Ersatzmittel der China erklärt. Prof. Zeunneck spricht über Sternschnuppen und legt mehrere getrock- nete dafür zu haltende Exemplare derselben vor. Runge aus Berlin gibt eine Analyse der vom Senator Cassebeer am vorhergehenden Tage vorgelegten Fariolaria amara und überraschte die Gesellschaft mit der Entdeckung eines neuen Stoffes in derselben, den er Cassebeeria genannt haben will.Friedrichvon Würzburg liest über die Physiographie des Fischotters und über die Heilkraft der Acupunctur. Huschka aus Jena theilt seine zooto- mischen Untersuchungen über die Umbildung des Darmcanals und der Kiemen der Frösche mit. Outrepont spricht über das Vorkommen der Kröpfe, wo sie als eine endemische Krankheit erscheinen. Die Handzeichnungen der Frau von Banhuis, welche sie bey ihrem sechsjährigen Aufenthalt in Surinam nach lebenden Pflanzen verfertigte, werden vor- gelegt. Der zweyte Geschäftsführer liest eine Abhandlung des Hofraths Käferstein über die Dolomiten bey Gelnhausen. Constantini liest über eine seit mehreren Jahren an 2 10 der Fulda vorkommende Krankheit der Füchse, welche als Hydrophobie angesehen wurde, Senator Cassebeer trägt, auf Verlangen der Gesellschaft, seine Theorie der Entwick- lung der Laubmoose vor. Hofrath Oken spricht über die Bedeutung des Schulterblattes bey allen mit Skeletten versehenen Thieren, und über die Kiemendeckel der Fische. NE Fünfte Versammlung zu Dresden. 1826. Am 20. September des Jahres 1825 wurde in der Versammlung zu Frankfurt a. M. die Wahl des künftigen Versammlungsortes vorgenommen. Nach langen Unterredungen wurde endlich Dresden gewählt und Hr. Hofrath und Prof. Seiler zum ersten und Prof. Carus zum zweyten Geschäftsführer ernannt. Diesem gemäss versammelten sich die Mit- glieder der Gesellschaft am 18. September 1826 in Dresden, wo sie in dem grossen Rittersaale des landständischen Gebäudes oder des sogenannten Landhauses, das zu diesem Zwecke auf das schönste verziert wurde, ihre Sitzungen hielten. Die Antrittsrede wurde von dem ersten Geschäftsführer gehalten. Sie bezog sich auf den Schluss des ersten Quinquenniums dieser Gesellschaft, deren erste Idee vom Hrn. Hofrath Oken ausgegan- gen ist und auf den schönen Empfang, welcher der Versammlung von Sr. Majestät dem Könige und durch ihn von Sr. Excellenz dem Hrn. Grafen von Einsiedel bereitet wor- den ist. Hierauf wurde die Genehmigung und Förderung der Versammlung durch Sr. Majestät höchstes Rescript bekannt gemacht und die fremden Gelehrten von der in Dresden bestehenden Gesellschaft der Mineralogie und Natur- und Heilkunde freundlich begrüsst. Die Versammlung in Dresden bestand aus 115 eigentlichen Mitgliedern. Die Zahl der die Gesellschaft besuchenden, wissenschaftlichen Freunde und Gäste war wohl über 250, so dass bey jeder allgemeinen Sitzung der geräumige Saal immer ganz ange- füllt war. Das gemeinschaftliche Mittagsmahl wurde bey dem Restaurateur Kaempfe einge- nommen. Dieses dauerte von ein bis drey Uhr, die Versammlungen aber von neun bis ein Uhr, daher die Museen und Sammlungen Morgens von acht bis neun und Abends von drey bis sechs Uhr für die Besuche der Mitglieder offen blieben. Da Dresden an solchen In- ° stituten sehr reich ist, so bestand in dem Besehen derselben einer der vorzüglichsten Ge- nüsse der Gesellschaft. Unter ihnen sind besonders die folgenden ausgezeichnet: DieBibliothek inmehreren geräumigen Sälen des sogenannten japanischen Palais. Sie enthält über 200,000 Bände mit nahe 3000 Handschriften und 1500.Incunabeln und wurde, so wie alle übrigen öffentlichen Anstalten, den Mitgliedern mit der grössten Bereit- willigkeit gezeigt. Das Antikencabinet in schönen, wohlerleuchteten Sälen, in welchen Bötti- ger und Haase den Gästen als Führer und Erklärer dienten. Die Porcellansammlung, ein seltenes Beyspiel der Prachtliebe der Auguste und ein Denkmahl des Geschmacks und der Technik der Chinesen und Japaner; dieTape- ten nach Raphaelischen Zeichnungen, die berühmte Gemähldegallerie, die Gyps- abgüsse von Mengs; das Naturaliencabinet mit seinen höchst seltenen Verstei- nerungen; die Kunstkammer und das grüne Gewölbe mit seinen unschätzbaren ee‘ 11 Kleinodien; die Rüstkammer u. s. w. Unter den Privatsammlungen wurden besucht Schubert's Modellensammlung; Heyer’s Mineraliencabinet; Quandt’s Gemähldegal- lerie u. f. Die vielen medicinischen Anstalten, die botanischen Gärten, das chemische Laboratorium, das Blindeninstitut, die Thierarzneyschule, Struve's Anstalt der künst- lichen Mineralwässer, die treffliche Irrenanstalt in Pirna, das Schloss Sonnenstein, das Waisenhaus, die Forstacademie in Tharand, der Plauische Grund, das Linkische Bad, die Brühlische Terrasse, die sogenannte sächsische Schweiz, die k. Porcellanfabrik u. f., alles dieses gewährte den reichsten Stoff zur Belehrung und Unterhaltung. Unter den Vergnügungen, welche die Besuche dieser Anstalten gewährten, zeich- nete sich vorzüglich die Excursion der ganzen Versammlung nach dem Link’schen Bade aus, wohin sie von den zwey gelehrten Dresdner Gesellschaften geladen war. Schon am Tage zuvor, am 19. September, waren die Ordner des Festes vorausgegangen, um zu dem Empfang der Gäste alles vorzubereiten. An der Elbbrücke standen Gondeln bereit, in welchen am 20. die Gäste, unter Anführung eines mit Musikern gefüllten Schiffes, ihre Fahrt antraten. Viele von den ausgezeichnetsten Bewohnern Dresdens, auch Minister, be- ehrten die Gesellschaft mit ihrer Gegenwart. Der ehrwürdige Dichter der Urania, Tiedge, verherrlichte das Fest durch ein eigenes, schönes Gedicht, das man, nebst mehreren andern für diese Gelegenheit, in Oken’s Zeitschrift XX. Band. IV. und V. Helft findet. Am 21. September wurde die grosse Baumschule in dem k. Garten unter der Leitung des Kammerherrn von Carlowitz besehen. Der Flächenraum dieser Obstbaumschule be- trägt über 22 sächs. Scheffel Aussaat und die Schule selbst ist nach einem allgemeinen fe- sten System geordnet. Man findet hier zahlreiche Arten von.Kern-, Stein-, Schalen - und Beerenobst auf das beste gepflegt und geordnet. Die Bäume sind nahe 180,000 Stück nebst einem eigenen Feigenhause. Von der Versammlung im Allgemeinen ist zuvörderst zu berichten, dass der am 19. September abgehaltenen Sitzung Se. königl. Hoheit der Prinz Johann beywohnte. Er wurde von dem ersten Geschäftsführer durch eine kurze, geeignete Anrede begrüsst. Am 18. September als dem ersten Sitzungstage wurde die schon oben öfter in Anre- gung gebrachte Frage wiederhohlt, ob sich nicht mehrere der kleinen deutschen Gesell- schaften zur Redaction ihrer Schriften zu einer einzigen vereinigen wollten. Die Mar- burger Gesellschaft zur Beförderung der Naturwissenschaft erklärte sich, durch ein ein- gesendetes Schreiben, dazu bereit, so wie auch die Altenburgische Gesellschaft des Oster- landes und die Görlitzer naturforschende Gesellschaft. Allein der definitive Beschluss dieses Gegenstandes musstebis zum 21. September verschoben werden, wo sich dann für diese Ver- einigung die folgenden Gesellschaften erklärten: Die naturforschende Gesellschaft zu Alten- burg, Leipzig, Marburg, Dresden, Halle, Breslau, Görlitz, die medieinische Gesellschaft zu Dresden und die Senkenbergische Stiftung. Am 22. September wurde endlich beschlossen, dem Präsidenten der Acad. Leopoldina nat. curios. den Antrag zu machen, die Schriften dieser neuen Academie herauszugeben. Die Arnold’sche Buchhandlung erklärte sich einst- weilen bereit, den Verlag dieser gemeinsamen Schriften zu übernehmen und Seiler und Carus die Redaction derselben zu besorgen. Nach diesen Einleitungen kommen wir nun zu den wissenschaftlichen Vorträgen dieser Versammlung, von welchen wir aber, da dieselben sechs volle Tage, vom 18. bis * ee. 23. September dauerten, und dieses Jahr sehr zahlreich waren, nur die vorzüglichsten anführen können. Hr. Prof. C. T. Treviranus über ein Insect, welches die wilden Feigen in Ober- italienbewohnt und das er für Linne’s Cyrups Psenes erklärte; Lampadius über den Schwe- felalcohol und- dessen Anwendung in der Medicin, besonders bey Rheumatismen, Gicht, Lähmungen; Mansfeld über gediegenes Messing, das in Sibirien gefunden, und von ihm der Gesellschaft vorgezeigt wurde; Carus über Blutumlauf in den Insectenlarven; Cretschmar über nordafrikanische Thiere, meistens von dem unermüdlichen Rüppel aus Ägypten gesendet, besonders über Canis zerda, famelicus, anthus, variegatus, niloticus , pallidus und pietus. — Dr. Runge zeigt folgendes galvano -chemische Experiment: Wenn man Quecksilber mit Kochsalzauflösung übergiesst, und einen Krystall von Kupfervitriol darauflegt, so bleibt Alles so lange ruhig, bis man das Quecksilber mit einem Eisendraht berührt, worauf der Krystall sofort in eine heftige Rotation geräth. — Cotta sprach über den Kammerbühl, einen den Naturforschern schon seit langer Zeit merkwürdigen und räthselhaften Berg bey Eger in Böhmen. — Dr. Prinz über die Melanose, eine Absetzung des Kohlenstoffes in das Zellengewebe, welche sich häufig als eine Krankheit der Pferde findet, eine Zersetzung, die, als ein Übergang der organischen Masse in eine unorganische, als ein höchst sonderbares Phänomen der Physiologie zu betrachten ist. — Freyesleben von Freyberg über einige interessante Vorkommnisse im Alluvialthon bey Sangerhausen, in welchem Thone sich viele Reste vorgeschichtlicher Thiere und eigene Krystallgebilde finden, die sich erst nach der Einsenkung des Thons erzeugt haben können. — Groh aus Wechselburg sendet eine Einleitung zu seiner noch unvollendeten Schrift über das Nervenfieber zu Wechselburg i. J. 1825 ein, welche vorgelesen und sehr interessant gefunden wird. — Hofrath Seiler, über die Darmzotten und die darin vor- kommenden Gefässe. — Dr. Struve, über die Entstehung der natürlichen Mineralwasser. Aus seinen über diesen Gegenstand hier mitgetheilten Untersuchungen leitet er die Vor- schriften ab, die er bey der Verfertigung seiner bekannten künstlichen Mineralwasser be- folgte. — Graf Sternberg, über die sogenannten Staarsteine, die in Sachsen öfters vor- kommen, und nicht, wie Viele glauben, zu Farrenkräutern, sondern zu Palmen gehören. Reum über thierischen Magnetismus. Als positive Wirkung des Magnetismus erkennt er die steigende Pulsbewegung, die erhöhte Wärme des Körpers und die Erregung von Kräm- pfen: als negative Wirkungen aber die Erstarrung der Augenlieder, die wie bey Todten aussehen, und die Mässigung überreizter Organe. Aus diesen Bemerkungen folge, wie der Magnetismus als Heilmittel zu betrachten sey. Zur geistigen Erregung aber sey er unan- wendbar, wie das Magnetisiren der Kaninchen, der Vögel u. s. f. beweisen soll. — Reum über die Spiralgefässe oder Drosseln der Pflanze, die er immer rechtsgewunden gefunden habe, worüber sich ein Streit in der Versammlung erhob, da einige rechts und links bey diesen Windungen für einerley hielten, und es bloss davon abhängen lassen wollten, ob man die Spirale von unten nach oben oder von oben nach unten verfolge. — Wilbrand über Respiration und über den Kreislauf des Blutes. Er sucht die Identität des Kreislaufs im Uni- versum mit dem in der Organisation nachzuweisen. Das Eingreifen des cosmischen Kreis- laufes in das individuelle Leben zeige sich durch Ernährung und durch Athmen; das erste sey Erzeugendes, das andere Belebendes. Wie aber soll man Beleben durch Respiration erklären? Gewöhnlich rufe man dazu den Sauerstoff zu Hülfe, allein dass ein Sauerstoff 13 existire, sey noch nicht erwiesen, da ihn noch Niemand dargestellt habe. Auch der Stick- stoff sey nur ein bloss angenommenes Wesen. Daraus folge, dass die gewöhnliche Ansichtder Respiration}irrig ist. Die Erde stelle sich dar als organische Masse und als organische Schöpfung, erstere centripetal, letztere centrifugal. Mit diesen beyden Seiten müssen sich die Individuen fortwährend durchdringen. Das Athmen verhalte sich zur Ernährung wie der Geist zum Körper u.f£. — Weber erklärtsich gegen diese von Wilbrand vorgetrage- nen Ansichten, und ersucht ihn, sich mit einigen der anwesenden Physiker und Chemiker desshalb zu besprechen. — Otto bittet den Prof. Wilbrand, seine Lehre vom Blut- umlauf doch einmahl den Anatomen augenscheinlich zu beweisen, wogegen Wilbrand bemerkt, dass diese Vorschläge doch nur zu einem Dogma führen können, welches für Andere wieder der Beweiskralt ermangeln würde. — Reichenbach, über die Principien für eine naturgemässe Anordnung des Gewächsreiches. Er willdiese auf Leben und Form der Pflanzen bauen. Das Leben wird durch die Keimung in zwey grosse Stadien ge- theilt, in das des gebundenen oder Eylebens, und in das freye oder Pflanzenleben. Die Form aber sey zu betrachten inihrer Umhüllung, Richtung, Begränzung, und in ihren Gegensätzen , welche einzelne Momente alle umständlich aus einander gesetzt werden. Demgemäss theilt er die Pflanzen ab: A) in Pflanzen mit gebuudenem Leben, Same, Pilze, Knollen, Knospe, Flechte u. f. B) in Pflanzen mit freyem Leben, nähmlich 1. Wurzel, wozu Algen, Moose, Farren u. f. 2. Stengel, wozu Monocotyledonen, Isoeteen und Palmen. 3. Blatt, wozu die Dicotyledoneen, und 4. Frucht, wozu die höheren Dico- tyledoneen gehören. Inspector Lohrmann legt seine auf eigene Beobachtungen gegründete Mondkarte vor, und hält darüber einen Vortrag, in welchem er sich auch gegen Gruithuisen’s Entdeckungen in diesem Satelliten dahin ausspricht, dass sie nicht genügen, um seine Be- hauptungen vollkommen zu bestätigen. (M. s. Bode's astr. Jahrb. 1829, und Kastner’s Ar- chiv. Vol. VII. S. 141.) Lohrmann beschliesst seine Bemerkungen über diesen Gegen- stand mit der Äusserung: „So sorgfältig ich auch den Mond beobachtet habe, so vermag „ich doch nicht das Geringste anzulühren, was auf Kunstgebäude, Wege, Flüsse, Pllan- „zungen u. f. mit nur enifernter Wahrscheinlichkeit schliessen liesse.« Er legt dann ver- schiedene, bisher weniger bekannte Zeichnungen und Karten des Mondes vor, die des Inspectors Köhler aus Dresden vom Jahre 1789; die des John Russel aus London vom Jahre 1805, zwey Karten, jede 16: Zoll gross, die zusammen 36 Thlr. kosten; end- lich die grösste Mondkarte unter allen bisher verfassten, die der Mahler Philipp de la Hire, der zugleich astronomischer Beobachter war, im Jahre 1080 angefangen hat, und die zwölf Pariser Fuss im Durchmesser hält. Sie ist nach mancherley sonderbaren Schick- salen in der Bibliothek Ste. Genevieve in Paris aufbewahrt, leider sehr beschädigt, und für die gegenwärtigen Bedürfnisse der Wissenschaft nicht genügend, weil damahls das Fern- rohr zu unvollkommen, und die auf diese Karte verwendete Zeit, nur ein Jahr, zu kurz war. Andere, noch frühere Mondkarten hat man von Hevel, Riccioli, Cassini, von Tob. Mayer, und besonders von Schröter, welche letztere wohl als die beste von allen vorhergehenden angesehen werden müssen. Das bekannte Sprichwort: habent sua fata libelli, scheint auch, von den Mondkarten zu gelten: die Karte von La Hire wurde während der Revolution in Frankreich lange Zeit in einem Pferdestall aufbewahrt; die Kupferplatte der Hevelischen Mondkarte wurde, auf Befehl seiner Erben, zu einem Thee- 14 brete verarbeitet, und die Platte der Cassinischen Mondkarte wurde i. J. 1816 an einen Kupferschmied als altes Kupfer verkauft. - Oken spricht über die Zahl, Bedeutung und Verrichtung der Fötushüllen, so wie über die erste Ursache des Athmens der Säugethiere. Gegen die hier aufgestellte An- sicht erklärt sich Reich, und zwischen beyden die Mitte zu halten und fernere Unter- suchungen abzuwarten, räth Seiler. — Otto aus Breslau hielt einen Vortrag über eine von ihm herauszugebende Anatomie des Geschlechtes Dipus, wobey er besonders auf die dem vogelähnlichen Hüpfen dieser Thiere völlig entsprechende änssere, vogelartige Kör- pergestalt aufmerksam macht. Derselbe sprach auch über den Blutumlauf der winterschla- fenden Säugethiere, und zeigte, dass die Carotis cerebralis nicht fehle, wie Saissy und Mangili glaubten, sondern dass sienur einen abweichenden Verlauf nehme. (M. s. die Mem. der kais. Leopold. Acad. der Naturiorscher v. J. 1827.) Sillen aus Braunschweig liest über den Topas, und Geitner über den reinen Nickel. “ Weiter hält Hofrath Böttiger einen umständlichen Vortrag über eine neue Aus- gabe und Übersetzung des ältern Plinius. Wir leben, sagt er, im Zeitalter der Encyclo- pädien, die den Rettungsbooten bey Überschwemmungen gleichen. Man will alles wissen, und kann doch nicht alles lesen. Aus den alten Zeiten aber ist die einzige auf uns gekom- mene Encyclopädie die sogenannte Naturgeschichte des ältern Plinius. Es ist die Revue encyclopedique von mehr als 2000 Schriftrollen. Er lebte in der Weltmetropole zu einer Zeit, wo der ganze bekannte Erdkreis ihr dienstbar war. Er sah selbst tausend Dinge, die für uns auf immer verloren sind. Er war kein Winkelschriftsteller, denn er gehörte zu den Männern, die nach Erlöschung der Julier selbst hätten Kaiser werden können. Nicht umsonst befahl daher schon Carl der Grosse, den Werth dieses Schatzes erkennend, dass jedes Kloster einen Plinius haben sollte, und bey der Wiederherstellung der Wissen- schaften in Italien wurden daselbst eigene Lehrstühle für den Plinius gestiftet. Es wäre daher äusserst wünschenswerth, eine vollständige, und nichts zu wünschen übrig lassende Ausgabe dieses Protonotarius der alten Welt zu besitzen. Eine solche, in ihrem ganzen Umfange ausgeführt, kann nur das Werk Vieler seyn, und auch diese müssten noch von _ einem Monarchen unterstützt werden. Es würde dazu erfordert werden: 1. Eine kritisch- philologische Darstellung des Textes; 2. ein vollständiger Commentar mit einem Atlas; 3. eine allgemein verständliche Übersetzung mit Noten. Der bisher vorhandene beste Text ist wohl der von Bertier (Paris 1779, bey Barbau VI. Vol.). Bey dieser Arbeit müssten sich Philologie und Naturforschung die Hand biethen u. f.— Purkinje aus Breslau erläutert seine neuesten Beobachtungen des Eyes vor der Brütung durch Vorzeigung von Präparaten, und spricht dann über den wesentlichen Bau des Eyerganges und über die Bildung des Eyweisses. — Froriep redet über die geburtshülflichen Lehrsätze von den regel- widrigen Lagen des Kindes in dem Uterus; — Münz über die Lage der Einge- weide des menschlichen Körpers; über den Ursprung der Ausführungsgänge aus den ver- schiedenen Absonderungsdrüsen des menschlichen Körpers, und über die Stimmritzbänder des Kehlkopfs, alles als Auszug aus dem dritten Theile seines bald zu erscheinenden ana- tomischen Steindruckwerkes. — Reichenbach legt die Ankündigung der Flora von Brasilien vor, die Dr. Pohl in Wien herausgibt. — Weber spricht über die Augen des Blutegels und über das Geschmacksorgan der Karpfen. — Glocker über das Kiesel- schiefergebirge in Niederschlesien, und über die mineralogischen Schätze Mährens über- ; 15 "haupt. — Pohl aus Leipzig, über den sogenannten fliegenden Sommer, der sich in Flo- cken und Fäden zeigt, aber sich doch wesentlich von Spinnenfäden unterscheidet, plötz- lich erscheint, und sich von der Höhe herabsenkt, woraus ihm zu folgen scheint, dass dieser fliegende Sommer keineswegs das Product von kleinen Spinnen, sondern dass er ein Niederschlag aus der Atmosphäre sey. — Sulzer spricht über das von Urban vorgeschlagene Mittel gegen die Wasserscheu. — Dr. Urban zu Kreuzburg an der Werra behauptet, dass der Wuthstoff die Wuth nicht eher hervorbringe, bis sich in der Nähe der alten Wunde kleine, juckende Bläschen zeigen, welche die alte Wunde wieder auf- brechen machen. Er macht daher Scarificationen in die Wunde, badet den Theil in lauer Milch oder Wasser, knetet ihn, setzt Schröpfköpfe auf, verbindet mit Salzauflösung alle 24 Stunden zweymahl, wobey er den Verband immer feucht erhält. Noch bemerkt er, dass der Mensch überhaupt eine schwächere Disposition zur Wasserscheu habe, indem unter zehn Gebissenen auch ohne Mittel nur zwey, von Hunden aber wohl neun toll würden. Endlich sprach noch Huschke über die Kiemenbögen und Kiemengelässe beym bebrüteten Hühnchen umständlich. VI. Sechste Versammlung in München. 1827. Schon am 20. September des vorhergehenden Jahres wurde in der Versammlung zu Dresden die Wahl für den Ort und die Geschäftsführer der nächstfolgenden Versammlung vorgenommen. Nach der Regel sollte sie in Süddeutschland gehalten werden. Da sie schon einmahl in Bayern war, nähmlich in Würzburg, so hätte man Hessen, Baden oder Wür- temberg nehmen können. Allein die Ideenverbindung brachte mit Dresden unmittelbar München in so enge Berührung, dass die allgemeine Stimme sich sogleich und entschie- den für den letzten Ort erklärte. Die bekannte und allgemein verehrte Kunstliebe Seiner Majestät des Königs, die alte Academie, die neu begründete Universität Münchens, die Anzahl der dort vereinigten Gelehrten, so wie die der trefflichen naturhistorischen Samm- lungen und öffentlichen sowohl als Privatanstalten, alles diess und noch manches Andere liess die Wahl nicht lange schwanken. Es wurde also für das Jahr 1827 zum Versamm- lungsorte München, und unter den daselbst wohnenden Gelehrten Hofrath Döllinger zum ersten, und Hofrath Martius zum zweyten Geschältsführer gewählt. Die Anzahl der Mitglieder war 156, worunter 87 Fremde und 09 aus München. Aus dem nahen Insbruck war keiner da. Zu den Unterhaltungen, welche den Mitgliedern in München angebothen wurden, gehörten vorzüglich die mancherley Ausflüge in das Gebirge, nach Salzburg, Berchtes- gaden, Reichenhall, an den Chiem-, Königs-, Tegern - und Starenberger-See, selbst nach dem benachbarten Tyrol und dem Schwarzwald, wohin ganze Caravanen vor und nach den Versammlungen zogen. Joseph Frank liess die Mitglieder förmlich einladen , wenn sie nach Oberitalien reisen, ihn in Como zu besuchen, und ihre Wohnung bey ihm an dem schönen Comersee zu nehmen. Die geselligen Mittagstafeln zu dem äusserst geringen Preis von 36 Kreuzern rhei- nisch oder zu 30 Kreuzern österr. Cony. hatten in dem Saale des Frohsinns, und die 16 Abendunterhaltungen im englischen Kaffehhause Statt. Wechselseitige Besuche bey den Bewohnern Münchens und Eirladungen wurden stillschweigend abgeschafft, weil sie dem Zwecke der Versammlung entgegen sind. Nach dem Beyspiele Frankfurts und Dresdens wollte man Anfangs ein grosses gemeinschaftliches Mittagsmahl durch Subscription zusam- menbringen, allein man ging wieder davon ab, weil man gefunden hat, dass solche Eh- renbezeigungen der Gesellschaft nicht förderlich zu seyn pflegen. Nur in grossen Städten, und wo reiche Einwohner sind, ist so etwas gut ausführbar : kleinere Universitätsorte Deutschlands müssten dann, wenn sie die Sitte nachmachen wollten, das Ganze mehr als eine Last betrachten, was doch nicht in den Wünschen der Versammlung liegen könne. Man fand es besser, sich so zu stellen, dass die kleinern Städte mehr Vortheil als Nach- theil von der Sache haben, wie es denn für solche Orte nicht unangenehm seyn kann, so viele Gäste durch acht und mehr Tage in ihrer Mitte zu haben, ohne mit ihrer Verpflegung beauftragt zu seyn. Die Frauen der Fremden wurden hier vielleicht weniger bedacht, als an manchen andern Orten, woraus aber den Bewohnern Münchens kein Vorwurf erwach- sen kann. Die Universität ist noch neu, die Professoren sind noch nicht an einander ge- wöhnt, und jeder wohnt in der Nähe seiner Sammlung, also alle in derganzen Stadt zerstreut, daher sich die Familien seltener sehen, als in andern kleineren Universitätsstädten. Von den Anstalten, welche in München den Mitgliedern offen standen, bemerken wir als die vorzüglichsten nur folgende: Das Naturaliencäbinet, welches, obschon kaum zwanzig Jahre alt, doch schon eines der ersten in Deutschland ist; das reiche Mi- neraliencabinet, welches auch viele seltene Versteinerungen enthält; die schönen Herbarien unter Martius, Güldenstädt, Schreber; das chemische Laborato- rium; diezwey Bibliotheken, von welchen die Hofbibliothek zu den grössten in der Welt gehört und an Bändezahl selbst die Pariser übertrifft, welche letzte bekanntlich über 400,000 Bände zählt; das anatomische Cabinet unter Döllinger's Leitung; der bo- tanische Garten unter Schrank; das Krankenhaus, eines der grössten und best- eingerichtetsten Deutschlands, das 600 Kranke fasst; die Thierarzneyschule, das Waisen- haus, die Sternwarte in Bogenhausen unter Soldner; der landwirthschaftliche Verein unter Hazzi u. s. w. Ausser diesen naturhistorischen Sammlungen und Anstalten waren hier auch noch, und zwar ganz besonders die Kunstsammlungen zubetrachten, durch welche sich München seit einiger Zeit vor allen Städten Deutschlands ruhmvoll auszeich- net. Hieher gehört die schöne Gemähldesammlung unter Dillis und die im. Schlosse Schleissheim. Die Pinacothek, welche alle diese und noch mehrere andere Bildergalle- rien zu einem Ganzen vereinigen soll, war in ihrem Gebäude noch nicht vollendet. Die Glyptothek, im antiken Style aufgeführt, welche die antiken Bildsäulen enthält; die berühmte Sammlung von Gypsabdrücken in der königl. Academie; die Zimmer für die Zei- chenschule, die Sammlungen von Porcellangeschirren, Teppichen, Stickereyen, die königl. Schatzkammer, das Antiquarium unter Thiersch, das optische Institut von Utzschnei- der und Fraunhofer, die mathematische Werkstätte von Ertelu. s. w. Die Versammlungen begannen am 18. und endeten am 22. September. Vor dem Schlusse der letzten Sitzung wurde die Einladung Sr. Majestät des Königs zu einem Gast- mahle auf den folgenden Tag, Sonntag den 23. September, angezeigt. Die ganze Versamm- lung empfing diese sie ehrende Auszeichnung mit Rührung und Dankbarkeit. Bey diesem Gastmahle erschienen 117 Gäste im königl. Schlosse, Der Oberhofmarschall von Gumpen- 17 berg, der Minister Graf Armansperg und der Ministerialrath von Schenk waren an der Tafel. Nach deren Beendigung trat man in einen andern Saal, in welchen sogleich Se. Majestät der König kam, der sich die Gäste vorstellen liess und mit jedem auf das huld- vollste sprach. Als er sich entfernte, begleitete ihn ein Lebehoch mit einer Innigkeit und Bewunderung, wie wohl nur selten gehört wurde. Wir gehen nun zu den wissenschaftlichen Verhandlungen dieser Versammlung über. Nachdem Hofrath Döllinger am 18. September die Antrittsrede geendet hatte, hielt Wilbrand aus Giessen einen Vortrag über die Frage: Was ist Physiologie und wie ist sie zu. behandeln? Die Physiologie wurde bestimmt, als eine wissenschaftliche Darstellung des Lebens in der Natur. Glocker aus Breslau sprach über den schlesischen Hyalith und einige neu entdeckte Formen desselben. Meyen aus Bonn über die Organe der Saltbewe- gung in den Pflanzen, indem er die Geschichte der Saftbewegung von Malpighi und Grew bis auf die neuesten Schriftsteller durchging. Hayne aus Berlin über die Pflan- zengattung Hymenaea, von welcher vorzugsweise der americanische Copal abstammt. Leopold von Buch aus Berlin über die Hippuriten, die neuerlich in Baiern bey Rei- chenhall in der Kreideformation ‘entdeckt worden sind. Picot de la Peyrouse fand vor 30 Jahren diese Gestalten zuerst in den Pyrenäen; zehn Jahre später auch W. Thomp- son in dem südlichen Vorgebirge Capo Passaro von Sicilien; später führte sie Lamark in seinem berühmten Werke über die wirbellosen Thiere auf, von welchem sie auch den Nahmen der Hippuriten erhielten. Buch sahsie zuerstim Grossen an den Ufern des schönen Sees von Berre, einige Meilen von Marseille, wo sie lange Reihen von Kegeln bilden, dicht an einander gedrängt, schaarenweise in Millionen von den wunderbarsten Formen. Auch bey Toulon und in der alten Dauphine fand er sie wieder, und zwar überall in der Kreideformation, so wie endlich auch in Baiern an dem genannten Orte in der Nähe des Unterberges. — Jäger spricht über die in Würtemberg vorkommenden fossilen Rep- tilien. — Hoppe aus Regensburg zeigte seine kunstreich eingelegten und trefflich erhal- tenen Pflanzen vor und erklärte seine Einlegungsmethode. Diese Pflanzen wurden mit Vergnügen, gleich den schönsten Gemählden, betrachtet. Besonders zogen die vielen Alpen- pflanzen die Augen der Naturfreunde auf sich. Schönere Herbarien kann es in der Welt nicht geben. — Schulz aus Berlin las über den Unterschied im Geschlechte der Thiere und Pflanzen. Nachdem am 20. September die Sendschreiben der naturforschenden Gesell- schaften zu Altenburg, Frankfurt a. M., Görlitz und Würzburg verlesen waren, wurde über eine jetzt am Ende des fünften Jahres der Versammlung auszuführende Änderung der Statuten, wenn sie nöthig seyn sollte, gesprochen. Viele Mitglieder wollten durchaus von keiner Veränderung der Statuten wissen. Andere, welche Änderungen verlangten, bezogen diese doch nur, nicht sowohl auf die Statuten selbst, als auf die Art der bisheri- gen Vorträge. Sie klagten sehr darüber, dass oft ganz ungehörige und noch öfter ganz unmässig weitläufige, auch wohl langweilige und leere Abhandlungen vorkämen, die noch überdiess ohne Kraft und Geschmack vorgetragen würden. Oft müsse man Dinge hören und sich Methoden fügen, die höchstens für Schüler passen. Auch drängen sich Menschen zum Vortrage, denen es an allen Erfordernissen dazu fehle. Gegen diese Übel wurden dreyerley Mittel vorgeschlagen: 1) Ein Ausschuss der zuerst angekommenen Gäste soll die eingereichten Abhandlungen prüfen, und die unpassenden beseitigen. Dagegen wurde bemerkt, dass sich nur Wenige zu diesem Geschäfte hergeben würden; dass es 3 18 Feindschaften erregen und den ganzen Zweck der Gesellschaft zerstören würde; dass die zuerst Angekommenen zufälliger Weise die Jüngsten, Schwächsten seyn können u. s. fi 2) Den Geschäftsführern soll das Recht gegeben werden, diese Sichtung der Vorträge vorzunehmen. Dagegen bemerkte man, dass eine solche Autorisation unnöthig, ja schäd- lich sey: unnöthig, da die Geschäftsführer ohnehin die Redner vorrufen und also nur die rufen können, welche sie für angemessen halten; schädlich aber, für den Zweck der Ge- sellschaft nähmlich, weil jeder, der übergangen wird, sich zurückgesetzt, ja wohl ge- kränkt fühlen werde. Man solle daher die Leitung dieser Angelegenheit, wie bisher, dem guten Willen und der Einsicht der Geschäftsführer überlassen, die, was geschehen kann, auch ferner thun werden. Auch habe die ganze Gesellschaft selbst Mittel genug, dem Übel zu steuern, wenn es zu beschwerlich wird. Hat die Versammlung Langeweile , so braucht man nur Unruhe zu bezeigen, aufzustehen, herumzugehen oder sich mit einander zu un- terhalten. Wenn der Redner nicht taub ist, so wird er wohl von selbst bemerken, dass es Zeit sey, sein Bächlem zu sperren und dem Flusse seiner Rede ein Ende zu machen. 3) Als drittes Mittel endlich wurde vorgeschlagen, nicht mehr eigentliche Vorlesungen von geschriebenen Sachen, sondern nur freye Vorträge zuzulassen. Allein das könnte leicht schlimme Folgen haben. Nicht Alle haben das Talent des freyen Vortrags, obschon das, was sie mitzutheilen haben, sehr wichtig seyn kann. Viele Dinge, wie Classificatio- nen u. dgl. kann man nicht in dem Gedächtnisse herumtragen. Überdiess verleitet ja der freye Vortrag oft noch mehr zu Ausschweifung und Geschwätze, als ein geschriebener Aufsatz. — Das Ende dieser Discussion war, dass alles beym Alten bleiben solle. Nach diesen Verhandlungen wurde die Vereinigung der schon im vorigen Jahre erwähnten neuen naturforschenden Gesellschaft mit der Academia caesarea Leopoldina wieder vorgenommen. Professor Seiler trägt darüber seine Ansichten vor. (Man findet sie und ihre Folgen in Oken’s Zeitschrift Vol. XXI. Heft V. Seite 451.) Sodann wurde die in Dresden vorgeschlagene Ausgabe des Plinius besprochen. Thiersch wollte dazu die Academien in Berlin und München angegangen wissen. Man erinnerte, dass Dr. Sillig zu Dresden den Pariser Codex bereits verglichen habe nnd mit einer Bearbeitung des Textes beschäftigt sey. Auch erklärten mehrere andere Mitglie- der der Versammlung ihre Bereitwilligkeit zu dieser gemeinschaftlichen Arbeit. DarauflasDr. Schweiggerüber electrische Erscheinungen bey Explosionen einiger Knallsalze, von welchen das Haupiresultat darin besteht, dass bey mehreren explosiven Zer- setzungen öfters eben so entscheidend, alsbey der Zersetzung an Volta’s Säule, entgegenge- setzte Electricitäten hervortreien, welche, dem Charakter der Crystallelectricität gemäss ,. von der Temperatur abhängig sind. Mayer aus Frankfurt a. M. spricht über Licht- phänomene an Sonne und Mond, nähmlich über die concentrischen kleineren und grösseren Ringe, über die horizontalen und verticalen Nebensonnen, über Lichtkreuze und Licht- säulen u. f. Ein jedes dieser Phänomene habe seine eigene Wolkenart in unserer Atmo- sphäre zu ihrer Bildung nöthig. Kobell über den Glimmer, Chlorit und Talk; Seiler aus Dresden über die erste Geburt des Känguru-Embryo und dessen Ernährung im Beutel; Carus über den Blutumlauf in den Kerfen; Graf C. Sternberg über die fossilen Kno- chen zu Köstritz anbeyden Ufern der Elster, vom urweltlichen Rhinoceros, von Ochsen,Pfer- den, von einer grossen Hirschartund auch von Menschen aus jenen Zeiten. Er zeigte merkwür- dige Geweihe von einer Hirschart vor, die bisher ganz unbekannt war. Als Resultat seiner 19 Untersuchungenstellter auf, dass die Einschwemmung sämmtlicher Knochen in diese Gyps- brüche einer secundären, vielleicht nur örtlichen Begebenheit zuzuschreiben sey, bey welcher zufällig vorweltliche Knochen mit jetztweltlichen Thier- und Menschenknochen vermengt wurden. — Lampadius aus Freyberg theilt mehrere neue Erfahrungen über den Schwefelalcohol oder liquiden Kohlenschwefel mit. DieserfAlcohol werde jetzt mit glücklichem Erfolge als inneres und äusseres Arzneymittel gebraucht und sey in vie- len Gegenden Deutschlands bereits officiell geworden. Er besitze unter allen Flüssigkei- ten den höchsten Grad von Liquidität; er diene als Agens bey der Zergliederung mehre- rer organischer Körper; so zieht er z.B. die fetten Öhle aus Samen, den Campher aus Ve- getabilien, erweichet Bernstein, löset Mastix auf, so wie das Federharz u. f. wodurch er auch bald in den Fabriken seinen Eingang finden werde. Hermbstaedt aus Berlin über die Abstammung des Broms, das er nicht im Steinsalz oder Blödit, aber wohl im Meer- schwamm und in den Schwammsteinen, in Verbindung mit Jod, gefunden habe. — Ritt- gen unterhält die Gesellschaft mit einigen Ideen über die Aufeinanderfolge des ersten Auf- tretens der verschiedenen organischen Gestalten; Breithaupt aus Freyberg gibt eine einfache Darstellung der Abtheilungen des rhombischen Crystallisationssystems mit An- wendung auf den Kreuzstein; Textor aus Würzburg spricht über Chiloplastik, die er an der Unterlippe vorgenommen hat. Die Chiloplastik oder der Wiederersatz verlorener Lip- pen durch organische Substanzen ist eine treffliche und wohlthätige chirurgische Opera- tion; sie ist neu und wenigstens in Deutschland noch nicht vorgekommen und bisher auch unsern Nachbarn über dem Rhein beynahe gänzlich misslungen. Textor erzählt nur einen speciellen Fall, wo dem Kranken, durch Operation eines Lippenkrebses, ein grosserTheil der Unterlippe abgenommen wurde, den er durch seine Chiloplastik wieder vollkommen ersetzte. Hayne aus Berlin über die Bildung des Zellengewebes in den voll- kommenen Gewächsen. Gretschmar aus Frankfurt über den Kreislauf in den Fangar- men der Plumatellen. Glocker trägt die Untersuchungen Göppert'’s aus Breslau über die Einwirkung des metallischen Quecksilbers und der Blausäure auf die Vegetation vor; Schneider aus München spricht über seine Entdeckung der Endigung derNervenhautim Auge; Schübler aus Tübingen über eine neue Süsswasseralge Deutschlands, welche die merkwürdige Eigenschaftbesitzt, im Innern ihres gallertartigen Hauptstammes zusammenge- setzte Crystalle von kohlensaurer Kalkerde zu bilden. Martius über die Architektonik der Blüthen; Vogel über die gefärbten Flammen des Weingeistes; Zenneck über die Sternschnuppen-Materie, welche er in Branntwein aufbewahrt vorzeigt. Er ist der Ansicht, dass diese Materie nur ein thierisches Erzeugniss sey, wahrscheinlich ein noch unbekannter Wurm oder auch ein Schneckenlaich, der entweder an feuchten Plätzen aus der Erde hervortritt oder durch Reihervögel dahingebracht und ausgeworfen wird. Weisbrod aus München, über die Vernarbung der Knochen nach der Trepanation. Rumpelt aus Dresden las über das Zusammentreffen zweyer exanthemischer Fieber eine umständliche Abhandlung, über deren Inhalt, so wie über den der meisten Vorträge dieser Versammlung, man den V. und VI. Heft des XXI. Bandes der Isis nachsehen kann, in welcher auch mehrere Abhandlungen aufgenommen wurden, die wegen Kürze der Zeit und wegen des Andranges der Vortragenden, in den Versammlungen selbst nur kurz ange- deutet werden konnten. Eschweiler überdie Temperatursverschiedenheit der stehenden und fliessenden Gewässer; Ammon aus Dresden, über ein angebornes Staphyloma pellu- En 20 cidum corneae (kegelförmige Hervortreibung der Hornhaut des Auges). Dinkler über die Eigenschaften des Chlorkalks; Huschke aus Jena, über die Textur der Nieren; Tritsch- ler aus Canstadt, gibt die Geschichte einer Pocken - Epidemie bey Vaccinirten, die ebenfalls in der erwähnten Zeitschrift S. 572 umständlich gefunden wird. . Nach diesem Berichte der sechs ersten Versammlungen sey es uns erlaubt, auch der drey nächstfolgenden in Berlin, Heidelberg und Hamburg, der Vollständigkeit wegen, hier kurz zu erwähnen. v1. Die siebente Versammlung im Jahre 1823 wurde in Berlin gehalten. Die Geschäftsführer derselben waren Baron Alexander von Humboldt und Professor H. Lichtenstein. Der gemeinschaltliche Speisesaal wurde in dem noch nicht ganz vollendeten grossen Gebäude auf dem Carlsplatze zugerichtet, das zum Exerciren der Truppen bestimmt ist. Es enthielt 20 Tische, jeden zu 24 Gedecken, also für 480 Gäste, weil täglich auch viele einheimische Personen zu Gaste kamen. In der Mitte dieser Tische wurden zwey Lieder- tafeln errichtet, deren Mitglieder, an der Zahl 72, aus den musikalischen Gesellschaften und den Theatern Berlins genommen wurden. Zur Bestreitung der Ausgaben wurde den Geschäftsführern von Sr. Majestät dem Könige eine bestimmte Summe angewiesen. Ausser den Frauen und Töchtern der auswärtigen Gelehrten erschienen keine Damen bey Tische. Die Toaste wurden nur von dem ersten Geschäftsführer ausgebracht. Die Anzahl aller ge- genwärtigen Mitglieder der Versammlung betrug 458, unter welchen 195 Berliner. All- gemeine Sitzungen wurden sechs gehalten, am 18., 19., 20., 22., 23. und 24. September. Doch dauerten die Sectionssitzungen und selbst die Mittagsbesuche noch bis zum 28., ob- schon an den letzten Tagen die Zahl der Anwesenden bereits merklich abgenommen hatte. Am 18. September Abends gab von Humboldt ein Fest im Concertsaale des königl. Schauspielhauses, das von 6 bis 9 Uhr währte und durch die Gegenwart Sr. Majestät, so wie durch die Ihrer königl. Hoheiten, des Kronprinzen und des Prinzen Albrecht verherr- licht wurde. Am 19. fuhr die Gesellschaft nach der Mittagstafel in den königl. botanischen Garten zu Schönberg, von welchem sie Abends zur Zeit des Anfangs der Theater wieder- kehrte. Am 21., als einem Sonntag, wurde, unter Anführung der beyden Geschäftsführer, ein botanisch - geognostischer Ausflug nach dem benachbarten Kreuzberg gemacht und am 27. wurde eine Spazierfahrt nach Potsdam unternommen, wo die Mitglieder Abends im Casino bewirthet wurden. Noch muss bemerkt werden, dass bey dieser Versammlung zuerst die Aufnahmskarten und die Theilung der Gesellschaft in Seetionen eingeführt wurde, und dass auch von ihr der erste eigentliche Bericht der Geschäftsführer er- schienen ist. Zum Andenken an diese Versammlung liess Herr Münzrath Loos eine Medaille prägen, die das Bild der Isis mit der Umschrift enthielt: Certo digestum est ordine corpus. Derselbe kündigte zugleich eine Reihenfolge von Bildnissdenkmünzen ausgezeichneter 21 Naturforscher und Ärzte an, von welchen auch bereits mehrere erschienen sind. — Umständlichere Nachrichten über diese Versammlung findet man in Oken’s Isis 1829 Heft III. und IV.; in dem „Ämtlichen Bericht der Berliner Versammlung von A. v. Hum- boldt und H. Lichtenstein« Berlin 1829 bey Trautwein; und endlich in der Schrift: »Die Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Berlin, kritisch beleuchtet, Leipzig 1829.« VII. Die achte Versammlung 'im Jahre 1829 wurde in Heidelberg gehalten, wo Herr Tiedemann erster, und Herr Gmelin zweyter Geschäftsführer war. Die Anzahl der Mitglieder dieser Versammlung war 273, nähmlich 193 ausländische, 49 aus dem Grossherzogthume Baden und 31 aus Heidelberg. Auf das Gesuch der Ge- schäftsführer geruhte Se. königl. Hoheit der Grossherzog, nicht nur die volle Erlaubniss zur Versammlung zu eriheilen , sondern auch die Bestreitung der dabey nothwendigen Ausgaben besorgen zu lassen Die allgemeinen Versammlungen wurden am 18., 19., 21., 22., 23. und 24, September gehalten. Die Sectionssitzungen hatten in dem Mu- seums- Gebäude Statt, wie auch die Mittagstische. Dieses Gebäude wurde von der Heidel- berger Museums - Gesellschaft der Versammlung für die Zeit ihrer Zusammenkunft freund- lich abgetreten. Die meistens ungünstige Witterung verhinderte grössere Excursionen in die schönen Umgebungen, doch wurden immer noch einige Ausflüge unternommen, wo- bey man die Bemerkung machen wollte, dass eben durch dieses üble Wetter die Gesell- schaft im gemeinschaftlichen Versammlungsorte an einander gehalten, und dadurch ihrem eigentlichen Zwecke näher gebracht wurde. Die sehr langen Antritts- und Abschiedsreden wurden von dem ersten Geschäftsführer gehalten. Hr. Lichtenstein aus Berlin, als vor- jähriger zweyter Geschäftsführer, schloss, der bisher beybehaltenen Sitte gemäss, die Versammlung mit einer zweckgemässen Dankrede an die Geschäftsführer dieses Jahres. Umständlichere Nachrichten über diese Versammlung finden sich in Ok en’s Isis 1830 Heft V., VL, und VII. undin dem „Berichte dieser Versammlung. Heidelberg 1829 bey Winter.« IX. Die neunte Versammlung im Jahre 1830 hatte in Hamburg Statt, wo Herr Bürgermeister Bartels der erste, und Herr Dr. Fricke der zweyte Geschäftsführer war. Der hohe Senat und das erste bürgerliche Collegium Hamburgs nahmen nicht nur das Ansuchen der Geschäftsführer auf das Beste auf, sondern verbanden auch damit den Auftrag an dieselben, nichts zu versäumen, was zur Förderung der wissenschaftli- chen Zwecke der Gesellschaft dienen könne, so wie sie zugleich eine bestimmte Summe bewilligten, um die erforderlichen Kosten der Versammlung zu decken. Der Mitglieder waren 412, worunter 258 Ausländer, und 154 aus Hamburg. Unter jenen bemerkte man 2 aus Amerika, 67 aus Dänemark, 9 aus England, 2 aus Frankreich, 22 0 aus Österreich, 4 aus Pohlen, 58 aus Preussen, 9 aus Russland und 12 aus Schweden. Eswurdebemerkt, dass dieAnzahl derFremden noch vielgrösser geworden wäre, wenn die um diese Zeitin Deutschlandund den Niederlanden ausgebrochenen Unruhennicht so vielezu kommen verhindert hätten. Eine ähnlicheundvielleichtnoch gegründetere Bemerkung musste man in der nächst folgenden Versammlung zu Wien machen, wo im ersten Jahre die Zu- sammenkunft ganz unterblieb und im zweyten kaum die Hälfte von den Erwarteten er- schien, weildie in Deutschland und den Nachbarländern sich verbreitende Epidemie ihnen nicht erlaubte, ihre Wohnsilze zu verlassen. Allgemeine Sitzungen wurden in Hamburg nur vier gehalten, am 18., 20., 22. und 25. September. Desto zahlreicher waren die Sitzungen der fünf Seclionen, nähmlich der physisch - chemischen, der mineralogisch - geognostischen, der zoologisch-physiologischen, der botanischen und der medicinischen Section. Der erste Geschäftsführer hielt am 18. eine sehr passende Antrittsrede und am 25. den Abschiedsgruss, der, nach hergebrachter Sitte, von dem Geschäftsführer der vorigen Versammlung, Herrn Tiedemann, erwie- dert wurde. Die Einrichtungen zum Empfang und zur gastfreundlichen Aufnahme der Mitglieder waren ausgezeichnet. Schon mit dem Anfange des Jahres 1830 vereinigten sich die beyden Geschäftsführer mit siebenzehn Naturforschern und Ärzten Hamburgs und des benachbar- ten Altona’s zu jenem Zwecke, wodurch eine Art von vielgliedriger Commission entstand, welche für alle künftigen Bedürfnisse der Gesellschaft auf das thätigste sorgte. Mehrere von ihnen vereinigten sich zur Abfassung eines eigenen Werkes: „Hamburg in naturhisto- rischer und medicinischer Beziehung,« welches Herr Dr. Schmidt ordnete und redigirte, und welches jedem einzelnen Mitgliede als ein eben so angenehmes als lehrreiches und passendes Geschenk angebothen wurde. Andere Glieder dieser Commission wurden be- stimmt, über Gegenstände der verschiedenen Fächer der Naturwissenschaften und Mediein den Fremden Auskunft zu geben, sie herumzuführen u. s. w. Zum Empfangssaale der Fremden trat Herr Senator Dammert den grossen Saal im Stadthause ab. Zu den gemeinschaftlichen Mittagstischen und Abendunterhaltungen wurde von dem Senate der Apollosaal, als das grösste Local Hamburgs, gemiethet. Dieser Mit- tagstisch war auf 500 Gedecke gerichtet, nebst zwey grossen Liedertafeln, die unter der Direction des HerrnMethfesseldie Gäste mit ihren Liedern unterhielten. Zu den öffentli- chen allgemeinen Versammlungen both Hr. von Hosstrup sein schönes Local „die Bör- senhalle«so wie die damit verbundener Lesezimmer bereitwilligan. Die Direction der „Har- monie« öffnete ebenfalls ihre ausgezeichneten Lesezimmer für die fremden Gäste. Von den Ausflügen und Spaziergängen bemerken wir 1) die in die Elbgegenden und in den grossen botanischen Garten der Brüder Booth in Flottbeck am 19. September, wo- zu eine angemessene Anzahl Wägen um bestimmte Preise in Hamburg bereit standen. Die Gesellschaft war entzückt über die ausgebreitet schönen Anlagen, die trefflichen Gewächs- häuser, den Reichthum in einzelnen Pflanzengattungen, über die eigens für die Versammlung bestellte, in Wachs poussirte Rafflesia und endlich über die grosse Liberalität, mit welcher die Gebrüder Booth auf eine höchst sinnige und splendide Weise für ein Frühstück ge- sorgt hatten. Nach dem Besuch dieses Gartens, der nur wenige seines Gleichen in Europa hat, fuhr die Gesellschaft nach Blankensee, verweilte bey Klopstock's Grabe in Otten- see und kam Abends um 3 Uhr wieder nach Hamburg zurück. 2) Am 20. September wur- 23 de der durch die Benzenbergischen Versuche bekannte Michaelisihurm bestiegen und das allgemeine Krankenhaus besucht, wo den Mitgliedern dort von den Doctoren Möncke- berg und Plath der Anblick der Stadt und die Aussicht in die Umgebungen, hier aber von den Vorstehern des Hospitals, Winter und Kreep, die innere Einrichtung desselben auf das bereitwilligste gezeigt und erklärt wurde. 3) Am 21. September Morgens versanı- melte sich ein grosser Theil der Gesellschaft im botanischen Garten, um ihn unter der Leitung des Vorstehers desselben, Herrn Professor Lehmann, näher kennen zu lernen, worauf ein gastliches Frühstück unter zwey mit Blumen geschmückten Zelten eingenom- men wurde. 4) Vom 22. bis 25. September endlich unternahm die Gesellschaft eine See- reise nach der benachbarten Insel Helgoland in dem dazu von der Stadt gemietheten holländischen Dampfschiffe Willem de Eerste. Die Fahrt begann Mittwoch den 22. September des Morgens um 5 Uhr. Die Zahl der Personen am Bord betrug 178. Bey dem heitersten Wetter fuhr man die schönen Elbgegenden bey Blaukensee, Stade und Glücksstadt vorbey und erreichte um Mittag Cuxhafen, wo alle Schiffe in Hafen und auf der Rhede flaggten und wo das Ham- burger Wachschiff dreymahlige Salven gab. Hier wurde gelandet und der Flecken mit seiner Umgebung besucht. Am Abend versammelte man sich im Badehause, wo Herr Lichtenstein aus Berlin eine interessante Abhandlung über die Insel Helgoland vor- las. Am 23. Morgens schiffte man sich wieder ein, und erblickte bald darauf bey dem schönsten Wetter das gränzenlose Meer. In wenigen Stunden lag auch Helgoland vor Augen. Das Dampfboot umschiffte die Insel, um sie den Reisenden von allen Seiten zu zeigen. Um Mittag landete die Gesellschaft unter dem Donner der Kanonen, bezog zum Theil die für sie bestellten Privatwohnungen oder durchstreifte gruppenweise die Insel. Abends war Tanz und Unterhaltung im Gasthofe, wo die kernigen, blühenden Insulane- rinnen von den Reisenden zum Tanz geführt wurden. In der Nacht erhob sich ein helti- ger Sturm, der noch am Morgen des 24. September fortdauerte. Man konnte das Dampf- schiff mit Booten nicht erreichen. Der Capitän musste sich mehr unter den Wind legen, aber selbst itzt war das Einsteigen nicht ohne Gefahr, doch ereignete sich kein Unglück. Im Sturmenoch fuhr das wieder bemannte Dampfschiff ab, wurde aber von eben demselben nur um so schneller an die Mündung der Elbe getragen. Froh und heiter glitt es die Elb- ufer wieder zurück und landete Abends 7 Uhr in dem Hamburger Hafen. Noch muss bemerkt werden, dass zum Andenken dieser Versammlung der bereits er- wähnte Medailleur Loosin Berlin, eine Münze verfertigte, die nebst mehreren andern auf die Versammlungen sich beziehenden Denkmünzen an die Mitglieder verkauft wurde. Ebenso wurden die Porträte mehrerer ausgezeichneter deutscher Gelehrten, von Rossmäsler in Kupfer gestochen, ausgelegt. Der treffliche Künstler will diese Sammlung fortsetzen und allmählig alle vorzüglichen Mitglieder der Versammlung mit seinen wohlgetroffenen Bil- dern bedenken. f Das Erscheinen der Cholera in Europa veranlasste Herrn Geh. Rath Harless aus Bonn zu dem Vorschlage, den Regierungen Mittel anzuzeigen, durch welche dem weitern Verbreiten dieser Krankheit Gränzen gesetzt werden könnten. Herr Dr. Julius ausHam- burg erklärte sich dagegen und suchte die Nichtcontagiosität der Krankheit darzuthun. Es wurde kein Beschluss über den Antrag gefasst, was um so mehr zu bedauern seyn mag, da das kaiserl. russische Consulat am folgenden Tage, am 26. September eine Aufforde- 24 rung an die Ärzte über diesen hochwichtigen Gegenstand vorlegte. Da aber die Zeit der Versammlung vorüber war, so konnte diese Angelegenheit nicht weiter erörtert werden. Die Discussion in Betreff der nächstfolgenden Versammlung endlich wurde in der allgemeinen Sitzung des 21. Septembers eröffnet. Herr Graf Sternberg trug darauf an, für das nächsteJahr Wien zu wählen und andere Mitglieder unterstützten diesen Vorschlag, der denn auch sofort mit allgemeinem Beyfalle angenommen wurde. Hierauf wurde Herr Baron von Jacquin, Regierungsrath und Professor, zum ersten, und Littrow, Director der Sternwarte in Wien, zum zweyten Geschäftsführer der nächstfolgenden Versammlung gewählt. Umständlichere Nachrichten von der Versammlung in Hamburg findet man in dem „Berichte über die Versammlung der Naturforscher und Ärzte in Hamburg von Bartels und Fricke. Hamburg bey Perthes und Besser 1831« und in Oken’'s Isis 1831, Heft VIIIT—IX. L. Zweyte Abtheilung. Geschichte der zehnten Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Wien, im Jahre 1832. Da die letzte jährliche Versammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte in Hamburg i. J. 1830 Statt hatte, so sollte die nächstfolgende in Wien auf dasJahr 1831 fallen. Nachdem die beyden Geschäftsführer der Versammlung in Wien die ersten Einleitungen getroffen hatten, erliessen sie im May 1831, durch alle inländischen und die vorzüglich- sten der fremden Zeitungen, an die Mitglieder dieser Versammlung folgende Einladung: »Mit allerhöchster Genehmigung Sr. k. k. Majestät wird die zehnte Versammlung „deutscher Naturforscher und Ärzte i. J. 1831 in Wien Statt haben. Die Sitzungen begin- „nen am 19. und enden am 27. September dieses Jahres. Die Herren Mitglieder werden er- „sucht, sich vom 12. bis 18. September, Vormittags von 9 bis 11 und Abends von 4 bis 6 „Uhr in dem Universitätsgebäude, Bäckerstrasse Nr. 756, einzufinden, wo die unterzeich- „neten Geschäftsführer anwesend seyn werden, um die Mitglieder einzuschreiben, ihnen »die Aufenthaltsscheine zu ertheilen und sie mit den vorhandenen Wohnungen sowohl, »als auch mit den näheren Einrichtungen der Gesellschaft bekannt zu machen. Wien, am 31. May 1831. Joseph Freyherr von Jacquin. J. J. Littrow, Allein diese Einladung würde, auch wenn sie später nicht zurückgenommen wor- den wäre, keinen erfreulichen Erfolg gehabt haben. Die Krankheit, welche seitdem einen grossen Theil von Deutschland und selbst westlicher gelegene Länder verwüstet hat, näherte sich mit schnellen Schritten der Hauptstadt des österreichischen Kaiserreiches. Schon um die Mitte Augusts konnte man nicht mehr an ihrem nahe bevorstehenden Besuche zweifeln. Eine sehr gesteigerte Liebe zur Selbsterhaltung, dieser mächtigste Trieb jedes lebenden Wesens und eine ganz besondere Furcht bemächtigte sich aller Gemüther bey der Annäherung dieses Übels. Wer sollte zu uns kommen, um vielleicht nie mehr zurückzu- kehren? Wer sollte seine Freunde und Angehörigen verlassen, zu einer Zeit, wo Rath und gegenseitige Hülfe so nothwendig war? Und mit welcher Stimmung sollten wir selbst, mitten unter ängstlichen Besorgnissen, uns’den Freuden der Gesellschaft und den wissen- schaftlichen Untersuchungen hingeben, die beyde äussere Ruhe und Friede im Innern vor- aussetzen. — Diese Betrachtungen und eine wenig erfreuliche Masse von Briefen und 4 26 - Nachrichten *) unserer zu erwartenden Freunde, waren mehr als hinreichend, den Ent- schluss der Vertagung der Zusammenkunft zu veranlassen und die nächste Versammlung der Mitglieder auf eine spätere, glücklichere Zeit zu bestimmen. Diess geschah nach er- haltener Bewilligung Sr. k. k. Majestät vom 19. August 1831, durch folgende Anzeige in den öffentlichen Blättern : „Nach eingeholtem Rathe und vielseitig ausgesprochenem Wunsche einer grossen „Anzahl der achtbarsten Naturforscher und Ärzte Deutschlands, haben die für die zehnte „Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte gewählten Geschäftsführer die Ehre, „ihre Herren Collegen geziemend zu benachrichtigen, dass in Rücksicht des anerkannten „bedenklichen Gesundheitszustandes eines Theiles von Deutschland und den angränzenden „Ländern und dessen unvermeidlichen Folgen, diezehnte Versammlung dieser Gesellschaft „mit allerhöchster Genehmigung Sr. k. k. Majestät auf das nächste Jahr 1832 verschoben „worden jist, und dass sie dann das Nöthige darüber seiner Zeit bekannt machen werden.« Wien, den 24. August 1831. Nicht viel fehlte, um auch dieser Vertagung eine zweyte ähnliche nachfolgen zu lassen. Die Cholera, welche am 15. September 1831 in Wien mit Heftigkeit ausgebrochen war, schien in den Wintermonathen ganz verschwunden zu seyn. In dem folgenden. Früh- linge aber erwachte sie wieder in der Hauptstadt und der Umgegend, und wurde in den Monathen Juny, July und August 1832 nicht minder heftig und allgemein, als sie es im vorhergehenden Herbste gewesen war. Desto verschiedener war die Stimmung, in welcher sie uns bey ihrem zweyten Besuche angetroffen hat. Ohne eben klüger geworden zu seyn (gilt doch diess nicht einmahl von den Ärzten, die immer noch über die Hauptmomente dieser Krankheit uneins sind) waren wir doch ruhiger geworden. Jene erste panische Furcht hatte sich ganz verloren, und selbst dieärmerenClassen, denen doch der zweyte Be- such vorzüglich zu gelten schien, sahen den Umtrieben des wiederkehrenden aufdringli- chen Gastes mit einer beynahe philosophischen Apathie zu und gingen ungestört ihren Ge- schäften und Vergnügungen nach. Da diese Stimmung auch auf uns Einfluss hatte, so wag- ten wir es, wohlgemuth auf nahe bessere Zeiten hoffend, schon am 12. Juny unsere erste Einladung für den 18. September 1832 in den bekanntesten öffentlichen Blättern zu wie- derholen. Der Erfolg war günstiger, als wir erwarten konnten. Der lästige Gast, der ein vol- les Jahr bey uns gehauset hatte, machte mit Ende Augusts sehr deutliche Anstalten zur Abreise und als am 12, September, dem ersten Aufnahmstag der Mitglieder, die lieben, lang ersehnten Freunde kamen, war jener Fremdling schon beynaheganz verschwunden, so dass mit Ende Septembers kaum mehr eine Spur von ihm gefunden werden konnte. *) Unter andern von dem Herrn Grafen vonSternberg, Hofrath Oken in München, Hofrath L ich- tenstein und Legationsrath Olfers in Berlin, Ritter Martius in München, Hofrath Schra- derin Göttingen, Professor Lehmann in Hamburg u. s. w. Andere forderten sogar in den öffent- lichen Blättern die Vertagung der Wiener Versammlung oder die Verlegung derselben für das Jahr 1831 nach Braunschweig, Cassel, Giessen u. s. f. und trugen auf Stimmensammeln der Gelehrten an. Man sche: Allgemeinen Anzeiger und Nationalzeitung der Deutschen vom 24. August 1831, Nr. 229, 27 Die beyden Geschäftsführer hielten es für ihre erste Sorge, sich mit mehreren ausgezeichneten Naturforschern und Ärzten der Hauptstadt in Verbindung zu setzen, um gemeinschaftlich mit ihnen die Vorkehrungen zum Empfange der Gesellschaft zu treffen. Sie finden sich verpflichtet, ihnen für die Bereitwilligkeit, mit welcher sie den Ersuchen der Geschäftsführer entgegengekommen sind, so wie für den regen Eifer zu danken, den sie, als Eingeborne, bey der Aufnahme und der Anleitung der Fremden während den Besuchen unserer zahlreichen Museen und Anstalten entwickelt haben. Nachdem sie dieser Hülfe ihrer Freunde versichert waren, wandten sie sich an die hohen und höcksten Stellen des Landes, sie um ihre gütige Unterstützung zu bitten. Mit dem innigsten Danke erkennen sie, dass die edelste Liberalität und der regste Eifer derselben in der Ausführung des kaiserlichen Willens ihnen nichts zu wünschen übrig liess. Die nächste Folge dieser Bitte der Geschäftsführer war eine Berathung Ihrer Ex- cellenzen: des Herrn Staats-und Conferenzministers, Grafen von Kolowrat; des Herrn obersten Kanzlers und Präsidenten der Studien-Hofcommission, Grafen von Mittrows- ky; des Herrn Präsidenten der obersten Polizey - Hofstelle, Grafen von Sedlnitzky; des Herrn Präsidenten der allgemeinen Hofkammer, Grafen von Klebelsberg; des Herrn Grafen von Sternberg und des Herrn Vicepräsidenten von Eichhoff, welcher der erste Geschäftsführer beywohnte. Im Antrage Sr. Durchlaucht des Herrn Haus-, Hof- und Staatskanzlers, Fürsten von Metternich, wurde den Geschäftsführern folgendes Programm zugesendet: 1) »Die Geschäftsführer der Gesellschaft der Naturforscher und Ärztehaben wegen der » zuihren Ausgaben erforderlichen Summe ein Gesuch bey dem Präsidenten der Studien-Hof- »commission mit der Bitte einzureichen, dasselbe Seiner Majestät vorlegen zu wollen.« 2) »Die Bekanntmachung der abzuhaltenden Versammlungen ist in die in- und aus- »ländischen Zeitungen einzurücken.« 3) »In Betreff der Quartiere zur Wohnung und der Räume für die Sitzungen, Mit- „tagstafeln und Abendzusammenkünfte haben sie die geeigneten Schritte bey Sr. Excellenz „dem Herrn Präsidenten der Polizey-Hofstelle zu machen, der zu diesem Zwecke die er- »forderlichen Verfügungen erlassen wird.« 4) „Zur Vermeidung jeder Unannehmlichkeit an den Gränzen des Landes und an „den Linien Wiens, haben sie Se. Excellenz den Herrn Präsidenten der allgemeinen Hof- »kammer um Erlassung der angemessenen Befehle an die Gefällsbeamten zu ersuchen.« 5) „Zur Entfernungaller Unbequemlichkeiten bey Beobachtung der polizeylichen „Vorschriften werden die Geschäftsleiter sich bey dem Herrn Präsidenten der Polizey-Hof- „stelle verwenden, welcher sich bereit erklärt, einen Beamten zu dem Bureau abzuord- „nen, wo die Eintrittskarten erfolgt werden, welche zugleich:die Stelle der Aufenthalts- „karte vertreten, wodurch alle persönliche Stellung der Mitglieder bey der Polizey ver- »mieden wird.« 6) „Um endlich den Mitgliedern den Besuch der sehenswerthesten Anstalten und »Museen zu erleichtern, wird die Einrichtung getroffen werden, dass während der Dauer „der Versammlung bestimmte Stunden ausschliessend für die Mitglieder der Gesellschaft, „gegen Vorzeigung der Aufenthaltskarten, vorbehalten werden, zu welchen Stunden diese „Anstalten für das übrige Publicum geschlossen bleiben. Zu diesem Zwecke werden sich »die Geschäftsleiter mit den Vorstehern der öffentlichen und mit den Eigenthümern der * 28 „Privatanstalten in Einvernehmen setzen und den Präsidenten der Studien-Hofcommission, „so wie diejenigen Behörden, welchen die öffentlichen Anstalten unterstehen, um die erfor- „derliche Weisung ersuchen.« Diese Berathung der Herren Minister und Präsidenten hatte für die Versamm- lung der Gesellschaft die erfreulichsten Folgen. Sofort wurden an die Vorsteher aller öf- fentlichen Anstalten von ihren Chefs angemessene und eindringende Rescripte erlassen, in welchen denselben ihr eifriges Mitwirken zu dem gemeinsamen Zwecke empfohlen ward. Der Kürze wegen wird hier nur eines dieser Rescripte mitgetheilt, welches von Sr. Ex- cellenz dem Herrn Präsidenten der k. k. Landesregierung, Freyherrn von Talatzko, in einzelnen Zuschriften an die Universität, an das polytechnische Institut, an das Thier- arzneyinstitut und das allgemeine Krankenhaus, an das Versorgungs-, Findel-, Waisen- und Arbeitshaus, an das Blinden- und Taubstummeninstitut, und an alle Convicte und öffentlichen Erziehungsanstalten der Stadt und der Vorstädte geschickt wurde. „Die im vorigen Jahre unterbliebene Versammlung des Vereins deutscher Natur- „forscher und; Ärzte wird mit allerhöchster Bewilligung im Monathe September 1832 zu „Wien Statt haben und am 18. dieses Monathes beginnen.« „Zu diesem Zwecke hat mir die k. k. allgemeine Hofkammer durch ihren Herrn »Vicepräsidenten den Wunsch eröffnet und mich um meine Mitwirkung ersucht, diesen „Männern die Wege zu den bestehenden wissenschaftlichen Sammlungen und Anstalten zu- „gänglich zu machen und ihnen mit Bereitwilligkeit entgegenzukommen, so fern es sich „darum handelt, dem Vereine seinen Aufenthalt im Mittelpuncte so vieler gemeinnütziger, „vaterländischer Institute, in Beziehung auf sein literarisches Wirken, interessant und „angenehm zu machen.« „Ich sehe mich demnach veranlasst, für den Fall, dass die Mitglieder dieser Ge- „sellschaft Ihre Anstalt besuchen, anzuweisen, dass dieselben durchgehends zuvorkom- „mend aufgenommen, in der Anstalt herumgeführt und mit der gehörigen Achtung und „Aufmerksamkeit behandelt werden.« Wien, den 16. September 1832. Wir erwähnen hier noch zweyer anderer Rescripte, welche den Geistnoch näher be- zeichnen, mit welchem die Versammlung von den hohen Behörden des Landes aufgenommen werden sollte. Folgendes Schreiben Sr. Excellenz des Herrn Grafen von Klebelsberg, Präsidenten der k. k. allgemeinen Hofkammer, wurde am 10. Juny an die Geschäftsfüh- rer erlassen: „Ich setze Sie in Kenntniss, dass ich bereits das Nöthige verfügt habe ‚tum versi- „chertzu seyn, dass die ausländischen Mitglieder der Gesellschaft der Naturforscher und „Ärzte, welche sich im September d. J. hier in Wien versammeln sollen, in zollämtli- „cher Beziehung keine Unannehmlichkeit befahren und zu keiner Beschwerde Anlass fin- „den werden.“ Schon am 31. May erhielten die Geschäftsleiter von Sr. Excellenz dem Herrn [Gra- fen von Sedinitzky, Präsidenten der k. k. Polizey- Hofstelle, die Zuschrift, dass Se. k. k. Majestät die Versammlung der Gesellschaft in Wien allergnädigst zu bewilligen ge- ruht haben, mit dem Zusatze: „Indem ich Ew. .... von diesem allerhöchsten Entschlusse „in die Kenntniss setze, erlaube ich mir das Ersuchen beyzufügen, dass es Ihnen gefällig 29 „seyn wolle, in allen Fällen, wo sie zur Förderung der Zwecke gedachter Versammlung „oder bey sonstigen darauf Bezug habenden Anlässen und Ergebnissen, meine Verwen- »dung in Anspruch nehmen oder mir hierwegen Mittheilungen zu machen finden, sich di- »rect an mich zu wenden. Ich werde es mir zur eigenen Angelegenheit machen, so weit es »in meinem Wirkungskreise liegt, Ihren diessfälligen Wünschen mit Vergnügen zu ent- »sprechen.« 2 Wenn sonach die allgemeinen und öffentlichen Geschäfte, welche sich vorzüglich auf die gastliche Aufnahme der Gesellschaft bezogen, auf das Beste geordnet wurden, so war noch eine nicht geringe Anzahl anderer Bedürfnisse übrig, die zum Gedeihen des Ganzen nicht weniger befriediget werden sollten, und die häufig der Art waren, dass sie, von unvorhergesehenen Umständen erzeugt, sich nicht vorausbestimmen liessen. Zu diesem Zwecke schien es den Geschäftsführern nothwendig, einen Vermittler zu haben, der Voll- macht und Vertrauen besitzt, und an den sie sich in jenen Fällen leicht und sicher wenden könnten. Aufihre Sr. Durchlaucht dem Herrn Hof- und Staatskanzler desshalb vorgetragene Bittewurde von Sr. k.k. Majestät zu diesem Vermittler Herr von Eichhoff, Vicepräsident der allgemeinen Hofkammer ernannt, und wir hatten im Verlaufe unserer Geschäfte nur zu oft Gelegenheit, uns und der Gesellschaft zu dieser höchst angemessenen Wahl Glück zu wünschen. Der Hr. Vicepräsident benachrichtigte uns von derselben in folgendem Schreiben: „Se. k. k. Majestät haben in Folge eines im Wege des geheimen Cabinets mir zu- »gekommenen allerhöchsten Befehles, aus Anlass der noch in diesem Monathe hier in „Wien Statt findenden Zusammenkunft deutscher Naturforscher und Ärzte, die Leitung „jenes Theiles der Geschäfte, welcher die gastliche Aufnahme der Mitglieder in sich „fasst, mir zu übertragen befunden.« »Indem ich Sie, hievon in Kenntniss setze, ersuche ich Sie, mir jene Einleitun- „gen, welche Sie zu dem angedeuteten Zwecke bereits getroffen haben, anzuzeigen, »und mir zugleich über jene Einrichtungen und Verfügungen, die Ihnen noch ferner noth- „wendig oder angemessen erscheinen, Ihre Ansichten mit möglichster Beschleunigung zu »eröffnen.« Wien am 17. September 1832. Da die Anzahl der zu erwartenden Mitglieder der Gesellschaft aller Wahrscheinlich- keit nach sehr bedeutend seyn würde, so musste eine unserer vorzüglichsten Sorgen auf die Auswahl der Räume gehen, welche zur Aufnahme einer so zahlreichen Gesellschaft, so- wohl zu den allgemeinen Versammlungen als zu den Mittagstischen derselben geeignet seyn konnten. Wir fanden aber an so geräumigen Sälen keineswegs den Überfluss, den man in dieser Hauptstadt erwarten mochte. In Hamburg hatte der Fussboden der Börsen- halle, in welch‘r die Versammlungen gehalten wurden, 3200 Wiener Quadratfuss und der Apollosaal, in welchem man Mittags speiste, bestand aus einem grossen Saale von 3588 Quadratf., mit acht Nebenzimmern, die zusammen 8914 Quadratf., also mit jenem Saale die bedeutende Fläche von 12502 Quadratf. enthielten. In Wien aber fanden wir den Fussboden des Casinosaales am neuen Markt, der uns zuerst für die Mittagstische vorgeschlagen wurde , nur 1152 Quadratf. Der Saal der Kettenbrücke hatte 2340 und seine drey anstossenden Zimmer zusammen 1832, also sammt dem Saale 4172 Quadratf. Der k. k. Augarten enthältzwey grosse Säle, von denen der eine 2052 und der andere 2856, zusammen 5508 Quadratf. massen. Der Museumssaal 30 im polytechnischen Institute hat 1860, und endlich der in der Thierarzneyschule 2145 Qua- dratf. Am angemessensten erschien der grosse Saal der neuen Universität, dessen Fuss- boden an Flächengehalt 3810 Quadratf. hatte. Noch war unter den zu wählenden Räumen der k. k. Redoutensaal übrig, der als der grösste von allen 0906 Quadraif.‘ Bodenfläche hatte, mit drey Nebensälen, die zusammen 4698, also mit jenem Saale 11604 Quadratf. massen. Allein da diese Säle nur zu nächtlichen Unterhaltungen bestimmt. sind [und daher keine Fenster haben, so konnten sie zu unserem Zwecke nicht schicklich ange- wendet werden. Endlich wurde beschlossen, zu den allgemeinen Versammlungen den letzterwähnten grossen Saal der neuen Universität, zu den Mittagstischen die beyden 'Säle des k. k. Au- gartens und zu den abendlichen Zusammenkünften der Mitgliederden Casinosaal am neuen Markte zu nehmen. Der Speisesaal wurde täglich festlich mit Blumen geschmückt und der Casinosaal jeden Abend wie zu einem Balle beleuchtet. Die Folge zeigte, dass diese Räume genügten und den wissenschaftlichen und gastlichen Wünschen der Gesellschaft vollkommen entsprachen. Die Wahl des erwähnten Universitätssaales für die allgemeinen Versammlungen vereinigte noch den Vortheil, indemselben Gebäude auch sehr ange- messene Säle für die fünf Sectionen zu erhalten, die z. B. in Hamburg, zur nicht geringem Unbequemlichkeit der Mitglieder, in der ganzen Stadt zerstreut lagen. Indem wir durch diese und andere Vorkehrungen, deren in der Folge Erwähnung geschehen wird, den vorzüglichsten Bedürfnissen der Freunde, deren Ankunft wir bald erwar- teten, entsprochen zu haben hoffen konnten, schickten wir uns zu dem unmittelbaren Em- pfange derselben an. Zu diesem Zwecke versammelten sich die beyden Geschäftsführer mit ihren bereits obenerwähnten Gehülfen, wie sie es am 12. Juny 1832 durch die öffentlichen Blätter des In- und Auslandes bekannt gemacht hatten, vom 12. bis 17. Sep- tember täglich von 9 bis 11 Uhr Morgens und von 4 bis 6 Uhr Abends in dem, ebenfalls in dem neuen Universitätsgebäude (Bäckerstrasse Nr. 750) gelegenen Aufnahmssaale, wo die Mitglieder in der Ordnung ihrer Ankunft eingeschrieben und mit ihren Aufnahms- karten betheilt wurden. Dieser Karten waren drey, nicht bloss durch ihre Aufschriften, sondern auch durch ihre Grösse und Farbe, verschiedene Arten. Die erste Gattung, für die eigentlichen Mitglieder der Gesellschaft bestimmt, grösser, als die beyden anderen, und von weisser Farbe, war folgenden Inhalts: Aufnahmskarte für Herrn . . . . . zur zehnten Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Wien am... September 1832. (Am untern Rande.) Diese Karte giltals Aufenthaltsschein und als Eintrittskarte zur Mittagstafel, zu den Abendgesellschaften und zu den Museen und Kunstanstalten in den dazu bestimmten Stunden. Unterzeichnet wurde diese Karte von den beyden Geschäftsführern und von einem bey der Aufnahme gegenwärtigen Mitgliede der k. k. Polizeydirection, wodurch alle per- sönliche Stellung bey dieser Behörde für die Fremden ganz vermieden wurde, indem diese Aufnahmskarten zugleich als Aufenthaltsscheine auf unbestimmte Zeit galten. Die Geschäftsführer trugen den Nahmen des angekommenen Gastes, seinen Cha- 31 racter, den Ort seiner Herkunft, die von ihm gewählte Section, und endlich seine Woh- nung in Wien, in das Verzeichniss der Mitglieder, und ertheilten ihm die für ihn signirte Karte, worauf derselbe an einem zweyten Tische seinen Nahmen mit chemischer Tinte eigenhändig in ein zweytes Verzeichniss schrieb, welches zum lithographischen Umdrucke bestimmt war. Um die angekommenen Gäste mit den ersten Einrichtungen der Versamm- lung bekannt zu machen, wurde jedem derselben ein lithographirtes Blatt, welches diese Nachrichten enthielt, mitgetheilt, so wie auch ein Exemplar von drey bis dahin schon zur Vertheilung eingeschickten Druckschriften: „Erklärung kosmosphärischer Instrumente, von Herrn Dr. Müller aus Hannover;« — „An Deutschland’s Naturforscher in Wien, aus dem Nachlasse des Wilhelm Freyherrn von Eyb, mitgetheilt von J. Kachler;« — und: „Über eine wichtige Verbesserung der achromatischen Fernröhre durch einen vater- ländischen Künstler.« Andere Mittheilungen und Geschenke an die Versammlung konnten, da sie später ankamen, erst in den Sectionen den Mitgliedern übergeben werden. Wir werden unten wieder auf dieselben zurückkommen. Noch wurde auf dem Tische des Auf- nahmszimmers ein lithographirtes Verzeichniss- von Privatwohnungen mit ihren Preisen zur Ansichtder Mitglieder vorgelegt. Die zweyte Gattung der Karten von blauer Farbe war nur für diejenigen be- stimmt, welche, ohne der Gesellschaft als eigentliche Mitglieder anzugehören, bloss Zu- hörer der allgemeinen Versammlungen seyn wollten. Diese Gattung hatte die Aufschrift: Eintrittskarte für Herrn . . . . . als Zuhörer zu den allgemeinen Versammlungen deutscher Na- turforscher und Ärzte in Wien, vom 18. bis 26. September 1832. Diese Karte wurde bloss von den beyden Geschäftsführern unterzeichnet, und galt durch eine spätere Ausdehnung ihres Inhaltes auch als Zuhörerkarte für die Sectionen, ohne aber zum freyen Eintritte in die Museen oder zu den Mittagstafeln zu berechtigen. Die Mitglieder, welche mit dieser Karte betheilt wurden, trug ein Gehülfe der Geschäfts- führer in einen eigenen Catalog ein; ihre Autographa aber wurden nicht genommen, so wie sie auch auf die oben erwähnten Geschenke, die lithographirten Nachrichten ausge- zommen, keine Ansprüche hatten. Die dritte Gattung von gelber Farbe endlich war für diejenigen bestimmt, welche, ohne an den Vorträgen Theil zu nehmen, bloss den Mittagstafeln der Gesellschaft an be- stimmten Tagen als Gäste beywohnen wollten. Sie hatten die Aufschrift: Eintrittskarte fürHerrn . . . . . zur gemeinschaftlichen Mittagstafel der Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Wien am . . September 1832. Sie wurde ebenfalls nur von den beyden Geschäftsführern unterzeichnet und galt nur für den in der Karte selbst eingeschriebenen Tag. Diese Unterscheidung der Karten äusserte ihre guten Folgen und sie sollte vielleicht auch künftig beybehalten werden, wenigstens dann, wenn die Versammlung wieder in einer grösseren Stadt sich einfinden wird. An solchen Orten ist nähmlich der Zudrang von. den Einheimischen und den die nächsten Umgebungen Bewohnenden so gross, dass eine 32 Sonderung der Mitglieder in mehrere Classen beynahe unumgänglich wird; wenn nicht der ganze Zweck der Versammlung leiden soll. Uns both diese Sonderung ein Mittel dar, bey den Fahrten nach Baden und Laxenburg, die sich nur auf eine gegebene, wenn gleich grosse Zahl von Mitgliedern beschränkten, und bey den an sie zu vertheilenden Geschenken an Büchern, Karten u. dgl., von welchen oft nur eine bestimmte Anzahl Exemplare angekom- men waren, nur diejenigen damit zu betheilen, welche dieerste Gattung der Karten erhalten hatten, also nur die eigentlichen Mitglieder und unter ihnen vorzüglich die Fremden, auf welche mit Recht eine besondere Rücksicht zu nehmen war, ohne dass sich dadurch die Einheimischen oder diejenigen zurückgeseizt fühlen konnten, die. sich gleich bey ihrem Eintritte aus freyem Entschlusse mit der zweyten oder dritten Gattung von Karten be- .gnügt hatten. Das oben erwähnte lithographirteBlatt, welches jedem der angekommenen Gäste mit- getheilt wurde, war folgenden Inhalts: Notizen für die Herren Mitglieder der Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Wien i. J. 1832. 1. Die allgemeinen Versammlungen finden im grossen Universitätssaale am 1$., 22. und 26. September um 10 Uhr Vormittags Statt. : 2. Die Sectionsversammlungen werden alle Tage vom 18. bis 26. September, ausser den drey allgemeinen Versammlungstagen, in den dazu vorbereiteten Sälen der Universität um 9 Uhr Vormittags angefangen. Da alle Versammlungen in demselben Hause Statt haben, und dadurch den Mitgliedern der theilweise Besuch mehrerer Sectionen möglich gemacht wird, so steht es denselben frey, ihre Sectionsyersammlungen auch früher anzufan- gen und sie selbst an den allgemeinen Versammlungstagen von $ bis 10 Uhr Morgens zu halten. 3. Das gemeinschaftliche Mittagsmahl wird in einem Saale des k. k. Augartens um halb drey Uhr Statthaben. Alle Mitglieder werden ersucht, gegen Vorzeige ihrer Aufnahmskarte Antheilan demselben zu nehmen, während der Versammlungstage keinen Priyateinladungen zu folgen und überhaupt ihre Gegenwart der Versammlung nicht zu entzichen. Ausser den Frauen und den verwandten Damen der fremden Mitglieder erscheinen nur Männer am Tische. Gäste, die keine Mitglieder sind, erhalten auf Verlangen von den Geschäftsleitern besondere Ein- trittskarten zu den Mittagstischen für jeden besondern Tag. Diese Mittagstafeln beginnen mit dem 16. Septem- ber und enden mit dem 27. September. Um die Gäste zur Mittagstafel zu führen, werden in der Adlergasse nächst dem Rothenthurinthore Wägen bereit stehen, welche die Mitglieder um den bestimmten Preis von 30 kr. C. M. für den Wagen nach dem Augarten bringen. Die bey Tische auszubringenden Toaste werden nur von den Geschäftsführern vorgeschlagen. 4. Am Abende eines jeden Tages werden die Mit glieder im Casino auf dem neuen Markt alles bereit finden, um sich von 7 bis 10 Uhr gesellig zu unterhalten. 5. Die öffentlichen wissenschaftlichen Kunst- und Humanitätsanstalten stehen den Mitgliedern gegen Vor- zeige ihrer Aufnahinskarte zur Ansicht offen. Die Geschäftsführer und die inländischen Secretäre der Sectionen werden darüber nähere Nachricht geben. Am 17. September, als dem letzten Aufnahmstage, wurden von den Geschäftsführern theils persönliche, theils schriftliche Einladungen an die Vorsteher der obersten-Hof- und Staatsämter gerichtet, um die Gesellschaft mit ihrer Gegenwart bey den allgemeinen Ver- sammlungen zu beehren, wo ihnen die für die Ehrenmitglieder der Gesellschaft bestimm- ten Sitze in der Nähe der Redner eingeräumt wurden. Alle allgemeinen Versammlungen, und selbst die Sectionssitzungen wurden sehr häufig von diesen ausgezeichneten und all- 33 gemein verehrten Männern besucht, und mehrere von ihnen beehrten die Zuschriften der Geschäftsführer mit eigenhändigen Antworten, von welchen wir hier zum bleibenden Andenken ihrer Gewogenheit und ihrer Liebe zu den Wissenschaften, einige anführen fo) o° 2 Schreiben Seiner Excellenz, des Herrn Ernest Grafen von Hoyos, k. k. Oberstjäger- meisters etc. Es wäre mir wahrhaft ein sehr grosses Vergnügen gewesen, der'schmeichelhaften Aufforderung Ew. . vom 17. September (an mich gelangt am 24.) zu entsprechen und den allgemeinen Versammlungen der deut- schen Naturforscher und Ärzte beyzuwohnen. Da ich aber so eben von einer Reise, die mich fünf Wochen vom Hause entfernt hielt, zurückgekehrt bin und eine Menge wichtiger und dringender Geschäfte zu vollenden habe, die meine Entfernung geradezu unmöglich machen, so muss ich mit dem höchsten Bedauern auf die Ehre ver- ® 4 - zichten, einer so ausgezeichneten Versammlung beyzuwohnen. Mit dem wärmsten Danke für die mir zu Theil gewordene, höchst schätzenswerihe Aufmerksamkeit ver- harre ich unter Versicherung der vollkommensten Hochachtung etc. " Wien, den 25. September 1832. Schreiben Sr. Excellenz, des Herrn Staats- und Conferenzraihes, ersten Leib- und Pro- tomedicus, Directors der medicinischen Studien etc., Andreas Freyherrn von Stifft. Ich danke verbindlichst für die werthe Einladung zu den allgemeinen Versammlungen der deutschen Naturforscher und Ärzte. So sehr ich gewünscht hätte, allen drey allgemeinen Versammlungen beyzuwohnen, so ist dieses doch leider unmöglich. Ich werde aber, so gross auch die Zahl der täglich eingehenden Geschäfts- stücke noch ist, welche am Tage des Eingehens beantwortet seyn müssen, nach meinem Vermögen trachten, wenigstens einmahl an der Ehre Theil zu nehmen, einer so überaus interessanten Versammlung beyzuwobnen. Ich habe die Ehre mit besonderer Hochachtung stets zu verharren etc. Schöubrunn, am 18. September 1832. Schreiben Seiner Excellenz des Herrn obersten Kanzlers, Präsidenten der k. k, Studien- Hofcommission ete., Anton Friedrich Grafen von Mittrowsky. Ihre gütige Einladung zu den drey allgemeinen Versammlungen der deutschen Naturforscher und Ärzte erkenne ich als eine gefällige Aufmerksamkeit. Wenn mich eine leider vor vier Tagen befallende, jeizt mehr als sonst zu beachtende Unpässlichkeit hindert, schon der ersten Versammlung einer so achtbaren Gesellschaft beyzuwohnen, und so interessante und instructive Vorträge, als man von so unterrichteten Männern erwarten kann, zu vernehmen; so hoffe ich doch zuverlässig das Vergnügen zu geniessen, an den folgenden Versamm- lungen Theil zu nehmen, und da so viele berühmte und ausgezeichnete Männer persönlich versammelt zu sehen , deren Talente und Leistungen für die der Menschheit so hochwohlthätige Wissenschaft mir bisher nur von ihrem literarischen Rufe bekannt waren. Empfangen Sie, meine Herren, in welchen der unterzeichnete oberste Kanzler und Chef des öffentlichen Unterrichts durch mehrjährigen Geschäftsverband volle Gelegenheit hatte, sowohl nach Ihren persönlichen Eigenschaften, als auch nach Ihren Leistungen, eine Zierde der österreichischen Lehranstalten und des Kaiser- Staates zu erkennen, bey diesem Anlasse die Versicherung meiner ganz besondern Hochachtung. Wien, am 17. September 1832. 34 Wir wenden uns nun zu dem Verzeichnisse der Mitglieder dieser Versammlung, und geben Nahıme Adelt Aldini, Ritter von Allioli Ammon, von Arzberger Ast Baader, Jos. Bastler Batka Baumgarten - Cru- sius Baumgartner Beck Belteki Bene, von Bentham Bernt Beroldingen, Graf Berres Bertolini, von Biasoletto Bischoff Bitniez Bittner Böhm Böhm, Heinrich Böhm, Jos. Boer Bonsdorff Bou& Ami Brants Braunhofer Breslau Brewer, Joh. Brodowicz, von Bruckner Brunner Character M. Dr. Prof. der Physik Prof. d.orient. Spr. Med. Dr. u. Prof. Prof. am polyt. Inst. M. Dr. M. Dr. M. Dr. Arzneywaarenhänd. M. Dr. Prof. der Physik M.Dr.u.Sanit. Rath M. Dr. M. Dr. u. Prof, Secret. der botan. Gesellschaft M. Dr. und Prof. k. k. Kämmerer Prof. d. Anatomie M. Dr. Phil. Dr. Mag. Phar. M. Dr. und Prof. Prof, d. Mathem. M.D. u. Bez. Arzt Prof. d. Botanik M. Dr. u. Stadtar- menarzt Assistent der k. k. Sternwarte M. Dr. u. Prof. Professor M. Dr. M. Dr. M. Dr. u. Prof. M. Dr. u. Prof. Prof. d. Physik M. Dr. u. Prof. Prof. am. k. k. Ther. Prof. d. Chemie Nro. Wohnort des Billets 254 |Buch, Leop. von |kön, Kammerherr |Berlin 392 45 Wien Mayland München Dresden Wien München Wien Wien Prag Merseburg (Preussen) Wien Baden Vasarhely (Sie- benbürgen) Pesth London Wien Wien Wien Wien Triest Wien Stein am Anger Wien Wien Wien Wien Wien Helsingfors Hamburg ‚Wien Wien | München | Düsseldorf ‚Krakau Wien Bern Nahme Buczkowsky Bujanovich v. Agg- Telek Burdach, Carl Fr. Burg Burger Calmberg Carabelli, von Caspari Castiglioni Ceresa, Carl von Chaufepied Cöverden, van Colebrooke, G.von Colloredo,Ferd.Gr. Csausz Cseremitzky, Nic. Czermak Czykanek Damerow Denk Derchich Diebel Dierkes Diesing Diete Dobsch, Jos. Dolliner, Georg Dorantowits Draut Drechsler Dulk Ebeling Ebersberg,Freyh.y. Eble Eble, Ferd. Eckel, Franz Ehrmann Eisenstein, von Character Mag. Chir. Gutsbesitzer Hof-u. Medic. Rath Professor k. k. Gub.!Rath Prof. d. Mineralogie Chir. Dr. u. Prof. M.Dr. M. Dr.u. Assist. M.Dr. M.Dr. k. preuss. Reg. Rath M.Dr. n.ö.ständ. Verord. M. Dr. u. Decan Philos. Dr. M. Dr. u. Prof. M. Dr. M.Dr. M.Dr. Med. Dr.u. Protom, Professor k.k. Hauptmann M.Dr. M.Dr.u. Assist. M. u. Ch.Dr. Pol.Bez. Wundarzt M.Dr. M. u. Chir. Dr. M.Dr. Prof. d. Chemie M. Dr. u. Physicus M.Dr. M. Dr. u. Prosect. M,Dr. u. Reg. Arzt M. Dr. u. Prof. Mag. Phar. u. Prof. M. Dr. zuerst den alphabetischen Catalog der sogenannten eigentlichen Mitglieder oder der mit gros- sen, weissen Aufnahmskarten betheilten Personen. Wohnort Wien Bresane (Un- garu) Königsberg Wien Wien Hamburg Wien Chemnitz Pavia Wien Hamburg Coblenz London Wien Pesth Pesth Wien Wien Greifswalde (Pommern) Wien Venedig Brünn Wien Wien Wien Wien Wien Warschau Wien Wien Königsberg Hamburg Wien I Wien Wien Lemberg Wien Wien Nro. des Billets 103 73 30oL 315 Nahme Enderes, von Eudlicher Engel, Jos. Ens Estreicher Ettingshausen, von Fabricius, Fr. Feldmann Fenzl Fiedler Fischer, Caspar Fitzinger Fladung Flechner Fleck Folch, Franz Folwarzny Frantz Franz, Friedrich Freystätter Frick Fricke Friederich Frigieri Frivaldszky Froriep , von Fuchs Garovaglio Geller, Georg Gerstner, von Girtler Glocker Gloisner Göppert Görgen Götz Gözsy Gordon Granichstädter Character k.k. Hofsecretär Philos. Dr. M. u. Chir. Dr. u. Prof. Professor Rector d. Krakauer Univ. u.M.Dr. Prof. d. höh. Math. M. Dr. M.Dr. M. Doctorand M.Dr. M. Dr. u. Prof. Consery. am k. k. Nat. Cab. k.k. Hofkriegsraths- beamter M.Dr. M.Dr. M.u. Ch. Dr. M. Dr. u. Prim, Arzt M.Dr. Professor Chir. Dr. M.Dr. Prof. d. Zoologie M.u.Ch.Dr. M.Dr. Notar bey der med. Facultät M.Dr.u. Obermed. Rath Dr. d. Chemie Mag. Pharm. M.Dr. Privatier Dr. d. Chemie Mineral. Prof. M.Dr. M. Dr. u. Prof, M.Dr. M.Dr. M. Dr. M.Dr. M.Dr. 35 Wohnort Wien Wien Prag Troppau Krakau Wien Frankfurta.M. Wien Wien Wien Wien Wien Wien Wien Cap. der guten Hoffnung Barcellona Wien Wien Brünn Neutra Berlin Baltimore (Amerika) Brünn Mantua Pesth Weimar Wien Wien Hannover Prag Wien Breslau Lemberg Breslau Wien Wien Schwechat Wien Wien Nro. des Billets Nahme Character Wohnort = - —— 339 57 a2 409 215 136 53 87 61 304 Gröber, Lorenz Gruber Güntiner Guibrod Guth Habel Haenel Haenel, Albert Hager Haindl Hallaschka Hammer, von Hammerschmidt Harless Hartmann, von Haselwander Hasenöhrl Hassinger Hayne, Ant. Hayne, Jacob Hayne, Jos. Heckel Heeger, Ernest Herrmann Herrn Herzfelder Herzog Hessler Ferd. Hiebener Hieber, Joh. von Hieber, Carl von Hildenbrand, von Hinknikl Hlubek Hock Hölzel Hönisch Hörwarter Hövel, von Hofler Prof. d. Phys. M.Dr. M. Dr. u. Spit. Dir. M Dr. M.Dr. M. Dı. Juris Dr. M.Dr. Med. Dr. u. Prof. Prof. a.d. Akademie d. bild. Küuste k.k. Direct. d. phil. Facultät k. k. Hofrath Juris Dr. geh. Hofrath u. M. Dr. M.Dr. M.Dr, M.Dr. M. u. Ch. Dr. Prof. u.M.Dr, .. |M. Dr. Professor Assist. amk. k. Nat. Cab. Magist. Beamter M. Dr. u. Prof. Mag. Chir. M.Dr. M.Dr. Professor M. Dr. M.Dr. M.Dr. M.Dr. u. Prof. Professor Supplent d. Land- wirthschaftslehre Phil. Dr. k. k. Bücher - Revis. Vorsteher M, u. Chir. Dr. M.Dr. Gutsbesitzer Adjunct d. Physik Pesth Wien Wien Stuttgart Wien Wien Leipzig Leipzig Wien München Wien Wien Wien Bonn Wels München Wien Wien Wien Wien Grätz Wien Wien Wien Wien Wien Wien Grätz Hamburg Wien Wien Wien Wien Lemberg Wien Wien Wien Wien Bochum (Westphal.) Wien Nro. des Billets 25l 19 363 323 190 Nahıme Hofmayer Holger, Ritter von Hoizer, Jos. Hornung,, Ant. Hoser Host Hruschauer Hussian Jacquin, Freyh. v. Jäger, Friedıich Jäger, Carl Jan Jahn Jankowich Jeitieles, Andr. Jeno Joss Jurende Juttmann Kachler Kaiser, Jos. Kalchberg,, von Karl Katona Katzenberger Kaufmann Kerry, Earl ot Kessel Klein Klein , Michael Klier Kluky Köchel Köler Köroskenyi, von Köstler, Leopold Közma, Jos. Kollar | Character Mag. Chir. M.Dr. Universit. Cassier M. u. Chir. Dr. M. Dr. u. Leibarzt Sr. k.k. Hoh. des Erzh. Carl M. Dr. u. Leibarzt M. u. Ch. Dr. Mag. d. Chir. M. Dr. u. Prof. M.u. Ch. Dr. Prof. M.Dr. Prof. d. Botanik M.Dr. M. Dr. u. Hofarzt M.Dr. M. Dr. u. Leibme- dicus Dr. d. Ch. u. Suppl. Okonom Mag. Phar. Samenhändler M.Dr. Landstand in Stei- ermark M.Dr. M.Dr. M.Dr. M.Dr. M.Dr. Dir. des Blindenin- stitutes M.Dr. k.k. Cassaoflicial M.Dr. Juris Dr. M.D.. Gutsbesitzer M.Dr. M.Dr. Inspector des k. k. Nat. Cab. [2 36 Wohnort Wien Wien Wien Salzburg Wien Wien Wien Wien Wien Wien Wien Parma Dresden Ofen Wien Neapel Wien Brünn Wien Wien Stuhlweissen- burg Grätz "| Wien Wien Prag Wien London München Wien Pesth Wien Wien Wien Celle in Han- nover Winitza (Un- garn) Wien Kotosmar (Ungarn) Wien Nro. Wohnort Kremsmünster Prag Wien Wien Ratibor Wien Wien Pesth München Wien Nussdorf Wien Blansko Wien Wien Prag Sexard (Ung.) Braunau Pesth Wien Wien Wien Wien Bergamo Wien Brünn Oxford Wien Wien Wien Wien Paris Wien Wien des Nahme Character Billets 48 |Koller, Marian Professor 112 |Kosteletzky M.Dr. 43 |Koltinger Assist. an der Stern- warte 175 |Krause Dr. d. Chem, 67 |Kuh M.Dr. 3 |Kunike Phil. Dr. 302 |Kuuzek, Carl, M.Dr. 176 |Lang Mag. Pharm. 84 \Leibl, Const. M.Dr. 2942 | Leithner Verw. u. Chem. d. k. k. Porz. Fabr. 97 |Leithner, Freyh. v. |k. k. Hofseeret. u. Fabr. Direct. 334 |Leitner M.Dr. u.Sec. Arzt 368 |Lemoser, Arbogast|k. k. Hofconcipist 322 | Lichtenfels, Ritt. v. |M. Dr. 336 |Lidl M. Dr. u. Dir. d. Thierarzn. Inst. 406 | Liebich Forstinspector 276 \Liebbold, Julius |M.Dr. u. Comitats- Physicus 77 |Liegel Mag. Pharm. 51 |Lindenmayr M.Dr. 381 |Lindner k. k. Obrist 331 |Littrow, Jos. Joh. | Direct. der k. k. Sternwarte 39 |Littrow, Carl Assistent der k. k. Sternwarte 4» |Löbisch M. Dr. u. Prof. 357 |Longaretti,Gaetano| M.u. Chir. Dr. 99 |Ludwig, Jos. Beamter d.k.k.Porz. Fabr. 203 |Lumnitzer Superintendent d. evang. Gemeinde in Mähren 332 |Mackie Mitglid vom Christ College 293 |Mailäth, Graf Joh.|k, k. Kämmerer 151 \Malfatti M.Dr. 178 |Mandl M. u. Ch. Dr. 142 |Markbreiter Ph. Dr. 237 \Marmont Marschall v. Frankr. 90 |Marschall, Graf k. k. Kämmerer 356 |Martini Ch. Dr. u. Reg. Arzt 291 {Martini M. Dr. u. Leibarzt! Wien 9 |Matthaci Med. Rath. Verden Maurocordato, Prinz Mauthner Mayer, Lambert Mazzuche!'i, Graf Meissner Mekarsky y. Menk Meyer, Joh. Meyer, Carl Michael Mikan Mitis, Ritter von Mohs Mojsisovicz Montbel, Graf Morosi, Chey. de Moser, Jos. Mühlfeld,Megerle v. Müller, Eduard Müller, Fried. Müller Nardo Natterer Neuhauser Neumann, Aug. Neumann Nobile, Carl Novag Obersteiner Oppenheim Osann Otto Pappler, Heinrich Parreyss Partsch Pasqualini,, And. Patruban, J. von Petenyi Petter Character M.Dr. M. u. Ch. Dr. 37 Wohnorö Constantino- pel Krems Adjunct der k. k.| Wien Sternwarte k.k. Feldmarschall- lieutenart Prof. d. Chem. M.Dr. M.Dr. M. D.u. Horaızt M. Dr. M. Dr. u. Prof. eme- ritus n. ö.ständ.Verordn, Prof. d. Mineralogie M.Dr. k. k. Mechaniker Mag. Pharm. Erster Custos d. k. k. Hof-Nat. Cab. M. Dr. M.Dr. Kreiskanzellist M.Dr. Custos im k.k.Nat. Cabinete M. Dr. u. Assist. Assist. am poı. Inst. Prof. d. Phys. M.Dr. M. Dr. M.Dr. M. u. Ch. Dr. M.Dr. kön. preuss. Med. Rath M. Dr. u. Reg. Arzt Naturalienhändler Inspect. d. k.k. Nat. Cabinetes M.Dr. k. k. Beamter Pfarrer Professor Wien Wien Wien Baden Wien Wien Prag Wien Wien Wien Toulouse Mailand Wien Wien Berlin Wien Brünn Venedig Wien Wien Wien Wien Triest Wien Wien Berlin Berlin Breslau Ketskemeth! Wien Wien Rom Wien Czinkota (Un- garo) Spalato Nro. des Billets 410 359 309 74 111 253 159 224 115 364 277 300 34 171 Nahme Pfeiffer Piacezzi, Just. Pinardi, Casp. Pleker Pleischl Plutzar Pohl Pohl, Joh. Ponfik Preininger Presl, Carl Prokesch v. Osten Puffer Rapou Ratter Razoumowsky,Gre- gor Graf Reichenbach Reider Reinbold Rennie, Sir John Reuter Riepl Ries, Joh. Riuna von Saren- bach Ritgen Römer Römer Röser Rohrer Rokitansky Ronkali Rosas Rose’, Gustav Rose, Heinrich Rosthorn,, von Rubio, Peter Rumpelt Rupprecht Sacco Sachs Sachse Character Wohnort M.Dr. Bamberg M.Dr. Bergamo M.Dr. Cremona M.Dr. Cronstadt (Siebenbürg.) Prof. Prag Phil. Dr. Wien M.Dr. Wien M. Dr. u. Cust. am| Wien k. k. Nat. Cab. M.Dr. Frankfurt a.M. k. k. Beamter M. Dr. u. Prof. k. k. Oberstl. M. Dr. M. Dr. M.Dr. u. Prim. Arzt Privatier Phil. Dr. M,Dr. M.Dr. Mitglied der Royal Society Prof. Supp. Professor M.Dr. M.Dr. u. Hofarzt geh. Med. Rath M.Dr. Ch. Dr. u. Prof. M.Dr. Buchdrucker M. Dr.u. Cust. M. u. Ch.Dr. M. Dr. u. Prof. Prof. der Mineral. Prof. d. Chemie Fabriksbesitzer M. u. Ch. Dr. M.Dr. k.k. Bücher Cens. M.Dr. Professor M.Dr. Prag Prag Wien Wien Lyon Wien Wien Blansk» Wien Hannover London Wien Wien Märmarosch Wien Giessen Wien Wien München Brünn Wien Wien Wien Berlin Berlin Wolfsberg Madrid Dresden Wien Maylaud Königsberg Meklenburg- Schwerin Nahme Character Salm , Hugo Altgraf Salomon '|Saxinger Schädel Schäßer - Fyffe Schauer Schedel Scheffer +Scherer, Ritter v. Schiffner Schimko Schlesinger Schmall, Friedrich Schmalzried Schmid, Georg Schmidt, Maxim. Schmit, Anton Schneider Schneider Scholtz Scholz Schreibers, Ritt. v. Schrötter Schulz von Strasz- nitzky Schumacher Schuster Svarcz Schwarzer Schwarzott Schwegler Scotti Seeburger Siemiuszowa Ritter von Pietrusky Simon Sonnenberg Privatier. Professor M.Dr. Prof. u. Dr. M.Dr. M.Dr. M.Dr. Unt. Lieut. M. Dr. u. Prof. M. Dr. und erster Stadtphysicus M.Dr. Philos. Dr. Prof. d. Forstwiss. Buchhalter M.Dr. M. Dr. u. Prof. M. Dr.u. Reg. Arzt Prof. d. Anatom. Assist. d. Techn. Prof. u. Vorsteher d. Sternwarte k. k. Reg. Rath. M.Dr.k. k.Reg.R. Professor Professor M.Dr. Prof. der Chem. Mag. Pharm. Dr. Chir. u. Biblio- thekar M. Dr. u. Prof. Professor Ingenieur M.Dr.u. Prim. Arzt Gutsbesitzer M.Dr. M. Dr. u. Regim. Specz Stahly Stampfer Steer Steinmassler Arzt M. Dr. u. Prof. M.Dr. Professor M. Dr. u. Prof. M. Dr. u. Hofarzt Wohnort Blansko Wien Wien Pesih Wien Leipzig Pesth Mödling Wien Wien Wien Breslau Schemnitz Wien Wien Wien Wien München Wien Breslau Wien Wien Grätz Laybach Bremen Pesth Kotosmar(Un- garn) Wien Wien Krems Mailand Wien Lemberg Petersburg Bellovar(Croa- tien) Wien Pesth Wien Padua Wien Nro. des Billets Nahıme Sternberg,Casp.Gr. Sterz, Joh. Sterz, Carl Stessel Stoflela Stosch, von, Strauss Swartendyk - Stier- ling Szäbo, Joh. Szilagyi Szilasy Teleky,Mich.Grf.v. Tesseny Titze Tobin Töltenyi Torrie , Jameson Trattinnick Trautvetter Treitschke Trimmel Türkbeim,Freyh. v. Ulrich Unger Vanzetti Varga Veit, Joh. Vering, von Vest, Julius von; Vilardebo Visiani, von Viszanik Vittadini Vivenot, Dom. von Vivenot, Rud. von Wagenmann Wagner Walcher Waldauf von Wal- denstein Wattmann Wawruch Character k. k. geh. Rath M.Dr. M.Dr. M.Dr. M.Dr. M. Dr. u. Leibarzt M. Dr.u. Bez. Arzt M. Dr.u. Hofrath M.Dr. M. Dr. Professor ungar. Edelmann M. Dr. Professor M.Dr. M. Dr. Privatier Cust. am k.k. Nat. Cab. Hofrath k.k. Hoftheateröko- nom k.k. Holkanzleybe- amter M.Dr.u.k.k.Hofr. M.Dr. M.Dr. M. u.Ch.Dr. M.Dr. Professor M.Dr. M.Dr. M.u. Ch. Dr. M.Dr. M.Dr. M.Dr. M.Dr. M.Dr. Philos. Dr. M.u. Ch. Dr. u, Prf. M.Dr. k.k. Hofkammerse- cretär M. Dr. u. Prof. M.Dr.u. Prof. Wohnort Brezina Wien Wien Wien Wien Berlin Wien Hamburg Pesth Wien Stein am Anger Wien Pesth Wien London Wien Edinburgh Wien Preussen Wien Wien Wien Wien Kitzbüchel Verona Wien Wien Wien Wien Montevideo Sebenigo (Dal- matien) Wien Mayland Wien Wien Berlin Wien Wien Wien Wien Wien Nro. ; des Nahıme Character Wohnort Billets 418 | Weber Reg. Rath Wien 388 | Weckbecker M.Dr. Wien 353 | Wehrle Bergratli u. Prof. |Chemnitz 398 | Weigel M.Dr. Leipzig 140 | Weiglein M.Dr. Wien 37 | Weiss M. Dr. u. Prof. Grätz 278 | Weiss, Carl M.Dr. Pesth 240 \‚ Weisse, Carl M.Dr. Wien 149 | Weisse, Max. Professor Krakau 312 | Well, Jos. Mag. Phar. Wien 298 | Well, von M.Dr. Wien 167 | Weninger M. Dr.u.Physicus | Wien 33 \Werthheim M Dr. Wien 389 |Westenholz Banquier Wien 403 | Wiesenfeld Professor Prag 2 |Willbrand Professor Giessen 252 | Wimmer, Gottl. |Prediger Oberschützen (Ungarn) Nro. des Nahme Billets 70 |Wirer 238 |Wisgrill 212 |Zacherl, 44 \Zahlbruckner 210 |Zangerl 14 \Zawadzki 170 \Zellner 2918 |Ziembicki, Gregor 317 |Zeune 9385 | Ziegler 182 |Zippe,, Franz 354 |Zipser 335 |Zlatarowich Character Wohnort M.Dr. Wien M. Dr. u. Prof. Wien M.Dr. Wien Secr. S. k. k. H.|Wien d. Erzh. Joh. M. Dr. u. Hofarzt |Schönbrunn Prof. u. Phil. Dr. | Lemberg Mag. Pharm. Pless (Ober- Schlesien) M.Dr. Sambor Professor Berlin M. Dr. Hannover Cust. am k. k. Mu-| Prag seum Professor. Neusohl M.Dr. Wien Zur bequemeren Übersicht der verschiedenen Staaten, aus welchen die Mitglieder zur Ver- sammlung gekommen sind, folgt hier das Verzeichniss derselben nach den Ländern. I. Aus dem Erzherzog- thume Österreich. Adelt Arzberger Baader Bastler Baumgartner Beck Bernt Beroldingen , Graf Berres Bertolini, von Bischoff Bittner Böhm, H. Böhm, J. Böhm, K. Boer Brants Braunhofer A. Aus den kaiserlich österreichischen Staaten. Bruckner Buczkowsky Burg Burger Carabelli, von ! Ceresa, von Colloredo, Graf Czermak Czykanek Denk Dierkes Diesing Dietl Dobsch Dolliner Draut Drechsler Ebersberg , Freyh. v. Eble _ Eble, F. Ehrmann Eisenstein, von Enderes, von Endlicher Ettingshausen, von Feldmann Fenzl Fiedler Fischer Fitzinger Fladung Flechner Folwarzny Franz Fuchs Garoyaglio Girtler Görgen Götz Gözsy Gordon Granichstädter Gruber Güntner Guth Habel Hager Hallaschka Hammer, von Hammerschmidt Hartmann, von Hasenöhrl Hassinger Hayne, Jac. Hayne, Jos. Hakel Heeger Herrmann Herrn Herzfelder Herzog Hieber, Joh, von Hieber, Carl von Hildenbrand, von Hinknikl Hock Hölzel Hönisch Hörwarter Hoffer Hofmayer Holger, Ritter von Holzer Hoser Host Hruschauer Hussian Jacquin, Freyh. v. Jäger, F. Jäger, K: Jeitteles Joss Juttmann Kachler Karl Katona Kaufmann Klein Klier Kluky Köchel Köstler Kollar Koller Kottinger Krause Kunike Kunzek Leithner Leithner, Freyh. v. Leitner Lemoser Lichtenfels , von Lidl Liegel Lindner Littrow, J. Littrow , C. Löbisch Ludwig Mailäth, Graf Malfatti Mandl Markbreiter Marschall, Graf Martini Martini Mautlıner Mayer ; Mazzuchelli, Graf Megerle von Mühlfeld Meissner Mekarski von Menk Meyer, von Meyer Michael Mitis, Ritter von Mohs Mojsisowiez Moser Müller Natterer Neuhauser, von Neumann, A. Neumann Novag Obersteiner Parreyss Partsch Patruban, von Plutzar Pohl, Em. Pohl Prokesch von Osten Puffer Ratter Razoumowsky, Graf Reider Reuter Riepl Rinna, von Römer Rokitansky Roncali Rosas Rupprecht Salomon Saxinger Schäffer - Fyffe Scheffer Scherer, Ritter von Schiffner Schimko Schmalzried Schmidt Schmied Schmit Schueider Scholz Schreibers, Ritter von Schwarzer Schwarzer Schwegler Seeburger Specz, von Stampfer Steinmassler Sterz, K. Sterz , J. Stieffel Stoffela Strauss Spilagyi Teleki, Graf Titze Töltenyi Trattinnick Treitschke Trimmel Türkheim , Freyh. yon Ullrich Varga Veith Vering, von Vest, von ö Viszanik Vivenot, Dominik von Vivenot, Rudolph von Wagner WValcher Waldauf v. Waldenstein Wattmann, von Wawruch Weckbecker Weiglein Weisse Well, J, von Well, von Weninger Werthheim Westenholz Wirer Wisgrill Zacherl Zahlbruckner Zangerl Zlatarowich II. Aus dem Königreiche Böhmen. Batka Engel Gerstner Katzenberger Kostelezky Liebich Mikan Pleischl Preininger Presl Sternberg, Graf Wiesenfeld Zippe III. Aus dem Königreiche Croalien. Sonnenberg \ IV. Aus dem Königreiche # Dalmatien. h Petter Visiani, von x V. Aus dem Königreiche Galizien. Eckel Gloisner Hlubek Siemiuszowa Ritter von Pietrusky Zawadzki Ziembicki VI. Aus dem Herzogthume I Kärnthen. | Rosthorn, von VI. Aus dem Herzog- thume Krain. Schulz von Strasznitzky | VIII. Aus dem k. k. öster- reichischen Küstenlande.f \ Biasoletto Nobile 1X. Aus dem Königreiche ‘der Lombardie. "Aldini, Ritter von Castiglioni Frigieri Longaretti Morosi, Ritter von Piacezzi Pinardi Sacco Scotti Vittadini X. Aus der Markgraf- schaft Mähren. Diebel Franz Friederich Jurende Lumnitzer ‘Müller Reichenbaeh Rohrer Salm, Altgraf I. Aus dem Königreiche Bayern. Allioli Ast Breslau Haindl Haselwander Kessel Leibl Pfeuffer Röser Schneider If. Aus der freyen Stadt Bremen. Schumacher III. Aus dem Herzogthume Finnland. Bonsdorf 41 XV. Aus der Grafschaft Tirol. XI: Aus dem Herzogthume Salzburg. Hornung Eigen e XVI. Aus dem Königreiche XII. Aus dem Herzog- Ungarn. thume Schlesien, . Bene, von Ens Bitnicz Bujanoyich, yon XII. Aus dem Grossfür- | Caspari stenthume Siebenbürgen. Csausz Cseremitzky Belteki Freystädter Plecker Frivaldszky, von Gröber XIV. Aus dem Herzog- Jankoyich thume Steyermark. Kaiser i Klein Hayne Köroskenyi, von Hessler Koezma Kalchberg, von Lang Schrötter Liebbold Weiss Lindenmayr B. Aus den übrigen europäischen Staaten. IV. Aus der freyen Stadt VII. Aus der freyen Stadt Frankfurt. Hamburg. Fabricius Be Ponfik Calmberg Chaufepied Ebeling V. Aus dem Königreiche Hiebener Frankreich. Swartendyk - Stierling Marmont VII. Aus dem Königreiche Montbel, Graf Hannover. Bean Geller Köler VI. Aus dem Königreiche Matthäi Grossbritannien. Reinbold Ziegler Bentham Colebrooke, G. y. Jameson, Torrie Kerry, Earl of Mackie Rennie IX. Aus dem Grossherzog- thume Hessen. Ritgen Willbrand Pappler Petenyi Ries Schädel Schedel Schmall Schuster Syarcz Stahly Szabo Szilasy Tessenyi Wehrle Weiss Wimmer Zipser XVI. Aus dem venetia- nischen Königreiche. Derchich Nardo Steer Vanzetti X. Aus dem Kirchenstaate. Pasqualini XI. Aus der freyen! Stadt Krakau. Brodowicz, von Dorantowits Estreicher Weisse, Max. XTl. Aus dem Herzogthume Mecklenburg- Schwerin. Sachse XII. Aus dem Königreiche Neapel. Jeno X1V. Aus dem Herzog- thume Parma. Jan XV. Aus dem Königreiche Preussen. |, 1 Baumgarten - Crusius - Brewer Ssi Buch, von I Burdach if Cöverden, van Damerow Dulk Frick Glocker Göppert Harless Höyel, von Kuh Müller Fleck A. Aus den k. k. österreichischen Staaten 333, nähmlich: I. Aus Österreich . 239 VII. Aus Krain “2 00...01 | XIM. Aus Siebenbürgen 2 U. „ Böhmen v 15, [|VUIE „ dem Küstenlande . . 2. | XIV. „.Steyermark . „ ae, UI. „ Croatien 1 IX. „ der Lombardie 10 BIN: a, Tirol... . .. 2.2 2a IV. „ Dalmatien . re.) X. „Mähren . , 9 -| XVL,., |Ungam. ... Ina V. „ Gallizien ah XI. „ Salzburg 1. |XYUI., „ (Venedig,...n2e 4 VI. „ Kärnthen 1 | XIE , 1Schleienen . ... 1 B. Aus den übrigen europäischen Staaten 82, nähmlich: I. Aus Bayern 10 IX. Aus Hessen nn u ' XVII. Aus Sachsen . 51 LE rn .- af X. „ dem Kirchenstaate 2 |xVII. „ Sachsen-Weimar . 1 I, Finnland . 3 1 RT. Krakau a - IV. „ Frankfurta.M. . 2 XI. i Mecklenburg-Schwerin 1 ee 0 BE nis V. „ Frankreich „ . 3 XIN. „ Neapel A NN u. Spanıen \. 1-2 2 VI. „ Grossbritannien 6 XIV. „ Parma { 1 XXI. „ der Türkeyi.ı., mu. „1 Vo. Hamburg . _. 6 XV. »„elBreussen. '.r# .. % XXI. „ Würtemberg - 1 vI. Hannover ED XVI „ Russland Fe —_ Oppenheim Osann Otto a Rose, G. - x Rose, H. Sachs Schlesinger Scholtz Stosch, von Wagenmann Zellner Zeune XVI. Aus dem Kaiserthume Russland. Simon Vilardebo I. Aus dem Freystaate Monte - Video. 'XVIL. Aus'dem Köuig- reiche Sachsen. Ammon, von Hänel, Albert Hänel Rumpelt Weigel XVIIH. Aus dem Grossher- “ zogthume Sachsen- Weimar. Froriep, von Frick ÜBERSICHT. C. Aus fremden Welttheilen. IL. Vom Cap der guten Hoffnung. C. Aus fremden Welttheilen 3, nähmlich: I. Aus Afrika 1. II, Aus Amerika 2. II. Aus den. vereinigten Staaten v. Nordamerika. Summe 418, XIX. Aus der Republik | Schweiz.’ { Brunner 4A „iuiblA XX. Aus dem Königreichef Spanien. Folch Rubio x ıl XXI. Aus der Türkey. Maurocordato , Prinz XXI. Aus dem König- reiche Würtemberg. Gutbrod 43 ra een er Noch mag es mehreren Lesern interessant seyn, dieselben Mitglieder auch nach den verschie- ‘denen Fächern geordnet zu sehen, für welche sie sich selbst in den fünf Sectionen, zur Erreichung des wissenschaftlichen Zweckes der Gesellschaft, erklärt hatten. „„Verzeichniss der Mitglieder nach den Fächern. Physik. Rennie Hofler fan Ten Salm, Altgraf Koller Holger, Rit ter von Aldini, Ritter von Een Kottinger Hruschauer Arzberger Schlesinger Littrow, Jos. Joh. Jacquin, Freyherr von Baumgartner Schmall Littrow, Carl Joss Beroldingen,, Graf Schneider Mayer Juttmann Bitnicz Bchaltz Mitis, Ritter von Köroskenyi, von | Brewer Schrötter Mohs Krause | Bruckner Schulz von Strasznitzky Morosi, Ritter von Lang Burg SChneter Plutzar Leithner Burger Schwegler Salomon Leithner, Freyherr von Cöverden, van Seotti Scholtz Ludwig Diebel Stampfer Weisse Marmont Dierkes Szilasy Meissner Ettingshausen, von Titze Mechanik. Moser Fladung Westenholz Nardo Frantz Wiesenfeld Arzberger Neumann” Gröber Wisgrill Burg Patruban Hänel Gerstner, von Pleischl Hallaschka r Morosi, Ritter von Preininger Hessler Astronomie Reichenbach Hinknikl « Ö konomie. Reuter Hock Böhm Ries Hölzel Koller Burger Rose Hoffer Kottinger Colloredo, Graf Salm, Altgraf Holger, Ritter von Littrow, J. J. Hlubek Schimko Jurende Littrow, Carl Jurende Schneider Klein Mayer Köroskenyi, von Scholz Koller Scholtz Zahlbruckner Schrötter 1 Lemoser Weisse Schuster | Lindner Chemie. Svarcz | Markbreiter Mathematik. Schwarzer 1 Marmont Aldini, Ritter von Specz, von i Mazuchelli, Graf Arzberger Biasoletto Wagenmann "1 Michael Baumgartner Bonsdorff Wehrle | Mitis, Ritter von Böhm Brunner Well, von "1 Morosi, Ritter von Bujanovich, v. Agg - Tellek Colloredo , Graf Zellner | Neumann, A. Burg Diebel | Neumann Ettingshausen, von Dulk Pharmacie. . Nobile Gerstner, von Ehrmann | Patruban Haindl Girtler Batka Plutzar Hinknikl Gruber Biasoletto Garoyaglio Juttmann Lang Liegel Moser Svarcz Well, von Zellner “ Naturgeschichie. Braunhofer Diebel Diesing Dietl Fischer Fitzinger Jan Kollar Partsch Scherer, Ritter’ von Schreibers,, Ritter von Mineralogie. Baader Beroldingen, Graf Bonsdorff Buch, von Burger Calmberg Cöverden, van Cseremitzky Diesing Dietl Ens Glocker Gloisner Hlubek Mackie Mandl Marschall, Graf Megerle von Mühlfeld Michael Mohs Partsch Poll Razoumoysky, Graf Riepl Rose Rosthorn, von Scherer, Ritter von Schreibers , Ritter von Sternberg, Graf Trimmel Waldauf von Waldenstein Wehrle Zacherl Zellner Zippe Zipser Geognosie. Allioli Bonsdorff Boue Buch, von Colebrooke, G. v. Glocker Jameson - Torrie Kerry , Earl of Partsch Pohl Razoumoysky ‚, Graf Reichenbach Ripl Rose Rosthorn,, von Sternberg, Graf Teleki, Graf| Waldauf von Waldenstein Wimmer Zahlbruckner Zippe Zipser Geographie. Hammer, von Mailäth, Graf Montbel, Graf ? Prokesch yon Osten Zeune Botanik. Batka Bentham Biasoletto Böhm Buch, von Cseremitzky Diesing Dolliner Eisenstein, von Enderes, von Endlicher Estreicher Ettingshausen, von Fenzl Fuchs Garoyaglio Göppert Hammerschmidt Hartmann, von Hayne Hlubek Holzer Host Jacquin, Freyherr von Jan Kachler Kalchberg, von Klier Kluky Köchel Kosteletzky Lang Liebich, Liegel Lumnitzer Michael Mikan Peter Pobl Presl Rohrer Rupprecht Schmalzried Sternberg, Graf Trattinnick Unger Visiani Wilbrand Wimmer Zahlbruckner Zawadsky Zeune g 3 Zoologie. Diesing Dietl Estreicher Fischer Fitzinger Fricke Frivaldsky, von Froriep, von Hammerschmidt Heckel Heeger Hlubek Jan Kollar Lang Mandl Marschall, Graf Megerle von Mühlfeld Michael Mikan Müller Nardo Natterer Otto Parreyss Partsch Petenyi Scheffer Scherer, Ritter von Schreibers , Ritter von Siemiuszowa, Ritter v. Pie- trusky Treitschke Zawadski Ziegler Zootomie. Ammon Berres Czermak ‚Diesing Eble Fitzinger Froriep, von Herrn Hönisch Jeitteles Kollar Nardo Otto Rokitansky Römer Schneider Schreibers, Ritter von Physiologie. Ammon Burdach Czermak Eble Gloisner Göppert Hänel Harless Herrmann Herzfelder Hildenbrand, von Jäger, Fr. Jäger, C, Jeitteles Kunike Nardo Nobile Pinardi Ritzen Rosas Sachs Töltenyi Unger Vering, von Wilbrand Medicin.' Adelt Ammon, von Ast Baader Bastler Baumgarten - Crusius Beck Belteki Bene, von Bernt Berres Bertolini, von Bischoff Bittner Boer Böhm Brants Braunhofer Breslau Brodowicz, von Buczkowsky Burdach Carabelli, von Caspari Castiglioni Ceresa, von Chaufepied Csausz Czermak Czykanek Damerow Denk = Derchich Diesing Dietl Dobsch Dolliner Dorantowits Draut Drechsler Ebeling Ebersberg, Freyh. v, Eble Eble Eckel Eisenstein, von Engel Estreicher Fabricius Feldmann Fiedler Fischer Flechner Fleck Folch Folwarzny Frantz Freystädter Frick Friederich Frigieri Frivaldszky, von Froriep, von 45° Geller Gloisner Göppert Görgen Götz Gözsy Gordon Granichstädter Gruber Günthner Gutbrod Guth Habeli Hänel Hager Harless Hartmann, von Haselwander Hasenöhrl Hassinger Hayne Herrmann Herrn Herzfelder Herzog Hiebener Hieber, von Hieber, von Hildenbrand, von Hönisch Hornung Hörwarther Hofmayer Holger, Ritter von Hoser Host Hruschauer Hussian Jäger, Fr. Jäger, C. Jankovich Jeitteles Jeno Kaiser Karl Katona Katzenberger Kaufmann Kessel Klein Kluky Köler, Köstler Kosteletzky Koezma Kuh Kunzek Leibl Leitner Lichtenfels , von Liebbold Lindenmayr Löbisch Longaretti Malfatti Mandl Martini Martini Matthaei Maurocordato, Prinz Mauthner Mekarski yon Menk Meyer Meyer, von Michael Mojsisovicz, Müller Nardo Neuhauser Nobile Noyag Obersteiner Oppenheim Osann Pappler Pasqualini Pfeuffer Piacezzi Pinardi Plecker Pohl Ponfik Puffer Rapou Ratter Reider Reinbold Ries Rinna von Sarrenbach Ritgen Römer Römer Röser Rokitansky Roncali Rosas Rubio Rumpelt Sacco Sachs - Sachse Sachsinger Schädel Schäffer - Fyffe Schedel Scherer, Ritter von Schiffner Schimko Schmidt Schmit Schneider Schumacher Schuster Schwarzer Schwarzott Seeburger Simon Sonnenberg Specz Stahly Steer Steinmassler Sterz Sterz Stessel Stoffela Physik . Astronomie . Mathematik Mechanik Ökonomie Chemie . Pharmacie Naturgeschichte Mineralogie Geognosie . Stosch Strauss Swartendyk - Stierling Szabo Szilagyi Tessenyi Töltenyi Türkheim, Freyh. v. Unger Ulrich Vanzetti Varga Vering, von Vest, von Vilardebo Visiani Viszanik Vittadini Vivenot, von Vivenot, von Wagner Walcher Wattmann, von Wawruch Weckbecker Weigel Weiglein Weiss, C. Weiss Weisse Well, von Weninger Werthheim Wirer Wisgrill Zacherl Zangerl Ziembicki Ziegler Zlatarovich Chirurgie. Buczkowsky Carabelli, von Dobsch - Draut Eble Engel Folch Friederich Freystädter Hager Hassinger Herrn Höuisch Hofmayer Hornung Hruschauer Hussian Jäger Longaretti Mandl Martini Mauthner Oppenheim Pappler Römer Römer Roncali Rubio Schmit Übersich Physikalische Section . Geographie Botanik . Zoologie Zootomie Physiologie Medicin » . Chirurgie . Augenheilkunde Geburtshülfe . Thierheilkunde . Mineralogische Botanische Schwarzer Schwarzott Sonnenberg Vanzetti „Vilardebo Wattmann, von Wagner Augenheilkunde. Ammon, von Hofmayer Jäger , Fr. Jäger , C. Rosas Szabo Vest, von Geburtshülfe. Boer Froriep, von Hussian Ritgen Schwarzer Ullrich Walcher Weiss Thierheilkunde. Hayne Lidl Veith » » Zoologische = Medicinische ” 47 u" Das Vorhergehende enthält 418 eigentliche Mitglieder der Versammlung. Allein die 2 wahre Anzahl derselbeii ist bedeutend grösser. Am 17. September war nähmlich, der frü- heren Bekanntmachung gemäss, der letzte von den zur Aufnahme der Mitglieder be- stinnmten Tagen. Aber viele von den später Ankommenden und selbst noch mehrere Ein- geborne meldeten sich noch an den folgenden Tagen. Ja selbst der Morgen des 20. Sep- tembers, als der letzte Tag der ganzen Versammlung, führte noch einige Spätlinge mit sich. Unsere Geschäfte mit den bereits Anwesenden und mit den schon am 18. September eröffneten allgemeinen und Sectionssitzungen hatten sich so sehr gemehrt, dass sie unsere ganze Thätigkeit in Anspruch nahmen. Es war beynahe unmöglich, für jeden der vielen einzeln Nachkommenden alle die drey Personen zu vereinigen, welche früher, als noch die Ordnung erhalten werden konnte, zur Unterzeichnung der Aufnahmskarten erfordert wurden. Eben so wenig durfte man aber auch fremde, vielleicht aus fernen Gegenden an- kommende Reisende zurückweisen, da die in manchen Ländern noch bestehenden Qua- rantainen und andere äussere Zufälle, ohne eigene Schuld, ihre Ankunft verzögert haben konnten. Selbst den Eingebornen, wenn sie Doctoren, Professoren oder Schriltsteller wa- ren, konnte die Aufnahme nicht ohne Schein der Härte verweigert werden, da dieselben Titel alle anderen dazu berechtigt hatten, da viele von ihnen ebenfalls durch unvermeid- liche Umstände an ihrer früheren Erscheinung gehindert seyn mochten und da endlich mancher von ihnen, als ein in seiner Wissenschaft ausgezeichneter Mann, auf allgemeine Achtung und auf humane Rücksicht gerechten Anspruch machen durfte. Um ihnen nach Möglichkeit zu genügen, ohne doch dem Hauptzwecke der Geschäftsführer , der eigentli- chen Handhabung der bereits begonnenen Versammlungen Eintrag zu thun, entschloss man sich, denjenigen von den später Angekommenen, bey welchen die oben angeführten Gründe eine einfache Ausschliessung nicht wohl zuliessen, dieselben Aufnahmskarten, bloss ‚mit der Unterschrift eines der beyden Geschäftsleiter unterzeichnet, zu ertheilen, und die Nahmen derselben einstweilen auf besondere Blätter zu bemerken. Da aber später der An- drang der Geschäfte zu gross wurde, und auch einige dieser Blätter nicht berücksich- tigt werden konnten, so ist es uns unmöglich, das Verzeichniss dieser verspäteten Mitglieder der Versammlung mit Genauigkeit anzugeben. Die blosse Anzahl derselben aber lässt sich durch die am Ende der Versammlungen übrig gebliebenen Aufnahmskarten mit grosser Sicherheit bestimmen. Dieser bey uns zurückgebliebenen Karten waren nähm- lich 138. Da wir aber von dem Lithographen 000 erhalten hatten, so betrug die An- zahl der eigentlichen Mitglieder der Versammlung nahe 402, und daher um 44 mehr, als in dem vorhergehenden alphabetischen Verzeichnisse aufgeführt werden konnten. Noch einer ausgedehnteren Nachsicht durften sich die als blosse Zuhörer sich meldenden Gäste, die nur mit der oben angeführten zweyten Gattung von Karten be- theilt wurden, mit Recht erfreuen, da diese Karten keinen Anspruch auf allgemeine Ein- ladungen, auf Ertheilung von Geschenken u. dgl. gaben, durch welche die Rechte oder auch nur die Bequemlichkeit der eigentlichenMitglieder auf irgend eine Weise hätte beein- trächtigt werden können. Auch das Verzeichniss dieser Gäste wurde, von einigen Ge- hülfen der Geschäftsführer, die sich zu dieser Arbeit dienstfreundlich angebothen hatten, bis zu Ende des 17. Septembers, als des letzten Aufnahmstages, mit grosser Genauigkeit und Ordnung geführt. Am Abende dieses Tages hatten wir, wie dieses Verzeichniss gibt, 339 solcher Gäste und unter ihnen viele von den angesehensten Bewohnern der Haupt- 48 stadt, Präsidenten und Staatsräthe, Generale und höhere Offieiere, Hof-, Regierungs- und Bauräthe, höhere Geistliche, Doctoren der Rechte, Secretäre, Bankiers, Apothe- ker:u. f. Da aber mehrere von ihnen die Bekanntmachung ihrer Nahmen durch denDruck nicht wünschten, so glaubten wir dieses Verzeichniss der Gäste hier, zur Ersparung des Raumes, um so eher übergehen zu dürfen, als dasselbe ohnehin im Manuscripte dem Pro- tocolle der Gesellschaft beygelegt wurde. Die Anzahl dieser Gäste oder Zuhörer vermehrte sich besonders in den Tagen nach dem 17. September sehr schnell, da der Andrang der- selben bis zu den letzten Tagen der Versammlungen immer zu wachsen schien. Die Ge- schäftsführer hatten 800 Zuhörerkarten von der Lithographie erhalten und von ihnen wa- ren am 26. September nur mehr 165 übrig, so dass daher nicht weniger als 035 Personen, also 296 mehr als in dem eben erwähnten Verzeichnisse enthalten sind, mit diesen Zuhö- rerkarten betheilt worden sind. Die Versammlung dieses Jahresbestand demnach aus 462 eigentlichen Mitgliedern und 635 Zuhörern, zusammen aus 1097 Personen. Wir wenden/uns nun zu der Geschichte der eigentlichen Versammlungstage vom 18. bis 27. September, von welchen wir die vorzüglichsten einzeln betrachten wollen. Erste allgemeine Versammlung. 18. September. An diesem Tage wurde die erste allgemeine Versammlung gehalten. Der grosse Saal war gedrängt voll Mitglieder und Zuhörer. An der südlichen Seite desselben wär die erhöhte Bühne mit einem geräumigen Tische und drey Sitzen, die beyden äusser- sten für die Geschäftsführer, der mittlere für den Redner der Versammlung bestimmt. Zu beyden Seiten der Rednerbühne waren die ebenfalls dicht gefüllten Sitze für die Ehrenmit- glieder der Gesellschaft. Um zehn Uhr Morgens eröffnete der erste Geschäftsführer, Baron Jacquin, k. .K. Regierungsrath und Professor der Chemie und Botanik, die Versammlung durch folgende Antrittsrede: Hochansehnliche, Hochverehrte Herren, Collegen und Freunde! Zum zehnten Mahle finden sich Naturforscher und Ärzte deutschsprechender Nationen freundlich versammelt, um sich über den Zustand und die neuesten Fort- schritte der Naturkunde und ihrer möglichen praktischen Anwendung auf die Arz- neykunde ernstlich zu besprechen, zu berathen und ‘gegenseitig aufzuklären. Neun nach einander folgende Jahre fanden diese Versammlungen in verschiedenen Städten 49 des nördlichen und südlichen Deutschlandes ununterbrochen und erfolgreich Statt, bis der erste Schrecken, den die Erscheinung einer damahls noch wenig erkannten, durch Gefahr und schnellen Verlauf höchst furchtbaren Krankheit, die nicht nur einen grossen Theil des österreichischen Staates bis selbst in die Residenz, sondern fast zu- gleich den grössten Theil des nördlichen Deutschlandes umzog, unser Zusammen- treffen in Wien hinderte. Nicht als ob der Naturforscher oder noch mehr der Arzt vor dem Anblicke eines Kranken zurückbeben könnte, ja, wenn es die Ausbreitung seiner Kenntnisse oder die Aufklärung wichtiger Zweifel gilt, selbst vor offenbar erwiesener Ansteekungsgefahr Scheu zeigen dürfte, sondern weil eben solche traurige Zeitereig- nisse den praktischen Arzt zu seinem Berufe fordern, zur Ausübung seiner Pflicht zu Hause. Er darf seine Mitbürger, noch weniger aber die seiner ärztlichen Obsorge be- sonders übergebenen Anstalten in solchen Zeiten der Gefahr, wo seine Thätigkeit am dringendsten aufgefordert wird, keineswegs verlassen. Einstimmig wurde daher die schon angekündigte zehnte Versammlung, mit allergnädigster Genehmigung Sr. Maje- stät, auf die gegenwärtigen Tage verschoben. Hat uns aber auch gleich das zweydeu- tige Übel vor Kurzem neuerdings verfolgt, .so war doch der eben so unnütze als ge- - fährliche Schrecken vor demselben durch die nähere Anschauung verschwunden, und die klügeren Ansichten über die eben so schauerlichen als wenig uützenden Schutz- massregeln gegen dasselbe, sind allmählig fast allgemein anerkannt. Diese drückenden Vorkehrungen waren es ja eigentlich, welche, allen Verkehr des Inlandes mit dem Auslande und den Bewohnern desselben Staates unter sich selbst hemmend, uns auch jede Möglichkeit, unsere ruhige und freundliche Zusammenkunft im vorigen Jahre zu veranstalten, unbedingt raubten. Die so bedeutende Anzahl verehrter Collegen und Freunde, welche selbst aus den entferntesten Städten Deutschlands und aus dem noch ferneren, ja entferntesten Auslande sich hier versammelt finden, beweisen hin- länglich, dass unsere Zuversicht, in den auf Erfahrung gestützten Muth derselben, nicht ungegründet war, als wir die von Sr. Majestät allergnädigst ausgesprochene Ge- nehmigung, uns unter Seinem hohen Schutze hier versammeln zu dürfen, ohne wei- teren Verschub zur Ausführung brachten. Kraft des ehrenvollen Vertrauens, das die vor zwey Jahren in Hamburg ver- sammelte Gesellschaft dem Sprecher gütigst zu schenken sich veranlasst fand, diesem denkwürdigen Verein für die kurze Zeit seines Zusammentretens in Wien vorzuste- hen, heisse ich Sie nunmehr willkommen in unserer alten Kaiserstadt; willkommen in diesem seit mehreren Jahrhunderten von den, die Wissenschaften schützenden Beherrschern Österreichs, den Musen geheiligten Orte; willkommen in diesen vor nahe 7 50 einem Jahrhunderte, von der unsterblichen Maria Theresia zum Sitze derselben geschenkten und persönlich eingeweihten Hallen, und erlaube mir, Ihnen vor dem Beginnen unserer Arbeiten noch einige Worte über den Zweck unserer Zusammen- kunft in Erinnerung zu bringen: Das Studium der Natur im weitesten Umfange, ganz und rein auf Beobachtun- gen und Versuche gegründet, kann schlechterdings nicht dureh schriftliche Mitthei- lung allein wirksam verbreitet und genügend fortgepflanzt werden, und so weit wir es auch immer, durch die genaueste Feststellung der Kunstausdrücke und Bestimmtheit der wissenschaftlichen Sprache in neueren Zeiten gebracht haben, so lehrt die Erfah- rung doch noch täglich, wie schwierig und langsam so manche neue Thatsache, man- che neue Verfahrungsart, die Zweck oder Folge neuer Forschung, neuer Ideen ist, allgemein erkannt und richtig begriffen wird , oder nach Umständen selbst wiederholt werden kann, so lange nur schriftliche Mittheilung derselben , selbst von der gewand- testen Hand, Statt findet; während der einzige Anblick des neuen Factums, des neuen Resultates, der neucn Vorrichtung oder des neuen Verfahrens, sogleich jeden Zwei- felhebt, und die volle Überzeugung für oder dawider allgemein ausspricht. Ihnen, meine Herren Oollegen, welche sich schon lange praktisch mit der Erforschung der Natur in irgend einem Zweige beschäftigen, bedarf ich wohl kein Beyspiel für diese Behauptung anzuführen. Die Naturforscher müssen daher unumgänglich öfter in per- sönlichen Verkehr treten, zu mündlichen Verhandlungen zusammenkommen, um sich ganz klar zu verstehen und mitzutheilen; und die allgemein erprobte Erfahrung mit unseren Lehranstalten, dass derley Kenntnisse auch nur durch mündlichen Vortrag und praktische Mittheilung vom Lehrer auf die Schüler übergehen können, leistet noch einen treffenden Beweis dafür. Diese Überzeugung ist auch keineswegs neu, und hatschon seit ein Paar Jahrhunderten Veranlassung zur Bildung von naturforschen- den Gesellschaften und grossen Theils auch zur Errichtung von gelehrten Akademien gegeben. Allein diese Vereine, welche sich immer nur auf die, in einer Stadt zusam- menwohnenden Gelehrten beschränken mussten, konnten, so viel Gutes sie auch in an- deren Hinsichten für unsere Wissenschaften leisteten, den genannten wichtigen Zwe- eken nicht ganz entsprechen. Es war einem der geistreichsten und thätigsten Naturfor- scher Deutschlands, dessen Gegenwart wir leider dieses Jahr entbehren müssen, vor- behalten, die erste Anregung zu periodischen Zusammenkünften der Naturforscher und Ärzte eines ganzen Landes zu geben, um sich die Resultate ihrer neuesten For- schungen freundlich mitzutheilen, darüber zu besprechen und zu berathen; welche Massregel in Deutschland nunmehr durch neunjährige Erfahrung bewährt und ausge- 51 bildet worden ist, und nun auch im Auslande mit dankbarer Anerkennung nachgeahmet wird. Nützlich und erfolgreich haben sich diese Versammlungen bisher immer bewährt, in so weit sie ihrem wahren Zwecke rein treu geblieben sind, und jede Ausartung, be- sonders in Prunk- und Schauanstalten vermieden haben; in so lange nähmlich sie sich vorzugsweise mit praktischen Verhandlungen und Mittheilungen beschäftigten, und lange theoretische Abhandlungen und Vorlesungen vermieden haben, die sich, wären sie auch vom grössten Interesse, doch eben so gut und besser dureh Druckschriften hätten mittheilen lassen. Praktische Darstellungen und Anschauung, begleitet vom le- bendigen Worte, sind die Mittel zum wahren Zwecke der Versammlung. Persönliche Bekanntschaft, die dabey neu angeknüpft oder erneuert wird, befestigt das Vertrauen und verscheucht vielfältig vorgefasstes sächliches und persönliches Vorurtheil. Man lernt die Individualität der Wege und der Verfahrungsarten kennen, die jeder For- scher sich gewählt und vorgezeichnet hat, und bestrebt sich, ihnen zu folgen oder die eigenen dafür anzuzeigen. Neue richtige Thatsachen, sie beträfen neu entdeckte orga- nische oder unorganische Körper, oder Erfahrungen über ihr Bestehen und ihre ge- genseitige Einwirkung, neue oder verbesserte Verfahrungsweisen zur Erforschung der Natur in irgend einem Wege, so schnell, vollständig und bestimmt, durch allgemeine Autopsie zu verbreiten; Zweifel, die darüber obwalten können, zu heben oder zu be- richtigen: diess muss immer unser vorzüglichstes Bestreben seyn. Kein Gegenstand schien uns in dieser Beziehung klein und geringfügig, wenn er nur neu ist und zu nützlicher Erörterung Anlass geben kann, sey er uns willkommen. In diesem Sinne wurde auch seit den drey letzten Versammlungen jene zweckmässige Reform in dem Gange der Sitzungen eingeführt, welche noch durch die immer wachsende Anzahl der Mitglieder und Theilnehmer bedingt worden ist, der zu Folge, die allgemeinen Ver- sammlungen nur in der zur Verhandlung der allgemeinen Geschäfte erforderlichen Anzahl gehalten werden, und die Gesellschaft sich in fünf bis sechs Hauptsectionen nach den Fächern theilt. Die Bequemlichkeiten, die uns der grosse Tempel der Wis- senschaften'‘, in dem wir uns befinden, zur Ausführung dieser Massregel darbiethet, wird die Zweckmässigkeit dieser Einrichtung noch mehr bestätigen helfen. Lassen Sie uns daher unseren gesammelten intellectuellen Reichthum, der, wieÄneas Sylvius sich schon treffend ausdrückte, vor allen andern Reichthümern ausschliessend den grossen Vortheil darbiethet, dass man ihn freygebig, ja verschwenderisch an Andere verschenken und austheilen kann, ohne selbst im Geringsten darüber ärmer zu wer- den, im vollsten Masse gegenseitig benützen, Findet sich nun der grössere Theil unse- rer Collegen bey unserem Abschiede überzeugt: er kehre doch um etwas reicher von + 52 dannen, und habe dabey redlich sein Schärflein beygetragen, auch seine Collegen sei- nerseits zu betheilen, so wollen wir unser Geschäft für glücklich vollendet und geseg- net ansehen. Nach dieser Antrittsrede las der zweyte Geschäftsführer, J. J. Littrow, Director der k. k. Sternwarte und Professor der Astronomie, der hergebrachten Sitte gemäss, die Statuten der Gesellschaft vor, und fügte ihnen die Mittheilung folgender Nachrichten bey: Bis an den heutigen Tag wurden in unseren Verzeichnissen aufgenommen 356 eigent- liche Mitglieder und 313 Gäste, zusammen 669, ohne die Ehrenmitglieder der Gesellschaft. Die alphabetische Liste derselben ist bereits dem Drucke übergeben und wird in den näch- sten Tagen an die Mitglieder vertheilt werden. Von heute bis zu Ende dieses Monaths steht die k.k. Hof- und Universitätsbibliothek, das k. k. Münz - und Mineraliencabinet, und überhaupt die meisten öffentlichen Sanımlun- gen und Anstalten den Mitgliedern gegen Vorzeige ihrer Karten von 9 bis 2 Uhr täglich offen. Um den fremden Gästen die nöthige Ruhe zu ihren Untersuchungen zu gönnen, sind in den folgenden Sammlungen drey Wochentage, an welchen das übrige Publicum aus- geschlossen bleibt, zu den Besuchen derselben bestimmt worden, nähmlich in dem k. R. zoologisch - botanischen Cabinete (auf dem Josephsplatze) der Montag, Mittwoch und Frey-- tag; in dem brasilianischen Museum (in der Johannesgasse Nr. 972) der Dienstag, Donners- tag und Sonnabend, und in der Gemähldegallerie (im Belvedere) der Montag, Mivanah und Donnerstag, ebenfalls immer von 9 bis 2 Uhr. 2 In die merkwürdige Privatanstalt für Gemüthskranke (bey Döbling) werden die Mit- glieder ersucht, gegen vier Uhr Abends zu kommen, wo der Vorsteher dieser Anstalt, Hr. Dr. Görgen, selbst den Gästen zum Begleiter dienen will. Vortheilhaft für die Mitglieder würde es seyn, wenn diejenigen Gesellschaften, wel- che solche Besuche in den Museen und Anstalten vornehmen wollen, es am vorhergehen- den Tage dem zweyten Geschäftsführer anzeigen wollten, wo dann die Veranstaltung ge- troffen werden könnte, die Vorsteher dieser Sammlungen und Institute, wie sie sich bereit- willig angebothen haben, als Führer und Erklärer zu benützen. Die Versammlung hat von auswärtigen Gelehrten folgende Zusendungen erhalten: 1) Von Hrn. Dr. Hempel iin Berlin einige Exemplare eines gedruckten Aufsatzes über die weingeistigen Bäder, nebst einem Manuscripte über denselben Gegenstand. 2) Von Hrn. Dr. Biasoletto einige Exemplare seines Werkes über die mikrosco- pischen Algen. 3) Vom Hrn. Präsidenten und Professor Nees von Esenbeck in Breslau das erste Exemplar seiner genera et species asterearum, 4) Vom Hrn. Custos Rochel aus Pesth Zeichnungen zu seinem Panorama der Cremocarpaeen, 5) Von Hrn. Marcolini aus Tirol zwey italienische Aufsätze im Manuscripte über die arabischen Kinderpocken der Vaccinirten, und über eine besondere Hautkrankheit. 6) Von Hrn. Professor Lehmann in Hamburg mehrere gedruckte botanische Auf- sätze. 53 7) Von Hrn. Mayerhofer in Wien mehrere Exemplare seiner Dissertation über die österreichischen Orchideen. | 8) Einen Brief vom Dr. und Professor Schulz aus Berlin, über die Wärmebildung an den Blüthenkolben des Coladium pinnatifidum. Alle diese Gegenstände sind den sie betreffenden Sectionen übergeben worden. Ferner 9) Von Hrn. Dr. Müller aus Hannover 100 Exemplare seiner Schrift: „Erklärung kosmosphärischer Instrumente.“ 10) Von Hrn. Dr. Ritter v. Holger aus Wien mehrere Exemplare seiner „Beyträ- ge zur Erkenntniss der Cholera.“ 11) Vom Hrn. Baron Eyb, mitgetheilt durch Hrn. Kachler, viele Exemplare eines Gedichtes: „An die deutschen Naturforscher in Wien.“ Diese drey Gegenstände wurden an die Mitglieder bey der Aufnahme derselben vertheilt. 12) Von Hrn. Dr. Messerschmied aus Naumburg eine naturwissenschaftliche Abhandlung im Manuscripte, welche den Mitgliedern bey der Aufnahme zur Einsicht vor- gelegt wurde. 13) Ein Schreiben des Herrn Dr. ‚Wildt aus Hannover, mit mehreren Beylagen, über die beyden Arten der musikalischen Tonleiter. Wurde den mit der Theorie der Musik bekannten Mitgliedern zugetheilt. Endlich 14) Ein Brief des Herrn Hofraths Mencke aus Pyrmont an die Geschäftsführer, in welchem er seine Gründe vorlegt, die nächste Versammlung in Pyrmont zu halten. Dieser Brief wird in der zweyten allgemeinen Sitzung, in welcher dieser Gegenstand zur allgemei- nen Berathung kommt, vorgelegt werden. In der Zwischenzeit, bis zur nächsten allgemeinen Versammlung, werden die nöthi- gen Nachrichten von getroffenen Einrichtungen u. dgl. durch besondere Anschläge an den Sectionsthüren zur Kenntniss der Mitglieder gebracht werden. (Dieser Anschläge wurden während des Verlaufes der Versammlungen vier gegeben, in welchen die Mitglieder von allen die Gesellschaft betreffenden Einrichtungen umständlich, und mit genauer Angabe der Orte, Tage und Stunden benachrichtiget wurden, eine Einrichtung, die viel vorzügli- cher, als blosse mündliche Mittheilungen in den allgemeinen Versammlungen, und zugleich bequemer, als gedruckte und jedem einzelnen Mitgliede zu übergebende Blätter, gefunden wurde.) Es wird noch bemerkt, dass mit dem heutigen Tage die geselligen Abendunterhal- tungen im Casino (auf dem neuen Markte) anfangen, und dass nach den geendigten Sitzun- gen, alle Tage nächst dem rothen Thurmthore Wägen bereit stehen werden, die Mit- glieder für bestimmte herabgesetzte Preise zur Mittagstafel oder in ihre Wohnungen zu bringen. Nach der Beendigung der gegenwärtigen allgemeinen Sitzung werden die Mitglieder ersucht, sich in die Sectionssäle zu vertheilen, um dort ihre Präsidenten und Secretäre zu wählen. Diese Säle sind sämmtlich im Hause und durch eigene Aufschriften an den äusseren Seiten der Thüre bezeichnet. 54 | Nachdem diese Mittheilungen geendiget waren, bestiegen Herr Hofrath und Profes- sor Burdach aus Königsberg, Herr Professor Wawruch aus Wien, und Herr Pro- fessor Göppert aus Breslau die Rednerbühne, um ihre Vorträge zu halten. Der erste sprach „über den Schall und Schlag des Herzens.“ Da diese Rede bereits im Drucke er- schienen ist (Wien bey Friedr. Beck, 1832), so wird es genügen, hier einige Stellen aus derselben mitzutheilen. Der Eingang derselben war folgender: „Wer weder durch Fülle schöpferischer Geisteskraft, noch auch durch Meisterschaft in der Kunst der Rede den Forderungen ausgezeichneter Zuhörer zu genügen hoffen darf, der mag, wo er sich gedrungen fühlt, vor einer Ehrfurcht gebiethenden Versammlung zu sprechen, was ihm an eigener Kraft abgeht, dadurch zu ersetzen suchen, dass er einen Ge- genstand wählt, der schon an und für sich anziehend erscheint, und den Hörer zu weite- ren Betrachtungen anzuregen vermag. — In solchem Falle befinde ich mich jetzt, Ihnen, hochansehnliche Versammlung, gegenüber. — Die Beobachter der Natur, welche zum Aus- tausche ihrer Erfahrungen und Ansichten, so wie zu Veranlassung neuer Forschungen, zu persönlicher Befreundung, so wie zu den ernsten Freuden, die das trauliche Beysammen- seyn von Kunstgenossen gewährt, aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands jährlich sich zu versammeln pflegen, sind von der hohen Kaiserstadt, die einen Hauptsitz deutscher Kunst und Wissenschaft abzugeben ganz geeignet ist, so freundlich eingeladen und so gast- lich aufgenommen worden, dass sie schon durch Dankbarkeit verpflichtet sind , literarische Gaben, Jeder auf seine Weise und nach seinen Kräften, den geehrten Gastfreunden dar- zubringen. In diesem Sinne fühle auch ich mich aufgefordert, vor Ihnen zu sprechen, und so versuche ich es denn, Ihre Aufmerksamkeit jetzt auf einen Gegenstand zu lenken, der, Jedem so nahe liegend, und doch noch nicht gänzlich aufgeklärt, Sie zu anziehenden Un- tersuchungen einladet, und zugleich einen Blick auf den Gang menschlicher Forschung überhaupt werfen lässt. Es ist der Schlag und Schall des Herzens, worüber ich mir Ihr ge- neigtes Gehör erbitte,“ Der Redner setzte nun aus einander, dass der sogenannte Herzschlag von der frey beweglichen Spitze des Herzens komme, welche durch ihr Anschlagen an die Knorpel der fünften und sechsten Rippe der linken Seite diesen Stoss hervorbringe, und dass man über die eigentliche Kraft, welche dieses Anschlagen der Herzspitze gegen die Brustwand ver- ursache, bisher noch immer nicht einig sey. Er geht die verschiedenen darüber von Andern aufgestellten Hypothesen durch, widerlegt sie und zeigt, dass der Irrthum derselben durch- aus in der vorgefassten Meinung lag, „dass nur die selbstthätige Zusammenziehung der Herzkammern deren Spitze gegen die Brustwand treiben könne.“ Er dagegen findet diese Kraftin.der einströmenden Blutmasse, eine Ansicht, die der englische Arzt Cor- rigan zuerst aufgestellt haben soll,und die Burdach hier umständlich zu beweisen sucht. Er nimmt diese Beweise erstens aus den beobachteten Zeitverhältnissen des Herzschlages zu den stossweisen Bewegungen des Blutes in den Adern, und zweytens aus unmittelbaren Versuchen an lebendig geöffneten Thieren. „Doch nicht nur dem Tastisinne, auch dem Gehöre offenbart sich das rastlose Arbeiten des Triebwerkes in unserer Brust. — Sonderbarer Weise ist es noch nicht zwey Jahrzehende her, dass dieses stete Geräusch des Herzens bekannt ist. Der Mensch hatte, das Weltmeer inallen Richtungen durchsegelnd, kaum noch ein kleines Eiland auf dem Erd- kreise den kommenden Geschlechtern zu entdecken übrig gelassen, und eine an ihm selbst 55 stündiich mehrere tausend Mahle sich wiederholende Erscheinung war ihm noch unentdeckt geblieben; von einer leichteren Luftart getragen, hatte er sich hoch über den mütterlichen Erdboden aufschwingen gelernt, und die Federkraft, die jeden Aufschwung seines eigenen Lebens bedingt, noch nicht beobachtet; das Erdreich durchwühlend, hatte er den Adern des Erzes nachgespürt, und noch nicht dem Schalle gelauscht, der das Pumpwerk in der Brust seines Bruders vernehmen lässt. Denn die Forschung geht in der Zeitfolge nicht Schritt für Schritt vom Nächsten zum Entferntern fort, sondern überspringt oft das nahe Liegende, und ergeht sich in fernen Räumen, um dann mit geschärftem Blicke auf den heimathlichen Boden zurückzukehren.“ Nach diesem Eingange zum zweyten Theile zeigt Burdach, dass zuerst ein Wie- ner Arzt am spanischen oder Dreyfaltigkeitshospitale, Dr. Auenbrugger, aus Grätz ge- bürtig, im Jahre 1761 die Aufmerksamkeit seiner Collegen auf diesen Gegenstand gerich- tet habe. Spät nach ihm suchte Corvisart auf demselben Wege weiter zu gehen, ohne der Sache selbst viel näher zu kommen. Erst im Jahre 1817 fand Lännec, dass dieser Schall des Herzens auch unabhängig von einer Percussion der Brust Statt habe. Dieses Ge- räusch, dasin der Gegend des Herzens sich hören lässt, und das auch mit dem Schlage desselben übereinstimmt, kann nur entweder von einem Anschlagen des Herzens an die in ihm enthaltene Blutmasse, oder von dem Wellenschlage des in das entleerteund erweiterte Herz einströmenden Blutes selbst kommen. Nachdem Burdach die Unmöglichkeit der ersten Voraussetzung dargethan hatte, zeigt er die Richtigkeit der zweyten. Da auf jeden Herzschlag zwey verschiedene Arten des Schalles kommen, nähmlich ein dumpfer und un- mittelbar darauf ein hellerer und kürzer dauernder, so ward dargethan, dass der erste Schall vom Einströmen des Blutes in die Herzkammern durch Zusammenziehung |der Vor- kammern, und der zweyte vom Einströmen in die Anfänge der Arterienstämme durch Zu- sammenziehung der Herzkammern herrühre. Die Rede des Herrn Prof. A. J. Wawruch, in lateinischer Sprache, ist seitdem ebenfalls in derselben Buchhandlung unter dem Titel erschienen: ‚,‚Disquisitio medica Chole- rae, cujus mentio in sacris biblüs occurrit (Numeri Cap. X].),* Wir wollen auch von ihr den Ein- gang und den Inhalt kurz mittheilen. Xaırpeıvt Salvere vos et bene valere exopto! Poscor. En, ultro lubens obedio. Occasio quippe , in tam Illustri et Amplissimo doctorum oi- rorum consessu, verba publice faciendi; est certe honorifica, quid inguam? imo honorificentissima! Augustissimi enim Imperatoris et Regis FrancisciI., (quem Nestoreos in annos incolumem servent superi!) regalis, imo paene divina munificentia, Illustrissimique ac Excellentissimi Archiatrorum ejus comitis, medicinae Austriacae staloris singularis quaedam in eruditos benevolentia, haec nobis otia fecit, quod donum insigne meritis laudibus depraedicare vel disserlissimae facundiae vires exsuperat. — Lalina offero. Numne tantorum virorum auctoritate dignius idioma seligere potuissem? Equidem gaudeo, quod affirmare ausim, rem lilerariam nondum eo calamitatis devenisse, quin inveniantur me- diei , numero permulti , quos certe, ut cum Romano loguar, puderet, nescire latine. Inclytus enim me- dicorum ordo, jam dudum anterenatas literas, in ipsis prisci aepi tenebris castae genuinaegue latinita- tis semper exslitit vindex oppido strenuissimus. Assertum hoc omnis aevi affatim comprobant monumen- 86 1a medica, Ideirco nec huic, quam pivimus, aelali, licuit esse dam infelici, ut penuria romani idio- matis laborarel, licet undiquaque crepitent vernacula. Medicorum Germaniae , Italiae et Hungariae doctos proceres latine alloquens , spe fretus pivo, nec thema, quod tracto, nec linguam, qua ulor, vitio versum iri, Neminem enim Vestrum, viri amplissimi ac ornalissimi, fore confido, qui ultro lu- bens non consenlial, in pertractando morbo, qui, proh dolor! in generis humani perniciem conjuras- se videlur, orbemgue terrarum immanilale sua populalur, neminem, inqguam, fore dico, qui negels consullius et arli, et medicorum famae magis profulurum fuisse , si iricae inhonestae , lites inglo- riae et nefaria jurgia, sacra arlis adyla, vernacula lingua non profanassent. Dedecus est cerle medi- cis , in morbo lam gravi, in quo vel, sagacissimi el experlissimi nostrum hucdum coeculiunt s insulsam plebeculam in litis arbitrium vocare. Opprobrium profecto est, quod tacenda divulgando toti nostro ordini immerito inurilur. Der Redner untersucht dann zuerst, ob die Krankheit, von welcher hier gehandelt wird, eine ganz neue Erscheinung, oder ob sie schon den Alten bekannt gewesen ist. Hu- feland, sagt er, stehe an der Spitze derjenigen, welche sie für neu halten, und der Red- ner stimmt ihm, was Europa betrifft, bey. Nicht so auch für den Orient, wo sie allerdings schon in den frühesten Zeiten aufgetreten ist, obschon sie auch damahls von unserer ge- genwärtigen Cholera wesentlich verschieden gewesen seyn mag. Die Stelle im Pentateuch (Num. Cap. XI. Vers. 18. 1). u. f.) mit den Erläuterungen, die später Josephus Flavius und Sulpicius Severu/s gegeben haben, spreche unbezweifelt von einem Erkranken der Juden an der Cholera. Denn obschon der hier entscheidende locus classicus des Penta- teuch: YFhajah lachem lezaraa von Verschiedenen verschieden übersetzt worden sey (donec pobis verlelur in nauseam, in abominationem, in scandalum, in squalorem etc.), so bezeichne doch olfenbar das Wort Zaraa eine dispersio sus deque in ventriculd, und die siebzig alexandrini- schen Dolmetscher übersetzen jene Stellen auch: zaı esraı duıv eıs zöAepav. Hier hätten wir demnach ‚‚vetustissimum Cholerae epidemicae exemplum, quo non aliud luculentius ullum.‘“ Denn die so eben angeführten Ausdrücke der anderen Übersetzer kommen nur daher, weil sie selbst keine Ärzte waren, und weil sie, aus falscher Scham, die ekelhafte Krankheit nicht mit ihrem Nahmen nennen wollten. Wenn man sich übrigens verwundern muss, dass diejeni- gen älteren Ärzte, die sich mit den in der heiligen Schrift erwähnten Krankheiten be- sonders beschäftiget haben, von dieser nichts erwähnen, so wird man davon bald durch “ die Betrachtung zurückkommen, dass diese Männer selbst keine Gelegenheit hatten, diese Krankheit mit eigenen Augen zu sehen, ‚‚quod argumenium pro morbi nopilale omnino pugnat, Quod vero nostrates medicos (im Gegensatze mit jenen älteren) concernit, assidua bibliorum lectione perparum occupati videnlur; nec ideo culpandi, cum novorum de Cholera plena sint omnia , ita quidem, ut immensa ingenteque libellorum ferragine et mole, diro quasi incubo miserculi praefo- cemur. Heu! dificile est, satyram non dicere. Complures enim medici, scabioso ‚scribendi pruritu acti, priusguam vomentes et egerentes Choleriontas viderint,, innumeras chartas ipsi conspurcarunt. Sed lu- criodor ex qualibet re bonus. Obschon endlich die angeführte Stelle des Pentateuch die al- lerälteste Meldung der Cholera enthalte, so sey doch jene Krankheit, wie aus der ganzen Erzählung des Moses hervorgeht, mit unserer neuen nicht dieselbe, da sie, sobald die Ursache derselben aufhörte, auch sogleich bis auf die letzte Spur verschwand. Sie scheine vielmehr Ähnlichkeit mit derjenigen Krankheit zu haben, von der Hippocrates spricht, dass sie aus dem zu häufigen Genusse des Schaffleisches entstanden sey. Leicht liessen sich übrigens aus mehreren alten Schriftstellern, Curtius, Arrianus u. a. Erzählungen von 97 ‘ähnlichen Krankheiten zusammentragen, die aber alle, ausser ihren Nahmen,, mit der ge- genwärtigen Cholera selbst nichts gemein haben. Auch die Rede des Herrn Professor H. R. Göppert aus Breslau, ist bereits (Wien bei C. Gerold) im Drucke erschienen, unter dem Titel: Über Wärmeentwicklung in der lebenden Pflanze. — Nach des Herrn Verfassers Beobachtungen besitzen die meisten orga- nischen oder lebenden Körper die Fähigkeit, vermittelst der ihnen beywohnenden Lebens- kraft selbstständig Wärme zu entwickeln, und sich so, wenigstens eine Zeitlang, gegen die Einwirkung der äusseren Atmosphäre zu schützen, während unorganische Körper, die durch äussere Einwirkung der Sonne, der Electricität, oder durch andere chemische oder mechanische Ursachen erworbene Wärme wieder durch Ausstrahlung und durch Mitthei- lung an die sie umgebenden Körper so lange verlieren, bis sie die Temperatur der letzteren annehmen. Jene Erscheinung der lebenden Körper ist bey den Thieren schon längst an- erkannt, aber bey den Pflanzen noch nicht mit Sicherheit dargethan. Nachdem der Verfas- ser die Untersuchungen seiner Vorgänger angeführt hat, geht er nun zur Auseinander- setzung seiner eigenen Versuche über, und betrachtet zuerst die Wärmeentwicklungen bey dem Keimen der Samen, dann bey der Entwicklung der Knollen und Zwiebeln, und endlich bey bereits entwickelten und schon im Wachsthume begriffenen Pflanzen, die er alle um- ständlich aus einander setzt. Das Resultat dieser interessanten Untersuchungen ist, dass in allen Perioden des Pflanzenlebens, vom Keimen bis zur Blüthe, bemerkbare Wärme sich entbinde, und dass sich hierdurch die Pflanzen, als ebenfalls belebte Wesen, der höheren Reihe der Organisationen, den Thieren, anschliessen, die auf ihren niedrigsten Stufen eine überraschende Ähnlichkeit hinsichtlich dieses physiologischen Vorganges zeigen. Nach der Beendigung dieses Vortrages trennte sich die Versammlung, deren Mitglie- der sich in die für die Sectionssitzungen bestimmten Säle begaben, um dort ihre Präsi- denten und Secretäre zu ernennen. Es wurden erwählt die Herren: I. Inder mineralogischen Section (mit welcher auch die Geognosie und Geogra- Phie vereinigt wurde), v. Buch und Mohs zu abwechselnden Präsidenten; Partsch und v. Waldauf zu Secretären. I. In der medicinisch-chirurgischen Section: Harless zum Präsidenten; Herrmann und v. Vivenot jun. zu Secretären. II. In der physischen Section (mit welcher auch Chemie und Astronomie verbun- den war): Heinr. Rose zum Präsidenten; Baumgartner und Ritter v. Holger zu Secretären, IV. In der botanischen Section: Göppert zum Präsidenten; Endlicher, Zahlbruckner und Fenzl zu Secretären. V. In der zoologisch-physiologischen Section: Burdach, Froriep, Sachs etc. zu abwechselnden Präsidenten ; Czermak und Fitzinger zu Secretären. 58 Die drey nächstfolgenden Tage, der 19., 20. und 21. September, wurden bloss den wissenschaftlichen Beschäftigungen in den Sectionen gewidmet. Auf die Resultate dersel- ben werden wir in der dritten Abtheilung dieser Schrift zurückkommen. Zweyte allgemeine Versammlung. 22. September. Der zweyte Geschäftsleiter benachrichtiget die Mitglieder von der Wahl der Präsi- denten und Secretäre in den einzelnen Sectionen, und fährt dann in den übrigen Mitthei- lungen auf folgende Weise fort. Seit unserer ersten allgemeinen Versammlung wurde der Gesellschaft eingesendet: 1) Von Hrn. Professor Ehrenberg aus Berlin ein Schreiben, in welchem er das Resultat seiner neuesten Untersuchungen über die Organisation der Infusorien überhaupt und der Räderthiere insbesondere mittheilt. Herr Secretär Fitzinger hat darüber in der zoologischen Section bereits Bericht erstattet. e 2) Hr. Dr. Specz, Professor der Chemie am Theresianum, hat seine physisch - che- mischen Untersuchungen der Heilquellen von Baden bey Wien vorgelegt. 3) Hr. Richard, Vorsteher der Lithographie der k. k. Hofkammer , hat mehrere Exemplare seiner mitgrosser Sorgfalt verfertigten Mondkarte zur Einsicht und Vertheilung an die Mitglieder eingereicht. 4) Hr. Dr. Grahl in Hamburg hat durch die Geschäftsleiter dem Präsidenten der medicinischen Section seine Abhandlung über die Cholera überreicht. Derselbe hat mehrere mit typographischer Schönheit gedruckte Exemplare seines „Grusses an die Versammlung“ gesendet. Jenes ist der medicinischen Section mitgetheilt, und dieses ist den Mitgliedern an der gestrigen Mittagstafel übergeben worden. 5) Hr. Dr. Schneider, Director der gelehrten Gesellschaft in Görlitz , hat den Ge- schäftsleitern zwey Briefe mit Begrüssungen an die Gesellschaft zugesendet. 6) Hr. v. Bujanovich hat der Versammlung ein Exemplar seiner analytischen Geo- metrie überreicht. Weiter sind von Herrn Schmiedl's Werke: „Wien, wie es ist,“ durch die Staats- verwaltung die nöthigen Exemplare aufgekauft worden, um sie allen nicht in Wien woh- nenden Mitgliedern der Gesellschaft zum Andenken zu geben. Sie können alle Vormittage von 8 bis2 Uhr auf der Sternwarte, in diesem Hause, in Empfang genommen werden. Hr. Dr. und Professor Ammon aus Dresden lässt durch die Geschäftsführer folgen- de Stelle aus Silligs Arbeiten über den Plinius (derenschon in mehreren vorhergehenden Sitzungen erwähnt worden ist) zur öffentlichen Kenntniss bringen: „Nachdem in der drit- ten allgemeinen Sitzung der letzten Naturforscherversammlung zu Hamburg über [die bis dahin geschehenen Benutzungen zur weiteren Vermehrung des kritischen Apparates für die Constituirung des Plinius’schen Textes Bericht erstattet worden ist, liegt es mir nun ob, anzugeben, was seit jener Zeit für diesen Zweck gewonnen wurde. In den ersten Tagen des Monathes Junius d.J. langte endlich aus Spanien auf gesandtschaftlichem Wege als Ge- schenk der königl. spanischen Regierung die Collection der vortrefflichen Toledaner Hand- 59 schrift in Dresden an, die von den Canonicis zu Toledo, Dr. Thomas Riez Agudo und Dr. Ferdinand Prieto, mit ungemeiner Sorgfalt und Genauigkeit gefertiget und mit calligraphischer Vollendung mundirt, einen prachtvollen Band von 621 Folioseiten bildet. Das königl. spanische Staatsministerium der auswärtigen Verhältnisse hat mir nun diese Collection zur gewünschten Benützung bey der Bearbeitung des Plinius ausgehändiget, und mir anheimgegeben, dieselbe, nach davon gemachtem Gebrauche, an die königl. Biblio- thek in Dresden zur Aufbewahrung gelangen zu lassen. Die weitere Angelegenheit, die da- mahls zur Sprache kam, war die Erlangung einer Collection der Rothischen Handschrift in Leyden. Nach genommener Rücksprache mit Herrn Hofrath Oken wandte ich mich desshalb an Herrn Geheimrath Lichtenstein, der mir ausser den zu dieser Arbeit schon bereit liegenden Beyträgen der Naturforscher von 60 Stücken, noch 40 Stücke über- sandte, die von einigen vermögenden Privatpersonen Berlins, die nicht genannt seyn wol- len, zu dem gedachten Zwecke ihm eingehändiget wurden. Für diese Summe aber erhalte ich durch die bereitwillige Vermittlung des Herrn Bibliothekars und Professors Geel in Leyden nicht nur die Collection jener Rothischen Handschrift, sondern auch die einer an- dern sehr alten, welche jedoch nur die fünf ersten Bücher des ganzen Werkes enthält. Beyden Zusendungen sehe ich jetzt täglich entgegen.“ Der gedruckte alphabethische Catalog der Mitglieder ist, bis auf einige später ange- kommene, vollendet. Die Mitglieder können diesen Catalog sowohl, als auch das oben er- wähnte, zum Andenken bestimmte Werk über Wien, täglich Vormittags von 8 bis 2 Uhr auf der Sternwarte, in diesem Universitätsgebäude, von mir empfangen. Noch halte ich es für meine Pflicht, hier kurz zu wiederholen , was bereits die An- schläge an den Thüren!der Sectionssäle zur öffentlichen Kenntniss bringen sollten, nähmlich: I. Dass heute, Sonnabend den 22. September, die ganze Gesellschaft der eigentlichen, mit weissen Aufnahmskarten versehenen, Mitglieder, um 7 Uhr Abends zu einer Abendge- sellschaft bey Sr. Durchlaucht dem Hof- und Staatskanzler, Herrn Fürsten vonMetternich geladen ist. II. Dass morgen, Sonntag den 23. September, um halb acht Uhr Morgens auf dem Dominicanerplatze in den dazu bereitstehenden Wägen die Fahrt nach Baden beginnt, wo die Gesellschaft bey dem Magistrate dieser Stadt um 3 Uhr das Mittagsmahl einnehmen, und um 6 Uhr Abends ihre Rückreise in denselben Wägen antreten wird. III. Dass Dienstag, am 25. September, die sämmtlichen eigentlichen Mitglieder der Gesellschaft von Sr. k. k. Majestät zu einem feyerlichen Diner in dem k. k. Lustschlosse zu Laxenburg geladen sind. Zur freyen Hin- und Herfahrt werden Dienstag um 8 Uhr Mor- gens die Wägen auf dem Universitäts - und Dominicanerplatze bereit stehen. Nach diesen Bekanntmachungen hielt derselbe Geschäftsführer folgenden Vortrag au die Versammlung: 60 *) Noch bitte ich, als Ihr Geschäftsführer, in meiner eigenen Sache, die zu- gleich, und zwar in einem sehr hohen Grade, auch die Ihrige ist, sprechen zu dür- - fen. Ich erwarte von Ihrer Billigkeit, man werde mir nicht als Eigennutz auslegen, was nur Wirkung jenes mächtigen Triebes, den die Natur in jedes lebende Wesen zu seiner eigenen Sicherung gelegt hat, was nur Wirkung des Erhaltungstriebes ist. In der That, meine Herren, ich sehe die Erhaltung unserer Versammlung für die Zukunft bedroht, und zwar durch Einige von uns selbst, und zwar auf eine sehr gefährliche Weise bedroht. Der Zweck unserer Gesellschaft, wie jeder Gesellschaft überhaupt, ist doch wohl vor allen Vereinigung. Aber da gibt es Leute unter uns, und nicht bloss Che= miker, sondern von allen Sectionen, die nicht von Vereinigung, die von Schei- dung sprechen, ja die sogar unser Glück und Heil in dieser Scheidung finden wollen. Falsche Propheten, fürwahr! die heillose Schismen und Spaltungen unter uns erregen, und dadurch unsere kleine wissenschaftliche Kirche inihren Grundfesten untergraben. Denn nicht genug, dass einzelne Abtrünnige die Versammlung der wahren Gläubi- gen schnöde verlassen, und ihrem sogenannten besseren Zwecke nachgehen: so sind sogar schon Irrlehrer unter uns aufgestanden, die, ein bisher unerhörter Gräuel in Israel, auch die andern Lämmer der Herde sectionsweise ablenken von der wah- ren Bahn, und sie herumführen in fremden Gärten und Fabriken, ganze Tage vergeu- dendin den Umgegenden der Stadt, unbekümmert um uns, ihre verlassenen Brüder, un- bekümmert um die arme, alte alma mater , die allein zu Hause sitzen und sich über ihre ungerathenen, landflüchtigen Kinder immerhin in Thränen baden mag. Aber was ‚vermögen Thränen über Felsenherzen! „Wir müssen eilen, “ so sprechen sie in ihrer „Verblendung, ‚das Leben ist so kurz, die Kunst so lang, und des Sehenswerthen in „der Kaiserstadt so viel; thue jeder eilig, was er kann; helfe jeder nursich selbsı; den „Anderen, dem Ganzen, helfe Gott.“ — So sprechen sie und glauben, Wunder was der Wissenschaft und unserer Versammlung mit ihrer Weisheit gedient zu.haben. *) Diese Apostrophe des zweyten Geschäftsführers wurde durch die häufigen Entfernungen der Mitglieder von der Gesellschaft veranlasst, die wohl bereits früher, so oft sie sich in grösseren Städten versammelten, bemerkt wurden, die aber hier besonders’so sehr um sich griffen, dass ganze Sectionen förmliche Processionen in die Gärten und Fabriken der Umgegenden veranstalteten, und tagelang von der Gesellschaft abwesend blie- ben. Da eine solche Trennung ganz gegen den Zweck der Gesellschaft ist, ja sie am Ende völlig zer- stört, so schien es Pflicht, ein passendes Mittel dagegen anzuwenden. Weil aber ernste Vorstellungen unschicklich und leere Bitten wahrscheinlich vergebens gewesen wären, so wurde, wenn auch nur des Ver- suches wegen, der in der obigen Anrede herrschende Ton gewählt. Hier wird genügen zu sagen, dass der Ton Beyfall fand, und dass der Versuch gelang, indem die Gesellschaft für alle folgenden Tage der Ver- sammlung treu beysammen blieb. 61 — Ich aber sage Euch: ‚‚Sie sind blind; sie zerstreuen, wo sie sammeln sollten; der „gute Geist hat sie verlassen; sie wissen nicht, was sie thun, und sie wühlen in ih- „ren eigenen Eingeweiden.“ — Wahrlich, wahrlich, das Verderben, das sie uns be- reiten, wird auf ihr eigenes Haupt zurückstürzen! Ihre Stunde ist nicht mehr fern, und die Zeit der Reue wird sie schnell erreichen. — Ihr aber, die Ihr noch rein seyd von dem Geiste, der sie treibt, Ihr solltsie nicht, wie sie in ihrem Stolze von Euch ver- langen, für Beförderer und Wohlthäter der Gesellschaft, Ihr sollt sie vielmehr für Zöll- ner und Publicaner halten, die sich selbst nicht lieben, die ihr eigenes Werk vernichten, und den Tempel, den sie zu verbessern wähnen, in seinen edelsten Theilen zerstö- ren. Darum sehet zu, auf dass ihre glatten Worte Euch nicht blenden, und dass Ihr nicht verstricket werdet in dem Netze ihrer Gleissnerey. Denn sie gehen herum mit Schafskleidern angethan, aber von innen sind sie reissende Wölfe und grimmige Löwen, die nur suchen, einen von Euch, und am Ende die ganze Versammlung zu verschlingen. Darum also — hört, hört! wenn wieder einer dieser falschen Propheten aufsteht un- ter Euch, und zu der botanischen Section spricht, der Messias sey in den Gärten von Schönbrunn: o’so wendet Euer Ohr ab von diesem Gräuel; oder zu der geologi- schen Section, er sey in den alten Schluchten und in den neuen Ruinen der Brühl: o so glaubet es nicht; oder zu der mineralogischen Section, er seyin der Salmiakfa- brik zu Nussdorf: o so gehet nicht hinaus! — Ich aber sage Euch: Er ist hier, er ist bey Euch, und er wird auch bey Euch bleiben, so Ihr selbst nur bleibet, wo Ihr sollt, so Ihr selbst nur bey ihm bleibet, fort und fort, im Geist und in der Wahrheit, . Darum also bitte und beschwöre ich Euch, weil es noch Zeit ist, Euch alle, die Ihr dem Gesetze bisher treugeblieben und auf dem Wege der Statuten gewandelt seyd: haltet auch künftig fest an unserer kleinen Kirche, auf dass sie wachsen und gedeihen möge; haltet fest am alten guten Glauben unserer Väter, der, so uns der Himmel hilft, und wir selbt uns helfen wollen, auch wohl noch der Glaube unserer Kinder werden soll. Ihr aber, Arme, Unglückliche, von der Herde schon Getrennte— kommt, o kommt zurück! Seht, unsere Arme, unsere Herzen sind bereit, Euch zu empfangen, und über einen Einzigen von Euch, über ein einziges verirrtes, aber wiedergefundenes Schaf, wird, nicht nur diese unsere Versammlung, sondern selbst der ganze Himmel mehr Freude haben, als über neun und neunzig Gerechte., 62 Nach dieser Anrede forderte der Geschäftsführer die Gesellschaft auf, die Wahl des nächstkünftigen Versammlungsortes und die der Geschäftsführer des folgenden Jahres vorzunehmen. Ehe aber die Debatten über diesen Gegenstand begannen, wurde der oben er- wähnte Brief des Herrn Hofraths Mencke aus Pyrmont vorgelesen, in welchem er sagt: die geographische Lage und die örtlichen Verhältnisse Pyrmonts seyen zu diesem Zwe- cke ganz besonders günstig; die angemessene Stellung dieser Stadt im nördlichen Deutsch- land; die schönen Strassen, die von allen Seiten, von Minden, Bremen, Frankfurt a. M. dahin führen; die grösseren Gebäude Pyrmonts, die zur Aufnahme der zahlreichsten Gesell- schaft dienen können; die grosse Anzahl von bereitstehenden Privatwohnungen; die be- rühmten Brunnenanstalten dieser Stadt; dieschönen oryctognostischen und geognostischen Sammlungen von Krüger, Menckeu. f., alles dieses empfehle Pyrmont zum nächstkünf- tigen Versammlungsorte, und lasse ihn daher eine geneigte Aufnahme seiner Bitte hoffen. Nach der Verlesung dieses Schreibens erhob sich Herr Medicinalrath und Professor Otto, mit dem Ersuchen, die Versammlung für das nächste Jahr nach Breslau, seinem Wohnorte, zu verlegen. Er sprach im freyen Vortrage mit viel Kraft und Leben, und, ein anderer Cicero pro domo sua, so gut und treffend, dass er sogleich den grössten Theil der Zuhörer auf seine Seite zu bringen schien. Nach ihm suchte Hr. Hofrath Harless seinen Wohnort Bonn in Schutz zu nehmen. Aber nachdem Otto noch einmahl für Breslau ge- sprochen hatte, wandte sich die Versammlung der letzteren Stadt zu. Ein wiederholtes Aufheben der Hände für Breslau sowohl, als für Bonn, liess über die Ansicht der Gesell- schaft keinen Zweifel übrig. Es wurde daher für das nächste Jahr 1833 Breslau zum Ver- sammlungsort, und darauf für dieselbe Hr. Geheimerrath und M. Dr. Wendtzum ersten, und Herr Medicinalrath Otto selbst zum zweyten Geschäftsführer ernannt. Nach diesen, mit durchaus schicklicher Lebhaftigkeit geführten Debatten bestiegen die Redner des heutigen Tages, Hofrath Swartendyk-Stierling aus Hamburg; Prof, Wilbrand aus Giessen; geh. Medicinalrath Ritgen aus Giessen ; Professor Czermak aus Wien, und Professor Glocker aus Breslau die Bühne, um nach der Reihe ihre Vor- träge zu halten. Herr Stierling sprach über den Nutzen der Verbindung der Mathematik mit den Naturwissenschaften. Seine Rede wurde den Geschäftsführern nicht mitgetheilt. Herr Wilbrand sprach im freyen Vortrage über die von ihm schon früher aufge- stellte Ansicht, den Kreislauf in der organischen Natur, und insbesondere in den Thieren betreffend, dem zu Folge der Kreislauf in den Thieren sich nicht bloss auf ihre Säfte be- ziehe, sondern in allen Monaden eines organischen Körpers sich ereigne; ferner, dass die Säfteströmung in die beständige Metamorphose übergehe, worin alle Mollecülen stets neu erzeugt werden, und dass andererseits wieder aus der beständigen Metamorphose die ve- nöse Gefässströmung entstehe. Er behauptete ferner, dass diese Ansicht 1) durch anatomi- sche Einspritzungen nicht widerlegt werden könne, weil diese Einspritzungen an Lei- chen vorgenommen werden und daher mechanisch seyen, und dass sie 2) durch die mikro- skopischen Beobachtungen über die Bewegung der Säfte nicht bloss nicht wider- legt, sondern vielmehr bestätiget würden, weil unter dem Mikroskope in der sich be- wegenden Flüssigkeit stets Blutkügelchen beobachtet werden, welche darauf hinwiesen, dass eben in dieser Flüssigkeit, die man durch das Mikroskop wahrnehme, die Metamor- phose bereits eingetreten sey. Übrigens beweise die graduelle Entwicklung der Thierwelt 63 deutlich , dass die Metamorphose die Grundfunction sey, aus welcher alle Säfteströmung entstehe, und in welche sie wieder zurückkehre. Endlich zeigte er, dass die jedesmahlige individuelle Metamorphose durch die Ernährungsfunction in das Leben der Erde, durch die Athmungsfunction aber in das Verhalten der Sonne zur Erde eingreife. Hinsichtlich der weiteren Begründung dieser Ansicht verwies er auf seine nächstens bey Groosin Hei- delberg erscheinende Schrift unter dem Titel: „Allgemeine Physiologie, insbesondere ver- gleichende Physiologie der Pflanzen und der Tiere.“ In dem Schlusse seiner Rede ersuch- te er die Naturforscher im Interesse der Wissenschaft, diese Ideen mit Wohlwollen und mit Ruhe in nähere Erwägung zu ziehen. Die Rede des Herrn Medicinalrathes, F. A. Ritgen, ist seitdem unter dem Titel „Über die nächste Ursache der Bewegung der Himmelskörper, Wien, bey Gerold 1832« erschienen. Der letzte Grund dieser Bewegung sey noch nicht aufgefunden, indem man sie nur als die Wirkung zweyer Kräfte, der Gravitation und der Tangentialkraft betrachtet habe. Die Frage sey, ob diese zwey Kräfte nicht auf eine einzige zurückgsführt werden könnten. — Bey allen Naturkörpern nehmen wir wahr, dass sie ihre Verkörperung im klein- sten Umfange beginnen und ihr Wachsthum durch allmählige Entwicklung fortsetzen. Warum sollte es bey den Himmelskörpern anders seyn? — Der Analogie mit andern Kör- pern gemäss, werden auch die Himmelskörper von einem ersten Puncte aus, durch An- ziehung fremden Stoffes aus ihrer nächsten Umgebung, sich entwickeln. Diese Anziehung wird zuerst gleichförmig, also nach allen Richtungen gleich stark seyn. Auf diesen ersten Punct wirke also jene Kraft als stoffanziehende, also saugende Gewalt, anfangs in den Richtungen unendlich vieler Radien von gleicher Mächtigkeit, daher die kugel- förmige Gestalt dieser Körper. Da aber diese Gleichförmigkeit nicht lange bestehen kann, und die nothwendig folgende Ungleichförmigkeit zuerst in einem einzigen Radius rege wer- den muss, so muss auch der Körper in der Richtung dieses, die andern Körper stärker sau- genden Radius, sich zubewegen anfangen. Die erste Bewegung dieser Körper wird daher in einer geraden Linie vor sich gehen. „Wenn man dann das Verhalten des einzigen, „stärker als alle übrigen saugenden Radius mit demjenigen Radius vergleicht, welcher ge- “„rade in der rückwärtigen Richtung zu jenem liegt, so leuchtet es ein, dass die saugende „Kraft des letzteren durch die vorwiegende Kraft des ersteren überwunden werden muss, „und zwar so, dass aus der saugenden Wirksamkeit umgekehrt eine sprühende wird. Auf „diesem Wege erlangt die Kugel einen Durchmesser, dessen eine Hälfte saugt und dessen „andere Hälfte sprüht. Das Sprühen der einen Hälfte verstärkt die Schnelligkeit der Bewe- „gung des Himmelskörpers, welche durch das Saugen der anderen Hälfte eingeleitet wird.* Diess sind die ersten Ideen dieser Rede, deren weitere Entwicklung man in der oben er- wähnten Druckschrift nachsehen kann. Die Rede des Herrn Professors Glocker aus Breslau über das Vorkommen der Kohle in den schlesisch-mährischen Kalkgebirgen wurde den Geschäftsleitern nicht mit- getheilt. Vor ihm hielt Herr Professor Czernak einen Vortrag über Spermatozoen, worin er das Resultat seiner, durch zwey Jahre fortgesetzten Untersuchungen kurz mittheilte. Er berührte zuerst die beynahe allgemein herrschende Ansicht jener Naturforscher, wel- che die Spermatozoen den Cerkarien anreihen, und widerlegte sie sowohl durch den Mangel der wesentlichsten Kennzeichen der Cerkarien an den Samenthierchen, als auch 64 ; durch die Verschiedenheit der äussern Form beyder mikroskopischen Wesen. Er bewies die Identität der wahren Aufgussthierchen und der Samenthierchen aus ihrer Entstehungs- weise, und vertheidigte, sich auf mehrere tausend angestellte Aufgussprocesse stützend, ge- gen Ehrenberg, welchem er für seine scharfsinnigen Beobachtungen über die Organi- sation der Infusorien öffentlich Dank zollte, die heterogene Erzeugung. Ferner stellte er die Frage auf, ob man nicht den minder oder höher belebten Erzeugnissen organischer Flüssigkeiten, wie es die Chylo- und Hämatosphären und die Spermatozoen sind, einen’ ei- genen Platz in einem naturhistorischen Systeme einräumen sollte? Er berief sich dabey auf seine Beobachtungen über die Selbstbewegung der Blut- und Chyluskügelchen. Er theilte ferner seine Untersuchungsmethode der Samenthierchen mit, und stellte drey Ordnungen derselben auf: 1) Cephaloidea, 2) Uroidea, 3) Cephaluroidea, welche er in mehreren Abbildun- gen vorzeigte. Der biologische Theil seines Vortrages enthielt vorzüglich Beobachtungen über die Entstehungsweise der Spermatozoen, mit Beziehung analoger Erscheinungen, bey der Chylus-, Blut- und Infusorienbildung. Sodann bewies er, auf vielfältig angestellte Beob- achtungen fussend, dass die Samenthierchen wesentlich zur Zeugung beytragen, ja dass nur durch sie alle digenische Zeugung vermittelt werde, ohne die Präexistenz des Embryo’s, des künftigen Nervensystemes u. s. w., in ihnen zu suchen, und stellte, nachdem er vorerst den Übergang der Ernährung und Zeugung auf ihren niederern Stufen durchgeführt hatte, auch eine Parallele zwischen Blut und Samen auf, welche durch die Blutsphären und Sa- menthierchen, und den Blut- und Samendunst beyder Flüssigkeiten, als wesentlichstes Agens der Ernährung und Zeugung , erläutert wurde. Nachdem er den aufgestellten Satz: Ernährung sey nach innen gerichtete Zeugung, und Zeugung nach aussen gerichtete Er- nährung, vertheidiget hatte, so strebte er, selbst in den Ernährungs - und Zeugungsatomen diese doppelte Tendenz ihrer Form nach zu zeigen, und endigte seinen Vortrag mit den Worten: So ist demnach in der Erfahrung nachgewiesen, dass das Blut Ernährungssamen , und dass der Same Erzeugungsblut ist. — Wir erwarten im Kurzen diesen Vortrag so- wohl, als auch die übrigen in den Sectionen mitgetheilten Gegenstände von der Hand des . Verfassers, Am Abende desselben Tages wurde die ganze Versammlung von Sr. Durchlaucht dem Herrn Fürsten von Metternich zu einer Soiree in dem Gebäude der k.k. Haus-, Hof- und Staatskanzley geladen, wo sich auch die sämmtlichen Staatsminister und die Mitglie- der des diplomatischen Corps vereinigten. Die Gesellschaft wurde auf das glänzendste und huldvollste empfangen, und trennte sich erst gegen Mitternacht von ihrem erlauchten Be- schützer. Fahrt nach Baden. 23. September. Sonntag den 23. September fuhr die Gesellschaft nach der benachbarten, durch ihre Heilquellen berühmten Stadt Baden, deren Magistrat sie zu einem festlichen Mittags- mahle geladen hatte. Diese Fahrt wurde, der äusserst zahlreichen Versammlung unge- achtet, ganz durch die k.k. Eilpostwägen besorgt, von welchen 39 vierspännige, unter Vor- . 65 reitung des Postmeisters von Neudorf und der Begleitung mehrerer Postofficiere zu Pfer- de. Die Gesellschaft verliess Wien um acht Uhr Morgens und kam um halb eilf in Ba- den, und um zehn Uhr Abends wieder in Wien an. Sämmtliche Mitglieder stiegen in Ba- den am Hötel garni zur Königinn von Ungarn ab, wo sie von dem Bürgermeister, Herrn Trost, von dem gesammten Magistrate der Stadt, von dem k. k. Sanitätsrathe, Herrn Dr. Beck, und von dem Bürgerausschusse empfangen wurden. Bald nach ihrer An- kunft begaben sie sich in die Weilburg, zu Seiner kaiserlichen Hoheit dem Erzh erzog Carl, und wurden ihm daselbst von dem ersten Geschäftsführer vorgestellt. Sie besahen die romantischen Umgebungen von Weilburg und das Helenenthal, und kehrten dann, von der schönsten Witterung begünstigt, die Männer zu Fuss, die Frauen in Wägen, nach Baden zurück, wo sie von Seiner kaiserlichen Hoheit dem Erzherzog Antonin seinem Palais huldreich empfangen wurden, und die schönen Gärten und Glashäuser desselben be- sahen. Dann wurde der grosse Doppelhoff’sche Garten und die daselbst befindliche Schwimmanstalt, der Sauerhof, Rollett's Kunst- und Naturaliensammlung und end- lich die grossen öffentlichen Badeanstalten der Stadt besucht, in welchen ihnen der Herr Bürgermeister, der Herr Sanitätsrath v. Beck und die andern Ärzte der Stadt zu Füh- rern sich angebothen hatten. Die Reinlickkeit, Ordnung und Zweckmässigkeit dieser Bä- der erhielt ungetheilten Beyfall. Überraschend für alle war der Anblick des sogenannten Ursprungs. Der Eingang desselben war reichlich beleuchtet, und in die eigentliche Quelle senkte sich eine Artvon Taucherglocke, die durch das in sie verschlossene Licht das hervorsprudelnde und perlend aufsteigende Wasser nebst den benachbarten Felsenpar- thien in den reinsten Farben zeigte. Die Mitglieder der Gesellschaft fanden die Lage Ba- dens sehr angenehm und gesund, und die Privatwohnungen bequem, rein und selbst ele- gant. Diese Heilquellen waren schon zur Zeit des Kaisers Augustus bekannt, und die römischen Legionen suchten sie zur Heilung ihrer Wunden und Krankheiten auf. Die erst in diesem Jahre eingeführte Verbesserung der Art, wie das Wasser getrunken wird, er- hielt allgemeinen Beyfall, während man gegen die Leitung des Mineralwassers aus der Rö- merquelle in eine tiefer gelegene Stelle des Parkes mehrere Einwendungen zu machen sich veranlasst fand, aber auch dafür die bereits begonnene Leitung eines gewöhnlichen und trefflichen Trinkwassers auf den Hauptplatz der Stadt allgemein für äusserst wohlthätig und zweckmässig erklärte. Nach diesen interessanten und lehrreichen Besuchen begab sich die Gesellschaft inden grossen k. k. Redoutensaal zum Mittagsmahle von nahe 300 Gedecken, dessen Festlichkeit und Heiterkeit eben so sehr, als die gastliche Freundschaft der edlen Bürger Badens allen Mitgliedern unvergesslich bleiben wird. Wohl hatte die Versammlung bisher in jeder Stadt, in welcher sie sich niederliess, die freundlichste , beste Aufnahme gefunden. Aber nie noch haben auch benachbarte Städte ihre Thore der Gesellschaft gastlich aufgeschlossen. Baden war es vorbehalten, das erste Beyspiel dieser Art zu geben: ein edles Beyspiel, das die Liebe seiner Bürger zu Kunst und Wissenschaft bewährt, und das, von ihren dankbaren Gästen von Mund zu Mund getragen, nicht ohne Nachfolger bleiben wird. Ein eigenes bey dieser Gelegenheit eröffnetes, mit typographischer Schönheit ausgestattetes Gedenk- buch, in welches die Mitglieder ihre Nahmen eintrugen, wird ein bleibendes Monument jenes festlichen Tages seyn. 65 Fahrt nach Laxenburg. 25. September. Dienstag am 25. Sept. wurden die Mitglieder der Versammlung mit einer auf Befehl Sr. Maj. des Kaisers gegebenen Tafelin demk.k. Lustschlosse zu Laxenburg beehrt. Die Abfahrt von Wien begann um 8 Uhr Morgens in 75 k. k. Eilpostwägen unter der unmittel- baren Auführung des k.k. obersten Hofpöstdirectors, Hrn. Hofr. Ritter v. Ottenfeld. Bey der Ankunft in Laxenburg fanden die Mitglieder eine grosse Anzahl anderer kaiserl. Hofwä- gen in Reihen aufgestellt, um sie bis zur Stunde der Mittagstafel in dem grossen und herrli- chen Parke herumzuführen. Das Ritterschloss und die sämmtlichen Lustgebäude waren ge- ölfnet, und eine Abtheilung Pontoniere stand mit den kaiserl. Booten in Bereitschaft, die Gesellschaft auf den Canälen und Teichen des Parkes herumzuführen. Bey den Besuchen der merkwürdigen Gebäude und der in ihnen aufbewahrten Schätze both sich der k. k. Schlosshauptmann, Herr Rath Riedl, zum Begleiter und Erklärer an. Um drey Uhr ver- sammelte sich die Gesellschaft wieder im Schlosse, wo Se. Durchlaucht, der k. k. Hof- und Staatskanzler, Fürst von Metternich, die Geschäftsführer der Gesellschaft Sr. Erlaucht dem Herrn Grafen von Wurmbrand, Obersthofmeister Ihrer Majestät der Kaiserinn, als dem von Sr. Majestät dem Kaiser zum Empfange der Gesellschaft ernannten Hofcom- missär, vorstellten, und dann die Geschäftsführer Sr. Erlaucht die Präsidenten der Sectio- nen und die übrigen ausgezeichneten Fremden aufzuführen die Ehre hatten. Um vier Uhr ging man zu der äusserst reich besetzten und wahrhaft kaiserlichen Tafel, welche unter ei- nem grossen höchst geschmackvoll decorirten, eigens. dazu errichteten Zelte aufgeschla- gen war. Diese Tafel, von 450 Gedecken, bestand aus drey langen Tischreihen, an deren mittlerer Se. Erlaucht der Herr Graf von Wurmbrand und zunächst ihm die Präsidenten der Sectionen sassen. Se. Durchlaucht Fürst Metternich nahm seinen Platz neben dem ersten, Se. Excellenz der Herr Staats- und Conferenzminister, Graf von Nädasd, neben dem zweyten Geschäftsführer, die an den beyden anderen Tischen den Vorsitz führten, Die übrigen hohen Staatsbeamten und Minister, worunter man Se. Excellenz den Herrn obersten Kanzler, Grafen von Mittrowsky, Se. Excellenz den Herrn ungarischen Hof- kanzler, Grafen von Reviczky, und viele andere erblickte, vertheilten sich nach eige- ner Wahl unter die Mitglieder der Gesellschaft. Sr. k. k. Majestät und den Mitgliedern der kaiserlichen Familie wurden die rauschendsten Toaste ausgebracht, und mit rührender Wärme zu mehreren Mahlen wiederholt. Eben so wurde dem Gedeihen der Wissenschaf- ten überhaupt und insbesondere den Bestrebungen der Gesellschaft, die hier ein schö- nes Band der Freundschaft und der Heiterkeit umschlang, ein Lebehoch gebracht. Wäh- rend der Tafel suchte unser gefeyerte Strauss durch Aufführung seiner Musikstücke das Vergnügen der Gäste zu beleben. Erst beym Einbruche der Nacht kehrte die Gesell- schaft, allgemein vergnügt über den festlichen Tag und die gastliche Aufnahme, in den- selben k. k. Eilwägen, welche sie nach Laxenburg gebracht hatten, wieder nach Wien zurück. Fast feenartig war der lange, unübersehbare Zug dieser Wägen, während der Nacht von zahllosen Laternen erhellt. 67 Dritte allgemeine Versammlung. 26. September. Am 26. September wurde die dritte und letzte allgemeine Sitzung der Gesellschaft gehalten. Der zweyte Geschäftsführer begann mit folgenden Bekanntmachungen. Die Geschäftsleiter der Gesellschaft haben seit der letzten Sitzung mehrere Mitthei- lungen erhalten: 1) Von Hrn. Fried. Renner aus Eschwege eine handschriftliche Abhandlung über die Cholera und die Blatternimpfung. An die medicinische Section verwiesen. 2) Einige Exemplare von Herrn Lehmann’s vierter Abtheilung der stirpium nova- rum et minus cognitarum. An die botanische Section geschickt. 3) Mehrere Exemplare der Trauerrede für Hartmann von Herrn Professor Wawruch. 4) Mehrere Exemplare von zwey Abhandlungen über unser Blindeninstitut, von Herrn Director Klein. An mehrere Sectionen vertheilt. 5) Von Herrn Hofrath Dr. Nürnberger aus Sorau eine schriftliche Abhandlung über Untersuchungen im Innern der Erde. An die physische Section verwiesen. 6) Eine gedruckte Anzeige von Herrn Dr. Pohl’s Reise ins Innere von Brasilien, mit einer Karte. Herr Dr. Vivenot jun. vertheilte sie, auf unsere Bitte, sogleich unter die Mitglieder. 7) Herr Dr. Wirer aus Wien hat von dem Werke „Ischl und seine Sohlenbäder,“ von welchem er selbst schon viele in den Sectionen vertheilt hat, noch mehrere zur Ver- theilung auf die Sternwarte gesendet. Ebenda sind auch einige Exemplare von dem Werke „Unterricht für Krankenwärter“ in Empfang zu nehmen, die Herr Dr. M. F-Schmidtin Wien zur Vertheilung an die Mitglieder bestimmt hat. Eben so hat Herr Joh. Schickh, Herausgeber der Wiener Zeitschrift für Kunst und Literatur, mehrere Hunderte von Exem- plaren der Abhandlung: „Über eine wichtige Verbesserung der Fernröhre durch einen va- terländischen Künstler,“ so wie auch des an die Gesellschaft gerichteten Gedichtes von Herrn Fr. Fitzinger, zur Vertheilung an die Mitglieder eingesendet. 8) Der löbliche Magistrat der Stadt Wien hat zum Andenken dieser Versammlung in der Haupt- und Residenzstadt eine Medaille prägen lassen, welche zum Geschenke an die Gesellschaft bestimmt ist, und von heute an täglich von 8 bis 2 Uhr auf der Sternwarte von allen eigentlichen mit Aufnahmskarten versehenen Mitgliedern der Gesellschaft in Em- pfang genommen werden kann. Die Geschäftsleiter haben es für ihre angenehme Pflicht gehalten, dem löblichen Magistrate ihren Dank im Nahmen der Versammlung vorzu- tragen *). *) Diese Münze, in der Grösse unserer Zweyguldenstücke, von Herrn Böhm gravirt und im k. k. Münzamte geprägt, enthält auf der Hauptseite die Schutzgöttina Wiens mit der Mauerkrone, in der rechten Hand eine Kornähre haltend, und mit der linken auf ein Schild, das Wappen Wiens, sich stützend. Ihr wird von dem ihr zur Linken sitzenden Donaugotte ein Kranz auf das Haupt gesetzt. Rings um dieses Doppel- bild steht: Yindobona Physiologis, und unter demselben: Mense Septembri MDCCCXXXI. Die Kehr- * 68 0) Die Stadt Baden hat der Versammlung ein sehr elegantes Denkbuch zugesendet, mit dem Ersuchen an die Mitglieder, ihre Nahmen in dasselbe einzutragen, um der Stadt ein bleibendes Andenken an sie zu erhalten. Dieses Buch wird heute im Augarten auf dem Mittagstische zum Einschreiben aufgelegt werden, Die Geschäftsführer haben so- wohl dafür, als auch für die gastreiche Was der Gesellschaft am 23. ‚September dem löblichen Magistrate und der Bürgerschaft der Stadt Baden ihren lebhaften Dank im Nah- men der Versammlung vorgelegt. 10) Durch Vermittlung des Herrn Dr. und Honorar-Physicus, Julius Liebbald, haben die Geschäftsführer von den löblichen Ständen des Tolnaer Comitats in Ungarn fol- gende Zuschrift erhalten: Wir Stände des Tolnaer Comitats beurkunden hiermit, dass wir bey Gelegenheit unserer, am unten angelührten Tage abgehaltenen Generalcongregation folgenden Beschluss gefasst haben. Zahl 2147. Bey der Aufmerksamkeit und Theilnahme, welche die Stände für die Förderung der Künste und Wissenschaften im Allgemeinen, und dabey insbesonde- re für den, die gemeinnützigsten Resultate versprechenden periodischen Verein der Natur- forscher hegen, eine Absicht, deren fernere Aufrechthaltung sie nicht nur unter ihre leb- haften Wünsche, sondern auch zu den höheren Zwecken des bürgerlichen Strebens zäh- len — haben sie, auf den desshalb gemachten Vorschlag des ersten Vicegespanns, Herrn Daniel von Csapö, einhellig beschlossen: dass, nachdem sie ein offenkündiges Zeug- niss darüber zu geben geneigt sind, wie sehr sie den wissenschaftlichen Geist dieser gelchrten Versammlung der Naturforscher, so wie die Nützlichkeit seines schönen und erhabenen Strebens anerkennen — da sie ferner mit derselben in engere Verbindung zu treten, und die wohlthätigen Früchte ihrer Berathungen und Verhandlungen unmittelbar und auf eine vollständige Weise dieser Gespannschaft und dem Vaterlande zuzuwenden wünschen — sie den Herrn Julius Liebbald, Doctor der Heilkunde und Honorar - Physicus des Comitats, in Würdigung seiner vielseitigen wissenschaftlichen Bildung und des erworbenen Ver- trauens der Stände, beauftragt haben: dass er ihrerseits als Repräsentant bey der in diesem Jahre Statt habenden Versammlung der Naturforscher in Wien erscheinen und dort bey sich ergebender Gelegenheit der Dollmetsch obiger Gesinnungen der Stände seyn, da- bey aber auch die schönen Zwecke der Versammlung, durch welche sich für das Ge- bieth der Naturwissenschaften eine nahmhafte Vervollkommnung , und für die Menschheit vieles Erfolgreiche und Gedeihliche erwarten lässt, nach seinen Kräften zu fördern sich bestreben, und über alles das den Ständen seiner Zeit Bericht erstatten möge. Zu diesem Ende haben wir ihm den diessfälligen Comitatsbeschluss unter glaubwür- digem Siegel verabfolgen lassen. Gegeben aus unserer Generalcongregation zu Szexard, am 10. September 1832. Gelesen und ausgefolgt durch Stephan von Bezeredy, Obernotar des löbl. Tolnaer Comitats. (L. S.) Die Geschäftsleiter der Versammlung haben nicht gesäumt, dem löbl. Tolnaer Co- mitate im Nahmen der Gesellschaft ihren Dank für diese sie ehrende Zuschrift abzustatten. seite der Münze enthält einen den ganzen Rand derselben umfassenden Kranz, der aus den verschiedenen Gattungen der Francisceen geflochten ist, die Dr. Pohl in Brasilien entdeckt und in seinem grossen botanischen Werke beschrieben hat. In der Mitte dieses Kränzes liest man den bekannten Gruss der Griechen: XAIPEIN. 69 Nach diesen Vorträgen wurden die Secretäre der fünf Sectionen ersucht, die Bühne zu besteigen, und ihre Berichte von den Arbeiten der Sectionen zur öffentlichen Kenntniss zu bringen. Es las Hr. Professor Herrmann den Bericht der medicinischen,, Fitzinger der zoologischen, Partsch der mineralogischen, Endlicher der botanischen, und „ Ritter von Holger der physischen Section. Sodann wurden die beyden Redner der heutigen Versammlung, Se. Excellenz Herr Ferd. Graf Palffy aus Wien, und Herr M. Dr. Sacco aus Mayland aufgefordert, die Red- nerbühne zu betreten. Der erste sprach über den Nutzen, welchen diese Versammlungen der Naturforscher bereits gehabt haben, und, gehörig geleitet, auch künftig haben können. Die Rede selbst wurde den Geschäftsleitern nicht mitgetheilt. — Der zweyte hielt in lateini- scher Sprache einen Vortrag über die Nothwendigkeit einer gehörig eingerichteten Kuh- pockenimpfung, von welchem wir, hier einen von dem Verlasser selbst entworlenen Aus- zug, nebst dem umständlichen Schlusse der Rede mittheilen. Er suchte zuerst zu zeigen, dass die Menschen durch die arabische Vaccine nicht nur, wie Einige sagen, auf einige Jahre, sondern für ihr ganzes Leben vor den Blattern beschützt würden. Die Beyspiele, welche man für das Gegentheil anzuführen pflegt, dass nähmlich auch vaccinirte Menschen wieder die Blattern bekänien, lassen sich auf folgende Weise erklären. Anfangs, wo die Sache noch unbekannt war, wurden von den Ärzten selbst viele Fehler bey der Vaccination begangen, und selbst jetzt noch sind mehrere derselben nicht ganz frey davon. Man hielt die Yaccina spuria für die Yaccina vera; man sah nicht genug darauf, ob die Vaccine indem Körper der Geimpften auch ihre gehörige Wirkung äussere, und begnügte sich schon mit einer localen Irritation. Auch entsteht die Frage, ob die modifi- eirte Variola mit der eigentlich arabischen identisch ist, oder ob sie als eine besondere Krankheit die Geblatterten und Vaccinirten befallen kann. Der Verfasser erklärt sich, auf seine eigenen zahlreichen Versuche gestützt, für die letzte Ansicht. Wenn daher die Vac- eination nicht vor der arabischen Krankheit schützt, so ist daran die Vaccination selhst nicht Schuld, da auch die arabische Variola vor der modificirten nicht immer schützen kann. Der Verfasser hat noch viele andere Beobachtungen über diesen Gegenstand ange- stellt, die er in einem eigenen Werke umständlich mittheilen wird. Er bemerkt nur vorläu- fig, dass das Exanthem der modifieirten Variola durchaus nicht die Natur anderer, uns bisher bekannten Contagien habe, da es sich den Vaccinirten weder {durch unmittelha- ren noch durch mittelbaren Contaet mittheilt, obschon die Vaccinirten zuweilen, man weiss nicht auf welche Art, von diesem Exanthem ergriffen werden. Nachdem endlich der Verfas- ser mehrere ihm besonders wichtig scheinende Phänomene der Vaccine aufgezählt und die Aufmerksamkeit der Ärzte darauf besonders zu richten sich bemüht hatte, schloss er seinen Vortrag mit folgenden Worten: Post tot disquisitiones, post tot facta, posttot denique experimenta eriine quispiam, qui adhuc de vaccinae efficacia dubitet ad praeservandos homines a varioloso con- ”„ ” ”» tagio? Omnes enim objectiones, quibus vaccinam labefactari conantur, rationi cedunt alque expe- rientiae, et quaecunque sint judicia, qualescunque sint opiniones,, compertum comprobatumque fuit Ü- lis omnibus in locis , ubi hae variolae adparuerunt, caeleris paribus, eo magis naluraliter variolatis, quam vaccinalis exitiales fuerunt, ex quo major eliam elucescet necessitas, ut vaccina per tolum or- bem proferatur, ad arabicum morbum omnino eliminandum. Hinc quum ex hoc hominum invento , 70 irmitas tanta habeal adjumenta atque solatia, ceu aliguod per se sacrum, ceu tutricem Egidam consideramus. Quodsi Romani civica corona donabant illos , qui civem periculo summo incolumem praestitissent, quaenam fuit Jenneri Jelicitas , ‚ multis salutem dare, et ad vilam ab ipsa morte re- vocare? Ob servata tot millia hominum dignus censendus est, non solum querna fronde sed triumphali lauro redimiri. Nam si generalis in orbe reddatur vaccinatio , variolae monstrum excederet , evade- ‚rei, erumperet, ne amplius de hoc morbo sermo esset , ni opportunilas suaderet , ejus aerumnas at- - que tol millia hominum neci data ad memoriam revocare. Sperare juvat, fore, ut. utilissimi hujus inventi perficiendi gloria posteris servelur, apud quos gravissima nobis inureretur dedecoris nola, si hunc campum veluti inaratum sentibusque obductum relinguamus. Agite ergo , sapientissimi viri, extollite animos, noctes alque dies contendite, ut hoc inventum perficiatur, et quodcumque superest aevi, Jennerianae insitioni, quae humanilati summopere accep- 1a est imo pretiosa, dicate. Dum principes contra hostes bella gerunt, vos contra morbos belli ciete fluetus, ac peculiari modo contra hoc contagium, neque unguam absistite aut arma abjicile, prius- quam morbosum germen radicitus evulsum sit et tranquilla serenitas populis arrideat. Ad hoc praesianlissimum facinus omnes conspirent auctoritales sive politicae,, sive ecclesiasti- cae, ut tandem alıquando, quod erat in votis, obtineamus, publicam privatamque salutem. Vos id- circo, doctissimi Naturae scrutalores, domum redeuntes , strenue agatis, ut eloquenti vestra oralione principes , gubernalores , magisiratus omnes inducantur ad sanciendas leges atque disciplinas , quibus vaccinam amplectantur populi, foveant , tueantur. Hujus inventi praesidio fultae gentes omnes integras animi dotes servabunt nec non formam, robur , corporisque incolumitatem ab omnibus damnis immunem praestabunt. Hine regna atque impe- ria civium mullitudine florentissima in posterum laetam dabunt sobolem atque ad aetalem usque per- ducent adultam: hinc omnes et principes et oplimates et cives ab hoc lethifero servati morbo tantique beneficü et compoles et memores divinam propidentiam benedicent et celebrabunt, quod Jenneri veluti humani generis servalorem dederit. Sed jam finis sit, praestantissimi piri, neque.enim licet ultra vestram urgere comitatem huma- nitatemque. Concludamus itaque aliquas Ciceronis sententias usurpantes. Parandum est atque id opti- me judicandum, quod est sapientissime atque evidentissime conslitutum. Quod enim evidentia demon- sirat, ratio humana suadet, humanitasque exposcit , religio probat, observatio experientiague confir- mat alque in tutum ponit, refellere nisi stulte non licet, imo absurdum. Nach Beendigung dieses Vortrages hielt der zweyte Geschäftsführer folgende Ab- schiedsrede *) an die Versammlung: „Wenn dem Wartenden Tage zu Jahren sich auszudehnen, und die Flügel „der immer eilenden Zeit gelähmt zu seyn scheinen, wie lange mussten dann zwey vol- „te Jahre für uns werden, die wir Ihrer Ankunft mit unverwandtem Auge entgegen- „blickten — und wie gross auch endlich unsere Freude, als wir die so lang Ersehnten *) Zum Verständniss einer Stelle dieses Vortrages muss bemerkt werden, dass der Jugendfreund des Spre- chers, Fr. Höss, Professor der Neiucrschitlite an dem k. k. Forstinstitute zu Mariabrunn bey Wien, nur einige Tage vor dem 26. September 1832 zu Grabe getragen wurde. Sit illi terra levis! 71 „aus allen Gegenden des geliebten Vaterlandes bey uns einziehen, und in unsere of- „fenen Arme eilen sahen. Unsere langersehnten, unsere vielgeliebten Freunde! O und „welche Freunde! Glückliche Stätte, heiliger Ort, an dem ich stehe ! Was immer „Schönes und Herrliches in den weiten Gefilden deutscher Wissenschaft gedeiht, die „Blüthen und die Früchte alle des grossen Gartens, des deutschen Volkes Stolz und „Freude — sie sindhier, sie sind bey uns, und was sonst jahrelange Reisen nicht „vermochten, Ein freudetrunkner Blick vermag sie Alle, Alle zu umfassen.“ „Freudetrunken ? — O! mir ist heut’ ein anderes Loos beschieden. — Nicht „von Empfang: von Trennung soll ich sprechen. Nicht Euch zu bewillkommen, „nicht Euch an mein Herz zu drücken, bin ich da: losreissen soll ich mich vielmehr „von Euren Herzen, Euch verlassen — Euch vielleicht niemahls wiedersehen.“ „Fürwahr ein hartes Loos! — War es nicht genug, dass ich, gleich am ersten „Tage unserer Versammlung, wo auch ich der Freude leben ‚wollte, in tiefer „Trauer diesen Orı bestieg? Von dem Grabe meines Freundes, mit dem ich dreyssig „Jahrenur Ein Leben lebte, kam ich, Euch zu begrüssen, an jenem Tage her. Und nun „soll ich, so bald schon nach dem alten Freunde, auch alle diese neuen von mir „scheiden sehen, und meinen abgeschiedenen Hoffnungen zum zweyten Mahl die „Leichenrede halten ?* „Ihr zieht nun hin in Eure Heimath, zu Euren Lieben, und lasst uns hier allein „zurück, Noch ist dieser Ort gedrängt voll Freunde: in einer Stunde schon wird er eine „Wüste seyn. Eure Summe wird nicht mehr gehört werden, wird nicht mehr zu unse- „rem Herzen sprechen. Nur unsere eigenen Tritte werden wiederhallen auf der öden „Stätte. Wir werden Euch und Eure Spuren suchen und sie nicht finden. Mit Weh- „muth werden wir nach Hause kehren, einsam und verlassen, und traurend werden „wir des schönen, kurzen, ach nur zu kurzen Traums gedenken.“ „Doch nein, kein Traum! — Ihr wart, Ihr seyd bey uns, Ihr sollt es ewig blei- „ben, Euer Geist wird uns umschweben und die Erinnerung an Euch wird uns, bis an „das Ende unseres Lebens, einem Schutzgott gleich, begleiten. In diesen Hallen, durch „Eure Gegenwart geweiht, werden wir, die älteren, als Lehrer, die Samen sorgsam „pflegen, die Ihr gesäet; in diesen Hallen wird unsere wackere, lebensfrohe Ju- „gend mit frischer Kraft Euch nachzueifern, Euch zu erreichen streben. Euer Anden- „ken, Euer Beyspiel wird in ihnen leben fort und fort. Diess künftige, und, wir hoffen „es, kräftige Geschlecht wird einst, wie Ihr, der Wissenschaften Zierde und des Vater- „landes Freude seyn, und ihre späten Enkel werden noch mit Rührung Euerer, und „unseres Festes, und dieser letzten, heiligen Stunde gedenken.“ 72 „Und auch Ihr, wir wünschen es, wir bitten Euch — bewahrt uns Euer Herz! — „Wir haben uns gesehen, wir haben uns gekannt: es ist genug, um uns immerdar zu „lieben. Fortan ist Nord und Süd in Eins verschmolzen: Ein Band umschlingt uns „alle, und keine, keine Trennung mehr auf deutscher Erde! — O, du mein theueres, „vielgeliebtes Vaterland! wie gerne möcht’ ich, eh’ ich sterbe, dich noch einmahl „gross und herrlich sehen, wie in der Väter Zeit, gross und stark durch Eintracht, „durch die Liebe aller deiner Kinder.* „Und nun, des Himmels reichsten Segen über Euch. — Nehmt unsern Dank „und denket unser. — Zieht hin, zieht immer hin: unsere Herzen ziehen doch mit „Euch. — Mögen wir uns bald, und oft, und immer glücklich wiedersehen. Lebt „wohl, lebt wohl, lebt Alle wohl!“ Diesen Abschied an die Versammlung begleitete Herr Dr. Ebeling aus Hamburg, und nach ihm Se. Excellenz Herr Graf von Sternberg mit einem kurzen Vortrage, in welchem sie ihren Dank gegen die Behörden und die Geschäftsleiter der Gesellschaft ausdrückten, worauf die Versammlung durch den ersten Geschäftsleiter mit einigen Wor- ten geschlossen wurde. Am 27. September gab Se. Excellenz der oberste Kanzler und Präsident der Studien- Hofcommission, Herr Graf von Mittrowsky, den Mitgliedern ein glänzendes Diner in seinem Palais. Der Aufgang war in einen prachtvollen Garten verwandelt, den die selten- sten Bäume und Blumen schmückten;; vor seinem Sitze fand jeder Gast die oben erwähnte Medaille in Silber ausgeprägt; alle Säle waren festlich beleuchtet, und der Reichthum des Tisches selbst konnte nur noch durch die Humanität des edlen Wirthes übertroffen wer- den. Am folgenden Tage, den 28. September, wurde die Gesellschaft zu Sr. Durchlaucht dem Hof- und Staatskanzler, Herrn Fürsten von Metternich, zu einem Ähnlichen gros- sen, auf das reichste geschmückten, wahrhaft fürstlichen Diner geladen, welchem auch des- sen erhabene Gemahlinn beywohnte. Die Aufnahme an beyden Tafeln überstieg selbst die höchsten Erwartungen der fremden Gäste. ! Einige Sectionen der Gesellschaft blieben noch bis zu dem 29. September beysam- men, um diejenigen wissenschaltlichen Mittheilungen nachzutragen, für welche bey dem Reichthume der vorgelegten Vorträge bis dahin keine Zeit geblieben war. Andere unter- nahmen noch in den letzten Tagen dieses Monathes Ausflüge in die Umgegenden Wiens, wo sie, von dem schönsten Wetter begünstiget, zu Nussdorf und Heiligenstadt von ausge- zeichneten Freunden der Wissenschaft bewirthet wurden. 73 — Vor der gänzlichen Trennung der Gesellschaft beehrten die ausländischen Mit- glieder derselben die beyden Geschäftsführer mit einem eigenen Schreiben, welches sie hier folgen lassen. An die Herren Vorsteher und Geschäftsführer der zehnten Versammlung, der Naturforscher und Ärzte. Hochverehrte Herren! „Die ausserhalb des österreichischen Kaiserstaates wohnenden Naturforscher „und Ärzte, denen ihre Verhältnisse es gegönnt kaben, der diessjährigen allgemeinen „Versammlung ihrer Wissenschaftsgenossen beyzuwohnen, können eine Stadt nicht „verlassen, in welcher ihnen ein, ihre kühnsten Erwartungen und ihre freudigsten „Hoffnungen noch unendlich überwiegender, huldvoller und gastlicher Empfang zu „Theil geworden ist, ohne die Empfindungen des liebevollen, innigen Dankes, von „dem ihre Herzen durchdrungen sind, noch einmahl auszusprechen.“ „Die gnädige Aufmerksamkeit und der kräftige Schutz, welchen Seine Ma- „jestätder Kaiser, wie den Wissenschaften und Künsten überhaupt, so auch ins- „besondere den Bestrebungen der vereinigten Naturforscher und Ärzte angedeihen „lassen; die huldvolle Aufnahme, der sich die Versammlung bey den durchlauchtig- „sten Fürsten des Kaiserhauses zu erfreuen gehabt hat; die von Seiten der höchsten „und hohen Behörden des österreichischen Staates getroffenen preiswürdigen, von „reiner Liebe für Kunst und Wissenschaft zeugenden Anordnungen; die hochherzige, „freygebige Mittheilung und Vergünstigung, durch welche die reichen Schätze der „Natur und der Kunst, deren Wien und seine Umgebungen sich rühmen können, auch „den auswärtigen Mitgliedern der Versammlung zugänglich, lehrreich und erfreulich „geworden sind; das herzliche Entgegenkommen, welches die Gesellschaft in der „Mitte ihrer hiesigen Brüder und Genossen, und besonders auch in den, von den „würdigen Vorstehern der Versammlung ausgegangenen Einrichtungen gefunden hat, „und endlich das Zusammenseyn mit den biederherzigen, glücklichen und lebensfro- „hen Bewohnern der Kaiserstadt und ihren nahen, lieblichen Umgebungen — Alles „dieses hat sich vereiniget, um den hier versammelten Naturforschern und Ärzten des „deutschen Vaterlandes und des fernen Auslandes ihren Aufenthalt in Wien zu einem 10 4 „genuss - und erinnerungsreichen, zu einem unvergesslichen Abschnitte ihres Lebens „zu gestalten.“ „Genehmigen Sie daher, hochverehrte Vorsteher und Geschäftsführer der „diessjährigen Versammlung der Ärzte und Naturforscher, die Ergiessungen danker- „füllter Herzen von Seite der Unterschriebenen nicht nur für Ihre Person gern entge- „genzunehmen, sondern diese Gefühle des innigen Dankes auch an die Stufen des Thro- „nes Ihres erhabenen .Landesvaters und in die Palläste der durchlauchtigsten Fürsten „des Kaiserhauses übertragen zu wollen. Genehmigen Sie auch den höchsten und ho- „hen Behörden Ihres Staates, den Vorstehern Ihrer reichen Sammlungen und Ihrer „wissenschaftlichen, kunstfördernden und wohlthätigen Anstalten, und endlich allen „in Ihrer Hauptstadt und in Ihren zahlreichen Provinzen lebenden, durch das gemein- „same Band der Naturforschung und der Heilkunde mit den Unterschriebenen innig „und freundlich vereinten Mitbürgern und Collegen den herzlichsten Dank im Nah- „men der Unterschriebenen darzubringen.* „Möge Ihr lebensvoller Staat und Ihre schöne, reiche, biedere Stadt, unter dem „milden Zepter Ihres allverehrten Kaisers sich noch lange der Segnungen des Frie- „dens erfreuen, des Friedens, in welchem Künste und Wissenschaften, so wie die „Anstalten der Humanität kräfüg gedeihen und freudig blühen, reiche Früchte tra- „gen, und einer immer höher steigenden Fortbildung entgegengehen. Möge aber auch „unter allen Verhältnissen an Ihrem Fürsten, an Ihrem Staate und an Ihrem Volke „das Wort wahr werden, welches jüngst einem hochherzigen Regenten auf einem fer- „nen Eilande zu weihen, der ernsten Muse eines sein Vaterland liebenden Deutschen „huldreichst vergönnt wurde: *) „Schirmt uns der Ew’ge, Brüder, was zagen wir? „Ihm stets vertrauen, banne die Sorgen uns. „Fest, wie im Meere die Felsenmauer , „Freudigen Sinnes und hohen Muthes, „soll Fürst und Volk, im Sturm wie im Sonnenschein , | „Macht nur auf Liebe gründend, auf Treue nur, *) Die folgenden Stanzen sind aus einem Gedichte genommen, welches dem Könige Wilhelm IV. von Eng- land gewidmet, und in einer Prachtausgabe in Braunschweig bey Fr. Vieweg unter dem Titel erschie- nen ist: „Vergangenheit und Zukunft, Empfindungen am Neujahrsmorgen des Jahres 1832. Vom Medi- „einalrath Dr. Köler in Celle.“ 75 „Dann leben, kämpfen, siegen, sterben , „Einer für Alle, für Einen Alle.“ Wien, am 26. September 1832. Dr. Gustay Rose, Heinrich Rose, > Prinz Maurocordato, aus Constantinopel. aus Berlin. Dr. Fleck, vom Cap der guten Hoffnung. „ Köler, aus Celle. » G. Bentham, aus London. „ Otto, aus Breslau. » Leopold von Buch, aus Berlin. » Stosch, aus Berlin. » Froriep, aus Weimar. » Glocker, aus Breslau, „ Matthäi, aus Werden. „ Ammon, aus Dresden. » Chauffepied, aus Hamburg. » Rumpelt, aus Dresden. „ Ebeling, aus Hamburg. » Göppert, aus Breslau. » KRitgen, aus Giessen. „» Scholtz, aus Breslau. „» Ziegler, aus Hannover. „ Ponfick, aus Frankfurta. M. ,„ Fr. Harless, aus Bonn. » Damerow, aus Greifswalde. „» L. W. Sachs, aus Königsberg. » Brewer, aus Düsseldorf. » Wilbrand, aus Giessen. » M. Weisse, aus Krakau, „» Breslau, aus München. Die Geschäftsführer haben, als sie ihren ehrfurchtsvollen Dank im Nahmen der gan- zen Versammlung Sr. k. k. Majestät persönlich vortrugen, auch die vorhergehende Schrift überreicht. Se. Majestät haben dieselbe im Original sowohl, als auch in einer sorg- fältigen Abschrift, äusserst huldvoll aufgenommen, und nach einigen Tagen durch Sei- nen geheimen Cabinets-Director das Original wieder zurückzusenden geruht. Eben so haben sie es für ihre Pflicht gehalten, den hohen und höchsten Staatsbeamten und Be- hörden für die gütige Unterstützung, mit welcher sie die Versammlung in ihren Schutz genommen haben, so wie allen, welche die Gesellschaft mit gastlicher Aufnahme oder mit Geschenken an Büchern, Karten und Medaillen beehrt haben, ihre innigste Erkenntlich- keit im Nahmen der Gesellschaft persönlich, und bey den entfernteren schriftlich abzu- statten. Mit lebhaftem Danke erwähnen sie noch der wahrhaft unermüdlichen Bereitwil- ligkeit, mit welcher die Herren von Enderes, k. k. Hofsecretär; von Kalchberg, Landstand in Steyermark; Richard, Vorsteher der Lithographie der allgemeinen Hof- kammer; Holzer, Universitätsgebäude-Inspector; Leopold Fitzinger, k. k. Staatsbe- amter; Böhm, Littrow jun. und Kottinger, Assistenten der k. k. Sternwarte, uns in unseren zahlreichen und oft drängenden Arbeiten auf das thätigste und freundlichste ge- holfen haben. Wenn wir so glücklich waren, die Zufriedenheit der Versammlung zu erhal- ten, so theilen wir gern mit ihnen den Lohn, nach welchem wir allein gestrebt haben. 76 Als Anhang zu dieser zweyten Abtheilung lassen wir nun einige der vorzüglichen Dichtungen folgen, welche bey Gelegenheit und zum Andenken dieser Versammlung mit- getheilt worden sind. Bey Gelegenheit der Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Wien. September 1832. Von Fr Fitzinger. Natur! du hehre Mutter aller Dinge! Du wundervolle, gütige Natur! Zu deinem Altar dring’ auf gold’ner Schwinge Der Opferduft aus Hippokrene’s Flur. Gering zwar ist das Opfer, das ich bringe, Doch sey’s der Schatten jener grossen nur, Die freudig auf unzähligen Altären Die Schaaren deiner Priester dir verehren! Vienna sieht sie heute sich gesellen Im ernsten, frohen, nützlichen Verein , Vom Strand’ der Elbe, von der Isar Wellen, Von Spree und Weser, wie vom alten Rhein; E Die Deutschen sind’s, durch deine Tempelschweller Gelangten sie zum Heiligthum hinein; Die Brüder seh’n sie freundlich hier verbündet Zur Wissenschaft, die deinen Ruhm verkündet. Gewalt’ge Meere haben sie durchzogen , Bekämpfend kühn der Elemente Spiel, Gigant'sche Berge siegend überflogen , Verfolgt die Wüste, vom Sirocco schwül; Durchkreuzt des Schachtes erzumschloss’ne Bogen ; Unendlich wie du selber ist ihr Ziel; Vom Kraut, vom Sandkorn bis zum Alpenthurme , Vom Nilross bis zum unsichtbaren Wurme! Wie herrlich ist diess-Ziel, wie hocherhaben „, Das weise deine Forscher sich gewählt! Wie freut der Mensch sich tausend froher Gaben , Da Nutzbarkeit mit Wissen sich vermählt. Es ahnt wohl nicht die Schlange, tief vergraben , Der Fisch, dass ihre Wirbel sind gezählt; Und Geist und Körper herrschen und verkehren , Den Bund erzwingend beyder Hemisphären! 77 Es haben die Geweihten sich verbunden Die Nacht zu lichten, welche dich versteckt; Schon ist so mancher Vorhang aufgewunden , Der Wahrheit Licht erscheint durch sie geweckt. So streben sie bis zu den sel’gen Stunden , Wo ganz dein Antlitz ihnen sich entdeckt; Und dass einst diese Stunde werde schlagen, Der kühne Mensch, er wird’s zu hoffen wagen! Du zürnst wohl nicht dem Sohne, den’s verlanget Den Schleyer dir vom Angesicht zu zieh'n ; Das Kind will schauen , wie die Mutter pranget, Der Sonnenstrahl erforscht der Blume Blüh’n ; Das weite Meer, das rings die Welt umhanget,, Gesucht vom Strome, will ihm nicht entflieh’n; Hast selber, zu erspäh’n dein tiefstes Leben, Das Wunderlicht, Verstand , ihm ja gegeben! Natur, in deinem Pantheon erglänzen Der Priester Nahmen, die sich dir geweiht: Die Linne&s, Guviers, Humboldt’! sie bekränzen ‚Die würd’gen Brüder, Schaar an Schaar gereiht; So findest du, die Reihen zu ergänzen, In uns’rer Stadt die Strebenden bereit, Und Jeder , der zum freud’gen Isterstrande Vertrauend zog, steht auch im Vaterlande! Denn Vaterland bist du ja selber ihnen, Und aller Orten deckt dein blauer Schild, In dessen Schutz sie deiner Ehre dienen, Des Universums gränzenlos’ Gefild’, Und allerwegen seh’n sie blüh’n und grünen Der weiten Erde wundervolles Bild; Die Creaturen alle, die sie schmücken, Entfaltet ihres Geistes tiefen Blicken. Drum seyen auch die Fremden hochwillkommen , Die freundlich unsern Mauern sich genaht, Fremd durch den Ort nur, wo ihr Seyn entglommen , Doch nimmermehr durch Trieb und kräft’ge That! Vereint nur wird der Ewigen entnommen , Was sie dem Denker aufbehalten hat, Und ewig, wie sie pflegte, wird sie lohnen Das schöne Streben ganzer Nationen! 78 So möge denn in ungetrübtem Frieden Der Wissenschaft geliebter Garten blüh’n; Und wenn die Freunde weit von uns geschieden, Fruchtbringend seyn ihr eifriges Bemüh’n. Mög’ Keiner auf der weiten Bahn ermüden, An deren Ziel der Wahrheit Sonnen glüh'n , Und wo Ihr seyd, da haltet fest zusammen, Und nährt vertrauend eines Strebens Flammen. Und wenn Ihr wieder über Alpen schwebet , Und kühn verfolgt des Nordpols ferne Spur, Wenn Euch der Ball zum Sitz’ der Wolken hebet, So sey’s im Schutz der theuern Mutter nur; Und habt Ihr wieder Manches dann erstrebet, So preiset laut die Gottheit, und Natur! Sie führ’ Euch einst, — wir hoffen’s mit Vertrauen , Zum zweyten Mahl nach dieses Landes Auen! Gruss an die Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Wien. Von Dr. &**, einem Hamburger Arzte. Als vor zwey Jahren Ihr uns zu begrüssen Kamt — und ich zum ersten Mahl so nah Zur Seite Euch in’s helle Antlitz sah’, Hatt’ ich den Muth, dem Kreis mich anzuschliessen. Wie viel seitdem durch Euch an mir geschah, Dem der Erkenntniss Quellen heller fliessen , Das bringt mein Gruss Euch dankend heut zu Füssen, Das leg’ ich hier der Mitwelt offen da. Es ist ein Wunsch für Euch, im Harfenklang , Wie ihn aus der bewegten Seele Tiefen Geheime Stimmen einer Ahnung riefen, Die mir in’s Innerste des Herzens drang: Seydin des grossen Kaisers Hauptstadt Schooss Gesetzlich frey, froh, thätig, wirkend gross! 79 Dr SP se; Eingesendet yon demselben. Das erste Glas. Das erste Glas — wem anders sonst zu Ehren Sey’s ausgebracht,, als unserm Kaiser Fran Ze Der weise stets und gross in That und Lehren Vereinte heut’ um sich des Wissens Kranz; Es lebe hoch der Fürst, ein deutscher Mann! Er lebe lang’, so lang’ er leben kann, Chor: Es lebe hoch etc. Das zweyte Glas. Das zweyte Glas dem hohen Kaiserhause Sey dargebracht mit Ehrfurcht, Lieb’ und Treu. Diess sey die That, bey unsers Festes Schmause, Die es verbürgt,, dass erst Gesetz macht frey. Drum lebe hoch des deutschen Kaisers Haus! Es lebe lang’, halt’ mit dem längsten aus! Chor: Drum lebe hoch etc. Das dritte Glas. Das dritte Glas dem deutschen Vaterlande Sey dargebracht auf Wohlfahrt , Freyheit, Glück, Dass es von dem errung’nen, hohen Stande Mög’ weichen nimmer, nimmermehr zurück. Drum nehmet jetzt das volle Glas zur Hand, Es lebe hoch das deutsche Vaterland! Chor: Drum nehmet All’ das volle Glas zur Hand, Es lebe hoch das deutsche Vaterland! so An Deutschlands Naturforscher in Wien. Aus dem Nachlasse des Wilhelm Freyherrn von Eyb.. Mitgetheilt von seinem Freunde Johann Kachler. „Willkommen!“ Tönt laut entgegen Euch vom Isterstrande,, Ertönt entgegen aus dem biedern Wien Euch Weisen, die vom Süd- und Nordenlande:- Hieher geführt der Wissenschaften Sinn; Durch ein Decennium seht Ihr diese Bande Stets fester sich zum ew’gen Knoten zieh’n, Zum Geisterbund,, der trotz des Zeitsturms Wehen, In fernster Zukunft dauernd wird. bestehen. Die sinnverwandten Brüder wollt hr schauen Im treuen Land, im guten Österreich ; Gastfreundlich grüssen Euch der Donau Auen In Vater Franzens hochbeglücktem Reich. Lasst uns vereint der Isis Tempel bauen, Der Göttinn, welcher keine andre gleich, Die räthselhaft so nahe uns als ferne _ Im Sandkorn thront, wie dort im Flammensterne. Hier winkt sie uns als zartes Alpenglöckchen, Als mächt’ge Palme dort vom Meeresstrand, Hier flechtet sie der Primeln gold’nes Deckchen: Um eine schroffe, kahle Bergeswand; Ja überall, selbst auf dem kleinsten Fleckchen , Herrscht ewig schaffend ihre Zauberhand , Vom stillen Thal bis zu Ostindiens Höhen Darf unser Aug’ ihr Wunderwalten sehen. Dort steigt sie mit dem Bergmann in die Schachte., Wo die Metalle zieh’n durch’s Urgestein , Dort, dass des Meeres Boden er betrachte, Senkt mit dem Taucher in die Fluth sie ein; Vom eis’gen Pol, bis wo sie donnernd fachte Die Flamme an zu der Vulkane Reih’n, Schafft ewig sie mit frischen Jugendkräften, Mit allgewalt’gen unenthüllten Kräften. sı Sie führt den Forscher dnrch die glüh’nden Weiten , Sie zeigt die Wunder ihm der tiefen See, Sie heisst den wissbegier’gen Schritt ihn leiten Bis zu der Anden kaum erstieg'ner Höh’; Lehrt ihn den Lauf der Zeit und Sterne deuten - Erforschen ihn des Geists und Körpers Weh; Ja, was noch lebt'in unerklärten Träumen — Sie bringt’s empor zu ‚des Begriffes Räumen. Zu ihren Priestern hat sie Euch erkoren, Die ihr versammelt hier im hohen Saal. Dass immer Höh’res werde neu geboren, Umleuchtet Euch ihr klarer Weihestrahl. Es geh’ das Kleinste auch uns nicht verloren , Denn es gehört zum grossen Weltenall , Wo sich zum Kreise einen alle Dinge, Zum endelosen , ungetrennten Ringe. Lebewohl. \n die Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte. Von J. F. Castelli. Wenn eines Landes Würdigste sich einen, Und halten über’s Höchste weisen Rath; Wenn alle die verbunden uns erscheinen , Die einzeln schon geglänzt durch Wort und That; Wenn sie da tauschen Wissen, Hoffen,, Meinen „, Dann Heil dir, glücklich Land!’ Heil dir, .o Stadt! Wo sie versammelt sind zu edlen ‚Streiten , Denn Segen strömt uns hier für alle Zeiten. Aus solchem Streite keimt der schönste Frieden , Aus solchem Schwanken ringt sich Wahrheit los. Die Wissenschaft kann wachsen nur hienieden , Wenn Überzeugung sie gesäuget gross. Und Überzeugung ist nur dem beschieden, Dem aus dem Zweifel die Gewissheit floss; Die Zweifel aber können dann nur schwinden , Wenn viele Sinne wahren Sinn ergründen. So waret Ihr denn Tage hier verbunden Nur Tage —'aber doch so segenreich,, “ Dass, wenn auch viele Jahre sind verschwunden , Noch immer Stoff zum Denken bleibt für Euch. 82 Wer solche Tag’ im Leben hat gefunden, Ergraut bald in der Kenntnisse Bereich: Sie sind die Sterne in der Nacht des Lebens, Impulse alles Wissens, Handelns, Strebens. O himmlische Erfindung, mit den Zeichen Der Hand zu künden weit und breit sein Wort; Damit die fernsten Freunde zu erreichen , Sich hinzustellen selbst an jeden Ort. Doch all’ die schwarzen Züge sind nur Leichen, Und wie du hier bist, kennt man nie dich dort. Die todte Schrift ist kalt, wenn auch verständig: Lebend’ger Mund nur macht das Wort lebendig. Nun aber habt Ihr Euch geseh’n, gesprochen; Und was vielleicht ein irrig Wort gefehlt, Und was ein Ausdruck früher hat verbrochen, Der Mund, der Blick hat and’re jetzt gewählt. Mehr wisst Ihr jetzt von Euch in zweyen Wochen, Als Euch die ganze früh’re Zeit erzählt. Ach ja, um sich zu würd’gen, zu verstehen, Muss man — sich lesen nicht — muss man sich sehen. Und unsre Stadt ist's, die des Glücks sich freute, Dass sich in ihr geknüpfet neu das Band; Dass jene, die Natur zu Priestern weihte, Man hier im schönen Kreis vereinigt fand. Hier theilten sie des Wissens reiche Beute, Sie auszutragen nun von Land zu Land; Die erste deutsche Stadt hat nun die Grossen , Die Ersten deutschen Volks vereint umschlossen. Der Krone Strahl gesellte sich zum Strahle Des Geistes, und erhellte unsre Zeit; Die Weisheit sass beym kaiserlichen Mahle, Und hat des Kaiserschutzes sich erfreut. Frey hat Natur im hohen Fürstensaale Gewaltet, ihre Wunder ausgestreut: Diess ist die Freyheit, die zum Guten führet, Und so den Geber, wie Empfänger zieret. Ihr wart vereint, nun trennet Ihr Euch wieder, Und ziehet fort von uns nach Nord und Süd; Im Nahmen meines Volks, das treu. und bieder, Geb’ ich ein herzlich Lebewohl Euch mit. 83 Der Himmel sey mit Euch, Ihr deutschen Brüder! Und führ’ zurück Euch, wo die Donau zieht: Ihr werdet stets an ihres Ufers Gründen Natürlichen Willkomm und Lieb’ und Freundschaft finden. Gruss und Willkommen CETIENS, der Nymphe des Badener Heilquells, an die Gesellschaft der Naturforscher. Von Professor Stein. Sey uns willkommen, du heilige Schaar geliebterer Söhne Der Allmutter Natur. Geweihte und Priester des Tempels, Hoch, gewürdigt ihr Heiligthum voll Wunder zu schauen; Deren forschender Geist sich’ auf kühneren Schwingen emporhebt , Oder mit :Lynceus Augen in’s schwärzere Dunkel hinabsenkt. — Anderer Sterblicher Sinn — er weilt auf der Fläche der Wesen, Ihn rührt gaukelnd allerley Schein mit magischem Zauber: Ihr, wie einst Japetos Sohn , Ihr holet die Flamme Hoher Weisheit herab aus den'unermesslichen Fernen Himmlischer Welten und gleich dem thrakischen Wundersänger (Glücklicher doch, als er), so steigt Ihr hinunter’ zum Orkus, Kehrt dann froh aus den Tiefen herauf, an der Hand die Geliebte. Was der Profane, geboren, erst sieht: als Embryo schaut Ihr’s: So in der Pflanze, dem Thiere , der Metalle schhmmernden Reichthum. Freundlich tragt Ihr umher die strahlende Fackel der Wahrheit, Und hellt auf des Lebens an Schatten reiche Gefilde, Dass der Gesellschaft Künste gedeih’n, dass schwinde der Irrwahn , Welcher die Herzen umstrickt und die schwächeren Geister umnachtet. Dafür empfangt hier Austria’s Dank, Germania’s Segen, Dafür den Beyfall Europa’s, den Preis der besseren Nachwelt. Nicht ich Cetia nur, die glückliche Nymphe des Heilquells, Sämmtliche Schwestern in Austria’s vielgefeyerten Fluren,, Alle, die wohnen im dunklen Geklüft, in rauchenden Wäldern , Rieselnden Bächen und brausenden Strömen, auf blumigen Wiesen , Oder in schattigen Thälern, auf weithinschimmernden Berghöh’n , Alle sie rufen Euch: „Heil!“ und winken gefällig verheissend Euch, wenn freundlicher Sinn Euch künftig führt in ‘die Nähe, Mit dem herzlichsten Willkomm grüssend, froh zu empfangen. \ s4 Noch schliessen wir diese kleine Anthologie mit der bey derselben Gelegenheit ent- standenen Umarbeitung unseres beliebten Volksliedes: Gott erhalte Franz den Kaiser, Unsern guten Kaiser Franz. Lange lebe Franz der Kaiser In des Glückes hellsterım Glanz. Seht, um Östreichs! Lorbeerreiser Windet sich der Liebe Kranz: Gott erhalte Franz den Kaiser, Unsern guten Kaiser Franz. Steigt die Lieb’ zu Thronen nieder, Schlingt um,sie ihr mächtig Band, Werden Nationen Brüder, Reichen fröhlich sich die Hand. Unser Franz hat sie beglücket, Dem als Engel Sie erschien, Darum jubeln wir entzücket: Heil und Glück der Kaiserinn. Franz , Dir strahlt ‘ein gold’ner Morgen , Ruhe ist der Mühe Lohn; Herrscherglück und Herrschersorgen Theilt mit Dir Sire auf dem Thron. Neues Glück muss Östreich grünen, Strahlt sein Thron im Doppelglanz: Gott erhalte Carolinen, Lange unsern Kaiser Franz. Dritte Abtheilung. Vorträge der Sectionen N ach der bereits eingeführten Ordnung, wurde auch hier die ganze Versammlung in fünf Sectionen getheilt: 1) Die physisch -chemische, mit welcher sich auch die Astrono- men, Mathematiker und Pharmaceuten vereinigten. 2) Die zoologisch - anatomisch - phy- siologische. 3) Die botanische. 4) Die mineralogisch - geognostische und 5) die medicinisch- chirurgische Section. Die Arbeiten derselben folgen hier in genannter Ordnung auf einander. Physikalisch- chemische Section. Durch die Vereinigung der Physiker und Chemiker mit den Astronomen, Mathemati- kern und Pharmaceüten, wuchs die Anzahl der Mitglieder dieser Section auf 104. Hr. Professor Heinrich‘ Rose aus Berlin, wurde zum Präsidenten; zu,Secretären würden Hr. Professor Baumgartineraus Wien und Hr.Dr. Ritter von Holger aus Wien erwählt. Die Sitzungen wurden täglich von 8 bis 10 Uhr Früh gehalten. In den Stunden, welche: zwischen den Sectionssitzungen und der gemeinschaftlichen Tafel ‘verllossen; machten. die Mitglieder dieser Sectionen , uuter‘Anleitung ihrer Secretäre, Besuche'in: den folgenden Sammlungen und Anstalten: Im k..k. polytechnischen Institute, in der Salmiak- und: Schwefelfabrik zu Nussdorf, in der Salpeterläuterung nächst Simmering; in der-k. k. Porcellan- Manufactur, im physischen Museum‘der Universität, in .der«technischen Sammlung: Sr. :Majestät des jüngeren Königs von Ungarn, indem Waarenlager von physisch- chemischen Apparaten des Hrn. -Batka, u. s. w. . Erste Sitzung am 19. November 1832: 1) Hr. Dr. Reichenbach, aus Blansko in Mähren, nahm Bezug auf seinen letzten Vortrag in der Naturforschergesellschaft zu Hamburg, worin er das von ihm entdeckte Pa- raffın aus Buchenholztheer vorgezeigt hatte, und brachte der Section nunmehr Paraffinpro- ben, die er aus andern Substanzen dargestellt hatte, nähmlich eines aus Thiertheer (Oleum animale foetidum),, eines aus Steinkohlentheer und eines aus Repsöhltheer, d. h. demjenigen Producte, welches man erhält, wenn man, nach der von Bussy und Le- canu angegebenen Weise, gemeines Repsöhl der trockenen Destillation unterwirft, ver- glich sie mit dem aus Holztheer bereiteten Paraffin und machte auf die völlige Identität aller dieser aus so verschiedenen Quellen entnommenen Erzeugnisse der trockenen De- 86 stillation organischer Stoffe aufmerksam. Nach diesem Vortrage theilte Dr. Reichen- bach an die sämmtlich anwesenden Mitglieder der Section Proben von Buchenholztheer- Paraffin aus. 2) Derselbe legte der Section einen neuen Stoff vor, den er unter den Producten der trockenen Destillation organischer,Körper BLNCHNT isplirt hat. Er findet sich zunächst Roher Biss aus Buchen u see erhitzt, ad darin unter heständisens Um. schütteln so viel verwittertes Glaubersalz gelöst, als er aufzunehmen vermochte. Er trübte sich dabey stark, klärte sich aber in der Ruhe schnell, und schied etwa 5 von Hundert brauner öhliger Flüssigkeit 'obenlauf‘) die mar noch heiss abzuschöpfen sich beeilen musste. Bey der Erkältung krystallisirte aus diesem Öhle viel Glaubersalz aus, von welchem Rei- chenbach esyabgoss. Nun trug er,,so lange, kohlensaures Kali, unter, Erwärmung stufen- weise, ein,;sals.noch ‚unter ‚Umschütteln, ein, Anfbransen entstand ‚das von der Verbindung einer ausehnlichen Menge Essigsäure im Öhle mit Kali unter Austreibung der Kohlensäure herrührte, Das Öhl.trennte er von dem ‚entstandenen wasserflüssigen essigsauren Kali, und destillirte; es, Behufs der Trennung „von dem reichlich, vorhandenen braunen, farbigen Stoffe so lange mit Wasser unter beständigem Rückgusse desselben in die Retorte ab, als das Destillirte noch freyes gelbes Öhl lieferte. Zur Abscheidung eines kleinen Gehaltes von Ammoniak mengte er dasöhlige Destillat mit verdünnter Phosphorsäure, unter starkem an- haltenden Umschütteln und destillirte es ‘darüber_ab., Das..öhlige Destillat band er nun an starke Ätzkalilauge, und machte damit einerseits einen kleinen Antheil Eupion frey, an- dererseits brachte er'bey einigem Aufsieden stärke/Bräunung eines an“der Luft oxydabeln Stoffes! hervor, von: demwser’es'nun dadurch ‘schied, dass er'das -Kali mittelst Schwefel- säure 'trennte, und das frey: gewordene Öhl- aufs ‘Neue destillirte. Diese Behandlung mit Ätzkalilauge,; Bräunung'beym: Erhitzen an der! Lüft;'die! stufenweiserabnahm , "Wieder- herstellung durch Schwefelsäure und Destillation (jedoch’nicht bis zur‘ Trockne); wieder- holte er so»lange', bis’ die Bräunung 'aufhörte>und einer blassen' schönen Röthung Platz machte, die 'erstdann ‘eintrat, ‘wenn das fremdartige oxydable Princip- zerstört war. Er nahm nun noch eine Reetification über. Wasser, und’ schliesslich eine Destillation für sich allein 'vor, wobey' er alles anfänglich Übergehende;‘ welches bey geringer Temperatur noch! Wasser -mit»sich führte‘, $o: wie das; gegen‘ das‘ Ende Übergehende, ‘welches leicht Producte eigener 'neuer' Zersetzung ’zu''bekonimeh Gefahr ‚läuft, ‘absonderte, und’ nur die im Mittel bey starker Hitze übergehende grösste Menge als chemisch.'rein ’heraushob. Von solcher Art war das vorgelegte neue Erzeugniss, das Reichenbach Kreosot nannte, und das sich durch folgende merkwürdige Eigenschaften auszeichnet. Es ist (farblos, wasserklar, öhligflüssig, von einem durchdringenden eigenen Geruch, von fettig brennendem, hintennach süsslichen Geschmack, ungewöhnlich starkem Lichtzer- strenungsvermögen‘, 1.035 specifischem ‚Gewicht, mithin schwerer, als, Wasser, und 53 Capillarität, Wasser = 100,.. genommen, Es siedet erst bey 203°.C,, hat eine Ausdehnung von ein Sechstel seines Volumens von 20° C. bis zur Siedhitze, verdunstet langsam an der Luft und gibt auf Papier Fettflecke, die ohne Rückstand in einigen Stunden verschwinden. Mit Wasser geht es zwey Verbindungen ein:: die eine von ungefähr 2 Theilen Kreosot mit: 100 Wasser, die andere mit 90 Theilen Kreosot und 10 Theilen Wasser. Bey- de Lösungen zeigensich durchaus indifferent gegen Lackmus, Curcuma etc. und es hat das- 87 selbe daher weder alkalische noch saure. -Natur.-— Dennoch geht es eine zahlreiche Reihe von Verbindungen nach beyden Polen ein, ‚und, entfaltet! daher eine: auffallend stark am- photere Beschaffenheit. — Alcohol und Äther lösen sich mit dem, Kreosot in: jeder Menge. a: ; X Verhalten: gegen Sauerstoff:,.An der. Luft,.theilweise unter. Einwirkung. der Son- nenstrahlen, offen ausgesetzt, trat innerhalb eines;halben Monaths keine sichtbare Verän- derung ein; eben'so wenig.bey' kurzem Sieden in;offenen: Gefässen. Manganhyperoxyd und rothes Bleyoxyd liessen sich unverändert damit’ kochen; 'rothes Quecksilberoxyd aber wur- de reducirt, das: Kreosot gebräunt und, endlich fest. Kalt für sich, lässt es sich nicht auf sei- ner allgemeinen Oberfläche, wohl aber am Dochte entzünden, und brennt dann mit star- kem Russrauche. sur S { % Chlor wird, gasförmig durchgeleitet,.absorbirt,, und bildet eine gelbe Verbindung, wie es scheint:ohne Zersetzüng. Jod, Phosphor, Schwefel werden kalt aufgelöst, reichlicher ‘bey Erwärmung; Selen. wenig;./B ro'm, mischt sich mit -Heftigkeit und Selbst- erhitzung damit. Kalium entwickelt langsam-Blasen ‚und verschwindet darin ‚während das Kreosot sich verdickt. Das dabey 'entstandene wasserlose Kali löst sich ‚sogleich darin auf. Trockenes Kalihydrat wird in..der Kälte zerlegt, ein Theil verbindet sich wasserlos mit dem Kreosot, der andere Theil.bemächtigt sich des freygewordenen Hydratwassers, -zerfliesst, nimmt dann einen. kleinen Antheil.'Kreosot auf, und stockt dann in Form einer Seife, auf der die wasserlose Kaliverbindung dickölig schwimmt. Ganz gesättigte Kalilauge wirkt kaum auf das Kreosot, Wasserzusatz. aber. bringt vollständige und plötzliche Auflö- sung unter Erwärmung zuwege. Säuren trennen, sie,und. stellen. das Kreosot unverändert wieder her. An’der Luft wird die Kaliverbindung.erstrosenfarb, roth, endlich braun. — Na- tron reagirt ähnlich. Kalkmileh wird durch Kreosot in der Art geklärt, .dass'es sich al- les Kalks bemächtigt,; und damit schmierig niederfällt, abgesondert aber, pulverig trocken darstellen lässt. Baryt verhält sich ähnlich. Kupferoxyd wird braunroth in der Weise aufgelöst, wie von den ätherischen Öhlen, : Salpetersäure von 1,230 Eigenschwere zersetzt das Kreosot sogleich unter Er- hitzung , Gelbfärbung, und Entwicklung rother Dämpfe; rauchende Salpetersäure wird mit explosiver Heftigkeit aufgenommen. Schwefelsäure geht: kalt eine rosenrothe Verbin- dung ohne merkbare Zersetzung ein, die sich. durch Alkalien ‘wieder'trennen lässt; wird sie aber erhitzt, so erfolgt Schwärzung und Zersetzung; Überschuss von Kreosot zersetzt die Schwefelsäure so vollständig, dass bey der Destillation freyer Schwefel übergeht. Phos- phorsäure von’ 1,135 löst siedend kaum ein Dreyssigstel Öhl auf. Hydrochlorsäure löst kalt fast nichts davon. Die grösste Verwandtschaft zeigen Essigsäure und Kohlen- sticksäure; erstere selbst bey reichlicher Verdünnung, letztere krystallinisch , lösen sich kalt fast in jedem Verhältnisse. Gesättigte Wasserlösungen von Citronsäure, Wein- säure, Kleesäure und Äpfelsäure dagegen zeigen selbst unterm Sieden keine Ver- wandtschaft. Krystallisirte Säuren aber lösen sich theils sehr kalt, theils mit Hülfe von Wärme auf, nahmentlich. Gallussäure ‚ Traubensäure, Weinsäure, Bern- steinsäure, Citronsäure, wie auch Borsäure u.2.m. Öhlsäure mischtsich in je- dem Verhältnisse. Harnsäure bleibt unangegriffen. — Viele krystallisirte Salze werden theils kalt, theils im Sieden aufgelöst, auffallend sind darunter Zinnsalz, Bleyzucker, essigsaures Zink, essigsaures Kupfer, essigsaures Quecksilber, letztere 88 beyde erleiden in der Hitze Zerlegung; essigsaures Silber wird in der Wärme weiss reducirt, Ätzsublimat, kohlensticksaures Kali, bernsteinsaures Am- moniak, salzsaurer Kalk, schwefelsaures Chinin. Nicht’ gelöst werden »hinge- gen die krystallisirten Salze von apfelsaurem Bley, salpetersaurem Bley; kro- konsaurem Kali, eisenblausaurem Kali,zweychromsaurem Kali, chlor- saurem Kali, borsaurem Natron, salzsaurem Ammoniak, schwefelsau- rem Kupfer u. a. m. — Merkwürdig ist die Bereitwilligkeit des Kreosot zur Bildung von Doppelsalzen ‚z. B. mit Schwefelsäure und Kali, wo sich leicht em Doppelsalz bilden lässt; das eine Verbindung von schwefelsaurem Kali mit Kreosotkali ausmacht, und wo das Kreo- sot mithin auf die negative Seite sich stellt. Kohlensulfurid, Essigäther, Steinöhl und Eupion lösen sich damit unbedingt. Von organischen Stoffen werden kalt aufgelöst: Cholesterin, Naphthalin, Cetin, Campher, Colopheä; Piperin, Benzo&harz, Guajak, Gummilack, Lupulin, Mastix; Terpenthin, selbst etwas Copal. Kalt nicht, aber warm gelöst und kalt wieder fallen gelas- sen werden Stearin und Paraflin. Auch warm nicht aufgelöst werden Bernstein, Asphalt; Ratinit, schlackiges Erdpech von Derby. "Auffallend ist die gänzliche Wirkungslosigkeit auf Caoutschuk. Farbstoffe werden ausgezogen aus Cochenille, Drachenblut, Sandelholz; Orseille, Safran , Orleans, Gummigutt; aus Krapp das gelbe Pigment: Selbst Moder wird in geringer Menge aufgelöst. Eyweiss vom Huhn wird zum Gerinnen ‘gebracht. Hefen wird nicht afficirt; Lösung von: arabischem und von Kirschgummi langsam niedergeschlagen, nicht aber Quittenkernschleim , noch Hausenblaselösung gefällt. Die physiologischen Wirkungen sind stark und wichtig. Auf der Haut bringt das Kreosot in Kurzem weisse Flecken hervor, die vorgezeigt wurden. Es entsteht Schmerzund die Haut löst sich nach einigen Tagen ohne Entzünduug ab. Wo die Epidermis fehlt, ver- ursacht es augenblicklich äusserst empfindlichen Schmerz, der in’den Augen den höch- sten Grad erreicht, und die Arbeit damit etwas gefährlich macht. Kleine Thiere damit be- strichen, sterben unter Krämpfen ; Fische in kreosothaltigem Wasser rasen eine kurze Zeit vor Schmerz, und sterben. dann langsam unter Conyulsionen; Pflanzen mit letzterem be- gossen, verwelken. In. krebsartigen Krankheitsfällen sind verschiedene ausgezeichnete Hei- lungen damit bereits gelungen. Fleisch von Säugthieren und von Fischen in Kreosotwasser kurze Zeit gelegt, lässt sich nachher in’warmer Sommerluft aufhängen, fault' nicht, sondern trocknet ein. Dr. Reichenbach legte der Section Proben von Rindfleisch und Teichkar- pfen vor, die auf solche Weise hartgetrocknet waren. Jedermann kennt das Räuchern des Fleisches und das Mumificiren der ägyptischen Leichen, wovon das wirksam’ erhaltende Princip offenbar nichts anderes, als das nun herausgestellte Kreosot ist, von welcher längst bekannten 'Thatsache auch der Nahme abgeleitet wurde, nähmlich von zpeas Fleisch ‚und so2sıw, erhalten, also Kreosot, das fleischerhaltende Princip. Den Grund dieser Erscheinung klärte er durch folgende Untersuchung zum Theil auf. Blut’ behandelte er mit’Kreosot; und erhielt reichlichen Niederschlag; ebenso'von Blutwässer,'aus welchem der. Eyweissstoffnie- dergeschlagen wurde. Blutkuchen wurde lederartig fest.’ Zog er'aus Blutkuchen durch'kal- tes Wasser das Blutroth zuvor aus, so wurde dagegen’ die übriggebliebene entfärbte‘Blut= faser vom Kreosötwasser nicht'mehr- afficirt, das gelöste Blutroth dagegen langsam gefällt. Die Wirkung ging also beym 'Fleische nicht auf die Muskellaser , sondern auf das Eyweiss und das ihm so sehr verwandte Blutroth; nun aber ist es bekannt, dass geronuenes’Eyweiss s9 nicht mehr fault, sondern eintrocknet, der gleichartige Hergang beym Fleische leitet sich also von gleichem Grunde ab, und findet hierin seine Erklärung. 3) Hr. Bergrath Wehrle aus Schemnitz hielt einen Vortrag über die Gewinnung des Tellurs und Silbers aus Tellur - Wismuth oder Tetradymit, und zeigte sowohl dieses Mi- neral, als auch eine vielleicht nie gesehene Quantität des aus demselben gewonnenen reinen Tellurs vor. 4) Derselbe erklärte die Darstellung eines dem chinesischen vollkommen ähnlichen Zinnobers, welchen er durch Zusatz einer geringen Menge Antimon-Sulfurids bereitet hat, und legte Proben von Idrianer und dem nach diesem neuen Verfahren gewonnenen Zinnober vor. 5) Derselbe sprach über die Erzeugung und Gewinnung des Holzessigs bey jeder ge- wöhnlichen Meilerverkohlung. Zuletzt theilte Hr. Dr. Ritter vonHolger aus Wien der Section das vom Hrn. Re- gierungsrathe Ritter von Schreibers aus Wien derselben gemachte Anerbiethen mit, eine Sammlung von 40 Meteorsteinen zur vergleichenden und mikroskopischen Ansicht vor- bereitet, sammt den dazu gehörigen Abdrücken und Zeichnungen, täglich von 12 bis 2 Uhr in seiner Wohnung zu zeigen. (S. denselben Antrag in der mineralogisch- geognostischen Section.) Zweyte Sitzung am %. September. 6) Hr. Professor Stampfer aus Wien erklärte ein neues, von ihm erfundenes In- strument, Optometer genannt, dessen Zweck ist, die Brennweite der für jedes Auge nö- thigen Brille unmittelbar anzugeben. Das Instrument wurde unter Einem vorgezeigt. Es ist bereits im letzten Bande der Jahrbücher des k. k. polyt. Institutes in Wien beschrieben. 7) Hr. Bergrath Wehrle aus Schemnitz schilderte den Werth einer von Karsten vorgeschlagenen Entsilberungsmethode des Schwarzkupfers mittelst Schwefelsäure. Diese Methode erreicht ihren Zweck, nach seinen Versuchen, nur dann vollkommen, wenn sie am Garkupfer ausgeführt wird. Sie wird in Baumgartner’s Zeitschrift für Physik etc. nächstens erscheinen. 8) Hr. Professor v. Specz aus Wien hielt einen Vortrag über die Temperatur der Schwefelquellen bey Baden. Er zeigte ein zu den hieher gehörigen Versuchen verwendetes sehr genaues Thermometer vor, wo jeder Grad unmittelbar in 5 Theile getheilt ist. Anch wurden Tabellen über die Temperaturen der einzelnen Heilquellen Badens in lithographir- ten Blättern an die Mitglieder vertheilt. Dritte Sitzung am 21. September. 8) Hr. Grafy. Colloredo aus Wien sprach über Runkelrüben - Zuckerfabrication und deren möglichst hohen Ertrag, nach eigenen Versuchen und mit Berücksichtigung der Zuckererzeugung aus dem Safte der Maisstängel, und legte Proben von rohem und ge- reinigten Runkelrübenzucker vor. 12 90 10) Hr. Dr. Ries aus Marmarosch in Ungarn, und Hr. Dr. Krause aus Wien theil- ten hierüber ihre Beobachtungen mit. Hierauf verfügten sich sämmtliche Mitglieder dieser Section in das chemische Labo- ratorium der Universität, wo sich auch aus den übrigen Sectionen eine grosse Anzahl von Zuhörern versammelt hatte, um den Versuchen des Hrn. Ritter von Aldini aus Mayland über die Art, sich in Flammen gegen Beschädigung zu schützen, beyzuwohnen, die auch Se. Durchlaucht der Hr. Haus - Hof- und Staatskanzler, Fürst von Metternich, mit ih- rer Gegenwart beehrte. Professor Steer aus Padua übernahm!es, an Hrn. v. Aldini’s Stelle einen Aufsatz des letzteren, über die Art, sich durch Asbestkleider und Drahtge- webe vor Verbrennung zu schützen, der Versammlung vorzulesen. Zwey hierzu angestellte Männer holten mit Händen, die mit Asbesthandschuhen bedeckt waren, durchaus rothglü- hende Eisenstangen aus dem Ofen, und setzten ihren ganzen mit feinem Drahigitter be- deckten Körper einer grossen Flamme von Strohfeuer aus, ohne den mindesten Schaden davon zu ziehen. Er zeigte Stricke, Handschuhe, Netze und andere Geflechte aus Asbest, die zur Schützung einzelner Körpertheile, zur Ersteigung in Flammen stehender Gebäude u. s. w. bestimmt sind, und erklärte, wie man in seinen Drahtkörben sonst sehr leicht ver- brennliche Gegenstände, ja selbst Menschen unversehrt dem Feuer entreissen kann. Am Ende seiner Versuche, die er einige Tage später vor II. MM. dem Kaiser und der Kai- serinn, so wie dem ganzen versammelten Hofe in Schönbrunn zu wiederholen die Ehre hatte, empfahl er diese Sache den versammelten Mitgliedern der Gesellschaft durch folgende Inschrift: e Conventui dociorum, qui ex omni parte Germaniae ad promovendam augendamque scientiam superioribus annis Berolinum, et Hamburgum nunc Findobonam se conlulerunt, Socius Joannes Aldinius ad arcenda incendiorum damna novam artem tutendae vitae totius Germaniae et humani generis bono afert, et enixe commendat Idibus Septembris 1832. Ritter v. Aldini theilt ferner die Einrichtung und Zeichnung einer bereits angefer- tigten Maschine mit, welche im Stande ist, kleine Zeittheile, und insbesondere die Zeitse- cunde in eine beliebige Anzahl kleinerer Theile abgetheilt zu messen. Das Prineip, worauf die Vorrichtung gegründet ist, und ihre einzelnen Bestandtheile sind folgende. An einer verticalen, prismatischen und nach einem bekannten Massstabe eingetheil- ten Säule ist eine Rolle von bekanntem Durchmesser angebracht, deren Centrum auch je- nes eines grösseren, ebenfalls eingetheilten Kreises ist, dessen Theile, wenn die Rolle ge- dreht wird, von einem in ihrem Mittelpuncte befestigten Zeiger angegeben werden. Um diese Rolle schlingtsich ein Faden mit einem Gewichte (4), welches dazu bestimmt ist, die Rolle, wenn sie durch nichis gehemmt wird, in drehende Bewegung zu setzen. Diese Bewe- 91 gung kaun augenblicklich gehemmt werden durch einen zweyarmigen Hebel, dessen län- gerer Arm in die Rolle eingreift, während der kürzere ein Gewicht trägt, welches, wenn es in Wirksamkeit ist, jenen au die Rolle drückt, und’sie dadurch plötzlich vom Zustande der Bewegung zu jenem der Ruhe bringt. Dieses Gewicht wollen wir durch (B) bezeichnen. Kann dieses Gewicht in einen Zustand versetzt werden, wo es nicht auf den Hebel und durch ihn auf’die Rolle wirkt, so kann sich diese und mit ihr der Zeiger frey bewegen, und es wird der letzte auf dem getheilten Kreise eine Anzahl von’ Theilen angeben, welche dem kleinen Zeittheile entspricht, während dessen er sich bewegte. Die Wirkungslosigkeit des Gewichtes (B) auf die Rolle bringt Herr von Aldini durch den Fall desselben hervor. Erhebt man nähmlich selbes an der getheilten Säule und lässt es längs derselben herabfallen, so ist dadurch der durchlaufene Raum auf das genaue- ste bekannt, und mit diesem Gegebenen kann man leicht die Zeit finden, welche ihn zu durchlaufen verwendet wurde. Während dieser Zeit äusserte das Gewicht (B) keine Wir- kung auf den Hebel und die Rolle, diese hatte also freyes Spiel, und der Zeiger wird sich genau so lange längs dem Kreise bewegen, als dieses Spiel dauerte, d. h. durch die ganze Zeit des Falles. Während dieser Zeit istaber auch das Gewicht (A) in Freyheit; es fällt eben- falls und nöthigt eben dadurch die Rolle sich um ihren Mittelpunct zu drehen. Dadurch muss sich ein Theil des Fadens von der Rolle abwickeln , welcher dem von den Gewichten (4) und (B) durchlaufenen Raum genau gleich ist, oder mit andern Worten, ein Punct der Peripherie der Rolle wird einen dem Fallraume gleichen Bogen durchlaufen. Man sieht da- her den engen Zusammenhang zwischen dem von der Rolle oder, was dasselbe ist, dem Zeiger durchlaufenen Wege und der Zeit des Falles,und dass das eine sich auf‘ das genaue- ste durch das andere bestimmen lasse. Kennt man auf diese Weise entweder durch eine Reihe angestellter Versuche mit dem Apparate selbst oder durch directe Messungen der Dimensionen der Rolle den Werth eines Theilstriches des Kreises, d. h., weiss man genau, welcher Zeit in jedem einzelnen Falle eine gegebene Anzahl jener Theilstriche entspricht, so istman mittelst dieser Vorrich- tung im Stande, durch blosses Ablesen der Eintheilung des Kreises den kleinen Zeittheil an- zugeben, durch welchen die Gewichte gefallen sind, und es hängt von der beliebigen Ein- theilung jenes Kreises ab, bis zu welchem Grade man die Unterabtheilung kleiner Zeittheile steigern wolle, vorausgesetzt, dass die mechanische Beschaffenheit der einzelnen Theile der Maschine den zu so genauen Resultaten erforderlichen Grad von Vollkommenheit besitze. Von welchen ungemeinen Vortheilen eine solche Vorrichtung für die feineren Ver- suche und Beobachtungen in den Naturwissenschaften, insbesondere in der Physik und Astronomie seyn kann, wenn man sie mit den dazu gehörigen Instrumenten in Verbindung setzt, sieht jeder auch ohne eine weitläufige Aufzählung derselben leicht ein; die Probleme, welche man mit ihr allein zu lösen im Stande ist, sind mannigfaltig in mehreren Zeitschril- ten bereits aus einander gesetzt, und da die Maschine bereits ausgeführt ist, und also auch von dieser Seite ihr kein Einwurf entgegentritt, so bleibt nur zu wünschen übrig, dass die Praktiker in jenen Wissenschaften sich bald durch unmittelbare Anwendung derselben von ihrem Werthe überzeugen mögen. 92 Vierte Sitzung am 22. September. 11) Hr. Arzneywaarenhändler Batka aus Prag’ machte neuerdings auf eine merk- würdige Färbung bey der Oxydation des Kaliums und Natroniums aufmerksam, welche durch die geringe Menge atmosphärischer Luft erzeugt wird, die in den hermetisch ver- schlossenen Glasröhrchen zurückbleibt, in welchen man jene Stoffe bewahrt; er,jlegte Zeichnungen von solchen Röhren vor, welche die dreyfache Oxydationsfärbung versinn- lichten. 12) Derselbe zeigte Glasstücke eines Gefässes vor, in welchem Kalium geschmolzen war, und das sich durch eine ‚metallischglänzende kupferfarbige Oberfläche auszeichnete. Bey der darüber entstandenen Erörterung, ob diese Färbung durch Kohle erzeugt worden, ‚oder ob sie eine Verbindung von Kalium und Silicium sey, erklärte sich die Mehrheit der Mitglieder für die erste Meinung. 13) Hr. Prof. v. Specz aus Wien sprach über die wahre Natur der Metallblausäu- ren und ihrer Salze. Derselbe suchte zu erweisen, dass das Kyan, als binär zusammenge- setzter Körper , nicht der Nomenclatur des Chlors, Jods und der anderen Salzbilder un- terliegen könne, dass die Metallblausäuren daher saure blausaure Salze mit Metalloxyden zu nennen seyen. (Der Aufsatz wird in Prof. Baumgartner's Zeitschrift für Physik etc. erscheinen.) 14) Hr. Prof. Baumgartner aus Wien trug einen von Hrn. Hofrath Munke aus Heidelberg eingesendeten Brief über die von Hrn. Director Littrow aus Wien zu Ham- burg bey der Versammlung der Naturforscher aufgeworfene Frage vor: „Warum Spinnge- webefäden in dem Focus der Brennlinsen astronomischer Instrumente nicht verbrennen.“ Nach dem Grundsatze, dass die Sonnenstrahlen nicht selbst warm sind, sondern nur die Wärme aus den Körpern, die sie treffen, entwickeln, wurde zu zeigen gesucht, dass diese Fäden nur ihrer geringen Dicke wegen nicht verbrannt werden. Auch diese-Arbeit wird in Baumgartner’s Zeitschrilt erscheinen. 15) Hr. Director Weisse aus Krakau las ein Schreiben des Hrn. Hofr. Dr. Nürn- berger aus Sorau vor, worin dieser den Wunsch ausspricht, die Versammlung möge die Herstellung eines wo möglich meilentiefen Schachtes zur Erforschung des Innern unseres Erdballes bewirken. Dieser Vorschlag wurde als gänzlich unausführbar, nicht weiter be- sprochen. 16) Hr. Prof. Baumgartneraus Wien erwähnte eines merkwürdigen Blitzschla- ges, durch den ein eiserner Mörser in einen Magnet verwandelt wurde. 17) Hr. Pastor Wimmer aus Oberschützen in Ungarn sprach‘über die Durchsich- tigkeit der Körper, und meinte, dieselbe stehe im Verhältnisse der Porosität. Man dürfe aber die Porosität nicht nach der Dichte der Körper schätzen. Die anwesenden Mitglieder gingen in keine weitere Erörterung dieser Hypothese ein. 18) Hr. Prof. Heinr. Rose aus Berlin hielt einen Vortrag über die Chromsäure und jene Verbindungen, in denen sie flüchtig erscheint. 93 Fünfte Sitzung am 24. September. 19) Herr Ritter von Gerstner aus Prag trug mehrere noch unbekannte Untersu- chungen seines verstorbenen Vaters zu Prag über die Festigkeit der Körper und die Flüssig- keit derselben bey verschiedenen Temperaturen vor. 20) Herr Prof. suppl. Joss aus Wien sprach über Brom, welches er schon 1826 bey Destillation der Salzsäure aus ungarischem Steinsalze fand. 21) Derselbe legte eine Tabelle über die Schmelzbarkeit der Fettarten vor, und machte vorzüglich auf das Fett aus Cocosnüssen (nicht Palmenöhl) aufmerksam, das schon bey + 17° R. flüssig wird, und das er vorzeigte. 22) Derselbe theilte die Analyse eines Salzes mit, dasan der Badner Ursprungsquelle auswittert, 23) Derselbe gab eine neue Art, die flüchtigen Fettsäuren auszuscheiden, bekannt. 24) Derselbe sprach über den Gebrauch der Filtra von Asbestpapier bey Körpern , die durch Berührung mit dem Papierfiltrum zerstört werden, 25) Derselbe erwähnte der Ausscheidung des Lithiums aus dem Lepidolith, welche seinen Erfahrungen zu Folge am besten in kupfernen Gefässen gelingt, und der Darstellung des basischkarbonsauren Lithiumoxydes. 26) Derselbe sprach über Meimburg’s Chromsäure und die beyden Salze, die die Chromsäure mit Kalk bildet, und zeigte neutralen und sauren chromsauren Kalk vor. 27) Derselbe machte auf die drey Fettsubstanzen aufmerksam, welche im Hirschtalg gefunden werden, und zeigte dieselben vor. 28) Derselbe theilte seine Erfahrungen über die Entfuselung des Branntweines durch Rectification desselben über Manganhyperoxyd mit. 29) Derselbe trug seine Beobachtungen über die Feitsubstanz vor, welche aus dem pohlnischen Kermes gewonnen wird, und legte eine Farbentabelle des unreinen und gerei- nigten pohlnischen Kermes vor. 30) Derselbe zeigte Krystallevon Jod vor, die aus Jodsäure erzeugt waren, und sprach über krystallisirtes jodsaures Bley, das er schon seit 8 Jahren kennt, als auflösliches Salz , so wie über eine neue Methode zur Bereitung der Jodsäure, 31) Hr. Prof. Baumgartner aus Wien erklärte die Einrichtung und den Gebrauch des zu Höhenmessungen bestimmten Thermometers, und verglich diese Messungsmethode mit der barometrischen. Zahlreiche mit dem Thermometer durch Hrn. Ritter v. Mitis au- gestellte Beobachtungen gaben sehr befriedigende Resultate, und zeigten, dass man das Thermometer beym Höhenmessen füglich dem Barometer an die Seite stellen darf. 32) Hr. Ritter v. Mitis aus Wien vertheilte einige Exemplare seiner Beyträge zur Kenntniss der Eigenschaften des Gusseisens und Stahles. 33) Hr. Prof. suppl. Joss aus Wien gab seine Beobachtungen über die Reduction des Kaliums bekannt, und theilte eine Methode mit, nach der dieselbe auf die leichteste Weise bewirkt wird. 34) Derselbe sprach über Fromherz’s Mangansäure, und die Art sie zu erzeugen. 35) Derselbe zeigte Kalilithon-Alaun vor. 30) Hr. Director Weisse aus Krakau überreichte der Gesellschaft einen Sterncata- 94 S log und neu berechnete Stundentafeln, nebst einem Vorschlage zur Berechnung neuer Pla- netentafeln. 37) Hr. Prof. v. Aldini aus Mayland sprach über denzweckmässigsten Bau der Thea- ter, um sie vor Feuergefahr zu schützen, die Luft in denselben gehörig zu reinigen, und sie bey Tage durch Sonnenlicht zu beleuchten. In Beziehung auf den ersten Punct schlug er Con- lissen von Amianth vor; der jetzt noch beträchtliche Preis von Amianthgeweben würde, wie er glaubt, bald fallen, wenn ihr Gebrauch allgemeiner würde. Um ein auf der Bühne ein- mahl entstandenes Feuer vom übrigen Theater abzuhalten, könnte man einen Vorhang von Asbest anwenden, der an von demselben Stoffe gefertigten Stricken hängen müsste. Ein solcher Vorhang kömmt, seiner Meinung nach, auf 2400 Franken, also wohlfeiler, als die zu gleichem Zwecke in den Theatern von Paris, Wien u. s. w. bestehenden Vorhänge von Eisenplatten und Drahtgeweben. Die Erhellung der Theater bey Tage, so wie die bestän- dige Reinigung der Luft in denselben, glaubt derselbe am besten durch eine Rundung, die mitten im Gewölbe des Theaters sich über das Dach erhebt, und von grossen Fenstern ge- bildet wird, erreichen zu können. Durch Röhren, die von den einzelnen Bogen ins Freye füh- ren, will er auch diese in unmittelbare Verbindung mit der äussern atmosphärischen Luft gesetzt wissen. Derselbe schlug eine Vorrichtung, Steine zu schneiden, vor, bey der der Arbeiter durch einen Hebel, mit dem er die Säge bewegt, und durch ein Gegengewicht, das die Sä- ge von selbst zurückkehren macht, bedeutend unterstützt wird. Er erwähnte eines Versu- ches, den er mit einersolchen Vorrichtung vor S. M. dem Kaiser und S. k. H. dem Vicekö- nig der Lombardey vor mehreren Jahren an einem sehr grossen Blocke von carrarischem Marmor gemacht habe. Sechste Sitzung am 20. September. 38) Hr. Dr. Nardo aus Venedig theilte eine Analyse der Rinde-vom Pinus maritima mit, und empfahl diese Rinde als Ersatzmittel der Raianhia; er zeigte sowohl die Rinde selbst, als auch das aus derselben bereitete Extract vor, das jedoch als nicht im Geringsten adstringirend befunden wurde. 39) Derselbe machte auf eine von ihm im adriatischen Meere bey Venedig neuent- deckte Alge aufmerksam, die er gegen scrophulöse Übel empfiehlt, und legte dieselbe zur Ansicht vor. Sie hat die Eigenschaft, in kaltem Wasser schnell zu gelatiniren, enthält aber weder Jod noch Brom. 40) Derselbe zeigte Cantharidin ‚nach einer neuen Methode bereitet, vor, wonach er aus einem Pfunde Canthariden ein Loth Cantharidin erhält, und welche er nächstens be- kannt machen wird. 41) Hr. Prof. Dulk aus Königsberg sprach von Beobachtungen über die chemischen Wirkungen des durch rothe, violette und grüne Glasglocken geleiteten Lichtes auf jene Metalloxyde, welche durch den Sonnenstrahl eine Veränderung erleiden. Seine Arbeit ist noch nicht geschlossen und hat noch zu keinem ganz bestimmten Resultate geführt. 42) Hr. Dr. Damning aus London stellte der Versammlung das Modell einer Elec- trisirmaschine vor, bey welcher drey verticale concentrische Glascylinder zu gleicher Zeit und zwar jeder auf der innern und äussern Fläche gerieben werden. ni 95 43) Hr. Prof. v. Bonsdorffaus Helsingfors bewies durch Versuche die idioelectri- sche Eigenschaft des Selens, der zufolge es nicht als Metall angesehen werden kann, und zeigte, dass es in die Reihe der negativ-electrischen Körper vor dem Schwefel zu stel- len sey. 44) Hr. Prof. Pleischlaus Prag bestätigte, dass, seinen schon vor Langem ange- stellten Versuchen gemäss, das Selen durch Reiben electrisch werde. 45) Hr. Dr. v. Holger aus Wien ‘trug eine neue Analyse des Meteorsteines von Stannern vor, der zufolge er Gerer und Zinn zum ersten Mahle in demselben auffand. . Siebente Sitzung am 27. September. 46) Hr. Arzueywaarenhändler Batka aus Prag theilte seine Beobachtungen über die Einwirkung farbiger Lichtstrahlen auf Körper mit, die gegen das Licht sehr empfindlich sind, und zeigte eine Anzahl solcher Körper in farbigen Fläschchen vor. 47) Hr. Prof. von Bonsdorffaus Helsingsfors sprach über die aus zwey Chloriden oder Bromiden bestehenden Salze, vorzüglich über das aus Mercurchlorid und Kupfer- und Kaliumchlorid bestehende Salz. 48) Derselbe gab seine Beobachtungen über das Chloraluminium bekannt, denen zu- folge sich dasselbe in Salzsäure und reine Thonerde, mit Beybehaltung seiner Krystallform zerlegt haben soll. 49) Hr. Ritter von Gerstner aus Prag machte bekannt, dass er die Angaben, wel- che Meissner über die Mischung des Alcohols und Wassers durch Versuche gefunden hatte, nach 16 Jahren durch mathematische Ableitung vollkommen bestätiget gefunden habe. 50) Hr. Dr. von Holger aus Wien sprach über die Zusammensetzung des Wassers des Neusiedler Sees in Ungarn, in welchem er Lithon, aber weder Brom noch Jod fand. 51) Derselbe theilte seine Untersuchungen über die Zusammensetzung der Granat- wurzelrinde mit, und gab als deren wirksame Bestandtheile nur Gärbestoff und Gallus- säure an, welch letzterer er die Wirkung gegen den Bandwurm zuschreibt. Das von La- tour de Trie entdeckte Granatin wurde durch Versuche als nicht existirend erklärt. 52) Hr. Prof. Pleischl erwähnte im Allgemeinen einer Methode, Kalium zu berei- ten, die er nächstens in Baumgartner’s Zeitschrift bekannt machen wird. Mehrere der anwesenden Mitglieder kannten den ungemeinen Vorrath von Kalium in Pleischl's La- boratorium, und sahen darin einen Grund für die Zweckmässigkeit seiner Erzeugungs- methode. 53) Hr. Dr. Reichenbach nimmt Bezug auf eine Abhandlung, die er im Fehruar- hefte des Schweigger'schen Journals für Chemie vom vorigen Jahre bekannt gemacht, und worin er nachgewiesen hatte, dass das Naphtalin nicht in den Steinkohlen präexisti- re, auch nicht ein directes Erzeugniss der trockenen Destillation derselben sey, wie diese Meinung ursprünglich von den Engländern, nahmentlich Garden, Kidd, Ure u.A. auf- gestellt, und neuerdings von den Franzosen, nahmentlich von Dumas, Laurent u. A. unterstützt und behauptet worden, sondern dass es das Resultat des Durchganges der Däm- pfe aller kohlenwasserstoffhaltigen Substanzen durch glühende Gefässe unter Ausschluss der atmosphärischen Luft sey, d. h., dass ‘es nicht aus dem Verkohlungsprocesse, sondern aus dem Verrussungsprocesse hervorgehe, und dann aber nicht bloss aus Steinkohlen, son- 96 \ dern aus Holztheeröhl, Steinöhl, Schwefeläther, Alcohol u. s. w. dargestellt werden kön- ne. Zu Bewährung dessen legte er der Section eine reichliche Probe Naphtalins, von ihm aus Buchenholztheer bereitet, vor, und theilte denjenigen Mitgliedern davon mit, die'nä- heres Interesse an diesem Gegenstande nahmen. 54) Hr. Prof. Brunner aus Bern beschrieb einen neuen Apparat zur Analyse orga- nischer Stoffe, und’erklärte die Art seines Gebrauches. Sie besteht im Wesentlichen darin, dass man während des Glühens der zu verbrennenden, mit Quarzpulver gemengten orga- nischen Substanz, eine bestimmbare Menge Sauerstoffgas so lange durch die gläserne Ver- brennungsröhre leitet, bis der Anfangs geschwärzte Sand wieder vollkommen weiss ge- worden ist. Am 28. September hatte Hr. Prof. Meissner aus Wien im chemischen Laboratorium des k. k. polytechni- schen Instituts Decompositions- und Verbrennungsversuche von Alkalien, Metallen u. f. durch die grosse daselbst befindliche 400 Platten starke galvanische Batterie veranstaltet, welche in Gegenwart einer bedeutenden Anzahl von Zuhörern aus allen Sectionen um die Mittagsstunde vorgenommen wurde. x Am 29. September machten die Mitglieder dieser Section gemeinschaftlich mit den Geognosten eine Excur- sion nach dem Leopold- und Kahlenberg, woselbst der n. ö. ständische Verordnete Hr. Ritter v. Mitis Messungsversuche mit dem Hypsometer anstellte, und sonach diesesin der Sectionssitzung am 24. September vorgezeigte und erklärte Instrument als practisch brauchbar bewährte, Zoologisch-anatomisch-physiologische Section. Der schon seit mehreren Jahren bestehenden Sitte gemäss, haben sich die Zoologen mit den Anatomen und Physiologen zu einer Section vereinigt. Die Zahl ihrer Mitglieder betrug 64. Sie haben beschlossen, täglich einen neuen Präsidenten zu wählen. Zu Secretä- ren wurden ernannt: Hr. Fitzinger aus Wien für Zoologie, Hr. Professor Czermak aus Wien für Anatomie und Physiologie. Sie begannen ihre Sitzungen mit dem 19. Sep- tember und hielten sie von 8bis 10 Uhr Früh. Für die erste Sitzung am 19. September wurde Hr. Hofrath Burdach aus Königsberg zum Präsidenten ernannt. 1) Derselbe eröffnete die Sitzung mit einigen Worten über die Form und den In- halt unserer Versammlung und forderte zur Stellung von Problemen, zur Discussion und gegenseitigen Belehrung auf. 97 2) Hr. Professor Czermak aus Wien vertheilte unter die Fremden im Nahmen des Hrn. Professors Ammon aus Dresden, mehrere Exemplare seiner Entwicklungsge- schichte des menschlichen Auges. 3) Hr. Dr. Hammerschmidt aus Wien theilte der Gesellschaft die Absicht mit, das Resultat seiner Untersuchungen über die Entwicklung der Pflanzenauswüchse durch Insecten veranlasst, öffentlich bekannt zu machen. Er las als Probe dieses Werkes eine Abhandlung über die durch Cleopus Linariae entstehenden Afterbildungen und zeigte die be- reits fertigen Tafeln nebst einem Theile seiner phytopathologischen Sammlung vor. 4) Hr. Professor Wilbrand aus Giessen erinnerte die Gesellschaft, dass Teszudo marginata das Männchen von Testudo graeca sey, und sprach über ihre Fortpflanzung. 5) Derselbe theilte seine Beobachtungen über Simia capucina mit. Er machte auf die Verwechslung beyder Geschlechter aufmerksam und zeigtegan, dass er bey diesem Thiere eine regelmässige Menstruation beobachtet habe, welche eine halbmonathliche Periode erfordert , und drey Tage währt. 0) Derselbe theilte Beobachtungen über das geistige Verhalten dieses Affen mit. 7) Hr. Fitzinger aus Wien bemerkte, das Testudo marginata und graeca nicht nur specifisch, sondern sogar generisch verschieden seyn dürften, und dass der generische Unterschied in der Beweglichkeit des hintern Lappens des Brustbeines bey Testudo margi- nata bestehe. 8) Derselbe verlas die. Einladung des Hrn. Regierungsrathes von Schreibers aus Wien zur Besichtigung seiner zoologischen Zeichnungen, und der Sammlung zoologischer Abbildungen Sr. Majestät des jüngern Königs von Ungarn. 9) Derselbe sprach über die Kiemenlöcher der Coecilien, und zeigte ein junges Exemplar Epierium Hasseltii vor, an welchem die Kiemenlöcher zu sehen sind. 10) Derselbe vertheilte im Auftrage] der Geschäftsleiter Exemplare von Schmiedl's „Wien wie es ist“ unter die fremden Mitglieder der Gesellschaft. 11) Hr. Med. Rath Otto aus Breslau zeigte der Gesellschaft auf Ansuchen des Prä- sidenten der Leopold. Academie den neuesten Band der Nova acta Academiae Leopoldinae- Carolinae, und machte auf den interessanten Inhalt desselben aufmerksam. 12) Derselbe legte Hrn. Hofrath Seiler’s Schrift „Über das menschliche Ey“ und 4 Probetafeln eines von demselben Verfasser nächstens zu erscheinenden Werkes „Über das Ey des Pferdes, Schafes und Hundes“ im Nahmen des Verfassers vor. 13) Hr. Ob. Med. Rath v. Froriep aus Weimar sprach bey dieser Gelegenheit einige Worte über Decidua reflexa. 14) Professor Czermak aus Wien widerlegte die Theorie über die Verbindung zwischen dem Kinde und der Mutter und zeigte injicirte Präparate vor, an welchen durch- aus nichts von einer Verbindung zu sehen ist. 15) Hr. Med. Rath Otto aus Breslau erklärte, es sey ihm nie gelungen, durch In- jeetien die Verbindung zwischen dem Kinde und der Mutter darzustellen; er habe aber Hunter's Präparat ‘gesehen, und glaube an die Möglichkeit einer Verbindung. Für je- den Fall will er diese Frage als nicht entschieden betrachten und trägt auf Untersuchung an Thieren an. 16) Hr. Ob. Med. Rath v. Froriep aus Weimar erinnerte, dass, wenn auch neuerlich Lee aus neuen Untersuchungen der Hunter'schen Präparate in London Zweifel gegen ; 13 98 die Richtigkeit der auf Hunter's Untersuchungen gestützten Ansichten erhoben habe, ganz neuerdings Burns in Glasgow die dort befindlichen Präparate wieder untersucht und jene Zweifel beseitigt habe. 17) Hr. Professor Wilbrand aus Giessen glaubt nicht, dass von der Untersuchung an Leichen der Schluss auf Lebende gezogen werden könne, und empfiehlt Vivisectionen. 18) Hr. Professor Berres aus Wien erklärte, er habe viele Vivisectionen an Hunden und Kaninchen in dieser Absicht vorgenommen, und durchaus hierbey keinen Übergang der Gefässe gesehen. 19) Professor Czermak aus Wien zeigte Injectionen verschiedener Theile von verschiedenen Thieren durch ein neues grosses Plössel’sches Mikroskop, und machte jene Injectionsmasse, welche aus Copalfirniss, Terpenthingeist und Mastix besteht, bekannt. 20) Hr. Ob. Med. Rath v. Froriep aus Weimar, dann die Professoren Czermak, Berres und Römer aus Wien sprachen über die Bereitung der Injectionsmasse, und die Vor- und Nachtheile der verschiedenen Compositionen. Für diezweyte Sitzung am %. September ward Hr. Ob. Med. Rath v. Froriep aus Weimar zum Präsidenten gewählt. 21) Professor Römer aus Wien las über Membrana pupillaris und zeigte Abbildun- gen und Präparate vor. 22) Hr. Professor Czermak aus Wien reihte eine Abhandlung über denselben Ge- genstand an, die er ebenfalls mit Abbildungen erläuterte. i 23) Hr. Professor Friedrich Jäger aus Wien erzählte einen Fall von einer durch- sichtigen Pseudo-Membrane, welche er bey einem erwachsenen Menschen mit dem Pu- pillarrande verwachsen gefunden habe und legte die Frage zur Entscheidung vor, ob diese Membrane für das Stehenbleiben der Pupillar- Membrane oder das Product einer krankhaften Metamorphose angesehen werden soll. 24) Die Hrn. Professoren Rosas und Czermak, dann Dr.Carl Jäger aus Wien, so wie Hr. Hofrath Burdach aus Königsberg und Hr. Ob. Med. Rath v. Froriep aus Weimar theilten hierüber ihre Ansichten und Erfahrungen mit. Die Mehrzahl entschied sich für die Annahme, dass diese Membrane für ein krankhaftes Gebilde im Auge zu be- trachten sey. 25) Hr. Professor Römer aus Wien sprach über die regelwidrige Bildung des Her- zens und der grossen Gefässe, uısd legte Abbildungen vor. 26) Hr. Inspector Kollar aus Wien theilte der Gesellschaft seine Absicht mit, ge- meinschaftlich mit Hrn. Heeger in Wien eine Monographie der Phalangien herauszugeben, von welchen er über 50 Arten kennt, und legte Proben der bereits fertigen Kupfertafeln vor. 27) Hr. Müller aus Brünn machte eine Beobachtung über die Folgen des Bisses’ von Fipera Berus bekannt, und erzählte einen Fall, der sich in Mähren ereignet hat. 28) Hr. Fitzinger aus Wien machte auf die Verwechslung von 7ipera Berus mit Chersea aufmerksam. Er stellte die Unterschiede beyder Arten dar, und erklärte, dass Fipe- ra Prester nur eine Varietät von Chersea sey, Berus aber auch von schwarzer Färbung vor- komme. 99 . 29) Hr. Ob. Med. Rath v. Froriep aus Weimar leitete die Aufmerksamkeit auf die Versuche von Lenz über den Vipernbiss. 30) Hr. Prof. Czermak aus Wien vertheilte unter die anwesenden Fremden eine Abhandlung: »de Respiratione et glandulae thyroideae functione« des Hr. Dr. von Vest aus Wien, im Nahmen des Verfassers. In der dritten Sitzung am 2l. September wurde Hr. Prof. Sachs aus Königsberg zum Präsidenten bestimmt. 31) Hr. Prof. Fitzinger aus Wien zeigte Originalabbildungen von Reptilien vor, welche Ott aus Bern durch Prof. Brunner aus Bern der Gesellschaft zur Einsicht vorlegte. 32) Hr. Prof. Schneider aus München sprach über die besondere Färbung der Ar- terien bey Injectionen,, welche er seit ungefähr einem Jahre an Leichen beobachtet habe. 33) Hr. Prof. Berres aus Wien und Prof. Sachs aus Königsberg theilten hierüber ihre Bemerkungen mit. 34) Hr. Fitzinger aus Wien las ein Schreiben vor, welches Professor Ehren- berg aus Berlin der Gesellschaft zusandte, worin er derselben das Resultat seiner neuesten Untersuchungen über die Organisationen der Infusorien überhaupt und der Räderthiere ins- besondere mittheilt. 35) Hr. Prof. Fischer aus Wien zeigte dieabnorme Niere eines ungarischen Schwei- nes vor. 36) Derselbe machte auf die äusseren und inneren Unterschiede, besonders im Baue des Saugorganes, aufmerksam, die er bey Untersuchung der gebräuchlichen Blutegel gefun- den. Er glaubte drey verschiedene Arten unterscheiden zu können, und legte dieselben in Abbildungen vor. 37) Hr. Fitzinger aus Wien erklärte diese Egel nur zu zwey verschiedenen Arten der Savigny'schen Gattung Sanguisuga gehörig, deren eine unter der Benennung medicina- lis, die andere unter dem Nahmen oflicinalis bereits beschrieben worden sind. 38) Hr. Inspector Kollar aus Wien bestätigte diese Ansicht und theilte die Unter- schiede dieser beyden Arten mit. 39) Hr. Dr. Nardo aus Venedig las eine Abhandlung in lateinischer Sprache über eine neue von ihm aufgestellte Fischgattung, die er Skeponopodus nennt, vor. Sie ist mit Te- trapterus Rafınesgue verwandt, und gehört in die natürliche Familie der Scomberoiden. Die beyden Arten dieser Gattung, welche der Verfasser beschreibt, sind Skeponopodus Typus aus dem adriatischen Meere und Guecubu aus Brasilien, eine Art, welche zuerst Marcgrav beschrieben hat. 40) Hr. Fitzinger aus Wien vertheilte im Namen des Hrn. Dr. Nardo aus Vene- dig eine Abhandlung über Proctostegus, eine neue, von ihm aufgestellte Fischgattung, eben- falls aus der Familie der Scomberoiden. Er nennt die Art, welche im adriatischen Meere vorkommt, Proctosiegus Prototypus. 41) Derselbe übergab den Anwesenden die von Hrn. Prof. Jan u. Cristofori zu Mayland durch Hrn. Lang aus Pesth zur Vertheilung eingesendete Einladung zu einer na- turhistorischen Association auf Naturalientausch. > 100 42) Hr. Prof. Czermak aus Wien sprach über die Reproduction der Kiemen und des Schwanzes bei Proteus anguinus, und zeigte ein lebendes Exemplar dieses Thieres vor. 43) Derselbe theilte seine Beobachtungen über die Kiemenbildung bey Salamandra atra mit, und belegte dieselben mit Zeichnungen. 44) Hr. Prof. Berres aus Wien las eine Abhandlung über die Netzhaut und das Sömmering’sche Loch im Auge. Für die vierte Sitzung am 22. September traf die Wahl zum Geschäftsleiter Hrn. Prof. Schneider aus München. 45) Hr. Dr. Julius v. Vest aus Wien hielt einen-Vortrag über die Lichtgestalten im Auge bey Fixirung desselben auf einen Lichtpunct, und suchte dieselben durch die sich im Auge erzeugende Feuchtigkeit und das Sinken derselben nach abwärts zu erklären. 46) Hr. Dr. Fried. Jäger und Hr. Prof. Czermak aus Wien, und Hr. Prof. Schneider aus München widerlegten diese Ansicht, und erklärten jene Lichtgestalten durch den Reiz und die Bewegung der Pupille. j 47) Hr. Pastor Petenyi aus Czinkota in Ungarn theilte seine Erfahrungeu über eine seit mehreren Jahren in der Gegend von Pesth beobachtete, in vielen Symptomen der Cholera ähnliche Epidemie unter dem zahmen Geflügel mit. 48) Hr. Dr. Julius v. Vest aus Wien schloss diesen Beobachtungen seine eigenen hierüber, während des Ausbruches der Cholera in Österreich gemachten an. 49) Hr. Prof. Berres aus Wien bestätigte die Glaubwürdigkeit derselben durch Er- fahrungen , die er während der Cholera in Galizien gemacht, und machte auf die Löser- dürre aufmerksam, welche in mehreren Ländern der Cholera unmittelbar vorausging. Er erzählte auch das Factum, dass beym ersten Ausbruche der Cholera die Vögel aus manchen Gegenden von Galizien weggezogen, bey Abnahme der Krankheit aber wieder zurückge- kehrt seyen. 50) Hr. Pastor Petenyi aus Czinkota in Ungarn machte auf die Wichtigkeit der Anzahl der Schwanzfedern bey den Schnepfenarten aufmerksam , und theilte die Diagnose einer neuen Art der Gattung Scolopax mit, welche er in Ungarn gefunden, und die zwar Ähnlichkeit mit Scolopax media und Gallinago hat, sich aber durch 18 Schwanzfedern hin- länglich von derselben unterscheidet. 51) Hr. Assistent Heckelaus Wien sprach von der Verwechslung zweyer ausge- zeichneten bey uns einheimischen Vogelarten unter der Benennung Muscicapa collaris. Er bewies ihre Unterschiede durch eine Reihe von Exemplaren verschiedenen Alters und Ge- schlechtes, und nennt die hiervon getrennte Art Muscicapa melanoptera. 52) Hr. Inspector Kollar aus Wien theilte seine Beobachtungen über eine neue 'Termitenart mit, welche in den Gewächshäusern von Schönbrunn gefunden, und die er Termes floripes nannte. Auch legte er lebende und Sammlungsexemplare derselben, nebst einem von diesen Thieren angefressenen Stück Holz, als Zeichen ihrer Verwüstungen zur Ansicht vor. 53) Hr. Prof. Czermak aus Wien sprach über die Entwicklung der Salamandra atra überhaupt, und des Nabelbläschens bey derselben insbesondere. Er zeigte eine Reihe von 101 Zeichnungen dieses Gegenstandes vor, und präparirte die lebenden Jungen aus den Ovi- ducten. In der fünften Sitzung am 24. September, ‚welche Se, Durchlaucht der Hr. Hof- und Staatskanzler mit seiner Gegenwart beehrten, erhielt Hr. Prof. Wilbrand aus Giessen das Präsidium. 54) Derselbe begann die Sitzung mit einem Vortrage über die stufenweise Entwick- lung der Organe der Thiere und die. Anwendung derselben auf Systematik. Er gab einen Überblick seines Systems im Allgemeinen , und verwies hinsichtlich der näheren Auseinan- dersetzung seiner Grundsätze auf sein Handbuch der Naturgeschichte und seine nächstens zu erscheinende Physiologie. 55) Hr, Med. Rath Otto aus Breslau theilte seine Ansichtüber das Epithelium mit, das nach seinen gemachten Erfahrungen fast in keinem Schleimhautsysteme fehlt, und bewies diess durch vielfältige Beyspiele bey Thieren, 50) Derselbe sprach über den Geschmackssinn, der seinen Beobachtungen zufolge den meisten Thieren mangelt. Er machte seine vergleichenden Untersuchungen über die Beschaffenheit der Zungen bey den verschiedenen Säugern bekannt, und erzählte, dass bey Stenops gracilis, einem Thiere aus der Familie der Äffer, nicht, wie schon angegeben wurde, zwey, sondern sogar drey über einander liegende Zungen vorhanden seyen, welche eben so wie die Zungen der anierikanischen Affen keine Spuren von Geschmackswärzchen zeigen. 57) Derselbe machte auf die Sonderbarkeit des Baues des Magens bey den Delphinen aufmerksam, von denen einige vier, die andern drey Mägen haben, und erklärte das merk- würdige sehnenartige Geflechte dieser Mägen, welches fälschlich für ein electrisches Organ betrachtet wurde, für ein Triturationsorgan, und zu dem elastischen Systeme gehörig. 58) Derselbe zeigte die Abbildung eines sonderbaren Arteriengeflechtes, welches er bey Präparation eines Stückes des Elephantenkopfes bey jener merkwürdigen Secretions- drüse fand, die sich zwischen dem Auge und dem Ohre befindet, und welches die ganze Seite des Kopfes einzunehmen scheint, und machte darauf aufmerksam, dass ähnliche Ar- teriennetze und Anastomosen eben so wie bey Tardigraden auch an den Extremitäten man- cher Plantigraden, und an dem Kiefergelenke des Delphins vorkommen. 50) Derselbe theilte Bruchstücke für die pathologische Anatomie mit. Er zeigte Ab- bildungen von Missbildungen der Extremitäten bey Menschen und Thieren, und theilte seine Absicht mit, dieselben mit den Zeichnungen der allmähligen Ausbildung des Embryo’s zu parallelisiren., 60) Derselbe sprach über die Verwachsung der Extremitäten und zeigte die Zeich- nung einer Monstrosität mit freyliegenden Eingeweiden vor. Er erklärte einen Theil der Doppelmissgeburten durch Verschmelzung von Organen im ersten Stadium der Bildung entstanden. 61) Derselbe leitete die Aufmerksamkeit auf das wiederholte Gebären von häufig ganz gleich gebildeten Missgeburten durch eine und dieselbe Mutter, und auf die Erblich- keit dieser Bildungen. Erbeleuchtete diese Ansicht durch die Aufzählung vieler Thatsachen. 102 62) Derselbe widerspricht der Meinung, dass die Bildung der Extremitäten, der Finger und Zehen nach dem vegetativen Bildungsgesetze durch Verästlung geschehe. Er beweiset seine Behauptung durch die Verschmelzung der Ossa melatarsi bey mehreren schweinartigen Thieren,, und noch mehr durch monströse Bildungen als Verwachsungen von Fingern an dem vorderen Ende, wovon er mehrere Zeichnungen vorlegte. An diesen Gegenstand knüpfte er die Erklärung von der Entstehung des einhufigen Schweines, wo- von er ebenfalls eine Zeichnung der Zehenbildung vorwies. 63) Derselbe zeigte Abbildungen von Missbildungen der Extremitäten und erklärt den Mangel wie die Überzahl einer Extremität für eine Mangelhaftigkeit im Rückenmarke, und sucht diess durch die Anschwellung der Nerven zu erweisen, welche bey Anheftung der Extremitäten im Rückenmarke vorhanden ist, und da fehlt, wo die Extremitäten fehlen. 64) Derselbe erklärt das Lahmwerden der Kinder in vielen Fällen durch eine Ein- schnürung der Aponeurosis suralis, welche durch Umschlingung mit der Nabelschnur entste- hen mag, und empfiehlteinen Einschnitt in die Aponeurose als Heilmittel. Auch zeigte er die Abbildung eines solchen Falles. 65) Derselbe theilte seine Erfahrungen über’ die freywillige Gelenkbildung bey sero- phulöser Caries und Anchylosen. nit. Er erzählte mehrere ausgezeichnete Fälle, uud belegte sie mit höchst merkwürdigen Zeichnungen. (66) Hr. Ob. Med. Rath v. Froriep aus Weimar hielt einen Vortragüber die Evo- lution des Sepieneyes. Für die sechste Sitzung am %. September wurde der geheime Medicinalrath Ritgen aus Giessen zum Vorstande gewählt. 67) Derselbe begann die Sitzung mit einem Vortrage über die Activität der Arterien, selbst während ihrer Ausdehnung. Er sucht diess durch einen Fall zu bestätigen, der ihm bey einem Kaiserschnitte vorkam und drückte die Vermuthung aus, dass der Nervenein- fluss, während er die Contraction des Herzens hervorbringt, die Arterien in demselben Mo- mente zur Expansion bestimme. 68) Hr. Ob. Med. Rath v. Froriep aus Weimar, welcher zweymahl den Kaiser- schnitt machte, und Hr. Prof. Berres aus Wien 'entgegneten, dass sie diese Erscheinun- gen, worauf sich das active Verhalten der Arterien während der Expansion stützen sollte, nicht beobachtet haben. 69) Hr. Prof. Töltenyi aus Wien sprach über die naturphilosophische Bedeutung der Blutcirculation. Er vertheidigte den Übergang der Arterien in Venen, uud glaubt den- selben mit Hülfe des Mikroskops bestätigen zu können. 70) Hr. Prof. Römer aus Wien suchte die Richtigkeit dieser Ansicht durch Aufzäh- lung mehrerer Fälle von Injectionen an lebenden Thieren zu beweisen. 71) Hr. Prof. Czermak aus Wien both sich an, diesen Übergang der Arterien in Venen jedem Mitgliede bey Salamander- Embryonen aufs deutlichste zu zeigen. 72) Hr. Prof. v.Scherer aus Wienzeigte an einem lebenden Exemplare von Proteus anguinus die Empfindlichkeit der Kiemen, die das Thier bey der leisesten Berührung ir- gend eines Theiles seines Körpers an denselben anlegt. Er sucht aus dieser Erscheinung die 103 Absicht des Thieres abzuleiten , diese zur Erhaltung des Lebens so nothwendigen Organe in Sicherheit zu bringen. 73) Hr. Med. Rath Otto aus Breslau bemerkte, dass ein ähnlich feines Gefühlver- mögen den Aplysien eigen sey. 74) Hr. Prosector Jeitteles aus Wien forderte die Mitglieder der Section zur Be- gründung einer vergleichenden Psychologie und Zoopsychologie auf. 75) Hr. Med. Rath Otto aus Breslau machte hierauf auf mehrere Werke aufmerk- sam, welche diesen Gegenstand bereits behandeln, und Hr. Prof. Wilbrand aus Giessen erwähnte in derselben Beziehung seiner früheren Arbeiten, in welchen schon derley An- deutungen gegeben wurden. 76) Hr. Prof. Berresaus Wien sprach über die Nothwendigkeit fortzusetzender Untersuchungen des menschlichen Gehirnes. 77) Hr. Müller aus Brünn las die Beschreibung eines angeblich neuen Vogels aus der Familie der Schilfsänger, welchen er in Mähren beobachtete und Calamoherpe Brehmü nennt, und zeigte eine Abbildung desselben vor. 78) Hr. Assistent Heckel aus Wien gab einige Andeutungen, welche die Selbststän- digkeit dieser Art bezweifeln lassen. Er ist geneigt, diesen Vogel als eine blosse Varietät von Calamoherpe arundinacea zu erklären. 79) Hr. Prof. Czermak aus Wien sprach über das Cyclopengehör eines zweyleibi- gen Schafes, und wies sowohl die Präparate als Abbildung desselben vor. In der siebenten Sitzung am 27. September fiel die Wahl des Präsidenten auf Hrn. Med. Rath Otto aus Breslau. 80) Hr. Dr. Nardo aus Venedig theilte der Gesellschaft seine Untersuchungen über die Spongien und nächstverwandten Thiergattungen mit. Er erhebt sie zu einer eigenen Classe, welcheer Spongialia nennt, und gab eine Übersicht der Ordnungen und Gattungen, die er durch Vorzeigung natürlicher Exemplare erläuterte. ‘ 81) Derselbe machte die Kennzeichen einer neuen Helminthenart bekannt, die er in seinem Prociostegus Prototypus, einem Fische des adriatischen Meeres, auffand, und zur Gat- tung Distoma zählt. Er nennt die Art Distoma Gigas. 82) Derselbe zeigte das noch unvollendete und unausgegebene Werk des verstorbe- nen Professors Renier zu Padua’über Mollusken und Annulaten des adriatischen Meeres, bestehend in vortrelflichen Abbildungen und wenigen Textblättern, und erklärte sich, das- selbe ergänzen zu wollen. 83) Hr. Fitzinger aus Wien vertheilte im Nahmen des Hrn. Dr. Nardo aus Ve- nedig eine zweyte Abhandlung desselben über das von ihm neu aufgestellte Fischgenus Proctostegus, und einen Auszug aus zwey Abhandlungen über Transplantation der Haare und die chemische Beschaffenheit der Substanz von Alcyonium Lyncurium und Cydonium von dem- selben Verfasser. 84) Hr. Reg. Rath v. Schreibers aus Wien sprach über die merkwürdige Ver- schiedenheit in der Art der Fortpflanzung zwischen Salamandra maculosa und atra, deren erstere stets über 30, letztere höchstens 2 lebendige Junge zur Welt bringt, und zeigte a wo 104 viele Abbildungen über die Entwicklung von der Imprägnation bis zur völligen Ausbildung der Jungen vor. ‘ f : 85) Hr. Professor Czermak aus Wien fügte diesem Vortrage seine eigenen Beob- achtungen über die Entwicklung des Eyes bey Salamandra atra vor. 86) Hr. Reg. Rath v. Schreibers aus Wien wies seine Untersuchungen durch Vorzeigung von Präparaten nach, 87) Hr. Professor Czermak aus Wien sprach noch einige Worte über das Baer’sche Bläschen. 88) Hr. Reg. Rathv. Schreibers aus Wien zeigte Abbildungen von besonderen Ab- weichungen in der Bildung der Kiemen und Augenbey Proteus anguinus, und machteauf das Tabeseiren dieser Organe während der Gefangenschaft des Thieres aufmerksam. Auch legte er Zeichnungen über die differente Bildung der Lungen, der Generationsorgane und des Sceletes bey Proteus anguinus vor. 89) Derselbe wies eine Tafel vor, welche eine vergleichende Zusammenstellung der Kiemen des Proteus anguinus, der Siren lacertina und mehrerer Salamander- und Triton- arten enthält und machte auf die Differenzen aufmerksam. 90) Professor Gzermak aus Wien zeigte einen injieirten Proteus anguinus. 91) Hr. Reg. Rath v. Schreibers legte eine Probe des von ihm beabsichtigten, gemeinschaftlich mit den österreichischen Naturforschern herauszugebenden Werkes vor, worin die von den Österreichern in Brasilien neu entdeckten Thiere beschrieben und ab- gebildet werden sollen. Dieselbe besteht in dem ersten Hefte des ornithologischen Theiles, welches die Beschreibung und Abbildung zweyer neuer Trochilusarten enthält, die er dem Könige und der Königiun von Ungarn zu Ehren Trochilus Regis und Trochilus Reginaenennt, und führt den Titel Collectanea ad faunam Brasiliae. 92) Hr. Dr. Riesaus Marmaroschin Ungarn stellte die Anfrage, ob die Bienenkö- niginn wirklich das Weibchen oder ob sie wohl das Männchen der Bienen sey. 93) Hr. Inspector Kollar aus Wien erklärte, dass es eine längst ausgemachte Sa- che sey, dass die Königinn das Bienenweibchen sey. 94) Hr. Med. Rath Otto aus Breslau zeigte die Tafeln vor, die er gemeinschaft- lich mit Hrn. Carus in Dresden zur Erläuterung der comparativen Anatomie herauszuge- ben gedenkt. Er sprach bey dieser Gelegenheit über die Verdauungsorgane der Säugethie- re, und zeigte eine Reihe von Zeichnungen als Belege dazu vor; er machte darauf auf- merksam, dass auch andere Säugethiere als die Nager, z. B. Myrmecophaga und Manis eine behaarte Mundhöhle haben, dass die Ameisenfresser gegen die allgemeine Meinung wirk- liche Geschmackswärzchen haben, und dass sie durch die Borsten ihrer Zunge wohl mehr als durch den fettigen Saft der Magendrüsen ihr Futter aufnehmen. Er sprach dann über eine von ihm bey dem Schuppenthiere entdeckte Klappe in der obern Magenöffnung, und über eine eigenthümliche grosse Drüse am untern Magenrande dieses Thieres; er erklärte dann den sogenannten Tollwurm der Zunge nach seinen Untersuchungen für einen Faser- knorpel; wies die charakteristische Verschiedenheit der Zunge an den einzelnen Bärenar- ten nach, erwähnte einer andern von ihm entdeckten Drüse am Pförtnerende des Magens, so wie einer andern am Duodenum beym Känguruh, und machte zuletzt noch auf die Ver- schiedenheit des Magens von’ den einzelnen Arten von Beutelthieren und Delphinen aul- merksam. 105 05). Hr. Heeger aus Wien legte Probetafeln eines von ihm'herauszugebenden Wer- kes vor, das die Charakteristik der Gattungen der Coleopteren nach dargestellten Zergliede- rungen der Mundtheile enthalten soll. 96) Derselbe zeigte Abbildungen , die Metamorphose der Insectenarten: aus den ver- schiedensten Ordnungen darstellend, und ebenfalls zu einem’ umfassenden Werke bestimmt. 97) Derselbe machte auf die Entdeckung: seines Vaters aufmerksam, das. Gespinnst der Saturnia spini, eines beyuns einheimischen Schmetterlings, zur Verfertigung eines brauch- baren Kleidungsstoffes zu verwenden. Er schilderte die Art und Weise der Gewinnung dieses Seidensurrogats und legte Proben des Gewebes und der daraus verfertigten Stoffe vor. Nach Beendigung dieser Sitzung las Hr. Professor Mikan aus Prag seinen versam- melten Freunden eine humoristische Satyre über die Existenz der Cholerathierchen vor. Für die achte und letzte Sitzung endlich am 28. September ward auf einstimmiges Verlangen: der fremden Mitglieder der Veteran österreichischer Na- turforscher Professor Ritter von S.cherer zum Vorstande gewählt.. 98). Hr. Dr. Frivaldszky aus Pesth eröffnete-der Gesellschaft seine Absicht, die meuen und minder bekannten Insecten seines Vaterlandes Ungarn zu beschreiben und ab- bilden zu lassen, und legte bereits fertige lithographische Tafeln dieses Werkes vor. 99)- Hr.Fitzing.er aus Wien zeigte auf Ansuchen des Hrn.Dr. Jäger aus Wien eine bedeutende Anzahl von Originalabbildungen inländischer Spinnen vor. welche Gubernial- rath Pantz vor 25 Jahrenschon nach eigenen mikroskopischen Untersuchungen verfertigte. 100) Hr. Custos Natterer aus Wien gab einen Überblick der Reisen seines Bru- ders in Brasilien, während eines Zeitraumes von 15 Jahren, und legte eine Karte mit den Routen vor. Er kündete auch dessen Rückkunft für das Frühjahr 1833 an, und legte eine summarische Übersicht der von diesem wackern Reisenden in Brasilien gesammelten Natur- und: ethnographischen Gegenstände vor. 101) Hr. Fitzinger aus Wien gab eine umständliche Schilderung des Reichthums desk. k. Naturalien- Museums an zoologischen von Hrn. Johann Natterer in Brasilien gesammelten Gegenständen, deren höchst wünschenswerther Bekanntmachung man sehn- lich entgegensieht. 102) Hr. Ob. Med. Rath v. Froriep aus Weimar fügte Notizen über die Reise von PoepiginBrasilien an. _ 103) Hr. Inspector Kollar aus Wien zeigte ein Heft mit neuen Lepidopteren, wel- ches Hr. Dr. Costa in Neapel unter dem Titel: Spezie nuove di Lepidopteri del regno di Napoli herausgab und’ der Gesellschaft zur Einsicht zusandte. 104) Hr. Dr. Nardo aus Venedig wies der Versammlung neue Fische vor, die er aus dem adriatischen Meere erhielt. Eine neue Art von Lepadogaster, welcher Rücken- und Afterflossen fehlen, und die er Lepadogaster piger nennt; zwey neue Arten der von ihm aufge- stellten, zur Familie der Cyprinodonten gehörigen Gattung Aphonius, deren eine er mitdem Nahmen fasciatus, die andere mit dem Nahmen nanus belegt, und eine neue mit Pleuronectes verwandte Fischgattung , Leptosoma. 14 ‚106 105) Hr. Professor Czermak aus Wien sprach über den Kreislauf der Pilanzen- säfte, und legte eine Zeichnung vor, welche denselben bey Yallisneria spiralis darstellt. 106) Derselbe machte seine Beobachtungen über die Abnahme des bebrüteten Hüh- nereyes bekannt. Er hat die Versuche zu wiederholten Mahlen durch 21 Tage fortgesetzt, und erhält als Maximum der Abnahme eine Differenz von 3 Drachmen 6 Granen. 107) Derselbe zeigte Abbildungen von Missbildungen bey Säugethieren nach Zer- gliederungen, als eine Janusmissgeburt eines Schafes, und eine Doppelmissgeburt eines Kalbes. 108) Derselbe machte auf einen Typus tertianus beym Winterschlafe des Myozus Glis aufmerksam. : 109) Derselbe legte die comparative Zusammenstellung eines weiblichen Portraites im gesunden Zustande und im höchsten Stadium der Cholera vor, welche er in dem von Girardin und Gaimard kürzlich erschienenen Werke ‚‚du Cholera Morbus en Russie‘“ bekannt machte. . 110) Derselbe theilte seine Bemerkungen über die Peyer'schen und Brunner- schen Drüsen mit; vorzüglich nach Untersuchungen an Choleraleichen. 111) Hr. Prof. Mikan aus Prag zeigte seinen Delectus florae ei faunae brasiliensis VOr, sammt den noch unausgegebenen Tafeln. Er gab eine Erklärung der hierin enthaltenen zoo- logischen Gegenstände, und sprach bey dieser Gelegenheit einige Worte über den Miss- brauch der Worte „Gattung und Geschlecht“ für gleiche Begriffe. 112) Hr. Fitzinger aus Wien theilte der Gesellschaft seine Beobachtungen über die Lumbriei mit. Er bestätigte die Untersuchungen Savigny’s und erklärt, dass die Zahl der Arten noch weit grösser sey, als selbst Savigny sie vermuthete. Er hat noch sechs neue Arten in Österreich gefunden, welche weder von Savigny noch von Dug&s beschrie- ben sind. 113) Derselbe zeigte den Oberkiefer und ein prachtvolles Geweih des fossilen Alces- Euriceros , welche erst kürzlich im Banate unfern des eisernen Thorpasses in der Donau ge- funden, und an Hr. Heeger iin Wien eingesendet wurden. 114) Derselbe schliesst die Reihe der Sitzungen mit einer kurzen) Abschiedsrede. 115) Hr. Prof. Czermak aus Wien vertheilte'noch Fische, Mollusken, und Radia- ten aus dem adriatischen Meere unter die anwesenden Fremden. Botanische Section. Die Botaniker, deren Zahl 52 betrug, hatten beschlossen, einen permanenten Prä- sidenten und drey Secretäre zu wählen, und ihre Sitzungen täglich von 9 bis 12 Uhr früh abzuhalten. Die Wahl zum ‚Präsidenten fiel auf Se. Excellenz Grafen von Sternberg aus Prag. Nachdem derselbe aber diese Würde ablehnte, indem seine Person bey mehreren Sectionen nöthig war, so wurde Hr. Professor Göppert aus Breslau zum Vorstande ge- wählt. Zu Secretären wurden Hr. Dr. Endlicher aus Wien, Hr. Zahlbruckner aus Wien, und Hr. Fenzlaus Wien ernannt. > 107 Erste Sitzung am 19. September 1832. 1) Hr. Prof. Göp pert aus Breslau eröffnete die Sitzung als Präsident miteiner kur- zen Antrittsrede. 2) Hr. Dr. Endlicher aus Wien vertheilte hieraufim Nahmen der Geschäftsleiter unter die fremden Mitglieder mehrere Exemplare von Schmidl’s „Wien wie es ist.“ 3) Hr. Custos Trattinnick aus Wien las über die ästhetische Behandlung der Botanik. 4) Hr. Dr. Unger aus Kitzbüchel hielt einen Vortrag über das Einwurzeln parasiti- scher Pflanzen auf der Mutterpflanze, gegen die Ansicht Meyens, von der Umbildung der Wurzeln in Orobanche und Lathraea, deren Verbindung mit dem Mutterkörper mittelst Saugwärzchen nachgewiesen und durch anatomische Abbildungen erläutert wurde. 5) Hr. Prof. Göppert aus Breslau legte im Nahmen des Hrn. Präsidenten der Leo- poldinisch - Carolinischen Akademie, Neesv. Esenbeck, den 15. Band der Acten die- ser Akademie vor, und machte auf die in demselben enthaltenen botanischen Aufsätze auf- merksam; auch theilte er bey dieser Gelegenheit einige Bemerkungen über den Inhalt sei- ner Abhandlung über die Blüthezeit verschiedener Pflanzen, und über ihr Verhalten wäh- rend des Winters mit. = 6) Se. Excellenz Hr. Graf v. Sternberg aus Prag bemerkte bey Erwähnung des in diesem Bande beschriebenen Ornithogalum Sternbergü, dass dem Präsidenten Nees eine im Jahre 1828 in der Regensburger Flora bekannt gemachte Abbildung unbekannt geblieben zu seyn scheine, und dass sie ihm dieselbe mittlerweile zugesendet haben. 7) Hr. Prof. Göppert aus Breslau legte sodann von Seite des abwesenden Hrn. Profes- sors Purkinje aus Breslau eine Sammlung mikroskopischer Präparate der Innenhaut der Samenkapseln vor, deren nähere Beschreibung wegen Zeitmangel auf die nächste Sitzung verschoben wurde. 8) Freyherr v. Jacquin aus Wien vertheilte an die Mitglieder der Section mehrere Exemplare von Lehmann’s ‚‚Pugillus Stirpium rariorum,““ 111. u. IV. Heft, und Mayer- hofer's „Dissertatio de Orchideis,“ endlich auch Wawruch’s ‚Oratio parentalis in memo- riam Hartmanni“, im Auftrage der Verfasser. 9) Hr. Dr. Endlicher aus Wien machte als Secretär der botanischen Section den Vorschlag, den nächsten Tag einen gemeinsamen Ausflug nach Schönbrunn zur Besichti- gung des k. k. Hofpflanzengartens zu unternehmen. Auf den Vorschlag Sr. Excellenz des Hrn. Grafen v. Sternberg aus Prag wurde, nachdem sich Alle hierzu bereit erklärten, die Abfahrt nach Schönbrunn auf 8: Uhr festgesetzt, und die Aufnahme eines Protocolles während des Ausfluges in Schönbrunn beschlossen. Die zweyte Sitzung am 20. Septemler wurde in den Gärten zu Schönbrunn abgehalten. Die Section verfügte sich des Morgens um 8: Uhr nach Schönbrunn, um den k. K. Hofpfllanzengarten zu besichtigen. Daselbst angelangt, ward dieselbe von dem Hrn. Hofgar- 4 108 tendirector Bredemayer auf das! zuvorkommendste empfangen, und in die Glashäuser geführt. Der Reichthum an seltenen Pflanzen, die Grösse und Stärke der meisten Exemplare, so wie die historischen Merkwürdigkeiten vieler derselben, als Originale der berühmten Be- schreibungen und Abbildungen in des unsterblichen Jacquin’'s Werken, erregte die be- sondere Aufmerksamkeit der Mitglieder. Das neu erbaute Parasitenhaus, in welchem die'grösste Sammlung der in Gärten so seltenen Pflanzen , aus der Familie der Aroideen eben so sinnreich als belehrend gruppirt, auf das üppigste wuchert, wurde als eine der vorzüglichsten botanischen Merkwürdigkei- ten des Continents mit besonderer Theilnahme betrachtet. Nicht minderes Interesse erregte ein in dem ehemaligen Priyatgarten Sr. kais. Hoheit des’durchlauchtigsten Erzherzogs Anton, eben in voller Blüthe gestandenes, durch Grösse und Schönheit ausgezeichnetes Exemplar von Arenga saccharifera. Die Section hielt es für ihre Pflicht, dem Hrn. Hofgartendirector Bredemayer für die ihr erwiesene Zuvorkommenheit, so wie für die vielfach ertheilte Belehrung über die Seltenheiten des k. k. Hofpflanzengartens besonders zu danken. Ferner konnte die Section nicht umhin, ihr Bedauern auszudrücken, dass der Herr Hofgärtner Schott, durch Krankheit verhindert, abgehalten war, ihr seine Theilnahme zu schenken. Weiters besah die ‘Section das berühmte Blumengemählde auf Jacquin's Anden- ken, in’der Wohnung des Meisters, des Herrn Kammermahlers Knapp in Schönbrunn , und beschloss, dem Künstler für denihr durch dieses bewunderungswürdige, der Wissen- schaft gesetzte Kunstdenkmahl verschafften Genuss , so wie auch für sein freundliches und herzliches Entgegenkommen bey Vorzeigung und Erläuterung desselben, ihren Dank aus- zudrücken. - Endlich besah die Section den in Hietzing bey Schönbrunn befindlichen, an neuen und seltenen Pflanzen überaus reichen Garten des Freyherrn von Hügel. Die Mitglieder waren nicht wenig überrascht, viele der in den neuesten Nummern der periodischen bota- nischen Literatur Englands zuerst bekannt gemachten. Pflanzen hier in voller Blüthe be- wundern und studieren zu können. Die Section erlaubte sich Ihrer Excellenz der Freyinn von Hügel, der Mutter des Gründers und Besitzers dieses überaus kostbaren Etablisse- ments, der auf einer für die Botanik und Horticultur die erfreulichsten Resultate verspre- chenden Reise in Ostindien abwesend ist, für die Liberalität und zuvorkommende Güte, mit der sie dieselben empfing und mit den Schätzen des Gartens bekannt machte, ihren besondern Dank auszudrücken, und beschloss eine Abschrift dieses Protocolls Ihrer Ex- cellenz der Freyinn von Hügel durch einen der Sectionssecretäre überreichen zu lassen. Dritte Sitzung am 21. September im Beyseyn Seiner Durchlaucht des Herrn Hof- und Staatskanzlers. 10) Hr. Prof. Zawadszky aus Lemberg legte die Beschreibung und getrocknete Exemplare einer neuen Pflanzengattung vor, die er Herbichia nennt. Diese neue Gattung, die mit Senecio und Arnica zunächst verwandt seyn soll, begreift eine einzige Art, zu wel- 109 cher Senecio carpathieus Herbich und wahrscheinlich auch Senecio abrotanifolius Wahlenberg als Synonyme gehören. Sie wurde von dem Prof. Zawadzki auf den Alpen des Zipser Comi- tates gefunden. Die ausführliche Darstellung dieser Gattung und deren Arten wird in der Regensburger botanischen Zeitung erscheinen. 11) Se. Exc. Hr. Graf'v. Sternberg aus Prag äusserten, nachdem sich eine grosse Anzahl der Mitglieder der mineralogisch - geognostischen Section in dem Sitzungssaale ein- gefunden hatte, den Wunsch, dass die Geognosten durch genaue Bestimmung des Ursprungs der verschiedenen Formationen, in welchen fossile Pflanzenüberreste vorgefunden werden, den Botanikern bey der äusserst schwierigen Bestimmung der letzteren beystehen, und ge- wissermassen voraugehen möchten, indem sich ohne genaue Kenntniss des Terrains, in welchem diese brechen, nahmentlich ohne die Voraussetzung des continentalen oder sub- marinen Ursprungs derselben, ihre Classe nicht mit Gewissheit ausmitteln liesse. Se. Ex- cellenz legten mehrere Exemplare fossiler Pflanzen, und einige für die Fortsetzung der Flora der Vorwelt bestimmte Tafeln mit Abbildungen aus dem Kupferschiefer, dem Sand- steine und dem Lias vor. 12) Kammerherr v. Buch aus Berlin theilte hierauf mehrere Bemerkungen über die geognostische Beschaffenheit der Fundörter der vorgezeigten Überreste mit, 13) Se. Exec. Graf v. Sternberg aus Prag erfreuten zuletzt noch die Section durch Vorzeigung eines vollkommen erhaltenen Exemplares von Fucoides crispus Schlotheim aus der Lias - Formation. 14) Hr. Prof. Hayne aus Gratz zeigte sich geneigt, dieses Gebilde für eine Himan- tia zu erklären, worauf beschlossen wurde, diesen Gegenstand in der nächsten Sitzung in besondere Erwägung zu ziehen. 15) Hr. Prof. Göppert aus Breslau las seineim vorigen Jahre angestellten Versu- che über das Keimen verschiedener Samen, und theilte seine bereits in der ersten allge- meinen Sitzung auszugsweise vorgetragenen Experimente und Erfahrungen über die Wär- meentwicklung in dem Kolben von Arum Dracunculus mit, auch zeigte er die hierzu verwen- deten Thermometer vor. 16) Hr. Superintendent Lumnitzer aus Brünn legte seine botanisch -terminologi- schen Tafeln vor. 17) Hr. Zahlbruckner aus Wien las aus seiner Pflanzengeographie Unteröster- reichs über den Einfluss der Höhen und Unterlagen auf die alpinische Vegetation mit neuen Ansichten über diesen Gegenstand. 18) Hr. Prof. Mikan aus Prag zeigte die Abbildung der aus Amaryllis vittata und Amaryllis Reginae zu Palermo im Jahre 1825 von Melazzo erzielten Hybridität: Amaryl- lis Grapinae vor. : 19) Derselbe sprach über die Unterschiede zwischen Berberis aetnensis Presl, und Ber- beris vulgaris. Letztere scheint nach seinen Beobachtungen in Sicilien gänzlich zu fehlen. Er zeigte getrocknete Exemplare beyder Arten vor, und versprach eine Abbildung und Be- schreibung der sieilianischen Art auf das baldigste in Druck zu geben. 20) Hr. Arzneywaarenhändler Batka aus Prag las eine Monographie der Rinden aus der Familie der Laurineen, und legte Exemplare HörseiBeh vor. 21) Freyherr von Jacquin aus Wien bemerkte, dass sein Vater bereits im Jahre 1755, also 17 Jahre vor Einführung des westindischen Zimmts nach Europa, die Laurus 110 marlinicensis auf den Antillen als einen brauchbaren Zimmt entdeckt habe, und versprach die Vorzeigung von Exemplaren derselben in einer der nächsten Sitzungen. 22) Derselbe überreichte die schriftlich ihm zugekommene Beobachtung des Dr. C. H. Schultz aus Berlin über die Wärmebildung an den Blüthenkolben des Caladium pinna- tifidum Jacquin. (Dieser Aufsatz wird in der Regensburger botanischen Zeitung erscheinen.) Vierte Sitzung am 22. September. 23) Hr. Dr. Biasoletto aus Triest theilte seine Bemerkungen über "mehrere mi- kroskopische,'in chemischen Solutionen entstehende Algen mit, und vertheilte Exemplare einer gedruckten Abhandlung über diesen Gegenstand. Die Section fand sich sonach veran- lasst, ihn zur Fortsetzung seiner Forschungen auf diesem Gebiethe aufzufordern, und meh- rere Mitglieder machten Bemerkungen über die Nothwendigkeit, die Bedingnisse, unter welchen die Organismen ent$tehen, genau und durch Versuche auszumitteln., 24) Kammerherr von Buch aus Berlin machte der Section die Mittheilung einer äusserst interessanten Beobachtung über das Entstehen der semiflosculösen Blumen bey den Synanthereen aus den tubulösen. 25) Hr. Prof. Göppert aus Breslau zeigte eine merkwürdige Monstrosität eines Mohnkopfes in Abbildungen vor. Fünfte Sitzung am 24. September. 26) Hr. Secretär Zahlbruckner aus Wien legte eine vollständige und sehr schön getrocknete Sammlung der Orchideen der Wiener Gegend von Dr. Mayerhofer gesam- melt zur Einsicht vor. 27) Hr. Apotheker Lang aus Tyrnau zeigte Rochels's Panorama der Cremocar- päen. Die Section brachte dem Nestor der ungarischen Botaniker ihren Dank für diese Mittheilung und forderte ihn auf das dringendste auf, dieses verdienstliche Werk fortsetzen und herausgeben zu wollen. Mehrere Mitglieder äusserten bey dieser Gelegenheitihre Wün- sche über die Vervollständigung der Gattungsanalysen bey den einzelnen hier abgebildeten Arten. 5 28) Hr. Fenzl aus Wienlas eine Abhandlung des Präsidenten Nees v. Esenbeck über die westindischen und südamerikanischen Laurineen. 29) Hr. Forstinspector Liebich aus Prag, machte auf sein in seinem „Allgemeinen Forst-und Jagdjournale“im 4. Hefte des Jahrganges 1831 enthaltenen Aufsatz über eine an- geblich neue Eichenart in Oberungarn aufmerksam. Mehrere der anwesenden Botaniker glaubten in der mitgetheilten Beschreibung Quercus pubescens zu erkennen, und forderten den Autor auf,, Exemplare dieser angeblich neuen Art an Freyherrn von Jacquin zur wei- teren Untersuchung mitzutheilen. 30) Se. Excellenz Graf von Sternberg aus Prag zeigten das, bereits in der dritten Sitzung vorgelegte Exemplar von Fucoides crispus Schlotheim aus dem Lias von Banz in Fran- ken zur weiteren Betrachtung vor. Da sich die anwesenden Mycologen über die Natur die- ses, Gebildes mit den Algologen nicht vereinigen konnten, so wurde an das anatomische Messer appellirt. Seine Excellenz versprachen , ein Exemplar der Untersuchung des rühm- 111 lichst bekannten, zum Leidwesen der Section abwesenden Mikroskopisten Gorda aus Prag zu übergeben, und das Resultat seiner Zeit bekannt zu machen. „ 31) Freyherr von Jacquin aus Wien zeigte mehrere Stücke einer im Jahre 1780 auf einem gekaperten holländischen Chinafahrer nach England überbrachten,, damals den Londoner Droguisten unbekannten Zimmtsorte, nach ihm von Dr. Combe in London mit- getheilten Exemplaren vor. Diese, wie es scheint, ganz vorzügliche, von Dr. Combe mit dem Nahmen Tonguin Cinnamome bezeichnete Rinde, wurde als dem javanischen Zimmt am nächsten verwandt anerkannt. 32) Derselbe zeigte wilde, von Hrn. Aquart auf Martinique gesammelte Exemplare von Laurus martinicensis aus seinem Herbarium vor. Selbe scheinen zu einer Art von Ocoteu oder vielmehr zu einer, von den aus Ocotea durch Ness gebildeten Gattungen zu gehören, und sind daher von der Mutterpflanze des nunmehr aus Westindien kommenden, wahr- 'scheinlich aus Ostindien dahin verpflanzten Zimmts , gänzlich verschieden. 33) Hr. Prof. Estreicher aus Krakau las über merkwürdige Pflanzenauswüchse, welche er in dem Weichselthale beobachtet hat, und als eine, der Plica polonica analoge Krankheit betrachten zu können glaubt. Es wurde von mehreren Mitgliedern die Vermu- thung geäussert, dass selbe eine durch Insectenstich hervorgebrachte eigenthümliche Abän- derung des bandförmigen Stängels seyn dürfte. 34) Hr. Custos Pohl aus Wien legte in Auftrag des Directors Hoppe aus Regens- burg, der in einem der Section mitgetheilten Briefe bedauert, wegen der Choleragefahr der Versammlung nicht beywohnen zu können, eine Sammlung getrockneter Pflanzen aus Fiu- me von No& vor, und forderte die Anwesenden zur Subscription auf dieselben zu äusserst billigen Bedingungen auf. Diese Pflanzen wurden, als in der bekannten Hoppe’schen Ma- nier, auf das zierlichste getrocknet, aber fast ohne Ausnahme als falsch bestimmt erkannt. Die vorgeblich neuen oder seltenern Arten ergaben sich als bekannt und nicht einmahl zu den Gattungen mit deren Nahmen sie überschrieben sind, gehörig. 35) Derselbe legte im Nahmen des Hrn. Prof. Dr. Krombholz aus Prag die ersten zwey Hefte von desletzteren Werk überschädliche und essbare Schwämme vor, und [forderte zur Subscription auf dasselbe auf. 306) Hr. Prof. Zeune aus Berlin fragte sich über das Vaterland des Mais an. Derselbe wurde auf einen Aufsatz Sr. Excellenz des Hrn. Grafen v. Sternberg in den Abhandlun- gen der böhmischen ökonomischen Gesellschaft, und auf einen andern in Prof. Zawadzki’s Mnemosyne verwiesen. ; 37) Hr. Prof. Jan aus Parma legte den Plan seiner in Gemeinschaft mit Hrn. de Cristofori aus Mayland gegründeten naturhistorischen Tausch- und Actienanstalt vor, und forderte zur Theilnahme auf. 38) Hr. Prof. Zawadzki aus Lemberg theilte eine Zeichnung einer in den Karpa- then gefundenen ‚Fichtenart mit, die er für Pinus carpathica Schultes zu halten geneigt ist. Da die vorgelegte Zeichnung eine landschaftliche und keineswegs eine botanische war, der- selbe auch keine getrockneten Exemplare vorzeigen konnte, so war die Section nicht im Stande, diese Mittheilung weiter in Erwägung zu ziehen. 39) Derselbe zeigte ein sehr interessantes, in den Centralalpen gesammeltes Herba- rium vor, welches wegen genauer Angaben der Standorte, für die Flora Carpathorum clas- sisch genannt zu werden verdient. 112 40) Hr. Dr. Hammerschmidt aus Wien vertheilte mehrere Exemplare lithogra- phirter Abbildungen von verschiedenen Pflanzenauswüchsen, als Probeblätter eines von ihm herauszugebenden Werkes: „Über die Entwicklung der Pllanzenauswüchse durch Insecten.« Sechste Sitzung am 26. September. 41) Hr. Dr. Unger aus Kitzbühel legte Probeblätter aus seinem unter der Presse befindlichen Werke über Pflanzen- Exantheme und einige damit verwandte Krankheitsfor- men der Pflanzen vor. 42) Derselbe sprach über eine mit Hrn. Prof. v. Ettingshausen aus Wien ge- machte Beobachtung über die sogenannten Samenthierchen der Pflanzen, und 'glaubt ein selbstständiges Leben derselben annehmen zu können. 43) Hr. Fenzl aus Wien las eine ausführliche Abhandlung über die geographische Verbreitung der Alsineen, welche einen Theil der über diese Familie herauszugebenden Monographie ausmachen wird. 44) Hr. Zahlbruckner aus Wien sprach über das von ihm geordnete Herbarium Ferdinand Bauer’s aus Neuholland in dem k. k. Museum. 45) Derselbe legte Wachtl's Panorama des Kahlenbergs vor, auf welchem er die den Botanikern interessantesten Puncte andeutete. 46) Freyherr v. Jacquin aus Wien zeigte eine Abbildung der auf Lampedosa von Gussone entdeckten Stapelia gussoniana, nach einem in diesem Jahre kürzlich zur Blüthe gekommenen Exemplare des k. k. Universitätsgartens vor, welches die meisten der anwe- senden Mitglieder bey ihren Morgenbesuchen daselbst schon früher blühend gesehen hat- ten. Diese Pflanze scheint zu einer besondern Gattung zu gehören, und den asiatischen Arten näher zu stehen. 47) Hr. Prof. Mikan aus Prag zeigte ebenfalls ein aus Prag mitgebrachtes lebendes Exemplar derselben Stapelia gussoniana ohne Blume, und legte eine Abbildung derselben vor. 48) Hr. Prof. Göppert aus Breslau sprach über Hünefeld'sin Greifswalde Me- thode, Pflanzen durch Semen Lycopodii und salzsauren Kalk zu trocknen. 49) Derselbe machte auf die Monographie der krautartigen Astereen von Hrn. Nees von Esenbeck aufmerksam, von welchem! Werke ein Exemplar vorgezeigt wurde, das der Hr. Verfasser eingesendet hatte. 50) Hr. Superintendent Lumnitzer aus Brünn schliesst die Reihe der Sitzungen mit einigen Worten des Abschiedes. Mineralogisch-geognostische Section. An die Mineralogen und Geognosten haben sich auch die Geographen angeschlos- sen, und bildeten zusammen eine vereinigte Section von 50 Mitgliedern. Die Wahl zu Prä- sidenten fiel auf zwey ihrer Mitglieder, Hrn. Kammerherrn v. Buch aus Berlin, und Hrn. Prof. Mohs aus Wien, welche in der Führung der Geschäftsleitung täglich wechselten. Zu Secretären wurden zwey Personen ernannt, Hr. Naturaliencabinets - Inspector Partsch 113 aus Wien, und Hr. Hofsecretär Waldauf v. Waldenstein aus Wien. Die Sitzungen wurden nicht täglich abgehalten, da manche Tage zur Besichtigung von Sammlungen und Instituten ‘verwendet werden sollten, und auch die Stunden zu ihrer Abhaltung, welche Anfangs auf die Zeit von 9 bis 11 Uhr festgesetzt wurden, erlitten manchmahl eine Abän- derung. Erste Sitzung am 19. September 1832. Hr. Kammerherr v. Buch aus Berlin führte das Präsidium, und eröffnete die Sitzung um 9 Uhr. : 1) Hr. Franz von Rosthorn aus Wolfsberg in Kärnthen legte der Versammlung vor, und erläuterte: a) eine geognostische Karte der südöstlichen Alpen in Kärnthen , Krain und Steyermark. b) einen geognostischen Durchschnitt von der Drau bey Völkermarkt bis zur Save hey Krainburg. c) ein Drittelpanorama vom Ursulaberge, an der Gränze von Kärnthen und Untersieyer- mark aufgenommen. d) ein anderes, vom Gipfel der Saualpe in Kärnthen aufgenommenes Panoramasegment, beyde mit geognostisch illuminirten Duplicaten versehen, endlich e) ein vollständiges geognostisch illuminirtes Panorama vom Gamskarkogel bey Hofga- stein in Salzburg. 3) Hr. Dr. Ami Bou&aus Hamburg hielt eine Vorlesung über die geologische Ge- sellschaft von Frankreich, deren auswärtiger Secretär er ist. Er zeigte die Einrichtung und den Zweck der Gesellschaft, und deutete auf die Vortheile hin, welche der Wissenschaft aus diesem Vereine erwachsen dürften. Er legte die bisher erschienenen Hefte des Bulletins der Gesellschaft, das Reglement constitutif et administratif, dann die Liste der Mitglieder vor. 2) Derselbe machte ferner die Versammlung mit dem ersten im laufenden Jahre zu Paris erschienenen Bande seiner Memoires geologiques et paleontologiques bekannt. 4) Derselbe lenkte zuletzt die Aufmerksamkeit der Versammlung noch auf eine in- teressante Versteinerung, den Scaphites Yvanii, beschrieben und abgebildet im zweyten Ban- de des Bulletin de la Societe geologique de France, Seite 355, welcher nach einer Bemerkung des Hrn. Kammerherrn von Buch aus Berlin einen Übergang von den Scaphiten zu den Ammoniten herstellt. 5) Hr. Kammerherr von Buch legte der Gesellschaft die, von ihm im Jahre 1814 an Ortund Stelle gezeichneteund von Tardieu in Paris in Kupfer gestochene physische Kar- te der Insel Teneriffa vor, welche dessen Atlas von den canarischen Inseln vervollständiget. 6) Hr. Partsch aus Wien trägt der Versammlung den Wunsch der Mitglieder der physikalischen Section vor, dass die Stunden zur Abhaltung der Sitzungen der mineralogi- schen Section geändert werden mögen, da sie zum Theil mit jenen ihrer Section zusammen- fallen. Es wurde daher beschlossen , die Sitzungen künftig von 10 — 12 Uhr abzuhalten. 114 In der zweyten Sitzung am %. September führte Hr. Prof. Mohs aus Wien den Vorsitz, und eröffnete dieselbe um 10 Uhr. 7) Hr. Dr. Reichenbach aus Blansko in Mähren legte eine geognostische Karte eines Districtes von Mähren vor, den er untersucht und aufgenommen hat. Er umfasst die der Stadt Brünn nördlich gelegenen Gegenden , und verbreitet sich über denjenigen Raum, in welchem die Lagerungsverhältnisse dieses Landes durch ihre besondere Verwicklungen bisher in Dunkelheit gehüllt waren. Als neu weist er nach, dass auf den Syenit unmittelbar dort der Oldredsandstone der Engländer folgt, der.hinwieder von Bergkalk mit Zoophyten bedeckt ist. Er hebt aus, dass diese Formation bisher hauptsächlich nur in England und den Niederlanden beobachtet worden, und die nunmehrige Auffindung in Mähren die erste Wiedererkennung derselben im Umfange von Deutschlands Boden ist. Zu Bewährung die- ser Thatsache legt Hr. Dr. Reichenbach eine geognostische Reihefolge der den Oldred- sandstone constituirenden Gesteine, nebst dessen Liegendem und Hängendem vor, deren oryktognostische Übereinstimmung mit der englischen Formation ‚yon denjenigen der an- "wesenden Mitglieder, welche den Oldredsandstone in England selbst gesehen hatten, an- erkannt wurde. Darauf legte er Gebirgsdurchschnitte dieser Gegenden vor, nahmentlich aus den Herrschaftsbezirken von Schebetau, Boskowiz, Raiz, Pohoriz, Gurein, Czernaho- ra, Lomniz, Lissiz u. a. m., und zeigte, dass der Leithakalk, den man bis jetzt so weit im Norden noch nicht gekannt hatte, sich bis in diese Gegenden und noch darüber hinaus er- strecke. Er entwickelte dabey seine Ansicht, dass das, was man bis jetzt in Mähren für Ro- thes - Todt, Liegendes genommen hatte, zwey gänzlich verschiedene Gebilde, nähmlich einerseits Oldredsandstone, andrerseits Kohlensandstein ausmachen, das Rothtodte aber auf den vorgelegten Distrieten gar nicht vorhanden sey; endlich, dass das Gestein im Osten des Syenits, das man bisher für Grauwacke gehalten hatte, als solche sich durchaus nicht bewähre, sondern, auf dem Bergkalke aufgelagert und weit über dem Oldredsandstone be- findlich, mit dem obenerwähnten Kohlensandstein zusammenfalle, dessen ältere Glieder es ausmache. Durch diese Untersuchungen wurden neue Glieder in die Geognosie von Mäh- ren eingeführt, und die bisher vorgenommene Reihefolge der Formationen daselbst an- ders geordnet. 8) Hr. Graf Razoumovsky aus Wien zeigte einen problematischen Abdruck auf Mergel, aus der Formation des Wiener Sandsteines. Er sieht denselben für einen Pflanzen- abdruck an; andere Mitglieder aber wollen ihn für Spuren von gallertartigen Ringelwür- mern halten. 9) Hr. Custos Zippe aus Prag sprach über die verschiedenen hemiedrischen Ab- theilungen des pyramidalen Krystallsystems und weiset von den Krystallformen des Scapo- liths, die bishernoch nicht aufgefundenen trapezoedrischen, den hemirhomboedrischen For- men des Quarzes analoge Abtheilung nach; so wie an Krystallen von pyramidalem Bleyba- ryte aus Ungarn, die hemiedrischen, vierseitigen Prismen, als Hälften von ungleich winkli- gen achtseitigen Prismen. Ferners theilte er einige neue Krystallgestalten von Zirkon und Idokras mit, und erläuterte seinen Vortrag durch Modelle und Zeichnungen. Da Schem- nitz als Fundort des erwähnten ungarischen pyramidalen Bleybarytes oder molybdänsau- 115 ren Bleyes angegeben ward, so entspann sich darüber eine Discussion, welche Ruskberg im Banate als den Fundort darlegte. 10) Hr. Inspector Partsch aus Wien legte vier, auf Kosten des k. k. Naturalienca- binets von dem Mahler Sandler verfertigte Blätter mit Zeichnungen von neuen oder bis- her nicht gut abgebildet gewesenen Arten fossiler Conchylien aus der Gegend von Wien vor. Das Abbilden wird fortgesetzt werden, und in der Folge ein Heft mit Beyträgen zur vorweltlichen Fauna von Österreich erscheinen. 11) Derselbe legte ferners ein von dem Präsidenten der geologischen Gesellschaft in London, Hrn.Murchison,zum Vorzeigen an die Gesellschaft eingesendetes Blattmit Durch- schnitten, zur Erklärung der Structur der östlichen Alpen vor. Diese Durchschnitte gehö- ren zu einer grösseren Abhandlung vonden HH.Sedgwick und Murchison, indem so eben erschienenen 2. Theile des 3. Bandes der neuen Reihe der geogologischen Transac- tionen, welche Abhandlung Hr. Kammerherr v. Buch aus Berlin der Section in einem be- sondren Abdrucke vorlegte, und dadurch Gelegenheit gab, auch die geognostische Karte der östlichen Alpen zwischen Wien und dem Bodensee nördlich, dann zwischen Croatien und dem Gardasee südlich, ferners 3 Blätter mit Abbildungen von Gosauversteinerungen,, und eine Ansicht des Gosauthales in Oberösterreich kennen zu lernen. 12) Derselbe zeigte endlich der Versammlung noch einen, von dem der Wissenschaft zu früh entrissenen verdienstvollen Geognosten, dem ehemaligen Salinenverwalter zu Hal- lein, Lillvon Lilienbach verfertigten geognostischen Atlas zur Erklärung der Struc- tur des Karpathengebirges. Dieser, der k. k. allgemeinen Hofkammer, auf deren Anordnung der verstorbene Lill seine Untersuchungen anstellte, zugehörige Atlas, enthält ausser den geognostischen Karten des ganzen Karpathenzuges von Pressburg bisin die Wallachey, auch die Darstellung der geognostischen Beschaffenheit von Gallizien, dann eine Menge von Durchschnitten und Ansichten. Am 21. September hielt die mineralogische Section keine Sitzung, da ein grosser Theil der Mitglieder den Ver- suchen des Professors von Aldini aus Mailand im chemischen Laboratorium beywohnte, und eine Einladung der botanischen Section zur Anhörung eines Vortrages Sr. Excellenz des Grafen Sternberg aus Prag, über einige Beyträge zur Flora der Vorwelt, später die Mitglieder bey diesem Vortrage, worüber der Secretär der botanischen Section das Proto- coll führte, gegenwärtig zu seyn veranlasste. Es wurde nun bestimmt, die nächste Sectionssitzung schon um 9 Uhr beginnen, und so lange als sämmtliche angemeldete Vorträge gehalten seyn würden, dauern zu lassen. Gegen 12 Uhr verfügten sich die Geognosten und Geographen in das topographische Bureau des k. k. General- Quartiermeisterstabes im Hofkriegsrathsgebäude, wo der Chef des Generalstabes, Hr. Feldmarschall-Lieutenant Graf Rothkirch, und der Vorsteher des topographischen Bureaus, Hr. Major v. Skribaneck nichtbloss sämmtliche durch das to- pographische Bureau bekannt gemachte Karten und Werke über geodetische und astrono- mische Messungen, sondern auch die grossen Sectionen der in Masse von 400 Klaftern für das Wiener Zoll oder -„{_— der natürlichen Grösse ausgearbeiteten und nach den Culturs- gattungen colorirten Karten von Steyermark, dem Küstenlande und Istrien, nebst einzel- nen Sectionen von Tyrol, den Mitgliedern vorzuzeigen und zu erklären die Güte hatten. * 116 Dritte Sitzung am 24. September. Hr. Kammerherr von Buch aus Berlin führte das Präsidium und eröffnete die Sitzung um 9: Uhr. 13) Hr. Prof. Riepl aus Wien lud die Geognosten ein, am 27. um 11 Uhr im k.k. polytechnischen Institute die geognostischen Sammlungen von den Provinzen des österrei- chischen Staates zu besichtigen. 14) Hr. Director von Schreibers erbiethet sich den Freunden der Meteorstein- kunde nachstehende Arbeiten und Producte mechanischer und physisch-technischer Versu- che, an festzusetzenden Tagen und zu beliebigen Stunden in seiner Wohnung, zur Ansicht und Beurtheilung vorzulegen. 1) Originalabbildungen von den merkwürdigsten ihm bekanntgewordenen, meteorischen Stein- und Metallmassen (57 Blätter). 2) Lithographische Versuche diese zu vervielfältigen und preiswürdig zur Verbreitung geeignet zu machen (7 Blätter). 3) Autographische Abdrücke — Autostereotype — von geätzten Flächen verschiedener Eisenmassen meteorischen Ursprunges (7 Blätter). 4) Eine Sammlung von 40 zuverschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten gefallenen Meteorsteinen oder erdigen Meteoriten in kleinen Fragmenten zur vergleichenden mi- kroskopischen Untersuchung ihrer Massentheilchen und Gemenstheile. 5) Die Producte mannigfaltiger Schmelzversuche zur Erzeugung der Rinde an erdigen Meteoriten. 6) Die Producte physisch-technischer Versuche mit mehreren Meteoreisenmassen. 15) Hr. Partsch aus Wien lud die Mitglieder zu einer geognostischen Excursion auf den Leopolds- und Kahlenberg für den 29. September ein. ; 16) Hr. Dr. Ami Bou& aus Hamburg las über die Abtheilung der Gebirgsformatio- nen in neptunische und plutonische, und der ersteren in Flötz-Tertiär- und Alluvialgebilde. Er verwirft die Ausdrücke Ur- und Übergangsgebilde. Die Gebirge von Europa weiset er Grup- pen oder Regionen zu, bemerkt aber, dass es ausserdem noch einige Übergangstypen gebe. 17) Hr. Hofsecretär Waldauf von Waldenstein aus Wien sprach über die Lei- stungen in- und ausländischer Geognosten zur Erforschung der Gebirgsbeschaffenheit der einzelnen Provinzen des österreichischen Staates, und zur Darstellung derselben in geog- nostischen Karten. Er weiset auf den grossen Vorrath von Materialien aus diesem Fache hin, welcher sich bey der montanistischen Abtleilung der k. k. allgemeinen Hofkammer be- findet, und legte aus demselben geognostische Durchschnitte vom Zillerthale in Tirol, von dem Hofrathe Grafen Breuner in Wien verfertigt, vor. 18) Hr. Reg. Rath und Director von Schreibers aus Wien las über das proble- matische Meteoreisen von Magdeburg, welches er der Versammlung zur Beurtheilung vor- legte. Er gab die Geschichte der Acquisition des im k. k. Naturaliencabinete befindlichen, vonAppelin Göttingen angekauften Stückes, die mineralogische Beschreibung und Un- tersuchung und die Resultate der Vergleichung desselben mit andern unbezweifelten Ei- senmassen. Viele Mitglieder zweifelten an dem meteorischen Ursprunge dieser Eisenmasse, welche vom Hrn. Bergrathe Wehrleaus Schemnitz für einen, beym Schmelzen silberar- 117 mer Kupfererze erzengten Eisengloss (Knödel) gehalten wurde. Die Versammlung ersuchte den Hrn. Bergrath Wehrle, die zweilelhalte Eisenmasse docimastisch zuprülen und in der nächsten Sitzung darüber Bericht zu erstatten. 15) Derselbe zeigte der Versammlung ein schönes, dem k. k. Naturaliencabinet zuge- höriges Stück des zu Bohumilitz in Böhmen aufgefundenen Meteoreisens, ferner den im Monathe September des verflossenen Jahres zu Wessely in Mähren gefallenen Meteorstein vor, und machte auf eine ausführliche Abhandlung aufmerksam, die er in dem neuesten Hefte der Baumgartner'schen Zeitschrift für Physik und verwandte Wissenschaften über den letzteren bekannt gemacht hat. 20) Hr. Prof. Ritter v. Scherer legte einen der merkwürdigsten und bis jetzt ein- zigen, im Jahre 1818 in Macedonien unweit Seres herabgelallenen Meteorstein zur An- schauung dar, und machte auf seine Form, wodurch er sich von allen bekannten Meteor- steinen auszeichnet, und auf die eigenthümliche Richtung der auf seiner Oberfläche vor- kommenden sogenannte fingerartigen Eindrücke aufmerksam. Über letztere, die man durch eine auf die Steinoberfläche einwirkende Kraft zu erklären sucht, sprach er sich da- hin aus, dass diese Eindrücke nichts anders seyn dürften, als die seichten Vertiefungen selbst, die auf der Oberfläche der Meteorsteine gleichzeitig mit der plastischen Bildung der- selben entstehen, und nach erfolgter glasurähnlicher Überrindung der rauhen Oberfläche der Steinmasse, das Ansehen fingerartiger Eindrücke bekommen. Über das Problematische der Meteorsteine und Eisenmassen, von Ritter und Professor von Scherer. Seitdem man das Herabfallen der sogenannten Meteorsteine und Eisenmassen aus der Luft auf unsere Erde, als ein unbezweifeltes Factum anerkennt, dürfte es vielleicht nicht uninteressant seyn, den Umfang unseres Wissens über die Naturgeschichte dieser Ankömmlinge auf unserer Erde zu überblicken, sowohl in Bezug auf diese Producte selbst, als auf ihren Ursprung. In Bezug auf sie selbst, beschränkt sich unser Wissen bloss auf das, was uns die feinere Oryktognosie, die mikroskopischen Untersuchungen über ihre Gemengtheile, und die chemische Analyse quantitativ und qualitativ sinnlich dargestellt haben. u Alles Übrige, was wir an denselben wahrnehmen, nähmlich: ihre characteristische Signatur, wodurch sie sich vonallen bekannten, tellurischen Steinmassen so auffallend aus- zeichnen und als Fremdlinge auf unserer Erde kund thun, ich meine die haarfeine, scharl- begränzte,, glasurähnliche, gleichlörmige Überrindung ihrer Oberfläche einerseits, und an- dererseits die auf derselben vorkommenden, sonderbaren, sogenannten Fingereindrücke, ist problematisch, was auch jeder Forscher, der es versucht hat, jene und diese Erscheinung erklären zu wollen, gerne eingestehen wird. Und frägt man nach der Geburtsstätte dieser Ankömmlinge, so müssen wir gleichfälls gestehen, dass wir bis jetzt noch keinen festen Standpunct genommen haben, auf welchen wir hinweisen könnten. Die Ansichten hierüber, dass sie aus dem allgemeinen Weltraume in unsere Atmosphäre hereingestürzte, ungeheure Ballen chaotischen Stoffes seyen, die uns als schnell vorüberliegende Feuerkugeln erschei- nen; dass sie unser Weltnachbar, der Mond, auf uns herunterwerfe; dass sie von einem oder dem andern oder von beyden Polen unsers Erdballs nach allen Richtungen über den- 118 selben geschleudert werden; und endlich, dass sie Producte unserer Atmosphäre seyen, diese Ansichten sind erschöpft, keine neue lässt sich ausdenken. Für jede sprechen mehr oder weniger Gründe, aber auch für jede mehr oder weniger Gegengründe. Nichts ist hier noch ausgemittelt. . Um in diesem Felde der Naturgeschichte, das seit geraumer Zeit brach liegt, Freun- de zu gewinnen, und dieses interessante, selbst in unseren Tagen nicht seltene Naturereig- niss in Anregung zu bringen, möchte ich die von den berühmten Mathematikern la Place und Olbers mathematisch erwiesene Möglichkeit, dass der Mond aus seinen Vulkanen durch eine ungeheure Explosionskraft Steine auf unsere Erde herabschleudern könne, et- was näher beleuchten. Diese Idee ward bekanntlich mit einem solchen Enthusiasmus auf- genommen, dass manche Physiker die Möglichkeit aus dem Auge verloren, sich nur die Wirklichkeit dachten, und die Meteorsteine auch nach ihrem Geburtsorte als Mondstei- ne begrüssten. So hat unter andern Freyherr von Ende auf dem Titel seiner Schrift; der also lautet: Über Massen und Steine, die aus dem Monde auf unsere Erde gefallen sind, sage gefallen sind, die Möglichkeit als Wirklichkeit ausgesprochen. Gegen die mathema- tisch erwiesene Möglichkeit, dass der Mond Steine auf uns herabwerfen könne, ist wohl nichts einzuwenden. Allein die Frage, ob und in wie ferne die Beschaffenheit der Meteor- steine aufeinen lunarischen Ursprung hinweise, hat meines Wissens noch Niemand auf- geworfen. Ich möchte es versuchen, sie zu beantworten. Vielleicht, dass es mir gelingen dürfte, Sie mit diesem Gegenstande auf einige Augenblicke unterhalten zu können. Gestützt auf die Beobachtungen der Astronomen, dass auf dem Monde zuweilennach Lichterscheinungen bald neue Krater entstanden seyen, ferner gestützt auf Äp inus ge- naue Schilderung und Angabe der Mondyulkane und deren Lavaströme, indem er die MWondkarte mit den Abbildungen in Hamilton’s Campis phlegreis von den Vulkanen auf unserer Erde verglichen, nehme ich nun an, dass die vulkanischen Processe und Explo- sionen auf dem Monde, und die vulkanischen Explosionen auf unserer Erde, wo nicht von gleicher, wenigstens von ähnlicher Beschaffenheitseyen. Was folgt hieraus? Dass die Stein- auswürflinge aus Mondvulkanen den tellurischen Auswürflingen ähnlich seyn, müssen. Denn jene wie diese müssen die Signatur einer erlittenen vulkanischen Gluth, d. h. Merkmahle geschmolzener oder verglaster, oder verschlackter Steinmasse aufweisen, gleich den vulka- nischen Auswürflingen auf unserer Erde; weil jene wie diese aus einem gleichen oder ähn- lichen Processe hervorgehen. Nun zeigen aber die Meteorsteine durchaus keine Spur von ei- ner vulkanischen Gluth; ihre Steinmasse eine feine oder gröbere Zusammensetzung von Gemengtheilen ist unversehrt, nichts kommt darin geschmolzen , nichts verschlackt vor. Ihre Oberfläche ist es allein, die mit einer haarfeinen, scharfbegränzten, glasurähnlichen Rinde gleichförmig überzogen ist, wodurch sie sich auch von allen vulkanischen Steinaus- würfen auf unserer Erde auffallend unterscheiden. Ich schliesse demnach folgerecht, dass, wenn auf dem Monde vulkanische Explosionen Statt finden, gleich oder ähnlich denen auf unserer Erde, die Meteormässen schlechterdings keine Ankömmlinge aus jenem Weltkör- per sind, noch seyn können. So gestaltet sich die negative Seite der Ansicht über einen Steinfall aus dem Monde auf unsere Erde. Sind wir dagegen geneigt eine electrische Explosion auf demselben anzu- nehmen, wozu uns ältere Beobachtungen der Astronomen über blitzschnelle Lichterschei- nungen auf dem Monde berechtigen, dann tritt die positive Seite dieser Ansicht hervor, 119 i und wir sind im Stande die Eigenthümlichkeiten der Meteorsteine ungezwungen erklären zu können. Alle Meteorsteine sind mit einer haarfeinen , scharfbegränzten, glasurähnlichen Rinde überzogen. Eine solche Überrindung kann nur durch eine blitzschnelle, intensive, die Steinflächen schmelzende Hitze bewirkt worden seyn. Ferner, alle Meteorsteine sind zusammengesetzte Massen aus verschiedenen Gemengtheilen, ähnlich den Gebirgsmassen auf unserer Erde. Was steht der Ansicht entgegen, dass sievon Mondsgebirgen losgerissene und ausgeschleuderte Massen seyn können; zumahl, da sie in Ansehung ihrer Gemenge und Bestandtheile sich als Fremdlinge darstellen, die einem andern Weltkörper anzugehö- ren scheinen. Ferner, die Meteorsteine, wenige ausgenommen, enthalten mehr oder weni- ger gediegen Eisen, bald in Körnern, bald zackenförmig oder zweigartig durch ihre Masse vertheilt. Unser Weltnachbar, der Mond, ist bekanntlich eine wasserlose Weltkugel — ein Anhydrit. — Da also keine Wasserzersetzung, folglich auch kein Sauerstoff dort ist, das Ei- sen zu oxydiren, so kann das lunarische Eisen auch nicht anders als gediegen vorkommen, So scheinen also die Meteorsteine in Ansehung ihrer äussern und innern Beschaffenheit, nicht minder die gediegenen Eisenmassen aufeinen lunarischen nicht vulkanischen Ursprung hinzuweisen; und so wäre denn auch die Möglichkeit eines Steinfalls aus dem Monde auf unsere Erde, nicht bloss auf Berechnungen, sondern auch auf die Beschaffenheit der Me- teorsteine selbst gegründet. Ich fasse nun das Ganze in folgenden Satz zusammen: Existi- ren auf dem Monde vulkanische Explosionen gleich denen auf unserer Erde, so sind die Meteorsteine schlechterdings keine Mondsteine; findet dagegen ein electrischer Act auf demselben Statt, dann könnten sie es seyn. Hierauf wurden lithographische Abbildungen des macedonischen Meteorsteines in seiner natürlichen Grösse und von seinen fünf Seitenflächen dargestelli, unter die auswär- tigen Naturforscher vertheilt. 21) Hr. Partsch aus Wien legte seine geognostischen Ausarbeitungen vor, und er- läuterte dieselben, nähmlich: a) eine geognostische Generalkarte des Erzherzogthums Österreich ob- und unter der Enns, und f b) vier Sectionen einer geognostischen Spezialkarte des Landes unter der Enns, als Re- sultate der auf Kosten der niederösterreichischen Stände unternommenen geognosti- schen Reisen. c) ein von dem Mahler Wachtl in Wien aufgenommenes, lithographirtes und in Far- ben ausgeführtes Panorama vom Leopoldsberge bey Wien mit einem von dem Vortra- genden geognostisch illuminirten Duplicate zur Verdeutlichung der Lage des tertiären Wiener Beckens, zwischen den Abfällen der Alpen, Karpathen und des Böhmer Wald- gebirges, und zur Darstellung der interessanten Küstenbildung des quarternären Ley- thakalkes. d) eine geognostische Generalkarte von Siebenbürgen, ausgeführt auf einer im Jahre 1826 im Auftrag der k.k. allgemeinen Hofkammer unternommenen Bereisung dieses in geog- nostischer und bergmännischer Beziehung so interessanten Landes. e) eine geognostisch - colorirte Karte der Bergwerksgegenden im westlichen Theile von Siebenbürgen zwischen der Marosch und Aranyosch. f PD) eine geognostische Spezialkarte von Ollenbanya in Siebenbürgen. . 120 22) Hr. Custos Zippe aus Prag legte eine geognostische Karte von Böhmen vor und zeigte nach ihrer Altersfolge die Ausdehnung und die Verhältnisse der daselbst vorkommen- den Formationen. 23) Hr. Prof. Rieplaus Wien theilte eine geognostische Karte der östlichen Alpen mit. Er machte vorzüglich auf die merkwürdigen, durch die Alpen ziehenden Linien von Eisenerzlagern und Kupfererzgängen aufmerksam. 24) Se. Durchlaucht der Hof-und Staatskanzler Fürst von Metternich, welcher die Section an diesem Tage mit seiner Gegenwart beehrte, sprach den Vortheil aus, welcher durch die Wahl eines geognostischen, bey allen Karten gleichbleibenden Farbenschema erwachsen würde. Hr. Kammerherr von Buch aus Berlin wurde von der Versammlung er- sucht, und erklärte sich bereit diesen Vorschlag auszuführen, und ein Normal - Farbensche- ma der nächsten Versammlung der Naturforscher in Breslau zur Beurtheilung vorzulegen. 25) Hr. Prof. Zeune aus Berlin sprach über die Häufigkeit der Stürme im chinesi- schen Meere, welches man mit Recht das Sturmmeer nennen könnte. Er meint, man könnte ihre Entstehung der Hebung des Bodens und Gasausströmungen auf den benachbarten vul- kanischen Inselgruppen zuschreiben. 26) Hr. Oberstlieutenant Prokesch von Osten aus Wien hielt einen Vortrag über das Labyrinth von Creta. Er entwarf eine mahlerische Schilderung der Insel, und der das Labyrinth umgebenden Landschaft, beschrieb den Eingang und das Innere desselben , mit seinen Verzweigungen, was er durch eine Zeichnung erläuterte, wies die Einerleyheit des heute noch dafür gehaltenen mit dem uralten der Mythe nach, sprachüber den Zweck des- selben „ bewies, dass es weder ein Steinbruch, noch eine gewöhnliche Höhle, sondern ein Begräbnissplatz gewesen, und gab einen geschichtlichen Wink über den Zusammenhang von Creta mit Ägypten, indem er das Labyrinth für ein ägyptisches und wahrscheinlich mit den Pyramiden gleichzeitiges Werk erklärte. 27) Derselbe legte Gesteine (Granit, Porphyr, Sandstein) aus Nubien, Nilschlamm aus Ägypten und Wüstensand aus der Sahara, Arabien und Nubien vor, und veranlasste eine mikroskopische Untersuchung des Nilschlammes und der Sandarten. 28) Hr. Prof. Glocker aus Breslaulas über neue Fundörter von Mineralien in Mäh- ren und Schlesien, und insbesondere der bisher in Mähren aufgefundenen Edelsteine. 29) Hr. Prof. von Bonsdorff aus Helsingfors zeigte vor und sprach über eine eige- ne granitische Gebirgsart aus Finnland, welche die Einwohner Rapakiei, d.h. Trebernstein nennen. Sie besteht aus Feldspath, Quarz, Glimmer und einem neuen, den Feldspath ring- oder schalenförmig umgebenden Silicat von Thonerde, Kalkerde und Natron. Er sprach ferner über die durch die Form der Felsblöcke bedingte Verwitterung des Gesteines und die Verwendung desselben zu den Säulen der Isaakskirche in Petersburg und zur kolossalen Alexanderssäule. Einige Mitglieder wollten das neue natronhältige Silicat für Albit, und den Rapakivi für eine Abänderung des Granites ansehen. Die vierstündige Sitzung wurde um 1: Uhr aufgehoben, und bestimmt, zur Anhörung der übrigen angemeldeten Vorträge am 27. September noch eine Sitzung zu halten. 121 Vierte Sitzung am 27. September. Den Vorsitz bey dieser Sitzung führte statt des erkrankten Hrn. Prof. Mohs aus Wien, den die Reihe hierzu getroffen hätte, Hr. Kammerherr v. Buch aus Berlin. Er eröffnete . dieselbe um 9: Uhr. 30) Hr. Zahlbruckner aus Wien las eine von Hrn. Prof. Anker aus Gratz ein- gesendete Abhandlung über das Vorkommen von Thierknochen in einem Steinkohlenlager zu Schönegg in Steyermark. Die zwey, diese Anzeige erläuternden Exemplare, wurden von den Mitgliedern für Brustschildfragmente einer Schildkröte aus der Gattung Trionyx er- klärt. Bey dieser Gelegenheit zeigte Hr. Partsch aus Wien deutlichere Brustschildfrag- mente einer Trionyx aus dem quarternären Leythakalke an der österreichisch - ungarischen Gränze vor, und vertheilte die von Hrn. Prof. Anker eingesendete lithographirte Abbil- dung eines ebenfalls zu Schönegg gefundenen im Joanneum zu Gratz aufbewahrten Anthra- cotherium - Kiefers unter die anwesenden Mitglieder. 31) Hr. Partsch aus Wien zeigte der Gesellschaft die Abbildung des Kiefers einer neuen zu Wien aufgefundenen Art von Anthracotherium, und Abbildungen eines mit sämmtli- chen Backenzähnen versehenen Kiefers und anderer Knochenreste von Deinotherium gigan- teum. Kaup (Tapirus giganteus Cuvier) , und forderte die Mitglieder auf, diese merkwürdigen, ebenfalls in Österreich gefundenen urweltlichen Thierreste, im k. k. Naturaliencabinete zu besichtigen. 32) Hr. Zahlbruckner aus Wien kündete an, dass das Panorama vom Leopolds- berge bey Wien von dem Mahler Wachtl ausgeführt, nunmehr vollendet, und verkäuf- lich sey. 33) Hr. Prof. Gustav Rose aus Berlin sprach für das Vorkommen des Grünstei- nes im Ural und dessen Wichtigkeit für den Bergbau. Er gab die Charakteristik des Ge- steines , beschrieb die darin eingewachsenen Krystalle von Uralit, welche die Form des Au- gits und die Theilbarkeit der Hornblende besitzen, und machte bekannt, dass er dieses Mi- neral kürzlich auch in Tirol zu Predazzo im Fassathale, in Augitporphyr eingewachsen ge- funden habe. Es entspann sich zuletzt eine kurze Discussion bey dieser Gelegenheit über die Vereinigung von Augit und Hornblende in eine Species. 34) Hr. Prof, Baumgartner aus Wien zeigte stattdes erkrankten Hrn. Prof.Mohs aus Wien einen,nach der Angabe des letzteren von dem Mechaniker Eklin gin Wien ver- fertigten Reflexionsgonyometer vor, der sich von dem Wollaston’schen durch die hori- zontale Lage der Scheibe, und die verticale Lage des zu messenden Krystalles unterschei- det. Er führte die Nachtheile des gewöhnlichen w ollaston’schen Gonyometers und die Vortheile des neuen verbesserten an. 35) Hr. Prof. Jan aus Parma sprach über eine von ihm und Hrn de Cristofori in Mailand errichtete Association zum Ankauf von Naturalien mittelst Actien. Er vertheilte das Programm, und legte die Cataloge der vorräthigen Mineralien und fossilen Conchy- lien vor. 36) Hr. Partsch aus Wien zeigte der Versammlung einige ausgezeichnete, vom Hrn. Bergrath Wehrle aus Schemnitz dem k. k. Naturaliencabinete geschenkte Stücke des seltenen Tetradymits oder Tellurwismuths von Czernowicz bey Schemnitz vor. 16 122 37) Hr. Arzneywaarenhändler Batka aus Prag legte Krystallmodelle aus Glas, und das Verzeichniss seiner chemischen und pharmaceutischen Geräthschaften vor. 38) Hr. Prof. v. "Bonsdo r[f aus Helsingfors gab Nachricht über einige finnländische Mineralien, die er den Mitgliedern vorzeigte, und worunter sich drey neue Arten, deren Analyse er bereits begonnen hat, befinden. Eine davon wurde der Grösse ihrer Krystalle wegen,‘von dem Entdecker Gigantolith genannt. Die zwey andern sind noch unbenannt. 39) Hr. Bergrath Wehrle aus Schemnitz theilte der Versammlung zum Schlusse die Resultate seiner Untersuchung des von Apel in Göttingen angekauften vorgeblichen Meteoreisens von Magdeburg mit. Eine im Probiergaden des k. k. Münzamtes vorgenom- mene Probe‘, gab einen Gehalt von 2 Quentchen Silber in 145 Pfunden. Den Kupfergehalt schätzt der Untersucher wenigstens auf 6 pCt. und meinet,, es sey nun, was schon das äus- sere Ansehen lehrte, auch auf chemischem Wege erwiesen, dass dieses zu hohen Preisen ausgebothene Magdeburger Eisen ein Hüttenproduct, nähmlich ein sogenannter, Eisen- kloss, oder, um die Sprache des Hüttenmannes zu gebrauchen, eine Sau sey. Um 113 Uhr schloss der Präses die Sitzungen mit einer kurzen Rede, worauf sich sodann die Geognosten in das k. k. polytechnische Institut zur Besichtigung der Gebirgs- artensammlungen begaben, Am 29. September fand die von den Geognosten’verabredete Excursion Statt, bey welcher sich, da auf Ver- anstaltung;des n. ö. ständischen Verordneten, Ritter von Mitis, zugleich Höhenmessun- gen mittelst des Hypsometers angestellt wurden, auclı viele Physiker und Chemiker ein- fanden. Die Gesellschaft versammelte sich um 8 Uhr zum Frühstück in Nussdorf bey dem Director der k. k. Salmiak - Fabrik, Freyherrn v. Leithner; bestieg von da, über 50 Per- sonen stark, den Kahlenberg, wo man im Casino eine Stunde lang ruhte; ging dann auf den Leopoldsberg, wo sie die herrliche Aussicht eine halbe Stunde lang festhielt, dann um die Nordwestseite des Kahlenberges auf die Sulzwiese und zum Schlosse auf dem Cobenzl- berge, von da hinab nach Grinzing. Ein Theil der Gesellschaft war hier bey Ritter von Ratschitzburg, einem Verehrer der Wissenschaft, zu einem glänzenden Mittagsmahle geladen , der andere grössere theilte sich neuerdings in Heiligenstadt und Nussdorf ab, wo Begierungsrath Scholz, Vicepräsident von Hauer und Freyherr von Leithner die Mitglieder auf das glänzendste und ausgezeichnetste bewirtheten. Mit einbrechender Däm- merung kehrte die Gesellschaft von Heiligenstadt nach Wien zurück. Medicinisch-chirurgische Section. Die Section der Ärzte, Chirurgen, und Veterinäre zählte 243 Mitglieder, und war mithin hier, wie überall, die zahlreichste unter 'allen. Sie hatte den Hrn. geheimen Hof- rath Harless aus Bonn zum beständigen Präses, dann Hrn. Prof. Herrmann aus Wien, und Hrn. Dr. Rudolph von Vivenot den jüngern aus Wien zu Secretären ernannt. Ihre Sitzungen wurden täglich abgehalten, und zwar die erste von 10 bis 12 Uhr früh, die spä- teren aber von 12 bis 2 Uhr Mittags. 123 Erste Sitzung am 19. September 1832. 1) Der Hr. geheime Hofrath Harless aus Bonn eröffnete die Sitzung mit dem Vor- schlage, eine der nächsten Sitzungen, aber auch nur eine, den Verhandlungen über die Cholera zu widmen, und zwar insbesondere den Discussionen über die Therapie dersel- ben, oder über einzelne besonders zu berücksichtigende und vergleichende Curmethoden, mit Beseitigung aller rein theoretischen und speculativen Untersuchungen. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen, und die Verhandlung dieses Gegenstandes aufden 21. Sep- tember festgesetzt, jedoch mit der ausdrücklichen Bedingung, dass nur kurze Aufsätze oder freye Vorträge in dieser Sache angenommen werden können. 2) Derselbe brachte in Gemässheit des bey der Versammlung in Hamburg gefassten Beschlusses den damahls unentschieden gebliebenen Vorschlag zur Sprache, dass eine all- gemeine deutsche National- Pharmacopöe, d.i. ein Codex Medicamentorum, der für alle Län- der deutscher Zunge, die zum deutschen Staatenbunde gehören, gültigund gesetzlich wür- de, durch die Zusammentretung einer hierzu zu ernennenden Commission gegründet wer- den solle. 3) Hr. Prof. Herrmann aus Wien erklärte sich gegen die Nothwendigkeit, und das angeblich dringende Bedürfniss einer allgemeinen deutschen Nationalpharmacopöe. Er schilderte die Schwierigkeiten, welche der Ausführung eines solchen Unternehmens im We- ge stehen und erklärte sich in Ansehung der in Pharmacopöen festzusetzenden Nomen- clatur für Beybehaltungder alten Nomenclatur, und in Berücksichtigung der Fortschritte der Chemie in neuerer Zeit für jene der preussischen Pharmacopöe, welche schon eine gewisse Allgemeinheit errungen hat. 4) Hr. Prof. Wawruch aus Wien sprach ebenfalls für die Beybehaltung der alten Nomenclatur wegen leicht möglicher Verwechslung der Arzneystoffe, und deutete darauf hin, dass diese alten Benennungen zugleich die Träger und Erhalter mancher in der Wis- seuschaft glänzender Nahmen seyen. 5) Hr. Prof. Töltenyi aus Wien erklärte, erkönne die angegebenen Schwierigkei- ten bey Einführung einer allgemeinen gesetzlichen deutschen Pharmacopöe keineswegs für unbesiegbar halten, und machte darauf aufmerksam, dass durch dieselbe das in den einzel- nen Ländern so verschiedenartige Medicinalgewicht geregelt würde. 6) Hr. Dr. Ebeling aus Hamburg sprach für die Gründung einer solchen allgemei- nen deutschen National- Pharmacopöe, und glaubt, dass hierdurch in den kleinern Gebie- then Deutschlands eine allgemeinere Norm für die Bereitungsart der Arzneymittel und den erforderlichen Vorrath erzielt werden würde. 7) Hr. Prof. Schuster aus Pesth gab seinen Wunsch bekannt, seine Ansichten über diesen Gegenstand in einer der folgenden Sitzungen vorzutragen. 8) Der Hr. geh. Hofrath Harless aus Bonn stellte die Anfrage, ob während der Versammlung in Wien über diesen Vorschlag noch einmahl eine Erörterung Statt finden, oder ob derselbe für die nächstfolgende Versammlung zur weiteren Berathung aufbehalten werden solle. 9) Hr. Dr. Chauffepie aus Hamburg erklärte sich hierauf für die Überlieferung dieser Discussion an die Versammlung im nächsten Jahre. x + 124 10) Hr. Medicinalrath Köler aus Celle sprach sich für die nochmahlige Aufnahme dieses Vorschlags während der Wiener Versammlung, und die Anknüpfung der Ansichten des Prof. Schuster aus Pesth über diesen Gegenstand aus, woran sich die Mehrzahl der Mitglieder anschloss. 11) Hr. Prof. Wattmann aus Wien entwickelte diagnostische Erörterungen über die Coxalgie. 12)- Hr. Prof. Herrmann aus Wien trug der Section den Wunsch!der meisten ih- rer Mitglieder vor, die Stunden zur Abhaltung der Sitzungen auf die Zeit von 12 bis 2 Uhr zu verlegen, da dieselbe dem Geschäftsleben der Mitglieder, vorzüglich des Inlandes am meisten zusage; ein Vorschlag, welcher durch Stimmenmehrheit angenommen wurde. 13) Derselbe vertheilte dieihm von den Geschäftsführern zugekommenen Exemplare von Schmidl’s „Wien, wie es ist“ unter die Mitglieder des Auslandes. Zweyte Sitzung am 20. September. 14) Hr. Prof. Herrmann aus Wien verlas das Protocoll der ersten Statt gefundenen Sitzung dieser Section. 15) Der Hr. geh. Hofrath Harless aus Bonn theilte der Versammlung ein Schrei- ben des Commerzienrathes Dr. Hemp el aus Berlin mit, nebst zwey Abhandlungen „Über das weingeistige Dampfbad, ganz besonders in Beziehung auf die Cholera,“ und „Über die Wirksamkeit des weingeistigen Dampfbades, besonders in Beziehung auf die Wasser- sucht,“ welche zur Vertheilung in mehrfachen Exemplaren an die Geschäftsführer einge- sendet wurden. 16) Derselbe trug ein zweytes an die Section gerichtetes Schreiben des geheimen Medicinalrathes Wendt aus Breslau vor, worin derselbe sein inniges Bedauern ausdrückt, durch den Verlust eines geliebten Sohnes tief gebeugt, der Versammlung seine Gegenwart entziehen zu müssen. 17) Derselbe vertheilte die von Hrn. Dr. v. Vest aus Wien mittelst Schreiben einge- sendeten Exemplare seiner Abhandlung: „De respiratione et glandulae ihyroideae funclione« unter die anwesenden Mitglieder des Auslandes. 18) Hr. Prof. Sachs aus Königsberg entwickelte: diagnostische Andeutungen über Prosopalgie und den günstigen Erfolg der Acupunctur in derselben. Nach seinen Ansich- ten ist die Prosopalgie eine nicht so gewöhnliche Krankheit, als man nach manchen Mono- graphien jüber dieselbe muthmassen sollte. 19) Hr. Prof. Carabelli aus Wien leitete die Aufmerksamkeit der Versammlung auf einige von ihm ersonnene und ausgeführte technische Verbesserungen bey der Bildung und Anlegung künstlicher Zähne und ganzer Gebisse, welche er vorzeigte. 20) Derselbe sprach über den technischen Apparat bey Krankheiten der Mundhöhle und insbesondere bey vorhandenem Substanzverluste in den festharten Gebilden. Dritte Sitzung am 21. September. 21) Der Hr. geh. Hofrath Harless aus Bonn legte eine von Hrn. Dr. Marcolini aus Udine eingesendete Abhandlung über ein eigenthümliches Hautleiden vor, welches in einer trefflichen Abbildung dargestellt war. 125 22), Derselbe vertheilte die von Hrn. Dr, Nardo-aus Venedig in mehrfachen Exem- plaren vorgelegte Dissertation: »De. Corlicis Pini maritimae analysi medica et medico usu ,« un- ter die anwesenden Mitglieder des Auslandes. 23) Derselbe überreichte den fremden Mitgliedern die von Hrn. Dr. Carl v.Hieber aus Wien zur Vertheilung übergebene Dissertation :. »Sistens. obseroationem ee Fibro- et Osteochondroseos- Uteri.« 24) Derselbe stellte der Versammlung den vom Kunsthändler Mü ller aus Wien zur Einsicht eingesendeten Plan der ‘Stadt Wien vor, auf'welchem durch Bezeichnung mittelst Stecknadeln, der Gang und die Verbreitung der Choleraepidemie in dieser Stadt versinn- licht war. 25) Hr. Prof. Herrmann aus Wien las dem bestehenden Gange gemäss das Proto- coll der zweyten Sitzung ab. 20) Derselbe theilte der Gesellschaft das von Dr. Grahl aus Hamburg eingesendete Schreiben in Beziehung auf Definition und Heilmethode der Cholera mit. Die ganze Section sprach sich gegen die Ansichten des Verfassers aus, die in diesem Schreiben enthalten sind, ungeachtet derselbe ein ungemein günstiges Resultat seinem Heilverfahren zuschreibt. 27) Hr. Dr. Kaiser aus Stuhlweissenburg in Ungarn begann die auf diese Sitzung festgesetzten Discussionen über Cholera mit einem Vortrage über das Heilverfahren , wel- ches er als ehemaliger Choleraspitals- Director in Ofen anwandte. 28) Der Hr. geh, Hofrath Harless aus Bonn stellte die Anfrage, ob die an Cholera- leichen beobachteten, mit einer weissen Flüssigkeit gefüllten, bisweilen durchsichtigen Bläschen in den Schleimhäuten der Gedärme, vorzüglich des Ileums, als krankhafte Verän- derungen der Drüsen oder als ein, durch die Krankheit hervorgerufenes Exanthem zu be- trachten seyen. > 29) Hr. Prof, Sachs aus Königsberg behauptete, dass jene krankhaften Veränderun- gen des Schleimhautgebildes nie im stadio cholerico wären aufgefunden worden, und leitete hieraus den Beweis ab, dass diese sichtbar gewordene krankhafte Metamorphose in der Schleimhaut des Gedärmorgans, nicht das Erzeugniss der Cholera selbst wäre, sondern als Product von Krankheiten angesehen werden müsse, die sich nach Statt gefundener Reaction entwickelten, und die in keinem nothwendigen Zusammenhange mit derselben standen. Er fügte noch die Bemerkung hinzu, dass auf einer solchen Täuschung wahrscheinlich auch die Aussage des Hrn. Dr. Romberg zu Berlin beruhe. 30) Der Hr. geh. Hofrath Harless aus Bonn erklärte sich, nicht mit dieser Ansicht übereinstimmen zu können, indem diese krankhaften Gestaltungen schon nach einigen Stunden in der Höhe der Cholera durch die Beobachtung wären ausgemittelt worden. 31)Hr. Dr. Röser aus München bestätigte als Augenzeuge die Richtigkeit der Beob- achtungen des Hrn. Dr. Romberg zu Berlin. Er sah die Vergrösserung dieser Drüsen bis zum Umfange einer Bohne und in noch grösserer Ausdehnung, und fügte hinzu, dass man diese krankhaften Anschwellungen auch in solchen Leichen fand, wo der Tod bey höchst entwickelter Krankheit erfolgte, ohne dass es zur Reactionsausbildung kam. 32) Hr. Dr. Rokitansky aus Wien bezeugte ebenfalls jene bedeutenden Anschwel- lungen der Brunner’schen Drüsen, sowohl einzeln als zusammengehäuft gerade in Lei- chen, wo der Tod in höchst entwickelter Krankheit endete. 33) Hr. Prof. Bischoff aus Wien theilte ebenfalls seine Beobachtungen über die- 126 sen Gegenstand mit. Auch er sah jene graulichen griesähnlichen Körper selbst von der Grösse eines Hanfkornes an Leichen, wo der Tod in der Höhe der Krankheit rasch eintrat. Ebenso beobachtete derselbe die hanfkornähnlichen Erhabenheiten an der Oberfläche der Zunge bey Cholerakranken. : 34) Hr. Prof. Berres aus Wien fügte die Bemerkung bey, dass auch ihm diese An- schwellungen auf der-Zunge, wiewohl äusserst selten, bey Cholerakranken vorgekommen seyen. 35) Derselbe wies durch Vorzeigung von Präparaten die durch die Cholera hervor- gebrachten verschiedenen krankhaften Veränderungen in der Schleimhaut des Gedärmor- ganes nach. In Leichen, wo der Tod bey schnellem Collapsu der Lebenskraft eintrat, konnte er nie diese Knötchen auffinden, eben so wenig im höchsten Stadium der Cholera. Am häufigsten fand ersie im Stadium der Reaction, und sah sie beym Eintritte des nervösen oder putriden Zustandes wieder verschwinden. Er hält diese Körper, welche ihrem Sitze nach den Brunner’schen und Peyer’schen Drüsen entsprechen, für Gestaltungen der geronnenen plastischen Lymphe, da sie in so reichlicher Anzahl vorhanden sind, dass sie die Menge dieser Drüsen weit übersteigen. 36) Hr. Dr. Draut aus Wien glaubt sich durch genaue Sectionen vor, während, undnach dem Erscheinen der Cholera berechtigt anzunehmen, dass diese Pseudo-Organisa- tionen auch an andern Leichen sich darstellten, und dass sie demnach als keine eigenthüm- liche Erscheinung der Cholera anzusehen wären. Diese Körper sind seiner Ansicht nach Brunner'sche, Peyer’sche Drüsen, die aber auch so verändert bey andern Krankheiten erscheinen. Er fügte noch hinzu, dass diese Arrosionen in dem Gedärmorgane nur die Fol- ge von Nachkrankheitenseyen, und keinesweges der Cholera als etwas Ausschliessliches zu- gerechnet werden können. 37) Hr. Prof. Jäger aus Wien reihtean diese Erörterungen eine vergleichende Dar- stellung der Cholera mit der ägyptischen Augenentzündung, und schloss in Bezug auf den Bestand der Cholera mit der Bemerkung, dass auch sie, wie die ägyptische Augenentzün- dung, nur eine vorübergehende für uns immer exotische Erscheinung sey, und dass, wenn auch hier und da noch einzelne Individuen sich für diese Krankheit bilden, sie doch nie den primitiven Charakter in sich tragen, sondern nur degenerirte Wesen seyen. 38) Der Hr. geh. Hofrath Harless aus Bonn stellte die Anfrage, ob noch‘'eine Si- tzung den Verhandlungen über Cholera ausschliessend gewidmet werden solle. 39) Hr. Prof. Breslau aus München äusserte den Wunsch, welchen mehrere Mit- glieder des Auslandes mit ihm theilten, von diesem Vereine den Ausspruch über die Zweck- losigkeit der Cordone und Quarantaineanstalten, das Resultat ihres Beobachtens verneh- men zu können; indem diese so allgemein ausgesprochene Ansicht manche Staaten zur Auf- hebung der Sperranstalten bestimmen, und die zu weit getriebene Furcht vor Cholera, die allgewaltige Choleraphobie, auf die wohlthätigste Art beschränken und mildern dürfte; wor- auf noch eine Sitzung zu den Verhandlungen über die Cholera angenommen und auf den 22. September festgesetzt wurde. 127 Vierte Sitzung am 22. September. von 40) Hr. Prof. Herrmann aus Wien begann diese Sitzung mit Ablesung des Proto- colles der dritten Sitzung dieser Section. 41) Hr. Prof. von Brodowicz aus Krakau las eine Abhandlung über die Ursachen, das Wesen und die Therapie der Cholera, als Einleitung der auf diese Sitzung übertrage- nen weiteren Discussion über das Heilverfahren in dieser Krankheit. 42) Hr. Prof. Bischoff aus Wien knüpfte an diesen Vortrag die Erörterung über die Anzeigen des Aderlassens in der Cholera an, und sprach für die Anwendbarkeit desselben in dieser Krankheit. 43) Hr. Dr. Obersteiner aus Wien, Hr. Dr. Wirer aus Wien und mehrere an- dere Mitglieder der Section gaben die Andeutung, dass die von Hrn. Prof. Bischoff aus Wien erwähnten entzündlichen Localaffectionen, welche drey- bis viermahligen Aderlass erfordern, sich nur im Reactionsstadium der Cholera entwickeln, dass sie demnach als Nach- krankheiten keineswegs der Cholera exquisita selbst angehören und der Ausspruch der wie- derholten Aderlässe daher nur von ihnen, nicht aber von der Cholera selbst gelten könne. 44) Hr. Prof..Berres aus Wien entwickelte hierauf die anzeigenden Momente des Aderlasses in dieser Krankheit. $ 45) Hr. Prof. Wawruch aus, Wien suchte durch die Darstellung seiner eigenen Krankheitsgeschichte die selbst im Beginne der Krankheit so nothwendige Anzeige für Blut- entleerungen zu begründen.. 46) Hr. Dr. Bittner aus Wienjwollte dagegen die Aderlässe, denen nicht jeder gün- stige Erfolg zur Seite stehe, in der Cholera beschränkt wissen. 47) Hr. Dr. Szöts aus Siebenbürgen wies auf das so erfreuliche Resultat der Be- handlung der Cholera in diesem Lande, ohne zu Blutentleerungen weder im allgemeinen noch localen seine Zuflucht nehmen zu dürfen. 48) Der Hr. geh. Hofrath Harless aus Bonn äusserte hierauf die entschiedene Er- klärung, dass nicht nur unter den Mitgliedern dieser Versammlung, sondern auch unter den zahlreichen Autoren, welche über dieselbe geschrieben, und ihr selbst ins Angesicht gesehen haben, dieselbe Unbestimmtheit und derselbe Widerspruch herrsche, und dass nur durch die Mittheilung , selbst der entgegengesetzten Ansichten, über die Nothwendigkeit des Aderlasses bey dieser Krankheit, in den medicinischen Zeitschriften, durch Prüfung und Vergleichung der aufgestellten Resultate, Normen/für das Heilverfahren bey der Cho- lera genommen werden können, die mehr den Charakter der Allgemeinheit und Nothwen- digkeit an sich tragen. 49) Hr. Dr. Joh. Sterz aus Wien machte hierauf den Übergang zur Behandlung der Cholera mittelst Brechmitteln, und schilderte sein Heilverfahren. 50) Hr. Prof. Herrmann aus Wien bestätigte die Wirksamkeit dieser Heilungs- methode bey einem Krankheitsfalle, den er gemeinschaftlich mit Dr. Joh. Sterz während des ersten Ausbruches der Cholera in Wien beobachtete, und gab einen Umriss derselben, jedoch von ihm modificirten Heilungsart der Cholera exquisita, womit die Verhandlungen über die Cholera geschlossen wurden. 128 —— Fünfte Sitzung am 24. September. 51) Der Hr. geheime Hofrath Harless aus Bonn legte der Versammlung die vom Hrn. Prof. v. Ammon aus Dresden zur Einsicht mitgetheilten zwey ersten Bände seiner ophthalmologischen Zeitschrift vor. 52) Hr. Prof. Herrmann aus Wien hielt die Ablesung des Protocolls der vierten Sitzung. 53) Hr. Prof. Rosas aus Wien eröffnete die Reihe der Vorträge mit einer Abhand- lung über den Markschwamm des Auges, und legte sowohl Präparat als Zeichnung vor, 54) Hr. Prof. Sachs aus Königsberg entwickelte Andeutungen über Venosität und deren wahre Bedeutung, und wählte so den Übergang zu seinen eigenthümlichen Ansich- ten über venöse und arterielle Thätigkeitund ihr Wechselverhältniss, woraus er den Be- grilf der Venosität zu gestalten strebte. 55) Hr. Dr. Mojsisovicz aus Wien theilte Nachrichten über die eigenthümlichen Wirkungen des Szliatscher Bades in der Soler Gespannschaft in Ungarn mit, das den ka- linischen Eisenbädern anzugehören scheint, und ging zur Entwicklung der Krankheits- formen über, welche den Bädern eines solchen Charakters entsprechen. 506) Hr. Dr. Wirer aus Wien machte die Versammlung auf eine sehr einfache und sinnreiche Vorrichtung zu Bädern aufmerksam, welche bey Kranken in Anwendung ge- bracht werden kann, bey denen veränderte horizontale Lage der untern Extremitäten Con- vulsionen bewirkt, und versinnlichte dieselbe durch Vorzeigung einer Abbildung. 57) Der Hr. geh. Hofrath Harless aus Bonn suchte das dringende Bedürfniss der Errichtung einer Clinik für Gehörkrankheiten durch überzeugende Gründe darzustellen. 58) Derselbe vertheilte das von Hrn. Dr. Wirer aus Wien zu diesem Behufe über- gebene Werk „Ischl und seine Solenbäder“ unter die Mitglieder des Auslandes. 59) Derselbe übergab den Mitgliedern der Versammlung das zur Vertheilung einge- sendete Gedicht des Hrn. Censors Rupprecht aus Wien „der Herzschlag“ zur Erinnerung an den Vortrag des Hrn. Hofrathes Burda ch aus Königsbergjbey dieser Versammlung. Sechste Sitzung am 20. September. 60) Der Hr. geh. Hofrath Harless aus Bonn übergab den Mitgliedern der Section die vom Hrn. Dr. Zimmermann aus Wien demselben zum Geschenke dargebrachten Exemplare seiner Abhandlung „Über den Markschwamm, mit besonderer Beziehung auf das Auge.« 61) Derselbe vertheilte unter die Anwesenden das vom Hrn. Arzneywaarenhändler Batka aus Prag zu diesem Behufe vorgelegte „Verzeichniss der neuesten chemischen und pharmaceutischen Geräthschaften“ sammt Abbildung. 62) Derselbe überreichte der Gesellschaft das vom Commerzienrathe Dr. Hempel aus Berlin eingesendete Schriftchen: „Zusammenstellung derjenigen Erfahrungen, welche über die Wirkungen des weingeistigen Luftbades zur Heilung der Wassersuchtbis jetzt ge- macht worden sind.« 63) Hr. Prof. Herrmann aus Wien verlas das Protocoll der fünften Sitzung. 129 . 64) Hr. Dr. Friedrich Müller aus Wien trug eine Abhandlung über die Anwen- dung des Sthetoskopes vor, und suchte den Werth desselben zur richtigen und scharfen Diagnosirung des Krankseyns der in der Brusthöhle gelagerten, und dem Tastsinne entzo- genen Organe zu bestätigen. j 65) Hr. Prof. Herrmann aus Wien stellte seine Ansichten und Beobachtungen über eine naturgemässere Behandlung einer Reihe verwandter Krankheitsformen der Atro- phien dar, und empfahl bey gänzlicher Beseitigung des Arzneyapparates vorzugsweise den Gebrauch von ernährenden Bädern mit gleichartig geregelter Diät. 66) Hr. Prof. Sachs aus Königsberg bestätigtenach eigenen Erfahrungen die Wirk- samkeit dieser Bäder. Doch sah er sich zur Ansicht bewogen, dass nicht alle Pharmaca ver- hannt werden können, indem sie selbst die Umstimmung des abnormen Bildungsactes be- günstigen. 67) Der Hr. geh. Hofrath Harless aus Bonn drang auf eine Unterscheidung der Scrophuloides und der Scropheln selbst, und empfahl einige von ihm als höchst wirksam er- kannte Arzneymittel bey der Scrophelsucht. 58) Hr. Prof. Herrmann aus Wien wies dagegen hin auf die eigenthümlichen Krankheitsverhältnisse, für die er dieses Heilverfahren festsetzte, und gestand nur die hohe Wirksamkeit der angegebenen Arzneystolfe unter den ihnen entsprechenden Krankheits- verhältnissen bey noch nicht zu solcher Höhe entwickelter Krankheit zu. 69) Hr. Dr. Wireraus Wien gab Winke über die instinetartigen Äusserungen der Kinder bey der Atrophie. 70) Hr. Prof. Wagner aus Wien zeigte der Versammlung einen verbesserten Schlundstosser vor. Siebente Sitzung am 27. September. 71) Der Hr. geh. Hofrath Harless aus Bonn theilte unter die anwesenden Mitglieder des Auslandes die vom Hrn. Prof. Schmidt aus Wien vorgelegte Schrift: „Neue Methode das Badner Bad zu gebrauchen«, aus. 72) Derselbe übergab den fremden Mitgliedern dievom Prof. Wawruch aus Wien zur Vertheilung bestimmte: Oratio parentalis ın memoriam Hartmanni. 73) Hr. Prof. Herrmann legte der Versammlung die von Hrn. Dr. Schreiber aus Eschwegeim Churfürstenthume Hessen eingesendete Druckschrift gegen die Kuhpocken- inpfung nebst einem Schreiben desselben vor, worin er die Versammlung dringend auf- fordert, seine Gründe gegen die Vaccination einer genauen Würdigung unterziehen, und diese für die Menschheit so wichtige Angelegenheit ihrem Endresultate zuzuführen. Da diese Aufforderung den Ansichten der Versammlung nicht zusagte, wurde sie nicht weiter in Berathung gezogen. 74) Derselbe theilte der Gesellschaft ein Schreiben des Hrn. Friedrich Renner aus Eschwege, nebst einer Abhandlung desselben über die Cholera und die Blatterimpfung mit, womit er die Einführung der Vaceination als einen gewaltsamen und frevelhaften Ein- griff in die Weltordnung und als den einzigen Quell so weit verbreiteten Siechthums, der gründlichen und unbefangenen Berathung der Section anheimstellte, und, von seinem Eifer gegen die Vaceine hingerissen, die Cholera nur als eine nothwendige und unmittelbare 17 130 Folge derselben betrachtet. Da die Section das hohe Interesse dieses so dringend ans Herz gelegten Gegenstandes nicht theilte, so wurde auch dieses Actenstück nicht in Berathung gezogen. 75) Hr. Prof. Herrmann aus Wien trug hierauf das Protocoll der sechsten Si- tzung vor. : 76) Hr. Dr. Hempel aus Wien stellte der Section einen Kranken vor, der vor eilf Jahren durch einen Fall Sprache und Gehör verlor, welche Functionen sich während der Hauptcrise eines inflammatorisch -rheumatischen Fiebers wieder herstellten, und trug sei- ne Krankheitsgeschichte in lateinischer Sprache vor. 77) Hr. Prof. Zeune aus Berlin stellte die Anfrage, ob und wie die Blindheit durch den Genuss von heissem Reiss bedingt werden könne? 78) Hr.Prof. Jäger aus Wien und Prof. Rosas aus Wien erklärten, riemahls Blind- heit auf den Reissgenuss erfolgen gesehen zu haben, und letzterer glaubte während der mehrjährigen Ausübung der Augenheilkunde in Padua Beweise sogar vom Gegentheil er- halten zu haben, und erklärte unter Beystimmung der ganzen Section den Reiss für un- sehädlich. 79) Der Hr. geh. Hofrath Harless aus Bonn ergriff das Wort, um eine Kritik der homöopathischen Lehre aus zwey Hauptgesichtspuncten zu entwerfen, nähmlich dem des Principes dieser Lehre, oder dem theoretischen und dem practischen oder empyrischen, und ging sodann auf die kritische Sichtung der hierin eingeschlossenen besonderen oder speciellen Gesichtspuncte über. 80) Hr. Prof. Jäger aus Wien verwies die ganze Lehre in das Gebieth des Glau- bens, und verbannte dieselbe aus dem Reiche des Wissens. Er theilte drey Fälle von Lun- genentzündungen mit, wo der ganz dem Heilbestreben der Natur überlassene Kranke am schnellsten in die Genesung trat, als einen Beweisgrund gegen die Homöopathie. 81) Hr. Prof. Sachs aus Königsberg entwickelte seine Ansichten über die Unzu- länglichkeit des homöopathischen Principes, und berief sich auf seine Schrift: „Schluss- wort über Homöopathie. i 82) Hr. Dr. Anton Schmit aus Wien gab einige apologetische Andeutungen über Homöopathie. 83) Hr. Prof. Herrmann aus Wien schloss die Discussion über Homöopathie mit der durch Gründe unterstützten Bemerkung, dass der Kampf der Homöopathie und der Allopathie bis jetzt noch zu keinem entscheidenden Resultate führe, noch jemahls leicht führen könne. 84) Hr. Prof. Wawruch aus Wien las hierauf seine ‚‚Observationes clinicas de Tae- nia‘“ vor, welche er zur öffentlichen Mittheilung bestimmt hatte. 85) Hr. Dr. Wirer aus Wien wies auf den hohen Nutzen orthopädischer Institute hin, und führte den Beweis über den nothwendigen Verein solcher Anstalten mit Erzie- hungsanstalten, mit methodisch geleiteter Entwicklung der körperlichen Kraft durch gym- nastische Übungen, und vorzugsweise durch Schwimmschulen, 86) Hr. Dr. Röser aus München zeigte der Versammlung die von ihm ersonnenen. Instrumente, um kalte Darmdouchen in Anwendung zu bringen. 87) Derselbe legte der Versammlung einen Catheter vor, mittelst dessen er bey paralytischen Zuständen der Harnblase kalte Douche auf derselben anzubringen vermag. 131 88) Derselbe stellte einen von ihm ausgedachten Apparat zur Anwendung heilkräfti- ger Dämpfe auf Geschwürstellen der Lunge der Gesellschaft zur Ansicht vor. 80) Hr. Prof. Schuster aus Pesth las eine Abhandlung über die Gründe zur Ein- führung einer allgemeinen deutschen Pharmacopöe, welche Discussion auf die Versamn- lung im nächsten Jahre übertragen wurde. 90) Der Hr. geh. Hofrath Harless aus Bonn schloss die diessjährigen Sitzungen der medicinischen Section mit einer Schlussrede, worin er das vereinte Streben aller Mit- glieder nach wissenschaftlicher Erkenntniss, so wie das Gediegene so vieler Arbeiten dank- bar anerkannte. 91) Hr. Prof. Herrmann aus Wien erwiederte im Nahmen aller Mitglieder des Inlandes den Dank für die innige Theilnahme der Fremden, welche das allseitige Band der Humanität zu dieser zehnten Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte nach Wien führte. Nachträglich wurde noch folgende vorläufige Anzeige schriftlich zu Protocoll gegeben: 92) Hr. Dr. Kuh aus Ratibor hat die Velpeau’schen Versuche über die Acupunc- tur der Arterien an Hunden und Pferden wiederholt, und die von Velpeau beobachteten Ergebnisse im Allgemeinen bestätiget gefunden. Nächstdem hat er die Acupunctur der Ve- nen, in der Hoffnung, darin ein Mittel zur Obliteration von Varicen zu finden, versucht. Die Resultate waren denen bey der Acupunctur der Arterien erhaltenen ähnlich, nähmlich Obliteration durch einen Blutpfropf und Entzündung von nur sehr geringer Ausbreitung und Intensität. Diese Versuche sind noch nicht beendiget, und Hr. Dr. Kuh behält es sich vor, später ausführlichere öffentliche Rechenschaft darüber abzulegen. Gedruckt bey A. Strauss’s sel. Witwe. ur, ae iM Unlorsch rien Se BR 7 9% order Vtrsamilun eng deulschier Nrtunjorscher und As in Diem im Apıtomber 7832. 27 A Undrtch aus dee ICH KHofkimıma Adlhogra apehe 5 k x ’ ‘ un N N | u‘ has I a a wi IR \ we EN Se PR x ARE Nr N A er Ir N PRR w Wir ns a RS Lu Any 9 Pu Zn Pi Dr iz Ad ms RZ ee a en Ne De, DE Hase ILFER SEEN DIN EN. D:) [Ham KL Irofam cr Reg peh KÜLL rated. art/s, AP ref, Zah onn ag ae) uf ol 108 pe Toun | ang Wigatn DR Be Ba Era, re retwagean DESJ/, wAS MM RE? u TITEL x, 2 Am a Pag MILD, Sezard Gay ID Doher Gerenzuhf Aa be nd Bee her PR. Mb. Dhil eben, Po Mann em ne Äaoin 2 ee —I oc: > m zn PAD SEN NEN ENT es. TR Zoo DET Ihe Se MELLE Keen hl €. re Nr ED L a DAL 47 Gr 2 Des Pragf ie Um DE Kerr Wr? Se le 2 AÜRIBAILES. Tosenk bl ZIP, / GL REDEN EZ = A NobL_ ee in De: es 7 Glsexer, Pf Ir chain. 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R, Dr. N, Meyer - { Bi ‘Wenn nich in kräft’ger Jugendzeit die Muse Mit ihrer holden Gegenwart beglückte, eh So scheut sie jetzt der Acten staub’ge Nähe | Und des Berufs vielfach beengte Zeit. | | Ach, nur im Traume wird mir noch die Gunst, Die selt’ne, sie und alter Mythen Bilder, Im flücht’gen Gaukelbilde zu erspähn. — 1 Ein solcher Traum ward mir in letzter Nacht. 1 | > — Vergönnt geneigt Gehör, ihn zu berichten! : Im Dämmerleben lieblich holden Traums, Als Sternennacht dem ros’gen Morgen wich, j Sah ich dem Lager, das Gastfreundschaft mir, \ Vagge Bereitet, einen Zug von Göltern nah’n; ä Voran Neptun, gefolgt von Nereiden, Und Pan, unringt von einem Faunenheer; j X Auch manche Dryas, mancher Grotte Nymphe = Schloss sich dem stolzen Zuge lauschend an, — ES a /J ö WESER BENESERN Bl 7 Yu) See 32.0 ron — "Da sprach Neptun :’der’Manu, der dieses Haus Zum Sitze,seiues ernsten Sinnens machte, Verdiente. wol-vom Öceansbeherrscher, Des dunkles Reich er, ordnend, Euch erchloss, Vor: allen andern ganz, besondre Gunst. — ‚ Sie war ihm zugedacht! — Vergebens haben Die Nereiden jeden Grund dürchspäht, Um ihm, von ihrem bunten 'Spielwerk, Neues, Das ihn erfreuen möchte, zu ermitteln ; -Mit leeren Händen kehrten sie zurück; Es fand sich nichts, was er nicht schon besässe, — Sag’ ihm: sie würden ferner suchen; — was | Sich irgend findet, Neues, werde sein. — Da sagte Pan: „‚Nicht besser ging 'es mir, Als ich zu gleichem Zweck die Faunen sandte, | - Dryaden sind befragt und Oreaden, Der ‚Quellen wie der Ströme Nymphen haben Vergebens, sich gemüht; — sie fanden Nichts; ; Denn allscı waec sie hatten, hatt’ er längst,” Da trennte plötzlich sich der lange Zug, Denn durch der Linden grüngewölbte Halle -Schwebt’ 'einer Nymphe glänzende Gestalt, Vom Perlenschaum des eignen Ouells getragen, Die Nymphe ‚Pyrmonts war’s; sie nahte sich In Hähden/eine bunte Muschel tragend, Gefüllt mit bunten Steinen seltner Form, Und freundlich lächelnd redete sie nun: „Was ihr im weiten Ocean nicht fandet, Ein seltnes Festgeschenk dem wackren Manne Ich hab’ es aufgespürt in tiefsten Felsen, Durch die sich lebenskräftig meine Perlen Den küklen Pfad gebahnt zum Sonnenlicht, Ihm bring’ ich Boten längst vergangner Zeiten : Tür ihn gehegt Jahrtausende hindurch, Denn wisst: es sind jetzt fünf und zwanzig Jahre, Dass er in diesem Thale forschend weilt, Wo sich bei meines Heilquells Perlensprudel Den schönsten Tempel Hygiea baute, Die solchem Priester vollste Gunst gewährt. Dir, auf dem Lager schlummernd, traumumfangen, Vertrau ich mein Geschenk. Gieb es ihm heut, Und sag’ ihm, dass nach gleicher Jalıre Frist, Wenn Hygiea ihren Priester schützt, Die Nymphe Pyrmonts Schön’res bringen werde, So reichte sie die Muschel mir, und schwand, Und mit ihr schwand der lieblich holde Traum. — Doch, als des Schlummers Schwinge von den Wimpern Sich leise hob, des Tages goldnes Licht, Mir der Umgebung bunt Gewirr verklärte, Sah ich erstaunt der Nymphe Festgeschenk, Das mir der Traum gezeigt, klar vor mir stehn, Gehorchend dem Beichle, Bring” ich jetzt u Was ich erhielt; Erinn’rung sei es Dir A An treues Wirken schnell verfloss’ner Tage, Wie an der Freunde dankendes Erkennen! — Ihr aber, die ihr diese Stunde theilt, Begrüsst den Mann mit mir am Festestage, Stosst an mit mir auf Menke’s WVohlergehn! — —_— ZZ ZZ ZZ u ———— ee huge OL g e “ uf “ 0 7 „N RT. 7 rt L: MX; 1 ; % BZ, yr AALEN NER de Daulir gar, 4 RN, il rl erh DE A MA 29 2 u # uhr. a nn SUpfeAlmd/ Eyro ch # ERTL, 1 gl ul SE 4 1 Il ne An 4% nn. 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A Hurbeflen. — SKaffel, den 18. Septbr. (Kaff. Ztg.), lung, begrüßte die Unmelenden mit einer Rede, mit einem freu: Heute Morgen hielten Se. Hoheit der Kurpring und Mitregent, | digen Willommen, und erklärte die Verfammlung für eröffnet. in Begleitung des Kriegsminifters, der Generalität, des Generals Der Hr. Dr. Med. Manöfeld von bier, als zweiter Gefhäftsfiik- i ftabs, Höchltiprer Flügeladjutanten, desgl. des Königt. Preußis rer, nahm alödann die Zribüne ein, und hielt einen Vortrag. fchen General: Lieutenants v. Pfuel, des Königl. Hannoverichen Ihm folgte der Hr. Leibchirugus Dr. Holfher aus Hannover, General:Majors Freiherrn v. Baring, und de3 Großherzogl. Ba= } und Iprad) in einem allgemein derfiändlichen, anfprechenden Bor: denen General: Majors und General=Adjutanten. v...Lafjolaye, | trage über das Licht ‚und feinen Einfluß auf die ganze Natur, auf dem großen Forfte Mufterung über das in der Nefidenz und j auf unorganifhe Körper, Pflanzen, Zhiere und endlich auf den Umgegend, jo wie im Lager bei Wahlershaufen verfammelte Arz | menfchlihen Organismus. Pk mee:Corps. Se. Hoheit wurden, als fie die Linie von 10 Esca-| Aufdie an die Königl. Dtto:Univerfität in Athen ergangene Einla« drond, 8 Bataillons Linien und 2 Bataillons leichter Infante | dung war im Auftrage Berfelb der Hr. Profeffor Dr. N. Koftud tie, 2 Batterien Fuß- und 1 Batterie reitende Artillerie, mit | in der Berfammlung erfchienen, Derfelbe dankte fiir die an die ihrem glänzenden Gefolge binabritten, mit einem durdp die ganze | Afademie ergangene Einladung, und [prab den Wunfch aus, dag berrlihe Ebene wiederhallenden Hurrab! von den Truppen em: | das Erfcheinen eined Abgeoroneten in der durch die Gegenwart pfangen, und liegen dann die Eruppen erft im Paradefchritt, die eines erhabenen, ‚Die a befhirmenden Lanbesfürften ge» Gavallerie im Schritte, dann im Gelhwindfchritt, die Gavallerie | ehrten, fo viele hochachtbare Deutfche Gelehrte in fih faffenden im Trabe, und zum dritten Male die Gavallerie in Galopp, die Verfammlung eine um jo geößere Weranlaffung geben möge, Snfanterie in geichloffenen Bataillons:Golonnen defiliren. ine f Deutflands Theilnahme für das neu erftandene Griechenland, Menge Zufchauer erfreuten fich, des herrlichen Audfehens. und ‚der im Betreff der Wiffenihaft, Imehr und mehr anzuregen; für bewährten frefflichen Haltung der Kurbeflifchen Truppen. Griechenland, welches nicht mit Unrecht als die Wiege der Givis Haflau. — Wiesbaden, den 12. September. (U. 3.) lifation betrachtet werden könn ‚nachmals aber unter dem harten Seftern ift Se. Durchlaudht der Herzog von Naffau in erwünjd: Drude der Zeiten jo fhwer gelitten habe, und, obmohl e8 den hochherzigen Beftrebungen eined weifen Königs febon Vieles ver- tem MWohlfeyn wieder in der Refidenzfladt eingetroffen. Alsbald ift er auf das Schloß Sohannisberg zum Befuche des Fürften Danke, doch zu feiner vollfiändigen geifligen Wiedergeburt auch de von Metternich gereiftt. LKesterer hatte eine mufifaliihe Abend- Beihülfe anderer Nationen, unter denen die Deutfche fo fehr ficy auszeichne, vertraue., Die Unwerfität zu Athen hoffe eine folche Gefelfchaft veranftaltet, im welcher der Zenorift Nubini und | Zheilnahme in Anjpruc nehmen zu können, theils, weil die. mei- Mad. Verfiani mitwirkten. ften ihrer Profefforen Schüler uticher Hochfchulen wären, theils Der Fürft Butera, Königlich Sicilifcher Gefandter am Kaifer- | weil Griechenland der Punct jey, von weldem aus ich Rufiihen Hofe, ift vor einigen Zagen bier mit Xode Deutice Wiffenfhaft und Kumft nad Afien übergepflanzt wers abgegangen. den Fünne. ? Der Hr. Hofmedicus Dr. Biekmann aus Peine redete Über dag Holftein. — * Kiel, den 18. September. Der heutige | Wahre, Bleibende, Wefentlihein den Elementen der Deilfunde | Geburtstag Sr. Majeftät des Königs it von Seiten ber Univer: ’ fität auf die gewöhnliche MWeife, dur eine Seftrede im afademi: fhe Hörfaale, gefeiert worden. Das Programm enthält einen unferer Zage. As hierauf der erite Gefhäftsführer die Mitglieder der vers fhiedenen Sectionen aufgefordät hatte, in den Dazu beftimmten Abdrud der im vorigen Sahre bei diefer Gelegenheit gehaltenen | ocalen zur Wahl ihrer Prafivinten u. f. w. Nachmittags 4 Uhr Nede. Auf dem Schloffe war große Mittagötafel zur Ehre des Tages. Se. Durdlaudht der Herzog von Holftein = Glüdsburg brachte den Zoaft auf das Wohl Sr. Majeftät aus, welcher von fi zu verfammeln, wurde die /Gigung gefchloffen. Die große Mehrzahl der Mitglieder der Gefellichaft nebft ihren der zahlreichen Verfammlung der Gäfte mit einer um fo größeren Begeifterung aufgenommen wurde, als die gnädige Gefinnung Damen und biefige Einroohner) welche unter ven Fremden Freunde „bes Landespaters gegen unfere Stadt zur dankbarften Anerfen- zu begrüßen hatten, verfammelfe fi hierauf nah 1 Uhr im Saale ded medicinifchen Gartens zum gemeinfchaftliben Mahle. An nung auffordert, und die zarten Nüdfichten, welde Se. Maje- fiat der hohen Familie des verewigten Frederif VI. bezeigen, in diefem nahm auch die hiefige Yiedertafel Theil, welche durd den Kiel ganz befonders verehrt wird. Morgen wird in der Gefell- Vortrag verfchiedener mit Belall aufgenommener Compofitionen biefiger Künftler zur heitern Mmterhaltung während des Mables mefentlich beitrug. - faft der Harmonie zur Feier des Königlichen Geburtöfelies ein [hauung von Wolfenbüttel, und, Ball Statt finden, mwelhen Se. Durdlaudbt der Herzog nebfl Gemahlin, Königl. Hoheit, fo wie Se. Durdlaucht der. Prinz Bei dem Mahle ward zur Be fo viel,die Zeit geftattet, zur Befichtigung der dortigen Derzogl. Sriedri von Glüdsburg, mit Ihrer Gegenwart beehren werven. Der Geheime Etatsrarh Adler ift am 15. d. M., aus dem Bibliothek, , eine. Eifenbahnfahtt dorthin. für heute Nachmittag Bade zurüdkehrend, nach der Kefidenz bier durchgereif’r, 3%, Uhr verabredet. Die bis heute erfchienenen | Berfammlung auf. | u, Viele der angefebenften Bewohner Kield haben fich bei. dem — Zur ‚Erinnerung an did 19. Verfammlung ber Naturfors Y Statthalter der Hergogtbümer dafür verwandt, daß dem Schau: | Iher und Aerzte, insbelondere Aber für die, welche bei diefer Ges fpieler Schaeffer in Libed die Gonceffion ertheilt werden möge, | legenheit Woitenbüttel befuche "bat der Zeichnenlehrer Hr. Thies in dem biefigen neu erbauten Schaufpielhaufe, welches zum Wın- | dalelbft eine Dentmünze gefertigt. - Die, Borberfeite mit der Um: | ter feine Vollendung erwartet, Voritelungen zu geben. SedenfIhrift: zur XIX. Versammlung d. Naturforscher 1841 alls haben die Eigner. des Schaufpielhaufes den Entihlug ge: | ltellt die Herzoglice) Bibliorhef! und Leffings Haus fo treu, als ft, ihr Gebaude nur einer folben Schaufpieler = Gerelfhnft zu J fünfll::ifhe Anordnung es möglich machte, dar; die Rüdfeite rmiethen, welche dem biefigen Publicum willfommen feyn würde, | aber, mit der Unterfcprift VVoll Auf folhe Weife hofft man, es zu erreichen, daß bei Ertheiiung | Stadt mit der HYaupts und yon Concefjionen an Schaufpieler s Gefellfchaften nicht fomohl der A feite, im Wordergrunde eine biöherige Vorgang, ald vielmehr der Munich des Publicums, etwas Auögezeichneteres geleiftet zu fehen, werde in Betracht ge- „zogen werden. Die Kieler wenigftens haben «3 an. Bereitwillig- Reit- nicht fehlen laffen, zur Erbauung Fines neuen aefchmadvollen Theaters mitzuwirken; fie machen dagegen billige Anfprüce auf ee Reiftungen der Gefelfhaft gegen angemeffene Theater: reife. # OD a Dr 2 * Lüneburg, den 18. September. ° Die hiefelbft veranftals tete, am 8. d. M. dem Publicum geöffnere, zweite Ausftelung son inländifchen Gemwerbs : Ergeugnilien Fommt zwar im Ganzen "der erften Ausitellung im ZIahre 1837 nicht gleich ,. enthält aber mehrere Gegenftände unter Nubrifen, die man damals ganz vers mißte. Der Katalog umfaß Nummern von Einfendern auß verfhiebenen Gegenden, ded Königreih®, und find fpäter noch mehrere Gegenftände eingegangen. Die Arbeiten von Meffer: fhmieden, Klempnern und Sarirernm, Gürtlern und Plättirern, fo wie in Bronce, bemeilen, dag dad Inland fi darin mit den beften Erzeugniffen des Ausfandes im ‚jeder Hinficht vergleichen darf. Die Porcelan-Malerei ift fehr Ihön zu nennen. ‚Zu den Ziichler = Arbeiten hat die Etapt Lüneburg da6 Meifte gelieferr, wobei Gelhmad und gefällig zorm, bei Benugung des beften Materials, lobenömwerthe nnung verdienen. Die Bürftens machers Arbeit läßt wenig zu winfcen übrig. Lederfabricate ers halten von Sathverftändigen |cin gutes Zeugnif. Mehrere mı Braunfchiweig. — Braunfhmweig, den 19. Septems R (Abgefürzt aus dem »Zagblatte.») Die neunzehnte Vers! Sammlung Deutfcher Naturforfher und Aerzte wurde am geftris ‚gen Zage biefelbft eröffnet. Die Zheilnehmer der Gefellicaft, welche biöher hier eingetroffen waren, und ein zahlreiches Publi- cum hatte fih zu dem Zmede in der dazu beflimmten und feftlich geihmüdten vormaligen Aegidienfirhe eingefunden. &e. Durc- ‚Iaucht der egierende Herzog beehrten die Verfammlung mit, Ihr rer Gegenwart. ‚Die Feier ded. Zaged wurde mit Ausführung ‚einer Hymne von Mozart und des Halleluja’s von Händel von etwa 800 Mitwirkenden eröffnet. i Der Hr. Geheime Rath v; Strombed aus Wolfenbüttel, ald er: fier Gef päftsführer der Gefeufgpaft für die diesjährige Werfamm- ” ee Tr r 2° Falifche Snftrumente find eben fo elegant im Ueupern auögeftattet, als im Uebrigen vorzüglib. Wie fib erwarten ließ, bat bie Meberei in Keinen und gemifchten Stoffen von mehreren Seiten \ her ausgezeichnete Stüde geliefert, . Stearinlichte gehören zu den neueren Fabricaten des Landes, Die fehr bald vie befte Qualität erlangt haben. Andere verfchiedene Gegenftände vermehren die Mannigfaltigfeit der viegmaligen Austellung , und gewähren ein — erfreulihes Bild der. vaterländifchen Induftrie, die nicht allein von Zahr zu Zahr in verfchiedenen Zweigen fi mehr ausbreitet, fondern fib au rafch auszubilden bemüht it. DBeweife davon würden in der Auöftellung noc) niehr zu finden feyn, wenn nicht hiefiger Stadt und Provinz, uns inzuliefern. einige Gewerbtreibende „ felbji in terlaffen hätten, ihre Erzeugniffe Kiel. hoff aus Loga. — 2 Flügge aus Hildesheim. Kauf " R2aunharpdst (Hotel de Hanopre);; Amtsafleffor Brandis aus Wittmund. Hauptmunn Bartels aus Dfvenburg. „Fabricant Zind. aus Offenbach. Kaufleute Schröder aus Divenburg; Pauli aus Hameln; _ Sington und Gebr. Dittler aus Hamburg ; Pferdemengers aus Rheydt. Hr.v. QDuaitau aus Frankfurt. Frau Richter und Fräulein Richter aus Berlin — Bei Günther (Stadt Hamburg) : Voflhalter Degruff aus Neuß. Hr. Mers tens aus Köln. Chemifer Prollius aus Baflım. Fabrifbefiger 'Hentig aus Süntel. Fräulein Funf und Fräufein: Wilting "aus Divenburg. — Bei Haffly (Stadı Eelle): Hauptmann Schneider aus Burgdorf. ‚Forft« Fandivat v. Düriug aus Klausthal. | Kaufleute Kramer aus Solingen; Neubsurg aus Bremen; Schröter aus Nienburg; Hafermann ans Weis mar. — Bei Llävemann \Deutfbe Haus): Dr med.’ Roefing aus Kopenpagen Dr. Rabius aus Königsberg. Kaufleute Schmivt aus ., Hamburg; Heufer aus Gotha; Weyte aus New-Yorf. Dekonom Weber aus Holftein. — Bei Küfter (Statt Braunfhmeig)r Aritekten Müren- berg ang Bremen; Meins aus Kübed. Mr. med, Lange aus Göttingen. Sräulein Hugo aus Celle. Golvarbeiter Hünerlan, aus Hamburg, mare. Allgemeiner Anzeiger. ; Geburtd - Anzeigen. 4 Celle, den 17, September 1841.,,.Heute twurbe meine Frau, geborne v. Oviar, leicht und ‚glüd- li don einem Knaben entbunden. m‘ Zufiizratd von Schlepegreil. 4 zii C B.irdowiec, den 16. September 1841. Mor- geng AUpr wurde meine Frau eines Knaben glüdlig entbunden. \ 2.5. Freiherr v, Aammerftein, Subfenior. den 16. September. 1841. no. im Laufe Diefer Wolterehaufen, Freunden und Befannten die Anzeige, daß meine Tiebe Frau geftern Abend von einem gefunden Mädchen glüdtih entbunden worven if. 51 Hanndver, den 20. aılya en wu. Br Rebbed, Paflor. 2 Todeß = Anzeige) "" gaunover, den 20. September 1341. Den mir am 18) 'v. 'M. geborenen Knaben verlor ich heute ‚Teiver wieder dur den Tod. ud nem nn I Seeger, Ranfmann. Präclufiv » Beld welche Rlmie fa mashen, „ift gegen PB Bu verkau Der in viefer Yaprezeit fo verlangte 3 y ugwer im’ Zuder | Bei 3. Theo: «13 A302 7 ro = 2 j N ‚Hull, Dr. Bergling aus Aahen. ı ‚Kaufleute Sengftaf und Schmibt aus ‚gen. Canzlei-Affeffor Langerfeld aus: Büdeburg. Amtsafiefforen Wuth- Nepmer 6 Bid 89 , „gu vermiethen. Eine für fih -beftebenbe Wohnung auf. Michae- lis d..3, oder Dftern 1842 durd den Röbrs- fhen Vormund 2. Derprr. Bermifchte' Racrichten. Ale Diejenigen, welhe an ven, bisher am biefigen Königliven Hofe accrenitirten Königlich spreußifchen Gefandten, |Sreiherrn von Ganig, für gelieferte Waaren, verfertigte Arbeiten oder aus irgend einem Grunde, no eine Forderung har ‚ben, werben hiemit (aufgefordert, ihre Rechnungen‘ oe, in ‚deilen Wohnung Georgen-Strafe „Ne 954) eingeben zu wollen, um die-Zahlung in Empfang zu nehmen. " eptember 1841. :m Königlichen Hof Theater morgen, Diustag den 21. Septem- h : ‚ber 1841: he LZegte Darftellung \chein- " "Darer Sauberei gegeben, von Döbler. Wichtige ganz neue Erfindung für Brauereis Befiger, Bajtwirrhe, Dierfchanfen u. j. w. Das glüdlih erfundene Mittel, nn De e auet gewordene tofeker berzuftellen und Biere „AN | auf die vortheilhaftefte md ailhate Art weinklar, 18] au; mas portofreie Einfendung { b „P Coorbehaltlih der a in eh a iefes bewäprte foftenlofe Verfahren ift ein- 3ig und umübertreffli in’ feinen Wirkungen: ce ‚[verbeffert ven ah e DE” sm Erfinder zu Haben. Den 20, Septeinber. Bei Sehr. weitet (Britifh Hotel): Butsbefiger Lutteroth und Kran Lutterotd aus Müplpaufen. Rentenier Holborn aus Bremen, —ı Bei Hoden (Hotel.de Strelig); Porta efiper JEHBNINE aus Zittau. Neferendar Woltusporff aus Königsberg. Dr. jur, Friedrichs aus Braunfhweig. HFabricanten Seyd und Biermann aus Eiberfeld, — Bei Yaunhardt (Hotel de Hanopre): Amtsaffeffor Spreuger, zivei Fräufein Sprenger und Apotheker Sprenger aus Stadthagen. Kaufmann Hiltermann aus Dsnabrüd. — Bei Siemering (Rom. Kaifer): Amtmann'Pfingftporn aus Steuerwald. Profefior Zahariae aus Göttin- mann aus -Retbem;. dv, Neihe und Hr. v. Reihe aus Aplven. Cammer- Commiflair Droege aus Marienburg. Fabricant Wehl aus Braunfchweig. — Bei Klävemann (Deutfhe Haus): Kaufleute Schwarzkopf aus Schmal- falden; Früßling aus Eifenad. Candidat Mar aus Marfoldendorf. — Bet Bafffp (Stadt Eee): “Kaufleute Bacmeifter aug Münfter; Hong- berg aus Nenfheiv; Hartung aus Leipzig; Albredht aus Gotha. — Bei ° Günther (Stadt Hamburg): Affefforin Bütemeifter und Fräulein Büte- meifter- aus, Gelle Apotheker Gleim aus Klaustpal. Kaufleute Naumann " aus Bremen; Volland aus Ipaar; Büfcher aus Celle; Schmidt aus Dam- ” burg; Eimhhol; aus Hilvesheim. Fabricant Heinemann aus Dfterode. — Bei Küfter (Stadt Braunihweig): Kaufleute Sander aus Gr.-Rhübenz Nofenzweig aus Peine. Defonom Blumenberg aus Füneburg. Hr. Me» ting aus elle. Fabricant Dbernig aus Greig. Meiferfhmied Jung aus Mengen. Kürfäpner Rehm aus Hameln, Hannover, den 20. Sept. _ Hannoverfhe Staates Papiere. 4 Geber — Nehiner 5 pGt. Anleipe v. 1831 bei verein. Banquierg in Golve _ ze 5 p&t. Anleihe v. 1831 bei verein. Banquierg in Ev.-M. _ =— 3%, pCt. Landihaftl. Obligationen au Port. in Gole. 102% —101%, 3Y, pCt. Landfhaftt. Obligationen au Port. in Eour. 102%, 102 GeldsLounfe gegen Den 21 - Buldenfuf. Bil. Gafl.-Gul. F.Ev.-Gul. Ev.-Die. Säachf. Yır | Geber 8 16 5 Ei a Nehmer 73% 15% ar En 3 Engl. Souver. Hol, 10-51..©t. 20-81..St. Ducaten, Geber 6 B1agm 49 5 BLEI 45 Ip7Tur Ad 13, BI3ggr.85 Spl2e 895en e nnd iedem Locale und im jeder Quantität erflaunt Teicpt und bilfig hergeftellt werben Fonnen, - chulg in Berlin, neue Sriedriheftr. 7 3, Apoihefer , wirflihes Mitglied des Apothefer- dereins im nördlichen Deutfchland und epe= F maliger Bierbrauereibefiger.” N Rotterie- Sachen Zur bevorfiehenden Hauptziehung ‚ 6.,Clafje 83. Ognabrüder Lotte ) ‚terie find ‚bei inir ganze Kaufloofe % zu 13/, $ und halbe zu 6 „B = 18 ggr zu haben. » y d BD. Magnus. Literarifche -Anzeige: Hannover. ‘Im Verlage der Hahn- schen Hofbuchhandlung, ist ‚so eben er- schienen: ? Monumenta u Ausgabe I I auf feinerem Velin- pier. Prän.-Preis Ausgabe MJI auf Velin-Papier. I ’ "Preis t ZERR = 4 e B jetzt erschienenen ini Folio, u s abe II. 73%. d Vite Band ah ® Geheimpaltung) allein jeden Biere’ bes m — “4 Na 7 ) fammlung mit einer neuerfundenen einfachen , re EEE VE —— u IE ET... 1373 ‚Dannoverfche Zeitung. N 226. f&iebenen Artifeln befonders) gut afjortirten Lagern. Da bie leg: ten Wiener Greditverhältniffe auf Diefe Pläge nicht ven beftirdh= teten Einfluß geätrßert haben, fo wird’ man um fo eher geneigt feyn, die diesfeitigen früheren, flir den‘ ‚biefigen Mepverkehr ‚fo wichtigen, ‘wenn fon ganz eigenthümlichen Verbindungen zu unterhalten. ; Grofberzogtbum Heflen. — Darmftadt, den 17. Sep: iember. Mares ötg.) e. Hoheit der Erbgroßherzog von Helz fen, welcer Infpector unferer Infanterie ift, bat einen Befehl erlaffen, wonach alle Officiere in Dienftfachen ihre Namensunter- fchriften in Deutichen Buchftaben ausprüden follen. ; Sadjien:- Weimar. — Beimar, den 16. September. (Mago. Ztg.) Der Bergrath und Profeffor Schhler, befannt durd feine langjährigen wiffenfchaftlihen Reifen durch Ungarn, die Moldau, Walacbei, Kleinafien zc., auf denen er feine großen Sammlungen von Mineralien, Münzen zc. angelegt, befindet fich, jeit einiger Beit bier, um das Göthe’fche große Mineralien.Cabi-' net zu ordnen. Im Publicum geht das Gerücht, € beabfichtige die Göthe’fche Familie, dafjelbe, wie noch andere Kunftichäge,' zu veräußern. Demfelben ift jedoch Fein Glauben beizumefjen. t 17 tmadl I une Grofberzogtbum Lugemburg. — Nab dem zu; Arion im Belgiihen heile von &uremburg erfcheinenden Eho du Zur: emburg vom 15. September, find alle den Beitritt des Großher: zogtbums zum Preugifchen Bollvereine betreffenden Ansführungs= Maßregeln eingeftellt-worden, und haben die Preußilchen Zollbe: amten, die fich fchon im Suremburgifchen befanden, Befehl erhal: ten, nah Preußen zurüdzufehren. Dienach fcheint «8 allerdings, daß die Ratification des Vertrags, wenn ‚nicht verweigert, wenig- ftens fuspendirt ift. ; — Luremburg, den 15. September. (Rhein- und Mofel: Zeitung.) Unerwarteter Weife feheint die Hoffnung, daß un- fer Großherzogthyum mit. dem«1. Dctober- dem Deutfhen Zoll: Vereine beitreten würde, vereitelt zu werden ‚obwohl eö Jicher ift, daß der Vertrag in. Berlin unterzeichnet worden, und nichts als die Genehmigung des Königs-Großherzogs fehlte, um denfels ben''zur Ausführung bringen zu Taffen, wozu bereits alle Bor: ehrtlhgen hier getroffen wurden. * Diefe find. nun plöglii ein geftelt, und die. Preußifchen Beamten , die fich zum Behuf ber notbwendigen vorläufigen Anordnungen im Großberzogthume.bes fanden, ‚zurücdberufen.: Und, do war von Niederländilhen.Seite zuerft ber. Antrag an. die zollverbündeten Stwaten‘ gerichtet mor« den ; diefe hatten, denfelben mit-allen vorgefäjfagenen Bedinguns gen vhne alle Veränderung angenommen; in’befter Form wurde die. Uebereinfunft von, den dazu ‚hinreiddend bevolmähtigten ‚Gr Ihäftöträgern. abgef&loffen und unterzeichnet „und, fo, Eonnte man, nicht envarten,. Daß die-Genehmigung-ausbleiben würde. u. ..‚ Braunfhweig. — Braunfhweigyuden 21. Septems ber. (Zagblatt.) mean Deutfhen Natwrs foriher und Aerzte, Die Mitglieder der geognoftifc- mineralogifchen Section „fuhren amı19. Sept. nah Schöp:‘ penftedt, und unterfucbten die dortigen Rautenberge, fo wie Die; geognoftifchen Berhältnifje bei Berklingen undıSemmenftedt, md fehrten über Wolfenbüttelozuriid:) Am 20.0September hielt! ver! Hr. Cammerpräfivent von Braun aus Bernburg, Präfivent "der Section, ‚einen Vortrag Über Saurier und Pflanzen des bunten Sanpfleins und eine darin ‚auffigende Kluft; Dr. Präfident Hön- ninghaus aus Krefeldı Sprach Über Verfteinerungen des, tertiären Kalbe bei Mainz ; Hr’ Profefiov Germar. aus Halle über einen neuen -Kephalopodon von Weimar und mehrere Pflanzen des Hoblerrdebirgs bei Wettin; Hr. Profeffor Plininger aus Gtutt- gart/ über Mastodontosaurus salamandroides; Hr. Öberz. bergrath Zinken aus, Mägdelprung über die Verbhältniffe des obe- ren Boderhald am Harze. Der Hr. Geheime Rath von Struve legte fodann „die. Befchreibung ded Dinotherium = Schädels von Klippftein in Gießen vor. Schließlidy wurde befchloffen, eine wiffenfcaftliche Ausfluht nad) dem Nußberge zumachen. — In der Section für Land» und Sorftwiffenfhaft theilte am 20. September der >.Hr. Forfirath Hartig feine neues fen ‚Erfahrungen über , die Maflen = Ergiebigkeit, _verfciedener Holzarten. im jüngeren Alter mit. unter welchen. die .Ames nifhe Weide, Salix ‚conifera, auf ,veineganz vanßer- etliche Weile fich. auözeihnete.,. Hr, " Amtsrarh Küder > Katlenburg ‚machte einige, Mittheilungen "aus dem Gebiete] ie.unferer, Gerealien ‚im, Bfondern" er. Pathologie und ‚Donlialpa: ie et des Brandes im Weizen umd Über die Mittel Hr Profeflor, Schweizer machte die Ber-; b : ! auf zwei Rädern von uinem Kinde leicht fortzubemegenden Mafchine zunt Fangen’ # i au. deffen Verhütung. Geheime: Hofrath "Döbereiner)’Zeigte 4 Remakı parallehifirte Lepra und Weichfelzopf: Argidienfirche zu befuchen Mittwoch, Den 22, September 1841. der Erdflöhe bekannt, . Dr. Paftor Büttner aus Kurland n darüber, wie weit der Fandwirtpfchaft eine wiffenichaftliche Ba}. zu unterftellen fey, und theilte die Art und Weife mit, wie er in Kurland aus ebenen oder mit hinderlihen Gefällen verfehenen Feldern das bort häufige Maler Dadurch zu entfernen pflege, daß Daflelbe veranlaßt werde, fic, felbft die Ganäle zum Abzuge mit: telft Ginreigend der Erde zu bilden. In der Section für Chemie und Ppyfit (Präfident: Hr. am 20. Septbr. Hr. Ape- thefer Bumfe aus Brandenbürg bei Brandenburg gefundes nen Bernftein vor, welcher theils in Glanz und Färbung, theils durch "die Mannigfaltigkeit der eingefchloffenen "Infecten ausges zeichnet war. Hr. Graf Schaffgorih fprach über Verbindungen des‘ Chromoryds mit Zinhoryd und Magnefin, über Chrom: orppbydrat und Eifenorydhndrat, Über die Scheidung des Chrom: or%9d8 » vom Zinnogyd und vom Eifenokyd. Hr. Akademiker Fritfhe redete über die Einwirkung der Wärme auf bromfaures Kali und Über 'ziwei andere Verbindungen "des Ammoniums mit Schwefel, welhe er vorzeigte. Hr. Hofrath Wadenroder machte Mittheilungen über die Beteitung der officinellen Blaufäure und über die Darfiellung ded Berliner Blau, — Die am 21. Sept, I gehaltene Sigung war: ausgezeichnet durch die große Anzahl der Mitglieder, welche fi eingefunden hatten, durd) die fehr interefs fanten Mittheilungenund Berjuches'umeldye gemacht - wurden, afeichwie "dur die Vorjeigling "einer Reihe’ fehr 'fchöner. chemi- icher Präparate. Hr. Apöfhefer Simon Tprah über Producte aus dem flüfligen Storar, und zeigfe diefelben in großer Mans: nigfaltigkeit vor; , ferner über Stoffe aus dem Perubalfam , dem Senf, wem Meerrettig, «der Gochlearia, den Bohnen und einigen anderen Subftanzen, welchesev ebenfallö worlegte: Hr. Dr. Var- 'rentrabp' machte Mittheilungen über Organifde Bafen , die'aus dem Senfölammoniak erhalten werden fönnen. Hr. Apotheker Simon gab, ein Höchft einfüches und empfindliches. Mittel an, Robzuder ‚von „Zraubenzuder, zu ‚unterfcheiden. Hr. Hotrath Madenroder fprach uber Splanin und deffen Darftellung ; ferner über Huminfäure,: und einewfette ‚Subftan;, au. dem Zorf erhal: ten. ı Hr. Profeffor Poggendorf redete über galvanifche Ströme, ohne chemifche- Action: erzeugk, und machte mit einem eleganten Apparate höchft intereflante Berfuche in diefer Beziehung, wobei inter Anderem‘ die Bildung, von Eifenfäure auf galvanifchem Mege fehr fon gelang. Hr. Dr. Bromeis zeigte die Bunfen- fe Batterie aus Zink und Coafs, und machte mehrere fchöne Erperimente. ‚mit berfelben. 2% . Sn der mediicimifchen Section hielt Hr. Leibarzt Dr. Nöfer aus: Athen'den erften Vortrag über Lepra, woran fich eine Diss »euffion über Anftedung derfelben Enüpfte, beider der Nedner 'ferbft dem Confagium das Wort redete, während Hr. Profeffor ‚Fuchs aus Göttingen und Hr. Di. Bernftein aus Warfchau als Anticontagioniften, Hr. Hofrath von Ammon aus Dresden, und Hr Profeffor Langer aus Grägvvermittelnd auftraten; Hr. Dr. Hr. Geheime Rath Harleß aus Bonn fprab darauf über die Mineralguellen in Kleinafien, und Hr. Dr. Minfing aus Berlin Entıpfte hieran bie Trage über den Begriff einen Mineralguelle im ärztlichen Sinne, wodlche Hr. Profeffor Langer, Hr. Profeffor Zuchs und Hr. Dr. ‚Simon ‚beantworteten. — 8 mar .befcjloffen worden, die Hälfte ‚der (Zeitszum »WVortrage längerer Auffäge , die andere Hälfte zu rein: mündlichen Discuffionen zu verwenden. ' Die’ Reihe der ‚legterin‘ wurde" Daher! jegt” vom Hrn. Geheime Katy Sadje mit, einer Unterredbung über Diabetes melitus, nament: lich in. deffen parhalogoifcher Beziehung zu anderen Desor: ganifationen „und, ‚in der ätiplogifhen, Beziehung zur. Lex bensart ‚eröffnet. Außer dem IPräfidenten nahmen vorzugsmeife Hr. Dr. Simon, Hr. Drofelib Baar, Hr. Geheime Rath Harz leB, Hr. Dr. Siebert, "Hr. LibayrRfer "und Hr. Hofmedicus Biermann an der Discufjion Theil, Hr. Profeffor Fuchs Ienfte hierauf die Aufmerkjamfeit alf Belampsia gravidarum, welche, namentlid in Rüdficht auf die Indicationsanfrage zur Fünjtlichen Srühgeburf, vom Hrn..Profeffor Salomon aus Leyden, "Hrn. Pro: feffor Meißner aus Leipzig, Hrn. Hofmedicus Biermann“ aus Peine, Hrn: Profeffor Coftilans Athen, Hrn. Profeffor "Hüter aus Marburg und Hrn. Profeffor Zrefurt aus Göttingen befpros hen wurde. Bei. diefen Verhandlungen äußerten mehrere Vers ehrer, der. Lucina den Wunfdh, fi) zu. einer ‚befondern. Section ‚abzuzmweigen, was. befchlofjen Er, Eingefandt mar vom..Hrn. Dr. Aleranter aus Altona feine Schrift über Phnfiologie der Menftruation. . Bei der heutigen Mittagötafel, welche der Mufica zu Ehren, 'und Zum $rommen derjenigen, meldhe die Generalprobe in der au. fchten, fon um,12 Uhr Statt fand, wurde vom Hrn... Profeffor Weber aus Leippig: auf die Ge- feufchaft der-Naturforfcher u Kerzte, vom Hrn. Leibhirurgus Dr: ’Holfherauf die Deutfchen Univerfitäten, endlih vom Hrn. u Tu Dr. Zimmermann auf das Wohl der HH. Alerander dv. Hum: y Hambütg): Kauffeite Cvelhoff aus Püventheiv; Lefton Aut 3 boldt,, Reopold 'v. Buch und Carl) Kıtter Toafle’ausgebracht, | Nägler aus Shönbetz Bledmann aus Eiberfein; Fee ee! welche allfeirigen Berfall fanden. '") F Aupof, aus Nürnberg; Heimle aus Bremen, Börferin ‚Ebeling aus : # . Harpfläbt, Gräufein Bartels aus ‚Biegen. ‚Sräulein Kremling aus Hil- despeim,. Buchhändler Wigand aus Leipzig; Stubent Kremling aus Slti- Dingen, — Bei Küfter (Stadt Bramfmmweig): Paftor Richter aus Bal- Tenhaufen. Hr. Stünfel aus Einbet, Weber Schül aus Gehren Hannopern Un N 3 ‚| Louisp’or 10 Mark 141, Hl. das Stüf in Banco, EUR ‚Kouisp’ror 13 Mart 7 st. das Stüd in, Eourant. "Gold al Marco 428 Mark die Mark fein in Banco, Hamburger Eourant le Dänifhes grobes Eourant 23%, a [Neue 35 für vol . . 2778 Preußifches Courant . „48% p&t. iKfester als Dance. Ipreußifhe Thaler .ı... 48% 1 Eonvent.-Münzge . ..-.. 48 ia a Ma 51 ris onat 1 M : ’ % Pa fur e Sit 189 ' Rs für 100 Mark Banco, nr Hamburger Geld= und Wechfel - Eourfe vom 21. Sept, beim: zum vollen _Preife 605 »P, jahre von 757 -®, zufammen 3017 «$, und ausgegeben ‚2952 .$. Es find 3340 ‚volntandige Bibeln und ‚2198,Neue Zeftamente Feondon 2 Monat 13 Marbiarı Bl. Y ’r. R : kurze eine 13 ir 6 st. ! für 1.Pf. Sterling. FAmfterdam Monat 36. 25, f ) furze Sicht 36, 10, { für 40 Mark Banco, / Sranffurt aM. W.3. 6 Wohen 148 } Wien im 20-.Gufvenfuß dito 145%, 7 für 300 Mark Banco, werte BB. ital ed Dr Dinkerton. „Ar ren ern en hen P n 2 I nf f 3 A RNIT TEE TEEN TR Redachon: U. Ker. Alfriesiann:.; a rs kamen Er» ni GR 230. „3503. HM Angekommene Sremde, angemelbet amt 22. Septbr. Bel Gebr. Wef;el‘ KBrititd Hotel): Cammerperr 9, Hammer ein, aus Aplern. Pafter Razga aus Prag. Dr. phil. Wappaeus und Kaufm. Sommer aus Hamburg. — Bei. Hoden (Hotel de Stueliß): Graf Wedel aus Misburg. Kaufmann Keyffler aus Hanau — Bei Yanpardt (Hotel de Hanopre): Dberfi=] Sientenant dv. Elern aus Einbed. Pr. Müftenfeld aus Münden. Kauf- deute Anderen aus Bremen; Pauly aus Hameln; Haverneder aus Ber» fin. Bei Siemering (Röm. Kaifer): Kirhenrath amd Profeilor 6 Bi! vgEru hinpine kofne Wehen; i26@ —9H bis Ku Be — äh. Roden: x £) FMiener, rau Wiener, Hofrath und Profeffor Mareott und, Bräulein Hebel] — PB 19 gr — 4 bie, —, „P,20 r Gerfie:.— $.12, aus ea Gutsbefiger d. Hugo und Familie aus, Munzel — „Beil 83 bie — A 13 mid. Janko 85 00 9 m —_® . lävemann (Deutide Haus): Amtspogt Klopp, und Adminiftrator Nu] Erbjen: — Pf 227 89 bie — P — gr — 5. Kinfen: 18 " rote aus Stoßenau Banguier Heyne aus Düceburg, Kaufittann, Deuer-/| 13 ggr,2 & bie — 7 We Dobnen: An mann aus Magveburg. Canpivat Bauermeifter ans Spte. ’ Stupent ve 208 e Rarrofein: Agm 83 bied gr 49. Günther aus Göttingen. '— Bei Gaffty (Städt Eee)?” Kaufleufe | Bürter: Aggr — 9 big A gr 85. Stroh, a Gtiege: — PB 16 gr Honsberg aus Remfgeid; Lütkemeyer aus ‚Bremen 5. Ludoiwig aus Gele; — & bis — 'B 18ggr — 9. Geu, a Eentner! — SI2 gr — 5 bis Sıenfaus Würzburg ; Perzer-aus Netran =. Bei®ünther. (Stand 2 14 — 9, 2 en Darm nn nme aan Nprug j Kirk =, Himbeer» deren Auszahlung zu erheben, fih für beremtigf und andere Sruchtfäfte, befter Duatität , ‚offeriven halten, werven, naher hiedurth aufgefordert, dI- preiswertp, namhaft. bilfiger als, von Magpeburg Ablöfungs = Sachen feiben fpätefteng in dem Auf "u. f. Ww., Spiritus, Liqueure vesgleicpen‘ DRESDEN .. Somabenb den 27. November, d. 3, |" "ph. D. Perfhe Wror. u. Comp.‘ j Zwifshen dem Bevollmärhtigten bes ‚Der Wormittage 10 Upr, im Gefpäftslocnle des pie- | ' ZabriE seftilfirter Preduete. Grafen von N EN. 10 Königl: Amts, Aue D» Rosa gie ) Ä Königl. Preuß. Kreifes Halle, DBererhtigiem, und, meiden und naczumweifeh,. winrigen Hals alle,ver= ; - n { i den Golonen:, , FR a artige Une eb SB yapccheülF „ohne Belle... Demifchte Nehridhten. ,, , 1. Johann Heinrich Müfher zu Müfhen, und res ausgeihlonen fepu, sder ‚Ablöfungs-Neceb be», Eine Demsijelfe, die fehr Hübfh weiß, zu mähen 2. Anton Dettling zu Harbenfetten, Berpflich- | fätigt werden un A Zahlu { ld ‚teten, - Ei \ | Gapttalten mit Befreiung ver Verpflicfeten und | Lien wocentlih mehrere Tage’ Beihäftigung er- ift eine Vereinbarung zuStande: gefommen, nach \neren Cofonate' geihehen wird. 1 mar Haken VDaaı Näpere erfährt män! in’der Erpes welcher der Colon Müfcger- für die Aufhebung | +Zoirg) wen, September 1841. dition diefer Zeitung. ? pi lg emeiner An; eig v. | talien magen gu fönnen, ‚ober Biberfpru ‚gegen, Göttingen und Weende. \ [; f "g der Mblöfunge- Herfteht, mochte gern in einigen gebildeten Sami- olgender gutsherrliher Laften: D Königl.. Ablöfungg-Eommiffipn des Bezirts Ibn | TI TT— FRERTLGTEL F EL FAFTELP TUR m: der jährlichen Lieferung von 2 Schweinen, und : wi - Dial, 0 ac Cs, werben , ein, oder Ri: Pofen-Brenner und ER bg uns a a KERLE NG. jäprli Lei eines Mäher- und ei- R 7; und denen ein Toph von 4 " ige | £ Bi A Sa Dur x Pain.“ Aufforderung: ı.» Imürse. "Nähere Nachricht dur die Expedition da, .besgleihen vier Pflügedienfle, » | Da ah mein GerWäfts in Hiefigem Orte auf- der" Hannoverfhen Zeitung. j oahie e. ver Leiftung nach Zapf und Entfernung.uns| gebe, fo iforbexerte alle) Diejenigen, welche mix |: st ERKT beftimmter Spanndienfte, a Hehulven „ihtermät anfzr Inichsbinnien 44 -Sagen-fo| © mi Rotteri { rt ng $. ver Verpflichtung, ‚ein Schwein am Troge zul Xotterie Sathen. gewiß zu befriedigen, ala ih wiprigenfalls Hag- Y ig . halten, und bar zu werben veranlaßt feyn würde. 35 600 Zhlr FERe. 8. ber jährlichen Zaplung von 5 „B.16 97 Pacht-,| Diejenigen hingegen, melde an mich Forderun« er Lt» nah nz i Dienft-, Rind» und Kopfengel, gen zu haben vermeinen, wollen folhe gleichfalls beutenden Treffern au ae n ber am1t, N sie Zahlung eines Ablöfungs-Capitats von 669 „B}ligniviren, und im Falle der Rigtigkeit fofortige October d. 3. beginnenden Tegten und Paupt- 44 gr 40 d5 dagegen aberi’der CoL. Dettling | Bezaplüng gewärtigen! ! Ziepung ver, 88: Denabrüder Lotterie, mozu ‚ch er e Aufhebung folgenver gutsperrlicher Laften : annover, ven.20. September 1841. ganze ‚Loofe,a 13Y,.B, ‚balbe a band, aus L a Mer re rs beam » } P 3. Coben, *) meiner glüdlichen Paupteollecte beftens empfehle. b. sier Hühmern, N anne Bäderftraße N: 103, IR. &, Sternheim K c. ‚ver jährlichen 2eiftung eines Mäper- und ei-} *) Im.der. geftrigen Zeitung ft: Ht iretpümfich in Bannoßeei? nes Binderbienftes, Sein b, ‚B. Eopen flatt 3. Cohen. Aal 1 E | d. desgleichen vier Pflügebienfte, vos u TR 2” | e, besgleihen einer -Fuhr nach dem Diffetier Zu verkaufen. . " Literarifche Anzeige. 1 r 4 au HIT» PM) (4 ar - f i £, a mach Zahl und Entfernüng uns Dinstag ven 28..GSeptember und folgende Tage, In ber, Hahn Ihen Hofbuhhandlung ft ‚zu befimmter Spanndienfte, + ih! Kater vor DB 6 up PER im dem an| haben: " A | ah {una von 5 „8 2 ogr Bacht-, Dienf- der Georgeftraße sub E 354c beiegenem, von % ein a TE ginfingen fyen. Haufe IMenitiö meißbietend ver- ne ae i bei, Eherupleen MET h, der jährlihen Gelbrente von 5 „8 für die kauft werden: Sebr fhöne Mahagoni- und fon- en aa don Deuticher Nation im. "ungemillen Cigenbehörigfeitögefälle, ige Möbeln aller Akt, namentlich Sofas Divans,| Neunzehnten Jahrhundert ihm errichteh, die Zahlung eines Ablöfungs-Capitals von 755 .P Stühle, Zifhe, -ein Bücperfirant, Shreibtifh, |" Brochiire,; neranlaßt bei Gelegenheit "de 10 $ übernommen hat. u Estifch, fonftige Tiihe, Betiftellen und; Schränfe, Zeier der Schliehung des Grunpfleing Ale, mwelhe daher als Lehnsherrn, Agnaten, Spiegel, ‚Zußpeden, Kronen, Porzellan, Glas und | yälbes om 8. September 1841, Bo Lehns- und Sideicommißfolger, Wiederfaufebererp- ausgeräthe. „Die Say Mi ET, „ven Auf« ERS hwankfe. Zur Würdigun tigte, Realgläubiger oder aus einem andern Recpis- Fonstagen, Morgens. don 10 bie 11, hr, ange- re Mational? Denfmals im Zeurobun ge grunbe bei ven norgepashten Ablöfungen. betpei- fegen werden. a De 1a De i ' pr 4 'AbI6 Gap Te FU DE Raftendieek,' Notar. Walde. 'gr.8: geb. 6 99er Not au fepn, Anforich BT, ” aplune - en PRERILERATER DES LET. ;|1 ar vn jr Tun hm IRLUUT IE 8 \ Bath Tl ; j nitshe rss u „2 W@ependit, bei Bernd, Eulemagm,und ( LEITET tarsh N | ML RER u A 1974 ’ Drdre enthält dagegen eine Erflärung der Dfficiere der National: Sr. Majeftät des Könige. Die ganzen Allen, der Wegenad- Garde von Limoges, im welcher diefe Nachricht flir ganz ungez | Lazienfi und der Umfreis um den botanifchen Garten waren mit’ gründet erklärt wird. Spanien. — Madrid, den 8. September. (Pr. ©t.-3.) | penfäulen hin. Der Wahn von einer -bevorftehenden fremden Sntervention und } wo der Feldmarfchall Fvft einer dichten Reihe von Seuerbeden erleuchtet, und von der Ere:- mitage bis zum Palaff Lazienfi zog fich eine Golonnade von Kam=- Die Monarchen fliegen im Walafte Lazienfi ab; ven Warfhau Allerhöchftviefelben er-: immer weiter um ficb greifenden inneren Berfhwörungen feeint | wartete und eine große Wulfömehge die Zerraffen anfüllte. Das den NRegenten und deffen Minifter fehr zu beunruhigen. . Kein Tag vergeht, ohne daß die gedrudten Organe des Minifteriums uns verfichern, die. Negierung fenne und bemwad)e die Berfhwörer, und die Ruhe werde nicht. unterbrochen werden. - Eben fo wenig erfheint ein Blatt der im Solde der Megierung fichenden Sournale, ‚ohne Drohungen gegen das Auslane, und vorzüglich gegen die Macht zu enthalten, die am Ende doch allein im Stande feyn würde, die Ausführung einer bewaffneten Snterven- tion zu bewerfftelligen. So fagt da6 minifterielle Abendblatt vom 4. September: »Glüdliher Weife werden die fremden Mächte gar fehr ihre eigene Würde und felbft ihre eigenen Sntereffen in Erwägung ziehen, und wir find überzeugt, daß Frankreich, wel: es auf feinen Thron. einen Blrger-König gefeßt hat, nicht fo inconfequent feyn wird, auch nur Daran zu denken, auf ven Thron ded heiligen Ferdinand einen König von Gottes Gnaden feßen zu wollen.» Man berechnet die Anzahl der Earliften, weldye in Folge der lesten Ausdehnung der Amneflie nab Spanien zuridfonmen dürfen, auf 4500 Mann. R — Die amtlibe Gaceta veröffentlicht ein Deeret der Regierung, wodurch Spanien in folgende 14: Bezirke oder General = Gapitas nate eingetheilt wird: Neu:Gaftilien, Gatalonien, Andalufien, Balencia, Galicien, Arragonien, Granada, Alt:Eaftilien, Efiremas dura, Navarra, Burgos, Baskifche Provinzen, Balearifche Snjeln ind Ganarifche Snfeln. Ein Deeret vom 8. September verfügt, daß in Zufunft nur eine einzige Aushebung für die regulaire Armee und die Propin: zialmilig Statt finden fol; die Mannfcaft muß in erfterer fünf, in legterer drei Sahre lang dienen. "Der Gaftellano enthält ein Rundfchreiben des Minifters des Snnern an die verfehiedenen politifchern. Chefs des Königreichs, worin. er fie auffordert, die Gelege vom März 1837 zur Ne: gulirung der öffentlichen Prefje mit angemeffener ‚Strenge durd- zuführen. Der Eonflitucionel von Barcelona , ein Sournal der Spani- fhen Regierung, enthalt den Bericht über mehrere Feftmahle, womit man den Jahrestag der September = Bewegung gefeiert bat. Unter.der Zahl der von den Gäften ausgebrachten Zoafte ift jener des Generals pan Halen, General-Capitains, und inni: gen Freundes Espartero’s, , merfwürdig. Er lautet: »Der Na- tionalunabhängigkeit, meine Herren! Man hat von einer bemaff: ‚neten Sntervention in die Angelegenheiten Spaniens gefprocen ; mwohlan, «5 fey! Wir werden Niemanden angreifen; aber wenn man uns herausfordert, fo werden wir nicht allein die Vyrenden überfchreiten, fondern fogar bis Mosfau ziehen.» italien, — Nom, den 11. September. (Uugsb. Allg. tg.) Die Angelegenheitdes Erzbifhofs von Köln ift endlich beigelegt. Diefe Mittheilung Fommt aus zuverläffiger Quelle. Die einzel- nen Puncte der Uebereinfunft werden dem Publicum nicht lange mehr ein Geheimniß bleiben. » Der Gardinal:Staatöfecretair Lam bruschini, welcher den Bifchof von Eichftädt mit einer fperiellen Miffion des heil. Waters an den Erzbifhof von Köln in bdiefer Angelegenheit abgefchieft, fieht diefe zur Bufrieenheit des _hiefigen Hofes vollendet, und hat feinen Bericht Darüber eingefhidt. Bei dem aufrichtigen Wunfche aller Zheile, den langen Berhandluns gen eine Löfung zugeben, war: in der. Ieten Zeit ein folches Refultat vorauszufehen.. Nachdem der wichtigfte Punct der Dif: ferenzen beendet ift, dürften die anderen noch in Unterhandlung fchwebenden Fragen fehneller befeitigt werden. Man fagt bereits, Graf von Brüpl dürfte uns fhon im nähften Monate verlaffen, zu welcher Zeit der Baron von Buch hier auf, feinen Poften zus rudfehren dürfte. Polen, — Warfbau, den 17. September. Geftern traf Se. Maj. der König von Preußen zum Befuch bei Allerhöchftfei- nem Kaiferliben, Schwager hier ein. Um 3 Uhr Nachmittags war Se. Maj. der Kaifer dem Erlaucdten Gafte bi8 Blonie ent= gegengefahren, und um 7 Uhr Abend Tangten Beide zufammen-in MWarfchau an. Dbgleich eö noch nicht ganz dunkel war, haften doch die Einwohner Warfchau’s fehon ihre Häufer zu illuminiren angefangen, und bald Teuchteten alle Straßen in bellem Glanze; an den Negierungs-Gebäuden, an dem Rathhaufe, der Bank, der Dber:Rechencammer, den Schulen, der Wohnung deö Dreußifchen Gonfuls. und vielen Privathäufern ftrahlte die Namens» Chiffre fhönfte Wetter begünfligte die Ankunft der beiden Souveraine. Zum Empfang des Königs von Preußen, welcher geftern um halb 2 Uhr Morgens in Salifd, eingetroffen war, hatte der Kaifer feiz nen General-Adjutanfen Berg dorthin abgefhidt; im Gefolge: des Königs befinden fich. der General-Adjutant Neumann und der. Doctor Grimm. Um 13. d. M. befüchte der Kaifer das Alerandra:Snftitut zur Erziehung von Edelfräulein,, deffen Vorfteherin, Zrau v. Grot- ten, von Sr. Mayefiät, in Anerfennung ihrer verbienftlihen Reiz tung deffelben, ein foflbares Sermoir zum GefchenE erhielt. Hegypten, — Uerandrien, den 26. Auguft. (U. 3.) Seitdem die General-Confuln zurücgefehrt find, fcyeint fi Allee: in der früheren Weife wieder geflalten zu wollen. Der Pafcha; der feinen Sommeraufenthalt immer in Alerandrien und feinen Winteraufentpalt in Kairo nahm, und nur feit den Ichten zwei Sahren wegen der Erdigniffe gezwungen war, befländig in Aleranz drien zu bleiben, wird feine alte Gewohnheit wieder aufnehmen, und in einigen Zagen nad) dem Delta zur Snfpicirung der Dör- fer und bon dort nach Kairo gehen, wo er den Winter verbleiben wird. Die General:Confuln werden ihm folgen. — Der Pal: muß jest die Sprijcn Zruppen herausgeben, da ein Großherr= licher Commillair hie@ift, um fie in Empfang zu nehmen. Es: befinden fi deren urgefahr 12,000 bis 15,000 in der Aegyptis- [en Armee; der Palcha behauptet aber, «5 feyen nur A000 M. da, die Übrigen wären tobt, davon gelaufen, -furz nicht mehr hier, demnach wird er nicht mehr herausgeben. Der Major Na: pier jedody will eine Rundreife zu den verfchiedenen Regimenterre machen, um die Syrer dort felbft herauszufinden, was ihm fehr viel Unannehmlichkeiten zuziehen und doch nicts helfen wird. Ueberhaupt werden die Engländer dem Pafcha feine Nube laffen ;. ift die Sache mit den Syrifchen Truppen vorbei, werden andere aufs Zapet Fommen, und nichts eignet fich fo dazu, ald die Aub=- führung des Handelstractats. Welches Mıptrauen aber auch Mehmet Ali gegen die Englän= der hat, beweif’ı dad, was Fürzlich mit den beiden Linienfciffen Nodney und Galcuttavorfiel. Sie lagen lange in weiter Ent= fernung von dem neuem Hafen, ohne MWaffer einzunehmen, plöß- lich brathen fie auf ımd gingen nad) Abufir, um dort Waffer zu nehmen, was ihnen aber von dem dortigen Commandanten rund abgefhlagen ward; hierauf gingen fie zurüd bis zum Marabut und verfuchten dafjelbe dort, erhielten aber denfelben Befcheid. Als fi der Gapitain des Nodney beim Pafcha darlıber befchmerte, fagte lesterer, daß er mit Vergnügen Befehl zur Verabfolgung de6 Waffers ertheilt hätte, aber er habe nichts davon gewußt. Sndeffen hatte er eö wohl gewußt, denn Faum waren die Schiffe aufgebrochen, fo ward ein Courier über Hals und Kopf nach Abufir gefhict und der Commandant bei feinem Kopfe verant: wortlich gemacht, wofern er nur einen Tropfen Waller gebe. Sept find Diefe beiden Linienfchiffe nad) Beyruf gegangen, um. dort Waffer zu nehmen, werden aber wieder zurüdfehren, Belgien. — Brüffel, den 19. September. Ihre Mas- jeftäten werden, wie man jest vernimmt, nicht vor dem 23, d.M. aus Franfreih im Schloffe Eaefen wieder eintreffen. Dr. Heeren, Lehrer an der höheren Gewerbefchule zu Hanno= ver, ift hier angefommen, um im Auftrage feiner Regierung uns fere Gewerbe-Ausftelung in Augenfhein zu nehmen, und über- haupt fi) von dem ZBuftande der Belgifchen Snduftrie zu une terrichten. Dreutfhbland. Preußen. — Berlin, den 21. September. (St.=3.) Se. Ercellen; der Kaiferlih Ruffifhe Finanzminifter, - General ber Infanterie, Graf von Gancrin, ift nad St. Peterburg ab- gereif’t. 5 f — In der Mi Se. Majeftät im Errichtung einer eine bedeutende ftalt verwendet m a eburger Zeitung wird aus Berlin gemeldet: önig haben dur eine Gabinetö:Drdre für die möopathifchen Klinif in unferer Hauptftadt me beflimmt,, welche jährlih für diefe An- en fol. Demzufolge wird auch eine homdo-- en, at, mn x; VD ee u er - r — io u PETER patbilcdhe Apotheke und. ein Lehrfiuhl für Homdopatbig an unferer ; der magnetijchen Deklination umd Sutenfisät, fo mie auch der, Univerfität gegründet werden. — Am 19. September find aus [ abfoluten magnefifhen Declination und Sintenfität. Ueber "den dem Königlichen vaterländifchen Mufeum. in Monbijou vermittelft ; Zwed und die Bedeutung diefes AUpparats Iprach Hr. Profeffor gewaltfamen Cinbruche mehrere Koftbarkeiten entwendet Morden, Weber ; Hr. Profeffor Poggendorf hielt einen Vortrag über eine deren Merth, als Kunftfachen, nicht gelcbäst werden Fann. Man |neue Methode, die Stärke. der eleftromotorifhen Kraft zu meffen, bat den Ihätern noch nicht auf die Spur fommen Ennen. auch dann, wenn diefe Kraft nicht conflanr if, Hr. Hofrath > E Marr trug Bemerkungen über die Verftarfung phyfiologifcher — Köln, den 16. September. (Pr. St.3tg.) Das Hera | Wirkungen der Galanifchen Kelte vor, und zeigte einen nach naben der großen Auctionen in den Niederla den, das anhaltende feiner Angabe confiruirten Apparat, der die Etelle der fogenann: Fallen der Golonial-:Waaren und die unglinfligen Ausfihten für} geu Unterprehungs» oder Blig= Apparate vertreten full. — In die Weinlefe haben im Monat Auguft eine Stodung bervorges I per chemifhen Section fprab Hr. Afademifer Fritfhe über bracht, die fonft gemöhnlich in ihm zu Emde gebt, die zahlreichen Producte der Einwirkung, von Kali auf Indigo Die Strasburger Häufer haben den bis jege mit Mainz beflez | und über Hamalın und zeigte fchöne Präparate vor; Hr. Pro: benden ausfchließlihen Rang:Vertrag gefündigt, um auch mit feffor Echrötter Uber Verbindungen des Chromoryds nit Schwer Köln anbinden zu fönnen; jedoch find in Bezug auf die Einreis | Feifaure; über Chromalaun; über Farbenveränderungen "der 2b: hung der Franzöfifhen Schiffer und die Rheine Zul-Berhältniffe fung des jchwefelfauren Chromoryds, über einen neuen Körper, einige Bedingungen aufgeftellt, die mac einer genaten Erwäs | entitanden durch Einwirkung von ferefeliger Säure aus einer ung unterliegen. Der Franzöfiihe und Niederländifche Hanf Yuftöfung von chromfauren Kali. Hr. Dr. v. Kurter legte Mur delö-Bertrag hat die Beftrebungen aller Nheinhäufer, an ven ffter durch Chromverbindungen gefärbter Zige vor. Hr. Dr. Gei- Bortheilen deffelben Theil zu nehmen, hervorgerufen: es Fragt ffeter redete über Antimonopyd. Hr. Geh. Medicinal-Rath Mit: fich aber noch immer, ob eine Umladung unterwegs überhaupt f fperlich rheilte Werfuche: mit, nach welchen die antimonige Säure! ftatthaft fey, und bis jest fcheint nur fo viel gewiz, daß Die Nies ' ‘ D \ wahrigeinlic) Feine bejondere Dridationsftuft des Antimons, fon- derländifche Flagge zum Nachtheil der Zoll Bereins-Flaggen fehr > j h i 2 | dern eine Verbindung von Antimonoryd und Antimonfäure. ift. gefucht werden dürfte, wenn nicht, wie fehr gewünfcht wird, auhf Hr. Atavemiter Fritihe zeigte einen Apparat zur Elementarz diesfeits ein Scifffahrts Abkommen mit Frankreich zu Stande analyfe organifher jidjtoffyaltiger Subftanzen, welcher est mög: gebracht werden fol. lich macht, Are. einen Verfuc Koblenftof, Waflerftoff: und. X ; .& OR Ähnliche Stidtoff zu beffimmen, und Iehrte den Gebrauch deffelben. Dr. Pe = ee Dr. Barrentrapp fprah über Stidftoffdeftiinmung in organifchen geichlagen, Daß auf den abgebrachten Noden- und Weizen Sel: Verbindungen, durch Glühen verfelben mit Kalk und Natronhys dern ein Nachwuchs fich gebildet hat, der bei dem Mißrathen der drat, nie deö Dr pe ea en und Fallen defels £ Ben 5 I - Eden mittelft Platinchlorid. v. Akademiker Fritfche redeterüber | Beinen iR Die gBiterung vom Bein gemefen, und tr [%, Anapfe hlotbattiger organifher Subfangen, aub-über A , - >= iesiährigen „Gr h wendung ! pferor - Hr. Ober:Intendant Yan Defaetb araiten mir „MER ie Tanne und ndene NORD Joe einem Apparat su dusien wa Bain-Bus E i ne R g ande. — ion. Sn der Witterung bis zur Zeit der Weinlefe anhalten. folte. erfien Sigung,am 21. d. M. wurde Hr. Director Dr. Schmidt aus Paderbom zum Präfidenten des erjien Tages erwählt: Hr, Profeffor Hüther aus Marburg fprady über alymmetrifche Beden und e5 nahmen befonders’ die HH. Profeffor Meißner, Profeffor Zrefurt und Med.:Raty Kaufmann an den Discufjionen über diefen Ge: genftand Theil; aledann zeigte derfelbe Redner verfchiedene: von ihm erfundene Inftrumente für die Fünftliche Srühgeburt vor, über welche von den HH. Profeffor Erefurt, Med.:Rath Kaufmann, Pros feffor Meißner und Dr. Schütte aus Wolfenbüttel discutirt wurde. — Medicinifche Secion. In der Sikung am 21. September unter dem Prafivium des Hrn. Hofrath5 von Ammon, fprac zuerft Hr. Profejfor Ruere aus Göttingen über die Heilung, der Amsurofe durch die Sciel-Operation , welhem: Hr. Hofrath von Ammon feine Beobachtungen. in Beziehung auf Heilung “auch anderer Augenfrankheiten durd diefe Dperation, Ddemnächft. die HH. Dr. Hahn aus Hannover, Profefor Ritterich aus. Leipzig, Profeffor Eanger aus Gräs, Dr. Minfing aus Berlin, und. Dr. MWurh die ihrigen anfchlofjen.. Dann fpradh Hr. Dr. Simon aus Berlin über phofiolegiihe und pathologifche Chemie, woran Hr. Hr. Geh. Rath Harnier aus Kaffel und Hr. Dr.. Remaf aus Berlin Diseuffionen, Hr. Dr. Minfing aus Berlin aber die An: zeige eines dort gebildeten Vereins für phyfivlogifche und patho- togifche Chemie anreihete, und zu Beiträgen aufforderte. Hr. Dr. Siebert aus Bamberg hielt einen Vortrag‘ über die ‚phyfio: logiiche Bedeutung der Arzneifymptome, insbefondere "über die des Chlor und Colhicum zur Beantwortung der im vorigen Jahre | in Erlangen geftellten Frage; 6 discutirten Darüber die HH. Geh. Nat) Darleß und Dr. Simon.” Hr. Dr. de Chaufepie aus | Hamburg lenkte die Aufmerkfamkeit der Anmefenden: auf die Norbdeutfchen Bäder, über welchen Gegenftand fih) auch die HH. Hofrat) von Ammon und Dr. Bernftein- aus Warfchau auöfpra= hen. Nachdem Hr. Dr. Remak Über die Operirbarkeit dev Ges fhwülfte gefprochen hatte, wurde Hr. Reibchirurgus Dr. Holfper zum Prafiventen des nächften Zages gewählt. Hr. Hofrath von Ammon hatte fein Werk über angeborne chirurgiiche Krankheiten vorgelegt, und Hr. Dr. von Franque aus Ems. feine Schrift über die dortigen Zhermal-Quelen eingefandt. Heute Abends wird Hr. Profeffor Lachmann den- fich dafür in- tereffirenden Naturforfchern und Aerzten in einer Abend = Unters haltung einige mufifalifche, intellectuele und tedhnifche Leiftungen der Zöglinge des hiefigen Blinden - Snftituts vorlegen. Mufik, Declamation, Borlegung, Erklärung und praftifche Anwendung der mannigfachen Hülfsmittel zum Blinden = Unterrichte werden, nach einer einleitenden Mede des Directors, im belebenden Wedj- fel folgen. Freie Städte. — Frankfurt, ben 20. September. Baiern. — Münden, den 18. September. (U. 3.) Nad: richten aus Berchtesgaden zufolge, "wird Se. Majeftär der Ko: nig Freitag den. 1. October Abends, Ihre Majeftät die Königin von Griehenland aber den 2. October hier eintreffen. — Ihre Majellät die verwitwete Königin ift heute in Begleitung Ihrer Durclauchtigften Tochter der Pringeffin Fohann von Sacılen nach Zegernfee abgereif’t, mo man in den nachften Zagen der Ankunft Shrer Majeftät der Königin von Preußen entgegenficht. Sadien. — Dresden, den 16. Sepibr. (Sädhl. Bl.) "Am il,, 12. und 13. d. M. trafen bier der Kaiferl. Königl, De: fterreichifhe Generalfeldmarfchall: Lieutenant v. Hrabowöly md Hauptmann und Adjutant v. Blafewig aus Wien, der Großher: zogl. Hefliihe General » Major Freiperr dv. Stof') und Siegroth, und der Hauptmann Dambmann aus Darniftadt, fo wie der Kos nigl. Baisriche General-Lieutenant und Brigadier dv. Zandt und der Hauptmann dv. Fries , ald zu Snipicirung der Sachjifhen Ar- mee delegirte Gommiflion, hier ein. Nachdem digfelben am 14. DM. die hier garnifonnirende Gavallerie, am 15. ein Bataillon Snfanterie und eine Batterie reitender Artillerie auf dem Erer: sierpläße, fo wie heute die verfchiedenen Depots und Militairan- falten befichtigt haben, werden fie morgen oder Übermorgen zu gleihem Zwede fih nah Rodlis, zu Infpieirung der leichten‘ Snfanterie und von da nach Mittweide begeben, wo eine combi: nirfe Zruppenmaffe zufammengezogen ift. j fenburg. — Aus. dem Medlenburgifcen, Ni lern Pin. Merk.) Man vernimmt, daß der Beitritt der Medlenburgifchen Großherzogtpümer zum Zol:Werein, unge: achtet der Schwierigkeiten, welche dabei zu überwinden, nunmehr dennoch nad) Verlauf einiger Zeit zu gemwärtigen feyn möchte. Den Großherzogthümern fol für den Eintritt ein fo beträcht: ticher Geldantheil geboten worden feyn, dag man fi der Einwilligung jder Stände verfichert halten zu, dürfen glaubt. Braunfchpweig. — Braunfhmweig, den 22. Septem: der. (Tagblatt) Berfammlung der Deutfhen Natur: forfbher und Aerzte. — Gm der new conflituirten.p hyfis talifhen Section wurde am 21, September Hr. Profeffor Weber zum Präfidenten erwählt. Hr. Hofrath Dfann fprad vhber die Anwendung der hydroeleftrifchen Kette zum UAegen, und ‚zeigte mehrere gelungene Berfuche fomohl don geägten Metallen, ls. auch, von den davon genommenen Abdtüden ver; Hr. Ins Spsctor Meierftein aus Göttingen zeigte einen von ihm cönftruirs “en fehr compendiöfen Apparat zur Beobarhtung der Variation ier bie Errichtung eines Kunffvereind unter dem Namen beiazione arlistica toscana in. Ausfidt geftellt. Der Nuf beinahe in allen bedeutenden Städten Deutfchlands beftehenz Sefelfchaften diefer Art ift auch hierher gedrungen, umd zu: hit hat wohl der a ins Leben getretene Verein und Die gehen. 4 Der Director des niimismatiihen Gabinets in Mailand, Dr. Su neo, einer dem. bedeutendften. Gelehrten und Schriftfteller a ns, und wegen feiner höchfi fhäßbaren perfönlichen Eigen: Michaften allgemein geachtet und betrauert," ift mit Zode abge: gangen. 8 ' } um \ \ r 5 i x , NR and. — St. Petersburg, den 16. September. Sr. Senke der Kaifer haben dem Dejterreichifchen Nefidenten in u Hrn. Lichmann, den,St. AnnenOrden zweiter Claffe ve i : iehen. . "De Hahn Hof: Bau = Conducteur Stremme ift zum außerordentlichen Profeffor der Civil-Baufunft an der Univerfirät u Dorpat ernannt worden. 5 Der Magdeburger Rabbiner, Dr. Ppilippfon, hat für die von ihm herausgegebene und Sr. Majeftät überreichte Bibel mit Gommentarien die große goldene für ausländifche Gelehrte be: fimmte Medaille erhalten, N "Bon Seiten des Unterrihts-Minifteriums ift eine Verfügung über bie öffentlichen Borlefungen in St. Petersburg erfchienen, deren Zwed ift, für die Gefelfchaft den geiftigen Nusen folcher Borlefungen mit deren moralifcher Unfchädlichfeit zu vereinen. Beigien., — * Brüffel, den 20. September. Die neue ftien Begebenheiten zu Paris, der Mordanfchlag .nämlic) und die "aufrührerifche Bewegung . der dortigen Bevölkerung, haben die ‚Abreife ‚Shrer Majeftäten des Königs und der Königin der Bel Hier um einige Zage verzögert, und obfchon es hieß, Ihre Ma: jeftäten würden vorgefiern bereits in Dftende eintreffen, um Ihre Königl. Hoheit die Herzogin von Kent auf Ihrer Durchreife nad) England zu erwarten, fo weiß man doc jeät beflimmt, daß Ihre Majefläten vor dem 23. oder 24. d. M. Paris nicht verlaffen werden. Wie e5 Scheint, wird der ganze Hof die leßten Tage der "Septemberfefte mit feiner Gegenwart beehren, wie denn aud wirflih aus Dflente gemeldet wird, dag Vorbereitungen zur Ab: ‚reife der jungen Prinzen getroffen find. Bon Seiten der Regierung fowohl al& der Municipalität wird Alles aufgeboten, um die Fefte aufs Glänzendfte zu feiern, vor: Jüglich wege der vielen und angefehenen Fremden, welche theils chon hier fich befinden, theils noch erwartet werden; doch zeigt 5 fih nun, daß man mit einigen Dingen zu voreilig im Verz fprechen war, und daß man, aller Anftrengungen ungeachtet, das mit bis zu der beflinimten Zeit nicht fertig werden Fanı, wie „B. mit mehreren Abtheilungen der Eifenbahn nach der Franzöfifchen ränze. Um denn doch etwas von der Art fertig zu haben, hat man eö fo weit zu bringen gewußt, Daß wenigftens der neue ahnhof hiefelbft und die Vereinigungs=Kinie, zwifchen der nörd- ichen und öfllihen Bahn proviforifceh fertig feyn werden; aber eilich find. dazu mehrere Zaufend Franken verwendet, bie bald nnüß feyn werden, weldye Vergeudung der Negierung von den eralen Blättern zum Borwurfe gemacht wird. Bon der behuf eines Handelsvertrages in Paris befindlichen Commiffion hat man in den legten Zagen nichts Beflimmtes ernommen ; es heißt nur, daß man Hoffnung zu einem ziemlich günftigen Erfolge habe. ES find neulih noch mehrere Beamte ‚dahin abgegangen. ES heißt, der Graf de Meulenaere werde bei iner Familie zu Brügge zurlid erwartet; doc werde er bald bieder nach Paris zurückehren, welches wenigftens beweil’s, daß die Sache ihrem Ende noch nicht nahe ift. Man glaubt, Hr. de Meulenaere werde ald Belgifcher Gefandte Sranzöfifchen Hofe zu Paris bleiben, an die Stelle ded Hrn. Lebon, Der fich dort. auf diefem Poften, wegen des Griminal:Procefjes feines uders, des Notars Lehon, in einer: falfchen Stellung befindet. Die Sache der Belgifhen Nahdruder Franzöfiiher Werfe fol, ie eö fcheint, die befagte Gommiflion in Paris fehr ernftlich bes Thäftigen, und dies ein Hauptgegenftand, richtiger eine conditio ‚sine qua non, werden; wenigftens haben die vornehmften hie: figen Buchdruder und Buchhändler’ vor einigen Zagen eine au: ‚Berorbentliche Zufammenfunft gehabt, um über ihr gefammtes elle zu berathfchlagen. 6 wurde ein Ausfhuß ernannt zur A an einer. Denffchrift zur Bertheidigung ihrer Snduflrie, — EEE ETF UERRERIE 0; sumer:r EIERN. \ r u? a N . 1383 Von ber früher befprochenen Gründung einer Belgifchen Golonie zu Verapaz in Guatemala ijt jet wieder ftarf die Rede; man verfichert fogar, daß die Negierung entfchloffen fep, mäch- fiens eine. Commiffion dahin zu Shiden, die Sache an Drt und Stelle zu unterfuchen und Berihf abzuftatten. Niederlande, — Haag, den 20. September. Ihre Königl. Hoheit die Pringeffin von Oranien werden, in Beglei- tung, der Gräfin Marie von Würtemberg,, nad) Stuttgart antreten. Deutfhland _ 22. September. Ueber bie ' Beeufen. — Berlin, de Neife Sr. Mojenar des Königs E und von Warfchau enihält Morgen die Reife die Breslauer Zeitung folgende Mittheilungen: Se. Majeftät verließen befanntlid Breslau am 15. d. M. Nachmittags um 2 Uhr. In Wartenberg nahmen Allerhöchftdiefelben bei dem Prinzen Biron von Kurland den Thee und in Antonin bei dem Surfen Radziwill das Abendbrod ein. Un der Gränze wurden- Sie von dem General = Adjutanten und General: Quartiermeifter Sr. Majeftät des Kaifers, General-Lieutenant v. Berg, und von mehreren Slügel- Adjutanten empfangen. In Kalifch Famen Sie- am 16. Sept., Morgens um 2 Uran, wo Sie im Regierungs- gebäude abftiegen und Nuffifcye Unifoum anlegten. Kalifch fomwopl als alle Drifyaften auf dem Wege waren glänzend illuminirt. Se. Majeftät [peiftten in Lowicz zuMittag und reif’ten von hier ohne Unterbrechung bis Warfchau. Auf der legten Station wurs den Alterhöchfidiefelben von Sr. Mafeflät dem Kaifer empfangen. on hier aus fuhren die Monarchen zufammen in einem offenen Wagen, und langten Abends um 7 Uhr in Warfchau an. Ce. Majeftät der König begaben fic) fogleich nad) Lazienfi, und nah: men bier Cour an. . Am andern rgen war große Parade des erften Armee = Corös, welches von dem General der Snfanterie, Zimateow, befehligt wird. Dafjelbe befteht aus 3 Divifionen Snfanterie, 4 Gavallerie : Regimentern (2 Regimenter Uhlanen, 2 Negimenter Hufaren), der erften und zweiten Gendarmerie-Di: vifion, einem Negiment Linien Kofalen, einem Regiment Mufel: männer und der Artillerie des Corps, im Ganzen aus 36,00U.M. Se. Majeftät der König, gend, langten um 10 Upr auf de höchftdiefelben wurden mit Hurrah unter den Zritppen die allgemeinfte die Front hinunter ritt. die Rufliihe Generalö Uniform tra= Parade = Plabe an. jeflät. Nac beendigter Parade um zu mwiederholtenmalen im Angefihte des ganzen Heeres, fuhren dann zufammen in einer Drofhfe nach der Citadelle von War: fhau und fpeiften ganz allein im Palafte Lazienfi. Abends war große Slumination, freies Theater Und Zeuerwert, Um 10 Uhr deffelben Abends traten Se. Maj. der König bie Nüdreife an und wurden wiederum von dem Geeral dv. Berg bis zur Gränze begleitet, Alterböchfidiefelten dejeuhirten auf der NRüdreife in Kosnimwice und dinirten in Kalifd, wo die Behörden und Ehren= wachen zum Empfange bereit waren. Die Aufmerkfamkeit, wel ce Sr. Waj. dem Könige von Seiten Nußlands erwiefen wurde, war in jeder Beziehung außerordentlich. Auch- auf der Rücreife waren alle Drtfchaften erleuchtet, und felbft die Subaltern-Beam: ten, bis zum Ghauffeeroärter herab, Waren im Fefl-Anzuge. Se. Majeftät waren auf der ganzen vn take 108 Meilen, welde in 86 Stunden (inclufive 27 Stunden Aufenthalt, in Warfchau) zu: rücigelegt wurde, von einem Fleinen Gefolge in drei Wagen bes gleitet. An der Preußifhen Gränze wurden Se. Majeftät von dem Dberpräfidenten v. Arnim eıwärtek, welcher in den Königlis ben Wagen aufgenommen wurde. Ullerhöchftdiefelben foupirten wieder in Antonin, Dfirewo war illuminirt, und auf dem Wege von Antonin bis Breslau: brannten von Diftanz zu Diftanz Feuer am Wege, Am 19, früh nad 3 Uhr langten Se. Maieftät wie: der in Breslau ar und fegten gegen 7 Uhr Shre Reife nach Erdmannsdorf fort. . Se. Ere. der Wirkliche Geheime Staats: und Kriegs-Minifter, General der Infanterie von Boyen,,ift von Pofen hier wieder eingetroffen. i hr Würtemberg, — Stuttgart, den 21. September. (S. M.) Goeftern Abend ift Se. Hoheit der Herzog Eugen von MWirtemberg mit’ Seiner Durclaugtigften Gemahlin und. zwei Prinzeffinnen Zöchtern zum Befu bene önigligjen Samilie bier e burc) eins der Mitglieder dorthin gebracht werden foll. angefommen, I B Baden. — Karlörupe, den 20. September. (Sarlör. 3.) Die von Seiten der hohen Bundes »Militairbehörde zur Snfpiciz rung unferes Aımercorpb ogeoröneten Generäle find num bier eingefroffen und. beufe zur Großherzoglichen Zalsl gezogen wor= den; es find dies ‚der Königlich Preußifche General = Lieutenant von Thiele, der Großherzoglic Dldenburgide General von Gayl und der Kurfürfilich Hefifche General Lieutenant von Haynan. Sn ihrer Begleitung befinden fih der Königl. Preußifbhe Major von Feld, der Königl. Preugiide Hauptmann Graf Briola, der Großherzog. Hldendurgfche Hauptmann von Plate und der Kurs fürftl. Heflifhe Hauptmann Schmidt. Die Infpicirung foll dem Bernehmen nach mit einer Nevue ded in vollftändigem Stande einberufenen Leib» Snfanterie-Regiment5 beginnen, und im Ber: laufe derielben Manöver i Statt finden. Unfere ei wien ur SInfpicirung nach Hannover und 1591 Artillerielager auf dem SHarbthofe, Kurheffen, Luremburg und Naffau, tochorn und dv. Lajfolaye find bereits »Das Deutiche Vaterland, i Mo Eide fchwört der Drud der Hand, > Mo Treue hell vom Auge bligt, Mo Liebe warm im Herzen fißt, Das ganze ein’ge Vaterland, Sp weitsdie Deutfhe Zunge Hingt Und Gott im ‚Himmel Lieder fingt, » Soll teben. Hoch !v \ Die ganze weite Biabl Ra Bolfsmaffe, die den Bi lagerte, immte unter dem Donner des Gefchliges mit allı ,‘ der. Begeifterung in dies, von Allen tief und innig empfu , umaufhörlicy fi eıneuernde Lebehoc ein, und weithin Duk Schluchten deö Zeuteburger Waldes wiederhalte fein tau faces Echo! RE 3 100, TER N _ Diefer Hene war der eigentlihe Glanzpunct des IX In mandhem Männerauge glänzte die Thräne. Sie gab di feierlichen, in veiner, edler, inniger Vaterlandölicbe verherrlic | te - Andacht die Weihe ! a wer bdiefen Moment fe mit erlebt hat, wird ihn ganz zu würdigen. verftehen. \ an i I nal Vaterlan duse m uns in I Wunfeh ein, daß baldmöglichfi die zur würdigen | ndung W Kiefenbaues noch A e Geld iftet perbeigef ft we mögen. Aber wenn überall im ganzen Deutfchen Baterlande # Sammlungen als eine Nationalfache betrieben würde: wie fc Hannover, Medlenburg und Baiern mit einem rühm ichen Bil - Ipiele darin vorangegangen, find, wenn Seder einen Beif opfern wollte auf dem Altare des Baterlande do müde 3 das Fehlende da feyn. EN Mögen dazu von Stamm zu Stamm in allen Gauen unf fhönen herrlichen Baterlandes die begeijterten Worte des Graf Aueröperg wiederhallen ; / ) Lodert ihr Deutfhen Herzen in Flammen, Schlaget zu einem r Nähe des Großherzoglichen Sand: | genommen, und zieht täglich eine gtbum Hefien. — Darmftadt, den 21. Sep . tg.) Geftern war der Kaiferl. Königl. Defter: undespräfidial-Gefandte Graf von Münch: Bellinghaus a bier angekommen, um vor feiner Abreife nad { -Königl. Hoheit dem Großherzoge feine Aufwarfung zum ichen. Se. Er. fpreilten bei Hofe und fehrten hierauf nad Frankfurt zurüd. Heute hat der Graf d. Ingelheim Gr. Epe. dem ditigirenden Staatsminifter, Minifter der auswärtigen Angelegenheiten zc., Sreiberen du Thil, fein Beglaubigungsfchreiz ‚ben als Kaiferl. Königl. Orfterreichiiher Gefchäftsträger am Groß: Kiefig und mäbhlig hergoglichen Hofe überreicht. ), Hoch Yoll 86 ragen, Memnon Germania’d Surbeilen, —. Kalfel, den 23. Septbr. (Kafl. 3tg.)| Brande zufammen ! Da e5 will topen. M Geftern Nachmittag trafen Ihre Hoheit die.Derzogin von Sach: Daß fich formend Da auch zu tönen N fen-Mei Das Erz belebe, Soll e& bedacht feyn, . ‚Schmefter Er. Hoheit ded Kurprinzen Mitregen- — Weimar, den 20. September. fiern find Se. Königl. Hoheit der. Kronprinz von ) 1 Dresten fommend, hier eingetroffen, haben in Bel- he e Frau Großherzogin dinirt und Abends die Reife 106. Darf weiter forfgefeßt. Eben fo find Se. Königl. Hoheit infi Erb = Großherzog geflern von Breslau hier -ein [a & . der Prinz Peter von Oldenburg iff von Gr. K. Hoh. iR unter die Großfreuze feines Hausordens vom en } ufgenommen worden. ir Detmold, den 22. September. Ulle Zei: ‚über da5 bei und am 8. September gefeierte Feft der ung des Grundfleingewolbes zum Hermanns: Denfmale eben durcbaus einftimmig den mächtigen Eindrud hervor, den hoch auf das verfammelte BolE gemacht habe. drud war in der That wahrhaft allgemein und allgemaltig., Er wird empfunden werden bei unferm Wolfe, fo weit die Kunde von diefem fhönen, erhebenden Nationalfefte dringt. Wir können es und nicht verfagen, den Schluß der Rede, deren Zon gewiß in Aller Herzen Anklang findet, hier. befonders hervorzuheben. Nachdem die Snichriften der einzelnen, in das Grundfteinge- mwölbe eingelegten Votivtafeln genannt, und befonderö die der legten hervorge oben war: »Maneat, quaero, duretque, Taci- tus Germania, cap. 33. Hermann, dem Befreier Deutfchlands, gründen dies Denkmal Deutfchlands Fürften und Volföftämme, in Eintradt verbunden. Er bleibe und daure, der Sinn der Eintracht, welcher dies Denkmal fhuf, und getilge fey der Fluch der Smieftacht, den der Zorn der Uebermundenen an der Wiege uuferes Baterlandes ausfprach.», fuhr der Redner alfo fort: »Das find die Gegenfiände, weldhe wir dem Grunde diefes Baued anvertrauen. Wir aber wiederholen den Wunfch, daß er bleiben und dauern möge, der Sinn .der Eintracht, welcher dies Denkmal fhufz bleiben und dauern der Sinn der Eintracht zwi: fhen Fürften und BVolfsftämmen. So feft und innig, wie wir wünfhen, daß diefe Steine fich fügen, mögen Fürften und Für: ten, Stamm und Stamm, Hürft und Volk verbunden feyn; fo feft, wie wir wünfchen, dag das Gewölbe des Grundfteins unter diefem Bau fi fchliege, möge der Quell der Zwietracht gefchlof- ‚fen feyn auf ewige Zeiten! Und dazu möge helfen dies Bild, das bie Eintrapt fchafft. Laut laffen Sie uns rufen: nn et" EI 311 1 LE EHRT CHE? EL TZ) Ri, Ber u; Daß fih Hermanns N Bra’ einft. in Deuffchlandt anddı erhede. Herzen die Nacht ein. - Lodert: ihr Deutfchen Herzen in Flammen, Sthlaget zu einem Brande zufammen ! Der Königlid Hannoverfhe Zorftbeamte aus dem Dönabrüg fhen, welcher beim Fefimahle in der Zürftlichen Reitbayn a 8. September fo jhön uud Fräftig redete, und deffen mit allg meiner Begeifterung und Acclamation aufgenommener Zoaft v echter Baterlandsliebe zeugte, ift in der literarifhen Melt unf dem Namen »Frig vom Walde» befannt. Der von ihm ausg) brachte Zoaft lautete wörtlich alfo: »Einigfeit in allen Deutfc Gauen, Sirghafte Kraft dem Deutfhen Heere, Frieden ul MWohlitand über Stadt und Land, Liebe zu den Negenten, Eh furdht vor dem Gefeße, Keine Zurht vor den Feinden Ger niens, Und Hochgefühl für das Baterland, Das Deutfhe V terland Hoc über Alles!» ’ Braunfhweig. — Braunfhmeig, ben 23. Septen ber. (Zagblatt.) - Geftern fand die zweite General-Berfammiu der Gefellfhaft Deutfcher Naturforfcher, und zwar in Gegenma eines zahlreihen Auditoriums, Statt. Es brachte der erfte © fhäftsführer die Wahl der Verfammlungen für Fünftiges Ya zur Verhandlung, und flug, mit dem Bemerfen, daß beftimm Einladungen nicht ergangen wären, vor, daß Gräß möge gemäh werden. “Hr. Profelfor Schrötter von daher Außerfe, er würd wenn die Verhältniffe noch fo lägen, ald dies vor vier Mochl noch der Fall geweien, im Stande feyn, eine beffimmte Einl venz Statt gehabten Berfammlung Staliänifcher Naturforfch Padua zum nächftjährigen Verfammlungsorte beftimmt fey, hal die K. K. Negieruug bei der nicht großen Entfernung der Städ halb der Alerhöchfte Befcheid gegeben worden, für dad Zahr 1843 zum Berfammlungsorte auserfehen mürd dort gern würde aufgenommen werden. Daß dergleihen Be fammlungen in den Kaiferlihen Staaten den Wünfden ber K. Regierung entfprächen, Iehrten Die Vorgänge in Wien, Pr und Brünn, und um fo dringender bürfe er, dem von fein Gollegen. iym gewordenen Auftrage gemäß, ber hochgeehrten Be fammlung proponiren, im Jahre 1843 Gräs mit ihrem Befud zu erfreuen. Der erfie Gefchäftsführer erklärte jedoh, daß ı Arad ve; LI FORBE AREA) 2 v. dung dahin vorzulegen; nachdem indeffen auf der jüngft zu SU) haft der Deutfhen Naturforfher und Aerzte, wenn fie Grd _ Hamtoverfche Zeitung. Nr 228. ein Vorgriff in die Nechte der Fünffigjährigen Berfammlung feyn 1385 —nelenig _Sreitag, den 24. September 1841. über die höchften Berge der Schweiz und über den rothen Schnee; würde, com jeßf für 1843 eine Wahl zu treffen, und brachte, ! Hr. Ober:Bergrath Zinden, über Selen- und Nidel-Berbindun: da unter den vorgetragenen Umftänden von einer Berfammlung im fünftigen Sahre zu Gräß die Rede nicht feyn fünne, Die Stadt Mainz dazu in VBorfchlag, in fo fern nit etwa Wiesba: den der Vorzug follte gegeben werden. Hr. Profeffor Weber aus Leipzig machte darauf aufmerffam, daß viele Mitglieder der ° Meinung wären, ald ob die Gefelfcaft bei der Wahl ihrer Ver: fammlungsorte von Sahr zu Fahr zwifchen einer Norddeutfchen und einer Süddeutfchen Stadt mwehfeln müffe, das aber 'diefe Unfiht in den Gefellfchafts - Statuten tıbırall feine Stüße finde, mie denn diefelbe auc) in der That Dadurch fey widerlegt worden, daß die Berfanmlung in Halle der zu Leipzig unmittelbar gefolgt fey. — Hr. Forfirath dv. Wedekind geftand zu, daß ein folcher Wechfel in den Statuten nicht vorgefchrieben fey, glaubte aber, daß er bei Wandergefellfhaften dem Gebote der Billigfeit entfpreche, und unterftügte den VBorfchlag, im nächften Sahre die Verfammlung in Mainz zu halten, auf das Kebhaftefte, indem nicht allein die Lage der Stadt, an einem Strome, der mit einer, Menge von Dampficiffen regelmäßig befahren werde, und bei der beftehenden Eifenbahnverbindung mit Frankfurt und Wiesbaden, 'diefelbe zu einem folhen Verfammlungsorte ganz befonders geeignet erfcheis nen laffe, fondern auch, weil in Mainz felbft die Naturwiffen: fhaften forgfam gepflegt würden. Ueberdem fey er ermächtigt, zu erklären, daß die Gefelfchaft in Main, von Herzen willfom- men feyn würde. Der erfte Gefchaftsführer, zur Abftimmung auffordernd, erinnerte, daß nur den wirklichen Mitgliedern der Gefellfhaft ein Stimmredt zuflehe; und es ward darauf die Stadt Mainz zum Berfammlungsorte für 1842 gewählt. Asdann ward zu Dr Wahl der Gefchäftsführer gefchritten, melde auf den Worfteher der naturhiftorifhen Gefelfchaft zu Mainz, Geh. Med.-Rath Dr. Gröfer, und den Hrn. Notar Bruch in Mainz fie. — Hr. Dr. Schmidt aus Paderborn beftieg die Zribüne und hielt einen bumoriftifchen Vortrag über das Zan: zen. Ferner fprah Hr. Dr. Buef aus Hamburg über Gretinis- mus, bevorwortend, Daß der Schluß defjelben das wahre Motiv auöfpreche, welches ihn und in diefer Verfammlung den Vortrag zu halten veranlagt hätte. Er befchrieb die Krankheit, und feste nad Darlegung der ätiologifhen Momente die Aue fiht, diefelbe zu heilen und auszurotten, nur in die Mög: lichkeit, die Ausbildung Dderfelben bei den mit cretinifcher Anlage Gebornen zu verhindern, was nur dadurch gefche hen fünne, daß fi Diefelben in einer hohen reinen Gebirgs- Iuft aufhielten. Won biefem Gefihtspuncte ausgehend, habe Hr. Dr. Guggesbühl den hochherzigen Gedanken gefaßt, eine Anftalt für arme Gretins an einem folhen Drte zu gründen und im Maid. 3: auf einem fhönen Puncte der Alpenkette bei Snterla- fen zur Ausführung gebracht. Da jedoch die Zahl der Gretins in ber Schmeiz eine zu beflagende Höhe erreiche, fo habe ver Stifter Diefer Anftalt darin eine dringende Veranlaffung gefun- den, auc im Auslande Unterftügung feines menfchenfreundlichen Zwedes um fo mehr zu fuchen, da die Koften, welde die Erhal- tung deö Snflituts in einem größern Umfänge erfordern, zu be: trächtlic) wären, als daß fie aus den Quellen beftritten werden tönnten, welche fi) dem Stifter bisher geöffnet hätten. Sn Hamburg habe berfelbe bereits Beihülfe gefunden, indem dort ein Gomite fich gebildet hätte, dem au der Redner angehöre. Leb- tergg, wünfchte nun aber auch in andern Kreifen Theilnehmer für die Sache zu erregen, und obwohl es ihm durchaus fern lag, hier eine Beifteuer zu preffen, fo glaubte er doch, daß diefe Wer: fammlung, an der Männer aus allen Gegenden Deutfchlands Theil nehmen, der geeignete Drt fey, die Aufmerkfamkeit auf die- fen Gegenftand zu lenken und dadurch den edeln Zweck feines ge: nannten Freundes zu fördern. — Hr. Leibmedicus Dr. Nöfer aus Athen bezeichnete in einem Vortrage die wichtigften Griedi- fen Heilquellen, mit Hinmweifung darauf, daß viele, wie aus den Zrümmern von Baumerfen, melde dem clafjifhen Alterthume angehören und die zum großen Theile von Zempeln, dem Ae= feulap geweiht, herrübren, fih ergebe, fdhon damals zu Heilzweden benußt wären. Derfelbe gab au bei den wichtigern Heilquellen deren Bejtandtheile an und legte eine Charte von Griechenland vor, welche die geographifhe Lage nachwies. — Hr. Hofmedicus Dr. Dürr aus Hannover redete über beflimmte Stellung und Bedeutung der Gewähfe in der Reihe der Naturmefen. Einge- fandt war: Vom Freiherrn v. Reden aus Stettin, ein bibliogra= phifches Werk über Literatur der Staatd-, Känder- und Bölfer: funde; vom Hrn. Profefjor Göppert aus Breslau, Ueberficht der Arbeiten und Veränderungen der Schlefifchen Gefellfchaft für vaterländifhe Cultur von, den Fahren 1839 und 1840; vom Hrn. Profeffor Lahmann in, Braunfchmweig einige Schriften, das biefige Blinden-Inftitut betr. und Drudproben. Sections-Berhandlungen vom 22, September. Geognoftifch- ineralogifche Section. Hr. W. Sofe aus Berlin fprad) gen des Harzes; Hr. Dr. Zamnau atıs Berlin, über Vorfom- men von Holzkohle'in der Wade des Gneufes von Weipart zwi: fhen Annaberg und Joahimsthal; Hr. Römer aus Berlin, über Vorkommen von Schmefeltrpftallen im Gararifchen Marmor; Hr. Gammerherr von Bud, über Grednerien von Blankenburg, über das durdy Ueberlagerung von Bafalten bedingte Worfommen der Uebergangsgebirgsarten in Schweden "und über Entffehung der Nigen, Reifen und Striche in den dorfigen plutonifchen Maflen ; Hr. Dr. Abi aus Schöningen, über die gegenfeitigen Beziehun: gen, welche zwilchen fpecifiihem Gewicht und dem Kiefelerdegehalt der pyrogenen Maffengefleine Statt finden, und über die Mid: tigkeit diefer Merkmale als unterfcheidende Kriterien bei den vul- canifchen Bildungen. Section für Chemie. Hr. Dr. Bromeis fprach über die BeftandtHeile der Butter, namentlich über da8 Margarin und die eigenthimlihe Delfäure berfelben, auch über Butterfäure, und zeigte interejfante Präparate vor; Hr. Profeffor Schrötter hielt einen Wortrag über Stidftoffmetalle, befchrieb die Bereitung des Stidftofffupfers, Stidftoffchroms und und Stidftoffquedfilbers, zeigte erfteres vor, und machte Werfuche mit demfelben; Hr. Dr. Vebhold fprach über die Entftehung der Steinkohle, und zeigte eine Kohle vor, weldye durch Erhigen von Holz is Luftdicht verfchloffenen Gefäßen erhalten worden war; Hr. Profefjor Schrötter mächte in Beziehung auf diefen Gegen» ftand die Mittheilung, daß in einem feit 80 Sahren verlaffenen Schachte das Holz der Zimmerung der Braunfohle ähnlich ge worden fey. — Section für Geburtöhülfe. Hr. Profefjor Meigner aus Leipzig trug einen Fall von Geburtserfehwerung durch eine im DBeden befindliche Gefhmwulft vor, Hr. Medicinals Rath Kaufmann [prach über die Zeitrechnung der Schwangerfcaft, bei welcher Gelegenheit aud) Fälle von Partus serotinus, vom Hrn. Dr. Salomon ein Fall von zwölf Monaten, angeführt wur: den; hierauf brachte Hr. Profeffor Trefurt die Behandlung der Placenta praevia zur Sprahe, worüber audh Hr. Director Schmidt, Hr. Profeffor Hüter und mehrere Andere Mittheilun: gen machten. — Gection für Medicin. Unter dem heutigen Prafivium des Hrn, Leibhirurgs Dr. Holfher trug Hr. Dr. Simon aus Berlin die Fortfegung feiner phyfiologifh = und pa- thologifch = hemifchen Unterfuchungen vor, welde zu einer Frage de6 Hrn. Profeffor Fuchs über blutigen, eitrigen und fchleimigen Urin Veranlaffung gab. Nacd Vorlegung verfchiedener eingegan: genen Abhandlungen fprahd Hr., Dr. Mansfeld über feine an Zhieren angeftellten Berfude, dur Galvanismus Staare zu bil- den und aufzulöfen; an den Discuffionen hierüber nahmen vor- zugsmweife Hr. Hofrath von Ammen und Hr. Dr. Stilling aus Kaffel Antheil. Hr. Dr. Barteld aus Helmftedt fprach dıber Anwendung kleiner Arzneigaben im antihomöopathifchen Sinne, dann legte derfelbe zwei pathologifche Präparate vor und fchenfte der Gejenfhaft feine Differtation über Aynus cyclops; Hr. Profeffor Haefer aus Sena fprach über die organifche Natur der Krankheiten, was den Hri. Profeffor FZuhs veranlaßte, zwifchen naturhiftorifcher Schule und Methode zu unterfcheiden. Die vers abredeten Discuffionen wurden vom Hrn. Hofrath von Ammon dur eine NRüdfpradhe über die Urfahen der in neuerer Zeit häufiger beobachteten Chlorofen eröffnet, woran befonders die HH. Geheime Rath Harlef, Dr. Behr aus Bernburg, Geheime Hofratb, Harnier und Profeffor Meißner Theil nahmen; Hr, Dir rector Schmidt Fnüpfte bieran den Vorfchlag, die vom Hrn. Res gierungs-Mebicinalrath Lokinfer zunacft angeregte, von den Phis lologen zu voreilig befeitigte Schulfrage zum Gegenftande des reiflichften Nachdenfend zu machen und als obfervanzmäßige Aufs gabe für die nächfijährige Zufammenkunft anzunehmen, ein Vor: Ihlag, der einflimmig angenommen wurde. Hr. Leibhirurg Dr. Holfcher brachte dann die Paralyfe der Nieren in Anregung, worüber die HH. Dr. Yorke, Dr. Simon, Dr. Fürftenberg, Hofmedicus Miller aus Celle und Profeffor Langenbed discutir- ten; Zegterer fprad demnächft ausführlicher über Garciombildung ; zum Schluß redete Hr. Profeffor Berthold über fein bereitd er- mähntes ophthalmologifches Inftrument. Zum Präfidenten des nächften Zages wurde Hr. Geheime Rath Harleß ermählt. Zur Anfiht der Section war Helfft’s patentirter Sturzbad - Apparat aufgeftellt. Die aljährlih Statt findende General:-Berfammlung des Apothefer-Bereins von Nordveutfchland mar für-diefes Sahr nah Braunfchweig verlegt, und ward am 20, d.M. unter zahlreicher Zhpeilnahme von hochgeebrten Gönnern, Ehrenmitgliedern und wirfliben Mitgliedern abgehalten. Der DOber-Director Hr. Hofratpy Dr. Brandes aus Salzufieln eröff- nete die Berfammlung mit einer Rebe, in welcher er diefelbe als eine dem Andenken Geigers gemwibmete bezeichnete, erftattete Bez richt über die Geftaltung des Vereins in diefem Sahre, feine zu= nebmende Ausdehnung und ben gebeihlidhen Fortgang feiner mils —: 1386 den Stiftungen, und legte die MienesaleRehnung bor; der Kreids "Director Hr. Dr. Geißler aus Königeberg fprab über den Ein: fluß_ ber forticpreitenden allgemeinen Bildung auf die Pharmacie; Hr. Profeffor Dr. Plieninger aus Stuttgart, Ehrenmitglied des Vereins, Iegfe einige. Eremplare einer ‚neuen Arznei-Pflanze, Athanasia amara aus Merico, v und fprach über deren AÄrzueifräfte, Hr. Director Dumenil jaus Wunftorf las eine Ab- bandlung über die Lectüre der Pharmaceuten; Hr. Apotheker Simon aus Berlin legte eine Reihe neuer fehr fchöner Präparate als Zerfegungs:Producte des Styrar dor; Hr. Bice-Director Dr. Herzog gab eine gefchichtlie Darfielung der Ausmittelung des Arfens in Vergiftungställen, unter Darlegung des Nichtgehalts an Arfen in den Knochen gegen Drfila’5 Anfihtz Hr, Apotheker Kind aus Bremen fptadh über die meueften Nefultare der Unter: fuhungen der Knochen auf Arfengehalt; Hr. Geheime Medicinal- rath Dr. Fifher aus Erfurt, Ehrenmitglied des Vereins, über wünfchenswerthe Beftimmung der Zeit der noch möglihen Nadı: weifung des Arfenifs in bereits begrabenen Leichen, worüber vom Hrn. Hofrath Wadenroder aus Iena und Hrn. Dr. Buck aus Hamburg erörternde Mitteilungen gemacht wurden; Hr. Vice Director Dr. Maurer aus Dresden über die Auffuhung des Ar: fens in den zweiten Wegen; Hr. Affeffor Dr. Aihoff aus Biele- feld über einen merkwürdigen Fall einer angedlichen Arfenikver- giftung,; und Hr. Dber-Lehrer Dr. Küging aus Nordhaufen über Muscus corallinus und Lapis Spongiae. — Nachdem der Dber-Director Hr. Hofrath Dr. Brandes über, mehrere neuere pharmacentifche und naturhiftorifche Werke referirt batte, fand Die Bertheilung der Preife der Hagen: Buchholz’ihen Stiftung Statt. Die würdig befundenen Preisberverben waren: 1) Dtto Ever aus Leipzig, Deljen Arbeit den erften goldenen Preis erhielt; 2) GC, Friedr, Capaun aus Büdeburg, dem, der zweite Preis, die fil- - aus Bergheim. Hr. Medicinalraty Müller aus Medebach Iegte nd Abhandlung über, Norbbeutichland und die geiftigen Fort- hritte feiner Bewohner vor, welche aber, wie andere eingegangene Arbeiten aus, Mangel an Zeit einer fpäreren Situng vorbehalten wurden. Am. Schluffe dankte Hr. Hofrath, Dr. Brandes für bewiejene Zheilnahme, und, empfahl den Verein der ferneren Be- ahtung und Förderung. ’ Streie Städte. — _ Sranffurt, den 22, September. Seine Königliche Hoheit der Kronprinz, von Baiern find als Graf von Werbenfels geftern bier eingetroffen. Ferner find hier ange- kommen Ge. Durchlauct- der regierende Fürft von Leiningen und Se. Durhlaucht. der Prinz Bernhard zu Solms:Braunfels. zer... H Srtesiand,. Bei Gebr. Weffer Eonful v. Bueren aus Rotterdam. Nentmeifter Feßer aus Stelzenau. Frau Kunth und Hof- Dpernfängerin Kunid aus Berlin. Kaufleute Gerhard aus Braunfshweigz Golvfhmidt aus Hamburg. — Bei Foden (Hotel de Sirefig): Baronin 9. Falfenftein und Hr. Barsler aus Wurzen. Hr. Pinpernelle aus Hamburg. Kaufleute VPetermann aus Magdeburg; GSeyffert aus Warfohau. — Bei Launbarpdt (Hotel de Hanopre): Kaufleute Fues aus Hanau; Basler aus Nürnberg; Schäfer aus Elberfeld. Dekonom Warmbold aus Büdeburg. Bei Sieme- ring (Röm. Kaifer): Amtmannin v. Clausbruh aus Weda. Frau Feill und Kaufleute Zeil aus Hamburg; Schottelius aus Braunfshiweig. Amts» Auditor Peters aus Wittmund. — Bei Klävemann (Deutfhe Haus): Bergratb Koh aus Grünenplan Kreisbaumeifter Altyaus aus Helen. Kaufleute Elfier aus New-Iork;. Dannemann aus Hamburg. — Bei Gaffty (Stadt Eelle): Fabricant Reinhold aus CBttingen. Kaufleute Sommer aus Shleufingen; Schwabe aus Bremen; Gräfer aus Aachen; Angefommene Sremde, angemelbei am 24. Geptbr. &Britifp Hotel): berne Medaille, und ein Geldgefchen Schmidt aus Pofewald, deffen Arbeit beehtt wurde, welche auch 4) dem Eud befiimmt wurde. Allgemeiner Anzeiger. Zu verpadten. Die zu Sarftedt, Amts Ruthe, belegene berr- Thaftlihe Mühle, beftehend aus fünf Grindeln und einem Delgange, foll vom 1. Mai 1842 an auf eine Reihe von Jahren meiftbietend verpach- tet werden. Pactluftige werden daher aufgeforbert, er- halb der nächften vier Wochen bei der unterzeich- neten Behörde fih zu melden und glaußpafte Zeugniffe über ihre Dualification einzurelg worauf fodann denjenigen, welche zur Adga nes Gebotes zugelaffen werden, die Parhtöevin- güngen mitgetheilt werben follen, und ZTermi zur Lieitation angefegt werden wird. ‘Bon: Seiten derjenigen Verfonen, weldhe fich bereitd gemeldet und die nöthigen Zeugniffe beis gebragt haben, bevarf e8 einer weiteren Anınels dung nicht, wogegen Diejenigen, welde fih war um die Verleihung ver Pacht beworben, jevo über ifre Qualification fih no nicht ausgewie- fen haben, viefem Ießtern Ertorderniffe now ge- nügen: müffen. bi Hannover, den 23. September 1841. i Königl. Dennpnerlbe, 7 il . v. oB. Gefunden. Auf der Ehauffee zwifhen Hardegfen und dem Dorfe Lutierhaufen if: ein feivener Negenfhirm gefunden worben, welchen der Eigentpümer beim Ratpsdiener Ahrens zu Harbegfen wieder in Em- plang nehmen fann. nd Bermifhte Nachrichten. efchenE zuerfannt ward; 3) Hugo mit der filbernen Mevaille . Chrift. Heß aus Landau Den dritten Preis, die broncene Medaille, erz hielten: 5) Wilhelm Beder aus Hofgeiömar, und 6) Hr. Schmidt } | Töpfer aus Gera. — denfladt. moderate compensation for his lessons. — Lodged at the musician’s Mr. Heinemeyer, Bäckerstr,. N 199. Lotterie-Sachen . 25,000 zblr. außer andern be- deutenden Treffern zu gewinnen in der am 11. Detober d. 3. beginnennen Teßten und ‚Daupt- Ziehung der 88. Osnabrüder Lotterie, wozu ich ganze Loofe a 13% „PB, halbe a 6% „B, aus meiner, glüdlihen Haupteollecte beftens empfehle. IM. &. Sternheim in Hannover. - Literarifhe Anzeigen. So eben erihien bei 8. 5 Köhler in Leip- ig und ift im ver Hahnfnen Hofbuhhandlung zu haben; Birgil’8 AWeneid traveftirt u. Fr 9 Gefänge mit 36, Skizzen don Sronz GSeiß. cartonirt, LP 4 ge. , Diefes mit unerfcpöpflicher Taune, gefunden Big und freffender Satpre geichriebene, Tängft rüpmlih bekannte Meifterwerk erfcheint jegt im gänzlich correcier Ausgabe mit 36 Skizzen eines jungen Künftfers verziert, — bie fih dem Beften, (was in diefer Art bis jeßt geleiftet wurde, an Mr. Francis Stephany teacher of someimo- | ie Geile fielen fönnen, wenn nit es über- dern languages chiefly of 'the fre: english, begs the highly respected public to fayour him with bis confidence. Ladies and | nch and, treten. Bei. Barnemwig in Friedland ift erfchienen entlemen being desirous of acc iring a und durch alle Burbanblungen zu beziehen (vors ourough knowledge of both a will be fully contented, To enable m U ıgunges räthig Hannover in der Helwingiden Hofburh- ery | Handlung): u _Yerrast bei, Br, Bernp, Enlemanı. mad God.» 217 und Frau Fürft aus Peine, Brodmeyer aus Eifenberg ; Student Halven aus Bremen. — fhmweig):; Dberlehrer Löring aus Hamburg. Defonom Harz aus Elze. Bei Günther (Stadt Hamburg) : Dr. jur. Fürft Detonom Weftfeld aus Gifhorn. Kaufleute Berger aus .Lübel. Candidat Erd aus Dr Bei Küfter (Stabt Braun- Hr. Schulge aus lelzen, Kaufmann Draußburg aus Braunfhweig. Bi 3 — 2 T c B2 DEREN TO SET fi TE ERS rungen über Dornfche Dächer, nebft aus- führlicher Bejchreibung, Koftenberehnung und Zeichnung folcher Conftructionen, welche denfelben größere Dauer und Dic)- tigfeit geben, und einem Anbange über die Anwendung flacher Dädyer bei öfo- nomifhen Gebäuden. 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In ver Arnoldilhen Buchhandlung in Dres- den und Leipzig ift fo ebem erfrhienen und in al- fen Buchhandlungen vorräthig, Dannpver in ver Helwingfiben Hofbuhhandlung ; Sohann Ehriftian von Echubart, Edler von Kleefeld. Eine deffen Andenken gewidmete, von ber öfonomifchen Gefelibaft im Königreiche Sadfen.gefrönte und von ihr heraus: gegebene Preisfhrift. Mit dem Bild: nig Schubart’s von Kleefeld. gr. 8. 12 996, Ketten mit zwei Medaillen »des quelles (chaines et medail- les) chacune j’ai fait presans A deux habitans de Stras- bourg que je ne veux point icy plus particulierement nommer et rapporter.» Bei diefer Gelegenheit verdient noch eine andere Pürzlich zu Paris erfhienene Sammlung ungedrudter Documente Über das Elfaß bezeichnet zu werden, welche fämmt: lich aus dem Königlichen Archiv a. a. entnommen find, dnrdy St. Banhuffel publicirt unter dem Xifel: Documents inedits eoncernant l’histuire de France et particulierement l’Al- sace etc, — Straöburg, den 21. September, Die Einweihung der Strasburg = Bafeler Eifenbahn fand am 19. und 20. Sep: tember Stat. Am 19. Septbr. um 7 Uhr Morgens ging der Wagenzug von Strasburg nah Mühlhaufen ab. Im zwei Stunden war man dort. Gegen 2 Uhr fam der Wagenzug von Bafel an. Die Nationalgarde war aufgeftellt, der Clerus vers fammelt, der functionirende Bifchof hielt cine Rede; hierauf bes gann die religidfe Geremonie. Die Locomotiven, elf an der Zahl, defilirten vor dem Bifchofe, der fie mit Weihmaffer befpriste und ihnen feinen heiligen Segen ertheilte. Nachdem Dies gefchehen mar, führte Hr. Andreas Köchlin, Maire von Mühlhaufen, den Minifter der öffentlichen Arbeiten, Hrn. Zefte, der gekommen war, der Snauguration der Eifenbahn beizumohnen, den Bildhof und die Behörden in die Säle ‘der Induftrie-Gefenfchaft. Bald darauf ging man zum Feflmahle, das die Verwaltung der Eifen: bahn ihren Gäften bereitet hatte, Stalien. — Neapel, den 9. September. (U. U. 3.) Zur Verherrlihung des geftrigen Piedigrottenfefied waren 35,000 Mann Truppen in der Hauptftadt vereinigt worden, Die mit allem nur erdenklichen militairifchen Gepränge umgeben, an dem König vorbeidefilirten, und fi fodann in Doppeltem Spalier vom Königlihen Schloffe an bis an die Kirche di Piedigrotta aufftell- ten, wohin fich Ihre Majeftäten nebft den vier Königlichen Prinz zen, Söhnen Sr. Majeftät, in feierlihem Zuge von 24 fechöipän: nigen Wagen vom ganzen Hofftaate gefolgt, begaben, um einem von Ferdinand I. getvanen Gelübde getreu, der heil. Jungfrau Maria, der Schußpatronin des Königlichen Haufes, für einen bei Belletri errungenen Sieg ihr Danfgebet darzubringen. Das einem Römifchen Garnevalötage gleichende gemöhnliche Zreiben in den Hauptfiraßen unferer belebten Stadt wird durch dad Zuftrömen vieler Zaufende von Provinzialen, Die regelmäßig zu diefer Zeit ihren häuslichen Heerd verlaffen, um dem Fefte beizumohnen, nod ver: größert, und Faum bieten die Straßen Raum genug, um .diefes Menfchenmeer aufzunehmen, der. vielen Zaufende von vollgepfropiten Balkonen und platten Dächern gar nicht nicht zu.gedenken, Wie es. härfig der Fall 'ift, Daß die Neapolitanerinnen ibei ihrer Wer: heirathung in dem Heiraths-Göntracte fefifeben, 'daß fie eine Loge in San Carlo, fo wie eine Equipage, das in den Augen eines Neapolitäners unentbehrlichfte aller Möbeln, haben müffen, jo wird: auch in der Provinz fehr häufig von der Frau die Bebin: gung in dem Heirathövertrage flipulirt, daß der Mann verpflich tet ıfey, fie und. die Ihrigen an diefem Zage nad) der, wenn auc) fernen Hauptftadt zu) bringen. Schon die dem -Feftle vorange: bende Nacht hindurch. ift ein großer Zheil der unteren Volköcafjen auf den Beinen, und zieht fid durch die dem Fefte zu Ehren .Sebermanns offenftehende Vila reale, die diesmal zum erften Male aufs Glänzendfie mit Gas erleuchtet war, nach obenges nannter Kirche. Die berrlichfte, nur etwas zu warme Witterung begünftigte die ganze .Geremonie, ‚die won 1 Uhr Nachmittags bis Abends TUhr dauerte. Der militairifche Zug, aus 86 Bataillo: nen beftehend,. ward eröffnet durch die, beiden Garde- Grenadier: Negimenter, fodann famen 1Negiment Marine, S:Bataillone Na: tionalgarde, 4 Negimexter Grenadiere der Gendarmerie zu Fuß, von ihrem Chef ‚dem Polizeiminifter bel Garetto, geführt, der fich durch die vortreffliche Disciplinirung diefes.auserlefenen Gorps mefentliche Werdienfte erwarb ; diefen folgten 3 )Regimenter Sa: peurs, Pompiers, Ingenieurs, HLinien-Regimenter, 2 Sicilianer: und. ı3 Säger:Regimenter, an die fich die-4.Schweizer-:Negimenter anfchloffen ;. ferner 10: Batterieen, zufammen 80 Kanonen, Zub: und reitender Artillerie, 1 Regiment Nationalgarde zu. Pferde, 2 Regimenter Hufaren, 2,Negimenter berittener Elite Gendar: merie, 2 Dragoner= und zum Schluß 2. UhlanenRegimenter, „ Polen. — Barfhau, den 19. September. Die hiefigen Zeitungen befchreiben heute noch die Manöver, TheatersFeftlichkei- ten und Slluminationen, welde zu Ehren der Anwefenbeit Sr. Majeftät des Königs von Preußen hier Statt fanden. .Ald der hohe Gaft vorgeftern wieder abreif’te, begleitete Se. Majeftät der Kaifer Allerböchfidenfelben bis zur erften Poftftation und _Behrte von da nad Warfchau zurüd, . £ WINE. ng "EEE "" an Brig in Sr Zu TE Ze ae ee 1389 Fürfei. — Bon der Zürfilben Gränze, den 12. Sep: tember. (Köln. tg.) Ali Palda von Herzegowina hat die Ver: treibung von mehr als 300 dhriftlihen Familien aus feiner Re: fidenzftadt Moftar, troß der dringendften Bitte und Verwendung von achtbarer Seite, mit größter Härte ausgeführt. Die armen vertriebenen Ehriften müffen außerhalb der Stadt auf freiem Felde bivouafiren ; e6 verlautet jedvoh, daß ihnen ein entlegened Stadtviertel zur gemeinfchafilichen Unterkunft angewiefen werden folle. Der Statthalter nennt Dies willfürlihe Berfahren eine Praventiv-Maßregel gegen einen zu beforgenden Aufftand der Ra- jab6, der aber, wenn ja irgend Semand daran gedacht hat, nur eine Folge feiner graufamen Bedrüfungen und Berfolgungen wäre. Man fieht aus diefen und ähnlihen Vorgängen, wie der Hattifherif von Gülhane in den Provinzen ded Zürfifchen Reiz heö geachtet wird, und welche Kraft der Regierung zu Gebote fteht, diefem fo fehr gepriefenen Serman Geltung zu verfchaffen. Dänemark. — a” den 18. September, Die aus den Infpectoraten von Südgrönland eingelaufenen Nachrich- ten hinfichtlich des Fanges von Seehunden im verwichenen Zahre find febr günflig, Man hatte veren 4736 in Garnen gefangen. Bon Wallfifhen hatte man dagegen feinen einzigen habhaft wer= den fünnen. Die Ausbeute von Fa mar nur unbedeu- tend geweien. Die Grönländer behaupten, daß die Eidergänfe im jüplichen Infpectorate abnehmen. Sm April d. 3. waren dafelbft 5200 Zonnen Sped, 10,500 Rennthierfelle, 10,500 See: > 1500 Fuchöfelle und 100. Pfund Eiderdunen vor> räthig. Belgien. Brüffel, den 19. September. (Preuß. ©t.3.) Die commerziellen Verhandlungen mit Frankreich find bis jest um feinen entfcheidenden Schritt vorwärts gefommen. Wenn gleic) die bereitwillige und fehr wohlmollende Aufnahme, melde der Antrag der Belgiihen Commiffaire im Allgemeinen bei der Sranzöfifchen Regierung gefunden hat, als ein günftiges Zeichen angefehen werden darf, fo muß man doch nicht vergeffen, daß die beiten Abfichten diefer Regierung an den coalifirten mo= nopoliftifchen Intereffen in den Gammern fcheitern Fönnen. Doc gewinnen die Hoffnungen auf einen glüdlihen Ausgang allmähs lid einen ficheren Boden, je genauer der Zufland mehrerer Haupt-Snduftrien in Franfreich jr Belgien unterfuht mirv.. Was die Steinfohlen- und Eifen-Induftrie betrifft, fo ift aller- dings nicht zu läugnen, daß Belgien einen bedeutenden Vortheil durch eine Zollverminderung erhalten wird; anderntheils hat fi aber |hon mit Gewißheit berausgeflellt, daß die Sranzöfifhe Gat= tunfabrication von der Belgifchen nichts zu fürchten hat. Die Sranzöfifchen Fabriken, 5.3. die in Mühlhaufen, find theils viel großartiger angelegt, als irgend eine Belgifche, theils ift der Lebens- unferhalt in diefer Gegend etwas mwohlfeiler, als in Belgien. Für die Belgifhen Fabriken fönnte freilich die Eröffnung des großen Fran- zöfifchen Marktes ein neuer Sporn werden; allein unter denfelben Bedingungen und Umftänden werden die Sranzöfifhen Fabriken. einen Vorzug, fey 85 auch nur der gefchmadvolleren Mufter mes gen, behalten. Was die Tuchfahritation betrifft, fo fcheinen die dranzöfiichen Sabrifen, der Art ihres Zuches wegen, wenig von den Belgifhen zu befürchten zu haben. SnBezug auf den kein- wand:Handel wird fih Franfreih am fchmerfien zu Gonceflionen verftehen, obgleich Diefes gerade arai Punct ift. Für die Gonceffionen, die e5 in Bezug auf Eifen und Steinfohlen macht, würde es eine angemefjene Vergüfung durch den größern Abfat feiner Weine, Branntweine, Seidenzeuge und Modemwaaren libers- ' haupt finden. Belgien ift ein Eleines, aber. reiches Land, und die Handele-Statiftif beweif’t, weiche hunde Gonfumtion leßterer Artikel im Lande Statt findet. ie Sranzöfiihen Gommiffarien fcheinen auch auf Die -Unterdrüdüng des Nahdruds in Belgien zu beftehen, und ihr Verlangen iff gewiß recht und billige. Nur it die, Srage, ob durch vereinzelte Unterhandlungen mit einem Lande diefem Unfuge gefteuert werden ann. &o lange in den Nachbarländern der Nachdrud. Sranzöfiicher Werke erlaubt feyn wird, dürfte Belgien eher diefen ‚Ländern als Sranfreich für feiz nen Bedarf tributbar. werden. Nach einem heute im Moniteuf erfienenen Königlichen Be- fohluffe fell in Brüffel eine Akademie der Medicin errichtet wers den, auf welche auc) die bicher von dem Dber-Sanitätsrathe und der pharmafopdifchen Commiflion) wahrgenommenen Functionen übergehen. follen. Mu Niederlande. — Haag, den 21. Septsmber. Ihre Kö- nigliche Hoheit die Prinzeffin vM Dranien ift heute früh nach Stuttgart adgereif't. 2 Der Königl. Preußifhe Gefandie am hiefigen Hofe hat geftern: Abend die hiefige Nefidenz auf einige Zeit in Familien - Angeles: genheifen verlarfen. Em vor Ir rd u Schweiz — ‘ Die ganze Schweiz, vorzugsweile aber der Deutfche Theil diefes — *Ausder Schweiz, den 19. September. Landes, ift in vielem Augenblide Außerft aufgeregt, und wird dies noch mehr werden, je näher dev Augenbli rüdt, wo die oberfte Bundesbehörbe wieder zufammentritt. Es haben nämlich die Großen Räthe der Gantone jegt fi) zu vereinigen, um über die YUargauifchen Klofterangelegenbeiten abermals fich zu berathen und neue Snftructionen für die Zagfagungs-Gefandten zu ertbeis len. Um nun biebei ein Nefultat zu erzielen, fo wie e$ die Na- dicalen wünfchen, machen diefe von allen möglichen Aufregungs: Mitteln Gebraudh, und leider läßt fi nicht in Abrede ftellen, daß diefe Beftrebungen an manden Orten bereits fchon nur zu ‚guten Erfolg gehabt haben. Dies ift namentlich der Fall in Schaffpaufen, wo jest zwei politifhe Parteien erifiiren, die einz ander auf das Feindfeligite gegenüber fiehen, und dadurd) von einander fi unter af die ‚eine am Bunde fefihalten, die art der Große Rath in Schaffhaufen in der oben bezeichneten Abfiht verfammelt, und fo heftig geital- teten fich die Streitigfeiten über den Berathungsgegenftand, daß - nicht nur der parlamentarifche Anftand hiebei auf das flärfite ver: \ Test wurde, fondern daß aud nicht viel fehlte, daß die Mitglie- der des Rathes ihre Argumente dur fehr handgreifliche Mittel geltend gemacht hätten. Dcffentlihe Blätter verfichern, die Auf: regung der Gemüther in dem genannten Canton fey fo groß, daß felbft im Sceoße des Großen Nathes fchon von einer politifchen ) Trennung zwifchen Stadt und Land gefprochen worden wäre. . Deutihland. DSefterreig — Wien, ben 19. September. Aus Kron- fadt in Siebenbürgen wird gemeldet: »Die plögliche Erfran: fung eines aus. Serufalem nah NKonftantinopel gekommenen Mönhs, an welchem fih, mwiewohl derfelbe die 5Otägige Qua= rantaine beftanden hatte, nah Anöfage der Aerzte, die Symptome der Peft zeigten, hat auch) bereits auf unfer Vaterland eine nach- - theilige Folge geäußert. Cs hat nämlih, um die Kaiferl. De: fterreihifchen Staaten vor dem Eindringen des fchredlichen Uebelö ganz zu fihern, die in diefem Jahre herabgefeßte Contumazperiode vom erften wieder auf den zweiten Grad, auf die Zeit von 5 Zagen, erhoben werden müffen.» of “> Wreufen. — Köln, ben21. Sept. (Köln. 3.) Der im Mo: nat Zuli d. 3. erlaffene Aufruf zu einer Zufammenfunft der Burz: fchen aus den Jahren 1818 bi 1824 in der Rheinifchen Mufen- — fadt hat allgemeinen Anklang gefunden, und die von allen Sei: | ' ten eingehenden Anmeldungen zur Theilnahme befunden zur Ge- nüge, daß in den Herzen vielrMänner, welche dafelbft die fchöns ften Sabre ihrer Sugend verlebten, die Erinnerung an jene berr= — Fichen Tage noch lebendig fortwebt. Das Felt wird gewiß eines der fchönften, weldje feit langer Zeit an den Ufern des herrlich- "fen Deutfchen Stromes gefeiert worden find. Sadhien. — * Dresden, den 22. Septbr. Der Wir: Tungsfreis unferer Renten:Berlicherungsanftalt hat nach erfolgter Höchfter Genehmigung eine größere Ausdehnung erhalten, indem ihr geffattet worden ift, aub aus den Sädhfiihen Herzogthü: mern, fo wie aus den Keufifhen und Schwarzburgfchen Für: ftenthümern Berfiherungen annehmen. Ende diefes Monats wird bie Gefelfhaft für Botanif und Gartenbau, eine Ausftellung von Früchten, Gemüfen und Blu: "men, befonderd Georginen, veranftalten. Won lesteren Blumen ft jegt hier in vielen Gärten die trefflichfte Ausftellung fchon zu finden. Sene Ausftelung wird im Locale der Kunftausftellung feyn, welche nach einer zweimonatlichen Dauer gefchloffen ift. — Leipzig, den 22. September. (Magbeb. Itg.) Be: Fanntlih hatte die vorigjährne Werfammlung Deutfcher Land: wirthe zu Brünn den Majoritätsbefchluß gefaßt, dem nacht Schu: hart von Kleefeld größten Refirmator der Deutfchen Kandwirth- Schaft, Albreht Thaer, in %ipzig, ald dem Gentralpuncte des Deutfhen Verkehrs, ein Monument zu feßen. Sndeß ift das Brünner Conclufum auf der nulichen Verfammlung zu Doberan angefochten und verworfen worden, da man die richtigere Anficht gewann, das einem großen Nanne doch wohl zunächft da, mo feine eigenfte Wirkfamfeit war, d. h. in Möglin oder an einem Dreußifhen Drte, der an ihn lebendig erinnern Fann, dad Denk: aual zu fegen fey. Dom näcften 1. Dctober bi zum 1. März 1842 werden auf Mer Leipzig Dresdener Eifenbafn die täglichen Poftzüge um 7 Uhr en 1390 ofterfeinde verlegt haben ment und um 2 Uhr Nachmittags von Leipzig und Dresdeir R sul, |: Täglich vermehren fich noch immer die erwarteten Ein - ! : n Ein: ‚ Verkäufer unferer Meffe, und befonders unfere Rn FE ‚Narf Seidenwaaren aller Art, fo wie das fo fehr in allen Barben | fwattirte Böhmifhe Glas. In Zud und Leder und überhaupt in allen Wollen und Baumwollenwaaren ift ‚der Großverkehr noch [hwach, und täglich vermehren fi von Beiden die Vorrä- jthe. Die Sranzöfifcyen Modewaaren gehen feron in Menge ab, in den Englifchen neueften wollenen Waaren ift der Abfas bisher fchwach, aber Sächfifche und Preußifhe Zhibet® und Berliner feine Eifenwaaren gehen fchon beträchtlich ab. Man hofft, daß die Mefje gut werden wird. Die Britten und die Nordamerika: ner Faufen ned nichts, Alles fcheint ihnen zu theuer. Die Ruf: fen und die Polen haben viel Waare hergefchafft und in manchem Velzwerk zc. ift der Abfag hereits bedeutend. Wohlfeil genu find die baumwollenen Schlefifchen und. Berliner Waaren: Daf die Ruffifche Negierung den Bol von Chinefilchem Thee der feineren Arten, die nur im Europäifhen Rußland und im Aus: ' lande ftark gekauft werden, erhöhen würde bis auf 121, pGt., hatte man erwartet; doch -ift diesmal fehr viel Thee über Mos- Tau bieher gekommen, won: dem man annimnt, Daß er wegen de& Landtransportö weniger feines Aroma verliere, als in dem zur See nah Europa gelangten Kiften; auch haben Niederländer Sawanfchen Thee hieher gebracht, der dem Chinefifchen feinften nicht5 nachgiebt. Da die Quantität geringe ift, fo wird er ge- wiß verfauft werden, zumal er nicht fo lange alö der Garavanen- thee unter Weges gewefen und eben fo guf alö der Garavanenz tbee vor Luftzugang gefichert if. Geldmangel wird nicht ver: | fpürt: — Bisher madıten die Sumelenhändler Fein Gltüd in- der Meffe. f Grofberzogtbunm Heflen. — Darmfladt, den 22. Sep: tember. (Sranft, Journ.) Se. Durclaucht der Fürft Metter- nih Famen heute Mittag hier an und fliegen im Großherzogl. Refidenzichloffe ab. Braunschweig... — * Braunfdhweig, den 24. Septem: ber. AS Commiljarien des Deutfchen Bundes zu Snfpicirung der Braunfcpweigfchen ruppen und Militair= Anftalten find hier eingetroffen: der Königl. Preußifche General der Infanterie und Seneral:Adjutant von Nagmer, begleitet von dem Oberftlieutenant von Remfchel und dem Major von Dlberg, und der Großherzogl. Badenfche General: Lieutenant Freiherr von Stodhorn, begleitet von dem Hauptmann Strans und Lieutenant von Röder, Die neuefte Nummer der Gefeg: und Verordnungs-Sammlung enthält ein landesherrlich erlaffenes Reglement über die Entmwäffe- rung des Drömlings im Amte Voröfelde. Zu Leitung diefer Angelegenheit ift eine Commiffion ernannt, beftehend” aus dem Forftdirector v. Uölar hiefelbft, Suftizamtmann v. Kalm zu Bord: felde und Landes: Defonomies Commiffarius Ludwig zu Holzmin- den, und die unmittelbare Ausführung der Drömlings- Entwäffe: rungsarbeiten ift dem Bau =» Eleven Schulz; in Vorsfelde über: tragen. — Berfammlung der Deutfhen Naturforfher und Aerzte. (Tagblatt) Chemifh=-phyfifalifhe Gection. Hr. Profeffor Weber ald Präfident Iegte ein Convolut von Zeich- nungen und Schriften über die Eis: und Schneefiguren vor, weldhe Hr. Dr. Schumader aus Göttingen zu diefem Bmwede eingeibidt hatte; Hr. Hofrath Marx legte fodann einige Stüde eines Meteorfteines vor, welcher 1839 am Cap der Guten Hoffnung gefallen war, und theilte darauf bezügliche Notizen mit. Hr. Apotheker Kindt aus Bremen Iegte einige Daguerrotypbilder auf Zalbotfchem Papier vor, und theilte die Methode mit, wie diefes Papier zubereitet worden. Hr. Profeffor Lifting hielt hierauf einen ausführlichen Vortrag über die Nothmwendigfeit einer aku= ftifchen Theorie der Sprachlaute, und fügte eine Glaffification der Bocalreipen nach akuftifchen Principien, nebft einem Borfchlage zu deren fyftematifcher Bezeichnung, hinzu. Hr. Schulrath Uhde referirte Über einen im Manuferipte eingefhidten Vortrag des Hrn. Dr. Schmidt, der auf Veranlaffung des Hrn. Staatsrathe Derftedt in Kopenhagen zur möglichften Verbreitung des hundert= theiligen und zur Verdrängung des Reaumurfhen und Fahren- heitfchen Thermometerö beizutragen aufforderte. Hr. Dr. Schmidt batte daran noch eine Aufforderung geknüpft, fidy auch über eine Uerometerfcale zu vereinigen; Hr. Profeffor Poggendorf machte auf die große Schwierigkeit aufmerkfam, diefen Vorfhlag durch: zuführen. Hr. Director Fifher befhrieb die Beobachtung eines horizontalen Eichtftreifens, welchen er am 5. April d. S. zu bei: den Seiten der Venus wahrgenommen hatte, ähnlich einer fon von Mädler befchrievenen Beobachtung, und theilte feine Anficht über den Grund der Erfcheinung mit. Sodann machte er no darauf aufmerffam, dag ed möglich und zwedmäßig feyn würde, Dannoverfcye Zeitung. Ro 229. ftatt die Sonnenflede unmittelbar zu beobachten, Daguetrotypbilder von der Sonne zu machen, und diefe unter dem Mikroffop zu beob- achten. Hr. Dr. Hermes von hier machte auf die Unwahrfcheinlichkeit gemwilfer Angaben über die Unterfchiede der mittleren Temperaturen in Zonen der füdlichen und nördlichen Erbpälfte unter, gleicher Breite aufmerffam. Die darüber angefponnene Discuffion wurde durch die Bemerkung beendigt, daß man die fichere Erledigung diefer Fragen audy von den Hefultaten der jegt von England aus- gerüfteren Erpedition nad) den Sübdpolarländern zu erwarten babe. Hr. Profeffor Weber hielt hierauf noch eimen Vortrag über die Bedingungen, denen die Apparate zur Mefjung ftarfer galvanifcher Ströme, vie fie zur Anmwendnng bei Mafcdinen er forderlih würden, genügen müßten. Er erklärte die für folche Meffungen erforderlihe Methode, befchrieb die Gonftruction eines dazu anzumendenden Upparates, und wies die Schwierigfeiten nach, welche jest noch der Hervorbringung galvanifher Ströme von bedeutender ‚Stärfe entgegenftänden. — Geologifcdhsmiz neralogifche Section. „Hr. Dr. Pebold gab, unter Vorlegung von audgezeichneten Eremplaren, Erläuterungen zu feiner Schrift über Galamiten; Hr. Oberbergmeifter Weichfel aus Zorge fprad) über den Zufammenhang des Auffeßens von Erzgängen mit der äußeren Geftalt der Berge; Hr. Dberbergraty Zinten Enüpfte, hieran Bemerkungen über dad Hervortreten von Quellen an der Gränze von Gebirgsarten und zugleid) mit dem Auffegen von Erzgängen; Hr. Paftor Müller Iegte Serpentinfryftalle vor, und erflärte diefelben für wirflihe Kryftalle der Serpentinmafle; Hr. Dr. Girard aus Berlin fprady über ein ausgezeichnetes Borkom- men von Gypsfriftallen in den Gypslagern von Sperenberg bei - Berlin, auf deren Lage in der Richtung des Streichens der Mufchelfalferhebungen von KRüdersporf er zugleih aufmerffam machte, und führte an, daß diefe Gypsfryfialle fih in den mit Sand erfüllten Spalten ded erwähnten Gypslagers fänden, wobei er ald bemerfenswerth hervorhob, daß fie in ihrem Snnern fo durchaus mit Sandförnern imprägnirt feyen, wie fi etwas Ana- loges nur bei den Kalkjpatheryftallen von Fontainebleau finde. Eine regelmäßige Vertheilung der Sandförner im Innern der Maffe der Kryftalle glaubte er gleichfalld beobachtet zu haben, und behielt fi die Nachweijung des Gefeges Ddiefer Vertheilung vor.”— Section der Botaniker, Land= und Forftwirthe. Sn der Sisung am 21. Eept. trugen Hr. Profeffor Küsing aus Mordhaufen über die Zangen und Hr. Forftrath Hartig über die Entwidelung des Embryo’ in den Goniferen vor. In der Mor- gen-Sisung am 22. Sept. hielt Hr. Forfifecretair Schulge einen Bortrag, einige Bemerkungen Über das Deutfche Forfimefen be: treffend ; nach den hierüber gepflogenen intereffanten Berhandlun- gen über den gegenwärtigen Stand der Forfiwiffenfchaft und die Bildung der jungen Forfimännner wurde noch Fürzlic der Holz: auctionen binfichtlich ihrer Einwirkung auf Forfifrevel gedacht. Sn der Nachmittags: Sikung am 22. Sept. wurde die Köpfung der Efhen zu VBiehfutter, ferner die Buchen-Pflanzung und endlid) die Mittheilung von Zeichnungen und Modellen von fchneidenden MWaldinftrumenten, wie von Sae-Mafchinen, weldhe Hr. Oberforft: rath v. Wedekind zu dem Ende mitgebradyt hatte, zur Verhandlung gezogen. Sn der Sisung am 23. frug zuvörderft Hr. Forftrath, Har- tig über die Entwidelung deö Embryo in der Eupuliferen, befonders einiger Eichenarten, worin folcye eine mehrjährige fey, vor; fo: dann fprad Hr. Forft-Secretair Schulge über den Lärchenbaum, mas von demjelben für Deutfchland zu erwarten, und wie er an- zubauen fey, über die befte Zällungszeit des Holzes behuf thun> licher Beförderung möglichft langer Dauer bdefjelben in Gebäu- den ıc. Den Beichluß machten die Verhandlungen über verfchie- dene Kartoffel- Krankheiten und deren Entftehungsart, von denen eine fehr gefährlich feyn, und fi in Bohnen und Erbfen im- mer mehr verbreiten foll. Section für Pharmacie Sn der Sigung am 22. September theilte Hr. Dofrath Brandes eine Abhandlung über ein Syftem der Arzneimittel aus pharma- ceutifhbem Gefihtöpuncte, und eine wifjenfchaftliche Nomenclatur derfelben mit, was zu einigen Bemerkungen von.Seiten der HH. Dr. Seifeler, Dr. Meurer, Dr. Lucanns, Dr. Afchoff und Dr. Bley Beranlafjung gab; Hr. Dr. Beifeler empfahl eine nügliche Abänderung des Marfhichen Apparates zu. pharmaceutifhem Ger brauche; Hr. Apotheker Uler aus Hamburg machte Mittheilung ber die cdemifche Zufammenfegung der Radix Sambul, und achte aufmerffam auf die vortheilhafte Anwendung des Fünftli en Duedfilberorydes zu Quedfilberpräparaten; au äußerte der- be Einmwürfe gegen Hrn. Dr. Geifelers, Methode der Darftel- g der Xeklauge aus fhwelfelfauren Kali und Natronfalzen, en Hr. Dr. Alchoff fih anfchloß; Hr. Dr. Bley. theilte eine iz mit: über die Entdedung eines fryftallinifhen Stoffes im um Filicis dur‘) Zrommsdorff ih Erfurt, fo wie tiber die Itate. der Zufammenfegung des Strammonind. Hr. Geheime ath Dr. Döbereiner madjte bemerflih, daß auch Apotheker in Sena bad Filicin gefunden habe. Dr. Dr. Herzog 1391 Sonnabend, den 25. September 184. era aha eh | Mae fprach Über eine vortheilhafte Darftelung des Morphiums, und theilte Erfahrungen mit über die Entftehung der gelben Farbe der Bleiceratö, worüber au die HH. Dr. Lucanus und Dr. Afchoff Beobachtungen anführten; Hr. Apotheker Beder forderte zu .correfpondiregben Verfuchen über das Auffuchen von. Arzneis ftoffen in dem Serum der Mil bei Anwendung von Arzneipflanzen zur Fütterung deö milchgebenden Viehes auf; Hr. Apotheker Dünns haupt übergab eine Borfhrift zur Darftelung fhönen Dpodeldos. In der Sigung am 23. September veranlafte Hr. Dr. Lucanus eine Befprechung über mehrere Borfchriften der Preußifchen Phar- mafopde, der fi) die HH. Hofrath Brandes, Dr. Beifeler, Apos thefer Hampe und Dr. Bley anfchloffen. Derfelbe fprach über fünftlihen Spiritus Vini gallicus, fo wie über Entdedung der Sarbeftoffe ın fetten Delen ;_ Hr. Apotheker Zeichmann über &ys copodium, worüber auch Hr. Apotheker Liebermann Erfahrungen mittheilte; Hr. Dr. Bley über die chemifche Bufammenfegung deö Fucus amylaceus (Sphaerococceus lichenoides) ;-Hr. Dr. Geifeler über Darftelung des Eifenjodürs; Hr. Dr. Herzog über mifrofosmifhes Salz und Fälung der Zalferde durd Phosphor: faured Ammoniaf und. über Nachweifung des Gallenftoffes im Harnz Hr. Hofrath Brandes über den Fall. einer Vergiftung dur Phosphor und Ausmittelung bes Giftes; Hr. Dr. Bley legte fhön Erpftallifirten Zuder aus den Nectarien deö Rhodo- dendrum ponticum vor. — Gection für Chemie. - Hr. Dr. Rammelöberg fprach über unterfchmwefligfaure Salze und Dop: pelfalze, und über die Nichtifolirbarkeit der unterfchmwefligen Säure Langloi’d, über welhen Gegenftand auh Hr. Pro: fefjor Deto. feine Erfahrungen mittheilte; dann meldete Hr. | Dr. Rammelsberg die Refultate der Analyfe des. fchwarzen Erdfobaltd des Kupfermanganerzes und des Pfilomelans; Hr. Dr. Varrentrapp Sprach über die neue von Zanglois entdedte Säure des Schmefeld, welche 3 Atome Schwefel: und 5 Atome Sauerftoff enthält und gab die Darftellung der Salze Ddiefer Säure an; Hr. Akademiker Fritfche theilte auf denfelben Gegen: fand fich beziehende Erfahrungen mit; Hr. Dr. Herzog fprady über einige Verbindungen der Zimmtfäure und zeigte diefelben vor; er lehrte in EifenorydsAuflöfungen ein bequemes Mittel fennen, bie Zimmtfäure vonder Benzoefäure zu unterfcheiden; Hr. Geheime Medicinal-Rath Mitfcherlich. erwähnte der Salpe: terfäure als eines Mitteld zudemfelben Zwede; derfelbe fprach über einige interefjanfe geognoflifche Verhältniffe in Schreden ; Hr. Profeffor Dtto referirte aus einer vom Apotheker Dr. Wit: ting in Hörter eingefandten Abhandlung über gefärbte Dblaten ; Hr. Paftor Büttner aus Gurland fpradh über KLeuchtfugeln und Sternfhnuppen und ‚über die Stage, ob die Metalle, Elemente feyen. oder nicht, wobei Hr. Geheime Medicinal-Rath Mitfchers lich die Sache der Chemiker vertrat, und erflärfe, daß diefe nicht von Elementen, fondern von Unzerlegten Körpern fpräcen. Der Präfident fehloß hierauf die Sißungen der chemifchen Section durch eine Rede, in welcher ex hervorhob, daß wohl während kei: ner andern Verfammlung der Naturforfher und Aerzte in der chemifhen Section fo ausgezeichnete Gegenftände vorgebracht und verhandelt feyen; er hob hervor, daß die Vortragenden meiftens jüngere Chemiker ‚gewefen, daß alfo Deutfhland rüdfichtlich der Eultur der Chemie freudig indie Zukunft bliden dürfe, — Sec: tion für Geburtöhülfe. Hr, Profeffor Hüter aus Marburg fprach zuerft über das Schwinden des Eied im dritten Monate der Schwangerfchaft, was zu einer Discuffion zwifchen den HH. Medicinal:Rath Kaufmann und Profeffor Meißner Veranlafjung gab; alödann über die Knochenneubildung, welde von Rofitansfy nur bei Schwangeren befdricben, von ihm aber auch bei Män- nern beobachtet worden. Dagegen behauptete Hr. Profeffor Meißner den Bufammenbang diefes Phänomend mit der Schmangerfhaft und gab eine Erflärungsweife deffelben. Hr. Profeffor Kofiys aus Athen hielt einen WBortrag über den Zuftand der Geburtshülfe in Griedyenland, und erzählte vor einem in Athen 1837 gebildeten Hebammen sSnftitute, do fchon fehr glüdlihe Refultate geliefert; Hr. Dr. Schmidt ftel® die Frage auf, ob nicht die Unterbindung der Nabelfchnur tt nachtheiligen Folgen für das Kind fey; am den Discuffior über diefen Gegenftand nahmen die HH. Profefloren Zrefl, Meißner und Kaufmann Theil. Zulest fprah Hr. Dr. Sin über die chemifche Verfchiedenpeit der Milh in dem Verlaufee! Stilungszeit. — Medicinifhe Secion. In der Zufam!* funft am 23. September redeten Hr. Dr. Lüttge von hier ‚ber Aneurisma intercostalis unter Vorzeigung der betrefüben Kranken; Hr. Hofrath Domblüth über Kräge; es discırien bierüber die HH. Geheime Kath Harleb, Profeffor Suche, Re mentsarzt Cramer, Dr. Stehen aus Celle und Dr. Zieglt m Hannover; Hr. Dr. Forke ayıs Goslar über Ileus un gear membranacea, worüber fidy vie HH. Hofrath_von nn Gols Geheime Rath Harleß ausfprawen; Hr. Dr. Siebert N listen hirum als Zortjegung feines früheren Qortrages; es bie Un die HH. Hofrath von Ammon und Profeffer Fuchs; Hr. Hofrath 2a über Altgriehifche claffiiche Mevdicin ,; weldem Hr. Profefjor Koftys erwiederte , die HH. Geheime Rath Harleg und Hofrath von Ammon Enüpften hieran den Wunfch einer lebhafte: ren Communication mit Griechenland; Hr. Geh. Rath Harlef über eine allgemeine Deutfhe National:Pharmafopde und gleiches Mas. und Gewicht, worüber die HH. Hofrath von Ammon, Pro: felfor Fuchs, Dr. Minding und eibdirurg Dr. Holfcer ihre Anfihten mittheilten; Hr. Dr. Biegler aus Celle über medicini- fehe Wirkung, des Laabmagens. Fin der Nachmittags = Sigung fprah Hr. Dr. Siemon Dawosky |über eine Dislocation des Co- lons, worüber aud) die HH. Geh. Rath Harleh, Profeffor Häfer und ‘Geh. Hofrath d’Dleire rebetenz Hr. Dr. Wuth über -Eroph: thalmos , worüber Hr. Dr. de Cheaufepie discufirtez Hr. Geh. Hofrath' d’Dleire über Nenndorf unter Borlegung feiner Schrift über die Schwefelwaffer- Quellen, fo wie über die neue Einridh- tung der Molkenfur in Rehburg, unter Berweifung auf die Schrift } von Koplraufch, workber auch Hr. Leibihirurg Dr. Holfcher fprach ; Hr. Seh. Rath Harleg und Hr. Dr. Schmidt über das Neu: beimfer Wafler in Sranfen. Worgelegt waren Abhandlungen ‘von k Dr. Dods über acid. nitricam; Dr. IImoni aus Helfingfors Aber epidemifche : Kranfheits = Conflitution; und Fäfebed über Nerven des Kopfes. Redacton: . ker. u Friesland. IRTADAUEN TER “ Theaters Nachricht. Sonntag den 26. September, 16. Vorftellung im erfien Abonnement: Hamlet, Prinz von Dänemark, Trauerfpiel in 3 Ar ten von Ohakefpeare überfegt von A. W. von Schlegel. Dphelia — Die: Thöne, als dritte Gaftrolfe. Anfang 6 Ahr. ‚Montag den 27. September, mit Aufgehobenem Abonnement; Der Zempler und»die Jübin. Große Oper in 3 Acten von &. W. Wopfbrüd, Mufit von Marfhner. Reberca — Mad. Shobel, als ferhete Gafrolle. Angekommene'Sremde, angemelbet am 25. Septbr. . Bei Gebr. Weffet (Britifp Hotel): Gräfin Bober und Familie aus Polen. Stantsratp Graf v. Hork und Officier Bransfy aus St. Petersburg. de Salga aus Storholm. Proprietair Mothin aus Pyrmont. SProfeflor Stiebenroth aus Greifswal. Dr. med,Schmidt und Apothefer Kind aus Bremen. Dr: Barninghaus und Kauflgute Storrer aus Dresden; Mo- rales aus Havana; Reimer aus New-Jork; Hoffmann aus St. Peterd- burg. — Bei Foten (Hotel ve Strellg); Gutsbefiker Graf Palmers aus Breslau, Dberappellationgrätpin 9 Voigt aus Celle. Frau v. Lo- wenfelo aus Hamm. Profefforin Habiht -aus Büdeburg. Hr. Rupl i aus Frankfurt. — Bel Siemering (Röm. Kaifer): Amtnann Meyer . aus Großnde. Amtmann Küfter aus Liebenburg. Fräulein v. Baumbar aus Dortmund. Snipector Korff aus Peine. Dr. med. Drofte aus O8- nabrüd. , NRector Leo aus Augsburg. Pharmareut Baffon aus Minden, welche aus irgend einem Grunde bei diefer Abs Töfungsfache betpeiligt find, namentlich der Aug- zahlung des Ablöfungs » Capitals an den Herrn’ os Domiyndicus Dr. jur. Wüftefeld zu ‚Hildespeim - wiberfprechen zu können glauben, ‚hierdurch vorge- laden, ihre Reshtezuftändigkeiten. fo gewiß in Allgemeiner Anzeiger. Geburtö> Anzeige. ‚szannover, den 23, September 1841, Heute wurde meine Frau, geb. von Reiche, von einem Sohne glüdlih entbunden. G. Meyer, - Nittmeifter u. Stallmeifter. Foded = Anzeige. Braunfchweig, den 24. Septenber 1841. Das am heutigen Tage, Narmittags 1Y, Uhr, erfolgte Ableben des Geftütd » Direetord GiesFer zeigen feinen zahlreichen Freunven.und Bekannten bierrurch tiefbetrübt an u die Hinterbliebenen. ve \ Ablöfungs = Sachen. \Der Fruchtzepnten, - weicher von 504 Morgen BDANRUuthen vor Bäntorf, Amts Springe, und|' DA dafeldft in Eultur genommenen, früher, dreifch E zehntpflichtigen Yanpe, dem Herrn Graf 8 dem auf ‚ver nicht erforderlich. von Metternich zu Grat zu entrihten ift, besichen der demfelben von Bäntorf ebenfallg ebrende Fleifchzehnten, if in Gemäßheit eines min dortigen Eingefeffenen gef&loflenen,, am 16. ir, 1839 beflätigten Abftelungs- Receffes in &» Gelorente von 337 BA gr 300 d veripipett. {7% f ®, ollen nun ‚zur gänzlichen Ablofung biefer eldrite in Gemappeit getrofener Nebereintunft sin Bren Domfyndicus Dr, jur. ® denn a ale Bevolimänptigien “ aar Bea ee a i Aingetageuermaßen ‚werben Aue. und Jede, Cammerherr Baron | Sonnabend. ven 13. November'd, $., Morgens 10 Apr, , : anberaumten Termine vor unterzeithneter Abld- fungs - Eommiffion auf hiefiger Amtsftube anzu- melden, als fie wibrigenfalls damit ausgefhloflen bfeiben, und die nicht angemeldeten Rechte und Anfprüde in feinem Falle gegen die künftig von der Zehnt-Abgabe und dafür eingetretenen Geld- vente gänzlich befreieten Grundftüde und deren Befiger ferner geltend gemacht werden können. Nebrigens ift die Anmeldung ver Tehnsherrlis hen Rechte Königlicher Lehn-Eammer zu Hanno» Decretum Springe, den 20, Septbr. 1841. Königliche Ablofungs - Commiflion. Sculsze, ! Geritliher Verkauf. . In Eoncurs-Sadhen des Köthners Heinrich Ho- bein zu Beber wird zum öffentlich, meifibietenben Verkaufe deffen Köthnerftelle zu Beber, wofür bislang 1200 „PB Gold geboten worben find, dritter und jedenfalls Tegter Verkaufs-Termin auf Wüftefelv in jauf Königlicher Anntsftube 9 Königlich Bepnsperiare Amt. FE. Desnt. Gafsmann um Gopm Poftmeifter Pralle aus Einbed. Bautenunternefmer Spieß und Fräulein Spieß aus; Detmold. — Bei Launhpardt, (Hotel de Hanovre): Pro» fefforen ‚Kunze aus, Leipzig; Bartling aus Göttingen. Dürgermeifter Wer-. |; muth aus Münvder. Auditor Errleben aus Dsnabrüd. Kaufleute aus St. Louis; Meier aug Duderftadt. — Bei Gaffty (Stadt Celle): Kaufleute Kürfhner aus Brotterode; Hoffmann aus Hilsburghaufen; Baldmann aus Haynaz Haar aus Frankfurt. — Bei Güntper (Stadt Hamburg): Hr. Lonnied aus Stralfund. Infpertor Beder aus Steinkrug. Kaufleute Holle aus Hameln; Hude aus Wunftorf. Eanpivat Auhagen aus Göttingen. 7. Bei Klavemann (Deutfhe Haus): Kaufleute Fa- cobi aus Münden; Brodmann aug Braunfhweig; Kefiner aus Magoe- burg. — Bei Küfter (Stadt Braunfhweig): Paflor Richter aus Bal- lerhaufen. Hr. Müller, Dekonom Malle and "Schreiber Flentie mis Nienburg. Steuerbeamte Mallenberz aus Braunfchweig. Defonom Mügge aus Defte. Kaufınann Jargftal aus Köllinghaufen. Apotheker Gabiel und Shreiber Sabiel aus Gropnde.. Larfirer Kenmerer aus Offenbach. Hamburger Geld= und Wechfel-Eourfe vom 24, Sept. Loutsb’or 10 Mark 137% BI. das Stüd’in Banco, \ Lonisd’or 13 Mark 6% BL. das Stüd in Eourant. Gold al Marco 428 Mark vie Mark fein in Banco, Hamburger Eourant . : 23 Dänifhes ‚grobes Eourant 23% Neue Y5 für vol . .. 277 Preußifches Courant . . 48%, S pe. fhlehter als Bance. Preußifhe Thaler 485; n Eonvent.-Münze 48 y du Mn bebafoine 51 . aris onat 190%, u } Re Siöt 189), { für 100 Mark Banco. . onbon onat 13 Mark 43/, BL. m u A 12 Mart Bing, 5 Med po. Gterting. mflerdam Monat 36. 25. > r kurze Sicht 36. 10. | fir 40 Mark Banco. Srankfurt a. M. W.3. 6 Woyen 147% ) \ Bien im 20-Gufdenfuß dito 145%, * für 300 Mark Banco. Leipzig ®.3. bite „ 150%, j Srudbtpreife | in ber Refidenzftadt Hannover vom 25. Sept. nad) Himten : Weizen: 1 #5 sa be Lssm — 9. Boden: -—$Um—3 TR Eu ER Gafe: — #12 4b PB 14H. gafr: Tr —5ä be I Erben -$- mb - 2 -ur—5 Zinfen: 1.2 Bsp ——d. Bohnen: -— 2 —ä ie -— 8 m— RBartoffen: Ag 89 bir — 5 Butter: Agr 49 bis 5 gr. — I. Stroh, a Stiege: — PB 16 4 9b BIS 9, YGeu, a Eentnr: - gem —H fd —_— #18 —9. Zu. verkaufen. Keht große Hummer und Krebfe, frifhe Seezungen, Sandart, große Neunaugen, ger. Rheinladhe, Kaviar, und morgen Mittag frifhe Auftern bei 5. €. Gofewifch. Pferve-Berftauf. Am Dopnerstage den 30. d.M., Mittags 12 Upr, follen in hiefiger Cavallerie-Caferne 17 bie 20 Stüf ausrangirte Königlihe Pferde Des N Garve-HufarensRegiments öffentlich meiftbietend verkauft werben. Berben, den 23. September 1841. Bermifchte Nachrichten. Sipnellpreffen gebrusft werben müffen. Der vier« teljäprige Abonnementspreis für ‚beidı ti if Hier 2 Gulden; außerhalb erleivet einen verhältnißmäßigen Poftauffshlag. ; beftellunge ! 1395 ng zu erregen, ohne ben mindeften Nugen zu erzielen. Ihre Majeftäten der Kaifer und die Kaiferin find von der nad al von Mufch ift ebenfalls ein Dpfer der Seuche ge: tden. Delfen. — Brüffel, den 23. September. Ihre König: ihen Majeftäten werden heute, aus Sranfreich zurid, in DOftende erwartet. Der Finangminifter, Hr. Smits, ift von Paris hier wieder eingetroffen. Heute, am erfien Zage der Septemberfefle, wurde Magens um 8 Uhr und Abends eine Salve von 21 Kanonenfchüffes ges geben. Die Salons der Ausftellung, der botanifche Garten und die anderen öffentlichen Anftalten waren geöffnet. Um 10 Uhr Morgens fand eine Trauerfeier in der Kirche der heiligen Michel und Gudula Statt. Um 4Uhr hielten die Harmonie:Sefellfchaf: ten ihren Einzug in die Hauptftadt, ‚Niederlande. — Haag, ben 23. September. In der heutigen Sigung der zweiten Sammer der General: Staaten er- folgte tie Wahl von je drei Gandidaten zn den erledigten Stellen eines Mitgliedes der DOberrehnungs = Cammer und des Hödften Gerichts. Schweiz. _ Neufcatel, den 16. September. (Conft. Neufch.) Am vorigen Sonnabend feierten die Neufchateler Of: 'ficiere ihr jährliches Vereinigungs = Feft, welches vor drei Jahren geftiftet wurde, um die freundfchaftlichen Beziehungen zwifchen den Dfficieren fefter zu Fnüpfen, und diefen Bwec vollfommen erz reicht hat. Um 10 Uhr Morgens verfammelten fich die Officiere, mehr alö hundert an der Zahl, in dem mit Blumen und Waffen gefhmadvoll decorirten Saale des Schloffes, und begaben fich zu Hrn. Favarger, Präfiventen des MilitairsDepartements, um den: felben zu erfuchen, dem Staatsratherihre Ergebenheit gegen den König, die Inflitutionen des Landes und die Behörden zu ver: fihern. Um 12 Uhr beftiegen fämmtliche Dfficiere das fchön ge: fhmüdte Dampfboot Snduftriel, und machten eine Luftfahrt von mehreren Stunden auf dem Neufchateler See, worauf fie in den großen Saal des Schloffes zurückehrten, um durch ein glängen- des Diner das Feft zu befchliegen. Der erfte Zoaft galt Sr. Majeftät dem Könige, und wurde von dem Präfidenten des Mi: litair-Departements mit folgenden Worten eingeleitet: „Man müßte wohl blind oder fehr undanfbar feyn, wenn man nicht anerfennen wollte, daß die Borfehung auf ganz befondere MWeife über unferem Lande gemacht hat. Seh Könige find ein: ander auf dem Throne gefolgt feit jener denfwürdigen Epoche, wo in eben diefem Saale. unfere Väter, indem fie zugleich der Stimme der Gerechtigfeit, der Politif und des Volkes, deren Dr: gane fie waren, Gehör fchenkten, diefes Land unter die mächtige ‘Hand des Haufes Brandenburg ftelten, "und unter allen diefen Souverainen von fo verfchiedenem Charakter war nicht ein Ein: ziger, auf deffen Negierung unfer glüdliches Vaterland nicht mit Dankbarkeit und Liebe zurüdbliden könnte Alles, was fie für die materielle Wohlfahrt des Landes zu thun vermochten, haben fie gerhan, und unter ihrer mächtigen Uegide hat fic) das Ge: baude unferer Freiheiten gleich den majeftätifchen Eichen erhoben, deren Wurzeln tief in der Erde ruhen, während ihre Zweige weit umher einen erquidenden Schatten verbreiten. Was die früheren Könige für uns gethan, wird auc) der, welcher durdy den Willen der göttlichen Vorfehung ihnen auf dem Throne gefolgt if, für uns ıhun, dafür bürgt uns jener Seelenadel, den ale Worte verfünden, die fein Königlicher Mund fpricht, jene Gerechtigfeite- liebe, der unterfcheivende Charakter feines Haufes, die allen feinen Handlungen aufgeprägt ift. Werfammelt in diefem Saale, der voll von Erinnerungen an unfere National:Gefiichte ift, umgeben von den verehrten Bildniffen der Fürften, denen auch das feinige fi) bald anreihen wird, Fönnten wir daher, meine Herren, dies Seft der Treue beffer einmweihen, alö indem ‚wir die Gefundpeit -Desjenigen ausbringen, der bereits der Gegenftand der Verehrung und Liebe aller wahren Neufchateler ift? "Dem Könige!» "Der einftimmige, mehrmals wiederholte Auf: »Es Iebe der König!» fülgte diefen Worten, und bewies, daß diefelben einen MWiederhall in allen Herzen gefunden. Mit demfelben Enthufiag: mus wurden auc, die Zoafte auf Ihre Maieftät die Königin und bie Mitglieder des Königlichen Haufes aufgenommen. Das Zeft mwährte bis nach Mitternacht, und man trennte fich mit ‚dem Berfprechen, im nächften Jahre eine Feier zu wiederholen, deren Wichtigkeiten und deren Nugen immer mehr empfunden wird, k Deutfhbland. 'Defterreig, — Wien, den 21. September. (Def. Beob.) au Steiermarf und SOberöfterreih unternommenen Reife geflern Nachmittags im ermünfchteften Wohlfeyn im K. KR. Luitichloffe Schönbrunn wieder eingetroffen. Preußen. Berlin, den 25. September. (St.: 3.) Shre Königliche Hoheiten die Prinzeflin Karl und Höcjfideren Tochter, die Prinzefjin Eouife, find von Weimar hier wieder eins getroffen. Se. Königl. Hoheit der Prinz Auguft von Würtemberg ift nad) Stuttgart abgereif’t. Der Kaiferl. Ruflifhe General: Lieutenant und General=Adjus tant von Manfuroff ift von Breslau, und der Königl. Dänifche Gontre-Admiral von Bille von Dresden hier angefommen, Das Gonfiftorium der Provinz Brandenburg hat unter dem 7, dv. M. Holgendes erlaffen: »E5 ift bemerkt worden, daß bei den zu milden Zweden Statt gefundenen Mufif: Aufführungen in Kirchen zumeilen Stüde gewählt worden find, welche fich ihrem Snhalte nach für den heiligen Ort nicht eignen. Des Königs Majefät haben deshalb auf den Antrag des Königl. Minifterii der geiftlichen zc. Angelegenheiten mittelft Alerhöchfter Gabinelds DOrdre vom 31. Suli d.S. zu beflimmen geruht, daß Seder, wel- her Kirchen zu mufifalifchen Zweden benußgen will, gehalten feyn foll, zuvor die Befcheinigung des betveffenden Pfarrers beizubrine gen, daß der Zert der aufzuflhrenden Mufitftüfe nichts für die Kirdye Anftößiges enthalte. Die Herren Drtöpfarrer werden Demnach angewiefen, fich danadı zu achten, und dahin zu fehen, daß diefer Allerhöchften Beftimmung bei allen höheren und Allers höcften Drts zu formirenden Anträgen auf UWeberlafjung der Kirhen zu mufifalifhen Zmeden, überall gleihmäßig genügt werde.» — Köln, den 24. September, (Köln. Itg.) Ihre Könige Hoheit die Frau Herzogin von Kent Famen gejtern Abends von Ems, wo fie einige Zage verweilten, bier an, und fegten heute Morgen die Reife auf der Nheinifchen Eifenbapn mit dem ge= voöhnlihen Convoi nach Aachen fort, Auf dem hiefigen Bahn: hofe äußerten höchfidiefelben zu wiederholten Malen ihren befonz deren Beifall Über die Zmedmäßigfeit der Einrichtungen und über die mufterhafte Ordnung, welheräberall wahrzunehmen war, ob- gleich fi der Bahnzug, wie immer, einer fehr zahlreichen Fre= quenz erfreute, — In den erffen 14 Zagen feit Eröffnung der regelmäßigen Fahrten wurden 23,132. Perfonen befördert, und betrug die Gelveinnahme 15,463. E5 fanden überhaupt 56 Fahrten Statt, fo daß durfcdmittlich auf jede Fahrt 413 Perz tonen fommen. Bon den 23, DPerfonen bedienten fich der beiden erften bededten Wagenclaffen 8826, der dritten Wagen- Glaffe 14,306. — 6730 Paffagiere durhfuhren die ganze Strede zwifchen Köln und Aachen, Mb gaben eine Ginnahme von 10,339 $. k der abgereif’t. h Se. Majeftät der König habeMmit höchfter Entfhliegung vom 15. September den HofTheate, Sntendanten und WBice- Dbers Gammerherrn, Grafen von Leutilim, auf fein unterthänigftes An- fuchen aus Königlichen Dienften Mlaffen, und vermöge hödhfter Entfchliegung vom 20. Seytemi® ten bisherigen Vice - Ober= Stallmeifter von Maucler zum erft-Stallmeifter, wie auch den Gammerheren und Stallmeifter In Zaubenheim zu Höchflihrem erften Stallmeifter gnadigft ername, und demfelben zugleich die Führung der Gefchäfte der Hofikheater-Sntendanz in proviforis foher Eigenfchaft übertragen. ) Grofberzogtbum Heften Darmftadt, den 23. Sept. Seftern Mittag it Se. KH. derftonprin; von Baiern hier ein- getroffen, und bei dem Erbgroßerzoge im Schloffe abgeftiegen. Um diefelbe Zeit traf auch Se. Mirchl. der Fürft Metternich hier ein. Nachdem Se. Durdhl. bei denWroßherzoge und den Prinzen des Haufes Shre Aufwartung gemadi@verweilten Sie noch bis nad> der Mittagstafel, und Fehrten follnn nach dem Schloffe Sohan- nisberg zurüd, F imar, den 22, September. hat folgenden Ruffifchen Gros on Weißen Falken verliehen :- ‚General-Gouverneur v. Finns sikoff, dem SDberftallmeifter, Sadjien: Weimar, — 2 (Magdeb. Itg.) Unfer Großherz Ben das Großfreuz des Ordens Dem Marine-Minifter, Admiral ı land, Alexander Fürften von Fürften Bafil Dolgorufi,. dem Ollkhofmarfchall, Fürften Nifolaus- Dolgorufi, dem Kriegs: Minifter, Mrften Gzernifcheff, dem Sene- = ET talsEieutenant und General: Adjupanten des Kailers, Fütften Alerei ‚Eabanoif, dem Generai: Major, HZudberg- "Y Grofberzogtbum Zu 21. September. Auf die Na Großherzog die Ratification d urg. — Luremburg, ben iht, daß Se. Maj der König Vertrags Über den Anfchlug von Luremburg an den Preußifch oliverein verweigert habe, bat der biefige Stadtrath eine Danffagungs = Adreffe nach dem Haag abgehen laffen. Gleiche Adreffen werden in mehreren anderen Gemeinden beabfichtigt. W Braunfdweig. — Braunfhweig, den 25. Sptem- ber, Berfammlung der Deuffeyen Naturforicher, und Lerzte. (Zageöblatt.) Gevlogifhemineralogifche Section. - In der legten Sisung diefer Section, am 24. September, legte der Präfivent, Hr. Oberberg: Rath Zinden in Mägdefprung, ausge: zeichnete Kryftalle von Bournonit vom Meifeberge vor. Darauf Iprab Hr. Dr. Zimmermann aus land der dortigen Gegend; dann Gefteine vor, die an Sf Ufer gefunden und nad fehifft werden. Hr. Dr. Gira febr intereffante Bemerkungen Ü Marf Brandenburg; Hr. Val Hölzer vor, die fih unter DE fie Englands zur Ebbezeit am Kalfmörtelbereitung. ver- 5 Berlin machte fodann einige ber die Oberflächenverbältniffe der dr Müller aus Hamburg zeigte m Eibbette von jener Stadt bis Blankfenefe zc. an manchen Orten finden. Hr, Oberberg - Nath Zinden erwähnte eines Worfommens des Polybafitls von der Srube Bergmannsfroft zu Andrensberg und des Vorfommens der Breithauptichen Feuerblende von Andreasberg, aus mehreren al- ten Mineralienfammlungen; er bemerkte ferner, daß das fchon früher von Hausmann bejchriebene fogenannte fahle Rothgültig- er; von Andreasberg eine befündere Mineralgattung zu bilden feine, legte eine Ueberfichte-Gangfarte des öftlihen Harzes vor, und machte böcft interefjante Mittheilungen über den Wolfeber: ger Antimongang. unweit Stolberg. ‚Dr. Geheime Rath Mit: fberlic) aus Berlin zeigte einige Stüde von Thonfchiefer mit Verfteinerungen aus der Gegend von Chriftiania in Norwegen vor, die durch die Einwirkung de6 Granit6 Veränderungen erlit- sen. hat. — Section der Botaniker, Land» und Forftiwir: the. In dir Abendfigung am 23. d. M. trug Hr. Foritrath Hartig die Naturgeihichte der in’ den Dbfiplantagen biefiger Stabt vielen Schaden fliftenden Bluslaus, und darauf die Reful- tate feiner Unterfuchungen über das Verhalten der primitiven Bo- denarten des Harzes in Hinfiht ihres Gonfiftenzgrades. wierihrer Fäpigkeit in Aufnahme und Felhaltung der atmosphärifcen Nies derfpläge vor. Sodann wurd auf Anregung des Hrn. Forft- Directors v. Uslar Discuffionen Über die Urfache des nicht ganz felten vorfommenden Abfterbend junger bis Rahin auf. Fräftigem Wahsthume ftehender Fichten Kpflogen; auch: theilte derfelbe die Refultate einer verfuchsweile in Sahre 1836 zuerft ausgeführten und im Sahre 1838 wiederholtn frühzeitigen Durchforitung eines ganz jungen Bucpenbeftandcsmitz Hr. Landdroff v. Gramm fprach Über das Verhalten des Negretti:Schafes im Vergleich zu dem Elektoral:Schafe. — Selion fir Pharmacie. Hr. Dr. Bley Tora) über die Verfälhung der ätheriihen Dele, und zeigte durch Verfuche die Auffndung des Alkohols in demfelben; Hr. Dr. Lucanus theilte darf feine Erfahrungen über denfel: ben Gegenftand mit; Hr. Hltaty Dr. Brandes legte mehrere Preis-Courante von dem Zinmtbeiter Lenz in Berlin vor; Hr. Dr. Herzog übergab darauf im Auftrage des Hrn. Dr. Geifeler die Zeichnung eines zwedimäßg eingerichteten Zaboratoriums, fo wie Waunfchiefer von Freiemmlde;s Hr. Dr. Lucanus machte fehr intereffante Bemerfungenäber eleftromagnetifche, Mafchinen, und theilte eigene Beobachtunm und zwedmäßige Einrichtungen bei Bereitung narkotifcher cte mit. Bereinigte 40: ologifhe und phyliohgifh - anatomijche Gection. Sigung vom 19. September.” Präfivent, Hr. Geheime Rath Lichtenflein aus Berlin. Gt, trag über den genauen Zuf über geographifche Werbreitun über neue und zweifelhafte An von Zledermäufen und Spiß- mäufen. Hr. Profeffor Wehrlaus Leipzig fprach über die ye- sicula prostatica, d. h. üht ein Rudiment des Uterus, das derfelbe im männlichen Köre des Menfhen und des Bibers entdedt. Mehrere Anmefendeand unter ihnen Lichtenftein über: jeugten fid) von der Uebereinfiamungdiefes Organs mit einem Ute: rus durch Befichtigung des Näparats. Hr. Profeffor van der Hoeven aus Beyden zeigte Wildungen von Schädeln verfciede: ner Nätionen vor, und bewid dag dle Papouas vom Negertypus ganz verfehieden feyen, daß ir die Kaffern offenbar zum Neger: iupus gehörten, dem Hrn. ten Rathe Lichtenftein beiflimmte. Den Belchluß des Vortrags hachte die Vergleihung fehr äbnli- 1396 Hamburg über das Diluvials' ın note Dr. Paftor Müller einige ‚&er alter Peruanifcher und angeblich in Defferre Schärel. — Hr. Dr. Hartlaub aus DEE er x und Befchreibung der Platalea pygmaea Linne’s. Ci wie Linne angiebt, in Surinam, fondern in Bengalı mifb, und von Euvier und Zemmind mit Recht zu de pfenartigen Vögeln gezählt worden. Baukroft’s. PL Kin if aus der Neihe der guten Arten zu fireihen. — igung vw. 20. September. Präfident, Hr: Profeffor. Weber aus Leipzig. Hr. Profeffor Kürchner aus Marburg bielt einen. Vortrag über de und und, Zwed der Abforption der Blut und ympb: geige. Die Reforption: wurde überhaupf auf Die Endosmofe zurücgeführt und die Grfege der Endosmofe wurden nad. Ber- fuchen befiimmt. Hr. Dr. Remat aus Berlin fprach bis zu Ende der Sißung über Entftehung: der Blutkörperchen, ohne den- Vor- frag zu beenden. Die Bildung der Blutförperchen war burd zwei Methoden, durch die Entwicfelung des Embryo und durch bie e Vorgänge nach dem Abzapfen großer Blutmaffen bei Pferden beobach- tet. — Sigung vom 21. Septbr. Präfivent, Hr. Profeffor van der Hoeven aus Leyden. Hr. Dr. Rrmab lieferte den Schluß feine engefangenen Vortrages, indem er aus ben früheren anatomifcen Thatfachen, tie Hbpflolsgifchen Tolgerungen 309. Hr. Dr. Stil: ling aus Kaffel hielt einen Vortrag Über Nervenphyfif. . Hr. Dr. Klenfe aus Braunfchweig fprab über die Structur der Retina. Hr. Dr. Bartels aus Helmftädt hielt einen Vortrag über Drtd- bewegung. — Gikung vom 22. Septbr. Präfident, Hr. Pro- feffor Germar aus Halle, Hr. Dr. Ziegler aus Hannover Ihielt einen Vortrag über die Kräsmilbe. Hr. Mebicinalrath; Bergmann aus Hildesheim Über den Urfprung und Sig der Sprache. Hr. Gammerpräfident v. Braun fprach über die von.ihm im bunfen Sanpdftein bei Bernburg entdedten 2% Saurier , Gattungsnamen Zrematofaurus benannte. Hr. Profeflor. und Profector Weber aus Leipzig hielt einen Vortrag über Reipira- tion der Vögel und zeigte mehrere ausgezeichnete Präparate. vor. Sich daran anfhliegend,, zeigte Hr. Dr. Ziegler einen zerfchoffe- nen Borderarm von MergusAlbellus, wo der Oberarin mit dein Unterarm dur Galus:Bildung verbunden und bie entfprechende Lunge atrophifh war. Hr. Dr. Rumpel aus Dresden fprach Über Berunftaltung der Fifche. — Sisung vom 23. Septbr. Präfi- dent, Hr. Medicinalrath Bergmann aus Hildesheim. - Hr. Pro- feflor Sundewall aus Stodholm hielt einen Vortrag über :Cha: ractere der :Bogelordnungen, die derfelbe theilmeife fchon im.Sahre 1835 in den Acten der Schwedifchen Afademie publicirt, die aber in Deutfchland unbekannt geblieben. Die Singvögel unterfchei: den fich 3. B. von allen anderen Ordnungen darin, daß die obe- ven Flügeldedfedern die Mitte der .Schwungfebern zweiter DOrd: nung nicht überfteigen. Hr. Profeffor. van der Hoeven bemerkte, dag die abweichende Gattung Menura, nach der Anatomie von Dwen, am meiften mit Zurdus verwandt fey. Dr. Profeffor Leunis aus Hildesheim [prady über Coluber Prester 1;., die er für eine Franfe Vipera Berus, und über Coluber Chersea L., die er, wie Profeffor. Sundewall, für eine junge Vipera Berus hielt, über die Entwidelung von Brachytarsus scabrosus in Coccus Carpini, und über Microdon mutabilis. Hr. Direr- tor Hausmann aus Hannover fprach über die Entwidelung des Kaninhen-Eies, und begleitete den Vortrag mit Zeichnungen und Präparaten. Bulegt gab derfelbe Beifpiele an, daß alte Thiere oft früher würfen ald junge Hr. Dr. Sonnenburg aus Bre- men fprach diber das Leuchten des Meeres, und hatte beobachtet, daß aud von thierifchem Schleim umhüllter Sand leuhte.. Da das Leuchten nur bei Bewegung Statt finde, fo fchrieb er eö der Elektricität zu. Hr. Profeffor Han der Hoeven aus Zeyden fprach über die Familie der Lemuren, zu der auch Galeopthecus gehöre, und befchrieb eine dem ‚Stenops tardigradus verwandte Art ‘St. jananicus nad) Scäbdelunterfchieden und Färbungsverfchie= denheiten. Hr. Profeffor Blafius zeigte den von ihm fchen vor drei Fahren publicirten nemen Krebs aus der Umgebung von Braunfchweig: Limnaetes Wiegmanni, und die zuerft am Harz gefundene neue Feuerfröte Bombinator Brevipes, die fpäter -aud) in Dalmatien und. den Apeninen gefunden und neu benannt wurde, vor. — Sikung vom 24. September. Präfident, Hr. Director Hausmann aus Hannover. Hr. Dr. Kiedel aus Salzgitter bielt einen Vortrag dıber Mus- Felirritabilität. Hr.: Dr. Ziegler fprach über die Brunftzeit der Nehe, und zeigfe ein Präparat, an dem da& corpus luleum fhon ausgebildet ift, alfo das Ei das Graffhe Bläschen fhon verlaffen hat. Hr. Profeffor Sundewall erwähnte einer Unterfu- hung von Lowen über das Anlegen der Samenthierhen an da8 frifpgelegte Ei eines Krebfes, der auf der Gomatula vorkommt ; ferner dad Vorkommen der Arvicola rutila in Schweden, bie von Baer in Lappland erhalten und Profeffor Blafius in Kur: land ebenfalls gefehen; dann das Vorkommen von Macrourus rupestris von Bloch in Norwegen. Hr. Profeffor und Profec: tor Weber aus Leipzig fprach Über die. Verrichtung ‚des Baby: die. er mit den ' Bannoverfche Zeitung. NR 230. rinth6 dr& Gehörorgames, bejonders Über Die der Fenestra ro- tunda und der Schnede. Hr. VicesProfecror , Faefebed zeigte Präparate von nervus trigeminus vor, und erklärte ihn für leinen rein fenfitiven Nerven. Hr. Profeffor Weber- fprach Über ‘den descensus testiculorum beim Menihen und Biber. Hr. Drofefjor Blafius ‚Iprach über Gattungen und neue Arten der MWiederfäuer, und Über. eine Parallele in dem Wahsthum der Hörner und: Geweihe. Medicinifhe Section. In der gefirigen Sclußfigung unter dem Präfivium des Hrn. Pro- feffor Fuchs fprah Hr. Leibchirurg Dr. Holfcher über Oph- thalmia bellica, ophthalmia neonatorum, cataracta eongenita, Hydatidenbildung in den Nieren, Abgang invaginirz t. Darmflüde und Enurefis bei: Kindern; e8 discutirten hierüber die, HH. Dr. Simon aus. Celle, Hofrath von Ammon, Profeffor Fuchs, Profeffor Blafius, Profeffor Radius, Medicinalrath Müncmeyer, Dr. Bernftein, Profeffor Haefer, Dr. Behr und Dr. Schmidt. Nachdem zwei Schreiben des Hm. Dr. Plaffe aus Bernburg, das eine die Stellung der Wundärzte betreffend, das andere über die Wirkung des argent. nitricum beim Keich: huften vorgetragen waren, : fnüpften die HH. Dr. Simon aus Celle und Dr. Simon aus Berlin eine Unterredung über die Mih an. Zum Schluß fprachen Hr. Oppenheim aus Hamburg über Waflerfammlung in den Schleimbeuteln des Kniees, und Hr. Hofrath Lichtenftein über Orditiss — Phylikalifche Section. Hr. Dr. Goldfhpmidt Hielt einen Bortrag über die Be: flimmung der mittleren magnetifhen Declination, und theilte die Nefultate mit, welche er aus einer Zufammenjtellung der in Götz tingen feit 7 Jahren gemachten ZerminsBeobadhtungen für Dies fen Zmecf abgeleitet hatte. Hr. Profeffor Lifting befchrieb die am Schatten des Uetna beim Sonnen:Untergange fich öfter zeis genden etgenthümlichen Erfcheinungen, umd gab: die Erklärung derfelben. Hr. Profeffor Weber feste dann feinen am 23. abge: brochenen Vortrag fort, indem er bemerkte, wie zwar die Anmwen= dung eleftromagnetrifcher Kräfte zur Erlangung großer Nuß: effecte, in fo fern, ald man zu dem Ende jene Kräfte verhältnig- mäßig. fleigern müffe, für den Augenblid noch große Schwierig: keiten habe, gleihwohl an einer nußbaren Anwendung Ddiefer Kräfte, auch in der Stärfe, wie wir fie [non jest hervorzubrin- gen im Stande find, Feineswegs zu verzweifeln jey. Zur Erläu- terung diejer Behauptung feste derfelbe eine Borrihtung auseins ander, durch welche es auch mit mäßigen elektro = magnetifchen Kräften möglich feyn werde, bedeutende Kaften auf Eifenbahnen fortzubewegen, un® berichtete über fehr gelungene, von ihm in biefer Beziehung nur mit einem Kleinen Modelle angeftelte Ver: che. Derfelbe fchloß alödann als Präfivent die Sigungen der section. "Dritte General-Berfammlung der Gefelfchaft Deutfcher Naturforfcher zc. Der erfte Gefchäftsführer eröffnete die Sigung, und brachte zunächft den Antrag zur Verhandlung, den Hr. Dberforfirath von Wedefind am Schluffe der vorigen Sigung eftellt hatte. Derielbe ging im Wefentlihen dahin: »in der mwijchenzeit der jegigen und nächften Berfammlung die Nevifion des Grundgefeßes und die Entwerfung einer Gefchäfts » Ordnung ‚bergeflalt vorzubereiten, daß die nächfte VBerfammlung im Stande fey ‚/ über die nöthigften Ergänzungen und etwaigen Aenderungen Befplüffe zu faffen: daß zu diefem Bmwede im Befondern die Seihäftsführer der jegigen und früheren Verfammlungen,, im: Heichen Gejhäfts-Mitglieder, welche an diefer vorzüglich thätigen Untheil genommen, durch Beihluß der Verfammlung veranlaßt werden möchten, ‚ihre ylabrlingen und Borfchläge den Gefchäftd- führern für 1942 netz eilen , ‚morauf dann diefe der nächften A Berfammlung gutachtlihen Bericht darüber zu erftatten haben Na Der erfie \Gefchäftsführer wiederholte zugleich die ) h b ! Motive des Proponenter) worin zwar, daß die Statuten durd) Einfacpheit und Gründliffeit fi auszeichnen, anerfannt, zu: glei aber die Anficht abgefprochen wurde, daß die Fortfchritte der Zeit und die Ausdehlung der Gefellfchaft Mängel und Lüden füplbar gemacht haben, tele im Sntereffe der ‚Sache abgeftellt zu werben verdienten. er erfie Gefdhäftsführer mar der Meis nung, daß diefer Borfepld anzunehmen fey, und forderte die anz weienden Mitglieder al ihre etwaigen Bedenken vorzutra: nen. Da Einwendungd nicht gemacht mwurvden,. fe. erElärte ber erfte Geihäftsführe) dag der Antrag als zum Be: luffe der Berfammlunkrpoben zu betrachten fey. — ‚Die Reihe der folgenden Bort® eröffnete Hr. Dr. Peghold, indem "über die Vermuthungeikpete, weldhe das Studium der Geo: pefchöpfe und Pflanzen Dänen und über das Ende der Erde geben habe. Sum folgbr. Geheime Rath Harleß, deflen ortrag diber bie wahricheih. Entftehung, und über die Be- haffenheit ded todten Mei imgleichen die Eigenthümlichkeit afferd in demfelben, Averbreitete. Hr. Dr. Klenke gab e ausführlicere Inballiinzeige feines Grundriffes der 1397 bgie über die Entftehung b fernere Geflaltung der Erbe, die Montag, den 27, September 1841. Anthropologie, enthaltend.; Beitende SFdeen zu einer phys fiologifhen Gefbichte des Menfchheitlebens , : welchen er der Sefelljchaft gewidmet hatte. Ferner jprab Derfelbe über eine neue, auf willenfchaftlide Grundfäge geftügte Schädel » Lehre des Hrn. Hofrath Carus zu Dresden, welde mit Nächftem erjcei- nen werde, deren Grundzüge der Redner, von dem Hrn. Hofrath Garus dazu veranlagt, mittheille, Der erfte Sefhältsführer richs tete, darauf die Aufforderung am die Verfammlung, die etwa noch beabfichtigten Vorträge zu madien und hielt, da Niemand das Wort begehrte, feine Schlußree. Auch richtete Hr. Geheime Rath Harleß zum Schluffe einige Worte an die Verfammlung, worin er über dae Entjtehen, die Fortbildung, den Beftand, den Geift und über die, Einwirkung der Gefelfhaft auf die Wiffens fhaft fi ausiprad, die diesjährige Berfammlung im Betreff ihz res zahlreichen Bejucdes und ihter Erfolge, den ausgezeichnetern, weldye bisher Statt gefungen, "beizählte, und den Wunfch aus: fprach, daß dad Gedeihen derfelben immer mehr zunehinen möge. Derjelbe Enupfte daran Worte des Danks für den Durclauchtigs ften Landesflrften, Der e5 gnadigft geitattet habe, Daß die Ges felfchaft in der Stadt Braunfhmweig fich) habe verfammeln dürs fen; für dad Herzogliche Staatöminifterium und andere Behörs den, welche den-Zweden der Gefellfchaft jo Eräftige Unterftügung gewährt hätten, und für die Bewohner der Stadt, die den Mit: ni eine fo freundliche Aufnahme hatten zu Theil werden laffen. R Nach) Beendigung diefer Rede erklärte der erfle Gefchäftsführer die neunzehnte Berjammlung für gefchloffen. Hannover. Hannover, ben 27. September. Se. Durhlaudt der Prinz £udwig von Bentheim, Königlih Dänifher General:Major, ift, von Kopenhagen fommend, geftern hier eingetroffen, und im Britifp Hotel abgeftiegen. * Wennigfen, den 24. September. Seine Majeftät der König, welcyer- fi am 22. September nach dem auf der Deifter: hohe belegenen Kölnifcen Felde begab, um dort hohe Zagd zu halten, wurde auf jeinem Wege durch das ganze Amt Wennigfen auf das Zeftlichfte begrüßt. - An neun Drten hatten fich die zwanzig Bauerfchaften zum feierlichen Empfange aufgeftellt, An ver Gränze ded Amtes, vor Linden, war der Empfangsort Umd der Ehrenbogen für Ridlingen, Bornum und Babdenftedt; auf dem Zönnjeöberge fir Benthe, Northen, Everloh und Ditterne, in Wertbergen für. Wettbergen und Empelde; an der Ronnenberger Stadtrehre für Ronnenberg; in Weeben für Weesen und Lemmje; am Eingange der Deifter: frage für Doltenfen, Eveftorf une Sorfum; an der Pferdewies fenbrüde beim Anfange der Wennigfer Klofter-Domainen-Lände: reien für Wennigfen, Argeftorf, Bönnigfen und Degerfen ;: diefe Ehrenpforte war ganz aus Kormähren erbaut, rings mit Eichen: laub und Blumentränzen umzogen, und trug auf der Firfte den Kös higlichen Namenszug, aus umfränzten Adergerätbfchaften gebildet; am Eingange des Dorfes Wennigien, wo au der Weg:-Schlag: baum verziert war, fo wie endlih) am Uusgange des Dorfes, neben dem Amthofe, an derMünderihen Straße, für Wennigfen. Diefe legte Ehrenpforte ruhte auf fohlanfen, mit Zannen- und Laub:Zweigen, fo wie mit Feflfränzen ausgeihmhdten Säulen, und aus Dem Moos yefimfe ragten mächtige Hirfhgemweihe und große Parforce: Hörner hervor. An allen diefen Empfangs-Drten waren die Schul: jugend, die Geiftlihkeit, eine Mannjchaft Erwachfener zu Fuß, und eine zahlreiche, Spalier bildende, berittene Ehrengarde aus den Angefehenften der jedeömaligen Dorffhaften, weldhe fammts li ihre Mügen mit Eihenlaub und die Stirnbänder ihrer Pferde mit flatternden Schleifen von den Landesfarben geziert hatten, verfam= melf, und begrüßten den König unter dem Geläute der Gloden mit God fave the King und freudigem Hurrah. Die berittene Ehrens Garde geleitete ihn dann bis zum näcflen Empfangsplage. Bei der Ehrenpforte in Wennigfen harrten die HH. Bramten der Anfunft Seiner Majeflät, und die beiden Bergfnappichafs ten vom Süerger Brinf und vom Bröhn waren aufgeftellt, jene mit ihrem Horniften-Gorps, viefe mit ihrer prunfoollen Fahne. Der erfie Beamte begrüßte Seine Majejtät mit einer Furzen Anrede, welche der König mit freundlichem Danke aufzunehmen geruhte. Eine über hundert Mann flarfe berittene Ehrengarde gab dem Könige von bier weiter das Gelcit bis in die. Höhe des Deifters. 119 Rachmittags verfammelte fi) am Kölnifcen Selde, auf dem Hodpuncte ded Deifters, aus der ganzen Umgegend eine große Volfsmenge, mie zur Feier eines Volköfeftes. Nach ber Jagd bielten namlidy Seine Majeflär in der Sörftermohnung dafelbft Shr Mittagsmabl, wozu au die höheren HH. Zorfibedienten und die Hd. Beamten von enigfen zugezogen waren. Die er 2 Be; BR Sch des: Königs nach Hannover vereitelte zwar die beabfichtigte Illu: mination,, aber um fo nachhaltiger war dad Hurrah, was Aller: höchftdenfelben auf der Heimfehr begleitete. (don in der Dämmerung see KRüdkehr Seiner Majeftät Redacion: U Fer. Angekommene Sremoe, angemelbek am 26, Septbr. Bel Bebr. Weffel Rentenier Graf Dlfalaus Mailand. Herzogl. Naflauiiher Dberfilieut. 9. Sachs aus Wiesba- Eonful Gruner und Frau Bröfelmann ang Bremen. Kaufleute Heyn und Sifper aus Hamburg. — Strelig): Rittmeifter v. Haffel aus Walsrode. Kaufmann Miefegaed aus Bre- &ritifp Hotel) : General» Major Baron dv. Preen un den. Capitain v. Trepfa aus Kopenhagen. Bei Hoden (Hotel de Gutödefiger dv. Ammon aus Dresden. men. — Bei Launpardt (Hotel de Hanovre): Stoffel aus St. Gallen ; Kopp Bei Siemering (Rom. Kaifer); Bürgermeifter Brepl und Amtsaffeffor Ludowieg aus Dfterode. Dr. med. Lamby und Student Lamby aus burg. Doctorin Hogreve ans Schwarmftedt. Fräulein Meyer aus Grohnde. — Sorenm. Kaufleute Meier aus Neu-York; und. Fräulein Warnede aus Bremen. — bauer aus Borm. Müncpaufen aus Kaffel. in vemann (Deutfhe Haus); Dffieiere v. Derg denburg. : Frau Nolte aus Goslar. Rosie aus Leipzig. Dr. Wagener aus Berlin. Büptel. \ @ele) : Amtsafefor Baring aus Lamfpringe, den - Inftiluts, und Hr. dv. Sopen aus Halle. Kaufleute Hoffmann aus Lemke; Raab; Silber aus Frankfurt. — 2 Hrofeffor Eofti aus Athen. Hr. Merli aus Hemeringen. aus Schwarmftedt. ; Hrüd, — Bei Küfter (Stadt Braunfhieig) : aus Emden. Kaufmann Rohm aus Teihtäufte. Golvarbeiter Weber aus Oldenburg. Maler Sommer aus Ba efenftebt. Den 27. September. Bei Gebr. Wille aus Kopenhagen. Poftmeifler Pothmann nn Allgemeiner Anzeiger. Gerichtliche Worladung. Nachdem ber Bormund ber minberjährigen Kin= der des weiland Ladfabrifanten Chriftian Hein- ri Lampe die Höchft geringfügige väte iche, aus einem Gefammtbetrage von nur 26 „B 18 gyr 4 5 befiepende Berlaffenfehaft, für feine Pupillen ausgefthlagen und dann gegenwärtige Bdictales erkannt worben, fo werben alle Diejenigen, welche and irgend einem Rechtägrunde an diefe erblofe Berlaffenfhaft Anfprüde machen zu könmen ver- meinen, zu deren Anmeldung und Klapnamung auf den M 14. October d. 3., den Donnerstag nah dem 18. Trinitatig» Sonn- tage, Mittags präctfe 12 Upr, von hiefiges Stadtgericht damit unter der Verwarnung vorge- faden,; daß die alevann nicht Erfcheinenden zum eigen Stillfeheigen: werden verwiefen werben und über die fraglige Verlaffenfihaft deu Nerpten gemäß verfügt werben fol. Gegeben Hannover, den 17. Septbr. 1841. Das Stadtgeriht der Königlichen Nefidenzftadt. . _ _(L. 5.) _ Seiliger, DD 7 20 D Dann 2 mn 2 nu 2 Dre EC mm Te BE ne er aan Ablöfungs = Sachen. er Kruchtzeßnten, welcher von 504 Morgen er kenn ei Bäntorf, Amts Springe, und dent vafelbft in Euftur genommenen, früper reif) Tiegenden zehntpflichtigen Lande, dem Herrn Graf Tor von Metternich zu Grant zu entrichten ift, deögleicgen der demfelben von Bäntorf ebenfalls gebührende Fieifhzehnten, if in Gemäßbeit eines mit den dortigen Eingefeilenen geiploffenen, am 16. März 1839 beflätigten abftellungs; Receffes in eine Gelvrente von 337. Aggr 300 d ee ur gänzlicpen Ablöfung, viefer Es follen nun } Gelorente in Gemäßpeit getroffener Meb er erei Wüftefe Dom & Dtneapeim, als Bevollmächtigten des, genannten | ro 9. Briesland. Student Wardenburg, aus Leipzig. — Kraufe, Vorfteher des Blin- Zunfer aus Meufelwig; Bei Günther (Stadt Hamburg): aus Bremen. Kaufmann Pannendärg aus Weener. Geometer Reinde Studenten Haller aus Hamburg ; Krebs aus Berfen- 1398 for und Bürgermeifter ‚vefte. Eonventual Koh aus | Bei Gaffty Kaufmann Baden Sraufein d. Bei Klä- und Schwergel aus Olr Kaufleute Schwede aus Hamburgs Negotiant Schween aus Bei Gaffty (Stadt Dekonom Hoffmann und Gerifcher aus Paftor Wahsmuth Bi. Eafl.-Gulp. . &v.-Guld. Ev,-Me. Sadf. ı Geber 8 16 R 5 Be Ei 'e Ratps-Canzlift Kaufmann | Nehmer 7% 15% br) 5% ca mn Engl. Souver. Hol.10-51.-8t. 20-81.-©t. Duraten. effet «Britifd Hotel): Baron de | Geber 6.215 4% 5.813 gr — 5.579 — 3.83 8 aus Lemgo. Dr, med, Negmer 6 8 1dr 85 Ban a we 22 H Herrn Bererhtigten 8429 „B 10 gr 85 baar ausbezahlt werben. löfungsfache betheifigt find, namentlich ver Aus- zahlung des Ablöfungs - Eapitald an den Herrn Domiyndieus Dr. jur. Wüftefeld zu Hildesheim widerfpreshen zu können glauben, hierdurch) vorge= laden, ipre Nechtszuftändigkeiten fo gewiß in dem auf Sonnabend den 13. November d. F., Morgens 10 Uhr, anberaumten Termine vor unterzeichneter Abld- fungs - Eommiflion auf hiefiger Amtsftube anzu- ‚melden, als fie wiorigenfalld damit ausgefchloffen bleiben, und vie nicht angemeldeten Nechte und Anfprüche in feinem Falle ‚gegen die, fünftig von der Zehnt-Abgabe und dafür eingetretenen Geld- vente gänzlich befreieten Grumbftüde und deren Befiger ferner geltend gemacht werben können. Uebrigeng ift die Anmeldung ber Tehnsperrli- hen Rechte Königlicher Lehn-Eammer zu Hanno- ver nicht erforderlich. Decretum: Springe, den 20. Septbr. 1841. Königfihe Ablöfungs- Commiffion. Schulze. Rahvem zwifhen dem Bürger Earl Stihte- noth zu Hedemünden als Provoranten einerfeits, und der Kurfürftlichen Hof-Domainen-Gammer zu Kaffe als Provocatin anbrerfeits ein Neceß ge- fihioffen ift, über Allovification des von dem er= fieren befeffenen, früher von ven Fürftlih Nor tHenburgfhen, jegt von dem Kurfürftlich Hefiifchen Haufe relevirenden, fogenannten „Kaiferlichfreien’’ Erbfeipepofs in und vor Hedemünven, fo werben auf Antrag des Provocanten alle Diejenigen, welche aus irgend. einem Lehnsherrlichen, agnati- chen, Lehng- oder Fivelcommiß-Folge-, Wieber- taufs= oder Real-NRechte Anfprüdhe an dem be- zeichneten Erbleipehof und veflen Zubehörungen zu haben vermeinen, hiedurch öffentlich gelaven, folhe Anfprüdhe fpätefteng in dem vazu auf ver Amtsfiube des hiefigen Königlichen Amts vor un« | terzeichneter. Ablöfungs-Eommiffion auf Sonnabend den 6. November d. I, angefegten Termine anzuzeigen ng GET wu eo ; Samfon aus Altotta. Notar v. Daaden aus Amflerdam. Hr. Wolbe a Bremen.» Hr. ‚Didt, Frau Doctovin NRendtorff, Kaufmann - Merd Koftmeifterin Kepler und Banguier Goßler aus Yamburg. Fran Doctorir Bremer aus Lübed, "Kaufmann Troofi aus Eiberfeld. Frau Hi | aus Vlotho. — Bei Hoden (Hotel de Gtrelig): Houfe aus Sonden. Lieutenant Schilling aus € ‚aus Stettin. Kaufmann Wild aus Berlin. — Bei Siemering (R KRaifer): Nentmeifter Bode und Fräufein Bode aus Burgdorf. A dorf. Kaufleute: Berger aus, Hilpespeim;- Henneberg 'aus Gotha, —] Bei Launpardt (Hotel de Hanopre) : ‚Student Freiherr Rntgge aus Le Fräulein Ehmann aus Minden, ) nn und Gemaplin aus Münfter. Kaufleute Burhhard aus Hamburg; Reinhar aus Denabrüdz Hollmann aus Bremen. — Bei Günther (Stavt Ha burg): Hr. Dehlrid) aus Verden. burg. Banguier Meyer ans Büceburg. Kaufmann Lange aus Bremen. — Stadt Eelle): Kaufleute Schwarting aus Bremen; "Wehmeyer aus Gera; Zeppe aug Dresden. — Bei Klävemann (Deutfhe Haus): Kaufleute Gebr, Heyne aus Büreburg; Schwabe aus Hamburg; Borpere aus Divenburg. Stu dent Kunze aus Göttingen. 200 Hannover , den 27. Sept. Hannoverfhe Staatss Papiere 5 pGt. Anleihe v. 1831 bei verein. Banquierg in Golde 5 p&t. Anleihe v. 1831 bei verein: Banquiers in’Ev.-M. 3%, pCt. Landfchaftl. Obligationen au Port. in Golve 3Y, pCt. Lanpfhaftl. Obligationen au Port. in Eour, Geld: Courfe gegen den 21 - Buldenfuß- ‚nicht gehört, fondern ausgefchloffen feyn follen. Angetragenermaßen werben, Alle und. Sede, Ra M welde aus irgend einem Grunde bei diefer Ab- ae 1) Arosa sera inBadl e. Geometer ei Schramm aus Alfeld. Delonom Meefe aus Buchhandler Wundermann Negotiant Hammerfoplag aus Nien: Adminiftrator Böfemann aus Reichenbach. Geber Nehmer —_— = _ i = 102% =1015%. 102%, —102 > 5.12 45 5B6gr 49 3, BB — und auszuführen, widrigen Falls fie damit ferner Decretum Münpen, den 21. Septbr, 1841.: Die. Ablöfungs-Commiffion des Diflrists Münden, j Zehmann. i Zu verkaufen. Dinstag den 28. September und folgende Tage, Nahmittags von 3 bis 6 Uhr, follen in'vem am der Georgsftraße sub „IM? 354 belegenem von infingen’fchen Haufe öffentlich meiftbietend, ver« Kauft werden: ‚Sebr fhöne Mahagoni= und fonz ige Möbeln alfer Art, namentlich Sofas, Divans, Stühle, Tifhe, ein Biücherfhrant, Schreibtifd, Eptifch, Tonftige Zifche, Bettftellen und Schränfe, Spiegel, Fußderfen, Kronen, Porzellan, Glas und. Hausgeräthe. Die Sachen fonnen an ben Au tionstagen, Morgens von 10 bis, 11 Uhr, vonae« fegen werden, ö Dr. Raftendieck, Notar, h Srifhe Holft., Hol. und Engl. Yu- N > fern , ger. = lache, große Hum- h a | ne na Sandart, große Neunaugen, tar und frifehe Zrüffeln er- bielt fo eben 2. €. Sofavıfch. ge Borzülih Fri 11 zu Sat De große. Holländifce, [7 e Summer, } Sandrt, Kaviar, echte EAN Andois, ger. Lachs erhielt Heute per db 57. Langenbe Zu Die auf Dinag, ben 28. September angekündigte uckion. im Higmannfchr 3 Haufe vor dem&gidien - Thore findet, ei getretener Umflade halber, nicht Statt. . 1 1%] le IE ar ar Ar D PRELENN 17127777 Bee Pe Pu Gag IAJY ee Bus Fan Pb feffen I r | er ED dr. 2 2 4,5 ETOH M r fen. 4 ee 6 IRRE EK f rende ua ML 2 Ar sog z LA SI. v7 | BE DEZ uch fh —Z | EIER, EZ | Uazı u Ze gl gpae 2 he, Fer E ARE Ge ORDER re rnuyurh de Gaechuerz DISSE er | Er 3 GW | » ee 1 WERAF ES al LRIIINML ir Ge Uhr Flores GE Clan EL BER u) WAY Fer, an. | 74:7309 Ex: = a I ng Tr TR Br Ds HELD E: FE ) E TEE Der Sofas A a Daher Wonhinfanfs EEG N 70/4100. 4 JErGh | , | ed perl N EHWAIDZET # ZZ , | erh och DOSE @ > % en. 9 WÄMEED ee = | | Fe: ee Grafen Pen dar leuten G; | EN - RED EEBENIEITIEN EIHR RUE) Mer Se ERUR 2; IA al au 7 = ALL RL BUNG L: Aa Gaajlf ve ARTS a TR BELER BERZZEE ABS TERR RRLEI 0, SG 3 Per gie ve BERATEN BREI rer &. | € Aran a; 4 | Les ® 28 Gafenk (Zdu u E 74 rt Ar) FA B} 2 RR, A er ] 1 =£ kn ji we | Bi % KR 72 Fr 7 2 L: (u Sıfcaı | Mi 2 | ET FEB Ze Ga j ' I Wh, e ar 5 RE Hafer ER '® any 9%. u BEL We. a Y u a we. 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